Alterssicherung in der Europäischen Union II: Alterssicherung in Italien. Eine institutionelle, theoretische und empirische Analyse. Hrsg. von Diether Döring / Richard Hauser [1 ed.] 9783428487899, 9783428087891

Der Arbeit wurde der »Matthöfer-Wissenschaftspreis 1997« verliehen.

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Alterssicherung in der Europäischen Union II: Alterssicherung in Italien. Eine institutionelle, theoretische und empirische Analyse. Hrsg. von Diether Döring / Richard Hauser [1 ed.]
 9783428487899, 9783428087891

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UTE KLAMMER

Alterssicherung in Italien

Sozialpolitische Schriften Heft 7 0 / I I

Alterssicherung

in der Europäischen Union II Herausgegeben von -

Prof. Dr. Diether Döring Prof. Dr. Richard Hauser

Alterssicherung in der Europäischen Union Π Alterssicherung in Italien Eine institutionelle, theoretische und empirische Analyse

Von Ute Klammer

Duncker & Humblot * Berlin

Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Alterssicherung in der Europäischen Union. - Berlin : Duncker und Humblot (Sozialpolitische Schriften ; H. 70) NE: GT 2. Klammer, Ute: Alterssicherung in Italien. - 1997 Klammer, Ute: Alterssicherung in Italien : eine institutionelle, theoretische und empirische Analyse / von Ute Klammer. - Berlin : Duncker und Humblot, 1997 (Alterssicherung in der Europäischen Union ; 2) (Sozialpolitische Schriften ; H. 70) Zugl.: Frankfurt (Main), Univ., Diss., 1995 ISBN 3-428-08789-5 NE: 2. GT

D 30 Alle Rechte vorbehalten © 1997 Duncker & Humblot GmbH, Berlin Fotoprint: Werner Hildebrand, Berlin Printed in Germany ISSN 0584-5998 ISBN 3-428-08789-5 Gedruckt auf alterungsbeständigem (säurefreiem) Papier entsprechend ISO 9706 ©

Für die, denen ich am meisten zu verdanken habe meinen Eltern und Dieter

Geleitwort der Herausgeber Die vorliegende Studie ist Bestandteil eines großen vergleichenden Forschungsprojekts zur Alterssicherung in der Europäischen Union. Aufgabe des Forschungsprojekts ist die vergleichende Analyse der Alterssicherungssysteme der Länder der Europäischen Union in institutioneller und empirischer Hinsicht. Es wurde ein funktionaler Ansatz gewählt, um ebenso die Kernsysteme wie auch zusätzliche Sicherungen erfassen zu können. Bei der Analyse der Systemwirkungen stehen die Ziele der Lebensstandardsicherung und Armutsvermeidung sowie die Frage der sozialen Sicherung von Frauen im Vordergrund. Weitere Schwerpunkte der Arbeit des Projekts bilden die Analyse der Umverteilungswirkungen, der Versuch einer typologischen Einordnung der verschiedenen nationalen Systeme sowie der Betrachtung künftiger Entwicklungspfade der Alterssicherung in der Europäischen Union. Die wissenschaftliche Leitung des Projekts liegt bei Prof. Dr. Richard Hauser und Prof. Dr. Diether Döring. Es wird in Kooperation zwischen dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universität und der Akademie der Arbeit in der Universität Frankfurt am Main durchgeführt. Mit der Arbeit von Ute Klammer wird - nach der Studie von Heinz Stapf über Spanien - der zweite Band einer Reihe von nationalen Analysen vorgelegt. In absehbarer Zeit werden weitere Landesstudien sowie ein vergleichender Band folgen. Den Herausgebern ist bewußt, daß vergleichende Projekte häufig durch die Förderungsraster der in Frage kommenden Institutionen fallen. Umso mehr gebührt unser Dank der Volkswagenstiftung, der Hans-Böckler-Stiftung und der Friedrich-Ebert-Stiftung dafür, daß sie gemeinsam die Förderung unseres Vorhabens übernommen haben. Wir danken für die vorzügliche Zusammenarbeit.

Frankfurt am Main, im Juli 1996

Prof. Dr. Richard Hauser Johann Wolf gang Goethe-Universität

Prof. Dr. Diether Döring Akademie der Arbeit in der Universität Frankfurt

am Main

Vorwort Die vorliegende Arbeit entstand in den Jahren 1991 bis 1995 als Dissertation im Rahmen des Frankfurter Forschungsprojektes "Alterssicherung in der Europäischen Gemeinschaft" (ASEG-Projekt). Finanziell ermöglicht wurde sie durch Sachmittelunterstützung durch die Volkswagen- und die Hans-BöcklerStiftung sowie ein dreijähriges Promotionsstipendium der Hans-BöcklerStiftung. Besonders bei der Betreuung engagiert haben sich dabei Dr. Erika Mezger und Werner Fiedler; hierfür herzlichen Dank! Die Böckler-Stiftung und der Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds haben zudem die Drucklegung der Arbeit durch die Gewährung von Druckkostenzuschüssen unterstützt. Grundkonzeption und Aufbau dieser und der anderen im Rahmen des ASEGProjektes entstandenen Länderstudien entwickelten sich in zahlreichen gemeinsamen Diskussionen der Projektmitglieder. Für den regen Gedankenaustausch möchte ich mich vor allem bei den beiden Projektleitern Prof. Dr. Richard Hauser und Prof. Dr. Diether Döring bedanken, aber auch bei meinen übrigen Kollegen und Kolleginnen des ASEG-Projektes; es sind dies Dr. Gabriele Rolf, Susanne Rechmann, Kay Pöhler, Frank Tibitanzl, Heinz Stapf, Ulrike Ahrens, Lydia Hubert und Sotirios Nitis. Dank gilt auch meinem Zweitgutachter, Herrn Prof. Dr. Norbert Andel, für seine genaue Lektüre der Arbeit und seine hilfreichen Anregungen. Das Interesse und die immense Hilfsbereitschaft, die mir von italienischer Seite bei meinen wiederholten Recherchen in Italien - vor allem in Rom - stets zuteil wurden, haben mir enorm geholfen, Einblick in die Komplexität des italienischen Sozialleistungssystems zu erlangen. Für zahllose Gespräche, Auskünfte und Materialien möchte ich mich in diesem Zusammenhang ganz besonders herzlich bedanken bei: Dott. Roberto Gismondi (ISTAT), Dott. Franco Salvatori und Dott. Benjamino Lapadula (CGIL), Dott.ssa Luigina de Santis (SPI-CGIL), Dott.ssa Carla Collicelli und Dott. Domenico Dosa (CENSIS), Dott.ssa Maria-Luisa Mirabile (1RES), Prof. Giuseppe Orrù (Université "La Sapienza", Rom) und seiner Tochter Dott.ssa Natalia Orrù (INPS), Dott. Giovannuzzi und Dott. Pedoni (ebenfalls INPS), Dott. Andrea Brandolini (Banca d'Italia), Dott.ssa Costanza Paganelli (Ministero deH'Interno), Dott.ssa Cordialina Coppola (Ministero del Lavoro e della Previdenza Sociale), Prof. Pietro Quattrocchi (Ministero della Famiglia e della Solidarietà Sociale), Dott.ssa Aurelia Florea (ISTISS), Dott. Giuliano Cazzola (INPDAP), Dott.ssa Irti (CNEL) sowie vor allem auch bei Peter Schlaffer, der

10

Vorwort

bis 1994 mit viel Engagement die Außenstelle der Friedrich-Ebert-Stiftung in Rom leitete. Dott. Fernando di Nicola (ISPE) gebührt besonderer Dank für seine Unterstützung bei den empirischen Berechnungen zur Situation der Altenbevölkerung in Italien. In Deutschland hat mir immer wieder Dr. Eva-Maria Hohnerlein vom Münchner Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Sozialrecht weitergeholfen, die stets ein "freundschaftliches Ohr" für meine juristischen Fragen und Probleme hatte. Last but not least sind die "stillen Helfer" zu erwähnen, die mich während dieser Zeit moralisch und auch sonst auf die eine oder andere Weise unterstützt haben und dadurch zur allmählichen Fertigstellung der Arbeit beigetragen haben - Euch, liebe Marlis Otto, liebe Eltern und lieber Dieter, gilt mein ganz besonderer Dank!

Ute Klammer

Inhaltsverzeichnis 1.

Einleitung

51

2.

Wirtschaftliche, demographische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen 2.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 2.1.1 Wichtige volkswirtschaftliche Rahmendaten 2.1.1.1 Zur Wirtschaftsstruktur 2.1.1.2 Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit 2.1.1.2.1 Die allgemeine Entwicklung 2.1.1.2.2 Die Arbeitsmarktbeteiligung der älteren Bevölkerung 2.1.1.2.3 Besonderheiten des italienischen Arbeitsmarktes 2.1.1.3 Inflation, Lohn- und Wirtschaftswachstum 2.1.1.4 Öffentliche Finanzen 2.1.2 Der Nord-Süd-Konflikt 2.1.2.1 Die allgemeine Problematik 2.1.2.2 Die Relevanz des Nord - Süd - Konflikts für die Versorgung der Altenbevölkerung 2.2 Demographische Rahmenbedingungen 2.2.1 Die Bevölkerungsentwicklung seit dem Beginn der 60er Jahre 2.2.2 Der "Alterungsprozeß" der italienischen Gesellschaft .. 2.2.3 Projektionen zur Entwicklung der Altenbevölkerung ... 2.3 Gesellschaftliche Rahmenbedingungen

57 57 57 57 59 59 62 64 65 67 68 68

3.

69 70 70 72 79 83

Die historische Entwicklung des italienischen Sozialleistungssystems und seiner Ziele und Leitvorstellungen unter besonderer Berücksichtigung des Alterssicherungssystems 87 3.1 Theorie und Praxis - Die historische Entwicklung des italienischen Sozialleistungssystems 87 3.1.1 Übersicht über die historische Entwicklung des Sozialleistungssystems 87 3.1.2 Die Sozialpolitik Italiens von den Anfängen bis zur faschistischen Machtergreifung ( 1922) 89 3.1.3 Die Zeit des Faschismus 93 3.1.4 Die Nachkriegszeit: Theoretische Neuorientierung durch die Verfassung und praktische Stagnation 96 3.1.5 Die Zeit des Aufbruchs: Italiens Sozialpolitik seit Beginn der 60er Jahre 101 3.1.6 Im Zeichen der Finanzkrise: Bemühungen zur Eindämmung der Sozialausgaben seit den 80er Jahren 109

nsverzeichnis 3.1.7

Eine Zusammenfassung der historischen Entwicklung im Hinblick auf die Untersuchungsschwerpunkte "Einkommensstetigkeit", "Vermeidung von Altersarmut" und "Alterssicherung von Frauen" 113 3.2 Überblick über das heutige Gesamtsystem der Alterssicherung 115 3.2.1 Zur Organisation des Alterssicherungsbereiches und der Bedeutung des "Istitutio Nazionale della Previdenza Sociale" (INPS) 115 3.2.2 Die verschiedenen Ebenen der Alterssicherung 117 3.2.2.1 Die Gruppen von Regelalterssicherungsfonds 117 3.2.2.1.1 Die obligatorische Alterssicherung AGO-IVS beim INPS 117 3.2.2.1.2 "Freigestellte" Fonds (fondi esonerativi) 118 3.2.2.1.3 "Substitutive" Fonds (fondi sostitutivi) 119 3.2.2.1.4 Fonds für Freiberufler 120 3.2.2.1.5 "Exklusive" Fonds (fondi esclusivi) des öffentlichen Sektors 120 3.2.2.2 Zur Bedeutung von Betriebsrenten und anderen Formen der ergänzenden Alterssicherung 122 3.2.2.3 Renten des Fürsorgebereichs und ergänzende Bereiche mit Alterssicherungscharakter 123 3.2.3 Ebenen und (Sub-) Systeme der Alterssicherung in Italien eine Synopse 124 3.2.4 Einige Zahlen zur Bedeutung der verschiedenen Regelalterssicherungssysteme in den frühen 90er Jahren 129 3.3 Die Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben des italienischen Sozialleistungs-und Alterssicherungssystems 133 3.3.1 Die allgemeine Entwicklung 134 3.3.1.1 Die allgemeine Entwicklung der Ausgaben im Sozialleistungssystem 134 3.3.1.2 Die allgemeine Entwicklung der Einnahmen im Sozialleistungssystem 136 3.3.2 Die Entwicklung im Rentenbereich 137 3.3.2.1 Die Ausgabenentwicklung im Rentenbereich 137 3.3.2.1.1 Die Entwicklung der Rentenausgaben in Relation zum BIP 137 3.3.2.1.2 Die Entwicklung der Rentenausgaben in den verschiedenen Teilsystemen 140 3.3.2.1.3 Eine Komponentenzerlegung des gesamten Ausgabenwachstums im Rentenbereich 142 3.3.2.2 Die Einnahmenentwicklung im Rentenbereich 146 Institutionelle Regelungen des Kernsystems - der "Fondo Pensioni Lavoratori Dipendenti" (FPLD) 4.1 Das Versicherungsverhältnis - Beitragsentrichtung und Anrechnung verschiedener Zeiten 4.1.1 Pflichtbeiträge und ihre Anrechnung 4.1.2 Freiwillige Weiterversicherung 4.1.3 Nachträgliche Entrichtung von Beiträgen

149 149 150 151 152

14

nsverzeichnis

4.5

4.6 4.7 4.8

4.9

5.

4.4.2.1 Die Anpassung an die Lebenshaltungskosten 4.4.2.2 Die Anpassung an die Lohnsteigerungen Kumulationsregelungen 4.5.1 Die Kumulation mehrerer Renten 4.5.2 Die Kumulation einer Rente mit anderen Sozialleistungen 4.5.3 Die Kumulation von Rente mit Erwerbseinkommen .... Die Leistungen des FPLD im Überblick - eine Synopse Die Finanzierung der Rentenleistungen des FPLD Die Portabilität von Leistungen und Leistungsansprüchen 4.8.1 Die Zusammenflihrung von Leistungen und Leistungsansprüchen aus verschiedenen Fonds 4.8.2 Übertragungsmöglichkeiten von Leistungsansprüchen und Leistungen zwischen dem In-und Ausland 4.8.2.1 Die Übertragbarkeit von Versicherungszeiten 4.8.2.2 Die Übertragbarkeit von Rentenzahlungen Empirische Beobachtungen zur Höhe der Renten im FPLD: Die historische Entwicklung der Bestandsrenten und die Renten Verteilung zu Beginn der 90er Jahre 4.9.1 Die relative Entwicklung der Rentenhöhe im Zeitverlauf 4.9.1.1 Einige Entwicklungen der Einkommenspositionen von Rentnergruppen durch die "automatische" Rentenanpassung 4.9.1.2 Einige Entwicklungen der Einkommenspositionen von Rentnergruppen durch diskretionäre Rentenerhöhungen 4.9.1.3 Die Entwicklung der Durchschnittsrenten im Vergleich zur Entwicklung der Löhne und der Mindestrenten 4.9.2 Die Rentenverteilung zu Beginn der 90er Jahre

Weitere Systeme mit Alterssicherungscharakter 5.1 Weitere bedeutende Regelalterssicherungssysteme 5.1 1 Spezielle Alterssicherungssysteme der Privatwirtschaft .. 5.1 1.1 Die Pflichtversicherung der Selbständigen 5.1 1.1 Die drei Sonderfonds für Selbständige 5.1 1.2 Die Leistungen und ihre Berechnung 5.1 1.3 Die Aufwertung der Renten 5.1 1.4 Die Zusammenflihrung von Beiträgen verschiedener Fonds 5.1 1.5 Die Finanzierung der Leistungen 5.1 1.1.6 Anzahl und Verteilung der Renten in den Selbständigenfonds 5.1 1.2 Die Alterssicherung der italienischen Führungskräfte .. 5.1 1.2.1 Die Führungskräfte der Industrie 5.1 1.2.1.1 Die Pflichtversicherung beim Institut INPDAI 5.1 1.2.1.2 Leistungen und Anspruchsvoraussetzungen 5.1 1.2.1.2.1 Versichertenrenten 5.1 1.2.1.2.2 Abgeleitete Renten 5.1 1.2.1.3 Die Berechnung der Leistungen 5.1 2.1.3.1 Versichertenrenten

182 182 183 184 184 185 187 193 196 196 198 199 199

201 201

201 204 205 209 212 212 212 213 213 214 217 217 217 220 225 225 225 226 226 227 227 227

nsverzeichnis 5.1.1.2.1.3.2 5.1.1.2.1.4 5.1.1.2.1.5 5.1.1.2.1.6 5.1.1.2.1.7 5.1.1.2.2 5.1.1.3 5.1.1.3.1 5.1.1.3.2 5.1.1.3.3 5.1.1.3.4 5.1.1.3.5 5.1.1.4 5.1.1.4.1 5.1.1.4.2 5.1.1.4.3 5.1.1.4.3.1 5.1.1.4.3.2 5.1.1.4.3.3 5.1.1.4.4 5.1.1.4.5 5.1.1.4.6 5.1.1.4.7 5.1.1.5 5.1.1.5.1 5.1.1.5.2 5.1.1.5.2.1 5.1.1.5.2.2 5.1.1.5.2.2.1 5.1.1.5.2.2.2 5.1.1.5.2.3 5.1.1.5.2.3.1 5.1.1.5.2.3.2 5.1.1.5.3 5.1.1.5.4 5.1.1.6 5.1.1.6.1 5.1.1.6.2 5.1.2

Abgeleitete Renten Rentenaufwertung und Kumulationsvorschriften Die Finanzierung der Leistungen Anzahl und Verteilung der Renten des INPDAI Zusatzsicherungselemente für Führungspersonal der Industrie Die Führungskräfte des Handels Die Pflichtversicherung der Künstler und Profisportler im Institut ENPALS Das Institut ENPALS Leistungen und Anspruchsvoraussetzungen Die Berechnung der Leistungen Die Finanzierung der Leistungen Anzahl und Höhe der Renten des ENPALS Die Pflichtversicherung für Freiberufler Die Fonds für Freiberufler Leistungen und Anspruchsvoraussetzungen Die Berechnung der Leistungen Versichertenrenten Abgeleitete Renten Einmalzahlungen Die Anpassung der Bestandsrenten Kumulationsregelungen Die Finanzierung der Leistungen Anzahl und Verteilung der Renten in den Fonds für Freiberufler Die Alterssicherung der Banken und Sparkassen Die historische Entwicklung der "fondi esonerativi" .... Die institutionelle Situation vor der Umwandlung zu Beginn der 90er Jahre Die Sonderfonds der Banken und Sparkassen Die acht Fonds des privatwirtschaftlichen Bereichs Leistungen und Anspruchsvoraussetzungen Die Finanzierung der Leistungen Die Fonds der "Banco di Napoli" und der "Banco di Sicilia" Leistungen und Anspruchsvoraussetzungen Die Finanzierung der Leistungen Die Umwandlung der "fondi esonerativi" zu Beginn der 90er Jahre Anzahl und Verteilung der Renten in den Fonds der Banken und Sparkassen Die Unfallversicherung beim Institut INAIL Versicherte, Anspruchsvoraussetzungen und Leistungen . Anzahl und Höhe der Renten des INAIL Die Alterssicherung im öffentlichen Dienst

228 228 229 230 230 231 234 234 234 236 239 240 240 240 242 243 244 245 245 246 246 246 247 250 250 251 251 252 252 253 253 254 255 255 256 258 258 260 260

16

nsverzeichnis 5.1.2.1 5.1.2.1.1 5.1.2.1.1.1 5.1.2.1.1.2 5.1.2.1.1.3 5.1.2.1.2 5.1.2.1.2.1 5.1.2.1.2.2 5.1.2.1.2.3 5.1.2.1.2.4 5.1.2.1.3 5.1.2.1.4 5.1.2.1.5

5.2

5.3

Das Rentensystem für Staatsbedienstete Leistungen und Anspruchsvoraussetzungen Versichertenrenten Abgeleitete Renten Einmalzahlungen Die Berechnung der Leistungen Altersrente/Dienstaltersrente Invaliditätsrente Abgeleitete Rente Einmalzahlungen Die Anpassung der Renten Die Finanzierung der Leistungen Einmalige Zahlungen bei Beendigung des Dienstverhältnisses 5.1.2.2 Die Rentenkassen für die Bediensteten der Kommunen, Provinzen und Regionen 5.1.2.2.1 Leistungen und Anspruchsvoraussetzungen 5.1.2.2.2 Die Berechnung der Leistungen 5.1.2.2.2.1 Altersrente/Dienstaltersrente 5.1.2.2.2.2 Invaliditätsrente 5.1.2.2.2.3 Hinterbliebenenrente 5.1.2.2.2.4 Einmalzahlungen 5.1.2.2.3 Die Anpassung der Renten 5.1.2.2.4 Die Finanzierung der Leistungen 5.1.2.2.5 Einmalige Zahlungen bei Beendigung des Dienstverhältnisses 5.1.2.3 Anzahl und Verteilung der Renten im öffentlichen Sektor Rentenleistungen des Fürsorgebereichs (assistenza) 5.2.1 Die Sozialrente 5.2.1.1 Anspruchsvoraussetzungen und Leistungsbemessung .. 5.2.1.2 Der Zuschlag zur Sozialrente 5.2.1.3 Die Anpassung der Renten 5.2.1.4 Zur quantitativen Bedeutung der Sozialrenten 5.2.2 Die Renten an Behinderte aus dem Zivilbereich 5.2.2.1 Anspruchsvoraussetzungen und Leistungsbemessung .. 5.2.2.2 Kumulationsbeschränkungen und Rentenanpassung .... 5.2.2.3 Zur quantitativen Bedeutung der Renten an Behinderte aus dem Zivilbereich 5.2.3 Die Kriegsopferrenten 5.2.3.1 Anspruchsvoraussetzungen und Leistungsbemessung .. 5.2.3.2 Besteuerung, Kumulationsvorschriften und Rentenanpassung 5.2.3.3 Zur quantitativen Bedeutung der Kriegsopferrenten Die "zweite Säule" der Alterssicherung - Die betriebliche bzw. ergänzende Alterssicherung (previdenza integrativa) 5.3.1 Zur historischen Entwicklung und heutigen Situation des Zusatzsicherungsbereichs - ein Überblick

260 261 262 262 263 263 263 269 270 270 271 272 273 274 275 276 276 279 279 280 281 281 282 283 285 285 285 287 289 290 290 290 294 294 295 296 296 297 297 297

nsverzeichnis 5.3.2 5.3.2.1 5.3.2.2 5.3.2.3 5.3.2.4 5.3.2.5

5.4

5.5

6.

Ergänzende Alterssicherungsfonds in Italien 300 Formen und Arten ergänzender Alterssicherungsfonds 300 Finanzierung und Organisation 302 Leistungen und Anspruchsvoraussetzungen 305 Die Anpassung der Renten 307 Eine Übersicht der Charakteristiken wichtiger italienischer Betriebsrentenfonds 308 5.3.2.6 Statistische Daten zum Bereich der ergänzenden/betrieblichen Alterssicherung in Italien 311 5.3.3 Der "Trattamento di fine rapporto" (TFR) 314 5.3.3.1 Historische Vorbemerkungen 314 5.3.3.2 Anspruchsvoraussetzungen und Leistungsbemessung .. 314 5.3.3.3 Zur Bedeutung des TFR für die Alterssicherung 317 5.3.3.4 Statistische Daten zum TFR 317 5.3.3.5 Die Diskussion um die Reformierung des TFR 318 Die "dritte Säule" der Alterssicherung - die private Vorsorge 319 5.4.1 Spezielle Formen privater Vorsorge mit Bedeutung für die Alterssicherung 320 5.4.1.1 Private Rentenpläne 320 5.4.1.2 Lebensversicherungen 320 5.4.1.3 Private Ersparnis in Form von Geldvermögen 321 5.4.1.4 Immobilienbesitz und Wohnsituation der Altenbevölkerung 322 5.4.2 Sparneigung und Sparmotive 325 Die Absicherung durch das Gesundheitssystem und die Sozialen Dienste 329 5.5.1 Das Gesundheitssystem 329 5.5.1.1 Der Nationale Gesundheitsdienst (Servizio Sanitario Nazionale) 329 5.5.1.1.1 Aufbau und Organisation 329 5.5.1.1.2 Finanzierung 331 5.5.1.1.3 Anspruchsvoraussetzungen und Leistungen 332 5.5.1.2 Private Vorsorgesysteme 335 5.5.1.3 Die Versorgung der älteren Bevölkerung durch das Gesundheitssystem 336 5.5.1.3.1 Die Versorgung durch den Nationalen Gesundheitsdienst 336 5.5.1.3.2 Das Sonderproblem der Pflegebedürftigkeit 337 5.5.2 Die Sozialen Dienste (Servizi Sociali) 339 5.5.2.1 Aufbau, Organisation und Finanzierung 339 5.5.2.2 Anspruchsvoraussetzungen und Leistungsspektrum 341 5.5.2.3 Einige Zahlen zum Leistungsspektrum und der Inanspruchnahme der Sozialen Dienste 343 5.5.3 Die Manifestation der Nord-Süd-Problematik in den Bereichen des Gesundheitssystems und der Sozialen Dienste . 346

Die steuerliche Behandlung von Alterseinkünften und Vorsorgeaufwendungen 348 6.1 Allgemeine Grundlagen der italienischen Einkommensbesteuerung .. 348

2 Klammer

18

nsverzeichnis 6.2 6.3 6.4

Die direkte Einkommensbesteuerung der natürlichen Personen (IRPEF) Eine Zusammenfassung der wichtigsten für Rentenbezieher relevanten Regelungen Die Besteuerung der betrieblichen/ergänzenden Alterssicherung 6.4.1 Die Besteuerung des "Trattamento di Fine Rapporto" .. 6.4.2 Die Besteuerung betrieblicher/ergänzender Alterssicherungsfonds

350 357 358 358 359

7.

Neuere Reformmaßnahmen im italienischen Renten- und Gesundheitssystem 364 7.1 Änderungen im Bereich der Pflichtversicherungen 364 7.1.1 Die Anspruchsvoraussetzungen für den Bezug von Altersrente (pensione di vecchiaia) 365 7.1.2 Die Anspruchsvoraussetzungen für den Bezug von Dienstaltersrente (pensione di anzianità) 368 7.1.3 Die Anspruchsvoraussetzungen für den Bezug von Invaliditätsrente (pensione di invalidità/inabilità) sowie Hinterbliebenenrente (pensione indiretta/pensione di reversibilità).. 370 7.1.4 Die Rentenberechnung 370 7.1.5 Die automatische Rentenanpassung (perequazione automatica) 375 7.1.6 Kumulationsregelungen 376 7.1.7 Zur Vereinheitlichung der Fonds 376 7.1.8 Eine Zusammenfassung der wichtigsten Änderungen für die Versicherten des FPLD 377 7.1.9 Erwartete Einsparungen 379 7.2 Die Reform der ergänzenden Alterssicherung 380 7.2.1 Der institutionelle Rahmen zukünftiger Betriebsrentenfonds 380 7.2.2 Die Besteuerung von betrieblichen Rentenplänen nach Gesetzesdekret 124/1993 383 7.3 Änderungen im Gesundheitssystem 384 7.3.1 Die gesetzlichen Änderungen 384 7.3.2 Erwartete Einsparungen 386 7.4 Eine Kurzcharakterisierung der institutionellen Ausgestaltung des italienischen Alterssicherungssbereichs im Jahre 1992 inklusive der Änderungen durch die Reformen 387

8.

Eine Analyse des Alterssicherungs(kern)systems anhand von Modellfällen 8.1 Methodische Vorbemerkungen 8.1.1 Allgemeine Untersuchungsziele 8.1.2 Zur Konstruktion der Modellfälle 8.2 Das Kernsystem der italienischen Alterssicherung im Jahr 1992 8.2.1 Landesspezifische Prämissen und Grundlagen der Modellfallberechnungen für Italien 8.2.2 Ergebnisse der Berechnungen 8.2.2.1 Die Absicherung des "Standardledigen"

394 394 394 396 401 401 410 411

nsverzeichnis 8.2.2.2

Veränderungen der relativen Rentenniveaus bei Variationen des Zeitfaktors 8.2.2.3 Auswirkungen unterschiedlicher Verteilungen des Lebenserwerbseinkommens auf verschiedene Perioden der Erwerbsfähigkeitsphase 8.2.2.4 Der Einfluß der Kindererziehung auf das Rentenniveau ... 8.2.2.5 Einflüsse der Aufteilung der Erwirtschaftung des Einkommens zwischen Ehepartnern 8.2.2.6 Alleinstehende und Ehepaare - ein Vergleich des Absicherungsniveaus bei gleichem Äquivalenzeinkommen während der Erwerbsphase 8.2.2.7 Die Absicherung der Hinterbliebenen 8.2.2.8 Der Einfluß unterschiedlicher Makroszenarien 8.2.2.9 Die Situation der Bestandsrentner 8.2.3 Die Erreichung der Ziele "Einkommensstetigkeit", "Vermeidung von Altersarmut" und "Alterssicherung von Frauen" durch das Kernsystem - eine Zusammenfassung . 8.2.3.1 Einkommensstetigkeit 8.2.3.2 Vermeidung von Altersarmut 8.2.3.3 Die Alterssicherung von Frauen 8.2.4 Exkurs: Ein Vergleich der Modellrechnungen zum relativen Rentenniveau mit den Ersatzraten - Berechnungen von Eurostat Zukünftige Auswirkungen der Rentenreform 8.3.1 Prämissender Modellfalle unter den Bedingungen der neuen Rentenreform 8.3.2 Ergebnisse der Berechnungen - ein Vergleich zwischen "altem" und "neuem" System 8.3.2.1 Die Absicherung des "Standardledigen" 8.3.2.2 Veränderungen der relativen Rentenniveaus bei Variationen des Zeitfaktors 8.3.2.3 Auswirkungen unterschiedlicher Verteilungen des Lebenserwerbseinkommens auf verschiedene Perioden derErwerbsfahigkeitsphase 8.3.2.4 Der Einfluß der Kindererziehung auf das Rentenniveau . 8.3.2.5 Einflüsse der Aufteilung der Erwirtschaftung des Erwerbseinkommens zwischen Ehepartnern 8.3.2.6 Alleinstehende und Ehepaare - ein Vergleich des Absicherungsniveaus bei gleichem Äquivalenzeinkommen während der Erwerbsphase 8.3.2.7 Die Absicherung der Hinterbliebenen 8.3.2.8 Der Einfluß unterschiedlicher Makroszenarien 8.3.2.9 Die Situation der Bestandsrentner 8.3.3 Auswirkungen der Rentenreform auf die Erreichung der Ziele "Einkommensstetigkeit", "Vermeidung von Altersarmut" und "Alterssicherung von Frauen"

415

417 420 423

429 433 439 442

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456 459 460 461 461 463

464 466 467

470 472 472 474

477

20

nsverzeichnis 8.3.3.1 8.3.3.2 8.3.3.3

9.

Einkommensstetigkeit Vermeidung von Altersarmut Alterssicherung von Frauen

Umverteilungswirkungen im Rahmen der italienischen Alterssicherung .... 9.1 Allgemeine Vorbemerkungen 9.2 Institutionelle Unterschiede und Leistungsdifferenzen zwischen verschiedenen Teilsystemen der Alterssicherung 9.2.1 Institutionelle Unterschiede und Leistungsdifferenzen zwischen den Rentensystemen des öffentlichen und privaten Sektors 9.2.2 Institutionelle Unterschiede und Leistungsdifferenzen zwischen sonstigen ausgewählten Rentenfonds 9.2.3 Bestrebungen zur Vereinheitlichung der institutionellen Vielfalt 9.3 Umverteilung innerhalb des Kernsystems der italienischen Alterssicherung 9.3.1 Die wichtigsten institutionellen Regelungen des Kernsystems mit umverteilender Wirkung 9.3.1.1 Regelungen, die für bestimmte Gruppen oder Tatbestände eine Verminderung der Beitragsleistungen vorsehen .... 9.3.1.2 Begünstigungen durch die Anrechnung fiktiver Versicherungszeiten sowie die Nachentrichtung von Beiträgen für bestimmte Ausfallzeiten 9.3.1.3 Umverteilung im Zuge der Berechnungsverfahrens der Zugangsrenten 9.3.1.4 Geschlechtsspezifische und familienstandsbezogene Umverteilungsregelungen 9.3.1.5 Umverteilung durch die Aufwertung der Bestandsrenten . 9.3.1.6 Umverteilung durch Rentenleistungen subsidiärer Systeme 9.3.1.7 Zusammenfassung der Ergebnisse der institutionellen Betrachtung 9.3.1.8 Exkurs: Die empirischen Auswirkungen der institutionellen Umverteilungsmomente auf die regionale Rentenverteilung 9.3.2 Einige Modellrechnungen zu Umverteilungswirkungen im Kernsystem 9.3.2.1 Allgemeine Grundlagen der Umverteilungsrechnungen .. 9.3.2.1.1 Indikator und Referenzmaßstab der Umverteilungsrechnungen 9.3.2.1.2 Die untersuchten Modellfälle 9.3.2.2 Prämissen der Umverteilungsrechnungen zu Italien 9.3.2.2.1 Die berücksichtigten Leistungen 9.3.2.2.2 Annahmen zur Entwicklung von Einkommensgrenzen und Leistungen

477 479 479 481 481 483

483 489 490 490 490 491

492 494 495 496 497 497

498 500 500 501 503 505 505 506

nsverzeichnis 9.3.2.2.3

Die Ermittlung des Anspruchs auf bedürftigkeitsgeprüfte Leistungen

9.3.2.2.4 9.3.2.2.5 9.3.2.2.6 9.3.2.3 9.3.2.3.1 9.3.2.3.2 9.3.2.3.3 9.3.2.4

Die Rentenaufwertung Zu den Auswirkungen der unterschiedlichen Altersgrenzen Zur Ermittlung eines angemessenen Beitragssatzes Ergebnisse für das "alte", bis 1992 gültige Rentensystem Aspekte der vertikalen Umverteilung Aspekte der horizontalen Umverteilung Sensitivitätsanalysen Veränderungen der Ergebnisse durch die Reform des Rentensystems Aspekte der vertikalen Umverteilung Aspekte der horizontalen Umverteilung Sensitivitätsanalysen Zusammenfassung und Bewertung der Modellfallergebnisse zur Umverteilung

9.3.2.4.1 9.3.2.4.2 9.3.2.4.3 9.3.2.5

Eine empirische Analyse der Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien . 10.1 Empirische Datenquellen zur Einkommensverteilung in Italien 10.2 Methodische Informationen über die angestellten Berechnungen und die zugrundeliegende Erhebung 10.3 Empirische Ergebnisse zur Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien 10.3.1 Die soziale und demographische Struktur der italienischen Wohnbevölkerung 10.3.2 Die Zusammensetzung des Einkommens in Rentner- und Nichtrentnerhaushalten 10.3.3 Relative Wohlstandspositionen 10.3.3.1 Ein Vergleich von Personen in Rentner- und Nichtrentnerhaushalten 10.3.3.2 Ein Vergleich von Frauen und Männern 10.3.4 Die Einkommensverteilung 10.3.4.1 Ein Vergleich zwischen den Personen in Rentner- und den Personen in Nichtrentnerhaushalten 10.3.4.2 Ein Vergleich zwischen den Personen in Rentnerhaushalten verschiedener Altersklassen 10.3.5 Das Problem der Armut 10.3.5.1 Exkurs: Italienische Armutsstudien und ihre Resultate .. 10.3.5.2 Ergebnisse der eigenen Berechnungen zur Armut 10.3.5.2.1 Ein Vergleich der Personen in Rentner- mit den Personen in Nichtrentnerhaushalten 10.3.5.2.2 Ein Vergleich zwischen den Personen in Rentnerhaushalten verschiedener Altersklassen 10.3.5.3 Zu den Schwierigkeiten eines Vergleichs der eigenen Ergebnisse mit den Ergebnissen italienischer Armutsstudien 10.3.6 Der Einfluß des staatlichen Steuer-und Transfersystems auf die Einkommensverteilung und das Ziel der Armutsvermeidung

507 507 508 508 512 514 520 527 534 536 540 544 548 552 553 555 557 557 561 572 573 578 583 583 587 591 592 596 597 601 605

607

22

nsverzeichnis 10.3.6.1 10.3.6.1.1 10.3.6.1.2 10.3.6.2 10.3.6.2.1 10.3.6.2.2 10.3.7

10.3.7.1 10.3.7.2 10.3.7.3

Die Beeinflussung der Einkommensverteilung durch das Steuer- und Transfersystem Ein Vergleich von Personen in Rentner-und Nichtrentnerhaushalten Ein Vergleich von Personen in Rentnerhaushalten unterschiedlicher Altersklassen Die Beeinflussung der Armutsquoten durch das Steuerund Transfersystem Ein Vergleich von Personen in Rentner- und Nichtrentnerhaushalten Ein Vergleich von Personen in Rentnerhaushalten unterschiedlicher Altersklassen Zusammenfassung und Bewertung einiger Ergebnisse der empirischen Analyse im Hinblick auf die untersuchten Ziele "Einkommensstetigkeit", "Vermeidung von Altersarmut" und "Alterssicherung von Frauen" Einkommensstetigkeit Vermeidung von Altersarmut Alterssicherung von Frauen

11. Zusammenfassung und Ausblick: Aktuelle und absehbare Problemlagen des Gesamtsystems der italienischen Alterssicherung 11.1 Probleme im Bereich des Alterssicherungssystems 11.1.1 Die Vielfältigkeit der nebeneinander existierenden Subsysteme 11.1.2 Probleme des Kernsystems 11.1.2.1 Die Situation im Jahr 1992 11.1.2.2 Eine Bewertung der Reform der obligatorischen Alterssicherung 11.1.3 Probleme des Zusatzsicherungsbereichs 11.1.3.1 Die Situation im Jahr 1992 11.1.3.2 Eine Bewertung der Reformansätze des Zusatzsicherungsbereichs 11.2 Problemein anderen für die Situation der Alten relevanten Sozialleistungsbereichen 11.2.1 Das Ungleichgewicht der Sozialleistungssektoren 11.2.2 Der Gesundheitssektor 11.2.2.1 Die Situation im Jahr 1992 11.2.2.2 Eine Bewertung der Reformansätze im Gesundheitssektor 11.3 Probleme, die aus den sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen resultieren 11.3.1 Der Einfluß der demographischen Entwicklung auf die Finanzierungsprobleme des Alterssicherungsbereichs .. 11.3.2 Der Nord-Süd-Konflikt 11.4 Probleme, die aus der politischen Kultur resultieren 11.4.1 Steuer-und Beitragshinterziehung 11.4.2 Die politische Praxis in Italien

609 609 611 612 612 614

617 617 618 619 621 621 621 622 622 625 628 628 628 631 631 632 632 634 635 635 637 638 638 639

nsverzeichnis 11.5 Eine Zusammenfassung der Probleme im Hinblick auf die Untersuchungsschwerpunkte "Einkommensstetigkeit", "Vermeidung von Altersarmut" und "Alterssicherung von Frauen" 11.5.1 Zur Einkommensstetigkeit beim Übergang in den Ruhestand 11.5.2 Zur Vermeidung von Altersarmut 11.5.3 Die Absicherung von Frauen im Alter 11.6 Ausblick: Aktuelle Entwicklungstendenzen im Alterssicherungsbereich

640 642 643 645

Anhang

652

Literaturverzeichnis

730

640

Verzeichnis der Tabellen, Übersichten und Abbildungen Tabellen Tab. 2.1

Die Arbeitsmarktsituation im Jahr 1992

60

Tab. 2.2

Die Arbeitsmarktbeteiligung der älteren Bevölkerung (1991)

62

Tab. 2.3

Erwerbstätige nach Alter und Geschlecht in Prozentsätzen der Gesamtzahl der männlichen bzw. weiblichen Aktiven (1980 - 1990)

63

Tab. 2.4

Die durchschnittliche Lebenserwartung in Italien mit 0, 65 und 80 Jahren, nach Geschlecht und Region (1986- 1990)

75

Tab. 2.5

Die Altenbevölkerung Italiens zum Beginn des Jahres 1991, unterteilt nach Altersklasse und Geschlecht

76

Tab. 2.6

Alterslastquotienten in Italien (1991)

78

Tab. 2.7

Eine Projektion der Altenbevölkerung für das Jahr 2008

81

Tab. 2.8

Eine Schätzung der Alterslastquotienten in Italien für das Jahr

2008

82

Tab. 3.1

Versicherten- und Rentenfallzahlen verschiedener Alterssicherungsfonds und -fondsgruppen (Stand: 31.12.1991) 131

Tab. 3.2

Die Entwicklung der Rentenausgaben nach Art der Renten in % des BIP (1970- 1990)

139

Tab. 3.3

Die Entwicklung der Rentenausgaben in den Teilsystemen der italienischen Alterssicherung ( 1974 - 1991 )

141

Tab. 3.4

Die Entwicklung wichtiger Indikatoren im Hinblick auf die Gesamtentwicklung der Rentenausgaben (1970 - 1990)

143

Tab. 3.5

Die Entwicklung von Beitragsaufkommen und Rentenausgaben zwischen 1980 und 1991 in den Fonds für Beschäftigte der Privatwirtschaft

147

Tab. 4.1

Der Sozialzuschlag (maggiorazione sociale) - Einkommensgrenzen und Leistungsberechnung im Jahr 1992

174

Tab. 4.2

Mindestrenten inklusive Zuschläge nach Gesetz 544/1988, Art. 1 Abs. 1 (für mindestens 65jährige) und Art. 1, Abs 12 (für mindestens 60jährige) im Jahr 1992

175

Tab. 4.3

Die Zulage für die Kernfamilie (assegno per il nucleo familiare) (Gesetz 153/1988)

179

Tab. 4.4

Die Verteilung der Renten des FPLD nach Rentenhöhe zum 01.01.1992

210

Tab. 5.1

Die Verteilung der Renten in den drei Selbständigenfonds nach Rentenhöhe und Rentenart zum 01.01.1992

222

25

Verzeichnis der Tabellen, Übersichten und Abbildungen Tab. 5.2

Einkommensgrenzen flir die verschiedenen Steigerungssätze und Maximalrentenbeträge im ENPALS (Stand: Januar 1992)

237

Tab. 5.3

Die Rentenversicherungsbeiträge im ENPALS (1992)

239

Tab. 5.4

Zahl der Renten in den Fonds für Freiberufler und statistischer Monatsdurchschnitt 1991

249

Tab. 5.5

Zahl der Versicherten und der Renten sowie Rentenhöhe in den Rentenfonds des Bankensektors (Stand: 1.1.1991 )

257

Tab. 5.6

Ersatzraten bezogen auf das anrechenbare Einkommen bei Staatsbediensteten 267

Tab. 5.7

Ersatzraten für die Rentenberechnung der Erwerbstätigen der örtlichen Körperschaften und des Gesundheitsbereiches 278

Tab. 5.8

Anzahl und Verteilung der Renten im öffentlichen Sektor (Stand: 31.12.1991)

284

Tab. 5.9

Die Berechnung des Anspruchs auf Sozialrente (1992)

287

Tab. 5.10

Der Zuschlag (aumento) zur Sozialrente - Einkommensgrenzen und Berechnungsweise ( 1992)

288

Tab. 5.11

Die Rentenleistungen des Innenministeriums an Behinderte aus dem zivilen Bereich (1992)

292

Prozentuale Häufigkeiten verschiedener Merkmale italienischer Betriebsrentenfonds - eine Auswertung der Datenbank des CER

313

Tab. 5.13

Sparquoten nach Alter des Haushaltsvorstands und Region (1991)....

327

Tab. 5.14

Das Angebot der Sozialen Dienste flir alte Menschen und die Zahl

Tab. 5.12

der Leistungsempfanger nach Kommunen

344

Tab. 6.1

Der italienische Einkommensteuertarif im Jahre 1992

354

Tab. 7.1

Anspruchsvoraussetzungen für die Altersrente in den Jahren 1992 bis 2002

366

Tab. 7.2

Die Veränderung der Steigerungssätze ab 1993

Tab. 7.3

Erwartete Einsparungseffekte durch die Rentenreform von 1992

Tab. 7.4

Erwartete Einsparungseffekte durch die Gesundheitsreform von 1993 387

Tab. 8.1

Die "Zulage flir die Kernfamilie" im Jahre 1992 flir den Fall der Zwei-Personen-Familie Der italienische Einkommensteuertarif im Jahre 1992

Tab. 8.2 Tab. 8.3

372 . 380

403 405

Modellfall 1 : Haushaltstyp "ledige Person mit 40 Versicherungsjahren", Standardpfad: 6% Lohnwachstum, 4% Inflation (1992)

... 411

Tab. 8.4

Die Entwicklung des APW und der Renten zwischen 1987 und 1992

447

Tab. 8.5

Die neuen Steigerungssätze flir die Rentenberechnung

461

Tab. 8.6

Bruttorenten flir Modellfälle mit unterschiedlicher Aufteilung des Erwerbseinkommens auf verschiedene Perioden der Erwerbsfähigkeitsphase (altes und neues Recht)

464

Verzeichnis der Tabellen, Übersichten und Abbildungen Tab. 9.1

Vergleich der Rentenleistungen des Kernsystems (FPLD) mit denen einiger staatlicher, halbstaatlicher und ähnlicher Fonds, anhand von Indizes

Tab. 9.2

Institutionelle Ungleichheiten in ausgewählten Regelalterssicherungs-

488

systemen (Stand: 1992)

489

Tab. 9.3

Die regionale Verteilung der Renten ( 1992)

499

Tab. 9.4

Interne Zinsfüße für das italienische Alterssicherungs(kern-)system, Regelungsstand 1992 513

Tab. 9.5

Interne Zinsfüße für den Standardledigen (Umverteilungsmodellfall la): Sensitivitätsrechnungen für verschiedene Beitragssätze und Überwälzungshypothesen (altes System) 529

Tab. 9.6

Interne Zinsfuße für die Umverteilungsmodellfälle la und 4a bei unterschiedlichen Wirtschaftspfaden

Tab. 9.7

Interne Zinsfüße fur das italienische Alterssicherungs(kern-)system gemäß der ausgereiften Reformregelungen 535

Tab. 9.8

Interne Zinsfüße flir den Standardledigen (Umverteilungsmodellfall la): Sensitivitätsrechnungen für verschiedene Beitragssätze und Überwälzungshypothesen (Reformsystem) 545

Tab. 9.9

Interne Zinsfuße für die Umverteilungsmodellfalle la und 4a bei unterschiedlichen Wirtschaftspfaden (Reformsystem)

Tab. 10.1

Zahl der Personen in Haushalten nach Alter des Haushaltsvorstandes, Haushaltstyp und Geschlecht 558

Tab. 10.2

Anteil der Personen in verschiedenen Haushaltstypen nach Alter des Haushaltsvorstandes, Haushaltstyp und Geschlecht, bezogen auf die Gesamtzahl der Personen

559

Anteil verschiedener Einkommenskategorien am gesamten durchschnittlichen Haushaltseinkommen (netto), nach Haushaltstyp und Rentnerstatus

562

Tab. 10.3

531

547

Tab. 10.4

Anteil verschiedener Einkommenskategorien am gesamten durchschnittlichen Haushaltseinkommen (netto), nach Alter des Haushaltsvorstands und Rentnerstatus 565

Tab. 10.5

Anteil der Haushalte, die die entsprechende Einkommenskategorie beziehen, nach Haushaltstyp und Rentnerstatus

569

Tab. 10.6

Anteil der Haushalte, die die jeweilige Einkommenskategorie beziehen, nach Alter des Haushaltsvorstandes und Rentnerstatus

570

Tab. 10.7

Relative Wohlstandspositionen von Personen in Rentnerhaushalten im Vergleich zum Durchschnitt aller Personen in Nichtrentnerhaushalten, nach Haushaltstyp und Geschlecht (Zugrundelegung der OECD - Äquivalenzskala)

574

Tab. 10.8

Relative Wohlstandspositionen von Personen in Rentnerhaushalten im Vergleich zum Durchschnitt aller Personen in Nichtrentnerhaushalten, nach Haushaltstyp und Geschlecht (Zugrundelegung der modifizierten OECD - Äquivalenzskala)

577

27

Verzeichnis der Tabellen, Übersichten und Abbildungen Tab. 10.9

Relative Wohlstandsposition von alleinstehenden Frauen im Vergleich zu alleinstehenden Männern, nach Altersgruppe und Rentnerstatus

Tab. 10.10

Relative Wohlstandsposition von alleinstehenden Frauen und Männern im Vergleich zu Personen in Paarhaushalten, nach Altersgruppe und Rentnerstatus (Zugrundelegung der OECD-Äquivalenzskala) . 582 Unterschiede in der Einkommensverteilung zwischen Personen in Rentnerhaushalten und Personen in Nichtrentnerhaushalten 584

Tab. 10.11

579

Tab. 10.12

Unterschiede in der Einkommensverteilung zwischen Rentnerhaushalten verschiedener Altersklassen 588

Tab. 10.13

Arme Haushalte, nach Altersklasse des Familienvorstandes und Region (1991)

595

Tab. 10.14

Armutsquoten flir die Personen in Rentner- und in Nichtrentnerhaushalten 600

Tab. 10.15

Armutsquoten für die Personen in Rentnerhaushalten verschiedener Altersklassen

Tab. 10.16

Unterschiede in der Einkommensverteilung zwischen Personen mit und ohne Renten und Transfereinkommen, vor und nach direkter Besteuerung und Sozialbeiträgen (Rentner- und Nichtrentnerhaushalte) 609 Unterschiedein der Einkommensverteilung zwischen Personen in Rentnerhaushalten verschiedener Altersklassen mit und ohne Renten und Transfereinkommen, vor und nach direkter Besteuerung und Sozialbeiträgen 611

Tab. 10.17

603

Tab. 10.18

Armutsquoten flir die Personen in Rentner-und Nichtrentnerhaushalten, vor und nach Renten /Transfereinkommen sowie direkter Besteuerung und Sozialbeiträgen

Tab. 10.19

Armutsquoten flir die Personen in Rentnerhaushalten verschiedener Altersklassen, vor und nach Renten/Transfereinkommen sowie direkter Besteuerung/Sozialbeiträgen 616

Tab. A-2.1

Die Entwicklung der öffentlichen Ausgaben in verschiedenen sozialen Bereichen ( 1976 - 1992)

652

Tab. A-2.2

Einnahmen und Ausgaben im Bereich der sozialen Vorsorge (previdenza sociale) - alle Institutionen

653

Tab. A-2.3

Einnahmen und Ausgaben im Bereich der sozialen Fürsorge (assistenza sociale) - alle Institutionen

613

654

Tab. A-2.4

Die Ausgaben flir Leistungen des Sozialschutzes im Jahr 1992

.... 655

Tab. A-2.5

Die Entwicklung der Rentenzahl und -ausgaben (1980 - 1991)

....

Tab. A-2.6

Die Entwicklung der Gesamtausgaben flir Rentenleistungen

657

Tab. A-2.7

Die Entwicklung der Rentenzahlen 1980 - 1991 in %

658

Tab. A-2.8

Die Entwicklung der durchschnittlichen Rentenhöhe

659

Tab. A-4.1

Die Entwicklung der Rentenversicherungsbeiträge im FPLD

670

Tab. A-4.2

Die Entwicklung der Mindesteinkommen für die Anrechnung der gesamten Versicherungsjahre im FPLD von 1984 bis 1993

670

656

Verzeichnis der Tabellen, Übersichten und Abbildungen Tab. A-4.3

Die Entwicklung der Leistungsbemessungsgrenze (tetto pensionabile) und der Maximalrenten im FPLD ( 1980 - 1987) 671

Tab. A-4.4

Die Staffelung des anrechenbaren Einkommens und die daraus resultierenden Rentenansprüche für einen FPLD -Versicherten mit voller Versicherungskarriere ( 1988 - 1992) 672

Tab. A-4.5

Die Entwicklung der Mindestrenten im FPLD ( 1982-1992)

673

Tab. A-4.6

Die Entwicklung der Einkommensgrenzen für die Anhebung einer Rente auf das Mindestrentenniveau

674

Tab. A-4.7 Tab. A-4.8

Die Entwicklung der Einkommensgrenzen für die Gewährung eines Sozialzuschlags (maggiorazione sociale) auf die Altersrente ... 675 Die Entwicklung der Mindestrenten im FPLD unter Einbeziehung der Sozialzuschläge a) Nach Art. 1 des Gesetzes 140/1985 (für über 65jährige, gültig ab 1/1985 bis 12/1988); b) Nach Art. 1, Abs. 1 Gesetz 544/1988 (für über 65jährige, gültig ab 7/1988) und Art. l,Abs. 12 Gesetz 544/1988 (für über 60jährige, gültig ab 1/1989) 676

Tab. A-4.9

Die automatische Rentenanpassung im FPLD ( 1982 - 1992)

678

Tab. A-4.10 Die Entwicklung der Einkommensgrenze für den Bezug einer Invaliditätsrente im FPLD ( 1983 - 1992)

680

Tab. A-4.11 Die Entwicklung der Durchschnittsrenten im FPLD in Relation zur Entwicklung der durchschnittlichen Industrielöhne und der Mindestrenten ( 1980 - 1990)

681

Tab. A-4.12 Die Zugangsrenten im FPLD: Entwicklung ihrer Zahl und Höhe zwischen 1980 und 1990

682

Tab. A-4.13 Die Verteilung der Renten im FPLD nach Rentenart und Rentenhöhe zum 01.01.1992 683 Tab. A-4.14 Die Entwicklung der Verteilung verschiedener Rentenarten auf beide Geschlechter im FPLD ( 1980 - 1990) 684 Tab. A-5.1

Rentenzahl und-höhe in den substitutiven Rentenfonds beim INPS (1991) 685

Tab. A-5.2

Die Entwicklung der Mindestrenten in den drei Selbständigenfonds bis zur Angleichung an die Mindestrenten des FPLD

686

Tab. A-5.3

Die Entwicklung der Mindestrenten inklusive Sozialzuschläge in den Selbständigenfonds bis zur Angleichung an den FPLD

687

Tab. A-5.4

AGO-IVS: Zahl und Verhältnis der neu gewährten Invaliditäts- und Erwerbsunfähigkeitsrenten gegenüber den Alters-/Dienstaltersrenten (1980-1991)

688

Tab. A-5.5

Die Entwicklung der IIS für pensionierte Staatsbedienstete mit 40 Versicherungsjahren ( 1983 - 1992)

689

Tab. A-5.6

Die Entwicklung der Versicherungsrenten im Staatssektor

690

Tab. A-5.7

Zahl der Versicherungsrenten nach Rentenhöhe im öffentlichen Sektor 1991

690

Tab. A-5.8

Die Berechnung des Anspruchs auf Sozialrente

691

Verzeichnis der Tabellen, Übersichten und Abbildungen Tab. A-5.9

Die Entwicklung der Einkommensgrenzen für den Anspruch auf einen Zuschlag (aumento) zur Sozialrente

29 694

Tab. A-5.10 Die Entwicklung der Sozialrenten 1982 - 1992 exklusive und inklusive der Zuschläge auf die Sozialrente 695 Tab. A-8.1

Modellfall 1 (und 13.2): Ledige Person, 40 Versicherungsjahre, Standardpfad

Tab. A-8.2

Modellfall 2: Ledige Person mit alternativen Versicherungszeiten, Standardpfad 697

Tab. A-8.3

Modellfall 3.1: 20 Erwerbsjahre zu Beginn der Erwerbsfahigkeitsphase/Modellfall 3.2: 20 Erwerbsjahre am Ende der Erwerbsfähigkeitsphase/ Modellfall 3.3: Aufteilung des Lebenserwerbseinkommens auf 2 Erwerbsperioden à 20 Jahre im Verhältnis 1:2/ Modellfall 3.4: Aufteilung des Lebenserwerbseinkommens auf 2 Erwerbsperioden à 20 Jahre im Verhältnis 2:1; jeweils ledige Person im Standardpfad 698

Tab. A-8.4

Modellfall 4.1 : Ledige Person, 20 Versicherungsjahre (10 am Anfang und 10 am Ende der Erwerbsfähigkeitsphase), keine Kinder, Standardpfad 699

Tab. A-8.5

Modellfall 4.2: Ledige Person, 20 Versicherungsjahre (10 am Anfang und 10 am Ende der Erwerbsfahigkeitsphase), zwei Kinder (Geburt im 11. und 16. Jahr), Standardpfad 700

Tab. A-8.6

Modellfall 4.2u: Ledige Person, 20 Versicherungsjahre (10 am Anfang und 10 am Ende der Erwerbsfahigkeitsphase), zwei Kinder (Geburt im 11. und 12. Jahr), Standardpfad

701

Modellfall 5A: Alleinverdienerehepaar, 40 Versicherungsjahre, Standardpfad, (Haushaltseinkommenskonzept)

702

Modellfall 5B: Alleinverdienerehepaar, 40 Versicherungsjahre, Standardpfad (Äquivalenzeinkommenskonzept)

703

Modellfall 6A: Doppelverdienerehepaar mit identischem Erwerbsverlauf, 40 Versicherungsjahre, Standardpfad (Haushaltseinkommenskonzept)

704

Tab. A-8.7 Tab. A-8.8 Tab. A-8.9

696

Tab. A-8.10 Modellfall 6B: Doppelverdienerehepaar mit identischem Erwerbsverlauf, 40 Versicherungsjahre, Standardpfad (Äquivalenzeinkommenskonzept) 705 Tab. A-8.11 Modellfall 7A: Doppelverdienerehepaar mit unterschiedlichem Erwerbsverlauf, 40 bzw. 20 Versicherungsjahre, 2/3 bzw. 1/3 des Haushaltseinkommens, Standardpfad (Haushaltseinkommenskonzept) 706 Tab. A-8.12 Modellfall 7Au: Doppelverdienerehepaar mit unterschiedlichem Erwerbsverlauf, 40 bzw. 20 Versicherungsjahre, 2/3 bzw. 1/3 des Haushaltseinkommens, Standardpfad; Alternativrechnung ohne Sozialrente (Haushaltseinkommenskonzept) 707

30

Verzeichnis der Tabellen, Übersichten und Abbildungen

Tab. A-8.13 Modellfall 7B: Doppelverdienerehepaar mit unterschiedlichem Erwerbsverlauf, 40 bzw. 20 Versicherungsjahre, 2/3 bzw. 1/3 des Haushaltseinkommens, Standardpfad (Äquivalenzeinkommenskonzept)

708

Tab. A-8.14 Modellfall 7Bu: Doppelverdienerehepaar mit unterschiedlichem Erwerbsverlauf, 40 bzw. 20 Versicherungsjahre, 2/3 bzw. 1/3 des Haushaltseinkommens, Standardpfad; Alternativrechnung ohne Sozialrente (Äquivalenzeinkommenskonzept)

709

Tab. A-8.15 Modellfall 8: Hinterbliebener aus Alleinverdienerehepaar (Modellfall 5), Alleinverdiener stirbt, Standardpfad

710

Tab. A-8.16 Modellfall 8u: Hinterbliebener aus Alleinverdienerehepaar (Modellfall 5), Alleinverdiener stirbt,Standardpfad, Alternativrechnung ohne Sozialrente

711

Tab. A-8.17 Modellfall 9: Hinterbliebener aus Alleinverdienerehepaar (Modellfall 5), Nichtverdiener stirbt, Standardpfad

712

Tab. A-8.18 Modellfall 10: Hinterbliebener aus Doppelverdienerehepaar mit identischem Erwerbsverlauf (Modellfall 6), Standardpfad 713 Tab. A-8.19 Modellfall 11: Hinterbliebener aus Doppelverdienerehepaar mit unterschiedlichem Erwerbsverlauf (Modellfall 7), Hauptverdiener stirbt, Standardpfad

714

Tab. A-8.20 Modellfall l l u : Hinterbliebener aus Doppelverdienerehepaar mit unterschiedlichem Erwerbsverlauf (Modellfall 7), Hauptverdiener stirbt, Standardpfad, Alternativrechnung ohne Sozialrente

715

Tab. A-8.21 Modellfall 12: Hinterbliebener aus Doppelverdienerehepaar mit unterschiedlichem Erwerbsverlauf (Modellfall 7), Zuverdiener stirbt, Standardpfad

716

Tab. A-8.22 Modellfall 12u: Hinterbliebener aus Doppelverdienerehepaar mit unterschiedlichem Erwerbsverlauf (Modellfall 7), Zuverdiener stirbt, Standardpfad, Alternativrechnung ohne Sozialrente

717

Tab. A-8.23 Modellfall 13.1: Ledige Person, 40 Versicherungsjahre, Minimalpfad

718

Tab. A-8.24 Modellfall 13.3: Ledige Person, 40 Versicherungsjahre, Maximalpfad

719

Tab. A-8.25 Modellfall 13.4: Ledige Person, 40 Versicherungsjahre, Nationalpfad

720

Tab. A-8.26 Modellfall 14.1: Ledige Person mit 40 Versicherungsjahren zu Rentenbeginn und nach 20 Rentenjahren, Standardpfad

721

Tab. A-8.27 Modellfall 14.2: Ledige Person mit 40 Versicherungsjahren zu Rentenbeginn und nach 20 Rentenjahren, Maximalpfad

722

Tab. A-8.28 Modellfall 14.2mix: Ledige Person mit 40 Versicherungsjahren zu Rentenbeginn und nach 20 Rentenjahren, Erwerbstätigkeitsphase Standardpfad / Rentenbezugsphase Maximalpfad

723

Tab. A-8.29 Modellfall 14.3: Ledige Person mit 40 Versicherungsjahren zu Rentenbeginn und nach 20 Rentenjahren, Minimalpfad

724

Verzeichnis der Tabellen, Übersichten und Abbildungen

31

Tab. A-8.30 Modellfall 14.1u/2u: Ledige Person mit 40 Versicherungsjahren zu Rentenbeginn und nach 20 Rentenjahren, Standardpfad und Maximalpfad, jeweils mit Korrektiv gemäß der tatsächlichen Anpassung 1987 - 1992 (Altes System) 725 Tab. A-9.1

Differenzen der internen Zinsfüße gegenüber dem jeweiligen Durchschnittsverdienerhaushalt mit 1 APW (vertikale Umverteilung, altes System) 726

Tab. A-9.2

Differenzen der internen Zinsfuße gegenüber dem Referenzfall des Standardledigen (Modellfall la) (horizontale Umverteilung, altes System)

727

Tab. A-9.3

Differenzen der internen Zinsfuße gegenüber dem jeweiligen Durchschnittsverdienerhaushalt mit 1 APW (vertikale Umverteilung, Reformsystem)

728

Tab. A-9.4

Differenzen der internen Zinsfüße gegenüber dem Referenzfall des Standardledigen (Modellfall la) (horizontale Umverteilung, Reformsystem)

729

Übersichten Übers. 3.1

Ebenen und Systeme der Alterssicherung in Italien

125

Übers. 4.1

Die Leistungen des "Fondo Pensioni Lavoratori Dipendenti" im Überblick (Stand: 1992)

188

Übers. 5.1

Charakteristiken wichtiger italienischer Betriebsrentenfonds

309

Übers. 5.2

Der "Trattamento di fine rapporto" auf einen Blick

316

Übers. 5.3

Das Spektrum der Sachleistungen und Selbstbeteiligungen im Nationalen Gesundheitsdienst (Stand: 1991 )

333

Übers. 6.1

Die Besteuerung verschiedener bedeutender Formen von Zusatzsicherungen 362

Übers. 7.1

Die wichtigsten Änderungen der Reform für Versicherte des FPLD im Überblick

377

Übers. 8.1

Numerierung und Kurzbeschreibung der Modellfalle

399

Übers. 9.1

Übersicht der unterschiedlichen institutionellen Regelungen im privaten und öffentlichen Sektor ( 1992)

487

Übers. 9.2

Die Modellfälle zur Umverteilung (altes und neues System)

504

Übers. A-3.1 Synopse wichtiger institutioneller Entwicklungsstufen der italienischen Sozialversicherungen

660

Übers. A-3.2 Verzeichnis der obligatorischen Regelalterssicherungsfonds in Italien 665

32

Verzeichnis der Tabellen, Übersichten und Abbildungen

Abbildungen Abb. 2.1

Die Entwicklung des Anteils der Beschäftigten in den verschiedenen Sektoren

58

Abb. 2.2

Inflation und Wirtschaftswachstum 1980- 1992

66

Abb. 2.3

Die Bevölkerungsentwicklung 1990

Abb. 2.4

Natürliches Wachstum und Nettomigration zwischen 1980 und 1990

72

Abb. 2.5

Die Entwicklung der Fertilitätsrate und der Nettoreproduktionsziffer in Italien (1960- 1990)

73

Abb. 2.6

Die Entwicklung der durchschnittlichen Lebenserwartung zum Zeitpunkt der Geburt ( 1960 - 1990)

74

Abb. 2.7

Die geschätzte Entwicklung des Anteils alter Menschen an der Bevölkerung zwischen 1995 und 2020

79

Die Entwicklung der durchschnittlichen 1988)

85

Abb. 2.8 Abb. 3.1 Abb. 3.2 Abb. 3.3

in Italien zwischen

1960 und 70

Familiengröße (1961 -

Die Aufteilung der Versicherten und der Rentenfälle auf die verschiedenen Regelalterssicherungssysteme in Italien (Ende 1991)

129

Die Aufteilung der Rentenfalle und Rentenausgaben innerhalb des gesamten Rentensektors (1991)

133

Die Entwicklung der öffentlichen sozialen Bereichen (1976- 1991)

135

Ausgaben in verschiedenen

Abb. 3.4

Die Entwicklung des Volumens der Rentenleistungen nach Funktion in % des BIP

138

Abb. 3.5

Die Entwicklung wichtiger Indikatoren im Hinblick auf die Gesamtentwicklung der Rentenausgaben ( 1970 - 1990)

145

Abb. 4.1

Die Entwicklung des Verhältnisses der Durchschnittsrenten des FPLD und der durchschnittlichen Industrielöhne (1980 - 1990) 206

Abb. 4.2

Die Entwicklung des Verhältnisses der Durchschnittsrenten und der Mindestrenten im FPLD ( 1980 - 1990)

Abb. 5.1

Die Entwicklung des Verhältnisses von neugewährten Invaliditätsbzw. Erwerbsunfähigkeitsrenten und Alters- bzw. Dienstaltersrenten (1980- 1991) 221

208

Abb. 8.1

Modellfall 1 : Die Absicherung des "Standardledigen"

412

Abb. 8.2

Modellfall 2: Ledige Person mit alternativen Versicherungszeiten, Standardpfad

416

Abb. 8.3

Modellfalle 3.1/3.2: Auswirkungen unterschiedlicher Verteilungen des Lebenserwerbseinkommens auf verschiedene Perioden der Erwerbsfahigkeitsphase

418

Abb. 8.4

Modellfalle 3.1, 3.2, 3.3, 3.4: Ledige Personen mit unterschiedlicher Aufteilung des Lebenserwerbseinkommens

420

Verzeichnis der Tabellen, Übersichten und Abbildungen Abb. 8.5 Abb. 8.6 Abb. 8.7

33

Modellfälle 4.1, 4.2 und 4.2u: Der Einfluß der Kindererziehung auf das Rentenniveau

421

Modellfalle 5, 6, 7 (und 1): Ein Vergleich von Ehepaarhaushalten mit dem Standardledigen (Haushaltseinkommenskonzept)

425

Modellfälle 5B, 6B, 7B (und 1): Ein Vergleich von Ehepaarhaushalten mit dem Standardledigen (Äquivalenzeinkommenskonzept) Modellfälle 8, 9, 10, 11 und 12: Das Renteneinkommen der Hinterbliebenen in Relation zum Äquivalenzrenteneinkommen des Paares im Überlebensfall

434

Abb. 8.9

Modellfälle 13.1, 13.2, 13.3 und 13.4: Der Einfluß verschiedener Makroszenarien

440

Abb. 8.10

Modellfälle 14.1, 14.2, 14.3 und 14.2mix: Die Situation der Bestandsrentner

444

Abb. 8.11

Modellfälle 14.1, 14.2, 14.1u und 14.2u: Die Situation der Bestandsrentner bei Berücksichtigung der empirischen Rentenaufwertung

448

Abb. 8.12

Modellfälle 1 alt und 1 neu: Ein Vergleich des Standardledigen im "alten" und "neuen" Rentensystem

462

Abb. 8.13

Modellfalle 5A und 6A alt und 1 neu: Einverdiener- und Doppelverdienerehepaare nach altem und neuem Recht

467

Abb. 8.14

Modellfalle 7A alt und 7A neu: Ein Vergleich des Doppelverdienerehepaares mit unterschiedlichem Erwerbsverlauf nach altem und neuem Recht

469

Abb. 8.15

Modellfälle 5B, 6B, 7B (und 1) neu: Ein Vergleich von Ehepaarhaushalten und Standard ledigem im Reformsystem (Äquivalenzeinkommenskonzept)

471

Abb. 8.16

Modellfälle 13.1 und 13.3 alt und neu: Der Einfluß unterschiedlicher Makroszenarien

473

Abb. 8.17

Modellfälle 14.2 und 14.3 alt und neu: Die Situation der Bestandsrentner

475

Abb. 9.1

Interne Zinsfüße eines "Standardledigen" (vertikale Umverteilung, altes System) 514

Abb. 9.2

Differenzen der internen Zinsfuße gegenüber dem jeweiligen Durchschnittsverdienerhaushalt mit 1 APW - Ledigenfalle (vertikale Umverteilung, altes System) 517

Abb. 9.3

Differenzen der internen Zinsfüße gegenüber dem jeweiligen Durchschnittsverdienerhaushalt mit 1 APW - Ehepaarfälle (vertikale Umverteilung, altes System)

518

Abb. 9.4

Differenzen der internen Zinsfüße gegenüber dem Referenzfall des Standardledigen (Modellfall la) - Ledigenfälle (horizontale Umverteilung, altes System)

520

Differenzen der internen Zinsfuße gegenüber dem Referenzfall des Standardledigen (Modellfall la) - Ehepaarfalle (horizontale Umverteilung, altes System)

523

Abb. 8.8

Abb. 9.5

3 Klammer

430

Verzeichnis der Tabellen, Übersichten und Abbildungen Abb. 9.6

Differenzen der internen Zinsfüße gegenüber dem jeweiligen Durchschnittsverdienerhaushalt mit 1 APW - Ledigenfalle (vertikale Umverteilung, neues System) 537

Abb. 9.7

Differenzen der internen Zinsfüße gegenüber dem jeweiligen Durchschnittsverdienerhaushalt mit 1 APW - Ehepaarfalle (vertikale Umverteilung, neues System) 538

Abb. 9.8

Differenzen der internen Zinsfüße gegenüber dem Referenzfall des Standardledigen (Modellfall la) - Ledigenfalle (horizontale Umverteilung, neues System) 541

Abb. 9.9

Differenzen der internen Zinsfuße gegenüber dem Referenzfall des Standardledigen (Modellfall la) - Ehepaarfälle (horizontale Umverteilung, neues System)

542

Abb. 10.1

Die Verteilung aller Personen in RHH und NRHH auf Wohlstandspositionsklassen

585

Abb. 10.2

Die Verteilung der Personen in RHH verschiedener Altersgruppen auf Wohlstandspositionsklassen

591

Abb. 10.3

Armut unter Personen in NRHH und Personen in RHH

597

Abb. 10.4

Armut unter Personen in RHH verschiedenen Alters

601

Abkürzungsverzeichnis AAVV

Autori Vari (verschiedene Autoren)

Abs.

Absatz

ACLI

Associazione

Cristiana

Lavoratori

Italiani

(Patronato)

(christliche Vereinigung der italienischen Arbeiter, Patronat) AGB

Allgemeiner Gewerkschaftsbund

AGO-IVS

Assicurazione

Generale Obbligatoria

per l'Invalidité,

la

Vecchiaia e i Superstiti (Allgemeine obligatorische Versicherung flir Invalidität, Alter und Hinterbliebene) Anm.

Anmerkung

APW

Average Production Worker (Einkommen eines) durchschnittlichen Industriearbeiters

art./Art.

Artikel

ASEG

Alterssicherung

in

der

Europäischen

Gemeinschaft

(Forschungsprojekt) Aufl.

Auflage

Bd./Bde.

Band/Bände

BIP

Bruttoinlandsprodukt

Bl.

Blatt

BNL

Banca Nazionale del Lavoro (Nationale Bank der Arbeit)

BRD

Bundesrepublik Deutschland

BSP

Bruttosozialprodukt

bzgl.

bezüglich

bzw.

beziehungsweise

c.

colonna (Spalte)

ca.

circa

Bei den Übertragungen der Institutsnamen ins Deutsche handelt es sich z.T. um freie Übersetzungen der Verfasserin. - (Z) = Zeitschrift.

36

Abkürzungsverzeichnis

c.c.

Codice Civile (= Bürgerliches Gesetzbuch)

CENSIS

Centro Studi Investimenti Sociali (Studienzentrum flir soziale Investitionen)

CER

Centro Europa Ricerche (Zentrum für europäische Studien)

CESPE

Centro Studi di Politica ed Economia (Studienzentrum für Politik und Wirtschaft)

CGIL

Confederazione Generale Italiana del Lavoro (Allgemeiner italienischer Gewerkschaftsbund)

CIG

Cassa Integrazione Guadagni (Kasse flir den Ausgleich von Verdienstausfall)

CISL

Confederazione Italiana Sindacati Lavoratori (Verband der italienischen Arbeitergewerkschaften)

CNEL

Consiglio Nazionale dell'Economia e del Lavoro (Nationaler Rat für Wirtschaft und Arbeit)

c.p.

ceteris paribus Cassa per

le pensioni

ai dipendenti

degli

enti

locali

(Rentenkasse flir die Arbeitnehmer der örtlichen VerwalCPDEL

tungen) Cassa per le pensioni agli insegnanti di asilo e scuole parificate (Rentenkasse flir Lehrer/Betreuer von

CPI

Kinder-

krippen und staatlich anerkannten Elementarschulen) Cassa per le pensioni ai sanitari (Rentenkasse flir das Gesundheitspersonal)

CPS CPUG CRESA

Cassa per le pensioni agli ufficiali giudiziari e coadiuatori (Rentenkasse flir die Justizbediensteten und -gehilfen) Centro di Ricerca per l'Economia, l'Organizzazione e l'Amministrazione della Sanità (Forschungszentrum für die Wirtschaft, die Organisation und die Verwaltung des Gesundheitswesens)

DC

Democrazia Cristiana (Christdemokratische Partei)

ders./dies.

derselbe/dieselbe(n)

d.h.

das heißt

DL

Decreto Legge/ Decreto Legislativo (Gesetzesdekret)

DM

Decreto Ministeriale (Ministerialdekret)

Abkürzungsverzeichnis DPCM

Decreto del Présidente del Consiglio dei Ministri (Dekret des Ministerpräsidenten)

DPR

Decreto del Présidente della Repubblica (Präsidialdekret)

durchschnittl.

durchschnittlich

ebd.

ebenda

ECA

Ente

Comunale

di

Assistenza

(kommunale

Fürsorge-

verwaltung) ed.

edizione (Auflage)

EG

Europäische Gemeinschaft

Einf.

Einführung

einfl.

einfließend

ENI

Ente Nazionale Idrocarbori (Nationalamt zur Förderung von Erdöl und Erdgas)

ENPALS

Ente di

Previdenza per

i

Lavoratori

dello

Spettacolo

(Rentenfonds flir das Bühnenpersonal) ENPAS

Ente Nazionale di Previdenza e Assistenza per i Dipendenti Statali (Nationales Vorsorge- und Fürsorgeinstitut für die Staatsbediensteten)

ESSOSS

Europäisches System der integrierten

Sozialschutzstatistik

(Eurostat) etc.

et cetera

EU

Europäische Union

EuGH

Europäischer Gerichtshof

EU-Rente

Erwerbsunfähigkeitsrente

EWG

Europäische Wirtschaftsgemeinschaft

ff.

fortfolgende

Fn

Fußnote

FPDAC

Fondo di Previdenza per i Dirigenti di Aziende Commerciali (Rentenfonds für die leitenden Angestellten von Handelsunternehmen)

FPLD

Fondo Pensioni Lavoratori Dipendenti (Rentenfonds für abhängig Beschäftigte)

gem.

gemäß

38 GIAS

Abkürzungsverzeichnis Gestione degli Interventi

Assistenziali

(Verwaltung

der

Fürsorgemaßnahmen) grds.

grundsätzlich

GSLA

Gestioni Speciali dei Lavoratori Autonomi (Sonderfonds flir Selbständige)

H.

Heft

Hrsg.

Herausgeber

hrsg.

herausgegeben

IBM

International Business Machines

ICI

Imposta Comunale sugli Immobili (kommunale Steuer auf Immobilien)

i.d.R.

in der Regel

idF

in der Fassung

IIS

Indennità Integrativa Speciale (= Ergänzungszahlung auf die Gehälter und Renten der Beschäftigten

im öffentlichen

Dienst) ILO

International Labour Organization (Internationale Organisation für Arbeit)

ILOR INA

Imposta Locale sui Redditi (lokale Einkommensteuer) Istituto Nazionale delle Assicurazioni (Nationales Institut der Versicherungen)

INADEL

Istituto Nazionale di Assistenza per i Dipendenti degli Enti Locali (Nationales Fürsorgeinstitut für die Beschäftigten der örtlichen Körperschaften)

INAIL

Istituto Nazionale per l'Assicurazione contro gli Infortuni sul Lavoro (Nationales Institut für die Versicherung gegen Arbeitsunfälle)

INAM

Istituto Nazionale per l'Assicurazione contro le Malattie (Nationales Institut fur die Versicherung gegen Krankheiten)

INAS

Istituto Nazionale Assistenza Sociale (Nationales Institut flir soziale Fürsorge)

INCA

Istituto Nazionale Confederale di Assistenza (Patronato) (Konföderiertes Nationales Fürsorgeinstitut, Patronat)

Abkürzungsverzeichnis INPDAI

Istituto Nazionale di Previdenza per i Dirigenti di Aziende Industriali

(Nationales

Renteninstitut

für

die

leitenden

Angestellten von Industrieunternehmen) INPDAP

Istituto Nazionale Pensioni Dipendenti

Amministrazione

Pubblica (Nationales Renteninstitut

Angestellte

fur

der

öffentlichen Verwaltung) INPGI

Istituto Nazionale di Previdenza per i Giornalisti Italiani (Nationales Renteninstitut für die italienischen Journalisten)

INPS

Istituto Nazionale di Previdenza Sociale (Nationales Institut für soziale Vorsorge)

IPAB

Istituzione Pubblica di Assistenza e Beneficenza (Öffentliche Institution für Fürsorge und Wohltätigkeit)

1RES

Istituto di Ricerche Economiche e Sociali (Institut für wirtschaftliche und soziale Forschung)

IRI

Istituto per la Ricostruzione Industriale (Institut flir den industriellen Wiederaufbau)

IRPEF

Imposta sul Reddito delle Persone Fisiche (Einkommensteuer fur natürliche Personen)

IRPEG

Imposta sul Reddito delle Persone Giuridiche (Einkommensteuer fiir juristische Personen)

IRSS

Internationale Revue flir soziale Sicherheit (Z)

i.S.

im Sinne

ISPE

ISTAT

ISVAP

it.

Istituto

di

Studi

per

la

Programmazione

Economica

(Studieninstitut flir ökonomische Programmierung) Istituto Nazionale

di

Statistica (Nationales

Institut

flir

(Institut

flir

Statistik) Istituto

di

Vigilanza

delle

Assicurazioni

Versicherungsaufsicht) italienisch Imposta sul Valore Aggiunto (Mehrwertsteuer)

IVA i.V.m.

in Verbindung mit Invalidita, Vecchiaia, Superstiti (Invalidität, Alter, Hinter-

IVS

bliebene)

IWF

Internationaler Währungsfonds

jährl.

jährlich

40

Abkürzungsverzeichnis

k.A.

keine Angaben

Kap.

Kapitel

LABOS

Laboratorio per le Politiche Sociali (Forschungsinstitut fur Sozialpolitik)

Lit.

Lire italiane (italienische Lire)

LSG

Landessozialgericht

lt.

laut

LVA

Landesversicherungsanstalt

MF

Modellfall

Milliard. / Mrd.

Milliarden

Mio.

Millionen

MISSOC

Mutual Information System on Social Protection (System zur gegenseitigen Information über den Sozialschutz)

monatl.

monatlich

Montedison

Montecatini Edison (Staatsunternehmen, das 1966 aus der Fusion eines Chemiekonzerns und eines stromerzeugenden Unternehmens entstand)

n. / no. / Nr.

Nummer (italienisch/englisch/deutsch)

o.a.

oder ähnlich(e)

o.J.

ohne Jahr

o.O.

ohne Ort

O.S.

ohne Seitenangaben

o.V.

ohne Verfasser

OECD

Organisation for Economic Co-operation and Development (Organisation

für

ökonomische

Zusammenarbeit

und

Entwicklung) PCI

Partito Comunista Italiano (Kommunistische Partei Italiens)

Prev. soc.

Previdenza Sociale (Z)

PSI

Partito Socialista Italiano (Sozialistische Partei Italiens)

RAI

Radio

Audizioni

Italiane

Rundfunk- und Fernsehanstalt) Regionalbed.

Regionalbedienstete

Rentenberechn.

Rentenberechnung

-

Televisione

(Italienische

Abkürzungsverzeichnis Riv. giur. lav.

Rivista Giuridica del Lavoro e della Previdenca Sociale (Z)

Riv. inf. mal. prof.

Rivista degli Infortuni e delle Malattie Professionali (Z)

RSA

Residenze Sanitarie Assistenziali per Anziani e Soggetti non Autosufficienti (Aufnahmezentren flir ältere Menschen sowie nicht selbständige Personen)

S.

Seite

s.

siehe

SCAU

Servizio Contributi Agricoli Unificati (= Verwaltung der Sozialbeiträge der selbständigen Landwirte)

selbst.

selbständig

SGB

Sozialgesetzbuch

sic. soc.

Sicurezza Sociale (Z)

sog.

sogenannt

SozSich

Soziale Sicherheit (Z)

SSSN

Servizio Socio- Sanitario Nazionale (Nationaler Sozial- und Gesundheitsdienst)

SSN

Servizio Sanitario Nazionale (Nationaler Gesundheitsdienst)

TFR

Trattamento

di

Fine

Rapporto

(=

Einmalzahlung

bei

Beendigung des Arbeitsverhältnisses) u.a.

unter anderem

u.U.

unter Umständen

UDI

Unione Donne Italiane (Union der italienischen Frauen)

UIL

Unione Italiana del Lavoro (Italienische Union der Arbeit, = Italienischer Gewerkschaftsbund)

USL

Unità Sanitaria Locale (örtliche Gesundheitseinheit)

USSL

Unità socio-sanitaria locale (örtliche Sozial- und Gesundheitseinheit)

VDR

Verband Deutscher Rentenversicherungsträger

Verf.

Verfasser(in)

vgl.

vergleiche

VGR

Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung

VO

Verordnung

Vol.

Volume (Band)

42

Abkürzungsverzeichnis

Wocheneink.

Wocheneinkommen

z.B.

zum Beispiel

z.T.

zum Teil

Ziff.

Ziffer

zit.

zitiert

zw.

zwischen

Glossar" Glossar der verwendeten Begriffe und ihrer Übersetzungen anzianità contributiva /

Beitragszeit

anzianità di servizio assegno (ordinario) di invalidità

(gewöhnliche) Invaliditätsrente

assegno a vita

Unterstützung zum Leben

assegno di assistenza

Unterstützungsleistung

assegno di divorzio

nachehelicher Unterhaltsanspruch

assegno di prepensionamento

Leistung bei Frührente

assegno ordinario di invalidità

Invaliditätsrente (eigentlich: gewöhnliche Leistung bei Invalidität)

assegno per il nucleo familiare

Zulage für die Kernfamilie

assistenza

Fürsorge

autunno caldo

heißer Herbst (= Bezeichnung für die Zeit der sozialen Unruhen Ende der 60er Jahre in Italien)

beneficio definito

festgelegter Gewinn (Leistung)

bolletino

(Kranken-) Schein, Formular

capofamiglia

Haushaltsvorstand, Familienoberhaupt

Cassa di Rendite Vitalizie

per

la

Kasse für Altersrenten

Vecchiaia Cassa Integrazione Guadagni (CIG)

Kasse für den Ausgleich von Verdienstausfall (bei Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit)

Cassa Nazionale per le Assicurazioni Sociali causa di servizio

* Z.T. (freie) Übersetzungen der Verfasserin.

Nationale Kasse für cherungen dienstlicher Grund

die

Sozialversi-

44 centro diurno

Glossar Tageszentrum (Einrichtung der "Sozialen Dienste" mit Freizeitangeboten für Alte)

Centro-Sinistra

Mitte-links (politische Koalition)

Codice Civile

Bürgerliches Gesetzbuch

colono

Kolonist

coltivatore diretto

Bauer (selbstwirtschaftender Landwirt)

Commissione d'indagine sulla povertà

Kommission

zur

Armut

(Commissione povertà)

(Armutskommission)

congelamento

und

Untersuchung

e l'emarginazione,

sozialer

von

Ausgrenzung

Einfrieren (= Phase des sozialpolitischen Stillstandes nach dem zweiten Weltkrieg)

Consiglio Nazionale dell'Economia e

Nationaler Rat für Wirtschaft und Arbeit

del Lavoro (CNEL) contributi volontari

freiwillige Beiträge

contributo defmito

festgelegter Beitrag

contribuzione figurativa

fiktiver Beitrag

credito d'imposta

Steuerforderung, Steuerguthaben

decreto legislativo (DL)

Gesetzesdekret

detrazioni d'imposta

Steuerabzüge

dirigente

leitender Angestellter, Führungskraft

diritto di riscatto

Recht zur Nachentrichtung von (Renten-) Beiträgen

ente

Einrichtung, Verwaltung

ente previdenziale

Vorsorgeeinrichtung, -anstalt

fondo aggiuntivo

Zusatzfonds, (=Betriebsrentenfonds, der i.d.R. festgelegte Beiträge und ein von der Regelalterssicherung unabhängiges Leistungsniveau aufweist)

fondo aziendale

Betriebsrentenfonds

Fondo d'Integrazione per le Assicura-

Ergänzungsfonds sicherungen

zioni Sociali

für

die

fondo di categoria

kategorialer (Renten-)fonds

fondo di garanzia

Garantiefonds

Sozialver-

Glossar

fondo di solidarità sociale

Fonds für soziale Solidarität

fondo esclusivo

ausgeschlossener Fonds

fondo esonerativo

(von der Beitragspflicht)

freigestellter

Fonds

fondo integrativo

ergänzender Fonds = betrieblicher Rentenfonds, der i.d.R. die staatl. Alterssicherung auf ein festgelegtes Gesamtsicherungsniveau aufstockt

Fondo Pensioni Lavoratori Dipendenti

Rentenfonds für abhängig Beschäftigte

(FPLD) Fondo

per

l'Adeguamento

delle

Fonds für die Rentenangleichung

Pensioni Fondo Sociale

Sozialfonds

fondo sostitutivo

substitutiver Fonds

Gestione Prestazioni Temporanee ai

Fonds

Lavoratori Dipendenti Gestione Speciale per l'Erogazione dei

für

zeitweilige

Leistungen

an

abhängig Beschäftigte Spezialfonds

für

die Gewährung

von

Trattamenti Pensionistici al Perso-

Rentenleistungen an das Personal der

nale degli Enti Pubblici Creditizi

öffentlichen Kreditunternehmen

giornaliero di campagna grandi invalidi

landwirtschaftlicher Tagelöhner "Große Invaliden" (= Invaliden der ersten, d.h.

höchsten

Schadensklasse

beim

Institut INAIL) impiegato

Angestellter

imprenditore agricolo

landwirtschaftlicher Unternehmer

indennità di accompagnamento

Begleitungszuschlag

indennità di buonuscita /

= Zahlung bei Beendigung des Arbeits-

indennità premio di servizio

verhältnisses (Pendant

im

zum

öffentlichen "trattamento

Dienst di

fine

rapporto" der Privatwirtschaft) indennità di comunicazione

Zuschlag für Kommunikation

indennità di mobilità

Mobilitätsleistung

indennità integrativa speciale (IIS)

besondere

Ergänzungszulage

Beschäftigte im Öffentlichen Dienst) indennità una tantum

einmalige Leistung

(für

46 integrazione al trattamento minimo

Glossar (Renten-) anhebung auf den Betrag der Mindestrente

lavoro di pubblica utilità

Arbeit mit öffentlichem Nutzen

legge finanziaria

Finanzrahmengesetz

maggiorazione del servizio

= fiktive Versicherungszeiten, die bei bestimmten Personen / (z.B.

Kriegsveteranen)

Berufsgruppen pro

Dienstjahr

zusätzlich als Versicherungszeit

ange-

rechnet werden maggiorazione sociale del trattamento minimo medico condotto

Sozialzuschlag auf die Mindestrente

Vertragsarzt

mezzadro

Teilpächter in der Landwirtschaft

Ministero del Lavoro e della Previ-

Ministerium

denza Sociale

für

Arbeit

und

soziale

Vorsorge

movimento

Bewegung

mutue assicuratrici

Versicherungen auf Gegenseitigkeit

oneri deducibili

absetzbare Aufwendungen

operaio

Arbeiter

opere pie

= Wohltätigkeitseinrichtungen der katholischen Kirche

part-time orizzontale

horizontale Teilzeitarbeit (= Teilzeitarbeit, bei der jeden Tag mit verminderter Stundenzahl gearbeitet wird)

part-time verticale

vertikale Teilzeitarbeit (= Teilzeitarbeit, bei der nur an einer begrenzten Zahl von Wochentagen - mit voller oder reduzierter Stundenzahl - gearbeitet wird)

part-time ciclico

zyklische Teilzeitarbeit (= auf bestimmte Perioden im Monat oder Jahr beschränkte Teilzeitarbeit)

pensione (ordinaria) di inabilità

(gewöhnliche) Erwerbsunfähigkeitsrente

pensione ai superstiti

Hinterbliebenenrente

pensione di anzianità

Dienstaltersrente

pensione di guerra

Kriegsopferrente

Glossar pensione di riversibilità

"zurückfallende" Rente (= Rente für Hinterbliebene eines verstorbenen Rentners)

pensione di vecchiaia

Altersrente

pensione diretta

direkte Rente

pensione indiretta

indirekte Rente (= Rente für

Hinter-

bliebene eines Verstorbenen, der bis zu seinem Tod in einem beitragspflichtigen Arbeitsverhältnis stand) pensione ordinaria di inabilità

gewöhnliche Erwerbsunfähigkeitsrente

pensione privilegata

Vorzugsrente

pensione privilegata ai superstiti

Vorzugshinterbliebenenrente

pensione sociale

Sozialrente

pensione supplementäre

Zusatzrente

pensioni di benemerenza

= (niedrige) Rentenzahlungen für besondere Verdienste im militärischen Bereich

percentuale di rendimento

Steigerungssatz

perequazione automatica

automatische (Renten-)anpassung

piano sanitario nazionale

nationaler Gesundheitsplan

prepensionamento

vorgezogener Rentenbezug, Frührente

previdenza

Vorsorge

previdenza integrativa /

Zusatz-/Aufbausicherung (oft als Syno-

previdenza complementare /

nyme gebraucht bzw. "previdenza inte-

previdenza aggiuntiva

grativa" als Oberbegriff;

z.T. Abgren-

zung: Prev. int. bezieht sich ursprünglich - im Gegensatz zu den beiden anderen auf die gesetzliche Alterssicherung, insofern

sie diese auf ein

Gesamtsiche-

rungsniveau aufstockt) profugo quota sociale

Heimatvertriebener Sozialquote (= uniformer Anteil an jeder Rente, der vom Staat über den "fondo sociale" übernommen wurde)

reddito di cittadinanza

Staatsbürgereinkommen

(=

vorgeschla-

gene Mindestsicherungsleistung für alle Bürger)

48 retribuzione pensionabile

Glossar rentenfähiges Einkommen (= das Einkommen, das bei der Rentenberechnung zugrundegelegt wird)

ricongiunzione

Zusammenfuhrung

(von

Beitragszeiten

bzw. Rentenansprüchen) riscatto contributivo

Beitragsnachzahlung

ritenuta d'acconto

(Steuer-) Vorauszahlung

salario differito

aufgeschobenes (Erwerbs-) Einkommen

sanità

Gesundheit, Gesundheitssystem

scala mobile

"gleitende Lohntreppe" (= Mechanismus der automatischen Anpassung der Löhne im Industriebereich)

separazione personale

persönliche Trennung

servizi sociali

soziale Dienste

sicurezza sociale

soziale Sicherheit

sistema contributivo

beitragsbezogenes System

sistema di capitalizzazione

Kapitaldeckungsverfahren

sistema di ripartizione

Umlageverfahren

sistema retributivo

einkommensbezogenes System

società di mutuo soccorso

Gemeinschaft

zur

gegenseitigen

Bei-

standsleistung supplemento di pensione

Rentenzuschlag

tassa sulla salute

Gesundheitssteuer (= Sozialbeitrag für den Nationalen Gesundheitsdienst S SN)

tassazione separata

getrennte Besteuerung

Testo Unico

einheitlicher Gesetzestext

tetto pensionabile

Leistungsbemessungsgrenze

trattamento di fine rapporto

= Einmalzahlung bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses

trattamento minimo

Mindestrente

volontariato

freiwilliger Hilfsdienst

Glossar

49

Glossar der erwähnten Institutionen und ihrer Übersetzungen Comitato Operativo Anziani del Mini-

Commissione

Planungskomitee für alte Menschen beim Gesundheitsministerium

stero della Sanità parlamentare

per

il

Parlamentarische

Kommission

zur

controllo suH'attività degli enti gestori

Kontrolle der Tätigkeit der obligatori-

di forme obbligatorie di

schen Vorsorge- und Fürsorgefonds

previdenza

ed assistenza sociale Corte dei Conti

Rechnungshof

Direzione Generale degli Istituti di

Generaldirektion

Previdenza del Ministero di Tesoro

der

Vorsorgeinstitute

des Schatzministeriums

Ente Comunale di Assistenza (ECA)

kommunale Fürsorgeverwaltung

Fondo d'Integrazione per le Assicu-

Aufstockungsfonds

für

die

Sozial-

versicherungen

razioni Sociali Fondo di Solidarità Sociale

Fonds für soziale Solidarität

Gestione degli Interventi Assistenziali

Verwaltung der Fürsorgemaßnahmen

(GIAS) Gestione Prestazioni Temporanee ai

Istituto

Nazionale

della

Verwaltung

der

zeitlich

begrenzten

Leistungen an abhängig Beschäftigte

Lavoratori Dipendenti Previdenza

Nationales Institut für soziale Vorsorge

Sociale (INPS) Istituto Nazionale per Assicurazioni contro

gli

Infortuni

sul

Lavoro

Nationales

Institut

für

Versicherung

gegen Arbeitsunfälle

(INAIL) Laboratorio per le Politiche Sociali (LABOS) Ministero del Lavoro e della Previdenza Sociale

"Laboratorium" für Sozialpolitik (= Forschungsinstitut, Zweig des CENSIS) Ministerium

für

Arbeit

und

soziale

Vorsorge

Ministero del Tesoro

Schatzministerium

Residenze Sanitarie Assistenziali per

Aufnahmezentren für ältere Menschen

Anziani e Soggetti non Autosuffi-

sowie pflegebedürftige Personen

cienti (RSA) Servizi Sociali

Soziale Dienste

Unità Sanitaria Locale (USL)

örtliche Gesundheitseinheit/ -stelle

50

Glossar

Unità Socio-Sanitaria Locale (USSL)

örtliche Sozial- und Gesundheitseinheit/ stelle

Hinweis zur Umrechnung Für 1992, das Referenzjahr der institutionellen Jahresdurchschnitt folgender Wechselkurs:

Betrachtung,

ergab

1000 italienische Lire = 1,26 D M 1 D M = 790 italienische Lire 1

1 Quelle: Dresdner Bank (1993), S. 6 auf der Basis von Informationen des IWF.

sich

im

1. Einleitung Nicht nur in Deutschland ist die Relevanz des Themas der Alterssicherung längst erkannt worden. Auch in der Mehrzahl der anderen europäischen Länder ist die Frage nach der Zukunft der Renten angesichts der abzusehenden Bevölkerungsentwicklung und knapper Haushaltsmittel in das Zentrum des Interesses gerückt. Ohne Zweifel erscheint es im Zeichen des zunehmenden Zusammenwachsens Europas in der EU angebracht, sich über Unterschiede und Parallelen dieser Problematik in den verschiedenen europäischen Nachbarländern sachkundig zu machen. In Italien steht der Alterssicherungsbereich seit Jahren wie kaum ein anderes Thema im Zentrum der politischen Debatte und der öffentlichen Aufmerksamkeit, zumal die demographischen und damit auch die finanziellen Probleme hier eine besondere Brisanz aufweisen. Das moderne Italien der Nachkriegszeit versteht sich als Sozialstaat. Schon die vom 27. Dezember 1947 datierende Verfassung, die diesbezüglich damals weit über die bestehenden Verhältnisse hinausging, bringt den Grundgedanken der Solidarität zwischen den Bürgern bzw. des Staates gegenüber seinen Bürgern in der Formulierung zahlreicher sozialer Grundrechte zum Ausdruck. 1 Wie in vielen anderen europäischen Ländern fand in den Jahrzehnten im Anschluß an den Zweiten Weltkrieg, vor allem in den 60er und 70er Jahren, in Italien ein zunehmender Ausbau des Sozialleistungssystems statt. Diese Expansion der Sozialleistungen brachte vor allem im Zuge der Reifung der Alterssicherungssysteme, denen in Italien ein besonders großes Gewicht zukommt, kontinuierlich steigende Ausgaben im Sozialleistungsbereich mit sich. Hinzu kommt eine dramatische Umkehr der demographischen Entwicklung, die Italien von einem einst kinderreichen Land inzwischen bezüglich der Fertilitätsrate zum "Schlußlicht" der EU hat werden lassen. Die genauen Zusammenhänge und ihre Auswirkungen auf die aktuelle Situation im Bereich der italienischen Alterssicherung sind im deutschsprachigen Bereich nur unzureichend bekannt. Einige vorliegende Arbeiten aus dem Münchner Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Sozialrecht sind entweder inzwischen veraltet oder beschränken sich auf kleinere Ausschnitte der Gesamtproblematik. 2 Eine informative und kenntnisreiche 1 2

Vgl. hierzu ausführlicher Simons (1983), S. 202-210.

Siehe hierzu die im Literaturverzeichnis aufgeführten Studien von Thomas Simons (1978, 1979, 1983, 1985 und 1991) und Eva-Maria Hohnerlein (1992a, 1992b, 1994).

52

1. Einleitung

neuere Dissertation von Beatrix Körner konzentriert sich auf die historische Entwicklung des gesamten italienischen Sozialleistungsbereichs, 3 eine umfangreiche neuere Studie von Fraenkel zur italienischen Wirtschaftspolitik streift den Bereich der sozialen Sicherung nur am Rande.4 Thematisch wegweisend fur die vorliegende Arbeit war dagegen eine vergleichende Analyse von Casmir, 5 in der dieser die staatlichen Rentenversicherungssysteme von sechs Ländern untersuchte; Italien jedoch wurde im Rahmen dieser Studie gar nicht behandelt. Das Verständnis der italienischen Situation ist vor allem dadurch erschwert, daß die verschiedenen in die Alterssicherung involvierten Bereiche der italienischen Sozialpolitik und vor allem der Status quo der Sozialversicherungen bis heute alles andere als ein geschlossenes und in sich schlüssiges Bild bieten; das italienische Sozial-, aber vor allem das Alterssicherungssystem ist stattdessen, in den Worten des einstigen Generaldirektors des staatlichen Rentenversicherungsinstituts INPS, Lafranconi, "eine Gesamtheit von im Laufe der Zeit sich überlagernden Vorschriften und Instituten ohne eine organische Voraussicht und ohne eine Vision auf lange Jahre". 6 Mehr als einmal ist das Sozialsystem Italiens daher als eines der kompliziertesten der Welt bezeichnet worden. 7 Die genannte Vielfalt und Komplexität bezieht sich dabei sowohl auf die Finanzierungs- als auch auf die Leistungsseite. Eine Vielzahl unterschiedlicher Sach- und Finanzleistungen, die zudem zum Teil starke regionale Unterschiede aufweisen, wird durch eine ebensolche Varietät von Beiträgen, Zuschüssen etc. finanziert. Eine klare Zuordnung ist häufig nicht erkennbar. Schon die in Italien übliche Einteilung des Sozialleistungsbereiches in die drei Gebiete "previdenza" (Vorsorge), "assistenza" (Fürsorge) und "sanità" (Gesundheit) macht die Überschneidungen deutlich, da im Bereich des Gesundheitswesens sowohl Vorsorge- als auch Fürsorgeelemente ihren Platz haben. Auch "previdenza" und "assistenza" selbst werden häufig nicht klar voneinander abgegrenzt; der Streit um die zu beobachtende Vermischung der Finanzierung von Leistungen dieser beiden Bereiche beherrschte über viele Jahre die sozialpolitische Diskussion in Italien. Erst seit einigen Jahren sind verstärkte Bemühungen zu verzeichnen, Leistungen fur verschiedene Gruppen von Personen (vor allem im Rentenbereich) stärker zu vereinheitlichen sowie die Finanzierungsströme übersichtlicher zu gestalten.

3

Siehe Körner (1993).

4

Siehe Fraenkel (1991).

5

Siehe Casmir (1989).

6

Lafranconi (1978), S. 285.

7 So z.B. in: ο. V. (1985c), S. 80. - Zur Problematik für den ausländischen Beobachter vgl. auch Simons (1980), S. 345.

1. Einleitung

Die vorliegende Arbeit versteht sich als Beitrag zum Verständnis dieses komplexen italienischen Alterssicherungssbereichs und der aktuellen Diskussion im Zeichen steigender Finanzierungsengpässe. Ziel der Studie ist es, deutschsprachigen Interessenten einen Überblick über die verwirrende Regelungsvielfalt und die nach heutigem Kenntnisstand zu erwartenden zukünftigen Änderungen und Probleme zu geben, umfangreiches Zahlenmaterial bereitzustellen sowie durch institutionelle und empirische Berechnungen ein umfassendes Bild von der Situation der Altenbevölkerung in Italien zu vermitteln. Dabei wird folgender Weg eingeschlagen: Zunächst gilt es, die vergangene Entwicklung und die momentane Situation der wirtschaftlichen, demographischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen abzustecken (Kapitel 2); sie bilden den äußeren "Datenkranz", von dem das italienische Sozialleistungsbzw. Alterssicherungssystem teils direkt, teils indirekt beeinflußt wird. In bezug auf die Alterssicherung ist dabei, wie zu zeigen sein wird, vor allem die demographische Entwicklung von großem Gewicht. Kapitel 3 widmet sich einer Darstellung und Analyse der historischen Entwicklung des italienischen Alterssicherungssystems im Rahmen des gesamten italienischen Sozialleistungssystems. Gefragt wird dabei vor allem auch nach der Entwicklung von Zielen und Leitvorstellungen bzw. nach Übereinstimmungen und Differenzen zwischen theoretischer Konzeption und praktischer Umsetzung. Dem historischen Teil folgt eine Übersicht über die heutige Ausgestaltung des Alterssicherungsbereichs. Das Kapitel schließt mit einer Untersuchung der Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben des italienischen Sozialleistungs- und Alterssicherungssystems. Das folgende Kapitel (Kapitel 4) ist einer ausführlichen institutionellen Analyse des "Kernsystems", d.h. des größten obligatorischen, staatlich organisierten Subsystems der italienischen Alterssicherung gewidmet. Es handelt sich um den "Fonds für abhängig Beschäftigte" (FPLD). Das Bezugsjahr der Analyse ist gemäß projektinterner Absprachen 1992. Die Darstellung reicht von Aspekten der Beitrags- und Leistungsgestaltung (einschließlich ergänzender Zuschläge und Familienleistungen) bis zur Rentenaufwertung, zu Kumulationsvorschriften und zur Finanzierung. Das Kapitel schließt mit einem Abriß über die Entwicklung der Bestandsrenten in der Vergangenheit und einigen Zahlen zur Rentenverteilung im Betrachtungsjahr. Kapitel 5 stellt das umfangreichste Kapitel der Studie dar. Im ersten Teil (5.1) werden (in verkürzter Form) weitere bedeutende Regelalterssicherungssysteme der Privatwirtschaft und des öffentlichen Sektors analysiert, um so einen Überblick über Ähnlichkeiten und Differenzen der verschiedenen Fonds zu ermöglichen. Aufgrund der großen Anzahl der in Italien existierenden Alterssicherungsfonds mußte dabei eine Beschränkung auf die wichtig-

54

1. Einleitung

sten/größten Fonds bzw. Fondsgruppen erfolgen. Die Darstellung folgt - je nach Relevanz fur die jeweilige Systemgruppe und Verfügbarkeit der Daten im großen und ganzen den gleichen Kriterien, die auch der Untersuchung des Kernsystems zugrundelagen. Einem funktionalen Ansatz folgend, wird im Anschluß an diesen Teil der Versuch unternommen, das gesamte Spektrum weiterer für die Alterssicherung relevanter Einrichtungen und Phänomene zu erfassen. Als wichtige Bereiche sind hier zu nennen: Die diversen Fürsorgeleistungen (assistenza), der Bereich der betrieblichen/ergänzenden Alterssicherung, die private Vorsorge sowie die Absicherung durch das Gesundheitssystem und die sozialen Dienste. So soll ein Bild davon geschaffen werden, welche Leistungen alten Menschen in Italien insgesamt zustehen. Relevant für das zu erreichende Einkommens- und Wohlstandsniveau8 eines alten Menschen sind letztlich nicht die Brutto-, sondern die Nettoleistungen, die er erhält; Kapitel 6 bietet daher einen kurzen Überblick über die steuerliche Behandlung von Alterseinkünften und Vorsorgeaufwendungen. Gegen Ende des Jahres 1992 sowie im Jahr 1993 wurden in Italien einige Reformmaßnahmen verabschiedet, die die staatliche wie auch die betriebliche Alterssicherung in Zukunft essentiell verändern werden. Kapitel 7 stellt die wichtigsten Veränderungen gegenüber dem institutionellen Stand im projektinternen Betrachtungsjahr 1992 dar und beschließt mit einer überblicksartigen Kurzcharakterisierung des italienischen Alterssicherungsbereichs die institutionelle Darstellung der Systeme. Kapitel 8 ist umfangreichen institutionellen Modellrechnungen gewidmet. Sie haben die Aufgabe, die verschiedenen "Dimensionen" des in den Kapiteln 4, 6 und 7 dargestellten Alterssicherungskernsystems auszuleuchten. Untersucht und verglichen wird die Versorgungssituation zahlreicher, durch eine Vielzahl von variierenden Faktoren (Haushaltsgröße, Einkommensniveau, Erwerbsbiographie, makroökonomische Rahmenbedingungen u.a.) determinierter Haushalte beim Eintritt in den Ruhestand. Die Berechnungen werden zunächst wiederum auf der Basis des institutionellen Regelungsstandes des Jahres 1992 durchgeführt. In einem zweiten Teil wird jedoch mittels eines zweiten Satzes von Rechnungen überprüft, wie sich die Versorgungssituation der italienischen (Zugangs-)Rentner langfristig durch die in den Jahren 1992 und 1993 beschlossenen Reformmaßnahmen verändern wird. Ein spezielles Augenmerk der Analyse liegt dabei jeweils auf der Einkommensstetigkeit beim Eintritt in den Ruhestand, der sozialen Absicherung von Frauen im Alter sowie auf dem Problemkreis der Armut.

ο ° "Wohlstand" wird im Rahmen der folgenden ökonomischen Analyse, sofern nicht explizit anders vermerkt, stets in monetärer Hinsicht betrachtet. Selbstverständlich hängt das Wohlergehen alter Menschen auch von einer Vielzahl anderer, in Italien durchaus häufig diskutierter Faktoren ab, die jedoch nur am Rande gestreift werden können.

1. Einleitung

Umverteilung im Rahmen der Alterssicherung ist der Untersuchungsschwerpunkt von Kapitel 9. Beleuchtet werden zunächst die zum Teil beträchtlichen Differenzen in der Leistungsgestaltung der verschiedenen Regelsicherungssysteme; die gerade zwischen dem privaten und dem öffentlichen Sektor auszumachenden "Ungerechtigkeiten" werden in Italien immer wieder öffentlich thematisiert und kritisiert. Im weiteren Verlauf des Kapitels konzentriert sich die Untersuchung wiederum auf das "Kernsystem". Nach einer institutionellen Ermittlung der systeminhärenten Umverteilungsmomente werden erneut Modellfallberechnungen für eine Auswahl der in Kapitel 8 untersuchten Haushalte durchgeführt, um einen Eindruck von Struktur und Ausmaß der horizontalen und vertikalen Umverteilung durch die Alterssicherung zu gewinnen. Kapitel 10 verläßt den institutionellen Raum völlig, um sich der empirischen Erforschung der Versorgungssituation der Altenbevölkerung zuzuwenden. Die hier interpretierten Berechnungen wurden auf der Basis der durch das Institut ISPE aufbereiteten und mit Bruttodaten versehenen Einkommenserhebung der Banca d'Italia von 1989 erstellt. Ein direkter Vergleich mit den Ergebnissen der Modellfallberechnungen verbietet sich, da in den empirischen Berechnungen nicht nur ein anderes Bezugsjahr zugrundeliegt, sondern naturgemäß - da es um die gesamte Einkommenssituation aller Rentnerhaushalte geht - auch der abgesteckte Rahmen des Kernsystems verlassen wird. Dafür kann jedoch ein umfassenderes Bild von der tatsächlichen Gesamtversorgung der Altenbevölkerung gewonnen werden. Wie in Kapitel 8 (und zum Teil auch 9) gilt ein besonderes Interesse der Einkommensstetigkeit beim Übergang in den Ruhestand, der Absicherung von Frauen und der Armutsproblematik. Das abschließende Kapitel 11 beschäftigt sich noch einmal mit den vielschichtigen gegenwärtigen und zu erwartenden Problemen der verschiedenen zur Alterssicherung beitragenden Bereiche, die im Verlauf der Analyse sichtbar wurden und die Zukunft der alten Menschen in Italien mitbestimmen werden. Das Kapitel und damit die Arbeit schließt mit einem aktuellen Ausblick. Die vorliegende Studie entstand im Rahmen des Frankfurter Forschungsprojektes "Alterssicherung in der EG" (ASEG-Projekt). Vorrangiges Ziel dieses Projekts ist es, die verschiedenen Alterssicherungssysteme innerhalb der EU so aufzuarbeiten, daß eine gewisse Vergleichbarkeit ermöglicht wird. Dies bedingte nicht nur eine globale gemeinsame Konzeption der Länderberichte, sondern detaillierte Absprachen der Projektmitglieder vor allem im Bereich der angefertigten institutionellen und empirischen Berechnungen. Für den/die einzelne Länderbearbeiter/in sind damit Kompromisse verbunden, denn nicht immer treffen die vereinbarten Abgrenzungen (z.B. Familientypen, Versicherungskarrieren, Altersgrenzen, Bezugsjahr etc.) das jeweilige System optimal. Auch im Falle Italiens mußte dem Projektzusammenhang hier zum Teil Tribut gezollt werden. Dies betrifft vor allem die projektinterne Festlegung auf das

56

1. Einleitung

Bezugsjahr 1992 fur die institutionelle Betrachtung, da gerade in diesem Jahr in Italien einige bedeutende institutionelle Veränderungen der (gesetzlichen sowie auch betrieblichen) Alterssicherung beschlossen wurden, die ab 1993 sukzessive in Kraft treten werden. Die von der Verfasserin aus diesem Grund getroffene Entscheidung, einen Forschungsschwerpunkt auf die Konfrontation zweier italienischer Alterssicherungssysteme - nämlich des existierenden Systems von 1992 und des (nach dem Stand von Anfang 1995) beschlossenen "Reformsystems" in seiner ausgereiften Form - zu legen, dehnte die Untersuchung erheblich aus. Hierdurch bedingt, konnten andere italienspezifische Probleme, so vor allem die Nord-Süd-Problematik, nur verkürzt behandelt werden. Hier bleibt noch Raum fur weitere Studien. Inzwischen ist die Entwicklung nochmals weitergegangen: die im August 1995 - nach Abschluß des Manuskripts - beschlossenen "Nachbesserungen" der Rentenreform 9 lassen für die nächsten Jahre und Jahrzehnte erneut beträchtliche Veränderungen des Alterssicherungsbereichs erwarten. Auch hier stellt sich für die Zukunft die Aufgabe, die in der vorliegenden Studie durchgeführten Berechnungen zu erweitern.

9

Gesetz 335 vom 8. August 1995.

2. Wirtschaftliche, demographische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen 2.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen Schon mit der in der ersten Hälfte der 70er Jahre nach Jahren des "Wirtschaftswunders" einsetzenden Wirtschaftskrise zeichneten sich die Problembereiche ab, die bis heute die wirtschaftlichen Auseinandersetzungen in Italien bestimmen. Als Stichworte lassen sich Arbeitslosigkeit, traditionelle Branchen, Landwirtschaft, Inflation und Staatsdefizit nennen.1 Untrennbar hiermit verknüpft ist das zentrale Problem der Entwicklungs- und Strukturunterschiede zwischen den Regionen des Nordens auf der einen und denjenigen des Südens, des sogenannten "Mezzogiorno", auf der anderen Seite. Die Entwicklung einiger wichtiger wirtschaftlicher Größen sowie die Problematik des Nord-Süd-Konflikts sei im folgenden kurz dargestellt.

2.1.1 Wichtige volkswirtschaftliche Rahmendaten

2.1.1.1 Zur Wirtschaftsstruktur Italien hat in den letzten Jahrzehnten eine auch fur andere europäische Länder typische Entwicklung bzw. Veränderung der Wirtschaftsstruktur erlebt, in deren Rahmen die relative Bedeutung des Agrarsektors stark und diejenige der Industrie leicht abgenommen hat, während der Dienstleistungssektor erheblich an Bedeutung gewann. Zwischen 1972 und 1988 nahm die Anzahl der Beschäftigten im Agrarsektor durch Modernisierung und Umstrukturierung um 1,53 Millionen ab. Während 1972 noch 18,9% aller Erwerbstätigen in diesem Bereich arbeiteten, waren es 1988 nur noch 9,8%. In der Industrie nahm die absolute Zahl der Arbeitsplätze zwischen 1972 und 1980 zwar um 200.000 zu, um erst dann bis 1988 um 900.000 zu sinken; prozentual ging der Anteil jedoch schon im ersten 8-Jahreszeitraum um 1,8 Prozentpunkte zurück (von 39,4% auf 37,6%), um dann bis 1988 um weitere 5,4 Prozentpunkte auf 32,2% zu fallen. Im Dienstleistungsbereich wurden dagegen in dem Betrachtungszeitraum insgesamt 4,34 Millionen Arbeitsplätze neu geschaffen; dies kam einer

1

Vgl. Drüke (1986), S. 23.

2.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

59

Der in relativ kurzer Zeit erfolgte Abbau der Beschäftigtenzahlen in der Landwirtschaft hat für die Alterssicherung, wie zu zeigen sein wird, insofern große Bedeutung, da hierdurch ein erhebliches Mißverhältnis von Beitragszahlern und Leistungsempfangern bzw. von Einnahmen und Ausgaben im landwirtschaftlichen Sonderfonds eingetreten ist.

2.1.1.2 Erwerbstätigkeit

und Arbeitslosigkeit

2.1.1.2.1 Die allgemeine Entwicklung In den letzten 30 Jahren ist die Erwerbsquote 5 in Italien sehr stabil geblieben; sie schwankte zwischen 38% und 42%. Dabei steht allerdings eine kontinuierliche Steigerung der Arbeitmarktbeteiligung von Frauen einer ebensolchen Abnahme bei den Männern gegenüber. 6 Der Rückgang ist vor allem bei den "jungen" und bei den "alten" Altersklassen im arbeitsfähigen Alter zu konstatieren; er geht einerseits auf verlängerte Ausbildungszeiten, andrerseits auf vorgezogene Rentenbezüge zurück. 7 Von den etwa 56,6 Millionen Einwohnern Italiens gingen im Jahr 1991nach Angaben von Eurostat etwa 21,5 Millionen, d.h. 38%, einer Erwerbstätigkeit nach. Von den Erwerbstätigen waren 14 Millionen (= 65,2%) Männer und 7,5 Millionen (= 34,8 %) Frauen. Die Erwerbsquote, die die Arbeitslosen mit berücksichtigt, lag bei 42,3%. Die verbleibenden 57,7% der Bevölkerung teilten sich in 15,2% Kinder unter 14 Jahre und 42,5% nicht auf dem Arbeitsmarkt aktive Personen ab 14 Jahren auf. Mit einem Anteil der Erwerbspersonen

hinzuweisen, daß der Süden Italiens immer noch stark von der Landwirtschaft geprägt ist; vgl. hierzu den Abschnitt über den Nord-Süd-Konflikt. 5 Erwerbsquote: Laut Eurostat definiert als Anteil der Erwerbspersonen inklusive Arbeitslosen und Angehörigen der Streitkräfte an der gesamten Wohnbevölkerung. Es ist darauf hinzuweisen, daß die Begriffe "Erwerbsquote" und "Aktivenquote" in der internationalen Literatur nicht immer gleich definiert werden; für beide finden sich die beiden Varianten "(Erwerbstätige + Arbeitslose)/Gesamtbevölkerung" und "(Erwerbstätige + Arbeitslose)/Bevölkerung ab 14". Im Rahmen dieser Arbeit wird der erstgenannte Quotient als "Erwerbsquote", der letztgenannte als "Aktivenquote" bezeichnet. Als "Erwerbsquote im engeren Sinn" kann ferner der Anteil der Erwerbstätigen an der Gesamtbevölkerung bezeichnet werden. 6 Vgl. Florea et. al.\ (1993), S. 43. - Von den 3,78 Millionen Personen, um die die Erwerbsbevölkerung zwischen 1972 und 1988 angestiegen ist, waren 78% Frauen; dies kommt einer Steigerung der Erwerbsquote von Frauen von etwa einem Drittel gleich. Vgl. ISTAT (1990d), S. 90. 7 So wurden zwischen 1980 und 1990 im Durchschnitt jährlich 31.500 Frührenten bewilligt; vgl. Florea et. ai: (1993), S. 46. - Ein analoger Prozeß der "Schrumpfung der Aktivenrate von den Enden her" ist inzwischen auch bei den Frauen festzustellen.

60

2. Wirtschaftliche, demographische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen

an der Bevölkerung ab 14 Jahren (Aktivenquote) von 49,9% lag Italien innerhalb der EU auf dem viertletzten Platz.8 Im Jahr 1992 sah die Situation nach Angaben des ISTAT, wie die folgende Tabelle zeigt, ähnlich aus: Tabelle 2.1

Die Arbeitsmarktsituation im Jahr 1992 (in 1000 Personen) Männer

Gruppe

Frauen

Summe

Erwerbspersonen

15.215

9.134

24.349

a) Erwerbstätige

14.075

7.652

21.727

13.739

7.316

21.055

337

336

673

1.140

1.482

2.622

- nach Verlust der Arbeitsstelle

253

224

476

- nach einer Erstanstellung suchend

659

654

1.313

- sonstige Arbeitssuchende

228

604

833

12.599

20.227

32.826

- im arbeitsfähigen Alter ( 1 4 - 7 0 )

6.400

13.171

19.570

- nicht im arbeitsfähigen Alter

6.200

7.056

13.256

27.814

29.361

57.175

- mit voller Stundenzahl - mit reduzierter Stundenzahl b) Arbeitssuchende

Nicht Aktive

9

( 0 - 1 3 , über 70) Gesamte ital. Bevölkerung

Quelle: ISTAT(1992), Bollettino mensile di statistica Novembre 1992.

Die Beteiligung der Frauen am Arbeitsmarkt liegt trotz steigender Tendenz noch heute weit hinter derjenigen der Männer zurück; so gehörten 94,8% der 25 - 49jährigen und 87,0% der 50 - 54jährigen Männer, aber nur 57,1% der 25 - 49jährigen und 35,9% der 50 - 54jährigen Frauen zur Erwerbsbevölkerung. 10 Während die Aktivenquote bei den Männern insgesamt etwa bei 65,5% lag, ö Vgl. Eurostat (1993a), S. 56 - 57. Besonders hoch lag im internationalen Vergleich mit 50,1% der Anteil der nicht Aktiven an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter. 9 Bei der Binnendifferenzierung der Nicht-Aktiven unterscheidet sich die Methodik von Eurostat und ISTAT. Vgl. Eurostat (1993a), S. 58 - 59. - Ein Vergleich älterer Personengruppen ergibt noch deutlichere Unterschiede, die jedoch zum Teil auf die niedrige Regelaltersgrenze filr Frauen in vielen Rentenfonds (55 Jahre) zurückgehen.

2.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

61

erreichte sie bei den Frauen mit 35,5% kaum mehr als die Hälfte dieses 11 Wertes. Hinter Griechenland und Irland hat Italien damit im EU-Vergleich die niedrigste Frauenerwerbsquote. Auffallend ist die Beobachtung, daß bei den verheirateten Männern die Aktivenquote rund 20% höher liegt als bei den alleinstehenden Männern, während umgekehrt bei den Frauen die Aktivenquote in der Gruppe der Verheirateten etwa 20% niedriger liegt als bei den Singles. 12 Hieraus läßt sich die Vermutung ableiten, daß in Italien die "klassische" Rollenstruktur, nach der in der Ehe der Mann erwerbstätig und die Frau (vorwiegend) mit Haushalts- und Familienarbeit beschäftigt ist, noch weitgehend präsent ist. Die Arbeitslosigkeit stellt in Italien ein großes Problem dar. Zwischen 1980 und 1992 lag die Arbeitslosenquote 13 mit Werten um 10% (1992: 10,1%) ständig leicht über dem Durchschnitt aller EU-Länder. Dabei zeigt sie in Italien ein sehr heterogenes Bild mit regionalen und gruppenspezifischen Differenzierungen: Besonders betroffen sind der Mezzogiorno, d.h. der Süden Italiens einerseits, und besondere Gruppen von Arbeitnehmern wie Jugendliche und Frauen andererseits. So lag z.B. im Jahr 1992 die Arbeitslosenquote für Frauen mit 15,6% um mehr als 50% über dem landesweiten Durchschnitt. 14 Die hohe Sucharbeitslosigkeit zu Beginn des Arbeitslebens, die regelmäßig mehr als die Hälfte der Arbeitslosigkeit ausmacht, ist eine weitere italienische Besonderheit; sie kann als Kehrseite der relativen Arbeitsplatzsicherheit und geringen Fluktuation bei älteren Arbeitnehmern verstanden werden. 15 Die unterschiedlichen Chancen bestimmter Gruppen von Arbeitnehmern auf dem Arbeitsmarktwerden besonders deutlich bei der Kombination verschiedener benachteiligender bzw. begünstigender Faktoren: So stand Ende der 80er Jahre einer Arbeitslosenquote von 1,7% für Männer mittleren Alters im Norden/Zentrum eine Arbeitslosenquote von 58% (!) für junge Frauen im Mezzogiorno gegenVgl. Eurostat (1993a), S. 60f. (Zahlen jeweils bezogen auf die männliche bzw. weibliche Bevölkerung ab 14, s.o.). Das italienische statistische Amt gibt für Frauen mit 35,9% einen etwas höheren, für Männer mit 65,3% einen etwas niedrigeren Wert an. Vgl. ISTAT (\992>f), S. 77. 12 Eigene Berechnungen nach Zahlen von Eurostat (1993a), S. 61. 13 Arbeitslosenquote: Anteil der Arbeitsuchenden an der Erwerbsbevölkerung. - Zu beachten ist, daß der italienische Arbeitslosenbegriff bis heute von der im internationalen Bereich gebräuchlichen ILO-Definition abweicht: nach der italienischen - etwas ungenauen - Definition werden auch Personen, die "über andere Kanäle als die Arbeitsämter oder öffentliche Leistungswettbewerbe Arbeit suchten und im letzten Monat keine konkreten Schritte zur Arbeitssuche unternommen hatten" mit zu den Arbeitslosen gerechnet; vgl. hierzu Eurostat (1989), S. 39. Bis 1986 waren die Abweichungen noch größer, da auch Personen, die noch nicht mit der Arbeitssuche begonnen hatten und die keine Maßnahmen bezüglich der Arbeitssuche nannten, in der italienischen Arbeitslosenquote erfaßt wurden; vgl. ebd. ^ Zu den angegebenen Arbeitslosenquoten vgl. Statistisches Bundesamt (1993), S. 40. Regional reichte die Spannweite der Arbeitslosenquoten Anfang der 90er Jahre von 2,3% im Aostatal bis zu 22,1% in Kalabrien. Vgl. Eurostat (1991), S. 132. 1 5

Vgl. Eurostat (1993a), S. 21.

62

2. Wirtschaftliche, demographische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen

über. 16 Im Hinblick auf die Altersversorgung trägt dieser Tatbestand mit zu der im Verhältnis zu den Männern erheblich niedrigeren durchschnittlichen Versicherungszeit von Frauen bei. Kehrseite oder Begleiterscheinung der insgesamt hohen Arbeitslosigkeit ist eine ausgeprägte Schattenwirtschaft, die fur den Staat mit Steuerverlusten und flir die Rentenversicherungsträger mit Beitragsverlusten verbunden ist. Auch die (zeitweilige) Beschäftigung vieler Arbeitnehmer in der Schattenwirtschaft wirkt sich mindernd auf die durchschnittliche Beitrags- und Versicherungsdauer in der gesetzlichen Rentenversicherung und folglich auf die Rentenhöhe aus.

2.1.1.2.2 Die Arbeitsmarktbeteiligung der älteren Bevölkerung Trotz der niedrigen Regelaltersgrenzen für die Altersrenten sowie der zusätzlich existierenden Möglichkeiten des vorgezogenen Rentenzugangs17 belief sich im Jahr 1991 die Zahl der Erwerbstätigen über 59 Jahre auf 1.118.000; das entspricht 5,2% der Erwerbstätigen. Tabelle 2.2

Die Arbeitsmarktbeteiligung der älteren Bevölkerung (1991) Altersklasse

Erwerbstätigkeit (in % der Bevölkerungsgruppe) Männer

Frauen

Männer und Frauen

60-64

37,2

10,0

22,8

65-70

12,6

3,9

7,7

71 und älter

4,3

M

2,4

14 und älter

65,3

35,9

50,1

Quelle: ISTAT ( 1993f), S. 7 7 . 1 8

744.000 von diesen Personen, d.h. 3,4% der Erwerbstätigen, waren zwischen 60 und 64 Jahre alt. 1 9 Die Mehrzahl dieser Personen, nämlich 53,4% der Erwerbstätigen ab 60 und sogar 69,4% der Berufstätigen über 70, arbeitete als

1 6

Vgl. IST Α Τ ( 1990d), S. 99.

1 7

Vgl. hierzu vor allem Kap. 4.2.2.

18 1 9

Geringfügig abweichende Zahlen finden sich auch bei Eurostat (1993a), S. 58f. Vgl. Florea et. al. (1993), S. 45.

63

2.1 Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 20

Selbständige. Im Jahr 1991 waren noch 37,2% der Männer zwischen 60 und 64, 12,6% der Männer zwischen 65 und 70 sowie 4,3% der Männer über 70 erwerbstätig, bei den Frauen waren es im gleichen Jahr 10,0% in der Altersgruppe 60 - 64 Jahre, 3,9% bei den 65 - 70jährigen und 1,1% bei den über 70jährigen. 21 Die folgende Tabelle (Tabelle 2.3) zeigt die prozentuale Verteilung der Arbeitsmarktbeteiligung älterer Menschen beiderlei Geschlechts bezogen auf die Gesamtzahl der Aktiven. Es wird zum einen deutlich, daß auch in Relation zur gesamten Erwerbsbeteiligung des jeweiligen Geschlechts im Alter mehr Männer weiterarbeiten als Frauen; zum anderen macht die Tabelle deutlich, daß sich das Altersgefuge zwischen 1980 und 1990 kaum geändert hat. Tabelle 2.3

Erwerbstätige nach Alter und Geschlecht in Prozentsätzen der Gesamtzahl der männlichen bzw. weiblichen Aktiven (1980 - 1990) Geschlecht und Alter

Jahr

M

F

M

F

M

F

M

F

M

F

14-49

14-49

50-59

50-59

60-64

60-64

65-70

65-70

71+

71+

1980

74,4

81,8

20,0

14,6

2,9

1,9

2,0

1,2

0,7

0,5

1985

74,4

82,3

19,4

13,8

4,3

2,6

1,2

0,7

0,7

0,5

1990

74,3

82,6

19,4

13,5

4,2

2,4

1,5

1,0

0,6

0,5

Anmerkungen:

M = Männer, F = Frauen

Quelle: Florea et. al. (1993), S. 96 und eigene Berechnungen.

Im europäischen Vergleich liegt - trotz der insgesamt niedrigen Erwerbsquote in Italien - der Anteil der noch erwerbstätigen Personen der Altersgruppe ab 65 bei den Frauen genau im Durchschnitt, bei den Männern und bei der Summe beider Geschlechter sogar deutlich über dem Durchschnitt. 22 Es sind bestimmte Bereiche, in denen ältere Menschen zumeist arbeiten: neben dem bereits erwähnten Tätigkeitsfeld der Selbständigkeit ist es vor allem der soziale Bereich und schließlich der Bereich der Schattenwirtschaft. Oft werden älteren Menschen Tätigkeitsfelder im sozialen Bereich angeboten, um den Übergang vom Berufsleben in den Ruhestand fließender zu gestalten und 2 0

Vgl. ISTAT (\992>f), S. 82.

2 1

Vgl. ISTAT (\992f), S. 77.

2 2

Vgl. Eurostat (1993a), S. 64 - 65 (Zahlen inklusive Landwirtschaft).

64

2. Wirtschaftliche, demographische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen

psychisch zu erleichtern. Es handelt sich um eine bewußte politische Maßnahme, die den Gefahren der sozialen Ausgrenzung und Isolation, denen die aus dem Beruf ausgeschiedenen Menschen ausgesetzt sein können, entgegenwirken soll. 2 3 Neben diesen psycho-sozialen Motiven könnte die vergleichsweise ausgeprägte Tendenz, über die Regelaltersgrenzen hinaus einer Erwerbstätigkeit nachzugehen, auch ein Indiz für unzureichende Rentenleistungen sein.

2.1.1.2.3 Besonderheiten des italienischen Arbeitsmarktes Ungeachtet der für europäische Verhältnisse nicht ungewöhnlichen Wirtschaftsstruktur Italiens hat der Arbeitsmarkt einige auffallende Eigenheiten aufzuweisen. Hier sind vor allem zu nennen: (1) ein sehr hoher Anteil an Selbständigen, (2) eine große Verbreitung von Mehrfacharbeitsverhältnissen, sowie (3) eine niedrige Teilzeitquote. Ad (1): Während z.B. in Frankreich, Deutschland und Großbritannien nur etwa 10 - 15%, in den USA sogar nur ca. 9% der Erwerbstätigen Selbständige sind, liegt deren Anteil in Italien bei annähernd 30%. Die Selbständigkeit ist in allen drei Wirtschaftssektoren stark verbreitet; im tertiären Sektor liegt ihre Quote inzwischen über 30%. 2 4 Historisch ist diese Struktur durch einen Überschuß an Arbeitskräften begründet; hier bot die Selbständigkeit oft den Ausweg bei Entlassung in konjunkturellen Krisen und einen Ausgleich für den Verdienstausfall bei Saisonarbeit. 25 Ad (2) Eng verbunden mit der auffallenden Häufung von selbständiger Arbeit ist die Verbreitung von Mehrfacharbeitsverhältnissen. Häufig wird dabei eine abhängige Beschäftigung und eine selbständige Tätigkeit (z.B. in Landwirtschaft, Transportwesen, Tourismusbranche oder Handel) verknüpft. 26 In den 80er Jahren war eine weitere Ausbreitung dieses Phänomens zu beobachten; Schätzungen zufolge gingen 1980 etwa 6,4% der Erwerbstätigen, 1988 sogar 8,3% der Erwerbstätigen gleichzeitig mindestens zwei Beschäftigungen 27

nach. Dieser Tatbestand ist für die Analyse des Rentenbereichs von Bedeutung, insofern Personen mit mehreren Arbeitsverhältnissen zum Teil auch mehrere (entsprechend niedrige) Renten beziehen. Die Anzahl dieser 23 2 4

Vgl. hierzu auch das Kapitel über die "Sozialen Dienste" (servizi sociali), Kap. 5.5.2. Vgl. ISTAT (1990d), S. 94 - 95. - Zahlen für Ende der 80er Jahre.

2 5

Vgl. ISTA Τ ( 1990d), S. 94.

2 6

Vgl. Todini (1990), S. 1336.

2 7 Vgl. ISTAT (\99M\ Jahren!

S. 96. - Dies bedeutet eine Steigerung um 36,7% innerhalb von acht

2

schaftliche Rahmenbedingungen

65

"Doppelrentenbezieher" ist allerdings nicht zu erfassen, da in allen verfugbaren Statistiken nur Renten- und nicht RentnerfäMe erfaßt werden. Ad (3) Trotz der Schaffung einer gesetzlichen Regelung von Teilzeitarbeitskontrakten durch Gesetz 863/1984 ist das Angebot an Teilzeitarbeitsplätzen in Italien bis heute stark begrenzt. Das italienische statistische Amt ISTAT schätzte ihre Anzahl 1988 - bei steigender Tendenz - auf etwa 405.000. Etwa drei Viertel dieser Arbeitsplätze gehören dem tertiären Sektor an. 2 8 Hinzu kamen etwa 801.000 Arbeitsplätze, auf denen aufgrund von Unterbeschäftigung unfreiwillig mit reduzierter Stundenzahl gearbeitet wurde; ihre Zahl ist in den 80er Jahren gesunken. 29 Nach Angaben von Eurostat waren Anfang der 90er Jahre nur 5,5% aller Erwerbstätigen in Italien teilzeitbeschäftigt; diese Quote erreichte nicht einmal die Hälfte des EU-Durchschnittswertes (13,8%) und wurde im Rahmen der EU lediglich von Griechenland und Spanien unterboten. 30 Etwa zwei Drittel der italienischen Teilzeitarbeitsplätze (65,5%) entfiel auf Frauen, ein Drittel (34,5%) auf Männer. 31

2.1.1.3 Inflation, Lohn- und Wirtschaftswachstum Auch Inflation, Lohn- und Wirtschaftswachstum sind wichtige Rahmenbedingungen für die Alterssicherung, da ihre Schwankungen je nach den im Rahmen der Rentenversicherungen festgeschriebenen Indexierungsmechanismen erheblichen Einfluß auf die absolute und relative Höhe der Zugangs- und Bestandsrenten haben können. Bis Mitte der 80er Jahre bewegte sich die Inflationsrate in Italien über viele Jahre hinweg im zweistelligen Bereich. Während der letzten Jahre dagegen sanken die Werte deutlich und pendelten sich für mehrere Jahre um etwa 5% 6% ein. 1992 belief sich die Veränderung des Preisindexes für die Lebenshaltung im Vergleich zum Vorjahr auf 5,3%. 3 2 Das Bruttoinlandsprodukt stieg in der ersten Hälfte der 80er Jahre jährlich durchschnittlich nominal über bzw. um 15%, in der zweiten Hälfte der 80er Jahre etwas weniger als 10% jährlich an. Angesichts der gesunkenen Inflationsrate lag das reale Wachstum des BIP allerdings mit durchschnittlich 3% pro Jahr im zweiten Fünfjahreszeitraum höher als im ersten, wo angesichts

2 8

Vgl. CENSIS (\990), S. 108.

2 9

Vgl. ISTAT (\990d), S. 96.

3 0

Vgl. Eurostat (1993a), S. 118 - 119.

3 1

Vgl. Eurostat (1993a), S. 135.

3 2

Vgl. Dresdner Bank (1993), S. 3, sowie Statistisches Bundesamt (1993), S. 157. Der entsprechende Wert belief sich für 1987 auf 4,7%, fiir 1990 auf 6,5%; vgl. ebd. 5 Klammer

6 6 2 .

Wirtschaftliche, demographische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen

negativer Wachstumsraten in den Jahren 1982 und 1983 lediglich ein Durchschnitt von 1,4% erreicht worden war. 3 3

Inflation und Wirtschaftswachstum 1980 - 1992 (Anstieg in % gegenüber dem Vorjahr)

Inflation



BIP (real)



BIP (nominal)

Quelle: Dresdner Bank (1993), S. 2 - 3 und eigene Berechnungen.

Abbildung 2.2

Die Steigerungsraten der Lohnerhöhungen sind in den vergangenen Jahren aufgrund von maßvollen Tarifabschlüssen und einer Aufkündigung der "scala mobile", die über viele Jahre die automatische Anpassung der Löhne an die allgemeine Preissteigerungsrate sicherstellte, etwas gebremst worden. Während der nominale Bruttolohn fur Industriearbeiter zwischen 1980 und 1983 noch jährlich durchschnittlich um 18,4% stieg, sanken die Steigerungsraten zwischen 1984 und 1986 auf 10,5% und zwischen 1987 bis 1989 auf 7,6% ab. Noch 1989 lag der Anstieg der Lohn- und Gehaltskosten mit nominal 10,5% allerdings etwa doppelt so hoch wie im Durchschnitt der EU-Länder; 1990 bewegte er sich um 8%. 3 4 Ein einheitlicher nationaler Mindestlohn existiert in Italien nicht, jedoch gibt es branchenspezifische Mindestlöhne.

35

3 3

Zahlen aus: Dresdner Bank (1993), S. 3 und Statistisches Bundesamt (1992), S. 127.

3 4

Zu den Zahlen vgl. Statistisches Bundesamt (1992), S. 112.

Eine Darstellung der Entwicklung der Mindestmonatsverdienste erwachsener Arbeitnehmer nach ausgewählten Berufen bis 1990 findet sich in: Statistisches Bundesamt (1992), S. 116 - 117.

2

schaftliche Rahmenbedingungen

67

Für die Zahlungsbilanz und damit die wirtschaftliche Verflechtung Italiens mit dem Ausland ist ein hohes Leistungsbilanzdefizit kennzeichnend, das in den 80er Jahren ständig anwuchs. Verantwortlich ist im wesentlichen zumindest bis zu Beginn der 90er Jahre - ein Handelsbilanzdefizit. 36

2.1.1.4 Öffentliche

Finanzen

Bis Anfang der 70er Jahre wuchs Italiens Staatsdefizit im Vergleich zum Wirtschaftswachstum unterdurchschnittlich. Dies änderte sich jedoch massiv ab 1974: große Zuwachsraten der Verschuldung kennzeichneten, zusammen mit extrem hohen Inflationsraten, vor allem die zweite Hälfte der 70er Jahre. 37 In den 80er Jahren setzte sich die zunehmende Verschuldung weiter fort. Trotz vielfacher und wiederholter Bemühungen, die Etatdefizite zu verringern, ist es bisher nicht ansatzweise gelungen, den italienischen Staatshaushalt zu sanieren. Jedes Jahr werden die im jeweiligen Finanzrahmengesetz (legge finanziaria) festgelegten Haushaltsfehlbeträge durch die steigenden Finanzbelastungen erneut übertroffen. Regelmäßig werden die Einnahmen vorab erheblich zu hoch, die Ausgaben zu niedrig und der ökonomische Datenkranz zu optimistisch angesetzt. Nach Angaben der italienischen Zentralbank belief sich 1991 der Fehlbetrag im Haushalt auf ca. 152.000 Milliarden Lire. 3 8 144.500 Milliarden Lire waren an Zinszahlungen zu entrichten. Damit hat das Haushaltsdefizit in Italien 1991 eine Höhe von 10,7% des Bruttosozialproduktes 39 bzw. 11,8% des BIP erreicht; die gesamte Staatsverschuldung liegt bereits höher als das BIP. Für 1992 wurde das kassenwirksame Defizit im Staatshaushalt mit 127.800 Milliarden Lire oder 10,5% des BIP budgetiert; 40 wiederum wurde dabei jedoch von viel zu optimistischen Voraussetzungen ausgegangen.41

3 6

Vgl. Statistisches Bundesamt (1992), S. 131, sowie Dresdner Bank (1993), S. 5.

3 7

Vgl. Körner (1993), S. 466.

3 8

Vgl. Statistisches Bundesamt (1992), S. 108.

Vorgesehen waren 9,3%; vgl. Statistisches Bundesamt (1992), S. 108. - Im Jahre 1960 belief sich das öffentliche Defizit noch auf 1,6% des damaligen BIP; vgl. Ministero delle Finanze (1993b), S. 4. Zur Umrechnung dieser und der folgenden Angaben von Lire-Beträgen: Für 1992, das Referenzjahr der institutionellen Analyse, ergab sich im Jahresdurchschnitt folgender Wechselkurs: 1000 it. Lire = 1,26, bzw. 1 D M = 790 it. Lire. Vgl. Dresdner Bank (1993), S. 6 auf der Basis von Informationen des IWF. 4 1 So wurden im Finanzrahmengesetz von 1992 Einnahmen im Haushaltsplan eingesetzt - Z.B. in bezug auf "programmierte" Erlöse aus Privatisierungen des Staatssektors - für die es zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch keine gesetzliche Grundlage gab. (Schon 1991 waren Einnahmen aus Privatisierungen in Höhe von 6.000 Milliarden Lire angesetzt, jedoch nur ca. 3.000 Milliarden Lire erzielt worden). - Zudem wurde im Rahmen der "legge finanziaria" von 1992 von einer sehr

6 8 2 .

Wirtschaftliche, demographische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen

Bedingt durch den immensen Schuldendienst, liegt die Staatsquote in Italien hoch; für 1991 wurde sie auf 53,2% geschätzt.42 Damit lag Italien im europäischen Raum hinter Schweden und den Niederlanden an dritter Stelle. Auch bei der Pro-Kopf-Verschuldung nimmt Italien von den OECD-Staaten hinter Belgien und Irland den dritten Platz ein. 4 3 Italien ist somit weit davon entfernt, die im Hinblick auf die Wirtschafts- und Währungsunion im Maastrichter Vertrag fixierten Konvergenzkriterien (Etatdefizit nicht größer als 3%, Staatsverschuldung nicht mehr als 60% des Bruttoinlandsproduktes) zu erfüllen. Der in diesem Rahmen aus dem europäischen Kontext für Italien resultierende Einsparungs- und Reformdruck betrifft vor allem auch den Rentenbereich, da diesem umfangreiche Mittel aus dem Staatshaushalt zufließen.

2.1.2 Der Nord-Süd-Konflikt

2.1.2.1 Die allgemeine Problematik Italien ist in 20 Regionen aufgeteilt, von denen fünf - die sogenannten "Autonomen Regionen" - einen Sonderstatus haben. Die Regionen wiederum sind in 94 Provinzen und über 8000 Gemeinden unterteilt. 44 Wie bereits angesprochen, existieren erhebliche Entwicklungs- und Strukturunterschiede zwischen den Regionen des Nordens auf der einen und denjenigen des Südens auf der anderen Seite. Dieser "Nord-Süd-Konflikt", der nahezu alle Bereiche des wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Lebens des Landes betrifft, kann als eine der zentralen Problematiken, wenn nicht als die zentrale innenpolitische Problematik Italiens schlechthin bezeichnet werden. Durch die geographische Lage, d.h. durch die große Nord-Süd-Ausdehnung im Verhältnis zu einer geringen West-Ost-Ausdehnung45 des Landes begünstigt, stehen sich hier zwei völlig unterschiedliche Landesteile gegenüber: Ein industrialisierter, "reicher" Norden, der sich stark an den Entwicklungen Deutschlands und anderer nördlicher gelegener europäischer Staaten orientiert, und ein noch vorwiegend agrarisch orientierter, "armer" Süden, der sogenannte "Mezzogiorno". Die Mentalitäts- und Entwicklungsdifferenzen sind so immens,

optimistischen Wirtschaftswachstumsprognose (2,3%) und einer auf 5% gedrückten Inflationsrate ausgegangen. Vgl. rg (1992) in Zürcher Zeitung vom 1./2. Januar 1992. 4 2

Vgl. Körner (1993), S. 394.

4 3

Vgl. Körner (1993), S. 395.

44

Vgl. Statistisches Bundesamt (1992), S. 14. Italien erstreckt sich über etwa 1.300 km von Norden nach Süden bei einer West-OstAusdehnung zwischen 125 und 250 km.

2

69

schaftliche Rahmenbedingungen

daß häufig sogar von "den zwei Italien" gesprochen wird. 4 6 Bei dieser Zweiteilung werden, durch ähnliche Sozial- und Wirtschaftsdaten zum Teil gerechtfertigt, dem Norden in der Regel auch die zentralitalienischen Regionen ("Zentrum"), dem Süden dagegen die Inseln (d.h. vor allem die Regionen Sardinien und Sizilien) zugerechnet. 47 Auch eine jahrzehntelange Regionalund Strukturpolitik, die z.B. mithilfe eines mit der Abwicklung von Ausgleichszahlungen betrauten Fonds, der "Cassa per il Mezzogiorno", eine Angleichung des Lebensstandards der südlichen Regionen verfolgte, hat kaum zu einer Verminderung der Differenzen beigetragen. Im Gegenteil: in einigen Bereichen scheint sich die Kluft zwischen den "zwei Italien" sogar noch zu vertiefen. Hierzu trägt die föderalistische Struktur des Landes bei, in deren Rahmen den einzelnen Regionen vielfaltige Kompetenzen übertragen wurden.

2.7.2.2 Die Relevanz des Nord-Süd-Konflikts die Versorgung der Altenbevölkerung

für

Auch im Zusammenhang mit der Versorgung der Alten spielt der Nord-SüdKonflikt eine bedeutsame Rolle. Zwar ist das obligatorische Alterssicherungssystem landesweit organisiert, und Beitragsvoraussetzungen sowie Leistungsberechnung entsprechen sich sowohl bezüglich der versicherungsbasierten Vorsorgeleistungen wie auch bezüglich der staatlich finanzierten Rentenleistungen des Fürsorgebereichs. Indirekt wirken sich auf das Versorgungsniveau jedoch viele regional unterschiedliche Faktoren wie Demographie, Erwerbsverhalten von Frauen, Arbeitsmarkt etc. aus, indem sie ihren Niederschlag in der jeweiligen Versicherungsbiographie und darüber in der Rentenhöhe finden. De facto kommt es durch die diversen Mindestsicherungsleistungen im Rentensystem zu einer Umverteilung von Norden nach Süden. 48 Direkte Versorgungsunterschiede zwischen Norden und Süden existieren zudem im Gesundheits- und Sozialbereich, da sowohl die Organisation der flir die Gesundheitsversorgung zuständigen "Örtlichen Gesundheitsstellen" (USLs) 4 6

Vgl. z.B. SPI/CGIL (1992), S. 22 - 26.

4 7

Das Italienische Statistische Amt (ISTAT) verwendet die folgende regionale Unterteilung Italiens: Norden: Piémont, Aostatal, Lombardei, Trentin/Südtirol, Venetien, Friuli-Venezia Giulia, Ligurien, Emilia-Romagna; Zentrum: Toscana, Umbrien, Marken, Lazio; Mezzogiorno: Abruzzen, Molise, Sardinien. Vgl. ISTAT (\993f), S. 9.

Kampanien,

Apulien,

Basilicata,

Kalabrien,

Sizilien,

Sofern nicht explizit anders dargestellt, wird diese Unterteilung in der vorliegenden Arbeit übernommen. Wo es darum geht, die Polarität bzw. Entwicklungsunterschiede zwischen "Norden" und "Süden" darzustellen, werden die Regionen des "Zentrums" unter den "Norden" subsumiert, während der Mezzogiorno (inklusive Inseln) als "Süden" bezeichnet wird. 4 8

S. hierzu ausführlicher die Umverteilungsanalyse in Kap. 9.3.1., vor allem in Kap. 9.3.1.5.

7 0 2 .

Wirtschaftliche, demographische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen

als auch diejenige der "Sozialen Dienste" (Servizi Sociali) direkt den Kommunen obliegt. 49 Da das nationale Rahmengesetz für die Regionalplanung bis heute aussteht, weist die regionale Gesetzgebung große Differenzen auf; insgesamt gibt es ein starkes Gefalle zwischen Norden, Zentrum und Süden sowie den Inseln. 50

2.2 Demographische Rahmenbedingungen 2.2.1 Die Bevölkerungsentwicklung seit dem Beginn der 60er Jahre

Zwischen 1960 und 1990 stieg die italienische Einwohnerzahl von 50,2 auf knapp 57,7 Millionen an (Abbildung 2.3). Damit war Italien Anfang der 90er Jahre nach Deutschland das bevölkerungsreichste Land der EU mit geringfügig mehr Einwohnern als Großbritannien und Frankreich. 51

Die Bevölkerungsentwicklung in Italien zwischen 1960 und 1990 (in 1000 Personen)

Quelle: Eurostat (1992a), S. 47.

Abbildung 2.3

49

Vgl. dazu auch das Kapitel zum Gesundheitssystem, Kap. 5.5.1. Vgl. Körner (1993), S. 434. Allerdings haben die Südregionen bezüglich ihrer Sozialleistungen auf regionaler Ebene in den achtziger Jahren gegenüber dem Norden aufgeholt. Vgl. ebd., S. 435. 5 0

5 1

Vgl. Statistisches Bundesamt (1992), S. 14, sowie Eurostat (1992a), S. 9.

2.2 Demographische Rahmenbedingungen

71

Dabei ist die italienische Wohnbevölkerung, wie Abbildung 2.3 deutlich macht, nach hohen Wachstumsraten bis etwa zur Mitte der 70er Jahre in den 80er Jahren kaum noch angestiegen; 1980 wurden bereits 56,4 Millionen, 1985 57,1 Millionen Einwohner registriert. 52 Zwar wuchs die Bevölkerung jedes Jahr weiter, jedoch lediglich mit jährlichen Raten zwischen 0,1% und 0,36%, die im europäischen Vergleich ein weit unterdurchschnittliches Wachstum bedeuteten.5 Wie Abbildung 2.4 verdeutlicht, setzt sich das (geringe) italienische Wachstum des letzten Jahrzehnts zu einem kleineren Teil aus dem natürlichen Bevölkerungswachstum und zu einem größeren Teil aus der Nettomigration zusammen. Die Tatsache, daß die Nettomigration in den 80er Jahren zur "bedeutendsten" Wachstumskomponente in Italien wurde, zeigt, daß Italien, das einstige Auswanderungsland, in den letzten Jahrzehnten sein Gesicht gewandelt hat: Schon in den 70er und verstärkt zu Beginn der 80er Jahre sank die Zahl der Nettoabwanderungen; ab 1982 wurde schließlich eine Nettozuwanderung verzeichnet. 54 Dennoch kann von einem bedeutenden Einfluß der Migration auf die Bevölkerungsentwicklung in Italien bisher nicht die Rede sein; der positive Migrationssaldo reicht bei weitem nicht an die z.B. in Deutschland oder Luxemburg beobachteten Werte heran. 55 Mit etwa 1% Ausländern unter der Wohnbevölkerung liegt Italien zusammen mit Portugal und Spanien in der EU immer noch weit hinten. 56 Für die Sozialstruktur und die Politik Italiens bedeutender war statt dessen bislang ein seit vielen Jahren zu beobachtender inneritalienischer Wanderungsstrom, der sich vom Süden des Landes nach Norden bewegt und bereits zu einer Entvölkerung vieler Gegenden des Mezzogiorno geführt hat. Dieser Migrationsstrom hat jedoch langsam abgenommen; wanderten Anfang der 60er Jahre noch durchschnittlich 14 von 1000 Personen jährlich aus dem Süden in den Norden ab, so waren es Anfang der 70er Jahre nur noch 11,9 und Ende der 80er Jahre schließlich nur noch 5. 5 Relevanter als die Migration ist für Italien die zweite in der Graphik abgebildete Komponente, die Entwicklung des natürlichen Bevölkerungswachstums. Ihre hohe Bedeutsamkeit für die Alterssicherung erhält sie vor allem dadurch, daß sie sich, wie im folgenden zu zeigen sein wird, aus der Überlagerung zweier starker, gegensätzlicher Entwicklungstendenzen zusammensetzt,

5 2

Vgl. Council of Europe (1991), S. 139.

5 3

Vgl. Eurostat (1992a), S. 5.

5 4

Vgl. dazu auch Eurostat (1992a), S. 5 und CENSIS(\993\

5 5

Vgl. Eurostat (1992a), S. 5.

5 6

Vgl. Council of Europe (1991), S. 13.

5 7

Vgl. ISTAT (\99M),

S. 32.

S. 325.

7 2 2 .

Wirtschaftliche, demographische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen

nämlich dem Absinken der Geburtenraten und dem Anstieg der durchschnittlichen Lebenserwartung.

Natürliches Wachstum und Netto migration zwischen 1980 und 1990 (jährlicher Zuwachs pro 1000 Einwohner)



Natürliches Wachstum

Quellen:

•o

Nettomigration

*

Gesamtes Bevölkenmgswachstum

Eigene Berechnungen nach Council of Europe (1991), S. 139 und Eurostat (1992a), S. 5.

Abbildung 2.4

2.2.2 Der " Alterungsprozeß" der italienischen Gesellschaft

Der Prozeß der "Alterung" der Gesellschaft, d.h. des Ansteigens des Durchschnittsalters der Bevölkerung, ist in Italien - verglichen mit anderen europäischen Ländern - in den letzten Jahrzehnten besonders rasch fortgeschritten. Wie erwähnt trägt hierzu zum einen die gesunkene Fertilitätssrate, zum anderen die gestiegene Lebenserwartung bei. Beide Tendenzen sind auch für die meisten der anderen EU-Länder kennzeichnend, jedoch sind sie in Italien überdurchschnittlich ausgeprägt.

73

2.2 Demographische Rahmenbedingungen

Lag die Zahl der Lebendgeborenen je tausend Einwohnern 1960 noch bei 18,2, so wurde 1990 nur noch ein Wert von 10,09 verzeichnet. 58 Allein von 1965 bis 1990 sank die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau (Fertilitätsrate) 59 von 2,67 auf 1,31 und damit auf weniger als die Hälfte. 60 Das Bestandserhaltungsniveau von 2,1 wurde bereits in der zweiten Hälfte der 70er Jahre unterschritten. Parallel dazu fiel die Nettoreproduktionsziffer 61 von 1,21 im Jahr 1965 auf 0,64 im Jahr 1988, 62 das Bestandserhaltungsniveau von 1 ebenfalls erstmals in der zweiten Hälfte der 70er Jahre unterschreitend (Abbildung 2.5).

Die Entwicklung der Fertilitätsrate und der Nettoreproduktionsziffer in Italien (1960 - 1990)

Fertilitätsrate

a

Nettoreproduktionsziffer

Quelle: Eurostat (1992a), S. 94.

Abbildung 2.5

Mit dieser Entwicklung hat sich Italien von einem einst kinderreichen Land in nur drei Jahrzehnten bezüglich der Fertilitätsrate zum "Schlußlicht" der EU entwickelt. Besonders bemerkenswert erscheint dieser landesdurchschnittliche 58 59

Vgl. Eurostat (1992a), S. 9 und eigene Berechnungen.

Fertilitätsrate: Durchschnittliche Kinderzahl (beiden Geschlechts) von gebärfähigen Alter unter der Annahme gleichbleibenden generativen Verhaltens. 6 0 Vgl. Eurostat (1992a), S. 94.

Frauen

im

6 1 NettoreproduktionszifFer: Anzahl der durchschnittlich von einer Frau geborenen Mädchen, die unter der Annahme gleichbleibender altersspezifischer Fruchtbarkeit sowie Sterblichkeit wiederum das Alter ihrer Mutter bei ihrer Geburt erreichen würden. f%1 Neuere Daten liegen nicht vor.

7 4 2 .

Wirtschaftliche, demographische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen

Geburtenrückgang, wenn man bedenkt, daß er fast nur auf die Entwicklung im Norden und im Zentrum Italiens zurückgeht, während im Mezzogiorno nur eine moderate Rückentwicklung der Geburtenrate zu beobachten ist. 6 3 In bezug auf die durchschnittliche Lebenserwartung zum Zeitpunkt der Geburt hat sich Italien auf der anderen Seite zwischen 1960 und 1990 bei den Männern im Vergleich der 12 EU-Länder vom siebten auf den vierten, bei den Frauen vom sechsten auf den vierten Platz vorgeschoben. Während die entsprechenden Werte 1960 mit 67,2 Jahren flir Männer und 72,6 Jahren flir Frauen unter dem jeweiligen EU-Durchschnitt von 67,7 bzw. 73,5 Jahren lagen, übertrafen im Jahr 1990 sowohl die Männer mit 73,2 Jahren, als auch die Frauen mit 79,7 Jahren die EU-Vergleichswerte (72,7 bzw. 79,4 Jahre). 64 Aus den genannten Zahlen folgt, daß sich während der betrachteten 30 Jahre die durchschnittliche Lebenserwartung zum Zeitpunkt der Geburt bei den Männern um sechs Jahre, bei den Frauen sogar um 7,1 Jahre erhöht hat.

Die Entwicklung der durchschnittlichen Lebenserwartung zum Zeitpunkt der Geburt (1960 - 1990)

62

60 J 1960

.





1970

1980

1990

Männer



Frauen

Quellen: Eurostat (1992a), S. 146 und Statistisches Bundesamt (1993), S. 44.

Abbildung 2.6

6 3 So schwankten die Fertilitätsraten Ende der 80er Jahre bei einem landesweiten Durchschnitt von 1,31 zwischen 1,07 in Piémont und dem Aostatal einerseits und 1,82 für Kampanien bzw. 1,71 für Sizilien andererseits; vgl. Fondazione Giovanni Agnelli (1990), S. 25. 6 4

Alle Zahlen aus: Statistisches Bundesamt (1993), S. 44.

75

2.2 Demographische Rahmenbedingungen

Die regionale Unterscheidung, die in Italien wie erwähnt i.d.R. nach "Norden und Süden" oder nach den drei Bereichen "Norden - Zentrum - Süden (Mezzogiorno)" vorgenommen wird, ergibt Unterschiede bezüglich der Lebenserwartung, jedoch kein einheitliches Bild: zumindest in bezug auf die Personen ab 65, die bereits das Rentenalter erreicht haben, ist die Lebenserwartung für Frauen im industrialisierten, medizinisch besser versorgten Norden höher, fur Männer dagegen im Süden. Zum Zeitpunkt der Geburt haben die Italiener und Italienerinnen aus dem Zentrum die höchste Lebenserwartung. Tabelle 2.4

Die durchschnittliche Lebenserwartung in Italien mit 0, 65 und 80 Jahren, nach Geschlecht und Region (1986 - 1990)

Region

durchschnittliche. Lebenserwartung mit 0 Jahren

durchschnittliche Lebenserwartung mit 65 Jahren

durchschnittliche Lebenserwartung mit 80 Jahren

Norden

72,8

14,4

6,4

Zentrum

74,0

14,9

6,4

Mezzogiorno

73,6

15,0

6,6

ITALIEN

73,3

14,7

6,4

Norden

80,0

18,8

8,1

Zentrum

80,2

18,8

8,0

Mezzogiorno

79,1

17,9

7,5

ITALIEN

79,7

18,5

7,9

Männer

Frauen

Quelle: ISTAT (\993>i), S. 13.

Insgesamt waren zu Beginn des Jahres 1991 8.557.368 italienische Bürger und Bürgerinnen mindestens 65 Jahre alt; das entsprach einem Anteil von 14,8% an der Gesamtbevölkerung. 65 1.877.845 Personen, d.h. 3,3% der Italiener und Italienerinnen waren zum Zeitpunkt der Erhebung mindestens 80 Jahre alt. Entsprechend der unterschiedlichen Lebenserwartung existieren dabei

6 5

Der Anteil der Personen ab 60 an der Gesamtbevölkerung belief sich 1990 auf 20,41%; das entsprach dem vierten Rang in der EU; Berechnung nach Eurostat (1992a), S. 51.

7 6 2 .

Wirtschaftliche, demographische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen

erhebliche geschlechtsspezifische Differenzen: 17,2% der Frauen, aber nur 12,3% der Männer hatten das 65. Lebensjahr vollendet; bei den mindestens 80jährigen lag die Quote der Frauen mit 4,2% fast doppelt so hoch wie die der Männer, die sich auf 2,2% belief (Tabelle 2 . 5 ) 6 6 Tabelle 2.5

Die Altenbevölkerung Italiens zum Beginn des Jahres 1991, unterteilt nach Altersklasse und Geschlecht

Region

65 und älter Zahl der Individuen

80 und älter .. in % der Gesamtpopulation

Zahl der Individuen

.. in % der Gesamtpopulation

Männer und Frauen Norden

4.160.704

16,3

953.545

3,7

Zentrum

1.784.689

16,2

384.311

3,5

Mezzogiorno

2.611.957

12,3

539.989

2,5

ITALIEN

8.557.368

14,8

1.877.845

3,3

Norden

1.605.267

13,0

286.791

2,3

Zentrum

733.115

13,8

129.085

2,4

Mezzogiorno

1.106.644

10,6

203.533

2,0

ITALIEN

3.445.026

12,3

619.409

2,2

Norden

2.555.437

19,4

666.754

5,1

Zentrum

1.051.574

18,5

255.226

4,5

Mezzogiorno

1.505.331

14,0

336.456

3,1

ITALIEN

5.112.342

17,2

1.258.436

4,2

Männer

Frauen

Quelle: ISTAT( 1993f), S. 14.

Auch regional ist der Anteil der Alten an der Bevölkerung sehr unterschiedlich: aufgrund des vergleichsweise geringen Rückgangs der 6 6

Jeweils bezogen auf die Gesamtheit der Frauen bzw. Männer.

2.2 Demographische Rahmenbedingungen

77

Geburtenraten im Mezzogiorno liegen hier, wie aus Tabelle 2.5 ersichtlich, die prozentualen Anteile der verschiedenen Gruppen von Alten an der 67 Gesamtbevölkerung durchweg am niedrigsten. Aufschluß über das (zahlenmäßige) Gewicht der "Alten" in Italien im Vergleich zu den "Jungen" geben auch die verschiedenen Alterslastquotienten. Setzt man z.B. die Personen über 64 Jahren zu den unter 15jährigen in Beziehung, so erhält man einen groben Indikator fur das Verhältnis der beiden aus Altersgründen nicht erwerbstätigen Gruppen, nämlich der Personen oberhalb und unterhalb des (potentiellen) Erwerbsalters. Für Gesamtitalien ergibt sich 1991 eine Quote von 91,2%, wobei regional starke Unterschiede zu verzeichnen sind: Im Norden/Zentrum gibt es, vor allem aufgrund der dargelegten Unterschiede bei den Geburtenraten, bei einer Quote von 121,3% bzw. 112,4% fast doppelt so viele Personen oberhalb des Erwerbsfähigkeitsalters pro Person unterhalb des Erwerbsfahigkeitsalters wie im Mezzogiorno (59,8%). Noch deutlicher wird der Unterschied, wenn man die über 79jährigen ins Verhältnis zu den unter 15jährigen setzt: hier ist die Quote im Norden/Zentrum mit 27,8% bzw. 24,2% mehr als doppelt so hoch wie diejenige des Mezzogiorno, die sich auf 12,4% beläuft (Gesamtitalien: 20,0%). Zugleich ist dieser Quotient zumindest im Norden und im Zentrum für Frauen aufgrund der längeren Lebenserwartung mehr als doppelt so hoch wie für Männer. Ein weiterer aufschlußreicher Quotient kann gebildet werden, indem man die Zahl der Personen ab 65 pro 100 Personen zwischen 15 und 64 ermittelt - die resultierende Prozentzahl vermittelt einen Eindruck vom Verhältnis der Alten, d.h. der potentiellen Rentenempfänger, zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter. Insgesamt kam Anfang der 90er Jahre in Italien etwa eine Person ab 65 Jahren auf fünf Personen zwischen 15 und 64 Jahren (= 21,5%). Das Verhältnis der Personen, die das 80. Lebensjahr vollendet hatten zu denjenigen im erwerbsfähigen Alter belief sich auf ca. eins zu zwanzig (= 4,7%). Da sich die Tendenz zur regional unterschiedlichen Entwicklung der Geburtenziffern erst in den letzten zwei bis drei Jahrzenten stärker ausgebildet hat, differieren der Norden und der Süden bei diesem Indikator wenieer stark als bei der Gegenüberstellung von Alten und Kindern/Jugendlichen. Ziel der dargestellten Quoten ist die Abbildung des Verhältnisses erwerbsfähiger und nicht erwerbsfähiger Altersgruppen. Beim Vergleich der tatsächlich erwerbstätigen und nicht (mehr) erwerbstätigen Gruppen würden die

6 7 6 8

Vgl. dazu auch 757^r(1988b), S. 15 - 1 7 .

Die Werte liegen bei 22,7% für den Norden/das Zentrum und bei 18,0% für den Mezzogiorno.

7 8 2 .

Wirtschaftliche, demographische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen

Quoten der "Alten" jeweils noch erheblich höher liegen, da der Berufseintritt im Durchschnitt wesentlich später als mit 15, der Rentenzugang dagegen viel früher als mit 65 Jahren erfolgt. Im Hinblick auf Aussagen über die (altersbedingte) Erwerbstätigkeit wären daher andere Altersgrenzen zu wählen. Tabelle 2.6 zeigt die dargestellten Alterslastquotienten. Tabelle 2.6

Alterslastquotienten in Italien (1991) Region

Personen über

Personen über

Personen über

Personen über

64 Jahre pro

64 Jahre pro

79 Jahre pro

79 Jahre pro

100 Personen

100 Personen

100 Personen

100 Personen

0 - 1 4 Jahre

1 5 - 6 4 Jahre

0 - 14 Jahre

1 5 - 6 4 Jahre

Männer und Frauen

Norden

121,3

23,2

27,8

5,3

Zentrum

112,4

23,4

24,2

5,0

Mezzogiorno

59,8

18,4

12,4

3,8

ITALIEN

91,2

21,5

20,0

4,7

Norden

91,2

17,9

16,3

3,2

Zentrum

90,0

19,4

15,8

3,4

Mezzogiorno

49,2

15,7

9,1

2,9

ITALIEN

71,4

17,4

12,8

3,1

Norden

153,3

28,5

40,0

7,4

Zentrum

136,1

27,2

33,0

6,6

71,0

21,0

15,9

4,7

112,1

25,6

27,6

6,3

Männer

Frauen

Mezzogiorno ITALIEN Quelle: ISTAT(1993f),

S. 16.

Um die Gesamtrelation von nicht-erwerbsfähigen und erwerbsfähigen Altersgruppen zu ermitteln, bildet die OECD "Abhängigenquoten" (dependency ratios), bei denen die Anzahl der Personen unter 20 und über 65 Jahren pro 100 Personen zwischen 20 und 65 Jahren errechnet wird. 6 9 Für

79

2.2 Demographische Rahmenbedingungen

Italien stiegen die entsprechenden Werte für die Abhängigenquote zwischen 1960 und 1980 zunächst von 70,2 auf 76,9 an, um dann im folgenden Jahrzehnt erneut auf 64,1 zu sinken. Die beiden Entwicklungen der sinkenden Geburtenzahlen und der steigenden Lebenserwartung wirken hier gegeneinander, wobei offensichtlich in den letzten Jahren - sofern man weitere mögliche Einflüsse wie Wanderungen etc. ausklammert - der Geburtenrückgang die Entwicklung dominierte. Mit dem letztgenannten Wert liegt Italien nur an 9. Stelle im EU-Vergleich; so mußten z.B. in Irland, dem Land mit der höchs-ten Geburtenrate, 1990 fast 50% mehr Kinder und Alte als in Italien, nämlich 93,8, von je 100 Personen des erwerbsfähigen Alters versorgt werden. 70

2.2.3 Projektionen zur Entwicklung der Altenbevölkerung

Abbildung 2.7 zeigt die von Eurostat geschätzte Entwicklung des Anteils alter Menschen in Italien auf.

Die geschätzte Entwicklung des Anteils alter Menschen an der Bevölkerung zwischen 1995 und 2020 (in % der männl. bzw. weibl. Gesamtbevölkerung)

M anner 60* Anmerkungen:

*

Frajen60*

Prämissen: Konstante vernachlässigt. Quelle: Eurostat (1992a), S. 173.



Fertilität,

M anner 75+ sinkende

χ

Frauen 75+

Mortalität,

Migration

Abbildung 2.7

Hier wird also die Altersgrenze ftir den Berufseintritt um fünf Jahre höher angesetzt als bei den bisher dargestellten Indikatoren. 7 0

Zu den erwähnten Abhängigenquoten vgl. OECD (1993a), S. 20.

8 0 2 .

Wirtschaftliche, demographische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen

Den Berechnungen zufolge wird der Anteil der Personen ab 60 an der italienischen Gesamtbevölkerung innerhalb von nur 30 Jahren (1990 - 2020) von 20,41% auf 29,82% (Männer: 26,2%, Frauen: 33,2%) steigen. Die Quote der mindestens 75jährigen wird dann den Berechnungen zufolge einen Wert von 7,7% bei den Männern und 13,5% bei den Frauen erreicht haben. Mit diesem Anteil von Alten wird Italien laut Eurostat den Spitzenplatz in der EU übernehmen. 71 Detaillierte Schätzungen zur Entwicklung der Altenbevölkerung in Italien hat auch das Italienische Statistische Amt (ISTAT) vorgelegt; hier wird zusätzlich die geographische Komponente berücksichtigt (Tabelle 2.7). In diesen Projektionen, denen die gleichen Prämissen wie bei Eurostat zugrundeliegen, wird davon ausgegangen, daß die Zahl der mindestens 65jährigen in Italien im Jahre 2008 über die 11-Millionen-Grenze klettern wird. 7 2 Dies entspräche einem Prozentsatz von 19,7% der gesamten Population. Für den gleichen Zeitpunkt rechnet man mit knapp 3 Millionen "alten Alten" ab 80 Jahren, entsprechend 4,9% der Gesamtbevölkerung. 16,4% aller Männer, aber 22,8% aller Frauen werden den Schätzungen zufolge 65 Jahre und älter, 3% der Männer bzw. 6,6% der Frauen 80 Jahre und älter sein. Für die dargestellten Alterslastquotienten ergäbe sich aus den geschätzten Entwicklungen durchweg ein erheblicher Anstieg. So würde sich gemäß ISTAT der Anteil der über 64jährigen bezogen auf die 0 - 14 jährigen zwischen den betrachteten Jahren 1991 und 2008 italienweit um mehr als die Hälfte auf 73

139,1% steigern. Dies bedeutet, daß im Jahr 2008 ein Verhältnis von etwa 1,4 Personen im Rentenalter (ab 65) auf einen Jugendlichen bis 14 zu erwarten ist. Im Norden wird dabei ein besonders starkes Wachstum des genannten Quotienten erfolgen; hier wird die Altersgruppe der über 64jährigen im Jahre 2008 mehr als doppelt so häufig wie diejenige der Jugendlichen bis 14 vertreten sein. Dies kommt einer Steigerung von insgesamt ca. 70% über die betrachteten 17 Jahre gleich, während der entsprechende Quotient im gleichen Zeitraum im Mezzogiorno kaum mehr als 40% ansteigen wird. An der Entwicklung sind nach den Untersuchungen des statistischen Amtes beide Geschlechter etwa im gleichen Ausmaß beteiligt. Die Berechnungen zeigen auch, daß sich die Altersstruktur der Bevölkerung zwischen Norden und Zentrum einerseits und Mezzogiorno andererseits weiter stark auseinanderentwickeln wird. Besonders deutlich wird dies, wenn man den Quotienten von "alten Alten" ab 80 und 7 1 Vgl. Eurostat (1992a), S. 50, S. 170 und S. 173. - Als Durchschnittswerte für die EU der zwölf gibt Eurostat 23,9%/29,5% für die mindestens 65jährigen und 6,9%/ll,0% für die mindestens 75jährigen an. 7 2 Eurostat rechnet für 2005 mit 10,86 Millionen, für 2010 mit 11,32 Millionen Alten ab 65 in Italien; vgl. Eurostat (1992a), S. 165. 7 3

Vgl. hierzu die beiden Tabellen 2.2 und 2.6.

81

2.2 Demographische Rahmenbedingungen

Jugendlichen unter 15 bildet. Während hier im Mezzogiorno bis zum Jahr 2008 nur ein unwesentlicher Anstieg auf 13,7% (d.h. weniger als 14 Alte auf 100 Jugendliche) stattfinden wird, werden fur den Norden und das Zentrum Italiens mit 50,2% und 47,1% Werte erwartet, die etwa um 90% höher liegen als zu Beginn der 90er Jahre. Tabelle 2.7

Eine Projektion der Altenbevölkerung für das Jahr 2008

Region

65 und älter Zahl der Personen

80 und älter .. in % der Gesamtpopulation

Zahl der Personen

.. in % der Gesamtpopulation

Männer und Frauen Norden

5.399.752

22,9

1.325.894

5,6

Zentrum

2.293.299

22,1

592.478

5,7

Mezzogiorno

3.508.151

15,3

852.577

3,7

ITALIEN

11.201.202

19,7

2.770.949

4,9

Norden

2.164.894

19,1

387.634

3,4

Zentrum

922.916

18,6

185.401

3,7

Mezzogiorno

1.432.677

12,8

277.439

2,5

ITALIEN

4.520.487

16,4

850.474

3,0

Norden

3.234.858

26,4

938.260

7,6

Zentrum

1.370.383

25,5

407.077

7,6

Mezzogiorno

2.075.474

17,8

575.138

4,9

ITALIEN

6.680.715

22,8

1.920.475

6,6

Männer

Frauen

Anmerkungen:

Prämissen: Konstante unberücksichtigt.

Quelle: ISTAT(1993f), S. 89.

Fertilität,

sinkende

Mortalität,

Wanderungen

82

2. Wirtschaftliche, demographische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen

Auch der zweite dargestellte Indikator, bei dem die potentiellen Rentner (ab 65) in Relation zur potentiell berufstätigen Bevölkerung gesetzt werden, bestätigt deutlich den Trend zur "Alterung" der Gesellschaft. Auch hier liegen bei Betrachtung der über 64jährigen die Werte 2008 italienweit um etwa ein Drittel, im Norden und im Zentrum sogar um etwa die Hälfte höher als 1991. A u f hundert erwerbsfähige (nicht erwerbstätige!) Personen werden in Italien dann etwa 31 potentielle Rentner ab 65 bzw. 6,6 Personen ab 80 kommen. Tabelle 2.8

Eine Schätzung der Alterslastquotienten in Italien für das Jahr 2008 Region

Personen über

Personen über

Personen über

Personen über

64 Jahre pro

64 Jahre pro

79 Jahre pro

79 Jahre pro

100 Personen

100 Personen

100 Personen

100 Personen

0 - 14 Jahre

1 5 - 6 4 Jahre

0 - 14 Jahre

1 5 - 6 4 Jahre

Männer und Frauen

Norden

204,3

34,7

50,2

8,5

Zentrum

182,6

33,7

47,1

8,7

84,5

23,1

13,7

3,7

139,1

29,8

30,9

6,6

Norden

159,4

-

28,5

-

Zentrum

143,0

-

28,7

-

67,1

-

10,3

-

109,3

-

19,2

-

Norden

251,8

-

73,0

-

Zentrum

224,5

-

66,7

-

Mezzogiorno

102,9

-

17,2

-

ITALIEN

170,7

-

43,3

-

Mezzogiorno ITALIEN Männer

Mezzogiorno ITALIEN Frauen

Anmerkungen·.

- = keine Schätzungen verfügbar. Prämissen: Konstante Fertilität, unberücksichtigt.

Quelle: ISTAT(1993f), S. 90.

sinkende

Mortalität,

Wanderungen

23 Gesellschaftliche Rahmenbedingungen

83

Insgesamt wird für das Jahr 2008 in Italien mit einer absoluten Zahl von ca. 16.485.000 Frauen und Männern gerechnet, die die 1992 gültigen gesetzlichen Altersgrenzen für den Rentenbezug - 55 Jahre fur Frauen, 60 Jahre für Männer - überschritten haben werden. Durch die geplante Anhebung des Rentenzugangsalters um jeweils fünf Jahre wird sich diese Zahl allerdings auf etwa 12.965.000 reduzieren. 74 Geht man von einem durchschnittlichen Berufseinstiegsalter von 20 aus, erhöht sich durch die Heraufsetzung der Regelaltersgrenze die Anzahl der Personen im erwerbsfähigen Alter pro potentiellem Rentner von 1,8 auf2,8. 7 5 Faßt man die zu erwartenden demographischen Entwicklungen zusammen, so zeigt sich eine Verstärkung des momentanen Alterungsprozesses der Gesellschaft, die regional sehr unterschiedliche Dimensionen annehmen wird. Während der weniger industrielle und schon heute von besonders hoher Arbeitslosigkeit betroffene Süden Italiens, der Mezzogiorno, einen - wenn man von Wanderungsbewegungen absieht - nur wenig sinkenden Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter aufweisen wird, besteht für den industriell weiterentwickelten, reichen Norden die Tendenz, zum "Altenheim" Italiens zu 76

werden. Diese Entwicklung könnte den Anreiz zu inneritalienischen Migrationen von Süd nach Nord erneut verstärken. Für die Rentensysteme ergibt sich aufgrund der sinkenden Fertilitäts- und Mortalitätsraten ein zunehmend ungünstigeres Verhältnis von potentiellen Beitragszahlern und potentiellen Leistungsempfängern.

2.3 Gesellschaftliche Rahmenbedingungen Jedes Alterssicherungssystem geht - z.B. bei der Konzeption von eigenständiger und (eventueller) abgeleiteter Sicherung, bei der Bemessung von Beitragshöhen und Anspruchsvoraussetzungen - von einem bestimmten Gesamtbild der Gesellschaft aus. Daher haben neben den wirtschaftlichen und demographischen Rahmenbedingungen auch bestimmte gesellschaftliche Rahmenbedingungen, vor allem aber ihre Veränderungen, einen unmittelbaren Einfluß auf die Alterssicherung bzw. deren "Angemessenheit". Als wichtige Variablen sind hier zum Beispiel die Entwicklung der Heirats- und der Scheidungsquote, die hiermit verknüpfte Variation der durchschnittlichen Familiengröße und die Veränderung des Bildungsverhaltens zu nennen. 7 4

75

Vgl. ISTAT(1993f),

S. 90.

Vgl. ISTAT(l993f), S. 90. - Für weitere demographische Prognosen unter unterschiedlichen Prämissen s. z.B. INPS (1993a), S. 301 - 332. 1(\ Die Fondazione Agnelli schätzte Ende der 80er Jahre die demographisch bedingte Abnahme der Population im Norden bis ins Jahr 2027 auf 6,8 Millionen Personen ein und sprach in diesem Zusammenhang von einer "Verödung" (desertificazione) des Norden. Vgl. Fondazione Giovanni Agnelli (1990), S. 172.

8 4 2 .

Wirtschaftliche, demographische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen

Das dargestellte Absinken der Geburtenrate ist nur ein Anzeichen dafür, daß die traditionellen Familienstrukturen in Italien wie in vielen anderen europäischen Ländern einem sukzessiven Auflösungs- und Veränderungsprozeß unterworfen sind. Seit Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre war in den meisten europäischen Staaten ein deutlicher Rückgang der Heiratsquoten 77 zu beobachten. Dieser Trend breitete sich von den nord- zu den mitteleuropäischen Staaten aus und erreichte die südeuropäischen Länder - unter ihnen auch Italien verspätet und in abgeschwächter Form: Zwischen 1965 und 1980 sank die italienische Heiratsquote von 7,7 auf 5,7. Wie in den meisten anderen europäischen Ländern verlangsamte sich der Abwärtstrend in der ersten Hälfte der 80er Jahre und kehrte sich dann langsam um; im Jahre 1985 erreichte die italienische Heiratsquote ihren Tiefstand mit 5,2, Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre stabilisierte sie sich schließlich bei 5,4. 7 8 Etwa gleichzeitig mit dem Rückgang der Heiratsneigung begannen vor allem in Nord- und Westeuropa die Scheidungsquoten79 beträchtlich anzusteigen; in den 80er Jahren fand in vielen Ländern eine Stabilisierung auf hohem Niveau statt. 80 An diesem Trend hatte Italien allerdings, sicherlich auch bedingt durch den bis heute großen Einfluß der katholischen Kirche, kaum teil. Selbst unter den südeuropäischen Staaten, die allgemein bis heute niedrige Scheidungsquoten aufzuweisen haben, bildet Italien diesbezüglich das Schlußlicht. Erst im Jahr 1970 erfolgte die Einführung des Instituts der Scheidung in die italienische Rechtsordnung; zuvor war lediglich die "persönliche Trennung" (separazione personale) anerkannt worden. 81 In der Folgezeit steigerte sich die jährliche Zahl der Scheidungen pro 1000 Einwohnern allmählich bis auf 0,5 im Jahr 1987, wo sie bis 1990 stagnierte. 82 Bis heute enden in Italien nur etwa 8% aller Ehen vor dem Scheidungsrichter, während es z.B. in Deutschland, Frankreich, Belgien und den Niederlanden rund 30%, in Großbritannien, Schweden und Norwegen sogar fast 40% sind. 83

7 7

Heiratsquote: Heiraten pro 1000 Einwohnern.

7 8

Vgl. Eurostat (1992a), S. 102 sowie Council of Europe (1991), S. 14 und S. 139.

7 9

Scheidungsquote: Scheidungen pro 1000 Einwohnern.

8 0

Vgl. Council of Europe (1991), S. 16.

8 1

Vgl. ISTAT

8 2

Vgl. Council of Europe (1991), S. 139 und Eurostat ( 1992a), S. 123.

S. 39.

8 3 Vgl. Council of Europe (1991), S. 16. - Es ist allerdings zu erwähnen, daß in Italien aufgrund der kirchenrechtlichen Schwierigkeiten bei der Auflösung von katholischen Ehen ähnlich wie z.B. in Spanien bis heute häufiger von dem Institut der "persönlichen" bzw. "legalen Trennung" Gebrauch gemacht wird, so daß de facto die Zahl der getrennt lebenden (Ex-)Ehepartner größer ist, als allein nach den Scheidungszahlen zu vermuten wäre.

85

2.3 Gesellschaftliche Rahmenbedingungen

Trotz der bis heute niedrigen Scheidungsquoten ist in Italien wie in anderen Ländern in den letzten Jahren allerdings eine deutliche Zunahme der Zahl alleinerziehender Eltern zu beobachten.8 Die dargestellten Veränderungen haben einen unmittelbaren Einfluß auf die Zahl und Größe der italienischen Familien: Innerhalb von 30 Jahren ist die Zahl 85

der Familien fast auf das Doppelte angewachsen. Auf der anderen Seite ist die durchschnittliche Familiengröße in den letzten Jahrzehnten deutlich geschrumpft; 86 sie sank zwischen 1961 und 1988 im Norden/Zentrum von 3,5 auf 2,7, im Mezzogiorno von 3,9 auf 3,1. Italienweit sank der Wert von 3,6 auf 2,8. Die Zahl der Alleinlebenden ist - auch unter der Altenbevölkerung erheblich angestiegen. Die Entwicklung der durchschnittlichen Familiengröße (1961 - 1988)

Norden/Zentrum

Π

Mezzogiorno



Italien

Quelle: ISTAT(1990d), S. 38.

Abbildung 2.8

8 4

85

Für 1988 wird ihr Anteil auf 7,2% der Familien beziffert; vgl. ISTAT (X99M), S. 41.

Als "Familie" werden vom Italienischen Statistischen Amt Personen bezeichnet, die in einem Haushalt zusammenleben und eine verwandtschaftliche oder affektive Bindung haben. Eine dritte Bedingung, diejenige des gemeinsamen ökonomischen Wirtschaftens, wurde 1989 gestrichen; vgl. ISTAT (1990d), S. 36 - 37. Durch die Umstellung ergeben sich zum Teil geringfügige "Brüche" in den Zeitreihen zu Familienstruktur und -größe. 8 6

Vgl. z.B. Todini (1990), S. 1331.

8 6 2 .

Wirtschaftliche, demographische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen

Eine weitere Parallele zu anderen europäischen Ländern stellt die kontinuierliche Erhöhung des durchschnittlichen Bildungsniveaus der Bevölkerung im Laufe der letzten Jahrzehnte dar. So stieg der Anteil der Universitätsabsolventen innerhalb von dreißig Jahren um 180%, derjenige der Personen mit 87

einem dem Abitur vergleichbaren Bildungsabschluß um etwa 250%. Der Anteil der Analphabeten konnte drastisch vermindert werden. 88 Die Tendenz zu immer höheren Bildungsabschlüssen und längeren Ausbildungszeiten bedeutet für den Bereich der Alterssicherungssysteme durch den hinausgeschobenen Eintritt ins Erwerbsleben einen Ausfall von Beitragszahlern und Beitragsleistungen. Die hieraus resultierenden Finanzierungsprobleme verstärken sich noch durch großzügige Regelungen bezüglich der Anrechnung der Ausbildungszeiten im Rahmen der Rentenberechnung. 9

8 7

Vgl. Todini (1990), S. 1346. Die Zahlen beziehen sich auf den Zeitraum von 1951 bis 1981.

8 8

Vgl. Todini (1990), S. 1346.

8 9

Vgl. hierzu Kap. 4.1.4.

3. Die historische Entwicklung des italienischen Sozialleistungssystems und seiner Ziele und Leitvorstellungen unter besonderer Berücksichtigung des Alterssicherungssystems 3.1 Theorie und Praxis Die historische Entwicklung des italienischen Sozialleistungssystems In der langen Geschichte der italienischen Sozialpolitik hat sich nicht nur die faktische Sozialpolitik, sondern auch die theoretische Diskussion über die Ausgestaltung des sozialen Schutzes für die Bevölkerung mehrfach gewandelt. Nicht immer liefen beide Entwicklungen parallel; wenn sich auch eine Reihe der Ziele und Leitvorstellungen der Sozialpolitik in den tatsächlich eingeführten institutionellen Regelungen niederschlug bzw. indirekt aus diesen ablesen läßt, so wurden doch häufig Konzepte und Vorschläge heftig diskutiert, die schließlich doch nicht realisiert wurden. Die faktische Sozialpolitik folgte statt dessen nicht selten ganz anderen politischen oder finanziellen Motiven. In dem folgenden historischen Abriß sollen daher neben den tatsächlichen Entwicklungen der Sozialpolitik und den in ihnen manifestierten Zielen und Leitvorstellungen auch die nicht umgesetzten Diskussionen nachverfolgt und eventuelle Differenzen zwischen Theorie und Praxis aufgezeigt werden.

3.1.1 Übersicht über die historische Entwicklung des Sozialleistungssystems

Die unübersichtliche Vielfalt, durch die der Bereich der sozialen Sicherheit und insbesondere der Alterssicherung heute in Italien gekennzeichnet ist, läßt sich nur aus den geschichtlich gewachsenen Strukturen erklären. Wer die italienische Sozialpolitik bis zu ihren Anfängen zurückverfolgen will, muß weit ins 19. Jahrhundert zurückgehen, in eine Zeit, in der der soziale Bereich monopolistisch von der katholischen Kirche abgedeckt wurde. Eine kontinuierliche Entwicklung von "Sozialpolitik" mit zunehmender staatlicher Einflußnahme auf den gesamten Sozialbereich begann jedoch erst kurz vor der Jahrhundertwende: 1886 gab es erstmals eine staatliche Subventionierung einer freiwilligen Krankenversicherung, 1898 wurde schließlich die erste obligatorische Sozialversicherung (gegen Unfälle) eingerichtet. Die Gründung der übrigen

88

3. Die historische Entwicklung des italienischen Sozialleistungssystems

"klassischen" Sozialversicherungen (Renten-, Arbeitslosen- und Krankenversicherung) erfolgte erst nach dem Ersten Weltkrieg zwischen 1919 und 1928.1 Die Zeit des Faschismus war durch eine bis dahin ungekannte sozialpolitische Aktivität des italienischen Staates gekennzeichnet: nach einer eher liberal orientierten Phase nutzten die Machthaber die Ausweitung des Sozialsektors vor allem zur Sicherung von Loyalität. So wurden einerseits die großen Sozialinstitute wie INPS, INAM, I N A I L 2 etc. in dieser Zeit gegründet, zum anderen auch Fehlentwicklungen durch klientelistisch motivierte Ungleichbehandlungen eingeführt, die das italienische Sozialleistungssystem bis heute prägen. Durch den Zweiten Weltkrieges wurde die Entwicklung der staatlichen Sozialpolitik zunächst einmal unterbrochen. Nach dem Krieg erfolgte zwar eine lebhafte Diskussion sowie eine neue verfassungsrechtliche Grundlegung des italienischen Staates, die mit der Verbriefung "sozialer Rechte" theoretisch auch die Ausgestaltung der zukünftigen Sozialpolitik berührte; faktisch begann in bezug auf die Entwicklung des sozialen Sektors jedoch zunächst einmal eine Phase der Stagnation. Erst mit Beginn der "Centro-Sinistra"-Regierung 1963 und mit dem Aufkommen verschiedener Bewegungen in Italien folgte erneut ein Zeitabschnitt beschleunigter Entwicklungen in der italienischen Sozialpolitik. Diese Phase ist weniger durch grundlegende Umstrukturierungen als durch viele kleinere Änderungen, vor allem durch Erweiterungen des Leistungsspektrums und die Ausdehnung des Zugangs zu den Leistungen auf zusätzliche Bevölkerungsgruppen, gekennzeichnet. Ende der 70er Jahre erfolgte dann schließlich mit der grundlegenden Neuorganisation des Gesundheitssektors eine erste substantielle Reform im Bereich der Sozialleistungen. Als bedeutender Teil der sozialen Sicherheit paßt sich der Bereich der Alterssicherung insgesamt in die angedeuteten Verlaufsetappen ein. Vereinfacht lassen sich hier drei große Phasen der Entwicklung und Ausgestaltung unterscheiden: In einer ersten Phase, deren Beginn weit ins 19. Jahrhundert zurückzudatieren ist, entwickelten sich die Grundlagen der Alterssicherung im Bereich des öffentlichen Dienstes. Der nächste Abschnitt ist durch die Ausgestaltung eines Systems flir abhängig Beschäftigte gekennzeichnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg schließlich kam es zu einer schrittweisen Ausdehnung der Alterssicherung auf die Gruppen der Selbständigen, auf Hausfrauen u.a.; zugleich wurden die bestehenden Systeme vielfältig verändert und das Leistungsspektrum erweitert. Erst in jüngster Zeit haben die lange angemahnten Bestrebungen, den mit hohen Kosten verbundenen Ausdehnungstrend angesichts demographischer und finanzieller Probleme zu korrigieren und die ® Eine chronologische Übersicht der wichtigsten Entwicklungen im Sozialleistungssektor von den Anfängen bis heute findet sich im Anhang (Übersicht A-3.1). 2

INPS = Istituto Nazionale della Previdenza Sociale (Nationales Institut für soziale Vorsorge); I N A M = Istituto Nazionale per l'Assicurazione contro le Malattie (Nationales Institut für die Versicherung gegen Krankheiten); INAIL = Istituto Nazionale per l'Assicurazione contro gli Infortuni sul lavoro (Nationales Institut für die Versicherung gegen Arbeitsunfälle).

3.1 Theorie und Praxis - die historische Entwicklung

89

Leistungen zu beschneiden sowie die Systemvielfalt zu vereinheitlichen, ihren gesetzlichen Niederschlag gefunden; ab 1993, d.h. fast anderthalb Jahrzehnte nach Beginn der Gesundheitsreform, beginnt - mit langen Übergangsfristen auch eine größere Umgestaltung des Alterssicherungsbereiches. Hier deutet sich der Beginn einer "vierten Phase" der Alterssicherung an Im folgenden sollen die großen historischen Phasen der Entwicklung der italienischen Sozialpolitik mit besonderem Augenmerk auf dem Bereich der Alterssicherung detaillierter verfolgt werden.

3.1.2 Die Sozialpolitik Italiens von den Anfängen bis zur faschistischen Machtergreifung (1922)

Vor der Einigung Italiens im Jahre 1861 stellte die Wohlfahrtspflege de facto fast ausschließlich ein Monopol der katholischen Kirche dar, die dieser Aufgabe mit Hilfe zahlreicher mit ihr verwobener Wohltätigkeitsorganisationen sowie privaten Spenden nachging. Schätzungen zufolge gab es schon 1860 ca. 18.000 Einrichtungen (die sog. "opere pie"), die mit sozialen Aufgaben wie der Hilfeleistung für die bedürftige Bevölkerung, der Versorgung geistig oder körperlich Kranker, Schwangerer und Findelkindern, mit Krankentransporten, Bestattungen o.ä. betraut waren. 3 Dabei waren der Norden und städtische Gebiete besser versorgt als der Süden und ländliche Gebiete. Eine Vorstellung von der Bedeutung und dem Ausdehnungsgrad der "opere pie" läßt sich daraus gewinnen, daß um 1870 ihr Vermögen auf das Doppelte der Staatseinnahmen und etwa die Hälfte der Staatsschulden geschätzt wurde. 4 Zwar säkularisierte Cavour den Fürsorgebereich offiziell, 5 doch beschränkte sich der Staat zunächst darauf, fur die "opere pie" 1862 auf gesetzlichem Wege einheitliche Regelungen bezüglich der Verwaltung, Buchführung etc. zu erlassen und sie hierdurch einerseits zu schützen, andrerseits zu kontrollieren. 6 Mit Ausnahme der Organisation von Ärzten und Geburtshilfe für die Armen blieb ansonsten die passive Rolle des Staates lange Zeit vorherrschend - eine gesetzliche Armenhilfe durch die öffentliche Hand wurde abgelehnt, soziale Aufgaben blieben weiterhin an die kirchlichen Hilfseinrichtungen und die "Nächstenliebe" der Kirchenmitglieder delegiert. 1890 wurde unter dem antiklerikalen Einfluß des Ministerpräsidenten Crispi per Gesetz ein großer Teil der bestehenden Hilfseinrichtungen in "öffentliche Einrichtungen der Hilfe und Wohltätigkeit" (IPAB) umgewandelt; der Versuch, auf diese Weise die Macht 3

Vgl. Körner (1993), S. 82.

4

Vgl. Körner (1993), S. 83.

5

Vgl. Vicinelli(\99\),S.

6

Gesetz 753/1862, genannt "gran legge".

7

Genannt "legge Crispi".

14.

90

3. Die historische Entwicklung des italienischen Sozialleistungssystems

ο der Kirche zu beschneiden, blieb jedoch weitgehend erfolglos. Auch in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts führte die allmähliche Aufweichung der liberalen Staatskonzeption kaum zu einer Weiterentwicklung der staatlichen Fürsorgemaßnahmen; statt dessen begann sich das Interesse jedoch den Sozialversicherungen zuzuwenden. Wie im Bereich der Armenfürsorge blieb Italien auch im Gesundheitswesen lange Zeit im internationalen Vergleich rückständig. Zwar kontrollierte der Staat diesen Sektor; er konzentrierte die eigenen Aktivitäten jedoch primär auf die Organisation der Gesundheitspolizei, die vorwiegend für die Seuchenprävention und -eindämmung und damit für die "öffentliche Gesundheit" zuständig war. Die direkte medizinische Versorgung Kranker oblag den Provinzen und Kommunen, in denen Vertragsärzte (medici condotti) zur Behandlung mittelloser Bürger angestellt wurden. 9 Was die Alterssicherung der in der Privatwirtschaft Beschäftigten betrifft, so finden sich die ersten Ansätze ab 1850 in Form der "società di mutuo soccorso". Hierunter sind freiwillige Zusammenschlüsse von Arbeitern mit dem Ziel wechselseitiger Beistandsleistung zu verstehen. Aus korporativen Ideen entstanden, setzte sich hier bald das assekurative Prinzip durch; 10 man gründete Versicherungen auf Gegenseitigkeit (mutue assicuratrici). Der Schutz durch diese Arbeitervereine, die sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts steigender Beliebtheit erfreuten, blieb allerdings auf die freiwilligen Mitglieder beschränkt; sorglose und mittellose Arbeiter, die keine Beiträge zahlten, sowie vor allem Personen ohne Arbeitsverhältnis blieben ungeschützt. Das galt auch für die 1859 zum Zweck der Alterssicherung gegründete "Cassa di rendite vitalizie per la vecchiaia". 11 Da diese Formen privater Vorsorge aus finanziellen Gründen für einen Großteil der Arbeitnehmer unzugänglich blieben, wurde schon bald die Forderung nach einem Tätigwerden des Staates im sozialen Bereich laut. Noch 1897 wurde Italien auf einem internationalen Kongreß zu den Sozialversicherungen angesichts seiner noch unterentwickelten Sozialgesetzgebung auf den letzten Platz unter den europäischen Staaten gesetzt. 12 Die wirtschaftliche und sozialpolitische Rückständigkeit des Landes hatte sich dreißig Jahre nach der Einigung gegenüber vielen anderen europäischen Staaten noch verschärft. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann die spät erstarkte Arbeiterbewegung auf breiterer Basis Interesse für eine Sozialgesetzgebung zu ent8

9

Vgl. Körner (1993), S. 87.

Die Anstellung eines "medico condotto" durch die Kommune wurde mit dem "Gesetz zur öffentlichen Gesundheit" aus dem Jahr 1888 verpflichtend. 1 0 Vgl. Körner (1993), S. 73. 11

Gegründet durch Gesetz 3595/1859.

1 2

Vgl. Körner (1993), S. 74 mit Bezugnahme auf Pipemo.

3.1 Theorie und Praxis - die historische Entwicklung

91

13

wickeln. Zugleich forderte die Regierung von Giolitti, auf Konsens bedacht, die Demokratisierung und eine verstärkte staatliche Intervention in Wirtschaft und Gesellschaft. Im Jahre 1898 wurde schließlich nach mehr als 20jähriger politischer Diskussion das erste nationale Versicherungsinstitut für die Invaliditäts- und Alterssicherung gegründet. Auch hierdurch änderte sich die Situation allerdings vorerst nicht grundlegend, da der vorgesehene Versicherungsschutz für den Alters- und Invaliditätsfall nach wie vor an freiwillige Beitragszahlungen der Arbeitnehmer gebunden blieb. Die Finanzmittel wurden nun jedoch durch Arbeitgeberbeiträge und durch einen (kleinen) staatlichen Zuschuß aufgestockt. Ähnlich aufgebaute freiwillige Versicherungen gab es in Italien seit 1883 gegen Unfälle sowie seit 1886 gegen Krankheit. Dieses in der Frühzeit der Sozialversicherungen in Europa häufiger anzutreffende Prinzip der Subventionierung freiwilliger Versicherungen basierte auf den liberalen Prinzipien der Vertragsfreiheit, der Eigenverantwortung und der freiwilligen Genossenschaftshilfe. 14 Die Leistungen orientierten sich gemäß des Äquivalenzprinzips an den eingezahlten Beiträgen. Ziel der Versicherung war die Bildung einer Gefahrengemeinschaft, eine vertikale Umverteilung zwischen sozial Starken und Schwachen war dagegen - der Logik einer freiwilligen Versicherung folgend - nicht vorgesehen. Die Absicherung ist in dieser Phase noch auf eine "Arbeitersicherung" mit begrenztem Ausdehnungsgrad und einer begrenzten Zahl der abgedeckten Risiken beschränkt; politisch wird hiermit eine "Linie der kleinen Schritte" verfolgt. 15 Weder die freiwillige nationale Alters- und Invaliditätsversicherung, noch die Unfallversicherung oder die Krankenversicherung erreichten hohe Mitgliederzahlen: so wies kurz vor der Jahrhundertwende bei etwa zwei Millionen Beschäftigten die Unfallversicherung nur etwa 160.000 Versicherte, die Alters- und Invaliditätsversicherung lediglich ca 10.000 Mitglieder auf. 1 6 Für die Mehrzahl der Arbeiter blieben die subventionierten freiwilligen Versicherungen somit ohne praktische Bedeutung. 17 Vor allem die Beteiligung von (erwerbstätigen) Frauen in den ersten Solidareinrichtungen und den freiwilligen Versicherungen war aufgrund ihres niedrigen Lohnniveaus, das durchschnittlich etwa um 50% unter demjenigen der Männer lag, gering; de facto kann man von einem weitgehenden Ausschluß der Frauen aus den ersten Solidareinrichtungen sprechen.1

1 3

Vgl. Körner (1993), S. 78.

1 4

Vgl. Alber (1987), S. 43.

1 5

Vgl. Körner (1993), S. 80.

1 6

Vgl. Körner (1993), S. 100-101.

1 7

Vgl. Alber (1987), S. 147.

1 8

Vgl. Körner (1993), S. 98.

92

3. Die historische Entwicklung des italienischen Sozialleistungssystems

Weiter fortgeschritten war zur Zeit der Jahrhunderwende die Altersvorsorge im öffentlichen Sektor: Bereits vor der Gründung der italienischen Republik hatte die Alterssicherung im Bereich des Militärs eine lange Tradition in Sardinien. Die bestehenden Strukturen wurden vom italienischen Staat sehr bald übernommen und die Alterssicherung auf alle Staatsbediensteten ausgedehnt. 19 Im Jahr 1904 kam es zur Einrichtung einer Rentenkasse fur Bedienstete der Kommunen. Die nächsten Jahre brachten in mehreren Schritten eine Ausdehnung des Schutzes auf andere Gruppen von Beschäftigten des öffentlichen Bereiches, bis schließlich das Personal der örtlichen Verwaltungen vollständig erfaßt war. Es läßt sich festhalten, daß etwa zum Zeitpunkt der Beendigung des Ersten Weltkrieges der gesamte Bereich der öffentlich Bediensteten in das vorgesehene Rentensystem einbezogen war. Das Zeitalter der allgemeinen Pflichtversicherungen wurde noch kurz vor der Jahrhundertwende mit der Einführung einer obligatorischen Unfallversicherung für Arbeiter und Angestellte in ausgewählten Betrieben eingeläutet. Einbezogen in die Unfallpflichtversicherung wurden jedoch nur Arbeitnehmer, die besonders gefährlichen und ungesunden industriellen Tätigkeiten nachgingen. 1903/04 erfolgte eine Ausweitung des Schutzes auf weitere Kategorien von Arbeitnehmern. Im Jahre 1910 wurde für die weiblichen Beschäftigten eine obligatorische Mutterschaftsversicherung eingeführt. Neben diesen ersten Ansätzen von Pflichtversicherungen hielten sich die Formen der freiwilligen Versicherung in Italien - verglichen mit der Entwicklung in anderen Ländern - jedoch sehr lange. Zur Zeit des Ersten Weltkrieges war der Ausdehnungsgrad der sozialpolitischen Versorgung noch sehr beschränkt: als einzige Pflichtversicherung existierte die Unfallversicherung für den Bereich der Industrie, die nationale Invaliditäts- und Altersrentenkasse hatte weniger als eine halbe Million Versicherte erreicht^ Leistungen bei Arbeitslosigkeitwurden in der Praxis fast gar nicht gezahlt. Erst nach dem Ersten Weltkrieg gewann die Sozialpolitik in Italien soweit an Gewicht, daß auch die übrigen Pflichtversicherungen gegründet wurden. So wurde 1919 eine Pflichtversicherung gegen unfreiwillige Arbeitslosigkeit ins Leben gerufen. Im gleichen Jahr wurde auch eine obligatorische Alters- und Invaliditätsversicherung für abhängig Beschäftigte eingeführt, in der der Staat eine Mitverantwortung für die Administration und Finanzierung übernahm. 21 Seit dem 1.1.1920 waren hier alle abhängig Beschäftigten zwischen 15 und 65 Jahren pflichtversichert. Ausgenommen von der Versicherungspflicht blieben ledig1 9

In diesem Zusammenhang ist auf die Gesetze 1731/1864, 2143/1865 sowie 2217/1865 zu verweisen. 2 0

21

Vgl. Vicinelli(

1991), S. 10.

Das entsprechende Gesetzesdekret 603/1919 wurde niemals in ein Gesetz umgewandelt, eröffnete aber de facto dennoch für die abhängig Beschäftigten die Ära der obligatorischen Alterssicherung.

93

3.1 Theorie und Praxis - die historische Entwicklung 22

lieh Arbeitnehmer mit besonders hohen Einkommen. Die Versicherung erfaßte damals ca. 10 Millionen Menschen und damit etwa 45% der italie23

nischen Bevölkerung über 14 Jahre. Zusammengefaßt läßt sich festhalten, daß sich die staatliche Sozialpolitik in Italien im Vergleich zu Deutschland erst spät entwickelte. Als Hemmnis erwies sich vor allem die starke Position der katholischen Kirche, deren Politik entsprechend der katholischen Soziallehre auf das Subsidiaritätsprinzip als zentrales Ordnungselement ausgerichtet war und die dementsprechend vor allem Selbsthilfeeinrichtungen forderte. Hinzu kam die relativ späte Politisierung der Arbeiterbewegung bzw. der unteren Volksschichten. 24 Der Staat nahm eine passive, eher liberal orientierte Rolle ein. Diese Tatbestände trugen dazu bei, daß die Mehrzahl der Sozialversicherungen in Italien erst unter dem Eindruck des Ersten Weltkrieges und damit rund 30 Jahre später eingeführt wurden als in Deutschland. 25 In der Frühphase des staatlichen Engagements, nämlich bei der Einrichtung der ersten Sozialversicherungen, kann dann von einer Orientierung am Bismarckschen Modell und damit an der deutschen Sozialpolitik der damaligen Zeit gesprochen werden. 26 Das Versicherungsprinzip blieb, auf einen kleinen Kreis Abgesicherter begrenzt, vorerst vorherrschend.

3.1.3 Die Zeit des Faschismus

In den folgenden Jahrzehnten fand im Rahmen einer ersten quantitativen Expansionswelle ein Ausbau der Sozialversicherungen und eine Erfassung weiterer Personengruppen statt. Der Staat betätigte sich in bisher unbekanntem Umfang im Bereich der Sozialpolitik. Einige der sozialpolitischen Weichenstellungen dieser Zeit haben ihre Spuren bis heute hinterlassen. Der Faschismus, der in Italien 1922 an die Macht kam, verfolgte zunächst einen eher liberal orientierten Kurs. Der Ausbau des Sozialschutzes wurde nicht weitergetrieben, für einige Bevölkerungsgruppen verschlechterte sich die Situation sogar. So wurde beispielsweise für die selbständigen Landwirte die 27

Invaliditäts-, Alters- und Unfallversicherung wieder eingestellt. Später zeigte sich jedoch eine Hinwendung des faschistischen Regimes zu sozialpolitischem 22 Die Einkommensgrenze für die Pflichtversicherung lag anfangs bei 350 Lire, ab 1922 bei 800 Lire monatlich. Vgl. Körner (1993), S. 113. 2 3 Vgl. Simons (1978), S. 355. - Der Rentenversicherungsträger INPS gibt die Zahl mit 12 Millionen Versicherten an. Vgl. INPS (1988), S. 6. 2 4

Vgl. Körner (1993), S. 454.

2 5

Vgl. Körner (1993), S. 453.

2 6

So z.B. De Rita/Collicelli

2 7

Vgl. Vicinelli

(1993), S. 10.

(1991), S. 11.

94

3. Die historische Entwicklung des italienischen Sozialleistungssystems

Engagement. Hiermit wurden zum einen bevölkerungspolitische Motive verfolgt, zum anderen diente der Bereich dazu, einen breiten Konsens in der Bevölkerung zu schaffen. A u f das Jahr 1928 ist der Start der letzten der vier traditionellen Sozialversicherungssparten, nämliche der Krankenkasse, zu datieren. Eingeführt wurde hier zunächst eine Pflichtversicherung mit begrenzter Reichweite durch kollektive Arbeitsverträge. Obligatorisch war jedoch die Pflichtversicherung gegen Tuberkulose (1927), die der Renten- und Invaliditätsversicherung angegliedert wurde, sowie eine Versicherung gegen Berufskrankheiten (1929). Ebenfalls im Jahr 1928 wurde die Möglichkeit einer freiwilligen Weiterversicherung innerhalb der obligatorischen Alterssicherung eröffnet. 1933 erhielt das bis dato unter dem Namen "Cassa Nazionale per le Assicurazioni Sociali" geführte Rentenversicherungsinstitut seinen heutigen Namen "Istituto Nazionale della Previdenza Sociale" (INPS). 1939 wurde beim INPS erstmals per Gesetzesdekret 636 eine über die einmalige, an den Todesfall geknüpfte Zahlung hinausgehende Sicherung für Hinterbliebene eingeführt; zudem wurden in diesem Jahr die Altersgrenzen für den Bezug einer Altersrente auf die bis 1993 gültigen 60 Jahre für Männer und 55 Jahre für Frauen heruntergesetzt. 28 Die 30er und beginnenden 40er Jahre waren generell, aber vor allem bezüglich der Schutztatbestände "Krankheit" und "Familie", durch eine Erweiterung der Wohlfahrtsprogramme in Italien gekennzeichnet. Trotz (oder wegen) der Betonung der familienpolitischen Komponente gehörten die Frauen zu den Verlierern der faschistischen (Sozial-)politik: Sie wurden im wesentlichen auf ihre Rolle als Hausfrau und Mutter verwiesen. Zwar wurden für erwerbstätige Mütter einige Verbesserungen bezüglich des Mutterschutzes eingeführt, 9 insgesamt ging die Tendenz jedoch zu einer systematischen Verdrängung der Frauen aus dem Arbeitsmarkt. 30 Historisch gesehen war die Zwischenkriegszeit in Italien eine Phase besonders starken Wachstums, wie es vergleichbar zu dieser Zeit nur in Dänemark, Großbritannien und Norwegen zu finden war. 3 1 Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges machten die Sozialausgaben 15% - 17% des Staatsbudgets und damit bereits das 2,5fache des Ausgabenanteils von 1922 aus. Die Zeit des faschistischen Regimes ist auch von der Entstehung zahlreicher neuer kleiner und mittlerer Rentenkassen für einzelne Berufszweige geprägt. Eine gewisse Anzahl der kleineren Rentenfonds, die in der Phase des Korporatismus zwischen 1925 und 1935 ins Leben gerufen worden waren, wurden 2 8

9Q 3 0 3 1

RDL 636/1939. So z.B. durch Gesetz 1347 /1934, das sich auf arbeitende Mütter bezog. Vgl. Körner (1993), S. 146 - 152. Vgl. Alber (1987), S. 153.

3.1 Theorie und Praxis - die historische Entwicklung

95

spätestens mit der Einrichtung des INPS als Verwaltung einer Pflichtversicherung für alle abhängig Beschäftigten wieder eingestellt. Für die existierenden Fonds blieb jedoch die Möglichkeit bestehen, als substitutive Alterssicherung in eigener Verwaltung oder unter der Verwaltung des INPS weiterzuarbeiten.Viele dieser korporativ voneinander abgeschotteten Kassen mit getrennter Verwaltung und sehr unterschiedlichen Beiträgen und Leistungen existieren noch heute. Hier wurden die Grundsteine für die klientelistische Zersplitterung gelegt, durch die das italienische Sozial-, vor allem aber das Alterssicherungssystem noch heute gezeichnet ist. Ziel der Faschisten war andererseits aber auch eine Koordinierung der verschiedenen Instanzen unter der Kontrolle des Staates. Dem diente u.a. eine zentrale staatliche Verwaltung für die soziale Sicherheit. Zu diesem Zweck wurden auch drei große Institute geschaffen bzw. ausgebaut: 1933 das INPS für die Pflichtversicherungen der Risiken Alter, Invalidität, Arbeitslosigkeit, Mutterschutz und Tuberkulose, ebenfalls 1933 das INFAIL (später INAIL) für die Versicherung gegen Arbeitsunfälle einschließlich Berufskrankheiten, sowie 1943 das INAM, das der Vereinheitlichung des Krankenversicherungswesens dienen sollte. Neben der sozialen Absicherung der Bevölkerung ging es den faschistischen Machthabern auch um die Bildung erzwungener 65: (max.) 80.000 Lire > 60: (max.) 30.000 Lire

Quelle: Russo (1993), S. 10 und eigene Berechnungen.

1 0 0

Geregelt in Art. 1 Abs. 1 Gesetz 544/1988.

1 0 1

Geregelt in Art. 1 Abs. 12 Gesetz 544/1988.

1 0 2

Vgl. Fabrizio - De Ritis (1993), S. 211.

103 p ü r verheiratete oder behinderte Versicherte kommen zusätzliche Leistungen in Betracht; s. hierzu vor allem Kap. 4.3.3 sowie Kap. 5.2.2.

176

4. Institutionelle Regelungen des Kernsystems

Wie sich aus den dargestellten Bestimmungen ergibt, wurden im Betrachtungsjahr 1992 einem entsprechenden, mindestens 65jährigen Rentner ab Januar insgesamt monatlich 643.100 Lire und ab Mai (einschließlich der 13. Monatsrate) 657.502 Lire ausgezahlt. 104 Für Rentner ab 60 lagen die entsprechenden Beträge mit 593.100 Lire ab Januar und 607.750 Lire ab Mai 1992 aufgrund des geringeren Zuschlages etwas niedriger. 105

4.3.2.2.2 Der Begleitungszuschlag (indennità di accompagnamento) auf Erwerbsunfähigkeitsrenten Eine weitere Leistung, ein sogenannter Begleitungszuschlag ("indennità di accompagnamento" oder auch "assegno per l'assistenza" genannt), wird an Bezieher einer Erwerbsunfähigkeitsrente gezahlt, die auf ständige Hilfe im täglichen Leben angewiesen sind. Er findet seine gesetzliche Grundlage in Art. 5 Gesetz 222/1984. Die Höhe des Zuschlags entspricht dem Betrag einer entsprechenden Leistung des Versicherungsinstituts gegen Arbeitsunfälle, INAIL; er belief sich in der Zeit vom 1. Juli 1991 bis zum 30. Juni 1993 auf 496.000 Lire monatlich bei 12 Zahlungen jährlich, d.h. auf 5.952.000 Lire jährlich. 1 0 6 Für einen Mindestrentenbezieher kommt dies einer Aufstockung der von ihm bezogenen Rentenleistungen um mindestens 2/3 der eigentlichen Rente gleich. Der Bezug der genannten Leistung ist ausgeschlossen, falls ähnliche Leistungen vom INAIL oder anderen Instituten gewährt werden, sowie bei Aufenthalt in öffentlichen Kur- und Pflegeheimen. 107

4.3.2.2.3 Der Zuschlag für Kriegsveteranen (maggiorazione per ex combattenti) Durch Art. 6 Gesetz 140/1985 ist zum Beginn des Jahres 1985 für Kriegsveteranen 108 ein nicht einkommensgeprüfter Rentenzuschlag von 30.000 Lire monatlich eingeführt worden, der in den ersten beiden Jahren (1985 und 1986)

1 0 4

Bereinigte Monatswerte: Ab Januar 1992 696.692 Lire, ab Mai 712.294 Lire monatlich; vgl. Russo (1993), S. 10 und eigene Berechnungen. 1 0 5 Bereinigte Monatswerte: Ab Januar 1992 642.525 Lire, ab Mai 658.396 Lire monatlich; vgl. Russo (1993), S. 10 und eigene Berechnungen. - Tabellen zur Entwicklung der aufsummierten Mindestsicherungsleistungen findet sich im Anhang; vgl. die Tabellen A-4.8a und A-4.8b. 1 0 6

Vgl. Fabrizio - De Ritis (1993), S. 150.

1 0 7

Vgl. Fabrizio - De Ritis (1993), S. 151.

1 0 8

Eine genaue Klassifizierung der Anspruchsberechtigten findet sich in Gesetz 336/1970.

4.3 Die Berechnung der Leistungen

177

allerdings nur zu 50% gewährt wurde. 1 0 9 Der Monatsbetrag von 30.000 Lire zum Zeitpunkt des Zahlungsbeginns wurde seitdem (einschließlich 1992) beibehalten. Dieser Zuschlag berührt nicht das Anrecht auf Aufstockung des rechnerischen Rentenanspruches auf den Betrag der Mindestrente; bei der Prüfung des Anspruchs auf einen Sozialzuschlag wird er jedoch als Teil der Rente mitberücksichtigt. Er wird auch zusammen mit der jeweiligen Rente automatisch aufgewertet. Der Zuschlag fur Kriegsveteranen wird im Falle des Bezugs mehrerer Renten nur auf eine Rente gewährt. Im Falle des Todes des Anspruchsberechtigten geht der Anspruch auf die Hinterbliebenen über. 1 1 0

4.3.3 Die Zulage für die Kernfamilie (assegno per il nucleo familiare)

Zuschläge für zu versorgende Familienmitglieder stehen in Italien Rentenbeziehern und Arbeitnehmern nach den gleichen Kriterien und in gleicher Höhe z u . 1 1 1 Die Ausgestaltung dieser Leistungen war in der Vergangenheit vielfaltigen Veränderungen und Reformen unterworfen, 112 wobei zunehmend der Aspekt der Bedürftigkeit an Bedeutung gewaim. Da die Finanzierung über gesonderte Sozialbeiträge erfolgt, handelt es sich dennoch im strengen Sinne nicht um eine Assistenza-, sondern um eine Previdenza-Leistung. Die ursprüngliche Regelung, derzufolge die Höhe der Zuschläge für die zu versorgenden Familienmitglieder in Prozent des Einkommens berechnet wurde - wodurch Besserverdienende in den Genuß höherer Zuschläge kamen - wurde zum 1.1.1970 abgeschafft. Von diesem Zeitpunkt an bis zum 31.12.1987 erhöhte sich eine Versichertenrente für jedes Kind und den unterhaltsberechtigten Ehepartner um einen bestimmten, nicht einkommensgeprüften Fixbetrag, so daß Besser- und Schlechterverdienende die gleiche Aufstockung erhielten. Ab 1.7.1983 wurde in Abhängigkeit von der Höhe des Familieneinkommens und der Anzahl der Kinder bei Bedürftigkeit ein weiterer Zuschlag zu den Familienleistungen (maggiorazione familiari) gezahlt. 113 Ab 1.1.1984 fand 1 0 9 Die Leistung war zunächst nur für Kriegsveteranen mit Rentenbeginn nach dem 7.3.1968 vorgesehen; diese Einschränkung wurde jedoch mit Gesetz 544/1988 mit Wirkung zum Januar 1989 aufgehoben. Vgl. Fabrizio - De Ritis (1993), S. 214. 1 1 0 Vgl. hierzu Fabrizio - De Ritis (1993), S. 213 - 215. - Nach dem Urteil 185 vom 4. - 12. April 1990 des Verfassungsgerichtshofes steht der Zuschlag den Hinterbliebenen auch dann zu, wenn der anspruchsberechtigte Kriegsveteran selbst vor Inkrafttreten des Gesetzes 140/1985 verstarb. 1 1 1 Art. 4 Gesetzesdekret 30/1974, überführt in Gesetz 114/1974. Ausgeschlossen von dieser Leistung sind allerdings die Bezieher einer Sozialrente. 1 1 2 Eine chronologische Auflistung der verschiedenen Regelungen findet sich bei Russo (1993), S. 241 -269. 1 1 3

Art. 5 Gesetz 79 vom 25.3.1983.

12 Klammer

178

4. Institutionelle Regelungen des Kernsystems

durch Gesetz 730/1983 auch eine Bindung der Familienleistungen an die Einkommenshöhe statt; sie wurden seitdem nur noch gezahlt, wenn das Familieneinkommen - je nach Kinderzahl - gewisse Grenzwerte nicht überstieg. 114 Zum 1.1.1988 erfolgte durch Gesetz 153/1988 eine völlige Reformierung der Familienleistungen und damit die Einfuhrung der noch im Berichtsjahr 1992 gültigen Regelungen. Man ersetzte die Familienzulagen und möglichen Zuschüsse einheitlich durch die "Zulage fur die Kernfamilie" (assegno per il nucleo familiare). 115 Zur "Kernfamilie", dem "nucleo familiare", werden dabei der Antragsteller, sein Ehepartner sowie die unterhaltsberechtigten Kinder gezählt; für Aszendenten sind keine Leistungen mehr vorgesehen. Für Kinder wird dabei - entgegen der früheren, großzügigeren Regelung - nur noch bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres oder aber bei Arbeitsunfähigkeit gezahlt. Die Höhe der jeweiligen Familienzulage wird anhand einer Tabelle unter Berücksichtigung des Familieneinkommens und der Anzahl der anspruchsberechtigten Familienmitglieder ermittelt. Die Leistung ist degressiv gestaffelt. Ihre Finanzierung erfolgt über Sozialbeiträge der Arbeitgeber, die sich 1992 auf 6,2% des Arbeitnehmereinkommens beliefen. Die Einkommensgrenzen und die Höhe der Leistungen werden einmal jährlich zur Jahresmitte neu festgelegt. Die beiden folgenden Tabellen (Tabelle 4.3 a und b) zeigen die für die erste und für die zweite Jahreshälfte des Berichtsjahres 1992 gültigen Werte. Die Einkommensgrenzen werden erhöht -

bei Familien mit nur einem Elternteil und

-

wenn im Haushalt erwerbsunfähige Personen leben.

Das Familieneinkommen muß zu mindestens 70% aus Arbeitseinkommen und/oder Renten bestehen. 116 Die Familienzulage wird - im Unterschied zu den Renten - zwölfmal jährlich gezahlt. Während für die Beträge der Familienleistungen nur diskretionäre Erhöhungen vorgesehen sind und de facto seit Jahren keine Erhöhung mehr stattgefunden hat, werden die Einkommensgrenzen seit 1989 zum 1.7. jeden Jahres der Entwickung des Indexes der Lebenshaltungskosten angepaßt. Dieses Vorgehen hat auf doppelte Weise zu einer kontinuierlichen Aushöhlung der Bedeutung der Leistung geführt: zum einen resultierte aus der Tatsache, daß die Einkommensgrenzen lediglich mit der Inflationsrate, nicht aber mit der Rate der durchschnittlichen Einkommensentwicklung fortgeschrieben werden, ein Absinken der Zahl der Leistungsberechtigten bzw. ein "Abrutschen" vieler Leistungsbezieher in niedrigere Leistungsstufen; zum anderen führen die 1 1 4

Gesetz 730 vom 27.12.1983.

1 1 5

Gesetz 153 vom 13.5.1988.

1 1 6

Vgl. Foster (1989), S. 348.

179

4.3 Die Berechnung der Leistungen

ungeachtet der Inflation unveränderten Leistungshöhen zu einem relativen Absinken des durchschnittlichen Anteils der Leistung am Familienbudget. So hatte im Jahr 1992 ein "durchschnittliches" Einverdienerehepaar, d.h. ein Ehepaar mit dem Verdienst eines "Average Production Workers" ( A P W ) , 1 1 7 bereits wegen Überschreitung der Einkommensgrenzen keinen Anspruch mehr auf Familienleistungen; im Falle zweier Kinder wäre der Familie lediglich der Betrag von 110.000 Lire monatlich gezahlt worden. Tabelle 4.3

Die Zulage für die Kernfamilie (assegno per il nucleo familiare) (Gesetz 153/1988) a) Gültig vom 1.7.1991 bis 30.6.1992 Familienjahreseinkommen von 1990,

Monatl. Familienleistung in Abhängigkeit

in it. Lire

von der Familiengröße, in 1000 it. Lire a

l )

2

3

4

5

6

7 od. mehr

bis 14.252.000

60

90

160

230

300

370

440

von 14.252.001 bis 17.815.000

20

70

140

200

280

360

420

von 17.815.001 bis 21.378.000



50

110

170

250

350

400

von 21.378.001 bis 24.940.000



20

80

140

220

330

380

von 24.940.001 bis 28.503.000





50

110

200

320

360

von 28.503.001 bis 32.066.000





20

80

170

300

340

von 32.066.001 bis 35.628.000







50

120

270

310

von 35.628.001 bis 39.191.000







20

70

240

280

von 39.191.001 bis 42.753.000









20

210

260

von 42.753.001 bis 46.316.000











100

230

von 46.316.001 bis 49.879.000













100

über 49.879.001















Anmerkung', a) Fall eines verwaisten Kindes. Quelle: /fowo (1993), S. 261.

1 1 7

Bei dem "APW-Einkommen" handelt es sich um das durchschnittliche Bruttoeinkommen aller erwachsenen Vollzeit-Arbeitnehmer/innen der verarbeitenden Industrie des jeweiligen Landes. Vgl. OECD (1992), S. 9 -10.

180

4. Institutionelle Regelungen des Kernsystems b) Gültig vom 1.7.1992 bis 30.6.1993 Familienjahreseinkommen von 1991,

Monatl. Familienleistung in Abhängigkeit

in it. Lire

von der Familiengröße, in 1000 it. Lire a

l >

2

3

4

5

6

7 od. mehr

bis zu 15.164.000

60

90

160

230

300

370

440

von 15.164.001 bis 18.955.000

20

70

140

200

280

360

420

von 18.955.001 bis 22.746.000



50

110

170

250

350

400

von 22.746.001 bis 26.536.000



20

80

140

220

330

380

von 26.536.001 bis 30.327.000





50

110

200

320

360

von 30.327.001 bis 34.118.000





20

80

170

300

340

von 34.118.001 bis 37.908.000



....



50

120

270

310

von 37.908.001 bis 41.699.000







20

70

240

280

von 41.699.001 bis 45.489.000









20

210

260

von 45.489.001 bis 49.280.000











100

230

von 49.280.001 bis 53.071.000













100

über 53.071.001















Anmerkung: a) Fall eines verwaisten Kindes. Quelle: Russo (1993), S. 262.

Da eine entsprechende Minderung auf der Beitragsseite nicht stattgefunden hat, erwirtschaftet der Fonds für die Familienleistungen steigende Überschüsse, mit denen vor allem der Rentenbereich subventioniert wird. Während sich im Jahre 1982 die Höhe der Ausgaben immerhin noch auf 53,3% der Beitragseinnahmen belief, ist das Verhältnis von Ausgaben und Einnahmen innerhalb eines Jahrzehnts um 20 Prozentpunkte gefallen und erreichte 1992 seinen bisherigen Tiefstand mit 33,3% 1 1 8 - nur ein Drittel der speziellen Sozialbeiträge wird somit heutzutage für den vorgesehenen Zweck des Familienlastenausgleichs verwendet. Im internationalen Vergleich ist diese Förderung der Familien auf dem Wege der Familienleistungen wie auch diejenige durch Steuervergünstigungen sehr

1 1 8

Zahlen aus CENSIS (1993), S. 348.

4.4 Die Niveauanpassung der Renten im Zeitverlauf

181

gering. Sie bietet keinesfalls einen Ausgleich für die entstehenden Mehraufwendungen und ist aus diesem Grunde auch häufig kritisiert worden.

4.4 Die Niveauanpassung der Renten im Zeitverlauf 4.4.1 Die Geschichte der Rentenanpassungsverfahren

Die Aufwertung der Bestandsrenten zur Vermeidung eines Kaufkraftverlustes oder auch zur Anpassung an eventuelle Lohnsteigerungen hat in Italien eine sehr wechselvolle Geschichte, die an dieser Stelle nur kurz angeschnitten werden kann. Als grober Trend läßt sich eine Entwicklung von vorwiegend diskretionären zu überwiegend regelgebundenen Aufwertungen festhalten. Bis zum Jahr 1965 wurden die Renten in Italien diskretionär nach entsprechendem Beschluß angehoben, um einen Kaufkraftverlust durch die hohen Inflationsraten auszugleichen. Mit dem Gesetz 903 vom 21.7.1965 wurde erstmals eine automatische Anpassung eingeführt, die jedoch noch nicht an die Entwicklung der Lebenshaltungskosten, sondern an einen finanziellen Überschuß des Rentenversicherungsträgers gebunden w a r . 1 1 9 Das angewandte Anpassungsverfahren änderte sich in der folgenden Zeit mehrfach; zudem existierten durch die Differenzierung des Verfahrens nach Rentenhöhe (unterhalb der Mindestrente - Mindestrente - oberhalb der Mindestrente) einerseits 120 und durch die Vielzahl der Renten Versicherungsfonds andererseits lange Zeit mehrere Anpassungsmechanismen nebeneinander. 121 Auch die Häufigkeit der Rentenanpassungen schwankte. Eine Vereinheitlichung der Anpassungsverfahren der verschiedenen Rentenversicherungsfonds erfolgte zum ersten Mal durch das Gesetz 41 von 1978; mit Art. 21 Gesetz 730 von 1983 wurde dann auch ein einheitliches Verfahren für die Renten bis zur Mindestrente und oberhalb der Mindestrente eingeführt.

4.4.2 Das (bis einschließlich) 1992 gültige Anpassungsverfahren

Seit dem 1.5.1984 bis einschließlich 1992 war die automatische Anpassung (perequazione automatica) durch Art. 21, Gesetz 730 von 1983 an die "scala mobile", d.h. an den Mechanismus der automatischen Anhebung der Löhne im 1 1 9

Vgl. Persiani (1992), S. 175.

1 2 0

So wurden z.B. ab Januar 1976 Zusatzrenten und Renten unterhalb der Mindestrenten in einem einstufigen Verfahren prozentual angepaßt, während Renten oberhalb der Mindestrente in einem zweistufigen Verfahren teils prozentual, teils mittels festgesetzter Einheitsbeträge angehoben wurden. Vgl. Russo (1993), S. 51, 53. 1 2 1 Eine historische Darstellung der Änderungen in den Aufwertungsverfahren findet sich bei Persiani (1989a), S.165 - 168.

182

4. Institutionelle Regelungen des Kernsystems

Industriebereich gekoppelt und richtete sich sowohl nach der Entwicklung der Lebenshaltungskosten als auch nach derjenigen der Löhne.

4.4.2.1 Die Anpassung an die Lebenshaltungskosten Die Anpassung an die Entwicklung der Lebenshaltungskosten erfolgte bis einschließlich 1985 viermal jährlich, seitdem zweimal pro Jahr, nämlich jeweils im Mai und November. 1 2 2 Es wird der erwartete Preisanstieg zugrundegelegt, wie er sich aus einem vom Italienischen Statistischen Amt (ISTAT) zum Zweck der automatischen Lohnanhebung im Industriebereich (scala mobile) ermittelten Index ergibt. 1 2 3 Die regelgebundenen Rentenerhöhungen für das folgende Jahr werden Ende jeden Jahres durch ein Ministerialdekret verkündet; in diesem werden die auf vorläufiger Basis bereits erfolgten Erhöhungen vom 1. Mai und 1. November des laufenden Jahres definitiv festgelegt. Durch diese Vorabschätzung der Entwicklung der Lebenshaltungskosten und die vorausschauende Festlegung der Rentenerhöhungen sollen "time lags" bei der Rentenanpassung vermieden werden. Seit 1983 werden die Renten abhängig von ihrer Höhe in drei Stufen eingeteilt, die unterschiedlich stark aufgewertet werden: -

Stufe 1: Renten bis zur doppelten Höhe der Mindestrente werden zu 100% der Entwicklung des Indexes der Lebenshaltungskosten angepaßt.

-

Stufe 2: Für Rentenanteile zwischen der zwei- und dreifachen Höhe der Mindestrente ist eine Anpassung von 90% vorgesehen.

-

Stufe 3: Höhere Anteile der Renten werden zu 75% angepaßt.

Für das Jahr 1992 ergab sich aus dem dargestellten Verfahren zum 1. Mai eine Erhöhung von 2,6% für Renten bis 1.126.200 Lire, von 2,34% auf die nächsten 563.100 Lire sowie von 1,95% auf den darüberhinausgehenden Rentenbetrag. Zum 1. November wurde das Verfahren durch Art. 3 Gesetz 438/1992 vorerst ausgesetzt und keinerlei Rentenerhöhung durchgeführt; ab 1993 gilt ein neues, in dem genannten Gesetz spezifiziertes Verfahren. 124

4.4.2.2 Die Anpassung an die Lohnsteigerungen Die Anpassung an die (Brutto-)Lohnentwicklung geschieht einmal jährlich zu Beginn eines jeden Jahres. Die Erhöhung bezieht sich auf die Differenz zwischen Lohn- und Lebenshaltungskostenanstieg im vergangenen Jahr und 1 2 2

Art 24, Gesetz 41 vom 28.2.1986.

1 2 3

Vgl. Fabrizio - De Ritis (1993), S. 237.

124 Yg| h i e r z u das Kapitel zur Rentenreform in Italien, Kap. 7.1.

183

4.5 Kumulationsregelungen

wird ebenfalls in dem erwähnten, jeweils gegen Jahresende veröffentlichten Minsterialdekret festgelegt. Bis 1988 hatte sich die Anpassung dabei an der Entwicklung der Mindesttariflöhne der Industriearbeiter orientiert; 125 seit Art. 5 Gesetz 67/1988 ist dagegen die durchschnittliche tarifliche Erhöhung der Monatslöhne des privaten Sektors und des öffentlichen Dienstes maßgeblich, wobei Alterszuschläge und Familienleistungen unberücksichtigt bleiben. 1 2 6 Mit der erwähnten Umstellung auf eine neue, größere Teile der erwerbstätigen Bevölkerung einschließende Bezugsgröße im Jahr 1988 wurde eine größere Angemessenheit und "Gerechtigkeit" dieses Teils der Rentenanpassung angestrebt. Zudem erwartete man von dem neuen, breiteren Indikator eine größere Stabilität. 127 Da sich auch der neue Indikator wiederum auf Tariflöhne stützt, bleiben mögliche Differenzen zur effektiven Lohnentwicklung nach wie vor unberücksichtigt. Auch bei der Anpassung der Renten an die Lohnentwicklung gelten die erwähnten, zu einer allmählichen Abflachung der höheren Renten führenden Prozentsätze. Durch die Art der Berechnung gab es in den Jahren 1988, 1990 und 1991 keinerlei (zusätzliche) Rentenanpassung an die Einkommensentwicklung, d.h. eine "Nullerhöhung" zum Januar des jeweiligen Jahres; im Jahr 1992 belief sich die Erhöhung - wie in den Jahren 1986 und 1987 - auf 0,4%. 1 2 8 Wie 1988 festgelegt, darf die mittlere prozentuale Erhöhung der Renten im Jahr nicht höher als die mittlere Lohnerhöhung für die Arbeitnehmer des privaten und öffentlichen Sektors sein. 1 2 9 Durch diese Regelung wird sichergestellt, daß die Renten nicht stärker als die Löhne steigen. 130

4.5 Kumulationsregelungen Für das Ausmaß der erlaubten Kumulation mehrerer Renten bzw. von Rente und Erwerbseinkommen gibt es in Italien eine Vielzahl von Einzelregelungen. 131 Die wichtigsten sind im folgenden zusammengefaßt:

1 2 5

Art. 21 Abs. 7 Gesetz 730/1983.

1 2 6

Vgl. Persiani (1992), S. 177, sowie auch Weber/Leienbach/Dohle

1 2 7

Vgl. Gronchi (1989), S. 1566 - 1567.

(1991), S. 113.

1 2 8 Die Erhöhung darf dabei gewisse Obergrenzen - für das Jahr 1992 12.830 Lire - nicht übersteigen. Vgl. Fabrizio - De Ritis (1993), S. 235. - Eine detaillierte Tabelle zur automatischen Rentenanpassung im FPLD in den Jahren 1982 bis 1992 befindet sich im Anhang; s. Tab. A-4.9. 1 2 9

Vgl. Weber/Leienbach/Dohle

1 3 0

Vgl. Gronchi (1989), S. 1554.

(1991), S. 113.

1 3 1 Eine tabellarische Zusammenstellung, an der sich auch die folgende Darstellung orientiert, findet sich bei Sarpellon (1982), Vol. II, S. 448.

184

4. Institutionelle Regelungen des Kernsystems 4.5.1 Die Kumulation mehrerer Renten

Die Kumulation verschiedener Renten ist in der Regel ohne Einschränkung möglich. Das betrifft sowohl eigene erworbene Ansprüche, beispielsweise bei mehreren Rententrägern 132 oder z.B. im Falle einer Kriegs- und einer Versichertenrente, als auch die Kombination von eigenen und abgeleiteten Rentenansprüchen, wie z.B. Versicherten- und Hinterbliebenenrente. Die Zahl der italienischen Rentner, die mehrere Renten gleichzeitig beziehen, wurde von Sarpellon 1982 auf ca. 3 Millionen geschätzt; 133 eine 1990 publizierte, von Cannari/Franco im Auftrag der Banca d'Italia angefertigte Studie ermittelte eine Zahl von durchschnittlich 1,1 Renten pro Rentner. 134 Einschränkungen bezüglich der Kumulation ergeben sich nur in dem Bereich der Rentenleistungen, der dem Gedanken der "assistenza" zuzurechnen ist: -

Eine Anhebung von Rentenansprüchen auf das Niveau der Mindestrente erfolgt seit 1983, wie erwähnt, im Fall der Kumulation mehrerer Renten durch einen Rentenbezieher nur noch für eine der Renten, und zwar beim Zusammentreffen einer Versicherten- und einer Hinterbliebenenrente im gleichen System fur die Versichertenrente, ansonsten i.d.R. für die höchste der beanspruchten Renten. 135

-

Es entfällt der Anspruch auf eine Sozialrente, wenn andere, auch abgeleitete Rentenansprüche, kumuliert mit eventuellen Arbeitseinkommen, den Betrag der Sozialrente - bzw. bei Ehepaaren entsprechend höhere Werte überschreiten; jedes darunterliegende Einkommen wird voll auf die Sozialrente angerechnet und vermindert den beanspruchbaren Betrag entsprechend. 136

4.5.2 Die Kumulation einer Rente mit anderen Sozialleistungen

Die Ansprüche auf weitere Sozialleistungen neben dem Bezug einer Rente sind je nach Art der Leistung unterschiedlich geregelt: -

Familienleistungen stehen Rentnern im gleichen Ausmaß und unter den gleichen Bedingungen wie Erwerbstätigen zu.

1 3 2 Ansprüche bei verschiedenen Rententrägern können entweder auf ein System übertragen werden, oder es werden mehrere getrennte Renten bzw.- wenn die Bedingungen flir den Rentenbezug nur in einem System erfüllt sind - eine Rente und ein Zuschlag gezahlt; vgl. hierzu Kap. 4.8.1. 1 3 3

Vgl. Sarpellon (1982), Vol. II, S. 391.

1 3 4

Vgl. Cannari/Franco

1 3 5

Art. 7, Abs. 3 Gesetz 638/1983; vgl. dazu auch Kap. 4.3.2.1.

(1990), S. 25.

136 vgl hierzu das Kapitel zur Sozialrente, Kap. 5.2.1.

4.5 Kumulationsregelungen

185

-

Auch auf Krankengeld und finanzielle Unterstützung bei Tuberkulose sowie auf Unfallrente des Instituts INAIL haben Rentner, falls die übrigen Kriterien erfüllt sind, den gleichen Anspruch wie Arbeitnehmer.

-

Einkommensersatzleistungen bei Kurzarbeit aus der "Cassa Integrazione Guadagni" sind mit Rente wie Erwerbseinkommen kumulierbar, da sie wie Erwerbseinkommen betrachtet werden. 1 3 7 Der gleichzeitige Bezug von Arbeitslosengeld und Rente ist dagegen nicht möglich. 1 3 8 Übersteigt das theoretisch beanspruchbare Arbeitslosengeld jedoch den Rentenanspruch, so wird die Differenz ausgezahlt. Zudem sind die Zeiten, in denen Arbeitslosengeld beansprucht wurde, bei der Berechnung der Altersrente anrechenbar. 139 Beim Bezug einer Erwerbsunfähigkeitsrente, im Falle des vorgezogenen Ruhestandes (prepensionamento) und nach Erreichen des gesetzlichen Rentenalters ist die Kumulation von Rente und Arbeitslosengeld völlig ausgeschlossen; im Fall von Hinterbliebenenrenten ist sie dagegen nicht eingeschränkt.

4.5.3 Die Kumulation von Rente mit Erwerbseinkommen

Der gleichzeitige Bezug von Rente und Erwerbseinkommen unterliegt stärkeren Beschränkungen: -

Völlig ausgeschlossen ist der Bezug einer Erwerbsunfähigkeitsrente, wenn weiterhin Erwerbseinkommen - sei es aus selbständiger oder unselbständiger Arbeit, in Italien oder im Ausland - vorliegt. 1 4 0 Gegebenenfalls wird eine bereits gewährte Erwerbsunfähigkeitsrente (zurück-)verwandelt in eine Invaliditätsrente. 1 4 1

-

Beim Bezug einer Invaliditätsrente beläuft sich die Hinzuverdienstgrenze (für abhängige oder auch selbständige Tätigkeit) seit 1983 auf das Dreifache der Mindestrente des F P L D . 1 4 2 Im Berichtsjahr 1992 durfte eine Invaliditätsrentenbezieher maximal 21.960.900 Lire verdienen, ohne seinen Rentenanspruch zu verlieren. 143 Liegt das Erwerbseinkommen über der jeweils gültigen Grenze, wird die Rentenzahlung ausgesetzt. Die Rente wird

1 3 7

Art. 7 Gesetz 54/1982.

1 3 8

Art. 10 Gesetz 887/1984.

1 3 9

Vgl. Fabrizio - De Ritis (1993), S. 225 - 226.

1 4 0

Vgl. Fabrizio - DeRitis (1993), S. 222.

1 4 1

Art. 2 Gesetz 222/1984.

1 4 2 Art. 8 Gesetz 638 /1983. Zugrundegelegt wird dabei der 13fache Wert der monatlichen Mindestrente zu Beginn eines jeden Jahres. Geprüft wird das Einkommen nach Abzug der Sozial vers icherungsbeiträge. 1 4 3 Vgl. Fabrizio - De Ritis (1993), S. 224. - Eine Tabelle mit den Jahreseinkommensgrenzen zwischen 1983 und 1992 befindet sich im Anhang; vgl. Tab. A-4.10.

186

4. Institutionelle Regelungen des Kernsystems

in aufgewerteter Form wieder ausgezahlt, sobald die Bedingungen für den Rentenbezug erneut vorliegen. -

Auch der Anspruch auf die nach 35 Dienstjahren vorgesehene Dienstaltersrente ist daran gebunden, daß keine weitere abhängige Tätigkeit in Italien mehr ausgeübt w i r d . 1 4 4 Dasselbe gilt für Rente im vorgezogenen Ruhestand (prepensionamento). 145 Selbständige Tätigkeit und Beschäftigung im Ausland berühren, anders als bei der Erwerbsunfähigkeitsrente, den Anspruch auf die "pensione di anzianità" allerdings nicht. 1 4 6 Mit Erreichen des gesetzlichen Rentenalters gelten auch für Bezieher von Dienstaltersrenten und vorgezogenen Renten bezüglich der Kumulationsmöglichkeiten die Regelungen für Altersrentner. 147

-

Für Personen, die eine Alters- oder Hinterbliebenenrente beziehen, ist eine weitere Berufstätigkeit dagegen grundsätzlich zulässig. Es gelten jedoch bestimmte Anrechnungsregeln: Die Rente wird in ihrem den Betrag der Mindestrente übersteigenden Teil um 50% des jeweiligen Erwerbseinkommens gekürzt. 1 4 8 Dies gilt jedoch nur für Einkünfte aus abhängiger Beschäftigung, während Einkünfte aus selbständiger Beschäftigung unbegrenzt mit Rente kumuliert werden können. 1 4 9

-

Wie bereits ausgeführt, existieren besonders restriktive Anrechnungsvorschriften bezüglich des Erwerbseinkommens in den Fällen einer Rentenanhebung auf das Mindestrentenniveau: Die Anhebung ist daran gebunden, daß das persönliche Einkommen eines ledigen Rentenbeziehers inklusive Rente unter dem Doppelten des Mindestrentensatzes, im Falle einer Invaliditätsrente sogar unter dem Doppelten des Sozialrentensatzes l i e g t . 1 5 0

Die gegebenenfalls durch die Kumulationsregelungen fälligen Abzüge von der Rente werden aus technischen Gründen vom Arbeitgeber einbehalten und dem Rentenversicherungsträger rücküberwiesen. 151

1 4 4

Art. 22 Gesetz 153/1969. Dies gilt nicht für Beamte im staatlichen Vorsorgesystem.

1 4 5

Gesetz 1115/1981.

1 4 6

Zur Änderung dieser Bestimmung durch Gesetzesdekret 503/1992 mit Gültigkeit ab Januar 1994 s. das Kapitel 7.1 zur Rentenreform. 1 4 7

Vgl. Fabrizio - De Ritis (1993), S. 221.

1 4 8

Art. 20 Gesetz 153/1969. Nach Erkenntnissen der Banca d'Italia arbeiten von den 61 - 65 jährigen Rentnern noch 6,3%, von den 66 - 70 jährigen 4,2%, und von den 7 1 - 7 5 jährigen gingen noch 2,7%, und zwar jeweils wesentlich mehr Männer als Frauen, einer Berufstätigkeit nach. Vgl. Cannari/Franco (1990), S. 29, sowie Kap. 2.1.1.2.2. 1 4 9 Vgl. Fabrizio - De Ritis (1993), S. 219. Seit dem 1.2.1991 wird die Rente bei Überschreiten der angegebenen Einkommensgrenzen auch dann gekürzt, wenn es sich um eine Berufstätigkeit im Ausland handelt (Art. 7 Abs. 2 Gesetz 407/1990). 1 5 0

Vgl. Kap. 4.3.2.1.

1 5 1

Vgl. Fabrizio - De Ritis (1993), S. 220.

4.6 Die Leistungen des FPLD im Überblick

187

4.6 Die Leistungen des FPLD im Überblick - eine Synopse Die folgende Synopse faßt das Leistungsspektrum des FPLD sowie die einschlägigen Bestimmungen bezüglich der Rentenanpassung und der Kumulationsbeschränkungen noch einmal fur das Jahr 1992 zusammen.

Dienstaltersrente

Alter

(für höhere EK-Teile gestaffelte Steigerungssätze: 1,5%; 1,25%; 1%)

m: 60

SZ

MR BZ

FL

Weitere Leistungen (sofern jew. Einkommensgrenzen nicht überschritten)

X

wie Altersrente

2%*n*EK,

Sonstige

w: 55

Mind, alter

(Jahresrente)

Rentenberechnung

X

35 Jahre

15 Jahre

Versich.-/ Beitragszeit

Anspruchsvoraussetzungen

X

Versicherter

Versicherter (=abhängig Beschäftigte)

berechtigte(r)

stung

Altersrente

Anspruchs-

Lei-

Alter

Risiko

wie Altersrente

regelgebunden, inflationsindexiert (2x jährlich) und lohnindexiert (lx jährlich), nach Rentenhöhe gestaffelte Anpassung (100%, 90%, 75%)

Anpassung/Wertsicherung der Leistungen

abhängige Beschäftigung muß eingestellt werden

Anrechnungsvorschriften und evtl. Rentenkürzungen

Weiterarbeit möglich, jedoch

Kumulationsbeschränkungen

188 4. Institutionelle Regelungen des Kesystems

X

2

Zuschlag auf die Rente

Alter

Invali- Invaliditätsrente dität

Zusatzrente

stung

Lei-

Alter

Risiko

Versicherter

Versicherter

Versicherter

Berechtigter

5 Jahre, davon mindestens 3 in den dem Antrag vorausgegangenen 5 Jahren

i.d.R. mind. 5 Jahre nach Rentenbeginn

Jahre)

(unter 15

Zeit

Alter

Reduktion der (bemfsspezifischen) Erwerbsfähigkeit um mindestens 2/3

Weiterarbeit neben dem Bezug einer Versicherungsrente

Rentenanspruch in einem anderen System

Sonstige

Anspruchsvoraussetzungen

wie Altersrente

Periodische Erhöhung der Versichertenrente in Abhängigkeit v. Beitragsdauer und Eink.

Zuschlag zur anderen Rente in Abhängigkeit von Beitragsdauer und Einkommen

Rentenberechnung Weitere Leistungen

FL

Kumulation

wie Altersrente

wie Altersrente

Weiterarbeit möglich, jedoch darf das Einkommen das Dreifache der Mindestrente nicht übersteigen

Anpassung

wie Altersrente (gestaffelte Anhebung auf Gesamtrente bezogen) wie Altersrente (gestaffelte Anhebung auf Gesamtrente bezogen) wie Altersrente, Bezugsdauer jedoch auf maximal 3*3 Jahre begrenzt (dann nach Überprüfung evtl. Umwandlung in Dauerrente)

4.6 Die Leistungen des FPLD im Überblick

X

Ν «3

Ν Co X

1 X

189

£

S

ί

ä

£

Vorzugs Versicherter rente bei Invalidität oder Erwerbs Unfähigkeit

Versicherter

Invali- Erwerbs dität unfähigkeitsrente

Invalidität

Berechtigter

S JN

Leistung

S

Risiko

1 Tag

5 Jahre, davon mindestens 3 in den dem Antrag vorausgegangenen 5 Jahren

Zeit

Alter

wie Invaliditäts-/ Erwerbsunfähigkeits -rente doch muß die Behinderung berufsbedingt sein; nur gezahlt, wenn kein Anspruch auf Unfallrente

Erwerbsunfähigkeit

(100%ige)

vollständige

Sonstige

Anspruchsvoraussetzungen

je nachdem wie Invaliditäts- oder Erwerbsunfähigkeitsrente

wie Altersrente, wobei jedoch die bis zum Erreichen der Altersgrenze fehlenden Jahre zu den anrechenbaren Jahren hinzugezählt werden

Rentenberechnung BZ

1?X X

SZ

Weitere Leistungen Ι

Kumulation

keine weitere (selbständige oder unselbständige) Erwerbstätigkeit zulässig

wie Invaliditäts-/ Erwerbsunfähigkeitsrente

Anpassung

wie Altersrente, bei Verbesserung des Gesundheitszustandes Aufhebung oder Umwandlung in Invaliditätsrente

wie Altersrente, bei Verbesserung des Gesundheitszustandes Aufhebung oder Umwandlung in Invaliditätsrente

190 4. Institutionelle Regelungen des Kernsystems

X

X X

% X X

abgeleitete

Tod mit

(entfällt, da Versicherter bereits Rente bezog) ("indirekte") Rente

wie abgeleitete wie abgeleitete ("indirekte") Rente

Aszendenten: je 15% Bei Neuheirat zwei Jahresrenten für Ehepartner als Abfindung

&

Ehepartner: 60%, Kinder: je 20%, als Vollwaise mind. 60%, Rentensumme maximal 100% der Versichertenrente

in % des rechnerischen Anspruchs des Versicherten:

«

Hinterbliebene (s.o.) eines Rentenbeziehers

Hinterbliebene: Ex-Ehepartner müssen Unterhaltsanspruch gehabt haben; Aszendenten nur anspruchsberechtigt, wenn sie bedürftig sind, vom Verstorbenen unterhalten wurden und wenn es weder Ehepartner noch Kinder gibt

Sonstige

Weitere Leistungen

S s-

"zurückfallende" Rente

Alter

Rentenberechnung

£

Tod m. Hinterbliebenen

Zeit

Anspruchsvoraussetzungen 1

Hinterbliebene Versicherter: eines vor sei5 Jahre nem Tod noch erwerbstätigen Versicherten: Ehepartner, Kinder, u.U. auch Aszendenten, Eltern, erwerbsunfähige Geschwister

Berechtigter S

Hinter("indilassung rekte") HinterRente bliebener

Leistung

Risiko

wie Altersrente

wie Altersrente

Anpassung

Altersrente

wie

Altersrente

wie

Kumulation

4.6 Die Leistungen des FPLD im Überblick

191

e

s

/-s s*, ^o 'άΓ

&

I» s

χ. £

4.7 Die Finanzierung der Rentenleistungen

193

4.7 Die Finanzierung der Rentenleistungen des FPLD Die Finanzierung des FPLD erfolgt primär über die dargestellten Sozialbeiträge der Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Dabei werden mehr als 2/3 der Sozialbeiträge vom Arbeitgeber und weniger als 1/3 vom Arbeitnehmer getragen. Im Jahr 1991 summierten sich die Sozialbeiträge im FPLD aus abhängigen Beschäftigungsverhältnissen insgesamt auf 60.575 Milliarden Lire; hinzu kamen 963 Milliarden Lire in Form von weiteren Beiträgen der Versicherten, die vor allem aus Fällen freiwilliger Weiterversicherung u.ä. resultierten. 152 Der Staat überweist jedes Jahr nach Maßgabe des jeweiligen Finanzrahmengesetzes (legge finanziaria) aus dem allgemeinen Haushaltsaufkommens einen bestimmten Gesamtbetrag an das INPS (trasferimenti dal bilancio dello stato). Dieser Betrag, von dem im Jahr 1991 insgesamt etwa 33.189 Milliarden Lire für den Rentenbereich bestimmt waren, 1 5 3 wird zunächst bei der Verwaltung der Fürsorgemaßnahmen (GIAS) verbucht. Ein Teil der für den Rentenbereich gedachten Zahlungen fließt über die GIAS an den FPLD. Auf diese Weise übernimmt der Staat die Beitragsausfalle, die aus den gesetzlich vorgesehenen Beitragserleichterungen für bestimmte Gruppen von Arbeitnehmern entstehen. 1991 flössen zu diesem Zweck 5.688 Milliarden Lire vom Staat über die GIAS an den F P L D . 1 5 4 Auch gewisse aus dem vorgezogenen Rentenbezug resultierende Lasten werden so vom Staat übernommen. Direkt aus staatlichen Mitteln werden von der GIAS die Sozialrenten ausgezahlt, für die 1991 ein Betrag von 4.770 Milliarden Lire verbucht wurde, 1 5 5 sowie gesetzlich vorgesehene Rentenzuschläge (z.B. auf Mindestrenten). Eine lange Tradition hat die Beteiligung des Staates an jeder Rente des obligatorischen Rentensystems AGO-IVS mit einem fixen Betrag ("quota sociale"), der über viele Jahre bei 12.000 Lire pro Monatsrente eingefroren war und inzwischen bei umgerechnet etwa 100.000 Lire liegt. 1991 belief sich der vom Staat ans INPS bzw. die GIAS als Beteiligung an den Renten überwiesene Teilbetrag auf 19.469 Milliarden Lire, wovon 14.617 Milliarden Lire für den FPLD bestimmt waren. 1 5 6 Der Logik der Leistung gemäß dient dieser Betrag seit der Umstrukturierung des INPS im Jahre 1989, 1 5 7 die mit einer stärkeren organisatorischen Trennung von Vorsorgeleistungen (previdenza) und Fürsorgeleistungen (assistenza) verknüpft war, der Finanzierung der "assistenza"-

1 5 2

Vgl. INPS (1993b), tomo secondo, S. 587.

1 5 3

Vgl. INPS (1993b), tomo secondo, S. 1326.

1 5 4

Vgl. INPS (1993b), tomo secondo, S. 606.

1 5 5

Vgl. INPS (1993b), tomo secondo, S. 1323.

1 5 6

Vgl. INPS (1993b), tomo secondo, S. 1340.

1 5 7

Gesetz 88/1989.

13 Klammer

194

4. Institutionelle Regelungen des Kernsystems

Leistungen, d.h. vor allem der Anhebung der Renten auf ein Mindestniveau (integrazione al trattamento minimo). Im Rahmen der genannten Umstrukturierung des Sozialversicherungsträgers INPS wurde eine zunehmende Übernahme aller von der GIAS gezahlten Assistenza-Leistungen durch den Staat festgeschrieben, 158 doch reichen die bisher vorgesehenen staatlichen Überweisungen für die Deckung der durch die Mindestrentenregelung entstehenden Kosten noch nicht aus. 1 5 9 In geringem Ausmaß erhält der FPLD auch Überweisungen aus weiteren Quellen. So wird ein Teil der Kosten für fiktive Versicherungszeiten über den "Fonds für zeitweilige Leistungen an abhängig Beschäftigte" an die einzelnen Rentenversicherungsfonds weiterüberwiesen; im Jahr 1991 belief sich diese Summe auf 2.463 Milliarden. 1 6 0 Ein geringer Beitrag für bestimmte fiktive Versicherungsbeiträge kommt zudem von den Regionen. Die anderen, besser situierten Rentenfonds beim INPS leisten darüberhinaus gemäß Art. 25, Gesetz 41/1986 einen (niedrigen) Solidaritätsbeitrag an den FPLD, der sich 1991 auf 1.629 Millionen Lire summierte. 161 Insgesamt lagen die Einnahmen des FPLD 1991 - wenn man die in der Bilanz aufgeführten, sich gegeneinander aufhebende Aktiv- und Passivposten vernachlässigt - bei ca. 73.407 Milliarden Lire und die Ausgaben bei ca. 82.775 Milliarden L i r e . 1 6 2 Damit wurden etwa 74,3% der Gesamtausgaben des Fonds (d.h. des Vorsorgeanteils der Renten inklusive Verwaltung etc.) aus Beiträgen der Arbeitnehmer und Arbeitgeber gedeckt. Transfers von Regionen, anderen Versicherungsträgern und anderen Fonds innerhalb des INPS beliefen sich auf ca. 10,5% der Ausgaben (wovon fast 7% auf die über die GIAS an den FPLD weitergeleiteten staatlichen Mittel entfielen); weitere ca. 3,8% der Gesamtausgaben des FPLD wurden schließlich mittels anderweitiger Einnahmen (z.B. Vermögenseinkünften, nicht zurechenbaren Einkünften und Korrektivposten) gedeckt. Der verbleibende Anteil von etwa 11,3% verblieb als Defizit. Auf die Rentenleistungen des FPLD bezogen (die sich 1991 auf etwa 79.175 Milliarden Lire beliefen) decken die Beitragseinnahmen 77,7% ab; bezieht man allerdings die bilanziell abgetrennten, von der GIAS verwalteten Fürsorgeantei1 5 8

Art. 37 Gesetz 88/1989.

1 5 9

Nach Berechnungen von Walter (1994), S. III hat der Staat allein für die Anhebung der Renten auf das Mindestrentenniveau im Jahr 1993 dem INPS - trotz gesetzlicher Verpflichtung zur Übernahme dieser Lasten - etwa 11.263 Milliarden Lire zu wenig überwiesen. 1 6 0

Vgl. INPS (1993b), tomo secondo, S. 404 und 608.

1 6 1

Zahlen nach /MPS (1993b), tomo secondo, S. 606.

1 6 2

Bei Einbeziehung dieser "Korrektivposten" stehen sich 95.808 Milliarden Lire an Einnahmen und 105.176 Milliarden Lire an Ausgaben gegenüber; vgl. z.B. die Zahlen des "conto economico di esercizio" in INPS (1993a), S. 189. Es ist zu beachten, daß bei Zugrundelegung dieser Zahlen trotz des unveränderten ökonomischen Ergebnisses des Fonds das berechnete prozentuale Gewicht der Beitragseinnahmen sowie des Defizits jeweils niedriger ausfallen würde als im Text angegeben.

4.7 Die Finanzierung der Rentenleistungen

195

le der Renten mit ein, d.h. betrachtet man das Gesamtvolumen der 1991 an die Versicherten des FPLD gezahlten Leistungen, das vom INPS auf 101.156 Milliarden Lire beziffert w i r d , 1 6 3 so sinkt der Deckungsgrad der Beitragseinnahmen auf lediglich 60,8%. Trotz der Überweisungen von staatlicher Seite sowie aus anderen Bereichen ist der FPLD selbst bei Ausklammerung der von der GIAS gezahlten Leistungsteile seit Jahren chronisch defizitär. Der Prozentsatz der Leistungen, die aus dem Beitragsaufkommen gedeckt werden können, ist seit über einem Jahrzehnt kontinuierlich gesunken. 164 Das Jahr 1991 schloß der Fonds mit einem Defizit von 9.368 Milliarden Lire ab. Mit diesem Ergebnis summierte sich das Gesamtdefizit des FPLD zum Jahresende 1991 gemäß der Bilanz des INPS auf 57.358 Milliarden L i r e . 1 6 5 Intern, innerhalb der Bilanz des INPS, erfolgt eine Verrechnung der Ergebnisse des FPLD mit dem ebenfalls zum Bereich der sozialen Vorsorge der abhängig Beschäftigten gerechneten "Fonds für zeitweilige Leistungen an abhängig Beschäftigte" (gestione prestazioni temporanee ai lavoratori dipendenti). Da vor allem die für Familienleistungen (assegni per il nucleo familiare) zuständige Unterabteilung des "Fonds für zeitweilige Leistungen an abhängig Beschäftigte",Fonds für zeitweilige Leistungen an abhängig Beschäftigte aber auch der Zweig der Arbeitslosenversicherungjedes Jahr große Überschüsse aufweist, werden die Defizite des FPLD rechnerisch mit diesen Geldern abgedeckt. Innerhalb des Bereichs der "previdenza sociale" ist grundsätzlich ein Finanzausgleich vorgesehen, demzufolge Überschüsse des einen Teilbereichs in Form von zinslosen Darlehen zur Deckung von anderen, defizitären Teilbereichen verwendet werden können. Seit der Umstrukturierung des INPS Ende der 80er Jahre, in deren Zuge die jetzige Bilanzierungsmethode eingeführt wurde, waren die Überschüsse der "gestione prestazioni temporanee ai lavoratori dipendenti" bis einschließlich 1992 stets groß genug, um nicht nur für den Bereich der abhängig Beschäftigten, sondern für den gesamten Bereich der Rentenversicherungsfonds beim INPS einen positiven Saldo zu bewirk e n . 1 6 6 Das INPS weist die Verschuldung der einzelnen Fonds getrennt aus. Die nach der internen Verrechnung im Saldo verbleibenden Defizite des INPS werden schließlich durch "Anleihen" bzw. "Vorschüsse" aus dem allgemeinen Staatshaushalt gedeckt. 167 Die Unterscheidung zwischen den im Haushalt vorab festgelegten Transfers an das INPS (trasferimenti dal bilancio dello stato) 1 6 3

Vgl. INPS (1993b), tomo secondo, S. 593.

1 6 4

Vgl. CENSIS (1992a), S. 332 und CENSIS (1993), S. 346, wo auch die entsprechende Entwicklung in den Selbständigenfonds und in den anderen Rentenfonds nachgezeichnet wird. 1 6 5

Alle Zahlen aus: INPS (1993b), tomo secondo, S. 587.

1 6 6

Vgl. dazu z.B. Cazzola (1992a), S. 182 - 183.

1 6 7 Diese Regelung des internen Finanzausgleichs und der staatlichen Übernahme des Gesamtdefizits des INPS existiert bereits seit 1974; vgl. INPS( 1993a), S. 198.

196

4. Institutionelle Regelungen des Kernsystems

und den nachträglich vom Schatzministerium zur Deckung des Finanzbedarfs gezahlten "Vorschüssen" (anticipazioni della Tesoreria dello Stato) ist damit eine theoretische; beide Posten tragen zur Staats Verschuldung im weiteren Sinne bei. Festzuhalten ist, daß die rechnerische Verschuldung des INPS beim Staat zu großen Teilen darauf beruht, daß der Staat bisher seinen gesetzlichen Zahlungsverpflichtungen in bezug auf die Alterssicherung im Rahmen der jährlichen Finanzrahmengesetze nicht angemessen nachkommt. 168 In bezug auf die Ermittlung des Staatsbeitrags zum (obligatorischen) Rentensystem verhindert die interne Saldierung der Defizite und Überschüsse der einzelnen Fonds beim INPS eine klare Zuordnung. Nach Angaben des INPS belief sich die gesamte Beteiligung des Staates an den von FPLD und GIAS gezahlten Rentenleistungen an abhängig Beschäftigte im Jahr 1991 auf rund 28.088 Milliarden L i r e , 1 6 9 was einem Anteil von knapp 28% der entsprechenden Rentenleistungen gleichkommt; rechnet man dem Staat als Ausfallbürgen zusätzlich auch die Defizite des FPLD zu, so errechnen sich für das gleiche Jahr sogar ein Wert von über einem Drittel der Kosten des Rentenkernsystems (nämlich ca. 37%).

4.8 Die Portabilität von Leistungen und Leistungsansprüchen 4.8.1 Die Zusammenführung von Leistungen und Leistungsansprüchen aus verschiedenen Fonds

Die Zersplitterung des italienischen Rentensystems hatte lange Zeit zur Folge, daß Arbeitnehmern durch den Wechsel des Arbeitsplatzes und den damit automatisch verbundenen Wechsel des zuständigen Rentenversicherungsträgers Rentenansprüche wieder verlorengingen. Dem wurde durch das Gesetz 29 vom 7.2.1979, das die Zusammenführung (ricongiunzione) von Rentenansprüchen zwischen den verschiedenen italienischen Rentenversicherungsträgern regelt, Abhilfe geschaffen. Das Gesetz bietet dem Versicherten wahlweise zwei Alternativen dafür an, daß er am Ende seines Arbeitslebens eine Rente auf der Basis der gesamten, d.h. höheren Versicherungszeit erhält: 1. Der (in der Privatwirtschaft oder auch im öffentlichen Dienst beschäftigte) Arbeitnehmer kann kostenlos alle Beitragszeiten bei der allgemeinen Pflichtversicherung AGO-IVS des FPLD beim INPS vereinigen, und zwar auch dann, wenn hier vorher keine Beiträge vorlagen (Artikel 1). 2. Er kann seine Beitragszeiten aber auch bei dem Rentenversicherungsträger, der gerade für ihn zuständig ist oder bei dem er schon mindestens acht 1 6 8 Walter (1994), S. I - III, versucht sogar nachzuweisen, daß aus diesem Grunde in Wirklichkeit nicht das INPS beim Staat, sondern der Staat beim INPS verschuldet sei. 1 6 9

Vgl. INPS (1993a), S. 189.

4.8 Die Portabilität von Leistungen und Leistungsansprüchen

197

Beitragsjahre nachweisen kann, zusammenfuhren; handelt es sich hierbei um ein für ihn vorteilhaftes System mit höheren Leistungen, muß er 50% der Differenz zwischen der zur Abdeckung der Zeit nötigen versicherungsmathematischen Reserve 170 und seinen bisherigen Beiträgen zahlen (Artikel

2). Die Zusammenfuhrung der Versicherungspositionen muß vom Versicherten beantragt und vor Beginn des Rentenbezugs durchgeführt werden. Alle Versicherungszeiten, die der Rentenberechnung zugrundegelegt werden - also auch fiktive und freiwillige Beitragszeiten sowie solche, für die Beiträge nachentrichtet wurden - sind dabei relevant. 171 Die entsprechenden Beiträge werden in aufgezinster Form zwischen den beteiligten Institutionen übertragen. Es müssen stets die gesamten Ansprüche auf ein Institut übertragen werden; eine "Auffüllung" bis zur Wartezeit o.ä. ist somit ausgeschlossen. Die Rente wird dann nach den Bedingungen des gewählten Rentenfonds berechnet. Zu beachten ist, daß sich die Nachzahlungen bei einem "vorteilhaften" Rentenversicherungsträger - d.h. einem solchen mit vergleichsweise hohen Leistungen - auf beträchtliche Summen belaufen können; Bertona gibt ca. 1 - 5 Millionen Lire pro Jahr a n . 1 7 2 Die Vereinigung der Versicherungszeiten kann i.d.R. einmal, in Ausnahmefällen auch mehrfach im Laufe eines Arbeitslebens durchgeführt werden; sie kann auch von den Hinterbliebenen beantragt werden. 173 Wenn eine Rente allerdings bereits ausgezahlt wird, läßt sie sich nicht mehr ohne weiteres abändern; 174 so kann man eine Dienstaltersrente nicht beim Erreichen des entsprechenden Alters in eine Altersrente umwandeln. Neuerworbene zusätzliche Ansprüche führen nicht zu einer Neuberechnung der Rente; statt dessen wird ein gesonderter Zuschlag auf die bisherige Rente gezahlt. Durch Gesetz 29/1979 wurde auch den Selbständigen die Möglichkeit eröffnet, ihre Beitragszeiten in einem Fonds für abhängig Beschäftigte zusammenzuführen. Dies setzt jedoch eine vorherige Beitragszeit von mindestens fünf Jahren aus abhängiger Beschäftigung voraus. Zudem müssen Selbständige auch für eine Übertragung ihrer Beitragszeiten auf den FPLD Nachzahlungen gemäß Art. 2 Gesetz 29/1979 leisten.

1 7 0

Die versicherungsmathematische Reserve errechnet sich aus der Kapitalisierung der Rentensteigerung, die sich aus den zu übertragenden Versicherungszeiten ergibt. Zur genauen Berechnung der mathematischen Reserve vgl. Bertona (1985), S. 72 - 73. 1 7 1

Vgl. Fabrizio - De Ritis (1993), S. 31.

1 7 2

Vgl. Bertona (1985), S. 73.

1 7 3

Artikel 10 Gesetz 29 vom 7.2.1979.

174 Ygj (i987) } s. 199. Persiani weist jedoch entgegen anderslautender Aussagen darauf hin, daß durchaus auch ein Recht, die Rente während des Bezuges zu wechseln, gesetzlich verankert sei. Vgl. Persiani (1989a), S. 172 - 173.

198

4. Institutionelle Regelungen des Kernsystems

Im Jahr 1990 fand durch Gesetz 45 eine weitere Ausdehnung der Möglichkeit der Beitragsübertragung für Freiberufler statt. 1 7 5

4.8.2 Übertragungsmöglichkeiten von Leistungsansprüchen und Leistungen zwischen dem In- und Ausland

Die Übertragungsmöglichkeiten von Rentenansprüchen innerhalb des EUBereiches sind für Italiener wie auch für alle anderen EU-Bürger vor allem durch die EWG-VOen 1408/1971 und 574/1972 geregelt, die auf der Ermächtigungsnorm des Art. 51 des EWG-Vertrags beruhen. 176 Hierin wurde dem Rat der EU (bzw. damals noch EG) der legislative Auftrag erteilt, durch sozialversicherungsrechtliche Koordinationsregeln die in Art. 48 EWG-Vertrag garantierte Freizügigkeit auf dem Arbeitsmarkt zu gewährleisten. Art. 51 EWG-Vertrag sichert aus- und einwandernden Arbeitnehmern und ihren Angehörigen -

die Zusammenrechnung aller nach den innerstaatlichen Rechtsvorschriften zu berücksichtigenden Zeiten für den Erwerb und die Aufrechterhaltung des Leistungsanspruchs und für die Berechnung der Leistungen sowie

-

die Zahlung der Leistungen an Personen, die in den Hoheitsgebieten der Mitgliedstaaten wohnen.

Hierzu enthält die VO 1408/1971 materiell-rechtliche Regelungen, während die VO 574/1972 vor allem aus Verfahrensvorschriften besteht. Ein einheitlicher Rentenanspruch aus den Versicherungsverhältnissen mehrerer Mitgliedstaaten wurde nicht geschaffen; der leitende Gedanke bestand vielmehr darin, daß die soziale Sicherheit derjenigen Arbeitnehmer, die von der Freizügigkeit Gebrauch machen, nicht geschmälert werden, andererseits aber auch keine ungerechtfertigte Anspruchshäufung entstehen sollte. VO 1408/1971 regelt im Art. 3 die "Gleichstellung der Personen", derzufolge jeder aus der EU stammende Wohnbürger eines Landes die gleichen Rechte und Pflichten wie ein Staatsbürger des jeweiligen Staates hat; Art. 10 der gleichen Verordnung legt die "Gleichstellung der Staatsgebiete" fest, nach der Sachverhalte im EU-Ausland rechtlich so zu beurteilen sind, als wenn sie sich im Inland zugetragen hätten. Diese - hier stark verkürzt dargestellten Regelungen sind sowohl für die Übertragbarkeit von Versicherungszeiten als auch für die Übertragbarkeit der laufenden Rentenzahlungen relevant.

1 7 5 Eine genaue Darstellung der Voraussetzungen und der Ausgestaltung der Beitragsübertragung für die Freiberufler findet sich bei Fabrizio - De Ritis (1993), S. 34 - 35. 1 7 6

Zur folgenden Darstellung vgl.Bauer/Hannemann/Kinzel

(1989), S. 18 - 55.

4.8 Die Portabilität von Leistungen und Leistungsansprüchen

4.8.2.1 Die Übertragbarkeit

199

von Versicherungszeiten

Zur Ermittlung des Rentenanspruchs eines Versicherten werden die in den verschiedenen nationalen Systemen zurückgelegten Beitrags- und Ersatzzeiten vom zuständigen Träger eines Mitgliedstaates zusammengerechnet. Dabei können nur solche fremden Zeiten zur Erfüllung von Anspruchsvoraussetzungen beitragen, die nach den Rechtsvorschriften des betreffenden Staates Ansprüche begründen. Während der Staat, in dem die Versicherungszeiten zurückgelegt wurden, ihren Charakter und Umfang bestimmt und sie meldet, ergibt sich ihre Anrechenbarkeit aus den Rechtsvorschriften des anrechnenden Staates. 177 Die Höhe der Rente wird unter Berücksichtigung sämtlicher Zeiten berechnet. Dazu führt jedes Land nach Art. 46 Abs. 1 der VO 1408/1971 eine Doppelberechnung durch: Zum einen wird die "innerstaatliche" Rente aufgrund der im eigenen Land zurückgelegten Versicherungszeiten berechnet, zum anderen erfolgt eine "zwischenstaatliche" Berechnung des Anspruchs, der entstehen würde, wenn die gesamten anrechenbaren Versicherungs- und Ersatzzeiten im eigenen Land zurückgelegt worden wären; durch Proratisierung wird daraufhin die aus dem betreffenden Land zustehende anteilige Rente ermittelt. Jedes Land zahlt den jeweils höheren der ermittelten beiden Beträge; dabei darf die Gesamtsumme laut eines Urteils des EuGH vom 21.10.1975 178 den Betrag nicht übersteigen, der dem Berechtigten zustünde, wenn er alle Zeiten in dem Staat mit den für ihn günstigsten Berechnungsvorschriften zurückgelegt hätte. Hierdurch soll eine Bevorzugung der Wanderarbeitnehmer vermieden werden. Ist der Rentenanspruch eines Versicherten nicht innerstaatlich, sondern nur zwischenstaatlich erfüllt, erübrigt sich die innerstaatliche Vergleichsberechnung.

4.8.2.2 Die Übertragbarkeit

von Rentenzahlungen

Laufende Rentenzahlungen können i.d.R. ungehindert ins EU-Ausland exportiert werden, d.h. ein italienischer Bürger, der seinen Wohnsitz ins Ausland verlegt, kann die Rente dorthin mitnehmen. Dies gilt auch für die aufgestockten, den nach der Rentenformel errechneten Anspruch übersteigenden Mindestrenten; auf diese wird sogar das im Ausland bezogene Erwerbseinkommen nicht angerechnet. 179 Die aus dem Ausland bezogenen 1 7 7

Vgl. Bauer/Hannemann/Kinzel

(1989), S. 29.

1 7 8

Rechtssache 24/1975, zu Art. 46 Abs. 3 VO 1408/1971. Vgl. Bauer/Hannemann/Kfmel (1989) S. 3 6 - 3 7 . 1 7 9

Vgl. LVA Schwaben (1990), Bl. 4.

200

4. Institutionelle Regelungen des Kernsystems

Renten werden dagegen bei der Anspruchsprüfung für die Aufstockung berücksichtigt. 180 Falls Abkommen zur Vermeidung von Doppelbesteuerung vorliegen - wie dies z.B. zwischen Italien und Deutschland der Fall ist - werden die Renten ohne Steuerabzüge ausgezahlt und im Wohnsitzland des Empfängers versteuert. Kinderzuschüsse, Familienleistungen und auch Waisenrenten werden nach Art. 77 VO 1408/1971 stets nur von einem Land gezahlt, und zwar grundsätzlich von dem Sozialversicherungsträger desjenigen Staates, in dessen Gebiet der Rentner wohnt, falls -

dieser Träger ihm eine Rente gewährt und

-

nach den Vorschriften dieses Staates ein Anspruch auf die entsprechende Leistung gegeben ist,

ansonsten von dem zuständigen Versicherungsträger in demjenigen Land, in dem der Versicherte die längste Versicherungszeit zurückgelegt hat. 1 8 1 Im Gegensatz zu den Rentenansprüchen, die sich auf ein Versicherungsverhältnis des Berechtigten gründen, ist die der deutschen Sozialhilfe vergleichbare Leistung der Sozialrente (pensione sociale) nicht als exportierbar vorgesehen; nach dem Willen des italienischen Gesetzgebers soll die "pensione sociale" nur mittellosen Italienern, EU-Ausländern, Staatenlosen und Flüchtlingen, die ihren Wohnsitz in Italien haben, bei Vorliegen der sonstigen Anspruchsvoraussetzungen zustehen. Um diesen Punkt gab es jahrelang Streit. Nachdem der EuGH zwischenzeitlich mit dem Verweis auf den Rentencharakter die "pensione sociale" als exportierbar erklärt hatte, sieht ein Urteil aus jüngerer Zeit demgegenüber wiederum vor, daß ein Land nicht-beitragsbezogene Leistungen nach entsprechender Deklaration nicht mehr zu exportieren braucht. 1 8 2 Die Verordnung 1247/1992, die die Verordnung 1408/1971 ergänzt hat, legte inzwischen die Nicht-Exportierbarkeit der nicht-beitragsbezogenen Sozialleistungen definitiv fest. Für Italien bedeutet die Neuregelung konkret, daß folgende beitragsunabhängige (Sonder-) Leistungen nicht in den Geltungsbereich der Verordnung fallen und daher von der Exportierbarkeit ausgenommen sind: 1 8 3 -

Sozialrenten für Personen ohne Einkommen 1 8 4

-

Leistungen, Beihilfen und Zuschläge für Zivilversehrte oder -invaliden 1 8 5 1 8 0

Vgl. LVA Schwaben (1990), Bl. 4.

1 8 1

Vgl. Bauer/Hannemann/Kinzel

1 8 2

Urteil vom 28.11.1991.

1 8 3

(1989), S. 4 2 - 4 3 .

Beitragsunabhängige Sonderleistungen im Sinne von Art. 4 Abs. 2b der Verordnung 1408/1971. Vgl. Anhang IIa der genannten Verordnung. - Zu den einzelnen genannten Leistungen s. auch den Teil über die "Assistenza"-Leistungen in Kap. 5.2.

4.9 Empirische Beobachtungen zur Höhe der Renten im FPLD

201

-

Taubstummenrenten und -Zuschläge 186

-

Blindenrenten und - z u s c h l a g e 1 8 7

-

Ergänzungsleistungen (Zuschläge) zur Mindestrente 188

-

Monatliche Beihilfen für die ständige persönliche Betreuung von Personen, die wegen Erwebsunfahigkeit Rente beziehen (Begleitungszuschlag). 189

Dies kann zur Benachteiligung im Ausland lebender italienischer Staatsbürger gegenüber ihren in Italien wohnhaften Landsleuten führen, wenn im Wohnsitzland keine entsprechenden Leistungen vorgesehen sind.

4.9 Empirische Beobachtungen zur Höhe der Renten im FPLD: Die historische Entwicklung der Bestandsrenten und die Rentenverteilung zu Beginn der 90er Jahre 4.9.1 Die relative Entwicklung der Rentenhöhe im Zeitverlauf

Wie bereits dargestellt, sind die Mechanismen der Rentenanpassung in den vergangenen Jahrzehnten viele Male geändert worden. Zu den jeweils - seit 1965 - verwendeten Varianten der "automatischen", d.h. periodischen und regelgebundenen Rentenanpassung gesellte sich bis heute eine größere Anzahl diskretionärer, durch Gesetze oder auch Verfassungsgerichtsurteile initiierter Rentenerhöhungen bzw. Rentenneuberechnungen. Sowohl die Änderungen der regelgebundenen Anpassung als auch die diskretionären Maßnahmen haben häufig zu Verschiebungen der relativen Einkommenspositionen zwischen Rentnergruppen einerseits und zwischen Rentnern und Nichtrentnern andrerseits geführt. Die wichtigsten Veränderungen und Entwicklungen sollen im folgenden aufgezeigt werden; sie genau zu quantifizieren ist kaum möglich.

4.9.1.1 Einige Entwicklungen der Einkommenspositionen von Rentnergruppen durch die "automatische" Rentenanpassung -

Kennzeichnend für die erste Phase der automatischen Rentenanpassung bis zur Vereinheitlichung der Regelungen der verschiedenen Rentenfonds

1 8 4

Gesetz 153/1969.

1 8 5

Gesetz 118/1974, Gesetz 18/1980 und Gesetz 508/1988.

1 8 6

Gesetz 381/1970 und Gesetz 508/1988.

1 8 7

Gesetz 382/1970 und Gesetz 508/1988.

1 8 8

Gesetz 218/1952, Gesetz 638/1983 und Gesetz 407/1990.

1 8 9

Gesetz 222/1984.

202

4. Institutionelle Regelungen des Kernsystems

durch Gesetz 41/1978 war die Benachteiligung der Rentner des FPLD gegenüber den Rentnern vieler kleinerer, finanzkräftiger Sonderfonds, insofern die Renten im FPLD generell langsamer erhöht wurden. 1 9 0 Gegenüber den Arbeitnehmerlöhnen, die dreimal jährlich an die Inflation angepaßt wurden, ergab sich zudem vor allem durch den bis 1980 gültigen, jährlichen und nachträglichen Anpassungsrhythmus 191 ein stetes "Hinterherhinken". -

Als man 1976 mit Gesetz 160/1975 die automatische Rentenanpassung sowohl an die Entwicklung der Lebenshaltungskosten als auch an die Dynamik der Löhne koppelte, wurde zwischen der Erhöhung der Mindestrenten und derjenigen höherer Renten insofern unterschieden, als daß die erstgenannten prozentual erhöht wurden, die letztgenannten dagegen in einem zweistufigen Verfahren teils prozentual, teils mittels fixer, von der jeweiligen Rentenhöhe unabhängiger Beträge. Dieses Verfahren be vorteilte gewolltermaßen die Mindestrentenbezieher, denen ein zum Leben ausreichendes Minimum garantiert werden sollte, während vor allem Bezieher hoher Renten durch die einheitlichen Teilerhöhungen allmähliche Verschlechterungen ihrer Einkommenspositionen hinnehmen mußten. 1 9 2 Bis das Anpassungsverfahren 1983, wie erwähnt, vereinheitlicht und die Erhöhung durch Fixbeträge abgeschafft wurde, wurden zum Teil Renten, die anfangs höher gelegen hatten, mit der Zeit zu Mindestrenten. 193 Auch nach dem seitdem verwendeten Verfahren mit der dargestellten Staffelung der Steigerungssätze werden die höheren Renten unterproportional erhöht, wodurch die entsprechenden Rentner sowohl gegenüber den Arbeitnehmern als auch gegenüber den Personen, die maximal das Doppelte der Mindestrente als Rentenleistung beziehen, in der relativen Einkommensposition zurückfallen. Zwar bleiben ihre Renten stets höher als die Mindestrenten, doch besteht hier nach wie vor eine Abhängigkeit der Renten (und damit des gesamten Rentensystems) von Inflation und Wirtschaftswachstum.

-

Die zwischen 1984 und 1988 praktizierte Anpassung der Renten an die Lohnentwicklung orientierte sich, wie erwähnt, am durchschnittlichen Wachstum der Tariflöhne in der Industrie. De facto wurden in dieser Periode die Bestandsrenten mit durchschnittlich 7,4% jährlich aufgewertet, während das nominale Wachstum des Pro-Kopf-Einkommens (brutto) mit durchschnittlich 9,5% und vor allem das nominale Wachstum des BIP mit durchschnittlich 11,2% erheblich höher lagen. 1 9 4 Die Rentenbezieher fielen somit im Durchschnitt in ihrer relativen Einkommensposition - verglichen 1 9 0

Vgl. Persiani (1992), S. 175 - 176.

1 9 1

Bis 1980 wurden Renten im ersten Jahr gar nicht erhöht.

1 9 2

Vgl. Persiani (1992), S. 176.

1 9 3

Vgl. Persiani (1992), S. 176.

1 9 4

Vgl. Gronchi (1989), S. 1548.

4.9 Empirische Beobachtungen zur Höhe der Renten im FPLD

-

203

mit den Arbeitnehmern - zurück. Es war vor allem Besorgnis über diese "Benachteiligung" der Rentner, die zu der dargestellten Änderung der Anpassungsregeln im Jahr 1988 in Form einer Bezugnahme auf die Tariflohnentwicklung weiterer Arbeitnehmerkreise und - zwecks Vermeidung des "time lags" - zu einer Vorabfestlegung der prozentualen Rentenerhöhungen auf der Basis von Schätzungen führte. 1 9 5 Rentner, die nicht mehr als das Doppelte der Mindestrente erhalten, behalten nach den von 1988 bis 1992 gültigen Anpassungsregeln ihre relative Einkommensposition in bezug auf die durchschnittlichen Tariflöhne der Arbeitnehmer im privatwirtschaftlichen und öffentlichen Sektor, da eine Anpassung ihrer Renten zu 100% sowohl an die Inflation als auch an die tarifliche Lohnentwicklung vorgesehen ist. Nach Art. 21 Gesetz 67/1988 darf die automatische Rentenerhöhung zugleich nie über der Erhöhung der durchschnittlichen tarifvertraglichen Löhne und Gehälter der im privaten und im öffentlichen Sektor beschäftigten Arbeitnehmer liegen, so daß eine individuelle Verbesserung der relativen Einkommenssituation bezogen auf die Vergleichsgröße ebenfalls ausgeschlossen ist.

Durch die Orientierung der Rentenanpassung an der tariflichen statt der tatsächlichen Lohnentwicklung ergibt sich für Bestandsrentner dann eine Benachteiligung, wenn die Entwicklung der tatsächlichen Durchschnittslöhne erheblich über derjenigen der tarifvertraglich ausgehandelten Löhne liegt. 1 9 6 Einen Eindruck von der unterschiedlichen Dynamik beider Bereiche vermögen die folgenden Zahlen zu vermitteln: Während das durchschnittliche Bruttoeinkommen eines Industriearbeiter (APW) zwischen 1990 und 1991 um 10,72% und zwischen 1991 und 1992 um 8,07% stieg, stiegen die Renten zwischen Januar 1990 und Januar 1991 aufgrund der regelgebundenen Anpassung lediglich um 7,1%, zwischen Januar 1991 und Januar 1992 um 7,8%. Auch wenn die Entwicklung der Industrielöhne nicht mit der Entwicklung der durchschnittlichen Löhne und Gehälter im privatwirtschaftlichen und öffentlichen Sektor gleichzusetzen ist, wird hier die Möglichkeit eines sukzessiven Auseinanderdriftens der Lohn- und der Rentenentwicklung trotz der doppelten Indexierung unmittelbar einsichtig. Die Möglichkeit der "Benachteiligung" von Rentnern gegenüber Arbeitnehmern wurde folglich mit der Änderung des Anpassungsverfahrens im Jahre 1988 nicht ausgeräumt. Zudem ergaben sich durch das über einheitliche, nicht nach Branchen spezifizierte Anpassungsverfahren der Renten beim INPS zwangsläufig Verschie-

1 9 5 Vgl. Gronchi (1989), S. 1548 - 1549. - Gronchi stellt in dem zitierten Artikel ausführlich die verschiedenen möglichen Konsequenzen des 1988 beschlossenen und seitdem bis 1992 praktizierten Aufwertungsverfahrens auf die Entwicklung der relativen Einkommensposition der Rentner dar. 1 9 6

Diesem Problem sind gesonderte Modellrechnungen gewidmet; vgl. hierzu Kap. 8.2.29.

204

4. Institutionelle Regelungen des Kernsystems

bungen der relativen Einkommensposition einzelner Rentnergruppen in bezug auf die Arbeitnehmer der jeweiligen Branche.

4.9.1.2 Einige Entwicklungen der Einkommenspositionen von Rentnergruppen durch diskretionäre Rentenerhöhungen Sprünge in der Rentenentwicklung hat es in der Vergangenheit in Italien vor allem durch einige Sondergesetze und Gerichtsurteile gegeben, die zur Aufwertung bzw. Neuberechnung bestimmter Renten geführt haben: -

Art. 10 Gesetz 153/1969 hat bis dahin bestehende geschlechtsspezifische Unterschiede in der Rentenberechnung zum 1.1.1969 aufgehoben und zu einem Anstieg der Renten von Frauen geführt.

-

Art. 1 und 2 Gesetz 160/1975 brachten zum 1.1.1975 eine Erhöhung aller Monatsrenten zwischen 42.950 und 100.000 Lire um 13.000 Lire, zu verrechnen mit der für 1975 vorgesehenen Rentenerhöhung.

-

Durch Art. 5 Gesetz 140/1985 wurde eine Rentenerhöhung für alle über der Mindestrente liegenden Renten mit Rentenbeginn vor Juli 1982 beschlossen; die Erhöhung betrug je nach Rentenbeginn zwischen 8% und 40%.

-

Mehrfach diskretionär erhöht wurden Mindestrenten auf der Basis einer Beitragsdauer von mehr als 780 Beitragswochen: Art. 11 Gesetz 33/1980 beinhaltete eine Rentenerhöhung von 10.000 Lire monatlich für Bezieher solcher Mindestrenten; weitere Rentenerhöhungen für diese Gruppe gab es, sofern der Rentenbeginn vor Januar 1984 lag, durch Gesetz 140/1985 in Höhe von 2.000 Lire pro Beitragsjahr sowie einer prozentualen Erhöhung, die vom Datum des Rentenbeginns abhängig war. Durch das Dekret vom 16. Dezember 1989 zur Umsetzung von Art. 3 Abs. 2 Gesetz 544/1988 schließlich wurden die Mindestrenten mit mehr als 780 Beitragswochen und Rentenbeginn zwischen 1984 und 1989 pro Beitragsjahr um 2.500 Lire, mindestens jedoch um 50.000 Lire monatlich hochgesetzt und über das Mindestrentenniveau hinausgehoben. 197

-

Renten, die ursprünglich über der Mindestrente lagen, durch die zwischen 1969 und 1978 praktizierte Rentenanpassung jedoch auf das Mindestrentenniveau zurückfielen, wurden durch Art. 3 Gesetz 140/1985 um 100.000 Lire monatlich aufgewertet und damit wieder über die Mindestrenten hinausgehoben.

1 9 7

Renten über der Mindestrente wurden soweit heraufgesetzt, daß sie nicht unter den für Mindestrentner resultierenden Anspruch zu liegen kamen. Vgl. Fabrizio - De Ritis (1993), S. 241. Für Renten der gleichen Gruppe mit Rentenbeginn nach Dezember 1989 wurde keine Erhöhung vorgesehen.

4.9 Empirische Beobachtungen zur Höhe der Renten im FPLD

205

-

Nach Abschaffung des "tetto pensionabile" in seiner strengen Form im Jahre 1988 wurden alle Bestandsrenten, die auf höheren Einkommen bzw. Beiträgen beruhten, auf der Basis der veränderten Gesetzeslage neu berechnet. 198 Hierdurch erhöhten sich Ende der 80er/Anfang der 90er Jahre schlagartig alle hohen Renten. 199

-

Auch Dekret 409/1990, überfuhrt in Gesetz 59/1991, beinhaltete eine nachträgliche Rentenerhöhung. Hiermit sollten Nachteile für höhere Renten aus dem zwischen 1976 und 1984 praktizierten Rentenanpassungsverfahren sowie die bis 1982 fehlende Aufwertung des bei der Rentenberechnung zugrundegelegten Einkommens ausgeglichen werden. Aus diesem Grund wurden Renten über der Mindestrente sowie Rentenzuschläge mittels eines festgelegten, an dem ursprünglichen Rentenbetrag ansetzenden Verfahrens erneut in mehreren Schritten zwischen 1990 und 1994 großzügig aufgewertet. 2 0 0 Gesetz 59/1991 erweiterte die vorgesehenen Erhöhungen.

Die aufgeführten diskretionären Rentenerhöhungen haben die Renten in Italien in den letzten Jahren stark steigen lassen. Dabei wurden in früheren Jahren generell die Mindestrenten stärker angehoben, während später vor allem die höheren Mindestrenten auf der Basis von mehr als 780 Beitragswochen stark erhöht wurden. Für die letzten Jahre ist dagegen aufgrund der geänderten Gesetzeslage durch die Neuberechnung der hohen Bestandsrenten der sprunghafte Anstieg der hohen Renten kennzeichnend. Er steht der Tendenz entgegen, daß lange Arbeitsleben sowie hohe Endgehälter im Rahmen der automatischen Rentenanpassung "bestraft" werden, indem die hieraus resultierenden höheren Renten durch die Staffelung der Anpassungssätze einen wesentlich flacheren Anstieg zu verzeichnen haben. 201

4.9.1.3 Die Entwicklung der Durchschnittsrenten im Vergleich zur Entwicklung der Löhne und der Mindestrenten Die Beleuchtung der Entwicklung der regelgebundenen Anpassungsverfahren einerseits und der wichtigsten diskretionären Rentenerhöhungen andererseits hat deutlich gemacht, daß sich in bezug auf die Entwicklung der relativen Einkommensposition der Rentner hier gegenläufige Tendenzen überlagern. Waren (und sind) die Rentner gegenüber den Arbeitnehmern im Rahmen der "perequazione automatica", der automatischen Rentenanpassung, 1 9 8 Die Neuberechnung erfolgte aufgrund Art. 3 Abs. 2 Gesetz 544/1988, umgesetzt durch das Dekret vom 16. Dezember 1989 sowie aufgrund des Verfassungsgerichtsurteils 72/1990. 1 9 9

Zum genauen Verfahren der Rentenneuberechnung s. Fabrizio

- De Ritis (1993), S. 242 -

243. 2 0 0 2 0 1

Zum Aufwertungsverfahren s. Fabrizio - De Ritis (1993), S. 244 - 245.

Eine detaillierte Darstellung der hieraus resultierenden Umverteilungswirkungen findet sich bei Ascoli (1984b), S. 98 - 102.

206

4. Institutionelle Regelungen des Kernsystems

vielfach benachteiligt, so wirkten sich zusätzliche diskretionäre Rentenerhöhungen vor allem für bestimmte, zum Teil unterschiedliche Rentnergruppen, immer wieder positiv auf das reale Rentenniveau aus. Wenn auch eine genaue Quantifizierung der Auswirkungen der verschiedenen Regelungen der letzten Jahrzehnte kaum möglich ist und zudem für unterschiedliche Rentenhöhen zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen führen würde, so muß doch festgehalten werden, daß die Renten - auch im Rahmen der Ausreifung des Rentensystems - insgesamt stärker gestiegen sind als die Erwerbseinkommen. So stiegen nach Angaben des INPS zwischen 1970 und 1990 die Renten durchschnittlich nominal um das 24fache, der durchschnittliche Lohn dagegen nur um das 16fache. 202 Die relative Einkommensposition der Rentenbezieher im nationalen Gefüge hat sich somit im Durchschnitt verbessert. Abbildung 4.1 verdeutlicht die Entwicklung der Relation von Durchschnittsrenten und Industrielöhnen zwischen 1980 und 1990. 2 0 3

Die Entwicklung des Verhältnisses der Durchschnittsrenten des FPLD und der durchschnittlichen Industrielöhne (1980 - 1990, in % )

- Altersrenten ' Invaliditätsrenten - Hinterbliebenenrenten - alle Renten

Quelle: Zahlen aus Cazzola (1992a), S. 177.

Abbildung 4.1

2 0 2 Dies kommt in einer Graphik aus Unterlagen, die das INPS anläßlich des Besuches einer parlamentarischen Delegation des Landes Bayern am 2.10.1991 zusammenstellte, zum Ausdruck. Vgl. INPS (1991b), O.S. 2 0 3

Die Zahlen zu den Abbildungen 4.1 und 4.2 finden sich in Tabelle A-4.11 im Anhang.

4.9 Empirische Beobachtungen zur Höhe der Renten im FPLD

207

Es wird deutlich, daß sich die Renten zu Beginn der 80er Jahre im Verhältnis zu den Durchschnittslöhnen verbesserten. Zwischen etwa 1983 und 1988 stagnierte das Verhältnis, stieg dann aber in den letzten Jahren erneut zugunsten der Renten an. Zu Beginn der 90er Jahre erreichten die Altersrenten im FPLD im Durchschnitt etwa 45,7% der durchschnittlichen Industrielöhne; für die Invaliditätsrenten lag der Durchschnittswert bei 33,25%, für die Hinterbliebenenrenten bei 26% und für die Gesamtheit der Renten bei 37,14%. 2 0 4 Durch die zusammengefaßte Betrachtung von Zugangs- und Bestandsrenten vermischen sich in der Abbildung Effekte der Systemausreifung mit Effekten variierender Rentenanpassungsverfahren. Deutlich sichtbar wird in der Stagnation in der Mitte des Jahrzehnts das "ungünstige" Rentenaufwertungsverfahren, das zwischen 1984 und 1988 praktiziert wurde; der anschließende Anstieg des untersuchten Quotienten ist dagegen nicht zuletzt als Folge der Umstellung des Indexierungsverfahrens zu verstehen. Weiterhin kommt in dem Anstieg der Renten in bezug auf die durchschnittlichen Industrielöhne zum Ende der 80er Jahre vor allem die Abschaffung des "tetto pensionabile" zum Ausdruck, die einen Anstieg der hohen Renten und damit des Rentendurchschnitts nach sich zog. Die Tatsache, daß die "automatischen" Rentenerhöhungen vor allem bis 1988, in abgemilderter Form auch noch später hinter der tatsächlichen Lohnentwicklung "hinterherhinkten", kommt dagegen in der abgebildeten Graphik nicht zum Ausdruck; hier findet offensichtlich eine Überkompen-sation durch diskretionäre Erhöhungen sowie durch die steigenden Rentenansprüche der Zugangsrentner statt. 2 0 5 Verfolgt man die Entwicklung des Verhältnisses von Durchschnitts- und Mindestrenten im FPLD während der 80er Jahre, so steht einem geringfügigen Rückgang der Quoten in den ersten Jahren ein markanter Anstieg ab etwa 1984 gegenüber (Abbildung 4.2). Diese Entwicklung ist (auf unterschiedlichem Niveau) grundsätzlich die gleiche für Alters-, Hinterbliebenen- und Invaliditätsrenten, wenn auch die letztgenannten an dem Anstieg am wenigsten teilhaben. Anfang der 90er Jahre erreichten die Altersrenten im Durchschnitt ein Niveau von 173% der Mindestrenten; für die Invaliditätsrenten lag der Wert bei

2 0 4 2 0 5

Vgl. Cazzola (1992a), S. 177.

Eine nach Rentenart differenzierte Tabelle zur Entwicklung der Zahl und Höhe der Zugangsrenten im FPLD zwischen 1980 und 1990 findet sich im Anhang; s. Tabelle A-4.12. - Um die Reifungsprozesse auszuschließen, wäre fur die betrachtete Periode eine Gegenüberstellung der Entwicklung der durchschnittlichen Industrielöhne mit der Rente eines (ehemaligen) Durchschnittsverdieners mit durchschnittlicher Versicherungszeit interessant, jedoch stehen die zur Berechnung erforderlichen Daten nicht vollständig zur Verfügung.

208

4. Institutionelle Regelungen des Kernsystems

knapp 126%, für die Hinterbliebenenrenten bei 9 8 % 2 0 6 und für den Durchschnitt aller Renten bei 140%.

Die Entwicklung des Verhältnisses der Durchschnittsrenten und der Mindestrenten im FPLD (1980 - 1990, in % )

~•

Altersrenten

~ ·

Invaliditätsrenten Hinterbliebenenrenten

—Ο

alle Renten

Quelle: Zahlen aus Cazzola (1992a), S. 177.

Abbildung 4.2

Auch wenn hier ebenfalls die Überlagerung der Entwicklungen der Zugangsund der Bestandsrenten zu beachten ist, unterstreicht die Abbildung die Beobachtung, daß durch die diskretionären Rentenanpassungen in Italien in den letzten Jahren - im Unterschied zu früheren Perioden - vorwiegend die Bezieher höherer Renten begünstigt wurden. Dies zeigt sich vor allem in der deutlichen relativen Verbesserung höherer Renten zur Mitte des Jahrzehnts, die auf die diskretonären Rentenerhöhungen im Zusammenhang mit Gesetz 140/1985 zurückzuführen sind. Hier manifestieren sich Bestrebungen zur Verstärkung des Äquivalenzprinzips. Einen großen Einfluß auf die Vergrößerung der Differenz von Durchschnittsund Mindestrenten hat zudem wiederum die Abschaffung des "tetto pensionabile" wie auch der durchschnittliche Anstieg der Rentenansprüche beim

Der Wert unter 100% für die Hinterbliebenenrenten verdeutlicht u.a. die Tatsache, daß viele Hinterbliebene eine eigene Rente beziehen; hierdurch entfällt das Anrecht auf Anhebung der Hinterbliebenenrente auf das Niveau der Mindestrente.

4.9 Empirische Beobachtungen zur Höhe der Renten im FPLD

209

Rentenzugang. Hierdurch werden die Nachteile, die die hohen Renten durch die abgestufte Rentenanpassung im Rahmen der regelgebundenen Rentenanpassung haben, im Durchschnitt während der zweiten Hälfte der 80er Jahre überkompensiert.

4.9.2 Die Rentenverteilung zu Beginn der 90er Jahre

Die Gesamtzahl der vom FPLD gezahlten Renten belief sich Anfang 1992 auf 10.013.356. Davon hatten mehr als 80%, nämlich 8.126.334 Renten mindestens die Höhe der Mindestrente, während es sich bei den übrigen Renten um niedrige Zusatzrenten handelte oder aber um Renten, die wegen des hohen Einkommens der jeweiligen Bezieher oder des Mehrfachrentenbezuges nicht aufgestockt wurden. Etwa 57% aller Renten - und zwar 70,8% der Alters- und Dienstaltersrenten, aber nur 42,3% der Invaliditäts- und Erwerbsunfähigkeitsrenten und 45,3% der Hinterbliebenenrenten - lagen über der Mindestrente. 207 Nur etwa dreieinhalb Promille der Rentenbezieher, nämlich 35.340, erhielten eine monatliche Rentenzahlung von 3 Millionen Lire oder mehr. Tabelle 4.4 schlüsselt die Anfang 1992 vom FPLD gezahlten monatlichen Renten (13 pro Jahr) detailliert nach ihrer Höhe und Verteilung auf. Fast ein Jahrzehnt nach der Neudefmition des Invaliditätsbegriffs und der damit verbundenen Verschärfung der Anspruchsvoraussetzungen für Invaliditäts· und Erwerbsunfähigkeitsrenten ist das relative Gewicht dieser Renten im FPLD bereits deutlich gesunken: Während früher in einzelnen Jahren mehr Invaliditäts- als Altersrenten neu gewährt wurden, belief sich 1992 die Zahl der Invaliditäts- und Erwerbsunfähigkeitsrenten mit insgesamt 2.558.812 nur noch auf etwa die Hälfte der Zahl der Alters- und Dienstaltersrenten, die bei 4.833.320 lag. Bei etwa einem Viertel aller Renten, aber nur einem Fünftel der Renten, die der Mindestrente entsprachen oder höher lagen, handelte es sich um abgeleitete Renten. Trotz der relativ geringen Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen in Italien werden insgesamt etwa 60% der Renten des FPLD an Frauen gezahlt, während nur etwa 40% der Rentenempfänger Männer sind. Dies liegt vor allem an dem Bereich der Hinterbliebenenrenten; hier stellen die Frauen ungefähr 90% aller Rentenempfänger. Auch bei den Invaliditäts- und Erwerbsunfähigkeitsrenten sind die Frauen jedoch leicht überrepräsentiert (1990: 51,5% Frauen, 48,5% Männer).

2 0 7 Zur prozentualen Verteilung verschiedener Rentenarten nach Rentenhöhe s. auch die Tabelle A-4.13 im Anhang.

14 Klammer

210

4. Institutionelle Regelungen des Kernsystems Tabelle 4.4

Die Verteilung der Renten des FPLD nach Rentenhöhe zum 01.01.1992 Höhe der Monatsrenten (in 1000 it. Lire)

Alters- und

Invalidi-

Dienst-

täts- und

altersrenten

Erwerbs-

Summe der Abgeleitete VersicherRenten

Gesamtsumme

tenrenten

unfähigkeitsrenten In Höhe des Minimums von 563,1 Vom Minimum bis unter 800

704.087

909.586

1.613.673

315.708

1.929.381

1.350.940

862.788

2.213.728

872.442

3.086.170

von

800

bis unter

1.000

285.202

118.900

404.102

202.623

606.725

von

1.000

bis unter

1.200

614.114

213.798

827.912

186.151

1.014.063

von

1.200

bis unter

1.400

418.665

79.822

498.487

41.134

539.621

von

1.400

bis unter

1.600

302.173

32.073

334.246

15.542

349.788

von

1.600

bis unter

1.800

195.543

12.866

208.409

7.072

215.481

von

1.800

bis unter

2.000

126.079

5.617

131.696

3.234

134.930

von

2.000

bis unter

2.200

81.550

2.485

84.035

1.708

85.743

von

2.200

bis unter

2.400

51.699

1.171

52.870

1.076

53.946

von

2.400

bis unter

2.600

33.745

612

34.357

624

34.981

von

2.600

bis unter

2.800

23.321

330

23.651

343

23.994

von

2.800

bis unter

3.000

15.855

152

16.007

164

16.171

34.650

309

34.959

381

35.340

4.237.623

2.240.509

6.478.132

1.648.202

8.126.334

Unter dem Minimum

270.963

137.168

408.131

720.813

1.128.944

Zusatzrenten

116.572

8.569

125.141

74.700

199.841

208.162

172.566

380.728

177.509

558.237

4.833.320

2.558.812

7.392.132

2.621.224

10.013.356

3.000 und höher Summe

2

eingefrorene Renten ^ Gesamtsumme

Anmerkung·, a) Nach Gesetz 638/1983 eingefrorene Mindestrenten. Quelle: ISTAT( 1993e), S. 59.

Im Bereich der Alters- und Dienstaltersrenten haben Frauen zwar weniger häufig als Männer Rentenansprüche (1990: 46,4% Frauen, 53,5% Männer), jedoch mutet die quantitative Differenz unerwartet gering an. Der Grund ist u.a.

4.9 Empirische Beobachtungen zur Höhe der Renten im FPLD

211

darin zu sehen, daß ein erheblicher Teil der erwerbstätigen Frauen abhängig beschäftigt und damit beim FPLD versichert ist, während, wie gezeigt wurde, 2 0 8 ein großer Prozentsatz der italienischen Männer einer selbständigen Beschäftigung nachgeht. Auffallend ist die Beobachtung, daß sich trotz der Verschiebung der Anteile erwerbstätiger Männer und Frauen auf dem italienischen Arbeitsmarkt der Anteil der Frauen und Männer an den Beziehern der verschiedenen Rentenarten zwischen dem Beginn der 80er und dem Beginn der 90er Jahre kaum verändert h a t . 2 0 9 Betrachtet man die RentenAöAe, so erreichten die weiblichen Rentenbezieher in bezug auf die männlichen Rentner des FPLD nach den Angaben des INPS im Jahr 1991 einen Durchschnittswert von 64% bei den Altersrenten und 78% bei den (ohnehin niedrigeren) Invaliditäts- und Erwerbsunfähigkeitsrenten. 210 Der Unterschied in der durchschnittlichen Rentenhöhe der Geschlechter läßt sich auch darin ablesen, daß Ende der 80er Jahre knapp 70% der vom FPLD an Männer gezahlten Leistungen, aber nur etwa 45% der an Frauen gezahlten Leistungen über dem Mindestrentenbetrag lagen. 2 1 1 In diesen Differenzen manifestiert sich der Unterschied in der durchschnittlichen Versicherungsdauer von Frauen und Männern, aber auch die Tatsache, daß Frauen häufig in Bereichen arbeiten, die durch niedrige Löhne und prekäre Beschäftigungsverhältnisse gekennzeichnet sind. 2 1 2

2 0 8

Vgl. Kap. 2.1.1.2.3.

209 Ygj Cazzola (1992a), S. 175. - Eine ausführliche tabellarische Darstellung des skizzierten Sachverhalts findet sich im Anhang, s. Tabelle A-4.14. 2 1 0

Vgl. /ATO (1993a), S. 70.

2 1 1

Männer: 68,54%, Frauen: 44,7% (Werte für 1989); eigene Berechnungen nach INPS/ Ruolo professionale - Ramo attuariale (1991), S. 49. An der angegebenen Stelle findet sich eine detaillierte Aufgliederung der Rentenhöhen nach Geschlecht für das Jahr 1989. Eine ähnliche Aufgliederung wäre auch - entsprechend Tabelle 4.4 - für das Betrachtungsjahr 1992 im Zusammenhang mit den Fragestellungen der vorliegenden Arbeit von Interesse, doch enthalten die aktuellen, jährlich publizierten Rentenstatistiken des Statistischen Amtes ISTAT (z.B. 1993e, 1994b) keine entsprechende Differenzierung. Unter geschlechtsspezifischer Perspektive aufgeschlüsselt werden hier lediglich die verschiedenen Rentenarte/i sowie die Altersstruktur der Rentenbezieher/innen (vgl. z.B. ISTAT(1993e), S. 30 - 31 und S. 60 - 61). 2 1 2

Vgl./ATO (1993a), S. 70.

5. Weitere Systeme mit Alterssicherungscharakter Wie bereits im Rahmen der Übersicht in Kapitel 3.2 dargestellt, existiert in Italien neben dem Kernsystem eine Vielzahl weiterer obligatorischer Regelalterssicherungssysteme. Eine Abhandlung aller Einzelsysteme, deren Versicherten· und Rentenzahlen häufig nur bei wenigen Tausend liegen, würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen; die folgenden Ausführungen beschränken sich daher auf die Darstellung besonders bedeutender, typischer oder auch historisch interessanter Fonds bzw. Fondsgruppen der im privatwirtschaftlichen und im öffentlichen Sektor Tätigen. Von großer Bedeutung sind in Italien zudem die dem Mindestsicherungsbereich zuzuordnenden haushaltsfinanzierten Fürsorgerenten, die im Anschluß an die Darstellung der Regelsicherungssysteme thematisiert werden. Es folgt eine Untersuchung der Bereiche der betrieblichen/ergänzenden Alterssicherungssysteme und der privaten Vorsorge, d.h. der sogenannten "zweiten" und "dritten Säule" der Alterssicherung. Schließlich gilt es, die für eine Gesamtbeurteilung der Alterssicherung bedeutsame Absicherung der Altenbevölkerung durch das Gesundheitssystem näher zu analysieren.

5.1 Weitere bedeutende Regelalterssicherungssysteme 5.1.1 Spezielle Alterssicherungssysteme der Privatwirtschaft

Als bedeutende Fonds oder Fondsgruppen der privatwirtschaftlichen Alterssicherung werden im folgenden die dem Kernsystem besonders nahestehenden Kassen der Selbständigen, ferner die Alterssicherungssysteme der Führungskräfte, der Künstler und Sportler, der Freiberufler und der Bankmitarbeiter untersucht. Da die Unfallrenten eine vergleichbare Alterssicherungsfunktion erfüllen können, folgt ebenso ein kurzer Abriß der Leistungen des Instituts INAIL. Ausgespart aufgrund ihrer geringen quantitativen Bedeutung bleiben neben dem eigenständig verwalteten substitutiven Fonds INPGI auch die substitutiven Rentenkassen, die vom INPS verwaltet werden; ihre Rentenzahl entspricht jeweils lediglich einem Anteil zwischen 0,01% und 0,57% der Gesamtzahl der Renten im privaten Sektor. 1

1 Vgl. ISTAT (1993e), S. 23. - Eine Tabelle mit Informationen zur Zahl und durchschnittlichen Rentenhöhe in den einzelnen vom INPS verwalteten substitutiven Fonds findet

5.1 Weitere bedeutende Regelalterssicherungssysteme

5.1.7.1 Die Pflichtversicherung

213

der Selbständigen

5.1.1.1.1 Die drei Sonderfonds für Selbständige Durch das INPS verwaltet und organisiert, existieren in Italien drei Sonderfonds für Selbständige. Hierbei handelt es sich um: -

einen Fonds für Bauern, Teilpächter und Kolonisten (Gestione dei Contributi e delle Prestazioni Previdenziali dei Coltivatori diretti, Mezzadri e Coloni). 2 Während landwirtschaftliche Arbeitnehmer bereits seit der Errichtung der Rentenversicherung für abhängig Beschäftigte in diese eingeschlossen waren, 3 sind in dem erwähnten Sonderfonds seit 1957 diejenigen Personen pflichtversichert, die sich als Selbständige ausschließlich oder zumindest vorwiegend mit der Bestellung von Boden oder der Aufzucht von Vieh befassen; 4 während die Versicherung jedoch zunächst auf Kleinlandwirte beschränkt war, wurden 1990 auch größere Landwirte mit einbezogen. Die Mitversicherung von Familienmitgliedern ist davon abhängig, ob der geführte Betrieb eine Mitarbeit der Familienmitglieder erfordert. Diese dürfen zudem nicht in einem Angestelltenverhältnis stehen, nicht arbeitsunfähig und keine Studenten sein.5

-

einen Fonds für Handwerker (Gestione dei Contributi e delle Prestazioni Previdenziali degli Artigiani). In der seit 1959 bestehenden Kasse für Handwerker sind Inhaber oder Teilhaber von Handwerksunternehmen versichert; auch hier werden Familienmitglieder des Versicherten mitversichert, sofern sie gewöhnlich und

sich im Anhang, vgl. Tabelle A-5.1. Informationen zu den kleineren Kassen beim INPS finden sich z.B. in INPS (1993b), tomo primo. 2 Das italienische Zivilrecht (Codice Civile) unterscheidet vier Typen selbständiger landwirtschaftlicher Erwerbstätiger: a) den landwirtschaftlichen Unternehmer (imprenditore agricolo), der auf größerem Betrieb mit Fremdarbeitskräften auf eigene Rechnung wirtschaftet, b) den selbstwirtschaftenden Landwirt (coltivatore diretto), der ebenfalls auf eigenes Risiko und vorwiegend mit familieneigenen Arbeitskräften wirtschaftet, c) den landwirtschaftlichen Teilpächter (mezzadro), der kleinere Flächen weitgehend selbständig bewirtschaftet und den Geldrohertrag zu festen Prozentsätzen mit dem Landeigentümer teilt, sowie d) den Kolonisten (colono), der in der Regel auf einer Siedlerstelle gegen freie Nutzung des Landes bisheriges Ödland urbar macht. Vgl. Eggers (1980), S. 157. 3

Vgl. Simons (1978), S. 409.

4

Die landwirtschaftliche Tätigkeit muß mindestens 1/3 der durchschnittlichen Arbeitszeit ausmachen; vgl. hierzu INPS/Ruolo professionale - Ramo attuariale (1991), S. 88 und Bertona (1985), S. 49. Liegt der im Betrieb zu erwartende Arbeitsaufwand unter 120 Tagen pro Jahr, werden die Bauern statt dessen im FPLD als "giornalieri di campagna" versichert. Vgl. Bertona (1985), S. 48.

Vgl. e n a ( 1 9 ) , S.

.

214

5. Weitere Systeme mit Alterssicherungscharakter

vorwiegend in dem Betrieb mitarbeiten, ohne in einem Angestelltenverhältnis zu stehen. -

einen Fonds für Handelstreibende (Gestione dei Contributi e delle Prestazioni Previdenziali degli Esercenti Attività Commerciali). Versichert sind in diesem Fonds seit 1966 Personen, die auf selbständiger Basis Tätigkeiten im Handel oder in der Touristikbranche nachgehen sowie gegebenenfalls ihre Familienmitglieder.

Die drei Sonderfonds für Selbständige sind Teil der allgemeinen obligatorischen Alterssicherung in Italien (AGO - IVS), jedoch sind sie organisatorisch und finanziell grundsätzlich vom System für abhängig Beschäftigte getrennt. Die Bestimmungen für die drei Kassen sind fast identisch; nur der landwirtschaftliche Sonderfonds weicht in einigen Punkten von den anderen beiden Fonds ab. Mehrere institutionelle Änderungen, vor allem eine größere Reform der Kassen im Jahre 1990 (Gesetz 233/1990), haben zu einer zunehmenden Angleichung der drei Sonderfonds an die Regelungen des FPLD geführt.

5.1.1.1.2 Die Leistungen und ihre Berechnung Das Leistungsspektrum der Fonds entspricht etwa demjenigen des FPLD; eine Übereinstimmung besteht auch bezüglich der Beitragsvoraussetzungen für die einzelnen Leistungen. Die wichtigsten nach der Reform "Reformmaßnahmen im Bereich der Alterssicherung der Selbständigen (1990) verbliebenen Unterschiede liegen in dem bei der Leistungsberechnung zugrundegelegten Einkommen, im Bereich des gesetzlichen Rentenzugangsalters sowie in der Existenz einer Leistungsbemessungsgrenze: Die Leistungsberechnung erfolgte lange Zeit nach dem sogenannten beitragsbezogenen Verfahren (sistema contributivo). Nachteile waren den Versicherten dabei vor allem durch eine inadäquate Aufwertung der geleisteten Beiträge erwachsen; 6 zudem lag der Beitragssatz vor allem im landwirtschaftlichen Sonderfonds äußerst niedrig. Diese Faktoren führten zusammen mit der verbreiteten Praxis der Beitragshinterziehung bzw. der Deklaration eines zu niedrigen Betriebseinkommens über viele Jahre dazu, daß fast alle Rentner die in den Fonds vorgesehene Mindestrente bezogen, da die nach der Rentenformel errechneten Ansprüche noch wesentlich niedriger lagen.7 Durch das Gesetz 233/1990 wurde inzwischen jedoch eine weitgehende Angleichung an das 6 7

Vgl. Commissione Parlamentare

(1991), Vol. I, S. 19.

Die vorgesehene Rentenformel kam in der Landwirtschaft über viele Jahre quasi nicht mehr zum Tragen. Das System der sozialen Sicherheit und hier vor allem die Alters- und Invaliditätsrenten wurden bewußt als Mittel zur Einkommensverbesserung existenzbedrohter Kleinlandwirte eingesetzt: "Social Security became a tremendously powerful device for direct income support that (...) slowed agricultural and rural exodus"; vgl. Clark (1977), S. 40 - 41.

5.1 Weitere bedeutende Regelalterssicherungssysteme

215

einkommensbasierte System der Rentenberechnung (sistema retributivo) und damit an die im FPLD praktizierte Berechnung der Leistungen eingeführt. 8 Das zitierte Gesetz sieht die Aufrechterhaltung des bis dato gültigen Rentenzugangsalters vor, das mit 65 Jahren für Männer und 60 Jahren für Frauen um je fünf Jahre über der für die Altersrenten im FPLDgültigen Grenze liegt. Die Rentenberechnung erfolgt seit 1990 auf der Basis des durchschnittlichen Einkommens der letzten 10 Jahre (FPLD bis Ende 1992: 5 Jahre), wobei die Verdienste wie bei den abhängig Beschäftigten auf der Basis des Indexes der Lebenshaltungskosten aufgewertet werden. Dabei wird wie bei der Beitragsberechnung von einem Mindesteinkommen ausgegangen. Auch für die drei Selbständigenfonds werden seit dem 1. Juli 1990 2% des anrechenbaren Einkommens pro Beitragsjahr bis zu einer Obergrenze (tetto pensionabile) angerechnet, die im Jahr 1992 wie im FPLD bei 52.120.000 Lire lag. Es sind maximal 80% des zugrundegelegten (Brutto-)Einkommens bei 40 Versicherungsjahren als (Brutto-)Rente erreichbar. Ein bedeutender Unterschied zum FPLD besteht jedoch darin, daß Einkommensteile, die die Grenze des "tetto pensionabile" um mehr als 2/3 übersteigen, bei der Rentenberechnung (wie auch bei der Beitragsberechnung) nicht berücksichtigt werden; es gibt also eine obere Beitrags- und Leistungsbemessungsgrenze.9 Nach unten sind die Leistungen für Altersrentenbezieher durch die vorgesehenen Mindestrenten begrenzt. Bis einschließlich 1987 existierten zwei unterschiedliche Mindestrentenbeträge in den drei Sonderfonds. Die höhere der beiden Mindestrenten stand Rentenbeziehern zu, die die vorgesehene Altersgrenze für den Rentenzugang (65 bzw. 60 Jahre) erreicht hatten, während andere Rentner (z.B. Invaliditätsrentner und Hinterbliebene) nur einen geringeren monatlichen Rentenbetrag erhielten. Beide Mindestrentenbeträge lagen stets unter den Mindestrenten des FPLD für die abhängig Beschäftigten. Zum 1.1.1988 wurde die Unterscheidung zwischen den beiden Mindestrenten aufgehoben; zugleich wurden die Mindestrenten von Selbständigenfonds und FPLD vereinheitlicht: 10 seitdem steht den Rentnern der Selbständigenfonds der gleiche Betrag zu, der auch für Rentner im FPLD mit weniger als 780 Beiträgen vorgesehen ist. Dieser belief sich im Jahr 1992 auf 563.100 Lire monatlich bis April sowie auf 577.750 Lire ab Mai. 1 1 Um eine ausreichende Mindestsicherung zu gewährleisten, steht den Selbständigen über 65, die eine Mindestrente beziehen, darüber hinaus wie den abhängig Beschäftigten seit 1985 der einkommensgeprüfte Sozialzuschlag (maggiorazione sociale) nach Gesetz 8

Zur Berechnung der Leistungen in den Selbständigenfonds vgl. Art. 5 und 8 Gesetz 233/1990. 9

Vgl Fabrizio - De Ritis ( 1993), S. 71 - 72.

1 0

Art. 7 Gesetz 140/1985. - Eine Tabelle zur Entwicklung der beiden Mindestrenten der Selbständigenfonds vor der Vereinheitlichung findet sich im Anhang; s. Tabelle A-5.2. 11

Beträge bei 13 Zahlungen pro Jahr.

216

5. Weitere Systeme mit Alterssicherungscharakter

140/1985 zu. Seine Höhe betrug maximal 10.000 Lire monatlich ab Januar 1985, 20.000 Lire ab Juli 1985 und 30.000 Lire ab Januar 1987. Nach der Neufestlegung der Leistung durch Gesetz 544/1988 wurde der Zuschlag auf maximal 50.000 Lire ab Juli 1988 bzw. 80.000 Lire ab Januar 1990 aufgestockt; gleichzeitig wurde die Leistungen auf Personen ab 60 ausgedehnt, denen ein Zuschlag bis zu 30.000 Lire monatlich seit Januar 1989 gewährt wird. 1 2 Seit 1988 entsprechen sich somit die Mindestsicherungsregelungen im FPLD und in den Selbständigenfonds. Auch die den Selbständigen gezahlten "assistenza"-Leistungen gehen zu Lasten der GIAS. Die Rentner der drei Selbständigenkassen haben wie die abhängig Beschäftigten einen Anspruch auf Familienleistungen. Die Familienzulage wird in diesen Fonds weiterhin nach den bis zum 31.12.1987 generell geltenden Bedingungen gezahlt, d.h. die Neuregelung der Familienzulagen 1988 betrifft nicht die Renten aus den Sonderfonds fiir Selbständige.13 Im Rahmen der Reform im Jahre 1990 wurden alle ab Januar 1982 gewährten Renten nach den veränderten Regelungen neu berechnet, wobei Betragsschutz in den Fällen, in denen die vorherigen Regelungen vorteilhafter waren, garantiert wurde. In einer Übergangsphase bis Ende 1995 gibt es die Möglichkeit, neu gewährte Renten nach den vor 1990 gültigen Bestimmungen berechnen zu lassen, falls diese vorteilhafter sind. 1 4 In der überwiegenden Zahl der Fälle hat die Reform zu einer Erhöhung der Leistungen geführt; aus der neuen Berechnungsweise resultieren im Unterschied zu früher auch häufig Leistungen oberhalb der Mindestrente. 15 Die Berechnung der Dienstalters-, Invaliditäts- und Erwerbsunfähigkeitsrenten erfolgt analog zum FPLD. Zu erwähnen ist, daß die Voraussetzung der Aufgabe jeglicher Berufstätigkeit bei Bezug einer Dienstaltersrente im Falle landwirtschaftlicher Erwerbstätigkeit aufgehoben wurde. 16 Hinsichtlich der abgeleiteten Renten an die Hinterbliebenen gab es vor allem in dem landwirtschaftlichen Sonderfonds einige Einschränkungen gegenüber dem FPLD, die aber ebenfalls durch Gesetz 233/1990 zum Januar 1991 weitgehend abgeschafft

19 Eine Tabelle zur Entwicklung der Mindestsicherungsleistungen in den Selbständigenfonds bis zu ihrer Angleichung an die Leistungen des FPLD befindet sich im Anhang; s. Tabelle A-5.3. 13 Das bedeutet, daß hier auch noch für Kinder bis zum Alter von 26 Jahren Familienleistungen bezahlt werden, falls diese sich in einer höheren Schul- oder Universitätsausbildung befinden. 1 4

Art. 8 Gesetz 233/1990.

1 5

Vgl. Fabrizio - De Ritis (1993), S. 197 - 198.

16

Art. 23 Gesetz 485/1972.

5.1 Weitere bedeutende Regelalterssicherungssysteme

217

wurden. 17 Anders als bei den abhängig Beschäftigten ist für die Selbständigen keine "privilegierte" Invaliditäts- bzw. Erwerbsunfähigkeitsrente vorgesehen. 18

5.1.1.1.3 Die Aufwertung der Renten Der Anpassungsmodus der Renten der Sonderfonds für Selbständige änderte sich häufig; über viele Jahre hinweg war ein Zurückfallen gegenüber den Renten des FPLD charakteristisch. 19 Seit 1986 werden die Renten der drei Selbständigenfonds wie die Renten der abhängig Beschäftigten im FPLD halbjährlich zum 1.5. und 1.11. eines jeden Jahres an die erwartete Entwicklung des Indexes der Lebenshaltungskosten angepaßt.20 Im Jahr 1988 wurde ebenfalls die Anpassung an die Löhne eingeführt. 21 Seitdem decken sich die Anpassungsverfahren im FPLD und den Selbständigenfonds.

5.1.1.1.4 Die Zusammenführung von Beiträgen verschiedener Fonds Teilpächter und Kolonisten haben seit 1970 die Möglichkeit, sich auf Antrag im FPLD einzuschreiben und die gegebenenfalls im Sonderfonds für die Landwirtschaft gezahlten Beiträge zu übertragen und aufzustocken. 22 Gesetz 233/1990 hat auch eine Lösung für die häufig anzutreffende Situation vorgesehen, daß Rentenbeiträge bei den Selbständigenfonds und dem FPLD vorliegen: Der Anspruchsberechtigte muß nun nicht mehr unbedingt eine (für ihn u.U. kostspielige) Zusammenführung der Leistungsanwartschaften nach Gesetz 29 beantragen, sondern es kann auch eine gemeinsame Rente anteilig von zwei Fonds gezahlt werden, wenn insgesamt die Bedingungen für den Bezug einer Rente erfüllt sind; diese Möglichkeit ist in der Regel für den Anspruchsberechtigten vorteilhafter. 23

5.1.1.1.5 Die Finanzierung der Leistungen Die Pflichtversicherungsbeiträge wurden bis zur Reform im Jahre 1990 in allen drei Selbständigenfonds zum einen Teil als Fixbeitrag, zum anderen Teil 1 7

Art. 12 Gesetz 233/1990; vgl. auch Billia (1991), S. 49.

1 8

Art. 6 Gesetz 222/1984, in dem diese Leistung geregelt ist, schließt Selbständige explizit aus. - Zu den "priviligierten" Renten bei Invalidität bzw. Erwerbsfähigkeit vgl. auch Kap. 4.2.1.5. 1 9

Vgl. Eggers (1980), S. 168 - 169.

2 0

Gesetz 41/1986.

2 1

Vgl. Commissione Parlamentare (1991), Vol. I , S. 20.

2 2

DPR 1434/1970.

2 3

Vgl. Fabrizio - De Ritis (1993), S. 37 - 38.

218

5. Weitere Systeme mit Alterssicherungscharakter

als Prozentsatz des Betriebseinkommens erhoben. Seit dem 1. Juli 1990 24 zahlen Handwerker und Händler einen festen Prozentsatz des im Vorjahr bei der Einkommensteuer deklarierten Betriebseinkommens als Rentenversicherungsbeitrag. Dieser belief sich zunächst auf 12% und wurde fur 1992 auf 13% erhöht. Für mitarbeitende Familienmitglieder und Versicherte unter 21 Jahren reduziert sich der Beitrag: er betrug zunächst 9%, ab 1992 10% der gleichen Basis. 25 Um der vor allem bei den Selbständigen verbreiteten Praxis der Beitragshinterziehung entgegenzuwirken, wurde seit 1990 ein jährlich aufgewertetes Mindesteinkommen zur Errechnung der Beiträge festgelegt; dieses betrug 1992 1.499.953 Lire monatlich (17.999.440 Lire im Jahr), woraus ein Mindestrentenbeitrag von 194.896 Lire (ermäßigt: 149.920 Lire) monatlich resultierte. 26 Im Unterschied zum FPLD existiert auch eine obere Beitragsbemessungsgrenze, die bei 1 2/3 des "tetto pensionabile", d.h. der jährlich aufgewerteten Grenze, bis zu der bei der Rentenberechnung ein Steigerungssatz von 2% pro Jahr angerechnet wird, liegt. Im Jahr 1992 belief sich diese Beitragsbemessungsgrenze auf 86.866.000 Lire pro Jahr. 27 Für den landwirtschaftlichen Fonds werden die Beiträge von einer gesonderten Institution (dem SCAU) 2 8 eingetrieben. Diese Institution teilt die Betriebe auf der Basis des über den Katasterwert ermittelten durchschnittlichen jährlichen Reinertrages in vier periodisch durch Dekret neu festgelegte Einkommensklassen ein. Je nach Klasse des Betriebs wird den jeweiligen Versicherten eine bestimmte Zahl von Jahresarbeitstagen (156, 208, 216 oder 312) zugeordnet, die wiederum mit dem jährlich durch Ministerialdekret festgelegten Durchschnittseinkommen pro Tag (1992: 63.136 Lire) multipliziert werden. Mittels Division durch 52 wird das durchschnittliche Wocheneinkommen ermittelt, von dem der Versicherte 12% - bzw. 9% für Personen unter 21 Jahren - als Rentenversicherungsbeitrag abführen muß. Für Bergbauern und Bauern in anderen benachteiligten Regionen gilt ein verminderter Beitragssatz von 9% bzw. ermäßigt 4,5%. Zusätzlich ist 1992 1% als Beitrag zur Deckung bestimmter Hinterbliebenenrenten zu zahlen, 29 so daß sich die Beiträge 1992 auf 13%/10,5% bzw. für Bauern in benachteiligten Gebieten auf 10%/5,5% beliefen. In allen drei Sonderfonds ist eine freiwillige Weiterversicherung möglich. Dabei erfolgt seit 1990 auf der Basis des Einkommens der letzten drei Berufs2 4

Zur Neufestsetzung der Beiträge vgl. Art. 7 Gesetz 233/1990.

2 5

Art. 6 Abs. 7 Gesetz 415/1991. Für 1993 wurden die Beiträge nochmals durch Art. 6 Gesetz 359/1992 erhöht. 2 6

Vgl. Fabrizio - De Ritis (1993), S. 71.

2 7

Vgl. Fabrizio - De Ritis (1993), S. 72.

2 8

Servizio Contributi Agricoli Unificati.

2 9

Dieser durch Art. 12 Gesetz 233/1990 festgelegte Zuschlag belief sich 1990 und 1991 auf 2%. Vgl. Fabrizio - De Ritis (1993), S. 67.

5.1 Weitere bedeutende Regelalterssicherungssysteme

219

jähre eine Einordnung in eine Skala von sechs (bzw. im landwirtschaftlichen Fonds vier) Beitragsklassen mit festgelegten Beiträgen. 30 Da die Selbständigen selbst für die Abführung ihrer Beiträge verantwortlich sind, gilt für sie nicht das "principio dell'automaticità", das die abhängig Beschäftigten im Falle der Beitragshinterziehung des Arbeitgebers schützt. 31 Die finanzielle Lage der Selbständigenfonds ist unterschiedlich. Während die Fonds für Handwerker und Handelstreibende aufgrund des Verhältnisses von Versicherten und Rentnern die letzten Jahre stets mit einem Überschuß abschlossen,32 klaffen im Fonds für die Landwirtschaft seit vielen Jahren aufgrund des zunehmend ungünstigeren Verhältnisses von Versicherten und Rentnern sowie wegen der geringen Beiträge und der Aufstockung fast aller Renten auf das Niveau der vorgesehenen Mindestrente Einnahmen und Ausgaben eklatant auseinander. So deckten in den Jahren 1989 bis 1992 die Einnahmen dieses Sonderfonds im Schnitt nur etwa ein Viertel bis ein Fünftel der Ausgaben. 33 Im Jahr 1989 lag das Jahresdefizit noch bei 6.566 Milliarden Lire; bis 1992 stieg es über 7.166 (1990) über 7.672 (1991) auf 7.697 Milliarden Lire. 3 4 Das rechnerische Gesamtdefizit des Fonds hatte sich bis zum 31.12.1991 auf40.477 Milliarden Lire summiert. 35 Seit der Einrichtung der GIAS beim INPS ist dieser Fonds auch für die "assistenza"- (Teil-) Leistungen an die Selbständigen verantwortlich und weist somit den überwiegenden Teil der Ausgaben (und der Defizite) des landwirtschaftlichen Sonderfonds aus. Ein Teil der Defizite wird in direkter Form durch Staatsbeteiligung (concorso dello stato) gedeckt. Allerdings ist der Staat seinen aus Art. 37 Gesetz 88/1989 resultierenden Unterstützungsverpflichtungen de facto bisher nur ungenügend nachgekommen.36 Da im Rahmen der Gesamtbilanz des INPS eine Verrechnung der Resultate der verschiedenen Rentenfonds der AGO-IVS durchgeführt wird, wird das verbleibende Defizit des landwirtschaftlichen Sonderfonds im Rahmen der "intersektoralen Solida-

3 0

Art. 3 und Art. 10 Gesetz 233/1990. Die Skala flir den landwirtschaftlichen Bereich weicht dabei von derjenigen für die anderen beiden Fonds ab. 3 1 Vgl. Fabrizio - De Ritis (1993), S. 50. Zum "principio dell'automaticità" vgl. Kap. 4.1 der vorliegenden Arbeit. 3 2

So wies der Fonds für Handwerker in den letzten Jahren nominal steigende Überschüsse von 875 (1990), 1.516 (1991) und 1.729 (1992) Milliarden Lire aus. Im Fonds für Handelstreibende stiegen die Überschüsse ebenfalls, und zwar von 741 (1990) über 1.256 (1991) auf 1.370 (1992) Milliarden Lire. Vgl. /ATC( 1993a), S. 187. 3 3 Vgl. die Zahlen in INPS (1993b), tomo secondo, S. 645, sowie CENSIS (1992a), S. 332 und CENSIS (1993), S. 346. 3 4

Vgl. /ATO (1993a), S. 187.

3 5

Vgl. INPS (\993b), tomo secondo, S. 654 - 655.

3 6

Vgl. dazu auch die Zahlen in Walter (1994), S. II.

220

5. Weitere Systeme mit Alterssicherungscharakter

rität" von den anderen Rentenversicherungen des allgemeinen Systems (regime generale) de jure als Kredit, de facto als Zuschuß getragen. 37

5.1.1.1.6 Anzahl und Verteilung der Renten in den Selbständigenfonds Zur Jahreswende 1991/1992 wurden vom Selbständigenfonds für die Landwirtschaft 1.923.841 Renten gezahlt, vom Fonds für Handwerker 757.733 Renten und vom Fonds für Handelstreibende 732.157 Renten. 38 Der landwirtschaftliche Sonderfonds ist somit in bezug auf die Zahl der gewährten Leistungen mit über 1,9 Millionen Renten mit Abstand der größte der drei Selbständigenfonds; auf ihn entfallen etwa 11% aller an Beschäftigte der Privatwirtschaft und etwa 13,2% aller vom INPS gezahlten Renten, auf die anderen beiden Fonds jeweils knapp über 4% der Renten des INPS bzw. 5% aller Renten der Privatwirtschaft. 39 Betrachtet man die Verteilung der gezahlten Renten auf die verschiedenen Rentenarten, so fällt zunächst das vor allem im landwirtschaftlichen Sonderfonds bis heute ausgeprägte Übergewicht von Invaliditätsrenten im Vergleich zu den Altersrenten ins Auge. Auf eine Altersrente entfielen hier Anfang 1992 noch ca. 2,3 Invaliditätsrenten, 40 während der entsprechende Wert für die Gesamtheit aller vom INPS gezahlten Renten im gleichen Jahr bereits wesentlich niedriger lag. Der Rückgriff auf Invaliditätsrenten angesichts des lückenhaften Ausbaus von Leistungen bei Arbeitslosigkeitund einer fehlenden Strukturpolitik war über viele Jahre vor allem für den Agrarsektor entscheidend. Dieses Faktum war maßgeblich für die stark steigenden Defizite der Kasse verantwortlich. Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre kamen in den Selbständigenfonds auf eine neue Alters- oder Dienstaltersrente etwa zwei neue Invaliditäts- oder Erwerbsunfähigkeitsrenten (FPLD: ca. 0,6). Zwar wurde die Neugewährung von Invaliditätsrenten bereits seit Beginn der 80er Jahre zunehmend restriktiver gehandhabt, jedoch führte, wie Abbildung 5.1 verdeutlicht, erst die Änderung des Invaliditätsbegriffs im Jahr 1984 41 zu einer allmählichen Stabilisierung des Verhältnisses von neuen Invaliditäts- bzw. Erwerbsunfähigkeitsrenten gegenüber den Alters- und Dienstaltersrenten auf einem niedrigeren Niveau. Zu Beginn der 90er Jahre lag in den Selbständigenfonds die Zahl der Zugangsrenten im Bereich Invalidität/Erwerbsunfähigkeit schließlich "nur"

3 7 Vgl. hierzu die Ausführungen zur Finanzierung des FPLD, Kap. 4.7, sowie auch Eggers (1980), S. 174. 3 8

Vgl. ISTAT (\992>6), S. 23.

3 9

Eigene Berechnungen nach ISTA Τ (1993e), S. 23.

4 0

Im Jahre 1989 lag der entsprechende Wert noch bei 2,8; vgl. ISTAT ( 1991f), S. 25.

4 1

Vgl. Kap. 4.2.1.3 der vorliegenden Arbeit.

5.1 Weitere bedeutende Regelalterssicherungssysteme

221

noch bei ca. 30% bezogen auf die Alters- und Dienstaltersrenten (FPLD: etwa 15%). 42

Die Entwicklung des Verhältnisses von neugewährten Invaliditäts- bzw. Erwerbsunfähigkeitsrenten und Alters- bzw. Dienstaltersrenten (1980 - 1991, in % )

«

FPLD



Selbständigenfonds

Quelle: CENSIS (1992a), S. 336.

Abbildung 5.1

Noch 1989 lag aufgrund des damaligen Rentenberechnungsverfahrens für die Selbständigen in keiner der Kassen und bei keiner der Rentenarten der Anteil der Renten über der Mindestrente höher als 1%. Da fast nur Mindestrenten gezahlt wurden, bewegte sich die durchschnittliche Rentenhöhe der drei Kassen auf vergleichbarem Niveau. 43 1992, d.h. nur drei Jahre später, zeigen sich bereits deutliche Auswirkungen der erfolgten Angleichung des Rentenberechnungsverfahrens an dasjenige der abhängig Beschäftigten (Tabelle 5.1).

4 2 Eine Tabelle mit den absoluten Zahlen der zwischen 1980 und 1991 neugewährten Renten (nach Rentenart) findet sich im Anhang; s. Tab. A-5.4. 4 3

Vgl. ISTAT (\99\f),

S. 25.

5. Weitere Systeme mit Alterssicherungscharakter

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Renteneinkommen

Frauen,

Männer,

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Einkommen aus selbständiger Beschäftigung

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Alleinst.

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Einkommen aus abhängiger Beschäftigung

Einkommen aus Vermögen

Einkommensquelle

10. Empirische r Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

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570

10. Eine empirische Analyse der Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

Sonstige Transfers werden von alleinstehenden Rentnern und Rentnerinnen - ähnlich wie von alleinstehenden Nichtrentnern und Nichtrentnerinnen praktisch gar nicht bezogen. A m höchsten liegt der Anteil der Bezieher mit 84,0% bei den Paaren, ein Wert von 73,4% ist für die "anderen" RHH zu verzeichnen. Da es sich bei den "sonstigen Transfers", wie erwähnt, in der Mehrzahl um bedürftigkeitsgeprüfte Leistungen im Rahmen des Familienlastenausgleichs handelt, erscheint die Beobachtung, daß mehr Rentnerpaare als Nichtrentnerpaare "sonstiges Einkommen" beziehen, angesichts ihres im Durchschnitt geringeren absoluten Haushaltseinkommens verständlich. Die Tatsache, daß bei den "anderen", d.h. in der Regel größeren Haushalten gerade umgekehrt ein wesentlich größerer Anteil der Nichtrentner als der Rentner sonstige Transfers bezieht, läßt sich daraus erklären, daß es sich häufig um Familien mit Kindern handelt, die Familienleistungen beziehen, während z.B. in Fällen, in denen ältere Menschen mit ihren (erwachsenen) Kindern leben, für die Aszendenten seit einigen Jahren kein Leistungsanspruch mehr besteht. Auch die Verbreitung bestimmter Einkommensarten verändert sich mit dem Alter, wie die folgende Tabelle 10.6 deutlich macht. Tabelle 10.6 Anteil der Haushalte, die die jeweilige Einkommenskategorie beziehen, nach Alter des Haushaltsvorstandes und Rentnerstatus 55-64 Einkommensquelle

RHH

65-74 a)

RHH

über 74 alle RHH

unter 55

RHH

b)

NRHH

über 54 alle NRHH

NRHH

Einkommen aus Vermögen

97,1%

94,1%

93,9%

95,0%

95,9%

96,5%

96,0%

Einkommen aus abhängiger

28,7%

15,0%

6,0%

16,9%

78,5%

62,6%

76,1%

4,7%

3,7%

2,9%

3,8%

28,8%

51,0%

32,2%

Renteneinkommen

100,0%

100,0%

100,0%

100,0%

15,8%

32,0%

18,2%

Sonstige Transfers

57,0%

49,1%

32,4%

47,1%

79,0%

70,1%

77,6%

1,7%

1,5%

3,5%

2,1%

3,1%

2,0%

2,9%

Beschäftigung Einkommen aus selbständiger Beschäftigung

sonstiges Einkommen

Anmerkungen: a) RHH = Rentnerhaushalte (Haushalte mit einem Haushaltsvorstand 55 Jahre oder älter sowie mit Bezug von Rentenleistungen), b) NRRH ss Nichtrentnerhaushalte (alle übrigen Haushalte). Quelle·. Berechnungen auf der Basis der Daten der Banca d'Italia für 1989.

10. Empirische

nse

r Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

Die Berechnungen erfüllen im wesentlichen die aus den bisher dargestellten Ergebnissen resultierenden Erwartungen. Bei den NRHH nimmt der Verbreitungsgrad des Einkommens aus Vermögen oberhalb der Altersgrenze von 55 Jahren für den Haushaltsvorstand leicht zu (96,5% gegenüber 95,9%). 2 8 Die Häufigkeit von Einkommen aus abhängiger Beschäftigung nimmt aus den bereits erläuterten Gründen mit zunehmendem Alter des Haushaltsvorstandes der NRHH ab, diejenige des Einkommens aus selbständiger Beschäftigung dagegen zu. In der Gruppe "über 54" beziehen immerhin noch 62,6% der NRHH Einkommen aus abhängiger Beschäftigung und 51% Einkommen aus selbständiger Beschäftigung. Renteneinkommen (von Familienmitgliedern) stellen in fast einem Drittel der NRHH mit Haushaltsvorstand über 54 eine Einkommensquelle dar. Der Anteil der NRHH, die "sonstige Transfers" beziehen, nimmt mit steigendem Alter ab: beläuft er sich bei den Haushalten, deren Vorstand nicht älter als 54 Jahre ist, noch auf 79%, so liegt er bei den Haushalten mit älterem Vorstand nur noch bei 70,1%. Zwei Faktoren spielen hier vermutlich eine Rolle: zum einen haben Personen oberhalb der gesetzlichen Altersgrenzen - und das sind in der "älteren" Altersgruppe alle im Kernsystem versicherten Frauen und ein Großteil der Männer - keinen Anspruch mehr auf eventuelle Arbeitslosenleistungen. Noch stärker dürfte zum anderen der Umstand wiegen, daß sich mit zunehmendem Alter dadurch, daß die Kinder erwachsen werden und ausziehen, der (Ehe-)Partner stirbt o.ä. die durchschnittliche Zahl der Haushaltsmitglieder verkleinert und der Anteil der Single-Haushalte zunimmt. Hierdurch entfällt jedoch auch in vielen Fällen der Anspruch auf Familienleistungen bzw. indirekte Transfers durch Steuervergünstigungen, so daß der Anteil der Bezieher von Transferleistungen insgesamt abnimmt. Eine lediglich marginale Rolle spielen schließlich in beiden untersuchten Altersgruppen der NRHH die "sonstigen Einkommen". Bei der sehr hohen Verbreitung von Einkommen aus Vermögen bei den RHH - die mit 95% im Durchschnitt etwa so hoch wie in den NRHH (96%) liegt - ist es bemerkenswert, daß der ausgewiesene Prozentsatz oberhalb der Altersgruppe "55 - 64 Jahre" leicht zurückgeht, obwohl ein steigendes Gewicht der Vermögenseinkünfte mit zunehmendem Alter festgestellt worden war. Dies läßt vermuten, daß doch ein Teil der Alten während der Rentenbezugsphase zum Entsparen gezwungen ist und die Ersparnisse bzw. Vermögenswerte aufbraucht - die Vermutung bestätigt sich, wenn man die kalkulatorische Miete aus den Vermögenseinkünften herausrechnet, da in diesem Fall ein deutlicher altersabhängiger Rückgang der Verbreitung von Vermögenseinkünften von 84,5% über 80% auf 73,8% zu beobachten ist. Wie erwartet, nimmt die Verbreitung von Einkommen aus abhängiger Beschäftigung bei den 2 8 Die leichte Zunahme der Verbreitung Herausrechnung der kalkulatorischen Miete.

von

Vermögenseinkünften

bestätigt

sich bei

5 7 2 1 0 . Eine empirische Analyse der Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

RHH mit steigendem Alter deutlich ab, diejenige des seltener anzutreffenden Einkommens aus selbständiger Beschäftigung weniger deutlich. Immerhin beziehen noch 6% der RHH mit einem Haushaltsvorstand über 74 Jahren Einkommen aus abhängiger und 2,9% Einkommen aus selbständiger Beschäftigung. Die Einkommenskategorie "sonstige Transfers" verliert oberhalb der Altersgruppe "55 - 64 Jahre", wie auch bei den NRHH beobachtet, signifikant an Verbreitung; sie sinkt von 57% über 49,1% auf 32,4%. Auch hierfür dürfte die abnehmende durchschnittliche Haushaltsgröße mit dem hiermit verbundenen Verlust des Anspruchs auf Familienleistungen und Steuervergünstigungen die plausibelste Erklärung sein. "Sonstiges Einkommen" wird in der Gruppe der RHH mit Haushaltsvorstand über 74 Jahre von 3,5% bezogen; dieser Wert liegt immerhin mehr als doppelt so hoch wie für die "jüngeren" Altersgruppen. Auf die mögliche Unterstützung armer Alter durch private Transfers wurde bereits verwiesen. Aufgrund der hier dargestellten Berechnungsergebnisse kann im Hinblick auf die Einkommenszusammensetzung von Rentnerhaushalten zusammenfassend festgehalten werden, daß sich das Budget der meisten Rentnerhaushalte in Italien fast ausschließlich aus Vermögens- und Renteneinkommen zusammensetzt und nur in größeren Haushalten, in denen weitere erwerbstätige Personen leben, Erwerbseinkommen als bedeutende dritte Einkommensquelle hinzukommt. "Sonstige Transfers" werden von vielen Haushalten bezogen, machen jedoch quantitativ nur einen sehr geringen Teil des durchschnittlichen Haushaltsbudgets aus. Den übrigen Einkommensquellen kommt in der Praxis dagegen wenig Bedeutung zu.

10.3.3 Relative Wohlstandspositionen

Um die wirtschaftliche Lage verschiedener Personengruppen miteinander vergleichen zu können, wird im folgenden der Indikator "relative Wohlstandsposition" herangezogen. Unter Zugrundelegung der (ursprünglichen) OECDÄquivalenzskala, die dem ersten Erwachsenen im Haushalt ein Gewicht von 1, weiteren Erwachsenen (bzw. Personen ab 14 Jahren) ein Gewicht von 0,7 und Kindern unter 14 Jahren ein Gewicht von 0,5 zuordnet, wird das verfügbare Einkommen pro Erwachsenenäquivalenzeinheit für verschiedene (Rentner und Nichtrentner-)Haushalte errechnet und zu den Werten von Vergleichshaushalten in Beziehung gesetzt. Dieser Vorgehensweise liegen zwei vereinfachende Prämissen zugrunde, nämlich die Vorstellungen, -

"daß das gesamte Haushaltseinkommen in einen Pool fließt, aus dem ohne Vorbehaltsrechte der Konsum aller Mitglieder finanziert wird" (PoolAnnahme), sowie

10. Empirische

-

nse

r Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

"daß das Haushaltseinkommen bzw. der daraus finanzierte Konsum aller Haushaltsmitglieder so aufgeteilt wird, daß alle Mitglieder das gleiche Wohlfahrtsniveau erreichen" (Wohlfahrtsgleichverteilungs-Annahme). 29

Dabei kommen in Haushalten mit mehreren Personen durch das gemeinsame Wirtschaften Skaleneffekte zum Tragen. Interessant ist sowohl eine Gegenüberstellung der relativen Wohlstandspositionen von Personen in Rentner- und Nichtrentnerhaushalten als auch ein Vergleich der von Frauen und Männern erreichten Werte.

10.3.3.1 Ein Vergleich von Personen in Rentner- und Nichtrentnerhaushalten Ein Vergleich der relativen Wohlstandspositionen von Personen in Rentnerund Nichtrentnerhaushalten knüpft an die schon im Zusammenhang mit den Modellfällen untersuchte Frage an, inwiefern eine Aufrechterhaltung der Einkommensposition im Alter gewährleistet ist. Während diese Frage bisher jedoch nur institutionell mit Bezug auf die Rentenleistungen des Kernsystems geprüft wurde, erfolgt nun eine globale Betrachtung aller Rentnerhaushalte (in der gewählten Definition) unter Einbeziehung aller Einkommensarten. Tabelle 10.7 zeigt die relativen Wohlstandspositionen von Personen in Rentnerhaushalten in Relation zu allen Personen in Nichtrentnerhaushalten auf, wobei die Überschriften der Spalten zwei bis sechs jeweils den Zähler der in Spalte eins ausgewiesenen Quotienten präzisieren. Auf den ersten Blick wird deutlich, daß die ausgewiesenen Werte in allen Zellen, in der Mehrzahl der Zellen sogar deutlich, unter 100% liegen. Dies bedeutet, daß in den hier betrachteten Typen von Rentnerhaushalten im Durchschnitt ein Äquivalenzeinkommen erzielt wird, das signifikant unter dem durchschnittlichen Äquivalenzeinkommen einer in einem Nichtrentnerhaushalt lebenden Person liegt. Allerdings gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den RHH: Auffallend hoch sind z.B. die Werte für alleinstehende männliche Rentner zwischen 55 und 64 bzw. zwischen 65 und 74 Jahren. Diese Rentenbezieher erreichen immerhin, wie die nur knapp unter 100% liegenden Werte zeigen, ein Einkommen, das fast dem durchschnittlichen Äquivalenzeinkommen aller Personen in NRHH entspricht. Alleinstehende 2Q Hauser/Stubig (1985), S. 47 - 48. - Es muß darauf verwiesen werden, daß von einer tatsächlichen Gleichverteilung des Haushaltseinkommens bei der Einkommensverwendung nicht ausgegangen werden kann. Neuere Studien, so z.B. Jenkins (1991), betonen daher auch die Notwendigkeit, sich mit der tatsächlichen Einkommensverteilung innerhalb des Haushalts stärker auseinanderzusetzen. Erste Studien zeigen die Operationalisierungsschwierigkeiten dieses Ansatzes. Dennoch deutet sich an, daß die vereinfachende Annahme, das Haushaltseinkommen werde grundsätzlich gepoolt und "gleichberechtigt" verwendet, tendenziell zu einer Unterbewertung von Armut unter Frauen (und Kindern) führt; so z.B. das Ergebnis von Findlay/Wright (1992), die speziell Italien und die USA untersuchten.

574

10. Eine empirische Analyse der Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

Männer, die das 75. Lebensjahr bereits vollendet haben, stehen dagegen mit einem Wert von 74,9% wesentlich schlechter da. Mehrere Gründe können für die errechneten Werte verantwortlich sein: Zum einen ist anzunehmen, daß ein Teil der "jüngeren" Rentenbezieher neben der Rente noch Einkommen aus Erwerbsarbeit bezieht, während dies bei den mindestens 75jährigen selten der Fall sein dürfte. Hinweise hierauf ergaben sich sowohl aus Kapitel 2.1.1.2.2 zur Arbeitsmarktbeteiligung der Altenbevölkerung als auch aus dem vorangegangenen Abschnitt über die empirischen Berechnungen zur Einkommenszusammensetzung verschiedener Haushaltstypen, wenn auch exakte Schlußfolgerungen aus diesen Berechnungen aufgrund der Tatsache, daß in ihnen nicht gleichzeitig nach Geschlecht, Haushaltsgröße und Alter differenziert wurde, nicht abzuleiten sind. Tabelle 10.7 Relative Wohlstandspositionen von Personen in Rentnerhaushalten im Vergleich zum Durchschnitt aller Personen in Nichtrentnerhaushalten, nach Haushaltstyp und Geschlecht ( Zugrundelegung der OECD - Äquivalenzskala*) Haushaltstyp

Person in RHHa^ des jeweiligen Typs /

allein-

allein-

Personen in Personen

stehende

stehende

Paar-

in

Alle Personen

Männer,

Frauen,

haushalten,

anderen

in

RHH

RHH

RHHc)

RHH

RHH

88,68%

74,09%

76,74%

83,84%

79,01%

Person in RHH mit HHV 55 - 64 Jahre / alle Personen in NRHH

97,85%

81,27%

80,36%

83,88%

83,35%

Person in RHH mit HHV 65 - 74 Jahre /

95,69%

72,74%

76,68%

84,42%

78,83%

74,93%

71,93%

72,28%

82,38%

74,15%

alle Personen in NRHHb)

alle Personen in NRHH Person in RHH mit HHV 75 und älter / alle Personen in NRHH Anmerkungen:

* = Netto - Äquivalenzeinkommen, berechnet unter Zugrundelegung der (ursprünglichen) OECD-Skala: Erster Erwachsener im Haushalt: Gewicht 1, jede weitere Person 14 Jahre und älter: Gewicht 0,7; Kinder: Gewicht 0,5. a) RHH = Rentnerhaushalte (Haushalte mit einem Haushaltsvorstand 55 Jahre oder älter sowie mit Bezug von Rentenleistungen). b) NRRH = Nichtrentnerhaushalte (alle übrigen Haushalte). c) Paar = Verheiratetes oder in eheähnlicher Gemeinschaft lebendes Paar.

Quelle Berechnungen auf der Basis der Daten der Banca d'Italia für 1989.

10. Empirische

nse

r Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

In den niedrigeren relativen Wohlstandspositionen der "alten" Bestandsrentner kann sich zudem aber auch der relative Rückfall der Renten durch das dargestellte, gestaffelte Rentenanpassungsverfahren spiegeln. Nicht zuletzt ist zu beachten, daß es sich hier, da eine Zeitpunktbetrachtung vorliegt, um eine ältere Kohorte handelt, die vermutlich im Rahmen des damals im Auf- und Ausbau befindlichen Rentensystems geringere Rentenansprüche erworben hat als heutige Zugangsrentner. Alleinstehende Rentnerinnen erreichen insgesamt und in allen drei untersuchten Altersgruppen nicht nur wesentlich geringere relative Wohlstandspositionen als Personen in NRHH, sondern sie schneiden auch jeweils erheblich schlechter ab als männliche alleinstehende Rentenbezieher. Während für alleinstehende Männer ein durchschnittliches Äquivalenzeinkommen von 88,7% bezogen auf Personen in NRHH zu verzeichnen ist, erreichen alleinstehende Frauen nur 74,1% - dies entspricht einer Differenz von 14,6 Prozentpunkten. Gewichtige Gründe liegen in den erheblichen statistischen Differenzen zwischen der durchschnittlichen Einkommenshöhe und Beitragszeit von Frauen und Männern, aus der unterschiedlich hohe Altersbezüge der Rentner und Rentnerinnen resultieren. Auch bei den alleinstehenden Rentnerinnen sinken die Werte mit zunehmendem Lebensalter. Anders als bei den Männern ist bei Frauen die größte Verschlechterung der relativen Wohlstandspositionen jedoch zwischen den Altersgruppen "55 bis 64" und "65 bis 74" und damit in einem früheren Lebensalter zu beobachten. Hier sinkt die durchschnittliche relative Wohlstandsposition verglichen mit Personen in NRHH von ca. 81,3% auf ca. 72,7%. Denkbar ist auch hier ein gewisser Einfluß zusätzlicher Erwerbseinkommen in der "jüngsten" Rentnerinnengruppe. Als gewichtigerer Einflußfaktor ist jedoch die bedürftigkeitsgeprüfte Sozialrente anzusehen: die ab 65 zur Gruppe der RHH stoßenden Sozialrentenbezieher(innen) bewirken ein signifikantes Absinken des Einkommensdurchschnitts der Single-RHH. Aufgrund der Tatsache, daß es sich bei den Empfängern von Sozialrenten ganz überwiegend um Frauen handelt, ist hiervon jedoch auch fast nur die Gruppe der weiblichen Alten betroffen. Für die ältesten Rentnerinnen ab 75 ergeben sich dagegen kaum weitere Verschlechterungen, so daß für diese Gruppe die Differenz zwischen alleinstehenden Männern und Frauen wesentlich geringer ausfällt als für die anderen Altersgruppen. Es steht zu vermuten, daß es sich bei vielen alleinstehenden Frauen dieser Altersgruppe um Witwen handelt, die (eventuell zusätzlich zu ihrer eigenen Rente) eine Witwenrente beziehen. Personen, die als Paar einen RHH bilden, stehen sich im Durchschnitt bezüglich der relativen Wohlstandspositionen wesentlich schlechter als alleinstehende Rentner und nur unwesentlich besser als alleinstehende Rentnerinnen; in der Altersklasse "Haushaltsvorstand 55 bis 64 Jahre" geht es ihnen

576

10. Eine empirische Analyse der Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

sogar schlechter als den Rentnerinnen. Dies mag auf den ersten Blick angesichts der "economies of scale" eines größeren Haushalts überraschen, ist aber erklärlich, wenn man bedenkt, daß es sich vielfach um Ehepaare handelt, in denen ein Partner (zumeist die Frau) zumindest zeitweilig gar nicht oder nur eingeschränkt erwerbstätig war und daher keine oder nur geringe Rentenansprüche erworben hat. Personen in den übrigen, d.h. zumeist größeren Rentnerhaushalten, erreichen im Durchschnitt relative Wohlstandspositionen, die wesentlich höher als diejenigen von alleinstehenden Frauen und Paaren, aber etwa 5 Prozentpunkte unter denjenigen alleinstehender Männer liegen. Es ist auffallend, daß die Werte sich mit zunehmendem Alter des Haushaltsvorstandes nur unwesentlich verändern und stets zwischen ca. 82,4% und ca. 84,4% liegen. Der Grund dürfte im Wesentlichen in dem hohen Gewicht der Einkommen der übrigen Familienmitglieder zu sehen sein. Betrachtet man die Gesamtheit der in Rentnerhaushalten lebenden Personen, so liegt ihre relative Wohlstandsposition um etwa 20%, d.h. um ein Fünftel niedriger als für Personen in NRHH. 3 0 In der Gruppe der RHH mit 55- bis 64jährigen Haushaltsvorständen wird dieser Wert noch deutlich überboten, in den Haushalten mit den ältesten Haushaltsvorständen (ab 75) dagegen bei weitem nicht mehr erreicht. Der Wert von 80% bezogen auf das Einkommen der Erwerbszeit entspricht der Konzeption des (obligatorischen) Rentensystems, ist jedoch im Rahmen dieses Systems, wie die Modellrechnungen zeigten, selbst mit einer vollen Versicherungszeit kaum erreichbar. Die Tatsache, daß ein entsprechendes Wohlstandsniveau im Vergleich zu den Personen in NRHH von den Personen in RHH dennoch im Durchschnitt erreicht wird, deutet auf einen größeren Anteil sonstiger Einkommensquellen bei älteren Menschen hin (z.B. auf Einkommen aus Vermögen), ist sicherlich zum Teil aber auch darauf zurückzuführen, daß in den "Altenhaushalten" häufig unterdurchschnittlich wenige ökonomisch abhängige Personen (z.B. Kinder) leben, die von dem jeweiligen Einkommen mitzuversorgen sind. In jedem Fall haben Rentner im Durchschnitt mit einem Absinken der relativen Wohlstandsposition mit zunehmendem Alter zu rechnen. Festzuhalten ist allerdings, daß vor allem das Niveau der ermittelten relativen Wohlstandspositionen nicht unwesentlich von der verwendeten Äquivalenzskala abhängig ist. Führt man z.B. eine Sensitivitätsrechnung unter Verwendung der "modifizierten" OECD-Äquivalenzskala (mit den Gewichten 1 für den Haushaltsvorstand / 0,5 für jeden weiteren Erwachsenen bzw. Person ab 14 Jahren / 0,3 für jedes im Haushalt lebende Kind unter 14 Jahren) durch, in Die absoluten durchschnittlichen Werte für das Jahresäquivalenzeinkommen lagen nach eigenen Berechnungen 1989 in NRHH bei 17,5 Mio. Lire, in RHH für alleinstehende Männer bei 15,5 Mio. Lire, für alleinstehende Frauen bei 13 Mio. Lire, für Personen in Paarhaushalten bei 13,4 Mio. Lire und für Personen in anderen Haushalten bei 14,7 Mio. Lire.

10.3 Empirische Ergebnisse zur Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

577

so erhöht sich das den Nenner des betrachteten Quotienten bildende durchschnittliche Äquivalenzeinkommen der N R H H . 3 1 Dies bewirkt vor allem im Falle der alleinstehenden Rentner und Rentnerinnen eine erhebliche Verringerung der relativen Wohlstandspositionen, da hier der Zähler von der Variation der Äquivalenzskala unberührt bleibt. Bei den alleinstehenden Rentnern fallen die Werte in der Altersklasse "55 bis 64 Jahre" auf 83,1%, in der Altersklasse "65 bis 74 Jahre" auf 81,2% und in der Altersklasse "ab 75" sogar auf 63,6%; die alleinstehenden Rentnerinnen erreichen in den entsprechenden Altersklassen nun lediglich 69%, 61,8% und 61,1%. Tabelle

10.8

Relative Wohlstandspositionen von Personen in Rentnerhaushalten im Vergleich zum Durchschnitt aller Personen in Nichtrentnerhaushalten, nach Haushaltstyp und Geschlecht (Zugrundelegung der modifizierten OECD - Äquivalenzskala*) Haushaltstyp

Person in RHHa) des jeweiligen Typs /

allein-

allein-

Personen in Personen

stehende

stehende

Paarhaus-

in

Männer,

Frauen,

halten,

anderen

in

RHH

RHH

RHH0)

RHH

RHH

75,28%

62,89%

73,82%

85,02%

73,82%

83,06%

68,99%

77,31%

85,40%

79,81%

81,23%

61,75%

73,76%

85,86%

73,62%

63,61%

61,06%

69,54%

81,86%

67,07%

Alle Personen

alle Personen in NRHHb) Person in RHH mit HHV 55 -64 Jahre / alle Personen in NRHH Person in RHH mit HHV 65 - 74 Jahre / alle Personen in NRHH Person in RHH mit HHV 75 und älter / alle Personen in NRHH Anmerkungen:

* = Netto-Äquivalenzeinkommen, berechnet unter Zugrundelegung der modifizierten OECD - Äquivalenzskala: Erster Erwachsener im Haushalt: Gewicht 1, jede weitere Person 14 Jahre und älter: Gewicht 0,5; Kinder: Gewicht 0,3. a) RHH = Rentnerhaushalte (Haushalte mit einem Haushaltsvorstand 55 Jahre oder älter sowie mit Bezug von Rentenleistungen). b) NRRH = Nichtrentnerhaushalte (alle übrigen Haushalte). c) Paar = Verheiratetes oder in eheähnlicher Gemeinschaft lebendes Paar.

Quelle: Berechnungen auf der Basis der Daten der Banca d'Italia für 1989.

Geht man somit davon aus, daß weitere Personen im Haushalt weniger zusätzliche Ressourcen beanspruchen, als im Rahmen der ursprünglichen 3 1

Dies resultiert aus der über eins liegenden durchschnittlichen Haushaltsgröße der NRHH.

3 Klammer

5 7 8 1 0 . Eine empirische Analyse der Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

OECD-Äquivalenzskala angenommen, so ist folglich selbst für die nach der bisherigen Betrachtung in bezug auf die relativen Wohlstandspositionen am besten gestellte Rentnergruppe der ledigen Männer eine im Vergleich zu Personen in Nichtrentnerhaushalten erheblich schlechtere Situation zu konstatieren. Es ist allerdings darauf zu verweisen, daß in Italien aufgrund empirischer Beobachtungen und Berechnungen in der Regel von Äquivalenzskalen ausgegangen wird, die der alten OECD-Skala recht nahe kommen, 32 so daß die aufgeführten, niedrigen Werte beim Vergleich der RHH mit den NRHH zu gering zu sein scheinen.

10.3.3.2 Ein Vergleich von Frauen und Männern Wie schon im vorigen Abschnitt durch den jeweiligen Vergleich mit den Personen in NRHH anklang, erreichen Frauen und Männer im Alter unterschiedliche relative Wohlstandspositionen. Im Hinblick auf die angestrebte Klärung der Frage nach der Versorgung von Frauen im Alter sollen diese geschlechtsspezifischen Unterschiede im folgenden an einer direkten Gegenüberstellung von Rentnern und Rentnerinnen näher untersucht werden. Aufgrund der Annahme, daß das Einkommen in größeren Haushalten gepoolt wird, erscheint dabei für eine Gegenüberstellung der Geschlechter die Beschränkung auf alleinstehende Frauen und Männer sinnvoll (Tabelle 10.9). 33 Es wird deutlich, daß alleinstehende Frauen in allen Altersklassen, d.h. sowohl während der Erwerbsfähigkeitsphase als auch während der Rentenbezugsphase, ein geringeres Wohlstandsniveau erreichen als alleinstehende Männer. Dabei sind die Differenzen zwischen den Geschlechtern grundsätzlich jedoch beim Vergleich der NRHH, wo für Frauen in der Gegenüberstellung mit Männern ein Wert von 69,8% ermittelt wurde, deutlich höher, als beim Vergleich der RHH, wo der entsprechende Wert im Erhebungsjahr 1989 bei 83,5% lag. Dieses Ergebnis unterstützt die pauschale These, daß das Rentensystem einen nivellierenden Einfluß auf die Einkommensrelation der Geschlechter hat, d.h. daß Einkommensdifferenzen im Alter im Durchschnitt nicht verschärft, sondern abgebaut werden.

m J « Vgl. hierzu auch die Ausführungen in Kap. 8 . Ein Versuch, die (fiktive) Armut verheirateter Frauen zu messen, findet sich bei Döring/Hauser/Rolf/Tibitanzl (1993). Die Autor(inn)en untersuchen, wie verheiratete Frauen ab 65 in verschiedenen Ländern gestellt wären, wenn sie von ihren eigenständigen Rentenansprüchen leben müßten. Für die italienischen Frauen ergeben sich (auf der Basis der Erhebung der Banca d'Italia von 1986) Armutsquoten von 29,7%, 50,4% und 79,2% bezogen auf die 40%-, 50%- und 60%Armutsgrenze. Obwohl diese Zahlen hoch anmuten, werden sie im europäischen Vergleich von vielen anderen Ländern noch übertroffen. Vgl. ebd. S. 11.

10. Empirische

nse

r Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

Tabelle 10.9 Relative Wohlstandsposition von alleinstehenden Frauen im Vergleich zu alleinstehenden Männern, nach Altersgruppe und Rentnerstatus Relative

unter

55 - 64

65 - 74

75

Wohlstandsposition

Jahre,

Jahre,

Jahre,

älter,

in %

NRHHb)

RHHa)

RHH

RHH

RHH

NRHH

80,6%

83,1%

76,0%

96,0%

83,5%

69,8%

alleinstehende

Frauen

/

55

und alle

alle

alleinstehende Männer Anmerkungen:

a) RHH = Rentnerhaushalte (Haushalte mit einem Haushaltsvorstand 55 Jahre oder älter sowie mit Bezug von Rentenleistungen), b) NRRH = Nichtrentnerhaushalte (alle übrigen Haushalte).

Quelle: Berechnungen auf der Basis der Daten der Banca d'Italia für 1989.

Interessant ist allerdings die Beobachtung, daß sich die Einkommensrelation von weiblichen und männlichen Rentenbeziehern mit zunehmendem Alter der betrachteten Personen mehrfach in gegenläufige Richtungen verschiebt: Erreichen alleinstehende Rentnerinnen der Altersklasse 55 bis 64 ein durchschnittliches Äquivalenzeinkommen von 83,1% bezogen auf die gleichaltrigen männlichen Rentner, so sinkt der Wert bei den 65- bis 74jährigen auf 76,0%, um schließlich aber bei der ältesten untersuchten Gruppe (ab 75 Jahren) erneut anzusteigen, und zwar auf den Höchststand von 96%. In der letztgenannten Altersgruppe erreichen die Frauen somit fast das Einkommensniveau der Männer, die geschlechtsspezifischen Wohlstandsdifferenzen sind nur noch minimal. Bei der Interpretation dieser charakteristischen "u-förmigen" Entwicklung der Wohlstandsrelationen im Verlauf des Rentenalters ist zu beachten, daß es sich nicht um die Längsschnittbetrachtung einer bestimmten Kohorte oder Personengruppe handelt. Abgesehen davon, daß - dem Wesen einer Zeitpunktbetrachtung gemäß - die verschiedenen Altersgruppen in der ausgewerteten Erhebung durch unterschiedliche Kohorten repräsentiert werden, ist, wie zu zeigen sein wird, vor allem der Umstand bedeutend, daß die Gesamtheit der jeweils in die Kategorie der Alleinstehenden-RHH fallenden Personen in den verschiedenen Altersgruppen zum Teil aus unterschiedlichen Typen von Rentenbeziehern konstituiert wird. Für die zu beobachtenden Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern in der jüngsten Altersgruppe der Rentner ist mit Sicherheit die Tatsache von Gewicht, daß Männer in Italien nicht nur häufig ein höheres Erwerbseinkommen in die Rentenberechnung einbringen können, sondern auch längere Versicherungszeiten. Hierzu trägt die höhere Regelaltersgrenze bei, 3 4 aber auch der Umstand, daß Männer weniger häufig Erwerbsunter-

580

10. Eine empirische Analyse der Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

brechungen aus familiären Gründen in ihrer Erwerbskarriere aufzuweisen haben als Frauen. Männer haben dadurch im Durchschnitt zum Zeitpunkt des Rentenübergangs erheblich höhere Rentenansprüche als Frauen; dies ist ein Ausdruck der Tatsache, daß das italienische Rentenversicherungssystem auf der Idee einer typisch männlichen Erwerbskarriere beruht. Wie darüber hinaus aber auch bereits bei der Untersuchung der Zusammensetzung des Einkommens in Rentner- und Nichtrentnerhaushalten deutlich wurde, spielen vor allem für die 55- bis 64jährigen Rentenbezieher trotz der geschilderten Kumulationsbegrenzungen Erwerbseinkommen noch eine gewisse Rolle. Zudem besteht, wie gezeigt wurde, über ein Viertel des Einkommens in SingleRentnerhaushalten aus Vermögenseinkünften. Es konnte gezeigt werden, daß das Gewicht weiterer Einkommensarten neben der Rente für Männer größer ist als für Frauen. Aus diesem Grund ist anzunehmen, daß die niedrigen relativen Wohlstandspositionen jüngerer Rentnerinnen gegenüber jüngeren Rentnern daher nur zum Teil auf das Renteneinkommen, zum Teil aber auch auf andere Einkommensarten zurückzuführen sind. Der Schlüssel zu der Erklärung des deutlichen Absinkens des untersuchten Quotienten zwischen der Gruppe der 55 bis 64jährigen und der Gruppe der 65 bis 74jährigen liegt zum einen in der Existenz der bedürftigkeitsgeprüften Sozialrenten. Während die Gruppe der 55- bis 64jährigen Rentner/innen (fast) ausschließlich aus Personen mit Versicherungsrenten konstituiert wird, 3 5 stoßen ab dem Alter von 65, d.h. exakt bei der Untergrenze der zweiten Altersgruppe, die Sozialrentenbezieher/innen zu den RHH hinzu. Wie im Zusammenhang mit der institutionellen Darstellung der Sozialrenten erwähnt, handelt es sich dabei zum ganz überwiegenden Teil um Frauen. 36 Das niedrige Niveau ihrer Renten zieht den Durchschnitt bei den Frauen und damit auch den untersuchten Quotienten beträchtlich herunter. Zum anderen ist darauf zu verweisen, daß es sich angesichts der bei 60, zum Teil auch 6 5 3 7 liegenden Regelaltersgrenzen für Männer bei den männlichen Rentenbeziehern der "jüngsten" Altersklasse - anders als bei den Frauen - zu einem überdurchschnittlichen Anteil um Bezieher von vergleichsweise niedrigen Invaliditäts- und Erwerbsunfähigkeitsrenten handelt. Die oberhalb der gesetzlichen Altersgrenzen in der mittleren Altersgruppe hinzustoßenden

3 4

Die unterschiedliche Altersgrenze ist im Rahmen der interpretierten Berechnungen allerdings nur indirekt von Gewicht, da immer nur Rentnerhaushalte oder Nichtrentnerhaushalte der entsprechenden Altersklassen verglichen werden. Bei einem allgemeinen Vergleich von 55- bis 60jährigen Frauen mit Männern derselben Kohorte wären aufgrund der unterschiedlichen Regelaltersgrenzen erheblich größere Differenzen zu erwarten. Eine Ausnahme bilden die Bezieher der vom Innenministerium gezahlten Fürsorgerenten für Blinde, Taubstumme und Zivilinvalide. 3 6

Vgl. Kapitel 5.2.1.

3 7

Z. B. bei den Selbständigen.

10. Empirische

nse

r Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

Altersrentner heben das durchschnittliche Rentenniveau der Männer erheblich an und bewirken das Absinken des untersuchten Quotienten. Daß die Frauen im höheren Alter wieder deutlich aufschließen, hängt zweifellos mit demographischen Faktoren wie auch mit institutionellen Besonderheiten des Rentensystems zusammen: Bei den alleinstehenden Frauen dieser Altersklasse handelt es sich in der Mehrzahl der Fälle um Witwen. Diese beziehen häufiger als gleichaltrige Männer (zusätzlich) Hinterbliebenenrente. Männer mit hohen Renten haben dagegen über Jahre Verschlechterungen der relativen Wohlstandspositionen durch das gestaffelte Rentenanpassungsverfahren hinnehmen müssen. Hinzu kommt das abnehmende Gewicht zusätzlicher Erwerbseinkommen bei älteren Rentnern. Die Summe dieser Faktoren führt dazu, daß die finanzielle Versorgung der ganz alten Frauen eher als je zuvor in ihrer Biographie der Situation vergleichbarer Männer entspricht. 38 Interessant ist auch die Frage, wie die relativen Wohlstandspositionen von alleinstehenden Frauen und Männern im Vergleich mit Personen, die in Paarhaushalten leben, aussehen. Aufschluß hierüber gibt Tabelle 10.10. In allen Altersklassen erreichen alleinstehende Frauen etwa die gleichen relativen Wohlstandspositionen wie Personen in Paarhaushalten; der entsprechende Wert schwankt je nach Altersgruppe lediglich zwischen 95,2% und 101,1%. Der niedrigste Wert gilt für die Gruppe der NRHH, der höchste für die jüngste Gruppe der Rentner (HHV 55 bis 64 Jahre). Auch bei einem Vergleich von alleinstehenden Frauen und Personen in Paarhaushalten läßt sich wieder der bereits dargestellte und interpretierte "u-förmige Verlauf' der Einkommensrelationen in Abhängigkeit von der Altersklasse beobachten; er fällt jedoch hier wesentlich gemäßigter aus. Unter der durch italienische Arbeiten 3 9 untermauerten Prämisse, daß die verwendete "ursprüngliche" OECD-Äquivalenzskala die italienischen Verhältnisse zufriedenstellend abbildet, kann insgesamt jedenfalls nicht von einer erheblichen Schlechterstellung alleinstehender Frauen gegenüber Personen in Paarhaushalten gesprochen werden.

3 8

Bei Betrachtung des absoluten Einkommens bleibt allerdings festzuhalten, daß der Erhebung zufolge das Jahreseinkommen der alleinstehenden Rentnerinnen der Altersgruppe über 74 mit 12,6 Millionen Lire etwas niedriger lag als in der Altersgruppe 65 bis 74 (12,7 Millionen Lire) und erheblich niedriger als in der Gruppe 55 bis 64 (14,2 Millionen Lire). Wesentlich größer fielen jedoch die Einkommensunterschiede zwischen den verschiedenen Altersgruppen der Männer aus (55 - 64: 17,1 Millionen Lire, 65 - 74: 16,8 Millionen Lire, 75 und älter: 13,1 Millionen Lire). IQ

°

Vgl. hierzu Kap. 10.3.5.1 der vorliegenden Arbeit.

5 8 2 1 0 . Eine empirische Analyse der Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

Tabelle 10.10 Relative Wohlstandsposition von alleinstehenden Frauen und Männern im Vergleich zu Personen in Paarhaushalten, nach Altersgruppe und Rentnerstatus (Zugrundelegung der OECD-Äquivalenzskala*) 55 55 - 64 65 - 74 75 und alle

Relative

unter

Wohlstandsposition

Jahre,

Jahre,

Jahre,

älter,

in %

NRHHb)

RHHa)

RHH

RHH

alleinstehende Frauen/

RHH

alle NRHH

96,1%

101,1%

94,9%

99,5%

96,5%

95,2%

119,3%

122,0%

124,8%

103,7%

115,6%

136,5%

Personen in Paarhaushalten alleinstehende Männer/ Personen in Paarhaushalten Anmerkungen:

* = Netto - Äquivalenzeinkommen, berechnet unter Zugrundelegung der (ursprünglichen) OECD-Skala: Erster Erwachsener im Haushalt: Gewicht 1, jede weitere Person 14 Jahre und älter: Gewicht 0,7; Kinder: Gewicht 0,5. a) RHH = Rentnerhaushalte (Haushalte mit einem Haushaltsvorstand 55 Jahre oder älter sowie mit Bezug von Rentenleistungen). b) NRRH = Nichtrentnerhaushalte (alle übrigen Haushalte).

Quelle: Berechnungen auf der Basis der Daten der Banca d'Italia für 1989.

Alleinstehende Männer stehen sich dagegen in allen Altersstufen erheblich besser als Personen in Paarhaushalten. Der Unterschied ist besonders bemerkenswert bei den Nichtrentnerhaushalten; hier beläuft sich der untersuchte Quotient auf 136,5%, d.h. den alleinstehenden Männern steht in der Regel ein Einkommen zur Verfugung, das um mehr als ein Drittel über dem Äquivalenzeinkommen von in Paarhaushalten lebenden Nichtrentnern liegt. Die Skaleneffekte, von denen die Paare durch das gemeinsame Wirtschaften profitieren, werden hier überkompensiert dadurch, daß häufig ein (Ehe-)Partner nicht oder nicht voll erwerbstätig ist bzw. war. Der ausgleichende Einfluß des Rentensystems zeigt sich darin, daß beim Vergleich der Rentnerhaushalte die alleinstehenden Männer im Durchschnitt nur noch einen Einkommensvorsprung von 15,6% haben. Am geringsten ist der Unterschied bei den 75jährigen und älteren, wo sich der ermittelte Quotient auf 103,7% beläuft. Neben den bereits erwähnten nivellierenden Effekten des Rentenanpassungsverfahrens, die die ehemals besserverdienenden alleinstehenden Männer betreffen, dürfte hier bei den Paaren, d.h. im Nenner des Quotienten, der Einfluß der Sozialrenten spürbar sein, auf die auch die zuvor nicht erwerbstätigen und daher auch bis zur Vollendung des 65. Lebensjahr nicht rentenberechtigten (Ehe-)Partner Anspruch haben. 40

10. Empirische

nse

r Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

10.3.4 Die Einkommensverteilung

I m folgenden Abschnitt geht es um die Einkommensverteilung unter verschiedenen nach Geschlecht und Größe unterschiedenen Haushaltstypen von Rentnern und Nichtrentnern. Zu fragen ist, wie sich die Haushalte eines bestimmten Typs - bzw. genauer: die in dem jeweiligen Haushaltstyp lebenden Personen 41 - prozentual auf verschiedene Wohlstandspositionsklassen verteilen. Als Einteilung wurden dabei, bezogen auf das durchschnittliche Netto - Äquivalenzeinkommen aller italienischen Haushalte, das sich in der Erhebung 1989 auf 15.350.000 Lire belief, 42 die Klassen "bis 50% M , "50% 75%", "75% - 100%", "100% - 150%" 4 3 sowie "150% und mehr" gebildet. Eine feinere Differenzierung ist aufgrund des vergleichsweise geringen Umfangs der Erhebung nicht möglich; schon bei dieser Differenzierung lassen sich die Ergebnisse einzelner Zellen aufgrund geringer Fallzahlen nicht oder nur mit Vorsicht interpretieren. 44

10.3.4.1 Ein Vergleich zwischen den Personen in Rentner- und den Personen in Nichtrentnerhaushalten Zunächst sollen die Unterschiede in der Einkommensverteilung zwischen Personen in Rentnerhaushalten und Personen in Nichtrentnerhaushalten untersucht werden (Tabelle 10.11).

4 0 Dies setzt allerdings voraus, daß das Einkommen des Ehepartners die vorgegebenen Grenzen nicht überschreitet. 4 1 Die Unterscheidung nach Personen in Haushalten statt nach Haushalten ist insofern von Bedeutung, da hierdurch in der Kategorie "andere Haushalte", unter die Haushalte verschiedener Größen subsumiert sind, größere Haushalte ein anderes (größeres) Gewicht bekommen als kleinere Haushalte. Sollte - wie zu vermuten steht - eine Korrelation zwischen Haushaltsgröße und Wohlstandsposition vorliegen, verschieben sich je nach Berechnungsweise die Ergebnisse. 4 2

Eigene Berechnungen.

4 3

Gemeint ist jeweils "... bis unter ... %", d.h. die angegebene Obergrenze ist nicht mehr in der jeweiligen Einkommensklasse enthalten. 4 4 Die Zahlen in den ensprechenden Zellen sind in den folgenden Zellen bei Fallzahlen unter 10 in der Erhebung mit (()), bei Fallzahlen zwischen 10 und 20 mit () gekennzeichnet.

584

10. Eine empirische Analyse der Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

Tabelle 10.11 Unterschiede in der Einkommensverteilung zwischen Personen in Rentnerhaushalten und Personen in Nichtrentnerhaushalten Wohlstandspositionsklassen** von... bis unter...

Haushaltstyp

des durchschnittlichen Äquivalenzeinkommens* unter 50% NRHH b)

50 - 75%

75 -100%

100-150%

ab 150%

17,1%

22,6%

17,2%

25,9%

17,1%

(4,2%) d )

7,4%

11,0%

31,5%

45,9%

((l,8%))e)

12,1%

20,3%

30,7%

35,1%

4,8%

13,7%

17,4%

27,0%

37,1%

-andere

18,6%

23,8%

17,3%

25,6%

14,7%

RHHa>

17,6%

30,7%

23,7%

19,1%

8,8%

- alleinstehende Männer

14,6%

37,9%

12,4%

26,5%

8,6%

- alleinstehende Frauen

17,5%

36,7%

22,4%

17,8%

5,6%

- Personen in

14,8%

39,9%

25,3%

14,1%

5,9%

19,7%

22,4%

24,2%

22,0%

11,7%

- alleinstehende Männer - alleinstehende Frauen - Personen in Paarhaushalten0)

Paarhaushalten - andere Anmerkungen:

* = Netto - Äquivalenzeinkommen, berechnet unter Zugrundelegung der (ursprünglichen) OECD-Skala: Erster Erwachsener im Haushalt: Gewicht 1, jede weitere Person 14 Jahre und älter: Gewicht 0,7; Kinder: Gewicht 0,5. ** = Anteil der in einem bestimmten Haushaltstyp lebenden Personen mit einem Äquivalenzeinkommen von ... % bis ... % des durchschnittlichen Äquivalenzeinkommen aller Personen an allen im jeweiligen Haushaltstyp lebenden Personen. a) RHH = Rentnerhaushalte (Haushalte mit einem Haushaltsvorstand 55 Jahre oder älter sowie mit Bezug von Rentenleistungen). b) NRRH = Nichtrentnerhaushalte (alle übrigen Haushalte). c) Paar = Verheiratetes oder in eheähnlicher Gemeinschaft lebendes Paar. d) () = Fallzahl in der Erhebung zwischen 11 und 20. e) (()) = Fallzahl in der Erhebung nicht über 10.

Quelle: Berechnungen auf der Basis der Daten der Banca d'Italia für 1989.

Vergleicht man die Situation aller Personen in Rentner- und Nichtrentnerhaushalten, so ist festzustellen, daß das Risiko, ein Einkommen unter der Grenze von 50% des Äquivalenzeinkommens zu beziehen und damit im

10. Empirische

nse

r Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

Bereich der Armut zu liegen, für Personen in Rentnerhaushalten nur geringfügig höher ist als für solche Personen, die in Nichtrentnerhaushalten leben (RHH: 17,6%, NRHH: 17,1%). Dies spricht dafür, daß das Rentensystem zumindest einen gewissen Schutz gegen extreme Armut bietet und die Ungleichverteilung des Einkommens im unteren Einkommensbereich abmildert; diese Zusammenhänge werden jedoch im Rahmen des nächsten, auf die Armutsproblematik konzentrierten Abschnitts detaillierter untersucht. In den Wohlstandspositionsklassen "50% - 75%" und "75% - 100%" sind dagegen jeweils größere Anteile der Personen aus RHH als der Personen aus NRHH zu finden; insgesamt beziehen 72% der Personen aus RHH, aber nur 56,9% der Personen aus NRHH ein Einkommen, das unter dem durchschnittlichen Äquivalenzeinkommen aller Haushalte liegt. Beide Verteilungen sind folglich linksschief, diejenige der Rentnerhaushalte jedoch stärker. Wie die folgende Abbildung 10.1 illustriert, ist bei den RHH eine Ballung der Personen in der zweit- und drittniedrigsten Wohlstandspositionsklasse zu verzeichnen.

Die Verteilung aller Personen in R H H und N R H H auf Wohlstandspositionsklassen

t/i

Ί3

sc c QJ op »

QJ

Έ

CS 4> α

Ë 0J ΟΙ* oj -ο «

35 30 25 20 15 10 5 0 unter 50%

50%75%

75%100%

100%-

150%

150% und mehr

Wohlstandspositionsklassen in % des durchschnittl. Äquivalenzeinkommens alle RHH

alle N R H H

Quelle Berechnungen auf der Basis der Daten der Banca d'Italia für 1989.

Abbildung 10.1

5 8 6 1 0 . Eine empirische Analyse der Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

In den beiden letzten differenzierten Klassen, die den Bereich "100% 150%" bzw. "über 150%" des Äquivalenzeinkommens abdecken, ist dagegen von den NRHH ein größerer Anteil der Personen gegenüber den RHH anzutreffen; die Differenz wird besonders in der nach oben offenen letztgenannten Wohlstandspositionsklasse deutlich, in der 17,1% der in NRHH lebenden Personen, aber nur 8,8% der in RHH lebenden Personen zu finden sind. Insgesamt ist die Einkommensverteilung damit bei den RHH gleichmäßiger als bei den NRHH, sehr niedrige wie auch sehr hohe Einkommen sind weniger häufig als unter den Nichtrentnern anzutreffen; wiederum zeigt sich der nivellierende Effekt des Rentensystems. Größer als zwischen der Gesamtheit der Rentner- und der Nichtrentnerhaushalte fallen die Differenzen einiger Subgruppen aus. In den NRHH fällt vor allem der hohe Anteil der "reichen" Singles und Paare auf; 64,1% der Paare, 65,8% der alleinstehenden Frauen und sogar 77,4% der alleinstehenden Männer bezogen ein mindestens dem Äquivalenzeinkommen entsprechendes Einkommen, von 37,1% der Paare, 35,1% der alleinstehenden Frauen und 45,9% der alleinstehenden Männer wurde sogar der Wert von mindestens 150% des durchschnittlichen Äquivalenzeinkommens erreicht. Hier handelt es sich folglich um rechtsschiefe Verteilungen. Der Durchschnittswert für die NRHH wird lediglich durch die erheblich schlechter gestellte Gruppe der "anderen", zumeist größeren NRHH nach unten gezogen, da diese, wie gezeigt wurde, ein besonders großes Gewicht unter den NRHH hat. Ähnlich gilt auch für den Niedrigeinkommensbereich (unter 50% des durchschnittlichen Äquivalenzeinkommens), daß der Durchschnitt der NRHH wesentlich von dem vergleichsweise großen Anteil der hier anzusiedelnden "anderen" RHH bestimmt wird (18,6%), während es unter den Alleinstehenden und den Paaren - auch wenn die entsprechenden Angaben aufgrund der geringen Fallzahlen mit Vorsicht zu interpretieren sind - nur vergleichsweise wenige Personen unter der (Armuts-)Grenze von 50% des Äquivalenzeinkommens zu geben scheint. Die Verteilung im untersten und obersten Einkommensbereich läßt darauf schließen, daß größere Haushalte (möglicherweise auch alleinerziehende Eltern, die ebenfalls zur Haushaltsgruppe der "anderen" zählen) während der Erwerbsfähigkeitsphase wesentlich schlechter gestellt sind als Haushalte mit Alleinstehenden oder Paaren. Im Vergleich zu den NRHH fällt die Einkommensverteilung der RHH auch bei einer Gegenüberstellung der verschiedenen Haushaltstypen gleichmäßiger aus. Personen in "anderen" Haushalten sind zwar wiederum am häufigsten in der niedrigsten Wohlstandspositionsklasse anzutreffen, doch liegt der Anteil kaum höher als bei den alleinstehenden Frauen (19,7% gegenüber 17,5%). Auffallend ist die Tatsache, daß dafür ein besonders geringer Teil der Personen, die weder alleinstehend sind, noch in Paarhaushalten leben, unter die zweitniedrigste Wohlstandspositionsklasse fallen; so kommt es, daß in keiner der betrachteten Haushaltsgruppen ein geringerer Teil Einkommen bis

10. Empirische

nse

r Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

unter 75% des durchschnittlichen Netto-Äquivalenzeinkommen bezieht, als gerade in der Gruppe der "anderen" Haushalte: sind es 42,1% der in diesen Haushalten lebenden Personen, so liegt der Wert für alleinstehende Frauen bei 54,2%! Damit bilden die alleinstehenden Frauen die am schlechtesten gestellte Gruppe der RHH. Hohe, den obersten beiden Wohlstandspositionsklassen zuzurechnende Einkommen sind in allen Haushaltstypen der Rentner wesentlich weniger häufig anzutreffen als in den vergleichbaren NRHH. Wiederum ist jedoch die Gruppe der "anderen" RHH insofern auffällig, als hier die Differenzen zwischen RHH und NRHH nur sehr gering ausfallen. Ist z.B. die Wohlstandspositionsklasse "über 150%" bei den alleinstehenden Männern/Frauen ohne Rentenbezüge jeweils etwa fünf- bis sechsmal so häufig vertreten wie den alleinstehenden Rentnern bzw. Rentnerinnen, so liegt der Anteil bei der Haushaltsgruppe der "anderen" in NRHH nur um etwa 20% höher als in RHH. Damit kommen hohe Einkommen in diesem Haushaltstyp häufiger vor als bei den anderen RHH. Insgesamt wird deutlich, daß in den "anderen" RHH eine ungleichmäßigere Einkommensverteilung vorherrscht als in den übrigen RHH; zugleich gibt es weniger Unterschiede gegenüber den NRHH der gleichen Gruppe. Dies läßt sich dadurch erklären, daß es sich bei einem Großteil der in RHH lebenden Personen nicht um Rentenbezieher handelt, wodurch die Situation dieser Haushalte derjenigen der NRHH eher ähnelt als bei den anderen RHH. Die Unterschiede gegenüber den anderen RHH unterstreichen insofern die umverteilende Wirkung des Rentensystems, statt diese zu relativieren.

10.3.4.2 Ein Vergleich zwischen den Personen in Rentnerhaushalten verschiedener Altersklassen Tabelle 10.12 gibt die Einkommensverteilung bei einer näheren Differenzierung der Rentnerhaushalte wider. Zwar ist eine schlüssige Interpretation aller Einzelergebnisse aufgrund der häufig zu geringen Fallzahlen unmöglich; dennoch lassen sich einige signifikante Unterschiede in der Einkommensverteilung zwischen den verschiedenen Altersklassen feststellen.

588

10. Eine empirische Analyse der Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien Tabelle

10.12

Unterschiede in der Einkommensverteilung zwischen Rentnerhaushalten verschiedener Altersklassen Haushaltstyp, nach Alter des Haushaltsvorstands (HHV) RHlfK

Wohlstandspositionsklassen** von ... bis unter... des durchschnittlichen Äquivalenzeinkommens* unter 50%

HHV

75 - 100%

100-150%

ab 150%

18,1%

25,2%

23,7%

22,7%

10,2%

- alleinstehende Männer

(15,6%)

(25,6%) c )

((8,3%))

36,4%

((14,1%))

- alleinstehende Frauen

(9,2%)

44,9%

14,6%

23,3%

(8,0%)

- Personen in Paaren^)

13,8%

31,4%

30,3%

17,0%

7,5%

- andere

20,9%

20,5%

23,2%

24,1%

11,3%

18,5%

31,3%

23,5%

17,8%

8,9%

((6,0%)) >

48,0%

(16,9%)

22,8%

((6,4%))

- alleinstehende Frauen

22,8%

29,8%

24,8%

16,8%

5,8%

- Personen in Paaren

17,1%

39,0%

22,3%

15,7%

5,8%

- andere

19,1%

24,0%

24,5%

19,6%

12,9%

RHH, HHV über 74

15,2%

39,4%

24,3%

15,1%

6,0%

- alleinstehende Männer

22,7%

36,5%

((10,9%))

23,2%

((6,8%))

- alleinstehende Frauen

15,9%

40,0%

23,7%

16,2%

(4,2%)

- Personen in Paaren

11,4%

52,4%

25,2%

7,1%

(3,9%)

- andere

16,9%

25,6%

27,0%

20,7%

9,9%

RHH, HHV

55-64

50 - 75%

65-74

- alleinstehende Männer

Anmerkungen:

d

* = Netto-Äquivalenzeinkommen, berechnet unter Zugrundelegung der (ursprünglichen) OECD-Skala: Erster Erwachsener im Haushalt: Gewicht 1, jede weitere Person 14 Jahre und älter: Gewicht 0,7; Kinder: Gewicht 0,5. * * = Anteil der in einem bestimmten Haushaltstyp lebenden Personen mit einem Äquivalenzeinkommen von ... % bis ... % des durchschnittlichen Äquivalenzeinkommen aller Personen an allen im jeweiligen Haushaltstyp lebenden Personen. a) RHH = Rentnerhaushalte (Haushalte mit einem Haushaltsvorstand 55 Jahre oder älter sowie mit Bezug von Rentenleistungen). b) Paar = Verheiratetes oder in eheähnlicher Gemeinschaft lebendes Paar. c) () = Fallzahl in der Erhebung zwischen 11 und 20. Φ ( 0 ) = Fallzahl in der Erhebung nicht über 10.

Quelle Berechnungen auf der Basis der Daten der Banca d'Italia für 1989.

10. Empirische

nse

r Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

Besonders interessieren wiederum die "Ränder" der Verteilung, die deshalb etwas differenzierter untersucht werden sollen. Wie schon bei der Gesamtverteilung der NRHH und RHH aufgefallen war, ist die Wohlstandspositionsklasse "unter 50%" in den RHH weniger häufig als die mittleren Wohlstandspositionsklassen anzutreffen; dies gilt, wie die Altersdifferenzierung deutlich macht, für alle drei Altersklassen. Interessant ist dabei die Beobachtung, daß der Prozentsatz der hier anzusiedelnden Personen in den Altersklassen "55 - 64 Jahre" und "65 - 74 Jahre" etwa konstant bleibt (18,1% bzw. 18,5%), bei der ältesten Altersklasse "ab 75 Jahre" jedoch deutlich niedriger liegt (15,2%). Erstaunlicherweise sind offensichtlich die ältesten Haushalte am wenigsten von (starker) Armut betroffen. Leider läßt sich aufgrund der zum Teil zu geringen Fallzahlen in der Erhebung nicht exakt ermitteln, welche Subgruppe der RHH diese "Entwicklung" am stärksten beeinflußt. Zumindest in bezug auf die "anderen" (zumeist größeren) Haushalte ist die Tendenz eines mit steigendem Alter abnehmenden Anteils in der niedrigsten Wohlstandspositionsklassse jedoch unverkennbar (20,9%/19,l%/16,9%), obwohl sie in allen Altersklassen hier überrepräsentiert sind. Die Erklärung könnte wiederum darin liegen, daß mit steigendem Alter des Haushaltsvorstandes die Wahrscheinlichkeit wächst, daß auch andere Haushaltsmitglieder (vor allem Ehepartner) das Rentenalter erreichen und Anspruch auf Rente erhalten. Hierdurch steigt das Haushaltseinkommen vor allem in den verbreiteten Fällen, in denen die zuvor nicht erwerbstätige Ehefrau eine Sozialrente (sowie gegebenenfalls auch noch Zuschläge) erhält. Denkbar ist auch, daß sich die Zusammensetzung der Haushaltsgruppe "andere" mit steigendem Alter des Haushaltsvorstandes verändert und z.B. die Anzahl der zu versorgenden Kinder, die selbst nichts zum Familieneinkommen beitragen, abnimmt. Wesentlich stärker besetzt als die unterste Wohlstandspositionsklasse ist in allen Altersklassen die nächstfolgende Klasse (50% bis unter 75% des Äquivalenzeinkommens), wobei die Konzentration der Personen in dieser Gruppe dabei umso höher ist, je älter der Haushaltsvorstand ist (Alter 55 - 64: 25,2%, Alter 65 - 74: 31,3%, Alter über 74: 39,4%). Hohe Einkommen bzw. Wohlstandspositionen sind in RHH nicht häufig anzutreffen; dies gilt vor allem für die höchste untersuchte Einkommensklasse (ab 150% des durchschnittlichen Äquivalenzeinkommens). Mit zunehmendem Alter nimmt der Anteil noch ab (10,2%/8,9%/6%); hier ist ein Einfluß des gestaffelten Rentenaufwertungsverfahrens zu vermuten, durch das sich die Wohlstandspositionen der Bezieher hoher Renten (nicht aber der Bezieher niedriger Renten) mit zunehmendem Alter verschlechern. A m höchsten ist der Prozentsatz der Personen mit einem Äquivalenzeinkommen über 150% des Durchschnitts immer noch bei den inhomogenen "anderen" Haushalten. Aus beiden Beobachtungen - niedrige Werte vor allem für die Mitglieder der "älteren" Haushalte und diejenigen Haushaltstypen, die vorwiegend von

5 9 0 1 0 . Eine empirische Analyse der Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

Renteneinkommen leben (Singles, d.h. Haushalte ohne Personen im Erwerbsleben) - ist zu schließen, daß das Rentensystem aufgrund seiner speziellen Konstruktion solch hohe Wohlfahrtspositionen fast völlig ausschließt. Vor der Abschaffung des "tetto pensionable" im Jahre 1988 wäre dieses Ergebnis sicher noch deutlicher ausgefallen. 45 In bezug auf die Gesamtverteilung der Wohlstandspositionen in den drei Altersklassen der RHH läßt sich, wie Abbildung 10.2 verdeutlicht, mit steigendem Alter eine abnehmende Ungleichheit konstatieren. Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung weisen alle drei Altersgruppen eine linksschiefe Verteilung auf, insofern ein überdurchschnittlicher Anteil der jeweiligen Personengruppen Wohlstandspositionsklassen unterhalb des nationalen Durchschnitts 46 belegt: Der Anteil steigt mit dem Alter und beläuft sich (nach Alter des Haushaltsvorstandes) auf 67% bei den 55 - 64jährigen, auf 73,3% bei den 65 - 74jährigen und sogar auf 78,9% bei den über 74jährigen. Während aber in der niedrigsten Altersklasse noch eine breite Streuung auf die Wohlstandspositionsklassen zu beobachten ist, bei der die mittleren drei Klassen etwa gleich häufig besetzt sind und für die niedrigste wie auch die höchste Klasse jeweils höhere Anteile als bei den älteren Rentnern zu verzeichnen sind, ist bei den RHH mit Haushaltsvorstand 65 - 74 eine Massierung in den beiden Klassen "50% - 75%" und "75% - 100%", bei den RHH mit Haushaltsvorstand über 74, wie erwähnt, schließlich vor allem in der Klasse "50% 75%" zu beobachten. Auf diese Klasse spitzt sich die Verteilung folglich im Alter immer mehr zu. Je weniger Erwerbseinkommen, Vermögenseinkommen und andere Einkünfte die Haushalte absolut zur Verfügung haben, d.h. je mehr sie auf Renteneinkommen angewiesen sind, wie es mit steigendem Alter den interpretierten Rechnungen zufolge in Italien der Fall ist, desto größer ist offensichtlich die Wahrscheinlichkeit, daß sich die Haushaltsmitglieder irgendwann in dieser Wohlstandspositionsklasse wiederfinden. Im Zusammenhang mit der Armutsuntersuchung wird abzuklären sein, ob in diesem deutlich unter dem Äquivalenzeinkommen angesiedelten Bereich die Mindestsicherungsleistungen des Rentensystems angesiedelt sind.

4 5

Die Abschaffung erfolgte rückwirkend; vgl. hierzu Kap. 4.3.1.1.

4 6

D.h. unterhalb von 100% des Netto - Äquivalenzeinkommens.

10.

Empirische

nse

r Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

Die Verteilung der Personen in R H H verschiedener Altersgruppen auf Wohlstandspositionsklassen

40 35 -f30 25

-

2 0

PS^

15 Υ ΙΟ

5

unter 50%

50%75%

75%100%

100%150%

150% und mehr

Wohlstandspositionsklassen in % des durchschnitt!. Äquivalenzeinkommens *

RHH 55 - 64

RHH 65 - 74



RHH über 74

Quelle: Berechnungen auf der Basis der Daten der Banca d'Italia für 1989.

Abbildung 10.2

10.3.5 Das Problem der Armut

Tragen alte Leute - möglicherweise in Abhängigkeit von Alter, Geschlecht oder Familientyp - ein besonderes Verarmungsrisiko? Bewirkt das Rentensystem eine Verstärkung oder eine Abmilderung der Einkommensverteilung im unteren Bereich und damit der Armut? Diese Fragen, die bereits im Zusammenhang mit der Analyse der Einkommensverteilung aufkamen, sollen nun konkreter untersucht werden. Dabei sei zunächst ein Blick auf die Ergebnisse der italienischen Armutsforschung geworfen.

592

10. Eine empirische Analyse der Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

10.3.5.1 Exkurs: Italienische Armutsstudien und ihre Resultate Schon im Jahre 1951 befaßte sich eine Parlamentsuntersuchung mit dem Problem der Armut in Italien. Stärker ins Licht der Öffentlichkeit gelangte das Thema der Armut jedoch erst durch die zweite große empirische Untersuchung, die 1982 von Sarpellon und anderen im Rahmen eines EG-Projektes angefertigt wurde. 47 Sarpellon stellte u.a. fest, daß mehr Menschen in Italien in Armut lebten, als zuvor angenommen worden war, ermittelte aber auch, daß ca. 1% des BSP ausreichen würde, um alle Familien über die Armutsschwelle zu heben. 48 Zwar führten die gewonnenen Erkenntnisse nicht zu den geforderten politischen Maßnahmen, doch das Thema "Armut" blieb weiterhin auf der Tagesordnung. Eine "Armutskommission" (Commissione d'indagine sulla povertà e l'emarginazione, kurz: Commissione povertà) wurde eingerichtet und legte 1985 einen ersten großen Bericht vor. Es folgte ein zweiter umfassender Bericht im Jahr 1992, der von einer 1990 bestellten Nachfolgekommission erarbeitet wurde. 49 In der ersten Studie der Armutskommission wurden noch drei verschiedene Armutsgrenzen verwendet, um die Abhängigkeit der ermittelten Ergebnisse von den gewählten Prämissen deutlich zu machen. Die neuere Studie beschränkt sich im wesentlichen auf eine Armutsgrenze und geht dabei von derjenigen Armutsdefinition aus, die sich auch in anderen italienischen Studien durchgesetzt hat: Demnach gilt eine zweiköpfige Familie 5 0 als arm, wenn ihr Einkommen geringer oder gleich dem pro-Kopf-Einkommen (ISTAT) bzw. den pro-Kopf-Konsumausgaben (Armutskommission) des entsprechenden Landes ist. 5 1 Für Familien unterschiedlicher Größe wurde folgende Äquivalenzskala verwendet: 52

4 7

Sarpellon (1982), Vol. 1 und Vol. 2.

4 8

Vgl. Körner (1993), S. 436.

49 Commissione d'indagine sulla povertà e l'emarginazione (1992). -Datenquellen, die in regelmäßigen Abständen Einkommen und Konsum der italienischen Bevölkerung - auch im Hinblick auf die Armutsproblematik - ermitteln und aufschlüsseln, publizieren darüberhinaus sowohl das italienische statistische Amt (ISTAT) als auch die Banca d'Italia. Ein Problem besteht allerdings in der unterschiedlichen Methodik der Erhebungen beider Institute, die Vergleiche der Daten erschwert. 5 0 Gemeint sind zwei erwachsene Personen. 5 1

Vgl. z.B. Commissione d'indagine /STAr (19930» S. 61 - 62.

sulla povertà e l'emarginazione

(1992), S. 28, oder auch

Vgl. Commissione d'indagine sulla povertà e l'emarginazione (1992), S. 29. Anders als z.B. die OECD-Äquivalenzskala unterscheidet die hier dargestellte Äquivalenzskala nicht zwischen erwachsenen Haushaltsmitgliedern und Kindern.

10.3 Empirische Ergebnisse zur Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

Familiengröße 1 Person

593

Äquivalenzskala

60%

2 Personen

100%

3 Personen

133%

4 Personen

163%

5 Personen

190%

6 Personen

216%

7 und mehr Personen

240%

Die Wahl dieser Äquivalenzskala resultiert aus der Auswertung von italienischen Konsumdaten der Jahre 1981 - 1983. 53 Die gewählte Armutsgrenze entspricht damit für den Fall des 1-Personen-Haushalts der "weitesten" im Rahmen des ASEG-Projekts verwandten Armutsgrenze, d.h. der 60%-Grenze. Im Falle des 2 - Personen - Haushalts liegt sie geringfügig niedriger als die entsprechende 60%-Grenze, die unter Annahme der OECD-Äquivalenzskala, in der der zweiten Person ein Gewicht von 0,7 zugeordnet wird, bei 102% (statt bei 100%) des durchschnittlichen Pro-Kopf-Konsums liegt. Auf der Basis von Daten des Jahres 1988 ermittelte die Armutskommission eine Zahl von ca. 3,1 Millionen armen Familien bzw. ca. 8,75 Millionen armen Personen in Italien; das entsprach einem Anteil von 15,3% aller Familien bzw. 15,4% aller Individuen. 54 Dieser Anteil der Armen an der Bevölkerung entsprach recht genau dem EG-Durchschnitt. 55 Allerdings waren im Norden Italiens nur 9% der Personen von Armut betroffen, während der Prozentsatz im Süden des Landes mit 26,4% etwa dreimal so hoch lag. Unter den Armen gehörten 10,3% (entsprechend 904.000 Personen) der Gruppe der 66- bis 75 jährigen und 8,6% (entsprechend 754.000 Personen) der Gruppe der über 75jährigen an - das bedeutet, daß die Alten, d.h. die Personen über 65, etwa ein Fünftel aller Armen stellten. Für die Altersgruppe der 66- bis 75jährigen kam dies einem Armutsrisiko von 20,8% gleich, für die über 75jährigen sogar einem Armutsrisiko von 28,4%. 56 Während die Familien mit

π

Vgl. Commissione d'indagine sulla povertà e l'emarginazione (1992), S. 28. Für diese und die folgenden Ergebnisse vgl. Commissione d'indagine sulla povertà e l'emarginazione (1992), S. 30. 5 4

5 5

Vgl. Commissione d'indagine sulla povertà e l'emarginazione

(1992), S. 30, nach Eurostat.

Im Mezzogiorno lag das Armutsrisiko für eine Person über 75 Jahre sogar bei 41^5%, während es im Norden und im Zentrum Italiens mit 22,6% nur etwa halb so hoch lag. Vgl. Commissione d'indagine sulla povertà e l'emarginazione (1992), S. 37. 3 Klammer

594

10. Eine empirische Analyse der Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

einem über 65jährigen Familienoberhaupt nur etwa 22,1% aller Familien ausmachten, lag ihr Anteil an den armen Familien mit 37,9% wesentlich höher. Damit war die Altenbevölkerung statistisch erheblich häufiger von Armut betroffen als der Durchschnitt der Bevölkerung. 57 Die Kommission kam aufgrund ihrer Untersuchungen zu dem Ergebnis, daß besonders die in Ein- und Zwei-Personen-Haushalten lebenden Alten neben den kinderreichen Familien sowie am Arbeitsmarkt schwachen Personen zu den in Italien besonders von Armut betroffenen Gruppen zu zählen seien. 58 Es sind also vor allem die Jungen und die Alten, die besonders durch Armut gefährdet sind. Dieses Fazit bestätigte die Ergebnisse der ersten Armutskommission. 59 Wesentlich niedrigere Armutszahlen ermittelte allerdings das statistische Amt ISTAT, das ebenfalls in regelmäßigen Abständen Daten zur Armut veröffentlicht, auf der Basis einer Stichprobe über den Konsum, obwohl die gleiche Armutsgrenze verwendet wurde. 60 Die Armutsschätzung ergab eine Zahl von armen Familien in Höhe von 1,29 Millionen (von 20,87 Millionen); dies entsprach (lediglich) 6,2% aller Haushalte. Hierunter wurden ca. 600.000 "arme" Altenhaushalte ermittelt. Der Studie zufolge sind 7,6% der Altenhaushalte arm, wobei der Prozentsatz für die ganz Alten (ab 80) jedoch auf 12% steigt. Auch diese Studie ermittelte starke regionale Unterschiede: während sich der Anteil der armen Alten im Norden und im Zentrum auf 4,7% bzw. 4,8% belief, ergab sich für den Mezzogiorno ein Satz von 13,9%. Noch stärker von Armut betroffen als die Alten waren allerdings Arbeitslose (Armutsrisiko 18,3%, im Mezzogiorno sogar 23,2%). Als gefährdet erwiesen sich auch hier weiterhin vor allem große Familien. Tabelle 10.13 zeigt die Ergebnisse des ISTAT bezüglich der Armut in verschiedenen Altersgruppen und geographischen Bereichen Italiens.

57 Zu den vorangegangenen Ergebnissen vgl. Commissione d'indagine sulla povertà e l'emarginazione (1992), S. 35 - 37. Die Untersuchung nach dem beruflichen Status des Familienoberhauptes ergab ein ähnliches Bild: in 39,1% der armen Familien war das Familienoberhaupt nicht mehr berufstätig. Vgl. ebd. S. 41. CO Vgl. Commissione d'indagine sulla povertà e l'emarginazione (1992), S. 44. 5 9 Vgl. z.B. Paci (1993), S. 291. 6 0 Vgl. ISTAT (19930, S. 61 - 72. - Wie unterschiedlich die Ergebnisse bei der Verwendung verschiedener Meßweisen sein können, wurde 1990 von A. Ghiatis aufgezeigt, der mit fünf verschiedenen Methoden für 1986 zwischen 4 und 17 Millionen Arme in Italien ermittelte; s. Ghiatis (1990); Paci (1993), S. 267 - 269, ermittelt auf ähnliche Weise für 1991 zwischen 7,8% und 28% arme Ein-Personen-Familien und zwischen 4,0% und 20,8% arme Zwei-Personen-Familien.

10.3 Empirische Ergebnisse zur Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

595

Tabelle 10.13 Arme Haushalte, nach Altersklasse des Familienvorstandes und Region (1991) (in Prozent der jeweiligen Haushalte) Altersklasse des H H V a )

Italien

Norden

Zentrum

Mezzogiorno

18-59

5,3

1,5

2,4

11,9

60-69

5,6

2,2

2,8

12,5

IQ-19

8,5

6,3

5,4

14,1

80 und älter

12,3

9,0

11,5

18,8

60 und älter

7,6

4,7

4,8

13,9

18 und älter

6,2

2,7

3,3

12,6

Anmerkung: a) HHV = Haushaitsvorstand. Quelle: Zusammenstellung nach Angaben aus ISTAT (\992>ï), S. 71.

Die regionalen Unterschiede werden von einer weiteren neueren Untersuchung bestätigt, derzufolge 1991 68,8% der armen Familien im Mezzogiorno lebten; damit waren 4,2% der dort ansässigen Familien als "arm" zu bezeichnen. Im Norden lag das Armutsrisiko zur gleichen Zeit nur bei 1,2%, im Zentrum Italiens sogar nur bei 0,6%. 61 Der Anteil der "alten" Familien 62 lag bei 25,7%, jedoch stellte diese Gruppe 35,5% der "armen" Familien. 63 Ein Vergleich der Jahre 1983, 1985 und 1988 macht insgesamt deutlich, daß der Anteil der Armen in den letzten Jahren nicht etwa rückläufig war, sondern sich je Biennium um ca. einen Prozentpunkt vergrößert hat. 6 4 Die Daten für 1991 bestätigen eine Zunahme der armen Alten. 6 5 Insgesamt kommen die italienischen Studien zur Armut, wie deutlich wurde, bezüglich der angegebenen Armutsquoten zu erstaunlich unterschiedlichen Ergebnissen, die sich nicht immer aus methodischen Unterschieden erklären lassen. Allen gemeinsam ist jedoch, daß sie die großen Unterschiede des 6 1 Eine gewisse Überzeichnung des Nord-Süd-Gefälles in den Armutsstudien ergibt sich allerdings möglicherweise dadurch, daß regionale Unterschiede in der Kaufkraft nicht berücksichtigt werden. 6 2

Familien mit mindestens einem Mitglied über 65 Jahren.

6 3

Zu den vorangegangenen Zahlen vgl. Paci (1993), S. 272 - 280; hier finden sich noch weitere Informationen zur Verteilung der Armut im Jahr 1991. 6 4

Vgl. Commissione d'indagine

65

Vgl. Paci (1993), S. 292.

sulla povertà e l'emarginazione

(1992), S. 49.

5 9 6 1 0 . Eine empirische Analyse der Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

Verarmungsrisikos nach Alter, Familientyp und Region in Italien unterstreichen.

10.3.5.2 Ergebnisse der eigenen Berechnungen zur Armut Wie im Rahmen der Analyse der Einkommensverteilung werden auch in der folgenden Untersuchung die Personen in (bestimmten) Haushalten als Untersuchungseinheit zugrundegelegt. Da es sich um eine Datenerhebung auf Einkommens- und nicht Konsumbasis handelt, wird als Bezugsgröße wie bei den vorigen Berechnungen das erhebungsinterne, auf der Basis der ursprünglichen OECD-Skala ermittelte durchschnittliche Äquivalenzeinkommen gewählt. Die Berechnungen des ASEG-Projekts zur Armut erfolgen dabei wiederum auf der Basis von drei unterschiedlichen, relativen Armutsgrenzen. 66 Neben der gängigen Grenze von 50% des Bezugswertes (hier: des durchschnittlichen Äquivalenzeinkommens) als "poverty line" für einen Erwachsenen werden die Grenzen von 40% und 60% hinzugezogen. Die absoluten Werte dieser Armutsgrenzen beliefen sich angesichts eines durchschnittlichen Äquivalenzeinkommens von 15.350.000 Lire in der Erhebung für 1989 auf 6.140.000 Lire für die 40%-Grenze, auf 7.675.000 Lire für die 50%-Grenze und auf 9.210.000 Lire für die 60%-Grenze. 67 Die 50%-Grenze wird damit in den empirischen Berechnungen einerseits um eine "engere" Grenze zur Abbildung extremer Armutergänzt (40%), andererseits auch durch eine "weitere" Grenze (60%), die, wie erwähnt, der bei einigen italienischen Studien zugrundegelegten Grenze nahekommt. Eine solche Unterscheidung mehrerer Armutsgrenzen ist, wie zu zeigen sein wird, gerade angesichts der im Alterssicherungsbereich existierenden Mindestsicherungsregelungen sinnvoll, da sich durch diese Leistungen große Gruppen von Personen knapp über oder unter einer bestimmten Armutsgrenze befinden können und dadurch bei der Untersuchung einer einzelnen Armutsgrenze leicht ein verzerrtes Bild der Armut entstehen kann. 6 8

6 6 6 7

Dies entspricht dem Vorgehen im Rahmen der institutionellen Modellrechnungen.

Gemäß eigener Berechnungen. - Es ist darauf zu verweisen, daß diese Armutsgrenzen nicht unmittelbar mit der im Rahmen der institutionellen Modellrechnungen verwendeten Armutsgrenze für 1992 verglichen werden können; diese hatte sich aus methodischen Gründen auf 50% des Betrags des privaten Konsums pro Erwachsenen-Äquivalenzeinheit belaufen; vgl. hierzu Kap. 8.1.1. - Die Konzeption der jeweils gewählten Armutsgrenzen erfolgte aufgrund von Absprachen im ASEG-Projekt im Hinblick auf das Ziel der Vergleichbarkeit der einzelnen Länderstudien; zu den hierbei zu beachtenden Problemen und Grundregeln s. Häuser (1984), vor allem S. 349 - 352. /:o O Ö Zur Begründung der Betrachtung mehrere alternativer Armutsgrenzen vgl. auch Hauser (1984), S. 344 - 347.

10.

Empirische

nse

r Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

10.3.5.2.1 Ein Vergleich der Personen in Rentner- mit den Personen in Nichtrentnerhaushalten Eine erhebliche Schlechterstellung von Personen in RHH gegenüber Personen in NRHH läßt sich auf der Basis der Daten der Banca d'Italia für 1989 interessanterweise nicht bestätigen (Abbildung 10.3).

Armut unter Personen in N R H H und Personen in R H H

• Personen in RHH

unter 40%

• Personen in NRHH

unter 50%

unter 60%

Armutsgrenze in % des durchschnittl. Äquivalenzeinkommens

Quelle: Berechnungen auf der Basis der Daten der Banca d'Italia für 1989.

Abbildung 10.3

Unter die beiden niedrigeren Armutsgrenzen, nämlich 40% bzw. 50% des Äquivalenzeinkommens, fällt jeweils ein kaum größerer Anteil der Personen in RHH als der Personen in NRHH, wobei sich der Anteil der "Armen" jeweils etwa verdoppelt (40%-Grenze: 8,6% der Personen in NRHH und 9,2% der Personen in RHH; 50%-Grenze: 17,1% der Personen in NRHH gegenüber 17,6% der Personen in RHH). Nur bei Zugrundelegung der "weiten" Armutsgrenze von 60% übertrifft der Anteil der Personen in RHH denjenigen der Personen in NRHH deutlich. Die Werte für diese Grenze liegen noch einmal erheblich höher als für die 50%-Grenze, nämlich bei 25,6% für die NRHH und

598

10. Eine empirische Analyse der Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

bei 30,5% für die RHH. Mehr als ein Viertel der Bevölkerung ist folglich nach dieser "weiten" Definition als arm zu bezeichnen. Die Ergebnisse lassen vermuten, daß die Leistungen des Alterssicherungssystems in Verbindung mit den verbreiteten Vermögenseinkünften (vor allem der berücksichtigten kalkulatorischen Miete für das selbstgenutzte Wohneigentum) ausreichen, die Alten zumindest vor extremer Armut in der Regel zu bewahren. Hierzu ist jedoch ein Blick auf die Mindestsicherungsleistungen interessant. Im Erhebungsjahr 1989 belief sich die Jahresrentenleistung für einen Sozialrentenbezieher ohne Zuschlag auf 3.478.200 Lire, mit (vollem) Zuschlag auf 5.103.200 Lire. Selbst bei Berücksichtigung des Zuschlags reichte diese Leistung damit für eine alleinstehende Person nicht einmal dazu aus, die Grenze "extremer" Armut, d.h. 40% des Äquivalenzeinkommens oder 6.140.000 Lire, zu überspringen. Selbst ein Ehepaar mit zwei vollen Sozialrenten und Zuschlägen blieb - trotz der durch die Äquivalenzskala berücksichtigten "economies of scale" - unter der besagten Grenze, sofern keinerlei weitere Einkünfte vorlagen. Der Sozialrente allein muß somit eine armutsvermeidende Wirkung abgesprochen werden. Aufgrund der strengen Einkommensgrenzen für die Sozialrenten kann festgehalten werden, daß alleinstehende Sozialrentenbezieher in aller Regel unter der 40%-Grenze liegen und damit von extremer Armut betroffen sind. 6 9 Etwas günstiger sieht die Situation allerdings für die Mindestrentenbezieher aus. Sie erhielten im Jahr 1989 ohne Zuschläge 6.079.700 Lire, mit Zuschlägen je nach Alter 6.469.700 Lire (ab 60) oder 6.729.700 Lire (ab 6 5 ) 7 0 und kamen damit (bei Mitberücksichtigung des Zuschlags) zwischen der 40%und der 50%-Armutsgrenzezu liegen. Paare mit zwei ungekürzten Mindestrenten inklusive Zuschlägen erreichten sogar ein zwischen der 50%- und der 60%-Grenze liegendes Äquivalenzeinkommensniveau. Da die Mindestrenten (zumindest im Jahr der Erhebung) jedoch unabhängig von der Höhe des Ehepartnereinkommens gezahlt wurden und zudem in Grenzen die Kumulation mit anderem Einkommen zulässig war, ist es durchaus möglich, daß ein Teil der Mindestrentenbezieher auch ein höheres Einkommensniveau erreichte. Insgesamt ist jedoch festzuhalten, daß sich die Mindestsicherungsleistungen zwischen den verschiedenen Armutsgrenzen bewegen; hierdurch wird die Bedeutung der Wahl alternativer Armutsgrenzen bestätigt.

6 9 Im Jahr 1989 erhielten immerhin ca. 742.000 Personen und damit etwa 5% aller in RHH lebenden Personen eine Sozialrente; vgl. ISTAT (19910. S. 19. - Zu bemerken ist allerdings, daß die kalkulatorische Miete für das selbstgenutzte Eigentum nicht angerechnet wird und daher beim Besitz von Wohneigentum u.U. eine günstigere Einkommenssituation vorliegen kann. Ehepaare, von denen ein Partner Sozialrente bezieht, können aufgrund der wesentlich höheren Grenzen für das Haushaltseinkommen durchaus höhere Wohlstandsniveaus erreichen. 7 0

Alle Rentenbeträge errechnet nach Russo (1993), S. 10 und S. 300.

10. Empirische

nse

r Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

Ein pauschaler Vergleich von Personen in Rentner- und Nichtrentnerhaushalten verschleiert die Tatsache, daß sich die Situation für einzelne Haushaltstypen sehr unterschiedlich darstellt (Tabelle 10.14). So ist auffallend, daß bei den NRHH die Werte für alleinstehende Männer, alleinstehende Frauen und Paare bei allen Armutsgrenzen deutlich unter dem Durchschnittswert für alle NRHH liegen; selbst bei Zugrundelegung der weiten 60%-Grenze sind bei den Singles jeweils weniger als 7%, bei den Paaren "nur" etwa 9% der Personen als arm zu betrachten. Der Durchschnitt wird ganz massiv von den hohen Armutsquotender "anderen" Haushalte angehoben, in denen, wie aus Tabelle 10.2 hervorging, etwa zwei Drittel der Personen in NRHH leben. Für diese Haushalte liegen die Anteile der Personen unterhalb der 40%-, 50%- und 60%-Armutsgrenze bei 9,5%, 18,6% und 27,7% und damit um ein Vielfaches höher als bei den Singles und den Paaren. Maßgeblich bestimmt werden diese hohen Armutswerte, wie alle italienischen Studien zur Armut verdeutlichen, vor allem durch Familien mit vielen Kindern. Unter den RHH ist das Armutsrisikoerheblich gleichmäßiger auf die verschiedenen Haushaltstypen verteilt. Betrachtet man die beiden niedrigeren Armutsgrenzen, so sind zwar wiederum für die Gruppe der "anderen" Haushalte die höchsten Werte zu verzeichnen - sie liegen in etwa im Bereich der für die entsprechenden NRHH ermittelten Prozentsätze -, jedoch zeigt sich für Alleinstehende und auch für Paare ein im Vergleich zu den entsprechenden NRHH wesentlich erhöhtes Armutsrisiko. So bewegt sich der Anteil der Armen bei der 50%-Armutsgrenze in diesen Haushaltstypen jeweils um rund 15% gegenüber knapp 20% bei den "anderen" Haushalten. Bei der 60%Armutsgrenze schließlich übersteigt der Anteil der armen Personen in Singleund Paarhaushalten denjenigen, der für die in "anderen" Haushalten lebenden Personen zu verzeichnen ist. Bei mehr als 30% der Singles und Paare reicht die Rente auch in Verbindung mit Vermögenseinkünften o.ä. nicht aus, diese Armutsgrenze zu überwinden; dies bedeutet jeweils eine Verdopplung der Armen gegenüber der engeren 50%-Grenze. In dem untypischen, da stark unterdurchschnittlichen Anstieg der Armutsquoten zwischen der 50%- und der 60%-Armutsgrenze bei den "anderen" RHH manifestiert sich dagegen die abweichende Haushaltszusammensetzung dieser Gruppe, die mit einem breiteren Einkommensspektrum verknüpft ist.

6 0 0 1 0 . Eine empirische Analyse der Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

Tabelle 10.14 Armutsquoten für die Personen in Rentner- und in Nichtrentnerhaushalten

Armutsquoten gemessen an einem Prozentsatz des durchschnittlichen Äquivalenzeinkommens*

Haushaltstyp

unter 40% NRHH b)

unter 50%

8,6%

17,1% d

unter 60% 25,6%

((1,8%))

(4,2%) >

6,4%

((0,0%)) e )

((1,8%))

((4,0%))

(1,4%)

4,8%

9,0%

- andere

9,5%

18,6%

27,7%

RHH a)

9,2%

17,6%

30,5%

(5,7%)

14,6%

31,0%

- alleinstehende Frauen

6,3%

17,5%

34,0%

- Personen in Paarhaushalten

5,3%

14,8%

32,2%

12,9%

19,7%

28,2%

- alleinstehende Männer - alleinstehende Frauen 0

- Personen in Paarhaushalten )

- alleinstehende Männer

- andere Anmerkungen:

* = Netto - Äquivalenzeinkommen, berechnet unter Zugrundelegung der (ursprünglichen) OECD-Skala: Erster Erwachsener im Haushalt: Gewicht 1, jede weitere Person 14 Jahre und älter: Gewicht 0,7; Kinder: Gewicht 0,5. a) RHH = Rentnerhaushalte (Haushalte mit einem Haushaltsvorstand 55 Jahre oder älter sowie mit Bezug von Rentenleistungen). b) NRRH = Nichtrentnerhaushalte (alle übrigen Haushalte). c) Paar = Verheiratetes oder in eheähnlicher Gemeinschaft lebendes Paar. d) 0 = Fallzahl in der Erhebung zwischen 11 und 20. e

) ( 0 ) = Fallzahl in der Erhebung nicht über 10.

Quelle'. Berechnungen auf der Basis der Daten der Banca d'Italia für 1989.

Es läßt sich also festhalten, daß fur die Mehrzahl der betrachteten Haushaltstypen (nämlich durchweg für alle Single- und Paarhaushalte) somit ungeachtet des überraschenden "Gesamtergebnisses" die Situation im Alter durchaus signifikant ungünstiger aussieht als für die vergleichbaren Nichtrentnerhaushalte. Die gering anmutenden Armutsdifferenzen zwischen den Gesamtgruppen der RHH und NRHH gehen offenbar weitgehend auf das Gewicht der inhomogenen "anderen" RHH zurück, deren Armutsquoten sich kaum von denen der NRHH unterscheiden.

10.

Empirische

nse

r Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

10.3.5.2.2 Ein Vergleich zwischen den Personen in Rentnerhaushalten verschiedener Altersklassen Wie im Rahmen der Einkommensverteilung soll auch im Zusammenhang mit der Armutsproblematik in einem zweiten Schritt abgeklärt werden, wie sich die Situation fur RHH verschiedener Altersgruppen darstellt (Abbildung 10.4).

Armut unter Personen in R H H verschiedenen Alters

• RHH, HHV 55 - 6 4

S RHH, H H V 6 5 - 7 4

• RHH, H H V über 74

Anmerkung: H H V = Haushaltsvorstand Quelle: Berechnungen auf der Basis der Daten der Banca d'Italia für 1989.

Abbildung 10.4

Eine pauschale Betrachtung der RHH unterschiedlichen Alters überrascht durch das Ergebnis, daß das Armutsrisiko zumindest bezüglich der 40%- und der 50%-Grenze von Altersgruppe zu Altersgruppe tendenziell leicht absinkt, statt, wie evtl. auf der Basis der institutionellen Ausgestaltung des Alterssicherungssystems zu erwarten gewesen wäre, zu steigen. Liegen noch 12,3% der Personen in RHH der Gruppe 55 - 64 unter der 40%-Grenze und 18,1% unter der 50%-Grenze, so sind es nur 7,9% bzw. 18,5% aus der Gruppe "RHH 65 74" und sogar nur noch 6,2% bzw. 15,2% aus der Gruppe "RHH über 74".

602

10. Eine empirische Analyse der Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

Lediglich bei Betrachtung der 60%-Armutsgrenze nehmen die Prozentzahlen von Altersklasse zu Altersklasse zu (von 28,9% über 30,5% auf 33,4%). Angesichts der erörterten Tatsache, daß das durchschnittliche Äquivalenzeinkommen der Personen in RHH und damit ihre relative Wohlstandsposition im Verhältnis zur Gesamtheit der Personen in NRHH mit steigendem Alter stetig abnimmt, 7 1 ist die Konstanz bzw. sogar leichte Rückentwicklung des Armutsrisikos mit dem Alter ein deutliches Anzeichen für die umverteilende Wirkung des Alterssicherungssystems. Zwar fallen, wie auch im Zusammenhang mit der Einkommensverteilung deutlich wurde, ursprünglich wohlsituierte Rentenbezieher durch das gestaffelte Rentenanpassungsverfahren sukzessive in ihrer Wohlstandsposition zurück; für Bezieher niedriger Renten, d.h. im Armutsbereich anzusiedelnde Personen, verschlechtert sich die Situation dagegen nicht weiter. Es ist auch daran zu erinnern, daß bis etwa Mitte der 80er Jahre die Bezieher von Mindestrenten und sonstigen niedrigen Renten bei der Rentenaufwertung begünstigt wurden; auch mehrfache diskretionäre Erhöhungen trugen zur Verbesserung ihrer Situation bei. 7 2 Rentner, die zum Erhebungszeitpunkt 1988 bereits über 74 Jahre alt waren und damit zur "ältesten" Gruppe der RHH zu zählen waren, haben vermutlich hiervon noch profitiert. Hier zeigt sich, wie sehr die vorliegende Querschnittserhebung von 1989 durch Längsschnittaspekte wie institutionelle Entwicklungen determiniert wird. Von Relevanz ist schließlich auch die Tatsache, daß mit zunehmendem Alter immer mehr Personen ihren Ehepartner verlieren, der Übergang in den Hinterbliebenenstatus jedoch, wie anhand der institutionellen Modellrechnungen gezeigt werden konnte, zumeist mit einer Verbesserung, zumindest aber mit einer Wahrung der relativen Wohlstandsposition verbunden ist. Auch bei der Untersuchung der Armut in RHH verschiedener Altersklassen ist eine Binnendifferenzierung nach Haushaltstypen aufschlußreich. Leider führt die gleichzeitige Differenzierung der Rentnerhaushalte nach Alter und Haushaltstyp aufgrund der vergleichsweise geringen Fallzahlen zum Teil zu Verzerrungen; eine Reihe der ermittelten Werte lassen sich daher, wie aus Tabelle 10.15 ersichtlich, nur mit Vorsicht interpretieren. 73

7 1

Vgl. Tabelle 10.7. 72 # * Vgl. hierzu das Kapitel 4.9. Die geringen Fallzahlen manifestieren sich zum Teil in unverhältnismäßig großen "Sprüngen" der Armutsquoten bei Variation von Armutsgrenze, Haushaltstyp oder Alter.

10.

Empirische

nse

r Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

Tabelle 10.15 Armutsquoten für die Personen in Rentnerhaushalten verschiedener Altersklassen

Haushaltstyp, nach Alter Haushaltsvorstands (HHV)

des Armutsquoten gemessen an einem Prozentsatz des durchschnittlichen Äquivalenzeinkommens* unter 40%

RHH"), HHV

55-64

unter 50%

12,3% d

- alleinstehende Männer

18,1% c

unter 60% 28,9%

(00,5%)) >

(15,6%) >

(17,8%)

((3,9%))

(9,2%)

31,6%

7,6%

13,8%

33,4%

15,2%

20,9%

27,4%

7,9%

18,5%

30,5%

((0,0%))

((6,0%))

37,8%

- alleinstehende Frauen

9,3%

22,8%

31,7%

- Personen in Paarhaushalten

5,4%

17,1%

30,5%

10,1%

19,1%

29,5%

6,2%

15,2%

33,4%

((7,9%))

22,7%

33,7%

(4,2%)

15,9%

37,7%

((2,1%))

11,4%

34,5%

12,0%

16,9%

28,0%

- alleinstehende Frauen 5

- Personen in Paarhaushalten' ) - andere RHH, HHV 65-74 - alleinstehende Männer

- andere RHH, HHV über 74 - alleinstehende Männer - alleinstehende Frauen - Personen in Paarhaushalten - andere Anmerkungen:

* = Netto - Äquivalenzeinkommen, berechnet unter Zugrundelegung der (ursprünglichen) OECD-Skala: Erster Erwachsener im Haushalt: Gewicht 1, jede weitere Person 14 Jahre und älter: Gewicht 0,7; Kinder: Gewicht 0,5. a) RHH = Rentnerhaushalte (Haushalte mit einem Haushaltsvorstand 55 Jahre oder älter sowie mit Bezug von Rentenleistungen). b) Paar = Verheiratetes oder in eheähnlicher Gemeinschaft lebendes Paar. c) () = Fallzahl in der Erhebung zwischen 11 und 20. d) ( 0 ) = Fallzahl in der Erhebung nicht über 10.

Quelle: Berechnungen auf der Basis der Daten der Banca d'Italia fur 1989.

Es fällt auf, daß bei den alleinstehenden Männern die Quoten für die 40%und die 50%-Armutsgrenze in der jüngsten Altersklasse (55 - 64 Jahre) höher

604

10. Eine empirische Analyse der Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

liegen als in der mittleren Altersklasse (65 - 74 Jahre), bei den alleinstehenden Frauen dagegen niedriger. Hier wirken sich offenbar verschiedene institutionelle Altersgrenzen aus: Bei vielen der Rentner der "jüngsten" Altersklasse dürfte es sich angesichts der Regelaltersgrenzen für Männer (60 im FPLD, 65 in den Selbständigenfonds und einigen anderen Fonds) um Invaliditätsrentner mit niedrigen, im Armutsbereich liegenden (Mindest-) Rentenansprüchen handeln. In der mittleren Altersgruppe dagegen sind fast alle Alters- und Dienstaltersrentenbezieher der betrachteten Kohorte miterfaßt; sie haben zumeist höhere Renten, so daß der Anteil der Armen sinkt. Anders die Situation bei den alleinstehenden Frauen: Hier sind aufgrund der niedrigeren Altersgrenzen bereits in der jüngsten Altersgruppe die meisten Bezieherinnen von Altersrente erfaßt. Die Armutsquoten für die 40%- sowie die 50%-Grenze liegen daher, wie übrigens auch für Personen in Paarhaushalten, niedriger als bei den Männern. In der mittleren Altersgruppe wirkt sich dagegen gerade bei den weiblichen Singles das Hinzukommen der Sozialrentner in einer Erhöhung der Armutsquoten aus, während dieser Faktor aufgrund der geringen Zahl männlicher Sozialrentenbezieher bei der Vergleichsgruppe der Männer kaum ein Gewicht hat. Weibliche Singles - wie auch Personen, die in einem Paarhaushalt leben - haben in dieser Altersgruppe ein höheres Risiko als männliche Singles, unter die 40%- oder 50%-Armutsgrenze zu fallen. In bezug auf die weite 60%-Armutsgrenze, zu deren Überschreitung, wie gezeigt wurde, eine höhere Rente oder aber zusätzliche Einkommensquellen erforderlich sind, erstaunt der hohe Wert für alleinstehende Männer in der mittleren Altersgruppe (37,8%). In den anderen Altersklassen dagegen bestätigt sich die Vermutung, daß alleinstehende Männer weniger häufig als alleinstehende Frauen oder Paare betroffen sind. 7 4 Was die "anderen" Haushalte betrifft, so bestätigt sich im großen und ganzen auch bei einer Differenzierung nach Altersgruppen die Beobachtung, daß - vermutlich aufgrund des im Durchschnitt geringeren Gewichts der Renteneinkommen im Gesamtbudget - die Armutsquoten bei Betrachtung der "engeren" 40% - bzw. 50%-Armutsgrenzen höher ausfallen als für die meisten anderen Rentnergruppen, die Werte bei der "weiten" 60%-Grenze dagegen deutlich niedriger ausfallen. Wieder wird durch diesen Vergleich indirekt unterstrichen, daß die Rentenleistungen zwar oft vor großer Armut bewahren, nicht aber vor Armut bei einer höher angesetzten Armutsgrenze. Es bleibt die nicht unbedingt erwartete Beobachtung zu klären, weshalb im Durchschnitt für die Rentnerhaushalte je nach betrachteter Armutsgrenze die Armutsquoten mit steigendem Alter der betrachteten Haushalte nur geringfügig ansteigen (60%-Armutsgrenze) bzw. sogar absinken (40%- und 50%7 4 Zu verweisen ist hier auf das größere Gewicht von Vermögenseinkünften bei alleinstehenden Männern gegenüber alleinstehenden Frauen oder Paaren; vgl. Tabelle 10.3.

10.

Empirische

nse

r Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

Armutsgrenze). Sieht man einmal davon ab, daß sich die ermittelten Werte aufgrund der Tatsache, daß es sich um eine Ze///?w«M>etrachtung mit verschiedenen Kohorten handelt, nur begrenzt als "Entwicklung während der Rentenbezugsphase" interpretieren lassen, so ist doch an folgende Aspekte zu erinnern: In der Regel verbessert sich die relative Wohlstandsposition durch den Tod des Ehepartners; je älter die betrachtete Gruppe von Rentnern, desto größer dürfte der Anteil der Personen mit Hinterbliebenenrenten, d.h. häufig mit zwei Renten sein. 75 Bei den Paarhaushalten und größeren Haushalten sind möglicherweise neu hinzukommende Sozial- und Versicherungsrenten weiterer Haushaltsmitglieder, die zuvor (zumindest vorübergehend) nicht erwerbstätig waren, ein Grund für das mit dem Alter sinkende Armutsrisiko im Niedrigeinkommensbereich. Bei der undifferenzierten Gruppe der "anderen" RHH könnte ein weiterer Grund für die mit dem Alter abnehmenden Armutsquoten in einer nicht zu kontrollierenden Veränderung der Haushaltsstrukturen liegen. So ist an das vermehrte Ausscheiden nicht erwerbstätiger Haushaltsmitglieder (z.B. erwachsener Kinder) aus dem Haushalt zu denken, aber vor allem in der "ältesten" Gruppe auch daran, daß z.B. Pflegebedürftige in die Haushalte ihrer Kinder aufgenommen werden. Im letztgenannten Fall könnten Erwerbseinkommen der jüngeren Haushaltsmitglieder angesichts der Pool- und Gleichverteilungsannahme das "Absinken" der Armutsquoten beeinflussen. Auch wenn heute ein Vergleich der an Personen verschiedener Altersklassen gezahlten Versicherungsrenten eine negative Korrelation von Alter und Leistungshöhe deutlich macht, folgt hieraus demnach nicht ohne weiteres, daß die älteren Rentner angesichts ihrer gesamten Wohlstandssituation häufiger im Bereich großer Armut vertreten seien als die jüngeren Rentner. 76

10.3.5.3 Zu den Schwierigkeiten eines Vergleichs der eigenen Ergebnisse mit den Ergebnissen italienischer Armutsstudien Ein unmittelbarer Vergleich der italienischen Armutsstudien mit den vorgestellten Berechnungen ist schwierig. Die Schwierigkeiten liegen vor allem im methodischen Bereich begründet, da sich die Studien in einer Vielzahl von Punkten (z.B. Höhe der verwendeten Armutsgrenze(n), Bezug auf Konsumoder Einkommensdaten, unterschiedliche Bezugsjahre, Auswertung nach Haushalten oder Personen in Haushalten, Altersabgrenzung nach Haushaltsvorstand oder erfaßtem Individuum etc.) unterscheiden.

7 5 Dies betrifft natürlich vor allem die Gruppen der Singles, aber u.U. auch Rentner, die in "anderen" RHH (z.B. zusammen mit ihren Kindern) leben. 7 6 Es ist daran zu erinnern, daß gerade im Niedrigeinkommensbereich aufgrund .der Kumulationsvorschriften eher Leistungskumulationen möglich sind als in den besser situierten Haushalten.

606

10. Eine empirische Analyse der Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

Interessant ist aufgrund der zeitlichen Nähe vor allem ein Vergleich mit den Ergebnissen der zweiten Armutskommission. Verwendete die große Studie der ersten Armutskommission noch, wie es im Rahmen der hier vorgestellten Berechnungen geschieht, drei alternative Armutsgrenzen, so beschränkte sich die zweite Studie, wie erwähnt, auf eine einzige Grenze, die in etwa der "weitesten" verwendeten Grenze (60%) entspricht. Die von der zweiten Armutskommission ermittelten Armutsquoten liegen für alte Menschen geringfügig, für andere Bevölkerungsgruppen etwas stärker unter den vorgestellten Resultaten. Das Ergebnis der Armutskommission, daß Alte zu den gefährdeten Gruppen gehören, relativiert sich jedoch, wie im Rahmen der vorangegangenen Datenanalyse gezeigt werden konnte, wenn man die "engeren" Armutsgrenzenvon 40% und 50% hinzuzieht. Es zeigt sich, daß in diesem Niedrigeinkommensbereich Personen in RHH - anders als bei der Verwendung der 60%-Grenze - ein gegenüber dem Durchschnitt aller in NRHH lebenden Personen nur unwesentlich erhöhtes Armutsrisiko aufzuweisen haben. Unterschiede in den Ergebnissen sind vor allem auch dadurch begründet, daß die Studie der Armutskommission an der Untersuchungseinheit des Haushalts (und nicht der Personen in Haushalten) anknüpft. Indem hierdurch große, besonders von Armut betroffene NRHH das gleiche Gewicht wie Single-Haushalte erhalten (nämlich 1), erscheint das Verarmungsrisiko in NRHH im Vergleich zu RHH geringer, als dies bei einer Personenbetrachtung, wie sie im Rahmen dieser Arbeit angestellt wurde, der Fall ist. Hierdurch erklärt sich auch, daß die Studie der zweiten italienischen Armutskommission (und auch andere italienische Studien) ein mit dem Alter zunehmendes Armutsrisiko ermittelte, während sich in den hier vorgestellten Berechnungen die Armutsquote bezogen auf die am ehesten vergleichbare Armutsgrenze von 60% kaum veränderte, für die tiefergesetzten Armutsgrenzen sogar sank: Mit steigendem Alter nimmt der Anteil der Single-Haushalte, wie gezeigt wurde zu; hierdurch gewinnt eine einzelne arme Person bei der Haushaltsbetrachtung (nicht aber bei der Personenbetrachtung!) an Gewicht. 77 Die direkte Vergleichbarkeit der hier vorgestellten Ergebnisse mit denen der zweiten Armutskomission wird zudem vor allem dadurch eingeschränkt, daß sich die Armutskommission auf Konsumdaten und nicht auf Einkommensdaten bezieht. Hier spielt vor allem die Nichtberücksichtigung der kalkulatorischen Miete eine Rolle, da Alte statistisch besonders häufig über Wohneigentum verfügen, aber auch die Beobachtung, daß alte Menschen im Durchschnitt eine geringere Konsumneigung haben als jüngere Menschen. 78 Wie groß die Unterschiede in bezug auf die Armutsquote aus77 Bei der Personenbetrachtung gewinnt sie lediglich durch die absolute Abnahme der Personen in der jeweils betrachteten Gruppe an Gewicht. 7 8

Vgl. hierzu auch ISTAT (19930, S. 61.

10.

Empirische

nse

r Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

fallen können, wenn die Armutsberechnungen auf Konsumdaten statt auf Einkommensdaten beruhen, wird aus einer EU-Studie von P. Tsakloglou deutlich, der bei zwei alternativen Berechnungen der Armut auf der Basis von Einkommensdaten einerseits und Konsumquoten andererseits (unter Verwendung einer Armutsgrenze von 50%) fur Italien höchst unterschiedliche Ergebnisse ermittelte. 79 Auch im Vergleich zu der zweiten bedeutenden Datenquelle zur Armut, den Angaben des ISTAT, gibt es methodische Schwierigkeiten. Sie liegen zum Teil ebenfalls darin begründet, daß sich die Auswertung auf komplette Haushalte bezieht. Zudem wurden andere Altersabgrenzungen als in den vorgestellten Berechnungen verwendet. Insgesamt kann jedoch festgehalten werden, daß die vom ISTAT angegebenen Armutsquoten, auch im Vergleich zu den Ergebnissen der zweiten Armutskommission und anderer Studien, erstaunlich niedrig erscheinen. Fast alle italienischen Studien streichen jedoch heraus, daß es Bevölkerungsgruppen in Italien gibt, die mindestens genauso "armutgefährdet" sind wie die Alten, nämlich vor allem Arbeitslose und Familien mit vielen Kindern. Zudem weisen viele italienische Studien auf einen wunden Punkt hin, der im Rahmen der hier vorgestellten Berechnungen vernachlässigt wurde: Es sind die großen regionalen Differenzen bezüglich des Armutsrisikos, d.h. die "Benachteiligung" der Menschen im Merzzogiorno. An diesem Punkt müßte eine weitergehende empirische Analyse ansetzen.

10.3.6 Der Einfluß des staatlichen Steuer- und Transfersystems auf die Einkommensverteilung und das Ziel der Armutsvermeidung

Ein wichtiger Punkt für die Einschätzung des Alterssicherungssystems eines Landes ist die Frage, inwieweit es dem Wohlfahrtsstaat gelingt, Personen ohne ausreichende Markteinkommen vor Armut zu bewahren. 80 Ziel der letzten Gruppe von Berechnungen ist es daher, einen Eindruck von den Umverteilungswirkungen des staatlichen Steuer- und Transfersystems in bezug auf alte Menschen zu erhalten. Es stellt sich die Frage, wie stark die Renten und Transfers, aber auch die direkte Einkommensbesteuerung die Einkommensverteilung und die Armutsquoten verändern, d.h. welchen Einfluß die staatlichen Umverteilungsinstrumente auf die aus dem Markt resultierende Einkommens- und Armutsverteilung haben. Die im folgenden präsentierten Berechnungen basieren dabei auf der Basis der von dem Institut ISPE für den Datensatz der Banca d'Italia von 1989 7 9

Vgl. Tsakloglou (1994), S. 10 und S. 6.

8 0

Vgl. auch Smeeding/Rainwater/Rein/Hauser/Schaber

(1990), S. 64 - 66.

608

10. Eine empirische Analyse der Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

rekonstruierten Steuerdaten, da der Datensatz selbst ursprünglich lediglich Nettodaten enthält. Verglichen wird im folgenden jeweils für NRHH und RHH bzw. für RHH verschiedener Altersklassen zunächst die Situation "vor Renten, Transfers und Steuern" mit der Situation "nach Renten und Transfers, vor Steuern", um so den Einfluß des Renten- und Transferssystems gegenüber der aus dem Markt resultierenden Verteilung zu isolieren. In einem zweiten Schritt erfolgt ein Vergleich mit der bereits aus den vorangegangenen Darstellungen bekannten Nettoverteilung "nach Renten, Transfers und Steuern", 81 um so einen Eindruck vom Einfluß der direkten Besteuerung zu erhalten. Zu betonen ist, daß der "Maßstab" dabei, um eine Vergleichbarkeit der Werte zu ermöglichen, stets unverändert bleibt; in allen Fällen wird die Verteilung auf das durchschnittliche Afe/to-Äquivalenzeinkommen aller Personen bezogen. 82 Bei der Beantwortung der Frage, inwieweit es dem Staat gelingt, Armut zu verhindern, ist allerdings zu berücksichtigen, daß sich die Individuen in der Regel in ihrem Verhalten auf die existente Steuer- und Transferpolitik eines Landes einstellen. So hätten die RHH vermutlich anderweitige Altersvorsorge betrieben, wenn das Renten- und Transfersystem in seiner heutigen Form nicht existieren würde - der Markt hätte demnach wahrscheinlich zu einer anderen Einkommensverteilung geführt. Zudem nimmt der Staat auch direkt, z.B. in seiner Rolle als Arbeitgeber, auf die Verteilung der Markteinkommen Einfluß. Schließlich liegt auch ein Problem darin, daß ein Staat die gleichen Effekte auf Einkommensverteilung und Armut durch einen unterschiedlichen "Mix" aus Transfers, direkten und auch indirekten Steuern erreichen kann; die letzten werden jedoch z.B. bei einer Gegenüberstellung von Markteinkommen und verfügbarem Nettoeinkommen gar nicht erfaßt. 83 Trotz dieser zu bedenkenden Überlegungen hat sich die Methodik des Brutto-Netto-Vergleichs im Rahmen der Forschung zur Armut und zur Einkommensverteilung etabliert und findet vor allem in international vergleichenden Studien Anwendung. 84

ο1 Auf eine weitergehende Differenzierung nach Haushaltstypen muß dabei aufgrund des vergleichsweise kleinen Datensatzes verzichtet werden. 82 Unter anderen Fragestellungen wäre auch eine getrennte Durchschnittsbildung für alle drei Verteilungen (vor Transfers und Steuern/nach Tranfers, vor Steuern/nach Transfers und Steuern) denkbar, doch ergäbe sich hier das Problem sich ständig verschiebender Wohlstandspositionsklassen undo-îArmutsgrenzen. Vgl. Ο Ήiggins/Schmaus/Stephenson (1985), S. 6 - 8, wo auch weitere einschränkende Punkte aufgeführt werden. - Der letztgenannte Punkt ist vor allem auch bei internationalen Vergleichen oder bei Zeitpunktvergleichen von Relevanz. 8 4 Vgl. z.B. Smeeding/Boyle Torrey/Rein (1988), Smeeding/Rainwater/Rein/Hauser/ Schaber (1990), Boyle Torrey/Smeeding (1992), sowie OECD (1988b), S. 47 - 48.

10.3 Empirische Ergebnisse zur Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien 10.3.6.1

Die

der Einkommensverteilung

609

Beeinflussung

durch das Steuer- und Transfersystem

10.3.6.1.1 E i n Vergleich von Personen i n Rentner- und Nichtrentnerhaushalten Das Interesse g i l t zunächst den Auswirkungen des Steuer- und Transfersystems auf die Einkommensverteilung der Gesamtheit von N R H H und R H H (Tabelle 10.16). Tabelle 10.16 Unterschiede in der Einkommensverteilung zwischen Personen mit und ohne Renten und Transfereinkommen, vor und nach direkter Besteuerung und Sozialbeiträgen (Rentner- und Nichtrentnerhaushalte) Haushaltstyp

Wohlstandspositionsklassen** von... bis unter... des durchschnittlichen Äquivalenzeinkommens* unter

50% -

75%-

100%-

150%

50%

75%

100%

150%

und mehr

NRHtfi)

- vor Renten, Transfers u. Steuern

18,8%

18,1%

15,0%

25,1%

22,9%

- nach Renten u. Transfers, vor Steuern

12,8%

18,8%

15,9%

27,5%

25,0%

- nach Renten, Transfers und Steuern

17,1%

22,6%

17,2%

25,9%

17,1%

- vor Renten, Transfers u. Steuern

67,5%

13,6%

8,0%

7,0%

3,9%

- nach Renten u. Transfers, vor Steuern

14,3%

24,7%

23,4%

23,9%

13,7%

- nach Renten, Transfers und Steuern

17,6%

30,7%

23,7%

19,1%

8,8%

0

RHH *

Anmerkungen: * = Netto - Äquivalenzeinkommen, berechnet unter Zugrundelegung der (ursprünglichen) OECD-Skala: Erster Erwachsener im Haushalt: Gewicht 1, jede weitere Person 14 Jahre und älter: Gewicht 0,7; Kinder: Gewicht 0,5. ** = Anteil der in einem bestimmten Haushaltstyp lebenden Personen mit einem Äquivalenzeinkommen von ... % bis ... % des durchschnittlichen Äquivalenzeinkommen aller Personen an allen im jeweiligen Haushaltstyp lebenden Personen. a) RHH = Rentnerhaushalte (Haushalte mit einem Haushaltsvorstand 55 Jahre oder älter sowie mit Bezug von Rentenleistungen). b) NRRH = Nichtrentnerhaushalte (alle übrigen Haushalte). Quelle: Berechnungen auf der Basis der Daten der Banca d'Italia für 1989.

39 Klammer

6 1 0 1 0 . Eine empirische Analyse der Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

Die Erwartung, daß auf die Einkommensverteilung der RHH das Rentenund Transfersystem (Veränderung zwischen der jeweils ersten und zweiten Zeile), auf diejenige der NRHH dagegen das Steuersystem 85 (Veränderung zwischen der jeweils zweiten und dritten Zeile) den größeren Einfluß hat, wird durch die ermittelten Werte bestätigt. Auch das zweite wichtige Ergebnis ist nicht überraschend und politisch beabsichtigt: von links nach rechts, d.h. mit steigender Wohlstandspositionsklasse, nimmt der Einfluß des Renten- und Transfersystems ab, derjenige der (progressiven) Einkommensbesteuerung dagegen zu. Bei den NRHH liegen knapp 20% der Personen vor Renten, Transfers und Steuern in der niedrigsten Wohlstandspositionsklasse. Dieser Anteil sinkt durch Renten und Transfers auf etwa 13%; die Besteuerung führt hier trotz des niedrigen Einkommensniveaus zu einem erneuten Anstieg auf immerhin ca. 17%. Dies bedeutet, daß auch Niedrigeinkommensbezieher in Italien noch in einem gewissen Maß durch Steuern und Sozialbeiträge belastet sind. Wie sehr sich aber der Einfluß von Renten/Transfers und Steuern verschiebt, zeigt ein Vergleich mit der höchsten Wohlstandspositionsklasse (ab 150% des Nettoäquivalenzeinkommens). Der Anteil der hier vor Renten/Transfers und Steuern zuzuordnenden Personen von 22,9% erhöht sich bei Berücksichtigung der Renten/Transfers lediglich auf 25%, sinkt jedoch nach der Besteuerung empfindlich auf 17,1% ab. Da bei den meisten RHH das Renteneinkommen einen erheblichen Teil des gesamten Haushaltseinkommens ausmacht, überrascht es nicht, daß fast 68% der Personen in RHH ohne Renten und Transfers der niedrigsten Wohlstandspositionsklasse zuzuordnen wären. Nach Renten und Transfers liegt der Anteil jedoch mit 14,3% bereits kaum noch höher als bei den NRHH, durch Steuern und Sozialbeiträge steigt er ebenfalls auf leicht über 17% an. Die höheren Wohlstandspositionsklassen, vor allem die Klassen ab 75% des NettoÄquivalenzeinkommens, sind bei den RHH vor Renten und Transfers sehr schwach besetzt. Die jeweilige Besetzung verdreifacht sich etwa durch Berücksichtigung der Renten- und Transferleistungen; die Besteuerung führt dann dazu, daß die Anteile in den ersten drei Klassen (bis zur Grenze von 100%, d.h. bis zum Äquivalenzeinkommen) erneut zunehmen, während die Anzahl der überdurchschnittlich gut gestellten Personen wieder abnimmt. In der höchsten Klasse (ab 150%) steigt der Personenanteil der RHH von 3,9% vor Renten/Transfers und Besteuerung auf 13,7% nach Renten/Transfers, um nach der Besteuerung erneut auf 8,8% zu fallen. Hier zeigt sich, daß Bezieher hoher Renten durch die Einkommensbesteuerung ähnlich belastet sind wie NRHH. RS Unter die "Steuern" wurden im Rahmen dieser Berechnungen auch die Sozialbeiträge subsumiert.

10. Empirische

nse

r Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

10.3.6.1.2 E i n Vergleich von Personen i n Rentnerhaushalten unterschiedlicher Altersklassen W i e verändert sich nun die Bedeutung des Renten- und Transfersystems bzw. des Steuersystems bei einer Differenzierung

der R H H nach Alters-

klassen? Tabelle 10.17 hält die Ergebnisse fest. Tabelle 10.17 Unterschiede in der Einkommensverteilung zwischen Personen in Rentnerhaushalten verschiedener Altersklassen mit und ohne Renten und Transfereinkommen, vor und nach direkter Besteuerung und Sozialbeiträgen Haushaltstyp,

nach

Alter

des

Wohlstandspositionsklassen** von... bis unter...

Haushaltsvorstands (HHV)

RHtfK

des durchschnittlichen Äquivalenzeinkommens* unter

50% -

75%-

100%-

150%

50%

75%

100%

150%

undmehr

HHV 55 - 64

- vor Renten, Transfers u. Steuern

57,8%

16,7%

11,0%

9,7%

4,8%

- nach Renten u. Transfers, vor Steuern

15,0%

19,7%

21,6%

26,3%

17,3%

- nach Renten, Transfers und Steuern

18,1%

25,2%

23,7%

22,7%

10,2%

• vor Renten, Transfers u. Steuern

70,6%

12,4%

7,3%

5,4%

4,3%

- nach Renten u. Transfers, vor Steuern

14,2%

24,7%

25,2%

23,9%

11,9%

- nach Renten, Transfers und Steuern

18,5%

31,3%

23,5%

17,8%

8,9%

- vor Renten, Transfers u. Steuern

78,6%

10,6%

4,2%

5,1%

1,6%

- nach Renten u. Transfers, vor Steuern

13,2%

33,2%

23,0%

20,0%

10,5%

- nach Renten, Transfers und Steuern

15,2%

39,4%

24,3%

15,1%

6,0%

RHH, HHV 65 -74

RHH, HHV über 74

Anmerkungen: * = Netto - Äqui va lenze in kommen, berechnet unter Zugrundelegung der (ursprünglichen) OECD-Skala (1/0,7/0,5). ** = Anteil der in einem bestimmten Haushaltstyp lebenden Personen mit einem Äquivalenzeinkommen von ... % bis ... % des durchschnittlichen Äquivalenzeinkommen aller Personen an allen im jeweiligen Haushaltstyp lebenden Personen. a) RHH s Rentnerhaushalte (Haushalte mit einem Haushaltsvorstand 55 Jahre oder älter sowie mit Bezug von Rentenleistungen). Quelle Berechnungen auf der Basis der Daten der Banca d'Italia für 1989.

6 1 2 1 0 . Eine empirische Analyse der Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

Wie aus dem Vergleich der Spalte "unter 50%" erkennbar, nimmt die Bedeutung des Renten- und Transfersystems mit steigendem Alter zu. Der Anteil der vor diesen Leistungen in die entsprechende Wohlstandspositionsklasse einzuordnenden Personen steigt von 57,8% bei den RHH mit HHV 55 64 über 70,6% in der Altersklasse 65 - 74 auf 78,6% in der ältesten Untersuchungsgruppe (HHV über 74). In allen höheren Wohlstandspositionsklassen nimmt der Anteil der Personen vor Renten/Transfers dagegen ab. Daß das Renten- und Transfersystem im unteren Einkommensbereich offensichtlich eine stark umverteilende Wirkung entfaltet, zeigt sich daran, daß nach Berücksichtigung der Renten und Transfers die mit dem Alter steigende Konzentration in der untersten Wohlstandspositionsklasse verschwunden ist; der Anteil der hier einzuordnenden Personen liegt in allen drei Altersklassen nun nur noch zwischen ca. 13% und 15%, wobei die Werte sogar mit steigendem Alter etwas niedriger liegen. Diese Beobachtungen bestätigen noch einmal das Ergebnis, daß die Rente mit steigendem Alter einen immer größeren Anteil des Haushaltseinkommens ausmacht. Allerdings ist der "Sprung nach oben" in der Wohlstandsverteilung, der durch die Renten und Transfers erreicht wird, in den jüngeren RHH im Durchschnitt größer als bei den älteren; nach Renten und Transfers (vor Steuern und Sozialbeiträgen) sind in der Altersgruppe "55-64" die obersten Wohlstandspositionsklassen mit 26,3% und 17,3% weit überdurchschnittlich gut besetzt, während vor allem bei den ältesten RHH eine starke Massierung in der Klasse "50-75%" zu beobachten ist. Beim Vergleich der Situation "vor Steuern" und "nach (direkten) Steuern" ist festzuhalten, daß sich in allen drei Altersklassen die Besetzung der unteren drei Wohlstandspositionsklassen verstärkt, diejenige der obersten beiden Klassen dagegen abnimmt; 8 6 ein "altersspezifischer" Effekt der Einkommensbesteuerung läßt sich nicht ausmachen. Die resultierende Nettoverteilung (nach Steuern) wurde bereits im Zusammenhang mit Tabelle 10.12 untersucht.

10.3.6.2 Die Beeinflussung der Armutsquoten durch das Steuer- und Transfersystem 10.3.6.2.1 Ein Vergleich von Personen in Rentner- und Nichtrentnerhaushalten Abschließend soll mit der gleichen Methodik untersucht werden, wie hoch der Anteil der Personen verschiedener Haushaltstypen unter den jeweiligen or

Ö O

Die einzige Ausnahme bildet die Klasse "75 - 100%", die bei der Gruppe der 65 - 74jährigen nach der Besteuerung weniger stark als zuvor besetzt ist.

10. Empirische

nse

r Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

Armutsgrenzen vor und nach Renten/Transfers und/oder direkter Besteuerung liegt. Tabelle 10.18 zeigt zunächst einen Vergleich von NRHH und RHH. Tabelle 10.18 Armutsquoten für die Personen in Rentner- und Nichtrentnerhaushalten, vor und nach Renten/Transfereinkommen sowie direkter Besteuerung und Sozialbeiträgen Haushaltstyp

Armutsquoten gemessen an einem Prozentsatz des durchschnittlichen Äquivalenzeinkommens* unter 40%

unter 50%

unter 60%

b

NRHH > - vor Renten, Transfers u. Steuern

11,6%

18,8%

25,4%

- nach Renten u. Transfers, vor Steuern

6,6%

12,8%

19,0%

- nach Renten, Transfers und Steuern

8,6%

17,1%

25,6%

62,3%

67,5%

74,7%

- nach Renten u. Transfers, vor Steuern

7,1%

14,3%

24,3%

- nach Renten, Transfers und Steuern

9,2%

17,6%

30,5%

a

RHH ) - vor Renten, Transfers u. Steuern

Anmerkungen:

* = Netto - Äquivalenzeinkommen, berechnet unter Zugrundelegung der (ursprünglichen) OECD-Skala: Erster Erwachsener im Haushalt: Gewicht 1, jede weitere Person 14 Jahre und älter: Gewicht 0,7; Kinder: Gewicht 0,5. a) RHH = Rentnerhaushalte (Haushalte mit einem Haushaltsvorstand 55 Jahre oder älter sowie mit Bezug von Rentenleistungen). b) NRRH = Nichtrentnerhaushalte (alle übrigen Haushalte).

Quelle: Berechnungen auf der Basis der Daten der Banca d'Italia für 1989.

Ein Teil der Ergebnisse (die jeweils letzten Zeilen einer Gruppe sowie die Spalte für die 50% Armutsgrenze) sind bereits aus anderen Tabellen bekannt und brauchen daher nicht mehr ausführlich dargestellt zu werden. Festzuhalten sind jedoch folgende Resultate: Zwischen NRHH und RHH gibt es gewaltige Unterschiede, wenn man sich die Armutsquoten vor Renten / Transfers und direkter Besteuerung ansieht. Bei der am weitesten gefaßten Armutsgrenze von 60% des Nettoäquivalenzeinkommens liegt die (fiktive) Armutsquote bei den RHH etwa dreimal so hoch wie bei den NRHH (74,7% gegenüber 25,4%), bei der die extreme Armut kennzeichnenden Grenze von 40% mehr als fünfmal so hoch (62,3% gegenüber 11,6%). Etwa drei Viertel

614

10. Eine empirische Analyse der Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

der Personen in RHH müßten folglich ohne staatliche Rentenleistungen und Transfers als arm gelten. 87 Bei Berücksichtigung der Renten- und Transferzahlungen sieht die Situation für NRHH und RHH dagegen schon sehr ähnlich aus; eine erhebliche Reduzierung der Armutsquoten hat in allen Fällen stattgefunden. Da die Besteuerung der (Versicherungs-)Renten grundsätzlich der Versteuerung von Erwerbseinkommen entspricht und nichtversteuerbare sonstige Transferleistungen ohnehin kaum Einfluß haben, verschieben sich die Relationen zwischen NRHH und RHH durch die anschließend betrachtete Besteuerung dagegen kaum.

10.3.6.2.2 Ein Vergleich von Personen in Rentnerhaushalten unterschiedlicher Altersklassen Tabelle 10.19 verdeutlicht, inwiefern sich die Ergebnisse verändern, wenn die RHH wiederum nach Altersgruppen differenziert werden. Auch hier sind einige Ergebnisse schon aus der Untersuchung der Einkommensverteilung bekannt. Mit steigendem Alter liegen die Armutsquoten für alle drei Armutsgrenzen zunehmend höher, wenn man die Situation der in RHH lebenden Personen vor Renten und Transfers betrachtet. Dieses Ergebnis ist auch durch den Umstand beeinflußt, daß mit steigendem Alter des Haushaltsvorstandes Personen außer dem Rentner und seiner Ehefrau eine abnehmende Bedeutung haben. 88 Werden für die Altersgruppe "55 - 64" für die 40%-, 50%- und 60% Armutsgrenze noch Anteile von 51,4%, 57,8% und 66,7% der Personen beobachtet, so sind es bei den ältesten Rentnern (Altersgruppe "HHV über 74") 75,1%, 78,6% und 84,4%. Der Anteil der Personen in diesen "alten" RHH, der auch ohne Renten und Transferleistungen zweifelsfrei nicht als arm zu bezeichnen wäre, liegt also lediglich bei etwa 15%! Selbst vor extremer Armut wäre nur ein Viertel der Personen geschützt. Das radikale Absinken der Armutsquoten bei Berücksichtigung der Renten und Transfers, das sich schon im vorangegangenen Abschnitt bei der Gesamtheit der RHH abzeichnete, bestätigt sich für alle drei Altersgruppen. Die Werte liegen nun deutlich unter 10% bezüglich der 40%-Armutsgrenze, zwischen 13% und 15% bei der 50%Armutsgrenze und bei etwa 25% bei der 60%-Armutsgrenze. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß nun (im Rahmen der Personenbetrachtung!) die Werte umso niedriger ausfallen, je älter die HHV der RHH sind. Die 87 Auf die Wahrscheinlichkeit, daß die RHH in diesem Fall anderweitige Altersvorsorge getrieben hätten, wurde bereits verwiesen; die Ergebnisse dienen lediglich als Gradmesser des Ausmaßes der tatsächlich gezahlten Renten- und Transferleistungen. 88

Aus diesem Grunde wäre bei einem größeren Datensatz eine Differenzierung nach Alter und Haushaltstyp interessant.

10. Empirische

nse

r Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

Erhöhung der Mindestrentenzuschläge ab dem 65. Lebensjahr hat hier sicherlich nur einen kaum meßbaren Einfluß; es ist jedoch wiederum daran zu erinnern, daß in einem höheren Alter in vielen Fällen eine Kumulation von eigenständiger und abgeleiteter Rente stattfindet und sich im Falle des Todes des Ehepartners in den meisten Fällen auch dann die Wohlstandsposition verbessert, wenn es nicht zur Rentenkumulation kommt. Rentner des betrachteten Niedrigeinkommensbereichs, die zum Zeitpunkt der Erhebung bereits der "ältesten" Gruppe der RHH angehörten, dürften zum Teil auch noch von der bis 1983 praktizierten Anhebung^der Rente auf das Mindestrentenniveau profitieren, da dort, wo die Anhebung später z.B. wegen des Bezugs mehrerer Renten eingeschränkt wurde, die bereits gewährten Leistungen (als "eingefrorene Renten") weitergezahlt werden. 89 Nach der direkten Besteuerung steigen die Quoten für alle drei Armutsgrenzen an. Besonders deutlich ist der Anstieg, wie aufgrund der Steuerprogression zu erwarten, bei Betrachtung der "weiten" 60%-Armutsgrenze. Je älter die betrachtete Gruppe der RHH, desto größer ist der Anteil der Personen, die erst durch die Besteuerung neu unter diese Armutsgrenzefällt; bei etwa gleichen Armutsquoten vor der Besteuerung beläuft sich der "Zuwachs" an Personen unterhalb der 60%-Grenze bei den 55 - 64jährigen auf 4,7 Prozentpunkte, bei den 65-74jährigen schon auf 6,4 Prozentpunkte und bei den über 74jährigen sogar auf 8,5 Prozentpunkte. Dies ist vermutlich darauf zurückzuführen, daß, wie die Einkommensverteilung andeutete, viele "alte" Rentner vor der Besteuerung nur knapp über dem Armutsbereich liegen. In bezug auf die 40%- und die 50%-Armutsgrenze fallen die Effekte der Besteuerung erwartungsgemäß geringer aus, doch macht der Anstieg der Armutsquoten für die niedrige 40%-Grenze um 1,5 bis 2,8 Prozentpunkte (je nach Altersklasse) erneut deutlich, daß auch in Armut lebende Familien vor weiteren Belastungen durch Steuern und Abgaben nicht verschont bleiben. Das Steuerund Abgabensystem trägt somit zu einer gewissen Verschärfung der Armutsproblematik bei.

8 9

Nach Gesetz 638/1983 eingefrorene Mindestrenten.

6 1 6 1 0 . Eine empirische Analyse der Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

Tabelle 10.19 Armutsquoten für die Personen in Rentnerhaushalten verschiedener Altersklassen, vor und nach Renten/Transfereinkommen sowie direkter Besteuerung/Sozialbeiträgen Haushaltstyp, nach Alter des

Armutsquoten gemessen an einem

Haushaltsvorstands (HHV)

Prozentsatz des durchschnittlichen Äquivalenzeinkommens* unter 40%

unter 50%

unter 60%

RHH a\ HHV 55 - 64 51,4%

57,8%

66,7%

9,5%

15,0%

24,2%

12,3%

18,1%

28,9%

65,8%

70,6%

77,0%

- nach Renten u. Transfers, vor Steuern

6,4%

14,2%

24,1%

- nach Renten, Transfers und Steuern

7,9%

18,5%

30,5%

75,1%

78,6 %

84,4%

- nach Renten u. Transfers, vor Steuern

4,1%

13,2%

24,9%

- nach Renten, Transfers und Steuern

6,2%

15,2%

33,4%

- vor Renten, Transfers u. Steuern - nach Renten u. Transfers, vor Steuern - nach Renten, Transfers und Steuern

RHH, HHV 65-74 - vor Renten, Transfers u. Steuern

RHH, HHV über 74 - vor Renten, Transfers u. Steuern

Anmerkungen:

* = Netto - Äquivalenzeinkommen, berechnet unter Zugrundelegung der (ursprünglichen) OECD-Skala: Erster Erwachsener im Haushalt: Gewicht 1, jede weitere Person 14 Jahre und älter: Gewicht 0,7; Kinder: Gewicht 0,5. a) RHH = Rentnerhaushalte (Haushalte mit einem Haushaltsvorstand 55 Jahre oder älter sowie mit Bezug von Rentenleistungen).

Quelle: Berechnungen auf der Basis der Daten der Banca d'Italia für 1989.

10. Empirische

nse

r Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

10.3.7 Zusammenfassung und Bewertung einiger Ergebnisse der empirischen Analyse im Hinblick auf die untersuchten Ziele "Einkommensstetigkeit", "Vermeidung von Altersarmut" und "Alterssicherung von Frauen"

10.3.7.1 Einkommensstetigkeit Da die Gruppe der RHH nicht nach Zugangs- und Bestandsrentnern, sondern höchstens nach Altersklassen differenziert werden konnte, stand bei den empirischen Analysen nicht so sehr die Situation beim Übergang in den Ruhestand, sondern ein genereller Vergleich der Einkommens- bzw. Wohlstandssituation von Rentner- und Nichtrentnerhaushalten im Zentrum des Interesses. Hierzu läßt sich festhalten, daß erwartungsgemäß nicht nur das absolute Einkommen von RHH, sondern auch die durchschnittlichen Wohlstandspositionen der in RHH lebenden Personen bei weitem nicht an die von (Personen in) NRHH erreichten Werte heranreichen. Bemerkenswert ist jedoch, daß die Personen in den altersmäßig dem Erwerbsalter am nächsten stehenden RHH (HHV 55 - 64 Jahre) im Durchschnitt immerhin eine relative Wohlstandsposition von über 83% bezogen auf den Durchschnitt aller in NRHH lebenden Personen erreichen. 90 Dies überrascht angesichts der Auslegung des staatlichen Renten(kern)systems auf eine maximale Ersatzrate von 80%, die, wie in anderen Kapiteln ermittelt, selbst im vergleichsweise selten anzutreffenden Fall einer vollständigen Versicherungskarriere aufgrund der unzureichenden Indexierung vergangener Erwerbseinkommen kaum zu erreichen ist. Hier kommt die Tatsache zum Ausdruck, daß vor allem jüngere Rentner noch zu einem nicht unbeträchtlichen Teil von anderen Einkommensquellen leben. Zwar sinkt der betrachtete Quotient bei den RHH der Altersgruppe "65 - 74" auf knapp 79% und bei den noch älteren RHH auf etwa 74% ab, doch spielt auch für diese Rentnerhaushalte neben den Rentenbezügen zumindest das akkumulierte Vermögen (vor allem die kalkulatorische Miete für das Wohneigentum) noch eine beträchtliche Rolle. Auch die Tatsache, daß immerhin noch etwa 30% der in Rentnerhaushalten lebenden Personen ein Wohlstandsniveau erreicht, das mindestens dem nationalen Durchschnitt (100% des Netto-Äquivalenzeinkommens) entspricht, 91 zeigt, daß es den Rentnern empirisch in Italien nicht ganz schlecht geht. Dieses Ergebnis wird allerdings etwas relativiert, wenn man die großen (kinderreichen) Haushalte der NRHH, die in Italien eine besondere Problemgruppe darstellen und den Einkommensdurchschnitt nach unten ziehen, aus der Betrachtung herausläßt.

9 0

Tabelle 10.7.

9 1

Tabelle 10.11.

618

10. Eine empirische Analyse der Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

10.3.7.2 Vermeidung von A Iter sarmut Als wichtigstes Ergebnis der Betrachtungen zur Armut kann festgehalten werden, daß die generelle (auch in Italien immer wieder aufgestellte) Behauptung, alte Menschen seien besonders von Armut betroffen, nach den vorgestellten Berechnungen relativiert und differenziert werden muß. Zwar läßt sich bei Zugrundelegung einer "weiten" Armutsgrenze (60% des NettoÄquivalenzeinkommens) ein erhöhtes Armutsrisiko für Personen in RHH gegenüber Personen in NRHH konstatieren; bei der Verwendung "engerer" Armutsgrenzen (40% bzw. 50% des Netto-Äquivalenzeinkommens) sind jedoch Personen in RHH kaum häufiger betroffen als ihre in NRHH lebenden Mitbürger. Bezogen auf die 60%-Armutsgrenze ist die Armutslücke offensichtlich bei Personen in RHH im Durchschnitt geringer als bei Personen in NRHH. Dies belegt, daß die italienischen Mindestsicherungsleistungen im Rentenbereich alte Menschen zwar nicht generell vor Armut bewahren, wohl aber einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung extremer Armutzu leisten vermögen. Zudem ist es aber auch die große Verbreitung von Vermögen, vor allem Wohneigentum, unter den Altenhaushalten, die viele Rentner vor einem Lebensabend in Armut bewahrt. Entgegen der Erwartungen konnte nicht festgestellt werden, daß das Armutsrisiko in den Rentnerhaushalten mit steigendem Alter generell zunimmt. Im Gegenteil: Mit steigendem Alter des HHV wird die Einkommensverteilung (die zunehmend durch das Rentensystem bestimmt wird) immer gleichmäßiger: es erfolgt eine starke Konzentration auf einem unterdurchschnittlichen Wohlstandsniveau (50 - 75% des Netto-Äquivalenzeinkommens), die gleichzeitig durch eine Abnahme des Anteils der besonders gutsituierten wie auch der besonders armen Personen zustandekommt. Möglicherweise spielt hier die verbreitete Verbesserung der individuellen Wohlstandspositionen durch das Eintreten des Hinterbliebenenfalles eine gewisse Rolle. Die Belastung durch Steuern und Abgaben macht auch vor Armenhaushalten nicht halt; durch die Besteuerung steigt der Anteil der unter die 50%-Armutsgrenzen fallen Personen leicht, derjenige der unter die "weite" Armutsgrenze von 60% fallenden Personen sogar deutlich an. Selbstverständlich sind die präsentierten Ergebnisse stark von der Wahl der Äquivalenzskala, der Armutsgrenzen, der einbezogenen Einkommen, der Abgrenzung der RHH und NRHH etc. abhängig. So würde z.B., wie im Rahmen einer Sensitivitätsrechnung gezeigt wurde, 92 die Verwendung einer Äquivalenzskala, die weiteren Personen im Haushalt ein geringeres Gewicht als die herkömmliche OECD-Skala zuschreibt, aufgrund der unterdurch9 2

Tabelle 10.8.

10. Empirische

nse

r Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

schnittlichen Haushaltsgröße der Altenhaushalte zu einer "Verschlechterung" der Ergebnisse und einer Erhöhung der Armutsquoten für die Alten führen. Auch die "Besserstellung" der Alten in den vorgestellten Berechnungen gegenüber einigen Ergebnissen italienischer Armutsstudien läßt sich offensichtlich zum Teil auf die unterschiedliche Haushaltsgröße von RHH und NRHH zurückführen: da in einigen dieser Studien die Armutsquoten auf der Basis von (armen) Haushalten und nicht, wie in dieser Studie, auf der Basis von Personen in (armen) Haushalten ermittelt wurden, erhielten die besonders von Armut betroffenen großen NRHH nur ein geringes (Einheits-) Gewicht, die Armutsquote der NRHH fiel vergleichsweise (zu) niedrig aus.

10.3.7.3 Alterssicherung

von Frauen

In bezug auf die Alterssicherung von Frauen haben sich durch die empirische Analyse die Erwartungen bestätigt: Frauen, die alleine leben, 93 sind im Alter erheblich schlechter abgesichert als ihre männlichen Altersgenossen; sie erreichen im Durchschnitt während der Rentenbezugsphase ein erheblich niedrigeres Wohlstandsniveau. Auch gegenüber in Paarhaushalten lebenden Personen sind sie, wenn auch nur leicht, benachteiligt. 94 Insgesamt ist dennoch festzuhalten, daß die Differenzen in der Versorgung von Frauen und Männern durch das Rentensystem eher abgebaut denn verstärkt werden; mit einem Durchschnittswert der relativen Wohlstandsposition von alleinstehenden Frauen in bezug auf alleinstehende Männer von 83,5% liegen die Rentnerinnen wesentlich besser als die Nichtrentnerinnen, die nur einen Wert von 69,8% erzielen. 95 Interessant ist auch die Beobachtung, daß die Wohlstandsdifferenzen mit steigendem Alter in der Rentenphase zunächst etwas zu-, dann aber stark abnehmen; haben sie erst das 75. Lebensjahr vollendet, haben alleinstehende Frauen im Durchschnitt schließlich fast das Versorgungsniveau von alleinstehenden Männern oder Personen in Paarhaushalten erreicht - je älter, desto gleichmäßiger die Einkommensverteilung. Obwohl alleinstehende Frauen im Durchschnitt über wesentlich weniger Einkommen als alleinstehende Männer verfügen, konnte für sie nicht in allen Altersgruppen der RHH und für alle drei untersuchten Armutsgrenzen ein eindeutig höheres Armutsrisiko festgestellt werden; tendenziell scheint es aber doch so zu sein, daß Frauen auch im Alter häufiger in Armut leben als Männer.

QO Andere Frauen haben gemäß der Annahme, daß das Haushaltseinkommen gepoolt und gemeinsam verwendet wird, definitionsgemäß das gleiche Wohlstandsniveau wie die jeweiligen Haushaltsmitglieder und wurden daher bei der Analyse der Absicherung von Frauen vernachlässigt. 9 4 Tabellen 10.9 und 10.10. 9

Tabelle 10..

620

10. Eine empirische Analyse der Lebenslage der älteren Bevölkerung in Italien

Die erörterten Berechnungen konnten nur einen begrenzten Einblick in die Versorgungssituation alter Menschen in Italien geben. Interessant für eine weitergehende Untersuchung wäre, wie bereits angedeutet, vor allem eine nach Regionen differenzierte empirische Untersuchung; es steht zu erwarten, daß die Differenzen bezüglich Einkommensstruktur und -höhe der Altenbevölkerung zwischen Norden/Zentrum auf der einen und Mezzogiorno auf der anderen Seite oft gravierender ausfallen würden, als diejenigen, die bei dem Vergleich verschiedener Haushaltstypen und Altersklassen ermittelt wurden.

11. Zusammenfassung und Ausblick: Aktuelle und absehbare Problemlagen des Gesamtsystems der italienischen Alterssicherung Obwohl die Idee eines universellen Wohlfahrtsstaates in Italien tief verwurzelt ist, ist die sozialpolitische Praxis, wie sich im Rahmen der Untersuchung der Alterssicherung zeigte, mit großen Schwierigkeiten behaftet. Immer wieder sind im Verlauf der vorangegangenen Analyse in den einzelnen Kapiteln Probleme deutlich geworden, die direkt aus dem italienischen Alterssicherungssystem erwachsen oder aber die Absicherung der Altenbevölkerung indirekt tangieren. Die wichtigsten der gegenwärtigen oder auch für die Zukunft zu erwartenden Probleme sollen abschließend noch einmal systematisiert und zusammengefaßt werden.

11.1 Probleme im Bereich des Alterssicherungssystems 11.1.1 Die Vielfältigkeit der nebeneinander existierenden Subsysteme

Im Falle Italiens von einem "Alterssicherungsyy.ste/n" zu reden, verkennt im Grunde bereits einen bedeutenden Problemkreis, nämlich die Zersplitterung des Bereichs in viele Einzelfonds mit höchst unterschiedlichen Regelungen. Dies wurde nicht nur im Zusammenhang mit dem Systematisierungsversuch in Kapitel 3.2 und im Rahmen der Darstellung verschiedener neben dem Kernsystem existierender Regelsicherungssysteme in Kapitel 5.1 deutlich, sondern vor allem auch im Zusammenhang mit der Untersuchung der Umverteilung in Kapitel 9. Die von einem rationalen Systemwillen weit entfernte Vielfalt ist das Produkt einer klientelistischen Politik und nur aus der historischen Entwicklung nachvollziehbar. Besonders deutlich werden die Leistungsunterschiede, wie gezeigt wurde, bei einem Vergleich des Kernsystems mit den Sicherungseinrichtungen des öffentlichen Sektors. Die aus diesen "Ungerechtigkeiten" resultierenden Versorgungsdifferenzen der Rentenbezieher und der mangelnde Finanzausgleich zwischen dem Kernsystem und den Selbständigenfonds auf der einen und den bessersituierten "substitutiven" und "exklusiven" Sondersystemen auf der anderen Seite ist seit Jahren in Italien heftig diskutiert und kritisiert worden. Die ständige Kritik hat inzwischen allerdings zu unübersehbaren Bemühungen geführt, den zersplitterten Rentenbereich zu rationalisieren und zu vereinheitlichen. In diesem

622

11. Aktuelle und absehbare Problemlagen der italienischen Alterssicherung

Zusammenhang ist vor allem an folgende Gesetze und Regelungen zu erinnern: -

die Einführung vereinheitlichender Kriterien für die automatische Anpassung der Bestandsrenten (Art. 21 Gesetz 730/1983);

-

die einheitliche 153/1988);

-

die Angleichung der Mindestrenten der Fonds für Freiberufler an diejenigen der abhängig Beschäftigten (Art. 7 Gesetz 544/1988);

-

die Reform der drei Sonderfonds für Selbständige (Gesetz 233/1990);

-

die Umstrukturierung des INPS (Gesetz 88/1989);

-

die Eingliederung der zuvor in selbständig geführten Alterssicherungsfonds organisierten Alterssicherung bestimmter Gruppen von Erwerbstätiger in das INPS (z.B. bestimmte Bankenfonds durch Gesetz 218/1990, landwirtschaftliche (Groß-) Unternehmer durch Gesetz 233/1990, Hebammen durch Gesetz 249/1990);

Gestaltung der

Familienleistungen

(Art.

2

Gesetz

sowie vor allem an -

die vielfältigen Regelungen zur Vereinheitlichung der verschiedenen Alterssicherungsfonds des privaten und öffentlichen Sektors durch die Rentenreformgesetze von 1992 (vor allem in Gesetzesdekret 503/1992).

Die zunehmende Vereinheitlichung der Fonds war ein zentrales Anliegen der Rentenreform, die angestrebten Entwicklungslinien im Hinblick auf eine langfristige Angleichung der Fonds wurden festgeschrieben. Eine weitere Vereinheitlichung zeichnet sich durch die Zusammenfassung der verschiedenen Fonds des öffentlichen Sektors in einem gemeinsamen Institut mit Namen INPDAP ab.1 Die Bemühungen zu einer Vereinheitlichung sind inzwischen folglich deutlich unter Beweis gestellt worden, doch gilt es abzuwarten, wie reibungslos der Angleichungsprozeß, der sich über viele Jahre erstrecken soll, in der Praxis verlaufen wird.

11.1.2 Probleme des Kernsystems 11. 1.2.1 Die Situation

im Jahr 1992

Auf der Basis einer institutionellen Betrachtung für das Referenzjahr 1992 macht das italienische Alterssicherungs(kern-)system unter dem Aspekt der

1 Die endgültige Verabschiedung einer entsprechenden Gesetzesvorlage (DL 34 vom 16.2. . 1993 u.a.) sowie ihre praktische Umsetzung war im Jahr 1993 allerdings mehrfach verschoben worden. Vgl. z.B. Cinelli (1993), S. 5.

11.1 Probleme im Bereich des Alterssicherungssystems

623

gewährten Leistungen auf den ersten Blick keinen schlechten Eindruck: Bei voller Versicherungszeit bietet es den Versicherten im Rentenalter ein im internationalen Vergleich hohes Absicherungsniveau von 80% ihres Einkommens, es sieht ausgeprägte Mindestsicherungsleistungen zur Vermeidung von Armut vor und beinhaltet - da die strikte Leistungsbemessungsgrenze im Jahr 1988 abgeschafft wurde - nur eine gemäßigte Umverteilung im oberen Einkommensbereich, so daß auch Besserverdienende noch bis zu einem gewissen Grad abgedeckt sind. Zudem verspricht die Inflations- und Lohnindexierung der Bestandsrenten den Rentenbeziehern die langfristige Aufrechterhaltung ihrer relativen Einkommenspositionen im nationalen Einkommensgefüge. Die Schwächen des Systems - von denen hier nur noch einmal die wichtigsten aufgeführt werden können - liegen oft im Detail und ergeben sich erst aus einer intensiveren Untersuchung, wie sie vor allem in den Kapiteln 8 und 9 mithilfe von Modellrechnungen durchgeführt wurde. -

Es besteht eine von den Versicherten weder kalkulierbare noch beeinflußbare Abhängigkeit der Höhe der Sicherungsergebnisse von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Die offiziell angegebene Ersatzrate von 80% bei vollem Versicherungsverlauf wird nur bei stagnierender Wirtschaft erreicht, da bei realem Wirtschaftswachstum Verluste durch das Aufwertungsverfahren der Einkommen vergangener Jahre entstehen. Die Einbußen sind i.d.R. gemäßigt bei Personen, die bis zum Rentenübergang erwerbstätig waren, können aber bei Versicherten, die eine Reihe von Jahren vor dem Erreichen der Altersgrenze nicht mehr erwerbstätig waren, beträchtlich ausfallen.

-

Personen mit starker Karriere- bzw. Einkommensentwicklung in den letzten fünf Erwerbsjahren werden gegenüber anderen Versicherten bevorteilt.

-

Bezieher hoher Einkommen sind durch die Staffelung der Steigerungssätze bei der Festsetzung der Neurenten und durch das gestaffelte Aufwertungsverfahren für die Bestandsrenten doppelt benachteiligt.

-

Das System fördert Schwattenwirtschaft und Beitragshinterziehung durch Kumulationsbeschränkungen und die Beschränkung auf das Einkommen der letzten fünf Erwerbsjahre bei der Rentenberechnung.

-

Aus familienpolitischer Perspektive erscheint die stark individualistische Konzeption des Rentensystems problematisch. Eine Berücksichtigung des (ehelichen) Haushaltszusammenhangs findet mit Ausnahme der Hinterbliebenensicherung kaum statt: Je nach Einkommensklasse steht sich ein Ei η verdienerehepaar im Vergleich zu einem Doppel verdienerehepaar mit gleichem Haushaltseinkommen bezüglich des Alterssicherungsniveaus wesentlich schlechter.2 Dieses Ergebnis wird bei einer Nettobetrachtung Dies gilt vor allem im Falle hoher Haushaltseinkommen. Vgl. hierzu Kap. 8.2.2.5.

624

11. Aktuelle und absehbare Problemlagen der italienischen Alterssicherung

aufgrund des Fehlens eines Steuersplittings o.ä. im Rahmen der Einkommensbesteuerung noch deutlicher.3 Weder das Alterssicherungs- noch das Steuersystem werden somit dem in Italien noch verbreiteten Modell der Einverdienerfamilie, in der die Frau die Familienarbeit übernimmt, gerecht. -

Das bis 1992 verwendete Verfahren der Anpassung der Bestandsrenten an die (Brutto-)Lohnentwicklung beinhaltet trotz Lohnindexierung die Gefahr eines Auseinanderdriftens von durchschnittlicher Lohn- und Rentenhöhe: Da die durchschnittliche tarifliche Erhöhung der Monatslöhne des privaten Sektors und des öffentlichen Dienstes, nicht aber die durchschnittliche tatsächliche Lohnerhöhung zugrundegelegt wird, ergibt sich für Bestandsrentner dann eine Benachteiligung, wenn die Entwicklung der tatsächlichen Durchschnittslöhne erheblich über derjenigen der tarifvertraglich ausgehandelten Löhne liegt. Eine entsprechende Modellrechnung in Kapitel 8.2.2.8 vermochte einen Eindruck von den Folgen der unterschiedlichen Dynamik beider Bereiche zu vermitteln. Zudem ergeben sich durch das einheitliche, nicht nach Branchen spezifizierte Anpassungsverfahren der Renten beim INPS zwangsläufig Verschiebungen der relativen Einkommenspositionen einzelner Rentnergruppen in Bezug auf die Arbeitnehmer der jeweiligen Branche.

-

In der Praxis sind vor allem die geringen durchschnittlichen Versicherungszeiten, die Anfang der 90er Jahre in der Gruppe der Rentenbezieher nur bei 29,9 Jahren für Männer und lediglich bei 21,4 Jahren für Frauen lagen, für den hohen Anteil von niedrigen Renten bei der Altenbevölkerung verantwortlich. Mitverantwortlich sind hierfür die Regelungen im Bereich der Invaliditätsrente sowie auch bezüglich des vorgezogenen Rentenbezugs. Hier werden Diskrepanzen zwischen der auf eine 40jährige Versicherungszeit ausgelegten Konzeption der Alterssicherung und der nationalen Realität erkennbar.

-

Für Personen, die aufgrund der Wartezeiten o.ä. gar keinen Anspruch auf eine Versicherungsrente erwerben können, entstehen dabei Probleme durch die unterschiedlichen Altersgrenzen in FPLD und Sozialrentenbereich: so sind für Männer fünf, für Frauen sogar zehn Jahre zwischen dem Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze und dem Beginn der Zahlung der Sozialrenten zu überbrücken.

-

Die größten Probleme innerhalb des alten Rentensystems sind jedoch im Bereich der Finanzierung zu sehen. Ein stetiges Anwachsen der Defizite

3 Bei der Berücksichtigung der Familienlasten innerhalb des Sozialleistungs- und Steuersystems ist Italien innerhalb der EU ein Schlußlicht, das nur noch von Spanien unterboten wird; für einen ledigen Durchschnittsverdiener und einen alleinverdienenden Familienvater mit zwei Kindern, der das gleiche Erwerbseinkommen erzielt, ergibt sich, inklusive Familienleistungen, nur eine Nettodifferenz von 9%. Vgl. Körner (1993), S. 491.

11.1 Probleme im Bereich des Alterssicherungssystems

625

im FPLD wie vor allem auch im angegliederten landwirtschaftlichen Sonderfonds aufgrund des hohen Anteils von Mindest-, Invaliditäts- und Dienstaltersrenten, aber auch die seit Jahren monierte, auf eine Vermischung von Vorsorge- und Fürsorgeleistungen zurückgehende Unübersichtlichkeit der Finanzierung unterstrich seit geraumer Zeit die Dringlichkeit einer Neuorganisation der Finanzierung und einer Leistungsbeschneidung. Bezüglich einer strengeren und übersichtlicheren finanziellen Trennung der Bereiche von "previdenza" und "assistenza" im Rahmen des Rentensystems hat die Einrichtung einer "Verwaltung der Fürsorgeleistungen" (GIAS) im Rahmen der Neuordnung des INPS Ende der 80er Jahre einige Fortschritte gebracht, wenn das Problem auch noch nicht als gelöst betrachtet werden kann.4 Die Eindämmung der Defizite dagegen ist als entscheidendes Anliegen der Ende 1992 beschlossenen Rentenreform zu bezeichnen.

77.7.2.2 Eine Bewertung

der Reform der obligatorischen

Alterssicherung

Die Notwendigkeit einer Reform des staatlichen Alterssicherungssystems wurde angesichts der drängenden Finanzierungsprobleme und der Zersplitterung des Rentensystems in Italien seit Jahren von niemandem bestritten. Auch die Konvergenzkriterien der EU erhöhten den Druck, eine Haushaltskonsolidierung in Angriff zu nehmen und in diesem Rahmen vor allem auch die expandierenden öffentlichen Ausgaben für den Alterssicherungsbereich einzuschränken. Das Hauptanliegen der Ende 1992 verabschiedeten Reform war daher neben der bereits angesprochenen, positiv zu beurteilenden Angleichung der anderen Fonds an den FPLD eine langfristige Ausgabenreduktion. Die ersten Bemühungen um Einsparungen hatte es bereits 1984 mit der Neudefinition des Invaliditätsbegriffs, die mit einer Verschärfung der Anspruchsvoraussetzungen für den Bezug von Invaliditätsrente verbunden war, gegeben. Die Tendenz setzte sich - wenn auch außerhalb des Kernsystems - z.B. in der Beschneidung der Leistungen für (Zivil-)Invalide fort (Gesetze 93/1988, 291/1988, 412/1991). Im Rahmen der neuen Reformgesetze sind die Sparmaßnahmen jedoch besonders deutlich zu spüren - sei es in der vorübergehenden, völligen "Blockade" neuer Dienstaltersrenten (Gesetz 438/1992) oder in den im Rahmen des Gesetzes 503/1992 beschlossenen verschärften Anspruchsvoraussetzungen für die Altersrenten, wobei vor allem an die Erhöhung des Rentenalters für beide Geschlechter, die Erhöhung der Wartezeit, die Umstellung der Rentenberechnung auf das Lebenserwerbseinkommen sowie die Beschränkung der Bestandsrentenanpassung auf die Entwicklung der

4 So gibt es z.B. Probleme mit der ursprünglich vorgesehenen zunehmenden Übernahme der Assistenza-Lasten durch den Staat.

40 Klammer

626

11. Aktuelle und absehbare Problemlagen der italienischen Alterssicherung

Lebenshaltungskosten zu erinnern ist.5 Nach Berechnungen verschiedener Institutionen wurden die in den ersten Jahren zu erwartenden Einsparungen für 1993 auf 11.200 Milliarden Lire, für 1994 auf 14.960 Milliarden Lire und für 1995 auf 19.791 Milliarden Lire beziffert. Die größten Einsparungen werden dabei kurzfristig von der vorübergehenden Aussetzung der Rentenanpassung zum November 1992 und Januar 1993 erwartet (errechneter Einsparungseffekt: 8.650 Milliarden Lire für 1993, 8.235 Milliarden Lire für 1994 und 8.513 Milliarden Lire für 1995). Ebenfalls einen signifikanten Spareffekt erwartet man von der Abschaffung der Lohnindexierung (3.040 Milliarden Lire für 1994, 6.307 Milliarden Lire für 1995).6 Wie in den Modellfällen zum relativen Rentenniveau und zur Umverteilung aufgezeigt wurde, bedeuten diese institutionellen Änderungen in der Summe für die italienischen Rentner und Rentnerinnen in Zukunft ganz erhebliche Einbußen im Leistungsniveau, wenn auch die zu erwartenden Verluste je nach Familientyp, Erwerbsbiographie und gesamtwirtschaftlicher Situation sehr unterschiedlich ausfallen. Im ausgereiften Zustand, d.h. nach Ablauf aller Übergangsfristen, 7 werden nicht nur die relativen Rentenniveaus beim Übergang in den Ruhestand für die Mehrzahl der Arbeitnehmer wesentlich niedriger liegen als heute, sondern es ist auch mit einem weiteren Rückfall der Bestandsrentner im nationalen Einkommensgefüge während der Rentenbezugsphase zu rechnen. Für viele Haushaltstypen und Erwerbsbiographien wird in Zukunft eine "angemessene" Verzinsung der Beitragslasten innerhalb des obligatorischen Alterssicherungssystems nicht mehr zu erreichen sein. Der Anteil der Bezieher niedriger Renten und damit auch der Anteil der "armen Alten" wird steigen. Für jüngere Arbeitnehmer resultiert aus den Veränderungen schon heute die Notwendigkeit des Aufbaus einer betrieblichen oder privaten Zusatzsicherung.8 Zwar sind heutige Renten durch die Veränderung 5 Ein nicht zu unterschätzendes Ziel der neuen, auf das Lebenserwerbseinkommen abgestellten Rentenformel ist es auch, gegen Schwarzarbeit und Beitragshinterziehung anzukämpfen und hierdurch auf der einen Seite die Beitragseinnahmen zu erhöhen, auf der anderen Seite die Ausgaben für Leistungen zu begrenzen. Vgl. hierzu auch Cinelli (1993), S. 9.

^ Zahlen nach CNEL (1993), S. 56 nach Berechnungen von Servizio Bilancio del Senato, ISCO und Banca d'Italia. 7 Dies wird gemäß Gesetzesdekret 503/1992 erst weit im nächsten Jahrtausend der Fall sein, wenn nämlich die Personen, die Anfang 1993 ins Erwerbsleben eingetreten sind, nach voller Versicherungszeit in den Ruhestand wechseln und ihre Rente vollständig auf der Basis des gesamten Lebenserwerbseinkommens berechnet wird. ο Nachdem in Italien in den letzten andenhalb bis zwei Jahrzehnten die Sparquote der privaten Haushalte, wie gezeigt wurde, nicht zuletzt aufgrund der durch den Ausbau und die Ausreifung des staatlichen Alterssicherungssystems gewonnenen Sicherheit gesunken war, könnte aus den im Rahmen der Rentenreform beschlossenen Änderungen ein erneutes, durch Vorsorgemotive begründetes Ansteigen der Sparneigung erfolgen. Rossi und Visco, die hierzu Simulationen angestellt haben, gehen allerdings aufgrund des aufgeschobenen Eintritts in das Rentenalter zunächst von einem weiteren (leichten) Sinken der Sparquote aus; vgl. Rossi/Visco (1992), S. 50. Allerdings wurde in dem Simulationsmodell vereinfachend davon ausgegangen, daß die Ausweitung der Berechnungsmethode

11.1 Probleme im Bereich des Alterssichengssystems

627

der Aufwertungsverfahren ebenfalls betroffen, jedoch wird die Hauptlast der Reformmaßnahmen von den jungen, gerade erst in den Arbeitsprozeß einsteigenden Arbeitnehmern getragen werden müssen.9 Trotz aller Leistungskürzungen und sonstigen Verschlechterungen für die Arbeitnehmer bzw. späteren Rentner 10 erscheint es fraglich, ob mit der Reform die gewünschten Einsparungen erzielt werden können. Ein großes Problem aus finanzieller Sicht sind die bis ins nächste Jahrtausend reichenden Übergangsfristen, mit denen man die bereits von den Arbeitnehmern erworbenen Rechte schützte.11 Dies legten auch die Berechnungen verschiedener Institute offen, die deutlich machten, daß z.B. von der allmählichen Umstellung der Rentenberechnung auf das Lebenserwerbseinkommen in den ersten Jahren (1993, 1994 und 1995) nur vergleichsweise niedrige Einsparungseffekte (von 330, 345 bzw. 375 Milliarden Lire) zu erwarten seien. 12 Auch die Beibehaltung der Altersgrenzendifferenz von fünf Jahren, die es Frauen auch nach Ablauf der Übergangsfristen erlauben wird, mit 60 in den Ruhestand zu gehen, beeinträchtigt die Spareffekte. Diese Regelung entspricht nicht dem Gleichbehandlungsgrundsatz innerhalb der EU. Zudem machen die unveränderten Anspruchsvoraussetzungen für die Dienstaltersrenten die Erhöhung der Altersgrenzen für die Altersrenten in vielen Fällen nutzlos. Pläne, die Altersgrenze entweder zu vereinheitlichen oder zumindest die Erleichterungen für Frauen und Dienstaltersrenten an eine Rentenreduktion zu knüpfen, um die verlängerte Bezugszeit auszugleichen, waren im Vorfeld erstickt worden. Einsparungen, die durch eine Überarbeitung der Regelungen zu Beitragserleichterungen und "fiktiven" Versicherungszeiten möglich gewesen wären, wurden verpaßt. Auch andere in den letzten Jahren eingeführte institutionelle Änderungen wirken den genannten kostendämpfenden Maßnahmen entgegen: hier sind vor allem die Aufhebung der Leistungsbemessungsgrenze (tetto pensionabile, Gesetz 67/1988), aber auch die diversen Regelungen zur Früh Verrentung (prepensionamento) und zur Flexibilisierung des Altersübergangs, die zum Teil sogar das Erreichen einer Ersatzrate von über 80% ermöglichen, zu auf das Lebenserwerbseinkommen bei jüngeren Arbeitnehmern ohne Einfluß auf das Sparverhalten bliebe. 9 Die Reformbestimmungen erscheinen aus diesem Grund vor dem Hintergrund der intergenerationalen Gerechtigkeit auch bedenklich. Vgl. hierzu auch die Kritik in CENSIS (1993), S. 312-313. 1 0

Die Gewerkschaften rechnen mit durchschnittlichen Renteneinbußen von 20% - 25%. Vgl. SPI/CGIL (1993b), S. 8. 1 1 Im Zusammenhang mit den langen Übergangsfristen erscheint auch bedenklich, daß hierdurch Privilegien anderer Systeme, die langfristig an den FPLD angepaßt werden sollen, zunächst noch jahrelang gesichert werden. 1 2 Vgl. CNEL (1993), S. 56 nach Berechnungen von Servizio Bilancio del Senato, ISCO und Banca d'Italia.

628

11. Aktuelle und absehbare Problemlagen der italienischen Alterssicherung

erwähnen. 13 Diese und ähnliche Beschlüsse stehen im Widerspruch zu den beschlossenen Sparmaßnahmen. Auch in Italien ist daher inzwischen unumstritten, daß die bisher im Hinblick auf eine Bremsung des Ausgabenwachstums beschlossenen Maßnahmen trotz der Härte, mit der sie viele Erwerbstätige treffen werden, nicht zur Behebung der Finanzierungsprobleme im Alterssicherungsbereich ausreichen werden.

11.1.3 Probleme des Zusatzsicherungsbereichs 77.7.5.7 Die Situation

im Jahr

1992

Das am meisten hervortretende Kennzeichen des italienischen Zusatzsicherungsbereichs (d.h. vor allem des Betriebsrentensektors) im Jahr 1992 ist sein im internationalen Vergleich auffallend geringer Verbreitungs- und Deckungsgrad. Auch wenn durch die dargestellte Datenbank des CER offenkundig wird, daß es schon Anfang der 90er Jahre mehr Fonds gab, als oft in der Forschung behauptet,14 kann von einer weiten Verbreitung von Zusatzsicherungssystemen auf betrieblicher Ebene nur im Banken- und Sparkassensektor die Rede sein. Als Gründe hierfür sind zum einen das hohe vorgesehene Sicherungsniveau des Kernsystems (bei voller Versicherungszeit) zu nennen, das lediglich für Besserverdienende eine zusätzliche Absicherung nötig erscheinen läßt, zum anderen die beträchtliche betriebliche Arbeitgeberleistung des "Trattamento di fine rapporto", einer Zahlung an den Arbeitnehmer bei Beendigung des Dienstverhältnisses. Neben dem durch hohe Sozialbeiträge eingeengten finanziellen Spielraum der Arbeitgeber stellt sich als Haupthindernis für eine weitere Verbreitung von Zusatzsicherungssystemen aber vor allem auch die allgemeine Rechtsunsicherheit in diesem Bereich dar: Es fehlten im Jahr 1992 verbindliche Regelungen über die Art der Fonds, ihre Beitrags- und Leistungsgestaltung, die Übertragbarkeit von Ansprüchen, ihre Kontrolle, Insolvenz- und Inflationssicherung, Besteuerung etc. Kritische Stimmen warnen nicht nur vor den hohen Kosten einer Ausdehnung des Betriebsrentensektors, sondern befürchten als Folge auch einen Abbau des staatlichen Rentensystems.

77.7.3.2 Eine Bewertung

der Reformansätze

des

Zusatzsicherungsbereichs

Mit der Reform der Zusatzsicherungssysteme durch das Gesetzesdekret 124/1993 wurde allgemein ein doppelter Effekt angestrebt: zum einen sollte wie von den Kritikern befürchtet - das staatliche/obligatorische System der 1 3

Vgl. hierzu auch Cinelli (1993), S. 6 - 7.

1 4

Vgl. Kapitel 5.3.2.6.

11.1 Probleme im Bereich des Alterssichengssystems

629

Alterssicherung durch eine bessere Reglementierung und einen daran anknüpfenden Ausbau der betrieblichen Alterssicherung bei einer gleichzeitigen Sicherstellung oder gar Verbesserung der Altersversorgung der Bevölkerung in der Zukunft entlastet werden; zum anderen erhoffte man sich durch die für die betriebliche Alterssicherung zu akkumulierenden und zwischenzeitlich anzulegenden Ressourcen eine Belebung der Finanzmärkte und eine Unterstützung im Prozeß der Privatisierung (halb-)staatlicher Unternehmen. Die Beurteilung des verabschiedeten Gesetzesdekrets bewegte sich zwischen enthusiastischer Zustimmung und zögernder Skepsis.15 Schon in den ersten Monaten nach der Verabschiedung des Reformgesetzes zeichnete sich jedoch die Unzulänglichkeit der beschlossenen Gesetzesgrundlage ab. Wie von einer Reihe kritischer Stimmen von Anfang an vermutet, scheinen die vorgesehenen Incentives in Form von Steuererleichterungen nicht auszureichen, um den Markt der betrieblichen Rentenfonds bzw. sonstiger ergänzender Alterssicherungssysteme nachhaltig in Bewegung zu bringen und auch nur annähernd den Trend zu einer flächendeckenden Zusatzversorgung der arbeitenden Bevölkerung einzuleiten.16 Kritik geübt wurde hierbei vor allem an der hohen Belastung durch die 15%ige Steuer, die von den Zusatzrentenfonds auf das Beitragsaufkommen entrichtet werden soll. Für die Arbeitnehmer dürfte Ermittlungen zufolge der größte Anreiz, Beiträge für betriebliche Zusatzsicherungssysteme zu zahlen, in den für sie zu entrichtenden Arbeitgeberanteilen und nicht etwa in den von Seiten des Staates gewährten steuerlichen Vergünstigungen liegen. 17 Allgemein wurde daher schon bald die Forderung nach weiteren Steuervergünstigungen erhoben. 18 Als erste Reaktion des Gesetz-

1 5

Während so z.B. der damalige Minister Andreatta von der wichtigsten Sozialreform der Nachkriegszeit sprach ("è la riforma sociale più importante del dopoguerra"), äußerte Cipoletta als Vertreter des Arbeitnehmerverbandes Confindustria sofort die Überzeugung, daß ein plötzlicher Boom des Betriebsrentensektors ausbleiben werde ("Non ci sarà nessun boom, la pensione di scorta crescerà piano piano..."), vgl. Topi (1993) in L'Unità vom 31.5.1993, S. 6. 1 6 So behauptet Paggio (1993) in La Repubblica vom 13.10.1993, S. 44, in den ersten 6 Monaten seit der Verabschiedung des Reformdekrets sei kein einziger neuer Zusatzrentenfonds aufgrund der Reform gegründet worden. Ähnliche Befürchtungen äußert Puledda (1993b) in La Repubblica vom 14.12.1993, S. 44. 1 7 Vgl. o.V. (19930 in La Repubblica vom 2.7.1993, S. 46. - Positiv könnte sich für Arbeitnehmer auch die für sie vorgesehene Mitbestimmung in bezug auf die Zusatzsicherungssysteme auswirken, von der eine Stärkung ihrer Position und eine größere Kooperation zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern ausgehen könnte; vgl. Lapadula (1993), S. 17; ähnlich auch Prosperetti (1993), S. 18, der auch eine von ihm positiv gewertete Flexibilisierung der Lohnstruktur in der Betriebsrentenreform angelegt sieht. ικ ° Diese Forderung sehen die Befürworter durch die langfristige Entlastung des staatlichen Systems gerechtfertigt. Vgl. Puledda (1993a) in La Repubblica vom 9.7.1993, S. 46. - In Einzelfällen hatten sich sogar für die Betroffenen durch die Gesetzesänderungen steuerliche Nachteile ergeben; vgl. hierzu o.V. (19930 in La Repubblica vom 2.7.1993, S. 46. Ein kritischer Punkt ist z.B. auch die unterschiedliche Besteuerung der Renditen von Lebensversicherungsuntemehmen und selbstverwalteten Rentenfonds: während die ersteren nur zu 60% besteuert werden, unterliegen die

630

11. Aktuelle und absehbare Problemlagen der italienischen Alterssicherung

gebers auf die Kritik an den steuerlichen Bestimmungen des Gesetzesdekrets 124/1993 wurde, wie erwähnt, nach Ablauf der sechsmonatigen Frist bei der endgültigen Verabschiedung des Reformpaketes sowohl der Steuertermin für die 15%ige Steuer auf das Beitragsaufkommen der Zusatzsicherungsfonds verschoben als auch die Erhebung der 0,125%igen jährlichen Einheitssteuer auf das Fonds vermögen vorläufig ausgesetzt.19 Auch die Gewährung eines großzügigeren zeitlichen Rahmens von bis zu acht Jahren zur Umgestaltung und Anpassung alter Fonds an die neuen Regelungen ist als Reaktion auf die Unzufriedenheit mit und Kritik über die Regelungen von Gesetzesdekret 124/1993 zu verstehen. 20 Selbst unter der Annahme, daß sich der nun mit weniger Rechtsunsicherheiten belastete Bereich der Zusatzsicherungen im Zuge der Reform doch noch kräftig in der gewünschten Weise entwickelt, kann daraus keinesfalls auf ein durchschnittlich höheres oder zumindest gleichbleibendes Gesamtabsicherungsniveau der italienischen Arbeitnehmer in der Zukunft geschlossen werden. Zuviele Unsicherheiten bezüglich der zukünftigen Entwicklung des staatlichen Alterssicherungssystems verbieten Aussagen in dieser Richtung. Auch neue Zusatzsicherungssysteme können ihren Versicherten daher nicht unbedingt die Wahrung ihres Lebensstandards im Rentenalter garantieren. 21 Hinzu kommt das Problem, daß sich die Reform des Bereichs der ergänzenden Alterssicherung - entgegen ursprünglicher Überlegungen - erneut nur auf den erwerbstätigen und ohnehin pflichtversicherten Teil der Bevölkerung bezieht, während Hausfrauen und andere schlecht gesicherte Personenkreise weiterhin unberücksichtigt bleiben. 22 Die nur zögerlichen Entwicklungen, mit denen die Wirtschaft auf die Verabschiedung des Reformdekretes reagierte, hat auch die erwünschte Wirkung auf die Finanzmärkte und die Privatisierungsprozesse bisher weitgehend ausbleiben lassen. Ein Grund für diese schleppenden positiven Auswirkungen auf die Finanzmärkte ist auch darin zu sehen, daß die bisher akkumulierten firmeninternen Rückstellungen für den TFR nicht angetastet wurden und somit bei letztgenannten bis auf weiteres noch der Besteuerung auf den gesamten Betrag (d.h. 100%). Vgl. Puledda (1993c) in La Repubblica vom 30.12.1993, S. 45. 1Q Die vorgesehene "Dauerbesteuerung" beruht zweifellos auf dem Interesse, die Einnahmen des Staates nicht emsthaft anzutasten, da der Staat aufgrund der Steuerfreiheit der für eventuelle Betriebsrentensysteme entrichteten Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge in Zukunft Steuerausfälle zu 2erwarten hat. Vgl. dazu Crescentini (1993), S. 5. 0 Vgl. o.V. (1993b) in La Repubblica vom 15.12.1993, S. 51, sowie Puledda (1993b) in La Repubblica vom 14.12.1993, S. 44 und Kap. 7.2. 21 Die Beschränkung der Betriebsrentenfonds auf Systeme mit Festbeiträgen (ohne Zusammenhang mit den Leistungen des obligatorischen Alterssicherungssystems) sollte die Finanzierung absichern; de facto stellt die Regelung aber eine Schwächung des Schutzniveaus der Erwerbstätigen dar. Vgl. hierzu auch Crescentini (1993), S. 3.

Vgl. aa

(199), S.

.

11.2 Probleme in anderen für die Situation der Alten relevanten Sozialeistungsbereichen 631 den Firmen verbleiben. 23 Auch die in Gesetzesdekret 124/1993 vorgesehene Freiwilligkeit der Einbeziehung des TFR in die betriebliche Alterssicherung bei bereits Versicherten zeigt, daß man sich an diese Quelle der Eigenfinanzierung der italienischen Unternehmen nicht so recht herangewagt hat. Zudem ist die Förderung neuer Fonds, die als potentielle Investoren von langfristigem Kapital auftreten, nicht automatisch gleichbedeutend mit einer effizienteren Reallokation der Ressourcen. Angesichts der aktuellen, von großer Staatsverschuldung, einem hohen Grad an Kapitalkonzentration und einem statischen Aktienmarkt geprägten Lage äußern Kritiker auch die Befürchtung, das akkumulierte Kapital werde, falls flankierende wirtschaftspolitische Maßnahmen ausbleiben, vor allem in die Finanzierung der öffentlichen Schuld und einiger weniger großer AGs abfließen. 24 Viele Anzeichen deuten darauf hin, daß die bisherigen Reformbemühungen im Bereich der Zusatzsicherungen die Erwartungen und Hoffnungen nicht werden erfüllen können; statt hiermit zwei Ziele, nämlich die Belebung der Wirtschaft und die Rückführung des staatlichen Rentensystems zu einem Gleichgewichtszustand, gleichermaßen zu erreichen, ist zu befürchten, daß die schwachen Impulse, die von den bisherigen Regelungen ausgehen, weder das eine noch das andere Problem beheben werden. Es bleiben sowohl normative als auch fiskalische und ökonomische Fragen und Schwierigkeiten bestehen.25

11.2 Probleme in anderen für die Situation der Alten relevanten Sozialleistungsbereichen 11.2.1 Das Ungleichgewicht der Sozialleistungssektoren

Obwohl die meisten Sozialversicherungsbereiche in Italien eine lange Tradition haben, 26 ist bis heute eine sehr ungleichmäßige Entwicklung des sozialen Netzes zu konstatieren. Die Schwerpunkte der Sozialpolitik lagen stets 2 3

Vgl. Topi (1993) in L'Unità vom 31. Mai 1993, S. 6.

2 4

So z.B. Lapadula (1993), S. 15 - 16. Ähnlich skeptisch äußern sich z.B. Gualtieri/Sassatelli (1993), S. 12, die zwar dem Zusatzrentensektor nicht grundsätzlich die Fähigkeit zur Belebung der Finanzmärkte absprechen, jedoch angesichts der wirtschaftspolitischen Situation in Italien im Falle des Ausbleibens weiterer gezielter Maßnahmen de facto eher eine Verstärkung der "perversen Dynamik" befürchten. 2 5 So ist die fundamentale Frage nicht geklärt, welches Gesamtsicherungsniveau langfristig als wünschenswert betrachtet wird. Hier gibt es bisher zögernde Zurückhaltung. Vor allem die Arbeitgeber möchten erst die weiteren Entwicklungen des staatlichen Systems abwarten, um nicht, falls hier die hohen Beiträge nicht gesenkt werden, durch die Zusatzsicherungssysteme auf noch höheren Kosten hängenzubleiben. Die Haltung der Gewerkschaften ist uneinheitlich: Die CGIL befürchtet durch die Zusatzrentensysteme eine Tendenz zur Aushöhlung des staatlichen Systems und zum Abbau des Sozialstaates, CISL und UIL stehen dem Prozeß dagegen positiver gegenüber. 2 6

Vgl. hierzu die historische Übersicht im Anhang.

632

11. Aktuelle und absehbare Problemlagen der italienischen Alterssicherung

in einem Ausbau des Alterssicherungsbereichs und des Gesundheitssektors. Andere Risiken - vor allem Armut, Arbeitslosigkeit und Familienlasten - sind dagegen bis heute vernachlässigt bzw. nur punktuell verändert oder reformiert worden. Während z.B. ein kontinuierliches Anwachsen des Anteils der Ausgaben für Alter, Invalidität und Hinterbliebene zu beobachten ist, ist der für den Familienlastenausgleich verwendete Anteil, der stets im internationalen Vergleich sehr niedrig lag, inzwischen fast zur Marginalität geschrumpft. Zum einen folgt daraus, daß die Alten - zumindest im Durchschnitt - nicht die eigentliche "Problemguppe" bezüglich ihrer sozialen Absicherung darstellen. Besonders betroffen sind vielmehr vor allem Familien mit vielen Kindern durch das geringe Niveau der Familienleistungen,27 in Armut geratene Personen unter 65 durch das Fehlen einer flächendeckenden Sozialhilfe sowie diejenigen Arbeitslosen, die keinen Anspruch auf Leistungen der "Cassa Integrazione Guadagni" (CIG) haben und daher nur sehr geringe und zeitlich begrenzte Arbeitslosenleistungen erhalten. Wie vor allem in Kapitel 5.1.1.1.6 gezeigt wurde, hat dieses Ungleichgewicht der Sozialleistungsubsysteme zum anderen aber auch direkte Konsequenzen für den Alterssicherungsbereich: bis heute leidet das Alterssicherungskernsystem erheblich unter einer Politik, die jahrelang die Mängel der Arbeitslosensicherung und das Fehlen einer Sozialhilfe, aber auch die halbherzige Strukturpolitik für den unterentwickelten Mezzogiorno dadurch ausglich, daß die Sicherungslasten auf dem Wege der Invaliditätsrenten dem Alterssicherungssystem aufgebürdet wurden.

11.2.2 Der Gesundheitssektor

Die generelle Gesundheitsversorgung sowie vor allem auch die Absicherung gegen das Risiko der Pflegebedürftigkeit sind für alte Menschen essentiell wichtige Bereiche. Aus diesem Grunde ist eine Beurteilung der umfassenden Absicherung im Alter nicht ohne die Kenntnis des jeweiligen Gesundheitssystems möglich.

77.2.2.7 Die Situation

im Jahr

1992

Mit der großen Gesundheitsreform Ende der 70er Jahre und der Einrichtung des Nationalen Gesundheitsdienstes (SSN) wurde eine flächendeckende, egalitäre Gesundheitsversorgung der gesamten italienischen Bevölkerung angestrebt, die überwiegend aus allgemeinen Haushaltsmitteln finanziert werden sollte. Die damaligen Ziele konnten bei weitem nicht verwirklicht werden. Wie die Untersuchung deutlich machte, ist das Gesundheitssystem vielmehr 27 Besonders kritisch ist die Situation fur Familien, die vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen sind, da für sie der Anspruch auf Familienleistungen völlig entfallt.

11.2 Probleme in anderen für die Situation der Alten relevanten Sozialleistungsbereichen 633

mit gravierenden Problemen belastet, von denen im folgenden nur noch einmal an die bedeutendsten erinnert sei: 28 -

Quantität und Qualität der Einrichtungen zur Gesundheitsversorgung - wie auch der Versorgung durch die Sozialen Dienste - schwanken von Region zu Region stark. Bedingt durch die unterschiedliche Finanzkraft der einzelnen Regionen sowie durch die verschiedenartige gesetzliche Ausgestaltung des Bereichs zeigt sich hier besonders deutlich der italienische Nord-Süd-Konflikt. Es fehlen verbindliche organisatorische Modelle in Form des (lange angekündigten) Nationalen Gesundheitsplanes bzw. einer Reform der Fürsorge- und Kommunalordnung. 29 Auf die zu konstatierenden Wanderungsbewegungen bei der Inanspruchnahme von Gesundheits- und Sozialleistungen und die hiermit verbundenen Probleme, vor allem bezüglich der zusätzlichen Behinderung des Ausbaus des regionalen Gesundheitssystems durch die Kürzung von Geldern, wurde hingewiesen.30 Zum Teil kommt es sogar zu einem Abbau von Gesundheitsleistungen oder Qualitätsminderungen, von denen vor allem die Bedürftigen betroffen sind. Anderthalb Jahrzehnte nach der Einführung des SSN kann von einer gleichmäßigen Gesundheitsversorgung der italienischen Bevölkerung daher weniger denn je die Rede sein. Auch die angestrebte Koordination von SSN und den von den Kommunen organisierten "Servizi Sociali" ist bisher in den meisten Regionen nur sehr unbefriedigend gelöst worden. Die Situation ist geprägt von einem ungesunden Mix aus Unterund Überreglementierungen. 31

-

Wie aus dem beschriebenen Leistungsspektrum deutlich wird, gibt es im Rahmen des SSN - neben Kapazitätsproblemen und Qualitätsmängeln Sicherungslücken, die gerade für ältere Menschen relevant sind: hinzuweisen ist hier z.B. auf die fehlende Erstattung für Zahn- und sonstige Prothesen, Hörgeräte etc. Wenn es sich hierbei auch nicht um lebensnotwendige Leistungen und Hilfen handelt, so stellt ihre Nicht-Erstattung doch eine Einschränkung des gesundheitlichen Versorgungsniveaus älterer Menschen dar. Diese Lücken können nur über betriebliche oder private Zusatzsicherungen geschlossen werden.

-

Das Problem der Versorgung (schwerst-)pflegebedürftiger alter Menschen kann durch die bestehenden Einrichtungen im Rahmen des SSN nicht als gelöst angesehen werden. Bis heute kann nur für etwa 1/3 bis 1/4 der 90

Vgl. hierzu auch das Kapitel 5.5.1 über das Gesundheitssystem, sowie die ausführliche Darstellung der aktuellen Probleme im Bereich von SSN und Sozialen Diensten bei Saraceno/Negri (1994), vor allem S. 2 2 - 3 3 . 2 9 Vgl. hierzu Körner (1993), S. 427 - 429. 3 0 Vgl. den Abschnitt über die Nord-Süd-Problematik im Gesundheitssystem und im Bereich der Sozialen Dienste.

3 1

Vgl. Saraceno/Negri

(1994), S. 32.

634

11. Aktuelle und absehbare Problemlagen der italienischen Alterssicherung

betroffenen Personen ein Pflegeplatz im Heim zur Verfügung gestellt werden; angesichts der demographischen Entwicklung ist eine weitere Verschlechterung des Verhältnisses von Pflegebedürftigen und Pflegeplätzen abzusehen. Eine Reaktion auf diese Prognosen stellt die Planung von sogenannten "Aufnahmezentren für ältere Menschen sowie nicht-selbständige Personen" (Residenze sanitarie assistenziali per anziani e soggetti non autosufficienti, RSA) dar. Sie sollen eine Verbindung von medizinischen und sozialen Dienstleistungen für ältere und pflegebedürftige Menschen gewährleisten. Für die Einrichtung dieser RSA wurden bereits im Finanzrahmengesetz 67 von 1988 10.000 Milliarden Lire in Aussicht gestellt.32 Eine Umsetzung dieser Pläne ist allerdings bisher nicht erfolgt und erscheint auch angesichts der hohen Staatsverschuldung und der wiederholten Einführung neuer Sparmaßnahmen inzwischen eher fraglich. -

Nicht zuletzt die Ärzte selbst sind mit Aufbau und Struktur des SSN sehr unzufrieden. Sie forcieren die privaten Zusatzsicherungen, um auf diese Weise durch eine eigene Praxis ihre Verdienstmöglichkeiten aufzustocken. So tragen sie zu einer weiteren Verstärkung der Versorgungsdiskrepanzen im Gesundheitssektor in Form der Koexistienz eines schlechten öffentlichen und eines sehr teuren, kaum reglementierten und überwachten privaten Systems bei. 33 Symptomatisch für die gegenwärtige Entwicklung ist die Beobachtung, daß in den 80er Jahren kein Ausgabeposten im Rahmen des Konsums der privaten Familien größere Zuwachsraten erlebt hat als die privaten Gesundheitsausgaben.34

11.2.2.2

Eine Bewertung

der Reformansätze

im

Gesundheitssektor

Auch die Probleme des Gesundheitssystems einschließlich ihrer Bedeutung für alte Menschen (z.B. im Bereich der Pflegesicherung) sind in Italien zum großen Teil erkannt worden. Die 1993 beschlossenen und inzwischen noch weiter ausgearbeiteten Veränderungen zielen zumindest in Teilen auf eine Reform und die Behebung besonders gravierender Probleme ab. Ein zentrales Ziel der Reform ist die Dezentralisierung des Nationalen Gesundheitsdienstes. Zugleich sollen den Regionen mehr Befugnisse eingeräumt und die Effizienz der lokalen Gesundheitsbehörden verbessert werden. Geplant ist - zunächst versuchsweise - die Einführung von Marktgesetzen in den Gesundheitssektor. Das Budget der Regionen soll festgelegt werden ohne

3 2 Vgl. LABOS (1992a), S. 41. Auch eine Aufteilung der in Aussicht gestellten Gelder auf die Regionen erfolgte bereits (DM 321/1989). 3 3 3 4

Zur Kritik vgl. Florea et. al. (1993), S. 41 - 43, sowie Saraceno/Negri

(1994), S. 32.

Der Anteil der Ausgaben für private Gesundheitsausgaben am Konsum der Familien stieg zwischen 1980 und 1989 um etwa 60%; vgl. Lunetta/Montefredini/Preite (1990), S. 37.

11.3 Probleme, die aus den sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen resultieren 635 die Möglichkeit, Defizite zu machen: Sollten die Kosten über den veranschlagten Betrag hinausgehen, müßte die Region diese Beträge von Patienten in Form von weiteren Zuzahlungen oder lokalen Steuern einfordern. Diese und andere Maßnahmen zur Kostendämpfung zielen auf die Bekämpfung der Defizite des SSN ab. 3 5 Es ist zu hoffen, daß sich auf diese Weise einige der Schwachstellen des SSN verbessern lassen. Als großes Problem der Gesundheitsreform ist jedoch vor allem die schlagartig erhöhte Kostenbeteiligung der Bevölkerung zu sehen, von der vor allem die Bezieher kleinerer und mittlerer Einkommen knapp über den jeweils vorgegebenen Einkommensgrenzen, d.h. zum großen Teil auch die Alten betroffen sind. Dies widerspricht dem ursprünglichen Ziel einer überwiegenden Finanzierung der Kosten aus dem allgemeinen Haushalt. Der Staat kommt in Zukunft fast nur noch für die Behandlung besonders teurer Behandlungen und für die Gesundheitsversorgung bedürftiger Personen auf. Die beschlossenen Maßnahmen sind im Hinblick auf die Lastenverteilung umstritten; 36 Widerstand zeigt sich vor allem bei den abhängig Beschäftigten, die zum einen durch ihre Sozialbeiträge einen großen Teil der Finanzierung des SSN übernehmen und zum anderen besonders im Rahmen der Selbstbeteiligungen zur Kasse gebeten werden. Die anhaltende Diskussion schlug sich im Jahr 1994 u.a bereits wieder in einer Aufhebung des Einheitsbeitrags von 85.000 Lire p.a. für die Kosten des Hausarztes sowie in einer stärkeren Entlastung von alten Menschen bei der Zuzahlungspflicht nieder. 37 Die gleichzeitige erneute Erhöhung der Rezeptgebühren zeigt aber, daß hiermit der Trend zu einer stärkeren Mitbeteiligung der Leistungs-empfänger an den Kosten des Gesundheitssystems noch nicht gebrochen ist.

11.3 Probleme, die aus den sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen resultieren 11.3.1 Der Einfluß der demographischen Entwicklung auf die Finanzierungsprobleme des Alterssicherungsbereichs

Wie in Kapitel 2.2 gezeigt wurde, ist Italien noch mehr als andere europäische Länder von der Verschiebung der Altersstruktur durch eine stark gesunkene Fertilitätsrate und eine gleichzeitig signifikant gestiegene durchschnitt3 5

Vgl. hierzu auch Kommission der europäischen Gemeinschaften (1993b), S. 103.

3 6

So fördert das neue System durch die vorgesehene Selbstdeklaration von Einkommen u.a. Beitragshinterziehungen; vgl. Saraceno/Negri (1994), S. 31. 3 7 Legge finanziaria 1994 art. 17. Vgl. dazu auch CENSIS (1993), S. 298 - 299. - Personen über 60 sollen demnach ab 1994 von der Zuzahlung bei diagnostischen Maßnahmen und Behandlungen durch Spezialisten ("ticket") generell befreit werden.

636

11. Aktuelle und absehbare Problemlagen der italienischen Alterssicherung

liehe Lebenserwartung betroffen. Diese Entwicklung verschärft die Finanzierungsprobleme im Bereich der Alterssicherung erheblich. Die Fertilität ist so niedrig, daß die italienische Bevölkerung seit den 70er Jahren (bei Vernachlässigung der Migration) etwa stagniert. 38 Lag die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau Mitte der 60er Jahre noch bei 2,7, so war sie 1980 bereits auf 1,6 gesunken und belief sich 1990 nur noch auf 1,3. 17% der Männer und 23% der Frauen sind heute über 60; Projektionen für 2030 erwarten für diese Altersgruppe einen Anteil von 26% der männlichen und 32% der weiblichen Bevölkerung. Insgesamt wird für das Jahr 2008 in Italien mit einer absoluten Zahl von ca. 16.485.000 Frauen und Männern gerechnet, die die 1992 gültigen gesetzlichen Altersgrenzen für den Rentenbezug - 55 Jahre für Frauen, 60 Jahre für Männer - überschritten haben werden. Durch die geplante Anhebung des Rentenzugangsalters um jeweils fünf Jahre wird sich diese Zahl zwar auf etwa 12.965.000 reduzieren; 39 trotz dieser Maßnahme wird jedoch aus der Bevölkerungsentwicklung aller Voraussicht nach ein großes Ausgabenwachstum resultieren. Wie dringlich die Reform nötig war, um das vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung absehbare Anwachsen des Ungleichgewichts zwischen Einnahmen und Ausgaben des Alterssicherungs(kern-)systems zumindest abzumildern, wird aus den Gleichgewichtsbeiträgen ersichtlich, die vor der Reform von verschiedener Seite für den FPLD im Jahr 2010 errechnet wurden: sie beliefen sich je nach den zugrundegelegten makroökonomischen Prämissen auf Werte zwischen 37,45% (Alvaro) und 57,48% (Morcaldo), wobei das INPS mit einem mittleren Wert von 45% rechnete. 40 Wie eine Forschergruppe der Banca d'Italiaim Jahr 1992 (ebenfalls noch vor der Rentenreform) errechnete, müssen zukünftige Generationen über ihre Lebenszeit hinweg viermal mehr Steuern zahlen, als von jungen Italienern heute erwartet. Sollte ein Gleichgewicht zwischen den Generationen sofort hergestellt werden, müßte der durchschnittliche Einkommensteuersatz der Studie zufolge umgehend von 14% auf 23% erhöht werden. 41 Diese Zahlen 3 8

-ÎQ J

Vgl. hierzu auch Kap. 2.2 sowie Franco/Frasca

(1993), S. 83 - 85.

Geht man von einem durchschnittlichen Berufseinstiegsalter von 20 aus, erhöht sich nach Berechnungen des statistischen Amtes ISTAT durch die Heraufsetzung der Regelaltersgrenze die Anzahl der Personen im erwerbsfähigen Alter pro potentiellem Rentner immerhin von 1,8 auf 2,8! Vgl. ISTAT (\993f), S. 90, sowie auch Kap. 2.2.3. 4 0 Vgl. hierzu Confindustria (1988), S. 98 sowie Franco/Frasca (1993), S. 84. Die Prämissen für den niedrigsten, von Alvaro ermittelten Wert waren: konstante Sterblichkeit; Inflation: 3,5% jährlich; reales LohnWachstum: 2,4% jährlich zwischen 1991 und 2000, 2,6% jährlich zwischen 2001 und 2010; BeschäftigungsWachstum: 0,6% jährlich zwischen 1991 und 2000, 0,5% jährlich zwischen 2001 und 2010. Morcaldo, der den höchsten Gleichgewichtsbeitragssatz schätzte, legte zugrunde: konstante Sterblichkeit, Inflation: 3% ; reales Lohnwachstum: 3% ; reales Wachstum des BIP: 3%; Beschäftigung: konstant. Vgl. Confindustria ( 1988), S. 98.

4 1

Vgl. Franco et. ai. (1992), S. 27.

11.3 Probleme, die aus den sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen resultieren 637 vermögen einen Eindruck vom Ausmaß des Ungleichgewichts in der intergenerationalen Politik Italiens zu vermitteln, das auch durch die Reformbemühungen der letzten Zeit nicht als gelöst betrachtet werden kann.

113.2 Der Nord-Süd-Konflikt

Es gehörte nicht zu den Schwerpunkten der vorliegenden Arbeit, die vielzitierte These von den "zwei Italien" weiter zu untermauern. Dennoch kann auch bei einer Untersuchung der Lebenslage der älteren Bevölkerung, wie in mehreren Zusammenhängen deutlich wurde, nicht darüber hinweggesehen werden, daß die Situation der Alten im Norden Italiens kaum mit derjenigen im Süden des Landes und auf den Inseln übereinstimmt. 42 Zwischen dem "reichen" Norden und dem "armen" Süden klaffen Unterschiede, die sich nicht in wirtschaftlichen Aspekten wie einer höheren Arbeitslosigkeit und geringeren Löhnen im Süden erschöpfen, sondern auch Strukturunterschiede und soziale Differenzen, z.B. bezüglich der Haushalts- und Familiengröße, beinhalten. Insgesamt muß dennoch festgehalten werden, daß sich das Problem des Mezzogiorno als generelles Problem einer im Verhältnis zum Norden Italiens unterentwickelten Region und nicht speziell als ein Problem der Alten, die hier wohnen, präsentiert. Das Rentensystem trägt nicht zu einer Vergrößerung der Probleme des Mezzogiorno bei. Im Gegenteil: die Mindestrentenregelungen und bis heute (trotz der Neudefinition des Invaliditätsbegriffs im Jahre 1984) vor allem auch die Invaliditätsrenten sorgen seit Jahren für einen Nettotransfer von Rentenmitteln in die ärmeren Regionen des Südens. Mit der Sozialrente haben die Alten immerhin die Garantie einer dem nationalen Standard entsprechenden Mindestsicherung, die in dieser Form für andere, ebenfalls überdurchschnittlich von Arbeitslosigkeit und Armut bedrohte Bevölkerungsgruppen im Süden Italiens nicht vorgesehen ist. Die Mindestleistungen bewirken daher gerade im Süden für einen Teil der Alten eine Verbesserung ihrer relativen Einkommensposition im regionalen Gefüge. Insofern ergibt sich der interessante Effekt, daß die Alten des Südens zwar durchschnittlich finanziell schlechter gestellt sind als ihre im Norden wohnhaften Altersgenossen, daß andererseits aber ihr relatives Risiko, zu verarmen, bezogen auf den Rest der in der gleichen Region ansässigen Bevölkerung im Süden eher geringer ist als im Norden. So stellte auch eine Studie der SPI-CGIL aus dem Jahre 1992 fest, daß die Einkommensdifferenzen zwischen Nord- und Süditalien sowohl bei einer Haushalts- als auch bei einer Pro-Kopf-Betrachtung bezogen auf die

4 2 Vgl. hierzu vor allem die Zahlen zur Rentenverteilung sowie den Abschnitt über das Gesundheitssystem, Kap. 5.5.1.

638

11. Aktuelle und absehbare Problemlagen der italienischen Alterssicherung

gesamte Bevölkerung höher waren als bezogen auf die Gruppe der Alten. 43 Dennoch ist die Armut, auch die Armut unter alten Menschen, nicht zuletzt aufgrund des niedrigen Niveaus der Mindestsicherungsleistungen im Mezzogiorno größer als in den anderen Regionen Italiens. Die Anhebung der Anspruchsvoraussetzungen für den Rentenbezug durch die Rentenreform wird die Problematik gerade angesichts der geringen durchschnittlichen Versicherungszeiten im Süden weiter verschärfen. Hinzu kommen die vor allem für alte Menschen gravierenden Probleme durch das mangelhafte Leistungsangebot des Nationalen Gesundheitsdienstes und der Sozialen Dienste im Süden des Landes. Ein gleichmäßiges Versorgungsniveau der Altenbevölkerung kann daher langfristig nicht erreicht werden, solange die Kluft zwischen dem Norden und dem Süden Italiens nicht verringert wird.

11.4 Probleme, die aus der politischen Kultur resultieren 11.4.1 Steuer- und Beitragshinterziehung

Ein großes Problem ist in Italien das Ausmaß der Steuerhinterziehung, vor allem bei Einkommen aus Immobilien- und Grundbesitz, aus Firmenbeteiligungen und selbständiger Arbeit, ebenso die Verluste an Mehrwertsteuer infolge des überdurchschnittlich großen Bereiches marginaler Selbständigkeit. Die Schattenwirtschaft hat in Italien in den 80er Jahren einen neuen Aufschwung erlebt. 44 Wie in Kapitel 6 dargestellt, gehen Schätzungen zufolge dem Staat hierdurch jährlich umgerechnet etwa 230 bis 270 Milliarden Mark verloren. 45 Hinzu kommt eine immense Zahl von Steuererleichterungen und Ausnahmeregelungen, die ebenfalls zu ganz beträchtlichen Einnahmeverlusten des italienischen Staates führen. 46 Als dritter Punkt sind die Einbußen durch nicht entrichtete Sozialbeiträge zu nennen; eine größere Überprüfung des INPS Anfang der 80er Jahre ergab für das Jahr 1981 etwa 1.322 Mrd. Lire als Sozialabgabenverluste (damals etwa 2,2 Mrd. D M ) . 4 7 All diese "Ausfälle" tragen in beträchtlichem Ausmaß zu den Finanzierungsproblemen des Sozialleistungssystems und zum Anwachsen der italienischen Staatsverschuldung

4 3 Vgl. SPI/CGIL (1992), S. 23 und S. 26. Für die größeren Unterschiede bei Personen im erwerbstätigen Alter ist maßgeblich die Arbeitslosigkeit von Frauen und Jugendlichen im Mezzogiorno verantwortlich; vgl. ebd. S. 26. 4 4

Vgl. Körner( 1993), S. 468.

4 5

Vgl. Strieder (1993), S. 95.

4 6

Laut Körner (1993), S. 384 - 385 gibt es in Italien knapp 200.000 (!) Regelungen, Gesetze etc., die Steuererleichterungen bzw. -befreiungen vorsehen. Die Summe der hieraus resultierenden entgangenen Einnahmen wird höher als die tatsächlichen Steuereinnahmen geschätzt. 4 7

Vgl. Körner (1993), S. 383.

11.4 Probleme, die aus der politischen Kultur resultieren

639

bei. Eine Reform des komplizierten Steuersystems sowie die Einführung besserer Kontrollmechanismen erscheinen daher unerläßlich. 48

11.4.2 Die politische Praxis in Italien

Ein großer Teil der aufgezeigten Probleme resultiert unmittelbar aus der politischen Praxis des Landes und ist ohne ein Verständnis der Motive und Grundlagen politischen Handelns in Italien kaum nachvollziehbar. Beatrix Körner hat in ihrer 1993 erschienenen Dissertation die Schwachstellen kenntnisreich beschrieben.49 Die Fähigkeit des politischen Systems Italiens zu einer zielgerichteten Politik und zu Reformmaßnahmen ist aus vielen Gründen sehr gering. Hierfür ist die ideologische Polarität der Gesellschaft, in der es lange Zeit an einem breiten Grundkonsens mangelte, genauso verantwortlich wie der komplizierte Gesetzgebungsprozeß und die häufig nur sehr kurzen "Überlebensdauern" der einzelnen Regierungen. Lange Zeit spielte zudem die katholische Kirche durch ihren Einfluß auf die "Democrazia Cristiana" (DC) eine konservierende Rolle. Gerade der Bereich der Sozialpolitik - vor allem die frauen- und familienpolitischen Vorstellungen und die Behandlung des Almutsproblems - wurde hiervon geprägt. Größere Reformmaßnahmen finden stets erst nach langjährigen Modellversuchen, Kommissionsuntersuchungen, Parlamentsdiskussionen etc. statt, zudem meist nur unter dem massiven Druck entweder eines parlamentarischen Notstandes oder gesellschaftlicher Forderungen und Protestbewegungen, wobei vor allem die Gewerkschaften eine tragende Rolle spielen. Einschnitte werden häufig nur in Randbereichen vorgenommen, während man die Kernfragen unangetastet läßt. Fehlende Konzepte werden durch eine "Austeilpolitik"50 ersetzt, um Kritik zu ersticken. Vor diesem Hintergrund überrascht es wenig, daß Italien das Schlußlicht bei der Umsetzung der EU-Richtlinien zur Sozialpolitik bildet; bis Ende 1993 haben nur 21 von 37 Richtlinien, d.h. 57%, die Hürden des italienischen Gesetzgebungsprozesses überwunden.51 Die Beharrungstendenzen des politischen Systems zeigen sich auch in der Weiterexistenz vieler Fonds und Einrichtungen, die keine Aufgabe mehr erfüllen, aber Unsummen von Subventionen verschlingen. Im Jahr 1991 waren nach Angaben des Schatzministeriums fast 20.000 Gerichtsverfahren in Sachen "Auflösung überflüssiger Einrichtungen" anhängig; hier geht es um die 4 8

Vgl. hierzu auch Vicinelli

4 9

Vgl. Körner (1993), vor allem S. 461ff.

5 0

Körner, (1993), S. 451.

5 1

(1991), S. 16.

Vgl. Walter (1994), S. V, mit Bezug auf das "Weißbuch zur Sozialpolitik" des EU-Kommissars Padraig Flynn.

6 4 0 1 1 . Aktuelle und absehbare Problemlagen der italienischen Alterssicherung Verteilung riesiger Vermögenswerte und Schulden.52 Auch dieses Faktum trägt zum Wachstum der enormen Staatsverschuldung bei. Klientelismus und Korruption waren, auch bei der Vergabe sozialpolitischer Projekte, jahrzehntelang an der Tagesordnung. Viele Gesetze und Einrichtungen funktionieren nicht oder nicht buchstabengetreu. Gesellschaft und Politik befinden sich in einer ständigen Kompromißsituation, in der Konzeption und Realität auseinanderklaffen. Körner bringt es auf den Punkt: "Summa summarum: In Italien wird mit Hilfe des Transformismus nach der Regel des 'Gattopardo' regiert, 'etwas ändern, damit sich nichts ändert'". 53

Die Ereignisse der Jahre 1993 und 1994, die zum Sturz der Regierung und vieler etablierter Politiker sowie zur Auflösung der DC führten, haben unmißverständlich die Unzufriedenheit der großen Bevölkerungsmehrheit mit dieser Form von Politik und ihre Mißbilligung von Korruption und Klientelismus zum Ausdruck gebracht. Es ist jedoch noch zu früh um zu beurteilen, ob sich ein neuer politischer Stil und eine neue Sozialpolitik in Italien werden durchsetzen können.

11.5 Eine Zusammenfassung der Probleme im Hinblick auf die Untersuchungsschwerpunkte "Einkommensstetigkeit", "Vermeidung von Altersarmut" und "Alterssicherung von Frauen" Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde immer wieder das Augenmerk auf die Einkommensstetigkeit beim Übergang in den Ruhestand, auf die Absicherung der Frauen im Alter sowie auf das Risiko und das Ausmaß der Armut unter alten Menschen gerichtet. Dies folgte dem aus internationalen Vergleichen gewonnenen Eindruck, daß es sich hier i.d.R. um besondere Problembereiche der Alterssicherung handelt. Konnte diese Vermutung, so ist abschließend zu fragen, für den Fall Italiens bestätigt werden?

11.5.1 Zur Einkommensstetigkeit beim Übergang in den Ruhestand

Das Thema der Einkommensstetigkeit beim Übergang in den Ruhestand, d.h. die Frage, wie weit das italienische Rentensystem den Versicherten eine Wahrung des Lebensstandards nach dem Ausscheiden aus dem Erwerbsleben ermöglicht, lag vor allem den Modellrechnungen zum relativen Einkommensniveau (Kapitel 8) zugrunde. Wie die Berechnungen deutlich machten,

5 2

Vgl. Körner (1993), S. 390-391.

5 3

Körner (1993), S. 467.

11.5 Zusammenfassung der Probleme im Hinblick auf die Untersuchungsschwerpunkte 641 gewährte das bis 1992 gültige Rentensystem Personen mit vollständigem Versicherungsverlauf (d.h. 40 Beitragsjahren) und mittlerem Einkommen mit relativen Rentenniveaus von ca. 74% brutto bzw. ca. 77% - 79% netto ein im internationalen Vergleich als großzügig zu bezeichnendes Absicherungsniveau. 54 Proportionale Kürzungen waren für Personen mit reduzierter Versicherungszeit zu konstatieren. Mindestsicherungsregelungen und ein gestufter Steigerungssatz für hohe Einkommen bewirkten eine Durchbrechung der grundsätzlich starken Einkommensproportionalität des Systems und sorgten für eine relative Besserstellung von Personen mit besonders niedrigen Einkommen und/oder kurzen Versicherungszeiten sowie für eine relative Schlechterstellung von Personen mit besonders hohem Einkommen. Die relative Verschlechterung von Besserverdienenden verstärkte sich - vor allem bei hohem realen Wirtschaftswachstum - mit der Dauer des Rentenbezugs. Die aufgrund der institutionellen Regelungen ermittelten Ergebnisse bestätigten die in Italien oft im Zusammenhang mit der schwachen Ausbildung des Betriebsrentensektors geäußerte Behauptung, daß die Großzügigkeit des obligatorischen Alterssicherungs(kern)systems eine Zusatzsicherung höchstens für Besserverdienende erforderlich erscheinen lasse. Probleme bezüglich der Lebensstandardwahrung ergaben sich in dem bis 1992 gültigen System fast ausschließlich daraus, daß bei empirischer Betrachtung aus verschiedenen, in der Regel vom Rentensystem unabhängigen Gründen nur ein geringer Teil der Versicherten - nämlich ca. 10,5% der Männer und nur etwa 1,2% der Frauen die volle Versicherungszeit erreichte. 55 Bemerkenswert mutet deshalb das Ergebnis der empirischen Berechnungen an, daß Personen in relativ "jungen" Rentnerhaushalten, d.h. Rentnerhaushalten, in denen der Haushaltsvorstand 55 - 64 Jahre alt ist, eine relative Wohlstandsposition von über 83% bezogen auf die durchschnittliche Wohlstandsposition aller in Nichtrentnerhaushalten lebenden Personen erreichen. 56 Hier macht sich bemerkbar, daß gerade jüngere Rentenbezieher häufig noch über andere Einkunftsarten (vor allem über Arbeitseinkommen sowie Vermögenseinkünfte, die aus einer hohen Sparneigung und einer großen Verbreitung von Immobilienbesitz resultieren) verfügen. Die seit 1993 anlaufende Rentenreform beinhaltet jedoch vor allem im Hinblick auf die Einkommensstetigkeit beim Übergang in den Ruhestand für die Versicherten eine dramatische Verschlechterung. Wie in einer Vielzahl von Modellfällen nachgewiesen werden konnte, werden die relativen Rentenniveaus nach Ablauf der Übergangsfristen für die meisten Versicherungsbiographien und Einkommensniveaus wesentlich niedriger ausfallen als zuvor. So werden von den genannten Versicherten mit voller Versicherungszeit und 5 4

Werte für Einkommenshöhen zwischen 0,5 und 2 APW im Standardpfad, vgl. Kap. 8.2.2.1.

5 5

Vgl. Kap. 8.2.3.1.

5 6

Vgl. Kap. 10.3.3.

41 Klammer

642

11. Aktuelle und absehbare Problemlagen der italienischen Alterssicherung

mittlerem Einkommen beispielsweise beim Rentenübergang nur noch relative Rentenniveaus von ca. 64% brutto und ca. 68% - 71% netto erreicht. Ein weiterer Rückfall im nationalen Einkommensgefüge während der Rentenbezugsphase ist bei realem Wirtschaftswachstum unvermeidlich. Die Abhängigkeit der erreichten Sicherungsergebnisse von der langfristigen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung nimmt weiter zu: Je höher das reale Wirtschaftswachstum, desto stärker fallen die Verluste beim Rentenübergang und während der Rentenbezugsphase im Vergleich zum alten System aus. Angesichts der zu erwartenden Entwicklungen kann von einer Lebensstandardsicherung der Alten durch das italienische Alterssicherungskernsystem in Zukunft nicht mehr die Rede sein. Neu in den Arbeitsmarktund die Rentenversicherung einsteigende Personen werden daher zukünftig nicht mehr ohne eine betriebliche oder private Zusatzsicherung auskommen. Wie im Abschnitt über die Probleme des Zusatzsicherungssektors aber deutlich wurde, ist die zukünftige Entwicklung dieses bisher noch schwach ausgebildeten Bereiches trotz der verstärkten Reform- und Regelungsversuche der jüngsten Zeit noch mit vielen Fragezeichen versehen. Hier ist für die Zukunft ein großes Problempotential in bezug auf die Lebensstandardwahrung der Bevölkerung beim Übergang in den Ruhestand zu erwarten.

11.5.2 Zur Vermeidung von Altersarmut

Wie die institutionelle Betrachtung zeigte, sind Alte (einschließlich der Invaliden und Hinterbliebenen) in Italien besser abgesichert als andere Risikogruppen. Beitragsbezogene Mindestrenten und Zuschläge wie auch die Sozialrenten wurden eingeführt, um die in § 38 der italienischen Verfassung niedergelegten Verpflichtungen des Staates einzulösen, für eine angemessene Altersversorgung der Arbeitnehmer bzw. für die Bereitstellung von zum Leben ausreichenden Mitteln für alle Bürger Sorge zu tragen. Dennoch konnte, wie deutlich wurde, das Problem der Altersarmut in Italien bisher nicht gelöst werden. Maßgeblich dafür verantwortlich ist die Tatsache, daß man sich bis heute trotz zeitweise heftiger Diskussion nicht auf die Einführung eines angemessenen "minimo vitale" einigen konnte, das Niveau der bisher existierenden Mindestsicherungsleistungen aber zur Vermeidung von Armut nicht ausreicht. Wie in Kapitel 8.3.3.2 aufgezeigt wurde, liegt die Mindestrente (inklusive Sozialzuschlag) deutlich unter der Armutsgrenze von 50% des privaten Konsums pro Erwachsenenäquivalenzeinheit; mit der vollen Sozialrente wird nicht einmal die 40%-Armutsgrenze erreicht. Selbst Ehepaare mit zwei ungekürzten Mindestrenten erreichen trotz der Skaleneffekte gemeinsamer Haushaltsführung, sofern sie über keine weiteren Einkommensquellen verfügen, die Armutsschwelle nicht. Die empirischen Berechnungen ergaben - je nachdem, ob ein 40%-, 50%- oder eine "weite" 60%-Armutsgrenze (jeweils bezo-

11.5 Zusammenfassung der Probleme im Hinblick auf die Untersuchungsschwerpunkte 643 gen auf das durchschnittliche Äquivalenzeinkommen der Erhebung) betrachtet wurde - Armutsquoten von 6,1%, 12,9% bzw. 24,2% für Personen in Rentnerhaushalten, wobei Frauen vor allem bei den unteren beiden Grenzen deutlich stärker betroffen waren als Männer. 57 Es ist zwar festzuhalten, daß diese Quoten lediglich für die "weite" Armutsgrenze von 60%, nicht dagegen für die beiden "engeren" Armutsgrenzen über den für Personen in Nichtrentnerhaushalten ermittelten Armutsrisiken liegen. Auch mit steigendem Alter der Rentner verstärkte sich interessanterweise - entgegen den Ergebnissen einiger methodisch etwas anders aufgebauter italienischer Studien - das Armutsrisiko nicht weiter. Es ist jedoch darauf zu verweisen, daß dieses scheinbar "positive" Ergebnis nur zum Teil auf die diversen Mindestsicherungsregelungen des Alterssicherungsbereichs zurückzuführen ist; ein hoher Prozentsatz der Rentner verfügte neben der Rente noch über Vermögenseinkünfte, wobei vor allem Immoblilienbesitz58 zur Alterssicherung beiträgt. Im Rahmen der Rentenreform wurden die Mindestsicherungsregelungen zwar kaum angetastet; da sie jedoch in Zukunft wie die anderen Renten nur noch inflationsindexiert sind und nicht mehr gemäß der Lohnentwicklung angehoben werden, ist ein weiteres Absinken im Vergleich zu nationalen Einkommensgrößen abzusehen. Es kann daher insgesamt festgehalten werden, daß die Alten in Italien zwar vor extremer Armut besser geschützt sind als einige andere Bevölkerungsgruppen (vor allem kinderreiche Familien und Langzeitarbeitslose), jedoch zumindest einzelne Gruppen von Alten nach wie vor im Hinblick auf die Armut eine Problemgruppe darstellen.

11.5.3 Die Absicherung von Frauen im Alter

Wie im Rahmen der institutionellen Betrachtung, vor allem aber im Zusammenhang der Modellfallberechnungen und der empirischen Analyse deutlich wurde, kann die Frage, ob Frauen im Rahmen der Alterssicherung in Italien benachteiligt sind, nicht einfach bejaht oder verneint werden. Eine gesetzliche Benachteiligung von Frauen gegenüber Männern existiert nicht, vielmehr sogar eine Begünstigung; es kann daher nur um die Frage gehen, inwieweit eine indirekte Schlechterstellung der Frauen dadurch bewirkt wird, daß die institutionellen Regelungen der Logik männlicher Erwerbsbiographien folgen, von denen diejenigen der Frauen abweichen.

5 7

SR

Vgl. Kap. 10.3.5.2.1 und Kap. 10.3.5.2.2.

Mieterspamis durch das selbstbewohnte Eigentum (kalkulatorische Miete); vgl. dazu auch Kap. 10.3.2.

644

11. Aktuelle und absehbare Problemlagen der italienischen Alterssicherung

Statistisch haben Frauen im Alter im Versicherungssystem aufgrund ihrer im Durchschnitt geringeren Einkommen und kürzeren Versicherungszeiten wesentlich niedrigere Rentenansprüche als Männer; fast alle Sozialrenten werden zudem von Frauen bezogen. In den empirischen Berechnungen bestätigte sich, daß Frauen im Alter - sofern sie nicht in einem größeren Haushalt leben, in dem das Einkommen gepoolt wird - signifikant niedrigere Wohlstandsniveaus erreichen als Männer. 59 Die für Frauen relevanten Kriterien der Kindererziehung und Familienarbeit wurden nach den bis 1992 gültigen Regelungen im Rahmen des erwerbsarbeitszentrierten Rentensystems fast gar nicht belohnt, gemäß den Reformregelungen nur unwesentlich mehr. Im Rahmen der Reform entsteht zudem für Frauen angesichts ihrer im Vergleich zu Männern wesentlich geringeren durchschnittlichen Versicherungszeiten durch die Erhöhung der Wartezeit von 15 auf 20 Jahre erneut eine erhebliche Verschlechterung. Gerade in Italien, wo die Frauenerwerbstätigkeit traditionell niedrig liegt und die Zahl der Frauen, die noch heute aus dem Berufsleben aussteigen, um sich der Familienarbeit zu widmen, hoch ist, bedeutet dies, daß es für zahlreiche Frauen in Zukunft noch schwieriger sein wird, einen eigenständigen Rentenanspruch zu erwerben. Die Umstellung der Rentenberechnung auf das Lebenserwerbseinkommen muß dabei für Frauen nicht nachteiliger sein als für Männer; wo aus familiären Gründen ein "Karriereknick" eingetreten ist, weil die Frau z.B. eine Erwerbspause einlegt oder nur noch einer Teilzeittätigkeit nachgeht, kann sich das neue Berechnungsverfahren als "gerechter" herausstellen als das alte, auf die letzten fünf Erwerbsjahre konzentrierte System. Generell wirkt sich die Tendenz der Reform zur Verstärkung des Äquivalenzprinzips (nachdem zunächst jahrelang das Verhältnis von Beiträgen und Leistungen weiter gelockert wurde) dennoch ungünstig auf die Absicherung von Frauen aus. Sie werden in Zukunft voraussichtlich noch mehr auf die Fürsorgeleistungen angewiesen sein und sind in diesem Punkt als Verlierer der Rentenreform anzusehen. Andererseits wurden jedoch auch Vergünstigungen für die Frauen deutlich. Ausgesprochen vorteilhafte Regelungen bezüglich eines vorzeitigen Rentenbezugs existierten z.B. lange Zeit für verheiratete Frauen bzw. Frauen mit Kindern im öffentlichen Dienst. Im Kernsystem liegt die bedeutendste Bevorteilung von Frauen zweifellos in der um fünf Jahre gegenüber den Männern erniedrigten Altersgrenze bei freiwilliger Möglichkeit der Weiterarbeit. Wie bei den Umverteilungsrechnungen sichtbar wurde, wird die Aufrechterhaltung dieser Differenz der Altersgrenzen in Zukunft im Vergleich zum alten System c.p. zu einer erheblichen Umverteilung von den Männern zu den Frauen führen. Dies ist weder angestrebt noch in Italien bisher adäquat diskutiert worden. Zudem erhalten Frauen auch im Rahmen des Risikoausgleichs aufgrund ihrer statistisch längeren Lebensdauer auf dem Wege der eigenstän5 9

Vgl. Kap. 10.3.3.2.

11.6. Ausblick: Aktuelle Entwicklungstendenzen im Alterssicherungsbereich

645

digen wie auch der abgeleiteten Renten einen insgesamt erheblichen Anteil der Rentenleistungen. Wie die empirischen Berechnungen verdeutlichten, fuhren die Hinterbliebenenleistungen, deren Anteil mit dem Alter der untersuchten Rentnergruppe steigt, bei steigendem Alter zu einer zunehmenden Angleichung der Wohlstandspositionen von Frauen und Männern. 60 Insgesamt wurde aus den empirischen Berechnungen deutlich, daß das existierende Alterssicherungssystem die Versorgungsdifferenzen zwischen Männern und Frauen gegenüber der Erwerbsphase eher abmildert denn verstärkt. Es bleibt jedoch noch viel zu tun. Eine pauschale Begünstigung von Frauen durch niedrigere Altersgrenzen, die zum Teil mit Verweis auf die Familienlasten der Frauen begründet wurde, kann angesichts der italienischen Bevölkerungsstruktur kaum als geeignete Maßnahme des Familienlastenausgleichs angesehen werden. Sinnvoller erschiene es, in der Zukunft gemäß den Konventionen der EU die Altersgrenzen anzugleichen, dafür aber Frauen bzw. Familien mit Kindern mehr Vergünstigungen in Form von Kindererziehungszeiten, Familienleistungen etc. zukommen zu lassen. Dies wäre vor allem angesichts der in Italien unter Alterssicherungsaspekten besonders "bedrohlichen" demographischen Entwicklung geboten. Um die Chancen von Frauen auf den Aufbau einer eigenständigen Alterssicherung zu erhöhen, müßten zudem auch flankierende Maßnahmen auf dem Arbeitsmarkt durchgeführt werden. Hier ist vor allem an den geringen Anteil der Teilzeitarbeitsplätze in Italien zu erinnern. Solange den Frauen nicht mehr Möglichkeiten eröffnet werden, Familie und Beruf zu vereinen, werden sie - sofern sie sich nicht ganz gegen Kinder entscheiden - auf den Unterhaltsverband der Ehe und damit auch auf eine abgeleitete Alterssicherung angewiesen bleiben.

11.6 Ausblick: Aktuelle Entwicklungstendenzen im Alterssicherungsbereich Gerade das Rententhema war im parteipolitischen Wettbewerb Italiens immer von einer Bedeutung, die nur von wenigen anderen Themen erreicht wurde. 61 Es handelt sich offenbar um einen besonders sensiblen Bereich, der bei den politischen und gesellschaftlichen Akteuren ausgesprochen schnell zu Kontroversen führt. Die Ereignisse der jüngsten Zeit haben dies wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Aus der sich in Italien schnell ausbreitenden Erkenntnis heraus, daß die Ende 1992 beschlossene und Anfang 1993 in Kraft getretene Reform der obligatorischen Alterssicherung einige der "heißen Eisen" wieder einmal unangetastet gelassen hat und vor allem aufgrund der 6 0 6 1

Vgl. Kap. 10.3.3.2.

Vgl. Körner (1993), S. 417 sowie die am Istituto Universitario Europeo in Florenz angefertigte Dissertation von Maestri (o.J.).

646

11. Aktuelle und absehbare Problemlagen der italienischen Alterssicherung

bis weit ins nächste Jahrtausend reichenden Übergangsregelungen zur Behebung der akuten Finanzierungsprobleme im Rentenbereich nicht ausreichend ist, hat sich die Regierung Berlusconi die Rentenfrage erneut vorgenommen und im Herbst 1994 im Rahmen des jährlichen Finanzrahmengesetzes (legge finanziaria) einschneidende Sparmaßnahmen beschlossen. Die darauf ausbrechenden Proteste, Unruhen und von den Gewerkschaften organisierte Streiks brachten die Regierung und vor allem Ministerpräsident Berlusconi im Oktober und November 1994 bereits an den Rand des politischen Scheiterns. Die in letzter Sekunde zwischen der Regierung und den Vertretern der drei großen Gewerkschaften getroffene Vereinbarung, bis Mitte 1995 gemeinsam eine erneute, ergänzende Rentenreform auszuarbeiten,62 vermochte zwar kurzfristig den angedrohten Generalstreik abzuwenden, brachte jedoch der bereits kriselnden Regierung Berlusconi nur noch einen kurzen Aufschub ein. Die Berufung des an den Rentenreformplänen der Regierung Berlusconi federführend beteiligten Lamberto Dini als neuen Regierungschef nach dem Sturz von Ministerpräsident Berlusconi ließ eine Kontinuität der Sanierungsbemühungen im Rentenbereich erwarten. Bereits Mitte Mai 1995 legte Dini, der bei seiner Amtsübernahme eine Überarbeitung der Rentenreform explizit zu einem zentralen Punkt seines Regierungsprogramms erklärt hatte, nach zähen Verhandlungen mit den Gewerkschaften und anderen gesellschaftlichen Gruppen einen Gesetzentwurf vor, der schließlich im August vom Parlament verabschiedet wurde (Gesetz 335 vom 8.8.1995). Als zentraler Punkt des neuen Reformgesetzes kann eine erneute vollständige Umstellung des Rentenberechnungsverfahrens bezeichnet werden. Dieses neue Rentenberechnungsverfahren wird allerdings nur für Personen mit Versicherungsbeginn ab 1996 voll zum Tragen kommen; für Personen, die zu diesem Stichtag mindestens 18 Versicherungsjahre aufzuweisen haben, gilt weiterhin das zuvor, d.h. 1992, beschlossene Reformsystem. Versicherte mit weniger als 18 Versicherungsjahren am 1.1.1996 werden ihre Rente später pro rata temporis nach dem "alten" und dem "neuen" Reformsystem berechnet bekommen.63 Hierdurch ergibt sich die ungewöhnliche Situation, daß ab 1996 in Italien zwei zum Teil recht unterschiedliche Reformansätze der Alterssicherung gleichzeitig im Aufbau begriffen sind. Langfristig soll nun nach Gesetz 335/1995 bei der Rentenberechnung ein Verfahren eingeführt werden, das sich - obwohl das Umlageverfahren de facto erhalten bleibt - stärker an die Idee des Kapitaldeckungsverfahrens anlehnt, indem die aufgewerteten, kapitalisierten Beiträge des Individuums als GrundZu den Vereinbarungen vom 1. Dezember 1994 zwischen Regierung und Gewerkschaften vgl. Vaiano (1994a und 1994b), Manca (1994) sowie Ballardin et. ai. (1994) in Corriere della Siera, 2.12.1994, S. 1,2, 3 und 21. 6 3

Art. 1 Abs. 12 und 13 Gesetz 335/1995.

11.6 Ausblick: Aktuelle Entwicklungstendenzen im Alterssicherungsbereich

647

läge der Berechnung der individuellen Rente herangezogen werden. 64 Es erfolgt somit in Italien eine gewisse Umkehr vom "sistema retributivo", bei dem die Rente auf der Einkommenshöhe65 und der Summe der Beitragsjahre basierte, zum bereits früher verwandten "sistema contributivo", in dem die tatsächlich gezahlten und nach Versicherungsprinzipien bewerteten Beiträge (ähnlich wie bei einer privaten Versicherung) ausschlaggebend sind. Nach Ablauf der langen Übergangsfristen (voraussichtlich ab 2008) soll es dem Gesetz 335/1995 zufolge keinen Unterschied zwischen Alters- und Dienstaltersrenten mehr geben. Stattdessen wird der Rentenübergang flexibilisiert: Alle Erwerbstätigen - d.h. Frauen und Männer! - können dann zwischen der Vollendung des 57. und des 65. Lebensjahres in Rente gehen, sofern sie mindestens fünf Beitragsjahre aufzuweisen haben und ihr rechnerischer Rentenanspruch mindestens dem l,2fachen der neuen "Sozialleistung" (assegno sociale), in die die Sozialrente umgewandelt wird, entspricht. 66 In der Leistung des "assegno sociale" sollen fortan die bisherige Sozialrentenzahlung selbst sowie der vorgesehene Sozialzuschlag zusammengeführt werden. 67 Die Jahresrente wird sich in Zukunft aus der Multiplikation des von dem jeweiligen Versicherten (theoretisch) akkumulierten, aufgewerteten 68 Kapitals mit einem bestimmten Prozentsatz ergeben. Die Höhe dieses Prozentsatzes ist dabei vom Alter beim Rentenübergang abhängig: Vorgesehen ist bei einem Renteneintrittsalter von 62 ein Prozentsatz von 5,514% der errechneten Kapitalsumme als Jahresrente. 69 Für jemanden, der früher in Rente geht, wird der Prozentsatz niedriger liegen, für jemanden, der länger arbeitet dagegen höher, so daß die Rentenhöhe maßgeblich von der statistisch zu erwartenden Rentenbezugszeit abhängig sein wird. Für völlig nach dem neuen Verfahren zu berechnende Renten sollen in Zukunft die Mindestrentenregelungen entfallen, so daß eine Mindestsicherung in Zukunft nur noch durch den "assegno sociale" (ab 65!) gewährt wird. 70 6 4

Art. 1 Abs. 6ff. Gesetz 335/1995.

6 5

Sei es die Einkommenshöhe der letzten Jahre oder auch, wie in der 1992 beschlossenen Reform beabsichtigt, des Lebenseinkommens. 6 6

Art. 1 Abs. 19 und 20 Gesetz 335/1995.

6 7

Hierdurch kommt es zu einer Vereinfachung der gesetzlichen Regelungen. - Die geplanten Zugangsvoraussetzungen für diese Grundsicherung im Alter entsprechen weitgehend den bisher für die Sozialrente gültigen Regelungen. 6 8 Die Aufwertung der geleisteten Beiträge soll gemäß Bruttoinlandsproduktes und der Preissteigerung durchgeführt werden.

der

Entwicklung

des

6 9 Tabella A (Coefficienti di trasformazione) Gesetz 335/1995. - Nach dem neuen Verfahren kann ein Arbeitnehmer, der 37 Beitragsjahre aufzuweisen hat und mit 62 in Rente geht - bei einer jährlichen Aufwertung der akkumulierten Beiträge mit rund 2,5% -, etwa die gleiche Ersatzrate erhalten wie nach den aktuell gültigen Regelungen. 7 0

Art. 1 Abs: 16 Gesetz 335/1995, zum "assegno sociale" s. Art. 3 Abs. 6 und 7 Gesetz 335/1995. -Allerdings sollen für die gänzlich nach dem neuen Verfahren berechneten Renten im Gegenzug

648

11. Aktuelle und absehbare Problemlagen der italienischen Alterssicherung

Unter Finanzierungsgesichtspunkten interessant sind in Gesetz 335/1995 neben dem geplanten Rentenberechnungsverfahren und der Abschaffung der Dienstaltersrenten vor allem die vorgesehenen Kumulationsbeschränkungen im Bereich der Invaliditätsrenten und der abgeleiteten Renten; für beide Rentenarten ist zukünftig eine (Teil-)Anrechnung der eigenen sonstigen Erwerbsbzw. Renteneinkommen und somit eine stärkere Bedürftigkeitsprüfung geplant. 71 Hiervon erwartet man sich ein erhebliches Absinken des Ausgabenvolumens. Den Sparmaßnahmen entgegen läuft die Bestrebung, die Berücksichtigung von Kindererziehungs- und Pflegezeiten weiter zu verstärken und damit frauentypischen Lebensläufen besser gerecht zu werden. Zukünftig soll Müttern bei der Rentenberechnung für jedes Kind ein zusätzlicher "Bonus" von vier Monaten, insgesamt maximal ein Jahr, auf die Versicherungszeit angerechnet werden; die Frauen können ihren Rentenzugang um die entsprechende Zeit vorziehen oder für einen Niederschlag des "Kindererziehungs-bonus" in dem bei der Rentenberechnung zu verwendenden Koeffizienten optieren. 7 2 Neben der Reformierung der Leistungsgestaltung im obligatorischen Rentensystem des FPLD hat der Gesetzentwurf zwei weitere wichtige Schwerpunkte: Zum einen geht es erneut um die Harmonisierung der vielen Regelsicherungs(sub)systeme einschließlich der Sicherungseinrichtungen des öffentlichen Dienstes; hier wurde eine weitergehende, schrittweise Vereinheitlichung der Rentenbestimmungen von abhängig Beschäftigten im privaten und öffentlichen Sektor sowie der Selbständigen bezüglich der Rentenberechnungsgrundlage, der Rentenhöhe, der Beitragshöhe sowie der periodischen Aufwertung der Beiträge, der fiktiven Versicherungszeiten u.a. festgelegt. 73 Zum anderen geht es um den weiteren Ausbau der betrieblichen bzw. ergänzenden Alterssicherung. 74 Durch Schaffung weiterer steuerlicher Anreize und einer größeren Rechtssicherheit - vor allem auch durch die Einrichtung

großzügigere Einkommensgrenzen bei der Ermittlung des Anspruchs auf den neugeschaffenen "assegno sociale" zur Anwendung kommen. Für in der Übergangszeit nach beiden Verfahren errechnete "Mischrenten" sind Übergangsregelungen vorgesehen. 71 Art. 1 Abs. 41 und 42 Gesetz 335/1995. - Verfügt der Hinterbliebene beispielsweise über ein Einkommen in mindestens drei-, vier-oder gar fünffacher Höhe der Mindestrente, so wird der Anspruch auf Hinterbliebenenrente zukünftig um 25%, 40% bzw. sogar 50% niedriger als nach den bisher gültigen Regelungen liegen. 7 2 Art. 1 Abs. 40 Gesetz 335/1995. - Diese Regelungen beziehen sich auf Frauen mit einer zumindest geringen Erwerbsbiographie; sie zielen nicht darauf ab, einen Rentenanspruch aufgrund der alleinigen Basis der Kindererziehung zu ermöglichen. 7 3

Art. 2 Gesetz 335/1995 - Zugleich wird eine Lücke im bisherigen Versicherungssystem dadurch geschlossen, daß ein neuer obligatorischer Rentenfonds für solche Gruppen von Selbständigen, Freiberuflern und freien Mitarbeitern geschaffen wird, die bisher in keinem System pflichtversichert waren (Art. 2 Abs. 25 Gesetz 335/1995). 7 4

Art. 3 Abs. 25ff. Gesetz 335/1995.

11.6 Ausblick: Aktuelle Entwicklungstendenzen im Alterssicherungsbereich

649

"offener", allgemein zugänglicher Fonds - soll hier der Deckungsgrad ausgedehnt werden. Zwar war die Notwendigkeit einer Nachbesserung der Ende 1992 bzw. 1993 beschlossenen Reformmaßnahmen im Rentenbereich bald erkannt worden, jedoch kommen die nun anvisierten Änderungen doch zum Teil überraschend. Mit dem der Idee des Kapitaldeckungsverfahrens angenäherten Rentenberechnungsverfahren (bei faktischer Weiterexistenz des Umlageverfahrens) will man nun Prinzipien umsetzen, die in Italien bis vor kurzer Zeit überhaupt nicht in der breit geführten öffentlichen Debatte präsent waren, sondern höchstens in akademischen Zirkeln diskutiert wurden. 75 Das neue Gesetz stellt insofern weit mehr als eine "Nachbesserung" der kaum angelaufenen Reform von 1992 dar; es impliziert vielmehr in zentralen Punkten eine völlige Umstellung des Systems, die zum Teil - abgesehen von den wiederum zugrundeliegenden Sparmotiven sowie einer erneuten Stärkung der Berücksichtigung frauenspezifischer Biographien - in eine ganz andere Richtung läuft als die 1992 beschlossenen Änderungen. Hinzuweisen ist hier z.B. auf die Herabsetzung der Altersgrenze für den Rentenbezug auf 57 Jahre (bei Rentenkürzungen), womit ein gänzlich anderer Weg beschritten wird als mit der noch 1992 verabschiedeten schrittweisen Erhöhung der Regelaltersgrenzen auf 65 bzw. 60 Jahre. 76 Hervorzuheben ist vor allem, daß hiermit die bisher existente Begünstigung von Frauen durch die um fünf Jahre niedrigere Altersgrenze zukünftig entfallen wird. Ein Vorteil für Frauen ist dagegen darin zu sehen, daß im Rahmen der Neuerungen auch die vor allem für Frauen ungünstige Anhebung der Mindestversicherungszeit von 15 auf 20 Jahre wieder entfallen wird; die vorgesehene Reduktion der Mindestbeitragszeit auf 5 Jahre wird voraussichtlich vielen Frauen erstmals den Zugang zu einem eigenständigen Altersrentenanspruch ermöglichen. 77 Es steht allerdings zu vermuten, daß gerade diese Rentenansprüche von Frauen zukünftig aufgrund des Wegfalls der Mindestrentenregelungen häufig sehr niedrig ausfallen werden. Der versicherungsunabhängigen Sozialrente - umgewandelt in die Leistung des "assegno sociale" - wird daher in Zukunft vermutlich eine noch größere Funktion als Mindestsicherung für Alte - vor allem für alte Frauen - zukommen. Sie, die allerdings gestärkt und aufgewertet wird, wird de facto zur neuen (inoffiziellen) Armutsgrenze für Alte werden. Wie sich die Armutsquoten der Altenbevölkerung in Zukunft verändern, wird daher im wesentlichen davon

7 5 7 6

Vgl. Salvati (1995) in Corriere della Sera vom 10.5.1995, S. 1.

Während man zunächst vor allem die Entlastung der Rentenkassen durch eine Verlängerung der Lebenserwerbszeit im Auge hatte, wird hier die Berücksichtigung arbeitsmarktpolitischer Argumente sowie der Wunsch nach einer Flexibilisierung des Altersüberganges deutlich. 77 Allerdings ist hier die genannte Nebenbedingung zu beachten, daß sich der erworbene Rentenanspruch mindestens auf das l,2fache des "assegno sociale" belaufen muß.

650

11. Aktuelle und absehbare Problemlagen der italienischen Alterssicherung

abhängen, ob man das Niveau des "assegno sociale" als ausreichend für die Bekämpfung von Armut einschätzt oder nicht. Trotz der in Einzelheiten völlig gegenläufigen Regelungsänderungen der Rentenreformgesetze von 1992 und 1995 ist allerdings als gemeinsames Anliegen eine erneute Stärkung des Äquivalenzprinzips und damit des Versicherungsgedankens im Alterssicherungsbereich herauszustellen; die Höhe der Rente wird in Zukunft in jedem Fall viel mehr von der gesamten Erwerbsbiographie und den tatsächlich geleisteten Beiträgen abhängen als in dem bis 1992 gültigen System. Das anvisierte Rentensystem hat also weniger die Einkommensstetigkeit beim Übergang in den Ruhestand im Blick als vielmehr einen Ausgleich in der Lebenszeitperspektive. Mit dieser Stärkung des Äquivalenzprinzips besinnt man sich in Italien im Zeichen finanzieller Engpässe wieder stärker auf die ursprüngliche Grundkonzeption des Systems. Widerstand gegen das Gesetz 335/1995 gab es in Italien einerseits von linken politischen Parteien und Gruppen wie der "Alleanza Nazionale" (Nationale Allianz) und der "Rifondazione Comunista" (Kommunistische Neugründung), auf der anderen Seite aber auch von Seiten des Arbeitgeberverbandes Confindustria. Sehen die einen den Schutz der Arbeitnehmer verletzt und deren soziale Absicherung in Gefahr, so wird von der anderen Seite vorwiegend kritisiert, daß durch die den Gewerkschaften gemachten Zugeständnisse bezüglich des Schutzes erworbener Ansprüche - d.h. vor allem durch die langen Übergangsfristen - die Einsparungseffekte zu sehr beeinträchtigt würden. 78 Tatsächlich sind die zu erwartenden Einsparungen in den ersten Jahren nur gering. Vorläufige Schätzungen gehen von einer Ersparnis im Vergleich zum vorhergehenden Gesetzesstand von etwa 8.670 Milliarden Lire für 1996 bzw. von insgesamt 108.100 Milliarden Lire für den Zeitraum der nächsten 10 Jahre aus. 79 Wenn dies auch zum Teil bestritten wird, so gibt es doch Anzeichen dafür, daß die im Finanzrahmengesetz eingeplanten Einsparungen im Rentenbereich durch die anvisierten Maßnahmen erneut nicht erreicht werden können. Ob das italienische Rentensystem durch das neue Gesetz tatsächlich wieder ins finanzielle Gleichgewicht kommen wird, wie dies von offizieller Seite behauptet wird, 80 erscheint fraglich. In bezug auf die notwendige Angleichung der verschiedenen Rentenversicherungssubsysteme in Italien, vor allem in bezug auf die Harmonisierung der

7 8

Vgl. z.B. Marro (1995) und Vaiano (1995a), jeweils in Corriere della Sera vom 10.5.1995, S.

2. 79 y Es ist offensichtlich, daß die Einsparungsmöglichkeiten stark davon abhängen werden, wie zukünftig die geleisteten Beiträge aufgewertet werden. OQ So z.B. Ministem del Lavoro e della Previdenza Sociale / Presidenza del Consiglio dei Ministri (1995), S. 8.

11.6 Ausblick: Aktuelle Entwicklungstendenzen im Alterssicherungsbereich

651

Rentensysteme der Privatwirtschaft und des öffentlichen Dienstes, wird durch die geplanten Änderungen allerdings erneut ein wichtiger und sicherlich richtiger Impuls gesetzt, mit dem langfristig ein Beitrag zum sozialen Frieden geleistet werden könnte. Auf die weiteren Entwicklungen darf man gespannt sein.

Anhang

Tabelle

A-2.1

Die Entwicklung der öffentlichen Ausgaben in verschiedenen sozialen Bereichen (1976 -1992) Jahr

Öffentliche Ausgaben in % des BIP Erzie-

Gesund-

hung,

heit

Fürsorge

Soziale

Arbeits-

Vor-

losigkeit

Summe

Summe

(2-5)

(1-5)

sorge 3 ),

Unter-

Rente

richt (1)

(3)

(2)

(4)

(5)

1976

3,87

5,14

1,29

10,41

0,40

17,24

21,11

1981

3,72

4,91

1,29

10,24

0,41

16,85

20,57

1986

4,07

5,04

1,21

12,76

0,16

19,18

23,25

1991

4,18

5,84

1,52

14,30

0,22

21,88

26,06

1992

4,12

5,69

1,53

15,28

0,16

22,66

26,78

Anmerkung: a)

Exklusive der Leistungen bei Arbeitslosigkeit.

Quelle: Eigene Zusammenstellung, Zahlen entnommen aus CENSIS (1993), S. 360.

653

Anhang Tabelle A-2.2

Einnahmen und Ausgaben im Bereich der sozialen Vorsorge (previdenza sociale) - alle Institutionen (in Milliarden it. Lire) Einnahmen/Ausgaben

1986

1989

1992

153.755

210.486

91.749

118.113 77.670

EINNAHMEN Sozial beitrage - Arbeitgeber - effektiv

60.709

- fiktiv ("figurativi") - Arbeitnehmer

31.040 25.402

- abhängig Beschäftigte

18.584 6.818

40.443 35.642 26.464 9.178

157.873 101.929 55.944 52.613

- Selbständige Verschiedene Beiträge

34.666

49.171

36.551 16.062 68.229

- Zentrale Administration

32.789

45.997

65.811

65

53

52

- Unternehmen

1.742

2.882

2.127

- Familien Kapitaleinkommen

70 2.681

239

239 4.687

- lokale Administration

639

3.437 1.052

155.137

207.415

284.862

132.215 4.778 12

177.142 6.037 1.093

251.951 7.479 1.198

4.296 33 209 228

4.363 26

5.670 26

247 308

162 423

- Arbeitnehmerlöhne

3.863 2.441

- Eigenverbrauch

1.497

4.803 3.059 1.828

6.883 4.424 2.564

85 554

139

228

913

1.232

Andere Einnahmen GESAMTE EINNAHMEN AUSGABEN Leistungen Verschiedene Beiträge / Transfers - zentrale Administration - Vorsorgeinstitute - Firmen - Familien - verschiedene soziale Institutionen Administration

- Schuldentilgung - Nettoresultat der Fonds - abzüglich: Produktion verkäuflicher Güter / Dienstleistungen

- 714

-1.136

1.460

-1.565

Andere Ausgaben

524

793

- darunter: Zinszahlungen

155

295

237

141.380 13.757

188.775 18.640

267.576 17.286

GESAMTE AUSGABEN SALDO Anmerkung:

1.263

Geringfügige Abweichungen der Angaben für 1992 gegenüber den folgenden beiden Tabellen ergeben sich aus z.Tl. unterschiedlichen Abgrenzungen.

Quelle: Eigene Zusammenstellung aus ISTAT ( 1994), S. 17.

654

Anhang Tabelle A-2.3

Einnahmen und Ausgaben im Bereich der sozialen Fürsorge (assistenza sociale) - alle Institutionen (in Milliarden it. Lire) Einnahmen/Ausgaben

1986

1989

1992

EINNAHMEN Fiktive Sozialbeiträge (Arbeitgeber) Diverse Sozialbeiträge - zentrale Administration - lokale Administration - Vorsorgeinstitute - Unternehmen

2.144

3.044

4.484

15.383 9.450

20.097 12.082 3.672 4.144

24.568 14.159

7

5.245 4.996 8

192 124

160 108

17.632

3 23.268

29.163

17.001

22.919

28.600

3.721

- Arbeitnehmergehälter

3.783 2.428

3.255

4.803 4.269

- Eigenverbrauch - Schuldentilgung

1.416 34

1.951 50

- Familien Kapitaleinkommen Andere Einnahmen SUMME DER EINNAHMEN AUSGABEN Sozialleistungen (in cash and kind) Soziale Dienste

- abzüglich: Produktion verkäuflicher Güter / Leistungen Verschiedene Beiträge - lokale Administration - Vorsorgeinstitute - Familien

2.325 3.432 6 170 103 2

-1.535

-1.095 100 64 35

2.201 69 -1.736

59 44 14

51 39 11

1 446 272

1 588

1

- verschiedene soziale Institutionen Administration

360

- Angestelltengehälter - Eigenverbrauch Andere Ausgaben

215 145 114

- davon: Zinszahlungen SUMME DER AUSGABEN SALDO

3

-

174 119

90

86

17.575 57

23.543 -275

Quelle: Eigene Zusammenstellung aus 75X47(1994), S. 20.

373 215 137 77 29.376 -213

655

Anhang Tabelle A-2.4

Die Ausgaben für Leistungen des Sozialschutzes im Jahr 1992 (in Milliarden it. Lire) Funktion und Art der Leistung

GESUNDHEIT

öffentl.

(sanità)

Summe

/ andere

staatl. Ein-

Einrich-

richtungen

tungen

Anteil in %

85.707

0

85.707

23,5

4.259

0

4.259

1,2

13.123

0

13.123

3,6

19.950

0

19.950

5,5

48.375

0

48.375

13,3

VORSORGE (previdenza)

232.776

17.782

250.558

68,7

- Renten

206.590

1.848

208.438

57,1

7.265

15.807

23.072

6,3

- Kranken-, Unfall- und Mutterschaftsgeld

5.714

0

5.714

1,6

- Arbeitslosengeld

2.404

0

2.404

0,7

- Gehaltsaufstockung bei Kurzarbeit

3.738

0

3.738

1,0

- Familienleistungen

5.812

125

5.937

1,6

- sonstige Leistungenn

1.253

2

1.255

0,3

23.020

5.580

28.600

7,8

2.773

0

2.773

0,8

10.378

0

10.378

2,8

1.250

0

1.250

0,3

- Renten für Taubstumme

180

0

180

0,0

- Sonstige Fürsorgezahlungen

699

0

699

0,2

- Soziale Fürsorge/Sozialhilfe

4.330

5..580

9.910

2,7

SUMME ALLER BEREICHE

341.503

23.362

364.865

100,0

- Prophylaxe und gesundheitl. Überwachung - Medikamente -

ambulante

Behandlung

außerhalb

der

Krankenhäuser - Krankenhauskosten

-

Einmalzahlungen

bei

Beendigung

des

Arbeitsverhältnisses (TFR)

FÜRSORGE (assistenza) - Kriegsopferrenten - Renten für Zivilinvalide - Renten für Blinde

Quelle: CENSIS (1993), Tabelle 25, S. 339.

656

Anhang Tabelle A-2.5 Die Entwicklung der Rentenzahl und -ausgaben (1980 -1991) Privater Sektor

Jahr Zahl

Öffentlicher Sektor

alle Renten

Summe

Durch-

Zahl

Summe

Durch-

Zahl

Summe

Durch

(in

(in Mrd.

schnitts

(in

(in

schnitts

(in

(in Mrd.

sehn.

1000)

Lire)

betrag

1000)

Mrd.

betrag

1000)

Lire)

betrag

Lire)

(in

(in

(in

1000

1000

1000

Lire)

Lire)

Lire)

1980

14.711

34.001

2.311

2.460

8.685

3.530

17.172

42.686

2.486

1981

15.266

44.251

2.899

2.414

10.696

4.432

17.680

54.947

3.108

1982

15.400

52.756

3.426

2.415

12.881

5.334

17.815

65.637

3.684

1983

15.397

64.472

4.187

2.435

15.125

6.211

17.832

79.597

4.464

1984

15.517

71.894

4.633

2.463

17.491

7.101

17.981

89.385

4.971

1985

15.805

81.558

5.160

2.475

19.284

7.791

18.280

100.841

5.517

1986

16.044

90.308

5.629

2.504

23.153

9.248

18.547

113.460

6.117

1987

16.314

98.355

6.029

2.530

25.968

10.266

18.844

124.323

6.598

1988

16.589

108.828

6.560

2.549

29.068

11.405

19.138

137.896

7.205

1989

16.977

122.362

7.208

2.642

33.182

12.560

19.619

155.544

7.928

1990

17.261

135.495

7.850

2.687

37.422

13.926

19.948

172.917

8.668

1991

17.546

150.135

8.557

2.765

44.000

15.912

20.311

194.135

9.558

Quelle: ISTAT (1993e), S. 65 - 67 und eigene Berechnungen.

657

Anhang Tabelle A-2.6

Die Entwicklung der Gesamtausgaben für Rentenleistungen (Veränderung gegenüber 1980, mit 1980 = 100%) Privatwirt

Privatwirt

Öffentl.

Öffentl.

Alle

schaft,

schaft,

Sektor,

Sektor,

Renten,

Renten,

nominal

real

nominal

real

nominal

real

1980

100,00

100,00

100,00

100,00

100,00

100,00

1981

130,14

108,34

123,16

101,36

128,72

106,92

1982

155,16

111,68

148,32

104,84

153,77

110,29

1983

189,62

122,46

174,16

107,00

186,47

119,32

1984

211,44

119,72

201,40

109,67

209,40

117,67

1985

239,87

127,43

222,05

109,61

236,24

123,81

1986

265,60

133,62

266,59

134,62

265,80

133,83

1987

289,27

143,61

299,00

153,34

291,25

145,59

1988

320,07

162,86

334,71

177,50

323,05

165,84

1989

359,87

189,80

382,08

212,01

364,39

194,32

1990

398,50

211,68

430,90

244,08

405,09

218,28

1991

441,56

236,67

506,64

301,76

454,80

249,91

Quelle: Eigene Berechnungen nach ISTAT (1993e), S. 65 - 67.

42 Klammer

Alle

658

Anhang Tabelle A-2.7

Die Entwicklung der Rentenzahlen 1980 -1991 in % (Veränderung gegenüber 1980, mit 1980 = 100%)

Jahr

Privatwirtschaft

Öffentl. Sektor

Alle Renten

1980

100,00

100,00

100,00

1981

103,77

98,10

102,96

1982

104,68

98,16

103,75

1983

104,66

98,98

103,85

1984

105,48

100,12

104,71

1985

107,43

100,61

106,45

1986

109,06

101,76

108,01

1987

110,89

102,82

109,74

1988

112,76

103,60

111,45

1989

115,40

107,39

114,25

1990

117,33

109,23

116,17

1991

119,27

112,40

118,28

Quelle: Eigene Berechnungen nach ISTAT (1993e), S. 65 - 67.

659

Anhang Tabelle A-2.8

Die Entwicklung der durchschnittlichen Rentenhöhe (Veränderung gegenüber 1980, mit 1980 = 100%) Privatwirt

Privatwirt

Öffentl.

Öffentl.

Alle

schaft,

schaft,

Sektor,

Sektor,

Renten,

Renten,

nominal

real

nominal

real

nominal

real

1980

100,00

100,00

100,00

100,00

100,00

100,00

1981

125,41

103,61

125,54

103,74

125,02

103,22

1982

148,22

104,74

151,11

107,63

148,22

104,74

1983

181,17

114,02

175,96

108,80

179,57

112,41

1984

200,46

108,73

201,16

109,43

199,98

108,25

1985

223,27

110,84

220,70

108,27

221,92

109,49

1986

243,55

111,57

261,97

130,00

246,09

114,11

1987

260,85

115,19

290,81

145,14

265,41

119,74

1988

283,84

126,63

323,09

165,88

289,86

132,65

1989

311,85

141,78

355,79

185,72

318,94

148,87

1990

339,63

152,82

394,50

207,68

348,70

161,89

1991

370,22

165,34

450,75

245,86

384,50

179,61

Quelle: Eigene Berechnungen nach ISTA7*(1993e), S. 65 - 67.

Alle

660

Anhang Übersicht A-3.1

Synopse wichtiger institutioneller Entwicklungsstufen der italienischen Sozialversicherungen Jahr

Bereich

1848

S/A

Neuerung Schuhmacher in Piémont schließen sich erstmals zu einer "Vereinigung zur gegenseitigen Beistandsleistung" (società di mutuo soccorso) zusammen

1861

RV

Einrichtung einer obligatorischen Rentenkasse für Seeleute

1878

RV

Einführung von Renten für bestimmte Gruppen von Lehrern

1881

RV

Einrichtung einer Rentenkasse für Staatsbedienstete

1883

UV

freiwillige Unfallversicherung für Beschäftigte und Arbeitgeber

1886

KV

Subventionierung freiwilliger Krankenversicherungen

1895

RV

Gesetzt. Normierung der Renten für zivile und militärische Staatsbedienstete

1898

RV

Subventionierung freiwilliger Renten- und IηvaliditätsVersicherung für bestimmte Gruppen von Arbeitnehmern, erstes nationales Rentenversicherungsinstitut

1898

UV

Obligatorische Unfallversicherung für Arbeiter und Angestellte in ausgewählten Industriebetrieben

1904

RV

Gesetzliche Normen für die Vorsorgekasse der Bediensteten örtlicher Behörden

1904

UV

Einbeziehung zusätzlicher Betriebe in die Unfallversicherung

1910

S/A

Einrichtung einer Mutterschaftskasse

1917

UV

Einbeziehung der Landarbeiter in die Unfallversicherung

1919

RV

Einführung einer obligatorischen Alterssicherung für Arbeiter und Angestellte (mit Einkommensgrenzen)

1919

AV

Einführung einer obligatorischen Versicherung gegen Arbeitslosigkeit für Arbeitnehmer in Industrie und Landwirtschaft

1920

S/A

Einrichtung des Ministeriums für Arbeit und soziale Vorsorge

1923

S/A

Abschaffung des Ministeriums für Arbeit und soziale Sicherheit durch das faschistische Regime sowie Leistungskürzungen in verschiedenen Bereichen der sozialen Sicherheit

661

Anhang

Jahr

Bereich

Neuerung

1925

S/A

Gründung eines nationalen Mutterschafts- und Kinderhilfswerkes

1927

KV

Pflichtversicherung gegen Tuberkulose

1928

KV

Halb-Pflichtversicherung im Gesundheitsbereich durch kollektive Arbeitsverträge

1929

UV

Pflichtversicherung der Arbeitnehmer der Industrie gegen Berufskrankheiten

1929

KV

Nationale Krankenkasse für Beschäftigte im Handel, Krankenschutz für Seeleute

1932

RV

Gründung des "Istituto Nazionale della Previdenza Sociale" (INPS)

1932

UV

Gründung des Instituts INAIL, zuständig für die Versicherung gegen Berufskrankheiten und Arbeitsunfälle

1934

S/A

Kasse für Familienleistungen an Industriearbeiter

1939

RV

Einführung von ersten Hinterbliebenenleistungen

1939

KV

Einführung von Sachleistungen für Familienangehörige in der Krankenversicherung

1940

RV

Einrichtung des ENPALS als Fonds für die Alterssicherung der Künstler und Theaterbeschäftigten

1940

S/A

Ausdehnung der Familienleistungen auf alle Arbeitnehmer der Privatwirtschaft

1941

AV

Erste Kasse für Ausgleichszahlungen bei Kurzarbeit in der Industrie (1945 umstrukturiert)

1942

RV

Gründung des ENPAS für Vor- und Fürsorgeleistungen an die Staatsbediensteten

1943

KV

Einführung einer obligatorischen Krankenversicherung für Industriearbeiter

1945 /

RV

Einführung der Hinterbliebenensicherung. Einrichtung zweier Fonds zur Aufstockung minimaler Renten und für Beihilfen für nicht anspruchsberechtigte

1947

Arbeitslose und Hinterbliebene 1949

AV

Arbeitslosenversicherung für landwirtschaftliche Beschäftigte und nichtstaatliche Angestellte

1950

RV

Aufhebung der Einkommensgrenzen für die Pflichtversicherung im Alterssicherungsbereich

(Fortsetzung)

662

Anhang

(Fortsetzung

Übersicht A-3.1)

Jahr

Bereich

Neuerung

1950

KV

Ausweitung der Tuberkulose-Versicherung auf alle Angestellten

1950

S/A

Neue Nonnen für den Mutterschutz

1952

RV

Rentenreform: Einführung einer Mindestrente, Einführung der 13. Monatsrente, endgültige Umstellung der RV auf das Umlageverfahren; Zusammenfassung der 1945 und 1947 gegründeten Ergänzungsfonds als "Fondo adeguamento pensioni"; Einbeziehung von Hausangestellten

1952

UV

Neuordnung des INAIL bzw. der Versicherung gegen Berufskrankheiten und -Unfälle

1952

KV

Einbeziehung der Hausangestellten in die Kranken- und Tuberkuloseversicherung

1953

KV

Einbeziehung der Rentner aus dem Staatsdienst in die Krankenversicherung

1954

KV

Einbeziehung der Landwirte in die Krankenversicherung

1955

KV

Einbeziehung der Rentner des INPS sowie der Lehrlinge in die Krankenversicherung; Einbeziehung der Lehrlinge und der Angestellten im öffentlichen Gesundheitswesen in die Tuberkuloseversicherung

1956

RV

Einbeziehung privaten Kraftfahrer und abhängig beschäftigten Ordensleute in die Rentenversicherung

1956

UV

Einbeziehung ausgewählter Selbständiger in die Unfallversicherung

1956

KV

Einbeziehung selbständiger Handwerker und privaten Kraftfahrer in die Kranken- und in die Tuberkuloseversicherung

1956

AV

Einbeziehung privater Kraftfahrer in die Arbeitslosenversicherung

1957

RV

Einführung der obligatorischen Alterssicherung für selbständige Landwirte

1958

RV

Einbeziehung der Fischer in die Rentenversicherung

1958

UV

Einbeziehung der Fischer und der Landwirtschaft in die Unfallversicherung

1958

KV

Einbeziehung der Ärzte in die Krankenversicherung, der Fischer in die Kranken- und Tuberkuloseversicherung

1958

AV

Einbeziehung der Fischer in die Arbeitslosenversicherung

1958

S/A

Einrichtung des Gesundheitsministeriums

1959

RV

Einführung der obligatorischen Alterssicherung für selbständige Handwerker

1959

S/A

Familienleistungen für Rentner des Staates und der lokalen Behörden

663

Anhang

Jahr

Bereich

Neuerung

1960

KV

Einbeziehung der Kleinhändler in die Krankenversicherung

1961

RV

Einführung einer obligatorischen Alterssicherung für katholische und nichtkatholische Geistliche

1963

RV

Einführung einer freiwilligen Alterssicherung für Hausfrauen

1963

KV

Einbeziehung der rentenbeziehenden Handwerker in die Krankenversicherung

1965

RV

Einführung der Dienstaltersrente; Einführung des "Fondo Sociale" beim INPS, der einen Teil jeder Rentenzahlung übernahm und langfristig Grundrenten zahlen sollte

1965

UV

Neue gesetzliche Regelung der Pflichtversicherung gegen BerufsunfUlle und - krankheiten

1965

S/A

Familienleistungen für Rentenbezieher

1966

RV

Einführung der obligatorischen Alterssicherung für Handelstreibende

1966

S/A

Einführung von Fürsorgeleistungen für Zivilinvalide

1967

S/A

Ausdehnung der Familienleistungen auf die selbständigen Landwirte

1968

AV

Einführung einer Arbeitslosensicherung in der Insustrie bei kollektiven Entlassungen aus konjunkturellen Gründen (C1G)

1969

RV

Rentenreform; Einführung der Sozialrente und der einkommensbezogenen Rentenberechnung, Einführung der automatischen Rentenanpassung

1971

RV

1972

KV

Kopplung der Renten an die Entwicklung der Lebenshaltungskosten Übertragung einiger Kompetenzen in den Bereichen Gesundheit und Fürsorge an die Regionen; Ausweitung des Krankenschutzes auf Sozialrentner

1972

AV

Erweiterung der Leistungen der CIG, Ausdehnung des Deckungsgrades auf die Landwirtschaft

1973

S/A

Normen zur Gleichstellung von Heimarbeitern mit Industriearbeitern bzgl. des Sozial schutzes

1974

KV

Ausweitung des Krankenschutzes auf Zivilinvalide

1974

S/A

Die Regionen übernehmen weitere Fürsorgeaufgaben

1975

RV

Kopplung der Renten an die Lohnentwicklung

(Fortsetzung)

664

Anhang

(Fortsetzung

Übersicht A-3.1)

Jahr

Bereich

Neuerung

1975

KV

Beginn der Gesundheitsreform mit der Regionalisierung des Krankenhauswesens

1976

RV

Neuordnung der Renten im öffentlichen Dienst; auch in diesem Bereich Bindung der Renten an die Lohnentwicklung

1978

KV

Grundlegende Gesundheitsreform, Einführung des Nationalen Gesundheitsdienstes

1979

RV

Gesetz zur Zusammenführung von Versicherungsbeiträgen bei verschiedenen Rentenversicherungsträgern

1984

RV

Neudefinition des Invaliditätsbegriffs; Neugestaltung von Invaliditätsund Erwerbsunfähigkeitsrente

1988

RV

Abschaffung der strikten Leistungsbemessungsgrenze (tetto pensionabile) bei der Rentenberechnung

1988

S/A

1989

RV

Reform der Familienleistungen Umstrukturierung des INPS; Einrichtung der "Verwaltung der Fürsorgemaßnahmen" (Gestione degli interventi sociali, GIAS) zur Trennung von Vorsorge - und Fürsorgeelementen (previdenza und assistenza)

1990

RV

Reform der Alterssicherung der Selbständigen, Anpassung an das System für abhängig Beschäftigte

1990

S/A

Ausdehnung der Zahlungen im Rahmen des Mutterschutzes auf Selbständige (1990) und Freiberufler (1991)

1992

RV

grundlegende Rentenreform; Verschärfung der Anspruchsvoraussetzungen, Angleichung der verschidenen Fonds (Einführung ab 1993 mit Übergangsregelungen)

1993

RV

Reform der Zusatzsicherungssysteme

1993

KV

organisatorische Reform des Gesundheitswesens; Erweiterung der Eigenbeteiligungen im Rahmen des SSN

Anmerkungen:

RV UV KV AV S/A

= Rentenversicherung = Unfallversicherung = Krankenversicherung (einschließliche Tuberkuloseversicherung) = Arbeitslosenversicherung = Sonstiges/Allgemeines (einschließlich Familienleistungen).

Quelle: Eigene Zusammenstellung.

665

Anhang Übersicht A-3.2 Verzeichnis der obligatorischen Regelalterssicherungsfonds in Italien 8 ) L

Fonds beim INPS, die zur

-

"Allgemeinen

obligatorischen

Invalidität,

Alter und Hinterbliebene"

l'Invalidità,

la Vecchiaia e i Superstiti, AGO-IVS) gehören .b)

Fondo

pensioni

lavoratori

(Assicurazione

dipendenti

(FPLD)

Versicherung für

Generale Obbligatoria

(Rentenfonds

für

per

abhängig

Beschäftigte) -

Gestione dei contributi e delle prestazioni previdenziali dei coltivatori diretti, mezzadri e coloni (Verwaltung der Beiträge und Vorsorgeleistungen der Bauern, Teilpächter und Kolonisten)

-

Gestione dei contributi e delle prestazioni previdenziali degli artigiani (Verwaltung der Beiträge und Vorsorgeleistungen der Handwerker) Gestione dei contributi e delle prestazioni previdenziali degli esercenti attività commerciali (Verwaltung der Beiträge und Vorsorgeleistungen der Handelstreibenden)

2. Ehemals vom AGO - IVS freigestellte

Fonds (fondi esonerativi)

Die Fonds dieser Gruppe wurden im Jahr 1990 durch Gesetz 218/1990 bzw. Gesetzesdekret 357/1990 in Fonds mit rentenaufstockendem Charakter (fondi integrativi) umgewandelt und werden seitdem als Spezialfonds (fondi speciali) unter

dem

Dach der

"Gestione

speciale per

l'erogazione

dei

trattamenti

pensionistici als personale degli End pubblici creditizi" vom INPS verwaltet; die Versicherten erhalten von dort Renten gemäß der im FPLD vorgesehenen Leistungen, die von den Sonderfonds dann auf die bislang vorgesehene Höhe aufgestockt werden. Cassa di previdenza aziendale del personale del Monte dei Paschi di Siena (Unternehmensvorsorgekasse des Personals von (der Bank) "Monte dei Paschi" von Siena) Fondo pensioni per il personale della Cassa di Risparmio di Torino (Rentenfonds für das Personal der Sparkasse von Turin) Fondo pensioni per il personale della Cassa di Risparmio "Vittorio Emanuele" per le province siciliane (Rentenfonds für das Personal der Sparkasse "Vittorio Emanuele" für die sizilianischen Provinzen) a )

Quellen: Razzano/Stefanelli (1986), S. 31 - 33; Commissione Parlamentare (1991), Bände 1 und 2; Cazzola (1992), S. 161 - 173; Bertona (1985), S. 20 - 23, sowie eigene Ergänzungen. k) Für einige Berufsgruppen (z.B. Minenarbeiter, Seeleute) werden die Leistungen des AGO-IVS in obligatorischen Zusatzsicherungsfonds (fondi integrativi) aufgestockt; sie sind unter den "fondi sostitutivi" miterwähnt. - Nicht aufgeführt ist die ebenfalls an das allgemeine System der AGO-IVS angegliederte Hausfrauenversicherung, da es sich hierbei um eine Form freiwilliger Alterssicherung handelt.

666 -

Anhang

Fondo di previdenza per i l personale della Cassa di

Risparmio di

Asti

(Vorsorgefonds für das Personal der Sparkasse von Asti) -

Fondo di previdenza per il personale della Cassa di Risparmio di Padova e Rovigo (Vorsorgefonds für das Personal der Sparkasse von Padua und Rovigo)

-

Fondo di previdenza per i l personale della Cassa di Risparmio di Firenze (Vorsorgefonds für das Personal der Sparkasse von Florenz)

-

Fondo per le pensioni al personale della Cassa di Risparmio delle Province Lombarde (Cariplo) (Rentenfonds für das Sparkassenpersonal der Provinzen der Lombardei) Cassa di previdenza per il personale dell' istituto bancario S. Paolo di Torino (Vorsorgekasse für das Personal des Bankinstitutes S. Paolo aus Turin) Fondo di previdenza per il personale di ruolo dell' istituto autonomo delle case popolari della provincia di Genova (Vorsorgefonds für das festangestellte Personal des autonomen Instituts des sozialen Wohnungsbaus der Provinz von Genua)

-

Trattamento di previdenza per il personale dipendente della direzione generale dell· istituto nazionale delle assicurazioni (Vorsorgeleistungen für die Angestellten der Generaldirektion des nationalen Versicherungsinstituts)

3. Substitutive Fonds (fondi sostitutivi) für abhängig Beschäftigte a)

Vom INPS verwaltete substitutive Fonds Fondo di previdenza per il personale addetto ai pubblici servizi di trasporto (Vorsorgefonds für das Personal der öffentlichen Verkehrsmittel)

-

Fondo di previdenza per il personale addetto ai pubblici servizi di telefonia (Vorsorgefonds für das Personal des öffentlichen Telefondienstes) Fondo di previdenza per il personale delle esattorie e ricevitorie delle imposte sui consumi

(Vorsorgefonds für das Personal der Steuereinnahmestellen und die

Einnehmer der Verbrauchssteuern) Fondo di previdenza per i dipendenti dell' ENEL e delle aziende elettriche private (Vorsorgefonds für die Angestellten der ENEL und der privaten Elektrizitätsunternehmen ) Fondo di previdenza per il personale di volo dipendente da aziende di navigazione aerea (Vorsorgefonds für das Flugpersonal bei Unternehmen der Luftfahrt) Cassa speciale di previdenza per il personale dell'azienda dei trasporti di Milano (Sondervorsorgekasse für das Personal der öffentlichen Verkehrsbetriebe von Mailand) Fondo previdenza clero e ministri culto confessioni diverse dalla cattolica (Vorsorgefonds für Kleriker und Kirchenpersonal aus nicht-katholischen Konfessionen)

667

Anhang Nur als (obligatorische) Außausicherung in Verbindung mit dem FPLD: -

Assicurazione impiegati dipendenti da esattorie e ricevitorie imposte dirette (Versicherung für die abhängig Beschäftigten der Einnahmestellen für die direkten Steuern)

-

Gestione speciale dipendenti da imprese esercenti miniere, cave e torbiere (Spezialfonds für Beschäftigte in Bergbau, Steinbrüchen und Torfmooren) Assicurazione personale dipendente da aziende private gas (Versicherung für die abhängig Beschäftigten der privaten Gasunternehmen)

-

Gestione speciale End disciolti (Spezialfonds für die Versicherten aufgelöster Rentenfonds)

-

Fondo previdenza personale porti Genova e Triest (Vorsorgefonds für das Personal der Häfen in Genua und Triest)

b) Substitutive Fonds mit eigenständiger Verwaltung -

Istituto nazionale di previdenza per i dirigenti delle aziende industriali (INPDAI) (Nationales Vorsorgeinstitut für die Führungskräfte von Industrieunternehmen) Istituto nazionale di previdenza per i giornalisti italiani "Giovanni Amendola" (INPGI) (Nationales Vorsorgeinstitut für die italienischen Journalisten "Giovanni Amendola") Ente nazionale di previdenza e di assistenza per i lavoratori dello spettacolo (ENPALS) (Nationale Vorsorge- und Fürsorgeverwaltung für die Beschäftigten des Schauspiels)

4. Fonds für Freiberufler^ Ente nazionale di previdenza ed assistenza medici (Nationale Vorsorge- und Fürsorgeeinrichtung für Ärzte) -

Ente nazionale di previdenza ed assistenza farmacisti (Nationale Vorsorge- und Fürsorgeeinrichtung für Apotheker) Ente nazionale di previdenza ed assistenza veterinari

(Nationale Vorsorge- und

Fürsorgeeinrichtung für Tierärzte) -

Cassa nazionale di previdenza per gli ingegneri ed architetti (Nationale Vorsorgekasse für Ingenieure und Architekten) Cassa nazionale di previdenza ed assistenza a favore dei geometri (Nationale Vorsorge- und Fürsorgekasse für Vermesser) Cassa nazionale di previdenza ed assistenza a favore degli avvocati e dei procurator! (Nationale Vorsorge- und Fürsorgekasse für Anwälte und Rechtsbeistände)

c

) Ein weiterer Freiberuflerfonds für Hebammen, "Ente nazionale di previdenza ed assistenza per le osteriche", wurde Anfang der 90er Jahre aufgelöst, die Versicherten in die allgemeine obligatorische Alterssicherung (AGO - IVS) beim INPS übernommen.

668 -

Anhang

Cassa nazionale di previdenza ed assistenza a favore dei dottori commercialisti (Nationale Vorsorge- und Fürsorgekasse für Diplomkaufleute)

-

Cassa nazionale di previdenza ed assistenza a favore dei ragionieri e periti commerciali

(Nationale

Vorsorge-

und

Fürsorgekasse

für

Buch-

und

Wirtschaftsprüfer) -

Ente nazionale di previdenza ed assistenza per i consulenti del lavoro (Nationale Vorsorge- und Fürsorgeeinrichtung für Sozialrechtsberater)

-

Cassa nazionale notariato (Nationale Kasse für Notare) Fondo di previdenza a favore degli spedizionieri doganali (Vorsorgefonds für Zollagenten)

5.

" E x k l u s i v e " Fonds des öffentlichen

Sektors (fondi esclusivi)

a) Für Staatsbedienstete (vom Staat bzw. den jeweiligen Administrationen -

Trattamento

di

quiescenza

dei

dipendenti

civili

e

militari

verwaltet)

dello

Stato

(Ruhestandsgehalt der zivilen und militärischen Arbeitnehmer des Staates) b) Für Regionalbedienstete (vom Schatzministerium

verwaltet

Cassa per le pensioni ai dipendenti degli enti locali (CPDEL) (Kasse für die Renten an die Arbeitnehmer der örtlichen Verwaltungen) Cassa per le pensioni agli insegnanti di asili nido e di scuole e le men tari parificate (CP1ASEP) (Kasse für die Renten der Lehrer (Betreuer) von Kinderkrippen und staatlich anerkannten Elementarschulen) Cassa per le pensioni ai sanitari (CPS) (Kasse für die Renten an das Gesundheitspersonal) Cassa per le pensioni agli ufficiali giudiziari e coadiuatori (CPUG) (Kasse für die Renten an die Justizbediensteten und -gehilfen) c) Sonstige (kleinere)

Fonds und Vorsorgepläne

des öffentlichen

/ halböffentlichen

Bereichs^ Fondo pensioni per il personale della azienda autonoma delle ferrovie dello stato (FFSS) (Rentenfonds

für

das Personal des autonomen

Unternehmens

der

staatlichen Eisenbahnen) -

Fondo per i l trattamento di quiescenza al personale degli uffici locali, ai titolari di agenzia, ai ricevitori e ai portalettere (Istituto postelegrafonici) (Fonds für das Ruhestandsgehalt an das Personal der lokalen Behörden, an die Inhaber von Agenturen, an die (Steuer-)Einnehmer und an die Briefträger)

^ Die vier genannten Kassen wurden in jüngster Zeit (1994, d.h. nach dem Berichtsjahr 1992) unter die Oberaufsicht des neugeschaffenen "Istituto nazionale pensioni dipendenti amministrazione pubblica" (Nationales Renteninstitut für Angestellte der öffentlichen Verwaltung, INPDAP) gestellt. Zum Teil ebenfalls vom Staat verwaltet.

Anhang -

669

Fondo per i l trattamento di quiescenza al personale del lotto (Fonds für das Ruhestandsgehalt an das Lottopersonal)

-

Fondo di previdenza per i l personale non di ruolo degli uffici del lavoro e della massima occupazione (Vorsorgefonds für das nicht-planmäßige Personal der Arbeitsämter und der "größten Beschäftigung")

-

Fondo di quiescenza ed assistenza del personale di ruolo dell 1 amministrazione regionale siciliana (Fonds für Ruhestand und Fürsorge des festangestellten Personals der regionalen sizilianischen Verwaltung)

-

Trattamento di previdenza per il personale di ruolo delle camere di commercio (Vorsorgeplan für das festangestellte Personal der Handelskammern)

-

Trattamento di previdenza per i dipendenti di ruolo della camera dei deputati (Vorsorgeplan für die festangestellten Beschäftigten der Abgeordnetenkammer)

-

Fondo di previdenza per il personale del Banco di Napoli^ (Vorsorgefonds für das Personal der Bank von Neapel)

-

Fondo di previdenza per il personale del Banco di Sicilia^ (Vorsorgefonds für das Personal der Bank von Sizilien)

® Durch Gesetzesdekret 357/1990 in einen "fondo integrativo" umgewandelt. Ö Durch Gesetzesdekret 357/1990 in einen "fondo integrativo" umgewandelt.

670

Anhang Tabelle

A-4.1

D i e E n t w i c k l u n g der Rentenversicherungsbeiträge i m F P L D Jahr

Arbeitnehmer

Arbeitgeber

Summe

1975

6,80%

14,96%

21,76%

1980

7,15%

17,06%

24,21%

1985

7,15%

17,81%

24,71%

1990

7,29%

19,43%

26,72%

Quelle: Eigene Zusammenstellung nach Angaben des INPS.

Tabelle

A-4.2

D i e E n t w i c k l u n g der M i n d e s t e i n k o m m e n f ü r die A n r e c h n u n g der gesamten Versicherungsjahre i m F P L D von 1984 bis 1993 ( A r t . 7, A b s . 1 Gesetz 638/1983 und A r t . 1, Abs. 2 Gesetz 389/1989) Jahr

Mindestrenten-

durchschnittl.

Mindestjahres-

Jahresbeginn,

Mindestrente

zu

beitrag in % der

Mindestwochen-

einkommen,

in it. Lire

Mindestrente

einkommen,

in it. Lire

in it. Lire 1984

320.200

30

96.090

4.996.680

1985

345.700

30

103.710

5.392.920

1986

376.000

30

112.800

5.865.600

1987

397.400

30

119.220

6.199.440

1988

418.350

30

125.505

6.526.260

1989

452.300

40

180.920

9.407.840

1990

484.500

40

193.800

10.077.600

1991

519.550

40

207.820

10.806.640

1992

563.100

40

225.240

11.712.480

Quelle: Russo (1993), S. 175 und eigene Ergänzungen.

671

Anhang Tabelle A-4.3 Die Entwicklung der Leistungsbemessungsgrenze (tetto pensionabile) und der Maximalrenten im FPLD (1980 -1987) (in it. Lire) Jahr

Maximalrente,

Leistungsbemessungsgrenze,

Jahreswert

a

Jahreswert ) (tetto pensionabile) b)

Maximalrente,

Maximalrente,

tatsächliche

bereinigte

Monatszahlung

Monatszahlung

(bei 13 Zahlungen)

(Jahresbetrag/12)

10.081.331

775.487

840.111

18.500.000

14.800.019

1.138.463

1.233.335

1982

18.500.000

14.800.019

1.138.463

1.233.335

1983

20.271.000

16.216.785

1.247.445

1.351.399

1984

21.271.000

17.016.792

1.308.984

1.418.066

1985

32.000.000

25.599.990

1.969.230

2.133.333

1986

34.807.000

27.845.597

2.141.969

2.320.466

1987

36.787.000

29.428.595

2.263.815

2.452.383

1980

12.600.000

1981

Anmerkungen:

a) Die Werte des "tetto pensionabile" wurden später durch DPCM vom 16. Dezember 1989 nachträglich erhöht. Vgl. Russo (1993), S. 115. b) Wert zwischen 1968 und 1980 unverändert.

Quellen: Roda (1987), S. 67 - 68, Russo (1993), S. 118 - 119 und eigene Berechnungen.

672

Anhang Tabelle A-4.4 Die Staffelung des anrechenbaren Einkommens und die daraus resultierenden Rentenansprüche für einen FPLD-Versicherten mit voller Versicherungskarriere (1988 -1992) Staffelung des anrechenbaren Einkommens

Renten-

Jahresbetrag

Wochenbetrag

1/1989

1/1990

1/1991

1/1992

Anrech-

Jahresbetrag

Monatsbetrag

in it. Lire

in it. Lire

nung

beginn

1/1988

Rentenanspruch

in %

in it. Lire

in it. Lire

38.725.000

744.712

80

30.979.988

2.383.076

nächste 12.779.250

nächste 245.755

60

7.667.244

589.788

nächste 12.779.250

nächste 245.755

50

6.389.630

491.510

über 64.283.500

über 1.236.222

40

41.866.000

805.116

80

33.492.797

2.576.369

nächste 13.815.780

nächste 265.688

60

8.289.138

637.626

nächste 13.815.780

nächste 265.688

50

6.907.888

531.376

über 69.497.560

über 1.336.492

40

44.848.000

862.462

80

35.878.388

2.759.876

nächste 14.799.840

nächste 284.612

60

8.879.533

683.041

nächste 14.799.840

nächste 284.612

50

7.399.912

569.224

über 74.447.680

über 1.431.686

40

48.089.000

924.789

80

38.471.186

2.959.322

nächste 15.869.370

nächste 305.180

60

9.521.239

732.403

nächste 15.869.370

nächste 305.180

50

7.934.680

610.360

über 79.827.740

über 1.535.149

40

52.120.000

1.002.308

80

41.695.979

3.207.383

nächste 17.199.600

nächste 330.762

60

10.319.361

793.797

nächste 17.199.600

nächste 330.762

50

8.599.799

661.523

über 86.519.200

über 1.663.831

40

a)

a)

a)

a)

a)

a)

a)

Anmerkung: a) einkommensabhängig, nach oben seit 1988 nicht mehr begrenzt. Quelle: Russo (1993), S. 158.

a)

a)

a)

Anhang Tabelle

673

A-4.5

Die Entwicklung der Mindestrenten im FPLD (1982-1992)

Datum

1/82 5/82 9/82 1/83 4/83 7/83 10/83 1/84 5/84 8/84 11/84 1/85 2/85 5/85 8/85 11/85 1/86 5/86 11/86 1/87 5/87 11/87 1/88 5/88 5/89 11/89 1/90 5/90 11/90 1/91 5/91 11/91 1/92 5/92

Prozentuale Rentenanhebung 22,3 a ' 4,1 4,9 19,9a> 3,9 4,1 2,9 16,0a> 3,0 2,0 1,0 l,lb) 2,2 3,1 1,8 1,0 0,4 2,3 2,9 0,4 2,6 2,6 —

2,6 3,8C> 3,2 —

3,7 3,4 —

4,3 3,5 0,4 2,6

Anmerkungen:

< 781 Wochenbeiträge

> 780 Wochenbeiträge

tatsächliche monatl. Zahlung (13 * jährlich)

tatsächliche monatl. Zahlung (13 * jährlich)

230.250 239.700 251.450 276.050 286.800 298.550 307.200 320.200 332.000 338.550 341.950 345.700 353.300 364.250 370.800 374.500 376.000 384.650 395.800 397.400 407.750 418.350 418.350 429.250 469.500 484.500 484.500 502.450 519.550 519.550 541.900 560.850 563.100 577.750

bereinigte monatl. Zahlung ( 1 2 * jährlich) 249.438 259.675 272.404 299.054 310.700 323.429 332.800 346.883 359.667 366.763 370.446 374.508 382.742 394.604 401.700 405.708 407.333 416.704 428.783 430.517 441.729 453.213 453.213 465.021 508.625 524.875 524.875 544.321 562.846 562.846 587.058 607.588 610.025 625.896

265.579 276.467 290.008 318.392 330.796 344.338 354.304 369.308 382.904 390.433 394.388 398.721 407.496 420.117 427.646 431.925 433.658 443.625 456.463 458.304 470.221 482.463 482.463 495.029 541.396 558.675 558.675 d ) 579.367 599.083 599.083 624.867 646.696 649.296 666.196

a) Diese Anhebung bezieht sich auf den Wert der Mindestrente im Januar des Vorjahres. b) Ab 1.1.1985 berechnete sich die Anhebung zum Januar eines jeden Jahres aus der Differenz der Entwicklung von Löhnen und Lebenshaltungskosten. c) Ab 1.1.1989 Angleichung an die Lohnkosten nach Art. 21, Abs. 5 des Gesetzes 67/1988. d) Durch das Dekret vom 16. Dezember 1989 zur Ausfuhrung des Art. 3 Abs. 2 Gesetz 544/1988 wurden die Bestandsrenten der Kategorie "über 780 Wochenbeiträge" pro Beitragsjahr um 2.500 Lire erhöht, wodurch sie über den Mindestrentenbetrag hinausstiegen. Ab 1990 angebebene Werte beziehen sich daher nur auf die neu gewährten Renten.

Quelle: Russo (1993), S. 6 - 7 und eigene Berechnungen. 43 Klammer

245.150 255.200 267.700 293.900 305.350 317.850 327.050 340.900 353.450 360.400 364.050 368.050 376.150 387.800 394.750 398.700 400.300 409.500 421.350 423.050 434.050 445.350 445.350 456.950 499.750 515.700 515.700d> 534.800 553.000 553.000 576.800 596.950 599.350 614.950

bereinigte monatl. Zahlung (12 * jährlich)

674

Anhang Tabelle A-4.6 Die Entwicklung der Einkommensgrenzen für die Anhebung einer Rente auf das Mindestrentenniveau (Beträge in nit. Lire)

Jahr

Jahresbetrag

Monatsbetrag

bereinigter Monatsbetrag

(Jahresbetrag/13)

(Jahresbetrag/12)

1983

7.177.300

552.100

590.108

1984

8.325.200

640.400

693.766

1985

8.988.200

691.400

749.016

1986

9.776.000

751.231

814.666

1987

10.332.400

794.031

861.033

1988

10.877.100

836.700

906.425

1989

11.759.800

904.600

979.983

1990

12.597.000

969.000

1.049.750

1991

13.508.300

1.039.100

1.125.692

1992

14.640.600

1.126.200

1.464.060

Quelle: Fabrizio - De Ritis (1993), S. 207 und eigene Berechnungen.

675

Anhang Tabelle A-4 Die Entwicklung der Einkommensgrenzen für die Gewährung eines

Sozialzuschlags (maggiorazione sociale) auf die Altersrente (Beträge in it. Lire) Jahr

persönl. Einkommens-

Fami lieneinkommens-

Höhe des monatl.

grenzen (jährlich) (a)

grenzen (jährlich) (b)

Zuschlags

a) Gesetz 544/1988, Artikel 1 Abs. 1 (für Rentner ab 65 Jahre) 7/1988

6.220.100

1989

6.729.700

9.492.750 jewei ls • 10.207.900

50.000 min^ (a - PE) / 13 (b - FE) / 13

1990

7.551.350

11.276.450 jeweils

1991

8.052.150

12.063.500

1992

8.492.150

12.738.350

1993

8.653.950

12.992.550

r

80.000 min^ (a - PE) / 13 (b - FE) / 13

b) Gesetz 544/1988, Art. 1 Abs. 12 (für Rentner ab 60 Jahre) 1989

6.469.700

9.947.900

1990

6.901.350

10.626.450

1991

7.402.150

11.413.500

jeweils

r

1992

7.842.150

12.088.350

30.000 min^ (a - PE) / 13 (b - FE) / 13

1993 Anmerkungen:

8.003.950

12.342.550

PE = persönliches Einkommen (einschließlich Rente). FE = Familieneinkommen (inklusive PE). Die "persönlichen Einkommensgrenzen" schließen die Rente mit ein.

Quelle: Russo (1993), S. 96 und S. 98.

676

Anhang Tabelle

A-4.8

Die E n t w i c k l u n g der Mindestrenten im F P L D unter Einbeziehung der Sozialzuschläge ( i n it. Lire) a) Nach A r t . 1 des Gesetzes 140/85 (für über 65jährige, gültig ab 1/1985 bis 12/1988) Datum

prozentuale

tats. gezahlte Mindestrente

bereinigter Monats-

(ab....)

Rentenanhebung

+ inklusive Z u s c h l a g 3 )

betrag 1 5 )

1/1985

1,1

355.700

385.342

2/1985

2,2

363.300

393.575

5/1985

3,1

374.250

405.438

7/1985



384.250

416.271

8/1985

1,8

390.800

423.367

11/1985

1,0

394.500

427.375

1/1986

0,4

396.000

429.000

5/1986

2,3

404.650

438.371

11/1986

2,9

415.800

450.450

1/1987

0,4

427.400

463.017

5/1987

2,6

437.750

474.229

11/1987

2,6

448.350

485.713

1/1988

...

448.350

485.713

5/1988

2,6

459.250

497.521

11/1988

2,6

470.400

509.600

Anmerkungen:

a) bei 13 Zahlungen jährlich. b) Tatsächliche Monatszahlung * 13 / 1 2 . Zuschlagshöhe: max. 10.000 Lire ab 1/1985; max. 20.000 Lire ab 7/1985; max. 30.000 Lire ab 1/1987.

Quelle'. Russo (1993), S. 9 und eigene Berechnungen.

677

Anhang

b) Nach A r t . 1, Abs. 1 Gesetz 544/1988 (für über 65jährige, gültig ab 7/1988) und A r t . 1, Abs 12 Gesetz 544/1988 (für über 60jährige, gültig ab 1/1989) Datum (ab...)

prozentuale

tats. gezahlte

bereinigte

tats. gezahlte

bereinigte

Renten-

Mindestrente

Monatsrente

Mindesrente

Monatsrente

anhebung

+ Zuschlag

+ Zuschlag

+ Zuschlag

+ Zuschlag

für mindestens

für

für mindestens

65jährige a )

mindestens

60jährige a)

für mindestens 60jährige b )

65jährige b> 7/1988

2,6

479.250

519.188

11/1988

2,6

490.400

531.267

1/1989

2,7

502.300

544.158

482.300

522.492

5/1989

3,8

519.500

562.792

499.500

541.125

11/1989

3,2

534.500

579.042

514.500

557.375

...

564.500

611.542

514.500

557.375

5/1990

3,7

582.450

630.988

532.450

576.821

11/1990

3,4

599.550

649.513

549.550

595.346

...

599.550

649.513

549.550

595.346

5/1991

4,3

621.900

673.725

571.900

619.558

11/1991

3,5

640.850

694.254

590.850

640.088

1/1992

0,4

643.100

696.692

593.100

642.525

5/1992

2,6

657.502

712.294

607.750

658.396

1/1990

1/1991

Anmerkungen:

a) 13 Zahlungen jährlich. b) Umgerechnet auf 12 Zahlungen jährlich. Zuschlagshöhe: > 65: max. 50.000 Lire ab 1/7/1988 max. 80.000 Lire ab 1/1/1990 > 60: max. 30.000 Lire ab 1/1/1989

Quelle: Russo (1993), S. 10 und eigene Berechnungen.

678

Anhang Tabelle A-4.9 Die automatische Rentenanpassung im FPLD (1982 -1992)

Termin der Aufwertung

1/1982 5/1982

Aufwertung der Mindestrenten (MR)

Aufwertung von Zusatzrenten (ZR) und Renten unter der Mindestrente (R

5

s

s

ß

3

5

C

ι g o S s i i l s •5 « > g £ iS

1

δ

i

É ω c»

T3 fi 3 t


T3 W) t >

S c ï

5

VO ri

c* b» 4>

Ό

Tg 3 15 C

j, c 55

S

S

s o

217.500 231.250

3,9

240.250

7/1983 10/1983 1/1984 5/1984

4,1 2,9

250.100 257.350

15,8 C ' 3,0

8/1984 11/1984

2,0 1,0

290.117 300.788 306.800

239.300 248.100 253.050

309.833 309.833 316.658

255.600 255.600 261.200

223.871 232.592 242.125 249.167 259.242

1/1985 2/1985

2,2

267.800 277.650 283.200 286.000 286.000 292.300

5/1985 8/1985

3,1 1.8

301.350 306.750

326.463 332.313

269.300 274.150

11/1985

1,0

335.617

276.900

1/1986 5/1986

309.800 329.800^

2,3

337.400

357.283 365.517

276.900 283.250

299.975 299.975 306.854

11/1986 1/1987

2,9

347.200

376.133

291.450

315.738

347.200

291.450

315.738

5/1987 11/1987

2,6 2,6

376.133 385.938 395.958

299.050 306.850

323.971 332.421

Anmerkungen:







356.250 365.500

268.775 274.138 276.900 276.900 282.967 291.742 296.996

a) Bei 13 Zahlungen im Jahr. b) Tatsächliche Monatszahlung « 1 3 / 1 2 . c) Diese Erhöhung bezieht sich auf den Betrag der Mindestrente im Januar des Voijahres; ab 1985 änderte sich die Anpassungsweise an die Lohnentwicklung wie im FPLD. d) Erhöhung um 20.000 Lire gemäß Art. 22 Gesetz 41 von 1986.

Quelle: Russo (1993), S. 34 - 35.

Anhang Tabelle

687

A-.3

Die Entwicklung der Mindestrenten inklusive Sozialzuschläge in den Selbständigenfonds bis zur Angleichung an den F P L D Datum

prozentuale Rentenanhebung

tats. gezahlte Mindestrente

bereinigter Monatsbetrag

+ Zuschlag aus Ges. 140/85, Art. 1 1/85

296.000

320.667

2/85

2,2

302.300

327.492

5/85

3,1

311.350

337.296

321.350

348.129

7/85 8/85

1,8

326.750

353.979

11/85

1,0

329.800

357.283

349.800

378.950

1/86 5/86

2,3

353.400

382.850

11/86

2,9

367.200

397.800

377.200

408.633

1/87 5/87

2,6

386.250

418.438

11/87

2,6

395.500

428.458

Anmerkungen:

tatsächlich gezahlte Mindestrente: 13 Zahlungen jährlich bereinigter Monatsbetrag: Jahreswert umgerechnet auf 12 Zahlungen. Seit Januar 1988 entsprechen die Mindestleistungen flir Selbständige den Mindestleistungen für abhängig Beschäftigte; s. Tabelle A-4.8.

Quelle: Russo (1993), S. 34 und eigene Berechnungen.

688

Anhang

Tabelle A-5.4 AGO - IVS: Zahl und Verhältnis der neu gewährten Invaliditäts- und Erwerbsunfähigkeitsrenten gegenüber den Alters-/Dienstaltersrenten (1980-1991) Abhängig Beschäftigte Jahr

Summe

Selbständige

Ver-

Zahl der

Zahl der

Ver-

Zahl der

Zahl

Ver-

Alters-

hältnis

Invalidi-

Alters-

hältnis

Invalidi-

der

hältnis

täts· und

und

(a/b)

(a/b)

(a/b)

Erwerbs

Dienst-

unfähig-

alters-

keits-

renten

Zahl der Zahl der Invalidi-

in %

täts- und

und

Erwerbs-

Dienst-

unfähig-

alters-

keits-

renten

in %

renten

renten (a)

(b)

1980

109.040

170.873

1981

145.938

1982

täts- und

Alters-

Erwerbs-

und

unfâhig-

Dienst-

keits-

alters-

renten

renten

(a)

(b)

in %

(a)

(b)

63,81

74.265

36.600

202,91

183.305

207.473

88,35

248.673

58,69

80.224

41.082

195,28

226.162

289.755

78,05

124.394

242.457

51,31

68.984

41.895

164,66

193.378

284.352

68,01

1983

87.889

252.363

34,82

47.698

39.056

122,09

135.567

291.419

46,52

1984

77.598

259.224

29,93

40.981

43.859

93,44

118.579

303.083

39,12

1985

62.581

280.604

22,30

32.042

56.900

56,31

94.623

337.504

28,04

1986

56.102

305.184

18,38

35.374

69.115

51,18

91.476

374.299

24,44

1987

63.898

234.193

27,28

41.417

76.945

53,83

105.315

311.138

33,85

1988

57.060

303.442

18,80

40.048

86.079

46,52

97.108

389.521

24,93

1989

55.810

334.449

16,62

41.476

101.869

40,72

97.286

436.318

22,30

1990

49.415

320.712

15,41

34.885

109.614

31,83

84.300

430.326

19,59

1991

48.365

320.546

15,09

34.598

117.232

29,51

82.963

437.778

18,95

Quelle: CENSIS ( 1992a), S. 336.

Anhang

689

Tabelle A-5.5

Die Entwicklung der IIS für pensionierte Staatsbedienstete mit 40 Versicherungsjahren (1983 -1992) (in it. Lire) Jahr

Jahresbetrag

durchschnittlicher

bereinigter

Monatsbetrag

durchschnittlicher Monatsbetrag (12 Zahlungen

jährlich)

jährlich)

1983

6.258.382

481.414

521.532

1984

6.973.806

536.447

581.151

1985

7.551.961

580.920

629.330

1986

7.945.170

611.167

662.098

1987

8.377.055

644.389

698.088

1988

8.820.365

1989

1990

1991

1992

Anmerkungen:

(13 Zahlungen

678.490

735.030

611.967

662.964

9.376.416

721.263

781.368

8.511.616

654.739

709.301

10.044.767

772.674

837.064

9.179.967

706.151

764.997

10.819.830

832.295

901.653

9.955.030

765.772

829.586

11.455.139

881.165

954.595

10.590.339

814.642

882.528

Kursive Zahlen kennzeichnen die entsprechenden Werte nach Berücksichtigung der genannten Abzugsbeträge für Renten mit Rentenbeginn ab 1.7.1988. Die kursiv gedruckten Werte für 1988 beziehen sich - wie diejenigen für die anderen Jahre - auf umgerechnete Jahreswerte.

Quelle: Eigene Berechnungen auf der Basis von Russo (1993), S. 414 - 415.

44 Klammer

690

Anhang Tabelle A-5.6 Die Entwicklung der Versicherungsrenten im Staatssektor

Jahr

Zahl der Renten

Beschäftigte

Beiträge

(in 1.000)

(in Mrd. it. Lire)

1970 1980 1990

(in 1.000)

614 4.205 13.475

1.217 1.549 1.854

Summe der Rentenbeträge (in Mrd. it. Lire)

491 714 1.008

657 4.836 18.428

Quelle: Florea et. al. (1993), S. 81.

Tabelle A-5.7 Zahl der Versicherungsrenten nach Rentenhöhe im öffentlichen Sektor 1991 Monatsbetrag (in 1.000 Lire) Unter 200 von 200 bis unter 400 von 400 bis unter 600 von 600 bis unter 800 von 800 bis unter 1.000 von 1.000 bis unter 1.200 von 1.200 bis unter 1.400 von 1.400 bis unter 1.600 von 1.600 bis unter 1.800 von 1.800 bis unter 2.000 von 2.000 bis unter 2.200 von 2.200 bis unter 2.400 von 2.400 bis unter 2.600 von 2.600 bis unter 2.800 von 2.800 bis unter 3.000 Über 3.000 Summe Ausland Nicht aufzugliedern Gesamtsumme Anmerkung: a)

Versicherungsrenten 1.716 2.924 27.480 34.233 84.649 122.608 193.318 213.484 191.501 169.252 151.461 90.188 49.668 27.238 17.324 53.994 1.431.038 2.558 40.071 1.473.667

Institut für Post und Télégraphié.

Quelle: ISTAT (\993e), S. 46.

abgeleitete Renten 3.468 16.326 31.296 16.849 23.896 147.505 143.245 95.581 26.207 8.946 5.017 2.668 1.460 979 739 3.019 527.201 2.395 10.353 539.949

Summe 5.184 19.250 58.776 51.082 108.545 270.113 336.563 309.065 217.708 178.198 156.478 92.856 51.128 28.217 18.063 57.013 1.958.239 4.953 50.424 2.013.616

Anhang

691

Tabelle A-5.8 Die Berechnung des Anspruchs auf Sozialrente (in Lire pro Jahr) Renten-

Persönl. Einkom-

beginn

mensgrenzen

Familieneinkommensgrenzen

Betrag der von der monatl. Sozialrente zu subtrahieren ist

a) 1/1982

PE = 0

FE 1.853.800

1/1983

Gesamte Sozialrente^

P E < 1.853.800

FE >7.202.950

Gesamte Sozialrente

P E < 1.853.800

FE 14.019.800

Gesamte Sozialrente

PE < 3.363.750

F E < 10.656.050

PE / 13

P E < 3.363.750

10.656.050< FE 3.603.600

1/1991

Gesamte Sozialrente

PE < 3.603.600

F E > 15.018.550

Gesamte Sozialrente

P E < 3.603.600

FE < 11.414.950

PE / 13

PE < 3.603.600

11.414.950 < FE 3.863.600

1/1992

0

J

PE / 13 max ι [(FE - 11.414.950) / 13

0 Gesamte Sozialrente

PE < 3.863.600

F E > 16.103.350

Gesamte Sozialrente

PE < 3.863.600

FE < 12.239.750

PE / 1 3

PE < 3.863.600

12.239.750 < FE 4.246.200

J

PE / 13 max ι [(FE - 12.239.750) / 13

0 Gesamte Sozialrente

PE < 4.246.200

F E > 17.856.800

Gesamte Sozialrente

PE < 4.246.200

FE < 13.610.600

PE / 13

PE < 4.246.200

13.610.600 < F E < 17.856.800

Anmerkungen:

J

PE / 13 max ι [(FE - 13.610.600) / 13

PE = Persönliches Einkommen (ohne Sozialrente). FE = Familieneinkommen ( ohne Sozialrente). a) Beschränkung auf die Werte zum jeweiligen Jahresbeginn; Änderungen der Einkommensgrenzen innerhalb eines Kalenderjahres werden vernachlässigt. b) D.h.: Kein Anspruch auf Sozialrente.

Quelle: Eigene Zusammenstellung, angelehnt an Russo (1993), S. 301 - 309.

694

Anhang Tabelle

A-.9

Die Entwicklung der Einkommensgrenzen für den Anspruch auf einen Zuschlag (aumento) zur Sozialrente Jahr

persönliche Einkommens-

Familieneinkommens-

monatlicher Rentenzuschlag

grenzen (b)

grenzen (a) a) Gesetz 140/1985, Art. 2 1985

3.778.600

5.709.250 + 2.803.600 * ( n - l ) jeweils

1986

3.924.100

5.974.300 + 2.949.100 * ( n - l )

1987

4.083.700

6.266.150 +3.108.700 * ( n - l )

75.000 min^

a - (PE + SR)_ / 13 _b - (FE + SR)_ / 13

1988

4.247.650

6.545.100 + 3.272.650 * ( n - l ) b) Gesetz 544/1988, Art. 2

7/1988

4.897.650

10.467.750 jewei Iis f

1989

5.103.200

11.182.900

ιΓ min"*

1990

5.350.100

11.861.450

1991

5.636.350

12.648.500

1992

5.871.200

13.323.350

Anmerkungen:

1[ a

125.000

Ίι - (ΡΕ + SR) I / 13

J

[ b - (FE + SR)]j / 13

PE = persönliches Einkommen (ohne Sozialrente). SR = Sozialrente(n). FE = Familieneinkommen (ohne Sozialrenten), η = Mitgliederzahl der Kernfamilie. Die "persönlichen Einkommensgrenzen" schließen die Sozialrente mit ein. PE, SR, FE, a und b beziehen sich auf das Jahreseinkommen.

Quelle: Russo (1993), S. 86 und S. 101.

695

Anhang Tabelle

A-.0

D i e E n t w i c k l u n g der Sozialrenten 1982 - 1 9 9 2 exklusive u n d inklusive der Zuschläge a u f die Sozialrente (Beträge z u m jeweiligen Jahresanfang i n it. L i r e )

Beginn

Monatl. Bereinigter Betrag der Monats3 Sozialrente ) betragb)

Monatl. Sozialrente3) inklusive Zuschlag0) (ab 1/85)

Bereinigter Monatsbetragb) inkl. Zuschlag0)

1.1.1982

142.600

154.483

1.1.1983

165.550

179.346

1.1.1984

191.700

207.675

1.1.1985

204.700

221.758

279.700

303.008

1.1.1986

221.800

240.283

296.800

321.533

1.1.1987

233.500

252.958

308.000

334.208

1.1.1988

245.800

266.283

320.800

347.533

1.1.1989

258.750

280.313

383.750

415.729

1.1.1990

277.200

300.300

402.200

435.717

1.1.1991

297.200

321.967

422.200

457.383

1.1.1992

320.850

347.588

445.850

483.004

Anmerkungen:

a) Monatlicher Betrag: 13mal jährlich gezahlt, b) Bereinigter monatlicher Betrag: Jahressumme/12. c) Zuschlag nach Art. 2 Gesetz 140/1985 für die Zeit vom 1.1.1985 bis 30.6.1988 und nach Art. 2 Gesetz 544/1988 seit 1.7.1988.

Quelle: Russo (1993), S. 300 und eigene Berechnungen.

696

Anhang Tabelle A-8.1

Modellfall 1 (und 13.2): Ledige Person, 40 Versicherungsjahre, Standardpfad Altes System

Neues System

kommen in

relatives Rentenniveau (in %)

relatives Rentenniveau (in %)

APW-Anteilen

brutto

brutto

Erwerbsein-

Anmerkung:

netto

netto

0,25

123,75

123,86

85,55

86,63

0,5

73,99

79,91

64,29

71,35

0,61

73,99

79,70

64,29

70,87

0,75

73,98

78,25

64,29

70,64

1

73,95

76,87

64,27

68,68

1,25

73,90

77,11

64,25

68,15

1,5

73,86

77,74

64,21

68,55

1,75

73,83

77,18

64,17

68,70

2

73,80

76,77

64,15

68,14

2,25

72,48

75,42

64,13

67,82

2,5

70,75

74,31

63,63

67,70

2,75

69,34

73,37

62,50

66,92

3

67,51

71,93

61,56

66,24

Kursive Zahlen bedeuten bei allen Modellfallberechnungen, daß Haushalts(renten)einkommen zumindest anteilig aus Sozialrente besteht.

Quelle: Eigene Berechnungen.

das

Anhang

697

Tabelle A-8.2 Modellfall 2: Ledige Person mit alternativen Versicherungszeiten, Standardpfad APW-Anteil

Erwerbs- bzw. Versicherungszeit in Jahren 0

10

20

30

40

50

Altes System 0,5

rcl. Ren-

unendl.

42,78

61,87

61,87

73,99

73,99

0,61

tenniveau

unendi

35,06

50,72

55,49

73,99

73,99

1

brutto

unendl.

21,39

36,99

55,49

73,95

73,95

2

(in%)

unendl.

10,69

36,98

55,39

73,80

73,80

0,5

rel. Ren-

unendl.

48,42

69,22

69,22

79,91

79,91

0,61

tenniveau

unendl.

40,93

58,52

62,86

79,70

79,70

1

brutto

unendl.

26,61

43,92

60,70

76,87

76,87

2

(in%)

unendl.

14,60

42,16

60,33

76,76

76,76

Neues System 0,5

rel. Ren-

unendl.

42,78

42,78

61,87

64,29

64,29

0,61

tenniveau

unendl.

35,06

50,72

50,72

64,29

64,29

1

brutto

unendl.

21,39

34,23

50,43

64,27

64,27

2

(in%)

unendl.

10,69

34,22

50,36

64,15

64,15

0,5

rel. Ren-

unendl.

48,42

48,42

69,22

71,35

71,35

0,61

tenniveau

unendl.

40,93

58,52

58,52

70,87

70,87

1

brutto

unendl.

26,61

41,24

55,99

68,68

68,68

2

(in%)

unendl.

14,60

39,44

55,38

68,14

68,14

Anmerkung:

Kursive Zahlen bedeuten bei allen Modellfallberechnungen, daß Haushalts(renten)einkommen zumindest anteilig aus Sozialrente besteht.

Quelle: Eigene Berechnungen.

das

698

Anhang Tabelle A-8. Modellfall 3.1: 20 Erwerbsjahre zu Beginn der Erwerbsfähigkeitsphase / Modellfall 3.2: 20 Erwerbsjahre am Ende der Erwerbsfähigkeitsphase / Modellfall 3.3: Aufteilung des Lebenserwerbseinkommens auf 2 Erwerbsperioden à 20 Jahre im Verhältnis 1:2 / Modellfall 3.4: Aufteilung des Lebenserwerbseinkommens auf 2 Erwerbsperioden à 20 Jahre im Verhältnis 2:1; jeweils ledige Person im Standardpfad

Lebenserwerb

Neues System

Altes System

seinkommen absolute

Rentenhöhe

1992 absolute

Rentenhöhe

1992

(in Millionen Lire, gerundet)

(in Millionen Lire, gerundet)

brutto

brutto

netto

netto

Modellfall 3.1: 20 Erwerbsjahre zu Beginn der Erwerbsfähigkeitsphase 20 APW

8,49

8,39

8,49

8,39

40 APW

13,88

12,38

15,97

13,93

80 APW

26,09

21,15

29,29

23,47

Modellfall 3.2: 20 Erwerbsjahre am Ende der Erwerbsfähigkeitsphase 20 APW

10,15

9,70

9,40

9,10

40 APW

20,30

16,96

18,78

15,86

80 APW

33,51

26,29

32,81

25,83

Modellfall 3.3: 40 Erwerbsjahre, Aufteilung des Lebenserwerbseinkommens auf zwei Phasen à 20 Jahre im Verhältnis 1:2 20 APW

13,54

12,12

9,10

8,87

40 APW

27,04

21,84

18,20

15,44

80 APW

51,11

37,83

36,33

28,14

Modellfall 3.4: 40 Erwerbsjahre, Aufteilung des Lebenserwerbseinkommens auf zwei Phasen à 20 Jahre im Verhältnis 2:1 20 APW

8,49

8,39

8,54

8,43

40 APW

13,54

12,12

17,08

14,75

80 APW

27,04

21,84

34,11

26,68

Quelle: Eigene Berechnungen.

699

Anhang Tabelle A-8.4

Modellfall 4.1: Ledige Person, 20 Versicherungsjahre (10 am Anfang und 10 am Ende der Erwerbsfähigkeitsphase), keine Kinder, Standardpfad Altes System

Neues System

relatives Rentenniveau (in %)

relatives Rentenniveau (in %)

Erwerbseinkommen in

APW-An teilen brutto

Anmerkung:

netto

brutto

netto

0,25

85,55

86,63

85,55

86,63

0,5

61,87

69,22

42,78

48,42

0,61

50,72

58,52

50,72

58,52

0,75

41,25

49,05

41,25

49,05

1

36,99

43,92

32,31

39,37

1,25

36,99

43,65

32,31

38,96

1,5

36,99

42,90

32,31

38,88

1,75

36,98

42,67

32,30

38,08

2

36,98

42,16

32,30

37,83

2,25

36,31

41,43

32,29

37,41

2,5

35,44

40,82

32,01

37,32

2,75

34,73

40,30

31,44

36,90

3

33,81

39,52

30,96

36,53

Kursive Zahlen bedeuten bei allen Modellfallberechnungen, daß Haushalts(renten)einkoiTimen zumindest anteilig aus Sozialrente besteht.

Quelle: Eigene Berechnungen.

das

700

Anhang Tabelle A-8.5 Modellfall 4.2: Ledige Person, 20 Versicherungsjahre (10 am Anfang und 10 am Ende der Erwerbsfahigkeitsphase), zwei Kinder (Geburt im 11. und 16. Jahr), Standardpfad

Erwerbsein-

Altes System

Neues System

kommen in

relatives Rentenniveau (in %)

relatives Rentenniveau (in %)

APW-Anteilen

brutto

brutto

Anmerkung:

netto

netto

0,25

85,55

86,63

85,55

86,63

0,5

61,87

69,22

42,78

48,42

0,61

50,72

58,52

50,72

58,52

0,75

41,25

49,05

41,25

49,05

1

37,76

44,67

33,56

40,59

1,25

37,76

44,42

33,56

40,21

1,5

37,76

43,65

33,56

39,51

1,75

37,75

43,10

33,55

39,31

2

37,74

42,92

33,55

38,78

2,25

37,07

42,19

33,54

38,66

2,5

36,18

41,57

33,27

38,60

2,75

35,45

41,05

32,67

38,17

3

34,51

40,25

32,17

37,80

Kursive Zahlen bedeuten bei allen Modellfallberechnungen, daß Haushalts(renten)einkommen zumindest anteilig aus Sozialrente besteht.

Quelle: Eigene Berechnungen.

das

701

Anhang Tabelle A-8.6 Modellfall 4.2u: Ledige Person, 20 Versicherungsjahre (10 am Anfang und 10 am Ende der Erwerbsfahigkeitsphase), zwei Kinder (Geburt im 11. und 12. Jahr), Standardpfad Erwerbsein-

Altes System

Neues System

kommen in

relatives Rentenniveau (in %)

relatives Rentenniveau (in %)

APW-Anteilen

brutto

brutto

netto

netto

0,25

85,55

86,63

85,55

86,63

0,5

61,87

69,22

42,78

48,42

0,61

50,72

58,52

50,72

58,52

0,75

41,25

49,05

41,25

49,05

1

40,38

47,22

33,56

40,59

1,25

40,38

46,24

33,56

40,21

1,5

40,38

46,17

33,56

39,51

1,75

40,37

45,64

33,55

39,31

2

40,36

45,51

33,55

38,78

2,25

39,63

44,75

33,54

38,66

2,5

38,68

44,12

33,53

38,87

2,75

37,90

43,59

32,95

38,46

3

36,90

42,75

32,43

38,07

Anmerkungen:

Im alten System bis einschließlich 0,75 APW, im neuen System bis einschließlich 2,25 APW unveränderte Werte gegenüber Modellfall 4.2. Kursive Zahlen bedeuten bei allen Modellfallberechnungen, daß das Haushalts(renten)einkommen zumindest anteilig aus Sozialrente besteht.

Quelle: Eigene Berechnungen.

702

Anhang Tabelle A-8.7

Modellfall 5A: Alleinverdienerehepaar, 40 Versicherungsjahre, Standardpfad (Haushaltseinkommenskonzept) Haushaltser-

Altes System

Neues System

kommen in

relatives Rentenniveau (in %)

relatives Rentenniveau (in %)

APW-Anteilen

brutto

brutto

werbsein-

Anmerkung:

netto

netto

0,25

173,98

175,87

147,84

149,45

0,5

103,75

110,31

95,57

101,61

0,61

98,04

106,78

89,60

98,93

0,75

86,70

93,49

85,50

95,83

1

75,48

79,40

67,09

73,01

1,25

74,25

78,16

65,47

70,52

1,5

73,86

78,24

64,50

69,64

1,75

73,83

77,64

64,17

69,31

2

73,80

77,17

64,15

68,70

2,25

72,48

75,81

64,13

68,33

2,5

70,75

74,68

63,63

68,17

2,75

69,34

73,73

62,50

67,36

3

67,51

72,29

61,56

66,67

Kursive Zahlen bedeuten bei allen Modellfallberechnungen, daß Haushalts(renten)einkommen zumindest anteilig aus Sozialrente besteht.

Quelle: Eigene Berechnungen.

das

Anhang

703

Tabelle A-8.8 Modellfall 5B: Allein Verdienerehepaar, 40 Versicherungsjahre, Standardpfad (Äquivalenzeinkommenskonzept) Haushaltser-

Altes System

Neues System

relatives Rentenniveau (in %)

relatives Rentenniveau (in %)

werbseinkommen in

APW-An teilen brutto

brutto

netto

netto

0,425

109,50

111,17

108,41

110,06

0,61

98,04

106,78

89,60

98,93

0,85

77,62

82,84

77,62

85,83

1,275

74,24

78,21

65,45

70,53

1,7

73,83

77,74

64,18

69,39

2,125

73,49

76,73

64,14

68,44

2,55

70,45

74,48

63,39

68,00

2,975

67,69

72,43

61,64

66,73

3,4

64,98

70,18

59,88

65,30

3,825

62,05

67,14

58,03

63,62

4,25

59,53

64,47

56,09

61,43

4,675

57,46

62,24

54,05

59,19

5,1

55,74

60,35

51,94

56,91

Anmerkung:

Kursive Zahlen bedeuten bei allen Modellfallberechnungen, daß Haushalts(renten)einkommen zumindest anteilig aus Sozialrente besteht.

Quelle: Eigene Berechnungen.

das

704

Anhang Tabelle A-8.9 Modellfall 6A: Doppelverdienerehepaar mit identischem Erwerbsverlauf, 40 Versicherungsjahre, Standardpfad (Haushaltseinkommenskonzept)

Haushaltser-

Altes System

Neues System

kommen in

relatives Rentenniveau (in %)

relatives Rentenniveau (in %)

APW-Anteilen

brutto

brutto

werbsein-

netto

netto

0,25

147,84

177,97

147,84

177,97

0,5

112,83

124,89

79,31

87,79

0,75

77,96

86,74

77,96

86,74

1

75,51

84,22

66,76

76,47

1,22*

74,70

83,21

65,54

74,73

1,25

74,33

82,79

65,51

74,69

1,5

73,98

80,93

64,58

73,42

1,75

73,96

80,53

64,28

71,56

2

73,95

79,59

64,27

71,11

2,25

73,93

79,39

64,26

70,26

2,5

73,90

79,66

64,25

70,40

2,75

73,88

80,07

64,23

70,67

3

73,86

80,37

64,21

70,88

Anmerkungen:

* = Mindesthaushaltseinkommen, wenn beide Vollzeiterwerbstätige sind. Kursive Zahlen bedeuten bei allen Modellfallberechnungen, daß das Haushalts(renten)einkommen zumindest anteilig aus Sozialrente besteht.

Quelle: Eigene Berechnungen.

705

Anhang Tabelle A-8.10 Modellfall 6B: Doppelverdienerehepaar mit identischem Erwerbsverlauf, 40 Versicherungsjahre, Standardpfad (Äquivalenzeinkommenskonzept) Haushaltser-

Altes System

Neues System

kommen in

relatives Rentenniveau (in %)

relatives Rentenniveau (in %)

APW-Anteilen

brutto

werbsein-

brutto

netto

0,425

92,12

103,53

92,12

103,53

0,85

75,64

84,46

69,80

79,05

1,22*

74,70

83,21

65,54

74,73

1,275

74,33

82,79

65,49

74,64

1,7

73,97

80,61

64,29

71,67

2,125

73,94

79,46

64,26

70,38

2,55

73,90

79,75

64,25

70,46

2,975

73,86

80,38

64,21

70,87

3,4

73,83

79.95

64,18

71,13

3,825

73,81

79,59

64,16

70,71

4,25

73,49

79,04

64,14

70,31

4,675

71,83

77,49

64,13

70,18

5,1

70,45

76,52

63,39

69,72

Anmerkung:

* = Mindesthaushaltseinkommen, wenn beide Vollzeiterwerbstätige sind. Kursive Zahlen bedeuten bei allen Modellfallberechnungen, daß Haushalts(renten)einkommen zumindest anteilig aus Sozialrente besteht.

Quelle: Eigene Berechnungen.

45 Klammer

netto

das

706

Anhang Tabelle A-8.11

Modellfall 7A: Doppelverdienerehepaar mit unterschiedl. Erwerbsverlauf, 40 bzw. 20 Versicherungsjahre, 2/3 bzw. 1/3 des Haushaltseinkommens, Standardpfad (Haushaltseinkommenskonzept) Haushaltser-

Altes System

Neues System

kommen in

relatives Rentenniveau (in %)

relatives Rentenniveau (in %)

APW-Anteilen

brutto

brutto

werbsein-

netto

netto

0,25

147,84

177,97

147,84

177,97

0,5

93,34

103,31

93,34

103,31

0,75

71,69

83,10

75,16

87,12

1

67,26

76,31

67,09

74,97

1,25

54,14

59,94

55,60

59,92

1,5

68,56

74,47

54,51

57,88

1,75

65,79

71,65

53,71

56,86

1,83*

65,06

70,95

64,22

68,41

2

63,71

69,74

64,20

68,89

2,25

62,08

68,22

64,18

69,07

2,5

61,56

67,36

64,17

69,08

2,75

61,54

67,03

64,15

69,06

3

61,53

66,75

63,75

68,47

Anmerkung:

* = Mindesthaushaltseinkommen, wenn auch die zweite Person vollzeiterwerbstätig ist. Kursive Zahlen bedeuten bei allen Modellfallberechnungen, daß das Haushalts(renten)einkommen zumindest anteilig aus Sozialrente besteht.

Quelle: Eigene Berechnungen.

707

Anhang Tabelle A-8. Modellfall 7Au: Doppelverdienerehepaar mit unterschiedl. Erwerbsverlauf, 40 bzw. 20 Versicherungsjahre, 2/3 bzw. 1/3 des Haushaltseinkommens, Standardpfad; Alternativrechnung ohne Sozialrente (Haushaltseinkommenskonzept) Haushaltser-

Altes System

Neues System

kommen in

relatives Rentenniveau (in %)

relatives Rentenniveau (in %)

APW-

brutto

brutto

werbsein-

netto

netto

Anteilen 0,25

0,00

0,00

0,00

0,00

0,5

64,65

71,57

64,65

71,57

0,75

52,43

60,78

56,46

65,45

1

52,80

59,25

56,52

62,51

1,25

51,76

57,07

55,60

59,92

(Höhere Einkommensniveaus unverändert gegenüber Modellfall 7A) Quelle: Eigene Berechnungen.

708

Anhang Tabelle A-8.1 Modellfall 7B: Doppelverdienerehepaar mit unterschiedl. Erwerbsverlauf, 40 bzw. 20 Versicherungsjahre, 2/3 bzw. 1/3 des Haushaltseinkommens, Standardpfad (Äquivalenzeinkommenskonzept)

Haushaltser-

Altes System

Neues System

kommen in

relatives Rentenniveau (in %)

relatives Rentenniveau (in %)

APW-Anteilen

brutto

werbsein-

netto

netto

brutto

0,425

108,41

121,83

95,04

116,33

0,85

69,34

80,70

73,43

84,43

1,275

62,84

70,41

55.56

59,78

1,7

66,29

72,16

53,98

57,20

1,83*

65,06

70,95

64,22

68,41

2,125

62,85

68,96

64,19

69,07

2,55

61,55

67,29

64,16

69,08

2,975

61,53

66,77

63,84

68,57

3,4

60,56

65,66

62,53

67,18

3,825

59,29

64,78

61,51

66,57

4,25

58,18

63,79

60,08

65,56

4,675

56,80

62,66

58,86

64,32

5,1

55,65

61,66

57,48

62,92

Anmerkungen:

* = Mindesthaushaltseinkommen, wenn auch die zweite Person vollzeiterwerbstätig ist. Kursive Zahlen bedeuten bei allen Modellfallberechnungen, daß das Haushalts(renten)einkommen zumindest anteilig aus Sozialrente besteht.

Quelle: Eigene Berechnungen.

709

Anhang Tabelle A-8.14 Modellfall 7Bu: Doppelverdienerehepaar mit unterschied!. Erwerbsverlauf, 40 bzw. 20 Versicherungsjahre, 2/3 bzw. 1/3 des Haushaltseinkommens, Standardpfad; Alternativrechnung ohne Sozialrente (Äquivalenzeinkommenskonzept) Haushaltser-

Altes System

Neues System

kommen in

relatives Rentenniveau (in %)

relatives Rentenniveau (in %)

APW-Anteilen

brutto

werbsein-

netto

brutto

netto

0,425

75,10

84,40

0,00

0,00

0,85

52,60

61,17

56,69

64,89

1,275

51,71

56,92

55,56

59,78

(Höhere Einkommensniveaus unverändert gegenüber Modellfall 7B) Quelle: Eigene Berechnungen.

710

Anhang Tabelle A-8.15 Modellfall 8: Hinterbliebener aus Alleinverdienerehepaar (Modellfall 5), Alleinverdiener stirbt, Standardpfad

APW-

Altes System

Anteil

rel. Ersatzrate

Neues System rel.

Wohlstands-

rel. Ersatzrate

rel.

position. netto

brutto

brutto

Wohlstands-

position netto

brutto

netto

brutto

netto

0,25

61,46

60,75

104,47

103,27

50,00

50,00

85,00

85,00

0,5

55,29

54,65

93,98

92,90

60,02

59,33

102,03

100,85

0,61

48,60

48,69

82,61

82,78

53,17

52,56

90,40

89,35

0,75

49,19

50,97

83,63

86,65

46,35

46,91

78,80

79,74

1

58,28

61,66

99,07

104,82

56,98

59,66

96,87

101,42

1,25

59,72

62,36

101,52

106,01

58,88

62,42

100,09

106,11

1,5

60,00

61,94

102,00

105,29

59,73

62,30

101,54

105,90

1,75

60,00

62,45

102,00

106,17

60,00

61,98

102,00

105,37

2

60,00

62,86

102,00

106,86

60,00

62,43

102,00

106,13

2,25

60,00

63,11

102,00

107,28

60,00

62,80

102,00

106,76

2,5

60,00

63,30

102,00

107,60

60,00

63,05

102,00

107,18

2,75

60,00

63,26

102,00

107,54

60,00

63,23

102,00

107,49

3

60,00

63,07

102,00

107,22

60,00

63,37

102,00

107,72

Anmerkung:

Kursive Zahlen bedeuten bei allen Modellfallberechnungen, daß Haushalts(renten)einkommen zumindest anteilig aus Sozialrente besteht.

Quelle: Eigene Berechnungen.

das

711

Anhang Tabelle

A-8.16

M o d e l l f a l l 8 u : H i n t e r b l i e b e n e r aus A l l e i n v e r d i e n e r e h e p a a r ( M o d e l l f a l l 5), A l l e i n v e r d i e n e r s t i r b t , S t a n d a r d p f a d , A l t e r n a t i v r e c h n u n g o h n e Sozialrente Neues System

APW-

Altes System

Anteil

rel. Rentenniveau

rel.

Wohlstands- rel. Rentenniveau

rel.

position brutto

netto

brutto

Wohlstands-

position netto

brutto

netto

netto

brutto

0,25

88,72

87,69

150,82

149,08

0,5

75,59

74,72

128,50

127,02

85,75

84,76

145,78

144,10

0,61

63,05

63,44

107,19

107,84

71,70

70,87

121,89

120,48

0,75

56,86

59,51

96,67

101,17

59,32

60,43

100,85

102,74

1

58,28

61,66

99,07

104,82

57,27

60,00

97,36

101,99

-

-

-

(Höhere Einkommensniveaus unverändert gegenüber Modellfall 8) Anmerkung: - = Nicht ermittelbar, Division durch 0. Quelle·. Eigene Berechnungen.

-

712

Anhang Tabelle A-8.17

Modellfall 9: Hinterbliebener aus Alleinverdienerehepaar (Modellfall 5), Nichtverdiener stirbt, Standardpfad APW-

Altes System

Anteil

rel. Ersatzrate

Neues System rel.

Wohlstands-

rel. Ersatzrate

rel.

position brutto 0,25 0,5 0,61 0,75 1 1,25 1,5 1,75 2 2,25 2,5 2,75 3 Anmerkung:

netto

brutto

Wohlstands-

position netto

brutto

netto

brutto

netto

61,46

60,65

104,47

103,11

50,00

50,00

85,00

85,00

66,11

63,00

112,38

107,10

62,36

61,06

106,01

103,80

70,89

66,25

120,52

112,62

67,40

63,58

114,58

108,08

81,99

76,71

139,38

130,41

72,24

66,37

122,81

112,83

97,13

92,78

165,12

157,73

94,97

90,15

161,44

153,26

99,53

96,09

169,20

163,35

98,13

94,12

166,82

160,00

100,00

97,12

170,00

165,11

99,55

96,23

169,23

163,59

100,00

97,45

170,00

165,67

100,00

97,15

170,00

165,16

100,00

97,72

170,00

166,13

100,00

97,44

170,00

165,65

100,00

97,91

170,00

166,45

100,00

97,68

170,00

166,06

100,00

98,05

170,00

166,69

100,00

97,86

170,00

166,37

100,00

98,17

170,00

166,89

100,00

98,00

170,00

166,60

100,00

98,27

170,00

167,06

100,00

98,12

170,00

166,81

Kursive Zahlen bedeuten bei allen Modellfallberechnungen, daß Haushalts(renten)einkommen zumindest anteilig aus Sozialrente besteht.

Quelle: Eigene Berechnungen.

das

713

Anhang Tabelle A-8.18 Modellfall 10: Hinterbliebener aus Doppelverdienerehepaar mit identischem Erwerbsverlauf (Modellfall 6), Standardpfad APW-

Altes System

Anteil

rel. Ersatzrate

Neues System rel.

Wohlstands- rel. Ersatzrate

rel.

position brutto

netto

brutto

Wohlstands-

position netto

brutto

netto

brutto

netto

0,25

50,00

50,00

85,00

85,00

50,00

50,00

85,00

85,00

0,5

65,72

61,78

111,73

105,03

50,00

50,00

85,00

85,00

0,75

74,84

68,42

127,23

116,32

92,10

80,85

156,57

137,44

1

77,70

70,74

132,10

120,26

88,04

78,01

149,67

132,63

1,22*

79,23

71,90

134,70

122,23

83,00

74,46

141,09

126,58

1,25

79,62

72,32

135,36

122,94

82,22

73,91

139,77

125,66

1,5

80,00

74,31

136,00

126,32

79,64

72,40

135,39

123,08

1,75

80,00

74,91

136,00

127,35

80,00

74,36

136,00

126,42

2

80,00

75,53

136,00

128,39

80,00

74,89

136,00

127,31

2,25

80,00

75,22

136,00

127,87

80,00

75,59

136,00

128,50

2,5

80,00

74,96

136,00

127,44

80,00

75,30

136,00

128,02

2,75

80,00

74,79

136,00

127,15

80,00

75,07

136,00

127,61

3

80,00

74,67

136,00

126,94

80,00

74,89

136,00

127,31

Anmerkung:

Kursive Zahlen bedeuten bei allen Modellfallberechnungen, daß Haushalts(renten)einkommen zumindest anteilig aus Sozialrente besteht.

Quelle: Eigene Berechnungen.

das

714

Anhang Tabelle A-8.19 Modellfall 11: Hinterbliebener aus Doppelverdienerehepaar mit unterschiedlichem Erwerbsverlauf (Modellfall 7), Hauptverdiener stirbt, Standardpfad

APW-

Altes System

Anteil

rel. Ersatzrate

Neues System rel.

Wohlstands-

rel.

rel. Ersatzrate

position brutto

netto

brutto

Wohlstands-

position netto

brutto

netto

brutto

netto

0,25

50,00

50,00

85,00

85,00

50,00

50,ω

85,00

85,00

0,5

61,46

60,75

104,47

103,27

61,46

60,75

104,47

103,27

0,75

55,29

54,65

93,98

92,90

52,73

52,12

89,65

88,61

1

45,59

46,84

77,51

79,63

47,45

49,11

80,66

83,48

1,25

54,65

56,99

92,91

96,88

57,74

60,97

98,15

103,65

1,50

71,24

67,59

121,11

114,90

58,88

62,42

100,09

106,12

1,75

70,04

66,91

119,07

113,75

59,72

62,34

101,53

105,97

1,83

69,71

66,72

118,50

113,42

66,71

65,82

113,40

111,89

2

69,07

66,35

117,42

112,79

66,71

65,57

113,41

111,47

2,25

68,27

65,88

116,07

112,00

66,71

65,66

113,41

111,62

2,5

68,01

66,18

115,62

112,51

66,71

65,84

113,41

111,93

2,75

68,01

66,42

115,62

112,91

66,71

65,66

113,41

111,62

3

68,02

66 ; 35

115,63

112,79

66,76

65,59

113,49

111,51

Anmerkung:

Kursive Zahlen bedeuten bei allen Modellfallberechnungen, daß Haushalts(renten)einkommen zumindest anteilig aus Sozialrente besteht.

Quelle: Eigene Berechnungen.

das

715

Anhang Tabelle

A-8.0

M o d e l l f a l l l l u : H i n t e r b l i e b e n e r aus Doppelverdienerehepaar m i t unterschiedlichem E r w e r b s v e r l a u f ( M o d e l l f a l l 7 ) , H a u p t v e r d i e n e r stirbt, S t a n d a r d p f a d A l t e r n a t i v r e c h n u n g ohne Sozialrente APW-

Altes System

Anteil

rel. Ersatzrate

Neues System rel.

Wohlstands-

rel.

rel. Ersatzrate

brutto 0,25

netto -

brutto -

netto -

Wohlstands-

position

position brutto -

netto -

brutto -

netto -

-

0,5

88,72

87,69

150,82

149,08

88,72

87,69

150,82

149,08

0,75

75,59

74,72

128,50

127,02

70,20

69,39

119,33

117,96

1

58,09

60,33

98,75

102,56

56,32

58,90

95,74

100,13

1,25

57,16

59,86

97,18

101,77

57,74

60,97

98,15

103,65

(Höhere Einkommensniveaus unverändert gegenüber Modellfall 11) Anmerkung: — = Nicht ermittelbar, Division durch Null. Quelle: Eigene Berechnungen.

716

Anhang Tabelle

A-8.1

Modellfall 12: Hinterbliebener aus Doppelverdienerehepaar mit unterschiedlichem Erwerbsverlauf (Modellfall 7), Zuverdiener stirbt, Standardpfad APW-

Altes System

Anteil

rel. Ersatzrate

Neues System rel.

Wohlstands-

rel. Ersatzrate

rel.

position brutto

netto

brutto

Wohlstands-

position netto

brutto

netto

brutto

netto

0,25

50,00

50,00

85,00

85,00

50,00

50,ω

85,00

85,00

0,5

61,46

60,65

104,47

103,11

61,46

60,65

104,47

103,11

0,75

66,11

63,00

112,38

107,10

68,42

64,27

116,31

109,27

1

72,69

67,61

123,58

114,93

79,08

73,83

134,44

125,52

1,25

91,08

86,03

154,84

146,25

96,23

91,53

163,58

155,60

1,50

82,69

76,99

140,58

130,88

98,13

94,11

166,82

159,99

1,75

86,15

80,39

146,45

136,66

99,53

96,13

169,21

163,42

1,83

87,10

81,35

148,07

138,29

93,29

88,70

158,60

150,80

2

88,93

83,03

151,19

141,15

93,29

88,00

158,59

149,61

2,25

91,23

84,65

155,09

143,90

93,29

87,61

158,59

148,93

2,5

91,99

85,50

156,38

145,36

93,29

87,45

158,59

148,66

2,75

91,99

85,77

156,38

145,81

93,29

87,39

158,59

148,56

3

91,98

86,01

156,37

146,21

93,24

87,55

158,51

148,83

Anmerkung:

Kursive Zahlen bedeuten bei allen Modellfallberechnungen, daß Haushalts(renten)einkommen zumindest anteilig aus Sozialrente besteht.

Quelle: Eigene Berechnungen.

das

Anhang Tabelle

717

A-8.

M o d e l l f a l l 12u: H i n t e r b l i e b e n e r aus Doppelverdienerehepaar m i t unterschiedlichem E r w e r b s v e r l a u f ( M o d e l l f a l l 7), Z u v e r d i e n e r stirbt, S t a n d a r d p f a d Alternativrechnung ohne Sozialrente APW-

Altes System

Anteil

rel. Ersatzrate

Neues System rel.

Wohlstands-

rel. Ersatzrate

rel.

position brutto 0,25

netto

brutto -

-

netto -

Wohlstands-

position brutto -

netto -

brutto -

netto -

-

0,5

88,72

87,56

150,82

148,85

88,72

87,56

150,82

148,85

0,75

90,39

86,14

153,66

146,44

91,07

85,56

154,82

145,45

1

92,61

87,07

157,44

148,02

93,87

88,55

159,57

150,54

1,25

95,27

90,37

161,96

153,63

96,23

91,53

163,58

155,60

(Höhere Einkommensniveaus unverändert gegenüber Modellfall 12) Anmerkung: -- = Nicht ermittelbar, Division durch Null. Quelle: Eigene Berechnungen.

718

Anhang Tabelle A-8.23 Modellfall 13.1: Ledige Person, 40 Versicherungsjahre, Minimalpfad Altes System

Neues System

kommen in

relatives Rentenniveau (in %)

relatives Rentenniveau (in %)

APW-Anteilen

brutto

Erwerbsein-

Anmerkung:

netto

brutto

netto

0,25

123,75

123,86

85,55

86,63

0,5

81,44*

86,50

99,57

100,73

0,61

81,44

84,98

99,55

100,69

0,75

81,42

84,79

99,53

99,90

1

81,39

83,57

99,44

99,81

1,25

81,32

84,00

99,37

99,77

1,5

81,28

84,13

99,33

99,72

1,75

81,25

83,71

97,06

97,71

2

80,20

82,51

94,84

95,68

2,25

78,04

80,49

92,12

93,32

2,5

76,31

79,47

89,60

91,66

2,75

74,10

77,86

89,43

91,38

3

72,15

76,37

88,60

90,56

* = Relative Bruttorentenniveaus über 80% resultieren daraus, daß ungeachtet der Pfadannahmen aus Gründen der Vergleichbarkeit von Rente und APW für das Betrachtungsjahr (1992) die tatsächlichen Rentenerhöhungen integriert wurden. Kursive Zahlen bedeuten bei allen Modellfallberechnungen, daß das Haushalts(renten)einkommen zumindest anteilig aus Sozialrente besteht.

Quelle: Eigene Berechnungen.

(Modellfall 13.2: siehe Modellfall 1, Tabelle A-8.1!)

Anhang

719

Tabelle A-8.24 Modellfall 13.3: Ledige Person, 40 Versicherungsjahre, Maximalpfad Altes System

Neues System

kommen in

relatives Rentenniveau (in %)

relatives Rentenniveau (in %)

APW-Anteilen

brutto

brutto

Erwerbsein-

Anmerkung:

netto

netto

0,25

123,75

123,86

85,55

86,63

0,5

68,34

74,94

61,87

69,22

0,61

68,34

74,57

52,00

59,69

0,75

68,34

73,21

52,00

59,13

1

68,32

71,80

52,00

57,51

1,25

68,29

71,91

51,99

57,21

1,5

68,25

72,41

51,97

56,88

1,75

68,21

72,25

51,95

56,91

2

68,19

71,75

51,92

56,92

2,25

68,17

71,50

51,91

56,76

2,5

66,54

70,40

51,89

56,84

2,75

65,13

69,40

51,88

56,90

3

63,95

68,54

51,78

56,89

Kursive Zahlen bedeuten bei allen Modell fallberechnungen, daß Haushalts(renten)einkommen zumindest anteilig aus Sozialrente besteht.

Quelle: Eigene Berechnungen.

das

720

Anhang Tabelle A-8.25 Modellfall 13.4: Ledige Person, 40 Versicherungsjahre, Nationalpfad Altes System

Erwerbseinkommen in APW-Anteilen

relatives Rentenniveau (in %) netto

brutto 0,25

123,75

123,86

0,5

75,01

80,82

0,61

75,01

80,63

0,75

75,00

79,15

1

74,97

77,79

1,25

74,92

78,06

1,5

74,88

78,61

1,75

74,84

78,08

2

74,82

77,68

2,25

73,24

76,11

2,5

71,51

75,02

2,75

70,10

74,08

3

68,14

72,54

Anmerkung: Nationalpfad im neuen System aufgrund des Datenbedarfs nicht errechenbar. Quelle: Eigene Berechnungen.

721

Anhang Tabelle A-8.26

Modellfall 14.1: Ledige Person mit 40 Versicherungsjahren zu Rentenbeginn und nach 20 Rentenjahren, Standardpfad Altes System

Neues System

kommen in

relatives Rentenniveau (in %)

relatives Rentenniveau (in %)

APW-Anteilen

1992 (brutto)

1992 (brutto)

Erwerbsein-

Anmerkung:

2012 (brutto)

0,25

123,75

123,75

85,55

58,45

0,5

73,99

73,99

64,29

43,92

0,61

73,99

73,99

64,29

43,92

0,75

73,98

73,81

64,29

43,92

1

73,95

71,84

64,27

43,78

1,25

73,90

69,58

64,25

43,30

1,5

73,86

67,21

64,21

42,66

1,75

73,83

65,52

64,17

41,96

2

73,80

64,25

64,15

41,27

2,25

72,48

62,28

64,13

40,68

2,5

70,75

60,21

63,63

39,95

2,75

69,34

58,51

62,50

38,93

3

67,51

56,60

61,56

38,09

Kursive Zahlen bedeuten bei allen Modellfallberechnungen, daß Haushalts(renten)einkommen zumindest anteilig aus Sozialrente besteht.

Quelle: Eigene Berechnungen.

46 Klammer

2012 (brutto)

das

722

Anhang Tabelle A-8.27

Modellfall 14.2: Ledige Person mit 40 Versicherungsjahren zu Rentenbeginn und nach 20 Rentenjahren, Maximalpfad Altes System

Neues System

kommen in

relatives Rentenniveau (in %)

relatives Rentenniveau (in %)

APW-Anteilen

1992 (brutto)

1992 (brutto)

Erwerbsein-

Anmerkung:

2012 (brutto)

2012 (brutto)

0,25

123,75

123,75

85,55

49,95

0,5

68,34

68,34

61,87

36,12

0,61

68,34

68,34

52,00

30,36

0,75

68,34

68,34

52,00

30,36

1

68,32

65,42

52,00

30,36

1,25

68,29

62,91

51,99

30,18

1,5

68,25

58,88

51,97

29,75

1,75

68,21

55,89

51,95

29,15

2

68,19

53,64

51,92

28,41

2,25

68,17

51,90

51,91

27,70

2,5

66,54

49,60

51,89

27,04

2,75

65,13

47,68

51,88

26,43

3

63,95

46,08

51,78

25,83

Kursive Zahlen bedeuten bei allen Modellfallberechnungen, daß Haushalts(renten)einkommen zumindest anteilig aus Sozialrente besteht.

Quelle: Eigene Berechnungen.

das

723

Anhang Tabelle A-8. Modellfall 14.2mix: Ledige Person mit 40 Versicherungsjahren zu Rentenbeginn und nach 20 Rentenjahren, Erwerbstätigkeitsphase Standardpfad/Rentenbezugsphase Maximalpfad Altes System

Neues System

kommen in

relatives Rentenniveau (in %)

relatives Rentenniveau (in %)

APW-Anteilen

1992 (brutto)

1992 (brutto)

Erwerbsein-

Anmerkung:

0,25

123,75

0,5

2012 (brutto)

2012 (brutto)

123,75

85,55

49,95

73,99

73,99

64,29

37,53

0,61

73,99

73,99

64,29

37,53

0,75

73,98

73,65

64,29

37,53

1

73,95

69,89

64,27

37,33

1,25

73,90

66,20

64,25

36,67

1,5

73,86

62,01

64,21

35,66

1,75

73,83

59,02

64,17

34,54

2

73,80

56,78

64,15

33,51

2,25

72,48

54,30

64,13

32,58

2,5

70,75

51,95

63,63

31,56

2,75

69,34

50,03

62,50

30,41

3

67,51

48,06

61,56

29,44

Mit Modellfall 14.1 vergleichbar, da gleiche Situation beim Eintritt in den Ruhestand. - Kursive Zahlen bedeuten bei allen Modellfallberechnungen, daß das Haushalts(renten)einkommen zumindest anteilig aus Sozialrente besteht.

Quelle: Eigene Berechnungen.

724

Anhang Tabelle A-8.2

Modellfall 1 4 . : Ledige Person mit 40 Versicherungsjahren zu Rentenbeginn und nach 20 Rentenjahren, M i m a l p f a d Altes System

Neues System

kommen in

relatives Rentenniveau (in %)

relatives Rentenniveau (in %)

APW-Anteilen

1992 (brutto)

1992 (brutto)

Erwerbsein-

Anmerkung:

2012 (brutto)

2012 (brutto)

0,25

123,75

123,75

85,55

85,55

0,5

81,44*

81,44

99,57

99,57

0,61

81,44

81,44

99,55

99,55

0,75

81,42

81,42

99,53

99,53

1

81,39

81,39

99,44

99,44

1,25

81,32

81,32

99,37

99,37

1,5

81,28

81,28

99,33

99,33

1,75

81,25

81,25

97,06

97,06

2

80,20

80,20

94,84

94,84

2,25

78,04

78,04

92,12

92,12

2,5

76,31

76,31

89,60

89,60

2,75

74,10

74,10

89,43

89,43

3

72,15

72,15

88,60

88,60

0,61 APW = Relative Bruttorentenniveaus über 80% resultieren daraus, daß ungeachtet der Pfadannahmen aus Gründen der Vergleichbarkeit von Rente und APW für das Betrachtungsjahr (1992) die tatsächlichen Rentenerhöhungen integriert wurden. - Kursive Zahlen bedeuten bei allen Modellfallberech-nungen, daß das Haushalts(renten)einkommen zumindest anteilig aus Sozialrente besteht.

Quelle: Eigene Berechnungen.

725

Anhang Tabelle A-8.30 Modellfall 14«lu/2u: Ledige Person mit 40 Versicherungsjahren zu Rentenbeginn und nach 20 Rentenjahren, Standardpfad und Maximalpfad,

jeweils mit Korrektiv gemäß der tatsächl. Anpassung 1987 -1992 (Altes System) Standardpfad, korr. Anpassung

Maximalpfad, korr. Anpassung

kommen in

relatives Rentenniveau (in %)

relatives Rentenniveau (in %)

APW-Anteilen

1992 (brutto)

1992 (brutto)

Erwerbsein-

2012 (brutto)

2012 (brutto)

0,25

123,75

114,95

123,75

106,50

0,5

73,99

68,73

68,34

58,82

0,61

73,99

68,73

68,34

58,82

0,75

73,98

68,70

68,34

58,82

1

73,95

67,04

68,32

55,56

1,25

73,90

65,32

68,29

51,57

1,5

73,86

63,16

68,25

48,77

1,75

73,83

61,62

68,21

46,67

2

73,80

60,46

68,19

45,06

2,25

72,48

58,63

68,17

43,81

2,5

70,75

56,70

66,54

42,00

2,75

69,34

55,12

65,13

40,49

3

67,51

53,33

63,95

39,23

Quelle: Eigene Berechnungen.

726

Anhang Tabelle A-9.1 Differenzen der internen Zinsfüße gegenüber dem jeweiligen Durchschnittsverdienerhaushalt mit 1 APW (vertikale Umverteilung, altes System) (in Prozentpunkten)

APW

Nummer des Umverteilungsmodellfalls la

lb

lc

4a

4b

4c

5

8

9

6

10

0,25

2,00

1,69

1,82

0,73

1,57

0,66

3,48

3,30

2,95

2,54

2,21

0,5

0,04

0,05

0,05

1,56

1,95

1,49

1,15

1,09

0,84

1,68

1,55

0,61

0,04

0,05

0,05

0,97

1,22

0,90

0,95

0,82

0,69

0,97

0,89

0,75

0,04

0,05

0,05

0,34

0,44

0,27

0,52

0,42

0,38

0,22

0,19

1,0

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

1,25

-0,05

-0,07

-0,05

0,00

0,00

0,00

-0,14

-0,12

-0,12

-0,07

-0,06

1,5

-0,10

-0,13

-0,11

0,00

0,00

-0,01

-0,21

-0,20

-0,19

-0,09

-0,08

1,75

-0,14

-0,18

-0,16

-0,03

-0,02

-0,04

-0,25

-0,24

-0,24

-0,12

-0,11

2,0

-0,17

-0,22

-0,19

-0,05

-0,04

-0,06

-0,28

-0,27

-0,27

-0,14

-0,13

2,25

-0,26

-0,30

-0,27

-0,12

-0,12

-0,13

-0,37

-0,36

-0,35

-0,15

-0,15

2,5

-0,37

-0,40

-0,38

-0,23

-0,25

-0,24

-0,48

-0,46

-0,46

-0,19

-0,19

2,75

-0,46

-0,48

-0,46

-0,32

-0,36

-0,33

-0,57

-0,55

-0,54

-0,22

-0,22

3

-0,58

-0,58

-0,57

-0,43

-0,48

-0,44

-0,69

-0,66

-0,65

-0,25

-0,25

Anmerkungen·.

Umverteilungsmodellfölle und Prämissen gemäß Tabelle 9.4. 0,61 APW = Mindestlohn eines Vollzeiterwerbstätigen.

Quelle: Eigene Berechnungen.

727

Anhang Tabelle

A-9.2

Differenzen der internen Zinsfüße gegenüber dem Referenzfall des Standardledigen (Modellfall l a ) (horizontale Umverteilung, altes System) ( i n Prozentpunkten) APW

Nummer des Umverteilungsmodellfalls la

lb

lc

4a

4b

4c

5

8

9

6

10

0,25

0,00

1,44

0,88

0,51

-0,40

0,51

1,59

2,09

2,09

1,27

1,63

0,5

0,00

1,76

1,07

3,30

1,94

3,30

1,22

1,84

1,94

2,37

2,93

0,61

0,00

1,76

1,07

2,71

1,21

2,71

1,02

1,57

1,79

1,66

2,27

0,75

0,00

1,76

1,07

2,08

0,43

2,08

0,59

1,17

1,48

0,91

1,57

1,0

0,00

1,75

1,06

1,78

0,03

1,85

0,11

0,79

1,14

0,73

1,42

1,25

0,00

1,73

1,06

1,83

0,08

1,90

0,02

0,72

1,07

0,71

1,41

1,5

0,00

1,72

1,05

1,88

0,13

1,94

0,00

0,69

1,05

0,74

1,44

1,75

0,00

1,71

1,04

1,89

0,15

1,95

0,00

0,69

1,04

0,75

1,45

2,0

0,00

1,70

1,04

1,90

0,16

1,96

0,00

0,69

1,04

0,76

1,46

2,25

0,00

1,71

1,05

1,92

0,17

1,98

0,00

0,69

1,05

0,84

1,53

2,5

0,00

1,72

1,05

1,92

0,15

1,98

0,00

0,70

1,05

0,91

1,60

2,75

0,00

1,73

1,06

1,92

0,13

1,98

0,00

0,70

1,06

0,97

1,66

3

0 ; 00

1,75

1,07

1,93

0,13

1,99

0,00

0,71

1,07

1,06

1,75

Anmerkungen:

0,61 APW = Mindestlohn eines Vollzeiterwerbstätigen. Alle Berechnungen basieren auf dem Standardpfad und einem Gesamtbeitragssatz von 32,61% (Prämisse der vollständigen Überwälzung der Beitragslasten auf die Versicherten). Zur Benennung der Fälle vgl. Tabelle 9.4.

Quelle: Eigene Berechnungen.

728

Anhang Tabelle

A-9.3

Differenzen der internen Zinsfüße gegenüber dem jeweiligen Durchschnittsverdienerhaushalt mit 1 A P W (vertikale Umverteilung, Reformsystem) ( i n Prozentpunkten) APW

Nummer des Umverteilungsmodellfalls la

lb

lc

4a

4b

4c

5

8

9

6

10

0,25

1,39

1,06

-0,46

2,12

4,71

1,97

4,53

4,37

3,54

3,20

3,20

0,5

0,02

0,02

0,02

-0,13

1,56

-0,28

1,98

1,99

1,39

0,46

0,46

0,61

0,02

0,02

0,02

1,62

2,41

1,47

1,63

1,57

1,12

1,56

1,56

0,75

0,02

0,02

0,02

0,90

1,37

0,75

1,29

1,15

0,88

0,66

0,66

1,0

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

1,25

-0,02

-0,02

-0,02

0,00

0,00

0,00

-0,19

-0,13

-0,13

-0,07

-0,07

1,5

-0,05

-0,07

-0,06

0,00

0,00

0,00

-0,30

-0,22

-0,21

-0,13

-0,13

1,75

-0,07

-0,10

-0,09

0,00

-0,01

-0,01

-0,34

-0,26

-0,25

-0,17

-0,17

2,0

-0,09

-0,13

-0,11

-0,02

-0,02

-0,02

-0,36

-0,28

-0,28

-0,19

-0,19

2,25

-0,11

-0,15

-0,13

-0,03

-0,03

-0,03

-0,38

-0,30

-0,29

-0,20

-0,20

2,5

-0,16

-0,19

-0,18

-0,07

-0,09

-0,08

-0,43

-0,35

-0,34

-0,21

-0,21

2,75

-0,25

-0,27

-0,26

-0,16

-0,22

-0,16

-0,52

-0,43

-0,42

-0,23

-0,23

3

-0,34

-0,33

-0,33

-0,23

-0,32

-0,24

-0,61

-0,51

-0,49

-0,25

-0,25

Anmerkungen:

0,61 APW = Mindestlohn eines Vollzeiterwerbstätigen. Alle Berechnungen basieren auf dem Standardpfad und einem Gesamtbeitragssatz von 32,61% (Prämisse der vollständigen Überwälzung der Beitragslasten auf die Versicherten). Zur Benennung der Fälle vgl. Tabelle 9.4.

Quelle: Eigene Berechnungen.

729

Anhang Tabelle

A-.

Differenzen der internen Zinsfüße gegenüber d e m Referenzfall des Standardledigen ( M o d e l l f a l l l a ) (horizontale U m v e r t e i l u n g , Reformsystem) ( i n Prozentpunkten) APW

Nummer des Umverteilungsmodellfalls la

lb

lc

4a

4b

4c

5

8

9

6

10

0,25

0,00

2,61

0,05

3,70

3,04

3,70

3,41

4,43

4,14

3,06

3,06

0,5

0,00

2,94

1,90

2,82

1,26

2,82

2,23

3,42

3,36

1,69

1,69

0,61

0,00

2,94

1,90

4,57

2,11

4,57

1,88

3,00

3,09

2,79

2,79

0,75

0,00

2,94

1,90

3,85

1,07

3,85

1,54

2,58

2,85

1,89

1,89

1,0

0,00

2,94

1,90

2,97

-0,28

3,12

0,27

1,45

1,99

1,25

1,25

1,25

0,00

2,94

1,90

2,99

-0,26

3,14

0,10

1,34

1,88

1,20

1,20

1,5

0,00

2,92

1,89

3,02

-0,23

3,17

0,02

1,28

1,83

1,17

1,17

1,75

0,00

2,91

1,88

3,04

-0,22

3,18

0,00

1,26

1,81

1,15

1,15

2,0

0,00

2,90

1,88

3,04

-0,21

3,19

0,00

1,26

1,80

1,15

1,15

2,25

0,00

2,90

1,88

3,05

-0,20

3,20

0,00

1,26

1,81

1,16

1,16

2,5

0,00

2,91

1,88

3,06

-0,21

3,20

0,00

1,26

1,81

1,20

1,20

2,75

0,00

2,92

1,89

3,06

-0,25

3,21

0,00

1,27

1,82

1,27

1,27

3

0,00

2,95

1.91

3,08

-0,26

3,22

0,00

1,28

1,84

1,34

1,34

Anmerkungen:

0,61 APW = Mindestlohn eines Vollzeiterwerbstätigen. Alle Berechnungen basieren auf dem Standardpfad und einem Gesamtbeitragssatz von 32,61% (Prämisse der vollständigen Überwälzung der Beitragslasten auf die Versicherten). Zur Benennung der Fälle vgl. Tabelle 9.4.

Quelle: Eigene Berechnungen.

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452,

457f.,

480,

481-491,

505f., 508-512, 527f., 530, 535,

- ergänzende 54, 111, 118, 122f., 127f., 212, 232, 297-319, 358-363, 380, 364, 380-384, 629f., 648 - staatliche

54, 130, 254, 263, 270,

279, 298, 300, 305, 312, 401, 488, 617, 625-631 Analysen, empirische

114, 552-622

604, 622, 624f., 627, 636, 648,

(siehe auch Berechnungen, empiri-

665f., 670-673, 676, 678, 680-687

sche)

(siehe auch Kernsystem) Altersgrenze 55, 62, 64, 78, 83, 94,

Anspruchsvoraussetzungen 119,

125,

153-155,

83, 157,

111, 160f.,

115, 132, 156f., 161-163, 190, 192,

169f.,

215, 227, 232f., 238, 243, 247, 254,

232, 234, 236, 242f., 245, 252, 254,

259f., 262, 268, 286, 291, 293, 305,

258, 261, 273, 275f., 282, 285f.,

337, 365-367, 376-380, 382, 389,

289f., 293, 295f., 305, 314, 332,

401, 419, 426, 454, 458, 460, 483-

341, 364-366, 368, 370, 376, 379,

188-192, 199f., 209, 226,

486, 490f., 493, 506, 508f., 511,

390, 483f., 494, 496, 499, 625, 627,

521-523, 539-543, 549f., 555f., 560,

638, 664

564, 571, 580, 604, 623f., 627, 636, 644f., 649 Altersrente

Äquivalenzeinkommen

397,

429,

431 f., 471 f., 566, 573-577, 579, 62, 94, 106f., 137-139,

144, 154-158, 160, 163, 169, 185, 188-192, 197, 207, 209, 211, 215, 220f., 225f., 228, 230, 232, 235, 243f., 248f., 252, 254, 258, 263, 269, 276, 279, 305, 337, 365f., 368, 370, 376f., 379, 382, 411, 416,

582-590, 596-603, 608-611, 613, 616-618, 643 Äquivalenzeinkommenskonzept 708f. Äquivalenzskala 397, 429, 432, 435f.,

451 f., 480, 487, 499, 506, 604, 625,

456,

627, 649, 675, 688

592f., 598,618

Alterssicherung/Altersversorgung - betriebliche 56, 99, 111, 119, 122124, 127f., 212, 256, 297-314, 319f., 335, 358-363, 364, 380-384, 478,629, 631,648

397-

399, 429f., 435, 471 f., 703, 705,

572,

574,

576-578,

581 f.,

Arbeitslosengeld 153, 185, 389, 493, 567,571,632, 655 Arbeitslosenquote 61

761

Sachregister Arbeitslosenversicherung 88, 102, 106,

Arbeitslosigkeit

155, 220, 493, 511, 563, 594, 607, 632, 637f., 643, 652

Banca d'Italia 55, 132, 184, 321, 322, 380, 387, 488, 499, 553-555, 558f., 562, 565, 569f., 574, 577-579, 582,

59-65, 69, 94, 100,

105f., 114f., 155, 198, 209, 211, 314, 381, 561, 563, 574, 594, 632, 642, 645, 649

584f., 588, 591 f., 597, 600f., 603, 607, 609, 611, 613, 616, 626f., 636 Banken und Sparkassen, Fonds der 118, 123, 126-128, 250-258, 299,

Armut 54, 55, lOOf., 113, 173, 394f., 410, 415, 417, 427, 437-439, 442, 453f., 462, 465, 467, 470, 472, 474, 479, 552, 573, 578, 585, 589-608, 613-615, 618f., 632, 637-643

Armutsgrenze

301 f., 304, 311-313, 321, 388, 622,

628 Bauern, Halbbauern und Kolonisten, Fonds für 59, 103, 117, 126, 130f., 213f., 216-222, 392,510, 625

Armutsforschung 591

Beamte 121, 260, 280 (siehe auch

395, 415-419, 422,

427, 437-439, 442, 449, 453, 462, 465, 474, 476f., 479, 578, 586, 592599, 602-608, 613-615, 618f., 642f., 649

Öffentlicher

173, 287, 592-

Dienst/öffentlich

Be-

dienstete/Sektor, öffentlicher) Bedienstete

der

lokalen

Fonds für 120f., 283,

Armutskommission

485-487,

Öffentlicher

Behörden,

260, 274f., 274668

(siehe auch

Dienst/öffentlich

Be-

dienstete/Sektor, öffentlicher)

594, 606f. Armutsquote 578, 595, 599-607, 612616,619, 643, 649 Armutsrisiko

Finanzierungs-

57, 59, 61 f., 59, 83,

92, 95, 98f., 100, 102, 116, 136,

Arbeitsmarkt

Rentenleistungen/ probleme)

114, 195,510, 632, 660-664

437,

Begleitungszuschlag

173, 176, 192,

201,234, 236, 259, 291-295 593-595,

599,

601 f., 605-607, 618f., 643

Behandlung, steuerliche (siehe Steuern)

Armutsstudien, italienische 111, 592, 595, 605f., 619

Beiträge (siehe auch Finanzierung von Rentenleistungen)

Armutsvermeidung 113-115, 423, 427,

- allgemein 52, 90f., 95, 103f., 110,

449, 453, 477, 479, 552, 598, 607f.,

113, 117, 147, 149-152, 155-158,

617-619, 623,640. 642f., 650 Ausgaben, Entwicklung der

51, 53,

94, 104f., 107, 109f., 112, 133-147, 180, 219, 228, 253, 323, 346, 379f., 386f., 481, 496, 500, 510, 625f., 628, 632, 634, 636, 648, 652-654, 656f. (siehe auch Finanzierung von

161-163,

170, 180, 192f.,

196f.,

205, 214, 217-219, 229, 232f., 235247, 251, 258, 264f., 272, 274, 296, 302, 304, 309f., 312f., 316, 319321, 331, 335f., 349, 355, 357-359, 360, 368, 382, 384f., 389, 392, 404f., 486f., 491-493, 496, 498, 500-502, 508, 510, 516f., 519, 530,

762

Sachregister

532, 629, 631, 646f., 653f., 665, 670, 673, 690

Beitragseinnahmen 147f., 180, 194f., 239, 258, 331, 483, 500f., 510, 626

- der Arbeitgeber 91, 136, 147, 150, 194, 229, 231-233, 240, 253, 255, 258, 274, 281, 283, 302, 309, 312f., 316, 331, 357, 359, 361-363, 382f., 391 f., 483, 486, 489, 509-511, 532,

Beitragsentrichtung 149 Beitragserleichterungen

151,

Beitragsfinanzierung

242, 274, 283,

331,392

630 - der Arbeitnehmer

136, 147, 150,

Beitragshinterziehung 149, 214, 218f.,

194, 229, 231 f., 240, 253, 255, 261,

555, 623, 626, 635, 638

272, 274, 281, 283, 302, 309, 312f.,

Beitragshöhe 83, 501, 648

316, 318, 331, 360-363, 382f, 391f., 486, 489, 509-511,630

Beitragsjahre 107, 165, 171, 197, 204, 215, 228, 232, 242-244, 252-254,

- fiktive 152, 154, 156, 165, 194, 264, 276f., 368, 492, 654

266, 282, 306, 369f., 382, 417, 431, 455, 458, 484f., 487, 491, 495, 501,

- freiwillige 91, 151, 232, 247, 491 - nachentrichtete/nachträgliche

504f., 533, 641, 647, 673 (siehe auch Anspruchsvoraussetzungen) Beitragsklassen 152,219,

152, 197, 247 Beitragsäquivalenz (siehe auch Umverteilung)

Beitragslasten - allgemein 492, 533

-allgemein 498,502,519

- Überwälzung der

-globale 501f., 516, 528, 530 Beitragsaufkommen 253, 494, 629

193,

247, 491 f., 497, 550, 627

147,

195, 247,

Beitragsausfälle 193, 509 Beitragsbefreiung 118, 250, 150, 165,

331,402, 493,495 Beitragsbemessungsgrundlage 227 Beitragsberechnung 272 Beitragsdauer - allgemein 62, 189, 204, 227, 243f., - durchschnittliche 452

Beitrags-/Leistungsverhältnis 491-493, 644

482,

Beitragsnachzahlung

273,

263f.,

276f., 282, 368, 492, 494

215, 218, 229, 232f., 239, 299, 302,

369, 390, 536

729 Beitragsleistung 86, 357, 491

Beitragsaufwertung 647f., 650

Beitragsbemessungsgrenze

487, 511, 528,

535, 546, 512, 516, 529-532, 727-

Beitragspflicht

118, 154, 160, 247,

250f., 336 Beitragssatz - allgemein 147, 214, 218, 229, 239, 246, 272, 274, 281, 283, 302, 306, 312, 361, 381, 489, 492, 501 f., 509512, 487, 516, 527-531, 535, 544547, 551,727-729 - angemessener 508f.

763

Sachregister Beitragsseite 481,490 Beitragsübertragung

398, 404-406, 409, 414, 427, 435f., 198, 217, 251,

664 Beitragsverzinsung

502f., 514, 519,

526f., 530, 546, 549, 626

607-615,618, 624, 629f., 636 - des Einkommens 320, 348-364 - von Beiträgen

357, 359-361, 384,

392, 391 f., 630

Beitragsvolumen 502,521 Beitragsvoraussetzungen

439, 451, 464, 468, 511, 553-555,

69,

214,

235, 453, 460

- v o n Renten 349, 357-360, 391 f. Betriebsrente

Beitragszahler 59, 83, 86, 106, 144, 148, 248, 257, 498, 501,511 Beitragszahlung 104, 496f., 501, 508 Beitragszeit

122, 360, 389f., 556,

629 (siehe auch

Alterssicherung,

betriebliche) Betriebsrentenfonds

118, 250, 298,

301, 308f., 311, 313, 380, 382, 391 f., 630

- allgemein 151, 155f., 160, 163-165, 168f., 188, 196f., 199, 226f., 232, 236, 248, 252, 276, 279, 305, 306, 242-245, 254, 367-369, 371, 382, 390, 407, 417, 419, 452, 460, 485, 521 f., 533, 540f., 546, 548, 550, 649 - durchschnittliche 575

Betriebsrentensektor

300, 311, 628f.,

641 Betriebsrentensysteme 118, 250, 304, 318,388, 390, 630 Beveridge 98, 100, 106, 112f. Bismarck 93, 112

- maximale 367, 417, 485, 540 Beitragszusammenfuhrung 217,390

Datenquellen, empirische 553-555

Berechnungen,

Dienstaltersrente 103, 154, 160, 186,

empirische

53,

55

(siehe auch Analysen, empirische) Bestandsrenten - allgemein 53, 65, 104, 137, 172, 207, 443, 496, 536, 673 - Anpassung/Aufwertung der 181, 183, 202, 228, 238, 246, 478, 496, 622625 (siehe auch Rentenanpassung/-

197, 209, 210, 216, 220f., 225-235, 242, 246, 249, 252, 254, 263, 276, 305f., 337, 368, 370, 376, 379, 380, 382, 452, 483-485, 487, 490, 499, 556, 604, 625, 627, 647f., 663, 683f., 688 Doppelbesteuerung

200, 350, 361,

392

aufwertung) - Entwicklung der 201, 208

Einkommensstetigkeit beim Über-gang

- Neuberechnung der 166, 205,

in den Ruhestand

Besteuerung (siehe auch Steuern)

225, 394, 398, 410, 449-453, 477,

- allgemein 218, 266, 282, 286, 289f., 296, 320, 348-363, 381, 383f., 391f,

54, 55, 113f.,

479, 617, 640-642, 650

764

Sachregister

Einkommensverteilung 552-555, 573, 583-591, 596, 60If., 607-612, 614f., 618f.

Europäische Union/EU

51, 55, 58,

60f., 65f., 70-74, 79f., 136, 156, 198f., 200, 286, 295, 314, 364, 381,

Einnahmen, Entwicklung der 53, 67, 133f., 136f, 146-148, 194f., 219, 253, 500, 510, 636, 653f. {siehe auch Finanzierung von Rentenleistungen)

393, 439, 457, 550, 607, 624f., 627, 639, 645 Eurostat - allgemein 58f., 65, 80, 593 - Ersatzratenberechnungen von 457-

Entwicklung

459

- demographische 51, 53, 70-83, 109, 134, 137, 146f., 338, 347, 511, 531, Familienleistungen/Zuschlag

634-637, 645 - historische

52, 53, 87-148, 201,

250f., 297-300, 314, 491, 621, 660664

Kernfamilie

für

die

99, 102, 109, 124f.,

164, 177-181, 183f., 192, 195, 200, 216, 254, 259, 261, 273, 277, 287, 289, 352, 358, 402-404, 406, 408f.,

106, 114, 169, 228, 233,

426-429, 432, 435-438, 451, 456,

267, 278f., 306, 397, 435f., 457-

468-472, 496f., 505-507, 510, 519,

459, 485, 617, 623, 627, 647, 710,

522, 524-527, 549, 563, 567f., 570-

Ersatzrate

572, 622, 624, 632, 645, 655, 661-

712-717 Ersparnis, private 122, 306, 317, 319, 321-329,

553,

571

{siehe

auch

Vermögensbildung, private) Ertragsrate 482, 486, 493, 495f., 500551 {siehe auch Zinsfuß, interner) Erwerbstätigkeit 59-65, 78, 103, 155, 157, 216, 235, 266, 382, 419-421, 423, 426, 428f., 455, 466, 480, 481,

664 Faschismus/faschistisch

88f.,

93-96,

99, 114f., 660 Ferti 1 itätsrate/Natalitätsrate

51,

72f.,

79, 81-83, 528, 549 {siehe auch Entwicklung, demographische) Finanzierung

von

Rentenleistungen

52, 53, 98, 147, 193-196, 217-220,

486, 491-493, 522, 525, 540, 561,

229, 239-240, 246f., 253, 255, 272-

564-566, 644

274, 281-283, 295, 302-304, 318f.,

Erwerbsunfähigkeitsrente

106, 154,

157, 160, 169, 176, 185f., 190, 209, 211, 217, 220f., 235f., 238, 243, 246, 252, 276, 290f., 294, 493f., 580, 664, 688 Europa 91, 136 europäisch 57, 63f., 68, 71, 72, 84, 86, 90, 99, 105, 112, 133, 146, 298, 304, 314, 319, 336, 450, 457, 501, 530, 555, 578, 635

382, 388, 392f., 483f., 508-512, 635 {siehe auch Ausgaben, Entwicklung der/Einnahmen,

Entwicklung

der/

Beiträge) Finanzierungsprobleme 51, 53, 86, 88, 110, 326, 530, 624f., 628, 631, 635f., 638, 646 Finanzrahmengesetz 67, 148, 193, 196

Sachregister Fonds fur zeitweilige Leistungen an abhängig Beschäftigte

194f., 334 ,

Fonds

122, 260-284, 299, 483-489, 668f. Öffentlicher

Dienst/

öffentlich Bedienstet)

319, 321 f., 328, 567

auch

Ersparnis,

private/

52,

54, 69, 88, 90, 97, 99, 102, 107f., 111-114, 134, 136f., 212, 295, 329339, 346, 355, 384-387, 632-635, 655, 661-663 {siehe auch Nationaler Gesundheitsdienst)

102, 116, 118, 122,

127f., 250, 256, 297-314, 320, 359, 363, 380-384, 388-392, 626, 628630, 633 {siehe auch Alterssicherung, betriebliche)

Gesundheitsministerium/Ministero della Sanità 332, 337, 338f., 662 Gesundheitsreform 89, 109 Gesundheitsstellen, Örtliche/USL

- freigestellte 116, 118-120, 250-258, 665-667 - substitutive

{siehe

Gesundheit/Gesundheitssystem

- ausgeschlossene/exklusive 117, 119-

- betriebliche

Geldvermögen

Vermögensbildung, private)

51 Of., 528, 530

{siehe auch

765

69,

108, 275, 340, 346, Grundrechte, soziale 96f., 107

102, 116, 119f., 129,

142, 148, 212, 225-240, 370, 377, Handelstreibende, Fonds fiir 117, 126,

489f., 667 Frauen, Alterssicherung von

54, 55,

163, 204, 209-211, 252, 254, 262,

131, 214, 218-220, 224f., 241, 663, 665

290, 365-367, 388, 394f., 410, 419-

Handwerker, Fonds für 117, 126, 131,

423, 432, 454-457, 4661, 479-481,

213, 218-220, 223, 225, 662f., 665

484, 487, 492, 494-496, 521 f., 525-

Hausfrauenversicherung,

frei-willige

527, 534, 541, 543f., 549f., 561f.,

88, 103 f., 113, 115, 118, 126, 141,

569, 573-584, 587-600, 603f., 619f.,

388, 492, 494, 663

624, 627, 630, 643-645, 648f., 663 Freiberufler, Fonds für 103, 115, 117, 120, 126, 130f., 198, 240-249, 377, 381,388, 622, 648, 664, 667f. Führungskräfte, Fonds für/

INPDAI

120, 126, 128, 130f., 141, 233, 299, 301,335, 489f., 667 Fürsorge/assistenza 52, 54, 69, 89f., 95, 97, 100, 104, 107f., 110f., 113, 116, 120, 124, 129, 132, 134, 140, 142, 146, 163f., 173, 193, 195, 212, 234, 285-297, 305, 340, 346f., 350, 391, 499, 509, 560, 580, 625, 644, 652, 654f., 661,663

Haushaltseinkommenskonzept

397,

399, 425, 433, 458, 470 haushaltsfinanziert

212, 297, 392f.,

401,497 Hinterbliebene - allgemein 98, 117, 137, 153, 161, 177, 191 f., 197, 215, 232, 254, 263, 280, 286, 293, 365, 388, 399f., 481, 485, 494, 496, 525, 602, 618, 632, 648, 682, 684 - relative Wohlstandspositionen 398, 433-439, 456, 472,710-718

766

Sachregister

Hinterbliebenenrente

94, 98,

123,

- Begriff/Definition der 106, 110, 137,

137-139, 154, 158-161, 169f., 172,

172, 209, 220, 235, 494, 625, 637,

184-186, 207-209, 216, 218, 225-

664

228, 232, 234, 236, 238, 242-245, 249, 252, 254, 259, 261 f., 270f.,

-Risikoder 117, 137,227,243

273, 275f., 279f., 282, 296, 305,

- Schutztatbestand der 153,

307, 336f., 361, 370, 390, 408, 456,

- Sicherung bei

479, 483, 494, 496, 505, 509, 525f., 581,605, 645, 648

Invaliditätsgrad

Hinterbliebenenversorgung/-siche-

91-94, 97, 99, 102,

107, 233, 269f., 305, 388, 642, 660 233, 259, 270, 341,

365

rung 115, 456, 494, 525, 623, 642,

661

Invaliditätsrente

106f.,

109f.,

114,

137-139, 154-158, 160, 169, 172, 185f., 189f., 207, 209-211, 215-217,

Immobilienbesitz 122, 128, 229, 303,

220f., 226-228, 232, 234-236, 238,

312, 319, 322-325, 328, 352, 355,

242f., 249, 252, 254, 259, 279,

567, 638, 641 (siehe auch Vermö-

290f., 296, 305, 336f., 366, 370,

gensbildung, private)

386, 389, 391, 483, 491, 493f., 499,

Indexierung der Renten 65, 106, 114, 165, 168, 181-183, 188, 203, 207, 217, 236, 246, 271, 310, 371, 375,

509, 556, 580, 604, 624f., 632, 637, 648, 664, 680, 683f., 688 Italienisches Statistisches Amt/ ISTAT

379f., 391, 406, 409, 442f., 446f.,

60, 65, 80, 132, 136, 182, 236, 246,

454, 459, 461, 498, 506, 536, 548,

294, 297, 315, 322, 326f., 336, 346,

623f., 626, 643 (siehe auch Renten-

371, 375, 483, 500, 553-555, 560,

anpassung/ -aufwertung)

592, 594, 607, 636

Inflation/Inflationsrate

57, 65-67, 98,

169, 178f., 181, 188, 202f., 315f., 371, 375, 396, 399f., 409-411, 414,

Journalisten, Fonds ftir/INPGI

120,

126, 128, 130f., 141,212, 489f., 667

419, 439, 445, 457, 462, 466, 472474, 476, 479, 496, 503, 506, 528, 533f„ 536, 543f., 548, 623, 628,

Innenministerium/Ministero Interno

Kapitaldeckungsverfahren

98f., 229,

231, 233, 246, 255, 274, 283, 302,

636, 643 dell'-

123, 125, 141 f., 290-294,

346, 388f., 391,499, 580 INPS, Organisation des 115-117 Invalidität

312f., 382, 392, 646, 649 Kasse ftir den Ausgleich von Verdienstausfall/Cassa

Integrazioni

Guadagni/CIG 102, 153, 162, 185, 632, 663 Kernsystem 53, 54, 55, 117-119, 123,

- allgemein 95, 106, 113, 137, 139,

126, 149-212, 212, 232-236, 238,

227, 231, 243, 252, 254, 259, 269f.,

240, 242, 244-246, 251-255, 283,

276, 279, 343, 355, 485, 632, 681 f.

285, 291, 299, 305, 364-380, 393-

767

Sachregister 481, 48If., 488, 490-497, 500-516, 552, 571, 573, 621-628, 632, 642, 644

Mindestbeitrag 150, 215, 218, 247, 389, 404,413,492, 670 Mindestbeitragszeit

Kindererziehung 265, 368, 377, 396, 420-423, 455, 457, 466f., 479, 494,

(siehe

522, 527, 549, 644f., 648

zungen)

Kriegsopferrente

123, 125, 132, 139,

140f., 261, 283f., 294-297, 337, 655

232,

252,

auch

Anspruchsvorausset-

Mindestrente - allgemein 103, 106, 111, 15lf., 156, 164, 175-177, 181f., 184-186, 192,

Kultur, politische 638-640 Kumulation

226,

259, 305, 377, 380, 382, 415, 492

53, 103, 129, 163, 183-

192, 228f., 246, 294, 296, 376, 379, 485f., 490, 515, 564, 580, 598, 605, 615, 623,648

199, 202-205, 207-211, 214-216, 219, 221, 225, 228f., 238, 244f., 266, 271, 324, 337, 358, 372f., 376, 378, 390f., 404, 407-410, 412f., 416f., 420, 424, 427, 435-437, 439, 441, 444-446, 453f., 456, 461 f.,

durchschnittliche

465, 468f., 471, 479f., 491 f., 494,

73-77, 79, 336, 458, 495, 521-523,

496f., 506, 515, 517, 519, 521 f.,

Lebenserwartung,

526, 542, 549, 560, 636 {siehe auch

525f., 536, 539, 543f., 550, 598,

Entwicklung, demographische)

602, 615, 622, 637, 642, 647-649,

Lebensversicherungen

122, 128, 319-

- Anpassung der 181, 204f., 207, 409,

321, 359f., 363, 383, 388f., 392 Leistungen, beitragsäquivalente

674, 677-680

527,

529 (siehe auch Umverteilung) Leistungsbemessungsgrenze 110, 114, 165, 205, 214f., 225, 228-230, 259, 299, 372, 413, 449, 495, 515, 623, 627, 623, 627, 664, 671 Leitvorstellungen der Sozialpolitik 53, 87, 95f., 112-115 {siehe auch Entwicklung, historische)

673, 676, 686f. - Berechnung der 170-173,373 - Einführung der 99, 662 - Finanzierung der 194 - Höhe der 175, 202, 208f., 215, 232, 291,453,491,598, 642, 670, 681 - Umverteilung durch die 494f. - Zuschlag zur

174f., 193, 201, 215,

615 Mezzogiorno 57, 61, 68f., 71, 74-85, 107, 151, 311, 322f., 326f., 346f., 492, 494, 498-500, 593-595, 620, 632, 637f. (siehe auch Nord-SüdProblematik) Migration 71 f., 79, 83

Ministerium fiir Arbeit und soziale Vorsorge/Ministero

del Lavoro e

della Previdenza Sociale 226, 250, 298, 304, 38lf,, 660 Modellrechnungen Rentenniveau

54,

zum

relativen

393-481,

552,

573, 576, 596, 602, 623f., 626, 640f., 643, 696-725

768

Sachregister

Modellrechnungen zur Umverteilung

624, 644, 648, 650, 664 (siehe auch

55, 482, 500-516, 623, 626 (siehe

Beamte/Bedienstete

auch Umverteilung)

Behörden, Fonds für)

der

lokalen

Mortalität 79, 81-83, 528 (siehe auch Entwicklung, demographische)

Pflegebedürftigkeit

337-340,

385,

605, 632-634 Nationaler vizio

Gesundheitsdienst/

Sanitario

Nazionale/

SerSSN

lOlf., 107, 109, 114, 123, 125, 128, 233, 329-340, 346, 358, 384-388, 405, 409, 632-635, 638, 664 (siehe auch

Gesund-

151, 217, 386 (siehe

auch Beiträge) Portabilität/Übertragbarkeit

196-201,

305, 382-390, 628 Probleme 53-56, 57, 61, 68, 100, 112, 146, 248, 295, 319, 323f., 337, 340,

heit/Gesundheitssystem) Nationales Institut für die Versicherung gegen

Pflichtbeiträge

Arbeits-unfalle/INAIL

88, 95, 123, 125, 128, 132, 141,

343, 347, 348, 452, 454f., 479, 490, 508, 510, 585, 591 f., 596, 601, 608, 615,617, 621-623

161, 176, 185, 212, 258-260, 284, 350, 661 f.

Rahmenbedingungen

Nationales Institut für soziale Vorsorge/Istituto Nazionale della Previdenza Sociale/INPS

52, 88, 94f.,

98, 103f., 110, 117-119, 122-133, 141, 148, 149-212f., 219f., 226f., 229, 231, 244, 250f., 255-257, 271, 275, 285-290, 298, 303f., 316, 324,

- demographische 70-83, 635-637 - gesellschaftliche 83-86, 637f. - Referenzzinssatz

502f., 512, 516,

519, 528, 530-533, 536, 545f., 549f. Reform/Reformmaßnahmen

331, 334, 364-376, 381, 388f., 413,

- allgemein 54, 56, 89, 98-106, 110,

452, 457f., 483, 485, 487, 491f.,

159, 177, 242, 294, 301, 348, 359,

508-510, 622-628, 636, 638, 661-

364-394, 398, 482, 490, 503, 506f.,

667, 685

633, 636, 638f., 646, 662f. - der Familienleistungen (1988) 178,

Nettoreproduktionsziffer 73 Nord-Süd-Problematik

56f., 62, 71,

77, 83, 100, 311, 322, 346f., 494,

664 - des Gesundheitswesens (1978/ 1979)

498-500, 593-595, 620, 633, 637f.

88, 107-109, 329, 339, 390, 632,

(siehe auch Mezzogiorno)

664 - des Gesundheitswesens (1993) 111,

Öffentlicher dienstete

Dienst/öffentlich

Be-

88, 92, 115, 117, 130f.,

196, 253, 260f., 265, 269, 273, 279, 282f., 285, 370, 388-391, 484-487,

384-387, 634f., 664 -des INPS (1989) 164,316,622 -desTFR 314-319,382-384

Sachregister

769

- im Bereich der Alterssicherung der

- allgemein 53, 102, 137, 181, 183,

Selbständigen ( 1990) 110, 214-217,

202, 204f., 207, 217, 228, 230, 238,

622, 664

256, 259, 271, 294, 310, 315, 371,

-

im

Bereich

der

ergänzenden

Alterssicherung (1993) 111, 664

496, 506-508, 515f., 519, 533f.,

- im Bereich der gesetzlichen Alterssicherung (1992) 111, 149, 364-384, 460-481, 490, 493-495, 498, 505, 507, 534-551, 552, 622, 625-628, 641,643-645, 664

cherung (1995) 645-651

- automatische 103, 181-183, 375, 378, 391, 409, 418, 443, 445f., 449, 461,

129-133,

146,

575, 602, 622 - diskretionäre 181, 204f., 375, 391,

Regelalterssicherungssy steme

53, 149-212,

212-285, 299, 305f., 364-380, 387394, 489, 621-628, 645-651, 665669

409, 497, 626 Rentenformel

164, 169, 173, 199,

214, 370-375, 402, 419, 455, 488f., 505 Rentenniveau, relatives

Rente

Modellrechnungen

- abgeleitete/indirekte 98, 153f., 158, 161, 169f., 184, 191f., 209f., 216, 227f., 245, 262, 270, 286, 370, 390, 394, 396, 433, 435f., 455f., 615, 645, 648 - durchschnittliche

132f., 140, 142-

145, 205-209, 211, 221, 230, 247249,

544, 548, 581f., 589, 602, 623f., 627, 678-680

476, 479, 496, 515, 526, 532, 540,

- im Bereich der gesetzlichen Alterssi-

117-123,

375, 379f., 391, 400, 409f., 414, 439, 441-449, 452, 476, 478, 485,

257-260,

269,

283,

285f.,

296f., 364, 391, 483, 498f., 563, 581,624, 659, 681 f. - vorgezogene

59, 62, 115, 161-163,

185f., 193, 228, 235, 305, 367, 380,

relativen

Rentenniveau) - allgemein 394, 397, 410-432, 439449, 459, 462-481, 500, 508, 515f., 532-534, 549, 626, 641 f. -Definition 397f. Rentenpläne, private

128, 319, 320,

382 Renten Verteilung - allgemein 53, 220, 222-224, 230, 247, 256, 449, 684 - im FPLD 201, 209f., 683

493, 624 Renten für Blinde, Taubstumme und Zivilinvalide

(siehe auch

zum

104, 108, 113, 123,

- im öffentlichen Sektor 283-285, -regionale 311,498-500

125, 132, 139, 141f., 156, 290-295, 350, 358, 388, 497, 499, 560, 580, 625, 655, 663 Rentenanpassung/-aufwertung auch Indexierung der Renten)

Schattenwirtschaft 62f., 100, 623, 638 (siehe

Schatzministerium/Ministero Tesoro

del

121, 123, 125f., 131, 141,

770

Sachregister

196, 260, 274, 283f., 295, 297, 381,

Schauspieler/Künstler,

Fonds

für/

ENPALS 120, 126, 128, 130f., 141, 234-240, 489f., 661, 667

51-53,

87f.,

111-113,

142, 286, 326, 481, 624,

631 f., 638 - Entwicklung der Einnahmen und Ausgaben 134-137

Sektor

126-128,

allgemein 133f.,

389, 639, 668

- öffentlicher

-

- historische Entwicklung 87-148 53, 55, 92, 120f., 124, 130, 132f.,

140f.,

147,

Sozialrente/pensione sociale 104, 108110, 113, 116, 123, 125, 132, 139,

183, 203, 212, 252, 260f., 266, 269,

14lf., 171-173, 184, 193, 200, 285-

271, 273, 283-285, 295-297, 326,

291, 293-296, 337, 350, 358, 388f.,

368, 376, 378, 381, 391, 409, 446,

391, 399-401, 407-409, 415-417,

482-490,

422, 424-428, 431 f., 435-439, 444,

621 f.,

624,

648,

656,

658f., 668, 690 {siehe auch Öffent-

453f., 456, 462, 464f.,

licher Dienst/öffentlich Bedienstete)

479f., 497, 499, 506f., 509, 517,

- privater

53, 55, 126-128, 132f.,

140f., 142, 147, 183, 203, 212, 266, 326, 381, 391, 409, 446, 482-490, 622, 624, 648, 656, 658f. Selbständige,

Alterssicherungsfonds

für 103 f., 110, 113, 117f., 126-131,

468-474,

519, 524f., 527, 538f., 560, 565, 575, 580, 582, 589, 598, 604, 624, 637, 642, 644, 647, 649, 663, 691695 Sozialstaat 51, 99. 631 Sozialzuschlag

173-177, 192, 215,

142, 148, 197, 212-224, 244, 365f.,

287-291, 407f., 412, 415, 453, 598,

369f., 381, 388-390, 491, 494, 604,

642, 647, 675, 677, 694f.

62lf, 648, 662-664, 686-688 Sozialbeiträge (siehe auch Beiträge/ Finanzierung von Rentenleistungen) - allgemein 177, 180, 193, 299, 331 f., 340, 348, 353, 357-359, 383, 391, 403-406, 409, 414, 427, 451, 502f., 508-511, 524, 530, 553, 555, 609613,616, 628, 635, 638, 653f.

Sparmotive 325, 328f., 567, 649 Sparquote 325-327 Staatsbedienstete, Alterssicherung für 92, 120f., 126, 140, 147, 254f., 260-

Staatsbeitrag 196, 510f., 527, 530

Soziale Dienste/Servizi Sociali 54, 70,

Sozialleistungssystem/-bereich

private)

483-486

- des Arbeitnehmers 193

388f., 633, 638, 654

128, 321-329, 388, 567, 571,

641 (siehe auch Vermögensbildung,

274, 276f., 279, 281 f., 372, 389,

- des Arbeitgebers 178,193

108, 111, 124f., 329f.,

Sparen

338-347,

Standardlediger 396, 411-415, 417, 424f., 428-431, 442, 453, 459, 462464, 468, 470, 472, 503f., 511,514, 516, 519-526, 529, 541f., 545, 547, 727, 729 Steuerabzüge 200, 282, 356, 392, 406

771

Sachregister Steueraufkommen 348

- horizontale 500, 516, 520-527, 536, 540-544, 549, 727, 729

Steuererleichterung/Steuervergünstigung

180, 300, 348, 353f., 629,

638

- interpersonelle 481 f.

Steuerfinanzierung/steuerfinan-ziert 106, 123,331,392 Steuerfreibetrag

356, 428, 432, 438,

456, 525 Steuerhinterziehung 348, 352f., 554f.,

- intertemporale 481 - intragenerationale 481 f., 485, 490, 492, 494-497, 549 - regionale 69, 494, 498 - vertikale 91, 500, 512, 514-519, 536-

638 Steuern 296, 299, 325, 383, 392, 406,

540, 549f., 726, 728 - zugunsten von Frauen

510, 629f. Steuersystem 105, 348, 398, 503, 552,

351-355, 405, 414f., 427,

443, 451,455, 464, 478 Steuervergünstigung

495f., 521-

523, 526, 541, 543f., 549f., 644 Unfallversicherung

607, 609-615, 624, 639 Steuertarif

- intergenerationale 481

91-93, 102, 123,

125, 231, 258-260, 284, 660, 662, 664

471, 563, 568, Vermögensbildung, private

571 f., 629

122, 303,

317, 319-329, 553, 555, 564, 567f., 571, 618 (siehe auch Sparen) Teilzeitarbeit

64f., 150f., 162, 265,

277, 365, 402, 404, 413, 415f., 424, 454f., 462, 464, 474, 479, 492, 514, 521, 524, 539, 644f. {siehe auch

Trattamento di fine rapporto/TFR 127, 226, 243, 273, 299f., 304, 314-319, 327, 358f., 382-384, 388-393, 458f., 655

194, 349, 352,

509, 561-572, 576, 580, 590, 598f., 604,617, 641,643 Versicherung, freiwillige

Erwerbstätigkeit)

628,

Vermögenseinkünfte

(siehe

auch

Alterssicherung, betriebliche)

87, 91, 92,

94, 103, 113-115, 118, 128, 141, 151 f., 156, 193, 218, 232, 309, 320, 365, 381 f., 491 f., 494, 660, 663 Versicherungsdauer

62, 151, 211,

227, 233, 278, 417, 451, 454, 473, 492, 498,516, 522

Umlageverfahren 98f., 313, 392, 483, 646, 649, 662 Umverteilung

(siehe auch

Versicherungszeit 62, 114, 151 f., 154157, 162, 169, 194, 196-200, 226f., 232, 236, 238, 242, 245, 248, 262f.,

Modell-

rechnungen zur Umverteilung) - allgemein 55, 332, 398, 428, 454, 481-516, 607, 621,623,626, 644 - familienstandsbezogene 495f.

268, 273, 282, 317, 369, 389, 391, 399, 402, 413-419, 422-424, 431, 449f., 452, 454f., 457, 460, 462, 464, 466f., 474, 477-480, 488, 493, 503, 516, 521, 527, 533f., 536,

772 539f.,

Sachregister 579,

451 f., 455, 457, 459, 472, 474,

623f., 626, 628, 638, 641, 644,

543,

547-550,

476f., 479, 496, 516, 527f., 530,

648f., 697

534, 536, 543f., 548-550, 623, 641f.

Versicherungszeiten, fiktive

576,

152-156,

162, 165, 169, 194, 197, 226, 245, 264, 268, 277, 368f., 406, 492f, 522, 527, 550, 627, 648 Verwaltung

der

men/GIAS

Fürsorgemaßnah-

110, 116, 123, 147f,

Wohlstandsposition, relative - allgemein

433-439, 456, 472, 500,

572-583, 602, 605, 610, 615, 617619 -Definition 398

151, 171, 193-196, 216, 219, 241, 285, 509, 625, 664 Vorsorge, private

90, 99, 111, 122,

Zinsfuß, interner 487, 501, 507, 512516, 514f., 517-520, 522-531, 533,

124, 128, 212, 300f., 303, 317,

n535, 537f., 541f., 545-547 (siehe

319.319, 335, 359, 388-390, 626,

auch Ertragsrate)

633f., 642

Zusatzrente 154, 158, 161, 209f., 222224, 230, 305f., 360, 380, 392, 556,

Waisen 160f., 191,245 Waisenrente 160, 170, 200, 245, 270,

280 Wartezeit

678-680, 683 Zusatzrentenfonds 251, 255, 301, 303, 305-307, 311, 320, 360, 363, 382, 384, 392, 629

154-156, 197, 235f., 262,

264f., 269, 275, 276, 281, 365f., 379, 460, 462, 464, 467-480, 489f., 539, 624f., 644 Wirtschaftswachstum 65-67, 106, 103, 118, 122, 202, 325, 422, 439, 445,

Zusatzrentensysteme

230, 298, 301-

307,359,383,388, 631 Zuschlag für Kriegsveteranen 176f.

173,