Allgemeine Militär-Zeitung [18]


203 78 71MB

German Pages 636 Year 1843

Report DMCA / Copyright

DOWNLOAD PDF FILE

Table of contents :
Front Cover
frankreich Zuftände in der franzöſiſchen Armee, 33 Bil- Feier des Waterloofeftes, 633 669 Beſtimmung des Lebens,
lieber die Kriegführung in Afrika, 605, 685 Einfübs
Barreau, Alerandrine Roſe, eine tapfere Frau, 240
Spanien Neue Organiſation des Corps der Reichscarabineros, Meinhaltung der Luft in Caſernen, 698
Türkei Bildung verſchiedener Uebungslager, 682 Project zu
Einberufung der Beurlaubten, 811 892 lager der Garden
Verleihung von Fahnen und Standarten an die lande
Die Königl Niederländiſche Armee (leger), 2 9 18 25 35 41 der Allg Mil 3 ,
Noch ein Wort über die neuen Waffenröde, 97 (dwerer Ladung in den Jahren 1838 und 1839 angeftelt hat,
Die Uniform , 179 186 194 Einige Worte über die Uniformsveränderung der königl preußiſden
Des Generals Bugeaud Anſichten über den Dienſt der Vorpoſten Einiges über Schießübungen,
Neue Schußwaffe, 294
Von der Anwendung der 5'/zölligen Artilleriegeſchoſſe, 309 316 Ueber den Partheigängerkrieg, 1161 1169 1181 1188 1196
Proviſoriſce Organiſation der Landwehr,
Das Bataille - oder Rottenfeuer, 325 334 1203 1214 Ueber Duele
Recommend Papers

Allgemeine Militär-Zeitung [18]

  • 0 0 0
  • Like this paper and download? You can publish your own PDF file online for free in a few minutes! Sign Up
File loading please wait...
Citation preview

Allgemeine

Militár - Zeitung . øer a usgegeben Don

SE

RV

A

einer Geſellſchaft deutſcher Offiziere und Militärbeamten.

TOR

ID

AL

ARMEE

AD

V BMP

Militär- Hy Achtzehnter

J a hrg a n g. 19

184 3 .

1843

120 HS

V.5657522 Leipzig & Darm ft ad t.

Druck und Berlag von Karl Wilhelm

est p.

20211 1

50

Re g$

i ſte: r

ü ber die

Allgemeine Militärzeitung vom Jahre 1843 . (Die Zahlen deuten auf die Seiten.)

Amerita. NordameritaniſdeFreiftaaten.Hobes lebeng. alter von Soldaten , 548. Braſilieu. Berbeſſerung des Nes trutirungsgefeßes , 764. Arbeitsmachine bei Feftungsbauten , 784.

tillerie und des Geniecorps , 345. Berordnung über die An nahme von Ausländern zum Kriegsbienft, 354. Entlaſſung

des Kriegsminiſters de fiem und proviſoriſde Creditbewilligung für die Armee, 419. lieferung von 8000 Carabinern für Ruß. land , 740.

Veränderungen in der Organiſation und dem

Artillerie. Belgien 1, 345. Preußen , 793. Strafſyſtem der Armee , 1153, 1196. 1217. 1227 . Avancements , Ordensverleihungen und fonftige Auss Berichtigungen , 8. 48. 280. 664. 736. 776. 968. 1032. 1080. geid nungen , Penſionen , Dodesfälle 2c. Baden , 587. Bibliographie, 135. 175. 373. 431. 438. 455. 464. 472. 480. 921. 1069. Bayern , 548. 705. 1091. Frankreich , 193. 395. 487. 560. 568. 583. 591. 807. 816. 824. 839. 872. 888. 912. 418. 490. 605. 717. 741. 802. 1108.

Großbritannien , 1. 81.

612. 633. 1069. Hannover , 530. 580. 1009. 1131. Rurfürften.

928. 936. 967. 1031. 1095. 1127. 1135. 1207. 1232.

toum Heſſen , 452 , 1001. Großherzogthum Boffen, 17, Nieder-

Braunſo weig. Kriegsgeſchichtl. Memoiren aus dem Tagebuc des verft. Gener. v . Wachholz , 393. Landhändiſche Verhands

325. 1218. Deftreich , 2. 97. 118." 193. 304. 433. 474. 684. 741. 818. 826. 1073. Preußen , 17. 129. 185. 324.

lungen Militärbudget, 434. Einladungen, 835. des pers 30g8 zu über den das Manövern des 10. Bundesarmeecorpo

lande ,

331. 353. 361. 668. 732. 801. 811. 939. 945. 990. 1001. 1035.

1041. 1059. 1068. 1083. 1089. 1115. 1154. Rußland , 35 , 90. 170. 263. 458. 465. 548. 555. 652. 660. 685. 1122. Mönigs

Dänemart. Organiſation des contingents zur Deutſchen Bun .

reid Sadien , 482. 651. 684. 852. Søweden , 211. 445. 489. Türtei , 1010. Württemberg , 612.

desarmee , 57. Verſude mit einem neuen von Rasmuſſen ers

Baden. Derordnung über das Beiratben der Offiziere und Striegsbeamten , 721. 729. 753 . Ueber die Demolirung der

fundenen Gewebr, 316. Selbftmord eines Dragoners aus Mißmutb über ſeine Dienſtverhältniſſe , 733.

Deutro er Bund. Ueber die Einführung einer deutſchen Flagge und Fahne , 117. Das Wildrobe Büdſenſyſtem , 230. Berich tigung einer die Stärke des deutſchen Bundesbeeres betr. Stede im 2. Tb. von v. Bülow - Cummerow's Wert über Preußen

feftungsüberrefte von Altbreiſac ,739. Größere Truppenübungen, 990. 1042. Annahme der Büchle nad dem Syfteme des Ingenieur Wild , 1115. Motion in der 1. Kammer der Stände auf Einführung von Ehrenſdiedsgerichten , 1155. 1209.

810 924. 1081. Feftungsbau in Ulm , 489. Ueber den Werth

Barreau, Alerandrine Roſe, eine tapfere Frau , 240. Bayern. Antrag in der Standeverſammlung, die Aufhebung der Berordnungwegen des Aniebeugens proteſtantiſper Sol-

697. 1089. 1225. Berathungen eines Militärfrafgereßbuchs für das 8. deutſche Armeeforp8 , 625. Mufterung des Holftei.

und reine Verfaſſung, 297. 513. 521. 538. Gemeinſchaftliche Uebungen des 10. Armeecorps, 427. 457. 465. 537. 594. 689.

alter und neuer Truppen , 505. Feftungsbau von Raſtatt, 609

daten vor dem Sanctiſſimum betr. , 9. Bereßung der Stelle . eines Generalverwaltungsdirectors für die Armee, 293 Stans

niſden Contingents , 937. Generalbefehl des Generallieutes nants Halfett nach Beendigung der Uebungen des 10. Armeco

budget für 1843 , 625. 681. 787. Ueber den Bau der Feſtung

diſde Berhandlungen über die Rüftungstoften , 347. Militar. Germersheim , 665. Begründung breier Präbenden für Kin-

Hannover wegen der gaſtfreundlichen Aufnahme der Truppen

der von Mitgliedern des Militär-Mar- Joſepbordens, 996. Bes

von Seiten der Einwohner , 1034. Bericht über das Holtei. niide Contingent, 1065.

ſchränkung der Anzahl der Cadetten in den 3nfanterieregis mentern und den Jägerbataillonen , 1002. Grundfteinlegung des Siegestbores , 1009. Die liel'ide Feftungs- und Batteries laffete, 1145. 1177. Bermögenstand des Militär - Wittwenund Waiſenfonds , des Invalidenfonds und des milben Stito tungsfonds , 1154.

Belgien. Die Ecole militaire und deren Beſuch duro den pr. Generalmajor v . Deder, 314. Verhandlungen über das Striegs. budget , 340 , 380. Verordnungen über die Formation der år.

corps , 1033. Danfende Anerkennung Sr. M. des Königs von

Disciplin , eine Anſicht über die , in den deutſchen Armeen, 1200 . Duellweſen. Großbritannien , 481. 714. 756. 801. Preußen, 796. 834 .

( brengerid te .Baden , 1155. 1209. Preußen , 796.897. 905.

Eiſenbanen. Preußen , 194.

Rußland ,621 .

Ertlärung von Seiten der Redaction der Aug. Militárzeitung, 134.

rankfurt, freie Stadt. Vermehrung d. Lintenmilitärs, 82. frankreich. Zuftände in der franzöſiſchen Armee , 33. Bildung einer Armeereſerve, 81. Befeſtigung von Paris , 90. 177. 417. 604. 657. 675. 817. 835. 1026. 1121. 1139. Beſchränkung der Mufiten in den Cavalerieregimentern , 125. Ueber das neue Recrutirungsgeſeß . 137. 145. 441. 449. Beſtand der .

Armee in Algerien , 169. 725. Budget für 1844 , 177. 611 . 1

643. 649. 673. Einführung der neuen Uniformen , 193.773.

mit einem neu erfundenen Feldgeſchüß, 553. Grundſteinlegung zur neuen königl. Seeſchule , 595. Große Danıpffregatte, 596. Feier des Waterloofeftes, 633. 669.

Beſtimmung des Lebens,

alters der fich zu Fähndrichsftellen Meldenden, 677. Ein Duell, 714, 756. Sprengung des Round- Down- felfens, 724. Schieß. übungen der Artiderie , 809. Tödtung eines Offiziers wegen zu ſtarfen Erercierens, 835. Bil wegen Einberufung von 70,000 penfionirten Soldaten , 857. Uebung im Belagerungss krieg bei Chatam , 913. Koſten der Kriegsmacht, 961. Vers

Gefeßesentwurf über Dermehrung der Gendarmen , 193. 316. Fortſchreiten der neuen Karte von Frankreich , 232. Entlaſſung

ftärkung der Reiterregimenter, 1091. Militärpenſionäre, 1146.

des Truppencontingents von 1837 , 232. Einteilung der 21

Hamburg , freie Stadt. Zufaţacte der Hanſeftädte mit Ol

Militärdiviſionen in 85 Unterabtheilungen ,, 240. Drdonnanz über den Stab des Genieweſens , 240. Dislocation der Armee am 1. Januar 1843, 301. Organiſation von 2 Escadronen

denburg über die volljählige bereithaltung des Bundescontins

gents , 210. Umarbeitung der Invalidenkaſſe-Ordnung, 497.

Spahis in Algier, 316. Gegenwärtiger Zuſtand der Pariſer Hannover. Beſtand der Armee, 153. Beränderungen beim Militäravancement, 1180. 323. Feſtand der Militärintendanz, 333. Dieſjährige größere Şeffen seurfürstenthum . Budget der Kriegsverwaltung,

Nationalgarde, 321. Sólechte Qualität des Commißbrodes,

Manövers und Uebungslager 2. , 354. 554. 612. 733. 835 .

71. Gefeßentwurf über die Aushebung der, im Falle einer

843. 995. Einführung derPercuffionsídlöffer, 369. 444. 546.

Mobilmadung zur Ergänzung der Kriegsftärke erforderlichen Pferde , 201. Ständiſche Verhandlungen über den Geſeßent wurf , die Erweiterung des Recrutirungsgereges betr. , 269.

1017. 1082.

Circular des Kriegsminiſters über die ſchriftliche

Thätigkeit der Militärärzte, 416. Verminderung der Armee, 443. 497. 539. 561. 668. 773. 969. 1153. Correſpondenz Nas poleons mit dem General v. la Riboiſſiere, 459. Geſundheits zuſtand der Armee in Afrika, 474. Frier von Napoleon's

388. Desgl. über die Strafe der körperliden Züchtigung, 363. Desgl. über das Militärbudget, 409. 423. 457. 610. 617. 641. 650. Feldmanöver, 977.

lyon , 499. Verſuch mit einem Küſtenmörſer , 490. Einführung einer Uebungoſchule für die Schüßen der Armee, 547. Vers ſuche mit dem Karabiner Delvigne's , 547. Maßbeſtimmun

gen bei Eintbeilung der Necruten zu den verſchiedenen Waffens

ftabs und deſſen Vorſtandes 1, 17. Veränderte Benennung der Feldwebel und Sergeanten , 353. Beſtimmung einer Alters. gränze für die wieder einſtehenden Ercapitulanten , 353. Bee nennung der Infanteriecompagnieen, 353. Ordre über die

ſuppe zurüdgebliebene Knochenſplitter , 547. Garniſonsverän derungen , 554. Abſendung eines Dffiziers nach Tunis zur

Militärperſonen , 83.

in Bezug auf die Organiſation der Militär- Veterinärs , 555.

Thaten des Herzogs von Yumale in Algerien, 561. Geſeks

Branntweingenuſſes , 340. Bildung des Holſtein - Lauenbur giſhen Hundescontingents, 415. 579. Commandirung deſſelben

entwurf über das Grab Napoleon's , 569. Bauder fou rein Syſtem in der Neitſõule von Saumur in Anwendung bringen,

fteins , 585. Maßregeln , betr. die Manöver des 10. Bundeso

Sterbetag , 481. 843. Erbauung einer coloſſalen Caferne 311 Şeffen , Großherzogthum . Neue Benennung des General

beiden Hauptmannsclaſſen , 353. gattungen 547. Todesfälle, herbeigeführtdurch in der Menages Hohenz ollera. Abſchaffung der körperlichen Züộtigung bei

Einübung der dortigen Infanterie, 555. Neue Organiſation Soltein. Generalcommandobefehl über die Verminderungdes

577. lieber die Kriegführung in Afrika , 605 , 685. Einfübs

in däniſcher Sprade, 548. Ueber die Militärverhältniſſe Hole armeecorps , 772.

rung militäriſcher Waſſerheilanſtalten , 692. Siegesbülletins über den Krieg in Algier , 697. Gchaltsverminderung des

Leinwand, walier- und luftdichte, 1136.

Generals Sdneider , 716. Denfſchrift des Friedensvereins zu

lübed, freie Stadt. Deftreidildes Urtheil über die Leiſtungen

London , 756. 3aoi der Invaliden im Invalidenbotel, 756. Berbot der Scheinangriffe der Cavalerie gegen Infanterie,

des Lübeder Contingents bei den Manövern des 10. Bundeso armeecorpo , 1180.

772. Zahl der in der polytechniſchen Scule gebildeten Offis

ziere , 773. Ueber die Militärverpflichtung der Söbne von Ausländern , 785. Topographiſche und militäriſche Arbeiten vom Jahre 1842, 938. 1017.

Mauſoleum des Marſchals

Soult, 1050. Einführung des Geſangunterrichts bei der Garniſon von Paris, 1050. Beftand der Offiziere der Kriegsmarine , 1122. Reſultate des Unterrichts in den Regimentos foulen , 1147. Borgeſchlagene Beränderungen in der Stellbertretung , 1179.

. eniecorps. Felgien , 346. Griechenland. Reduction des Militärs , 490. 593. 604. 858.

Madelodiſchen Reiterregiments, des, Decimirung, 184. Manoeuvre, Ableitung des Wortes, 408. Manövers. Baden , 990. 1042. Deutſcher Bund,! 427. 457. 465. 537. 594. 924. Frankreich , 354. 554. 612.733. 835. 843. 995. Heſſen , Kurfürſtenthum , 977. Deftreid , 883. 924. 954. 985. Preußen , 315. 433. 621. 651.'761.811. 881. 929. 989. Rußland, 892. Sadſen ( Königreich ), 115. 993. Sowe den , 669. 676. 717. Soweiz, 797. Türkei, 682. 890. Würt. tembers , 579. 826. 922. 953. Medienburg. Begnadigung militärpflichtiger, beſertirter Ma. troſen , 595 .

Milde Anftalten.

Payern , 996. 1154. Frankreich . 756. Berdränkung des Militärbugets , 684. Neueſter Beſtand der Preußen , 139. 271. 293. 1225 . Armee, 763. Proviſoriſce Organiſation der Landwehr, 1185. Militärausdrü de , deutſche , 1064. Großbritannien. Neue Anordnungen in den Caſernen , 118. Militärbildungsweſen. Belgien , 314. Dänemark, 1101 . Auszeichnung der Regimenter, welche in China verwendet wors Soweiz , 416. 716. Preußen , 278. 1059. Württemberg , 65. den ſind , 185. Dantvotum für die land- und Seemacht, Nußland , 414. Eins Beſtebende 209. , beſtanden China mit Kampf dem welche ridtung hinſichtlid der ärztlichen Unterſuchung der Necruten, Militärſtrafgefeßgebung. Belgien, 1153. 1227. Deutſcher 1

1

221. Reduction des landbeersø , 239. Anregung der Frage, ob der Herzog von Wellington feine Stelle im Cabinet beibebalten köune , da er bas Obercommando der Armee übernommen babe , 271 . Beſtand der Armee , 272. 550. 961. Berbands lungen im Unterhaus über das Militärbunget, 299. Perſonals beſtand der flotte , 316. Errichtung von Sparfaſen für Unter-

offiziere und Soldaten , 388. Berathung der Frage über HerabTeßung der Dienſtzeit, 434. Strafe der Ausſtoßung aus dem anglo - indiſchen Militärdienſte, 440.

Probiruni eins ri

Bund, 628.

Modena. Berſub init Birago'lchen Brüden , 1147.

aſſau . Abänderung des Conſcriptionsgereges , 194. Militär . budget für 1843 , 889. Niederlande. Beſtand des Bundescontingents für luremburg und Limburg , 305. 892. Beſtimmung über Unzahl und Bea förderung der Seeoffiziere , 363. Vergleichung des böberen Perſonals der Armee von 1783 mit dem von 1843, 417. Ber.

baften Mörfers , 451. Geſellſdaft zur Unterdrüdung des Duells,

handlungen über das Kriegsbudget in den Generalſtaat , 414 .

481. S01 . Berſuche mit Percuſſionshohlfugeln, 545. Verſuche

1 137. Beſtimmungen über die Avancementsverbättnive der

Difiziere , 604. Neu erfundenes Gewehr , 677. Vermindes rung der Militärausgaben , 891. Verminderung der Armee, 1052. 1153. Rentenverſicherungsanſtalt für die mit Penſion

oder Gratification ausſcheidenden Unteroffiziere , 1097. Soldetat des zum deutſchen Bunde gehörenden Limburger Contingents , 1100. Beſtand der Gendarmerie , 1105.

645. 691. 1057. Feier des 18. Juni zu Erfurt , 609. Beftim mungen über den Eintritt der einjährigen Freiwilligen , 668. Empfang einer Deputation des ruſſ. Regiments, deſſen 3n haber der König iſt , 684. Ueber törperliche Züchtigung 713.. Cabinetsordre beim Code Sr. K. $. des Pr. Auguſt,,731 Neue Sqwimmlehrmethode , 740. Künftige Wahl der Regio ments- und Bataillonsärzte aus den Civilärzten , 740. Ben I

ſtimmungen über den Anzug der Offiziere des Gardecorps, 745 .

ctobertage, hiſtoriſce ,. 1062. Einführung

Untóunlichkeit einer Reduction des flebenden Heeres, 746, 1084. Ueber Erregung der fremden Commandowörter durch deutſche, 754. Ueber eine , angeblich in Holland gemachte Erfindung,

des Birago’ſden Brückenſyſtems, 185. 419. Bevorſtehende Herabſeßung der Dienſtzeit, 231. 264. 348. 334. 419. 474.

jährigen Beſtevens eines ſebſtändigen Deutſdlands , 755. Stif,

Deftreich . Erweiterte Fabrikation des zur Percuſſionszündung

erforderl. Materials , 82. Verordnung des Hofiriegsraths über die Permögensverhältniſſe der Soldaten , 153.

578. 823. 883. Umänderung des Offizierspenſionsſyſtems, 232. Fortgang der Percuſſionirung der Gewebre, 280. 459. 825. Conſtruction der eiſernen Bettgeſtele, 333. Jubelfeier des Erzherzogs Karl als Großkreuz des Marien - Tberefienordens, 362. 377. 385. 394. Enthüllung des Denkmals für die in Bers

theidigung des Landes gefallenen Tyroler, 508. Berlangen der Civilbehörden in Ungarn , daß die Militärbehörden in ungariſder Sprache mit ihnen correſpondiren ſollen, 524. Etat der Armee, 529. Der ungariſche Reichstag will das im Dienſt

befindliche Militär der bürgerlichen Gerictobarkeit unterwerfen, 852. Manövers, 883. 924. 954. 985. Verfügung wegen der Capitulanten , 1083 . Oldenburg. Berzichtleiſtung auf Branntwein von Seiten der

Truppen während der Uebungen des 10. Armeecorps, 644. Orden und Ehrenzeid en , militäriſde. Großbritannien, 185. Rußlaud, 333. Sardinien, 773 .

in 1 Minute neunnal zu ſchießen , 754. Feier des tauſende tungsfeier des medicinifd - chirurgiſchen Friedrich Wilhelin - 3116 ftituts , 761. Verſuche mit den Wahrendorf'iden Geldüşen,

769. Ausſeßung von Landwehrübungen , 780.939. Bevors Rebende Veränderungen in der Artillerie , 793. Neue Range liſte der Armee , 795. Neues Dienſtreglement für die Infan terie , 796. Beſtimmungen über Duelle und Ehrengerichte, 796. 834. 897. 905. Verordnung über das Tragen der Bärte, 801. Introitus des Prinzer Adalbert an die Artillerieinſpectionen ,

825. Probeſhießen der Gardeartillerie , 841. Brochüre über die Cavalerieangriffe in Friedrichs's und Napoleon's Sdlachs ten , 860. Ernennung eines Artilleriroffiziers zum Flügeladju . dauten , 865. lebung der Gardepioniere , 910. Bewaffnung

und Kleidung der Generale, 939. Beſtimmung über die Como mandirung von Offizieren zu andern Waffengattungen, 946. Neues Jufanterie-Ererzierregtement, 954. Parade des 1. Gardes regiments , 996. Uenderung des Avancementsſyſtems der Offic ziere, 1041. 1113. Ueber die Anrede der Landwehrmänner, 1051. 1073.

ercufiionsgewehre. Frankreich , 369. 444. 546. 1017, . 1082.

Deftreid , 280. 459. 825. Soweiz , 707. 771 .

gedieut haben , 1089. Einführung des Sergeantentitels bei

Polen , 1. Rußland. Preußen . Neue Uniformirung der Armee , 9. 71. 302. 465 . 667. 834. 1100. 1145. 1218.

Feier des Jahrestags der Solacht von Leipzig,

1031. Zahl der Juden , welde von 1813 1815 in der Armee

Cabinetsordre über die Ges

der Infanterie und Cavalerie , 1121. Beſtrafte Betrügerei bei

der Conſcription , 1154. Errichtung einer katholiſden Militär firchengemeinde zu Münſter, 1180. Befeftigingen bçi Lögen,

ſchäftsführung der Auditeure , 35. Ausbildung türkiſcher Offi.

1187. Zuſtand der Ameepferde, 1188. Beſtrafung des Meins

ziere , 73.

eids , 1196.

Es ift den Juten erlaubt worden , im Gardecorps

Verein zur Unterſtüßung vou landwehrmännern,

1225.

zu dienen , 108. Erweiterung des königl. Invalidenbauſes zu Berlin , 139. 293. Eriaß des Kriegsminiſters über die ſchrift

1

fteleriſche Thätigkeit der Offiziere , 148. Cabinetsordre, das

lußland. Militärpflichtigkeit der Juden in Polen , 1. 81 .

Sæuidenweſen penfionirter Militärs betr ., 153. Berſude über den Transport von Cavalerie auf Eiſenbahnen, 194. Cabinetss

131. 286legun . os 79. 1074. Bevorſtebende Veränderungen imi Verpf der Armee , 25, 170. Bericht über die Speis

ordre über die Gradabzeichen der Militärärzte, 210. Reſultat

terung des Kriegeſchiffes „ Jugermanland “, 89. Neue Nád .

der Remontemärkte in Regierungébezirk Sönigsberg von 1836 bis 1842 , 239. Sewilligung des etatsmäßigen Gehalts für die vierten Stabsoffiziere der Artillerie , 254. Verein zur Unters Müßung Hülfsbedürftiger Avancirten bei der 1. Artilleriebrigade, 271. Bevorſtehende Veränderungen bezüglich der Cadettens anſtalten und Diviſionsichuleni , 278. 1089. Bermehrung der Büchſenſdüşen, 279. Creirung von Bicefeldwebeln und Wices wadimeiſtern bei der Landwehr, 279. Verſuche mit der Mes thode der Pferdedreſſur von Baucher , 307. Die dieſjährigen Uebungen der Armee , 315. 433. 621. 651. 761. 811. 819.881.

richten über die ruſſiſche Armee, 261. 267.

929. 999. Verbot jeber tvätlichen Mißhandlung der Unter gebenen , 323. Controlirung der gebeimen Fonds bei den Corps, 321. Anſtellung der Invaliden im Civildienſte , 331 . 1069. . Verleihung von Fahnen und Standarten an die lande

webr, 332. Cabinetsordre überdie Ergänzung und Uebung der Gardelanowebr, 332. Uebertragung des Commandos über zuſammengeſetzte Truppenabteilungen an Artillerieftabsoffiziere , 333. Anträge der Stände der Provinz Preußen über weitere Uusdehnung der Wehrbarmadung aller waffenfäbigen Ein-

Regulirung der

Ordenspenfionen , 333. Verwaltung der adeligen Militärlehrs anſaiten , 414. Eidcéleitung der neut eintretenden Soldaten,

418. Beſtrafung der Portdepuf-Unteroffiziere, 418. Degrada: tion eines Generals zum Gemeinen , 445. Verleihung von

Fahnen an das orenburgiide Roſadencorps, 452. Gerüchte über ubmaffung des Prügelſyftems, 465. Verwendung des Militärs beim Bau der Eiſenbahnen , 621. Abgabe der Gea wohnbeitsbiebe an’s Militär , 757. Recrutenauoiebung, 796 .

Einberufung der Beurlaubten , 811. 892. lager der Garden bei Krasnoje - Selo , 892. Weber die Strafe der Degradation, 1106. Rußlands inucre Communicationen, 1193. 1201 .

achien , Königreich. Kriegsübungen im vorigen Jahre, 115. Einführung von Helmen bei der reitenden Artillerie, 116 . Einführung von Vicecorporalen fait der Befreiten , 116. Siäns

diſche Beryandlungen . 993.das Militärbudget, 777, 865. Diess arbitübungen über jābrige

wobner, 381. Discusſion über die Beſtrafung derjenigen , die Sadien -Weimar. Bildung einer höchfien Behörde für die Militärangelegenbeton , 18. Serbrübungen , 969. bei Ansvruch eines Kriegs in fremden Kriegsdienftei ſtehen und die Waffen gegon on König tragen , 395. Birchow'ſdos Atelier des noucr: Waffenröcke 2c ., 427.

Sorboi

Credits

Sardinien lieber die militäriſden Berhältniſſe dieſes Landes, 161. Beſtand des Can beeres , 1129.

gebens au Subaliernoffizieri, 458. Vervollſtändişung der Feftun- Schweden und Norwegen. Gerordnung über den Vorrath an Schießpulver, welcher zu jeder Zeit im ganzen Land vor sen , 473. Fübrung der Landwehr durch ihre eigenen Diiziere, 189. Manöver der Berliner Garniſon , 507 Biloung milis banden feiu foll , 149. Petition wegen Abidaſſung der , bes táriíder Begräbnisvereine , 530. Nugen der Naturalien -Vors

rathsmagazine, 539. Reue Suftruction über die Behandlung und Ausbildung der einjährigen freiwilligen , 362. Manöver bri Stetiin , 595. Befeſtigungsarbeiten zi1 Königsberg , 603.

züglich ber Unſtellung vun Negimenišķirurgen beſtehenden Mis. bräuche , 222. Hobungslager bri Siodboim , 669. 670. 717.

Soweiz. Bunid ivegen dufnahme der Beid reibung der jøwei. acriſoen Feirdartillerie in das Jacobiſche Werk über die euroa

paiſden Feldartillerieen , 279. Militärſchule in Thun , 416.716.

Hauptverfammlung eines junteroffiziervereind, 475. Berſamm lung des ſchweizeriſchen Offiziervereins zu Glarus , 570. In • ſpectionen der Contingente , 690. Percuffionirung der Gewehre, 707. 771. Aufbewahrung des Kriegsmaterials , 716. Gerücht von Abdankung der Schweizerregimenter in päpſtlichen Dienſten,

725. Verbandlungen der Tagfaßung über das Militärfleidungs reglement, 737. 796. Neu erfundenes Gewehr von Jardinier,

Das eidgenöſſiſche Uebnngslager von 1844, 797. Ein eidgen. Generalſtabsoffizier wohnt als Volontair den Feldzügen in Algerien bei , 802. Spanien. Neue Organiſation des Corps der Reichscarabineros, 17. Desgleichen des Ingenieurcorps, 71. Effectivbeſtand, Sold und Montirungsetat der Armee, 313. Berpflegung des ſpani 772.

Ueber Verbeſſerungen im deutſchen Eiſenbahnweſen ; aus einem hobes ren Geſichtspuncte betrachtet, 580. 587. 596. Die bewaffnete Macht des Kirchenſtaates, 605.

Ueber die Militärmacht der Engländer in Indien , 612. Befehl und Ausführung 622. 625. Vergleichung des Militäraufwandes der deutſchen Staaten , 628. 633.

Die preußiſche Militärorganiſation und das franzöſiſche Reſerves fyftem , 669. Ueber Kriegsübungen im Frieden und einige darauf Bezug habende Vorſchläge, 677. 685. 693. Meinhaltung der Luft in Caſernen , 698 . Ueber das Feuer der Infanterie , 709. Ueber die ältere und neuere Ererciermethode , 717.

Der Adel im preußiſchen Heere , 725, 733. 741. 748. Ueber die militäriſche Wichtigkeit der Eiſenbahnen , 757. Die Germersheimer Feftungslaffete , 764.

idhen Soldaten , 576. ambour, der kleine, 296.

Türkei. Bildung verſchiedener Uebungslager , 682. Project zu einem neuen Militärſyſtem , 802. 833. 987. Artilleriemanöver, 890. Herabſeßung der Dienſtzeit der Soldaten , 961. Neue Drganiſation des Kriegsrathes , 1010.

Militäriſche Orden und Ehrenzeichen des Königreichs Sardinien . 773. Die militäriſche Kameradſdaft, 803. 812.

Ueber den theoretiſchen Unterricht des Soldaten in den Campag nieen , 819.

Einige Bemerkungen , bervorgerufen durd die vom Herrn Oberften !

ürttemberg. Vorſchrift zur Bildung von Offizierszöglingen

V. Bonin erfolgte Recenſion des Werkes : „ Die v. Rohr'íme I

in den Regimentern, 65. Gefeßesentwurf über die Verpflichtung Ausbildungsmethode der Infanterie , vom Hauptmann Zimmer mann " , 826 . zum Kriegšdienft, 105. 113. 121. 217. 225. 233. 241. 249. 257. . Ueber die Land- und Seemacht des ruſſiſchen Kaiſerreichs , 836 . 265, 273. 281. 289. 329, 337. 596. Herbſtmanöver, 579. 826 843. 852. 861. 866. 873. 884. 893. 922. 953. Verordnung über das Heirathen der Unteroffiziere und Soldaten , 683. Üebungen des Pionniercorps , 1010. Beſcheidene artilleriſtiſche Anfrage, 878. Die militäriſche Frage bei den Eiſenbahnen , 914. Graf Daru und ein Norddeutſcher über die militäriſche Wichtigkeit der Eiſenbahnen, 932. Die großen Cavaleriemanöver bei Berlin im Herbſt 1843 , 939.

Verzeichniſ der Auffäße. Die Königl. Niederländiſche Armee (leger) , 2. 9. 18. 25. 35. 41 . 49. 57. 73. 83 .

947. 955. 962. 969. 980.

Antwort auf die „ Beſcheidene artilleriſtiſche Anfrage" in Nr. 110 der Allg . Mil. 3., 997. Wild's Büchſe als Kriegs - und Jagdwaffe , 1002.

Zuſammenkünfte der deutſchen Offiziere, 55.

Das däniſche Militärſyſten , 1005.

Einiges über Anſchlags- und Conſtructionsfehler des Infanterie gewebrs , 71 . Noch ein Wort über die neuen Waffenröde, 97.

Verſuche, welche die großherzogl. heſſiſche Artillerie mit dem Sechs pfünder zur Vergleichung der Wirkung von ' und '/, kugel (dwerer Ladung in den Jahren 1838 und 1839 angeftelt hat,

Und noch einmal ordinärer Schritt , 125.

Ueber die Generale aus Napoleon's Kriegerſchule, 139. Ideen und Betrachtungen über Soldatenbekleidung und Ausrüſtung, 149. 154.

Die Uniform , 179. 186. 194.

Belagerungsübungen in Glogau im Jahre 1842 , 203. 211.

1011. 1017. 1027 .

Die ſüddeutſchen Bundesfeftungen und Eiſenbahnen , 1022.

Das Uebungslager des 10. Bundes = Armeecorps bei Lüneburg, 1035 .

Einige Worte über die Uniformsveränderung der königl. preußiſden Armee und über Kriegsübungen , 1075.

Der Adel im preuß. Heere , 222.

Die Pulverkraft kein Dampfrival , 1085.

Des Generals Bugeaud Anſichten über den Dienſt der Vorpoſten und der Recogniscirungen in Afrika . Als Inſtruction für die franzöfiſche Armee unter ſeinen Befehlen , 245. 254. Neue Schußwaffe, 294.

Einiges über Schießübungen , 1091 . Ueber die Militärſchulen in Dänemart I, 1101 .

Von der Anwendung der 5 '/ zölligen Artilleriegeſchoſſe, 309. 316.

Die königliche Militärſchule (Real Collegio militar ) zu Liffabon, 1139 .

Ueber den Partheigängerkrieg , 1161. 1169. 1181. 1188. 1196.

Das Bataille - oder Rottenfeuer, 325. 334. 1203. 1214 .

Ueber Duele 1233.

Das Militärſtrafgeſezbuch für das Königreich Hannover vom Jahre

Einige Bemerkungen über Hrn . Baucher als Reiter , ſowie über ſeine gerittenen Pferde , 1241 .

1841, 341. 348. 355. 364. 369. 459. 465. 475. 482. 548. 555 . 563. 571 .

Scenen aus dem Tíberkeſſenkriege , 1235.

Die neue Infanteriecaſerne zu Braunſchweig , 358. 367. 1

Ueber neuere Wallaffeten , 382. 389. 395.

Bemerkungen in Betreff des Auffaßes : „ Ueber die Eintheilung des Bataillons lin 8 Compagnieen 17

20.

Nr. 131 der Augem .

Mil. 3. von 1842 , 401 .

Noch Einiges über die neuentdedte oder wiederaufgefundene Sous waffe , Pilima“, 420. Ueber den Einfluß, welchen die Anbringung des Zündlochs an ver

Verzeichniſ der angezeigten Schriften. Altier , gymnaſtiſche Uebungen, zur gründlichen und träftigen Ause bildung der Truppen aller Waffen , 200.

ſchiedenen Stellen beim kleinen Feuergewehr äußert , 435. 445.

Baucher , v. , Methode der Reitkunft, 421. 428.

452.

Bülow v. Denne'w iß in den Feldzügen von 1813 und 1814 , von einem preuß. Offizier , 781. 788. 797. 990. 1131. Beiträge zur Geſchichte des Jahres 1813 , 1108. 1116.

Einiges über Friedenømanöver , mit beſonderer Bezugnahme auf Infanterie , 491. 498.

1

1123 .

Blid in die Vergangenheit über Entſtehung und Heranbildung des Bellange , die Soldaten der franzöſiſchen Republik und des Kaiſer miltärärztlichen Standes , 494. reichs , 1219. Ueber die v. Rohr'ſche Methode, und die Ausbildung und Kriegs tüchtigkeit des 'Infanteriſten im Allgemeinen und Befonderen, 516. Deder, v. , die Shrapnels. Einridtung und Theorie dieſes Ok 524. 530. 539.

idoſies 2., 131 .

1

Dienſtag ,

N. 1 .

Januar 1843. thone that women 065 W

150 MM

na :50 120

zun innad , 91 239 GEGHITOUT

ན་

11

.

1992

1.703 a

& ( 194 *120119 9109

1 Polo

Dundy SK7fy12 113 11 31

) pituido 1170120

Allgemeine Militár - Zeitung. .

Großbritannien.

Stammrollen über die canionpflidtige judiſde Bevóls Am 10. December 1842 Morgens. furz vor 9 Uhr ferung deß Rdnigreichs Polen befoblen und angeordnet ftarb auf ſeinem landſiße Hardwide . Grange , bei worden , daß alle polniſchen Suden vom 12. bis zum Shrewsbury, Rowland Lord Hill , Baron von Almaren zurücgelegten: 25. Pebenejabre zur. Ubleijlung der Mis

und Hawfione, geboren am 11. Auguit 1772. Er war

listrpflidt anzuzieben ſind . Diejenigen unter ihnen,

General in der Armee , Oberſt der Königlichen blauen

weldie Gefingnißitrafen erduldet haben , rollen som

Reitergarde und Gouverneur von Plymoutb . Seine 12, bis zum 35, Lebensjahre cantonpflichtig sein. Dom Pairs wurde verdantre er ſeinen ausgezeichneten Dienſten 12. bis zum zurückgelegten 18. lebensjahre wird die im Feld, und im Jabr 1828 ward er zum Generaliliis Tauglidifcut jur ubleitung der Mitarårpflidit blog durd mus der Brittiſden Pandbeere ernannt , welches bebe

die Geſundbeit und den Mangel folder Gebreden bes

Amt er bio por ema einem balben Jabr befleidere, wo ſtimmt, welche die Ableiſtung der Militärpflicht unmögs er. wegen zunehmender Gebrechlict feit daſſelbe in die

Hande des Herzogo von Wellington übergab.

.

lid maden .

Im tract.

Andere Nicejidiren fommen midt in Bes

Vom 18. bis zum 25. Lebensjabr ſollen nådiſt

am Eingange der Stadt Sbremsbury ibin eine Ehren

der Geſundheit des Cantonpflidrigen auch noch andere in den allgemeinen Geſchen ergangene Beſtimmungen

ráule , welche die Iníorift fragt : „ Civi suo Rolando Domino Baroni Hill etc. populares ejus ex agro atque municipio Salopiensi columnam hancce eum statua p. c. ls in re militari quemadmodum se gesserit testes sint Lusitania, Hispania, Galliae Narbonensis ac Belgica, Arturius et quidem hostium exercitus. In den Schlad : ten und Gefechten von Roleia , Bimiera, Gorunna , Ta.

bei Berribeilung der Dienſtlauglichkeit berücflichtigt werden . Falls' licb Juden über ihr Lebensalier durch gerekliche Geburterdeine nicht augmeiſen fónnen , fo ſind die Militárerſabcommiſſionen angewieſen , deren Lebensalter ,nach muthmaAlicher Smågung feſtzuſeßen. Ridſidilid bürgerlicher Verbåleniſſe rolu nur eine Bes freiung der von der Obrigfeit förmiich angeitellten Rab,

lavera, Buraco, Arroyo de Molino, almarez, Vitoria,

biner, nidt aber ibrer Kinder vom Militardienſt ſtatts

$. 1814 erridieten die Bewobner der Grafichaft Salop

finden. Die Dauer der Dienſtzeit beträgt übrigens an den Pyrenäen , von Nivelle, Nive, Hillere, Ortbege finden, Aire , Tarbes , Toulouſe und Waterloo war er nicht 10 Jahre. Dieſe Verordnung tritt vom 13. December nur anweſend , ſondern trug weſentlich zu deren Ent. d. 3. in Kraft. fideidung bei. Im Heere hatte er den Namell in der Soldatenfreund. Wegen ſeiner unpartbeiiſchen Ver. waltung des Obercommando's ward er im Jabr 1835

Die ſtreid .

Wien , 13. December 1842. Der General Fürſt Karl von Liechtenſtein iſt von Sr. Maj. dem Kaiſer

Offentlid im Parlament belobt, wiewobl Whigieitungen zum Hoffriegørarbernannt worden. ibm mand mal porwarfen , er lafie fich zu ſebr von

torytiſchen und Damen s Einflüſſen beſtimmen .

Im

Privatleben und als und Gutøberr genoß ford Hill. Die den Die stidniglich Niederländiſdie Armee (leger). Ruf eine reoliden ebelgeſinnten Mannee Volgens het gevoelen van een onzer

Siegesnad richten aus Aſien batten die lebten Lage des

Correspondenten was het leger op den 8sten

alten Soldaten erbeitert .

October met 25 len hondert irr waarde ge de Militaire spectator stegen.“ *)

RUB I am d .

Von der ruſſiſchen Grånze, 4. December 1842. Auf den Vortrag des Fürſten Stattbaltere bat der Kaio Ter bon Rugland befoblen , daß die Juden in Polen , anderen Religionsgenoffen gleich , ibre Militárpflicht

( Novbr. 1840 ).

Mit dem Regierungsantritt König Wilhelm des 3weiten begann für die Niederländiſche Armee eine .1.1

.) „ Made der innigen Ørczenónreinuna' eines unſerer Gorreipondenten wäre die Armee mit dem 8. October (pem Tage des Regierungs 11

perſónlid abzuleiſten baben , und daß das von denſelben bisher entrichtete Recrutengeld aufboren ſolle . In Uus.

führung dieſer Berordnung iſt die Anlegung genauer

wedyrels ) um 25 Procent im Berthe geſtiegen ."

Der Militaire spectator' im Novembeë' 1840.

3

neue Aera. Sie betrat auf das Entſchiedenſte die Babn

Bundesheer beſtimmt, doch nodo in cben To inniger Bere

des Foriſdritte und gewann ſeitdem in demſelben Maße bindung mit dem Niederländifchen Heere, wie das Hero an innerem Werthe, als ſie durch die vorangegangené goglbum Timburg mit dem Königreid der Niederlande Reduction an numeriſtem Umfange verloren 'balte. Dem Auslande wurde von dem, wae lid im laufe vost

in vollig provinziellem Zuſammenbange ftebt. Die Pandmade in Europa beftebt wiederum aus

zwei Jabren bier Rubmengmeribes begab , nur wenig zwei weſentlid von einander verſchiedenen Cheilen : befannt; theils weil die Niederländiſdie Sprache außero A.Aus der eigentlichen Armee (het leger ), B. Aus balb ibrer Pandesgrånzen felten verſtanden wird und der fandmebr ( de schutterij ). Nur die erſtere, die daber Mittbeilungen von dortber, beſonders militariſte , Armre, rol bier zur nåberen Betradiung fommen, von der nicht weit dringen , tbeits aber and ., weil gerade in schutterij aber nur ſo viel berichtet werden , als nötbig dieſen lebten zwei Sabren es der intereſſanten Erſcheis iſt, um den Umfang dieſes ådt nationalen Webrinſtituto ,

nungenam politiſchen und militárifdien Horizont Eus ſeineBedeutung für das fand und ſeineBeziehungen ropa's ſo viele gab , daß eine davon leicht durd die zur Armee fennen zu lernen. andere in den Hintergrund gedrångt werden fonnie.

Móge daber die gegenwärtige Darſtellung dazu dienen , über die gedadite Armee ſo viel Pidt zu verbreiten, als

zu einer mehr wie oberflächlichen Stunde derſelben ge. bort; möge dann aber audi aus dieſer Runde der

A. Die eigentlide Armee.

1. Formation und Beſtandtbeile der Armee. Bis zum Jabr 1830 batte dieſelbe in derjenigen For.

beſtanden , welche ihr, nach Vereinigung der Niederländiſchen Armes diejenige Achtung und Aner: mation Alleniederländiſchen mit den Belgiſchen Provinzen zu tennung erwadfen , die ſie in der Zbat in mebr a18 .

bisber oft nur gezolltein Maße verdient. Es iſt dieſe Darſtellung die Frudt eigener , unter den anges nebmiten und günſtigiten Berbåltnilien ges wonnener undauung, und zugleich das Ergebniß genaueſter B.fanni daft mit allen denjenigen Verords

einein Königreid , von König Wilbelm dem Erften ges geben worden war. Sie zählte zu jener Zeit : a) an Elisentruppen : 2 Bataidone Grenadiere und 2 Ba . taillone Jager ; b ) an linieninfanterie : 18 Regi. menter (Damals Afdelingen. (Abibeirangen) genannt) ;

nungen und Beſtimmungen, welche der in Rede febene c) an Cavalerie: 9 Regimenter * ) und zwar : 4 Tå. den Armee ihre neue, vorteilhaftere Geſtaltung gaben . raffier., 2 Dragonero, 2 Huſaren , und i fanzierregis Für die Details , welde nordwendig da geliefert ment ; d) an artillerie: 4 Bataillone Felds , 6 Bas taillone Feſtunge , 1 Gorps reitender Artillerie, 1 Ba. reßung richtige Erfenniniß möglich ſcien , wurden die taillon Artillerie- Transport Train , 1 divisie Pontonniers .

werden mußten, wo nur durch gründliche Auseinanders zuderia Figiten Quellen benust, von denen nur die ges

und einige Duvrierabibeilungen ; e) an Genietruppen :

drudien bier genannt werden mögen : 1 ) Naam -en

2 Bataillone Mineur , Sappeure.

ranglijst der officieren van liet koninklijke leger der

218 in Folge des Septemberaufſtandes 1830 die

Nederlanden pro 1812. 2 ) Handleiding tot de kennis

Belgifden Provinzen fich der Drauifden Herrſchaft ento

der Militaire administratie voor de kadetten van alle

zogen und zu einem eigenen Königreich fico conſtituirten ,

wapenen. Breda 1812. 3) Reglement voor de konink . Poſten fich auch die Belgiſchen Elemente aus dem Nieder. lijke Militaire Akademie te Breda. Breda 1841. 4) Al- indiſchen Armceverbande und verminderten den leßte. manak der k. Mil . Akademie.

Breda 1838. 5 ) de

ren dadurch fait um die Haffte ſeines Beſtandes. Ein

Militaire spectator, tijdschrift voor het nederlandsche zelne Regimenter , die , mit Außnahme der Offiziere, Jeger. 1810. 1811. 1842. 6 ) Crimineel wetboek ( Ges

ganz oder größtentheils aus Belgiern beſtanden , und

rebbutt) voor het krijgsvolk te lande. 7 ) G. A. Ja- in den Südprovingen garniſonirien , loften ſido ganz ocbi, Beldreibung des Materials und der Ausrüſtung auf, andere, die mebr gemiſcht zuſainmengelebt waren, der Niederländiſchen Feldansiderie. Mit Erläuterungen febrten To ichnach in die alten Tande zurůd, daß fie und Ergänzungen werieben von einem Niederl, Artillerier fait von Neuem organiſirt werden mußten . Zur erſten

offizier." 8 ) Die Dient. und Erercirreglemente aller die Kategorie, zu denen, welche ſichganz aufloſten, geborte: 1. , 3. , 4., 6. , 11. , 15. und 16. Afdeling Infanterie, Waffen ; ul . m.

Je måchtiger der Stoff, um ſo ſchwieriger war es, die 2. Afdeling Cúraffiere und die 8. Afdeling Huſaren, denſelben in die engen Soranten einer Zeitſchrift zu das 2. und 4. Bataillon Felds, das 1., 2. und 5. Bai

zwingen; - getang ſeine Bewältigung widi úberal, caillon Feftungsartillerie und circa i Compagnie reio tender Artillerie,

jo bat der Autor um ſo dringendere Veranlaſſung , an

die Nadh ſidot des geebrten leſers zu appellireita

Aus den übrig gebliebenen Regimentern und Corps bildete ſidder gegen wårtige Armeebeſtand wie folgt : 2 Elitenregimenter Infanterie ( Grenadier und

Die Streitträfte des Königreiche der Niederlande Jager) à 2 Bataiüone = 4 Bataillone, 10 finieninfan .

serfallen in folgende drei Hauptbeſtandteile : 1. Die ferieregimenter à 3 Felds und 1 Reſervebataillon = 40 Pandmacht in Europa, it. Die Pandmacht in

Bataillone, 1 Garnijonbataillon , 1 Allgemeines Depot

„ Nederlandsch Indien " ( Dit- und Weſtindien ), Hl. Die

Flotte. Als einen IV. Beſtandtheit wird man das

*) Ein gebntes Regiment , das Bufarenregiment Nr. 7 war nacho

türzlid formirte,,limburgiſdeBundes contingent

Indien detachirt und wurde ſpåterhin der Indiſchen Urmee färmas

anſeben dürfen, da daſſelbe , obſchon für das Deutſche

lich überwieſen .

6

5

=

2 ' ), Bataillone *) , zuſammen : 47' /, Batail .

2) Cavalerie : a) Commandoftab der Waffe :

lone Infanterie ; ferner : 2 rowere, 2 leidote Dras 1 Generalinſpecteur , S. & . H. der Prinz Alexander,

goner , 2 fancierregimenter , à 4 Escadronen = 24 zweiter Sobn s. M. des Königs (in Suelle des nido e. &# cadronen Savalerie; ſodann : 1 Artillerieſtab, ernannten Sbefe der Waffe, welder ein Generallieut 3 Fußartillerieregimenter mit 8 feldbatterieen à 8 nant rein roa ) mit ſeinem Stabsperſonal , nämlid : Seidúben , 33 Feſtunge, und 2 Traincompag . 1 Kapitein som Generalſtab als „ Chef van den staf 1

nieen , 1 Regiment reitende Artillerie mit 7 Reit ,

und i Majoor als perſónlider Adjutant. - b ) Bris .

batterieen à 8 Geldůßen , 1 Pontonntercorps und gadecommando's : Die 6 Cavalerieregimenter ſind 1 Arrilerie:Handwerføcompagnie, endlid das Ingenieurs unter 2 Brigadecommando's versbeilt , und zwar ro, corps und i Bataillon Mineur. Sappeure.

daß die beiden dyweren Dragonerregimenter und das

Hierzu find als nidtregimentirte Kategorieen 1. L'ancierregiment die 1., die beiden leichten Dragoner, nod zu rechnen : 1 ) Der Ärmeeſtab ( de staf van het regimenter und das 2. Pancierregiment die 2. Brigade leger) , 2) Das Kriegsdepartement ( Departement van

bilden .

Ein

avalerie brigade. Command oftab

oorlog ), 3) Die militariſche Umgebung des Ridnige beftebt aus : 1 Generalmajor oder Oberft ( Kolonel) (Militaire huis des Konings ) , 4 ) Das Corp8 der Adjutanten , 5) Der Generalſtab (Generale- staf ), .

als Brigade-kommandant, 1 Kapitein des Generalitabes als , Chef van den staf " , 1 Rittmeiſter (Ritmeester )

) Die Provinziate und Plabcommandanten und Plabs oder Lieutenant 6majore als Adjutant des Brigadecommandans Die Stabsquartiere der beiden Brigaden Kind ( Provinciale en plaatselijke kommandanten en ten .

plaats-majoors), 7) Das Perſonal der Militaire admi- zu Haarlem ( 1.) und, s’llertogen Bosch . ( 2.). nistratie , 8 ) Das Perſonal für den cſundbeitsdienſt

3) artillerie : a) Commandoft ab der Waffe :

( Geneeskundige dienst), 9) Das Militárjuſtizperſonal. Die Obefortelle der Artillerie iſt , feit S., S. H. der Prinz Friedrich dieſelbe niedergelegt bat nod nids 1

II. Armee . Eintbeilu yg. Ein gemeinſamer Verband für Truppen verſchiedener

wieder bereßt worden, daber noch onvervuld.“ Etalo ,

måßig gebůbrt ſie einem Generallieutenant, deffen Stab

(Kapitein der Artillerie) i Ebef und 1 Adjutanten Diviſionsverband, and Waffen , wie z. B. der Preußiſche b ) Commando's für das Perſonal nidi ; beteben ſoll. - ) beſtebr bei der Niederlånbilden Armee im Frieden nicht wobl aber ſind die einzelnen Waffen reip. in Diviſioo und für das Material: Die Artillerieregimenter mit nen, Brigaden und Inſpectionen eingrtbeilt und belon . deren befs untergeben, und zwar in folgender Weiſe : 1) Infanterie : a ) Gommandoftab der Baffe : 1 Generalinſpecteur, S. K. H. Der Prinz von Oranien,

ibrem Feldmaterial , deßgleichen der Train und das Pontonniercorps ſteben unter dem Kommandant van het personeel der Artillerie", einem Generalmajor, dem 1 lieutenant derArtillerie als Adjutant beigegeben

Sobu S. M. alteſter Sohn m. des Königs, (in Stelle des nidi iſt. – Das Artilleriematerial in den Feſtungen daha der

ernannten Svefs der Waffe , welcher ein General der gegen , die Geſchåggießerei in s'Gravenhage , die Artil. Infanterie ſein ſoll) mit ſeinem Stabøperſonal , nim : Seriewerfiiarren zu Delft, die Utrilleriebandwerker.Com . lid : 1 Oberlilieutenant ( Luitenant kolonel) vom Ge . pagnie daſelbſt, ſo wie die 3 Artilleriedirectionen , unter neralſtabe als „ Chef van den staf* und 1 Majoor als

welde die erſten Piage des Königreichs in artilleriſtie

Diviſions- und Bris Bri . perſónlider Adjutant. - bb)) Diviſions-

fcher Beziebung getbeilt ſind, ſteben unter dem Kom mandant van hetmaterieel der Artillerie", dem zugleide

ga decommando's : Die 12 Infanterieregimenter der

über alle Handwaffen in der Armer Ärmee ſind in 3 Diviſtonen und 6 Brigaden getbeile, auch die Inſpection Pulverfabriken übertragen iſt. Derſelbe deren Ståbe wie folgt guſammengeſeßt ſind : Divis

und über die

ſions ſtab: 1 Generallieutenant ( Luitenant generaal) iſt ebenfalls Generalmajor und bat" 1 lieutenant der als ,, divisie -kommandant" ; 1 Oberſtlieutenant (Luitenant Artillerie zum Adjutanten , Beide Commando's baber kolonel ) oder Majoor vom Generali abe als „ Chef van den staf der divisie " , i kapitein coer Luitenant vom

Generalitabe als „,Adjunct “ des Vorigen , 1 Kapitein als Adjutant des Generals. — Brigadeſtab : i Ge .

ibreu Siß in s'Gravenhage.. — c) Artilleriedirecs

tioner : Es gibt deren , wie vorbin (don bemerft, 3. Die 1. bat ibren Siß in s'Gravenhage und erſtreckt ſide úber folgende Plage : Dordrecht, Brielte, Utrecht, Am

neraal-majoor als „Brigadekommandant " ; I Majoor sterdam, Naarden , Helder , Vliessingen , Terneuzen, oder Kapitein als „ Chef van den staf der Brigade “, Wierickerschans , Hellevoetsluis , Veere und Breskens.

1 Kapitein oder Luitenant als adjutant ces Generale. Die Y., Siß in Nijmegen, über : Maastricht, Nijmegen, - Die Stabøquartiere (hoofdkwartiere ) der Diviſio.

Venlo, Doesburg , Groningen , Coevorden und Delfzijl.

nen und Brigaden Find zu : Breda ( 1. Diviſion und

Die 3. , Sib in Breda , uber : Gorinchem , Bergen op

>

deren 2. Brigade ), s'Gravenhage ( 1. Brigade der 1. Dio Zoom , Breda, s'llertogen Bosch, Gertruidenburg ,Grave, viſion ), Utrecht (2. Diviſion und derent to Brigace), Willeinstad , Heusden , Fort Bath , Wondrichem und Groningen ( 2. Brigade der 2. Diviſion ) , Maastricht

Loevestein . Dieſe 3 Directionen Rieben unter 1 Gene

( 3. Diviſion und deren 2. Brigade), s'Hertogen Bosch raal-majoor und 2 Kolonels der Urritorie , von denen ( 1. Brigade der 3. Diviſion ) . * ) Das „,algemeen depot der landmagt “ dient al! Ergänzungse depot für die Indiſche Armee und zugleich a18 Strofinſtitut für.

die inländiſche Armee,. worüber unier Ditel ,Disciplin " ein 1/

Näberek .

jeder 1 lieutenant der Arnlerie als Adjutant bar. Dal Artieriematerial in der Pragen ſtebt zunachſt

unter der Aufſidio von 32 „Magazijn meesters der Ar tillerie “, Capitaine oder lieutenante der Artillerie, welde mit den Zeugoffizieren. der Preußiſden Armee sillt der.

8

gleiden rein dürftent, ſodann unter der boteren Cons

Der König erfüllt die in dieſen &dt Röniglichen

trole von dazu beſtimmten Stabsoffizieren der Artillerie regimenter, da die Stellen der ,, Artilleriedirectoren der

Wortent der Armee gemacten Zuſage in ihrem ganzen Umfange. Er iſt in der Ibat ihre Zuverſidi und Es iſt bekannt, der varer , der für ſie ſorgt.“

Pieber ganz eingegangen find. Den Magazin meiſtern

find 50 Conducteure beigegeben ,, die den Preußiſden daß in frůberer Zeit die Armee nicht in dem Maße von Beugidrabern und Zeugbeamten unteren Grades gleid Oben berab : beachtet wurde, welches ihr gebübrt hätte, und daß über baupt dieſelbe nid die Symparbiern der find. Waffet anderen Stanor für ſide batte, - ,,De krijgsstand word 4) Geniecorps : a ) Command oftab der Eriſtirt nidi. -

b) fortifications directionem

( Fortificatie directien ) : Wie in arrilleristiſcher , fo find

aud auch in fortificatoriſcher Hinſicht die feiten Piage des Pandes unter 3 Directionen veriheilt, welche die obige Benennung fübren und mit den Artilleriedirectionen gleiden Bereid baben. -

Es ſtehen dieſen 3 Forri,

door de burgers als zeer onnodig beschouwd “, ,, dcr Soldat erſcheint dem Bürger gegenüber faſt ein Paria ,

fo drudion fidi einzelne Stimmen in den Zagesblättern aus , indem ſie mit Redt gegen die auf der Armee

laftende Zurúdiebung eiferten. - In commerciellen Staaten 100 Zurüdigung und Mifachtung der Armee

ficationsdirectionen 1 Generaal-majoor und 2 Kolonels gewoonlich ; es gilt ibnen. Der Soldat eine Paft , ein bom Ingenieurcorps vor, von denen jeder 1 Adjutanten, emig gebrendes Kapuat ; ſie dulden ibn nur in ſo weit fieutenant von der Waffe , bar. · In jedem Plas vers fiebt der altefte daſelbſt ſtationirte Ingenieuroffizier den Dienſt alo ,, 1 . Ingenieur vom Plaß." . III. Dber , Befebl.

ſie ibn nidt durdaus entbehren fdnden . So and war es in nolland und wurde nod o jein , wenn der Konig fidh nicht zum fráftigen Vertreter der Armee , den ans deren Standen gegenüber , gemacht und den Willen fund gegeben bitte , daß fie fortan unter jenen ,eige,

Der Rönig fábrt ſelbigen in eigener Perſon . Aus

ibrer würdigere Stellung einnebmen ſole. - Beförde .

angeborener Neigung Soldat und daber Freund alles Militäriſchen, groß geworden im Feldlager und erzogen

rungen und Belobrungen für Dienſte, die, in den Kriego. jabren von 188 %, geleiſtet, bis dabin ohne aufere Ån.

in der Schule Wellington's, leit ibrem Beteben an der Spiße der Armee, in den Feldzugen von 1815 180 1831

vollen

erfennung geblieben waren, hervorbebungen von talent. und beſonders verdienſtliden Offizieren aller

ibr ritterliber Führer und Zeuge ibrer Hingebung, Grade und Placirung terſelben in angementenere Wir, mochte Er, als bm der reignirende Vater den Ibron fungsfreiſe , geſteigerte Forderung an die wiſſenſchafts überließ , dié naber Beziebungen nicht aufgeben , die lidhë Ausbildung der offiziere, erweiterie Inſtruction Son an die Armee fnüpften. Gleich am Tage nad der Unteroffiziere und der Unteroffizier . Erſpectanten , Seiner Tbronbeſteigung machte er ihr dieß durd fol. Dereinfachung der Dienſtreglements , Steigerung der genden Tagsbefebl befannt :

fórperliden Ausbildung des gemeinen Mannes durd

cieren en bij soldaten en schutters!

„ Generaals, officieren van alle rangen , onderoffiDe gewigtige gebeurtnissen van gisteren zijn u allen thans bekend gemaakt.. Gij hebt den eed van trouw aan Mij afge-

allgemeine Einfübrung gymnaſtirmer Uebungeni, naments lich des Bajonnetfechtens und modentlicher Uebunge. mirſche, Verbeſſerungen in der Befleidung und Aus. růstung , den Forderungen der Zeit entſpredend , -

legd en voor het eerst verschijn Ik als Koning in uw

das ſind im Großen diejenigen Acte , durch welde der

I

midden : maar steeds ook nog als uw opperbevelhebber, Kónig, im laufe Seiner nun bereits zipeijährigen Res daar de betrekkingen , die tuschen u en de Veldmar>

gierung jenen Seinen erbabenen Willen berbåtigte.

schalk bestonden , niet door Mij worden nedergelegt; Unterſtüßt wurde er in dieſem großartigen Wirfen durch want de Koning, zoo lang God Hem daartoe de kracten

den erſt von Ihm auf ſeinen Poſten berufenen Generals

geeft, is in tijden van gevaar de ware leidsman zijner director des Kriegødepartements , Generalmajor liſt , krijgebanden, en in tijd van vreede hun toeverzigi, - einen Mann , der, wie ſofort gezeigt werden ſoll , des de vader die voor hen zorgt.

Maar daarentegen ook

Vertrauens Seines Monarchen und der Verehrung der

verwacht Jk , als Koning, voortduernd van u allen trouw, Armee würdig iſt. ( Fortſegung folgt. )

handhaving van krijgstucht en een onafgebroken streven, bij tijden van rust en vrede , om u te bekwamen tot

Heht dan nogmals hier eenen warmen

Dinn der König iſt, ſo lange Gott Ihm die Kraft dazu verleiht,

dank voor uwe vroegere onder Mijne ongen geplegde

in der Zeit des Friedens aber deren Zuverſidt, ja der Water, der

den krijg

daden , die nooit door uwen Koning kunnen of zullen vergeten worden . “

Willem . * )

*) In der Ueberſegung lautet dieſer Sagsbefehl vom 8. October 1840 folgendermaßen:

Generale, Offiziere aller Grade, Unteroffiziere und Ihr Sots daten und Schutters ! Die wichtigen Vorgänge von geſtern ſind Euch auen bereits bekannt gemacht worden. Ihr habt Mir den Eid der Treue abgelegt und Ich erſcheine nun zum erſten Mal als König in Eurer Mitte ; aber auch ſtets noch als Euer Ober:

befehlshaber , da die Beziehungen , welche zwiſchen Euch und dem Feldmarſchall beſtanden, durch Mich nicht aufgehoben worden ſind.

in der Zeit der Gefahr der wahre Führer Seiner Kriegsichagren , Dahingegen ertvarte Jd aber auch als König

für ſie ſorgt.

fortdauernd von Euch nuen feſte Treue, gute Kriegszucht und ein ununterbrochenes Streben , in der Zeit der Ruhe und die Friedens friegsbrauchbar zu werden. Şabt dann nochmals einen warmen Dank für Eure früheren , unter Meinen Uugen

verrichtete Thaten , die von Eurem König nie werden noch tönnen vergeſſen werden."

Wilhelm

Berichtigung. Huf Seite 1005 der 1. M. 3. vom fihr 1842 Zeite 13 von

oben muß es ſtatt: 0,023 Millimeter heißen : 0,23 Millimeter.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung: 6. W. leste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.

Donnerſtag ,

Nº. 2.

5. Januar 1843

mon 2285

போமா

51722 1395

Insy

{TCH Tools

Allgemeine Militar - Zeitung. P r'e u Be n . Berlin , 22. December 1842. Am 20. wurden bier Sr. Maj. zum lebten Mal mebrere Soldaten in ders jenigen neuen Uniform vorgeſtellt , nad welder nun unſere ſåmmtlide Armee uniformirt werden ſoll. Vor einigen Tagen iſt auch eine nåbere Beſtimmung ers

zuleßt Adjudant major war. In der , nad Befreiung vom Franzöſiſchen Joch , organiſirten Niederländiſchen

Armee erhielt er eine Anſtellung bei der nämliden Waffe und brachte es darin bis zum Commandanten derſelben. Im Jahr 1830 zeichnete er lid mit ſeiner

gangen , daß die Offiziere obengedachter Truppenab , theilungen ſdon mit dem Anfange des neuen Jabres

reitenden Artillerie vielfach aus und rechtfertigte da, durch die bobe Meinung, die man von ibm und ſeiner Truppe in der ganzen Armee ſeit lange bereits ge .

den Dienſt in den neuen Waffenroden verreben múffen ,

wonnen hatte.

wåbrend ſie im geſelligen Peben ibre alte Uniform noch

der Artillerie bei der mobilen ürmce , und fam dadurch

In den nådſten Jahren war er Chef

ferner benußen können. Zudy iſt den übrigen Offizieren in diejenigen naben Beziebungen zu dem jeßt regierens den König , dem damaligen Feldmarſdal , die ſeitdem und auch -– zum wabren Heil der fortbeſtanden und Waffenrócen zu erſcheinen. Die aggregirten Offiziere immer Armee - feine Ernennung zum Director des Krieg 8 . der Armee freigeſtellt, gegenwartig idon in den neuen

-

behalten nach wie vor ihre bisherige Uniforra bei.

departemente zur Folge gebabt baben. - Ju der Zbat båtre die Wahl des Königs auf feinen Würdigeren fallen fónnen , als auf ibn . Die Armee und ihre Bes -

Bayer 1 . Månden , 18. December 1812 .

Sie werden in

offentliden Blåttern von dem Antrag von 36 abges dürfniſſe genau fennend, von der Nothwendigkeit durd . ordneten an die Ståndeverſammlung geleſen haben, die greifender Reformen lebbaft durd)drungen, energijd im Aufbebung der Kriegsminiſterialordre vom 14. Aug. 1838 Willen , beſonnen in der That , iſt er den Monarchen betreffend. Es iſt dieſes die Verordnung über die Sanies ein rúſtiger und gerdicfter Mitarbeiter an dem großen

beugung vor dem Sanctiſſimum der farboliſden Kirche, Reformations wert, und der Armee ein eifriger und gegen deren Ausdehnung auf die Proteſtanten als Bes glúdlicher Vertreter gegen die ewigen Somålerungos eintrådrigung der (Gewiſſensfreibeit ſdon måhrend des verſuche Seitens der fandesdeputirten in der „, tweden vorigen fandtages von Landtagsabgeordneten, dod un ,

kamer . "

Deze Man verdieent meer buitenlandsch be

abbảngig von Der Ståndeverſammlung , an die Regie :

kend te zijn", bieß es neulich von ihm in einem an

rung Vorstellungen gemacht wurden, indeß obne Berůd.

den dreiber dieſes gerichteten Briefe von nambafter

ſichtigung zu finden. Auch diesmal treten die Protes

Hand, „wetenschappen en praktische bruikbarheid zijn

ſtanten nicht mit einer Reichwerde , ſondern mit einer

de aanbeveelingen bij hem , en werkzaamheid en acti

Bitte um Modification der Drore in Betref ibrer Gon :

viteit worden door hem begunstigt." * )

feſſionsdermandien auf ; es iſt noch nicht gewiß , ob der Düsſduß den Antrag für zulåſſig erklären wird. i Roln.3.)

wenigen Zeilen iſt die Richtung Teines Strebend ſo

In dieſen

vollſtåndig ausgedrückt, daß es , um ibn vollig fennen zu lernen, bier nur noch der Anfúbrung bedarf, wie er die Militárafademie zu Breda zu einem Hauptgegen.

- iſdẢe Armee (leger). ftand ſeinerFürſorge nemadt unddieſervortreffliden Die stidniglich Niederländ Pflanzſchule für die Aimee einen Aufichwung gegeben ( fortſeß ung. )

bat, der ſie bald über die meiſten Antalien åbnlicher .

IV. Armee . Verwaltung.

Art den Auslandes erbeben dürfte ; wie er ferner dem

Dieſelbe beruhr in den Händen des „ Directenr ge-

Beförderungsweſen in der Armee eine ganz neue Ge.

neraal van het departement van oorlog", welche Stelle,

ftalt gegeben und ourd das , nach ſeinem Vorídlag in

wie oben ermåbnt, der Generalmajor Piſt gegenwärtig

bekleidet. Zur Zeit der Vereinigung Hollands mit dem Napoleoniloan Reiche diente General fiſt in der reis

*) „ Dieſer Mann verdientauswärts mehr bekannt zu ſein. Wiſſens

tenden Artillerie der alten Kaiſergarde , in welcher er

pfehlung und wirkſame Ihätigkeit wird durch ibn begünſtigt. “

Ichaft und praktiſche Brauchbartrit gereichen bei ihm zur Ems

11

12

erweitertem Maß zur Anwendung gekommene Mittel fabrifen und Geſchüßgießerei;

Bůdrenmaderwerf.

der Beförderung „ bij keuze“ ( durch Wabl) viele ſehr ſtåtten zu Delft, Perſonalia A Formation, Bekleidungo, ausgezeichnete Offiziere namentlid Capitaine und und Ausrüſtungsmodelle , tebungen , Garniſonſaden , Ritimeiſter Tonell auf rolche Poſten gebracht bat, Bibliothek , Prüfung wiſſenſdaftlicher Gegenſtånde). wo ſie mit ibren Talenten und Fåbigfeiten dem Dienſt von beſonderem Nußen rein fónnen *) ; und wie er endlid mit größtem Eifer danad ſtrebi, die ibeoretiſde

Abibeilung 8 chef: 1 Major der Arrilleric ; unter ihm 2 Bureaudefo (Capitaine der Artillerie ), 2 affiftenten, ( lieutenante der Artillerie ) und 5 Sdireiber. – 4 ) At

und praftiſdie Ausbildung der Armee in diejenige Babn

deeling genie mit 3 Bureaus ( Inſpectionen , Beförde.

zu leiten , auf der allein Kriegsbraud barfeit und Kriego tüchligfeit erlangt werden kann . Der ,, Directeur generaal van het departement van

rungen, Inſtructionen, Befleidungss und Ausrüſtungs ,

C

I

modelie, Ardiv, Prüfung wiffenschafılider Gegenſtande ; Topographiſches Bus

- Material und Geldmittel ;

oorlog." iſt das Organ , vermittelit defien der König reau), Abibeilungschef : i Oberſt vom Geniecorpo ; Seine Befehle an die Armee . gelangen lågt , er darf unter ihm 3 Bureaudefe (Stabsoffiziere reſp. Capitaine aber auch in vielen Dingen ganz ſelbſtändig verfügen vom Generalſtab und vom Geniecorps ) , 3 Aſſiſtenten nnd entſcheiden , namentlich in rein adminiſtrativen und in einzelnen rein perſóntidien ; 10 z. B. geben von ihm

(Lieutenante vom Geniecorps ) , 4 Zeidner und Gra . veure, 4 Zeidner, 1 Pebrling , 2 Drucker, 1 fitbograpb, Sdreiber. – 5) 6 Schreiber. 5 Afdeeling administratie mit 3 Bu . I

die Berufungen von Offizieren und Militärbeamten zu Grellen aus, die nicht Chefs oder Directorſtellen ſind, reaus ( Perſonalia, Muſterungen ; Gebalte und Pen . ferner fann er Offiziere innerhalb ihrer Regimenter von Fonen, Redonungslegung der Truppen , Befleidung und einem Bataillon oder von einer Efcadron zur anderen, Ausrüſtung, Bedereien , Remontirung und Pferdeaus, oder Offiziere der Feld , zur Feſtungsartillerie und um . rangirung, Offizierwittwenfaſſe u . f. 1.; - Medicinal . gefebrt verſeßen , Dislocationsverånderungen im Kleinen

weſen, Pazareth. und Gaferneneinrichtung , febensmittel

verfügen u . dgl. m . Alle Rapporte und Eingaben der und Fourage, lagers und Feldausrüſtung u . f. w .). Truppen geben durdi ibu an den Konig oder bleiben

Abteilungschef:

der Generalintendant

(Hoofd

bei ihm . Den Gudanzenweg dazu bilden , je nach der Intendant) der Armee ; unter ibin 3 Bureaudiefs ( Ins Waffe , die Diviſionen und Brigaden, die Artilleries tendanten reſp. Unterintendanten ), 9 Afiftenten (Unter . .

commando's und die Artillcricdirectionen , die Fortis ficationsdirectionen u . ſ. w. Auf dieſem Wege gelangen

intendanten und Adjunct. Unterintendanten ), 18Schreiber . Außer dieſen 5 Abtheilungen gibt es noch ein „ Ka

jene Eingaben zum Generaldirector des Kriegsdepartes binet voor geheime zaken“ , weldes unter der perſon. mente, und geben umgefehrt deſſen Befeble, ſo wie die liden Leitung des Generaldirectors des Departements 5 Abteilungen , und zwar in folgenden bearbeitet :

ſtebt , und worin , je nach deffen Wabl , Offiziere und Beamte des Departements arbeiten . Die ſåmmiliden Obefeſtellen belegt der Ronig ; die Affiftenten 2c. sc. be .

1 ) Afdeeling secretariat mit 4 Burcaud ( Regiſtras tur und Archiv ; Biblitbef ; - allgemeine Saden ; -

departement.

bóberen des Könige , an die Truppen . Die Geſchåffre des Kriegødepartements werden in .

ruft der Generaldirector aus der Armee in's Kriegs. Sic bezieben für dieſe Dienſtleiſtung

Militárjuſtiz ) . Abibeilungschef: der Generalſecretår beſondere Zulagen und Rationen ( ſ. dieſe unter Titel ( Secretaris-generaal ) des Kriegsdepartements ; unter Gebalte 2c. ) . ibm 4 Bureauchefs ( Gapiaine reſp. ficutenante und ein

neel mit 4 Bureaus ( Nationalmiliz , schutterij , freis

V. Stab der Armee und beſondere Dienſt fategorieen . Zum Stabe der Armce ( staf van het leger)

williger Eintritt in und Entlaffung aus dem Dienſt ; -

werden ſåmmilide Generale und Oberften der Armee

Rechtegelebrter ( regts geleerde) , 2 Bureauaſſiſtenten (lieutenante ) und 19 Schreiber. — 2) Afdeeling perso

Organiſation , Disciplinarfachen , Reglemenis , Unters gezåbit. gegåbit. – Nad) der Rangliſte pro 1842 gibt es gegens

richt, Illſprctionen , Befleidungs , und Nusrüſtunng, wärrig : 3 Veld -Maarschalken (der „ Prins A. van Water muſter, Difizier: Prüfungsangelegenbeiten der Militár, 100“ [ Herzog Wellington ) , der König und der Pring Afademie zu Breda ; – Måríde, Urlaub, Verſebungen , Friedrich der Niederlande ); 1 Generaal der Infanterie Coloniallachen , maréchaussée , Garniſons und innerer op non -activiteit ( Baron Fagel, Geſandter zu Hario) ; Dienſt , Ordensradien , firmeebereble; - Penſionen, 7 Luitenant- Generaals ( darunter die beiden ålteiten Sold , Anſtellung beim Garniſonbaraillon ; Invaliden Berſorgung ). Abibeitungsdief: 1 Major; unter ihm

Sobne des Königs und der Herzog Bernhard von

3) Afdeeling Artillerie mit 2 Bu reaud ( Material und Gelomitel, Ausrüſtung, Pulver

der Armee) ; 17 Kolonels in activiteit , 4 op non-acti viteit. – Von den acriden Generallicutenanten fungiren vier als Diviſionåre und Inſpecteure, Einer iſt Staats .

Sadſen : Weimar ) in activiteit, 3 op non-activiteit ; 4 Bureauchefs ( Capitaine ) , 7 urutenter (Pieutenante) 17 Generaals-Majoor ( darunter der Generalintendant und 19 Sorciber.

So adancirte z. B. bei der Urtillerie ein Capitain 2. Claſſe, der im miniſter ( Gr. v. d. Bosch), Einer Kanzler ( Kanselier ) Jahr 1837 noch lieutenant war , zum Major , indem er einige

der Königlidien Orden , Einer unbeſtimmt beurlaubt

40 åttere Capitaineüberſprang, und ein Capitain der Infanterie (oer Herzog vonSadjen :Weimar). Die Generalma deßgleichen zum Majer , der noch einige 70 Vorderleute hatte.

Ueber die Tüchtigkeit und die Verdienſtlichkeit dieſer, ſo wie an: jore ſind abeils Brigadiere und Directeure, tbcils Pro . derer ertraordinär beförderten Offiziere herrſcht aber auch nur vinzial , und Feſtungecommandanten , beils' ſind ſie Mitglieder des boben Militärgerichtsbofes oder beflei , cine Stimme in der Armri.

14

13

den beſondere Stellen , wie der Generaldirecteur des legt wird) , wie es aud für die in dieſem Gorpo, un Sriegsdepartements, der Commandant der indiſchen geſtellten an Gelegenbeit feblt, ſich in ihrem eigentliden Prince ( Generalmajor Cochius ) , der Chef des Gencrale Beruf bei der Truppe und auf dem Felde zu üben , in 1

ſtabes der Armre u. ſ. w.

Die Oberſten ſind meiſt

dem größere Truppenzuſammenziebungen , nur ſelten

Regiments commandanten , cinzelne aud) Brigadiere,

ſtatifinden und für beſondere Uebungsreiſen der Se.

Directeren u . i. w.

neralitabsoffizier stride) ausgeworfen iſt. - Man er,

Beion dere Dienſtfategorieen : 1) Das „ Mi- wartet indeß auch in dieſer Beziehung durdgreifende litaire Huis des Konings. Zu demſelben geboren : Berånderung en.

:)

dientibuenden Adiutanten des Königs:

fo

2

1 Eritlieutenant , 2 Majore, 1 Capitain und 1 Ritts

4) Die ,, Provinciale en plaatselijke Kommandanten en Plaats-Majoors. a) Die Provinzialcommans

BETET ( von allen Waffen ); b ) Die Ordonnanze sifiziere des Ronigs: 6 lieutenante der Cavalerie

danten : Das Kónigreid der Niederlande gerfåut in militåriſcher Beziebung in folgende 10 , Provinciale

Ima jedem Regiment Einer , mit jábrlichem Wedſel); Kommandementen“ : 1) Noord -Braband, 2 ) Gelderland, ei Die augerordentlichen Adiutanten des Sadi rigs ( Buitengewone Adjudanten ): 3 Generallieutes nante, 9 Generalmajore, 7 Oberſten ( darunter 3 Goms

3) Zuid -Holland, 4 ) Noord -Holland, 5 ) Zeeland, 6 ) Ut recht, 7) Vriesland , 8) Overijssel, 9) . Groningen en Drenthe , 10) . Limburg , weldes lepiere sin beſonderes

mandanten der schutterij und 2 Oberſten in den os loniceu) , 1 Oberſtlieutenant (von der schutterij ) , 2

„ Hertogdom " bildet. An der Spiße dieſer : Provin , zinlcommandaniſdaften ſteben eben ſo viele Generals majore , von denen 6 zugleich Wefeblebaber von Divi, und Brigaden ſionen laſſen ſich dieſe Pro . fionen und Brigaden ſind. ſind. - Es laffen vinzialcommandantſdafren am eheſten mit den fran . zolirten Territorialdiviſionen vergleichen , da das Reffortverbåltniß bei beiden faſt gleich iſt. - Den Provinzialcommandanten liegt das Erſabgledåfft , die

Flottenoffiziere bóberen Grades ( schout bij nacht).

Dieſe „ buitengewone Adjudanten " ſind nur titulare; unter den Generallieutenanten befindet ſich ſelbſt ein penſionirter , der Baron van Geen. Die Adjutanten der Ronigliden Prinzen : 1 Major der Infanterie beim álteſten , 1 Major der .

"

Cavalerie beim zweiten Sohn des Königs ; 1 Sdiffo

Controle über die Nationalmili} , die Handhabung der

capitain und 1 Oberſtlieutenant der Infanterie beim

Militárpolizei und Juſtiz u. l. no. obe wie aud die in

Prinzen Friedrich, dem außerdem node 2 Capitaine von

ihrem Beroid liegenden Feftungen und Forts mit deren

der reitenden Artillerie, reſp. von der Infanterie als

beſonderen Ståben ihnen in manden Beziebungen unter,

Ordonnanzoffiziere beigegeben find.

geordnet ſind. Ein jeder : Provinzialcommandant, bat als ſolder einen Adjutanten, der Major, Capitain oder

2 ) Die adjutanten der Diviſionss und Brie gadegenerale ,

der

Artilleriecom in a ndanten

( van het personeel en materiel) und des General .

lieutenant ſein kann .

prin

19 ...

b) Die Plaß commandanten :

Die Feſtungen

directors des Kriegsdepartements : 7 Capitaine, und einige bedeutende Stådte, wie Amsterdam , o'Gra 7 eerste, 1 tweede Luitenant. Dieſelben ſind persons ' venhage und Leyden baben beſondere Commandanten, liche Adjutanten der eben genannten Generale ( von die , je nach der Große und Wichtigkeit des: Orro, Gom. denen Jeder einen Adjutanten bat ) , baben mit dem mandanten 1. (6) oder 2. Glaſſe. ( 14) und Oberſten , Bureaudienſt nichts zu ſchaffen , ſondern verſeben nur Oberſtlieutenante oder Majore ſind . Es werden für den Dienſt vor der Front , indem für erſteren die den

dieſe Poſten folche Stabsoffiziere gewablt , die gut ges

Diviſionen und Brigaden zugetheilten Generalılabs. offiziere beſtimmt ſind.

dient baben aber nicht mebr felddienſtfåbig rond, daber derartige

3) Der Generalitab ( Generale-staf). Nad der neueſten Rangliſte ( pro 1842 ) beſteht derſelbe aus : 1 Generalmajor als bef. (6. Nepreu) , 1 Oberſt,

Plåße und ſelbſtändige Forrs , wie Willemstad , Fort

4 Oberſtlieutenanten , 4 Majoren , 12 Capitainen und 6 erſien lieutenanten. Dieſe Offiziere ſind mit folgen

Loerestein , Gdanze St. Andries , Wierickerschans, Naarden , Fort Bath , Delfzijl und Bourtange , baben

eine Anſtellung als Verſorgung gilt. c) Die Praßmajore : Einem jeden Placommans

danten ſteht ein Plasmajor zur Seite. Einige fleinere

den verſchiedenartigen Functionen beflcider : 5 Stabss

nur Plasmajore ,

offiziere, 7 Capitaine und 4 fieutenante : Bureauchefe und udjuncten bei den Inſpectionen , Diviſionen und Brigaden ; - 1 Oberſt (Directeur) , 3 Capitaine und 2 lieutenante „bij de militnire verkenningen “ (Recogn108 .

diren , oder dem ålteſten Truppenbefeblebaber des Orte, in ſo fern folder das Plabcommando verſiebt , unters geordnet ſind. Es gibt 26 Plasmajore i 1., 2. und 3. Claſſe mit dem Majoros , Capitaing, reſp. ficute.

cirungen ) ; - 1 Oberſtlieutenant, bef Chef des topographis

naniograd. Dieſelben find jämmtlid der Kategorie balbinvalider Offiziere entnommen . 5) Die „ Militaire- Administratie.“ Die adminiſtras

.

Oberſt ' den Bureaus im Kriegsdepartement ; -- 1i Oberſt, Militárcommiſſarius des Königs bei der deutſchen Bun .

die entweder ſelbſtändig comman.

desverſammlung (duitsche Bondsvergadering te Frank.

tiven Einridrungen der Niederländiſden Armee ſind

fort ) ; - 1 Oberſtlieutenant und 1 Capitain im Bureau des Generalſtabes , 1 Capitain , Adjutant des Königs.

den Franzólíden ganz gleich , wie man überbaupi in dieſer Armee viel Franzöſiſches findet wa81 feinen nao

- Der Generalſtab ergånzt rid aus den Offiziercorps der Armer . Es febli aber bis jeßt noch an einem Int. ſtitut zur Ausbildung junger Generalitabsoffiziere, für

türliden Grund darin bat , daß dieſelbe ganz aus der Franzöſiſchen Armee bervorgegangen iſt. Das Per. fonal der „ Militaire- Administratie " beſteht aus dem

welche in der Militárakademie dody nur der Grund ge :

Corps der „ Intendanten “

und aus den „ Kwartier

15 16

meestersz erſtere theils zur Controle über den Decoi dirt ( gedetacheerd) geführt werden, daber das nomiebetriebstbet i den Druppen beſtimmt, theils beim Kriegs departement , in der betreffenden abbeitung be

foafftigt, leßtere mit der Wirtſchafts- und Rechnungso fåbrung bei den Truppen chargirt. ! ; a ) Das Corp8 der Intendanten fol etatemåßig beſteben aus : 2 Intendanten 1. Claite, wovon einer Generalintendant ( Hoofd -Intendant ) der Armee it,

4 friendanten. 2. Utaſſe, 4 Unrer . (Onder- ) Intent, danten 1 , 4 Unterinteudanten 2. Claſſe und 4. Ujuncte

Intendanten . Dieſelben baben Offizierrang und tragen die Unterſcheidungszeiden - Epaulets , Portépée und

eigentlich regtinentirte Verbåltniß für ſie ganz aufgebort bat. - Etatsmäßig roll dieſes Corps beſteben aus : 1 ]n specteur-generaal ( mit Generalmajorsrang und Abs zeichert) , 1 Inspecteur ( Oberſt ) , 2 ,, eerste Officieren van gezondheit" 1. Claſſe ( Oberſtlieutenante ) , 4 diib 2. Ciaſie ( Majore) , 18 „ Officieren van gezondheit“ 1. Glaffe ( Capitaine ), 60 dito 2. Glaſſe ( 1. lieutenante ), 60 dito 3. Glaſſe (2. lieutenante ) ; ferner aus 1 Apo theker 1. Claſſe ( Capitane), 13 dito 2. Glafje ( 1. lieutes

nante ) und 13 dito 3. Claſſe ( 2. lieutenante) ; endlich aus 9 ,, Paardenartsen “ ( Rofårzie ) ( 1. lieutenante ) und

Federbuſthi4 der betreffenden Offiziergrade', 'namlid : 9 „ Adjunct-Paardenartsen “ (2. lieutenante). 1

der Hoofd -Intendanth diejenigen des Generalmajors , der

Die

,,officieren van gezondheit " find theils den Truppen

andere Intendant 1. Glaffe die des Oberſten , der in

zur Wabrnebmung des årztlid - chirurgiſchen Dienſtes

tendant 2. t. die des Oberſtlieutenants , der Unter,

bei denſelben - zugetbeilt , und zwar nad Maßgabe

intendant 1. Cladie des Majors , ider Unterintendant 2. Oli die des Capitains, der udjunctintendant : die des Ir lieutenant8. " Für den Verwaltungør und Control :

deren jeweiliger Starfe und des fpeciellen Bedarfs, theils falto lie bei den großen Hofpitälern in den Hauprgar niſonen des landes beſoiffrigt , ibeils endlich ſind sie bei der militäriſch : mediciniſchen Pebranialt zu Utrecht

dienft in den Propinzen und . bei den Truppen beſteben 3 ,,Militaire - Administratie - Directien “ , don welden die 1. die Provinzen Zuid -Holland , Noord -Holland und Utrecht, die 2. Gelderland , Vriesland, Overijssel, Groningen und Drenthe , ndie 3. Noord-Braband , Zeeland und Limburg umfaßt. , An der Spitze einer jeden Directie ſtebt ein Intendant 1. oder 2. Glaffe , dem ein

Unterintendant und ein 20jnnetintendant beigegeben Find . Staandplaats (Siß ) der 1. Directie iſt s'Gravens hage, der 2. Deventer und der 3. Breda.. by Die Kwartiermeesters. Sie geboren nicht zur Kategorie regimentirter Offiziere, avanciren daber and nidhr in dem Zruppen ibrit, bei weldem fié gerade ſteben ,

fondern Concurriren nur mit den Adjunctintendanten und Unterintendanten um die böberen Stellen bei der

Militaire- Administratie. Ergånzt werden ſie aus Offis zieren der armee , welche ſich dem Verwaltungsdienſt widmen wollen, oder aus den Fourieren der Regimenter, welde bei beſonderer Qualification zu „, Luitenant Kwartiermeesters " avanciren und dann in dieſer Gars

riere verbleiben , wo ſie es , bei den Truppen , bis zu

,, Kapitein -Kwartiermeesters", bei der Intendance aber bis zu den oben gedachten bóheren Graden bringen fönnen.

Oid /Kwartiermeesters tragen die Uniform

( Kweekschool voor Militaire Geneeskundigen ) como Die „ Apothekers “ find theils bei der eben . gedachten Lebranſtalt, theils in den großen Hoſpitålern, ibeils bei dem Reichs . Arzneimagazin gu 'Gravenhage ( ,,Rijsk Magazijn van de geneesmiddela “ ) angeſteut. Die „ Paardenartsen und die „ Adjuncte ſind in mandiri .

*

der Art bei der Savalerie und Ariiderie vertbeilt , daß

ein jedes Gavalerieregiment 1 Paardenarts und 2 bis Adjuncte, jedes Fußartillerieregiment 1 Adjunct, die 3Trainabtbei lung deren 2 und das reitende Artilleries regiment deren 4 bat.

Der über alle 3 Kategorieen

von Geſundheitsbeamten gefehre Inspecteur -generaal bat quis'Gravenhage. ſeinen Staandplaats zu Militår be. . Jufti ;perſonal. Militárs des bobenDaſſelbe den Gliedern fiebt7) Dasaus 3

: a)

aeridts bofos zu Utrecht ( Leden van den Hoogen Militair geregtshof ) ; b) aus den ,, Auditeurs militair " bei den Provinzialcoinmandaniſdiafren. Die beiders fritigen Reſſoriverbåltniſſe werden unter Litel ,, Dio . , über den perſonellen ciplin " nåber bezeichnet werden s bemerkt : Beſtand aber ſei bier idon Nadftebende

a) Der „ Hoog Militairgeregtshof " iſt gemiſcht zus

der lands und Seemacht t aus Offizieren der Intendanten mit den Abzeichen der Capitaine reip! ſammengeſet und aus Civiljuſtizb eamten , die ſämmtlich von bobem

Lieutenanted ( S. bierůber das Nabere unter „ Unir formir ung."" ) } !

Range und zwar von folgendem Vind : 1 Generallieute .

6) Der „ Geneeskundige dienst" ( Geſundheits .

nani , ? Generalmajore, 2 Diceadmirale , 1 Schout bij

dienſt). Derſelbe iſt gteitfaus auf Franzoſiſchen Fuß nacht, 3. Civiljustizbeamten , darunter der Sericisbofes . Auferdem ſind dabei

99

President

nod) anges dieſes ( ſtellt : 1 Griffier, 1 Substitut- Grifier, 1 Advocaat - Fis

eingerichtet, doch genießen die Geſundheitsbeamten der Niederlåndifchen Armre einer noc bóberen Udtung und Auszeid mung als die Franzöſiden . Sie , die Nieders ländiſchen , baben nämlich nicht blog den Rang von Offizieren , sondern auch deren ſåm motide Prårogative

caal voor de zee- en landmagt, 1 Substitut deftelben und 1 Provoost -general der zee- en landmagt ( Capitain ). b) Die Auditeurs militair. Ju jeder der 10 Pro.

und tragen dabei die beſonderen Graderfendungszeiden; den Federbut, die Epaulets und das Portépée ibrer

vinjalcommandantſdaften befindet Fid 1 Auditeur mi . litair, der ſeinen Siß im Hauptquartier der Comman !

Jahr 1841 berreffenden Offizierchargen . Seit Seit dem dem Sabr bildet das Corp8 der Gefundbeitsbeamten eru får fico betebendes Ganzes, von dem die für den Dienſt bci den Truppen u. fo W." ndibigen Glieder nur abcommans

daniſdaft bar. Ein bestunmter militariſcher Rang, ift dieſer Claffe von Beamten nicht beigelegt, wie fie auch nicht miliáriſd uniformirt ſind. ( Fortfebung folgt )

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlaubhandlung: C. B. leste in Darmſtadt und in deſſen Dffizin gedrudi.

Samſtag, Jan uar 1843. 7.

Nº. 3.

Allgemeine Rilitar - Zeitung. Großherzogthum Herre n . Darmſtadt, 27. December 1842. Nadı allerhodefter

Entſchließung Sr. R. H. des Großberjogg roll der

Generalſtab fünftig die Benennung ,, Generalquartier.

7300 Mann ; die Reiterei aus 21 Compagnieen in 64 Abtheilungen , zuſammen aus 1300 Mann . dren We Durc a hr. eine Beſtims WeimarSa , 15. December. 1842. i m

meiſterſtab “ und in Folge hiervon der Borſtand defſels mung Sr. R. H.des Großberzoge iſt bei dem Staats . ben die Benennung ,, Generalquartiermeiſtar " fübren.

Der Oberſt Pfaff vom 4. Infanterieregiment iſt

A. miniſterium ein drittes Departement gebildet worden,

welchem uute word tragen ren aud die Militårangelegenheiten zum Generalmajor und Commandeur der 2. Infanterie. über r ande enſind. brigade befördert und dem Generalmajor v. Marquard das Commandeurfreuz 1. Claſſe des ludwigsorbens verlieben worden. Preu 6 e 11.

Poren , 19. December 1842.

Blücher's bundert,

jähriger Geburtstag wurde am 16. Dec. aud bei uns auf's feierlichſte begangen. Das große Feſtmahl erbielt

durd die Anweſenheit des Generals v. Grolman, eine

Die stidniglich Niederländiſde Armee ( leger ). ( Fortſegung. )

VI. Ergå nzu n g 8 were n. * ) Die Prinzen des Königlichen Hauſes, die Geiſtliden

Widmen Ernábr Befennt Sóbne einzige er ibrer undden ienſnt ſich rn ,niſſe aller Elte die ,demdie Seed , und

vertrauten Freundes und Waffengefährten Blüder's , Diejenigen , von denen ein Bruder bereits der Militår. der bei dieſer Gelegenheit die begeiſterndſten Worte ſprad), eine beſondere Weibe. 418 der General v. Grol, man das Wort nabm und daran mabnte , daß , wenn die Zeit fommen ſollte , wo das Vaterland eines Blús

der's bedürfe, wo Bolf und Heer mit derſelben treuent

und ſtarten Geſinnung, wie ihre Våter, für König,før Bate

rland ſtreiten und ſterben müßten, wenn ſie die in dem großen Befreiungsfampfe errungenen booſten Güter

mabren und ſchüßen wollten, -da antwortete ibm

pflidt vollig genügt bat, ausgenommen, iſt jeder Nieder , lånder , den nidot pbyliſche oder moraliſche Gebrecen dazu unfähig machen , loſungspflichtig, und zwar beginnt dieſe Pflicht mit dem 19. lebensjabre und bort erſt auf mit nſt dem 23.eideidie entſch Die gezichen Numittmer, ogenenEintr UeberHöh e derwirfl den deno in dod iſt Nummerwedſel und Stellvertretung geſtattet, mit wied ebal dem freiteVorb wird dtig aber er tpfli der dadurch vom Dienſt Be. , daß

entidloſſener Zurufauch aus demMunde der Jüngeren , . Die Dienſtzeit dauert : ( plaatsvervanger )** ) deſertirt ,, Das wollen wir , das verſprechen wir ! " ) 5 Jabre, wovon aber das erſte Sabr noch in der Res S

p

a nie n.

Madrid , 12. December 1842. Durd Befoluß des

ſerve verbradt wird , ſo daß die mit dem 19. Sabre

lebens jahr. ausgebhobene haft erſt mit. dem bungs kommt Das20.Aushe wirklic unterMannſc die Waffen

durch eine aus Stabsoffis Regenten erhält das Corps der Reichocarabineros geſdåfft wird Provinzweiſe Commis eine neue militariſche Organiſation , zu dem Zwede, die zieren , Civilbeamten ( Militie

Rüſten und Grånzen ſicherer zu bewachen und gegen

sarissen ) und einem

Militårarzt beſtebende Commiſſion , unter der oberen

den Schleidhbandel auf der Halbinſel den tåtigſten

Krieg zu fübren. Das Corps jerfáult unter einem Ges neralinſpector in drei Comandancias und zwei beſon , dere Compagnieen für die baleariſchen und canariſden

Inſeln , der Waffe nad in Carabineros zu Fuß und zu Pferd .

Die Infanterie beſteht aus 44 Compagnieent

*) Dieſer Titel , ſo wie der folgende : ,, Beförderungsſyſtem ", wird abſichtlich dem Titel: ,, Stärkeetats der Regimenter und Corp 8 " vorangeſchickt, um auf die Eigentbümlichkeiten vorzubereiten , die in dem letgedachten Titel zur Sprache toms

men werden. einen Remplaçant werden im Frieden 400 – 500, im Kriege in 191 Abtheilungen , deren jede 1 Offizier , 3 Unter. *") Für offiziere und 21 Carabineros zählt , zuſammen aus mobl 1000 bis 1200 Gulden bezahit.

20

19

feitung des Provinzialcommandanten , betrieben , der feine Werbefoften gutgethan. demnächſt auch die Ausgehobenen an die verſchiedenen

4) Nad Ablauf der

erſten Capitulation, die ſtets auf 6 Jabre abgeſd loſſen

Truppengattungen , nach der ibm vom Kriegsdeparten wird, oder auch noch vor dem Ablauf, fann eine neue

ment zugegangenen Repartitionsliſte,vertheilt und ihre Capitulation auf zwei, vier bis ſechs und mehr Jabre Abſendung nach den Depois der betreffenden Regimenter beſorgt. Hier, bei den Depois, die ihre Standquartiere nie veråndern, und wo ſich die Hauptadminiſtrationen der Regimenter befinden , werden die Erſaßmannſchaften vollſtändig eingefleidet und bewaffnet, an die reſp. Bas taillone, Escadrone und Compagnieen vertheilt, und

eingegangen werden ; doch darf mit Peuten , die bei ihrer erſten Dienſtannahme bereits 36 Jahre alt waren , nicht länger als bis zum 50. Jabr capitulirt werden . 5) Die Mannſchaften der Nationale militie fönnen ſich ebenfalls gleich bei der ſtehenden Armee auf 6 Jahre verpflichten und erhalten dafür eine Prämie von 20

Todann in Marid nad ibren Garniſonen gelegt.

Gulden. – 6) An Handgeld wird bezablt: a ) Fúr C

Dieſe Claſſe von Ergånzungsmannſchaften nun beißt : ein erſtes Engagement auf 6 Jabre von bereiro „ Nationale milities oder audy, um die Art, wie ſie in gedienten feuten : bei der ganzen Infanterie , bei den den Dienſt gelangt ſind, beſtimmt zu bezeichnen, „Lote- Mineur.Sappeuren und bei der Artillerie 40 Gulden ; lingen " , d . 6. Gelooite. Es iſt dieſe Claſſe aber nicht bei der Cavalerie und beim Train 36 Gulden, bei den für den eigentlichen Friedensdienſt , ſondern nur dazu Pontonniers und bei der Artilleries Handwerfercom . beſtimmt: im Frieden in ſo weit militariſch ausgebildet pagnie 16 Gulden. b) Für ein zweites Engages zu werden, daß fie im Kriege das ſtebende heer bis

ment auf 6 Jabre: bei der reirenden Artillerie 40

auf die für daſſelbe normirte Kriegsitärke bringen kann.

Gulden, bei allen übrigen Truppen 15 Gulden . c) Für

feßteres , das ſtebende Heer , iſt nichts anderes als der permanente Cadre , der Pråſenss oder der

ein drittes Engagement auf 6 Jabre : bei allen Zruppen Druppen 8 Gulden . - Fúr feute , die noch nicht ges .

Friedensdienſtſtand der Armee. Es gehören zu dient baben , wird bei der reitenden Artillerie ein Hand,

demſelben die für den Kriegsfuß nörbigen und ſteis geld von 25 Gulden, bei allen anderen Truppen von 20 Gulden als Maximum gezahlt. Als „ aanbrenggeld " Spielleute und außerdem ſo viel Gemeinen und Pferde, für jeden Recruten werden dem Werber 8 Gulden ge.

vollzáblig vorbandenen Offiziere , Unteroffiziere und

wie einestheils der in den vielen feſten Plåßen des fandes zu leiſtende Garniſonsdienſt (Infanterie) , ans

derentheils die Rúdſicht auf die Ausbildung der Truppe ( Cavalerie und Artillerie ) unumgånglich erbeiſden. Dieſer, reiner Beſtimmung und ſeiner Zuſammenſeßung wie auch ſeiner inneren Tüchtigkeit nadı, im entſchies

zablt. Peute , die 12 Jabre treu und gut gedient baben , erhalten die broncene Medaille „ vor trouwen dienst " ( ſ. den Titel : ,, Orden und Ebrenzeichen " )

und eine Gratification von 12 Gulden ; für 24jährige Dienſtzeit wird die ſilberne Medaille verlieben. – Uus der Beſtimmung , daß die „ Vrijwilligers“, ſo beißen die

denſten Gegenſaß zur „ Nationale -militie “ ſtehende Cadre,

Soldaten des permanenten Dienſtſtandes der Armee,

der, eben ſeiner Ständigkeit halber, „ het staande legeri

mindeſtens 6 Jabre ununterbroben dienen müſſen, und

genannt wird , ergånzt ſich durch freiwilligen Zugang,

aus den mancherlei Begünſtigungen, welche dieſen Leuten

ſo wie durch Werbung (werving) , für welche beide Arten der Ergånzung folgende Gefeße beſteben : 1) Der Anzuwerbende muß Niederländer von Geburt und zwiſden 18 und36 Jahr alt ſein , wenn er vorber nod night gedient bat, entgegengeſepten Fall fann er bis 40 Jahre

zu Tbeil werden und ſie zu weiteren Capitulationen Veranlaſſen , folgt roon, daß das „ staande leger“ aus woblgeübten, mit dem Dienſt vertrauten und männlich fräftigen Soldaten zuſammengeſeßt ſein muß. Aber aus der Augenſchein zeigt das Ganze als eine tüchtige

alt ſein .

418 Tambour oder Horniſt fann Jemand

militairiſche Maſſe , in die ſich , da ſie '

der vollen

fchon mit dem vollendeten 14. Jahre eintreten . Die Kriegsſtårte des Heeres ausmacht, die Nationale militie leidt einreiben lågr. lågt. In Betreff der leßteren iſt bier Große der Recruten wird beſtimmt: auf 1,727 Niederl. leidi Elle für Grenadiere, auf 1,622 Elle für finieninfans nod zu bemerfen , daß , nach dem neuen Gefeß , der terie und Jäger, auf 1,648 Eule für leichte Cavalerie, Loteling im erſten Jabre 6 Monate lang unter den 1,674 für alle anderen Truppengattungen . -

Waffen ſein , in den nådſten drei Jabren aber jährlic

2 ) Auch Ausländer fønnen unter den vorgenannten

nur auf 4 Wochen zur Uebung (im September) einbes

Bedingungen angenommen werden, wenn ſie mit glaubs würdigen Zeugniſſen über ihr gutes Betragen ſich aus, weiſen fónnen . Deutſche müſſen außerdem dartbun, daß ſie ihrer Dienſtpflicht im Vaterlande vollſtändig genügt baben , oder von derſelben befreit ſind. – 3) Bei

rufen werden ſoll, während er die ganze übrige Zeit fich ,, in reserve " reſp. ,,met groot verloof (mit großem Urlaub) in der Heimaib befindet. So ſehr es ſcheint, als ob , namentlid für die Lotelingen der Cavalerie

auf

-

.

jeder Compagnie fónnen 2 junge feute unter 18 Jahren

und Artillerie, dieſe Uebungszeit icht ausreidend fein könne , ſo iſt man doch mit den ſeitberigen Erfolgen

(doch nicht jünger als 15) als gewohnliche Freiwillige derſelben zufrieden geweſen, wobei man freilich nur auf angenommen werden, unter der Bedingung jedoch, daß ſie die Zuſtimmung ibrer Eltern oder Dormůnder dazu baben und ſich wenigſtens auf 10 Jahr zum Dienſt verpflidten, wobei es rich von ſelbſt verſteht ,daß ſie von guter Körperbeſchaffenheit ſein und zu der Vorauss Tepung beredtigen müſſen , dermaleinſt gute Soldaten zu werden,

das durchaus Nothwendige gereben und von aller Virs tuoſitåt in irgend einem Zweig der Ausbildung ab . ſtrabirt hat. Zu bemerfer bleibt dabei aber aud noch, daß gerade diejenigen Waffen , bei welchen die Auss bildung am ſchwierigſten und am langſamſten zu bes 1

wirfen iſt, die Cavaleric und Reitartillerie nämlidi, nur

Für dieſe jungen leute werden aber eine geringe Zahl von Latelingen erhalten und bei ihrer

21

22

*

Formation auf den Kriegsfuß dieſelben meiſt bei den Depois zurüdlaſſen können , wo dann noch Zeit bleibt, das an der Dreſſur Feblende zu ergånzen .

und zum täglichen Unterhalt '/, Gulden , und wird in Sider bat die der Regimenioidule unterrichtet. Armee in dem gleichzeitig ro woblibåtigen Inſtitut der

Daß der Militardienſt in Holland wenig beliebt, Es iſt aber auc eben ro bei fannt, daß dieſer Nation ein hober Grad von Nationals

„ Regements kinder" eine gute Pflanzſchule für Unters offiziere und Spielleute gewonnen , die für ſie von um ſo großerer Wichtigfeit iſt, weil eben aus wirklicher

iſt eine befannte Sache.

inn und Vaterlandsliebe beiwohnt , der leicht einen Neigung für den Militárdienſt ihr verbålinifmåßig nur friegeriſchen Ebarafter annimmt , wenn es gilt, die wenige , zu Unteroffizieren 2c . qualificirte Individuen belringte Nationalitåt zu råden oder das gefährdete zugeben , und dieſe fünftig fid noch mebr verringern Parland zu vertheidigen . Das Jabr 1831 liefert bier, dürften, da die Ausſidyt auf Beförderungzum Offizier den Unteroffizieren in den Regimentern jest ganz be. ir die ehrenvollſten und idónſten Belege. Was das außere Ausſeben und die pbyfiſche Beſchaf. nommen iſt ( 1. hierüber den nåchſten Titel) . fenbeit des Niederländiſchen Soldaten anbetrifft, ſo VII. Beförderungsiy ſte m. muß man wiederum zunáchſt zwiſden Vrijwilligers und Das von S. M. dem jeßt regierenden König in Miliciens unterſcheiden. Jene ſind im Augemeinen fråf. rig , förperlich völlig ausgebildet, und oft von recht dem „ besluit" ( Beſchluß ) vom 10. März 1841 ausge . martialiſdem Aeußeren , namentlich bei den Grenas (procene neue Avancementsgeſeß enthält im Weſent.

dieren , bei der Cavalerie und bei der Feldartillerie ;

lichen Folgendes: 1) Die Beförderung zum Offizier jou

die Miliciens dagegen erſcheinen großentbeils fórperlich in bibberiger Weiſe geſchehen (wonach die Volontairs noch nicht ganz entwickelt und erlangen auch nicht das sind gutgediente Unteroffiziere der Regimenter mit den foldariſche Ausleben der Vrijwilligers, da ſie febr jung Eleven der Militárafademie concurrirten). - 2) Die eintreten und in demjenigen Alier ſchon wieder den Beförderung vom 2. jum 1. fieutenant , und von die. Dienſt verlaſſen, wo der natürlide Bildungsproceß erſt ſem zum Capirain reſp. Ritimeiſter , geſdieht mit z

ſeinen Gang vóllig beendet. Eine Hauprurſache dieſes nad der Anciennetét , mit , nach der freien Wabi weniger rüdirigen Ausſebens liegt ſicher auch in dem „bij keuzes des Könige, wobei lebiere auf ſolde fallen Origine und in den frůberen lebensverhältniſſen dieſer roll, welde, obſchon nicht die älteſten ihrer Charge, ſo leure, die nur aus der niedrigſten Volfsclaſe berſtam , doch durd bervorſtedendes Talent und beſonders gute men - ein gewóbnliches Reſultat des Stellvertretungo's Conduite der Beförderung in die bóbere Charge for,

iyitems – , daber arm und ſchlecht genährt ſind und zugsweiſe würdig find.

.

3 ) Die Beförderung zum

nicht lange genug im Dienſt bleiben , um an der überal Stabsoffizier und weiter binauf geſchiebt nur „ bij vortrefflichen Caſernen - Menage fidh fräftigen und das keuze. “ – Um in eine bóbere Stelle befördert zu wer : -

ternige Ausleben ibrer ålteren Kameraden gewinnen zu fónnen .

den , müſſen fieutenante und Capitaine ( Rittmeiſter ) mindeſtens 4 Fabre, Stabs, und bóbere Offiziere min .

Nod muß hier einer mit dem Ergänzungsweſen der deſtens zwei Jabre in ihrer vorigen Charge gedient Armee in Verbindung ſtebenden Einrichtung , nämlich haben. - Zu Regimentscommandanten fønnen auch der „ Regemonts kinder“ , erwähnt werden . Nach dem Oberſtlieutenante, ſelbſt wenn ſie nicht die älteſten ibrer Muſter der franzöſiſchen enfans de troupe findet auch

Cbarge ſind , befördert werden.

.

Das Avancement

in der Niederländiſchen Armee , ſeit dem Jahre 1841, bis zum Stabsoffizier (Hoofd officier ) geht durch die die Annahme von Unteroffiziers und Soldatenſóbnen ganze Waffe, eben so das Aufrüden aus niedrigeren als „ Regements kinder" ftait, und zwar hat eine jede Gebalisclaſſen in bdbere (bei den Capitainen der In , Compagnie und eine jede Escadron deren eins. Bes fanterie und Artillerie). - Dieſes Avancemenisgerer dingungen der Annahme ſind : 1) das anzunehmende bat , weil die Armee nach dem Rücktritt auf den Fries Rind muß der ebeliche Sobn eines noch wirklich beim densfuß eine große Zahl überzåbliger Offiziere erbaiten ,

betreffenden Corps dienenden Unteroffiziers oder Sols die zuerſt abſorbirt werden müſſen, noch nicht für alle daten ſein , nicht jünger als 10, nicht älter als 16 Jabr.

Chargen durgreifend in's Peben treten fónnen , dod

2) Dié Sóbne von gut gedienten , verdienſtvollen Soltaten ſollen zuerſt bei der Annahme beruflichtigt werden , nach ihnen erſt diejenigen von Corporalen und Unteroffizieren. 3) Die „ Regements kinder " bleis

iſt der gute Anfang überall gemacht und wenn bei fünftigen Beförderungen, namentlich zu Stabsoffizieren und håber hinauf, im bisherigen Geiſe verfahren wird, ſo wird man der Armee nur Glúd zu wünſden haben. ben bei ihren Eltern oder werden, wenn dieſe ableben Das Syſtem der ertraordináren Beförderungen bat oder bereits abgelebt ſind, bei ,,braven" verbeiratbeten allerdings, wie ſeine lidt, ſo aus ſeine Schattenſeite. Soldaten , Corporals oder Unteroffizieren untergebracht. Fróbnt es dem Servilismus , der Augendienerei und

Im Frieden ſind ſie bei ibren Compagnieen4), im Kriege dem Nepotismus, proſperiren nur dieſe dabei, ſo richtet Mit dem es die Moralitat, das Ebrgefühl und damit die Armee 16. Jahr tritt das Regimentsfind als Tambour, Hor: ſelbſt zu Grunde. Wendet es aber ſeine Gunſt dem

werden ſie den Depots überwieſen .

niſt , Trompeter oder gemeiner Soldat in den Dienſt und iſt dieſem 8 Jahre lang verpflichtet . – 5) Jedes Regimentsfind wird nach dem Eiat der Infanterie mit Uniformſtúden (ercluſive Szafo und Uniformfrad ) und Måſde verſchen, erhält ein vollſtändiges Soldatenbett

allgemein erfannten Verdienſt, dem bervorſtechenden Talent und dem núßlichen Streben zu , ſo muß und fann es nur beilbringend wirken. Nun fragt ro lidi aber, welche Mittel man hat, um das wahre Verdienst berauszufinden und in weldem Maße man ſich dieser

23

24

Mittel bedient ? - In Holland ſcheint man , neben der weil nur durde ein Befanntmaden mit dem

Stimme der zum Urtheil Berufenen , auch die allges febler – derlen lid Mander vielleicht gar meine Stimme gebört zu babent , und man bat Redot daran getban , denn dieſe irúgt ſelten . Damit aber

ſein wolle - am fideriten Ber . nicht bewußt ſein ferung zu erzielen ſei. Aud werde dadurd am

auch die Stimme der zum Urtheil Berufenen ſich im leichteſten den Berd werden über erfahrene Zurúdíebung weiteſten Umfange über das einzelne Individuum aus. im Avancement oder der Pråtenſion nach weiterer Bes

ſpreden fónne , bat man der Conduitenliſte eine Form förderung von Seiten folcher ein Ziel geſeßt, deren

gegeben , die weiter befannt zu werden verdient, und, Eigendúntel ſie nicht zur Erfenntniß ihrer Febler babe deren einzelne Rubrifen daber bier folgen mögen : 1 ) Vors und Zunamen. 2) Geburtsort. 3) Datum der

gelangen laſſen." Was die Beförderung vom Unteroffizier zum Offizier

Geburt. 4) Stand ( Beruf) und Wobrort des Vaters.

anbetrifft , ſo bat der passus 1 des weiter oben aufs

5 ) Rangverbåttnig . 6) Alter. 7 ) Berbeiratbet und wie gefübrten Avancementsgelees vom 10. März 1841 ſeine viel Kinder ? 8) Dienſtjabre. 9 ) Feldzüge. 10) Aug , Praris verloren, ſeit die Militárafademie zu Breda eine zeichnungen . 11) Benehmen im geſelligen Verfebr und Art zu leben . 12) Obarafter,. 13 ) Geiſtesvermogen.

ſolde Uusdehnung gewonnen bat , daß ſie im Stande

iit , den Bedarf der Armce an jungen Offizieren voll.

14 ) Nilitariſche Kenntniſſe und Talente. 15 ) Gymna, ſtändig zu deden . Es iſt zwar feinem Unteroffizier der ſtirde Ausbildung. 16) Wiſſenſchaftliche Ausbildung. ob er ſich anges 17) Welche Spraden er ſpricht. 18 ) Ob legen ſein ( åßt, ſich weiter auszubilden. 19 ) Ob er für den Generalſtabsdienſt geldigt iſt. Wie ſeine adminis

litárafademífer gemadt, vielmehr von beiden ein gleiches

ſtrativen fenntniſſe beſchaffen find. 20 ) Poyride Zúdo,

Maß des Wiffens berlangt wird , ſo iſt es , bei dem

Armee die Ausſicht auf Beförderung zum Offizier ges radezu genommen , da aber in dem abzulegenden Difi. diereramen fein Unterſchied zwiſden ibm und dem Mi.

tigkeit für den Dienſt im Augemeinen und fúr den Felds Mangel an Gelegenbeit zu ausgedebnten militåriſch, dienſt insbeſondere. 21) Betragen im Augemeinen.wiſſenſchaftlichen Studien bei den Regimentern , natür. lich daß fein Unteroffizier mebr eine ſolche Goncurreng 22) Dienſtliches Betragen . 23) Eifer für den Dienſt. lidt, 24) Ob er lidt zur Beförderung überbaupt eignet. beiteben mag. – Welch ' ein vortrefflicher Zuwachs der 25) Db er ſide aud für bóbere Verbåltniſſe eignet.

Armee aber aus der Militárafademie zu Breda zugebt,

26 ) Allgemeine Bemerfungen. - Hierzu find noch fols

und in weldem Maße ihr desfallſiges Bedürfniß ſtets

.

gende erläuternde und ergänzende Beſtimmungen ertbeilt geſidert iſt , wird unter dem Titel : „Tbeoretiſche worden : ,,a) In der Rubrik 14 iſt anzugeben , ob der

Ausbildung " nåber gezeigt werden.

Die Beförderung zu Corporalen, Sergeanten u . ſ. w. Offizier die geforderten militäriſchen Kenntniſſe beſibi, und wie er dieſelben auf die Praris anzuwenden weiß. geſchieht auf Vorſchlag der Compagnies reſp. Escadrons. Dennådit welche beſondere militariſde Kenntniſſe und commandanten , durch den Regimentscommandanten . Lalente er noch beſikt. - b) In der Rubrif 21 mußte

Es wird bier an ſeinem Ort ſein, auf den in der Nie.

das Individuum ro genau und ſo treu als möglich mit derländiſchen Armee beftebenden Unterſchied zwiſchen Gor. alen ſeinen guten und böſen Eigenſchaften und Nei . gungen dargeſtellt werden ; und iſt namentlich beraus ,

poralen und Sergeanten ( Wadtmeiſtern ) aufmerkſam zu

maden. Dieſer Unterſchied iſt derſelbe, der auch in der

zubeben, ob es ſich dem Spiel, dem Trunf, der Schulden . Franzöſiſden , in der Engliſden , in der Schwediſchen macherei und anderen verderblichen faſtern zuwende oder nicht. - c) Der Commandeur iſt verpflichtet,

Armee u . l.w. beſteht. Hier gelten nåmlich nur die Ser. geanten reſp. die Wachtmeiſter und Fouriere als wirf ,

demjenigen Offizier, deſſen Betragen zu üblen Vers lide Unteroffiziere , måbrend die Corporale nur das merfen in der Gonduitenliſte Anlaß gibt , ſoldes vor ,

ſind , was in der Preußiſchen Armee etipa die Bom,

zubalten und ihm wortlich dasjenige mitzutheilen, was bardiere der Artillerie , nåmlich eine Zwiſchenďarge ůber ibn geſagt worden. – d) Demnádort ſoll der ins zwiſchen Unteroffizier und Gefreiter. Jene , die Sers ſpicirende General einem folden Offizier , in Gegens geanten , Wachtmeiſter und Fouriere , genießen in der wart reines Commandeurs , rein iadelbafies Betragen Holländiſchen Armee großer Vorzüge. Sie ſind außer, unter Befanntmachung ordentlich gut beſoldet, tragen Uniformen, die an Fein, vorbalten und ihm foldes - ernſtlichſt verweiſen. - Man iſt beit des Materials den Offizieruniformen wenig nach . weiterer Folgen aber hierbei nidt ſteben geblieben ; es bat der Generals

geben, wobnen in beſonderen, von den Wobnſålen der

director des Kriegsdepartements vielmehr ganz fürzlich Soldaten ganz getrennten Zimmern, baben ihre eigene, verfügt , daß nicht blos der Offizier, welcher eine febr anſtändig eingerichtete Menage u. dgl. m., wábrend mangelbafte Conduite babe , auf obige Weiſe von dem die Corporale mit den Soldaten zuſammen mobnen und efſen , und auch nur wie dieſe - das Gradunterſchei. ůber ibn gefåtten Urtbeil in Kenntniß geſeßt werden eſſen Tode, ſondern daß ein jeder Offizier, der fide auf irgend eine Weiſe unvortbeilbaft bemerkbar made, ſei es durch

dungszeiden anf dem Aermel abgeretnet – gefleidet find. - An der Spige der Unteroffiziercorpe bei der

geringen Dienſteifer, durch Unluſt zu militäriſchen Stuó Infanterie , Fußartillerie und dem Mineur : Sappeurs dien, oder durch Unfenntniß der Dienſtreglements, dar,

auf, durch Vorleſung der betreffenden Bemerkung in

bataillon fteben die Sergeantmajore, bei der Cavalerie und reitenden Artillerie die Oberwachtmeiſter.

der Conduirenliſte , aufmerkſam gemacht werden ſolle,

( Foriſegung folgt. )

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung : C. B. leske in Darmſtadt und in deifen Offizin grorucft.

Dienſtag ,

No. 4.

10. Januar 1843.

Allgemeine Militar - Zeitung. Ru Bland.

beim Flanfeurbataillon ) , 18 Muſici , 1 Soneiders, 1

Dom Niemen , 24. December. Dem Militárver. Shubmachermeiſter, 4 Bůdſenmacher ( geweermakers ), .

pflegsweſen ſtebt, dem Bernebmennach, eine febrwid ., tige Beränderung bevor, die, kommt der deßbalb rdon långſt gebegte faiſerliche Gedanke zur Ausführung, die fage des Soldaten ungemein verbeſſern würde. Es die feither von ibner den Regimentsoberſten námlid rou gefübrte Deconomie abgenommen und zu dem Bebufe beſondere Militárbeamie ernannt werden , die Slabs, offizierrang baben und die unmittelbar den Brigadechefs

fåmmtlich mit Unteroffiziersrang. Bei den 4 Bataillonen ( à 4 Compagnieen )

, des Regiments rollen ſteben: 16 Capitaine (5erſter, 5.gweiter und 6 dritter Claſſe ) , 24 erſte, 24 zweite fieutenante *) , 16 Sergeanimajore, 72 Sergeanten ,

16 Fouriere, 128 Corporale , 64 Tamboure und Hors niften ( beim Flanfeurbataillon nur Horniſten ), 880 Se. meine , Vrijwilligers, 2824 Miliciens, wovon 1120 all. .

ſubordinirt ſind. Dod gebort es zu den Berufspfliden jährlich auf 6 Monate reſp. 4 Wochen zur Ausbildung der Oberſten , dieſe Beamte zu übermaden, auch eto

reſp. zur Uebung eingezogen werden , die übrigen aber

waige Beſchwerden von Seiten des Soldaten entgegen in der Reſerve" oder in großrm Urlaub ſich befinden. Die Compagnie eines Feldbataillons iſt ſtarf : zu nebmen und deffals bóberen Drts zu berichten , 1 Capitain , 3 lieutenante , i Sergeantmajor , 4 Ser damit über deren Grund oder Ungrund eine Unters geanten , 1 Fourier , 8 Corporale , 4 Zamboure (eine man bofft Wege dieſem Auf werde. Tudung beranlaßt den Mißbrauchen abzubelfen , die beim Verpflegsweſen Flanfeurcompagniebat ſtatt deren 4 Horniſten) und 60 Vrijwilligers. Sie ziebt jábrlid 36 Miliciens auf der Armee eingeriſſen ſind. ( Franff. Journ.) 6 Monate , 36 auf 4 Woden ein und bat außerdem 72 Miliciens beurlaubt. Die Compagnie eines

Die Königlich Niederländiſche Armee ( leger ). Reſervebataillons bat 2 Sergeanten mebr, aber 20 Vrijwilligers weniger als eine Feldcompagnie, und

( fortſegung. )

an Miliciens im Ganzen 274 Mann. - Rúdſidrlid des Reſervebataillons von der linieninfanterie iſt bier -

VIII. Stårteetats der Regimenter und einzelnen Corps. 1) Infanterie.

noch zu bemerfen , daß, da bei ibnen die Hoofd admi nistratie fide befindet, auch das ganze Deconomies und

a ) linieninfanterie. Zum Stabe eines jeden Handwerksperſonal, ſo wie das Hauptmagazin des Res giments demſelben attadirt iſt. Sie wechſeln nie die 1 Regimentscommandant ( Oberſt oder Oberftlieutenant) Garniſon , wåbrend die Feldbatailone faſt aujábrlido Infanterieregimento foden etatsmäßig geboren:

mit 2 Pferden , 1 Oberſtlieutenant mit 2 Pferden ( Goms von einer Garniſon zur anderen verlegt werden. Daber die Einrichtung, daß die von den Feldbataillonen mandant des Reſervebataillons und zugleich Präſes der aud in die Heimatb entlaſſenen Peute zuerſt zu dem betrefs Hoofd administratie) , 3 Majore alb Commandanten

der Feldbataillone mit à 2 Pferden , 1 Regimentoad , jutant (Capitain ) mit 1 Pferd, 4 Bataillonsadjutanten

fenden Reſervebataillon geſendet werden , wo ſie ihre

Waffen und Pederzeugſtúde ablegen , die dann ſpäter wieder von den ebenfalls zuerſt zum Reſervebataillon

, 1 Res (2 erſte und 2 zweite fieutenante) gimentsquartiermeiſter ( Capitain ) ,, 4unberitten Batailloudquare geſendeten Recruten in Empfang genommen , und auf

tiermeiſter (2 erſte und 2zweite lieutenante), unben dieſe Weiſe zu den Feldbataillonen zurůægebracht werden. ritten , 1 Befleidungsoffizier *) ( Administrateur van kleeding) , die erforderliche Zahl von Geſundbeite . offizieren, 4 Adjutant:Unteroffiziere ( bei jedem Bataillon

einer ) , 1 Fabnenträger ( vaandel drager) mit dem

b) Da ein jedes der beiden Regimenter Grenadiere und fåger nur 2 Bataillone ſtart iſt, ſo weidet deren Etat von demjenigen der finieninfan . terieregimenter bedeutend ab , weßhalb es noibig ers

Rang der AdjutantsUnteroffiziere, 1 Tambours Major,

3 Corporal. Zamboure , 1 Corporal, Horniſt (leşterer 5

*) Gewöhnlich ein penſionister Offizier.

*) Iede ungrade Compagnie hat 2 erſte und 1 zweiten lieutenant, jede grade Compagnie i reſp. 2. - Daß ein jedes Bataillon aus 4 Compagnieen beſteht, wurde unter Titel I. bereits erwähnt.

27

28

deint , denſelben bier beſonders aufzufübren : a) Res Vorigen , 1 Unterbereiter , mit ditto , 1 Staftrompetter, giments ſtab: 1 Regimentscommandant ( Oberſt oder ſånamtlich mit à 1 Pferd, 1 Soneiders, 1 Sattlers, Oberflieutenant ), 1 Oberſtlieutenant und 1 Major als 1 Stiefelmachermeiſter , 1 Schwerifeger , alle 4 unbe. Bataillonscommandanten , 1 Regimentsadjutant ( Capis ritten , mit Unteroffizierrang. tain) , 2 Bataillonsadjutanten ( 1 erſter und 1 zweiter Lieutenant) , 1 Regimentoquartiermeiſter ( Capitain ),

b ) Etat der 4 Escadronen : 4 Rittmeiftercom . mandanten, 4 Rittmeiſter obre Esc. , 8 erſte, 8 zweite

2 Bataillonsquartiermeiſter (Lieutenante), 1 Administrateur van kleeding, die nöthigen Verzte, 2 Adjutants Unteroffiziere , 1 Fabnenträger (fågt bei den Jägern fort), i Tambour,Major ( bei den Fågern 1 Staf Hornblazer), 2 Gorporal: Tamboure (bei den fågern 2 Kor-

lieutenante, ſåmmtlich mit à 2 Pferden ; 4 Oberwacht. meiſter , 32 Wachtmeiſter , 8 Fouriere , 48 Corporale, 16 Trompeter , 8 Hufſchmiede, ſåmmtlich beritten ', 448 Außers gemeine Vrijwilligers, davon 48 unberitten.

poraal- hornblazers ) , 18 Muſici , 2 Oberbandwerfer, 2 Bútſenmader. Bei den beiden Bataillo . nen : 4 Capitaine 1. , 4 Gapitaine 2. Claffe , 12 erſte, 12 zweite lieutenante, 8 Sergeantmajore, 48 Sergeanten ,

dem 200 Miliciens, von denen jährlich 40 Mann auf 6 Monate und 40 Mann auf 4 Wochen zur Uebung einkommen , 120 Mann aber in Reſerve und auf großen Urlaub fich befinden. - Hiernad beſteht eine Ess cadron aus i Rittmeiſtercommandanten, 1 Rittmeiſter,

8 Fouriere, 64 Corporale, 32 Tamboure (bei den Jås gern 32 Hornblazers) , 680 Vrijwilligers und 960 Miliciens, von welchen lebteren jährlich 240 auf 6 Mos nate und 240 auf 4 Wochen eingezogen werden. Hiernach beſteht eine Compagnie der Grena ,

2 erſte , 2 zweite Lieutenante , 1 Oberwachtmeiſter , 8 Wachtmeiſter, 2 Fouriere, 12 Corporale, 4 Trompeter, 2 Húfidhmiede und 112 Gemeine mit 12 Offizier : und

.

.

129 Dienſtpferden , als 'permanenter Dienftſtand,

wozu jabrlich 20 Miliciens auf 6 Monate reſp. 4 Wochen

diere oder fåger aus 4 Offizieren, 1 Sergeantmajor,

fommen, 20 Miliciens aber auf großem Urlaub und 10

6 Sergeanten, 1 Fourier, 8 Corporalen, 4 Spielleuten,

in Reſerve find.

85 Soldaten, als beſtändiger Dienſtſtand, mit 120 Miliciens für den Uebungs , reſp. Kriegsſtand.

Summa der Etats ftarfe eines Gavaleries regiment8 : 36 Offiziere, 572 Unteroffiziere, Trompeter und Soldaten mit 72 Offiziers , und 520 Dienſtpferden

Recapitulation.

als permanenter Dienſtſtand, wozu noch 200 Mi

1 ) Etatsitárfe eines linieninfanterieregi , liciens für die Kriegsſtårke fommen. mento = 80 Offiziere und 1210 Unteroffiziere, Spiele

Hiernach betrågt die Etats ſtårfe der 6 Gava ,

leute und Gemeine, a 18 permanenter Dienſtſtand; Terieregimenter : 216 Offiziere, 3432 Unteroffiziere 2c. wozu noch 2824 Miliciens zur Erreichung des Krieges mit 432 Offizieros und 3120 Dienſtpferden als pers ftandes von 4034 Ropfen.

manenter Dienſtſtand , wozu nocy 1200 Miliciens

2) Etat8 ſtårte eines Grenadier, oder Fåger's für die Kriegsſtärke fommen. regiments 40 Offiziere und 868 Unteroffiziere, Spielleute und Gemeine , als permanenter Dienſte ſtand ; wozu noc 960 Miliciens für den Kriegeſtano

3) Artillerie . a) Fußartillerie.

von 1828 Kopfen . a) der etat & mållige Friedens Hiernad dienſt ſtand berrågt der ganzen

Der Stab eines Fußartillerieregiments ſou

13,836 Unteroffiziere , Spielleute und Gemeine. b ) Der eraremåßige feriegoſtand: 880 Dffie

( Oberſt oder Oberſtlieutenant) mit 2 Pferden, 1 Oberſt .

ſtand der ganzen Infanterie auf 960 Offiziere und

tiermeiſter , 1 Lieutenant ditto , 1 Administrateur van kleeding , die erforderliche Zahl von Geſundheiros

Infanterie: 880 Offiziere, etatsmäßig befeben aus : 1. Regimentscommandanten

lieutenant und 4 Majore mit à 1 Pferd, 2 Capitaine ziere und 43,996 Mann . Hierzu ſind noch zu redonen : 3. Claſſe ohne Compagnie, zu beſonderen Dienſtver: 1) Das Algemeen depot der landmagt mit 60 Offizieren richtungen, 1 Capitain - Inſtructeur mit 1 Pferd, 1 Lieute: und 15 + 2 Mann . 2) Das Garnizoen-Bataillon mit nant ditto, 1 Capitain-Regimenisadjutant mit 1 Pferd, 20 Offizieren und circa 600 Mann ; wodurch der Kriegs. 1 Lieutenant,adjutant, unberitten , 1 Capitain.Quar: 46,138 Mann gebradt wird. 2)

Gabalerie

offizieren , 1 Paarden-arts mit 1 Pferd , 4 Adjutant.

Unteroffiziere , davon 1 beritten , 4 Feuerwerfer (Ser .

a) Etat de 8 Stabes eines Cavalerieregis geantmajore), 1 Stabstrompeter mit 1 Pferd, 3 Ober: menis : 1 Regiments commandant ( Oberſt oder Oberſts bandwerfer ( Schneider , Souſter, Schwertfeger ) , 2 lieutenant) mit 3 Pferden *) , 1 Oberſtlieutenant mit Sufidmiede , 2 Sattler. Die 4 Gompagnieen Feldartilferie eines jeden 3 Pferden , 2 Majore als Diviſionscommandanten mit

à 3 Pferden , 2 Adjutanten ( 1. und 2. Lieutenante )

der beiden erſten . Artillerieregimenter rollen ſtarf ſein :

mit à 2 Pferden , 1 lieutenant. Piqueur ( Bereiter) mit 4 Capitaine 1. Olaſſe , 8 erſte fieutenante , 8 zweite

1 Pferd , 1 Capitainquartiermeiſter, 1 Lieutenantquare

ditto, fimmtlich mit à 1 Pferd , 4 Sergeantmajore, 32

tiermeiſter, 1 Administrateur van kleeding, die erfor , derliche Zabl von Geſundbeitsoffizieren , 1 Paarden

Sergeanten, 4 Fouriere, 32 Corporale, 32 Bombardiere

.

( Vuurwerkers hulprigter), 8 Trompeter, 4 Zimmerleute, Arts, 1 Adjunct deſſelben , jeder mit 1 Pferd, 1 Adjutant. 4 Wagenmacher, 4 Schmiede, 32 Kanoniere 1. Glaſſe, unteroffizier, 1 Standaarddendrager mit dem Rang des 128 2. Slaſe, 32 Stücfreiter ( Fahrer) 1. und 44 ditto 2. Glalie , ſåmmtlich Vrijwilligers , und als ſolche zum *) Mit der Zahl der Pferde bei jedem Offizier wird auch zugleich permanenten Dienſt itand gebórend, ferner 24 Reit, und 104 Zugpferde ( Trek paarden ) , zur Beſpannung Delſen Friedens : Rationsetat ausgedrückt.

29

30

von 2 Batterieen und zur Berittenmachung der geſchüß, 37 Pontonwagen , wovon 34 mit à 1 Ponton , 3 aber

fübrenden Unteroffiziere und der Trompeter * ). - An mit 6 Paar Schragen ( Brüden ) beladen ſind ; 36 Rippen, wagen (34 für Pontong, 2 für die Schragen), 3 Ruders noniere und 64 Stúdreiter auf 6 Monat und 24 Ra. boormagen mit à 1 Ruderboot und Zubehör, 3 Feld. noniere und 64 Stúdreiter auf 4 Wochen ; in Reſerve ſchmieden und 6 Vorrathswagen ; im Ganzen 85 Fabr. und auf großem Urlaub baben dieſelben 72 Ranoniere zeuge, die ſåmmtlich 6ſpånnig ſind , wofür aber die und 192 Stúdreiter, wovon die Stücreiter tbeils zum Beſpannung im Frieden feblt. Ueber die Einridtung Fabren der Geſchüße, theils für die Munitionswagen, dieſer Fahrzeuge F. das Nåbere in der betreffenden Rands

Miliciens erhalten dieſe 4 Compagnieen jährlich 24 K'a ,

.

Tolonnenfabrzeuge u. r. w. beſtimmt ſind . Eine compagnie Feſtungsartillerie fou etats, mißig beſtehen aus : 1 Capitain , 3 lieutenanten, 1 Sers geantmajor , 6 Sergeanten , 1 Fourier , 6 Gorporale, 2 Horniſten, 8 Kanoniere 1. , 26 ditto 2. Glaſſe, ſåmmts

bemerkung zum Titel: „ Uniformirung, Ausrüſtung und Bewaffnung." b) Reitende Artillerie. Stab : 1 Commandant des Regiments (Oberſt oder

lich Vrijwilligers und daber den permanenten Dienſte Oberſtlieutenant), 1 Oberſilieutenant, 2 Majore, ſåmmt. ſtand bildend. An Miliciens erhålt dieſelbe alljährlich lich mit à 3 Pferden , 2 Capitaine 3. Claſſe mit à 2 20 Mann auf 6 Monat, 20 auf 4 Wochen ; außerdem Pferden, obne Compagnie, 1 Adjutant (1. Lieutenant)

bat ſie 40 Mann auf Urlaub und 20 in Reſerve ; mit 2 Pferden, 1 Lieutenant:Inſtructeur mit 2 Pferden, Summa ihrer Kriegsſtårfe: 150 Mann.

1 Capitain . und 1 lieutenant . Quartiermeiſter mit

Die 2 compagnieen Artillerie. Transport. à 1 Pferd, 1 Administrateur van kleeding, die erfors

, welche dem 3. Regiment attachirt ſind, rollen Derliche Zahl von Geſundheitsoffizieren , 1 Paarden train ſtarf ſein : 2 Capitaine , 4 lieutenante ( 2 erſte und arts und 1 Adjunct, jeder mit 1 Pferd , 1 Adjutants 2 zweite), ſämmtlich mit à 1 Pferd, 1 Adjutant-Unter. Unteroffizier mit 1 Pferd , 1 Feuerwerfer, unberitten, offizier , 2 Oberwachtmeiſter, 16 Dadtmeiſter, 2 Fous 1 Stabotrompeter mit 1 Pferd, 4 Oberhandwerfer, wie riere, 16 Corporale, 2 Trompeter, 32 Stücreiter, ſåmmte bei der Fußartillerie , unberitten. lid Vrijwilligers , ferner 16 Reit . und 40 Zugpferde für den Friedensdienſt. An Miliciens erhalten dieſelben

Bei den 7 Compagnie en : 7 Capitaine ( 1. 61.), 14 erſte und 14 zweite Lieutenante , ſåmmtlich mit à 2

500 Mann, wovon jährlich 100 Mann auf 6 Monat Pferden , 7 Oberwachtmeiſter, 5h Wachtmeiſter, 7 Fou. riere , 56 Corporale ; 56 Bombardiere ( Vuurwerkers und 100 Mann auf 4 Woden eingezogen werden. Das der Artillerie attacirte Korps Ponton- hulprigter ), 14 Trompeter, 7 Zimmerleute, 7 Wagen. niers: 1 Commandant (jeßt Oberſtlieutenant) , der zus mather, 7 Schmiede, 7 Hufſchmiede, 7 Sattler, 112 Ra. gleid Director des Brüdenweſens iſt, mit 1 Pferd, noniere 1. , 420 Kanoniere 2. Clarie , ſåmmtlich Vrij 2 Capitaine, 2 erſte, 2 zweite Lieutenante, 1 Adjutants willigers , ferner : 338 Reit , und 196 Zugpferde får

Unteroffizier, 1 Sergeantmajor, 10 Sergeanten, 1 Fou. rier , 10 ° Corporale, 2 Horniſten , 2 Wagenmacher , 1 Zimmermann, 2 Somiede, 35 Pontonniere 1. und 20 2. Claffe, råmmtlich Vrijwilligers. Dazu für den Kriego.

3 ſechopfündige Batterieen, à 8 Geſchůbe , und bandenen Batterieen nur beſpannt werden. An Mi liciens erhålt die reitende Artiüerie im Ganzen 560 Mann, einige Munitionswagen , die im Frieden von den 7 vor, -

von denen jábrlic 224 auf 6 reſp. 1 Monat zur Uebung

ſtand 120 Miliciens,

Das Material des Pontonniercorps beſteht aus :

eingezogen werden.

Recap itulatio n .

Nad den obigen Angaben iſt die Niederländiſche Artillerie ſtart: b) Miliciens .

1) Die 3 Regimenter Fußartillerie incl. Zrain .

4) Die Handwerfercompagnie

5) Das Dffigierperſonal beidem Artiäerieftab, bei

Im Ganzen *) Von den 8 Feldbatterieen, welche die Niederländiſche Fußartillerie beſigt , ſind im Frieden nur 4 beſpannt, und zwar: beim 1. Res

7

770 85

8

91

) Bugo

68 ]

86

2487

97 338

248

4680

196

1

560 120

.

.

13 57

50

349

3483

20

-

den Artilleriewerfſtåtten , bei der Geſchüßgießerei u. ſ. w., ſo wie die Zeug offiziere(Magazijnmeesters) in den Feſtungen und die Zeug Unterbeamten ( Conducteure )

229 48

Ma nn.

-

2) Das Regiment reitende Artillerie 3 ) Das Pontonniercorps . Dazu nod :

Unteroffiziere, Spielleute, Kano niere u. Fahrer.

P fer de. Reits

Offiziere.

Dffizierbs

a) Permanenter Dienſtſtand .

213 | 406

444

5360

* ) 216 Friedensbeſpannung für 4 Fußs und 3 Reitbatterieen = 56 Geſchüge.

32

31

Bataillon Mineur - Sappeurs. Stab derſelben : 4 ) Da 6 Genie corp 8. Die Offiziere deſſelben bilden das „ Korps Ingenieurg“; 1 Oberſtlieutenant, Commandant, 1 Major ., jeder mit das Bataidon Mineur.Sappeure iſt die alleinige tedhé 2 Pferden, 1 lieutenant. Adjutant, 1 fieutenant.Quar. niſde Truppe dieſes Gorps , bei weldoem die erforder, tiermeiſter , 1 Administrateur van kleeding ( die beiden liche Zahl von Ingenieuroffizieren zum Dienſt einges eben Genannten nicht vom Corpo ), 1 Adjutant.Unter offizier, 1 Corporal Tambour, 3 Oberbandwerfer (Soneis

theilt iſt.

Etatsmi ßige Stårfe des Korps Ingenieurs :

der, Souſter , Bůdſenmader), 4 Capitaine, 6 erſte, .

1 Generalmajor, 3 Oberſten , 4 Oberſtlieutenante, 4 Mas 6 zweite Lieutenante, 4 Sergeantmajore, 24 Sergeanten , jore, 11 Capitaine 1., 11 2. und 10 3. Olafſe, 20 erſte 4 Fouriere, 32 Corporale, 8 Tamboure , 120 Mineure

und 22 zweite fieutenante. Von dieſen Offizieren ſind 1. , 180 2. Claffe, ſåmmtlich Vrijwilligers. An Mili 1 Generalmajor und 2 Oberſten Fortificationsdirectoren ; ciens fommen dazu 300 Mann , wovon 120 Mann alle übrigen aber theils als erſte Ingenieure" in den jábrlid auf 6 reſp . 1 Monat eingezogen werden . Zotal.

Plaßen angeſtellt, theils beim Fortificationsdienſt in ſtarte für den Krieg: 21 Difiziere,677 Unteroffiziere , denſelben oder beim Kriegsdepartement beſchäfftigt, Spielleute und Soldaten. .

großeren Theile aber zugetbeilt dem : Stårte . Bered nung der ganzen Armee , erclufive Offiziere.

Permanenter Dienftſtand. 1 ) Infanterie : 15,978 Mann.

Nationale Militie. 30,160 Mann .

und 3120 Dienſtpferde.

1,200

3 ) Artillerie : 850 3,483 4 ) Genie : 377 Summa 23,270 Mann und 3970 Dienſtpferde.

5,360 300

2) Cavalerie :

3,432

37,020 Mann.

Total . Kriegstårte : 60,290 Mann .

Daß in dieſer Totalſtårfe der Armee das „ Limburgsch allein Feſtungen und Verſanzungslinien zu vertbeis Bonde-Contingent“ mit 30 Offizieren , 1759 Unteroffis digen im Stande find, der Infanterie und der Artillerie zieren, Spielleuten und Soldaten, ſo wie mit 145 Pfers nämlich, während Cavalerie nur in dem Maße erfore . ben (leftere für den Friedensſtand) inbegriffen , wird

derlich iſt , als der Kundidafts , und Siderbeitsdienſt

ale bekannt bier nur in Erinnerung gebracht * ).

unumgånglich erbeiſcht.

Ueberſchaut man nun das Ganze der Niederlandiſden

Dieſe Rüdlichten baben dann

aud die gegenmårtige Formation der Armee und das

Heeresformation noch einmal , ſo erfennt man leicht, Sablenverbältniß der verſchiedenen Waffen zu einander daß dieſelbe den Bedürfniſſen des Landes und ſeinen

beſtimmt. beſtimmt.

Die Infanterie, im Kriege durd die Schut

geograpbiſch . politiſden Verbältniſſen youfommen ento terij leicht auf einige 90,000 Mann gebracht, verhält ſpricht.

Seit der Postrennung Belgieng aus jener

offenſiven Stellung , die ibm der Wiener Gongreß an.

ſich zu der , böchſtens auf 4500 Mann zu bringenden Cavalerie, wie 20 : 1, und die 33 Compagnieen Feſtungs.

gewieſen batte , in ſeine alten Grånzen , binter ſeine

artillerie, welde ebenfalls durd die Artillerie der Schut

machtigen Strømeund Meeresarme, binter ſeine Dåmme

terij noch um ein Bedeutendes verſtärkt werden fónnen , maden wenigſtens das Bierfade der Feldartillerie aus. Auffallend iſt aber das Zablenverbåltniß derReitartillerie, eben ſo wobl zur Cavalerie, als zu den Feldbatterieen der Fußartillerie, - 7 Reitbatterieen , 56 Geld übe, für nur 24 Escadronen Cavalerie und bei nur 8 Fußbatterieen ! Dod bat dies ungewöhnlide Verbáltniß einen anderen Grund , als den der abſoluten Nothwendigkeit . Die

und Ranåle zurúdgetreten , braudt das Rönigreich der

Niederlande nur noch ein Heer zur Vertbeidigung ſeis ner eigenen Gränzen und zur Bewahrung ſeiner Uns abbångigfeit. Da aber die Natur ibm bereits in jenen Stromen und Meeresarmen einen Shuß verlieb , wie ibn fein anderer Staat beſikt, und die Kunſt mit ihren Wållen und Mauern , mit ibren Soleuſen und Deiden ,

unterſtüßend zu Hülfe gekommen iſt, jo bedarf es für Niederländiſche Reitartillerie zeichnete ſich von jeber jenes Beer faſt nur derjenigen beiden Waffen , welde

durde einen boben Grad der Àusbildung , durch vor. geiſt aus , und erwarb fide dadurde die bodite Achtung

zügliche Mannszucht und durd einen berrlichen Gorps,

giment eine 12pfündige und eine 6pfündige, beim 2. Regiment eine Haubig. ( 15 duim ) und eine 6pfündige Batterie, jede à 8 Geſchüre, davon die 12 Pfünder 8ſpännig , alle anderen

in der ganzen Armee. In den Kriegsjahren von 18°/1 bewies ſie bei jeder Gelegenbeit eine ſo vortrefflide

6ſpánnig. Mit den Beſpannungen wird alljährlich regelmäßig Haltung, daß ſie der Stolz der Armee , ja der des Die beiden unbeſpannten Compagnieen eines Regiments üben in dem betreffenden Jahr den Feſtungsbienft.

unter den Compagnieen gewechſelt.

*) Der in den Provinzen Nord - Braband , Zeeland und Limburg

ganzen Landes wurde.

Aud nad jener Zeit wußte ſie

ibren woblerworbenen , ſelbſt über das Ausland ver .

breiteten Ruf beſtens zu berabren . Deßbalb nun, weil

beſtehenden maréchaussée wurde , da ſie nur für den Sichers

ſie in ihrer Lotalitat eine wabre Muſtertruppe, wollte

heitsdienſt in dieſen füdlichen Grânzprovingen beſtimmt iſt und

man dieſer Doralitåt durc Reduction feinen Abbruch tbun , ,,es ſolle und müſſe !', so ſprach der König lich einſt aus, „ die Reitartillerie als ein Denfmal ibres

mit der Urmer nur in so weit zuſammenhängt, als ſie aus dieſer erzänzt wird, hier abſichtlich nicht erwähnt. Der Bouſtändigkeit balber may indeß hier bemerkt werden , daß dies Corps aus

14 Offizieren , 309 berittenen und 124 maréchaussées zu Fuß

Waffenrub mes ießt und immer underåndert beſteben

beſteht, die der Franzöſiſchen Gendarmerie conform organiſirt ſind.

bleiben . "

-

( Fortſegung folgt.)

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagshandlung : 6. m. Peste in Darmſtadt und in deffen Dffizin gedrudt.

Donnerſtag ,

No. 5. EL

12. Januar 1843. d nila

dan

be

::Stratil

60 2002

1190 Gifs

Allgemeine Militar - Zeitung. e

F r a n frei ch. Im Gegenſaß mit demjenigen , was wir in der

Ronſtantinopelo , der Grenadiere des Conſulats und

Nr. 129 der ü. M. 3. von 1842 über die Zuſtånde

mung der Armee daber in dem unruhigen Franfreich

der Garden Eſpartero's ſind berlockend und die Siims

in der Franzöſiſchen Armee aus der Preußiſden Staatso ſtets beachtenswerth. Es darf ſo nido unermåbnt blets zeitung mitgetheilt baben , enthårt ein Correſpondenza artifel der Allgemeinen Zeitung aus Paris vom 10. No , vember 1842 folgende Anſichten : Man ſpridt gewobno

ben , daß unter den zulebt vorgenommenen 55 Befdr. derungen zu Majoren nur 13 Capitaine nach der Ans ciennet åt und die übrigen 42 theils durd Gunſt,

lid im Auslande ſo viel von der Unzufriedenbeit der

tbeils außer der Lour vorrúdten - rechnet man bierzu

perſdiedenen Oppoſitionsparteien, die ſich im Grunde por der Hand mit großen Tiraden wie die Radicalen,

die båufigen Selbſimorde,, wobei in hinterlaſſenen Bries fen die unmöglichkeit des Avancements wegen der zu

-

oder mit perfiden Inſinuationen oder gebåſſigen Pas vielen Einſdiebungen als Grund der Verzweiflung an, rallelen wie die legitimiſten begnügen, und man vergißt gegeben wird , die feindſelige Sprade des einzigen in die gefährlichſten Symptome der Unzufriedenheit , die ſich in der Armee äußern. Die Armee iſt der einzige große Staatskörper Franfreids , der noch eine moras

der Armee allgemein verbreiteten Journals : La Sen tinelle de l'Armée , den communiſtiſchen Geiſt der bee

liſche Kraft beſißt, die Glorie ſiegreicher Feldzüge ums

unrubigende Symptome genug. Und doch iſt dies nur

arbeiten Unteroffiziere und Soldaten , ſo hat man bes

gibt ſie , ſie iſt der Corruption fremd geblieben und

die ſichtbare Oberflåde, wer weiß , was tiefer folum

bilder durch Disciplin und den Corpsgeiſt zuſammen, gebalten ein impoſantes Ganzes. Die Erinnerungen der Revolutionsfeldzüge, des 18. Brumaire , der Nas poleoniſchen Siegesherrſdaft , haben bei ibr bleibende Eindrüđe hinterlaſſen, in Soldaten und Offizieren lebt ein unternehmender fråftiger Geiſt, der ſich auch auf die jüngeren Generale erſtredt und ſie wird in der nächſten Zukunft das Geſchic Franfreich entſcheiden . 418 der Glanz der eroberungsſtolzen Regierung fud , wigs XIV. erloſchen , das ſybaritiſche Zeitalter Lud. wigs xv. verſchwelgt war , als die Ideen der Ency. .

mert ? Einen neuen Anſtoß bat dieſe Stimmung durdo Pajols Abſeßung erbalten und die Bonapartiſten růb,

clopådiſten und Philoſophen ſich in der Revolution bis zum Uebermaß verwirflidt batten , als Chron und

atar obne Verehrung , Adel und Geiſtlichkeit verjagt, der Staatsförper aufgelöſt, die Finanzſyſteme abges núßt , alle Bande der bürgerlichen Ordnung zerriſſen , alle Parteien ſchwach und unmåchtig waren , da trat auf einmal die Armee auf und riß die Gewalt an fido.

ren ſich wieder. febbaft über die Art und Weiſe bes

unruhigt, mit der man die Ueberbleibſel des faiſerlichen Heeres bebandelt, baben ſie beſchloſſen, eine Aſſociation in der ganzen Armee zu bilden, die unter dem Namen Syndicat militaire ein permanentes Comité in Paris

baben und die Rechte und Anſprüche der alten Zapfern vertreten ſoll. Daß hier von feiner beimlichen Verbún,

dung , ſondern von einem öffentlichen Verein die Rede ift , verſteht ſich von ſelbſt ; allein (don ſagt die Sens tinelle , indem ſie von dieſer Organiſation ſpricht : ,, Dieſe Lapfern erkennen die Nothwendigkeit, ſich an .

den Ludwigen ein Spielzeug des Hofes geweſen, deren

einander zu ſchließen, um ihre Vergangenbeit gegen die Angriffe gewiſer Perſonen zu verteidigen , denen ge. rade dieſe Vergangenheit beilig ſein ſoute, die ſie aber jeden Tag mit Füßen treten. Sie haben Recht , daß fie in Ermangelung ihrer natürlichen Berdůßer rich gegen die Ungezogenbeiten und faunen der Semalt, ebenſo wie gegen die Angriffe bezahlter Journale eine

Generale õie Revolution unter die Guillotine ichidte ,

Bertretung bilden. Dieſe moge lidt zu ihrem Pråfis

Dieſelbe Armee, bis dabin blind gebordend, die unter

deren balbverbungerte barfuße Offiziere und Soldaten

denten jenen ſo grauſam mißhandelten alten General

fie durch Convenisdeputirfe bevormunden ließ - die

wählen und die Armee wird bald reben , ob man es

ſelbe Armee tettere Frankreich, machte den 18. Brumaire noch ferner wagen wird , ihre ålteſten und würdigſten und Napoleon zum Kaiſer. Die Beiſpiele der Pratos Zierden ſo zu behandeln , wie es bis jeßt geſoeben .“ rianer Roms, der Strelißen Rußlands, der Janitſdaren. Da iſt unzweideutig General Pajol gemeint, derſelbe,

1

36

35

der dem Könige , als dieſer ibm mit der Entfeßung wird dies jeßt um ſo långer bleiben , da dconomiſche drobre, um ihn zur freiwilligen Entſagung zu bewegen, Rúdſid ten die Regierung genótbigt baben , die bisber zur Antwort gab: i Sire , id babe unter der Reſtaus beſtandene „Rijks Stoeterij (Retchogeſtút) zu Borculo ration fünfzebn Jahre gewartet und kann wieder war. aufzubeben und lid fomit eines vorzügliden Mittels ten ."“ - ( Uebrigens macht mehr als Eine Stimme bar .

zur Verbeſſerung der Pferderace des Landes zu begeben.

auf aufmerkſam , daß Pajol bei den Dppoſitionsblättern Die meiſten Cavaleriepferde fommen aus dem Didens nidis weniger als populår war , bis ibn die Ungnade des Hofo traf, und daß es affectation ſei, wenn man

burgiſden und Hannover’ſden, von wo ſie Lieferanten

davon ſpreche , er müſſe im Alter darben , wåbrend er eine Penſion von 30,000 fr . erbått.)

pro Stud und verlangt eine 10jábrige Dauerzeit. Die fdweren Dragoner reiten große und fråftige , wenn

bringen. Der Staat zablt durchſchnittlich 25 Willemsd'or

gleid ſchwerfällige Pferie ; die leichten Dragoner und Preu0 e n . In der Nr. 62 der 4. M. 3. von 1842 wurde unter

Panciers einen agilen Mittelſchlag wie die Preußiſchen

den Nachrichten mitgetheilt , daß Se. Mai. der Konig mittelſt Allerhöchſter Cabinetsordre vom 12. Mai dem

vortrefflichem Futterzuſtande, überbaupt von einem Auss ſeben , das eben ſo wohl auf ſorgſame Pflege und Wars

Generalauditoriat eine ſtrenge Ueberwadung der Ges ſd å fosführung der Auditeure und eine Beſchleus nigung der zu Seiner Entſcheidung gelangenden Strafe rachen zur Pflicht gemacht haben. In Beziebung bier,

tung im Stal , als auf (djonende Behandlung im Dienit gebrauch rdließen läßt. Stalleinrichtung und Stall. ordnung find Preußiſch , wie auch die Reitinſtruction

1

auf wird nun noch ferner. bemerkt , daß Se. Maj.

Ublanen. – Die Pferde der ganzen Cavalerie ſind in

der Preubiden conform iſt. - Die Artillerie remonts tirt ſich im eigenen lande und dürfte a'ud , da die in

mittelſt Atterhochſter Cabinetsordre vom 20. October Holland gezúditeten Pferde meiſt vom Zugſchlage ſind, ibren vollen Kriegsbedarf daſelbit finden.

v. I. auf den Geſchäftsbericht des Generalauditoriato

Ihre Pferde

Ibre Zufriedenheit mit dem von den Militår - Juſtiza beamten im Allgemeinen bewieſenen Dienſteifer zu ers

ſind großentheils von demſelben Stapel wie die Preußis

fennen gegeben haben. Rußland .

ſchen Fußartilleriepferde, denen ſie auch an ordentlichem Ausleben und guter Pflege nicht nachſteben ,

Befleidung8. und

A u 8 růſtungsmaterial.

Tuch , leinwand und Peder werden im lande ſelbſt fas

Petersburg, 17. December 1842. Se. Maj. der . bricirt und ſind von ſebr túdriger Berdaffenheit. Die Kaiſer baben den Generallieutenant von Ravelin Berarbeitung geſchieht zum Theil bei den Hauptadmi. an die Stelle des Generals der Infanterie Grafen niſtrationen der Regimenter , zum Theil in den offent von Effen zum General Militárgouverneur von Peters, liden Strafanſtalten des landes . Die Arbeit iſt ſolide, burg ernannt.

der Sdnitt zwemáßig .

Waffen . Jo Haag beſteht eine Geſchüßgießerei ( Geschutgieterij ), die nicht blos den Bedarf der Armee,

Die stidniglich Niederländiſdse Armee ( leger). ſondern auch Beſtellungen für das Ausland effectuiren fann .

( Fortfen ung. ) IX .

Material der Armee .

Director derſelben iſt ein Oberſtlieutenant der -

Artillerie , Unterdirector ein Capitain derſelben Waffe. In Delft befinden ſid große ' ,, Stapel- en Constructie

, wo alcs Holz- und Eisenmaterial für die Des hauptſächlichſten Materials und zwar des Lebene Magazijnen“ Armee verarbeitet reſp . in großen Maſſen , als Vorratb digen , der Manndaft , wurde unter Titel : ,, frigº aufbewahrt wird. Die Artillerie : Handwerfercompagnie gänzungoweſen" bereits in erforderlichem Maße (kompagnie artillerie werklieden ) liefert den verſdies gedacht. Es muß caber bier 'noch eines anderen leben , digen Theil , der Pferde , und demnachit des todten

denen Werkſtatten die Arbeiter. Das Dberperſonal

Materials , der Betreidung und Ausrüſtung , der

dieſer Anitalten beſteht aus : 1 Oberflieittenant als Director, 1 Gapirain als Unterdirector, 1 Capitain als

Waffen und der Munition , in gleichem Maße Ers wåbnung geſoeben.

Aufſeher über die Büchſenmacherwerfſtåtten ,' i Capitain als Feuerwerfer , I lieutenant beim Paboratorium,

Was zuerſt die Pferde und den Erſaß derſelben , ſämmtlich von der Artillerie,. - Die Handwaffen, Ges alſo die Remontirung anbetrifft, ſo ſei Darüber hier mebre, Büdſen , Piſtolen und Såbel, müſſen noch vom Folgendes bemerkt : Obichon die Pferdezucht nur einen Auslande bezogen werden (leit 1830 vielfach aus den ganz untergeordneten Zweig der landesinduſtrie bildet, Preußiſchen Fabrifen zu Solingen , Saarn und Subl), To würden die in der Provinzen Vriesland, Groningen doch geht man dabit um , aus den in Delft bereits bes en Drenthe , Gelderland und Overijssel erzielten Pros ſtebenden Büchſenmaderwerfſtåtten ( geweerwinkels ) ducte doch wohl für den Bedarf der Armee ausreichen ,

wenn dieſelben nicht zu früb Gegenſtand des Handels

eine Gewehrfabrif zu errichten . In dieſen Werkſtätten wurden bieber ſoon Sdäfte und einzelne Gewebrtbeile

und als ſoldie großentheils außer landes , namentlich gemacht und alle Hauptreparaturen an den Handwaffen nab Belgien und Franfreid), gebradt wurden. Daber bleibt die Armee mit ihrem Pferdebedarf , für die Ta.

der Armee ausgeführt, auch dienten dieſelben als febr. anſtalt für angebende Büchſenmacher . Gegenwårtig

valerie wenigſtens , nodo vom Auslande abbangig und

werden dafelbſt die ſåmmiliden Gewehre der Infan,

37

38

terie almåblig : mit Percuſſionseinridtung verſehen, woju Das Belgiide Modell angenommen worden iſt *).

ſchaft belaſtet ; dieſelben tragen vielmehr nur das Ge. påd der Stúdreiter. Das Geldhirr der Beſpannung

Aud in Dordrecht und Gorcum ( Gorinchem) bes

iſt zwar ſchwer , aber rebr zwemåßig eingerichtet und

finden ſich große Magazine, für Waffen und Kriegøs von tüchtiger Beſchaffenheit. - Die fimmtliden Pferde allein an den Hinterbraden material anderer Art. Jedein dieſer Magazine iſt ein zieben an Rummeten, und Die der Deichſel, und zwar mittelſt durdlaufender Sırånge. Gapitain der Artillerie als Director vorgelebt. Die Róbre werden nie blant gepust, bebalten daber ſämmtlichen Handwnffen der Armee ( draagbare wapenen ) fteben unter einem beſonderen Inſpecteur , der

ibre eigentbůmliche Broncefarbe. Noch iſt zu bemerken,

Major von der Artillerie iſt. Sie werden in einem

Frieden beſpannten Batterieen daß die Proßen der im bargirung (ldarfen ) berſeben

ſtets fdlagfertigen Staude erbalten. - Was nun noch

ftets mit ihrer vollen

das Artilleriematerial , namentlich das Feldmate,

find, cben ſo per Batterie 3 Caiſſons. Die Pferde der

riat dieſer Waffe , anbetrifft , ſo wird rückſichtlich der åußeren Form deſſelben auf dasjenige Bezug genommen werfen dürfen, was der Preußiſde Artilleriehieutenant

geſchůbfùbrenden Unteroffiziere und Trompeter der Fuß. artillerie , ſo wie diejenigen der Bedienungemannidaften der Reitartillerie ſind mit einem Vordergeſdirr derſeben, um nótbigenfals angeſpannt werden zu fónnen . - An

6. A. Jacobi in ſeinem befannten Berfe bereits dars

über geſagt bat ** ). Nur die folgenden Bemerkungen

ſonſtigen Fabrzeugen geboren zu einer jeden Batterie

mogen bier ibren plat finden : die Niederländiſche Felds artillerie beſteht aus 2 zwolfpfúndigen , 5 lechopfúndigen

nod 8 Munitionswagen ( bei den reitenden Batterieen nur 6) , 1 Feldſchmiede, 2 Borrathblaffeten und 2 Vors

und 1 1530 lligen ( 15 duim ) Haubigbatterie für Fuß, artillerie ; und aus 6 redospfündigen und i 1530uigen

raibe, reſp . Offizier: Bagagewagen. Die Vordermagen dieſer Fabrzeuge find Proßen von derſelben Conſtruction

Die 12pfündigen

wie die Geſchüßproßen, deren Ausrüſtung an Munition

Haubißbatterie für Reitartillerie.

Batterieen beſteben aus à 8 Kanonen (sſpånnig ) , die ſie auch baben. - Obgleich nad Jacobi ,,das Nieder, 6pfündigen aus à 6. Kanonen und 2 þaubigen (Hou- ländiſche Geſcúß von den in Europa jeßt eingeführten witzers ), welde leßlere ibren plas ſtets in der Mitte so ziemlich das ſchwerſte iſt“, ſo ſtelt es ſich doch weder der Batterie einnehmen .

C

Die Affutage iſt engliſ ;

bei der Bedienung noch beim Manovriren als ſolches

die Proße jedoch obne Gabeldeidrel. Aue Råder ſind von gleiden Dimenſionen, die Radbeſchläge der 12ffün

dar, es wird vielmehr damit – augenſcheinlich obne großen Aufwand von Küråfren – geleiſtet, was

digen Ranonen aber schwerer als die der übrigen . Die

anders mo mit viel leichteren nur irgend geleiſtet werden

Zündung (à percussion) geſchiebt mittelſ Schlagbam .

mag. Ricſidhtlich der Penfbarfeit und der Biegſamfeit

thers, der mit ſeinen übrigen Borridtungen leichi vom

entſpricht dies Material allen Anforderungen , die daran

Robr getrennt werden fann. Der Proßfaften iſt mit gemacht werden , fónnen . . Uebrigens ſou deffen unges eiſernen Seitenlebnen für die auflißende Bedienungs ,

achtet die Einführung eines erleidterten Materials

mannſchaft (der Fußartillerie ) verſehen. Dieſes Auf,

böchſten Oris bereits beſdiloſſen ſein , nachdem die bei

rigen iſt in neuerer Zeit

einer Reitbatterie deßfalls angeſtellten Verſuche günſtig ausgefallen ſind.

für außerordendide Fålle

reglementariſch geworden (modurde die Angabe bei Ia. cobi S. 48 rich modificirt) , und zwar geſdiebt es in

Munition . Die Pulverfabrifation ( Buskruid fa

folgender Weiſe : . Auf dem Proßfaften des Geſchüßes bricatie) berunt in Privatbånden, dod liefert der Staat finden 3 Mann ihren Plaß , 2 Mann liben , auf den dazu Schwefel und Salpeter. Ein Oberſtlieutenant Dortaibskaſten , welche redhis und linfs des Rohrs auf der Artillerie iſt „Inspecteur en buskruid fabricatie.“ der faffeterachſe fich befinden ( fie balten ſich an den In Delft befindet ſich eine Gießerei für Eiſengeſchoſſe. Henfeln des Robre), 1 Mann ( der Korporal ) ligt auf

9 Die für das neue Percuſſionsgewehr der Infanterie

der faffete, den Rüden gegen das Robr, die Füße, auf

angenommene Patrone enthålı faſt / iz Porb mebr Pule

dem Paffetenſowanz ( er bålt ride an den zu beiden

per als die Preuifde, von welcher ſie ſich auch noch

Seiten des Sißes befindliden Porridtungen). Die dadurdy wesentlich unterſcheidet, daß das Zundbúrden Handpferde werden : nie durch die Bedienungemanns mittelſ eines gelben Draibe an ibr befeſtigt iſt. Im * ) Dieſes Modell macht die Umänderung ebep ſo leicht als wenig Foſtſpielig. Selbiga befteht blos in anbringung eines Zündkanals auf der oberen Fläche des Caufs rechts neben dem Miſir und in Einſchraubung eines einfachen Zündkeaet8 . Die Pfanne bleibt

Frieden trågt . Der Infanteriſt ſtets ſcharfe Patronen

bei ſich die bei den jábrlichen Schießúbungen verſchoſſen und ſofort durd neue erſegt werden. Im Kriege fragt er 50 Stúd .

und

wird daß nur der Pfannbettet mittlich einer fortfäut. Die directe Zündung x. Déconomiebetrieb bei den Regimentern in n von oben erſcheint

dabei auch noch porthrilhaft. **) G. 2. Jacobi, Beſchreibung des Materials und der Uusrüftung der Niederländiſchen Feldartillerie. Mainz, bei F. Rupferbergi 1836.

Dies Mertchen ift von einem Niederländiſchen Artilleries

lneBekleidung und Ausrüſtung des Bezugeiauf nzedie . - Muſterungen.

Die Aufgabe, welche hier zu löſen, iſt ganz einfach

offizier in's bolländiſche übertragen und durch diejenigen Zufäße die : den. Soldaten ſtets derariig bekleidet und und worden, ,welche in neuerer ausgerüſtet einber geben zu laſſen, wie es Beit Bemerkungen vorgekommenenergänzt Beränderungen theils beils einige die unbedeutende errata in den Angaben des Autors nöthig gemacht haben . Es einestbei18 der Würde des Standes geziemt, bat daffeibe bei der Niederländiſchen Urtillerie' die vollſte aber und anderntheils die Rudſid.t auffeseKriegs. auch wohlverdiente Anerkennung gefunden.

bereitſd aft ſoldes er beidet

Dieſe Aufgabe,

40

39

welche jede Armee ſich ſtellt oder wenigſtens fich ſtellen Rednung ( loopende rekening ) entſcheibet bie Tarations,: follte, wird von der Niederländiſden in der That - auf's Commiſſion , die alle 3 Monate unter dein Präſidium Beſte geldſt.

Mag man dort den Soldaten in der

Caſernenſtube oder auf der öffentliden Straße , beim

Detailererciren oder bei einer großen Parade feben,

des Regiment commandanten zuſammentritt, die fåmmt. lichen Effecten der Mannſchaften revidirt und den Wertb derſelben beſtimmt. Iſt der Geſammtwertb der Stude

immer wird man ibn außerordentlich propre und ſo geringer als die ,, te goed " ( zu gut ) ſtebende Geld , anſtåndig angezogen finden , daß auch nichts zu wúns maſſe, und die Sculo dadurch größer , ſo findet ein idhen übrig bleibt *). Das Verfabren iſt äußerſt eins fad : der Staat zahlt für jeden neueintretenden Sola daten der Fußtruppen die Summe von 18 ft. **) , für

jeden zu Pferde dienenden diejenige von 25 bis 27 fl. ,, zur Beſtreitung der erſten Ausrüſtung ", und dießt

außerdem zum Solde des Mannes ein Quantum von 9 Cenis pro Tag ( faſt 2 Sgr.) für den Infanteriſten, von 12 Genis pro Tag für den dweren Dragoner, von 1 :3 Cents pro Tag für den leidten Dragoner und

Reitartilleriſten , und von 14 Cents für den fancier Aus dieſem Gelde nun, hier ,,kleeding en raparatiefonds“ genannt,

..zum Unterhalt ſeiner Effecten “ hinzu.

Gehaltsabzug ſo lange ſtatt , bis das richtige Verbålts : nie wieder bergeſtellt iſt. Um nun aud fortwährend

verſichert zu bleiben , daß der Soldat gut bekleidet ſei, finden allmonatlid ,, kleeding - inspectien " durch den Compagnies (Escadrons ) und durch den Bataillons. (Diviſions ) Commandanten ſtatt, die lediglich darüber

zu beſtimmen haben , in welchem Maße Neu . Verabrei . dungen reſp . große Reparaturen nótbig ſind.

Neu , Verabreidungen gegeben aus dem Regiments. .

magazin , welches von dem Perſonal der lloofd admi nistratie verwaltet wird .

Daß auch die Reparaturen

aus dem mebrerwabnten Fonds beſtritten werden, deutet wird der Soldat in jenem vorzüglichen Befleidung & foon rein Name an. Nur Waffenreparaturen , welche DAB und Ausrüſtung zuſtande erbalten, Defien eben erwähnt der Soldat nidt verſchuldet, trägt der Staat. - Das wurde . Es erbålt derſelbe bei ſeinem Eintritt alles der Soldat auf alle volig bezahlte Effecten Eigentbumes neu und in vorgeſchriebener Zabl , nåmlich : recht erlangt, folgt aus dieſer ganzen Einrichtung ; er 1 Uniform , 1 Aermelweſte ( Dienſtjade) , 1 Capotroof låßt bei ſeinem Abgange daber nur ſo viel zurück , als (bei der Savalerie Mantel ) , 1 Zudboſe (bei der Gas feine Schuld noch betragt , worüber eine beſondere valerie Reitbore ) , 2 leinene Hoſen ( bei der Gavalerie Zaration entſcheidet. Vrijwilligers , die nad abge . Stallhoſen ) , 1 Paar Tudo . und 2 Paar leinene Ga . laufener Dienſtzeit eine neue Capitulation eingeben , .

maſchen (nur bei Fußtruppen ) , 2 Paar Scube ( bei erhalten je nach dem Zeitmaß dieſer neuen Capitulation der Cavalerie und Artillerie Stiefel) , 1 (zato oder entweder ( bei 6 Jahren ) die ganze Summe von 18 Czapka (der Dragonerhelm und die Bårenmůße der reſp. 25 und 27 fl. zur abermaligen neuen Ausrüſtung Grenadiere und Reitartillerie ſind Regimentseigenthum ), oder ſo viel Sedotel derſelben , als die neue Capitu . 1 Zeltmúße, 1 Zorniſter reſp. Mantelſad, 1 Uniform . lationszeit an Jabren beträgt. – Ordentliche Soldaten : beutel ; ferner an Wäſche : 2 Hemden , 2 Paar Socen,

2 leinene Unterhoſen , i baumwollene Schlafmüße , 1 Halbbinde und 2 Handtücher , endlich das vollſtändige Pubzeug. - Die ganze Maffe dieſer empfangenen Bes fleidungs- und Ausrüſtungsgegenſtånde wird in dem Abrechnungsbud des Soldaten (zakboekge) ſo lange als ,,Sould " geführt, bis der kleeding en reparatie-

fonds und die täglichen Zuſchüſſe zu demſelben zu deren

reichen mit ihren kleeding en reparatiefonds vollfoms men aus , ia fie fónnen ſelbſt noch ein Erfleclides daran erſparen dara n erſpa ren .. - Es iſt aber dieſe ganze Einrichtung auch ein vorzügliches Mittel, um Nachläffige zur Ords nung uub zur Regelmåßigfeit zu bringen , da lieder, lichfeiten und Verwabrloſungen gleich zu Gdulden und dieſe wieder zu Gebalisverfürzungen fübren, welde dem gemeinen Mann empfindlicher als Arreſt's und andere

Die deßfalfige Bes

Strafen ſind , und denen er daber geru zu entgeben

rednung iſt eine laufende, d. h . die Schuld vermindert fich in demſelben Maße /, als jener Fonds nach und

ſucht. - Die Waffen , das lederzeug , die Feldgeråtbs und Reitzeugſtúde , welche der Sotdat zum Gebraud

boliger Tilgung ausreichen .

med mådit , wenn nicht durch ncue Berabreichungen erbålt, bleiben fets Eigenthum des Staats. Die vors oder Reparaturen neue Schulden entſteben . Iſt legs geſchriebene Dauerzeit beträgt für das Gewehr 30 Jahre teres der Fall und läßt ſich die Möglichkeit einer Til für die Patrontaſche mit Bandelier 16 Jahre, für das gung derſelben aus dem kleeding en reparatiefonds Sübelkoppel ditto, für die Såbeli und Bajonnetſdeide nicht abreben , fo freten Gebaltsabzüge ein, und zwar

des Infanteriſten 6.Jabre u.ſ.w. – Von der Kriegos

oon , des dem Mann nach Bezablung der Menage, tüchtigkeit der Ausrüſtung und Befleidung eines Trup . des Pusgeråths , der målche ic. noch verbleibenden „ zakgeldega (Caſdengeldes) als Marimum , und von

pentheils, ſo wie von dem regel, und vorſchriftsmåßigen

Deconomiebetrieb bei demſelberi, überzeugt ſich die Mus

' , als Minimum. - Ueber die Nothwendigkeit folder

ſterungscommiſſion , vor welcher, in der Perſon des

Ábjúge, wie überhaupt über den Stand der laufenden

Diviſions, oder betreffenden oberſten Truppencommans

* ). Um zu verhüten , daß Soldaten in einem ordonnanzwidrigen Uns

und eines Intendanten oder Unterintendanten , eine

juge die Cafernen verlaſſen , iſt jede Schildwacht einer Safernens

danten, oder eines beſonders dazu beſtimmten Generals jede Truppe mindeſtens einmal im Jahr die Revue

wachti paffirt. Das dabet ſtattfindende Controlverfahrenents dem gewis habenden Unteroffizier zum Weitern zu melden. eine nach abmenswerthe Maßregel.

**) - 1 fl. = 100 Cents I 17 Silbergroſchen Preußiſch.

ſpricht ganz dem Franzöſilden. (Fortſegung folgt, )

Redigirt unter Berantwortlich feit der Berlagshandlung: 6. 8. Peste in Darmſtadt und in deffen Offizin gedrudt.

Samſtag, 14.

N ". 6 .

ABS

Januar 1843

B

US

Allgemeine Militar - Zeitung.. Die sidniglich Niederländiſdhe Armee (leger). einem (bei derweißen Infanterie in einem leinenen Beutel und an Riemen ) über der Sdulter. - Der Nier -

( fortretung. )

derländiſche Soldat befolgt das ibm von ſeinem Offizier

XI. Uniformirung , Ausrüſtung und Be . waffnung. Die Niederländiſche Armee verdankt dem jetzt res

gegebene gute Beiſpiel , man ſiebt ihn auch außer Dienſt immer vorſchriftsmåfig angezogen , ſtets mit Seitenge. wehr und mit dem zato oder Helm . - Was nun die

gierenden Könige auch rückſichtlich der Uniformirung

von dem icßt regierenden König eingefübrien Verån ,

bereits eine Menge von eben ſo ziedmåßigen als ge .

derungen anbetrifft , ſo beſteben folche in Folgendem :

ſtimadvollen Veränderungen , und dürfte den ſchönſten des Auslandes dreiſt zur Seite geſtellt werden können.

1 ) In einem neuen Czafomodell für aüe Fußs truppen. Dieſer Ozafc iſt von neu Franzdiſder Form ,

Die Uniformen ſind einfach und doch böchſt elegant,

unten weiter als oben , alſo fegelförmig , mit långerer

bequem und doch außerſt gefällig rigend. Die Kleider. ordnung (Ordonnanz) fann nirgends ſtrenger ſein , aber auch nirgends beſſer beobachtet werden . Den Offizier Riebt man von Morgens 10 Uhr an bis Abends 8 úhr nicht anders als im vollen Dienſtanzuge , d . b. im Czafo oder Hut, im Ueberrock,, der nie obne Epaulets getragen wird, und mit Degen oder Såbel. Ein offes ner Roc fommt weder bei ihm noch bei dem gemeinen Soldaten vor ; eben ſo wenig irgend eine Sodpfung der eigenen oder der Schneider : Phantaſie. Für alle

Hinter als Vorderwand (modurch das Feſtriben unges mein befördert wird) und mit gerade abſtebendem Schirm . Feſter Sitz (er wird ſtets mit augeſdhlagenen Sduppens fetten getragen), leichtigkeit (bedeutend leichter als der reitherige) und Kleidſamkeit laſſen dieſen Czafo als eine ganz vorzüglide Kopfbededung erſcheinen , der, um soubommen zu ſein , nur nodi der Nacenſchuß feblt. U18 Verzierung dienen ihm ein gelber flacer Ball ( bei den Flanfeurs und Jägern grün), eine Orange: Cocarde mit gelber Agraffe und Knopf und, je nach den Waffen

-

:

Stúde beſtehen beſtimmte , unabånderlide Noro

und Corps , eine Granate ( Grenadiere , nicht regimens

men , an denen mit größter Gewissenhaftigkeit

tirte Offiziere , z. B. vom Generalſtabe , von der Ads

feſtgebalten wird. Der Uniformfrad oder das Golet

jutantur , von den Plazcommando's 1. ſ. w. ) ,

wird vom Offizier nur zu großen Paraden , auf Bållen

Jagerborn ( Jäger ), eine Nummer (linieninfanterie),

und in großen Geſellſchaften getragen , in allen übrigen

zwei gefreuzte Kanonenrobre mit darüber ſtebender Krone

Fåden gilt der Ueberrod als alleiniges Dienſtfleid.

( Artillerie), ein Anfer ( Pontonniere) und ein Helm (Mineur : Sappeure). Bei den Offizieren ſind Bal und Ozafoverzierungen von Gold reſp. Bronce, bei den Ger

Die Zeltmüße ( politie muts ) wird nur im Lager und

zu fleinen Dienſtverrichtungen im Stal und in der Caſerne (Morgens) getragen , dahingegen darf der Hut,

und bei den Dragonern der Interims. Ozafo in vielen fållen ( namentlich beim inneren Dienſt ) den Szafo und

ein

meinen von Wolle reſp. Meſſing. Für gewohnlich wird der Gjafo mit Ueberzug getragen , auf welchem dann aber jene Verzierungen befeſtigt werden. — 2) In dem

die Bårenmůße reſp. den Helm erſeßen. Bei regnigtem außerordentlich ſchon geformten Helm der Wetter fann der Offizier, in ſo fern er nicht im Dienit, Dragoner, der von weißem Metall iſt, einen großen lich eines Regenſchirme bedienen. - Der gemeine Sols gelben fówenfopf und faubwerk als Verzierung , und .

dat trågt im Sommer zum fleinen Dienſt die Jade ; einen bis zur Taille des Mannes hinabreichenden dwars auf Wache, zu großen Paraden und zum Ausgeben dié zen Robſd weif, als Zier und Schußmittel zugleid) , bat. Uniform reſp. das Gollet, wozu ſtets der Grafo, Helm ac.

- 3) In der ganz polniſden Uolanenzapfa,

gehört. Im Winterhalbjahr - vom 1. October an -

mit weißer Sonne , reidhen Cordons und fliegendem Buſd) von weißen Roßhaaren. — 4) In der Båren ,

wird bei den Fußtruppen die Gapote permanent ges

.

tragen , die Wetter, überrocartig gemacht iſt, und unterDer welche, Reitartillerie, mit rotem und bei faltem die Jacke angezogen wird. auf můße gelben (der Offiziere goldenen ) Gordons. — 5) Sad In dem Wacht ziehende Soldat bat auch im Sommer ſters die Hut von fait dſtreichiſcher Form, der neben der Ges Gapote (bei der Gavalerie den Mantel ) bei ſich und

neralität und den Offizieren der Ståbe nun auch ſåmmt,

trågt ſelbige, beim Auf- und Abziehen, zuſammengeroutlichen Offizieren der Fußtruppen zu tragen geſtattet iſt,

43

44

und zwar von der Generalitåt mit weißem ftebenden lich. Dunfelblaue Scabrade mit Goldborten. Piſtolen , Federbuſd), von den Generalſtabsoffizieren und den balfter von ſchwarzem Bårenfell. Öffizieren der Jäger, der Artillerie und des Geniecorps

b ) Generalſtab: Szafo mit Granate und Hut mit

mit ſchwarzen , von allen übrigen mit weißen bångens ſchwarzer Feder. Dunkelblauer Uniformfrac mit far , den Federn , goldener Agraffe und Orange - Cos moiſinrothem Kragen und deßgleiden runden Hermel, carde. — 6) In der PolizeimůBe alt Franzöſiſcher aufidhlásen , ponceaurothem Sd;ookbeſaß und gelben 1

-

Form , welche die frůbere Sdirmmübe gånzlich vers

Knopfen ( auf der Bruſt eine Reibe).

Goldſtiderei auf

drångt und růdſichtlich ihrer Zweckmäßigkeit die allges Kragen und Aufſchlagen. Goldene Epaulets. Marengo. meine Stimme für ſide bat. Sie wird bei allen Trup. farbige Hose, ju Galla mit einer Goldborte, zum ges pen und Corps von der Grundfarbe des Rocks und mit rotben , bei der Cavalerie gelben Paspoilz und

wohnlichen Dienſt rotb paspoilirt. Marengofarbiger Ueberrock mit farmoiſinrobem Kragen. Orangeſeidene

Sd årpe. Såbel mit eiſerner Scheide und ſilbernem einer weißen Quaſte (Offiziere Gold reſp. Silber) ges Sdhårpe. tragen. Eine weiße (bei den Offizieren goidene) Gra: Portépée. nale auf der Stirnflappe dient als Berzierung . Dieſe

c) Adjutantur : die Offiziere derſelben ſollen fünf,

Stirnklappen und die ihr entgegen geregie Hinterklappe tig die Uniform der Regimenter, bei welchen ſie geführt fónnen berabgeſdlagen und als Geſidit , reſp. Nadens

werden , und als alleinige Unterſcheidung die Granate

ſchirm benutzt werden . — 7) In einer vielfach vers

auf dem Szafo tragen . Gegenwårtig tragen dieſelben

ånderten Uniform der Cavalerie , nach Abſchaf,

noch eine beſondere Uniform , welche dunkelblau iſt,

fung der Gúraffiers und Huſarenuniform, durch welche ponceaurotbe Abzeiden und weiße Rnópfe bat , und Verånderung eine Uebereinſtimmung der leichten mit deren Kragen und Aufſchlåge reich in Silber geſtickt der ſchweren Dragoneruniform (nur die Bewaffnung ſind. ( Die Adjutanten des Königs und der Prinzen macht hier den Unterſchied ) , und eine deßgleichen in

baben Goldſticerei und gelbe Knopfe ; die Ordonnanz.

der Uhlanenuniform ( hier aber nur rückſichtlich der Ab , offiziere Ringfragen als alleiniges Unterſcheidungszeiden zeichen , da die Grundfarbe nodi verſchieden - grún von den regimentirten Offizieren ihrer Waffe.) d ) linieninfanterie. 1 ) Unteroffiziere und

reſp. blau - iſt ) berbeigeführt wurde. - 8) in einer

völlig veränderten Uniform der Reitartillerie, Soldaten : Szafo mit der Regimentsnummer. Dunfels welche Szafo und Collet ablegte und dafür , nach Art blauer Uniformfrac Franzöſiſchen Schnitts . Sragen, der Engliſchen und Schwediſchen, buſarenmäßig bekleidet Schulterflappen und dermelpatten weiß , Schooßbeſaß wurde. -–

9) In Verleibung anderer und zwar

ponceauroth ; Aerinelaufſchlåge dunkelblau mit rothem

reicherer Abzeichen an die Generals uniform , Paspoil ; deßgleichen die Taſdenpatten. Knöpfe gelb und in Einführung einer Interim o uniform für die mit der Regimentsnummer (auf der Bruſt eine Reihe). Generalitat. — 10) In Abſchaffung der Winghs bei der Die Flanfeure weiße Wingbo Engliſcher Form . Ma . Fußartillerie und Verleibung von gelben Frangeno rengofarbige Hoſe mit rothem Paspoil ; im Sommer Epaulets an dieſelbe.

A18 nabe bevorſtehend

weiß leine. Sdwarze Tuch . , reſp. weiß leinene Gas 3

bålt man nun noch die Einführung des Waffenroof maſchen. Scube. Marengofarbiger Capotrod mit weißen Kragenpatten und gelben Uniformknöpfen . 2) Offis Offiziere, die Uniform ganz verlieren ſollen ) und eines ziere : analog, doch zur Unterſcheidung goldene Epaus

bei den Fuß truppen ( die dann, mit Ausnahme der verånderten Gepå cf 8 für dieſelben , nach Art des

lets

( Stabsoffiziere mit Buillons ,

Subalterne mit

neu Franzöſiſchen (welchen bekanntlich in vieler Bee Frangen ), goldbortirte Hoſe zur Galla , orangeſeidene ziehung mit dem Virdow'iden úbereinſtimmt). *) Pros Schårpe, Degen mit Ribernem Portépée. Pederzeug ben mit dieſem Gepäck ſind im verfloſſenen Sommer weiß ; falbfeđener Torniſter mit weißen Tragriemen beim Grenadierregiment angeſtellt worden.

(obne Bruſtriemen ) ; chwarze Patrontaſche obne Ders

Es fann nunmebr zur Beſchreibung der Uni , zierung ; Bajonnerflinte. Den Sibel tragen nur Unters formen ſelbſt übergegangen werden :

offiziere, Corporale und Spielleute ; die Gemeinen füb,

a ) Generalitat: Hut mit weißer ſtehender Feder, ren fait ſeiner das Bajonnet in ſchwarzer Scheide. dunkelblauer Uniformfrac mit einer Reihe gelber Knöpfe Aermelaufídlåge und Patten, langen Schößen mit ros them Beſaß und lang berabgebenden Cardenpatten, worauf 3 Rndpfe. Reiche Goldſticerei auf Kragen und Aufſchlagen , auf dermel- und Schoßpatten. Reiche goldene Epaulets mit dicken Buillons. Marengofarbige Hoſe mit rothen Paspoils, zur Galla blaue mit Gold, borten . Zum fleinen Dienſt ein blauer Interimsfrad mit rothen Paspoils und ein marengofarbiger Uebers roc mit rotbem Kragen und gelben üniformsknopfen.

auf der Bruſt, rothem geſchloſſenen Kragen, deßgleichen

Blechernes Kochgeſdirr, Feldflaſche und leinenener Brode rad zur Ausrüſtung . e ) Grenadierregimenta

Schwarze Bårenmüße

mit rothem Dedel , gelben Schuppenfetten, gelber Gra. nate , weißem Buſch und weißem Cordon . Szafo mit Granate für die Offiziere und Unteroffiziere zum fleinen Dienſt und für die Miliciens. Blauer Uniformfrac mit rotbem Kragen , rothen Aermelaufſchlagen, weißen Udſels flappen , worauf eine gelbe Granate , rothen Wings und rotbem Spoofbeſaß. Auf dem Kragen und den Aermelaufſchlagen gelbe Cißen, nad Art der Preußiſchen

en Streifen , ditto Garden , auf der Bruſt und den Taſchenpaiten gelber Silberne Schårpe mit orangefarbig Zaums und Sattelzeug Eng . Bortenbeſaß, nad Art der Engliſchen Infanterie. Gelbe

Portépée. - Degen .

Knöpfe mit Granaten. Das Pederzeug nach Ruſſiſcher

*) Das limburgiſche Contingent iſt bereits mit dem Baffenrod und Art mit Rändern verſehen . Auf der Bruſtſeite des dem neuen Infanteriegepäck verfehen. Bandeliers und auf der Patrontalde cine gelbe Gra.

45 nate.

46

Alles andere wie die finieninfanterie. Die Ofe

h) artillerie . 1) Fußartillerie : Czafo mit 2

fiziere haben jene beſonderen Verzierungen in Gold und über einander liegenden Ranonenrohren und Krone . tragen für den fleinen Dienſt eine Interimsuniform Dunkelblaues Collet mit ſchwarzem Kragen und deß. ohne Bruſtlißen . – Jeder Grenadier trågt einen Såbel. gleichen Aermelaufſchlågen , rothen Paspoils um beide Die Uniform der Grenadiere iſt außerordentlich fleids

und auf der Bruſt, rotbem Sdoofbejas . Gelbe Knopfe

ſam und elegant , und da die Mannſchaft ſelbſt aus

mit der Verzierung des Ozafo's ( auf der Bruſt eine

.

ausgeſuchten großen und ſchönen leuten beſteht, ſo Reihe). Gelbe Frangenepaulers. Hosen und Sapotrod mochte es lower ſein, irgendwo eine ſtartlichere Truppe wie die Infanterie , doch auf dem Kragen des Rods zu finden als dieſe.

rothe Parten. Weißes Lederwerf. Infanterietorniſter.

f) fågerregiment. Czafo mit Waldhorn, grünen Cordons und grünem Ball. Grüne Uniform mit gel.

Infanterieſåbel. ( Rein Gewehr und daber auch feine Patroutaſde. ) Halbſtiefeln. Die Stúdreiter ſind mit

ben Paspoils und gelben liten auf Kragen und Auf

dem Cavalerieſåbel und einer Piſtole bewaffnet.

Die

ídlågen. Grüne Wingbe.

Marengofarbige Hoſe mit Offiziere tragen Uniformen und Ueberróce nad dem gelben Paspoils ; deßgleichen Capotrod mit gelben Kras Schnitt der Infanterieoffiziere, jedoch mit ſchwarz ſam.

genpatten . Sdwarzes Pederzeug. 20 Mann per Gom

metem Kragen und Aermelaufídlågen . Goldene Epau.

pagnie ſind mit gezogenen Buchſen und Hirſdfångern nach Art der Preußiſchen Fåger, alle übrigen mit Bas jonnetflinten und Infanterieſåbein bewaffnet. Die Do fiziere tragen den Degen der Infanterieoffiziere und die

lets. Die Offiziere der Feldartillerie Cavalerieſábel, diejenigen der Feſtungsartillerie Degen .

fißen auf Stragen und Aufidlågen in Gold .

waffnung und den größeren Schlag der Leute undPferde. Die Bewaffnung beſteht für die ſchweren Dragoner in dem gerade'n Guraſierpalaſdı und in der Piſtole, får

Dolmann mit gelben Schnüren . Dunfelblaue Reithoſe mit gelben Paspoile. Dunkelblaue Staljade. Schwarzes Lederwerf. ' Sowarze Såbeltaſche mit 2 úbereinander liegenden Kanonenrohren und darüber ſtebender Krone. Reitzeug Ungariſch . Schabracke blau mit gelbem Be. ſaß." Offiziere analog, doch haben dieſelben alles in

die leidten in dem frummen Korbſåbel, dem Karabiner und der Piſtole. Die Uniform aber iſt bei beiden gleich

Gold , was bei den Gemeinen von Baumwollenſchnur. Zur Galla tragen ſie auch Goldborten auf der Hoſe ,

und zwar beſteht dieſelbe aus folgenden Theilen : Weiß

auf der Schabracke und auf dem CartouchesBandelier,

metallener Helin mit reicher Bronceverzierung und lans

wie Såbelfoppel. Zum fleinen Dienſt iſt für ſie ein

g ) Cavalerie. Die ſchweren Dragonerregimenter unterſcheiden ſich von den leidten nur durch die Bes

2 ) Reitartillerie: Schwarze Bårenmůße mit rothem Beutel und gelben Gordons. Dunkelblauer Huſaren ,

gem Roßſchweif. Dunfelblaues Collet mitgelben Kras ' dunfelblauer Dolman mit ſchwarzem Schnur. und Bora genpatten und gelbem Scuoßbeſaß ; weißen Knopfen tenbeſatz beſtimmt, der faſt noch kleidjamer iſt, als der mit einer Granate (auf der Bruſt eine Reibe, daneben ſo brillante Gala . Dolmann. Waffen der leidten $

ein gelber Paspoil) ; in den 4 Scoobeden 4 fdwarze,

C.

bei den Offizieren ſilberne, Granaten. Weiße Frangens

Cavalerie. 3) Pontonniercorps : wie die Fußartillerie, doch

epaulers. " Dunkelblaue Reithoſe mit gelben Paspoils. Dunfelblaue Staljacfe. Weißes Lederwerf. Dunfels blaue Schabrace mit gelben Borten ; debgleichen Mantels

als Unterſdeidungszeichen ein Anker, der auf dem Kas nonenfreuz des Gjafo's und der Uniformfnópfe rubt. Bewaffnung infanteriemåßig *).

Tad , auf deren Seitenwenden weiße Granaten.

Hells

i ) Geniecorps.

1) ingenieroffiziere: Hut

blauer Mantel mit Aermeln und langem Ueberfalfragen. Sowere Dragoner : Deutſche Såttel, leichte : Ungariſche

mit ſchwarzer Feder. Alles übrige wie die Infanteries offiziere, nur mit dem Unterſchied, daß die Kragen der

Bode. – Die Offiziere analog , dod tragen ſie maſſiv

Ingenieuroffiziere ganz blau und mit 2 Goldlißen ver,

.

filberne Helme und Cartouden , ſo wie zur Galla fils ziert ſind, die ſich auch auf ihren runden blauen Aermel, berne Bandeliere und Såbelfoppel und Silberborten auf der Hoſe und Schabrace. Zum kleinen Dienſt

tragen ſie Szafo's und dunfelblaue Spencer oder kurze Ueberrode mit gelben Paspoile. Von den beiden Ub, lanenregimentern bat das 1. grüne, das 2. dunkelblaue Collets und Reithoſen . Auce andere iſt bei ihnen gleich, nämlich : gelber Czapka mit weißen Verzierungen und fliegendem weißem Robichweif. Gelbe Kragen , Aermel.

aufídlågen befinden . Auf den Uniformknöpfen befindet

ſich ein Helm als Verzierung. Die Kragenpatten der Ueberrode ſind dunfelblau mit rothem Paspoil. 2) Mineurs Sappeure : Ozafo mit Helmverzies rung. Dunfelblaue Uniformfragen und Aufſchläge mit

gelben Bandlißen. Faſdinenmeijer nach Art der Preußi. ſchen Pionniere ; furze Bajonneiflinte. Alles übrige wie die finieninfanterie .

aufſchlage, Rabatten und Schooßbeſaß. Gelbe Paspoils

k ) Perſonal vom Geſundheitsdienft . 1 ) Ses

auf der Reithoſe. Weiße Frangenepaulers und Adſels

ſundheitsoffiziere: Hut der Infanterieoffiziere (mit

Weißer

weißer Feder). Goldene Epaulets , wie die Offiziere

fonůre , nach Art der Belgiſchen Uhlanen .

Reibbund ( Offiziere ſilbern ) mit 2 Orangeſtreifen. Fanze der Armee. Dunkelblaue Uniform mit deßgleichen Rra. mit orange und weißer Flagge.

Alles übrige analog

den leichten Dragonern. – Die Niederlåndiſche Gavas

*) Rückſichtlich des Pontontrains der Niederländiſchen Armee mag

lerieuniform iſt böchſt geſchmafroll und wird noch ges

hier noch die Bemerkung fteben , daß ſämmtliche Fahrzeuge, wie diejenigen der Artillerie, aus einer Geſchügproße (bier aber ohne

-

boben durch den vorzüglich guten Anzug der Offiziere wie der Soldaten. Restere , meiſtentbeils altgediente

abgeproßt zu werden braucht, um, mit Süiſe von 3 Mann , das

feute , baben einen dot mifitárifchen pli und verſtehen

darauf (auf Balzen ) tiegende Ponton berab und in's Waſſer

zu imponiren .

bringen zu können.

Kaften) und einem Hinterwagen beſtehen , welcher legtere nur 1

47

48

gen und Aermelaufſchlågen , rothen Paspoils und gels

XII. Fabren und Eſtandarten. Ein jedes Regiment .bar nur eine Fabne reſp . eine Eſtandante. - Das Fågerregiment und die Artillerie

ben Knopfen , worauf der Aesculapſtab. Alles übrige

mie Infanterieoffiziere , mit Ausnahme des Ueberrods, der einen ganz rothen Kragen bat. 2) Roparzte : Czafo mit dem Aesculapítab und

einem Eichenfranz von Bronce , als Verzierung.

Sil.

gar feine. Die Flaggen ſind von orangefarbiger Seide mit reicher Goldverzierung (Krone, Namenszug des Kó. nigs u . f. m. ) ; die Spiße der Stange bildet, nad Art

berne Epaulets wie die Cavalerieoffiziere, weiße Knopfe ;

der Franzöſiſchen Kaiſeradler, ein vergoldeter fówe, der

alles übrige wie die vorigen.

auf vieredigem Sodel rubt. Die Infanteriefabne wird beimn 1. Bataillon (zwiſchen dem 4. und 5. Peloton)

1 ) Für Offiziere : Dieſelben werden durch die

geführt ; die anderen Bataillone baben nur Ridhiflaggen . - Die Fabnen. und Eſtandartenträger gebórten ſonſt

Epauleis, die Schårpen, die Portépées und die Federa

der lieutenantsclaſſe an ; der jebige König hat aber dieſe Function Unteroffizieren übertragen, welche Rang,

Grad -Unterſcheidungszeiden .

-

bůſde auf den Hüten, gradweiſe von einander wie folgt unterſchieden. (Generalepaulets : wie die Ruſſiſden ſebr reidh, mit von2 Gold und aufeinander mit dicken Bouillons. Felds marſdall freuzweis gelegten filbernen

Gebalt und Uniform der Adjutant:Unteroffiziere baben und nach der ausdrúdlichen Willensmeinung des Rós

pige „ bewijzen moeten gegeven hebben van moed en

Commandoſtåben, Generale der Infanterie mit 4, Ge dapperheid en overigens door hun goed gedrag uit nerallieutenante mit 3 , Generalmajore mit 2 Filbernen

munten “ *).

( Fortfeßung folgt.)

Sternden auf der Rundung des Spiegels. Stabs .

offizierepaulets : von Gold reſp . Silber mit weniger dicen Bouillons und folgenden Abzeichen : Major 2 lange Streifen von Silber , wenn die Epaulets von Gold, und umgekehrt, über die ganze Långe des Spiegels lau .

Berichtigung eines Artikels der 2. M. 3. vom 10. November 1842. Die 2. M. 3. vom 10. November 1842 enthält unter Artikel

fend , Oberſtlieutenante i ſolcher Streif . Oberſt fein

Frankreich die Unzeige, daß am 30. October '0. I. dem Marſchall Jabert ein Denkmal in Meß errichtet geworden , daß derſelbe ein Ge:

Subalternoffizierepaulets : von Gold

neral zweiten Ranges unter Ludwig XIV. geweſen und aus einer

Streif.

reſp. Silber mit Frangen , nach Art der Preußiſchen Handwerkerfamilie von Meß entſproſſen ſei. Dieſe Unzeige iſt in den Stabsoffizierepaulets. Abzeichen im Spiegel für 2. lieutes weſentlichften Theilen unrichtig ,was ſchon daraus hervorgeht, daß nante wie für Majore , für 1. fieutenante wie für Oberſts lieutenante , für Gapitaine wie für Oberſten . - In ihrer eben ſo geld madvollen Form als reichen Ausſtat.

dieſes Dinkmal nicht einem Marſchall Jabert, ſondern dem Marſchal Fabert errichtet wurde , deſſen Ubſtammung auch von keiner Hand:

-

tung entſprechen die Niederlåndiſchen Offizierepaulets, nåt den Engliſchen , am meiſten der gewiß mit Recht an dieſes beſondere Abzeichen zu machenden Forderung , daß daſſelbe eben so werthvoll im Naserial

ſein müſſe , wie es für den Offizier in der foee vom bô ch ſten Wertb ſein ſoll und iſt.

-

Genes

ralsschårpen von Silber ; alle anderen von Oranges Seide. - Portépées der Generale und Stabsoffiziere :

filbern mit dicken Bouillons ; der Subalternteffiziere : mit dünnen Rantillen . Federbüſche ſtehend für Noch unters Generale , hångend für alle übrigen. ſcheiden ſich die berittenen Offiziere der Infanterie von den zu Fuß dienenden durch die eiſernen Sdjeiden ihrer Degen und das Tragen derſelben an Sdileppkoppeln , nad alt Deſtreichiſder Art.

rrerkerfamilie, ſondern von M. A. de Fabert, Seigneur de Moulins, Commissaire du Gouvernement de Metz , Toul et Verdun und

Anne de Bernard d'Alaumont abgeleitet werden muß , obwohl die Erhebung aus einem niederen Stande zu einem hohen Rang nur um ſo ehrenvoller erſcheinen mübtr.

Marſhall Abraham de Fabert, geboren im Jahr 1600 , diente nicht allein unter Ludmig dem XIV . , ſondern auch , und zwar einen

großen Iheit ſeiner militäriſchen Laufbahn, unter ludwig XIU ., deffen Uchtung und liebe er eben ſo unumſdhränkt genoß , als er das Bers trauen des Kardinals Richelieu beſaß, welch' beides zu erlangen keinem Mann von geringen Fähigkeiten möglich ſein konnte 1, was leicht zu ermeſſen bleibt, wenn man berückſichtigt, daß Erſterer damit ſehr grijte und Lebterer jederzeit zum Haſſen bereit war. Seine militäriſche Laufbahn eröffnete Fabert mit 139/2 Jahre,

als Cadet au poignard , in dem Garderegiment und zwar in der Compaguie des Hrn. de Campagnole, dem er von J, L de la Va lette et de Nogaret Duc d'Epernon , Freund reines Vaters , beſons ders empfohlen war ; er diente übrigens durch alle Grade bis zum Fähndrich , mit welcher Charge er zu dem Regiment Piemont verſekt wurde ; nach mehreren Feldzügen , denen er mit Uuszeichnung als

2) Für Unteroffiziere , Corporale und Gas

Offizier beigewohnt hatte, wurde er Major in der Garde unter Ram

pitulanten : Dieſelben tragen nad Franzöſiſcher Weiſe

bure und ſpäter Aide de Camp des Kardinals de la Valette wäb: rend dem Feldzug von 1635 gegen Deutſchland, dem auch rein intima

die Gradunterſcheidungszeichen auf den Rocármeln , und

ſter Freund Turenne als Maréchal de Camp beiwohnte.

Seine

zwar baben Sergeantmajore und Oberwachtmeiſter auf weitere laufbahn und Erhebung zum Maréchal defrance waren jedem Wermel, über dem Äuffdlag, eine ſehr breite Golds

Folgen ſeiner geleiſteten Dienſte während des Mainzer Rückrung und

reſp. Silberborte , Sergeanten und Wachtmeiſter eine

bei der Belagerung von Stenay), welch ' lektere or ais Oberbefehlshaber, im Namen des Königs leitete .

ſchmalere eben daſelbſt, Corporale eine gelb , reſp. weiß wollene Borte , Capitulanten eine rotbe. Sergeants majore und Sergeanten tragen an den Såbeln oranges farbige Quaſte mit ſilbernem Band. Adjutant- Unters

Die Nachkommen dieſes Franzöſiſchen Generals leben nicht mebr in Frankreich , ſondern nennen Deutſchland ihr jeßiges Vaterland. Von einem ſolchen , der ſich in dem Beſitz der Familienpapiere befindet,

find dieſe Notizen erhoben geworden .

offiziere ſind wie Dffiziere gefleidet , doch feblen ihnen

Sdårpe und Portépée , ſo wie die Frangen an den Epaulets.

*) „Müſſen Beweiſe gegeben haben von Muth und Tapferkeit, und auch im Uebrigen ſich durch gutes Betragen beſonders auszeichnen."

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Bertagshandlung: 6. B. teste ¡in Darmſtadt und in deſſen Difizin gedrudt.

Dienſtag ,

N ". 7.

17. Januar 1843.SO

ami

Somos

Hooloisida

113

Allgemeine Militar - Zeitung. Die Königlich Niederländiſdyc Armee (leger). ( Fortretung. )

XIII. Militáriſche Orden und Ehrenzeichen. Der am 30. April 1815 von König Wilhelm I. ge.

Mililaire Willemsorde

ſtiftete

iſt der einzige rein

Neben dieſem , in der Armee mit Recht febr ges

fchåßten rein militäriſchen Orden beſtehen nod folgende Medaillen als militåriſche Ehrenzeiden : 1 ) Die Me daille voor getrouwen dienst ( für treuen Dienſt ) in Bronce für 12jährige, in Silber für 24jährige Dienſt.

zeit, beide an orangeſeidenem Band getragen und, unter

Er beſteht aus

den Unteroffizieren namentlid , ziemlich båufig. -

Großfreuzen , Commandeuren und Rittern 3. v. 4. Claſje. ,, Groot meester“ des Ordens iſt der König , „ Kanselier“,

2) Das „ Metalen kruis van de krijgsverrigtingen van 1830 en 1831" , (metallertes Kreuz für die Kriegøthaten

Kanzler deſſelben der befannte Generallieutenant de Kock, dieſem fteht zur Betreibung or Ordensgeſchäfte ein

von 1830 und 31) , an Jeden verliehen , wer vorwurf8s

militäriſde Orden des Königreichs.

Die Deviſe : ,, voor moed, Offizieren bis zu den jungiten berab , noch in grogter beleid en trouw “, „, für Muth , Umſicht und Treue' ' Zahl vorbanden , unter den Unteroffizieren 2c. nicht mehr deutet die Thaten an , für weldse er erworben werderi so båufig, doch immer nod bei mindeſtens einem Drittel fann. Ein bemerfenswertber Paragrapb feiner Statuten derſelben zu finden ( deſto mehr aber im Bürger- und iſt der , daß ein jeder Offizier oder Soldat Anſpruch Bauernſtande (von den ebemaligen Schutters) , wo das auf Verleibung des Ordens erwirbt , wer durch eine

orange : und blaugeſtreifte Bånddion vielfach und mit

empfangene bedeutende Vermuñdung ſich nicht abhalten

Stolz getragen wird). - 3 ) Die Bronzen Medaille laßt , ferner , oder ſo lange wie noch möglich , feine voor de belegering van de Citadel van Antwerpen Shuldigfeit unterm Gewebre zu thun. Militars der

in 7. , 9. und 10. Infanterieregiment , im 3. Artillerie ,

lands und Seemacht , welche nicht Offizierrang baben, regiment und bei denjenigen Offizieren der Artillerie ſollen, Tobald ſie zu Rittern 4. Claſſe ernannt werden , und des Geniecorps , Yo wie bei solchen Offizieren an . .

eine , gewöhnlich dem halben Sold gleiche Zulage er .

derer Infanterieregimenter zu finden , welche die Be .

balten , die verdoppelt wird , ſobald ſie die 3. Glaſe des Ordens erwerben. Unter den Offizieren der Armee, und zwar in allen

Fornblauen Bande getragen und zeigt auf der Vorders ſeite ein baſtionirtes Fúnfed mit der Inſdrift : ,, Ci

Graden , findet man eine ſebr anſebnliche Zahl von

tadel van Antwerpen " , auf der Rückſette den von Eidents

Rittern 4. Glaſſe ; dagegen fommen Ritter 3. Claſe faſt

und . Porbeerzweigen

lagerung mit ausgebalten baben. Sie wird an einem

umſchlungenen Namenezug des

nur unter den Oberſten und Generalen und auch hier Stifters, König Willems. I. - Im 10. Regiment záblt nur ſelten vor ; Commandeure und Großfreuze lind ſie allein noch 34 Beſißer unter den Offizieren , meiſt .

aber auch nur in ganz geringer Zahl unter Unter den Unter, ten å teſten Generalen anzutreffen .

allein

-

-

-

Gapitaine und 1. Lieutenante . - . 4) Die „ Bronzen

achtkantige Medaille van den oorlog op Java van 1825

offizieren und gemeinen Soldaten geboren Ritter 4. 61. ' – 1830.“ In achteckiger Form und am orangeſeidenen zu den täglich ſeltener werdenden Erfdeinungen. -

Bande an die Zbeilnehmer einer Erpeditions abtheilung

Nad der Rangliſte pro 1842 ziblen folgende Regimenter verlieben , die im Jahr 1825 aus der Armee formirt die meiſten Wilbelmgordens- Ritter : das 9. Infanterie. und nach Indien , gur Verſtärfung der dortigen Armee regiment 28,0a8 4. Dragonerregiment 11 , das Regi: im Kriege auf Java , gefchickt wurde. Sie fommt in ment Reitartillerie 13 *) .

jedem Infanteries refp . Fufartilerieregiment unter den Offizieren bódíten18 2 bis 3mal vor, unter den Mann ,

* ) Fremde Drden ſind in der Niederländiſchen Ärmee äußerſt felton. Um häufigſten kommt noch der Orden der Franzöſiſchen Ehren: legion vor, deffen Befiger inn meift zur Zeit der Fremdherrſchaft erwarben ; im 3 Capitaine,

Jahr 1841. hatten ihn 18 Stabsoffiziere und

raften faſt gar nicht. Daß von den bier genannten vier Medaillen nur

die erſte noc jest zur Verausgabung fommt, iſt ſelbſt. redend .

52

51

noch XIV. Gebalte. Zulagen. Mobilnadungogelder nimmt dadurch und durch die ſeiner Charge ſonſt node zuſtebenden Diſtinctionen ( feinere Kleidung , abgeſons und ronſtige Geld competengen . berte Wohnung , antåndig fournirter Tiſch u. 1. m.)

Die Niederlåndiſchen Militärgebalte geboren mit zu dem gemeinen Mann gegenüber die durch ſich ſelbſt den reichlideren , ja , für die Ebargen vom Capitain 2. Glaſſe bis zum Gemeinen abråris, zu den reichliche ſten , die es gibt. Man hat bei deren Normirung die Theuerungsverhältniffe des Landes ftreng im Auge ges babt und den Subaltern ſo geſtellt , daß er überall ſtandesmåßig leben und der an feine fpecielle Dienſte

foon Achtung gebietende Stellung ein , die man den älteren Unteroffizieren überall wünſchen möchte , damit der Dienſt ibnen nidt bloß ein Mittel zur dereinſtigen, oft mit wabrer Ungeduld erwarteten placirung in ir. gend einer Civilbedienung erſdeinen dürfte. QaB aus die Savalerie und alle sonſt berittenen Offiziere

ſtellung gemachten Anforderung vollig entſprechen fann ;

der Armee mit Gebalten bedadt ſind , welche ihnen die

den Unteroffizier und gemeinen Soldaten aber ſo, daß

Anſchaffung der Pferde und die Beſtreitung der ſonſt

es ihnen wobler geht , als dem gewöhnlichen Arbeits ,

mit ihrer Dienſtſtellung verbundenen beſonderen Un.

2400

2400

2000

2000

11

1600

2400

1800

1800

1600

1600

1200

1400

1000 ! 8001

2000

210

1600

1200

3000

2600

1000

1400

1000

900 !

1400

700

12001

1600 1600

1600

-

A. 1

1

5 85 60

80 55

65

-

80 45

-

-

90

1

85

-

-

1

80

pro Tag.1 10 1

1

Cents. 10

1000 900 1000 1000 800 600 700 800

!!T

fl. 1

90 75

45

85

Iag. Cents . 10

111

111

5 85 45

Pro ft.

-

---

Cents . 10

1200

-

-

10

11

1200 1000

1000 800

pro Tag.

-

-

1800

11

Sergeantmajor . Obers 80 Wachtmeiſter . Sergeant. Wachtmeiſter 0165 35 Corporal ( 1) Tambourmajor. Stabsa 65 trompeter. Stabshorniſt Corporal Srompeter. 45 $ tambour 2. 30

2400

1600

1600 1200

pro Tag.

2400

3000

1

2.

4000

III

1. Lieutenant

Intendanten und

2.

Quartiermeiſter.

Capitain 3. GI..

1400

3400 3000

2400

4000 3000 2600

1

1600

-

Robärzte.

Aerzte.

TUTTI

1800

4500 3400 3000

4500 3400

-

IIIIITE01

2000 3000 2600

1. Lieutenant-Udjutant

apotheker Til l.

Geniecorps.

Reits

Felds

4500

4500 *13000 4000

-

ft.

4600

5500 4800* 4800

ohne Escadron

Udjutant-Unteroffizier .

Geſundheitsoffiziere.

Gents .

fi.

Ot6 .

8000

Capitain 2. 01. Rittmeiſter Gapitain : Reg.-Udjutant

A.

Feſtungb1311

Cts .

ft.

Tiart i l

IIIII

fl.

Cavalerie

Infanterie.

Commandant

fl.

-

Oberſt . Oberſtlieutenant. Major .. Capitain 1. Cl. Rittmeiſter

fl . 10000

Feſtunge:

.

Command.

General der Infanterie Generallieutenant Generalmajor

Commans danten 2 .

Command.

E barge n .

Provincial und Feſtungis

ProvinzialsI

Divifiones. Waffenchefs Brigadegenerale u..

mann , der im Schweiße ſeines Angeſichtes einen zwar foften möglich machen , ohne daß es dazu des eigenen reidlichen aber auch weiſt ſehr můbevollen lohn er. Dermogens bedarf (wodurch derartige Anſtellungen an. wirbt. Der eigentlide Unteroffizier, der Feldwebel derswo nur allzu häufig das Monopol der Reiden und Sergeant und die ihnen gleichen Rategorieen der werden ), muß beifållig als zwecmåßig erfannt werden. Cavalerie, iſt verhåltnißmåßig ſelbſt noch beſſer als in Die Sobe der Gebalte für die verídiedenen Charger England der non - commissioned officer beſoldet und ergibt die nachfolgende Ueberſicht der Soldråbe in der Koniglid Niederſåndiſden Armee.

Jambour. Þorniſt . Freimilliger Solbat

65

65

-

40

35

25 25

Milicien

-

-

27'/21

-

30-35 25

30-35

27 ' / 21

35-40 27 '/21

45 35 30-35 25

-

Die im Kriegsdepartement angeſtellten Offiziere be. von 1000 fl. ( für Abtheilungschefs ) reſp. von 600 fl. ziehen den Cavaleriegehalt ihrer Charge und Zulage, jährlich. – Der General der Infanterie hat 6 Ratto , In ro fern ſie nicht zugleich Truppenbefehlshaber ( Brigadiere zc .) find.

nen, der Generallieutenant 4 Rationen , der General, major 3 Rationen (im Frieden). - Die Plasmajore

54

53

beziehen in 3 Claflen 800, 1000 und 1200 fl. - Der Ge! neralſtab beziebt" den Gehalts , und Rationsetat der

ftets einen eiſernen Beſtand in der Kleiderfaſſe baben , welcher für einen Stabsoffizier , je nach der Waffe,

Gavalerie. Die Adjutanten der Generale baben den Gebalts, und Rationsetat der Cavalerie. Es iſt bierzu noch Nadſtebendes zu bemerken :

200 , - 300 , für einen Sapirain oder Rittmeiſter 150

>

-

1) Den Offizieren werden neben ibrem Gebalt weder Servis (Wobnungsvergütigungsgeld ) noch Tiſdgelder

-250 , für einen 1. Lieutenant 120 - 200 1, für einen

2. Lieutenant 100 - 150 fl. betrågt. Zur Vouzáhlig madung dieſes Beſtandes erleiden Stabsoffiziere 7 reſp. 警

gewährt. Nur die in der Königlichen Reſidenz garnis

10 fi ., Capitaine und Rittmeiſter 5 reſp. 8 fl., Lieutes nante 4 und 3 reſp. ,6 und 5 fl. monatlichen Abzug,

fonirenden Offiziere der Grenadiere und Fåger erhalten eine ,, Reſidenzzulage" von 300 Gulden für den

erfüllt iſt.

der aber aufbórt , ſo wie die vorgeſchriebene Summe

Außerdem werden jedem Offizier noch ab.

Stabsoffizier und von 200 Gulden jährlich für jeden anderen Offizier. - Eben ſo werden unter gleichem Titel jedem interoffizier und Gemeinen dieſer Truppen 5 Cents pro Tag (etwa 10 Pfennig Preußiſch ) zuge.

gezogen, bei der Infanterie 10, bei der Feldartillerie 13, dieſen Abzugen nun und aus jenem Fonds beſtreitet der

ich offen .

Offizier die Neubeſchaffung und den Unterbalt ſeiner

bei der Reitartillerie 28 , bei den Dragonern 22 und bei den fanciers 25 fl. monatlich als Marimum. Aus

2) Oberſtlieutenante erhalten , wenn ſie als ſolche Kleidunge., Reitzeugſtúce 2c., und fann ſelbſt den nd. Regimenter commandiren, bei der Infanterie 3500 , bei thigen. Vorſduß zum Anfauf eines Pferdes daraus ers balten, welder Vorſduß aber innerbalb 2 Sabren wieder der Cavalerie 3900 Gulden jährliden Gehalt. 3) Von den 10 linieninfanterieregimentern bezieben die 50 álteſten Capitaine den Gebalt der 1. Claſſe,

die 50 folgenden denjenigen der 2. , alle übrigen den der 3. Glaſe .

Das Hinaufrůden aus der unteren in

getilgt ſein muß. 6 ) un Mobilmadungsgeldern ( gratificatie van ingang in campagne) werden, wenn die Armee auf den Kriegsfuß tritt, gewåbrt : dem Feldmarſchal 4000 ,

die bóbere Claſſe geht durch die ganze Waffe. Die Grenadiere uno Jåger baben nur Capitaine 1. und

dem Generallieutenant 1000 , dem Generalmajor 700,

2. Claſſe.

jor 200 , dem Capitain 150 , jedem fieutenant 120 fi.

dem Oberſten 350 , dem Oberſtlieutenant 250 , dem Ma.

4) Für den Unterhalt der Regimentomuſifen bei der An Tafelgeldern im Felde : dem Feldmarſdal Infanterie ſind von Staatswegen 3880 fl. per Regis 1500, jedem General , wenn er eine Diviſion befebligt ment ( bei den Grenadieren 6000 fl.) jährlich ausges oder Commandant einer belagerten Feſtung iſt , 300, worfen . Es bezahlt aber zur Verbeſſerung derſelben jedem Brigadecommandanten 150 fl. monatlich. ein jeder Offizier monatlich noch ein halbes tägliches

7 ) Offiziere, welde långer als 14 Tage auf Urlaub

Tractament, welcher Abzug auch bei der Cavalerie und

geben, verlieren ibr balbes Gehalt ; Beurlaubungen in's

Reitartillerie für die Trompetercorp8 ſtattfindet.

Ausland zieben den Berluſt des ganzen Gebaltes nad

5) Sonſtige Abzüge vom Offiziergebalt ſind : a) Für den Medicinfond . Zu demſelben ſteuern die vers

ſchiedenen Gebaltsclaſſen nach folgendem Verbåltniß : 8000 fl. monatlich 10 fl. , 4000 fl. monatlich 5 fl., 3000 fi. monatlich 37, fl. , 2000 fl. monatlich 2/2 fl., 1000 fl. monatlid 1 '/. fl. , 800 fl. monatlich 1 fl .,

700 fl. monatlidy 88 Cenis . Für dieſe Abzuge erbålt jeder Offizier und Militárbeamte Anſpruch auf unents geldliche Berabreichung von Medicin für ſich und ſeinen Hausſtand und auf freie årztliche Behandlung , was als eine wohltbåtige Einrichtung angeſehen werden muß. - b) für Wittmens und Waiſenfaſſe : von allen

Rich , wenn dieſelben nicht den Zwed der Wiederhers ſtellung der Geſundheit haben, die in Folge des Dienſtes zerrüttet worden. XV. Naturalverpflegung. 1) Brod. Vom Unteroffizier abwärts erbålt jeder

Mann tåglid 1 '/, Pro. ( Preußiſch ) aus einem Gemiſd von Waizen . und Roggenmehl gebadenes Brod , das ſchmad und nahrhaft iſt. 2 ) Mundportionen . Dieſelben werden nur im Felde gemåbrt und zwar nad folgenden Såben : Oberſt

4 Portionen täglich, Oberflieutenant und Major 2, Gehalten , welche mehr als 2400 fl. betragen , werden Capitaine und lieutenante 1 '/ze Unteroffizier und Sole für dieſe Rafie 2 Procent, von allen geringeren bis zu dat 1 Portion. Die Portion beſteht aus 1'72 Pfo. Brod, 1600 fl. 1 /," Procent , von allen weniger als 1600 fl. %/ Pro. Fleiſch und so viel an Reis , Hülſenfrüchten betragenden 1 Procent abgebalten , ſo daß alſo jeder, oder Kartoffeln und Gewürz ,. als zu einer reidlichen aud der unverbeiraibete Offizier , dazu con . Mahlzeit gehört. Außerdem in / Ranne Jenever. tribuirt. Verbeirathete Offiziere müſſen außerdem in 3 ) Menageeinrichtungen . Für Difiziere beſteben einem Zeitraum von 10 Jahren ſo viel einzahlen , als nirgende gemeinſchaftliche Menageeinrichtungen in der die einjábrige Penſion der Frau betragen ſoll , und Art, wie ſolcher die Preußiſchen Offiziere , zu ihrem .

neben jener erſtgedachten Contribution nod einen mo,

wabren - materiellen wie moraliſchen - Vortheil fid

natlichen Beitrag entridten , der fid nad dem Alter zu erfreuen baben ;doch findet man båufig die offiziete der beiden Ehegatten richtet,und z. B. wenn die Frau corps an Wirthstafeln oder in Koſthäuſern zuſammen

12 Jahr jünger iſt als der Mann , 4 Procentbeträgt. ſpeiſend , was von oben berab ſehr gern geſehen wird, - Der zu verſichernde höchſte Penſionsſaß für eine

und in der That auch ein vorzügliches Mittel zur Bes

Generalsmittwe iſt 800 fl., für eine Hauptmannsmittwe

förderung fameradſchaftlichen Zuſammenbattens iſt.

400, für eine Lieutenantsmittme 300 fl. - c) Fúr

Gorporale und Soldaten haben in ihren Gaſernen

die Offizierfleiderfaſſe : Ein jeder Offizier muß

wobleingerichtete Menagen, in denen zweimal des Tages

-

55

56

- Morgens gegen 10 Uhr eine fråftige Bouillon mit ſicht geſtellt werden darf. Und auch dieſer Richtung

etwa 10 foth Forbgefochtem Fleifd, und Nachmittags 4 Uhr modten wir einen nur engen Spielraum gonnen und Meinung , daß

ein tüchtiges , rebrdmachaft zubereitetes Gemüſe

vorberfagen .

Wenigſtens ſind wir der

Die Sergeanten und Fouriere effen

lange, mehr durch Ausführlichkeit als duro Gedrungen ,

getrennt von jenen an Tilden , die meiſtentheile febr

beit und Gedanfenreidtbum ausgezeichnete Vorträge,

anſtändig ſervirt ſind , aber dem Einzelnen auch gegen

aus dieſen Berſammlungen ausgeldloffen bleiben ſollten .

, gegellano

3 , 4-5 Thaler Preußiſch Courant monatlid foſten,

Denn ſo wichtig jene erſtere Claſje yon Arbeiten für

wogegen der Corporal und gemeine Soldat 2 bis böchi ftens 2 ' / Thaler monatlich für ſeinen Tiſch bezahlt. Die Meriagefaffe für dieſe Kategorie bildet ſich aus deren ganzem Sold und dient nicht blos zur Beſtreis tung des Effene , ſondern auch aller Ausgaben für Pußmaterialien und Wåſthe , die dem Soldaten nach

gewiſſe Zwecke bleiben , ſo eignen ſie ſich doch vielmehr zum eignen Leſen und zum Selbſtſtudium als zum Bortefen vor vielen . Uuch würde bei der dienſtlichen Stellung der Iheilnehmer die Zeit nicht hinreichen ,

Bedarf verabreicht werden.

um akademiſche Reden mit anzuhören, ſo wie ſolche der eigentlich ſolo datiſchen Richtung überhaupt wenig zuſagen. Nachdem biernach ſo vieles zum Fadhe Gehörige ausgeſchloſſen erſcheint, darf allerdings gefragt werden , was noch als Gegenſtand des

Alle 5 Tage wird abges

beabſidtigten Verkehrs anzuſehen ſei. Wir entgegnen : vor allem Be.

rechnet und der Ueberſchüß, für den bei der Infanterie 3. B. der Saß von 9 Gents als Minimum feſtgelegt

kanntſchaft und Befreundung Deutſcher Offigiere unter einander, woran ſich ein näheres für den Fall des Krieges ſo wichtiges Uneinanders ſchließen knüpfen wird ; ferner Beſprechungen über alles Erhebliche,

iſt, dem einzelnen Individuum als ,,zakgeld “ ( Taſchen

was zum Ublegen mancher Vorurtheile gegen fremdherrliche Einrich tungen und daher mittelbar zur Ausgleichung erſchwerender Verſchies benheiten innerhalb der Bundescontingente führen dürfte.'1 und es kann

geld) herausbezahlt. Dieſen Ueberſchuß bebålt er nur zur ganz ſelbſtåndigen Verwendung , in ſo fern nicht ein heil davon für den kleeding en reparatiefonds in Anſpruch genommen werden in uß."

4 ) Marſoverpflegung. Der auf dem Marſch befindliche Soldat wird entweder von ſeinem Wirth

oder durch Naturallieferungen von Mundportionen veré pflegt. In beident Fillen erleidet er von ſeinem Sold einen Abzug von 10 Cents ,

zu welchem der Staat

25 Cents in Gelde jur Bezahlung des Wirths oder zur Bezahlung des Naturals zuſchießt.

wobt nicht fehlen, daß ein ſolches Beiſammenſein geregeltere Mittheis lungen über Gegenſtände aus allen Iheilen des Kriegsweſend , der

Striegskunſt, Kriegswiſſenſchaften und der Kriegsgeſchichte mit rich bringt. Um hierzu noch mehr Gelegenheit zu bieten . Touten zu Bers fammlungsorten vornämlich Foldje gewählt werden , welche durch 'bes ſtehende militäriſche Etabliffements, oder die kriegsgeſchichtlich , oder durch ihre lage ein hervorſtechendes Intereſſe gewähren. Und wenn

ſchon vor allen Ländern die des achten Deutſchen Urmeecorps in ſo fern für ſich eine erſte allgemeine Verſammlung in Unſpruch nehmen könns ten, als ſie bei ſich zuerſt eine Zuſammenkunft ähnlicher Urt zu Stande gebracht ſahen, io glauben wir dennoch im allgemeineren Intereſſe dem

5 ). Fouragerationen. Die Zahl der Fouragea in der Leipz. Ullg. Zeitung vom 12. Nov. vorigen Jahres.gethanen rationen , welche den berittenen Offizieren nach ihren verſchiedenen Graden zuſtehen , iſt bereits unter Titel :

Berſammlungsort bezeichnet wird, da daſſelbe in der Mitte von Deutics

Vorſchlage beitreten zu müſſen , wonach Leipzig als natürlicher erſter

„ Stårfeetat $ 20. " angegeben . Es iſt daber hier nur node zu bemerfen , daß das Rationsgewicht in folgender

land gelegen, durch Eiſenbahnen von allen Seiten leicht zu crreichen unPdorto reich an den großartigſten kriegeriſchen Erinnerungen iſt. Ein fpäterer äújährlicher Wechſel zwiſchen Süd- und Norddeutſchland

Weiſe normirt iſt : für ſchwere Dragoner und Artilleries zugpferde : 10 Pro. Heu , 10 Pro . Strob und 8 Pfo. Hafer ( Preußiſch Gewicht), für leichte Dragoner und

würde ſich dann von Pelbſt ergeben.

In der Ihat ſcheint es unbezweifelt, daß der Deutſche Kriegers ſtand an Intelligenz und Durchbildung bei dem beſprochenen Zuſams

Artilleriereitpferde: 10 Pfd . Heu , 9 Pfo. Strob und

mentritt nur gewinnen kann, indern ſich hier

7 Pro. Hafer ; für lanciers , General . und andere Ståbe : 10 Pro. Heu, 6 Pfd. Strob und g Pfd. Hafer.

derung cameradſchaftlicher Befreundungen durch ganz Deutſchland, eine fachgemäße Verbreitung genauerer Renntniß der militäriſchen Einrich

Im Kriege wird die Strobration um 2 Pfo. vermindert und die Haferration dafür um 2 Pfo. erhöht. 1 ( Fortierung folgt. ) : 1

Gegenſtände des Kriegsfaches mit Hubſchluß aller anderweitigen , nas mentlich mit auszuſprechender Lusſchließung der Politik. Fragt man nun , wer zur Theilnahme berechtigt ſein ſolle , ſo

Zuſammenfünfte der Deutſchen Offiziere ** ).

ehemaligen Offiziere und mit ihnen in gleichem Range ſtehenden Mi: (itärbeamten der Bundestruppen .,

knüpfen würde Be

tungen innerhalb der Bundesſtaaten und gegenſeitige Belehrung übér

darf wohl unbezweifelt die Untwort ertheilt werden : alle jebigen und

Schon früber iſt es ausgeſprochen und neuerlib durch die Rólniſche Zeitung vom 26. Oct., ſo wie durch

Sollten ſich demnach I heilnehmer in gehöriger Unzahl finden , was beurtheilt werden kann, in ſo fern ſich mehrere Stimmen für den

die Peipziger Allgem. Zeitung vom 12. Nov. 1842 mies

Vorſchlag öffentlich vernehmen laſſen , dann dürfte die Bildung eines

Verſammlungsort ; ein erſter der Zeit Ausſchuſſes an derbolt, mie núblich regelmäßig wiederkehrende Zuſam . leitenden betreffenden Regierung nadzgeſucht Erlaubniß müßtebeſtimmt,die der fein

menfünfte von Offizieren aller Deutſchen Armeen fein

und eine einladende Bekanntmachung ertaſſen rerden .' Reifen dieſe

würden . Daher iſt eine Erwägung deſſert , was von Gedanken zur Wirklichkeit, To liefert unſere 3 sit einen abermaligen rolchem Zuſammentritt erwartet und gefordert werden

Bereiß, daß Deutſchland zu Erſcheinungen berangebildet iſt, wie kein

darf, gewiß nicht unzeitig. Denn da es rich von ſelbſt

anderes Jahrhundert ſie auch nur zu hoffen magte. Es wäre ein

.

veritebt, daß dieſe Verſammlungen weder Gelegenheit noch nie geſehenes Zeich'n innigſter Einigkeit unter den Regierungen der Deutichen Bundesſtaaten und ihrer Kriegsmänner,

zur Uebung in der Truppenführung , 'nod Beranlaſſung zur Festſtellung reglementariſdier Beſtimmungen dar; bieten fónnen , ſo fragt es rich, ob durch ſie etwa eine wiſſenſchaftliche Pflege der Theorie des Krieges in Auðs

wenn die Trä:

ger des Geiftes unſerer Seete das tauſendjäorige Beſtehen der Deuts

ſchen Nation im Jahre 1843 durch ihr erſtes brüderliches Zuſammens treten frierten ; zumal wenn es am 18. Juni in Leipzig geſchäte', an der Stelle, wo die Fremdherrſchaft gebrochen würde und an dem

Jahrestage der gänzlichen Niederlage des uſurpators, der niemals *) Uus der Ullgemeinen Zeitung entnommen .

U d'úng vor dem Rechte anderer begte.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung: C. W. teste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedru t.

Donnerſtag,

Nº. 8.

19. Januar 1843.

Allgemeine Militů r - Zeitung. . D & nem ar to

ſchließbare Schránfe feblen , daber der Soldat reine

Siel , 27. December 1842. Zuverläſſigem Vernebs

Sachen ſtets im Torniſter oder Mantelſac perpadt

men nad wird jeßt derjenige Theil derneuorganiſirten haben muß. Ebenso ſind Ebgeſchirre nicht etatsmäßig ganz à la Armee des Dåniſden Staates, welcher das Holſteine und iſt der Soldat in dieſer Beziebung campagne fauenburgiſche ſoll,Pinienbatail firirt werden. lon verwieſen. 15., 16. dem 14., bilden Daſſelbe wird aus Contingent

allein auf ſein blechernes Rodgeſchirr

Füblbarer jedod , als beides ſtellt ſich der

(Garniſon Rendsburg und Glückſtadt), den fünf Jiger. Mangel an Dfeneinrichtungen und an Heizungsmaterial corps (Garniſon Kiel) , dem 2. Dragonerregimente beraus , das von Staaiswegen nidhi geliefert wird. (Garniſon Ibeboe, Kiel und Pion) und einer Batterie Obſdon von der Behörde dieſer Mangei långſt in Gr. Artillerie (Garniſon Rendsburg ) gebildet werden : die wagung gezogen und die Notwendigfeit ſeiner Abbülfe als dringend erfannt iji, ſo bat das Kriegebudget doch Maundaft ſoll nur aus Holſteinern und fauenbur: für dieſen neuen nicht unbetrådorliden Poſten die ers gern beſleben . Auch darf man einigen anderen Bes timmungen über die Einridtung des Bundescontins

forderliden Geldmittel nod nicht erlangen fónnen , weil

gents entgegen leben .

sein eigentlicher Etat nudi immer um ein Erflecfliches

ůberſdritten iſt. - Der bobe Sold des gemeinen Man. nes macht es deinſelben in deſſen möglich , ſich die ers

forderlichen Erwårmungsmittel ſelbſt zu (daffen , was

Die stöniglich Niederländiſdie Armee ( leger ). durch gemeinſchaftliche, und daberfür den einzelnen ( Fortſetung. ) XVI. Garniſon . Anſtalten. 1) Gafernement : In ſåmmtlichen Garniſonen des

fandes befinden ſich Caſernen von mehr oder minder guter baulider Beſchaffenheit, doch alle von gleicher Einrichtung. Es mobnen darin aber nur die Unters offiziere und Soldaten , da die Offiziere und Militárs

Mann rebr geringe Beiträge geſchieht. Ein Vergleich der Niederländiſchen mit Preußiſchen Caſernen fåut für lebtere zum entſdiedenen Vortheil aus . In s'Gravenhage iſt gegenwärtig eine große Caſerne für ein ganzes Savalerieregiment ibrer Vollen. dung nabe. Sie beſtebt aus 4 einzelnen , reben ein . .

ander ſtebenden Woongebäuden ( jedes für cine Esca . dron ) , in deren unteren Eragen die Stille fich befinden .

beamten von Offiziersrang ihr Wobnungebedürfniß ſelbſt

eine zweite Reibe von Gebiuden enthålt die Küchen,

beſorgen , d. b . Rich bei Bürgern einmietben müſſen. -

die offizier Pferdeſtålle, die Somieden und Reitbabnen.

-

Ueber die polizeiliche Ordnung in den Caſernen wachen Dieſer Neubau dürfte mit ſeinen inneren Einrichtungen zunächſt die darin einquartierien Adjutant:Unteroffiziere, nichts zu wünſchen übrig laſſen. und in boberer Inſtanz die du jour babenden Offiziere. Sergeantmajore und Oberwadimeiſter baben eigene Zimmer ; die Sergeanten reíp. Wachtmeiſter wobnen compagnies oder escadronsweiſe beiſammen ; die Gor ,

Die Stille der Savalerie und Artillerie in den übris gen betreffenden Garniſonen entſprechen ihrem Zweck

und ſind , wie ſchon früber erwåbnt , auf Preußiſde Weiſe eingerichtet.

porale und Gemeinen ſind zu 20, 40, ja im Haag (bei den Grenadieren und fågern ) zu 80 Mann und mehr

2 ) Pazaretbeinrichtungen . In allen Garniſonen

in großen Wobníålen einquartiert, die zugleich als

wird in qut eingerichteten, „ Hospitalen, Infirmerien oder

Sdlafſäte dienen. Ein jeder Mann hat ſein eigenes ziekenzalen " (Kranfenſtuben ) für die Pflege und årzte riche Behandlung erfranfter Soldaten beſtens geſorgt, Strohfopffiſſen mit dem nöthigen Weißzeug und zwei deren Sold dann in die betreffende lazaretbfaſſe fließt, wolleïen Decken . Statt der Bettſtellen dienen bis jeßt aus welcher der Unteroffizier nur 5, der Corporal und

Bett. Daſſelbe beſteht aus einem Strobrach und einem

noch Hangematten mit beweglichen Holzſtåndern ; doch Soldat nur 27, Cento pro Tag, zum Anfauf kleiner iſt die Einführung eiſerner Beurſtellen projectirr.' Vers Bedürfniſſe, baar ausgezahlt bekommt.

39

60

XVII. Berabſchiedung. Berresung in den Into Activit å rezuitand. Penſionirung von Inva .

XVIII. Disciplinarmeren . Es liegt in der Natur der Sade und iſt allgemein anerkannt , daß man in Armeen ', die ſich nur aus der

liden , von Wittmen und allen.

T

Offiziere fónnen unter folgenden Modalitäten aus geringſten Volfeclaſſe ergånzen, uud mo Werbung und dem Dienſt beiden : 1 ) Mirebrenvoller Entlaſ :

Stellvertretung in febr ausgedebutem Maße ſtatifinden ,

fung ( eervol ontklagen ) , welche auf eigenes Anſuden

mebr üblen Neigungen und Gewobrbeiten begegnet, alk in Armeen , die neben dem geringeren aud den

obne weitere Beneficien erfolgt. — 2) Mit Verleibung -

des „ non activiteits -tractemento'“ , morgen körperlicher beſſeren Tbeil der Bevólferung in lide aufnehmen , und

bei denen das Wort ,, Handgeld " zu den långſt der o gkeit Ueberzáblig klungenen gebört.- "Ebenlo iſtes eine píndologiſdo Dienſtunfähi wegen ,oder geiſtiger oder teit , g. B. in Folge von Reductionen u. T. m.

anerfannte Sade , daß den an Meeresfúſten und an 3 ) Mit temporårer Verlegung „op non activiteit“ , großen Stromen mobnenden , Schifffabrt und Handel

welde einen Rüdiritt in den activen Dienſt zulkßt.

92

treibenden Bolfern, derſelbe Unabhängig feitoſinn , der

4) Mit lebenslån glider Penſion für 40 Dienſt oder wegen Invalidirát, die durd Wunden oder ſelbe Widerwille gegen beengenden Zwang , derſelbe jabre

ſonſt dienſtlidhe Beranlaſſung entſtanden iſt. – 5 ) Mit Eigenwille beiwobat, den man bei Bergvölfern gewóbus lid findet.

Wird folder Sinn noch durch republifas

Entlaſſung aus dem Dienſt, in Folge ridterliden Erfenntnifies. – 6) Mit aſiation ( cassatie ) , die

niſche Formen unterſtüßt oder durd Erinnerungen daran

nerallieutenant 3000 fl. jabrlich , für einen General .

und franzöſiſden mebr gleibt, als z. B. dem Preußi

gleichfalls nur durch richterliches Erfenntniß derbangt genåbrt, ſo iſt er um ſo ſchwieriger zu bewältigen . – Dieet vorange didt, wird es einleuchten , daß das Dis. werden Inactivitats gebali betragt für einen Ge. ciplinarweſen der Niederländiſden Armee dem Engliſden Der kann. major 2500, für einen Oberſten 2000 f., für alle übris den , und daß es in jener Armee ſtrengerer Straf. gen , geringeren Grade die Hälfte droInfanteriegebaltes formen bedarf ,, als in dieſer. - Dieſe Strafformen .

nun , der Niederlåndiſchen Armee , find aud wiederum ber betreffenden Obarge. faſt ganz gleich und zwar deßbalb , den Unteroffiziere und Soldaten ideiden entweder weil Franzöſiden , was man einmal batte , und woran bebielt man wegen erfüllter Dienſtzeit, wegen Invaliditåt, oder wegen man durch zwanzigjährigen Verband mit dem großen begangener Verbrechen ang dem Dienſt, leßteren Faus ftets duro ridoterliches Erfenntniß . 40 Sabre Diensts Raiferreich gewohnt war. Es gibt in der Niederländiſchen Armee zweierlei zeit, oder Invaliditat, in folge Verwundung oder ſon , Arten der Strafverfügung, diejenige auf dem ſtiger Dienſtbeſdådigung, geben Anſpruch auf Penſion , Disciplinar , und diejenige auf dem gerichtliden oder auf Berreßung zum Garniſonbataillon , reſp . in Wege. Disciplinarbeſtrafungen fönnen von den Trup. baus. Invaliden beſtehende zu Leyden das Die åße für Pensionsſ Offiziere , Unteroffi, penbefeblsbabern bis zu den Compagnies und Esca. dronecommandanten berab für Dienſtvergebungen und giere und soldaten find folgendermaßen normirt : Uebertretung en geringerer Art berbångt werden ; Ber. General 4000 fl. jabrlich 1800, , Generallieutenant r 2400,Oberft Generalmajo Oberflieutenant 3000, 1400, geben größerer Art und Berbrechen werden vor das

Major 1200, Capitaine oder Rittmeiſter 800, 1. Lieute

Forum des Kriegsgerichte (krijgsrad -conseil de guerre )

nant 400, 2.Lieutenant 350, adjutant. Unteroffigier 200, gezogen. lekteres beſteht aus1 President ( Stabsoffis Sergeantmajor und Obermachimeiſter 160 , Sergeant zier) und 6 Leden ( Mitglieder , aus den Claſſen der Capitaine [2] , der erſten ſieutenante [2] und der zwei. 130 , Corporal 100 , Gemeiner 91 fl. Wittwen und Waiſen folder Militare , die im

Gefecht geblieben ( gesneuveld ) oder bei irgend einer

ten lieutenante [2] ) , denen der auditeur militair " der betreffenden Provinzialcommandantidaft als öffente licher Anfláger und Secretår ( openbaar anklager en

htung umges Dienſtverrid geweſenen ihnen aufgetragen tommen , ſo wie folcher, die innerhalb 6 Monate nad secretaris), protocollirend und rarbgebend - den Weg erbaltener Wunde geſtorben find, erbalten vom Staat Rechtens weiſend - zur Seite ſtebt. – - Der krijgsrað folgende Penſionen : Wittmen und Waiſen eines Ge. Iritt nur auf Befebl des Provincialcommandanten zus

nerals 1400 A. jábrlich, eines Generallieutenants 1000, eines Generalmajors 800 , eines Oberſten 600 , eines Majors 400, eines Capitains 300 , fieutenants 200, Gergeantmajors 100 , Sergeanten 80 , Gorporals 60, Golbaten 52 ft. Die Difiziersmittme erbait daneben

ļammen. President und Leden ſind ſtets Offiziere der im Hauptquartier der Provinzialcommandantidaft in Garniſon liegenden Truppen , die der Provinzialcom . mandant zu dieſer beſonderen Function beruft. Gehört der zu verurtbeilende Verbrecher einer auswårtigen Gar.

noch die ihr von den verſtorbenen Mann verſicherte niſon an , so muß er , so wie der Zbatbeſtand des be. 1

gangenen Delicte feſtgeſtellt, d. 6. zu Protocoll genom . men iſt , nad dem Hauptquartier transportirt werden.

Penſion *).

Die Feſtſtellung des Ibatbeſtandes oder die erſte Ver. ) Zeder Offizier erhält den Beiratheconfeng, wenn feine Braut von Vers

nabme geldiebt ſtets durch den Plasmajor des Dris oder den adjutanten de betreffenden Truppentbeile, der bei dieſem Act durd 2 Offiziere der Garniſon oder

beirathete Unteroffiziere und Soldaten geſtattet man höchſtens zu 2 bis 3 per Compagnie

des Truppentbeile als „ commissarissen" geadsisteerd " wird. - Das vom krijgsråd gefå ute Erfenntniß ( vonnis )

in fo fern er lieutes 6máßigem Berkommen iſt und er 'nant - ein Haarvermögen von 12,000 fl. oder eine Revenue

von 600 fl. aus liegenden Güterſchaften nachweiſen kann.

ti

62

61

unterliegt vor der Bollziebung noch der Prüfung durch

Es ſind bier nun nod diejenigen Strafens : #

den ,,Hoog Militair geregtshof ( 1. Titel V, militars bezeichnen , welde in der Armee als Diocipit, 1

Futisperſonal ) , Der Reviſions- und Appellbof zus gleich iſt, und daber auch in zweiter und lebter Inſtanz

Haritrafen zutállig find :

über Verbreder urtheils, die vonEindemkrijgsrad Recht der Appels fann larion Gebrauch madjen .

aller Dienſt gethan wird undder Beſtrafre ſeinen Degen bebålt, - botes Maß 2 Monate ; gedarfter Quar

a) Für Dffiziere : einfader Quartierarreit , wobei

auf folgende Strafen erfennen : 1) Auf Too,

tierarreſt unter Abforderung des Degens und Beſchrån.

mittelft der Kugel oder des Stranges ( straf des dooda met den kogel of met den strop ). 2 ) Auf Karrena

kung tung auf auf das Zimmer Zimmer ,, - böchſtes Maß 4 Woden ;

frafe ( kruiwagen), die in öffentlicher Zwangsarbeit ebemals unter unfertung an eine Karre , jer unter bloßer Feſſelung - beſtebt und auf 15 Jabr als Mario mum erfannt werden darf.

3) Uuf Caſſation ( für

Offiziere) oder auf Degradation (für Unteroffiziere) mir oder obne Gefängnis. 4 ) AufAusſtoßung als cbrloſer Soulm und öffentliche Zuchtigung ( slagen met het wegjagen uit den dienst als een eerlozen schelm ). 5) Auf Berluſt der Nationalcocarde mit Solågen und Ginſperrung. 6 ) Auf dieſelbe Strafe, obne Einípere .

rung. 7 ) Auf Sdlage mir Arreft. 8) Uuf Soláge. 9) Auf bloße Einſperrung ( detentie). Was die Strafe der fórperlichen Zuchtigung durd Solåge anbetrifft, ſo wird dicrelbe jeßt nur noch an landmagt “ depot der landmagts Algemeen depot den Stråflingen des , Algemeen

und zwar aud nur an den , bei defſen 3. Diviſion ſtebens den vollzogen. , Dieſe 3.Diviſion, gegenwärtig Helder garniſonirend iſt nämlid dazu beſtimmt, allezu Indivis duen der Armee, welche zum Verluſt der Nationalcocarde und zu fórperlider Züchtigung condemnirt werden, bei

Propofarreſt, der im Militärarreſtlocal, unter Verſchluß der Arreitſtube, abgebüßt wird, - bódites Maß 14 Tage. b) Für Unteroffiziere und Soldaten : Polizeiſaal

( Politie- of Strafkamer ), wobei nidyt blod jeder Dienſt Netban, ſondern aud Vor: und Nadmittags mit vollem

Gepäck zur Strafe erercirt wird .

Provo arreſt oder

Cachot, unter Eurziebung des warmen Ellens, ein um den anderen Tag , oder 3 Tage nad einander , oder aud unter Kettenſchließen , das bis zum Krummſchließen auf 4 Tage nach einander , verídårft , úber Unteroffi.

ziere aber nicht verbångt werden fann. Dafür können Unteroffiziere aber disciplinariſch auf vorübergebende Zeit degradirt reſp . von ibren Functionen ſuspendirt werden ,

Die Strafgeſete für die Armre find in dem „ cri

mineel wetboek voor het krijgsvolk te lande“ enthalten, ſollen aber einer Reviſion unterworfen und zeitgemaß

modificirt werden , was vielfach als nöthig beantragt worden iſt.

XIX . Iattirde ausbildung. Die Reglements aller Waffen ſind den alt Fran.

ficke aufzunebmen und ſelbige unter ſchårfſter Zucht zu múbramer Wachtdienſt, barre Arreitſtrafen, mit Krumm . Mångeln und Schwäden wie dieſe , nämlid an meite

balten. Bielfaches Ererciren mit Hepåd, ſtrenger uno sofiſden nachgebildet und frånfeln daber an denfelben

idliefen und Stockfd låge ſind diejenigen Mittel, welde läuftigen undcomplicirten Formenundan Uebertadung unweſentlich zur Aufredrbaltung der Disciplin und zugleido zur Correction bier in Anwendung gebracht werden dürfen .

Ber ſich ein halbes Jabr lang durdaus tadellos ges fábrt bat , wird zur 2. Diviſion verreßt , die jest in

mit en und nulloren Dingen . Der König bat , um auch in dieſer Beziebung feine Armee auf die Bahn des Fortſchritte zu führen und den Forderungen der Zeit zu entſpreden , bereits im vorigen Jabre die

Naarden ſtebt, undbei welder gelindere Strafformen, Borſdlage der Truppenbefebløbaber, bis zu den Regis Hier bedarf es mentecommandanten berab , über die den Reglements wiederum einer mindeſtens balbjährigen tabele und ganz nöthigen Vereinfadungen und Verbeſſerungen einge. namentlid feine Solåge , ſtattfinden .

ftraffreien Dienſtfübrung, bevor die Rebabilitirung und mit ibr der Rüdiritt in die Armee erfolgen fann . Die Dienſtzeit bei der 2. und 3. Diviſion des Algemeen depot der landmagt wird nicht als ſolche gerechnet. Ganz incorrigible Individuen werden weggejagt und verlieren damit die bürgerliche Ebre und das Redt,

fordert und demnachſt eine Berarbungscommiſſion zu . ſammentreten laſſen , von deren Wirkſamkeit man fide

das Beſte verſpricht. -- Um den gemeinen Mann móg. lidt agil zu maden und ihn zum Bewußtſein ſeiner Kräfte zu bringen , ſind - ebenfalls auf Befebl des Königs - für alle Truppen gymnaſtiſche Uebungen

jemals ein Amt zn bekleiden, oder eine ſelbſtåndige borgerdrieben , unter denen das Bajonnetfechten (ba Stellung in der Gemeinde einzunebmen . Wann ein in jonetschermen ) * )und weite Uebungemåride mit vol. der 2. oder 3. Diviſion des Depois flebendes Indivis lem Gepád (militaire wandelingen) oben anſteben . Mit duum fich für den Dienſt in Indien bereit erklärt, To bort

den Uebungsmårſden , von denen allwodentlid , obne

das Strafverbättniß ſofort auf; das betreffende Indivis Rúdside auf die Witserung, mindeſtens einer ge. madet werden muß, follen die Berridtungen des Feld. duum wird zur 1. Diviſion des Depois — dem Ergånzungs,

depot für den Indiſden Dienſt - verſeßtund mit nåditem

dienſtes und fleine Manóver verbunden , aber leptere

Cransport feiner neuen Beſtimmung zugeſendet *).

aber von den Offizieren Relationen abgefaßt und , mit

Die Offiziere und unteroffiziere des Algemeen depot der landmagts werden aus dem Infanteriereaimentern befonders ausges 1

wählt. Die Uniform des Corps iſt diejenige der Infanterie, doce bat ſie hellblaue Abzeichen . Die Soldaten der 1. Diviſion mers

den nur mit den jur Reife unumgänglich nöthigen Stüden vers leben , und ſind daber unbewaffnet.

Krofis verreben , eingereicht werden: - Felddientúbun . gen und Mandver in Ubibeilungen gegen einander find úberbaupt als vorzüglide Bildungomitiet får Dffiziere Auch die Cavaleriſten lernen das Bajonnetfechten, um durch eigene Praxis die gehörige Sicherheit för den Kampf gegen dieſe affe zu gewinnen .

63

64

und Soldaten erfannt und deren oftere Anordnung den

ſchaft übertragen iſt, bei der Artillerie aber die Kapiteine

Zruppenbefeb18baberit anempfohlen worden.

und Luitenant- Instructeurs tbatig bei dem Ausbildungs .

An Muſterabtheilungen nad Art des Preußiſden

geſchåft der jungen und alten Maunſdaft mitwirken.

rebro Infanteriebataillons und der Pebr . Escadron febit

Die Spießübungen werden bei allen Waffen , na.

es zwar der Niederländiſchen Armee , doch iſt mit der

mentlid, bei der Infanterie und Artillerie , mit großer Sorgfalt und Gewiſſenhaftigfeit betrieben. Bei der

Militárafademie zu Breda eine Reitfdule verbunden,

zu welder jedes Cavaleries und jedes Artillerieregiment Infanterie verſchießt der Freiwillige jábrlich 80 , der i ficutenant und 1 Unteroffizier - mit jábrlichem Wechſel zu ſtellen, und welche den Zweď bat, túd. tige Reitlebrer für die genannten Waffen auszubilden. An der Spige dieſer Schule ſtebt der bei der Afademie als Compagniecommandant angeſtellte Rittmeiſter der Der Reitunterricht wird ganz nach der Gavalerie . Preußiſchen Reit. Inſtruction ertbeilt. - Gemeinſchaft, liche Truppenübungen , wie ſolche in den dreißiger Jabs

Milicien 40 Kugeln , von 50 bis auf 250 Schritt. Die Artillerie bålt ihre jábrlichen Schießúbungert

bei ihren reſp. Garniſonen ab. – Dieſe Waffe verdient die ihr von allen übrigen gezollte beſondere adtung

durch den boben Grad wiſſenſchaftlicher und ſocialer

Zeit aus dconomiſden Rüdlichten unterblieben und die Truppen daber nur Regimenterweiſe in fich geübt

Bildung, der ibrem Offiziercorps eigen , wie durch ihre praftiſden leiſtungen und ihre innere Túdotigkeit. Sie nimmi den übrigen Waffen gegenüber die nämliche Stellung ein, welche die Franzólide Artillerie bebauptet. - Die Batteriecommandanten fübren ihre Batterieen mit Umſicht und großer Sicherheit. Die Geſchůße wer. den ( dinell und gewandı bedient, die Stücreiter fahren

worden .

dreiſt und bebende

ren alljährlich bei Rijen und Oerschoot in Nordbras

bant im größeren Styl ſtattfanden , ſind in der leßten

furz die Waffe befindet ſich in

guten Händen und leiſtet , was man von ihr nur vers langen mag. Sie verdanft ihre Vorzüge einer Reihe

Was nun die Art und Weiſe , wie die Detailauss

bildung des gemeinen Mannes bewirft wird, anbetrifft,

Bei der Infanterie liegt den

von tüchtigen Chefs *) , namentlich dem Prinzen Fries

Bataillonsadjutanten * ) die Dreſſur der Recruten, bis zu deren Einſtellungsfábigfeit in die Compagnie , ob , wozu ibnen von jeder Compagnie einige Unteroffiziere als Erercirkieiſter beigegeben werden . Ebenſo baben

drich , der viele Jabre bindurch als Großmeiſter an ibrer Spiße ſtand und ibr ſeine vorzüglichſte Aufmerkſamkeit zuwandte.

dieſelben, die Unteroffiziere zu dem angegebenen Zweck, ſo wie für die Verrichtungen beim Ererciren en bataillon

Compagnie , die Escadron und die Batterie die erſten

To iſt dieſelbe folgende :

Auch in der Niederlandiſden Armee maden die

Einbeiten größerer taftiſchen Abtbeilungen – des Ba. taillons und des Regimento - aus. – Die Compagnie zerfå ut in 2, die Escadron in 4 Pelotons, die Batterie in 2 Halbbatterieen ; jedes Peloton jerfå ut wieder in 2 Sectionen, jede Halbbatterie in 2 Züge à 2 Geſchůße.

Von den übrigen Offizieren des Bas taillons iſt an dieſem Ausbildungsgeld áft feiner weiter

auszubilden. -

betheiligt , aud müſſen die Capitaine lid aller Eins miſchung darin enthalten ; nur der Bataillonscomman ,

dant controlirt und úberzeugt ſich von den Fortſdritten.

Sind die Recruten einſtellungsfibiş , ſo ererciren die

.

- Bei der Infanterie bildet jede Section 2 Esconaden,

die von Corporalen geführt werden , wåbrend zu jeder

Die Pelotons werden

Capitaine ibre Compagnieen und ſpäter die Bataillongs

Section ein Sergeant gebort.

commandanten ibre. Bataillone mit der nöthigen Selb. ståndigfeit. Bei der Cavalerie und Artillerie findet ein analoges Verfabren ſtatt, nur mit dem Unterſdied , daß bei ers ſterer Waffe den Luitenant-pikeurs die Ausbildung der Remonten und der Reitunterricht der ålteren Manns

ftets von Offizieren ( im vereinigten Bataillon von den

4 Capirainen und den 4 ålteſten erſten fieutenanten) commandirt. Die Infanterie rangirt in 3 Gliedern (außer der Uebungszeit , wegen der geringen Stårte

nur in 2) ; die 3. Glieder und die Flanfeurbataillone find allein zum Lirailliren beſtimmt, ( Fortſegung foigt, )

*) Die Bataillonsarjatanten, idriche feit der Riorganiſation der Urs mee unberitten , ſind nichts anders als die Erercirmeiſter ihrer betreffenden Bataillone. Sie werden mit ſchriftlichen Arbeitru gar nicht beſchäftigt und dienen ihren Commandeuren nur beim Grerciren zur ſpeciellen Unterſtüßung , indem ſie ſich mit den

*) Der nachſtehende, einem Blatt des militaire spectator entroms mnene Saß beſtätigt dieſe Bemerkung : „ Immers, wanneer mer anneemt, dat de Artillerie hier te lande in het Europesche

Unteradjutanten im Geſchäft des Einrichtens der Points, des Vors marſchiren bei Rribenmärſchen u. 1. w. Theilen . Bei in linic entwickeltem Bataillon ſtehen ſie auf dem rechten , die Unteradju:

is bet niet door de welenschappelijke kennis alleen , die bij de andere artilleryen welligt even zo hoog , indien niet hooger dan bij ons opgevoerd is, en die er altijd bij be

tanten - Testere , ftatt des gezogenen Degens einen Rohrſtock auf dem linken. Die Unteradjutanten beſorgen neben der ihnen obliegenden Aufſichtsführung in den Caſernen,

staan het, maar wel door de boven ouzen lof verhevene werkdadigheid van enkelen harer chefs , die tot stelregel aangenommen hadden : savoir c'est bien , savoir faire c'est

das Liſten- und Rapportweſen der Bataillone, und empfangen die

mieux.“

Materialien dazu von den Fourieren , die bei den Compagnieen etwa das find, irao jene bei den Bataillonen. Die Dienftcorriſpon : denz wird von dem Bataillonscommandanten ſelbſt geführt , da

höchſten Standpunct , der im Europäiſchen Kriegsideſen zu ers reichen , erſtiegen bat , ſo tam ſie nicht dahin durch ihre Wiſjens ( dhaftlichkeit allein , die bei anderen Artillerieen rrohl in eben ſo

ihnen dazu ein Schreiber nicht gegeben iſt.

Unders aber als das

hobem , wenn nicht höberem Maße vorhanden iſt und immer vors

Verhältniß der Bataillonsadjutanten iſt dabjenige der Regiments :

banden war, ſondern durch die über unſer Lob weit erhabene er: folgreiche Thätigkeit einiger ihrer Chefs , die den Grundſag an: genommen hatten : „ Wiſſen iſt gut , können beſſer ! "

führend

-

adjutanten, in deren Händen das ganze Geſchäftsweſen des Regi: mente , excl. des admniniſtrativen Theilb , ruht.

.

Krijgswezen op het hoogste standpunkt geklommen is, dan

Wenn man annimmt, das die hieſige Urtillerie den 1

1

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlajbhandlung : C. B. Leste in Darmſtadt und in deljen Offizin gedruckt.

1

Samſtag, 21. Januar 1843.2 BỊ B

T

9.

: 9 ! touted mitt minant :

avslu N

diue.

1983

தற்பரி ។ that *

யாம்

St 94 910 Sto ng S101.din,

2 .

1

11 . 131

hoz 3 358406 h

2073999

.

This 2701 190

DNSSES

Allgemeine Militar - Zeitung. Eltern oder Bormüntern ausgeſtellte , und von der

Wůrttemberg.

Unterm 24. December v . I. iſt nachfolgende Vors

obrigkeitliden Behörde beglaubigte Urkunde , daß fie,

idrift zu Bildung von Offizierooglingen in den Regimentern erſdienen : Durd bódíte Entſchließung vom 21. December baben

im Falle der Aufnabme ; bei den fußgebenden Baffen eine monatlide Zulage von 7 Gulden , und bei den reitenden Waffen von 10 Gulden , mit Ausſchluß der

Seine Toniglide Majeſtát die bis jet geltenden Beſtimmungen über die Bildung der Dfiigierszöglinge in den Regimentern aufer Wirkung gelebt, und für

Kleidung, bezieben werden , und das ſie die Mittel be, fißen , bei der Ernennung zum Offizier , bei den fuß, Muse gebenden Waffen wenigſtens die erſte vollſtändige Auge

4

dieſelben, uilter Aufbebung der durdy bódíte Entſoließung

rúſtung beſtreiten, bei den reitenden Waffen aber nidt

vom 8.December 1834 angeordneten Goncursprüfung, die Einführung der naditebenden neuen Vorſchrift gna: digit befohlen . Die erſte Vorprüfung nach S. 4 d. ff.

nur im Berbåliniß DES Mebraufwandes fich a udrúften ,

ſondern auch eine monatliche Zulage von wenigſtens 20 Gulden erbalten zu fónnen .. - S. 6. Dirjenigen zu fönnen

wird im Herbſte 1843, die erſte Hauprprüfung nach

Bewerber; welde dieſen Bedingungen Gemüge geleiſter

-

$. 14 u . ff. im Herbite 1846 ſtattfinden . - $. 1. Um

baben , werden in folgenden wiffenſchaftliden Fächern

den jábrlichen Abgang an Offizieren , ſo weir derſelbe

geprüft: 1 ) Deutſche Sprade: a ) Befanniſchaft mit

nicht durch die R. Offiziers: Bildungsanſtalt gedeckt wird,

der Wortlebre der reinen Sprachlehre ( Reinbed , Res

auf andere Weiſe ergånzen zu fónnen, roll in den Rea gimentern aller Waffen darauf Bedacht genommen wers

gellebre der Deutſden Sprache ) ; b) ſchriftlide Bear, beitung eines gegebenen Ibema's , ohne Fehler gegen

den , befähigte junge Leute , welche rich dem Militår,

die Orthographie , die Ridrigfeit der Sprache, Wort.

ftande freiwillig und ausſdließend widmen wollen , zu Offizieren nachzubilden . - S. 2. Das K. R. Rriegsminie Kriegsmini .

uud Sakverbindung, init beſonderer Rüdſidi auf deuts lide Sdrift. 2 ) Franzöſiſche Sprade: a) Befannt.

ſteriuin beſtimmt die Zahl der jábrlich aufzunehmenden Regimenis . Offizierszöglinge nach Maßgabe des Bes S. 3. Die Aufnahme ſolder Freiwilligen erfolgt in dem Zeitraume von Beendigung der Herbſt.

ſchaft init der Wortlebre ( abrégé de la grammaire française, de Noël et Chapsal etc. par demandes et par réponses, par Gérard. Stoutgart, chez Schweizer barth , 1833) ; b) ridtige Ueberſebung jeder biſtoriſden Franzöſiſden Sdrift; c ) llebung im Ueberſeßen aus

übungen bis zum Beginne des Winterunterrichte. -

dem Deurſden in's Franzóliide, mit Rüdſidt auf gute

.

darfes und der Zahl der für befåbigt erfiårten Bes werber.

-

S. 4. Die Aufnahme bångt von dem Reſultate einer Sørift ; d) Fåbigkeit, vorgelegte Fragen in Franzó. Borprüfung ab, welche in dem erwäbuten Zeitraume fiſder Spradie zu beantworten. 3 ) Geſchichte : .

por einer aus Offizieren gebildeten Commiſſion durch febrer der betreffenden Fächer abgebalten wird. -

S. 5. Diejenigen Junglinge, welde fid) zu der Bor,

prüfung inelden , baben vierzehn Tage vor dem dazu beſtimmten Termin nachſtehende Urfunden dem K. Kriegse miniſterium einzureichen ; 1 ) Den Taufidein , zur Bes

a) Ueberſicht der Geſchidste im Allgemeinen nach ihren Hauptperioden ; b ) Befanntſchaft mit den Hauptbe. gebenbeiten aus den verfdiedenen Perioden, ſo wie aus der vaterländiſchen Geſchidte . ( Bredom , umſtånd ..

lide Erzihlungen der inerkwürdigen Weltbegebenbeiten aus der allgemeinen Weltgeſchichte. Póliß, fleine

urfundung, daß ſie das atrzebnie Jahr angetreten , Weltgeidhidhte. Memminger, Geſchichte von Würt. und das neunzebnie nicht überſdritten baben. 2 ) Ein årztliches Zeugniß , daß ſie einen geſunden, feblerfreien Rorper , gutes Geſicht und Gebór baben. 3 ) Zeugniſſe ihrer bisherigen Lehrer über ihre ſittliche Uufführung und ihre Studien . Dieſe Zeugniſſe müſſen wenigſtens

femberg . ) +) Geographie : a ) ndobige Vorfenntniß in der matbematiſden Geograpbie ; pbyſifaliſche Geo. grapbie ; b) politiſche Geograpbie der Europåiſchen und außereuropäiſchen fånder ; c) mebr ſpecielle Renntniß von Deutſchland , Franfreid) , der Schwer und den

einen Zeitraum von den lebten zwei Jabren umfaſſen, Niederlanden. ( Lehrbuch von Dittenberger.). 5) Phi. und es wird vorausgeſeßt, daß dieſelben mit der größten lofopbirde Kenntniſſe: Kenntniß der Hauptgerebe Sewiſſenhaftigfeit abgefaßt ſeien.

4) Eine von den

der Pſydologie, ſo wie der logik. 6) Religion: driſt.

68

67

riche Strrenlehre. 7) Arithmetit:1a ,die vier Red's fonxen. 3 $. 11. Bei dem Eintritt in die Regimenter nungsarten mit benannter und unbenannten 3ablen ; b) Pebre von den ghewóbnlichen und Decimalbructen ; c) die vier Rechnungearren mit Budaben ; d) die

baben die Regiments Offiziersjóglinge eine rechøjábrige Capitulation anunebmen, und werden überbaupt nach den über freiwillige beſtehenden Normeu in Abſicht auf

vier Rechnungsarten mit Potenzen ; e) das Auszieben Militårpflichtigkeitsverbättniſſe bebandelt. Sie werden der Quadrat's und Rubifmurgel; f) Berbåltniſſe und als Soldaten eingerbeilt und in den etatsmäßigen Stand Proportionen und ibre Anwendung auf die Regel de tri ; eingerechnet, erbalten übrigens ſogleid die Auszeichnung g) Oleidungen des erften und zweiten Grades . 8) Gros

metrie : a ) ebene Geometrie ( die vier erſten Bider non legendre ) ; b) Stereometrie, Pebre don den Ebes

als Rottenmeiſter. Ibr Borrůcken in die Dienjifunction und den Gehalt dieſer Stelle darf jedoch nicht früher erfolgen , als bis fie binlänglich dazu befåbigt ſind, und

nen , den fórperlichen Wintett und von den Polyedern feinen Falls früber, als ein Jahr nach ihrem Eintritte. (fünftes und rechstes Buch von legendre) ; c ) Uuf.

Nach einem weiteren Dienſtjahre durfen ſie , bei guter

nebmen mit dem Me@tiſch und einem Winfelmeſſer. 9) Beid nen : Freihand; eidinen bis einfließlid der Freibandzeidtien

Auffübrung und Befähigung , zu dem Grad eines Ober, manno porrúden , und nad einem weiteren balben Jabr,

Kópfe. -

unter gleicher Vorausſetung ,

$. 7.

Diejenigert , welche bei der Artillerie

einzutreten wünſden, werden, neben dieſen allgemeinen

die Auszeichnung als

Badtmeiſter oder Feldwebel erbalten , welchen Dienſt

Anforderungen , noc ſpeciell geprüft in : 1 ) Aritos ſie alsdann auch zu verleben baben , obne defbalb einen me tif: der febre von den Progreffionen und Pogas bóberen als den Obermanndgebalt zu beziehen . -

rithmen. , 2) Geomerrie : der ebenen Trigonometrie, S. 12. Den Regimentocommandanter wird es zur Pflicht und der beſchreibenden Geometrie. 3) Poyrif und gemacht, auf die Offizierszöglinge in jeder Beziebung bemie: den , Elementarfenntniſſen . - S. S. 8. 8. Nach ger ge.

ein wadíamos Auge zu baben, ihnen Vorſchub zu ihrer

debeuer Vorprüfung bat die Prüfungscommiſſion eine

Ausbildung zu briften , ſie ſtufenweiſe im Dienſte ein ,

Focationsliſtes zu entwerfen , zu welchem Bebuf für die verſchiedenen Fåder folgende Nummern feitgelegt wer, .

üben und in derjenigen militäriſden Fådern unter:

den : Deutſche Sprade, Franzöſiſche Sprache, Geſchichte, Geograpbie , Prychologie, Pogif , Religion , Arithmetit, Geometrie , Pbyſif , abemie , 8 Nummern . Freiband. geidnen 4 Nummern. Die Prádicate werden in Worten und Zablen , wie folgt, ausgedrúct: Wiſſenſchafts

richten zu laſſen, deren Kenntniß bei der Hauptprüfung zum Difizier " ( S. 16) von ibnen gefordert wird. S. 13. Wenn ein Regiments - Offizierszögling zweiter Glaſie in der Zwiſdhenzeit, bis er zur Hauptprüfung zugelaſſen werden darf ( s. 15, 1 ) , den Erwartungen nicht entſpricht, unfleißig oder nadıláſſig im Dienſte iſt,

1

lide Fåder : febr gut 8. gut big febr gut 7, 1-9. . oder ſonſt ſich ſtrafbarer Handlungen duldig madt, ſo gut 6 , 1-9. ziemlich gut bis gut 5, 1-9. ziemlich fann ibni der Kriegsminiſter , auf erſtattete Meidung gut 4 , 1-9. mittelinifig 3 , 19. dyledyt 2 , 1-9. 9 des Regimentecommandanten , in welcher die frudtlos nid t8 . 1. - Freibandzeichnen : febr gut 4, 1-9. verſucten Beſſerungemittel aufzufübren find, reines an

gut 3, 1 -9. mittelmäßig.2, 1-9. dlecht 1 , 1-9. fprudes , zur Hauprprüfung zugelaſſen zu werden, vers -

Um in dem betreffenden Fade für befábigt zu gelten , muß bei den wiſſenſchaftlichen Fächern wenigſtens das

luſtig erflåren . - $. 14. Zum Bebuf der Bezeichnung derjenigen Regiments - Offizierszöglinge zweiter Clarie,

mit 5 , und bei dem

welche den Anforderungen zum Offizier entſprechen , wird

Prådicat r ziemlich gut bis gut

1

Freibanozeichnen mittelmäßig mit 2,5 ertheilt werden, eine bleibende Commiſſion , beſtehend aus : einem Ge. und, um überbaupt für befábigt zur Aufnahme erflårt

beral als Vorſtand , und einem Stabsoffizier von jeder

werden zu fónnen , muß der Geprüfte in wenigſtens

Waffe, niedergeſeßt, welche jedes Jabr nach Beendigung

zwei Drittbeil der Prüfungsgegenſtände beſtanden sein.

der Herbſtübungen , durch beſonders dazu commandirte

Bon jedem Prüfungsgegenſtand wird eine eigene Piſte Offiziere, cine Prüfung der geeigneten Offizierszöglinge angefertigt , und ſolche von dem Eraminator unters ,

vornemen låßt. - S. 15. Diejenigen Offizierszöglinge

ſchrieben . Aus dieſen einzelnen liſten trågt alsdann zweiter Glaſſe, welche ſich zu der Hauptprüfung meiden , die Prüfungøcominiſſion die Hauptlocationsliſte zuſam, müsſen vierzebn Tage vor dem Beginn der Prüfung men , ſummirt die Nummern , welde ein Jeder der Ges

durd ibr Regimentecommando an den Vorſtand der

prúften erbalten bat, und ſtellt nach dem Reſultate die Gommifſion nadſtebende Urfunden einſenden : 1 ) Einen Rocation feſt. - $. 9. Die auf dieſe Weiſe entworfene Tauffdrein , zur Nachweiſung , daß ſie das zwanzigſte Focationsliſte wird von der Prüfungscommiſſion mit Lebensjabr zurückgelegt, und das dreiundzwanzigſte nicht einem Berichte und unter Anſchluß ſåmmilicer Urkuns

überſdritten baben .

2) Ein Zeugnia von dem betref.

den dem Kriegsminiſter eingereidt , welcher alsdann fenden Regimentearzt , daß ſie in dem Beſiß eines ger nach Maßgabe des Bedarfes und nach dem Grade der

ſunden feblerfreien Körpers find.

3) Zeugniſſe von

Befábigung die Bewerber zu Regiments Offizierszog, ibrem Regiment commando über fittliche Aufführung, lingen zweiter Claſſe ernennen wird. Die Ernennung Dienſteifer und Dienſtfenntniſſe und von mindeſtens gewabri feinen weiteren Anſpruch , als den , zu der einer dreijábrigen Dienitzeit. Dieſe Zeugniſſe ſind in künftigen Hauptprüfung zugelaſſen

zu

werden .

$. 10. Bei Einreibung der Regimento.Offizierezóglinge wird billige Rüdlicht auf ibre Vorliebe für die eine oder die andere Waffe genommen werden , in ſo fern fie die in S. 5 vorgeſdriebenen Bedingungen erfüllen

J

den drei genannten Richtungen mit den Prådicaten und

Nummern bis zu 8 , dem achten Paragrapben entſpres chend , abzugeben. Denſelben muß ein vouſtåndiger Strafauszug beigefügt werden . Se nad dem Grfund dieſer Zeugniſſe entideidet die Commiſſion über Zui .

1:

69

70

laſſung oder Nusſdließung der Bewerber von der Prů. ben für jeden Prüfungsgegenſtand angefertigten Piſer. fung. - S. 16. Die allgemeinen militäriſchen Fåder in welden die Bewerber geprüft werden, ſind folgende: 1) Feldbefeſtigung: a ) Umriß der Feldſchanzen ; b) Mafbeſtimmungen der Bruſtwebr und des Grabens ; c) Verſtårfungsmittel, die tbeils von dem Terrain abo bången , sbeilo berondere Materialien erfordern. ( Vors leſungen über die Feldverſdanzungefunit 26., von Oberſt 9. Miller , erſte bis achte Vorleſung.) 2) Topos graphie : a ) einige Renntniß der Terrainlebre ( Tere rainlebre , bearbeitet von Major D'E Bel) ;b ) einige Uebung im Planzeiduer nach der lebmann'den Mes

In der Hauptlocationsliſte erbalien ſowohl die fisiche Auffübrung, als der Dienſteifer und die Dienſtfenntniffe, eigene Rubriken , in welde das von dem Regiments: commando ausgeſtellte Zeugniß eingetragen wird. S. 19. Die Hauptprüfungscommiſſion bat die von ihr abgefaßte locationsliſte mit einem umfaſſenden Bericht und unter Anſchluß ſåmmtlicher Urfunden an den Kriegs. miniſter einzureiden, welcher dem Adnig das Reſultat vorlegen und die für befähigt erflårten Zöglinge zu Offizieren vorſolagen wird , in ſo weit die erledigten Offiziersſtellen nicht durd die gleichzeitig aus der Öffis

sbode ," mit beſonderer Rückſidit auf die Gbarattere. ziersbildungsanſtalt tretenden Zöglinge beſeßt werden 3) Allgemeine Kriegsdienitordnung: Erſter Theil 4) Milisárgefchå frøftyl: Ausarbeitungen nach ger gebenen Tbema's in den verſdiedenen Zweigen des

fónnen. Für den beſtimmten Fau, daß in verſchiedenen Waffen unmittelbar nad der Prüfung lieutenaniøſtellen duro Regiments .Offizierszöglinge beſeßt werden ſollen,

$. 17. Die ſpeciellen Fåder der Haupt

wird. Das Kriegsminiſterium der Průfungecommiſſion

prüfung ſind: A. Für die Zoglinge der Artillerie. 1) Artilleriezeichnen. 2) Inſtruction über den

Mittheilung bierpon maden, worauf feptere motivirte Anträge über das den betreffenden Zöglingen unter ſich

Dienſtes.

inneren , Garniſons- und Felddienſt der Artillerie. zu ertheilende Dienſtalter zu erſtatten bat. Diejenigen 3) Artillerieinſtruction: rebre von der Einrichtung Regiments Offizierszöglinge zweiter Claſſe, welche für

des Artilleriematerials ; Ausrüſtung der Geſchüße und werden befäbigi erflårt worden ſind, zu Offizieren ernannt zu deren Ernennung' nicht gleich erfolgen

Wagen ; Scießen und Werfen ; auch Anwendung der

,

aber

Geſchüße. 4) Ernſt Feuerwerferei. 5) Spennti niß und praktiſche Ausübung der Ererciroor ſchrift: Grerciren zu Fuß (bei der reitenden Artillerie zu Pferd) bis zur Zugidule eiuſd ließlich ; Bedienung

fann , treten in ibre früheren Verhältniſſe in den Res gimentern zurüd , rúden jedoch zu Regiments Offizieros 3dglingen erſter Glaſſe vor, und erhalten die Offiziers. ſchårpe ohne Quaſten , und die Auszeichnung als Wachis

der Feld . , Belagerungs- und Feſtungsgeſchůbe ; Be.

meiſter oder Feldwebel, auch wenn ſie dieſe Stelle nicht

wegung der beſpannten Feldgeſchüße bis einſdyließlich der Zugsídule ; faſtenbewegung. 6 ) Batteriebau. B. Für die Zóglinge der Reiter ei. 1) erercirs vori drift : ( theoretiſch und praftijd ) bis einſchließlich

etatsmåßig bekleiden . Dieſelben werden, je nach Maß. gabe der Erledigung von Offiziersſtellen , ohne weitere Prüfung , nach ihrer Location zu Offizieren ernannt. S. 20. Wenn übrigens ein zum Difizier bezeichneter

der Zugsíchule. 2 ) Waffenlehre der Reiterei. Zögling erſter Claſſe wider Erwarten ſich unwürdiger 3) Reittunft: d. b. ob der 3egling ein gezáumtes, Handlungen in oder außer Dienſt ſchuldig machen, oder zugerittenes Pferd militariſch gut zu reiten , und ein in ſeinem Fleiße und Dienfteifer auf eine auffallende junges Pferd auf der Trenſe zu arbeiten wiſſe. 4) Pferdes Weiſe nachlaſſen ſollte, ſo iſt der betreffende Regiments .

fenntniß: von der Fütterung undWartung der Pferde; commandant verbunden, pflichtmäßige Meldung bieroon von dem Aeußeren ; von den Fehlern und gewöhnlichen zu erſtatten , worauf der Kriegsminiſter dem König Aranfbeiten derſelben und deren Behandlung, von dem zur weiteren Verfügung den Antrag ſtellen wird, einen Hufbeſchlag. 5) Garniſonsdienſt. 6) Felddienſt , ſolchen Zögling aus der Piſte zu ſtreichen , unbeſchadet

beſonders Vorpoſten , und Patrouillendienſt. 7) Ins des etwa gegen ihn eingeleiteren gerichtlichen Verfabs ſtruction über den inneren Dienſt, und Inſtructiongs

reng.. - S. 21. Ein Regiments .Offizierszögling zweiter

C. Für die Bewerber der Infanterie.

Claſſe , der bei der Hauptprüfung nicht für befábigt

1) Erercirvorſchrift: Soldatens und Zugsídule nebſt zerſtreuter Fedtart. 2) Waffenlehre der Infan ,

zum Offizier erfunden worden iſt , darf im nåditen Jabre nodmals zu dieſer Prüfung zugelaſſen werden,

ferie : Inſtruction über das Feuergemebr und Schießs

fofern er die Bedingungen des S. 15 erfüllt.

lebre.

Ware

vorſchrift. 3) Garniſonsdienſt. 4 ) Felddienſt , dies in Beziebung auf das Alter nicht mehr der Fall, beſonders Vorpoſten- und Patrouillendienſt. 5) In oder wenn der Zögling zweiter Claſſe in der zweiten ftruction , über den inneren Dienſt, und Inſtructions. Prüfung wieder nicht befåbigt wird, ſo wird derſelbe lebre. – S. 18. Nad beendigter Hauptprüfung ſind die aus der Liſte der Regiments Offizierszöglinge geſtrichen , geprüften Zöglinge waffenweiſe zu lociren, zu welchem und tritt in das Verbåltniß der übrigen Unteroffiziere. Ende für alle Fåder, mit Ausnahme des Planzeich. Ein ſolcher fann zu einer weiteren Hauprprüfung nicht nens 8, für dieſes aber 4 Nummern feſtgelegt werden.. mehr zugelaſſen werden. $. 22. Die Roften , welche Die Ausſtellung der Prádicate erfolgt ganz ſo, wie bei die Reiſe zu der Prüfung veranlaßt, und die wåbrend

der Vorprüfung (s. 8) , und um zum Offizier für bes der Prüfung , hat ein jeder Bewerber ſelbſt zu beſtreiten. fåbigt erklärt werden zu fónnen , muß der Geprüfte Dieſelben bebalten jedoch auf dieſe Zeit ibre ganze Vers eben ſo wie dort in wenigſtens zwei Drittheilen der pflegung. - S. 23. Den Regiments. Offizierszöglingen Prüfungsgegenſtände das Prádicat ziemlich gut bis ſol der Zutritt in Offiziers-Geſellſchaften geſtattet wer, gui'' erhalten haben. Die Abfaſſung der Hauptlocationss den , vorausgereßt, daß. Tie ſich ſtets durch ihr Benebmen

liſte geſdiebt auf die in $. 8 vorgeſdriebene Weiſe, nus dieſer Auszeichnung würdig erhalten.

72

71 Preußen .

Düſſeldorf , 28. December 1842.

Es iſt neulich

Håbe , die Metallſtärke daſelbſt iſt {( 07"" ,,289 } , die am

n ,daß Bajonnet . Sdließring incl. dieſes { rerenErfindung davon gewdieeſeHelme die Hrn. Rede Harfort, Blättern des ineinemehneue $

0", 222 0 " ,218

} und die

Entfernung vom Bajonnet . Schließring bis zum Diſir $

der Infanterie und der Dragoner aus Büffelleder an .

44" 035 zufertigen, große, Berdienſte Das Kriegsminiſter rium hat indeffen den Stoff babe. nicht genügend befunden, {( 1977:939 } , woraus ſich, wenn bei aufgepflanztem

um ihn im Allgemeinen einzuführen. " Die Helme ſåmmt: Bajonnet Volforn genommen wird, ein Diſirwinkel von lider Infanterieregimenter ſollen aus Bianfleder , die

wahrſcheinlich aus Büffelleder und die der Drago der Güraſſiner ere aus Stahl angefertigt werden . Muſter aller dieſer Helme find fogar nad london an das Rriegsminiſterium verſandt und mebrere Deutſde Bun ,

desſtaaten gedenfen dem Beiſpiele Preußens zu folgen.

{

22' 24 "

9" } ergibt.

23' 1211

Menn fid unter dieſen Umſtånden das Gemebr bei dem Zielen 10 ° 20. um die Seelenadle rechts drebt, so

gebt, in Beziehung auf den eigentlichen Treffpunct , die Kugel auf :

Ein Bataillon des 15. Infanterieregiments iſt ſchon bei

Schrir

à

30 "

den lebten Manóvern mit folden Helmen erſchienen

und dieſe ſollen eigentlich allgemein eingefübrt werden. Berfertiger derſelben iſt Hr. Jáger in Elberfeld , der die Muſter ſeit 2 Jabren unter Peitung Sr. Ronigl. Hob.des Prinzen Friedrich von Preußen mit bedeutenden

pecuniaren Opfern bergeſtellt hat.

linien

( Hamb.Coreſp .)

In dem den Stånden vorgelegten Budget der Rriegsverwaltung ' fominen folgende Såße vor : A. Ordinárer Etat : I. Gebalte und föhnung 432,800 Thlr .

- II. Brodverpflegung 41,060 Tbir. – III. Fourage 80,830 Thlr. – IV . Bekleidung , lederierf und Reits equipage 40,250 Thlr. – V. Remonte 11,590 Zblr. VI. Safernen, Wadten , Garniſonslazaretbe 26,610 Tblr. - VII. Waffen , Munition, Spießübungen , Pionnier, .

-

und Pontonnierübungen 12,950 Tblr. – VIII. Tages gelder und Koſten der größeren Uebungen 9000 Tbir. IX. Kriegsverwaltungsbebórden , Bildungs. und Ver. ſorgungsanſtalten 46,460 Zblr. Thlr - X. Unſtändige Aus . gaben 12,850 Thlr. - B. Ausgaben außer dein ſtåns

ditto ditto ditto ditto }

2003

1 " ,26" ,9 2" ,313 " , 8| 3 " ,620 " , 7 2 " ,61 9 " ,815 " ,219 " ,5 | 7 " , 8 /29 " , 3 30 ° 2,7 /10 " , 1/ 5 " ,4 /20 " , 2| 8 " ,230 " , 4

- XII. Vorübergebende Ausgaben 65,329 Iblr. Ueberbaupt 714,400 Thlr. und ertraord. 73,062 Thlr. Madrid , 19. December 1842. Das Ingenieurs corp8 erhält eine neue Organiſation und wird in Zus funft aus 198 Offizieren (früber 155 ) beſtehen in fieben Rangitufen ; die nach Euba und den Philippinen beſtimm . ten Ingenieure ſollen unverweilt dabin abreiſen .

5

450 54,7 13"" :8/11",427", ,8 44" 17" ,2 ,711" ,829,3 |17" 41",5,0 5 " ,914 90019 “ ,619 " , 6 |39 " , 1/39 " ,1 /58 " , 7 58 " , 7

20 " , 2120 " , 2110 " ,540 " ,5160" ,7160" , 7

Gefeßt ,. der Schüße ſchlage ridrig an , aber das Korn lige falld , nåmlich um 10 ° redis , lo gebt bins

Fichtlich des eigentliden Treffpunctes die Kugel Scritte auf : 300 100 höher linte

finiens

10,6 6,8 Gewehr10" ,777" ,55

200 höher links

11,2 13,6 11,3 15",0 1"

böher

ints

1 " , 8 20 " , 4

2".0 22" ,4

wenn das Viſir falid , nimlich 10' redors, fåße, auf: 200 300 Sdritte tiefer rechts ticfirreguts 10 " , 9 10 " , 2 11,8 20 " , 4 25,7 30 " , 6 100

-

a nie n.

7|

,8 I

B. Ausgaben außer deine män: Schüßen. } Gewehr

digen Erate : XI. Außerordentliche Ausgaben 7733 Thlr.

S

0 " , 3/ 3,4 ) 0,6 6,8 0,9 10,3

:3331,50"6 Gewehr 1093 05,3 , 7"",00",9 10" ,5 , 7 21,313" , 4 31,520 " , 1 1 " ,26"

à urbeſſen.

C

300

200

100

tiefer | redits tiefer | rechts tiefer | rechts

tiefer rechts

Linients

o1 m" ,o0 11" , 0 25,0 22 " , 0 .3" ,0 33 " , 0 r b e m e .G Stundigen wenn Rorn uud Viſir falſch , nåmlich jenes 10° rechts und dieſes 10 ° linfo , fågen , auf : finiens

Schuben,

300 Schritte

200 tiefer lin88

tie for

0 " , 6 13 " , 7

0 " , 9 20 " , 5

" ,37" ,0 0,6 14 " , 0

0 " , 9 21" , 1

100

tiefer

links

10 3 6 " , 8 Gewebr 10",

links

Wenn aber das Korn oder das Viſir um 10° falſch

feblt der Fabrikant um 0",1 oder 0",15 , und Einiges über Anſchlags- und Conſtructions-' da fißt,fo man feinen großeren Fehler der Conſtruction a18 den von 0 " , 1 wird annehmen dürfen , und bei richtig fehler des Infanteriegewehrs. Febler im Ans .

Bei einem richtig conſtruirten Gewehr wollen wir

1

conſtruirtem Gewehr feinen großeren

vorerſt annehmen , daß mit außerdem genauer Befolgung

dlagen, als den von 20', ſo ſieht man , daß in beiden

der Schießvorſdrift der Süße ſein Gewebr drebe, und die bieraus entſtehenden Febler angeben , indem wir

Fållen der zu berücfſichtigende Fehler allein in der Seitens

ein Großherzogl . Hefjildes finiens und Schúßengewebr

20" betragen würde. Kime der Fehler des Anrdlage

abweidung liegt , welche bei der weiteſten Diſtanz nur zu dem der Conſtruction , was der ungünſtigſte Fall iit,

Piniens

, bei legen.30a Das zu Grund (Süßen. ) Gewehr 0,7 Herfiſchen Caliber , ein Diſir von { bat 0 " , 22

{0 ",2 }

To fonnte ich bei der weiteſten Diſtanz die Seitenabs weidung bis zu 50 " ſteigern, während aber auch beide

Febler ſich gegenſeitig aufheben fónnten.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : 5. B. teste in Darmſtadt und in deſſen Dffizin gedrucs.

Dienſtag ,

No. 10.

24. Januar 1843. 1872: mits

et 150mm

me

2.

Jan

sus

BUGE

TUR

tra

Stills 1270

It1t507107

2017

III

Allgemeine Militar - Zeitung. fen hatten den beſten Fortgang und erfreuten ſich der

Preußen .

Berlin , 10. Januar. Einer der bier zur militaris

ichen Ausbildung ſich befindenden jungen Zürfijiben Difiziere iit damit beidäftigt, die von unſerem túdi tigen Ingenieurhauptmann So wind popularabgefaste Forrificationslebre in's Túrkiſche zu überleben. Der junge

beſonderen Fürſorge tes Konigs und der Rdniglidan

Prinzen. Beſonders fibige Offiziere der Regimenter ertbeilten den lluretridt in den militariſden und mas bematiſchen Wiſſenidaften ;; titdrigeCivillebror dente

jenigen in dev bitorijden Wiſſenſtafien und in der

Orientaliſt verſtand bei ſeiner Herkunft fein deutidos deurſdeu und franzöſiichen Sprade ; gute Bibliotheken und die erforderlichen Inſtrumente dienten eben ſo wobt Wort und bat 8 durd großen Fleißin ſeine in kurzer Zeit bicien dabin gebradt , daß er deuifde.Werfe Mutter, Interricht, als ie dert nicht daran Theil nebs Offizieren zur Benutzung frei ſtanden. Spårer ſprade úberſegen fann. Er will dieſe Ueberjebung dem menden ging man nodi weiter. Es wurde die oben erwåbute Sultau und dem tůrfiſden Heere widmeu.



Artillerie und Gcriedule von Delft nad Breda ver , legt ( Herbſt 1897) und in eine Militaráfademie um , geformt, deren 3ted lid dabin ausſprad , ,, daß fie

Die sidniglich Niederländiſdie Armee (leger). nicht allein fünftige Befeblshaber fitt alleWaffender XX.

( Fortſetung. ) Ebeoretiide Ausbildung.

Auch in dieſer Beziebung hat sich von Oben ber die fortſchreitende Richiung auf das Entſdiedeiiite 'fund

urinee erzieben , ſondern auch alle Kriegswiſſenschaften bis ini hare hoogste volkomenheid ( in ibre boite Volls tommen beit ) cultiviren rolle." Die Zahl der Zöglinge

Tollte mad und nad cine fofdse Hobe erreichen , daß Der Bedarf für die Specialwaffen ganz , der für die

gegeben . Alle Beféble des Kidnigo und alle Inſtructio, anderen Waffen aber zum größeren Theil geſichert nen des Generaldirectors des Kriegsdepartements zielen würde. – Das Jabr 1830 fübrie für diefe Anſtalt, wie darauf hin, die Armee nidi blos in materieller, ſondern für die Regimentoſdulen, eine geraliſame Unterbrechung

auch in geiſtiger Beziebung auf diejenige Höhe zu bring berbei, die erst im Jabr, 1836 ibr Eude erreidle. - Jn gen, welche der beurigen Zeit gemäß und dem Stands dieſer Zwiſchenzeit ſtanddie Armee befanntlich ununter, punct entſprechend iſt , der von anderen Armeen ent. broden auf dem Kriegofuß und wenn auch in den Rrs weder bereits erreichi iſt oder noch eifrigſt erſtrebt wird. gimentern Felbit noch für die Untersucifung der Offizier , Esi waren dazu vor dem Ausbruch der Belgiſchen Aſpiranten Einiges geldab, ſo war dies doch mit dem -

Revolution bereits die glüdlichſten Soritte geſcheben . fråberen in feiner Weiſe zu vergleiden. - Nur für die

Man barre die Artilleries" und Genieſdule zu Delft, Gabetten des Gemecorpo fan1d eine Orrarrige förmlide und langwierige Unierbreding des Unterrichts nicht Tidret worden, aber urſprünglich nur für die Specials fait , da dieſelben , nad Sarließung des militårsafa,

die bereits im Jahr 1814 von König Wilbelm I. ers

waffen allein beſtimmt war , bald aud der Juifanterie demiſchen Interridis zu Breda , dem Marine-Cadetteri und Gavalerie gedffnet, und dadurd ein Mittel ges

Institut zu Medemblik antadhiri wurden , wo ſid bin,

wonnen , die Armee mit wiſſenſchaftlich und prafriſch reidende Gelegenheit zu ihrer vollſtändigen Ausbil. gebildeten jungen Offizieren zu verſorgen . Da aber Die Zabl der Infanterie und Cavalerie: Eleven , welche in diefer Anſtalt Aufnahme fanden , niche im gebörigen

dung fand. A16 die Armee endlich wieder auf den Friedensfuß zurüdırat und nun eine völlige Rrorganiſation derſel.

Berbältnis zur wirfliten Bedarfszabl beider Waffen ben erfolgte, erſchien die Wiederberſtellung der Militárs ftand , ro mufte man darauf Bedací nebmeit , in den afademie zu Breda und eine, den nunmebrigos Militare Regimentern felbſt Unterrichtsanſtalten für die auf Bei

derbiltniſſen des Pandes entſprecbende Einrichtung der

föröerung dienenden jungen Leute , wie auch für die felben , ein allzu dringendes Bedürfniß , als daß man Mant Unteroffiziere einzurichten , denen gereklidi ein Drittel nicht Pofort båtte Hand an 8 Werf legen follen. der erledigten Offizierſtellen zugeſagt war. Dieſe Sdus faßte bei dieſer Wiederherſtellung folgende Geſidis,

75

76

puncte auf : 1 ) Die Anſtalt muß ridgfidiit den vollen Bedarf der Armee an jungen Offizieren zu decken im

1 fieutenant als perſónlider Adjutant des Gouverneurs,

Grande ſein . 2) Die Eleven müſſen nidrblog wiſſello

diug , 2 Geſundbettsoffiziere, 1 Notarzt, 1 Aporbefer.

ſchaftlid , ſondern aud derartig praftich aus ,

b) Offiziere bei den Compagnieen und all

L !

1 Capitain.Quartiermeiſter, 1 Administrateur van klee

gebildet werden , daß fie bei ibrer Verlegung pebrer: i Capitain vom Generalitabe (als Lebrer der in die Armee ſofort als 'Instructoren gebraud werden fónnen. 3) Es darf fortan ein Unterſdied in den Forderungen an die wiſſenſdaftliche Ausbildung der Offiziers :Uſpiranten einer und derſelben Waffe nid)t

Daftif, der Kriegsgeſchichte und der GeneralſtabosWiſo fenídaft), 1 Capirain der Infanterie ( als Commandant der 1. Compagnie ), 1 Capitain der Artillerie ( 2. Gom .

pagnie) , 1 Rirrmeiſter der Savalerie (3. Gompagnie ),

mebr gemadi werden , das für die Steven der Mitirar's

1 Gapitain vom Geniecorps (Pebrer der fortificatoriſchen

afademie vorgeſdoriebene Mas des Wifieng gilt aud für alle vor oon Regimentoru zur Offiziersprüfung an:

Wiffeuſdaft, 088 Aufnemen 8 u . f. w. ), 3 erite lieutes nante der Infanterie, 2 ditto der Artillerie, 1 ditto der

Dieſe Gefichigpuncie, an deren

Cavalerie , 1 dito pont Geniecorps ( råmmtlich bei den

gemeldete Individuen.

drintem auf das aller trengſte feitgebafren wird, feit die

3 Compagnieen eingeteilt) , 3 zweite Lieutenante der

Afacemie cinen joiden Umfang erreidyr bat, daß ſie den

Infanterie, 1 ditto der Arilerie, 1 dulo der Cavalerie ,

Abgang an Offizieren in der Armee vóllig zu decken

2 dirto vom Geniecorpo ( bei den 3 Compagnicen eins

als von den daraus aljibrlid bervorgebenden juugen pitaine und lieutenante fungiren theilweiſe gleido jeitig Difizieren im Borans die allerbeſte Mcinuug gewinnen . als Pebrer in einzelnen Zweigen der militariſchen Wir ' des Zeidunens. Teufchaften wie Sie geben aber auch zugleid die Abſidst deutlich zu Teufchaften c) febrerperſonal: Zeidneng. erfennen , das Offiziercorps der Armre fortan nur node i Oberlebret und 3 Pohrer der Mathematik und der Durd . Individuen zu ergänzen , für deren wiſſenſchafts Naturfunde, 't Oberlebrer und 1 febrer der Malaniſchen

lide und praftiſdie, wie morals und Sociale Bildung Spraden und der Erd , und Völferkunde des Oſtene, bereits möglidit fidcre Garantieen gewonnen ſind. 5 Pebrer der biſtoriſchen und der idónen Wiſſenſchaften, Dieſer Abfidie enigegen wurde die Wiederberſtellung Dit obeni cripåbnten Unterridsanſtalten in den Regis

wie der engliſden , deutſchen und franzöſiſchen Sprache, 1 febrer der nicberlandiſden Sprache und Literatur,

meniern und die Begúntigung des freiwilligen Eintritos 1 febrer der Wafferbanfunſt, 3 febrer iin handzeichnait, junger faute qum Dienſt auf Beforderung bei denſelben 1 Bibliotbefar , 2 Geiſtliche ( 1 fatboliſder , 1 refor . mirter).). - d) Unterperſonal: 1 adjutant .s Unter geweſea frin , daber man, jene unterließ und dieſent mirter -

jungen Peuten dadurch die Gelegenbeit entzog , lich für das Offiziercramen vorzubereiten . Eben ſo ging den Unteroffizieren die Ausjid , auf dereinſtige Beförderung zum Offizier verloren, weil man ibnen die frübere Gr. leidsterung des Eramens nidi feruer mebr angedeiben fie8, und ein Mittel zur Erlangung der vorgeſtbriebenen

offizier der Afademie, 1 ditio als Hausbofmeiſter, i dirlo ale Küchen und Deconomieperipatrer, i Sergeanturajor, Feuerwerfer , 1 Sergeant als febrer der Gymnaſtir,

i ditto Schreiber beim Gouverneur, i ditto Quartiers meiſter , 1 Corporal, Zambour, i Capellmeiſter, 6 Muſici, 9 Sergeanten der Infanterie , 5 ditto der Artillerie,

Kenntniſſe innen nun nidit mehr zur Hand liegt, ſeit 2 ditto vom MineursSappeurbasaillon , 7. Wagimeiſter die Regimenreídulen id nur uod die Ausbildung ihrer der, Cavaleric , 6. Tamboure... Trompeter, ! Zimmer. Sdůler zu brauchbaren Unteroffizieren zur Aufgabe mann , 75 Gomeine aller Waffen zum Aufmårters und maden dürfen .

Somit iſt es denn jeft allein ;

Aufſicuro dienit ( oppassers ). ~ e) Kadetlen : 100 für

Dic . ;;koninklijke militaire 'akademie te Breda ' ,

48 für die Artillerie, darunter 12 für den Colonialcienit ;

aus welder die Niederländiſche Armee , rowobl die in

27 für das Geniecorps , darunter 12 für den Colonial. dienſt ; 20. für die Savalerie , darunter 4 für den Go , Jonialdienſt ; 12 für den Waſſerbaudicnit ( waterstaat ),

die Infanterie , darunter 36 für dein Golonialdienit ;

Europa als die in Judien , ibren jabrliden Offiziers

Dieſelbe bat folgenden Erat : Zuwadis erhåll. a ) Stab : 1 Gouverneur ( jest Oberit Seelig von der darunter 8 für den Golonialdieuit ; zuſammen 204. Artillerie *) . 1 Commandant (Major Delprat vom Ger Unter dieſer Zabl ſind die Pagen des Könige mitbes niecorps, Berfalier mebrerer febr gedagter matbematis griffen,. der und fortificatoriſder Werfe), 1 Capitain , Adjutant, * ) Der matere Gommandant der Urrillerie in der Citadelle von

,

Bertbeidigungsraths, in welchem er energiſchen Maßregeln und der Behauptung des Poſtens bis auf's Deußerſte . ftete auf das Entſchiedenſte das Wort arredet hat, Bur Characteriſirung dieſes

eben , ſo humanen als militäriſch claſſiſch gebildeten Mannes mag die nachfolgende Zeußerung gereichen , die dem Verfaſſer diríes von einem der früheren Untergebinen des Oberſten über denſelben gemacht wurde : 1,30 bin , fo Taste dieſer Offizier, während mei: ner mrbrjädrigen Uniteuung bei der Ulademien faſt täglich mit

dem Oberfter: in Berübrung gekommen , babe jedeemat emas Neues aus ſeinem Munde gehört und jedesmal Etipas von ihm gelernt.“

Compagnie. Eintbeilung : Die Cadetten find in 3 Compagnicelt von à 68 Kópfen vertbeilt und zwar in folgender Weije : 1. Compaguie : Infanteriſten ; 2. Gompagnie : Arrillerujten audio viel Jw anterijten, als zur Completirung der vorgeſchriebenen Gratgjabl nórbig ſind. 3. Compagnie: Genie , Gavalerie, Wallets

baudienſt und einige Infanteriſten zur Completirung. AufnabmesBedingungen : Der Aufzunehmende mug Sobn, cines Niederländiſchen Unteribanen , unter 14 , nicht über 18 Jahr alt ſein ; er muß eine deutliche und

orthograpbiſde Handſdrift ſdreiben, neben der eigenen auch in der deutſden und franzöſiſchen Sprade gute

Portenntniſſe (bis zum fertigen Ueberſegen ) baben , die

78

Hauprbegebenheiten der altgemeinen Geldbidhte bis zum Theil , ausgenommen an demjenigen in der Befeſtigungos 16. Jabrbundert , fodann die vaterländiſde bis eben

funft , um wenigitens ſo viel Ueberſicht davon zu er.

dabin gründlich Fennett, deegleid en die allgemeine Geo. langen , als ihnen eben ndibig. Alle übrigen Fåder graphie der befannten Welt , genauer die des Vater, wie die Cadetten vom Geniecorpe. Specieller aber )

landes und feiner BeriBungen ; endlich muß er die erſten Elemente der Matbematif inne baben. Für einen

ihre eigentlide Fachwiſſenſchaft.

b ) Gegenit ånde des prafrifden Unterrichts. froki oder mebrjábrigen Unterricht im Saftitut muß Die in eben angegebenem Maße wiſſenſchaftlid gebit, eine 10jábrige Dienſtverpflichtung übernommen werdest. deren jungen Peute foulen , wenn ſie in die Armee tres Gabetten der Infanterie sablen 450 fl. jährliche Pens ten , nidot ,, Recruten im Offizierroc " fein , ſondern fion , alle übrigen 600 fl. Außerdem zablt der Infan's gleich ſelbſtändig und wirkſam in das Rad der Dienſts

ferit 50 , jeder andere 75 fl. für die erfte Ausrüftung.

analdine eingreifen fónnen ; ibre praftijde Ausbildung

Nur die Sobne gebliebener oder in Folge von Wunden

ſoll der Ari fein , „ dat de kadets naderhand als onder

gestorbener Offiziere erballen Freiſtellcit. Die Sobne wijzers moeten kunnen optrelen " ( Daß die Gadeiten unbemittelrer aber sonſt verdienſlider. Offiziere und naaber alo Pebrer muljen auftreten fonuen ). .

dniglicher Givilbeamten fønnen in ganz beſonderen Dai man bierauf einen Baupiaccent legi, muš ale fillen als balbe Penſionárs aufgenommen werdeit. Dauer der Studienzeit: 4 Jabre, welche in eben ſo viele Pebreurfus veribeilt ſind.

nadahneuowerib und dieſe Anſtalt vor vielen anderen deo :Uublandes auszeidirend , bier beſonders bervorge, Sdon in der weiter oben angeges

Gegenitin de boben werden.

des Unterrid 18: a ) des wiſſenſet aftliden : benen Zahl von Offizieren und Unteroffizieren aller 1 ) Für die Cadetten der Infanterie und Gas Waffell, die mit vorzüglicer Sorgfalt aus der Armee valerie: Aritbinetif Algebra und ebene Geometrie, ausgewable werden, liegt ein vorzüglides Mittel zur Stereometrie, Trigonoinetrie, Gebrauch der Meßinſtruts mente, praftues aufnemen und Bermeffen . Anfangos gründe der Medanit mit Anwendung auf die Waffe.

Erreidung des Zwede. Nun befibt aber die Anſtalt aud alie, ſonſtigen Erforderniſie dazu, wie die Deffall, rigen Angaben bejiårigen werden , naddem vorber die

Naturfunde. Allgemeine und vaterländiſche Geſchichte Gegenlunde des praftiſden Unterrichts wie folgt bes vom 16. Jabrbundert ar , deßgleichen Kriegogeſchichte. zeidhnet worden ſind : 1 ) Für die Gadetten der In. Geographie von Europa, die ſpecielle des Baterlandes fanterie: Gründliche llebung im Infanterieerercittum , und der angränzenden Staaten, fo wie die der Nieder's bis zur Fähigkeit , darin ' ſelbſt unterrichten zu fönnen. .

fåndiſden Beſībungen. Deurfde, franzófirde und nie's Reitunterrici. Fedoren (incl. Bajonnetfechten ). Tangen. derländiſche Sprade und literatur. Gradliniges Hands Swimmen. Turnen: Scheiben dießen . Uebungsmåtidei, und Situationsjeidunen . Felddienſt und Tafrif. Uebeto lagers und Felddienſt mit allen ſeinen Verrichtungen , idt der Strategie. Kenntniß der Reglemente aller wozu aujabrlich auf 6 Wochen ein Pager bezogen wird. Waffen ,' beſonders der eigenen. Militär : Recht. ' Das –- 2) Får die ( aderten der Cavalerie : Dom Norbige aus der Artilleries utid Ingenieurwiſſenſdafr. Infanterieerercitium fo viel, daß ſie im formirten Ba. - Die Savalerijten außerdem nodo: Pferdefenntnif,

taillon *) mit ererciren fónnen.

Reit , und Abricorungokunſt , beſondere Tattif der Gas valerie. Die Z oglinge für den Colonialdie nit : engliſde und malayifde Sprade ftatt der Deurfdent und Franzd7idhen ; genaue Erde und Vorferfonde der

zu Fuß und zu Pferde , mit den in der Armee gebräuds lichen Waffen . Reitunterricht bis zur möglidifien Dolls foinmenbeit. Scheibenſdießen mit Karabiner und Pio fole. Fedoren' u . l.'w . wie die Infanterie. - 3) Für

Indiſchen Beſikilugent.

Cavalerirerercitium ,

2) Fürdie Gadetten der die artillerie: Grerciren am beſpannten Feld und 1

Urtillerie : Die marbemariſdiert Wiſſenſchaften bis zur

Differentiali und Integralrechnung und deren Anwen's dung auf die Naturlebre . Werfgengfunde mit beſon's derer unpaffunty anf die Waffe ; Naturfünde ', Chemie, Anfangsgründe der Geodäſie; Geldidore , Geograpbie .

am Feſtungsgerauß von allen Kalibern. Feuerwerferei. Manoeuvres de force. Reitunterricht. Vom Infanteries erercitium fo viel , als nórbig , um in der Soldaten , und Pelotonſdule ſelbſt unterrichten und im Bataillon mit ererciren zu fónnen. Sdießen und Werfen mit

und Sprachen wie die Sadetten der Infanterie und dem Felds und Feſtungsgeſdůß. Batteriebau . Theorie Cavalerie ; Zeichnen deßgleicher; artilleriftiſches Zeich der Escadrondſdute.. — 4) Für die Caretten vom nen ; die militariſdien Wifſenfebaften im Allgemeinen Geniecorps : Infanterieerercitium wie die Artillerie wie die Sábeiten der Infanterie irnd Savalerie , doch Reitunterridi. Fechten u . f.'w . wie bei der Arrillerte. die Acrillerieroiffenſeaften in brem ' ganzen Umfange.

Praftiſche Arbeiten der Waffe auf dem Felbe wdbrend

Militat. Redt. Pferdefenntniß und übrichtungsfünft.

der lagetzeit.

3) Für die Gadeiren bom Gerriecorps : Ganz wie die der Artillerie , doch die fortificationemiffen

Dem wiffeurdafttiden Unterricht dienest: eine febr bedeutende Bibliotbef, ein wobl ausgeſtatteter 3

foaften im weiteſten Umfange, wofür von der Artilleries Modellfaal, ein reiches - Cabinet marbematiſcher und toiſſenſcafe weniger gefordert wird. Hydrodynamif, pbylifaliſcher Inſtrumente, cin naturbiſtoriſdies Gabinet, bürgerlidie Baufüide, Waſſerbaufunde , die codifie eine babide Waffenſammlung, eine litbograpbiſche An

im ganzen Umfange.

4 ; Får die Cadeiten vom

falt i Po W .; dem prafriſsen aber: en voufám,

Baſſerbaudienſt: Da dieſelben feine eigentlich mis lváriide Beſtimmung baben , fo neomen fie audan

Dié 3 Compagnicen machen ein Bataillon aus , in reichica,

dem Unterricht in den mititárifden Wiſſenſ¢ aften nicht

ſolchem , im Sommer häufig erercirt wird.

80

79

dige Ausrüſtung mit den für die Erercitien nótbigen mit Zubebór, 1 Gapotroc , 4 Dienſimůben , 3 weiß leis Halebinden , 4 Paar lederne, .9 Paar Handwaffeu, cine balbe Feldbatterie und eine Batterie nene Holent, Fejiunge und Belagerungogeid út von allen Kalibern,

baumwolleue Handidube , 18 Hemden , 12. Unterboren

40 Neispferde , ein 6Geſpann für das Erorciren am beſpannten GeſchůB , cin Magazin von Zaum . uno

12 Laidontúder , 6 weiß baumwollene Sdlafmúßen, 24 Maar Goden , 6 Handiúder, 4 Paar jalbſtiefel,

Reitzeugen aller Art, eine Sammlung von angtomiſden Präparaten für den Unterricht in der Pferdefonntniß und im Bufbeídlag u . l. w .; endlich ein reid fours nicter Fochoſaat, cine, Manège, cin Iurnbaus , cine

9 Paar Stube, außerdem die nótbigen Gegenſtände der

Kaidoilette. - Auwodentlid erbåt jeder Cadet 1 fl. Taldengeld.

Dad dem Prinz Friedrich zugebórige Schloß zu Brede,

Sdmimmanſtalt. von Willen und Gråben umgeben und dadurch eine Wie idon oben Bemerfingeweiſe erwähnt, 'bezieben Ari Citadelle bildend, die von der Stadt ganz getrennt, vom 1. Juni iſt der Militárafademie vollſtändig eingeråumt worden, die Gadetten aljabrlid auf 6 Wochen

bis 15. Juli _cin Pager , eine Stunde von Breda

und enthalt in den 3 Etagen des Hauptgebåubes die

entfernt, in welche in praftiſche Uebungen aller Art, ng. menilidi cas Aufnehmen und K'rofiren ; das Diſtances

Wobn ., Speiſes, febrs und Erbolungsſåle der Sadetten ,

die Kúde und deren Borraiberáume, die Wobnung des Commandanten , die Bibliotbel , den Empfangos und , audiengfaat u. 1.l ,w. DieWobnung des Gouverneurs Traciren und AnlegenvonFelbwerfen fichagen, dasBarterieen, Miner : und das Sdribenſdiefen mit allen Arten von Feuerwaffen, das Abieder von Fagern , das befindet ſich in einem beſonderen Gebäude ; eben ſo das

Augſeben von Feldwaden und Poſten und die ſonſtigen

Pazaretb, die Stålle, Manège u.ſ.m. – ude Offiziere Verridstungen des fleinen Krieges vorgenommen werden . und Pebrer wohnen in der Stadi , das Unterperſonal Der Gouverneur bat das Redl, die Theifnabme von (Adjutantunteroffiziere. Wadimeiſter undSergeanten ?c.) 1

Deradrements aller Waffen aus der Garniſon an diejon Uebungen zu verfangen, wenn er folder dein Unterriitt 1 der jungen Peute für dienlich erachtet.

aber iſt in den Gebäuden der Alfabemie untergebraci. Die für die Gabetten beſtimmten Såle, jonobl febr's ats andere , find bell und freundlich und auf's A1 .

standigite mit Mobiliara und ſonſtigem Gerårb four.

Die Claſſe Verlegung unteren die zuvádolt virt; ſo låßt iſtderauserordentlid Tiſch nid te gu ſtreng, wünſchenaberubrig. bóbere iſt vonaug demeiner Beteben einesinGramcns ab wir DieebenDisciplin auf bångig , eben ſo die Beförderung zum Offizier . Die febr, vernünftigen Grundlagen bairt. Un Tageführen Gegenkände der Prüfung werden von einir Commiſſion die Offiziere du jour und die sojutanten den Auflictes

bestimmt, weldoe daju aus Gcncralen und Stabsoffis dienit ; radio bezieben niers einige Unteroffiziere in zieren , von den Specialmaffen und dem Generalitabe, Revier der Solariate die Wacht und verbindern durdu beſonders gebildet und aljabrlich zur Eramenzeit in öfteres Patrouilliren nådiligen Unfug und Rubęs .de e fiorungen. Die Beſchäftigung der Cadetten iſt eine ibren Angebòrigen werden wird. zurücher unmoraliſdi Individuen - Faule und verſammelt Breda ununterbrodene ; doch findet zwiſden den wiſſenſdafta g geben dadurch der Auslīdt auf Beförderun fu Offis lidhen und den prafrijden Berriotungen ein jo regels sieren für immer verluſtig ; junge leute , die obne ir mdfiger Wechſel ſtatt,daß Körper und Geiſt nie über. Berſchulden während des pierjábrigen Curſus die Reife můdet werden. zum Offiziercramen ridot erlangen fonnten, dürfen ein, boditens zwei Sabre långer in der Afademie biciben. Die Uniform der Afademir iſt eine Zuſammenfeßung

Die bei dieſer Anſtalt angeſtellten Offiziere genießen für ibre ſebr ausgezeichnete und mit Redt als jebr cbrenvoll gelrende Anſtellung Vorzüge manderlei Art ;

aus derjenigen der Fußartillerie und des Geniecorps.

namentlich wird ibnen ſchnellere Beförderung und ein

Bon testerer bat ſie die blauen Fragen und Aufidlåge mit gelben fißen , von erſterer alles Uebrige mir aus, nabme der Epaulets und Czafo: reſp. Knopfverzierung. Die Epaulets der Gabetten ſind von rother Wolle, die

bedeutend bøberer Gebalt , als den übrigen Offizieren

der Armee zu Zbeit. Der Gouverneur bezieht z. B. 6000 fl. Gebatt, 200 fl. Bureaufoften, 438 f. Fourage. gelder und bat außerdem eine Dienfemdobnung. Capi. Ozafos und Knopfverzierung beſtebt in einem M. A. taine und Ritmeiſter teben ſich um etwa 600 fl., lieutes

nante um 300 fl. beſſer , als die gleiden Sbargen in Urmee. Wer von dieſen Dffizieren zugleich alb offiziere, der Fußartillerie der Soße langen die dieſe bat w & brend die der Sadetsen binten coletariig geſdonitten febrer fungirt erbålt dafür 300 A. Ertrajulage. Daß mit der Militárakademie zu Breda , eine Reit. ift. Für gewóbalid find. ſåmmtlide Cadeiten infante.. mit der Krone. - Die Offizieruniform iſt analog , doch

riematig bewaffnet und ausgerüſtet. Beim Reiten, ſo foule für Offiziere und Unteroffiziere der wie bei den beſonderen Waffenerercitien tragen aber dit Cadetten der Gavalerie und Artillerie leichte Cavas Jericſåbel. - Das Material der adetteruniform iſt ſo fein , wie das der Sergeantenuniform in der Armee. Wie reidlich die Ausſtattung des Einzelnen iſt, mag fol,

Cavalerie und Artillerie verbunden ist , wurde unter Titel : ,, Zaftiste Ausbildung idon er. wåbnt. Die Cavalerieeffiziere und der Roßarzt der Afademie ertbeilen den praktiſchen und tbeoretiſden Unterricht an die zu dieſer Smule Commandirien , an 11

gendes Verzeichniß derjenigen Effecten , welche weldom Unterridi auch die Cadetteu beider Waffen ein Gader im Paufe von 4 Jabren erbilt, dari Ibun : 2 Uniformen , 6 Dienſtjaden, 6 Tudyboſen , 1 Gjafo

Ibeil nebmen. ( Schluß folgt. )

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagshandlung: 6. 2. Peste in Darmſtadt und in deſſen Dffizin gedruct.

Donnerſtag , 26.

N. 11 .

Januar 1843.

01573bibir Toiduson Judaian

20:38

TY

.

mototsd 1.44

Niye

oldu 379360710

272 3 4XtII ๆ! d3031 1994 S

)

Allgemeine Militar - Zeitung. gjer

0.005

B5124031331009

Großbritannien. London , 23. December 1842. Am 18. December ſtarb in Ealing, 88 Sabre alt und nad 66 Dienſtjabren

1

reßt zu werden, wiederum erlöſt worden, ſondern es iſt auch dhon , wie beſtimmt verſichert wird , der Befebl eingegangen , die Einſtellung der Hebråer in ’ & Militår

in der Brittiſchen Armee , der General Sir Frederic vorläufig zu unterlaſſen. Die Juden ſind alſo für dies. Berberall. Im J. 1775 , wo er als Fåbndrid in

mal noch mit dem bloßen Schreck davon gekommen ;

den Dienſt trat , wohnte er im Uricrikaniſchen Unabs

was indeffen für die Zukunft mit ibnen beabſidytigt

bingigkeitsfrieg der Belagerung von Boiton bei, nabm wird, muß vorläufig nod unentſchieden bleiben, zumal von da an Tbeil' an einer Reibe von Kriegsoperationen, die Erfaßbeamten eifrig damit beſdäftigt find, die Con . meiſt in fremden Welttheilen , und ward im I. 1809

fcriptionsliſten derſelben anzufertigen.

als Generalmajor dem Stab in Indien zugetbeilt. Für

berangewad ſene jŭdiſdie Jugend in Polen iſt zum Mi.

Die

bereits

ſeine Tbeilnahme an der Erpedition gegen Java, meidhe lirårdienſt meiſt untauglich; indeſſen iſt es möglich, daß mit der Eroberung dieſer Inſel endigte, empfing er den öffentlichen Dant des Parlaments. Bis 1815 , wo er

die Regierung durch Ueberwachung der pbyſiden Knaben, erziebung die fünftige Generation dienſifåbig madt. ( Aug. 3tg.)

na England beimfebrte, führte er das Gommando in Myſore. Zweimal ward er von den Franjojen gefans gen , und das erſtemal auf neun Monate nad Guades deloupe , das anderemal auf zwei Monate nach Fole de France geführt. Ini f. 1837 erbielt er den Ges

angeordnete allgemeine Einfübrung der Percuſſions Feuergewebre in der kaiſerlichen Armee ilt ein jábrs

nerál orang .

lider großer Bedarf ſogenannter Zünder notwendig

Dit rei d . Wien , 1. januar. Durd die nunmehr definitiv •

Franfrei d .

geworden , wozu nebit anderen Materialien aud eine bedeutende Quantitåt meſſingenes Zunderblech und eben

Paris , 11. Januar. In der geſtrigen Sißung der

ſo auch Zunderdraht erforderlid werden. Bieber wurde

Pairsfammer legte der Marſdal Soult den im vorigen

Jabre von der Regierung zurückgenommenen Geſet, dieſes Zünderblech nur von der Meſſingfabrif in Wiener, entwurg über die Bildung einer Armeereſerve mit einigen Abänderungen von neuem vor. Der Zwed

Armee mit dem Bedarfe dieſes nunmebr unentbehrlichen

dieſes Gefeßes iſt darauf gerichtet, durch ſtrengere Ans

und auf die Qualitåt der Zunder einen bódít wide

Neuſtadt bezogen ; da es aber bedenflid , wenn die

forderungen die Anzabl der Stellvertreter,, die jeßt übertigen Einfluß ausübenden Materials auf die Erzeug.. ein Viertel des Heeres bilden, zu vermindern , die Dienſt-

niſſe einer einzigen Fabrif beſdrånft würde , ſo ſind

zeit auf acht Sabre , die ſtets am 1. Juli beginnt, feſts

durch ein Circular des Hoffriegsraths die Meſſing.

zuſtellen, jábrlit fámmtliche Recruten unter die Fahnen fabrifen in femmtlichen Provinzen zur größeren Erzeu. zu berufen und es der Regierung anbeimzuſtellen , von gung jenes Materials und zur Mitbewerbung bei deſſen Lieferung für den Armeebedarf aufgefordert worden. Freie Stadt Franffurt.

den ålteren Soldaten ſo viel als Kriegsreſerve zu ente laſen , wie das von den Kammern bewilligte Budget es nöthig macht.

Franffurt, 1. januar. Unſer linien militar RUBIand.

überſteigt dermalen an Zabtbeſtand die Stårfe des von

Von der polniſchen Grånze , 1. Januar. Wor.

Frankfurt zu ſtellenden Bundescontingents um ein Nam .

auf ich in meinem lebten Briefe bon ziemlich beſtiment

baftes. Beranlaſſung zu dieſer Bermebrung , die auf

bindeutete, daß es nåmlich mit der Cantonpflichtig,

dem Wege freiwilliger Anwerbungen bewirkt iſt , mag

feit der Juden in Polen ſo ernſtlich noch nicht ges

mohl zunächſt der Abzug der Deſtreicher und Preußen

meint fei, bat ſich bereits vollſtåndig bewabrbeitet. Nicht gegeben haben , wodurch der tägliche Wachtdienſt , der nur die jứdiſden Knaben zwiſchen 12 und 17 Jahren jeßt mehr Mannſdaften als zuvor in Anſpruch nimmt, lind von der mißverjtandenen barten Bedrohung in die beſchwerlicher wurde. Um jedod der daraus dem Aerar .

Militárcolonieen bebuf& ibrer weiteren Ausbildung der

erwachfenden Koſtenvermehrung beizukommen, bat man

84

83

die Schüßencompagnie als ſelbſtåndige Waffengattung Beruf mdglichſt geſchickt zu, machen und Unteroffizier,. in der Art eingeben laſſen , daß die dazu gebörenden

Aſpiranten in erforderlichem Maße auszubilden. Dffis

Leute den fünf Fúſiliercompagnieen eingereibt ſind, doch ziere und beſonders geſdidte Unteroffiziere dienen als aber bei vorfommenden Manóvern wieder berausges. Pebrer. Der Staat zablt jabrlid für den „ Militair zogen werden können , um ein abgeſondertes Corps zu Onderwijs. ( Militårunterricht ) , je nach der Waffe, formiren. Außerdem wurde nod einem Hauptmann, auf deſſen Penſionirung die Militárbebörde angetragen batte , Urlaub auf ein Jabr zur Pflege ſeiner ſehr ans

600 bis 1400 Gulden pro Regiment, und beweiſt durd

gegriffenen Geſundbeit ertbeilt, wåbrend ein Premier,

mee legt.

lieutenant ſeinen Dienſt verfiebt.

dieſe å ußerſt genereuſe Dotirung das bobe Intereſſe, weldes er auf die theoretiſche Ausbildung ſeiner är,

ordnungen beabſidtigten Erſparniffe am Erigenzetat

Die medicinifchocirurgiſche Rebranſtalt zu Utredyt (Kweekschool voor militaire geneeskundigen )..

mögen lid mobl auf einige Tauſend Gulden des Jahres

Dieſelbe iſt , wie bereits ihr Name ausdrůdt , zur Er,

belaufen , was freilich bei einem Ausgabebudget von

ziebung und Bildung junger Militárårzte, für den in,

etwa 1,300,000 fl. nicht viel zu bedeuten bat und viel,

iảndiſchen wie für den Golonialdienſt, beſtimmt, deren

leidt mit anderen Uebelſtanden perfnúpft iſt , die den Geldvortheil überwiegen. (Leipz. udg. 3tg.) Hobenzollern.

etatsmåßige Zabl 22 betrågt. - An ibrer Spiße ſtebt

Die durch dieſe Ans

.

Sigmaringen , 1. Januar. Das,beutige Verords nungs und Anzeigeblatt enthält ein Gefeß , wonad die fórperliche Z údrigung als Strafe für Gio vils und Militårperſonen von Gerichten und ſons ftigen Bebörden nicht mebr erfannt werden ſoll. Sie findet nur ausnabmsweiſe nod ftatt gegen Zuctlinge und Sträflinge in der Strafanſtalt nach den beſonders zu erlaſſenden Beſtimmungen .

ein eerster officier van gezondheid eerster klasse. “ 418 Pebrer fungiren 2 Geſundbeits offiziere erſter, 2 ditto

zweiter , 3 ditto dritter Glaſſe und 3 Apotbefer.

Die

Eleven (kweekelingen ) ſind beroldet (mit 2- 300 fl.) und erbalten freien Unterricht, müſſen ſich aber dafür

zu einem mindeſtens 10jábrigen Dienſt bei der Armee verpflichten.

B. Die Schutterij.

a ) Hiſtoriſdes. Die Schutterij iſt ein uraltes, ganz nationales Inſtitut, das, ausidhließlich wur Bers theidigung des Vaterlande

gegen feindliche Anfälle

und zur Aufredthaltung der Rube und Ordnung im

Die si'dniglich Niederländiſdie Armee (leger).

Inneren" beſtimmt, einen gang ſelbſtändig in lid abs

( Sd1 u 6. )

geſchloſſenen Beſtandtbeil der landmadt des Königreichs der Niederlande ausmacht. Seinen Namen erhielt es von jenen Schutters ( Sdůßen), die idon im Mittel, -

Tbeoretiſder Unterridet der Offiziere in den Regimentern und Corps. Wenn ſoon , wie weiter oben bemerkt wurde , daß die ſonſt in allen Res

alter in allen Stadt und fandgemeinden beſondere Vereine bildeten , im Frieden zur geſelligen Luſt, im

gimentern der Armee beſtandenen Offizier. Unterrichts .

Kriege zur Abwehr åußerer und zur Befämpfung inne.

anſtalten nicht mehr criſtiren , ſo hat man doch die

rer Feinde. Es erfüllte ſeinen friegeriſchen Zwed nas

tbeoretiſche Unterweiſung der Subalternen nicht vollig aus dem Auge verloren ; es iſt vielmehr den Stabsoffizieren ( den Bataillonscommandanten der - Infanterie und den Diviſion commandanten der Gas valerie) zur ſtrengſten Pflicht gemacht worden, wodhent,

türlich am glúdlidſten und am vollkommenſten dann , wenn nid )t Partheiungen die Nationalfraft ich wachten , und wenn die Hand eines gedichten Führers aus der

meiſt roben Maſſe ein kriegebrauchbares Werfzeug zu formen verſtand.

In neuerer Zeit erlangte ed Teine

lich mindeſtens einmal die unter ihrem Befehl ſtebenden

Bodſte Volfommenbeit und Bedeutſamfeit in den Jab,

Offiziere zu verſammeln und ihnen taftiſche reſp . friegos

ren 183 ' /32 , wo die Schutterij fortdauernd, in mobiler

geſchichtliche Vorträge zu halten. Auch ſind, nach Preußis Berfaſſung blieb und ſo viel Þingebung und Ausdauer, idem Vorbild , die offiziere gebalten , über Aufgaben ſo viel Eifer und Wiüfährigkeit bewies , daß ihr Ruf aus jenen Gebieten und über praktiſch auf dem Felde lich über das Ausland weit verbreitete , und ein Ber:. zum Generaldirecteur des Kriegsdepartements gelangen ſollen. Es will leßterer dadurch diejenigen Offiziere

gleich mit der Preußiſchen Landwehr von 1813/14 ihr zu Ehren oft aufgeſtellt wurde. In der That Zbat zeigte das Niederländiſde Bolt aud)) in jenen Jahren auf das

fennen lernen , melde ſich durd Fleiß und beſondere Fåhigkeiten auszeichnen.

Ein jedes Regiment hat eine Bibliothet , für deren

Eclatanteſte, welcher Dpfer und welcher beroiſden Ers bebung es fábig, wenn es das beleidigte Nationalgefühl zu rächen und für die Nationalehre zu fåmpfen gilt .

Unterhalt und Vermehrung der Staat jábrlich einen

Noch beute iſt das metallene Kreuz am orangeblauen

geloſte Aufgaben Ausarbeitungen einzuliefern , die bis .

beſtimmten Zuſchuß ( 300 fl. für jedes Infanteries und

Bande - das man auf der Bruſt des geringen Bauers

Cavalerieregiment, 500 fl. für ein Fußartillerieregiment)

wie des böchſten Staatsbeamten, des ſolidten Burgers

gemåbrt.

mie des reichen Raufmanns, des Gelebrten und Kunſts

Regiments ., Bataillons- undAbtheilung8s

lers wie des gemeinen Handwerfers ſieht - ein redens

dulen für Unteroffiziere und Gapitulanten.

Dieſelben ſind überal wieder in's Leben getreten , baben

des Zeiten für die Augemeinbeit der Theilnabme an der Sache des Königs und des Vaterlandes. Die

aber nur noch den Zwed , die Unteroffiziere für ihren

Schutterij bewies aber ihren Patriotismus und ihren

85

86

friegeriſchen Sinn ganz beſonders daburd , daß fie ,' diejenigen Individuen enthält, welche vom Dienſt bei die verfa fung8 m d big nie außer fandes vero

der Nationale Militie, alſo vom Heeresdienſt , geſeglid

wendet werden darf, freiwillig und einſtimmig auf

befreit ſind. c ) Formation : Die Schutterij beſteht - mit Auss nahme einiger Artillerieabtheitungen - nur aus Ins fanterie. Je nach der Größe der Gemeinde bildet fanterie. deren Schutter - Abtbeilung eine oder mebrere Goms pagnieen, reſp . ein oder mebrere Bataillone *), die nach

dieſes Recht verzidytete und

mit Enthuſiasmus dem

Prinzen's Feldmarfdal folgte , als derſelbé im Auguſts monat 1831 ' die Belgiſche Grånze überſchritt und den Siegeszug gen Brüſſel unternabm . - 53 SchutterBataillons vom 1. und 29 som 2 Bann - jedes zwi, fchen 1000 und 1100 Mann ſtarf

ſtanden damals

theils im Felde', theils'in den Feſtungen und an den Rúſten und nod waren 70,000 Mann vom 2. und 3. Bann aufzubieten geweſen , wenn die Verbåltniffe

-

-

dem Erat der finie mit Offizieren, Unteroffizieren und Spielleuten - ſåmmtlich der Schutterij angebdrig verſehen ſind. Im Kriege werden dieſe Abrbeilungen

Provinzweiſe mit anderen in den Bataillons, reſp. Res

Freilich

gimentsverband gebracht, mit welchem ſie ſodann , nach

wäre dann "lui der Geſammibevólferung des Ronig,

Art der Preußiſchen fandwehr , in den Brigade'. und

reichs unter den Waffen geweſen und die leiſtungs,

Diviſionsverband der finie treten , und zwar ſo , daß eine jede Brigade reſp. Diviſion zur Hälfte aus,finiens,

eine derartige Steigerung erbeiſcht båtten. 11

fåbigfeit der Nation båtte das , zur Zeit der Antwers pener Erpedition wirklich erreichte, ſchon ungewóbnlich bobe Maß von 18' , noch faſt um das Doppelte über.

$

zur Hälfte aus Schutter - Bataidonen beſtebt. d) avancement. Wie die Beförderung der finien

offiziere , ſo geſchieht auch diejenige der Schutter-Offi.

(dritten.

b ) Ergånzungswefen. Dauer der Dienſts

ziere nur durch den König , der Vorſchlag dazu gebt

pflicht. Gintbeilung der Schutterij im Banne

von der oberſten Provinzialbebörde aus , welde die

u . 1. w. Nach dem Staatsgrundgeſet tritt jeder fan . deseingeſeſſene, gleid)viel, ob er bereits im Heere ge .

Offiziercandidaten aus den Notabilitäten der Städte

dient oder fich freigelooſt' bat, mit dem 25. Lebensjabre

fann als ſolcher bis zum kolonel avanciren und ein

in die Schutterij feines beimathliden Bezirfs ein und

dieſer barge entſprechendes Gommando erlangen , da

verbleibt darin bis zum 35. lebensjahre.

nicht blog die Compagnies, ſondern auch die Bataillons, und Regiment commandoſtellen blog mit Schutter -Offt.

Die Schutterij gerfáut zunådit ' in dienſtthuende

( dienstdoende) und in rubende (rustende ) , und zwar nad folgender Norm : " Jede Gemeinde , deren Bevdls ferung 2500 Seelen oder mebr betragt , formirt aus

und Gemeindebezirke wählt. - Der Schutter- Offizier

zieren bereßt werden . – Unteroffiziere werden von den betreffenden Abibeilungscommandanten ernannt. e) Sold und Berpflegung. Nur die mobil ers C

flårte und in's Feld růdende Schutterij erhålt Sold

ihren schutterpflichrigen Månnern eine ſelbſtändige Ab . theilung dienſttbuender Schutterij ; jede minder beool. ferte Gemeinde dagegen bat nur rubende Schutters', d. b. ſolde , die nur zur inneren Landesvertbeidigung beſtimmt und dem Preußiden landſturm vergleichbar find , wåbrend die dienſtthuenden Schutters förmlich

und Verpflegung mad den Saben der Finie. Die zu Friedensübungen und zur Controle verſammelten Schut ters verpflegen ſich ſelbſt.

auss und in's Feld råden , ſobald die fandesgrånzen von einem Feinde bedroht werden. Außerdem wird die Schutterij noch in Banne ( bans) getbeilt und zwar

mit Ausnahme der anderefarbigen Abzeichen und der Andpfe, ganz wie die Infanterie des Heeres uniformirt

in drei , die in folgender Weiſe zuſammengeſeßt ſind :

in rotben Kragen . und Aermelpatten , und in weißen Paspoils auf dem dunfelblauen Schoofbeſaß wie auf den Taſchenpalten. Die Kindpfe ſind weiß , eben ſo das Szafordild und die Sduppenfetten. Die Offiziere tragen ſilberne Epauleis mit den Grad Unterſcheidungs ,

-

Zum 1. Bann geboren alle Unverheirathete, ſo wie alle Berbeiratbete und alle Witiwer , die finderlos ſind ; zum 2. Bann : diejenigen Verbeiratheten , die , obidon Kinder babend , dod obite große Radtbeile für ibre

f ) Uniformirung. Ausrüſtung und Bewaff . nung .

Berdaffungomodus. Die Schutterij iſt,

und bewaffnet. Jene 'andersfarbigen Abzeichen beſteben

båuslichen und gewerblichen Verbåltniffe abfómmlich zeichen der finienoffiziere; eben ſo den Degen mit ſila ſind; zum 3. Bann endlich : alé übrigen verbeiratheten bernem Portépée und die orangereidene Scarpe. und waffenfábigen Männer vom 25. bis zum 35. les Im Frieden gibt der Staat nur Pederzeug und Waffen, bensjahre.

Der 1. Bann iſt zunedoſt zum Dienft ver.

die der Schutter ſtets bei ſich bat ; im Kriege ſorgt er

pflichtet, doch wird der permanente Dienſtſtand defſelo aud für die Uniform und ſonſtige Ausrüſtung, während ben , d . b. derjenige Tbeil, der für den gewöhnliden dies im Frieden Sache der Gemeinde iſt. Schutterdienſt im Frieden ſtets bereit ſein und auch im

Kriege zuerſt ausrúden'muß, nur nach dem Verbåltniß

von 2 : 100 der ganzen Maffe gebildet .

g) Uebungen und Controle, Berſammlungen . Die Schutters rollen alljährlich , in dem Zeitraume vom

Das loos 1. April bis zum 1. October , innerbalb der Bezirte,

beſtimmt über den Eintritt in die dienſtthuenden Abs

im Soeibenſchießen geübt und daneben auch in dens

tbeilungen, es iſt aber auch beider Schutterij Nummer:

jenigen Grercitien unterrichtet werden , welche für ibre

tauſch und Stellvertretung geſtattet. Die Eingeſtellten militäriſde Ausbildung unumgånglid nöthig ſind. Es baben 5 Jahre in der Active und 5 Jahr in der Res ſollen aber dieſe Uebungen in dem gedachten Zeitraum ſerve zu dienen, welche leßtere zunachſt zur Verſtårfung nur bódíteno alle 14 Tage einmal - möglidit an der erſteren dient, und außer den , aus der Active ente

laſſenen Schutters auch alle Freigelooſten , ſo wie alle

*) Die Stact Umſterdam z. B. formirt 8 Schulter-Bataillone.

-

88

87 einen Sonntage: stattfinden , und dann nie langer Leute , die die binlänglid alb etma 2 Stunden dauern. sleute, binlånglid ausgebildet find ( wie z. B. die in der Armee Gedien. tra ), fónnen von der Tbeilnahme an den Uebungen entbunden werden. Alle Sabre finden in jedem Ber

e

Zeit iſt es zwar ale, Nothwendigkeit erkannt worden, den Schutter- Offizieren und Unter offizieren die Gelegen ,

beit zu vermebrter und gründliderer Inſtruction ju verſdaffen, und sie dadurch ſchon im Frieden für ihren Beruf ſo geſchickt zu machen, als dies ibre Beſtimmung

zivt 2 bis 3: Waffeninſpectionen wapenschouwingen ) für den Krieg erbeiſdi , doch ſtatt, bei welden ſåmotlidbe Schutters er deinen und über den deßfalls einzufdlage bar man ſich noch nicht

nden Weg und namentlid

ihre Waffen en ordnungsmå piger Verfaſſung vorzeigen nod nicht darüber entſchieden , in wie weit die Armee müſſen. Gleichzeitig dienen dieſe Verſammlungen gur dabei unterſtůßend mitmirfen fónne und ſolle. In allgemeinen . Perſonalcontrole , ſo wie zur Ermittelung den Jabren 18 "/s2 gab man den Schutter-Bataillonen derjenigen Individuen, die der Nachbülfe im Ererciren die nöthigen Inſtructoren aus der finie, ja man ſtellte beſonders bedürftig ſind.

felbft Stabsoffiziere und Capitaine der leßteren als

h) Friedensdienſtleiſtungen. Bei Feuerlårm ,

Batailong , und Compagniecommandanten dabei an,

tumultuariſden Auflaufen und anderen åbnlichen Pers anlaſſungen , die eine Verſtárfung der Polizeinótbig maden , tritt die Schutterij des betreffenden Bezirfe folien Fällen die Schutterij deg einen Bezirfs zur Hülfeleiſtung eines anderen verwendet und auf deß.

dod war dies eigentlich ein Eingriff in die Rechte der Schutterij,, der nur unter den damaligen Zeitverbált, niſſen , wo der allgemeine Enthuſiasmus jede Maßregel der Regierung begünſtigte und leicht ausfúbrbar madre, nicht als ſolcher angeſeben, vielmehr von der Schutterij ſelbſt als eine nothwendige und ihr woblthätige Un. ordnung betrachtet wurde. - Nach bergeſtelltem Frie.

falſige Requiſition Dabin entiendet werden , doch muß

densverbåliniß borte aber die Beziehung , in welche die

der requirirende die Unterbalrungsfoiten für den requis

Schutterij zur Armee , gerathen war , wieder auf und

rirten Theil tragen * ). -Am eigentlichen Garniſon . dienſt, wie überbaupt an rein militariſchen Verridtun. gen in der Garnilon nimmt die Schutterij im Frieden niemals Tbeil , Paraden ausgenommen , die zu Ehren des Alerbodhiten Geburistages des Königs oder eines

und leibweiſe jener auoebórt baite. Singedenf jedod des großen Nußens, welder der Schutterij für ihre friegeriſche Ausbildung aus dieſer Berbindung mit der

vaterländiſden Feſttages von dem oberiten Militár,

gegenwärtig ſo geſteigerten Forderungen an die Leiſtungs : fåbigkeit einer Truppe ein anderer Ausbildungsmodus

unter die Waffen und ſtellt fideur Verfügung der oberſten Militar reſp. Civilbebórde. Auch fann in

Befehlshaber des Orto veranſtaltet , und dann , ofter von der Linie und der Schutterij gemeinſdaftlid aus , gefübrt werden.

i) Disciplin. So wie die Schutterij unter den

3

trat in legtere Alles zurück

was nur vorübergebend

Armee erwadien war, und erwigeud , daß bei den und mit ibm eine veranderte Organiſation der Schut

terij unumgänglich nothig ſei , hat man die Frage bes reits in Beratbung genommen : in wie weit die Preußi.

Waffen ſich verſammelt , tritt das für die armee gel ,

dhe Bandwebreinrichtung Rich für die Niederlandiſde

tende Strafgesehbuch auch bei ihr in Kraft und jedes

Schutterij als annebmbar erweiſen , und in wie 'fern

Bergebert oder Verbrechen gegen die militariide Žudyt und Ordnung, gegen die Subordination u. 1. w. wird

fid Toon im Frieden eine derartige Verbindung zwiſden dieſer und der Armee berbeifübren laſſen mdere, daß.

darnach beſtraft. Analog den krijgsraden bei der Armee ,

wie in Preußen , ſo aude bier die Armee das Lebrinſtitut

beſtehen bei der Schatterij „ Schuttersraden “ , die , aus

für die Schutterij werden fónne

Offizieren ; Unteroffizieren und Schutters zuſammenge , reft, unter Afriſtens eines Auditors úber vorgefommene Vergeben und Verbrechen rechtsfraftig zu erkennen baben. - Bergeben geringeren Grades , .Dienſtverſäumniſſe u. dgl. werden von den betreffenden Commandanten disciplinariſd , meiſt durd ffeine Beldbußen, beſtraft. k) Beziebungen der Schutterij zur Armee. Projectirte Reformen und Veranderungen.

und aller anderen Beratbungen , die ſchon ſeit långer als Jahr und Lag eine dazu beſonders niedergeſepte

Daß die Schutterij einen ganz felbſtändig in fid abges

3116 bódoſtmöglichter Bervollfommnung der militárií'den Ins

chloſſenen Beſtandtheil der Streitfråfte des Rónigreichs ausmade , wurde zu Eingang dieſes bereits erwähnt. Dieſe Abgeſchloſſenheit und Selbſtåndigkeit bort nur im

gegen fommt.

Das Reſultat dieſer

Commiſſion beſchäftigen und ſammtlid den 3 med

baben , auch das ſo widrige Schutter - Inſtitut auf den Weg des Fortichritte zu fùbren iſt noch nicht befannt geworden; dod lågt lid das Beſte

erwarten , da die Notwendigkeit einer Reform ange. mein erkannt wird und dem Streben des Königs, nach

ſtitutionen ſeines Reichs , überall ein guter Wille ento

Wo das Werk zeitgemäßer Verbeſſerung mit fo fråfs tiger Hand ergriffen und mit ſo gwedbewußtem Sinn verfolgt wird wie bier , da iſt ein Stebenbleiben auf mation " ermåbnt - in den Brigades und Diviſiones balbem Wege nid denfbar . Die Armee und die Schut verband der Armee treten und dadurch mit dieſer unter terij pon Ult , Niederland werden dem ibuen geſtecten Kriege in ſo weit auf, als dann die mobilen Schutter, Abtheitungen - wie ebenfalls bereits unter Turel ..For gemeinſdaftliden Oberbefehl fommen . - In neuerer *) Ueber die Nothwendigkeit derartiger auswärtiger Verwendungen die aber niemals außerhalb der Provinz ſtattfinden dürfen entſcheidet die oberſte Diſtricts : reſp. die Provinzialbehörde...

12

Ziel ficheren Schrittes entgegen geben und , dort ange. langt, mit umſo großerem Recht den Plaß behaupten , der ibnen idon jest unter den beſſeren Heeren Europa's gebührt. E. y. Fransecky ' II. Gedrieben im December 1842.

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlung : 6. B. Les te in Darmſtadt und in dejſen 'Offizin gedruti.

1 1

Samſtag, 28.

N ". 12.

Januar 1843. do 10 blomst andbம்

Hadir 91

doing

60 salad ang 1.1 Si Ay51314 1:41

.

2011078

‫ה‬

‫נגעו בעת‬.

20OU

add

to

y's Dun

Jonid

1973) oli mudi 19 and

2015 oli

‫ارز‬

1197

Allgemeine Militår - Zeitung, RuBland. dem amtlichen Berichte zufolge, ein Verzeichniß der bei Petersburg , 10. Januar. Unſere Zeitungen ents dem Untergange des ., Ingermanland " geretteten und Gerettet . Umgefommen . balten den ausfübrliden amiliden Bericht über pie umgefommenen Perſonen : 2 3 Srabsoffizie re . Soeiterung des Kriegsſchiffes ,. Ingermanland " an 12 17 Oberoffiziere der Norwegiſden Küſte. Es geht daraus hervor, daß das Gothenburger Blatt, aus welchem die erſten

Unteroffiziere

24

Nadrichten über dieſen Unglúdsfall in die übrigen Europäijden Zeitungen übergingen , unrichtig waren, und auf ungegründeten Gerüchten berubten. Die Mann (daft vielmehr jederUnte Verſchuldung Unse gluds wird freigeſpro Die mit Sach rſuchung derdes chen . von

Muifanten Gemeine Dendtfcifo

6

beauftragte Gommiſſion legte ſich nadſtebende Fragen

419

.

Privatciener Frauen

1 ng 1

Kinder

23 8

301 2 4 21 7

1 ) Sit der Berluſt des Sdiffes aus der Nicht

Wegen Zapferfeit gegen die Bergvólfer iſt der beobadtung der nautiſchen Regeln durch den Comman . Oberſt Freitag, Commandeur des Jigerregiments von deur bervorgegangen ? 2) Sind , naddem das Sdiff der Kura , zum Generalmajor befördert und zum Gom, por :

einen Leck erhielt , alle erſinnliche Maßregeln zur Reto tung deſſelben und des Commando's getroffen worden ? 3 ) Zrågt der Commandeur die Sduld ſeiner Entfer, nung von Sciffe ? 4) Waren die Handlungen der

Difiziere und das Benebmen des Gommando's in allen Beziebungen übereinſtimmend, mit den Pflichten eines Seben derſelben ? - Der Bericht ertbeilt bierauf nab.

mandeur einer Infanteriebrigade ernannt worden . Frankreich .

Meß , 13. Januar.

Nach Berichten aus Douai,

Straeburg und ſelbſt Toulouſe berrſcht in den dortigen Arſenalen die groete Zbåtigkeit in der Zubereitung des Materials, welches zur Bewaffnung der Gitadellen von Paris dienen ſoll.

ftebende Erwiederung : ,,Nach Anwendung dieſer Fragen auf das Weſen der Sade felbſt erfannte die Gominiſ,

ſion : In Betreff der erſten Frage ; Dem Capitain

Literatur . ueber die von Robr'de Ausbildung & methode tiſchen Vorſdriften feinesweges zur fajt zu legen , und der Recruten der Infanterie und den Geiſt 1 der Untergang des Sdiffes darf nur einem uogiúd . dieſes Syſtem 8. Winfe für alle Waffen der in Betreff der lichen Zufall beigemeſſen werden . Bundesſtaaten deutſchen von Zimmermann , zweiten Frage beweiſen die einſtimmigen Angaben über die getroffenen Maßregeln, daß alles geſcheben iſt, was Königlid Preußiſchem Hauptmann und Compagnies

1. Ranges, Treffin , ist die Neidtbeobachtung der nau.

in dergleichen Fällen zu thun möglich war ..- In Be. treff der dritten Frage bezeugen die einſtimmigen Auês -

chef im 4. Infanterieregiment. Danzig, f. G. Ho. mann's Runt . und Budbandlung, 1842.

jagen der Offiziere und der Gemeinen , daß der Goms

Dieſes verdienſtliche Werfchen , deſſen Erídeinen durd

mandeur nicht eigenmächtig das Schiff , von weldern er in's Waſſer fiel', perlaſſen babe. In Betreff der

die in Nr. 46 v. J. dieſer Blåtter entbaltene Auffor , derung, das nåbere Verfabren der fraglichen Methode

vierten Frage endlich ergibt ſich , daß alle Offiziere, zu veröffentlichen, provocirt worden , bringt einen Gegens Unteroffiziere und Gemeine, obne Ausnabme, ibre Obs ſtand von bobem Intereſſe und gleicher Wichtigkeit zur liegenbeiten , der Dienſtpflicht und dem Eide gemåg, Sprade. Das Werfden iſt den Offizieren aller Waffen erfüllt baben, wobei die Commiſſion nicht umiin fonute, der deutſchen Bundesjiaaten gewidmet und entbålt auf ibre Aufmerkſamkeit auf die insbeſondere zu lobende 143 Seiten : eine beſondere Dedication , eine Borrede, Grbaltung der Disciplin und des ſtrengen Geborſamd

des Commando's zu richten , wovon man in åbnliden

Fiden ſo wenige Beiſpiele bat. - Nachſtebendes iſt,

eine geſchichtlich einleitende und eine morivirte , apolo. giſche Abbandlung über das zur Sprache gebrachte Sys item ; dann das detaillirte Erercirjournal einer ganzen

92

91

Einübungsperiode und zulebt Erörterungen, welche fic rung entgegengeſtedt und warum der Hr. Verfaffer ſich über das bóbere des Syſtems und die Ausbildung der Verpflichtet eradore , ſeine bezüglichen Erfabrungen gli dabei betbeiligten Obargen (Offiziere und Unteroffiziere ) veröffentlichen. Da die bierbei erfolgenden Bebauptun. verbreiten . Endlich find als Beilagen eine Anweiſung gen und referirten Facta nicht nur böchſt beadssenswertb zum Bajonnetiren und eine Dienſtinſtruction für den ſind , ſondern rolagend zu Gunſten der neuen Abrics tungsmethode ſprechen und gewiſſermaßen das Reſumé

Soldaten der Infanterie beigefügt.

In ſeiner Dedication gibi der geehrte Hr. Berfaffer ihrer Reſultate vor Augen ſtellen, To laſſen wir dieſelbe die Abricht zu erfennen , mit ſeinen Herren Kameraden bier ganz folgen: der deutſchen Bundesſtaaten in nåbere Beziehung zu

,, Die von Sr. Ercellenz dem Hrn. Kriegsminiſter

treten und den jüngeren derſelben dadurch núblid zu werden, daß er ihnen ,, ein eben ſo geiſtreiches als tief durddachtes Syſtem zur Kenntniß bringt, ein Syſtem , welches die fchlagendſten Reſultate als einen Beweis

von Boyen befoblene von Robr’iche Methode zur Aus. bildung der Recruten in 6 Wochen beſteht in der Ar . mee bereits ſeit 17 Jahren , und wurde im Jabre 1824

ſeiner Vorzüglichkeit aufſtellt.“

ſten von Robr - jebigen Generallieutenants und Com .

zum erſten Male auf Befehl des damaligen Hrn . Ober .

der 11. Diviſion - beim 6. Infanterieregis Ferner iſt er von der Ueberzeugung durchdrungen , mandeurs der ment in Ausfübrung gebracht." durch die Annahme dieſes Syſtems nid)t allein nach ,, Wenn ſie damals viele Gegner fand , ſo iſt dies

,, daß die Webrbaftigfeit der deutſchen Bundesſtaaten, Außen ungemein geſteigert wird, ſondern daß auch da.

nicht zu verwundern , es ging ibr wie allen Neuerungen ;

durch eine Menge vonBerluſten an Geld, Geſundheit, ja - Menſenleben erſpart werden fønnen , nicht zu gedenken , daß durch die Erwedung der geiſtigen Fåbige

ſie warf die alten, ſeit Jabren eingewurzelten Marimen

feiten bei den niederen Volfsclaffen ungemeine , nicht

zu berechnende Vortheile für den Einzelnen wie für das

fabrung beſteben, und den alten eingefleiſchten Erercir, meiſtern ad oculos demonſtriren , daß ſie doch nicht zu

Ganze der Menidbeit erwachſen ."

verwerfen ſei. "

&ndlid meint er : ,,Der Geiſt, welcher das Syſtem belebt, werde, ridjtig aufgefaßt und auf die verſchiedes nen Waffen angewendet, nidi allein dem Infanteriſten ,

,,Auffallend aber iſt es , daß ſie nach ſo langer Prů. fungszeit , und nachdem ſie in mehreren Regimentern ſeit vielen Jahren ibre großen Bortbeile bewährt hat,

ſondern auch dem Savaleriſten, Artilleriſten und Pions

doch nod Gegner findet." ,,Der Verfaffer dieſer Zeilen findet ſich verpflichtet, die gemachten Erfabrungen bekannt zu machen, um auf

nier gleich erſprieglidhe Dienſte leiſten und die Lednit

auf eine erfreuliche Art und Weiſe , zum Bortbeil des Staatsdienſtes , vereinfaden ."

Wir theilen, nachdem wir das Werfden geleſen , die Anſicht des geehrten Hrn. Verfaſſer

und fónnen nur

wünſchen , daß der beſprochene Seiſt , beziebungsweiſe, der allgemein berrſdende werde ; denn Vorſchriften und

über den Haufen , wurde don deßbalb obne Prüfung

verdammt , mußte erſt die Feuerprobe der eigenen Ers

dieſe Art den Vorwurf, man fónne in 6 Wochen keinen Recruten gründlich ausbilden , zu bes ſeitigen ." ,,Er findet ſich dazu doppelt verpflichtet, da er ſeit

langen Jahren die glånzendſten Reſultate in der für.

Methoden, ſeien ſie auch node to praktiſch, nůßen nichts, seſten Zeit nach dieſer Methode erreichen ſab. Körpers oder nur wenig , wenn nicht ihr Geiſt erfaßt und in lich und geiſtig ſchwache Menſchen wurden in der Zeit, in welcher man frůber faum den Recruten ohne Ge. ihm gehandelt wird. So durchaus praftiſch wir auch Tendenz und Mes webr ausgebildet batte , nicht allein zu brauchbaren , thode des von Robr’den Abridlungsverfahrens erachten ſondern auch gewandten , und was die Hauptſache iſt, müſſen, lo fann es doch nur unter obiger Vorausſeßung zu enthuſiaſtiſch für ihren neuen Stand eingenommenen die Bortbeile wirklich gewähren , welche man von ſeiner Soldaten gebildet." ,, Der Verfaſſer bat måhrend einer mehrjährigen boben Vorzüglichkeit zu erwarten bereditigt iſt ; denn befanntlid bedarf es im Abridhtungsfade, nådſt túds felbſtändigen Stellung Gelegenheit gebabt , mit dem tiger Borſdrift und Methode, ſtets auch tůchtiger, vom

Geiſte dieſer Methode die berrlichſten , die glånzenditen

ådten Geiſte erfüllter Leiter und Detailerecutoren , um

Erfolge in's leben zu rufen . “

zum gewünſdten Reſultate zu gelangen. Je leichter und williger nun der Geiſt eines guten Syſtems von

,, Er bat die Ueberzeugung , - die Beweiſe dafür werden folgen - daß die Reſultate, welche verlangt werden , in dem Zeitraum von 6 Wochen , ſofern die

jenen , die darin zu handeln baben, erfaßt und realiſirt

wird, um ſo praktiſcher erſcheint die Methode, welche .

ibm ibr Daſein verbanft ; daß biernad die von Robr'lche Metbode von & - z dies Predicat verdiene , beweiſen

die glänzenden Reſultate ihrer Befolgung , wie ſolche der fernere Inhalt des vorliegenden Werfchens zur Sprache bringt.

Nachdem in der Vorrede nochmals die Motive ers

localitåt, die klimatiſden Verhåltniſſe günſtig , ſofern man dem Compagniechef freien Spielraum låßt, voll. fommen erreicht werden fönnen .

In 6 Wochen iſt der Recrut ganz gut zu einem brauchbaren , in allen Zweigen des Dienſtes inſtruirten Feldſoldaten nach der von Robr'den Erercirmethode auszubilden. Man faſſe den Geiſt dieſer Methode auf,

örtert worden , welche die Herausgabe des Werkcheng unterlege die eigenen praktiſchen Erfabrungen und es veranlaßren , erfahren wir aus der erſten Prảludial. werden ſich die ůberraſchendſten Erfolge zeigen .“ abbandung, ſeit wann die von Robr’ſobe Methode ber

,, Die Individualitåt des Compagniechefs muß fich

ftebt, daß und welche Sowierigkeiten ſid ihr als Neue ,

frei bewegen können, weßhalb auch alle Beſtimmungen,

94

93

welde dieſe Bewegung bindern fónnten , als bådlid ſtrengſte eingebalten und nur in den drei leßten Wochen

erſcheinen . In dieſer Freibeit, in der Wahl der Unter, iäglich 1 Stunde bei einzelnen Leuten zugelegt.“ Sebrer , welche von dein Weſen der Sache durchdrungen,

,, Die Abendſtunden wurden zur Inſtruction , nach

mit Eifer, dabei aber mit beſonuener Rube, die Unters einer ſyſtematiſden Ordnung , die Erweđung der gei. weiſung gründlich , in aller Vielſeitigkeit leiten , liegt ſtigen Fåbigfeiten im Auge babend , verwendet. " das ganze Gebeimniß des Gelingens ."

,, Die Mannſchaft iſt carernirt, wefbalb 18 aud

„ Für die aufgeſtellte Bebauprung diene Nadſteben , leidster wird , die weitere Feſtigkeit der 2. und der 3. Erercirclaſſe berbeizuführen . Eine tåglide Uebung des als ſchlagender Beweis. ,,Die Compagnie des Berfaſſers erhielt 55 Recruten von 2 Stunden genügt , iſt aber auch nöthig , um den und zwar : 1 Mann von 6 300. 10

11

5 4 3 2

2

1

8

22

Recruten bei der vielſeitigen Ausbildung zu erbalten und ibin noch in einzelnen Theilen eine großere Parades Gewandtheit beizubringen." Im Laufe der nåchſten 6 Wochen wird in den

Nachmittagøſtunden jedem Recruten eine gewiſſe Fertigs 11

Summa 55 Mann , darunter 16 Undeutide." „ Nad 6 Woden waren :

3 Mann wegen Unbraud barfeit zur Beobachtung im Pazareth . frank im Pazareth . als Spielleute . 9 Mann abgang. 4

2

keit als Schneider und Sduſter beigebracht.“

,, Die Faſſung gabe entſeidet, wie viel Zeit zu dieſer Erlernung ndinig wird. Die Erfahrung zeigt , daß in bódſtens 12 Stunden der Mann der Nadel ſo weit Meiſter iſt , daß er jedes Knopfloch , jede Natb kunſts

gemäß nåben und ſich in den Beinfleidern das Kreuz und den Gurt mit der größten Sauberkeit ſelbſt machen fann. Als Schuſter erlernt er in 12 Stunden den -

-Draht zu machen, jeden Fleck am Abſaß, an der Soble und am Oberleber aufzulegen und die Soblen ſich ſelbſt

,,,46 Mann dagegen für jeden Dienſt ausgebildet, das aufzunåben ." ,, Welche unendliche Vortheile durch dieſe Erlernung beißt ſie barten : 1) Die Paradedreſſur vollfommen erhalten, die prás im Frieden, und nod mehr im Kriege für die Solag, ciſe Chargirung, auf welche die größte Sorgfalt gelegt fertigkeit der Truppe erwachſen, bedarf feines Beweiſes ." wurde , mit einbegriffen .

,,, Es wird augenſcheinlider , wenn bemerft wird,

2) Sie waren im Tiraillement nach dem Terrain,

daß ſich circa 25 Procent in einer furzen Zeit zu ſol,

einzeln in der Compagnie und in der Formation der

der medaniſden Fertigkeit als Schneider und Souſter

ausbilden , daß man ſie zu jeder ſchwierigen Arbeit ver. Züge des 3. Gliedes im Bataillon geübi. 3) Sie waren mit der Schule des Bajonnetirens, wenden fann.“ Die nun folgende Apologie des von Robr'iden Sys obne und mit dem Gewebr, durch , und fübrten alle zus ſammengeſepten 2. , 3. und 4fachen Commando's ſtems deutet die Anforderungen und Leiſtungen deſſels ben an . Es verdient dieſe abbandlung die bócoſte Bes

ſider aus.

4 ) Sie waren theoretiſch und praktiſch in Marſds achtung , da alles darin Bebauptete durch erzielie Res übungen , lagerdienſt, Felddienſt geúbt und genau in

ſultate lich bewahrt bat. Zur Beurtheilung des Geiſtes,

ftruirt.

in welchem dieſelbe geſchrieben , reben wir deren Anfang

5) Sie batten die Theorie des Scießens praktiſch bierber , empfeblen aber dringend das Leſen der Forts Tebung , weil die gepflogenen Erörterungen und aus . 6) Sie fannten alle Signale, wußten ſie zu pfeifen geſprochenen Wabrbeiten zur flaren Ueberzeugung der oder zu ſingen . boben Vorzüglichkeit des beſprochenen Syſtems führen.

beim Schießen mit Plakpatronen angewendet.

7) Sie batten den Garniſonsdienſt theoretiſd und praftiſit inne.

8 ) Sie batten die Pflichten des Soldaten, die Priegs,

artifel, die Honneurs, die Kenntniß des Gewebrs , die Armee . Eintbeilung, die Caſernen . Ordnung , die Evo. ( utionen inne, und waren im Pußen , in der Bebands lung der Montirungsſtúde praftiſch unterwieſen .“ ,,Am 42. Tage gebórte von den 46 Recruten :

30 Mann zur 1. Grercirclaffe, die mit jedem alten Soldaten in Poſitur , Griffen , Marſch 26. rie

große Menge von Vorſchlägen gemacht, daß es der Derfaſſer dieſer Zeilen nicht allein für erlaubt, ſondern für ſeine beiligſte Pflicht bått, das von Robr'de Sy. tem

nad dem im vorſtebenden Aufſaß gezeigt worden,

was man damit leiſten kann - allen deutſden Stam men als das Mittel zu empfehlen , die wahre Kraft

des Volfes zu beleben , die Webrbaftigkeit der deutſchen Nation zu bóchſter Potenz zu erbeben und ſie in den

valiſirten ,

12 Mann zur 2. Erercirclaſſe , 4

Es wird in neueſter Zeit ſo unendlich viel über

die Nothwendigkeit geſprochen, die innere Kraft Deutſch lands zu ſteigern , und dabei von allen Seiten eine ſo

3.

13u Erreichung dieſes Reſultate waren 1 guter

Stand zu reßen – jeder Anmaßung nach nad Außen ſiegs reich entgegen treten zu fönnen ."

und 4 mittelmäßige Rebrer (Unteroffiziere) disponibel." ,,Die Stunden zur Uebung , Vormittags von 9 bis

„In dieſem Syſtem , welches so tief und ſcharfſinnig durchdact, nicht für eine augenblidliche , einſeitige Aus, bildung , für einen alleinigen Zwed beſtimmt, ſondern

11 '/, ubr, Nachmittags von 2 bis 4 Uhr, wurden auf's

darauf berechnet iſt, den Körper zu fråftigen, gewandt

.

96

95 zu machen , den Geiſt zu entwickeln , zu veredeln , um ihn nicht allein zum Nußen des Individuums, des bes ſtimmten Zwecfes, - Ausbildung für den Krieg fon . .

.

daß eine Menge von Leuten , welche bei der alten me's chaniſden Abrichtung, die auf eine lange Zeit hinaus.

geſchoben war und daber dem Gutachten der Unterlehrer

dern auch zum Nußen der bürgerlichen Geſellſdaft des Staats, auszubeuten , - in dieſem geiſtreichen Sy ,

ſoen Syſtem , wenn es auch im Intereſſe der Menſch

ſtem liegt eine aŭgewaltige Macht, welche obne Zaubers formeln dazu beitragen muß , das Bewußtſein , die Er.

beit und des Staats iſt , entgegen ſein werden."

fenntniß über die dem Menſchen inwohnende fórperliche und geiſtige Kraft, zu Tage zu fördern, um ſpåter durdy das Zuſammenfügen dieſer einzelnen fråfte jenen feſten , unzertrennbaren Körper zu bilden, welcher nicht allein

ůbergeben werden konnte, - unbedingt dem von Robes

Was liegt dieſen Egoiſten , denen Bequemlichkeit, materieller Genuß die Lebensaufgabe zu rein ſcheint, an den Intereſſen der Menſchheit – der Staaten ? " ,, Sie werden , um den Mangel an Geiſtes- und

Körperthätigkeit zu verdeden , jede Schwierigkeit ent.

allen Stürmen nach Außen iſt , aud im Stande ſteben , ſondern dazu beitragen muß, zu daßwider dieſe. gegenſtellen , um nicht aus ihrer Apathie geriſſen zu werden . "

alle an ibm zerſchellen .

Stürme

,, Vergebliches Bemůben !

,, Es iſt eine anerfannte Wabrbeit, daß die Jugend

Das Syſtem iſt ſo tief durchdacht , und ſo volls

Eine inedaniſde, werden mil. Ideen begeiſtert durd g verbins e Behandlun n eingezwängt in engeSdranke

fommen günſtig in ſeinen Reſultaten , daß es auf die .

Anfechtung Einzelner unmöglich anfommen kann." dert nicht allein jede geiſtige Regſamfeit , ſondern ver. dummt den Menſchen , und macht ihn zumglaubt, Ibiere. "der ,, Man iſt im Irrthume, wenn man

,, Man laſie die Sache für rich ſprechen und ents

ſeide darnaci , obne auf das Urtheil von leuten zu

junge Mann" des Volfes bedürfe feiner befferen' Bes bóren , welche wähnen , die Competenzen würden deßhalb handlung, man iſt in einem deſto ſtraffädigeren Irrthum , gezahlt, um ſie in alter Bequemlichfeit, in Saus und da durch eine nåbere Prüfung die aufgeſtellte Wabrbeit Braus , zu verzehren ." recht rolagend, zum Vortheil des allerhdooſten Dienſtes ,

,, Wenn es ſeine Richtigkeit hat, daß die Gegenwart, der Vergangenheit gegenüber , an alle Stånde bøbere

an's licht tritt.“

,, Die von Robr'ſche Methode der Ausbildung madt den jungen Soldaten empfänglich für : Gott , Fürſt und

Forderungen wie früber ſtellt, ſo iſt es eben ſo richtig, daß die Anforderungen an den Offizierſtand in jeder

Sie gibt ibm das Bewußtſein , der ihm

Art geſteigert worden ſind. Er muß ſich nicht allein durd die innigſte fiebe , durch die größte Fingebung

Baterland.

inwohnenden und neu erwecfren Gefühle und macht ihn

der Erwärmung und Begeiſterung für einen Fürſten alſo für das höchſte eines Kries und frin Vaterland ." fähigdennod gers„ Und , bei allen ſchlagenden Vortbeilen, bat die Methode hier und da Gegner finden fónnen.“

Mit Recht frågt man , worin liegt dieſe Erſdei ,

#

für ſeinen Fürſten und ſein Haus auszeichnen ; bei keiner Gelegenheit, ſelbſt der geringſten , ſäumen , ſein Leben zu opfern , wenn er dadurch einen geringen Bes

weis ſeiner Anhänglichkeit an den Fürſten und Teinen Allerhöchſten Dienſt geben kann ; fondern , er muß ſich aud durd punctlide Ausübung der Dienſtverrichtungen ,

19

+

willige Unterordnung unter den Befebl , fitlich morde

nung ?

Daß der Geſundbeitszuſtand, der Mangel an Puſt, Bes

liſchen Lebenswandel , Charafterfeſtigkeit, geſellige und wiſſenſchaftliche Bildung bemerflich machen."

qucmlid)feitsſinn , die Neigung , dem Altbergebrachten anzubången , es wünſdenswerib eridyeinen laſſen , cine

ergibt ſich auch, daß das zur Ausführung der von Robre

Wohl einfach darin :

neue, geiſtreiche Idee , zu deren Ausführung geiſtige Regſamfeit , förperliche Thårig feit gebórt , nicht aufs kommen zu laſſen . " - nicht in Abrede zu ſtellen , daß Es iſt allerdings

So ſoll ,

ſo muß der Offizier ſein .

Daraus

ſchen Ausbildungsmerbode nöthige Mehr an Geiſtes,. und Körperthårigfeit dem Offizier unmdglich als ein großes Verdienſt angerechnet werden kann . “ ,, Wenn das von Robr'ide Syſtem an und für ſich

dieſes Syſtem bei den Unterlebrern, vorzüglich aber bei ſchon alles Gute und Zweckmäßige enthalt, fo trågt es den Peitern der Uebung Geiſles- und Körperfråfte in Anſpruch nimmt. “

aber auch noch bauptſächlich

den Keim zur Große

Deutſchlands in ſich, da mittelſt deſſelben es unmöglich

,, Es wird dem Compagniedef - in deffen Handen wird , die innere Kraft des Landes durd die Webrbafts allein das Gelingen liegt unmoglid , von ſeiner Stube aus die Mannſchaft, baupiſådlid aber die Un , terlebrer zu beaufſichtigen , und zu feiten . " -

machung ſeiner ganzen mannlichen Bevölkerung in der möglichſt fürzeſten Zeit bis aufs Marimum zu erhoben, und unſer theures Vaterland zum gewaltigen Bollwerk,

,, Seine Gegenwart, ſeine Erfabrung, ſein praktiſcher

an dem ſich alle åußeren Stürme zerſchellend brechen

Sinn , ſeine geiſtige und fórperliche Tbátigfeit werden

im bedſten Grade in Anſpruch genommen , da dieſe

müſſen , auszubilden ." ,, Man bat mit Recht feit undeniliden Zeiten ge.

Eigenſchaften nur allein zur Erreichung des Ziels förs

fragt: wie muß die Ausbildung des Soldaten beſchaffen

derlid wirfen fónnen ."

ſein , worauf muß ſie fußen , wenn ſie denſelben in den Stand reben foll , allen gerechte'n Anforderungen , die man an ibn als Krieger machen fann, zu entſprechen ? "

,,Ohne dieſe Tbåtigfeit bei Ober- und Unterlebrern fann unmöglich ein ganz günſtiges Reſultat erreicht werden . Somit liegt es in der menſchlichen Natur,

( Schluß folgt. )

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : 6. W. Peste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudi.

!

Dienſtag ,

No. 3 .

31. Januar 1843. 118

1971 1 DIA

Allgemeine Militär -: Zeitung. Deſtre i o .

· Wien , 7. Januar.

nebunin , ſo finden wir ( Seite 11.) eine folde Kuifa

Nach dem diesjá brigen Bers

folgendermaßen beldricben :

zeichniſſe der noch lebenden Ritter des Maria Ibereſiens

,, Der Dienſtroof ( Kutfa ) der Reiteret, Artillerie und

Ordens in unſerem Hoffalender erſcheint der Engliſche General Sir R. Wilſon ganz unerwartetwieder unter den Commandeuren . ' Bekanntlid batten ibm die Höfe von Wien und Petersburg wegen feiner Dienſte, weldje er den Spaniſdien und Portugieſiſchen Conſtitutionellen

Infanterie gebt vorn grade berunter , bis einen zou oberhalb der Mitte der Knirſcheibe , und iſt auf dieſe Art und berum gleid lang geſchnitten. Die Taille riit an den Hüften auf, wo ſich der Rock nach dem Reibe zu etwas verengt; hinten unter der Taille ſind die

in frůberen Jahren geleiſtet batte , ſeine Drben ents zogen. Seitdem war er aus dem Verzeichniſſe geſtrichen

Artillerie in der Mitte offen ; bei der Infanterie , mit

Soife in 16 Falten gelegt und bei der Reiterei und

und ſein Name wurde in dem Hoffalender nicht mehr ( Hamb. Correſp. )

Ausnabme der zu Pferd a'udrůdenden Offiziere , oben Vornen berunter ſind 14 Paar, am fragen 3 Paar, binten bei der Reiterei u . ſ. m. 7 Paar, und -

ganz zu .

aufgeführt.

an jeder Taſche in der Mitte 1 Paar Haften zum Zus

Noch ein Wort über die neuen Waffenróce. madenangebracht. Die Haften ſind ungefábr einen Zoll rúdfwärts vom åußerſten Rande des Roofs aufe genåbt. Der Rod muß ſo geschnitten ſein , daß derſelbe

Unter den vielerlei Berichten und Erörterungen über den neuen ,, bei der Preußiſden Armee einzufübrenden

vornen etwas übereinander geht. Die Taſchen ſind auf den Scöfen 3 /, Zoll von den Hüften růckwärts ans

Baffenrod iſt es auffallend , nirgends den Urſtand ermåbnt zu finden , daß dieſe in Frage geſtellte neue

gebracht , und der Einſchnitt zu den Zalden , welcher

Form der Soldatenbekleidung idon mehrere Jahre lang etwas ſchief von oben nach unten lauft , und in der die Dienſtleidung deutſcher Truppen , nåmlich des Kó, niglic Württembergiſchen Armeecorps, geweſen iſt. Es

nicht zu bod fein , und muß die hobe deffelben nach

dürfte nidt obne Intereſſe ſein , einige Augenblicke bei dieſer Uniformirung, die ganz in Vergeſſenbeit gerathen

mel find blos mit einer Nabt, welche mit der Naht des

Mitte eine Spiße bat, 9 Zoll lang.

Der Kragen darf

Beſchaffenbeit des Halles eingerichtet werden. Die Her,

zu ſein beint , zu verteilen .

verringern , ganz umzuformen und demſelben eine be.

Rudens zuſammeubångt , geſchnitten ; der Aufſchlag, welcher ausgeſchweift und aufgenåbt iſt, lauft von der Armoffnung gegen die obere Mitte des arms ſpiß zu u. 1. w . Zur Befeſtigung der Epaulets, iſt oben auf der Achſel ein Steg von einer glatten goldenen oder filbernen Borde , mit Tud) nadh der jeweiligen Farbe

gueme, einfadie, in Schnitt und Farbe noglichſt gleiche Üniform zu geben . Zu Ausführung dieſes Allerbödften

des Epauletsvorſtoßes gefüttert , 37, linien breit, an , gebracht. Bei der Reiterei und Artillerie iſt dieſer Roc

Gleich nach der Zbronbeſteigung des jeßt regierens den Königs von Württemberg wurden von demſelben Befeble erlaſſen, das vorgefundene ſebr zahlreiche Mi. litår durch eine neue durchgreifende Organiſation zu

Bereblo erhielt das Armeecorps im Jahre 1818 eine

aeue Uniformirung, deren darafteriſtiſches Kennzeichen die Einführung eines Waffenrods war , den man neben ſeinem officiellen Namen ,, Dienſtroof " , auch ( polniſch oder ruſſiſch ? ) ,, Kutfa " nannte , und der einige Debnlidfeit batte mit der von einigen Preußiſchen Reiterregimentern getragenen ,, litewska " . Wenn wir die im Jahre 1818 als Reglement ers

dienene „ Uniformsvorſchrift für das Königl. Württembergiſche Militar , in beſonderer Be . ziebung auf kleidung der Dffiziere " zur Hand

.

fowohl vornen herunter, als aud in den Nähten , Tas

(den, Fragen und Aufſchlagen rotb, bei der Infanterie aber nur da , wo es ohnehin die Aufſchlåge des Regi. ments mit ſich bringen , und ſonſt nirgends, paſſepoilirt. Dieſe Uniform wird von den Reitereioffizieren in den ſechs Wintermonaten, wenn die Mannſdaft in dene felben den Dienſt thut, und von den Infanterieoffizieren das ganze Jahr bindurch im Dienſt getragen. Sie

darf aber auch das ganze Jahr bindurd von den Reis terei , und Infantericoffizieren außer Dienſt getragen werden .“

99

100

Außer dieſem Dienſtrod war es den Offizieren der Reiterei und der reitenden Artillerie geſtattet, ,, Spen , cer " zu tragen , die nichts anders waren , all an den

liebſten mit den der Fußartillerie und den Pionnieren verliebenen vollſtåndigen Stiefeln vertauſdt båtte. Uebrigens iſt Einſender weit entfernt , durch dieſe

Hüften abgeſchnittene Rutfa’s mit einer kleinen Taſche, wovon jedoch nichts ſichtbar" ſein sollte. Dieſe Spen.

rein biſtoriſche Mittbeilung irgend ein mißbiligendes Urtbeil über den neu in Frage geſtellten Waffenrodt

cer zu tragen war erlaubt außer Dienſt , und in den rechó Sommermonaten im Dienft, wenn die Mannſchaft

abgeben zu wollen . Er iſt im Gegenteil der Anfidt, Anſiot daß eine' rolde Uniform durch zwecmåßigen und ges

in denſelben ausructe. Im Dienſte wurden dieſe Rutfa'8 von den Offizieren

id madvollen Sonitt nicht nur die freie Beweglidfeit

des Körpers befördern und ſebr gut ausſehen, ſondern

mit einer Scarpe , die der nod jeßt gebräuchlichen rotbe auch mande Militante beſeitigen wird , die von einer und ichwarz.ſeidenen åbnlich war, über den Hüften um.langen Erfabrung in den jeßigen furzen Golleto oder gürtet ; von der Mannſchaft aber mit einem , mit der

langen und ſpißigen Fråden binreidend ertannt worden

Farbe der Paſſepoils oder der Auffdlage eingefaßten

find.

Gürtel.

Er war 3 Zoll breit , am Ende mit 6 Paar

Haften zur beliebigen Berengung , und zur Bededung

liter a t u r.

dieſer Haften mit einem 3 Zoll breiten ,, Ueberwurf

von Tud verfeben. Außerdem war sammtlider Offi- ueber die von RobrijdeAusbildungsmethode

,

einem

ziemlich ſpiß zulaufenden und ſtatt der Haften mit ( 6d เu5. ) dieſes Syſtem . außer Dienſt beſtand ,n und Knopfen verrebenen Frack ,, Es fcheint unbeſtreitbar , daß die von Robr'de getragen werden ,,bei allen offentliden Gelegenheite ſolite. - Ferner war der Mannſchaft erlaubt, bei fal. Metbode nicht allein alle gemachten Anforderungen bes tem Wetter die Spencer unter die Autfa's anzuzieben ; friedigt , ſondern ſie aud übertrifft." ,,Sie bildet in Wahrbeit einen vollfommenen Felds daber wurden leßrere ziemlich weit gemacht, und wenn über beide noch der Mantel fam , lo ſab ſich der Mann ſoldaten aus, welder 1 ) vorbereitet iſt, alle Strapaßen zwar gegen Krålte sůchrin geſchüßt , allein auf Koſten zu ertragen , gelernt bat, 2) mit Umſicht und Gewandis der freien Beweglichkeit, weil überdies Rurfa und Spencerbeit den Gefahren und Ereigniſſen zu begegnen , und 3) lich ſeine Befleidungsgegenſtånde zum Theil ſelbſt auf der Bruſt ziemlich ſtarf gepolſtert waren . -

Wenn dieſe Rutfa's damals weder von Offizieren

zu ergången."

noch Mannſchaft gern getragen wurden , ſo lag der

Dabei ſoließt dieſe Methode in feiner Art die

Grund dazu wohl feinesweges in dem Princip ibrer

parademåßige , dem Auge woblgefådige Ausbildung aus,

für jene Zeiten allerdings ſeltſamen Form, ſondern viele

im Gegentbeil, fie unterwirft ſich dem Urtbeile - ſelbſt des pedantiſchſten Auges , tritt mit jeder Schule zum Wettſtreit aud um dieſe Porbeeren in die Scranfen ." ,, Wodurd erreicht man nun dieſe auffallend glån . jenden Reſultate in einer ro furzen Zeit ? " ,,Dadurch, daß das Syſtem 1) auf die Entwidelung der Geiſtesfábigfeiten beredsnet, 2) auf der Gymnaſtik baſirt iſt , welche, maddem fie durch das Pulver aus Deutſchland verdrångt worden war , im vorigen Jabr.

mehr in der Art ihrer Ausfúbrung. So fiel zum Beis ſpiel der enge , durch.3 Paar Haften geſchloſſene Kras gen und die ziemlich Atarfe Bruſtwattirung bedeutend beſchwerlich ; fo tadelte man vielfach die 16 hinten an. gebrachten Falten, die vollends bei der dort geſchloffe, nen Infanterie s Rurfa eine Art von Cul de Paris bil , dete , der leider damals nod nicht zu Ehren und in die Mode gebracht worden war. Die Abweſenheit aller

Knöpfe ließ dieſe Uniform ſebr dåſter erſcheinen und 1bundert zu Desſau und Schnepfenthal neu auflebte, die an ibre Stelle getretenen übermäßig zablreichen

und in der pådagogiſden Welt mit Redit die größte

Haften und Hafen núßten das Tud ſebr ab und ließen es in ihrer Nachbarſchaft bald unſcheinbar werden.

Aufmerkſamkeit erzeugte. Die Peibesübungen bången auf's engíte mit der Webrbaftigfeit des Mannes und

Auch meinten gar viele Stimmen, das Tragen der weiß

ro des Volfes zuſammen .“, 26. 2 .

Tacirten Såbelfuppeln über die Sdulter und über die

Beſonders praftiſch wird man folgende Stelle finden :

Rutfa verleibe den Infanterie : Subalterneffizieren ein

Man gewóbne von Hauſe aus die Manndaft an

gewiſſes polizeidienermäßiges Anſeben, das feinesweges

Beſtimmtheit , an die größte Zuverſicht, aber auch an

So geldab es zu großer

den ſtrengſten Geborſam . Der Vorgeſepte bebandle den

vortbeilbaft in's Auge falle.

.

Soldaten buman , unter allen Verbäirniſſen aber mit

Freude der großen Mebrzahl der dabei Betheiligten, daß nach Ablauf von drei bis vier Jabren dieſe Kutfa's und Spencer ulerböchſten Drts wiederum abgeſchafft wurden und derjenigen Uniformirung Praß maden mußten , wie ſie noch jeßt mit wenigen geringen Abs ånderungen von dem Königl. Württembergiſchen Armee



Gereditigkeit, militariſchem Ernſte und wo es erforderlich iſt, mit der nótbigen Strenge, welche weder Woblwollen noch Theilnabme ausſchließen darf ; dann wird es auch leicht, den Soldaten an das Wichtigſte ſeines Standes

corps getragen wird .

Bedauern erregte bei der In, fanterie nur die Wiedereinfübrung kurzer Ramaſchen

– den ſtrengſten Gehorſam und puncıliche Erfüllung der råmmtlichen Obliegenbeiten zu gewóbnen, und dems nach das unbedingte Vertrauen des Untergebenen zu

und gewdbnlicher Schube unter den beibebaltenen langen Beinfleidern , an die Stelle der bis jeßt getragenen

erwerben .“ ,, Der deutſche Mann ist ſtets empfänglich für die

ziemlich hoch beraufgehenden Bundſchube, die man am

tiefe Bedeutung : ,,Gott, König und Vaterland!" Darin

.

1

101

liegen - zur redten Zeit angewendet

102

die mådrigs ' neigt , einigen Werth auf unſer Urtheil zu legen , wete

ſten Hebel , welche mit Nußen zu gebrauden einem

des dabin gebt , daß das von Robriido e Syſtem ,

Denfenden Offizier nidt ſower faden fann.“ rideig angewendet, das non plus ultra alles ,, Moge eg bier erlaubi jein zu bemerken , wie eme pratriſchen Berfahrens entbålt , weldes in der

pfänglid überbaupt der gemetne Mann für furze, ſola. beſpromenen Beziebung in Anwendung foms gende Reden ſei, wie nadtbeilig es aber wird, bei jeder men fann. Das nun folgende Erercir . Journal roll jenen Peſern , welche die von Robr’ſde Methode nod nidot fennen ,

Gelegenbeit mit einem langweiligen Sermon den Sols daten zu ermúden . "

Einen ferneren Blick in die Eigentümlichkeit des einen praktiſden Anbalispunct gemåbren . Unferes Er. von Robr'iden Syſtems gewabren folgende 7 Puncie,

adrens erfüllt daſſelbe reinen Zwed polfommen , weil

melde al8 weſentlid zur Erzielung des verſprochenen es alle Specialitäten der Einúbungsweiſe bis in's ge . Erfolge bezeichnet werden.

ringfte Detail zeigt ; alle Eigentbůmlichkeiten des Sy. ftems, weldbe obne Ausnabme ådt friegeriſcher Natur

-

vi) Die Individualitåt des Compagniechefe - auf

.

dem allein die Verantwortlich feit rubt – muß fich frei, ſind, flar und faßlich vor Augen ſtellt. Der erſte Rúd. obne irgend eine Einſdrånfung bewegen fönnen . blid , die Periode vom 11. bis Ende October umfaſſend, .

2) Die . Wahl der Unterlebrer muß mit Sorgfalt ergibt folgendes Reſultat, wornach auf die ausgeführten geſdeben.

3) Die Mannidaft wird freundlich und liebreide i

Vornehmungen zu ſchließen. ir In noch nicht 3 vollen Woden iſt das Erercir ,

bebandelt; es wird mit våterlider Sorgfalt für ihr reglement durogeübt, und die Leute baben nicht allein Bobl geſorgt , der Uebergang in das neue Berbåltniß einen Ueberblic , ſondern ſind in den meiſten Uebungen möglichſt erleidtert , aber bei jeder Gelegenheit ein ziemlich feſt.“ ſtrenger Geborſam gefordert. ,, Biele feute ſind in Poſitur , Griffen , Mården , 4 ) Die Individualitåt jedes einzelnen Mannes iſt ja ſelbſt in der Cbargirung ſo weit, daß ſie mit jedem in Erwägung zu zieben ; auf die Erwedung und Ber Soldaten rivaliſiren fönnen. Im Tirailliren nach dem lebung der Intelligens binzuarbeiten , und daber vom Terrain , in der Formation der Colonnen ſind ſie , bis leidieren zum Sowereren, immer einen Ueberblich des auf Einzelne , ganz gewandt. Sie wiſſen rist gegen Nächſten gebend, und nach und nach ſtrenger in den Infanterie und Cavalerie zu benebmen. Sie wiſſen ſich zu deden und für die Sicherbeit des Ganzen zu Forderungen werdend , fortzuſdreiten. 5 ) Es wird unausgeſeßt, vernunftgemäß auf die ſorgen .“ Kraftigfeit, Gewandtbeit und Elaſticitåt des Körpers Sie fennen den Gebrauch der Montirungs- und und der einzelnen Glieder bingearbeitet.

Armaturſtúde und mifjen fie zu behandeln ." 61 Man darf niemals unndıbig die Kräfte der Sie wiſſen die erſten 8 Paragrapbe der Dienſt . Mannſchaft zerſplittern ; wo es aber gilt, verwende inſtruction inſtruction - wenn ſie vernunftgemäß gefragt werden,

man den lebten haud . Man zeige auf eine dlagende gut und ſicher zu beantworten und baben einen Ueberi Art die Vorteile der Anſtrengung und des Fleißes ; blid der nådſten Paragrapher." man laſje die Beſſeren noch vor der Beendigung der beſtimmten Grereirzeit nad Hauſe. So bildet ſich die

„ Ihre Glieder ſind fráftiger , geſchmeidiger gewor . den ; ſie ſind beiter und geſund, für ibren neuen Beruf erſte Grercirclaffe von ſelbft ; jeder Mann ſtrebt darnad. eingenommen , und alles dies iſt ibnen gleichſam ſpielend

7) Von Hauſe aus wird der Mann gewohnt, die

beigebracht worden , und zwar dadurd , daß man ſie

Commando's, welde er bort, laut zu geben, bei ſeinen

nidt als Mardine bebandelte . "

Kameraden anzuwenden , um dreiſt zu werden und den erſten Ideengang zu regeln ."

die vollſtändige Ausbildung der Recruten in dem

Am Soluſſe des Erercir . Journals , dein zu Folge

Die bierauf balirten Erörterungen, welche nut fole Zeitraum vom 11. October bis 23. November , alſo in

gen, erſchöpfen Alles, was erfolgreiche Praris zu leiſten

nicht ganz 6 Woden, erfolgte , wird auf die Möglichs

vermag , und fein erfahrener Infanteriſt wird ſie leſen, obne zu geſteben , daß er bier die Summe alles deffent

feit bingewieſen , nunmebr , nachdem das Gewehr im rechten Ärm getragen wird , dieſe Aufgabe in pier

gefunden, was ihm in eigener und fremder Praris ats Wochen löſen zu können. Die bereits erzielten Erfolge, die bobe und vielſeitige Intelligenz Rübrigfeit,

geeignet ſich erwieſen , eine gediegene raftiſde und dienſte liche Ausbildung des Infanteriſten zu begründen , -förs

und welche das von Robride Syſtem bedingt und ents

dern und verbürgen. Wir fanden und durch das bier Geleſene um fo fatisfacirender angeſprochen , als die,

dieſes Problem idſen werde ; ein Umſtand , der wobl

widelt , berechtigen zu der Erwartung , daß es auch

felben Grundíáße , die wir als Compagniechef nach aus mehr denn einer befannten Ruclidot veranlaſſen Möglichkeit in Anwendung brachten, hier beſonders em: .sollte, allerwårts verſudsweiſe, die Richtigfeit dieſer pfohlen werden. Man vergleiche unſere beffauſige an , Bebauptung zu prüfen, und – bew & brt fie lich - aller , Ficht über die Verfabrungemeiſe bei der taftiſchen Aus , dinge , dazu auffordern dürfte, das von Robr'ice Ver. fidhr .

bildung und den Uebungen der Infanterie in den Nrn . 36 - 41 dieſes Blattes vom Jabr 1833, um ſich zu übere

deugen , daß wir nicht jebt erſt erfennen lernen , was binfidilich der Soldatenabrichtung praktiſch ſei ; viel,

leidt ma$t dieſer Umſtand den verebrliden leſer ger

fahren als deutſche Univerſal . Abridlungsmetbode zu 6

adoptiren .

Die Dem Erercir- Journal ficb anreibenden Betrad .

tungen über das Hobere des Syſtems, faſſen inobes fondere die Erziehung und Ausbildung der Unteroffi.

103

107

@ie dem Uberfdsca als Beilage A angefügte 40 ,

ziere 11:10 Offiziere in's Auge und verdienen in jeder

Beziebung die bodite Beachtung. - Man " urtheile Telbit : weisung zum Bajonnetiren fann im Allgemeinen gut ,,Es' ergibt ſid , wohl von Tolbit, daß ein Syſtem , wel,

genannt werden , weil ſie fur; iſt ; die einzelnen Aus .

des geiſtige und förperlide Regíamfeit von den niedrigs ften Gliedern fordert, diese Forderungen bei jeder Stufe

fåbrungen dürfter jedod , je nach den Eigentümlich . feiten der verſchiedenen Dienſte und dem Orade bereits

in

gepflogener Befanntſchaft mit dieſem núblicben Uebungos

nach oben auch ſteigern muß."

,, Darin liegt ja eben das Ztefdurdbadete , Geglies

zweige: weſentliche Modificationen erfabren müſſen , na

derte dieſes Syſtems, daß es durch die Geiſtesthätigfeit

nid )t alle prafriſch und gefahrlos ſind , wie z. B. der

der niedrigſten Stufen einen Sporn für die tóberen

Stellungomedojel , der Wurfftoß u. dgl.

liefert , die Tbatfraft und das Wiſſen zu erhoben . “ !

9. Bortrefflict , ja unůbertrefflich, möchten wir die am

,, Es bedingt bei den Offizirrcorps das Berlangen, fic immer mehr und mebr auszubilden , um auf dieſe Urt nicht allein den Anforderungen nach oben - einer

Gdylufie des Werfdens , alb Beilage B , mitgetbeilie Dientinſtruction nenneu ; lie fónnte in ihrer Anlage fåglid) als Normat . Inſtruction für alle deutſden Ins

gründliden willen daftlident Durdibildung , um allen

fanterieen adoptirt werden. ;,,, "",1,5 Sebe: furz und bündig gebalten und zugleich an .



Forderungen, welche mit Recht an einen bóberen Offis zier gemacht werden , zu sentſpredien fondern auch

deutend , mo prafriſche Uebung die theoretiſdie Belebe

nach unten volfommen zu genügen .“

rung zu ergänzen babe , belebrt ſie mit Taft und Eins

,,Das Syſtem verlangt wortlid :' die Ausbildung tellinenz úber folgende Obliegenbeiten und Verbättnifie. $. 11. Pflidten des Soldaten ( Ullgemeine, im

der Unteroffiziere , welcbe ſtets mit dein Soldaten zus ,

ſammen ſind , und durde ihre Erziebung , Sitten und Quartier , außer dem Duartier, bei der Beſchwerdes fùbrung.). 1.1U

.' S. 2. Armee.Gung. $. 3. Honneurs.. (Im Allgemeinen, ohne Gewebr,

Semohnbeiten demſelben nåber ſtehen , als das Offizier, corps, daber aud leidt unb faflich auf ihn einwirfen,

- vom Capitain. Sorgſame Wabl , fortgeſebte Auf merfiamfeit und ununterbrochene Beſchäftigung mit ibnen

geben allein dem Capitain die Gemifbeit eines glüd. , :

mit Gewebe ) beiin Vorgeſepten, in deſſen Wobnung .) Sa 4., Garniſonsdienſt. ( Berbalten auf Wache, $a

lichen Fortgange in der Ausbildung ſeiner Compagnie.

Sdildwadel, Siderbeitspoſten , Ehrenpoſten , Sdilo,

In Allem , was der Soldat wiſſen und ibun ſoll, můj.

wache vor dem Gewebri, Ronde, Gefreiter der Wade,

fen ſie als Beiſpiel vorleuchten ; bevor dieſer Zweck nicht erreicht iſt , rubt die Lüchtigfeit der Compagnie

Patrouilleur bei Stråflingen , Patrouillen , Ordonnang Kriego - und Standrecht, Commando's außerbalb der

auf feinem feſten Gründe, ,, Die Unteroffiziere werden in Abftattung von frift.

Garniſona)

lichen Berichten über Gegenſtände des Dienſtes , beim Garniſons und Felddienſt, beiMårſden, Commando's:26.

und Zuſammenſetzen, Pußen des Gewebro, Medanismus .) .:S. h. Schießen . ( ladung , Zielen und Abfeuern .)

1

linis

S. 5. Geweb r. (Gewebrtbeile, Auseinandernebmen

durd den Capitain und die Offiziere der Gompagnie : S. 7. Grerciren.. 1 obne Unterbrechung geúbt.“ 20. S. 8. Tirailliren. (Aufldſung zum Gefecht, Vers Die ferneren Anführungen zeigen , daß auch binſichts balten im Gefecht.)

lid der rheoretiſchen Ausbildung, in einem Regimente, S. 9. Marſd . (Verbalien , Sicherung .) das nad der von Robr'iden Methode verfàbrt, eine . , S. 10. Pagerdienst. ( Verbalten im l'ager, lagers raſtloſe , jener eines Ameiſenhauf oder Bienenforbs wade ens

zu vergleichende, Tbåtigfeit berricht. Wir billigent dues ſelbe, in ſo ferne fie ohne Pedanterie geleitet wird , und wenn in den nicht rein militariſden Fådern des Unters ridots fein zwang berrſcht ; denn das Weſentlidite in

, Doppelpoiten , Brandwache. ) $. 11. Borpoſtendienſt. ( Feldwade , Vedetten ,

Verbalten der Vedetten bei Tag, Verbalten der Bedets ten bei Nacht.)

,

S. 12. Patrouillen . ( Einteilung der Patrouillen ,

dieſer Beziehung bleibtdoch immer, daß man darf im Schleich patrouillen , Viſitirs und Verbindungspatrouillen, Auge bebalte, die zu Belebrenden auf das Vielſeitigſte

Recognoscirungspatrouilien .)

ihrem Dienſte vollfommen gewadſen zu machen, obne

Nach dem Angefübrten (don , vielmehr aber noch

ihnen die luſt ,daran zu rauben , was leicht geſdeben fann, wenn man blog darnach trachtet, ſie in Privats wiſſenſchaften ercelliren zu machen ; woraus dann nicht relien reſultirt, daß ſie geneigt werden , ſich zu übers ídåpen und nicht ferner einem Stande anzugeboren, der nicht immer die ihrem vermeintlich boben Bildunges grade entſprechend erachtete Carriere in Ausſicht ftels. Die Belebrung erleichternde, das der betreffenden Kategorie der zu Belebrenden durchaus Wiſſensnótbige, nicht mebr und nicht weniger , entbaltende febrbücher,,

nad dem biermit dringendſt empfoblenen Refen des zur Sprache gebrachten Werfdens, deſſen Verfaſſer für die erfolgte Beroffentlichung aufrichtiger Dant gezout rei, wird man geneigt ſein , anzuerfennen, daß die von Robre dhe übrichtungsmethode, ein weſentlicher Foriſdritt rei in der wichtigen Kunſt den Soldaten zu erzieben ; und ſo wie Manchen beim Leſen Sdruppen rich vom Auge ldfen werden , wird das neu verbreitete lidt der Ero fenntniß unter den lehrenden reſp. woblıbåtig und núß. lich auf die Bélebrten und den Staat wirfen , wenn ,

insbeſondere für die Unteroffiziere, ſeinen in dieſer Beziehung unentbehrlich. (S. A. M. 3. Nr. 53 u. 54 von 1838. )

wie zu erwarten , einſt allgemein an die Stelle , bier

und da , noch beſtebender planloſer Trillpraris wohl überlegte Erziehungsmethode getreten ſein wird.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung: 6. B. Xeste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.

int

Donnerſtag,

Nº. 14

2. februar 1843. do auto Mid 15

ររររ 10

៩៦ ad 331101

។ din 18 ..

4. I SAIKY14

!

> *

M

ANN , 20 ம yne

4

112

as

520

hinnan

2017 indata

2

UIT SIT

Allgemeine Militar : Zeitung. Wů éttemberg.

17

Wir haben in Nr. 72 bis 75 der Å. M. 3. Dom

die bei weitem größeren Auſtrengungen im Kriege die Krafre' feblen ' , baben daber von jeber Regierung und Stånde ſich bemůbt , uur dein durch Bundespflichten

vorigen Jabre die weſentlichſten Beſtimmungen des von der Regierung der Ståndeverſammlung vorgelegten gebotenen Nordwendigen zu genügen. Jeder ordentliche gereBesentwurfs über die Verpflidtung zum Pandtag gibt darüber Zeugniß , mie ångillid man den .

Ariegsdienſte mitgetheilt. Die von der Rammer der Bedarf an Menſchen und an Geld berechnete. Hier, Abgeordneten zur Prüfung dieſes Gerebesentwurfs þee mit würde aber die Idee, die geraumre månnliche feuse Commiſſion bat nun ' ibren Bericht erſtattet, Jugend dem aciden Militar einzureiben , in geradem aus welchen wir ebenfalls einige der intereſſanteſten Widerſprude Reben. Bei den Menſden I, wie bei den Geldmitteln, bandelt es rich nicht etwa um fleine. Dif.

Stellen mittheilen wollen .

1 ) Ueber das vorgeſdlagene landmebrſyſtem dugerſt der Bericht Folgendes : ,, Es gibt allerdings, außer dem in dem Geſebesentwurfe eingeídlagenen Wege der Webrbafımadung des Bolfes, nod mancherlei andere. Der Vorſolag liegt nabe, die Geſam mizabl der mannlichen Jugend nach und nach dem activen Seere einzureiben und ſie erſt nach erhaltener milità. riſder Ausbildung der , in der diedene Aufgebote abs

ferenziablen gegenüber dem bisherigen Bedarf. Nad vorliegenden Bered)nungen bļieben bei den jabrlich auf 3500 Mann bedrånften Dushebungen nach neunjabi rigem Durdſdynitte der Jabre 18 " ), jabrlid 1615 aus. þebungefånige Jünglinge übrig ; es waren daber , da ſeit dem Jahre 1842 die Ausbebung auf 4000 Mann Rieg , außer dieſen nod weiter 1115 Júnglinge einzu. reiben , eine Zahl , die ſich nach dem Gelepesentwurfe,

geteilten , landwehr zuzuweiſen. Hierfür laſſen ſich der die meiſten Befreiungen wegen Familienverbáliniſſe vorzüglich folgende Gründe anfübren: 1) Der Grunds und Berufe aufbebt, um einige hundert vermebren ſaß der Gleid beit, den auch der S. 23 der Verfaſſungso würde. Hierzu tråte dann für dieſe Mannſchaftsjabl urkunde mit den Worten and pricht: ,,Die Verpflichtung der Röhnungos , Befleidungen und Armaturaufwand, zur Bertbeidigung des Vaterlandes und die Verbinds

die nothwendige Ausdebnung der Rahmen wenigſtens

lidfeit zum Waffendienſte iſt allgemein " wurde volls

bei den Unteroffizieren , der zu vermehrende Pferdeftand,

fommen bergeſtellt.

der geſteigerte Carernirungsbedarf.

2) Die auf rech8 Jahre licer .

ſtredende Dienſtzeit des durch das food ausgebobenen beils der Maanſdaft könnte und müßte bedeutend abgefürzt werden. 3) Die für eine großere Entwidlung der Siroirmadio aufzubietende landwebr wåre bereits eingeübt vorbanden . 4 ) Nidt nur der Geiſt des activen Heerre , der nach und nad die Jugend aller Stånde

Ob das Moment

der jabrlichen vollſtåndigen Einübung von 1x15 Junge lingen in den Waffendienſt ſich auch nur entfernt melten dürfe mit dem Momente, daß eben ſo viele Jünglinge fid forian ungebindert den landwirthidaftlichen und induſtriellen Gewerben , Kúnſten und Wiſſeuſdaften dabingeben dúrfen und daß die oben ermåbnten Koſten

einverleibt wurde , ſondern auch der Geiſt und das

nicht noch weiter den Steuerpflichtigen zur laſt fallen ,

Selbſtbewußtſein des ganzen Bolfen würde durd dieſe

möchte feinem Zweifel unterliegen. Darum råumen

Vertrautheit mit dem Waffendienſte ' mebr geboben und wir auch dem Grundlage der Gleichheit nicht das nur für Zeiten dringender Gefabrzu einer allgemeinen Schild . Ideinbare Gewicht über die Ausbebung durch das loos erhebung (landſturm) befähigt.

-

Dieſen Gründen

ein. Wo nur dieſes úber die Geldige der Staats.

fteben jedoch folgende gewichtigere entgegen : In allen bürger entſceiden lou , da iſt feine Rechtsungleidheit Staaten

iſt die Klage allgemein, daß das, zunådit nur vor dem Gefeße ; abmt dode bierbei die Gereßgebung

für den Ausnabmefall des Kriegs beſtimmte Mix

nur die Natur nadı, die nicht jeden Jüngling eine får

litármeſen ro viele Kräfte von Meniden und Geld in

den Kriegsdienſt erforderliche Große und Siårfe ere

Anſpruch nehme , die bei weitem nuklider den Werken

reichen låfi. Eben deßwegen bar auch die oben er .

des Friedens zugewendet würden. Durchdrungen von wåbnte Stelle der Verfaſſungsurkunde die allgemein dem Gedanfen , daß die Anſtrengungen für das Militars ausgeſprodene Verpflichtung zum Kriegsdienſte dadurd wefen im Frieden midir ſo groß ſein dürfen , daß für bedingt, daß nicht die Bundesacte und die beſtebende

107

108

Gefeßgebung Ausnabmen auffielen. -ES - 1ßt fic 88-1åßt zwar nicht in Abrede zieben, daß durd eine, je auf die geſammte zwanzigjábrige mannliche Jugend ausgedebnte Uusbebung der Dienſtzeit ſelbit abgekürzt, folglid and das Schidſal derer, welde nad dem bisherigen und

fommt am Ende darauf an, ob der Strieg national Fein

fünftigen Syſteme redes Jabre zu dienen baben, erleid

land zu feffeln, vermag diefem fein Feind, welde gleiß .

wird oder nicht. Wiſſen die einzelnen , wie die der, einigten deutſden Regierungen , durdo freiſinnige Jas ſtitutionen, Gerechtigteit und Fürſorge für das materielle Wobl ibrer Vðifer dieſe an ſich und das deutſche Bater.

tert wurde. Allein audo bier Rúnde Das anzuwendende neriſche Verbeißungen er auch vor ſich berſenden mag, Mittel nicht im Berbåltniſſe zu dem zu erreidenden

Befferes zu bieten, drobt vielmehr der Verluſt des lieb ,

Zwede. Es iſt befannt, wie liberal in Friedenszeiten gewonnenen Beſtebenden , dann wird gewiß der Geiſt unſere Militáreinridiung -gegen denjenigen Theil der des Heered, wie der des ganzen Volfes, bei jedem Kriege Soldaten iſt, welote im fünften u'nd ſechsten Jahre der beſte ſein. Muß ſich aber Volf und Heer ſagen , ibret Dienſtzeit ſteben . Sie ſind nur nod in den Res daß ſie nicht für das nådſte Wobl des Vaterlandes, gimenisliſten eingetragen , und ſelbit der Aufenthalt im ſondern für fremde Intereffen, vielleicht ſogar zur Ber .

Auslande und das Heirathen wird ihnen nidt beſon , nidhrung eigener Selbſtändigfeit und Freibeit die Ges der erſo wert. Damit nun denſelben die blos events

fabren und faſten des Krieges tragen ſollen , da wird

tuelle Verpflistung der Rüdfebr' zu den Fabnen im nimmermebr ein günſtiger Geiſt zu boffen ſein , da wäre Falle des Krieges erlaſſen werden fónne , ſollen 1115 andere Jünglinge , die ganz frei bleiben fonntent , deft.

er in ſeiner Perfebribeit nidt einmal zu wüniden . Württemberg wäre aber aud , ſelbſt den Militárſtaat Preußen 'nicht ausgenommen , der einzige Staat, der es

nitiv auf ein biß zwei Jabre in die Gaſernen eintreten. Den bereits Audgebobenen wäre wenig damit gebolfen, übernahme, zur Friedenszeit, mit Aufhebung des Poores , måbrend für die erſt Auszubebenden die Unterbredung ſeine ganze månnliche Bevólferung nad und nad ourd der ſelbſtgemåblten laufbahn und alles bieran ridh móg: die Bildungsfoule des flebenden Heeres zu führen. liderweiſe antnupfende Mißgerdict gewiß wäre. So Ucberbaupt aber möchte es nidt gerarben ſein, eine ſo in Friedendzeiten. Ernſter wird dann allerdings die

tief eingreifende Reform unſeres ganzen Webrſyſtems

ſedojábrige Dienſtpflicht bei ausbredendem Kriege. Alein gleid ernſt wird ſie dann auch für denjenigen, der bei den vorangegangenen Ausbebungen zwar vers dont geblieben , dagegen aber der Landwehr anbeim.

ohne vorgångige Vereinigung mit den Nachbarſtaaten über gleid mäßige Einrichtungen in Vorſdlag zu bringen. Wir tragen daber darauf an : das im Gerebesentwurfe

feſtgebaliene bisberige Syſtem der Ausbebung des Mann.

gefallen iſt. Aud er mird nunmehr , je nach ſeinem (daftsbedarfs für das active Heer durd das Poos Alter , im erſten oder zweiten Aufgebote aufgerufen und auch ferner beizubebatten ." ( Fortſegung folgt.) dem Feinde entgegengefübrt, und für ibn beſteht ſo Preußen . wenig , als für den eingereibeten Soldaten wåbrend Berlin , 16. Januar. Unter der bieſigen jüdiſden des Kriego eine ſogenannte Capitulationszeit. - Wenn

aud durch die allmåblige Einreibung der geſammten Bevólferung erregt jeßt eine erfreuliche Senſation die månnlichen Jugend in das active Militår zugleid für jungit bóberen Orte einigen Militårpflichtigen jüdiſder die geſammte fünftige fandwebr Waffenfertigfeit ges

Confeffion gegebene Erlaubniß, ibren Militárdienſt bei

Bedenflichfeit zurück, daß für den bloßen Ausnabmefall

Gardecorps gebórt , zu abſolviren , mas bisber den

wonnen wird, ro febrt aud bier die ſchon oben berührte der bier ſtehenden Garniſon, die befannilidh nur zum deß des Krieges die unausgeregten Anſtrengungen des Frico Juden nicht geſtattet worden iſt, und lebtere nur deg.

dens an Menſchen und Geldmitteln zu groß wåren, balb bei den in den Provinzen flebenden Linienregi. und der für den Souß im Kriege beſtimmie Sdild bei mentern ihrer Dienſtpflicht nad) fommen fonnten. allzu langem Tragen ſchon in Friedenszeiten den Schild. tråger erdrůdte. Werden die durch das loos vom activen Dienſte Ausgenommenen als landwebrmånner

Li te r a t u r.

in die Reiben der Ausgedienten geſtellt; ſo laßt fic , Jahrbuch für die Pferdezucht, Pferdefenntniß, Pferdebandel , Pferdedreifur und Rob . was auch in den Geſebesmotiven anerfannt wird , don .

von dem Beiſpiele und Wetteifer bald einige Waffens fertigkeit erwarten, und nach den großen Siegen, weldhe in neuerer Zeit in Folge der wabren Gultur die Diplos matie über die bereits gezůdten Schwerter zu erringen wußte, laßt rid auch nicht fürchten , daß die Kriege To

ploklid ausbrechen , um nicht zu vollkommener Ausbils dung der Pandwebr einige Zeit übrig zu laſſen . ,,Auch

arzneifunſt auf das Jabr 1842. Angefangen von S. von Zenneder, fortgeſept von mebreren Hippo. logen und Zbierärzten . Achtzebnter Jabrgang. Weimar, 1842. Drud und Berlag von Bernbard Friedrich Boigt. Dieſes für jeden Pferdebelißer eben ſo intereſſante als núblide Werf liefert in ſeiner dicøjábrigen Forte

C

an Fübrern “ – bemerken die Motive a. a . D.- ,,wirb feßung eine nach dem Franzöſiſden des Grafen Mon. es der fünftigen fandwehr nicht fehlen. Die Unteroffis tendre, welcher die Geſture in Deutſchland bereiſt bat, zierscadres geben aus der Mitte der Ercapitulanten

bearbeitete geldichtlide Ueberſicht der Anſtalten für

ſelbſt bervor, und Offiziere aus den gebildeten Stånden Pferdezucht der Königreiche Preußen , Bayern , Würt. wird man ſpåter in den jungen Männern finden , welche

remberg Hannover, ſodan temberg und und Hannover, ſodann des Herzogthums Hol.

ihre einjährige Dienſtzeit im activen Heere vollendet ſtein und des Großberzogthums Medlenburg; ferner baben und zur fandwehr übergegangen ſind.“

Alles

cine Ueberſidt der im Sabr 1841 in der bippologiſden

109

110

literatur in Deutſchland , England und Frantreid ers

Campagnepferde, dieſe drei Eigenſchaften vereinigt vers

idieneuen Sdriften ; endlich eine Reibe von Beurtbeis

lungen ſolder Sdriften , unter welden das von dem

langt , da dürfen ſelbe nur in einem Grade enimidett werden, der zwar die Kraft in bóberen Anſprud nimmi,

Rittmeiſter J. Resfa unter dem Titel : ,, Die Seſund .

aber nidt erſdopft,

erbaltung des Pferdes. Auf allgemeine Grundfäße zus rútgefübre“ eridienene Werf ſebr vortheilbaft gerado

Nadtbeil einer bøberen Kunſtreiterei für Campagne. pferde , ſo wie die Noodwendigkeit einer eigenen Cam.

woraus ſich denn der offenbare

und dieſe Anſicht mit Auszügen belegt wird , von wele

pagnereiterei erweiſt , die weiter die Notwendigfeit

den wir folgendent , für die Cavalerie wobl nicht uns

eigener Militár . Equitationsídulen nad fido giebt, in melden freilid die bóbere Reitfunſt auf eigenen Sdule

intereſſanten abidhnitt mittbeilen wollen .

,, Die Uebung erſt bringt das Veitungsvermogen pferden dennode zu lebren wåre , um die piedrigere wirklich zur Entwicelung , wie foon aus der gemeinſten Gampagnereitfunft mit mebr Giderbeu daraus ableiten Erfabrung befannt iſt : die redte hand iſt ſtårfer, als

zu fónnen . Daß jedod testere Kunſt, obſchon niedriger,

die linte, die ſomerſten Arbeiter ſind die fårfften Peute , als erſtere, zu ibrem zwedmdßigſten Betriebe , dennod die geübteſten Boten die beſten Fußgeber. Und ſo ver. fogar größere theoretide Renntnije, als diere, anſpreche, mag eine gebörige Ginübung aud die Pferde zu feis dürfte daraus cinteudien , da ſie die widerſtreitenditen lungen zu bringen , die nicht nur die angefübrten mitt. Eigenſdaften zu vereinbaren bat, welde. Vereinbarung , leren erreiden, ſondern nod weit übertreffen , - welde

obne eine genaue Würdigung aller bierbei wirfſament

Einübung überdies jo menig nadebeilig iſt, daß fie im Gegentbeite bis zum gewiſſen Grade rebr vortbeitbaft, ja manden Racen ſogar in béberem Grabe nothwendig ju ſein deint, wie ſ. B. von den gemeinen ruffiſden und polniſden Pferden befannt iſt, daß fie fide in Sıras

Kräfte, nidt anders , als außerſt gewagt ſein fann. Und da diese Vereinbarung in der That ro rowierig

paßen am beſten befinden , in der Rube dagegen den

baltender Mariobe oder ſonſtiger Fatiguen mebr oder

mannigfattigſten Uebeln ausgereßt ſind und wirflide die doniſden Pferde, die in den Jahren 1812 bis 1815 die größten Kriegsfatiguen durd ſo viele Pånder ausger balien , ſpdier , in deutſde Geſtüte verſeßt , aufånglid

weniger bei Seite zu reßen und erit zu gelegener Zeit wieder gebörig einzuüben ; denn, obrdon das fünſtliche Gleidsgewidt , das man auf orm Maríde, wie auf der Soule wünidt, eine gleichmäßige Anſtrengung aller

nicht gebeiben wollten.

und waglid) iſt , ſo erbålt dadurd nid) t nur die Sams

pagnereitfunſt ibre Einſdrånfungen , ſondern is oárfte fogar geratben ſein, dieſe Kunſt wibrend der Zeit an.

Ibeile bezwedt , ſo bringt es dod aud einen Zwang

Die Uebung aber entwiđelt das feiſtungsvermogen immer nur vorzugsweiſe in einer oder der anderen Ride

mit ſich, der ſo ermüdet, daß befanntlich der Infanteriſt dent Marſdordritt weit långer, als den Paradeldhritt .

sung : die linke Hand, obfcon la wacher als die redte, ausbått, und aus der gemeine Reiter, der ſeinem Pferde fübrt doch den Zügel weit fråfriger, als dieſe; ſtarte mebr Freibeit låßt, biermit verbálinißmaßig mehr, als Arbeiter ſind ſelten gute Fußgeber, und gute Fußgeber nodo ſeltner ftarfe Arbeiter. Und ſo vermag die Eins åbung aud beim Pferde nur vorzugsweiſe einzelne fertigfeiten zu einer bøberen Entwicelung zu bringen, und zwar nur jene, zu welchen die natürliden Anlagen

der Offizier leiſtet, der es mébr zuſammennimmt, ſo wie jener in der Regel auc riderer, als dieſer reitet , beſonders auf deutſchen Pferden , die , wenn ſie body geſdraubt werden, vermoge ibrer obnebin bóberen Action mebr auf die Zebe auftreten und dann leicht fraudeln ;

vorbanden find : 8 wäre eine bergeblide und zugleido

- da indeffen das Pferd , wenn es udlig auseinander.

verderblide Múbe, das Renn . zum Souls , oder dieſes

gebt , dadurch die Borhand deſto mebr erſchwert , als

zum Fradtpferde und umgefebrt einůben zu wollen .

dabei auch der Sattel leichter vorrutſdt ; und da es

Die perſdiebenen Fertigfeiten aber, die wir vom Pferde dann bei einiger Ermüdung deſto tråger und unſiderer in Anſprud nebmen, ſind Stårte , Geld windigteit gebt: ſo erfordert der Marſch dennoch nicht den roben und Bendramfeit, movon die Starte eine gewiſſe Raturs, fondern allerdings einen verſammelien Gang, Steifigkeit bervorbringt,die es z. B. einem ſchwer ars der jedod nur in ſo weit verſammelt werden soll, als beitenden Menſchen unmöglid inadt, aud nur ein Glas

er den Pferden durch die vorbergegangene Dreſſur be.

Baffer obne zittern zum Munde zu bringen, wábrend reits zur Gewobnbeit, mithin leicht geworden , die Geldwindigkeit und noch mebr die Wendſamfeit im Gegentbeil eine Gelenfigfeit anſpreden ,. die fobin der

Stärfe geradezu entgegen iſt; und wenn dieſe Eigens daften dennod pereinbar ſind, wie wir an einem ges rohidten Fedrer reben , der feit und beweglid zugleid , Atarf , geldwind und wendſam iſt: ro giebt doch dieſe Dereinbarung , vermoge ibrer Naturwidrigkeit , einen Kraftaufwand nade lid , der bald er dópfen muß , wie wir abermalb von Festern entnehmen fónnen , deren .

zur Zeit der römiſchen Gladiatoren , welche die Fedts fuuſt in barbariſder Art zu üben gezwungen wurden, viele wåbrend dieſer Uebung tod niedergeſunfen , ſo wie ſolde Fälle ſelbſt in unſeren Tagen nicht unerbórt

more

aus ſich wiederbolt dartout , wie núblich es sei , Re, monten ſo lange von anbaltenden Mårfden gånglid auszudließen, als ſie ſich noch nidt das bierzu norbige Vermogen und Gleidgewidt angeeignet baben , jo wie daraus die Nordwendigfeit einleuchtet, alle Reit. und vorzüglid Campagnepferde ſters in ibrem einmal gewonnenen Gleichgewichte moglidſt zu erbalten , und ſie zu dieſem zmede aud in der ungünſtigſten Witte. rung nie ſpazieren fübren , ſondern immer mit einiger Aufmerkſamkeit geſattelt und gezåumt reiten zu laſſen ; ſo wie ſich auch von leichteren Wagenpferden verilebi, daß ſie ſtets entweder regelmäßig geritten oder einges ſpannt durch einen gedigten Kurſder ausgefabrin, .

fiad. Und wo daber die Beſtimmung , wie z. B. beim dabei aber aud nur auf fürzere Streden , und nido

112

auf långere. Reifen , millelft der übliden Uufiaftrenſe

diger Gegenden , die orgleid gewoonlid farglid gea

aufgerichtet werden dürfen .

nábrt und verfümmert,

dodo auf ibrem

Terrain den

So wie aber die Ginábung einer webrſeitigen Feue ftarfiten zuvortbun . Únd ſo werden nicht nur Berge tigkeit eine weit größere Anſtrengung verurſacht , als und mitbevolle Wege , fondern auch Wind und Wettet man zu glauben geprigt iſt, ſo foſtet dagegen die Ause duro Gem ob nbeit ſo wenig nachtbeilig, daß wilde übung einer einſeitigen Geldiglichkeit, eine weit gerin Tbiere dadurch nur gerunder und fråftiger werden aad

gere, als man gewobnlid) annimmt , so daß ſelbſt febr aud zabme durd abb årtung zu einer weit bóberen mittelmäßige Pferde , bei einer beſonderen Anlage und Kraft und Ausdauer gelangen , wie deutlich genug aus gpedmißigen Einůbung , es in einzelnen Dingen , als den Strapagen , weldoe die Pferde in Campagnen aus . 3. B. im Springen oder Parfen , oder aud im Tragen balten, und aus der erweisliden Ibatſache beroorgebt, oder Zieben , zu großen Kraftauferungen bringen fons daß der Pferdeverbraud in den leßt ſtattgebabten fran . nen , die indeſſen von ihnen immer nur kurz und nur sóliſchen Feldzügen verbáltniß máßig ſogar geringer, von mirflid ausgezeichneten Zbieren länger ausgebalten als feitber im Frieden war. Und wenn dennod die merden ; daber weit weniger die Kraftauferung an fido, ubbårtung aud dußerſt verderblid werden kann , ſo als die Dauer derſelben es iſt, die den Maßſtab für daß z. B. in oder nad febr fatiguanten Feldzügen (don die Kraft gibt, fie aber auch in einer Art bernimmt, ganze Cavaleriecorps faſt zu Grunde gingen : ſo gefdab daß zu lange andauernde Peiſtungen wenigſtens eben (o rebr, als gar zu angestrengte ruiniren und alſo die

dieß doch immer mebr aus Mangel an Nabrung , als

aus übermäßiger Anſtrengung , und am båufigſten bei

mittleren leistungen , wie ſie früber für verſchiedene langwierigen Belagerungen oder in Winterquartieren, Pferde bemefien wurden , eigentlich nur in ihren mitte wo eber zu wenige als zu viele Anſtrengung verderblid Leren Berbåteniſſen , nicht aber in den extremen , obne wurde. Wenn jedoch eine angemeſſene Abbảrtung nicht Radtbeil ausführbar find , - wobei zur Ridiſonur dienen fann , daß roon die Arbeitszeit von täglichen

anders als gedeiblid fein fann , ſo erfordert fie dod and Borfichte maßregeln , die alle üblen Folgen zu beo 3

8 Stunden dem Pferde zu wenige Rube zur gångliden feitigen im Stande find , welche Maßregeln in der

: Erbolung lågt , und daber die Zeit von tåglidhen 4 bie Hauptſache darin beſteben , daß die Abbártung nur lebt bodh ítens 6 Stunden die angemeſſenſte. iſt, binnen wele måbia beginne und almáblig fortſchreite , dann mit der z. B. ein Gúrafierpferd 150 bis 200 pfb. auf 3

bis 4 Meilen im Sdritte tragt. Daß aber ein Garaſ, fierpferd nidt eben ſo leicht mit 30 bis 75. pfo. Pro auf 6 bis 8 Meilen im ffeinen , oder auf 3 bis 4 Meilen im darfen Trabe, oder gar auf t bis 10. Meilen im

Galoppe laufen würde , obidon dieſe Anſtrengungen

einer Pflege, verbunden werde, wie ſie den jedesmaligen

Umitinden am angemeſſenſteu iſt. Daß aber das edle Pferd weit weniger : zur Abbårtung geeignet ſei , als das gemeine, gebt (don aus früheren Bemerfungen ber . vor, und iſt dieß ein Hauptgrund, das Gampagnepferd nur ſo weit verfeinert zu wüniden, daß es, obne Ber.

fåmmtlich jener mit 150 bis 200 Pfd. auf 3 bis 4 Meia fuit ſeiner Stårte , zur niedrigeren Campagnereitkunft len im Stritte gleidfommen : die liegt an der natúr

gefcbidt werde. So vortbeilbaft indeſſen die Einübung einſeitiger Natur mebr itarf als geſchwind iſt ist, daber ſich bei ihm Fertigfriten ilt , wenn ſie alle Tbeile des Korpers in mobl die Stårfe , nidt aber die Geldwindigfeit obne Anſprud nimmt, wie dieß beim Bergſteigen und Sand . Nachtbeil ſo weit einůben lånt , daß fie die mittleren geben der Fall ifau iſt : fo nadhibeilig wird ſie , wenn ſie

liden Beſchaffenbeit eines ſolden Pferdes , das von +

Beiſtungen erreide oder gar übertreffe. - Und ſo ſind

einzelne Zbeile zu viel übernimmt und andere dafür

denn die mittleren Reiftungen überbaupt, wie ſie früber

foont , was s.z B. bei der Galoppbewegung geſchiebt,

verzeichnet wurden , Tebr verſchiedentlid zu modificiren und fönnen an ſich blos zu Stalen dienen , die auf jeden beſonderen Fall erſt eigens reducirt werden müſe ren , als welche ſie aber dennoc deſto erwünſdter rein

wenn ſie ſters auf dem nåmtiden Fuße gcúbt wird ; daber denn Pferde, die viel in dieſer Art geritten were den, zwar auf dem gewobnten Fuße nodo noch ziemlid ſiden galoppiren , wenn ſie ſchon feinen anderen fideren Gang

dürften, als es bisher an irgend einem Maßſtabe febite,

mebr baben , ſich aber dod ſowohl auf dem angeftreng.

nach welchem ſido die feiſtungen der Pferde auch nur

ten Fuße durch zu viele, alb auf dem gerchonten durd zu wenige Uebung, lange vor der Zeit abnúben. Und da auch das Bergſteigen , obldon alle Tbeile , dod ein

5

entfernt beſtimmen ließen .

Die Einúbung einer einſeitigen Fertigkeit aber , die ionado ' eben feine außerordentlide Anſtrengung foſtet, vermag demungeachtet in mander Beziebung die Kraft

nige mehr als andere bernimmt und dem Pferde übers baupt , wegen ſeiner waagerechten Korperſtellung , die

febr zu ſteigern - und dieß zwar nicht nur bezüglich ein großeres Gewicht nad abwärts fireben iåßt , weit

einzelner Kräftåußerungen, ſondern aud binſichtlich des beſowerlider als dem Menſden wird : ſo iſt es eben: leiſtungsvermogens im Ganzen ;fo z. B. fraftigt das aud nicht zu übertreiben. Bergſteigen ſo ungemein , daß Gebirgsbewohner vor, Und ſo erfordert eine gebóbrige Einúbung der Pferde züglich dadurch ſo farf werden , und aud Gebirgspferde, die vielfältigſten Rúdfidten, die vorläufig nur rebr un .. obſdon in der Regel flein und unanſehnlich, doch auss vollſtåndig angedeutet werden fonnten , um im Verfolge nebmend fráftig ſind , und wie der angeſtrengte Gang ſtufenweiſe weiter ausgeführt zu werden ." in tiefem Sande ftarfe, beweiſen gleichfals Pferde ſans

( Schluß folgt. ) 1

#

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung: 6. B. teste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.

Samſtag,

N. 15.

4. februar 1843.

.

Allgemeine Militar - Zeitung. e

23 i ritemberg.

der militariſden Einrichtungen vorzugsweiſe die auss

( Fortreß unao )

gedienten Soldaten ( die Ercapitulanten ) die Siellver . treter rein rouen , nur ein freiwilliger Lauſ der mis

2) Ueber ' die Zuláſſigkeit der Stellvertretung

wird geſagt: ,,Es iſt eine ausgemadre Thaiſache, daß unſer ganzes Militårſyſtem auf einer binreidenden Zabl praftiſd berangebildeler Unteroffiziere berubt, die dem nad nidr nicht aus den Recruten gezogen werden fónnen , ſondern eine längere Waffenſchule durchlaufen baber müſſen. Sie in dieſer Scule fritzubalten , wurde die gewoonlide Pobnung nicht zureiden , daber ſie zum Pångeren Berweilen bei den Fabnen entweder gezwunger

fuáriſchen Rollen , bei welchem Dauide fein Recht des Einzelnen oder des Staats gefrånft mirt wird , und der Einjteller in Friedenszeiten nidors weiter gewinnt , als daß et er fid ſich ungehindert, gleid den übrigen durd das toos befreiten fandmebrmånnern ſeiner Altersclaſſe ,

ſeinem Berufe bingeben kann – nicht in den Regiments , -

d

perband und die Gaſerne eintreten muß. - Die Stelle pertretung in dem

andwebrdienſte betreffend , ſo

oder durdo Zulagen aus der Staatsfaſſe freiwillig bes ſtimmt werden mußten. Zu jenem , als zu einer Unges

definitiv von der Verpflichtung entbunden wird , ſelbſt

redrigfeit fübrend, wird man lid nidt entfchließen mole

in Kriegszeiten die Waffen für das Vaterland zu tragen .

len ; aber eben ſo wenig wird man geneigt ſein , die

Allein da der Geſebesentwurf mit Recht die Wabl des

bereits ro boch geſtiegenen Summen des Militåretats um weitere Hunderttauſende zu vermebren, wenn man in den bisber freiwillig von den Privaten an die Er: capitulanten bejablten Einſanbegeldern ein zulåſſiges

mir aus denjenigen Alterschaffen wåblen dürfe, welche neben der erforderliden Tüchtigfeit, der fandmebr nicht mebr angeboren , fo verliert der Staat nidis bei dieſer

iſt zwar nicht zu låugnen , daß hierbei der Einſteller

Einſtellers dabin beldrånft, daß er ſeinen Erfaßmann

Mittel bat , dieſen Aufwand von den Steuerpflichtigen

Stellvertretung, er gerinnt vielmebr ſtatt eines Kriego.

abzuwenden.

deuen einen Kriegsluſtigen , und eben ſo wenig wird dem Recht irgend eines Anderen zu nabe getreten. Da . neben laffen ſich dann auch Falle denken, wo das ganze

Für zulaffig aber erklären wir das Mit.

tel , weil die Stellvertretung in der Kriegsdienſtpflicht meder politiſch noch moraliſch verwerflich iſt. Dem Vaterlande iſt nicht blog damit gedient, daß für den

lebendglúcf eines Menden und ſeiner Familie geſtort mögliden Fall eines Krieges recht viele Streiter zu würde, wenn ihm nicht geſtattet wåre , in dem Pandi ſeiner Vertbeidigung eingeübt ſeien. Es will auch ſeis webrdienſte einen Erlaßmann zu ſtellen. – Eine Ber ,

nen fandbau , ſein Gewerbe, feinen Handel , Kúnſte

und Wiſſenſdaften gepflegt wiſſen, obne welche es beut zu Tage sogar an den Mitteln zur Kriegsführung ges bråde. Der Vorwurf mangelnder Vaterlandsliebe gegen denjenigen, der ſich im Kriegsdienſte vertreten läßt, um

gleichung mit der Webrverfaffung im Königreiche Preußent geben wir gar nicht zu z11 . Preußen mit ſeinen 14 Mil .

lionen Einwobnern iſt nur durd rein Militärſystem in die Reibe der Måchte erſter Große verlebt, die ſich als ſolche nicht allein ibre eigene politiſche Paufbabn vors

deſto ungeſtörter ſeinem bürgerlichen Berufe nachgeben zeichnen , ſondern auch das politiſche Gleichgewicht in zu fónnen , iſt daber ungerecht - der Einſteller wie der Europa aufrecht erbalten. Was für ſolche Zwecke förs Einſteber nůßt der Staatsgeſellſchaft , die durd anges

derlich und nolbwendig rein mag - die Webrbafts

merſione Bertbeitung der Arbeit und möglichſte Befäbis machung der ganzen männlichen Bevölkerung obne einige gung in dem angewieſenen Berufszweige ihre Zwede Ausnahme, fomit auch ohne Stellvertretung, iſt darum am ridheriten erreicht. Handelt es ſich dann aber von für minder große Staaten , die ſolche Zwede gar nicht der Bertbeidigung des Vaterlandes – vom Kriege – -

-

anſtreben fønnen , und nur im Vereine mit anderen

ſo tritt die Verpflichtung Beider , des Einſtellers wie Staaten dem mådtigeren Feinde gemadſen find , nicht des Einſtebers , in beinabe gleidhem Maße ein ; jener in demſelben Maße förderlich und iiothwendig . – Wens ſtebt im acriven Heere , dieſer eben so lange bei der

det man ein , daß obne Aufhebung der Stellvertretung

fandwebr , in deren erſtem Aufgebore auch ſeiner die im Kriegsdienſte die landwehr nie zu túdirigen Fübrern Gefabren des Krieges warten. Hiernach iſt die Stelle gelangen werde , ſo fónnen wir aud dieſe Beſorgnig vertretung im activen Heere , zumal wenn zum Beſten niør iheiben. Mit wenigen Ausnahmen bebt der Ge.

115

116

ſebesent ourf die bisberigen Befreiungen wegen Berufe auf , unterwirft alio eine Menge von Jünglingen aus den gebildeten Standen der Ausbebung. vlein Ulein nicht

fübrung der idbrlid vorzunehmenden Sappeurs und Pionnierübungen ; die Pontonnierübungen barren jedoch ſpårer ibren ungeſtorten Forrgang. Die ſchon im dos

immer iſt der Angeborige der gebildeten Stände zugleich

rigen Sabre begonnenen Berjude mit einer nad dem

aud der Angebörige der vermöglichen und reichen Stande,

Birago'ichen Syſtem erbauten Bodbrüde, wurden in

und vorausſidtlich werden daber viele Studirende ic.

in der Lage ſein , auf die fortſpielige Bertretung im Kriegsdienſte verzichten zu müſſen , und die im Geießes.

dieſem Jabre auf die nad demſelben Syſtem conſtruirten Pontons ausgedebat . Die reitende Artillerie erbielt im Herbſte eine vers

entwurfe ibnen dargeborene einjábrige Dienstzeit wirf, lids anzutreten. Dieſe in die landwebr übergegangenen jungen Månner, vereint mit den Ercapitulanten, were den, wie ſchon oben aus den Motiven zum Gefeßes's

ånderte Kopfbedecung , indem Seiten dicier Truppe fdon längere Zeit Klage über die Unzwecmåßigkeit des Czafo's geführt worden war. Es iſt allerdings unvero fennbar, daß derſelbe bei der Bedienung des Geſchüßes

entwurfe ausgeboben worden , die Fúbrer der landwebr werden . Bieben wir endlich weiter in Betracht, daß aud unſere Nachbarſtaaten die Stellvertretung in Ers

überhaupt , vorzüglich aber für den reitenden Artille. riſten vielfache Nacibeile und Unbequemlichkeiten batte. Der Schwerpunct des Gjafo's liegt zu 'bod und die

.

füllung der Kriegsdienſtpflicht geſtatten , und daß ſich

unterſtüßendé Grundflådse iſt zu klein , so daß rdon

bei Erörterung dieſer Frage im Jabre 1828 in der das

eine geringe Beugung des Mannes den zafo aus dem

I

malo allein verſammelten Rammer der Abgeordneten

Gleichgewicht bringi; wie wenig aber auf das Feſte

aud) nicht Eine Stimme gegen den Art. 33 deg zur Verabſchiedung gebrachten Recrutirungogereges vom

balien durch die Bataillenbånder und durch das An . doließen des unteren Randes am Ropfe, vorzüglid bei

10. Februar 1828 erboben bat, ſo tragen wir fein Bes denfen , darauf anzutragen ; unter Vorbebalt der Bes raibung der Modalitäten der Stellvertretung in Ers

rung nur zu deutlich .

füllung der Kriegsdienſtpflicht vorerſt im Jugemeinen die Zuláſſigkeit dieſes Rechie auszuſpreden .“

lich beſeitigt , obne Daß bis jeßt Nadiheile dieſer vers ånderten Kopfbedeckung fenntlich geworden waren , weldoe

( Sdluß folgt. )

dieſen Vortbeil wieder ausgleiden oder mindern . Die Form gleicht ganz den, bei der f. bayeriſchen Artillerie

Konigreidy Sad ſe n . Dresden , 21. December 1842. Die große Trocken . heit des verfloſſenen Sommers und der in ibrem Ger

ubliden Gasquets ; die wollene Raupe liegt obne Kamm

folge auftretende Mißwacho ſind auch auf die Truppens ůbungen nicht obne Einfluß geblieben . Ein 6 bis 7tågiges Marſdmandver , wozu der größere Theil der f. ſåſ . Armee , in zwei Partbeien , von Bauben und

Beugungen vormårts , zu redenen iſt , zeigt die Erfabs Dieſer Uebelſtand wurde durd die Einfúbrung von Helmen mit niedriger Haube glůc.

unmittelbar auf der Haube, Geſichts und Nadenſdirm ſind betrådtlich großer als beim Gjafo und erfüllen volkommen ihren Zwec ; ein nicht zu Towereg Meſſings

beſchläge gibt dem Ganzen den militäriſchen Glanz, das Gewicht überſteigt das der feitberigen Gjafo's nur

unbedeutend und wird vom Manne um ſo weniger

Meißen eine Entfernung von circa 9 Meilen gegen einander dirigirt werden ſollte , unterblico , um

gefúbli , da der umfaſſende Siß des Helmes , deſſen Sowere gleichmäßig vertheilt und der Mann bei der

den berridenden Futtermangel in dieſen Gegenden nicht zu ſehr zu ſteigern ; um ſo mebr , da durd) den Brand

betrådtlich tiefen lage des Sowerpunctes ſich nicht

der gewerbreiden Stadt Camenz in einein Tbeitenes

múden brandır.

durd ein ſtetes Balanciren der Kopfbedeckung zu er ,

Manóverterrains , der Mangel an lebensmitteln ſebr

Zur Erreichung einer mebreren Uebereinſtimmung

fúblbar wurde. Es ſtebt jedoch zu erwarten , daß dieſes Manover im nådſten Herbſte ſtarifinden wird. Die

in der Organiſation der verſchiedenen Gontingente des deuriden Bundes ſoll mit Anfang nådilen Sabres der Grad der Gefreiten bei der Reiterei und Infanterie in

vorſchriftemåßigen Uebungen der Beurlaubten der Rei.

terei und Infanterie fauden dem zu Folge getrennt in

Wegfall fommen und ſollen an deren Stelle Bice. Cor.

den Garniſonen ſtatt und uur das Arrilleriecorps wurde bei Dresden zu den gewoonliden Spießúbungen ver.

porale auf den Etar treten. Ale Gradabzeichnung werden dieſelben eine , um den unseren Theil des Rra .

einigt. Allein aud bier mußte in Berúcſidytigung der

gens laufende Bordeneinfaſſung, wie die Unteroffiziere,

Trockenbeit und des ſich nabe binter dem Kugelfange

jedod obne fiße, erbalten. Die Bewaffnung und übrige

bingiebenden Kiefernwaldes , das Werfen von Brand, und leuidigeſchoſſen unterbleiben und ſelbſt die gewohns lichen Hobigerdoſje durften nicht mit Bråndern ges worfen werden. Die Entzündlichkeit des trocenen Graſes war durch den Regenmangel lo geſteigert, daß der, In. fanterie ſogar die Anwendung von Pulverpatronen bei den Feidübungen nicht geſtartet werden fonnte. – Die

Ausrüſtung bleibt die der Gefreiten. In Bezug auf die dienſtliche Stellung bilden die Vice Corporale den niedrigſten Grad der ủnteroffiziere, es fallen ihnen dies ſelben Obliegenbeiten wie den ſeitherigen Gefreiten an. beim und nur in Ermangelung von Unteroffizieren fónnen ihnen die Dienſtverrichtungen der wirkliden Corporale übertragen werden. Da die Vice- Corporale

Bermendung von Abtbeilungen der Sappeurs und Pons

sonniercompagnie bei dem Aufräumen der ausgedehnten Brandſtårnen in den Städten Camenz und Didab , ſo wie bei einem Waldbrande am Winterberge fiel in die

$

die Pflanzídule für die Unteroffiziere bilden ſollen , ſo I

fann ein Vice : Corporal, der den von ihm gebegten Er. wartungen nicht entſpridt, vom Regimentscommans danten wieder in die Claſſe der Gemeinen zurückgeſtellt

Uebungsperiode dieſer Truppen und beſchránfte die Auge werden , obne daß es als eine Beſtrafung angeſeber

118

117

wird.

Da bei dem Artilleriecorps , ſo wie bei der Es wird uns die alte Große des Reids zurüdbringen,

Sappeurs und Pontonniercompagnie , eine Vermebrung der Unteroffiziere nicht nöthig erſdeint, ſo findet für genannte Truppenabtheilungen dieſe Veränderung nur in ſo meit Anwendung , daß die vorzüglichſten Obers ſappeure, Oberpontonniere und Oberfanoniere den Obas

obne ſeinen Zwieſpalt , denn wir baben gelernt, die Freibeit der deutſchen Volfsſtämme zu achten , und die Freibeit der Einzelnen mit der Eintracht des Ganzen zu verbinden. Fågen wir daber dem alten Reidsadler und ſeinen Farben als Bruſtſchild den Sdild des Buns

rafter eines Bice . Corporals erbalten fønnen. Deuilder Bund. Das Frankfurter Journal enthålt unter der Aufs

desſtaates bei , deffen Truppen die Fabne gebórt , ſo werden wir die alte Zeit mit der neuen vermåblen und die neue Geſchichte an die alte anknüpfen . Deſtre i do.

.

drift : i, Die deutſche Flagge und bie Deutide

Wien , 16. Januar. In leßter Zeit ſind die f. f.

Fabne

: Soon öfters wurde von patriotiſd folgenden geſinnten Artifel Männern die Einführung einer Feldmarſdallieutenante Graf Franz v. finden in beutſden Flaggezur Sprache gebradt, welde den deut. Penſion ) und ». Hauger ( zweiter Inhaber des In:

iden Seehandel beſchüßen und die Ehre der Nationin fanterieregiments Nr. 1 ) erſterer zu Dutawan in man. ren , lepterer zu Prag geſtorben . Großbritannien . Deutide Nordſeeküſte dem Zollvereine nidt einverleibt, Der Kriegsminiſter roll, Pondon , 10. Januar. und nicht mit dem Binnenlande zu einem Handelsförper

fremden Landern wabren ſollte .

So lange aber die

mit gemeinſchaftlichen Intereſſen verbunden iſt , kann nach der Naval , and Military - Gazette , mit mehrerin aud mohl von einer deutſcen Flagge , deren Zwed Maßregeln zur Erleichterung der Soldaten umgeben . doch nur die Vertbeidigung dieſer Intereſſen ſein kann, Insbeſondere wil er mange sebr låſtige Unordnungen faum die Rede ſein. Dér Zollverein wird ſich nicht in den Caſernen aufbeben , die Zimmer bequemer eine berufen füblen, ſeinen Beiſtand Staaten aufzubringen , richten laſſen und das Verbot des Rauchens, des Stiefel

welchen denſelben weder verlangen , noch denen er Vere pußeng in denſelben , so wie andere Beſchränkungen, bindlichkeiten ſchuldig iſt.

Und doch måre er oder der

aufheben.

Auch ſollen fünfrig nidt mehr als 12 oder

deutſche Bund gendtbigt, einzuſdreiten, wenn die deute 14 Mann in demſelben Zimmer untergebracht werden . che Flagge eines bamburgiſden Sdiffes beleidigt würde.

Sind aber jene Sees und Handelsſtaaten dem 30ll. verein einmal beigetreten , so gewinnt die Sade eine

Li te r a tu r.

ganz andere Geſtalt. Die ganze Macht dieſes Vereins Jabrbuch für die Pferdezucht, Pferdefenntniß , dedi dann in eigenem Intereſſe die Flagge, und dieſe, Pferdebandel , Pferdedreifur und Roß , als gemeinſchaftliche und deutſde, wird ein umro ,

großeres Anſeben bei den Fremden genießen, und nicht weniger muß fie bei dem Deutſchen ein ficheres Selbſt . pertrauen in ſeine Kräfte erweden. Der Anſchluß der

arzneifunſt auf das Jabr 1842. ( S dl u B. )

„ Um nunmehr aber die geeignetſte Art und Weiſe der

Hanſeſtådte möchte aber wohl um ſo gewiffer erfolgen, Bewegung in einem Beiſpiele darzuſtellen , wollen wir I

je mebr vom Zollvereine eine nationale Handelspolitik

das Verbalten auf Mårſden

befolgt, die Production und Conſumtion dadurch in anfübren, das, abgeſeben von militariſden Zweden, im Deutſchland geſteigert und in deren Folge ins und aus. Allgemeinen etwa folgendes iſt : wartiger handel vermebrt würde.

Steben aber bis

a) Sm Standquartiere noch ſind Zaum, Sattel und

jeßt noch der Aufbiffung einer deutſden Flagge weſent. lide Hinderniſſe entgegen, ſo iſt dieß dody weniger der Fal bei der Frage , ob es nicht an der Zeit rei, bei ben deutſchen Heeren aud eine deutſche Fabne aufzus pflanzen ? Sollte ein gemeinſames Feldzeiden nicht den Muth des deutſchen Soldaten erboben , bei deffen an. blic alle Vaterlandsgefüble erwaden würden, und die

Zeug zu richten, das Gepåde zu reguliren , die Deden Hufbeſblag in beſten Stand zu ſeben ; auch find mebe rere Uebungsmårſche, anfänglich leidhi, furz und bei gutem Wetter, dann nach und nach uit dem ganzen Gepåfe auf die gewöhnliche Entfernung aud) bei übler Witterung zu machen.

Fuſt , für die Ebre und den Rubm des großen Baters

b) Beim Ausmarſche aus dem Standquartiere rollen

landes zu ſtreiten , mådrig rich regen mußte

unter dem Sattel zu reinigen und zu walfen und der

Den die erſten Marſde måßig und erſt die folgenden alla

Wertb eines ſolden äußeren Zeichens wird Derjenige

mådlig ſtårfer rein.

Fourage zu Pferde zu fùbren ,

zu würdigen verſteben , der weiß, daß nicht die Maſſen ſollte vorzüglich anfänglid) vermieden werden. es ſind, die die Sdladten gewinnen , ſondern der Geiſt,

der ſie belebt. Oder ſollte es ſich jemals noch ereignen ,

c ) Beim Aufbruche

aus jeder einzelnen Station

baben die Leute ibre Pferde zu Fuß auf den Sammels

daß die Deutſchen unter derſdiedenen Feldzeichen gegen. plaß zu bringen , um nicht ungereben beramzujagen, einander in die Sbladt gefübrt wurden ? Gebt der was bei Beginn der Bewegung am meiſten ſchadet, und vielgeprieſenen Einheit und Einigkeit dod einmal richts um zugleich Sattlung und Padung beſſer viſitiren zu bare Merfmale ! Bringt die Selbitſucht der Vaterlands .

liebe zum Opfer ! Wollen wir aber eine deutſche Bun,

fónnen . d) Der Marſo bat Vormittags beendet zu werden

desfahne aufpflanzen , ſo greife man nur nach dem und darf daber im Sommer nörbigenfalls aud) in die surůd , was ſdon da war, nach dem alten Reichspanier. Mittagsbiße binein dauern ; Nadmittags zu marſmiren,

119

120

iſt den Pferden nachtheilig , welwegen auch die Quar. berabwerfen fann und der Bliß am baufigſten trifft;

fiermader, die immererſt Nachmittage oder gar Abende wegen des Blißes iſt es ,vermoge der Angiebung des abreiten fönnen, långſtend alle zweiten Raſtiage abzus Metalles , aud in der Nåbe von Ranonen unlider . idſen Rub. Bei Marſden aber , die den ganzen Tag Siebt man ſich bei febr ſtürmiſdem Wetter obne auen wåbren müſſen , iſt im Sommer die größte Hiße zu vero Souß, ſo laßt man balten , die Pferde von der Werrer, meiden , daun vor allem dabin zu trachten , daß man

Seite abwenden und bei Sturme dichier zuſammen , bei

zu redrer Zeit in's Nachtquartier gelange , um die Gewitter dagegen weiter auseinander ſtellen . Noch iſt norbige Zeit zur Pflege und Rube der Pferde zu ge.

bei Regens und Sdneewetter ſogar öfter als ſonſt an .

Die Aufbrudsſtunde iſt im ſtårfſten Winter

zubalten, da vermöge der gebinderten Ausdunſtung das

um 8, im bódíten Sommer von 4 bis 5 Ubr, nachdem eine Stunde frůber geſattelt und noch eine Stunde frúber der Hafer eingeſchüttet worden.

Bedürfniß des Harnens bäufiger wird, wobei aud zu .

e Jeder Maridh bat måßig zu beginnen und auch

8) In Betreff der Wege erfordern zunådit bobe

wintiell .

weilen abzufigen und etwa die Gurten nadzulaſſen ſind,

wenn ſie durch die Náſle zuſammengegangen waren.

(påter nur ſo weit verſdårft zu werden , daß die Mann's

Berge , daß man roon am Fuße, um die Pferde zu

daft noch leidt angeldloffen bleiben fann , wou die

Atbem fommen , und wieder auf der Ruppe , um ſie

Tere blo8 einen mittleren Schritt, etwa zu 1 '/, Stunde

ausſonaufen zu laſſen , dann nótbigenfalls aud ein

auf eine Meile, annehmen darf, und eigens ein Unters

offizier beſtimmt werden ſoll, der dieſes mittlereTempo zu beobabien bat,, - måbrend alle übrigen Eingetbeilten

oder mebreremale am Abbange anbålt , fowobl binan als binab mäßiger reitet , über rebr fleile Hoben aber lieber abfißi und jenſeits den Sattel zurecht richtet, der

bei ibren Abtheilungen zu verbleiben baben , um abs bleiben und ſonſtige Unordnung, als vorzüglid das Solafen der Peute, zu verbüten, das die Pferde åußerſt belåitigt und bäufig Satreldrúce nad lid ziebt. Da

fich bergab verſchiebt. Harte, glatte und ſtaubige Wege, Korb, tiefer Sand oder Sonee , ſind nach Möglichkeit auf beſſeren Seitenwegen zu vermeiden ; im Falle ibrer Unvermeidlichkeit aber ſind bei großem Staube die

inzwijden ibeilweifes übbleiben und Nacheilen reſto

Reiben zu öffnen , für Glattenis die Eiſen zu ſchårfen

weniger gånzlich vermieden werden fann, je großer die marſcirende Truppe ist , und dadurch immer die bin , teriten Pferde das Meiſte leiden : ſo iſt für jeden Marſde ein anderer Flügel vorauszunebmen und auf einem

oder auf Sonee auszuweide , in tiefem Roth , Sand oder Schnee das Tempo zu verbalten , ſo wie auf bar, ten und fandigen Wegen , wo ſich leidt fleine Steine und Sand , und noch mebr in tiefem Sdnee , wo ſido

fiarfen Mariche aus pobl måbrend demſelben einmal

dieler ballenweiſe zwiſden den Hufeiſen einflemmt und

zu wedſeln . Alle 1 bis bödſtens 1 '/, Meile iſt eine

dag. Geben außerordentlich erſdwert , die Hufe ofter

furze Raſt zu halten , wozu alle Mannſchaft abzufigen auszupußen ſind. Durd Simpfe und Moråſte darf befcbligt wird, um nidt nur den Sattel zurecht zu Icgen, man ſich nicht obne einen fideren Fübrer und vorzug,. die Gurten nadzuzieben und die Hufe zu difitiren , ſone lich , wenn ſie leicht gefroren ſind , nie mit der ganzen dern auch die Pferde zu erleichern , welche die fait des Druppe' auf einmal wagen. Reiters ſo dier tragen , daß wir bei der Abrichtung

Wenn jinderniſſe aufitofen , welche die Lete langs

das Abſigen zu rechter Zeit als die größte Belohnung famer zu geben noibigen , fo bat die Queue in ibrem für ſie fennen lernen werden , wodurch ſie ſich die größten Tempo ro weit als ibunlich anzureiten , um ſo wenig Unarten am leichteſten abgemobren laffen .

Wird aber

auf einem Maride Stunden lang gebalten , wozu ofter

Zeit als moglid zu verlieren ; die Tête aber bat nad Paffirung eines Tolden Hinderniſſes ibr Tempo ſo lange

Veranlaſſungen vorfommen , ſo find aud die Gurten zu verbalren, als nicht die Queue gleidfaus pafſirt iſt. und Naſenriemen einſtweilen nachzulaſſen. Das Zurúc . wobei ſtets ein Offizier an Ort und Stelle bleibt , um bleiben und Abrißen einzelner Leute wåbrend des Mars die Mårigung und Ordnung zu erbalten. h ) Müfte auf langen Mårſden getrånft werden, Iches iſt am besten zu vermeiden , wenn man ſie erin . bierzu der Stangenzaum abzunehmen ; find ware ſo tbun zu ůde Gute zu nicht zu viel nert, ſich zum Frübſt und vor dem Ubmaríde ſtets ibre Notbdurft zu vera aber die Pferde erbißt, ſo fónnen ſie den Zaum bebal, .

ten, um durch das Mundſtück nicht zu gåbe zu ſaufen .

richten .

f, Die Witterung betreffend, erfordert ſtarker Wind einen måfigern , große Kålte dagegen einen raſcheren Scritt , oder ſelbſt ſtredenweiſe einen kleinen Trab, obne jedoch die Pferde zu erbißen , - bobe Hiße bine

Uebrigens fann die Nottwendigkeit eines ſolchen Trån . fens nur bei großer Hiße im Sommer eintreten , wo fid aud leicht ein überſchlagened , der Sonne ausger ſeptes Waſſer finden wird , indem ein faltes die Aus .

gegen abermals einige Mäßigung, dann mebr Deffnung důnſtung augenblidlich unterdrúgt, und ſelbſt ein wår: der Reiben ; gegen Rålte, Regen , und Soneewetter mered ſebr nachtbeilig werden fann , wenn man die ſind die Pferde durch die Schabraden und noch beſſer Ausdunſtung nicht augenblicklich durch eine raſchere durch die Mäntel der Reiter zu ſchůben , die defwegen

Bewegung wiederherzuſtellen ſudt. Sollte aber måbrend

lang und weit und hinten im Ganzen ſind , um die des Marſches auch gefüttert werden , ſo müſſen die

ganze Groupe zu bedecen. Gegen Sturm und Ge Pferde jedenfalls einige Zeit ſteben und dürfen wenig , witter aber darf man nad Zuläſſigkeit wohl in nies ſtens in fo lange , als ſie nicht ganz rubig und lang. derem Gebüſche, nie aber unter boben Bäumen Schuß ſam athmen , weder zu Saufen noch zu Freſſen be. fuden, die der Sturm entwurzeln oder wenigſtens Aeſte

fommen ."

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. B. Beste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.

Dienſtag , 7. Februar 1843. SET DEN ch

DES

No. 16 ,.

badania

1906

7191

1150

H

15S310233 ம்பிசய nd 113

hathu :05

pogodt sans

11:32

Allgemeine Militar - Zeitung. ů rttemberg. ( Sdluk. )

ſegungen erwartete den mode auf den Strafplaße Bes findliden die nad traglide Erfüllung der Militárpflidt,

3) Ueber die im Art. 4 des. Entwurfs angetragene ſo weit ſie nad dem lebensalter , in welchem er bei Ausídließung vom Kriegsdienste wegen Ünw úr ſeiner Entlaſſung ſtund, erfüllt werden konnte *). Wir digkeit ( für diejenigen , welche Zuchibausſtrafe , oder verkennen nun feineswegs , daß zu entwickelung milis wegen Raubs , Brandſtiftung , Diebſtahls, Betrugs, råriſder Zugenden die Ebre der Hauptbebel iſt und Falídung oder Unterſchlagung Arbeitsbausſtrafe über daß es für die Offiziere wie für den Soldaten ein uns z Jabre orſtanden oder zu erſteben baben ) bemerkt der

angenehmes Gefübl ſein muß , unter und neben ride

Bericht : ,, Die bier vorgeſchlagene Beſtimmung , daß Peute zu baben, die wegen verbredieriſcher Handlungen aud ein gewiſſer Grad moraliſøer Verdorbenbeit vom Striegødienite , ſomit von der Dienſtleiſtung im acriven

und Strafen ihrer Ebre verluſtig geworden ſind. Allein abgeſeben davon , daß bei dem Mangel eines Depory

Heere wie in der kandmebr, ausſaließe ; iſt neu , und

sationsſyſtems daffelbe Gefübl Ortovorjieber und Ger

da rich hierüber die Motive zum Geſebesentwurfe nicht verbreiten , jo mógen folgende Bemerkungen geſtattet jein. Betrachtet man den Eintritt in den Kriegsdienſt als ein Red des Staatsbürgers , ſo bat es ganz feine

meindebürger beſoleiden muß, låge für den rechtlichen beil der månnlichen Bevolterung eine fórmliche Strafe darin, wenn nun ſie ſid) zur Erfüllung der Kriegødienſte pflict bloß darum mcbr anſtrengen můbten , weil an . bere gleidgültig gegen die Gefeße des Staats oder der

Bedenflidfeit , die Ausübung dieſes Redots durch das .

!

Erfordernig Tittlicher Befähigung zu bedingen und daber dieſe zum freiwilligen Eintritt in den Kriegedienſt in eigenem (Art. 15 ) oder in fremdem Namen ( Art. 75 ) ju verlangen. Die Same gewinnt aber eine andere Seite unter dem Geſichtøpuncie des Kriegsdienſtes als einer allgemeinen , allen Staatsbürgern obliegenden Ber . pfliderung als einer den Einzelnen oft bart tref.

Ebre waren. Es ſcheint aud), man babe dieß bei A6 , faſſung des Geſebesentwurfs gefúblt , indem man ſiche

fenden faſt. Bon einer ſolden Verpflichtung fann un.

lidhfeit zugeſtand, die ganze Kriegemadt (actives Heer

bei der Ausſchließung wegen Unwürdigfeit auf erfalls dene Zurbausſtrafe und Arbeitsbausſtrafe ú ber zwei

Sabre wegen beſtimmter, mit dem militariſchen Geifte brechen beſdrånfte, eben damit aber auch die Unmög ,

und Zuſammenleben am wenigſten vertraglider Pers

moglid ein frůber begangenes Verbrechen und der an und landwebr) nur aus unbeſdoltenen feuten zu bil. defſen Beſtrafung geknüpfte Berluſt der bürgerlichen

den. – Mit der Beſtimmung des Geſebesartifels würde murde

Ebren , und der Dienſtredyte befreien und darum ſteht

überdieß der damit beabſichtigte Zweck nidt einmal er,

bei Gemeindefrobnen und anderen allgemein verbind. lidhen Leiſtungen neben dem rechtlichſten Bürger ein

reicht, indem eine mebr als zweijährige Arbeitsbaus. ſtrafe feinen ridrigen Maßſtab für die Unwürdigkeit

ſolcher, der ſchon die Farben des Zucts oder Arbeits,

eines Subjects zum Eintritt in den Kriegsdienſt dar.

bauſes getragen bat. So wurde auch von der bishe.

bietet. Ein wegen Raubs , Brandſtiftung, Diebſtahls,

-

rigen Geſebgebung das Verbålinig aufgefaßt. Dem Betruge, Fålſdung oder Unterſchlagung zu einem oder bereits eingereibeten Soldaten fonnte die etwa måbrend ſeiner Dienſtzeit über ibn verbångte entebrende Freibeitsſtrafe ſo wenig dazu dienen , nach deren Be.

*) Die unter dem 20. Juli 1818 (Reg.-Bl. S. 633 ) bekannt ges

endigung aus dem Militar en laſſen zu werden, daß er

machten militäriſchen Strafgerige enthalten zwar als Strafart die aus ſtoßung aus dem Soldatenftande und zwar gegen

vielmebr ſeine Dienſtzeit, ſo weit es das bierfür geeig, nete Ulter geſtattete , nadbolen mußte. Eben ſo war bei der Ausbebung die bereits erſtandene oder im

Vollzuge ſtehende, entebrende Freibeitsſtrafe niemals ein Grund der Entlaſſung von der Militárpflicht. Der

incorrigible Subjecte oder gegen ſolche, deren Beibehaltung für den Dienſt nachtheilig iſt. Allein in dem vorliegenden Urs titel iſt von keiner dem competenten Militärgerichte anheimgege: benen, gegen den bereits eingereibeten Soldaten nach Er:

bereits Geſtrafte wurde bei fórperlicher Züchtigkeit nach

wägung ſeiner Dienſtverhältniſſe und ſeines beſtimmten Vergehens zu erkennenden Strafe , ſondern von dem unbedingten Vu6: ſchließen dom anzutretenden Kriegsdienſte in Folge beſtimmter,

Teinem looſe eingereiht , und unter denſelben Vorauss

bereits erſtandener Strafen die Rede.

123

124

zu zwei Jahren Arbeitsbausſtrafe verurtbeilter Ber.

dert ihn nichts , dieſer Neigung fich hinzugeben und

breder fann ein viel verdorbenerer und unwürdigerer

ſelbſt Etatsüberſdreitungen würde man mit dem Bud . ſtaben des Gefeßes , das ſolche Waffenúbungen des ere ſten Aufgebots der fandmebr als zuläſſig, mithin aud

Menſch ſein , als derjenige , welder wegen eines der Žuchtbausſtrafe verurtbeilt worden iſt, da bei Ausmeſ fung der Strafe nicht allein die verbrederiſme Abſicht, ſondern aud der oft zufällige Erfolg der Ibat in die Waqidale gelegt wird. Wollte man daber alle wirklich unwürdigen Subjecte von dem Militárdienſte ausges ſchloſſen wiſſen , ſo wäre die Gränzlinie einer mehr als zweijábrigen Arbeitsbausſtrafe viel zu enge geſtedt, man músie geradezu alle Verbrecher der gedachten Kategorie genannten Verbrechen zu 5-6jábriger Arbeits , oder

als zuträglich erkläre, zurechtfertigen ſuchen . Die ungleich widtigere Folge dieſer Waffenübungen , für welche , wenn gleich als „, furz" bezeichnet, dod keine

Zeitdauer gegeben iſt, wäre aber , daß zu deren Aus , fubrung die bierfür beſtimmte Mannſchaft des erſten Aufgebots in ihrem bürgerlichen Berufe, troß aller ſon, .

ſtigen Verbeißungen des Art. 14 des Gefeßesenimurfs ,

auf das empfindlidſte beengt merden mußte , denn,

ausſchließen , auch wenn ſie nur mit einer Strafe von

wenn anders Gleid beit vor dem Gefeße berriden ſoll,

wenigen Monaten belegt worden wåren. Daß dieſes zu weit fübren wurde, bedarf wobl feiner nåberen Nach , weiſung. Dabei darf man nicht außer Acht laſſen , daß es rich bier nur von jugendlichen Verbrechern bandelt, welche, ſelbſt wenn ſie eine mehrjábrige Freibeitsſtrafe verwirft haben , doch ziemlich milde in der offentlider Meinung beurtheilt werden. Endlich aber würde bei

müßte Jeder der einzuberufenden Alteroclaffe Angebo . rende dem Rufe zu den Waffenübungen Folge leiſten und ſich demnach auch in ſeinen burgerliden Verbålts niſſen ſo einrichten, dem Rufe Folge leiſten zu können. Solden Einrichtungen würden wir in der That die in dem allgemeinen Theile unſeres Berichtes berübrie gånzo liche Aufbebung des Poofed und almåblige Einreibung

dieſer Ausſchließung wegen Unwürdigkeit das Mittel der ganzen Waffenfábigen Mannſchaft in das acrive von der Hand gewieſen, hier den verbårteten vormaligen Verbrecher für die nådſte Zukunft unſchädlicher zu

Heer vorziehen , denn dann wäre Jeder nach erlangter Waffenfábigkeit doch gewiß, nur im Falle eines Krieges

machen , dort dem jugendlichen normaligen Verbreder

wieder einberufen zu werden. Wir glauben aber be,

noch einen Weg zu ſeiner rechtlichen Eriſtenz und Ers

baupten zu dürfen , daß ſich das Gefeß mit ſich ſelbſt

probung ſeiner Beſſerung offen zu laſſen . Wenn ir. gendwo dieſe Aufgabe geloſt werden kann , ſo iſt es

in Widerſpruch reßen , mit der einen Hand das geben, was es mit der andern nebmen würde, wenn der frag.

beim Militår , wo Peute dieſer Art , ſtets beobachtet, lide Saß in ſeiner Allgemeinbeit im Geſeße bliebe. beſchäftigt und belebrt, zu einer ſolch' geordneten Lebens. Wenn nåmlich in den Ärt. 10 und 64 des Entwurfs weiſe berangewóbnt werden können , wie ſie ihnen die der Aufruf der fandmebr nad ihren Aufgeboten und Heimath nimmermebr darbieten fann. Daß wir übri. Altersclaffen nur durd ein vorgängiges Geſeß oder gens mit dieſen Bemerkungen das Militår weder zu durch den Fall des Art. 89 der Verfaſſungsurkunde einer Beiferungs. noch zu einer Strafanſtalt zu machen bedingt iſt, To vermogen wir nicht einzuſeben , wie die gedenken, bedarf wobl feiner Vermabrung, wennwir Verſammlung des erſten Aufgebots der Landwehr zu darauf hinweiſen, daß es ſich bloß um die Frage bano furzen Waffenübungen anders als aud wieder durch delt , ob das Militar die ihm durch das boos zuge .

einen Aufruf ( ret er dann im Regierungsblatte oder in

theilten Unwürdigen aus dieſem Grunde den Gemeinder . Ausſchreiben des Kriegsminiſteriums zu leſen) geſdeben heimſblagen und nad Art. 55 vom ganzen lande Er könne , denn eine freiwillige Verſammlung wird man faß dafür verlangen fónne. Auch reßen wir nicht vor. nicht erwarten , aber auch nicht zugeben . Beide Arten aus , daß die Unmürdigen gleich den Unbeſcoltenen

von Aufruf oder von Einberufung der fandmebr find

ſogleich der Linie einverleibt werden sollen, da es in

alſo daſſelbei vorzüglich auch hinſichtlich der in dem

der Macht der Militår beborde liegt, ſie, wie bisher, in

einen wie in dem anderen Falle erforderlichen Geld.

dem Feſtungs . Garniſonsdienſte als Unzuverläſſige, bis mittel daſſelbe, und der einzige Unterſchied mag darin zu möglicher Rebabilitirung abzuſondern und zu bes diftigen. In feinem Falle balten wir eg får råtblich, gereßlich auszuſprechen , daß man durch gewiſſe

beſteben , daß bei jenem Aufruf der Strieg drobt , bei dieſem der Friede berrfot, ein Unterſchied, der ein vers gångiges Geſet für die Einberufung zu Waffenübungen

Strafen und Bergeben Befreiung von der Kriegsdienſt.

um ro mebr redtfertigen route.

pflicht erlangen könne. Wir tragen daber auf Hinweg

auf Hinweglaſſung des ganzen Saßes aus dem Ges

laſſung des Artifeld an."

Tebe antragen , wenn wir uns nicht politiſche Gon .

Wir würden daber

4 ) Ueber die im Art. 59 des Entwurfs enthaltene juncturen denfen müßten , bei deren Unentſchiedenheit Beſtimmung, daß die Mannſchaft des erſten fandwebrs die Staatsregierung rich ungerne zu dem auffallenden Aufgebote zu kurzen Waffen å bùngen verſammelt Schritte der Einberufung der Stande Bebufs der Vers werden fónne ", đußert der Bericht: ,, Es wird bier abſdiedung eines Aufrufe an die landwehr entſchließt,

nicht unterſchieden, ob die Mannſchaft des erſten Aufe ihr gleichwohl die Klugheit gebietet, nicht unvorbereiret gebots im tiefſten Frieden oder nur bei drobender Kriegs. vom Kriegozuſtande ſich überraſchen zu laſſen. Am

dere Neigung zu Verſammlung größerer Truppenmaſſen

geråuſchloreſten, ſchnellſten und wirkſamſten würde dieß durch vorläufige Einberufung der zum erſten Aufgebote der landwehr gehörenden Ercapitulanten der beiden lezten Jahre geïdeben , wåbrend gleichzeitig die vors

und Entwidlung militáriſder Prunfſpiele bat , ſo bin

laufigen Einleitungen zu den, ohneðieß eine Verſamm ,

gefahr zu Waffenůbungen roll verſammelt werden kön, Geſelle nen . Wenn alſo je einmal ein Regent - denn Gereße werden für alle fommenden Zeiten gegeben – beſons

125

126

lung der Landwehr bedingenden Berichtigungen der in der Minute ſcheint nidht genügend, im übrigen cons fiſten und Muſterungen , der Mannſchaft in der Art nere Berbåltniſſe zu Ertremen zu geſtalten und fónnen

getroffen würden , daß leştere ſogleich nach erfolgter wir nidt glauben , man balte uns für ſo unpraktiſch, Berabſdiedung des Aufrufe demſelben folgen tann. daß es in unſerer Abſicht babe liegen können , zu ver, .

Mit dieſer , jedoch nur in dem Falle eines drobenden Srieges der Berantwortlich feit des Kriegsministeriums

langen, die Infanterie rolle, Ihnedenartig, nur in der Solender .Cadence des ordináren Schrittes ſich bewegen,

zu überlaſſenden vorläufigen Einberufung der Ercapitu . oder gar, gleic Automaten, denſelben ſtets nur parade. ianten der beiden leßten Jabre, die in den Regimentos máßig erecutiren. Wir wiederbolen daber , was wir liſten nur fortzuführen und als långſt geprüft feiner beſonderen Muſterung zu unterwerfen wåren , würde der bedeutende Vorteil der Beſchleunigung in Zuſams menziebung einiger Streitmadt und der augenblidlichen Wiedereinübung derſelben erreidt, und zwar in dem Grade, daß ſie nun um ſo geeigneter wåren , den nach folgenden Lheil des ungeübten Aufgebots in ihre Reiben aufzunehmen , wåbrend indeſſen zur Nadſendung dieſes übrigen Theils auf erfolgte Berabſdiedung alle Vor: arbeiten getroffen würden.

in Nr. 9i zur Genüge angedeutet glaubten , unſere Ano ſicht gebet dabin : Da , wo Pedai - Impedimenta ein . wirfen, Sturzåder u. dgl., fcheint uns die Cadence von circa 80 Sdritten in der Minute als die geeignetſte, um Uebermüdung , Unordnung 2c. zu vermeiden ; nur diele Cadence nennen wir den ordinaren Soritt , und dieſen Schritt würden wir in der Regel zwanglos und nur bodiſt ſelten, in beſonders marfirten Beziebun , gen oder Verbåltniſſen, in der befannten gravitátiſchen $

Wir tragen biernado auf Weiſe ausfübren laſſen . Wenn wir unſerer flúdtigen Gegenwart " die Sucht

folgende åbånderung des leßten Sabes an : „ Die zu

dem erſten Aufgebote gebdrenden Ercapitulanten können lid in der Carriere zu bewegen, zu bedenken gaben, ſo bei bedrobrem Friedensſtande zu Waffenúbungen eins

ichmebte uns bierbei keine directe Beziehung auf den

berufen werden ."

jest zumeiit übliden Manovrirſdritt vor, ſondern ledig . lidh das theilweiſe allerdings zu baſtige Vorwåriódrången unſerer Induſtriellen ; die bereits vielfad erlebten Eiſen ,

Fanfrei d.

Paris , 13. Januar. Während einerſeits für die , babnkataſtrophen u . dgl. Eine Supponirung der Cas Bildung von Militärmuſiken für die Infanterie . dence des üblichen Manovrirſchritte als Carriere im regimenter bier ein eigenes Gymnase musical gegründet Bergleich zu jener des ordinären Schritis , worauf die worden iſt, das febr günſtige Reſultate liefert, Ideinen Raiſonnements der Replik in Nr. 121 bafirt ſind, fam

die Regimentsmuſiken der Cavalerieregimenter de facto uns nicht in den Sinn. Es ſcheint biernach, wir haben aufboren zu ſollen. Jedes Cavalerieregiment erbielt und febr zweideutig ausgedrůdt, oder manbar ſid, bei bis jeßt jábrlid 2500 Fró , als Zuſchuß für ſeine Muſik, die Beiträge der Offiziere und die Bemübungen der Stabstrompeter brachten es , troß der Kleinbeit dieſes Beitragen , dennoch dabin , faſt durchaus gute Muſifer

jener Replit mehr den durch einzelne Worte provocirten Eindrücken überlaſſen, als an den Sinn unſerer Phra, fen gehalten ; mebr die anſtrengende Eigenthümlichkeit des ordinären Schrittes, als die Tendenz unſeres Aufſages

zu bilden , indem ſie die Trompeter aller Schwadronen vor Augen und im Sinne gebabr. vereinigten, daraus ein Muſifcorpo formirten und den

Schwadronsdienſt ourd die Ausbúlfstrompeter verleben ließen. Ein neuer Befehl des Kriegsminiſters befieblt nun die augenblidliche Zurüdſendung dieſer Trompeter zu ihren Schwadronen, was, da die Cavalerieregimenter

der Firma : „ Drdinärer Sdriti ". Vorausſeßung rechtzeitiger Anwendung, undWir unterhaben der unter der langſamen Marſchcadence, als einem erprobten Mits tel, den Erfolg zu verbürgen , das Wort geredet, nir, gende aber, unter derſelben Vorausſeßung, den übliden

in ſebr vielen Ebeilen zerſtreut und ſchwadronsweiſe Mandvrirſcritt beanſtandet ; unſeres geehrten Gegners dislocirt find, einer boligen Aufldſung des Muſif. Erdrterungen und Bergleide ermangeln biernach der Dieſe Maßregel bat eine große directen Beziehung. corps gleichkommt. Verſtimmung unter der Cavalerie erzeugt und bereits zu mebreren Vorſtellungen und Reclamationen Anlaß gegeben .

Und noch einmal ordinärer Schritt.

fåßt ſich eine Berwerfung des übliden Manovrirs drittes daraus folgern ? wenn wir ſagen : ,, Alles zu ſeiner Zeit. Raro , lebbaft ſich bewegt , wo es gilt, wichtige Puncte zu erreichen, dem Feinde zuvor zu fom.

men , des Feindes Feuerbereid zu durdſdreiten u .; niemals aber ſich übereilt, wo noch eine geordnete enero

Es freut uns , aus der in Nr. 121 der A. M. 3. giſde Waffenführung folgen ſoll, oder wo die beſchleus vom Jahr 1842 enthaltenen Replif erſehen zu baben, nigte Bewegung zur Flucht verleiten fann.“ Unſeres daß wir mit unſerem flüchtigen Hinwurf über den or,

Erachtens beißt dieß nur : ,, Bewegt Eud , wie es den

dinären Schritt (Nr. 91 ) eine praktiſche Seite berührt Berbåttniffen angemeſſen iſt, ſchnell oder langſam , aber und dadurd zu nåberer Erörterung des Gegenſtandes immer ſo , daß ihr Herr Eures Trupps bleibt." Beranlaſſung gegeben haben. Was unſer ebrenwertber Indeſſen nicht bloß nach den Motiven zur Bewe . Antagoniſt ſagt, iſt indeſſen im Allgemeinen ro febrgung, ſondern auch nach der Beſchaffenbeit des Bodens unſere eigene Meinung, daß offenbar ein Mißverſtånd beſtimmt ſich die Cadence des Marſches. Der Boden , niß zum Grunde liegen muß, wenn er bekämpfend gegen welcher die Infanteriecolonnen im Verlaufe einer Solacht

uns auftritt. Eine relative Differenz von etwa 12 Schritten betreten, iſt aber nur ſelten und nur ſtellenweiſe ſo bes

127

128

Idaffen , wie ihn die citirten handelsleute , Boten und

wenigſtens überzeugen , daß für folde Berbåltniſſe der

Marftgångerinnen unſeres geebrten Gegners vorfindeni.

Mandorirſchritt nicht der natürlide fei.

Man fide fie vom Wege ab , querfeldein , und die

Was unfer ebrenwertber Gegner über die Eigens

Cadence ibres Sdrittes wird ſich febr. bald ermäßigen,

tbůmlichkeiten des ordinaren Schrittes und ſeine Ein ,

immer mebr und mehr jener des ordinären Schritted ſich nåbern , vielleicht ſogar fie nidir mebr pinbalten

wirkungen außert, deegleiden dasjenige , was er über mebrere verſchiedene Sdrittarten ragt, obgleidi wir tbeilweiſe darin eine Miidung von Wahrbeit und Irr,

fönnen ; denn die Grescenz und Unebenheiten des Bos dend , Erodbollen , Pebmflumpen u . dgl . erzeugen be fanntlich eine Friction, die der nachhaltigen Mobilitat

tbum erfennen , finden wir im Allgemeinen in fo weit

des Pedals gewaltig binderlich wird. In Ermågung

Manovriridrittes ( 100-108 in der Minute ) rei für

begründet , als nicht bebauptet wird , die Cadence des .

des ſtörenden Einflufjes ſolcher Impedimenta gerdab

alle Verbåltniſſe die praftiſcoſte. Sind wir auch, aufs

es denn aud , daß wir die Cadence des ordinaren Sdrittes für diejenige erachteten , welde in der Regel

richtig geſproden, fein großer Freund von Berednungen fo erfennen wir doch an , daß nad der Minute 2c. , ſo

die Solangenzüge der Infanteriecolonnen auf dem

allerdings für die Einübung ein gewiſſes Map , eine

Saladtfelde impulſiren werde, und find wir noch im

beſtimmte Cadence, befteben múffe ; für die Praris aber

entſcheidet, unſeres Erachtens, das Bedürfnif . Wo es mer geneigt, dieſe Anſicht feſtzubalten : das Herumzieben auf dem Schlachtfelde nåmlich vielmebr dem Gange des nothig , ſobreitet man lang und ſchnell aus , wo night, .

Flur und Wald durchſtreifenden Jågere, als dein der un. geſtorten Handelss , Boten oder Marktgångern dergleis

anderd - den obwaltenden Verbäftniſſen entſprechend, deren mehr oder minder ridtige Würdigung von dem

dend , glauben wir der praftifchen Wabrbeit nåber zu

Orade der praftifchen Gapacitat des Fübrero abbångt.

ſein, als unſer cbrenwerther Gegner. Nachbaltig die Ca.

Gegen Ende des unſere Anſicht bekampfenden Aufs

dence des Manövrirſdrittes auf dem Súlachtfelde eins

ſabes wird geſagt: ,, Ungeachtet wir nun überzeugt ſind,

zubalten , ſcheint uns für Infanteriecolonnen weit ſowie

der Sdritt zu 100-108 in der Minute fei der eigents

riger , als für den einzelnen Jäger in ſeinem Reviere

lidze Schladten : und Paradeldhritt für den Soldaten

und doch wird man böchſt ſelten einem Jåger begegnen , der, querfeldein , in der Gabence des Manovriridrities

fido bemegte. Abſtrahirt von militariſden Erfabrungen

und fónne auf die Dauer vollzogen werden , obne ibn zu erſchöpfen, ſo verlangen wir deffen unbedingte uns wendung dod nur bei der Einübung einer Truppe und

liefe fide wobl audbieraus folgern , daß für folde

bei Formirungen , Aufmårſden 2c. , weldhe das vollige

Verbåltniffe ein langſamerer Stritt der praftiſdere lei . Mufidliegen der Glieder und Rotten erfordern. Bei Die Erfabrungen , welche auch wir ,, gleich unserem Bewegungen auf weite Strecken dagegen, die mir halbs los ausgefübrt werden , fann , ſo rdeint es uns , der Gegner , in den 27 Friebensjabren auf den Uebungo plaßen und Manóverfeldern gemacht, beſtårfen uns in Commandant jedesmal den für ſeinen Zweck geeignetſten der ausgeſprochenen Anſicht ; denn es wollte uns gar

Marſdtaft annehmen laſſen." - Heißt das nicht daſs

oft bedůnfen , daß der mabrgenommene Eilſchrin fich Felbe verlangen, was auch mir wollen , nåulid die a : mobl båtte ermåbigen múffen , waren außer den ger

dence des Sdrittes nad den obwaltenden Verbåliniſjen

mobnlichen Impedimenta durch das Zerrain , noch weis tere durch die Einwirfung von Startåtid bagel und Ge.

zu impulſiren ? Der eigentliche Differenz. oder Streit Punct beftebt alſo nur darin , daß unſer geehrter Gegner

webrfugeln oder die Bedrobung durch nabe Cavalerie

glaubt, ſeinen Trupp nachbalrig über Srod und Stein sc.

u . dgl. binzugefommen . Wenn behauptet wird , die Cadence von 100

108 Sdritte in der Minute zurücklegen laſſen zu fons 108

nen , während mir der Anſicht find, daß für ſolde Be .

Sdritten in der Minute bilde den natürliden Gang des Menſchen , ſo widerſprechen wir dem nicht, weil auf ebenem feſtem Boden und gebabntem Wege , den man gemobnlid zu betreten pflegt , allerdings der ein .

giebungen eine ermäßigtere Cadence der Ausdauer der Infanterie förderlicher ſei. Indeffen – errare huma. num. Wer von uns Beiden am meiſte'n im Irrtbum befangen , moge die Praris entfcheiden. Nach dem

zelne Menſo in dieſer Cadence ſich bewegt; und wenn wir aud ferner zugeben , daß diere Cadence als Normale

Spielraum übrigens , welchen unſere verſchiedenen An . lichten gegenſeitig geſtatten , die Seinigen zur Ermäßis

geſchwindigkeit der gewób nliden Bewegungen der Infanterie zu adoptiren ſei, so geben wir darum unſere Anſicht nicht auf , daß auf dem Schladtfelde in der

will es ſcheinen , als reducire fich die Differenz auf Null , und unſer Streit babe um des Kaiſers Bart

Regel eine langſamere Cadence eingebalien werden muß .

Die Verbåltniſſe und Bewegungen auf dem

Shladtfelde geboren befanntlich nicht zu den gew db ns lichen und ungewóbnliche Verbåltniſſe bedingen , wie man weiß, aud außergewóbnliches Verfabren und Bes Wer bieran zweifeln ſollte , Tebe nur , wie nach ein paar bundert Sdritten anbaltenden Marides

gung, die unſrigen fur Steigerung der Scriticadence,

ſtattgefunden ; denn während der Eine ſagt : ,,Man muß langſam thun , um ſich nicht zu übereilen , ſich nicht unnöthig zu ermúden, jedoch raid und lebhaft ſich bes wegen , wo es angemeſſen oder ndrbig " ſagt der Ans dere : ,, Nur immer raſch und lebhaft; wil es jedoch

nebmen .

nicht mehr geben , ſo thue man langſam .".

im Manovririchritte über Sturzackerfeld und dergleiden ,

ſultare der Befolgung dieſer Principien fich ſagen ließe ;

die Individualitäten der Infanteriecolonnen ſchwißen, rohnaufen , feưdeu und , ſich frümmend , die faſt ihres

vielleicht werden unſere gegenſeitigen Grörterungen als Stoff zum Nachdenken ergriffen, und dann wäre unſer

Gepäces zu erleichtern trachten ; man wird ſich biernat

Streit doch nicht ſo ganz de lana caprina geweſen.

Sapienti sat ; obfoon noch Mandes über die Re .

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. teste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.

Donnerſtag ,

Nº. 17..

9. Februar 1843.

Bioms 20

K

a

o

ར་ SD

Allgemeine Militar - Zeitung. Pre u Be n .

Schon im Jahr 1827 ſchlug er ein erleidtertes Feld ,

Berlin , 20. Januar. Se. Maj. der König baben geſchüß vor , fonnte aber bei den damals berridenden Allergnädigſt gerubt, dem Generalmajor zur Dispoſition Grundprincipien mit ſeinen Anſichten nichtdurchdringen, von Deder die Anlegung des ihm verliebenen Gom , und war zu beſdheiden , ſie ſo geltend zu machen , wie mandeurfreuzes 1. Claſſe des herzogl. braunſchweigiſchen ſeine Stellung es ihm wobl geſtattet baben würde. Ordeno Heinrich's des fomen zu geſtatten.

Berlin , 25. Januar. Das Ausſcheiden des Ges

Auch beſchäftigte ihn damals der neue Belagerungstrain ſebr lebbaft, der durch ſeine Thårigfeit in unglaublich

abtheilung im Kriegsminiſterium , iſt als ein unerſeks

furzer Zeit in's Peben gerufen wurde , wdbrend man nod lange nadber für das Feldgeſd úß ſido um Kleis nigfeiten ſtritt und darüber das alte beibehielt, bis

lider Berluſt nicht ſowobl für die genannte Abtheilung

endlich in den Jahren 1837 bis 1841 auch darin ents

neralmajors v. Peucer , als Vorſtand der Artilleries

ald für die Artillerie überhaupt zu betrachten . Zwar ſcheidende Soritie geſchaben, woran wiederum General. war derſelbe vorauszuſeben , da über furz oder lang major 0. Peucer einen integrirenden Antbeil nabm . dem Generalmajor v. Peucer ein ſeinen großen Tas Im Jabr 1831, als der Krieg unvermeidlich ſdien, bar lenten, ſeiner Thårigkeit und ſeinen umfaſſenden Rennt,

die Thårigfeit der Artillerieabtheilung im Kriegsminis

nifſen entſprechender bóberer Wirkungsfreis zufallen mußte, allein dadurch wird der Verluſt nicht weniger empfindlich. Der Generalmajor v. Peucer hat ſich auf ſeinem bisherigen wichtigen Poſten ſeit einer langen Reihe von Jabren außerordentliche Verdienſte um den Staat und um die Artillerie erworben. Er iſt beſtåns

ſterium ſich ganz beſonders bemerkbar gemacht, namento lid durch Aufrichtung einer Feldreſerveartillerie von über fünfzig Batterieen . Wåre man damals ribon úbor ein verbeſſertes Marerial einig geweſen , man würde jeßt nicht nöthig baben , ſich vielleicht nodo zwanzig Jabre mit dem alten zu plagen. Generalmajor v. Peucer

dig von großartigen Anſichten ausgegangen , frei von

bat das damals Alles vorber geſagt , fonnte aber als

jeder Mitrologie, von jeder Pedanterie, von jeden kleins

Einzelner nicht durchdringen . Es iſt jedoch nicht bloß

liden Rückſichten , und ihm bierin rich nadzuſdwingen

die Artillerie, um welde er ſich entſchiedene Verdienſte

.

dürfte die vornehmlidſte aber auch die ſowierigſte Aufe erworben bat , ſondern ſein raſtloſer Geiſt hat ſich mit gabe ſeines Nachfolgers ſein müſſen , der jedenfaus erſt

eben ſolchem Gifer auch den übrigen Theilen der Ar.

ein Bertrauen ſich wird erwerben müſſen, das ſein Bor,

meebewaffnung, der Pulverfabrifation , den Werkſtätten 2c .

gånger ſeit vielen Jabren bereits beſeſſen hatte , nicht

zugewendet.

ſowohl bei den Bebórden als auch bei den Druppen's befeblohabern, die überall, wo der Generalmajor v. Peucer

teriegewebre und Alles, was mit der Gewebrfabrikation in Verbindung ſtebi, gebórt mit zu dem Bereide ſeiner

Die id nelle Percuſſionirung der Infan,

ſeine Hand mit im Spiel batte, auch den wohltbåtigen

praftiſen Tbåtigfeit, die um ſo wirkſamer geweſen iſt,

Einfluß ſeiner großartigen Anſichten empfunden haben.

je weniger geråuſdvoll ſie ſich fund gegeben hat. Außer

An der Armirung der Rheinfeſtungen und ihrer Doti rung mit Geldůg, nach einem ſehr umfaſſenden Maß. ſtabe, ſo wie an der Formirung von Belagerungstrains und Aufſtellung derſelben an geeigneten Reſervepuncten auf den verſchiedenen Kriegstheatern der Monardoie,

dieſen verſchiedenen Thårig feiten, die an ſich ſoon rowie. rig und mühevoll genug waren,iſt Generalmajorv. Peucer auch noch anderweitig vielfältig beſchäftigt geweſen und mit wichtigen Auftrågen betraut worden . Hierin liegt auch wohl vornehmlich der Grund, daß ſeine Be.

bat Generalmajor v. Peuder einen entſdieden thårigen Antheil gebabt und dabei die größten Aufgaben mit

fåbigung zu einem höheren Wirkungsfreiſe in ibrem ganzen Umfange erfannt worden iſt und die ebrenvolle

ſeltenem Geſchick geloſt . Ueberhaupt fann man ſagen, daß, wo irgend etwas Großes ſeit den leßten 18 Jahren

Veranlaſſung zur Veränderung ſeiner Stellung gegeben bat , die ihm durch eine fönigl. Gabinetsordre in den .

für die Artillerie geſcheben iſt, Generalmajor v . Peuderſchmeidelbafteſten Ausdrůden durch den Monarden

aud gewiß dabei beteiligt war, und wo er es nicht ſelbſt, zwar überraſchend, aber hódít genugthuend, ber war , iſt aud nichts Großes zu Stande gekommen. fannt gemacht worden iſt. Dem Bernehmen nach iſt

.

131

132

Generalmajor 0. Peuder in dieſem Augenblide mit

iſt die Offenberzigkeit erfreulid , daß der Verf. ſelbſt

friegsminiſteriellen Arbeiten für den Staatsratb beaufs tragt, was als der natürliche Durchgangspunct zu einem

erflårt , es gebe niches Einfalrigeres über die redte Shrapnelwirkung, als was er im I. 1816 darüber ges

bóberen Wirkungsfreiſe angeſeben werden dürfte.

forieben babe. In Deutſchland ſcheinen bis jeßt bloß

( Peipz. Allgem. 3tg.)

in Sachſen und Württemberg Berſuche mit Strapnels gemadot worden zu ſein.

Rußlan D.

Im erſten Abídnitt werden

ſebr flare Begriffserflårungen und die Nomen .

der polniſchen Orånze , 2. Januar. Unter den Bon zablreichen Weihnachtsausſtellungen in der polo tatur gegeben , im zweiten die Bedingungen für .

niſchen Hauptſtadt war eine , welche den allgemeinſten Beifall fand und unaufhörlich zablreiche Zuſdauer ans

die gute Wirfung und die ſich bieraus ergebende Aufgabe für die Ibeorie feſtgeſtellt. DieStrapnel.

lodie , nämlid eineganzeCompagnie langbårtiger

Probleme erfl&rt; und der Hr. Derf. fordert die Bes

tbeorie wird für eines der permideltſten artilleriſtiſchen

Juden in ihrem altjúdiſchen , welde als befreie fünf, tige Kriegsbelden mit GewehrCoſtum undParrontaſche

urtbeiler zur Billigfeit auf, die ihm denn wohl gewiß

det, aber gar flåglide Geſichter madend, in Reib und Glied aufmarſdirt war und durch ibre fomiſode Haltung

nidot entgeben dürfte. Der dritte Abfonitt bandelt von den Gerdú pfalibern, welde den Sbrapnels am beſten entſpreden dürften. Der Hr. Verf.

den einůbenden Ofizier augenfällig zur Verzweiflung erflårt lid für den 12Pfünder. Der vierteAbſhnitt brachte. Dieſe Caricaturen liefern einen treffliden Gom , mentar zu den Declamationen inder Peipz. Aug. Zeit macht uns mit der mechaniſden Einridtung der Shrapnels tung, wodurch die eingeführte Militárpflicht der Juden

, aus dem Gerichtspunct der Wir , fungstbeorie betradtet , befannt. Dieſer Abdnitt

als ein großer Foriſdritt in der inneren Entwidelung iſt febr belebrend , aber das wabre Gebeimniß der des großen Gzarenreids bezeichnet wird, als ein Fort. Shrapneltbeorie , 'die 3ůnderfrage, unſtreitig der

ſchritt, der ungleich bedeutender und folgereider ſein wichtigſte Theil der med aniſchen Einridlung desShra p. als die Aufbebung des Cartels , ja als die Herabfeßung nelgeſchoſſes, iſt zur Zeit nod nicht geldit undNiemand , auf 10 Jahre. wird ſcheint damit, ſo weit die Sache bekannt iſt, im Reinen

von einer jüdiſden Armee von 30,000 Ropfen ge . ſproden ! Wer die polniſchen Juden fennt , weiß was von ihnen zu erwarten und iſt zugleich überzeugt , daß

die Maßregel wenig zur Ausführung fommen wird. ( Uug. 3tg.)

zu ſein. Auch iſt die Einridtung der beſtebenden Zůn. der größtenteils Gebeiin nie , oder doch nur auf eine

unvollfommene Weiſe bekannt. - Der fünfte Abidnitt bandelt von den Straften , welde beim Sbrapnela fouß in Wirkſamkeit treten , ſo wie von an . dern Einfluſſen und Umſtånden , welde die

Li te r a t u r. Die Shrapnels. Einridtung Theorie dieſes Einridtung und Theorie Geſchoſſes ; was man durch Verſude davon weiß,

Erfolge bedingen. Da über die wabre Wirfungs, weiſe der Shrapnels noch båufig unrichtige Anſichten zu beſteben deinen , ſo erlauben wir uns , bier ein

und was von demſelben im Kriege zu erwarten iſt.

paar Worte darüber zu ſagen. Nadi der allgemeinſten

Für jeden Offizier vertåndlich. Bon C. v. Deder ,

Anſicht freibt die Geſchůkladung das (Heſchoß an den

8. Preuß. Generalmajor 2c.

Berlin 1, Poſeil und

Sprengpunct vor dem Ziel und dann auch die einges

Bromberg., Druc und Verlag von Ernſt Siegfried Mittler. 1842.. Die Sbrapnels ( Granatfartåtſchen , Kartåtſch

Des Geldofjes ſoll alſo weſentlich nur das GeldoB

granaten ), frúber ausſchließliches Eigentbum der Eng . fånder , fangen an , ſich auch auf dem Continent aus . zubreiten , und es ſind bereits in mehreren Artillerieen

ter geben fónnen. Dod find nid) t Alle einerlei Meio

mit dieſem fortſpieligen und delicaten Geſchoffe Verſuche angeſtellt worden, die tbeils mehr oder weniger, theild

gar nicht befannt geworden ſind. Jedenfalls ſind die

füllten Bleifugeln weiter in das Ziel ; dic Sprengladung zerſprengen , damit die nun frei gewordenen Bleifugeln

mur der Geſchwindigkeit des zerſprengten Goſdoſſes moei. nung bierůber und es lågt ſich allerdings Triftiges da,

gegen vorbringen. Der rechste Abſchnitt: Von der Conſtruction der ' Sbrapnelflugbabn. - Gr . mittelung von Intervall und Sprengbóbe

Nadrichten darüber ſehr zerſtreut, unvollkommen, falſch (unter Intervall verliebt der Hr. Verf. die Entfernung (mandmal, wie es ſcheint, abſichtlich ) und ſich widers ſprechend , ſo daß wir es als eine recht verdienſtliche Arbeit des Hrn. Derf. anſeben, nicht allein alles , was über dieſen Gegenſtand öffentlich bekannt geworden iſt, ſondern auch das, was er auf anderen Wegen erfubr,

des Sprengpunctes vom Ziel) und der ſiebente : I beoo rie der Wirkung erſcheinen une ſebr intereſſant und befriedigend. Insbeſondere dürften ſie geeignet fein , zu zeigen, wie ſehr der Hr. Berf. die Gabe bat, praf, tiſd und popular zu ſchreiben , auch bei Gegenſtanden,

fritiſch zuſammengeſtellt und in ſeiner befannten popu: låren , flaren Sprache vor Jedermanns Augen gelegt zu haben . Das Berdienſtliche dieſes Unternebmens ers

die von Vielen zu den ſublimen gerechnet werden . Der achte Abſchnitt bandelt von den Soufweiten und Elevationen. 500 - 1200 Schritt und 6 ° Elevation

gibt ſich insbeſondere, wenn, wie der Hr. Derf. glaubt, vielleidt bald keine Artillerie mebr långer umbin können wird , ſid mit den Shrapnels nåber befannt zu machen.

bått der Hr. Verf. für die Grången. Auf Fleinere Ent, fernungen als 500 Schritte, vielleicht noc nicht einmal fo nab , tåßt ſich mit Shrapnels , der Zunder wegen,

Der Hr. Verf. gibt zuerſt die ſebr ſpårliche Shrapnel. nidt ſdießen, daber ſie auch die Bůdſenfartåtſchen nid !

Literatur, ſodann das Hiſtoriſde- derſelben , und bier

entbehrlich machen , ſondern ſich eber binfidtlid der

134

133

Diſtanz an fie anſdließen. Neunter Abſonitt : Bon vorgebradt bat, ſo müßte er ſagen , daß ihm dazu nad den Intervallen und den Sprengbóben . Dem und nad faſt alle Wahrſcheinlidfeit der dwunden iſt , Hrn. Derf. gebührt das Verdienſt, dieſen Großen, abs weil man der vielen Verſuche ungeachtet doch nod ſo

weidend von anderen Schriftſtellern , die ganze Aufe weit vom Ziele zu ſein ſcheint. Nur die zulebt aufge. merkſamkeit geſchenkt zu baben , die ihnen zufommt. führten Reſultate der nicht genannten deutſden Artil. Man erfennt flar die Sowierigfeit der Sache und wie

ierie baben, ſo zu ſagen, ſeine Hoffnung wieder ange.

viel hier noch zu thun übrig iſt. Zebnter Abſchnitt : Bon den Schußweiten und deren Gorrection : Die nothwendige Rückſicht auf Intervall und Spreng. bobe macht die Aufſtellung von Schußtafeln für Shrapnelo viel ſchwieriger als für gewóbnliche Projectile. Der Hr. Verf. gibt vortrefflice Winfe. Élfter Abſanitt : Bon einigen beim Sbrapnelſdießen vorfowls menden besonderen Erfcheinungen. Hierber ges

facht und ſie ſind es gewiß aud), die allen anderen vorgezogen zu werden verdienen. - Die Prablereien der Engländer und vor allem die des Erfinders der Straps nele ſind durch die Verſuche auf dem Feſtlande redt an den Tag gefommen. Man iſt des Erfolge der Wir.

fung noch ſo unſicher, es fommen fo viele Ümftande in Betracht und ſind noch ſo viele Schwierigkeiten zu über. winden, daß, nach des Ref. Anſiot, an eine augemeine

boren : Das Rrepiren im Robr und vor der Mündung, Einfübrung der Shrapnel8 ſobald nod nicht zu denfen iſt .

das Blindgeben und das Ausſtoßen des Zünders. Zwölfs Dazu fommt die große Roſtſpieligfeit der Verſuche, weil ter Ubicniit : Eigentbümlichkeiten des Shrapnele alle Projectile verloren sind und nicht, wie bei anderen

feuere in Bezug auf praktiſche Anwendung. Sießverſuchen wieder verwendet werden fónnen . Das Der Gebrauch der alles aber ſollte nicht abhalten , ein Geſchoß weiter zu Shrapnels verlangt ein ungemein richtiges Schåßen der cultiviren , das enorme l'eiſtungen gewåbrt, wenn man Diſtanzen. Es fcheint, daß ein Fehler von 100 Sdrittes dabin bringen fann, es mit derſelben Siderbeit des die Wirkung um 50 procent berablesen fónne. Erfolgs anzuwenden , als die übrigen Geſchoſſe der

Borzů.ge und Nadtbeile.

Schwierige , wenn nicht gar unmögliche Beobachtung

Artillerie.

des Intervalls und der Sprengodbe, worauf es ſo rebr ankommt , vor dem Feind. - Eigentümliche GeſchůB. bedienung , vorzüglich ein richtiges Zempiren der Zuns der.

Die Wahrſcheinlichfeit des Treffens iſt viel

E r fi á r un g. In Nr. 94 der A. M. 3. vom vorigen Jahre wurde

geringer , als bei anderem Schießen , weil bei den Shrap. eine Stelle aus Heinzen's Schrift : ,,Reiſe nad Batavia " nels weit mehr Umſtånde darauf einwirfen. Auch fom . mitgetheilt , enthaltend eine febr ungünſtige Spilderung men ſonſt nidt ſo viele Anomalien vor. – Wirfung des boltåndiſchoftindiſden Militare . Die Reo auf größere Entfernung . Unabhångigkeit der Wirkung daction bar bierauf von Seiten eines f. niederländiſchen von der Entfernung. Der Hauptwertb der Sbrapnels Offiziers eine Reclamation zur Aufnabme in die A. M.Z.

beſteht in der Fortſeßung der Kartåtſchwirkung auf Ente erbalten , worin ſich bitter und in febr gereiztem Zone fernungen , wo die Buchſenfartåtſden nicht mehr aus. Beflagt wird, daß man , ,, obne alle weitere Bürgſchaft, reichen . Dieſer Werth iſt ſo bedeutend, daß jedes Streo ro handgreifliden Unwahrheiten und Entſtellungen in ben nad Vervollfommnung des Geldbolles poufommen gerechtfertigt erſdeint und ermuntert zu werden ders

4. M. 3. Raum gegeben babe. " - Wenn der der A. Verfaſſer dieſer Reclamation die Aufnahme jener Shil.

dient. Dazu kommt , daß die Shrapnelwirkung fehr derung den ungünſtigen Anſichten zufdreibt, welcheman unabbảngig vom Terrain iſt. Geſtaltung des Ziele in Deutſchland über die niederländiſche Armee babe, und Folgerungen daraus für die Anwendung der Strap . ſo iſt er völlig im Irrthum ; wenn dieß eines Beweiſes nele vor dem Feind. Dreizebnter Abſchnitt: Bergleich bedürfte, ſo würde er durch die Aufnahme des ausfübr.

der Shrapnelwirfung mit der der übrigen Ur. lichen Auffaßes über die niederländiſche Armee im Ja. tilleriegeſdorſe. Gegen Golounen deinen die Straps nuarbeft der A. M. 3. geliefert ſein . Aber es iſt dod nels viel mehr zu leiſten, als Kartåtſchen, gegen finien nach Form und Stellung des Artifels in Nr. 94 klar, aber weniger. Ueberbaupt aber iſt das Geſchoß noch nicht ſo cultivirt , daß eine entſcheidende Vergleidung

daß fein anderer Zweď vorlag , als die Tharache , daß in einer noch nicht lange erſchienenen Sdrift das

möglich wåre. - Bierzebnter Abſnitt: Ergebniſſe bouåndiſdroſtindiſche Militår bódift nachtbeilig beurtheilt der Shrapnelwirfung aus allen dar û ber ben werde, zur öffentlichen Kenntniß zu bringen und dadurd fannt gewordenen Verſuchen entlehnt. Am auss

allen Beſſerunterrichteten , namentlich vom niederländi.

führlidiſten ſind die Verſuche einer nicht genannten deute ſchen Artillerie 'aufgeführt ; ſie gereichen dieſer Artillerie gewiß zur Ehre und zeigen , was Sbrapnels vermogen, obgleich das Ziel der nothwendigen Ausbildung noch nicht erreicht iſt. Fünfzehnter und Sechszehnter Abs

ſchen Militår ſelbſt, Gelegenbeit zur Berichtigung und Widerlegung zu geben. Die A. M. Z. bat dabei die Schilderung als eine auffallende bezeichnet und bierdurd eben ſo wohl ibren Zweifel an der Richtigkeit Die angedeutet, als zur Widerlegung aufgeforbert.

ſchnitt : Von den Beobado tungen bei Verſuchen und von der bildliden Darſtellung der Ber . fud øreſultate .

Redaction bedauert es, daß die erwåbnte Reclamation in einem Lone gebalten iſt , welche ihre Aufname in

die 9. M. 3. unmöglich madt ; dagegen wird ihr jede

Sollte Ref. ídließlich den Eindrud angeben , den gründlide und in geeigneter Form abgefaßte Wider, die lecture dieſes Buches in Bezug auf die fünftige legung Tebr wilkommen ſein. allgemeinere Berwendung der Shrapnels bei ihm bers

136

135

von P. 6. %. Ilcharner , geweſ. Oberſtlieutenant im eibgen .

Bibliogr a p h i e. *)

Generalſtab. Mit 24 erklär. lithogr. Tafeln . gr. 8. Zürich

1. Militårmiffendy aften.

1. Gymnaſtiſche Uebungen zur gründlichen und kräftigen Uusbildung der Recruten aller Waffen. Bearbeitet von U. Uitier , Lieutes nant. 16. Erfurt 1842. Hilſenberg. ( 4 S. ohne Pag. und 72 6.) 5 gr 3. Aphorismen über den Krieg und die Krieaführung. Geſammelt von Fr. B. Siegmann. 16. Dresden 1842. Wagner'ſche Buchh. Gottſchait. (IV S. ohne Pag. und 425 S.) 20 Ngr, R. aug. Milit. 3tg. 1842. Nr. 104. 3, Die Hannover'iche Urmee, ihr Verhältniß zur Bundesarmee und ibre Lugmentation. gr. 8. Hannover 1842. Helming'iche Şofb. (29 8.) 6 %, Ngr. 4. Dictionnaire de l'armée de terre ; par le général baron Bardin . 2. partie. ( Arm- Baun). In 8. Paris 1842. Cor . réard.

1842. Orell, Füßli und Comp. (Vill und 527 S.) 2 Rthlr. 17. Essai sur un nouveau système de défense de places fortes, camps retranchés , etc. etc.

Avec un atlas (pet. in fol.)

coni. 4 grands planches. gr. 8. Gand 1842. (52 p.) 4 Rthlr . 18. Erercir $- Reglement für die Infanterie der königl. hannoverſchen

Urmee. 8. ' pannover 1842. Selwing, ( X , 250 und 19 S. mit 6 lith. Ubbild. in 4.) 1 Rthlr. 20 Nyr.

19. Exercis - Reglemente för Åkande Artilleriet. 8. Stockholm 1842. Norstedt & Söner. ( ill u . 155 S.)

20. Der Felddienſt. Leitfaden für die Offiziere des vierten Militárs Diſtrictes der ' königl. ſchwediſden Urmee. Entworfen von dem bohen commandirenden Generale des Diſtrictes. (DS for , Krons prinz von Schweden .) Uus dem Sowed. Von u. W. Dies

terich. Mit 3 (lith .) Planen ( in gr. 4.). gr. 8. Stockholm 1842. Bonnier. ( X und 164 S.)

7 fr.

5. Abfertigung der „ Beleuchtung“ und Würdigung der „ Recenſion " über die Schrift :: Die preußiſche Urtillerie in ihrer Stellung zu den übrigen Waffen des Seeres , von einem deutſchen Artillerie: offizier. Pon M. Bauſchke. 8. Leipzig 1812. Literariſches Muſeum . (22 S. ) 5 Ngr. 6. Die Befeſtigung von Königsberg. Innländiſche Zuſtände. ( 8.

1 Rthlr.

Vergl . Berl. lit. 3tg. 1842. Nr. 47. S. 1073. ON. 2034 .

21. Sechsundzwanzig Friedensjaore. 8. Leipzig 1842. Brochaut. (82 8.)

12 9kgr.

R. Gerød. Rep. 1842. XXXII. S. 253.

Bilau , Jahrb . Blätt. f. lit. Unterhalt. 1842. · Litbl. 3. Morgbl. 1842. Nr. 105. Uug . Milit.

1842. II . (Septbr.) S. 279. Nr. 225 .

3tg. 1842. Nr. 119.

Königsberg 1842. Gräfe und unger.) Zweites şeft.

Fischer ,

22. Essai sur la tactique des trois armes isolées et reunies; par H. de Giustiniani' 8. Paris 1842. Lencreu ; à Turin , Bocca. ( VI u . 388 p. u . 6 pl.) 10 fr. R. spect milit. 1841. ( Decbr. ) XXXII . p. 326. 23. The science of Gunnery , as applied to the use and con. struction of Fire - Arms. By Å . Greener. With numerous, woodcuts, steel engravings etc. 8. London 1841. Longmann

9. Sandbibliothek für Offiziere, oder Populäre Kriegslehre u. 1. w.

24. Die Geheimniſſe der engliſchen Gewehrfabrikation und Büchſene

Sechster Band, Erſte Abtheilung. Grundzüge der Jaktik der drei Waffen : Infanterie, Cavalerie, Artillerie. 2. u. 8, ,: Grundzüge der Jattie der drei Waffen : Infanterie , Cavalerie

macherkunſt , ſo wie der Erzeugung der verſchiedenen Eiſenſorten

und Urtillerie.

dem Engliſchen überſekt von Dr. C. $. S d midt. Zweite ſorg fältig revidirte und mit einem Anhange des Ueberſepers über die Grundläte und Verfabrungsarten ,1 nach welchen Militärs und Jagdgewehre in den vorzüglidſten deutſchen Gewehrfabriken ans gefertigt worrden , dermehrte Uuflage. Mit 16 Steindrucktafeln . 8. Weimar 1842. Voigt. ( XXIV und 343 S.) 1 Rthlr. 10 Ngr. Die erſte Zuflage erſchien Ebendaſ. 1836 .

7. Die Befestigung von Paris im Jahre 1841. Historisch und militärisch . gr. 8. Leipzig 1842. Rein'sche Buchhandl.; Heu-

bel. (52 S. m. 4 Planen in Kupferst. u. gr. 4.) 20 Ngr.

8. Betrachtungen über die Befesligung von Paris mit besonderer Bezugnalıme auf die Schrift : ,,Betrachtungen eines Militärs über einen bevorstehenden Krieg zwischen Teutschland

und Frankreich . “

gr. 8.

Cassel

1842 .

Brown & Comp .

( 85 S. ) 10 Ngr.

Bearbeitet von $. v. Brandt , Oberſt. Zweite

derbeſſerte und dermehrte Uuflage. gr. 12. Berlin 1842. Serbig. (XIV und 638 S. ) 1 Rthlr. 25 Ngr.

10. Leçons sur la théorie de l'artillerie ; par le lieutenant-colonel

de Breithaupe Trad. de l'allemand par Ravichio de Perelsdorf. 8. Paris 1842. Corréard . 7 fr. 50 c. 11. A Treatise on Engineering Field Work ; comprising the Practice of Surveying , Levelling , and Laying- out Works :

with Diagrams and Plates. By P. Bruff, C. E. Part 2 Levelling, 8. London 1842. (128 p.) 6 s. 6 d . 12. Die Shrapnels. Einrichtung und Iheorie der Wirkung dieſes Geſchoſſes ; was man durch Verſuche davon weiß , und was von demſelben im Kriege zu erwarten iſt. Für jeden Offizier ver: ſtändlich. Bon C. 0. Decer , t. preuß. Generalmajor. Mit erläuternden Figuren. gr. 8. Berlin 1842. Mittler. ( VIII und 296 S.) 1 Rthlr. 20 Ngr.

13. Het Departement van Oorlog. . Door een gepensioneerd Hoofd -Oificier. 8. Te Arnhem 1842.

15 s.

zu den feinſten Jagdgerehren , aufgedeckt und erläutert dargelegt von R. Greener, prakt. Büchſenmacher zu New :Caſtle. Tuo

25. Der Felddienſt der drei verbundenen Waffen : Infanterie, Caves lerie, Artillerie , für Offiziere der t. t. öſtr. Urmer. Eine Ers innerungshülfe in gedrängter aber rollſtändiger Zuſammenſtellung

aller Vorſchriften und Beobachtungen für den Wirkungskreis des Offiziert vom Patrouillen- bis zum Bataillons:, Diviſions- und Von . M. Guggenberger , t. t. Lt. Dritte vermehrte Wuflage, gr. 12. Gräg 1842.

Batteriecommandanten .

öitr. Capit.

Ferſti. ( XIV und 260 S. mit 3 Tab. und 4 litt. Plänen in Halbfol.) 25 Ngr.

26. Tankar rörande Militär - Underwisningen , särdeles med af

Bij G. van Eldik

seende på Fordringarne til första Oficiersgraden i Swenske

14. Der Dienſt des Preußiſcheu Infanterie -Unteroffiziers. Von dem Verfaſſer des Leitfadeng bei der Inſtruction des Infanteriſten . 8. Berlin 1843. Plabn'ſche Budh. ( VIII und 256 S.) 15 Ngr. 15. Der Escadrondienſt. Ein Ⓡandbuch für Cavalerieoffiziere der königlich preußiſchen Urmee. Berausgegeben von Ih. v, Dolff6 . Rittmeiſter im t. preuß. 8. Cüraſſierregiment. gr. 8. Berlin 1842. Mittler. ( XVI und 570 S.) 2 Rthlr. R. Milit. lit. Ztg. 1842. XXIII. 3. S. 265 — 275. 16. Lehrbuch der Jaktik für Offiziere aller Waffen . Von G. B. Dus

ner. ( 112 S.) 32 sk. 27. Handbuch für Unteroffiziere der königl. fächſ. Infanterie. 8 . Dresden 1842. Urnordiſche Budh. 20 Ngr. 28. Das allgemeine Dienſtverhalten des Soldaten. Verfaßt doa H. W. Harder, Hauptm. 8. Stralſund 1842. Löffler'de Buchh. ( 84 8 ) 6 ' , gr. 29. Preußen als Militärftaat, eine europäiſche Großmacht und deutſche

Thieme.

60 c.

Arnéen , af A. Hamilton , 8. Stockholm 1842. Norstedt & So

four , eidgen. Generalquartiermeiſter. Uus dem Franz. überſet

Hauptmacht. Von 6. E. Hellrung. (Mit dem Motto : Preußen nie ohne Deutſchland, Deutſchland nie ohne Preußen . 0. Bors ſtel .) Zugleich ein berichtigender Verfolg des preußiſchen Solo

*) Da die Urſachen , welche bisher eine Unterbrechung des Einrüdens

datenthums ( franzöſiſche Unſicht) und anderer bezüglicher Schrifs ten. 8. Leipzig 1842. Feſt. (X und 135 S.) 20 Ngr.

dieſer Ueberſicht veranlaßten , aufgehört haben , ſo wird dieſelbe von jegt an in angemeſſenen Beiträumen wieder geliefert werden.

.

R. Litbl. 3. Morgbl. 1842. Nr. 105. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung: 6. B. Beste in Darmſtadt und in deffen Offigin gebrudt.

I

Samſtag ,

No. 18.

11. februar 1843.

Allgemeine Militar -. Zeitung. F r a n frei ch.

Die Preußiſche Staatszeitung enthält mehrere Ars tifel über das neue, den Rammern vorgelegte Recru , tirungsgeſeß , in welchen dieſes unter verſchiedenen Gefidtspuncten beleuchtet wird , und deren vorläufige Mittbeilung nicht ohne Intereffe rein dürfte , bis die offentliden Verbandlungen über dieſen Gegenſtand bes kannt ſein werden .

die Juſtiz ſie über Fålſchungen und Betrügereien aller Art ertappt bat, mit deren Hülfe ſie ihre Induſtrie zu betreiben gewoont waren. In dieſem Augenblide find in der franzófilden Hauptſtadt nur vier Agenturen für Stellvertretung vorbanden , deren Chefs indeſſen vor ibren Vorgångern feinen anderen Vorzug voraus baben, als daß ſie ihr Handwerf mit mebr Vorſicht und Ges wandtbeit treiben.

Die Art der Betrügerei, welche bei

den Stellvertretunge .Agenturen am häufigſten vorfommt, $

Paris , 19. Januar, Einer der Hauptzwede, welde

beſteht darin , daß von ihnen Individuen , die geſeßlich

die Regierung bei der Ausarbeitung des neuen Re . zum Armeedienſt unfähig ſind , 2. B. entlaſſene Züchts crutirungsgeſebes im Auge gebabt hat , das der linge, durch falſche Papiere, erídlidene Zeugniſſe u.ſ.w. Pairskammer bereits vorliegt, iſt die Beſchränkung der in das Heer eingeſchmuggelt werden, deſſen Ruf und Mißbrauche, zu denen die Stellvertretung in der Armee deſſen Sitten ſie dann gewöhnlich durch Tohledte Aufo Beranlaſſung gibt. In der Motivirung des fragliden fúbrung, durd Pergeben und Verbrechen gefábrden . Gefeßentwurfes ſpricht ſich der Marſdal Soult über Das Verhältniß der militäriſchen Beſtrafungen iſt bei dieſe Uebelſtånde mit folgenden Worten aus : ,, Man bebauptet mit Recht , daß die übertriebene Zahl von Stellvertretern in dem Heere ſebr ernſtliche Nachtheile

für den Militárſtand mit ſich bringt, daß ſie ein Unglück für die franzöſiſche Armee iſt , eine Wunde von uner,

weitem großer für eine beſtimmte Zahl von Stellvers tretern als für eine gleiche Zahl von Soldaten , die auf dem regelmåfigen Wege der Conſcription in den

Dienſt gekommen ſind *). -- Nad dom jeßt beſtebenden

Man bebauptet mit Recht , daß der

Gefeße iſt die Armee verpfliditet, jedes Individuum als Stellvertreter zuzulaſſen , welches von dem Maire der

Migbraud, der mit der Stellvertretung getrieben wird, den Geiſt des Recrutirungsgeſebes verfälſcht, daß die

Gemeinde, in der es wåbrend des Teßten Jabres gelebt bat, die erforderlichen Zeugniſſe beibringt. Der Zwed

ſcandalóje Induſtrie , deren Gegenſtand die Stellver ,

des neuen Gerebed gebt dabin , die Stellvertretung durch

meßlider Liefe.

tretung ausmacht, ade Tage weiter um ſich greift, und Militárs, die ibrer perſónliden Dienſtpflicht Genüge geo daß es dringend nothwendig ist, ibr Sdranfen zu ſeßen , leiſtet baben , zu befördern. Nach dem 29. Artifel delo weil ſie eine lebendige Anflage der Gerebe bildet, welche ſelben iſt der , welcher einen Vertreter ſtellt , für die fie beſtehen laſſen. Die Regierung glaubt indeſſen, ganze Dauer der Dienſtzeit , die er felbſt durchzumaden das Uebel durch den neuen Geſetentwurf nicht geradezu baben würde , für ſeinen Stellvertreter verantwortlid , und von vorn angreifen zu dürfen , und ſie wagtes wenn es ſich berausſtellt , daß die Zulaſſung deſſelben

am allerwenigſten , das Princip der Stellvertretung auf eine betrügeriſche oder überbaupt geleswidrige Weiſe jelbit anzufechten, obgleich man nicht daran zweifeln darf, daß ſie es als unvereinbar mit einer guten milis tåriidhen Politif anerkennt.

bewirft iſt. Der Gefeßentwurf ſpricht überdies geſchårfte Strafen gegen die Mittelsperſonen aus, welche zu ſols

So lange aber die Stell.

den Betrügereien und Umgebungen des Gefeßes die

vertretung überbaupt geſetzlich fortbeſteht , ſo lange iſt

bieten . - Noch eine wichtige Beſtimmung des Hand bieten.

es aud natürlich unzuláſig , die auf dieſelbe gerichteten Speculationen der Stellvertretungs , Agenturen zu unteri

neuen Gefeßentwurfes iſt diejenige , durch melde die

drücken , weil ohne deren Vermittelung der Stellvers tretungs . Contract nur in den wenigſten Fällen zu Stande fommen wurde und zu Stande fommen fónnte. Man verſichert, daß binnen einer furzen Reihe von Jahren

nur vier Jabre dem activen Dienſte und der Reſt

niot weniger a18 230 Werbehåuſer in Paris beſtanden baben, wilde ſämmtlich zu Grunde gegangen ſind, weil

auf 39 Freiwillige, während die Stellvertreter nur auf 42 Mann

-

Dienſtzeit auf 8 Jahre erbóbt wird , von denen jedoch

*) Noch ſtärker iſt übrigens dieſes Verhältniß bei den Freiwilligen . Im Jahre 1839 tam 1 Anklage auf 29 , und 1 Verurtheilung 1 Ungeklagten , und auf 59 einen Berurtheilten lieferten.

139

1.10

dem Dienſte in der Referde gewidmet find. Man er.

Dieſe verlangte er von den Offizieren des Grabeg, die

innert ſich , daß dieſe Beſtimmung aud fdow in den Herzhaftig feit jedoch von den directen Truppenanfůbs Geſeßentmurf aufgenommen war , welchen das Mini , rern. Uebrigens bemerfte man beide Eigenitaften bei ſterium den Rammern vor zwei Jabren porlegte , und

den meiſten commandirenden Generalen vereinigt. War

der damals bei deujeiben auf ſo viele Hinderniſſe ſtieß, Einer oder der Andere weniger Stratege,, als Taftiter,, daß die Regierung fid) veranlaßt fab , ibn zurückzus: ſo wußte ibm Napoleon einen General im Stabe . zus zugefellen , der dieſe Rüche ausfüllte.

nehmen .

Preußen.

Berlin , 17. Januar. Die Erweiterung des bien

Geben wir die Generale aus Napoleon's Sdule

duro , ſo ſeben wir ſie ihre Garriere durch eine vor.

figen fóniglichen Invalidenbaufes , das im Jahre 1748

zúglide Waffentbar begründen, ſie ſtiegen rard zu den

vom Rönig Friedrich II. erbaut worden war , um die in den beiden erſten ſeiner Feldzuge, in dem ſchlefilden Kriege, verſtůmmelten Soldaten aufzunebmen, iſt in ſo fern nun ausgefübrt, daß neue Seitengebåude bewobno

böchſten Ebrenſtellen empor , wenn ſie den immenſen Anforderungen des Kaiſers genügten. Alle obne Aus. nabme madten ein raſches Avancement in den zwan, ziger Jabren. Soult zj. B. und viele andere waren

bar gemadt und die Zahl der Compagnieen von dret im 35. Jabre bereits Marſdålle, und wurden es viel, auf vier vermehrt worden ſind. Dabei hat die erſte leicht don früber geweſen ſein , wenn nicht Napoleon

Compagnie die Bezeichnung „ Leibcompagnie" erbalten, erſt als Kaiſer Marſdålle creirte. Napoleon's Grund, und ein Oberſtlieutenant, der in der Schlacht bei Groß. faß war, nur junge Generale im Felde zu haben , weil Beeren einen Arm verloren hat, wurde zum Obef der, ſie fie geeignet ſind , mebr Thårigkeit und Feuer zu ents ſelben ernannt. Merkwürdig iſt der Umitand, daß der Commandant des Hauſes , der General von Putts

wickeln und mit den Truppen jedes Ungemad) zu tbeilen. Nebenbei übte er ſie in der großen Zugend eines Feld, tammer , der faſt 90 Jahr alt iſt , nicht allein der berrn , Gelegenbeiten und Augenblicfe wabrzunehmen älteſte General in der Armee , ſondern überbaupt aud

und die rubigſte Beſonnenbeit vorwalten zu laſſen,

der å teſte der noch im Dienſte befindlichen Soldaten iſt. Sehr einfach , aber freundlich und hiſtoriſch merf. würdig iſt der anſtoßende Kirchbof der Invaliden , da bier die Gråber der Generale Zauenzien v. Witten ,

wenn es der Ueberlegenbeit des Feindes galt. Die Sdůler Napoleon's liefern den Beweis , dag weder eine bochadelige Cadettenanſtalt, nod bobe Ge .

burt und feine Erziehung erforderlich ſind, einen Feld, berg , der Kriegsminiſter . Wißleben und v. Raud , berrn zu bilden , daß ein flarer Verſtand , neben der des Generals Sdarnborſt u . r.l w. w ſich befinden . Der Herzbaftigkeit, den wahren Soldaten ſchafft. Im fran .

Leichnam des fepteren wurde , wie bekannt, im Jabr jóliſchen Heere ſind arme Bauernſdbne, entlaufene Kauf. 1834 aus Prag bierher gebolt. Sein Grab iſt mit mannslebrlinge, verdorbene Juriſten u . Feldherren und einem foloſſalen in der bieſigen königl. Eiſengießerei Fürſten geworden , der Marichalſtab iſt für feine pris gegoflenen fomen von Bronce geſchmúdt.

vilegirte Caſte da. In der Praris ausgebildetes Talent

und die richtige Benußung der Umſtände überragen die bófiſche Formenerziebung. Der wabre Feldberr legt (don

Ueber die Generale aus Napoleon's Arieger- inden Jünglingsjabren den Grund zu ſeiner Größe; als junger ruſtiger Mann vollendet er ſeine Carriere ; Schule. *)

Bon Napoleon wurde fein General ernannt , der nidt unter ſeinen Augen gefochten und Großtbaten ver, richtet batte. So wie er ſelbſt vom Artillerielieutenant

er gebt nicht auf dem Sohnedenwege der Anciennetát fort, fondern klettert raſch auf der Ebrenleiter von Stufe zu Stufe und , wenn eine dieſer unter ſeinen Füßen bridt, erſchrift er nicht, få ut aud nicht , ſondern bålt

zum Feldberrn und Raiſer binaufſtieg, durch friegeriſche fich an der Handſproſſe feſt, um durch einen deſto fråfo Umſicht und Zapferfeit, ſo bob er auch nur ſolche in tigeren Schwung ſich noch bóber zu bringen. der Armee, welche ſeinem großen Beiſpiele folgten. Es Glúd , Zufall, Mißgeſchick Anderer, die zeitgemäße gehört zu den bewunderungswertben Eigenſchaften Nas

poleon's , daß ſein Scarfblick die Tüchtigfeit der Pers fonen raſch erfannte. Durd irgend eine Ubat auf einen

Offizier aufmerkſam geworden, bebielt er ihn im Auge,

Benußung des günſtigen Augenblico ſind die auiirten der Rübnbeit , des Muths , der Tapferkeit und Beſona nenheit. Daß indeß die Zbat bom rechten Auge gereben

und ber gewürdigt werde, . iſt unerläßlide Bedingung, ſonſt fobi vorüber und ſo fern er ſich mehrere Male ausgezeichnet batte, gebt

wußte er ihm die für ibn am meiſten geeignete Stel.

lung zu geben.

Der Eine wurde als Haudegen und

Bajonnemann betrachtet , dem Anderen gab er freies Operationsfeld als Partiſan , und den Dritten ließ er

Betrachten wir nåber das Kriegsleben und das Wir fen der franzoſiſchen Generale , lo liegt am Lage, daß

nicht eine Solacht, ein Feldzug, ein Krieg ihre Stels

in der großen Scule der aktif und Strategie forte lung und ihren Rubm bervorgerufen baben. Nur durdo

avancirt, als ein Anderer durch ſeine ſonſtigen Talente.

die Menge der mitgemadten Råmpfe in verſchiedenen lagen , auf verſchiedenen Standpuncten , gegen verſchie, dene Feinde und mit verſchiedenen Mitteln reift der Befehlshaber. Nidt der Erercirplaß , nicht die glans

*) Uus einem Auflag in der Minerva entnommen , betitelt: „ Die

zende Parade der Gamaſchenform ſchafft einen Kriegs. mann , ſondern die blutige Schlachtenpraris ; nicht die

bilden. Daber iit Mander durch ſeinen Degen rader

nodi lebenden Generale aus der Kriegerſchule Napoleon's.“

141

142

fonelle Ueberſicht einer darf ausgerichteten finienſtelo lung , nidt das ridtige Tariren einer nad Sdritten berechneten Intervalle oder Diſtanz, nicht die ingilide Dedung des Hintertreffens auf das vordere, nicht ong Abmeſſen der bundert Marſdídritte in der Cadence einer Minute, nod weniger ein eleganter Frontmarſd auf der Baſis eines Point de vue, oder cine parades måßige Arſchwenkung nach allen Regeln der Taftif ſind wabre Elemente der Feldfriegøfunit , ſondern die richs tige Benußung der Zruppen nad Terrain und Fedtart, das Ergreifen des Augenblics in der Siegreifpraris

gemadſen , 3dglinge eines großen Meiſters. Die Mebra jabl, der alteren rubmgefronten Krieger bat ſo oft im Feuer geſtanden , als mander einſtige Gegner Woden des Lebensalters zibit ; ſie baben Diviſionen und Gorps und ganze Armeen in den Kampf geführt ; der einſtigen Gegner liebt man wenige , welche ſelbſtändig größere Truppentheile im Kriege befehligt baben. Die Meiſten, welchen dieſes loos beſchieden war , ſind , weil ſie in jener Zeit bereits im Alter vorgerůdt waren, wåbrend der 26jábrigen Rube ausgeſlorben .

auf dem Kampfplaße. Jene Spielereien der Friedens ,

aus dem Vorgeſagten erbelt , wie Napoleon beinůbt

Alle find rie Sóbne des Kriegs, im Feldinger auf.

.

war, junge Auführer obne Rückſicht auf das alter für Saúler Napoleðn’s nidt fennen gelernt, um túchrige die Armeen zu erziehen , nicht bloß um von ihrer der , Generále zu werden ; der Kaiſer bat ſie ſters verſchmåbt, zeitigen Rúſtigkeit Vortheil zu gewinnen , ſondern aud

mandver , jene Smuldorſdriften der Tafrif baben die

weil ſie dem Krieger eber unridrige Anſichten gewabs ren, als daß ſie ibm ein wahres Bild des Krieges geben.

für Ferne Zeiten einen Stamm noch fråftiger Befehle, baber zur Dispoſition zu baben. Obne Durchfübrung

Nidt des Pompes wegen , geúbre Truppen zu zeigen,

dieſes Grundſages würde jeßt Franfreidh an erfahrenen

ſondern die Truppen zu baranguiren oder zu belebren , ordnete er von Zeit zu Zeit , ſowohl im Frieden , als im Kriege , große Revuen an , die ſich jedoch auf eine

Generålen Mangel leiden und mit vielen anderen Staa. ten gleichgeſtellt ſein ; die Erpedition nach Algier liefert nidot genügend die ausreichenden Zalente. Oberſten

Aufſtellung in Colonnen und einen zwangloſen Vorbei . marſch beſchrånften. Nach ſeiner Anſicht genügt die Bataillonsſchule für die Dreſſur, die einfadſten Eros lutionen reiden für die Entwicelung , und die Feuer, und Fedtarten eines furzen Reglements får den

und vielleicht Capitaine aus der Kriegszeit würden jeßt Corps und Armeen zu commandiren babeni. Man fónnte bierauf antworten , daß ja auch dieſe

ſonſt jungen Generåle alt geworden ſeien und die er , forderliche Rúſtigfeit für das Feld nicht mebr beſaßen . Die fann freilid nicht in Abrede geſtellt werden, denn

Rampf aus.

mehreren oft zugleich Kriege, obnebin Die fortwåbrenden fåndern, ließen den Generålen feinein Zeit übrig,

die meiſten Generallieutenante , weldie beſtimmt ſind,

bei ausbrechendem Kriege Diviſionen oder Corps zu

Friedensmandver auszuführen, die ernſten Kämpfe boten befehligen, ſind hobe Fünfziger oder über 60 Jabre ait. ibnen Gelegenheiten in Mengé dar, die wabre Rriegers Siebt man indeß einen großen Theil derſelben nod , in dule zu machen . Der Bivouac war ihre Saſerne und voller Dienſtthårigfeit den ganzen Tag bindurch und ihr fuſtlager, der Angriff ibr Parademarſd , der Chor mehrere Tage zu Pferde, ſo bått man ſie immer für .

der Objectivpunct der neuen Richtung, wobei ſtatt der

noch råſtiger und felldienſt fåbiger , als vie es wirklid

funſtreichen Feldmuſik die Marſeillaiſe"unter Begleitung ſein mögen. Weder bei den Cavalerie, noch bei den rauídenden Trommelſohald und unter accompagnirendem Feldübungen der Infanterie febit es ibnen anderjenigen Kanonendonner ertönten ,oder das freudige Vivel'em- Kräftigkeit, die man von einem Feldſoldaten verlangt. pereur! ſich geltend machte. Weil aun alle franzöſiſchen Generale aus dieſer in

Man conſervirt ſie auch , weil ſie der Armee zum ebrs furchtgebietenden Vorbilde dienen. Siebt man die Rangliſte der franzöſiſchen Generale

der Geldichte einzig daſtebenden großartigen Krieger, durch und forſcht man nach , welcher Waffe ſie ange. Idule bervorgegangen ſind , ſo finden ſie auch heut zu bören , oder in welcher ſie ihre Carriere gemacht haben, Lage immer noch feinen Geſchmad an Parademand , ſo findet man , obgleich die Infanterie die Hauptwaffe .

und die zahlreichſte iſt, daß Franfreich mebr Generale

vern . Wer in der Jugend Eraſes getrieben , kann nach einer ſo rubmvoll durchlebten blutigen Zeit im Alter

der Reiter , als der Fuß

nicht ſpielen , node weniger aus dem Kriegebandwerfe

Referent ließ ſich dieſes von den allgemeinen Regeln

eine Vergnügungsſache maden. Soldaten und Armeen

abweichende Verbåliniß durd) einen unterrichteten fran .

find nur für große Zwoede vorbanden. – Aus dieſem Geſichtspuncte betrachtet fie Franfreich und England,

zdfiſden Offizier dabin erflåren : Im Kriege bat der fubalterne Reiteroffizier oftere und eclatantere Gelegens

aus melden leßteren Staaten keine Nadridt von irgend

beit, ſich als ſelbitåndiger Führer auszuzeichnen und

und Geldhúsmaſie beſigt.

einem Friedensmanover zu ung gelangt. Die alten dadurch zu empfehlen , während der junge Infanteries Helden der Kaiſerzeit lådeln daber, wenn ſie irgendwo offizier in der Maſſe noch ſo brav ſein fann , ebe er ibatenloſe Feldberren aus der Mandyrirſpule erſteben ſich zu marfiren vermag. Erſt der Bataillonsdef wird

leben , die nur Erercirpulver gerochen haben und beim

ſelbſtändiger im Gefechte, wenn er mit ſeinem geſchloſo

ſenen Truppentheile iſolirt fåmpft. Daber werden die ſie eine Entideidunndídlacht ſchlügen. Sie wünſden ſich båufiger vor den Augen der hoberen Vorgeſepten den Krieg, um die Vorzüge ibrer Kriegsbildung gegen auszeichnenden Cavalerieoffiziere, zumal wenn, wie nach Rriegsſpielen eine ſo ernſte Miene annehmen , als wenn

die Manóperbelden geltend zu machen. Der militariſche

den Napoleoniſchen Grundíáßen, nur Auszeichnung im

Bablſprud Soult's lautet : „ Mandver ſind keine Dpes rationen, Worte feine Regeln , Mardinen feine Krieger.“

Felde Anſprud auf Avancement gemåbrt, um ſo ofter befördert , je mehr Gelegenbeit zu einer glänzenden

143

144

Waffentbat ſich dargeboten bat. Ferner : jeder Infan , serieſtabsoffizier , Brigade s und Diviſionsgeneral muß fish inmitten ſeiner Truppe und meiſtens im kleinen

ſtand. Ebrenbezeugungen und mündliche Meldungen. -

Gewebr. oder Kartårſchfeuer aufhalten. Auf alle ber rittene Offiziere der Infanterie wird vorzugsweiſe vom Feinde geſdoſjen. Kugeln todten håufiger , als Såbele

feßung, Eintbeilung, Uniformiren der Armee ; Militår. grade, Gradbezeichnung, Rangverhältniſſe der Offiziere, VI Wirtbichafts . und Unteroffiziere; Unteroffiziere ; Ehrenzeichen. Ehrenzeiden. – Ví.

III. Nothwendige Eigenſdaften des Soldaten. - IV. Ani V. Armeefenntniß, worunter vorfommt :

Zuſammens

biebe , denen der Reiteroffizier aller Grade faſt allein verbåltniſſe, worunter die Geld. und Brodverpflegung, ausgelegt iſt , weil ſich die Cavalerie gern gegen die

Bekleidung, Armatur, Munition 2c. verſtanden wird.

kleinen Rugeln deđt und decen muß. Wenn von 50 In

VII. Militärgerichtsbarkeit , Strafrecht und Strafvol .

fanterieftabsoffizieren in einer Sdladt 20 bleiben und nur 10 bleſſirt werden , ſo werden von einer gleichen

ſtredungen. - VIII. Dienſtzeit. Entlaſſung. Gewerbso und andere außerordentliche Berbåltniſſe. - IX. Ber.

Anzahl Reiteranführer böchſtens 5 getódtet und 10 wer.

balten in der Garniſon und in den Standquartierent

den etwa leidst bleſſirt, mander erhålt wohl bei einem

in disciplinariſcher und polizeilider Hinſicht.

.

X. Vers

Angriffe mehrere Hiebwunden. Deßhalb alſo bleiben halten der Beurlaubten. immer mehr ausgezeichnete Cavalerie . als Infanterie ,

In der zweiten Abtheilung kommen beſonders die

ſtabsoffiziere und Generale am leben, und deghalb baben Erſtere ein bevorzugtes Avancement. Erftårlich Erklärlid iſt es

Dienſtverrichtungen in Betrachtung , und zwar unter dem Geſichtspunct des inneren und å ußeren Dienſtes.

daber auch, daß man unter den Savaleriegenerålen fo viele oft verwundete Männer findet, die troß dem rodi immer dienſtfibig ſind.

Unter erſterem ſind die Verrichtungen, welche auf Wirth , (daft, Unterbalt , Bildung , Disciplin und auf die in. nere Ordnung der Compagnie , des Bataillons oder

Dieſes Mißverbáltniß in den abgeſchloſſenen Waffen ,

Regiments Beziebung baben , -- unter lobterem die Ver,

als Infanterie- und Cavaleriediviſionen, iſt in der frans

richtungen verſtanden , welde rich auf Erhaltung der

zóliſchen Armee um ſo füblbarer, als es bei einer übere

offentlichen Ordnung, Ruhe und Sicherheit des Örts,

miegenden Anzahl von Cavaleriegenerålen ſo wenig Reiterei gibt. So wie ſich nun der Infanteriediviſions. def in Gemáfheit der Formationsweiſe gar nicht um die Reiterei fümmert, ſo verſteht es auch in der Regel der Cavaleriegeneral nicht, eine Infanteriediviſion ſelbs ſtåndig zu führen , weil er aus dem Bereide ſeines

des landes und der Truppen bezieben. Es fommen folgende Rubrifen vor : I. Innerer Dienſt. A. Im Au. gemeinen. Hierunter wird begriffen : die disciplinariſde Eintheilung in Oberviſitationen und Viſitationen ; die Stufenleiter der Vorgeſepten ; Berbalten bei Geſuden und Beſchwerden ; Geſundheitsregeln ; das Verbalten

Elemented iſt. Wird demnächſt ein Diviſionsgeneral

Erfranfter und Reconvalescirter ; Derhalten bei Ber förderungen und Muſterungen ; Vórſdriften des Anzugs binirte Waffen zu führen ; alsdann pflegt ibm aber ein mit Beziebung auf die Ausrüſtung des Soldaten ; Pad. waffenkundiger Befeblohaber der anderen Truppe beio ordnung des Zorniſters; Anzug bei verídiedenen Dienſt.

zum Sorpscommando befördert , ſo hat er freilich com .

verrichtungen 2c. –

geordnet zu werden .

B. Die verſchiedenen Grade der

Noch einen großen Vorzug muß man den franzöſis

Compagnie insbeſondere. Es werden hier die Obliegen.

iden Generålen , wenigſtens den álteren einråumen . Sie baben nämlich in den Kaiſerfriegen gegen alle

beiten dieſer Grade beſproden . - C. Tagesdienſt . II. Aeuferer Dienſt. Dienſt in der Garniſon : Wache . dienſt; kleiner Dienſt;; Ordonnanzdienſt . sc. - III. Dienſt außerhalb der Garniſon . A. Verbalten auf Reiſen

europäiſche Armeen ohne Ausnabme gefochten ; Pie fens nen die Tafrif aller Heere und zwar nicht aus Büchern,

ſondern aus der lebendigen Praris, ibre Schule iſt nicht mårſden : Quartiermachen, Marſdordnung, Nachtquar, einſeitig . tier z . B. Verhalten in Cantonnirungen. – IV. Ber. i te r a tu r.

14

balten der zu einem beſonderen Zweck außerhalb der Garniſon commandirten Unteroffiziere. - V. Verhalten und Meldungen des commandirten Unteroffiziers, bei

Handbuch für Unteroffiziere der Königlich Sáchs Vorfållen, welche auf die Mannſchaft des Commando's filden Infanterie.

Dresden und feipzig , in der

Bezug baben.

Arnoldiiden Buchhandlung. 8. 244 Seiten.. Der Anbang enthålt Schema's zu liſten ; Thema's Dieſes Werk zerfått in ein Vorwort , zwei Abtheis zu Unterhaltungsſtunden mit den Gemeinen ; kurze Er. lungen und einen Anbang. In dein Vorwort wird von Fårung der üblidiſten militäriſchen Ausdrucke und eis der Wichtigfeit des Standes der Unteroffiziere und vort niger gebråuchlider Fremdwörter. ibren Pflichten im Allgemeinen geſprochen. Wir wün , Aus den bier gegebenen kurzen Andeutungen låſt Then , daß Alle in allen deutſchen Armeen von den bierfici entnehmen , wie umfånglich die Menge der abges geåußerten Anſichten recht durchdrungen ſein möchten. handelten Gegenſtånde iſt. Auf einen im Verhältniß 1

In der erſten Abtheilung finden ſich folgende Ru.

fleinen Raum zuſammengedrängt , iſt die Darſtellung

erſchöpfend und flar. Flar. Sider wird dieſes brifen : I. Begriff vom Dienſt; allgemeine Dienſtvers' gleichwohl erſchöpfend båltniffe. Benebmen im Dienſt. Subordination . Discis plin . Ebre. Dienſtanſeben . Dienſteifer. Dienſtgewali. -

by

Handbud in der ſachliſden Armee von großem Nußen ſein und dem fremden Militar iſt darin Gelegenbeit

II . Vervåltniß zu Cameraden . Cameradſdsaft. Gemeins gegeben , die innere Einrichtung und den Dienſtbetrieb geiſt. Verbåltniß zu Perſonen anderer Stånde . in jener Arriee gründlich kennen zu lernen . Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlung: 6. W. leske in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudi.

1

Dienſtag ,

N " 19.

14. Februar 1843. 1 170222 JU

INC th24

រងដែរ



Allgemeine Militar - Zeitung. franfreid .

Bewobner gleid ſebr geboten ; denn die unbeſtreitbaren

Die Preußiſde Staatszeitung enthält über das neue Erfabrungen und lebren der Vergangenbeit zeigen uno franzöſiſde Recrutiruugsgeſeß folgenden Artikel widerſprechlich , wie die damals angewendeten Maßs aus Paris , 22. Januar. Unter den Gereßen , welche regeln, um ſchnell große und überwiegende Heeredmaſſen den Rammern in der dieß jábrigen Seffion vorgelegt auf die Beine zu bringen, nur Soreden und Beſtürzung unter dem Volfe verbreiteten , wåbrend ſie zugleich die

Aind , nimmt unſtreitig das über die Recrutirung der

Armee einen der wichtigſten Plaße ein , und in dem Gereße iſt dann wieder einer der wichtigſten Puncte, 1

.

nadtheiligſte Rúd wirkung auf die Finanzen des Staates åuferten . Um alío das vorgeſtedre Ziel zu erreiden, galt es,

welche zu entideiden ſind , der über die Drganiſation einer tůchtigen Reſerve für das active, ſtets unter den

die Grundlagen zu einem Reſerveſyſtem zu finden , wo,

Waffen bleibende Heer. Die Frage iſt ſdon ſeit meh. reren Jahren und mit beſonderer Aufmerkſamkeit ſeit

durch die Verfügbarkeit einer mehr oder minder nume , riſch bedeutenden Militármadt für den Fall des Bes und zwar nicht blos an

den Ereigniffen von 1840 angeregt und behandelt wor .

dürfniſjes geſidert wurde ,

den und Toll nun in leßter Inſtanz vor den Kammern

Peuten , die wobl in die liſten der Regimenter einges

entidieden werden,

tragen, aber niemals unter den Fabnen geſtanden und

Die Regierung ging bei der Vorlegung des betref: fenden Serebentwurfes von der Anſicht aus , daß eine Nation, wie die franzöſiſde, die von allen Seiten von mådhtigen Nachbarn umgeben ſei, deren Gebiet eine ſehr ausgedehnte , an vielen Puncten leicht verwundbare Gránzlinie darbiete , nicht auf zu weit getriebene Er. fparungen vermittellt einer übermäßigen Berminderung ibrer Streitkräfte ſich einlaſſen dürfie, deren ſie viels leicht unverſehens bedürfen "fónnte. Sie iſt der Anſicht,

obne je irgend eine Unterweiſung in den militariſchen Uebungen, Fertigkeiten und Kenntniſſen zu empfangen, ſtets zu Hauſe geblieben wåren ; ſondern vielmehr an Leuten, die eine gewiſſe Zeit, und zwar wenigſtens eis nige Jabre, den Waffendienſt mitgemadt , ibn ſo ganz fennen gelernt bårten , dann aber in die Heimath ents

laſſen würden , unter der Verpflichtung, bei jedem Auf, rufe augenblicklich zu den Fabnen zurückzufebren , bis die Zeit ihrer völligen Befreiung vom Militardienſte

daß dergleichen Erſparniſſe , die allerdings wünſcends berangefommen iſt. Das erſterwåbnte Syſtem , weldes wertb ja nothwendig ſeien , jedenfalls in einer Weiſe

unter anderem in Bayern bis zum Sabre 1840 ange.

gemadt werden müſſen, die binreidende Mittel an die wendet wurde , wo es ſogenannte ſtåndig Beurlaubte Hand gibt, jeden Augenblid die Militårfråfte des fans gab , welche die reds Fabre ibrer geſeßlich vorgeſdrie , des wieder auf einen vollfommenen , Reſpect einfloßen , benen Dienſtzeit über niemals bei den Regimentern er . den Stand bringen zu fónnen, um nidt in der Stunde der Gefabr bülflos und entblößt dazuſteben. Der Effectivſtand der franzöſiſchen Armee iſt wenigſtens 500,000 Mann . Es gilt nun , Mittel zu finden , daß

(dienen , und als ſie in den Jabren 1831 und 1840 zum wirflichen Dienſte einberufen wurden , erſt ganz

von vorn berein eingeübt werden mußten , was , um nur von der Infanterie zu reden ,. allerwenigſtens eine

derſelbe in Friedenszeit" auf eine geringere Ziffer berab, Zeit von vier bis ſechs Wochen auch nur für die aller,

gebracht werden fonne, zugleid aber die Möglichkeit zu unentbebrlidite Befábigung erforderte, batte dort roon erbalten , ihn im Falle eines Krieges idonell und ohne ſeine Mängel und Febler ſo flar und auffallend ge. Anwendung jener noch mobl in der Erinnerung fort.

jeigt, daß man natürlich hier niớt daran denfen fonnte,

lebenden, gewaltſamen , oft ſchreckbaren Mittel, zu denen

es ſich zum Muſter zu nehmen, um ſo weniger, als es

man in den Zeiten der Republik und mitunter auch

ſelbſt da , wo es beſtanden batte , ſeitdem abgeſchafft

des Raiſerthums ſeine Zuflucht nabm , auf einen weit

worden war. Man nahm daher natürlich ſeine Zufluct

bóberen Stand bringen zu fónnen. Die Vermeidung zu dem anderen Syſteme, wodurch das land auf das der Wiederfebr ſolcher Epochen wie die oben angedeu, erſte Signal eine beträchtliche Verſtärkung an vodſtån.

teten iſt durdo Relugbeit, Humanitåt und das financielle dig unterridteten , eingeübten , gefleideten und bewaff. wie angemeine Intereffe des Staats und ader ſeiner neten Soldaten erhålt, deren Zahl fortwährend zus

147

148

nimmt , in demſelben Maße , als das neue Reſerves balten. Die Reſerve würde aber jährlich nod Ino ſyſtem långer in Kraft ſein wird. ſpectionen und Mufterungen unterworfen werden , um Id braude faum zu erwåbnen , daß die franzöſiſche fie ſtets in einem túdrigen und für den Fall der Regierung bei der von ibr vorgeſchlagenen neuen Drs

Nott jede Bürgſdaft gewåbrenden Zuſtande zu er.

ganiſation der Refrurirung und der Reſerve vorzugs. weiſe das preußiſche Pandes Bewaffnungsſyſtem zum Muſter genommen zu baben ſcheint, weldes man aller, dingo bedeutend modificirt auf franzöſiſchen Boden ver, pflanzen will. Die Art, wie dieß geſcheben rolle iſt in dem vorgelegten Gefeßentwurfe genau bezeichnet, und

balten , ſo daß Franfreich unter allen Umſtänden auf 600,000 wohlgeůbie Krieger gåhlen kann. der Pairsfammer wird demnådſt der Bericht über das vorgelegte Gefeß von der dafür ernannten Gom . miſſion erſtattet werden. P r . e u B e n.

in der Darlegung der Motive zu demſelben nodaus ,

fübrlicher auseinandergereßt. Der Plan des Miniſter

Die Leipziger udg. Zeitung theilt den nad ſtehenden

riums geht dabin , jabrlich das ganze Contingent an , Erlaß des Kriegsminiſters , die fchriftſtelleriſche

Recruten den Regimentern einzuverleiben , die Dienſt. Ibåtigfeit der offiziere betreffend, mit: ,, Bei der zeit der jungen Soldaten auf acht Jabre feſtzuſtellen, von Sr. Maj. dem König unterm 4. Oct. c . gegebenen ſtatt mie bisber nur auf Rieben , und dieſelben rollen

Beſtimmung, nach welder wiſſenſchaftliche Werte, in ſo

vom 1. Juliides Jabres an gezåblt werden , in welchem fern ſie 20 Drugbogen und darüber enthalten , obne die Recruten in die Regiments , oder Corpoliſten einto Cenſur gedruct werden fdnnen, iſt es zur Sprache geo getragen wurden . Wo feine beſonderen bindernden fommen , in wie weit dieſe Anordnung mit den bisbe. Ümítånde entgegentreten , ſollen unbegrånzte Urlaube rigen Vorſchriften über die Herausgabe militäriſder ertbeilt werden an die unter den Fahnen ſtebenden

Schriften zu vereinigen ſein dürfte. Die Offiziere baben

Soldaten , und zwar in gewiſſen Proportionen ; dieſe bei Herausgabe der ibrem Berufe gewidmeten Schriften beurlaubten Soldaten würden dann die Reſerve bilden. nicht allein diejenigen Pflichten, melde das Augemeine Fünf Jahre bindurd) nun werden die Soldaten dem Bandrecht ( Tb. II. Tit. 20. S. 129, 131, 132, 141 , 142) activen Dienſte beigezáblt , welche Zeitdauer , im Falle für jeden Beamten ausſpridt, gewiſſenbaft zu beobad . die Umſtånde es erbeiſchen , jedoch auch verlängert mers ten, ſondern es liegen ibnen aud noch andere, aus der den fann , und nach Beritrid dieſer fünf Jahre erſt Eigenthůmlidfeit ihres Berufs . und ibrer Standesebre

febren die Soldaten in ibre Heimath zurück und ger entſpringende Pflichten ob, welche unausgeſebi die leio bören dann der Reſerve an , die ſo begreiflicherweiſe fer bei der Veröffentlichung militariſcher Arbeiten ſein

mit jedem Jahre betrådtlich zunehmen wird. Soon müſſen. Daraus ergeben ſich folgende Grundfäße: bieraus gebe hervor, wie bedeutend der von Preußen ?8 1 ) Der Offizier, der ſich aus eigner Wabl der Beribeis Einrichtungen berübergenommene Grundſaß in der Aus , digung Teines Königs und des Staats widmete und fåbrung abgeåndert wird.

für dieſe übernommene Pflicht jeden Augenblick ſein

Der Kriegsminiſter Marſchal Soult beredinet in Peben einzuſeßen bereit rein roll, muß es auch eben ſo ſeiner Auseinanderſeßung der Motive , daß Frankreich wobl für ſeine Pflight erachten , jede Handlung zu der , 1

im Falle der Annahme des vorgeſchlagenen Syſtems, "meiden , wodurch dem Staat auch nur auf das entfern,

je nach der Stårfe des Sold beziebenden Effectivbe ſtandes und der jährlichen Contingente, eine Armee von mindeſtens 500,000 Mann für den Kriegsfuß haben fónne, und von 600- und ſelbſt 700,000 Mann , wenn man zu Erbóbung der Ziffer des contingente ſchreitent

teſte Nachtbeil zugefügt werden fónnte. 2) Es kann daber fein Offizier und überbaupt fein in oder außer dem Dienſte befindliches Mitglied der Armee Notizen , die ibm aus seinem Dienſtverbåltniß über landesver. tbeidigung, Befeſtigung und anderweitige eigentbůmlide

Wenn auch die Dienſtzeit der Soldaten un

Kriegseinrichtungen des Vaterlandes befannt geworden

wolle.

1 Fabr verlängert wird , ſo werden ſie dabei doch nur ſind , obne Genehmigung der Bebórden verdffentlichen . gewinnen , weil dagegen die Zeit des activen Dienſtes 3) Hat ein Mitglied der Armee durch eignes Nadden , um 2 Jahre gegen bisher verkürzt wird, welche ſie bei fen Entwürfe in jenen Zweigen ausgearbeitet, ſo ges ibren Familien zubringen fónnen. Denn die nach Abs bietet ihm die Pflicht, dieſe zuerſt zur Kenntniß der lauf ihrer fünf activen Dienſtjabre einmal in die Reo ſerve übergetretenen Soldaten werden nur noch ſelten

vom Staate dazu eingeſetzten Bebórden zu bringen,

damit der ſich daraus ergebende Bortbeil vor allen Din .

gen dem Vaterlande zu Gute fomme, und nur wenn rufen zu werden. Zugleich wird auch der Schaß durch jene Entwürfe dazu geeignet erſcheinen ſollten , fann eine Berminderung der Ausgaben dabei gewinnen , die die Erlaubniß zum Drude gegeben werden . 4) Dienſt. um ro bedeutender rein wird, je mehr die Zahl der in liche Beſchwerden und Privatſtreitigfeiten ſind zur Ver. in den Fall femmen , noch einmal unter die Fabnen bes

die Reſerve übertretenden Mannſchaften zunimunt.

offentlidung nicht geeignet, und fónnen ausnabmsweiſe

So bofft man denn die Armee ſo zu organiſiren, daß fie ſters ſtarf, wohlgeübt und ſdslagfertig, doch zu gleicher Zeit wåhrend der Friedenszeit dem Rande To wenig als möglich zur laſt falle. Die Urmee wird jedes Jahr ein Contingent an jungen Soldaten , die Reſerve aber ein ſolches an gedienten und mit dem Waffendienſte daber vollkommen bertrauten leuten . er ,

nur nach eingebolter Erlaubniß der dazu beſtimmten Borgerepren dem Druc übergeben werden. 5) Die Ehre des Offizierſtandes iſt ein Gemeingut , welches jedes Mitglied dieſer Genoſſenſchaft auf das ſorgfältigſte zu bewahren durch die beſtehenden Ehrengeſeße der , Pflichtet iſt. Es muß daber jeder Offizier in den von ibm berausgegebenen Schriften ſich aller Ausdrúde über

150

149

einen oder mehrere feiner Sameraden enthalten , die unſerer Anſicht buldigen. Es führen bekanntlich der zur Abbaltung eines Ebrengerichts führen müßten. Wege viele nad einem Ziele, und iſt Gewoonbeit man . 6) Unter einem gleichen Gefeße ſteht die Wahl der chem oft das balbe leben . Daher die durch die Ses tadelnden Ausdrucke über etwanige fremdé Kriegsein's fdichte bewährte Chatſache, daß gut bewaffnete , gut 1

richtungen oder in fremden Dienſten befindliche Offiziere, geübte und gut geführte Truppen , des beterogenften da in dem ſchriftſtelleriſchen Verkehre jedes Heer und

Äuoſebene, fiets das Mögliche geleiſtet, wenn guter

jeder Offizier dein anderen als ein geachteter Genoſſe erſdeinen muß. Ueber die Zuläſſigkeit derjenigen Abs

Geiſt und fein Mangel bei ihnen geberrſcht. Darum

bandlungen, welche die unter 5) und 6) gedachten Bers

Shub oder Stiefel , Rock oder Kutfa 20. bekleidet iſt ;

båltniſſe berühren , iſt vor der Beröffentlidung jedesmal die Entſcheidung der dazu eingereßten Behörden eine zubolen. 7) Wenn bierdurch allerdings für den Offis

ob er in einem großen oder fleinen Keſſel focht ; den Såbel neben oder binten, das Gewehr auf der rechten

zier , der ſeine Muſeſtunden der Belebrung ſeiner Ges

auch gleicviel , ob der Soldat mit Hut oder Gzafo,

oder linken Seite 'trågt 2c. ; ' wenn er nur überbaupt dem Zweck entſprechende Kleidung, Nabrung und Waf.

noſſen durch foriftſtelleriſche Arbeiten widmen will,

fen hat und ſich derſelben geborig zu bedienen weiß.

einige Beſchränkungen bervorzugeben deinen , To find

Brim Soldaten bat das moderne Spridwort :

es doch nur ſoldse, die ihm ſeine Dienſtpflicht oder die

der machen feute " nur in ſo fern praktiſche Geltung,

fleis

Gereße der Ebre unabweislich gebieten , und er würde als er nicht wobl in puris naturalibus verwendet wer.

bei ibrer Nichtbeachtung eben fo wobt den geſeblidhen den kann, mithin befteidet ſein muß ; denn , wie geſagt, Strafen verfallen, als ſich selbſt die murbwillige Uebet. 'nicht die Kleider , ſondern tüdrige Waffen und der foreitung der dem Staat und feinem eignen Stands rechte Gebraud derſelben macen bier Reute , d. 6. die puncte ſculdigen Pflichten vorzuwerfen baben . Nad Art, wie die Waffen und Eruppen gefúbrt und unters dieſen Grundzügen wolle ein 2c . Generalcommando die Bobídemſelben vorfommenden Antråge behandeln laſs

fen, und da, wo eine weitere Beurtbeitung nothwendig wird , die Angelegenheit an die zur Beurtbeitung der Militarliteratur bereits beſtebenden und in fortdauerns

Der Wirkſamfeit bleibenden Behörden verweiſen. Berlin ,

balten werden . Abſtrabirt man vom Algemeinen , To findet man, 1

daß , ſo wie in allen anderen Beziebungen , fo aude binfidilich der Bekleidung des Soldaten gut und beffer - beſſer iſt.

Ropfbedec

Eine kung z. B. , welche feſtligt, 11. Nov. 1842. (Gez.) Der Kriegsminiſter v. Bogen.“ gemåbrt , und dauerbaft iſt , iſt gut - und gewiß *3

Schroede no Stodbolm , 20. Januar. Es iſt eine Verordnung

erſchienen , wornach die Quantitat des Schießpulvers im ganzen fande jederzeit 41,000 Gentner betragen ſoll , davon ſind 21,000 Gentner für die Armee und die landfeſtungen , 19,000 für die Marine und Sees

feſtungen und 1000 Gentner für den Berfauf beſtimmt. So wie am Schluſſe eines jeden Fabres etwas daran fehlt , ſoll es so bald als möglich erſeßt werden.

Ideen und Betrachtungen über Soldateris

bekleidung und Ausrüſtung. Pour que du choc des opinions jaillisse la vérité, Il faut qu'on les prononce avec sincérité. Ainsi,soit il .

Wenn gleich franzöſiſche Motto’s an der Spiße deutſcher Auffäße vielleicht nicht ganz paſſend !gefunden werden dürften ;- ro folgten wir doch dem'in Nr. 77

gut,

Souß beſſer,

als eine andere, die in Beziebung auf Gauß und Dauer ibr ' nachiebt, Rappen und Hůre fonnten biernad gut,

Szafo's aber müſſen unſtreitig beſſer erſcheinen ; denn Niemand wird behaupten wollen , daß bloßes Lud oder

purer Filz lårfer und dauerhafter ſeien , als leder. Zieben wir die neuere Erfabrung zu Ratbe, To fin .

den wir , daß die Franzoſen in Sdub und Gamarden nach Mosfau , die Muſſen in Stiefeln von Musfau nad Paris marſdirt ſind . Soub und Stiefel erſdei. nen biernad praktiſd . Der Soub iſt gut und der

Stiefel iſt gut , Wege bedient ; loderem Sande den Stiefel für

ſo lange man ſich trocener , gebabnter marſchirt man aber in tiefem Rotbe, oder Waſſer, dann wird man geneigt, beſſer zu halten ; denn Kotb oder Saud

im Sdub mirfen auf den Fuß, wie der Hemmidub auf

das Rad 1, und trodene Füße zieht man in der Regel nafen vor. Die preußiſche finie und fandmebr nahmen gleid

rubmwürdigen Antbeil am Befreiungskriege ; ſie mar. fcirten , fochten und bivouaquirten in der Regel unter gleichen Verbåltniſſen. Der Roc der einen und die

der A. M. 3. ivom Jahr 1842 gegebenen Beiſpiele, Rutfa der anderen bemåbrten lid biernach als brauc . um unſeren unter obiger Rubrit, aufgetretenen , ebreni. bares Soldatenfleid. Sefiel lid der linienſoldat piel.

merthen Antagoniſten gleich vorn berein über die Abs leicht beſſer in ſeinem Roce, ſo fühlte ſich dagegen der fandwebrmann bebaglider in ſeiner Kurfa , und bielt ſicht unſerer . Erwiederung außer Zweifel zu.Teßen. Da es hiernach einer nåberen Motivirung nicht bedarf, fie, wobl nicht mit Unredt, dod für beſſer , weil erin geben wir ſogleich zur Sadie ſelbſt über. Bevor wir ſie je Folge des Schußes, welchen ſie ſeinem Unterleib ,.8 .

1

dod im Detail erörtern, im Allgemeinen die Bemerfung: wábrte Weniger oft, als jener durdo ibn belåſtige oder dal, ſind wir durch das in Nr. 77 2. Érwiederte aud nicht anderer Anſicht geworden , wir darum nidot prátendiren,

gequält wurde. Aebnfide Vergleidungspuncte laſſen ſich bei allen

man ſolle allerwårto das Beſtehende aufgeben und nur verſchiedenen Kleidungsſtüden 2. auffinden ; allein es

131

152

bedingt dieß noch nidt, daß man des vermeintlid oder tiſde Befanntſchaft gründet ſich unſere Anſicht der båbe, wirflid erfannten Befieren wegen das vorbandene Gute

ren Borzüglichkeit des Ozafo's vor rolden Militår .

caffire. Neuerungen im Militár dürfen nur eine Folge dringenden Bedürfniſſes ſein ; nicht aber der Modes laune, oder unzeitiger Nadabmungsſucht. Darum bes balte ein Jeder , was ſich ihm als braudbar erwieſen und noch erweiſet; insbeſondere jenes , woran rid er.

fopfbedeckungen , welche aus bloßem Filz gemacht ſind, die Hüte. Hüte. Wir erinnern uns nåmlid node wie eben die lebbaft der freudigen Aufregung, welche ſich allgemein verbreitete, als unſer Trupp im erſten Decennium die. res Jabrbunderts ſeine im Felde defaçonirte Hürden

bebende, wertboolle Reminiscenzen fnüpfen . Doch nun zur Erörterung dor in Nr. 77 2. er,

mit Gjako’s vertauſden durfte , und folgern biernado, der Anſicht in Nr. 77 entgegengereßt, daß das jebige

folgten Erwiederung, in ſo weit dieſelbe, dem Wunſche des Hrn. Verfaſſers gemäß, den Gegenſtand nåber bes

Vorhandenſein von ,, federdeckeln " und „,wadoleinenen Ueberzugen “ nur eine praftiſde Folge der widerwårs

leudtet. Wir folgen bierbei ſeinen Rubrifen :

tigen Erfabrungen jener føweren Campagnen ſei, und

daß uns nur Rúdſdritte dabin fübren fónnten , die 1. Wie muß eine gute Soldatenbekleidung und Ozako’s wieder mit Húten zu vertauſchen . Ausrüſtung berdaffen ſein ?

Gebt man der Sache auf den Grund, ſo wird man

a) Die Kopfbedeckung. Daß ein Ozato dauer . finden , daß die Klagen über den Ezato von ſolchen bafter rei , als ein Hut , fann nicht bezweifelt werden. Vergleicht man den Preis eines Czafo's mit dem eines

ausgeben , die ibn eigentlich nicht tragen , nämlid Jes nen , die in der Regel Kappen oder åbnlide leichtere Hutes , und berückſichtigt man ſofort ihre gegenſeitige Ropfbededungen aufleben, wbrend ihre Mannſdaft Dauer , ſo erſdeint der Ozafo auch woblfeiler als der in Czafo's dwißt; fowißten dieſelben eine Campagne

r , was wohlfeil und dauerbaft iſt, Fich Hut. Da gunun für den Soldatengebrauch eignet , ſo gan in dieſer Beziehung der Szato porzug. verwůnſdt aber tbeilweiſe Man derwünſcht lider als der Hut. - Man teilweiſe

bindurch mit, ſo würden ſie, wie jene, die den Gjafo immer tragen, allerdings anfånglid dulden und ſowißen,

aber ſind aber Formfebler ſind idledt geformt iſt. - Formfebler Weil er ſoledot befanntlich leicht zu repariren ; und darum iſt es audi

empfindliche Körpertheile ſich erlauben .

jedoch bald ſich überzeugen, daß der Ozafo nur - ings beſondere reiner entwóbnten Kópfen - das Neuigkeits, den Czafo ; das iſt wahr. Warum verwünſdt man ibn redt empfinden låßt , wie zu enge Fuß , und Rdrper. aber ? Weil er empfindlich drúgt. – Warum drúdt er ? bekleidung es gleid fans gegen andere oft nidt minder C

C

Beſſer als klagen ſind fadverſtandig prüfende Un . ibrer Veranlaſſung und Abbülfenad Mog. nide Idower , die Mündungdes Szafo's ſo zu formen , terſudung daß ſie ſich der Peripherie des Kopfes anpaffe , ohne lichfeit, meld ' leptere nach den bereits vielſeitig ers empfindlich zudrücken . Wenn dieß aber nidtgeſchiebt, folgten Andeutungennabe liegt ,undganz einfachdarin .

To liegt die Schuld nidtam Ozafo, ſondern an Jenen , beſteht, die conifde Form des Ozafo’s über den Sdeis welde ibn anſchaffen .

Wir bebaupten biernach nicht, verlegen , rein Gewicht nicht unnöthig zu erſchwerenzu und daß idlechte Gjafo's gut ſeien , ſondern : das gute telpunct ſeine Mündung , fatt cirkelrund, nach

Gjafo's als militárifde Ropfbedeckung beſſer feien, als Hüte , welder Art ſie aud ſein mögen.

Gegen das Formloswerden der Hüte , ſagt man,

der Kopfform oval zu geſtalten .

bb ) Die feibesbekleidung. Die erfolgte . Eror,, terung der Motive, welche dazu geführt, einen Mantels

n anbringen e Vorrichtunge . Wir, Túraß in Borſalag zu bringen , låßt rid bören ; ins entſprechend Taffen fich wiſſen ſoldes ; dod aus , daß dieſe Borrichtungen wenn ſie den Hut nidt låſtig erſchweren oder ihn über deſſen würden wir folde Wolpanzer immerbin nur in Gebühr vertbeuern ſollen,nur in Drahtſpangen beſtehen. Gefechtsverbåltniſſen geſtatten , wo der Mann beidrts Drabt aber biegt ſich und mit ihm der Filz ; rebr dauers

lider Pertbeidigung auf die Benußung vorbandener

baft fann hiernad die Form der Hüte immerbin nicht

oder möglider Dedungsmittel angewieſen iſt, und zwar

Selbſt untergelegte Metallſpangen verbins

nur unter der Vorausſeßung , daß dieſelben ſtets nur

erſcheinen.

dern nidt , daß neben ihnen Einbåge ſtattfinden , und

als legtes Glied der Rette jener Rategorie von Dedungeo

roüßt biernach auch ein ſtarkes , ſo weres Serůſt nicht mitteln eradtet werde, in welcheSchanzkörbe, Faſoinen, den Filzůberzug vor Difformitaten .

Der oben breite

Sand, oder Wollface u. dgl . geboren .

und die unten mit Peder bereßte Ropfmündung die eine zigen Stellen ſind, an welden Druck oder gewoonliche

Der angeblich zu gewärtigenden Abſchaffung des Bruſtlederzeugs, wenn damit auch das Kreuzweiſebängen des Sábels und der Patrontaíde über die Sdultern

Berúbrung ſtattfindet. Erfennen wir biernad wieders

verſtanden ſein ſollte , kónnen wir nicht beipflichten;

Gjafo unterliegt denſelben feltener , da der Pederdeel

bolt den guten Szafo als die zwemåßigſte Ropfbe . denn es ſcheint biernach, als ob man das Umgürten deđung für den Infanteriſten , ſo widerſprechen wir der lenden vorzdge. Hiermit aber verbålt es fido, wic darum nicht der Kriegebrauchbarkeit des Filzes , reſp. mit den Hüten; eben ſo frob, als man ſeiner Zeit war, des Hutes, ſondern wir buldigen damit dem Beſſeren , die Hüte mit Gjafo's vertauſcht zu ſeben, war man eg, ſtatt bloß dem Guten.

als die Kuppeln um den leib und die Lorniſter à la

Daß man barte Campagnen in Ropfbededungen aus bloßem Filz gemacht, iſt uns nicht bloß theoretiſch, ſon .

Bettelſac , Ruppeln über die Schulter und Torniſtern mit zwei Dragrieuen weiden mußten.

dern aud praktiſch befannt ; allein eben auf dieſe praf.

( Sdluß folgt. )

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung : C. 8. beste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.

Donnerſtag,

N. 20 .

16. Februar 1843.

Allgemeine Militar - Zeitung. Preußen.

Rangliſte der Generåle, Stabsoffiziere, Rittmeiſter und

Berlin , 27. Januar. Das beutige Juſtizminiſterials Capitaine führt auf : 2 Feldmarſchålle ( Herzog von blatt entbålt folgenden Auszug aus einer an das fönigl. Cambridge und Herzog Wilhelm zu Braunid weig ), Staatsminiſterium erlaſſenen " Auerbodiſten Cabineis. 2 Generåle, 8 Generallieutenante (darunter der Krons

Prinz von Cambridge) , 16 General, ordre: ,, Das Staatsminiſterium empfängt hierbei den prinz und der majore, 13 Oberſten , 30 Oberſtlieutenante, 36 Majore,

Beridt des Staatsraths vom 16. 0. M. über die von demſelben beantragte Declaration 08 $ . 142 Tit . 24

40 Rittmeiſter bei der Gavalerie , 108 Gapitaine ber

Thl. I. der allgemeinen Geridhisordnung in Betreff der Infanterie , 5 beim Ingenieurcorps , 20 bei der der Zuláfjigkeit des Perſonal . Arreſten gegen pens Gendarmerie Der Rittmeiſter Artillerie und 3

5

bei der

.

fionirte Militárperſonen und Beamte. Ich bin

Unterricht in der Militárafademie wird durch 16 febrer

mit dein von dem Staatsratbe erſtatteten Gutachten

beſorgt.

einverſtanden , daß nad den beſlebenden Gelegen der

Gläubiger nicht verpflichtet ſei, ſich auf die erſt fünftig fållig werdenden Penſions . und Wartegelder - Abzüge

verweiſen zu laſſen , derſelbe vielmehr berechtigt fei, ohne Rückſicht auf dieſen möglichen zufünftigen Erwerb , den Penſioner oder Wartegeld.Empfänger zur Schuld . baft bringen zu laſſen , ſobald die Grecution in das

Ideen und Betrachtungen über Soldatens bekleidung und Ausrüſtung, ( Sol u . )

d ) Waffen. Das Såbeltragen adoptirt der Hr. Vers

Vermogen , wozu nur die ſchon fålligen Raten gehören , faſſer von den Franzoſen , obne, wie er eingeſtebt, eigene fruchtlos ausgefallen iſt, und daß es der Erlaff ung Erfabrung in dieſer Beziehung zu beſigen. Wir erins Geſeto bierůb nicht bevarf. nern an das bekannte Sprichwort: daß Probiren eines Declar atoriſden

g

er

Berlin , 31. December 1812. Friedrich Wilhelm ."

ůber Studiren gebe. Der Hr. Berf. lafie die Såbel ſeiner Truppe bången , wie wir vorgeſchlagen , und

wenn ſie nidit gleid der Erwartung entſprechen , laſſe

De ſt reich .

Wien, 26. Januar. Durch eine von dem Hof. er ſie verbången, bis der rechte Fleck getroffen , und er friegsrath über die Verinógensverhåltniſſe der Soldaten wird ſich überzeugen, daß unſer Vorſlag , den Sibel erlaſſene Verordnung enthält die auch auf die Beurs laubten ausgedebute Beſtimmung , daß denſelben obne

in entſprechender Hobe hinten quer zu bången , aus der Erfahrung geſchöpft und mithin praktiſch rei. Im

Bewilligung ibres Regimentecommando's nidie geſtartet Uebrigen dürfte in angeregter Beziehung die Folge ſei , Darleben auf ihren Beſikítand aufzunehmen oder lebren , daß eben ſu wenig , als Ades Gold iſt , mas alles praktiſch rei, was die Franzoſen treiben . andere Schulden zu contrabiren und daß daber.obne glänzt, f) Das Rod . und Trinkgeſchirr. Das für

Zuſtimmung

des

Regimentecommando's

ausgeſtellte

Sduldſdeine oder eingegangene gerichtliche Vergleiche die Einzeln - Rochgeſchirre Vorgebrachte fonnte unſere den Beſibſtand ungültig feien und den Hypotheken ſchaftlicher auf Ueberzeugung von der Vorzüglichkeit größerer, gemein . búdern nicht einverleibt werden dürfen .

3 a 1 no V e r.

Reffel nicht derogiren. Die vermeintlichen fleinen Vortbeile des Separatfocens fónnen , unſeres Erachtens , den Nachtheil der Nothwendigkeit allgemei.

Nach dem officiellen Hof- und Staaishandbuch für ner individueller Selbſtthårigkeit nicht überwiegen. Die das Königreich Hannover für das Jabr 1843 beſteht Erfabrung bat gelehrt, daß wo beſondere Acquiſitionen die Armee aug 8 Cavalerieregimentern ( jedes zu 3 Sdwas dronen) , 8 Infanterieregimentern ( jedes zu 2 Batail .

lonen) , einem Feldjågercorps , einer Artilleriebrigade ( 2 reitende Compagnieen , 7 Fufcompagnieen , eine handwerfercompagnie ) , und der Gendarmerie . Die

für die Bivouacsfúde gemacht werden , es auch nicht an beſonderen Geſchirren zu ihrer Apretur mangelt. Jede Compagnie hat ihre beſonderen Brat , und Bad, fünſtler 26. und bat es dieſen , unſerer Erfabrung ges måß, niemals da an Geſchirren gefehlt, wo der Stoff

156

155 1

ſich bot, Proben ihrer Kochfunít abzulegen , wobl aber III. Praftiſche Anwendung der unter Titel I waren wir båufis Zeuge , daß viele Erſchöpfic 11. dgl . zum Eiſen genotvigt werden mußten , und ſind wir

aufgeſtellten Grundſåse 2c. a ) Brúniren der lå ufe. Wir ſprachen von dem,

überzeuge , daß diefelben bald in Abgang gefowmen was was wir wir geſeben. geſeben . Fårben die engliſchen fåufe nicht wåren, båtten ſie perſoniid für die Zubereitung ihrer ab, ſo befiårige dieß nur , was aud wir nicht bezwei. Mablzeit ſorgen müſſen . - Das Vorbandenſein kleiner feln , das daß uns die Englander im Tedeniſchen der in Kochgeſchirre ſchadet nicht , wohl aber der Modus des Redé lebenden Fabrikation vora118 rind. So lange individuellen Rodens als Regel .

g) Der Brodbeutel.

Die dem Brodbeutel ge,

wir ihnen bicrin nicht gleid)kommen , und ſelbſt dann noc , werden wir nicht für das Brúniren der fåufe

baltene Apologie erſcheint illuſoriíd , wennman erwägt , ſein , weil, wie aus des Hrn. Verfaſſers eigenen , ſehr daß nicht alle Truppen in den letzten Continentalfriegen richtigen nåberen Erörterungen ſich folgert , daſſelbe Brodbeutel batten und daß diejenigen , welde deren überfluffig iſt ; indem auf minder fojtſpieligem, einfaches entbehrten , dieſelben nicht nur nid t mißten , ſondern nidhr ſelten fogar über jene fich luſtig machten , welche vermeintlich ohne ſie nicht leben fonnten .

rem und mitbin praftiſcherem Wege der Zweck erreicht werden fann .

Der

Man erbalte die Gewehre gangbar und rein , et

neuere Torniſter iſt zur Aufnahme des dem Soldaten

voila tout ce qui faut. Das , um in der trivialen Sols

Erforderlichen geräumig und die Induſirie des Tor , nijtertrågers vielſeitig und praftiſch genug , um das, was er bedarf, ibm zur Hand zu ſchaffen. Bitte das

datenſprade zu reden , Gefummel und Gepoliro taugt den Gewehren nichts , und was nichis taugt, das iſt

-

.

unter den Torniſterdeckel . Berdaffen für’s Ganze feine großeren Schwierigfeiten , als das zur Hand. Befommen von daber für den einzelnen Mann, ſo wäre damit ein

vom Uebel . - Aedt militariſche Eigenſdiaften und eine dieſen emiſprechende taftiſche und dienſtliche Ausbildung bilden den reellen Glanz des Soldaten ; das Geflimmer

und Geldimmer an ſeiner äußeren Geſlalt gewährt großes Impediment der Kriegfúörung beſeitigt , indem befanntlid noch feine Bürgſchaft für ſeine friegeriſche dann ganz leicht eine fidere Baſis der Subſiſtenz für Solidiråt. die Truppen gewonnen wire. Daß und warum wir, tros dieſer Aeußerung, deris Gegen die Mitführung leerer Brodbeutel in den noch feine Cynifer als Untergebene dulden würden, Zorniſtern , zum Gebraud in beſonderen Ausnahmss wollen und brauchen wir wohl nicht nåber zu erörtern. fållen , ließe ſich nichts einwenden ; der Anſid aber, daß ein permanent umgebångter Brodbeutel unentbebro

lid ſei , fónnen wir nicht beipflichten . II. Wie werden zwedmåfige Formen gefunden 2c.

b) Die weibleinenen Hoſen für den Infan , terijten. Das hier Genußerte ſtimmt mit unſerer Anſicht überein ; wir erad )ten indeſſen dennoch die weißs leinenen Hoſen für entbehrlich .

Zu Firirung des gegenſeitigen Verſtåndniſſes nur noch die Bemerfung : das aud wir für die ungefütterte

Ju der hier angeregten Beziehung entſcheidet we. niger die Anſidst der darüber i Neubernden , als die Gewohnheit der Betbeiligten , die Güte und Zweckmäßigs

Tuchboſe ſind, das wir aber dieſelbe nid)t obne Unter. boſe tragen laſſen . c ) Jace ( Aermeci eſte ) und einene Blouſe.

feit des Inſtruments . - Wer von Jugend auf Stiefel Gelegentlich iſt die Blouſe ein recht zweckmäßiges und gewohnt iſt , wünſcht ſich feine Sdube und umgefebrt. angemeſſenes Kleid ;; würde nicht das Gewicht des Ge. Soube drücfen und Stiefel drücken , die einen verwuns påces durch deren Mitführung erbóbt , ſo wären wir den , und die anderen verwundeni; beide aber auch ſind unbedingt dafür. bequein und angenen , wenn ſie gut façonirt, d. b. der Jaceſichſinddurchgreif augenfälligende zu viel. Reformen lassen Fußbefleis IV. Blouſe Wie und

Fußform entſprechend ſind. Die Wahl der

dung wird daber der Nationalgewobnheit überlaffen werden müſſen , die ſich befanntlich auf den Haupts darafter der vaterländiſden Bodenbeſchaffenbeit grúns

in der Befleidung 2c. Das britandene Mißverſtändniß iſt durch die Er.

det; und wird man biernac in Ländern ," wo Sumpfs flårung des Hrn . Berfaffers Verfaſſero , daß auds er den Gemebr.

und Schneegegenden båufig vorfommen , Stiefel , in ſolchen dagegen, wo dergleichen Gegenden zu den Sel .

fenbeiten gehören, Schube als Fußbefleidung allgemein zwedmäßig und daber dieſe auit bei den Armeen ſtets der berrſchenden Nationalgewobnbeit entſprechend finden . Ermågen wir jedoch , von obiger Beziebung ab . ſtrabirend, daß der Soldat nicht immer darauf rechnen

fann , nur gebahnte trockene Wege zu betreten , und blog in der guten Jabreszeit und in ſeinem Vaterlande

riemen nid)t für überfluffig eradote , seboben.

Was ſeine weiteren Ausführungen betrifft, ſo fólis nen wir Jom rur erwiedern , daß es uns ein beſonis

deres Intereſſe gewährt bat, ſeine Replik zu leſen , weil und darnad die Lieberzeugung geworden , daß wir nur bin und wieder über die Form , nid) t aber über das Welen divergenter an lidt find.

Moge ſeinem praftijden Streben entſpredender Era folg ill Theil werden .

Krieg fübren zu müſſen , ſo ſind wir noch immer ges neigt, im Allgemeinen als Soldatenfufbekleidung dem Stiefel den Vorzug vor dem Soub einzuråumen. Ein

Nåberes hierüber enthält dic dießjábrige Nr. 17 dieſes Blattes.

Li te r a tu r. Des Marfgrafen Pudivig Wilhelm von Baden

Feldjú ge wider die Türfen , größtenabeils nach

158

157

bis jest unbenugten Handſdriften bearbeitet von

Markgrafen Ludwig batte man dieſe günſtigen Erfolge

Freiberrn Philipp Roder von Diersburg ,

zu verdanfen .

Grofberzoglich Badiſdem Oberſtlieutenant im Ges

dem Gang der Operationen dieſes Feldzugs zufrieden ,

neralſtab. Zweiter Band. Mit ſiebenzebn Urfunden und fünf Planten . Carlsrube , Verlag der Obr. Fr. Müller'iden Hofbuchbandlung. 1842. Der zweite Band dieſes intereſſanten Werfes, deſſen

welcher ſeinem feuerigen Weſen nicht zuſagte. Mehrere

erſter Band in den Nrn . 21 und 25 der U. M. 3. des Jahrgangs 1840 angezeigt und beurtheilt worden iſt,

guſt in dem eroberten feindlichen lager Danffeſte ge feiert batte , wurde Kriegsrath gebalten , wie der ges wonnene Sieg verfolgt rolle. Der Kaiſer ents, von Lothringen Anſichtwerden des Herzogs ichied

enthält die Beſchreibung der Feldzüge von 1687-1692,

Dieſer war übrigens feineswegs mit

in dieſer Beziehung mitgetheilte Originalbriefe von ihm geben nåbere Erläuterungen. – Ein Plan jener Schlacht iſt beigefügt. Zweites Rapitel. Nachdem man am 13. und 14. Aus

ſich für die deren jeder in einem beſonderen Abſchnitt abgebandelt wird , welcher wieder in Kapitel zerfällt. Die beige. nach welcher eine Abtheilung zur Unterwerfung Sla:

fügte Urfundenſammlung iſt ſehr umfånglid) ; ſie nimmt aber nacher Sie die Hauptarmee benbürgenzurückgelaſſe marichirenn, ſolle. 446 Seiten ein , während die eigentlidie geſdichtlidye voniens Zugleich beſtimmte dem.

Darſtellung auf 198 Seiten gegeben iſt: ein Beweis , Martgrafen Pudwig das Commando jener Abtheilung , wie ſorgfältig der ør. Verfaſſer geſammelt und wie er nichts unterlajen bat , um den Peſer auf die Quellen

was aber nicht in Erfüllung ging , weil der Herzog

zurückzuführen , aus welchen er geſchöpft hat.

ſchon zu Gunſten eines Anderen darüber entſdieden batte. Der Markgraf war natürlich bierüber ſehr auf.

Der erſte Abſchnitt , welder den Feldzug von 1687 umfaßt, zerfällt in zwei Kapitel . Su dem erſten ders

gebracht und ſagt auch in einein Brief, daß der Herzog ertíårt babe, er werde ihin alles zu leid thun. Dieſe

ſelben findet man die Correſpondenzzwiſchen dem Groß .

Gebäffigkeit möchte wohl zunächſt der Markgraf ver ,

weſir und dem Markgrafen Hermann von Baden , worin

anlaßt haben, denn bei aller ſeiner Tůchtigkeit mag er mitunter ein etwas unbequemer Untergebener geweſen ſein ; auch waren die von ihm nach Wien erſtatteten

erſterer Friedensantrage erneuert , welche aber als un , zulaliig zurückgewieſen werden. - Die den Zúrfen ents

gegenzuſtellenden Streitfräfte waren in zwei Armeen Berichte nicht von der Art , um die freundlichen Ges eingetheilt. Die Hauptarmee von 40,000 Mann ſtand ſinnungen des Herzogs zu gewinnen. In Folge dieſes unter dem Herzog von lothringen , die zweite Armee zwieſpaltes und da nach eingegangenen Nachrichten von 20,000 Mann unter dem Cþurfürſten von Bayern , welchem der Marfgraf Ludwig zur Seite gegeben war.

die i úrfiſde Armee in vollem Aufitand gegen den Groß weſir war, weßhalb in dieſem Feldzug von dem Feind

Außerdem waren nodi in 37 Feſtungen und Schlöſſern nichts mehr zu befürchten ſtand , verließ der Markgraf 14,700 Mann vertbeilt.

nebſt dem Churfürſten von Bayern am 3. September

Ueber den zu befolgenden Operationsplan fonnte die Armee und begab ſich mit Erlaubniß des Raiſers man ſich nicht vereinigen . Man fam daber zu feinem feſten Entſchluß und nur in fo ferne überein , daß die

Die weiteren Operationen der Armee nad Wien. beſtanden in einer faſt widerſtandsloſen Belebung von

Hauptarmee am rechten Donauufer auf Ebek, die zweite Siebenbürgen und Slavonien, in weld' lebterem Lande Armee am linfen Ufer auf Peterwardein narſdiren die Türfen im Schrecken über die Niederlage am Hars und durch geeignete Brüdenanlagen die Verbindung ſan und die Revolte der Armee alle bererten feſten erhalten ſollte. Der Hauptarmee wurde zu dieſem Zweck

Plite verließen . - Es werden nun noch in dieſem

der Sammelplaß bei Gran , der zweiten Armee bei Rapitel die in Folge jener Revolte in der Türkei ein. Szolnof beſtimmt. Rúdſichten auf die Verpflegun getretenen Ereigniſſe, g nothigten indefjen lettere , ihre anfängliche Marſch .

ſo wie die Krónung des Kaiſers Leopold als König von Ungarn berichtet.

richtung aufzugeben und ſich der Donau zu nåbern, mas endlich auch durch Ueberſchreitung dieſes Flufics

Zweiter Abſchnitt , Feldzug von 1688. Durch die in dem türkiſchen Reide ausgebrochenen Unruhen ers muniert, beid108 der Wiener Hof die Belagerung von

bei Baja zu einer von der Herzog von Potbringen ſehr gewünſchten Vereinigung mit der Hauptarmee fübrie, Belgrad. Hierzu wurde eine Armee von 40,000 Mann um das bei Eßet itebende feindliche Heer anzugreifen . beſtimmt, welche ſich Ende Mai bei Ebet concentriren

Nadidem man dieſen Ort nach vielen Múbſeligkeiten erreidt, einen Uebergang über den Drauſtrom obers balb jenes Orteo bewerfſtelligt und auf das verſchanzte feindliche Rager einen mißlungenen Angriff verſucht batte, wurde in einem Kriegsrath jones fager für uns angreifbar erklärt und beſchloſſen, auf demſelben Weg

ſollte und über welche der Churfürſt von Bayern den Oberbefebl erhielt. 6000 Mann unter dem Commando des Marfgrafen Ludwig erhielten die Beſtimmung , in Bosnien einzurufen, um zur Erleichterung jenes Haupra unterneomens långs des rechten Ufers des Sauſtromes gegen Be ! grad hin zu operiren. Weitere 4000 Mann

zurückzufehren , den man gekommen ſei , und binter die ſollten Siebenbürgen beſeßt halten. Jin erſten har Drau zu geben. Wider Erwarten folgte das feindliche pitel werden nun die bei Ausführung dieſes Plans

Heer, wodurch endlich nach verſchiedenen Zwiſihenfällen ſtattgehabten, an ſich unbedeutenden Ereigniſſe bis zum und faſt wider Willen am 12. Auguſt die Schladit beim Berge Harſan herbeigeführt wurde, weldie mit der Nie

Das Eintreffen der Armee vor Belgrad beſdorieben , zweite Kapitel enthält eine Beſchreibung dieſer Feſtung,

derlage der Türfen endigte. Hauptſächlich der Tapfer, der ſtadigebabten Belagerungsarbeiten , mit beigefügtein feit, Geiſtesgegenwart und den guten Anordnungen des Plan, und der endlichen Erfiirmung, worüber ein weita

159

160

låuftiger Bericht des Churfürſten von Bayern mitges

formirt, ſo war ibr die feindliche Reiterei ſchon auf

tbeilt wird.

Pepterer febrte nad Bollendung dieſer

Waffenthat nad Wien zurúd und übergab das Com . mando der Armee an den Feldmarſchall Caprara.

dem Nacken .

Die Schwadronen empfingen unerſchůts

terlich , wie die Mauern , den Chof der Spabi. Nach und nach vermiſoten ſich die Kämpfenden ; alles , vom

Im dritten Kapitel wird die Darſiellung der Unters Prinzen bis zum leßten Reiter, gerieth in's Handgemeng. nebmungen des Marfgrafen Pudwig in Bosnien ge .

Die Hiebe der Türfen fielen dichter ; der Damascener

geben ; ſeines Zuges durch Slavonien und Croatien,

půrbete ; – da erſdien im entideidenden Momente bie Brigade Caſtell, bieb von der Seite auf die Spabi

des Uebergangs über den Sauſtrom bei Sziszef , und der den Türfen gelieferten Gefedre an der Unna und

ein , welche durch einen unerwarteten Flankenangriff

bei Derbent. In lebierem marfirte ſich die militariſche erſchüttert, umfebrten und auf und davonjagten. Die Züchtigfeit des Markgrafen auf eine ſo ausgezeichnete Kaiſerlichen ſollten ibnen tapfer nac ; in der Verfol . Weiſe, und ein ſo erhabenes Beiſpiel der Leiſtungss gung ſtieß man auf die von den Spahi verlaſſenen fåbigkeit einer túdrigen Savalerie unter einem entſchloſ. Janitſcharen . Mit dieſen erbob rid) ein neuer "mör, ſenen Führer , daß wir im Intereſſe der Leſer die Ers deriſcher Rampf. Nach einer Salve auf 15 Schritt

zablung des Hergangs deſſelben mit deri Worten des

griffen die Janitſoaren zu ihren Meſſern und webrten

Hrn. Verfaſſers biet folgen laſſen wollen .

lid mit raſender Wuth ſo lange , bis der größte Theil zuſammengebauen , und ihre Såbel den Händen ents wunden und zerbrochen am Boden lagen. Entwaffnet pacten die Janitſdaren ihre Gegner noch mit den

,, Wåbrend der Prinz mit ſeiner ſchwachen Ubibeis lung den Bau des Brůcenfopfs von Brod decfie, batte der Paſcha von Bosnien , verſtårft durch das in Maſſe aufgebotene Pandvolf, das Tbal der ufrina belebt und

bloßen Händen und riffen ſie von der Pferden berunter.

ſein lager bei Derbent aufgeſchlagen , von wo er die

Das Blurbad war fürchterlich; 5000 Reichen bedeckten

Raiſerliden umid warmte und an Erbebung von Gon. tributionen und Subſiſtenzmitteln aus dem Inneren von Bosnien binderte. Der Markgraf , von einem Kunde ſoafter benachrichtigt , daß der Palda bódhſtens 7000

das Schlachtfeld. Der Markgraf , der in der Selbſts vertbeidigung fünf Túrfen eigenbåndig erlegt , wollte wenigſtens den mit lówenmutb ſich verrbeidigenden Parma retten ; aber ſtatt den angebotenen Pardon anzunebmen ,

Mann ſtarf rei, und enıſchloſſen , ſich ſeiner Nad bar

ſchlug er den Hauptmann Sculer vom Regiment Caſtell

.

Tchaft durch einen raſchen Ueberfall zu entledigen , ſprengte

mit der flachen Klinge vom Pferde, worauf ihn dieſer

das Gerücht aus, daß er ſich über die Brúce von Brod

zuſammenbieb. Eben ſo wütbend veribeidigte ſich der

nach Slavonien zurücziehen werde.

Commandant der Janitſcharen mit dem Fatagan gegen

Um dieſem Ges

rüchte mehr Gewicht zu geben, dickte er am 4. Septbr.

den Herzog von Holſtein , Hauptmann von Hauben

das Sepåck über den Flug , die Infanterie unter den Befehlen des Generals Thungen nac Brod , und bes hielt nur die in 3000 Pferden beſtebende Reiterei bei

und Baron Streuz, bis der japfere Muſelmann unter den Kolbenſchlagen der Dragoner ſein Leben ausbauchte. - Der Marfgraf febrte mit allem Geldůß und Ge,

Rich im lager. Bei Anbruch der Dämmerung marſcirte

påcf der Türfen , 2000 Gefangenen und 40 eroberten

er mit der Reiterei , obne daß jemand das geringſte um ſein Vorhaben wußte , das Ufrinathal aufwärts, bob die überraſditen feindlichen Vorpoſten auf und ſtand

Fabnen vom Sdladtfeld nad Brod zurúc ; der eigene Verluſt beſtand in 200 Todten und Verwundeten . Die Nachricht diefer fühnen , mit der Reiterci allein volls

am 5. in der Frübe bei dem veródeten Dorfe Derbent,

bradten Waffenrbat erregte in Wien eine

4 Stunden von Brod , im Bereiche des Feindes. Eine entfommene Vedette batte dem Paída den Amarſch

ordentliche Freude. Der Kaiſer betradtete Bosnien durch den Sieg bei Derbent ſo gut als erobert und

I

aufer.

der Kaiſerlichen verratben und ihm noch ſo viel Zeit ließ in allen Kirchen der Hauptſtadt ein Danf , und verſchafft, fid auf einer vortbeilbaften Anbote in Sdlachis ordnung zu ſtellen . Der Marfgraf gewahrte nuu ſos

Freudenfeſt abhalten." Man batte fide in Wien der Hoffnung hingegeben ,

gleich , daß er von ſeinem Kundſchafter betrogen und

Bosnien alsbald zu unterwerfen , wenn man das Corps

daß der Paſca nicht 7, ſondern wenigſtens 15,000 Mann part war . Des Vortheils der Ueberraſd)ung beraubt ,

des Markgrafen init 5 bis 6000 Mann verſtårfe ; allein dieſer wies das Untbunliche der Sache bei ro geringen Streitmitteln nach , und man gab dieſe Anſicht auf.

über die Zahl des fünffait ůberlegenen Feindes ges tauſdt , in der Unmöglich feit , in ſo grofer Nåbe der

ſelben eine růdgångige Bewegung zu maden , befand fick der Prinz in einer böchſt fritiden lage. Unſdrüſ.

rigkeit gebórre indeſſen nicht unter ſeine Fehler. Der unbedingten Hingebung der Seinigen gewiß , gab er, obne Růdſicht auf die große Uebermacht der Túrfen , Befehl zum Angriff. - Das feindliche Fußvolf ſtand

in der Mitte, die Reiterei auf beiden Flügeln vertbeilt.

Den Boſchluß der Zbaten des Markgrafen in dieſem Feldzuge madte die Einnabme von Zwornik, nad wels der er nad Wien ging , wohin er berufen war.

Der

Feldmarſdallicutenant Graf Piccolomini erhielt das Commando der Truppen in Bosnien , welche Winter, quartiere bezogen batten. Ein Ueberfall der Franzoſen am Rbein gab Bers anlaffung zur Aufldſung der Hauptarmee . Die deut ,

Um an ſie berangufommen , war ein Defilé zu raſſiren. (den Húlfstruppen marſcirten zum Sdub des eigenen Die Brigade Piccolomini, an deren Spige er ſich lebte , Pandes ab , welchen auch bald act faiſerlide Regis ging zuerſt über ; die Brigade Caſtell folgte auf dem menter nachfolgten . Fufe. Kaum batte ſich die erſtere jenjeits des Dorfes

( Schluß folgt. )

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. M. Peske ,in Darmſtadt und in deffen Offizin gedrudi.

Samſtag,

No. 21 .

18. februar 1843..

10

Allgemeine Militar -: Zeitung. S a r d i ni e n.

Die Bertheidigungsfähigkeit des Landes wird durch

Die Allgemeine Zeitung tbeilt unter Ueberſdrift :

eine im Ganzen treffliche Heerverfaſſung unterſtüßt.

Aus und über Piemont“ úber die militäriſchen

Es iſt merkwürdig, eine wie verſd iedene Geſtaltung

Verbåltnisſe dieſes landes Folgendes mit : In Hins das Heerweſen hat in den verſchiedenen norditaliſden ſicht auf Lage und Vertheidigungsfåbigfeit erſcheint und benachbarten Staaten. Die kleineren mie nament, Piemont von européiſcher Bedeutung. Der Staat iſt

ſich der Stirdenſtaat bebelfen ſich großentheils mit frems

wohlgerundet und bietet in ſich ſelbſt der gefährlichſten Angriffsſeite widhtige und natürliche Haltpuncte. Die Grånze gegen das übrige Jialien fann militåriſch nicht in Betradi fommen ; die ſchweizeriſde faum mehr , da

den geworbenen Soldaten , was indeß amåhlig auf, bören muß, weil nur noch wenige Soweizercantone die fremde Werbung geſtatten und es mit jedem Tage wid. tiger , für die Zukunft Italiens dringlicher wird , das

die Schweiz mit ibrer Berfajung ſelbſt ein Bollwerk

Volf in den Waffen zu üben und den friegeriſden Geiſt

Piemonts abgibt. Gegen Franfreich decen die Alpen , fetten vom liguriſchen Meer bis nach Walis und Beru ; die Zugånge darüber durd Savoyen und aus der

in ibm aufzuwecken . Die Schweiz und die dſtreichiſchen Erblande befinden ſido binſichilich des Militårweſens im Die Webrverfaſſung Pies monts bebauptet eine glüdlide Mitte zwiſchen denen der beiden Nachbarländer ; ſie iſt weit milder als die entgegengeſeßten Ertrem.

Dauphiné ſind mit einzelnen Veſten verwabrt ; die Küſtenſtraße von Nizza nad Genua zu foließen , die ja nur wie eine Berme am Seerande der Alpen låuft,

oſtrediſche und ſtrenger als die ichweizeriſde, obne die

reidten hier und da einfade Abſchnitte aus. Auch die

Nachtbeile der letteren. Mir dåucht, Piemont rei vero

Seegrånze iſt ſowohl durch die Natur als durch eine Menge Beſten an den Pandungdpuncten vertbeidigt, Po wie durch eine zwar kleine aber tüchtige Marine von einem Dußend Kriegsidiffen , worunter einige fis

båltnißmißig der friegeriſch fråftigſte Staat Jialiens, was , wie Friedrich der Große aud für die neuere

nienfregatten ; Genua mit ſeinen ausgebreiteten Werfen zum Schuß des Hafens und auf den umliegenden Hosen

Kriegskunſt gezeigt bat , weniger von der Größe der .

Bevólferung als von dem Geiſte abhångt , der ſie beo .

ſeelt. Man muß ibm Glück dazu wünſchen , daß es den ridtigen Weg zur friegeriſden Erziebung des Volfs

bildet den feſten Schlüſſel zu dem ganzen Küſtengebiet. eingeſdlagen bat, und kann es nur ermuutern , auch Im Inneren des Landes 1, das einem großen nur nach

Diten offenen Gebirgsfeifel gleicht und worin von allen

Seiten dem Po Flüſſe zulaufen , giebt ſich eine zweite Beſtenfette umber, von Novara über Jrea , Sula , Cars magnola, Aqui, Novi nach Alefſendria ; und innerhalb dieſes Veſtenfranzes liegt als innerſter Haltpunct die

befeitigte Hauptſtadt Turin ſelbſt am Po .

Gudlid )

bietet Sardinien mit den anderen kleinen Inſeln für

die wenigen Scritte darin vorwärts zu thun , wel.be ihm noch fehlen , um zu einer wahrhaften fandwehrs verfaſſung verfaſſung zu gelangen. Dieſer Staat von noch nicht

fünf Millionen Einwohner fann binnen wenigen Wochen ein Heer von 150,000 Mann woblgeübter Truppen aller Waffengattungen aufſtellen , wovon er im Frieden nur etwas mehr als ein Zehntel unterhält ; außerdem bat er im Rücbalt noch eine beinabe eben ſo zablreiche

den äugerſten Fall noch einen Stützpunct im Meere,, Reſerve. Das bewirft er auf folgende Weiſe. Die der unter Umitånden von großer Wichrigfeit werden Dienſtzeit wibrt der Pflicht nach 16 Jabre ; während Die Rundung, günſtige fage und Widerſtandes

der adt leßten Jahre gebört der Kriegsmann zur Re .

fåbigkeit machen Piemont zu einer achtungswertben

ſerve und wird nur im außerſten Fall einberufen ; von

Grángwacht Italiens , die nichts weniger als leicht zu durdybrechen Tein wird , wenn die Regierung durch polfsgemäße Einridhtungen die fråftigen Bewobner der

Jabr oder nud 14 Monate und macht ſpåter nur nod

fann .

den acht erſten dient er im ſtehenden Heere nur ein eine große Feldúbung von drei bis vier Woden mit,

Gebirge und des Küſtenlandes fich eng zu verfnúpfen ,, gebórt ſonſt aber ſeinem bürgerlichen Geſchäfte an . So ſie zu einer landeswehr friegeriſch auszubilden und ihrem Willen Einheit einzufloßen verſteht.

bildet der Staat eine ungefähr fünfzehnmal größere

Mannſdaft, die auf einen Mint zum Wiedereintritt

163

164

bereit ſiebt , in den Waffen aus als er im - ftebendent Heere unterbalten muig. Zur Ausbildung von Fuß.

ergriff diefen ein paniſder Schreden , er ftob auseins

$

ander und jagte nach Niſſa . bin .

Rickſichten auf die

truppen würde es bei der beutigen Kriegsweiſe nidt Verpflegung geſtatteten dem Markgrafen indefſen nidt, eines Jahres bedürfen , wenn man auf den Schulen den Feind zu verfolgen , ſondern nothigten ibu fogar, das Turnen allgemein einführte. Bei der Reiterei, der ſich gegen die Donau bin zurückzuzieben . Der Gegner, GeſchůB - und Befeſtigungswaffe dauert die Dienſtzeit

welcher bierin ein Zeichen von Furcht erfaunte , leßte

långer, an zwei Jabre. Für Pferdezucht geſchiebt leider

bibig nach . In Folge dieſer Bewegungen fand am

zu wenig im lande , die einbeimiſde Artiſt flein , die meiſten Dienſtpferde werden aus der Soweiz und

29. und 30. Auguſt die Schladit von Grabova uud Batotidin ſtatt, in welcher die Türken unterlagen , der

aus Deutſchland bezogen. Da die Zabl der Jugend

Markgraf aber eben ſo große Entídloffenbeit als Feld .

noc großer iſt als die nilitariſche Ausbildung des

berrntalent an den Tag legte.

Staats, ſo entſcheidet über jeden einmal das loos ; in

detailirte Beſdhreibung dieſer Schlacht, von weld' lop,

der Regel dienen von zehn Jungen fünf bis reche. Die frei ausgebenden werden nicht wie in Preußen richs

terer ein plan beigefügt iſt. Zweites Kapitel. Mangel an Geld , febensmitteln

Sebr belebrend iſt die

Wochen für die landwebr ausgebildet. Ein weit grde

und Fourage binderten den Markgrafen , den gewon.

Beres Gebrechen iſt die Erlaubniß, ſich einen Stellver ,

nenen Sieg zu verfolgen , wodurch der Gegner Zeit

treter zu faufen , die von ſelbſt dort wegfällt, wo alle

gewann, zur Beſinnung fam, Ordnung und Vertrauen in dem Heere wieder berſtellte und durch berbeigezogene Verſtårfungen die gebabten Verluſte wieder erſete.

ſich in Fúbrung der Waffen üben müſſen .

Ueberbaupt

fehlt noch die Bolfebewaffnung, die Ordnung und pro .

vincielle Einteilung der Pandwer, die Wahl der of fiziere, kurz vieles von dem , was das Heerweren eigents

Er nahm eine Stellung bei Niffa, welche er verſdanzte. - Der Marfgraf fonnte erſt am 11. September ſeine

lich volfegemåß macht und durchaus nöthig erſcheint, Bewegung gegen Niſſa beginnen , die an ſich ſebr ges damit in der Zbat jener friegeriſche Geiſt der Nation

wagt war, da er deur 40,000 Mann ſtarfen Feind nur

geweckt werde, welcher die lange Dienſtzeit großer Reben.

17,000 obwohl alte geprüfte Soldaten entgegenſtellen

der Heere mehr als erſeßt.

konnte . Er rechtfertigte ſich bei dem Raiſer damit, daß

der Hunger die Armee vorwårts zu geben zwinge ,1 weil fie růdwårts nichts mehr zu leben babe. Seine eige . nen Worte in dieſer Beziehung ſind : „Ich bin bei ſo

Li te r a t u r.

Des Markgrafen ludwig Wilhelm von Baden ybel beſchaffener Verpflegediſpoſition gezwungen, offen sive et quasi desparate den Rrieg zu fübren , umb die Armée nach dieſer erbaltenen Victorj nit Hungár ſters

Feldzüge wider die Türfen. (Schlu k. )

pitel.

Dritter Abídnitt, Feldzug von 1689. Erſtes Ra , Da dem Herzog von Porbringen das Commando über die gegen Franfreid aufgeſtellte Armee übertragen

ben zu laſſen." - Bei Niſſa angekommen, fand er den linten Flügel der feindlichen Stellung , auf welden er traf , zu ſtart, um ibn angreifen zu fónnen ; er faßte daber mit gånzlicher Aufgebung ſeiner Rückzugslinie

war, ſo wurde dem Marfgrafen fudwig der Oberbefehl

den mebr als fübnen Entſchlug, den Feind auf ſeinem

-

rechten Flügel anzugreifen und über die Streitfråfte gegen die Türfen zu Theil. Die leichter zugånglidhen linken Flügel bin aufzurollen , und Das

ihn gegen ſeinen zwar mußte er zu Erreichung ſeines Zwecfes im Be .

Nebencorps in Siebenbürgen zählte in 35 Compagnieen

reiche des feindlichen Feuers vorbeidefiliren . Was un.

Angerdem waren

möglich ſdien , gelang indeſſen ; der Feind wurde ges

zum Beſaßungs- und Blodfadedienſt der ungariſchen Feſten Pläße verſchiedene Regimenter und die ungaris

ſchlagen und gånzlich zerſprengt, mit einem Verluſt von 10,000 Mann , måbrend die faiſerliche Armee nur

ſchen Grånztruppen verwendet.

300 Lodte und Verwundete batte.

Bei der großen Ueberlegenheit der feindlichen Streite fråfte batte der Wiener Hof dem Marfgrafen im Aus

Beſchreibung des Herganges der Solacht und ein bet . gefügter Plan derſelben gibt ein treues Bild von ihr.

Hauptarmee beſtand in 24,000 Mann in 115 Som .

pagnieen , 80 Somadronen und 50 Geldhúßen. und 15 Sowadronen 6000 Mann .

Eine detailirte

gemeinen ein defenſives Berbalten vorgeſchrieben, náms

Der Marfgraf ließ den Feind bis gegen Sofia bin

lich : eine Aufſtellung hinter der ſerviſchen Morava zu

verfolgen. Hier berdloß er aber ſeine Armee zu ibeilen,

nehmen und von da auf dem einen oder anderen Ufer der Donau den feindlichen Operationen zu begegnen,

um Servien gånzlid zu unterwerfen und zugleich die Feſte Widdin zu erobern. Ueber den einen Theil,

durd eine Brúce úber die Donau unterbalb Belgrad

8000 Mann ſtarf , gab er dem Feldmarſchall Grafen

die Verbindung mit Siebenbürgen zu erhalten und den Sauſtrom durch die daſelbſt befindliche Abtheilung be .

von Piccolomini den Oberbefehl , mit dem Reſt von 7000 Mann marſcirte er gegen Widdin ab. Nach

obadten zu laſſen .

Der Markgraf verſuchte mancherlei Stratageme, um

ſiebentågigem beſchwerlichem Marſch erreichte er am 14. October dieſen Drt, verſprengte an dem nåmliden

den ihm gegenüber ſtehenden Gegner zu veranlaſſen,

Dag ein daſelbſt in einem verſchanzten lager ſtehendes

ſeine Abſichten zu entſchleiern, welcher aber unbeweglich

feindliches Gorps pon 9000 Mann , nabm die Stadt

bei Aruſchevacz ſteben blieb , bis erſterer gegen Niſſa auf des legteren Verbindungen bin vorrůcte. Da

und nach einigen Tagen auch die Citadelle durch Sa. pitulation. Auch Graf Piccolomini madte glüdlide

165

166

Fortſchritte und drang bis in den Balcan por. - Unter zur Armce zu geben , iſt eine Frage , welde wir dabin , geſtellt ſein laſſen wollen. dieien Berhåltniſſen badhte der Markgraf an die Winter quartiere, welde er bauptſächlid in die Walladei ver,

Zweites Kapitel .

Der von den Dürfen unterituste

legte , nachdem er dem hoſpodar die Erlaubniß abges Pråtendent von Siebenbürgen , Tófóli , rúdte mit zwungen barte, wobei ſich dieſer noch zu manderlei 16,000 Mann gegen dieses land an , die Kaiſerlichen anderen Bewilligungen verſteben mußte. - Der Der Marts mit 3000 Pferden und 4000 Siebenbürgern unter dem

graf ging ſodann nad Wien zurüc . - Der am 9. Nov. Feldmarſdallieutenant Heißler entgegen ; am 21. Aus in Priſina geſtorbene Graf Piccolomini wurde duro guſt fan es bei dem Terzburger Paß zum entſcheiden , den Feldmarídallieutenant Grafen Veterani erießt ; den Treffen, in weldem das faiſerliche Corps gånzlich das Commando in Siebenbürgen und der Walladei aufgerieben oder gefangen wurde. - Túrfiſde Corps -

führte der Feldmarſdallieutenant Baron Heifler.

drobten mit Belagerung der Feſtungen Widdin und

Vierter übídriti. Feldzug von 1690. Erites Kapitel. Niſſa. In dieſe für die faiſerlichen Waffen ſo günſtigen Page

Aun 26. Auguſt traf der Marfgraf bei der Armee

brachte ein einziger Mann einen gånzliden Umíchwung. im lager bei Jagadina ein , in welchem er nicht mebr Dieſer Mann war Muſtafa Kóprill , weldier als Großs meſir an die Spiße des tůrfifcben Heeres frai. Eben

wie 11,021 Mann fand, und erbielt bier die Nachricht von jenen Ereigniſſen . Er verſammelte ſogleich einen

ſo groß als Staatsmann wie als Feldberr wußte er durch fluge Måßigung die in den christlichen Provinzen ausgebrochenen Unruhen zu beſchwichtigen und durd das Vorbild ſeiner Jugenden den Moslims ein ſolches

Kriegsratb, in welchem beſchloſſen wurde, nicht vormåris gegen Niſſa, ſonderu rúdwårts gegen Siebenbürgen bin zu maridiren, deſſen Erbaltung dem Marfgrafen von äußerſter Widtigkeit ſchien. – Es werden nun in dies

Vertrauen einzuflóßen , daß ſie ſich ſchaarenweiſe freis

ſem Kapitel nod die Operationen der über 100,000

-

willig unter reine Fabnen ſtellten , wodurch er bei Er . Mann ſtarfen tůrfiſchen Armee gegen die von den Rais offnung des Feldzugs ein ſo zabireiches Heer ſammelte, ſerlichen beſeften Feſtungen erzäbit : Widdin , Orſova, wie es ſeit Jabren nicht geweſen war. Mitten im Belgrad 2c. gingen verloren , leßteres mit 8 Regimens Winter ließ er die Raiſerlichen in ihren Quartieren tern und wie es den Anſchein barte, durch den Verraib 1

überfallen und über den Balcan jagen .

So wurde

eines Gtalieners , welder die Pulveribůrme anzündete,

unter anderen ein Corps von 3500 Mann gånzlich aufs gerieben, mebrere faiſerliche Beſaßungen vertrieben , ſo daß alles in Soreden gerieth und ſelbſt Niffa berloren worden wäre , wenn nichts General Veterani nod zur rechten Zeit eingetroffen wåre und es durch ſeine An. ordnungen verbinderi båtte. Die Türfen begnügten ſich überdieß mit ihren Erfolgen , zogen lid nad Sofia zurúc und beunruhigten für den Reſt des Winters die Quartiere

wodurch ein großer Theil der Feſtung in Trůminern ging. - In Wien war Hannibal ante portas, und dem Markgrafen wurde der Befehl , ſich dem gegen Effek vorrůdenden übermåchtigen Großwefir mit ſeiner kleinen Sdaar entgegenzuwerfen. -

Im dritten Kapitel werden des Markgrafen Oples

rationen in Siebenbürgen beſchrieben. Mit dem ihm nur noch bleibenden Reſt der Armee von 8000 Mann

der Kaiſerlichen nicht weiter. – Auch Auch der Hoſpodar der der eilte er der 62 Stunden entfernten Gränze jener Pro . Walachei bielt ſich an die geſchloſſenen Vertråge nicht vinz zu, vereinigte ſich mit den darin befindlichen Trup,

Tånger gebunden und nótbigte die Kaiſerlidhen zu einem Auch in dieſem land zettelte der Grofweſir politiſche Wirren an , wozu ihm der Tod des Fürſten Apaſi günſtige Gelegenbeit gab. - Man bat dem Markgrafen ludwig zum Vorwurf gemacht, daß er durch die Verzögerung ſeines Abganger

pen , verfolgte den lid überall zurůdziebenden Tófóli und jagte ibn endlich in die Walachei zurůd, Glůc. lider Weiſe begnügte rich der Großweſir mit den er, rungenen Vortbeilen und ging, anſtatt úber die Donau vorzurúden, nach einigen Demonſtrationen und nadidem er Belgrad mit einer iůdhtigen Beſaßung derſeben batte,

zur Armee und der Uebernahme des Commando's an

nad Rumelien zurůd, wo ſein Heer die Winterquartiere

Núdzug nad Siebenbürgen.

jenen unglüdliden Ereigniſſen die Sould trage , wo, bezog . Gleiches tbaten die Kaiſerlichen, und ſchon war gegen ibn der Verf. zu vertbeidigen ſucht , indem er

der Markgraf auf der Reiſe nach Wien begriffen , als

nadmeiſet, wie der Markgraf den Wiener Hof bei den

er durch einen neuen Einfall Tofdlis und der Zartaren

gånzlich veränderten åußeren Verhålıniſſen , den ſtatt. in Siebenbürgen veranlaßt wurde, umzufebren und den gefundenen Unfällen in Servien und der Wallachei Feind zu verjagen. Erſt am 1. Januar 1691 gelangten und bei der wegen Mangels an Geldmitteln eingetres die übermågig angeſtrengten Truppen zur moblver, tenen Unmöglichkeit der Aufſtellung einer gebdrigen Ar,

dienten dienten Rube. Rube. -Am Soluß des Kapitel8 wird nod

mee , zu anderen Maßregeln , namentlich zur Zurüds eine gedrångre Ueberſicht der Berridrungen der Bere ziehung des in Servien ſtebenden Corps binter die båndeten des Raiſers gegeben. Donau und Sau und zur Beſcrånfung auf die De. Fünfter Abſchnitt. Feldzug von 1691. Erſtes Kapitel. fenſive zu veranlaſſen ſuchte ; allein man bebarrte eben

Da nad eingezogenen Erfundigungen Rider war , daß

ſowohl auf der Bebauptung aller frůberen Eroberungen,

die túrfiſde Armee in dieſem Jahr mit mehr als

wie man der Bitte des Marfgrafen um Entbebung vom Oberbefehl nicht entſprac. Ob jener indeſſen in der mifliden fage der Dinge nicht eine Veranlaſſung båtte

120,000 Mann in's Feld rúden werde, ſo wurden auch die faiſerlichen Streitkräfte auf 85,000 Mann gebradt, von welden 55,000 mit 90 Gerdúßen zur Hauptarmee

finden ſollen , früber als am Ende des Monais Juli unter den unmittelbaren Befehlen des Markgrafen lude

168

167

mig , 12,000 zur Deđung von Siebenbürgen und der Jahreszeit und wegen Mangel an Infanterie , die an Reit zur Bereßung feſter Plåße sc. beſtimmt wurde. Krankheiten außerordentlich litt , nicht mit gebóriger Dfen war der vorlaufige Sammelplaß der Armee , je. dode wurde der Marfgraf zu offenſiven Bewegungen

Energie betrieben werden fonnte und ride zuleßt in eine permandelte. Der Reſt der bierzu nidt enge Brocade Blocade verwandelte.

gegen Belgrad bin ermächtigt, in ſo fern die Uebers verwendeten Truppen bezog Cantonnirungen. Während legenbeit des Gegners nicht zu groß ſei. Am 14. Juli dieſer Borgånge ſtanden die Türfen, welchen bedeutende traf der Markgraf bei der Armee ein und eilte nad

Ebef zur Avantgarde , wo er erfuhr , daß der Feind bei Belgrad 30,000 Mann concentrirt babe.

Er vers

Verſtårfungen zugefommen waren, bei Belgrad im lager, Am Schluſſe Solufe dieſes Abdonitts wird noch eine gedrängte Ueberſidt der Operationen

ohne fich zu rühren.

einigte bierauf ſeine binter der Drau befindlichen Corps

der Nebencorps gegeben .

vormårts Ebef und theilte hier die Armee in folgender Weiſe ein : erſtes Treffen , zweites Treffen, Reſerve im dritten Treffen , Flanfe am rechten Flügel der Armee, Am 20. Juli Flanke am linfen Flügel der Armee. – Um Teste fich die Armee vorwärts in Bewegung und ges

Sechster Abſonitr. Feldzug von 1692. Die Ende Aprils wieder aufgenommene Belagerung von Groß. wardein führte endlich am 6. Juni die Uebergabe dieſer

Feſtung berbei,.

Die zur Ergånzung der Armee einge.

tretenen Sowierigkeiten , ſo wie die in derſelben berr.

langte ain 29. nach Peterwardein , wo ſie bis zum ſchenden Krankheiten hatten die Folge, daß ſie erſt am 3. Auguſt verweilte, um die von dem Feinde zerſtörten Werfe dieſer Feſtung wieder berzuſtellen und eine Brúce Am 10. traf die Armee über die Donau zu fdlagen .

10. September bei Peterwardein vollſtändig beiſammen war , wo ſie 32,000 Mann mit 60 Gefdúßen gåblte.

in der Nähe von Seilin ein , wo die Zürfen am Zus

Die türkiſche Armee ſtand 60,000 Mann ſtarf bei Belo grab ; auch ſie litt unter denſelben Uebeln. Beide Theile

ſammenfluß der Sau in die Donau 100,000 Mann

verſdanzten rich in ihren Stellungen , worůber der

itarf ſtart mit 200 Geldůßen , die Flügel an jene beiden

Monat November berbeifam. Eingetretenes faltes reg.

Stróme gelehnt, verſchanzt ſtanden, während ihnen der

neriſches Wetter beſtimmte ſie, Winterquartiere zu ſuchen ,

Markgraf nur 45,000 Mann mit 90 Geldúben ents gegenzuſtellen batte. Um die Türfen aus ibrer vors

ſo daß auf dieſe Weiſe der ganze Feldzug faſt thatene . los vorüberging. Der Markgraf Åbergab das Com .

ibetlhaften Stellung zu locken , zog ſide der Markgraf mando der Armee an den Feldmarſdäu Herzog von

zurück. Anfangs wouten ſie nicht in die Falle geben ; Groy und ging nad Wien , wobin er vom Kaiſerbes ſaben ſie darin ein Zeichen der Furcht und zogen Kriegoſdauplaß in Ungarn, auf dem er ro růhmlich To raſc nad. Die Folge hiervon war die blutige Sdladt

da aber der Rückzug mehrere Tage fortgefeßt wurde , rufen mar. Hiermit endigte ſeine Thåtigkeit auf dem

von Silanfament, in welcher die Kaiſerlichen nad eis nem morderiſden Rampf den Sieg davon trugen und namentlich die Reiterei fich unverwelfliche Porbeeren

erwarb .

Ueber 20,000 tůrfiſche Leichen bedeckten ons

Sdladtfeld , unter welden rid aud bei einer Menge

gewirft batte.

Er ging der neuen Beſtimmung ents

gegen , den Oberbefebl der deutſden Armee am Rhein gegen die Franzoſen zu übernehmen. Der Schluß die.

jes Abſchnitts gibt noch eine gedrångte Ueberſicht von den Verbåltniſſen jener Armee, ſo wie von den Folgen der Entfernung des Markgrafen aus Ungarn .

Die

anderer bober Offiziere der Großweſir Kóprili befand. Ungelegenbeiten in dieſem lande famen erſt dann wies Eine detaillirte Beſchreibung dieſer Schladt macht den Sdluß des Kapitels ; ein Plan derſelben iſt beigefügt.

der zu einem für den Kaiſer günſtigen Umſchwung, als 1697 Prinz Eugen von Savoyen an die Spite der

Zweites Kapitel. Die ſchweren Verluſte, welche die

Armee trat und am 11. September die Türfen bei

faiſerliche Armee in der Schlacht erlitten hatte , 4000 Zenta an der Theiß auf's Haupt ſchlug. Das Jabr Berwundete und 3000 Rranfe, für deren Unterbringung

1698 führte zu einem Waffenſtillſtand und das Jahr

geſorgt werden mußte, endlich der Mangel an Trans, portmitteln , deren grofter Theil am Tag vor der Schlacht

1699 zum Frieden von Carlowiß. Hiermit ſchließen wir die Anzeige dieſes Werfes in Anerfennung der Gründlichkeit bei der Bearbeitung

eingebüßt worden war, verhinderte den Marfgrafen an

der Verfolgung des Feindes und an der Belagerung von Belgrad , in welchen beiden Beziebungen im Vors würfe gemacht worden ſind. Er beſchloß daber die

deſſelben und dem Hrn. Verfaſſer Danf ragend , daß

er und mit ſeinem Felden nåber bekannt gemacht hat,

Belagerung der in dem Rüden der Armee liegenden

weldem obne Zweifel eine Stelle unter den ausges

Feitung Großwardein . Zu dieſem Zwec marſdirte er n, Petermardei nad Sdilahtfeldenac am 24. Auguſt ſendete hier die vom Schmerfranken GBef , ließ ein

zeidnetſten deutſchen Heerführern gebůbrt und der noch Großeres volbracht baben würde , wenn er von den

Corps in Slavonien zurůd und trat am 6. September

deln gebabt båtte und mit genügenden Mitteln unter. ſtuft worden wåre. Sein Element dien übrigens vorzugsweiſe die Reiterei , darum verdienen denn auch

mit dem Reſt der Armee von 7500 Mann Infanterie und 6700 Mann Cavalerie den Marſch nach Großs

wardein , ido er am 10. October eintraf. Das erfors derliche Belagerungsgeſdůß war ibm unterwegs von

Ofen und Erlau aus zugefommen. Es wurde nun zur

Belagerung geldiritten, welche aber wegen vorgerůcter

Verbåltniſſen begünſtigt, mehr Freibeit in ſeinem Hans

ſeine Thaten in Hinſicht auf dieſe Waffe eine beſon. dere Beachtung.

Die äußere Ausſtattung des Werkes läßt nichts zu wünſchen übrig.

viedigirr unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung : C. W. Beste in Darmſtadt und in deep Offizin gedrudl.

1

Dienſtag ,

Nº. 22 .

21. februar 1843.gallaydivisor

1 bis

TO se 1000

OM

IS1975 ) had

DISNEY

ar

MO id int 1113

a

distan 168

Allgemeine Militar - Zeitung. 31

ve

Frankreich.

Bei der großen Antipathie , welche der Beſīt von

2013

Paris , 25. Januar. Der Generallieutenant Bu,

Algerien noch vielen Deputirten einflößt, wird die Ver.

geaud wird anfangs des inåibſten Monats in Paris mehrung der Ausgaben für Algerien um volle dreißig aus Algerien erwartet. Er iſt keinesweges abberufen, Millionen , viele Klagen in der Deputirfenfammerer. ſondern er foll vielmehr das Cabinet bei der Discuſſion des Budgets für Algerien unterſtüßen und die abermals

regen , und da der Marſchall Soult nid )t allein die laſt der Discuſſion tragen mag, ſo hat man den Ges

ſtarf vermehrten Ausgaben für jene Colonierechtfertigen. neral Bugeaudaus Algerien berufen, um ihn zu unter, Nad den Berechnungen für das Budget von 1842 batteſtůben . Die Regierung gebt übrigens mit der Idee der Kriegsminiſter Marſdal Soult auf einen effectiven um , der Kammer für die Zufunft eine bedeutende Des Stand der Armee. in Nigerten von nur 38,000 Mann conomie in den Ausgaben für Algerien zu verſprechen . gezählt. Es iſt dies die gemdhnliche Normal,Ziffer,die Und um ſogleich einen Beweis der Aufridtigkeit eines ſeit mehreren Fabren im Budget von Algerien ange . nommen wird. Der Marſhall Soult hat jedoch in der verfloffenen Seffion erflårt, er babe nur proviſoriſch an

jene Ziffer ſich gebälten , weil er bei der Vorlegung des Budget

von 1842 nod nicht im Stande wäre , den

wahren Effectivſtand der in Algerien im Laufe des Jab

folden Beriprecbens zu geben , gedenkt ſie, eine andere

militariſche Einteilung jener Golonie anzuordnen. Nad der neuen Militar · Organiſation ſou Algerien nur in drei Diviſionen zerfallen, an deren Spiße die Generale Bédeau ,, bangarnier und famoricière geſtellt werden

ſollen . Man bofft dadurch beträchtliche Erſparniſſe zu

res 1842 zu verwendenden Armee, genau und beſtimme maden. terweiſe anzugeben. In Folge der ſpäter gemachten Final. Berechnungen ergibt ſich für Algerien ein Effectiv.

(Preuß. Staatsztg.) , RUBI and.

Petersburg , 14. Januar. Am geſtrigen ruffiſden des Raiſers, der Miniſter des faiſerlichen Hofes, Fürſt P. M. Wolfonski, und der Präſident des Reids, Ratbes, Fürſt 3. W. Waſiltſd itoff, ihr 50jähriges Dienſtjubila um . Auf À Qerhddſten Befehl verſammelten fic am geſtrigen Morgen ſämmtlide General und

itand von 76,866 Mann, alſo 38,866 mebr als im Neujahrstage feierten die Generaladjutanten Sr. Maj. Budget angegeben ward. Ferner baben die fortwäb. renden Kriegs. Operationen gegen die Araber zu außer. ordentlichen Ausgaben für Remonten , Caftbiere, lager, Seråtbidaften, Berproviantirung der Truppen,Fourage für Pferde und Paſttbiere u. f. w . Anlaß gegeben. Endi

lid hat die Ausdehnung der Fabrſtraßen und Commus Flügeladjutanten, ſo wie die Offiziercorpg aller Garde. nicationsrittel dazu beigetragen , das Uusgabebudget abtheilungen , im Winter . Palaſt. Se. Maj. begabet von 1842 für Algerien um 30,858,397 Fr. bdber ale fich mit dieſem Gefolge und begleitet von ſámmtlichen es anfangs berechnet war , zu ſtellen.

Dieſe Vermeb. Dieſe Vermeh.

rung der Ausgaben wird folgendermaßen repartirt : Generalſtab

292,100 Fr.

Sold und Unterhalt der Truppen . 20,879,323 , Befleidung



anweſenden Großfürſten in die Wohnung des Fürſten Wolfonsfi und ſpäter in die des Fürſten Waſiltihifoff, um beiden Jubilaren Glück zu ihrem Ehrentage zu wünſden. Der Fürſt Wolfonsfi wurde an dieſem Tage

2,10 2,462 .. 292, 500 1,506,000

zum Chef des Bieloßerstiſchen Infanterieregiments, der Fürſt Waſiltſdifoff zum Chef des Actyr'iden Huſarens würdigen Tagen des Jahres 1812 als Commandeur

Pferdegeſchirr

884,500 : 1, 88,000 .

Fouragen

813,512

Feld . Betten Algemeiner Transport Remonten

Dienſt der trregulären Zruppen : Givildienſt

Außerordentliche öffentliche Arbeiten Geheime Ausgaben

.

2,800,000 500,000 500,000 200,000

11

regimento ernannt, welches der Peştere in den dent,

geführt batte. Von beiden Regimentern batten Se. Maj. Abtheilungen nach Petersburg kommen und als Ehrenwachen an den Wohnungen der Jubilare aufs ſtellen laſſen .

Von der polniſden Grånze , 21. Januar. Im Ausland dürfte man faum im Stande ſein , ſich einen

Zuſammen 30,858,397 fr. Begriff davon zu maden , welchen tief einſdneidenden

171

172

Eindruck die neue Einrichtung im ruffiſden Heer, wo, nad den Regimento defs die Verwaltung der

in gr. 8., - ein Wert, das eben ſo wie andere, glei,.

mandé en Chef les armées françaises“ , ein ſtarfer Band

Regimentsetats entzogen wird , ausübt ; ſie iſt

des Thema bebandelnde franzöfiſche Arbeiten, die Ders

einer organiſchen Umgeſtaltung des Heeres gleich zu

berrlichung der franzöſiſchen Heere bezwedt , in dieſer

achten. Noch iſt der bezügliche Ufas nidt publicirt, Hinſicht aber ſo unpartbeiiſch erſcheint, wie man es nur immer von einem Franzoſen verlangen fann. Daß betrådtliche Solderhobung råmmtlicher Offiziere in's es dabei die von den franzoſen erlittenen Niederlagen leben tritt. Indeflen wird der öffentliche Spaß bei beſtens zu bemänteln ſucht und ſie möglichſt kurz abo einer gewiffenbaften Verwaltung darunter feineswegs fertigt, verſteht ſich von ſelbſt ; daß es aber die Angabl aud iſt es durdaus nótbig, daß mit ihm zugleich eine

leiden , ja vielleicht noch erfparen , und zugleich wird das erſte Mittel geboten, den Soldaten aus dem Stande

der franzöſiden Truppen ſteis geringer angibt , als alle anderen franzöſiſden Sdriftſteller , iſt eine dem

tiefer Erniedrigung bervorzuzieben und ibn almåblig zu einem felbſtbewußten moraliſchen Weſen beranju, bilden. Es iſt unglaublich, wie ſchlecht bisher der ger meine Mann ernährt war ! Daber ſein farbloſes robes Ausleben , daber ſeine unbezábmbare Neigung zum

Verfaſſer geborende Eigentbúmlichkeit. gemacht, und was er uns in Peşterem gegeben , moge folgende kurze, aber genaue Analyſe einiger Abſchnitte deſſelben zeigen. Dbne irgend ein einleitendes Vorwort

Branntwein, als dem einzigen fabial, das er ſid mit

über Abſicht , Plan u. 1. w. beginnt der Hr. Verfaſſer

den wenigen Ropefen, über die er zu gebieten bat, vers

ſeine Einleitung mit wörtlicher Ueberſeßung der In ,

foaffen fann. Das wird ſich boffentlid nun alles ån,

troduction ſeines Zertes, die in Nr. 106 dieſer Blåtter binreidend beſproden iſt , und die nichts entbålt , als

dern , denn daß nur die Scylla mit der Charybdis ver,

tauſcht werde, wollen wir nicht fürchten. (Aug. Ztg.)

Wie Hr. v. Kausler dieſes Werf zu dem reinigen

eine ſtrategiſche Schilderung des rings um Frankreide liegenden Kriegstbeaters. Ihr folgt eine Organiſation

Li te r a t u r.

der franzöſiſchen Kriegsmadi während der Revolution und des Raiſerreichs , die aber feinesweges genügend iſt. Wenn der Hr. Verfaſſer ſolchergeſtalt ſeinem fran .

Noch einige Bemerkungen über das Werk des Oberſten zöſiſchen sofiſden Originale wortlich bis pag. 15 gefolgt ist iſt , ſo V. Kausler: ,, Die Kriege von 1792 bis 1815 in Europa und Aegypten in gedrångter Darſtellung, mit beſonderer Rücficht auf die Schlachien Napoleon's und ſeiner Zeit, nach den zuverläſſigſten Quellen bearbei . tet. Karlsrube und Freiburg , 1840.“ * ) Was zuerſt ,die zuverläſſigſten Quellen " anbelangt,

aus denen dieſes Werf entſtanden ſein soll , ſo finden

liefert er nun biß pag. 20 einige Seiten aus Xylan , ders Strategie und deren Anwendung , welde uns den deutſchen Geſichtspunct vertreten ſollen durd eine Beleuchtung der ſtrategiſchen Wichtigkeit der deuts Ichen Flußgebiete, nebſt denen des Po, der Rhone und anderer franzöfiſchen und niederländiſchen Flüffe. Pag. 20 .

- 23 bringt uns dann einen kurzen wörtlichen Auszug

aus der Geſchichte der Striege in Europa 2c.

ſich in ihm feine anderen angegeben , als einmal Herr 0. Xylanders ,, Strategie und deren Anwen ,

I. pag. 1 – 20 , unter dem Titel : ,, Organiſation der gegen Frankreich verbündeten Hauptar, dung.“ und dann einigemal das claffiſche Werf des meen u . ſ. w .; mit Hinweglaſſung deſſen , was ſich Hrn. Major v. Schulz: ,, Geschichte der Ariege in Europa feit den Fabren 1792 als Folge der

auf die franzo riſchen Armeen beziebt , obne diefes jedod,

als ſehr wiſſenswerth, der oben gegebenen Drganiſation

Staatsum w ålzung in Franfreich unter Ronig

der franzöſiſchen Truppen , angefügt zu baben. Don Ludwig XVI." , von dem bis ießt erſt 10 Theile , bis pag. 24 an folgt nun der Verfaſſer , mit Beibehaltung zum ſåchiiſden Feldzug gebend , dieſen aber noch nidot Der Ueberſchriften und Eintheilung der Abſchnitte, worts

vollendend, erſchienen ſind ; daß der Hr. Verfaſſer aber

lich ſeinem franzöſiſchen Originale, und unterbricht dies

in drei Viertheilen ſeines dicken Werkes nichts anderes

fes nur bei Schilderung der Hauptgefechte und Schlachten,

als eine mörtlide Ueberſegung eines franzöſiſchen Were fes geliefert, und dieſe mit Bruchſtúden aus der eben

die in demſelben zu fizzenbaft gebalten und zu ſebr

genannten Geſchidte der Kriege ausgeſomůct hat, ſagt er nirgends. Das franzöſiſche Werf, von dem uns hier alſo , obne es zu nennen , eine wörtliche Ueberſegung geliefert wird, iſt das 1838 in Paris erſchienene. ,, Tableau des Guerres de la Revolution de 1792 — 1815,

vom franzöſiſchen Standpuncte aus betrachtet werden. Bei ſolden Gelegenheiten benußt er dann wörtlich , obne Angabe der Quelle, die oben angeführte „ Ge. ( didre der Kriege in Europa“ und hilft rich ſpåter, som fåchrijden Feldzuge an , mit anderen Wers fen , die eben ſo wenig angegeben ſind, leicht aber nachs

par P. G. ancien Élève de l'École polytechnique,

gewieſen werden können. So iſt zuerſt die Schilderung

ouvrage accompagné de vingt cartes géographiques et orné de trente portraite des Généreaux, qui ont com*) Dieſes Werk, ſchon in Nr. 98 , 99 und 106 dieſer Blätter (des Jahrgangs 1842) beſprochen, iſt jegt vollſtändig erſchienen und wird ſchon in einer zweiten Subſcription dem Publikum ausges

.

der Kanonade bei Balmy auf pag. 32 — 34 , jenem I

Werfe 1. Theil , pag. 66 — 73 entnommen . Pag. 42 ſind zwei Schlachtordnungen eingeſchoben ,die zu pag. XXII

der Einleitung des franzöſiſchen Lertes geboren. Pag .47 - 50 wird die Sdladt bei Neerminden aus der Ge .

ſchidte der Rriege

. II. Thl. pag. 15–26 gegeben.

boten , es dürfte daher an der Zeit ſein , eine etwas genauere

Eben fo pag. 65-67 die Belagerung von Toulon, aus

Unalyſe deſſelben zu geben.

obigem Werfe III. Thi. pag . 107-117 , wobei Bong .

! 173

174

parte's erſtes Auftreten eben ſo kurz, wie auf pag. 38 des franzöſiſchen Tertes ermåbnt wird. Pag. 90 - 93

merkwürdigen Ereigniſſe geliefert und ſogar mit feinem Worte die Verſuche Barflay'8 , vor der Schlacht von

gebort die pag . 246 — Striege u. franzöſiſchen

Sdladt bei Raiſerslautern wortlich zu 254 des 1. Theils der Geſchichte der f. w. Wie genau der Hr. Verfaſſer den Zert úberfest bat , moge folgende Stelle

Smolenst die Offenſive zu ergreifen , erwähnt werben . Auch erlaubt lidt der Hr. Verfaffer die Erleidterung ,

beweiſen . Pag. 60 beißt es : ,,Nach einem leichten Nadto

Terte zurück und gibt uns aus demſelben (pag. 430 )

auf die beigefügten Schladiplane gar keine Růdſicht mehr zu nehmen. Pag. 576 febrt er wieder zu ſeinem

gefechte bei Marquion legte er (der General Kilmaine)

die neue Nachridt, daß wbrend der beiden erſten

zuerſt die Senſée und dann die Scarpe zwiſchen ſich

Tage der Anweſenheit der Franzoſen in Moskau nur

und ſeine Feinde. Dieſe Stelle lautet im Driginale pag. 33 : „ il mit entre ses adversaires et lui d'abord la Sensée , puis la Scarpe.“ Der Hr. Verfaſſer folgt

wenige Einwobner dieſe Stadt verlaſſen gebabt båtten ." Pag. 577 iſt folgende Stelle des Originals ( pag. 431 ) : Kutusof tourna autour de la ville embrasée et se

ſeinem franzöſiſchen Terte ſo genau, daß er im Feldzuge 1809 den denkwürdigen Kampf der Tyroler , der in demſelben nur ganz oberflächlich berührt wird, auch wegiåßt, weil eine Schilderung deſſelben den Umfang

porta à Taroutino, où il établit son camp à cheval sur la route du Sad, menaçant celle de l'ouest“, ſo über. feßt: ,, Kutuſow umging die brennende Stadt, begab lidh nad Tarutino , wo er ſich lagerte , die Süd , und Weſtſtraßen von Warſchau im Zuge." !!! Nachdem ' fein Wort von Napoleon's Verſuchen zu Anknüpfung

des Werfes überſteigen würde.

Auch paſjirt es ihm

þier, daß er in der Flüchtigkeit der Arbeit dem 2. ab. ſonitt gleich den 5. folgen lågt und dadurch eine Con .

fuſion anrichtet, an welcher das Original unſchuldig iſt. Beim ruſſiſden Feldzuge erwarteten wir eine ſelb .

ſtåndige Arbeit des Hrn. Verfaſſers, denn er bat früber

von Unterbandlungen geſagt worden iſt, heißt es auf derſelben Seite : ,,Endlid am 19. October hielt es Na ,. poleon für Zeit , ſeine Armee in ein portbeilhaftered .

diere merkwürdige Periode ( zwar auch nur in einer Ueberſesung) bearbeitet ; wir ſeben uns aber vollſtändig

Winterquartier zu führen. Die erſte Aufgabe war, Rutuſom , der mit ſeiner Armee die Süd , und Weſt. ſtraßen von Warſchau beberrſte ( ? ! ) , zu umgeben ."

getå uſcht. Mit pag. 517 beginnt dieſer Krieg , deſſen erſte 18 Zeilen der Geſchichte der Kriege ic. IX.

Dieſem ſeltſamen Saße liegt folgende Stelle des Zertes ( pag. 434) zu Grund : „ La première difficulté à vaincre

1. Band pag. 1 entnommen ſind , nur iſt dabei aus Senatus . Conſult ein ,, Senatus Conſulat " gemadt,

jedoch in dem zahlreichen Drucfebler - Verzeichniß nicht s

bemerft worden.

Dann folgt wieder wörtlide Ueber.

ſegung des „ Tableau “, deſſen übertriebene Angabe der

ruſſiſden Streitfråfte erſter Linie zu 360,000. M. als

était de deborder Kutusof, qui tournait le dos au Nie

men , et de placer le front de deux armées en seng inversé.“ Der ganze Reſt des ruſiſchen Feldzugs wird bierauf im Tableau “ auf 9 Seiten abgefertigt und vom Ueberſeper nur durd geringe Einſchiebiel, z. B. über Ney's Rúdzug bei Krasnoy , über die Scenen an der 99

ganz richtig angenommen wird, obne ſie aus der nahe Berezina, vermehrt , wo wirerfahren, daß der General zur Hand liegenden Geſchichte der Kriege", die dieſe Zahl nur zu 220,000 M. angibt, zu berichtigen . Pag. 520 weicht der Hr. Verfaſſer darin von ſeinem Zerte ab,

Don Floßbrüden war bis jeßt an der Berezina nie geo

daß er das IX. und XI. Corps der großen Armee, die

fproden worden !

beide erſt ſpåter gebildet wurden , beim Einmarſche in der großen Armee 369,000 M. gibt, wåhrend das

Der fåch ride Feldzug, der mit pag. 606 beginnt, liefert ung neben dem franzöſiſden Certe eine Menge von Einſchaltungen , die , ſo lange die ,, Geſchichte der

„ Tableau' nur 325,000 M. berednet.

Pag. 521 ver.

Kriege 2c." benußt werden fonnte , wiederum dieſer

wandelt der Hr. Verfaſſer 350 lieues in 360 Stunden. Pag . 522 lautet die Stelle pag. 410 des Zertes : „ pour

entnommen iſt, die ſpåteren ſchreiben ſich wahrſcheinlich

Rußland als ſchon vorhanden annimmt , und folglich

Dombrowsky zuerſt die Berezina auf einer Floßbrůde, ſtatt : „ en radeaux ", wie der Zert beſagt, paflirt habe.

!

aus Sporſdil's großer Shronik ber, die dem Referenten

Vempecher de faire contre-marche" in der Ueberſegung augenbliclich nicht zur Hand ift. anſtatt : ,, um ihn (den Feind) an einem Contremarſch Es dürfte jedoch jeßt hinlänglich ein Werf beſprochen zu verhindern " - ſo : ,, um einen Contremarſch zu er. ſein , das auf feinen Fall auf den Namen einer , Se ſparen " und wird dadurch vollfommen unverſtändlich . fchichte der Kriege“ Anipruch machen fann. Das fran. Auf derſelben Seite wird die im Terte richtig ange. zdfiſde Original nennt ſich beſdheiden nur ein ,, Tableau “ ! gebene Zabl von 100,000 M. , aus denen die Armee, Zu einer Geſchichte der Kriege gehört wenigſtens eine corps Ney'8 und Dudinor's , 2 Cavaleriecorps und 3 Diviſionen des 1. Armeecorps beſtanden , in 10,000 M. verwandelt . Pag. 523 werden die „ vastes combinaisons"

Napoleon's rebr wörtlich als „,weite Combinationen “ vorgeführt . Pag. 528 wird folgende Stelle des Zertes Murat se heurta contre 28,000 hommes pag. 413 :

Ueberſicht der politiſchen Verbåltniſſe , aus denen ſie entſtanden, cine Schilderung der Felöberrn , die in ihnen

Hauptrollen ſpielten, und überhaupt wenigſtens einiger Zuſammenbang. Von dieſen Hauptforderungen iſt aber Feine Spur zu finden .

Solchergeſtalt bat es fich der

retranchés derrière un ravin adossé à la forêt " fol.

Hr. Verfaſſer "leicht gemacht, ein didleibiges Werf zu liefern , in welchem wir jede Andeutung von eigenen

gendermaßen überſett :

Reflerionen oder vom Studium der eigentlichen Quellen

,, Murat ſtieß mit 28,000 M.

auf ſie " ( die Ruſſen ) u. ſ. w. Von bier an folgen vermiſſen, weil es uns nichts anderes liefert, als worto eine Menge Einſchiebſel aus anderen Schriftſtellern , liche Ueberſeßung eines mittelmäßigen Werfes und leichte wodurch aber eine feinesweges flare Schilderung der Compilation aus anderen långſt bekannten Sdriftſtellern.

175

176

Was ſoließlid nod die Ueberſichtscharten und Solade

tenplane anbelangt , ſo find erſtere großtentheils dem franzöſiden Originale entnommen, die resteren waren

aus der Maße der zu Gebote ſtehenden Materialien leicht zu entwerfen. Mebrere ſind jedoch noch Original.

tiges Werk, deſſen Bekanntmachung durch Carlo Promi & (Sohn) man dem im Titel genannten C. Saluzzo verdankt. Der erſte Band enthält außer dem mit Unmerkungen verſehenen Jerte, ein Leben des Verfaſſers und ein Verzeichniß der Handſchriften deſs

aufnahme von tüchtigen Männern, nicht aber vom Prov

Telberi verfertigt von Promis ; der zweite Band fünf Hiſtoriſche Ubhandlungen über die Kunſt des Ingenieurs und Artilleriſten bis zum Unfange des 16. Jahrhunderts und deren Schriftfteller

feſſor Wørl gezeichnet ; viele ſind verkleinerte Copien

von 1185 - 1560 , ſämmtlich von Promis geſchrieben ,

des großen , von Hrn. v. Raudler früber herausgeges 38. voor Handleiding tot de behandeling der wapens, en grondregels den karallerist in bet afzonderlijk gevecht. Door benen Solaďtenatlaſſes, deſſen Blåtter, eine Miſchung aus Wahrheit und Dichtung, von den Zöglingen eines

B. van Merlen. 8. Breda 1842. mans.

Bij van Gulick en Her

95 c .

anerfannt tüchtigen deutſchen Generalquartiermeiſter. 39. Das hannoverſche Militär und die Bertheidigung des Vaterlandes,

ſtabes gezeichnet wurden.

von einem alten Prediger für ſeine Mitbürger und Landsleute. gr. 8. Bannover 1842. Selwing'ſche Hofbuchh. (31 S. ) 7/2 Ngr. 40. Technik der Seeres-Uusrüſtung, bezüglich auf Leder, Sättel, Ges

Bibliograph i e.

ſchirre und Magazinirung. Dargeſtellt von F. 3. B. Muffi : nan , königl. bayer. Kriegscommiſſär des armee : Monturdepots .

1. Militärid i flenſchaften .

30. Versuch eines neu angenommenen Fortifications - Systems zur Vertheidigung der Rheingränze , welches mehr oder minder bei allen vorzüglichen Werken dieser Art , die auf dem

Continent jetzt gebaut werden, befolgt wird. Exemplificirt durch ein vollständiges Memoire über die Festung Coblenz, und beleuchtet durch Pläne und Durchschnitte der Werke dieses Platzes. Von J. G. Humfrey , Oberstlieutenant. In

das Deutsche übertragen von Friedrich Reinhard, Inge nieurhauptmann. Mit 5 Steindrücken (deren 4 in Royalfol. und 1 Halbfol. ). gr. 8. Nürnberg 1812. Riegel und Wiessner. Rthlr. 10 Ngr. (99 S. ) 31. Beschrijving van den tegenwoordigen toestand der veld. artillerie in Europa. Door G. A. Jacobi , Luit. d . Art. bij

Zur Sülfe und Erſparniß für militäriſch organiſinte Corps, los wie für Pferdebeſißer und mit Leder umgebende Gewerbe. Mit 8. Tafeln . gr. 8. München 1842. Lentner'ſche Budob. (XVI und 248 S.) i Rthlr. 10 Ngr.

41. Nachtgedanten eines Invaliden über ſchweizeriſche Kriegerei. gr. 8 . Baſel 1841. Schweighauſer'ſche Buchh. (IV u. 182 S.) 18 /. Ngr. R. Gersdorf Repertor. 1842. XXXÙI. S. 463 .

42. Die Organiſation der weſtphäliſchen Urmee.

a) Vorgänge. b ) Die erſte Bildung des Königreichs. c) Die Organiſation der Urmee. d) Die Duflöſung des Königreichs und des Reſtes der Urmee. Minerva 1840. IV. Bd. (Decbr. ) S. 373.

43. Zafeln für den Bombenwurf. Von I. C. F. Otto, Hauptmann d. königl. preuß. Garde : Urtillerie, Uffiftent im Kriegsminiſterium .

de Pruissische Garde. Vertaald uit het hoogduitsch en voorzien van eenige aanmerkingen , door G. J. Stieltjes,

8. Berlin 1842. Mittler. (4 unpaa. u. 202 S. mit 1 lithogr.

Kapit . der Pontonniers. Eerste aflevering : Beschrijving der

44. Papers on subjects connected with the duties of the corps of royal engineers. Vol. V. With fifty plates. 4. London

Engelsche veldartillerie. 8. Te s'Gravenhage en te Amsterdam 1842. Bij de Gebroeders van Cleef.

10. 25 c.

1842. Weale.

32. Compendio del arte de la guerra , por el general Jomini. 2 Tom .

Con 5 láminas 4.

Madrid 1841.

Perez .

Eine nach der Ausgabe von 1838 von den Offizieren des

Generalstabes der königl. spanischen Arinee unter Aufsicht des Chefs derselben ausgeführte neue spanische Bearbeitung. 33. Klapper op de bestaande Krijgsregeling der landmagt, door

den Generaalmajoor J. A. Kesman , tweede druk , tweede vervolg over 1811 , vervaardigt door H. Hardenberg, eerste Luit.-Kwartiermeester der Grenadiers en Adjutant van den Generaal - Majoor J. N. Evers , Kommandant van de eerste

brigade eerste divisie Jofanterie. 8. Te s'Gravenhage 1842. Bij de Erven Doorman . 1 f . 50 c. 34. Das preußiſche Kriegsheer. Ein Wort für die Zeit. neroa. 1841. I. Bd. ( Februar ). S. 195 – 241 .

Tafel Abbildungen.)

Mis

-

35. Ueber Recognoscirungen , von Cart Ud. Boehr , þauptmann im tönigl. baner. Infanterieregiment Seckendorf. 8. Paſſau 1842. Puſtet’ſche Buchh. ( 182 und 2 unpag. S. mit 1 lithogr. Jafel.) 22/2 Ngr .

36. Unciennetätsliſte des Offiziercorp der königl. preuß. Urmee für das Jahr 1842. Entworfen nach den Rangliſten und Militär : Wochenblättern von dem Oberlieutenant a. D. Mansfeldt. gr. 8. Leipzig 1842. Brockhaus. (XII und 484 S.) 2 Rthlr. 37. Trattalo di architettura civile e militare , di Francesco di

Giorgio Martini , architetto senese del secolo XV , ora per la prima volta pubblicato per cura del cavaliere Cesare Saluzzo , con dissertazioni e note per servire alla storia

i Rthlr. 10 Ngr.

1 L. 16 s.

Der vorſteyende fünfte Band dieſer „ Ubhandlungen " eines dem Mémorial de l'officier d'artillerie “ und Mémorial de

l'officier du génie " ähnlichen Unternehmens , ift, einer Notiz der Literary Gazette zufolge , von Seiten des Verlegers hins ſichtlich des Drucs und der Kupferplatten beſonders ausgezeichnet aufgeſtattet. Er enthält nachſtehend angeführte Dentſchriften , deren größerer Theil auch allgemeines Intereſſe hat und den Civil - Ingenieuren nicht unwillkommen ſein wird: 1 ) Notes on

the fortifications of Genoa and Lyons; hy T. K. Stavely, Esg. 2) On the great Fish-River, South -Africa; by Lieut. Nelson, R. E. 3 ) Operations for removing the wreck of

the Equitable ; by Capi, W. R. Fitzgerald , R. E. 4 ) On Lighthouses; by Capt.. Smith , Madr. E. - 5 ) Experiments on various woods ; by Lieut . Nelson, Captains Smith ,

Madr. E., Young , R. E., Smyth , R. E., Denison , and Sir R. Seppings.

R. E.

6) Reports on the Land Navigation

of the Canadas; by Lt.-col, Phillpotts, R. E.

7) Tra

versing Crane used by the Butterley Company in erecting

Cast-Iron Bridges and other public works ; by J. Glynn, 8) Mode of building houses in Malta ; by Major Jones , R. E. 9) On Drawbridges ; by Lieut. Gallon, 10 ) Machinery at Woolwich for the manufacture R. E. of leaden bullels by compression ; by Capt. Denison , R. E. 11) Dock , lately constructed at Woolwich Yard , by Capt. Denison , R. E. – 12) Machinery employed in Dept ford Dock-Yard for spinning hemp and manufacturing ropes

F. R. S.

-

militare italiana . Due vol. 4. Torino 1841. Tipografia Chirio e Mina . (XVI u. 342, 4 u. 356 pag. , ritratto dell'

and cables ; by Mr. Miers , F. L. S.

autore e atlante di pag . 6 e 38 tavole in foglio grande. ) Ein nur in 250 Eremplaren gedrucktes und nicht in den Buchs

Jebb , R. E.

damp, by W. Lander. - 15) On copying maps and plans ;

handel gekommenes , für die Kriegsgeſchichte Italiens ſehr wich:

by S. B. Howlett , Esq. .

13) Notes on the

theory and practice of sinking artesian wells; by Major 14 ) On painting timber, when exposed to

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung : C. W. Beske in Darmſtadt und in deffen Offizin gedruct.

1

Donnerſtag , 23. Februar 1843.

Nº. 23.

Allgemeine Militar - Zeitung. Fran frei d. des der finanzminiſter der Deputirtenfammer vorge .

bereits vom Staate den Privateigenthümern abgefauft Die Arbeiten ſind gleichzeitig an der großen Ringmauer und an den Forts détachés fortgeſeßt worden .

legt bat , enibilt nicht weniger als 897 Seiten. Das

Die Zahl der Arbeiter bat ſich allmåblig bis auf 22,500

beſondere Kriegsbudget ſtellt die Reformen dar, welche

vermebrt, wovon der dritte Theil dem Militårſtand an. gebört. Drei Fünftel der Arbeiter ſind auf die Aufo fúbrung der Ringmauer und zwei Fünftel auf die Forts

Paris, 5. Februar. Das Budget für 1844, welo

der Marſdall Soult in unſerer Armee bisher in Aus , führung bradte. Der Kriegsminiſter, ohne die Cadres zu ändern , bat den effectiven Stand der Armee auf 280,000 M. reducirt, was für die Folge jåbrlich viele

wurden.

détachés verwendet verwendet worden. In erſter Beziehung find

51 Fronten von den projectirten 67 auf dem rechten Millionen Erſparniß dem Staatsſchaße abwerfen wird. Ufer, und 23 Fronten von den projecrirten 27 auf dem Nur die Armee von Algerien iſt von 38,000 auf linken Ufer der Seine gegenwärtig vollendet ; es bleiben 60,000 M. gebracht worden , um die Coloniſation jener nod zuſammen 20 Fronten, wovon 16 auf dem rechien Provinzen mit Erfolg zu betreiben. In Betreff des und 4 auf dem linfen Ufer der Seine zu vollenden. Goloniſationsſyſtems (theint die Regierung nur pros Die vollendeten Fronten betragen auf dem rechien Ufer viſoriſd das ſogenannte Système agricole adoptirt_ju baben , welches darin beſteht, die Grundſtücke den Gos lonijien unentgeltlich zu verleiben und große Aderbau. niederlaſſungen zu bilden. Der Kriegsminiſter zeigt zu gleicher Zeit an , daß alles zur Erweiterung des Hafens von Algier bereit ſei, worüber vor einem Jabr .

ein långenmaß von 19,824 Meter, und auf dem linfen

7917 Meter. Von den projectirten Forts détachés ſind

12 in Angriff genommen , nåmlich 8 auf dem rechten und 4 auf dem linken Ufer der Seine. Von den er, ſteren ſind 5899 Meter, und von den legteren 3639 Meter bis zur erforderlichen nobe aufgeführt. Die meiſten

in der Deputirfenfammer ſo heftig zwiſchen Hrn. Thiers und den Mitgliedern des gegenwärtigen Cabinets ges

Kaſematten dieſer Forts ſind fertig, und ſieben Pulver's magazine und eben ſo viele Caſernen ſchon mit Dachs

jtritten wurde.

Die Pläne zu dieſem großartigen Werfe ſind nach dem Syſteme des Hrn. Bernard ento

ſtüblen berſeben . - Das Budget der Marine verlangt eine Greditvermebrung von 4 Millionen, um im Stande

worfen worden, und dabei die Modificationen befolgt, welche das Conſeil der Udmiralitåt im Einverſtåndniß mit der Administration des ponts et chaussées anges geben bat. Für das Jabr 1844 begebrt der Kriegos miniſter einen Supplementarcredit von 1,200,000 Fr., um ſogleich die Hand an’s Werf zu legen. Während

zu ſein , nach dem Wunſde der Stammer den Effectiv , ſtand der Kriegøflotte zu erhöhen . Dadurch wådoſt ibr beſonderes Budget für 1844 bis zur Summe von 111 Millionen an . Die Cadres der Seemannſdaft záblen im Budget von 1844 30,872 M., Offiziere, Mas irojen , Marineinfanterie und Artillerie. Die in den Håfen und in den Golonieen angeſtellten Offiziere und

des folgenden Jahres ſollen die Fcſtungsmerfe von Paris mit großem Eifer fortgelegt werden. Die Des putirtenfammer hat dießfalls im Jabr 1841 einen Credit

von 140 Millionen bewilligt, wovon bis zu Ende des Jabres 1843 88 Millionen ausgegeben ſein werden.

Es bleiben ſomit noch 52 Millionen übrig , welche zu gleichen Theilen auf die folgenden vier Jahre pertheilt werden ſollten , was für jedes Jahr 13 Millionen bes

-

Únteroffiziere betragen 20,387 M. , die fdnigl. Flotte wird beſtehen aus 160 Schiffen , in drei Kategorieen

abgetheilt. Die Schiffe der erſten Kategorie , welche abgetheilt. dazu beſtimmt ſind , fortwährend die See zu balten, beſtehen aus 8 Linienſchiffen , welche zuſammen 754 Ras nonen tragen ; aus 12 Fregatten mit 580 Kanonen,

aus 8 Corvetten , wovon zwei Aviſocorvetten , aus

trågt. Der Kriegsminiſter wünſcht, daß die Kammer 21 Briggs, 26 Ranonierbooten, Goeletten, Gabarren 2c., ihn ermächtige, von den erwåbnten 52 Mill . 20 ſtatt 13 im Jabr 1844 darauf zu verwenden. Die Reſultate,

im Ganzen 140 Fabrzeuge, welche auf folgende Sees ftationen vertbeili ſein ſollen : die ſpaniſchen und'por's

welche bisher bierin erzielt wurden,ſind folgende. Das tugieſiſchen Küſten , Braſilien und la Plata , das ſtille Project der Befeſtigung der Hauptſtadt umfaßt einen

Weltmeer , die Antillen , Cayenne, Mejico , die afrifa.

Flådenraum von 890 hectaren , wovon 123 Hectaren niſchen Rúſten, l'Orient, Inſel Bourbon, Neufundland,

179

180

Algerien. Die zweite Kategorie umfaßt die Sdiffe iin ein bißiger fåſterer des Theaters . Daß bod weder disponibeln Srande , worunter 12 linienſchiffe und Verſtand noch Poeſie der beſtebenden Bühne die Hand 12 Fregatten, zuſammen 16 Kriegsfahrzeuge. Die dritte reichen fønnen , ohne ſich verådilid abgewieſen und Kategorie eutbilt die Schiffe , welde in Gommiſſion

enttäuſcht zu ſeben ! Der Dichter, der ſein Schickſal an

(auf den Sd )iffswerften) ſidi befinden und 4 Fregatten die Búbne knüpfen möchte, lernt bald einſeben, daß er ausmachen.

(leipz. aug. 31g.)

in ihrem fufifreiſe deſto weniger athmen kann, je mehr er Dibter iſt ; und kaum batte mein Schneider ſo viel gelernt und gedacht, daß er etwas Rechtes leiſten fonnte,

ſo merfre er aud) , daß er das Ueberfluffigſte gethan, Die unifor m . indem nur er ſein Freilich Bemerfungen über die gegenw årtige Reform fonnte Schneiderernſtlich meinen , genommen. daß die Peute auf ein Geldjåft .

in der Befleidung der Heere *).

den Brettern feine Poeſie beſſer begreifen und beban.

Wenn ich ſage, daß id den Geiſt der folgenden deln würden, als die des Poeten. Wie das Dichtwerk

Bemerkungen zunächſt einem Schneider verdante, ſo bat dort geſdåndet wird , fo ſab auch der gewiffenbafte der Leſer ſicherUnrecht, wenn er ſie darum zum voraus Schneider ſeine durchdachten Entwürfe zu geſchichtlicher

gering adset. Handelt es ſich davon, die Entwidlungen Toilette vom ſchlechten Geldmac , von den launen und der Tracht culturgeſchichtlid) zu begreifen , ſo weiß freis lid der gemeine Schneider vo ſo wenig Beſdheid als der Bureauſdreiber, wenn man ihn fragen wollte , warum die Geſetze und Verordnungen , mit denen er banthiert, ſo und nicht anders zugeſonitren ſind ; beide ſind nur gedanfenloſe Werfzeuge geſetzgebender (Bewalten . Aber

Eitelfeiten der Darſteller zerſtüdt, entſtellt , des bifto . riſchen Dufte Duftes beraubt. Endlich murhete die Barbarei

eines neuen Bubnenregenten ſeinem artiſtiſden Gewiſſen das Ungeheuere zu ; da ſchüttelte er den Staub von

den Füßen , und ſeitdem iſt es ſein lieblingsthema auf das Tbeater zu ſchimpfen .

Die Stritif des galligften

Jung Stilling war auch einSchneider, und wer weiß, Aeſtbetifers , der ſich gegen den geutigen Zuſtand uns bei einer anderen Miſchung von Verſtand und Gin . ſerer Búbne emport , iſt nicht bitterer als der Spott bildungsfraft båtte der Mann vielleicht rein Talent des Schneiders über die Art und Weiſe , wie dort der vielmebr der Garderobe der Menſobeit bienieden als Geiſt der Geſchichte mit Sammet und Glanzleinwand ibrer hulle in einem Jenſeits zugewendet und er wåré am Ende ſtatt zu einer Theorie des Geiſterreich , zu

in Scene gelebt wird. Der aufridtige Freund des deutſchen Schauſpiels , wie es nicht iſt , bört ihm mit

einer Philoſophie dos Coſtůmsgekommen. Erfahrungse Bergnügen zu . Dode zur Sade, webbalb ich denMann måfig nimmt in Schuſtern , Webern und Soncidern

dem Leſer befannt machen mußte. Ich lernte ibn durch einen der ſeltenen Schauſpieler kennen , welche mit dem

ungewöhnliche der Regel die nidt Richtung weg von dieſem Begabung Erdenleben in , dabin mo man mehr großen griechiſchen Maler der Meinung ſind , daß der wo Künſtler audi aus der Kritik des Handwerfers lernen fragt : womit werden wir uns fleiden ? Ich fennte aber fonne einen alten Sdneider, in den eine bewegliche Einbils , wenn dieſer bei ſeinem feijten bleibt. Mein weder fiebbaber noch Field , fondern der Böſe. dungsfraft und ein feſtes Auge über die Nadel weg in Freund, Truppe , liebt es , den alten Sdneider ſeine der midt die bunte Masferade des Lebens geblickt und die äußer: Weisheit ausframen zu lasſen, und ſo famen wir eines lidhen Verwandlungen der Menſchheit in ihrer Auseins

Der Mann bat Tages , als leßterer dem geſtrigen Darſteller des Ma. anderwicklung zu faſſen geſud t bat. Der hat jors in Minna die einander ablöſenden Dynaſticen der MüßenMann , Wimſer von Barnbelm die Uniform fritijd vom

und Roben fertiger im Kopf als mancher Hiſtorifer die Leib geriffen hatte , auf die gegenwärtige Reform in Raiſerbåuſer, die Deutſchland nach einander abgetragen , der Ausſtattung des Soldaten zu ſprechen . Er bes und er bat es ganz gut begriffen , nach welchen Naturo bauptete , der Gedanfe derſelben gendre nothwendig

gelegen ſeine Zunft von jeber" Leute gemacht hat. Iſt Preußen an , wenn auch Frankreich in der Ausfübrung

der nicht ein Philofoph in ſeiner Ärt , deres aus, gewiſſermaßen zuvorgefommen zu ſein deine.

Wir

(prechen kann , das Coſtüm ſei jederzeit Schillertafft, widerſpraden und ſaben bald, das wir ibn damit auf Nothwendigkeit der Zettel., Freiheit der Einſchlag , und ſein patriotiſches Stedenpferd geſebt batten. Wenn es zudem abnt , daß die ganze Geſchichte folcher Zeug irgend ein Deutſcher , ſo iſt gewiß neben dem Diplos iſt ? Er iſt fünfzig Jabre und mebr, ſeit Johannes p. maten niedriger Ordnung am beſten der Schneider 1

einem boben Adel und verebrungewürdigen Publifum þóberen Ranges vom Patriotismus zu dispenſiren . Er

ſeine Růdfebr and Paris ergeberit angezeigt und ſeine iſt ſein Leben lang dazu angeſtellt, der Nation mit Dienſte angeboten hat. Er fam darauf als Theaters fremdem Geiſt zu dem zu verhelfen, was ſie ſich ſonders doncider in die höchlib bildende Scule eines berůbm, barerweiſe nicht ſelbſt anſchaffen kann, zur anſtändigen ten Intendanten , der ſeiner Zeit für das geſchichtliche oder zierlichen außeren Erſcheinung. Er lernt den Goſtům auf der Bühne das Unglaubliche getban bat.

Deutſchen immer nur von ſeiner ſom ådſten Seite fen.

In dieſer laufbabn , indem er den Geiſt der Zeiten mit nen , und ſein Leben bångt daran , daß er dieſe Sowåde Keiner iſt ein großer Mann vor ſeinem der Scheere umriß, wurde er der denfende Künſtler der ausbeutet. er iſt , aber eben damit auch ein falter Verådter und Rammerdiener , und vor ſeinem Soneider aud nicht ; dieſer faßt in der gewichtigſten Perſon , im bedeutends ſten Geiſt mit ſeinem Papiermaß und ſeiner Bereds * ) Uus der Augemeinen Zeitung entnommen.

ſamkeit immer nur den Geden, der in jedem Menſchen

181

182

ſiecft, und ſo iſt es fein Wunder, wenn ſich in ihm der Sinn für alles Edle und Ideale und ſo auch das pa .

dronen die fåufer und Springer und Batterieen die Lhůrme auf einem mörderiſchen Soad brett ſind. Im

triotiſche Gefühl abſtumpft, wie im Begräbnißperſonal nagten grell bemalten Wilden mit der Feder durch den die gemeinmenſchliche Empfindung. Bei unſerem alten Soneider und Tbeaterfritifer iſt dieß aber feineswegs

Naſenknorpel, und im Gardegrenadier im Paradeanzug fommtauf entgegengereßten Culturſtufen derſelbe menſch ,

der Fall ; er iſt ein eifriger, nur etwas einſeitiger Pas lide Trieb zum íconen Ausdrud. Suden mittleren triot. Aber jeder von uns bat ja ſeine eigenen Nationals Zeiten , unter der Herrſchaft des Lebnsweſens und des beiligen, ein paar Tbaten und Ereigniſſe, die ihm von Heerbanns , ſuchte der Krieger die Auszeichnung vor.

ſelbit in den Mund fommen, wenn es den Preis deute zúglich im Glanz und der Dollſtåndigfeit der Bewaff nung ; der übrige Aufzug blieb , ſo lange der Einzelne idonſte Triumpb des deutſchen Geiſtes , daß wir froß ſo viel mebr als beut zu Tage eine Große für ſich war, unſerem eingebornen Hang zu fremden Moden , doch meiſt der Wiufir überlaſſen. Dieß war aber immer der Nation gilt, und ſo iſt es unſerem Soneider der

einmal , ja mebreremal Europa die Mode aufgedrungen

weniger der Fall , je mebr lido das Kriegsweſen mit

baben , und zwar in Waffen , aber bei ungeladenem

Notwendigfeit in der Richtung entwickelte, zu der es

Gewebr. Aber wann und wie iſt dieß geſcheben ? Deſto ſdlimmer , wenn die Nation es vergeſſen oder gar nie in Red nung genommen bat. Wer es nicht weiß , roll es im Verlauf dieſer Bemerkungen erfabren , und er wird es dann begreiflich finden, wie einer alles Ernſtes

durch die Erfindung des Scießpulvers den Anſtoß er, balten baite , je mebr die Streitmaſſen ſich gliederten und in geſonderte Kreiſe mit eigenen feſten Mittel. puncten , in Compagnieen , Fahnen , Regimenter , zers fielen . Manderlei Abzeichen dieſer verſchiedenen frie.

Preußen das woblerworbene biitoriſche Recht zuſprechen fann mit ſeiner friegeriſden oder vielmehr ſoldatiſchen Entwicklung für die anderen deutſchen und außerdeute ſchen Staaten maßgebend zu werden , und ſo durch

geriſchen Genoſſenſchaften ſehen wir ſchon früb in Braud. Als nun aber endlich in der zweiten Hälfte des liebe zehnten Fabrhunderts die Heerhaufen in der Geſtalt langer feuerſpeiender Vierecke feſte taftiſde Hebel ge. ſcheinbar frivole Einflufſe in die fittliche Weltordnung worden waren , ſo lag der Gedanke nabe, dieſe tauſend , bedeutend einzugreifen . Ob die Anſicht des Theater. Föpfigen Perſönlid)feiten auch gleichförmig zu färben , ſoneiders Grund bat , bleibe dahingeſtellt ; er bat uns jedes Glied der friegeriſchen Maſchine zu geſtalten wie aber bei dieſer Gelegenbeit beredſam auseinandergeſeßt, das andere, ſie zu uniformiren. Dabei liegt , wenn wie ſeit der endlichen völligen Ausbildung der ſtebenden man will, die Idee zu Grunde, daß die Einbeit , welche Heere der uniforme Unzug der Krieger und die allge, der Haufen duro Schritt und Tritt , durch Wendung meine bürgerliche Tracht ſid, neben und durch einander und Handgriff darſtellt, auch durch die Gleichuißigkeit umgewandelt haben , To zwar , daß im Ganzen immer der ganzen Ausrüſtung bezeichnet werde , daß derſelbe die leştere das Vorbild für die kriegeriſche Ausſtattung auftrete wie Ein Mann und als ſolcher auch gelegents abgegeben , zuweilen aber auch die ſoldatiſche Tradt lide, gleich Gåſarn , anſtåndig drapirt im Karrdiſchens auf die gemeine bedeutend eingewirft. Dieſer etwas feuer oder unter dem Såbel der Reiterei falle. Der unordentliche, aber nichts deſto weniger bündige culturs nåchſte Anlaß zur Einführung der Uniform war freilich geſdichtliche Vortrag bat mir den Gedanken und zum ein proſaiſderer. Durd den weſtphaliſchen Frieden .

Zheil das Material zu der hiſtoriſchen Skizze gegeben,

war der entſdeidende Grundſaß ausgeſprodjen worden ,

die ich hier zum Nußen und Vergnügen ſchwerlich aller , daß es nur Herren und Unterthanen gebe. Der ganze aber vielleicht doch mancher leſer mittbeile.

ſtaatsrechtliche Zuſtand ging aus den Verbandlungen

Zu allen Zeiten und unter allen Bölfern war und iſt es Sitte, daß der Krieger in ſeinem beſten Schmud zum Kampf auszieht. Es iſt dieß ein tiefer, durch die ganze Geſchichte durchgehender Zug unſerer Natur ; es

zu Münſter und Osnabrück als ein veränderter hervor, die Kriege wurden ſofort bloß Cabinetsfriege, und entſprediend dieſen neuen Verhältniſſen erlitt das Kriegse weſen eine weſentliche Umwandlung. Die alte Siire, I

iſt ein Wusfluß des menſdlichen Triebe, das Schrede

fich nach dem Bedürfniß durch Unternehmer Regimenter

liche durch das Schöne zu adeln und das Grinſen des

ſtellen zu laſſen und ſie wieder abzulobnen , fam in ub,

Lodes unter Blumen zu verſtecken . Der zufällige búr, gerliche Mord und Lodtſchlag iſt ſo gemein , proſaiſch und ideelos als das Geſmåft des Fleiſchers an der Sdlachibant; aber das Opferthier wird im munteren Puß der Bånder und Kränze und mit vergoldeten Hörs nern zum Altar geführt. Und dieſe Idee iſt es, welche den Mann , der ſich ſeinem Stamm, ſeinem Bolt, ſeis nem Herrn zum Opfer bringt, antreibt nicht nur in drobender , ſondern auch in zierlicher Haltung , nicht

nahme, jeder Herr preßte und warb jeßt ſein Kriego , volk in ſeinen Provinzen und andersmo , ſo gut er fonnte , bildete Regimenter und vergab pie. Jeßt , da der Kriegsherr, neben dem Sold und Unterhalt , auch

nur fraftvoll , ſondern auch prunfend dem Feind ente

ſeit 1660 , ſeben wir dieſen Zuſtand auch bei und ſich

für die Bekleidung der Truppen zu ſorgen hatte , ver: ſtand es ſich von .

ſelbſt, daß man jeder Abtbeilung ibren

Zuſchnitt und ihre Farbe gab. fudwig XIV. batte diea red Syſtem zuerſt am großartigſten ausgebildet ; aber feit den Kriegen mit dem Verwůſter der Pfalz , etwa

gegenzugeben oder ſeines Anrüdens gewärtig zu ſein. raſd entwickeln. Eudwig , der große Ausbilder der Dieſer Gedanke und dieſes Gefühl beberrſcht eben ſo Etikette, wurde mit dieſer weltlichen Religion der Kos gut den der im barbariſchen Einzelfampf Feldberr und

nige und mit ſeiner Staatshierarcie das Vorbild aller

Streitfraft zugleich iſt, wie das lenfſame taftiſde Atom gleichzeitigen Dynaſten groß und klein , welche ſich mit

in einem Syſtem , wo Bataillone die Bauern , Sowas öem práctigen Symbol der Majeſtåt und Landesbobcis,

184

183

mit der in dieſer Zeit aus Frankreich gekommenen Staatso perrúce befleidet hatten. Der fortan alles beberrſchende Geift des bófiſchen Geremoniels, der abgemeſſenen Glies

Miſce ile n . [Decimirung des Madelodiſchen Reiterregiments.] Die Schweden, unter Unführung des General - Feldmarſchaus Linnard :

undabgeftuften Unterordnung floß ſchnell auch Torſtenfobn, waren ausder Sauſie über Meiſſen nach Leipzig aufges derung in die Maldine der Herrſchaft über , wo er noch uns brochen, um ſich dieſer ſeit zehn Jahren geſchonten und mit reichlid en

gleid prafriſder erſchien als anderswo, in das Heere weſen . So bildete ſich in einem neuen Ubidiniti des europåiſchen Völferlebens rebr raſch der ganze Styl

Vorräthen verſehenen Stadt zu bemächtigen . El eliten aber die Kaiſerlichen , von dem Erzherzog Ecopoid Wilhelm von Deftreich und dem Feldmarſchall Grafen Piccolomini befehligt , zum Entfag berbei, und es kam am 23. October 1642 zu einer Schlacht bei Leipzig , in

der Militärverfaſſung , wie er ſich bis auf den beutigen welcher die Schweden den Sieg davon trugen. Die Kaiſerlichen ver: Tag im Ganzen gleich geblieben iſt : die ſtrenge Sub . loren gegen 10,000 Mann an Iodten, Berwundeten und Gefangenen ; ordination durch eine ganze Stufenreibe , wobei jeder 46 Geſchüße, beinahe die ganze Bagage der Armee, worunter auch Befehlende , dem ein darfes Gebiß in den Mund ges die Kantei, das Silbergeſchirr des Erzherzogt und die Kaſſe richbes legt iſt , zugleich mehrere Zügel in der Hand bålt , an fanden , fielen in die Hände der Sieger. Erſt in Böhmen ſammelten denen er ſchårfere Gebiffe růden fann ; all' die zum

ſich die Flüchtigen wieder, woſelbſt der Erzherzog, welcher die Schmack nicht verſchmerzen konnte, über die Außreißer, beſonders aber über das

iten und Anſtandsrådſidten, Madelodiſche Reiterregiment, dem wegen ſeiner zeitigen Flucht aus

Zbeil ſymboliſchenFörmlichke welche die Poeſie des Garniſonsdienſten ausmaden ; das Syſtem der Inhaberſchaft, des Oberalters und des Vorrüdens der Difiziere ; die ſogenannte Ordonnanz,

d . b . der unverbrüchlide Canon des Zuſchnitts und der Auszeichnung, wodurd jeder Triegsberr feine Zruppen ſtempelt und von anderen unterſdeidet ; der Goder der moraliſden und fórperliden Reinbeit, das iſt des Ebren. puncts und der „ Propretát" und der außerſten Puncts

dem Gefecht der Berluſt der Schlacht beigemeſſen wurde , ein Urtheil

mach altrömiſcher Weiſe fäden und vollſtrecken" ließ. Die zu Roctezahn in Böhmen geſprochene Sentenz war folgenden Inhalts : U18 in dem , den 23. October 1642 zwiſchen Ihro Kaiſers lichen Majeſtät und der Gron Schweden bei der Stadt Leipzig fürs

gegangenen þaupt- Ireffen ſich befunden, daß einige Allerhöchſtermel: deter Ihro Kaiſerlichen Majeſtät angehörige Offizierer und Regiment ihren Eid und Pflicht alſofern dergeſſen , daß ſie , ohne Erweiſung ,

ſchuldigſten Valors frühzeitig und zwar als der meifte Theil der Urs mee , die Urtillerie und Fußvolk noch in voller action begriffen , des

lichkeit und Feſtigkeit in der Haltung , das , was man ſeitdem den Gamaſchendienſt genannt bat. Schon unſer

militäriſcher Sprad gebrauc : Zambour und Zrompeter,

Serrn Generaliffimi boch-Grøfürſtlichen Durchlaucht im Felde auf der Bahlſtatt, ſich zwiſchen und unter ihnen annoch befunden , ohne ſon : derbare Noth und Erheblichteit dem Feinde den Rüden gewendet,

Corporal und Sergeant, adjutant , lieutenant , Capi.

Regiments:, Esquadrons- und Trouppenweiſe aus dem Feldegeflohen,

tain , General , Disciplin und Subordination , Anciens

und durch dieſe ſchändliche Flucht verurſachet , daß dem Feinde zu reis

netåt und Avancement , Point d'bonneur und Propres

nem hauptſächlichſten Vortheit, der Kaiſerlichen Armee aber zu uns

tåt 2c. weiſen darauf hin, wo zunächſt alle dieſe donen

ſchäßbarlichem Berluft , dieMittel dergeſtalt eröffnet worden , daß er mit eben derjenigen Macht, welche er ſonſten (wo ſie anders als ehrs liche Leute nur um ein geringes im Felde beſtanden ) gegen dieſe Auss geriſſene hätte employiren müſſen , vermog dieſer erhaltenen Avantage

Dinge und Begriffe ibre Ausbildung erhalten haben . Hier haben wir es nur mit der Tracht zu thun , und da bietet ſich nun vor allem die Bemerkung an , die den folgenden Betrachtungen als Zert dient: Seit Eino fübrung der Uniform bis auf den beutigen Tag war

die übrige Kaiſerliche Urmee deſto eifriger anzugreifen und aus dem Felde ju poussiren (allermaßen es denn leider alſo erfolget), veranlaßt

die Bekleidung der Zruppen in allen europäiſchen Diens

Deſertion , das vorbemeldete Regiment fürnehmlich und hauptſächlich

ſten in jedem gegebenen Zeitpunct nad Sohnitt und

Auszeichnung eine im Weſentlichen gleidförmige , und

interessiret , und dadurch zuförderft gegen Gott und dem weltlichen Rechte, zumalen die ſo hoch verpönten Militair - Gefeß und Articul ,

die Drdonnanz , der die verſchiedenen Dienſte unters

inſonderheit aber gegen die Kaiſerliche Majeſtät fich Eid und Pflichte

scheidende Styl , bezog ſich nur auf verbåltnißmäßig

brüchig dermaßen hoch vergriffen , daß ſie nunmehro dergleichen abſcheus liches Verbrechen mit Berluſt ihres Leib und Lebens bűßen müſſen . als viel ihrer dabei interes 11Darum dann alle und jede , und siret, für aller Welt und der gangen Posterität zum abſcheulichem Erempel , ihnen aber zur wohlverdienten Strate, für offenbare felds

unbedeutende Abrandlungen .

Betrachtet man

eine

Reibe friegeriſcher Bilder aus irgend einer Periode des vorigen oder jebigen Jabrbunderts , ſo unterſcheidet man an der Erſcheinung der verſbiedenen Truppen einen doppelten Cbarafter : fie tragen jede in den beſonderen Abzeichen , Farben und fleinen Geſchmadslaunen die livrée ihres Herrn ; im Großen aber, im ganzen Schneia derſtyl zeigt der Aufzug aller den Typus , der gerade in der cultivirten Welt þerrſchenden búrgerliden .

Tradt ; fie tragen alle im Weſentliden vom Ropf zum

worden .

Und nachdem an vorgeſagtem ſpöttlichen laſter der begangenen

flüchtige , meineidige Schelmen und Böſerdichter erkennet und declas riret und hinführo zu der Geſellſchaft anderer Kaiſerlichen Regimenter nimmermehr zugelaſſen werden , geſtalt ihre Standarten , ſintemal dieſelbe ſie nicht als ehrliebende Leute geführet, ab: und hinreggeriſſen,

für ihren Geſichten zerbrochen und zerſchmettert, damit der Name dieſes Regiments aus der löblichen Urmee vertilget und ausgerottet werden möge. Der Oberft - lieutenant und Oberſt - Wachtmeiſter ſind bis zu ferner Erkenntniß eines Kriegsrechts in wohlverwahrter Custodia zu

Fuß die livrée des größten Deſpoten und Gamaſchens

erhalten; die Rittmeiſter und tieutenante mit dem Schwerdte zu rechts

knopfs , der eben regierenden Mode , die Krieger des

fertigen ; die Cornette aber , alldieweil ſie zur Beobachtung des Felds herrndienſt und ihrer Ehren zu der Standarten aufs höchſte verpflichtet

Kaifers und der Könige von Preußen und Frankreid , wie die der Reichsſtadt und des fleinen Unmittelbaren ,

der bei ſeiner Armada alle Befehlshaberſtellen vom

geweſen, diefelbe aber ehrlos und ſchändlicherweiſe aus dem Geſicht des Feindes geführet, - wie auch die Bachtmeiſter und alle nachs geregte Unter : Offizierer , nebſt den gemeinen Soldaten der Zebende,

Lieutenant zum Feldmarſchal in der eigenen Perſon welchen das loob der Würfel dazu praedeftiniret , follen in offenem

vereinigt. Befragt man die Sittengeſdidite, ſo erklärt Felbe und freier landſtraßen an die Bäume aufgebendt, ihreDegen aber vorber durch den Freymann zerbrochen werden. „ Uues von Rechtswegen ."

ſich die leidt. ( Fortſegung folgt,)

(Soldatenfreund )

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. Peske in Darmſtadt und in deffen' Offizin gedrudt.

Samſtag ,

N " . 24 .,

25. Februar 1843.gad 100

trivial dundant for

Wilms

NOTE

198

Allgemeine Militar : Zeitung.. Grobritannien. Die Pondon Gazette enthält eine Befanntmadung

des Kriegsminiſteriums vom 17. Januar, wonac Jbre Majeſtåt geſtattet bat, daß zur Erinnerung der ausges

Die

uniform . ( Fortſesung. )

Zur Zeit , da das Heerweſen nach dem Muſter hd ,

zeichneten Dienſte und Tapferfeit, welche Ihrer Majes fiſcher Elifette geordnet und das militariſme Complis îtåt Truppen , die in China neulid verwendet waren, mentirbuch geſdrieben wurde, deſſen meiſte Artikel beute bewieſen baben , folgende Gorps , nämlid ' das 18. Res

noch canoniſdies Anſeben baben , war die Herrſdaft

giment Infanterie (fónigl . irländiſche), das 26. Regis

franzöſiſcher Sitten im größten Theil von Europa be .

meno Infanterie ( Cameronian ), das :49. Regiment Ino

reits feft begründet.

Am ſinnlidiſten ſprid )t ſich dieſer

fanterie ( Prinzeß Charlotte von Wales oder das von geiſtige Einfluß Franfreidis darin aus : daß ſeine Mo, Hertfordſhire ) , das 55. Regiment Infanterie ( Weſto Den ſeitdem aller Orten die Kleidertradır der bóberen moreland) und das 98. Regiment Infanterie auf ihren Stånde beſtimmt haben und noch beſtimmien. So fam Fabnen und Feldzeichen das Wort ,, China “ und das es , daß die Ausſtattung, welche Pudwig XIV. ſeinem Heer zu gebeur beliebte , für alle alle Potentaten maßs Bild ,, eines Draden “ tragen dürfen . gebend wurde. Der Gedanfe , der den großen König De ſt r e i ch .

Wien , 5. Februar. Man lieſt im „ Schwäbiſchen Merkur" : Die kaiſerl. Entſcheidung wegen des Biragos iden Militárs Brüdenſyſtems iſt nun berabgelangt, und die Einführung dieſes praftiſden , vielfad erprobten Kriegomaterials , ſo wie zu dieſem Bebufc aud die Veríd melzung des Pontonnier, und Pionniercorps des finitiv angeordnet worden. Die dießfallſigen Vorſdlåge des Hoffriegerathes, ſo wie das combinirte Reglement für dieſes neu zuſammengefeßie Militárcorps ſind in

dabei leitete, war ſeiner ganz würdig ." Der Römer batte ſein Friedens. und fein Kriegefleid ; wie ſich audy das sagum von der toga unterſcheiden mochte , jenes war jedenfalls für den 3wecf berednet , es war die

tragung ſeines Wirfungsfreiſes an die Civilbebórden

Ausbildung der Erifette und das : l'état c'est moi, auf Koſten der Vernunft ſelbſt gemad)t hat. Für fudwig

bequemere, leichter banthierbare, für den Felddienſt ans

.

gemeſſene Tradht. Wåre es nicht vernünftig und nas türlich geweſen, Ludwig båtte , nad dem Beiſpiel dieſes praktiſden Volfe, für ſeine Kriegsfnechte eine Beflei. dung gefdhaffen, die, auf die Bedürfniſſe des Soldaten allen Einzelnheiten von dem Kaiſer genehmigt worden, berechnet, ſich zur Friedenstracht ungefähr verhielt wie in Folge deſſen auch das hieſige faiſerl. königl. Haupt. das sagum zur toga ? Wobl , man iſt aber nicht um , Schiffs: Amt für die Donau aufgeldit, und die Uebers ſonſt der große König, zu dem man ſich durch bobe vermittelt werden wird .

war der Militäretat nur die Fortſegung des Hofetats, Pre u Be n . Die Stånde der preuß. Oberslauſit haben, unter dem Borliße des Landes . Aelteſten Hrn. v. Derben, bei dem vor.

jábrigen Zuſammentritt des Communal Landtages zu Gór, liß , dem berúbmten Generallieutenant Hans Karl von

Winterfeldt, welcher im ſiebenjährigen Kriege bei Mois

er begriff auch für die maison militaire du roi feine

andere als die hofiſde Anſtandsform ; wie der Höfling, To follte auch der Krieger, der ja Hofling zugleich war, nach ſeinem eigenen balbgöttlichen Bilde geſchaffen ſein , und ſo ſteckte er die Armee geradezu in's Hoffleid, das er zum Tbeil auch erſt ſelbſt ausgebildet. Mit ſo vies

Fuß 5 Zoll icm andern pflanzte fich auch dieſe Idee auf alle Höfe Granit, in der Form eines Würfels, von 3von Hobe und 3 Fuß 9 Zoll im Quadrat,erridhtet . Der Würfel fort, und ſie iſt es reibt eigentlid , die bei fortdauerns des Solo der Herrſchaft franzöſiſcher Tracht das loosBefleidung

ruht auf drei Stufen von derſelben Steinmaſſe und liegt an dem nordweſtlichen Fuße des Játel.oderHolz. Berge8. des Steines Seite Górliß zugewandten Auf der, ſich der Stadt di Winterfel „ Hier fiel die Inſchrift: befindet

daten in einem ſo wichtigen Punct wie die bis auf dieſen Tag entſchieden bat; ſie iſt es , die den Gedanken, ihn vernünftiger auszuſtatten , gar nie faffen

den 7. September 1757."

genau betragtet, vorzüglid das bófiſe Verhältniß des

oder dode nie durchdringen ließ.

Es war vieleidt,

187

188

Dffiziers, wodurch dieſer Underſtand rich verewigte. Man

merfen namentlich, daß dabei, vermoge des weit berab,

fonnte ſido nicht von der Vorſtellung loomaden , daß

reidenden wammsartigen Bruſttudo, der Unterleib des

der Offizier in der dußeren Erld einung nur ein mars

Soldaten voujándig bebedt und damit die Rüdlicht

tialiſ

beobadtet iſt , welche bei der gegenwårtigen Reform vorzugeweiſe bervorgeboben wird. So verſchieden nun

gefärbter Hofmann ſein müſſe. Dazu fam , daß

bald die Fürſten ſelbſt immer båufiger den Soldatenrod anzogen , und da Uniform einmal ſtrenger Grundſab geworden war , drang man das vornebme Kleid der

aber dieſe altfrånfiſche Tradi von der modernſten ideint, ſo ſtammt dode dieſe unmittelbar in gerader finie von

Fübrer aud der Zruppe auf und gewann dadurdo den

jener ab.

unid åßbaren Vortbeil, daß das bobe Soidlid feitegefühl

funden, Rie bat nur, gleid der Gelebgebung im Staate

aud beim Auftreten der Maffen durch die ſonſt gebies

felbſt, innerbalb der feſten im ganzen Zeitalter notb .

terird geforderten finien des Anſtandes und der Eles

wendig wurzelnden finien die Formen getauſdot, bier

Die Mode bat auf ihrem Gange nichts er.

ganz befriedigt wurde.

verfürzt, dori verlångert, bier geglättet, dort gefråuſelt. Das Staatofleid, wie es im Jahrbundert Pudwig'& XIV . Im Staatsweſen , wie es nach dem dreißigjährigen ůblido war , die lange , das Beinfleid bededende beſte Krieg und durde denſelben fide gebildet , ſtanden Herr, und der Peibrod mit weiten Soßen und machtigen fand und Kriegsvolt bald in ganz anderen Verbált. Auffdlågen , batte ſich aus der friberen Tradt , aus Wamme und Mantel , langſam gebildet. Dieſen ma . jeſtátiſden Aufzug fennt jeder, der erwa cine alte mit Kupfern gezierte Ausgabe Molière's gereben bat. Dies rer Aufzug iſt nun aber als die Grundform zu bes

niffen einander gegenüber, als früber . Mit der Ein .

fúbrung der Uniform und alles militariſchen Pomps

baften, innerlich geregmåigen Gange alle die einander

wurde dieſe neue Stellung des Heere gleidſam beſiegelt. Die Regenten gewohnten ſich donell genug daran, nidot nur in ihren Golonnen die Stůßen ibrer Throne, ſons dern auch im Glanz des Militårweſens das Emblem ibrer Hobeit zu erblicden . Die Beſchäftigung mit den

ablofenden Formen des anſtandstleides berausentwidelt bat bis auf den beutigen Frad , der im gegenwårtigen

Truppen in Friedenszeit galt jeßt für die wichtigſte Mübwaltung eines Pringen , und zugleid , neben dem

trachten , aus dem die Sitte auf ihrem focinbar launen.

Augenblick in einer entſdeidenden Kriſis id webt. Und Weidwerf, für das fürſtlide Plaiſir. Der Gedanke, den Fürſten vor allem als ersten Krieger ſeines landes Zradt Sdritt vor Sdritt gefolgt. Seit einmal die zu begreifen, griff im fauf des vorigen Jabrbunderis

dieſer ganzen galanten Evolution iſt nun die militáriſde

bodh mútbige Delporiſde faune dem Krieger ein eigenes

immer weiter durd . Wir geben hier über dieſen Punst

Kriegegemand verſagt, bat der Aberglaube des Anſtande weg, fo lodend er ſide anbote, um Bemerkungen daran ſein Opfer nicht mebr freigegeben ; der Soldat iſt in

ben weſentlichen Stúden ſeines Anzug ein Doppel. gånger des zierlich gekleideten Welimanns geblieben. Statt ihn mit einem sagum in eigentbůmlider Weiſe

zu knüpfen, die von dem bier beſprochenen Gegenſtand nicht weit abführen würden. Der erſte , der ganz im Soldaten aufging , war Karl XII. von Sdweben , der zweite große Heeresvater , der den Soldatenrod gar

zu drapiren , bat eg die moderne Welt für ſmidlider nicht ablegte, war Friedrich Wilhelm I. von Preußen. vielleidet ſogar für flåger eradotet , ihn mit den ſteifen Nach der erſten Entwicelung der Rebenden uniformir, Falten und Nåbten ibrer armſeligen Toga zu quälen. ten Heere erbte dieſer eine Armee , welche ſeit dem .

Für die Liebbaber militariſder uitertbúmer pridne ich

großen Rurfürften für die geordnetite und rolagfertigſte

bier flúdytig die friegeriſdie Ausſtattung , wie ſie am

galt ; als ſie aber der ſtrenge einfache Son des bo doſt

Ende des ſiebzehnten und zu Anfang des adtzebntent

feierlichen erſten Könige von Preußen in ſeine Hand

Sabrbunderis Brauch war. Ich wåble dazu das bran , denburgiſche Fußvolt im Jabr 1698. Die weite Mete bis zum Knie reidend , der Oberrod mit michtigen Alermelaufidlågen und weiten Shofen , nur etwas långer ; der Rod beim Gemeinen offen , die Soofe

genommen, zog ſie bald die Aufmerkſamkeit aller Heeres, inbaber groß und flein auf ſich. Er war es, der jest die Disciplin und den Gamaſcendienſt vollende aus, bildete und durch die Nadabmung , die er in Europa fand , dem Krieger des adotzebnten und neunzebnten

4

aufgebadt, beim Offizier bis unten zugefndpft; die

Jahrhunderts ſeinen weſentlichen Charafter auforúdte.

loſe Halstücher, porn in einen Knoten geſchlungen ;

Aber auf solche Verberrlidung des deutſchen Namens

!

farbige Strümpfe , 8. B. bei den Gemeinen rotb oder

!

blau, bei den Offizieren ſchwarz ; natürlides Haar obne

blieb fein Einfluß feineswego beforånft ; Friedrich Wils belm war, ein ſonderbares Rüſtzeug , dazu auserſeben,

Puder und Zopf ; auf dem Kopf der große aufgeſdla, gene Hut , dem gemeinen bürgerlichen åbnlid oder bei

in viel weiterem Kreiſe, in der allgemeinen Tradt, eine Umwälzung berbeizuführen. Friedrich Wilbelm , Soldat

den Grenadieren onderbare ftumpfe Beutelmißen von Lud mit dem geſtidten Wappen des gnädigſten Herrn.

mit leib und Seele und ein Feind alles Prunks , fab das Weſen des Soldaten im Schlichten, Einfachen. Er

Die Oberoffiziere trugen , gleich der ganzen Civilhierar, die, den officiellen Kopfſtaat, die große über die Schulo tern fallende ungepuderte Perrüde. Dieß war in den Hauptzügen der roldatiſche Zypus Typ11s an den Tagen von Fehrbelin, von Höchſtadt und Malplaquet, Tameswar und Belgrad, Narma und Poltawa. Im Ganzen , ro ſeltſam er und deint, ein tüdriger ſtattlider Anzug , der vor dem beutigen manche Vorzüge bat. Wir ber

ſchaffte in der Armee eine Menge Flitterſtaat ab, aber das Entſcheidendſte war, daß er gleid nach ſeinem Res gierungsantritt ( 1713 ) die durd balbbundertjábrige Herrſchaft gebeiligte Staatsperrüde ablegte und rein natürliches "Daar binten in einen Zopf band. Der König modelie die Kopfe des ganzen Heers nach ſeinem Borbild um , und dieſer, der fraufen Perrüde gegenüber allerdings ſolichte Kopfpuß wurde in furzer Friſt mis

11 1

1 1

1

1 1

190

189

litariſches 3deal in Europa .' Es wurde nebſt den liebten die Soneider in ganz Europa zu den Rod . preußiſden Handgriffen alsbald von der damaligen

fößen weniger Zeug zu verfdwenden, die Beſten für

Regertſdaft beim franzófilden Heere eingefübrt, und damit erbielt die franzöſiſche und ſo die allgemeine Mode eine neue Ridlung. Die Perrüde wurde ſofort aud aus der bürgerlichen Tradt verdrängt und machte nodo por Mitte des Jabrbunderts in der ganzen Geſellſchaft der Puberfriſur mit Zopf oder Haarbeutel Plaß ; lepo

jer , die dermel und Aufidiage enger zu machen und der fleine Hut der preußiſden Muotetiere drůdte ſich auf die Friſur der gens comme il faut. Db wobl die preußiſden Offiziere in der Champagne unter dem Her. zog von Braunſchweig das Bewußtſein batten, daß die Zopfe und fnappen Rdde der Republifaner in gerader

terer iſt nur eine zierliche Umſdreibung, ein franzóides

finie vom preußiſchen Geiſt ſtammten

Sdade , daß

Amendement des preußiſden militariiden Haarbändels. dieß rowerlich der Fall war ; ſo etwas iſt als Stúße So bat denn der berbe Bater Friedrichs des Großen des reſpects vor ſich ſelber nidt zu veradren, mit einem ſoldatiſchen Gedanken den Anſtoß zu einer

Die Idee, welde, wie wir gereben , von vornberein

Tradt gegeben , welche den Reit des perfloffenen Jabro bei der Ausſtattung des Soldaten vorgeldwebt , fam bunderts tyranniſde beberridor bat und erſt im laufen ,

erſt ießt recht eigentlich zur abgeid madreſten Entroide,

Der abgeſtorben iſt. Aber mit dem, was die Franzoſen den aus dieſem Gedanken gemadt batten , war nun beim Rriege volt bald die beroiſde Ibat ſeines föniglichen Freundes zum Unſegen umgeſchlagen :zu den tågliden

lung. Hatte bieber ein zu großer Hut das Fußvolt beim Feuern gebindert , ſo iſt jeßt ein zu fleiner Hur auf der Friſur olimmer als gar feiner ; die fefte Reife Halebinde bemmt den Arbem , der enge , unten weit

fteinen Uebungen mit Ibon und Kreide , Widfe und

offene Rod gibt den Unterleib preis und låbmt die

Ziegelmebl fommt ſofort für den Soldaten die liebliche

Arme, und die ſtraffe Stiefelette, wie man damals ſagte,

Hanibierung mit Puder , Pomade und Zopfband. wird über dem Knie mit Stednadeln feſtgezwidt. Krie. In dieſer Periode reben wir nun aber das Staais , ger und Stednadeln ! Mit der von , Friedrid II. auss

fleid in ſeiner Umwandlung entſchieden die Richtung gebildeten Form war aus der Mißebe zwiſden Spriegs. einſchlagen , die es bis beute verfolgen ſollte.

Die

Fleid und Mode die würdigſte Geburt entſprungen, und

Weſte růdt immer weiter binauf, der Rod wird fnap. damit batte die Mißbandlung des Soldaten ibren Hdbe. per, beſonders aber vorn offener, indem ſich die Sodbe

punct erreidt. Wenn aber von jeßt an dieß Uniform .

immer weiter gegen die Hüfte zurúdzieben. So wird weſen nad und nach wenigſtens in einigen Puncten e8 gebieteriſche Förderung der Eleganz, daß der an, fido vernünftiger geſtaltete, lo gerdab dieß keineswego, Råndig Gefleidete die ,,imeizinfige“ Bildung unſeres weil man in freiem Entídluß zum Zwedmäßigeren griff, Gerdlechts nicht verſtece, und folgeredet mußte nun

ſondern auch jeßt wieder nur darum , weil von nun an

aud die fronte des Bataillons dieſen åſtbetiſden Zug die bürgerlide Tracht lide dem Natürlicheren und Bes zur Sdau tragen , deſſen Zauber fide erſt in unſeren quemeren zuwendete und darin voranging. ( Schluß folgt. ) Lagen zu ldren ideint. Dieſer Neigung der Tracht zum Engen , Dürftigen , wodurd der Soldat offenbar an SouB , Wärme und Bequemlido feit verlor , murde Li te r a t u r. nun aber gerade von militäriſcher Seite, und zwar wieder von Preußen ber , weſentlid Borſdub geleiſtet. Berſud eine neu angenommenen fortifica . 418 Friedrich II. nade dem großen Krieg als erſter tionsſyſtem 8 zur Bertbeidigung der Rhein ,

Meiſter in der Kriegskunſt daftand, verwirklichte er ſeine Begriffe vom foldatiſchen Anſtand daburd , daß er an der Befleidung ſeiner Truppen alles in's Enge,

grånze, weldes mebr oder minder bei allen vor. zúgliden Werfen dieſer Art, die auf dem Continent

Knappe zog, Hut und Gamaſche, Rod und Weſte. Er

jest gebaut werden , befolgt wird. Eremplificirt ( erlautert) durch ein vollſtändiges Memoire über

pflegte in den prádrigen Herbſtmandvern bei Porsdam vor den Augen von Europa zu demonſtriren , wie er

die feftung Coblenz und beleuchtet durd Plane

im Riebenjábrigen Krieg mandörirt båtte , wenn alles

Oberflieutenant J. G. Humfrey . Ebemals im

Terrain ſo bequem wäre wie die Niederungen der Havel. Es wurde Sirte an den Hofen , wie jest wieder im

f. Generalſtab und f. Artilleriecorps.

Spooß eines åbnliden Friedens, die práctigen Krieg 8 . ſpiele mit bildungsluſtigen Offizieren zu berdiden. Die

Stalien und über die Sdladt von Sena 1806 ic. (Zulet commandirender Ingenieur auf der cant .

Bewunderung der Striegsweisbeit Friedrichs ergriff auch die Franzoren ; Schaaren militariſder Sometterlinge

rabriſchen Küſte.) ( fondon 1838. fl. Fol.) in das

flogen über den Rbein nad Potsdam und nabmen woes nigſtens die Scale des preußiſchen Kriegsweſens mit nach Hauſe. Der Jargon militaire wurde Mode in Paris , felbft in der Unterbaltung mit Damen ; nidots

bayer. Ingenieurbauptmann . Mit 5 Steindrúden. Nürnberg , bei Riegel und Wießner. 1842. Mit

faſhionabler als wenn einer ſagen konnte : J'ai vu cela

y sin modelos.“ – D. Quixote * ).

en Prusse , und der Herzog von Gboiſeul fleidete das ganze heer à la prussienne. Die neue friegeriſde Ele .

und Durdid nitte der Werfe dieſes plages.

Bom

Verfaſſer

der Bemerkungen über den Feldzug von 1800 in

Deutide übertragen von Friedrid

Reinbard , f.

dem Motto : „ Tado este pertenece al Genio , que

se lo encuentra por si solo, sin estudio sin reglas 66

Der Hr. Uebeeſeßer beſøenft und mit einer Borrede

ganz floß nun aber in der Hauptſtadt der Moden ſchnell ; •) uurs was das Genie erfaßt, gehört ihm ohne Mühe, ohne Keysto in die burgerlide Tradt über, und nicht lange, robes

und ohne Vorbilder.

191

192

yon 49 Seiten, während das Wert ſelbſt nur 50 Seiten umfaßt. In der Borrede wird der claffiſche Rimpler citirt, um zu beweiſen , daß mit den vermerten und verſtårf.

ſchon mit einer boben Stadtmauer nebſt Thůrmen und tiefen Graben umgeben .

Es war daber nur nothwens

dig , die Parapetmauer für Infanteriefeuer beſſer ber. zuſtellen, einige Außenwerfe zu erbauen, damit die Stadt

ten Ängriffe mitteln fich auch die Widerſtandsfäbigkeit f& bio jei, einen regelmåßigen Angriff auszubalten. Eine der Feſtungen ſteigern müſſe, und um die Grundſåpe Ketre detachirter Werfe, dem Fort " Franz (bei Goblenz) dieſes großen Kriegebaumeisters überhaupt fennten zu

in ibrem Detail ganz åbnlich , verwehrt dem Feinde ,

lebren. Dieſelben lagen bauptſächlid bei der Erbauung die Stadt zu beſchießen. Der Rbein iſt bei Coin - eng . oon Coblenz , Ingolſtadt und Germersheim und auch liſde Meilen breit, überdieß ſebr reißend und es ist bei den neuen Werfen von Mainz zu Grunde , womit von großer Widrigkeit, ſo einen Plaß an dieſem ſchiffs mir Deutſche die franzoſiſche Feſſel im Ingenieurfade baren Fluſſe zu beſißen , durd welchen die hoditraße mohl auf immer werden abgeſtreift haben . Der übrige in das Herz von Deutſchland und in die Schweiz fübrt." Theil der Vorrede iſt der Apologie der Feſtungen ge. ,,Die Anwendung der nämlichen Grundlage fanden widmet-und der Angabe der zur Ueberfeßung des engo ifand) bei Mainz ſtatt, wo die alte Fortification don 1

liſchen Werfed beſtimmenden Gründe, wo die Schluß. febr feit war und nur nod der mit Scarfblick anges worte alſo lauten: ,, Nur da , wo fein Zunftgeiſt die

legten detado irten Forts bedurfte, um uneinnehmbar zu

verſchiedenen Waffengattungen einer Armee ergreift, wo

werden .

.

Ingolſtadt iſt ebenfalls in jeder Hinſidt

fie ſich gegenſeitig dåben , ohne ſich einſeitig zu übers für Bayern und Süddeutſoland ein ſehr wichtiger Punct, ſchåßen , wo ſie ſich gegenſeitig fennen , und wiſſen, welder ungefähr nad den nåmlichen Grundsågen bes welde leiſtungen ſie von einander zu erwarten baben ; feſtigt wurde. - In dem nåmlichen Styl befeſtigen die no dem großen Grundſaße gebuldigt wird, daß Alle Deſtreicher die Hoben rund um Verona, ſowie die Påfſe nur zu einem Zwede ſich vereinigen, nåmlich zur ebren. nach Tyrol von Jialien aus.“ .

.

pollen Bertheidigung ihres Könige und Vaterlandes,

nur dort werden große Reſultate durd loyales zu .

Der großbritanniſde Oberſtlieutenant humfrey bat durch das vorliegende Werf bewieſen , wie weit es ein

rammenwirken erzielt und das Beſtreben , ſolches zu Menſd durch Bebarrlichkeit bringen fann , da es ibm bewirfen, lohnt ſich durch das Bewußtſein guter Abfici." durch ſeine perseverance geglückt iſt, die in der Regel Der Hr. Verfaſſer bålt zuerſt eine Schußrede auf dem Auge jedes Fremden und Einbeimiſden ſorgfáliig die Feſtungen, berührt dann die Page von Goblenz und entzogenen Befeſtigungen an das lidt zu zieben, indem beſchreibt dieſe Feſtung nåber nebſt den dazu gebörigen

er zugleich damit die Ueberzeugung ihrer unvergleich .

Forte ( einſchließlich Ebrenbreitſtein ) mit allen betref,

lichen Stärke bei dem urtbeilsfåbigen Publifum feſt.

fenden Bertheidigungsanſtalten auf Seite 50 -82, mos bei ſebr intereſſante Betrachtungen der Beſchreibung verwebt ſind. Seite 82 - 86 enibilt die von dem Ver's

zuſtellen wußte und damit gleichſam ein noli langere ausſprado. Der hr. Ueberſeker bat fid das Verdienſt erworben ,

C

faffer im Jahr 1834 unternommenen ,, Recognoscirung die engliſden Sdiße nach Deutſchland úbergeſiedelt der Morel" , Seite 86 - 89 bandelt von der ,, Húlfo's

und damit weſentlich zur Verbreitung der Befeſtigungos

oder paſſageren Befeſtigung “ oder von den Zuthaten,

funit beigetragen zu baben , welche dem Staatsmanne

welche die Befeſtigung bei bevorſtebender Belagerung erbålt , Seite 89 - 91 von der ,, unterirdiſchen Vers

faſt ro wenig wie dem Militar fremd ſein ſollte. Da wir Gelegenbeit batten, die Ueberſegung mit dem Ori .

tbeidigung “ und dic leßten Seiten , 91–99 , find all, ginal zu vergleichen, ſo überzeugten wir uns, daß dies ' gemeinen fortificatoriſchen Betrachtungen gewidmet. ſelbe , einige unbedeutende Fälle abgerechnet , durchaus I

Seite 96 beißt es , nachdem erſt von dem General Aſter, dem Erbauer von Coblenz, nebſt dem preußiſchen

treu und mabr iſt. Zu dieſen gebórt 3. B. , daß bei dem Titel ſtart: Verſuch eines 2c. es beſſer gebeißen .

Ingenieurcorps das verdicate l'ob.gezollt worden : ,,Das båtte : „ Verſuch über ein 2c." Dagegen gebört : Factas nåmlide Syſtem , nur nach der Natur des Terrains für : ,, Facta " , Grad für : ,, Grat “ Seite 56 nur zu verändert , wurde bei Göln befolgt, weldes ein Plag, den Drudfehlern u. . w. deſſen Erhaltung von eben ſo großer Wichtigfeit wie Die 5 Steinabdrüche würde Referent denen des Dris

Goblenz iſt, der aber eine große Einwobnerzabl belißt,

ginals vorzieben.

und aus dieſer Rüdficut romobl als des mehr geöffneten

Forts Alerander nebſt Profilen ; der 2. den Grundriß

Der 1. enthält den Grundriß des

landes zu beiden Seiten des Rheins zu feiner ſo großen

der Bubenbeimer Fleſche nebſt Profil, den Durchſchnitt 418 Feſtung iſt Goblenz über allen Vergleich er. Danzig bauten , den Durdhſchnitt einer zu Antwerpen haben, ſowobl als über alle derartige Erſchaffungen in erbauten geblendeten Batterie und den Durchidhnitt Europa , Gibraltar *) ausgenommen , welches indeſſen einer preußiſchen geblendeten Mörſerbatterie ; der 3. den einer geblendeten Caſemate , welche die Franzoſen in

Widerſtandsfåbigfeit fich eignet."

der Natur mehr als der Kunſt verdankt.

Göln war

Grundriß von Ehrenbreitſtein und der Pfaffendorfer Hóbe ; der 4. den Grundriß von Goblenz und der Ber

*) Gibraltar iſt der einzige Punct in Europa , moes wilde 2ffen .feſtigungen auf dem linfen Rheinufer ; der 5. ( Titel. gibt. Der Soldaten -Überglaube knüpft an ſie die Uneinnehmbar: keit des plages.

blatt ) einen bloß auf Ehrenbreitſtein bezügliden plan im vergrößerten Maßſtabe nebſt Profilen.

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagshandlung: 6. 8. Beste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.

Dienſtag ,

No. 25.

28. Februar 1843.

Allgemeine Militar - Zeitung.. F r a n frei d. Paris , 13. Februar. Abermals iſt einer der Bes

Preußen. Auf der Anbaltidhen Eiſenbahnt werden Verſuche

teranen der Armee, der Artilleriegeneral Baron d’Abos

ůber den Transport von Savalerie gemacht ; die

ville - am 19. Januar - mit Tod abgegangen.

Pferde angſtigen ſich jedoch ro ſebr,, daß viele Offiziere

In der Schladt von Wagram, wo er die reitende Ars tillerie commandirte , batte ihm eine Kugel die rechte

der Anſicht ſind , eine mehrtägige Reiſe in dieſer Art würde mehr Spaden anrichten , als die ſchnelle Bes

Schulter weggenommen , am 29. Mårz 1814 war er mit der Vertbeidigung von Paris beauftragt.

forderung Nußen gewåbre. Na í í a

u.

Paris , 14. Februar. Einer Verfügung des Krieg8 .

In der dießjábrigen der landſtånde gebracter Jabr zur Sprache im vorigenVerſammlung ein bereits miniſters zu Folge ſou die neue Uniform und Armatur, wirð

mit der man ſeit 15 Monaten Verſuche angeſtellt bat, Geſebesentwurf wegen A bånderung des Con . nunmebr bei der ganzen Infanterie eingeführt werden.

Dieſelbe beſteht in einer fönigsblauen Tunifa oder an.

ſcriptions gereßes zur Berathung fommen.

liegendem Roce (mit rotber Einfaſſung für die finien, und gelber für die leichte Infanterie) , einem ſpiß zu .

Die

laufenden Gjafo , Repi genannt, einer Weſte ( Camiſol)

mit großen Knöpfen, die bis über die Hüfte berabreicht und hinten in einer Spiße endigt, rotben Blouſenbein.

uniform. (Schlus. )

Der Einfluß der Revolution auf die Umwandlung

kleidern für Gala und den feitherigen Beinfleidern für des Coſtums war allerdings am Ende ſehr bedeutend ; gewöhnlich. Die Capote oder der Üeberrod bleibt ders ſelbe. Der dolchartige Såbel hångt an einem weißen

er zeigte ſich aber weder ſo raſch noch ſo eingreifend, als man båtte erwarten fónnen , und es iſt charakteri,

Gürtel, an welchem auch das Bajonnet und eine kleine ſtiſch , daß die willkürlichenfranzöſiſchen Mummereien,

Patrontarde befeſtigt werden, leßtere unmittelbar unter

namentlich die in antifein Sinn , am meiſten die weib ,

dem Lorniſter, ſo zwar, daß ſie beim Laden leicht nach vorn geſchoben werden kann . Die Die Centrumsco Centrumscompag. mpags nieen führen nur Bajonnete , feine Såbel.

liche, viel weniger die männliche und am wenigſten die militariſche Iracht von der bisher verfolgten finie ab .

Nach dem der Deputirtenfammer erſtatteten Bes

gezogen haben. Der Gedanfe Ludwig's XIV ., daß der Soldat mit ſeinem Aufzug einen Gentleman oder gar

ridt über den Geſebentwurf zur Vermehrung der Gen,

einen Hofmann vorzuſtellen habe , hat die große Ums

-

darmen båtte Frankreich, wenn derſelbe angenommen wålzung überlebt und dieſe Vorſtellung iſt in allen wird, in Zukunft 1950 Brigaden berittener Gendarmen, Stůchen bis in die Geſchichte des heutigen Tages zu

650 zu 6 und 1300 zu 5 M. , und 800 Brigaden Fuß,

verfolgen. Als der årgſte Sturm der Revolution auss

gendarmen, jede zu 5 M. , im Ganzen alſo 2750 Bris

getobt hatte , war der Puder von den meiſten Kopfen

gaden von 14,400 Gendarmen , außer den Offizieren,

verwebt und der tragiſche Sturz des Zopfes nicht mehr

deren Zahl 593 iſt.

zweifelhaft.

Aber der Zopf tritt noch an den Lagen

Wien , 6. Februar. Aus Joſepbſtadt in Bóbmen iſt die Anzeige hier eingegangen, daß der dortige Feſtungs.

von Ulm , Jena und Eylau und ſpåterhin bei Siegern und Beſiegten als Ordonnanz auf , da ibn doch die galante Jugend långſt abgeſd nitten und er faſt nur noch einerſeits am ftarren Sdeitel der fobredner der

commandant, Feldmarſchallieutenant Frhr. v .Scheib . Ter , Ritter des Maria Thereſienordend 2c. , geſtorben

guten alten Zeit als Rudiment derſelben , andererſeits an den rüdſidy isvollen Kópfer der Hofleute bing. Und

iſt. Die f. f. Armee bat dadurch einen ausgezeichneten Offizier verloren , der ſich beſonders in den Feldzugen

dieſes leßtere war es, was den Zopf auch am Kragen des Soldatenrods feſtbielt und die Wohlthat des freien

von 1801 bis 1809 růbmlichſt bervortbat.

furgen Haars dem Krieger allgemein erſt dann zu Theil

De ft rei d .

195

196

werden ließ , als man ſich zuoberſt überzeugt hatte, daß

wie das geſebgebende Vorf der Franzoſen das Anſtands, fleid vorzugsweiſe nennt , wurde vor und in der Res volutionszeit unter vielfachen Schwanfungen immer

der Zopf feine Handbabe ſei , den fauf der Welt zu

bemmen. Ferner die beiden ſo lange unzertrennlichen Begriffe : Anſtand und furzes Beinflcid rammt Strumpf und Schub , mußten erſt in der bürgerlichen Meinung

fürger und enger und zog ſid an den Hüften immer

völlig geſchieden , ihr Band mußte an den Hofen mes nigſtens gelodfert ſein , bevor es dem Soldaten überall

Sprachgebrauch als Frad im Allgemeinen angeſprochen wurde. Dieſer batte das ganze Jahrbundert berauf alle feierlichen und bóflichen Acte des anſtåndigen Mens den bezeichnet ; er bat ihn zu Hodozeit, Laufe und Be

vergönnt wurde , den Zwang der ſtraffen Hoſe und Gamaſche mit dem Segen des langen Beinkleides zu

vertauſchen , da dieſes doch in der Geſellſchaft ſchon geraume Zeit ſalonsfähig war. So niſtete ſich denn in Folge der wenn man ſo ſagen darf Vernatúr .

lichung der allgemeinen Tracht, die Vernunft an beiden Endpuncten der abſtracten friegeriſchen Figur, am Kopf und an den Beinen, ganz rachte ein. Doch halt ! Dieß

weiter zurück , bis es cines Tages vom allgemeinen

gråbniß, zu Gottes Tiſch und zum Theetiſch, als Gra. tulanten und Bittſteller, als Feſtgaſt und ſonntäglichen Spaziergånger begleitet. Wie aber der alte Hut in zwei Formen zerfiel, ſo ging auch das alte Kleid in zwei Spielarten auseinander, in eine populáre und in eine vornehme , in den gemeinen Frack mit liegendem ,

iſt nur dann wahr , wenn man ſid, den Soldaten uns ſchidlicherweiſe barhaupt denft. Seinem Kopf iſt eine

und in den nobeln mit ſtebendem Kragen , jener dem

Klippe aufgelegt , die dem Andrang der Bernunft und der åſthetiſchen Rritif bisber ſiegreich widerſtanden . Der dreifach aufgeſchlagene Hut war einſt bürgerliche und

terer, reinern antediluvianiſchen Bluts als der bürger, lide Frac , wurde fortan ausſchließlich als habit fran

runden, dieſer dem aufgeſdlagenen Hut parallel. lebo çais und habit habillé angeſprochen ; und dieſer ,,Habit" ,

militäriſche Tracht zugleich ; er bat den Plak , den er als anſtåndige Kopfbedeckung des Mannes in der Eino bildungskraft der Menſchen ſo lange behauptet , ſeit

Hofs und Givildienſtfleid, und eben darum hat er auch bis heute nidit aufgehöri als Modell für den Roc des

dem amerifaniſden Unabhängigkeitsfrieg einerſeits an

Soldaten zu dienen . Was nun aber einſt am aufges

in dem man eigentlich allein ,, angezogen " iſt , blieb

den populären runden Hut abgetreten, andererſeits lebt backten, mit derben Aermelaufſchlägen verſehenen Sol. er in baroder Verdrehung in der Hof, und Civildienſts datenrock wirflide, freie farbige Umſchläge geweſen ganz dem waren , das wurden am beutigen eingeſchrumpften , von tracht fort. Und dieſen Hut hat nun alten Sedanfen treu - die militåriſche Ariſtofratie,, der der Mode in’s Engſte gezogenen Kleidungsſtůd nur Stab , bis heute beibehalten . Die Truppe ſelbſt aber feſtgenåbte Farbenſtreifen , die in ihrer Armſeligkeit die bat man dem Einfluß des gemeinen bürgerlichen Ropfs ſchmuds preisgegeben : bei weitem in den meiſten Hees

Geſchichte des Roofs gerade ſo erzáblen , wie in der moraliſchen und politiſchen Welt ſo manche abſterbende

ren tragen faſt alle Waffengattungen den ſogenannten er? Von einer Rückſicht der Bequemlichkeit fann dabei

verfrúppelte Sabung in ihrer Unnatur und Plage nur durch den gedichtlichen Zuſammenhang , dadurch, daß ſie etwas Gewachſenes iſt, begreiflich und erträglich wird.

zum voraus feine Rede ſein ; iſt er aber wenigſtens frei aus einem Gedanfen der Nüglichkeit im Felde hervors

des Fracts in der öffentlichen Meinung unerſchüttert

gegangen ? Nichts weniger. So befriedigt er den Sons

war , weßte ſich der Zahn der Kritif vergeblich an der

Czako. Wober dieſer wunderliche Aufſatz und was will

So lange nun aber die geſellſchaftliche Autoritåt

beitsſinn oder doch das Anſtandsgefühl ? Das iſt es . , Unſdónbeit und Zwecwidrigkeit des bürgerlichen Staats , Das Muſter dieſes aufgeputzten Cylinders oder ger fleids und ſeines Gegenbildes , des friegeriſchen ; ro (tußten Regels mag farmatiſchen Urſprungs ſein, ſittlid lange blieb es nod unmöglider , den Soldaten vers iſt er bei uns nichts als der in's Militäriſche überſeßte nünftiger zu fleiden , als dem preußiſchen Volf obne runde Hut. Aber erſt als ſich das Auge der Geſell.

Umſo weife ein Reidsparlament zu geben , weil dort

Ichaft mit den linien des leşteren vóllig vertraut ge. macht batte , forderte es eine åbnlide Figur für den

ein viel algemeinerer Überglaube zu überwinden war als bier. Die ganze å ußere Sitte , die Begriffe von Schonbeit und Würde, von Zierlichfeit und Anſtand geben in ihrer Umwandlung denſelben willkürlich nicht zu bemmenden und nicht zu beſchleunigenden Gang wie

Stopf des Kriegers , und ſo iſt auch der militariſche

Hauptſchuud , wie alle Tracht und Sitte , das Werk des Inſtincts , nicht der Ueberlegung , aber eines Ins

ftincts, der nicht etwa unbewußt das Zweckmäßige, ſchon

alle menſchliche Entwidelung ; man maht eine Tracht

oder nicht , auffindet , ſondern auf das conventionell Schöne und Anſtändige hinwirft.

ſo wenig aus freier Hand als einen Glauben. Sollte

Dieß zeigt ſich am augenfålligſten am Hauptſtück des Anzugs , am Kleid im engeren Sinne , am Rock,

eine zweckmåßigere Befleidung der Heere in dem Haupts punci , von dem jest eben die Rede iſt ,1 auch nur ver ,

fucht werden , ſo mußte das bürgerliche Anſtandskleid

dem eigentlichen Grundſtock des ganzen Goitůms. Das armſelige Kleidungsſtück um Bruſt und Hüften , das

ſeinerſeits in entſchiedenem Zuge dem Bernünftigeren

dem Umrife des Soldaten den weſentlichen Charakter

der Fall. Seit einer Reihe von Jahren hat ſich der unfaſhionable Ueberrock allmählig zu einem anſtåndigen

gibt , iſt beute bei allen Heeren nach einem und dein : jelben Muſter zugednitten , wie es von jeber geweſen , reit das allgemeine Staatsfleid vor bald zweihundert

Jahren das fatale Muſter zur erſten Uniform abgegeben bat. Das Kleid des vorigen Jahrhunderts , der , Habit" ,

entgegen begriffen ſein , und dieß iſt nun auch wirflich Kleid ausgebildet , durch das der Frac bereits aus

manchen Poſitionen des geſellſchaftlichen Lebens ver, drångt worden iſt. Der knappe , furze, rings geſchloſs ſene Peibrod oder Gebrock, wie ihn die Soneider pents

197

198

nen , iſt in der feinen Welt der Anſland und die Eles

deßhalb gelingen und eine allgemeine Reform berbei.

ganz des Negligé des Morgens geworden , ob nun der

führen.

Das Pentagramm des Frade , als magiſche

Morgen in der betreffenden Welt wenig oder weit über Anſtandsfigur, mußte angenagt ſein, ehe die boben pa, Pa den aſtronomiſchen Mittag hinausreicht. Mit dieſem trone und Führer der Heere einen anderen Úmriß des Leibrod und dem Frac wird jeßt für den Eleganten aus Morgen und übend der faſhionable Tag , n, und

Soldaten als den vom Frad beſtimmten ſoidlid und anſprechend finden fonnten. Hat ſich aber einmal der

er ſab , daß es gut war." Seitdem geht dieſes balb. ,,Waffenroc ''“ als Ableger des morgendlichen Peibrocs legitime Kleid frei durch immer mehr Thüren , an die der feinen Welt feſtgeſeßt, ſo iſt damit nicht nur dem früber nur der Frad zu flopfen gewagt hatte. Alers gemeinen Mann unter den Waffen und dem åſtbe , lid wie: mittelſt iſt aber leptérer ſelbſt in einer bedeutungsvollen tiſchen Auge eine Wohltbat erwieſen ; es wird ſich Entwicelung begriffen /, die man als eine Růdbildung derbolen , was uns eben die Geſchichte dieſes ganzen anſprechen zu dürfen ſcheint. Wenn er früber nach wunderlichen Spielwerfs gelehrt hat : die ſoldatiſche binten immer ausgeſchnittener , immer zugeſpißter geo Tradt wird bedeutend auf die bürgerliche zurückwirken. worden war , ſo růden jetzt wieder die Schöße immer Und wenn früber, wie wir geſeben , dieſer Rückſtoß dem weiter nach vorne ; bereits ſtellt er von binten und Soldaten ſelbſt zum Unbeil gerathen iſt , ſo fann er von der Seite einen Rock vor , und vorne fåüt nur dießmal leicht, ja er muß der ganzen Geſellſchaft zum .

noch das Dreieck aus , das ſich ſelbſt durch das Auf. baden der Schoße gebildet hatte. Er wird, wenigſtens

Segen ausſchlagen . Die preußiſchen Offiziere bebaiten den alten Frad als Galafleid und der Stab bleibt in

im Hals , und Húfiſtůd , dem leibrod Ludwig's XIV. Frankreich und in Preußen vorderhand dem bisherigen immer åbnlider , und es iſt faſt , als ob das Staats . Fleid nach ſo vielen Metamorphoſen zu ſeinem Auss

officiellen Staate treu. Man wird ſich anſtandshalber noch eine Weile daran feſtflammern, gerade wie es im

gangspunct zurůdkehren wollte. Daß aber die Zeit vorigen Iabrhundert mit der Perrůde ging. Die von Friedrich Wilhelm I. eingefübrte Friſur nebſt Zopf war in einem zwedmåßigeren und maleriſchen Kleide zu vers anfangs in Franfreich und faſt überall außer Preußen förpern , als im bisherigen ,, Habit " , dieß zeigt ſide nur gemeine foldatiſche Form ; die Oberoffiziere und unter anderem an einer Erſcheinung , die vielſagender die Höflinge verídymåbten die Tracht des Musketiers

allen Ernſtes darauf losgebt, den Begriff des Anſtands

iſt, als es auf den erſten Anblic ſcheint. Es war biss

und des Dragoners und behielten in Franfreich und

ber Ton unter den leuten von Qualitåt, daß man die bei uns , namentlich in Deſtreich , die Staatsperrůce Ordensbånder nur am Frac trug ; nachgerade werden noch geraume Zeit bei , als man ſie im bürgerlichen 1

ſie aber auch in das Knopfloch des Leibro £ 8 überges Leben bereits faſt ganz abgelegt batte. Wenn aber pflanzt: natürlich fein Mann von Welt, der ſich ſelbſt Feldmarſchau Daun mit der ſpaniſchen Perrúce nodi adtet, trågt mebr Morgens einen Frad ; aber je vor .

in den ſiebenjährigen Krieg 309 , ſo war er eine alts

nebmer einer iſt , deſto ſpåter wird es für ihn Mittag våteriſche Figur , gerade wie in unſeren Befreiungs, und Abend, und man mag doch auch nid )t den gangen friegen ein militäriſcher Nachzugler mit Puder und Zopf. Morgen, der ja oft erſt mit Sonnenuntergang zu Ende Was der Friſur den endlichen vollſtåndigen Sieg über geht , obne Diſtinction umbergeben .

die Perrúce verſchafft hat, war der Grundſaß und der

Wir haben geſehen, wie bis zu Anfang dieſes Jabr: Aberglauben der Uniform, der in der militariſchen Rangs bunderts die Neuerungen in der Tracht nur darauf ordnung endlich auch die höchſten Stufen in die Re .

bingewirft baben, den Soldaten einerſeits immer mehr form der unteren hineinriß.

Und dieſer ſelbe Grunds

einzuzwången und zu plagen, andererſeits immer dúrfs ſaß wird nun auch heute ſeine umformende und gleich , tiger und ungeſunder auszuſtatten. Der neuere freiere machende Kraft bewähren . Der neue geldloffene Rod Brauch brad den Aberglauben , der ihm an Scheitel und Beinen die Qualen der Eleganz auferlegt; aber

des Soldaten wird ſiegreich die Höben der militårifden Hierarchie erſteigen und von bier aus endlid die Macht

ein ſehr großer Uebelſtand blieb , neben der Kopfbeo des Staatsfracs und ſeines Bruders Claquebut in ſeiner Citadelle, der Hoftracht, überwältigen ; und die, Zeitpunct eingetreten , wo der gemeine Schidlidfeits. fer Sturm wird ja dadurch ſehr erleichtert , daß ein begriff dem Soldaten auch eine vernünftigere reichlichere widtiges Außenwerf des Forts , das furze Beinfleid,

dedung , der allgemein eingeführte Roc. Jest Jeßt iſt der 1

Jegt erſt fonnte vom Pantalon långſt genommen iſt.

Bededung des Rumpfes zugeſteht. man ernſilich daran denfen, das einzuführen, was man Reform einmal auf dieſe Weiſe bis zu oberſt binauss in Preußen einen ,, Waffenrock“ nennt. Der Ausdruck gewirkt , jo drůdt ſie mit Gewalt nach unten zurüd ; iſt etwas foſtbar. War das , was die Preußen bei und da wird es ſein , wie wenn der Sturın das långit feutben , bei Jena , bei Waterloo trugen , weniger ein vertorrte berbſtliche laub vom Baum (důrtelt - To Waffenrod ? Sonderbar , man meint mit dem Ding

Hat aber die

ſchnell wird der verlebte Frad vom Körper der månn .

in's " Mittelalter hinaufzugreifen , wibrend man im lichen Welt abfallen ; er wird binfort nur nod vom Grunde nur durch den aüerjüngſten Geiſt der Geſells Rüden des Spießburgers , für den rein Hodzeitfleid idhaft zum Gedanfen angeregt worden iſt.

Die feit

religioſe Weibe bat, und des armen Teufeld, der ſeine

einiger Zeit vielbeſprochenen Verſuche mit einem neuen Styl der friegeriſden Tracht ſind eben jeßt erit unter nommen worden , weil der Strom der geſellſchaftlichen Sitte in dieſer Richtung ziebt, und ſie werden aud nur

Toilette beim Tródler macht, auf eine Zeit zurücfweiſen, die nicht mehr iſt. Und dann mag unſere Jugend bier und da an einem abgelebten Penſionår die Drdonnanz Friedrich Wilhelm's Ill. belachen, wie uns feuten mitts

199

200

leren Alters in unſerer Kindheit an verwittertenErems plaren das kriegeriſdhe Ideal Friedrich's des Großen

begriff des Staats zu erbliden. Wer weiß , einmal da angekommen , geht die Sitte vielleicht noch einen

jo ergoßlich erſchienen iſt. So ideinen denn Friedrich Wilbelm IV. und fudwig Philipp vom Sdidlal dazu auserſeben, die Welt vom Frack zu erlöſen, von dieſem unförmlichen Alp, unter dejen Drud fie fo lange einen Idweren wüſten Traum der Eleganz getráumt hat.

dieß nicht winſchenswertb – denn darauf fommt es nicht an - fondern ob es dem beutigen Gang der Bil. dung entſprechend wåre, wie ſich das ganze feben, wie

Schritt weiter zurück zu mittelalterlicher Zradt.

2

Db

Und merft auf das Wabrzeichen der Erlöſung, das id

fich namentlich die bildende Kunſt zu ſolcher Ridtung verbalten módote - darüber fónnte ich , wenn id Ers

euch verfündige : der neue Bund der Zeit mit dem wohl .

laubniß dazu erhielte, einige Gedanken mittheilen , wo.

gefleideten Menſchen wird geſchloſſen ſein am Tage,

bei mich freilich die Gelehrſamfeit des Sdneiders im

wo der erſte Kammerherr ſein myitiſches Knopfepaar Stid ließe. auf das Hintertheil des Leibrocs reßen låßt. Daß eine neue Figur des Culturweſens gleichſam Li te r a tu r. die legitimitåt der neuen Bildung beſiegeln und die Ausbreitung ihrer Macht verbürgen würde – wer zweis. Gymnaſtiſche Uebungen , zur gründlichen und fråf, felt daran ? Und welcher Deutſche ſollte ſich nicht freuen , wenn eine ſo bedeutungsvolle Umwandlung durd die

arbeitet von Alerander Alfier , lieutenant im

Maßregeln einer deutſden Madt entſchieden würde !

31. Infanterieregiment. Erfurt , 1842. Bei fuds

Wie wir geſeben baben , ſind Vorgånge da, daß Preußen

tigen Ausbildung der Recruten aller Waffen 1, ber wig Hilſenberg.

vom Paradeplaß aus der Welt die Tract dictirt bat ;

Daß der Soldat Herr ſeines Körpers ſein, und

dießmal ſcheinen ſeine Anſprüche mit denen von Paris,

nådiſt fråftiger und geſchicter Waffenführung – me.. nigheng laufen , ſpringen und flettern fónnen müſſe,

der alten Schneiderbrúde von Europa , in Conflict zu geratben. Wir ſind der Erſcheinung noch viel zu nabe, .

als daß nicht das Urtheil dem weiter abſiebenden , durch

wenn er ſeiner eigentlichen Beſtimmung nur einigers maßen entſprechen ſoll , bedarf eben ſo wenig einer

die Unrube des Werdens nicht mehr verwirrten Auge

nåberen Ausführung, als daß er dasjenige gelehrt wers

vorbehalten bleiben müßte.

den müſſe , was er in Anwendung zu bringen bes

Der deutſche Obarafter búrgt dafür , daß unſere Geſchichtſchreiber nie der Nas

tionaleitelfeit zu lieb die Wabrbeit beugen werden.

ſtimmt iſt.

Das vorliegende Werfden, vom Hrn. Verfaſſer ſei,

Gern ſagte ich im Sinn der bisherigen Betrachtungen noch etwas über die neue Kopfbededung der preußiſchen Truppen , wenn ich nicht fürchtete, viele leſer don durd das Bisherige ermüdet zu haben. Ich begnüge

Zalusfovski, gewidmet, beabſichtigt die Erzielung obigen Reſultates zu fördern , indem ' es einen Reitfaden zur ſyſtematiſden Abrichtung bietet.

mich beſcheiden die Anſicht zu äußern , daß mir beim neuen Helm der Griff weit nicht ſo glüdlich fcheint,

zur Herausgabe dieſes Peitfadens , ſo wie der befannte

als beim neuen Rod ." Man kann dieß meinen , obne

Zweck und Nußen der Peibesübungen nåber erörtert

im entfernteſten die Gedanfen der Berliner zu theilen. Diere , die modernſten der Menſchen , wittern in den Picelbauben ibrer Musketiere ein unheimliches Stůd

werden , bietet der Inhalt des 72 Octavſeiten enthal.

nem Regiment commandeur , dem Hrn. Oberſten von

Nådſt Vorrede und Einleitung, worin die Motive tenden Wertchens folgende Hauptrubrifen : Aufſtels lung ; erſte Ausbildung des Körpers ; Ausbils

Es geht ihnen , wie einſt in manchen

dung des Körpers vermittelſt der Hanteln ;

Striden den proteſtantiſchen Bauern , die gleich mein .

das Geben ; das Laufen ; das Springen ; das Sdåben der Entfernungen. Wenn gleid die ertbeilten Vorſchriften dem Sad. fenner im Allgemeinen eigentlich nichts Neues bringen,

Mittelalter.

ten , man wolle ſie wieder fatholiſch machen , wenn ſich im Ort eine Gapuze bliden ließ .

Wer in Perrüde und Friſur , in Fraď und moders nem Hut Symbole der offentlichen Zuſtände erblickt,

ſo muß doch anerfannt werden , daß die Darſtellung

wie ſie aus dem entſeßlichſten der Ariege bervorgegangen,

finnreich und faßlid iſt , und , da ſie ſich auf das Wes

der mag in der gegenwärtigen Neigung der Tradt zum Natürliberen zurückzukehren ein frohes Zeichen erblicken,

ſentliche beſchrånft, das Verfahren darnach empfehlens. werth erſdeint, in so fern bei der erſten Körperauss

daß der Fluch des weſtpbaliſden Friedens vollende von

arbeitung gehörige Borlidt beobachtet wird. Wer die Eigentümlichfeiten des Aufſchnellens der Beine , des Zurücbiegend der Schultern und Arme,

uns genommen werden ſoll. Die alte Pedanterie , Feiers

lichkeit und Steifigkeit der åußeren Erſcheinung iſt in

der Geſellſchaft långſt gebrochen, und das Ceremoniel, des Seitwärtsbiegens über die Hüften 2c. praktiſc früber der arrige Krieg aller gegen alle, tritt nur noch fennt, wird dieſe Ausführungen nicht unbedingt råths da als Geißel auf , wo es das geringere Uebel iſt. rich finden ; deßgleichen ſcheinen nur 2 Schritte Abſtand Das Staatskleid bat weite Provinzen und ganze Claſs ſen von Unterthanen verloren , und relbſt die ihm treu

zu wenig , um nicht befürchten zu laſſen , daß vor Ers reichung des Zieles beim Schnellauf bemmende Gas

geblieben ſind oder bleiben müſſen, glauben nicht mehr rambolagen in der Reibe der Concurrenten eintreten Wir haben geſeben , daß dieſes ſollten. Beſonders beifällige Beachtung dagegen vers Kleid auf dem Wege ſcheint zum Umriß zurückzukehren, dient das über das Schåben der Entfernungen Ans

an feine Majeſtát.

den es zeigte, als die Fürſten anfingen, in ſich den In :

Lille

geführte.

medigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. Ľeste in Darmſtadt und in deffen Offizin gedrudi.

***

Donnerſtag, 2.

N. 26 .

1843. März 0 1h (

.

US

both

020

2361

ME 3213111

Allgemeine Militar - Zeitung. Rúrberre n .

Raſſel , 14. Februar. Der Entwurf eines den fandtånden vorgelegten und von dieſen auch geneb.

migten Gerebes über die Ausbebung der , im Falle einer Mobilmadung des Bundescontingente zur Ergånzung der Kriegsſtår fe erforderlichen Pferde für die Cavalerie, die Artillerie und das Armee -Fubrweren , enthålt im Weſentlichen

Pferde ein .

4) Die Auswahl und Schåßung der

auszubebenden Pferde geldjiebt unter der oberen leis tung der Miniſterien des Innern und des Rrieges durch

Commiſſionen, und nad , die genaue Beſchreibung der Pferde entbaltenden , Berzeichniſſen an dem Hauptorte jeder Provinz , beziehungsweiſe des Kreiſes Schaums burg , oder an dem fonftigen dazu feſtgefeßren Kreis . Hauptorte.

Vom Tage der Ausmabl und Schåßung

an iſt die Dispoſitionsbefugniß des Eigenıbůmers über deutſchen Bundesverſammlung die Aufforderung zur daſſelbe, ſofern die Einſtellung nicht erfolgt , bis zum Mobilmachung des furbeſiſchen Bundescontingenis er. Ablauf von 6 Woden in der Art beſchränkt , daß er

folgende Beſtimmungen : ,, 1) Wenn durch Beſchluß der

folgt oder die politiſchen Verbältniſſe eine Mobilnadung

foldes bei 50 Thir. Strafe weder verdufern , noch ab .

pothig machen , ſo ſollen die zu folder Zeit an deſſen Kriegsſtårfe feblenden – ſo wie die ſpårer zur Erhals fung der Vollzähligkeit deſſelben erforderlichen - Pferde für die Cavalerie, Artillerie und das Armee. Fuhrmelen, gegen Bezahlung deren , durch Abſchåßung auszumits telnden, Wertbes im Pande ausgeboben werden konnen . - 2) Zu dieſem Zwede ſollen jährlich , oder wenn es zuldffig befunden wird , in långeren Zeit - Abſchnitten, Reviſionen der Pferde im lande vorgenommen und bierbei die zum Gebrauch geeigneten Pferde verzeichnet werden , so daß die , bei der Mobilmachung ſelbſt zu

banden bringen darf , und kann , wenn die politiſchen Berhåltniſſe eine långere Bereitſchaft zur Mobilmachung gebieten , von dem Miniſterium des Innern und des Krieges die Friſt auf drei Monate erſtrect werden . 5) Die Commiſſionen zur Unterſubung der Pferde rollen beſteben : aus dein l'andratbe, aus zwei dazu commar . dirten Offizirren oder Militärbeamten , aus zwei vom fandratbe gewåhlten pferdefundigen landwirtben , einem Militár Tbierarzte und dem Kreiðihierarzte am betref. fenden Provinzial- oder Kreis Hauptorte. - 6) Der landrath bat die Sơåßung, obne Tbeil daran zu nebo

treffende Auswahl der Pferde ſich nur auf brauchbare men, zu leiten, und die nid)t bereits in Eid und Pflicht ſtehenden Commiſſionsmitglieder zu beeidigen. Die

zu beſchránfen bat. Die zum Zwede dieſer Reviſionen

und der dadurch zu erlangenden ſtatiſtiſden Controle Schåbung geſchiebt nach Stimmenmehrbeit. der dienſtaugliden Pferde erforderlichen Anordnungen Mebrzahl der Sd åßer ſich über einen Preis nicht vers werden vom Miniſterium des Innern benchmlich mit dem des Krieges getroffen und zwar mit möglichſter Berůdrichtigung der Pferdebeſißer , binſichtlich der Jah:

einigen, ſo bat jeder der rechs Sdjåper ſein Gutadten zu Protofoul zu geben , und wird alsdann der Techste Zbeil der durd die fechos .Sdißungsbetråge fichero

reszeit und der Abfürzung der Wege. - 3) Iſt eine gebenden Hauptſumme als wirklicher Werth angenom . Mobilmadung des Bundescontingents angeordnet, To men. Beſchwerden der Pferdebeſißer wegen zu geringer -

iſt jeder Pferdebefiber, welcher dazu aufgefordert wird,

Schabung der Pferde werden vom Miniſterium des

verpflichtet, bei Meidung einer Polizeilichen Strafe,

Innern , benehmlich mit dem des Krieges , entſdieden,

ſeine Pferde der Commiſſion vorzuführen und die aus . gevåblt werdenden nach den vom Miniſterium des In . nern, benehmlich mit dem des Krieges ertheilt werden, den Beſtimmungen gegen Empfang des tarirten Weribes und der auf 10 Silbergr. pr. Meile vom Provinzials , Haupts oder ſonſt beſtimmien Orte , bis zum Abliefes

und die Haupt Remontecommiſſion für ſolche Fåde als begutachtende techniſche Bebörde beſtimmt. – Érſt durd die, gegen Zahlung des Abſchåßungspreiſes und der Vergütung bewirfte, Ablieferung der Pferde gebt das Eigentbumsrecht und die damit verbundene Gefahr auf den Staat ůber. Rückgabe findet nur Statt, wenn der

rungsorte beſtimmt werdenden Transportkoſten , abzus

Beſiber die Hauptmångel gewußt und verſchwiegen bat.

liefern. Soll die Ablieferung der Pferde nicht ſofort Die Verpflichtung des frůberen Eigenthümers zur Wies ſtatthaben, ſo tritt die unter 4) verordnete Beſchränkung derübernahme der Ernährung und Verpflegung und zur der Eigenthümer in dem Dispoſitionsredote über die Rüderſtattung des empfangenen Preiſes beginnt mit

203

204

dem achten Tage nach erlangter Kenntniß von der Aufforderung dazu ; die Verpflichtung zur landesübliden

die zweite nad dem erſten Brudpuncte derſelben und

Verzinſung des zurückzugebenden ShBunge preiſes aber tritt mit dem 15. Tage nad jener Aufforderung cin .

die dritte nach dem linken Flügel der Parallele gerichtet war . An der Spiße jeder Colonne marſcirte eine

8 ) Die nåberen Inſtructionen bat das Miniſterium des

Fúſiliercompagnie, von einem Ingenieuroffizier gefübrt , welche Compagnie mit einer bereits vorgeſchobenen Com, pagnie die Bededung vormårts der Arbeit bildeten . Die Colonnen marſcirten zunächit vom Rendezvous

funern benehmlich mit dem Kriegsminiſterium zu ers laſſen . Auch bat das Kriegsminiſterium bei einer tatt.

findenden Ausbebung von Pferden , wegen der Bezablung

denen die erſte nach dem rechten Flügel der Parallele,

des tarirten Wertbes , ſo wie der Transportfoſten die

nach dem 500 Schritte binter der zu eröffnenden Pa ,

nöthigen Anordnungen zu treffen . - 9) Sowohl die vorbereitenden Maßregeln als die wirfliche Ausbebung

ralele in einem Hoblwege angelegten Materialiendepot,

-

fann nicht auf die den Gliedern des furfürſtliden pan ,

empfingen daſelbit das Schanzzeug und treten dann ihren Marſch nach der Parallele an . Dabei war die

dehtun edebnt les Pfer ausgg zur werd . Deßg die dritte links ab: flic eferenung enomens erfe und zweite Colonne rechte ,befanden vonbori Findsuge Abli dergenVerp ausgleid men : die Standesherrn rückſichtlid der zu

fönlichen Gebrauche gehaltenen Pferde, dann die Staatss diener des Militár- und Givilitandes , in fo fern , ſie feine anderen als platsmåfige Pferde beſiben, die Poſt: meister und Poſtbalter , ſo weit ſie nur die contract,

måßige Anzahl Pferde balten , die Pobnfutſcher und Frachtfubrleute , wenn ſie nicht mebr als zwei Pferde baben , die Pferdehåndler, rückſichtlid ibrer zum Handel beſlimmten Pferde , wenn ſie von ihnen innerbalb der Teßten 4 Woden unmittelbar aus dem Auslande bes zogen ſind , und Auslånder , in fo fern ſie nicht als

genieuroffiziere , von denen der eine an der Spiße der Ärbeiter marſchirre , der zweite die nacrůcenden Bei dédungsmannſchaften fübrte. Sobald die Spiße der Arbeiterabtbeilungen den Punct der Parallele erreichten , entwickelten ſich die Colonnen durch ſucceſſives Eins Die Bedeckungsmannſdaften 1cw enfen der Rotten . zogen fic 6 Sdritte binter der Parallele compagnie,. weiſe auseinander. Nur der Tbeil der Parallele zwilden dem Zbalrande

1

.

der Dder und der Gramſæůßer Chauſſee wurde wirt, lich ausgefübrt , das Uebrige tracirt. Von der in der

Paditer ini lande wobnen ; 68 múſien indeſſen dieſe Parallele projectirten Batterie wurde nur eine Ris Pferdebeſißer die Verzeichnung ibrer ſåmmtlichen Pferde cochetbatterie für 2 Haubißen erbaut, alle übrigen Bat. und die ſonſtigen , zur Ermittelung dienenden, Maßregeln terieen uur tracirt. Ein vom Vertbeidiger gemachter Ausfall wurde zu. geſchehen laſſen. – 10 ) Von den Pferden , welche ihrem

1

Beſiber nur zum Ackerbau oder den unter Nr. 3 im s. 9 růd gedragen . Nachdem die Batterieen als vollendet genannten Gewerben dienen , Tod niemals mebr als die angeſeben werden konnten, wurden Geldúße eingefabren Hålfte ausgeboben werden. - 11) Das Seſeß , vom und durch das Feuer derſelben der Moment ihrer Wirf. October 1833 über den nåmlichen Gegenſtand wird ſamfeit gegen den Stern bezeichnet. Hiermit endete der aufgehoben .“ beutige Uebungstag. -

Der Vertbeidiger ſeinerſeits verſtårfte, ſobald er durch

Belagerungs- Uebungen in Glogau im

eingezogene Nachrichten von der Abſicht des Feindes in Kenntniß geſcht war , die Armirung des Sterns durch Gedů .

Jahre 1842. *)

Die gemuthmaften Arbeiten des Feindes zu ento

Fünfter Uebungstag ( 1. September ).

deden, warf die Artillerie des Sterus leuchtfugeln , wag

Nachdem die Einſofiefung der Feſtung auf beiden

durd binter die Parallele gelegte und angezündete Ru. geln marfirt wurde. Schleidpatrouillen und fleine Infanterieabtbeilungen wurden vorgeſchickt , um ſich zu förmlichen Belagerung getroffen , wurde am 1. Septems überzeugen , ob und woran der Belagerer arbeite. ber Morgens ( Tupponirt, als wenn es in der Nacht Sobald bierdurch die Beſagung die Gewißbeit ers geſdåbe) die Eröffnung der Parallele gegen den Stern, langt, daß der Belagerer eine Tranchée eröffne,, wurde

Seiten der Oder ſtattgefunden , der Belagerungstrain angekommen und alle Vorbereitungen zum Beginn einer

als erſtes Angriff8 Object, beídoloſſen . Der Stern iſt

von derſelben unter Mitwirkung der Artillerie des Sterns

eine vorgeſchobene ſelbſtändige Schanze auf der linken

ein Uunfall gegen die Parallele gemad )t. Dieſer Auss fall wurde jedoch zurückgeſchlagen, worauf ſich die Aus,

Seite der Oder, und iſt durch eine Esplanade von den Außenwerfen der Feſtung getrennt.

Der Belagerer beſtimmte zur Erófaung der Tranchée 4 Bataillone Infanterie , die 5. Pionnierabtheilung, die combinirten Compagnieen der 6. Pionnierabtheilung und die 3. Abtheilung der 5. Artilleriebrigade.

Der

faustruppen unter dem duge des Artilleriefeuers des

Sterns zurůdzogen und der Belageror ungebindert ſeine Arbeit fortſette. Sedøter Uebungstag ( 2. September ) .

Anmarſd der Infanterie geld ab in 3 Golonnen , von

Dem beutigen Uebungstage lag folgende General,

*). Diefe aus dem „ Soldaten : Freund " entnommene Darſtellung dürfte

idee zu Grunde : Die Artillerie des Bertheidigers im Stern iſt durch die Batterieen des Belagerers faſt gångs

den gefern der 21. M.3. richt unwillkommen fein, indem matie lidh zum Sdweigen gebracht. Bei der Sdwåde der darin Gelegenheit finden , die Art und Weiſe kennen zu lernen,

i

wie; die Einübung des ſo wichtigen Belagerungsdienſtes in dem

preußiſchen Beere betrieben wird,

Beſabung überbaupt wird es wabrídeinlich , daß zur Periheidigung des Sterns nur eine ſowade Beſaßung

M

205

206

verwendet wird , weßhalb der Belagerer einen Sturm

des Sterns befindliche crenelirte Mauer duro Infanterie befeßt und von bier aus auf die Porpoſten des Ver .

gegen den Stern bedriegt.

Das Mandver ſelbſt zerfiel in zwei Momente.

theidigers gefeuert. Gleidzeitig wurde von den Pions nieren zu einer Verbauung im Stern und zur Anlage

Er ſter Moment, Belagerer. Zu Ausfübrung obiger Idee ſtanden am Abfall des

balrandes der Öder 9 Compagnieen Infanterie in

4 Colonnen formirt , und in der dabinter liegenden

einer Enfilirbatterie daſelbſt geldritten .

Durde die

Artillerie des Belagerers wurden 2 Geſchåbe aber den Graben des Sterns geſchafft , welches durd Ausleger

der Róbre und den Transport der einzelnen Stücke Contredcarp permittelſt

an die

e und Escarpe angelegter

Flügelbatterie 1 /, Compagnie Sdůßen. Der Sturm Streben bewerfſteligt wurde. ſelbſt rollte mit Anbruch des Tages ( ſupponiri ) beri Nachdem dieſe Geſchüße einigemale gegen die Ar.

ginnen . Nachdemdie Batterie des Belagerers ourd tillerie der Feſtung gefeuert , um anzudeuten , daß die

Feuer den Starm vorbereitet ,perfudite derBela. Berbauung zu Stande gebragt, wurde das Manover ibr gerer , einen von dem Stern vorgeſchobenen Dambour durd Saußen nemen zu laſſen , da derſelbe durd das

als beendigt angereben.

Die Artillerie in der Feſtung

Feuer der Batterieen bedeutend gelitten batte. Nad

Etablirung des Feindes im Stern lebhafi beſchoſſen hatte.

beantwortete dieſes Feuer , wie fie don fråber die

gelungenem Angriff gingen die Colonnen zum Sturm Siebenter Uebungstag (Nadt vom 2. zum 3. September).

und gelangten bis in den gededren Weg des Sterns.

Durch einen Ausfall des Vertheidigers von der Espla . nade des Sterns auf die linfe Flante des Angreifers

Nach der Generalidee beſchloß der Belagerer, jebi wurde dieſer zum Rúdzuge gezwungen , bei weldem die im Beſiße des Sterns , und nachdem der Vertbeidiger Colonnen auf denſelben Wegen zurückgingen, auf denen auch den lebten nod von ihm beſeßten vorgeſdobenen ſie bera ngerůdt waren. Dieſen Rugzug zu decken und Punct , die Kloſtermůble , verloren , die Eröffnung der den verfolgenden Feind aufzubalten , ging eine hinter erſten Parallele gegen die Angriffsfront. Die Erdff. .

dem Dorfe Ober . Zarfau ſtebende balbe Batterie vor,

den Feind mit wbrend alle Batterieen der ParalleleGolonnen

Rartåtiden lebhaft berdhoffen .

Die

zogen

fide dann in ihre urſprünglide Stellung zurůd. Eines vor dem Stern liegenden Pulvermagazins wegen erhielten die Angriffscolonnen feine Patronen ,

nung ſollte mit einbrechender Nadt ſtattfinden ; die Pa. rallele, ſo wie die für dieſe Parallele projectirten Bat , tericen Tollten nur tracirt und legtere durd einzelne aufzuſtellende Feldgeſd úße marfirt werden . Belageret.

Wegen Mangel disponibler Krafte gerdab der Heran ,

woburd das Bild des Angriffs , zumal bei dem bes marſe und die Aufſtellung in der zu erdifnenden Zranchées

madſenen Glacis , minder deutlich wurde , als die

in

den früberen Perioden der Fall war. Der Bertbeidiger.

Der Stern wurde mit einem Bataillon beſert ; ein zweites Bataillon mit 2 beſpannten Geſdhùßen ſtand auf der Esplanade des Sterns , so wie für eine Res

linie nur auf dem rechten und linfen Flügel. Mit ein bredender Dunfelbeit gingen 2 Colonnen , von Ingenieur.

offizieren geführt , aus dem dftlich von Rauldwiß ger legenen Materialiendepot vor ; ibnen folgte eine Reſerve. Die Colonnen marſchirten von Rauſo wiß aus in einem

ſerve im Inneren der Feſtung geſorgt war. Wie ſchon

Hoblwege bis zu dera Puncte der Parallele , woſelbſt ſie ſich durch ſucceſſives Einſchwenfen der Rotten ents

erwähnt , madre der Bertheidiger auf die linke Flanke des ſtürmenden Feindes einen Ausfall, wodurch der

widelten ; 60 Sdritte dahinter ſtand die Reſerve, com , pagnieweiſe auseinander gezogen . Das Emplacement

Sturm abgeſchlagen wurde.

Hierbei verſuchten die für die Cavaferie war mit 40 Pferden beſeßt; eine

Ausfaustruppen bis zur Parallele ſelbſt vorzubringen, wurden jedoch durch das Heftige Feuer aus den Bat.

balbe reitende Batterie ſtand dabinter in Reſerve.

terieen daran verbindert , und zogen ſich unter dem

Die Arbeit wurde raſo ausgeführt , und um das vom Verteidiger zu erwartende feudtfugelwerfen zu

Schuße des Feuers des Sterns auf die Esplanade zurůc .

marfiren, wurden einige derſelben angezündet hinter die

3 weiter Moment. Nachdem der Sturm gegen den Stern abgeſchlagen ,

Paralele gelegt.

Einem vom Feinde unternommenen Ausfall, der die

beídlog der Commandant der Feſtung , da er die Un. Zerſtörung der begonnenen Arbeit zum Zweck batte, zulånglichkeit ſeiner Kräfte, dieſes Wert långer zu beo

wurde raſch und fråftig begegnet und derſelbe zurúc.

baupten, einſiebt, den Stern aufzugeben. Die Artillerie geſchlagen. . Sodann wurden die zum Marfiren der des Sterns murde'daher zurückgezogen und deſſen Inno Batterie beſtimmten Geſdüße eingefahren und das Feuer fanteriebeſabung zur Berebung der Außenwerfe der Ans griff& front verwendet. Im Inneren der Feftung ſtanden

aus denſelben gegen die Feſtung begonnen.

ſtarfe Reſerven .

Schon bei der Eröffnung der Parallele gegen den Stern, wodurch die vom Belagerer erwåblre Angriffs. front zu erſehen war , wurde dieſelbe gegen den feinds fchen Angriff armirt. Borpoſten waren fångs der Ano

Sobald der Belagerer die Räumung des Sterns erfahren , unternahm er mit denſelben Truppen und in derſelben Art wie beim erſten Angriff einen neuen Sturm gegen den Stern. Die eine Colonne war mit

Bertbeidiger.

feitern verſehen , um den Graben des Sterns zu paſ:

griffsfront ausgeſtellt und in ihrer Unterſtützung gegen žu unternehmende feindliche Angriffe geeignete Reſerven

firen , und naddem dieß geldeben, wurde die im Rüden

gebildet.

208

207

Das Verfahren des Vertheidigers, von etwaigen Ar.

Die dritte Golonne, redits abmarſdirt , wurde von

beiten des Belagerers Kenntniß zu erhalten, war ganz genau das bei der Eröffnung der Parallele gegen den Stern beobachtete. Leuchtkugeln wurden geworfen und

erbauenden Parallele gefübrt und entwidelte ſich daſelbſt

Odleidpatrouillen zu jenem Zwede vorgeſchidt. Das

Verfabren des Dertbeidigers, durd, Eutſenden fleinerer Abtheilungen ſich von dem Vorhaben des Belagerers Renntniß zu verſchaffen , verdient Beadtung. Wegen

einem Ingenieuroffizier nach dem linken Flügel der zu auf die eben don angegebene Art. Zur Dedung der zweiten Parallele vorwårts waren einige Compagnieen vorgeſchoben, ſo wie durch die Bee reßung der erſten Parallele die nöthige Reſerve gegen feindlide Ausfälle gebildet war, Zur Bereßung des

ibrer geringen Stårfe, die jedoch nicht im Geringſten Epaulements binter dem linfen Flügel der erſten Par jedes offenſiven Elementes entbebrt, ſind ſie leichter im

rallele waren 1 Offizier und 20 Huſaren, ſo wie 2 rei.

Stande, Ridh den feindliden Borpojien unentdedt zu

tende GeſchůBe beſtimmt. Die Batterieen der erſten Pa.

nåbern, dieſelben zu durchbrechen und von den dahinter ralele wurden nur ſupponirt bereßt, mit Ausnahme der ausgeführten Arbeiten Kenntniß zu nebmen, ſo wie ihr linfen Flügelredoute , in welde 2 Feldgeſdúße geſtellt Rudzug leichter und ungefährdeter nad der Geſung wurden . wieder ausgefübrt werden fann. Um das vom Bertheidiger zu erwartende feudtfugels Sobald durch die eben ermåbaten Mittel die Abſicht werfen zu marfiren, wurden einige derſelben angezündet

des Feindes klar geworden , richteren ſåmmtliche Ges binter die Parallele gelegt. Bei einem Berſuche, durd roüße , welche den Feind erreichen konnten , ihr Feuer Bewerfen mit Erde das Feuer der feuchtfugeln zu er. gegen die feindlichen Arbeiten ,während zu gleicher Zeit ſliden, jerſprang eine Kugel und verwundete drei Arbeiter. von der Berapung ein Ausfall dagegen unternommen Nachdem nod ein Ausfall des Vertheidigers zurůds wurde . Die zurückgeſdlagenen Ausfallstruppen zogen geſchlagen war, wurden auf Befehl die Seſdůße in

fid unter dem Schuße des Artilleriefeuers der Feſtung die als vollendet angenommenen. Batterieen eingefahren in ihr altes Verhältniß zurüd, womit fido das Mandver und markirten durd ihr Feuer den Moment, wo ibre Feſtung Wirkſamfeit gegen die

endigte.

Adter Uebungstag (Nadt vom 5. zum 6. September ). Nach der Generalidee ſollte in der Nacht vom 5.

eintritt.

Vertbeidiger.

In der Feſtung war die angegriffene Front gegen

Parallele mit zum 6. September die zweite Paralele durd die flüchs die zu erwartende Eröffnung der zweiten Ausſtellung der Vor.

tige Sappe gegen die Feſtung eröffnet werden. Nur

Geldhúß verſtårft worden.

ein Theil , der Parallele rechts und ein anderer linfs des Rauſo wißer Waſſers , ſollte ausgeführt werden. Von den für dieſe Parallele proj tirten Demontir- und

poſten wie an den frůberen Tagen. Sobald die Arbeiten des Belagerers durd die foon

.

Die

mebrmals erwåbnten Mittel entdedt waren, unternahm

Curfbatterieen route nur eine Demontirbatterie für die Beſaßung einen Ausfall dagegen , wurde jedoch zus 2 Ranonen wirklich erbaut, ale übrigen Batterieen aber rúdgeſchlagen und durch das Feuer der Feſtungsartillerie tracirt und durch einzeln einzufahrende Feldgeſduge marfirt werden.

Belagerer.

aufgenommen . Sobald am Morgen die Armirung der feindlichen Batterie der zweiten Parallele vorausgeſellt werden

Es verſammelten ſich drei Arbeitercolonnen am Nach,

fonnte , wurden von der Feſtungsartillerie die aus der

mittage des 5. Septembers auf dem Rendezvous bei

erſten zur zweiten Parallele führenden Communicationen

Geſchüß beſchoſſen , um die Souß. ſchweren aus dem der Rauſchwiß, die erſte Colonne rottenweiſe links , die zweite ferrigkeit Batterieen zu verzögern. und dritte Golonne rottenweiſe redo abmarfdirt. Bon 2 Ingenieuroffizieren geführt , marſdirten die

1. und 2. Golonne nach dem Materialiendepot , wo ſie

Neunter Uebungstag

das Material und Sdanzzeug in der Art empfingen , daß das erſte und zweite Glied Sappenförbe, das dritte

(Nadt vom 7. zum 8. September ).

Slied das Schangzeug erhielt. Nachdem dieß geſcheben, gingen die Golonnen in der Communication bis zur

Von den Pionnieren wurde in dieſer Nadt der

Uebergang über das Rauſchwißer Waſſer bewerfſtelligt. Die långs dieſes mit Bäumen umwachſenen Bades aufgeſtellten Sdüßen ſicherten die Arbeit gegen die

erſteu Parallele , braden dann auf der Capitale des angegriffenen Ravelins úber dieſelbe hinaus bis zu dem

Neckereien der feindlichen Vorpoſten , die mehrere Ver.

Puncte vor , auf welchem die zweite Paralele eröffnet werden ſollte, woſelbſt ſich die erſte Colonne rechts, die

ſuche machten, aus dem Glacis auf die Arbeiter bervor, zubreden . Nachdem noch ein zweiter, ungefibr 30 Sdritte

zweite linfo entwidelte. Hierbei maridirten das erſte

vom Rauſchwißer Bache entfernter Waſſergraben über,

und zweite Glied neben einander auf und ſeßten die

dritten, wurden die Annäherungswege zur dritten Pa.

Sappenförbe vor rich nieder.

rallele erbaut , ſo wie die dritte Parallele ſelbſt am

Die Mannſchaften des

dritten Gliedes liefen ſo auf, daß jeder hinter den bei:

Fuße des Glacis eröffnet.

den mit ihm zu einer Rotte geborenden Leuten zu ſteben

Mit der Eröffnung der dritten Parallele beginnen

tam. Die Leute des erſten und zweiten Gliedes traten

die Belagerungsübungen der Pionniere, die weiter unten

bierauf zurück , die des dritten Oliedes vor , um den Laufgraben auszubeben und die Körbe zu füllen .

beſchrieben werden ſollen. ( Soluß folgt. )

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. B. lebte in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.

Camftag ,

N. 27 . គេ

!ಡಿ

4. März.1848. vidutinis

យ៍។

*

900

G

so by

15

வாய BORN

Allgemeine Militar - Zeitung. Grobritannien.

Pondon , 15. Februar. Das Danfvorum für die brittiſche Pand : 11110 Secmadi , welke den Krieg mui Goina beſtanden und ro ' erfolgreich zu Ende ges

madt, die angewieſen ſind , denſelben für ihr tapferes Verbalten zu danfen . Pre u Be n . Unterm 10. November v. s. iſt in Hinſidet der Grad ,

bradit bat, wurde geſtern Unterbaus, Reden nadidem Stan , abzeiden des militärärztliden Perſonals folgende fönig. ley, Palmeritonund Peelimausführliche gehalten lide Gabinets ordre erſchienen : Auf das Mir vorge .

batten , in folgende (auch bei den fords von Welling. ton gleidlautend in Antrag Reſolutionen ge. bracht: 1) Beſchloſſen : daßscitellte) der Dant des Hauſes

Kriegeminiſterium, daf Id nid)t darauf eingchen fann,

dargebracht werde dem Gcncrallieutenant Sir Hugb

freuz und, reip . die Dienſtauszeichnung zu bewilligen,

Seugbe , dem Biceadmiral Sir W. Parfer , dem Gom,

tragene Geſuch siebrerer Militárårzie eröffne Ich dem dem miliárárztliden Perſonal das Dienſtauszeichnunges

vielmehr bei der durde die Ordre Sr. Maicſtår des modore Sir Gordon Bremer, für die ausgezeid nie te esbodiſeligen Königs vom 31. Mai 1826 in dieſer Be.

Geſchicfliilfeit, unerſdrocenbeit und den unermüdlichen Eifer, bewahrt bei der Leitung der combinirten Opes ziebung ergangenen ablehnenden Enordeidung ſein Bc . bobalien muß. Dagegen will I den Regis rationen der See- und Pand: Streitfråfre Ibrer Majeſtát wenden meniss und Bataillonsårzten ( reſp. Ober . Siabo . , Stabs. an den Küſten und auf den inländiſchen Gewifern und Garniſon.Stabsårziel) zu ihrer icbigen Uniforin Obina's , wodurd nach einer Reibe glanzender Erfolge Contre. Epauletten nad berfolgenden Proben (mit gols ein ebrenvoller Frieden auf die von Ihrer Majeſlåt denem Kranz , Sdulterſliden von dunfelblauem , mit .

porgeldlagenen Bedingungen zu Stande gefommen iſt.

2) Berdloſſen : Das der Dant dieſes Hauſes dargebracht werde dein Generalmajor lord Saltour, dem Ges

ſilberner , Idwarzſtreifiger Pißefibe) eingefaciem und Epaulettenbaltern beilegen,Tuché von dergl. und ber ſtimine zugleich, daß die Generalſtabsårzte und die Ges

neralmajor Georg Burrel , dem Generalmajor Sir Robert Bartley, dem Generalmajor Sir James

neralårzte der Corpo ibre Epauletten mit goldenen

Holmes Sdodde , und den andern Offizieren von

unterſdeidung die Generalſtabsarzte und die Regimentos

der Armee, der Flotte , dein fóniglichen Marinecorps,

årzte zwei fleine Sterne in den Sdulterſtüder , die

Franzen aud) in derſelber Urt tragen ſollen ; wobei zur einíließlib der offiziere im Dicnit der Oſtindiſden Compagnie, beides Europäer und Eingeborne, für die Corps.Generalårzte und die Batailloneårzte aber lep, tere obne Stern erhalten .

Das Kriegsminiſterium bat

Energie , Tüdrigfeit und Tapferfeit , bewåbrt bei den verſdjiedenen militäriſdien Operationen, an welchen Theil biernad das Weitere zu erlaſſen. su webinen sie berufen waren. 3 ) Beldloſſen: daß die .

freie Stadt Hamburg.

jes Haus anerfenne und bódhlid belobe die Tapferkeit,

Hamburg , 17. Februar. laut eines , bei der Die Mannszudt, und das rich Reis gleich gebliebene nåditen Zuſammenfunft unſerer erbgeſeſſenen Bürger, Wohlverhalten der Offiziere und Mannſchaften bei der ſoaft zur Berbandlung fominenden Antrags famle die Armee und der Flotte, einídließlich der Truppen im Bundesverſammlung im Juni 1841 den Beldluf, die Dionit der oſtindiſoben Compagnie , beides Europäer Contingente der einzelnen Bundesſtaaten immer to

und Eingeborne ; aud daß dieſes Haus anerkenne und vollzählig zu balten , um zu jeder Zeit allen Ereigniſſen belobe das berzlich gute Verſtändniß, weldies , beſtanden

gewachſen zu ſein. Daraus ergab ſich die Nothwendig .

bat zwiſchen allen Zweigen des vereinigten (See und land's ) Dienſtes und die allſeitige cbrendafte Bes

feit einer Zuſabacie für die Hanſeitådte mit dem Groß .

eiferung in Erfüllung der verſchiedenartigen Pfliitten ,

geſchloſſen wurde , deren Mitgenebmigung der Bürger.

berzoge von Oldenburg , welde am 15. November 1842

welche durch die Natur der vorgekommenen Operarios

ſhaft vorgelegt wird. Der haupiſådlidite Gegenſtand

nen geboten waren ; ferner : daß dieſe belobende Ano

in dieſer Uebereinfunftbetrifft die Eliſdådigung, welche

erkennung den Offizieren und Mannſdiaften eröffnet werden ſoll durch die Befehlshaber der fand , und Sees

die Hanſeſtådte für die Unterhaltung der Artillerie an Didenburg zu bezahlen haben. Dieſe Entſchädigung war

212

211

.

früber nur für eine Batterie von acht Kanonen be. Berbindung und Mitwirfung von Artillerie, außgefübrt ſtimmt, muß aber von nun an für 12 Kanonen ents wurde. richtet werden. Dieß gibt Beranlaſſung zu ciner Ers 3wolfter Uebungstag ( 11. September). Das Belagerungscorps ſab fide theil durd den bóbung des jábrlichen Beitrags von 13,500 auf 25,000 .

Thlr. , von welder Summe, vom Mai 1842 an , ſtatt beranrüdenden Entſas, theils durd andere Berhåltniſſe bisber 1600 Stüc louis d'or, 2964 Stúd auf den an ,

gezwungen , die Belagerung aufzubeben. Der Belas gerungstrain war foon úber Polfmois auf der Bres , ſauer Chauſſee abgeleidt. Dieſelbe Ridtung wurde vom Armeccorps ſelbſt eingeldlagen ; eine ſchwade

theil Hamburgs fallen . S do we de n.

Stodholm Februar. , 7. des Gelegenbeit des Reo gierungo jubilaumg Königs Bei baben eineMenge Bes Arrièregarde ſtand jedod nod Angeſichts Glogau auf dem Müblenberge bei Rauſchwiß , welches Dorf von

förderungen ſtattgefunden ; zum General iſt ernannt : war.. Die Arrièregarde zu verfolgen , der der Neidsberr Graf Biornjijerna; zu Generallieute: ihr ibr bereßt bereßt war boucirte eine Truppenabibeilung aus der Feſtung. nante : Baron Stjerncrona und Baron Hierta ; zu

Die Arrièregarde zog ſich beim Nachdringen des Frills

Generalmajoren : Graf Pute, Boy, Graf Cronbielm des langſam zurůd,indem einzelne günſtigeTerrains und Graf few enbaupt ; zum Gontreadmiral : Baron Gyllengranat .

puncte belebt und ſo das beftige Nachdringen des Feins

des verbindert wurde. Der Rückzug erfolgte auf der kleinen Straße nad Polfmiß , beſtåndig vom Feinde

des Rüdjuges über weiteren undVerlaufe gefolgt. Im, Banjau Belagerungs- Uebungen in Glogau im Somarzau Hermsdorf gelang es der Jahre 1842.

Arrièregarde , dem nachrüdenden Feinde in die rechte Flanfe zu fallen und ibn zurückzuſchlagen .

(Schlu 6.)

Hiermit

endete das Mandver .

3enter Uebungstag (8. September ). Nachdem in der Nadt vom 7. zum 8. September die dritte Parallele durch die Pionniere eröffnet wors den , fand am 8. Seprember die Belegung derſelben, ſo

Dreizebnter Uebungstag ( 12. September). Wie (don erwähnt, war der Verſuch der Avantgarde des Entíaßungscorps, nad Glogau durdzudringen , am 10. September vereitelt worden. Dieſelbe bebaupiele

jedod in der Gegend von Jakobskird und Rich die der erſten und zweiten Paralele durch die lids wie Fogird), meldes lettere Dorf von ihr beſcßt war. Das Truppen des Belagerungocorps ſtatt. In der Feſtung erfolgte die regelmåßige Bereßung Gros Des Weſtcorps, weldes bis Sprottau der Avant. der Enceinte , so wie auch alle Vorbereitungen ( als garde gefolgt war, hatte von da eine Bewegung redis .

Erbauung von Tambourg, Errichtung von Paliſaden) nad Bunzlau gemacht. getroffen wurden , uin die Widerſtandsfäbigkeit des ges von Seiten des Belagerungscorps vor Glogau , dem decten Weges und des angegriffenen Raveling zu ers bicle Bewegung des Weſtcorps bei der beabſichtigten bdben . Aufbebung der Belagerung ſebr gefährlich werden fonnte,

Das in 5 Momente getbeilte Mandver endigte mit wurde dem Dit:Detachement eine Verſtårfung mit dem einem Ausfall der Beſabung, der jedoch durch das Ges Auftrage zugeſchickt, die feindliche Avantgarde aus der webrfeuer der dritten Parallele und durch das flan ,

Nåbe von Glogau zu vertreiben. Der Feind wich lang.

firende Feuer aus den Flügelbatterieen zurückgeſdlagen ſam zurüc und benußte beſonders die waldigen Hoben wurde. Bertbeidigung, um welche vorwärts von Jafobefird zur

Eilfter Uebungstag .

Puncie auch beftige Sefedite ſtattfanden .

Von der

Generalidee zum Feldmanóver am 10. Septbr. Úrbermacht gedrångt, ſchlug die Avantgarde des Weſt. Die Spiße der Avantgarde eines Weſtcorps , wel .

corps bei ihrem weiteren Rúczuge den Weg über Wieſan

.

des aus der Pauris im Anmarſch iſt, in die Belagerung

von Glogau zu ſtören , trifft am 9. September Abends

und Thaim nach Bunzlau ein , wo ſich dieſelbe mit dem Gros des Corps vereinigte.

Mit dieſen Feldmangvern wurden die Belagerung8 bei Quariß ein. von Feinde Seiten eindes ſtarkes Belagerungscorps Detachement übungen der 9. Diviſion geſchloſſen ; dieſelbe růcte am dem anrückenden wird

ndet , welches am aufbricht, Morgens entgegengeſe Dor,. um das von Glogau 10. September der Gegend aus dringen deſſelben zu bindern und jedenfalls die Ans nåberung deſſelben möglichſt aufzubalten . Im Verlauf des Tages wurden von beiden ab Ab,

13. September in die Gegend von Sprottau , um das

gewöhnlide Herbſtmanóver auszuführen. Den Pion . nieren allein , unter Mitwirfung der in Glogau garnis fonirenden 2. Abtheilung der 5. Artillcriebrigade blicb die weitere Vusfübrung der Uebung überlaſſen, weldes

1

theilungen einzelne widrige Terrainpuncte behauptet, in der nachfolgenden Ärt geſchab : namentlid fand bei dem Dorfe Klein :Logirch ein harté Belagerungsůbungen der Pionniere der 5. und nådiges Gefect ſtatt.

Nach mehreren erfolgloſen Verſuchen des Entraßunge. corps, den Feind zu durdy brechen und nach Glogau zu

gelangen, fab ſich daſſelbe zum Rückzuge genótbigt, der

6. Pionnierabtheilung ( vom 8. September bis zum 8. October ) .

Mit dem Eröffnen der dritten Parallele in der Nacht vom 7. zum 8. September begannen die eigentliden

auch unter dem Schuße farfer Cavalericangriffe , in Belagerungsübungen der Pionniere.

214

213

Bie fichon erwähnt, waren die Baume des bepflanz. ten Glacis vor der Angriff & front niedergebauen , dod

waren , um das Sappiren des Belagerer zu erſchweren , Baumitumpfe don 1/2 bis 2 Fuß Hobe ſteben geblieben . Der Belagerer ging zunächſt mit der vollen Sappe auf den Capitalen der beiden angegriffenen Werfe, des Radrling und der daneben liegenden Gontregarde vor. Sobald er auf der Capitale des Raveling im Bereiche des fcindliden Minenſystems zu ſein glaubte , wurde

der Mineur angereßt , und nachdem derſelbe 50 Fuß vorgeſdritten , ein Ofen für 5. Otr, Pulver gemacht, der Dfen geladen, verdammt und die Mine gezündet *). Die Wirfung dieſer Mine war nicht die erwünſchte, indem der geſprengte Iridier ſide nicht zur Einbauung des Belagerere eignete, und auch die unterirdiſche Wir.

der Mineur an vier Puncten angelegt wurde.

Der

Vertbeidiger war aus ſeinen Gallerteen feirwårts vor. gegangen und verſudite durch Quelſominen von 1 Oir .

Pabung die Arbeiten des Belagerers einzuwerfen. Dieß gelang ibm jedoch nur unvollkommen, da der Belagerer noch zu weit zurüd war.

Uebersice dowådte die uns

günſtige Erbart die Wirfung der Minen febr. Es beo ſtand dieſelbe nåmlid bis zu einer Tiefe von ungefähr

6 bis 7 Fuß aus Petten , welcher durch die durdiwadi. ſerien Wurzeln der Båume eine beſondere Feſtigkeit ero bielt , wåbrend in großerer Liefe reiner Sand die Grundlage bildete.. Nad dem der Mineur des Belagerere, in der balben Parallele mit ſeiner Gallerie bis auf 35 Fuß vorge .

ſchritten , in ſeiner Nåbe arbeiten borte , wurde ſofort

fung der gemauerten Minentête des Bertheidigers nichts

eine Kammer für 5 Gir. Pulver gemacht, die Mine

geidadet batte. Um beide vorſtebende Zwede beffer zu erreiden,

geladen, verdåmmt und dann gezündet. Der geſprengte ſelben der Mineur angereßt.

ging der Belagerer in einer der folgenden nåtte vor, teufte einen Spacht ab , legte einen Ofen für 5 Gir.

Pulver an , und nachdem die Mine geladen und vers

dåmont war , wurde ſie ſofort gezündet. lbie Wirfung dieſer Mine war febr befriedigend. Der geſprengte richter batte 26 Fuß Durchmeſſer bei einer Liefe von

9 Fuß , und nath den im Innern des Trichters rich vorfindenden tiefen Erdſpalten zu urtbeilen , mußte die

Trichter wurde mit Sappenförben gefront und in dem

Jest trat das Minenſyſtem des Vertheidigers in Der Bertbeidiger warf durch Duetſch minen die Arbeiten des Belagerers über den Kaufen und binderte dadurc rebr das weitere Vorſdreiten des Wirffamfeit.

Belagerere. Hédit belebrungsreich war dieſe Periode des Minenfrieges, in welcher von beiden Paribeien die linnreichſten Mittel in Anwendung famen, um einander

gemauerte Gallerie des Vertbeidigerszuſammengedrůđt zu überliſten. Sobald der Belagerer einen neuen Trid ſein. Dieſe Vorausſeßung erwies ſich bei náberer Uns terrudung als richtig , indem durd jene Mine nabe an 4 Rutben der Gallerie eingedrůct waren. Der Trichs ter wurde zunächſt gefrónt, und nachdem ein von der

ier geſprengt und gefront batte, eben ſo oft und ſchnell wurden dieſe Arbeiten Durd die Quetſdominen des Ber. theidigers zerſtört. Dieſen fortwåbrenden Neckereien ein Ende zu maden ,

Beſaßung unternommener Ausfall, um die Einwohnung berdlogderBelagerer, den Mineur vonNeuem angu. des Belagerers in jenem Tridter zu bindern, zurid: leßen , um zu verſuchen , durch eine ſtark geladeneMine geldlagen war, wurde die Krónung vollendet und der Cricoter dann mit Infanterie bereßt. Unterdeffen waren auch die Sappenarbeiten bis zur

die Gallerie des Bertbeidigers zu zerſtören.

Der Mi.

neur wurde in einem der zuleßt geſprengten Trichter

ſogenannten balben Parallele vorgef tritten, in welcher angefert und nachdem derſelbe in ſeiner Arbeit 50 Fuß In dieſem Falle ,1 ſo wie bei allem ſpäteren Minenſprengen bes

diente man ſich zum Entzünden derMine der ſogenannten Mauſea falle. Dieſelbe beſteht aus einem bölzernen, etwa 18 Zou hoben,

5 Zou weiten Käſtchen , welches unten mit einem vorſpringenden

vorgerdritten ( ungefåbr 25 Fuß von der Kante des Glacis ) , wurde der Ofen für 5 Str. Pulver einge. richtet, die Mine geladen , verdammt und am 29. Sep. tember gezündet. Die Wirfung dieſer Mine war febr befriedigend. Nicht nur wurde die Gallerie des Ber .

Boden verſchloſſen , oben mit einem Deckel verſehen iſt. Dreitbeidigers vollſtåndig zuſammen geworfen , ſondern man Seitenwände dieſer Schachtel ſind in der Entfernung von 6 Zoll von dem oberen Ende rechtwinklich durchidynitten , welcher Eins dhnitt einem mit Blech beſchlagenen Deckel all Fall dient , in welchem er ſich leicht bewegen muß. Ueberdem Boden der Schachtet find zwei Deffnungen , von denen die eine ſich an der nicht eins

gefchnittenen Seite befindet, die Weite der Leitrinne hat und zur Berbindung der Zündwurſt mit der Schachtel dient ; die andere Deffnung , cirea 5 Zoll im Quadrat groß, befindet ſich der erſt: genannten Deffnung gegenüber. Man feßt diefe Schaditel gegen die Berdämmnng , bringt fie mit der Leitrinne , die einige Zoll,

erhielt aud einen großen Tridhrer von 35 Fuß Duro meſſer und 10/2 Fuß Liefe. Dieſer Trichier wurde

gefront, erweitert und in demſelben ſchritt man ſofort zum Bau eines Tranchées Cavaliers , um von demſelben aus den Beribeidiger aus dem gededien Wege vertreia ben und die weiteren Arbeiten des Belagerers deden zu fónnen .

Mittlerweile waren auch die Sappenarbeiten auf

ſo weit ſieduning die Schachtel treicht, von ihremerDeckel befreit iſt,r der Capitale der Contregarde bis auf die Kante des und befeſtig ſie. Der Schieb wird mit eine in Verbin Glacis vorgeſchritten , und der Belagerer beſchloß bier .

Ubzugsleine verſehen, die durch in die Thürftude des Minenganges die Erbauung einer Breſabatterie für 2 Gerdüße gegen befeſtigte Ringnägel geführt iſt. Die Zündrourſt wird in der

Zündſchachtel abgeſchnitten , gut mit Mehlpulder einaepudert und

die redte Face der Gontregarde .

bierauf die vordere Deffnung der Zündſchachtel geſchloſſen und der

am 29. September durch die 2. Abtheilung der 5. Ar. tilleriebrigade erbaut und nad ibrer Bollendung mit

untere Theil der lepteren mit Erde teſt verdämmt. Kurz vor: her , ehe Feuer gegeben werden soll , wird ein Stück brennender Schwamm auf den Schieber gelegt und der Deckel zugemacht. Mittelft der Abzugsleine wird dann der Schieber berauégezogen, worauf die Zündung erfolgt.

Die Batterie wurde

2 12Pfündern armiri.

Der Belagerer fchritt nun zum Niedergang in den Graben ( Graben descende), und nachdem die geld best,

215

210

zum Uebergange über den Graben ſelbſt. Da das Ra pelin durch Minen in Brede gelegt werden rollte , lo repte der Belagerer unter dem Sduße von Infanterie im Gouronnement des Glacis den Mineur an die linke Face des Raveling an, durdbrach die Mauer und ging

vous eingetroffen und die oben nåber bezeidincten Stel : lungen eingenommen , begann um 8 Uhr das in 7 Mo mense getheilte Manóver. Nad dem im erſten Moment die betreffenden Feitungsmerfe und Belagerungsarbeiten beſetzt und die Belagerungsartillerie ibr Feuer begons

in ciner Gallerie långs derſelben bis zu einer fånge

nen , wurde im zweiten Moment die Mine gezündet,

2

eine möglidſt gangbare Breſche nachdem die Truppen , um ſie gegen Beſdådigung zu zu erhalien, wurden 4 Difen in der Gallerie, mit ihrer lidhern, aus dem angegriffenen Ravelin und dem Šou . von 50 Fuß vor.

Um

balben Tiefe in die Mauer, angelegt und mit 35 Pfd. ' ronnement zurückgezogen waren . Die durch das Spren.

Pulver ein jeder geladen . Um den Sturz der Erde zu gen der Minen erzeugte Bredhe war volfommen gange bemirfen, waren weiter rúcwårto zwei Defen, ein jeder bar , und bot bei einer Boſdung von 18 Graden eine für 150 Pfo . Pulver, angelegt. Nachdem dieſe Arbeit Breite von 15 Schritten dem Angriffe des Belagerers ausgeführt , die Defen geladen , verdåmmt und durch dar. Jin dritten und vierten Moment nahmen die Leitfeuer unter einander verbunden waren , ſollte die

Sprengung mit

Truppen ihre Stellungen wieder ein , die Belagerungs . artillerie begann ihr Feuer von Neuem und die Pione

dem Schlußman over (am 8. October)

niere raumten die Brede auf , indem ſie durch die Grabendcocente unter dem Sdute der Bededungs .

zuſammenfallen. Die für dieſen Tag ertheilte Dispoſition war fol,

mannſdaften vorgingen. Im fünften Moment ſuchte die erſte Sturmcolonne, welde durch die Descente de .

gende : Der Belagerer bat nach Beendigung des untere

filirt war, dic Breſdhe zu erſieigen , wurde aber zurück:

irdiſden Krieges auf der Angriffefront den gedeckten

geworfen, 399 ſich mit der zum Aufräumen der Breſde

Weg von den Trandée : Cavalieren aus geſäubert , das

verwendet geweſenen Mannſdaft durch die Descente zurück und formirte ſich im Couronnement rediis der Descente zum abermaligen Angriff. Die Artillerie des

Glacis couronnirt , gegen die redite Face der Contres garde eine Breſdybatterie erbaut und der Niedergang in den Graben und der Uebergang iiber denſelben vor der linfen Face des Ravelins bewerfſteligt , hierauf der Mineur angelegt und in der genannten Ravelin , face die Brelobe miitellt dem Mineur vorbereitet.

Die

Sowåbe der Beratung und die im Fortgange der Be . lagerung allmählig gelåbmte Wirkſamkeit des Geſdů13. feucts der Feſtung veranlafin den Belagerungedef zu dem Verſuche , das Ravelin mit Sturm zu nehmen . Don Seiten des Vertbeidigers waren bei dem fund,

.

Vertbeidigers bewarf und beſchoß die Breide Ichaft, wodurch auch hauptſächlid) das Zurüdgeben der erſten Sturmcolonne veranlaßt wurde.

Wåbrend die erſte

Golonne die Brede erſties, wurden die Palliſaden vor den links der Descente im Couronnement angelegten

Ausfallſtufen durch die der zweiten Golonne zugerbeilten Pionniere beſeitigt. Sobald die erſte Golonne von der

Breſdhe zurückgeſchlagen war, rickte im ſechsten Moment die zweite Golonne, welche bis dabin im Couronnement linfs der Descente in Pollo geſtanden, und ſo lange,

lich zu erwartenden Breſchelegen einige leidite Gerdüße als die erſte Golonne ihr Feuer nidt masfirte , insbes und Haubigen in Bereitſdaft gebalten , um dem Sturm auch mit Geſchůzfeuer begegnen zu fónnen. Es wurde die nidt im Angriff liegende Contregarde , ſo wie das links der angegriffenen Toniregarde liegende Ravelint

fondere binter den Ausfallſtufen die Deffnung der Breiche beſchoffen batte, über die Anfauſtufen zum Angriff vor, erſtieg die Broſde und vertrieb die Beſaßling des Ra.

veling.

Die erſte Golonne folgte der zweiten zur Un ,

mit Haubißen beſetzt, um die Breſde mit Granatenzu teritúbung. Der im Ravelin liegende Abſchnitt und bewerfen. Auf dein Hauptwalle waren einige fiPfünder ſo aufgeſtellt, daß sie das angegriffene Ravelin beitrei. den fonnten. Das angegriffene Ravelin lowobl , nebit dabinter liegenden Abſchnitte und einem vor demſelben

Dom Bertheidiger erbauten Blodfbauſe , als auch die

das vor letterem erbaute Blodfbaus zwangen jedoch die Stirmenden , ſich wieder aus dem Feuerbereich der Vertbeidigung zurückzuziehen und ſich zunädit auf die Belebung der Breid óffnung ſo lange zu beſchränken , bis das logement im Ravelin bergeſtellt war. Sobald

die Solonnen Fid wieder aus dem Ravelin zurückgezogen daneben liegenden Contregarden und der Hauptwall ſelbſt , waren mit Jufanterie bereßt, ſo wie aud Res ferven an den beiden nach dem Angriff führenden Thor renförben verrebene Arbeitercolonne durch die Descente ren aufgeſtellt.

vor und ſtellte mittelſt flid,tiger Sappe die Flanfens

ber. Der Belagerer batte die Trichter und den Tranchéer desung der Breſde und das logement im RavelinMo.

Cavalier mit Infanterie und 7pfd. Mörſern bereßt; Nad Beendigung dieſer Arbeit, die den ſiebenten die Breſd batterie war armirt und hinter dieſelbe Ins fanterie zur Deckung aufgeſtellt. Zum Sturm auf die

ment des Mandvers bildete, wurde das logement von der erſten Sturmcolonne belebt und die Uebung biers

geſchloſſen. Breide waren 2 Colonnen , eine jede von einem Insinit Mit diesem genieuroffizier geführt , beſtimmt , ſo wie auch für die

Mandver wurden die Belagerunge ,

Aufråumung der Breſche durch eine Abtheilung Pion : übungen in Glogau überhaupt geldloffen, nadoem die. niere geſorgt war. Naddein um 7 Uhr früh die Zruppen im Rendezs

relben im Ganzen vom 25. Auguſt bis zum 8. October 1812 gedauert batten.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlajsbandlung: . W. Peste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrukt.

+

Dienſtag , 7. März 1843.

N ": 28 .

Allgemeine Militar - Zeitung. OT

Wurttemberg . einjähriger Erfüllung ſeiner Kriegsdienſtpflidit mit der Am 16. Februar begann in der Kammer der Abs Wirkung anmelde, daß er nadber ſogleich in die land. geordneten die Berathung über den Geſebesentwurf, wehr übergebe. In dieſer Beziehung berief ſich der die Verpflid tung zum Kriegsdienſte betr. Das Redner auf die Einrichtung im preußiſchen Wehrſyſteme, Wichtigſte aus dieſem Geſebesentwurfe und aus dem welche ſich in deſſen als vortrefflich bewibrt babe. Seine darüber erſtatteten Commiſſionsberichte haben wir in Anſichten ſeien im wohlverſtandenen Intereſſe unſeres

Nr. 72 bis 75 vom J. 1842 und in Nr. 14 bis 16 vom

f. 1813 aufgenommen . Wir theilen nun aud ( aus

Vaterlandes und der gebildeten Stande begründet. In England und Franfreich bóre man feine Rlagen der

dem Sdywibiſden Merkur) das Intereſſantere aus der Stånde über großen Aufwand für das Militärweſen, Beratung mit.

Die Gommiſſion batte fit zunådit die Frage geſtellt,

eben ſo wenig in Preußen ; dieſe fommen nur in fleis nen Staaten vor, weil man dort für die großen Opfer,

ob das bisberige Syſtem der Ausbebung , wel, welche das Militár erheiſdie, den gehörigen Schuß nicht dhes auch der Geſetzesentwurf feſthålt, wonach nicht die finde. In der Gleid)fórmigfeit eines deutſchen Wehr. Geſammtzahl der männlichen dienſtfånigen Jugend, ſon ſyſtems liege der größte Schuß für die Sicherheit Deutſch , dern nur ein Theil derſelben für das active Heer durch das foos ausgehoben wird , aud fernerhin beizube,

lande. Er beantrage daber , die Regierung zu bitten, dieſelbe módote bei dem deutſchen Bunde dabin wirfen,

balten ſei, und entſdeidet ſich bierfúr bejabend, weßhalb daß in fimmtlichen deutſchen Bundesſtaaten ein mögs ſie aud den Antrag ſtellte , dieſes im GeſeBesentwurf lichſt gleidhartiges Webrſyſtem eingefübrt werde , und

feſtgehaltene Syſtem ferner beizubehalten . Frhr. v . Wollwartb : Das dem Entwurfe zu Grunde liegende Syſtem über die Bildung einer lands wehr fónne ſeinem Zwede nicht entſprechen , indem in

daß , falls dieß nicht bewerkſtelligt werden könnte , eine Berſtåndigung mit den andern deurſden Staaten , welche mit Württemberg das adite Armeecorps bilden , über ein gemeinſdaftliches Webrſyſtem berbeigeführt werde.

dem Entwurfe feinerlei Elemente zu ihrer taktiſchen Bildung gelegt Teien. Es fónne nicht in feiner Aufs

Regierungscommiſſår , Director v. Gori : ES handle ſich nicht davon , ein Jdeal ciner Webrverfaſſung

gabe liegen , ein neues landwehrſyſtem vorzuſchlagen, aber die Bitte an die Regierung im Einbringung eines

aufzuſtellen, wie dieß der Frbr. v. Wódwarth beab . richtige; er ebre deſſen Geſinnungen und die Motive,

neuen Geſebesentwurfs in Beziehung auf ein erwei,

aus welchen ſie hervorgegangen ſcien.

Der Gerebes,

tertes landwerſyſtem werde begründet erídjeinen, wor, entwurf wolle feineswege neben dem bundesmäßigen, ůber er ſich auf ſeine dem Commiſſionsberichte anges ' activen Heere eine landwehr aufſtellen , ſondern nur

bångte Aeußerung beziehe. Hiernad werde die Ges binter demſelben eine Anſialt errichten , wodurch die ſammtzahl der månnlichen Jugend nach und nadh dem Mittel geſchaffen werden , im Kriege die Heeresmacht activen Heere eingereiht und erſt nach erbaltener milis zu verſtårfen und deren Verluſte zu erſeben . Es rollen sariſcher Ausbildung der Landwehr zugewieſen.

Gben

die Staatsbürger durd legtere Anſtalt in ihren burgers

ſo wenig fónne er ſich mit dem Einſteberſyſtem des Entwurfes vereinigen : e8 ſolle vielmehr bei der Notbe wendigfeit einer regeren Theilnahme der gebildeten Claſſe an dem Waffendienſte und bei der Nothwendigfeit, tüdys rige Führer " für die landwehr zu gewinnen , jede Bes freiung oder zurückſtellung wegen Berufs und jede Bertretung in Erfüllung der Kriegsdienſtpflidt aufges boben , dagegen Jedem , der die Koſten ſeiner Befleidung und Ernährung aus eigenen Mitteln zu beſtreiten vers mag, geſtattet werden , daß er ſich vor der Aushebung ſeiner Altersclaffe bei einer ſelbſtgewählten Waffe zu

lidhen Verhältniſſen nicht beeinträchtigt werden , aud feine neuen Ausgaben hierdurd entſtehen. Der Ge: TeBesentwurf wolle nur die Mittel gereßlich feſtſtellen , welche im Falle des S. 89 der Berfaſſungsurfunde zur Anwendung kommen ſollen . v. 3 werger :

Die Staatsregierung ſei von der

Kammer ſdon mehrmals und zwar leftmals am 30. Mai B. I. gebeten worden, bei der Bundesverſammlung dabin wirfen zu wollen , daß eine umfaſſende Reviſion der

Bundeskriegsverfaſſung eine Erleidsterung der deutſchen Vólfer rückſichtlich der Militárlaſt rider gewåbre, jeßt

219

220

ſchon aber eine Verminderung dieſes úbergroßen Aufwandes möglich gemacht werde. Eine Antwori rei bier

berabgereßt wurde und die fandwehr aus drei Aufges boten beſtünde, und zwar das erſte aus den Ercapitus

auf nicht erfolgt ; eine Negation der Bitte enthalte aber

lanten der fünften und rechster Altersclaſſe und aus

der vorliegende Entwurf , nach welchem die fait des Kriegsdienſtes ſelbit obne Nørbigung durch den deutiden Bund weiter ausgedebut werde. Man debne die Kriegs,

den ungedienten Jünglingen der Teche erſten Alters, claſſen ; das zweite Äufgebot aus den Ercapitulanten der ſiebenten und achten Alterøclaſſe , aus den Jüng .

dienſtpflicht vom 20. bis auf das 32. Pobenejabr aus ,

fingen der redo8 erſten Altersclaſien , die vom erſten

wodurch man ein Heer von ungefåbr 70,000 Mann

Aufgebot frei geblieben ſind, und aus den Jünglingen

erbalte.

418 Motive werden angefúbrt : 1 ) Die Bun .

der ſiebenten bis jebnten Altersclafie; das dritte aus

desberdlüſſe, wonach Württemberg im Falle eines Krieges

dem Reſte aller zwolf Alterøclaſſen nach dem looſe,

ein Contingent von 28,000 Mann paras zu balten habe ,

welches aud bei dem erſten und zweiten Aufgebot ento

2 ) die Ausſicht auf die Bereßung der Bundesfeſtung Ulm ; 3) die geographiſche Lage der Staaten , weldie das 7. und 8. Urmeecorps zu ſtellen baben . Zu 1 ) Den

ſcheiden rolle. Die Stårfe des Heeres babe ich nad den BundesbeſĐlúffen zu richten und beſtebe zu zwei Drittheilen aus der Linie und zu einem Drittheil aus

Friedendfuß babe man noch nie auf 28,000 Mann bes

der fandwehr des erſten Aufgebote. Nad allem dieſem

rechnet; es ſei ſchon oft nadgewieſen worden, daß ſelbſt

beantragt der Redner , die Regierung zu bitten , den

21,000 Mann mebr , als den Friedensfuß begreifen.

vorliegenden Entwurf zurückzuzieben und einen neuen

.

Leftmals ſeien 4000 Mann berwidigt worden und damit vorzulegen , durd welden der Dienſt im activen Heere eine Heeresſtårfe von 24,000 Mann ; er meine , es ſei mindeſtens um zwei Jahre verringert und die Stårfe ſebr an der Zeit , ſich an den Buchſtaben der Bundeso des Bundescontingenis durch fandmebr ergångt werde, gereße zu halten, die im Frieden nur den Friedensſtand Sodann ging der Redner noch auf den s. 23 der Ver, wollen. Zu 2) Der Bund erwarte , daß die Staaten, faſſungsurkunde über, welcher noch nicht durch ein Ges welche deſſen Feſtungen beſeßen ſollen , im Falle eines reg über das Recht, Waffen zu tragen , verwirklicht ſei, Krieges die Beſabung an ihrem Contingent nicht in und bemerft , daß nad der noch jest beſtebenden Ver. Abzug bringen ; wie groß dieſe Beratung ſein werde, wiſſe er zwar nicht, wenn es aber 6000 bis 8000 Mann

ordnung vom Jahr 1817 die Erlaubniß nöthig ſei, um aud nur einen Sadpuffer tragen zu dürfen . Er be.

ſeien, ſo werde dag land unter einer folchen Faſt ſeufo antrage daber , die Regierung um Einbringung eines Er beantrage , die Regierung zu bitten, den Stånden und dem Pande über die Verhåliniſſe des

gell .

Gerebesentwurfs, durch werden das verfaſſungsmißige

Recht, Waffen zu tragen , geſeßlich regulirt werde , zu Landes zu der Bundesfeſtung Ulm Aufflårung zu geben , bitten. um ſofort weiter bierüber beſchließen zu fónnen . Zu 3)

Director 6. Góriß :

Das Anſinnen des deutſchen

Die geographiſche lage unſeres Landes und ſeiner Ver. bündeten ſei allerdings ſo , daß fie im Falle eines Kries ges mit dem Weſten den erſten Stoß aushalten müſſen . Die projectirte landwehr werde den Stoß nicht pariren

Bundes , die Beraßung der Bundesfeſtungen nicht in das gewöhnliche Contingent einzuredinen, ſondern dieſe über das Contingent binaus zu ſtellen , babe die Re. gierung abgelehnt. Was ſodann die Uebereinfunft mit gierung abgelehnt.

wollen ; er beantrage daber , die Staatsregierung zu bitten , die Staaten , welche das 7. und 8. Armercorps

den Staaten, welche das acre Armeecorps bilden , ber treffe , lo feien bereits mit der badiſoben und beſiden

bilden, einzuladen, ſich über ein gemeinſchaftliches Ver, Regierung Unterhandlungen eingeleitet. Die Regierung theidigungsſyſtein zu vereinigen .. Aus allem dieſem ziebe babe für nótbig erachtet, den vorliegenden Entwurf er den Soluß , daß der Augenblick in unſerem fande noch nidt gekommen ſei, um ein tůdytiges, dem Zwede entſpredendes Wehrſyſtem zu bilden. Dem alten Sy . ſteme ſei ein neues beigefügt, wodurch die Kriegsdienſt.

einzubringen, um die Mittel, welche im Fall des S. 89

pflicht nicht erleichtert, ſondern vervielfältigt werde ;

den Meinungen des Frbrn. v. Wollwartb und des Ab . geordneten u. Zwerger in der Mitte. Er babe die edle

denn die ganze Paſt des Dienſtes bleibe auf den redio erſten Altersciaffen , deren Dienſt man noch dadurch .

der Verfaſſungsurfunde anzuwenden ſeien , durd ein Gefel zu beſtimmen und ſo Wiüfür zu vermeiden. Miniſter v. S dlayer : Der Entwurf ſtebe zwiſden

Begeiſterung, welde dem Antrage des Erſteren auf eine

erſchwere, daß man ſie noch weitere ſechs Jabre in die

Wehrbaftmachung des ganzen Dolfes zu Grund liege,,

erſte Reibe der landivehr aufnehme. . Man lage zwar , die Pandwebr ſtebe nur auf dem Papier, allein fomme ein Krieg , ſo werde das papierene Syſtem zur blutigent Dabrbeit werden ; von der Beſtimmung der Bundes, Kriegsrerfaſſung , wonach die Hålfte des Gontingents

mit Vergnügen bernommen , aber er babe vergebens

nach concludenten Gründen geforſcht, wodurd . Der be: abſichtigte Zwed erreicht werden ſolle. Bis jeßt betebe eine ſolche Webrverfaſſung nur in Einem Staate , mit dellen Geſchichte und Verfaſſung dieſelbe im engſten

aus Landwehr beſtehen dürfe , molle man feinen Ges

Zuſammenbang tebe , und wo ſie ſich aud zur Zeit

brauch maden , wodurd eine Erleichterung der Paſten

ihrer Einführung bewåbrt babe ; er wiſie aber nicht,

Der Entwurf beſeitige aud nicht alle

ob Tid dieſe Webrverfaſſung, weil ſie dort paſſend fein

bewirft würde.

Eremtionen , wåbrend er ( der Redner ) feine andere,

moge, aud in anderen Staaten unter veränderten Um. ſtanden und Verhältniſſen in militariſcher Beziebung und die Vergünſtigung der einjährigen Dienſtzeit ges bemåbren werde. Die ſtaatswirthdaftlichen und finan . ſtatten würde. Er ſchlågt ſodann ein Syſtem vor, wo. ziellen Gründe , welche die Gommiſſion gegen die bes durd die Dienſtzeit im activen Heere auf vier Jabre antragte erweiterte Webrverfaſſung angeführt habe, als die Unrauglid;keit, zulaſſen und nur das Einſtellen

221

222

ſeien febr zu beachten ; es würde dadurde der Aufwand

Krankheiten und Gebrecen, welde vom Militärbienfte

an Menden und Geld vermehrt und unſer Militáretat befreien. Im allgemeinen iſt nur für die Regimento . nicht mebr zureiden. Rónnte übrigens ein großer Zwe& cirurgen als Inſtruction eine Verordnung in Bezug bierauf gegeben , die wörtlid beißt: Zu den Pflichten untergeordnet ; allein die Sicherheit Deutſchlands bei der Regiments chirurgen gebdrt , die Recruten vor ibrer Tube in der deutſchen Bundes.friegsverfaſſung, und völligen Aufnahme zu unterſuchen , und feinen Mann wenn ein Feind von 100,000 Mann bereinbreche , ſo für dienſttauglich zu erflåren , deffen Gefundbeitszuſtand

damit erreicht werden , ſo tåren jene Rúdlichten nur

ftebe dierem nicht bloß das fieberte und achte Armees

er vorber nicht auf das Genauefte unterſucot bat. Bei

corps entgegen , ſondern die Streitfräfte des deutſden dieſer Unterſudung muß der Recrut gånzlich entfleidet Bundes überbaupt.

Gegen den Abg. 0. Zwerger be.

werden , damit man ſich überzeugen fann, daß er fein .

merfe er , daß er ſich auf feine unrichtigen Pråmiſſen Zeichen irgend einer Strafe an ſid , trågt, feinen Brude über die Große des Bundescontingents nicht weiter

oder ſcropbuloſe Drufen befibt, daß er fein bóſcs Bein ,

einfaſſen wolle ; dieſe Rechnung lei bei jeder Recrutente feine Narbe von einem alten Geld wår bat , wo die .

berwilligung gemacht worden. Die Kammer habe ans Haut am Knochen hångt , feine varifoſen Adern oder erfannt, daß zu Erfüllung der Bundespflidt eine jábr.

Knoden oder Gelengedwúlſte berißt , daß er midt

liche Ausbebung von 4000 Mann nothwendig ſei. Der Abgeordnete wolle aber die Dienitzeit auf vier Jabre beforånfen , wodurd man nur 14,000 Mann erbielte, moraus nothwendig folge, daß eine großere oder die ganze dienſtfånige Mannſchaft jábrlid ausgehoben, daß

romindſüchtig, noch ſo weit es ſich erfennen läßt, Dono machten unterworfen iſt. In ſolchen Fällen muß der Recrut als dienſtuntauglich gemeldet werden. Eben dieß soll der Fall bei Wabn , und Bidolinn , Stumm , beit und Mißbildung ſein , und ſelbit den breiten Fuß

die Rabmen in der Waffenſule des Heeres bedeutend

bat man ießt als Befreiungegrund angenommen . -

erbóbt und ſo auch die Koſten vermehrt werden mußten. Der Entwurf balte ſich daher in der richtigen Mitte ; er ſtelle fein neues Syſtem auf , vielmebr tiege dag, was er woolle , foon in den Beſtimmungen der Recrus tirung gereße von 1819 und 1828 , nad welchen zur

Zuerſt wird der Recrut von dem Chirurgus des Dis ſtrictes , wo er enrollirt wird , und dann vom Regis menrochirurgus unterſucht. Bei Meinungsverſdieden . beiten wird der Fall dem Medicinalcollegium zu fons don, oder wenn es in einer Provinz iſt, einen eigends

fandmebr alle Waffenfábigen aufgeboten werden kön. dazu zuſammen berufenen Medicinalcollegium zur Ent. nen , in ro fern ſie nicht perſönlich im Militår dienen . Ideidung vorgelegt. Der Entwurf bezwecke nur die Ergänzung des Heeres in Kriegszeiten und treffe für die Erreichung dieſes Zipcoes die nöthigen Borfebrungen.

вф т е р е п .

In einer der Sißungen der Reichsſtånde wurde eine

Kriegsminiſter Graf v. Sontbeim : Er ebre die Petition von 73 Aerzten und Apotbefern über Reform Motive des Frhrn. d . Wólwarth, welde auf dem Grunds des Medicinalweſens durch den Ubgeordneten Letens {aße beruben , daß den gleichen Rechten aud gleiche in Anregung gebracht, worin unter anderen veralteten Pflichten zu entſprechen baben ; allein in der Ausfübs Mißbrauchen aud ermåbnt wird , wie es eine Pra.

rung des Vorſchlags zeigen ſich finanzielle Bedenken. Würde man jabrlich die ganze ausbebungsfähige Mann. daft einberufen, ſo würden dadurdy nidt nur die Uno teroffiziere, ſondern auch die Offiziere vermehrt werden

gravation der Herzogtbúmer ſei, daß in der Regel nur Diejenigen zu den mediciniſchen Aemtern der Re . gimento dirurgen ernannt wurden, die in Ropen . bagen ftudirt båtten.

müſſen , und der jährliche Mehraufwand würde ſich nad einer Berechnung auf ungefähr 380,000 fl. ber. austellen ,

Dieſer Aufwand würde ſich noch erboben,

Der Adel im preußiſchen Heere.

wenn die Zuláſſigkeit einer Stellvertretung abgeſchnitten würde ; 68 murden die ausgezeichneten Unteroffiziere Friedrich II. fand ein rein adeliges Offiziercorps in und alten Soldaten , welde aus der Stellvertretung der Armee vor ; er überzeugte ſich jedoch im Laufe der beroorgegangen ſeien, nicht mehr zu baben rein ; ſie von ihm geführten Kriege , daß auch der Bürgerliche fónnten nur durd Handgelder und Goldzulagen er, durch ſeine Tapferkeit ſich militåriſder Ehrenſtellen balten werden , die aber den Reiß , welchen die Eine würdig machen fónne , und ernannte daber auf Anlaß ftandsfapitalien gewähren , nicht haben fónnen, weil vorzüglider Waffentbaten mehrere Bürgerliche zu Offis .

jene bei jeder Verfehlung zurúdgezogen werden fónn. zieren , aus welcher Zahl er einige adelte. Man wird ten , legtere aber bleibend reien. Die bierzu nótbige

indeß bemerfen , wie er nur gewiſſen Waffen dieſe bür.

Summe würde 100,000 bis 120,000 fl. jährlich bes gerlichen Offiziere zutheitte. Wir ſehen ſie nicht in der tragen.

Die Errichtung einer fandmebr wurde nad

Garde , bei den Grenadieren , finien , Cavaleries und

dem beabrichtigten Syſteme , wenn ſie auch nur noths Infanterieregimentern, bingegen båufig bei den leidten dürftig eingerichtet würde , einen jährlichen Koſtenaufs Bataillonen , Füſilieren und Huſaren, welche Truppen. wand von 480,000 fl. verurſachen .

( Fortſegung folgt.)

theile gewiſſermaßen für Partiſans galten , ferner bei

den ſogenannten dritten Bataillonen (depots ), und in den bandmerksmåßig crafteten Artillerie . Pons in Großbritannien beſteht nod feine Inſtruction tonnier , und Pionniercorps , aus welden leßteren die über die Ausbebung der Recruteu und über diejenigen Ingenieuroffiziere bervorgingen. Somit war alfo die Großbritannien.

223

224

Garbe ganz , die linie einigermaßen rein von bürgers gregirt. liden Blut.

Wenige davon ſind ſpåterhin einrangirt ;

die meiſten mit der Zeit anderweit verſorgt oder nach

Der Rbeinfrieg ließ nur wenige Bürgerliche zum einem ſo langen Zwiſchenraume verſtorben. - Hier Dffizierſtande gelangen , wel balb denn bis zum Jabre nådiſt wurde die Landwehr im Jabre 1818 nadi der 1806 dieſe Offiziere größtentheils wieder aus der Rangs beutigen reorganiſirr. Hierzu traten viele beutigen Ordnung reorganiſiri. liſte verſchwanden ; die Regiments chefs wußten ſie zu aggregirie und entlaſſene Offiziere des ehemaligen großen Feldbeeres über. Man ergånzte das Offizicrcorps der invalidiſtren und im Civil zu verſorgen Pandwehr aus den einjábrigen Freiwilligen , wobercs

Obwohl der Armee in der Zwiſdienzeit von 1806 1812 eine neue Organiſation und andere Elemente fommt, daß diefes Offiziercorps faſt nur aus Bürger.

gegeben wurden , ſo wär dod für die bürgerlichen Sole lidhen beſteht. wir zum ftehenden Heere zurüc. - Nad daren geringe Ausſicht zum Offizierwerden geboten , denn demRebren Vorbergebenden umfaßte das Offiziercorps der es gab feinen Krieg und , obne dieſen , feine Gelegens

beit zur Auszeichnung ; ferner war die ſonſt große

Infanterie und Reiterci in großer Mehrzahl, und eben

Armee auf 42,000 Mann reducirt und eine ſo bedeus

nur nicht jene ganz ausſchließend, Adelige , obwohl in

fende Anzahl Offiziere vorbanden , daß damit 200,000 der leßten die Huſaren , gemål alter Praris , aud

Der größte beil bürgerliche Offiziere batten. " Dem 1. Gardes Infanterie. ſtand verſeßt werden. Natürlicher Weiſe blieben, mit angeboren , beim 2. Garderegiment zu Fuß ,bei den wenigen Ausnahmen , nur adelige im Heere , ja , bei Grenadieren, welche aus finienbataillonen formirt wur. Mann garnirt werden fonnten.

mußte daber zur Dispoſition geſtellt oder in den Rubes regiment und der Garde du Corps fonnten nur Adelige

Bacanzen zog man nur adelige wieder beran.

den , bei den fågern und Sdúben und den übrigen Waffen der Garde fanden ſich einzelne Bürgerlide.

Darauf fam 1813 der Freibeitsfrieg zum Ausbruche; Dieſes Princip bielt rid ſogar in den vor 1815 be. der König erließ den Aufruf an ſein Volk ; jedem Was ſtandenen Linienregimentern aufrecht . Je ſpåter ein terlandsverteidiger wurde die Ausſicht zur böchſten Regiment organiſirt iſt, um ſo håufiger findet man militåriſmen Würde eröffnet, Es bildeten fide freis bürgerlidhe Offiziere darin. Wir meinen hier die 12 Re . willige Jägercorps , in welchen die Blütbe der gebil. gimenter Nr. 13 -24, welche im Kriege das Prádicat deten Jugend focht. Die Jager unter ſich wåblten ihre Offiziere ; die Wahl fiel meiſtentheils auf Bürgerliche. Unter gleichen Verhältniſſen wurde die landwebrero richtet , wobei die Bereisitảnde die Subalternoffiziere ſtellen mit Beamten , Gutsbeſikern u . l. w. befesten.

Reſerveregimenter führten , ferner das aus Erſaß. bataillonen und der fåbow'iden Infanterie gebildete 25. Regiment, die aus Freicorps, Weſtphalen und an . bervorgegan

deren Cruppen

genen 26. und 27. Infan.

teriсregimenter, auch 048 30. und 31. , welche von der

Mittlerweile wurdene auch gut gediente Feldwebel und andere Unteroffizier avancirt; ſodann tratendie in ruſſiſch-deutſchen Region übertraten , und endlich das aus den drei Elb , fandwehrregimentern gebildete 32. Ins

weſtpbåliſthen ,"Franzólīidhen, bergiſchen und råch ſiden fanterieregiment. Eben ſo verbålt es ſich mit den bei Dienſten geſtandenen , meiſt bürgerlichen Offiziere in's Mügliden Cavalerieregimentern . Die Ergånzung des preußiſche Hecr. Sie batten ſich dort auf den Schlacht. Offiziercorps geſbieht auf zweifache Weiſe: 1) duro feldern ſelbſt zu höheren Offizierdjargen cmpor gee Cadettent aus dem Gadettencorps , welde der Konig ſchwungen; man durfte ſie in folder Zeit nicht zurück nad Stand und Vermogen in der Armee vertbeilt; weiſen . Am Soluſie des Feldzug 1815 beſtand ſomit

das preußiſdie Offiziercorps aus mehr bürgerlichen als

2 ) durch Avantagiſten , welche in der Armee die Sara rière von unten auf beginnen . Im Eadettencorps be .

adeligen Gliedern; jedoch waren die höchſten und bós finden ſich, mit äußerſt ſeltener Ausnahme, nur adelige beren Chargen , Sienerale und Stabsoffiziere nur adelige,

Sadetten ; bei den Regimentern Rebt die Annabme jun,

weil ſie aus dem Stamme des alten Heeres here

ger Leute den Regimentocommandeuren zu .

růbrten. Jeßt begann eine verånderte Ordnung der

crutireil , da ſie ſelbſt von Adel find , blog Sobne von

Dinge.

ebenbürtigen Offizieren , Rittergutsbeſitzern u . l. m. Eine Seltenheit darf man es nennen, wenn ein bürger,

Im Jabre 1815 Febrte der Friede zurück. Die frei. willigen Fåger und die landwebr wurden aufgeldit. In dem reorganiſirten ſtehenden Heere verblieber alle

Dffiziere, gleichviel , ob adelige oder burgerlide. Wer von den fåger - und Landwehroffizieren in die linie úbertreten wollte, mußte Orden erworben baben , oder

Dieſe res

lider Offiziersſohn und, eine nod Teltenere Ausnabme iſt es , wenn eines ſolidten Bürgers Sohn zur Ebre des Avantagiſten gelangt. Wie fann es alſo anders

ſein, als daß der Offizierſtand entweder jeßt ſchon faſt ganz dem Adel gebórt oder ihm , ſobald die wenigen

verwundet ſein , oder aber ein Offiziereramen machen,

aus dem Kriege nod) vorhandenen burgerlichen Offi,

von welcher lezteren Beſtimmung Telbſt die vom reits

ziere ausgeſtorben ſind , binnen Kurzem ungetheilt an .

berigen Auslande , weldes inzwiſchen mit Preußen

geboren wird ? Daß im Artilleries und Ingenieurcorps

vereinigt worden , übergetretenen Offiziere nid )t aus . Wer das Gramen nicht beſtand , genommen waren .

das Verbåltniß der bürgerlichen und adeligen Offiziere fidh zu 900 à 280 ſtellt , darf ſich das Bürgertbum zu

(died aus der Armee mit zweijährigem balbem Solde ;

einer weit großeren Ehre anrechnen , als der udel, wenn derſelbe in der Garde 660 adelige zu 22 bürger,

die darin beſtandenen , ſo wie die dcforirten und vers wundeten Offiziere wurden den linienregimentern ags

liden Offizieren zählt.

( Rolni. 3tg.)

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. B. teste in Darmſtadt und in deflen Offizin gedructi.

ll

N. 29 .

Si

ki

Donnerſtag,

9. März 1843. y90

machine

231

Allgemeine Militar - Zeitung. einigung riit dem activen Heer das Vaterland gegen

w i rttemberg.

(Fortſegung der Verhandlungen in der Stammer der Abgeordneten

feindliche Einfälle , während eine balbwaffenfertige

über den Gefreesentwurf, die Berpflichtung zum Krieg 8 :

Truppe bei allen Operationen bemmend und in der Sqlachtlinie ſelbſt unzuverlåffig

dienſte betr .)

fei.

Der Redner

. Ringler: Er babe fchon 1833 den Antrag auf ſtellt die preußiſche landwehr, die in 14 Tagen Organiſatio einer Pandwebr n in Verbindung mit dem ſtebenden Heere geſtellt und ſolchen vor einem Sabre

nad terbalienem Befehl marſchfertig ſei , als Vorbild dar. Er glaubt, daß die württembergiſche Pandwehr,

wiederbolt und auch entwickelt , woraus der Redner

wenn ſie nur auf dein Papier verzeichnet ret , mebrere

Einiges vorträgt. Er fåbrt fort: Nach dem Zwecke, Monate nobig bårte , um rich in demſelben Marſchzu . welijen die Regierung mit einer vermebrten Streitkraft

ſtand zu befinden , und hierzu feble es an Zeit , wenn

streichen wolle , nåmlich den erſten Anſtoß , da das

ein Krieg von Weſten drobe .

ſiebente und achte Armeecorps bei dem Ausbruche eines Krieges auf ſich beſtrånft feien , auszubalten , follte

Erfahrung, daß mit þúlfe ſeiner landwehr es von ſeinen Feinden befreit worden ſei, und daß es mit dies

man glauben , daß die Regierung eine fandwehr bilden

ſer auch jeden Feind ferne von fid balten werde , daß

wolle,, wie er ſie beantragi babe ; denn nur eine tafriſch formirte und fortgebildete Randwehr fónne dieſen Zweck

Preußen babe jeßt die

és gewiß nie eine Wehranſtalt aufgeben werde, auf Wenn die

der ſeine Sicherheit , ſeine Fraft berube.

erfüllen und befiBe dieſe Eigendaften , weldoe die Mo.

Motive bemerfen , daß das zweite Aufgebot der preußi.

tive von einer guten Webranſtalt verlangen : Krieges

ſchon landwehr auch nicht formirt ſei und nur in den

zucht , Vebung in den Waffen , Angewohnung an ihre

liſten laufe, so erwiedere er, daß dieſes Aufgebot dem

Eine landwehr mit Feind nicht an der Grånze entgegen zu treten babe und ſolchen Eigenſchaften proponiré aber der Geſeßesents nur die Feſtungen zu beleben und die innere Sichers wurf nicht, der eigentlich nur eine im Voraus defignirte beit des Landes zu wabren babe. Und für dieſe Bes

Fúhrer und Vertrauen zu dieſen .

Reiervemannſchaft beantrage, der er der Kürze halber ſtimmung fei immer noch Zeitzu ſeiner Formation vor , den Namen landwehr gebe. ' Wenn man glaube , daß die zuerſt aufgerufenen Ercapitulanten noch von einer

banden. Obne dieſes Aufgebot babe Preußen eine bewaffnete Macht von 400,000 Mann , ſtark genug,

Striegozucht beſeelt ſeien , die ſie geſchickt mache, in neu jeden Feind von dem Eintritt in ſeine Staaten abzu . formirten Bataillonen gegen den Feind zu marſchiren, halten ; dieß vermogen die füddeutſchen Staaten nicht, ro ſteben a18 ein warnendes Sdreckbild die landregis wenn ſie ſich auf ihr Contingent und eine Landwehr

menter, die im Jabr 1809 rohnell formirt und an den auf dein Papier beſchränken. Eine ſogenannte lande Bodenſee geführt worden ſeien , da , Bei dieſen ſei die wehr genüge ihm nicht; er wolle eine Landwehr , die Kriegszucht ganz verloren gegangen geweſen , und es ſein Vaterland vor den Drangſalen , Verbeerungen und

ſei gut gewefent, daß man ſie vor den Feind zu ges Opfern, die ein feindlicher.Einfall drobe, ſüße, und brauben nicht nothig gehabt habe. Bei den jebigen ſolde Calamitåten ziehen in der Wagidale ſchwerer, Ercapitulanten würde derſelbe Fall eintreten , beſonders als die Koſten einer fandwehr. Er führt aus der Ges wenn man ibnen junge Offiziere zu Führern geben ſchide Württembergs Beiſpiele an und meint, ſolde würde , wie die Motive ausdrådten. Neu organiſirte Erfahrungen ſollte man nicht an ſich vorübergeben laſ. Truppen müßten durch gediente tüchtige Offiziere ges ren, und lid gegen ſolde nicht nur mögliche, ſondern fúbrt werden .

Eine Zruppe ohne Kriegogud ?, obne wahiſdeintide Kriegsereigniſſe zu ſchüßen ſuchen. Er

Bertrauen zu ihren Führern fei ," wie auch die Motive

Foließt ſeinen Vortrag mit folgenden Worten :

Wir

ſagen , eine locfere Malle , die nichts leiſten könne, follten an einer jährlichen Ausgabe nidit ſparen , um größeren Gefahren und größeren Verluſten ausgefert und dann im erſten Kriegojabr die Erſparniß nebit ſei und unſerem Baterlande den Schuß nicht geben aller ſonſtigen Habe vom Feind abnebmen zu laffen.

fónne, den man von ihr erwarte. Eine in Frieden Wer den Krieg aus Erfahrung fenne, mer wife, welde organiſirte und fortgebildete landwehr ſchůße in Ders Gewaltthåtigteiten , welche Mißhandlungen in ſeinem

227

228

Gefolge find, wer Häuſer, Dörfer, Stadte, vom úber, müthigen Feind angezündet, babe brennen , wer ganze

fide erboben , weil die fandwehr in Frieben @ zeiten ju kurzen Uebungen einberufen werden fönne.

Gemeinden über den Verluſt ibrer Habe babe jammern

ben Zruppen , und vor einem feindliden Einfall und

Miniſter v . S dlayer: Der vorliegende Gefeßes . entrourf erweitere die Militårdienſtpflicht feineswegs. Der Art. 3 des Recrutirungegereßes vom Jabr 1828 enthalte über das Aufgebot aller Waffenfábigen zur fandwebr gar feine Sdıranfen ; der vorliegende Ento

ſeinen Greueln ſchůßen fónne , für eine Webranſtalt,

wurf regele nur die bereits beitebende allgemeine Vers

die, gedaart an das active Heer , und der Angſt und

Sorge entbebe, uns, wenn ein Krieg von Weſten drobe, ſogleid umſeben zu müſſen , wobin wir das Zbeuerſte,

pflidtung. Der allgemeinen Verpflidtung zum Kriegs. dienſte entſpreche auch die allgemeine Verpflichtung des Staates , Jeden zu foúßen , ſo wie der deutſde Bund

ſeben , der werde die geringen perſónlichen Opfer und

die Aufwendung von Staatsmitteln für eine Bertbete digungsanſtalt nidot deuen , die, vereint mit den actis

was wir beißen , bei dem Herannaben des Feindes

jedem Bundesſtaate für die Pflicht , fein Contingent

flúdten wollen . Mit der pouſien und innigſten Uebers

zum Bundesbeer zu ſtellen , das Redt des Sdußes

zeugung, daß nur eine wobl organiſirte landwehr die kräftigen Vertheidigung růdytig made, daß aber die in

gew &bre. Rettenmair : Er balte es für inbuman, wenn den Vermöglichen verſagt würde, für ſich einen Einſteber zu

dem vorliegenden Gerecsentwurf proponirte landmebr dieß nid )t leiſte, trete er deun dem Antrag des Frbrn. v. Wóllo

ſtellen . Im Allgemeinen babe er zu bemerfen : das be, ſtebende Recrutirungegeſeb vom Jahre 1828 babe fich in allen Tbeilen und namentlich wegen ſeiner Klarbeit als gut erprobt, und es wåre deſſen Beibebaltung mit wenigen Modificationen wünſcenswertb geweſen. Der neue Geſebesentwurf enthalte hinſichtlich der fünftigen Webrverfaſſung einige bedenflide Beſtimmungen , und es reine , man beabſichtige , Württemberg in einen Militárſtaat umzuiandeln . Im Frieden müſſe der

Eigenſchaften in Rich vereinige , die sine Truppe zur

wartb, der im Weſentlichen mit dem ſeinigen zuſammens falle , bei. Miniſter Graf v. Sontheim :

Der Abgeordnete

babe die Schattenſeiten der fandwebr vom Jahre 1809

berührt ; er wolle aber an die im Jahre 1815 orgas niſirie landwebr erinnern , welde Ausgezeid netes ges leiſtet babe , und es dürfe erwartet werden , daß im

eintretenden Falle die Regierung auch fünftig die land,

Búrger ſo wenig als möglid durch militáriſde Gin .

webr nur mit růdrigen Anfúbrern verſehen werde.

richrungen geplagt werden , und fomme co zum Krieg, ſo ſei der Zuſtand nicht wie früber , ſondern das Golf werde fragen , ob es dem Rónig und dem Baterland

8. Moltbaf: Wenn man ſtatt 4000 , 5100 Mann,

d. b. die ganze waffenfábige Mannſaft mit Aufbebung

des Poores , zur Fabre riefe , ſo entſiúnde ein viel bo

gelte oder ob man wegen fremder Jutereſſen fåmpfen

berer pråſenter Stand , der Militäraufwand würde febr bedeutend geſteigert, die Steuern múften bedeutend er, bóbt werden . Er glaube nicht, daß dieſes im Intereſſe des Landes wåre. Wenn man jedes Jahr alle waffens

folle. Im erſten Falle werde er . wie jeder andere,, Blut und Peben opfern , aber im leßteren Falle werde

fåbigen jungen Månner zur Fabne rufe , ſo würde die

ben , daß die Preußen bei dem Befreiungsfampfe aus

Palt der Ausbebung drůdender, als bieber , was er ebenfalls nicht für angemeſſen balte. Zudem fónnte eine ſolche Einrichtung nur dann wirfſam ſein , wenn

es ſei gleidfam ein Act der Verzweiflung geweſen , fie

.

die Bereitwilligfeit, ſich bindlachten zu laſſen , nimmer

ſo, wie früber, zu finden ſein . Man müſſe nicht glau. reinem Enthuſiasmus fid hingegeben haben , ſondern ſeien des Joches der übermütbigen Franzoſen můde ges

ſie in allen Bundesſtaaten oder wenigſtens in allen ſúde

weſen, und daber baben alle fampffábigen Preußen die

deutſden Staaten gleichmåfig getroffen würde. Dazu ſei feine Einleitung getroffen , und er wolle aude feine

Waffen ergriffen ; daſſelbe wäre auch in Württemberg geſcheben , wenn die Franzoſen und nochmals beſudur

berbeifübren. Die Regierung ſelbit , welche doch wohl ermågen fónne, welche Opfer man vom Volfe im Fries densſtande , fordern fónne, damit es im Kriege webrbaft

fei , fordere ſolche Opfer nidt. Er ſei nicht hierber geſchidt, ſolche der Regierung anzubieten. Deutſdland

båtten. Ein problidher Ueberfall von Feinden ſei bei dem dermaligen Staatenbunde nicht zu beſorgen, daber fónne man das Inſtitut der fandwehr entbehren , und brede ein Krieg aus , ſo werde man ſo viel Zeit haben, die neu ausgebobene Mannſchaft fampffábig zu maden ;

jei bei ſeiner dermaligen Webrverfaſſung nicht webrlos.

er wolle nur an Revolutionen erinnern , dieſe baben

Wenn jeder Bundesſtaat ſeine Bundespflidt erfülle, fo ftelle Deutſchland ein Heer auf , weldes dem unſerer Nadbarn in jeder Hinſidt gewachſen ſei. Unſere Mis

vorher gebeim gehalten werden müſſen , und die Leute baben nicht erercirt werden fönnen , gleid wohl aber baben ſie dem eingeübten Militár nidot nur Widerſtand

litårfråfte ſeien nicht auf einem Puncte vereinigt:

geleiſtet, ſondern daſſelbe öfter überwunden und ger

Dieß ſei auch bei unſeren Nachbarn der Fall.

fdlagen . Auf einer Seite wolle man Wiſſenſchaften , Gewerbe und Acerbau emporbringen, und auf der an.

Er er .

flåre fid für den Commiſſionsantrag .

Deffner : Er theile die Anſicht des Abgeordneten deren Seite ſollen die jungen männer bis zum zurüd.

0. Zmerger. Er ſei gewohnt, die Redte und Pflichten gelegten gweiunddreißigften lebensjabre friegsdienſte gegen einander abzuwägen , und er fónne ſich zu dem

pflichtig ſein , dieſes Vertrage Fich nicht miteinander.

Uufidhwung nicht erheben, zu dem der Freiherr v. Wolls

Er trage darauf an, die bisherige Webrverfaſſung uns

wartb gefommen ſei. Durch den vorliegenden Entwurf verandert beizubehalten und folde ohne Noth weder werde Die Paſt des Kriegsdienſtes ausgedebat auf zwolf duro landwebr , node auf ſonſtige Art weiter auss

Fabre, und er befürdle, daß aud die finanziellen laſten judebnen,

1

229

230

S d m útle : Er wole nidt ſpreden von den Fran . benůßen fonne ; ſie werde um ſo weniger ausbleiben, als das Geſchrei der zurüdbleibenden Angebórigen mit welden beil er am wenigſten gerne in ſeinem Baters unwiderſteblidher Gewalt folde zu Lage fördern werde . lande reben würde, und weil ihn die Angſt im Augen, Was die vorgeſchlagene Pandwebr bewirfen fodle , blich nicht ſo gewaltig anwandle , und er úberbauptrebe er nicht ein . Obne alle Uebereinſtimmung weniga. zoſen , node von den Ruſſen , weil er nicht ſagen fónne,

ridot wiſſe, wober der erite Feind unſerer Freibeit fom.

stens mit den das adite Armeecorps bildenden Staaten

men werde, ob von Norden oder von Weſten ; er wolle fidzu anderen Fragen wenden. ES foi nämlidi beo

deine fie cine verwerflidbe , weil ſie in ibrem Par, ticularismus nur als ein unfórmlider Körper gegens über dem Ganzen erſdeine , der um ſo weniger Halt, barfeir babe , als die Vorausſetung, ein Feind werde uns vor einem Ueberfalle node ſo viel Zeit gönnen ,

bauptet worden , daß die Kriegsdienſtpflicht auf dem

Mann rube ; er tbeile dieſe Anſiot, aber eben de wegen fónne er nidt begreifen , wie ſich Stellvertretung im Waffendienſt mit dem S. 23 unſerer Verfaſſung der,

um folche in dem Waffendienſt vorerſt zu üben, feine

trage ; er begreife nur , obgleid dieß ein Redner vor Wabrdheinlichfeit für ſich babe. Der Ør. Hr Regierunge , ibm inbuman genannt babe, daß damit der Grundſaß : co'mmiſſår babe zwar beute erflärt , daß die Regierung Gleiche Rechte, gleide Pflichten " offenbar verfannt,

mit den ſo eben genannten Staaten in Unterbandlungen

als Grundprincip

ſtebe, aber eben deewegen ſollte man das Reſultat dies

aufſtelle, zum Bortbeil der Reiden nicht beadtet würde. Schon oft babe er in dieſem Saale gegen Schaffung

ſer Unterbandlungen abwarten , damit man nidt morgen zurůdnebmen múſie , was man beute bedoließe , und damit man nidt mehr biete , als jene Staaten vero langen. Er ſei ſomit gegen Stellvertretung und vor der Hand gegen Pandmebr , wie ſie projectirt ſei. Nach einigen weiteren Bemerkungen wurde die De. batte geſchloſſen , und bei der Abſtimmung der Gom , miſſionsantrag auf Beibebaltung des bisherigen Gy. Sy ſtems der Ausbebung 2c. angenommen , eben so der Antrag des Abg. W. Zwerger , die Regierung am be. rubigende Erflårung über die Berbåltniſſe des fandes

und daß die Verfajung, welche die

von Privilegien anſtreben gebort.

Heute liege wieder

ein Gejéb vor, das als leitenden Grundſaß dem Reichen das Recht in die Hand gebe, mittelſt ſeines Geldes von dem Waffendienst rich 108zufaufen , und die Tom, mifſion ratbe , dieſes Privilegium gut zu beißen. So

gebe es von Stufe zu Stufe . Zuerſt eifere man gegen Freibeitebriefe Anderer , fomme aber die Reibe an ſich felbſt, ro greife man ebenfalls darnach , und was man Anderen nicht geben wolle , gebe man ſich ſelbſt , und

.

der Arme rei es , welder zuleßt allein als laſttråger zur Bundesfeſtung Ulm zu bitten. .

erſdeine.

(Fortſegung folgt.)

Dieſe Betradtung ſei für ibn feine erfreu .

liche : ſie ſei für ibn um ſo unerfreulicher, als der viel. gerůbmie Patriotismus unſerer Lage es nicht dabin

bringen fónne, daß auto die Sóbne der boberen Stande

Deutſcher Bund. Bom Rbein , 18. Februar . [ Das Wild'de

Búdſenſyſtem.j In Württemberg und Baden wur.

und der Reichen im Militår getroffen werden und daß

] mit einer neuen Art von Búdren den jüngſthin Berſude

ſomit alle klaſſen der Staatsgeſellſchaft den Dienſt

gemacht , die das Intereffe aller Mifitárs im Hochften Grade erregen múffen , und da bis jeßt in keinem deuts

für's Vaterland unmittelbar verridhten . Zwar fónne man entgegenbalten, daß durch die Stellvertretang ein Ibeil der Glucogúter des Reiden dem Armen juge. wendet werde , allein es ſei die

nur deinbar , weil

fchen Blatte die Sade nåber beſproden wurde , ſo wollen wir hiermit den Anfang maden * ). Befanntlid ſind unter Napoleon .die Büdſen ganz

die Dienſtzeit einen Theil hiervon wieder binwegnebme, abgeſchafft und erſt in nçuerer Zeit im deutſchen Bun, und der Reſt nicht zureiche, die Kluft zu decen , welche desbeere " pårlich wieder eingeführt worden ; auf die

durch eine vieljábrige Dienſtzeit zwiſchen dem Einſteber ganze Armee von 301,600 m. find nur 11,700 Büchſen , und ſeiner frůberen burgerliden Beſdåftigung ſich ge.

ich úsen , was auf je 20 M. der Infanterie oder auf 26 der ganzen ſtreitbaren Mannſchaft einen einzigen Gaußen ausmacht. Dieß deint allerdings eine un , daß ſolche mit Geld abgefauft werden fónne ; ſie ſollte verhältniſmäßig fleine Zahl zu ſein, und ſie iſt co auch . bildet babe. Ueberbaupt ſollte die Pflicht der Vertbeis digung des Vaterlandes bóber gebalten werden , als um ſo mehr dem Handel nicht preisgegeben werden ,

es und. Wenn man aber die Natur der jebigen Búdre

als der Waffendienſt von Alen getragen , von allen

ibre Bedienung fennt, ſo findet man, daß die Sdúben

gefühlt werden ſollte , damit in allen Standen gleiches

nicht wohl in großerer Zahl eingefübrt werden fonnten,

Intereſſe bierfür geweckt werde, und damit nicht zufest ein Zbeil der Staatsbürger um eine Einrichtung rich nichts befúmmere, von deren Anforderungen er ſich um

denn die Bůchien batten bis jeßt folgende Hauptfebler. Erftend , die Buchre ſchießt nicht ſo weit wie das Ini fanteriegewehr , indem ſie feine große Fadung ertragen fann, denn eine ſolche wirft die Kugel aus den Zügen , daber dann das Ziel verfehlt wird ; groeitend ift , das Paden ungemein befchwerlichi da die Kugel mit einem

einige bundert Gulden losfagen fónne.

In unſerert

Lagen ſollte man ridy überdieß húten, die augemeinbeit einer ſo ernſten Pflicht unter Ausnahmen zu ſtellen .

Gm Frieden zwar moge diefes noch angeben , aber in den Zeiten der Gefahr werde die Frage, ob dieſes recht und Billig rei, mit Macht bervortreten , und die Anto

Solågel in den fauf bincin gezwångt werden muß ; Drittens muß die Búdie jedesmal nad 10 - 20 Sdúffen gereinigt werden , weil der Rüdſtand, der fich im Robr

wort werde nicht ausbleiben , wenn der eine Familien.

pater ſeinen Herd verlaſſen ſolle , wåbrend der andere

Tubig zu Hauſe ſiben bleibe und die Zeit zum Gewinn

.) Die 2. M. 3. hat bercits én Nr. 126 des porigen Jagrganges Rägeres über dieſe Sache mitgeteilt.

231

232

angcleßt bat , das Laden erſchwert und die Kugel abi

werden ..

weiden madt , und viertens muß der Bådſenſchübe

iſt von Sr. Majeſlåt zum Contre , Admiral ernannt

eine Menge Seråthe mitführen , ſo daß er bedeutend

worden .

Der Beld von Saida , Erzherzog Friedrid ,

rowerer als der Infanteriſt beladen iſt und daber viel Wien , 22. Februar. Wie es beißt, ſoll das Pen

an Beweglidheit und Wirfung verliert.

Ein Schweizer, Ingenieur Wild, bat nun ein Büchſen. lionsſyfte in der Offiziere unſerer Armee eine weſent. ſyſtem erfunden, das allen dieſen Mängeln abbilft und

lide Umånderung erfabren.

es nun möglich macht, die Sdúßen in großerer Zabl

bekanntlid mit Rückſicht auf ibre Dienſtjabre in Ra.

Die Givilbeamten werden

im Bundesbeere einzuführen , indem dieſelben loſo be. tegoricen eingetheilt und darnach ihr Penſionsbetrag weglid als die Infanterie gemadt werden fönnen, was aus den Beridten an die Kriegsminiſterien in Württem ,

bemeſſen , wåbrend bei dem Militår der offizier über, baupt cine nad ſeinem Range gebende jährliche Summe

berg und Baden von beiden Commiſſionen , diedieſes erhält. Es iſt zwar allerdings ein weſentlicher Unters neue Syſtem einer ſtrengen Prüfung unterworfen haben,

died zwiſchen den Dienſtleiſtungen des Militars und

deutlich bervorgebt. Die Commiſſionen baben gefunden ,

der Givilbeamten , namentlich zur Kriegszeit , nidt zu

daß dieſe Budlen von 9 - 10 Pfd. Gewicht und 22 miffennen , dod bat das bisberige Milutårpenſionirung 8 .

- 25 30u lauflänge eine wirkſame Schußweise auf syſtem aud zu vielen Mißbrauchen und ungeredrig 600 Sdritte gemåbren ; daß ſie ſich mit Patronen, wie feiten Anlaß gegeben, ſo daß ein Mittelweg allerdings -

ſolche für den Felddienft allein tauglich ſind, obne

råtblid , ja dringend erſcheint, wobei nämlich bei Ver.

Sd låget fo leichi laden laſſen, daß nid ts Anderes als reßung der Offiziere in den Ruheſtand aud ibre Dienſt der Padeſtoc nothig iſt ; daß die Wirkung oder das

geit nicht außer Berufſichtigung bleibt.

Eindringen in feſte Rórper bis auf die Entfernung von

600 Schritten bei gleidher ladung ein Viertel großer iſt als mit den bis jeßt befannten 10 Pro. wiegendent

Fr.a nirei ch . Paris , 17. Februar. Von der neuen Karte von

Bådſen ; daß mit ſolchen Büchſen wäbrend zwölf Tagen Franfreid unter Redaction der Offiziere des föniglichen 480 Odüſſe aus jeder getban wurden , obne daß die Generalſtabs iſt die Riebente fieferung erſchienen, melde ſelben gereinigt werden durften ; daß mit einer ſolchen die Blätter von Pieur , Barneville, Falaiſe, Bernai, Búdre in fünf Minuten eilf Schuſſe getban werden können , und daß der Büdſenſüße bei dieſem neuen

Syſteme feiner weiteren Ausrüſtung bedarf als der

Chateauduc , Chaumont , Obatillon, Nantua enthält. Dié adite lieferung , Oberbourg , Mortagne , Belley ,

Orleans , Dijon , fizienr, Saint Claude, Mirecourt, Jabred im achten Armeecorps eingeführt werden wird, damit die Hälfte dieſes großen Werfes - 85 fiefe . madt es nun möglid ,die Buchſenſchůben zu vermebren,, rungen – fertig ſein. Dreiunddreißig andere Blätter in dein Tie ſo beweglich wie die Infanterie gemacht wers find bereits in den Handen der Kupferſteder , und die Den fónnen. Wie weit dieſes neue Budrenſyſtem füb, Bodenaufnahmen filio zu zwei Drittbeilen , die aſtro . Infanteriſt. Dieſes neue Syftem , das in faufe dieſes

Avalon begreifend , wird vor Ende des Sabres und

ren wird , können wir nidr mit Beſtimmibeit ſagen, nomiſden Beobathrungen roon ſeit einigen Jabren gang jedenfalls wird es bedeutende Veränderungen berbei Hollendet. Dieß alles iſt ſeit der lebten Hälfte des führen, indem die Búdſenſchůßen, ſo bewaffnet im Kriege, Sabtes 1830 ausgeführt worden. Die geographiſde ( Leipz, Aug. Ztg.) Unglaubliches leiſten müſſen ., Karte ſtellt mit ſeltener Treue die . Nivellirung des . Bodeng mit den geringſten Zufälligkeiten deſſelben dar , ſtopp db . " so daß fie von den Staatsingenieuren, die mit: feitung Wien , 20. Februar.

Eine demnädſt zu erlaſſende

Verfügung liefert neuerdings den Beweis , wie Deffreich geräuſclos und vorſichtig , aber mit Feſtein Fuß , die Babn des Fortſdrittes verfolgt. Wie befannt, iſt die

von Eiſenbabn ,

Ganalarbeiten 2c. beauftragt ſind ,

båufig zu Rath gezogen wird. Straßburg, 18. Februar. >

An die verſchiedenen

Militardientjeit des óſtreichiſchen Untertbaus bis , Generaldiviſionen iſt nun vom Kriegsminiſterium ends ber verſchieden , und die Nationalität , die Verfaſſung lid der Befehl ergangen , die das Contingent von 1837 .

der einzelnen Provinzen baben hierzu den Maßſtab ger liefert. Während der Tyroler nur 6 Jabre dienſtpfliding

bildenden 80,000 Mann zu entlaſſen.

Obwohl der

Effectivſtand der Armee in den officiellen Documenten ,

ift, bat der Ungar und Italiener 10 Jahre, der Delt. wie ſie den , Kammern vorgelegt wurden , nur zu

reider gar 14 JahreSoldatendienſt zu thun; ein Uebels 280,000 Mann (obne Algier ) angegeben iſt, ſo beträgt ſand , der nicht verfehlen konnte , Mißſtimmung und doch vorderband, bis die Semeſterbeurlaubungen der Neid gegen bevorzugtere Nationalitåten bervorzurufen. Glaſſe 1838 beginnen , die Zabl der Miliårpflichtigen Gegenwärtig ſou nun die Militärpflichtigkeit auf einen 20,000 mebr , von welden freilid ungefähr die Hälfte gemeinschaftlichen Fuß zurücgeführt und die Dauer der an den Feſtungsarbeiten in Paris beſchäftigt ift. . In

Dienſtzeit gleichmäßig,auf adi Jahre feſtgelegt werden. der Fönigligen Gießerei werden in dieſem Augenblic Nur Tyrol bleibt , beſonderer Rúdjidhten balber , von

dieſer Maßregel ausgeſchloſſen .

Die Verordnung roa

ſebr viele Feldſtúde für Algier verfertigt. Der größte Ibeil dieſes Kriegsmaterials iſt à la Paixhans fabricirt

am bevorſtehenden Namensfeſte des Kaiſers (30. Mai) und fann ſomit für Bombe und Kanone zugleid vers erſcheinen , und wird , mit allgemeiner Freude begrüßt wendet werden .

( Aug. 319.) Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : 0. Þ, beste in Darmſtadt und in deiten Offizin geðruti.

@ amſtag,

No. 30 .

11. März 1843.0

Allgemeine Militár - Zeitung. Wů rttemberg. ( Fortſeßung der Verhandlungen in der Rammer der Abgeordneten über den Gelişebentwurf , die Verpflichtung zum Krieg 8 :

350 Mann würden geworben und dürften weniger auss geboben werden. Ob nun der Zweck durch einen hd , beren Sold erreicht werden fónne, módyte er bezweifeln.

dienſte betr.)

Eine tägliche Zulage , wenn ſie dem Sabr nach auch

In der Sißung der Rammer der Abgeordneten vom 17. Februar wurde die Frage über Stellvertretung im activen Militárdienſte zur Berathung vorges legt. Hierůber außerte zuerſt der Abgeordnete v. Wer.

eben ſo groß ſei, babe nicht den Wertb , wie eine größere, auf einmal gegebene Summe Geldes , für welche rich der Ercapitulant beim Uebertritte in das bürgerliche leben ein kleines Hausweſen gründen fónne. Vom

ner : Man babe in der geſtrigen Sißung die Stellvers tåglichen Sold lege er nicht ſo viel zurúc , um dieſes tretung als ein Privilegium der Reichen angefeindet, thun zu fónnen . Er würde ſich alſo durch einen bó , dieß könne er aber ungeachtet der ſorgfältigſten Ers beren Sold weniger veranlaßt finden, beim Militår zu mågung keineswegs darin finden , er erfenne ſie viels bleiben, als dieß bei einem Einſtandsgeld der Fall ſein mebr als eine Ausgleichung, durch die der Arme nichts würde. Es bleibe mithin nichts übrig , als daß ſich verliere , indem auch ihm das Einſtellen geſtattet und dabei noch die Möglichkeit eine rechtlichen Erwerbes

der Staat dazu entſchließe, dem Ercapitulanten dieſelbe Summe zu bezahlen , die der Ausgebobene bisher zu

Die Aufrechthaltung des bisherigen Einſei aber für das Militár ſebr wünſchens, Zahl derjenigen , die bisher für Andere ſeien , betrage im Duroſchnitt jährlich

tragen bätte, oder mit anderen Worten, daß die Steuer. pflichtigen für ihn die Bezahlung dieſer Schuld über. nehmen, beſtebe ſie nun in Sold oder in Einſtandsgeld. In beiden Fällen würde ſie 140,000 fl. jährlidi" bes tragen. Dieß wäre eine neue große laſt und ein großes

eröffnet ſei. ſteberſyſtems werth. Die eingeſtanden

350 Mann, alſo ungefähr ein Zebntbeil der bisher aus, gehobenen Mannſchaft. Es ſeien dieß meiſtens Ers

capitulanten , namentlich Unteroffiziere , welche weſente lich dazu beitragen, den militariſchen Geiſt in unſerem

Unrecht, das man nicht in das Geſeß legen ſollte. Er

rei für den Commiſſionsantrag. Veiel : Er erflåre lich für das Einſteherſyſtem . Das

Heere zu erhalten, der obne dieſen álteren Stamm bald verloren ginge, der aber allein am Tage der Prüfung

Einzige, was man mit Grund dagegen einwenden fónne, ſei das, daß in einzelnen Fällen der Staat einen land ,

die erforderliche Kraft gebe, dem Feinde den Sieg wo möglich zu entreißen. Dieſen achibaren Stamm babe man rich bisher durch das Inſtitut der Einſteber zu

webrmann auf mehrere Fabre verliere , dann nåmlich, wenn als Einſteber in das active Heer ein Ercapitus lant zwiſchen ſeinem 26. und 32. lebensjabre genom . men werde , vorausgeſeßt, daß derſelbe nicht obnebin

erhalten gewußt.

Es ſpreche alſo für dieſes Inſtitut

die Erfabrung ; der Zwed ſei vollkommen erreicht wor, den obne Beläſtigung der Steuerpflichtigen und obne

zu Ergånzung der Unteroffizierscadres båtte beibebalten

daß jemand ein Unrecht geſchehen wåre. Wer durch das poos ausgeboben wurde und rich nicht ſelbſt eins reihen laſſen wollte, babe einen Mann geſtellt, der ohne Zweifel mehr werth war , als der Ausgehobene, wenn er die Militårpflicht in eigener Perſon erfügt båtte. Es ſei nun die Frage , ob dieſer Zwed auf dem som

bei der ſpeciellen Berathung des Entwurfes nod ) be. gegnet werden. Ueberdieß aber ſeien die Gründe, welde von der . Gommiſſion für die Stellvertretung angeführt worden , ſo gewichtig , daß er nothwendig dem Goms miſſionsantrage babe beiſtimmen müſſen .

werden müſſen .

Allein auch dieſem Einwurfe fónne

foler: Er glaube mit der Commiſſion , daß es

zu ſuchen ſei, Frbrn. 0. Wólwarth vorgeſchlagenen Wege eben ſo hauptſächlich in den vielen Ausnahmen in den Reiben unſerer

ſicher und mit gleicher Rüdſicht für die Steuerpflichtigen

wenn bisber die Gebildeteren

erreicht werde : Ein tứchtiger Unteroffiziersiland rolle

Soldaten fehlten , und er ſei überzeugt , daß , wenn man die Stellvertretung beibehalte , es eber gelingen werde, die vielen Befreiungen und Ausnabmen, die man dem bisheriaen Recrutirungogereß mit Recht zum Vors

durch bóberen Sold herangezogen werden . Er ( der Redner) nebme ebenfalls 350 Mann als diejenige Zahl an , die gewonnen werden ſolle. Man båtte dann ein gemiſchtes Syſtem , ein Werbeſyſtem und die Conſcription ;

.

wurf gemacht babe , noch mehr , als es die Regierung

235

236

felbſt vorídlage, zu beſeitigen. Man babe im Falle der Beibehaltung nicht nöthig , um åltere und růchtige

welchen der Militårſtand durch Erhaltung eines fünfs tigen Stammes von Unteroffizieren daraus ziebe , fein

Unteroffiziere dem Militár zu erhalten, legteren Zulagen zu bewilligen und ſo den Militåretat noch mehr zu ers hoben , oder ihnen Anſtellung im Staats- und Gemeindes

Opfer zu bringen.

Frhr. v. Wollwarth erflårt ſich entſdieden gegen

die Stellvertretung. Wenn man für den Commiſſions dienſt zuzuſichern , wie der Frbr. 6. Wollwarth vors antrag angeführt babe , daß , um die Unteroffiziere bei ſchlage ; die Einſtandsgelder werden, was die Erfahrung der Fabne feſtzuhalten obne das Benefiz der Einſtands.

lehre, das geeignetere Reizmittel bleiben , ſie ſeien der gelder , Zwang gegen ſie angewendet werden mußte, ſo einzige Weg, vielen årmeren Bürgerſóbnen ein Capital jei dagegen zu bemerfen, daß ſie auch ſchon jeßt , troß zur Begründung ibrer bürgerlichen Eriſtenz zu ver ,

der Einſtandsgelder , gewiſſermaßen gezwungen werden

ſchaffen , während im Ernſte Niemand bebaupten werden

müſſen .

daß die allen Steuerpflichtigen auferlegten Soldzulagen

durderböhte Dienſtalterszulagen erleichtern wollen , ſo

Sollte man aber auch fünftig dieſen Zwang

zurück , d. b. zu Capital angelegt werden . Nirgends bóre man auch im Volke Klagen über die Stellver, tretung . Wurde der gute Geiſt des Militårs daduro

måre jede dießfällige Erbóbung des Militáretats mobl begründet , da ſie eine laſt der Geſammtheit betreffe . Uebrigens fönne der Aufwand nicht ſo groß ſein , da

leiden , ſo würde wohl die Regierung zunächſt veranlaßt

nicht lauter Unteroffiziere, ſondern auch Soldaten eins

ſein , der Stellvertretung entgegen zu treten . Im Frie: den babe ſie feine Nachtheile , im Falle eines Krieges aber gebe der Geſebesentwurf auch den gebildeteren Einſtellern Gelegenheit, ibren Patriotismus geltend zu

geſtanden ſeien, die in Urlaub geben . Die Commiſſion babe in der Zulaſſung der Stellvertretung eine anges meſſene Bertheilung der Arbeit erfennen wollen ; ob aber das eine gerechte Arbeitstheilung ſei, wenn der

Er ſei für den Commiſſionsantrag.

Eine binter dem Ofen lige , wbrend der Andere ſein

maden .

Blut verſprigen müffe ! Man babe geſagt , daß durd

1. Moſtbaf ſtimmt dem Gommiſſionsantrage bei. Hiller : Ganz vermogensloſe junge Männer, denen

Verweigerung der Stellvertretung das ganze Lebenss

ein Capital von 400 fl. eine bedeutende Summe rei , würden nur følechten Dank dafür wiſſen , wenn es

glück eines Menſchen und ſeiner Familie geſtört werden fonnte ; dieſes Unglück ſei auch bei dem Armen mdglich,

ihnen durd ein Geſeß unmöglich gemacht werden wollte,

dem ſeine Mittellofig feit einen Erſaßmann zu ſtellen

dieſe Summe in kurzer Zeit fich zu erwerben . Aud

verbiete. Ueberbaupt ſei es für den Militárſtand beſſer,

würde man dem zur Beratbung vorliegenden Gegens

wenn die Vermöglideren, welche wobl aud die Gebils

ftande einen ganz geringen Dienſt leiſten , wenn man

deteren ſeien , ſelbſt im Militår dienen , und gerade

verweichlidte, Strapazen und Entbehrungen ganz un.

hierdurch werde die Einwendung beſeitigt, die man

gewohnte Månner, welche vielleicht in anderem Berufe gegen ſeine Anſicht geltend gemacht habe, nämlid daß noch recht gute Dienſte leiſten könnten , unerbittlich zwingen wollte , perſónlich in das Militår zu treten, bloß um die Spitäler zu füllen oder einer ſchönen Idee zu buldigen. Es ſei bebauptet worden, der $. 21 uns

die gebildeten leute gewöhnlich verweichlidt ſeien ; ſie werden das nicht ſein, wenn ſie, wie jeder Andere in's

Militår treten müſſen.

Daß das preußiſche Militár,

ſyſtem als das beſte anerfannt , und ſelbſt mit einem

ſeres Grundgeſeges werde durch die Zuläſſigfeit der

Aufwand, den man geſtern als zureichend zu Erridtung

Stellvertretung verleßt. Wer dieß behaupten wolle,

einer preußiſchen Marine bezeichnet habe, nicht zu theuer

der müſſe viel weiter gehen , es müſſe wollen , daß Kreis

erfauft ſei, babe der König der Franzoſen (aus Anlaß der Reiſe Teiner Sobne nach Berlin ) ausgeſproden,

ner durch den Andern um irgend eine Belohnung rich

einen perſónliden Dienſt leiſten laſſen dürfe , weil bei Iragung der faſten fein Unterſ i, icd ſtattfinden ſolle. Ja ein folder müßte – um dieſe Bebauptung redt

Miniſter Graf v. Sontbeim : Den für Beibes baltung des Einſteberinſtituts angeführten Gründen wolle

abſurd darzuſtellen - verlangen , daß jeder ſein tåg. liches Brod ſich ſelbſt bacen , ja ſogar ſeine eigenen Scube fliden müßte. Solche Bebauptungen brausen

des Pandjågercorps.

nicht widerlegt zu werden.

jågern nicht weniger als 215 gebe , dieſe wichtige Sider , beitsanſtalt nicht zu erhalten ſein würde.

.

V. Zwerger : Was das Einſteberſyſtem betreffe, lo ſei er für deren Beibebaltung, nicht aus dem Grunde, daß der Vermöglichere bevorzugt ſein ſolle , was auch

gar nicht der Fall ſei , da es ja dem Armen zu gut

er nur Ein Moment noch beifügen : Die Ergånzung In dieſer Rücklicht ſei auf die

Geſtattung des Einſtebens aller Wertb zu legen , da obne Einſteber , deren es gegenwärtig bei den lands Somůdle theilt die Anſicht des Frbrn. v. Woll, wartb , erklärt ſich gegen die Stellvertretung, in welcher

komme, der das Einſtandsgeld gewinne, ſondern in der

er nichts als eine Begünſtigung der Reichen vor den Armen erfennt. Jene faufen eine auf dieſen oft febr

Ueberzeugung, daß man jener Einrichtung bei unſerem

ſchwer fower laſtende Pflicht mit ibrem überflüſſigen Selde

Militármeſen nicht entbebren fónne , weil der Stand

ab und fónnen in der ſicheren Heimatb rubig zuleben, der Unteroffiziere unentbebrlich ſei. wie dieſe mit Ausſeßung ihres Lebens das Vaterland Gamerer erflårt ſich gleichfalls für den Commiſſions. bedůßen müſſen . antrag , da man ſchuldig ſei , den Zweck der Landeso v. Werner (gegen Schmúdle ) : Es ſei von feinem vertbeidigung auf die wenigſt drůdende Weiſe zu er , Privilegium des Reichen die Rede , und dieſer erfülle

reiden . Dieß ſei der Fallbei dem bisherigen Eins

ja nicht mit Erlegung des Einſtandegeldes, ſondern mit

ſteberſyſtem , der Reiche erfúde ſeine Pflicht gleich dem

einem bierfür erfauften Erſaßmann ſeine Pflict, gleich

Armen , und die Staatsfaſſe babe , für den Vortheit,

dem für ſich ſelbſt dienenden Armen, alſo ſei bier völlige

237

238

Gleichbeit der Pflidterfügung. Es gebe überall Armuth und Reidtbum neben einander, wie Große und Rleine. Im vorliegenden Fale zable der Pflichtige billig allein dasjenige, was nad der gegentheiligen Anſicht für ihn die ganze Mare Maſę der Steuerpflichtigen zu übernehnen båtte. Holzinger : Es handle ride fich von der Frage, ob ein in die Gewohnbeit des Volfes übergegangenes Recht

zunädſt liegende Mittel wåre freiltto, wenn Ade, obne Unterſchied , zum Kriegedienſte berufen würden und für die Intelligenten, deren man gerade im Kriege ſo nothig babe, feine Ausnahme beſtånde. Nur bei allgemeiner Webrpflicht wäre die Aufbebung der bisherigen Stella

fünftig nicht mehr beteben ſolle.

zulåſig ſein . In dieſer Rückſicht deine ihm die Stells

Nur die Idee der

vertretung gerechtfertigt. So lange das loos über die

Pflidt entſcheide, foute auch der andere Zufal, Armutb oder Reichthum , nod gelten , und daber das Einſteben

Gleichheit ſei den Gründen der Gegner unterſtellt; allein Vertretung bei dem activen Militår ſtattbaft, mit der deren Realiſirung ſei im Leben noch nicht gelungen. landwehr aber unvereinbar zu ſein . Bon einem zwange fónne bier überall nicht die Rede 0. Feuerlein : Das Gefühl des Armen , von dem ſein . Der Arme rei von der Natur der Verbåltniffe Frhr. v . linden geſprochen habe, fónne nicht ſo ſehr gedrungen , ſich ſeinen Unterhalt zu erwerben , und es drůdend ſein , da es ſich nicht davon bandle , daß der tebe in ſeiner Wiüfür, ob er fide ſich dieſen im Militår Eine rein Blut verſpriße, während der Andere zu Hauſe oder auf andere Weiſe verſchaffen wolle. Die Bebaup. bleibe , indem der Einſteller, ſobald ein Krieg ausges

tung, daß die Intelligenz nur bei den Reidhen zu Hauſe broden ſei , dem Einſteber nachrüden múffe, und bier. ſei, erſcheine völlig ungegründet ; es würde um Wiffen Wiſſen ,

durd dem Armen gleichgeſtellt werde ; im Frieden aber

idaft und Kunſt anders, als jesi, in unſerem deutſchen

babe der lebtere feinen ſo ſchweren Dienſt. Goppelt :

Baterlande ſteben , wenn jene Anſiot richtig wåre.

Der Kriegsdienſt ſei nicht der einzige

Deffner bålt die Stellvertretung für zwedmäßig,

ſchwere Dienſt, den das Baterland fordere; es gebe

Niemand werde dadurch verlebt, es ſei auch dem Armen

noch andere Pflichten gegenüber vom Vaterlande, deren

die Möglichfeit gegeben , ſich vertreten zu laſſen , und Erfüllung Opfer erbeiſde. Durch das Geſtatten des es gebe Beiſpiele genug , daß Aermere, wenn ſie es in Einſtellend werde dem Militárdienſte feineswegs die ihrem Intereſſe gefunden und, befreit vom Militárdienſt.. Intelligenz vorenthalten, indem ja bisher die Einfieber mehr als das Einſtandsgeld zu verdienen gebofft båts aus dem intelligenteſten Theil des Heeres genommen ten, mit Hülfe der Reideren Erſasmänner geſtellt baben . worden ſeien . Eine Begünſtigung des Reiden und fication für den Krieg fich zu verfoaffen , und etwa ein

Es bandle ſich ja nur davon , im Frieden die Quali.

Bedrůdung des Armen fónne er im Einſtandsvertrage nicht finden ; derſelbe rei freiwillig und man ſollte iba

Sabr fit zu üben und Wade zu Reben , alſo follte man

nicht bindern. Habe man indefien die Stellvertretung

keine ſolde Strenge einführen . Er ſebe im Commiſſions, geſtattet, ſo ſei dieß jeßt und fünftig um ſo mehr . be: antrage fein Unrecht und ſei mit demſelben einverſtanden .

gründet , da in allen Berufsarten in böberer Grad

Clemens: Ihm ſcheine eß unzweifelhaft, daß die von Intelligenz, eine längere Vorbildung verlangtwerde. vorliegende Frage bejabt werden müſſe, weil durchaus Die Wehrbafrigfeit des Volkes beſtehe nidt allein in keinerlei Rechte dadurch verleßt werden. Gar Mander, der Uebung im Militárdienſte , ſie fón ne aud durch den das Gefeß zu den Waffen rufe , rei durch ſeinen Beruf oder ſein Gewerbe" an perſönlicher Erfüllung dieſer Pflicht abſolut verbindert, das Dobl oder Web einer ganzen Familie erbeide ſeine Anweſenheit , und båufig bånge die Begründung ſeiner eigenen Eriſtenz,

gymnaſtiſche und Uebungen des Geborſams und der Ordnung weſentlich befördert werden. Er ſtiin me für den Commiſſionsantrag.

Miniſter o. Solayer : Die vorliegende Frage biete zwei Geſichtspuncte dar : von dem Geſichtspuncte des

oft ſein ganzes fünftiges lebensglück von einer ſolchen Rechtes aus betrachtet , rei fein Grund vorbanden, die Stellvertretung ab. Werde ja aud bei Erfüllung an. derer Pflicten, . B. bei der Pflidt, die franfen, ge .

beſtebende Einrichtung aufzuheben ,

da man ja den

Armen nicht zwingen wolle, für den Reichen zu dienen,

brechlichen Eltern zu unterſtüßen , eine Stellvertretung vielmehr nur vom freien Willen die Rede rei. Warum durch Andere gegen Bezablung geſtattet. Er ſtimme daber um ſo mebr für den Entwurf , als dadurd ein

man alſo dem Armen die Gelegenheit , ein Capital zu erwerben, entzieben ſollte ? Unter dem ſtreng militari,

Kern für unſer Itebendes neer erbalten und eine ben

ſchen Geſichtspuncte ſtelle ſich die Sade freilid anders

trådtliche Ausgabe für den Staat erſpart werde. Noch

dar. In dieſer Rückſicht werde geltend gemacht , daß es beſſer wäre , wenn die gebildeten Jünglinge dem

bemerfe er, daß eine ſolche Stellvertretung auch in allen anderen deutſchen Bundesitaaten , ſo wie in Franfreich

Militárdienſt nidot entzogen wurden.

Dieß ſei aber

gefeßlich geſtattet ſei, wo nicht weniger als der fünfte doo nur eine einzelne Rückſicht, in der der edle Frbr. Theil des ganzen jährlichen Bedarfs an Erſaßmann , D. Wólwarıb aus Vorliebe zu weit zu geben ſcheine. ſchaft durd, Einſteber gewonnen werde. Der Staat braude Inteligenz in allen Stånden und Frbr. v. linden : Es laffe ſich nicht wegdisputiren,

Verbåltniſſen , und ſie müſſe nicht im Militår allein

daß es für den armen Mann ein drůdendes Gefühl concentriri lein. Es babe auch dem lekteren bis jeßt an ſet, wenn er ſich ſagen müſſe : ich muß mein Blut der. Intelligenz feineswegs gefehlt und werde ihm fünftig

ſprißen , und ein anderer Reicher iſt frei. Er möchte eben ſo wenig feblen , wenu aud das bisherige Eins wünſchen, daß es der Geſellgebung möglich wåre , bier Reberſyſtem beibebalten werde. einen Ausweg zu finden, und eine Äusgleidung zwiſchen dem Reichthum und der Armuth zu bewirfen.

Das

Frhr. v. Gyb : Er falle die vorliegende Frage mebr von der praftiſden als von der ſentimentalen Seite

240

239

auf : jene zeige ihm , daß dem Militår alles daran halten . Jedes in China oder in Oſtindien befindliche 1

liegen mufe, einen guten Stamm an Unteroffizieren zu

Regiment darf dieſe Zahl böchſtens um 100 , jedes ans

erhaltent, daß aber bierju , in Ermangelung der Ausſicht

dere Regiment höchſtens um 30 M. überſchreiten.

auf Civilanſtellungen oder Penſionirung, die Einſtandos gelder belfen müſſen , ohne welche Reiner über ſeine Capitulationszeit dienen würde. In dieſer Rückſicht ſtimme er für den Commiſſionsantrag .

Fran fre i d. Paris , 15. Februar. Der Kriegsminiſter bat in Folge einer Ordonnanz des Königs die 21 Militårs

Der Commiſſionsantrag in ſeiner Anwendung auf

diviſionen, in welche Frankreich getheilt iſt, in 85 Uns

das active Militår wird ſofort mit 73 gegen 9 Stim , men angenommen. Die Frage über die Stellvertretung bei der Landwehr wird bei urt, 85 berathen werden.

terabtheilungen , wovon 30 erſter , 55 zweiter Claſſe, getheilt. - Durch eine Ordonnanz vom 19. Februar iſt der

(Fortſegung folgt. )

beſondere Stab des Geniecorps in folgender Weiſe

Pre u Be n.

zuſammengeſeßt worden : 3 Oberſten , 28 Oberſtlieute, nante, 92 Bataillonschef8, 136 Capitaine erſter, 136 Ca.

der Kaufſumme Geſammts Die

Pferde angekauften Reg. Bezirts

des Remontemärtten den auf

ans der Mittelpreis Der

[ Eine tapfere Frau.) Die Sentinelle de l'armée berichtet

Preiſe det angetauften

geídyloſſen

Pferde. Der niedrigſte

höchſte Der

Einigung

Augenfehler

betrug

nicht Preis erfolg ters

wegen

pf.

Sgr.

Xthlr.

Rthlr. Rthlr.

1836 1677 565 1837 1587 674 1838 1842647 1839 | 1591658

|79 | 3 | 4 | 44,698 77 |17 |552,290 75 28 948,946 77 4 10 50,774

1840 | 1618 704 79

3

pitaine zweiter Claſſe ; zuſammen 420 Offiziere.

Mifcelle n . Bom Kaufe wurden auss

Maßes mangelnd en

im getauften Pferde

Durdichnitte war

Davon find für das königliche worden angetauft Kriegsheer

þre fa m 3

tauf vorgeſtellt worden

Reg. Bezirt Bers zum Königsberg

find auf den im Remontemärtten

Konigsberg , 15. Februar. Das Reſultat der vom Sabre 1836 bis ult. 1842 im Regierungsbezirk Königss berg abgebaltenen Remontem årfte iſt Folgendes :

83|38 |11 | 150 55 58 31 714050 179 13 5 135 50 50 91 25 15

8 55,703 91 18 13 | 130 | 50

folgende intereſſante Ihatſache: „ Um 25. Januar Nachmittags 2 ubr fand die Beerdigung einer tapferen Frau ſtatt, deren die Kriegs geſchichte Frankreichs mit Recht rühmend gedentt. Ulefandrine Roſe Barreau, geboren zu Samglens, diente als Grenadier in der Armee der Weft- Pyrenäen . Ihre außerordentliche Tapferkeit erwarb ihr die Ehre , welche vor ihr noch keinem franzöſiſden Weibe bewilligt wors den war, in das Ufyl der alten Vertheidiger des Vaterlandes , in das Invalidenbaus zu Uvignon, aufgenommen zu werden , wo ſie am 24. Ja : nuar ſtarb. Der Generalcommandant des Invalidenhauſes glaubte ſeine Bewunderung der Sapferkeit der Verſtorbenen nicht beſſer an den Tag legen zu können , als daß er ſie zu ihrer legten Rubeftätte durch ein verdoppeltes Detachement von jenen Braven begleiten ließ, deren Narben den Beweis ihres Muthes und ihrer Unerſchrodenheit Die Geſchichte , welche uns die Namen der Johanne d'Urc liefern . und der Johanne Hacette überliefert hat , wird nicht weniger gerecht gegen Alexandrine Roſe Barreau fein . Dieſes Weib, deffen durch die



glühendſte Vaterlandsliebe begeiſterte Tapferkeit die Bewunderung un 5 757,653 65

8/18

140

50

1841

1683 719 80

1842

1431 | 735 18t | 131 31 59,895 166 | 10 | 11 | 150 | 50

Hiernach ſind aus dem bieſigen Verwaltungsbezirk in den lebten ſieben Jahren für das Kriegobeer über , baupt 4702 Pferde für 369,959 Riblr. gefauft und alſo im Geſammtdurdonitte für das Pferd 78 Rthlr.

20 Sgr. 5'7. Pf. gezablt worden . Nad der lebten Zåhlung ( ult. 1840 ) waren im ganzen Verwaltungs , bezirk 170,248 und durchſchnittlich auf einer Quadrat,

meile 417 Pferde und 1 Pferd auf 4 Menſden vors banden .

Großbritannien.

London , 22. Februar.

Die bei Eröffnung des

Parlaments in der Thronrede angekündigte Reduction des Heeres bis zumn Friedensfuß iſt jebt von dem Herzoge v. Wellington theilweiſe angeordnet worden, Befanntlich beſteben die engliſchen Regimenter aus 8 Compagnieen , von denen 2 ftets als Depot zur Aus ,

bildung der Recruten 2c . in England bleiben . Best rollen 59 Regimenter bis auf 740 M. vermindert wers den , 4 Regimenter auf Malta und Ceylon 800 M. ſtarf bleiben , 31 Regimenter , die ſich in China und Oſtindien befinden , 1000 , und 9 Regimenter, die ebens falls in Oſtindien oder in Canada find , 1200 M. be ,

Perer republikaniſchen Krieger war , wird noch lange ein Maſter von Muth und unerſdrockenheit bleiben . Uterandrine, welche den Ruhm

und die Gefahren ihres Gatten Layrat und deſſen Bruder, beide Gres nadiere in dem 2. Bataillon des Jarn , theilen wollte , vertauſdte

gegen eine militäriſche Uniform die Kleidung ihres Geſchlechtes und begab ſich zu der Urmee der Weſt : Pyrenäen , wo ſich dieſelbe bald durch Wunder der größten Kühnheit auszeichnete. Um 13. Auguſt 1793 erhielt das Bataillon Befehl , die Redoute von Ulloqui , welche

durch eine zahlreiche Artillerie vertheidigt war , anzugreifen. ,

Der

Feind leiſtete tapferen Widerſtand ; Uterandrine tämpfte neben ihrem Gatten und deſſen Bruder. Lesterer wurde tödtlich verwundet und erſterer durch eine Kugel erreicht: dieſes Zwiefache Unglück entflammte den Muth der Heldin. „ Ehe ich Euch helfe, will ich Euch rächen " , rief ſie, ſtürzte ſich aus Reibe und Glied vor und drang , die Dritte, Uterandrine in die Verſchanzung ein ; die Redoute var genommen. verfolgte den Feind ; 19 Patronen, welche ihr vor dem Gefecht behän. digt worden , waren verbraucht und ſie hatte eben den leren Schuß gethan , als ein Spanier gegen ſie vordrang , um fich in ein Hands gemenge mit ihr einzulaſſen. Sie weicht ihm aber geſchickt aus, ſpal: tet ibm den Kopf durch einen Säbelhieb , bemächtigt ſich ſeiner Pa : trontaſche , eitt zu neuen Thaten und verläßt das Schlachtfeld nicht eher, als der Siegesruf ertönt hat. Umgeben von feindlichen Todten und Verwunderen konnte ſich Uterandrine mit Stolz ſagen : „ Ich habe meinen Gatten und Schwager gerächt."

Bei ihrer Rüctbehr in die

Verſchanzung eitte ſie ihrem Gatten zu Hülfe, verbindet Teine Wunde, drückt ihn an ihre Bruſt, trägt ihn mit şülfe ſeiner Waffenbrüder in das Militärſpital, widmet ihm die gange zärtliche Sorgfalt des Gattin und wartet ſeine Genelung ab , um fid; mit ihm wieder zu dem Bataillon zu begeben .“

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : 5. W. Peste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedructi.

24

th

Dienſtag, 14. März 1843.it BR

No. 31 .

255.0

Allgemeine Militar - Zeitung. Dů rttemberg. ( Fortſegung der Verhandlungen in der Kammer der abgeordneten über den Gelegesentwurf, die Verpflichtung fum firieg 6 dienſte betr.)

wenn allein die Guten in den Krieg gieben müßten , die Verbrecher aber zurückgelaſſen, und dieſen der Sdu der Weiber u. . w. anvertraut wurde.

Es wurde hierauf zu den einzelnen Artikeln des Entwurfs übergegangen. Die Gonimiſſion batte auf

Regierung die in Frage : Wenn v. Zwerg ſtebend n vomdieMilitårdienſt auegerdiloſjen en leuteerindeſſe gegenü dem Recrutirungsgefeß von ſei dieß ſo babe, ber

Ablehnung des Art. 4 angetragen , welcher alſo lautet :

von 1828 ungereklid geweſen . Man fónne den Artifel

„ 418 unwürdig zum Eintritt in den Kriegsdienſt ſoll

nidt annebmen , obne dadurch ganz gegen die Volkss

ausgeldloſſen werden : wer Zubbausſtrafe, deßgleichen , wer wegen Raubs oder Brandſtiftung, Diebſtahls , Bee frugs, Fålidung oder Unterſchlagung Arbeitsbausſtrafe

anſicht anzuſtoßen, welche glaube, daß Tolche Peute beim Militar.am beſten gebeffert werden fónnen , wovon man Beiſpiele babe. Der Artikel enthalte auch eine

über zwei Sabre er tanden oder zu erſteben bat. "

Inconſequenz , indem man nad demſelber alle Zudots und Arbeitsbausſtråflinge, alle der Dienſts und Obreno

D. Feuerlein (als Berichterſtatter ) fügte dem Doro

trag des Berichts bei , daß man auch bei Waſſers noth

rechte verluſtig Gegangenen ausſchließen müſſe .

und bei einem entſtehenden Brande feinen Unterſchied zwiſden Würdigen und Unwürdigen mage , ſondern

fönne ja ſolche ſchlechte Subjecte , wie ſie der Artifel im Auge babe, an die Garniſonscompagnieen abliefern , wo ſie gewiß in Zudt und Ordnung gebalten werden . Die Folge des Artifels wäre, daß der rechtliche Mann

Alle zur Hülfe für gleichmäßig verpflichtet erachte. v. Werner : Befanntlich ſeien ſchon Selbſtverſtům .

Man

melungen vorgefommen , um ſich der Militárpflicht zu die fait des Kriegsdienſtes allein tragen müßte. Er entziehen . In dem Artikel wåre ein einfaderes Mittel ſei für den Commiſſionsantrag. gegeben , dieſen Zweck zu erreichen , und deßbalb ſollte Miniſter o. Sontbeim : Die Stellung des Milis man ihn nicht beibehalten.

Die Ebrenbaftigkeit des

Militárſiandes werde nicht darunter leiden , denn es

rårs ſei eine andere geworden , ſeit man aufgebört babe , nur aufgegebene Subjecte dazu zu nehmen. Das Mis

gebe ja in jedem Stande Gute und Boſe neben ein. ander , und das leben ſei eine Erziebungsanſtalt für

litár rei jeßt eine Sittens und Ordnungsſchule für junge Männer zur Vorbereitung für die Vaterlandsvertbeidi.

Aue. Aud fönnte es dem Militárſtande gewiß nicht zum Vorwurfe gereiden , wenn in ſeiner Zudyt ein Ver.

balten ſude.

breder für das bürgerliche Leben wieder gewonnen

ſei, bei dem feble das Hauptmotiv reines Berufs , und

würde.

Director v. Goriß : Er widerrete fich dem Antrag

gung , wobei man das Ehrgefübl zu weden und zu ero Bei wem dieſes Gefübl bereits erloſchen

ein ſolder ſollte nie mit dem Unbeſcholtenen die Ehren ,

pflicht in gleicher finie erfüllen dürfen und von dieſem

der Commiſſion , da die Ehre des Militårs die Aufo

Kamerad genannt werden müſſen. Die Befürchtung,

nabme des Artifele erfordere, welder nidhte Neues ents

daß ein Jüngling , um nur militarfrei zu werden , ein Verbrechen begeben möchte , das zwei Jabre Arbeitsbange ftrafe nad fich ziebe , fónne er nicht theilen ; fie treffe auch in anderen fåndern nicht zu , wo die dießfälligen Beſtimmungen ungleid ſtrenger ſeien, als bei uns, und fchon eine geringere Strafe den Ausſchluß vom ebren, pollen Beruf des Soldaten nad rich ziehe *).

balte, indem der Grundſaß ſchon lange beſtebe , Leute, wie ſie der Artifel bezeichne , nicht zum Militárdienſt zuzulaſſen , ſondern zurück zu ſchicen . Auch gelte ders ſelbe Grundſat , theilweiſe in noch größerer Strenge, in allen denjenigen Staaten , welche mit Württemberg

Das acte Armeecorps bilden. Die Grånze der Strafs zeit babe man deßhalb auf zwei Jabre gereßt, weil dieß

den Reiz vermindern werde, rich durch Verbrecen dem Militárdienſte zu entziehen . 9. Feuerlein : 68 werde die Frage fein , ob man fol dhe idhlechte Subjecte auch von dem Pandwebrdienſt frei laſſen wolle; dieß fónnte fatale Folgen haben,

*) Im Großherzogthum Beſſen war bisher Jeder ausgeſchloffen , der wegen Diebſtahls, Betrugs oder Meineids zu wenigſtens reches monatlicher , wegen anderer Bergeben zu wenigſtens zweijähriger Gefängni ß war, Das Ergebni Durchſchilt einem verurthe daß nachſſtrafe nittworden Jahren jährlich von 10 war. vom Militär s dienſte wirklich ausgeſchloſſen wurden - drei bis vier Mann ! -

244

2.13

Miniſter v. Schlayer: Der Vorwurf der Unge.

1. Werner : Wenn derlei leute etwa beim Feſtungss

feblid feit , welchen der Abgeordnete W. Zwerger dem

bau in Ulm beſchäftigt und aus ihnen auf dieſe oder

bisber von der Regierung angewendeten Verfabren mache, ſei unbegründet. Das bisherige Recrutirungos gerek babe den vorliegenden Fall gar nicht bebandelt,

andere Weiſe eine eigene Strafelaſſe gebildet werden fonnte , ſo würde er ſich eher mit dem Artifel zu bers einigen vermogen.

und die Verwaltung ſei daber in der Page geweſen , das Geſet auszulegen , was ſie in Uebereinſtimmung mit dem Recht und den in anderen Staaten beſtebenden

Miniſter v . Sontheim : Bei den Garniſonscom. pagnieen erſcheine eine rolde Einrichtung nicht aus. fürbar. Eine dieſer Compagnieen beſtebe nur aus

Einrichtungen auf die angefübrte Weiſe getban babe. Jeft frage es ſich , was man für die Zukunft festlegen

ebrenbaften , zum Dienſt der Feſtung beſtimmten Sols daten , zur Berſeßung in die andere Compagnie , die Strafcompagnie, ſei aber eine vorausgegangene beſon. dere Berurtbeilung nöthig. Vielleicht ließe ſich aber die Abſicht des Abgeordneten b. Werner auf andere

wolle. Die von dem Abgeordneten v. Feuerlein ange . führte Vergleichung des Militardienſtes mit der ges

meinen Hülfleiſtung in Noobfållen paſſe nicht; der Be. griff der Vaterlandsvertheidigung an und für ſich ers fordere ebrenbafte Månner , und es wåre gewiß nur

.

.

Weiſe erreiden .

Rümelin von Weinsberg macht darauf aufmerf,

ein Gewinn für die Sache, wenn , wie einſt bei den ſam , daß es ſich doch meiſtens von jugendlichen Ber . Romern , an den offentlichen Angelegenbeiten , an der brechern bandeln werde, welche gerade im Militár fid Web nur die beſigende Glaſſe Theil nebmen dürfte. gründlich beſſern können , und führt aus ſeiner Erfab . Nun finden aber bei uns andere Verhältniſſe ſtatt. rung ein Beiſpiel an , in welchem ein Verbreder , der Man möge das Zuſammenleben unſerer gemeinen Solo eine Strafe von 3 '), Jabren erſtanden und nad her Daten zu Tiſd und Bett, wobei die Augmúrflinge von unter das Militår gekommen , ein ganz braver Soldat den Ehrenbaften nicht getrennt werden können, berück, und ſogar Feldwebel geworden ſei." Man ſollte daber ſichtigen und nur bedenfen , welches Sefübt einen bes

den Artifel meglaffen .

ſorgten Vater ergreifen müfte , der ſeinen Sohn bis in's zwanzigile Jabr vor jeder Verfübrung glüdlid bewahrt babe, und ibn nun in die Geſellſchaft son leus

Camerer und v. Scheurlen ſind gegen den Ar. tifel bauptrådlich aus dem Grunde, weil derſelbe eine Inconfequenz enthalten würde , indem ſich bei den Bes

ten geben müſſe, wilde aus dem Zuchthauſe fommen .

ſtimmungen unſeres Strafgeſebbuche die Unebrenbaftig.

Die Beſtimmung des Entwurfs fónne gewiß nicht ents

feit nicht aus der Strafzeit allein ergebe, und Pepterer (v. Scheurlen ) beantragt, daß nur ſchwere Verbreder, die Zuchthausſtrafe erſtanden baben, ausgeſchloſſen were

bebrt werden und geite ſogar in folden Staaten , wo

allgemeine Wehrpflicht ſtattfinde. v . Feuerlein : Es ſei in der erſten Zeit nach dein

den ſollen . Dieſer Antrag wird von vielen Seiten Erſdeinen des Recrutirungogereges von 1828 nicht ſo unterſtüßt. Frbr. v. Hornſtein iſt der Anſicht , es möchte am gebalten worden , wie Director v. Gdrizgeäußert habe ;

die Verbrecher ſeien eingereibt und , um die Ehrenbaften beſten ſein, der Regierung zu überlaſſen, zur Aufrechte

nicht mit ihrer Geſellſchaft zu belåſtigenp bei den Gars baltung der Ehre des Militårs die bisherigen Maß, niſonscompagnieen eingetheilt worden. Damit fönnte regeln ferner beizubehalten , aber in das Geſet nichts man aud in Zufunft belfen .

darüber aufzunehmen . Miniſter v. S dlayer : Dann mußte aber der Grund

v . Zwerger : Er fónne nicht zugeben, daß die Geo der Auslaſſung des Artifels von der Rammer anerkannt reßgebung von 1828 gar nicht an den vorliegenden Fall werden, damit man nicht wieder ſpåter der Regierung gedacht habe , da er überzeugt ſei, daß der Militärſtand zu allen Zeiten die gleiden Begriffe von Ehre gebabt,

den Vorwurf der Ungeſeblichfeit made. Director v . Goriz : Folgende Faſung des Artifels,

und es auch im Jabr 1828 Verbrecher und auf ihre Ehre eiferſüchtige Soldaten gegeben habe.

welche er in Vorſchlag bringe, werde wahrſcheinlid alle

8. Moſt baf: Er wünſche , daß der Artifel ſtehen bleibe.

Angenommen , es habe Einer im zwanzigſten

Jahr einen Diebſtahl mit Einbruch begangen und zuvor

Anſichten vereinigen : ,, Wer Zuchthausſtrafe oder Ar, beitshausſtrafe über drei Jahre erſtanden bat , iſt von der Ehre des Waffendienſtes ausgeldlofen . Trifft einen ſolchen die Reibe zum Eintritt in den Kriegos

auch ſchon ſo etwas verübt , er werde auf 2 '/2 Jahre dienſt , ſo soll er , obne Waffen zu erhalten , auf die verurtheilt , fomme nad dieſer Zeit zurúc und Toute geſebliche Dienſtdauer ( Art. 8 und 13) nach Bedarf nun in's Militår eingereiht werden. Ob in einem ſols zu arbeiten, welche auf die landesvertheidigung Bezug den Falle die Militärbebörde nicht befugt ſein ſolle, baben, verwendet, ſonſt aber den übrigen Soldaten in zu ſagen : Ich will den Mann nicht und lieber gar feio Abricht auf Behandlung und Verpflegung gleichgebalten nen , als einen Dieb. Die Ehrenbaftigkeit des Standes fordere es umſo mehr, als der Soldat mit feinen Ras

meraden viel zu eng zuſammenleben müſſe. Uebrigens glaube er nicht, daß Einer fich mebrere Jahre lang einſperren laſſen werde , um nur nicht zwölf Monate

als Soldat bei der Fahne bleiben zu müſſen. Die Fålle des Artife18 werden ſelten und deswegen feine ftárfere

Aushebung nöthig ſein .

werden . "

Dieſer Vorſchlag wird von dem Frhrn. v. Wóll. warth als Antrag aufgenommen , und die Sammer beo foließt ſogleich , obne Meinung verſchiedenbeit , den Artifel in der beantragten Faſſung anzunehmen. ( Fortſegung folgt.)

Stuttgart , 22. Februar.

Mit einer neuen Be .

fleidung des Militár 8 werden auch bei uns Ber.

245

246

Man ſieht ſeit einigen Tagen einzelne

umgeben , oder auf convergirenden Wegen ihr in den

Soldaten in dem furgen Rod, von der bisherigen fånig8 blauen Farbe, rotb paspoilirt, ſtatt der båßlichen Epaus

Rüden zu kommen. Solche Detachements , wenn ſie bei Tagesanbruch von vorne und hinten zugleich angegriffen werden , fón. nen eine vollſtåndige Niederlage oder wenigſtens ſtarfe Verluſte erleiden , bevor das Gorps , von dem ſie des tadirt rind , ihnen zu Hülfe fommen kann. Am Tage genügt es , gewiſſe Hohenpuncte , von denen man weit um ſich ſeben fann, mit ganz ſchwaden Poſten zu beſeßen . Am Tage iſt es das Auge,, welches bewaar. in der Nadt , wo man nicht weit um ſich reben kann , müſſen einige Poſten um vieles weiter vorges

ſude gemacht.

lettes mit Zudſtreifen über die Sdultern . Dieſer Rod fleidet gut, bedeckt den Unterleib und dürfte wohl auch nidot bóber zu ſteben kommen , als die bisherige Unis form.

( leipz. Aug. 3tg .)

Des Generals Bugeaud Anſichten über den Dienſt der Vorpoſten und der "Recognoscirungen in Afrika. A18 Inſtruction für die franzöſiſche Armee unter ſeinem Befehle. Dieſes intereſſante Actenſtúd verſchaffte ſich General, major 9.v Decer"zur Zeit ſeiner fürzlichen Anweſenheit

in Afrifa und theilt es in der Ueberſesung im 7. Heft

ſchoben werden . Dieſe Vorſchriften find den übliden Gebrauchen

eben ſo entgegen wie den Regeln , welche in den lebrs bådern enthalten liud ; aber ſie ſind deßhalb nicht wes ,

1842 der Zeitſchrift für Kunſt , Wiſſenſchaft und Geo fchichte des Krieges mit. Hicrans entnebmen wir die nachſtehenden Auszüge : A. Von den Vorpoſten . „ In Europa ſoll ein gutes Vorpoſtenſyſtem die Aro

niger übereinſtimmend mit dem geſunden Menſdenver. ſtande. So will die Sade ganz praftiſch betrachten : 1 ) Gewöhnlid lagert man ( in Afrika ) im Viereck. Das lager inuß ſdnell und ohne lange zu wählen

mreen oder detachirteu Corps nicht nur gegen Ueberfälle

in Ruhe fommen . Bataillon fic formirt hat , werden 2 ) Sobald ein

Idůßen , ſondern ihnen auch die Freiheit verſchaffen , einem Gefecht auszuweichen , indem ſie ſich zur rechten

Zeit zurückzieben ; mit einem Wort , ſo daß man ſich Colagen fann , wann und wo man wil .

etablirt werden , damit die Truppen je eber je lieber

die Waden berausgezogen , treten 50 bis 60 Schritt

vor , und das Bataillon lebt die Gewehre zuſammen . Wenn alle Truppen einer Seite des Vierecks 3)

Die bisher von uns und unſeren Nachbarn befolgte auf der Linie angekommen ſind, ſo reßt der Befehls. Methode gibt jene Gewährleiſtungen nicht ; gemobnlid baber dieſer Linie in Perſon die Porten aus , die fie ſollen . ſichert man ſich durch eine doppelte oder einfade Rette, deden 4) Dieſe Anordnungen ſind indeffen irur proviſoriſd .

deren Zuſammenhang durd Schildwaden bewirft wird,

oder durd) ganz kleine Poſten , ſo daß der Feind die

Eine oder zwei Stunden nach dem Einrúden in's lager

oder Stabsoffizier, der mit der obe. ſteigt der GeneralVorpoſtendi Kette nicht durchbrechen fann , ohne nicht entdeckt oder ren entes beauftragt iſt , zu feitung des ſignaliſirt zu ſein. Es iſt klar, daß man auf dieſe Weiſe ſich nur in Pferde und rectificirt die Stellung der Poſten , welche einem ſehr furzen Rayon fichern kann, und daher wird ungefähr das Nämlide ſein wird, wie die gewobnliche man während der Nacht, und in einzelnen Fåden ſogar bei Zage , nicht zeitig genug benachrichtiget ſein , um das Gefecht vermeiden zu fónnen .

ſchüßende Kette. 5) Wenn das geſcheben iſt , ſo wird er den Dienſt

Der Feind wirft für die Nacht ſtudiren , und den Commandanten der

auf jeder Seite des Diereds die Richtungen rich, wenn er wil, mit ſeinen erſten Truppen auf uns, Feldwachen angeben , die ſie während der Nacht zu überwachen und zwingt und zum Schlagen .

Wollte man nun das Syſtem der Kette beibehalten haben , ſo wie die Stunde , wann dieſer Dienſt ſeinen und doch den Rayon der Sicherheit ſo weit ausdehnen, um alle wünſchenswertbe Gemåbr für die regtere zu

Anfang uebmen ſoll. 6 ) Er wird die Offiziere, Unteroffiziere und Gorpo.

rale zuſammenruf en , welche die vorgeſchobenen Polten erlangen , ſo mußte man die Vorpoſten vervielfältigen commandiren ſollen , und ihnen ihr Verhalten für alle

und deren Stårfe bis über die Hälfte der ganzen zu bewadenden Zruppe ausdehnen .

Fåde vorſchreiben, die er leicht wird vorberſeben fónnen .

Abgeſehen, daß die Truppen dadurch unerhört fatis Er wird ſie dieſe Anweiſungen wiederholen laſſen , um guirt werden würden, ſo würde ſich audy die disponible

ſich zu überzeugen, daß er richtig verſtanden worden iſt.

Stårfe vermindern , was ohne große Gefahr nicht ges

Dieſe Vorſchriften werden etwa folgende fein : a ) Sid in der Nähe des Weges oder Fußſteiges,

foeben fónnte.

Sich aber ſo nabe zu bewachen , wie es bisher ge.

oder in der Schludot, oder in dem Bette des Bades,

bedroht, nåmlich daß man in der Nacht ihnen den Růd,

den man bewachen will, verdedt aufzuſtellen ; b ) rich etwas zur Seite zu ſtellen , dod fo , daß man Alles gut ſeben und börer fann ; c) die allergrößte Stille zu beobachten ; d ) kein Feuer anzumachen ;

zug abſchneiden kann , ohne daß ſie es wiſſen, weil es

e ) die Gewehre mit zwei Kugeln zu laden, oder auch

dheben iſt , wåre nodi gefabrbringender.

In Europa ſind die detach irten Gorps , Brigaden und ſelbſt die Diviſionen der Avantgarde , deren Vors poſten zu nabe ſteben , noch von einer anderen Gefabr

leidt iſt, die Poſtenfette auf einige bundert Metres zu

mit einer Kugel und 4 bis 5 Rebpoſten ;

247

248

f ) faltes Blut zu behalten, um ftets ridtig urtheilen zu fönnen ;

8) auf feinen einzelnen Menden von weitem zu dießen , noch weniger auf ein Thier, das durch die Gebüſde ſtreift, mit einem Wort: dag lager

Beim Anbrud des Tages müſſen die Nachtpoſten nod weiter vorrüden und ſich auf Hobenpuncte bes

geben , um das Feld zu überſdauen. Auf dieſe Weiſe vertreten ſie die Stelle der Recognoscirungen, die man des Morgens vorzuſchiden pflegt, was nicht ohne Ges

nidt einer Gefabr wegen zu alarmiren , die nidt fabr geſcheben fann. vorbanden iſt.

Sind es ein Paar Spißbuben ,

die ſich in das lager (dleichen wollen , ſo ſoll man

ſie auf nabe Soufweite beranlaſſen , oder auch

Sobald ſie das Terrain durd .

forſcht haben , ſo weit das Auge reicht, febren ſie in ihr Verbåltniß zurúd . Id weiß ſehr wohl, daß darüber geſprochen worden

Tie' umzingeln und mit dem Bajonet niederſtoßen . iſt, dieſe Poſten waren zu ſebr erponirt und häufig von Eine zabireide (feindliche) Truppe hört man ges móbnlich don von weitem fid nåbern.

Sobald das

Dbr fie unterſcheiden fann , ſo wird ein Mann zurüđe

den Arabern aufgeboben worden , die außerſt pfiffig Meine lange Erfahrung erlaubt

und gewandt find.

mir aber zu ſagen , daß dieß ein Irribumiſt. Nur

geldidt, um die rückwärts ſtehenden Waden zu beo folche Poſten ſind aufgeboben worden , die man foon nadridtigen ; dieſe avertiren nicht nur den Gommans

bei Lage auf einem erbdbten Puncte gewabr werden

danten des Fagers, ſondern unverzüglich auch die Trup. fonnte, wobin es leicht war, aud bei Nacht ſich zu di. pen unmittelbar binter ihnen , damit dieſe obne Aufenthalt rigiren , z. B. bei einer Kapelle , einem Marabout *), die Waffen ergreifen fónnen .

einer Baumgruppe, einem þauſe, Gemäuer ic. - Man

Der vorgeſdobene Poſten , der den Feind entdect bat , gibt Feuer auf ihn , ſobald er ſich wirflid von ſeiner Gegenwart überzeugt hat ; rodann zieht er ſich

fann auch einen vorgeſchobenen Poften aufbeben 1, der

I

To ungeſdict iſt, ſich Feuer anzuzünden oder mit Stahl und Stein Funfen zu dlagen , was dem Feinde zum

auf eine gewiſſe Entfernung zurůd, um von neuem zu

Leiter dient. Wie ſollte man aber einen Poſten ents

bören, und abermals Feuer zu geben , wenn der Feind im Avanciren bleibt. Dieſer Rudzug roll aber fein di.

decken und aufbeben fdnnen, der erſt in der Nacht auf.

recter ſein , ſondern etwas zur Seite geſcheben und

nigen Gebüſden , die weiter nichts Auffadendes baben ? Dergleiden Unternehmungen ſind auf das berednet,

möglichſt unter dem Schuß des (bedecten ) Terraing. Es ſpringt in die Augen, daß dieje Regeln für die

Infanterie gegeben ſind, der in Afrifa faſt ausſchließ .

geſtellt wurde , noch dazu binter einem Felſen oder eis

was man bei Tage gereben und beobachtet bat , aud wird der Feind durch rolde Poſten lange vorber ſchon

lich die Bewachung des Lagers anbeimfaat, weil ſie im entdeckt, ebe er nod abnt, im Bereich der Beobachtung. Allgemeinen für dieſen ſoweigſamen Dienſt geeigneter zu ſein. Er ſelbſt vielmebr wird überraſcht und ver, ist als die Reiterei, und weil wir uns in der Norbs wendigfeit befinden , die ro fdmer zu erregenden Pferde

wundert ſein , mit Flintenidúffen empfangen zu werden ; er muß glauben, daß man von ſeiner Ankunft Kennté

zu ſchonen . Nichts deſto weniger gibt es Fåge, wo

niß bat und wird dadurch ſebr eingeſdůchiert ſein .

, beſonders Dieß benußen alsdann die Poſten , um ride ohne alle auch einige Reiter verwendet werden müſſen wenn man auf ganz nachten und ſehr ebenen Terrains Gefabr zurúdzugieben . In ſolchem Fall iſt es noch nothwendiger,

Jo derſidere, daß id dieſe Art des Vorpoſtendiens

Fich ſchon von weitem ber zu fichern , und deshalb múffent

ftes mebrere Jabre in Spanien betrieben babe , obne

campirt.

einige Reiter weit über die Naciſtellung der Infanterie

daß ein einziger unſerer Poſten aufgeboben worden

binausgeſchoben werden . Es iſt einleuchtend , daß die vorgeſchobenen Nachts

wäre. Wir haben ſie niemals unterſtůbt. In den wei. ſten Fällen nahmen unſere Truppen weit růdwårts

poſten unter ſich nicht ſo verbunden fein fönnen , wie Stellung, um ſich den beabſichtigten Ueberfaden zu ents in der zuſammenhängenden Schußfette. Man muß ſich zieben . Die vorgeſdobenen Poſten zogen ſich zurůd, ſo darauf beſchránfen , die Wege zu bewagen , die Fußſteige

gut ſie fonnten ; man fümmerte ſich nicht weiter um ſie,

und einine Paſſagen , deren ſich der Feind muthmaßlich

lie fannten aber den rúdwårtigen Sammelpunct und

bedienen fonnte, um das Pager zu überfallen . Da aber

fein einziger bat jemals ihn verfebit.

der Feind , wenn er zahlreid iſt, in der Nacht den Wegen

Ulein angenommen , dieſe vorgeſchobenen Poſten

und Fufpfaden folgen muß , weil er ſich ſonſt verirren

gingen wirklich bier und da verloren. ſo wäre es immer noch beſſer , als wenn das ganze Pager in immermåb.

würde , ſo wird es auch den nicht verbundenen Poſten leidt rein , ihn zu entdecken . Außerdem , wenn man diere Poſten verbinden wollte , fo würde man die Ans

zabl der Peute im Dienſt vermehren , und gerade das muß auf das ſorgfältigſte vermieden werden.

Die vorgeſchobenen Nadtpoſten müſſen gewiſſermaßen

I

render Gefahr ſich befånde. Denn wenn irgend etwas aufgeopfert werden muß, ſo rei es lieber der beil als das Ganze. Es rdeint, daß man nur aus Gewobnheit mebr Sorge für die vorgeſdobenen Poſten bat, als für

die Haupitruppe. ' A dein man braucht gar nichts aufs To Wird der Dienſt mit Umſicht betrieben , ſo

To ſein , als wåren einige Tagpoſten vorwärts abges

guopfern.

brochen . Sie brauchen nicht ſtarf zu ſein, denn ſie find nicht beſtimmt, ſich zu ſchlagen, ſondern ſollen vielmehr

laufen die Vorpoſten keine Gefahr und die Låger geo nießen der Sicherheit.“

bloß benachrichtigen und ſich zurůdzieben , wenn ſie dieſe

( Schluß folgt. )

Beſtimmung erfüllt haben.

Sie zu unterſtüßen, ſcheint mir dem richtigen Sinne des Vorpoſtendienſtes entgegen zu ſein .

*) Grab cines Heiligen, überbaut mit einem weißen Säuschen mit runder ., richtiger mit acht : oder zwölfectiger Kuppel.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : 6. W. leste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruckt.

Donnerftag, 16. März 18 + 3.30

No: 32. 999

DI

ରା gemeine Militar - Zeitung. All mú rttemberg .

ſeinem früber geſtellten Antrage genüge es , wenn die

( Fortſeßung der Verhandlungen in der Rammer der Abgeordneten

Dienſtzeit im activen Militår auf vier Jabre beſdyrånft

über den Gelibebentwurf , die Verpflichtung zum Kriego :

und beſtimmt werde , daß der Grcapitulant noch vier

Dienſtė betr.)

Jabre lang zu der fandwehr übergebe. Hierdurchfónne

Ju der Sigung vom 18. februar wurde der Art. 5, der Bundespflicht genügt werden , und die Dienſtzeit welder alſo lauret : , Von der Verbindlichkeit zum der Mannſchaft werde abgekürzt. Die Bundesgerebe Kriegsdienſte iſt befreit der einzige noch übrige Soba

fordern 14,000 Mann als Gontingent, 7000 Mann

ſolder Eltern , welche bereits einen Sohn , debgleiden Erlaßmannídaft und 4652 Reſervemannidaft. Sobe jeder Sobn ſolcher Eltern , welche zwei Söhne uuter

man jábriid 4000 Mann aus , und es ergebe ſich nur

den Fabnen , entweder im Felde oder ſonſt bei und in eine wirkliche Recrutenzahl von 3715 Mann, ſo erhalte unmittelbarer Folge einer dienſtlichen Verrichtung, durch man bei einer vier jábrigen Dienſtzeit' ein Contingent den Tod verloren baben. Eine bei ſolcher Gelegenheit von 14,860 Mann, ſomit mehr als das Bundescontin , erlittene Verſtümmelung, wodurch der gånzliche Verluſt

gent. Die 5. und die 6. Altersclaſe treten in die lands

einer Hand , eines Armes , eines Fußes oder beider wehr über und gewåhren eine Erlaßmannſdaft von Augen berbeigeführt worden, iſt dem Verluſte durch den 7476 M., und aus der 7. und 8. Altersclaſſe bilde ſids Lod in dieſer Beziehung gleich zu achten. Befreiung die Reſerve in gleicher Große. Wenn die Bundesgeſele findet nur alsdann ſtatt , wenn der Vater oder die Mut, unter der Landwehr , aus welder ein Theil des Cons ier ſich noch am Leben befinden und ſolche anſprechen “ tingente ergånzt werden dürfe, geübte Mannſchaft vers - mit einer von der Commiſſion beantragten Uendes ſteben , so werde dieſem Zwede durch ſeinen Antrag rung in der Faſſung angenommen. völlig genügt, indem die Erſaß- und Reſervemannſdaft Eine größere Debatte Veranlaßie der Art. 6. ,, Die aus der Linie unmittelbar in die landwehr übergebe, Kriegsdienſtpflicht wird 1) im activen Heere und 2) in aus der Linie bervorfomme und ſomit geübt ſei. Daß der Landwehr erfüllt. Zur landwehr ſind in den pflich ſein Antrag auf das Militärbudget gute Folgen habent

tigen Altersclaſſen ( Art. 2) alle Waffenfábigen bezeich. werde , tonne feinem Zweifel unterliegen . net , welche nicht perſönlich im activen Heere Reben,

Ariegsminiſter Graf v. Sontbeim : Dem Antrage

obne Rückſicht, ob ſie in demſelben bereits gedient baben des Abgeordneten 8. Zwerger ſtebe entgegen , daß nach oder nicht. So oft in den Beſtimmungen dieſes Ge . der Bundesbeſtimmung Recruten vor Ablauf der erſten reßes der Ausdrud ,,Kriegsdienſtpflicht" gebraucht iſt, auf 6 Monate feſtgelegten Ausbildungsperiode in das wird darunter die Verpflichtung für das active Heer Contingent nidt aufgenommen werden dürfen , ſo daß ſowohl , als für die fandmebr verſtanden .

Der Auss

es in dem Falle , wenn dem Aufgebote die Ausbebung

Militårpflicht" aber bezieht ſid, nur auf das erſt zwei Monate vorausgegangen wäre, an der erforo active Heer." - 0.3werger : Er babe rich ſchon bei derlichen geübten Mannſdaft feblen würde. Außerdem Der erſten Berathung über die Landwehr ausgeſprochen müſſen nach dem Bundesberdluſſe vom 24. Juni 1841 drud

und namentlich angeführt, daß nach den Bundesgeſeßen

die Offiziere , Unteroffiziere und Spielleute , welche zu

ein Theil des Gontingents aus Landwehr beſtehen fónne, dem Beſtand der Reſerve geboren , doon in dem Frie. und daß man daber bei der Berathung eines landwehre dengetat vorhanden und die der Reiterei beritten Tein. geleges auf dieſe Erleichterung Růdricht nehmen foule. Auch ſeien nad demſelben feute, die nur in den liſten

Der Entwurf enthalte aber eine so were Zugabe zu dem nachgeführt werden , obne vorher erercirt zu ſein , fein bisberigen Recrutirungsgeſebe. Nach dieſem fei man

Material für die Reſerve. Der ganze Vorſchlag ents

nach 6 Dienſtjahren frei geweſen , ießt habe man aber halte eigentlich nur eine Abfürzung der Capitulationss die Dienſtpflicht beim activen Heere und in der Land. zeit auf dem Papiere , der Ercapitulant dürfte nach webr auf zwölf Jahre ausgedehnt, und nach dem Dienſte ſeiner vierjährigen Dienſtzeit nicht in’s Ausland , er in der Linie ſei man ſechs Jahre lang immer verpflichtet, ſtünde überhaupt in demſelben Verbältniſſe, in dem der in der erſten Reibe des Aufgebots zu fecten . Nach bisher auf unbeſtimmte Zeit Beurlaubte geſtanden babe.

252

251

Bei der Annahme einer vierjährigen Dienſtzeit wurde in der Reſerve hierdurch entſteben könnte , deßwegen es rehr ſchwierig ſein , gute Unteroffiziere zu bilden, glaube er, daß eine , fünfjábrige Capitulation auch den namentlich bei den Specia (maffen.

Bedarf der Reſerve vollſtändig befriedigen würde, wenn

Director v. Goriz : Der Vorſchlag lei ganzunauss man von einer jábrlidhen Ausbebung von 4000 Mann führbar, er ſage nichts weniger, als man rolle ein Drits theil aus unſerem activen Beere ſtreiden und dieſes

ausgebe. Kriegeminiſter Graf v. Sontbeim : Nach den Buns

mit 7000 Mann Landwehr ergånzen. Es ſei unmog, desgereben fónne die Erfagmannſchaft ſdon ſechs Wochen lide, von einer ſechs jábrigen Dienſtzeit abzugeben, wenn

nad dem Ausrüden des Gontingents nadgeſendet wer.

man die finanziellen Rüdlichten nicht aus den Augen

den müſſen , ſo daß auch eine fünfjábrige Dienſtzeit,

feßen wolle. Man mußte fatt 4000 jåbrlid 4800 Mann

wenn mit dieſen Nadſendungen in furzen Zwiſden.

ausbeben , um die Mannídaft von 21,000 Mann zu räumen fortgefabren werden mülte, den Mannſchafts . erbalten, welchenach den Bundesbeſchlüſſen norbig ſeien, bedarf nicht ſidern-würde. .

was auch die Sammer bei der lebten Verabſchiedung

Camerer : Nad den Außerungen des Regierunge ,

der auszuhebenden -Recruten anerkannt babe. Mancommiſfårs babe et feine Hoffnung, daß durch eine můßte , ſtatt der bisherigen einen , zwei Kriegsſchulen baben .

fandmebr eine Erleichterung im activen Heere eintrete ; man werde neben dem Militárbudget noch ein fandi

v . Moſt baf: Er wolle das bisherige Militärſyſtem , webrbudget erhalten , denn die Landwehr fónne zu kurzen welded von einer fechojåbrigen Dienſtzeit ausgebe, nigt Uebungen einberufen und dieſe förinten regelmäßig wers

Vermiligungsrecht der über den Haufen ſtoßen. Durch die Aushebung erbalte den. Man ſage.zwar, daß das man ein actives Heer von 21,000 Mann . Brauche man Siande zui“ der dießfalſigen Mitteln beſtehen bleibe, mehr , ſo werden die Ercapitulanten nicht entlaſſen,

allein er wiſſe nicht, ob dieſe aud bierpon den Gebrauch

und man fónne 1000 Mann weiter ausheben, und dieſe machen werden, den ſie davon machen können, naments Maßregel, wenn der Krieg långer als ein Jahr daure, lid , wenn einmal ein Gefeß beſtebe, welches das Recht wiederholen. Reichen dieſe nidt zu, ſo fónne man die der Einberufung zu ſolchen uebungen gebe ; man werde vier jüngiien Alter claſſen , welche bei der Aushebung Tagen, das Geſet råumé ein ſolches Recht ein , und die

verſconti blieben , aufheben , Mftruiren und dann in's

Siånde miſien die Mittel hierzu verwilligen. Er wolle

Feld ſchiden , auch fónne man nótbigenfalls die zwci daber vorſichtig ſein und keine ſolde landwehr (daffen

weiteren Atters claſſen und die unverheiratbeten Erca . und beantrage daber , auf die Erridlung einer lands pitulanten beizieben. Wenn der Fall des S. 89 der webr nicht einzugeben . : Wenn nach der Bundes . Frbr. v. Wollmarth Verfaſſungsurfunde eintrere, könne man auch nach dieſem bandeln , wenn es nicht möglich ſei, vorber ein Gefeß friegeverfaſſung die Gontingente der Bundesſtaaten bis über einen ſolchen außerſten Fall zu verabſd)ieden . Jetzt zur " Hälfte " aus Pandwebt " beffeben fónnen, ſo fónne don ein ſtebendes Heer neben dem activen Militår zu dieſe Beſtimmung nur dann Auwendung finden , wenn bilden, um es gegen den Feind gebrauchen zu können, man eine landmebr nach dem Syſtem bilde, wie er eg

balte er für eine verfehlte und beure Maßregel. Man vorgeſchlagen babe ; denn alsdanu begreife ſie feines's nehme Frauen und Kindern ihre Ernábrer, die überdieß wego folde Spießbürger , die wegen ibres tågliden vor dem Feinde nicht zu gebrauchen Teien ; es feble Erwerbes befůmmer't feien . Man habe auch andere einer ſolchen fandmebr an Offizieren, am Bertrauen zu Pandwebren, als solde, die der Abgeordnete v. Moſtbaf Der Redner erini's

denſelben , an Disciplin , Muth ic.

nert ſofort an die landmebrregimenter von 1809 , er.

boidrieben , gefeben ; er erinnere an die 400 Burger von Pforzbeim , welde dem Haufen Spartaner an die

flårt ſich übrigens für den vorliegenden Artifel des Scire gereßt werden dürfen , und deren That vielleidyo nur deßbalb nicht , für 10 biſtoriſch wichtig angeſcben v. Stummp erinnert an ein gerade beute vor werde , weil ſie deutſche Bürger ſeien. Er erinnere

Entwurfs .

29 Jahren ſtattgefundenes Ereignif , weldies mit der daran , was die preußiſche fandwehr im Jabr 1813 ges

vorliegenden Frage in engſter Verbindung tebe. Das Teiſtet habe, und ſie werde daffelbe wieder leiſten , wenn mals babe ein württembergiſches Armcecorps von 10 es die Nothwendigfeit erfordere. Uebrigens berufe er - 12,000 Mann rid ſich mit einer Armee von 10,000 Mann ſido Fid lediglidi auf ſeinen früberen Antrag auf Ablehnung geldlagen , und es babe mit etwa 3000 Mann den der Beſtimmungen des Entwurfs über die landwebr fci sooned ſonell dúrd durch die und auf die beantragte Bitte an die Staatsregierung Růđzug angetreten. Die Armee ſei damaligen Pandwehrregimenter ergänzt worden , wel die um Einbringung eines auf ein erweitertes Landwehr:

die linie mit Freude aufgenommen , in deren Reiben ſyſtem gerichteten Gefeßegentocurfes. .

ſie auch tapfer gefämpft haben . Die Zweckmåfigkeit v. Rrett vertbeidigt den Commiſſionsantras ; er der landwehr babe ſich damals erprobt, ſie habe wieder beruft ſich auf die Lage des Landes , nach der wirmit Mutb in die Armee gebracht und werde ſich auch, trefe den Nadibarländern des acten Armeecorps auf dem

ein ſoldier Fau wieder ein , fünftig erproben. " Er ſei Dorpoſie'n gegen einen weiliden Nachbarſtaat fteben , daß es unſere Aufgabe 'in erſter Linie ſei , die deutice

daber für Landwehr.

Deffner: Er theile im Weſentlichen die Anſicht des Abgeordneten r . Zwerger.

Nur einer Einwendung

Grånze von . Mannheim bis Baſel in einer fånge von 80 Stunden zu pertbeidigen , wenn die Bundesarmee

gegen dieſelbe von Seiten des Kriegsminiſteriums vero einem Angriff zu gehöriger Zeit ficti entgegenzuſtellen nicht in in der der Lage Lage ſei. ſei. Die Vertheidigungsanſtalten moge ergerade nicht zu widerſprechen, daß ein Ausfall midt

253

254

Deutſchlands feien befanntlich nicht auf den Angriff fondern ausſchließlich zu ſeiner Vertbeidigung berednet., Dieſe müſſen aber mit den Kräften jenes Nadbars jedates im Berbåltniffe fteben , welcher bei einer Bes poiferung von 34 Millionen nach der Organiſation feiner Streitfräfte ein Heer von nabezu einer Million in's Feld ſtellen fónne. Wir fónnten eine Ucberſdwem ,

ganiſation unſeres ganzen Militarweſens einzugeben. Hierbei made er wegen der Beſorgniſſe gegen Arr. 14, welcher auf die Beſtimmung des Art. 59 binweiſe, dar. auf aufmerkſam , daß die Commiſſion den Antrag Atellen werde : ,, die zu dem erſten Aufgebote gebórenden Er. capitulanten fónnen bei bedrobtem Friedensſtande zu

mung auszubalten baben , gleich der im Sabre 1796 ,

im Falle der Einberufung der Landwebr zu Kriegse übungen eine Beſdrånfung in den Entwurf gelegt

welche eine Kriegsſchuld von 15-20 Millionen binnen ſecs Waden verurſacht babe. Dieſes ſeien die Wedſels fålle, auf welche man ſich vorzuſeben babe. Die Ebre , die Selbſtändigfeit des Vaterlandes , das Geſammtwohl

des Voltes fteben in einem ſolchen Falle auf dem Spiel. Fúr folde Fålle molle die Regierung ſich der nótbigen Mittelsderſidern . Dieſe werden wir derſelben nicht perſagen , ſondern unſere Unterſtüßung durd unſere Zuſtimmung ihr im Intereſſe des Vaterlandes zu ſichern wiſſen. Er ſtumme für den Antrag der Regierung. : Miniſter v . So layer : Die gemadten Einwens dungen ſeien dieſelben, ipie man ſie bei jedem Recruten, .

vorum gehört babe , die aber jedesmal zurücgewieſen

Waffenúbungen einberufen werden " , To daß alſo ſelbſt würde.

Nach einigen weiteren Erörterungen wurde über den derſelbé mit 54 gegen 28 Stims immt Art. 6 abgeſt ommen. und men angen ( Fortſegung folat.)

Preuße

n. Berlin , 28. Februar . Die Artillerie bat einen

ungen nnt llende neuen des den woblwo n Geſinn erbalte ininiſters.von Kriege Beweis dem anerfa n. Bei v. Bogen zu geringen Etat an Stabsoffizieren bei dieſer Waffe war Sabren Shef gelungvor derſelbesen zwar Brigadevonnoch en. , einer einendemvierten zur Reihe

worden feten. Zu Erfüllung der Bundespflicht rei eine eingeübte Mannſchaft von 21,000 Mann nótbig ; denn

StabsoGebalt auszuwCharge derſelb ffizier ſeiner irfen ; bezog jedod obne nddaßbloß dere das , wåbre

die Hälfte der Erſatzmannſchaft muffe fechs Woden

jenige Premierlieutenant , welcher die daðurd pacant

nad dem Ausrüden

Gontin

nadgerdict

des gents und commander gnie monatl iter , eineStabso nad Maßgabe des Abgangs in kurzen Zwiſchenråumen geword Zulageene von Compa 20 Tbir ffizie . erhielt , dirtevierte Nachſe ndungen fortgefahren werden , bis in dagegen auf ſein bisberiges Gebalt als Hauptmann mit den einem Kriegsjabre 7000 Mann als Erlaß gefelt ſeien ; erſter Claſſe angewieſen blieb . Das Beſchränkende in 1

im erſten Kriegøjabre fónne man daber 28,000 Mann brauchen . Die Erfabrung babe bewieſen , daß man nur

dieſer Maßregel , welches beſonders im Vergleiche zu den weit günſtiger geſtellten Stabs offizieren der Infan .

mit einer Ausbebung von jábrlichen 4000 Mann 21,000 serieregimenter bervortrat, iſt långſt erfannt, auch mebro fåltig zur Sprade gebracht worden ; es hat aber immer

Mann für das active Heer erbalte . Es ſei nur ein Bortſpiel , wenn man ſage , das Contingent dürfe bis denn nach dem

noch an den bendibigten Fonds gefehlt , die abbelfe'nde

und mit in der Linie gebildeten Offizieren beſeßt ſein.

den vierten Stabsoffizieren der Artillerie das etates

zur Hälfte aus fandmebr beſteben ;

Ausgleidung zu leiſten . Gleichwohl hat die Gerechtig , sliebe des Miniſters dieſe Sache nicht aus dem Auge $. 21 der Bundegfriegsverfaſſung müſſe dieſe Landwehrfeit gleid den lintentruppen geübt, ausgerüſtet, fdlagfertig verloren, und ſo iſt denn durch eine neueſte Verfügung

Auf dieſe Weiſe fónne man unſer ganzes actives Heermäßige Gebalt ibrer ( barge bewilligt worden , wonad eine fandwehr beißen . Weiſe man den Entwurf über die landwebe zurück , ſo werden dadurd weder Geld nod Menſden erſpart; die Regierung müßte.ibre Vers pflichtung gegen das Land im Falle des S. 89 der Vers

nes Premierlieutenants zum etatsmåßigen Hauptmann und Compagniechef zuwidſt dann , rerzul en niefüb wie es age ſich , wogeg von ſelbſt verſteht, die bisheri ge Compag

faffungsurkunde erfüllen , und es låge ihr dieſe Pflicht aud 06, wenn dieſer Paragraph in der Verfaſſungen

von monatlich 20 Thlr. , wegfåüt.

urfunde nicht ſtånde ; es bandle rich feineswegs um eine

neue Schöpfung, vielmebr liege das, was die Regierung

mit dem lebbafteſten Dank erfannt wird , ſoll mit dem neuen Etatsjahr im Juni dieſes Jahres , vielleicht aud

verlange , rdon in den Recrutirungsgeſeben von 1819

ſchon früber, in's Leben treten.

und 1428.

ſelbſtredend jeder Artillerie brigade das Avancement ei.

Die Ausführung

dieſer wohlwollenden Maßregel , welche von der Artillerie ( leipz. Ag. 3tg.)

Es ſoll neben dem ordentlichen Bedarf an

Mannidaft auch der außerordentliche für Kriegszeiten feſtgeſetzt werden , und der Entwurf : begreife nur die

Bugeaud Anſichten über den Des Generals Beſtimmungen , wie man im Falle eines Kriegcs , Tico Dienſt der Vorpoſten und der Recognosci dieſen außerordentlichen Bedarf zu verſchaffen habe. ) v. Feuerlein :

Der Geſebesentwurf entbalte nur

rungen in Afrika 2c .

in ſo fern neue Beſtimmungen , als es ſich von der Ers gånzung des Heeres in Kriegszeiten bandle ; der übrige

(Schl u 5. )

Tbeil deſſelben begreife die Beſtimmungen über den

B. Von den Recognoscirungen. „ In Betreff der Recognoscirungen erfenne id fein Mirtelding an. Sei die Truppe noch ſo vart oder noch

ordentlichen Bedarf an Mann daft und wiederbole mit unbedeutenden Abweichungen die Beſtimmungen des Res

crutirungsgeſetzes vom Jabr 1828 , ſo daß es nicht in ſo ſchwad ), fommtes wobt darauf an, einen mächtigen Nähe zu der Nähe zu befehe der Aufgabe der Commiſſion gelegen babe, auf die Ors . Feind in der Feind in befebenn ?? Man muß mit faſt

255

256

feiner ganzen Stårfe auf ihn losgehen , und nur ſo viel

růcwerfen müſſen, die ihr Tåſtig werden ; dadurd vers

zurúdlaſſen, als zur Beſchüßung der Bagage nothwen. liert ſie Zeit und wird bald durch überlegene Kräfte dig iſt, die man an einem leicht zu vertbeidigenden Ort aufſtellen muß. Auf dieſe Art reßt man nidote auf's Spiel. Man fdeut den Kampf nicht, da man doch einmal entſchloſſen iſt, offenſiv zu verfabren, und einen anderen Zweck bat die Recognoscirung auch nicht; - oder der Feind bleibt in ſeiner Stellung, und dann beurtheilt man ibn ohne

angegriffen ſein. Wenn nun die Recognoscirungen im freien Felde wenig Anwendung finden, ſo iſt die feineswegs der Fall mit unſeren Plåben und unſeren permanenten Fagern. Hier muß man ſich ibrer båufig bedienen , denn ſie müſſen , nach meiner Anſicht, die permanenten vers (danzten Poſten erſeßen , die wir aus einer unglücklichen

zu ſdlagen ; – oder er verläßt ſie, um uns anzugreis fen ; dann verliert er die Vortheile reiner lage, und

um unſere Heerden zu beſchußen , ſo wie die Cultur des

wir erbalten Gelegenbeit , wenn wir nabe an ibn beran

Landes in einem gewiſſen Umfreiſe .

fommen , und auf eine Art zu etabliren , wo wir von

Wir gerarben dadurch in Anſtrengungen , Verlegens beiten und fortmåbrende Gefabren. Wir paraliſiren nicht nur die Streitfráfte, ſondern wir abſorbiren audy,

-

der fofalitát Nußen zieben fónnen.

Rommt es blog darauf an , das Terrain zu erfuns

Gewobnbeit rund um uns in großer Babl aufſtellen,

Flüſſe oder durch Soludten , ſo bedarf es dazu nichts

um die Bedürfniſſe dieſer Poſten zu befriedigen , einen großen Tbeil der Thåtigkeit der übrigen mobil geblie.

als einiger gut berittenen Reiter unter einem intellis

benen Truppen .

den, das uns vom Feinde trennt, den Uebergang über

Statt dieſer vorgeſchobenen permanenten Poſten wers

genten Offizier , der den Auftrag erbålt , ſo nabe als moglid an den Feind zu geben, obne fic preis zu geben uno obne ein Gefecht zu engagiren . Er wird ſeinen Trupp tbeilen und damit den dops pelten Zwecf verbinden, einmal die Geſtaltung des Bor dens in größerer Breite zu unterſuchen , und zweitens

bei Nacht und bei Tage mit Geſchicklichkeit unternoms men , volfommen den Zweck erfüllen , und dabei nicht den nåmliden Inconvenienzen unterworfen ſein .

Angriffe ridien fonnte.

den fleine Recognoscirungen zu verſchiedenen Stunden

Beſonders wirkſam wird dieſer Dienſt zur Nachtzeit

geben in verſchiedes dem Feinde feineMaffe Maſſe Darzubieten ,, auf die er ſeine ſein. Einige leute ohne Torniſter Wenn das Zerrain tur irgend durdchnitten iſt, ſo

nen Richtungen vor , um das Terrain zu erfunden ; legen ſich auch wohl hier und da in Verſteck und fuden

wird der Feind ſolche einzelne Reiter für die Eclaireurs

einige landſtreicher aufzufangen , begeben ſich , wenn

einer Armee anſeben , alſo wåbnen , daß ſie von einer

Puncte, um das Feld in der Ferne zu überſpåben, und werden dadurch die Truppen beſſer gegen Ueberfålle

impoſanten Stårfe gefolgt werden . In dieſem Wahne, ſtatt ſie zu attaquiren , wird er reine Maßregeln für das bevorſtebende Gefect ergreifen , und durch dieſe

Juuſion begünſtigt, wird der Offizier, wenn er geſehen bat , was er reben wollte , ſeinen Trupp binter einem

der Tag anbridt , etwas vorwärts auf bochgelegene und Hinterbalte důßen, als fortificirte Poſten . Die lebteren fónnen wegen ibrer Unzahl nur (dwade Garniſon baben, bloß uin den Punct zu bewachen ; aus dieſer Urſache iſt es dem Feind und leidt,ſichdeszwiſden Nachts ibnen zivis durdzugeben

Zerraingegenſtand ſammeln und ſeinen Rüdzug machen. ichen zwei Poſten Derfåhrt man in beiden Annabmefällen ſo wie ich

in Verſtoof zu Heerden wegzufangen Peutedem oderHauptplaß es bier entwidelt babe , ſo wird man ſich nichtjenen und . legen , um einzelne einzelnen Verluſten ausleben , die man ſo oft in Europa Es iſt zwecmåßig , für den Dienſt der nådtlichen erlebt hat. Wie viele Recognoscirungen eines einzelnen, Recognoscirungen eine gewiſſe Angabl von leuten aus

ſelbſt von zwei oder drei Bataillonen , ſind nicht aufs gerieben worden , weil man ſie auf mehrere Meilen von der Armee vorgeſdict batte , oft obne alle Notwendig . feit, obne beſtimmten Zwec, und bloß um der Gewohn.

den Gewandteſten und Geſchichteſten auszuſuchen . Sie múffen zu feinem anderen Dienſt berangezogen werden, und es wird angemeſſen ſein , ihnen eine fleine Soldo

beit zu buldigen.

Der unendlich große Vortheil dieſes Syſtems beſtebt darin, ſich für alle beſonderen Kriegsvorfalle der Leute

Es bedarf nur eines geringen Nachdenkens , um zu begreifen , wie leicht ein oder zwei Bataillone mit einis gen wenigen Escadronen in Gefahr gerathen fónnen , wenn man ſie auf drei bis vier lieues von der Armee

auf Recognoscirung ausſdidi. Haben ſie es mit einem flugen Feinde zu thun , ſo

wird er baid rahließen fónnen, daß ſie ſide ohne größere

zulage zu geben.

bedienen zu fónnen, welde den Dienſt als Recognoscent. ten verridtet haben , wåbrend die permanenten Poſten ihre Garniſon zu einer gewiſſen Unbeweglichfeit vers Dammen , und man am Ende bei einer großen Armee

dod nur wenig Peute übrig bebålt , um den Krieg offenſiv zu führen .“

Unterſtüßung befinden , und ſo wird es ibm leicht wers

Was uns betrifft , ſo dürfte die Ausführung der

den, die Infanterie in ein ungleiches Gefecht zu enga .

obigen Ideen eines praftiſden Soldaten in Afrika we, gen der dortigen Cavalerie mande Inconvenienzen baben ,

giren. Er darf nur mit einer betrådtlichen Anzahl Zirailleure ihnen Flanken und Rücken abgewinnen und

wåbrend dieſe Ideen mit mehr leichtigkeit in Europa

dieſe Tirailleure durch größere Maſſen raſch unterſtüßen.

Wurzeln dürften. Wir legen in dieſer Beziebung großes

Die ganze Recognoscirung wird dadurch in ihrem

Gewidyt darauf , daß General Bugeaud rich mehrere

Maríd ſich aufgebalten reben , und die Eclaireurs zus

Jahre nach ſeinem Syſteme in Spanien geſichert hat. ,

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung: (. W. Łeste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruckt.

Samſtag ,

N. 33 .

18. März 1843.

90 1979

W

na

to Tips 9nm1919 0

ih

900}

Su ung1974

Dinozaurem

Allgemeine Militar - Zeitung. Wů rttemberg. ( Fortſegung der Verhandlungen in der Kammer der Ubgeordneten über den Geſagegentwurf, die Verpflichtung zum Kriego : dienſte betr.)

Art. 8. ,, Die Verpflichtung zum Dienſt im activen Heere iſt bei allen Waffengattungen auf ſedos Sabre feſtgereßt. Im Frieden wird die Mannſdaft nicht långer

bei den Fabnen behalten oder dabin zurücgerufen, als zu ihrer militariſchen Ausbildung und Uebung oder für das Bedürfniß des Dienſtes erforderlich iſt ." - Hierzu S

bemerkt der Berid)terſtatter v. Feuerlein aus den Mos tiven zum Geſebesentwurfe, daß jede Herabreßung der Dienſtzeit eine bedeutende Erhöhung des Militáretats zur Folge baben, und ſoon die Abkürzung der Dienſt,

trag , den Art. 11 alſo zu faſſen : ,, Die landmebr iſt gur Reſerve beſtimmt und fann daber , wenn und ſo

weit das active Heer u . (wie oben )" , den Art. 12 aber gang wegzulaſſen. Er hoffe, daß dieſer Antrag um ſo mebr Anflang finden werde, als vom Miniſtertiſche aus in einer der vorigen Sißungen verſichert worden ſei, daß es ſich nicht von Bildung einer landmebr neben dem eigentliden Militår , ſondern von Sicherung des weiteren Mannſchaftsbedarfs in Kriegszeiten bandle. 9. 3 werger iſt mit dieſer Anſicht einverſtanden und

glaubt , daß in den Worten des Art. 12 : ;, militariſch organiſirt“, wirflid alles das enthalten ſei, mas v. Moſt. baf befürchte und, wie Niemand beſtreiten könne, große

zeit , auch nur bei der Infanterie um ein Jabr , einen

Koſten zur Folge babe'n werde. Naddem freilidh die Landwehr angenommen ſei, biete die Beſtimmung des

Mebraufwand von 154,114 fl. jábrlich verurſachen würde. - 0. Zwerger erneuert bierbei ſeinen (qon in der 150. Sißung geſtellten Antrag, die Dienſtzeit im activen Heere auf vier Jahre berabzuſeßen, dabei aber die land, webrpflidrigfeit nach dem Geſeßesentwurfe ( Art. 2 ) bis zum zurúdgelegten 32. Jahre fortdauern zu laſſen und für das erſte Aufgebot der Landwehr vier Alters, claſſen zu beſtimmen . Dieſer Antrag , über welchen

Art. 10, daß der Aufruf derſelben, dringende Notbfälle ausgenommen, durch ein beſonderes Gefeß zu geſcheben babe , geringen Troſt , und es erſdeine demnach noths wendig, auf den Antrag des Abgeordneten v. Moſthaf einzugebent. einzugeben. In gleichem Sinne ſpricht rich Camerer aus, wogegen von Director . Goriz geltend gemacht wird , daß v. Moſthaf von Vorausſeßungen ausgebe, die nicht im Gefeßesentwurf begründet ſeien , indem

don frůber ausführlic debattirt wurde, wird zur Ab ,

derſelbe nur beabſidige, die fandmebr in Cadres ein.

--

ſtimmung gebracht und mit 69 gegen 10 Stimmen ab. zutheilen , zur Bildung von Regimentern aber erſt dann gelebnt, ſofort aber der Artifel des Geſebesentwurfs zu ſchreiten , wenn die landwehr in den Dienſt gerufen werde. - Miniſter v. Schlager : Ein Aufwand ſei angenommen. Art. 11. Die Landwehr iſt zunådoſt zur Verthei. bei der Landwehr unvermeidlich, was die Kammer bei digung der Landesgrånzen, zum Souße im nnern und ibrem in der lebten Sißung gefaßten Beſchluſſe gewiß .

zum Beſaßungsdienſte beſtimmt. Wenn und To weit

nicht überſeben habe. Die landwehr müſſe genährt,

aber das active Heer den bundesgeſeblichen Verpflics tungen nicht zu genügen vermag , fann die landmebr. mannſdaft auch zum unmittelbaren Erlaße des Bundes, contingents , ſo wie überhaupt zur Unterſtüßung des

gefleidet , erercirt und beſoldet ſein und ., wenn es er . forderlich ſei , aud Regimenter bilden . Von dieſer Seite werde daber gegen den Artikel 12 nichts einzu . wenden ſein ; was aber den erſten Saß des Art. 11

betreffe, welchen o. Molibaf beſeitigen wolle, ſo glaube activen Heeres verwendet werden.“ Art. 12. „ , Sobald die Landwehr militäriſch orga. er nicht, daß man im Sinne des württembergiſchen niſirt und in Dienſtthátigkeit gelegt iſt , wird ſie dem

Bolfes ſprede, wenn man ſage, es ſollen die vorhandenen

activen Heere in jeder Beziehung gleich gehalten. Sie

Vertheidigungsmittel nicht gebraucht werden , um damit

theilt mit demſelben alle Verpflichtungen , Ehren und das Baterland zu ſchůßen . - Noch Nod ſprechen ſich v. Wer, Vorzüge." - Die Commiſſion iſt mit beiden Artikeln ner, Frhr. v. Hornſtein , 8. Alett, Deffner und einverſtanden . – 0. V. Moſtbar will , daß feine eigenen v. Ringler gegen den Antrag v. Moſthafs aus, wors Landwehrregimenter gebildet werden , weil er befürchtet, auf vom Präſidium bemerft wird , daß derſelbe nichts daß ſolche zu einer großen, unausbleibliden Belåſtigung Anderes beißen würde, als daß, wenn ein Krieg aus, des Volkes führen werden , und ſtellt deßhalb den An . brede und die Pandwehr zur Bertheidigung des Vaters -

259

260

landes aufgeboten werde, alsdann die Regierung doch nicht ermådhtigt ſein ſolle, fandwebrregimenter zu bilden.

vorüber iſt.“"

- Goppelt vermißt in dieſem Artikel die von ihm als billig erachtete Beſtimmung, daß ders

- Dem Untrage wird feine weitere Unterſtüßung zu Lheil , und er wird verlaſſen , ſofort aber die unvers

jenige Freiwillige, welder vor dem zwanzigſten lebenso

ånderte Annaboie der Art. 11 und 12 ausgeſprochen .

Jeder Staatsangebdrige , der das acts zebnte Jabr zurücgelegt und das zweiunddreißigſte noch nicht überſdritten bat , auch bei gutem feumund die

Falle, wenn die ordentliche Ausbebung an ſeine Alters. claſſe fommt, und er bierbei ein befreiendes Poos ziebt, nad beendigtem Krieg aus dem Militår wieder austreten , dann aber, wenn ibn das loos zur Einreibung beſtimmt, die

ſonſt erforderlichen Eigenſchaften beſißt, iſt berechtigt, als Freiwilliger einzutreten und , wofern nicht der

als freiwilliger bereits zugebrachte Zeitan der ordentlichen

Eintritt während der Ausbebung in der Altersclaſſe des Freiwilligen erfolgt , die Waffengattung und den

des Freilooſend gegeben ſei und ſtelle daber den Antrag ,

Art. 15.

Iruppentheil ſelbſt zu wählen. Minderjährige fönnen von dieſer Befugniß nur mit Einwilligung ibrer Eltern oder Vormůnder Gebrauch machen .

Der Verluſt der

jabre auf Kriegsdauer in das Militår eintritt, in dem

Dienſtzeit abrechnen dürfe. Er glaube, daß die Gleidybeit fordere, daß für jeden Militárpflichtigen die Möglichkeit die bezeichnete Beſtimmung in den vorliegenden Artifel aufzunehmen . --0 v. S deurlen unterſtůst dieſen An , trag , der ganz in der Billigkeit gegründet ſei , ebenſo .

bürgerlichen Ehren , und der Dienſrechte macht zum Frhr. v . Wollwarth und o. Ringler , welche ans freiwilligen Eintritt unfähig." - Die Commiſſion ſtellt führen , daß wer in Friedenszeiten als Freiwilliger ein. den Antrag, die jüngſte Altersgrånze, bei den ohnedieß trete , bierzu ganz andere Gründe babe, als der Freis im Artikel vorausgeſellten , erforderlichen Eigenſchaften “ , willige zur Kriegszeit; jener wolle ſeiner Pflicht ſobald wie in Preußen auf das zurückgelegte ſiebengebnte feo

als möglich los ſein , dieſer aber ſeine Vaterlandsliebe

bensjahr feſtzuſeßen ,, im erſten Saße des Artifeld die Worte ,,bei gutem leumund" wegzulaſſen und dagegen ,

bethårigen, wofür man feine rechsjährige Dienſtzeit uns bedingt auflegen ſollte ; beſonders erinnerr Freiberr

um bei der Freigebigkeit unſeres Strafgereßbudes mit

8. Dolwarth daran , daß , wenn man den Antrag des

Ebrenſtrafen an der Unnabme von gewiß noch beſſer Abgeordneten Goppelt nicht annehme, die Regierung, rungsfähigen, im jugendliden Alter verirrten Freiwil. wenn einmal in Zeiten großer Gefabr alle Studirenden ligen nicht zu hindern , den dritten Saß dabin abzus zumal als Freiwillige lid ſtellen wollten, dieſelben nach andern : Die Militárbebörde fann übrigens megen beendigtem Kriegenicht entlaſſen , ſondern ſechs Jahre ſchlechten Prådicats des Freiwilligen die Annahme deſs bei der Fabne bebalten mußte. – Miniſter v . S dlayer ſelben verweigern .“

Gegen die Herabſeßung des

und Graf v. Sontheim geben zwar zu, daß der An

jüngſten Atters der Freiwilligen bemerkt Kriegsminiſter Graf v. Sontheim , daß man zwar zu Spielleuten indeſſen auch Fungere, als Adotzehnjábrige, ausnahms,

trag des Abgeordneten Goppelt aus dem Geſichtspuncte der Förderung des freiwilligen Eintritts begründet ſein fonnte, daß er aber nicht gerecht zu ſein ſcheine, weil

weiſe angenommen habe, daß aber die jungen Leute im

nad demſelben der Ausgebobene nidt nur Einen, ſon .

ſiebenzehnten Jabre nicht immer gehörig entwicelt ſeien und man, falls der Commiſſionsantrag genehmigt würde, auch oft zur Annahme von offenbar zu Schwachen ges

dern mebrere nach einander folgende Ariege mitzumachen baben fónnte, während der Freiwillige ſchon nach dem erſten Kriege entlaſſen würde ; zudem wiſſe ja dieſer

zwungen måre.

Director v. Goriz åußert in Bes die Bedingungen ſeines Eintritts , und es geſchebe ibm

ziehung auf den dritten Sag des Artikels, daß ſich die /

ſomit nicht Unrecht. - Nadbem ſich Beiel, Muller , -

Adminiſtration durch das Vertrauc ... belches man durch Hörner und Rettenmair für den Goppelt'ſden Ans Weglaffung dieſer Beſtimmung in de zu reßen gebenfe, trag erflårt batten, wird derſelbe obne irgend einen zum Danf veranlaßt ſebe, daß ſie aber vorziehen würde, Widerſpruch von Seite der Kammer durch Zuruf an. wenn man duro Beibehaltung der Beſtimmung ihr eigenes Ermeſſen beſeitigte.. – Auf die Bemerkung des

Im Uebrigen erbålt aud der Inhalt des Artifele des Gefeßesentwurfs die Zuſtimmung der Rammer , nur wird dem dritten Saße zu größerer Deuts

genommen .

Kriegsminiſters weiſen Veiel und Holzinger auf den Art. 3 bin , worin förperliche und geiſtige Tüchtigkeit lidheit folgende Faſſung gegeben : „In Kriegszeiten iſt vor allem gefordert werde , und zur Aufrechthaltung jedoch denjenigen , än deren Altersclaſſe die ordentlide des zweiten Commiſſionsantrage wird von Holzinger Aushebung bereits vorüber iſt, geſtattet, die Dienſtver . darauf aufmerkſam gemacht , daß der Verluſt der bürs bindlichkeit auf Kriegsdauer zu berdrånfen.“ gerliden Ebren und der Dienſtrechte idon in den Art. 21. „ Bei Beſtimmung der Zabı der in Frie . Leichteſten Fäden, die gar feine moraliſche Berdorbenbeit denszeiten jábrlid auszubebenden Recruten ( Art. 7 vorausſeten , eintreten fónne. - Der Artifel wird mit

den Commiſſionsantrågen angenommen.

und 9 ) wird zunådort der regelmåßige Abgang zum Maßſtab genommen , außerdem aber auch die bei der

Art. 16. „ Der Freiwillige , der zum erſten Male Aushebung entitebenden Ausfåde , ferner der zufällige .

eintritt, bat eine rechejábrige Dienſtzeit mit denſelben Rechten und Verpflichtungen , welde für die ausgehobene Mannſchaft gelten , zu übernehmen. Eine Ausnahme von dieſer Regel enthålt der Art. 34. In Kriegszeiten

Abgang in den Regimentern , ſo wie ſich beide nad einem dreijábrigen , vom Kriegsminiſterium zu liquis direnden, Durchſchnitte auf dasJahr ergeben, dergeſtalt berückſichtigt, daß dieſer Betrag zu obiger Zabi bin.

Dienſtverbindlichkeit auf Kriegsdauer zuzurechnen iſt." - Auf die Bemerkung des abg. iſt es geſtattet, die vorausgeſellt, daß die ordentliche Aus. 5. Moſthaf, daß der s. 99 der Verfaſſungsurkunde, zu beſchránfen,

hebung an der Altersclaſſe des Eintretenden bereits wonad die Zahl der zu Ergänzung des Militårs jábr.

261

262

lich erforderlichen Mannſchaft mit den Stånden zu vers

in der Armee eingefübrt. Sie beſteben mit den Worten

abſchieden ſei , genüge , wurde der S. 21 mit 65 gegen

des Ufaſes ſelbſt in Folgenden : ,,Die Móglidfeit erfennend, in Friedenszeiten einige

13 Stimmen abgelehnt.

( Fortſegung folgt.)

Theile der activer Armee und der Reſeryetruppen bes Ru Bland .

Der , Soldaten Freund " theilt über die ruffiſde Armee folgende Nachrichten mit :

Im Inneren des Reiches fanden im verfloffenen

ſchránfend zu reformiren , befeble Id : In Beziehung auf die Infanterie: 1 ) Das 4. active Bataillon bei den Regimentern der 6. Infanteriecorps iſt aus dem como pleten in den Cadresbeſtand zu verreßen , nach dem

Jabre auf verſchiedenen Puncten große Truppenver. Etat er Reſervebataillone, wobei die erſten 3 Batail . fammlungen ſtatt. Abgereben von den glänzenden mi. lone in dieſen Regimentern in ihrem completen Beſtande, litåriſden Sdauſpielen in Petersburg ſelbſt, am 11. Mai zu 1000 Mann , verbleiben. 2) Mit der überflüſſigen auf dem Marsfelde und am 10. Juli bei der Anweſens beit Sr. Maj. des Königs von Preußen , die in bes

Mannſchaft des 4. Bataillons bat das Regiment ſeine erſten 3 Bataillone vollſtåndig zu machen ; die über,

fannter Zahl und Pradt zur beſonderen Zufriedenheit des Kaiſers ausfielen , fand eine große Muſterung bei Rijem ſtatt, und die am Bug coloniſirten Cavalerie, regimenter wurden beſichtigt. Eine ſolche Muſterung iſt in Rußland eines der wichtigſten Ereigniſſe. Uners meßlich iſt die Bewegung, welde dadurch bei den Res gimentern ſelbſt und in den Diſtricten , in denen ſie cantonniren , bervorgerufe

zåblige Mannſchaft iſt, nach einer beſonders darüber zu erlaſſenden Beſtimmung zu vertheilen. 3) Bei der Umformung der 4. Regimentsbataillone in ihren gegen. wårtigen Beſtand , iſt darauf zu ſehen , daß 4 Com . pagnieen in ihrer Grundlage erhalten , die beſten, ihrer Beſtimmung volfommen entſprechenden Peute dazu ger nommen werden, um in jedem Fall eine feſte Baſis des Cadrebataill

n wird. Das Einberufen der

ons zu bilden.

4) Das 4. Sadrebataillon

von den Regimeniscommandeuren beurlaubten Mann, verbleibt bei ſeinem Regimente; die Chefs baben ſtreng ſchaften , die mit großer Strenge gebandhabren Bors erercitien , die weiten Mårſde und beſonders die Ane .

darauf zu ſehen , daß dieſe Bataillone ſtets volljåblig und vollkommen organiſirt bleiben . 5) Da bei der

weſenheit des Kaiſers bringen ein außerordentliches

Umformung der 4. Cadrebataillone in allen Gorps mit

Leben in die ſonſt ſo ſtillen ruſſiſchen Gouvernementss ſtådte. Wenn die Muſterung bei Kijer über einige

Ausnahme des 5. , Oberoffiziere überflüſſig bleiben , ſo iſt bei den jábrlichen Beurlaubungen aus dieſen Corps

Infanteriecorps ( die in demſelben Verbåltniß wie in

der doppelte Offizieretat im Berhåltniß zu den früheren

Preußen Armeecorps ſteben ) rich nicht weſentlich von frůberen dieſer Art auszeichnete, ſo iſt dagegen die Muſterung von 306 Escadronen und 22 Batterieen in 2 leichten Cavaleriediviſionen unter dem General Ris kitinn vereinigt, deſto intereſſanter für den Militår. Sie mag ein åbnliches Schauſpiel wie zu Woſſneſensk dargeboten haben. In der That iſt die Vereinigung ſolcher Cavaleriemaſſen außer Rußland in Europa niro gends zu finden , und bei der jeßigen Kriegsführung möchten ſie auch Towerlich im Ernſtfalle vorfommen. Ju Růdſicht auf die Organiſation und Verwaltung, namentlid aber auch Berpflegung, iſt der Vorgang in. deſſen äußerſt wichtig. Ob ſie überhaupt nothwendig, muß allerdings den ruſſiſchen Offizier zu beurtheilen überlaſſen bleiben , da genaue Kenntniß aller inneren Verhältniffe dazu gebort. Beſonders erwåbnenswertb iſt bei den großen ruſſiſchen Truppenübungen die augen. btidliche Feldbereitſchaft dieſer Maſſen. Ambulanzen,

Urlauben anzunehmen. Jedoch iſt in dieſer Beziebung genau die Zahl der in jedem Regiment beſtehenden Offis ziere zu beachten. Alle undeterminirt Beurlaubten, nad den jeßt beſtehenden Vorſchriften den 6 Infanteriecorps beigezählt, rechnen ſich ausſdließlich zu den 4. unifors mirten Bataillonen , und ſind bei Truppenausmårſden in dieſelben zu verſeßen . 6 ) Alle in den Bezirfen der Militårcolonieen angeſiedelten Cavaleries Reſerve: Esca. dronen der Cůraſſiers, Dragoners, Uhlanenregimenter, ſtande 52 Escadronen umfaſſend, bdren zu beſteben auf. 7) Die Stabs . und Oberoffiziere dieſer entlaſſenen Eso cadronen begeben ſich zu ihren Regimentern. Um jedoch die überzåhligen Offiziere auch bei der Cavalerie zu vermeiden , ſollen zu den jábrlichen Urlauben dreimal fo viel Offiziere entlaſſen werden können , als es nad dem bisherigen Etat geſtattet war. Bei dieſen Urlauben iſt eben ſo zu verfahren, wie dieß in Beziehung auf die

Verpflegung , Transportmittel , ales Beiwerf eines

Infanterie im S. 5 vorgeſchrieben war. 8) Von den

und der 7 leichten Cavaleriediviſionen , im ganzen Ber

Heeres iſt ſo vollſtändig organiſirt, daß die Regimenter in den Reſerve-Escadronen übrig bleibenden Subalternen vom Uebungsplaß aus ſofort einen Kriegsmaríd an, e treten fonnten , ohne von Seiten der Verwaltung zu

find diejenigen, welche zwiſchen 19 und 10 Jahre gedient

haben, auf unbeſtimmten Urlaub nad dem darüber beo

außerordentliden Maßregeln zu ſchreiten . Hierin unter,

ſtebenden Reglement zu entlaſſen ; mit der überflüffigen

ſcheidet ſich überbaupt das ganze ruffiſde Heerweſen auf das Bedeutendſte von früber bekannten Zuſtanden , und es iſt in neueſter Zeit von geachteten militåriſchen Autoritäten wiederholt darauf aufmerkſam gemacht wor. den, daß in dieſer Beziebung die ruffiſde Armee nåchſt der in den Golonieen ſtationirten engliſden die friegos

Mannſchaft iſt nach Meinem bierüber ſchon ertheilten Befehl zu verfabren. 9 ) Weil von den aufgebobenen Referve. Escadronen eine große Zabl vollkommen zuge. richteter tauglicher Kriegs: Pferde übrig bleibt, ſo foden von ihnen allen Cavalerieregimentern zur Remonte um die Hälfte mehr Pferde zugegeben werden , als der

bereiteſte Europa't iſt.

Remonte . Etat des Sabres 1842 ibnen zuweiſt.

Hinſichtlich der Organiſation bat ein faiſerl. Ukas im Januar, vorigen Jahres weſentliche Verånderungen

Remonte . Summe baben ſie aber nur zur Hälfte nach dem Etat zu beziehen. 10) In Stelle der aufhörenden

5

Die

264

263

Reſerve . Schwadronen itreten in die Cavaleriebezirke Feldzuge von 1805 in unſeren Kriegerreiben in Preußen, der Militaranſiedelungen die 3. und 6. leichte Savaleries

zur Erringung ſeiner Befreiung von der Unterjodung

diviſion ; da aber der Etat beider die Stårfe der 52

Napoleons. Im Jabre 1809, im Feldzugę gegen Sdwes den , ſaben wir ibn in Finnland mit ſeinen Kriegern die faſt unzugånglichen Eisgefilde und Felsmaſſen erflims

reformirten Reſerve - Escadronen um etwas überſteigt, und ein Theil derſelben außerhalb dieſer Bezirke, jedoch $

in ibre Nåbe, zu verlegen iſt, fo iſt Mir vorläufig der

men, und überall, wo er erſdien , die gegneriſche Macht

Entwurf zu dieſer Verlegung vorzulegen. 11 ) Bei der

zurúddrängen. Im J. 1812 , wo Napoleon mit mehr

Gendarmerie bórt die zweite Abibeilung des in Kiew cantonnirenden Gendarmenregiments zu befteben auf.

denn einer balben Million Krieger Rugland überfiel, zeichnete fic Drlow . Denilſom unter den Mauern von

Ibr Stab und Reſerve- Escadron werden mit der erſten Smolenſt, auf den Ebenen von Borodino und Zarurino Abteilung vereint und ſollen ſich bei dem Hauptquare durd ſeine muthigen und ſiegreiden Angriffe gegen die tier der acriven Armee befinden. Ihre Oberoffiziere, feindlichen Kriegerſchaaren aus. Er war damals mit

Dom Capitain bis zum lieutenant, záblen ſich der erſten Abtheilung bei. Fåbndriche ſollen im Gendarmerie.

faßten , den mächtigen Gegner über die Grånzen des

regiment feine mebr beſtehen .

Vaterlandes zu verfolgen, das übrige von ihm noch im

Mit den überflüſſigen

einer der erſten unſerer Generale, die den fúbnen Plan

Subalternen ſind die erſte Abtheilung , die Reſerves

Jode gebaltene Europa zu befreien, und der erſte von Schwadron und die bei den Gorps beſtehenden Gene unſeren Helden , die zu deſſen tbåriger Amtsführung darmencommando's zu completiren, auch ſind ſie in die fibritten. Als im J. 1813 Der blurige Krieg auf Deutſche nådſtitebenden Cavalerieregimenter zu verſeßen. 12 ) Bei lands Boden verjeßt mard , verfolgte Orlows Deniſſow der Artillerie boren die Fußbatterieen im Garde , Gres nadier , und in den 6 Infanterie corps , ingleiden alle

mit ſeinen leichtgerüſteren Don’ichen Koſaten den Feind überall mit Bligesionelle , wo er ſich ihm nur zeigte,

Batterieen in der reitenden Artillerie Reſerve auf. Ihre

und war in den feindlichen Reiben einer ibrer furchts

Stabs. und Oberoffiziere ſind bei den activen Fuß, und

barſten Gegner. In der Schladii bei Leipzig batte Na.

reitenden Batterieen , nach dem Gutdůnfen Sr. K. H. des General Feldjeugmeiſters, zu verwenden . Die Subs alternen dieſer eingebenden Fußs und reiteņden Bat:

poleon fich rohon bis in's Centrum unſerer Schlachtlinie

terieen , ſobald ſie zwiſchen 19 bis 10 Jabre gedient

men und befand ſich alſo in einer für ihn bódoſt gefábr.

Bahn gebrochen . Kaiſer ulerander batte ſeine Poſition

auf eine halbe Kanonenſchußweite vom Feinde genom .

baben , ſind auf undeterminirten Urlaub zu entlaſſen ; liden Stellung. Graf Orlow war beauftragt , unter alle übrige aber ſind zur Completirung der activen Bats jeder Bedingung die Perſon des Kaiſers zu ſchüßen. terieen nach der Beſtimmung des General - Feldzeug .

Mit nicht mehr denn 400 Mann Koſafen ibat er den

meiſters zu verwenden. Mit den Pferden der reitenden

fübnſten , den derzweifeltiten Ausfall auf den Feind, er

Batterieen iſt nach denſelben Vorſchriften zu verfahren, fiel mit unglaublicher Schnelle in ſeine Savalerie, jers wie dieß oben bei den Reſerves CavaleriesSowadronen ſtreute ſie und ſolug ſie in die Flucht. Die Franzoſen beſtimmt wurde. 13) Das 2. Reſerve. Sappeur . Ba, retirirten, ihre Artillerie borte zu operiren auf, und die taillon bórt auf . Es bleibt dem Gutdůnfen Sr. K. H. Schlacht endete ſich ſiegreich für uns. Nad erfolgtem des General - Inſpectors des Ingenieurweſens anbeims Frieden mit den Franzoſen blieb der Graf , ſein ſiege geſtellt, die ihm angebórigen Krieger in andere Bas gefróntes Sqwert friedlid in die Scheide ſtedend, bei

1

$

-

taillone zu berſeben . Das 3. ReſervesBataillon iſt in Das 2. umzubenennen. Statt der früheren 3 werden nun 2 Sappeurbrigaden beſteben ; in beiden 3 Batail,

der Perſon des Kaiſers Alerander attachirt, bis zu ſeinem am erſten December 1825 in Laganrog erfolgten Tode. Seinen leichnam escortirte er ſpåter von dort bis Pes

lone und i als Reſerve. 14 ) Mit der verſbiedenartigen

tersburg. Bald darauf zog er ſich ganz in die Rube

Ausrüſtung endlich der Mannſchaften wie der Pferde,

des Privatleben

den Waffen , dem Artilleriegeſchüß der zur Reduction beſtimmten Heeregtheile , bleibt es der Berfügung des Commiſſariats , Artilleries und Ingenieurdepartements überlaſſen , welche Tbeile von ihnen für den Gebrauch

bensjabre in Cbarkom , im Kreiſe ſeiner nåchſten Anges hårigen . Am 8. dieſes batte ſein Leichenbegångniß da. ſelbſt mit alem ſeinem Range gebůbrenden militariſchen Geprånge ſtatt , dem die erſten Autoritäten der Stadt

der activen Armee übergeben und welche in den Depots verwahrt bleiben ſollen. Alles überflüſſige Artilleries

beiwobnten.

geråtb mit allem ſeinem Zubebór, ingleichen das ich were

Geldůß, iſt dem Mosfau'iden Arſenal zu übergeben .“ ( Schluß folgt. ) Petersburg , 25. Februar. Abermals iſt einer von den noch lebenden wenigen Helden , die den Waffens ruhm unſerer jüngſten Vorzeit zierten, durch den Tod abgeſchieden . Am 2. d. ſtarb in der Gouvernementos ſtadt Gbarfon der General der Savalerie, Graf Drlow

zurúc und verbradte die lebten les

De ſtre, i ch .

Wien , 4. Mårg. Hinſichtlich des faiſerl. Entſchluſſes

in Bezug auf die verringerte Dauer der Militárpflichtig. feit iſt noch zu berichten , daß Se. Maj. aus eigenem Antriebe an dem vom Hoffriegsratbe unterbreiteten Ent.

wurfe wichtige ubånderungen vorgenommen bat. So batte der Hoffriegsratb die Dauer der Dienſtzeit auf gehn Jahre , die der Landwehrpflichtigteit nach dem Uuscritte aus der Urmee auf fünf Jahre feſtgelegt. Der Kaiſer beſtimmte im erſten

Deniſlow, einer unſerer ausgezeichneteren Generale - Falle die Zeit von acht, im zweiten von drei Jahren. Zugleich würde aus der Regierungsepode Kaiſer Alerander I.

Nod

in der Blúthe des Lebens, fåmpfte er don piegreich im

die Rückwirkung des Geſéges auf die Conſcribirten des Jahres 1838 anbefohlen , und auch ſonſt ſehr zweckmäßige Maßregeln ergriffen , um alle das Ehrgefühl des Soldaten empörenden Strafen zu mildern .

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung : 6. W. leste in Darmſtadt und in deifen Offizin gedrudt.

1

Dienſtag ,

No. 34 .

21. März 1843.

Allgemeine Militar - Zeitung . Wů rttemberg. über den Geſebesentwurf, die Verpflichtung zum Krieg8 :

übrigen Studirenden der Theologie mit den anderen Studirenden gleich behandeln. - Dagegen meinte der Abg. Hefele , es ſollte allen denjenigen Sindirenden ,

dienſte betr. )

welche in Folge vorangegangener Vorprüfung die Staats,

( Fortfeßung der Verhandlungen in der Kammer der Abgeordneten Der Art. 29 des Entwurfs lautet alſo : „ Von der

-

erlaubniß zu ihrer wiſſenſdaftlichen Ausbildung auf

Dienſtleiſtung im activen Heere ſollen , wenn das Poos

einer Univerſitåt erhalten baben und rich auf einer

zur Einreibung lie trifft, enibunden und in ihrer Alters. claſſe zurüdgeſtellt werden: A. wegen Berufs : 1 ) die

boben Schule befinden, die Befreiung von der Einreibung in das active Heer zugeſtanden werden.

in die theologiſchen Seminarien und Convicte aufge. nommenen Zöglinge, deßgleichen diejenigen, welche nach

gerer Berathung wurde jedoch der Antrag des Abg. Hefele abgelehnt ; ebenſo wurden der Geſebesentwurf

Nad lån ,

Erſtehung der afademiſchen Vorprüfung mit Staatss

mit 42 gegen 40 Stimmen und der Commiſſionsantrag

erlaubniß dem Studium der Theologie auf einer boben

mit 46 gegen 35 Stimmen abgelebat , und damit die

Schule fich widmen ; B. wegen Familienverbältniſſen :

Eremtion für die Studirenden beſeitigt. - Die Goms

2) der einzige oder der alteſte, und, wenn dieſer bereits im Militárdienſte ſteht , der nåcht auf denſelben fol,

miſſion batte weiter folgenden Zuſaß beantragt : ,, Deß gleichen die nach geſetzlicher Prüfung fåbig erfundenen

gende Sobn , deſſen im Wittwenſtande lebende Mutter

und mit Genehmigung der Oberſdulbebörde bei der

-

ein Felogut bewirtſchaftet oder ein Gewerbe treibt,

Volfordulen oder den Schulen von Rettungsanſtalten

oder deſen Vater entweder 60 Jahre alt oder des Vers ftandes oder des Gebrauchs eines Armes oder Fußes

für verwahrloſte Kinder angeſtellten Unterlebrer und Sdulgebůlfen , wenn die leßtgenannten Sdulen den

beraubt, oder wegen Blindheit unvermögend iſt, ſeinem Vorſchriften des Art. 25 des Volfsídulgerebes ent. thigen ſprechen .“ Allein auch dieſer Antrag wurde mit 44 Feldbau oder Gewerbe durch Verrichtung der nöthigen Arbeiten vorzujteben , vorausgeſeßt , daß dieſer Sohn gegen 38 Stimmen abgelehnt. - Was die Zurücfftels der verwittweten Mutter oder dem Vater die Unter. lungen wegen Familienver båltniſien betrifft, ſo war ſtůßung zur Fortführung des landwirthſchafts , oder die Commiſſion zu 2) der Anſicht, daß die Zurúcſtellung -

Gewerbsbetriebs zu gewähren im Stande iſt und be .

nicht von der Unterſtübung , die der Sobn den Eltern

reits gewährt ; 3 ) der älteſte, oder wenn dieſer bereits im Militárdienſte ſteht, der nåchſt auf denſelben folgende

gemåbre , abhångig gemacht, ſondern daß Befreiungos grunde aufgestellt werden ſollen , die jeder Vater und

Bruder elternloſer Geſchwiſter unter adtzebn Jabren,

jede Mutter anzuſprechen babe , wenn bei ibnen die

vorausgeſeßt , daß ſie feit dem Tode der Eltern eine gemeinſchaftliche Haushaltung mit Feldbau oder einem anderen geordneten Gewerbe treiben. Zurückſtellung

antragten , Abånderung der Lit. B. Punct 2 zutreffen : „,,Der einzige Sobn , der zugleich das einzige Kind iſt,

erfolgt nur , wenn ſie angeſprochen worden iſt.

Vorausſeßungen in folgender, von der Commiſſion be .

Der

deßgleichen der einzige oder der å teſte, und wenn dieſer

Anſpruch wegen Familienverhältniſſen muß von dem Varer, beziehungsweiſe von der Mutter, oder von dem Pfleger der elternloſen Geſchwiſter vorgebracht werden. “

bereits im Militárdienſte ſteht, der nådiſt auf denſelben folgende Sobn einer Wittwe." Gegen den dritten Saß bat die Gommiſſion nichts zu erinnern, ſolågt aber der

Die Commiſſion verneinte die Frage, ob das Ins tereffe der ganzen bürgerlichen Geſeüſchaft erfordere,

Deutlid)feit wegen vor, daß nad dem Worte ,, voraus, geſeßt"“ geſagt werde : ,, daß er ſeit dem Tode der El.

daß der Studirende des Dienſtes bei dem activen

tern mit jenen Geſchwiſtern eine gemeinſchaftliche Hauss

Heere enthoben werde, und wollte nur diejenigen Stue direnden der Theologie, welche in die Seminarien und

baltung mit Feldbau oder einem anderen geordneten

Convicte aufgenommen ſind , oder unter Beibehaltung

des Seminarss und Gonvictøverbandes Staatsſtipendien ftudiren, von der Militärpflicht freilaſſen , dagegen die

beziehen und außerhalb dieſer Anſtalten die Theologie

Gewerbe treibe. "

Die nun folgenden weiteren Siße

werden von der Commiſſion nicht beanſtandet. Nad längerer Berathung wurde der Commiſſionsantrag mit -

einem Zuſage des Abg. Rümelin zu Sab 3 anges nommen .

(Fortſegung folgt.)

267

268

Rul ano .

Reſervemannſdaften beordert, ſich einzu finden , um ben

(Schlu k . )

ſichtigt zu werden , und preußiſche Offiziere , welche in

Die in dem Ufas vom 4. Januar enthaltenen Bes ' der leßten Zeit solchen Muſterungen beigerobnt , er. ſtimmungen wegen Reduction des ftebenden Heeres bats

záblen, daß die Rúſtigfeit, militariſche Haltung und der

ten nod andere Einrichtungen in ibrem Gefolge, welde ſich auf die großartige Sdöpfung einer Reſerve für die

gute Wille derſelben jedenfalls Anerkennung verdienen . Wir geben nun aud die ſpåtere Verordnung des

ganze ruffirde Armee bezogen, die nach eigenthümlichen Berhåltniſſen des landes und Dolfes eine Art von lands wehr bildet, für welche das preußiſche Syſtem offenbar mehrere Anbalispuncte geliefert bat. Die Bildung dieſer Reſerve greift auf das Tiefſte in die inneren Verhålts niſſe der ruſſiſchen Armee ein , denn ſie verringert die

Kaiſers , melde ſich der in der vorigen Nummer mits getheilten vervollſtändigend anſdließt und im Auslande erſt dann ganz verſtanden werden kann, wenn man das Vorbergeſagte über die fünftige Reſerve geleſen bat. Sie wurde am 1. Februar v. I. erlaſſen:

Dienſtzeit auf ein früber nicht für möglich gehaltenes

„Nachdem Ich Beurlaubungen auf unbeſtimmte Zeit verordnet, babe Io fortwåtrend beabſichtigt, durch dieſe

Minimum , gibt dem lande eine ungebeure Maſſe rúſtiger

Einrichtung zur Erleichterung der Staatsausgaben es

und disciplinirter Arbeitskräfte zurůd , befördert den militariſchen Geiſt des Bolfes und bebt nach und nach

möglich zu machen , die vorhandene Anzahl der bewaffs neten Macht zu verringern , obne dem, der Ausdebnung,

die Leibeigenſaft gånzlich auf, denn befanntlich wird der rufiſde Peibeigene.frei, ſobald er die Uniform an , zieht. Neun Jabre ( ſeit 1834 ) wirft jeßt dieſes Res

den Bedürfniſſen und der Würde des Reichs angemeſs ſenen Grundbeſtand der Armee zu nahe zu treten. Durch dieſe Einrichtung babe Id auch die active Dienſtzeit

ſerveſyſtem , das damals von vielen Unterrichteten und

der ausgedienten Soldaten abzufürzen und denſelben

mit ruſſiſchen Zuſtanden Vertrauten für dauernde Aus, bereito 149,255 ausgediente Soldaten feit jener Zeit auf unbeſtimmten Urlaub entlaſſen worden . Anfangs wollte es nicht recht geben, und es ſtellten ſich mannig

die Möglichkeit zu gewähren gewünſcht, in noch nicht borgerůdren lebensjahren in ihre Heimatb zurückzufebren und in dem Schoße ihrer Familien núblich zu ſein. Die auf dieſe Hauptbaſis verordneten Beurlaubungen auf unbeſtimmte Zeit begannen ſchon im Jahre 1833,

fache Uebelſtånde heraus.

und eine neunjährige Erfahrung bat zu Meiner voll ,

führung unmöglich gebalten wurde , und es ſind nun

Die Soldaten waren durch

25 jábrigen , mindeſtens aber 15jábrigen Dienſt fo febr kommenen Genugtbuung Meinen Erwartungen gånzlich der eigentlichen Erwerbsarbeit entfremdet worden , daß

entſprochen . Indem die auf unbeſtimmten Urlaub & nts

fie den Orten , wo ſie ſich anſiedelten oder theilweiſe laffenen auf einige Zeit die Reiben der Truppen ver, anſiedeln mußten , nur zur Paſt ftelen. Jeder- ſtreng laſſen , ſtellen ſie ſich immer mit vollfommener Bereit, militåriſchen Aufſicht entlaſjen, wurden ſie unordentlich, widigkeit und Gifer bei den ihnen beſtimmten tempos liederlidh , blieben arbeitsſdeu , und was das Schlimmſte råren Zuſammenziebungen ein , bören nicht auf , den war , waren in den 20 Jabren durchſchnittlicher Ab. Gemeinden nůžlich zu ſein , zu welchen ſie aus dem weſenheit Fremde in den beimatblidhen Dörfern gemor. Dienſte zurückgefcbrt find, und verdienen vollfommen ben. Dieß zeigte ſich indeſſen nur bei ſehr langgedienten. auch in fittlider Beziebung die ihnen erwieſene Gnade. A18 ſpåter 15. und ſogar 10jährig dienende entlaſſen So befriedigende Folgen dieſer Staatseinrichtung zeigen wurden , berringerten ſich die Klagen , und gegenwärtig deint ſich bereits ein ſo günſtiges Verbåltniß berauss

geſtellt zu baben , daß im verfloſſenen Jahre von bei. nabe 150,000 fo Beurlaubter nur 116 gerichtlich beſtraft worden ſind. Dieß iſt allerdings ein auffallended Res ſultat , und ſtellt der menſchenfreundlichen Abſicht des Kaiſers das günſtigſte Prognoſtifon. In mehreren Gous vernements iſt der Adel in beſondere Vereine Zuſams mengetreten , theils um den aus dem Dienſt in das Geburtsdorf zurückfehrenden Beurlaubten ſofort die Ane

Tiedelung zu erleichtern, theils für die Mittel zu ſorgen, denſelben im Falle einer Einberufung zu den Fabnen

die volfommene Möglichfeit, jeßt Meinem Plane eine volle Entwicelung zu geben ; und nachdem Jb in Folge deſſen den Beſtand der Reſervetruppen feſt beſtimmt babe, befeble 3d : in dieſen Zruppen , welche aus Be,

urlaubten auf unbeſtimmte Zeit beſtehen , zu haben : 1 ) Für die Garde. In der Infanterie - die vierten Bataillone im Cadrebeſtande ; in der Cavalerie – die achten Sdhwadronen ; in der Fußartillerie – drei Res ferves und drei Succursbattericen , und in der rettenden Artillerie -- eine Succursbatterie. 2) Für die Gres

die geeignete Ausrüſtung zu geben . Wirft dicß Syſtem

nadiertruppen. In der Infanterie - die vierten und fünften Bataillone aller Regimenter im Cadrebeſtande, und hierauf die vierten Reſervebataillone jeßt gleich

To fort , ſo muß in abermals 10 Jabren Rußland im

aufzuldſen .

In der Artillerie -- drei Reſerve , und 5

Beliß eines eben so ſtarten als zuverläſſigen Reſerves . drei leichte Succurs • Fußbatterieen und eine reitende Corps ſein , dem dann auch gewiß die entſprechende mis

Batterie.

litäriſche Organiſation gegeben werden wird , um die

fanteriecorps. In der Infanterie - die fünften und

3) Für das 1. , 2., 3. , 4. , 5. und 6. Ino

Zuſammengebörigkeit der Individuen zu einem Truppens fedisten Bataillone aller Regimenter im Cadrebeſtande, und Commandoverbande zu erreichen . Soon jeßt zeigt rich in Beziehung auf die Dienſtbereitſchaft und die

Fortdauer des militariſchen Sinnes bei dieſen Beurs Taubten ein gunſtiges Reſultat. Wo nåmlich jábrliche Uebungen großerer Truppenmaſſen ſtattfinden , werden die in den nádſten Gouvernements zerſtreut lebenden

und darauf die fünften Reſervebataillone jest gleid aufzuldſen. 4) Für die ganze Armee - Cavalerie. Zu zwei Sowadronen in jedem Regimente.

5) Für die

Artillerie : 9 reitende Artilleriebatterieen und 18 Re. ſervebatterieen und eben ſo viele Succurs - Fußbatte, $

rieen.

Die beſonderen Reſolutionen in dieſer Sache

269

270

find in meinem ufas vom 4. Januar und in dem am lediglid an den § . 18 des Recrutirungėgeleges an . 1. februar d. I. beſtåtigten Reglement enthalten. Zur ſchließe, am genaueſten gegeben, während der Vorſchlag Vouziebung derſelben befehle ich jeßt gleich Anorde des Àusiduſſes Zweifel anregen würde , ob audh die nungen zu treffen. “ ſur berſen.

In der Sißung der Stånde vom 24. Februar bes richtete der abgeordnete Eberhard für den Budgeraus. fouß über den Geſeßentwurf, eine Erweiterung des S. 18 des Recrutirungsgefeßes betreffend. Es fol dafür vorgeſorgt werden , daß das Heer zur Zeit des Ausbruchs eines Bundesfriegs der Bundesverfaſo

Mannſdaft , welche freiwillig das Reſervejahr in der Active diene , oder diejenige , welche zur Begünſtigung der einjährigen Dienſtzeit zugelaſſen worden , beibebalten

merden dürfe , was doch nothwendig gerdeben müſſe. Sei auch die Zabl folder Peute gering , fo dürften ſie doch bei der Widrigkeit der Verbåltniſſe, unter welden das Geſeß ſeine Wirkung zu äußern babe , nicht unbe. Eine Beſchrånfung der Zeit , während welcher von dem Geſetz Gebrauch gemacht werden dürfe,

rührt bleiben.

fung gemåß aus völlig ausgebildeten Soldaten beſtebe, erſdeine ebenwobl unnotbig, weil es in der Natur der als weldhe nur ſolche anzuſeben waren , welche minde. ftens ſechs Monate lang in den Waffen geübt worden.

Sache liege, daß die Regierung die betreffenden Leute feinen Tag långer beibebalten werde , als es die Um .

Da nun jedes Jabr die ausgediente Mannſchaft vers ſtånde geboten. Es würde biernach am zwedmäßigſten abſchiedet und durch Recruten erreßt werde ,1 ſo beſtebe ſein , die Propoſition ungeåndett zu laſſen ; gereiche es für die erſten ſechs Monate nach dieſer Ergånzung das aber zu beſonderer Beruhigung, daß eine Zeit ausdrůd . Contingent zum Theil aus Soldaten, welche im Sinne

lich beſtimmt werde , für welche vom Geleß ſolle Ans

der Bundesberdlüſſe für völlig ausgebildet nidt anges wendung gemacht werden können . , - dann ſei dieſes am feben werden fónnten. Die Regierung proponirte das einfachſten durch einen Zuſaß zu der Propoſition zu ber , daß die Beſtimmung des S. 18 , wonach den im Heere angeſtellten Waffenfábigen 2c. zur Zeit des Kriegs

bewirken. Hr. Eberhard wollte feineswegs einer anderen Faſ.

ein Anſpruc auf Berabſchiedung nicht zuftebe zc., auch ſung entgegen ſein, welche das von dem Hrn. Vorſtande für den Fall für anwendbar erklärt werde, „ wenn die des Kriegsminiſteriums angeregte Bedenfen bebe , bielt politiſden Zuſtände den naben Ausbruch eines Bundes , aber nach deſſen Neußerungen den Zweck durch die triegs erwarten laſſen ." Der Ausſchuß glaubt , es Faſſung des Ausſchuſſes erreicht. - Hr. v. Ochs ldlug werde dem Zwecke don genügt , wenn die Verabſchies

zur Propoſition den Zuſaß vor : „ jedod iſt die biermit

dung der Reſerve in dem bezeichneten Falle rechs Mo, nate binausgeſeßt werde. Die Heranziebung der bereits berabſchiedeten Mannſchaft bålt der Ausíduß für uns gleich drůdender,, als die zeitweiſe Auslegung der Vero abidiedung der noch im Reſervejabr ſtebenden leute,

verbundene einſtweilige -Ausſeßung der Verabſchiedung derjenigen , welche ihre geſebliche Dienſtzeit vollendet

die im Falle eines Krieges obnebin wieder berangezogen

erwarten ließen , die Verabſchiedung binausgeſdoben

baben , auf 6 Monate beſchränkt." - Hr. Schwarzen ,

berg fonnte lid mit der Beſtimmung, daß, „ wenn die politiſchen Zuſtande den naben Ausbruch eines Krieges

werden fónnten . Davon ausgebend , daß unter dem werden fónne , nidyt befreunden , weil er ſie nicht be. Fall eines Krieges auch der Fall verſtanden ſei, wenn ſtimmt genug hielt. - Hr. 4. Baumbach 3r erwiederte, der Krieg zwar drobt , aber nod nicht begonnen , daß

es laſie ſich der Ausbrud nidt vermeiden.

Uebrigens

auch die Vorbereitung zum Krieg der Natur der Sache trete der Uebelſtand nur im Frůbjabre , wo ein Theil nad darunter begriffen ſei , die beantragte Anordnung

der ausgedienten Mannſdaft verabſdiedet werde, ein.

daher mebr als eine Ergånzung der får den Fall eines Hr. General Sdmidt hielt eine ångſtlide Behandlung Krieges beſtebenden geſebliden Vorſchriften zu betrache des Geſeßes nicht erforderlich , und daher auch die Ab,. ten ſei, - bålt der Äusiduß die Ausführung der Vers ånderung des Wortes ,,Kriege' in ,,Bundesfrieg" übers

faſſungsmaßigfeit nicht für erforderlid), und ſchlägt folo flüſſig. Die politiſche Stellung Kurbeſſens fidere es gende Faſſung vor : ,, Die Verabſchiedung der in der

vollkommen , daß daſſelbe nur in einen Krieg verwidelt

Reſerve itebenden Mannſchaft darf auch dann , wenn werden fónne , wenn der ganze deutſche Bund davon die politiſchen Zuſtande den naben Ausbruch eines Buns

berührt werde.. – Hr. Båbr (prad ſich gegen den An.

Desfriegs erwarten laſſen , und zwar in dieſem Falle, trag des Ausſchuſſes aus. - Hr. Eberhard war bes auf jedes Monate binaus berſdoben werden ." ſonders deßwillen für den Antrag des Ausſchuſſes, um Hr. General Schmidt bemerfte , der Bericht des

keine Beſorgniſſe zu erregen , wenn er auch úberzeugt

Budgetausſchuſſes zeige , daß derſelbe , was Zwed und ſei, daß die Regierung feinen anderen Gebraud davon Mittel anlange , mit der Propoſition übereinſtimme ;

machen werde, als erforderlich ſei.

derſelbe glaube aber vorſdlagen zu müſſen , daß die einen großen Wert

Das Pand lege

auf das Recrutirungsgeſet , und

Mannſchaft , deren Verabſdiedung ausgeſetzt werden

obne dringende Notb múſie man feine Beſtimmung der

folle , nåber bezeichnet und die Zeit , auf welche das Gere bedrånft werden ſolle, nåber feſtgeſtellt werden múffe. Nach Anſicht der Regierung feien beide Abån. derungen nicht nöthig ; denn was die nåbere Bezeichs nung der Mannſchaft betreffe , welche unter der geges

ſelben åndern . - Hr. General Schmidt bemerkte , die Regierung werde zu allen Zeiten beweiſen, daß ſie die Kräfte des landes nur in Anſpruch nehme , wenn es nothwendig ſei, daß fie daber auch, wenn es das Hódíte gelte , die Vertheidigung des Vaterlandes , nur dann

benen Bedingung noch folle beibebalten werden fónnen,

von den hier bezweckten geſeglichen Beſtimmungen Ges

so ſei ſolche durch die Propoſition , indem ſich ſoldie

brauc machen werde, wenn die Umſtånde es erbeiſchten. -

272

271

Die Ueberſchrift betreffend , ſprach Fich Hr. General ſein,, daß dieſe beiden Functionen nicht in einer Perſon Schmidt gegen den Ausdruc ,, Ergånzung “ aus und vereinigt ſind , und es wurde in England unſtatthaft legte dar, wie es ſich um eine Erweiterung bandle, und fein, den Kriegsminiſter, wie es in Frankreich der Fall dieſer Ausdruck daber paſſender rei. ſei - Die Verſamm -

lung genebmigte die Propoſition binſichtlich der Ueber,

iſt, zum Haupt der Verwaltung zu machen. Es iſt ge wiß wünidenswertb, daß das Patronat der Armee obne

fichrift. Im übrigen wurde der S. s. i1 nad der Faſſung Partheivorliebe ausgeübt und die Disciplin in der Ar. der Propoſition , ſo wie der Zuſat des Hrn. 0. Ocho

mee durd den beſten böberen Offizier aufrecht erhalten

ohne auf ſeine Fähigkeiten als Politiker Rüdſicht werde, men abgelehnt. - Hr. Båhr wollte ſtati 6 Monate ein Jahr zu neb .

Dieß war der Fall mit ford Hill , der,

geleßt haben.

Der Hr. Pandtagscommiſſår gab eine andere Faſs obgleich ein Tory, doch während die Whigs am Ruder ſung anbeim, welche, von einem Mitgliede zum Antrage

waren , das Obercommando bebielt. Aber der Herzog

erhoben , dem Ausſchuſſe überwieſen wurde, nachdem ſich von Wellington iſt der einzige Mann , der jemalo in .

die Verſammlung für den Hauptinhalt des Ausſduß . antrags ausgeſproden hatte. Preußen. Der vom Generalmajor v. Deder bei der 1. Artilleries

brigade im Jabre 1838 zu Königsberg geſtiftete Verein zur Unterſtügung búlfebedürftiger Avancirten bat auch im abgewichenen Jabre 1842 ſeine Wirkſamkeit mit ers freulichen Erfolgen fortgeſeßt. Die Zahl der wirklichen Mitglieder , welche Ende 1839 ( dhon 386 betrug , war

England lebte , welcher zugleid in Militár . , wie in Civilangelegenbeiten die bodiſte Autoritát iſt. Selbit wenn die Regel, den Oberbefehlshaber vom Civildienſt auszuſchließen , beſtimiter wåre, als ſie es iſt, ſo fónnte

man zu ſeinen Gunſten eine Ausnahme machen , ohne befürchten zu dürfen , daß dieſer Fall ich oft wiederhole, ſobald man die Privilegium nur auf folde Månner

beſorånke , wie er iſt. Wer mit den engliſchen Anges legenbetten und der engliſchen politiſchen Geſellſchaft 2

nicht genau befan'nt iſt , fann ſich feinen richtigen Be. hatte ſich Ende 1841 1840 auf 396 angewachſen undLaufe 1842 griff machen von der Stellung des Herzogo von Weüington. bis auf 410 vermehrt. Im Jin laufe desJahres des Jahres 1842

ſind 51 abgegangen , dagegen 66 neue Mitglieder dem Vereine zugewasſen , ſo daß die Zahl derſelben am Sdluſje des Jahres 425 betragen bat. Durch die laus

fenden Beiträge ſtanden dem Curatorium pro 1842 die Summe von 254 Thlr. 14 Sgr. 6 Pf. zur Verfügung. Von dieſem Gelde ſind nicht weniger als einundzwanzig búlfebedürftige Mitglieder und aus dem durch Beis tråge der Ehrenmitglieder gebildeten Reſervefonds noch drei der erſteren unterſtübt worden , ſo daß die ganze Zabl der Unterſtüsten 24 betrågt. Die größte Unters ſtůßungsſumme betrug 15 Thlr. , die kleinſte 4 Tblr., die Summe aller Unterſtúgungen 131 Thlr. , ſo daß am Jabres dluffe nod ein baarer Bestand von 123 Thlr. 14 Sgr. 6 Pf. in der Kaſſe des Vereins verblieben iſt.

Die Zahl der Ebrenmitglieder belief rich Ende 1842 auf 92, und der aus ihren Beiträgen gebildete Reſerves

fonds auf 225 Thlr. 17 Sgr. , nachdem die ertraordinár

Die unbeugſame Redlid feit, die Wahrbeitsliebe und die

Entſchiedenbeit ſeines Charafters haben ihn zu einer

Stufe moraliſcher Große erhoben , wie ſie faum jemals ein Mann , faſt nur in der neueren Zeit, einnahm . Die

Tage ſeiner Friegeriſchen Triumpbe betrachtet man jeßt als den Beginn ſeines Rubmes - denn man abnete damals noch nicht, daß die Natur den tapferſten und den weißeſten Diener Englands in einem Manne ver. einigt habe.

„ Hierbei fåut Einem natürlich ſogleich die engliſche Armee ein , deren Pflichten und deren Verwaltung von jeder anderen Armee in der Welt gänzlich verſchieden ſind. Die geſammten Streitfråfte Großbritanniens , mit Einſdluß der in Indien befindlichen Regimenter , befteben in dieſem Jahre aus 131,854 Mann. Davon ſind 30,399 m . in Indien, etwa 28,000 M. in Großbritans nien und Irland, und der Ueberreſt oder mehr als die

bewilligten Unterſtüßungsſummen und Betriebsfoſten Hälfte der ganzen Armee iſt in Garniſon über die ganze Erde zerſtreut. Das einzige Wunder iſt, daß mit Streit. Beſtandsſumme des Vereins ridh am 31. December 1842 fråften, die faſt geringer ſind, als die franzöſiſche Armee

bereits abgezogen ſind , ſo daß die ganze disponible

auf 349 Zblr. 1 Sgr . 6 Pf. beläuft. - Ermågt man , daß der monatliche Beitrag eines wirflichen Mitgliedes,

allein in Algier, in ſo zabireiden , fo verſchiedenartigen

der die barge eines Unteroffiziers befleidet, nur einen

Siderbeit erhalten werden kann. Im Jahre 1835 überſtieg die ganze Armee ſchwerlich 100,000 M. ; im Jahre 1838 machten die Unruhen

und ſo entfernten Beligungen Friede , Ordnung und

einzigen Silbergroden , und der eines Bombardiers gar nur die Hälfte deſſelben beträgt ( 6 pr. ) , ſo ſieht

Uufrechthaltung der Ordnung in Weſtindien, bei Ubichaffung der Scla:

man , wie viel Gutes bewirft werden fann, wenn viele

verei, eine Vermehrung von 10,000 M. ricthwendig,

fleine Kräfte ſich brúderlich vereinigen.

die Kriege im Orient eine fernere Vermehrung von 20,000 Mann

(Soldaten Freund.) Großbritannien .

Die Preuß. Staatszeitung enthält Folgendes aus london vom 1. März : „ lord John Ruſſell veranlaßte eine ſebr überflüſſige Discuſſion , indem er die Frage anregte, ob der Herzog von Wellington ſeine Stelle im Cabinet beibehalten könnte , da er das durch ford Hill's Reſignation erledigte Obercommando der Armee

ůbernommen habe. Als allgemeines Princip mag es gut

in Kanada , der Zuſtand der Manufacturdiſtricte in England und die Seitdem haben

nöthig gemacht. Im Laufe dieſes Jahres wird eine Reduction von 5000 m. in der Urmee und von 6000 m. in der Flotte ſtattfinden . Die einzige wichtige militäriſche Operation , die jest im Werke iſt, iſt die Befeſtigung der Bermudas, die bald ein Plaß erſten Ranges ſein werden .

„ England hat zu keiner Zeit ſeiner Geſchichte ſo gewaltige Streits kräfte gegen ſeine Feinde aufzuſtellen dermocht, wie eben jeat , wenn eß nöthig ſein ſollte , und tror dem , was man die Noth des Landes nennt, bin ich überzeugt , daß die ſämmtlichen Kriegskoſten durch die

Einkünfte des Jahres gedeckt werden könnten , ohne daß man nöthig hätte , zu einer Unleihe zu ſchreiten . "

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. Les fe in Darmſtadt und in deffen Offizin gedruckt.

TE

Donnerſtag,

No. 35 .

23. M å rz 1843.

Latindiation

MIT w

Allgemeine Militar - Zeitung. Württemberg.

Gegen dieſen Antrag bemerkten Kriegsminiſter Graf

( Fortſegung der Verhandlungen in der Rammer der Abgeordneten

v. Sontheim und Director v. Goriš, daß bei dem vorliegenden Artikel die Regierung davon ausgegangen ſei , daß im Intereſſe der Wiſſenſchaft und Kunſt Be.

über den Gerebesentwurf, die Verpflichtung zum Krieg 8 : dienſte betr .)

Art. 32. „ Militårpflichtige, welche 1) nad vorans

günſtigungen eintreten ſollten; Dürftig feit, welde Frhr.

gegangener akademiſder Dorprüfung die Staatserlaub,

0. Wðawarth auch noch berüdlichtigen wolle , ſei kein

niß zur Fortſeßung ihrer wiſſenſchaftlichen Ausbildung

ficheres Kriterium , auch babe denjenigen, der ausgeboben

auf einer boben Soule erbalten haben , oder 2) einer

werde , gewiß nur der Staat zu erhalten ; etwas Ans

bóberen Runſt rid widmen , wenn ihnen bei der auf deres ſei es mit den vor dem Eintritt des militårpflich. Anordnung des Miniſteriums des Innern vorgenomstigen Alters freiwillig Eintretenden : dieſen können nade menen Prüfung das Zeugniß ausgezeichneter Runfts Art. 34 ibre Verpflegungs- und Bekleidungskoſten , die ſeien, anlagen und Geſchidlichkeit beigelegt worden iſt ; ferner für den minder Bemittelten nicht ſo ganz leichtſpreden 3 ) febramtscandidaten, die geſeßlich geprüft, fábig er, eber auferlegt werden. - Gegen den Antrag funden und mit Genehmigung der betreffenden Behörde auch Deffner , 0. 3werger und v. Feuerlein , und an einer öffentlichen lebranſtalt angeſtellt ſind , ſollen , feßterer macht darauf aufmerkſam , daß der Antrag dem -

wenn die Reibe ſie trifft, in der Art begünſtigt werden,

eigenen früber geäußerten Wunſche des Antragſteders : 08 mócten möglichſt viele Leute aus der gebildeten

DnB ibre Dienſtzeit im activen Heere zu Friedenszeiten auf einjährige - in Kriegszeiten auf Kriegsdauer beo drånft wird. Die Wahl dieſes Einen Dienſtfahres, während deſſen ſie nach erlangter Fertigkeit im Waffens

Reute, wenn ſie die Koſten aufwenden ſollen, lieber Er, faßmånner ſtellen werden. - v. 3 werger und Deff:

gebrauche Urlaub bis zu ſechs Monaten erhalten fons

ner vermiſſen im Artifel eine gewiß wünſchenswerthe

nen, bleibt unter den nachfolgenden Beſtimmungen ihnen überlaſſen. Nad Bollendung der einjährigen Dienſtzeit

Begünſtigung für höhere Lednifer, für Mechaniker, Chemiker 2c. und ſind der Anſicht, daß nicht allein die

Claſſe in's Militår eintreten, entgegenſtebe, indem dieſe

treten ſie auf die übrige Dauer der Kriegsdienſtpflicht akademiſche Dorprüfung für die bobe Scule (Univer. polytech. aus dem activen Heere in die fandwehr über. “ – Die ſitåt), ſondern aud die Fortbildung in der ſollte. Aud. -

Commiſſion beantragte , wegen ihres zu Art. 29 A. 1) gemacten Vorſchlags, die Unterlehrer und Lehrgebülfen

niſden Schule, in Hohenbeim uc. befreien fügt o. Zwerger bei , könnte man die Nr. 2 des Ars

an den Bolfsſdulen von der Dienſtleiſtung im activen Heer zurüđzuſtellen, den Punct 3 des vorliegenden Ars

tifels beſſer ſtreichen , da unter dem unbeſtimmten Auss drude : böhere Kunſt , auch feute geſtellt werden durf.

ten, die ganz und gar nicht dabin geboren . - Miniſter V. S dlayer: Es ſei keineswegs die Abſicht des Ses antrag zum vorliegenden Artikel dahin , denſelben un. Tegesentwurfs, im Punct 1 immer den Beſuch der Uni. berändert anzunebmen . - Frbr. v. W dItwartb er, verſitåt zu verlangen , aud andere , derſelben gleichs klárt ſich gegen den Artifel, da er nicht für gerechtfertigt ſtehende, lebranſtalten ſeien nicht ausgeſchloſſen , die

tifels wegzulaſſen , nachdem aber jener Vorſchlag der Commiſſion abgelebnt wurde, ſo gebe der Commiſſions,

balte , die bier genanntenjungen Leute neben der får.

Hauptſache aberſei immer die, daß der Militärpflichs

Ausbildung als Hauptberuf zeren Dienſtzeit auch noch freie Verpflegung und Kleio tige reine wiſſenſchaftliche dung genießen zu laſſen. Für die Woblthat , die der über das Gymnaſium binaus fortſeßen und im Stande Artitel einräume, dürfe man auch ein Opfer verlangen,

ſein müſſe , eine akademiſche Vorprüfung zu erſteben .

daber, mit Ausnahme der Dürftigen, was den Punct 2 betreffe , ſo wiſſe man den Begriff er beantrage und auf Roſten des Staaté ſtudirenden Zbeologen und der bóberen Kunſt im anderen Falle wobl durchzuführen , der der febramiscandidaten alle übrigen Militárpflid . tigen , welchen die nur einjährige Dienſtzeit geſtattet

werden wolle, die Koſten ihrer militäriſchen Bekleidung und ihrer Berpflegung ſelbſt beſtreiten zu laſſen . -

und es werden darunter die graphiſchen Künſte und die Zonfunft verſtanden . Auf die polytedoniſchen Schüler

werde übrigens der Artifel ſelten Anwendung finden , da die jungen Leute dieſe Sdule zur Zeit ihrer Militar.

275

276

pfliötigteit bereits verlaſſen haben werden. – 5. Mů : Dergleiden Freiwillige baben aber ohne Anſpruch auf melin von Reutlingen idlågt vor , ſtatt ,, auf einer boben Sdule " zu leben : ,pauf einer böberen febrs

anſtalt ", und Deffner ſtellt den förmlichen Antrag, nad ,, boben Scule " zu ſeben : ,, oder einer ibr gleich zu ſtellenden lebranſtalt " , welden Antrag u. Feuers

Sold oder ſonſtige Vergütung die Koſten ihrer mili,

tåriſden Bekleidung und ihrer Verpflegung ſelbſt zu beſtreiten .“ – - 0.3werger iſt gegen den Artifel. Ihm genüge die Begünſtigung der Art. 15 und 32. Von -

dem vorliegenden Artifel würden hauptſächlich nur die

Tein 11. A. unterſtüßen .. - Prålat v. Djiander ſpricht

Bewobner der Garniſonsſtådte Vortbeil zieben, die An.

ſich für den Geſesentwurf aus, namentlich für Punct 2,

deren konnten faum einen Gebrauch davon machen. Wollte man aber je den Artifel annehmen , ſo müfte die darin enthaltene Begünſtigung allgemein ſein und ſich nicht auf den Art. 32 beſchrånfen. Für den Ar: tifel ſprechen ſich Director v. Göriz , Frhr. v. Wólf.

-

da die Runítjünger eine höchſt můbevolle , wenig Aus . ficht gew& brende, aber eben deßwegen um ſo verdienſt.

lidere laufbabn verfolgen und eher verdient båtten, in den Arr. 29 aufgenommen zu werden. – Joler : Es rei im Intereſſe des Dienſtes volfommen gerecht. w artb , v. Feuerlein und andere aus , indem ſie fertigt, daß die Lehramtscandidaten mit einjähriger daran erinnern , wie es ſo oft von dem höchſten In : Dienſtzeit begünſtigt werden ; es folle aber dieſe Bes tereſſe ſei, daß ein junger Menſo , um in ſeiner ſpåtes günſtigung nicht auf die Lebrer der öffentlichen Lehrs ren Berufsbildung nidyt gebindert zu ſein , ſeine Militárs anſtalten beſchränkt, ſondern in der Weiſe ausgedehntpflicht ſchon früber erfüden fønne, und daß der Artifel , werden ., daß ſie auch den an Rettungsanſtalten und ſolchen Privatunterrichtsanſtalten , welche nach Art. 25

von dem gewiß aud außer den Garniſonsſtådten Ge .

brauch gemacht werde, wenn er aud nur den Bewobs des Volksſchulgeſebes mit Genebmigung der Oberſbul. nern von dieſen Vortheil brådte, defwegen doch nidyt

1

behörde beſtehen , angeſtellten Lehrern zu Theil zurůdgewieſen werden ſollte , da er Niemanden worauf er den Antrag ſtelle. – Dieſer Antrag werde, findet - 1. Feitter will noch weiter geben , als der ſchade. Artifel, ſogleich vielſeitige Unterſtüßung. - Es wird ſofort der Antrag des Frbrn. v. Wólwarth abgelehnt , der von Deffner zum Saß 1 vorgeſchlagene Zuſat genehmigt und der Antrag des Abg. Idler zum Punci 3 ange.

und ſtellt den Antrag , denſelben allgemein und nicht

nur mit der Beldrånfung auf die im Art. 32 genannten

Militårpflichtigen anzuwenden, wogegen Kriegsminiſter Graf v. Sontheim und v. Gmelin geltend machen,

nommen . – Zum vorlebten Sag des Art, wünſát

daß eine ſolche Ausdebnung unzuläſſig rei, da man nicht

Frhr. v. W dllwartb , daß man die lebramtscandidaten nur ſecs Wochen zur Einübung bei der Fabue bebalten

wiſſen fónne , wie Biele von der Erlaubniß Gebrauch machen, und man zu befürchten båtte, am Ende lauter

möchte, worauf ihm aber Kriegsminiſter Graf v. Sont.

einjährige Soldaten zu erhalten.

-

Der Art. 34 wird

beim entgegnet, daß es ganz unmöglich ſei, einen In. ſofort angenommen. fanteriſten (von anderen Waffen gar nicht zu ſagen) in ſechs Woden auch nur nothdürftig zu + unterrichten.

Art. 35. ,, Die zugeſtandene Beſdrånfung der Dienſt .

2

zeit auf Ein Jahr bort für diejenigen auf, welde vor

Hefele würdt aus Rückſicht für die Studirenden , daß zurücgelegtem fünfundzwanzigſten lebensjabre zu einem denſelben der im vorleßten Saß des Artikel zugeſtan ,

Berufe übertreten , der in dem Art. 32 nicht begriffen

dene Urlaub von ſechs Monaten verlängert werde, und e8 wird biernach 'beldloffen , die Worte ,, bis zu ſechß

iſt , oder der Fortſetzung ibres Berufs für unwürdig erklärt, oder bei der Staatsdienſtprüfung für immer

Monaten

wegzulaſſen .

abgewieſen worden ſind.

Art. 33. ,,Ein Militärpflichtiger , dem die Befug niß zugeſtanden worden iſt,die Dauer der Militärpflicht auf voranſtehende Weiſe abfürzen zu dürfen, muß un, mittelbar nach erfolgter Einreihung und Verpflichtung die beſtimmte Erflårung abgeben, ob er den einjábrigen Dienſt ſogleid ) oder nach :Maßgabe ſeiner Berbältniſſe

Sie unterliegen dann den

Beſtimmungen , welche in Art. 31 für den Fall der Zurúgnabme einer Zurüdſtellung enthalten ſind." Die Gommiſſion beantragt die Ablehnung des Artifels , deſſen ſich aber » . Moſthaf uno d. Ringler annebs men, und der auch von der Kammer, jedoch mit anges mefſener Abånderung des Solubſages, der auf den ---

in einem derfolgenden drei Jahre antreten wolle. Wer weggefallenen Art.31 Beziehung nimmt, angenommen im erſten Jahre die einjährige Dienſtzeit beginnt, tritt nad Vollendung. Derſelben alsbald aus dem Militárs

1 !

0

wird. In Bezug auf das Verfabren bei der i å br .

verbande. Derjenige aber , der den wirtlichen Antrittliden A us hebung enthält der Gefeßesentwurf (Art.36 der einjährigen Dienſtzeit binausſdiebt , bleibt bis zu -57) nichts weſentlid Neues, ausgenommen der Art. 51 , deren Erfüllung als Beurlaubter im Militårverbande. welcher, abweichend von der bisherigen Einrichtung, - Mit der von Hefele beantragten Aenderung , daß Folgendes enthalt : ,, Militárpflichtige, welche zu klein ſtatt, drei vier Jahre geſtattet werden , und mit dem erfunden worden ſind, bei einem Meßgebalie von 5' 4 " Vorbehalt , auf den zweiten Saß des Artifels zurúc aber noch Wadsthum verſprechen , oder welche noch nicht zufommen , angenommen . gebdrig erſtarft und entwidelt find , und deßbalb bei Mit der in Art. 32 feſtgeſekten Abfür, der Muſterung für das laufende Jabr als dienſtuntaug. Art. 34. zung der Dienſtzeit werden auch vor dem Eintritt in tid erflårt werden mußten, folen in ihrer Altersclaſſe das militårpflichtige Alter ſoldie junge Leute als Frei zwar ausgeſchieden , von der Berbindlichkeit zum Eins willige zugelaſſen , denen für den Fall ihrer Ausbebung tritt in den Militárdienſt aber , vorausgeſeßt, daß ſie jene Begünſtigung zugestanden ift , vorausgeſeßt , daß vermoge ibrer Loosnummer in die Grånze des Gontins

die Bedingungen der Art. 15 und 32 bereits zutreffen. gents fallen , nicht entbunden , ſondern zur nådiſten 1

1

278

277

Fahredmuſterung verwieſen werden . “ Dergleichen Mis auf eine ähnliche Beſtimmung in der preußifchen Gel litárpflichtige find fouldig, mit der Alterøclaſſe des repgebung * ), und. Miniſter v . S dlayer fábrt an, künftigen Jahres in dem Bezirfe, in "melchem Tie dag dat die Beſtimmung dieſesArriters gang mit det är loos gezogen baben , bei der Muſterung zu erſcheinen. Werden Fie aberntals untüchtig erfannt, ſo hat es dabei

gemeinen Wehrpflicht im Einklange flebe , und es eine füge in dieſer Pflichterfüllung wäre, wenn diefelbe nicht

fein Bewenden , und es erfolgt ihre definitive Entbins

angenommen würde. Auch ließe ſich der Gommiffione,

dung von der Militárpflict. Þaben ſie aber inzwiſchen

antrag mit der Beſchrånfung der Eremtionen von der

Dienſttüdtigfeit erlangt , ſo unterliegen ſie der Ein .

Militärpflicht nicht vereinigen . – Der Entwurf wurde

reibung fraft des looſes, durch das ſie ſchon im vorigen

jedod mit 41 gegen 39 Stimmen abgelehnt.

Fabre dazu beſtimmt wurden. Sie werden dem Bezirfe an dem Contingente des ſpäteren Jahres zu gut ges

( Fortſegung folgt.)

Preußen .

rechnet, obne zu einer tångeren Dienſtzeit als die Aus . gehobenen ihrer Alterschaffe verbunden zu ſein ." —

Die Gommiſſion trug auf Ablehnung dieſes Artikels an, weil die Gründe und Gränzen der Hoffnung auf ein

Weiteres Wachstum ſelbſt von dem erfabrenjten Arzte

Unſeren Kadetten . Anſtalten und Divifions . Sdulen ſteben , wie berlautet, rúdfidhtlich des Unter, ridhis rebr weſentlide Verånderungen bevor. In den ilten ieangorbeder f den Gymroll naſfünftighin ganz dem au "Anſtalten gleich erſtgedachten Unterricht gemadt , demnach auch der Sprachunterridit auf die

ſiche die , faus , nund anzugeben ſchwer nurfnu ng nich t bemåbrefeien Hof gen Ma nn ohn , eine junman ei. nigen Gewinn ein Jabr lang über ſein fünftiges Schico alten Sprachen ausgedehnt , der Unterricht in den mis Tal in Ungewifheit laſſen und ihn von jedem möglichers litáriſden Wiſſenſchaften aber ganz abgeſchafft und dent weiſe entſcheidenden Schritte für ſeinen fünftigen Beruf Diviſions. Sdulen als alleiniges Fach überwieſen abhalten würde. Sdneider ſpridit ſich für den werden . Nur folde Cadetten der Berliner Anſtalt , Commiffionsantrag aus, weil durch den Gefeßesentwurf welche durd ganz beſondere Anlagen und Fåbigkeiten , dem Ermeſſengzu viel Spielraum eingeråumt werde ; und zugleich durch vorzügliches Betragen ſich auszeich, auch in demſelben feine Conſequenz liege , ' und weil, nen, ſollen, nach erreidtem 17. Pebensjabr, in der Zahl 2

da ſonſt der Tag der Ziehung des Poores der Normal's

von 30 als Marimum , in eine beſondere Claſſe vers

tag für jede Befreiung ſei, in dieſem Falle Einer zweis einigt werden und in dieſer einen hoberen, academiſchen Unterridyt ' erbalten, der, da fich aud der Unterricht in En mal ſich der Vusbebung zu unterwerfen babe. , gleichem Sinne ſprecben ſich amerer , Frhr. v . Horn den militáriſchen Wiſſenſchaften daran ' ließen wird,

tein und v. Rúmelin von Reutlingen aus, wogegen dieſe jungen Leute für jede beliebige Carrière geeignet D. 3wergerden Gefeßesentwurf als gerecht und billig machen ſoll. Nur Cadetten diefer Claſſé werden fünfrige , ade vertbeidigt, indem man immer in's Auge zu faſſen babe, bin gleich als Offiziere in die Armee eintreten daß für den untüchtig Befundenen ein Dritter eintreten Uebrigen aber follen - je nach dem Grade ihres Wiſe müſſe und durch den Entwurf Verſuchen begegnet werde, ſens und der Art ihrer Führung - als Unteroffiziere fid im Augenblide der Muſterung kleiner zu machen oder Portepééfåhnriche den Regimentern überwieſen .

auch werden dadurch mögliche Begünſtigungen beſeitigt

werden, von wo ſie dann , nach Erlernung des praktis

den Dienſtes, auf die Diviſions.Scule kommen , um bier einen vollſtåndigen und gründliden Unterricht in Neben den militariſchen Wiffenſchaften zu erhalten . Schülern - den ebemaligen Gas dieſer Kategorie von Schülern werden auch die bei den Regimentern zum detten Rettenmaier , Bauer , v. Rummel und v . Gmelin , Dienſt auf Beförderung eingetretenen jungen Leute, nur ſoaten nach einer Bemerkung des Lebteren die Worte welche alsdann eintreten fónnen, wenn hinter dem, deſſen Meßgebalt zweifelhaft iſt, noch mebrere Tüchtigé ſteben. Er ſei ýberzeugt, daß dię Beſtimmung dieſes Artifels überall Beifau finden werde. In gleicher Weiſe außern rich für den Geſebesentwurf Horner , Hiller ,

,, aber noch Wachstbum verſpreden " binweggelaſſen werden. Director v. Goriz : Der Artikel enthalte ein

Correctiv gegen die Beſtimmung des Gefeßes , wonach die Militårpflichtigkeit mit dem 20. Jahre eintritt. Man bebe bei uns zu früh aus , es würden Hunderte nicht freigeſprochen , wenn erſt mit dem 21. Jabre ausgeboben

würde ; es feble oft nur um eine oder zwei finien zu dem geſeblichen Meßgebalte , und es gebe Beiſpiele, Wo Militårpflichtige Verſuche gemacht haben , ſich im

entſdeidenden Augenblice kleiner zu machen. So ſei es bei einer Muſterung zweifelbaft geweſen , ob ein

Pflichtiger das Maß habe , nach ſeiner Einreihung babe man ibn wieder gemeſſen , und es babe ride das geſeks liche Maß berausgeſtellt ; der Pflichtige babe einges

Im Großherzogthum Seſſen beſteht dieſelbe Einrichtung feit 22 Jahren und hat dort niemals den geringften Unſtoß gefunden ; die Pflichtigen Telbſt, welche in Folge derſelben zur folgenden Jahresmuſterung verwieſen werden , finden ſie ganz natürlich . Ohne dieſelbe würde eine bedeutende Bahl junger Leute vom Mis litärdienſte frei bleiben.

So waren % . B. im Jahr 1842 unter

8147 Militärpflichtigen 825 1, welche das geſebliche Maß nicht hatten ; davon wurden 282,I als noch Bachsthum verſprechend,

zur Muſterung des nächſten Jahres verwieſen, und nach den Ers fahrungen der früheren Jahre läßt ſich annehmen , daß davon beinahe die Hälfte bei der Muſterung des Jahres 1843 das er: forderliche Maß errcidit haben werde. Eben ſo wurden im

vorigen Jahre 293 Pflichtige wegen unvollſtändiger Entwicelung oder vorübergehender Krankheiten zur folgenden Jahresmuſterung verwieſen , und auch hieroon wird erfahrungsmäßig etwa die Hälfte im nächſten Jahre tauglich ſein . -

Man fiebt es hier

Mufterungscommiſſion 12 oder 20 Mildbrode gegeffen

allgemein alo die auffallendjte und am meiſten Mißtrauen ers regende Befreiung an, wenn Pflichtige als untauglich ausgeſchieden werden , welche als vollkommen taugliche und kräftige Leute unter

babe. — Kriegsminiſter Graf v. Sontheim beruft ſich

ihren Mitbürgern berumgeben.

ſtanden , daß er furz vor ſeiner erſten Meſſung bei der

280

279

ſobald ſie zu Portepéefábnriden ernannt ſind, den Di.

Feldartillerie , erſte Abtheilung“ , die Preſſe verlaſſen,

viſionsſdulen überwieſen , um mit jenen

bat aud in der Schweiz bedeutende Theilnahme ges funden , und dem Hrn. Verfaſſer wird für ſeine , obne

den Ca. Es folgt

detten – gleichen Unterridt zu empfangen . aus dieſer verånderten Einrichtung , daß auch dieſe zweite Kategorie von Offizier: Aſpiranten das Gymna. -

anders mit vielen Schwierigkeiten verbundene , Arbeit auch hierorts die wohlverdiente Anerkennung zu Theil. In der Vorrede zum adten Hefte bezeichnet derſelbe ſium vollſtåndig abſolvirt baben muß, um das Portepéco fåbnrichs.Eramen machen und in der Diviſions,Soule diejenigen Staaten , über deren Feldartilleriematerial Aufnahme finden zu fónnen .

Damit aber die Dis

die Beſchreibung noch folgen ſul , und da auf dieſem

vifions , Schulen – die , wie oben bereits erwåbnt, Verzeichniſſe aud kleinere Staaten ihre Stelle gefunden fünftighin nur dem militårwiſſenſchaftliden Unterricht haben , ſo erlaubt ſich Einſender dieß im Namen mebs allein gewidmet ſein werden - dieſer ibrer Beſtimmung rerer ſchweizeriſcher Artillerieoffiziere , das Anſuchen an in um ſo bóberem Maße entſprechen können , ſollen zu den Hrn. Berfaſſer zu ſtellen : die Beſdreibung der ihren febrerſtellen vorzugsweiſe Offiziere des Generals ſchweizeriſden Feldartillerie nod nadtråglich in die ſtabel , der Artillerie und des Ingenieurcorps berufen Serie ſeiner Bearbeitungen aufzunebmen. -

$

Es dürfte dieſer Wunſch um ſo eber zu rechtfertigen werden .

- Un die Zahl der Bůdlenídůßen und der im ſein , als das ſchweizeriſde Feldartilleriematerial im Borpoſtendienſt besonders geübten Peute móg. laufe des leßt verfloſſenen Jabrzebend gånzlich neu be. lichſt zu vermehren, ſollen, einer Aderhöchſten Cabinetso ſchaffen wurde , zudem viel Eigentbůmliches enthält, -

ordre vom 1. Februar d. J. zufolge, aus den beurs

laubten Unteroffizieren und Wehrmännern einer jeden Landwehrcompagnie 2 Unteroffiziere und 20 Sdüßen ausgewählt werden , die , aus den umſichtigſten , ge , wandteſten, im Zielſchießen geübteſten und moraliſch beſten Individuen beſtebend, für den Scůßendienſt beſonders .

ůberbaupt aber zur Vollſtåndigkeit des Werfes beitragen, und ſomit dem militáriſden Publikum um ſo erwünſdos ter ſein mußte .

Auf den Fall ridder Hr. Verfaſſer dazu geneigt erflåren ſollte , ſo macht ſich Einſender ( deſſen Name die Redaction der Militárzeitung auf Verlangen nennen

ausgebildet und auch mit gezogenen Búdſen bewaffnet wird ) zum Voraus anbeiſmig , demſelben alle wünſche

le 1

werden ſollen , worüber eine ſpecielle Inſtruction mod

baren Materialien an die Hand zu geben.

Zur Führung der , biernach aus

zu erwarten ſtebt.

8 Unteroffizieren und 80 Sdůßen beſtehenden Sdüßen . abtheilung eines jeden landwehrbataillons werden 2

De ft rei d . Wien , 7. Marz. Die Anfertigung der Percuſ .

Landwehroffiziere commandirt, die ſich beſonders für

fionsgewebre für unſere Armee gebt fo raſd von ftatten , daß nun bereits über 80,000 Stúde abgeliefert

dieſe Beſtimmung eignen. Dieſe neue Einrichtung loa ſoon in dieſem Jahr in's Leben treten und daber die

husmahl der Mannſchaften überal bei der nådſten Uebung ſtattfinden . Auch baben Se. Majeſtät unter demſelben Datum zu befehlen gerubt, daß fortan bei jeder fandwebrcom. pagnie und Escadron 2 Vice.Feldwebel reſp . Dice. Wachtmeiſter aus ſolchen Individuen ernannt werden fónnen , ,, welche die Kenntniſſe zum landwehroffizier, eine geeignete bürgerliche Stellung und die nöthige perſönliche Autorität beſiben , lid aud durd Dienſteifer und ehrenvolles Benebmen auszeidynen , für welche aber entweder noch keine Stellen offen ſind, oder die, ibrer

bürgerlichen Verbåltniſſe ihre Beförderung Offizier für den Augenblicwegen, nod nicht wünſchen . zum Es roü dergleichen Leuten durch dieſe Beförderung zu Vices Feldwebeln oder Vice • Wadtmeiſtern ein angemeſſener Wirkungsfreis gewährt und ihnen, wo Offiziere feblen, die Führung

vacanter Züge, ſo wie auch ſonſtige Offi, zierdienſtleiſtungen übertragen werden , damit ſie ſich auf eine fünftige Stellung als Offiziere um ro beſſer vorbereiten können . “

Sd noe i 3.

Zürich. Das von G. A. Jacobi, Premierlieutenant in der Stöniglich Preußiſchen 7. Artilleriebrigade und Inſpectionsadjutant, bearbeitete Werf : ,, Beidhreibung des gegenwårtigen Zuſtandes der Europåiſchen Felds artiCericen ' , wovon das neunte Heft : ,,die Deſtreichirde

worden ſind , die binreiden , etwa der dritten Theil unſeres lebenden Heeres zu bewaffnen. Im wirts

liden Gebrauche ſtehen die Percuſſionsgemebre nun bei den erſten Bataillonen von 23 Infanterieregimentern und 12 Grenadierbataillonen .

(leipz. Aug. 3tg .)

Berid t'i g unge n. In dem Auffag : Die Königlich Niederländiſche Armeer Fas nuarheft der 4. M. 3 . bittet man folgende Febler zu verbeſſern, -

die wegen Entfernung des Verfaſſers vom Drudort, während des Drucks ſelbſt nicht haben beſeitigt werden können :

S. 13. 3. 8 0. 0. ſtatt: Konings lies : Konings. 3. 11. 0. u. ft. militaire 1. militaire. 11

Š . 14. 3. 6 v. o. ft. Generalſtabsoffizier nicht l. Generalftable offiziere nichts .

S. 30. 3. 2 0. 0. ft . (Brücken ) I. (Böcker ). S. 38. 3. 20 0. u. ft. Inspecteur en buskruid fabricatie I. In specteur der buskruid fabricatie . 3. 13 d. u. ft. Foarfe Patronen I. 20 ſcharfe Patronen.

S. 42. 3. 14 o. o. ft. augeſchlagenen I. aufgeſchlagenen. 3. 27 0 , 0. ft. ein Helm I. eine Granate. 11 S. 48. 3. 3 0, 0. ſt. Eſtandante l. Eſtandarte.

S. 51. 3. 16 u. 17 v . 0. lege , und die ihnen gleichen Kategorieen der Savalerie " in Parentheſe.

S. 60. 3. 24 o. u. ft. (krijgsrad -conseil de guerre) I. (krijgsrad ( conseil de guerre ] ). S. 64. 3. 8 D. u. ft. das die bieſige Artillerie l. daß die hieſige A. S. ,76. 3. 5 0. u. reße das Wörtchen nicht vor unter,

S. 83. 3.- 27. 0. u. (treiche das Wörtchen daß hinter wurde. g Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagshandlun : C. 8. Beste in Darmſtadt und in deffen Dffizin gebradt. 2

be

he

Samſtag ,

36 . No. .

25. Már z 1843.

Allgemeine Militar - Zeitung. Wirttemberg.

Art. 59. ,, Die landwehrmannſchaft zerfå ut in drei

Aufgebote. A. Das : 1 ) dieausin den die Mannſchaft des erſte Art. Aufgebot 58 fallendebegreift (Fortſegung der Verhandlungen in der Kammer der Ubgeordneten Abtheilung über den Gelegesentwurf, die Verpflichtung zum Krieg 8 : dienſte betr.)

vier jüngiten Altersclafen ; 2 ) die Ercapitulanten der

beiden leßten Jahre ; das zweite Aufgebot: 1) die adt Der 4. Abſonitt enthält die nåberen Beſtimmungen weiter rúdwårig liegenden Altersclaſſen von der Ab, über landwebrpflidt und deren Erfüllung in Theilung A. des Art. 58 ; 2) die Ercapitulanten des Kriegszeiten. Art. 58. ,,Der Beſtand der geſamm ten landwebr enthålt in den bezeichneten Altersclaſſen ( Art. 6 ) A. diejenigen : 1) welde bei der jährliden Aushebung mit der Einreibung verſchon geblieben und

dritten, vierten, fünften und resten Jabrgange. Das dritte Aufgebot enthålt die in den beiden erſten Aufe geboten Zurücgeſtellten. (Art. 61.) An das dritte Auf gebot fann die Reibe nur in dem Fade fommen, wenn

nicht als Freiwillige in das active Heer getreten ſind ; 2) welche einen Érſaßmann im acriven Deere geſtellt baben ; 3) welche vor beendigter Dienſtzeit aus dem Militár entlaſſen worden ; 4) welche erſt nach der Auso bebung in der Altersclaffe, der ſie als Inlånder ange. bört båtten , eingewandert ſind ; B. diejenigen , welche

die beiden erſten Aufgebote erſchöpft ſein ſollten. Das zweite Aufgebot aber darf ſo lange nidt in Anſprude

durch Aushebung berufen oder als Freiwillige oder als

des Art. 2 die definitive Annabme der dort gegebenen

Stellvertreter ihre Dienſtzeit im activen Heere vollendet baben. (Ercapitulanten .) " - In Beziehung auf den Punct A. 2 führte die Commiſſion in ibrem Berichte aus , weldie Wirkungen die Stellung eines Erſapman

Beſtimmung über die Endgrånze der Kriegsdienſtpflicht ( welche mit dem 33. Lebensjabre eintreren rou ) vor. behalten wurde , ſo wird nunmehr nach dem Antrage der Commiſſion dieſe Beſtimmung definitiv angenom.

nes im Dienſte des activen Heeres gegenüber von der

men .

landmebrpflicht haben ſolle. Sie kommt nad dieſer Ausfübrung zu dem Ergebniſſe, daß nach dem Syſteme des vorliegenden Entwurfs jeder Waffenfábige , wenn er nicht perſonlich im activen Heere" ſtebe , in ſeiner Altersclaffe zur fandmehr zu defigniren ſei, daß alle Erſaßmånner ohne Ausnahme der Landwehr , und zwar

die Anfrage, ob durch die Beſtimmung des vorliegenden Artikels an dem durd den Art. 18 der deutſchen Bun.

deren erſtem Aufgebot angehören , und daß ſomit der

werden fönne , worauf Miniſter v. Sdilayer und Dis

.

-

genommen werden , als noch die erforderliche Manns .

dafiszahl in dem erſten Aufgebote vorbanden iſt. Die Mannſchaft des erſten Aufgebots fann zu furzen Waffen. übungen verſammelt werden .“ – Da bei Beratung -

-

Frhr. v . finden ſtellt an den Miniftertid

desacte eingeråumten Rechte der Württemberger , in

anderen Bundesſtaaten Kriegsdienſte zu nehmen, eimas geändert werde, und ob der Betreffende aud nach dem Ende der ordentlichen Militárdienſtzeit zurücgehalten

Einſteller durch den Stellvertretungsvertrag ride rechtlido rector v. Goriz ermiedern , daß jene Beſtimmung der nur von dem Eintritte in das active Heer losmaden

Bundesacte durch den landwehrdienſt nicht beſchränkt

fónne, dagegen nun von ihm nach ſeiner Altersclaſſe werde. 0. Zwerger bålt es für eine Hårte , daß die I

die fandwehrpflicht erfüllt werden müſſe , in welcher Ercapitulanten nicht nur im erſten , rondern aud im Pflichterfüllung er úbrigens durch den Art. 60, 3. 2 zweiten Aufgebot in Anſpruch genommen werden und dadurch erleichtert werden ſoll , daß er als Einſteller glaubt , daß dieſelben nach ſedøjåbrigem activem Mis 6 Jahre früber, als andere, welche die Reibe zum Mio litår s und zwei Jahre langem Landwehrdienſte wohl litårdienſte nicht getroffen bat , aus dem landmebrvers freigelaſſen werden dürften , weßhalb er den Antrag båltniſſe trete. Die Gommiſſion ſtellt biernad den Ans ſtellt, die im Geſeßesentwurfe als Beſtandtheil des zwei. trag , dem vorliegenden Artikel zuzuſtimmen . - Die ten Aufgebots genannten Ercapitulanten erſt in das .

Rammer erfiårt ſich hiermit einverſtanden , jedoch vor,

dritte Aufgebot einzutheilen .

Dieſer Antrag wird von

behåltlich der Puncte A. 3 und 4 , und B. , welche fico Camerer, Deffner und von Domdecan v . Iau . auf den Art. 32 bezieben, worüber von der Commiſſion mann unterſtüßt, dagegen von Kriegsminiſter Graf nod ein Beridot zu erſtatten iſt.

. Sontheim und Director v. Goriz beſtritten , weil

283

284

die Ercapitulanten die beſten Dienſte leiſten und mit ſtanden. Er habe die fragliche Beſtimmung als die jedem Aufgebot eine Glaſſe Ercapitulanten und zwei

bedenklidiſte im ganzen Gefeß roon von Anfang an

Claſſen übrige Mannſchaft nothwendig ausrüden müſs

angeſeben ; dieſelbe wurde , fals ſie im Gefeß fteben

ſen ; weil die Verbeiratbeten vom zweiten Aufgebot aus .

bleibe, die' Waffenübungen unausbleiblich berbeifübren,

genommen feien und die meiſten Ercapitulanten Toon

deren Koſten feineswegs unbedeutend ſein , ſondern eine

bierdurd dem dritten Aufgebot anbeimfallen werden,

wirfliche Steigerung des Militäraufwandes verurſachen

endlich aber, weil der Antrag nicht praftiſch rei, indem, je weniger das zweite Aufgebot Mannſchaft liefere, um ſo früber zum dritten Aufgebot gegriffen werden müſſe.

werden, welche die Regierung nach den Motiven zu dem

Auch die Frörn . v. Hornſtein und v. Berlidingen erklåren ſich gegen den Antrag, und Miniſter.. v. S dlayer

GeſeBesentwurf felbſt nicht für råthlid balte.

Šie jei ſei

aber auch nicht nothwendig , ſo wenig als es der ſeits berige Kriegsetat in ſeiner ganzen Hobe geweſen ſei, an meldem man vielmebr jábrlich immerhin einige bundert .

Pertbeidigung des Vaterlandes in Kriegszeiten beſtimmt

tauſend Gulden båtte erſparen fónnen , wodurch jest mehrere Millionen zur Ausführung des großen Friedenes

ſei, bei der vorliegenden Frage vor Auem militåriſde

werfes, der Eiſenbahnen, erübrigi wåren . – Dorten .

Zwecmåfigfeit ins Auge zu faiſen ſei , welde , wie idon bemerkt worden , zu jedem Aufgebot Ercapitu.

bad åußert ſich in gleichem Sinne und bemerft , daß durch Annabme der Beſtimmung die landmebrpflichtigen in ihren bürgerlichen Verbåltniſſen mehr beſchránft ſein

macht darauf aufmerfſam , daß , da die tandwehr zur

lanten fordere.

Es fónne bier von feinem Unrecht,

.

wurden , als bisher die wirklichen Militárpflichrigen,

ſondern nur davon die Rede ſein , wie durch die' lands mehrmannſchaft der Zweck der Vaterlandsvertheidigung am ſicherſten zu erfüllen ſei. Es wird nun über den Antrag des Abgeordneten v. Zwerger abgeſtimmt und derſelbe mit 54 gegen 17 Stimmen abgelehnt. Damit wird der Art. 59 unverändert angenommen , mit Auss nahme des leßten Saßes, weldoen die Commiſſion dabin abåndern wil : ,, Die zu dem erſten, Aufgebot gebórens

die man meiſtens gegen Ende ibrer Dienſtzeit nad Hauſe entlaſſen und nicht mehr beunruhigt babe. 0.3wers ger iſt gleichfalls für Weglaſſung des Sabes. Die Regierung deine durd denſelben geräuſchlos eine Aus , nahme von dem Art. 10 des vorliegenden GeſeBes bes grunden zu wollen, vielleidt zum Zwecke der Berdleu .

den Grcapitulanten fónnen bei bedrobtem Friedensſtande

dieſer Zwed würde doch nicht erreidot, indem

-

zu Waffenůbungen'einberufen werden.“

v. Scott erflärt ſich ſowohl gegen den im Ges repedentipurf ſtebenden , als gegen den von der Coms miſſion beantragten leßten Saß des Artikeld. Er ſei bis hierher mit dein Gefeßesentwurf und der von dem :

relben bezwedten fandwehr einverſtanden geweſen , weil damit feine Roſtenvermehrung verbunden ſei; die in Frage ſtehende Beſtimmung errege aber in dieſer Be .

ziehung gegründete Beſorgniſſe. Warum die Gommiſſion nur die Ercapitulanten einberufen laſſen molle, begreife er nicht, da dieß doch für die übrige ungeübte Manns

thaft eher nothwendig wäre , und den Begriff des bei drobten Friedensſtandes finde er viel zu vag , um ibn in das Geſeß aufzunehmen. Er glaube , daß die 'Res gierung im Falle der Noth durch den S. 89 der Ber. faſſungsurfunde bon zu dem ermåd tigt fei , was der

fragliche Saß beſtimmen folle, und ſtelle daber den An , trag , denſelben wegzulaffen. - D. Feuerlein : Die Sommiſſion habe ihren Äntrag auf die Ercapitulantea

nigung der Wehrbaftmachung der Landwehrvor ; allein Ein . berufung der Landwehr dasjenige, was das Geles für den Kriegsfall vorſchreibe, und zwar die ganze Open ration der Ausbebung , der foodjiebung 2c. , doch ges

deben mußte. Die Beſtimmung, daß die Waffenůbungen nur kurz ſein ſollen , fónne nicht berubigen , naddem man vom Miniſtertiſche gebórt babe, daß im günſtigſten Falle zu Einübung eines Infanteriſten ſe 18 Monate

nöthig leien. Es Fei beſjer, daß der Saf wegbleibe, denn ſonſt fónnte man auch einmal , auf denſelben ges ſtůßt , Teben wollen , wie ſich die landwebr neben dem

ſtebenden Heere ausnebme 26. - Kriegsminiſter Graf 0. Sontheim : Die Regierung beabſichtige durchaus feine regelmäßigen Uebungen und , babe , wie die Com. miſſion , nur den Fall des geſtorten Friedeng im Auge. Es rei ihre Abſicht, durch die Beſtimmung von den Stånden zu denjenigen Anordnungen ermächtigt zu wer. den , wozu ſie nach S. 89 der Verfaſſungsurkunde aud obne Mitwirfung der Stande beredrigt wåre. Auch

würde dadurch Zeit gewonnen und gegenüber vom Auss

der beiden leßten Jabre aus dem Grunde bedrånft,

lande Aufſeben vermieden werden.

weil dieſelben nur in den Regimenteliſten fortzuführen und , als långſt geprüft , feiner beſonderen Muſterung

fügt bei, daß durd den Saß dem Willen der Kammer, daß die Pandwehr im Frieden feine Roſten verurſaden

Director v. Goriz

zu unterwerfen waren, daber bei ihnen der bedeutende

rolle , nicht entgegen gebandelt wurde , indem ja nur

Vortheil der Beſoleunigung in Zuſammenziebung einiger Streitmacht und der augenbliclichen Wiedereinübung

von Einberufung der Pandwebr bei drobendem Kriege die Rede ſei. Auch rei nicht zu überſeben , daß die Be .

derſelben erreicht wurde. Was den Ausdruck ,, bedrobter

ſtimmung auch die Verpflichtung der fandmebrmann ,

Friedensſtand" betreffe, ſo ſei der Begriff deſſelben

idaft des erſten Aufgebots ausſpreden ſoll, ju Waffen . übungen ſich zu ſtellen.. - In lebterer Beziehung wird

allerdings ſogar für die Cabinette rower zu beſtimmen :

allein deßwegen werde doch nicht widerſprochen werden

-

fónnen , daß politiſche Gonjuncturen möglich ſeien, uns

von v. Scheurlen u. A. bemerft , daß der Art. 10 des vorliegenden Geleges ausreide. - Frbr. v. Horn .

ter welchen der auffallende Schritt der Einberufung der Stånde behufs der Verabſchiedung eines Aufrufo an die landwehr eigentlich den Krieg beſdhleunigen fónnte. - Camerer erklärt ſich mit v. Scott einver,

ſtein liebt im Gommiſſionsantrage eine Erweiterung des Gelegesentwurfs, deſſen vierter Abſdynitt nad delo Ten Aufldrift in den Art. 58 – 65 nur von Erfüllung der Landwehrpflicht in Kriegszeiten bandle. Der frag .

285

286

lide San beziehe ſich daber nur auf Kriegszeiten , für aus , worauf, nadidem fordobt der Satz des Gefeßeo, telden Rich rein Inhalt von ſelbft verſtebe, weßhalb es

entwurfs als der Commiſſionsantrag als abgelehnt er.

gleido gúltig ſei, denſelben beizubebatten oder wegzulaſ. jen . – Djiander ſtellt den Antrag , die Faſſung des Gefeßesentwurfs mit derjenigen, welche die Commiſſion vorſchlug, in der Weiſe zu vereinigen, daß geſagt werde :

klárt waren , die Frage, ob über den W. Scottſden Antrag zuerſt abgeſtimmt werden ſoll, mit 48 gegen 20 Stimmen bejabt , fofort aber dieſer Antrag mit 49 gegen 24 Stimmen angenommen wurde.

,, Die Mannſchaft des erſten Aufgebots fann bei be ,

( Schluß folgt. )

drobtem Friedensſtand zu Waffenübungen einberufen werden . 1 “ 1.-

Deffner : Er ſei ebenfaus für den An .

trag des Abg. v. Scott.

Aufreben zu vermeiden , er's

:

Ru B

and.

Die feipz. Aug. Zeitung enthält unter der Aufſchrift:

ſcheine nicht nöthig , denn wenn der Friede geſtórt ju 1, Die Militárpflictigkeit der Juden in Ruß werden drobe oder geſtort rei, werde der Kriegslårm land " folgenden Artifel aus Waridau : ,, Die Nugs. allgemein fein , und derfelbe durch Einberufung der burger Augemeine Zeitung ſucht in Nr. 21 und 22 o.'9 . württembergiſchen Stånde nicht bedenklich vermehrt wers

die vom 12. und 14. Decbr. v. I. Ibnen von bier aus

den. Der Saß fónne ohne Gefahr wegbleiben , wenn er aber ſtehen bleibe, fo rei er geeignet, Besorgniſſe zu erregen , alſo fet es beffer, ihn ganz wegzulaſſen. • Frbr. v. finden : Er erinnere daran , wie oft fo viel daran liege, nicht zur Einberufung der Stånde ſchreiten zu müſſen, ſondern bereits geſeßliche Beſtimmungen zu

überſendeten ausführlichen Mittbeilungen (Nr. 365) ůber die neuen Vorgånge in Betreff der Juden Polens in Raiſonnement dadurd zu entfråften , daß ſie die pol . niſchen Juden lächerlich madt und ſie als ro miſerabel darſtellt, daß es böchſt unger åunnt von der rufiiden

baben , nach welchen im Fall der Notb zu verfabren

Regierung wäre, wenn ſie dieſe entartete Menſdenrace

einem angeblich von der polniſchen Grånze datirten

fei. Mit dem S. 89 der Verfaſſungsurfunde fet' der dem Acerbau zufübren oder militårpflichtig machen wollte.

Regierung nicht gebolfen , da ibr derfelbe zwar große Ich will es gern der galanten Augsburgerin überlaſſen , Befugniffe einrdüme, aber aud) eine ſolche große Ver, antwortung auflade, daß ſie gewiß wünſden müſſe, die Fålle des S. 89 ſo viel als möglich voraus feitzuſtellen. Nan babe in der leßten Woche so viel von Patriotiss mus geſprochen , und nun , da es ſich nur davon handle,

an dem Judenbart aus Kurzweil zu zupfen und ihre

leſer mit Caricaturen von polniſden Juden zu ergoßen ; es deint ihr trauriges Amt ſeit langer Zeit, die Juden bei jeder Gelegenheit zu budeln, was freilich ſebr leidt iſt, da ſie dabei feine Gefahr låuft, in einem dyriſtlichen

die fandmebr in ihrem Dienſte zu üben , finde man Staate verboten zu werden. Es fommt mir nidt in dieſes unbedeutende Opfer zu groß. Er beantrage, den Sinn , die Kinder Ifraels vertbeidigen zu , wollen ,

den Geſebesentwurf unverändert anzunebmen oder doch

aber id , balte es für februnflug, ſich über Judenbårte

dem Vorſchlag des Abg. Oſiander beizuſtimmen,

luſtig zu machen , während die Regierung , ungeachtet

-

D. Gmelin : Der Solußlaß des Art. 59 beziebe fidh

der Bårte , die zwei Millionen rufider Untertbanent

nur auf die Frage, unter welden Verhältniſſen in Frie. júdiſchen Glaubens mit großen Opfern aus ihrer po , bendzeiten das erſte Aufgebot der fandmebr einberufen

litiſchen und daber aud moraliſchen Niedrigfeit zu ers.

werden könne. Für Kriegszeiten ſei eine ſoldhe Beſim , heben ſucht. Ohne in den Ton jener Zeitung einzus mung nicht nöthig, da vertebe ſie ſich von ſelbſt. Uebris ſtimmen, balte ich es doch für Pflidt, die Widerlegung gens ſei er mit dem Frbrn. $. finden einverſtanden

von der polniſchen Gränze bier furz zurückzuweiſen und

und glaube , daß es im Intereſſe der Rammer liege, auf die bloßen Wigeleien zurůczuführen . Dem eigent, die Fälle des s. 89 der Verfaſſungsurfunde möglichſt lidhen Inhalte meines oben angefübrien Beridiis, nám . Miniſter v. S dlayer : Die Gegner

lid über den Ufas , die Militárpflidtigkeit der Juden

ber vorliegenden Beſtimmung haben als Hauptgrund die Beſorgniß angeführt , daß dadurd eine Erbóbung des Kriegsetaro berbeigeführt werde . Sie rdbeinen aber dabei zu überſehen , daß die Rechenſchaftsablegung forts beſtebe, und biermit die Kammer das Mittel gegen einen etwaigen Mißbraud ſelbſt in der Hand babe. Gebe man aber jene Beſorgniß auf, welde offenbar gang unbegründet ſei, fo erideine die Beſtimmung deßwegen

betreffend, die ſpåtere Suspendirung deſſelben unð úber die Aufmunterung der Juden zum Betreiben des Acker, baus , wagt der Gorreſpondent nicht zu widerſprechen , aber wohl meinen dort angegebenen Motiven , indem er vorgibi, daß die ruſſiſche Regierung die Militårpflichtigs feit der Juden nidr deßhalb anbefohlen, um die Juden den Ruſſen nåber zu bringen und mit demi rúſſiſchen Nationaldarafter zu verſöhnen, wie ich angegeben, fon .

als nothwendig , damit die landmebrmanníchaft durd

dern aus falſcher Politik und Unerfabrenbeit , da die

feſtzuſtellen . -

ein Gefeß zu den Waffen übungen verpflichtet werde Regierung dod wiſſen mußte , daß die polniſchen oder und man nicht Gefabr laufe , eine landwehr zu bes rufiſchen Juden durch ihre Feigbeit , Kleidung , durch kommen , wie im Jabr 1809, welche marſdiren zu machen ihre Bärte und durd ) ihren Schadergeiſt zum Militars man ein eigenes anderes Corps noibig gebabt båtte. ftande gar nicht paſſen . Dieſe Unflugbeit, meint der Die Weglaſſung der Beſtimmung fónnte Inſubordination Correſpondent der Augsb. utg . Zeitung , båtte die Re. berbeiführen, und für die Fådle der Noth die Anfånde gierung dann wirklich ſpäter eingeſeben, worauf ſie durch vermebren , deren Beſeitigung doch ſo rebr geboten wåre. eine Caricatur in einer Induſtrieausſtellung geführt Noch ſprechen liitto Rettenmair , Goppelt und

wurde, und habe daber das Geles ſuspendiri. Gegen

Holzinger für den Antrag des Abg. v. Schott, und dieſe inbumane Anſicht, fowohl von der Regierung als Frbr. v. Berlichingen im Sinne des Frbrn. v. linden von den Betheiligten , muß ich, in ſo weit der Corre,

288

287

ſpondent etwas Chatſächliches ausgeſproden zu babea gieben, den der erwähnte menſdenfreundliche Correſpons meint, erwiedern, daß erſtens die Suspenſion des Ufaſes dent daraus giebt. Die Militárpflicht der Juden in vor der Ausſtellung befannt wurde, und zweitens iſt die Rußland laſtet, abweichend von den Einrichtungen in ganze Geſchichte von der Ausſtellung mit einer dort

anderen Staaten , auf den Individuen und den Ge .

geweſenen Caricatur eine můßige Erfindung. Was aber meinden , und nach einem früberen ufas , der mit un . die ausgeſprochene Geſinnung der Regierung anlangt, ſo iſt ſie freilich nicht eigene Erfindung , da ſoon die

gemeiner Strenge gebandhabt wird, bat die betreffende Gemeinde für ihre Deſerteurs einzuſtehen und , wenn

große Ratharina geſagt, daß ſie unmöglich zulaſſen könne, daß das beilige Blut der Ruſſen auf dem Schlachtfelde von dem jüdiſchen verunreinigt werde ; aber der Core reſpondent der Augsb. Allg. Zeitung von der polniſden Grånge fodte ſo viel wenigſtens von der ruſſiſchen Ge ſchichte wiſſen , daß die Grundſåße der jebigen Regies rung gar nicht ſo ångſtlich das Seelenbeil der Ruſſen

ſie darum gewußt , außer anderen Strafen noch für je einen Deſerteur zwei Soldaten zu ſtellen. Daber bat auch jede der 1007 conſtituirten Judengemeinden oder Kabels Rußlands ein jüdiſches Comité , das im Ein. verſtändniſſe mit der Regierung für die geſeßliche Zahl ' der jüdiſchen Soldaten ſorgt. Was jadet es dem Kaiſer und wað núßt es der Geſammtheit der Juden ,

im Äuge haben , daß ſeit 16 Jahren , nåmlich ſeit 1826 ,

wenn Individuen vor der Gonſcription deſertiren ? -

die Juden in Rithauen , Podolien, Dolbynien , Ufraine, Neurußland 2c. thatſächlich militårpflichtig ſind und auch nicht im entfernteſten geſdont werden , ſo daß die nach

Vor zwei Jahren batten zwei jüdiſde Vorſteher in einem Galizien naben Stådden in ibrer Norb , die geſeßlich eingeforderte Zahl der jüdiſden Recruten zu ſtellen ,

16 Jahren erfolgende Austebnung auf Polen nur mit

zwei arme, aber fråftige Buríde aus Brody gemiethet,

.

Dag die ſich zu dieſem Zweck angeboten, aber es wurde der der Ruffificirung Polens zuſammenbången fann . –- Daß die Juden ſeit ſo vielen Jabren trok ibrer Bårte, ibres Bebörde verratben und die Borſteber ſelbſt wurden un, Schachers und ihrer Feigbeit zum Dienſt in der ruſſi. ter das Militar geſtedt und zum Dienſte für ihr ganzes ſchen Armee gezwungen werden, fann der Augsb . Aug. leben verurtheilt. So ſtebt es mit dem Deſertiren der

Zeitung wobl als Beweis dienen, daß unſer Kaiſer ſido Juden , oder wenn ſie gar außer den Mitgliedern der durch Caricaturen nicht abſchreden låßt. Und mit Recht.

betreffenden Gemeinden Supplenten ſuden wollten ;

Denn wer die Nationalruſſen in ihrer Nationaltradt,

die jüdiſden Borſteber ſelbſt müſſen es verhindern oder

in ihrem Schmuße, mit ibren Bårten und ihrer Bornirt. verratben. Der Militárdienſt wird von den Juden beit in den Fleinen Städten Altrußlands gereben , der freilich, ſo lange ſie nid )t das kleinſte bürgerliche Recht wird es gewiß nicht låugnen, daß die Juden des Ruffen erhalten , als das größte Unglúd betrachtet ; aber der thums gar nicht unwürdig erſcheinen . Uebrigens bat Correſpondent von der polniiden Grånze bånte nur die ſich die Augsb. Ang. Zeitung mit den Judenbårten etwas aufbinden laſſen ; der Nationalruſſe, der Jude, der Tatar und Kirgiſe verliert mit der Ausbebung zum Soldaten nicht nur den Bart, ſondern auch das Hauptbaar ganz

und gar , indem das erſte Zeichen , daß ein ruſſiſcher Untertban dem Mars verfallen ſei , darin beſtebt, daß ibm Bart und Hauptbaar abraſirt wird. -

Es ſind

aber in Bezug auf jüdiſche Soldaten noch zwei andere Thatſaden befannt, welche die Augsb. aug. Zeitung bei jedem bóberen ruſſiſden Offizier erfahren fónnte und in Rúdſicht auf welche die vornehme, judengehår, ſige Aeußerung ihres Correſpondenten in nacter lieb, loſigkeit erſceint.

legte Uushebung von Nationalruſſen mit anſehen müſſen , oder die große Recrutenjagd in dem ganzen Gebiete von Swataja Rusj, deffen heiligen Boden doch kein Jude betreten darf , um ſich zu überzeugen , welche Ubneigung gegen dieſen Dienſt herrſcht, welche Webblage, weldi' ein Jammer die Lüfte erfült , und wie man die Recruten in Ketten aus den Wältern holen muß. Es wäre unbillig, von den Juden eine andere Geſinnung zu fordern ; die Strecken der Conſcription , äußern

ſich bei ihnen ſchon vermöge ihres Naturels noch ſchauerlicher. In Wilna hadte vor einem Jahr eine jüdin ihrem eigenen Sohne mit einer Urt die Finger ab und trat ſo , verzweifelt und triumphirend, vor das jüdiſche Comité. Vor zwei Jahren brachte man im ftrengſten Winter zwölf Leichen auf einem Schlitten nach Wilna gefahren ; ed waren zwölf jüdiſche Jünglinge, die vor der Conſcription in die Wäl. der geflohen und dort - verhungert und erfroren waren. Dergleichen

Dieſe Thatfaden find : daß über

Scenen wiederholen ſich faſt in allen Gouvernements, bei Chriften und

Soldaten jüdiſchen Glaubens in Rußland – und es gibt deren , wie erwähnt, ſeit 16 Sabren - die Militår.

Juden , ohne daß aber deßhalb weniger Juden , als das Geren verlangt,

.

zum Dienſte kommen. Derſelbe Correſpondet von der polniſchen Grãnje zieht meine Mittheilung, daß bereits gegen 10,000 Juden im ruſſiſchen

bef8 fich nie beflagten noch ießt beklagen ,im Gegen . Militärdienſte ſteben , in Zweifel, ohne zur Begründung des chefs theile wird oft genug ihre Gelehrigkeit, Nüchternheit, Zweifels beibringen zu können ; ich will etwas ihn alſo zur Bewahrbeitung und Ausdauer gerühmt; und endlich , daß factiſch ein jůdiſcher Soldat, wenn er eingekleidet und vereidet iſt, nur böchſt ſelten deſertirt, wenigſtens weiß man ſich nur Odchſt relten eines ſolden Beiſpiel8 zu erinnern . Man

bat bier Gelegenheit gehabt , hobe Militárs von der faufaiden Armee über die Juden zu befragen , von welchen einige Hundert in dem blutigen Rampfe gegen die Bergvólfer dienen, und ſie ſagten es offen , daß es nur bócit ſelten ſei , daß ein jŭdiſcher Soldat wegen Unarten beſtraft wird. Aber auch von der Deſertion beim Herannaben der Ausbebung , die freilich wahr iſt und auch diesmal in Warſchau oder vielmehr an der

meiner Behauptung auf die in jedem Buche über Rußland angegebene Statiſtik verweiſen, und er wird ſich überzeugen, daß nicht einmal die jüdiſchen Straffoldaten, d. h. ſolche, die wegen Defraudationen, leichter Verbrechen oder dergleichen unter's Militär geſteckt wurden , mitges rechnet wurden. Gewiß wird jener Gorreſpondent es überraſchend finden, wenn ich ihm erzähle, daß auf der ruſſiſchen Oſtſeeflotte gegen 4000 jüdiſche Matroſen ſind , die ihre eigenen jüdiſchen Geiſtlichen haben , die über ihre Religioſität und moraliſche Aufführung Aufſicht

führen und wenn der Dienſt es zuläßt, nach einem Coinmando jeden Sabbath Gottesdienſt abhalten. Daſſelbe iſt auch der Fall auf der Flotte des ſchwarzen Meeres, wo ſie ebenfaus, wenn es angeht, ihren beſonderen Gottesdienſt abhalten. Der Correſpondent wird es vielleicht ganz unglaublich finden , daß in Kronſtadt den jüdiſchen Matroſen auf Koſten des Kaiſers ein recht hübſcher Betſaal cingerichtet wurde und ſie mit ihren Frauen und Kindern daſelbſt ihre Feſte feiern , und doch iſt Dem alſo."

polniſchen Grånze ſtattgefunden, iſt nicht der Soluß zu Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung: 6. W. beste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.

Dienſtag ,

" N 37 .

28. März 18 + 3 .

.

xd

1991 ,

Allgemeine Militår - Zeitung. W i rttemberg. ( Schluß der Verhandlungen in der Kammer der Ubgeordneten über den Geſégesentwurf, die Berpflichtung zum Krieg8 : dienſte betr.)

Art. 63. „ So lange nicht ein ganzes Aufgebot berufen iſt, wird die Ordnung des Aufrufs nach uiters, claſſen aufwirts in der Art beſtimmt , daß mit einer Claſſe Ercapitulanten zwei Glaſſen der übrigen Manut .

Art. 60. „ Von der Landwehrpflicht ſind, wenn ſie ſwaft verbunden werden. Fúr den Fall aber , das in not in pflichtigem lebensalter ſteben , entbunden : 1 ) Hof, Staats., Kirchen , und Soulbiener , mit Inbegriff der

einer Claſſe nạr cin Theil der vorbandenen Mannſdaft

Unterlebrer an Dolfsídulen , Körperſchafıo . und Ges meindebeamte , durchaus mit Ausſchluß der niederen

für den einzelnen nach der foodnummer beſtiment, weldje bei der Aushebung in ſeiner Altereclaſſe gezogen wor .

Officianten und Diener ; 2) diejenigen , welche die Mi,

den iſt. Solden , für die bei der jährlichen Aushebung

litårpflidt durch Stellung eines Erlaßmannes erfüllt

fein foos gezogen worden, g. B. den in der Zwiſdens

in anſprüd genommen würde , wird die Reibenfolge

baben ( Art. 72 und 81),"nadidem ſie von dieſem Zeits seit Eingewanderten , wird durch nadıråglidbe Poods puncte an der fandwehr fechs Jahre zugetheilt waren ; ziebung die Reihenfolge in ihrer Altersclaſſe angewieſen .

3 ) überdieß bat die Vorauserfüllung der Militärpflicht an die Stelle der als unwürdig Auszuſchließenden oder ( Art. 15 , 34 und 73 ) die Wirfung, daß der Austritt wegen Dienſtuntůdrigkeit Auszuſcheidenden , ferner ſtatt aus dem Verbåltniſſe der Pandmebrpflict um ſo viel

frúber erfolgt." - Die Commiſſion beantragt die uns derånderte Annabme dieſes Artifels , wurde, welcher nach eis niger. Debatte dergeſtalt angenommen daß al8

Nr. 2 des Artifelé noch die Nr. 6 des Art. 61 aufge. nommen werde, welche dabin lautet : ,,zum Diejenigen, nach vollendeten Univerſitåtsſtudien Bebufewelche eines

der abweſenden , der Befreiten , Zurůd geſtellten oder der von der fandmebrpflidt bereits Enıbundenen ( Art. 60) rúden in dem vorausgeſepten Falle in der Ordnung die

folgenden Nummern nach." - Rümelin von Weins, berg beantragt zu dem 2. Sabe dieſes Artifels , daß diejenigen , weldie einen Erſaßmann im activen Heere

für ſich geſtellt haben , denen, welche bei der jabrlichen

Rirdendienſtes eine Dienſtprüfung bereits erſtanden

Aushebung durch das l'oos von der Einreibung vero

baben ,vorausgeſeßt, daß ſie ibrem Berufebis zum Aufe

ſchont geblieben ſind, nadſteben, und das ibeilweiſe

ruf in den landwebrdienſt treu geblieben ſind. " Art. 61. Aus den beiden erſten Aufgeboten wer.

Aufgebot in einer Glaſſe leßtere zuerſt treffen ſollte. -

Director v. Goriz : Dieſer Antrag ſci zwar nicht un. ausführbar , er werde aber nicht praftiſch ſein , in der den , mit Ausnahme der im erſten Aufgebote ftebenden Regel werde die ganze Altersclaſſe aufgerufen werden . Ercapitulanten , zurüdgeſtellt und geben in das dritte Der Antrag wurde ſofort mit 51 gegen 24 Stimmen Aufgebot über : 1 ) Verbeiratbete , 2 ) Wittmer mit Rins

und mit dieſem Zuſaße aud der ganze Artifel ange.

dern. " - Frhr. v. Wollwarth erflärte ſich gegen die Zurüdſtellung der Verheiratheten ; man rolle auf das

nommen .

zu frúbe Heiratben feine Prämie reßen , man werde am

ſoll, ſo ergeht eine nach den Beſtimmungen des Art. 38

-

Art. 64.

Wenn landwehr in den Dienſt treten

ichtende Vorladung. Die aufgebotene Mannſdaft Ende nur noch Ercapitulanten vom 27. und 28. lebenso einzur iſt verbunden , bei Vermeidung der in Art. 90 - 93 ges ſprach rich für den Gerebesentwurf aus ; 8 Lei norh. drobten Strafen , an dem verkündeten Termine in ihrem wendig , daß man die Verbeiratbeten zurůđitelle ; der

v 3werger dagegen jabr in der fandmebr baben. - v.

Bezirfe ſich perſönlich einzufinden ."" – Angenommen. -

Staat müſſe auch im Kriege beſtehen , und es müſſe

Art. 65. ,, Das weitere Verfahren wird nad den

Bürger geben , welche demſelben das zum Kriege ndtbige

Vorſchriften , welche über die jährliche Aushebung bee

Der Artikel wurde ſofort anges

Steben , eingerichtet sc. - Augenommen . Der 5. Abſchnitt ( Art. 66 - 71 ) über Dienſtzeit und Entlaſſung , - und der 6. Abſnitt ( Art. 72 – 87 ) über Stellvertretung enthält nichts weſento lich Neues , außer Art. 85 , welder von der Stell ,

Geld verſchaffen .

-

nommen .

Art . 62. ,,Die Landwehrmannſdaft wird nach Auf geboten in beſonderen Piſten verzeichnet und controlirt,

- Angenommen.

-

.

.

291

292

Der Reſt des Geſebesentwurfs enthält nichts vont

vertretung im Pandmebrdienſte, und Art. 87, welcher von Berſiderungsanſtalten für die Stell. vertretung bandelt. Art. 85. ,, Bei der Stellvertretung im Pandwebr. dienſte finden die Beſtimmungen der Art. 76 - 82 , To

Am Sdlufſe der Beratung wurde der neue Beridot der Commiſſion zu Art. 32 des Entwurfs , betreffend die Verwilligung einjábriger Dienſtzeit im activent

weit nicht biernad, anders verordnet iſt, verbåltniệmåßig

Heere mit Rückſicht auf den öffentlichen Dienſt , auf

Der Stellvertreter muß die alle

Biſſenſchaften und Künſte, vorgetragen. Die Gommiſſion bemerft bierbei, fie rei bei ibrem Äntrage zu Art. 29 , melder unter A. Ziffer 1 von der Zurücſtellung der

ebenfalls Anwendung.

gemeinen Einſteber: Eigenſchaften (Art. 75 Ziffer 1-5) befißen , darf nicht mebr landwebrpflidtig und nicht über 35 Jabre alt ſein . Diejenigen aber , welche eine volle Dienſtzeit im acriven Heere geſtanden ſind , wers

beſonderem Intereſſe.

॥੪ ॥

1

die Theologie Studirenden handelt , von der Voraus .

den , wenn ſie das 40. Sabr noch nid ) t überſdritten

reßung ausgegangen , daß die zu einjährigem Dienſt berufenen Jünglinge in den nådfitfolgenden fünf Jabren

baben, oder falls ſie ihrein Alter nach im dritten Aufs gebote pflichtig ſind und für einen zur landwehr erſten oder zweiten Aufgebors Berufenen eintreten wollen , als Einſteber zugelaſſen. Uebrigens muß das Einſtellen in

was aber von dem Miniſtertiſche aus in der Sibung vom 22. Februar , in Beachtung der Bundesbeſtim . mungen , in Abrede gezogen worden ſei. Es rei ihr

als im Bundescontingent begriffen zu betradren ſeien,

deßhalb der Gedanke nidit fern gelegen , auf die bis , berige Gefeßgebung zurückzukommen ; allein die Rüd,, ſind der Privatůbereinfunft überlaſſen. Der Einſteber licht, aufs Neue eine Ausnahme von der allgemeinen bat, obne Rüdlicht auf die Große der betungenen Eino Kriegsdienſtverpflichtung zu ſanctioniren, und dieSowies ſtandsſumme, cine Caution von 500 fl. zu ſtellen ." - rigkeit, für die landwehr richtige Fübrer beranzubilden , Deffner erflårte ſich gegen die Stellvertretung im babe zu einem Mittelwege führen müſſen. Råume man Pandwehrdienſte ; dieſelbe werde zwar nicht praktiſch nåmlid dem Kriegsminiſterium die Befugniß ein, dieſe werden , es werde nicht viele Einſicher geben, die Taug. jungen Peute als šriegsreſerve gleich den übrigen, noch lichen werden ſchon im acriven Militár ſein ; allein bier im Militárverbande ftebenden 1, Altersgenoſſen bei be. den erſten adt Lagen nach Einberufung der Manndaft geldbeben .

Die Bedingungen des Einſtandevertrags

bandle po rich von einem Noibſtande , welcher die Ver,

drobtem Friedensſtande ohne vorgångiges Geſeß eins

fie in das Gontingent theidigung des Baterlandes gebiete , und biervon rollte zuberufen , fo fei das Hinderniß , ſie Nicmand befreit ſein , namentlich nicht der Reidhere, einzurechnen , gehoben und der Landwehr werden ihre welden ein großeres Intereſſe an ſein Vaterland feßle. Fübrer geſichert. Sie beantragt daber, den letzten Saß Dieſe Anſicht fand jedoch keine Unterſtübung , und es des Art. 32 dahin zu faſſen : ,, Nach Vollendung der treten ſie auf die übrige Dauer wurde ſofort der Artifel mit folgenden Modificationen einjährigen Dienſtzeit angenommen : 1 ) Daß im zweiten Saße die Allegation der Rriegsdienstpflicht aus dem activen Heere unter den des Art. 75 Ziff. 1-5 nad den zu demſelben gefaßten Beſtimmungen des Art. 14 in die landwehr über , in 1

Beſalúffen bei der Redaction zu ändern , und 2) daß

welcher ſie jedoch die nächſten 5 Jahre bindurch zur

am Solufe dieſes Saßes flatt 1,35 Jahre" ,,38 Jahre"

Verfügung des Kriegeminiſteriums ſteben ( vgl .. jedod

zu regen ſei.

Art. 60), und fönnen bei bedrobtem Friedensſtande und

Art. 87.,, Verſicherungsanſtalten oder Geſellſchaften, welche die Stellvertretung durch Beiſchaffung der Eins Bandsſumme in der Art zum Gegenſtande haben , daß junge ledite auch ſchon vor ihrem Eintritt in das militårpflichtige Alter in der Verſicherung begriffen

noch , ehe das Geſetz über den Aufruf der fandwehr verabſchiedet worden ( Art. 10) , zum Dienſte, ſo lange der bedrohre Friedensſtand oder der Krieg dauert, eins berufen werden." - Dieſer Antrag wurde nad einiger Debatte angenommen .

werden fónnen , ſind unterſagt.

Unter dieſem Verbote

.

Die Gommiſſion fam ſodann auf den Art. 29 A.,

ſind nid)t enthalten ſolde Privatvereine, welche erſt Ziff. 1 zurück, welcher lautet: ,, Von der Dienſtleiſtung nach dem Aufrufe der Alter claire , aber vor im activen Heere ſollen, wenn das loos zur Einreibung der loosziebung zuſammentreten , um mit gemeinſchafts fie trifft, entbunden und in threr Altersclaffe zurůd , liden Einlagen die dem Bereine angebdrigen Militår geſtellt werden : A. wegen Berufs : 1) die in die theo. pflichtigen, welche zur Einreibung beſtimmt werden, zu logiſchen Seminarien und Convicte aufgenommenen Zog. unterſtüßen oder ihnen die Stellung eines Erſaßmannes linge, deßgleichen diejenigen , welche nach Erſtebung der zu erleichtern.“ - Hierbei entſtand eine Debatte über akademiſchen Vorprüfung mit Staatserlaubniß dem -

den erſten Sag dieſes Artifelo , ob derſelbe nicht eine

Studium der Theologie auf einer boben Scule fico

zu ſtarte Bevormundung für die in Frage ſtehenden Privatunternehmungen ausſpreche. In dieſem Sinne áußerten ſich Camerer, Goppelt und Müller, wogegen Director v . Góríz , 0. Zwerger , Deffner, Rettenmair und v. Gmelin den Entwurf vertbeidigten. Derſelbe

widmen .“ Sie bemerft, daß nach dem zuvor gefaßten Berdoluſie zu Art. 32 noch vor dem wirflichen Ausbruche eines Kriego mit der bloßen Zuſammenziehung der Ar. mee ſo viele Studirende der Theologie und Pfarrge.

búlfen und ſo viele Unterlebrer und Schulgebúlfen zur

wurde aud nach einer weiteren Erörterung darüber, Fabue einberufen werden müßten , daß der öffentliche daß derlei Berſicherungsgeſellſchaften nicht unter die Dienſt und das Gemeinwohl auf das Empfindlichſte verbotenen Geſellſchaften des Polizeiſtrafgerebes fallen,

darunter leiden würden. In Beachtung jenes und des

ſondern hieraus nur feine civilrechtlich, flagbaren Der

weiteren Beſdolufies vom 28. v. M. zu Árt. 61 in Bes treff der Entbindung derjenigen, von der Landwehrpfliật,

bindlichfeiten entſtehen , angenommen .

D

tu

293

294

welde nach vollendeten Univerſitatsſtudien zum Bebufe eines Kirchendienſtes eine Dienſtprüfung erſtanden haben, ſtellt die Gommiſſion den Antrag , die Beſtimmung des Art. 29 unter A. 3. 1 anzunetmen und weiter zu bes

Im verfloffenen Jabre legte ein in Paris lebender Gelehrter, der Dr. Papadopulos. Vretos der franzöſiſchen Afademie der Wiſſenſdaften eine von ihm erfundene

Neue Sch u ß 10 a f f e.

ſtimmen : ,, Deßgleichen die nach geſeßlicher Prüfung Sdiutwaffe vor , die unter der Form eines Cúraſſes fåbig erfundenen und mit Genehmigung der Oberſchule

aus cinem ſehr feſten Filz von Baumwolle beſtand und

bebörden bei den Volkodulen oder den Schulen von Rettungsanſtalten für verwabrloſte Kinder angeflellten Unterlebrer uno Stulgebúlfen, wenn die leßtgenannten

von ihm Pilima genannt wurde. Die Afademie regte

zu weiterer Unterſuchung dieſer Erfindung eine Como

Sdulen den Vorſchriften des Art. 25 des Dolfglobulo miffion nieder. Sbr am 18. Juli darüber erſtatteter Beridt åußerte ſicti vortbeilbaft, denn mehrere in größter geſeles entſprechen . “

Der erſtere Antrag wurde mit

Nåbe aus ſchweren Reiterpiſtolen abgefeuerte Scuffe 53. gegen 25 Stimmen und der leßtere durd Zuruf batten nid )t den geringſten Eindruck auf dieſenneuen angenommen .

München , 1. Mårz. Bon beute an iſt die Stelle eines eigenen General : Berwaltungo. Directors, als Bor. ſtand der ſechsten Kriegs,Miniſterial-Section formationgs malig beſest. Se. Maj. Der Rónig baben ſide bewogen

Gúraß hinterlaſſen ; die Weidbeit ſeines Sroffes ver, anlaßte jedod die Commiſſion , neue Verſuche zit vero langen , um die Wirfungen , welde der Anprall der Rugein auf lebende , von ſolchent Giraſſen geſchüßte Rörper bervorbringen dürfte , zu erforſchen. Der år, finder bat ſofort cérgleichen Verſuche angeſtellt , deren

gefunden , der mit der Geſchäftsleitung der rechsten

Reſultate er am 20. Februar dieſes Jahres der Afar

í Bay e r n.

Kriegs: MiniſterialsSection betraut geweſenen General, demie úbergab. Mebrere flugeln , weldie aus einem major und Brigadier der Infanterie, D. Kunſt , unter Soldatengemebre mit gewöhnlicher Feldladung in grofter Bejeugung Auerböchſter Zufriedenheit mit ſeinen deß. Nåhe (à bout portant) und auf denſelben Fled abges falſigen Dienſten , dieſer Function zu entheben , und feuert wurden , brachten auf einen menſchlichen Prido zum General . VerwaltungssDirector mit dem Range nam und auf ein lebendiges Kalb, die beide mit ſolchen eines Miniſterial,Ratbes den bisherigen Rath des ober. Cůraſſen verreben waren , weder eine Beſchädigung ften Rechnungsbofes , 0. Sutner, in proviſoriſder noch eine irgend bemerfbare Erſchütterung bervor. .

Eigenſdaft zu ernennen , welchem die Peitung der ges

Dr. Papadopulos bat demzufolge die Afademie, daß ſie

Tammten Heeres: Adminiſtration obzuliegen bat.

ſeine Erfindung als für den Kriegsgebrauch anwendbar

(Nürnb. Corr.) Preuen.

Zu der , in Nr. 71 des Auguſthefts der A. M. 3.

pro 1842 beſprochenen Umgeſtaltung der Invaliden, bauſer und neuen Formation von Veteranen .Secs

ancrfennen mödte. Der Ausſpruch der Afademie , und

ob dieſe neue Schußwaffe auch von Militárcommiſſionen nåberer Beachtung unö Unterſudung für würdig er . fannt wird , iſt bis icbt.nod nidt zu erheben.

tionen bei der fandwebr, iſt nachträglich zu bemerfen,

Liter a t'ur.

daß der Solds und Verpflegungss , ſo wie auch der Bekleidungsetat für die Mannſchaften der Veteranen,

Geſchichte des Königlich Preußiſchen fünften Huſaren.

Sectionen demjenigen der bisherigen Invalidencom, pagnieen ganz gleid iſt, und daß die Uniform derſelbert nur in ſo weit von derjenigen der Invaliden compag . nieen abweicht, als die Sdulterflappen auf den ( dunfel.

febredt von Brüder , den ebemaligen bef dieſes

blauen) lithewka's die Farbe und Nummer des betrefs fonden Pandmebrbataillong erbalten und ſåmmtlide Un.

teroffiziere um den (rothen ) Kragen eine filberne Treſſe als Gradunterſcheidungszeichen tragen.

regiments mit beſonderer Rücffidot auf Gebhard

Regiments, nebſt einer Einleitung über Preußiſde von Schöning. Berlin , Berlag bei 6. G. Pů .

Huſaren im Allgemeinen , von Kurt Wolfgang duriß. 1843.

Die älteren Regimenter der fånigl. preußiſchen Ar. mee fahren fort, die Muße eines langen Friedens daju

- Des Ronigs Majeſtåt haben mittelſt Allerhöchſter Cabinetsordre vom 1. December v. 3. die Oberaufſicht

zu benußen , die Erinnerungen der frübcren , thaten, reicheren Zeit und ihrer ebrenvollen Theilnahme an derſelben zu ſammeln , und bei beſonders dazu anregen ,,

ůber das Berliner Invalidenbaus wieder dem

den Gelegenheiten zu veröffentlichen .

-

Rriegøminiſterium zu übertragen gerubt, dergeſtalt, daß

Schon öfter iſt es in den betreffenden Zeitſchriften

ſowohl die militariſden als adminiſtrativen Angelegen ,

beiten deſſelben lediglich von dem Miniſterium reffors reſſor,

danfend anerfannt worden, wie dåbbar ſolche Beitråge für die ältere und neuere Rriegsgeſchichte find,, und wie

tiren rollen , und mit der Maßgabe , daß die mili,

dieſelben nicht allein von der Armee , welcher fie zus

tåriſche Oberaufſicht perſönlich von dem Vorſteber der Abtheilung für das Invalidenweſen , Generalmajor v. Stoſd, ausgeübt und in etwaigen Colliſionsfållen auf die Einwirkung des Kriegsminiſters recurrirt wers

nåchſt angehören, ſondern überall von dem militariſden Publikum mit wabrem Intereſſe aufgenommen werden müſſen. Aus den officiellen Acten des Regiments ento

den ſoll.

nommen , und aus den nachgelaſſenen Papieren bes rúbmter Obefs und renommirter Öffiziere des Gorps, oder nad den mündliden und ſchriftliden Mittbeilungen

noc tebender Augenzeugen ergånzt, trägt auch dieſe

295

296

Regimentsgeſchichte, wie die früheren von dem geſchåßs ten Hrn . Verfaſſer in dieſem Fache der Militárliteratur gelieferten verdienſtlichen Arbeiten , durchaus das Ges präge der Wahrheit und Treue , welche dem eigenen, wie dem fremden Verdienſte Nichts vergibt, aber aud

unter den ſchwierigſten Zeitverbåltniffen , in dem Re. gimente bis auf unſere Tage foridauernd bemåbrt. Bei allen Gelegenheiten ſeben wir , wie ſich in dieſem Regimente der ådte Huſarengeiſt berausgebildet batte ; flug und umſichtig führen die Offiziere ibre Huſaren zu

der dem Soldaren ſo wenig anſtändigen Rubmredigfeit den Unternehmungen in die Nåbe des Feindes , fúbn ſtets fern bleibt.

-

Dieſes Zeugniß fönnen wir dem

und rúdjichtslos wurde dieſer dann überall angegriffen ,

vorliegenden Werfe mit vollſter Ueberzeugung geben ; unter welden Umſtänden und in welder Zabl er auch R8 gibt und nach ſicheren Quellen treu und wabr die gefunden wurde, und das Glüc, welches dem Tapferen Geſchichte eines der tapferſten Regimenter der preußi. ſo gerne zur Seite ſteht, bat ſich auch den „Blücher'iden schen Armee , der „, Blücher'ſchen Huſaren " , wie fie Huſaren " faſt immer treu bewieſen. Die Feldzüge des nach neueſter Beſtimmung Sr. Maj. des Königs nun iebenjábrigen Krieges, der bayeriſche Erbfolgetrieg una wieder genannt werden, und die Sácularfeier des Ges

ter Belling, die Feldzüge von 1793 und 1794 unter

burtstags Blüder's hat die nächſte Veranlaſſung zum

Blüder'8 perſönlicher Anführung, zeigen uns dieſe

Erſcheinen derſelben gegeben . Die bemerfenomeribenten Momente aus der Lebensgeſchichte der beiden berúbms teſten Shefs des Regimenis , Belling's und Blůder's,

tapferen Sdaaren in raſtloſer Thåtigkeit ſtets in großter Nibe des Feindes und mit den vielfachſten und glån . zendſten Erfolgen gefront. Namentlich iſt es das Aufe ſind entweder als eigene Abſchnitte in dem Budhe bes treten Blücher's und ſeiner Huſaren in den Rheincam , bandelt, oder in die Erzäblung der friegeriſden Ereigs pagnen , und die ſiegreichen Gefechte , welche ſie dort Unverfennbar bat der Vers

gegen die Franzoſen beſtanden , welded als ein wahrs

fajfer gerade dieſe Epiſoden mit beſonderer Vorliebe bebantelt, und der leſer muß ibu Dank dafür wiſſen,

niffe paſſend eingeflochten .

baft woblibuender lidipunct in einer ſonſt für uns wenig erfreulichen , düſteren Kriegsperiode erſcheint.

denn nur ſelten dürften ihm zwei lo verſchiedene, und

Während Andere ihre Zeit mit fruchtloſem Manduriren verloren oder vor dem übermüthigen , anbringenden

doch beide gleid ebrenbafte und Durdaus tüchtige Sba :

raftere, ſo offen und wabr nach dem feben gezeichnet, neben einander vorgeführt werden . Der einfade, brave und fromme Belling, der, ehe er den Såbel zieht, fein

C

Stoßgebet zu dem Herrn der Heerſchaaren ſendet, dann

Feinde zurůdwichen , ging ibm Blücher gerade zu Peibe, Idlug ihn überall , und zahlreiche Trophåen wurden damals von ſeinen rothen Huſaren erobert. Die Schils derung dieſer Periode iſt wörtlid dem eigenen Tages

aber aud , mit feſter Zuverſicht auf deffen Sduß ver

bud Blücher's entnommen .

trauend , an der Spiße ſeiner Huſaren in den Feind

Das Buch enthält 500 Seiten in 25 Kapiteln ; eine

ſtürzt , deſſer erſtes Geſmåft nach der Schladt ſtets das iſt, ſeine braven Kampfgefährten der Gnade feines

intereſante Zugabe bilden auch hier die zahlreiden na . montlichen Piſten aller Art , welche demſelben in die

großen Königs mit Wärme zu empfehlen, iſt uns nach verídicdenen Abſchnitte paſſend , eingeſdaltet ſind. -

Mit

der bier von ihm gegebenen Schilderung wahrhaft licb geworden , und das glånzendere Bild ſeines beldens

Vergnügen baben wir vernommen , daß dieſein intereſ, ſanten Werfe auch die allerhöchſte Anerfenntniß Sr.

mútbigen und ipůrbigen Sdúlers und Nachfolgers Blů der , der in allem mit alleiniger Ausnahme ſeiner

Maj. des Königs von Preußen dadurch auf ſchmeidel, bafle Weiſe bewiefen worden iſt, daß jedem Regimente

Lapferfeit, ſeiner hingebung , ſeines fideren militáriden

und jeder ſelbſtändigen Abtheilung der Armee ein Erem ,

Blides und ſeiner våterlichen Fürſorge für das Regis plar deſſelben aus der königl. Chatoulle verebrt wurde. ment, das Gegentheil feines Vorgangers und Freundes, Mirce 1 l e n . bat es nicht in den Schatten zu ſtellen dermocht. Es iſt nidt- unſere Abſicht , bier nåber auf den Inhalt

dieſes , von uns mit wabrem Vergnügen durchleſenen .

Buches einzugeben , aber mit voller Ueberzeugung dürfen

[ Der kleine I ambour.) In dem legten Kriege, den England und Frankreich vor der franzöſiſden Revolution mit einander führten, kam ein engliſdjer Tambour, ein Knabe von etwa fünfzehn Jahren,

wir es unſeren Kameraden , ſo wie jedem Geſchichiss

beidh ſinnig der Linie der Franzoſen zu nahe. Er wurde ergriffen und

freunde empfehlen , und gewiß wird es feiner derſelben

vor den franzöſiſchen General geführt. Wohl erkannte der franzöſiſche General die Uniform des Iam :

aus der Hand legen, obne ibm einige gleid) angenebin

borrs,aber dennoch vermeinte er , der Anabe könne etwa ein Spion

und nüglich verwendete Stunden zu verdanfem. - Von der Errichtung des Regiments im Jabre 1758 und von

ſein , und beſchloß daber , ihn ſtreng zu prüfen.

ſeinem erſten bald darauf erfotgten Zuſammentreffen mit dem Feinde bis zu den Feldzügen von 1813, 14 , 15

Bedt und froßig der Knabe.

zeigt und die Geſchichte der ,, Brüder'iden Huſaren "

Was biſt Du ? “ fragte er ihn.

Iambour in Dienſten Sr. Majeſtät von England !" antwortete ,, Wohlan , lo zeige , ob Du trommeln kannſt. " Eine Trommel wurde gebracht. Der kleine Sambour trommelte

eine lange Reihe glänzender Waffenthaten, wo ſich nur einige Märſche, einige Signale , aber der General war noch nicht zus irgend eine Gelegenbeit dazu zeigte: der vortreffliche frieden und befabl: Nun trommle auch zur Retraite." Geiſt, mit welchem Belling ſein neues, aus den vero Da marf der Rnabe feine Trommel von ſich und rief aus : „ Die ſchiedenartigſten Elementen zuſammengeſettes Regiment kennt keinengliſcher Tambour und mag ſie auch nicht lernen ." Untwort gefiel dom frindlichen Befehlshaber. Er gab den Sombour sogleich wieder frei und ſchickte ihn zu feinem Heere 3w beſeelen gewußt hatte , wurde von ſeinen würdigen jungenSolche

Nachfolgern , und namentlich von Blúder , treu erbalien zurück, indem er ibm noch einen Brief an ſeinen General mitgab', in und gepflegt, und unverkennbar bat ſich derſelbe, ſelbſt welchem er fein Betragen ſehr lobte. ( Soldaten Freund.) Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung : C. W. Lesko in Darmſtadt und in deiſen Offizin gedruci.

Donnerſtag ,

negradina Nº: 38 .

30. März 1843.1200

SON

HE Shah

Allgemeine Militar -Zeitung. 3

Deutrder Bund.

Die Augem . Zeitung enthält Folgendes vom Main :

pirung , Munition und Fubrwerfe aller Art ſtets vor . råtbig ſein müſſen." Wirflich baben aud die meiſten

„ In der neueſten Schrift des Hrn. v. Búlow - Cum , Contingentsſtaaten , namenilidh u . a. Deſtreich, Preußen, merow : ,, Preußen und ſeine Verfaſſung 2c. 2. Th.

Bayern, Württemberg, Baden, helfen , Hannover, Rur.

Jena 1813 ", iſt in der dritten Abibeilung, welde über Deutidland handelt , ein beſonderer Abſchnitt der militåriſden Organiſation gewidmet, wenigitens in dem vorausgeſchidien Inbaltsverzeidniß fo benannt.

mit in ibren Friedensetat aufgenommen , ſo daß zwiſden nidet beſtebt.

Die ganze Begründung dieſes Abonitis , weldier den Solüßitein des Ganzen abgeben ſoll , beruht auf der

452,456 Combattanten iſt ſodann die leiſtung zu red. nen , welde innerbalb des erſten Sabres oder

beffen , Holſtein , die Siårfe ibres Reſervecontingents der Reſerpe und den Hauptcontingenten ein Unterſchied Zu dieſer disponibeln Truppenmadt von

Angabe, daß die Heeresmacht des deutſchen Bundes für

Feldzuges , nac . S. 5 der Bundesfriegsverfaſſung,

den Kriegsfall nicht mehr als 361,000 Mann unter den

Waffen fu záblen babe , und auf dieſe Angabe bin iſt,

von den Contingentsitaaten nad Erfordern aufzubringen und auf ein balbes Procent der Marrifel oder 150,818

wie ſchon in der Einleitung S. X , Yo S. 321 u. f . eine Reibe von Sdlúſjen über die Unzulänglich feit dies

Streilmacht innerbalb eines Jahres nach und nad volls

Combattanten feitgeſtellt iſt. Daß nad Bedürfniß dieſe

jer Heeredmacht zur Bertbeidigung Deuildlands gebaut. Hr. v . B. bat die Quellen nicht angegeben , aus wels

fommen fdlagfertig in den Reiben der Feldtruppen auf,

cen er ſeine Angabe geldópft bat, oder jenes Reſultat zu berechnen im Stande geweſen iſt; jedenfalls aber

ſtåmme und durch die nad S. 29 und anderen Para.

trete , iſt theils durch die nach S. 4 organiſirten Erſaß .

friegsverfaſſung geweſen, wie ein Blick in die Schrift :

grapben vorgeſchriebenen Vorrårbe an. Kriegomaterial, namentlich einer doppelten . Garnitur Waffen , tbeilo durd die beſtebenden Conſcriptionsgelege in allen Bunt.

,,Die Kriegsverfaſsung des deutſchen Bundes, nach den

desſtaaten geſichert, welde immer mcbrere Alier claſſen

neueſten Beſtimmungen " ( Mainz, bei Kupferberg 1842) ergibt. Nach dieſen Beſtimmungen bat nåmlich die Stårfe des Bundesbeeres bei Ausbruch eines Kriegs zunadſt , d. i. bei der erſten Mobilmachung an

an Dienſtpflichtigen als eine Dienſtreſerve bereit balten, welche in einigen Staaten ſogar aus ſchon ausgebil. deten Leuten beſtebt. Rednet man endlich für den Fall eines großen Krieges die außerdeutſche Kriegemadt von

Find dieſe Quellen nid )t die Beſtimmungen der Bundess

mirkliceu Combattanten 452,456 Mann zu betragen , Deſtreich und Preußen , welche über ibre Bundeslets und zwar nach s. 1 der Bundesfriegoverfaſſung die ſtungen binaus ſelbſt bei der erſten Mobilmachung zu. perſchiedenen Hauptcontingente mit 1 Proc. der Ma. ſammen 1100 400,000 Combattanten disponibel baben , trifel 301,637 Nann , nato S. 4 die ſogleich beim Auss ſo ergibt sich eine Geſammtleiſtung , welche ſelbſt die maríd der Hauptcontingente aufzuſtellenden Erſaß fúbnjten Forderungen des Hrn. v . B. überſteigt. Wenn +

ſtåmme aller Waffen mit % Proc. 50,273 Mann, nad wir uns fdlieblich eine Permuthung erlauben dürfen , $. 33 die ſogleich auf Bundesbeſchluß ſchlagfertig zu wie die Angabe des Hrn .: V. B. entſtanden fein fónne, baltenden Reſervecontingente mit / Proc. 100,546 M., ſo bat derfelbe; vielleicht zur Zabl der Hauptcontingente wie oben 452,456 Mann , Ueber dieſe Stårfe an voll ,

noch in runder Annahme 50,000 Mann Erſakſamme

fommen ausgebildeten, ausgerüſteten und bei jeder Mos bilmachung Idlagferiig disponibeln Truppen für den

und 10,000 Mann Nichtſtreitbare binzugerechnet, mos durch ungefábr ſeine Zabl von 361,000 Mann ſich er . gibt ; allein in dieſem Fall iſt nur noch zu bemerfen,

Bund fann durdaus fein Zweifel obwalten ; denn ſelbſt

binjichte ſichts der Reſerve beſtimmt s. 33, ,,daß deren Offis van die leßtere Kategorie an årztlichem Perſonal, Muſit. ziere, Unteroffiziere und Spielleute ſchon im Friedens- dóren , Handwerfern, Trainſoldaten der Artillerie, der etat vorbanden , die der Cavalerie . beritten ſein , die beurlaubte

Gemeinen Mannſdaft aber ihre vollige

Uusbildung im ſtebenden Heere erbalten baben , und

die geſammte Ausrúſtung : Waffen , Bekleidung, Equis .

Munitions, Proviant . Lazareths und Bagageco . lonnen lonnen , des geſammten Adminiſtrations- und Be.

dienungsperſonals weit über 20,000 Mann ſelbſt nur für das 1 Procent Gontingent beträgt , welche nach

300

299

den Bundesbeſtimmungen ſtets über obige Leiſtungen balten geſonnen rei; aber es ſei unerläßlich, im Mutter, land einen Ueberſchuß an Truppen zu haben , um die in den Golonieen und Indien dienenden Regimenter

zu ſtellen ſind. Großbritannien.

regelmäßig , und zwar fünftig regelmäßiger als bisher,

In der Sißung vom 27. Februar conſtituirte ſich ablöſen zu fönnen . Kein Regiment route eigentlid über das Unterbaus zum Subſidienausſchuß , um das Mis litårbudget zu beratben. Hr. S. Crawford ſtellte den Antrag, die Bewilligung aller Subſidien für die Armee ſo lange zu verſchieben, bis dem Hauſe die Vers anſchlagungen rúmmtlicher Staatsausgaben und der

fünf Jabre im Inland , nod úber zehn Jahre in den überſeeiſden Belißungen dienen ; gleichwohl ſeien von den ießt aus Indien beimfebrenden drei Regimentern eines zwanzig Jabre , die beiden anderen noch langer vom Baterlande entfernt geweſen. Gewiß, der bitiſde

Mittel zu deren Dedung vorlågen, weil in der jeßigen Kriegedienſt ſei in dieſer Beziehung bart, wie in feinem Zeit ſo ausgedehnter Notb das Haus verpflichtet ſei, ' anderen Staat, China und Canada betreffend , moge erſt zu erwägen , wie es duro möglichſte Verminderung man bedenken , daß Reductionen , welche der Sieg im

der Militári und Civilausgabent dis auf dem Dolfe . Feld oder eine glúdlide Wendung in der fage einer laſtenden Steuern erleichtern fónne. Er bemerfte unter

Golonie geſtatte, rich nicht in dem Augenblick vornehmen

andern : In Großbritannien und Irland balie man laffert, wo die Nachricht davon nach England gelange, 38,041 Mann (25,127 in England und Schottland, den ſondern daß die zu treffenden Anordnungen Zeit erfor. Reſt in Irland) : wozu ſo viel ? wozu überbaupt ein dern.. Uebrigens rolle die Beſaßung in Canada nod ſtebendes Heer im Inland zur Friedenszeit ? Dazu komme

weiter verringert werden , ſobald die Jahrszeit die Heim .

in Irland ein Gorps von 9000 regulären Conſtablern, die faſt ganz auf militariſdem Fuß organiſirt ſeien. Unmöglich ſei eine ſo große Streitmacht zur Aufrechts baltung der Ruhe in Irland nótbig . Der Generalſtab koſte die ungebeure Summe von 165,300 Pf. St., der Herzog v. Wellington beziebe als Feldmarſchal 6000 Pf. Št. jabrlich, das Obergeneralitatsamt foſte 17,000 Pf. 1. ades das fei viel zu viel. Für das Freiwilligencorps,

fabrt der Truppen erlaube. – Nach einigen Erórtes rungen über fleine Ausgabenvermebrungen in einigen Rubrifen des effectiven Dienſteg durchging der Miniſter die Einzelpoſten des nid teffectiven Heerſtandes , und wies nach , daß ſeit 1821 bloß in den drei Rubriken : Halbſold, Růctritisgebalten und Militårpenſionen, eine Erſparung von 920,000 Pf. bewerfftelligt worden rei. Zulebt beantragte er ein votum für 100,846 Mann,

das ſo wenig leiſte, feien 117,787 Pf. angeregt. 108 Ges

ausſdhließlic ausſd ließlideh des indobritiſchen Heeres. - Hr. Hume gibt zu , daß es billig rei, für regelmåßige Abloſung der

nerale im nicytactiven Dienſt foſten 89,000 Pf. , Dffi.

.

ziere, die ſich mit vollem Sold zurůdgezogen 64,000 Pf., auswärts dienenden Regimenter vorzuforgen , glaubt aber, daß die Zahl dieſer Regimenter vermindert wer. Ebenſo ließen ſich im Feldjeugmeiſteramt große Res den fdnnte, was denn auch das Verhältniß der ndihigen ductionen bewerfitelligen , und nicht minder in der Mas Abloſungstruppen vermindern würde. Gewiß bedürfe rine , deren Effectivſtand im vorigen Jabr 4,632,000 , Britiſd :Weſtindien , jeßt nach der Negeremancipation, der Nichteffectivſtand aber 1,390,000 Pf. gefoftet , auf nicht mehr die große Sousmaht, wie"zu der Zeit, da welchen lebteren nidot weniger als 184 admirale treffen. noch die Mehrzahl ſeiner Bevölferung aus Sclaven be.

die Militårpenſionen 1,243,176 Pf. Das ſei enorm.

Daran fnüpfte das ebrenw. Mitglied Klagen über gleiche Geldverſchwendung im Civildienſt, wie ž. B. die ford.

ſo ſtarte Armeecorps in ſtand. Und wozu das annoch ro Ganada , nachdem die Regierung lid endlid entídloſſen,

ſtattbalterſchaft von Irland zwiſden 50 und 60,000 Pf. dieſer Provinz Gerechtigfeit zu erzeigen ? Die Canadier verídlinge. - Hr. W. William &8 fchloß ride an dieſe ſeien jeßt zufrieden, und wurden im Fall eines Angriffe -

Ausſtellungen mit weiteren Details an , und meinte ,

pon Seite der vereinigten Staaten ſich ſelbſt durd ibre

Franfreich ausgenommen, unterbalte fein Staat ein ſo Milizen zu vertbeidigen wiſſen , ſo daß 2000 Soldaten großes ftebendes Heer wie dermalen England ; denn in völlig hinreiden würden. Das Mitglied radelt die Ab. Rußland ' ſtånden die großen Truppenmaſſen in der ſendung neuer Truppen nach dem Cap der guten Hoff Regel nur auf dem Papier.

Sei es redet, der Nation

nung, um zur Jagd auf unglückliche bollandiſd Bauern

bei ibrem jebigen bodenloſen Elend noch eine solche Sa. gebraucht zu werden, die vor der Unterdrůdung in die fernendmerenoth aufzupaden ? – Naddem Crawford 8 Wildniß geflüchtet. Was die auſtraliſchen Golonieen Motion mit einer im Verbältniß zur Zahl der anweſens betreffe, ro feien ſie in ibrem Woblſtand na gerade ro den Mitglieder ſehr ſtarten Mebrbeit verworfen worden, weit gedieben , daß ſie ihre Militárfoſten, mit Ausnahme erdrierte der Kriegsminiſter Sir H. Hardinge die der durch Verbrecherdeportation peranlaßten, ſelbſt tra. Boranſchlåge reines Budgets. Die in der Armee vors gen konnten . Auch in Bezug auf Englands europäiſche zunehmende Reduction betrågt, in genauer Ziffer, 5700 Berbåltniffe würde eine anſebnliche Ermäßigung der .

Mann , und an Geld 139,323 Pf. SI.

Dieſelbe rol

Militáretats eine weiſe Politif ſein , woúrde die anderen

nicht dadurch bewerfſtelligt werden , daß man die Zahl

Staaten freundlider ſtimmen und ibnen Englands Bers

der Regimenter vermindert, ſondern dadurch, daß man

trauen auf ſeine Kraft beweiſen . Er wünſche biernad

die durch Gaſualitåten entſtebenden Ausfå de in den Re. gimentern ſo lange nicht mehr ausfüllt , bis jene Ver,

wollte eine von 20,000 . )

minderung erreicht iſt. Es moge wabr ſein , daß der

braud , der nur zum Beſten der Adelsclaren aufredot

eine Reduction von 10,000 Mann. ( Hr. Williams Der Halbſold ſei ein Miß.

Dienſt im Jnland an und für ſich nidt die Bollzahl erbalten werde. Man unterhalte ein übergroßes iteben. England gegen etwanige Arbeiterunrufen,

der Zruppen er beiſde , welde die Regierung beizube.

des Heer in

I

301

302

aber das beſte Mittel zur Verhütung ihrer Wiederfebr beimiſchen Eruppen der Infanterie:: die 3 Bas ſei Beſeitigung ihrer Urſachen ; was die überflüſſige taillone der Infanterie légère d'Afrique , die 3 Batail, Soldatesta fojte, moge man zur Unterſtüßung fleißiger lone der „, tirailleurs indigènes" uno die 3 Bataillone armer Arbeiter anwenden.

Wer der Eiufommenſteuer

loswerden wolle, můſſe ſein Amendement auf Verringe, rung der Armee um 10,000 Mann unterſtüßen .

Lord lennor entgegnete, der Wunſch gewiſſer fremder Nationen , Englaud ſchwach zu ſeben , ſei ein ſonders bares Argument für ein britiſches Parlamentsmitglied,

eine untbunliche Ringerung des Heers zu verlangen . -

Sir H. Hardinge bemerfte , eine Commité úber Go. Ionialangelegenbeiten, die vor zwei Jabren geſeſſen und

der ,,Zouaves", im Ganzen : 9 Bataillone. f ) Von den „ Compagnies de discipline “ : 7 Fúſilier , und 3 Pionniercompagnieen. Summa der infanterie in Afrifa : 56 Bataillone und 10 Strafcompag . nieen. II. Gavalerie : a) 4 Regimenter Chasseurs d'Afrique, à 6 Esc. = 24 Escadronen , b) das „,Corps des Spahis réguliers" = 15 Escadronen , im Ganzen : 39 Escadronen .

III. Artillerie : 14 Batterieen,

1 Compagnie Pontonniere, 1 dito ArtilleriesHandwerfer

zu welcher Hr. Hume ſelbſt gebórt , babe erflårt , daß und 1 Detachement vom „ Train des parcs d'Artillerie.“ die Stårfe der Garniſonen in den verſciedenen Golos IV. Genie : 12 Sappeurs, 2 Mineurcompagnicen und nieen eher unter als über dem Bedürfniß ſei. Nachdem 1 Compagnie d'ouvriers. V. Vom „ bataillon d'ouvriers er mehrere Ausſtellungen einzelner Mitglieder über

d'administration : 5 Compagnicen .

Wittwenpenſionen u. l. w. beantwortet, und Hrn . Hus

du train des équipages militaires : 18 Compagnieen

me's Amendement mit großer Mehrbeit verworfen wor,

incl. 5 proviſoriſcher und 1 Handwerfercompagnie ( nur

VI. Vom Corps

den, votirie man folgende Anſäße: 3,619,327 Pf. St., die 4. Escadron dieſes Corps und 3 Handwerfercom . als Hauptanſaß , für den Effectivſtand der Armee im F. 1843/.. ; 117,787 Pf. für das Freiwilligencorps ;

pagnieen , ſo wie die Depois der 3 anderen Escadronen ſteben in Franfreich ).

14,441 Pf. für beſondere Militárbelobnungen ; 89,000 Pf.

In und bei Paris (in den fagern für den Feſtunge

Sage von Generalen , die zugleid Regimentsoberſten

bau daſelbſt) ſtehen: 29 Bataillone'finieninfanterie und

ſind ; 46,000 Pf. Růdjugogagen ; 457,000 Pf. für Offis

12 Bataillone leidter Infanterie ; 2 Regimenter las

valerie à 5 Escadronen, = 10 Escadronen und 4 Gom. aufgelöſter fremder Gorps ; 140,760 Pf. Wittwenpens pagnicen ,,de sous - officiers vétérans.“ ( Die Polizeis fionen ; 118,000 Pf. außerordentlide Unterſtüßungen truppen : Gendarmerie , Municipalgarde u. l. w. find

jiere auf Halbſold ; 55,926 Pf. Halbſold für Offiziere (compassionate list) ; 41,000 Pf. Superannuationen .

bier nidt mit inbegriffen .)

In der Nåbe von Paris (auf 1 bis 6 Meilen) : Folgendes iſt, nach der Gazette, eine Zuſammenſtellung der Truppen , die von 1835 bis 1842 in Dienſten der 7 Bataillone Infanterie, 6 Regimenter Cavalerie ( 30 E8. engliſden Regierung, Deßgleichen der engliſden Truppen cadronen ) , 14 Batterieen und 4 Compagnieen Genie, ( ausſchließlid des großen Sipahibeers ), die im Solde truppen (Sappeure). ber oſtindiſden Compagnie ſtanden : Großbritannien . 1835-6 1836-7 1837-8 1838-9 1839-40 1840-1 1841-2 1842-3

Indien. 19,720

81,271 81,319 81,311 89,305 89,351 93,471

19,720 19,720 19,722 20,467 27,641

82,051

29,070

101,455

30,399

Summe. 100,991 101,039 101,031 109,027

109,818 121,112

121,121 131,854

F r a n fre i dh .

pré u Be n. Die in der Nr. 117 de Novemberhefte der 4. M. 3.

pro 1842 erwåbnte allerhöchſte Verordnung über das neue Befleidungsweſen der Armee enthält fol. gende bemerfensmeribe Beſtimmungen : 1) Die ſåmmtlichen Fußtruppen der finie erhalten den Waffenrod von blauer , Jäger und Scùßen von grüner Farbe *).

2) Die Tragezeit eines Waffenrocs iſt auf 2 Jahre feſtgefeßt, und wird daneben noch eine Jade von blau . gefärbtem Drillid geliefert, die zum Gebraud im Quar.

Nad cinem ., von der Sentinelle gelieferten Dis,

locationstableau der franzöſiſchen Armee , pro 1. Ja. nuar 1843 , befanden ſich zu dieſer Zeit folgende Irup.

pen in Afrika : I. Infanterie: a) Von der liniens infanterie : 2 Bataillone vom 2. , 2 vom 22., 2 26. , 2 vom 31. , 2 vom 32. , 2 vom 33. , 2 vom 2 vom 48., 2 vom 53. , 2 vom 56., 2 vom 58., 2 61. und 2 vom 64. Regiment , im Ganzen : 26

vom 41. , vom Ba .

taillone ( die 3. Bataillone und die Depots dieſer Regimenter ſtehen im ſüdliden Franfreid). b ) Bon der leidten infanterie : 2 vom 3. , 2 vom 6. , 2

vom 13. , 2 vom 15. und 2 vom 19. Regiment , im Ganzen : 10 Bataillone (die 3. Bataillone und die Depois in Franfreich ). c) Bon den Chasseurs d'Or leans: 5 Bataillone, d) Bon der légion étrangère : beide Regimenter mit 6 Bataillonen. e ) Bon ein .

•) Derſelbe beſteht in einer lithewka , deren Schöße beim Offizier 4 Zou, beim Unteroffizier und Gemeinen 2 ' / 2 Zoll über die Beins in ſpalte herab reichen . Der Kragen derſelben iſt bei der Garde bisheriger Weiſe geſchloſſen , bei der Linie vorn offen und an den oberen Eden abgerundet , unten aber mittelſt zweier Saken (mit Deſen ) verſchließbar. Der hintere Theil des Kragens iſt von der Grundfarbe des Rocks , der vordere die Kragenpatten nach Art der bisherigen Dienſtjacken, roth reſp . ſchrrarz ( lepteres bei der Artillerie und den Schüßen. Die Ichfelttappen und Vermelaufſchläge ſind von derſelben Form und Farbe wie auf der Uniform Xuf der Bruſt befindet ſich eine Reihe gelber. reſp. weißer balbrunder Knöpfe, von etwas größerer Form als die feits

herigen uniformknöpfe. Die Taſchenpatten auf dem Hintertheil der Schöße ſind mit je 3 Knöpfen beregt und roth paspoilirt. Zur Unterſcheidung der linie von der Landwehr dient bei erfterer ein rother Paspoil, der die vordere Kante des Rocke, die Bruſts feite , einfaßt.

301

303

tier beſtimmt iſt , bei regnigtem oder raubem Wetter Summe von 500,000 Thaler zu überweiſen geruht, dao aber auch über dem Waffenrock getragen werden kann. mit derſelbe auch fernerbin im Stande rei, den neu zu 3 ) Die Unteroffiziere erhalten alle Jahr einen Baf. Penſionirenden diejenigen boben Penſionsſåße zu ge. 4 ) Es ist Sr. Majeſtat ernſter Wille , daß fünftig der Wechſel der' Montirungen bei den Peuten möglichſt vermieden und insbeſondere jeder Soldat mit der Mon ,

måbren, welche durd Das im Jabr 1825 erlaſſene Penti rondgereß feſtgelebt worden ſind , deren Fortbeſtand aber - wegen fortwåbrender Ueberlaſtung des fonds ſeit längerer Zeii ſdon zweifelhafı rohien . - Man knüpft

tirung , die er ausgetragen bat, entlaſſen , ſelbige ibm alſo

an dieſes Gnadengeldenf die Meinung , daß auch in

nicht beim Austritt aus dem Dienſt abgenommen werden 5 ) Ueberhaupt aber wollen Sr. Majeſtát, daß der Soldat eine bequeme Kleidung tragen, und deſſen Rórs per , beſonders aber Hals , Bruſi und Unterleib nicht

dieſem Jahre wieder dem ſogenannten großen Avan . cement die Penſionirung mebrerer åltérer, für den Felds dienſt nicht mehr ganz tauglicher Offiziere vorangeben und dadurch dem ertraordináren Avancementsſyſtem der

fenrod , aber feine Dienſtiace.

nöthige Bewegungsraum verſdafft werden würde. Obſdon bis jeßt wohl noch Niemand von dem , was in worüber die Muſterungsbebórden zu waden reſp. in dieſer Beziebung Allerhöchſten Oris beſchloſſen wordent, eingezmångt werden rollen , als worauf die Truppens befehisbaber ibr beſonderes Augenmerf zu richien und

ihren Muſterungsberichten zu rapportiren baben. 6) Die Offiziere derjenigen Truppentheile , welche

unterrichtet ſein dürfte, ſo maltet dode die Bermutbung vor , daß die diefmal zur Penſionirung reſp. zur Diss

Waffenrode erbalten , tragen lettere ebenfalls und legen ponibelſtellung Beſtimmten weniger unter den bóberent dafür die bisherigen ſchwarzgrauen Ueberróde ab. Die nidhiregimentirten Offiziere , so wie die zum Generals

und höchſten Offizieren der Armee - den Generalen und Oberſten nåmlid - ale unter denjenigen Capi,.

ftab und zur Adjutantur Commandirten behalten dieſe tainen , Rittmeiſtern und Majoren zu ſuchen ſeien , welche ſich zur Beförderung in bóbere Stellen nicht Ueberrode. 7) In den Waffenroden erſcheinen die betreffenden eignen. - Auch will man wiſſen , daß die Penſions, Offiziere bei allen Dienſtverridtungen, Meldungen und erhobung, welche bieber nur erſt nad jedes maligen Paraden. In Geſellſchaft muß die bisberige Uniform 5 reſp. 10 Dienſtjahren - von 25 reſp. 30 Dienſt, getragen werden , welche aber auch außer Dienſt ge jahren an gerechnet – eintrat , fünftigbin in Fünftel und Sebntel getbeilt und in dem Maße den für 25 tragen werden darf.

8 ) Aud die Pandmebrinfanterie und Cavalerie fou reſp. 30jährige Dienſtzeit feſtgelegten Penſionslågen zu. den Waffenrod mit den bisherigen Uniformabzeiden gelegt werden ſolle, als der zu penſionirende mebr

erhalten , und lebtere – die Cavalerie - über folden Jahre wie 25 reſp. 30 gedient babe. die bisberige feibbinde (den Ublanenbund) tragen. 9) Die finien- und Landwehrinfanterie , die Dras

goner und die Landwehrcavalerie, ſo wie die ganze Artillerie, incl. Reitartillerie, erbalten Helme von dwars zem leder mit gelben Beſchlagen und Verzierungen und von derjenigen Form, welche im vorigen Jahre bei den Mariovern am Rbein von einzelnen Truppentheilen ers probt wurde. Die Dauerzeit eines Helmes iſt auf

10 Jabre feſtgelegt (für Unteroffiziere fürzere Zeit). 10) Die ublanen erbatten niedrigere zapra's als ſeither -- Farbe und Garnirung bleiben aber an den , ſelben unveråndert.

Aud die Epaulets der Ublanen

werden perfleinert,

11 ) Die Gúraſſiere erhalten Helme von Stahl und von antifer Form .

Stali der Colleis weiße Roller

Hiernach würde

z. B. ein Capitain 1. Cl. , welcher ſeither bet 15 - 25jähriger Dienſtzeit 375 , bei 25 – 30jábriger 560 , und bei 30 – 40jábriger 745 Ribir. Penſion erbielt, fortan bei z. B. 26jábriger Dienſtzeit 375 + 37 Rthlr.

(=

% der Erbóbung von 185 Riblr. in dem Zeitmaß

von 25 — 30jähriger Dienſtzeit) und bei 3. B. 31jåbs le rigér Dienſtzeit 560 + 187, 10 der Erbóbung von 185 Riblr . in dem Zelmaß von 30 – 40jåbriger Dienſts zeit) erbalten. - Da nun aber die bisherige 5 reſp . .

10jábrige Penſionserbóbung bereits gewährt wurde, wenn der zu Penſionirende nur ein balbes Jabr långer als 25 reſp. 30 Jahre gedient batre ( für'runde 30 Jabre wurden bisher einem Capitain 1. Cl . 560 , für 30 Jabre

und 6 Monate bis 40 Jahre aber 745 Rohlr. gezablt), ro fann die neue Einrichtung - in ſo fern ſie wirklid

( furze Rocfe nach Art der Waffenrode) zum Zubafen

im Werfe - nicht für ſo vortbeilbaft angeſeben werden,

auf 12) der Die Bruſt farbigem Bortenbeſaß . Trups Feldund , undmitFouragirmúßen ſåmmilider peu werden mit der Nationalcocarde verreben .

als die feitberige, es ſei denn, daß mit jener auch eine

13) Die Huſaren ſollen , ſtatt der Ozafo's , fegels förmig geſtaltete Můben von dwarzen Filz ( einige Regimenter , namentlich die Blücher'ſchen Hufaren " , von Pelz ) – nad Art der ebemaligen Flügelmúsen, -

Peränderung der Penſionsſåge ſelbſt verbunden måre,

die den Zweck der Ausgleichung und der Entſdådigung båtte. De ſt r e ich .

Wieni, 5. Mårz. Ein vom Raiſer berab gelangtes Armee Avancement permebrt die den Feldmarſchalen $

jedoch ohne dicle Flügel – erbalten und dazu lang zunädit ſtehende Zabl der Generale der Cavalerie un berabbångende Robidweife und ſdjwarzundweiße Fangs drei, nåmlich die Fotortar dallieutenante Graf Fiquel ,. mont , der f. f. Šiaatefanzlei zugewieſen , den in Agram idnůre tragen . .

Privatna dhrichten aus Berlin zufolge båben res

Ronigo Majeſtåt dem Offiziers Penſionsfonds die

Commandirenden , Fúrit Auersperg, und den Bruder Des Hoffriegsrashs. Praſidenten , Grafen Heinrid, Har.

degg , Shef des Monturweſens .

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandluny : C. W. Peste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruđi.

Samſtag,

No. 39 .

1. april 1843.

Allgemeine Militar - Zeitung. Niederlande

Das Gontingent für Puremburg iſt noch in der For.

Unter dem Titel : „ Luxemburgs - Limburgsch - Con-

mation begriffen , da deſſen Cadres erſt im Herbſt v. J.

tingent van het Bonds-leger" enthält die niederlandiſde

von Holland aus dabin abgegangen ſind. Die Unio form deſſelben iſt derjenigen des limburg'den Cons

-

Offizier Rangliſte pro 1842 folgende Angaben in Be .

treff der , für das deutſche Bundesbeer bereit zu ſtel. lenden Contingente des Großherzogthums furemburg und des Herzogthums Limburg :

Groote Staf ( Großer Stab" für beide Gontingente) :

tingents conform , über welche bier folgende genaue Angaben ihre Stelle finden mogen : 1 ) Infanterie : Dunfelgrüner Waffenrod (wapen rok ) mit zwei Reiben weißer Knopfe, worauf ein Horn ;

1 Kolonel-Kommandant (H.Duyker ), 1 Majoor ais Chef dunfelgrünem geſdloſſenem Sragen, Achſelklappen und des Commandoſtabes, 1 eerste Luitenant als Adjutant des Gommandanten .

Aermelaufídlagen mit carmoiſinrothen Paspoils , deß. gleichen Taſdenpatten mit 3 weißen Knopfen ; die Sdoße des Rods reiden bis 5 300 oberbalb des sénies .

1. Contingent von Puremburg : Staf van het Contingent : 1 Luitenant-Kolonel , der

Hellblaue Tucboſe mit 2 Seitentaſchen , Schliß ( ſtatt des labes) und carmoiſinrotbem Paspoil. Im Sommer

zugleich mit dem Territorialcommando und den Miliza weißleinene. Dunfelgrüne Dienſtjade mit offenem Kragen , angelegenbeiten des Großherzogthums chargirt iſt , und

einer Reibe weißer Knopfe und carmoiſinrotben Pass

dem 1 Auditeur-Militair und 1 Intendant beigegeben ſind.

poils. Dunfelgrüne Müße mit carmoiſinrothen Pass poils , weißem Horn und weißer Quaſte , von der in

Truppen : A. Ein fågerbataillon (eerste Ba taillon Jagers te voet [zu Fuß] ), bei welchem folgende der niederländiſchen Armee neu eingeführten Form, Offizierchargen : a) Staf: i Majoor - Kommandant, dunkelgraue Capote. Ozafo , wie die niederländiſde 1 eerste Luit. Adj., 1 Luit. Administrateur van Klee Infanterie, mit grünem Pompon, weißmetallenem Horn, ding , 1 Officier van gezondheit 2. Kl. , 1 dito 3. KI. debgleichen Schuppenfetten und Agraffe , - dwarze b ) Kompagnie -Officieren : 2 Kapiteins 1. KI. , 2 dito Cocarde. So warzes federzeug von modificirt Biro comfoder 2. Kl. , 8 eerste ,8 tweede Luitenants.

B. 22 Esca: dronen „,, Jagers te paard“ ( Jåger zu Pferde), wobet

Form , nåmlid : Peibgurt mit Såbel reſp. Ba. jonettaide an der linken Seite, diebbare Patrontaſde

a) Staf: 1 Majoor -Kommandant , 1 eerste Luit. Adj.,

(vor dem Bauch des Mannes) und ſchwarz falbfellener

1 eerste Luit. pikeur, 1 eerste Luit. Kwartiermeester, Corniſter mit Virchom'lcher Trag. Einrichtung, aber von

1 Officier van gezondheit 2. Kl., 1 Paarden -arts (Roß . geringeren Dimenſionen als der Virdom'de. Waf . arztı. b) Eskadrons- Officieren : 2 Ritmeester -Kom- fen: Bajonetflinte à percussion und Såbel, den aber mandanten, 2 Ritmeester ohne Escadron , 4 eerste und ( dieſer beiden Escadronen 4 tweede Luitenants – (Eine iſt für Limburg beſtimmt; ihr Stårfe . Etat iſt in der .

Nr. 110 der A. M.Z. pro 1842 bereits angegeben worden.) II. Contingent von fimburg. Staf van het contingent: 1 Luitenant- Kolonel (oder Majoor ) , der zugleich mit dem Territorialcommando und den Milijangelesenheiten chargirt iſt, und dem

nur die Avancirten und die Horniſten tragen.

.

fs

figier uniform : Der oben bedriebenen analog, dod mit folgenden beſonderen Abzeiden : ſilbernes Ezako. Pompon, deßgleichen Epaulets mit Frangen (nad Art

der niederlandiſden) und ſilbernes såbelfoppel zur grande tenue, ſchwarzledernes zum fleinen Dienſtanzuge ; Såbel mit eiſerner Scheide, ſilbernes Portepée, oranges ſeidene Schårpe. Zum Geſellſchafts . und Gala: Anzug

1 Auditeur - Militair und 1 Adjunct- Intendant beige,. geboren ein grüner Uniformfrad mit den Abzeichen des Waffenrods und vom Sdnitt der niederlandiſchen Of geben ſind. Truppen : Ein Jåserbataillon ( tweede Ba- fizieruniform , ferner eine bellblaue Hoſe mit ſilbernen taillon Jagers te voet) und eine „ Kompagnie Artillerie en Pontonniers , deren beiderſeitige Starte. Etats eben , falls in der oben bezeichneten Nr. der A. M. 3. pro 1842 bereits angegeben worden ſind.

Borten , endlich ein Hut mit bångender dwarzer Feder. 2) Cavalerie : Dunkelgrünes Golet mit eben ſols den Rabatten , Alermels und Schoßbeſaß , carmoiſin . rother geſchloſſener Kragen mit dunkelgrünem Paspoil,

307

308

carmoiſinrothen Paspoils um Rabatten , Aermel . und Spoßbeſaß , weife Knopfe. Weiße Epaulets wie die

nebmen daſſelbe aus dem bollandiſden Militaire Spec tator, dejen vorjábriges Auguftbeft folgendes Spreiben

niederländiſche Cavalerie. Quartiermůße wie die Ins jenes Generals an den bolåndiſchen Major Bar. van Helblaue, lederbelebte Reithoſe mit cars , Merlen , vom 4. Dragonerregiment , enthalt :

fanterie .

moiſinroiben Paspoils. Helblauer Mantel mit Ueber . fallfragen Szafo und wieZaumz die eug Infanterie. Waffen unde andiſch wie die niederl Lederzeug,. Sattel

„ Mein Herr Major. Wenn ich das Schreiben vom

Schas rieMantelſacks Grundfarbe , doch iſt die Savale leichte brade und des dunfelgrún , die der Abzeichen

(don früher als jeßtbeantwortete, ſo geſchab dieß aus

iform : und carmoiſinrot - bei Offizierun analog vu. rigen , dod b .ſind ibr die Epaulets alle der Szafos verzierungen von Silber , und gehören zum Galla .An. zuge : ſilberbeſette Hoſen (belblaue ), ſilbernes Cartoudes

dem alleinigen Grunde , weil ich meiner Antwort gern eine Arbeit beifügen wollte, die ich babe drucken laſſen , Ich habe die und die ſoeben erit die Preſſe verlågt.

oppel , iſtbeide mit cars Filbernes Sábelf Bandolier und moiſinrotbem Pederfutter. Die Cartouche von maſſivem

fragen über die Bauder'idhe Methode wie folgt : Ju

lager von Luneville. Den 2. Juli 1842.

14. Juni d. J. , mit weldem Sie mich beebrten ., nidt

Ebre Ibnen eine der ersten Eremplare dieſer Arbeit

zu überſenden und beantworte nun zugleich Ihre An :

Silber mit vergoldetem forbeerfranz und darin befinds

der Tbat, ich gewinne immer mehr und mebrVertrauen

lichem Jágerhorn. Zum Fleinen Dienſtanzug gehört ein dunkelgrüner Ueberred mit den Abzeichen des Collets.

zu der Reit- und Dreffirmethode, an welche Hr. Bauder ſeinen Namen geknüpft bat. Es haben die zu Paris

3) Artillerie: Dunfelgrüner Waffenrod mit cars

bei 4 Regimentern darnad angeſtellten Verſuche bereits

die allerbefriedigendſten Reſultate geliefert ,

und die moiſinrotben Abzeiden wie Frangen die Infanterie , dod ſtatt Verſudie , welche ich bier ſeit einem Monat anſtellen pen, weiße der Schulterklap - Epaulets , und, ſtatt der Hornverzierung zwei gefreuzte Ranonenrobre auf laſſe, tragen nur dazu bei , das bereits meinerſeits ge: den Knopfen . Hoſe, Dienſtiace, Capote und Quartiers wonnene Vertrauen zu vermehren . Es wird genügen , müße wie die Infanterie , doch auf der Müße , ſtatt Ihnen nur ein Factum zu berichten , auf weldes dieſes des Horns , eine weiße Granate. Gjako mit zwei ge . en und kreuzten Kanonenróbr darüber ſtebender Krone

Vertrauen fic gründet : Ich babe die Abſicht, vom 15. bis zum 20. d. Mis. ein militäriſches Carouſel vor

, dito Agraffe und Schuppenfetten . II. KK. HH. den Herzogen von Orleans * ) und von von weißem eug undMerall Lederz Lorniſter roºmie Seitengewebr wie die Nemours ausführen zu laſſen und beſtimmte dazu zwei niederländiſche Fußartillerie. Die berittenen Unteroffi , Escadronen . Die eine derſelben iſt aus alten Pferden ziere , Trompeter und Stúdreiter tragen lederbelebte zuſammengeſeßt , die andere beſteht aus l'auter jungen Reithoſen und Savalerieſåbel . Sdabraden und Mans

Pferden, die zu gleichen Zahlen , ſonſt aber ohne Unter,

telſåde grån mit carmoiſinrothen Abzeichen . Offiziere

ſchied, aus den Remonten gewählt worden ſind, welche

wir in England , Deutſdland und bei uns ſelbſt , in n , doch mit ſilbern uniform : analog der vorige ngszeichen rungenen unterſcheidu und Czafoverzie . Grad, Såbel Frankreich, aufgefauft haben. Obwohl nun dieſe jungen wie die Offiziere der niederländiſchen Feldartillerie,

Pferde vor einem Monat noch nie geſattelt und ges

Offiziere und orangeſeidene Scarpe. - Zum Galla

ziurt geweſen ſind , ſo vollführen ' ſie doch ſchon jest

Anzuge geboren . ein grüner Uniformfrad mit den Abs

die militåriſden Bewegungen (mouvements militaires) mit großer Regelmäßigkeit und in allen Gangarten, und alles lågt mich annebmen , daß nach Ablauf wes niger Tage ſie auch mit derſelben Pråciſion die Sdule

zeichen des Waffenrocs ein Hut mit. ſchwarzer Feder, eine bellblaue hoje mit , Silberborten - Wie bei der -

Infanterie , ſo wird auch bei der Artillerie dieſer Uni .

formfrad nur außer Dienſt , zu Hoffeſten , Bållen und bei ſonſtigen beſonders feierlichen Gelegenheiten (pleg.

tige gelegenheden ) getragen . Pre u Be n .

Einer Allerhöchſten Beſtimmung zufolge ſoll die , in Franfreich ſo viele Senſation machende Methode der ſur Pferdedres

von Bauder auch bei einem der

und das Carouſel ( la haute école et le caroussel ) werden ausfübren fónnen . Ich habe vorgezogen, -

Sbnen , mein Herr Major , dieſes Factum anzufübren, weil es ſchlagender iſt, als Alles , was ich Ihnen ſonſt

über dieſen Gegenſtand ſagen fónnte ; und füge nur noch hinzu , wiec8 mir zur großen Freude gereichen würde, wenn es Ihnen oder anderen Offizieren belieben möchte , Zeugen derjenigen Beſtrebungen zu werden, welde wir im lager von Luneville zum Zweck des Forte forities auf unſere Savalerie richten. Sollte naments

diefſeitigen Cavalerieregimenrer , nåmlich bei dem in Halberſtadt und Quedlinburg garniſonirenden 7. Ců. lich das Garouſſel Ihnen einiges Intereffe verſprechen , e eingeführt rafierregime , verſuchsweiſ werden. Der ſo würden Sie und Ihre Armeegenoſſen in unſerem nant v . Wil, Commandeurntdieſes Regiments, Oberſtlieute

liſſen , bat kürzlich eine aus ſeiner Feder bervorgegangene kager die allerfreundlichſte Aufnahme " finden .

Gm

Ueberſegung des Baucher'ſchen Werfed dem Druck übers

pfangen Sie u . ſ. m . geben und über die darin behandelte Metbode , von Der Generallieutenant und Gommandant des lagers t

deren Reſultaten er ſich durch eigenen Augenſchein über . jeugt bat , ſich mit Beifälligfeit ausgeſprochen . - ES dürfte nicht unintereſſant ſein , auch das Urtbeil eines

boben franzöſiſchen Offiziers , des Generallieutenants Dudinot, über dieſe Methode zu vernehmen. Wir ents

von funéville.

gez. Dudino ,

*) Bekanntlich ereilte den unglücklichen per og noch vor der Ubreiſe nach Luneville çin ichrecklicher Tod.

309

310

Von der Anwendung der 5 /230lligen Artilleriegeſchoſſe.

worden, ſeitdem der Mainzer oder kurze Pierundzwanzig. pfùnder auf den Schauplaß getreten iſt , oder mit an . deren Worten : wer Kanonengranaten dießen will, und

von allen Artilleriegeſchoſſen geſtattet feins eine ſo vielfache Anwendung - richtiger geſagt Berwendung im Kriege als das 5 '/ zollige. Dieß Geldof fann bes

tanntlich voll oder bobl gegoſſen werden . Als Volls

fugel wird es nach dem üblichen Sprachgebrauch vier, undzwanzig pfúndige Kugel genannt ; als Hohl , fugelerhålt daſſelbe allerband verſchiedene Benennungen, nåmlich entweder ſiebenpfúndige Granate oder

die Mainzer Kanone zu ſeiner Dispoſition bat , wird ſich ganz gewiß nicht der langen bedienen , und biers aus folgt :

Aus dem langen Vierundzwanzigpfúnder wird man bloß gleichnamige Vollfugeln , aber feine Hobl. fugeln ſchießen *).

Die Verwendung anlangend, ro gehören die langen

Bombe, je nachdem ſie aus der gleichnamigen Haubite Vierundzwanz Enfilir , und bats igpfånder in diewollen die Gone auchBreſch zwar oder dem gleichnamigen Mörſer geworfen wird ; das terieen . Einige Arrilleriſten Geldoß beißt aber auch vierundzwanzigpfündige Ra .

trebatterieen mit ihnen armiren , es gehört aber wenig

nonengranate , wenn ſie nämlich aus der gleichna. Sharfſinn dazu , um zu beweiſen, daß dieß von Ueber. migen (langen oder kurzen ) Kanone geſchoſſen wird . fluß wäre. Denn bat manmites Mauerwerk mit faſemartirte n feind. , ſo zu thun licen Flanfen , überbaupt

Endlid beißt.es ſieben pfündiges Shrapnel und wird aus der gleichnamigen Haubite geſdoffein , oder

wird man

da die Schußweite nur flein iſt , etwa mit der Mainzer 'Kanone voufommen

aud vierundzwanzigp fúndiges Shrapnel , wenn

300 Schritt

es nämlich aus der gleichnamigen (langen oder kurzen)

ausreichen ; iſt die feindliche Flanfe aber ein Erdwerk, ſo wird man erſt recht ſich der furzen und nicht der

Ranone gedoen wird .

Ein Artilleriſt findet ſich leicht in dieſem ſcheinbaren

-

langen Kanonen bedienen und mit Granaten ſchießen.

Chaos von Benennungen zurecht, einem Nid tartileriſten. In dieſem Falle rollen ſogar, wie Einige bebaupten Kaubigen in die Contrer liebenpfündige furze wird es ſchwerer ; allein er darf nur den Grundbegriff wollen, batterieen geſtellt werden fónnen , was indeſſen nicht feſthalten , nämlich , daß es immer eine und dieſelbe

unterſchreiben möchte; wenigſtens nicht Kugel iſt, nur entweder voll oder bobl,und das iſt jeder Artilleriſt für die furzen Haubißen ; vielleicht eber noch für die eben nid )t ſchwer im Gedächtniß zu bebalien. Bei der Verwendung dieſer núblichen Geldofje im

Ariege fommt man aber mit ſo einfachen Vorſtellungen nicht ab, weil hier die Geſchůße mit in's Spiel treten , aus dem

geſchoſſen oder geworfen wird.

langen.

2) Der Mainzer ( furze ) Vier undzwanzige pfùnder.

Solcher

Geſchůße ſind es nun viererlei ( die freilich alle einers lei Bobrungsdurchmeſſer, jedoch ſonſt verſchiedene Gon. ſtructionen haben ) nämlich : 1 ) Der gewobnliche Vierundzwanzigpfunder , den man wohl auch den langen nennt, weil er 20 Kaliber und darüber lang iſt. 2) Der ſtreichiſche oder auch Mainzer Vierund,

Dieſe vortrefflide Ranone iſt für alle Geſchoffe gleich gut eingerichtet. Bollfugeln ſchießt ſie mit 3 bis 4 Pfund ladung bewundernswürdig genau und auch (darf genug, wenigſtens auf Schußweiten, wie ſie beim Angriff der Feſtungen vorfommen. Man wird ſie da. ber in die Demontirbatterieen ſtellen und die feindlichen Geſchůße hinter den Smarten mit 5/2 zodligen Voll,

,die laſſenBronce ladung der ſtårfſten fugelndasmit zwanzigpfünder , den wir den furzen nennenwollen, nur von Eiſen oder es beſdiegen je nachdem Robr .

weil er nur 12 Kaliber lang iſt.

3 ) Die ſiebenpfündige Haubise, entweder furz oder

lang , je nachdem es beliebt wird , d. b. entweder 6 bis 77 , oder 10 bis 12 Kaliber lang. (( Hiernach läuft läuft die ſiebenpfündige lange Haubiße mit dem kurzen

Vierundzwanzigpfünder auf eins binaus, nur daß jene eine Rammer " bat, dieſer aber nicht. ) 4) Der ſiebenpfúndige Mörſer.

iſt - vertrågt.

Ranonengranaten dießt die Mainzer Ranone

beinahe eben ſo genau als Volfugeln , aber ſie vers tragen ſelbſtredend nicht ſo ſtarke Padungen wie dieſe , was auch nicht nöthig iſt. Frůber batte man zwar die Tbeorie, die Kanonengranaten darf in den feindlichen Erdwal ſchießen zu wollen , damit ſie dort wie eine

Alle dieſe vier Geſchůßarten kommen im Feſtungos kleine Mine wirfen fouten; man iſt aber långſt davon trok, dem, daß der General v.Scharn. kriege zur Anwendung , im Feldfriege bisher nurdie zurückgefom men ,hatte borſt es geſagt denn auch ein weijer Mann fann

ſiebenpfündige Haubiße, und vielleicht auch fünftig der liebenpfündige Mörſer , was übrigens nichts Neues wäre, ſondern etwas ſebr Altes , da die Preußen ſchon

in der Rheincampagne dieſes Geſchůz ais FeldgeſchůB mitgeführt baben.

Man nannte dieſe Mörſer damals

,, Tempelhof'ſche " oder auch ,, Pad Mortiere" , weil ſie

mitunter einmal irren .

Wenn eine Kanonengranate

die meiſte Wirfung äußern ſoll , ſo muß ſie in dem , wo ſie das Ziel trifft. Dieß iſt Dugenblick frepiren aber nicht von der Pånge der Kanonen abhängig, aud nicht von der Stårfe der ladung , ſondern von der

auf einem Padpferde transportirt wurden .

Betragten wir jetzt dieſe vier Geſchůgarten einzeln : 1 ) Der lange Vierundzwanzigpfůnder. Man ſchoß bisher aus dieſem Geſchüß Vollkugeln und Kanonengranaten . Das legtere iſt überflüſſig ge.

*) Uuch Shrapnels wird man nicht aus ihnen ſchießen , denn man würde nur ich w a che ladungen nehmen können, weil bei ſtarken dünnen Geſchoſſe im (20 Kal. langen) Rohr leicht Ladungen zerſchellen die würden ; nähme man aber ich w a che Ladungen , ſo

würde der Shrapnelwirkung dadurch Eintrag geſchehen.

312

311

Hieraus folgt , daß die Ras

oder mit hoher Elevation und ſchwader ladung (Be.

nonengranaten mit tempirten 3ůndern verſchoſſen

werfen ). Man ſieht aus dieſer kurzen Erklårung, daß

fånge des 3 únders.

werden müſſen ; verſchießt man ſie mit Feldzündern, ſo der Name „ Ricoſchettiren “ eigentlich enibebrt und als braudt man ſich auch nicht zu wundern, wenn ſie wes

ein Ueberbleibſel aus der Vorzeit des artilleriſtiſchen

niger leiſten als ſie båtten leiſten fønnen. – Ferner

Mittelalters füglich ganz über Bord geworfen werden

folgt bieraus, daß man die Kanonengranaten zum Ens filiren nicht brauchen kann , wenigſtens nicht in den ſo , genannten Enfilirbatterieen , die eine ganze Feſtungos front beſtreichen ſollen . Deſto núßlicher werden ſie aber in den ſogenannten Ricoſdettbatterieen ſein, welche man gegen die langen finien des gedeckten Weges ( nicht gegen die Facen der Baſtione ) anlegi; aber man muß

fönnte.

die Kanonengranaten mit der niedrigſten Elevation

der Facen - der fånge nach zu beſtreichen , ſo könnte man ſich allerdings der ſiebenpfündigen Haubißen dazu

fdießen, die nur die Lage der feindlichen Linie erlaubt,

Wer mebr darüber erfabren mill , wird auf

einen Aufſaß in der Zeitſdrift für Kunſt, Wiſſenſchaft und Geldidte des Krieges" Jabrgang 1842, II. Heft,

Seite 142 ff. verwieſen , der den Titel führt : „ Bon den fångenſch úrren gegen Wallgånge und ges dedte Wege der Feſtungen."

Gilt es , lange linien – alſo die gedecten Wege

und mit der fårfſten ladung , die nur das Geſchoß, bedienen und gibi ibnen alsdann möglidſi ſtarke Radung und möglichſt fleine Elevation, oder mit anderen Wors obne zu zerſchellen , vertrågt. Aud in den Gontrebatterieen gegen faſemattirte flans ten, man bedient ſich des Flachwurfs. Nun gemåbrt fen können dieſe Kanonengranaten große Wirfung haben, aber dieſer flache Wurf oder Sduß aus einem langen wenn ſie in die Swarte treffen und im Inneren der Rohr mehr Wirkung als aus einem kurzen , und bier, Raſematte frepiren. Ferner ſind die Kanonengranaten

aus folgt , daß zum Enfiliren der gedecten Wege die

ganz vortrefflich zum Demontiren der feindlichen

ſiebenpfündigen langen Haubigen beſſer ſind als die

Sdie darten , ja ſie ſind das wahre Dementirgeſchoß,

gleichnamigen furzen.

aber wie geſagt , nur wenn ſie mit tempirten Zündern veridorenwerden . Eine einzige Kanonengranate, wenn

Dierundzwanzigpfünder das Nåmliche leiſtet, ſo folgt

ůnd da endlich der Mainzer .

daraus, daß wo dieß Gerdúß vorbanden iſt , man die

ſie in dem Augenblic frepirt, daß ſie die feindliche Riebenpfündigen Haubigen ganz entbebren fann. In Schartenbade trifft, fann zuweilen die ganze Scarte dem erwähnten Auffaße beißt es darüber S. 164 : für eine Zeitlang unbrauchbar machen. Dazu gehört . Hiermit roll aber feineswegs geſagt ſein , daß die jedoch, daß man die Demontirkanonen, wenn ſie Gra . Feldhaubißen unter Umſtånden nicht auch zum flachen naten ſchießen ſollen , foråg gegen die Directrice der Ricoſchetti (d . i. zum Enfilirs) Schuß brauchbar waren, feindlichen Scarte ſtellen muß und nicht nad dem wenn feine 24Pfünder oder ſchwere Haubißen zur Hand alten Splendrian gerade.

ſein ſollten . "

Shrapnelgranaten ſind, ſo viel man wciß, aus

Gilt es aber, die erwåbnten linien ſo zu beſchießen ,

dem Mainzer Dierundzwanzigpfúnder noch niemals, und nicht einmal bei Berſuden zur Anwendung gefommen,

daß die Granaten in die zwiſchen den Traverſen be. findlichen Räume fallen und dieſe unſicher maden , ſo

wenigſtens iſt noch nidis darüber befannt geworden .

fann dieß nur durch einen boben Wurf geſcheben , und

man bat bisher geglaubt, daß dieß am beſten mit der 3) Die ſiebenpfů ndige Haubiße. Dieß Gerdúß muß als eines der núblidhten betrachtet werden , da es ſowohl im Felds als Feſtungsfriege eine

ſiebenpfündigen Haubiße bei 16 bis 20 fotb ladung ind 12 bis 16 Grad Elevation geſcheben fónne , weil

man unter dieſen Verbåltniſſen ( vergl. jenen Auflaß

ſebr wichtige Rolle ſpielt , und dabei fommt es in den

S. 166) auf 700 Sdiritt fünfzig Procent Treffer

verſchiedenen Artillerieen unter zweierlei Geſtalt vor,

erbalten hat.

nåmlid mit furzem und mit langem Robr.

pfündige Morrer dieſen Zweck unter gewiſſen Ums

Unſeres Erachtens nad würden ſieben .

Die Verwendung dieſes Geſchůßes im Feldfriege

ſtånden noch beſſer erfüllen , worüber ſpäter ein Meb .

laſſen wir bier außer Betracht, da jede Artillerie darin ihre eigenen Marimen befolgt. Einige glauben , mit

reres geſagt werden wird. Gegen die furzen feindlichen finien fann man ſich feines anderen als des Wurfs mit bober Elevation be,

dem furzen Robre für alle Fälle auszureichen, Andere

geben dem langen den Vorzug, aus Gründen , die zu dienen, und hierbei hat die ſiebenpfündige Haubiße vor unterſuchen etwas ſehr weitlåuftig ſein würden ; noch jeder anderen den Vorzug, weil ſie bei vieler Treffe Andere mollen furze und lange mit in's Feld nebmen fähigkeit nur wenig Pulver erfordert und ſich leichter 11. . w . Alle aber ſchließen die 5 '/2zóllige Vollfugel bedienen läßt , als eine rowere. Auch hier würden zum Kriegsgebrauch aus , und bedienen ſich nur der

gleichnamigen Hoblfugel, theils als Granate, theils als Shrapnel.

Bei Verwendung der ſiebenpfündigen Haubiße im

Belagerungsfriege ſind die Artilleriſten verſchiedener Meinung, nur iſt man darüber einig , daß ſie als Ris

unter Umſtånden die gleichnamigen Mörſer einen noch

größeren Vorzug haben , worüber ebenfalls ſpåter ein In den genannten Verhåltniſſen wird man die 5 '/230 lige Granate zur Anwendung bringen.

Mebreres .

Was fiebenpfúndige Shrapnel 8 im Belagerung8.

corchettgeld út ihre meiſte Wirkſamkeit zeigt. Nun aber friege leiſten werden , darüber fehlt es durchaus an gibt es zweierlei Art zu ricoſchettiren , nåmlich entweder Erfahrungen und genügenden Vorderſåßen. ( Schluß folgt. ) mit kleiner Elevation und ſtarfer ladung ( Enfiliren ), Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. B. teste in Darmſtadt und in deſſen Offizin yedruct.

Dienſtag ,

No. 14 40 .

4. April 1843. M

!! ‫الا‬

Allgemeine Militar -Zeitung. S P a nie n .

den 3 zweiten Commandanten und dem Befleidungss

Nach dem archivo militar betrug der Effective

offizier (l'habilitado) im Ganzen die Summe von 123 Fr.

ſtand der Armee im Sabr 1842 : 30 Regimenter lis

37 C. monatlich. Zur erſten Einfleidung und Ausrüſtung eines In ,

nieninfanterie, à 3 Bataillone, mit einer Sollſtårfe von

im Ganzen 66,000 Mann ; 52 Provinzial , Miligregio

fanteriſten gibt der Staat 210 Realen oder 50 Franco

menter Înfanterie, à 1 Baraillon = 40,000 Mann ;

93 Cents , und zur Unterbaltung derſelben während

16 Gavalerieregimenter à 4 Escadronen = 11,000 M.;

der Dauer ſeiner ( auf 8 Sabr feſtgelegten ) Dienſtzeit

Veteranen = 1000 Mann ; Artillerie = 6000 Mann ; 160 Realen = 39 Fr. 52 6 . Genietruppen = 2500 mann ; Etatmajor und Admis Es werden dem Infanteriſten von Seiten des Staats niſtration = 1500 Kópfe. Summa der Sonſtårfe :. berabreidt : 1 Czafo mit 4jähriger , eine Uniform mit -

130,000 Mann . Das Budget für auf 413,233,806 Realen feſtgelegt..

die Armee war

2jåbriger, eine Capote mit 2jábriger , eine Jacke mit

Der Sold : Giat eines Infantericregiments iſt, nach franzöſiſchem Můnzfuß berechnet , folgender :

2jábriger, ein Torniſter mit Sjåbriger, eine Parrontaſche mit Bandelier mit 12jåbriger , endlich eine Bajonetflinte und Bajonetſcheide mit 12jähriger Zrages reíp. Dauer,

a ) Regiments ſtab: 1 Oberſt , Commandant 472 zeit. - Aus der oben erwåhnten Summe von 210 Rea, Francs 50 Cents. monatlich, i Oberſtlieutenant 354 Fr. len werden derh Soldaten berdafft : eine Tuchoſe, eine 37 6. , 3 Bataillonscommandanten à 283 Fr. 50 C. , .

Müße ( bonnet de police franzöſiſcher Art) , Hemden,

3 zweite Commandanten à 259 Fr. 87 C., 3 Adjutanten, Scube, Gamaſchen und Halsbinde, deren Erneuerung davon einer mit 135 Fr. 71 C., zwei mit à 123 Fr. je nach Bedarf aus der , nach franzöſiſcher Weiſe bei 37 C. , 3 Aerzte, davon einer mit 212 Fr. 62 C. , und ſtebenden masse individuelle bewirft wird . zwei mit à 111 Fr. 3 6., 3 Geiſtlide à 99 Fr. 75 6.,

Nach einer Durchſchnittsberechnung foitet ein ſpas

i Regimentsiambour 29 Fr. 65 6., 1 Schneider 29 Fr.

niſder Infanteriſt dem Staat an Sold , Brod , Klei:

65 C. , 1 Schuſter 29 Fr. 65 C. , 3 Buchſenmacher à 29 Fr. 65 6. , 3 Bataillonstamboure à 21 F. , 12 Mus

dung , Bewaffnung , Quartier, lazareth u . ſ. w. jåbrlich die Summe von 314 fr. 83 6. und monatlid, die von

fifer à 13 Fr. 95 6.

26 Fr. 24 5.

b) Compagnieoffiziere: 24 *) Capitaine, davon die 3 ålteſten mit à 236 Fr. 25 6. , jeder der übrigen

212 Fr. 62/2 C. , 48 lieutenante à 111'), Fr., 48 ün. terlieutenante à 86 Fr. 36 %, C. , 3 Fahnenträger 1

Bilgi e n .

Die Revue militaire belge berichtet ( in ihrem 9. Heft

pro 1842 ) die Verleibung des Peopoldordens 2. Claſſe an den preifiſchen Generalmajor v. Decer, und be . c ) 3000 ủnteroffiziere und Soldaten : Für merkt dabei Folgendes : ,, Dieſer bobe Offizier bat wåb,

à 86 Fr. 36 '/, C.

Solo, Waffen : und Befleidungsfoſten , Brodverpflegung,

rend ſeines lebten Aufenthalts in Belgien die Städte

Heizungs- und Erleuchtungematerial, Krankenpflege 2c. wird pro Kopf die Summe von 27 Fr. 76 ?), 6. ben

Půrrich, Brüſſel, Gent und Antwerpen , Yo wie den Ar: rillerie-Uebungsplatz bei Bråſmåre beſucht und überal

rechnet, was für die Totalſtårfe von 3000 Kópfen die

nicht bloß den artilleriſtiſchen , ſondern allen unſeren

Summe von 83,302 Fr. 94 6. monatlich ausmacht. d) An Gratificationen werden gezahlt : Dem Oberſten als Commandozulage 118 Fr. 2 6. monatlich ; für die Regimenismuſit 504 Fr. 10 C. monatlid ; für Bureau : und Verwaltungskoſten : dem Oberſtlieutenant,

militäriſdicn Einridrungen das lebhafteſte Intereſſe ge . (denft. In Brüſſel namenilid bat er bei ſeinen dreis maligen Beſuchen , von denen jeder mebrere Stunden dauerte, die friſtungen der Ecole militaire in allen ihren verſchiedenen Richtungen und bis in's fleinſte Derail

*) Rüctrichtlich der Compagnie-Eintheiluna findet bei der ſpaniſchen Infanterie die altfranzöſiſche Einrichtung ſtatt , nach welcher ein

verfolgt und ſein Erſtaunen nicht bloß über die darin berridende Ordnung und über die Strenge der Studien,

jedes Bataillon aus 8 Gompagnieen , 2 Eliten : und 6 Centres compagnie: n , beſteht.

ſondern aud darüber zu erkennen gegeben , daß Belgien fict im Beſie einer ro polfommen eingeridteten Anſtalt

315

316

1

befinde. – Wir verlieren nur allzu oft aus dem Auge, erfundenen Gemebr angeſtellt. Hr. Rasmuffen bat daß unſere Ecole militaire Alles in allem iſt, nåmlich :

13 Jabre lang durd unendlich viele Proben und Bers

1 ) eine tbeoretiſche Schule -- wie die Ecole polytech-

ſuche das Problem zu Idren geſucht, mit demſelben Ges

nique in Frankreich, 2) eine Applicationsſchule: a) für webr die größtmögliche Anzahl Souſſe in der fürzeſten die Artillerie und das Geniecorps – wie diejenige in Meß , b) für den Generalitab – wie diejenige in St.

Syr, endlich 3 ) eine Bildungsídule für die Infanterie

Zeit abzugeben. Die abgelegten Proben wedren all, gemeine Bewunderung , denn Fr. Rasmuſſen feuerte mit einem kleineren Gewebr etwa 30 und mit einem

und Cavalerie, welche beide Waffen ſie bisber ſchon

großeren 25 bis 26 Schüſſe in der Minute ab , und

mit Offizieren veríab und aud fernerbin immer nod

zwar mit folder Siderbeit , daß in einer Entfernung

damit verſeben wird. Wenn man nun die Ausdehnung und die Verſchiedenbeit der Unterrichtsgegenſtånde in

von 80 Sdritten die eine Kugel ſo zu fagen an der Seite der anderen aufſag. Dieſe Geſchwindigkeit wußte

,

Betracht ziebt, welche auf der Ecole militaire zu Brúſ, ſel gelebri werden , ſo wird man gewiß nicht finden , daß – was ſo oft behauptet wird der Nußen , den ſie der Armee und dem lande ſtiftet , mit den Geld . opfern nicht im Verbåltniß ſtebe ,

melde dieſelbe forts

måbrend erbeiſcht. Aber es gereidit dieſe Anſtalt, neben

er noch ſo zu vermebren, daß er 16 Souffe in 20 Ses (Ausland .) Franfre. i do.

cunden abgeben fonnte.

In ihrer Verſammlung am 17. Januar d. I. baben

die Bureaus der Deputirtenfammer ſich mit dem Ge.

bei auch dem belgiſchen fande, noch zum beſonderen rebentwurf beſchäftigt, welder die Bermebrung der Departemental.Gendarmerie

um 455 berittene

Rubm, und wenige Staaten fónnen ſich , wie dieß der To erleuchtete Richter , deffen Beifall ſie ſich errorben ,

und 185 Fußgendarmen und den dazu erforderliden , dem

geſagt bat , růbmen , eine åbnliche zu beſigen."

Kriegsminiſterium 34 eröffnenden Gredit betrifft. Es gab dieſer Geregenimurf nur zu einer leichten Discuſs ſion Veranlaſſung , nad welder er , obne ſonderliche Gegenrede , von der Kammer angenommen wurde. - In Algier ſind fürzlich zwei Escadronen Spabis organiſirt worden , welibe den Rern der Be.

1

.

Preu B e n. Rúsſichtlid der die Bilbrigen Uebungen der

urmee baben Se. Maj. Der König Folgendes zu bes feblen gerubt :

ſollen , die am Senegal l) Es ſollen nådſt dem Gardecorps das 3. und faßungstruppen ausmachen franzdiiſden Belißungen unterhalten

4. Armeccorps große Herbſtübungen baben und an die ſen bei den leßteren beiden Armeecorps auch die Land, webrinfanterie und Cavalerie Theil nehmen . 2) Zu den Herbitübungen des Gardecorpo foden die

in den dortigen

1

Nach einer officiellen Angabe záblte die englisde Flotte am 1. Januar d. J. an Seeleuten im Ganzen

19,135 und an Offizieren von allen Graden 10,909, alſo 30,014 im Ganzen.

und das 4. bei Magdeburg zuſammengezogen , oder an. dere in Bezug auf die zu madenden Mårſde und geeignete Zuſammenziebungsdie.

modores, 11 Flaggenlieutenante, 62 Capitaine, 84 Com. mandeure , 521 Pieutenante, 1 Flottenmeiſter , 54 Ra.

Unter den Offizieren ſind

pen etwa lagern ſollen , darüber werde ich auf Grund der noch anzuſtellenden Erörterungen nåbere Beſtims

Von der Anwendung der 5/230 Uigen Artillcriegeſchoſſe.

2 Admirale, 4 Viceadmirale, 7 Contreadmirale, 2 Toms

Berpflegungomaßregeln geeignete Zuſammenziebunges plane, 141 Oberwundärzte, 555 Midſhipmen, 23 Soul. puncte gewählt werden, ingleichen ob und weldie Trup, lebrer und 6518 Offiziere von niedrigeren Graden .

in der Stårfe von 602 Kópfen und zieben ſo viele Res fervemannſchaften und reſp. überzÅblige landwebrmanns

( S ch 1 u B. )

4) Der ſiebenpfúndige Mórſer. Von der Anwendung dieſes Geſchüßes im Felds

zur zur Beſtreitungdes Wadidienſtes friege und namentlich im Gebirge muß bier ganz abr Commandirte zc. und für dieſe unumgänglich nótbig lind. 5 ) Die übrigen Armeecorps rollen ibre Uebungen wie bisher in Diviſionen , und deren landwehr , incl .

geſeben werden , da dieß eine beſondere und

Blåtter viel zu weitlåuftige Unterſuchung nothwendig Dagegen ſoll deſſen Verwendung vor

machen würde.

Artillerie, Pionniere, Jäger und Schüßen , folohe nad Feſtungen etwas nåber in's Puge gefaßt werden. In gederMörſe neueren batge ſich der ſieben , r aufKriegsgeſchichte Weiſe bei den den beſtebenden allgemeinen Beitimmungen abbalten. pfündi eine ſebr gunſti Kriegsminiſterium Belagerungen franzöſiſchen Feſtungen biernach das Weitere zu einiger im Felds Das bat verfügen."

Berlin , 28. Januar 1843. gez. Friedrich Wilhelm. D & ne m ar f.

8

Großbritannien.

die Uebungen in ihren Stabsquartieren ab. 3 ) Db , mie frůber , das 3. Armeecorps bei Berlin

mungen treffen . 4) Bei beiden Armeecorps erſcheinen die Bataillone

6

(Sentinelle.)

werden .

.

drei Bataillone des 2. Gardeslándwehrregimento , Trups pen anderer Armeecorps aber nicht berangezogen werden. Die Bataillone des 3. Garde -landiebrregiments balten

.

suge von 1815 unter dem Oberbefcbl Sr. Königl.Hob. des Prinzen Auguſt von Preußen bemerkbar ge . madt. In den geiltvollen Bemerfungen des fúrſtlichen

Vor Kurzem wurden zu Kopenbagen vor einer zabl .

Feldherren über dieſen Belagerungøfrieg findet man alle

reiden Verſammlung von Offizieren aller Waffen Pro.

Vortheile dieſes hoc ft nukliden Geſtüßeo aufgeführt.

ben mit einem neuen von dem Mechanifer Rasmuſſen

Seit dieſer Zeit iſt es als ein feſtftebender Grundlag

318

317

angenommen , ſich des Fiebenpfündigen Mörſers in der dritten Parallele gegen die Wallgånge der angegriffes nen Facen zu bedienen, alſo auf eine Ensfernung, die nicht viel über 200 Schritt beträgt, weil man aus Ero fabrung wußte, daß über dieſe Entfernung binaus ihre Trefflich feit bedeutend abnahm, und namentlich, da die Waügånge nur fdmal find, viele Bomben ſeitwarts ibr Ziel verfeblten , alſo entweder in das Innere der .

Die älteren Artilleriſten batten eine große Vorliebe

für die Elevation von 45°, vielleicht deßhalb , weil ſie der Theorie nach bei einerlei ladung die größte Wurf. weite gibt. Die neueren ſind davon zurücgefommen, ſeitdem ſie bemerft baben , daß bei den größeren Ele. vationen die Bomben ſeitwårts mebr ſtreuen als bei kleineren . Wenn z . B. ein Mörſer unter 30 ° Elevation auf eine mittlere Entfernung durchſchnittlich um 7 bis

Werte oder in den Graben fielen und im lepteren Falle 9 Sdritt rechts oder links aus der finie wirft, ſo fann man ſicher darauf rednen , daß er bei 45 ° Elevation Nun aber ſind ſeit einer Reihe von Sabren in der unter denſelben Umſtänden 9 bis 12 Sdr. Abweichung

verlorene Würfe wareni.

Conſtruction der Bomben anſebnliche Verbeſſerungen ges zeigen wird, und dieß nimmt natürlich bei den großeren roheben , und es dürfte wohl feine Artillerie in Europa

Schußweiten noch zu . Dagegen iſt es ein bekannter

geben, welche ſich dieſelben nicht angeeignet oder wenig. Erfabrungsſaß, daß die größeren Elevationen genauere ſtens mit ibnen ſich bekannt gemacht båtte. Da nun

Wurfweiten geben als die kleineren , der Unterſchied iſt

dadurch der Geſichtspunct für die Berwendung låmmt aber bei weitem nicht ſo groß wie bei den Abweidungen lider Wurfgeſchüße total verändert worden iſt, ſo dürfte zur Seite. Wenn z. B. ein Mörſer auf eine gewiſſe aud fein Grund vorbanden ſein , warum der ſiebens

(mittlere) Entfernung bei 30 ° Elevation durchſchnittlich

pfündige Mörſer allein davon ausgeſchloſſen bleiben

17'/ biß 19 Soritt zu kurz oder zu weit wirft, ro wird

follte. Man bat z. B. in der belgiſden Artillerie wids rige Verſude angeſtellt, mit 8 und 1030Nigen Mörſern zu ricordettiren und gute Reſultate erbalten , es iſt alſo feinem Zweifel unterworfen , daß man nicht auch den 5 '/ 30 lligen Mörſer zu demſelben Zwed gebrauden

er unter denſelben Umſtånden bei 45° Elevation nur

17 bis 18' /, Sdr. differiren, und das iſt ein rebr un. erheblicher Unterſchied**) . Die 5 '/230 lige Bombe kann bei der ſtårfften , d. h. fammervollen Padung ſowohl bei 30 ° als bei 45° Eles 2

.

fónnte. Freilich bedarf man dazu flader Elevationen , die ſide bei einem Mdrſer , der ſeine Sdildjapfen am Bodenſtůd und nicht wie bei den Haubigen am Mittels ſtůd bat, bei der üblichen Baffetenconſtruction nicht ohne

vation über 1000 Sdritt binausgetrieben werden, wird feitwärts mebr abweichen, als die breitſten Wallgånge in den Feſtungen breit ſind, mithin zum Bewerfen , der

weiteres anwenden laſſen ; allein dieſe Schwierigkeit iſt

gedeckten Wege und Wallgånge (in der Enfilade ) auf

nicht ſo groß , daß ſie ſich nicht beſeitigen ließe. Bei den belgiſden Verſuchen bat man z. B. die Mörſer vorne eingegraben , oder vielmebr den Bettungen eine Neigung von 12° nad vorne gegeben ; und da nun jede Mörſeriaffete eine niedrigſte Elevation von 30 ° geſtats

dieſer Entfernung nicht zu brauchen ſein. Selbſt auf der iibliden Ricoſchett, Entfernung (700 bis 800 Sdr. ) fallen die Bomben bei 30 ° Elevation auf eine Breite, die der Wallgangsbreite ſebr nabe fommt , und bei 45° geben ſie weit über dieſe Breite reitwåris binaus.

aber dann , ſelbſt bei der beſten Projectilconſtruction

tet, ro batte man bei der obigen Corridtung dem Mörs Allein es gibt in einer Belagerung nod viele andere

fer eine Elevation von 30° -12° = 18 ° gegeben. Auf Fålle , wo es auf fo ro feine Treffſubtilitåten nicht an . dieſe Art hat man es ganz in ſeiner Gewalt, d. b. man

fommt, und wo man ſich des fiebenpfündigen Mórjers

darf nur die Bettung um ſo viele Grade mebr nach vorne

mit großem Vortbeil wird bedienen fdnnen . Man wolle

renfen , wie man weniger als 30° Elevation haben will. nichi vergeſſen, daß dieß fleine Geſdúß in ſeiner Aufe Bei dem ſo überaus leichten Riebenpfündigen Mörſer

ftellung die wenigſten Schwierig feiten madt , fide von

wird man gar nicht einmal nótbig baben, zum Senfen ein Paar Mann überall bintragen und bedienen låßi, der Bertungen *) ſeine Zuflucht zu nebmen , da rich ſehr wenig Pulveraufwand erfordert, und was deri vielleicht an der l'affete ſelbſt eine Vorrichtung anbringen gleichen Vortbeilę mebr ſind, die fein åbnlides Raliber Tågt , geringere Elevationen als 30° zu bewerfſtelligen , gemåbrt. Es iſt daber billig, ibm alle erdentliche Aufo was dem techniſden Scarfſinn der Artilleriſten über laſſen bleiben muß. ſo

merkſamfeit zuzuwenden . Nach dem vorigen wird es einleuchten , daß der ſiebens

Bei Anwendung der 5'/zzdiligen Bomben aus einem pfündige Mörſer ſchon in der erſten Parallele in der furzen, nur wenige Kaliber langen Robr und unter Wurfbarterie

einen Plaß wird einnehmen fónnen , und

ſo fleinen Elevationswinfeln von vielleicht 12° bis 15°, wird man freilid darauf verzichten müſſen, große Zers ſtörungen in den feindlichen Erdwerfen oder Traverſen

wobei es vortheilhafi lein dürfte , dieſe Fleinen Batter rieen auf die Kapitale der Baſtione und Raveline 311 legen. Bei der Peidotigfeit des Transports werden dieſe

bervorzubringen ; das liegt aber auch nicht in der Ab ,

fleinen Mórier ihon lange in Tbåtigkeit ſein , wenn

licht, und man wird zufrieden ſein müſſen, die auf den Waugången oder im gedeckten Wege ſtebenden (Serdůße zu beſchädigen und deren Bedienungsmannſchaft zu ges

die ſchweren nod auf dem Sattelwagen liegen und

mit vielen medianiſchen Schmierigkeiten zu fimpfen baben . Dicß ist ein weſentlider Borrheil .

.

Ferner nebmen

fábrden . Die kleineren Elovationen haben aber auch noch den Rebenpor:

*) Iuf der anderen Seite haben die vorne geſenkten Bettungen den Vortheil , daß der Rüdlauf des Mörſers um Vieles geringer aus : fällt, wað bei ſtarken ladungen mohl der Beachting irerih rein möchte.

Theil, daß bei ibnen die Bomben nicht ſo tief in die Erde dringen als die unter höheren Elivationen geworfenen . Je weniger tief

abir eine Bombe in die Erde dringt, defto ausgiebiger iſt ihre Sprengidir fiillj.

320

319

ſie wenig plaß ein und ſind um vieles wohlfeiler als die dweren Morſer ; man wird alſo ibre Anzahl leidt

Zünder.

vermebren fónnen , und das iſt wieder ein Dortbeil.

III. Berwendung der 5/23 dll. ( 17pfd .) Ha ubißs

Mittlere Radung.

Dagegen iſt anzuratben , die Bettungen, worauf die

Entſpredender Aufſaß.

Lempirte

granate .

Mörſer geſtellt werden , fünftig etwas ſolider zu bauen

1) Aus der Riebenpfündigen furzen Haubiſe.

als es bisber für Pie úblich geweſen iſt, und überbaupt

a) Nicht in den Contrebatterieen .

auf das Ridhten mebr Sorgfalt zu verwenden, ſowobl

b ) Ricoſchettiren ( Bewerfen ) der gedecten Wege und

in der Pången , als Höhenrichtung . Je bóber man ſeine Walgånge in der Enfilade ſowohl in der zweiten als

Anforderungen an ein Geld uß îpannt, deſto ſorgfál. in der balben Paralele. Mittlere ladung, eber ſchwad

tiger muß So auchz. die medaniſdeEinrichtung Deſſelben geſcheben. B. gibt es wobl feine flechtere Art,

als ſtart. Hobe Elevation. TempirteZunder.

dieſe fleinen Mörſer in die linie zu ridoten , als mit.

flader Elevation .

tellt eines Richtsloths u . f. m. Doch dieß alles zu verbeſſern , möge den Artilleriſten anbeimfallen.

c) Nicht zum Ricoſchettiren mit ftarfer fadung und

.

2) Aus der ſiebenpfündigen langen Haubiße. a) Ricoſchettiren der langen finien des gedecten

Endlich iſt zu ermågen , daß dieſe fleinen Mörſer, Weges. Starke ladung und niedrige Elevation. Felds da ſie faum anderthalb Fuß bodh ſind, in den Parallelen und überhaupt binter Bruſtwebren ſchwer zu defiliren ſein werden , beſonders wenn ſie mit niedrigen Eles

žůnder. b ) Nicht zum Ricoſchettiren ( Bewerfen) der gedecten Wege und Wallgånge mit ſchwacher ladung und bober

vationen werfen . Es låßt ſich berechnen , daß bei 15° Elevation der Mörſer beinahe 30 Fuß von der inneren Bruſtwebr zurůdgerúdt werden muß, wenn ſeine Bombe die Rrete nicht ſtreifen ſoll . Wie aud in dieſem Fall die Artilleriſten ſich zu belfen haben werden, muß ihrer

Elevation.

c ) Vielleicht in den Contrebattericen als Stellver,

freter des kurzen Vierundzwanzigpfünders. IV. Verwendung der 5 '/28011, ( 7pfd.) Bombe aus dem gleichnamigen Mörfer.

Erfindungsgabe überlaſſen bleiben.

a) Im Angemeinen in allen Perioden der Belage . rung , wo irgend nur Gelegenbeit, Zeit und Umſtände

Rů of bliď .

Apfo.)

1. Verwendung der 5 '/23011. ( 24pfd.) Bollfugel.

es geſtatten .

b) In der erſten Parallele in den Wurfbatterieen. Werden auf die Rapitale der angegriffenen Baſtione a) In den Enfilirbatterieen zur Beſtreidung ganzer Raveline getellt, und bewerfen die inneren Räume Feſtungsfronten . Schießen mit voller ladung und mog. und ( nicht die Reduits und bombenfefien Räume ) mit 30 °

1) Aus dem langen Vierundzwanzigpfunder.

lichſt geringem Auflag. b) In den Broſabatterieen, aber nicht in den Gon . trebatterieen. Schießen mit voller , aud wohl mit vers

Elevation und entſprechender ladung. Feldzůnder.

ſtårfter ladung und im Kernſchuß. 2) Aus dem furzen Bierundzwanzigpfunder.

gebedten Wege als Waugånge , dod nicht über 700 Sdritt Entfernung. Werfen mit 12° bis 15° Elevation.

a) In den Demontirbatterieen zum Zerſtören der feindliden Geſchůße, die hinter Sparten ſtehen oder

auf hoben liegen . Padung. SenfredyteAuffah Richtung. Starfe, demRabmlaffeten Robr entſprechende nad Mafgabe der Entfernung.

b) in den Gontrebatterieen gegen gemauerte feinde liche Flanken. Starfe fabung. Kernſdu . II. Verwendung der 5 '/2oll. ( 7pfd .) Kanonens granate.

1) Aus dem langen Vierundzwanzigpfunder. Nein ,

c) In den Ricoſdettbatterieen , ſowohl gegen die 1

Das Ziel iſt die Mitte der fånge der feindliden finie, wonad die Padung einzurichten. Feldzůnder. d) In der dritten Parallele : Bewerfen die Wall.

gånge der Baſtionsfacenund die Cavaliere mit 30° oder 45° Elevation nach Maßgabe der Hobe der feind

, licen Werfe , wonad die ladung zu wählen. Tems

pirte Zunder .

V. Verwendung des 5 '% 2011. ( 7pfo. ) Shrapnels. 1 ) Nidt aus dem langen Vierundzwanzigpfunder, und eben ſo wenig aus dem ſiebenpfündigen Mörſer. 2) Aus dem furzen Vierundzwanzigpfünder dürften

ſie zuldfis fein , jedoch feblen darüber alle Erfahrungen ,

2) Aus dem kurzen Vierundzwanzigpfunder.

a) Ricoſchettiren der langeu linien des gedecten Weges. Schießen mit der ſtårfſten zuläſſigen Padung und möglichſt niedrigem Aufſaß . Das Ziel iſt die vors dere Bruſtwebrfreie. Feldzůnder.

ſowohl im Ernſt als durch Verſuche.

3) Aus der Fiebenpfündigen kurzen und langen Haus bibe.

Die lettere gemåbrt Vorzüge vor der erſteren .

Ade Erfahrungen für den Belagerungsfrieg feblen. Nur aus Verſuden iſt die Wirkung im Allgemeinen befannt.

b ) Demontiren der feindlichen Starten in Erd .

bruſtwebren. Soråge gegen die Directrice. Mittlere Ladung. Entſprechender Auflag. Tempirte Zünder. c) In den Contrebatterieen gegen von Erde erbaute Flanfen. Mittlere ladung. Rernſchuß. Tempirte Zunder. d ) fu den Demontir · oder Contrebatterieen gegen falematirte Scarteri .

Mitten in die Scharte binein.

Zum Sdluß wird bemerft, daß , wenn die Verwen.

dung der 5' /zzoligen Geſchoffe im Feſtungsfriege, d.b. bei Vertbeidigung der Feſtungen , bier mit Stills ſoweigen übergangen worden iſt, es in der Abficht liegt,

dieſen Gegenſtand vielleicht in einem ſpäteren Aufſaße zu erledigen.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung : 5. W. leste in Darmſtadt und in dejjen Offizin yedruci.

Donnerſtag , 6. April 1813.

Odvod po no N " : 41,

101019

godine

1900 3GTD i

) 190

UDD

chrud

1970

eddit

EST 5310

sind

T

02 CU

23

car

1250

Allgemeine Militár- Zeitung. Franfrei

.

Ueber die Pariſer National garde äußert ſide ein Gorreſpondent der Aug. Zeitung in einem aus Pario vom 19. Mår; datirten Artifel, wie folgt : „ Die Offis

60 M. , alſo im Ganzen 745 M. , oder vielmehr etwa

720 :) ., weil die 'Kammern nur einen Ebeil des Jahres beiſammen ſind. Nun fommt der Dienſt febr regels måsig alle 50 Tage an jeden, was 36,000 M. anzeigen .

zicrowablen der Nationalgarde werden alle Jabre ſo mies würde ; wenn man nun 14,000 als franf , abweſend, riger, weil immer wenigerc luſt haben , die Stellen als oder duro Connivenz ſeltener beigezogen reduet , was zunebmen, und man iſt icke in den meiſten Compagnicen wohl mehr iſt als die Wahrbeit, ro fåme man auf gend bigt, ſehr untergeordnete Peute zu nebmen , wenn die Offiziere von 1830 abgeben . Die bóberen Stånde

50.000 M. im Ganzen. Die fait, welche dieſer Dienſt

der Stadt und den Einzelnen auflegt, iſt febr bedeutend.

bezabli jábrlich 900,000 Fr. für den ziehen ſich ſo viel möglich von dem Dienil zurúc, wib. Die, Stadıcaſie Muſif , die Belcuchtung und Heizung , die

rend die Kramer und ii berbaupt alle , die Patent bes zablen , ibm nicht entgeben tónnen . Wer ein Gut in

Giab , die Grbaltung der Waffen , das Gefängniß u . 1. w ., und

der Provinz beſigt, fucht ſich zum Maire ſeiner Gom,

mune ernennen zu laſſen , da ihn dieß nicht bindert,

ich glaube, taß darneben eine ziemliche Summe von Ausgaben für die Nationalgaide noch auf das Kriegos

Paris zu bewohnen , ibn aber von der Nationalgarde

miniſterium fáut. Die Nationalgardiſten ſelbſt bezablen

befreit ; die Zahl dieſer Claſſe von Dienſtunwilligen iſt ſehr betrådtlich ; wer fein legales Mittel bat , lim lidi ausnehmen zu laffen , verſucht liſten aller Art: Taus rende nebmen ibr Pogis unter dem Namen ihrer Frau,

jährlich etwa 3 bis 400,000 fr. in die Oorie der Goms pagnieen , und 5 bis 600,000 Fr. für Anfauf und Ers balrung ihrer Uniform , doch und die Rojten an Geld bei weitem das geringſte , die wahre faſt liegt in den

Schweſter oder Mutter, damit dic Tabellen des Sieuer,

cinnebmers und das Reguer des Portiers lic nicht ver. rathen, oder beiteden den Portier, daß er ibre Eriſtenz

260,000 Tagen, welche der Dienſt jabrlich erfordert eine Zahl, die eigentlid) verdoppelt werden ſollte , wenn man das Opfer berechnen will , indem der Nationals

perlåugne. Gegen dieſe liſt iſt der Sinb der Nationals

gardiſt den Dienſt um 9 lihr Morgens antritt , den

I

-

garde ſebr auf ſeiner Hut, und er bat ſeit einigen Jabs nächiten Tag um 11 Ubr rad - Hauſe fommt , und ſo ren beſoldote Recenſoren in jedem Arrondiſſement, welde múde iſt, daß der Tag ro gut als verloren iſt. Dieß eine Autoriſation des Maires baben , in die Appartes ments einzudringen . Mitdere miesben ſich in meblirten

iſt in einer beſtåfrigten siadt , wo die Zeit von faſt Jedermann faum zu den Anſprüden , die darauf ges

Hotels ein , wo ſie als Fremde ang ſeben werden und

macht werden , binreicht, eine unbeſchreiblich were

.

Auflage, welde durd nichos eſtråglid, gemacht werden diſſement aus , ſobald die Nationalgarde ſie ausfindig fann, als durch die Ueberzeugung von der Nothwendigs furz wer feit der Einridtung. Der tåglide Dienſt iſt beſchwer, macht , und verzögern ſo den bójen Tag irgend ein Mittel cſinnen fann , befreit fic voil der lid), überaus langweilig und vollfommen unnúß, denn

ro dem Dienſt entgehen ; cinige zieben aus dem Arrons

Plage.

Das Reſultat iſt eine ſebr betrådtlide Vers

die Garniſon lieferte leicht die nothigen Baden , und

minderung der Zahl, die man zwar nid)t genau angeben die Municipalgarde verſicht die Polizei, ohne rich im fann , weil der Stab die lijten nicht befannt madt, die mindeſten auf die Patrouillen der Nationalgardé zu ſide aber leidit ſoißen lift . Ein Journal behauptete verlaſſen. Und doch iſt dieſer ſcheinbar ſo gånzlich un . vor einigen Tagen , daß die Zahl feit 1831 von 80,000 nůße Dienſt nothwendig , um die Nationalgarde zu, auf 50,000 gefallen ſei, und dieß ideint der Wabrbeit ſammenzubalten , damit man ſie in der Zeit der Notb ziemlid nabe zu ſein . Die Nationalgarde bat såglich finde; denn ſo lange man bier beforge ſein muß , daß

und dieg fühlt folgende Mannſchaft zu liefern : für die Tuilerien 120 Aufruhr ausbreche, iſt ſie unentbehrlich, ſie wohl, daher unterwirft ſie ſich der faſt unerträglichen

Mann Infanterie und 25 Mann Cavalerie , für das

M., für das louvre 60 M., für das Pladerei, und die Beſtändigkeit und Reſignation , mit Hauprquartier 60 M., für die Poſten in den zwölf Mais der fie es ſeit. ſo langen Sabren tbut , macht ihr viele

Stadtbaus 60 rien 120 N. , und für die beiden Rammern zuſammen

Ebre ; ich glaube faum , daß man in einer anderen

327

323

Hauptſtadt von Europa daſſelbe Refultat erreiden fóunte.

ftandes der Soldaten bebadt zu fein ; es iſt nämlich ,

über der Generalitab ſollte mebr thun , den Dienſt zu

idh weiß nidir ob durch eine Cabinetsordre oder durch ein Miniſterialreſcript, den Truppenbefeblobabern , welche

erleichtern ; ein Tbeil der Poſten iſt vollfommen uns nórbig , und der einzige Zweck des Dienſtes , die Auf

Raſſen zu verwalten baben , zur Ebrenſade gemacht

rechtbaltung der Organiſation der Nationalgarde, fónnte

worden , daß ſie fünftig auch die ſogenannten gebeimen

mit der Hälfte des gegenwårtigen Dienſtes erreicht wers den ; der Siab liebt damit zu ſpielen und riglid eine

Fonds bei den Kaſſenreviſionen in die Búder eintragen und den Reviſoren zur Controle vorlegen ſollen. Dieſe gebeimen Fonds ſind nåmlid, meiſtentbeils aus Erſpas

zabireide Parade zu balten , daber die Abneigung ſo

vieler Pariſer und die Abnabme der Zahl der Dienſts

rungen bervorgegangen , welche die Truppenibeile bei

tbuenden .“

der Selbſtbefdaffung der Befleidungs- und Bewaff nungsgegenſtånde durch Erſparungen an den dafür aus. geworfenen Erats gemadt , dieſelben dann verrednet

Das zu dem Gommibrobe *) im Jabr 1841 verwendete Mebl entbielt ſowohl zu Paris , als audi und den Ueberídus , obne das Deconomiedepartement in anderen franzöſiſchen Garniſonen , eine merflide davon in Kenntniß zu reben , zur eigenen Dispoſition Quantirår Steimförner , welche man mit dem Namen bebalten baben . Wenn inte rage zur eigenen Dispo . n von lins , fition , ſo darf man mich damit nidt mißverſtehen und bei dem llium welcbe penici lich ausſdseiden. 2c. Beleſe Pinſeln Widen,undkleine ald belegt z. B.

jen

etwa glauben, daß dergleiden Gelder zuin perſónliden Dieſe Korner ſind namentlid dann dem Setraide beis

Portbeile der Commandeure benußt worden ſind ; fie

gemiſcht, wenn dieſes dünne auf dem uder ſtand und, dazwiſchen , das Unfraut in naffeu besonders mit des Getraides Sdneiden " DasJabren wudjern fonnte.

ſind vielmehr meiſtens wieder für die Truppen zur Ans

foaffung folder Pubs und Paradegegenſtände benußt worden , welche entweder gar nicht, oder nur ſo ſelten ein vors geliefert werden , daß deren Conſervation beinabe uns und falſchen aus die rein weiß cheidet dieſes der SichelBebandeln der Müble ſichtiges auf ziemlid möglich iſt. Da nun aber bisber leider der Befleidunge.

Korner vollends zu verbannen in dein jedod welcheDas Commißbrod erfennen ,ſind. ſo wer zu Mebl nur

zuſtand der Truppen faſt nur nad der Berdaffenbeit aller derjenigen Puß- und Paradegegenſtände beurtbeilt

žu Paris 26. zeigte ſich in Folge dieſer Körner im Aus guſt 1841 an verſchiedenen Stellen wie mit einem rorben Pulver überzogen und gab einen midrigen Gerud von

wurde , welche , weil ſie weniger weſentlid , auditur

ſeltener geliefert wurden , ſo ſaben viele Commandeure bierin eine Aufforderung , ſich aus den bisber doririen

lich . Sehr froden aufbewabrieø Brod erfubr dieſe Ver, erſt nad 6, 6 oder 10 Tagen, bisweilen aude Fonds Zuſdaſie zur Anroaffung folder Paradegegen, ånderung dab

gar nicht; an einem feudaten Orte geidab die Verſtände zu verſchaffen , wobei es denn natürlidmar, auch manche Mißbrauche mit unterliefen .

ånderung innerhalb 3 bis 4 Tagen. Von Waſſer durch drungene Srůde Brod entwickeln rdon innerbaib eines ebens geldiebt Dieſes Vegetation. lebhafte wenn eine ſchnell, Tagesrebr faus ein Srůd Brod mit dieſen

So fames

wobl baufig vor , daß den Soldaten , um ſie bei Pa .

raden mebr berausſtaffiren zu fónnen , Saube und

Hemden aus fdledterer Qualitat geliefert und ſie mits unter, namentlich in fleineren Städten, für gewobnlid

Reimfórnern beſtreut wird. Um aber bei mit denſelben

permiſditem Meble derartige Erdeinungen zu vermeis

den , brauchte der Zeig nur mit weniger Waffer ange.

mit den elendeſten Montirungsſtücken bekleidet wurden . Ginem ſolden Verfabrin , das ziemlid allgemein in der

Armee war , und das die Puſt 31m Militardienſte jedens madt , beſſer durdgefnetet und in weniger erbißreu faus im Vorfe bedeutend idmåden mußte, deint für Defen gebaden zu werden . Zu bemerfen iſt noch, daß die Zukunft durch die neue Beſtimmung gründlid vor , die Producte von 1842 feine Beimildung von Reim. gebeugt zu werden , da jest jeder Commandeur ſeine förnern zeigte . geheimen Fonds angeben und die Urt nachmeifen muß, Preuß é n .

Die feipziger Aug. Zeitung enthält Folgendes aus

wie dicſelben entſtanden ſind. Moge General v. Bogen,

unſer verebrter Kriegsminiſter , auf rolde Weiſe für

den Rheinprovinzen vom 15. März: ,, Einen rebr gúns den gemeinen Mann 3!! ſorgen fortfabren , und er itigen Eindruck bar im Publikum die Sabinetsordre ber, fann gewiß überzeugt ſein, daß die Abneigung, welde vorgebradt, durch welche den Offizieren und Unteroffis fid nod bin und wieder im Volfe gegen den Militår, zieren der Armee das Verbot jeder tbåtliden mie. dienft fundgibt , immer mebr abnebmen und gebers bandlung ihrer Untergebenen auf's neue ernſtlich manın cin Inſtitut regnen wird , welches wie unſere eingeſchärft worden iſt. Bei uns, wo Federmann pers Landwehr auf die volfstbůmlichſten Grundſåbe be.

ſönlich zum Waffendienſte verpflichtet und die Einſtellung eines Remplaçanten unzuläſſig iſt , erſcheint eine bu , der Soldaten um ſo nothwendiger, Bebandlung mane als davon das Intereſſe abbångt , welches unſere Mis litärinſtitutionen im Volte finden .. Auch durch eine andere , erſt fürzlich erlaffene Beſtimmung ſcheint man

gründet iſt.“

.

-

von oben ber auf eine Verbeſſerung des materiellen Zus

*) Bergl. Hiermit Nr. 103 des U. M. 3. von 1892.

Der Generallieutenant v. Roder iſt von dem Commando ter Gardes Infanterie entbunden ; der Oc . neralmajor v. Prittwie zum Gommandeur der Gardes infanterie , und der Generalmajor v. Werder II. 3110

Commandeur der 1. Garde. Infanteriebrigade ernannt ; der Major v. Vinde beim Generalſtab aggregirt ; der Herzog von Braundweig Durol. , zum Chef des 10. Huſarenregiments ernannt.

326

325 Niederland e. Aus dem Haag , 15. Mårz. Der Generalmajor

wird man es nicht nachtbeilig finden können , daß fie

und Adjutant des Kidnige, de la Sarraj, bar den

ſouttert darin bebarrt. Daß dieſe Feuerart ein Mito tel bietet, die Mannſchaft feſtzubalten , iſt wabrlich keine

nadgeſuchten Abidied als Obef des Artilleriemateriale

im Ernſtfalle bicrüber die Gefabr vergißt und uner .

8 måre unpratrijd , vor. erbalien. Peştere Stelle iſt gånzlich eingegangen und ibrer dwaden Seiten. Functionen derſelben ſindmit denen des Kriegs , ausſehen zu wollen, die Maſſe der gemeinen mann, die

fdaft vermoge, in linebåtigkeit verbarrend, mit derſelben

miniſteriums dereinigt worden.

falten Reſignation , demfelben Roiſden Gleichmutbe , der

ibren Fübrern eigen ſein foll, die immer wachſende Gex fabr fich naben zu laſſen , obne zurorilen davon erſchüte

Das Batailles oder Rottenfeuer.

tert zu werden. Wobi daber der Truppe , deren Fübrer

alſo aud cir, Veteranenberzerbebendes Schladren.

diese Eigenſchaft beſigen und mobl den Führern , daß

gefnacer, bebarrlicher Knalwirbel rübriger Feuerrbårig.

fie im Rottenfeuer ein Mittel befißen , gelegentlich die

feit, foll der Stab gebroden , dene permanent gefábr. liche Wirkſamfeit durd) eine momentane , vermeintlid

Standbaftigteit ihrer Truppe firiren zu fónnen .

energiſdere, erfeßt werden ; gerdlofene Salven , loges

Beim Feuern in geldlofener Ordnung fommt es befanntlich weniger auf ein individuelles Zielen , als

nannte Schlagfeuer, rollen an deine Stelle freren ?

einen richtigen borizontalen Unfchlag án ; das berugte

Nr. 36 dieſer Blåtrer vom vorigen Jabre bringt und Kunde biervon und berübrt zugleich die Gründe,

Impediment des Pulverdampfes beim Rentenfouer übt daber minder nadhibeiligen Einfluß , als man bar wollen

welde das fragliche Lodesurtbeil motivirten.

Prüfen

glauben machen . Ermågi man vollende, daß das Sdladte .

wir, in wie fern dieſe Motive praftiſch begründet Rind

felö ja die eigenilide Spbåre des Pulverdampfes iſt,

oder nidor.

daß er ſich in ibr überall bini verbreitet , und daß 08 nidi Sache der Schießenden und ihrer nå difton Borgefesien iſt , die Ereigniſſe fommen zu feben , und ihnen entgegenzuwirfen , fo fdpeint

Man ſagt : ,, Das Bataillefeuer , wo jeder Soldar nach einem gewiſſen Medanismus (dießt , wenn er fertig iſt , bat noch niemals etwas Entſcheidendes bes wirft , weil der Pulverdampf den einzelnen Mann am Ziclen bindert und das Getéſe rechts und linfs , wels

Wenn dieſer Einwurf faum nod bead tenswertb . beim Rottenfeuer auf übermåfige Entfernung gefcboficut

ces durch das Einzelfeuer der Neben . und Hinterleute

wird , ſo iſt daran nicht das Rottenfeuer, ſondern jene , die es befeblen oder geſtalten , ſind daran Sd uld ; der.

bervorgebracht wird , den Soldaten , und namentlich den

1

jungen , um alle Beſonnenbeit bringt. Bei vielen Germogen dieſe eß nicht zu verbindern , ſo ſpridt fich damit legenbeiten iſt das Bataillefeuer nur angewendet wors den, um die Peute zu beſchäftigen und feſtzubalten , und

aus , daß ne feinen Trupp zu fübren verſteben , oder dag ibr Trupp ſo wenig rafriſch discipliniri iſt, daß er

bar zu dem allerverderblichſten Mißbraud gefübri . Dico ſer Mifbrauch beſteht nämlid nidt nur darin , daß

aud à volonté übermäßig weit fließen würde , wenn gleich die Gewebre nur für ein Solagfeuer geladen

auf übermäßige Entfernungen geſchoſſen wird , weil

worden wären .

der Commandeur das Bataillon bei weitem nid ) t ro in ſeiner Gewalt bat , wie bei Bataillonsjalven , ſondern

feine Bürgſchaft, daß es nicht auf zu große Entfernung ſtarfinden könne . Die Fübrer alſo find es, welche den

Im Schlagfeuer an und für ſich liegt

er beſtebt aud nod in einer grånzenloſen Munitiongs

Erfolg provociren , und je vielſeitigere Mittel ihnen bierzu zu Gebote fleben , um fo eber fann darauf ges rechnet werden ; in ſo fern ſie überhaupt jener Mittel Iden , daß beiden Mißbrauden durch Abſchaffung des fide richtig zu bedienen wiffen . Bataillenfeuers für die Folge in der Wurzel begegnet Ein Trupp iſt ſo lange in der Hand des Fübrers , ſein wird ." als dieſem Mittel zu Gebote fleben, jenem feinen Wil .

perſowendung . Berradte man die Sache , wie man tolle , ro fönnen wir Infanteriiten uns nur Glúc min .

Wir erwiedern bierauf : Das Bataille , oder , wie

len fund zu geben. Hat er dieſen fund gegeben , und

wir es gewobnterweiſe nennen , das Rottenfeuer bat der Erfolg entſpricht nicht ſeiner Erwartung , dann überal nodo zur Entſcheidung gefübrt, wo es rechtzeitig nabt die Kataſtrophe, in der ſeine Herrſchaft zu Ende . und mit Ausdauer in Anwendung fam. fåßt fich dieß zu geben drobt , wenn er nicht Energie , Taft und Sa am Ende von jeder Feuerare ragen , ſo deutet doch die der fraglidben zu Tbeil gewordene darafteriſtiſche Be.

voir faire genug beſikt, auf die nun geeignete Weije wirfram einzuſchreiten xsc . Ein im Rostenfeuer begrif.

nennung ,,Bataillefeuer " ſohlagend darauf bin, daß ſie in den feitherigen Sdlachten nicht fo ganz unpraf,

fener Trupp erſcheint biernach nids weniger in der Hand ſeiner Fübrer, als jeder andere in Feuerthårigfrit

tiſd befunden worden ſein fénne, als man ſie zu Fchil.

befindliche , da er durch die Einůbung an jene Untere

dern fact ; und bedauerlid wäre es, båtte vielleidt dit

brechungsweiſe gewóbnt, auf das entſprechende Signal

.

gefå lligere Production gelungener Schlagfeuer bei Pa

Fein Feuer einſtellen wird. Erwägt man ferner , daß

rademandvern die Erinnerung an die guten Dienfte des

die Berdafrigung eines folden Trupps die etroa moge

Rottenfeuers wåbrend des ernſten Drobnens des acten diefes, Das Getöſe dieres, Soladigerůmmels verdrångt. - Das bei Manövern freilid wirfungsloſen und nur ſpecia. culirenden , Feuers verſekt die betbeiligte Mannſchaft Allerdings in eine eigentbümliche Aufregung ; indefjen C

tiden nachtheiliden Eindrüce durch dußere Erſdei.

nungen mildert und daß , im Momente des Feuerauf. börens , ſtets menigſtens 'n der Mannſchafi geladen bat, was nicht bei allen Sdlagfenern der Fall, fo ero ſcheint er fogar im weſentlichen Vortheit , da detanuis

327

lich der Moment des Rabens nad einer vollen Salve

328

Beim Rottenfeuer iſt jeder Mann in permanenter

Den Trupp faſt bis zu 99 procent außer Vertbeidigungee Ihårigkeut , das Getöſe um ibn berum betäubt ihr ges wiſſermaßen ; der Pulverdampf, der ihn faum das Stúrs Den Punct der Munitionsverídwendung endlich an , zen ſeiner Nebenlcute gewahr iperden låßt, masfirt ibm Tangend , fo wird er durch andere Feuerarten nie ganz etwa drobende Gefabr, und er entgeht bierdurd jenen gehoben werden , da nidil alle Kugele treffen . So war widrigen moralijden Eindrüden , welche cine gewohn .

fåbigfeit febr.

es von jeber und ſo wird poi aud immer bleiben ; troß Waffens, Geſchops und Uebungsverbesſerung. Und am

lide Folge der bei untbåtigem Verbarren in der Spladet auftauchenden unzeitigen Reflerionen ſind. Bei Solag .

Ende dürfte se istmer beſſer und růbmlicher erſcheinen, feuern dagegen inuß der Mann mit geſpanntem Habne wenn auch mit cinigem Munitionsaufwand , ſeinen Poſten zu behaupten , als umibisig lidt beſdießen , des moraliſiren und mit vollen Patrontalden fido vertreiben

und in der Regel nach geſpannterem Gemüthe den Mo. ment ſeiner periodiſden Wirfiamfeit erwarten ; obne Gegenwebr muß er ſide bedießen , und ſeinen Gegner

zu laſſen .

Ferner ließe fid wobl noď ſagen : Jede Feucrart il gut, wie überhaupt jede praftiſche Berfahrungeipeiſe,

ungeſtórt ſich nåbern laſſen , bis ſein Fübrer den Zeits punct zur Erwiederung für angemeſſen eradret. – Hat enclıd die Erwiederung ſtattgefunden , der Erfolg aber

wenn ſie zur redten Zeit und auf die rechte Weiſe in

nid )t der gebegten Erwartung entiproden , d. b. iſt der

-

Anwendung fommt ; lie taugt dagegen nichts , verſtoßt Gegner durch die erfolgte Salve nidil Fiditbar erſchůt. man gegen dieſe Cardinalbedingungen. Ein Rottens

tert, zum Halten oder Umfebren beſtimmt worden, dann

feuer aus gedecfier Stellung , aus oder binier einem

tritt ein bedenfliches Verbåltniß ein ; indem der , wåbs

Graben, eingeſchnittenen Wege, einer Umzáumung , cis

rend des Padeng fich webrlos fúblonde Soldat dieſe

nem entſprechenden Aufwurf, einem Badhe , ſchmalen Borrichtung prácipitirt, und nidit ſelten zum ſofortigen Fluſſe 2c. wird nicht zwedwidrig gefunden werden fons fodſdießen auf eigene Rechnung oder , wenu er bes uen ; deßgleichen wo es ſich darum bandelt, das Heran . fürchtet, vor der Ankunft des Gegners nicht mehr fertig sieben oder Vorſieben der Reſerven 2c. zu masfiren , zu werden , wobl gar zum Umfebren beſtimmt wird. die Aufmerkſamkeit des Gegnero nach einem Puncte bin - odlagfener werden wohl angebradt ſein , wo man eine Ueberraſchung , oder plóslide Wir zu lenfen sc.

Im erſteren Falle iritt ein Verbåltniß ein , das, obgleich es gewiſſermaßen den Beweis liefert, daß das Batailles feuer praftiſd ſei, weil es den Mann an ſeinen Poſten

fung zu erecutiren, unmittelbar nach der Salvemit den fellelt, dennod) nidt eintreten darf , weil es, als cine Bajonnet anzugreifen beabſichtigt 26. - Gliederfeuer Irregularitat, den bicrauf nicht eingeübten Trupp dem endlist, mo nachbaltig momentane Erſdůtterungen des Einfluſſe feiner Führer entzieht; im leßteren Falle, dem (Seguere angemeſſen erſcheinen ; wie gegen Cavalerie: traurigſten und dimpflidiſten aller , wåre kund ges anfáule u . dgl.

geben, daß es dem Trupp an genügender Portion Muth

Wollte man ohne Schuß gegen feindliche Uebere raſdungen in der Plaine bloß mit Rottenfeuer batails liren , gegen gedcote Stellung des Gegners bloß mit

und iatriſcher Diſciplin gefehlt , die ibin gewordene Aufgabe zu Idſen. Prúft man anbefangen die erfolgten Andeutungen,

Schlagfeuern agirent , feindliden Lirailleuren nur mit Gliederfeuer entgegnen; - ſo dürfte ſoldce fich wenig Alſo, wie geſagt, Alles zu ſeiner praftiſoh erweiſen .

ſo ergibt ſich, daß man auf dem Solachtfelde nur dass jenige in Unwendung bringen dürfe, von dem man die Ueberzeugung bat , ibm aud vollkommen gewadiren zu

Zeit und auf die rechte Weije.

ſein , und daß namenilid Solagfeuer in Defenſiv

Doch faſſen wir nun die Eigentümlid ) feiten des

verbåltniſſen nur von Truppen mit Erfolg in Ausfüb ,

Rottenfeuere im Vergleich zu den Sdlagfeuern etwas

rung fommen werden , die faltes Blut, Entſchloſſenbeit

ſdårfer ins Auge. Das Rottenfeuer unterbilt cine

und Uebung genug beſigeni, bei allen Gradationen ſich

permanente Wirfung gegen den Feind , wibrend alle Sdlagfruerarten nur eine momentane erzielen. Der

ſteigernder Gefabr unerſchüttert zu bleiben , und durch endliche, rectitzeitig ſichere Gegenwirkung des Gegners

Anmarſch gegen ein Rottenfeuer iſt dem Wanderu in

lebte Kraftanſtrengung zu vereiteln . -

einem Hagelwetter zu vergleiden ; mit jedein Sdritte mindert ſich die Mabrídyeinlido feit , nicht getroffen zu werden , und die gefábrlide Permanenz der Kugeliaat

nur wenige Truppen auf dicſer þóbe moraliſder Kraft und taftiſder Ausbildung gefunden werden , ſo bleibt



Da nun aber

erſchöpft in der Regel den moraliſden Impuls der

es immer råtblid ), cine & quivalente Verfabrungsweiſe beizubebalten , die nicht unbedingt den Erfolg von der

intaft gebliebenen Angreifer nod ebe ſie zum Hands

Erfüllung ſo bober Anforderungen abbảngig madt.

gemenge Schlagfeuer wennRotten , wie oder zugegeben wird ,undausdie der Erfahrung lehrt, Bataillefeuer mittelmåfige ſich das gelangen Verbåltnißfonnen. anders.Gegen Nach jeder Salve fellt des im Dertheidigers wächſt der Muth der nicht Gefallenen

Soldat, ja der Recrute, Stand bålt,

des Angreifers , weil im Verbåltniß der Annåberung

und erfolgreiche Anwendung der Solagfeuer in Des

die nastbaltige

die Wabrideinlich feit einer wiederholten Salve fich min . fenſivverbåliniſſen aber Heldenberzen bedingt; ro ideint

dert ; und gelingt es , was ſters das Streben doquis eß , wird man die erſtere Feuerart nid)t eher caſſiren render Cavalerie, dem Vertheidiger die lebte Salve zur dürfen, als bis man die Ueberzeugung gewonnen , daß Unzeit zu entloden , ſo wird er im Momente des fan. in jeder Soldatenbruſt auch ein ſolches Herz ſchlage. deus , id est: faſt webrlos überraſcht.

0

( Schluß folgt. )

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. B. teste' in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.

1

@ amſtag , 8. april 1843.

N. 42 . 1072

Sad

Allgemeine Militar - Zeitung. Wů rttemberg.

mehr geſtatten , dieſe Einberufung auf der Grund des

Go Bezug auf den Gereeden tidurf über die

S. 89 der Verfaſſungsurkunde der Regierung und den

Berpflidtung zum Kriegsdienſte iſt die stammer

verantwortliden Miniſtern anbeim gegeben werde. 9. Feuerlein bemerft, daß er ſich für den Beſchluß der

der Siandesberrn den Beſchlüſſen der Kammer der 4b. geordneten mit wenigen uønabmer beigetreten. In

Kaminer der Standesberren , welcher im Weſentlichen

mir dem früberen Gommiſſionsantrage übereinſtimme, erflåren würde, wenn nidhi formelle Bedenken ibm ents

der Sißung der legteren vom 28. März famen die Differenzpuncte zur Beratung.

gegentráten , indem icon Gründe der Humanitåt für

1. Die erſte Berſchiebenbeit zwiſchen den Beratúſſen beider Rammern betrifft die art. 14 und 59 , welche

dieſen Bedlub ſprechen , welche gebieten, nidt ungeübte

beſtimmen : ,, Die Mannſchaft des erſten Aufgebots (der

frute dem Feind entgegen zu fübren . - Director v.d.

Pandwebr) fann zu furzen Waffenübungen verſammelt

riz : Der Widerſpruch, welden die Gommiffion annebme ,

werden ." -Die rammer der Abgeordneten bat dieſe

ſei nur deinbar ; es fei zu unterſdeiden zwiſchen dem

Beſtimmung abgelehnt, die Rammer der Standesberren

Aufruf der Landwebr Bebufs . ibrer Verwendung zum Dienſte und zu Webungen. Uebungen. Der Beſchluß der erſten Kammer babe den Entwurf ſo beldrånft , daß dieſer unbedenklid angenommen werden fonne. Um aber alle

mill jedod dieſelbe in folgender Faſſung annetmen : Die Manníbaft des erſten Aufgebote fann bei bes drobtem Friedensſtande porſorglid ju Waffen ubungen

einberufen werden .“ – Die Commiſſion (Berichterſtatter

Beſorgniſſe zu beſeitigen , fónnte die fragliche Beſtim .

9. Feuerlein ) trågt jedoch auf Feſthaltung des früberen Beichluſſes an. Dieſelbe bemerkt , daß die Meinunges perſohiedenbeit einzig darin beſtehe, daß die Kammer der Abgeordneten die Einberufung der fandmebr ent..

mung dabin gefaßt werden : - Die Mannſdaft des erſten Aufgebots fann bei bedrobtem Friedensſtande vorſorg, lid in den Waffen geübt werden , indem hierdurd nicht ausgeſchloſſen wäre , daß die Mannſchaft auch auf

weder von einem beſonders zu verabrdicdenden Bes

rebe oder von dem Daſein der Fåle des S. 89 der

dem fande in den Waffen geübt werden fónne. 5. Feuerlein nimmt dieſen Vorſolag als reinen Antrag

Verfaffungourfunde abhängig gemacht haben wolle, wåbe rend die Rammer der Standesberren es nicht nur der

auf, Ueber dieſen fo anendirten Berdluß der Kammer der Standesherren und über den Commiſſionsantrag

Stellung der Stände für angemeſſen erachtet, dem in

entſtand nun eine langere Debatte; får jepteren er.

der Berfaffung vorgeſebenen erceprionellen Zuſtande da flårten ſich v. Ringler, v. Zwerger, Camerer, v . Odott, zu begegnen , wo obne Bedenfen im ordentlichen Wege Dortenbach und Duvernoy ; erſteren vertbeidigten mis

der Selebgebung Fürſorge getroffen werden könne,Tomo niſter Graf von Sontheim , Oſiander, Frbr. v . Sturm , dern auch aus Gründen der außeren Politif eine ſolche gelebliche Fürſorge für geratben båll. Die Commiſſion . fiebt es nun für einen directen Widerſpruch an , wenn die nur für den Fall eines Krieges beſtimmte landwehr

feder, v. Klett, Miniſter v. Schlayer, Frhr. v . linden, v. Rummel, Zais, Director o. Góriz und v. Feuerlein. Der bierauf zur Abſtimmung gebrachte Antrag des Abs geordneten u. Feuerlein wurde mit 62 gegen 30 Stim, nad dem einen Artifel nur durch ein beſonderes Geles men abgelehnt , und es iſt ſonach der Gommiſſionsantrag .

aufgerufen werden fónnte, in dem anderen Artikel aber ausgeſprochen würde , daß ihr Hauptbestandtbeil , das

angenommen . II. Die stammer der Abgeordneten bat beſchloſſen ,

erije Aufgebot, obne ein ſoldies beſonderes Geſetz eins den Art. 21 des Entwurfs, welder dahin lautet: Bei berufen werden könne. Der s. 99 der Verfaſſungs, Beſtimmung der Zabl der in Friedengjeiten jabrlich urfunde ſchreibe vor, daß die Zabl der zu Ergänzung auszubebenden Recruten ( Art. 7 und 9) wird zunddoſt des f. Militárs jabrlid erforderliden Mannídaft mit der regelmäßige Abgang zum Maßtabe genommen, außer, den Stånden zu verabſchieden ſei , was auch von der

dem aber aud Die bei der Ausbebung entſfebenden Aus ,

Pandmebr gelten múffe. Es ideine paber conſequenter,

fålle, ferner der zufällige Abgang in den Regimentern,

dab , wenn die Verbältniſſe die Verabſchiedung eines

ſo wie niet beide nau einem preljábrigen, vom Kriegs.

Gerebes Bebufs der Einberufung der fandwehr nicht miniſterium zu liquidirenden, Durdſonitte auf das Jabr

331

332

ergeben , dergeſtalt berückſichtigt, daß dieſer Betrag zu obiger Zabl binzuzuredinen iſt“ binwegzulaſſen. – Die Kammer der Standegherren wil dagegen denfelben - beis bebalten, um für die Erjúllung der Bundespflicht eine

mitteln , und es mußten inzwiſden andere Subjecte proviſoriſt angeſtellt werden, tbeild fånde man bäufig die Ermittelten ibrer Invaliditat-wegen ſpåter untaug. lidh, zumal für die Poſten von Erecutoren , Waldwich. feite Baſis zu baben. -- Die Die Commiſſion Gommiſſion trågi auf 2119 211, tern , Flurwảchtern u . ſ. m . Der fandrag fand ( in nabme des Artifele an, weil durd denjelben das Vere feiner 3. Plenarverſammlung am 14. März) dieſe Bes willigungsrecht der fünftigen Stånde binſichilic des id werden begründet und bielt dafür , daß die Verſoro

Mannſchaftsbedarfs nidht geſchmålert werde , und die gung ſolcher Vaterlandsvertbeidiger , welche im Kriege materielle Bestimmung dieſes Artifels, daß die Ausfälle invalid geworden , allerdings zu rechtfertigen geweſen nach einem dreijährigen Durchſchnitt liquidirt werden

ſoi , ſelbit wenn ſie Opfer und Belåiligungen einzelner

ſollen, ſchon darum gerediforrige rei, weil die Recrutero Gommunen erfordert babe. Gegenwårnig gebe es aber verwilligung gewobnlid drei Jabre umfaſſe. - D. Moſt. nur wenig Invaliden dieſer Kategorie, und es erſchien baf , Deffner und v. Ringler ſprechen ſich gegen den unbillig, Ben Siádten fernerbin eine Verpflichtung auf,

Commiſſionsantrag aus , weil der fünftigen Verwillio zulegen , welde nur noct den Zwed baben fónne, ein, gung nur nod ein Rechnungserempel unterliegen würde, žolne Militårpflichtige zu einer langeren Dienſtzeit zu vermogen und der Armee die erforderlichen Unteroffis ziere zu beſchaffen . Dieſes wurde liderlid auf anderen Verabſchiedung werden ſollen, nad welten die fünftige über den Mannſdaftèbedarf zu geideben babe. Das Wegen zu erreichen ſein. Es erſchien nicht gerecht, ein gegen wurde der Commiſſionsantrag vom Miniſtertiiche ſolches Dpfer nur von den Städten zu fordern und aus und von den Abg. 0. Feuerlein , v. Werner, Rets dieſe gewiſſermaßen zu Verſorgungsanſtalten für das tenmair und Hörner vertbeidigt. Der Commiſſions. Heer zu machen ; wibrend alle übrigen G : meinden da. antrag wurde jofort mit 41 gegen 39 Stimmen anges mit verídont bleiben . Daber wurde beſchloſſen : ,,die nommen und auf eine Bemerfung des Práfidiums be. Aufhebung der betreffenden Verordnung füerbódoſten ídloffen , bei der Mittheilung der diefſeitigen Beſchlüſſe Orte zu beantragen ." und " im Selet die Normen nicht im Voraus beſlimmt

Berlin , 17. März. An das Kriegsminiſterium bat Ich Maj. der Konig folgende Drore erlaffen : Ce. ſei, zugegeben nicht Artifele dieſes Annabme mit der daß der biornady zu liquidirende Abgang wieder in dere babe beídoloſſen , an dem beutigen Tage , wo vor

an die Kammer der Standesberren auszuſprechen , daß

30 Jabren die landwebrin's Peben gerufen

ſelben Zabl erreßi werden rolle.

III. Hinſichtlich der Zurücitellung der Unterlebrer wurde, jedem landwehr Infanteriebataillon und jedem und Saulgebúlfen von der Dienſtleiſtung im activen landwehr:Cavalerieregiment , welches noch feine Fabne Heere bat die erſte fammer zu Art. 29, A. 2 folgen , und reſp. Standarte beſißt, quiche zu verleiben , und den Zujat berdiloſſen : ,, Die Zurüdſtellung derſelben trage dem Kriegsminiſterium auf , dieſen Beſdluß als bórt jedod auf , ſobald eine binreichende Anzahl von Pebrern gebildet iſt , um alle Stellen zu beregen ." Die Gommiſſion trågt darauf an , der Kammer der Standesberren vorzuſchlagen , in der die Beſolüfe beider Rammern zu dem GeſeBesentmurfe begleitenden ges meinſbafiliden Eingabe an die Staatsregierung die Anſicht niederzulegen, daß dieſe von ſelbſt Bedadi nebs 1

einen neuen Beweis des boben Weribs und Vertrauens, weldes 3d in die Landwehr rebe, befannt zu machen .

Bei den Pandwebrs Cavalerieregimentern rol die Stan . daria von der erſten Sowadron gefübrt werden. Die Weibung und Uebergabe der Standarten - reſp . die

Urbirgabe allein , ſoweit bei der neuen Eintbeilung åls tere Standarten abzunehmen und andermeitig auszu .

men werde , in dem Falle , daß in der Folgezeit eine geben ſind - roll für das dritte und vierte Armeecorps binreichende Anzahl von Pebrern gebildet ſein ſollte, um alle Stellen an den Bolfedulen zu beleben, eine Aufe

bei den diefjábrigen großen Herbſtübungen und für die übrigen Armeecorps entweder bei der dieß . oder, ſofern

bebung der den Unterlebrern und Schulgebúlfen ges die Zeit 311 furg ist, bei der nådſtjährigen Uebung ſtatts wibrten Zurüdſtellung von der Dienſtleiſtung im activen finden, wonach das Kriegsminiſterium die erforderlicben Heere im gereklidren Wege einzuleiten. - Dieſer An. Un . Neu Anſchaffungen zu beſorgen bat. Berlin, 17. März trag wurde alsbald genehmigt. Preu e n.

(Sdluß folgt.)

1813.

(gez.) Friedrich Wilbelm ." Eine Auerbodite Gabinetsordre vom 24. No.

vember v. I. beſtimmt über die Ergänzung , die Uebungo.

Berlin , 11. Mårz. Das Militárwochenblatt mele ſtårfe und die Uebungsdauer der Garderland webre det, daß der Generalmajor und Inſpecteur der Artilleries bataillone wörtlid Folgendes : „ 1) Die Gardesland. Werkſtätten, v . Iiniden, zum Präſed, und der Oberſt- webrbataillone ſind in Zufunft lediglich aus denjenigen lieutenant v. finger zum Mitgliede der Eraminations. Commiſſion für die Premierlieutenante der Artillerie ernannt worden .

Mannſchaften zu ergänzen , welche ihrer Dienſtpflicht für das ſtebende Heer in der Garde Infanterie genügt baben.. 2) E8 fou die Uebungsſtarfe der Garderlands

Konigsberg, 14. März. Mehrere Stådte, unter Webrbataillone von jeßt ab , in Uebereinſtimmung mit anderen Elbing, batten die Uebelftande dargelegt, welche aus der Zwang8. Verpflichtung,, nur perſorgungsberechs >

der Provinzial , Pandwebr, auf 602 Kópfe berabgereßt und geſtattet werden, daß, B wenn die Erreichung dieſer

tigte Militar. Invaliden als Unterbediente anſtellen

Ropfzahl nicht anders als durch Nichtbeadtung ſebr

zu dürfen , für die Stadtcommunen entſtehen .

dringender Reclamationen, oder durch Einziebung von

Ibeils

verurſache P8 große Sowierigkeiten , dergleichen zu er. Reſervemanuſ aften möglich wird , die Bataillone im

333

334

Minimum mit 560 Kópfen üben dürfen. 3) Die Wes

fteben aus : 28 intendans militaires, 70 sous- intendans

bungsperiode der Garde, fandmebrbataillone iſt von + auf 3 Wochen abzufürzen. ( gez.) Friedrich Wilbel m . In Betrador der Nordweudigfcit , daß alle Offio ziere einer Armee, insbeſondere aber die Stabsoffiziere, die Eigenthümlichfeiten des Gebrauchs aller Waffen praftiſd fennen lernen , iſt vor kurzem beſtimmt wors

mil. de 1. Cl. , 70 dito de 2. CI. , 52 Adjoints de 1. CI.

den, daß in Zukunft bei den jábrlichen Diviſionsübungen aus den dabei anwesenden Siabsoffizieren der Artillerie , mo die Berbåltniffe es geſtatten, die Fåbrung von aus: allen Waffen zuſammengeſeblen Trup.

Uebrigens auch tedniſo betrad tet , erſcheint das Rottenfeuer nicht verwerflich , denn vor und liegende

pendetachements abwedſelnd übertragen werden ſoll.

26 dito de 2. Cl. , Total 246 .

Das Bataille- oder Rottenfeuer. ( Sdh tu . ) .

Sdrußliſten dociren in einer Reibe von Sabren , bei

200 Sdritte Abſtand von der Scheibe, Reis 50 – 60 Procent Treffer für das Rottenfeuer , påbrend fie für

Odlag . und Gliederfeuer ſelten mehr als 33 Procent

De ſtreid .

Kürzlich hat die f. f. Öſtreichiſde Militar. Verpflegs. orrwaltung zu Mainz die fieferung von 1170 cifernen

enibalten . Von jeber dem Grundíase buldigend : ,, Den Trupp

Bettgestellen für die dorrige ditreichiſde Garniſou

nach Möglichfeit in der Hand zu bebalten", baben wir

offentlich ausgeboten. Aus der deßfalſigen Befannts madung erliebt man , daß dieſe Bettgeſtelle ( Kavalletten ) aus robem Eiſen , und zwar beſtehend aus 4 Siandern

was die Erfahrung aller Zeiten långſt beſtårige, ge.

2018 ſtets bemüht, das rechte Mittel dazu feinen zu lernen , und in Anwendung zu bringen , und baben,

Einùbung und Uebung dieſce entſprechende funden, daß maſſiv von 26 3ou fånge ( niederöſtr .Maß ), welche atriſche Arfanum bietet. Entſprechend e Einübung und

zu zwei und zwei durd zwei zodbreite Quereiſen von gewalztem Adoter Fladeiſen oben und unten an den

Uebung beſtebt aber befanntlich niet in marfloſer Zrill.

den Tbeile wieder durch drei starfe bölzerne liegerbreiter

Wie , ſondern in gioidizeitigem gediegenem Erfennen des motivirenden Waruin , unter jeter Beziebung auf den Ernſtfall und klarer Vergegenwärtigung des Wanu

Kopf: und Fußtbeilen verbunden ſind, und welche beis ferrigkeit ,dem Uneignen des cinſeitigen medaniſden nad der fånge des Betted mittelſt an den beiden Sei, ten oben und unten angebrachten 4 eiſernen 14 Zoll langen beweglichen Hafen – an den Kopf und Fuß.

und wo diffelben .

.

Faßt man, unter Beruflichtigung Angedeuteten, Beziebunge nin's Auge, ſodeswird geſtellen aber mittelſt 5 301 langen ,mit einem 300 alledieſe man niat umgebogenen Widerhafen befeſligt ſind , in folder Stårfe angefertiget werden, daß die bierzu genommenen -

Eiſentheile wenigſtens 32 niederdſtreider Pfund im Ges widte enthalten. Ruland.

Petersburg, 2. März. Se. Maj. hat die Pen .

ſionen der Inbaber rurrirder Orden , namentlich die für die Ritter des St. Andreass , St. Ratbarinens ,

lange zweifelbaft bleiben , ob nur eine oder verſdies dene Feuerarten im Ernſtfalle mit Erfolg in Anwen , dung zu bringen ſeien. Unſeres Erachtens ſind alle beſtebenden Feuerarten : Tirailleurfeuer , Rotten oder Bataillefeuer , Glieder und Edlagfeuer gut ; jedoch

bedingen ſie, wie foon geſagt, rechtzeitige Anwendung.

St. Alerander.Newsfy , und St. Annenordens 1. und 2. Gl. beſtimmten Commandeurseinfünfte , ſo wie die

Unter dieſer Vorausſeßung ſprechen wir ihnen allen das Wort, und móden wir die Reibenfolge ibrer An. fùbrung als andeutung des praftiſden Weribes erfannt reben , den wir ibnen beilegen. Nur eine Feuerart,

für den militarilden St. Georgsorden und den St.

welche es auch ſei , wird nicht in allen vorfommenden

ſein ;; - die für den gegebenen Fall redite ſein die redite Fållen die Wladimir, undSt. Annenorden 3. und 4. 61. beſtimm . Fållen ten Penſionen durde eine großere Gleichmäßigfeit in der

geeignetſte zur Anwendung zu bringen , darin beſteht

Feſtſtellung derſelben nach dem Wertb eines jeden Drs dens beſtimmt. Für den St. Andreasorden werden 800 bis 1000 R. S. jabrlido, für den St. Ratbarinenorden 1. 01. 460 und 350 , 2. . Cl.200,130 und 90 R. S.,

Se mebr er bierbei den richtigen Grundſåten der Eins Åbung und Uebung entſproden baben wird, um ſo mebr

für den ulerander. Newsfyorden 700 und 500 , für den St. Georgsorden 1000 , 400 , 200 und 150 , für den

die

St. Wladimirorden 600 , 300 , 150 und 100 R. , .

für

den St. Annenorden 1. Cl . 350 und 200 , 2. Ci. 150 und 120 , 3. 61. 100 und 90 , 4. 61. 50 und 40 , für den St. Stanislausorden 143, 115 und 86 R. gejablt, Es iſt jedoch von jedem Orden nur eine gewiſſe Zahl

die Aufgabe für den Fübrer , und muß er deßbalb reis

nen Trupp zur Anwendung aller fåbig gemacht haben. wird er bei allen Herr ſeines Trupps bleiben , und da beim Rottenfeuer nicht minder als bei Zirailleurs ,

Glieder und Sdlagfeuer der Fall iſt , ſo fónnen wir auch daſſelbe ſo lange nicht verwerflich finden , als nicht das Verbarren der Truppen im Feuer für Feig. beit erkannt wird. heit erfannt wird. - DieMannſchaft unbeſtrittene Eigentümlid Rottenfeuers, feit des zum Steben und.

die

zu dieſen Penſionen beſtimmt, z. B. von den Rittern

im Feuer zu bringen, erſcheint vielmebr als Doltommenbeit, deren die übrigen Feuer, des St. Wladimirordens 4. 61. 60. Die Summe für Berbarren eine praftiſde alle Ordendritter beträgt jábrlid 158,660 R. S. , von denen gegenwärtig 77,429 R. zugelegt worden ſind.

arten entbehren , da bei dieſen in der Zwiſchenzeit ibrer

Frantrei o.

Soube fållt, wåbrend beim Rottenfeuer, wie Marſchall Ney einſt geđußert, der Mann nicht Zeit bebårt, an die

Nach einer königl. Ordonnanz vom 21. Januar d . J.

Wirkſamfeit befanuttid gar Mandem das Herz in die

ſoll das Corps der Intendance militaire fünfrighia bes Gefahr zu denken .

335

336

Nür guten Eigenſchaften des Soldaten bei jedem einzelnen Individuum der Maſſe in bo diter Potenz pråjumiren , verriethe wenig praftiſche Erfabrung ; ſido

geben dürfe , nicmals aber iſt es råtblid , tine force Realifirung zu verſuchen , wenn nicht entſprechende Eins úbung und Uebung vorangegangen , nidr eine gewiſſe

der Mutel nids bedienen , die , wie eben das Rottens

Vertrautbeit des Truppe mit dem ſofort eintretenden

feuer , sewiffermagen eine Stimulanz auf den Mutb der Maſſe üben , bieße jener falldien anſiot buldigen , die Realitat aus den hånden geben , um einem Pban some nadzujagen ; die Rolle eines prafuſden Hufübrers mit jener eines pbantaitiſchen Theoretifers vertauſden. Das Streben 008 praftiſden Anfübrers wird aller dingo ftets dabin geben , den angedeuteten Grad jener Eigenſchaften jeder Individualitat ſeiner Untergebener

Verbättniſſe beſtebr. såbten wir aud die bereits öfters angefübrte Bebaups fung : daß jede Verfabrungsweiſe , wenn ſie nidt von Haus aus unpraftijd iſt, gut ſei, ſobald ſie zur resten Zeit und auf die redte Weiſe in Anwendung fommt. Man erinnere fico ofter dieſer Wabrbeit und die Neis gung , diefe oder jene Verfabrungoweiße als normal,

nach Möglid)feit anzueignen , niemals aber wird er en perfdmåben , rechtzeitig Torcher Mittel fich zu bedienen,

als die einzig richtige 2c. zu ſdildern, wird ridy mindern . Jeder Fall im Kriege iſt ein anderer ; Folgerungen

deren Anwendung einen ander boben Grad militäris

nad deu Reſultaten ſolch einzelner fåte ſind daber

foer Voufommenbeit vorausiebt; er wird vielmehr siner

einſeitig. Das einzig 211 empfeblende Normalverbalten

beſonderen Wert auf ſoldie Mittel legen, weil ibn die Erfabrung gelebrt, daß nicht vortrefflidfeit - ſondern

Tafı genug ſide anzueignen reſp. zu beſißen , feine an.

Mittelmäßigkeit die Regel bildet. So lange daber nodo praftider Sinn bei den Anfibrern der Infanteric do

minirt, iſt nidt zu befürchten , daß das Rotten

oder

Bataillefeuer als unnůß oder gar nasibeilig derworfen werde .

Dieß unſere Anfidt von der Sache im Au .

Es gibt geriſſe Grundwabrbeiten , und zu dieſen .

beſtebt unſeres Gradiens darin , Einſidit, Mutb und

dere Verfahrungsweiſe in Anwendung zu bringen , als ften Erfolg verſpricht. Eine Bürgſdaft für dieſen Er. folg gibt es jedoch nicht; denn die Gedichte lebrt uns wolde, im gegebenen Falle, den wabrideinlid günſtig.

zur Genüge , daß , was beute als vortrefflid lid bes

gemeinen ,

wåbrt , morgen ganz andere Reſultate berbeiführt und

fogt man übrigene und zwar nidt mit Unredt, fir gemiffe Beziebungen , namentlich wenn Ueberraſdungen

umgefehrt.

eintreten ſollen , cinen beſonderen Werib auf Schlags feuer , ſo liegt bierin tein Grund , das Rottenfeuer zu

Man brede daber feiner Verfabrungsweiſe den Stab, die nicht jederzeit unpraktiſch ſich bewábri. Dom Rors senfruer läßt ſich dieſes gewiß nicht sagen , und daruin

caſſiren.

glaubten wir auch , wie man im trivialen Geben ragi,

Wir glauben vielmebr, daß eine innigere

Verbindung beider Feuerarien in beſtimmten Fällen

ibm die Stange balten zu müſſen .

Seregt , eine linie emis

Obgleich wir uns der Hoffnung bingeben , daß uns

fångt ihren offenſiven Gegner ( gleidviel ob er zu

rere Tendenz den Beifal fachverſtändiger Praftifer

Fuß oder zu Pford arrůdt) mit Rostenfeuer ; tros dos

årndien werde, ro zweifeln wir doch nici, daß immers

fit immer mer perdidtenden Kugelbage18 richt ders

bin mande minder Erfahrene und moderne Mandprirs

prafriſch lid erweiſen würde.

jelbe immer näher und nåber , so daß er zuleßi, wie

Prafuifanten der Anfide in Nr. 36 dieſer Blåtter von

einem dichten Nebel , dem Pulverdampfe fich entwin . dend, ganz in der Nibe licibar wird. Wenn nun vor

1842 buldigen werden ,

den feüer: und fugelſpeienden Mündungen der im Rots tenfeuer begriffenen Abtbeilungen angefommen, and noch

gefälligit ſelbſt beantworien zu wollen :

Dicie bitten wir , unbefargen folgende gragen ſide

Salven der abſichtlich bierzu in Bereitſdaft gebaltenen

1 ) Sind periodiſche Salven eben ſo geeignet , wie ein anhaltendes Rottenfeuer , Bewegungen binter der

Nebenabrbeilungen ihn empfingen * ), und dieſe Salven, in Folge entſprechender Einůbung, als Signal zum allo

Front zu masfiren ? 2) Sind Salven gegen in einiger Entfernung Vors

gemeinen Darauflosge er . ben, reſp. achtet wurden, ſollte dieſer bis zum hierberBajonetfamp unerſchütterf tide

überziebende eben ſo wirkſam , wie ein ununterbrodenes Rottenfeuer

Angreifer dieſes Prádicat bebaupten ? - Wir zeveifeln

die 3) Erbóbt es , im Bergleid o", daß zum Anwendung, erſt Sdlagfeuer ſeineRottenfeuer Wirkung angedeutete des goce daran die daß aber bieran nicht , , hr ne gung chtung r

Bea ode vielme Ermå verdie , und das Tie , ſo lange das Sprůchwort : Uebung madir den

dann eintreten fann, nachdem der langſamſte lader des

Meiſter " lid bewährt , techniſch ausführbar ſei .

Trupps fertig geworden , und nun der Truppenfübrer

Geben wir aud zu , daß es mitunter fower fallen erſt die erforderlichen Commando's ausgeſprochen bat?

modre, die Nebenabtbeilungen von der Theilnahme am

4) Sit es, in Erwägung des gewóbnlichen reſp. Ge.

Rottenfeuer zurückzubalten , ſo eraditen wir es doch,

baltes der Maffe, ein Radtbeil des Rottenfeuere, daß

unter Beziebung auf die bekannten Erfolge obigen Sprüche ein niederer Grad moraliſder Kraft erforderlich iſt, wortes nicht für unmöglich. Man muß indefien immer darin zu verbarren , als bei dringender Gefabr dazu wiſſen , wie weit man in der Realiſirung ſeiner Ideen erfordert wird , den Moment zur Abgabe der lopten *) 3. B. die ungeraden Ubtheilungen : Sectionen, Plotone oder Dis

Salve zu erwarten ? 5) Sit es ein Vortheil der Solagfeuer , daß ſie in

viſionen ftehen im Rottenfeuer, die geraden in Bereitſchaft zum fritiſchen Momenten leidt in das befannte Placerfeuer Schlagfeuer.

ausarten - und wie endigen dieſe in der Regel ? 20.

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagshandlung: 6. W. teste in Darmſtadt und in deſſen Offizin yedruđr.

Dienſtag ,

Sundowns N

11. Upril 1843.

43.

HAKEN

_j

OD2001

ur

Allgemeine Militar - Zeitung. úttemberg. (Schlus. )

V. Zwergers wurde alsbald mit 41 gegen 38. Stimmen angenominen. V. Die Rammer der Standesberren bat zu Art. 58,

IV. Die Kammer der Abgeordneten bat berdloſſen, welcher von der Aufz& blung der Beſtandtheile der lands den Art. 51 des Entwurfs, welcher dabin lautet : ,,Mie litárpflichtige , welche zu flein erfunden worden ſind, bei einem Meßgehalte von ,5 ' 4 " aber noch Wadsthum . verſpreden, oder welche noch nicht gehörig erſtarft und entwidelt ſind, und deshalb bei der Muſterung für das laufende Jahr als dienstuntauglich erklärt werden mußten, ſollen in ibrer Altersclaſſe zwar ausgeſchieden, von der

webr bandelt, beſchloſſen , die Ziffer 3 dahin zu faffen : welche vor beendigter Dienſtzeit oder nach Vollendung des : ihnen geſtatteten ' einjábrigen Dienſtes ( Art. 32 und 34). aus dem Militar enilafen worden .“ – Die Commiſſion trågt auf Zuſtimmung zu dieſem Beſchluſſe art , weil dieſe begunſtigten jungen Peute nach Vollen . dung ibrér einjábrigen Dienſtzeit im acriven Heere nach

Berbindlidfeit zum Eintritt in den Militardienſt aber, vorausgeſest, daß ſie vermoge ibrer Roosnummer in die Grånze des Conringens fallen , nicht entbunden , ſons

um weitere: fünf Jahre bindurch in das Bundescontino

.

dem Art. .32 in die fandwebr übertreten , dort aber , gent eingerechnet werden zu fónnen , eben fo lange zur

dern zur nådſten Jabresmuſterung verwieſen

Berfügung des Kriegsminiſteriums im Falle des bes

werden. Dergleichen Militårpflichtige ſind ſchuldig, mit

drobten Friedensſtandes und während der Dauer eines

der Altersclaſſe des fünftigen Jahren in dem Bezirke,

Krieges Iteben . Der Commiſſionsantrag wurde ſofort

in welchem ſie das loos gezogen haben , bei der Mu . ſterung zu erſcheinen . Werden lie abermals untüchtig erfannt, so bat es dabei ſein Bewenden, und es erfolgt

angenommen . Ebenſo wurde der hieraus folgende Goms mijjiondantrag zu Art. 59, welcher dabin lautet : ,, Die Landmebrmannſchaft zerfällt in drei Aufgebote. Das

ibre definitive Entbindung von der Militárpflidit. Haben erſte Aufgebot begreift 1 ) die nach Art. 32 und 34 zu ſie aber inzwiſchen Dienſtrůchtigkeit erlangt , ſoso unter. einjährigem Dienſte im activen Heere Zugelaffenen " , liegen ſie der Einreibung fraft des looſes , durch das so wie der weitere Antrag, ,, dieſe zu einjábrigem Dienſte ſie richon im vorigen Jabre dazu beſtimmt wurden . Sie Zugelaſſenen auch im zweiten Aufgebote der Landwehr werden dem Bezirfe an dem Contingent des ſpäteren

zu erwåbnen " , angenommen.

Jabres zu gut gerechnet, obne zu einer längeren Dienſts

VL. Nad Art. 79 des Entwurfs fann nach Ers

zeit als die Ausgehobenen ibrer Altersclaſſe verbunden zu ſein ",, bimwegzulaſſen. Die Rammer Kammer der der Standeso Standes,

ſchöpfung der Piſte der Ercapitulanten Jeder, der ſonſt

berren will dagegen denſelben beibebalten , weil darin

zugelaſſen werden, und es bleiben dann die Bedingungen

feine Ungerechtigkeit liege, bei zwei Fibresmuſterungen zu erſcheinen , zumal erwieſen ſei , daß Verſuche, rich Eleiner zu machen , gelingen fönnen . Der Artikel ſtebe mit der allgemeinen Webrpflicht im Einflange, und aus

des Vertrags binſichtlich der Einftandsſumme der Privat übereinkunft überlaffen. Hiernach wäre es möglich, daß Ercapitulanten , die ſich zur Aufnahme in die Eins ſteberliſten nicht gemeldet haben , gleichwohl nadber,

ſeiner Ablebnung wurde ungerechtigkeit gegen alle Uebri

wenn im Wege des Privatvertrags eine bóbere Ein

gen entſteben, die demjenigen folgen, deſſen Maß zwei

Bandsſuume -geboten wird , zum Einſtehen rich geneigt

die erforderlichen Eigenſchaf:an hat , als Stellvertreter

Die Commiſſion trågt auf Zuſtimmung

findent laffen . Eg: fieße ich nicht rechtfertigen , gediente

zu den Artikel an , nur wil sie die Worte : ,,oder welche noch nidt gebårig erſtarft und entwickelt ſind!', bin . weglaten. ,,- 1. Zwerger erklärt ſich für die Annabme des Artikels im Ganzen, nur wil er die Worte : ,,aber nod Wadhothum verſprechen weglaſſen, weil er glaube,

Männer bloß darum zurückzuweiſen , weil ſie für die geſeßliche Einſtandsſumme lidh midt gemeldet haben, wåbrend jeder andere Befábiate angenommen wird ; anderntbeile ſollten aber ſolche Ercapitulanten auch nicht verlangen fønnen , daß ihnen die im Art. 75 und 177

daß es den Verzten unmöglid rei , bierúber ein richtiges

zugeſicherten Begánſtigungen zu Theil werden, bielmehr

Felbaft' ſei , -

Urtbeil zu fållen, und stellt hierauf ſeinen Antrag. In wurden ſie wie jeder andere Einſteber zu behandeln gleidem Sinne åußert ſich v. Ringler. Der Antrag ſein. In dieſem Betrachte und namentlich aus dem

339

340

Grunde , daß dieſes Recht der Ercapitulanten , fid imbierüber entſtandenen Debatte zwiſchen der Freiberrein Wege der Privatůbereinfunft eine großere Einſtands . ſumme zu verſchaffen , nur in Kriegszeiten wirfiam ſein

fónne, und es unbillig wäre, wenn die Ercapitulanten bier um eine geringere Summe einſteben müften , als die ungedienten Leute , bat die stammer der Abgeord , neten tatt des erſten Saßes des Art. 78, welcher dabin

y. Sturmfeder und v. finden und v. Rummel einers

ſeits , welche den Beſchluß der erſten Kammer vertbeis digten, und v . Zwerger, Deffner, Rettenmair, Camerer, Dortenbach und Duvernog andererſeits , welche fico

gegen denſelben erflårten , wurde der Commiſſionsantrag mit 66 gegen 13 Stimmen angenommen.

lautet : „ Die Summe , für welche ein Ercapitulant, der als Stellvertreter zugelaſſen werden will, einzuſteben

Beſchlüſſen der Abgeordneten: Rammer , ſo weit ſie von

verbunden iſt, wird auf vierbundert Gulden feſtgeſetzt" , folgenden Saß angenommen : ,, Die Summe, für welche diejenigen Ercapitulanten , die ſich zu Erlangung der

den ihrigen noch abwichen , beigetreten , und die Rame mer der Abgeordneten bat hierauf am 4. April den ganzen Gerebesentwurf, wie er ſich nad den úberein ,

Die Rammer der Standesberren iſt den vorſtebenden

in den Art. 75 und 77 bezeichneten Dortheile als Stells

itimmenden Bedlüſſen beider Rammern geſtaltet bat,

vertreter gemeldet baben, einzuſtehen verbunden ſind, wird auf vierbundert Gulden feſtgereßt." -Die Ram.

mit 73 gegen 10 Stimmen angenommen . Belgien.

mer der Standesherren wil dagegen es bei dem Ge. febrsentwurfe belaſſen , worauf auch die Gommiſſion anträgt , weil , wie die erſte Kammer richtig bemerft babe , diejenigen Ercapitulanten , welche die erſte wieders

Das Budget des Arieg 8 miniſterium 8 iſt in

Belgien befanntlich noch immer nur vorlåufig geordnet. Bald wurde dem Kriegsminiſter eine runde Summe in

bolte Capitulation eingeben wollen, gewöhnlich im 27. les Bauſch und Bogen, bald wurden ibm gar nur einzelne bensjabre ſteben, fomit nur wenige von dem fraglidhen

Zwölftel ſeiner Forderungen auf einige Monate ber

Redle Gebrauch machen fónnten , und dieſe Wenige

willigt. Dieß bielt jedod die Regierung nicht ab , die

den Voriheil haben , daß ſie von dem Landwehrdienſt

Armee zu ordnen , wie ſie es für gut fand , und den

befreit werden, wenn ſie als Einſteber unter das active allenfaüſigen Mebrbedarf Pets ſtets wieder in Bauſd und Militår treten . - Der Commiſſionsantrag wurde als, Bogen bewilligen zu laſſen . Aud in dieſem Fabre bald angenommen .

wiederholt Rid derſelbe Fall.

VII. Zu Art. 102 erflärt ſich die Commiſſion für die von der Kammer der Standesherren beſchloſſene Vor: ausſetzung und beantragt, in der ſeiner Zeit zu erlafı ſenden udreſſe an die Staatsregierung auszuſprechen : ,,, daß, wenn einem jungen Manne vor dem Eintritt in das militärpflichtige Alter die fóniglide Erlaubniß er . tbcilt werde, auswårtige Dienſtverbăltniffe anzuknüpfen,

langt für das Jahr 1843 eine Summe von 29,455,000 Fr., die Centralſection der Repräſentantenkammer empfiehlt dagegen, ihm höchſtens die Summe von 27 Mil . Fr. in Bauſch und Bogen zu bewilligen, um nicht die ein ,

er verbunden ſei, vor dem Eintritte in die regteren ges

mern genebmigtes Geſeß geregelt werden , und dürfe

nügende Búrgidaft dafür zu leiſten , daß, wenn ſpätere bin das koos ihn zur Einreibung in das vaterländiſche Heer beſtimmen ſollte, er einen Erlaßmann ſtellen werde,

nicht wie bisher von der Beſtimmung der Krone ab. bången. Außerdem dergleicht ſie die Stårfe des belo giden und des franzöſiſden Heeres , und indem ſie

Der Kriegsminiſter vers

zelnen Anfäße oder die Organiſation des Heeres über. baupt gut zu beißen . Sie bebauptet nåmlid), die Dr.

ganiſation des Heeres můffe durch ein von den Rams

bierdurch übrigens ſeiner Verpflichtung vollſtändig nachs dabei außer Acht lågt, daß die Controlámter auch bei gefommen ſei. " -

Die fiammer erklärt ſich biermit

gleidfaus einverſtanden.

einer ſchwächeren Truppenzahl vorhanden ſein müſſen, fommt ſie zu dem Schluß , es gebe verbåltnißmåßig in

VIII. Die Kaminer der Standesherren bat ihren

Belgien mehr Offiziere als in Frankreich , und dieſe

Beitritt zu den Bitten der Rammer der Abgeordneten Mehrzahl müſſe abgeſchafft werden.

Die Regierung

an die Staatsregierung um Einbringung eines Geſebess beruft ſich dagegen auf Beſtimmung, daß der König entwurfs über das Redot , Waffen zu tragen , und um alleiniger Befebrøbaber die des Heeres fei, und bebt ber. Aufklärung über die Verbåltniſſe des fandes zu der vor , daß man z. B. in Belgien eben ſowohl einen Bundesfeſtung Ulm abgelebnt. - Die Kammer beſchließt Kriegsminiſter Baben müſſe wie in Frantreid , obwohl nach dem Antrage ibrer Commiſſion , dieſe Bitten nuu einſeitig der Regierung vorzulegen.

das franzöriide Heer achtmal Atarfer rei als das belo

IX. Der von der Rammer der Standesherren bes

angeſtellt habe, nichts beweiſen fónne. Die Entſcheidung

giſche, ſo daß ein Vergleid , ' wie die Sentralſection ibn

ſchloſſenen Bitte an die Regierung , , jede ſich in der der Kammern dürfte auch dieemal wieder eben ſo auss Folge darbietende Gelegenbeit zu benußen, um im Ver, fallen wie bisher , D. b. eine proviſoriſdhe Einwilligung ein mit den Staaten , welche das acte deutſche Armees geben . corps bilden , ein in ſeinen Hauptgrundzügen überein.

( Leipz. Aug. 31g.) ,

HOI ſte i n . ſtimmendes gemeinſchaftliches landwebriyſtem berbet. Der Prinz Friedrich zu Holſtein bat, um dem faſter zuführen", beantragt die Commiſſion nicht beizutreten , weil ſie fürchtet, daß gerade bierdurch die Vorzüge des des Irunts entgegenzuwirfen , folgenden General, ungeſtórte Freibeit des bürgers commandobefehl erlaſſen : ,,Saloß Hottorf, 23. Mårg vorliegenden Geſetzes liden Berfebre in Friedenszeiten und Abſchneidung einer

1843. Unter Berückſichtigung , daß ſich in manden Ge .

weiteren Steigerung des obnedieß ro bodo ſtebenden genden der Herzogthümer die Máßigkeitsvereine auf eine Militáraufwandes , verloren gingen .

Nad einer

ſehr erfreuliche Weiſe ausbreiten , und manche junge

341

342

Peute ſich dieſen nůblichen Bereinen , bevor ſie in die Armee als Recruten eintreten ., ſchon zugeſelt haben,

Hannover und Oldenburg einen bedeutenden Vorſprung vor den genannten ålteren gewinnen , wábrend fie obne.

balte ich es meiner Seite für meine Pflicht , 18 den Gommandeuren der verſchiedenen Zruppenabteilungen ren Offizieren aber im Allgemeinen zu empfeblen ,

bin das voraus batten , daß ihnen die Benubung der lebteren offen ſtand . Um ſo großer müſſen aber auch in beiderlei Beziebung die Anforderungen ſein , welche an dieſe neueren legislationen zu machen ſind , ſo wie

ſtrenge darüber zu machen , daß die neu einfommenden Soldaten nicht von den älteren Kameraden aus Muth , willen oder von den Unteroffizieren unter dem Vors

dieſe Anforderungen nodi bóber geſteigert werden muſs ren, wenn demnådſt Württemberg und Heffen (was in Folge ihrer in den leßten Jahren erſdienenen allge,

meines Generalcommando's insbeſondere , allen ande,

wande, die ungewobnte Arbeit leichter ertragen zu fón. meinen Strafgeſeßbåder in nicht zu langer Friſt zu nen , zum Genuß des Branntweins , im Widerſpruch

erwarten ſein dürfte) ibre Militår ſtrafgeſezbúder einer

mit ihren guten Borſåsen , ermuntert werden.

Reviſion unterwerfen. In bobem Grade zu beklagen iſt es indeffen , daß in rein wiſſenſdaftlicher Beziehung für das Militår. ſtrafreds bis jeßt nur ſebr wenig gerdeben iſt und daß rid die Foriſdritte deſſelben faſt allein in den legis,

Nas

mentlich befeble ich , daß jeder Batterie . , Escadrons,

und Compagniedef ſeine Unteroffiziere von meinem ſehr ernſtlichen Willen , dem faſter des Truntes entgegen zu wirken , in Kenntniß jeße; zu welchem Zmede ich auch

künftig feine Geſuche derſelben um die Erlaubniß , als

lationen gezeigt baben. Dbne

Stellvertreter zu dienen , einſenden werde, obne daß

ſchritte des Criminalrechts zum größten Theileden

ein Zeugniß des Escadrons « und Compagniechefs an .

wiſſenídaftlichen Bearbeitungen geiſireider Männer vom

liegt, daß der Bittſteller in dieſer Beziebung vollfom .

Fac in fyítematiſden Werten und in Monographicen , der fritiſchen Prüfung und liuterung der Principient,

men tadelfrei ſei.“

tocifel find die Fort.

dem fråftigen Angreifen veralteter Vorurtbeile mit den Waffen der pbilosopbilden Wahrbeit zu verdanfen.

bauptſächlid wurden die tüdtigen Funda . Hierdurch Das Militärſtrafgeſeßbuch für das Königreich mente zu den neueren Regislationen gelegt, welche eben Hannover vom Jahr 1841 . ( Erſter Artifel.)

Es lågt ſich nicht verfennen , daß die militåriſche Strafgereßgebung in neuerer Zeit, namentlid in Deutſche land, nicht unbedeutende Fortſdritte gemacht hat. Nad . dem Preußen im Jahr 1808 die Bahn zum Beſſeren gebrochen hatte, erſdienen im Jabr 1818 das württems bergiſde , im Iabr 1822 das großherzogl. hefjirde , im Jahr 1838 das fónigl. ſáchſiſche , im Jahr 1841 das bandoperiſche , in demſelben Jabr das Oldenburgiſde

darum im Weſentlichen faſt durchgängig mit einander übereinſtimmen .

Wie ganz anders berbålt es fich in dieſer Hinñcht mit dem Militárſtrafrecht! So weit ſich daſſelbe nicht an die allgemeinen Strafrechtsgrundſåpe anlehnt, fons

dern auf eigener Grundlage ruben muß , bat die biſo ſenſchaft bieber ſo viel als nichts dafür getban. Die literatur des Militårſtrafredors beſteht faſt einzig aus Gefeßbüchern, Kriegsartikeln , Berordnungen und Ver. ordnungsſammlungen , die militariſchen Rechtsgelehrten

Militärſtrafgeſetzbuch , außer den Militárſtrafgereken baben bis jeßt entweder feine Zeit gefunden oder feine mebrerer fleineren Straten , welche im Weſentlichen aus den zuerſt gedachten geſchöpft hatren. Alle dieſe Strafgerege bezeugen die erwähnten Fortſchritte. Jedes derſelben hat ſeine eigenthümlichen Verdienſte und Vors zuge. Das württembergiſche legte vor 25 Jabren einen febr guten Grund ; das befiiſde baute weiter fort und behandelte, außer dem Strafgefeß, zugleich den ganzen Strafproceß. Das Verdienſt beider iſt um ſo grofer, als ſie einestbeils nur noch wenig tüchtige Húlfsmittel und Vorbilder batten , und als zur Zeit ibres Erſchein nens ſowohl die Strafrechismiſſen daft als die Strafe gelebgebung im Allgemeinen noch auf einer niedrigen

Neigung gefühlt, das Militårſtrafrecht im Ganzen oder im Einzelnen wifenſchaftlich, fritiſd , pbiloſopbiſch zu bebandeln und die veralteten Vorurtheile anzugreifen , welche ſich gerade auf dieſem Boden in großer Menge finden. Wir ſagen : ,, die militariſden Rechtsgelebrteno : denn nur derjenige fann zu ſolder Arbeit berufen fein, der eben ſo viel Renntnig und Erfabrung in Bezug auf

den Militárdienſt und deſſen Bedürfniſſe , als rechts. wiſſenſchaftliche Bildung belißt, der die Forderungen der Wiſſenſchaft mit den Forderungen des Militárdienſtes, und dieſe mit jenen in Einflang zu bringen fåbig iſt. Mit großem Intereffe baben wir daber bernommen ,

Stufe fanden. Inzwiſden bat aber das Strafrecht daß ſoeben in Berlin die Herausgabe einer militäriſch , im Gebiete der Wiljendaft und der legislation einer juriſtiſchen Zeitſchrift projectirt wird. Dieſes Unter, raſchen und bedeutenden Aufſawung genommen , eine nehmen , an deſſen Spiße der rúbwlidſt bekannte fénigl. Menge von Grundlagen und Begriffen , die man frůber preußifde Generatauditeur Friccius deben roll , und für unumſtoflich und unantaſtbar gebalten batte, baben welchem daber nur ein gutes Prognoſtifon zu ſtellen iſt, ſich bei einer ſorgfältigen und gründlichen Prüfung als erdeint ganz geeignet, dem eben gerägten Manget und unbaltbar und verwerflich erwieſen , und durch die Bedürfniß abzubeffen , und gemiß. werden, wenn eininal philoſopbiſche Kritik geläutert, drang ein ganz neuer, ſolche Gelegenheit geboten iſt , tůdhtige Månner som febr verblierter Geiſt in die Strafgeſeßgebung. Dieſer beffere Geiſt mußte ſich natürlich auch in die neueren

Fach ihre Kräfte der wifſenfchaftlichen Bebandlung des Nilitårſtrafrechts zuwenden und fo fünftigen Regis :

Militárſtrafgereße verbreiten , und in dieſer Beziebung

(ationen eben ſo den Weg ebnen , wie er auf dieſe Weise

mußten alſo die Militärſtrafgeſebbåder von Sadleu , den Gefeßgebern bin idilica dos Criminalrechts im un,

31.1

343

gemeinen geebnet worden iſt. Foffentlid werden aber vorausgebt,, entbått 228 Paragraphen und zerfällt in auc Militars von Geiſt , Bildung und Erfabrung, wenn lie gleich zu den Rechtsgelebrten nicht geboren,

zwei Tbeile , einen allgemeinen und einen befonderen . Der erſte Tbeil bandelt im erſten Abſchnitt ( S. 1

es nicht verſchmåben , über "widrige Fragen des Mis -21) von den Militårſtrafgereken überhaupt und deren fitárſtrafreches ihre Anſichten , wenn aud nur von ihrem

Anwendung ; im zweiten ( S. 22–49) von den Militárs

( tedoniſchen ) Standpunct aus , offentlich zu & ufern ; ftrafen und ibrem Verhältniß zu einander ; der dritte oder rollte dieß der einzige Zweig des Militárdienſtes ( s. 50-56 ) giebt allgemeine Regeln über die Erklärung ſein , der der Mann der Schlachten als ein noli me und Anwendung verſchiedener in dem Gefeßbude ent. tangere anſeben zu müſſen glaubt ? baltenen Beſtimmungen und Ausdråde. Nad dem Geſagten waren die neueren militäriſchen Nadidem in S. 1–7 des 1. Abſonitis beſtimmt wor. Straflegislationen nicht weniger, als die älteren , von den iſt, welche Vergeben Gegenſtand der Militår trafı

Hülfsmitteln der eigentlichen Wiſſenſdaft verlaſſen und niuftea fich alſo ſelbſtändig ibre Bahn breden. Hieraus

gereggebung ſind und welche nach den bürgerlichen Straf. geresen beſtraft werden , ſodann auf welche Perſonen

erflårt ſich denn einfach die unerfreuliche Folge, daß in

das Militärſtrafgeſeß Anwendung findet, werden in den S. 8-21 die erforderlichen Vorſchriften über die Ans

aller bio jeßt erſchienenen deutſden Militarftrafgeregen,

felbſt die neueſten nicht ausgenommen, eine außerordento fide Verſchiedenbeit der Grundſåse und beſonders der

Strafmaße beſteht.

Nicht einmal über die Hauptfun.

wendung der Militarftrafgeſeße nach den Grundſåpen deer allgemeinen Griminalgeſekbud gegeben. Nad S. 8 werden bei Anwendung der Militärſtrafgeſebe,

damente ift man einig ,und wer in dem einen Pande ſo weit es die Beurtheilung der Strafbarkeit überbaupt mit 4wódigem Arreſt beſtraft wird, bat in dem anderen

Und doch ſind Ade Glieder Eines Heeres ; Bertheidiger Eines großen

mehrjábrige Feſtungstrafe zu erleiden. Vaterlandes !

und die jedesmalige Zumeſſung der Strafe betrifft, die Grundſåße des allgemeinen Criminalgefeßbuchs befolgt ; namentlich gilt, was daſſelbe über Bollendung und Verſud , über Vorſaß und Fabrlåſigfeit, über Urbeber,

-

Wir baben dieſe Betrachtungen vorausſchiden zu

Gebülfen und Beginſtiger und über die Gründe, welche

müſſen geglaubt , um den Standpunct zu bezeichnen , von melder aus die Militarftrafgereße der neueren

die Strafbarfeit ausſdliefen , mildern oder dårfen , beſtimmt, jederzeit da als Richtid nur, wo nicht in den

und neueſten Zeit zu beurtheilen ſind , und den Maße

folgenden Paragraphen und in dem 2. Theile des Mi.

ftab, welcher zur Prüfung ibreo Werthes angelegt wer.

litätſtrafgerekbuche mit beſonderer Rückſicht auf die eigentbåmliche Beſchaffenheit der Militardienſtverhåll nie eint anderes ausdrücflid verordnet iſt. Dieſer

den muß.

Wir wenden und nun zu dein Hannoveriſchen Mis

litår trafgeſetzbuch , welches bisber unſeres Wiſſens .*) nur in einer Beziehung offentlich beſprochen worden

Hauptgrundſatz, welchen in åbnlicher Weiſe der Art. 27 des großherzogl. beſtiſchen Militärſtrafgefeßbuch auf

ift, nämlich hin ſodytlich der Ausdehnung, in welcher es

geftedt bat , bezeid net am richtigſten die Grången für

die Strafe der förperlichen Züchtigung wieder ſanctíos nirt bat, im Widerſpruch mit der öffentlichen Meis nung , welde dieſe Strafe iin mer mehr auf ein Minia mum reducirt oder (auch aus dem Militár) ganz vers

ben allgemeinen Theil der Militärſtrafgeſebe, welde auf der einen Seite ihre Aufgabe ſehr verfennen ivürs den , wenn ſie über Strafbarkeit und Zurechenbarkeit eigentbümliche', yon den allgemeinen Strafgeſeben des

bannt wiſſen wollte.

Wir glauben daher in eine

Staates abweichende Beſtimmungen geben wollten , außer

nåpere Unalyſe des Gefeßouches eingeben zu müſſen,

wo die beſonderen Bedürfniſſe des Militardienſtes es fonderen Bedürfniſfé ſorgfältig aufſuchen und in Bezug auf dieſelben beſondere Vorſchriften , aber immer nur ſo weit es der Militärdienſt nothwendig macht , geben miffen . In dieſen Beziehungen iſt alſo das allgemeine Strafgerebbud die Hauptquelle des Rechts, es bildet für alle Entſcheidungen die Regel, von welcher die abs weidenden Beſtimmungen der Militärſtrafgefeße nur

um den Peſer in den Stand zu leben , über Geiſt und Sebalt dieſer bedeutſamen neuen Erldeinung ein Urs

tbeil zu gewinnen . Wenn wir bierbei mit einiger Aus . fibrlid)feit zu Werfe geben und uns nicht auf ein trocken nes Referat berdrånfen , ſondern einzelne Beſtimmungen zum Gegenſtand einer nåberen Prüfung machen , ſo bes itimmt und dazu die oben erwähnte Betrachtung , daß ſo viele wichtige militarrechtliche Fragen bisher noch

erheiſden , welche aber auf der anderen Seite dieſe ber

faſt gar nicht offentlich discutirt worden ſind , und es

ald erceptionelle Normen erſcheinen und als ſolche zu

iſt recht eigentlich unſere Abſicht, zu ſoldjer Discuſſion

behandeln ſind. Es fcheint daber nicht richtig ausges drůcft zu ſein und dürfte zu Zweifeln und Irrthümern

Veranlaſſung und Anſtoß zu geben.

Das vom 1. Januar 1841 datirte Gefeßbud , were fibren, wenn das fonigl. få diſirche Militarſtrafgeferbuch obem ein von dem Könige vollzogenes Einfábrungspatent *) Nachdem Ref. Obiges niedergeſchrieben , kommt ihm die Unzeige und Beurtheilung des hannoveriſchen Militärſtrafgeſegbuchs in der Mil. Literaturzeitung ( Nr. 3 und 4 von 1843) zu . Er erlaubt

ſich hinſichtlich dieſer Beurtheilung nur im Ullgemeinen zu bes merken, daß darin gar Manches als eigentbümlicher Vorzug oder Fehler des Hannoveriſchen Gerekes dargeſtellt worden iſt ., was feine Quelle in anderen Militärſtrafgelegen hat.

im . i beſtimmt, daß auf diejenigen Handlungen oder Unterlaſſungen der Militärperfonen , welche entweder, als gemeine Verbrechen , in dem Criminalgeſekbuche oder ," als Militárverbrechen , im Militärſtrafgeſezbuche 17

mit Strafe bedrobt ſind , junådſt die Beſtimmungen

des Militärſtrafgeſekbuchs , 311 'deren Ergånzung aber diejenigen des allgemeinen Griminalgefeßbuch8 Anwen dung finden ." (Fortſegung folgt.)

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : 5. M. leste in Darmſtadt und in derlen Offizin gedrudi.

Donnerſtag ,

No. 44 . PLE

13. April 1843.

TO Det

1)

Allgemeine Militar - Zeitung. Belgie 1 .

im Ganzen aus 316 Kópfen beſteht (deren Effective

Die im Novemberbeft des Jahrgangs 1842 der zahl gegenwärtig nur 204 betrågt). Art. 3. Das Regiment Nr. 1 ſon beſtehen aus : 9. M. 3. enthaltenen Mittheilungen über die belgi . 4 Reitbatterieen (batteries à cheval), 6 Feſtungs, 1 Stab, die über Angaben ihren in *) bedürfen fde Armee gegenwårtige Formation der belgiſden Artillerie und

batterieen (b. de siège) und 1 Depot. Jedes der Re.

des Geniecorps einer Rectificirung, welche ſich auf zwei gimenter Nr. 2, 3 und 4 aug : 1 Stab, 5 Fuß. ( Feld.)

vom 4. Juni v. I. datirte, nach der Abſendung jener

Batterieen (batteries montées) , 6 Feſtungsbatterieen

Mittheilungen erſchienene königliche Verordnungen fol,

und 1 Depot. Art. 5. Die Train Escadron roll be ſteben aus : 1 Stab , 4 Compagnieen und 1 Depot. -

genden Inhalts gründet :

a) Verordnung wegen anderweitiger for , mation der Artillerie.

Art. 1. Die Waffe der Artillerie rol fortan bes fteben aus : 1 ,,Etat-major" der Waffe.

4 Regimentern mit den Nummern 1 bis 4. 1 Compagnie Pontonniere. 1

5

A18 Motiv dieſer Umformung, namentlich der Ver, minderung der Feld . und der Vermebrung der Feſtungs.

artillerie , fübrte der Kriegsminiſter in ſeinem deßfall, figen , rapport au Roi “ vom 9. Mai v. 3. Folgendes an : La position de neutralité , faite au pays, lui im pose la nécessité de diminuer ses équipages de cam pagne, afin d'organiser plus convenablement ses moyens

de défense, pour repousser toute violation de terri toire ou toute tentative contre son intégrité.“

Artilleries Handwerfer ,

1

d'ouvriers armuriers.

1

Feuerwerfer (Compagnie sédentaire d'ar

tificiers.) Artillerie 1 Escadron Art. 2. Der Etat-major- Transports Train .

b) Berordnung wegen anderweitiger For . mation des Geniecorps.

Um die Stårfe dieſer Truppe in ein richtigeres Ver.

dieſer Waffe ſon beſtehen båltniß zu den anderen Waffen , namentlich zur In.

aus : 1 Generallieutenani, 2 Generalmajoren, 4 Ober : fanterie zu bringen, zu der ſie ſich bis dabin faum mie ſten , 5 Oberſtlieutenanten , 5 Majoren , 5 Capitainen

1:40 verhielt, und nun zugleich auch dem Bedürfniſſe

1. Cl. und 9 lieutenanten . – Bei den 4 Regimen , fern ſollen angeſtellt fein : 4 Oberſten (Comman.

des Fortificationsdienſtes im Frieden wie im Kriege

-

beſſer entſprechen zu können, als ſolches bis dabin mögs

danten), 4 Oberſtlieutenante, 12 Majore, 51 Capitaine

lich, war , trug der Kriegsminiſter ebenfalls unter'm

1. und 19 2. GI. , 52 lieutenante, 77 Sous lieutenante .

9. Mai v. S. auf eine Verſtårkung dieſes Corps und

Bei den Pontonnieren: 1 Capitain 1. , 1 dito zugleich auf eine Verſchmelzung der bis dahin getrennt 2. CI. , 2 lieutenante , 2 Sous lieutenante.

geweſenen Ingenieure mit den Mineur: Sappeuren an,

der Handwerfercompagnie : 1 Capitain 1. 61., 1 Lieutenant, 2 Sous. Lieutenante. – Bei jeder der

worauf der König in folgender Weiſe verfügte :

anderen beſonderen Compagnieen : eben ſo viel. Für den Kriegsfuß tritt bei der Waffe eine Vera

ſtehen aus :

-

mebrung ein von : 4 Capitainen 1. GI., 13 dito 2. CI., 18 lieutenanten und 17 Unterlieutenanten , ſo daß dann das ganze Offizierperſonal der Artillerie aus 1 General, lieutenant , 2 Generalmajoren , 8 Oberſten , 9 Oberſts lieutenanten , 17 Majoren , 63 Capitainen 1. , 33 dito .

Art. 1.

Die Waffe vom Genie roll fortan be.

1 Etat-major der Waffe , 1 Regiment von 10 Compagnieen und 1 Depot.

Der Etat - major roll zuſammengeregt ſein aus : 1 Generallieutenant, 1 Generalmajer, 3 Oberſten , 5 Oberſtlieutenanten , 5 Majoren , 18 Capitainen 1. ,

2. Cl. , 83 lieutenanten und 100 Sous.Lieutenanten, nanten. 5 dito 2.- Cl., 12. lieutenanten und 12 Sous lieute. Beim Regiment follen angeſtellt ſeini : *) Der Uddrud dieſer Mittheilungen iſt zufällig verſpätet worden. Die Redaction .

1 Oberſt, 1 Oberſtlieutenant, 1 Major , 12 Capitaine 1. C1. , 10 dito 2. Gl. , 10 lieutenante und 10 Souss

347

348

lieutenante. - Im Kriege werden 1 Capitain 1. Cl. , vortreten. Eine ſolche Bergleichung mit anderen Staa. 1 dito 2. Gl., 1 Lieutenant und 1 Souslieutenant vom

ten wird übrigens zu erfennen geben, wie der Zuſtand

Etat-major der Waffe beſtimmt, um die Depotcompagnie der Armee, namentlich in materieller Hinſicht, vortbeil, des Regiments zu fübren, reſp. dabei Dienſte zu leiſten. haft beſdaffen war, und wenn in Betracht gezogen wird, - Das Regiment rod — „ non compris les cadres“ – daß in den leßtverwidenen Finanzperioden gegen das im Kriege auf 1650 Mann gebracht werden, und man Poſtulat große Summen , id glaube bei 8,848,300 fl., glaubt, daß : „ cette force permettrait de faire face à nicht bewiligt und zur Kriegscaſſe für die Armee nicht toutes les éventualités de la défense des forteresses et gefloſſen , ſondern der Centralſtaatscaſſe verblieben ſind, du pays pendant la guerre, et de l'entretien des places.“

ſo wird man mit gutem Grunde wobl feine Klage mehr

Art. 2. Das Avancement geht durch die ganze Waffe, über jene Ausgaben von 18*741, erbeben fónnen ." und ſind dabei die beiden Capitainsclaffen als before De ſtreid . dere Grade (grades distincts) anzuſehen . Art. 3. Alle Offiziere des Corps bezieben den Gebalt nach den bis, Wien , 26. März. Wenn auch die Proclamation berigen Såben für den Etat-major der Waffe." des neuen Milit årgeleges noch nicht so bald erfolgt, Eine ſpåtere Verordnung beſtimmt, daß die Offiziere als anfangs geglaubt wurde , ſo wird doch ein Theil

vom Etat-major des Geniecorps die bis dabin getrages

der damit dem Bolfe namentlid der deutſchen Pros

nen Adſelbånder abzulegen und auf den Knöpfen und vinzen zugedachten Erleidsterungen in faſt unmittelbare Rodidofen der Uniform Granaten ſtatt der frůberen Wirfſamfeit geſetzt werden . So iſt namentlid an die betreffendent Commandanten

Blißſtrahlen ( foudres ) zu tragen båtten . B a

die Weiſung ergangen,

alle jene Soldaten , welche am 1. Mai d. J. eine

er n .

adriå brige Dienſte is vollendet haben , wenn ſie

In der 37. Sigung der Kaniner der Abgeordneten

vor der Abſtimmung über das Specialreferat des Abg. Grafen v. Butler über ſåmmtliche die Militårangelegen beiten betreffende Rechnungen für die Jahre 18 ° /, gab der f. Regierungscommiſſar, Oberkriegscommiſår Habel

darum anſuchen ,

auf unbeſtimmte Zeit zu beurlaus

ben , wornach dieſelben wabrídeinlich nidit mehr eins zurüden baben , bis das neue Geſel in Kraft ge. ireten iſt und ſie dadurdy ibre förmlide Verabſchiedung erhalten. ( Aug. 31g .)

eine Erflårung ab , worin er unter andern bemerfte : ,, Naddem man hinſichtlid der Rúitu ng8 foſten be .

merkt hat , daß naddeur Betrage dieſer Koſten der Das Militårſtrafgeſeßbuchfür das Königreich Rúſtung, der allerdings einigermaßen zum Maßſtab zu nemen iſt , der Zustand unſerer fónigliden Armee zu jener Zeit der Rüſtung ſehr zurück war , ſo wird man

Hannover vom Jahr 1841 . ( Fortretung. )

mir erlauben , auf den Standpunct hinzuführen , von Unter den durch den Militardienſt gebotenen Aus : dem aus man eigentlich am beſten durch einen Vergleich nahmsbeſtimmungen ( S. 9- 21 ) iſt beſonders wichtig mit dergleichen Bedürfniſſen und Aus.jaben anderer der §. 10. ,, Der Militardienſt geſtattet nicht, eine Staaten zur richtigen Beurtheilung gelangen fann. Es Norbwehr gegen den Vorgeſepten , ſobald dieſer erſcheint mir dieſes Febr weſentlich . So fann aus der , im Dienſte bandelt , anders für geſeblich zuläſſig an , låfigen Quellen nadweiſen, daß im Berbåltniß mebs zuerfennen , als wenn ein unerlaubter Angriff mit les rerer anderen Staaten für die Ausrüſtungen , für welche bensgefåbrlichen Werfzeugen und auf wirklich lebenss nur die Summe von circa 1,890,000 fl. als eigentlicher gefährliche Weiſe gegen einen Untergebenen geſchab.“ Rüſtungsbedarf im Vortrag pag. 61 erſcheint, eine weit Eine åbnliche Beſtimmung findet ſich blog in dem groß.

großere Summe båtte ausgegeben werden dürfen , die berzogl. beſſiſchen Militärſtrafgeſezbudhe, wo es Art. 28 im Derbåliniß gegen andere deutſche Staaten reſp. beißt: ,, Der Militårdienſt geſtattet nicht, eine Nothwehr 2,600,000 fl. bis 2,950,000 fl ., ja rogar 4 Millionen gegen Vorgeſebre als gereßlich zuläſſig anzuerkennen . båtte betragen dürfen.

In fann dieß , wie bemerkt,

Darum will aber das Geſep Mißhandlungen der Uns

aus zuverläſſigen und officiellen Notizen nachweiſen. tergebenen in einem åbnliden Verbältniſſe , wie Sub. Es iſt dabei bloß von den Contingentsverhältniſſen auss ordinationsverbrechen, beſtraft wiſſen.“ Beide Beſtims

!

} . 1

1

/

1 1

gegangen , von der Zahl der Truppen nåmlids , die mungen ſind , wie man auf den erſten Anblid fiebt, I

Bayern zu ſtellen bat, und von denen , die andere Staa. ten zu ſtellen baben. Es iſt aber ſelbſt , froß der ges

Pedigtid aus der Griminalpolitif bervorgegangen ; ſie enthalten in der That eine ſo enorme Uusnahme von

ringeren Summe, die Bayern aufgewendet bar, dennoch den allgemeinen Rechtsgrundſazen , daß ſie nur durch daſelbſt noch weiter gegangen worden , als in jenen eine gebieteriſche Forderung der militardienſtlichen In . Staaten, . B. bezüglich der Anſchaffung von Pferden tereſſen gerechtfertigt werden können . Gebt man aber und mebrerer anderer Ausrüſtungsbebelfe. Go mird yon " der Anſicht eines ſolden militardienſtlichen Ims übrigens faum ein Staat bezeichnet werden fónnen , wo Perativs aus, ro ſcheint es , daß die Nothwehr gegen nicht ſolche Ausgaben nach mehreren Decennien glúc. Borgeſette im Dienſte unter allen Umſtånden aus. lider Friedenszeit vorgefommen ſind. Und es wird geſchloſſen werden müſſe. Der Zweck einer ſolchen Auso faum irgendwo nad ſo langer Rube das Berbåltniß

nabmsbeſtimmung ijt theils , die Möglichkeit zu ber.

einer Armee durchaus ſo beſchaffen ſein , daß nidt húten , daß das die Grundpfeiler des Militärgebåudes Búnide in perſoneller und materieller Beziehung bere

erſd útternde Beiſpiel einer erlaubten Widerſebung

349

350

gegen den dienſtlich einſdyreitenden Vorgereßten gegeben

des Offizierſtandes unverträglid, den Verluſt der Stelle

werde , theils der Untergebenen in dem Bewußtſein ,

nad lid ziehen , in ſo weit, als es die verwirfte Ents

daß ihm nichts anderes übrig bleibe , um so ſtårfere fernung aus dem Dienſte betrifft, keine Verjährung ſtatte Motive zum unbedingten Geborſam zu geben . Darf findet.

Dagegen können wir es nicht billigen , daß

der Untergebene zwiſchen erlaubten und unerlaubten

nad der zweiten Beſtiminung bei der Deſertion die

Angriffen ſeiner Vorgeregten unterſcheiden und iſt er gereßlich berechtigt, ſich einem unerlaubten Angriff zu nur zu leicht wird er ſich im entſcheidenden Moment

Verjährung mit dem Ablauf der geſeßlich oder durch Capitulation beſtimmten Dienſtzeit beginnen ſoll. So lange der Deſerteur im Deſertionsſtande bebarrt, ſollte von Berjåbrung feine Rede fein fónnen , don um deß. willen , weil ſonſt derjenige Deſerteur, welcher ſeine

durch ſeine ( ohnehin dann gewöhnlich durch leidenſchaft getrůbie) Reflerion hinreißen laſſen , einen erlaubten

widmet, ſeinen Zwecf vollſtåndig erreicht bat , wenn er

Ängriff für einen unerlaubten zu halten. Der Vorges geſeßte iſt z. B. durch den Art. 194 des hannoveriſden Militärſtrafgeſekbuches ermächtigt, bei ſeinen Bemübune

nach Erſchöpfung dieſer Kräfte unangefochten in ſein Vaterland zurücffebren fann. Der Deſerteur reßt, ſo lange er nicht zu ſeiner Pflicht zurückkehrt , das Vere

widerſeßen, ſo wird er geradezu in Verſuchung geführt, ſich auch da zu widerſeßen , wo er es nicht darf : denn

beſten Sabre und Kräfte einem ausländiſchen Dienſte

gen, der Plünderung Einbalt zu thun , denjenigen Un .

brethen immer fort , und es liegt wohl in der Natur

tergebenen auf der Stelle zu tódten , der den Geborſam

der Sache ( was mande Gelesbåder ausdrúdlich bes

beharrlid verweigert. Der Untergebene hålt vielleicht den Vorgeſeßten zu dem Befeble , vom Plündern abs

ſtimmen ) , daß bei fortdauernden Verbrechen die Ders jährungsfriſt erſt von dem Aufbóren derſelben anfångt.

zulaſſen , nicht für befugt ; vielleicht iſt ihm vorber das

Nach der dritten Beſtimmung ſoll ,, wegen gering.

Plündern der eroberten Stadt in Ausſicht geſtellt wore fúgiger Dienſtvergebungen , die mit Gefängniß von hoch, den. In Folge dieſer Reflerion glaubt er in ſeinem ſtens 14 Tagen geſeßlid abzubůßen ſleben, nach Verlauf Rechte zu handeln und erachtet den Angriff des Vors eines Jabres feine Unterſuchung und Beſtrafung mer geſeten, der den Degen gegen ihn zieht, für unerlaubt ; latthaben ; jedoch ſoll im Wiederholungsfalle ein ſolches er glaubt daber im Zuſtande der rechten Nothwebr gegen

frůberes Vergeben als erſchwerender Umſtand in An .

denſelben zu ſein, er reßt fidh zur Webre und ſtoßi den rechnung rechnung fommen.“ fommen.“ Eine furze Berjabrungsfriſt für Borgereßten nieder, - wåbrend weiß, daß Diſciplinarvergeben iſt wohl nur zu billigen ; aber wenn måhrend er, wenn er weiß, er niemals zur Nothmehr berechtigt iſt , viel eber von ſeinem Ungehorſam ablaſen und den Angriff des Vors

nun wegen abgelaufener Verjåbrungszeit eine Unter,

geſebten durch Gehorſam abwenden wird. ÉS iſt über.

ſuchung und Beſtrafung nicht ſtattgefunden bat und nicht ſtattfinden ſoll, ſo iſt nicht abzuſeben, wie bei ſpå.

baupt im militåriſden Verhältniſſe immer böchſt mißlich und gefährlich, dem Untergebenen irgend eine Reflerion

terer Wiederholung, ein früheres nicht conſtatirtes Bergeben als bewieſen angenommen und als erſowe,

úber die Pflicht des Geborſams zu geſtatten , und in

render Umſtand in Rednung gebracht werden fann .

der That fann der Militárdienſt gerade in den wichs

Außerdem ſollte gerade bei Diſciplinarvergeben der Zeits

tigſten Augenbliden bei folden Reflerionen nicht be .

ablauf zwiſchen dem frůberen und neueren Vergeben

ſteben.

durch den

ſehr in Rückſicht kommen, und einem ſtets bei der Fabne

beliſchen Artikel für richtiger gelóſt, als durch den han noveriſchen, nur daß dem erſteren die im leşteren richtig

befindlichen Mann , der einen Verſtoß gegen die Diſcia plin macht, ſollte es bei ſonſt gutem Betragen nicht in

enthaltene Berdrånfung auf die Fålle, wo der Vorge. ſekte im Dienſte handelt, febit. hat ſich ein Unter , gebener dennod gegen einen lebensgefábrlichen Angriff des Vorgeregten gewehrt, und hat ihn deßhalb das Geo richt , obgleich der Angriff ein unerlaubter war , ders urtheilt , ſo wird die Gnade des Fürſten ibr verinit.

Rechnung gebracht werden , daß er denſelben Verſtoß vor einigen Jahren ſchon einmal gemacht bat. Der S. 12 ermächtigt die Kriegøgerichte ( in Han. nover Kriegsrechte genannt ), auch unter das Mi , nimum der im Gefeße beſtimmten Strafe in dem Falle berabzugeben , wenn wegen der Menge und Wichtigkeit

telndes Recht üben, worauf der Art. 598 des beſſiſchen Militärſtrafgeregbuch ausdrůdlich binweiſt. Es iſt aber der Fall, daß ein Vorgeſepter im Dienſte einen Unter. gebenen obne rechtfertigenden Grund lebensgefährlich an. greifen werde , auf der gegenwårtigen Stufe unſerer Bildung faum denkbar ; eber könnte es vorfommen , daß jener bei einem an ſich erlaubten Angriff die Grånzen ſeiner Befugniß nicht ganz genau einhielte , bierüber

zuſammentreffender Milderungsgründe ſelbſt dieſer nie. drigſte Grad mit den Strafgrundfågen nicht füglich zu vereinigen iſt. Dieſe Beſtimmung ſcheint und dem Er. meſſen der Gerichte einen auzu großen Spielraum zu geben , indem dadurch alle Beſchränkung derſelben, we, nigſtens innerhalb der Strafgattung, aufgeboben wird. Demzufolge fann z. B. ein Kriegsrecht die Strafe der zweiten Deſertion , die nach s. 124 in 2 bis 3 Jabren

fann aber nicht der Untergebene , ſondern blos der

Arbeitsbaus beſteht , ſelbſt bis auf 3 Monate berab.

Ridter entſcheiden .

Selbſt auf die Gefabr bin , daß einmal ein Untergebener ein Opfer dieſer Pebre werden

repen, was doch nicht wohl in dem Willen des Geſebes liegen fann.

fónnte , fann der Geſeßgeber unſeres Eractens feiner

Nad dem weiteren Inhalte des S. 12 beſteht in Han, nover (wie in Preußen ) die Einrichtung, daß die friegos

Wir halten biernach das Problem

anderen Pebre folgen .

I

In Bezug auf die Verjåbrung (S. 11) iſt die erſte

rechtliden Erfenntniſſe *) von der vorgereßten Militår,

Beſtimmung Tebr gut , nad welcher hinſichtlich der Be.

Quốyenommen ſind bloß die Erkenntniſſe gegen Offiziere, und die

ſtrafung folder Handlungen , welche, als mit der Ebre

auf Lebens- oder Karrenſtrafe oder auf Cafſation lautenden Ers

352

351

beberde ( nämlich den befs oder Commandeuren der

Der $. 13 erflårt mehrere gemeinrechtliche Mil .

Regimenter sc. ) geprüft und beſtå tigtwerden muſs derungsgründe für nicht anwendbar bei eigentliden des in der

ſen , und dieſen Bebórden wird das Recht beigelegt,

Militárverbrechen , nämlich 1) den Mangel

,,die Herabſeßung der Strafe im Wege redtlider Jugend genoſſenen Unterridis und die ſonſt vernad. Milderung auch ohne beſonderen Antrag und ſelbſt låffigte Erziebung und fittliche Bildung , 2) die beſon, mit Abweidung von der geſeßlichen Strafgattung zu dere Gelegenbeit, welche die Begierde reizt und ohnell verfügen , wenn lepiere nach reiflicher Erwägung und zur Ausfübrung fortreißt, 3) die Trunkenbeit, ſobald ridterlidhem Ermeſſen mit der eigentbümlichen ſolde duro freiwilligen und unvorſidtigen Genuß bes Strafbarfeit des einzelnen Falles in feinem Berbåttniß

rauſchender Getrånfe veranlaßt iſt. – Was die beiden

mehr ſteht." Wir geteben , daß wir uns mit dieſer

erſteren Gründe betrifft, ſo ſcheint es uns ſehr bart zu

Einrichtung durchaus nicht befreunden fdnnen. Jindet

ſein, gerade bei der Klaſſe von Individuen , welche die

man nothig , auch bei dem Militår die Gerechtigkeit

Mebrzahl in den Regimentern bilden ,, beſonders bei jungen Soldaten, eine ſolche Abweichung vom gemeinen

durch Gerichte ausüben zu laſſen , ( und im beutigen Deutſdland wird man wohl bierüber nicht mehr bedenf. lich ſein , ) ſo muß die Adminiſtrirung der Gerechtigkeit aud 6108 in die Hände der Gerichte gelegt , es muß

in deren Zuſammenſeßung , in den Formen ihres Ver , fahrens 2c . die nöthige Garantie hinſichtlich der Redros ficherbeit für den angeſchuldigten ſowobl als für den

Staat gegeben werden, und es inuß eine rechtliche Ab. ånderung ihrer Erfenntniſſe nicht anders als durch den

Ausſpruch eines bóberen Gerichts , und eine Milderung der erfannten Strafen nur durch die landesberrliche Eine balbe Gerechtigfeit iſt

Gnade erfolgen fönnen .

gar feine. Bei der bannoveriſchen Einrichtung muß alles Anſehen der Gerichte verloren geben ; die Befugs niß zur rechtlichen Milderung ibrer Erfenntniſſe wird in die Hände von Behörden gelegt , welde feine Ges richte ſind , und wenn dieſe Bebörden eine Milderung nicht wollen, ſo kann der Verurtheilte ein beſſeres Recht, wenn er auch noch ſo viel Anſprud darauf hat , nicht erlangen , weil er ſich an ein höheres Gericht nicht

Rechte zu maden, auch ſcheinen uns feine überwiegen . den Gründe für dieſe Abweichung vorzuliegen , zumal da nad dem s. 12 wegen jener Milderungegründe (den oben erwåbnten beſonderen Fall ausgenommen ) nicht unter das Minimuin der geſeblichen Strafe berunter. gegangen . werden fann.. – Hinſichtlid) der Irunfen .. beit hat man es bis zur neueſten Zeit für unmöglich .

gehalten , dieſelbe als Milderungsgrund bei Militår vergeben gelten zu laſſen. Ob aber die abſolute Nidt, berückſichtigung des Zuſtandes der Trunfenbeit redt ſei , das beißt ob der Militárdienſt es abſolut nöthig made, ficb bierin von allgemeinen Rechtsgrundfågen ſo weit zu entfernen, darüber müßte man wohl ſoon durdy die obne Zweifel in allen Dienſten beobachtete That, ſade bedenklich werden , daß die Trunfenbeit nadber

dod im Wege der Gnade gewöhnlich die Rücflicht findet, die ihr das Recht verſagt bat. Gewiß iſt es aber ein

Beweis von der Mangelhaftigfeit einer geſeblichen Be. ſtimmung , wenn in der Mehrzahl der vorkommenden

wenden kann. Ueberdieß aber muß die Gleichheit in

Fåde die durch ihre Anwendung entſtehenden Unbilden

der Anwendung der Strafgeſete, in der rechtlichen Be. bandlung der Militerperſonen nothwendig verloren

durd die landesherrliche Gnade beſeitigt werden müſſen .

geben , wenn die Abånderung der gerichtlichen Erfennt.

ſtrafgeſebbåder, nåmlich das fónigl. ſåd riſche und das

niſſe nichtvon Einer bóberen Gerichtsbehörde, ſondern von verſchiedenen Bebörden ausgeht, von welchen jede

Oldenburgiſche, feinen Artifel über die Nichiberůdlichtis gung der Trunfenbeit bei der Beſtrafung militariſder

nad anderen Anſichten verfahren fann und wird. lieber noc würden wir der vorgelegten Militárbebörde ein

Vergehen aufgenommen , und es iſt alſo in beiden Staa . ten nunmehr das gemeine Recht hierin aud auf Mi.

limitirtes Begnadigungsrecht einräumen , wiewohl hier,

litárvergeben anwendbar . Wir führen dieſe Thatſachen

Wirflid haben denn auch zwei der neueſten Militars

durch ( abgeſeben von anderen Snconvenienzen ) das

nur an, um zu zeigen , daß das bannoveriſche Militárs

ſchönſte Prärogativ des Kriegsberrn geſchmålert wurde.

ſtrafgeſeß noch der älteren Tbeorie buldigt. Wir glau ,

Im böchſten Intereſſe der Gerechtigfeit und des Mis

ben , daß dieſe Theorie einer Reviſion ſehr bedürfe, obne damit die ſächſiſche und oldenburgiſde Tbeorie unbee dingt zu billigen. Vielleicht liegt auch hier die Wahre

literdienſtes liegt dagegen die Einſetzung einer milis tåriſchen Appellations : und Caſſations - Inſtanz, und zwar in der Weiſe, daß nicht allein der Verurtheilte in allen Fållen an dieſelbe appelliren fónnte , ſondern daß auch der vorgeſeßten Militårbehörde die Befugniß ge.

beit in der Mitte , und es iſt vielleidt am ridtigſten ,

der Trunfenbeit zwar auch bei Militárvergeben eine Berückſichtigung zu geſtatten , aber nicht in demſelben

geben würde , in dem Falle , wenn ihr die von dem Maße, wie es bei gemeinen Vergeben der Fall iſt. Hat Kriegsgerichte erfannte Strafe zu gering erſcheint,, die aber die Trunfenheit die Sinne gånzlich verwirrt, das Reviſion des Erfenntniſſes durch das bóbere Gericht zu

Bewußtſein der Strafbarfeit gånglid aufgeboben , lo

verlangen. Es iſt hier nicht der Ort, tiefer in dieſe muß ſie ( aud nach dem bannoveriſchen Militärſtraf, Materie einzugeben , zumal da ſie in das Bereich der geſeße , da es bierůber fchweigt,) auch bei Militárver , Militárgerichtsordnung gehört. gebert, wie bei gemeinen Vergeben, alle Zurechnung der kenntniſſe gegen Unteroffiziere und Soldaten , indem dieſe der Be: ſtätigung des Generaitriegsgerichts unterliegen . ( S. Nr. 18 dir 2. M. 3. von 1828. )

in dieſem Zuſtande verübten That und alſo die Zus Tåligfeit jeder Beſtrafung wegen dieſer Zhat ausídließen, unbeſchadet natürlich der um ſo ernſtlicheren Beſtrafung wegen der Trunfenbeit. ( Fortſegung folgt.)

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. leste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.

1

1

1

Samſtag,

No. 45 .

15. Upril 1843. SMS

BU

LS

503

Allgemeine Militar - Zeitung.. é

Großherzogthum Herre n . Nach einer am 2. December 1842 erſchienenen Ordre ſollen die bei den Truppen zu Fuß beſtebenden Benens

welchem ſich unter anderen folgende Namen befinden : v. fufomiß , Generalmajor und Gommandeur der 2. Infanteriebrigade , v. Petery , Generalmajor und

nungen : ,, Feldwebel und Serſchanti durd ,, Ober , Commandant von Spandau, Soleyer, Generalmajor und 2. Commandant von Torgau, alle 3 als General. feldwebel und Feldwebel" erſeßt werden. Am 13. Januar d. I. iſt verfügt worden , daß das lieutenante, Graf Hülſen , Gommandant von Danzig, Einſteben derjenigen Ercápitulanten , welche das 36. leo 3. Desfeld , Oberſt und Dirigent des trigonometrijden bensjahr überſchritten baben, für die Zukunft dergeſtalt Bureaus im Generalſtabe, v. Prißel wiß , Oberſt und .

ſoll , daß die Ercapitulanten vom

Commandeur des 26. Infanterieregiments, leßterer als

beldrånft werden Wachtmeiſte r und Feldmebel 2c. abwårts zu der Zeit, Generalmajor, wo ſie die durch Einſteben zu übernehmende neue Dienſt.

zeit beendigen werden , nicht über 48 , – die Unter . adjutanten , Oberwadtmeiſter , Oberfeldwebel und an.

F r a n frei d.

Straßburg, 25. Mårz.

Das Kriegeminiſterium

beabſichtigt, im Laufe dieſes Sommers eine betrådtlide

dere dieſes Ranges zu derſelben Zeit nicht über 54 Jabre Anzahl Gruppen zur Ausführungvon großeren Ma. alt ſein dürfen , wobei es übrigens binſichtlich der Bor,

ausſeBungen zur Geſtattung des Einſtebens nach dem 36. Jahre ( vorzüglide Bravbeit und Vortheil für den

növern zuſammenzuzieben. Befanntlid wäre dieß ſchon

Dienſt ) bei den beſtebenden Vorſdriften verbleibt.

daß das fager wieder aufgelöſt worden iſt. Das Com. mando wird der Herzog von Nemours übernehmen , der

Die liniencompagnieen jedes Infanterieregis mento ſollen , nach Ordre voin 22. März , nicht mebr nad den Namen der jeweiligen Hauptmanner, ſondern ( durd das Regiment fortlaufend ) mit „ 1. bis 8. Gom,

pagnie " , und die S dů Bencompagnieen mit ,, 1. und 2. Spúbencompagnie " benannt werden .

Die Hauptm ånner und Ritimeiſter im groß ,

im vorigen Jahr geſcheben , wenn nicht der Tod des Herzog8 von Drleans dazwiſchen gefommen wåre , ſo Sammelplaß für die Truppen iſt nod nicht bezeichnet,

doch glaubt man allgemein, daß Chalons an der Marne dazu auderſeben ſei. Be I g í e n.

Brúfrel , 21. Mårz.

( Aug. 3tg .)

Der Kriegsminiſter hat an

berzogl. Dienſte bildeten bisber zwei Klaſſen , dergeſtalt alle Corpschefs folgendes Rundſdreiben gerichtet : ,, Es daß das Vorrúden aus der 1. in die 2. Klaſſe als Bes geſchiebt håufig, daß die Gorpediefs vom Kriegødepar. förderung angeſehen wurde. Nad einer Ordre vom tement die Ermächtigung verlangen , Auslånder zu 1. December 1842 roll aber für die Zukunft die Bes

Kriegsdienſten anzunebmen . Es gibt deren ſogar,

nennung : ,, Hauptmann (Rittmeiſter) erſter oder zweiter welche gleich zu ihrer Einverleibung ſchreiten. Klaſſe" aufbóren , und nur in Bezug auf den Gebalt

Die

Einen und die Anderen verfennen den Geiſt der Gon .

ſoll eine Unterſdeidung der beiden Klaſſen dieſes Gra.

ſtitution , nach welcher es außerordentlicher Umſtånde

des ſtattfinden, weßhalb auch der in die erſte Gebalts ,

und einer Ausnabme . Maßregel bedarf , um die Aus.

flaſie einrückende Hauptmann 2. fein neues Patent

lånder in der Armee zuzulaſſen . In gewöhnlichen Zeis

erbålt. Auch you in Zufunft die Eribeilung des S ba , als Hauptmann 20. feinen Einfluß auf das

ten muß die Armee ausſchließlich national ſein. Ich fordere Sie daber auf, ſich ſtreng nach dieſer Regel zu

demnådſtige Einråden in die erſte Gebaltsklaſſe baben;

richten und feinen Soldaten aufzunehmen , der nicht

rafter

vielmehr ſollen die Anſprüche auf das Vorrúden in dieſe

Belgier oder naturaliſirt iſt. Das Kriegsdepartement

erſie Gehaltsklaſſe von dem Eintritt in den Bezug der Gage des Hauptmanns 2c. zweiter Klaſſe dariren .

wird ſeinerſeits feiner Ausnabmeforderung Folge geben .“ Deſtre i d .

Preußen. Ein neuerer Correſpondenzartikel der Algemeinen Berlin , 25. Mårz. Das Militarwochenblatt theilt Zeitung , d. d. 1. April , berichtigt einen früheren vom ein Verzeichniß von Ab dieds .Bewilligungen mit , in

26. März (der in Nr. 44 der A. M. 3. abgedrudt iſt ),

355

356

wornad alle Soldaten , welcbe am 1. Mai d. I. eine man nicht weiter geben ſollte, als die Militärgerichte achtjábrige Dienſtzeit zurückgelegt baben, beurlaubt mer. zu ermådhtigen , in den erſten Monaten der Dienſtzeit

der neu úber . den ſollen , dahin , daß die feine allgemeine, ſondern bei der Fahne die mangelbafte Kenntniß nur Anordnung einiger Gorpsdefs iſt , und nicht in nommenen Pflichten , wo folde anzunehmen iſt , als unmittelbarem Zuſammenhang mit dem erwarteten neuen mildernden Umſtand innerhalb der geſeblichen Grånzen Recrutirungsgeſeße ſteht.

der Strafe zu berückſichtigen .“

Auf åbnlidem Grunde

berubt der S. 15 des bannoveriſden Militårſtrafgeſeks buds : ,, Bei Bergebungen wider ſolche Dienſtpflichten ,

Das Militárſtrafgeſeßbuch für das Königreich bildung deren vouſtåndige Erfüllungſooneine größere Aus. durch Uebung und Erfahrung Hannover vom Jahr 1841 .

erfordert , you eine furze Dauer der Dienſtzeit als mildernder Umſtand

( Fortſex ung. )

berückſichtigt werden ." In der unterbliebenen Vereidung (welche übri ,

Der $. 14 erklärt die nicht geſoebene Vorleſung

der Kriegðartifel für einen ſo bedeutenden Mil. gens mit der Vorleſung der Kriegsartifel gewöhnlich derungsgrund , daß debbalb bei Militárverbrechen nur

in Einem Act erfolgt) vermogen wir weder überbaupt,

auf die Hälfte der ſonſt verwirften Strafe, und bei noch bei der Deſertion einen Milderungegrund zu er. den durch die Militårſtrafgeſeße beſonders verpónten kennen. Das f. ſächſiſche Militärſtrafgeſekbuc bat auss drůdlich ausgeſprochen , daß darauf feine Rüdlicht zu nchmen ſei , und wir balten dieß für ganz richtig . Durde den ſoll. Sodann ſou die unterbliebene Ver . den Eid ſollen feine neue Pflichten geſchaffen , ſondern eidung die Strafe der Deſertion bis zur Hälfte mils es ſoll nur dem Gelobenden dadurch ein um ſo ſtárfes dern , bei anderen militäriſden oder durch die Militår. res moraliſches Motiv zur Pflichterfüllung gegeben ſtrafgeſeke beſonders verpónten gemeinen Vergeben aber werden . Wenn der Soldateneid in Hangover ro all . als mildernder Umitand innerhalb der geſeßlich beſtimm : gemein gebalten iſt, wie in anderen Staaten, ſo fónnte ten Grånzen der Strafe berückſichtigt werden können. - man aus jedein Vergeben , deſſen ſich der vereidete Solo

gemeinen Verbrechen feine andere als die im allgemeis nen Criminalgeſetzbuche beſtimmte Strafe erfannt were

Beide Beſtimmungen erregen Bedenfen . Die erſte gibt dat (duldig macht, am Ende einen Eidesbruch demon. unſeres Erachtens zu viel und zu wenig. Wenn nach S. 13 der Mangel des Jugendunterrichts , die vernads

ſtriren wollen ; daraus würde aber nicht folgen , daß

die mangelndeVereidung ein Milderungsgrund, ſondern Tafſigte Erziehung und Bildung nicht in Rüdſicht fom . daß die geſchebene Vereidung ein Sdårfungsgrund ſei,

men roll, ſo iſt es wohl nicht conſequent, auf die noch nicht geſchebene Vorleſung der Kriegsartifel eine To

oder vielmehr daß bei jedem Vergeben der Eidesbruco

mit zu beftrafen ſei. Wohin aber würde das führen ?

bedeutende Rúdſicht zu nehmen , zumal bei der Deſers Was übrigens die Deſertion betrifft, ſo iſt, wie don bes tion , deren große Strafbarfeit in einem lande , worin

merft , in einem Staate , worin allgemeine Verpflichtung

allgemeine Militárpflichtigkeit beſteht, auch dem Unge ,. zum Kriegsdienſte beſtebt, die in jenem Verbreden lies bildetſten befannt iſt ; und noch weniger fann der ges

gende Pflichtverlegung ſelbſt dem Nichtnilitár ſo voll.

ſchebenen Vorleſung der Kriegsartifel eine ſo große Bee

ſtåndig befannt, daß zur Anwendung der pollen geſeks

deutung beigelegt werden, daß man gerade von ibr die

liden Strafe eine vorausgegangene Beeidigung durds aus unnöthig erſcheint , ja daß ſelbſt bei dem eben eingetretenen Recruten nicht einmal die Unfcnntniß des

volle Anwendung der Geſeße abhängig macht , zumal da ſie gewöhnlich gleich nach dem Eintritt in den Mie litárdienſt erfolgt : denn wie wenig iſt ein in Unterricht, Geleges mildernd beruflichtigt werden ſollte. Der S. 16 enthält in Bezug auf den Befehl zu Erziehung und Bildung vernachlaffigter Menſch im Stande , durch die Vorleſung der Kriegsartikel eine

ſtrafbaren handlingen ähnliche Beſtimmungen , wie der

nur einigermaßen hinreichende und flare Einſicht ſeiner Art. 29 des großherzogl. beſiſchen Militärſtrafgeſeß neuen Pflichten zu erhalten ! Conſequenter würde es buchs . ,, Der vom Vorgeſepten ( beißt es im erſteren ) ſein , die mildernde Rudlicht daran zu knüpfen , daß in Bezug auf den Dienſt zu einer ſtrafbaren Handlung dem Soldaten die Kriegsartifel nod nicht geborig gegebene Befehl macht den Untergebenen ſtraflos, mels

erflärt worden ſeien . Aber wie verſchieden iſt die der die Handlung begeht. Davon ausgenommen ſind Erflårung von Seiten der Vorgelegten , wie verſchieden

jedoch: die Verbrechen des Hochverraths, der Verråthe.

die Auffaſſung von Seiten der ůntergebenen ! Der Eine,

rei , des Aufrubro , der Deſertion und der verlegten

ein Jüngling von Stand und Bildung, fennt ſeine mi- Dienſttreue bei Liſten, Rapports , Beſcheinigungen und litáriſchen Pflichten auf das erſte Unbören der Kriegs . Zeugniſſen , indem der Untergebene einem zu ſolchen

artifel ganz genau , wåhrend der Andere , ein rober Handlungen ertheilten Befehle, obne in die Strafe des Landmann , Monate nothig hat, um einen einigermaßen

Gefeßes zu verfallen , unter feinen Umſtänden Folge

richtigen Begriff von ſeinen neuen Pflichten zu erbalten .

leiſten darf."

Wenn gleich in allen anderen Verbältniſſen das Nichte wiſſen der Gereße nicht entſchuldigt, ſo ſind doch die militåriſchen Pflichten zum Theil ſo neu und eigenthům . lich , daß wir einige Rückſicht auf die Unbefanntſchaft damit in der erſten Zeit des ungewohnten Verbåltniſſes

nabmsfålle , in welchen der Untergebene einem Befehle nicht geborchen darf , weiter als auf Verrath , Aufruhr und Deſertion auszudebnen , da im militariſchen In . tereſſe nur die abſolute Notwendigkeit dieſe Ausnahmen rechifertigen fann und da es insbeſondere , wie wir

für billig und redit balten. Aber wir glauben , daß

don oben bemerften, von der entſcheidendſten Wichtig.

Wir balten es für bedenflich , die Aus .

1

357

338

feit iſt, der Reflerion des Untergebenen nur da einen

ſtimmt iſt : ,, Ob der Befehl auf den Dienſt Bezug bat

Spielraum zu geſtatten , wo die mit dieſer Reflerion perbundene große Gefabr durd gebieteriſche bóbere Růc,

oder nidt , dieß bat für den Augenblict lediglich der Borgereßte , niemals der Untergebene zu beurtbeiten,

Dieß ſcheint aber binſichtlich

vorbehaltlich der Verantwortlichkeit des Erſteren wegen

ſichten überwogen wird.

der verlegten Dienſttreue bei Piſten , Rapporten , Zeug.

etwa mißbrauchter Dienſtgewalt.“

niſſen ac. nicht der Fall zu ſein, und es durften ſich

zufolge der Untergebene vor der Ausführung gar nicht

Wenn aber dem

node andere Vergeben finden , für deren Aufnabme un ,

darüber reflectiren darf, ob der Befebl auf den Dienſt

ter die gedachten Ausnahmen ſich eben ſo viele oder nod mehr Gründe anführen ließen. Weiter foll nach dem S. 16 die Genehmigung

wendige Conſequenz hiervon zu ſein, daß bei der Frage,

des Borgeſepten zu einer unerlaubten Handlung in

gleichem Maße wie der Befehl die Strafbarfeit des Uns

mnache ; zwiſchen Befehlen , die auf den Dienſt Bezug baben , und ſolchen , bei welchen dieß nicht der Fall iſt,

Bezug babe oder nicht, ſo ſcheint es uns aud ) eine noths ob der Befebl des Vorgeſetten den Untergebenen ſtraflos Sollten in dieſer

tergebenen ausſchließen , wenn a) die unerlaubte Hand .

nicht unterſchieden werden dürfe.

lung zu den reinen Militárvergeben gebórt, und wenn

Hinſicht auch Modificationen nöthig gefunden werden,

zugleich b) die Genehmigung ausdrücklich vor der Aus.

(z. B. für den Fall, wenn der Borgeſcßte ausdrůdlich den Befehl als einen ſolchen bezeichnet, der nicht auf den Dienſt Bezug babe, ) ſo wird doch der Hauptgrunds

fúbrung und im Wege der Dienſtautoritåt ertheilt war.

Wir glauben , daß hierdurch zu weit gegangen wird. Der Befehl des Vorgeſeßten macht den Untergebenen nur darum ſtraflos, weil er der Befolgung des Befehls nicht ausweichen, weil er über die Befugniß des Vor, geſeßten zu dem Befeble nicht reflectiren darf, weil der geſebwidrige Wille lediglich in dem Befehlenden geſucht

ſaß eine andere Faſſung erhalten müſſen , als in der 3. Beſtimmung des bannoveriſdien S. 16 . Der S. 17 beſtimmt: ,,Etwa durch den Drang der Umſtånde berbeigeführte Unregelmäßigkeiten in Verab, reichung der fobnung oder der ſonſtigen Gebührniſſe

Hat dagegen der Borgeſepte nur die

fónnen niemals einen Grund zur Strafmilderung ab ,

Genehmigung ertheili, ſo iſt der geſeswidrige Wille

geben .“ Wir hårten gewünſcht, daß dieſe Beſtimmung bloß auf Vergeben gegen die Treue und Subordination beſchränft, daß ſie wenigſtens nicht auf Vergeben gegen das Eigenthum in den Fållen ausgedehnt worden wäre,

werden muß .

in dem Untergebenen entſtanden , in dieſem iſt die Urs

face des Vergebens zu ſuchen, und ſelbſt nad ertbeile ter Genehmigung ſteht es ihm frei , die Handlung zu unterlaſſen oder auszufübren : die Erlaubniß und Ge.

wo ein wirklicher Mangel , und Notbzuſtand bei der

nebmigung des Vorgeſeßten kann daber, wie wir glau. ben, die Strafbarfeit des

Armee eingetreten iſt.

(Fortſegung folgt .)

Untergebenen unter Umſtänden

wobl mildern, aber nicht aufbeben . Es beſtimmt z. B. der $. 37 del bannoveriſchen Militárſtrafgereg buds,

Die neue Infanteriecaſerne zu Braun

daß fórperliche Züchtigung als Diſciplinarſtrafe ver . boten ſei. Wenn nun ein Hauptmann ſeinem Oberſten

von allen übrigen ſich hier befindenden Caſernen

ſchweig * ).

anzeigt , daß er tros jenes Verbots einen Soldaten körperlich züchtigenlaſſenwolle, daß er aber die Ges zeichnet ſich die neue, der Fronte nad im florentiniſden nebmigung des Oberſten einbolen wolle, ſo thut er dieß

Style erbaute Infanteriecaſerne , die ſich gleid binter dem Fallersleberthore am nordöſtliden Theile der Stadt

in dem Bewußtſein der Geſeßwidrigkeit ſeiner Abſicht beſindet,aus . Sie wurde am 23. Mai 1838 zu bauen daß . derDie gleidimohl ertheilte angefangen, maſſiv aufgefübrr, und am 30. April 1841 migung nichtg ermächtigtlei fann ibn alſo nicht ſtraflos machen. An fertig und bezogen. Zu dem Baumaterial wurde ein Genebmigun ders verbålt es ſich , wenn der Untergebene in Bezug

auf gewiſſe ihm ſelbſtåndig unterſagte Handlungen an die Genehmigung des Vorgeſetten angewieſen iſt, oder

trodener guter Stein , Dufſtein , der feine Feuchtigkeit aus der Puft anzieht und unweit Konigslutter nabe am Elme gebrochen wird, gewählt. Die grandioſe Facade derſelben iſt 350 Fuß lang , an welde ſich die zurüds

wenn er in zweifelhaften Fåten dieſe Genehmigung tretenden 130 Fuß langen Seitenfronten anídließen . einbolt.

» Der mittlere 4 Etagen

bobe Theil der Facade zeichnet Beſtimmung außer Eine dritte des der fich durch das Fuß hobe, S. 16 iſt,daß 30 17 Fuß breite Eingangs: dienſtlid ( rou mohl beißen : nicht in Bezug auf den portal und durch die etwas vorſpringenden riſalitför,

deßgleichen die unter anderen ) ertbeilte Dienſt als den unter aBefehl und b, bemerften Umſtänden , jedod migen Edtbúrme aus. .

Die an dieſen Mittelbau zu

beiden Seiten ſich anſớließenden Rücklagen find 3 Etas por der Ausführung ertbeilte oder zu erfennen gegebene

Genehmigung als Milderungsgrund in Betrachi fom, me 2c .

Es iſt eine der ſchwierigſten Fragen , ob und

wie weit der Untergebene auch folden Befehlen des Borgereßten geborden müſſe, welche feinen Bezug auf den Dienſt baben. Die nábere Erörterung dieſer Frage iſt zwar vom hodoften Intereſſe; da fie uns aber bier zu weit führen würde , ſo wollen wir nur bemerken ,

daß wir die richtigſte fóſung in dem s. 71 des ban ,

noveriſden Militärſtrafgeſekbuche finden , worin be.

gen hoch. Jede Etage iſt 14 Fuß im Lichten und nur die vierte iſt 14 Fuß hoch . In der unteren Etage ſind die Fenſter arfadenförmig , nad Art der Fenſter des *) Diere von dem herzogl. braunſchweigiſchen Bataillonsarzte Dr. Helma brecht verfaßte Beſchreibung entnehmen wir aus der, von dieſem

und dem Profeſſor Dr. Klendke herausgegebenen Augemeinen Zeis tung für Militärärzte, einem ſeit Unfang 1843 erſcheinenden Journal, welches als ſehr zeit- und zwedgemäß zu betrachten , und welchem der beſte Fortgang zu wünſchen iſt.

359

360

Palaſtes Riccordi zu Florenz, geſtaltet; die Fenſter der oberen Etagen ſind dagegen ſeitrecht gedect. Im Ganzen enthält die Facade über das Portal binweg

gezählt 24 Fenſterſpannen fånge. Um die Einfórmig

für den Caſernenverwalter. Mannſchaften quartiert.

Im Parterre ſind keine

Die Beletage enthålt 22 Zimmer, dieſe ſind 4 große

Wohn . , 16 Schlafs und 2 Feldwebelwohnzimmer .

feit der Fenſtertbeilung zu unterbrechen , ſind in den

Die zweite Etage beſteht aus 24 Zimmern und ents

bereits gedachten riſalitförmigen Thürmen des Mittel, baus , ſo wie an den Edriſaliten der Seitenflügel durch

bålt 4 große Wohn . , 16 Solaf . , 2 Feldwebelwobno zimmer, ein Bataillonsbureau und eine Waffenkammer. Die dritte Etage beſtebt aus 19 Zimmern. Dieſe

2 Eragen bindurchgeführte arfadenförmige Fenſtermaſſen angebracht, welche mit dem Eingangsportale correſpon , diren und zum Grandioſen des Ganzen febr viel beis

tragen.

.

wird zu Montirungsfammern, 2 Zimmer zu Decortomie . bureaus benutt .

Das 6 Fuß bobe Hauptgeſims des Mittel,

In der Beletage und zweiten Etage ſind in dem

bauen, welches wagerecht über die riſalitfórmigen Thürme

gewohnlichen Dienſi beſtande auf den 32 Solafzimmern ,

binweggefúbrt iſt , unterſtúkt eine über den Kern des

wovon jedes mit 14 Mann belegt iſt, 448 Mann quar,

Gebåudes etwas vorſpringende Baluſtrade, deren Zeichs

tiert. In der großen Erercirzeit, wo die Recruten eine Sulafzimmern aufeinandergeſeßt, alsdann fónnen 896 Mann quartiert werden.

nung etwas in das Byzantiniſche überzugeben (beint. erercirt werden u . dgl. m. , werden die Betten in den Die Rragſteine des Geſiuſes mit den gleichſam in den

Metopen dazwiſchen liegenden halbcirfelförmig geroloſo ſenen und Fenſteråhnlichen Niſsen geben dem Ganzen

ein úberaus würdiges und gebieteriſches Anſeben.

Jede Compagnie bat ibr gemeinſdaftliches Wohn. zimmer, deren wie ſchon bemerft iſt, 4 in jeder Etage,

Zreten wir unter den aus ſtarf vortretenden Wolbes mithin 12 im ganzen Gebåude ride befinden ; ermåbnte quadern conſtruirten foloſſalen Thorbogen des erwåbne ten Portals ( der auch zugleich das Gebåudein einen

Wohnzimmer ſind 55 Fuß lang , 31 Fuß tief , und die Schlafzimmer ſind 20 Fuß breit und 31 Fuß tief.

redten und linfen Flügel tbeilt), deſſen Schlußſtein mit

Die Wohnzimmer ſind zum gemeinſaftlichen Auf

dem berzogl. braunſdw. Wappen geziert iſt, ſo macht

enthalt der Soldaten einer Compagnie für den Tag

aud das Innere einen großartigen Eindruck. - Der vordere 30 Fuß tiefe Theil des Portals iſt mit einem auf dorifden Pilaſtern rubenden tief faffettirten Ton ,

berechnet ; jedes Wohnzimmer iſt unter Aufſicht des ål.

nengemdibe und der hintere, nadh dem Hofe zu riſalite förmig vorſpringende Raum mit einem Kreuzgewólbe fúbn überſpannt.

Dieſes Kreuzgewölbe geſtattet zu

beſtiinmt, fie ſind außer der Erercirzeit für 48-50 M. teſten Sergeanten geſtellt , der auf Ordnung, Reinlid . feit uu.. dgl. zu reben ſeben bat. Die Sdlafzimmer fönnent

nicht gebeizt werden, und es bat bierin der ålteſte Uns teroffizier für Ordnung und Reinlichkeit zu ſorgen ; alle

beiden Seiten durd ſeine bedeutende Hdbe einen ſebr Zimmer ſind mit hinreidenden Speifaſten zur Rein. intereſſanten Blick in die geråumigen Treppenhåuſerlichkeit verſeben und enthalten in den Fenſtern fuft. und die mit Waffen gezierten Gorridors . Die Eino reinigungsflappen . Die beiden Bataillone ſind von gånge ſind mit gothiſden Fenſtern und Thüren ver, einander getrennt ; das erſte Bataillon iſt im rechten ſeben und ſchůben ſo die Corridors gegen Zugluft. Flügel , das zweite im linfen Flügel quartiert. Der Zwiſchen den doriſchen Pfeilern des Portals befinden zu allen Zimmern führende Corridor iſt 11 Fuß breit, ſich Niſchen , welche mit den Bruſtbildern berühmter Helden nod geſchmückt werden ſollen. Die innere Einrichtung.

liegt an den Fenſtern der Hofſeite , und iſt mit einem dauerhaften guten Holzfußboden verſeben.

Das Ges

båude entbålt mit Eindluß der Mauerſtårfe eine Liefe von 48 Fuß.

Auf beiden Seiten des Gebåudes etwas entfernt, Das Gebåude entbålt 104 Zimmer und 2 große Böden . Im Souterrain befinden ſich 17 focale , eine ſind in beſonderen fleinen Häuschen , Pferdeſtåde für Aúde, eine Waſch- und Badeanſtalt, welche mit Dampf die Adjutanten - und die Patrinen angebracht. (Dieſe 1

gebeizt werden, ferner eine gewöhnlidie Rüde mit Koch, erwähnten Appartements bedürften , da ſie ſehr zugicht , im Fall bei der Dampfkůdie ſind, wegen Nachtheils den ſie auf die Geſundheit der berd als Reſervefúce ſollten ; außerdem eine Fleine Kúde Peute bervorbringen fénnten, einer Verbeſſerung.) Das

Stórungen entſteben für den Caſernenverwalter .

Das Badezimmer enthält 9 Badewannen und wird nach årztlicher Anordnung

benutt .

Außer dieſen ſind nod 2 große Fedotſåle , 5 Torfs

Ganze iſt mit einer boben Mauer umgeben, welche mit dem Hauptgebåude in Verbindung ſteht , und ſo wird auf jeder Seite ein fleiner Hof gebildet; hinter dem Hauptgebäude befindet ſich noch ein großerer Hof, der

und Holzremiſen , 5 Vorrathsfammern zur Aufbewabs mit einem Brunnen verſehen iſt, welcher gutes Drinks rung von Vorråthen für die Menage vorhanden .

waffer bat , außerdem iſt der Hofraum mit Walnuß.

Das Parterre beſtebt a18 22 Zimmern, und es be.

båumen geziert. Vor der Gaſerne iſt ein großer Plaß,

finden ſich in denſelben 4 große Wohnſtuben, 2 Stuben

der abgeſchloſen iſt, worauf die beiden Bataillone recht

und Rammern für 2 Bataillonsadjutanten 1, 2 Batails

gut ererciren fónnen . Nach vorn wird dieſer Plaß von londbureaus , 1 Kranfenzimmer, 2 Stuben und 2 Kam- einem Arm des öſtlichen Oferfluſſes .begrånzt. Nicht mern für den Gaſernenverwalter , 3 Stuben für das

weit von dieſer Caſerne liegt ein großer und fleiner

montirugsmagazin , die Wohnung für die Koche, 2 bercomplette Zimmer und ein Zimmer als Magazin

Erercirplat , beide plaße ſind als Erercirplåße ſebr ( Schluß folgt.) zwecmåßig eingerichtet.

I

Nedigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. B. leske in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.

Dienſtag ,

N. 46 .

18. april 1843. .

‫لی‬

Allgemeine Militar - Zeitung. Pre u Be n .

Berlin , 30. März.

lanenregiment ad int. Oberſtlieutenant Gieſe vom

Das Militár . Wochenblatt 4. Ublanenregiment; - Commandanturen : Danzig,

meldet folgende Beförderungen , in der Armee: Zu Generallieutenanten : die Generalmajore v . QuadtII., Commandant von Mainz, Graf Raniß, Commandeur der 15. Diviſion , Malachowsky , Commandant von Glaß , mit Beibehalt ſeines bisherigen Gebalts , 1. Golel, Director des Militår. Deconomiedepartements, v. Húſer , Commandeur der 16. Diviſion , 6. Mon. ſterberg , Commandeur der 13. Diviſion , B. Stein .

å der,, Commandeur der 10. Diviſion. - Zu Bu Genes ralmajoren : die Oberſten : Zudermann , Comman . deur der 10. Infanteriebrigade,

Generalmajor v. Dedenroth , Commandeur der 10. În. fanteriebrigade , Saarlouis , Oberſt v. Reuter, Bris gadier der 4. Artilleriebrigade, Spandau , Oberſt v. Beni nigren , zweiter Commandant von Glogau , Glogau 2., Oberſt v . Foller, Commandeur des Pandmebrbatail.

lons 38. Infanterieregiments, Torgau 2., Oberſt . Haas vom 32. Infanterieregiment. De lt r e i ch . Wiert, 2. April. Geſtern , am Vorabend des Tages,

. Wurmb, Coms an dem Se. Kaiſerl. Hob. der Erzherzog Karl vor

mandeur der 2. Cavaleriebrigade, 3. Staff, gen. fünfzig Jahren das Großkreuz des militariſden Mariens 3. Neißenſtein , Commandeur der 1. Infanteriebris thereſienordens erhielt, wurde zu Ehren dieſer Jubels gade, v. Rochow , Geſandter, Brere , Inſpecteur der feier ein glänzendes Carrouſſel in der großen faiſerlichen geritten.. Die Reiter waren : Fürſt Auer , 1. Ing. Inſp ., v . Beyer, Commandeur der 8. Cava . Reitſchule geritten leriebrigade, v. Stůlpnagel, Commandeur der 5. Car (perg, Graf Blacas , Fürſt Clary , Graf Clotet , Fürſt valeriebrigade, - ſodann 18 Oberſtlieutenante zu Ober. N. Esterhazy, Graf Th. Feſtetits, GrafHarrado, Graf ſten und 29 Majore zu Oberſtlieutenanten . Karoly d. 8., Graf Karoly d . i. , Graf Rolowrat, Ferner nadſtebende Beſeßungen bóberer Stellen in Fürſt R. Liechtenſtein , Fürſt Pobkowiß , Graf fodron, der Armee: ' Infanteriebrigaden. 1. Infanteries Graf Nadasdy, Graf.Sandor,Graf A. Szapary , Graf -

brigade Oberſt o. Brondzinski, Commandeur des

Laronia , Fúrit Trautmannsdorf, Graf Wolfenſtein, und

21. Infanterieregiments , 2. Infanteriebrigade Oberſt Graf E. Zichy . An 2500 Perſonen waren Einladungs, 1. Balustowski, Gommandeur des 31. Infanteries

farten ausgegeben worden .

Das Feſt der Feier des

regiments, 10. Infanteriebrigade Generalmajor Tuders Tago , wie der Feſtgeber würdig. Man batte , da cin mann, Commandant von Saarlouis , 11. Infanteries Carrouffel fein eigentliches Turnier vorſtellen fann,

brigade Generalmajor v. Staff, gen . v. Reißen , ſebr verſtandig das ſchöne und bódít maleriſde Coſtům ſtein , Commandeur der 1. Infanteriebrigade ; - por Anfang des 30jährigen Krieges, den großen breit. Cavaleriebrigaden: 3. Cavaleriebrigade Oberſt gefråmpten Federhut und den langen Wappenrod mit

v . Flotow , Commandeur des 7. Ublanenregimenis, berabhängenden Feldbinden gewählt. Ein allgeineiner 12. Gavaleriebrigade v. Weftpbal, Commandeur des 4. Huſarenregiments ;

-

Infanterieregimenter :

Jubel empfing den greiſen Erzberzog bei ſeinem Eins tritt an der Hand der Kaiſerin .

Às der Hof plaß

17. Infanterieregiment ad int. Oberſtlieutenant v. Irjen biatowski vom 32.Infanterieregiment, 21. Infanterie.

genommen , führten zuerſt die Ritter ibre Damen ein, für die eine Reibe von zwanzig Sißen unmittelbar unter

regiment ad int. Oberſtlieutenant von der Obevals

der faiſerlichen foge bereitet war. Man fonnte nichts

lerie vom 26. Infanterieregiment, 26. Infanterieregis

Pradtvolleres reben als dieſe Reihe der ſchönſten und

ment ad int. Oberſtlieutenant Graf v . Schlieffen vom

vornebuſten Frauen des Landes, gleidfalls im Coſtům

Kaiſer Franz Grenadierregiment, 31. Infanterieregiment der Zeit, ſtrablend von Soonbeit und einer Diamanten , ad int. Oberſtlieutenant Berlohren vom 36. Infan ,. pradr, wie ſie in der Welt nur in Wien von ſoldem ferieregiment; - Cavalerieregimenter: 4. Huſaren . Reidtbum Reidtbum zu finden finden iſt. iſt. - Hierauf folgte unter Frie . regiment ad int. Oberſtlieutenant v. Gerhardt vom geriſder Mufif der Einzug , den eine Abtheilung Rei. -

1. Dragonerregiment, 8. Huſarenregiment ad int. Oberſts

ſiger zu Fuß eróffnete.

Unmittelbar nach dieſer famen

lieutenant . Robr vom 24.fandwebrregiment, 7. Ub, zwei Herolde zu Pferd in prädriger Kleidung. Nad

364

363

ihnen folgte ein anderer Bug von Reiſigen zu Pferde. Das Militärſtrafgeſeßbuch für das Königreich Hierauf ritten je zu vier die Knappen mit den Wap, Hannover vom Jahr 1841 .

penfabnen und den fanzen ihrer Ritter , die ihnen je

( fortſegung. )

her Haltung nachfolgten . So ritten, in trefflic zwei nad zu immer vier Knappen zwei Ritter, die ſåmmtlichen

Der zweite Abſdhnitt des Geſeßbuchs ( S. 22 – 49 )

zwanzig Ritter an die Tribune des Hofes , grüßten, und machten dann den Zug um die ganze Reitſchule,

bandelt von den Militår ſtrafen und ihrem Ver . håltniß zu einander.

bald einzeln, bald in geſchloſſenen Reihen . Dem Gin , zuge, der ſich vorzüglich impoſant ausnahm, folgten die

Die Gefångnisſtrafe (S. 27 ) fann auf nicht lån. ger als 3 Monate erkannt werden , und iſt entweder

gewöhnlichen Quadrillen, und dieſen dann zum Schluſſe ein Contretanz in den ſchwerſten und gewählteſten fi.

einfach oder geſdårft. Die Spårfung wird vollzogen entweder durch Beſdrånkung der gemdhnlichen Gefangen.

Das Ganze gab ein treffliches Zeugniß von

foſt auf Brod und Waſſer einen um den anderen Tag,

der Kunſtfertigfeit und der Gewandtheit der Reiter, die

auf bódoſtens 3 Wochen obne Unterbrechung , (und nad

ſich dabei durch eben ſo viel Pradht als guten Geſchmad auszeichneten. Dieſes anmuthige Feſt wird morgen zum

S. 47 iſt ein Tag des auf dieſe Weiſe geſchårften Se, fångniſſes dem zweitågigen einfachen Gefångniß gleich ,)

Die

oder durd Schließen an die Wand, bodiſtens während 6 Stunden an einem Tage und davon 2 Stunden ohne

guren .

Beſten der Armen gegen Entrée wiederholt.

eigentliche militáriſche Feier des Jubilaums wird am 5. d. Statt finden , wozu ſich die Ordensritter aus den entfernte ſten Theilen der Monarchie eingefunden baben, denn die

Liebe und Bewunderung für den rubmgefronten Erzherzog iſt eine allgemeine , gleich lebendig bei Hoc und Niedrig.

Unterbredung (und je 6 Stunden eines ſolchen Wande

Fluffed werden nach $. 47 für einen Tag des einfaden

Gefängniſſes gezählt.) – In anderen Dienſten bat man node einen dritten oder auch noch einen vierten Grad.

Bei jenem erbått der Mann je 2 Tage Waffer und Niederlande Amſterdam , 3. April. Ein Bedlug des Königs

Brod und erſt am 3. Tage warmes Effen , und dieſe Strafe wird ohne Anſtand und obne Nachtheil für die

vom 28. März reßt einige Beſtimmungen feſt binſichtlich . der Aizabl des erſten Corpo Seeoffiziere. Hierbei

Geſundheit 4 bis 6 Wochen lang obne Unterbredung berbüßt; – beidiefem wird der Mann, jedoc un .,

wirdSeecapitaine, als Marimum30 angenommen , daß nidt, mehr als unterbroden nur einige Tage lang, in eine dunkle Rams 20 lieutenant, Capitaine 100 erſte , Dienſt im activen fieutenante zweitewar Lieutenante re ſein dürfen ,. 180 Bisher die Zahl der Hauptoffizie

mer eingeſchloſſen. Beide Strafgrade ſind fehr wirkſam

und um deßwillen bei dem Militár beſonders zu em :

pfehlen , weil daduro ein intenſiv großeres Strafmaß in fürzerer, Zeit abgebüßt wird, alſo größere Wirkſam . feit der Strafe mit fürzerer Dienſtentziebung verbunden Budget nicht angegeben werden konnte. - Nad einem iſt. - Dagegen ſcheint uns das Schließen an die Wand ,

unbeſtiment, und daher wechſelte die Anzabl derſelben ſo oft , daß eine feſte Berechnung der Beſoldungen im -

en nicht fünftigen Beförderung fou bei anderen bles aufBedbluſſe Ancienneråt, ſondernauch auf dieFähigkeit

zumal 6 Stunden lang an einem Tage,eine Strafezu

ſein , welche eines Tbeils im Verbältniß zu den Ver. geben , die durch Gefängnißſtrafe geabndet werden , zu bart , anderen Theils aber überhaupt nicht zwedmåßig Der, iſt werden. genommen beſonders nRudlicht BetragenAnordnunge auf unſer woblthårig fönnen nur gleichen . . Der Mann wird aufrechtſtehend mit Hånden und

der Offiziere geachtet werden . Eine gewiſſe Dienſtzeit wird als Grundlage angenommen und auf das fittliche

Seeweſen wirfen , das bei der beſtehenden Gemonbeit Füßen an die Wand angeblofſen , ſo daß die Hände

der Beförderung einen gewiſſen Rücgang erleidenmüßte, über den Kopf binausreiden und ſowohl dieſe, aisdie Füße, einige Freiheit zurBewegung behalten * ). Weber

Fähigkeit und dem beſten Betragen da bei der meiſten erung zu denken war. an feine Beförd

vor der Zeit

Rurbeiren.

Am 5. April bat ſich die Ståndeverſammlung für Beibebaltung der forperlichen Zů dy tigung, als Strafe gegen bürgerliche Perſonen ausgeſprochen . Für ibre Zweckmäßigfeit führte man an, 1 ) daß ſie in vielen

Beſſerung noc abſcóreckung dürfte durd eine ſolche Strafe bewirkt werden , wobl aber Entwürdigung, Ur. terdrůdung des Ehrgefübls , und bei den Kameraden

Erregung des Spotts oder des Mitleide, wohl gar des Unmuths. Auch gebórt ſie zu den Strafen, bei welchen binſichtlich der bårferen oder gelinderen Vollziebung

Fåller die einzige gleichmåßige Strafe ſei, daß ſie

zu viel in die Hand des Gefangenwårters gelegt wird. Gm Felde, wo nur wenige Strafmittel zu Gebote fteben ,

2 ) dazu diene, die ſonſt allein möglichen längeren Freis

wird man vielleicht zu Gdårfungen åbnlicher Art greifen

beitsitrafen zu ſparen , 3) die Folgen , welde die Frei. beitsſtrafen oft dadurch mit ſich fübrten , daß ſolche

müſſen , aber im Frieden tann man ſie füglich ents behren.

Leute mit Verbredern in Berührung kommen , vermies

Das Arbeitsbaus , als zweiter Orad der Freiheits ,

den würden, und endlich 4) daß es Menſchen gebe, die

ſtrafen bei Unteroffizieren und Soldaten, (S. 28 ) fann

ſich aus anderen Strafen nichts machen und das Ges auf die Dauer von 3 Monaten bis zu 3 Jahren er. fångniß als ein Aſyl betrachten. (Es wåre intereſſant, ' fannt werden. Da diefe Strafe ungefábr daſſelbe iſt, wenn einmal die Gründe für und wider die Strafe der was anderwårts die Feſtungsſtrafe, und da ſie großena

förperlichen Züchtigung bei Civilperſonen mit den Grün : den für und wider dieſelbe bei Militårperſonen mit einander verglichen würden . )

tbeils bei nid)t entebrenden Vergeben , 2. B. Inſubor. * ) S. Nr. 18 der 2. M. 3. von 1828.

N

365

366

dination , Mißbrauch der Gewalt 16. erfannt wird , ſo Diſciplin nicht zu beſſern ſind, ſo wird die Verſeßung finden wir es nicht angemeſſen , daß dieſelbe nad S. 31 zur Strafklaſſe mehr ſådlich als núßlich fein ; inden bei Unteroffizieren ſtets mit Degradation , und nad ſie bei einem für Ebre empfänglichen Individuum ſehr

S. 35 bei Soldaten mit der Verſeßung in die Straf- leicht zur Unterdrückung des Ehrgefühle führen fann * ). flaſſe verbunden iſt. Und da, namentlid bei dem Mi. Darum fcheint es uns , wie ſchon oben zu S. 28 be 1

litar, aud etwas auf die Benennung der Strafen an,

merft , daß die Verſeßung in die Strafflaffe nicht mit

fommt , ro båtte man wohl beſſer dieſer Strafart den jeder Berurtheilung zur Arbeitsbausſtrafe" båtte vers bunden werden ſollen, und eben ſo balten wir es nicht Da bei Unteroffizieren und Soldaten nach $. 32 für gut, daß dieſe Strafe unter anderen die Folge von

Namen Feſtungsſtrafe gegeben.

blos Entziehung der Ehrenzeichen , bei Offizieren aber vergeben iſt, die båufig nur das Product momentaner nad s. 41 Berluſt der Drden und Ebrenzeichen

Aufwalung ſind und gar manchmal von ſonſt ausges

als Strafe vorfommt , ro darf billig gefragt werden, zeichneten Individuen begangen werden, wie namentlid ob Unteroffiziere und Soldaten im hannoveriſchen Dienſte jeder Reſpectoverlegung (S. 62) , jeder Widerſeßlichkeit .

niemals Drden erbalten fónnen , und ob ſie auch aus,

( S. 75) , ja nidt einmal jede Deſertion ſollte die Ber.

Tåndiſde nicht tragen dürfen ?

rezung zur Strafklaſſe zur Folge baben, da das Geſeß

Ueber die Berſeßung in die Strafflaffe ente balten die ss. 33–35 ſebr ausfübrliche Beſtimmungen. Die Folge dieſer Strafe, welche blos durch gerichtliches Erfenntniß ausgeſprochen werden fann, iſt nicht allein , daß gegen einen Soldaten der Strafflaſſe in der Regel* ) wegen jedes ferner verübten Bergchens, welches wenig. ſtens mit Gefängniß bedroht iſt , ſtatt der geſeßliden Strafe ganz oder theilweiſe förperliche Züchtigung er.

eine Deſertion aud da annimmt , wo eigentlich nur

jeden Anſpruch auf Beurlaubung, erhält, wenn er aus

anlaſſen müſſen .

Unüberlegtheit und leichtſinn vorliegt, namentlid dann, wenn der Beurlaubte es durch eigenes Verſdulden yere anlaßt hat , daß ihm die Einberufungsordre nicht bes båndigt werden fonnte (S. 121). Ueberdieß iſt bei vielen Bergeben geringerer Art „ Gefängniß , unter erſchwes renden Umſtånden verbunden mit Verſeßung in die Straftlaſe angedrobt, ſo daß alſo auch unbedeutende, fannt wird , ſondern er bleibt auch von jeder beſon . nic to Ebrwidriges entbaltende Eríowerungen die Ver. nichts deren dienſtlichen Begünſtigung ausgeldloffen , verliert reßung in die Strafflaſſe veranlaſſen fónnen , ja vers Auch damit fönnen wir nich

dienſtlicher Rüdlicht obne Sold beurlaubt wird, das einverſtanden ſein , daß nach S. 35 Nr . 3 gegen Unters Seitengewehr nicht mit, verliert alle beſonderen Ehren, offiziere die Verſeßung in die Strafflaſie dann ausges vorzüge, darf Ehrenzeichen nicht tragen, wird ohne mis ſprochen werden ſoll, wenn gegen ſie auf Degradation litäriſche Ehrenbezeugungen beerdigt; außerdem wird zum Soldaten erkannt wird und das Kriegsgericht zu , ſein Name auf eine in der Caſerne oder in der Haupts gleich der Meinung , iſt, daß ſie aud nid t würdig ſeien, wade aufzubångende romarje Zafel mit der Ueberſdrift:

in der oberen Klaſſe des Soldatenſtandes bribebalten

,, Strafflaſſe " verzeichnet, ſeine Verſeßung zur Strafe zu werden, - so wenig wie damit, daß nad . 37 in Flaſſe wird in dem Urlaubspaß und im Abſchied bes gewiſſen Fällen ein Soldat bei der Erfennung auf Vero -

merkt, das ſeine Verſeßung zur Straftlaſſe ausſprechende jeßung in die Strafflaffe zugleich aud zur fórperlichen Erkenntniß wird ihm vor der präſenten Mannſdaft des Zůchtigung verurtheilt werden fann . Die Degradation

Regiments befannt gemacht und in den Regimentebes febl aufgenommen . – Da die Verfeßung in die Strafs flaſſe ein vorzüglich wichtiges und wirkſames Diſcipline mittel iſt, ro fönnen wir dieſe Beſtimmungen , welche darauf berechnet ſind , den Eindrud der Strafe . recht füblbar und das Verlangen nach Wiederaufhebung der, ſelben recht lebendig zu maden, nicht anders als zwecke mäßig finden. Deſto weniger aber fónnen wir es bile ligen, daß das Gefeß binſichtlich der Fålle, in welchen auf Verſeßung in die Strafflaſje erfannt werden ſoll,

Towohl, als die Verſebung zur Strafflaſſe geboren, als ſelbſtåndige Strafen, zu den wichtigſten Beſſerungsmits teln , ſie verfehlen aber gånzlich ihren Zweck , wenn ſie auch den legten Funfen von Ehrgefühl unterdrücken, und dieß wird faſt immer der Fall ſein , wenn man dem Degradirten die Möglichkeit benimmt, die weitere Stufe der Erniedrigung ( die Strafflaſſe) zu vermeiden, und wenn man den zur Strafflaffe Verſeßten außer Stand rest, die Sdmach der fórperlichen Zůdtigung durch ein anbaltend 'braves Betragen von rich abzu .

zu freigebig geweſen iſt . Wenn dieſe Strafe gegen wender. Man wird wobl in allen Dienſten die Ér. andere Individuen als ſolche verbångt wird , welche durd ſpecielle Vergeben eine niedrige, unwürdige Geo Annung verratben oder durch ihr Betragen überhaupt bemieſen baben , daß ſie durch die ſonſtigen Mittel der

fabrung gemacht baben, wie viele zur Strafflaffe (oder förperliche Züchtigung erleiden , eben weil ſie durch die Berſeßung zur Strafklaſſe 2c. ſo nachdrücklich gewarnt

) Das Weſen der Verlegung in die Straftlaſſe ſcheint uns zu ſein ,

erinnert worden ſind , daß ſie von da an ernſte Ent,

unter den Stoc) Gerefte es gibt, welde niemals eine und an die ihnen bevorſtehende Scande des Schlagens

daß der Verfekte törperlich gezüchtigt werden könne , nicht aber daß dieß in der Regel geſchehen rolle. Sobald ſich zeigt , daß durch die Verlegung in die Straftlaſie das Ehrgefühl des Sol: daten rege gemacht ſei, (und dieß iſt febr bäufig der Fall) wird es viel beſſer ſein , kleinere Fehler , die nicht von den alten , ver: derbten Neigungen berſtanmen , mit Urreſt zu beſtrafen , als roz 1

gleich mit törperlicher Züchtigung zuzufahren und damit das ebin wieder erwachte Ehrgefühl für immer zu vernichten.

*) Ueberhaupt follte kein Soldat in die Strafklaſſe verſert werden, von dem nicht anzunehmen iſt, daß ihn die Kameraden für unwürdig halten , der oberen- Alaſſe des Soldatenſtandes anzuge: hören , ſo wie uns auch die Beſtimmung mehrerer Militär :

ſtrafgeſeße febr anſpricht, daß eir Soldat der Strafklaſſe nur auf Untrag der Kameraden wieder in die obere Klaſje vers regt werden kann,

367

368

ſchließungen zu einem geregelten, braven Betragen,faſo ſen und die Kraft gewinnen , ihren Borſåßen treu zu

niſter , Ezato's liegen , Nichts ; die Bettſtellen ſind in gebdrigen Zwiſdenråumen von einander entfernt, wobei

Weiterbin findet ſich im S. 35 unter Nr. 5

die Fenſterwand frei ſtebt , die Fenſter ſind mit Vent .

bleiben.

.

die Beſtimmung, daß , wenn dem erfennenden Gerichte tilatoren tilatoren verſeben verſeben.. Uebelriechende Dinge , alb leder. bekannt ſei , daß der Angeſchuldigte vor ſeiner Einſtel, widle, Stiefelſomiere u. dgl. werden im Zimmer nicht .

lung von den bürgerlichen Gerichten wegen Diebſtable , Betrugs , Unterſolagung , Vagabondirens oder wegen

geduldet, ſo auch das Ausbürſten der Stiefeln und das Waſchen 2. Die Zimmer ſind gedielt und werden ſauber

eines Tonſtigen entebrenden Bergebens bereits beſtraft erhalten , die Wände ſind angeweißt, die Beleuchtung ſei, ein ſolcher bei jeder ferner von ihm verwirften Ge geſchiebt durch lampen. Simmtliche Wobnungen wers. fångnißitrafe zugleich in die Strafflaſſe verſeßt werden

den jábrlich mehreremale geldbeuert und gånzlich ge.

ſolle.

nad berige Betragen, noch auf die Qualitat des neuen

reinigt , ſo wie 2mal jährlich geweißt. Die Schlaf. zimmer enthalten feine Meublen außer dem Bett und Spugnapf. Die Wohnzimmer ſind mit binreidenden

Bergebens eine Rüclicht geſtattet iſt. Es wird hiernach

Meublen , als Tiſche , Stúble und zwei Spiegeln vers

Dieſe Beſtimmung deint uns zu allgemein zu

ſein , da weder auf die Zwiſdenzeiten , nod) auf das

3. B. ein Mann , der 4 Jahre vor ſeinem Eintritt in Leben, und dienen zugleich als gemeinſchaftlicher Speiſe. den Militárdienst in einem faum zurechnungsfåbigen ſaal für jede Compagnie ; im Winter darf in demſelben Alter wegen eines unbedeutenden Betrugs einige Lage das Lederzeug , nachdem es vorher auf dem Hofe ge. Gefängniſſtrafe berbüßt bat, in die Strafflaffe verſeßt, wenn er nach 5jábriger muſterbafter Dienſtleiſtung wegen

reinigt iſt, angeſtrichen werden, das Trodnen von Klei. dungsſtüden , Waſchen und Trodnen von Wäſche, Stiefels

eines unbedeutenden Dienſtvergebensmit einigen Tagen Militárgefångniß beſtraft wird . Es båtte wenigſtens,

pußen 2c. wird in ſelbigen nicht geduldet. Zur Erbal. tung der Reinlichkeit iſt auch hier für die nöthige Anzabl

wie wir glauben , die Beſtimmung unter Nr. 1 des S. 35 (wornad von der Verlegung zur Strafflaffe zu

Spucknåpfe geſorgt. Wenn gleid nun Alles für das Wohl der feute

abſtrahiren iſt, wenn ſich das Militárgericht überzeugt, daß durch die ſonſt im Gefeße vorgeſchriebene Strafe

berechnet und eingerichtet iſt, ſo bleiben dem ungeachtet nod einige Gegenſtånde, die nachtheilige Wirkungen

der Zmed der Strafe genügend erreicht werbe und daß

dußern und zur Erzeugung von Krankheiten beitragen

1

der Schuldige würdig ſei, noch ferner der oberen Klaſſe kdanen, zu erwibnen übrig und müſſen der Verbeſſerung des Soldatenſtandes anzugeboren ,) auď auf den Fall anbeim geſtellt werden. Einmal ſind es die erwåbnten Nr. 5 anipendbar erklärt werden ſollen . ( Schluß folgt. )

Appartements , die wegen ihrer ſtarfen Zugluft zu Ers fåltungen des Unterleibes , ſomit Kranfbeiten der in demſelben befindlichen Organe , Diarrboen 2c. Berans laſſung geben. Andernſeits iſt es der Zborbogen , der

Die neue Infanteriecaſerne zu Braunſchweig. fomobi son der hinteren Fronteaus alt von dervor. ( S dl u 6. )

Die lagerung der Soldaten.

Die lagerung der Soldaten iſt folgender Art. Jeder

deren durch feine Thür verfoloſſen iſt, Wind und Wete ter baben bier ſtets freien Spielraum. Jeder Eintres

tretende wird durch den bedeutenden Puftzug ſtets

Soldat belißt ſein appartes Bett; es beſteht aus. einer unangenehm berübrt, dieſes muß um ſo mebr ſeine nach mit Delfarbe angeſtrichenen Bettſtelle, woran porn auf

theiligen Folgen auf den Soldaten außern, da er båufig

einer Rarte ſein Name gezeichnet ſtebt ; das fagerma.

von Dienſt , Grerciren u. dgl. angeſtrengt , mit durch

terial beſteht aus einem Stroblad , Ropfſtrobpolſter , ſoweißtem Körper beimfebrend, dieſe Zugluft pafſiren zwei Peintúdern , im Sommer einer Dede, im Winter muß.. Dbgleid nun bis jeßt noch fein Nadtbeil auf

Für den Geſundheitszuſtand der Leute entſprungen iſt, ſo bleie jedes Bett wird 20 Pfo. Strob verabfolgt, und dieſes ben gewiß die nadtbeiligen Folgen davon nicht aus.

in 2 , bei großer Kålte in 3 wollenen Defen.

wird im Winter alle 3 Monat, im Sommer alle 2 Monat Die Bettücher werden alle Monat ; die gewedſelt.

Handtücher für jeden Soldaten 4mal monatlich ge. wedſelt.

Die Unteroffiziere baben Matraßen von See.

gras und dergleichen Ropfpolſter, ſonſt daſſelbe wie es der Soldat bat.

Damit die Wobnzimmer nicht überbeizt werden fon . nen und die Stubenwårme immer in einem gleichen Berbåltniß erbalten werden fann, zwiſchen 14 bis 16 Grad, romåre ein Thermometer in jedem dieſer locale ein böchſt bódít zweckmåßige zwecmådigess Meuble. Auch Aud wåre die Einrid.

Die Gaſerne in mediciniſo polizeilider

tung eines gemeinſchaftlichen Speiſeſaals, wie man ſie in allen preußiſchen Gaſernen findet, wobl zu berüc.

Beziebung.

fichtigen , denn durd's Effen wird immer eine dice

Die Gaſerne hat eine geſunde fage, iegt etwas ers unangenehme , daber, ungeſunde luft im Zimmer ents bóbt auf einem fandigen Boden , ſteht frei , und iſt von midelt. der luft anziebt ; ſie war aud hinlänglich ausgetroc.

Die Beleuchtung von Dalglichtern iſt in jeder Gas ſerne der durch lampen vorzuziehen , weil leßtere zu

net , ebe ſie bezogen wurde.

rebr rauden und die Cuft verderben ; die Koſten werden

einem trocenen Stein erbaut, der feine Feuchtigkeit aus

Die inneren Räume ſind hoch und nach der Größe bierdurch nicht erbeblicher, wenn auf die Stubenlampen der Zimmer mit der paſſenden Anzahl Mannſchaften gereinigtes Del verabreicht wird , denn leßteres darf belegt. In den Schlafzimmern befindet lid außer einem

der Geſundbeit wegen nur in dem Wohnzimmer vers

Gerüſte über dem Bett, worauf das lederzeug , Tors

ausgabt werden.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung: C. W. leste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.

!

Donnerſtag, 20. April 1843.

No. 47 . Chad

TO

Allgemeine Militar - Zeitung. F r a n frei d. Die Deputirtenfammer bat

bicbe iſt , To viel wir wiſſen , nicht vermehrt , ſondern eber inodificirt worden. Eben ſo darf man ſich nicht

geſtern einen Zuſchuß zu dem 1840 bewilligten Sredite

das alte Gaſſenlaufen durd ) 100 und mehr Mann, oder die Bedienung mit der neunſchwånzigen Kabe (wiemobl die Idee von einigen hundert Hieben aus England bere

Paris , 29. März.

von 3,600,000 Fr. zum Bebufe der Einfúbrung der

Percuſſions ſonorier votirt. Die angegebene Summe

.

wurde vor drei Jahren für hinreidhend eradret, um übergefommen ſein mag) denfen; vielmehr wurde, fris den 700,000 brauchbaren Gewebren , welche der Staat berbin wenigſtens, die Strafe immer nur durch einen beſißt, ſtatt der gewöhnlichen Schloſſer Percuſſions. Mann, jedoch so daß Mebrere fic ablöſien , vollzogen. rolóſer zu geben. Am Ende des vorigen Jahres war Indeſſen bleibt es richtig, daß, wenn schon die Strafe ctwa die Hälfte der fraglichen Zahl von Gewebren in der Stocích låge, welche in den übrigen deutſchen Staas

den neuen Stand gelebt, aber die dazu erforderlichen ten gegen die durch Erkenntniß unter den stod geſetz, Arbeiten batten bereits 2,127,000 Fr. gekoſtet. Daber ten Soldaten bis zu einer måßigen Zabl (gewöhnlich 50) denn die Nothwendigfeit cines Zuſch uffis , welche die angewendet werden fann, ein leider noch nicht entbehrs Die Regierung liches Uebel zu nennen iſt , das Bild eines Soldaten , beabſichtigt übrigens , den Gewebrvorrath des Staató welcher auf entblößtem Körper 200 oder gar 300 Rus

Rammer durch ihr Votum anerfannt .

Das Militärſtrafgeſeßbuch für das Königreich

thenbiebe erhält, in Deutſchland einen unmilfúbrlichen Sdauder in der Rücerinnerung an frůbere Zeiten er. regen muß, - und gewiß iſt eine ſolche und Strafe weder Geſittung, mit unſerer jebigen Stufe der Bildung

Hannover vom Jahr 1841 .

noch mit der allgemeinen Militårpflichtigkeit vereinbar.

(Sch I u k . )

Auch bat die Erfabrung in anderen Staaten gelebrt,

auf 1,500,000 Stück zu bringen.

-

Die fórperliche Zuchtigung (S. 37), welche nur

gerichtlich erfannt werden kann und daber als Diſci. hat,' die Diſciplin (abgeſehen etwavon der erſten Ueber, plinarſtrafe verboten iſt, wird auf die bisher vorges gangsperiode) nicht nur nicht gelitten, daß ſie vielmehr driebene Weiſe mittelſt Rutben vollzogen ; die Zahl gewonnen bat,zuje baſirent. mehr man es wagte,wird lie auf die Hoffentlich der Ehre bas Princip der Strafbiebedarf nicht weniger als 25 und in Fries fucceffiv

denszeiten nicht mehr als 200 betragen, fann aber in

Zahl derjenigen immer Fleiner werden , auf welche der

Sriegszeiten und in Fillen des Standrechts auf 300 erbóbt werden . Für die Berůdjichtigung der fórper.

Stoc 110ch phyſiſch oder , als Schwert des Damofles, moraliſd Teine dauerlice Kraft , úben muß. Jedens

lichen Beſchaffenheit des Verurtheilten bei der Voll,

glauben wir, daß die Erlaſſung eines neuen Mis litårſtrafgeſebes ziehung iſt Vorſorge getroffen , und die Strafe muß falls an die Abſdaffung der Rutben , zumal

ganz unterbleiben und in eine Freiheitsſtrafe verwans delt werden , wenn nach dem Gutachten des Arztes ein dauernd nadtbeiliger Einfluß der Zuchtigung auf die Geſundheit zu beſorgen iſt. - Man bat hier und da

in der Berechnung ihrer Portionen nach Hunderten, håtte mabnen rollen. – Dagegen deint und die Hu. ( manitåt , zum Nachtheil des Dienſtes, dadurch zu weit

einen Sdrei des Entſegens über die Rutbenſtrafe und

tigung nur durch geridtlides Erfenntniß ausgeſprochen

über die Zulaſſung von 200 – 300 Ruthenhieben er,

werden fann . Wenn nad S. 33 Nr. 7 gegen Soldaten

boben , weil eine långit vergeſsene , barbariſde Strafe

der Strafflaſie wegen weiterer Vergeben in der Regel die körperliche Zúdrigung eintreten ſoll , ſo iſt gerade binſichtlich dieſer Flechteren Klaſſe dem Vorgeſepten faſt alle Strafbefugniß benommen, und gerade bei dies

-

in ihre Rechte wieder eingeſet worden ſei. Allein es gebt aus dem Große ſelbſt bervor , daß die Strafe der Rutbenbiebe im

bannoveriſhen Dienſte nicht neu

getrieben zu ſein, daß die Strafe der førperlichen Zud),

jer ſer gebt dann der beilſame Einfluß einer der Tbat auf *) In dem Zufrage , welcher in Nr. 18 der U. IN . 3. von 1828 dem Fuße folgenden Beſtrafung verloren. Wenigſtens

iſt * ), auch die Zahl der auf einmal geſtatteten Ruthens abgebruđt iſt, wird dieſer Strafe ebenfalls gedacht.

follte der Regiments commandeur eine Befugniß

371

372

auch hinſichtlich der fórperliden Züchtigung haben ; und

fångnißitrafe verurtheilt, ſo ſteht es der Militárbehörde

wir wußten in der That night , warum es bedenklich ſein fónne, demſelben bei Soldaten der Straftlaſſe die Dictirung einer Anzahl von Hieben zu geſtatten , wab.

zu , dieſe Ueberzeugung des Gerichts direct verwerfend

rend man ibn doch unbedenklich ermächtigt, daſſelbe Strafmaß als Gefångnißſtrafe zu verfügen.

ſchlagender Beweis für dasjenige liegt , was wir oben zu $. 12 bemerft baben , ja caß biernach die Befugniß

Der Berluſt der Stelle für Offiziere (s . 22.40.) bat 4 Grade : Entlaſſung mit abſdied, Entlaſſung obne Abſchied , einfade Caſſation, chimpfliche Caſſation. In dieſen verſchiedenen Abſtufungen fann die Strafe ento weder ſelbſtändig oder in Verbindung mit anderen

der Militárbebórden nicht auf rechtlide Milderung

Strafen erfannt werden .

Peşteres geſchiebt ( 8. 40)

allemal bei ſolchen Uebertretungen, welde nach dem vorgängigen Ausſpruche des Kriegerechts mit der Ebre des Offizierſtandes unverträglich ſind, welches auch die

der erfannten Gefängniſſtrafe die erwåbnten 100 Ruthen, biebe zu ſubſtituiren .

Wir glauben , daß bierin ein

der gerichtlich erfannten Strafen beſchránft iſt, daß fie vielmebr leicht in der Wirflidh feit ein großeres Uebel zufügen fonden , als die vom Gericht ausgeſprochene Strafe enthielt. Auch , widerſpricht die Befugniß der Militárbebórde, Gefängnißſtrafe in Ruthenbiebe zu ver, wandeln , der Vorſchrift im . 37. Nr. 1 , wornada die

Anwendung der forperlichen Züchtigung ein gerichtliches Erfenntniß vorausſest . -

Ueberbaupt ſollte unſeres

ſonſtige Strafe einer ſolchen Uebertretung ſein mag.

Graditens auch die Strafverwandlung (zumal da aud

Durd dieſe Beſtimmung wird das Kriegsrecht zugleid

bierbei Rechtsfragen vorfommen fónnen) lediglich Sade

ganz allgemein mit den Functionen des Ebrengerichis

der Gerichte rein , vorbebåttlich der landesherrliden Gnade, wo die Verwandlung eine wirkliche Milderung oder wenigſtens unzweifelhaft keine Schärfung enthåli.

bekleidet. Dieß ſcheint uns ſehr bedenklichzu ſein, theils um debwillen , weil das Ermeſſen des Kriegsrechts biers

bei gånzlid unbeldrånft iſt , mithin der Verluſt der

Der S. 47 gibt der förperlichen Zůdrigung, im Ver.

Stelle auch bei geringen Diſciplinar :Hebertretungen auss

håltniß zu den Freiheitsſtrafen , einen ſehr unbeſtimm ,

gciprogen werden fann, tbeils meil für ein mit ſo aus ,

ten, berſdiedenartigen Wertb. 8 foden nåmlich ſein :

gedehnter Volmadt anøgerüſtetes Gericht mehr (důßende 25 bis 50 Hiebe = 818gigem bis 4wóchigem Gefängniß, Formen , theils in Bezug auf ſeine Zuſammenſebung, ein anderen Dienſten beſteht das Ehrengericht aus gan,

zen Offiziercorps,) theils in Bezug auf ſein Berfabren , abſolut erforderlich ſind ,

= 4 bis 8wódigem Gefängniß, = 2 bis 3monatlichem Gefängniß, = 3 bis 9monatliden Arbeitsbaus,

100 150 200 250 300

S9 bis 15monatlidem Arbeitsbaus ,

bis e2jábr. Arbeitshaus. im einen Falle auf für 100 Hieb alſo15monatl. Der S. 43 ſtellt da , wo das Gefeß eine Strafart piernad farin = im Allgemeinen und ohne nåbere Angabe ihrer vers ſchiedenen Abſtufungen androbt , die Beſiimmung des

bóberen oder niederen Grades der richterlichen Ers må ßigung anbeim . Hier ſcheint ein Drucfebler unter,

4 Boden, im anderen auf 8 Wochen Gefängnisſtrafe, für 300 Hiebe im einen Falle auf 15 Monate, im ans veren auf 2 Sabre Arbeitshaus erfannt werden , und umgefebrt , obne daß dem Gerichte irgend eine Regel .

gelaufen zu ſein , und es wird beißen follen : ,, dem

ridhterlichen Ermefrén ." .

in Bezug auf ſeine Wahl zwiſchen dem Minimum und Marimum gegeben iſt. Wir glauben nicht , daß ein

Nach §. 44, 45 iſt es geſtattet, der Strafe des Ges ſolcher, zur Wiuführ führender Spielraum zu redtfer. reßes eine ihr möglichſt gleichfommende Strafe ser, rigen iſt , und wir finden auch den Grund nicht, aus wandlungsweiſe an die Stelle zu reßen . Einige welchem man das gegenſeitige Verhältniß der Gefängs Ausnabmen abgerechnet findet eine ſolche Strafvers

nißitrafen genau (z. B. 1 Tag Wachiarreſt = 2 Tagen

wandlung erſt nach erfolgtem Kriegsrechtsſpruche ſtatt

Quartierarreſt) firirt, bin fidelid der Strafbiebe im Vero

und gebührt dann ausſchließlich derjenigen Militárbes gleich zu den Freiheitsſtrafen aber ein ſo auffallend borde, welche den Kriegsrechtsſprudh oder das Gute

adoten eines Kriegsverbors zu prüfen und zu beſtåtigen bat. Dieſe Bebörde rol die Verwandlung dann vers fügen , wenn ſich eine ſolche Maßregel aus Rüdlichten auf die Individualitat des Verurtheilten oder auf den Dortheil des Dienſtes als nothwendig oder angemeſſen ergibt. Hierna fann alſo sa B. eine vom Gerichte

verſchiedenes Syſtem befolgt bat. Noch größeren Spielraum gibt den Gerichten und Militår bebörden der S. 48, wornad an die Stelle der

Geldſtrafe eine Gefängniß. oder Arreftſtrafetreten roll, deren Dauer nach dem jedes maligen Rangver , båltniſſe des Straffålligen zu beſtimmen iſt, und

wornadh nur bei Soldaten das Verbåltniß ( 1 Lag Ges gegen einen Soldaten der Strafflaffe erfannte 4wódige fångniß = 2 Tbaler ) genau beſtimmt iſt. Hiernad iſt Gefängnieſtrafe von der Militärbehörde in 100 Straf. alſo , was das Erſtere betrifft, das Ermeſſen der vers biebe verwandelt werden . Nad S. 37. Nr. 2 roll das wandelnden Gerichte und Behörden ganz und gar un, Kriegsrecht bei einem Soldaten der Strafflaffe die ſonſt berorånft und, da aud gar keine Anbaltpuncte gegeben

gereklich vorgeſchriebene Gefångnißſtrafe uc. in férper, ſind, in der Chat der Widführ gleich zu achten ; den liche Züchtigung verwandeln , ,,es wåre denn, daß ſich für Soldaten gegeberren Verwandlungsmaßſtab aber die Mehrbeit des Kriegsredits davon úberzeugte , daß fónnen wir nicht für angemeſſen halten , da er uns in der Strafzwed genügend durch die Gefångnißſtrafe ers der That eine große intenſive Herabſegung der gegen reicht werden fónne. “ Hat nun in dieſer Üeberzeugung

unvermögende Soldaten erfannten Geldſtrafen zu ents

das Kriegsrecht einen Soldaten der Strafflaffe nicht balten deint , was immer der Fall ſein wird , wenn ju förperlicher Züchtigung, ſondern zu 4wódiger Ge . man den Geldanídlag eines Tags Gefängniftrafe ben

373

377

deutend höher feßt, als auf den ungefähren Betrag des

Teật von einem Urtillerieoffizier. Mitt Steinbrudtafel. gr. &

landläufigen Taglobno.

Bonn 1842. Marcuß. (IV u. 102 S. ) 20 Ngr. ( 16 Gr.)

Der dritte Abonitt bandelt im S. 50 von dem

48. Die Waffen der königl. baneriſchen Infanterie. Sandbuch für

Verbáltniß zu verbundeten Truppen ; in den SS. 51-56 werden verſchiedene in dem Gefeßbuch vor .

den Unterricht in Kenntniß und Behandlung derſelben . Von E. Poeß. 1. und 2. Lieferung. qu. tl. 8. Paſſau 1842 und

fommende Ausdrúce erfrårt ( namentlich ,, Regiment ;

49. Die Gebühren des faiſerl. königl. Öſtreichifchen Heeres . Bon W, Pokorny), t. t. poftriegsbuchhaltungo - Beamten . In zwei

1843. Puftet'ſche Budhb. à 11'/. Ngr.

Offizier, Unteroffizier, Soldat ; in Kriegøjeiten, im Felde, Sheilen. — Erſter Theil. gr. 8. Wien 1842. (26 Bog.) 2 fl. 5. M. in der Nåbe des Feindes , Angeſichts des Feindes ; im Deftr. milit. Zeitſchr. 1842. Heft 5. S. 211 . Dienste. " ') Der erwähnte S. 50 lautet : ,, Alle Bes -50. R. Mémoir es sur l'atancement militaire et sur les matières qui

ſtimmungen über die Verhältniſſe der dieſem Strafges

s'y rapportent ; par le général Preval.

reßbuche unterworfenen Perſonen gegen die koniglide

Corréard .

Paris 1842.

In 8.

9 fr.

armee im Ganzen und deren einzeln Mitglieder finden 51. ten Proeve eenervanhandlei bij het enonderwi js in deie taktiek, dienste subalteding rne officier der Infanter en Ka ibre gleidmaßige Anwendung auf edie entſpr echenden Verhältniſſe zu denjenigen Truppen, welde, einer jedes,

mal zu erlaſſenden Ordre gemäß , als Berbündete der fónig! pen Armee anzuſehen ſind.“ Die Worte dieſes Paragraphen laſſen es im Zweifel, ob es einer beſons deren Ordre bedarf, um die Truppen der anderen deute fden Bundesſtaaten als Verbündete der bannoveriſchen Armee zu bezeichnen, ſo wie ob der Paragraph auf die

deutſchen Bundestruppen blos zur Kriegszeit, oder auch

valerie ; nit het boogduitsch vertaald van Pz. door A. S.

J. V. gr. 8. 1o 's Gravenhage en te Amsterdam 1842. Bij de Gebroeders van Cleef.

2 1. 20 c .

52. Rambles in military economy or messes and lands as they are and ought to be. gr. 8. Turin 1841. Artisan social printing office. ( 18 p .) :

53. De l'agrandissement de l'enceinte des fortifications de Paris , du coté de l'est, considéré dans ses rapports avec la défense de la ville et avec la défense générale du royaume ; par A. Rabusson .

In 8.

Paris 1842.

Corréard.

4 fr.

im Frieden Anwendung findet. Daß die Truppen an. derer deutſden Bundesſtaaten nicht von felbſt und obne

54. Recueil militair , bevattende de wetten , beshiten en orders ,

beſondere Ordre als Verbündete betrachtet werden, fons nen wir nicht glauben , da doch eigentlich , dem Bundess vertrage zufolge, nur die deutſchen Bundestruppen ſpeciell

en uitgegeven op speciale autorisatie van het Departement van Oorlog. Eerste deel 1841, inhoudende het eerste half jaar. 8. Te ' s Gravenhage en Amsterdam 1842. Bij de

Verbündete der fónigl . Armee fein fónnen.

In der

betreffende de koninklijke Nederlandsche Landmagt; gedrukt Gebroeders van Cleef.

3 11. 50 € .

55. On moral command. By colonel Rolt. Third edition . With

Anwendung auf die Truppen anderer deutſchen Bundes .

various additions. 8. London 1842. W. Clowes and sons. 8 s.

ſtaaten im friege dürfte die Beſtimmung des S. 50

56. Repertorium über die Beſtimmungen und Verrechnungs - Grunds erſtem November 1839 in Wirkſamkeit fäße , welche in der mit und Rüs Inſtruction über die Gebabrung mit Montur getretenen ftung für die t. t. öftr. Urmee enthalten ſind. Bon Joh. Ross

volfommen richtig und angemeffen ſein ; aber im Frie. den , wo die Truppen der verſchiedenen Bundesſtaaten

feinen gemeinſchaftlichen Dienſt thun und überhaupt durd fein engeres Band vereinigt ſind, fann man wohl das Verhältniß zu den Truppen anderer Bundesſtaaten

nicht allgemein , ſondern nur in einzelnen Beziebungen dem Verhältniß zu den eigenen Truppen gleich ſtellen . Eine nåbere Erörterung dieſes Gegenſtandes würde übrigens zu weit führen ; ohnehin gebórt er eigentlid in das Bereich der Bundesgeſekgebung. Der zweite oder beſondere Theil des Militårſtrafs

gereßbuchs wird der Gegenſtand eines hiernådit fole genden zweiten Artikels ſein .

ille sig. 459 . Bibliograph i e. 1. Militarriffenichaften . 45. Samling af Forordninger , Placater , Patenter etc. Eandmi. lita ervaesenet betraeſlende , 4 Deel som indeholder Anord

ninger af Aarene 1824 – 1840 ; udgivne ved 4. Paulsen . 8.

Kjöbenhavn 1842. Reitzch 2 Rbd. 72 B. 46. Geſchichte des Militärweſens in Württemberg yon der älteſten bis auf unſere Zeit, und der Verhandlungen darüber zwiſchen der Regierung und den Landſtänden von Dr. Karl Paff , Gon: rector am Pädagogium zu Eflingen . gr. 8. Stuttgart 1842.

Schweizerbart. (VII und 136 S.) 18 /. Ngr. ( 15 Gr.) 47. Urtillerielehre. Theoretiſcher Sheil, von G. Piobert. Iheorie der Verbrennung des Pulvers und ſeiner Wirkung in dem Feuers robre , der Rakete und dem Sohlgeſchoſſe. Uus d. franz.. über:

kiewicz. gr. 4. Wien 1841. Bauer und Dirnböck . (9 Bgn .) 27 '/, Ngr . 57. Kleine Militär- Bibliothek für sehweizerische Offiziere und Unteroffiziere von J. M. Rudolf , Hauptm . Zweites Bänd. chen . – A. u. d . T. Die Brigadeschule , die Linien - Evo

lutionen, der Dienst des Generalstabes, der Felddienst und die Verrichtungen des Infanterie. Offiziers. Für die Offiziere und Unteroffiziere der eidgenöss. Truppen. Von J. M. Ru

dolf, u. s. w. Mit 18 lithogr. Figuren. 16. Solothurn 1842. Rthlr. Jent u. Gassmann . ( 12 S. ohne Pag. u . 206 S. ) 58. Das Lufnehmen des Jerrains und desſen Darſtellung durch Pros jection horizontaler Flächen , zunächſt für den Unterricht an Mia

litärbildungsanſtalten und zurSelbſtbelehrung bearbeitet von Aus guſt 0. Schete, $ptm. im königl. württemb. Generalſtab. Mit 18 lith. Tafeln . gr . 8. Stuttgart 1842. Schweizorbart. (YVE

u. 220 S.) 2 Rthlr. 15 Ngt. 59. Die amtlichen Circulare , welche von dem Chef des Militär :Me: dicinalweſens der k. preuß. Urmee erlaſſen worden ſind. Nach ihrem Inhalte alphabetiſch geordnet von Chrift. Friedr. Schel : Ter , tönigl. preuk. Bat. Urzte. gr. 8. Berlin 1842. Hirſc : wald. ( IV und 332 S.) i Rthlr. 15 Nar. 60. Systematische Vebersicht der Militär - Literatur und ibrer Hüllswissenschaften seit dem Jahre 1830. Von F. L. Scholl,

Oberlieutn. im grossherzogl. hess. 2. Infant. Reg.

-

Auch

u. d. Titel : Tableau systématique de la littérature militaire et des sciences auxiliaires depuis l'an 1830. Par etc. Lex .-8.

Darmstadt 1842. Leske. (XXIX u. 524 S. ) geh. 3 Rthlr. R. A. M. Z. 1842. Nr. 108.

-

Milit. Lit. 2. 1842. XXUI.

6 p. 569. 61. Repertorium der Militäraliteratur in den zwei legten Decennien. Gin Handbuch fachlich geordnet und zum Gebrauch für Militärs Bibliotheken und Offiziere deutſcher Heere zuſammengeſtellt von F. Schürte. gr. 8. Stralſund 1842. Löffler '(die Bucbandi .

VIII u . 208 S. und 8 G. ohne Pag.) geh. 25 Rgr.

376

375 62. Die See- und Landmacht der vereinigten nordameritaniſchen Staas ten im Jabre 1840. (Nach dem United Service Journal. ) -

Minerva 1841.

II . Bd. (Mai ) S. 301 - 326.

63. Das Beerweſen des preußiſchen Staates, enthaltend die Grunds räge der allgemeinen Miiitärderpflichtung, die armee:Organiſation

und diejenigen militäriſchen Verwaltungszweige und Verhältniſſe,

76. Om almindelig Vaernepligt. Saesskilt aftrykt af Dansk Ugeskrift for alle Staender. 8. Kjöbenhavn 1842. Höst. 24 B.

77. Mélanges de fortification , ou recueil de quelques notes et mémoires sur la fortification , publiés dans le Spectateur

militaire par Mr. le général Valaze. 8. Paris 1842. Le ( 300 p . 4. 5 pl. )

peveu,

bei denen beſondert das Civil mit dem Militär concurrirt. Ein

Diere Sammlung enihält : zwei Abhandlungen über die Bes

Sandbuch zuſammengeſtellt von F. v. Seelhorft. 8. Erfurt

feſtigungskunſt; drei über die Belagerungen von Burgos und Sas ragoſſa; vier über die Bewaffnung der feſten Pläße und über die Kirkungen der Artilérie bei ihrer Bertheidigung; vier über die feſten Pläße, die Vertheidigung der Gränzen und das gegenwär: tige Kriegsſyſtem ; eine über den ueberfall von Schweidnię im

1841. Dito. ( XVI und 483 S.)

1 Rthlr. 8 gr.

64. Fransysk-Swensk Ordbok för Militärer och Teknologer. 8. Stockholm 1842. P. A. Norstedt & Söner ; Författ. Förlag. (4 u . 416 S. ) 2 Rthlr. 16 sk. ( Die Vorrede iſt unterzeichnet : 1. f. Sebman n .)

65. Das percuſſionirte preußiſche Gewehrſchloß mit ſeinen einzelnen Sheilen , erklärt und abgebildet zur Inſtruction und Selbſtbelebs 1

rung für den Soldaten. Nebſt einem Unhange: Über Reinigung und Behandlung des Percuſſionégewehres. Zuſammengeſtellt von Staroſt , ptm. im 22. Inf. Reg. 8. Neiſſe 1842. Burds

Bardt. ( 15 S. u. 7 Steindrudtafeln.) 5 Ngr. R. Soldatenfreund. 1843. Nr. 497.

66. Oroeve eener Handleiding to beoefening der Pontonnierso Wetenschap voor Officieren van alle Wapenen, door G. d. Srieltjes , Kapit. bij het corps Poutonniers. Met 11 Platen. gr. 8. Te 's Gravenhage 1842. Bij de Erven Doorman .

Jahre 1761 und eine über die Fortificationen von Paris.

Vgl. Spectat. milit 1842. (Mai.) XXXIII . p. 245. 78. Marschall von Vauban's Angriff und Belagerung fester Plätze. Einzig vollständige und offizielle Ausgabe , besorgt durch M. Angoyat, Bataill.-Chef im Ing. Corps. Sinn- und wort getren übersetzt von einem preniss. Offizier. Mit 13 Stein drucktafeln (in Fol. geh. ), worauf 32 Pläne. 8. Berlin 1841. Heymann . (XXIV und 263 S.) 3 Rthlr. R. Milit. Lit. Z. 1841. XXII. 6. p. 481-486 , 1842. XXIII. 3. p. 201 – 208 .

79. Anteitung für junge Offiziere zur 2ueübung ihrer Pflichten nach dem Quemarſche und im Felde. Den deutſchen Waffengefährten

5 f. 50 c.

67. Handbok uti Infanteri-Exersis Reglementet , jaktagande de,

gewidmet von I. L. Bogel, königl. preuß. Major 0. d. Armee.

under den 11 Mars 1836 och 13 April 1837 Nadigst fast-

gr. 8. Berlin 1842. Reimer. (XII, 2 unpag. U. 133 S.) 15 Ngr.

stälde Förändringar och Tillägg , af G. M. Sliernswärd,

80. Voorschriften betreffende de wapenrusting , het harnache

Löjtn. Första Afdelningen med derwid särskildt faststälde Förändringar och Tillegg ar 1832 , 1839 och 1842. 12.

ment en de bepakking der Kavallerie. Uitgegeven op last van het Departement van Oorlog. 8. Breda 1842. Broese

Stockholm 1842. Hellsten ; Bokhandl. Fritzes Förlag. ( XIII u . 198 S. , m . 3 Tab. u. 1 Pl. )

licher Waffengattungen der t. k. öftreichiſchen Urmee. Nach dem pollen Inhalte der betreffenden Reglements und mit Berückſichtis

gung der neueſten Vorſchriften. Von V. Streffleur , f . k. Kapitit. und Prof. in der königl. lombard. venetian. adeligen Leibgarde. Durch 81 Figuren und 2 Beilagen erläutert. 8 .

50 c.

81. The history of the ancient and Hon. Artillery Company ( Revised and enlarged) from its formation in 1637 , and Charter in 1638 , to the present time, comprising the bio graphies of the distinguished civil etc. men. By Z. G, Whit man (+). 8. Boston (Mass.) 1842. (463 p.) 82. Engines of war ; or historical and experimental observations on ancient and modern warlike maclincs and implements,

including the manufacture of guns, gunpowder, and swords;

Wien 1842. ( 384 S.) R. Deſtreich. milit. Ztichr. 1842. 10. 7. S. 87 - 90 . Minerva. 1841, 11. (Upril.)

69. Frankreichs Streitkräfte 1841. S. 1–59.

70. Das Ererciren im Bataillon nebſt der großen Parade. Tusführs lich dargeftellt und durch Figuren erläutert von B. E. D. Frhr. 0. Saube , großherzogl. ſächſ. Øptm . Nebſt 32 Jafeln . 8. Weimar 1842. . Voigt. ( XII u. 170 S.) 1 Rthlr. 7 ' / Ngr. Milit . lit. R. Soldatenfreund. 1842. Nr. 480. S. 4863. 3. 1842. XXUT. 6. S. 313. Vgl. Deſir. milit. Ztſchr. 1812.

IV . ( 10.) S. 88 . 71. Deutſchlands Vertheidigung gegen den äußeren Feind und das ſie befördernde Syftem der Eiſenbahnen. Mit einer Tafel 26bils dungen. ( Von einem Offizier und Inhaber der taiſ, königl . Öſtreid . großen goldenen Verdienſtmedaille u. l. w .) 8. Stuttgart 1842. ( VI u . 150 S. )

& Comp.

1 Rdr. 12 sk.

Inneballer : Rekryt- och Hompani-Exersis. 68. Bergleichsweiſe Zuſammenſtellung der Erercirvorſchriften Tärnmts

Cotta.

.

1 Rthlr .

R. Litbl. 2. Morabi. 1842. Nr. 101 .

72. Comparative sickness and mortality in the army and navy (of Great-Britain ). By major Tulloch. Journal of the statistical society of London. Vol . IV . part 1. (8. London Charles Knight & Comp., Ludgate Street , 22 ) 73. Ueber die Gränzverhältniſſe der öſtlichen Provinzen der preußiſchen Monarchie. Ein politiſch -militäriſches Fragment. gr. 12. Ham: 1841.

burg 1842. Soffmann und Campe. 7'/2 Ngr. R. Litbl. z. Morabi. 1842. Nr. 109.

74. Ueber den ſtrategiſchen Werth einiger Puncte im ſüdlichen Deutſch land. Deutſche Vierteljahrsſchrift 1843. I. (Januar bis März.) S. 332 - 343. -

75. Die Uniform. Bemerkungen über die gegenwärtige Reform in der Bekleidung der Heere. Beilage zur (Zugsburger) 203 . Zeitung Nr. 341 und 342 vom 7. und 8. December 1842.

with remarks on bronze iron and steel. By Henry W'il kinson .' 8. London 1841. Longman . (268 p . ) 9 s .

R. Lit. Gaz. 1841. p. 232 u. 233. (April 83. Ein freimüthiges Wort über die Stellung der ziere in der preußiſchen Urmee, und Vorldlag, Koſtenvermebrung und zum Vortheil, forrohl des

10. Nr. 1264.) Subaltern - Offis wie dieſelbe ohne ſtehenden Heeres,

ali der Landwehr verändert werden könnte. Von einem preuß. Offizier. 8. Berlin 1812. Morin . ( 36 S. ) 4 Ngr.

R. Gersdorf Repertor. 1842. XXXII. S. 362.

84. Xylander, I. v. Lebrbuch der Taktit. 4. Th.: Taktiſche Ber: bindungslehre. 2. u . d. I.: Taktiſche Verbindungelchre. 2. ums

gearbeitete Uufl. Mit 3 Tafeln (in Kupferſt. u. Halbfol.) gr. 8. Münden 1843. Lindauer'ſdhe Buchh. (X u . 256 S. ) 1 Rthlr. 10 Ngr. 85. Das Heerweſen der Staaten des deutſchen Bundes. Darſtellung der allgem . militär. Verhältniſſe Uller , und der Formation, Bekleidung, Bewaffnung , Beſoldung, des Penſionsweſens ,1 der 1

Bildungsanſtalten, Ergänzung, Dienſtzeit, des Sanitäts: und Jus ftizweſens, der Feſtungen und Militär-Etabliſſements, des Bundes: Contingents, der Militärbudgets, der Orden und Ehrenzeichen 2. der meiſten dieſer Staaten. Von M. Ritter v. Xylander, königl. bayer. Oberlieutenant. 2. gänzlich umgearbeitete , per: miehrte und verbeſſerte Auflage. 8. Uugsburg 1842. Kollmann. ( XVIII u. XXXVIII S., 1 Jab . u. 756 S.) 1 Rthlr. 25 Ngr. R. Europa. 1842. II . S. 486.

86. Ueber die von Rohridhe Uusbildungsmethode der Recruten der

Infanterie und den Geiſt dieſes Syſtems. Winte für alle Wafs fen der deutſchen Bundesſtaaten von Zimmermann , königl. preuk. Hauptm . und Compaquicchef im 4. Infant. Reg. gr. 8. Danzia 1842. Homann. (VIII u .S.9–143.) 22/2 Nar. ( 18 Gr.) R. Militärwochenbl . 1843. Nr. 2. 4. M. 3. 1843. Nr . 12. -

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. B. Les te in Darmſtadt und in deffen Offizin gedruct.

eamſtag,

metody

N

48.

22. April 1843.5754

நாம்

Gi

Allgemeine Militar :- Zeitung. De trei o .

ſeinem eigentlichen Beruf nicht zweifeln . Die damalige

Ueber den Erzberzog Karl und deſſen Helden. jubiläum enthält die aug. Zeitung den naditebenden Urtifel, welcher in der Aug. Militárzeitung nicht fehlen

Weltlage rief den jungen Prinzen zeitig auf das Feid der Tbaten. Die franzöſiſche Revolution ſandte ihre übermädrigen, bis zum Fanatiomus aufgeregten Heere

darf :

über die Grånzen Franfreichs. Wir wiſſen , wie dieſer

üm 2. April waren es fünfzig Jabre , daß dem Kampf gemeinſdafilid begonnen und gemeinſchaftlich es iſt billig , darauf hinzuweiſen, Erzberzog Karl von ſeinem Bruder, Raiſer und Herrn, geendet wurde; aber allein ſtebend noch ein Sabrzebnt dom verewigten Kaiſer Franz I. , das Großfreuz des

wie Deſtreid endlich

militariſchen Marien - Thereſien . Ordens , in woblver. dienter Anerfennung glanzender Kriegstbaten , ertbeilt

im einſamen Kampf für die Selbſtåndigfeit Deutſch Tands gefochten. In dieſem Zeitraum waren es na.

Die brüderlide Fiebe des Kaiſers batte dabei feinen Antbeil ; bier ſomůcte einzig die gerechte Würs

mentlid die Thaten des Erzberžogs Karl, die Deutſch land voranleuciteten.

wurde.

digung unláugbaren wiltfundigen Verdienſtes die ju.

Ein faum 22jábriger junger Mann begann Erzs

gendliche Heldenbruſt des Erzberzoge mit dem glor, reichſten Drdenszeichen des Erofreijes ; denn ſo darf wobl dieſer Drden genannt werden , deſſen Capitel von jeber mit größter Strenge darüber wachten , daß die Seltenheit ſeiner Vertheilung ibn immer als das bódíte Ziel friegeriſchen Ehrgeizes erſcheinen ließ. Dieſen Tag

berzog Karl reine sveldenlaufbabn am 6. November 1792 in der Sdlachtvon Jemappes als Generalmajor unter

der Erinnerung feierlid zu begeben, war ein allgemein gefúblter Wunſch , gleid lebendig im Herzen der ers

leben wir ihn ſchon als Fübrer der Avantgarde beim Heere des Prinzen von Coburg. Der Gewinn der

lauchten faiſerlichen Familie mie im Herzen des Volfes, das den Erzberzog boch verebrt, und der geſammten

Schlacht von Altenboven am 1. und 2. März , in der 11,000 Gefangene in oſtreichiſche Hände fielen , wurde

Armee, die den Ruhm ihrer Fahnen immer unzertrenn.

nådiſt Gott weſentlich der Tapferfeit und dem Talent

lid von dem ibres faiſerliden Fúbrers gebalten bat, und in der noch jeßt jedes Herz boch auffliegt bei dem

des Erzberzog8 Karl verdanft'' – wie der Bericht des Obergenerals an den Kaiſer lautere. Der Erzberzog

den Befeblen ſeines Oheimo , Herzogo Albrecht von

Sachſen - Teſchen , deſſen Erbe er ſpäter wurde. Hier ſtand er das erſtemal den feindlichen Kugeln mit dem Mulb eines alten Kriegers. Kaum ein Jahr ſpåter

Anblick des Mannes , der ihr in bundert Schlachten wurde in Folge dieſer Schlacht zum Feldmarſdallieutes das Borbild jeder friegeriſchen Zugend geweſen . In nant befördert. Dem Entſaß von Maeſtricht folgte die

einer Zeit wie die unſrige, wo die Geſtalten im Fluge Riegreiche Schlacht von Tirlemont, endlich am 18. März vorübergleiten und eine die andere wegdrångt , durfte die von 40,000 Deſtreichern gegen 60,000 Feinde ges is vielleidt nicht überfluffig ſein , dem jüngeren Ges wonnene Schlacht von Neerwinden, die durd ) ein eben iblest das Bild des Helden , welcher der Gegenſtand To flug entworfenes als fúbn ausgeführtes Mandver

worden. Für dieſe glänzende dieſes Feſtes war und deſſen Thaten ihre Vårer als des Erzberzog8 entſchieden Waffentbaten fandte der Raifer dem

Augenzeugen geſehen, wenn auch nur fludiig am Blic vorůber zu fübren .

Rari ludmig, faiſerlicher Prinz von Deſtreid),

Folge glorreider Erzberzog am 2. April das Großfreuz des Marien,

Thereſien - Ordens , das nun fünfzig Jahre an dieſer 5

fåniglicher Prinz von Ungarn 2c., der drittgeborneSohn Heldenbruſt teuchtet. Es iſt bier nicht der Ort , die Kaiſer Peopolds II. , wurde ſeinem Vater zu Florenz Geſchidte jener Feldzüge zu erzählen, aber es fann nicht von Maria ludovica , Lochter Karls III. , Königs. von Spanien , am 5. September 1771 geboren. Zroß einer

an die Riegreiden Sdlachten der Deſtreider am 1. und 8. Mai, gegen Dampierre am 23. Mai , an die Ers

roomådliden Geſundheit entwidelten fich die Talente ſtürmung des verſchanzten lagers von Famas, ſowie des Erzberzog8 dennoch nad allen Richtungen auf das

an die Groberung von Valenciennes und Quesnoy er,

erfreulidite, aber ſeine vorragende Neigung zu den

innert werden , ohne der ausgezeichneten Dienſte des

Kriegswiſſenſchaften ließ ſdon im Jünglingsalter an Erzherzogs zu erwähnen.

Im Jahr 1794 iſt es die

379

380

ſiegreiche Bertheidigung der Stellung Coburgs gegen Pidegru (am 29. März) und ein zweiter glänzenderer Sieg (am 17.'April) - und ein noch glänzenderer (am 26. April) bei Pandrecy , dann der bei Tournay (am 22. Mai ), wo der inzwiſchen zum Feldjeugmeiſter bes förderte Erzherzog den linfen Flügel commandirte und

großen Grundlagen zur ſpåteren Befreiung Deutſds lands abgab. Wenn , wie wir nicht zweifeln , dieſelbe beſtimmt iſt, einſi das Hauptbewaffnungsſyſtem des geo ſammten Deutſdlands zu werden , ſo danft das gemein. ſame Vaterland aus dieſe Idee dem Erzherzog Karl ! Der Feldzug vom Jahr 1809 rief den Erzberzog aber .

8000 franzóliſde leiden das Soladatfeld decten ; end.

mal unter die Waffen.. Wie wenig auch der Ausgang

lich der gegen Jourdan erfodstene bei Charleroi (in

des Feldz1198 den Hoffriungen und Wủnſchen der Pas

welchen beiden Schlachten Kaiſer Franz den Oberbefehl

trioten entſprochen , ſo bleibt doch unlåugbare Tbat.

führte) , an denen der Erzherzog vorragenden Antheil Sade : Napoleon im Zenith ſeiner Macht und ſeines nahm. In der Campagne von 1795 erlaubte feine ge. Rubmes, noch ungeid wåcht vom ruſſiſchen Winter, an fowådte Geſundbeit dem Erzberzog nicht, bei dem Heer

der Spige ſeiner beſten , tapferſten und friegserfabrens

zu bleiben ; er war während dieſer Zeit nach Wien ſten Heere, wurde bei 'Aſpern in offener Feldſdlacht zurück gefehrt. Mit ihm hatte ſich auch das Kriegøglück vom Erzherzog auf das Haupt geſchlagen , wie nie zum von den dſtreichiſchen Fabnen gewendet. Die Nieder. lande wurden verloren , und Carnots foloſſaler Oper rationsplan rollte im Jahr 1796 die drei furchtbaren

Spåtere Schlachten , wie rubmvoll und glücklid ,

wie unvergleidbar folgenreicher ſie auch ſein mochten , waren jedenfalls die leichtere Aufgabe. Dieß geldab

rhein unter Moreau und aus Jialien unter Bonas

in der Zeit von Deuildlands tiefſter Erniedrigung, wo die deutſchen Stämme in rohmåblider Abhängigfeit, ges

parte , unter den Mauern Wieng vereinigen !

fnedtet , gegen ibr eigenes Fleiſd und Blut můtbeten ,

Armeen , vom Niederrbein unter Jourdan , vom Obers Wir

wiſſen , durch welchen meiſterhaften Feldzug der Erz. und gierig über die blurigen Spolien des Nachbars berzog ride loon nahe der ditreichiſchen Grånze zwiſchen berfielen ! In jener Zeit modite eß dem alten Kaiſer. die beiden vorgedrungenen Rheinarmeen warf , bald bauſe geziemen und wohl anſtehen , die deutſche Fabne die eine, bald die andere ſchlug, überall war und überall noch einmal in todegmutbiger Hand emporzuhalten , der ſiegte , zuerſt Bernadotte überwåltigte , dann Jourdan , den Degen in den Rippen über den Rbein jagte und

vollfommen aus dem Feld trieb ; ſich dann auf Moreau warf , der ſeine Rettung unter den Ranonen von Hú . ningen ſuchen mußte. Die deutſche Erde war vom Feind geſå ubert, wåbrend die fiegreichen Tritte Bona , parte's don Jralien ber nahe an den Grånzen der Erbo

leßte Kåmpe !

(Soluß folgt.)

Belgien. Die Repräſentantenfammer

Brúffel , 1. April.

beſchäftigt ſich fortwährend mit der Erörterung des Budgets für das Kriegsminiſterium , wobei es an bitteren Perſönlichkeiten nicht feblt, da der Beridts

erſtatter der Centralſection , Hr. Brabant , eine fórms lide Armeeorganiſation aufgeſtellt und alle dabin ge . den Solachten von Oſtrad), Stocad und Zürid. Nidt börigen militåriſchen Fragen entſchieden hat, der Kriegs. lånder erdróbnten .

Nidt minder groß und růbmlich

zeigte ſich der Erzberzog in dem Feldzug von 1799 in

ein großer Feldherrenname des damaligen Franfreids,

miniſter ihm aber jede Befähigung dazu abſpricht und

Jourdan, Moreau , Bernadotje, Deſair, Maſſena ?c., ihm einen gånzliden Mangel aller militårijden Kennt, deſſen Glanz nicht von dem des Erzberzoge getrůbtniffe vorwirft. von allen Seiten erheben ſich indeſſen niſſe vorwirft. oder verdunfelt worden wäre. Alle waren ſie in zwanzig Proteſtationen gegen die ,, unwürdige " Weiſe, wie, Schlaften von ihm beſiegt worden , und abermal batte

nad General Evain's Angabe, Belgien durd Vorlegung

der Erzherzog Deutſdland gerettet. Wir verweiſen in

eines falſchen Budgets Holland um einige Millionen

doppelter Hinſicht auf dieſe Zbatſachen , einmal für die jenigen , die einen Zweifel begen , 06 Deſtreid inner ,

perfürzt habe. Graf Merode bezeichnete das als eine , Feinbeit , um nichts Sdlimmeres zu ſagen ", und

balb oder außer balb Deutídland tebe, und anderers

Hr. Delfoſſe meinte wenigitens : ,, Ein Staat geſtebt

1

ſeits um warnenden Fingerzeig zu geben , wie auch . die nicht , daß er Ausflüchte angewendet, um ſich diplo. tapferſte Gegenwehr eines einzelnen deutſchen Staates matiſche Vorteile zu verſchaffen." - Bruſſel, 4. April. nicht binreide, die beimatblichen Grånzen zu beſcúben. Die Rammer fubr beute in der Berathung des Kriegs . Der Fascesbündel der Römer ſollte das Geſammtwap, budgets fort. Die allgemeine Erdrterung war geſtern pen der Deutſden bilden.

beendigt und zur Beratung über die einzelnen Artifel

Im Feldzuge des Jahres 1805 , ſo troſtlos für die óftreichiſchen Waffen in Deutſchland, ſeben wir dieſe doch in Italien unter dem Commando des Erzberzog 8 mit Ruhm geführt ; die Solacht von Caldiero , über

geſchritten worden . Gleich bei dem erſten Artifel , der ſich auf den Gredit für die Beſoldung und die Beflei. dung der Infanterie bezieht, trug die Centralſection auf eine Verminderung der vom Kriegsminiſter begehrten

Maſſena gewonnen, konnte indeß den verlorenen Felds

Summe um 1,477,000 Fr. an.

.

Der Kriegsminiſter

zug nicht berſtellen ! Wir finden nach dem Preßburger erfiårte , daß dieſer Antrag durchaus unzuläſſig ſei, Frieden den Erzberzog als Generaliffimus der dſtrei.

und er ſich eben ſo wenig mit dem Vorſchlage des

chiſchen Heere , dieſelben für fünftige Tbaten organi . Hrn. Dumortier, die verlangte Gredit:Summe um eine ſirend. In dieſer Zeit erſchuf ſein genialer Gedanke halbe Million zu vermindern, zufrieden erflaren fónne.

die landwebr, die dann anderwårts in mancher Weiſe Dieſe Erklärung wiederholte der Kriegsminiſter in der nachgeabmt und verbeſſert, hier doch zuerſt in ihrer beutigen Sißung. 418 deſenungeachtet die Kammer ganzen vollſtåndigen Bedeutung eridien, und eine der die Forderung der Regierung mit 49 Stimmen gegen 16

381

382

berwarf, ein Ergebniß, welches man allgemein erwartet batte , begehrte der Kriegsminiſter das Wort und ers klárte, alo Se. Maj. der König ibn an die Spiße des

und, wurde gleidh fein beſtimmter diccfålliger Antrag bes

konnte der Landtag den gefaßten Gedanken nicht aufgeben, ſchloſſen, ſo war man einſtimmig, daß dieſer Gegenſtand

Departements des Kriege berufen , babe er , ohne auf in der beſchloſſenen Danf.Adreſſe Sr. Maj. dem Könige feine Neigung und ſeine Mittel Růcſicht zu nehmen,

allerunterthånigſt vorgeſtellt, und , der Allerhöchſten Prů.

die ſchwierige Stellung angenommen, wie ein General fung anbeim gegeben werden möge. einen Befehl übernehme ; weder Arbeit nod Opfer der Freundſchaft babe er geſdheut, um das Heer zwecmåßig

Ueber neuere Walllaffeten.

zu organiſiren , es ſtart und geſchickt zu maden und ben rechten Geiſt in ihm zu beleben ; jeßt aber, da ibin der nöthige Beiſtand der Rammer zur Pöſung ſeiner

( Mit Ubbildungen auf Iufel !;

: :!

Aufgabe abgebe, bleibe ihm nichts übrig, als den König

bibberigen Unbeweglichs von der Feſtungsartilglerie feit Die der Ueberzeugun und diedurch den befőleu .

um die Ermådytigung zu bitten , eine Gewalt nieder, legen zu dürfen , die er nicht nachgeſucht habe. Nach

nigten Angriff der Feſtungen bervorgerufene Nothwens digkeit, entweder auf einem Puncte in furzer Zeit eine

denfen leicht ſichdas , wie man , welde dieſer kann, Erklärung ſowohlauf die Kammer als auf zahlreiche

größere Anzahl von Geſciüßen vereinigen', oder von

Publikum in den Tribünen einen lebbaften Eindrud hervorbrachte , erſuchte der General de fiem die Stams mer , die weitere Berathung des Kriegsbudgets vertagen

einem Standpuncte aus dem Geſdůfe möglichſt viele verſdiedene Richtuugen geben zu fónnen , um uners idartet und entſcheidend auf einen oder mehrere Ans

Kammer trennte fid in ziemlich großer Aufregung.

ſtructionen von Wallaffeten entſtanden ſind. Die erſte

zu wollen, und auf den AntragdesMiniſters des Inc griffspuncte des Belagerers zu wirken , mogen wohl nern wurde dieſelbe bis Donnerſtag ausgeſeßt. Die die Urſachen ſein , warum in neuerer Zeit mehrere Gone P 'r e uß e n.

in der Sibung der Stände der Provinz Preußen

vom 29. März wurde eine Perition vorgelegt , welche einen Dank der Provinz an des Königs Majeſtät für

Conſtruction einer ſolchen Paffete iſt die franzöſiſche ;

dieſe wurde zuerſt in der Aug. Militárzeitung, Februars beft 1830 , in Deutſdland befannt gemacht. Hierauf folgte im Jahre 1832 eine zweite Gon. ſtruction in Württemberg , und in neueſter Zeit eine

, welche zuerſt in dem Archiv für die preußiſchen Artilerie und In: Befeſtigungsanlagen inden dritte Offizierein Bayern derfðnigl. Gemåbrung von die genieurcorps tandestbeilen belegenen beantragte redts derWeidſel . , 12." Band, 3. Heft 1841 , veröffentlicht $

Der Landtag nahm dieſen Antrag in volſter Anerken, nung der fónigl . Gnade mit Wärme auf , denn dieſe

wurde.

befunde auf's neue, daß das feſte Band, welches Dits Preußen an das geliebte angeſammte Königshaus binde,

neu

für alle Zeiten unaufloslid ſein ſolle. Zugleich wurde

Um eine Vergleidung über die Eigenſaften dieſer conſtruirten Wallaffeten anſtellen zu können , iſt

eine Beſchreibung derſelben nothwendig ; die Dimen, fionen find . im württembergiſchen Decimalmaße anges

nur dann einen geben , aud ſind, um die Vergleichung zu erleichtern , daß Feſtungen die Anſicht ausgeſprochen, wenn die Webrbaftig. gewähren, genügendenSchuß von den Seiten , Anſioten dieſer Kaffeten

feit aller waffenfäbigen Ginwohner hinreichenð Zeichnungen

ausgebildet worden . Die Bevólferung in Preußen babe in neuerer Zeit bedeutend zugenommen . Nach den bes ftebenden Militaretats bleibe eine Menge waffenfábiger

beigefügt.

Franzd filde Walliaffete. Bei der Einführung des neuen franzó ſiden Feld ,

Mannſchaften uneingezogen und für den Kriegsdienſt

artillerie. Syſtems wurde auch eine neue Belagerungs.

unausgebildet. Dieſe könnten aber füglich alle dazu

ſowie eine neue Wallaffete geſchaffen und leßtere zu .

berangezogen werden , obne den Etat der beroldeten

gleich für den Dienſt der Ruſtenbatterieen beſtimmt.

Mannſchaften zu erweitern , wenn einerſeits der Eintritt

Es gibt dreierlei Wallaffeten, und zwar für 12pfd.,

einjähriger Freiwilligen erleichtert, andererſeits die Dienſte zeit überbaupt abgekürzt würde. Dieſe Anſicht fand in der Verſammlung lebhaften Anklang. Man ſagte ſich, daß vor dreißig Jabren ein preußiſcher Landtag das In ſtitut der Landwehr habe in's leben rufen helfen. Es

16pfd. und 24pfd. Kanonen, deren Dimenſionen bezüg,

ſei des gegenwårtigen würdig , in dem Sinne für all .

lich der Siårfe. der Wände , der Größe der Sailds

zapfenlager und der Entfernung der Richtſpindeln von denſelben verſchieden, im Uebrigen aber, ſowie bei den Rådern , Rahmen und Proßen , gleich ſind. .

Die Conſtruction dieſer Paffete ist folgende :

Das

gemeine Webrbaftigkeit zu wirfen . Es wurde zwar manche

Rad bat 4 Fuß im Durdmeſſer , eiſernen Radfranz,

Sowierigfeit, welche der Ausführung derſelben entgegens ſtebe, in's Auge gefaßi, es wurde angedeutet, daß, wenn auch in der Infanterie eine Abfúrzung der Dienſtzeit

Nabe von Gußeiſen ; die hinteren Tbeile der Nabe bilden

möglich ſei , ſie ſich in der Cavalerie und Artillerie als unzwecmaßig herausſtellen , und ſomit eine nicht zu rechts

Rahmens vor - und zurücbewegt wird , während die Rider freibången.

fertigende Prágravation für die Mannſchaften der left.

Die eiſerne adi ſe bat ein bölzernes Futter. Eine

1 Zoll dic , 4 Zou breit , 10 bólzerne Speiden , eine Walzen, womit die Paffete auf den Seitenſo wellen des

genannten Truppengattungen dadurch berbeigeführtwer. faffetenwand beſteht aus zwei 13 Zoll breiten Boblen, den würde. Man gebe hierin zu weit und werde ohne Noth Preußen zu einer Militárcolonie umſdaffen. Dennoch

deren Dice rich nach der Stårfe der Caliber richtet ; die eine Bohle iſt 3,7 Fuß lang, fenfrecht auf der Adſe,

383

384

mit dem unteren Ende in bas Achsfutter eingelaſſen und mit dieſem noch durch einen Bolzen verbunden.

runden Unterlageblock zu ſißen und wird mit dieſem

Der bintere Theil des oberen Endes iſt von der Mitte an ausgeſchnitten und an dieſem Ausſchnitte die zweite

Der Rub . Riegel des Rahmens kommt auf einen

diefliegende , 7,4 Fuß lange Boble fo angepaßt , daß

mittelſt eines Dreb - Bolzeng verbunden. Hierdurch ſowohl, als mit Hülfe der Rolråder des Rabmens, welde auf einer freisförmigen Bettung lau.

fie der erſteren zur Stúße dient und mit derſelben einen ſie

fen , wird die Seiten , Richtung des Geſchůßes bewerk.

Winfel von 60 Graden bilder.

Beide Boblen werden

S

telligt.

Der runde Bloc rubt auf einem Kreuze, welo

durde einen ſtarfen Bolzen aneinander befeſtigt und

dheg gleid wie die Bettung eingegraben und mit dieſer

mitten über der Fuge dieſer Boblen iſt das Zapfens

in eine wagerechte Ebene gelegt wird. Erſterer wird durch 4 ſtarfe Pifets , welche in den eingebenden Win , feln des Kreuzes eingeldlagen werden , befeſtigt.

lager angebracht. Die beiden Wånde find durch 3 bölzerne Riegel , den Stirn . , Mittel und Soweif Riegel verbunden ; die untere Flåde des Soweif Riegelo bat einen Eins fanitt, in weldem die faffete auf der Mittel . Sowelle

des Rabmens lauft.

Durch den Stirnriegel geben 2,

Bei genauer Prüfung dieſer Conſtruction madea fide folgende Nadhibeile bemerfbar : 1 ) Die ſtebenden Wandtbeile bieten die Hirn Geite

in die Hébe, welche durch nichts gegen die Einwirkung durch den Mittels und Soweif, Riegel je i Bolzen. Ein zwiſden beiden Paffetenmånden mageredt lien ſoledter Witterung geſchüßt iſt; die Faſeru des Holzes gender Durchzugbalfen , der die Spannung zwiſden fangen daber Feuchtigkeit ein , wodurch das Berderben denſelben nidt ganz ausfült, iſt in das Adsfutter ein . gelaſſen und an dieſes ſowie auf den Soweif - Riegel je durd 2 Bolzen befeſtigt; 1 Bolzen verbindet den. ſelben mit dem Mittel - Riegel. Ein Froſch , welcher an dem Adsfutter und dem Durchzug.Balfen anliegt, iſt an lebteren ebenfalls durch einen Bolzen befeſtigt. Somit verbindet der Durchzug. Balfen beinabe jämmtliche Tbeile der Paffete. Auf

dieſer Theile, welche am meiſten zu tragen baben , ſebr

bald berbeigeführt werden muß. 2 ) Gerade über den Fugen der zuſammengeſepten Wande iſt das Smildzapfen lager eingeſchnitten , wel, ches fein Beſchlág bat ; bier muß notwendig das große

Gewicht des Geſchůzrobres, noch verſtårkt durch den Růcfftop , nachtheilig einwirfen , der lange Bolzen , wel, der die Wandtheile zuſammenhålt, in dieſer Gegend

demſelben und mittelft eines Ausſchnittes auch auf dem

brechen , und ſomit frůbzeitig eine Trennung der Wand

Mittel. Riegel rubt ein mit dem Durdug Balfen gleich breiter, bober Richt: Rios , in welchen die eiſerne Richte

erfolgen . 3) Auf dem Schweif: Riegel rubt ebenfalls ein großer Theil von der laſt des Geſchüßrobres ; dieß führt nun bei der ſteilen fage der ſdiefitebenden Wandtheile eine

3

ſpindel mit ihrer broncenen Mutter eingelafen iſt. An der redten Seite des Kloßes iſt eine bólzerne

Stüße angebracht, welche zum Verſdieben eingerichtet zu ſtarfe Reibung des Schweif-Riegels auf der Mittels iſt und in verſchiedener Höbe mittelſt eines Nagc18 feſt. geſtellt werden fann , um dem Hebel bei füftung des Sefdú . Robres als Unterlage zu dienen.

Mitren unter dem ſchiefftebenden Zbeile beider Wånde find Deren zum Einſteden eines Trag . Hebels, für das 5

Vor , und Zurüdbringen der laffete befeſtigt; zu dem , .

Telben Zwecke dienen 2 an der Stirne angebrachte Ma.

Schwelle des Rabmens durch den Rüdlauf berboi , ſo, daß der Schweif dadurch in die Hobe ſpringt und die faffete eine große , ſdådliche Erſdůtterung erleidet. Dieſes Hüpfens wegen nach dem Souſſe beißt man die Paffete auch à sauterelle. 4) Durch den boben Richtklos bietet die faffete dent

Ricorchetiſchůſſen eine große Flåde dar.

ndorirbafen .

5) Bei dem runden Unterlage. Blode des Rahmens Für den Transport der Caffete iſt auf dem Schweifo ermangeln die Seiten Schwellen deſſelben an der vore

Riegel ein Ring angebradt, welcher in den Hafen der Probe eingebångt wird. Zwei Bånder umgeben die beiden Ende des Ads futters und mit dem dritten Bande iſt das Adsfutter an den Durdzugbalfen befeſtigt. Die Paffete bat im

Ganzen 14 große und 2 kleine Bolzen.

Die Conſtruction des Rahmens iſt von der frůberen

deren Seite jeder Stúße, wodurch ſowohl bei der Bee dienung als nach dem Schuſſe ein Schwanken der gans zen Maſchine berbeigefúbrt wird, welches rebr nachtbeilig auf die Halıbarkeit derſelben wirken muß. 6) Sit die Caffete nicht boc genug , um über die

Bruſtwebr binweg feuern zu fónnen ; es wird daber

Küſtenlaffete beibebalten worden , mit der Ausnabme, ſchon ein tieferes Einſchneiden von Sdießſcharten notho dag die jebigen eiſernen Gabeln für die gußeiſernen Roll. råder leicht wegzunemen und wieder einzuſteden ſind.

wendig , wodurch der Wirfungsbereich des Geſdůßes, weldes über Bank feuern ſollte , jedenfalls etwas ge.

Dieſe Einridrung iſt getroffen worden , um die Laffere ſchmålert wird. ſammt dem Robre ſchnell auf den Rabmen und wieder

Die franzöfiſche Artillerie bat bei der Paffetirung

berunterbringen zu fönnen . Der Rabinen beſteht aus

ſowohl der Feld , als Belagerungsgeſchüße das engliſde

1 Mittel , und 2 Seiten : Schwellen , 1 vorderen und 1 hinteren Rabmenitúc , mit 1 Rub , 1 Mittel und 1 Hinter Riegel .

ibr verworfene Gribeauval'ſche Syitem mit wenigen

Syſtem angenommen , bei der Wallaffete aber das von

Abånderungen beibehalten ; eg deint daber, daß es Auf die Ende der beiden Seiten.Sowellen ſind Ans ihr nicht habe gelingen wollen , eine Wallaffete nad fåße befeſtigt, damit die taffete nicht über den Rahmen engliſchem Syſtem zu conſtruiren. berausgleiten fann .

( Fortſegung folgt.)

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : 5. W , Peste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudi.

49 .

. 4

!

nzelte und

liden bſam Um

.1

eges , t Ges

ferde ppen, altab !

bnen. und I dem deum roolf

taiſer erzog ulter deres 1ůdte ! aus

iſden irmte

eges als durch

inem rest. Ans 1

1

und und

åltigt lagen ident Nar

Dobno vers

n die ielten

► fein iden Soms

M. , Pa ,

mit 8 und 1 Der bo

an au dieft ſie de Minto durd

mitter

lager den @

die ui oniti des durch

}

1 .. ,

gendei denſel

gelaſi je du felben Ei

Durdy einen Balfe

demſel Mitte breitet

ſpinde Stúri iſt un

geſtellt Gefthi M

ſind i Vor . ſelben

ndori FI Riege

Probi 3 futter an

01

Sanz Di Rúſtei

daß di råder rammi berun 1 Mii

.

..40

stone

5

...

1 hint

Dienſtag , 25. Upril 1843.

N : 49 ,

pe

Allgemeine Militar - Zeitung. Deſtre i dh . ( Schlus. )

Hafen aufgeſtellt. Unmittelbar vor dem Capellenzelte italieniſchen Garde , nebſt einer Abtheilung Invaliden

waren Detacements der deutſchen , ungariſden und

Wer mit uns dieſem Heldenleben auch nur den flåde gleidſam , welche Bes und den Zöglingen der Ingenieurafademie begreifen bat , wird an geſdenft tigſten Blicdas geiſterung Erinnerungsfeſt ſeine fünzigjährige die Vergangenheit und die Zufunft des Heeres ! Um Glorie in allen Herzen bervorrufen mußte. Dieſe Blåter gebn Uhr fam der Kaiſer mit dem gefeierten Krieges, -

meldeten bereito das Carrouſel, das zur Vorfeier ſtatt. fürſten und einer Suite von mehr als dreihundert Ge. fand * ) . Am 3. gab der Erzherzog Karl ſelbſt ein neralen und Offizieren von allen Graden zu Pferde großes Gaſtmal für alle Marien. Thereſienritter, die aus den entfernteſten

und durdritt die drei Treffen der aufgeſtellten Truppen,

Theilen der Monardie hier zuſammen worauf dann dieſer geſammte glänzende Generalſtab gekommen waren . Welche Tafelrunde, und welde Pa. abſtieg , um dem Gottesdienſt im Zelte beizuwohnen. ladine! Der Erzberzog ſelbit bradie den erſten Toaſt Die beiden Kaiſerinnen , die Erzberzogin Sophie und aus auf das Wohl ſeiner tapferen Gåſte , und drücfte die anderen Damen der faiſerliden Familie waren dem ihnen in wenigen herzlichen Worten die Freude aus, Zuge unmittelbar zu Wagen gefolgt. - 418 das Ledeum die er am Abend ſeiner Tage empfinde, ihnen allen nods beendigt war , der Donner des Geſdůfes aus zmodif -

einmal für die Großthaten danken zu können , die fie Kanonen zu erdröhnen begann , erhob ſich der Kaiſer für das Vaterland und vielfach unter ſeinen Befehlen und nabm dem greiſen , vor ihm hingebeugten Erzberzog vollzogen båtten. Dieſen Gruß erwiederte ſein faiſers das große Band des Thereſienordens von der Schulter licher Bruder, Erzberzog Jobann , mit jener Kraft und

und nachdem ihm der Erzherzog Jobann ein anderes

Herzlichkeit des Wortes, die dieſem Fürſten eigen iſt, aus einem ſammunen Käſtchen überreicht batte, ſchmůcte

und die rúbrendſte Begeiſterung feuchtete die Augen dies er den Helden des Tages mit einem Drdensſtern aus ſer in Waffen ergrauten Tapfern. Am ſelben Abend Brillanten , den nie ein anderer Krieger der dſtreichiſchen wurde das " Carrouſel noch einmal zum Beſten der Ar. Heere, außer' laudon , je empfangen ! Dann umarmte men abgebalten ; die große faiſerliche Reitſule war

gefügt.

Am vierten Abend großer militäriſcher Zapfen ,

er mit lidtbarer Rúbrung den viel , und doch nie ges

Dheim . nug geehrten Oheim

Fürſt Metternid , der als

Itreich von vier ſtarken Regimentsmuſifchoren, bei einem Ordensfanzler an dieſem Lage zu functioniren durch unermeßlichen der Bevólferung. Endlich am 5. war der TagZulaufe der eigentlichen Feier. Die geſammte

eine beftige Heiſerfeit verhindert war, wurde in ſeinem

Amte für dießmal durch den Erzberzog Jobann erlebt.

Garniſon, bei 12,000 Mann , war auf dem Glacis, As dieſer nun dem erhabenen Bruder eine furze An. zwiſden dem Burgthor und dem Schottenthore in Pas

rede hielt, der Erzberzog Karl darauf antwortete , und

Bataillon des Infanterieregiments und einer Diviſion des Uhlanenregiments des Erzherzogs, die von Deden , burg bierber beordert war. Inmitten der in drei Treffen aufgeſtellten Truppen erhob ſich ein militäriſch.decorirtes offenes Capellenzelt. Im Centrum ſtanden 6 Grenadier.

endlich beide Brüder von ibren Gefühlen übermåltigt ſich in die Arme ſtürzten und einander am Herzen lagen

bataillone , das Bataillon Erzberzog Karl nebſt noch

ten Kriegsmanner , die es mit ihrer Gegenwart vers

rade aufgeſtellt. Sie war verſtärkt worden von einem faum vor innerer Bewegung zu ſprechen vermodre und -

- da war wohl fein Auge troden im unermeßliden

Umfreiſe der Zeugen dieſes wahrhaft dſtreich iſden Nas tionalfeſtes, am allerwenigſten das der ſchlachtgewohn,

vier anderen Infanteriebataillonen und einem Bataillon herrlichten ! Ein ungebeurer Freuderuf erſcholl in die

Pionniere ; auf dem rechten Flügel die Cavalerie aus Lüfte , das Geſdůß donnerte , die Muſifchóre ſpielten den beiden uhlanenescadronen und adt Escadronen

die ditreid iſche Nationalbymne und der Kaiſer und ſein

von fiechtenſtein Chevaurlegers beſtebend ; auf dem

Hof beſtiegen wieder ibre Pferde und ritten auf den

linken das Artillerieregiment; beide Flügel waren im linken Flügel der Aufſtellung. Indeß erſcholl das Com . *) S. Nr. 46 der U. M. 3.

mandowort, die Reiben braden ſich und die 12,000 M., die Cavalerie in halben Escadronen, defilirten im Pa .

387

388

rademarſch an den Aderhochſten Perſonen vorüber , in einer Haltung und einem friegeriſchen Ausſeben , das

Heldenfreiſe, einen, dem ſein Verdienſt einen bodyſtrabs

nicht übertroffen werden fann. Um zwei Uhr war großes Bankett bei Hofe , dem die faiſerliche Familie

den nicht genug zu rýbmenden Feldmarſdal Radesky,

lenden Ehrenplaß zunächſt den beſten erworben bat,

den die innere Kraft mod jung erhålt zum Spott der

und alle bier anweſenden Marien - Ibereſienordensritter Jahre. Auch ein anderer Vorfämpfer , Wallmoden, beiwohnten . Der ſogenannte ,, Ritterſaal“ war dazu feblte, und noch bei vierzig andere Ritter , die verhin . feſtlich geſchmückt worden. Rings um die Marmor. dert waren, dem Feſte beizuwobnen. - Eine Medaille, ſåulen wanden ſide forbeerfrånze und die Farben des zum Andenfen dieſes Tages geprägt, wurde an alle 1

Ordensbandes in weiten Feſtons.

Zwiſchen den Mare

bertheilt. Außer den Emblemen, die den Ordensritter vertheilt.

morſäulen waren Gewebriåulen aus Gewebrtåufen und Erzberzog und das Feſt berühren , iſt auf dem Rande eroberten Fabren errichtet, über denen gebarniſchte Mån. der Name des Ritters geprägt, dem ſie gehört. Eine ner ſtanden . Auf jeder der Marmorſåulen aber waren in Medaillons die Namen der vom Erzberzoge gewone nenen Sdlachten und größeren Gefechte zu leſen , und 42 ſolche Medaillons baiten ihre Zahl noch nicht ers

ganz gleiche wird auch den gefronten Häuptern , die

aus der Hand riß und dem wanfenden Regimente vor,

ohne Furcht , doch nicht ohne Grauen in's Geſicht ges

trug , das er unter dem Hagel feindlicher Kugeln zum

ſeben baben.

den Drden haben, und allen anderen auswärtigen Rits tern zugeſchickt.

So wurde dieſes Feſt der Erinnerung begangen, rahópft ! Im Hintergrunde endlid jab man eine foloſſale das icónſte, erbebendſte, das ſeit dem Befreiungsfriege bis an die Decke reichende Trophåe, mit dem Bildniſſe die militariſchen Annalen ſchmücte. Es wird wider . der Raiſerin Maria Thereſia und der Büſte des regies ballen nicht nur vor den weiten Gränzen dieſes Reiches, renden Kaiſers. In der Mitte befand ſich der Wappen, nicht nur aus allen Gauen des geſammten Deutſchlands, ſahild des Erzberzogs, in einem lorbeerfranze aufgebångt es wird widerballen ſelbſt vom Hotel der Invaliden zu an die durch eine Kanonenfugel zerſchmeiterte Stange Paris, die ſtets ro ſtolz auf dieſen Feind ſind, wie auf jener Fabne des Regiments Zach, die der Erzherzog in die Helden ibres eigenen Heeres, und die ihm zu allen der Sdilacht von Aſpern dem ſinfenden Fabnenführer Zeiten mit der Ehrfurcht der Tapferen, und wenn auch Siege führte. – An der Tafel ibres Raiſers batten ſich über fünfzig, mithin mehr als die Hälfte aller noch tes

Großbritannien. Der fordfanzler des Schaßes und Sir Edward

benden Marien - Thereſienritter des óſtreichiſchen Heeres módite alle dieſe Standbilder fries Wer mit eingefunden. geriſden Rubmes Namen

Anatchbul brachten am 7. Juli 1842 eine Bil in das

Großfreuz außer dem Erzberzoge trug ſein Bruder, der Feldmarſdal Erzberzog Jobann, ihm der nådſte, ſowie an Blut und Geſionung, 10 auch an Kriegesebren !

Cavalerieregimenter betreffend.

nennen ! Das einzige Parlament, die Erridtungvon Sparfaſſen für Uns teroffiziere und

Der tapfere fechsundachtzigjábrige Feldmarſdal Fúrit

Soldaten der f. Infanterie- und

Die Bill wurde an .

genommen und die weſentlichſten Beſtimmungen der bierauf erlaſſenen Parlaments acte (vom 30. Juli 1842)

Hohenzollern batte ſids im Tragituble berbeitragen lassen . Find folgende:Sparkaſſen dürfen in den f.Infanterie. Den eben ſo alien , aber noch körperlidh růſtigeren Feld , marſdal Graf Bellegarde batten die Feierlidi feiten des

und Cavalerieregimentern in allen Theilen der Monar, die, (die Beibungen der oſtindiſchen Compagnie allein

berzog mehr zugetraut, als ſeine Kräfte leiſten fonnten,

willens ſind, kleine Summen einzulegen , errichtet werden .

Morgens erſchöpft; er batte ſeiner Liebe für den Erz: ausgenommen ) für Unteroffiziere und Soldaten,, welche und vermochte beim Banfett nidt mehr zu erfdeinen . Die eingelegten Gelder fónnen zu öffentlichen Ausgaben Feldzeugmeiſter Bianchi, der Sieger bei Tolentino, der

verwendet, und müſſen dem Einleger auf ſein Verlangen

Vernichter Murars, der wie Cincinnatus in ländlider mit den feſtgelegten Zinſen zurückgegeben werden ; je. Einſamfeit ſeine Forbeeren vergift , war aus Italien

bergeeilt. Da waren die Generale der Savalerie , die Grafen Hardegg, ein Geſchlecot, deſſen Tapferfeit wie die der Piechtenſteine ſprichwortlich im Heere iſt ; der

commandirende General in Bóbmen Fůrit Windiſch , gråg , ein Bayard obne Furcht und obne Tadel ; Ges neral Zettenborn , auf deren breiter Bruſt fein Raum mebr iſt für ein weiteres Rubmedzeichen ; endlich der

doch dürfen die Zinſen nicht mebr als 3 Pfd. 16 Schil. linge und einen balben Penny betragen. Die Beſtims mungen für rolde Sparfaſſen ſollen von dem Kriegs. miniſter mit Zuziehung des commandirenden Generals der Armee und der Pords des Sdaßes entworfen , und,

wenn von der Königin genehmigt , in Abſchrift von dem Kriegsminiſter unterzeid net dem Parlament vorgelegt

werden ; auch ſoll ſich auf jedem Regimentsbureau eine

Sobn des Gefeierten , der jugendliche Erzberzog Fries

ſolche Abdrift befinden .

drid , der jüngſte Ritter des Ordens , der ſich dieſen

Kaſſen ſind nur für ihre eigenen Handlungen verant.

Alle Angeſtellten bei dieſen

auf den Mauern von Saida erwarb , und der , wenn

wortlich. Jährlich Ende Mårz muß eine vollſtåndige

der Welt der erſebnte Friede bleibt, vielleicht beſtimmt iſt, einſt der einzige lebende Marien . Ibereſienritter, der

vorgelegt werden .

und ausfübrliche Rechnung geſtellt und dem Parlament Dieſe Acte fann durch andere ab .

Erbe dieſer ganzen Heldenrunde zu werden ! Wer médte möchte geåndert oder zurücgenommen werden. ſie alle erwåbnen , die in eigenthümlichem Verdienſte leuchtend eben ſo viel Glanz in der Genoſſenſchaft ver , breiteten als ſie von ihr empfingen ? Einen aber vers

Kur ber ſe

11 .

Das in Nr. 34 der A. M. 3. erwähnte Gefeß zur

Erweiterung des Recrutirungsgeſe B e B iſt am

mißte man ſchmerzlich an dieſem Tage , und in dieſem 29. März in folgender Faſſung ſanctionirt und in der

389

390

Gefeßiammlung befannt gemacht worden : ,, Die Ver.

Ridtſpindeln geben , an den Durchzugbalfen befeſtigt,

abſdiedung der am Schuje ibrer Dienſtzeit ſtehenden der 8 dergleichen Bolzen bat. An der Stirne deſſelben darf aud dann , wenn die politiſchen 3u iſt ein Hafen zum Einbången des Rahmens für den Mannidhaft ſtånde, den naben Ausbrud eines Bundesfrieges ers Transport und unter dem binteren Ende ein Ring zum warten laſſen , jedoch nur auf ſechs Monate verſchoben

Einhängen in den Proßbafen befeſitgt; etwas vormårts

werden . "

befinden sich auf beiden Seiten Deren zum Einſtecken

Ueber neuere Walllaffeten. ( fortepung . )

G

eines Tragbebel8 und oberhalb ein Ring zum Auf. beben des Balfens. Die Caffete bat im Ganzen 23 große und mehrere

you

fleinere Bolzen ; ſie geſtattet eine Elevation von 10 14

Bayeriſche Walll affete.

2

und eine Inclination von 6 Graden.

2

Für die Armirung der bayeriſchen Feſtungen wurde Der Rabmen , welcher dem alten Gribeauval'den eine theils nach dem neueren , theils nach dem ålteren Syſtem entnommen iſt, beſteht aus zwei Seiten Schwellen franzöſiſden Syſtem von dem Hauptmann v. liel in mit aufgelegten leiſten, der Mitrel.Schwelle mit einem dem bayeriſchen Generalquartiermeiſterſtab conſtruirte Auflage. Balfen, dem Rubs , Mittels und Hinter, Riegel faffete angenommen .

Dieſe iſt für den Dienſt auf dem Walle , um über

und iſt im Ganzen 14 Fuß tang.

Die Råder der Paffete laufen auf den Seiten .

Bank und durch SchieBidarten zu feuern , ſowie zum Sowellen , während bei der neuen franzöſiſchen Gons Gebraude. in den Caſematten beſtimmt und bat für ſtruction die binter den Råder. Naben befindlichen Wals alle Caliber gleiche Dimenſionen , mit der Ausnahme, zen ſich auf den Seiten · Schwellen bewegen. daß die Wände dreierlei Didèn und Spannungen , und die Schildzapfenlager dreierlei Großen haben . Die

Der Schweif Riegel , welder , wie bei der franzó .

Die 25pfd. Haubiße hat eine gewöhnliche Belagerungslaffete.

fiſden Caffete, unter ſeiner Mitte einen Einfänitt bat, läuft in dieſem auf dem Auflage.Balfen über der Mittels Schwelle. Unter dem binteren Ende der beiden Seiten.Sowellen werden die Rollråder mit den eiſernen Gabeln einge. ſtedt; unter dem Mittel Riegel iſt eine uchre angebracht,

Die Conſtruction der Wallaffete iſt folgende : Hóls

um zum Bebuf des Transportes auf großere Entfers

große Gattung ist für 18pfd. und kurze 24pfd. Ranos nen , die mittlere für 12pfo. Ranonen und kurze oder lange 10pfd. Haubigen und die kleine für 6pfo. Ra. nonenrdbren beſtimmt.

Jerne Råder mit Radreif für den Dienſt auf dem Walle, nungen die großen , und auf furze Streden die Blocks ibr Durchmeſſer bat 3,83 Fuß ; Blocråder von 2,37 Fuß råder anſtecen zu fónnen. Auch iſt unter dem binteren Durchmeſſer, auf deren Kranze Vertiefungen zum &ins Ende der Mittel - Sowelle ein Ring befeſtigt , der bei ſtecken der Hebel angebracht ſind, für die Aufſtellung dem Transporte in den an der Stirne des Durdzugs in Gaſematten balfens befindliden Hafen eingebångt wird, und eben. falls unter der Mittel. Sowelle, 1,2 Fuß von dem Ende gleicher Die laffete iſt 2,91 Fuß boch , in beinabe Långe mit der franzöſiden ; das Beſchlåg des Sdildo iſt eine Dere zum Einſtecen eines Trag.Hebel6_anges zapfenlagers iſt ſebr jarf und hat eine Verlängerung bracht. An dem binteren Ende der beiden Seitens vor. und rückwärts , welche 2 Drittbeile der Stirne Sowellen befinden ſich fleine eiſerne Halbadſen , zum und die Hälfte von der oberen Seite der laffete růcs Anſtecken der Rolråder für den Gebrauch der Raffeten wåris bedeckt. Ein anderes ſtarfes Band iſt an der hinter Schießſcharten , auf dem Walle , oder in Caſes %

Rúdſeite des ſtebenden und der unteren Seite des ſoie matten , und auf dem Rahmen ſind 2 Aufbalifeile bes fen Theiled jeder faffetenwand befeſtigt, und liegt ſomit feſtigt, weldie weggenommen werden fónnen. Die unter den Rub , Riegel geborige Unterlage be . in dem Winfel von 60 Graden , welchen beide Wands

tbeile mit einander bilden . Durch dieſe beiden Beſchlåg. ſtebt aus 2 Seitentbeilen und 3 Riegeln ; auf dieſen theile gehen bei jeder Wand 5, daber bei beiden Wåns ſind 2 Reibſchienen mit einer Scheibe und außen an den 10 und durch die 3 Riegel 5 Bolzen. Die Zapfens die Mitte der Seitentheile 2 ſenfrecht herabſtehende lager ſind nicht mit Deckeln verſeben. Unten an der Stollen befeſtigt. Stirn und Rückſeite der lebenden Wandıbeile , ſowie

Die mittlere Rahmenſtüße iſt ein Holzſtück , welches

auf beiden Seiten des Soweifes rind Manovrir: Hafen

die Unterlage des Mittel Riegels und der Achſe bildet,

angebrachi.

Der Durchzugbalfen ſteht bober , als bei der fran diiſchen Paffete , iſt mit dem Achsfutter , Mittel- und

und auf beiden Seiten einen halben Fuß unter dem Rahmen bervorſteht. A18 bintere Rahmenſtůße werden 2 mit einander

Soweif-Riegel durch Einlaſſungen verbunden und mit

verbundene Holzſtúce von verſchiedener Hobe aufgeſtellt,

telit ftarfer Bånder und Bolzen an dieſelbe befeſtigt.

ſo, daß das Ende der Mittel.Sowelle, je nachdem das

Auf den Balfen iſt ein fleinerer Richifloß als der frans Geſchüß über Banf oder durch Schießſcharten zu feuern zóſtiche befeſtigt; in demſelben ſind an zwei Stellen, bat , auf das größere oder fleinere Holzſtück zu liegen .

je nach der Entfernung des Stoßbodens von den Schilds zapfen der bereits angegebenen Caliber, broncene Mut tern für die Richtſpindeln eingelaſſen .

fommt. Die Bettung für die Laffete wird horizontal gelegt, ſie beſteht aus einer Scheibe und dem Kranze.

Erſtere

Dieſer Kloß ſteht an den Mittel Riegel an, und iſt wird aus 2 Unterlagebrerrchen , 1 Zabnbrettchen und

ebenfalls durch Bolzen , welche durch die Muttern der 1 Rinnenbohlen zuſammengeſeßt, welche durd Bolzen

391

392

mit einander verbunden ſind ; auf beiden Seiten dieſer

als vermindert worden ist. Denn obgleid der bayeriſce

Sdeibe ſind in der Mitre Bertiefungen angebracht, in

Rahmen einen Grad weniger Neigung , als der frans zofilcbe bat , ſo ſteht dagegen die Achſe der bayeriſden

‫ ܐ܂‬, melde die Stollen der Unterlage eingeſteckt werden.

Der Kranz beitebt aus 4 Unterlagebrettchen und 3 Bettungsboblen , wovon jede aus 2 Stúden beſtebt, um eine großere Breite der Bettung zu erhalten, alſo eigents

.

Paffete bóber , folglid wird die Friction am Soweife

bei beiden ziemlich gleich ſein ; die bayeriſche Caffete

lid aus 6 Bettungsbohlen , welche durch Stedbolzen

bewegt ſich aber auf Rädern und die franzöſiſche auf Walzen von fleinerem Durd meffer, da nun die Reibung

und Vorſteder an die Unterlagebrettchen befeſtigt werden.

bei den Rådern viel fleiner , als bei den Walzen iſt,

Die Proße iſt eine gewöhnliche Deichſelproße mit Proßbafen und fleinem eiſernen Reibſcheite.

ſo muß das Hüpfen des Schweifes durch den Rüdlauf bei erſterer ſtårfer ſein , als bei lepterer, und nament.

Die zur Aufſtellung der Gefdůße nöthigen Geråtbelich bei großen Galibern . schaften ſind : 1 Tragbebel , 1 Paar Auffabr - Reile,

Ende des Durchzugbalfens befeſtigt , um das Ueberges

Der vierte Nachtheil der franzöſiſchen Paffete iſt durd den niederern Richtfloß der bayeriſchen vermindert wor. den , dagegen fann das Robr bei leßterer faffete nur 6 Grade inclinirt werden, was als weſentlicher Mangel betrachtet werden durfte.

>> widot des Robres nad der Stirne bei dem Zransporte zu neutraliſiren.

Durch die Annabme des Gribeauval'lden Rabmens

um über Banf zu feuern, mit den großen Rådern und

worden , dafür modten aber andere Nadtbeile ents

Der Rabmen mit dem Auflagebalfen über der Mittel,

ſtanden ſein.

1 franzófilder Schraubenídlüffel für 1 bis 5 Geſchůbe, 1 Cende für den Wechſel der Råder , 1 Transports Steere für dywere Caliber, fie wird an dem binteren

Die faffete wird für den Dienſt auf dem Walle, iſt dem 5. Nachtheil der franzdſiſchen Laffete vorgebeugt .

Sowelle verſehen , die Unterlagen und Stůben , ſowie

Dieſer Rabmen erfordert der id maden Seiten,

die in den eiſernen Gabeln befindlichen Rollråder mer's Den untergeſteckt.

Schweden wegen mebrere Unterlagen. Aus dieſem Bes seina

Für den Gebrauch zum Schießen durch Schiebidar

dürfniſſe deint zuerſt die Achſe zum Transport des log Rabmens entſtanden zu ſein , da aber die Höhe des

ten werden die Unterlage und Mittelſtůße des Rabmens,

Achoſtodes für die Hauptbeſtimmung des Wallgeſchüßes,

ſowie die Gabeln der Rollråder beſeitigt und leßtere an die Halbadſen hinter dem Rabmon angeſteckt. Für den Dienſt in Caſematten werden noch weiter

über Bank zu feuern , nidor boch genug war, ſo mußte noch die Mittelſtüße als weitere Unterlage dienen. Hat daher der franzöſiſme Rabmen zu wenig Unter.

der Auflagebalfen von der Mittelſchwedle und die bin . lage, lo möchte bei dem bayeriſchen das umgekebrie tere Rahmenſtůße weggenommen, auch die großen Råder Verbåltniß fich dartbun , denn bei der ſtarfen Reibung, mit den Blockrådern verwechſelt. Jede faffete muß für welche die Mittel. Stúge verurſacht , muß die bezwedie benannte drei Fälle ausgerüſtet ſein. Für den Transport von einem Werfe zu einem an . dern, wird das Geſchüß aufgeproßt und der Rabmen angebångt , nachdem die Blocråder angeſteckt worden ſind. Auf kurze Strecken wird die laffete obne Proße transportirt. In den Caſematten werden die Laffeten mit den Blodfrådern auf kurze und mit den großen

Beweglichkeit des Rabmens durch die Rollråder , wo nicht ganz , doch zum größten Tbeil wieder aufgeboben werden . Aus dieſem Grunde ſind bei der lepteren

mehrere Kanoniere zur Seitenrichtung nothwendig, wåb. rend für die Seitenbewegung des erſleren ein geringer

Druck mit der Hand an das Ende der Mittel.Schwede hinreicht. Die lange der Mittel . Stůße erlaubt nur $

Rådern auf entferntere Streden weiter gebracht, nach

eine geringe Seiten • Bewegung des Rabmens, ſomit

dem die Deichſel von der Proße weggenommen wors

fann die Sdublinie auch nur wenig verandert werden. Mit den franzöſiſchen Wallgeſchüßen iſt man im Stande , aus allen Werfen auf einen Angriff &punct,

den iſt.

Die Gefdüb. Bedienung erfordert 4 Mann und die

Aufſtellung eines Geſchüßes 2 bis 3 GeſchůB.Bedienungen. welcher geſeben werden kann , auch zu ſchießen, ebenſo 1

Bei näherer Prüfung und Vergleichung dieſer Gone ſtruction mit der franzöſiſchen findet man , daß der bei

fann man mit denſelben ſchnell hinter einander mehrere Puncte beſchießen , weil ſie einen Sdup Bereid von

der leßteren angegebene erſte Nachtbeil beſeitigt und der zweite durch ein ſtarkes eiſernes Zapfenlager febr

mebr als cinem Quadranten gemåbren , die geht bei den bayeriſden aus oben angezeigtem Grunde nicht

vermindert iſt ; es fann jedoch nicht unbemerft gelaſſen

an ; ihre Stellung muß daber öfters veråndert werden ,

werden , daß dieſe Paffete gegen die franzöſiſche aber

woraus ein nicht unbedeutender Zeitverluſt entſteben

duro genannte Abånderung einen bedeutenden Zuwachs

dürfte.

an großen Bolzen crbalten hat, wodurch die Faſern des

Es muß bierbei noch bemerkt werden , daß die Ge .

Holzes nach aưen Richtungen durdiſchnitten und noths (düşrdbren bei der bayeriſden laffete noch riefer liegen, wendig die Haltbarkeit und Dauerbaftigkeit deſſelben als bei der franzoſiſchen , daß man daber, anſtatt über zerſtört werden.

Bant zu feuern, die Schiebidarten noch tiefer, als bei

Růcſiihtlid des bei der franzöſiden Paffete bezeich , neten dritten Nachtheils ſteht zu befürchten", daß ders

jenen, einſchneiden muß, wodurch der Schufbereid eines Geſdůßes ebenfalls um Vieles vermindert wird.

ſelbe durch die abgeänderte Conſtruction eber vermehrt

( Schluß folgt. ) .

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagehandlung: 6. M. leste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.

1 .

Donnerſtag, Mee

100

No 50.

dodo:

16

po

27. April 1843. Trisi

M

M6102

SO

dat

GV tatu Guide

Allgemeine Militar - Zeitung. Br a un ſo we i g. Der Hamburger Correſpondent (dreibt aus Brauns ſoweig vom 3. April : ,, Der im Sabr 1841 bier,

für ſeine vielfachen Beſtrebungen abſtatten . Módte

ſelbſt verſtorbene berzoglich braunſchweigiſche General, major v . W ach bois , Commandeur unſeres Feld

budhe , welcher die Geſchichte des braunſo weigiſden Truppencorps auf der pyrenåiſden Halbinſel in den

Hr. v. Vedelde bierin eine Aufmunterung finden, recht bald den zweiten, noch růckſtändigen Theil jenes Tages

corps , batte unter ſeinen Papieren Beiträge zur Ge. Jahren 1810-14 enthalten durfte, erſcheinen zu laſſen ! " idhichte feines lebens und ſeiner Zeit , theils bereits De trei o . ziemlid vollſtändig ausgearbeitet , theils nod in Um. riffen und Andeutungen , hinterlaſſen. Dieſe Beiträge Wien , 6. April. Se. Maj. der Kaiſer baben am 1

enthielten die intereſſanteſten Mittheilungen und Auf,

geſtrigen Tage nachſtehendes Auerbódſte Handſchreiben

folúffe über die frúberen Zuſtande der preußilden Ars

an Se. Raiſerl. job. den Erzberzog Karl zu er.

mee bis zum . Tilſiter Frieden, und beſonders. Materia, lien zu einer Geſchichte des Feldzuge des Herzog8 Frie. drich Wilhelm von Braunſchweig. Dels im Jahre 1809, waren aber , aus den eben erwähnten Urſachen , nicht für die Veröffentlichung geeignet. Unſer Mitbürger,

laſſen gerubt: ,, lieber Herr Obeim , Erzberzog Karl! Die ſeltene Feier, welde Euere liebden als Großkreuz

.

Meines miliiåriſchen Marien : Ibereſien: Ordens begeben, bietet Mir einen erfreuliden Anlaß . Ibnen die Inſig:

nien des beſagten Ordens in Brillanten als ein Merk, mal Meiner hohen Achtung und dankbaren Anerfens rung des Gedächtniſſes Schia’s und feiner Waffenge. nung der großen Dienſte, welche Sie Meinem in Gott fåbrten bier ſo glücklich ausführte , bat dieſen , für die rubenden Herrn Vater und dem Staate geleiſtet haben, Geſchichte der neueren Zeit ſo wichtigen literariſchen zu verleiben , wobei Id Mir jedoch das Vergnügen vori Nadlaß, mit ausdauerndem Eifer und oft nicht geringer bebalte , ſelbe Ihnen beute in Gegenwart der Verſams Mübe bearbeitet , und ergånzt, vor Kurzem berausgeo melten Marien . Ibereſien .Ordensglieder und der bieſigen Hr. 6. Fr. v . Vechelde , derſelbe, welcher die Erneue. 1

geben (,, Aus dem Tagebuchedes Generals Fr. Ludw. Garniſon ſelbſt zuzuſtellen.

Id wünſche von Herzen,

9. Wachbold, Braunſdiweig, Vieweg “, 33 Bogen ), und ſich dadurch gewiß den Beifal jedes Vaterlandsfreundes,

daß dieſe Inſignien nod durch viele Jabre, zur Freude Unſeres Hauſes, wie zum Stolze des Ordens und der

vor allem aber den Dank derjenigen erworben , deren

von Ihnen ſo oft zum Siege gefübrten Armee , Euer

Geſchichtsſchreiber er durch die Bearbeitung dieſes Wer:

fiebden Bruſt zieren und Ihren Nachfommen zur Aufs

fes geworden iſt, nåmlich der Mutbigen und Unger, forderung dienen mogen , dem Vorbilde des bodivers .

zagten, welche im Jahre 1809, als Deutſchland gefnediset darnieder lag, dem bellftrablenden Meteor der deutſden Freibeit, dem unerſchütterlicben, felſenfeſten Herzog Frie. drich Wilhelm von Braunſchweig Dels, freudig ſich an,

dienten Baters nachzuſtreben. Wien , 5. April 1843. Ferdinand m . p.". -; Ebenfalls am geſtrigen Tage ijt das nachfolgende Allerbócoſte Cabinetsídreiben an

gerdaart und in faum vierzehn Tagen von den Grån. zen Bóbmens bis zur Weſermündung, in raſchem Sie. gesfluge, durch weit überlegene Feinde fich den Weg zum freien Meere , zur Fahrt zum freien England ſich

Kanzler des militäriſchen Marien :Ibereſien. Ordens, ergangen: ,,lieber Fürſt Metternich ! Ich finde an dem Lage , an welchem Mein vielgeliebter und verehrter Herr Obeim , der Erzberzog Karl fiebden , das 50jábrige

erzwungen batten .

den Fürſten von Metternid, in ſeiner Eigenſchaft als

Um nun idem ſorgſamen Heraus.

Jubiläum des auf dem Sdlachifelde rubmvoll erwor.

geber dieſer Memoiren auf eine würdige Art ihre Hoch,

benen Marien: Thereſien-Ordens-Groffreuz begebt, eine

adtung zu beweiſen , ließen die zur Zeit bier noch lebens

Meinem Herzen erfreulide Veranlaſſung , biermit an,

den Difiziere jener ſchwarzen Schaar, für ſich und im zuordnen ,daß die Auszahlung der Marien- Ibereſiens Namen der von bier entfernt wohnenden , vor einigen Ordens- Penſionen , welche in Folge der Zeitums Lagen einen , mit ibren Namen und paſſenden Ems ſtånde einige Verminderung erlitten hatten , von dem blemen verzierten, ſilbernen Pofal durch vier aus ihrer gegenwärtigen Verwaltungsjabre angefangen wieder Mitte Erwåblte ihm überreichen und zugleich ihren Danf nach ihrem vollen Bitrage in Conventionsmůnze ſtatts

396

395

finde. Sie haben in Ihrer Eigenſtaft als Ordenss anzuſchaffen, ohne auf einen Wechſel der Geſchůße aus kanzler Sorge zu tragen , daß dieſe Meine Verfügung ſåmmtlichen Ordensgliedern bekannt gemadt werde, ſo wie auch die zu deren Vollzug erforderlichen Einleis

den Caſematten nach den Wåürn und umgekehrt Rüca richt zu nehmen , weil ein ſolcher Wechſel gerade in dem Falle des Bedürfniſſes viel zu viel Zeit erfordern würde.

tungen zu treffen.

Deßhalb möchten bei einer einzigen Wallaffeten Gattung

Wien , 5. April 1843.

Ferdis

für die auf die Wåde beſtimmten Paffeten , die Blod

nand m. p ." Pre u Be n.

räder und die fleinen eiſernen Halbachſen, und für jene.com

Bei den Berathungen der Stånde der Provinz Brant.

der Saſematten, die großen Råder, die Gabeln für die

denburg über das Strafgereßbuch entwicelte ſich am 29. März eine lebhafte Discuſſion über die Beſtrafung

Rollråder , die Auflage , Balfen , ſowie die Unterlagen,

derjenigen Individuen ,

welche beim Ausbruch eines

Cartoon

als überflüſſig, einen nicht zu rechtfertigenden Aufwand berbeiführen. Auch ſpricht die Nothwendigkeit der Anwendung ſos

Krieges bereits in fremden Kriegsdienſten ſtånden und darin , der ergangenen Aufforderung zuwider ver, barrend , die Waffen gegen den König trügen . Man

genannter Transportſcheeren bei ſchweren Talibern , um

vergegenwärtigte ſich die verſchiedenen bier möglichen Fåde, wie Offiziere und Gemeine durdo Bande der

Beweis für die Unzuläſſigkeit einer einzigen taffeten .

ein größeres Hintergewicht berzuſtellen , nicht für die Conſtruction der Paffeten und liefert einen weiteren

Ebre , durch abgeleiſtete Eide zurüdgebalten werden Gattung. Demnac find für die Aufſtellung der Geſdůfe auf fónnten , wie namentlich lektere von der ergangenen Aufforderung zur Rücfebr ins Vaterland oft gar keine Wållen und in Garematten zwei faffeten . Gattungen Renntniß erbalten und , wenn dieß dennoch geſchebe, nothwendig , welde einander åbnlich ſein können, ibrer ſowohl durch die ſtrengſten Strafmaßregeln , als auch Beſtimmung und dem Galiber nach aber verídiedene geradezu durch phyſiſchen Zwang abgebalten werden Dimenſionen baben ſollten. mochten und es nicht zu rechtfertigen ſein würde, unter Betrachtet man endlich noch die Art des Transportes folden Umſtånden die bårteſte Strafe eintreteit zu laſſen . der bayeriſchen Feſtungsgeſchüße fammt dem Rahmen, Hiergegen ward nun zwar angeführt , daß ein folder ſo wird man finden , daß man ſchon wegen der allzu.

Zwang, der es unmöglich made, den feindlichen Rriegg. dienſt zu verlaſſen , gar nicht gedacht werden und daß

großen laſt faum im Stande ſein wird, ein foldes

Niemand von dieſer Verpflichtung entbunden werden

Fubrwerf mit 6 Rádern fortzubringen , weil dieſe auf dem Walle und den Rampen viel zu ſehr einſoneiden

fónne ; gleichwohl aber einigte ſich die Verſammlung dabin, als Bedingung der Straffålligfeit die Möglich .

langen zuſammengeſeßten Fubrwerks dazu , welche das

werden . Nun fommt nod die große Unlenfiamfeit eines

Wenden um die Eden , was in Feſtungen ſo båufig in der Art eintreten zu laſſen , daß in Fällen der bezeich, vorfommt, verbindert. Ohne allen Zweifel gebt es viel Ph.

feit der Rücfebr aufzuſtellen und eine Strafmilderung neten Art auf Todesſtrafe nie erfannt werden dürfe.

leichter und ſchneller, zwei Fuhrwerfe, mit Pferden be, ſpannt , oder durch Mannſchaft gezogen , zu transpor.

an fre i d. fr F

Paris , 11. April. Durch Ordonnanz vom 9. April

iſt der Generallieutenant Graf Drouet d'Erlon zum Marſdall von Franfreich und der Generallieutenant Bugeaud , Generalgouverneur von Algerien, zum Große freuz des Ordens der Ebrenlegion ernannt worden.

Ueber neuere Walllaffeten. (Slu . )

tiren, als wenn beide ein Fubrwerf bilden ſollen . Daber dürfte es zwemåßiger ſein , den Rahmen der Caffete beſonders zu transportiren , welder auf jedem leichten

Park- oder Kugelwagen ſammt Unterlagen und Bettung fortgebracht werden kann . Hierdurch werden nod Hafen und Ringe, welche an faffete und Rabmen für genann. ten Zwed angebradt ſind , und bei dem Transporte auf dieſelben nadtbeilig wirken , erſpart.

Bei Beurtheilung dieſer faffete in techniſder Bes ziebung läßt ſich ein allgemein anerkannter Grundlag :

bóbe verändern zu fónnen, bat auch ihre Sdattenſeite.

wie zuſammengefekter eine Majdine und na . menilidt eine Kriegsmaſchine iſt , deſto mehr

Da bei der Armirung eines Plaße auf die nöthige

iſt ſie dem Berderben ausgereßt, und deſto

Anzabl von Geſcúben ſowobl auf den Wållen der

ſowieriger wieder berzuſtellen", in Anwendung bringen.

Die Einrichtung, die Paffeten auf verſchiedene nie .

Werfe, als in den Gaſematten und deren Reſerve Rúds lidt genommen werden muß , ſo iſt notwendig aud

dabei auf die verſchiedenartigen Galiber ſammi ihren

Württembergiſche Walllaffete.

Caffeten und die verſchiedene Benůsung derſelben Bes

Im Jahr 1832 wurde zum Behuf des Unterrichts

dacht zu nehmen. Das Scießen durd Belagerungss ScieBidarten fou in Feſtungen eigentlich gar nicht

der württembergiſchen Artillerie im Feſtungsdienſte die Gonſtruction einer Wallaffete für eiferne 18pfd. Robs

vorkommeil , folglich bat man in einem Plaße nur zweiers lei Haupigattungen von Caffeten für Kanonenrohren

ren angeordnet und dem inunmehrigen Oberſt v. Sonn.

fónnen ; es iſt daber die Anzahl der nöthigen Geſchite für die angegebenen zwei verſchiedenen Zwede auf eine

tag übertragen , um dieſelbe nach den Anforderungen der Zeit und der vorgeſchrittenen Artillerie. Zednif eins zurichten. Da die Belagerungslaffete des neuen franzöſiſchen

bis zwei Angriffsfronten ſammt der nöthigen Reſerve

Artillerie - Syſtems in Württemberg bereits als zwecf.

nótbig , weldie auch zu Haubigen verwendet werden

2

398

397

måßig anerfannt und eingeführt war , ſo wurde auch

Die Conſtruction des Rahmens iſt gleich jener der

die Wallaffete dieſes Syſtems , als das neneſle Product

franzöſiſchen Laffete, nur mit dem Unterſchiede, daß auf beiden Seiten der Mittel . Sdwelle feiſten aufgeſet ſind , wodurch eine Rinne gebildet und in welcher der Soweif mit ſeinem Ausſchnitte hins und berbewegt wird.

dieſer Art, zuerſt einer Prüfung unterworfen und dabei das Nachtheilige daran, wie ſolches bereits gezeigt wor, den iſt , erfannt.

Hieraus erwuchs der Entſchluß , die engliſche Gon, ſtructionsart aud bei der neuen Wallaffete anzuwen , den und nur das unzweifelhaft Gute der franzöſiſchen Ballaffete beizubehalten, wodurch folgende Conſtruction entſtand :

Gewöhnliches hölzernes Rad mit Radreif, im Durch

Der Rahmen bat 12 Fuß und mit der Mittels Schwelle 16,5 Fuß fånge. An die Stelle des franzöſiſchen , runden Unterlage. blodes fam ein 3 Fuß langer , 8 300 breiter und in der Mitte 9,5 Zou bober Block, deſſen Oberfläche gegen

die beiden Ende zu nur wenig abgeboſcht iſt. Die Deffo

meſſer von 4 Fuß, gewöhnliche Nabe mit 12 Speichen ; der hintere Theil der Nabe bildet eine Walze, welche

nung für den Drehbolzen iſt nach unten etwas tridter. formig auðgeſchnitten, damit dieſer Bolzen bei dem Aus.

ſammt der Nabe eine broncene Büchſe hat, und an dem binteren Theile mit einem in das Holz eingelaſſenen eiſernen Bande umgeben iſt. Die Caffete bewegt ſich

beben und Anſtecen der Rollråder nicht gebogen werde. Durch die Geſtalt des Unterlage . Blodes iſt die feſte Stellung des Rabmens geſichert , der Bloc wird durd)

daber wie die franzöſiſde, mittelſt der Walzen auf den

4 Pifets an der Rüdſeite und durch 2 Pifets auf beis

Seiten . Schwellen des Rahmens , wåbrend die Räder freibången.

den Nebenſeiten an das unten liegende Kreuz befeſtigt. Såmmtliche Holztbeile der Laffete und des Rabmens

Die eiſerne Achſe bat ein hölzernes Futter. Eine faffetenwand iſt 4,5 Fußhoch, oben 2 Fuß, unten 2,75 Fuß

find an den Eden abgerundet.

breit, und 4 Zoll dick ; fie beſteht aus drei úber einan . und je durd 2 Zapfen verbundenen Bohlenſtúden . In das obere dieſer Bohlenſtúde iſt das Schilds

einem Probafen und fleiner eiſerner Reibidiene. Das Geſchüßrohr wird auf der Laffere , ſelbſt auf große Entfernungen , mittelſt der Proße, und der Rab , men rammt Unterlage und Bettung auf einem Kugels

zapfenlager und in das untere das Achsfutter eingelaſſen.

wagen mit Pferden , oder durch Mannſdaft transportirt.

Das Berdlåg den mit Deckeln berſebenen Sdild ,

Die Bedienung des Geldůßes erfordert in der Regel

zapfenlagers, sowie das Adſenband ſind durch 2 lange

3 Mann. Die erſte Nummer hat die Aufſicht über das

der liegenden, durch Verzahnung in einander greifenden,

Die Proße, iſt eine gewöhnliche Deichſelprobe mit

ſtebende Bolzen , welde durch die 3 Bohlenſtúde der Geldůß und richtet ; die zweite Nummer bringt die Wand geben, befeſtigt. ladung berbei, fübrt ein , und hat das Vorbringen des Beide Bånde ſind durd einen 3,2 Fuß boben , und GeſdůBes auf der linfen Seite ; die dritte Nummer

6,5 301 dicen Quer . Riegel und 3 liegende Bolzen,

hat das Auswiſchen und Anſeßen , das Vorbringen des

welche je durch ein Bohlenſtůd jeder Wand und die Mittel . linie des Quer Riegeld geben, verbunden. Die Stůße des Vordertheils der Laffete bildet ein 7 Fuß langer , 8 Zoll im Gevierten ſtarfer fangbaum , deſſen vorderes Ende unter einem Winkel von 62,5 Graden in den Quer • Riegel rohwalbenſowanzartig eingelaſſen iſt , und deſſen hinteres Ende durd ein wageredot lies

Geldhúßes auf der rechten Seite , die Bewegung des



Rabmens für die Seitenrichtung und das abfeuern .

Bei Mangel an Mannſchaft konnen ſelbſt 2 Mann das Geſchüß bedienen , und die Nummer 2 übernimmt nod die Verrichtung der Nummer 1 .

Für die Aufſtellungdes Rabmens und des Geſchüßes auf demſelben find 8 Mann erforderlich. Zur Vorſicht find der Caffete zwei Hemmfeile bei.

gendes, 5 30l bohes und 8 300 breites Verbindungs. Holz mit der Adſe zuſammenhångt.

gegeben , welde nad dem Rúdlaufe vor die Walzen

Dieſes Verbindungs.Holz iſt durch einen Einſchnitt

geſtedt werden ; es ſind aber aud dieſe nidt nótbig,

in das Achsfutter und durch einen Zapfen in den langs

da die laffete nad dem Rüclaufe ſtehen bleibt, und

baum eingelaſſen .

doch durch das Eingreifen zweier Nummern in die Råder leicht vor , oder auch zurůd gebradt werden kann. Zur Prüfung dieſer Paffese geſchaben :

Der lettere iſt an den Quer. Riegel

und das Verbindungsbolz je durch einen Bolzen und

dieſes an das Schofutter durch ein oberes und ein un : teres Band und 3 kleine Bolzen befeſtigt.

Auf den langbaum iſt ein kleiner Riditfloß in Form

1

15 Schüſe mit gº 9 Elevation, 4 '/' "Pfd. ladung u.2.1 Rugefa.) 15 Horizontalſchüſſe mit

// 1 4 '2

1

eines Reils , uno in deſſen Mitte die Ridiſpindel mit 15Schüſſe mit 12° Inclination ,4'72 e

ihrer broncenen Mutter eingelaſſen und durch 2 Bolzen feſtgebalten .

Das bintere Ende des langbaums oder der Schweif

1

Bei dem erſten Schuſſ ſprang der Bolzen ab , wels der den fangbaum mit dem Quer . Riegel verbindet ;

es zeigte ſich aber , daß das Eiſen dieſes Bolzen rob

der faffete bat unten einen Ausſchnitt und låuft mit brådig und ſchlecht war. Nadidem derſelbe durd einen dieſem in der Rinne von der Mittel. Sowelle des Rab , anderen erlegt war , fam weder bei dieſen , noch bei .

mend ; an das Ende des Schweifes iſt ein Ring durch 2 fleine Bolzen befeſtigt, welcher zum Bebufe des Trans, portes in den Proßhafen eingebångt wird. Die laffete hat im Ganzen 11 große und 5 kleine

allen anderen nachberigen Verſuchen , irgend ein nadie theiliger Umſtand vor. Bei den Elevations : und Inclinations S dúffen war

der größte Rücklauf 4 , und bei den Horizontalſmuſſen

Bolzen und erlaubt eine Elevation von 10 , und eine

mit 2 Kugeln 6 Fuß. Des Ridlaufes megen fónnte

Inclination von 12 Graden.

daber der Rahmen nodum 2 Fuß verkürzt werden,

15

399

400

dadurch würde aber das Aufbeben defelben für das zuſteben fommen würde.

Aus dieſem Grunde rolågt

Wegnehmen und Ginſeßen der Rolråder etwas ſchwie. der Antragſteller einen Selenf:Wiſcher oder den bei der riger werden , was bei der jebigen fånge leidt und

Marine üblichen LausWiſcher vor. Dieſe Wiſder laſſen

ohne Hebel geſchiebt.

ſich zwar bei den furzen Geſchůßen der Marine ges

Bei dieſer Raffete liegt das Geſcußrohr um einen brauchen, aber nicht bei den Feſtungs-Kanonenrohren , balben Fuß hóber als bei der franzöſiſchen und um einen Fuß bóber als bei der bayeriſchen Wallaffete, damit das Einſchneiden der Schießſcharten möglichſt vermieden und dadurch dem Geſdəúße ein großerer Hor rizontalwinkel als Wirkungsbereich angewieſen werden

welche gewöhnlich 18 bis 22 Čaliber lang ſind. Wenn daher die Conſtruction der vorgeſchlagenen Paffete ander, ſeits noch ſo große Vortheile gewähren würde, ſo möchte dennoch aus den angeführten Gründen ihre Anwendung nicht zu empfehlen ſein.

fónne.

Die einfache und dauerhafte Gonſtruction dieſer Lafo : Anwendung der Walllaffeten auf Xbúrmen . fete hat ſich bis jeßt bemåbrt , ſie entſpricht denen im Die Wallaffeten , wenn ſie für feſte Plåße allges Eingange aufgefübrten Anforderungen und gibt den mein braudbar ſein ſollen , müſſen auch auf Lhůrmen Vortbeil, daß ſelbit das größte Galiber durch 2 Mann mit Vortbeil angewendet werden fónnen . Für dieſen

bedientwerden kann , was in einem Plaße , wo der Fall wird z. B. bei der württembergiſchen Wallaffete Mangel an der nótbigen Bedienungsmannſchaft ſo leicht der Hinter Riegel des Rahmens als Rub - Riegelbes eintritt, von großem Werthe ſein dürfte, auch kann die trachtet und erbålt die Einrichtung für den Drehbolzen Conſtruction für jedes Caliber in Beziehung auf Maß mit verhältniſmäßig bober Unterlage. Die Rolråder und Gewicht leicht berechnet und für den Dienſt in Gaſematten abgeåndert werden.

werden an der vorderen Seite des Rahmens angebracht und die Seiten - Richtung erfolgt durch einen leichten Drud mit der Hand an eine der vorderen Eden deſſelben. 5

Eiſerne Walllaffeten. Für Zbürme von fleinerem Durchmeſſer werden 4 Nur in England hat man, fo viel befannt iſt, Vers Geſtüße hinreichen , deren jedem der Bereich eines ſuche mit eiſernen laffeten der Art gemacht, die Con .. Quadranten angewieſen werden kann , wenn man die. ſtruction derſelben iſt aber nicht nåber angegeben worden. felben, um auf einen Punct zu wirfen, nidt nåber zu . Es fann alſo nur im Allgemeinen von dem Material ſammenſtellen will. Bei Tbůrmen von größerem Durdmeſſer fann nad geſprochen werden.

Man hat die Erfahrung idon långſt gemacht , daß Bedarf auch eine großere Anzahl von Geſchůben auf: .

Eiſen , ob gegoffen oder geſchmiedet, durch die Råtte

geſtellt werden , und man wird bei der angefübrten

rebr ſpróde wird, und in dieſem Zuſtande bei ſtarfen afferen - Gattung den Vortheil baben, daß man für die Erſchütterungen zerſpringt ; wenn daber einer eiſernen verlangte Wirkung weniger Geldhúße und weniger Besi Laffete in allen ihren Theilen nicht eine unverbåltnißs dienungemannſchaft als bei jeder anderen , bekannten mäßig große Starfe gegeben wird, wie z. B. den Mörfer, taffeten , ſo iſt ſie des Winters nicht zu gebrauden.

Caffete nótbig bat, da die Bedienung durch die Beweg . lidfeit des Rabmens, ſowie der Paffete ihnell und leidt

Die Wallafferen müſſen aber, ohne daß gerade die bewerkſtelligt werden kann. Peidotigfeit ein Haupterforderniß derſelben iſt , dobro

beweglich ſein , daß ſie ſchnell von einer Stelle zur an . deren gebracht werden fónnen ; ihr Gewicht muß mit

Sdn.Bemerfung.

Da der Feſtungsartillerie ſtets eine der ſchroerſten

dem zu leiſtenden Widerſtande im Verhältniſſe ſtehen , Rollen bei Vertheidigung eines Plages zugetheilt iſt, daber o úrfen ſie auch nicht ſtärker gemacht werden , als ſo iſt es von hódítem Belange , dieſe Waffe aud ro gerade nöthig iſt.

zu dotiren , daß ſie den Anforderungen gemadſen iſt,

Deßhalb möchten eiſerne Wallaffeten feinen praf. tiſchen Werth baben , und daber um ſo weniger anzu, rathen ſein , als die Anſchaffungskoſten im Vergleich

welde mani nothwendig an ſie machen muß. Je ſo neller daber ein Geſchüß bedient werden fann , je weniger Bedienungsmannſchaft dazu nothig iſt, je mebr Puncte

mit den hölzernen, nur nad Bedarf mit Eiſen beſchla- von einer Stelle aus beſchoſſen werden können , je leichter grenen laffeten bedeutend großer ſind.

und ſchneller ein Geſdůß von einer Stelle zur anderea

In dem Archiv für die Offiziere der f. preußiſchen

gebradt werden fann , je idineller die Aufſtellung mögs

Artillerie und Ingenieurcorps, 6. Band, 2. Heft , 1838 ,

lich iſt und endlich je weniger Vorbereitung für eine

iſt ein Vorſlag zu einer Wadlaffete aus geſớmiedetem zu veråndernde Gerdiüß - Uüfſtellung, wiewerden "g. B, das

Eiſen entbalten .

Derſelbe beſticht vor genauerer Unterſuchung ſelbſt

, deſto Einſchneiden von Schießſdiarten , erfordert ſicherer wird eine gut geleitete Artillerie die ihr ange.

den techniſchen und prafriſchen Artilleriſten , die Gon ,

wieſene , ehrenvolle Stelie bebaupten.

ſtruction iſt ſinnreich ausgedadt und bat mandes für

Entſpridt daber die Einrichtung der Paffete , eines Hauptbeſtandtbeiles des Geſchůbes , dieſen Anforde .

Facts ; es ſteben dieſer Paffete aber nicht nur oben an :

und geführte Erfabrungen in Betreff des Materials , ſons rungen , und iſt damit eine einfade, dauerhaftedürfte dern hauptſächlich aud der Umſtand entgegen , daß im wenigſt fortſpielige Conſtruction verbunden , ſo Falle des Gebraudes die Mündung des Robres nach wobl fein Anſtand genommen werden, ſich bei Armirung cem Schuſſe nicht volle 3 Fuß von der Bruſt webr abs

eines Plaßes für eine ſolde l'affete zu entſdeiden .

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. leste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.

Samſtag ,

N

51 .

29. April 1843.

0312

1978

10 131

bir

Allgemeine Militár Zeitung. Bemerkungen

Den Friedensfuß eines Bataillons zu 600, den Kriegs. fuß zu 1000 Mann angenommen , ſo erhålt bei vier

in Betreff des Auffaßeß: „ Ueber die Eintheilung Compagnieen jede eirie Stärfe von beziehendlich 150 des Bataillons in acht Compagnieen 2c.“ Nr. 131 der A. M. 3. von 1842. Schreiber dieſes las den oben benannten Aufſaß vor ungefåbr zehn Moden , konnte ſich dabei eines

und 250 Mann ; bei adot Compagnieen dagegen von 75 und 125 Mann . Schon der Anblick dieſer leßige . nannten Ziffern möchte aus einem Unfundigen das

wiederbolten Kopfſchüttelnd nidt enthalten , drieb eis

geben ; der Kundige, welcher weiß , wie bald , wie oft,

lidere Gefübl geben , daß ſie zu gering ſind, einem Hauptmanne einen angemeſſenen Wirkungsfreis zu

nige Bemerkungen nieder und wollte eben deren Zu : wie unvermeidlich ein Abgang von dieſer Stårfe eins ſammenſtellung beginnen , als ihm einfiel : Der Aufſat tritt , wird ſie noch mebr für unzureidend erfennen, werde gewiß in der preußiſden Armee welcher der wird zugeſteben, daß dieſes Kräfte unnöthig vergeuden Verfaſſer, Schreiber dieſes , aber nicht angebórt heißt, daß eine ſolche Compagnie im Kriege ſebr ſchnell einen Beleuchter und vielleicht Widerleger finden , der, bis auf 100 , ja 80 und nodi weniger Mann berabs eben als Mitglied der preußiſchen Armee, zur Beleud . Finken muß ; eine so geringe Zahl, daß ſie auf Selbs tung und Widerlegung geeignerer ſein möchte , als er Telbſt. Er ſendete daber das Blatt von dannen und

ſtandigfeit gar feinen Anſpruch mehr bebålt , und daß bald die Verſchmelzung von zwei Compagnieen in

legte ſeine Bemerfungen bei Seite. Da er bis jeßt eine nothwendige Maßregel werden muß. Die erſts genannten Ziffern (meinen dagegen gerade ein febr rich legien Blåtter der Militár:literatur Zeitung auch das riges Verhåliniß zu geben ; denn 150 Mann im Frieden Urtbeil úber jenen Auflaß ausſpricht : ,, Gegenrede auszubilden, zu überwachen und zu bewirtſchaften, iſt

ſeine Erwartung nicht erfüllt fab ; da ferner eines der

werde wohl nicht ausbleiben “ - ſo ſieht er ſich neuer.

dinge veranlaßt , dieſe zu verſuchen.

für einen Hauptmann, der die ibin zu Gebote ftes

Seiner Anſicht benden Mittel ridiig zu gebrauden weiß , feine

nad ſind bei felbiger zwei verſchiedene , rich aber den.

zu große Aufgabe, und cine , beim Ausmarſche zum

noch innig berúhrende Puncte zu erörtern :

Ariege , 250 Mann ſtarfe Compagnie – und mit der Starfe wadſen auch die Mittel für den Hauptmann -

ObTons wirklich die Compagnie Eintheilungen eines Batails in acht der gewdons lichen in vier vorzuzieben ? Dann aber inwiefern die von einer jetzt be .

wird bald eben nur die binreichende Zahl in ibren Gliedern präſent baben , um eine ſelbſtändige Abtbei. lung zu bilden. Niemand fann zwar beſtreiten , daß es eine leidtere

ſtehenden Compagnie gegebene Schilder

Aufgabe iſt, 75 mann , als 150 , 125 Mann, als 250

rung wabr und aus dem Leben gegriffen

zu commandiren ; allein die Schwierigkeit wächſt nidt

fei ?

Was den erſten Punct anbetrifft, ſo muß zuvorderſt

im demſelben Berbåltnifle , wie die Zahl , weil eben auch die zu benubenden Mittel wachſen, das Maß der

geläugnet werden , daß , bei Eintheilung eines Batails lons in vier Compagnieen nur die Wiūrúbr geherrſcht

erforderlichen Einſicht immer dafelbe bleibt und nur die Thårigkeit ſich vervielfältigen muß. Oder ſoll man

habe und daß man bei derſelben nur verbarre , weil

annebmen , daß ein Haupimann , der 150 Mann com ,

ſich die Welt von dem Hergebrachten nur ſchwer zu

mandirt, gerade noch einmal ſo viel Einſicht und Ihår

trennen wiſſe. Es ſcheinen recht gute Gründe dafür vorhanden zu ſein , wenn man nicht blos den Erercirs plaß , ſondern auch den Krieg , den inneren Dienſtbes

tigfeit bedürfe, als einer , deſſen Gompagnie nur 75 M. zählt ? Gewiß nicht! - Ganz anders iſt das Verhålt, niß für den Bataillonscommandanten ; für dieſen wachſen die Mittel nicht , und es iſt unbedingt weit ſchwerer für zu beobachten für ihn zu beobachten , ob –- bei ſonſt ganz gleider

1

trieb und die Bewirthdaftung der Truppen und endlich

die Kriegsfaſſe, mithin den Geldbeutel der Unterthanen, berůdſichtigt.

-

-

Zahl an Offizieren und 'Unteroffizieren - adi Com,

403

407

pagniecommandanten ihre Sduldigkeit thun , als nur vier ; ob fie in einem Geiſte bandeln , ſtets nur den Dienſtvorīdriften gemäß verfabren und nie die eigene Anſicht über dieſe zu reßen ſich erlauben. Dieſe wad .

jedod weber für den Frieden noch für den Rrieg zu . gegeben werden fann - ſo muß dodo unbedingt die Zabl der Unterlieutenante um 8 lidh vermindern , mor gegen 2 Hauptmanner erſter , Gben 2 zweiter Claſſe und 4 Oberlieutenante binzutreten fo unzweifelhaft

Tende Sowierigkeit debit fico aud aus bis auf die

.

taftiſde Einúbung des Bataillons , da es unlåugbar müſſen 4 Feldwebel und 4 Compagnieſdreiber mebr iſt, daß dieſe Einübung um ſo leichter wird, je gründe angeſtellt werden , für welde 8 Gemeine in Wegfal lider und umfaſſender vorber die der Compagnieen war. fommen fonnten. Wie bedeutend wurden fic - mir Unſtreitig aber fann ein Hauptmann ſeine Compagnie wollen die Berechnung unterlaſſen -- die Ausgaben für nicht ſo umfaſſend für deren Peiſtungen im Bataillon

ein Bataillon don ſteigern , wie bedeutend bei einer

einůben , 3.d. B. Golonnenformirungen und Aufmarſche fleinen Armee ,, wie ungebeuer bei der preußiſchen ! ihr lebren , wenn dieſelbe nur einen Zug des Batail .

In welches Mißverbältniß würden übrigens die an.

lons vorſtellt, als wenn ſie deren zwei in fido faßt. deren Waffen zu der Infanterie treten , von der es ſich Im erſten Falle wird der Compagnie beim Zuſammen ,

bier allein bandelt. Wábrend ein Bataillon 8 , ein

ſtoßen zum Bataillon Vieles ganz neu rein , wåbrend Regiment 24 Haupimånner båtte , würde ein Reiter , im zweiten ſie auf beinabe alles Vorfommende gedrig

regiment, nach Zahl der Schwadronen, nur 4 oder

vorbereitet iſt. Oder wil der Verfaſſer vor dem Zus ſammentreten des Bataillons erſt wieder zwei und zwei

6 Rittmeiſter baben. Alebnlides Berbåltniß bei der Artillerie , wie nicht erſt node zu erörtern iſt.

Compagnieen , Bebufs jener Vorbereitung , zuſammen , Mit Vorbedacht wurde bisber einer Formirung zu růden laſſen ? Dann erreicht er denjelben Zweck auf redes Compagnieen gar nicht gedact, weil der Verfaſſer einem bedeutenden Umwege, wenn man ſelbſt unberüche jenes Aufiabes ibrer nicht ermåbnt bar. Bleibt bei fichtigt låft, daß bierbei zwei außerdem ſelbſtåndige ſelbiger die Geſammtſtårfe des Bataillons dieſelbe, die Compagniecommandanten wobr mandmal in einige Rei.

oben angegeben iſt, ſo laßt fich über ſie, wenn auch in

bung fommen möchten. Alſo aud bier (deinen die vier

geringerem Maße , daſſelbe fagen , was in Betreff der

Gompagnicen ganz dem Zwede zu entſpreden. In weit bóberem Maße aber, ia bis auf das Dop.

adot Compagnieen angefübrt wurde.

Preten aber mit

der fünften und redesten Compagnie nod neue 500 M.

pelte , machſt die Sowierigfeit des inneren Dienſtbes binzu , ſo ſcheint die Geſammtítárfe eines Bataillong zu triebes für den Bataillonecommandanten und beſonders 1500 Mann zu bedeutend, um noch von einem Siaboo für die Wirtſchaftsbebörde oder den Rechnungsfübrer. offiziere commandirt werden zu fónnen , und nebenbei Alle Ausfertigungen müſſen anſtatt an pier , an adt Betbeiligte ergeben ; eben ſo gelangen Anzeigen , Melo

bermindert Rich die Zahl der Stabsoffiziere im Allges

meinen , was nicht zu billigen ſein möchte und dem

dungen 2c. in doppelter Zabl an die Bebérde und deren rab nelleren Aufrüden ebenfalls nicht günſtig iſt. Zuſammenſtellung und Bearbeitnng erfordern daber mebr

Go unzweifelhaft es eine wichtige Aufgabe für jede

Zeit und Mübe ; - anſtatt vier bat man adt Com. Regierung iſt, Sorge zu tragen , daß die Offiziere ihrer .

pagniesRammern nótbig , die , wenn aud jede einzelne Armee fein zu langſames avancement baben , daß fie von geringerem Umfange rein fann, doib dwieriger zu nicht in der untergeordneten Stellen alt werden und beſchaffen find ; endlich gibt es anſtatt rier, adt Reds

dann für die ſelbſtändigen und oberen nicht mebr taus

nung Ablegende, und gewiß ſind, mag auch die Haupto ſumme dieſelbe bleiben , acht Rechnungen ſowerer zu prüfen, als vier. Dieſen Sowierigkeiten fonnten , wollte man weitlåuftiger ſein , nodo biele beigefügt werden. Endlich der Koſtenpunct, der gewiß nicht als Neben

gen ; eben ſo zweifelbaft mótte es nad allem hier Ge. fagten erſcheinen , ob eine derſelben den vom Verfaſſer angegebenen Weg einſdlagen wird. - Seben wir nun,

.

fade anzuſeben iſt.

So unredt und dadlid Spar.

ſamfeit am unrechten Orte bei der Heerverwaltung er,

ob der jeßige innere Zuſtand der Compagnieen cine Ebe dieſes aber geſchiebt, werde offen ausgeſprochen , daß das in dieſer Beziehung von dem Verfaſſer Ges

ſolche Verånderung gebieter..

ideint, ſo ſebr liegt ſie in der Pflidt einer jeden Re. ſagte den Schreiber dieſes ichmerzlid berúbrt" bat gierung da, wo fie obne Nachtheil eintreten kann. Denn und gewiß viele andere leſer werden ein gleiches Ge . õie Roiten eines Heeres fónnen gewiß überbaupt -. ſelbſt fübl nicht baben unterdrücfen können . Sit es doch, als.

im Frieden und wo ſie auf das Nórbige beſchränkt ſind ob nicht von Offizieren , yon Kameraden geſprochen nicht gering genannt werden , verjebren den größten würde , die gemeinſam in demſelben Geiſte nad dem . Zbeil des Einfommens faſt eines jeden Staates, und ſelben Ziele ſtreben und gegenſeitig , nad dem Maße je mebr ſie im Frieden geſteigert werden , um ſo wes

der Kräfte und der Stellung eines jeden , ſich in die

niger fónnen die Kaffen bei ausbrechendem Kriege den Hände arbeiten ; ſondern von feindlichen Gewalten, die Bedürfniſſen genügen. einander wo nur möglich entgegentreten , ſich bemmen: Ungerechnet jenen Zuwachs an Ausgaben , welder und zum Troke leben! Wabrlich , fånde es ſo wie bier ſoon, wie oben angedeutet, beim inneren Dienſtbetriebe geſchildert, dann wäre der Zuſtand ein bejammernds ſich berausſtellen muß, würde namentlich im Beſoldunges wertber, der auch bei der Formirung in acıt Compag. etat eine bedeutende Erhöhung ſtattfinden müſſen. Selbſt nieen derſelbe bleiben würde; denn er můßie im Geiſte angenommen, daß, bei gleicher Srårfe des Ganzen, act des Offizierscorps liegen. Aber gewiß , ſo iſt dieser Compagnieen nicht mehr Offiziere und Unteroffiziere, Zuſtand nidt , und jeder nidir ganz furgjidhtige lejer

auch Spielmånner , adibig bårten , als vier , - was erblickt in deſſen Schilderung nur den Ausbruch einer,

405

406

durd langſames Avancement gereizten Stimmung, welche einzelne traurige Erſdeinungen fedt und mit ſchwarzen

bat wohl nicht lieblinge in ſo großer Zahl , afo bier angedeutet wird ; er rod, und wird aud in der Regel, gar feine baben, indem er die Soldaten nur nad ibren Reiſtungen dåbt und denſelben gemäß behandelt; aber

Farben als den Zuſtand des Ganzen malt.

Folgen wir nun dem Verfaſſer zu den einzelnen Puncten. Er fübrt und zuerſt auf den Bataillons, er mußte aller Erfabrung ermangeln, wenn er faunen Grercirplaß und behauptet : bier ſteige der Hauptmann ſollte, daß aud ein ganz guter Soldat einmal gefeblt von der Würde eines Compagniedefe berab zum bes bat. 3wiſden Feblen und Feblen jedod weld ein rbeidenen Poſten eines Zugscommandanten. Schreiber Unterſchied ! Ein Jeder greife in ſeinen Buſen und dieſes dermag nicht zu berechnen , wie oft er måbrend frage fido : ob er beim Exerciren nicht aus einmal falſo ſeiner langen Hauptmannſchaft im formirten Bataillon gehört, nicht auch einmal einen Febler begangen , den geſtanden ; aber er fann mit voller Wahrbeit auss

er vielleicht im Augenblice des Begebens bemerfte, aber

ſpreden , daß er das Gefühl des Herabſteigend von feiner Würde nie gehabt bat , nie baben wird , daß er

und der Hauptmann tout gewiß rebr wobl , wenn er

dod nidot ungeſdeben maden konnte 2 Go and bier ;

vielmehr ſtets alle ſeine Aufmerkſamkeit angeſpannt, dieſen Unterſchied beobachtei, wenn er dem guten Sol. um den Poſten eines Zugscommandanten ganz aus. daten , der einmal febite , nur ein verweiſen des Wort zufüllen , da er die an einen ſolchen zu madenden for fagt , bas bei ibm mebr wirft , als bei einem anderen derungen gar nicht für gering und den Poſten ſelbſt, eine Strafe , wenn er den mebrmals oder gar Reto. wenn er wobl ausgefüllt, nidht für gar zu beldeidea Nadlåſſigen båufig nadererciren låßt oder nöthigen bålt. Aud bat er dabei, eben in Beibebaltung reiner Falles ſtraft . Würde als Compagniechef, den zweiten Zug feiner Com,

Wiederbolt ſei es , man fann nidot ableben , wie

pagnie nie ganz aus den Augen verloren und fido im . mer bei Beendigung der Webung zu ſagen gewußt , ob

Auflicht und Bråciſion in einem Bataillone großer ſein rollen , wenn jeder der Züge von einem Hauptmann,

aud dieſer im Allgemeinen zur Zufriedenbeit Bers

als wenn vier derſelben von Lieutenanten commandiri

anlaſſung gegeben . Iſt Sit dieſe Zufriedenbeit Zufriebenbeit nicht nicht zut zu

werden. Thun in beiden Fållen alle adt Bugøcom ,

denken , iſt namentlich der Bataillons commans mandanten gleid måßig ibre Pflicht und liebt feiner dere

dant mit einem ganzen Zuge wiederbolt un zufriedent , ſo wird die Sduld davon allemal art dem 3 ugecommandanten liegen , der ſeinen Poſten , eben vielleicht weil er ibn für einen zu beſcheidenen bielt, nicht ausfüllte und den Zug dledt führte. Påft nun

ſelben ſeinen Poſten für einen zu beldeidenen an , lo

müſſen die Erfolge ganz gleid ſein . Doufommenbeit iſt nirgend zu finden und Febler fallen überall vor. Aber die Ausbildung der Compagnie roll erleichtert fein .

Aud dieſes fannt, wie oben bemerkt, nur in bes

dieſer Zugscommandant, gefrånft durch jene Unzufries forånftem Maße zugegeben werden , ia in Betreff der denbeit , Teinen Unmutb an den Leuten des Zuges aus und wirft ſeine Sould auf dieſe , so verweigert ihm

Borbereitung für die Bataillonsübungen findet gerade

der Hauptmann doch nur mit gutem Redte die Ges wdbrung. Er wurde ungerecht ſein , wenn er dieſes

das Gegentbeil hat . Mithin wurde es lid jeßt nur um die eigentliche Ausbildung und Belebrung aller Einzelnen bandeln. Zu dieſer muß allerdings der

nict thåte ; eine ſolche Ungerechtigkeit füblt aber die

Hauptmann alle ihm zur Verwendung geſtellten Kräfte benußen, alle, nad Maßgabe ibrer Stellung und Fibigs

Mannſchaft des Zuges redt wobl , wenn fie fic audi

ridot ausſprechen darf; ſie weiß recht wobl, wenn ihr feiten, und nicht blos die åtteſten Lieutenante, ale, er die Sduld des Commandanten aufgelegt wird , und moge einem Bataillon von vier , oder von acht Coms daber kommt es auch , daß fie unter dem einen Zugos pagnieen angeboren. Daß diefes ein Hauptmann beffer commandanten mit luſt, unter einem anderen mit Uns

verſtebt , als der andere , iſt eben fo gewiß als natur,

luſt zum Grerciren marrdiri. Sagt der Verfaſſer biere

lich, denn Gott bat und einmal nicht allen gleiche Aråfre

auf : Eben dieſes Alles wird anders werden, wenn der

und Einricht gegeben ; aber daß ein Hauptmann die

Zug eines jeden Commandanten eigene Compagnie iſt! ibm gegebenen Mittel gar nicht benußen und Alles pers

Fo iſt zu entgegnen : Mit nidten ! denn einmal tón, fönlich ausfübren rolle, das erfdeint rein unmöglich: nen ja to dergleiden Fälle nur als Ausnahme anges und eine von Galſuot erzeugte , im Mißmutbe aus. feben werden und der Bataillonscommandant můßte geſprochene Uebertreibung. Wie konnte dann ein regels ein bodiſt loomader fein , der ſelbſt den åtteſten fieutes

mabiger Dienſtbetrieb , wie fonnte eine Ausbildung der unteren Orade der Befeblenden ſtattfinden, auf welde

nant nicht zu ſeiner Pflicht anzubalten vermochte ; dann aber wird der Offizier, den Ehre und Pflidit nidit treis ben , reine Schuldigfrit im geringeren Wirfungskreiſe zu thun, ſie auch im bóberen vernadlåffigen, oder, thut

doch der Bataillonscommandant gewiß auch ſein Auge richten und deren Zurücfbleiben ibn bald zum Eine fobreiten norbigen wird & Findet eine ſolde Benußung

er ſie dann , nicht aus ebrenwerthem Antriebe, ſondern nur aus Nebenrůdlichten ſie erfüllen .

aller Kräfte und Mittel von Seiten des Hauptmannes ſtatt, To tann von einer gerich & ftigen Untbåtigteile

Doch, wie geſagt, dergleichen Fälle kommen wohl von einem Erſtarren in den unteren Graben , vor, aber ſie ſind Gottlob ! Teltene Ausnabmen . Eben ſo ſind die Deußerungen anzufeben , die der Berfaſſer weiter ibut über Lieblinge des Hauptmannes, über deſſen Berwunderung, daß Kinder , die er ſelbſt gepflegt und

welches zum Verabdreuen aller Verbeſſerungen, die nur als luſtige Neuerungen angeſeben werden , fübren roll, wobl nicht die Rede ſein . Wie aber fann eine welie Benubung aller Kräfte ſtatthaben , wenn fie nicht alle,

erzogen, sich vernadlåſigen konnten. Ein Hauptmann vom ålteſten Lieutenant bis zum jüngſten Unteroffi.

407

408

gier , ganz nach der Anſicht des Hauptmannes auf dem jeden Niederen zu arretiren, wenn auch das Recht zur von ihm beſchriebenen Wege, zu dem von ihm geſteckten Biele hinwirken , welches am Ende bei allen Compag. nieen , lonach oder ſtart, immer daſſelbe ſein muß? Und in der Ibat, auch der alteſte fieutenant fann, ſo

Beſtrafung ſelbſt ihm nidt zuſtebt. Wird nun dieſes Dienſtanſeben von einem Jeden gehörig bewahrt und geübt , ſo werden aud) Beſtrafungen um ſo ſeltener nothig ſein. Nur zur Verwirrung , nur zu , für den

wie wir ede tåglid lernen ſollen, bierbei node Erfah . rungen ſammeln , beſtånden ſie zumpcilen aud nur darin, daß er Mißgriffe vermeiden lernt, die er ſeinen Haupts

Dienſt booſt nachtbeiligen , Weiterungen wurde es fúbs ren , wenn auch der Lieutenant , da wo er nicht fern vom Compagniecommandanten , eine Strafgewalt be .

mann vielleidt" machen liebt. Das richtige Eingeben in die Anfidten des Hauptmannes ídließt übrigens eigenes Denfen , eigenes Urtheilen gar nidt aus ; im Gegens

fäße , und das Reformiren einer vom fieutenant auss geſprochenen Strafe durch den Hauptmann , was ge . wiß bier und da vorfommen mußte, wurde das Dienſt. anſehen jenes weit mehr untergraben, als der Mangel

tbeile es erfordert Beides unbedingt, und eben in dies

.

fem Eingeben liegt die zweckmäßige Vorbereitung zum der Strafgewalt. Iſt doch auch der Hauptmann in der Auch bietet der Dienſt des

reinigen bedrånft und muß es ſein , und gibt es dod

Subalternoffiziers ſo manche Fåde dar , wo er , g. B.

Fåte, mo er nur arretiren darf, die Strafe aber der

auf Gommando's, fern von allen Vorgeſepten, ganz der

bóberen Behörde überlaſſen muß. Sollte es dieſer ents

ſpåteren Selbſtbefeblen .

eigenen Einfidit überlaſſen iſt, Fåde, die der Verfaſſer geben , wenn ein Hauptmann nur um debwillen nicht ganz zu überſeben ſcheint und welche ebenfalls Bor. übung zur Selbſtåndigfeit ſind. Wie aber ſoll der Hauptmann gewiß ſein , daß dies jenigen ,I denen er die verſchiedenen Dienſtzweige eben

ſtraft, damit er feine Beſtrafungen im Strafprotocolle

babe , nicht weil feine Beſtrafungen nöthig wurden Sollte dieſes der Zuſtand ſeiner Gompagnie nicht vers

übertrug, beim Grerciren der Recruten und Ungeübten, beim Pianfein, Zielſchießen und Felddienſte, beim Fech.

rathen ? Es iſt nicht zu zweifeln ; und wie ſomerzbaft muß ihm dann die nicht ausbleibende Rüge der boberen Bebörde ſein ! - Aud bier mag der Verfaſſer wieder

ten und Unterrichte , bei Aufrechterbaltung der Ordnung in der Gaſerne und in der Wiribrohaft des Mannes

von ſeinem Mißmutbe fich baben binreißen laſſen . Häufig waltet das Schickſal mit den Beſtrafungen ,

ganz in ſeinem Sinne verfahren , wie ſoll er die Pris

wie mit Widerwärtigkeiten überhaupt, deren es ſelten

.

ſtungen der Pebrenden und Pernenden, wie ſoll er ſeine

eine allein fommen läßt. Sab der Compagniecommans

Compagnie úberhaupt , deren Glieder ro båufig weche

dant einmal einen oder zipei Monate vorübergeben,

feln , fennen lernen, wenn er nicht dieſe Uebungen alle

unausgereßt perſdnlich überwacht ? Daß dieſe Ucbers wachung eine andere iſt , wenn ein dienſtfeſter alter

obne ſtrafen zu müſſen warum ſollte er ſich deſſen nicht freuen ? Nur glauben muß er nicht, es werde To fortgeben ; denn gewiß fommen dann mebrere Fälle zu .

fieutenant,. als wenn ein junger angebender , der erſt noch an der Mannſaft lernen muß , der Ausfúbrende

ſammen, die ſeine Strenge in Anſpruch nebmen. Mag

iſt, verſtebt ſich von ſelbft ; eben ſo aber auch, daß der alte lieutenant eine weit ernſtere Zurechtweiſung bers

fann : du baſt nichts ungeſtraft gelaſſen , was Strafe

dient, wenn er nidot dem Willen des Hauptinannes ge.

verdiente ; du baſt das Dienſtanſehen der dir unters

må bandelt, - weil dann vorſåplicher Ungeborſam

gebenen Vorgeſeßien ſtets aufrecht erbalten ; du baſt

anzunehmen

durch dein eigenes Benemen nie zu Beſtrafungen Ver. anlaſſung gegeben. Nod) größere Berubigung aber

- als der unerfabrene Anfänger. Wird

er aber am Schluſc des Jahres 4 oder 40 Nummern im Strafprotocolle baben, wenn er nur ich ſelbſt ſagen

bierbei immer vorausgereßt , daß der Hauptmann , ſo lange es nicht um Uebungen der ganzen Compagnie oder um ſolche der Unteroffiziere allein ſido baudelt,

wird er fühlen , wenn er binzuſeben darf : du baſt nie

nidt ſelbſt ausfübrt , ſondern nur ausfübren lågt ; ro

immer ausgereidyt!

der hóberen Beborde bedurft, deine Strafgewalt bat

dürfte die Verſuchung, von dieſem weſentlichen Grunde

So iſt denn Alles geſagt , wozu jener Aufſaß Vere

faße abzugeben, und mithin zur Nichtbenußung der ihm

anlaſſung gab,, mehr als Schreiber dieſes beim Beginne

zur Verwendung geſtellten Kräfte, weit ſtarfer für einen ſelbſt vermurbete, weniger als er vermocht håtte ; denn Hauptmann ſein , der eine ſchwache , als für den , der eine ſtarfe Compagnie commandirt , weil dieſer weit weniger Zeit bierzu bebålt , als jener. Die ferneren

er hat mehrmals ſeinen Gedanken ſelbſt Zügel angee legt , um nicht zu viel Raum in Anſpruch zu nehmen.

bei allen Stabsoffizieren voraus , daß man nicht bes greift , wie ſie gethan werden fonnten und Schweigen

geworden iſt.

Moge der Verfaſſer jenes Aufſaßes , möge der Leſec Aeußerungen des Verfaſſers bierüber ſeßen eine ſoldie dieſer Zeilen ion entſchuldigen , wenn er, ungeachtet des Tåuſdhbarkeit, einen ſolden Mangel an Beurtheilung Vorſatzes falt zu bleiben , zuweilen ein wenig warm

darüber für geeignet hålt , mit wenigen Worten nur noch das berührend, was über die Ausübung der Strafs

Miſcelle n . [ Manoeuvre.] Eines der fonderbarſten Wörter in der Kriego:

gewalt geſagt iſt.

Hier ſcheint der Verfaſſer ganz zu überſeben , welche

Gewalt cincm jeden Oberen, auch dem jüngſten Unters offizier, durch ſein , mit der Würde eines Vorgeregten

(prache iſt manoeuvre und die Franzoſen würden ſatt delten geeig: neter piédoeuvre ſagen müſſen. Jener Name ſtammt von der Zeit, wo die Kriegsübungen des Soldaten ſich im Ererciren oder in den Sandgriffen concentrirten. Die wörtliche Ueberſegung von manoeuvre

verbundenes, Dienſtanſehen gegeben iſt, durch das Recht,

wäre übrigens keine andere , als : Handwerk.

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Beria zóhandlung: C. ®. Reste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt. .

2.

Dienſtag , Na 1 8 4 3. Mai .

N. 52 .

a s

Allgemeine Militar - Zeitung. Rur be lire n.

In den Sißungen der Ståndeverſammlung rom 7. und 8. April wurde das militårbudget für die

das Gegentbeil davon nachgewieſen werde, man komme Ite18 wieder auf dieſe Meinung zurůd. Dieſelbe ent.

ſpringe nicht erma aus Abneigung gegen das Militar :

laufende Finanzperiode beratben. Nach der Propoſition denn unter den Heſſen , welde geborene Soldaten und belauft ſich daſſelbe auf 787,464 Tblr., ſomit 68,000

Soldatenfreunde joien , fónne eine ſolche Abneigung nicht

Thlr. im ordentlichen und 26,462 Tblr, im außerordent, auffommen . Auch gebe es inobl bei uns feine Men . liden Etat mehr , als in der vorigen Periode. Smrden , welche deßbalb dem Militar gram wåren , weil Berichte des Ausſchuſſes beißt es : ſcheine dieſe Er. 8 deſtructiven Beſtrebungen im Wege ſtebe. Aber es .

bdbung auch als rebr bedeutend , ſo ſeien dode råmmt.

gebe Menſchen , welche in allem Ernſte glaubten , daß

lide Mebrausgaben durch Bundesbeſtimmungen , ings

zu viel für unier Militärweſen verwendet we

beſondere den Bundesberdluß vom 24. Juni 1841 ber.

wirklich meinten, man fónnte Manches dabei ſpårlider

vorgerufen ,

einrichten und Mandes erübrigen und zu anderen Din ,

wonado das furbeliſche Armeecorps an

welche

Contingent , Reſerve und Erraßmannſbaft completirtgen , allenfalls zum Bau von Eiſenbahnen , verwenden . worden ſei, wogegen bisher von leßterer nur die Cadres, Freilid , wer die Bedeutung des Kriegerſtandes nid) t nicht ſämmtliche Mannſdaften vorbanden geweſen. Der erkenne, wer die Segnungen des Friedens genieße, obne Budget:Ausſchuß glaubt, daß da , wo Bundesberdlüſſe eine Vermebrung des Erars erbeiſchen, die Ståndevers

zu bedenken, daß derſelbe mit den Waffen in der Hand erbalten werden müſſe, oder, wer nidots als Geld.

ſammlung die Verpflichtung babe, die darauf gegrún.

erwerb , induſtrielle Unternehmungen und Eiſenbahnen

deten Forderungen zu bewilligen. Eine Minoritåt im Ausſchuſſe babe darauf angetragen , die bobe Slaatos regierung zu erſuchen , mit Berückſichtigung der Lage des Landes und des finanziellen Zuſtandes die Propos ſition einer nochmaligen Prüfung zu

im Sinne, oder nur den Flor der Staatsfaſſe oder die

unterwerfen und

werde ſtets zu viel ſein , was für das Militår aufge. wendet werde, und mander gutgeſinnte Mann, der es redlid mit dem Pandesfúrſten und dem Vaterlande

darnach die nöthigen Modificationen eintreten zu laſſen .

felbſt redlich mit dem Militár meine, möge im Herzen

Die Minoritát glaubt nåmlid , der Boranſchlag der

eine Herabſeßung des Militáretats wünſchen. Defbalb

.

Steuern , welche er ſelbſt zable , im Auge babe , dem ,

Einnahmen und Ausgaben gew & bre nicht die Üeber, erſchienen jedesmal, wenn der Bedarf für das Militår zeugung , daß, bei allentbalbiger Berůdſichtigung der feſtgeſtellt werden ſolle, traurige Darſtellungen von der Intereſſen des Landes, die Staatsfaſſe obne Erbóbung üblen Page unſerer Finanzen und betrůbende Gdilde, der Steuern die für den Militåretat proponirten Auss

rungen von der Notb des Landes ; deßbalb for de man

Die Majoritåtro ſorgfältig nach, ob irgendwo anderwärts etwas wohls iritt dieſem Antrage nidt bei , da ſie einestheils deffen feiler beim Militar eingerichtet rei, und deßhalb maden gaben dauernd übernehmen fónne. -

Erfolgloſigkeit vorausſebe , anderntheils aber die der, malige Beratung nicht von der allgemeinen Finanz.

die Verbandlungen über den Militáretat jedesmal den ſchwierigſten und unangenehmſten Theil der ganzen

lage des landes abhängig gemacht werden könne . Das fandtagôverbandlungen aus, – unangenehm beſonders für den , welcher ſelbſt Soldat rei und an dieſer Dis. ůber und ſpricht ſich darin gegen die Vermebrung des cufſion Cheil nehmen müſſe. Ganz beſonders ſchwierig -

Votum der Minoritåt gebt ſodann zu Litel I und II Generalſtabs und der Infanterieoffiziere 20. aus. -

und unangenehm ſeien dieſe Verbandlungen auf dem

Nad ausführlicher Discuſſion wurde die geforderte

fandtage vom Fabre 1834 geweſen. Damals ſei es foſung und Feldgeſchrei geweſen , daß der Militäretat zu hoch ſei , daß das land denſelben nicht zu tragen vermoge. Damals babe man große Borfebrungen ge. troffen , um den Militáretat herabzudrůden ; man babe weitläufige Notizen aus anderen Staaten eingezogen, ſelbſt Formationsprojecte entworfen und weitgreifende

Summe , mit Ausnahme weniger Poſten , bewilligt. .

Beſonders intereſſant war die Rede des Abgeord. neten Båbr , welcher bemerfte : Es beſtebe eine vorge. faßte , tief eingewurzelte Meinung , welche Manchem für eine ausgemachte Wahrheit gelte, nåmlich, daß die Koſten für unſer Militår zu hoch ſeien. Wie oft aud

411

412

Anträge zur Reduction des Armeecorpo, namentlich der

fere Nachbarn im Weſten und das fand icnfeite des

Offizierſtellen, an bobe Staatsregierung gelangen laſſen . Rbeines lafen würden, wenn man nicht aus dem Ins Damals auch ſei , wie beute , bebauptet worden , daß neren von Deutídland Truppen genug dorthin ſenden das Einfommen aus dem Zollverein geringer ausfallen fónnte ? Sie wurden es in Belit nehmen , wie die werde , als es veranſdlagt worden ; man ſprach voit Marfeſas: Inſeln oder in ihre Obbut wie Tahiti ! 06 einem Deficit , das eine balbe Million betragen ſollte, man glaube, daß Britten und Franzoſen einen deutſden und ſchilderie die Nord und die Arinuth des fandes Zollverein geſtatten würden , welder ſo viel Hunger in mit den grellſten Farben. Allein - Dant ſei es der den engliſden Fabrif . Diſtricten bervorrufe und den Feſtigkeit der boben Staatsregierung : denn man würde Seidenwebern von lyon die Koſt ſdmålere ; daß Brits P8 ſpåter , zumal nach dem Jahre 1810 , ſehr zu bes ten und Franzoſen in Deutſchland Induſtrie und ein flagen gebabt baben - es fei fein Regiment, fein Vas großes Fabrifwcſen auffommen laſſen würden , wenn tailon , feine Compagnie , feine cinzige Offiziersjielle wir neben Kaufleuten und Fabrifanten nicht aud Sols reducirt worden. Nad langwierigen Verbandlungen daten båtten ? Sie würden ſo wenig bei uns die Ins kam man über eine Bauſchſumme überein, mit weldier daſtrie auffommen laſſen , als bei den Spaniern und bobe Staatsregierung ausreichen fonnte; das Armee. Portugieſen , welche is ſewer búßen müßten , daß ſie corps beſtand fort in ſeiner Stårfe und mit allen ſeinen ihr Kriegswcien vernachläſſigt båtten . Man würde Offizierſtellen ; man nahm ſogar (piter nod) cine grotere und die Baumwollen -Waaren von Mandeiter und die

Summe für daſſelbe in den Stantogrund: Erat auf, und der Wobliland des Landes ſtieg von Jahr zu Jahr ! Klar babe rich nunmehr berausgeſtellt , wie ſehr dies

jenigen im Irrthum befangen waren , welche damals

Seidenwaaren von lyon in der Art zuführen, wie man jeßt den Chineſen die engliſchen Waaren zubringe. Das ſouten die bedenfen , welche die Induſtrie auf Roſten des Militars gebcben wiſſen wollten . & blúbe fein

mit ſo vieler Zuverſid )t bebaupteten, daß unſer Militár., Handel , es gedeibe fein großes Fabrifwelen obre eine stat 311 boch ſei und daß wir zu viel Offizierſtellen båt . Parfe Kriegemad ) t. So ſei es don in Mittelalter

sell , ca vobe Staatsregierung ſich jest durch den Buni

geweſen , To rei es beſonders in der neueſten Zeit. Nidt

desbelco 118 vom 24. Juni 1841 veranlaßt ſebe ,

wegen der Religion und nicht wegen der Principien ,

eine

noch größere Sumine für das Militår und nod mehs wenn man ſie aud ) zum Vorwand nevme, würden jest rere Offizierſtellen in ihren Voranſdlag aufzı nebmen . Kriege geführt , ſondern für Handelswege und Abjas Dehbalb båtte man dod) nicht abermals anf andere der Fabrifen. In einer deutſchen Ståndeverſammlung Staaten binweiſen ſollen , wo das Eine oder das Ans habe man in dieſen Tagen den Antrag verhandelt, die dere in Militärweſen woblfeiler als bei uns eingerichtet Regierung zu erſuchen, Tie moge beim deutſden Bunde rei. Es ſei genugſam gezeigt , wie ganz verſchiedene dabin wirken, daß er mit ſeiner Macht die deutſche Ins Umſtinde und Verbältniſſe dabei obwalteten und es ſei duſtrie roüßen möge; aber in einer anderen deutſchen

ſebr wahr, was derHr. Refereut bemerklid mache, daß

Ståndeverſammlung babe man vor ganz kurzer Zeit

inan das Militar erſt nad ) und nac auf den bundes ,

den Antrag verbandelt, die Regierung zu erſuchen , ſie

geſetzlichen Beſtand bringen fónne , wo man in dieſer

möge bei der Bundesverſammlung dahin wirfen , daß

Hinſicht zurücf geweſen ſei. Indefjen fomme es am Ende hierauf gar nicht an ; denn es fónne eine ges ringere Sorgfalt für das Militár , eine geringere Bes

das Contingent zum Bundesbeer berabgelegt werde. 96 man etwa bier dieſe beiden Antrage zuſammen und in Verbindung mit einander verbandeln ſolle ? Oder

achtung der bódſten Intereſſen des geſammten deutſchen Vaterlandes und eine engberzige Sparſamfeit in dem ,

ob man etwa das deutſche Militår reduciren rolle, um für das erſparte Geld Eiſenbahnen über ganz Deutſch,

was die Bundespflidt erbeiſche , nimmermebr dadurch

Das wäre ein vortreffliches Mittel, um ganz Deutſchland bis in den innerſten Winfel mit engliſchen und franzöſiſden Waaren zu überſchwemmen ; das wåre ein bequemes Mittel für die Britten und die

gerechtfertigt werden , daß ſo etwas andermårts ſtatt,

finde; es fónne einer boben Staatsregierung nimmer, mebr zugemutbet werden , id) ein ſolches Verfahren zum

,

land zu bauen ?

Muſter zu nehmen ; ſie fónne nimmermehr gehindert Franzosen und nebenbei auch für die Houånder , um werden , ihren Pflichten gegen der Bund ein vollſans diges Genüge zu leiſten . Wenn man aber einmal die Blicke über die Grånzen unſeres ſpeciellen Vaterlandes

aberurals das Marf von Deutſchland auszuſaugen. Seit man Giſenbahnen baue, ſei das Militår ganz und gar

unentbehrlich, das werde die Beſdichte der fommenden

hinausrichte , ſollte man doch auch nod weiter blicken,

Zeit nad)weiſen . Möchten doch die, welche die Induſtrie

hinaus über die Grånzen Deutſdíande, auf die großen

auf Koſten des Militårs geboben wiſſen wollten , eins

politiſchen Verbältniſſe Europa's. Die Theile deutſcher

mal hinſdauen , wie es diejenigen treiben , welche ernſt .

Bolfsitamme, der Heſſen , Franken und Weſtphalen,

lid ihren Handel und ihre Induſtrie ſchützen wollten !

welche jebt als Kurbellen vereinigt ſeien , bildeten einen ebrenweriben Theil der großen deutſchen Nation , wels

Die Franzören båtten Milliarden von Schulden und

cher die bohe Beſtimmung geworden ſei, den Frieden

weit über den dritten Theil , und wenn man , wie es

viele Millionen von Deficit ; und doch verwendeten fie

in Europa zu erhalten und wahre Cultur und wahre hier ſein müſſe , die Verzinſung der Staatsſchuld ab, Freibeit zu hegen und zu pflegen , welche aber alsbald rechne, weit über die Hälfte ihrer Staatseinnahmen gemißbandelt und unterdrückt , geplundert und beraubt

werden würde , robald ſie aufhöre , hinreichend bewebrt und gerüſtet zu ſein. Ob man etwa glaube , daß un,

auf ihre Kriegemacht. Und als zu den 101 feſten Plagen erſten und zweiten Ranges noch lyon, langres, Chaus mont und andere Städte , ja ſelbſt Paris mit unge.

413

414

beueren Soſten befeſtigt werden ſollten , babe dort Nier dafür aufgewendet und von den hier berechneten Dienft, mand von der übelu lage der Finanzen geredet. Dod monaten möchte er auch nidt einen Dienſtmonat bei Paris babe man ſo etwas geſagt, jedod etwas ganz

eines einzigen Mannes gekürzt feben . Er glaube, dat

anderes dabei im Sinne gehabt. Noch ſorgſamer ſeien in dieſer Hinſicht die Britten . Sie båtten im vorigen Jahre ſo viel als ihnen von der Verzinſung der Schuld an regelmäßigen Staatseinnahmen übrig geblieben, auf die Kriegsmadt verwendet. Alle ibre ſonſtigen Staats , ausgaben ſeien biergegen für gering zu adsten und båts

Mandem die Koſten der Kriegsverwaltung und der Militar Anſtalten im Verbiltniß der Größe des Landes zu bod) ſcheinen ; allein er wiſſe , daß unſer land ges rade die Größe babe, um folder Verwaltung und ſolo cher Anſtalten unumgänglich zu bedürfen , welche bei geringer Erhöhung der Koſten audy für ein land von

ten im vorigen Jahre durch außerordentliche Mittel der vierfachen Größe ausreichen würden; er wiſſe, daß aufgebracht werden müſſen. Wie groß aber aud) die gerade auf dieſem Felde alles auf das Sparſamte eina Norb in den Fabrifdiſtricten und das Elend in Irland gerichtet ſei und er ſei gerade bierin mit der Majoritat ſei , es werde deßhalb feine einzige Fregatte weniger in des Ausſchuſes nicht einverſtanden , wenn ſie auf dies See gebalten und fein Regiment reducirt! Selbſt die ſem Felde ſparen wolie, weil es nid)t durch Bundess von Sdulden und boben abgaben ſo fdwer gedructen beſchlüſſe geſchitzt ſei . Er glaube, daß die bobe Staats . Houånder , deren fand faum dreimal ſo groß ſei als regierung mit dem gegenwärtigen Militáretat den Pflid , einfomucns ( niach Abzug der Zinſen für die Sduld )

ten gegen den Bund ein Genüge teiſten fónne ; aber erwiſie and), daß ſie mit ganz gleicber Berechtigung

auf ihre bereiro reducirte Kriegemacht. Bon den Ruſs ſen , deren Politik jeßt auch vornåmlich auf Handel und Schuß der Fabrifen ausgebe, fenne man zwar die Zablen ibres Ausgabenetats nicht ; wer aber nur einigers maßen eine Vorſtellung von ihren großen Armeen und von ihren Flotten im baltiſchen und (d )warzen Meere habe, der wiſſe aud ), daß ſie ebenfalls den bei weitem größten Theil ihrer Staatseinnahmen ihrer Kriegemad )t

für das, was über die Bundespflichten binaus für das Militärweſen des Landes vorbig und zweckmäßig iri, die Zuſtimmung der Stande verlangen fònne. Er glaube endlid , daß der ganze Militäretat bei obers flächlider Betrachtung für zu bod gebalten werdeu fónne ; allein erwiſe, daß derſelbe ireng nad de ir Pflichten gegen den Bund und nadi den Bedürfniſſeu des Dienſtes berechner rei. Er glaube und -wiſſe liber:

das unſrige, verwendeten zwei Fünftbeile ibres Staats .

3 wilden dieſen Nationen in die Mitte von

dieß nod ), daß bebe Staare regierung ſelbſt mit aller

Europa bingeſtellt, wolle aud) die deutſche Nation ihre Unabhängigkeit und Selbſtändigkeit bewahren, ihr Uns ſeben bebaupten und ebenwohl ibre Juduſtrie beſchúigen,

Sorgfalt und Genauigkeit darauf bedacht lei, nichts Uebermaßiges für das Militár zu verwenden und daß das Geld der Staatsfaſſe nirgends mit mehr Ordnung

ind wenn hierzu Deſtreich und Preußen nad Abzug

und Sparſamfeit verwaltet werde, als im Departement

deſſen , was für die Staatsſchulden aufgebe , über die Hälfte ihrer Staatseinnahmen aufwendeten , ſo ſollte man ſich dod in einem deutſchen Staate mittlerer Größe nicht beklagen , wenn obngefähr ein Fünf heil ſeiner

des Kriegsweſens . So fónne er dann vrit der Mas joritåt des Ausſchuſſes nur da ſtimmen , wo ſich dies ſelbe genau an die Propoſition gehalten habe und in einzelnen Fällen nur in ſo fern, als dermalen fein beſo

widmeten .

Einnahmen für das Kriegowejen in Anſpruch genomment ſeres Reſultat ju erreiden ſtebe. Mit der Minoritit werde. Es wire traurig, wenn es wieder dabin foil ,

des Ausſchuſs zu ſtiinmen , werde ibin bei den darges

men ſollte , wie es einſt im deutſchen Reiche geweſen,

legten Anſichten Niemand zumutheni .

wenn jedes Glied des Bundes nur darauf bedacht wäre, ſo wenig a18 möglich zum anſehen und zum Sd)ube Deutſchlands beizutragen . Dann würde Unglück und Schmach wiederum über Deutſchland bereinbrechen und die deutſche Induſtrie am folimmſten dabei fahren. Sie wurde unterdrůdt werden und untergeben und feine

Petersburg , 11. April. Sc . Maj . der Kaiſer haben naciſtehendes Reſcript an den Großfürsten Mis chael Pawlowitíd) gerichtet : ,, Em . Kaijerlide Hobeis ! Mit dem Wunſche, Unſere adeligen Militár : Lehr:

Realſchulen , feine landſtraßen und feine Eiſenbahnen würden ihr aufbelfen. Den vorliegenden Militáretat betreffend, ſo glaube er , daß derſelbe mäßiger ſein konnte , wenn wir eine langere Dienſtzeit hätten ; aber er wiſſe, daß dieſes nicht zu ändern ſtehe. Er glaube, daß unſere Soldaten gut verpflegt, gut gekleidet und gut caſernirt würden ; aber er wille aud), daß es von jedermann für recht und billig gebalten werde , wenn die Sonne des landes , welche ſo ſchwere Pflichten zu

erfüllen båtten, gut gebalten würden. Er glaube, daß man bei uns gerade nicht das allergeringſte Maß von Zeit und Roſten aufwende, um die Truppen durch man,

cherlei Uebungen friegstüchtig zu maden und durch viels wife auch, daß dieſes nicht nur zur Eyre, ſondern aud zum Segen des Landes gereide ; es werde nicht zu viel fache Unterweiſungen gründlich auszubilden ; aber er

RUB I and.

anſtalten auf die Stufe der mögliditen Vollfommen , beit zu bringen , babe Ich felbige im Jahre 1831 unter Ihren Oberbefehl geſtellt. Ihre eilfjábrige Verwaltung bat Meine Erwartungen vollfommen gerechtfertigt. In: mitten der zahlloſen Múben bei der Vollziehung anderer wichtigen Ihnen übertragenen Obliegenheiten ſind die Militår-lehranſtalten ſtets der Gegenſtand Ihrer thår tigen raſtloſen Sorgfalt geweſen. Der Verbodite bat Ihre Sorgfalt geſegnet. Unter Ihrem Oberbefehl bies ten die Militår , febranſtalten das erfreuliche Beiſpiel einer abgeſonderten Verwaltung , die ſich allgemeines Vertrauen und allgemeine Danfbarfeit erworben bat.

Der Zahl nad vermehrt und in ibrer neuen Einrichtung Ad von Jahr zu Fabr ſichtbar bervollkommnend, haben

dieſe Nuſtalten der Armee in allen Waffengattungen bereits eifrige, moraliſche, gebildete und fähige Offiziere

416

415

oder der geliefert. von allen Enden des Reicho hdre Ich die tanten , im Hauptquartier n des contingents Gegnungen der Båter und Mütter für 3bre ålterliche 1. Brigade 1i Sombattante und 59 Noncombattanten , Sorgfalt um deren Kinder, ſo wie für deren chriſtliche die Cavalerie 514 Combattanten und 68 Noncombats Bildung und echt ruſſiſche Erziebung. Jeßt baben En. tanten, die Infanterie 2490 Combattanten und 200 Nons Raiſerl. Hobeit , bei Ihrer umſichtigen Vorſorge, um

combatianten , die Feldartillerie ( 8 Stüd Geldůk )

den Wohlſtand der Ihnen anvertrauten Anſtalten auch 225 Combattanten und 80 Noncombattanten, die Pon. für die Zukunft zu befeſtigen, zu deren Verwaltung ein tonequipage ( vom Contingent für die ganze 2. Diviſion ausfübrliches, auf tief überdachten Grundſåßen baſites geſtellt) 125 Gombattanten und 124 Noncombattanten, Reglement entworfen , welches feines boben Zwedes Feldlazareth 6 Gombattanten und 86 Noncombattanten, vodlommen würdig iſt. Durd dieſes Reglement, wels Reſervepark 59 Combattanten und 86 Noncombattan, des allen Anforderungen einer wohlgeordneten Ver. ten , Belagerungsartillerie (welche gleichfalls für die waltung entſpricht , ſind von der Krone feine neuen Unfoſten erforderlich , wenn gleich die Gegenſtande des

Diviſion allein mit 10 Stúd OrdůB geſtellt wird ) 148 Gombattanten und 76 Noncombattanten.

Dieſe

Refforts rich außerordentlich vermebrt baben und wåbs Eintheilung weicht etwas von der Bundes.Matrifel ab, rend Ihres eilfjährigen Oberbefeble ſchon die Zabl dieſer in welder die Stårfe der Infanterie verbåltnißmäßig Anſtalten um das Dreifache geſtiegen iſt. Mit dem großer beſtimmt war. Dieſer Erlaß, das erſte amtlide lebbafteſten Bergnügen babe Jd dieſes Reglement bes

Document, welches die bódíte Militarbebörde für hol ,

ſtátigt , zugleich durd einen beſonderen Ufas an den

ſtein in deutſcher Sprade mitgetbeilt, berechtigt zu der

dirigirenden Senat es für gut eradiet, die Redte des Hoffnung, daß die långſt erſebnte Einfübrung des deut. Conſeils der Militár s Rebranſtalten zu erweitern , und den Commando's nicht mebr fern ſein werde. ſtelle e8 Ibnen anbeim , dieſes Reglement ungeſäumt sco noe i g . in Ausübung zu bringen. Ich bin überzeugt , daß die $

unausgeſepte Wirfung der im Reglement entworfenen

Nach Beſchluß des eidgen. Kriegsratbed wird die

Vorſchriften , unter Ihrer vorſorglichen feitung, zum die@ jábrige eidgen. Militárſaule in Thun für das erſprießlichen Gedeiben dieſer Meinem Herzen ſo nabe Genie, die Artillerie und den Generalſtab unterm Com, ſtebenden Anſtalten dienen werde , und erachte es für mando des eidgen. Oberſten Burkhardt von Barel den Meine angenebmſte Pflicht, Ibnen sowohl für die gegen . '16. Juli eröffnet, und für die Artillerie den 17. Seps

mårtige vorzüglide Peitung aller Theile dieſer Verwal, tember, für dasGenie und den Generalſtab aber mit tung , als auch für die ausgezeichnete Abfaſſung des Inbegriff einer Recognoscirungsreiſe von 14 Tagen den neuen Reglem ents Meine youtommene berzliche Erfennt. 30. September geſchloſſen werden. Das Unterridos lidfeit und Meine unbegränzte Dankbarkeit zu bezeugen.

perſonale iſt für dieren Rebrcurs folgendermaßen beſtellt

Petersburg, 25. März (6. April)1843. (gez.) Nifolaus.“

worden : Für das Genie : Inſtructor 1. Claſſe, Stabd. von Genf ; Inſtructor 2. Glaſſe ,

Hollte i n. Riel , 14. April. Die ſeit langer Zeit erwartete

definitive Feſtſeßung derjenigen Truppenabtheilungen, welde das Holſtein fauenburgiſche Bundes . contingent bilden ſollen, iſt jeßt auf officiellem Wege erfolgt. Eine gedructe Ueberſicht, betitelt : ,, Formation

bauptmann Aubert Stabólieutenant Búrfli von Zürich. Für die Artillerie : Oberinſtructor , Oberſtlieutenant Denzler von Zürid ;

Vivis ; Inſtructor 1. Claſſe, Oberſtlieutenant Couvreu von Inſtructoren 2. Glaſſe, die Stabslieutenante Borel von Gent; Webrli von Zürid ; v. Orelli von Zürich . Für den Generalſtab: Oberinſtructor, Oberſtlieutenant Elgger

des Holſtein : Lauenburgiſden Bundescontingents , oder von Rheinfelden, in Luzern. Quartiermeiſter der Schule : der 1. Brigade der 2. Diviſion des 10. Bundes, Armees Stabsmajor Zeuſcher von Zhun. corps. Kopenbagen 1842" iſt den reſpectiven Militårs F r a n frei do. corps vom Generalſtabe Sr. Maj. des Rönigs mitges

eine Batterie Artillerie und die Pontonniercompagnie

Ein vom 30. März datirtes Circular des Kriegs. miniſters ſchreibt vor , daß ſich die Militårårzte bei

des 2. Artillerieregiments ( Garniſon Rendsburg ) , das

den Schriften und Ausarbeitungen , welche ſie in einem

theilt worden . Nad derſelben gehören zum Contingent :

hen ſich 2. Dragonerregiment (Garniſon IBeboe, Ploen , Kiel), rein wiſſenſchaftlichen Intereſſe zu veröffentlicgen auf das 15. und 16. Infanteriebataillon ( Garniſon Rents .

veranlaßt ſeben würden, von allen Abídweifun

burg) , das 17. Infanteriebataillon ( Garniſon Glůc: ſtadi) und das 5. Jágercorpo (Garniſon Kiel ). Bei allen dieſen Truppen geſchiebt die Recrutirung nur aus Holſtein und fauenburg. Das gewöhnliche Contingent beſteht aus 3600 Mann Gombattanten , die Erſaßmanns (daft aus 600 Mann und das Reſervecontingent aus 1200 Mann. Das gemobnlidje Gontingent bat außer

Gebiete enthalten ſollen, die der Kunſt, zu heilen , fremd die 3 !! dem ibnen anvertrauten Dienſte geboren , über Militärſpitåler und Ambulanzen anſtellen , dürfen erſt nach vorberiger Genehmigung durd den Geſundheits , rath zur Deffentlichkeit gebracht werden ; es ſei übrigens die Intention des Kriegsminiſters , daß die Prüfung

dem 854 Noncombattanten, und ist folgendermaßen ab .

feien ; die Beobachtungen , welche ſie über Umſtände,

delle Geſundheitsraibes niemals eine Verbinderung des

getheilt: Im Hauptquartier des 10. Armeecorps 13 Goms Druces rein wiſſenſchaftlicher Werfe zuin Zwede babe battanten und 35 Noncombattanten , im Hauptquartier

oder eine Cenſur über die Meinungen und Doctrinen

der 2. Diviſion 9 Combattanten und 32 Noncombats

der Verfaſſer bilde.

Nudiyirt unter Verantwortlichkeit der Berlaubhandlung : 5. B. leste in Darmſtadt und in deifen Offizin yedruiti.

Donnerſtag, 4.

Mai

No. 53 .

18 4 3 . BUM

Allgemeine Militar - Zeitung. Niederlande

Ein Artikel der Preuß. Staatszeitung enthålt nad.

geboren werde, die bei der Kammer in Antrag zu brin. gen ſei und über die er bereits an den König berichtet babe.

Dieſe Erklärung machte einen bedeutenden Eins

ſtebende Vergleidung : Ueberſicht des bóberen Perſonals der bollån , drud , doc kam man überein , einſtweilen die Sache

nicht zu erörtern , ſondern die bis zur Beantragung der angedeuteten Bewilligungen zu verſchieben , obwohl ſogleich nadgewieſen wurde, daß Maridal Soult früber bei der Beratung des Befeſtigungspland rebr beſtimmt erflårt hatte, eine ſo fortſpielige Maßregel werde nicht nótbig werden , da es ſich nur darum bandle , Paris

diſden Armee : 1843 .

1783.

Oberbefehlshaber (Wil,

General-Capitain (Dil, belm V.) . ... Feldmarſdal .

1

General der Cavalerie Generale der Infanterie

1

Friedrich und der Fürſt.

3

von Waterloo ) ..

1

belin Il.) .

Feldmarſchade Prinz .

Generallieutenante . . 36 Generallieutenante

2

9

22 70 . Generalmajore Oberſten aller Waffen 196 Oberſten aller Waffen 27

Generalmajore .

.

gegen den erſten Anlauf des Feindes baltbar zu machen. - Durch eine Ordonnanz vom 9. April werden die Generalmajore Graf d'Aſtorg, Baron Feucères , Daulté , Marquis de faplace , Baron de Beribois,

Jucault de Pamoricière, Sbangarnier zum Grad 61

308

pon Generallieutenanten, ſo wie die Oberſten Dutoca,

Armee : Waldner de Freudenſtein, Neveur, Graf de Moncel, Cavalerieescadronen .. 40 Savalerieescadronen .. 24 Garrelet, Marey , Maironi, Neumayer und Infanterieregimenter . 40 Infanterieregimenter . 12 12 Tbierry zu Generalmajoren befördert. Drei der Oberſten geboren der finieninfanterie, einer der leichten Artilleriebataillone... 3 Artillericregimenter,mit Pontonniercompagnieen 1 Einſchluß der Pontonniere 4 Infanterie , einer den Jägern von Afrifa , einer den

Sappeur . Mineurcom, pagnieen

Túraſſieren , einer dem Generalſtab , einer der Munis

Sappeur . Mineurcom . 1

pagnieen

4

Frankreich. In der Sibung der Pairsfammer vom 31. März führte die Befeſtigung von Paris zu lebhaften Ers órterungen. Wábrend die Regierung angibt, daß dafür

cipalgarde und einer dem Geniecorps an ,

Außer den

befannten Namen bangarnier und famoricière ſind die HH. Reveur , Marey und Thierry vom afrifa.

niſden Heer. Ru B l an d .

Petersburg , 28. Mårz. Für die fünftige Gideo

die bewilligte Summe Mia. Fr. vollſtåndig ausreiche, wurde aus von ihren 140amtlichen Mitteilungen nachgewieſen , daß die Stårke der Armee der Befeſtigungs, arbeiten wegen 26,000 M. mehr betrage , als es ſonſt erforderlich ſein würde, ſo daß, da jede 1000 m. jähr., M.wegen lich gegen 1 Mil. Fr. foſten , die der Befeſtigung zu madenden Ausgaben weit mehr betragen , indem ein Theil davon unter den Koſten der Armee aufgefübrt

zur Annahme in den Kriegsii and in der Recrutenbehörde vorſtellt , ſoll dabei unter Anderem anzeigen , melder Confeſſion jeder von ihnen angehört. Dieſe Notizen ſind in ihre Formularverzeichniſſe einzutragen. Nad

würde.

ihrer völligen Annahme ſind ſie zu ſortiren und zur

Außerdem wurde Marſchall Soult zu der Ers

leiſtung der in den Kriegerſtand eintretenden Militár. pflichtigen iſt jest nachſtehendes hódítgenehmigte Gut. achten des Reichsraths erſdienen : ,, Jeder, der Recruten

flårung veranlaßt, in Folge der Befeſtigung von Paris

Eidesleiſtung zu führen, jeder von ihnen in die Kirche geſtalte ſich das ganze bisber beſte bende Ver , ſeines Glaubens, wo er den Dienſteid mit den Perſonen theidigungsſyſtem Franfreich s um ; ſtatt von den ſeiner Confeſſion und in der ihm befannten Sprache Grånzen auszugehen, müſſe es nach einem Mittelpuncte, zu vollzichen bat." den Paris bilden werde , verlegt werden ; dieß madhe Petersburg , 1. April. Der Kriegsminiſter bringt bier die Herſtellung ſämmtlicher dazu erforderlichen Ans nadſtebenden böchſten Tagesbefehl zur Kunde der Armee : lagen aller Art nöthig, wozu eine ſehr große Ausgabe

Wenn die im Fronte - Dienſt Rebenden Unteroffiziere 5

419

420

nad ausgedienter Friſt in dieſem Range das Recht zum

neuen proviſoriſchen Gredit von 19 Millionen beantragt,

Offiziers Avancement erlangt haben , freiwillig aber dem

um die Bedürfniſſe der Armee bis zum Monat No.

entſagen, rol ibnen unter anderen Borredten aud das

vember zu fidhern. Der Gelepesentwurf wurde ſofort

der Tragung des ſilbernen Port d'Gpées zuſteben.

an die Centralſection des Kriegsbudgets verwieſen, welche ſich ſogleich zur Prüfung deſſelben zurückzog.

Da dieſes eines der wichtigſten Borredte iſt , das den ſubalternen Militárs fúruntadelbaften Dienſt zuge .

ſtanden wird, ſo fónnen ſie bei den Urtheilen der Civils bebörden zu feiner Reibesſtrafe condemnirt werden, fie

Nad anderthalbſtündiger Beratbung febrte ſie zurüd und Hr. Brabant legte einen Bericht vor, welder frei. lich auf Bewilligung des Gredits antrug , jedoch den

können in folden nur vorlåufig des ſilbernen Port d'Epées

Wunſd ausſprach , daß dieſer Credit den Bedürfniſſen

und anderer ihnen zuſtebenden Borredote verluſtig erftárt werden. Erſt nach dem Verluſt des ſilbernen Port

des Dienſtes auf längere Zeit al8 November genügen

und daß die Regierung lich beſtreben möge, großere

D’Epées bei neuen Vergehungen , ſollen ſie mit Leiben.

Erſparungen zu realiſiren. Die Rammer eröffnete un.

I

ftrafen belegt werden dürfen. Der Berluſt des Portverzüglich die Discuſſion und der Gelegesentwurf wurde d'Epées fann nur nach erfolgtem ridoterlichen Sprudeinſtimmig angenommen. mit bódíter Genehmigung in Kraft treten . " De lt r e i d .

Noch Einiges über die neuentdeďte oder wieder.

Wien , 5. April. Die vom Hoffriegsratbe als ober.

ften Militärbebörde in Antrag gebrachte Vereinigung

aufgefundene Schußwaffe „ Pilima " . Nr. 37 dieſer Blåtter brachte die Nachridht über die

rbataili des Pontonnie des Pionniercorps long hat die faiſerlicheundSenebmigung erhalten und iſt

Erfindung einer neuen Schußwaffe, Pilima genannt,

die unverweilte Einleitung bierzu angeordnet worden . Dieſes vereinigte Corps, weldes von nun an den Na . men Pionniercorps führen wird , bat außer dem ente

über welche der franzofiiden Afademie der Wiſſenſchaften ein vortheilhafter Beridt erſtattet worden iſt. Dr. Pa. padopulos.Vretos , leibarzt des Königs von Griechen . land , der Erfinder oder vielmehr der Wiederauffinder

ſprechenden Stabe aus 16 Compagnieen zu beſteben und 3 Bataillone zu bilden.

Der complete Stand einer

dieſer uralten Saußwaffe, legte zugleich der Akademie

ein Memoire vor, in welcher er den Gebraud linnener Compagnie bat aus Hauptmann und 4Mann. Obero Stoffe offizieren , dann aus einem 269 Röpfen der unteren zu Soußwaffen von den älteſten Zeiten ber daft zu beteben .

Der Friedensſtand iſt jedoch durch nachgewieſen bat. Dieſem Memoire widerfuhr die Ebre,

Beurlaubung von 100 Gemeinen für jede Compagnie

in die von der Afademie berausgegebene Sammlung

zu reduciren . Als gewöhnliche Friedensgarniſonen dieſes

von Abbandlungen fremder Gelebrten aufgenommen zu

Corps find beſtimmt: Wien nebſt dem Stab für 4 Goms

werden.

Ihr entnemen wir folgende Auszuge :

pagnieen, Verona und Kloſterneuburg jedes für dieſelbe

Aus genauen Nadforſdungen ergibt ſich, daß Har.

Zahl, finz für 3 und Prag für eine Compagnie. Das

niſde aus linnengeweben ſchon zu Zeiten des tros

fråber bier beſtandene oberſte Schiffsamtwird nebit allen

janiſchen Krieges von den Helden Homers gebraucht

davon abhångigen Poſten aufgelöſt.

worden ſind. Ajar, des Dîleus Soon , und Ampbius,

( Pr.St.3tg .)

ein Bundesgenoſſe der Trojaner, trugen derartige Schuße

Wien , 11. April. Die in beinabe alle deurſden Journale übergegangene Nadridt,, daß am 19. April, waffen. 3u. Xenopbong Zeiten waren rolde Panzer

bei den Perſern in Gebrauch , die ſich ihrer am Geburtsfeſte des Kaiſers, ein neues Recrutirung 8 . allgemein nod ſpåter bedienten , wie eine Stelle Plutards be.

gereß mit achtjábriger Capitulation albier promulgirt

werden würde, bat ſich als unbegründetermieren.Wabr weiſt, wo er ſagt, daß Alerander in der Schlacht bei iſt es, daß eine Commiſſion an Ausarbeitung eines neuen Conſcriptionsgerebes, jedod jedenfalls mit zebnjábriger

Arbela , mit einem doppelten Panzer von Pinnen , den man in der bei Illus gemachten Beute gefunden .

Capitulation , beſchäftigt iſt , allein für dieſes Jabrºift babe, gerüſtetgeweſen ſei. Der ágyptiſche König Amaris

(dwerlit an die Beendigung ibrer Arbeiten zu glauben,

denkte den fakedámonierneinen ſolchen Harniſch, und

da eben die dießjåbrige Conſcription für Niederóſtreich

einen åbnliden dem auf Rbodus in der Stadt findo

auf den 1. Mai ausgeſchrieben iſt und es ausdrüdlich befindlichen Tempel der Minerva. ,,Dieſer Harniſco", in dem erlaſſenen Befeble beißt: nach dem bisherigen ſagt Herodot , indem er des erſteren erwähnt, ,,war Modus zu verfabren .

(Deutſche Aug. 3tg.)

Belg i en.

Brüſſel , 7. April.

aus finnen verfertigt, aber icon verziert mit vielen goldenen Bildern von Thieren. Jeder Faden dieſes

Panzers verdient unſere Bewunderung. Obgleich außerst

Der Moniteur enthält beute

fein , beſtand doch jeder aus dreihundertundſechzig ein.

zwei fónigliche Arreis, durch deren erſtes die Entlaſſung

zelnen , gut zu unterſcheidenden Fåden. Gleides war

des Generals de fiem von ſeiner Stelle als Kriego.

der Fall mit dem Panzer , den Amaſis der findiſden

miniſter angenommen und derſelbe wieder den Func. tionen eines Generalinſpectors der Artillerie zurůdger geben wird. Das zweite übergibt das Kriegsdeparte.

Minerva ſchenfte.“ (denfte."

ment interimiſtiſch dem Miniſter der Staatsbauten.

Peşterer fand ſich noch vor zu

Plinius Zeiten, deſſen Zeitgenoſſe, der ehemalige Sons ful Mucianus, ibm die Wahrbaftigkeit der Angabe des Herodot beſtåtigt bat. Dieſer Harniſch galt für ſo uns durddringlich , daß Aelian feine beſſere Sdilderung

Im Beginn der geſtrigen Rammerſißung brachte der Miniſter der offentliden Arbeiten , als interimiſtiſcher

von dem Neſte des Halcyon zu geben wußte, als wenn

Priegsminiſter, einen Serepesentrourf ein, welcher einen

er es mit dieſer berúbuten Soußwaffe verglid.

421

422

Die ſchon zu Homers Zeiten von den Grieden ge.

valerieoffizier aus dem Franzdfiſden in’s Deutſde über

brauchten Panzer von linnengeweben wurden abermals

tragen worden . Dieſes ſowohl , wie die richtige Eintheilung und flare Darſtellung der Sache empfiehlt das Werf an und für fich als ein febr gelungenes und lågt in Hrn. Baucher einen vortrefflichen Neiter und Bearbeiter er : fennen, welder die Zbeorie der edler Reitfunſt in Be .

in Anwendung gebradt , als die Taftif bei ibnen den bodoften Grad der Ausbildung erreicht batte. Dieß

gefchab , als der weniger durdo reine Siege , als durch feine Kriegsfunſt und ſtrenge Diſciplin berůbmt ges worbene Atbener Jpbifrates die Krieger feines Baters

landes die eiſernen oder erzenen Panzer mit Harniſchen zug auf die Bearbeitung rober Pferde gründlid durc . dacht hat und ſelbige in der Praris mit glänzendem Auch italiſme Bdifer bedienten ſich ſolcher Waffen. Erfolg anzuwenden verſteht.

von linnen vertauſden ließ.

Silius Italicus berichtet, daß ſie von den Faliofern

Da indeß Hr. Bauder in ſeinem Werte flar und

allgemein gebraucht worden wåren, und livius meldet, Daß der Bruſtbarniſd des gefallenen Anführer Anführers der Dejenter, Zoluminius, der nebſt deſſen ganzen Rüſtung dem Jupiter Feretrius als Weibgeſchent dargebracht wurde, aus foldem Stoffe verfertigt geweſen ſei. Nach Strabo mar der leinene Bruſtbarniſch die gewohnlide Soußwaffe der luſitanier , und roll aus den Kartbas

unumwunden ausſpricht: ſeine Methode, ſo wie die bei der Dreſſur rober Pferde nach derſelben anzuwendenden Hülfen ſeien neu, da er ſogar ſeine Verwunderung dar. über ausdrúgt , daß vor ihm nod Niemand eben ro darauf verfallen ſei, und da er endlich durch dieſe an. geblich ganz neue Metbode der Abridtung und An. wendung der Hülfen , das Ausland zur Anerfennung

gern gut bekannt geweſen ſein .

der Superioritat der franzöſiſden Reitfunft zwingen

Aud das Mittelalter batte dergleichen Rüſtungen mil " und ſie für beſonders zwecmåßig zur Einführung nicht vergeſſen. Nicetas Acominatus erwåbnt in der bei der ( franzöſiſden ) Armee bålt , ſo dürfte es nicht Geſchichte des Iſaat Angelus eines derartigen , von unangemeſſen erſcheinen , das fraglide Werf einer nås Conrad von Montferrat getragenen Bruſtſtůđes. „ Er

beren Prüfung zu unterwerfen und die Reſultate der.

war" , ſo erzåblt jener Geſchichtsſchreiber , als er auf ſelben dem deuiſden militäriſchen Publikum bier vor. dieſen Kriegsmann zu ſpreden fommt, ,,durde ein Ge zulegen. webe von linnenen Fäden , das man durch Eintaugen Vorangeſchickt roll hier nur werden, daß eine jabreu in ſtarf geſalzenen Eſſig gebårtet hatte, gleid wie durd lange, faſt ununterbrochene Beſchåftigung mit der Aus . einen eiſernen Panzer geldúßt. Dieſes Gewebe war bildung rober Remonten und die Babei, ſo wie im durch ſolches Eintauden ſo dicht und feſt geworden, daß es beſſer, als irgend ein anderer Stoff gegen Pfeil. (důſſe und Panzenſtoße fiderte. Es beſtand aus achts

faufe einer faſt 30jährigen Dienſtzeit, reſp. bei der Gas valerie und Reitartillerie, úberbaupt gewonnenen Ers fahrungen Referenten bei der Unternebmen einer ſol.

jebn úber einander befeſtigten Pagen . "

den Prüfung zur Seite ſtanden und legtere daber nicht Die meiſten dieſer Schußwaffen beſtanden , wie die als ein allzu großes Wagniß erſdien.

bon Hrn. Papadopulos aus Baumwolle verfertigten , aus zuſammengefilztem Hanf oder Flachs , den man

Beginnen müſſen wir zuerſt mit der einfaden Be. merkung , daß und Hr. Baucher eigentlich nur wenig

durd Einweiden in mit Salz gefåtrigten Eſſig gegen Neues ſagt. In zwei Dingen weicht derſelbe von der Eiſenwaffen undurddringlid gemacht hatte. Die neueren Berſude des Doctors Papadopulos beweiſen jeßt auf

bei uns üblidhen

brichtungemethode ab und zwar

1 ) Daß er fein robes Pferd gleid von Anfang an

merkwürdige Weiſe die große Widerſtandsfähigkeit diefes mit der Kandare záumt , und Stoffes gegen durch Schießpulver fortgeldleuderte Pro,

2) Daß er dem Aufrichten des roben Pferdes im

jectile.

Halſe das Biegſammaden des Genics der Genalde Schließlid erfabren wir node , daß der Wiederauf, und des Halles vorangeben läßt.

finder dieſes Fabrifates der franzófifden Kriegsminiſter

Das Erſtere iſt nichts Neues, vielmebr foon da ge.

• fein Gebeimniß umſonſt angeboten hat, und daß ibm weſen, ebe die Arbeitso oder ſogenannten Waſſertrenſen dagegen erlaubt worden iſt, den Nußen und die mdg

erfunden worden ſind , und dürfte aud beuf zu Lage

Tiche Anwendung ſeiner Erfindung in Gegenwart des Herzogs von Nemours auseinander zu regen. Er ſchlägt vor , fie nicht nur bei den fandtruppen , ſondern auch bei den Marinetruppen einzuführen , und namentlich

nidt mit Erfolg bei allen Pferden anzuwenden ſein ; das feßtere hingegen iſt von unzweifelhaftem Nußen als Vorbereitung zum Anreiten rober Pferde, wovon wir durch eigene Erfahrung båufig Gelegenbeit gehabt

die Scanzverfleidungen der Kriegsſchiffe damit gegen Den kleineren Kartåtidenbagel zu fidern .

baben uns zu überzeugen. Zur beſſeren Verſtåndlichkeit baben wir das in Rede tebende Werf in der Folgereibe ſeiner Saße betrachtet und werden nun unſere Anſichten über die bemerkens .

.

wertbeſten Puncte , mit beſonderer Rüdſidet auf das, was etwa in Betracht gegen unſere bisberige Reito Methode der Reitfunft von Bauder. Paris 1841. und Dreſſirmetbode Neu zu nennen ſein dürfte, folgen Li te r a t u t.

(Aus preußiſchem Standpunct beleuchtet.) laſſen . Einleitung. In der literariſden Welt iſt ſeit kurzem das vor, Zu pag. 1. Hierin gibt derſelbe zwar an, daß das. ſtebend genannte Werf über Reitkunſt erſdienen und

von einem ſebr verdienſtvollen béberen preußiſoen Ga

jenige ., W48 er anfübren werde , bereits ſdon dfter

423

424

dageweſen , er jedod die Definition davon gegeben für das Biegen oder Abbrechen des Pferdes eine gründ. Es iſt nicht zu verkennen , daß Hr. Bauder in ſeiner Definition eine Logif , Grundlid teit und Klarheit ent.

liche Anleitung; ſo wie aud auf S. 24 das Aufrichten genügend erklärt wird. Wenn nach unſerem Grundo ſaße das Aufrichten dem Biegen voranging , ſo war

widelt hat , welche ſie ſelbſt jedem Paien verſtåndlich

und leßteres biernad alſo nicht fremd, da wir dieſelben

babe.

machen muß. Dieß verdient die großte Anerkennung, Grundſäße für die gute Ausbildung bierbei haben, wie nidht ſo derAccent, den er auf ſeine neue Erfindung legt. Hr. Baucher , und nur die umgefebrte Reibefolge in Zu pag. 12. „ Das Pferd iſt nie, der Reiter immer Anwendung bringen. in der Sould 26. bis Poſition bringen können " iſt ein durchaus mabrer und bei uns långſt als folder erfannter Saß , denn das ridtige oder unrichtige Benehmen des Reiters regelt allein das Benebmen des Pferdes.

Zu pag. 16. ,, Das Ausland zringen unſere Su. perioritåt in der Reitfunit anzuerfennen " 2C 2c. Nicht alles Ausland wird ſich zu dieſer Anerfennung zwingen laſſen . Was Preußen anbetrifft, ſo glauben wir, daß

Zu 3u pag. 44. Der Hr. Verfaſſer ſtellt den Grund,, ſaß auf, daß es in Rúdſicht der Empfindlichkeit im Maule der Pferde feinen Unterſchied gebe. Dieſe Bebauptung ſobeint gewagt , wenn der Saß nicht ſo beißen fou : daß nad der vollſtändigen guten Dreſſur die Empfindlichkeit aller Pferde im Maule eine gleiche ſein müſſe.

Indeß iſt gewiß jedem Reiter aus der Erfabrung in deſſen Armee eine Reitfunſt zu finden iſt , welche zur Genüge bekannt , daß auch bei der beſten Dreſſur ſtets die günſtigſten Reſultate, erzielt bat und wohl mit ein Pferd vor dem andern eine ſanftere oder ſtårfere

jeder anderen in die Schranken treten fann. 3u I. Bonden fråften des Pferdes.

Anlebnung an's Mundſtück bat , was theils im Bau der faden, theils im Bau des Pferdes ſelbſt begründet iſt. Nur die gute Fauſt des guten Reiters iſt im Stande,

Hr. Baucher ſpricht ſich recht klar und verſtändlich für ſeine Perſon dieſen Unterſchied beinahe gånzlich zu bierůber aus. Bor ibm bat jedoch bereits Hr. v. Quaſt, ebemaliger Offizier im fónigl. preuß. Regiment Gens,

d'armes, in ſeinem Werfe : ,, Das Reitpferd " , Berlin

beſeitigen.

Hiernach fónnen wir auch die Anſicht des Hrn. Pero faſſers für die Praris nicht algemein theilen ; daß für

1809 bódít belebrend über denſelben Gegenſtand ge. (drieben. Wenn aber Hr. Baucher pag . 25 fagt, daß bei der

ſein dürfte.

alle Pferdemåuler ein und daſſelbe Gebiß ausreidend

Ausbildung nach alten Principien zur Dreſſur fd lecht. gebauter Pferde 2 bis 3 Jabre erforderlich waren , so widerſpricht dieſem wohl unſer Adler Erfabrung. Denn iſt ein Pferd ſo ſchlecht gebaut, daß es troß aller Dreſſur

daß die Zäumung nicht bloß dem Maule des Pferdes, ſondern auch zum Maule deſſelben paſſe, und daß dasn ber das Gebiß nicht blos in ſeiner Dimenſion, ſonder auch in ſeiner Form zu dem betreffenden Pferdemaule

nicht zum Reitpferd gemacht werden kann, nun ſo gibt

ſich eigne, wenn das Pferd für Jedermann ein gleid

Ein Hauptgrundlag in der Reitfunſt iſt wohl der ,

man die Sache auf; im anderen Falle wird aber wohl gutes Gefühl haben ſoll. Es iſt zwar nicht ganz in 1 Jabr als Marimum anzunebmen ſein, um jedes Pferd, Äbrede zu ſtellen, daß der gute Reiter mit ſeiner guten mas reiner Natur und Beſchaffenheit nad ſich zum Reitpferd nur irgend eignet , auszubilden , wenn der

Fauſt ſein Pferd mit jeder Art von Gebiß gut führen wird ; indeß das feine Reirgefübl , wozu nach unſerer

Abrichter überhaupt ſeine Sadie verſiebt, was voraus.

Anfidit die Fauſt mit gehört, iſt nicht Jedermanns Sade, wie hr. Bauder ſelbſt zugibt. Eben ſo erſdeint die von Hrn. Baucher angegebene grade Forun der Anzüge bei der Kandare , obgleich ſie bei unſerer ganzen leichten Cavalerie eingeführt iſt, in der Praris nicht allen Auforderungen ſo zu entſprechen ,

gelebt werden muß.

Zu II. pag. 29 führt der Hr. Berfaffer ſebr richtig

an , ,, daß es etwas gåbe , was fein Lebrer verleiben 1

fónne :

den ridtigen Taft oder das feine Reitgefůbl." Allerdings wem dieß. feblt , der wird nie im Stande

als die frumme Form für die Anzüge. Die leßtere Form

ſein , beſonders bei ſchwierigen Pferden , weder nach verhindert das Pferd von ſelbſt, die Stange zu greifen , Baucher's nod nach la Guérinière's , noch Hüners. was bei graden Anzügen, wenn es vorfommt, nur durd dorff'8 2. Methode ein günſtiges Reſultat von ſeiner fünſtliche Mittel verhindert werden fann . Arbeit zu erreichen .

Dieſer Saß iſt aber ſo alt , als

Man fann bierbei den Einwurf machen , daß ein

Zu pag. 36. Ueber die Vortheile des Biegens der Ganade und des Halles als vorbereitende Dreſſur

Pferd , wenn es ſtets gut an's Gebiß geritten wird, dieſe Ünart nicht ausüben kann . Wir müſſen jedoch wiederholen , daß nicht alle Reiter auch gute Reiter

die Kunſt ſelbſt .

haben wir uns oben bereits ausgeſprodjen ; die Sadie

ſind , und daß bei einer ungeſchidten Fauſt ſogar das am beſten dreſſinte Pferd rich manchmal unbegreiflid arbeitete man in åbnlicher Art bei der fóniglichen Rebr. (ahnell Unarten angewohnt,welche nur durch můbſame escadron zuBerlin und das Werf des verſtorbenen Stalle Arbeit erſt wieder beſeitigt werden können. In der

ſelbſt iſt jedoch feinesweges neu. Soon im Jahre 1822

meiſters Rlatte : ,, Bearbeitung des Pferdes an der

Verwerfung von Sprungzügeln 20. ſtimmen wir gang

Hand " , Berlin 1825 gibt dazu genügenden Aufſdluß. Hrn. Baucher bei , da ſie in der Regel nur als unzus Der 2. Theil der Inſtruction zum Reitunterridt für reichende übhülfe einer mangelhaften Dreſſur oder Fåbs die fonigl. preuß. Cavalerie entbålt übrigens auf S. 38 f.

rung zu betradoten find.

(Schluß folgt.)

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung: C. B. Leske in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.

Samſtag,

oktoriatividuo N° 54,

6. Mai 1 8 4 3 . Di310

Italyon

9 .

1

Saudi STUS

анай залі зі

1990

TUDIO

19

Allgemeine Militår - Zeitung. Iturberen.

Ueber die landſtåndiſchen Verhandlungen in Bezug auf den Militäretat bemerfen wir noch Folgendes: Bei Tit. Il. Generalſtab batte die Regierung eine

Vermehrung von 1 Major und 2 Capitainen proponirt, auf deren Genehmigung der Ausſchuß antrug. Die Minoritåt war für die Ablehnung , weil der Bundes.

machung Erforderlidre ſtellen zu können. Es ſei nach : gewieſen, daß überall cas Minimum an Offizieren ge's fordert ſei. Bei der Cavalerie gebórten für 2 Regis menter, welche für Contingent und Reſerve nothig ſeien, von den beiden Oberſten an, alle die Offiziere, welche in dem Bericht des Ausſdufes aufgefübrt feien , ſo daß von dieſen feiner zur Ergänzung des Generalſtabs ver,

beſchluß von 1841 nur die Bereitbaltung des vollen

wendet werden könne.

Bedarfs von Offizieren für die Kriegsformation ſchon im Frieden bei der Infanterie, Cavalerie und Artillerie,

feit unſerer Offiziere ſpreche eine wohlbegründete una erfenntniß der Fürſorge aus, die der Landesherr bethårigt

Der Hinweis auf die Tüchtig,

nicht aber ſpeciel bei dem Generalſtab vorſdreibe. -

babe , das Armeecorps mit wiſſenſchaftlich gebildeten

Hr. General Schmidt bemerfte, die Regierung begebre noch 4 Offiziere weniger, als nad den Bundespflichten zu ſtellen ſeien, weil ſie es dadurch rechtfertigen zu fono nen glaube , daß die 3 bei der Landesvermeſſung ver, wendeten Capitaine bei Ausbruch eines Krieges dispos

Offizieren zu verreben und ſie praftiſch fortbilden zu laffen. Doch müſſe er , jo ſebr er auch dieſe Anſicht über den Bildungszuſtand der Offiziere, theile, behaupten ,

-

nibel wurden.

daß es nicht möglid fei, Offiziere auszuwåblen , die

ohne weitere ſpecielle Vorbereitung den Anforderungen

Die Regierung babe daber don die

eines Generalſtabsoffiziers bei dem Uebergang auf den

möglichſte Beſchrånfung eintreten laſſen. Dic drei Offis ziere ſeien aud) bereits ſeit 1841 angeſtellt. Jeder Ges

Kriegsfuß entſprechen konnten. Die großte Liebe und Hingebung für den Dienſt würden es ihm nicht mög .

bildete werde einſeben , wie wichtig und notbwendig ein

lic maden , rich alebald in einen Beruf einzuarbeiten ,

wiſſenſchaftlich gebildeter, praktiſch vollfommen geübter Generalſtab einer Armee rei. Der Generalitab ſei die Stúße des Feldherrn bei Entwerfung von Planen und deren Ausfùbrung. Es ſei nidt möglid , wenn man die Branche im Frieden beſchránke , ſie zu ergånzen, wenn unerwartete Umſtände eine ſchleunige Mobilma:

der ſo wichtige Aufgaben enthalte. Die drei General, ſtabsoffiziere ſeien übrigens bereits vorhanden, und möge es ihm nicht übel gedeutet werden , wenn er bemerfe, daß ein ſtåndiſcher Beſchluß ſie nicht beſeitigen fónne,

chung des Armeecorps nothwendig machten , da man ſie aus den Regimentern nicht entnehmen fónne . Hr. v. Baumbach 3r glaubte, der Grundſaß, daß auch

enthaltene Ausführung zur Begründung der Propoſition . Daß Offiziere aus der Linie zum Generalſtabe com . mandirt würden , babe wohl ſeine guten Seiten ; es rei

bei dem Generalſtab die Kriegsformation im Frieden beibehalten werden müſſe, fonne in der Weiſe in An, wendung gebracht werden , daß ſich in der Friedens.

auch geſcheben , aber zum Nachtheil der übrigen Offis ziere , welche deren Dienſt micverſeben müſſen . Beim (Seneralſtab müßten Offiziere aller Waffengattungen

.

.

da deren Beſtehen ſich auf die Pflichten gegen den Bund gründe. – Hr. v . Dd8 Och s bezog ſich auf ſeine im Bericht

formation über den für das Corps ſelbſt nöthigen Be.

ſteben , die im Stande wåren , aus eigener Erfahrung

darf noch die durch die Schlußacte des neunten Armee,

im Kriegerdie Bedürfniſſe und Verwendung der Waffen

corps erbeiſchte Anzahl von Generalſtabs - Offizieren porfinde. Gleiche Einridtungen beſtånden auch in ans

gebörig beurtbeilen zu fónnen. – Die proponirte Vers mebrung ward abgelehnt. - Hr. General Schmidt

deren Staaten. – Hr. General Sd midt : Die Ans

bedauerte , daß eine Propoſition abgelebt worden ſei, die im weſentlichen ſo ſebr begründet ſei. Die Regies

-

-

nahme , als enthalte die beſtebende Formation Mittel genug , den Generalſtab zu ergånzen , beruhe auf un . richtiger Combination. Nirgends babe die Regierung in ihren Mittheilungen über den Bedarf an Offizieren pon einer gewiſſen Anzahl Compagnieen, Escadronen 26 . geredet , ſondern man babe die Zahl der offiziere ans

langen laſſen . Zu Tit. II wurden für Diviſiones und Brigadeſtåbe 14,334 Tbir. bewilligt, deßgleichen zu Tit. IV (Infanterie) die für die Offiziere einſdließlich der Premierlieutenante

gegeben, deren man bedürfe, um das bei einer Mobils

geforderten Betråge.

rung werde ihre weitere Erklårung an die Stånde ge.

Sodann werden für 10 neu zus

427

428

gebende Secondlieutenante 3384 Thlr. Gehalte begebrt. Die Majoritåt beantragt die Bewilligung, gegen welche

commando bereits eine Mittheilung gemacht ſein, nado welcher das Manóver im Monat September in der

rid die Minoritåt ausſpridt. Die Propoſition ward Nähe von Celle ſtatifinden wird.) genehmigt.

Weiter werden 25,440 Dienſtmonate be ,

gebrt , 512 mehr als in voriger Periode, deren Bewil .

Genebmigt. - Bei ligung der Ausſduß beantragt. Genehmigt. Zit. iv , Cavalerie, war eine Vermebrung von 1 Pre. mier . und 3 Secondlieutenanten proponirt; erſterer ward genebmigt, legtere abgelehnt. Auch die proponirte Vermebrung der Aerzte wurde nicht beliebt. Nach dem Antrag des Ausſchuſſes wurden 745 Dienſtpferde, .

Li te r a t u r.

Methode der Reitfunſt von Bauder.

(Schluß.)

Zu pag. 50. Die vorbereitenden Uebungen mit dem Pferde zum Uebertreten ſind flar und faßlich dargeſtellt, wir fónnen ſie aber durdaus für feine neue Erfindung

ſowie die für Unteroffiziere und Spieleute geforderten

anſehen , da gewiß jeder denkende Reiter ſie mit uns

Betråge genehmigt. Für die Mannſchaft wurde eine Vermehrung von 308 Dienſtmonaten begehrt und davon

bei der Dreſſur ſeines Pferdes ſelbſt angewendet haben

231 bewilligt.

Daß es , wie Hr. Baucher ſich åußert, in Frankreich nach der alten Sdule 2 bis 3jábriger Studien bedurft P r e u B e n.

Berlin , 19. April. Se. Maj. der König von Han,

wird.

haben ſoll, bis man ein Pferd in den Seitengången arbeiten fonnte, iſt und unbegreiflid ; die deutſde Reits

nover beſudyte måbrend ſeines Aufenthalts babier das

der mit Anfertigung Atelier desHelme unermüdlich intereſſante beſtåftigten und Müßen neuen

Waffenrođe,

Se. Majeſtát waren überraſcht von der Schönheit und Zweckmåfigfeit der hier aufges egenſtånde überhauptn und, Montirungsg ſtellten en und allenneuen an militäriſchen Veränderung Einridstunge Capitains Virdom.

den lebbafteſten Antheil nebmend , jog der Monard) vielfache Erfundigungen über die Einzelnbeiten ein , auch

ließ ſich hódítderſelbe eine prachtvolle HuſarenmůBe hier anfertigen , wie ſie zu der wieder hervorgeſuchten alten Uniform des dritten Huſarenregiments , deſſen bef der König iſt , getragen werden. Die Regiment ist nám . lich aus den Depots des ehemaligen Leibbuſarenregis

ments , zulett . Rudorf genannt, das ſich in dem ſieben,

funſt hatte ſich bisher, froß der alten Sdule, ſtets gån . erfreuen. Wenn die Jugend des ſtigerer Reſultate zu erfreuen. Reſultate zu figerer Pferdes oder deſſen Kraftloſigkeit einer vorſoreitenden Dreſſur überhaupt nicht im Wege flebt, ſo fann man

wobi von jedem guten Reiter erwarten , daß er ſein

Pferd in einigen Monaten dabin gebradt haben wird, um es mit Erfolg in den Seitengången üben zu fónnen . Zu pag. 52. Die Lection des Zurücktretens iſt rebr faßlich erklärt, uns aber feinesweges neu , und in un 1

ſerer mehrgedachten Inſtruction zum Reitunterricht Thi. I. pag. 80 und Tbl. II. pag. 31 recht deutlich auseinander geſept ; auch iſt die feinesweges bei uns jcmals durch

Zurücreißen erzwungen worden, wie Hr. Bauder role des, als allgemein und überall gefcbeben, anzunehmen

jábrigenKriege unter dem Namen v.Ziethen ſo berühmt ſcheint. Zu pag. 61. Hr. Baucher reitet mit anſtehenden machte , geformt.

Der König 20g noch an demſelben

Tage den Capitain Virchow zur Tafel und sollte der großen Umſicht und Tbåtigkeit dieſes Offiziers Lob und Anerkennung. Auch unſer König und der Kriegominiſter empfingen am vorigen Sonnabend aus der Hand dieſes Offiziere ihre neuen Waffenrode.

Das Hauptverdienſt

deſſelben beſteht eigentlich darin , daß er die große Um . foaffung der Befleidung der ganzen Armee mit einer Summe bewirft, die noch nicht ganz das Dritttheil des von anderen Seiten begehrten Koſten betrages ausmacht. Eine Eriparniß , welche im Ganzen faſt eine Million ( Franff. D. P. A. 3tg.) beträgt. Deutider

Bund .

Hamburg , 17. April. Die fónigl. dåniſche Res gierung hat unſerem Senate angezeigt , wie es ihr nicht

Zügeln fein Pferd von der Stelle an .

Nach unſeren

Grundſåsen ſoll die Zügelband bierzu etwas nachgeben , und gibt unſere Reitinſtruction, Thl. I. pag. 28, hierzu eine flare Definition , die , bei Pidyte betrachtet , dem Sinne nach, von der Methode des Hrn. Baucher nicht abweicht.

Wenn das Nachgeben der Fauſt beim Ans

reiten im Sinne der Reitinſtruction die von Hrn. Baucher beregten Nachtbeile berbeiführte , ſo würden wir den betreffenden Reiter für einen Stimper in der Kunſt balten müſſen. Zu pag. 62. Die in Betreff widerſpenſtiger und bösartiger Pferde hier ausgeſprochene Unſicht fónnen wir nicht unbedingt theilen , da es bier båufig Ausnab, men geben würde .

Zu pag. 64.

Hier ſpricht ſich der Hr. Verfaſſer ſehr

angenehm wäre, wenn das zebnte Armeecorps dies flar darüber aus , wie das Pferd die Wendungen aus. res " Jahr zuſammen tråte , weil bei ihrem Contingent führen ſoll, jedod wäre es erwünſcht geweſen , die mio das deutſche Commando noch nicht eingeübt ſei. Siechaniſchen Verrichtungen der Fåuſte dabei angedeutet erwarte daber von den freundlichen Geſinnungen der Nachbarſtaaten , daß fie das Geſuch um Aufſchub, mels

ches ſie bei dem hohen Bundestage einreichen laſſen

zu finden , da felbige auf die Ausführung der Sade von zu großer Wichtigfeit ſind , als daß man ſo leidt darüber hinweggeben dürfte . Die preußiſche Reitinſtruction gibt Thi. I. pag. 23

wolle , unterſtüßen würden . - . ( Nadh anderen Nach: richten aus Kiel vom 14. April rollen die Schwierig . für die Trenſen und pag. 76 für die Kandarenführung feiten , welche ſich dem dießjábrigen Manóver des zehn ten Bundesarmeecorps entgegenſtellten , doch noch bes

febr ſchöne und faßlid dargeſtellte Anleitungen . Wenn jedod Hr. Baucher hinſichts der , bei den Wendungen

ſeitigt worden ſein . Es roll dem bolſtein'ſchen General .

anzuwendenden Schenfelbülfen ganz unumwunden ſagt,

429

430

fie wåren ſeine Erfindung , und dabei ſeine Berwun. zukürzen. Nach unſerer Methode bat eg nie einer ſo 2

derung ausdrůdt, daß noch Niemand vor ihm ein gleis langwierigen Dreſſur für dieſen Zwed bedurft. des Verfahren angewendet babe , ro fönnen wir unſer 3u pag. 95. Piaffiren obne Pilaren iſt ſchon und

Erſtaunen bierůber nicht verbeblen. Die ganze preuß. ſinnreich dargeſtellt, wofür dem Hrn. Verfaſſer unges Cavalerie verfährt ſeit langen Jahren auf dieſelbe Weiſe. beilter Beifall gebührt. Wir müſſen jedoch dahin ge. Reitinſtruction Chl. I. pag. 29 enthält die deßfalſige Vorſdrift und ſo viel uns bekannt, arbeitet jeder Bes reiter nach dieſen Grundſåßen , welche aus viele an, dere deutſche Werfe über Reitfunſt ausſprechen , die aber mobl Hrn. Bauder unbekannt ſein mögen. Zu pag . 66. Dom Irabe. Mit den von dem Hrn. Bauder bier ausgeſproche.

ſtellt ſein laſſen , ob jedem anderen Reiter es möglich werden wird", jedes Pferd in dieſer Pection zu gleider Vollkommenheit auszuarbeiten. Die Anwendung dieſer

Rection für die Cavalerie erſcheint uns übrigens weder nůßlich noch notwendig.

VII. Gintbeilung der Arbeit. Dieſes Capitel iſt ſo durchdacht und ſo flar ausges

nen Grundråpen können wir uns im Allgemeinen nur arbeitet, daß es jedem laien in der Reitfunſt verſtånd. einverſtanden erflåren . Derſelbe bat das Kapitel rebrlic werden muß und die vollfommenſte Anerfennung anidaulich abgebandelt, jedoch keine und neue Grunds verdient. Wir theilen bierin ganz die Anſicht des Hrn. ſåse dabei entwicfelt. Wir ſind aber geneigt , dieſer Verfaſſers und baben ſelbſt Erfabrungen zu machen Ge. Pection mebr Ausdebnung zu geben , als der Hr. Vers legenbeit gebabt, Pferde in ſo furzer Zeit volfommen für faſſer , da dieſe Gangart gerade diejenige ist, in welder den Dienſt brauchbar auszubilden, wenn Alter, Kräfte die Sdultern ſich am anellſten und weiteſten auf- und und ſonſtige Eigenſdaften ſie bierzu tauglich machten . abwårts bewegen , alſo zur Entwicelung derſelben das Hr. Bauder bat jedoch in ſeinem Werfe unterlaſſen,

paſſendſte Mittel iſt und außerdem auch zur Ausbildung

das Alter anzuführen , in welchem er ſeinen Pferden

des guten Atbems dient.

dieſe Idnelle Dreſſur ertbeilt. Nad allgemein ange.

žu pag. 72. Was der Hr. Verfaſſer von den Sporns ftiden , wie auch von der Empfindlichkeit der Flanfen des Pferdes ſagt, erſcheint ung wahr und richtig, jedoc

nommenen Grundſågen erſdeint es uns erforderlich, daß ein Pferd, dem man in ſo furzer Zeit eine ſo vode fommene Dreſſur ertheilen will , in ſeiner pbyfiſchen

nur in dem Verſtande, daß eine gute Dreſſur das Pferd

Ausbildung vollendet ſein muß ; das beißt alſo , daß

auch zur Annahme der Sporn willig macht, und daß

es mindeſtens in dem Alter von 5 Jahren , nach Ums

ſelbige den Unterſchied der Flanfen -Empfindlichkeit auf. ſtånden auch darüber, ſich befinden müſſe, weil bei einem jubeben bemüht iſt . Es wird hierzu aber ebenfalls der jüngeren Alter der forperlichen Entwicelung des Thiers mit dem richtigen Taft und dem feinen Reitgefühl bes Dadurd im Allgemeinen Eintracht geſchehen dürfte. Es gabte Reiter erforderlich ſein . Daß übrigens aud bei erſcheint daher dieſe fonelle Dreſſur bei unſerer Art und der Sporn nicht blos als Strafmittel , ſondern der Remontirung , wo größtentheils vierjährige Pferde aud als Hülfe in Anwendung fommt, beſagt die Reits

den Truppen zugetheilt werden , gar nicht anwendbar

inſtruction Tbl. I. S. 25.

und dürfte dieſelbe blog für beſondere Fålle, z. B. bei

Die Sporn ſtatt der Schenkel bei ganzen Paraden, insbeſondere aus dem Gallop , ſtets anzuwenden , wie

einem ausbrechenden Kriege vorzugsweiſe für die lande wehr und Artillerie mit Vortbeil anzuwenden ſein .

Hr. Bauder in ſeinem Werf pag . 81 empfiehlt, erſcheint

Dieſe Aufgabe' hat aber auch der reitende Artilleriſt

uns nach unſeren Erfabrungen überflüſſig, ſo lange der in unſerer Armee in den Jahren 1831 und 1839 zur Sdenfeldruc denſelben Zwed erreicht. Reitinſtruction Zufriedenheit der hoberen und höchſten Vorgeſeßten zu Zbl. I. pag. 26 gibt uns für die Paraden eine redt

gründliche Anweiſung. Zu pag. 82. Das Zuſammennebmen - Sammeln

loſen gewußt.

VIII. Hinſichtlich ſeiner glüdlichen Erfolge mit den

des Pferdes iſt ſchon definirt, iſt aber auch nach unſeren

Pferden : Partiſan , Capitaine, Neptune und Buridan fønnen wir dem Hrn . Baucher nur unſer Kompliment

Grundfågen nie anders erklårt und ausgeführt worden.

maden .

Daß hierbei ſowohl, wie überhaupt bei der ganzen Reits

Meiſterſchaft in der Kunſt glanzend dargethan. Be.

kunſt , Scenfel und Zügelbülfen im Einflange ſteben múffen , dreiben unſere deutſchen Lehrbücher vor und

ſonders bervorzubeben ſind ſeine Pectionen 2, 5, 11 , 14 und 15 , als die ſchwierigſten in der Reitfunſt. Wir

haben ſolches von jeber vorgeſchrieben .

können jedoch unſere Meinung hierbei nicht unterdrůden,

VI.

Bom Gallop pag. 86.

Es bat derſelbe dadurd ſeine vollfommene

daß , froß der dazu gegebenen flaren und deutlichen Unterweiſung , es dennoch nicht jedem anderen Reiter

Hr. Baucher wendet hierbei ganz diejenigen Hülfen

gelingen durfte, rein Pferd zu ſolchen Leiſtungen abzus

an , welche auch bei uns üblich ſind und welche von unſerer Reitinſtruction im Thl. I. pag. 57 und 80 vor, geldrieben werden . - Wenn Wenn indeß indeß Hr. Bauder Baucer bierbei hierbei

richten, weil nicht alle Reiter mit dem Gefühl und dem Zafte begabt ſind , deſſen Hr. Baucher ſich zu růhmen

bat. Das Reiten und insbeſondere das Zureiten iſt

anführt, daß vor Erfindung ſeiner Methode eine zweis eine Kunſt, zu deren richtigen und youfommenen Uus. bis dreijábrige Dreſſur erforderlich geweſen ſei , um ein Pferd auf den Gallop zu reßen , ſo fann ſein Vaters land ibm nur unendlich dafür verpflichtet ſein , daß er

übung die Natur nicht Jedem das dazu erforderliche Calent verlieben hat.

die Mittel erfunden hat , dieſe Zeit um ſo vieles abs

Kunſt erwünſiht geweſen wåre, wenn Hr. Bauder ride

Soließlich bemerfen wir , daß es im Intereſſe der

431

432

in ſeinem Werke auch über die Dreſſur bösartiger,

aus unveränderten , Schlachtbericht des Georg von Frundsberg

widerſpenſtiger und wilder Remonten ausgeſprochen båtte. Es mare intereſſant geweſen zu erfahren , ob

und das berühmte im Original hochſeltene Volkslied von der Pavier

derſelbe auch hier ſo unbedingt in allen Fällen ganz

Schlacht, ganz in ſeiner typographiſchen Eigenthümlichkeit. 98. Bericht eines Uugenzeugen über die Eroberung Dithmarſchen's.

von jeder Zwangsmaßregel und deren Hülfsmittel abs

Schlefrig, Holſtein , Lüneburg und der angränzenden Länder and

ſtrabirt haben würde.

Städte.

Urchiv f. Staats- und Kirchengeſchichte der Herzogthümer Namens der S. H. & Geſellſchaft f. vaterländiſche Geſchichte redigirt von Dr. 2. £. I. Michelſen , ordenti. Prof.

zu Kiel.

(8. Ultona 1837. Sammerich.) Bd. III.

Vgl. Heidelb. Jahrb. d. tit. 1841. Nr. 32. 99. Narrative of the expedition to China, from the commence

Bibliogr a p h i e.

ment of the war to the present period ; with sketches of

II . Rriegsgeſchichte.

the manners and customs of that singular and hitherto al

87. Die Schlacht bei Oſtrolenka, aeliefert den 14/26. Mai 1841 , nach

most unknow country. By commander J. Elliot Bingham ,

Originalquellen und hauptſächlich nach dem Tagebuche eines Uugen:

3 Illustrations. 2 vols. 8. London 1842. Colburn . (844 p. ) 21 $ .

zeugen bearbeitet von Ud am Herzog von Württembera, Generals lieutenant und Generaladjutani Sr. Maj. des Kaiſers aller Reußen u. T. W. Mit 2 Schlachtplänen . 8. Nordhauſen 1842, Schmidt. (33 S. u. 2 Tab. ) 19 Ngr. R. Zeit . f. d. deutſch. Udel 1842. Nr. 29 u. 30 . 88. Battles of the British Navy, from A. D. 1000 to 1840. By

J. Allen, Esq ., of Greenwich Hospital , author of ,,Englands Illustrated with 25 portraits of distin

Wooden Walls“ .

guished admirals , engraved on steel, with numerous plans of engagements. & Co.

2 vols.

12.

London 1842.

A. II. Baily

21 s.

R. N. , late First Lieutenant of H. M. S. ,,Modeste . With

R. Lit. Gaz. 1842. p. 739. (Nr. 1345 , October 29.) 100. Der Krieg mit China von ſeinem Entſtehen bis zum gegenwärs

tigen Uugenblicke. Nebft Schilderungen der Sitten und Gebräuche dieſes merkidürdigen , bisher faſt noch unbekannten Landes. Vom Commodore I. Elliot Bingham , von der Egl. Flotte , früher 1. Lieutenant auf der Modeſte. Nach dem Engl. von V. F. ..

Petri. 2 Thle. 12. Braunſchweig 1843. Weſtermann. (324

und 56 S. Unhang, nebſt i Umrißkarte der Küſte von China'; 256 und 32 S.) 3 Rihir. R. Leipz. Repert. 1843. I. S. 338 — 341 .

101. Histoire du siège de Lille en 1792, par Blismon . 18. Lille

R. Lit. Gaz. 1842. p. 490. (Nr. 1330. July 16. ) 89. Darſtellung der am 26. und 27. Uuguſt 1813 vor Dresden ſtatt. gefundenen Ungriffe und Gefichte zwiſchen der öftreichiſchen und franzöſiſchen Urmee. (Mit einem Plane. ) Von H. Uſter , Arti Oberſtlieut. a. D.

Theile. Zweiter Theil : Zur Geſchichte des Befreiungekrieges nach griechiſchen Quellen . gr. 12. Leipzig 1842. Brodhaus. ( VIII u1.

401 S. )

Minerva 1841 , IV . S. 333 – 496.

90. Åtskilligt utur framledne General - Löjtnanten Friherre von Vegesacks efterlemnade papper, hwaribland authentika och upplysande handlingar öfwer 1807 och 1808 arens krig, synnerligast det i Finland ( ! ) . Utgivne af Ernst von V. 8. Oerebro 1812. Lindh ; Boktr. Förlag. ( 98 S.) 24 sk.

91. Der lufſtand der caſtitiſchen Städte im Jahre 1520 (nach Mar: tinez de la Roſa ).

1842. Castiaux. (24/7 B. u . 1 Lithogr.) 102. Mittheilungen über Griechenland. Von G. 2. Brandis. Drei

Neque d. Uuslandes. 1842. Heft 4.

92. Mémoire sur la guerre de la Navarre, et des provinces bas ques, depuis son origine en 1833 , jusqu'au traité de Ber gara en 1839 ; par le vicomte A. de Barris du Molard 8. Paris 1842. Dentu, 8 fr.

93. Der Urmegeckenkrieg im Jahre 1444 und 1445. Erzählt durch F. W. Barthold. Raumer , Hiſtor. Taſchenb. 1842. S. 1

Der Preis des ganzen Werkes, deſſen erſter Band „ Reiſeſkizzen “ Blicke auf den gegenwärtigen Zuſtand

und deſſen dritter Band des Königreiche" enthält , Rep. 1842. XXXIII . S. S. 186. BI. f. lit. Morgbl . 1842. Nr. 118.

iſt : 4 Thir. 15 Ngr. N. Gersd. 525 ; Bülau , Jahrb. 1843. I. ( Febr.) Unterh. 1842. Nr. 305. Litbl. 8

103. Geſchichte der hundert Jage. Von M. Ca pé figue. 1. – 3. Liet feruna. Mit 1 Stahlſt. gr. 8. Freiburg 1843. Herder'ſche -

Verlagsh. ( XII u . 272 S.) 10 Ngr. Das Ganze rol bis gegen Oſtern in 8 3 Stahlſtiden erſcheinen .

9 Lieferungen mit

104. di I cento Giorni di M. Capefigue. Prima versione italiana L. B T. I. Disp. 1 e 2. 8. Firenze 1841. Società editrice fiorentina.

Das Ganze wird in 60 Diſp. vollſtändig, welche ziei Bände

bis 131 .

94. Geſchichte des großen deutſchen Krieges vom Tode Guſtav Adolphs

bilden.

ab mit beſonderer Rückſicht auf Frankreich. Berfaßt ron F. W.

105. Memorials of the great civil war in England from 1646 to

Barthold. 2 Thle. gr. Per. 8. Stuttgart 1842 und 1843. S. G. Lielding. ( XIV u. 400, XV u. 696 S. ) 5 Thlr. 15 Nar. Bülau , Jahrb. R. Gött. gel. Unz. 1842. Nr. 25 – 28.

1652. Edited from Original Letters in the Bodleian library of Charles I. , Charles II . , Qusen Henrietta , Prince Rupert,

1842. 1. S. 562.

-

Neue Jen . lit. Ztg . 1842. Nr. 77.

Gersd. Repert. 1842. XXXII . S. 447 , XXXIV . S. 163. Berl. lit. 3ta .

of Worcester , Earl of Derby , Oliver Cromwell , Thomas Fairfax, Walter Strickland , Arthur Haslerig, Major General

Blätt. f. lit. Unterhalt.

Monk, Major General Poyntz, Major General Skippon, Co

Magaz. f. d. lit. d. 2usi. 1842. Nr. 140. 1843. Nr. 16. S. 254. ON. 470. 1843. Nr. 80 . Litbl . z. Morgbl. -

Prince Maurice, Prince Charles Lodoric , Duke of York, Hyde Earl of Clarendon , Trchibishop Sancroft, Marquis

1843. Nr. 41.

lonel Treton , Colonel Hammond , Admiral Deane, Admiral

Blackwood's Edinb. Mag. f. Sep

Blake and of numerous other eminent persons by H. Cary,

96. Beiträge zur Geſchichte des Jahrs 1813. Von einem höheren Offizier der preuß. Urmee. (In 2 Bänden mit Biilagen . ) 1. Bd.

M. A. , of Worcester College , Oxford . 2 vols. 8 . London 1842. Colburn . ( X.XXIll u . 445 , XII u . 464 p .) 28 s. R. Vgl . Blätt. f. lit. Unterh . 1842. Nr. 109. p . 472.

95. The battle of Mohacz, tember 1841 .

gr. Ler. 8. Potsdam 1843. Riegel. (X11 u. 582 S.) 1 Rthlr. 10 Ngr. R. Preuß. St. 3tg. 1843. Nr. 8 0. 8. Jan. 97. Die Schlacht von Pavia . Beiträge zur Geſchichte derſelben, Deutſch . Muſeum f. Geſch . v. E. Bechſtein 1. Bd. S. 111 - 142. Dieſe Beiträge enthalten : eine Schilderung eines dieſe dent : würdige Schlacht darſtellenden alten Holzſchnitts und einen gis reuen Ubdruck des dieſem Holzſchnitt beigefügten Tertes ; ferner den wichtigen handſchriftlichen, hier in der Rechtſchreibung durch : -

Lit. Gaz. 1842. p. 1. (Jan. 1. Nr. 1302.) - R. Leipz. Rep. 1843. 1. p. 30 – 34.

105. Gerdhichte des Feldzugs in Sachſen im Jahre 1813. Nach größeren Werken im Uuszuge bearbeitet von f. Gelner. Mit angehängter Lebensbeſchreibung des Königl. preuß. Feldmarſchalls Blücher und Darſtellung der preuß. Militärverfaſſung. 8. Reutlingen 1842.

KUTB ; leivzia , Herbig. ( VI 11. 104 S. mit 1 lithogr.) 7'/, Ngr. Vzl. Gersd. Rep. 1842. XXXIII . S. 353.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung: 6. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudi.

Dienſtag , 9. Mai

No. 55 .

18 43.ba

2015 husbit di

2012

D

id

* to sue சங்கம்Fig pa பர் !

323

Allgemeine Militar - Zeitung. De ſt r e i d .

Wien , 24. April. In der f. f. Armee baben neue

zablreiche Berånderungen ſtattgefunden, und zwar wur. den zu Feldmarſdallieutenanten befördert folgende vier Generalmajore, als : Frhr. v. Z balberr, Brigadier zu Hermannſtadt (tritt in Penſion ), Frbr. v. Dietrido, Artilleriebrigadier zu Peſtb (bleibt auda ), v. Wiſſiat, Brigadier in Mainz (wird Diviſionår in Jialien ) und

auch die landwebrmånner ohne Beſorgniß für die Ers nábrung ibrer Familien ihrer Pflicht ſich bingeben zu fónnen. Allerboch ſtdieſelben baben nunmehr gerubt, in

Ibrer landesväterlichen Fürſorge den Landtagecommiſ, farius , Oberpräſidenten und wirfliden Gebeimen Ratb, Hrn. Flottwell , durd ein Cabinetsforeiben zu beauf. tragen , dem verſammelten Provinziallandtage auf die oben erwåbnte Petition befannt zu machen, daß allero

Graf Drbna, Brigadier zu Brúnn (wird Diviſionår 'bdobitnie dievon demſelben geminſote Ausſeßungder zu Wien ) ; fodann rúdten zu Generalmajoren vor :

großen Herbſtübung des 4. Urmeecorps bereits befohlen

zwolf Oberſten, nåmlich : v. Siſaf (tritt in Penſion),

båtten.

1

burg ), Ritter v . Tuloz (wird Brigadier in Berona),

Bra u nich w eig. Braunſchweig , 16. April. Die Feſtſeßung des

Fürſt Felir So warzenberg ( in ſeiner Anſtellung als 8. f. Geſandter zu Zurin ), v . Malter (wird Brigadier zu Brúnn), v. Racca (bei der Artillerie), Ritter Pro. terde . Oſten (in ſeiner Anſtellung, als f. f. bevolls mådhtigier Miniſter zu Atben), Frhr. v . Engelbardt, ( in ſeiner Anſtellung als Ajo der Sóbne des Erzber.

Militáretate , welder von der Regierung zu 866,497 Thaler angeſeßt war, fand bei der (nun geldloffenen ) Ståndeverſammlung bedeutende Sowierigkeiten . Die Ståndeverſammlung und die von ibr gewählte Gom, mifſion erfannten es an , daß das fortwåbrende Steigen der Militärausgaben Beſchrånfungen nothwendig mache,

Frhr . v. Pergler ( wird Brigadier in Stublweiſſens

2098 Rainer), Frhr. v. Ratb (wird Brigadier in Mais

und daß ein Eingeben auf Einzelbeiten mit dem dem

land ) , - 0 . Ramberg ( wird Brigadier in Prag ) , v. Weigl ( bei der Ärtillerie ) und v. Gallbrunn

landesberrn ausſchließlich zuſtebenden Rechte , die Drs ganiſation des Truppencorps anzuordnen , nicht ver.

(wird Brigadier in Siebenbürgen ). Endlich wurden einbar ſei. Namentlich ging die Commiſſion von der verſeßt die Generalmajore und Brigadiere Frhr. v. Jeßer Anſicht aus , daß ſich nur durch eine Vergleidung des von lemberg in gleicher Eigenſaft nach Mainz;Pands Aufwandes , welder in anderen Staaten ndıbig iſt *), graf v . Fürſtenberg von Prag nach Proßniß ; Frhr. um den bundesmåßigen Verpflidtungen zu genügen , ein -0. Wenz von Proßniß nade Galizien ; Frhr. v. Oſorich Anhaltpunct finden laſſe, obne jeneš Eingeben auf das von Berona nach Wien und v. Souvent von Mais

Einzelne die zu verwendende Summe in folle zu beo

land nach Galizien. Pre u B e n . Merſeburg,, 22. April. Der jeßt in Merſeburg

ſtimmen , und ſolug auf den Grund einer rolden Ver. gleidung vor, die Koſten des laufenden Militárbedürf.

niſes auf 830,000 Iblr. feſtzuſeßen. Dieſer Antrag ward indeß mit einer Majoritåt von 4 Stimmen ab. verſammelte ſiebente fandtag der Provinz Sachſen bat, gelebnt , und nach mannidfaden anderweitigen Discuſo mit Rüdſicht auf den durch die Mißårndte des vergange. fionen das Budget zu den beantragten Anſågen feſtgelegt. nen Jabres herbeigefübrten allgemeinen Nothſtand, vors nåmlich der låndlichen Grundbeſiger, lid veranlaßt ges funden, Sr. Majeſtåt dem Könige in einer beſonderen .

Großbritannien. London , 14. April.

Der Staatsſecretår für das

Dentſdrift die untertbånigſte Bitte vorzutragen , das für den nåchſten Herbſt angeordnete große Corpsma ,

Kriegødepartement, Sir H. Hardinge, låßt jeßt die Frage unterſuchen , ob es nicht beſſer ſei, die Dienſt.

noder der Iruppen des 4. Armeecorp8 zu ver . ſchieben , bis die folgen jener Calamitåt wieder aus,

*) Dieſe Vergleidung , welche die aug. Zeitung in Nr. 108 mit tbeilt , entbält jedoch bedeutende unrichtigteiten ; namentlich find

geglichen und die Einſaffen wieder im Stande fein

würden, die Truppen mit der ſtets gewobnten Gaſt. freundlichkeit ohne Beld werde und Opfer aufnehmen,

die Militärbudgets anderer Staaten (die faſt alle in neuerer Zeit

bedeutend geſtiegen ſind nicht von einer und derſelben Periode in anjas gebracht.

435

436

seit der Soldaten nur auf 10 Jabre feſtzuſeßen, bildet, von denen diejenige, welche den Stoß der Kugel und ob nicht dadurd eine beſſere Klaſſe von Reuten würde aufgemuntert werden , Dienſte zu nehmen.

erbielt , eine Stahlbelegung batte.

Die Drebungsachſen beider Pendel bildeten , zur Berminderung der Reibung , eine darfe Rante. Die Sowingungsbogen wurden bei jedem Pendel durd einen

Ueber den Einfluß, welchen die Anbringung eingetheilten Gradbogen gemeſſen ,in , auf weldem ficd ein r, durch den Penõel Bewegung geſepter des Zündlochs an verſchiedenen Stellen beim verſchiebbare Zeiger befand. Jeder Grad der Bogen war in zwölf kleinen Feuergewehr außert.

gleide Tbeile getbeilt.

( Nach dem 4. Bande des Memorial de l'artillerie.)

Unter den Berſuchen , die man über die Anbringung

Zwiſden beiden Apparaten brachte man eine Blen. dung in der Art an , daß der Bloc des balliſtiſden

des Zündlods bei langen Robren , welche borizontal Pendels nur von denjenigen Rugeln getroffen wurde, und mit ſtarken kadungen abgeſchoſſen werden , anges die beiläufig die Direction nach dem Mittelpunct des ſtellt hat, ſind die im Fabre 1817 zu Paris mit den Blods batten. Hiernach aber fonnte man für die Stoße, Laufen der verſdiedenen Handwaffen vorgenommenen welde dieß Pendel in Bewegung reßten , gleiche Üb . *

die zabíreidoften .

ſtånde der Wirkung von der Drebungsadre annebmen ;

Préſident der hiermit beauftragten Commiſſion war und für dieſen Fall iſt es befannt , daß die Kräfte, General d'Antbonard. Man ſchoß bei dieſen Verſuden welche Bewegung bervorbringen , fido wie die Sebnen mit Bleikugeln deſſelben Calibers, und es wurden fol. der, der erſten halben Schwingung angehörigen Bogen gende fåufe angewendet : länge.

Galiber.

oder wie dieſe Bogen ſelbſt berbalten , wenn ſolde flein find. Mitbin find die der Kugel mitgetheilten Ger

42 " ; Der Flintenlauf. Der Karabinerlauf des Models

7 " " gr. ſchwindigfeiten eben diefen Bogen proportional . Da

28 " ; vom Sabre IX .... Der Rarabinerlauf des Models von 1816 .... . . 18'' 51 " Der fauf der Cavaleriepiftole

gın ziv. der lauf oder das Rohr befand , bezüglich zur Stårfe

O

aber das Nåmliche bei dem Pendel , an welchem ſido

.

des Models you Jabre XIII . ..

oder Geſchwindigkeit der Růdwirtung ſtattfindet , ſo

6 ''; 7171 ' . folgt, daß ſowobl die Effecte der Rugel als die des Raufs vergleichsweiſe durch die Bogen der erſten balben 7 gi" ; 701718. Pendelſchwingungen dargeſtellt werden können. Die

Bon den Kugeln , deren man ſich bediente , gingen nadſtebenden beiden Tabellen enthalten nun die mitt , .

20 auf das Pfund.

Die Padungen der beiden erſten

leren Großen dieſer Bogen , und zwar ſind dieſe Mittel

fåufe betrugen is , die der beiden leßterer dt Pfund. beim erſten und dritten fauf aus fünfzig, beim zweiten Man nahm alle Borſichtsmaßregeln , um den Schaffen aus vierzig und beim leßten aus dreißig Souflen gee die möglichſte Regularitåt zu geben , und ließ zu dem zogen.

Zbeil der Rugel.

borizontal gegen den Mittelpunct des Blods eines bal.

liſtiſchen Pendels , welcher 6 Fuß von der Drebungo , adoſe des Pendeld entfernt war. Dieſe Vorrichtung war derjenigen åbnlid, die in der Theorie der Artille,

6 7 8 9

10 11 12 13 15 18

21

27

11

4:

11

11

41

23

11

4,4 10

5

111

11

21

11

63

11

55

11

310

.

.

101 103

9

-

5 4

4}

43

11

6

9,86 8 10,5

11

43

13

5 5

23

9

11

11

6

2

11 11 11

10

215

10°

10 10

34 81

3}

6

50

10 5190 C

210

81 -

Um die Wirkung der Radung auf das Rohr oder die Stårfe des Rúdſtoßes zu meſſen , bediente man ſich der unter dem Namen der Pulverprobe von d’Arcy befannten Pendelmaſchine , wobei die Achſe des faufs 5 Fuß von dem Drehungspunct entfernt war. Zur Småung der Wirkung der Kugel doß man

11

5

95

.

4 5

6} 104 1

11 11 10

7

43 91

In dieſer, wie in der folgenden Tabelle, iſt die erſte rie von d'Arcy berdrieben iſt. Wie bei dieſer, war Stelle des Zündlochs binter dem Boden der Seele , ro der Blod aus úbereinander gelegten Eiſenplatten ge , wie ſie 1777 angenommen worden war ; die übrigen

‫اياها‬

war ſtets ſenkrecht auf die Adſe der Seele", und die Richtung des leßten Zundlods berührte den hinteren

7,5 370

10° 73 10

-

zu angebrachten Zündldder. Die Richtung derſelben

6 6 6

1

ermåbnten Ausſchnitts abgenommen , und von der ſo entſtandenen vorderen Flåde der Sowanzidraube aus maß man nunmehr die Abſtånde der weiter nach vorne

5 ° 103 23

1

0 1 2 3 4

‫و‬

Nach dieſem erſten

Verſud wurde die Sowanzoraube um die Höhe des

008 Laufs.

ales

ſonitt angebracht werden mußte.

Wirtung der Kugel, 1

1

-

Wirkung / des Laufs. Kugel. der

Popew

Linie,

1

Zündloch .

I

Sie befand ſich eine finie rúdmårto der

vorderen Flåde der Schwanzforaube, weßbalb in lege terer, für die Communication mit der ladung , ein Auss

voet 00 NO

von 1777.

Karabinerlauf vom Model des Jahres IX.

Flintenta u f.

ser cremeren lor le loro le

des

www

Stelle

zuerſt probirte Stelle des Zündlods iſt die des Models

ala

Ende die fåufe immer durde dieſelbe Perſon (aden. Die bei dem legten und den beiden erſten fåufen

437 438

Zündloder find durd ibre Abſtände von der vorderen Flåde der Sowanzidraube angegeben .

1100*

Gara binerlauf des dom Model des Jahrs 1816. Cavalerie piſtole. Zündlochs. Wirkung Wirkung finie, der Kugel. I des taufs . der Kugel. l des Laufs.

8

10

2

4

31

13

4

61

I

I

101

1

4

44

8

2

Das Minimum dieſer Verbältniſſe entſpricht

grångt.

offenbar der vortheilhafteſten Stelle des Zündlods, weil es , vergleichsweiſe zur Wirkung des faufe , den

größten Effect auf die Kugel gibt. Dieſe vortbeilbafteſte Stelle liegt alſo etwa auf } des Kalibers vom Boden der Seele. Die nadfolgende Zabelle legt dieß Reſultat dar. Sie enthält die erwåbnten Verhältniſſe für die mit dem gewóbnliden Pulver erbaltenen Wirkungen und für fünf Hauptſtellen des Zundlods , nåmlich : 1) diejenige von 1777 binter dem Boden der Seele ; 2) auf der Sydbe der vorderen Flåde der Schwanz. .

} 101

610 ) 7

to

53

7

11

2

61

7

24

2

53

7

as

131

142 164

7 7 6

su

51

lal

2

91% ) 8

6

-

94

4

51 4

2 2

2

111

1 a 001

3,10

号 -5

6:

81

2

001.c loot olo 001 |0000

43 21

-

loch des Models 1777. an bis zu dem, etwa auf i des Kalibers vom Boden der Seele angebragten Zundlod abnebmen , bierauf aber, progreſſiv madlen und ihr Großtes erreichen , wenn das Zündlod an die Kugel

ſchraube ; 3) auf } des Kalibers von dieſer Flåde ; 4) an der Mitte der fånge der ladung und 5) vorne an der Ladung. Stelle

Verhältniſſe der Wirtung des Laufs und der Wirkung der Kugel für die

des

läufe

‫ܙܒܬ‬

Now

4 4

41 51

} lea

103

8

12

3

50 6

B

1

21 31

U

30 81 80 610

20 2

1

1

0 . 1

.

melon

oluline Tool !

Stelle

ſich eine Folge von Verbåltniffen, welde von dem Zünd .

3 ü nd 1 od 5.

71

der Flinte. 2

3

6

52

1777 .

des Karabi : der Gadales ners von 18. ] riepiftole.

.

In dieſen Reſultaten zeigen ſich eine Menge Ano. malien , welche im Allgemeinen daber rühren , daß es unmöglich iſt, alle auf die Wirkung der Gaſe im Mo , ment der Pulververbrennung tbåtige Einflüſſe gleichzus

ſtellen. Sind auch die ladungen mit der größten Sorg. falt angefertigt, die fåufe auf gleichförmige Weiſe ges laden und die Fadungen möglichſt gleichartig angereßt worden , ſo finden ſich doch immer kleine Verſdieden ,

Am Boden der Seele .

Auf

1,80 1,73

2,03 2,06

2,82 2,85

1,65

1,90

2,56

Kal. vom Boden

der Seele

An der Mitte der Padung

1,86

2,90 2,14 2,86 Vorne an der Ladung 2,16 2,14 Es ergibt ſich aus dieſer Tabelle offenbar , daß bei einem und demſelben fauf durch die Änbringung des

beiten in der Ausführung des Ladeno, im Kugeldurdh.

Zünd Kalil,berim vom lochWir auf gį der Seel s kun des Kuge n der VerglBode Wirk für die eich zur unge

meſſer, in der Dice des Patronenpapiers, in dem Grad

des faufs , mehr als bei den anderen Stellen des Zünd .

der Feuchtigkeit des Pulvers , in der Anordnung der

fods gewonnen wird , indem bier das Verhältniß der

Körner, beſonders in dem durch die Verladung mehr lebteren Wirkung zur erſteren als Minimum erſdeint. oder weniger aufgebobenen Spielraum ; und alle dieſe Verſchiedenheiten müſſen fide nothwendig in den Ers gebniſſen å ußern. Immer aber laſſen ſich aus dem Ganzen der leßteren nachſtehende Folgerungen ableiten : 1 ) Bei allen fåufen findet das Marimum der Wirs

B i bliograph i e.

fung der Kugel ſtatt, wenn das Zundloch eine bis eine und eine baibe linie vom Boden der Seele angebradit

11. Ariegege rd i dyte. Jahre 107. Geſchichte der Feldz üge in Frankreich in den n 1814 und

iſt , was ungefähr oder des Ralibers beträgt. 2) Das Marimum der Wirfung des Paufs deint einem Zündloch anzugeboren , welches etwa auf der fånge der Padung vom Boden an gerechnet, rich befindet. Dieſelben folgerungen ergeben ſich aus den That, ſaden , welche man bemerfte, indem bei den vier fåufen .

dieſelben Verſude mit rundem Pulver wiederbolt wurs

den , deffen Padungen , bei gleichem Gewicht mit den oben angeführten , einen großeren Raum in der Seele einnehmen. Da dieſe Ergebniſſe wenig nur von denen des gewöhnlichen Pulvers verſchieden ſind , ſo werden ſie bier , der Kürze wegen , übergangen . Dividirt man , für die verſchiedenen Stellen des Zünds

rodys , den Bogen der Lirfung des Paufe durch den Bogen der zugehörigen Wirkung der Kugel , ſo ergibt

( Fortſegung folgt. )

1815.

Nach größeren Werken im Auszuge bearbeitet von L.

selner.

Mit angehängter Beſchreibung von Napoleons legten

Iagen auf St. Helena und Verreßung ſeiner irdiſchen Ueberreſte Parisnaton von den Reutl . Mit von ; Schwa ( lithog r. ) Bildni genbeda rg nach und Welli leipzirs ingen 1842.ſſenKurs . 8. g, Herbig . ( VI und 144 S. ) 11 /. Nar. Vgl. Gered . Nip. 1842. XXXII. S. 459.

108. Geſchichte der Feldzüge in Rußland , in Sachſen und in Frant:

reich in den Jahren 1812-1815. Mit angehängter Beſchreibung pon Napoleons teßten Tagen auf St. Helena und Verſegung fei: größeren NachBändche Paris. . Drei Ueberref irdeſchen te vont da per bearbeite n. Werken e. Celner von nach im Uuszug

Mit den ( lithogr.) Bildniſſen von Napoleon , Blücher , Schwars genberg un Wellington. 8. Reutlingen 1842. Kure; Leipzig , Hertig. ( IV u. 332, VI u . 104 , VI u . 144 S.)

i Rthlr .

109.De tachtigjarige oorlog der Nederlarders tegen de spaan bron sche nenh .bewer , naar hoogd Corvihing door overh bitzkdei. beste uitsc 0. w eersc Eerstkte n Wiers Vit hethulp

440

439 deel , eerste stuk . Met bet Portret van Karel V en eene plaat. gr. 8. Te Amsterdam 1842. Bij M., H. Binger. i A. 90 c .

110. Réunion de Strasbourg à la France. Documents , pour la plupart inédits, tirés des archives des affaires étrangères, dépôt général de la guerre , des archives du royaume, du de la bibliothèque du roi etc., précédés d'une relation historique de ce qui s'est passé à Strasbourg de 1678 à 1682 avec un aperçu concernant les changements opérés dans cette ville par la domination française, par Mr. Coste, avocat , jugé suppléant au tribunal de Wissembourg. 8. Strasbourg 1842. Heitz. (Vill u . 184 p .) >

+

R. Hall. allg. Lit. 2. 1842. EB. Nr. 99. 111. Beſchreibung des Finniſchen land, und Seekriegs von 1808 und 1809. Auf Allerhöchſten Befehl verfaßt vom Generallieutenant

M. Banitewski. ( In ruſſiſcher Sprache.) Mit 20 Plänen und Karten. · 8. St. Petersburg 1841. Vgl. Magaz. F. d. lit. d. Uusi. 1842. Nr. 35.

112. Deux ans en Espague et en Portugal pendant la guerre civile 1838–1840.

Par le baron Ch ., Dembowski, 8. : Paris

1841. Gosselin . (23/8 B ) 7 fr. 50 c. Giornale dell' R. Journ . des Débats, 14 Juillet 1812. IV. 115. 1842. p. lombardo Istituto R. J. 113. Persoual Narrative of the Campaigns in Affghanistan, Sinde, Beloochistan , etc. Detailed in a Series of Letters of the late Colonel William H. Dennie, C. B. Junior Lieut.- Col .

of Her Majesty's 13th_Light Jpfantry Regiment ; did-deColonel Dennie's Correspondence with Lord Keane, Sir Henry Fane , etc. Compiled and arranged by William E.

camp to the Queen. To which is added , in an Appendix,

Steele , M. D.

London 1843.

12.

2

Longman & Co.; Due

blin , Curry & Co.; Edinburgh , . Fraser & Co. (VII und map.) 5 s.zuerſt in dem „ Dublin University a erſchienen p. with 223Dieſe Briefe Magazine for Septbr. 1842" , einem auf dem Continente menig gekannten und beachteten Blatte. Der Herausgeber bat in ſeiner Introduction (S. 1 - 25 ) kurze Nachrichten über die lane und

Beſchaffenheit des Uffabanenlandes , über die frühere Geſchichte

ZweiTheite. 8. Frankfurt a .M. 1841. Sauerländer. (6 unpag. und 376 S.; 400 S.) 4 Rthlr. R. Gered. Rep. 1841. XXIX. S. 159-162 , XXX. S. 266 .

Bülau , Fahrb. 1841. II. (Decbr.) S. 555 — 558 , 1842. I. .

Blätt. f. tit. Unterh. 1842. Nr. 78 - 82. (Febr.) S. 183. Magaz. f. d. lit. d. Dusl. 1841. Nr. 140. Neue Jenaiſche -

Lit. 3tg. 1842. Nr. 123.

Milit. Sit. 3. 1842. XXIII. 20

S. 130 und 3. S. 229.

Siehe auc : Malten Bibl. 1842.

26. 4 .

119. Die Erſtűrmung von Frankfurt durch die Bellen am 2. Decbr. 1792. (Zum Beſten noch lebender hülfebedürftiger heſſiſcher Vea

teranen , die vor Frantfurt geſtritten haben .) 8. Caſſel 1843. Frankfurt a. M. , bei Sauerländer. 24 fr. rh. Fiſder. Magaz. f. d. lit. d. Aufl. 1840. 120. Die Expedition des Gomez. Nr. 149–151 ; Utlas 1840. II . ( Decbr .) S. 528–449 ; Bran's Miſcellen 1841. Seft 12. S. 478-529. -

121. Diary of a prisoner in Affghanistan ; with a narrative of the operations at Cabul which terminated in the retreat and destruction of the british army in January 1842. By Lieut. V. Eyre, Bengal Artill., late Deputy commissary of Ordnance at Cabul. With a plan of the cantonments. 8. London 1842. Murray, 9 s. 6 d .

R. Lit. Gaz, 1843. p. 48. (Jan. 28. Nr. 1358.)

Journ .

des Débats. 12. Févr. 1843 . 1843. Nr. 22 v. 22. Jan.

Vgl. Preuss. Staats-Zeitg. Eine 2. , 3. und 4. Lusgabe obiger Schrift ſind kurz nacheinander erſdienen .

122. Five - years in India. Comprising a narrative of the pre sidency of Bengal. - Visit to the court of Runjeet Sipg. C

Residence in the Himalayah mountains

Acceunt of the

late expedition on Cabul and Affghanistan —- Voyage down the Indus and Journey Overland to England. By H. E. Fane, Esq . , late Aide-de-camp to his Excell. the comman der in Chief in India . With twenty two illustrations. 8 . London 1841.

Colburn.

Mirce I le n . ( Strafe der Uus ſtoßung aus dem anglo : indiſden

ihres Stammes und über die Ereigniſſe gegeben , an welche ſich

Militärdienfte. ] Ein engliſcher Offizier erzählt: ,,218 ich zu meis

die beſchriebenen Feldzüge anknüpfen. Die Briefe und Berichte fallen in die Zeit vom 22. Uuguſt 1838 bis 25. September 1841 . Der verſtorbene Verfaſſer ( Fiebe eine Skizze feines Lebens in der Wiener Zeitſchr. f. Mode 1842, Nr. 187) dadhte gewiß nicht daran , daß ſie durch die Preſſe veröffentlicht werden tönnten. Der Hers

nem Regiment in Behrampur geſtoßen , mußte ich als überzähliger

Offizier in mehreren kriegsrechtlichen Fällen mit zu Gerichtſigen, unter anderem über einen unglücklichen Sipahi, der, während er im Dienſt war, im Spital die Kleider eines Kranten geſtohlen hatte. Das Berbrechen war von Bedeutung und in der einheimiſchen Urmee ſo

ausgeber ließ ſich von der Betrachtung leiten , daß ſie wichtige

felten, daß die Sache in der ganzen Garniſon ein lebhaftes Intereſſe

und durchaus glaubwürdige Beiträge zur Geſchichte der brittſden Val . Berl. Operationen im Weſten des Indus einſchließen . lit. 3tg. 1843. Nr. 6. S. 93. ON. 183 ; lit. Gaz. 1812. S. 902

erregte. Die einheimiſchen Zeugen leiſteten den Eid , indem ſie in der rechten Band ein kleines mit Gangebipaſſer gefüutes Gefäß hielten ;

. 31. Decbr. Nr. 1354.

114. Itinéraire de l'empereur Napoléon pendant la campagne de 1812 ; par le baron Denniée. 8. Paris 1842. Paulin (6 B.) 115. Geschiedenis van den oorlog der Munsterschen en Keulschen

in verband met Frankrijk tegon Holland in de jaren 1672, 1673 en 1674 ; naar authentieke berigten en gelijktijdige schrijvers. Door G. B. Depping. Met portret. 8. Arn hem 1842. Nijhoff. 2 fl. 90 c . Vgl . Berl. lit. 2. 1842. Nr. 8. p. 196 ON. 325. 116. Mémoires militaires relatifs à la Succession d'Espagne sous

Louis XIV. , extraits de la correspondance de la cour et des généraux ; par le lieutenant-général de Vault, directeur général du dépôt de la guerre , mort en 1790 ; revus , prie bliés et précédés d'une introduction , par le lieutenant général Pélet. Tome V. 4. Paris 1842. Imprimerie royale. ( 112 B. ) bei dem Friedensſchluſſe von Tilſit 1807. Uus den 117. Ereigniſſe Erinnerungen eines Uugenzeugen. ( C. 0. W.) Minerva, 1842. -

IV . (Octbr.) S. 86 – 112. 118. Erinnerungen aus den Jahren 1837, 1838 und 1839. (Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen von Preußen in tiefſter Ebra

furcht und treueſter Unhäuglichkeit Fürſt Felir lich naw sky. )

ihre Wusſagen waren einſtimmig , der Ungeklagte geſtand ſein Bers brechen felbft, und da dieß entehrender Art war, fo follte eine ftrenge Strafe ausgeſprochen werden. Um folgenden Morgen als dieß dor der Fronte des Regiments geſchah ,1 war ich nicht wenig erſtaunt, daß er blog ichimpflich aus dem Dienſt geſtoßen werden ſollte. Man riß ihm die Zeichen herunter und ſtieß ihn unter dem Wirbeln der Irom:

meln aus den Reiben hinaus.

Ich begriff dieſe ſcheinbare Nachlicht

nicht, und fragte die älteren Offiziere meines Regiments , die mir aber erwiederten , daß dieſe Strafe faft der Sodesſtrafe gleichtomme. Der Sipahi war aus der Kriegerkaſte , und mußte ſomit als Soldat leben und ſterben. So aus dem Dienſt gejagt, mußte er von Frau und Kind , von Verwandten und Freunden gemieden werden , und konnte auf keine şülfe , auf kein Mitleiden mehr rechnen . Moslemen und þindus mußten ſich von ihm wie vor einem Paria, einem ungeftecten, entfernen ; er batte keine Familie mehr , war außer dem Gefeß , vers et hatte ſeine Kaſte vers " urtheilt allein in der Welt umberzuirren loren. Ich glaubte anfangs, dieß ſei rebr übertrieben ; einige Wochen -

ſpäter aber konnte ich nur augu ſebr mich überzeugen , daß man mir die volle Wahrheit geſagt hatte. Die Leiche des geweſenen Sipahi .

wurde in einem Didicht in der Nähe ſeiner ehemaligen Wohnung ges funden . Er hatte ſich dahin gefchleppt um ſich zu verbergen , und war in der Nähe ſeiner Frau und ſeiner Kinder vor Qunger und Vers (Uusland.) zweiflung umgekommen . "

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagshandlung : 6. W. beste in Darmſtadt und in deſſen Difizin gedruct.

Donnerſtag , Units

11. Mai 1843.1 od 0 0.28 digun his

N ". 36 . 305,

UD

dan si

> 10

mil.

: wind

11:52112131bila 50313 31 itu dia

1

...13

Allgemeine Militar - Zeitung. Frantrei d .

die Strapaben des Krieg 8 zu ertragen unfábig waren

In den Sißungen der Pairskammer vom 17. bis 26. April fand die Discuſſion über den derſelben von der Regierung vorgelegten Gefeßesentwurf , die Re ,

und durd Foriſeßung ihrer Arbeiten oder Studien dem

crutirung der Armee betr. , ftatt. Dieſer Entwurf iſt feineswegs , wie in mebreren öffentlichen Blättern

Stellvertretung nur eine Ausuabme zu Gunſten der jenigen, welche die heutige Gelebgebung ganz von dem

ermåbnt wurde , der nämliche , welchen die Regierung

Dienſte diſpenſirt. Der Verteidiger des Geſetes vom

der Rammern im Jabr 1841 vorgelegt , aber ſpäter

Jabr VIII außerte über dicjenigen , welche für eine aus , á gedebntere Befugniß zur Bertretung waren : ,, Dieſe Beute bedenfen nidt , daß ſie durch unbeſdrånfte Ge: ſtattung der Stellvertretung den trefflichen Geiſt , der

wieder zurůdgezogen batte , ( F. Nr. 17.u. 49 der A.

M. 3. v . 1811) und welder nur einzelne Abånderungen

Staate nützlicher ſein konnten , geſtattet, ſich durc einen Erſaßmann vertreten zu laſſen . Damals war alſo die

des Recrutirungsgeſebes von 1832 betraf , sondern er entbålt ein neues vollſtändiges Recrutirungsgeſell in 54 Artifeln. Die Hauptveränderungen deſſelben be. treffen jedoch die nåmliden Puncte , úber welche ſich

unſere Zruppen erfúlt , vernichten würden . " Das ganz fiscaliſe Recrutirungsgeſell vom Jabr X geſtattet blog bas Einſteben cines Conſcribirten für einen anderen

der Entwurf von 1841 verbreitet : die Stellvertre : tung, die Incorporation der Sabrescontin .

derſelben Klaſſe. Im Jabr XI wurde die Stells Vertretung unter der Bedingung geſtattet, daß der Gin .. ſteber im Umfang des Arondiſſements geboren

gente und die Dauer der Dienſtzeit.

Die Beſtimmungen über die Stellvertretung ( Art. 23 - 29 ) ſind im Weſentlichen dieſelben , wie die Art. 8 -13 des früheren Entwurfs ( Nr. 17 der A. M. 3.

und domicilirt rei.

D. 1841 ) , nur daß das Berbot der Privatentrepriſe

und Zbor offnen , man wurde die Armee derjenigen be .

in Bezug auf die Stellvertretung,, welches vor 2 Jabren von der Deputirtenfammer verworfen worden war, nidot wieder aufgenommen iſt. Bei Vorlegung des Entwurfs

rauben, welde am fåbigſten ſind, ihren Rubu zu er,

-

Wenn man , ſagten damals die Redner der Regierung , einen großeren Spielraum ges

flattere, ſo würde man unzåbligen Mißbråuchen Thüre balten und zu verinebren .“ Im Jabr 1804 fonnten fid die Gonſcribirten nur durd Peute derſelben Gans

gab der Kriegsminiſter , Marſchall Soult , einen ins

tons vertreten laſſen. Im Jabr 1805 Debnte der Kais

tereſſanten biſtoriſchen Ueberblick über die Entſtehung

ſer dieſe Befugniß dabin aus, daß es genügte , wenn

und ſucceſſive Ausdebnung der Stellvertretung.

„ In

der Stellvertreter aus demſelben Departement war.

der perſönlichen Erfüllung der Dienſtpflicht, ſagte

All aber das Glúd unſere Fabnen verlaſſen batre, als

er , iſt das Princip der Stårfe enthalten , welches dem Gefeße über die Recrutirung zu Grunde liegen muß. Im Jabr 1789 erklärte die conſtituirende Ver .

die Zuflufquellen der Recrutirung beinabe erſdopft waren , da beachtete das gebieteriſde Geſek der Noth nicht långer die zur Erhaltung der Moralitåt und Diſci.

.

fammlung den perſönlichen Dienſt für eine allgemeine plin gegebenen Vorſchriften ; die Conſcribirten wurden Pflicht aller Bürger , und nur der Monarch und der pråſumtive Thronerbe fouten davon befreit ſein.

Im

ermåchiigt, ſich durch Leute aus allen Departements Aus dieſem Blick in die Ver . vertreten zu laſſen. -

Sabr 1793 durfte Niemand rich vertreten laſſen. Im gangenheit erheüt, daß von 1789 bis jeßt die perſdn. Jabr VI wurde geſeßlich ausgeſprochen , daß jeder fran. zoliſche Burger zur Vertbeidigung des Vaterlandes bes

liche Dienſtleiſtung die Baſis unſerer Militárverfaſſung und die Befugnie , ſich vertreten zu laſſen, jederzeit nur

redytigt und verpflichtet ſei und daß fich fein Gonſcri, birter vertreten laſſen fonde. Der Berichterſtatter über das Geſet , Maridal Jourdan , ſagte damals : ,,Wenn

eine Ausnahme war." - Der Miniſter ſchilderte dann die in Bezug auf die Stelvertretung gegenwårtig be,

es gefährlich wåre, die Nation auzu militariſch zu machen , ſo würde es nicht weniger gefåbrlich ſein , ihre Vertbeis

ſtehenden Mißbräude und wies beſonders auf die Noths wendigkeit bin , binſichtlid der Annabme der Stellvers

digung einer Anzabl von gedungenen Menſchen anzu.

treter dårfere Vorſdriften zu geben. ,,Im Jabr 1806 beſtand nur ein A dttheit der mehr als 500,000 M.

VIII wurde denjenigen , welche Im Jabr Viií

ſtarken Armee aus Stellvertretern ; im Jahr 1826 machtet

vertrauen .“

444

443

dieſelben ein Fünftbeil , im Jahr 1835 faſt ein beſonders die Pferde, von denen das in Met Meß ftationirte Biertbeil der Armee aus, und am 11. Septbr. 1842 Regiment allein 786 Stüc ausrangirt bat. Beim Train, befanden ſich unter dem Effectivſtande von 337,598 Un. der bei der plobliden Vermebrung 1840 vorzugsweiſe teroffizieren und Soldaten , die aus der Conſcription

bedadot worden war, wurden alle Beſtånde bis auf den

recrutirt werden, 85,644 Stellvertreter, alſo mebr als nothwendigſten Bedarf vermindert, ſo daß die in Point ein Viertheil des Effectivſtandes. Und wenn man à Mouffon garniſonirende 3. Sowadron Train nicht

gegenwärtig fiebt, daß auf 142 junge Soldaten gewóbn . weniger als 375 Pferde zum Verfauf geſtellt bat. Man lid nur einer fommt , der zu einer Strafe verurteilt wird ſich erinnern, welche außerordentliche Anſtrengungen worden iſt , wåbrend bei den Stellvertretern das Vero Franfreich vor zwei Jabren madre , um die Armee zu båltniß wie 1.3u 59 iſt ; wenn 8. B. im Jabr 1839 unter 3029 Verurtbeilten 1189 Stellvertreter waren, ſo wird man ſich überzeugen , daß die Stellvertreter mit mehr als '/, zu den jabrliden Verurtbeilungen beitra .

remontiren , wodurd ſogar Verbote in deutſchen Staaten gegen die Pferdeausfubr bervorgerufen wurden , und

gen ." - Die auf den ermåbnten Zweck und beſonders

wådít, braucht wobl faum berúbrt zu werden. Er iſt

auf die Begünſtigung des Einſtebens der gedienten Soldaten berechneten Beſtimmungen des Entwurfs

ungebeuer. Dieſe Verminderungen ſollten ſide auch auf andere Berbåltniffe ausdebnen ; z. B. verordnete der

nun find alle dieſe Ausgaben und Anſtrengungen um . ſonſt.

Welder Odaben dadurch der Verwaltung er.

wurden von der Pairsfammer angenommen ; außerdem

Kriegsminiſter, daß diejenigen Marſdålle, welche nidt

potirte dieſelbe nod eine weitere wichtige Zuſasbeſtims

in wirfl wirklichen Dienſte måren , fünftig nicht wie bibber

mung, nach welcher die Stellvertretungsſummen in eine

zwei , ſondern nur einen Adjutanten haben ſollten . Da.

offentliche Raffe niedergelegt werden follen. Der Vis

gegen proteſtirten aber die Marſchåle Groudy, Molitor und Glaurel , und and die übrigen Toloſſen ſich auf Befragen dieſer Proteſtation an , ſo daß die Verfügung

comte Du bouchage batte berechnet , daß jährlich

16,000 Mann einſteben, von denen durchſdonistlich einer

2000 Fr. forte, ohne daß die Armee von dieſer betrachts zurüdgenommen wurde und es wieder beim Alten blieb. liden Steuer beſonderen Nußen ziebe, da fie meiſt nur un diſciplinirte Soldaten befomic ; er griff aber nicht

das Syſtem an ſide an , ſondern růnſdhte es nur von .

( Soldatenfreund. )

Nad amtlichen Mittbeitungen waren am 1. Ja , nuar 1843 2,127,511 Fr. für Umwandlung der Steins -

Staatswegen geregelt , indem die Einlagen , wie er ſchloffer in Percuffionsidroſſer verandgabt und 365,493 meinte, in eine öffentliche Kaſſe geſchehen ſollten, welche Schlöſſer umgewandelt, ſo daß jedes einzelne Schloß die Einſteber wohlfeiler und mit mehr Auswahl liefern im Durchſchnitt auf 5 Fr. 82 Cent. zu ſteben fam. Bei fónnte. Für die algemeine perſónliche Dienſtpflicht ließ der Bewilligung batte man auf einen Aufwand von fich feine Stimme vernebmen .

Zuleßi blieb die Kam .

5 Fr. gerechnet , dieſer belief ſich jedoch im Jahr 1841

mer bei der Frage Reben, ob ein Soldat in dem lebten oder in den beiden leßten Dienſtjahren Erſaßmann

auf 10 Fr. , iſi dagegen jeßt auf 4 Fr. 68 Cent. ge. ſunfen und wird nod mehr abnebmen, je größere üte, Toate werden können , entſchied ſich aber für den er. bung die Arbeiter gewinnen und je meniger für Vors (Schluß folgr.) arbeiten, Inſtandſeßung der Werkſtätten a . aufzuwenden ſteren Fall. Seit dem Kriegsfieber 1840 iſt die Armee fort. bleibt. Schon jest arbeiter eine Werkſtatt zu 3 Fr. während vermindert worden. Am 29. Auguſt 1841 Aber aud obne dieſe wabrſcheinliche Verminderung würde wurden von der Altersklaſſe von 1834 80,000 , am

die im Jabr 1840 bewilligte Summe von 3,600,000 Fr.

21. December 1841 von der Altersklaſſe von 1835 doch jedenfalls zur Umgeſtaltung von 640,270 Schidis 80,000 Mann entlaſſen , und am 1. März 1842 follten

fern ausreichen , ſo daß böchitend für 60,000 Schloſſer

noch 80,000 Mann von der Altersklaſſe von 1836 ver. nod ein Zuſouß ndihig werden dürfte. Dagegen bat abſchiedet werden : zuſammen 240,000 Mann , welche das Kriegsminiſterium jeßt unter dem Namen Trans, Entlaſſungen 28 Millionen Francs Erſparniß , aber portfoſten aufeine beſondere Bewilligung von 478,000 Fr. erſt für das Jahr 1843 , ergeben. Die drei Continuo angetragen , um die bei der Umwandlung entſtebenden gente von 1834 , 35 und 36 werden nur durch ein neues Contingent erſetzt. Bei diefer Gelegenbeit iſt man

Hins und Herſenbungekoſten zu deden. (Bergl. Nr. 47

auf das intereſſante Reſultat gefommen , daß ſeit dem

Niederland e.

der A. M. 3.)

Sabre 1791 bis zum Jahre 1842 nicht weniger als 14 Mil. 12,000 Mann in Frankreich zum Militardienſt ausgeboben worden ſind . Eine ungebeure Zahl , an der begreiflich die Republik und die Napoleoniſche Zeit den

Maſtricht, 22. April. Das Krieg 8 budget bar in den Sectionen einen febbaften Widerſtand erfahren ; es bat den Generalſtaaten geſchienen, daß man in Fries

meiſten Antheil haben . Die erwåbnte Reducirung der Armee hat alle Truppentheile ohne Ausnahme getroffen , das beißt diejenigen, welche in Franfreich ſelbſt ſleben , denn die in Algier und den Colonieen ſtehenden ſind theils auf dem früheren Etat geblieben , theils vermehrt worden. So z. B. feben gegenwårrig im ganzen Elſaß

denszeiten von dieſer Seite ber dem Staate eine Ers leichterung in ſeinen Ausgaben zu verſchaffen ſuchen müfe. Man ſprach davon , dieſen Artikel um 2 Mile lionen Gulden zu reduciren , allein man båtte zu viele Perſonen entlaſſen , zu viele Unzufriedene machen und viele Arbeiten unvollendet laſſen mülſen und man vere

faum 18,000 Mann, während 1840, als die Kriegsluſt

fichert, daß der Amſterdamer Handelsſtand fich erboten

in ſchönſter Blüthe ſtand , gegen 40,000 Mann dort habe, 1/2 Millionen für dieſe Ausgaben unter der Bes

verſammelt waren . Bei der Artillerie trifft die Reduction dingung berzugeben, daß weder Amſterdam , nod ſeine

445

446

Umgegend eine Garniſon erhalte. Man erinnert ſich,

Die in den beiden legten Spalten diefer Tabelle

daß ünruben, die vor einiger Zeit in Amſterdam ſtatt. aufgeführten Berbáliniſe befolgen, wie man fiebt, die. .

fanden, dnrde Truppen unterdrůdt wurden . Seit dieſer

ſelbe Ordnung, wie die der vorigen Tabelle, und zeigen,

Zeit begt Amſterdam eine Art Groll gegen dieſeactive daß die gewöhnliche Stelle des Bundlochs, etwa auf Madt und deint nótbigenfald ſeine Polizei ſelbſt or. des Kalibers vom Boden der Seele, deſto günſtiger im ganiſiren und etwa entſtebende Ilnordnungen ſelbſt be,

Bergleich zur Anbringung an der Mitte der l'adung iſt,

ſeitigen zu wollen. Es fragt ſich nun , ob die Regies

je feiner die Körner der Pulverladung find.

rung darauf eingeben wird.

Andere Berſude, die bier folgen, Beſtårigen ebenfalls die im Vorbergebenden dargelegten Reſultate. Gie

1

( Preuß..St. 319. )

Ru8 land.

wurden im Jabr 1828 don Maguin , Gommiffår der .

Petersburg , 18. April. Ein böchſter Tagsbefehl Pulverfabrik zu Equerdes , mit zwei Flintenlaufen von vom 4. d . M. beſtårigte den von einem Kriegsgerichte 42 30l fånge angeſtellt. Der eine dieſer fåufe war gefådten Sprud gegen den Commandeur der Pulver. vom Model 1777 , und ſein Zündtoch befand sich auf fabrit bei Dota (unfern der Reſidenz) , Generalmajor eine kinie binter der vorderen Flåde der Schwanz. Solomatiden, der ſich im bódſten Grade gereswidrige ſchraube ; der andere fauf, vom Model 1816, batte die Handlungen batte zu Schulden kommen laſſen. Ders Adſe des Zündlocho auf 1 { linie Entfernung vormáris .

Telbe ward ſeines Ranges und ſeiner Orden für vet.

der erwåbnten Fläche der Schwanzſchraube. Die Kugel,

luſtig erklärt und zum Gemeinen degradirt. In einem drei Tage ſpåter erlaſſenen Tagsbefehl milderte jedoch Se. Raiſ. Maj. dieſes Urtheil dahin , daß Hrn. Golowatſcher in Erwägung ſeiner frúberen ausgezeich, neten Kriegsdienſte der Generalmajorsrang verbleibt,

deren man ſich bediente, wog 31,50 Gramme. Die Ge. fowindigkeiten, welche die durch die bydrauliſche Preſſe fabricirten Pulverarten der Kugel mittheilten , wurden mittelſt des balliſtiſchen Pendeld beſtimmt und ſind in folgender Tabelle angegeben.

er aber aus den Staatsdienſten vollig entlaſſen wird. ( 40g. 3tg.)

Dichte des

3 ahl

Schroe d e n.

Pulders mit

der

Einſchluß der

Stod bolm , 14. April. Am 4. d . iſt in Marieſtad

Zwiſchen :

der Reid Sherr , vormals General der Infanterie u.ſ.m.,

räume der

Graf Rarl Henrik Poſſe , einer unſerer ausgezeichnet.

Körner .

Geſchwindigkeit bei den Ladungen Model

Körner eines

von

der 5

läufe.

Gramms .

Dieter .

ſten Krieger , im 77. Lebensjahre verſtorben . 670

260

Ueber den Einfluß , welchen die Anbringung des Zündlochs an verſchiedenen Stellen beim

712

208

kleinen Feuergewehr dußert.

720

61

( fortſegung. ) Dieſe Reſultate werden von denjenigen beſtåtigt, welde man 1831 zu Equerdes bei den Berſuden mit

745

27

1777 1816 1777 1816 1777 1816 1777 1816

10

15

Brammen . Grammen. Grammen . A

Meter .

928

469

338

479

319 326 312 313 291

482 482 468 474 445 452

294

1

Meter .

488 518 551 546 552

566 542 556

Aus dieſer Zabelle ergibt ſich, daß unter fonſt gleis

verſchiedenartig fabricirtem Pulver erhielt. Bei dieſen den Umſtånden, die Geſchwindigkeiten der Rugel beim neuen Berſuchen beſchoß man einen lauf des Bottigeure lauf von 1816 großer ſind , als die Geſchwindigkeiten ers 1

gewebrs mit kadungen von 10 Grammen oder von nad des Gewichts der Rugel. Man erhielt die in nads febender Tabelle aufgezeichneten Verhåltniſſe. z a hl der in einem Gramm Pulver enthaltenen Körner.

224 239 250 261 852 861

886 918 40000 60000

der nåmlichen Kugel beim Lauf von 1777. Daber bålt man auch hier bei dem auf } des' Ralibers vom Boden der Seele angebrachten Zündloch, d . b . beim

Berhältniß der Wirkung des Laufs zur

Zundlod des Models 1816, den größten Effect der Kugel. Es iſt oben erwåbnt worden , daß das Marimum

Wirkung der Kugel .

der Wirfung des Rohrs einem , beiläufig auf der Långe

Grwöhnliches

Zündioch an der Mitte

Zündtoch .

der Parung .

der ladung angebragten Zündlod entſprede. Indeſſen iſt leicht einzuſehen , daß ſich dieß Reſultat nur auf ſtarfe, d . 6. rolde l'adungen bezieht, deren Gewicht wenigſtens

1,54

1,58

1 des Kugelgewichts betrågt , und daß für dowådere

1,53

1,55

Ladungen das Zůndlod der größten Wirfung auf den

1,51 1,50

1,55

Lauf näher am Boden der Seele ſein würde. Dieß beweiſen die 1817 mit dem Lauf der Gendarmeriepiſtole angeſtellten Verſuche. Die lange dieſes laufs betrågt 4 Zolle 4 linien , und der Kaliber derſelben bat 6 li,

1,54 1,48

1,49 1,44 1,43 1,42

1,54 1,58 1,53

1,53 1,53 1,55 1,54

nien 6 Puncte. Das Nadſtebende zeigt die aus 30 Schüſſen gezogenen mittleren Ergebniſſe der Berſude. 120 Pfund , und von den Rus Die ladungen betrugen 14 geln gingen 26 bis 27 auf das Pfund .

447

048

Gewöhnliches Pulver. Rundeg Pulver. desudnivo's 3012 Zündlodhs. edio Wirkung di Wirkungen

folgenden gleichartigen Ordinater ' durch grade linien, ſo bildet fich ein Porygon mit eitts und ausſpringenden Winfein, welches im Ganzen, nach den Reſultaten der

Verbindet man nun die Endpuncte der aufeinander . Stelle

der Rugel. 1 des Laufs .

Linie.

23

der Kugel. [ des Laufs.

20 11

231

0

3

30

Con

32

TROCA

41 67

un

Note

th :

10

13

3310 3

2

23 11 10 81

87

94

10,7

7

2018 101 2010

3

3

21

3

15 1

10

2 3

120 NO1'5

SH 11

2

2222 1

2

114 91

10

53

123

Das Zeiden

Erfabrung, den geometriſchen Ort des zwiſden den An. fangegeſchwindigfeiten der Kugel oder des Robrs und den Abſtanden des Zündlods vom Boden der Seele

Itatibabenden Verbåltniſſes Darſtellt. Die Irregulari; tåten dieſes Verbältniſſes aber, welche offenbar in den Anomalien der Wirfungen des Souſſes " ihren Grund baben , laſsen fid, leicht dadurch entfernen ",, daß man diere Wirfungen durd Tracirung einer entſprechenden Gurve den Gefeß der Gtetig feit unterwirft. Auf dieſe Weife iſt die folgende Tabelle für die Muſfete und die Gendarmeriepiſtole entſtanden . Es iſt aus derſelben

erſichtlid , daß man ſich bei dieſer Art, die Wirkungen der erſten Stelle des Zündlods be.

deutet , daß fido daſſelbe 8 Puncte binter der vorderen

a

Re: der nach

Er der noch

fahruna.

minderung des Berbåltniſſes des Gewichts der fadung

ode>r

o e 5 Laufs

Differenzen.

Julirung2(.)

Differenzen lºos.

nach der Re:

fahrung.

und der fånge der ladung , dom aber zwiſden Boden des Nobro an , rich befindet. Bei einer Ver.

Er; der nach

der Kuael

der Fläche der Schwanzſchraube , bezüglich zum Rauf

Berhältniſſe von Zuj»ue

Bir tungen qutirung u).(

im Vorbergebenden auf 1 finie oder i: linie vorwärts

Stelle Zündlochs des.

Läufe Bezeichnung der,

Flåde der Schwanzidraube befand. Man liebt bieraus , daß die Stelle des Zündloos des großen Effects , bezüglich zur Kugel, beiläufig wie

regular zu machen , von den beobadreten Wirfungen nicht über die i bei Unterſuchungen der Art möglichen Differenzen oder Irrthümer entfernt bat.

und des Gewichts der Rugel åndert ſich alſo die Stelle

des Zündlodhs für den größten Effect auf das Projectil

Pinien .

nicht merflid ; die dem größten Ruckſtoß entſprechende

0

Flintenlauf.

Stelle des Zündlods aber nåbert rich dem Boden der Seele. Bei der Anwendung immer fd måder werdender ladungen würde man alſo auf das , fdon durd ver, ſude bei Mörſern crbaltene Reſultat fommen, daß für

915,966,08

gibt, derjenigen Stelle entſpricht, bei welder man auch die größte Geſthwindigkeit des Geſchoffes erhålt , und dieſes Zundlod gibt alsdann dieſelben Wirfungen, auf welchen Punct der ladung es aud ſtoßen mag.

116,03 5,96 13 5,775,85

Der

Boden der Seele kann bierbei den Anfang der Goor , dinaten abgeben ; die Abſtånde des Zundlodis pon die , rem Punct werden als Abſciſſen aufgetragen , und die

ihnen zugebórigen Ordinaten repräſentiren die Wirkun . gen der Kugel , oder die Wirfungen des faufs , oder

riepiſtole.

geben haben , durch graphiſche Darſtellung deutlicher maden und einem ſtetigen Gefeß unterwerfen.

Gendarme lauf der.

lods , welches dem Feuergeſdúß den größten Rüditoß

155,70 5,70 1814,9014,901 -

||1,221,22 1,271,27 1111,271,29 21 1,271,27 31! 1,25 1,26 411,23 1,24

6111,18 1,18 83| 1,10 1,13

1,80 1,71 ol. 1,68 1 1,69 28 1 72 11o8 1. 1 0 0

10,76 10,76 B อ | 10,80 10,87

31 |11,38 |10,97

3 6,42 6,42

516,276,31 76,186,18

G8 laſſen ſich übrigens die Reſultate , welche die

0

26,26 6,48

eine Pulverladung, deren Gewicht ein fleiner Tbeil des Projectilgewichts iſt, . B. unter 15 , der Ort des Zünd .

Derſuche mit den Robren des fleinen Feuergewebrs ge .

10,62 10,62

1 5,90 5,90 0 /6,226,22 1 /6,56 6,56

-

11,05 11,06

0

& 0 11,1011,20 11,4111,33 30 11,21 11,40 111,53 11,46 90 15 11,4711,46 11,31 | 11,31 0 0

-

112

2,96 2,96 3,10 3,05 331 3,09 3,10 3,12 3,11 0

]

1,87

1

163

0 0 0

0

0

1,82

37 1 1146

10.49 / 10,491

0

-

6

3,07 3,01 2,89 2,79 2,64 ) .

1,92 1.96 2,03 2.14

2,43 2,40

l 2,40 sid 310 1 311

3,04 2,95 124 0 2,90 | 2,69 0 2,641



1,77

113

-

2,41

iti ! 2,42 30 2,43 1 289 2,45 1

23

2,47

10411,06 1,061 O 2,49 Das Zündloch auf 18 linien Abſtand beim Flinten,

endlich die Verhältniſſe dieſer Wirkungen , je nach der Gurve, welcher fie angeboren . Um eine zu große Pange der Drdinaten und folglich eine ungebúbrliche Ausdeh, ſauf befindet ſich unmittelbar binter der Kugel und am nung der Zeichnung zu vermeiden , iſt es pafiend , von

vorderen Ende der balbfugelſchweren ladung.

Das

allen Ordinaten jeder Curve , von der Abiciffenacle an, Zündlodh auf 101 finien Abſtand beim Piſtolenlauf eine und dieſelbe Große abzuſchneiden, welche leicht durd liegt am vorderen Ende der } des Kugelgewichts bes eine angemeſſene Bezeidnung fennbar gemacht werden fann.

tragenden Padung der Piſtole. ( Schluß folgt. )

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagshandlung: O. B. Leske in Darmſtadt und in deſsen Offizin gedrudi.

Samſtag , 13.

Mai

No. 57 .

1843.

។ ប 100 anti

1989191911

dne

...,

1993

而是 :53) and on

que

OG

‫גגות‬

. ."

1990

hs

AC

2390107 ULTIMA

202015941716

Allgemeine Militar - Zeitung. F r a nire i

do

(SCI u 6. )

lich in Urlaub zu entlaſſen ; er bezwecfte damit , eine

Die Frage von der Dauer der Dienſtzeit und von der Incorporation und Einůbung der Cons tingente veranlaßte lebhafte Debatten in der Pairss fammer. Gegenwårtig dauert die Dienſtzeit in Franfreich ſieben Jabre, und es wird jährlich ein Contingent von 80,000 M. ausgehoben , von denen aber nur ein Theil einberufen und ausgebildet wird , der Reſt da .

großere Zahl alter Soldaten dem Acrivdienſte zu er, balten . Dieſes Amendement wurde an die Gommiſſion verwieſen, von derſelben aber nicht unterſtúßt und von der Rammer verworfen . - Die Generale Cubiereg und S dramm molten eine neunjábrige Dienſtzeit und rechajábrige Activitåt, aber die jábrliche Aushebung beo drånft auf 70,000 Mann. Hr. v. Ambrugeac wollte 84/ jábrige Dienſtzeit. General Dejean legte weniger

gegen zu Hauſe und unausgebildet bleibt. Dieß fübrte aber dabin , daß 3. B. im Jahr 1840 , als das Minis

Wert auf die Dauer der Dienſtzeit als die Präſenz: acht , ſieben oder ſechs Jahre wåren ibm recht, aber .

ſterium Thiers ſich für das nächſte Frühjahr zum Kriege jeder Soldat route, damit man ſeiner militåriſchen Aus, rüſtete , wobei denn die ganzen ſieben dienſtpflichtigen bildung deſto beſſer verſichert wåre, die ganze Dienſtzeit Contingente ndthig geworden waren , ſchon acht Mo. unter den Fahnen zubringen. Die Sommiſſion, welche nate vor der Zeit 200,000 M. , die noch nie bei den Fahnen geweſen , ſogleich einberufen werden mußten, um wenigſtens nothdurftig vorber geübt zu werden.

in dieſe Meinungsverſchiedenbeit Einklang bringen ſollte, war in nicht geringer Verlegenheit , um jeden Saß wurde gefämpft, endlich wurde, aber nur mit rohmacher

Das gleichzeitige Eintreten einer ſolchen Menge unaus.

Majoritåt ( mit 69 gegen 62 ) nach dem Commiſſions,

gebildeter Recruten in eine Truppengabl von 500,000 M.

antrag und unter Zuſtimmung der Regierung entſchies

desorganiſirte aber das Heer in einem ſolchen Augens blick auf eine gefährliche Weiſe , und das frübe Ein , berufen der ganzen Kriegsſtårte erſdien nicht blos po.

den, daß die Ausgehobenen zwar unmittelbar unter die verſchiedenen Armeecorps vertheilt, aber nur durch beo fondere königliche Verordnung und nach der Folge ihrer

ſitiſd, ſondern noch weit mehr finanziell ſo nadtheilig,

Nummern in Activitåt berufen , in dem Fall aber nicht

daß man dieſem Uebelſtande durchaus glaubte abbelfen zu müſſen . Die Regierung wollte indeſſen gleichzeitig dieſe Gelegenheit benußen , um dabei aud eine Ders ſtårkung des ihr zur Verfügung ſtehenden Heeres zu erlangen , und der don ihr vorgelegte Gerebentwurf dehnt daher die Dienſtzeit' von ſieben auf acht Jahre aus , ſo daß ſie noch ein Contingent von 80,000 M.

die ganze Mannſchaft unter den Fahnen gehalten würde, die dabeim gelaſſenen Soldaten als auf unbeſtimmte Zeit beurlaubte angeſehen werden ſollten . Ferner wurde die ad tjå brige Dienſtzeit von der Rammer anges nommen . - Auch die weiteren Beſtimmungen , daß in Kriegszeiten die Ercapitulanten ſogleich nach der An . funft der Erſaßmannſchaft beabſchiedet werden ſollen ,

mebr erbalten würde. Außerdem beſtimmt er das voll.

ſo mie daß Freiwillige auf eine Dienſtzeit von me.

ſtandige Einberufen jedes neuen Contingents und ſtellt es dem Kriegsminiſter anbeim , von den am långſten

nigſtens drei und höchſtens acht Jahren angenommen werden können, erbielten die Zuſtimmung der Kammer.

dienenden Soldaten dafür nach Belieben ſo viel zu entlaſſen , wie die Gränzen des Budgets 8 ndtbig maden.

19 Stimmen angenommen .

-

Zuleßt wurde das Gefeß im Ganzen mit 92 gegen

Die berichterſtattende Commiſſion der Pairsfammer em , Wir bemerfen noc , daß das Gefeß hinſichtlich der pfahl dagegen, das jebige Verfahren beizubehalten und Eremtionen vom Militárdienſte Folgendes beſtimmt: Sentim etres baben Dienſtvon blog den erforderliden Theil des Gontingents zu den Es ſind ein erimirt diejenigen, die nicht die Größe ; 2) die 56 1) un , Fahnen zu berufen ; zugleich erflårre ſie ſich für die achtjährige Dienſtzeit . – Bei der Discuſſion folug der tüdtigen wegen förperlicher Gebrechen ; 3) der diteſte General Sparre vor, die Berſebung in unbeſtimmten unter water ; und mutterloſen Waiſen ; 4) der einzige Urlaub (in die Reſerve) nicht den ålteſten Soldaten zu Gobn oder der altefte Sobn, oder in Ermangelung eines -

Cheil werden zu laſſen , ſondern von jedem bei den Sohn oder Eidams der einzige Enkel oder der alteſte Fahnen befindliden Contingent gleich viele Peute jahti Entel einer Wittwe oder eines blinden oder in das

451

432

Riebenzigſte Jahr getretenen Vaters , ſo jedod , daß aud, von mehreren Männern mittelſt eines mächtigen Hebels der jüngere Soon dieſe Woblibat anſprechen fann , wenn ſein älterer Bruder blind oder mit ſonſt cinem

in die Deffnung gebradt werden . Sie ſchlug in die Scheibe, warf die Erde boc empor , und das Geldůß

Gebrecen bebaftet iſt , das ibn arbeitsunfábig macht ; ſelbſt ſprang, troß ſeiner Schwere, 18 bis 20 Fuß weit 5) der åttere Bruder, wenn ein jungerer mit zur Ziebung

zurüc.

fommt und beide das Poo8 trifft , ſofern dieſer dienſt.

Rußland.

tüdrig iſt ; 6) derjenige, der rdon einen Bruder als

Petersburg, 13. April. Se. Maj. der Kaiſer bat zum Beweiſe feines beſonderen Woblwollens dem orenburgiden Roſafencorps zehn Fahnen , für

Freiwilligen oder Wiedereinſteber unter den Fahnen

oder in der Reſerve bat ; 7) derjenige , von dem ein Bruder unter den Fabnen umgefommen oder wegen Wunden oder Gebredolichfeiten , die er ſich im Dienſt zugezogen, penſionirt oder verabſchiedet worden iſt. Dieſe werden ausgebieden und durd die folgenden Nummern erſet,

Dagegen als Toldbe betragtet , welche ibrer

Militárpflidi nadgefommen ſind, und eingezáblt werden die Zöglinge der polytechniſchen und der Normalſdule, jene unter der Bedingung , daß ſie eine Zeit gleich der zeit in dieſer Schule oder im öffentlichen Militárdienſt Dienſt zubringen , dieſe Lofern ibr Anerbieten , ſich gebn Savre dem Unterricht zu widmen, ſchon vor der Ziebung

von dem fåniglichen Studienrath angenommen worden iſt, ſodann die ſogenannten Jeunes de langue und die

jedes der zebn Regimenter, aus denen daſſelbe gebildet

iſt, zu verleihen gerubt. In dem dabei erlaſſenen Sa.

binetsíbreiben drůdt Se. Mai, dem Heere den Wunſd 重

aus , dieſe Fabnen mooten im Dienſte des Monarden und des Vaterlandes nur der Treue , dem Eifer , der Lapferfeit , Tugenden , die dem ruftiſden Heere eigen ſind ,1 geweiht ſein .

Kur bė ir é n . Raffel , 22. April. Einer der verdienſtvollſten und erprobteſten frieger und freueſten Diener des beflirden Regentenbauſes und des Vaterlandes , der erſte Gom .

Lehrer an den königlichen Anſtalten für Taubſtumme,

mandant der Reſidenz , Generallieutenant Bódicer , Großkreuz des furfürſtlichen Hausordens vom goldenen

die firchlichen Zöglinge, welche die Erzbiſchöfe und Bis

fówen 16., iſt geſtern im 70. Lebensjahre mit Bode ab .

Ichöfe dazu beſtimmen , ſo wie die zum theologiſchen Studium für einen der anderen auf Staatskoſten bes

gegangen. Der Verſtorbene bat ſeit länger als einem balben Jabrhundert ( lein 50jábriges Dienſtjubilåum

ſtehenden Gulte ermächtigten Jünglinge unter der Bea dingung , daß ſie bis zum zurůdgelegten 30. Jahr der

wurde vor fünf Jabren bereits gefeiert) in den meiſten

Kriegspflicht unterworfen bleiben, sofern ſie unterdeſſen

gedient.

Feldzugen der friegeriſden Periode mit Auszeichnung ( Kaſſ. Aug. 319.)

dieſe Laufbahn verlaſſen fouren , endlich diejenigen, welche die großen Preiſe des Inſtituts oder der Univerſitåt

erlangt haben. Der Kriegsminiſter hatte ſich hierüber Ueber den Einfluß, welchen die Anbringung mit der Gommiſſion voraus vereinbart. Mebrere Oberſten der Garniſon von Paris baben in ihren Regimentern - das ausdrückliche, den Unteroffis zieren und Soldaten auferlegte Gebot, außer dem Fale einer drohenden Gefahr oder einer geſeßlichen Vertbeis

des Zündlochs an verſchiedenen Stellen beim kleinen Feuergewehr äußert.

digung, vorzüglich wenn ſie nicht im Dienſte find, ibre Waffen aus der Scheide zu zieben , auf den Ta. gesbefehl ſeßen laſſen . Jeder einen Såbel tragende Grenadier, Voltigeur, Sappeur, Unteroffizier u. I. w ., welcher ſeinen Säbel obne rechtmäßige Urſache entblößt

enthält die Differenzen zwiſchen den regulären , durd irregulåren Wirkungen der Erfahrung. Dieſe Diffe.

baben wird, ſoul, ſelbſt wenn er feinen Gebrauch davon

renzen hinſichtlid der Wirfungen der Laufe dar.

gemacht hat, durch ſeine Obers diſciplinariid beſtraft, ferner ihm ſein Sabel entzogen werden und wibrend

Riebt, daß dieſe Differenzen überhaupt oft das Zeiden wedſeln und daß ſie durdgebends gering ſind.

(Scht u k. )

Die fünfte Spalte der Tabelle ( l. voriges Blatt ) die Curve erhaltenen Wirfungen der Kugel und den renzen ſind ausgebrúcft als Tbeile der legteren Wir

fungen . Die rechte Spalte ſtellt die analogen Diffes Man

eines Monats in einem der Bureaus der Verwaltungs .

Aus der vorſtebenden Tabelle , und noch deutlider

Conſeils aufgebångt bleiben , und dieß unbeſbadet der

aus den Curven , die ihr zum Grund liegen oder die

gerichtlichen Strafen , welche gegen den Schuldigen in wieder aus ihr conſtruirt werden fónnen, erfennt man Anwendung fommen , wenn er ſich eines Vergebens dub, Dieſe Maßregel iſt bereits gegen einen Sappeur des 17. Pinienregimente , der ſeinen

dig gemacht bat.

nun leicht den Einfluß, welden der Ort der Zündung der Pulverladung ausübt. So ergibt ſich beim Flintens

lauf, daß der groete Werth der Wirkungen der Rugel

Sábel gezogen hatte, obne Gebrauch davon zu machen, bei einem Zündlod ſtattfindet, welches eima 11 finien vollzogen worden .

(Soldatenfreund.) 1

Großbritannien.

Am 7. April wurde zu Woolwich ein im Auftrage Mebmed Ali's gegoſſener, 13 Tonnen schwerer Morrer

oder bis } des Bobrungsdurchmeſſers vom Boden der Seele entfernt iſt ; ebenſo iſt erſichtlich, daß die größte Wirfung des Pulvers auf den Pauf einem Zündlod

angebört, weldes auf der fånge der balbfugelſchweren ladung vom Boden der Seele liegt. Die Bertbe von probirt. Der Diameter dieſes rieſenbaften Wurfge. und die ihnen zugehörige Surve laſſen keinen Zweifel ídůBes ift 20 Zoll weit , zur Ladung werden 80 Pfo. Pulver erfordert. Die Kugel wog 1010 Pro, und mußte über die vortheilhafteſte Stelle des Zündlods, die offens

454

453

Feuerwaffen fich gebt. Meilevor bar dem Minimum des Berhältniſſes correſpondirt, kleinen Weiſe

die Entzündung auf nadſtebende

1 ) Das dem Zündloch correſpondirende Pulver fångt

indem bier vergleidungsweiſe die kleinſte Wirkung auf theilt daſſelbe dem benadbarten Pulvermit. den lauf und die größte Wirkung auf das Projectil Feuer und entſtandenen Gaſe wirfen nach allen Rid . 2) Die

ſtattfinden. Aebnliche Folgerungen laſſen ſich aus der, der Gen.

darmeriepiſtole zugehörigen Tabelle und den entſpre. denden Curven zieben .

Man ſieht hier , daß ſich das,

dem größten Effect des Robrs angebórige Zündloch,

tungen , ein Theil geht durd das Zündlod , ein ander rer Cheil fångt an, den Reſt der Pulverladung zu er. id úttern und die Kugel von der Stelle zu bewegen . rohůttern Plaß Pulverladung erſchütterte 3) Diebildet ein und leere Zwiſchenrå ume, nimmt mebr Flamme

welche die

bei einer nur }des Kugelgewichts betragenden kadung, raſch durchdringt; das Feuer theilt ſich der ganzen dem Boden der Seele nåbert ; dieſe Stelle befindet ſich Pulvermaſſe mit, und die Kugel wird durd eine bes etwa auf der fånge der Padung vom Boden des idhleunigte" Bewegung fortgetrieben. Robre. Zugleich gewahrt man bei der Piſtole , daß Aus dieſem Geſeß der Entzündung des Pulvers, die Verånderung in den durch Zündlocher verſchiedener welches man aus einer Reihe forgfåitiger Wabrneb. Stellung bervorgebrachten Wirkungen , von der Stelle mungen bergeleitet bat , ergeben ſich nachſtehende Fols binter dem Boden der ladung bis zu derjenigen am gerungen : vorgeren Ende derſelben , mertlich geringer iſt, als bei 1 ) Ein zu weit gewordenes Zúnblod laßt einen

den Wirfungen der ſtarten ladung der Flinte. Hiers erheblichen Cheil der Saſe entweichen . aus låßt ſich, wie bereits erwåbnt worden iſt, eine Ab.

nahme des Einfluſſes der Stelle des Zündlochs erfen .

2) Bei gleichen und angemeſſenen ladungen befór. dert die lange der Róbre den größten Effect der Kugel.

nen, die in dem Maß ſtattfindet, als die Pulverladung 3) In einem Robre, vermehrt von geringer wieladung z. B. geringer wird ;, und bieraus erflárt ſich auch, daß dieſer in einem Piſtolenlauf eine långe, zu ſtarke Einfluß auf die Wirkungen der gewöhnlichen Mörſers ladungen verſchwindend wird, indem deren größtes Ge.

in Nichis die Tragweite und verurſadt einen betrådt. liden Rückſtoß .

wicht i's des Gewichte der Bombe ausmadt. 4) Das Zündlod muß ſo angebradt fein , daß im Der Verſuch mit der Anbringung des Zündloche erſten Augenblick eine gleiche Pulverquantitåt vor und nabe an der Kugel ' hat eine ſebr wichtige Bemerkung růfråris deffelben entzündet wird. Befindet eô es fich veranlaßt hinſichtlich der Entzündung des Pulvers und ganz binten , ſo entzündet ſich nur eine Pulverſdicte, der Art ſeiner Wirkung in den Flinten - und Piſtolens und der Schuß bat nicht alle die Wirkung, die er haben låufen zum Forttreiben der Kugel und zur Hervors mußte. 3ft das Zündloch zu weit vorne angebradt, bringung des Rüdſtoßes. Bei dieſer Stellung des Zúnd. ſo hat das hinter dieſer Stelle befindliche Pulver nicht lodhs wurde nämlich die Rugel bisweilen aus dem Robr Zeit ſich zu entzunden , um ganz mitzuwirfen für den getrieben , obne den geringſten Effect bervorzubringen , Effect der Kugel , wohl aber wirft daſſelbe ganz für und der Rúdítoß . erfolgte bierauf mit binlånglider den Rücſtoß mit. Starfe , ſo daß man in großen Irrtum geratben ſein würde , wenn man die Wirfungen der Kugel aus dem Rúdſtoß berechnet båtte.

5) Das runde Pulver ( chidhtet ſich nicht ſo wie das

edigte und bietet mehr Zwiſchenråume dar , was von der Form und größeren Dice der Körner berrührt.

Dieſe Wabrnebmung erſchien ſo wichtig , daß ſie von ihm entzündet ſich im erſten Moment eine hinlång. mehrmals wiederholt wurde , um alle dabei ſtattbaben , lide Menge, -um die Kugel in Bewegung zu reßen und den Umſtånde mobl zu conſtatiren , und man erfannte,

ſolche aus dem Robr zu treiben , ebe ſie noch die Wire

daß das Pulver gegenüber dem Zündloch die Entzůns fung der ganzen Pulverladung erbalten bat, deren volls dung einer binreidenden Menge Pulver mittheilt , um fommnere Entzündung für den Rüdſtos tbåtig wird. die Kugel zu erſdůttern und in Bewegung zu regen , Hieraus erftårt es tid, warum bei dieſem Pulver, .

wåbrend zugleich ein Theil des Gares durch das Zünds

unter ſonſt gleichen Umſtånden ,1 die Verbåltniſſe der

loch entweicht. Die raſche Erſchütterung, welche wåb. Rúdmirkungen des Robre zu den Geſchwindigkeiten der rend dieſes erſten Augenblics, wo die Rugel aus dem Kugel merklich großer , als die der analogen Effecte Robr gejagt wird , ſtattfindet, trennt die Padung , das

beim ordinaren Pulver find.

Feuer durchdringt dieſelbe, entzündet ſie, und die Bers Dieſe Umſtånde verbreiten einiges ficht über die pfuffung, ſowie der Rückſtoß erfolgen. fepterer iſt viel Wirkungsart des Pulvergaſes in den Feuerrobren und ftarfer als man es nach der Wirkung der Kugel geglaubt laſſen bereits die Möglichkeit bemerken , die Entzündung båtie , oder es iſt vielmehr dieſe Wirfung fleiner , als ſie nach nad dem Rúdſtoß geſchåßt worden wäre. Ade dieſe

des Pulders in der Ärt einzurichten , daß die Wirkung des Gaſes auf das FeuergeſchůB gemindert werde, det

Umſtånde wurden ſowohl durch das Geſicht als durch

Effect auf das Geldoß aber nidis Teide oder ſelbſt noch

das Gebór wahrgenommen, und man hat die zur Hers gewinne, ein außerſt intereſſanter Gegenſtand, über den yorbringung dieſer' Folge von Wirkungen erforderliche jedoch ſo wenige Thatſaden vorliegen. Indeffen fann Zeit, bei der bier in Rede ſtebenden åußerſten Stellung die Prüfung der Verſuche, welche man binſidtlid der des Zündloche , auf etwa 1 Secunde angeſchlagen . Anbringung des Zündlods in der Richtung der Adre Zufolge der Unterſuchung dieſer verſchiedenen Um. des Robrs angeſtellt bat , unſere Kenntniffe über den

Bånde vermuthet man , daß im angemeinen in den fraglichen Gegenſtand immer erweitern.

456

455

Der Rapport über die 1817 hinſichtlich der An . bringung des Zündlods bei den Handwaffen , vorges nommenen Verſuche führt darüber Folgendes an. Man

130. Feldzüge der Ruſſen in Zirkuſſien. Geſchildert von einer britiſchen Fider.

Malten Bibl. 1840. III . 9. S. 352-360.

+

131. Précis de la défense de Valenciennes ( 1793) ; par J. H. B. Ferrand , général de division , commandant, la place. 8. Société des ouvriers typographes du

that einige Scůſſe mit verſchiedenen Badungen , wobet

Valenciennes 1842.

das Zundlod einer Infanterieflinte nach der Adſe der

Sowanzſchraube angebracht war , um das Feuer nad

nord: (3 B. ) Frühere Zusgaben dieſer Schrift : 8.

dem Mittelpunct des Bodene der ladung zu bringen.

(78 p. ) und 8. Valenciennes 1834. Lemaitre. (6/4 B. u. 1 Pl.)

Man wollte ſehen , ob hierbei der Rúdſtoß kleiner würde ; es ergab fid jedoch fein entſprechendes Reſultat , wie aus den bemerften Erſcheinungen erſichtlich iſt. Man erhielt nåmlich bei einer ladung von 5 Pfund , im Mittel aus 20 Schüſſen , für die Wirfung der Kugel 6 ° 1 , für diejenige des Robro 11° 5 . Eine Vergleis dung dieſer Wirkungen mit den oben erwähnten zeigt

132. Précis des victoires, conquètes et revers des Français de 1792 à 1843. Deuxième édition, revue , corrigée etc., par

Paris 1805.

Bidaut.

une société d'anciens officiers de l'empire, sous la direction de Mr. le général baron Ficatier. Deux volumes 8. Paris 1843. Renaud . (32 B. m . Grav. )

133. La Chine et l'Angleterre, 3. partie, ou histoire de la guerre declarée à l'empire de la Chine par la reine d'Angleterre, terminée ou suspendue par un traité provisoiren.du 20. janvier Paris 12. 1841 . Par M. le marquis de Fortia d'Urba

aber, daß der erhaltene Rüdſtoß beinabe dem Marimum

1842. Duprat. 3 fr.

gleich iſt , welches für verſdiedene Stellen des auf die

134. Die Schlacht bei Gadebuſch , den 20. December 1712. ( Dem

Adſe der Seele ſenfredyt dirigirten Zündlods erbalten wurde, oder daß er denjenigen Rúdſtoß gleid iit, wels

hochehrwürdigen Hrn. Kirchenrath Friedr. Wilh. Guſtav France, Prediger zu Boißin und Wigin zum 2. Juli 1841, dem 78. Ge. burtstage ,/ gerridmet von ſeinem älteſten Sohne Dr. J. F. . France , ordentl . L'ebrer d. großen Stadtſchule zu Bismar.)

chen.das auf į der långe der ladung vom Boden der Seele befindliche Zündloch gab , wåbrend die auf das Geſchoß gegangene Wirkung fich wenig von derjenigen

unterſcheidet , welche das Zundlod an dieſem Boden der Ladung bervorbrachte. Mithin thun dieſe Verſuche

dar , daß , wenn der durch das Zundlod ſtromende Pulverſtrahl die ladung nadı ibrer fånge durchfåbrt, das Rohr den größtmöglichſten Ruckſtoß erleidet , obne daß das Gas ebenſo wirkſam auf das Projectil wåre.

8. Bismar 1841. In Comm. 8. Rathsbuchhandl. 0. H. Schmidt u. v. Coſſel.

135. Geſchichte des Krieges in den Jahren 1813 und 1814. Mit bes ſonderer Rückſicht auf Oſtpreußen und das Königsberg'ſche Land wehrbataillon von Carl Friccius. 1. In.: Bis nach der Schlacht von Leipzig. Mit 5 Plänen auf einem Blatte. 8. Altenburg

1843. In Comm. bei Pierer. (XIV , 2 unpag.u. 600 S.) 3 Rthlr. R. Leipz. Rep . 1843. 1. S. 215. Milit. lit. 3. 1843. XXIV . 2. Nr. 12. S. 89. Litbl. & Morgbl. 1843. Nr. 46 .

Daſſelbe wichtige Reſultat hat ſich aber auch bei an . . 136. The book of navy ; comprising a general history of ameri can marine ; and particular accounts of all the most cele deren, mit großen Feuergeſcüßen vorgenommenen Vers brated naval battles from the declaration of independence to the present time. By J. Frosi, prof. With copperplates. ſuden herausgeſtellt. 8.

New-York 1842.

137. Die Geſchichte der Befreiungskriege 1813, 14 und 15, nebſt einer Ueberſicht der geſchichtlichen Ereigniſſe der Jahre 1789 — 1813

Bibliogr. a p h i e.

und Schilderung der Erfolge der Befreiungskriege , oder Ereig: 1

niſſe vom I. 1815 – 1822. 1. – 9. Feft.

II. Kriegsgeſchichte 123. Der Kriegsſchauplat in Indien und Lebensbilder aus dem Dſt. Von 8. E. Fane , königl. großbrit. Oberſtlieutenant. Uus dem Engl. von C. Richard. gr. 8. Uachen 1842. Mayer. (233 S.) 1 Rthlr. 224%,2 Ngr. R. Gersd. Rep . 1842. XXXII. S. 536. und 537.

124. Fehde der Schmalkaldiſchen

1843. Freund. à 3 Ngr. Das Ganze erſcheint in 12 Heften mit 12 Portraits und 3 Prämien.

138. Geſchichte der Belagerung der Beſte Plaſſenburg vom 27. No: vember 1553 bis 22. Juni 1554 ; vom Vereinsbibliothekar Bolle. Archiv f. Geſchichte und Uiterthumskunde 0, Oberfranken. Bd. I. $ft. 2. S. 27 - 69. -

Bundesgenoſſen gegen den Herzog

Bers von Braunſchweig Heinrich den Jüngeren, 1542 u. ff. lar'ſche Beiträge f. Geidh. 1. Bd. 2. Seft. 125. Feldzug der kaiſerl. ruſſiſchen Urmee von Polen in den Jahren 1813 und 1814. Von einem Uugenzeugen beſchrieben. Nebſt authent. Beilagen. gr. 8. Hamburg . 1843. Hoffmann und Campe. (VI, 4 unpag . u. 158 S., 4 unpag. S. u . 1 Tabelle : Marſchplan aus Böhmen nach Sachſen .) 1 Rthlr. 10 Ngr. Die Vorrede ift unterzeichnet: C. d. W. 126. Ein Feldzug mit den Ghriſtinos in den Jahren 1838 und 1839.

8. Breslau '1842

139. Zur Geſchichte des dreißigjährigen Krieges, namentlich der böhs miſden Unruhen.

Taldenb. f. vaterländ, Geſchichte 0. Þors

mayr. Jabrg. 1842. S. 342 — 381 .

140. Geſchichte der Kreuzzüge. Nach Michaud und anderen berühmten Schriftſtellern . Drei Sheile. Mit 6 Bildniſſen und i Rarte.

12. Uachen 1842.

Cremer'ſche Buchhandlung.

( 272 , 299,

216 8.) 25 Sgt. R. Berod. Repertor. 1842. XXXIJI, S. 346 .

141. Geſchichte des Feldzuges von 1814 in dem öſtlichen und nördlichen

127. Wabrhafter und eigentlicher Entwurf der den 2. Juli 1704 zwis

Frankreich bis zur Einnahme von Paris, als Beitrag zur neue: ren Kriegsgeſchichte. 1 , U. 2. Ihl. Mit einer ( lithogr .) Ueber:

ſchen den Kaiſerl. und hohen Quiirten einess,und den Franzoſen

ſichtskarte (in Royalfol.) und 4 ( lithogr.) Plänen (in gr. 4.)

und Bairiſchen anderntheils an dem Schellenberg vorgegangenen hißigen Action, wie auch deſſen und der Stadt Donauwörth dars auf erfolgten ſiegreichen , glorioſen und herrlichen Eroberung.

gr. 8. . Berlin 1842. Mittler. ( XVI u. 626, XII u. 598 S.) 6 Thlr . 20 Ngr. R. Preuß. Staats :Zeitg. 1842. Nr. 356 D. 24. Decbr. Litbl. & Milit. lit. 3. 1843. XXIV . 2. Nr. 10–14. p. 70.

Revue des Auslandes 1843. I , 1. S. 16.

.

(Mit einem Plan. ).- Daſchenb. F. vaterl. Geſch. D. Hormayr.

Morgbl. 1843. Nr. 47 u. 48.

I. 1843. S. 283 - 290. -

128. Der Feldzug von Höchſtädt. (Uuszug aus Mérode-Westerloo's Mémoires.) – Minerva. 1841. 1. (Febr.) S. 280 - 327.

142. Geſchichte der Kriege in Europa, ſeit dem Jahre 1792, als Fols

gen der Staatsveränderung in Frankreich unter König Ludwig XVI.

10. Ihl. 2. Bd. Mit 7 (lithogr. 2. Ih. color.) Plänen (in 4.).

gegen die mas 129. Feldzüge der niederländiſch - indiſchen Kriegsheere Uus: 1830-1840 . ( ayiſchen Eingeborenen auf Sumatra von land. 1841. Nr. 118 - 120.

1

1:

gr. 8. Berlin , 1842. Mittler. ( VIII u. 212 S.) 3 Rthlr . R. Gerød. Rep. 1842. XXXII. S. 253,

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagshandlung: 6.2, teste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gebrudt.

Dienſtag , 16. Mai 1843. bilis

30

N.58 .

AM 20 119 TU

កង

យប់ ៖

Allgemeine Militar - Zeitung.. Rur beſſen .

noch in dieſem Herbſt, und zwar in der Nabe von fúnes

In der Sigung der Ståndeverſammlung vom 2. Mai

beridtete Hr. v. Ö8 Namens des Budgetausſchuſſes über die Abtheilung B. des Militáretais .

Die übs

burg, ſtattfinden . Bereits ſind hier in den lebten Tagen verſchiedene Stabsoffiziere der einzelnen Contingente des 10. Armcecorps eingetroffen, um ſich über die nå.

tbeilung zerfåat in außerordentliche und vorübergebende

beren Beſtimmungen zu verſtändigen. Daß namentlich

Ausgaben. Die erſteren betragen 7733 Tblr., darunter

das bolſtein .lauenburgiſche Gontingent ſchon dießmal

6010 Thlr. für das Muſifcorps , welche bewilligt

an den Mandvern Theil nehmen wird , rdließt man

wurden .

Unter den vorübergebenden Ausgaben wurs

den unter andern zu Koſten erſter Anídaffung , Neus bauten 20. mehrere Summen begebrt. -

Hr. Wolf

. fprach ſich dabin aus , daß er für Bewi lligung der zu Caſernenbauten proponirten Summen ſtimnen werde,

aus der Anweſenbeit des dem Generalcommando der

Herzogtbümer beigegebenen Oberſten von Römeling. (Fr. D. P. 4. 31g . ) e n. Serege verbieten Naumburg , P1. rMai.u BUnſere

Gereße weil er das Caſerniren den militäriſden Zweden ſowohl Jedermann, den Subalternoffizieren ohne Erlaub , forderlido bielt, als dadurch den Untertbauen die drůdende niß ihrer Chefs Credit zu geben , ſei es in Geld , faſt der Einquartierung genommen werde. Hr. Ebers in waaren oder in irgend einer Weiſe ; tritt ein folder bard beantragte, die Staatsregierung zu erſuden , eine Fall ein, ſo muß der Creditgeber den Gelds oder Werib . Vorlage zu machen, daß eine Einrichtung zur Abſtellung betrag des Dargeliebenen als Strafe an den Fiscus Der

bezahlen. Ob aber Kleidungsſtücke für den Subaltern,

Hr. Antragſteller motivirte dieſes dadurch , daß Hanau

Offizier und deſſen Bedienung mit in die Kategorie des

die einzige Stadt Rurheſſend ſei , welche die laſt der, Einquartierung namentlich zur Zeit der Uebungen , wo die complete Mannſchaft in Dienſt iſt, zu tragen babe, und daß die Koſten ciner Caſernirung, als aus einer

bofe nicht einig und erfennen in vorfommenden Fällen nad ihren angenommenen Anſichtent ; namentlich weichen das Rammergericht in Berlin und die Oberlandesges

der Einquartierung zu Hanau getroffen werde.

verbotenen Gredits geboren , darüber find die Gerichts ,

Staatseinrichtung herrúbrend, einzelnen Gemeinden nicht ridite zu Frankfurt a . d . D. und Naumburg an der wohl zugemutbet werden fonne. Hr. General Somidt war einem roldsen Erſuden nicht entgegen . Die Res gierung ſei ſon darauf bedad , nad und nach die

Saale von einander gånzlich ab. So fornmt es denn, daß derſelbe Kleiderunacher, der bei allen drei genanno

im regelmißigen Verhältniß ein Einquartieren der Sol

ten preußiſden Gerichtshofen gegen Subalternoffiziere dem ,einen flagt, von gelieferter Arbeit wegen zuſprechende s Urtel dem ans von Tribunal ht ) ein ( Kammergeric

daten bei den Bürgern nicht mehr nótbig lei. wurden hierauf unter andern bewilligt : 1 für ein

dern Geridtshofe ( dem Naumburger ) cini abfålliges, woju er noch die fiscali ſche Strafe und Geridisfoſte n

Caſernen in allen Garniſonsorten ſo zu erweitern , daß -

zweites Reitbaus in der Nabe der Artilleriecaſerne zablen muß, von dem dritten Tribunal (dem Frankfurter) 11,000 Thlr.; 2) für ein neues Sialgebäude für 100 ein Mittelerfenntniß zwiſchen beiden vorher bezeichneten Dienſtpferde des 2. Dragonerregiments ( incl. der Wohs

erbilt. Dieſem Uebelſtand in der Civiljuſtiz fou jept, wie man ſagt , durch eine flare feſtſtehende neſebliche Beſtimmung abgebolfen werden. ( D. A. 3.) im Dienſtgebrauch befindliden Montirungs- und Ar-, RUBI and. maturſtúde der ſech 8 Infanteriebataillonie der Kaſſelſchen nung für die Reiter) 13,800 Toir. ; 3) für Erbauung eines maſſiven Magazins zu Zufbewahrung der nicht Garniſon 30,500 Thlr . nebſt dem zu 9000 Tblr. alis

geldlagenen Kaufgelde für das Modellbaus. Deutider Bund . Hannover , 1. Mai. Es iſt nunmebr entſchieden , daß die großen Manóver des 10. Deutſden Armeecorps

Petersburg , 27. April. Bei unſerer Armee haben in Folge eines faiſ. Tagesbefehls vom 23. d. M. zahls reiche Beförderungen ſtattgefunden . Die Generalmajore SaB II. , Baron Rennenfampf ( Ober der 19. 11 fanteriediviſion ), Dobrych in I.l , Rafoldfin, Pile

lar von Pildau , Nikolajem 1., Plautin I., Baron

459

460

Rennenkampf ( Vicedirector der Militärakademie ) ,

ftelltes Material. Die Ausführlichkeit dieſes und an .

Baron Meyendorff, Obwoſtſchinsfii, de Witte ,

derer Capitel des Geſeßbuchs liegt tbeils in bedeutender

Klüpfel , 0. Moller I. , Smapin , D.wander , Rebbinder l., Baron Schlippenbach , Baron v. Tors

Detaillirung , theils in der Aufnahme vieler Såße, welche eigentlich in das Dienſtreglement gehören. Зu

nau , Dfunew I., Kus neßou l. und Tidewfin ſind zu Generallieutenanten ernannt worden. Franfrei do. Der Moniteur de l'Armée veröffentlicht die bis das bin nod unbekannte Gorreſpondenz Napoleon's mit dem Obercommandanten ſeiner Artillerie, General Gra. fen von Pa Riboiſſiere , während des lebten Theiles des Feldzuges von 1809 und während desjenigen von

viele in's Einzelne gebende Beſtimmungen balten wir in einem Strafgeſebud, nicht für gut. Bei den tauſend berſdiebenen Núancirungen , in welden Rich vergeben

1812. Die 60 und eilide Briefe , über deren Authene ticitát feine Zweifel obwalten fónnen, und die der Sobn

einer gewiſſen Art in der Wirklichkeit darſtellen , und die der Gelegeber unmöglid alle vorberſeben fann , wird dadurdy , daß einzelne jener Nuancen obne Noth beſonders berausgeboben und eigene Strafmaße dafür beſtimmt werden , båufig mehr gerdadet af genügt.

Denn der Richter wird, wenn ibm dasjenige, was zum Begriff eines Vergebens überbaupt gebórt , nebſt den

des Grafen, Pair von Franfreid, der Oeffentlidkeit Grånzen der darauf gefeßien Strafen und den ndrbigen

Aubaltpuncten zur Strafzumeſſung mit gehöriger Spårfe übergeben hat , ſollen namentlich für Militärs dieſer und Beſtimmtheit gegeben iſt, oft viel mebr in der Lage Waffe von großem Wertbe fein . rein , in den einzelnen Fällen für die beſondere Form , De ſt r e i ch . Wien , 30. April. Die Bewaffnung unſerer Trup , pen mit Percuſſionsgewebren gebt lebhaft vors

warts , und es ſind deren bereits über 100,000 anges fertigt wurden , wovon die Koſten der Umånderung pr. Stůd über 3 fi. betragen. Mit dieſer Waffe vers reben ſind bis ießt die Armeecorps im Erzberzogthum Deſtreich , in Måbren , Ungarn und theilweiſe auch in Bóbmen. Zunächſt wird die Reibe an die Truppen in ( D. A. 3.)

Jialien fommen .

in welcher das Vergeben in der Wirklichkeit erſcheint, dasjenige Strafmaß zu finden , welches gerade für dieſe

Form im Verbåltniß zu anderen Formen des Vergebens die materiell angemeſſenſte iſt , als der Geresgeber im Stande iſt , die beſonderen Strafbeſtimmungen für die einzelnen Geſtaltungen des Vergebend in einer Weiſe zu geben, daß ſie für alle vorfommende Fälle die wirts

lich paſſenden ſind und daß fica nidt båufig in der An. wendung ein Mifverbåltniß zwiſchen den verſchiedenen ſpeciellen Strafbeſtimmungen ergibt. Wir würden aud in dem vorliegenden Gelegbuche für beffer gebalter

baben , wenn ein Teil des Details weggeblieben ware :

Das Militärſtrafgeſeßbuch für das Königreich das Gefeßbuch würde dadurdyunſeresErachtens zwar Manches , was für ſich betradotet gut iſt, verloren , aber Sannover vom Jahr 1841 .

gelegbuchs bandelt von den einzelnen Verbrechen der

doch im Ganzen mehr gewonnen haben. – Mud die Bermengung des Strafgerebes mit Borføriften des Dienſtreglements, namentlich die Beſtimmung der Pflichs ten, deren Uebertretungen das Strafgeſek verpónt, bat

Militarperſonen und zerfådt in 4 Abſchnitte :

manderlei Nadtbeile.

( 3 weiter Artikel.)

Der zweite oder beſondere Tbeil des Militärſtraf. Der erſte Abſchnitt (S. 57-168), welder von den

Einmal wird das Strafgereg

dadurch obne Noth vergrößert , während die möglichſte

eigentliden Militárverbrechen , und zwar ſofern ſie ro.

Kürze und Bůndigkeit ein Hauptvorzug jedes Straf:

woblin Friedendo als Kriegøzeiten begangen werden

gerebro ift ; wäre es aber nótbig , die Pflichten mit auf,

fónnen , bandelt , enthält 6 Šapitel :

zunehmen ,' ro mußte man billig fragen , warum das Strafgeſeß der einen Pflicht Erwåbnung thue , und ſo

Cap. 1. Von den Vergeben wider die Subordination ( S. 57 - 91 ).

vieler anderen nid ) t ? Sodann aber wird dadurch das

Cap. 2. Von den Bergeben der Vorgeregten gegen

Strafgeſeß zu abbảngig von dem Dienſtreglement, wel :

Intergebene und in Bezug auf dieſelben

des doch einer Natur nach viel mehr der Senderung

( S. 92 - 105 ).

unterworfen fein muß , als das Strafgcſék. Warum bat man nicht überall das Verfabren eingeſchlagen , wie

Cap. 3. Von den Bergeben in Bezug auf einzelne beſtiminte Dienſtverrichtungen (S. 106-118.)

Cap. 4. Von der Deſertion und åbnlichen Bergeben . ( S. 119–143).

im S. 93, welder alſo beginnt: ,, Das Dienſtreglement foreibt ſchreibt genau und ausführlich die Pflichten vor, welche der Vorgeregte in Anſehung der Bebandlung des Unter.

Cap. 5. Bon den Bergeben in Anſehung der Mon. tirungs . , Armatur: und Equipageſtücke , ſo

gebenen zu beobachten bat" ? und nicht einmal dieſes Sated båtte es eigentlid bedurft .

wie der ſonſtigen Militárbedürfniſſe (S. 144

Man fónnte dieſen Bemerfungen vielleidt entgegens reben , daß man bei Entwerfung von Strafgeſcßcn für das Militar nicht nach denſelben Principien verfabren

148),

Cap. 6. Von ſonſtigen Vergeben in Bezug auf den Dienſt ſowohl in Friedens . als in Kriegs, zeiten (S. 149 - 108) .

fónne , wie bei Verfaſſung von allgemeinen Gefeßen ,

weil die erſteren nicht, wie die letteren , von einem rechtes Das erſte Gapitel behandelt die Materie von den gelehrten Ridterperſonal angewendet wurden . Hieraus Subordinationsvergeben febr ausführlich und ents würde aber weit mehr folgen : denn wollte man durch bålt ein reiches , mit vieler Sachfenntniß zuſammenges die Art der Gefeßfaſſung dem richtenden Militár eine

461

462

genaue Anleitung zur Rechtſprechung geben, ſo müßte

Daß nad s . 59 gegen die mit Offiziersrang anges

man Lehrbücher ſtatt Gefeße maden. Eine weſentliche . ftellten Militarbeamten , wenn ſie in Uniform ſind, Aufgabe für ein Militárgereß iſt dagegen cine populáre, eine Inſubordination nur durch reſpectsverlegungen leidt verſtändliche Faſſung ; dieß iſt aber in gleidhem ( Beleidigungen) begangen werden fann , mit anderen Maße die Aufgabe jedes Gerebes , zumal da die Ges

Worten , daß dieſe Beamten nur Obere, nidot aber vor.

finden feße nicht blos für die Richter , ſondern baupiſådlich geſellte der Militárperſonen niederer Grade rind, Noncom .

für diejenigen geſdrieben werden , welde ibre Hand ,

lungen darnad einrichten ſollen . Wir fónnen daber nicht finden , daß bei der militäriſden Geſeßgebung anders zu verfabren ſei , als bei jeder anderen Geſch .

wir voufommen richtig im Verhältniß dieſer bastanten zu den Combatianten, nicht aber im Verbålts

niß zu den ibnen untergebenen Militärbeamten derſelben Brande. Denn warum ſollte der Bataillousarzt burd

gebung ; nur wird es bei den Militárvergeben ihrer

Ungeborſam gegen ſeinen Regimentsarzt nidot cine Ins

Eigenthümlichfeit wegen theilweiſe nótbig ſein , ſcharfe

fubordination begeben ?

Definitionen aufzunebmen, auch wenn man dieß in den algemeinen Strafgeſeßen nicht für angemeſſen findet.

Nadh s. 62 wird die Reſpectsverleßung , welche ſich durch unanſtåndige oder gar beleidigende Worte,

Wir werden bei unſeren Bemerkungen in Bezug auf den ſpeciellen Inhalt der verſchiedenen Capitel zuweilen Gelegenbeit nebmen, Belege für dasjenige anzufübren, was wir vorſtebend im Aðgemeinen bemerken zu mů jen

Beſchimpfungen oder Drobungen außert , a ) wenn die Beleidigung im Dienſte zugefügt iſt,, durd Berlebung in die Strafflaſſe mit Gefängniß , oder durd Arbeiis . baus und, unter erſd)wereuden Umſtånden , namentliche

geglaubt baben .

bei wirfliden Beſchimpfungen und Drobungen , durch

Die SS. 57 und 58 machen keinen Interſchied zwis Zudtbaus bis zu 4 Jahren , b ) wenn die Beleidigung rden Oberen und Vorgereften ; der Untergebene ist dem Oberen, obne Rüdlicht auf Waffengattung und Truppenabibeilung , nidt allein Reſpect , fondern auch

Geborſam rahuldig.

aufer Dienſt zugefügt iſt, durd Verſeßung in die Strafo flaſſe obne oder mit Gefängniß, oder durch Arbeitsbaus bis zu 2 Jabren geabndet.

Beleidigungen , die ſich

Hierdurch iſt jedem Oberen Bes ' Unteroffiziere gegen Offiziere zu Schulden fommen laſs

feblegewalt nicht allein in Bezug auf die ihm unmite fen, können den Umſtänden nach auch mit Degradation beſtraft werden. Wir baben foon frůber ( zu S. 33–35) perſonen niederer Grade, welcher Abtheilung ſie auch bemerkt, daß wir es nicht für angemeſſen balten , jede telbar untergebenen , ſondern in Bezug auf alle Militár,

angeboren, eingeräumt, und es fann alſo der Corporal einer Infanteriecompagnie den Soldaten aller anderen

Infanteriecompagnieen , Savalerieſchwadronen sc. Ben feble ertheilen. Da der Untergebene. iminer dem neues ften Befehle gebordhen muß , ſo fónnen demnach alle Befehle der unmittelbar Borgeſepten durch alle Obere

von anderen Abtheilungen und Waffen , welchen jene Befehle båufig ganz unbefannt ſind, neutraliſirt werden,

was ſehr oft zu den nachtheiligſten Folgen fübren fann und wird., beſonders wenn man erwägt , welde aus . gedehnte Folgen in Bezug auf Strafbarkeit 26. aus der Befehlsgemalt bergeleitet werden.

Der Militardienſt

Ideint es daber durchaus zu fordern , daß der Obere, 0. b. der Hóbere im Grade von allen Abtbeilungen

Reſpectsverleßung mit Verſeßung in die Straftlaſſe zu beſtrafen . Eben ſo wenig ſcheint es uns recht, daß Zusbaus Ideſſen geringſte Dauer in 2 Jabren beſtebi ) als Minimum der Strafe für den Gebraud) des ge .

ringſten Schimpfworts gegen einen Oberen des gering. ften Grades beſtimmt worden iſt . In Preußen iſt dieſes Minimum 6 Wodien ſtrenger Arreſt ; in Württemberg ſtrenger Arreft überbaupt ( alſo auch nur von einigen

Tagen ) ; im Königreich Sadiſen 3 Monate Arbeits. ſtrafe ; im Großberzogthum heffen mobrmonatliche Fe ,

ſtungeſtrafe ; in Oldenburg 1 Monat Arreſt. - Aude mochte es weder nótbig n10d) zwecmåfig fein , die Bes leidigung im Dienſte von der Beleidigung außer Dienst ſo zu trennen , daß für jede beſondere Strafgrånzen feſtgelegt werden. Es war hinreichend, die Strafen

d. b. demjenigen , und Waffen, von dem Vorgereßten , . der Befebisgewalt über das betreffende Individuum bat,

für die nicht båtride Reſpectsverlegung in Einen Rab .

genau unterſchieden und daß die Befehlsgewalt auf die Dberen ( und Dienſtålteren bei gleichem Grade) in der ,

men zu faffent ; der erſchwerende Einfluß des Umjiantes , daß das Vergeben im Dienſte verübt worden , ijtim

ſelben , größeren oder fleineren Abtheilung beſchränft $. 60 bereits allgemein für alle Subordinationsvergeben werde, wornach denn die Pflicht des Neſpects alle Obere, die Pflicht des Geborſams aber nur die Vorgeſeßten umfaßt. Damit iſt ſebr wobl verträglich , daß jeder Obere rich unter Umſtänden in das Verbåltniß des Vors gereßten zu den nicht zu ſeiner Abtbeilung gebörigen

gewahrt. Es würde ſich dann nicht die aus den Untere ſcheidungen des S. 62 hervorgebende Folge ergeben , daß der Soldat, welcher einen Gefreiten im Dienſte (wenn auch ohne allen Bezug auf den Dienſt) ſchimpft, unter allen Umſtånden mit ciner viel böheren Strafe belegt

Militárs niederer Grade repen fann , wie z. B. bei

werden muß, als der lieutenant, welder daſſelbe Schimpfs

Siórungen der Drdnung ac. Die Beſtimmung bierůber wort außer Dienſt gegen einen General gebraucht. Es iſt Sade des Reglements. Glaubt man , daß dieſe módote hierin ein Beweis für dasjenige liegen , was febre in anderen Beziehungen Nachtbeile für die Sub, wir oben über die Gefahren des zu weit gebenden Spes ordination berbeiführen fónne, ro fönnen wir dieſer cialiforens bemerft baben. Annabwe aus langjähriger Erfahrung auf das beſtimms Das eben Geſagte findet auch anwendung auf den teſte widerſprechen . Es verdient übrigens dieſer Gegens S. 63 , worin ebenfalls das Strafmaß für Tvårld ſtand einmal redyt gründlich erörtert zu werden, wofür

feiten gegen den Borgeroßten , wenn folder im

die gegenwärtige Veranlaſſung nicht geeignet iſt.

Dienſte war, ganz abgeſondert von dem Strafmaß fúr

463

461

daſſelbe Bergeben, wenn der Vorgeſeßte nicht im Dienſte

Verbältniffe zurückgekehrt iſt, wegen früberer dienfi lider

mar, feſtgelegt wird. Auch bei dieſem Vergeben iſt der

Verfügungen auf irgend eine Weiſe Rache zu nebmen

Umſtand , daß der Vorgeſetzte im Dienſte war , öfters ſuchen, oder wenn ſie verlå underiſche oder in beleidi. viel weniger erſdwerend, als andere Umſtände (naments genden Ausdrüden 26. abgefaßte Bedwerden gegen lid dann , wenn ich derſelbe zwar in einem allgemeinen

denſelben erheben , nach den oben ermåbnten Strafbes

Dienſte, aber nicht im perſönlichen Dienſtverhältniſſe zu ſtimmungen über das Radenebmen und Herausfordern dem Untergebenen , der ſich gegen ibn verging, befunden wegen dienſtlicher Verfügungen des Vorgelegten , und bat ), und man båtte daber audi bier dem Ridter übers zwar von den Militárgerichten beſtraft werden. Dieſe laſſen ſollen , in jedem einzelnen Falle zu würdigen , in

Beſtimmung, ſo großen Anſtoß ſie auf den erſten Ans

welchem Maße jener Umſtand die Strafbarkeit erbóbe.

blick erregen mag, dürfte dod , alles wohl erwogen ,

- Dagegen iſt ein ſehr weſentlicher Unterſchied zwiſchen

als gereditfertigt und zwedmåkig erfdeinen , mit Auss

der tbåtlichen Widerreßung und dem båtlichen Vergreifen am Vorgereßten obne Widerreßung

nahme jedoch des Puncts , daß die Strafe durd die Militargeridre ausgeſproden werden ſoll : denn hierin

(wenn gleich im Dienſte ), und in der That iſt jene ein

liegt eine allzu auffallende Verfümmerung des Redis ,

ganz anderes vergeben , als dieſes , fowobl nach der

dem ordentlichen Ridter nicht entzogen zu werden , obne

Natur der That , als nach der Gefährlichkeit derſelben.

daß ein dazu ndtvigender Grund erlidtlich iſt, und ein

Die tbårlide Widerſebung iſt auch wirflid in den SS. 77

großes Mißtrauen gegen die bürgerlidien Geridte , in

und 79 beſonders bebandelt, aber es iſt dort dieſes Ver .

deren Unbefangenheit doch gerade in den Fällen , von

gebeit nur dann , wenn es in Reibe und Glied oder unter dem Gewebr verübt worden , beſonders (und zwar mit der Todesſtrafe ) bedrobt ; in allen anderen Fällen

welden es ſide bandelt, fein Zweifel zu regen iſt.

ſoll es nach dem S. 63 beſtraft werden . Wir würden dann auch die Strafen des $. 63. a. ( Zuchtbaus bis zu 20jähriger Kettenſtrafe, und bei wirflicher Mitbands

lung oder Verwundung lebendlånglide Hestenſtrafe oder Cod) ale voufommen geeignet für die tbåtliche Wider. feßung betragten ; aber für das tbåtlide Bergreifen obne Widerſeßung deinen ſie uns , wenigſtens im Mis nimum , zu bod zu ſein . Ucbrigens wäre es wohl wünſchenswerth geweſen , daß der Begriff der Tbåtlich , feiten nåber beſtimmt, oder dod , die Vorſdrift des S. 91 , wornad) bei Widerſebung gegen Waden ?c. eine ges ringere Strafe eintreten ſoll , wenn die Løåtlichfeit nur durd Strauben und unfaſſen begangen wurde , auch auf die Thatlid)feiten gegen Vorgeregte ausgedehnt worden mire .

Don S. 65 , welder von dem Radenebmon am

Vorgeſellten wegen dienſtlicher Verfügungen bandelt , båtten wir für entbehrlich gebalten, wenn nur im S. 60 allgemein beſtimmt worden wäre, daß es bei allen Ree fpectsverlegungen die Strafbarfeit erbóbe , wenn dies ſelben in Bezug auf dienft lide Verfügungen verübt wurden ,

Nad dem S. 66 wird derjenige, welcher ſeinen Vor. gelebten auf Veranlaſſung einer dienſtliden Verfügung deſſelben zum Duell berausfordert, mit einjährigem Feſtungsarreſt und , wenn er nad angefündigtem Arreſt

( Fortſegung folgt.)

Bibliograph i e. II. Rriegeger chichte. 143. Geſchichte, allgemeine , der Kriege der Franzoſen und ihrer Uls liirten, vom Unfang der Revolution bis zum Ende der Regierung Napoleons. Fortyereßt und bearbeitet von Fr. J. u . Sonets dairin d. 55. und 56. Bdon .: Die Feldzüge von 1799 in der Sdweiz und in Deutſchland. 3. und 4. Bochn. 16. Darmſtadt 1842 . &e6fe. ( 182 u. 232 6 ) Sep. 4 7 ' , gr . R. BI. f. fit. u , bild. Kſt. 1843. Nr. 5. Bidermann, deutſche Monate ſdir. 1843. März. S. 291 .

144. Geldichte, allgemeine , der Kriege der Franzoſen und ihrer U1: liirten, vom Unfang der Revolution bis zum Ende der Regiernng Napoleons. Fortgelegt und bearbeitet von Fr. I. U. Soneis dawind. 57. Bichn.: Krieg auf der Pyrenäiſchen Halbinſel.

14, Bd. 16. Darmſtadt 1842. leske. (308 S.) Geb. à 7'/,Ngr. Marshal the Duke of Wellington. By Lieut.-Col. Gurwood,

145 Selections from the dispatches and general orders ofField . Esq. to His Grace as knight of the Bath . 8. London 1841 . Murray. (939 p. ) 25 s.

R. Lit. Gaz. 1841. p . 256. ( April 24. Nr. 1266 ) 146. Recueil 'choisie des dépêches et des ordres du jour du ſeld maréchal duc de Wellington. Par le colonel Gurwood . 8. Bruxelles 1842. (974 p.) 5 Riblr. 147. Diario razonado de los acontecimientos que tuvieron lugar en Barcelona , 13 de Nov. al 22 Dec. 1842 , publicado por el capitan general que era en á quella época del 2do di strito militar y general en gefe del ejercito de Cataluña,

Don Ant. van Halen , conde de Peracamps. 8. Madrid 1843

16 R.

Die erſte zuverläſſige und authentiſche Erzählung der in den

oder nad erlittener Strafe die Herausforderung wieder's bolt , mit Verlust der Stelle beſtraft. Eine beſondere Strafbeſtimmung für dieſes Vergcben balten wir für

148. Die Belagerung der Feſtung Kofei vom 22. Januar bis 22. Juli Schleſiſche Zeitung 1840. Nr. 25, 1807. Von seimbrod.

zweckmäßig ; aber es båtte dod and bier nicht eine für alle Fälle gleidie Strafe beſtiment werden sollen , da

149. Gefdichte der Kreuzzüge. Für Gebildete aller Stände bearbeitet

die Umſtånde , namentlich der Grad der Rangverſdies denbeit, die Strafbarfeit bald großer bald geringer er,

herren. kl . 8. leipzig 1843. E. Klein. (258 S.) 26 '/, Ngr.

deinen laſien fénnen. t Auch die entralienen und der Militárjurisdiction nidit inebr unterworfenen Militárperſonen ſollen ( dem

S. 67 zufolge ) , wenn ſie gegen einen frůberen Militar , vorgeſetzten , ſobald dieſer nid )t ebenfalls in bürgerliche

Zeitungen vielfach beſprochenen Ereigniffe. 26 , 28 und 29.

U18 Unbang : Skigge und von Dr. U. Heinrich . 2. Thi. Geſchichte der Johanniter : oder Malteſerritter und der Tempel: Der erſte Theil erſdien 1840 .

150. Der Ungriff der Engländer auf Neu - Orleans , unter den Genes ralen Keane und Sir Edward Packenbam in den Jahren 1814 und 1815. Nad den Berichten cines Uugenzeugen nebſt Bemers kungen über die Urſachen ſeines Mißlingens. Von E. Heuſinger. – Minerva 1812. I. ( Febr. u. März.) S. 177—277 u . 349-435 .

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung: 6. W, teste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.

Donnerſtag,

No. 59 .

18. Mai 1843..

Allgemeine Militar - Zeitung. Deutider

Bund.

oder wenn ſie auf uowabren oder nicht zu erweiſenden

Hannover, 9. Mat. Die ſeit einiger Zeit hier Thatſachen beruht. . Mit Unrecht aber ideint ung der

verſammelte Commiſſion von Stabsoffizieren der ver, S. 69 unter c und d auch dann eine Reſpectøverlegung ſchiedenen Contingente des 10. deutſchen Armees anzunebmen , wenn der Vorgeſetzte, an welchen die Bes corps bat für die dießjährigen großen Manóver die ſchwerde nad den Dienſtvorſchriften zunächſt gelangen Zeit vom 24. September bis zum 7. October feſtgeſeßt. mußte, übergangen wird , oder wenn zur Vorbringung Das bolſtein - lauenburgiſche contingent wird während einer Beſchwerde mehr als Zwei perſönlich erſcheinen. dieſer Mandver , hoffentlich zum lebtenmale, noch in In beiden Fällen wird die Ebrerbietung gegen den Vors geſeßten , über welchen Beſchwerde geführt wird , nicht dåniſder Sprache commandirt werden. ( Franff. 2. P. A. 3tg.)

verleßt, vielmehr werden dadurch Dienſtfehler oder Vers

gehen begangen , die nach anderen Gtundſåßen zu bes ſtrafen ſind, wie denn auch eine von mehr als Zweien Petersburg , 2. Mai. Se. Maj. der Kaiſer bat vorgebrachte Beſd werde (was das Gefeß unter d ſelbſt am 28. April Še. Raiſerl. Hob. den Großfürſten bemerft) leicht als Meuterei oder Aufruhr erſdeinen Thronfolger und Såſarewitſch zum Adjutanten kann. Rußland .

Sr. Maj. des Raiſers ernannt.

Deffentliche Blåtter meldeten neulich , daß das

Nach s. 72 ſoll die Strafbarfeit des Ungeborſam 8 (unter welchem nach $. 71 die Widerſeblidh feit mitbe .

Prügelſyſtem bei der ruſſiſchen Armee abgeſchafft griffen iſt) ohne Rüdſicht auf das gegenſeitige Rang. die förperliche Züchtigung fraft Urtheildſpruchs beiber rein objectiv betrachtet; indeſſen iſt er doch unzertrenn.

werden solle , ſpåter wurde dieß dahin beridtigt , daß verhältniß beurtheilt werden. Der Befehl wird hier

balten , den Oberen aber das Recht, ihre Untergebenen lich von der Perſon, von dem Grade des Befehlenden, wiafürlich zu prügeln , genommen worden ſei. ( Wir der Befehl des Generals muß doch dem Soldaten, vermuthen , daß ſich die ganze Sade auf dasjenige re.

insbeſondere nach den Umſtånden , unter melden er ers

ducirt, was in Nr. 53 der A. M. 3. über die Ber theilt worden iſt , als etwas Bedeutenderes , Höheres ſtrafung der auf Avancement dienenden Unteroffiziere, erſcheinen , als der Befehl des Gefreiten , und darum die das Portépée tragen dürfen , gemeldet worden iſt .) ſollte doc idon der einfache Ungehorſam gegen jenen unter Umſtånden bårter beſtraft werden , als der Un , P re u Be n.

Berlin , 2. Mai. Vorgeſtern hat der König in geborſam gegen dieſen : der Soldat ſelbſt wird dieß als Potsdam eine Kirchenparade abgenommen, bei welcher etwas Natürliches , ſich von ſelbſt Verſtehendes betrach , das erſte Garde Infanterieregiment zum erſtenmale in

der neuen Uniform mit Helm und Waffenrod ers ſchienen war.

ten. Widerſeßlich feit aber , als Art des Ungehorſams, enthält jedenfalls zugleich eine Reſpectsverlegung und muß eben darum mit beſonderer Rüdlicht auf den Rang des Borgeſeßten beſtraft werden. .

Die Foriſeßung des Ungehorſams ohngeachtet eines

Das Militärſtrafgeſeßbuch für das Königreich wiederholtenBefebis wird im s. 73 als bebarrlicher Hannover vom Jahr 1841 .

Ungehorſam , - die Nichtbefolgung eines Befeble aber , der auf der Stelle vollzogen werden ſollte , im

( Fortfeßung. )

S. 74 als Widerſeßlichfeit bezeichnet. Die Grånzen

.

Dienſtwidrige oder unerlaubte Beſchwerden zwiſchen Ungehorſam und Widerreßlidfeit ſind oft ſehr ſollen nad s. 68 und 69 alb Reſpectoverlegungen an

dwer zu ziehen . Widerſeblichkeit iſt nad s. 71 (über . einſtimmend mit S. 112 des großherzogl. beſſiſchen Mie ſteht ſich eigentlich von ſelbſt in den Fåden a und blitårſtrafgeſebbuchs) die durch Worte, Handlungen oder

gereben und beſtraft werden. Dieß iſt richtig und vers

des S. 69, wenn nåmlich die Beſchwerde in unziemlichen

Zeichen gegebene Erklärung, dem Befeble nicht gehorchen

oder gar beleidigenden Ausdrůden vorgebracht wird,

zu wollen (förmlide Berweigerung des Geborſams ).

468

467

Die Handlungen, welche eine ſolche Erflårung enthalten , liche Widerſebung iſt in Preußen 3 Jahre Feſtungs, müſſen ſehr ſcharf genommen werden : denn man fónnte ſtrafe, in Württemberg 5 Jahre Feſtungsſtrafe , in in jeder abſidtliden Nidhibefolgung eines Befehls eine Erklärung der befragten Art finden . Das cinzig fichere

Sadſen 2 Jabre Militärarbeitsſtrafe 1. Orades (unter den Waffen oder in Reibe und Glied verübt , 4 Jahre

Criterium módte gerade in der durch die dem Befehl Militårarbeitsſtrafe 1. Grades , im Krieg 10jábrige entgegengeſepte Handlung zugleich zu erfennen gegebenen Arbeitsbausſtrafe ),) im Großherzogthum Heffen 2 Jahre bedeutenden Reſpecisverleßung liegen . Wer einen Bes ſtrenge Feſtungsſtrafe, in Didenburg 2 Jabre Arbeits ., febl nicht vollziebt oder demſelben entgegenbandelt, ges idebe es aud mit Vorbedacht, gibt dadurd allein die ,

baus (unter den Waffen 5 Sabre Arbeitsbaus).. Die Lodesſtrafe, als Strafe der tbåtliden Wider.

Abſicht, den Reſpect gegen den Vorgefepten zu verleßen , reßung in Reibe und Glied oder unterm Ge . noch nicht zu erkennen . Wer aber förmlich erflårt,, daß mebr ( s. 77) , erſdeint in vielen Fällen obne Zweifel er nidt geberden wolle , der verleßt durch dieſe Er. gerechtfertigt; aber es gibt doc aud gar mande Fåde, flårung die dem Vorgeſepten (duldige Ebrerbietung. Daß alſo in der Widerſeßlichkeit eine bedeutende Re. ſpectsverleßung liegt, ergibt ſich ganz klar , wenn man fid den Fall denft, daß der Untergebene feinen Willen ,

wo eine geringere Strafe ausreidht, und es möchte das ber richtiger ſein , die Todesſtrafe nur als außerite Strafgrånze feitzuſeßen . Wer über die Befehle des Vorgeregten murrt , d. h.

nidt geborden zu wollen , offen erflårt und doch den durch Worte oder Gebebrden ſeinen Unwillen zu erfens Befehl befolgt : denn dann iſt gar fein Ungehorſam, nen gibt , oder unerlaubte Gegenvorſtellungen dawider 1

ſondern blos eine Reſpecte verlegung begangen worden ;

macht, oder ſie tadelnd oder auf eine unanſtändige Weiſe

eben ſo wenn er die Erklärung nicht geborden zu wollen

in Gegenwart Anderer beurtheilt , rol nad s. 81 mit

vor der Zeit gibt , zu welcher der Befehl befolgt wer ,

der Strafe der Widerſeßlichfeit, ſo weit ſie in Verſepung zur Strafflafe und Gefängniß beſteht , belegt werden ( in ro ferne nicht das Vergeben als Meuterei ic. ſtraf

den ſoll, wo es alſo noch ungewiß iſt , ob er den Bes febl dennod befolgen werde oder nicht. Eine nicht mit Worten begleitete Handlung aber, in welcher die offene barer erſdeint ). Durch augemeine Strafbeſtimmungen Erflårung nicht geborden zu wollen enthalten ſein ſoll, über die Reſpecisverleßung båtte vielleichi dieſer S. ent, .

muß eben durch die mit ibr zu erfennen gegebene Res ſpectsverleßung einer Erklärung durch Worte eben ſo

bebrlich gemadot werden fónnen ; wenigſtens ideint uns

das Vergeben nicht in die Kategorie der Widerſeßlids

gleich ſein , als dieß bei einer durd Gebebrden erfolo feit zu geboren. Zum Begriff der Inſubordination im Complott einem vor ihm ſtebenden Vorgeſeßten den Befehl erbált, find nad s. 82 wenigſtens drei Perſonen erforderlich . feinen Degen dem adjutanten zu übergeben, ſtatt deſſen Es war bis dabin überbaupt den Militårſtrafgeſeßen aber den Degen zur Erde wirft, - wer, nachdem ihm eigentbůmlich , daß ſie die Verabredung von zwei Pers

genden Erklärung erforderlich iſt. Wer alſo z. B. von

der Vorgeſcßte augenblicklich wegzugeben befoblen, den,

ſonen zu einem Verbrechen nicht als binreichend zum

noch vor den Augen des der Befolgung barrenden Dore Begriffe des Gomplotts anſaben ; nur das Oldenbur. gereßten bebarrlich ſtehen bleibt, der bat eben ſo deuts giſhe Militårſtrafgeſeßbuch macht biervon eine Aus. lich und reſpecte perleßend die Abſicht nicht geborden zu nahme. Wir fónnen feinen baltbaren Grund zu dieſer wollen erklärt, als wenn er dieſe Erklärung mit Worten Abweichung von den allgemeinen Rechtsbegriffen finden : abgegeben båtte. - Nidt in allen Fällen aber möchte denn nach dieſen genügen Zwei zum Complott. Soon die Nichtbrfolgung eines Befeblo , der auf der Stelle die peinliche Gerichtsordnung Kaiſer Karlo V. ſagt vollzogen werden ſollte, eine Widerſeßlich feit enthalten : Art. 148 : ,, So etliche Perſonen mit fürgelebtem und ſonſt müßte, wenn an ein Regiment Achtung commans dirt wird, jeder, der darauf in der commoden Stellung

vereinigtem Willen und Mutb einander Hülfe und Beis stand thun ." - In Bezug auf Offiziere beſtimmt übri. -

bleibt, der Widerſeblichfeit (duldig ſein, wåbrend dieß gens der $. 219 des bannoveriſchen Militårſtrafgeſeps doch nur bei denjenigen der Fall ſein wird , welche zu budo, dal, ſtatt der im S. 82 ,derordneten Schårfung, , gleicher Zeit in reſpectswidriger Weiſe zu erfennen geben, auf Entlaſſung erfannt werden kann , wenn ſich meb. ſonders verpóntes , ſtrafbareres Verbrechen übergebt,

rere Offiziere zum Ungeborſam oder zur Widerſeblics feit verbunden baben. von der Inſubordination im Gomplott iſt der Aufs

nad s. 75 mit Berlebung in die Strafflalle, verbunden

rubr unterſdieden worden , was in den ålteren Milis

daß fie dem Gommando nicht entſprechen wollen.

Die Widerreßlichkeit ſoll , wenn ſie nicht in ein bes

mit Gefängniß, Arbeitsbaus, Degradation und Berluſt tårſtrafgelegen meiſtens nidt der Fall iſt. Nach S. 82 der Stelle , auch bei beſonders erfdwerenden Umſtånden ,

wird die Inſubordination im Gomplott durch Nichtbes

namentlich wenn die Widerſeblichfeit bebarrlich und folgung eines Befehls , oder durch Widerſeßlichkeit in öffentlich begangen wird,, mit Zuchthaus bis zu 8 Jah, Folge einer unter 3 oder mehr Perſonen getroffenen ren , und nad S. 78 rol derjenige, der ſich in Reihe Berabredung begangen, - und nach S. 83 iſt ein Auf und Glied obne Tbåtlich feit widerſebt, mit Arbeitsbaus rubr vorhanden, wenn, ſei es mit oder obne vorgångige bis zu 20jábriger Kettenſtrafe beſtraft werden .

Wir

Verabredung , mehrere Perſonen in Maſſe dem Vorge.

balten theils den im s. 75 dem richterlichen Ermeſſen lebten oder deſſen Anordnungen ſich widerſeßen , oder gegebenen Spielraum får zu groß, theils das Marimum der in den SS. 75 und 78 beſtimmten Strafen für zu Tower. Dieſes Marimum der Strafe für nichtthåt..

etwas von ibu zu erzwingen oder Rade an ihm zu nebmen ſuden..

Die unterſcheidenden Merfmale beider

Verbrecen deinen uns nicht ſcharf genug bezeiduet zu

469

470

ſein , und es wird z. B. febr zweifelhaft ſein , ob eine Grades, welchen der Fübrer der Patrouille 2c. befleidet, Inſubordination im Complott oder im Aufrubr vors zu bebandeln , oder ob und in welde bóbere stategorie banden ſei, wenn 3 oder 6 oder 10 Soldaten nach vors die Wachen , Patrouillen 2c. zu regen ſeien. Auch kann

beriger Verabredung fick weigern, eine ibnen befohlene man wohl nur die Widerreßlich feit gegen Wadts Der

Arbeit zu verrichten und dieß in Maſſe erfíåren.

perſonen 2c. in åbnlichem Verbåltniß , wie die Bider,

Aufrubr, im Gegenſaß zur Inſubordination im Com. ießlichkeit gegen Vorgeſeßte beſtrafen ; Beleidigungen plott , muß wohl ein gemeinſdaftliches Handeln , um .

gegen die erſteren müſſen zwar ebenfalls beſonders vero

etwas poſitiv zu erzwingen oder ein Einſdreiten ges pont werden , aber die Reſpectsverleßung gegen Vor. waltſam zu verhindern oder Rache zu nehmen , und

gerepte fann bierbei wegen der ganz verſchiedenen Ver.

dabei die durch das Auftreten in Maſſe geſteigerte Ger fahr für die Rube und Subordination in dem ganzen Militärförper vorausſeßen. Uebrigens würden die Worte: omebrere in Maſſe " im S. 83 (don zwei zu einem Aufrubr genügend erſcheinen laſſen , alſo ſelbſt weniger, als zum Complott. – Der Aufruhr gegen die burgers

båltniffe feinen Maßſtab geben. Wir balten es daber für raibſam , für die Vergeben gegen Schildwaden , Pa. trouillen sc. beſondere Strafbeſtimmungen zu geben. Noch bedenklicher ſcheint es, die Vergeben gegen die in Ausübung ihres Dienſten begriffenen Gendarmen ebenfalls den Bergeben gegen Vorgeſeßte gleich zuſeßen .

liche Obrigfeit iſt natürlich ſehr verſchieden von dem

Der Dienſtder Gendarmen , ſelbſt wenn dieſelben zum

Aufruhr gegen die Militar · vorgefeßten. Der Haupt. wirkliden Militår gezählt werden, bleibt immerhin ein darafier des leßteren iſt doch immer die Inſbordi. Polizeidienſt, und das Verhältniß des Militárs zu den nation , und es möchte ſide febr fragen , ob es nothig

Gendarmen iſt (den Fall einer gemeinſchaftlichen Dienſt.

ſei, die Inſubordination im Complott und den Aufruhrleiſtung ausgenommen ) doch eigentlich nicht beſonders als zwei verſchiedene Verbrechen darzuſtellen . Zwar würde, wenn man den Aufrubr unter den Begriff der •

Inſubordination im Complott mit aufnåbme, ein Auf

verſchieden von dem Verbåltniß der Givilperſonen zu den Gendarmen. Beſonders auffallend tritt dieß ber. vor bei Solågereien und ſonſtigen Polizeiwidrigkeiten

ſteben in Maſſe obne vorberige Verabredung in ſeiner erſten Erſcheinung nicht als Inſubordination im Gom . plott zu betrachten rein ; aber es würde feinen Anſtand baben , ihn von dem Augenblick an dafür zu erklären,

auf dem Lande, wobei båufig beurlaubte Soldaten bes theiligt ſind ; warum rollten bier die leßteren wegen Beleidigung der Gendarmen mit einer zehnmal hoberen Strafe belegt werden, als ibre mitercedirenden Brüder

wo die zu gleicher Zeit aufgeſtandene Maſe auf den

vom Bürgerſtande , wåbrend doch in der Wirklich feit

Befehl des Borgeregten nicht ſofort Geborſam leiſtet die Verſduldung die nåmliche iſt ? - Nad dem Schluß ( von welchem Augenblick an , nach dem Schluſſe des

des s. 91 rol

båtlidfeit wider eine Sauves

S. 86 des bannoveriſden Gefeßes, die zuſammenrottirte garde ſtets mit dem Tode beſtraft werden.

So ſebr

Mannſchaft als im Aufrubr begriffen angeſeben wird). es der Humanität und der Beſtimmung der Sauves Die verſchiedenen Abſtufungen des Verbrecens würden garden entſpricht, ibre Unverleßlichkeit recht boch zu fich dann in den Strafbeſtimmungen und in den Grån balten , ſo balten wir es doch nicht für gerechtfertigt, jen des Strafmaßes binlänglich berůdlichtigen laſſen ; jede, auch die geringſte Tbåtlichkeit gegen dieſelben mit

immerbin aber ſollte dabei das Verbređen bårter bei dem Tode zu beſtrafen, zumal da nach dem unmittelbar ſtraft werden , wenn es nad vorberiger Verab, vorausgebenden Saße auch das bloße Strauben und redung begangen wurde. – Wir begnügen uns , dieſe Anfaffen als Tbåtli feit betrachtet wird. Frage bier nur anzudeuten ; ſie bedarf einer gründliden

( Fortſegung folgt.)

Erdrterung. Abgeſeben hiervon ſind die Strafbeſtims mungen binſichtlich des Aufrubrs , ſo wie der Meus

terei 20. ( $. 84 - 90 ) im Ganzen zwemåßig. Der S. 91 beſtimmt , daß Vergebungen gegen Odilomaden , Ronden, Patrouillen und Sauvegar. den , ſo wie überbaupt gegen jede in der Ausübung eines beſtimmten Auftrags unterm Gewebr begriffene Manndaft ( wobin auch die in Ausübung ihres Dienſtes fide befindenden Gendarmen geboren) den Bergebungen .

gegen Vorgefeßte im Dienſte gleichgeachtet und als ſolde beſtraft werden ſollen . Dieſer , in åbnlicher Weiſe in allen Militarſtrafgelegen vorkommenden Beſtimmung ſteht der wichtige Umſtand entgegen, daß zur Beſtrafung

Literatur . G. H. Dufour , gewer. Inſtructor des Genie und Ge. neralſtabes an der Militårſdule in Thun, eidgen. Generalquartiermeiſter, Offizier der Ebrenlegion ac . febrbuch der Laftit für Offiziere aller Waffen .

Aus dem Franzöſiſchen überlebt von P. 6. von Iſdarner , geweſenem Oberflieutenant im eidgen. Generalſtab . Mit 24 erflårenden lithogr. Lafeln. Zúrich , bei Orell, Fupli und Comp. 1842. Das vorliegende Werf gebört zu denen, welche Res

der Vergeben gegen Vorgeſepte meiſtens ein großer ferent mit gutem Gewiſſen jungen Militárs zum Privat , Spielraum , namentlid im Verbåltniß des Ranges 008 ftudium empfeblen fann. Vorgeſepten , gegeben iſt und daß alſo die Gerichte ganz Im Ganzen gab und das Werf nur zu wenigen Bes in Üngewißbeit darüber ſein müſſen , ob es die Abſicht merkungen Veranlaſſung , welche bier folgen mögen. Seite 9 heißt es : des (Seſeßes ſei, die Vergeben gegen Schildwachen ſtets In dem erſten der früber als

eben ſo, wie Vergeben gegen Vorgeſebre des gering.

Beiſpiel angeführten Fåde wurde der Feldmarſchal Wurmſer durch ſeinen jungen Gegner geſchlagen , indem eben ro , wie Bergeben gegen Vorgeſepte desjenigen fide dieſer mitten zwiſden beideHeeresabtheilungen ſtellte ten Grades , und Vergeben gegen Patrouillen 20. 1

471

472

und eine nad der anderen folug. Im zweiten jener Beiſpiele wurden die beiden franzöſiſchen Generale durd dengErzberzog Karl zum Rückzuge gezwungen , indem dieſer auf einer einfachen, aber inneren finie manovrirte und ſeine Stellung geldiďt zu benußen wußte. “ Nicht unintereſſant dürfte es ſein, bierbei in's Auge zu faſſen,

eine Vertiefung getrennt waren, ließ auf beiden Seiten zugleich Feuer geben und 30g rich dann ruhig zurück. Jede der beiden Colonnen , die ſich ſo plößlich ange. griffen ſaben, erwiederte' das Feuer und ſo fuhren beide bis zu Anbruch des Tages fort, ſich gegenſeitig zu beo fåmpfen .“ Se non vero, è istruttivo e ben trovato.

daß im Jahr 1796 Wurmſer 72 , Bonaparte 27 , Mo.

Das Buch enthält übrigens ſebr viele belehrende Beis

reau 35 , Jourdan 34 und Erzberzog Karl 25 Jahr ſpiele aus der Kriegsgeſchichte, welche allein don ihm alt war. einen bleibenden Werth richern würden. S. 58 : ,, Die Ehre iſt beſonders bei Nationaltruppen

die ſicherſte Grundlage der Mannszudt.“

Zum Schluſſe geben wir noch das Inbaltsverzeichniß :

In allen 1. Capitel. Grundſäße der Strategik. - 2. Cap. Drs

Militärſtaaten Europa's ſind die Truppen gegenwärtig ganiſation . Bewaffnung. – 3. Cap. Von den Mårs Nationaltruppen. Verſteht aber der Hr. Verfaſſer unter dieſen republifaniíde Truppen , ſo dürfte ſeine Bes

den und Manóvern. - 4. Cap. Von den Schlachten . 5. Cap. Von der Vertheidigung der Flüſſe und Berge

bauptung Widerſpruch finden, da die Monarchieen ſchon die Ehre für ſich aliein in Anſprud genommen und den Republiken zur Entſdådigung nur etwas Vaterlands. liebe übrig gelaſſen baben. Die Ehre , als Triebfeder zu Handlungen betrachtet , iſt übrigens meiſt bei dem Menſchen ein Gefühl, vermöge deſſen er nach dem Beis

((Gebirge ). –- 6. Cap. Von den Belagerungen. – 7. Cap. -

Treffen und einzelne Gefecte. - 8. Sap. Von den Re. cognoscirungen. – 9. Cap. Beſondere Aufträge (kleiner Krieg). – 10. Cap. Vom Ausruben (lagern .c.) der Truppen. – Beilage. Ueber den Gebrauch der Artillerie in localgefechten (Defiléen , Schanzen und Wålder). -

.

falle Seinesgleichen ſtrebt. Nur wenige in der Maſſe

ſtreben nach dem Beifalle Höbergeſtellter ; es ſei denn, daß der Egoismus in's Mittel tritt. S. 82 : ,, Aud baben , als Vauban das Bajonet

mit der Dille (Drehring) erfunden 2c." Wir bemerfen

bierzu , daß das Bajonet als Waffe 1647 gebraucht und jedenfalls früher erfunden worden ; Vauban aber trat 1647 in ſein 14. Jahr.

Wenn übrigens Dille durdy

B i bliogr a p h i e. II. triegsgeſchichte. 151. Histoire de la fondation et des trois sièges de La-Motte

( 1634, 1643 et 1645). Par un officier supérieur qui adait 12. Neufchâteau 1841. Impr. de

assisté aux trois sièges.

Mongeot; à Soulaincourt chez Nivert. (24/, B. u. 1 Pl.)

des Feldzuges von 1813. Bon v. şofmann, Zur Geſchichte ' ertiårt werden ſoll, ſo iſt dieſes unrichtig, 152. königl. ,,Drehring preuß. Generallieutenant a . D. 2. neu bearbeitete und da die Dille die furze Robre tſt , welde an der Müns dung des faufs über dieſen geſchoben wird ; der Bar jonetring dient dazu , Dille und Rauf mit einander zu verbinden .

S. 89 wird geſagt , daß die Seele des Rohrs bei den franzöſiſden Feldfanonen und Haubißen reſp. 17 und 10 Kaliber lang ſei. Bei den Kanonen betrug jedod dieſe lange nie weniger als 18 Kaliber und bei den Haubißen beziehen ſich die 10 Kaliber auf ein neue.

vermehrte Uuflage. gr. 8. Berlin 1843. Mittler. (VIII u. 352 S.) 14/3 Rthlr. A. Litbl. z. Morgbl. 1843. Nr. 46.

153. Uctenſtücke aus der Zeit des dreißigjährigen Krieges. Bon Sun : Schinz. ziker Urchiv f. schweizer. Geſch. 1. Bd. ( 8. Zürich 1843. Meyer.) S. 207 - 256 . -

154. Istoria pochoda 1815 roku u, s. w . Geſchichte des Feldzugs 1815. Bom preußiſchen Major don Damiß , mit Bemerkungen

eines alten franzöſiſchen Diviſionsgenerals. Uus dem Franzöſiſchen von Ghatow . 1. Bd. 2 Theile. 8. St. Petersburg 1842.

res Model, wibrend der größte Theil der im Gebrauch

(519 S. mit 3 Plänen und 1 Karte über den Feldzug in den

befindlichen Feld s Haubißen 4 bis 5 Kaliber Seelens

Niederlanden .)

lange bat.

S. 94 : ,,Die Entfernung nun , von der Mündung

155. Die Hermannsſclacht. Von Dr. 6. F. Rörig. Unzeiger 0. Deutſchen . 1841. Nr. 71 , 75 , 88 u . 95.

Uugem.

des Geſchůßes bis zu dem Puncte, wo der paraboliſche

156. Hamburgs Theilnahme an den Handlungen der Schmalkaldiſchen

fauf (die Flugbahn ) der Kugel die lothrechte Viſirlinie

Ein

unglücklichen Schlacht bei Mühlberg. Bom Prof. Dr. Krabbe. Zeitſchr. d. Vereins f. hamburg. Geſchichte. ( 8. Samburg,

ſonderbarer Ausbrud iſt ,,lauf " ; ftatt ,, lotbrecht" ſollte es : horizontal heißen. Hinſichtlich des paraboliſcher bemerken wir, daß die Kugel feine Parabel beſchreibe,

157. Krieg des Herzogs Ludrig des Reichen mit Markgraf Xibrecht

durdhroneidet, wird die Viſirſchußweite genannt.

ſondern eine von dieſer ganz abweichende linie. Der Hr. Verfaſſer fann ſich übrigens mit Napoleon tröſten ,

welcher , obgleich Artillerieoffizier , die Rugelbahn für eine Parabel bielt. Non omnia possumus omnes. S. 111 : „ Von den vielen Beiſpielen , die man an .

Bundesverwandten und Uusſöhnung mit Kaiſer Carl V. nach der Meißner. ) II . Bd. 2. Hift.

Uchilles von Brandenburg , vom Jahre 1438 — 1462. Von Å .

Ubhandl. d. hiſtor. Claſſe 0. königl. bayeriſchen U kademie der Wiſſenſchaften . III. Bd. 2. Übtheil. ( Reihe d. Denk ſchriften XVII. Bd.) 4. München 1843. Franz in Comm. 158. Der Krieg in China 1, nadh geſchichtlichen Mittheilungen der bris Buchner.

-

tiſden Offiziere M'Pherſon, Elliot:Bingham u. Und. von (5. Ni

chard. gr. 8. Lachen 1843. Mayer. ( XVI u. 372 S.) 2 Rthlr. Repertor. 1843. II. S. 112.

R. Leipz. führen könnte, wie bei der Nacht befreundete Truppen 159. Bijdragen tot de Krijgsgeschiedenis van Napoleon Buona

gegenſeitig auf ſich gefeuert haben , will ich mid ) auf Heſſen, Rheinfels beſchrånfen. Als die franzöſiſche Ars mee, in zwei Golonnen getheilt, einen Nachtmarſch auf fanbau ausführte , chlich ſich ein feindlicher Partheis

parte. Door E. van Löbensels , Ridd. d. Milit. Willems

gånger mit 50 Mann zwiſchen dieſe Colonnen, die durch

Doormann .

das folgende aus den Memoiren eines Prinzen von

Orde , tweede Kapit. bij het Korps rijdende Artillerie en Adjudant van 2. Exc. den Heere Generaal - Majoor Trip, Directeur- Generaal van Oorlog. Vierde deel : Veldtogten van 1814 in Frankrijk en van 1815 in de Nederlanden.

Met 10 Plans. 8. Te 's Gravenhage 1842. Bij de Erven 8 A.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. Peske in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruckt.

N 60.

1209 KI

Samſtag, 20. Mai 1843. na

1969

2018 3d

Allgemeine Militar - Zeitung. Pre u B. e n .

der Zeit feit dem Pariſer Frieden vorgefommenen Vers

Berlin , 10. Mai. Man batte noch immer über die Ausführung der neuen Befeſtigungsplane in

anderungen in dieſer Beziebung . zábit die Monarchie vier Feſtungen erſten Ranges und rechezebn zweiten und dritten Ranges. Reu erbaut ſind die Feſtungsmerte

Oſtpreußen einigen Zweifel gebegt, nun aber ſind die

von Goblena , Koln , Minden , Tborn und Poren. Stadt Konigsberg ſelbſt wird in ibrem gauzen Um : Theilweiſe wieder hergeſtellt ſind die Werke von Schweido freiſe von regelmäßigen, mit einander correſpondirenden niß, vielfad vermebrt durch neue Anlagen wurden die Foris , Baſteien und Zbúrmen umgeben werden. In . Werfe von Weſel , Zborn und Wittenberg. Arbeiten daſelbſt wirklich don im Gange , und die

( Franff. D. P. A. 3tg.)

frůberen Zeiten war die Stadt nur nach damaliger Art

mit Mauern und Gråben , ſo wie mit einigen Schan. zen und Werfen umgeben . Ihre ebemalige Gitadelle,

Deſtreid.

Wien , 9. Mai.

Zum ſtaatsråthlichen Militárrefee

die Friedrichsburg , wird ſdon långſt nicht mebr als Feſtung betrachtet. Es werden nun noch im Laufe dies Tes Monatsvon Se.Boyen Erc. der Kriegsminiſter, der Infanterie , und der Ghef des General Ingenieuro

worden, cine Wahl, die auf dieſem einflußreichen Poſten

corps und Generalinſpecteur aller Feſtungen , after ,

nur dazu beitragen fann, die vielfältigen Verbeſſerungen

(ber Erbauer der neuen Feſten Ehrenbreitſtein und der foonen Forts von Goblenz,) rich in jene öſtlichen Ge.

renten an die Stelle des Grafen Harting iſt der Obriſt vom Regimente ,, Wimpfen " , v. Gordon , ernannt in unſerem Militárwefen noch weiter fördern zu belfen .

- Man bat die unerfå ut gebliebenen Erwartungen -

wegen Verminderung der Gapitulationsfriſt auf

genden begeben, um die begonnenen Arbeiten zu infpio adr Jabre, die durch auswärtige Blåtter mehrfach an. ciren und weitere Anordnungen zu treffen . Dieſe neuen geregt worden iſt , hier zum Theile unangenehm eme Schopfungen werden auf eine ſehr bedeutende Weiſe pfunden, doch deint gewiß , daß , wenn auch die Zeit die betreffenden landſchaften in ſtrategiíder Beziehung ihrer Berkündigung irrig angegeben wurde, die Erle. veråndern, indem wir bisher den langen faſt 180 geo.digung dieſer bochwidrigen Angelegenbeit , und zwar in graphiſme Meilen betragenden Grenzzug zwiſden uns

ſteht. Wie man ver,

reide, einige Brudentópfe ausgenommen , ohne bedeus bisher den

ven Seite des Artilleriecommando's nachträglich wieder

weitläuftigen , den , den Soludten undWildern Moråſten , dieboben von Waldrůden wenig fahrbaren

feit für ſein Corps mit der nothwendig långeren Dauer

Straßen durchſchnitten ſind , als Hauptbinderniſſe an

des Unterrichtes bei demſelben nicht im geeigneten Ber. båltniſſe findet. Auch soll die im Vorfdlage des Hofs

derſelben Weiſe, nicht mehr ferne ſerer Monarchie und dem großen nordiſchen Kaiſer. nimmt, ſind Beratbungen aus Anlaß der Vorſtellungen

tende Fellungent ſaben .

Man überſie

dieſen Grångpforten zu erreinen . Selbſt das Fleine Fort lyd im Spirding. See, das einzige Werf, weldes

aufgenommen worden, weldjes eine adtjábrige Dienſi .

friegsrathes nicht beantragt geweſene Militårpflichtig. feit des Ade18 bódíten Ortes dabei in Ermågung ge.

Friedrich II. auf dieſer öſtlichen Grånze erbauen ließ, bradit worden ſein. liegt in Trůmmern , und nur einzelne Aufwürfe und Mäuerreſte befunden ſein ephemerds Daſein. Mit um ſo größerer Aufmerkſamkeit batte man aber die Stroms

babn der niederen Weidſel , die jedoch nur auf einem

( N. W. 3.)

Franfrei d. Der Geſundheitszuſtand der franzöſiſchen Armee in Afrika iſt fortwährend ſebr (dlecht ; die vorberrſchenden

Krankheiten ſind Wedſelfieber , vorzüglich ſind es Ter , tian , und Quartanfieber, die febr bartnådig graſſiren , machtige Feſtungen , durch das in neueſter Zeit ſtartferner Dyſenterieen , gaſtriſde Fieber, Gebirnentzündung befeſtigte Thorn , ſo wie durd das von Friedrich II. dungen , bösartige Ophthalmien, Augenblennorboen , die im Jahre 1770 nach eigener Angabe erbaute Grau . febr leidt totale Erblindung berbeiführen. Die Sterb , denz und durch die weitläuftigen Werke von Danzig lichkeit an Fieber und Ruhr iſt ſehr groß ; ganze Bas und Weichſel mů nde beherrſt. Nad allen den in taillone und Regimenter erfranken oft tåglid an Fieber

Puncte furze Zeit zugleich die Bezeichnung der Landes. grånze iſt , zu ſdůfen verſucht.

Sie wird durd drei

475

476

iind Rubr.

Vorzüglich ſind die Europåer den meiſten Grfranfungen ausgereßt, relien entgeben ſie dem einen oder dem anderen dieſer Uebel. – Die Sade erflårt

im Marimum für zu gering , zumal wenn man ſie mit den äußorít ſcharfen Strafbeſtimmungen für die Ver. geben gegen Borgefefte im 1. Gapitel vergleicht und

fid leidt durd das Relima , durch den Genuß unge.

wenn man ermågt, daß es ſich nidot von Gelegwidrig.

ſunder oder den landesverbältniſſen nicht angemeſſener Nabrungồmittel , ferner : daß ſie wåbrend der beißen Jabreszeit faſt nur von Berberfeigen und Waſſermes lonen leben, und durch das leidige Trinken gebrannter Waffer. Die Europåer ſind nicht måßig genug ; die Araber verſteben dieß beſſer. Unter den Hautfrant.,

feiten gegen geworbene Soldaten, ſondern großientbeils gegen ſolde bandelt , die vermoge allgemeiner Staats . pflicht in den Militardienſt getreten ſind. Die geſeß, fod a) im ad. widrige Bebandlung der Untergebenen ſol gemeinen unit Verweis oder angemeſſener Arreſts oder Gefängnißitrafe, insbeſondere b ) das Schlagen oder beiten zeichnet ſich Rraße, Popra uno Gtepbantiaſis aus. ſonſtige, die Hervorbringung fórperlichen Somerzes be. An der großen Sterblichfeit ſind bauptſächlich die zwedende Zbåtlichkeiten mit Gefängniß von 8 Tagen Sanitätsanſtalten Sduld , welche aud fchon zu den bis zu 4 Wochen , c) gröbere Mißbandlungen aber , ſo befrigſten Polemifen Veranlaſſung gegeben, es stebt aber wie Tbåtlichfeiten gegen Unteroffiziere, mit mehrmonate jett zu erwarten , daß in Kurzem dieſes Thema in den lidem Arreſt oder Gefängniß bis zu 1jábrigem Feſtungs. -

franzdiſden Kammern wieder zur Sprade fommen

wird. - In den Spitålern des franzöſiſchen Afrifa

arreit oder Arbeitsbaus beſtraft werden . Hat endlid d) die Thåtlid)feit eine der Geſundheit oder dem Leben

fanden genauer Angabe zu folge in den Rieben Jabren ,

des Mißbandelten Gefabr bringende Berleßung oder gar den Tod deffelben zur Folge gebabt , ſo tritt die

von 1831 bis 1837 , im Ganzen 224,822 Rranfe Auf.

nabme; in demſelben Zeitraum verlor Franfreich 16,500 Mann. Es geht daraus bervor, daß alle Franzoſen in

Algerien in dieſer Zeit wenigſtens ein , und Manche mebrcremale im Spitale lagen. Die Durdiſonitiszabl

durd das allgemeine Criminalgeſebbuch auf folde Vers breden geregte Strafe mit ſtrenger Anwendung ein. Benn fchon die nach a beſtimmte bodofte Strafe von

(3monatlichem ) Arreft oder Gefängniß als nicht genů .

des Zruppenbeſtandes für dieſe fieben Jabre nabm die

gend für den bochten Grad der wörtliden Berdim .

Regierung zu 29,184 Mann an , 1831 nämlid betrug

pfung: ac. des Untergebenen erſcheint , ſo wurde dieſe

derſelbe 17,939 und 1837 bereits 42,067 Mann. Seit dem zweiten Zuge nach Conſtantine wurde derſelbe auf

Strafe nod viel ungenügender für die nicht gerade in grober Mißbandlung beſtebenden Zbåtlidfeiten gegen

51,000 Mann erbóbt und gegenwärtig beträgt derſelbe Untergebene feint ; ftatt aber für dieſe ZBåtlichkeiten 70,000 Mann.

(Zeitung für Militárårzte.) So we ‫ܐ‬i _8g-.

ein großeres Strafmaß , wenigſtens im Marimum , zu

beſtimmen , iſt im Gegentheil eine troddige Gefängniß.

Von der nördlichen S d weigergrenze, 5. Mai. Die Hauptverſammlung eines Vereins der Unter ,

ſtrafe dafür als böchſte Strafe gelebt, fo daß alſo in der Zhat die nichtsbåtlichen Screßwidrigkeiten gegen Untergebene mit ( dhårferer Strafe bedroht ſind, als die

offiziere aller Waffen der öſtliden Schweiz findet am 14. Mai in Bulach im Canton Zürich ſtatt. Welde

tbåtliden , welde nidt als grobe Mißhandlung erſdeis

Erſcheinungen ( bemerkt bierzu der Correſpondent der

grobíte Mißhandlung von Unteroffizieren undSoldaten,

Deutſden Alg. Zeitung) bringt nicht der Geſelligkeitss trieb der jüngeren Soweizer und ibre den Waffen mit beſonderer Gunſt rid zuwendende Baterlandsliebe

wenn ſie nur nicht der Geſundheit oder dem leben der, ſelben Gefabr bragte , balten wir für zu gering ; ro wie wir glauben , daß bei Zbåtlich feiten , welche eine

bervor !

ſolche Gefahr oder den Tod des Mißhandelten zur Folge

nen.

Auch ein Jabr Arbeitsbaus oder Feftung für die

.

batten, der Strafe des allgemeinen Criminalgeſebudes ein nambafter Zuſaß wegen des Mißbrauchs der Dienſt.

Das Militärſtrafgeſeßbuchfür das Adnigreich gewalt gegen denUntergebenen, welchen das Gefeßdem Hannover vom Jahr 1841 . ( Fortſegung. )

Im zweiten Capitel ſind die Bergeben der Vors

Borgeregten gegenüber webrlos gemacht bat, båtte bins zugefügt werden ſollen . - Was die Offiziere betrifft, ſo entbålt der S. 221 eine beſondere Beſtimmung, welde wir für febr gut und zwecmåßig balten : 1. Der Vors

gereßten gegen untergebene oder in Bezug aufgelegte muß gegen die ibm untergebenen Offiziere jeders dieſelben bebandelt. In dieſem Capitel finden wir geit den Anſtand des gebildeten Mannes mit der Würde s zu vereinigen wiſſen. Obere , wieder ein bedeutendes Detail , weltches unſeres Bei des bekleideten Poſtenhe de ranfende důnfend um ſo mehr båtte verminder werden können , als der S. 149 die allgemeine Beſtimmung enthält , daß

welde durd) unziemlic

und ebrenf

Ausdrú

die Uebertretung und Nichterfüllung der aus den Mi.

oder überhaupt durch eine unanſtåndige Bebandlung die dem einzelnen Offizier , fo wie dem ganzen Offizieros

litardienſtvorſchriften entſpringenden Pflichten , ro ferne derſelben nicht ſchon als beſonderen Bergeben gedacht ſet, mit einer den Umſtånden angemeſſenen Arreſts oder Gefängnißitrafe (wo Diſciplinarcorrectionen nicht ges

er Berücfichtigung des fenbeit der Umſtände und feunt gegenſeitigen Rangverbåtni s mit Berweis oder arreſt bis auf zwei Monate beſtraft. Wirfliche Beſchimpfunt.

nügen ) geahndet werden ſolle.

ge

ſtande @ ulrige Achtung verlegen , werden nach Beſchafs

sieben Feſtungearreit oder ſelbſt den Verluſt der

Die im s. 93 beſtimmten Strafen für geresni . Stene nach Fich,legtere Strafe in jedem Falle, uno lie drige Bebandlung der Untergebenen balten wir

in Thåtlich feiten übergeben .“

Dieſe Beſtimmung, wele

477

478

der im bódſten Intereſſe des Militardienſtes immer patlidem Feſtungsarreft beſtraft. Wir glaxben , daß eine genaue und rúdfidhisloſe Dollziebung zu wünſchen ein Borgefeßter, welder nad Arwendung dieſer Strafe iſt, beruht auf ſo ridtigen und wichtigen Gründen, daß mittel feine Sclaffbeit in der erwåbnten Beziebung wir es um ro mebr bebauern, daß man binſichtlid der fortſeft, nicht Vorgeſeßter bleiben fann , ' Der S. 221 Unteroffiziere und Soloaten nicht für nöthig gebalten beſtimmt daber am Soluſie ganz ridtig, daß derjenige bat , denſelben einen wirkſameren Souß gegen geſeß,

Dbere, welder ſich des erforderlichen Anlebens entäußert

widrige Bebandlung von Seiten ihrer Vorgefeßten zu verleiben. Nidot die liberalen Ideen der Zeit find , es warum wir dieſen größeren Schuß für nobig balten , ſondern die Gerechtigkeit eines Tbeilo , und das Wohl

und wiederholte Beweiſe gibt, daß er nidt im Grande ist , die Würde des Poſtens gegen ſeine Untergebenen aufrecht zu erbalten, die Entlaſſung zu gewärtigen babe ; aber nad der ganzen Faſſung dieſer Stelleſind hier des Dienſtes anderen Theils : denn wie fann der Soldat unter Oberen blog Offiziere verſtanden ; wir bårten das mit Liebe und Ergebenbeit an den Dienſt gefeſſelt wer,

ber für paſſend gebalien , im S. 101 ' für jenen Fall

den , wenn er wegen der geringſten Reſpectswidrigkeit

Degradation zu beſtimmen . - Die Beſtimmungen der

gegen den Vorgeſepten mit den dårfiten Strafen beo

SS. 101 und 221 båtten unſeres Erachtens aud für die

iegt, wenn ibu ſogar das Recht der Selbſtvertbeidigung Nichtbeſtrafung oder zu gelinde Abndung einzelner gegen deſſen geſeßwidrige Angriffe entzogen wird , uno

Vergeben genügt , und es båtre daber der beſonderen

wenn er dagegen Riebt, wie gering das Geſeß aud die

Doridrift bierüber im S. 102 nidt bedurft. -

größten Gereewidrigfeiten anídlågt, welche ſide der Borgeregte gegen ibn erlaubt ! Muß nidt vielmebr eine

angemeſſen aber , vielmebr bodit bedenklich deint und die Solußbeſtimmung im S. 102 , worijad eine anges

Nidot

• ſolde Betrachtung, zumal wenn ſie durd vorgefommene mellene Arreftſtrafe gegen diejenigen Mitilieder eines Beiſpiele in dem Soldaten recht tebbaft geworden iſt, Sriegørechts eintreten ſoll, welcbe, nachdem ſie noch erſt bei reizbaren Naturen , ia am meiſten vielleicht gerade beſondere auf das unzweifelbaft anzuwendende

.

bei den erliebendſter Individuen , ( es find ja auch

Geref bingewieſen worden , auf eine der flaren Vor .

Sohne aus den gebildetſten Klaſſen der Geſellſchaftſdrift deſſelben zuwiderlaufende Entſdeidung ſtimmen . darunter, ) den Anlaß zu Subordinationsvergeben tros

Niemand fann entdeiden , was abſolut flar und un .

der darauf ſtehenden roharfen Strafen geben?

zweifelbaft ift ; eine Strafbeſtimmung der Art made

Sebr zwemåßig iſt die Beſtimmung des §. 95. ,, Wer unerlaubte Handlungen befiehlt, wird nidt allein

alſo den Militárridhter abbängig von fremden Anſichten und bindert eine freie, ſelbſtåndige, auf eigener gewiſ,

als Urbeber des auf ſeinen Befebl verübten Bergebens

ſenbafter Ueberzeugung berubende Abſtimmung. " Gang

beſtraft , ſondern die gereklide Strafe noch um die

Derſdieden davon iſt die wpirflide Berlegung des Richters

Hálfte wegen begangenen Mißbrauds der Dienſtgewalt

eides, binſichtlich deſſen die bürgerlichen Strafgeſeße die

geldårft. War die befohlene Handlung ein Bergeben,

erforderlichen Beſtimmungen entbalten . Jede unziemlide, dem Anſeben des bekleideten Poſtens nadtbeilige Bertraulidfeit zwiſchen Borgereßten und Untergebenen iſt im S. 105 bei nadorúdlicher Strafe

was geſeßlich eine ſchwerere Strafe als Gefängnig nade fidh ſido zieht, ſo tritt als Sdårfung mindeſtens Degradation oder Berluſt der Stelle ein. Auf leßtere wird ohne

Rådfſicht auf die fonftige Berdaffenbeit des Vergebens unterſagt. Wer ſich dergleichen Dienſtwidrigkeiten wie. jedesmal erkannt, wenn die Handlung zur Befriedigung

derbolt oder in einem beſonders tadelnemertben Grade

einer Privatrace befohlen war." Nur batte, den lebten

zu Sdulden fommen låßt, fout degradirt oder mit Bers luſt iuft der Stelle beſtraft werden. Die im erſten Saße erwåbnte , naddrůdlide Strafe " wird nur cine Diſcis plinarſtrafe ſcin fönnen , da eine Strafgrånze nicht ge . jest ijt. Der Verluſt der Stelle für die erſte Wieder , bolung ( dheint uns aber außer allem Verbåttniß zu feina und auch bei öfteren Wiederbolungen oder in beſonders

Fall ausgenommen , die Degradation und der Verluſt der Stelle nicht abſolut für alle Fåde der erwåbnten Art vorgeſchrieben werden ſollen . Daß nad s . 98 der Borgeregte, welder ſtraft, obne daß ihm überhaupt eine Strafgewalt zuſtebt , mit

Gefängniß oder Arreſt bis zu 2 Monaten beſtraft were

Dieſelben tadelnswertben Fåden ſollte der Verluſt der Stelle sur Strafen ſollen aber denjenigen treffen, der Strafen ver, durch ein Ebrengericht ausgeſprochen werden fdunen. Die übrigen Beſtimmungen des 2. Capitels ſind in bångt, welche außer den Grenzen der ihm eingeråums ten Strafgewalt liegen. Dieß deint wenigſtens für ziemlicher Uebereinſtimmung mit anderen Militárftrafo den rou , modte podkommen richtig ſein .

den erſten Fall, wo ein dienfteifriger Vorgeſeter durch eine Strafe , welche an ſich wohl verdient und ange .

gelegen. In dem dritten Capitel (von Bergeben in Bezug auf

meſſen iſt, ſeine Strafbefugniß aus Berſeben um einen

einzelne beſtimmte Dienſtverrichtungen ) befinden ſich gar

Tag überſchreitet, zu hart zu ſein: für rolde Fåde

manche Bestimmungen , welde zwar zweđmåßig ſind,

módte ein Verweis oder auch eine Zurechtweiſung voll, fommen genügen.

aber um deßwillen entbehrtid erſcheinen , weil der oben

Der Borgeregte, welcher Vergeben ſeiner Untergebes nen aus Unachtſamkeit oder Nadláſſigkeit zulåßt oder eß an dem geborigen Nachdrude feblen låßt , um ders

ermåbnte S. 149 a les enthält, was binſichtlich der darin

ermåbaten Bergeber nótbig iſt.

Dabin gebórt der

S. 106 , nady welchem alle in den folgenden Para . grapben nicht befonders verpónte Pflichtverlegungen und

gleichen Verbrechen zu verhindern , wird nac . 101 , Verſäumniſſe von Waden, Ordonnanzen, Patrouillen 26. wenn die Sache nicht zur diſciplinariſden Abndung geo mit Gefängniß zu beſtrafen ſind ; eben fo der s. 107, eignet iſt , mit Gefångniß oder Arreft bis zu mehrmo. nad welchem eine Sdildmade, die ſich auf dem Poſleu.

479

480

niederſeßt ? c., mit Gefängniß bis zu 14 Tagen beſtraft

Bibliogr a p h i e.

werden ſoll .

Aud die in den SS. 109 und 115 er.

wåbnten Vergeben båtten einer beſonderen Erwåbnung midt bedurft. Solafen auf dem Poſten wird ( $. 108 ) das

erſtemal mit Strafwachen und in Wiederholungsf& den

außerdem mit Gefängniß von 8 Tagen bis zu 6 Wochen beſtraft; in Kriegøjeiten tritt unter erſchwerenden Ums ftånden ſchon für den erſter Fall fórperliche Züchtigung bis zu 100 Strafbieben ein .

Wir ballen , da bei der

Gemeingefährlichkeit dieſes Vergebens den Soldaten durd icdes vorfommende Beiſpiel recht ſtarfe Motive zur Beſiegung eines rebr ſtarken Naturtriebs gegeben weri den müſſen , für den erſten Fall die Beſtrafung durd Strafwachen für zu gering ; To wie wir auch glauben, daß gerade bei dieſem Vergeben der Rudfall nicht febr in Andlag zu bringen ſei, eben weil dabei in der Regel nidt von ſchlechten Neigungen, ſondern von einem Kampf

II. Striegsgerdidte. 160. Ein Capitel aus einem demnächſt erſcheinenden Werke: Zumala: carregui und ſeine Nachfolger oder Beiträge zur Geſchichte des Kampfes der Carliften in Spanien , nebſt eingeſtreuten Bemer: kungen über Sitten und Gebräuche verſchiedener Provinzen der Pyrenäiſchen Balbinſel. Von 2001ph Coning , Hauptm , der Garliſtiſchen Armee , Ritter des militär. St. Ferdinandsordeno Glaſſe. Minerva. 1841. (März.) I. S. 444 — 486 und (April.) 11. S. 59 - 85. 161. Ueber die Urbergabe der Feftung Magdeburg im Jahre 1814. Dentidriften und Briefe zur Charakteriſtik Bon 0. lofſau. der Welt und literatur ( berausg. v. Dorow) NII . Bd. S. 235-252.

162 Narrative of the second campaign in China.

By Keith

Stewart Mackenzic , Esq. , late military Secretary of the Commander in Chief. 8. London 1842. Bentley. (253 p.) 10 s . 6 d .

R. Blätt . f. liter. Unterbalt 1842. Nr. 178.

Lit., Gaz.

1842. p. 291 - 292. ( April 30. Nr. 1319.)

mit der Natur die Rede iſt. Aus demſelben Grunde deint uns aber aud bei dieſem Vergeben (vielleicht

163. Le siège d'Angers, précédé et suivie de différens morceaux biographiques et litiéraires ; par G. F. Malvoisine. 8. Paris

dem eigenthůmlidſt militárifden von allen ) die Strafe der fórperlichen 3 üdrigung am wenigſten gerechtfertigt, zumal wenn ſie , wie bier beſtimmt, fogar gegen Sol,

164 Historya Woiny Moskiewskiej przez Nikolaja Scibora z Marchocic Marchockiego. Wydane przez Redakzya Orea

daten , die nicht in die Strafflaſie geregt ſind , anger wendet werden ſoll . Das Poſtenverlasſen der Schild w a doen wird

nach . 110 init Verlegung in die Strafflaſſe und mit 6modiger bis einjähriger Feſtungsſtrafe geabindet. Auc bier deint und die Verſesung in die Strafflaffe ſowohl

überhaupt, als beſonders für manche ſebr entiduldbare

zur Befriedigung Fälle (3. B. wenn ſich die Schildwache iſſes eince dringenden Naturbedürfn

vom Poſten entfernt)

eine dem Bergeben nicht angemeſſene Strafe zu ſein. Im s . 114 permiffen wir eine dårfere Berponung des Berfebr8 der Waden und

dildwaden

mit den von ihnen bewachten Gefangenen . Ges fångniß bis zu 4 Wochen , unter erſdwerenden Um. ſtånden verbunden mit Verſegung in die Straffia ſcheint uns feine hinreichende Beſtrafung für die Bódi fi gefährliden Fådle zu ſein, die in dieſer Beziebung vor. kominen tónnen .

Sebr gwcdmåßig ſind : der S. 116 , welcher will . fübrliche Verbaftungen mit 4wöchigem Gefängniß

bis zu 4monatlidem Arbeitshaus verpánt, – und der S. 117, welder von den Bergeben der Sauvegar. den bandelt. Namentlich ſoll die Sauvegarde bei Ver.

fäumung der Pflicht, Plúnderungen , Erpreſſungen oder feiten

ſonſtige Gewalttbåtig zu verhindern , die Zbåter zu arretiren oder , wenn ſie dazu nicht im Stande iſt, zur Anzeige zu bringen , mit Gefängniß bis zu 3 Mo naten beſtraft werden , welche Strafe bis zu mebrjábs

1843. Tochener ; Angers , Pavie. downika.

8.

W Pozniu 1811.

( 18 /, Bog. ) 10 fr. W Drukarni Orešownika.

( 175 p .) 1 Rthlr. Dieſe ,, Geſchichte des Moskowiter - Strieges von Nikolaj Scibor & Mardiocic Mardock i. Herausgegeben von der Redaction des Orendownit ( nach einer bandſchrift in der Oſſolinskiſchen Bibliothek za Lemberg ). 8. Poſen 1841." iſt eine Darſtellung des Rompfes Sigismunds WI . von Polen , um den falſchen Dia initri auf den Ihron von Moskau zu bringen und darum wichs

tig , weil ſie von einem Augenzeugen geſchrieben. 165. Journal des opérations de l'artillerie au siège de Schweid. nitz en 1807 ; par le capitaine Marion . 8. Paris 1842.

Corréard . (40 p . avec 1 plan lithogr ) 3 fr. R. Speclat. milit 1842. (Octobre. ) p. 120 – 122. 166. Histoire de la révolution de 1688 en Angleterre, par L. A. J. Mazure. 4 vols. gr. 8. Bruxelles 1842. ( 216 , 212 ,

224 , 198 p.) 4 Rthlr. 167. Historia de los movimientos, separacion y guerra de Cata Juña en tiempo de Felipe IV , contiena hasta la batalia de

Monjuich por Francisco Manuel de Melo , terminada por Jaime Tió . 8. Barcelona y Madrid 1842. 14 r. Bildet den T. Il des ,, Tesoro de autores illustres. “

168. Mémoire sur la campagne de 1840 dans les possessions françaises du nord de l'Afrique , adressé à Mr. le ministre de la guerre de Belgique. 8. Liége 1842. (84 p . ) 10 gr . 169. Storia delle crociate , scritta da Giuseppe Francesco Michaud , nuovamente recato in italiano sopra la sesta edizione fran cese dall'autore grandemente accresciuta e corretta, Con

la biografia del medesimo scritta dal Sig. Poujoulat , con note dell'autore , del editore francese e del traduttore ita liane , e con cento incisioni in rame. Distrib. 1-4. Firence 1842. • V. Batelli & Co. à 56 c.

4.

170. Espedicion de los Catalanes y Aragoneses contra Turcos y

Griegos , dirigida a Don Juan de Moncada arzobispo de

rigem Arbeitshaus ſteigt , wenn ſie rolche Erceſſe abi richtlida geſdeben lågt. Macht ſie ſich aber ſelbſt der Plünderung oder der Erpreſſung ſchuldig oder nimmt

Tarragona , por Don Francisco de Moncada , conde de

Tie auf irgend eine Weiſe beil daran , ſo ſoll ſie eben

Bildet T. III des von Tió redigirten ,,Tesoro de autores

ſo geſtraft werden , wie eine Sdildwache, welche auf dem Poſten einen Diebſtabl an der ihr zur Bewadung zus gewieſenen Sachen begebt.

171. Historia öfwer Kriget emellan Swerige och Ryssland aren 1808 och 1809. Af Gust. Montgomery. Förra och sednare

!

( Fortſegung folgt. )

Osuña; con un prólogo y notas por Jaime Tió . 8. Bar celona 1812 .

12 r.

illustres . "

Delen, 8. Oerebro 1842. Lindh. ( XXVIII u. 296 S. m. 4 Kartor ; 310 S. m. 3 Kartor.) 6 Rdr.

Redigirt unter Verantwortlich feit der Verlagshandlung: 6. M. leske in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruds..

Dienſtag , 23. Mai 1843.

No. 61 . the do

Allgemeine Militar - Zeitung. Großbritannien.

Kaiſerzeit, welche nach der Vendome.Såule pilgern, um das Andenfen an den Sterbetag Napoleon's zu feiern. Am Mittag wurden in den zwölf Haupt:Pfarr, firden von Paris Todtenmeſſen für die Rube des Rai. ſers geleſen , welchen zablreiche Ändåchtige beiwohnten, freilich meiſtens ergraute Krieger. Die Rieſen. Statue Napoleon's im großen Hof des Invalidenbauſes wurde mee , 20 Shiffslieutenanten und 24 Advocaten. Die. beute mit Immergrün.Krånzen , im wahren Sinne des ſelben bezeichnen das Duel als ſündhaft, unvernünftig Wortes , bedeckt. Es iſt bekannt , daß die Invaliden, und göttlichen und menſchlichen Geſeßen widerſtrebend. welche unter dem Kaiſer dienten , in ihrem beſonderen Sie verpflichten ſich auch das Fortbeſteben des Duells Garten ( jedem Invaliden wird bei ſeinem Eintritt in

Eine Geſellſdaft bat ſich ſoeben zur Unterdrůdung des Duells gebildet. Sie beſtebt aus 326 Mitglies dern, incl. 21 Pairs, 13 Söhnen von Pairs, 46 pars lamentsmitgliedern , 15 Baronets , 30 Admiralen und Generalen, 44 Schiffecapitainen , 23 Oberſten und Oberſt lieutenanten, 17 Majoren, 26 Capitainen von der Ar.

durch ihren Einfluß und ihr Beiſpiel zu hintertreiben. das Invalidenbaus ein fleiner Garten zugetheilt ) eine Der Schiffscapitain Hope und Hr. Dunmore ſind Ses

Niſde haben , wo Napoleon wie deren Schußgott von

cretáre dieſer neu gegründeten Geſellſchaft geworden.

ibnen verebrt wird.

Alle dieſe Niſchen ſind beute mit

- Nach in England angeſtellten Verſuchen verbålt Blumen und Immergrün. Krånzen ausgeſd můft, und ſich die Triebfraft einer Rugel, wenn zwiſden ihrobne eben der Bonapartiſtiſden Partei anzugeboren, und der Pulverladung ein der lebteren gleicher freier fann man ſich faum eines webmüthigen Gefühls erweb Raum bleibt, zu derjenigen einer feſt aufgefeßten Rus , ren , wenn man dieſe feſte Anbångliibfeit an einen ge. gel wie 6 zu 5. Hierbei muß natürlich die nicht ganz' ſtúrzten Welteroberer erblict. ( Preuß. St. 3tg.) in den lauf getriebene Kugel eben fo feſt mit dieſem A o nigreich Sachſen . verbunden ſein , wie die aufgelegte und man begreift, feipzig. In der Nacht vom 10.zum 11. Mai ſtarb daß alsdann die eingeſchloſſene atmoſphäriſde luft zur der älteſte Veteran der fånigl. ſåd riſchen Armee, Frhr. -

ſonelleren Entzündung und zur Vermehrung der Ela, Heinrich Adolph von Gablenz , Generallieutenant der ſticitåt beitragen wird , vorausgeſeßt, daß der Pauf ſtarf Reiterei, Gouverneur der ReſidenzDresden und Inhaber

genug iſt, um nicht dem Springen zu unterliegen , was des fðnigl . ſáchſ. Hausordens der Rautenfrone, des Große jedoch bei Soldatengewehren feineswegs der Fall ſein freuzes vom St. HeinridBorden , ſowie des comman. dürfte. Ein weiterer Vortheil der neuen Art zu laden deurfreuzes vom königl. franz. Orden der Ebrenlegion. möchte aus der ſein , das das Pulver weder in einen engen Raum zuſammengepreßt nodo zerfniridt wird.

Um dieſen Vortheil mit dem des Feſtſtoßend der Kuge! Das Militärſtrafgeſeßbuch für das Königreich Hannover vom Jahr 1841 . Holzden und ro lange als die doppelte ladung boch,

zu verbinden , wird man vielleicht ein einige finien dices

unmittelbar vor dem Pulver in den Pauf gleiten laſſen ,

( Fortſex ung. )

wodurd ein Feſtſtoßen der Rugel möglich und doch aud zugleich ein leerer Raum vermittelt wurde. Gibt man Dem Holzchen oben eine zugeſchnittene Rante , ſo wird

di Das vierte Capitel handelt in den ss. 119 — 140

man am erſten einem Verderb der Form der Kugel

ſertionsabſidt baben die Vorſdriften des großberzogl.

-

von der Deſertion.

Auf die Beſtimmungen über die Annabme der Deo

durd daſſelbe begegnen , måbrend freilich ein vielleicht beffiſchen Militärſtrafgcſekbudis unverfennbaren Einfluß zu feſtes Anzwången an die Seele auf dieſem Wege gebabt. Doch ſind die Friſten , nach deren Ablauf die ſich ergeben fann . F r a n t re i d.

Abſicht, ſich dem Militárdienſte zu entzieben, vermutbet wird , zum Theil ſehr verſchieden beſtimmt. Die geſeß. liche Annahme folder Friſten balten wir bei der Eigen.

Paris , 5. Mai. Man begegnet heute in den Straßen thůmlidfeit des Vergebens für ſebr nöthig , um eine der Hauptſtadt mehreren Militårs in Uniform aus der allzu ungleiche Rechtsſprechung zu vermeiden. Hinſicht,

483

484

lid der eigenmåchtigen Entfernung aus der Gar. Zůdtigung , für die zweite ; 5 Jahre Zuchthaus bis zu .

niſon oder dem Standquartier enthält der S. 120 blog 8 Jabren Reitenſtrafe für die dritte Deſertion. Dag eine Friſtbeſtimmung für Kriegszeiten ( 24 Stunden ) ; bierbei das Syſtem der beſtimmten Strafen , welches

wir båtten gewúnídt, daß eine folche auch für die Fries bisher ziemlid allgemein angenommen war, (in Preußen, denszeit gegeben worden ware ) *) : denn es fann ſonſt, Württemberg und Großberzogthum Heſſen iſt ein Jabr bei übrigens gleiden Umſtänden , das eine Militärgericht

Feſtung die Strafe der erſten Deſertion ) verlaffen wor.

ſchon nach 2 Tagen , das andere vielleicht erſt nach 14 Lagen eine Vermutbung für die Deſertionsabſicht annebmen. Bei dem eigenmächtigen Wegbleiben vom Orte der militäriſchen Beſtimmung iſt die Friſt

den iſt, fónnen wir bei den vielfachen Umſtånden, welche bei der Zumeſſung der Deſertionsſtrafen in Rüdlicht fommen , nur ſebr billigen . Zum Begriffe der zweiten Deſertion gebórt nach §. 124, ,,daß der Deſerteur ſoon

für die Vermuthung der Deſertionsablidt nach Ab .

einmal wegen Deſertion beſtraft war. “ Dieſen Worten

-

lauf des Urlaube , wenn nicht eine frühere Einbes nach bleibt es im Zweifel , ob die Strafe der 1. De . orderung erfolgt, auf 14 Tage wåbrend der Erercirzeit, ſertion ganz verbüßt worden ſein muß oder ob auch ſonſt aber auf 2 Monate feſtgeſeßt. Dieſe Friſten ideis eine theilweiſe Berbåßung derſelben genügt , um eine nen uns überbaupt , beſonders aber für die Fåde der

Kleinbeurlaubung, viel zu lang zu ſein : denn es wird demnad bei einem Unteroffizier oder Soldat, der auf einen Tag beurlaubt war , erſt nach 14 Tagen und reſp . 2 Monaten auf die Abſicht, ſich dem Militárdienſte zu entziehen , geſchloſſen . Dagegen wird dieſe Bermu.. thung ſoon dann angenommen, wenn ein Beurlaubter

2. Deſertion annehmen zu fónnen . Defertion zum Feinde (S. 128) wird immer mit dem Tode beſtraft, wenn aus der Deſerteur nicht in

feindliche Kriegsdienſte getreten iſt. Wir glauben , daß es hierbei Fåde gibt , in welden ſich die Todesſtrafe nicht rechtfertigen låßt ; und es ſollte daber dieſelbe auf

die Annabrae von Dienſt bei dem Feinde oder font

auf erbaltene Dröre oder ergangene offentliche Bes

verrätheriſche Abficht beſorånft werden.

kanntmachung nicht binnen 48 Stunden den Weg nach ſeinem Beſtimmungsorte antritt ; und wenn es der Be. urlaubte durch eigenes Verſchulden veranlaßt bat, daß ihm die Ordre nicht zu Handen oder die Befanntmachung nicht zur Kenntniß gefommen iſt , ſo roll dieſe Vermu, tbung nichtsdeſtoweniger gegen ibn eintreten ( S. 121, b). In dieſem lestgedachten Falle båtte unſeres Erachtens eine bedeutend långere Friſt beſtimmt werden ſollen , da das Verſchulden bierbei gewohnlich nur in einem un .

ſerteur zum Feinde rol unter andern angeſehen werden,

bedachtſamen , leichtſinnigen Weggeben an einen unbe,

fannten Ort beſteht. Ueberdieß aber dürfte nicht das Nichtreggeben binnen 48 Stunden , ſondern vielmebr das långere Ausbleiben über die beſtimmte Zeit die

Vermuthung begrunden : denn wann fou die Vermutbung ibren Anfang nebmen , wenn der Mann ſogleich nad erhaltener Ordre weggebt , aber nad 8 Tagen in der nur 66 Stunden entfernten Garniſon noch nicht einges troffen iſt ?

Auch fann die 48ſtündige Friſt nicht vom

416 Des

wer wåbrend der Krieg gefangenſchaft oder nachdem er von irgend einer Abibeilung der Armee entwichen iſt,

feindliche Kriegsdienſte genommen hat , wenn er nicht einen unvermeidliden zwang aus den Umſtånden

darzuthun vermag. Dieſe leßtere Beſtimmung balten wir für ſebr bedenflid . Das Geles darf , wie uns

beint, den Glauben nicht veranlaſſen und billigen, daß der Soldat fich , unter welchen Umſtånden es rei , jer mals zur Untreue ic. zwingen laſſen dürfe. Kommen gleichwobl Umſtände vor, die eine billige Rúdſicht ver, dienen, ſo lo fann dieſe Rücfficht nur im Weg der Gnade genommen werden. — Uebrigens laſſen es die anges führten Worte zweifelhaft, ob der ,,aus unvermeidlicem Zwang"“ aus der Kriegsgefangenſchaft in feindliche Kriegsdienſte getretene doch als einfacher Deſerteur, oder ob er gar nicht geſtraft werden ſoll. Wer vom Poſten defertirt ( $. 129 ) , wird in

Empfang der Ordre zu laufen anfangen, im Falle die Friedenszeiten mit 2 bis 4 Jahren Zuchthaus, im Felde ihm am 1. März zufommende Ordre beſagt, daß er am aber mit lebenslånglicher Kettenſtrafe beſtraft. Da es 1. Aprit in der Garniſon eintreffen ſolle.

Nach

auch im Felde Poſten von rebr verſøiedener Widtige

$. 121 , e fod die Vermuthung auch gegen denjenigen feit gibt, To båtte auch im Felde dieſes Vergeben nicht eintreten , der ſich bei bevorſtebendem Ausmarſch ver , mit einer beſtimmten Strafe bedrobt, ſondern ein Mari,

borgen hålt.

Dieſer Fall , der auch in gewobnlicher mum und Minimum feſtgefegt werden ſollen . - Uebris

Friedenszeit vorfommen fann , möchte nicht auf ein abs ,

ſichtliches Verſtecen oder Verbergen zu beſchrånfen, ſons dern auf jedes Berſchwinden eines Soldaten, obne daß man eine Spur von ſeiner Entfernung bat, auszudebnen fein ; aber auch für diefen Fall wäre dann eine Friſt

für den Anfang der Deſertionsvermuthung nöthig . Die Deſertionsſtrafen ſind nach S. 123, 124 (außer der Verſetzung in die Strafflafie ) : 3 Monate geſchårfs tes Gefängniß bis zu 1 Jabr Arbeitsbaus für die erſte ;

gens iſt es ein eigenes Verhältniß , daß nad S. 112 das Verlaſſen des Poſtens in der Nåbe des Feins des ſelbſt die Todesſtrafe zur Folge baben fann, måb. rend nad S. s. 129 die Deſertion vom Poften im Felde nur mit lebenslånglicher Kettenſtrafe beſtraft wird. Der $. 130 bandelt von dem Defertions complott,

wozu wenigſtens drei Perſonen erfordert werden. (S. oben zu S. 82.) Da in dieſem S. beſtimmt iſt , daß ,, der Anſtifter und Anfúbrer in Friedenszeiten mit

2 bis 3 Jahre Arbeitsbaus , geſdårft durch férperliche

8 bis 10jåbriger Kettenſtrafe zu beftrafen , und gegen

*) Dieß würde ſelbſt nöthig geweſen ſein , weil nach S. 140 zur Erlaſſung des Contumacialerkenntniſſes der Ublauf der gur Rück:

die Ibeilnemer die ſonſt zu erleiden geweſene Strafe um die Hälfte zu erbåben fei", von der Beſtrafung des Complotts in Rriegszeiten aber feine Rede iſt , ſo fdeint bier im Abdruc eine Omiſſion ſtattgefunden zu

tebr gelegten " Friften erforderlich iſt.

.

485

486

baben. Nach anderen Militärſtrafgefeßen wird dieſes fauf der Einübungsperiode defertirt iſt ; aber es wird Derbrechen im Kriege mit dem Tode beſtraft, was auch dann der Dienſtzeit eben nur ſo viel , als zur neuen ganz angemeſſen ſein módte. – Der Anſtifter und der

Einübung nöthig iſt , zuzureßen ſein , wenn man nicht

Unfübrer eines Deſertionscomplotto wird alſo mit 8 bis vorzieht, eine beſtimmte , billig gegriffene Zeit ( erwa 10jábriger Rettenſtrafe belegt, während nach §. 138, 1 Jahr ) dafür feſtzuſeßen. wenn zwei deſertiren , der Verleiter nur die doppelte Strafe der Deſertion verwirft bat. Dieſer enorme Un.

Ein Offizier , welcher ſidder einfachen Deſertion

fduldig macht, wird nach S. 134 blos mit der Caſſation

terſchied in der Beſtrafung iſt durch den Unterſchied , beſtraft; wenn aber die Deſertion unter erſchwerenden ob nur Einer oder ob zwei verleitet werden , nicht ges Umſtänden begangen wurde , ſo wird auf ſchimpfliche 1

rechtfertigt. Nad S. 131 roll die Strafzeit, wenn der Deſerteur

Caſſation und neben dieſer zugleich auf die in einem folden Falle gegen Unteroffiziere und Soldaten zu ver.

berridaftliche Montirungsſtüde mitgenommen bat , um 1 bis 2 Monate , - menn er berrſchaftliche Waffen mitgenommen bat, um 1 Jahr verlångert wers den , - und wenn er ein berrſdaftliches Dienitpferd mitgenommen hat , ſo ſoll die Strafe duro 4 Jabre Zuchtbaus verſchärft werden. Wird das Mitgenommene zurückgeliefert oder erſeßt , lo fann die Schärfung bis auf die Hälfte berabgefert werden. Bei der Mitnahme årariſcher Gegenſtånde von Seiten eines Deſerteurs iſt

bångende Strafe erfannt. Wir glauben, daß bei einem Difizier die Deſertion ein viel ſchimpflicheres Vergeben iſt, als bei einem Soldaten, und daß daber die einfache Deſertion, wenn ſie bei dem leßteren mit Verſeßung in die Strafflaffe neben der Freibeitsſtrafe geabndet wird, aus bei dem Offizier nicht blos mit der Caſſation bei ftraft werden ſollte. In anderen Militärſtrafgeſeßen iſt Caſſation außer der allgemein gerekliden Strafe an. gedroht. eine ſo große Verſchiedenbeit in den Motiven , in der Sebr zu billigen iſt, daß der Rů febr aus Reue .

Gefábrlidfeit, in dem geſtifteten Soaden 2c., daß eine

eine bedeutende Wirfung zugeſtanden worden iſt (S. 135) .

beſtimmte, für alle Fälle gleiche Schårfung nicht ans

Erfolgt bei der erſten , einfachen Deſerrion die Rückfebr

gemeſſen erſcheint.

binnen 8 Tagen , fo fou nur 14tågiges Gefängniß ers

Unter den hierbei in Betradt fom

menden Rückſichten muß wohl der dem Uerar zugefügte Schaden der Regel nad die wenigſt entſcheidende fein ; in dem bannoveriſchen Geſeße aber fdeint er als Haupt. rúdlicht in Anſchlag gekommen zu ſein , da bet Zurück. lieferung oder Erlaß die Strafen bis auf die Hålfte berabgefeßt werden können. Jedenfalls balten wir eine Schårfung von 4 Jahren Zuchthaus wegen eines mits

fannt werden ; bei ſpårerer Ridfebr , erfolge ſie auch noch ſo ſpåt, tritt Strafmilderung ein, deren Maß je. doch beſonders von der Dauer der ſeit der Entweichung verfloſſenen Zeit abhångt. Wir glauben jedoch , daß die Zeit , während welcher die Rückebr aus Reue zu berückſichtigen iſt, eine Grånze haben müſſe; nach etwa 2 Jabren ſollte fein Werth mehr darauf gelegt werden.

genommenen Dienſtpferdes , und von 1 Jahr Arbeits.

Nad dem bannoveriſchen Artifel muß fie aber noch nach

baus für einen mitgenommenen Såbel für in der Regel

20 Jahren berüc ſichtigt werden. - Ueber den aus der

viel zu bedeutend ; ſelbſt in den ertremſten Fällen móch

unterbliebenen Beeidigung bergenommenen Milderungos

ten folche faum der Verſduldung entiprechen . – Das Das

grund haben wir uns ſchon früher (zu S. 14 ) geåußert.

Mitnehmen von Montirungsſtücken wird in den Militår.

Daß nad $. 137 die Pflicht der Militärperſonen ,

ſtrafgelegen mehrerer Staaten gar nicht berücſichtigt,

ein zu ihrer Kenntniß gelangtes Deſertionsvorbaben

wenigſtens dann nicht, wenn die Montirungsſtúde zur Befleidung des Deſerteurs nöthig waren.

anzuzeigen , nicht auch auf fürzlich ausgefübrie Deſer . tionen ausgedebnt worden iſt, wie in dem großherzogl.

Jeder Deſerteur muß (nad S. 133), wenn nicht mit beffiſchen Militärſtrafgeſekbuch, fann nur gebilligt werden . der Strafe die Ausſtoßung aus dem Militárſtande vers

Nach $. 140 rou gegen einen noch nicht wieder ers

bunden iſt,I ſeine Dienſt- und Capitulationszeit um ſo lange, als er ſich durch die Deſertion dem Militárdienſte entzogen bat, nach bolen. In dieſer Beſtimmung weicht das bannoveriſche Geſeß von allen anderen und bes kannten Militårſtrafgeſeßen und Recrutirungsgeſeßen

griffenen Deſerteur nach Ablauf der zur Rüdfebr ge. leßten Friſt ( roll wohl beißen : nad Ablauf der Friſt, nach welcher die Deſertionsabſicht vermutbet wird .) in contumaciam erkannt werden , und zwar a) auf die volle Strafe der Deſertion , b) auf den Verluſt des

ab , indem die leşteren den Verluſt der ganzen Dienſtzeit und die Verbindlichfeit , eine ganz neue

etwa babenden Unrechts auf einen Hof oder anderes Gut , c) auf den Verluſt der Fåbigkeit, liegende Gründe

volle Capitulation zu dienen , als Folge jeder Deſertion beſtimmen . Wir balten den Grundiaß des bannos

im Königreich zu erwerben , d ) ſofern der Deſerteur

grund dafür denken , daß ein Soldat , der nad 5jåb. riger Dienſtzeit, ia der am Ende ſeines 6. Dienſtiabres

oder zur Entſchädigung deffen , der durch die Deſertion in Schaden verſeki iſt, bedarf. Die Freiheits . ſtrafen wegen der Deſertion in contumaciam auszu. ſprechen, ſcheint und obne Zweck,, auch nicht wohl mögs lich zu ſein, da dieſe Strafen nicht beſtimmt Find, ſon.

militärpflichtig iſt, auf die Einziehung des Vermögens, periſchen Geſeßes für richtig. Es laßt fich fein Rechts. ſoweit es deſſen zur Anſdaffung eines Stellvertreters

deſertirt, eben ſo zu einer ganz neuen vollen Dienſtzeit Verpflichtet werden rol, wie der gleich nad feinem Eins tritt in den Militárdienſt deſertirende. Nur dann hals

ten wir einige Berlängerung der Dienſtzeit für gerechts

dern nach dem Grade der Sduld , welcher obne Berbór

fertigt, wenn der Deſerteur von Neuem eingeübt werden

des Angeſchuldigten nicht gebörig zu ermitteln iſt, inner,

muß, ſei es wegen fånge der von der Entweichung bis balb eines Marimums undMinimums abgemeſſen werden zum Wiedereintritt verfloſſenen Zeit , oder weil er im follen ; ſpricht man dennoch eine Strafe ( die nur ſebr

487

488

miaführlich ſein fann ) aus , ſo wird das Erkenntniß båufig nach der Rúdfebr des Deſerteurs bedeutend ab ,

175. Narrative of the recent war in Affghanistan . 8.

geåndert werden müſſen. – Nicht nachabmungswerth

176. Populäre Geſchichte des deutſchen Bauernkrieges im Jabre 1525.

robeint uns zu ſein , daß der Deſerteur die unter b er. måbnten Privatrechte verlieren foul. Wir balten es für einen bedeutenden Vorzug des bannoveriſchen Gerebes,

Rthlr. Rrichenbach. (IV u . 142 S.) 177. Geſchichte der Schleſiſchen Kriege , nach Originalquellen von k.

1842.

London

W. Strange , E. Schmidt

Ron Ih. Delders. Mit 1 Utbild. 8. Leipzig 1843. Gebr. v. Drlich. Mit Plänen und einer Operationskarte. Zwei Theile.

daß daſſelbe dem Deſerteur nicht ſo vielfade Strafen

und Verluſte auferlegt , wie viele andere Militårſtrafe

8. Berlin 1841. Gropius. ( VIII u. 429 , IV u. 457 S.) R. Preuß. Staats-Ztg. 1841. Nr. 100 (0. 10. April).

geſebe, daß es namentlid nidt den Berluſt der ganzen Dienſtzeit an die Deſertion knüpft (f. oben zu S. 133 ),

Berl. lit. 3. 1841. Nr. 30. S. 549. DN. 1461 . Speneriche Berl. 3. 1841. Nr. 91 . Hall. allg. Lit. 3tg. 1842. F. B. Nr. 70. Milit. lit. Ztg. 1842. XXIII . 6. S. 518 - 533.

und daß nicht neben Freibeits- und Ehrenſtrafen aud

178. Der Mongolen Einfall im J. 1841. Eine kritische Zusammen

noch eine bedeutende Geldſtrafe angedrobt, daß vielmehr nad S. 140 , d nur die Verbindlichkeit zur Stellung

eines Einſtebers (welche übrigens der Conſequenz nad auch nur für den Reſt der Dienſtzeit gefordert werden

fann) und zu ſonſtigem Soadenserſas ausgeſprocen iſt. Aber dieſer Vorzug wird , wie uns eint , durd den unter S. 140, b beſtimmten Eingriff in Privatrechte wieder bedeutend vermindert. So Tower das Des ſertionsverbrechen iſt , ſo finden wir doch die Gründe

stellung und Sichtung aller darüber vorhandenen Quellen nachrichten , mit besonderer Rücksicht auf die Niederlage der Mongolen bei Olmütz von Franz Palacky. ( Aus den

Abhandlungen der kgl. böbm. Gesellschaft der Wissenschaf ten : V. Folge. 2. Bd.: besonders abgedruckt.) 4. Prag 1842. Kronberger u . Rziwnatz. (S. 370 – 408.) 10 Ngr. R. Gersdorf Repertor. 1842. XXXIII . p. 543-545. 179. Pamietniki o wojnach Kozackich za Chmielnickiego przez nieznanego Autora. Wydane z Rekopismu. (Edycya druga.) 8. W Wroclawiu 1842. Nakladem Zygmunda Schlettera. ( 143p .)

( Denkwürdigkeiten der Koſaken - Kriege unter Chmielnici , von einem unbekannten Verfaſſer. Nach einer Handſchrift heraus:

nicht, warum dieſes Verbrechen allein unter allen mit einer Maffe verſchiedenartiger Strafen und Nachtheile bedrobt wird.

Der weitere Inhalt des 4. Capitels betrifft die Ento ' weidung aus der Haft (S. 141 ) , die Selbſtver .

ſtů m uelung (S. 142) , ſodann die Entfernung ohne Urlaub und das Ausbleiben über Urlaub (S. 143). Das Entweichen aus der Haft wird als Deſertion an.

gegeben. Ziveite Ausgabe. 8. Breslau 1842. Schletter.)

180. Précis politique et militaire de la campagne de 1815, pour servir de supplément et de rectification à la vie politique et militaire de Napoléon , racontée par lui-même. Par le général J***. ( Jomini.) 8. Paris 1842. Anselin et Laguionie. 7 fr. 50 c.

R. Spectat. milit. 1842. (Octobre.) XXXIV. 181. Reminiscences of the late Burmese war.

gereben , wie aud in anderen Militärſtrafgereken be . ſtimmt iſt ; aber in bannoveriſden Gelege iſt ſie nicht

als Art der Deſertion , ſondern als eine ganz eigene Art von Bergeben aufgenommen. Daraus fonnte folgen , daß das bloße Factum des Entfliehens ſchon mit der 1

1842. January

182. Des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden Feldzüge wider die Türken, größtentheils nach bis jept unbenugten Handſchriften bes arbeitet von Freih. Ph. Röder v. Diersburn, aroßherzogl. bab. Oberftlieut, im Generalſtab.

Denn man fann doch einen Verhafteten , der aus der

Haft entweicht und gerades Wegs zu ſeinem Regiment gebt , nicht als Deſerteur bebandeln.

2 Bd.

Mit 17 Urkunden und

5 Plänen . gr. Cero: 8. Carlsruhe 1842. Müller. ( XXVI, 198 und 446 S.) 3 Rthlr. 5 Ngr.

Deſertionstrafe geahndet werde , wábrend doch mobl

die abſicht nur dahin geben fann , daß der Entflobene erit dann, wenn die ſonſtigen Vorausſegungen der Den ſertion vorbanden ſind , als Deſerteur anzuſeben ſei.

p. 5- 22. Asiatic Journal

R. Litbl. ko Morgbl. 1843. Nr. 43. Deſtr. milit. Ztichr. Uug. Milit. 3tg. 1843. Nr. 20.

1842. III . 9. S. 307–316 .

183. Die Schlacht bei Leipzig im Jahr 1813. Nach den besten und neuesten beiderseitigen Quellen bearbeitet von Fr. R. von Rothenburg . Mit / Plänen ( in Kupfers.) quer Fol. Leipzig 1842. Rein'sche Buchh. (25 S.)' Geh. 1 Rthle. R. Milit. Lit Z. 1843. XXIV. 1. Nr. 3. p. 70. 184. Der Raub der drei Bisthümer Mek, Jull und Verdun im Jahre

( Fortſegung folgt.)

1552 bis zu ihrer förmlichen Abtretung an Frankreich im weſt phäliſchen Frieden ; von A. Scherer.

Hiftor. Saldenb. von

Raumer. 3. 1842. 8. 249 - 409. -

Bibliograph i e.

185. Der Verrath Straßburas an Frankreich im Jahre 1681. Non

11. Kriegsgeſchichte.

186. Kurze Relation , wie es mit des Kaiſerl. General Wachtmeiſters

H. Sderer. - Hiſtor. Taſchenb. v. Raumer. I. 1843. S. 1-135.

172. Two years in China : Narrative of the Chinese expedition from its formation in April 1840 to April 1842 ; with an appendix . containing general orders and despatches. By D. M'Pherson , M. D. Madras Army. 8. London 1842 Saunders and Otley. (vil u . 404 p. ) 14 s. R. Lit. Gaz. 1842. p. 754. ( Novbr. 5. Nr. 1346.)

173. Doings in China: being the personal narrative of an officer engaged in the late Chinese expedition , from the recapture of Chusan in 1841 to the peace of Nankin 1842. By Lieut. A. Murray , 18th royal Irish . 8. London 1843.

Bentley.

( 320 p ) 10 s. 6 d. R. Lit. Gaz . 1843. p. 84. ( Febr. 11. Nr. 1360.) 174 The war in Syria. By Commodore Sir Charles Napier. 8. London 1842. Parker. 18 s. R. Lit. Gaz 1842. p. 377. (Juny 4. Nr. 1324.), Journ . des Débats 1842. 9. Juin.

Hamburg. lit. u . krit. Blält.

1842. Nr. 2144

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagshandlung : 6.

0. Campoy Einnehmung und Uusplünderung der Stadt Kulmbach den 18. October 1634 ergangen. Vom Vereinsbibliothekar Holle.

Urchiv f. Geſch. und Alterthumskunde von Oberfranken Bd. I. Hft. 2. S. 119 - 121 .

187. Scenen aus dem chineſiſchen Krieg. -

Lubland. 1843. Nr. 85

- 87 , 103 - 107.

188. Scenen aus dem Iſcherkeſſentriege. Getreu nach dem Tagebuche

eines Augenzeugen , mitgetheilt von einem teutſchen Offizier . Bülau , Jahrb. 1842. 11. ( Septbr.) S. 262 — 278 u. (Octbr.) S. 298.

189. Einige Scenen aus dem Freiheitskampfe der Defaner.

-

Rev.

des Auslandes. 1843. I. (Februar.) S. 129 — 183. Der Verfaſſer dieſer Scenen, ør. Hermann Ehrenberg, Bür :

ger der Republik Deras, wohnte dem Kampf für die Freiheit ſeis nes neuen Vaterlandes mit anderen Freiwilligen von Neus Orleans bei und die obigen Begebenheiten und Schilderungen ſind von ihm als Uugenzeuge ſpäter niedergeſchrieben worden . . teste in Darmſtadt und in deffen Dffizin gedrudt.

Donnerſtag , 25.

Mai

No 62 .

1843.

0783 LE

Allgemeine Militar - Zeitung. Deutider Bund. Dom 8. bis 14. Mai vermeilten der Vorſtand der

Militår. Bundes . Gommiſſion in Franffurt, der f. f. Ge.

sriedenland .

Ancona , 4. Mai . Die lebte Poſt aus Athen mele det, daß Se. Mai. der König Dito lid entſchloſſen bat

neral Rodiczky nebſt ſeinem Adjutanten und der fonigl. zur Vervollſtåndigung der befannten Erſparnißmag.

württembergiſche Oberſt v. Faber , württemb. Militår, Abgeordneter bei jener Commiſſion , in Ulm , um die ůber den Bau der daſigen Bundesfeſtung noch obwal. tenden Anſtände zu allſeitiger Zufriedenbeit zu ordnen.

( Som. M.) Preußen. Berlin , 9. Mai. Bei den dießjábrigen Waffen übungen der fandmebr werden nidt, iwie die früber

zu geſcheben pflegte , derſelben zur Fåbrung Offiziere

regeln weitere Reductionen anzuordnen .

Effectivſtand von 5000 Mann berabgeſeßt werden wird. Die Reductionen erſtreden ſich auf alle Branden und auf jede Art von Dienſt, ſelbſt auf die Grånztruppen. Das Corps der Pionniere roll ganz aufgeboben werden und der Umfang der Marine ſogar in der faum ents ſtebenden Dampfidifffabrt beldrånft werden. F r a n fre i dh.

von der Linie beigegeben werden , ſondern es ſoll der

Verſuch gematt werden , ob die Fübrung in gleid ber

Go treffen

dieſe das Militár , das auf den möglich geringſten

fyon , 9. Mai. Unſer Prefecturblatt ſøreibt heute : Unier den militariſden Etabliſſements , die unſerer

11

friedigender Weife von den fandmebroffizieren ausges Stadt eine bobe Bedeutung geben und ſie unter die führt werden fönne. Das Streben unſerer Militår. Kriegsplåße erſten Ranges leben müſſen, muß man die bebórde , die fandwehr in dieſer Hinſicht einer immer größeren Selbſtåndigfeit entgegenzufübren , verdient viele

foloſſale Caſerne redynen , melde in der Ebenezwiſden

Anerkennung. Es dient dieß zugleich dazu , die gegen. ſeitige Stellung zwiſden Givil : und Militårſtand zu

der Rhone und den Foris von Brotteaur und Villaurs banne gebaut werden ſoll. Dieſer ungebeure Bau wird einen der Place Bellecour (der (dóníte plaß von lyon)

vermitteln und immer nåber an einander zu rúden. ( Magobr. 3tg.)

gleichen Hof einſchließen und zwei Regimentern Ártil. lerie mit ihren Feldſtúden zur Bebauſung dienen. Die

5

©

m е

Ståle werden 1800 Pferde beberbergen können.

ъ е п.

Alle

bekamen

zum Kriegsgeråth nothigen Schloſſers, Schmiedes und

König ernannte dazu den mehr als 70jábrigen Gea

in der Caſerne Plaß finden. Das Gebäude ſelbſt wird mit ſtarken Befeſtigungen umgeben werden , mittelſt welcher es möglich ſein wird, ſich auch dann noch darin zu balten , wenn der Feſtungsring ſoon vom Feind

, 2. Mai. Im leßten Conſeil wirdStodbolm endlich einen Chef des Kriegsdepartemente. Der Wagnerwerpſtåtten für eine ſolche Anzahl Train werden nerallieutenant Frörn . 5. A. Poviſin. Das Urtbeil, welches die Zeitung Dagligt Allebanda beute über den neuernannten ziemlich all,: gemein getheiltMiniſter werden.ausſpricht, ES beißtdürfte in dieſem Blatt Frbr. Poviſin iſt ein Mann von redlichem Willen und

durchbroden iſt.

Mit einem Wort, dieſe Saſerne wird

die größte und am ſtarfſten eingerichtete von ganz Eur vielem Ordnungsſinn , welcher in ſeinen militåriſden ropa werden ." Straßburg , 14. Mai. Unſere Artillerie bat geſtern Befehlsſtellen ſich ſtets Achtung und liebe erworben bat.

Für einen Siebziger iſt der Freiberr ungewóbnlid ruſtig.

mit einem dabier gegoffenen neuen Wurfgeſchoffe, Kůſte n .

Daß Hr. o. loviſin aber ſelbſt ſeinem Beruf zu einem morier (mortier de côtés) genannt, auf eine Sauß , hoben Plaße innerhalb der Civiladminiſtration , zumal weite von anderthalb Stunden Verſuche gemacht, die unter den Miniſtern des Königø, mißtraut, glauben wir ſehr günſtig ausfielen ., und ſeine Uebernahme dieſes

Generallieutenant Baron Soult iſt am 7. Mai

Poſtens fann nur geſchehen ſein , um einem boben Bes

zu Darbes mit Tod abgegangen. Er batte , wie ſein

annehmen zu fónnen ,

febl zu geborchen. Io módte glauben, daß der größte Bruder der Marſdall, von der Pife auf gedient und Tbeil des Conſeils ſelbſt dieſem Urtbeil beiſtimmen

in allen großen Schlachten der Republik und des Raiſers

werde.

reich mitgefochten .

( Aug. 31g. )

491

492

Einiges über Friedenemanover, mit beſonderer die den freien Gang der Maſdine bemmen . ES walten gewiſſe Irrthümer in dieſer Beziebung ob, man Bezugnahme auf Infanterie. bålt faliche Meinungen feſt , von deren nachtbeiligen Es iſt über Alles , was ſich auf den Krieg beziebt, Einfluſſen man ſich nicht überzeugen zu fónnen oder zu alſo auch über den vorliegenden Gegenſtand in früherer wollen " (deint, vielleicht weil die Gewobrbeit die Umme und namentlich in neueſter Zeit ſo vieles und ſo viel des Lebens iſt, vielleicht aud aus andern , und unbe. Gutes geſchrieben worden, daß es für den erſten Augene fannten Gründen. blick faſt überflüſſig ſcheinen mag , wenn man ſchon oft Nach dem 'Geiſte jeßiger Kriegführung werden alie bebandelte Stoffe immer wieder von Neuem bearbeitet Gefechte in der Regel durch zabíreide pranflerſchwärme

ſieht. Nod mehr aber man dieß befremden , wenn ein

eingeleitet , ja ſogar nach Maßgabe des Terrains und

Offizier , der den Krieg noch nicht aus eigener Erfab . rung fennt, (und zu dieſer Zabl gebórt auch leider Ver.

anderer Umstande mit ſolchen ausgefämpft. Die Fecht. art in aufgelöſter Ordnung iſt mitbin gegenwårtig als

faſſer dieſer Zeilen ,) rich an die Bearbeitung folder ein weſentlicher Theil der Tafrif anzuſehen und es ſcheint Gegenſtande wagt.

uns daber vor allem nothwendig , hierüber eine kurze

1

Was nun den erſten Umſtand betrifft , ſo iſt Vers Betradtung anzuſtellen , bevor wir zu dem eigentliden fafier der Anſicht , daß ein und derſelbe Gegenſtand gewöhnlich aus rebr verſchiedenen Geſichrspuncten bes

Stoffe unſerer Abbandlung übergeben fónnen . Es will und bedůnken , als würde nur von Wenigen

gehörig aufgefaßt. Die Fran . tradotet, mithin bearbeitet werden kann, dergeſtalt, daß der Geiſt jener Fechtart geborne Soldaten - verſteben wohl das Plån. aus jeder ſolchen Betrachtung, wenn ſie aud nicht lauter zoſen -

neue Ideen enthält , doch etwas der Sache Nüßendes bervorgeben könne. - Den zweiten Umſtand – Mangel wir glauben wir anlangend,, glauben an eigener Kriegserfabrung – anlangend dennod unſere Ideen über das gemåbite Zbema einer -

feln am beſten, was vielleicht auch in der, dieſer Nation beſonders eigenthümlichen Gewandtbeit liegen mag.

Indeſſen, einen gewiſſen Grad dieſer Gewandibeit wird man den Soldaten jedes Volfes aneignen fónnen , wenn

offentlichen Beurteilung vorlegen zu dürfen, da es in militäriſcher Beziebung To Manderlei gibt , worüber auch der, welder den Krieg nod nicht mit eigenen Au. gen ſab , bei geborigem Nachdenken, einiger Dienſter :

Wie es man die Sache nur zweckmåßig betreibt. aber möglich iſt, daß man in unſeren Lagen Plånflers

fahrung und dem Studium guter Werfe, oft beſſer ur, tbeilen fann , als derjenige, welcher in den unteren Offiziersgraden einem Feldzuge beimobnte, wo fit ibm vielleicht nur ſelten Gelegenbeit darbot , lehrreiche Be . obachtungen maden zu fónnen. Jede Uebung , ſie babe Namen wie ſie wolle, iſt nur Mittel zum Zwed, nicht Zwed relbſt. Damit aber der

einer großen Armee der Fall geweſen ) und daß man aud andermårig das Pianfeln noch immer mit einer , dem Weſen dieſer Fechtart ganz widerſtrebenden Pes

Zwed moglidit ficher und zugleid auf die einfacite

Weiſe erlangt werde, muß das Mittel dazu - die les bung - dem Zwede entſprechend oder mit einem Worte praftiſder Natur ſein. - Das – wird man ſagen iſt eine långſt anerkannte Wabrbeit , ein ſchon von Hunderten aufgeſtellter Grundlag , die Wiederbolung deſſelben folglich überflüſſig. – Allein wir ſind der

Meinung , daß das Gute, das Wabre nicht oft ges nug wiederholt werde'n fann, um ſo mehr, als die tåg ,

liche Erfabrung zur Genůge lebrt, wie ſebr nod immer gegen jenen Grundlaß gefehlt wird.

Im Frieden roll ſich eine Armee zum Kriege vors bereiten . Dbgleich nun nicht geleugnet werden kann, daß ein lange dauernder Friede endlich das Grab aller

praktiſch . militáriden Einrichtungen wird , ſo iſt doch aud nidt in Abrede zu ſtellen , daß die Mittel , um $

Tinien Schritt baltend und in ſchnurgerader Ridtung vorgeben ſieht (wie dieß ſelbſt noch bis vor Kurzem in

danterie betrieben ſiebt, muß in der That befremden und iſt booſt beflagend werth. Ein großer Fehler ſcheint uns ſchon darin zu liegen, daß die Reglements für leichte Infanterie wenn man ſich des Ausdrucs bedienen kann viel zu grůnds lich ſind, d. b. viel zu rebr mit Details ſich befaſſen . Wir ſind der Meinung , daß ein ſolches Reglement, -

außer den erſten Grundbeſtimmungen , nach denen die Recruten auf dem offenen Erercirplaße eingeübt werden müſſen und die ſich nur auf die einfachſten Bewegungen

beforånken rollten , bloß. Andeutungen zu entbalten braudt, die dann jeder Fübrer einer Plånflerabtheilung ,

dem Lerrain und den Umſtånden anpaſen muß. Es ſou ſich alſo bauptſächlich mit dem Weſen , nicht mit der Form der Sade beſchäftigen, da die Form nirgends weniger widtig iſt , als eben bier. Dag Plånkeln iſt wie Hr. Oberſt v. Brandt ſo richtig ſagt ,, eine Sache des Taftes " , mithin muß bier mebr als irgendwo freies , ſelbſt åndiges Handeln gelten . Aber anſtatt, daß man zeitig den Grercirplaß ver.

die Armeen im Frieden für den Krieg zu bilden , vor ,

ließe, um die Soldaten an das Weſentlichſte beim Plåns

banden ſind.

feln , d. i. die Benußung des Terrains , zu gewóbnen, verweilt man viel zu lange dort, legt einen boben Werib auf die genaue Ridtung einer Plånflerlinie, ſo wie auf

Aber in der falſden Wahl oder Ans

wendung dieſer Mittel liegt der Grund, daß der Ero folg meiſtens mangelbaft iſt.

Wenden wir uns zu dem Gegenſtande unſerer Aufe manderlei Reinigfeiten , die beim geſchloſſenen Erer. gabe , den Friedensmanövern , ſo finden wir , daß es /

ciren nicht unbeachtet bleiben dürfen und ſogar vor

gerade nicht die zu geringe Anzahl der ausgefübrten Wichtigkeit, bier aber ganz unweſentlid) ſind und nur leute ångſtlich und kleif zu maden. Uebungen iſt, die das Ungenügende derſelben erflårt,n Dazu beitragen, die mit Pranflerabtbeilungen fünſtliche ſondern vielmehr die noch größtentheils mangelhafte

Man fiebt ferner

Anſichten über Anordnung und Leitung dabei ſind es, Bewegungen wie Rottenaufmåride vor » , ſogar rúd.

493

491

wärts ausführen , während vor dem Feinde dod ſchwer.

Ueberhaupt aber fehlt es an einer zwromifigen feia

lich etwas anderes, als ein einfaches Vor- und Zurüd:

tung dieſes ſo wichtigen Zweiges taftiſcher Ausbildung

geben , ein Flügelvornemen und bødſtens eine kurze

von oben berein . -

Flankenbewegung vorfommen dürfte.

offiziere und Gemeine in dieſer Fechtart den gewünidis ten Grad von Sicherheit und Gewandtbeit erlangen

Aut das Schießen der Pranfler, das Aderwichtigſte, wird mit viel zu großer Pedanterie betrieben. Wir ſpreden nåmlich jest weniger vom Schießen ſelbſt, als

von der dabei beobachteten Ordnung.

-

Wir iſt es möglid ) , dan Unters

fónnen , wenn die Offiziere darin ſelbſt nicht geübt ſind ; wenn ſie oft das Noibigſte , was dazu gebórt , nicht

Es wird ſ. B.

wiſſen ? Aber wober – fragen mir - roll ibnen aud

mit peinlicher Sirenge darauf gebalten , daß – wenn ein lebhaftes Feuer auf das bierzu beſtimmte Signal oder Gomma!1d0 gegeben werden ſoll , die Leute vom rechten nach dem linfen Flügel ſich das Feuer abnebs

dieſe Renntniß fommen ? Etwa aus dem Reglement

.

men , oder wohl gar erſt alle ungeraden Rotten das,

Telbe beginnen und dann die geraden folgen ..

Wie

oder aus anderen Büchern ? Nein , auf dieſem Wege allein gebt es nid) t. Praftiſche Auſdauung und Uebung maden dag belebende Princip ieder friegeriſcen Thårigkeit aus. Man nehme baber die Subalternoffiziere in den Reo

unnů find dergleichen Regeln beim Plånfeln ! Man

nimentern zuſammen , und übergebe ſie einen růdhtigen

balte die Soldaten lieber mit Strenge dazu an , daß

Stabsoffiziere, der der – in den Geiſt dieſer Fedtart ein , gedrungen - in wenig Stunden den Offizieren Mehr beibringen wird, als ſie in einem Jahre durch alle Ree glements erlernen. Er wird vielleicht erſt theoretiſch Einiges mit ihnen durchgeben, ſich dabei aber nicht lange aufbalten, ſondern bald zur Praris ſæreiten . Er wird ſie erit auf offenem Plaße mit den ſo einfachen Grunds regeln des Plånfelns gebörig befannt maden , dann

ſie ſteis , auch auf dem Uebungsplaße , ſich ein Ziel ſuden und ſage ibnen , daß ſie , wenn der Feind wirf, lid marfirt iſt , niemals früber feuern ſollen , als bis dieſer in die soußgerechte Entfernung tritt, gleichviel .

mit welcher Ordnung , beobachte dabei aber ſtets den

Grundſaß , daß nie beide feute einer Plånflerrotte zus gleich ibr Feuer abgeben. Dagegen ridte man ſie mehr

darauf ab , ſobneü und in jeder Page oder Stellung,

aber durdidhnittenes , bedectes Terrain auffuden und

d. 6. b fißend oder liegend , wie es die Umſtånde nótbig

fie ſie – unter der und jener Vorausſetzung -- über die viclen und ſchwierigen fålle , in die eine Plånfleraba theilung fommen fann, belebren und ſo deren Anſichten über den vorliegenden Gegenſtand berichtigen , wodurch

maden können , zu laden und ſicher zu ſdießen .

.

Ueberhaupt möchte man dem Zielſchießen mebr Aufmerkſamkeit widmen, als dieß bisber der Fall geweſen ,

wobei wir namentlich aud das Schießen planfeind nach die Offiziere erít fåbig werden können , mit Erfolg in der Scheibe oder irgend einem Objecte als eine hódít dieſer Beziebung zu wirken. wirken . – Um bierbei nicht miß . zwecmåßige Uebung empfeblen. Allerdings můßten verſtanden zu werden , bemerfen wir nod, daß die Offis dann adminiſtrative Erſparniſſe nicht ſo ångſtlich in' ziere, ſelbſt die Plånflerlinie bildend, durch den Stabss Betracht gezogen werden , wie bisher . offizier geübt werden ſollen. ( Soluß folgt.) das planteln mit Terrainbenußung

Was endlicto anlangt, ſo erlauben wir uns zu bemerfen , daß dieß Blick in die Vergangenheit ůber Entſtehung

erſtens noch viel zu wenig geübt wird - weil man ſich leider immer nicht vom Erercirplaße trennen kann, - und zweitens, daß der Begriff von Zerrainbenußung

und Heranbildung des militárårztlichen Standes. *)

båufig nicht richtig aufgefaßt zu werden ſcheint.

Bei den Grieden bat fich fein Merfmal von einem

C

Vor Adem bedenfe man, daß bei jeder Uebung, alſo friegsårztlichen Stande gezeigt, indem die Krieger ſelbſt aud bei dem Plånfeln , die Soldaten es nidt allein ſich bei Berwundungen beiſtanden und wenn oft eins ſind, welde davon profitiren rollen, ganz beſonders muß zelne Männer eine oberflådliche nåbere Kenntniß von man bierbei den unteren Fübrern Gelegenbeit geben, ſich in der Benußung des Terrains zu üben. Allein dazu gebórt , daß man ein Terrain von wechſelnder

der Behandlung der Wunden und Krankbeiten gebabt baben , wie folded Homer vom Macaon und Poda. lirius erzábít , ſo führten jene Månner doch ſelbſt das

Beſchaffenbeit aufſude, in welchem ſomobl die Plånkler Schwert und bildeten feinen beſonderen Stand. Wenn wir freilich erfabren , daß alerander der Große und nen fonnen , wie man die Bewegungen der Plånfler Cyrus bei ihren Kriegszügen beſondere Aerzte batten,

ſelbit dieſes gebórig benußen, als auch die Fübrer ler. dem Terrain anzupaſſen bat. Wenn man aber immer nur

To waren ſie doch nichts mebr als Peibårzte der genannte wie wir davon ſo

oft Zeuge geweſen in einen bodſtåmmigen , lichten Wald von meiſt ebener Bodenbeldaffenbeit geht , ſo

fönnen die Soldaten darin weiter nichts lernen , als wie sie ſich binter den Båumen gedegt aufzuſtellen und

ten Feldberrn und das Wohl der verwundeten oder erfranften Soldaten fümmerte rie gar nicht. - Die Romer waren die Erſten , welche bei Ihren Armeen bes

ſondere Medici vulnerarii anftellten , wie Gåſar , Ii. berius , Trajan 2c. beweiſen . Dieſe Medici. waren fer

beim Feuern ihre Gewebre anzulegen baben . Für die

gionårzte , batten freilich anfangs wegen des Verrufs

Plåntiercommandanten ſelbſt aber dürfte ſich bier wenig

ihrer šunſt, kein nationales Recht als römiſche Bürger,

Inſtructives berausfinden laſſen , da das Terrain dem

ſie waren meiſt Sclaven , erwieſen ſich aber bald ſo

auf dem Erercirplaße bier meiſtens rebr åbnlich Riebt.

tüdtig und nothwendig, daß ihnen Auguſtus den Rang

Das tann man freilich nicht plånfeln mit Lerrainbe.

nuBung im weiteren Sinne nennen !

Uus der Zeitung für Militārārzte.

495

496

eines Eques mit Abgabenfreiheit und Bürgerrechten

angeſtellten Militarchirurgen bob fid jeßt durch eigente

verlieb .

Wiffendaftlichfeit und praktiſche Lüdrigkeit ; mebrere Aerzte der Armee wurden Mitglieder des berühmten

Bis in die Zeiten der Kreuzzüge verſchwand der

Collège de St. Gôme , die geſuchteſten Herzte ſchrieben aus fůbed und Bremen Vereinigten ſich in Paläſtina, ibren Ruf von ihrer Militärpraris ber und ſo ento die verwundeten und erfrankten Kämpfer zu pflegen wickelte ſich unter Louis XV. und XVI. dieſer Stand und ſie wurden von Geiſlichen unterſtüßt, welche die ro rebr , daß viele berůbmte. Namen deffelben eine bleio Ärzneimiſſenſchaft ihrer Zeit ſtudirt hatten. Der Spital. bende Stelle in der Geldichte der mediciniſden Wiffent. orden und der Jobanniterorden nimmt ſeinen Urſprung ſchaft vindicirten. Militårarzt ganz aus der Geſchichte. Reiche Kaufleure

an dieſen erſten Vereinen laienbafter Militararzte. Bei

Deutſchland war in dieſer Beziehung nodweit zu

den Saracenen waren es aber die Fürſten ( Emirs)

růdgeblieben ; ein Quadſalbergeiſt berrſahte bei den

ſelbſt, welche rowobl ibre Soldaten als ibre Roſe Felbſt

Perſonen , welche Chirurgie ausübten und das Militat

bebandelten und unter ibnen wird ſelbſt Saladin ge.

batte feine beſondere Aerzte.

nannt.

mit dem Smpulſe beſſerer Inſtitutionen voraus. - Der

Preußen ging auch bier

Nach dem 13. Jahrhundert bedienten ſich die fratie

Kurfürſt von Brandenburg bielt bereits Chirurgen am

zoriſchen Könige und ihre Großen geiſtlicher Aerzte und für die Truppen gab es nur betrügeriſche Arcanabåndler

Hofe und Kurfürſt Friedrid Wilhelm ſtiftete nicht nur ein Collegium medicum , ſondern batte ein geregeltes

oder die Frauen beſchäftigten ſich mit Ausſaugen der Wunden oder Verband derſelben. Als louis IX. den

Militärmedicinalſyſtem mit Regimentos und Compagnie . cirurgen und namentlid zeichnet ſich bier Purmann

Kreuzzug begann, traten zuerſt wieder Militarcirurgen aus. "Unter Friedrich Wilhelm 1. legte er ſpäter mit auf, welche maitres myres bießen und unter denen Jean Pitard als Oberarzt genannt wird. Aud Fie' waren

indeſſen Geiſtliche und ihr ärztliches Geldåft fam bald wieder in's Stoden, ſo daß nur reide Feldherrn und Commandeure ſpåter für ihre Perſon einen geiſtlichen Chirurgen mit in's Feld nebmen konnten. - Was fie den Soldaten bůlfreich leiſteten , mußten dieſe ſelbſt

Holzendorfs Hülfe den Grund zu Bildungsanſtalter

in Berlin , die für das Militar Medico . Chirurgen er, sieben ſollten und unter Friedrich dem Großen weitere Ausdehnung fanden. Die Wiſſenſdaftlich feit der Mi. litárårzte beſdirånfte ſich indefien , der Einrichtung des

Medicinalweſens nac , auf die Chirurgen bóberer Grade,

Es ließ ſich erwarten, daß die Fåbrung der Kriege

w&brend die Unterchirurgen booſt unwiſſenſchaftlich und aud dußerlich ſchlecht geſtellt wären . Nachſt Berlin wurde in Dresden eine militårårzts

mit Pulver auch großere und båufigere Verwundungen berbeiführen und die Nothwendigkeit der Militårárzte dringender herausſtellen würde. Freilid wurde dieſe Nothwendigkeit erſt ſpät eingeſeben , da die Fürften wenig an das leibliche Wohl der Leute dachten , die ihre Ins

liche Bildungsanſtalt gegründet , welcher bald die Mix litarakademieen in Wien und Petersburg folgten. Die unter Joſepb zu Wien für zweihundert angebende Feldårzte beſtimmte , großartige Anſtalt rief aud in Berlin Nacheiferung bervor, die in Odréfe's Beſtre,

tereſſen leiblich perfecten ſollten.

bungen verwirklicht wurden.

bezablen und ihre Hülfe war daber ſelten .

Hery , welder von

Franz I. nach der Armee in Italien geſchidt wurde, wirfte nidt als Militårarzt, ſondern ſollte nur die Sy ,

in England fand das Militar. Medicinalweſen noch am långiten auf niedriger Stufe, die durch eine niedere

pbilis befämpfen ; Paré , dreißig Sabre im Kriege als

äußere Dienſtſtellung der Perſonen noch begünſtigt wurde.

Arzt beſchäftigt, war es nur für reiche Truppenführer Selbſt nach der beſſeren Reorganiſation in der Mitte und für ſie rann er auf richtige Bebandlung der Schuße Mehr noch wirfte für die Armee der im franzöſiſden

des vorigen Jabrbunderts , lind noch bis heute große Mångel geblieben ; vor vierzig Jabren fehlte mander Garniſon nom ein lazareth , die Feldhirurgen waren

Heere ſtebende Pigray , er begründete eigentlich die Mi. litärchirurgie und dieſe wurde nun ein immer mebr gefübites Bedürfniß. Bor Amiens ſtiftete Heinric IV .

gar nicht wiſſenſchaftlich befannt und nur 3. Hunter madte eine Ausnahme. Die Aerzte der Armee [ chieden fich ftreng von den Chirurgen und daduro fonnte das

das erſte Militárboſpital und da biermit einmal der

Uebel nur verſchlimmert werden.

wunden , die nun auch den Soldaten zu Gute fam.

erſte Schritt gethan war , ſo entwidelte ſich aus die

Mit Napoleon gemann das Militar Medicinalmeſent

Folge bald in weiteren Einrichtungen. Louis XIII. gab jedem Regimente einen Chirurgien , Major, ſtiftete zuerſt ein permanentes Hoſpital zu Pignerol, dem bald mebe

einen neuen Auffdwung ; er erfannte mit richtigem Blic die Nothwendigkeit tüchtiger Feldårzteund er gab ihnen auch den ibnen gebührenden außeren Rang. Noch auf Helena beflagte er , für dieſen Stand nicht noch weit mebr gethan ju baben. - Die mit Napoleon eitt, weit mehr gethan zu haben.

rere folgten und von denen ambulante Hoſpitåler abs

hångig gemacht wurden , und Berthereau ward Chirur, gienmajor aller föniglichen Militárlazaretbe. Unter fouis XIII. Nachfolger, der viele Kriege führte, wurde der Stand der Militårårzte ein der Armee gånzlich ein . verleibter, es wurden Obers und Unterchirurgen unter. ſchieden und Tourbier ward zuerſt deren adminiſtra . tiver Vorſtand .

Die Stellung der nunmehr wirklich verfaſſungsmåßig

-

gefübrten Kriegsbetreibungen zwangen auch andere Ar meen für ihre Aerzte zu ſorgen und ihr Perſonal an Wiſſenſdaftliden Peuten zu vermebren , wobei endlid

ein Syſtem neuerer Zeit ſich geſtaltete, welches , wenn auch nod voll von Mängeln (die ſich noch in der leßten Friedenszeit vermehrten ) , doch die Anlagen zu einer

beſſeren und würdigeren Verfaſſung in fide trågt.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung: C. W. Peske in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruđt.

Samſtag, 27.

Mai

1843.

No. 63 . od

057

DE id

like a

Allgemeine Militar - Zeitung. Freie Stadt H a m 6 ur g . In der Bürgerverſammlung vom 12. Mai bat der

Senat eine Umarbeitung der invalidentaire . Ord . nung vom 21. Januar 1825 vorgelegt , welche nach Verlauf von fünf Jahren nochmals durdgearbeiter wers den ſoll. Zur Erhaltung der Invalidenfaſſe bat die Garniſon felbſt beizuſteuern und ein außerordentlicher Zuſchuß von jährlich 3000 Marf Cour. ſou vom Staate bewilligt werden. Der Wirfungsfreis dieſer Kaſſe bei ſcrånft ſich aber bloß auf zu ertbeilende Penſionen bid zum Major ; vom wirflichen Major aufwärts werden

Einiges über Friedenemanover, mit beſonderer Bezugnahme auf Infanterie. (Schlu k. )

Geben wir nun endlich zu den Manóvern ſelbſt über, ſo findet ſich hier Vieles, was einer weitlåufrigen Erdrterung unterworfen werden möchte , doch gebieten uns die Verbåltniffe , unſere Ideen bierúber nur an ,

deutungsweiſe auszuſprechen. Ein Friedensmanöver bat den Zwecf , die verſchies denen Truppengattungen im Gebrauche und in der Ane

beſondere Gnadengebalte von der Kammer entrichtet. wendung ibrer Waffen - in ro weit das bier möglich M18 penſionsfähig ſou Jeder betrachtet werden , welcher iſt – zu üben , den Commandanten aller Grade aber dem Staate 20 Jahre und darüber als recherchaffener Soldat gedient bat , wie auch Diejenigen , welche im

Gelegenbeit zu geben , die richtige Führung der ibnen anvertrauten Truppen und das zeit . And zwecfgemäße

Dienſte Schäden und Gebrechen erlangen. Die Beis tråge der Garniſon zur Invalidenfaſſe ſind nad dem

Ineinandergreifen der verſchiedenen Waffengattungen zu lernen. Daber ſoll ein ſolches Manóver ein mög . lidſt treues Bild vom Kriege , oder wenigſtens von

Range perſdieden und betragen monatlich 13 ME. 8 Sch . beim Oberſten , 6 ME. 12 Sch. bei den Obefs des Bas einem Acte deffelben geben. - Daß dieß blog an, taillons und der Reiterei bis auf 4 Sill . auf jedert nåberungsweiſe gerdheben fann, liegt in der Natur der

Gemeinen berab. Die Penſion ſelbſt iſt auf 24 Mark Sade, da bier der wichtigſte Factor in der Rechnung, monatlich für den Oberfeuerwerfer, Wachtmeiſter, Feldo d. i. die Waffenwirfung, ſo wie ro mander andere auf webel , 20 Mart für die Sergeanten , Feuerwerfer und das Gefecht weſentlich influirende Ųmſtand gånglid Allein , daß man wenigſtens auf Mittel den Stabsfourier , 15 und 10 Mart für die Unteroffis wegfällt. ziere und 9 Mart für die Gemeinen feſtgereßt. Die ſinne , den Gang eines Gefedits bei Friedensübungen Unterlieutenante dagegen werden 66 , die Oberlieutes ſo anſchaulich und der Wirflid)feit ſo åbnlich als mog. nante 66 bis 84 erhalten, je nadıdem ſie 20 oder 30 Jahre lich zu machen, ſcheint uns unumgänglich nothwendig. So viel wir millen , werden in allen Armeen vor gedient baben. Der nämliche Unterſchied in der Pent. ſion je nach der Dienſtzeit wird auch bei den böberen beim Adjutanten 92 und beträgt und Stellen oder 117,beibebalten beim Stabsrittmeiſter Stabócapitain 88

der Ausführung eines Manóvers den Commandanten beider Partbeien ziemlich genaue Dispoſitionen bierzu

gegeben ; dieſe theilen ſie ihren Unterbefeblebabern mit,

oder 112 und bei den Capitainen 125 und 166 -Mark nebmen die Karte zur Hand , oder, was beſſer iſt , bei Der Antrag wurde angenommen.

geben mit ihnen das Terrain , weiſen Jedem feinen praß an , wo er zu der beſtimmten Zeit dieſe oder jene Bes

F r a n tré i dh.

wegung ausfúbren roll , weil jeder Commandant faſt

Paris , 10. Mai. In allen Militardiviſionen ſind bedeutende achtmonatliche Beurlaubungen vorges nommen worden , welche die Budgetvorſchriften dieſes

gewiß weiß , was rein Gegner zu derſelben Zeit für Anordnungen treffen wird , oder der Verabredung und allgemeinen Beſtimmung zufolge wenigſtens treffen ſoll.

monatlid . -

Jahres norbig machen: die Regimenter der Infanterie So wird nun, mit einem Worte, Alles vorber gebdrig ſind dadurch jedes um 275 , die der Cavalerie um 70,, abgefartet und man perſprid)t ſich davon den gewünſch , die der Artillerie um 155 , die des Genie um 130 , die

ten Erfolg. Allein es wird nicht berückſichtigt, daß auch

Trainíchwadrone um 50 und die Bataillone der Jäger ſelbſt bei Friedensmandvern åbnliche zufådige Einwir. von Drleans um 50 Mann geſchwacht werden.

fungen ſtattfinden , wie im Kriege , die dann oft das

fünſilide Gebåude über den Haufen werfen ; denn es

500

499

werden hier wie da Befeble falſch verſtanden oder uns

1 ) Ade Abtheilungen , welche namentlid blos re.

deutlich gegeben, fommen zu ſpät an den Ort der Be. ſtimmung, das Schießen auf irgend einem Puncte,

cognosciren oder auch wirklich angreifen ſollen , müſſen

welches der oder jener Abtheilung als Signal zum Hervorbreden dienen rod, wird wegen des ſtarfen Wins des nicht gebort und åbnliche Dinge mehr. Dadurch entſtehen nun aber gew dbnlich entſegliche Unordnungen ,

um ro mebr , als die einzelnen Unterbefehlshaber nicht daran gewöhnt ſind, ſich auf der Stelle zu belfen , wenn die Sachen fic problid anders geſtalten , als zu ber. muthen war.

Indeſſen eben jene wandelbaren Einflüſſe ſind es, welche die Calculs im Kriege ſo unſicher maden , mit. bin ſo viele deſſelben Unterbefehlebaber dem Zufalle oder richtiger der Unternehmungen Intelligenz der einzelnen überliefern. Dod Doch auch die debungen - in ſo weit ſie dabei vorfommen machen ſie lehrreich , deßhalb ſind wir der Meinung, man gebe lid nidt jene erſtaun . liche Múbe, alle Zufälligkeiten hierbei ſorgfåltig zu vers

meiden , was doch einmal nicht möglich iſt, wobl aber den Nachtheil bat, daß jedes freie, den eben vorliegen .

lid mit mebr Vorſicht nåbern , als es gewöhnlich ges fdiebt. Insbeſondere müſſen einzelne, fleine Patrouillen , die gegen die feindlichen Vedetten vorgeben ,. auch im

offenen Terrain die ſich zuweilen darbietenden Dedungsa mittel , wie kleine Gråben und derartige Gegenſtande benußen , die freilich oft nur dann Dedung gemåbren , wenn ſich die Soldaten Friedend fortbewegen . Die ge. dedre Annåberung, welche bobe Fruchtfelder darbieten,

tít leider bei Friedensúbungen nicht mit in Rednung zu bringen .

2) Man måhle zu den Uebungen abwedſelnd Wald, boden , damit Soldaten und Fübrer die ſo ſchwierige

Aufgabe – Erbaltung der Verbindung – einigermaßen löſen und die Kunſt der Drientirung kennen lernen . 3) Es iſt den Führern der Pranfler. und geldloffe. nen Abtbeilungen zur ſtrengſten Pflicht zu machen , ſich einem anzugreifenden Feinde nie weiter , als bis auf etwa 60 Sdritte zu nåbern, dabei aber eine Stellung moglidſt zu vermeiden , in der die Truppen im Ernſt

den Verhältniſſen angepagte Handeln bóberer wie ſub ,

falle der Wirkung des feindlichen Feuers allzuſehr aus.

alterner Truppenführer beforånft , ja mebr als das, oft wider alle Wabrſdeinlichkeit dein Oange der einmal vorgeſdriebenen Dispoſition unterworfen wird , was natürlich den Unteroffizieren und jungen, unerfabrenen Difizieren falſche Anſichten beibringen muß. Man gebe daber zu ſolchen Uebungen den Com mandanten beider Parteien nur die allgemeine Joee und die einzunehmenden erſten Stellungen oder die Marſchrichtung an , in der ſie ſich treffen ſollen , und

iſt nach beendigter Uebung unbedingt zu beſtrafen . 4) Um den ſtorenden Einfluß mangelnder Waffens wirkung bei Friedensmanövern einigermaßen zu para . liſiren , ídlagen wir vor , daß jeder Abtheilungscom .

ſelbſt das theile man ibnen getrennt mit , ein gutes Mittel, die Vorpoſten oder die Sicherheitsabtheilungen auf dem Marſme etwas (båtiger und aufmerkſamer zu

gelegt ſein würden.

Die Uebertretung dieſer Verbote

mandant gehalten ſei , da , wo ſeine Zruppe durch die

Feuerwirfung der gegenüberſtehenden aller Wabrdein . lidheit nad ſtark gelitten baben mußte, eine verbåltniß . måfige Anzahl Peute – als außer Gefecht gelegt ( -

zurủofzuſchicken , wodurch ein, den jedesmaligen Verluſten angemeſſene Anzahlverbåltniß der Zruppen bergeſtellt

und dann erſt die Herbeiziebung von Unterſtüßungen und Reſerven vernunftgemäß wird, die man oft, eigents

machen , als wie das in der Regel angetroffen wird . lid obne alle Notb in's Gefecht bringen Riebt. - Db . Uebrigens überlaſſe man den Gang des Manóvers nun gleich wir gern zugeſteben , daß die Ausführung obiger

ganz den ſich gegenüberſtebenden Truppenfübrern , und ein etwa anweſender Höherer greife nur dann ein, wo dieß zur Berichtigung fehlerbafter Anſichten nothwendig

Idee theils ihre großen Schwierigkeiten , theils ibre Nadtheile haben mag , To balten wir es dennoch für nothwendig, unſere ünſicht über den fraglichen Gegen .

Ideint , oder durd andere Verhältniſſe bedingt wird,

ſtand auszuſprechen und ſo denſelben wenigſtens in An.

wozu mittelſt ſchnell weiter gegebener Signale bald ein Stilleſtand der Uebung zu erlangen iſt. - Da aber

regung zu bringen, damit man auf zweckmådigere Mit. tel ſinne, jenem ſtörenden Umſtande zu begegnen. 5) Die Vertbeidigung drtlicher Gegenſtände und der

jener Hóbere nicht allgegenwärtig ſein , folglich nicht überall , wo Febler gemacht werden , dieſe berichtigen kann , ſo beauftrage er einige bierzu geeignete (berittene)

Offiziere, die eine genaue Relation über die Uebung ( nicht eine Parade . Relation , in der gewöhnlich alles in dem vortrefflidſten Einklang ſteht) fertigen und laſſe hierauf die bei dem Manóver betheiligt geweſenen Offis

ziere zuſammen fommen , um ſie mit den dabei vorges fallenen Fehlern befannt zu machen und ihre Anſichten zu berichtigen .

Um indeffen Manóver auf die vorgeſchriebene Art

Angriff auf dieſe wird im Allgemeinen viel zu ober. flådlich behandelt und zu wenig geübt. Durd die Be.

ſegung vortheilhaft gelegener und zur Vertheidigung geeigneter Dórfer fann man das Naddringen des Ver . folgere oft mit wenig Truppen febr leicht ermäßigen, Aber gewöhnlich liebt man dergleiden Objecte nur furze Zeit vertbeidigen , obne deren bedeutende Widerſtands .

fåhigkeit zu benußen , oder der Vertheidiger fåüt in den entgegengeſellten Febler, d . b. er weicht nidt aus einem , nur eine ſebr unvoltommene Vertheidigung geſtattenden

ausführen und zugleich Unwahrſcheinlich feiten ſo viel

Dorfe , wåbrend er mit Uebermacht angegriffen wird. -

als möglich vorbeugen zu können, bedarf es allerdings

Aber aud der Angreifer feble in der Regel, roon aus dem Grunde , weil man bei dieſer Gelegenbeit viel zu ſehr einem gewiſſen Schematismus buldigt. – Ein Dorf

der genaueſten Beachtung gewifer , größtentheils ſchon beſtebender , aber auch einiger rebr nothwendiger Bes ſtimmungen , die , ſo viel uns bekannt , noch nidt bes

mag beſchaffen ſein , wie es will , ſo liebt man eine

rúdfſichtigt worden ſind.

Plánflerlinie daſſelbe angreifen, mit einem Hurrab ein .

501

502

bringen und die Hauptcolonne nun ohne Weiteres im

forderlichen Abteilungen zu ſupponiren, als jenes von

Sturm dritte auf dem Hauptwege einrúden und glaubt den unzureichenden Truppen mit zu bejeßen und das fide dann im Beſit des Dorfes , weil der Bertbeidiger -falſcher Weiſe – ſich zu zeitig abgezogen bat. allein

ſo ſchnell geht es meiſtens in der Wirklichkeit nidit, und wenn man ſich auch , wie wir gern zugeben , im Frieden nicht immer ſo lange bei der Verteidigung eines Objectes aufbalten fann, wie im Kriege, ſo müſſen Doch wenigſtens beide Theile die Verbåltniſſe nicht ganz außer Adt laſſen. Was ſoll aber z. B. die eben er: måbute Art des Angriffes bezweden , wie fann man ſich in dem Beſik des Dorfes wåbnen, wenn daſſelbe - wie

durch ein, aller Wabrideinlid )feit widerſtrebendes Bild eines Gefectes zu geben ! Wir baben hiermit dem militariſchen Publikum uns

fere, über einen Gegenſtand flüchtig niedergeſchriebenen Ideen überliefert, der dem Naddenfen allerdings ein weites Feld darbietet, erkennen aber zu gut unſere Un. berufenbeit, mebr úber denſelben , zu ſagen , und über. laſſen das daber -- wie billig - einer geübteren Feder. -

-

Sind wir bei unſerer Betradtung vielleicht bier und

da in Irrthümer verfallen , oder ſind wir zuweilen in

es båufig der Fall iſt - nicht ein durch Einfriedigung unſerem Urtbeile zu (darf und voreilig geweſen, ſo abgeſchloſſenes Ganze bildet, ſondern die Häuſer einzeln fónnen wir deßbalb nur um Nachricht bitten , die wir mit ibren fleinen Gartenumgåunungen oder Gebóften

um ſo mehr in Anſprud nebmen , da und fein beſſeres

daliegen. Dann fann ja nicht von einer geregelten Mittel, irrige Meinungen und Anſichten zu berichtigen, Dorfvertheidigung, nur von einer Häuſer- und Gehöftes befannt iſt, als das , ſie der öffentligen Beurtheilung Bertheidigung die Rede ſein, und der Angriff muß ſich nothwendig auch darnad geſtalten. Hier muß alſo jedes beſepte Haus oder Gebóft einzeln angegriffen und ges

zu übergeben.

Li te r a t u r.

nommen werden und die Hauptcolonne blosnåber beran.

růden, um, wo es nótbig, Unterſtübung zu leiſten. Sie Militáriſche Briefe eines Verſtorbenen an ſeine

kann aber auch zum größeren Theil das Dorf umgeben ,

wenn das Terrain außerhalb dieß zuláßt – und die in oder binter demſelben . aufgeſtellte Reſerve in Flanfe oder Rüden angreifen . - Ein allgemeiner An .

noch lebenden Freunde , biſtoriſchen , wiſſenſdaft . lichen , fritiſchen und bumoriliiſchen Inhalis . Zur unterbaltenden Belebrung für Gingeweihte und laien im Kriegsweſen. Zweite Sammlung. 8. Adorf, Verlagsbureau , 1843.

griff durch Plánfler aber fann nur dann von Nußen und der Sache angemeſſen ſein , wenn das Dorf eine Referent fennt den Umfang des Geld áftsfreiſes vom Umfaſſung bat , die von einem Theile der Beratung Verlagsbureau zu Adorf nicht; aber er glaubt nur gee fråftig vertbeidigt wird. redt zu ſein, wenn er ausſpricht, daß deſſen Thårigkeit 6 ) Da aber die Verteidigung hinter Umfaſſungss

in der furzen Zeit ſeines Beſtebens die wolle' Anerken.

mauern, überhaupt von gut gelegenen örtlichen Gegens

nung des Leſenden militäriſchen Publikums fid erwor.

ſtånden iminer als ſehr ſtarf anzunehmen iſt , ſo ſind wir der Anſicht, daß ein ſolches Dorf, eine Brúce, ein Ravin 2c. , wenn ſie wirklich eine gute Vertheidigung

ben bat. Es brachte dieſem von 1837 bis 41 die drei lebten Bånde des Militar . Converſationslericons 1838 die Taftif für Subalternoffiziere von Pg. – 1840

gewähren, nur dann als genommen betrachtet und die die Recognoscirung und Beſchreibung des Terrains von Bertheidiger derſelben den Rudzug antreten dürften, die angreifende Abtheilung ein bedeutendes nu , meriſches Uebergewicht hat, da die moraliſden Elemente,

Pj. - 1841 die erſte Sammlung der militäriſchen Briefe eines Verſtorbenen 1842 die Eiſenbabnen als militäriſche Operationslinien von P3. - und bietet jeßt,

welche allerdings zuweilen ſeltene Thaten bervorbringen,

1843 , die zweite Sammlung der militäriſchen Briefe

bier nicht mit in den Galcul gezogen werden können. 7 ) Endlid glauben wir noch auf einen Hauptfebler

eines Verſtorbenen – alle dieſe Bücher in einem ſo anſprechenden Gewande , daß fdon ihr Auferes zum

bei Friedensübungen hinweiſen zu müſſen, der allerdings Leren einladet , während ihr Gebalt zu vielfacher fris mehr in kleinen , als in größeren Armeen vorfommen

tiſcher Beſpredung von verſdiedenen Seiten Verans

mag , was in den Verbåltniſſen liegt , der aber gleicbs laſſung gab. Referent, überzeugt , daß das zulegt er . wohl auch bei erſteren recht gut zu vermeiden ſein ſchienene Werf dieſer auch nicht entgeben wird , rich dürfte. - Wir meinen die Angebobnheit und möchten ſelbſt aber zum Kritifer durdaus nidi aufwerfend, bes es die Manie nennen , mit wenig Truppen ſtets unge, (drånft ſich auf eine furze Anzeige , aus welcher der beuere Terrainſtreden bereßen zu wollen. Erſtens febit

Peſer der A. M. 3. erſeben wird, welche Spannung,

man dadurch gegen den alten , bewåbrten Grundſaß : Unterhaltung und Belebrung ibn erwarten , ſobald er wer Alles deden will , dedt Nichts" , zweitens wird das Budi felbſt in die Hand nimmt . die Leitung des Ganzen ungemein erſchwert und drit. Der unbefannte Herausgeber - unbefannt um fo tens gebt der ſo weſentliche Vortheil gedrångterer Aufe ſtellungen , d. i. flare Anſchauung der Sache für Sols

mehr , da das Vorwort zur erſten Sammlung im Nu. guſt 1841 zu leipzig , das zur zweiten im März 1843

daten und Führer aller Grade verloren. Wollen wir zu Adorf geſdrieben wurde - der nichts weniger als daber auch den Suppoſitionen bei Uebungen der Art unbekannt gebliebenen und bleibenden Schrift eines un. nicht gerade das Wort reden , so ſind wir doch durchs

befannien , aber böchſt ebrenwerthen Schriftſtellers , über.

aus der Unſicht, daß es beſſer ſei, wenn zuweilen eine gibt uns zwanzig Briefe des befannten verdienſtvollen großere Idee untergelegt werden ſoll, die zur Dedung Berſtorbenen - den achtzehnten bis mit ſiebenund, des weiter rechts oder links befindliden Zerrains ers dreißigſten - welde in vielfacher Beziehung zu den

503

504

früber empfangenen Riebenzebn fteben , und, da ſie noch Feldzüge , den Zweck verfolgt , dieſen ausgezeichneten feineswege mit dem l'eſer abſchließen, in Vereine mit Krieger auch als Feldberrn weit bóber zu ſtellen , als Jbr for mebr" eine boffentlich baldige Fortſetung in Aus.

dieſes von der allgemeinen Meinung zu geſcheben pflegt, ſo muß Ref. zwar zugeſteben , daß er bierbei , wie im .

ſidyt ſtellen.

mer , mit Geiſt und Gewandtbeit verfährt ; aber eben

dem wiederum gewåblten Motto : „ Dann erfabrt

Ref. möchte dieſe zweite Sammlung gebaltreicher ſo offen auch ausſprechen , daß es dem Verfaſſer nicht nennen , als die erſte. Nicht nur daß fie auf 512 Seis ten 20 Briefe enthält , die erſte auf 388 Seiten 17 - 1o find auch in ihr Satyre und Sarfasmus ſeltener eingeſtreut, feiner und ernſter gebalten , nur ſolche offent,

liche Zuſtande und zwar von Geiſt berúbrend , welde für den Krieger Widrigfeit haben. Das Priegsges rdichtliche dagegen iſt überwiegend und namentlich vers

folgen die, im Fiebenzebnten Briefe verſprochenen , Pa . rallelen , durdgefúbrt mit der dem Verfaſſer eigentbům .

lichen Gewandtbeit , eine, wie das Vorwort ſebr richtig ſagt , deutſpatriotiſche Richtung , welche die Herzen

gelungen iſt , ihn , den Referenten , von dieſer ſeiner

Anſicht zu überzeugen , daß er vielmehr aud jeßt noch von der frúber don gehabten allgemeineren fich nidt

trennen fann.

Dem Ref. ſcheint fogar , daß mehreres

vom Verf. Angefúbrte mehr gegen , als für die vers fodtene Anſicht ſpricht, und er iſt daber um ſo begie .

riger zu bóren , ob andere leſer ſeine Meinung theilen oder dem Verf. fido zuneigen werden. Eine nicht unangenehme Unterbredung det ermåbns ten Parallele bietet der dreiundzwanzigſte Brief - S. 98 bis 124. - Die Debatten úber die Zutafigfeit der Preß.

und Seclen wenigſtens aller deutſchen leſer anſprechen

freiheit, an denen Minerva, Merkur, Charon und der

muß .

Verſtorbene tbeilnehmen , welder leßte ſeinein Gorre.

Der achtzehnte , vom 20. November 1838 datirte .

ſpondenten unter dem Siegel der Verſchwiegenheit ver

Brief - S. 1 bis 14 - erzählt , daß der Verſtorbene,

traut , daß die unbedingte Preßfreiheit in Deutſchland

nachdem er in das zweite olympiſche Luſtrum einger

verſuchsweiſe auf vier Jabre geſtattet ſein ſoll , fónnen

freten , deren jedes ſieben Jabre umfaßt, neue Vorredie erhalten bat, beſonders das , Antworten von ſeinen Freunden auf der Erde zu empfangen , dann Zutritt in

im Sabre 1843 , wo in mehreren Ståndeverſammlungen

Cbarons camera obscura zu haben , woſelbſt ihm der

veröffentlicht angeſehen werden.

Einfluß der Himmelszeichen auf das Geſchick der Men ,

conſtitutioneller deutſcher Staaten über denſelben Gegens ſtand geſprochen wurde; nur als ganz zur rechten Zeit Ein Gleiches iſt von dem adtundzwanzigſten Briefe

Then erflårt und eine Schilderung der Krebſe und zu ſagen , - S. 232 bis 252 -– gewiſſermaßen einen Sforpionen unter denſelben gegeben wird . Ref. findet Ruhepunct darbietend nach vollendeter erſter Paralele dieſe To treffend , daß er jedem l'eſer vorausſagen zu vor dem Beginne der zweiten . Wir bören hier Zieten fónnen glaubt : ein Rückblick auf das eigene Leben und Seydlik , zwei Männer eben ſo würdig als ver. werde, ihm von ſelbſt dieſe beiden Thierarten , deren jede wieder in zweierlei Gattungen ſich nobeidet , por.

ſhiedenen barafters, Bruchſtücke aus ihrem Peben mits

theilen und daran eine Beſprechung über das Verhalten des Untergebenen bei unwürdiger und ungerechter Bes Der neunzehnte Brief – S. 15 bis 30 – eröffnet bandlung von ſeinen Vorgeſeßten knüpfen .

führen .

die Parallele zwiſchen den Feldzügen Königs Karl XII., namentlich dem von 1709, und dem Feldzuge des Kai. fers Napoleon 1812 in Rußland. Sie wird fortgeführt — , einundzwans in dem zwanzigſten - S. 31 bis 57 zigſten - 8.58 bis 80 - ,. zweiundzwanzigſten - - 5.81 S. 125 bis 146 bis 97 - , vierundzwanzigſten

S. 253 Mit dem neunundzwanzigſten Briefe bis 281 -- beginnt die zweite geſchichtliche Parallele, den Feldzug Marlboroughs und Eugen8 1704 und den Napoleons 1805 neben einander ſtellend. Sie wird fortgeführt in noch reds Briefen -– dem dreißigiten bis nur mit einer , ſpåter zu mit ſechs unddreißigſten -

fünfundzwanzigſten – S. 147 bis 186 – , Techound. ermåbnenden, Unterbrechung im einunddreißigſten. Zus zwanzigiten –- S. 187 bis 212 – und ſiebenundzman . erſt in vertraulicher Sißung beim Prinzen Eugen , an zigſten - S. 213 bis 231. - Die Bemerfung genüge, deſſen Seite Friedrich der Große und König Wilhelm III. -

-

daß bier Czar Peter und Konig Karl ſelbſt und die Generale Sculenburg , Rehnſfold , Powenbaupt und

von England rißen , eine Beſprechung über den ſpas

Gyllenfroof, ſo wie dann Raiſer Napoleon , Ronig

zug 1701. Da von franzöſiſchen Generalen Satinat, Villars , Vendôme , Boufflers , Tallard , Vauban und

Múrat , die Generale Bertbier und Ney perſönlich re ,

niſchen Erbfolgefrieg im Augemeinen und über den Felds

dend eingeführt ſind ; daß wir die Gefechte von Puniß Berwick, von denen der Verbündeten Marlborough, und Frauſtadt, die Schlachten von Pultawa und Boro ,

Ludwig von Baden , Peopold von Deſſau, Sdulenburg,

dino vor unſeren Augen durdgefochten und ihre Fol . gen erörtert reben , ſo wie daß dieſer gebaltvolle ges ſchichtliche Abſchnitt ſich ſchließt mit der Erzåblung vom

Zbungen und Styrum zugegen und auch wirklid Sprecher find – der Kurfürſt von Bayern, der natürlich auch geladen war , ließ ſich entſduldigen ſo fann man

Rückzuge der Franzoſen und von der Verfolgung durd) wohl glauben, daß die Verbältniffe gründlich und viel. die Ruſſien , endlich auch vom Abfalle Yorks , bei wel

reitig beſprochen werden.

chem der Verſtorbene , wie bereits aus ſeinen hinters

neunundzwanzigſten Briefes intereſſante Charakterſchil.

laienen Sdriften befannt , Mitbandelnder war.

derungen der Generale Catinat, Villeroi, Vendôme, Vilars , Berwick , Boufflers und Tallard.

Wenn der Verfaffer , ſowohl bei Schilderung des Obarafters Karls XII . als auch bei Erörterung ſeiner

Auch bietet der Schluß des

( Schluß folgt. )

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung : C. W. Peske in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.

Dienſtag , 30.

Mai

Nu. 64.

1843.

bids

bot

2015

Allgemeine Militar · Zeitung. Deutrder

Bund.

Die Deutſche Allgemeine Zeitung entbålt nadſteben. den, aus Norddeutſland vom 2.Mai datirten Artifel:

Sieg , und zwar úber die alten Truppen der Goalition davontrugen. Was das Journal des Debats ferner über die Armce der Seefuſte ſagt , nåmlich, daß ſie,

,, Das Journal des Debats bat ſich bei Gelegenheit der nachdem ſie vier volle Jahre an dem Ocean campirt, Verbandlungen über das Ausbebungsgereg in einer Art

die oſtrediſde und preußilde Heeredmadt 1805 und

über den Wertb alter und neuer Truppen aus. 1806 zerſtórt babe , bedarf aud ) einer Beridytigung. geſprochen , welde um ſo mehr Beachtung und Wider. Dieſe Armee war nicht neu ausgehoben , ſondern beſtand legung verdient, als dabei zugleich die deutſchen Heere aus den alten Truppen der Revolutionsfeldzüge , als und ihre Lüchtigkeit berührt werden. Daſſelbe behauptet, ſie wegen des Kriegs mit England die lager am Ocean um den Werth alter Truppen zu beweiſen , daß die 100,000 M. alter Soldaten , weldoe ludwig XVI. der

Mai 1803 bis September 1805) ibres Gampements feine

bezog , und batte während der drittebalb Jabre ( vom

Republik hinterließ, im Jahre 1792 Franfreich gerettet,

Gelegenheit, ride im Kriege zu üben. Daß dieſes, übrio

folglid dje Deſtreicher und Preußen geſchlagen båtten . gens vor und wibrend der Kriege von 1805 und 1806 Es iſt aber ganz falſo , dieß von der alten franzöſiſden durch zahlreide Conſcribirte verſtårfte Heer die alten Armee, welde das Ronigthum hinterließ, bebaupten zu

Armeen Deſtreids und Preußen

vernidhtete , beweiſt

Ohne die Zapferkeit einzelner franzöſiſcher weder fürnoch gegen den Werth alter Truppen. Denn Krieger jener Zeit, die uns wohl bekannt, zu läugnen, beide Theile beſtanden zum größten Theile daraus, und wiffen wir dod aus der Geſchichte, daß die erſten Ans waren doch der eine Sieger , der andere Beſiegter. Die griffe dieſer alten franzöſiſchen Armee auf die Deſtreicher Urſache der Kataſtropben von Ulm und Jena iſt zu bes in den Niederlanden, ungeachtet der Schmåde der leßi fannt, als daß wir ſie deutſchen Leſern bier zu wieder,

wollen .

teren , ſehr übel abliefen , daß ganze Corps ſich beim .

bolen nótbig båtten .

Wie aber das Journal des Des

erſten Angriff zerſtreuten und nach Ermordung ihrer

bars den Werth alter Truppen , den wir übrigens gern

Anfübrer über die Gränze zurücfehrten.

anerkennen , zu bod ſtellt , ſo mindert es den neuer

Die

den

Preußen damals gegenüberſtehende Armee wurde ebens Truppenausgebobenen eben so ungerecbt , indem es behauptet , daß franzöſiſchen Truppen

faus bis gegen Chalons zurüdgedrångt und wichtigſten Feſtungen faſt obne Widerſtand. Glück in der Pfalz und bei Mainz gegen die Soldaten des Rurfürſten von Mainz war

verlor die Cuſtine’s geiſtlidhen bei ſeiner

Ueberlegenheit an Truppen auch fein Beweis für die

die neu

bei Sara.

goſſa und Valencia gedlagen worden waren , daß ſie zu Bayonne ( roll beißen Baylen ) und fiſſabon båtten capituliren müſſen , daß ſic 1813 Deutſchland verloren

båten. Allerdings war die im Anfange des ſpaniſden

Zapferkeit der alten franzöſiſchen Armee. Nicht dieſe Kriego 1808 auf der Halbinſel operirende franzöſiſche rettete Franfreich, ſondern die mit einander wenig über, Armee meiſt aus neuen Truppen zuſammengeſeßt und

einſtimmenden Operationen der Alliirten , ihre Verachtung richtete in den erwähnten Gefechten nichts aus. Allein , des Feindes , die anſtedenden Krankheiten , welche die

waren die Sieger von Jena , Friedland und Wagram

preugische Armee theils vernichteten, theils entfråfteten,

ſpåter glüdlicher ? Wurde die Halbinſel nicht auch ihr

endlich die Hunderttauſende durch die revolutionåren Ideen enthuſiasmirter Freiwilligen und Nationalgarden, welche die alte fónigliche Armee, von welcher ſich übero dieß faſt alle adeligen Offiziere zurüdgezogen hatten, verſtärkten . Dieſe hielten die Preußen bei Valmy auf

Grab ? Ueberſdritten nicht endlid die ſpaniſden Guers rilas und die Portugieren , lauter neu formirte Trups pen , die Pyrenåen ? Das Unglüd der franzöſiſchen Armee in Spanien lag alſo nicht in den neuen Truppen, die man dorthin ſendere, ſondern in anderen , befannten

und beſiegten durch ihre Uebermadit die Oeſtreicher bei Urſachen. Eben ſo war es 1813. Die damalige fran. Femappe. Die Geſchidste beweiſt alſo dein Journal zoſiſche Armee beſtand faſt nur aus Conſcribirten und, des Debats gerade das Gegentheil von dem , was es

wie wir geſehen haben , zum Theil aus unbårtigesi

behaupten will ; denn ſie zeigt, daß die neuen franzo ,

Anaben . Dennoch ſiegte ſie bei lúßen und Bauben

Alden Truppen 1792 und in den folgenden Jahren den

und růcte bis an die Oder vor. Spåter wurde ſie

507

508

zwar geſchlagen , aber aud nicht von bloß alten Trups fich höchſt zufrieden mit der Ausfübrung des Mandvero, pen. Denn die Preußen waren mit wenig Augnabmen, mit der Ausbildung der Truppen und der Gewandtbeit die Ruſſen nad ibrem Berluſt im Feldzuge von 1812 der Führung. Beides läßt in der That faum etwas großtentheils ebenfalls junge, noch nicht frieggeübte zu wünſcen übrig. Da iſt von feinem überflüſſigen Was Deutfdbland vom fremden Jode beo freite, war die Vaterlandsliebe feiner Strieger, ihre Bei

Soldaten ,

Einbolen von Befeblen, noch weniger von Warten auf dieſelben die Rede , jeder böbere Offizier bandele ſelb ,

geiſterung für Rönig und Baterland. Dieſer Geiſt, der den franzöſiſchen Truppen damals feblie, und das nu. meriſde Uebergewicht der Alliirten führte franfreid zu jener Demůtbigung, die es beute mit Unredtbloß feinen neuen Truppen zuidhreibt. Sollte jeßt ein Krieg auss '

Gang des Gefechts nad Maßgabe der Umſtånde, wie dieſe ſich gerade geſtalten , ein . Dadurch famen ein. jelne Toone Momente vor , wie feine Dispoſition fie

breden, ſo würden alle mådte nur Truppen aufſtellen fónnen, welde, wenn auch mebrere Jahre lang erercirt,

båtte vorſoreiben können. Die Rube und Sicherbeit, mit welcher der Prinz das Ganze leitet, gebt aud auf

doch des Kriegs unfundig waren.

ſtåndig nad eigenem Ermeſſen in den Grången ſeines ihm zugebilligten Wirfungsfreiſe

und greift in den

Worauf es dann,

die Druppen über. Úm 10 Uhr war das Manóver zu

um den Sieg zu feſſeln , ankommen wird , iſt , wie zu allen Zeiten , der Geiſt, welder die Truppen beſeeli. Db die Dienſtzeit des Soldaten in Franfreid einige

Ende. Nicht die Zeit, wie lange die Mandver dauern, bewirft das febrreiche , ſondern die Art , wie ſie aus . geführt werden. Das ſoonſte Wetter begünſtigte die

Jabre långer dauert, als in einigen deutſchen Staaten , dieß wird weder dem erſteren núßen , noch unſerem

Üebung. Um 23. Mai route große Parade in Potss dam und am 27. Mai bier in Berlin rein ; beides ift

Vaterlande ſchaden. Was uns Deutſchen aber den Sieg aufgelduben worden, dem Vernebmen nad , weil man immer ſichern wird , ist der Enthuſiasmus für deurſde die Anfunft des Herzoge von leuchtenberg abwarten Ehre und Unabhängigkeit , den wir unſeren Kriegern will. Unter den Zuſdauern ſab man beuté aud zwei einpflanzen müſſen und der ein übereinſtimmendes Ges

türkiſche Offiziere in ibrer neuen , febr- geſd madvollen ,

fúbl in allen deutſden Stimmen werden muß. "

reid mit Gold verzierten Uniform, wodurch ſie wenig . ſtens außerlid bedeutend bumaniſirter ausleben als früber. Fremde Prinzen waren nicht anweſend , aber

Pre u Be n .

Berlin, 20. Mai. Heute bat die bieſige Garniſon vor dem König im Feuer erercirt. Es war ein Ma . 110ver nad Art der frúberen Gorpsmanøver im engeren Sinne, jedod mit marfirtem Feind , und unterſdied ſide auch noch dadurch von jenen , daß keine Dispoſition, weder ſchriftlich noch mündlich , ausgegeben war ; nur

eine Menge fremder Offiziere , worunter auch zwei Dåniſde.

( D. 4. 3.)

De lt r e id.

Innsbrud. Ein Feſt iſt am 7. Mai bier gefeiert worden , welches nicht bloß im Lande Zyrol, wo mann . lider Mutb , Treue und Baterlandsliebe von jeber in

der marfirte Feind batte eine Anweiſung erbalten , wie ſo bobem Grade beimiſde, ſondern im ganzen deutſchen er im Allgemeinen zu verfabren babe, damit das Ma. Vaterlande Anflang, in allen Herzen finden muß : die noverterrain nidot úberſdritten würde. Allein aud von

feierliche Enthüllung des Denkmals , das die Stande

dieſer Anweiſung batten die diefſeitigen Truppenfübrer

allen braven Tyrolern batten errichten laſſen, die ſeit

feine Renntniß und manovrirten folglid bloß nach denen ibnen vom commandirenden General, dein Prinzen von

1796 in der Bertbeidigung des Landes fielen,

Es wurde in der Franzisfanerfirde dem Denkmal gegen .

Preußen , auf dem Flede zugebenden Befeblen . Hiers nach war das Mandver ein oduiger Improviſto , und mithin den Kriegsverbåltniſſen am nächſten entſprechend. Um 8 Uhr erſchien der König , worauf das Manóver ſogleich ſeinen Anfang nahm . Das Corps befand ſich

über errichtet , weldies der Kaiſer dem Andenken des tapferen und getreuen Andreas Hofer gewidmet. Wür: dige Zeichen alſo dieſe beiden Denkmale, wie Fürſt und Volf Treue und Hingebung für das Vaterland ehrend lohnen ! Erhöht wurde die Feier dadurch rebr , daß

1

.

im Marſch in der Rüdtung auf Britß , die geſammte der geliebte, dem lande ſo innig verbundene Erzherzog zur Berherrlichung des Feſtes erſdienen Cavalerie an der Spiße. Kaum trat dieſe aus der Jobann ſelbſt auch mit allem außeren Glanze, der es ebren Harenbaide in das Freie. To ſtieß ſie auf die feindliche.

war, das

Es engagirte ſich ein lebbaften Reitergefecht , in Folge dellen die sielſeitige geworfen wurde und ride zurück

fonnte, begangen wurde. Beſondere und rührende Tbeit, nahme erregte die Compagnie eingeladener Veteranen,

Unterdeſſen batte die Infanterie den

dieſer ergrauten , mit Wunden bedecten Vaterlands.

Wald erreicht und von dem jenſeitigen Saum Beſiß genommen . Sie wurde von der feindlichen mit Unges ftúm , aber vergeblich angegriffen, worauf die dieffeitige

vertbeidiger , einſt ro růſtiger Kimpen und nun zum Theile am Stabe daber warfenden Greiſe ! Sechs der. ſelben bemachten das Monument in der alten land,

zieben mußte,

Groß war der Jubel , ale jeßt unter

aus dem Walde bervorbrad und jene zurúdwarf. Dies

idúßenuniform .

ſes Borbreden bildete einen Glanzpunct des Mandvers.

Paufen , und Trompetenſchall, dem Donner der Ge.

Das Corps Ichien anfänglich des Feindes linfe Flanfe

ſchüße und Gewebrſalven die Hülle fiel und das Dents

bedroben zu wollen, anderte aber zur Stelle die Abſicht, mal lid in ſeiner woblgelungenen Ausführung den freudig warf ſich auf die reebte Flante des Feindes., drångte überraídten Blicen zeigte. Ueber einigen Stufen er. ibu dadurd von feiner Operationslinie ab in die Richi bebt ſich der Sockel mit der Inſdrift : ,,Seinen in den tung auf Tempelbof, worauf das Mangver ein Ende Befreiungsfåmpfen gefallenen Sóbnen das danfbare batie. Parademarſd fand nidt ſtatt. Der König außerte Vaterland 1838 " ( das Jahr der Grundſteinlegung ) ;

509

510

auf demſelben ein einfacher Sartopbag von weißem fandes. Sollten — was Gott gnädig abwenden moge Schlanderfer Marmor ; an ſeiner Borderſeite, durd den

Zeiten eintreten, wo es gelte, zu zeigen, was Tyrol vera

forbeerfranz vereinigt, als bezeichnendes Symbol, Bůdore Bådfe mag , ſo werden dieſe fid ibrer Våter würdig zeigen. " .

und Schwert. Zu beiden Seiten die Genien von Deft. Auch dieſe Worte erregren eine Tbeilnahine , in welcher reid und Tyrol, geflügelte Engelgeſtalten , durd ibre fiebe und Treue, wahreBegeiſterung für Fürſt und Vatera Wappenſchilde fenntlid , wovon befonders die feptere fand ibren dönſten Triumpb feierten ! (Gr. Heff.31g. ) eine berrliche Compoſition und Arbeit.

Auf dem Sar.

fopbag befindet ſich in fißender Stellung der Engel des

Zodes, eine Tafel baltend mit der Inſchrift: Absorpta est mors in victoria. ( Berſdlungen iſt der Tod in den

Sieg. ) Ueber dieſer Figur erblidt man ein großartiges Basrelief in balbrunder Form aus carrarirobem Mar. mor , die Kreuzabnabme des Erldſers , ein wahrbaft edles und ſodnes Werf in einfach ernſtem Style. Aus der Mitte des Basreliefs erhebt ſich ein einfades Kreuz von weißem Marmor. Das Ganze , von bober bar moniſder Wirfung, iſt von einem reich verzierten Halbs bogen umſchloſſen . – Die Die Veteranen Beteranen ,, nabe nabe 200 an an der der Zabl , waren von den Stånden zu einem Mittagseffen in dem großen , mit dem Bildniſſe S. M. des Kaiſers

Lite r a tur. Militariſde Briefe eines Berſtorbenen an ſeine noch lebenden Freunde. (Cluf.)

Der dreißigſte Brief - S. 282 bis 311 - ſdildert dié Feldzüge 1702 und 1703. Die, durch die Ereigniſſe in Flandern gebotene Gelegenbeit, ein Urtbeil über den Einfluß der verſdanzten Linien auf die Bertheidigung zu geben , wird trefflich benußt, und Dilars und Dau. ban ſpreden ibre Unſidren aus über den Werth des .

Feſtungogůrtels an der franzöſiſchen Nordgrånze. Ref. fann fich nicht verſagen , den Soluß dieſes Briefes an . zufübren. A18 nämlich Vauban geſteht: er babe rein

und mit militáriſden Tropbåen und Fabren ſehr ger

ganzes Leben hindurch faſt niors gerban, als Feſtungen

ſosiadvoll ausgeromůcten Redoutenſaal geladen wors

gebaut und belagert , dabei aber nur den allerboditen

den. Zwiſchen 64 Fahnen , worunter man auch jenen

Willen vollzogen , dem er ſeine eigenen Anſichten unter

Adler des 2. franzöſiſchen Linienregiments erblidte, den

ordnen zu müſſen glaubte - erbebt fich Friedrich der

im Jabre 1809 ein Bauer aus Inzing eroberte, bingen

Große mit den Worten : „ Geborſam iſt beſſer alø Klús

16 Schilde mit den Daten und Orisbezeichnungen der

gelei ; id würde aber lieber gereben haben , daß meine

vorzüglichſten Råmpfe in den Pandegvértheidigungsio

Generale mich auf ſolche Mißgriffe aufmerkſam gemadin als ju ibrer Vouziebung die Hand geboten båtten .

epoden ſeit dem Jahre 1796. Inmitten der tapferent Beteranen erblidte man aus den in den Rämpfen des

-

Man

Dient ſeinem Landesberrn am

beſten ,

Jabres 1809 ro berühmt gewordenen ebemaligen Ka.

wenn man ihm die Wabrbeit fagi." - Ueberbaupt

puziner P. Joachim Haspinger. Seit 33 Jabren, dem 24. Auguſt 1810, dem Tage,an welchem er aus ſeinen 9monatlichen Verſtece in Vintſchgau über die Soweizer, grånze entflob, batte er ſein Vaterland nur einmal nod im Jahre 1813 , gefeben ; der Ehrenruf ſeiner ehema. ligen Kampfgenoſſen aber batte den 7jährigen Greis von ſeinem Wobnorte bei Wien , wo er als frommer friedlider Prieſter lebt, berbeigeführt. Der feurige Roths bart iſt riberbaarig geworden ; aber das tiefliegende Auge blikt noch jugendlich , wenn er von alten Solachten fprechen bort, und in der Bruſt moogtnoch die alte Flamme

gibt ſich der Scharfſinn des Verf. im Allgemeinen gang beſonders aber bei dieſer Parallele, durch die Wabt der Männer fund, welden er dieſe oder jene Wabrbeit in den Mund legt , welde er dieſe oder jene Anſicht beſtreiten oder vertheidigen läßt.

der Begeiſterung für ſein fand und feinen Raiſer . - An. gemeſſene Toaſte verberrlidten das Mall , dem aud der Erzherzog Jobann beiwohnte. Wir müſſen und des Rau.

und Fager ; endlich über die Befeſtigung von Paris . Benn bier, nåchſt mebreren der bereits frůber genann . ten åsteren Generale , auch Sdarnborſt und Valentini

.

Der , wie don geſagt, die angefangene Paralele

unterbredende, einunddreifigite Brief - 5.312 bis 355 bringt , an den Soluß des vorigen febr folgerecht an , geknüpfte Verbandlungen über fandesbefeſtigungen im Aagemeinen ; über die Beſdůßung Süddeutídlands durd Feſtungen ; über den Nußen verſdanzter Linien

mes wegen hier auf die Worte beſchránten, die Se. Kaiſ. als Spreder auftreten, ſo ſchließt Napoleon, ſehr lebe Hobeit ſprad : ,,ZweiGeſundheiten habe ich auszubringen : Dem lande , wo wir das heutige Gedådtnißfeſt feiern ; dem fande , wo raube füfte weben und warme Herzen folagen ; den Standen dieſes landes , bewåbrt zu jeder Zeit , in allen Verbältniſſen , udel, Geiſtlichkeit, Bürger und Bauern ; dem biederen Volfe, fromm , fráftig, mutbig, fejt in Sitte undTreue, nnverånderlido, unzertrennlid von

baft für die unbedingte Nothwendigkeit der Befeſtigung feiner frůberen Reſidenz ſich ausſprechend , fråftig das Ganze. Troßdem wagi Ref. offen zu geſteben, daß er nod nidt zu den Ueberzeugten gebórt, daß er noc im , mer der entgegengeregten Anſicht buldigt, boffend, von den ſpäteren Beartheilern des Buches werde wohl einer und der Andere nod Manches zur Sprade bringen,

Deſtreid in ewige Zeiten. Hoch Tyrol ! " Únendlicher Jus

was theile ſchon geſagt worden iſt , theils zur Widers

bel folgte dieſen Worten. Der zweite Trinkſprud des Erz.

legung neu geſagt werden kann. Der zweiunddreißigſte Brief - S. 356 bis 382 -

berzogs lautete: ,, Eud alten Landesvertbeidigern, feſte

Månner Zyrols, Zeugen der Liebe und Treue gegen Fürſt beginnt die Sbilderung des Feldzuges 1704 und fübit und Vaterland, Des Muthes, der Bebarrlich feit ; den nod mie fort bis zur Erftúrmung des Schellenberges, während Lebenden von jenen vielen nun in Gott Nubenden , die voir der dreiunddreißi gſte - S. 383 bis 401 - über die dreiunddreißigſte

gefannt, deren Namen unſerem Andenken theuer ſind. Bor. Sdladt bei Hdditådt und ibre Folgen, oder vielmehr Bilder der beranwachſenden und fünftigen Sobne des

thren Mangel an folgen, und uachträglid über Zallards

512

511

erſten Zug durch den Schwarzwald ſich verbreitet. Ref. 2. Mai 1841 badirten , ficbenunddreißigſten Briefe erwåbnt nur, daß Friedrich der Grote bei dieſen Vers

C

8. 490 bis 512 – erzählt der Verſtorbene, daß lid im

bandlungen ſich eine Art Vorlik vorbehalt und ſelbſt Olymp ein literariſder Verein gebildet bat , um Vers .

die Anweſenden das Wort zu ergreifen einladet , wie C8 ihm angemeſſen ſcheint. Iſt hier don die Tbeil .

ſuche init Gbarons neu erfundener Ertrabirá, Analyſirs und Kritiſir. Mardine zu maden, von welden (don der

nahme des Peſers von Seite zu Seite geſtiegen, lo fann dreiundzwanzigſte Brief berichtete. Beerenborſt iſt deſſen er ſich dieſes noch weit mehr in den folgenden Briefen Vorſtand. Ref. übergebt , was über die Idioten und verſpreden. Napoleon beginnt bier, im vierunddreißigs Bücherfeinde im Olymp , über die Statiſtik der Ober , Tein Urtheil über den

und Unterwelt, über Arfadien oder Hinterpommern ges

Feldzug 1704 , deſſen Schwierigkeiten für Eugen und

ſagt wird, und madt dagegen aufmerkſam auf die, von dem Verſtorbenen und Beerenborſt gefübrte, Debatte über Beldrånfung oder Nichtbeſdrånfung der milità ,

ften Briefe

S. 402 bis 434

Marlborough er anerfannt, und die Erzablung von dem

1805 mit folgenden , an den Verſtorbenen gerichteten ,,1 Bollen Sie die Große des Einfluſſes er.

Worten :

meſſen , welchen die Einbeit der Idee und der Macht auf den Krieg übt , ſo vergleichen Sie einmal den Feldzug 1704 mit meinem Feldzuge 1805 , der ein

riſden Schriftſtellerei, welde mit dem , von dem Peßt genannten ausgeſprodenen , wiederum Tarfaſtiſchen , feis nen Winke an die bodyflen Militárbebórden rooließt :

,,Sie ſollten vielmehr darauf binarbeiten, daß die Diffis

Der fünfunddreißigſte Brief - S. 435 bis 471 -

ziere mit Nußen leren , als den Eifer derjenigen zu júgeln, welche ſich berufen füblen zu foreiben . Der Reidtbum an praktiſden Ideen, welche die Preſſe jeßt zu Lage fördert, wird von den Wenigſten taum ge. fannt , nod . weniger benußt , ſelbſt nicht einmal von

bietet die, in einer Zujammenfunft preußiſder und frans solider Generale von Bertbier gegebenen , bódít in . fereſſanten Mintheilungen über die Organiſation des

denen , die frob rein ſollten , daß ſich jemand die Můbe gibt , unaufgefordert und obne Belobnung für ſie zu denken ." uleßt, berſpricht der Verſtorbene weitere

ganz búbiches Gegenſtůđ dazu liefert. Der erwähnte Brief fübrt die Geſchichte des Feldzuges bis zu der all. gemeinen Niederlage des dſtreichiſchen Hauptbeeres in

Bayern und gibt endlich ein Urtbeil über Mad.

franzöſiſchen Heeres im Jabre 1805, ſodann die weitere Mittheilung über einen Verſud ,wie den Arfadiern, Schilderung des Feldzuges bis zur Einnabme von Wien, Bootiern , Idioten etwas mehr Geldmad für wiſſens mit einer Seitenblicke auf das Gefedyt bei Dürrenſtein

daftliche und überbaupt belehrende lecture beizubringen

am 11. November.

ſei. In einer Nadſdrift endlid beflagt er ſich, daß zwei Briefe vom 19. Dctober und 27. November 1840 wabr.

Der ſedi sunddreißigſte endlich

S. 472 bis 489 - wirft einen Blick auf Napoleons

lage vor der Salacht von Auſterlib , gibt die Haupts momente dieſer Schlacht , eine Kiritif und die Folgen derſelben , wobei Beerenborſt , ganz in ſeiner irdiſden farfaſtiſten faune, ſich über die Angriffsdispoſition des Generales Meyrother balb franf laden will , und die

ſcheinlich verloren gegangen ſeien, da der Correſpondent nichts von deren Empfange meldet ; – ſie feblen auch wirflich in der Sammlung – und' daß ſein Poſtadler -

-

in Berlin allerlei Nachſtellungen erfabren , daß man ihm ſogar leimruiben geſteckt habe. Das iſt eben ſo

ganze Sdlacht durch folgendes Gleichniß daratteriſirt;

indiscret, als linfiſch ", ſagt er: ,, Gin olympiſcher Stein,

,, Zwei große Jungen friechen mit dem Kopfe durch eine Hece , bleiben aber mit dem balben Leibe darin ſtecken , werden an Kopf und Füßen feſtgehalten und in dieſer unbequemen Situation mit einer Tracht Prügel re . galirt." Zulebt außert ſich Napoleon ſelbſt über das

adler und

fritiſchen Geiſter zum Beſten des Staates oder ihres Standes ſchreiben zu müſſen glauben , wird nun außers

Gebeimniß ſeiner Siege. ,Meine Truppen marſchir ,

balb Preußen, obne oder mit fiugirten Namen gedrudt,

ten " , ſagt er , ,,wenn die Feinde lagerten , ich ar . beitete , wenn dieſelben rubten , und dachte, wenn ſie frå u mten . König Friedrid bat fic auf åbnliche

Daß verbotene Früchte ſúßer als erlaubie ichmeden ,, iſt eine Wabrbeit ſo alt als die Welt , ob

Weiſe den Beinament des Großen erworben. Zur rechten Zeit marſchiren oder till ſtehn , fåmpfen oder

Berliner Peimruthen ; quelle idée !" Mogen nun Andeutungen in dieſem letzten Briefe, .

wie : ,,Das, was die ådten Patrioten und geläuterten 1

uud fommt als verbotene Lecture in die Heimath zurüd.

nichts thur, Hunderte opfern, um Tauſenden das Leben

ſchon fie zu den Selbſttåuſdungen gehört. Während alſo bisher ſehr wenig geleſen rorden iſt, weil die Offiziere leren ſollten , wird man fünftig ſehr viel

zu erhalten , darin beſteht die wabre Feldherrnfunſt." -

leſen , weil es — verboten iſt." - mogen ſolche An .

Wie einfach und wahr ; aber wie dwer eben die eine deutungen mit oder ohne Beziehung auf den Verfaſſer fache Erfenntniß der rechten Zeit für dieſe verſchiedenen ſelbſt, mogen ſie ſogar gegeben ſein , um über ibn ,, der Forderungen.. Sie allein eben iſt es , die den wabren vielleicht ganz anderswo zu ſuchen iſt , als in Berlin , Feldherrngeiſt bezeichnet ! – Der Schluß dieſes Briefes irre zu fübren – gewiß bleibt, daß der Leſer den Nas .

gibt Hoffnung auf fernere åbnliche Mittbeilungen ; der Verſtorbene bricht nur für beute ab und vertröſtet auf

men des Verfaſſers gern einen unbefannten bleiben laſſen fann , wenn er ſelbſt nur fortfábrt , den Sdab

die Zufunft, da man in Deutſchland jetzt auf dem beſten ſeines Wiſſens auf die begonnene, ſo anſprechende und Wege rei , rich nad Napoleons Grundſätzen zu con.

geiſtreiche Weiſe uns mitzutheilen. Ref . bittet ibn darum ,

ftituiren , ein neuer Beweis , ſagt er, daß dieſer unſere überzeugt, auch ohne Auftrag hierzu , die Wůnſde aller Verhältniſſe und Bedürfniſſe beſſer erfannte , als wir

militáriſden Peſer ausgeſprochen zu haben , für die es

ſelbit."

nicht des Pereverbotes bedarf, um zu leſen und , wie hier , ju ſtudiren.

In dem , dieſe zweite Sammlung ſejließenden , vom

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C, B , lebte in Darmſtadt und in defien Offizin gedrudi. .

Donnerſtag , 1. Juni

N " 65 .

1843.13151

13

2

Class HOS

Allgemeine Militár - Zeitung. Deutſcher Bund. ſtellen , ſtellen jene in 4 Armeecorps 127,581 M. Done Unter der Auffdrift : ,, Die neueſten Srrthümer über eine zwecmåsige Kriegsverfaſſung , obnie Einridtungen ,

Preußeng auswärrige Politit' eutbålt die Preußiſde berednet, dieſelbe in unausgefeßier Kraft und Uebung Štaaiszeitung einen Artifel, welder durch den 2. Tbeil zu erbalten, würde eine ſo bedeutende Kriegsmadt, wie des befannten u. Búlom.Gummerom'iden Budes über die leßtgenannte , obne Zweifel entweder nicht geſtellt oder zerſplittert werden , wabrícheinlid alio für die

Preußen veranlaßt iit. In dieſem Bude wird der Vers faſſung des deutſden Bundes eine Reibe von Vorwürfen

deutſche Sadie verloren geben. Denkt man lide die

gemacht, an welche ſich dann Vorſchlåge zu dem Bau einer neuen Bundeeverfaſſung, ſo wie über deutſche fand. ſtånde, firdlide Berbåltniſſe, Preſſe, Geridhismeſen c.

Bundcofriegsverfaſſung binweg, oder wurde dieſelbe zu dem unmidrigen Zujiande geſchwåcht, welcher die ebes malige Neidošarmee zu carafterijireni pflegre, ſo fallen

und über die Bundesfriegsverfaſſung fnüpfen. die Seſdice der deutſchen Staaten, welche nicht zugleich Ueber den lofterwähnten Gegenſtand (hinſichtlich deſſen europäiſde Grofmådte ſind , dem Spiele der Politik bereits in Nr. 38 der 4. M. 3. eine Berichtigung der v . Búlow - Gummerow'ſden Angaben enthalten ijt ) bes merft die Preuß. Staatszeitung Folgendes :

und des Kriegsglůc8 anbeim . Es fehlte dann für die kleineren dieſer Staaten an jedem vernünftigen Motiv, eine Soldatesfa zu halten, die, obne jemals etwas ents

,, Die Einrichtung der Bundesfriegsverfaſſung iſt im ſcheiden zu können , im Frieden bódítens die militáris erneuern, Allgemeinen befannt *). Man weiß , daß das Bundeso (ben Spielereien des vorigen Jabrbunderts beer in 10 Armeecorps nad dem Verhältniß von 1 Proc. im Kriege aber nur die Invaſione truppen des Feindes der Bevólferung ( der 1839 erneuerten Matrifel zufolge) verſtärken fónnte. Welche Argumente ſollten wohl die in nachſtehender Weiſe zuſammengeſcht iſt : 1., 2. , 3. Ar. Stånde irgend eines ſolden deutſden fandes zur Ver. meccorps, Deſtreich 94,822 Mann ; 4., 5., 6., Preußen willigung der nörbigen Summen bewegen ? Erſt durch 79,234 m .; 7., Bayern 35,600 M.; 8., Wurtiemberg, die Gliederung aller dieſer fleineren Streitfråfte in den Baden , Grobberzogthum Heſſen und die kleineren ſüd. Kriegsorganismus des großen Vaterlandes erbalten ſie C

deutſchen Staaten 31,385 M.; 9., Sadſen, Kurbeffen,

ibre Geſtalt und Würde.

Dann erſcheint alles das

Wćimar, luremburg, Coburg Gotba und die kleineren nicht mebr als ein můßiges Soldatenſpiel, ſondern als mitteldeutſchen Staaten 31,730 M. ; 10., Hannover, ein edles, dankenswertbes Streben , die Pflichten gegen Holſtein , Braunſtweig , Medlenburg, Oldenburg und Deutídland an ſeinem Theil in vollem Maße zu er: die fleineren norddeutſchen Staaten 28,866 M. Im fúden ; die Nachläſſigkeit in dieſem Punct dagegen fann 5

Ganzen eine Streitmadt von 301,637 M. Soon dieſe Zablen allein geben zu mancherlei Betradtung Anlag. Wenn co aud offenbar iſt, daß Deſtreich und Preußen

nidt mehr durch das falide licht einco milden burgers lichen Regiments bedónigt werden , ſondern fiebt als eine Verlegung der vaterländiſden Wehrpflicht da. Nur

in einem Kriege, den der deutſche Bund zu führen båtte, unter dieſen Bedingungen war es möglich, die Leiſtung ſchwerlich jemals ihre übrige, nicht zum Contingent des Bundes geborige Streitmacht von der deutſden Sade

der Bundespflicht nicht mehr von den Bewilligungen der einzelnen landſtånde, d. b . von den politiſchen Bes wegungen in den einzelnen Ländern abbảngig zu machen ,

trennen werden, wodurch die in's Feld gebende Streits macht auf etwa eine Million geübter Truppen gebrad)t ſondern ſie über dieſelbe zu erheben. Man ſieht hier, werden fann , ſo ſieht man doch zugleid), in wie bedeus nach wobl, in wie nahem gegenſeitigem Verhältniß die rendein Verhältniß die Gontingente der übrigen Stanten

Anſtalten für die Webrbaftigfeit Deutſchlands zu der

Deutſchlands zu denen der beiden Großmachte Reben .

Intenſitåt und Verbreitung einer deutſchen Geſinnung

28 åhrend dieſe in 6 Armeecorps, zuſammen 174,056 M.

ſteben . Nicht immer ſeit 1815 waren die Zeiten fich

bierin gleich. Ganz ohne Nadwirkung war die Periode *) Das Neueſte, was darüber authentiſch erſchienen, iſt die 1842 bei

stupferberg in Mainz gedruckte : „ Kriegsverfaſſung des deutſchen Bundes nach den neueſten Beſtimmungen ." Sr. v. Bülow - Cum

merow deint ſie nicht gekannt zu baben.

des Rheinbundes und der Fremdberrſchaft wenigſtens in ſo fern nicht geblieben, als es einiger Zeit bedurfte, um durd die Gemeinſamkeit des deutiden febens ein

516

515

gegenſeitiges Vertrauen zu faſſen . Einer gleichen Zeit nover, die Erercir, und Dienſtreglemente , das geſammte bedurfte die unter andere Landesberren gefommene Material der Waffen , Munition , Equipirung , Fubre deutſche Bevdiferung, ſich unter einander und mit ihren weſen , Pontons , Verpflegung , die Einrichtungen , um

Regierungen zu befreunden. Auch soll nicht verſo wie

vom Friedensetat auf den Kriegsfuß überzugeben , die

gen werden , daß die politiſchen Bewegungen , welche innerhalb dieſer Periode zu verſchiedenen Zeiten und aus verſchiedenen Urſachen in Deutſchland ſtattgefunden,

fürzeſte Zeit der Marſdfertigfeit und Concentrirung u.ſ.m. Die Reſultate der Inſpicirung werden in gemeinſchafts lichen , von den Inſpecteuren unterzeichneten Beridten

mehr oder minder förend auch in dieſe Verbåliniſſe bin , an die Bundesverſammlung niedergelegt. Die Gegen . eingewirft baben , nicht ſowohl auf die poſitiven Maß , ſeitigfeit der Inſpicirung ward in roldher Weiſe beſchloſs regeln und Beſchlüſſe des Bundes ſelbſt, als in Hinſicht ren, daß nidht nur die Verwandtſchaft, ſondern auc die des allgemeinen Vertrauens, aus weldem die weiteren Berſchiedenartigkeit der Staaten und ihrer militäriſden Foriidritte auf dieſem Gebiet bervorgeben, und binſight. .Einrichtungen dabei vertreten wurde . So ward das lich der Aufnabme , welche die Maßregeln des Bundes öſtreid iſche Gontingent von Preußen , Sadſen , Han . in der Meinung finden . Nicht immer war von dieſer nover, das preußiſche durch Deſtreich , Bayern, Württems 1

Seite der deutſche Gemeingeiſt ſo fraftig oder über den berg , das bayeriſde durch Deſtreid , Sadjen , Groes Particularismus fo erbaben , wie das allgemeine In, berzogtbum helfen , das bannoverſche und braunſoweigs tereſſe zu fordern dien . Das Jabr 1840 iſt befannt. ide durd Preußen,Baden ,Puremburg a.l.w. inſpicirt."

lid daourdo merfwürdig für Deutſchland geweſen, daß

( Schluß folgt. )

eitt die Bedrobung ſeiner Gränzen von Frankreich ber hen raldes Zuſammenwirfen des offentliden vaterländiſc

Ueber die v . Rohr'ſche Methode, und die Auss

s auf Seite des deutſchen Polfesmit den ener, bildung und Kriegerůchtigkeit des Infanteriſten Geiſte giſchen Maßregeln zur Folge batte, die von dem deut, im Allgemeinen und Beſonderen . ſchen Bunde zur Vertbeidigung des Pandes getroffen

Die v. Robr'ſche Methode , vom Hauptmann Zim .

n . Mit wurde har Augenblico man die bloß als eine Des, monſtration imUnrech Dienſti des betrachten wollen

mermann in einem beſonderen Werfden *) enthuſiaſtiſo

Es war vielmebr eine Offenbarung der vaterländiſden Idee, welche, vorbereitet durch die günſtigere Wendung der allgemeinen deutſchen Angelegenbeiten in den lebten Jahren, damals ploblidh bervortrat, eine Ueberraſchung für diejenigen , die in Deutſchland nur ein vielgetheiltes, Durch entgegenſtebende politiſche wie marerielle Intereſſen

fdes Geſammtweſen auf ſeinem Gebiete zuerſt mådhtig gefördert zu haben. Die Reſultate traten zuerſt auf dem Felde der friegeriſden Einrichtungen des Bundes

empfohlen , in dieſem Blatte (Nr. 12 und 13 dieſes Jahre) bedingungsweiſe das non plus ultra in fraglider Bes ziebung genannt , wird in Nr. 8 und 9 der Militår , literaturzeitung von dem Oberſten v. Bonin nid)t nur befrig angefodten , ſondern gradezu als gånzlid un , pratriſch , und deßhalb gefährlich und verwerflido ge , ſchildert. Einſender dieſes , wie die Darſtellung zeigen wird, auch kein Schriftſteller von Profeſſion , wobl aber ein Praftifus ,, der ſich bereits einige 30 Jahre und , obne Rubm zu reden, nicht immer obne Erfolg in der bes ſprochenen Sphåre bewegt, ſtimmt weder unbedingt für

raíd und glüdlich in's leben. Die Lage der politiſchen

die Anſichten des Ennen ned des Anderen der genann .

getrenntes Pand , eine woblfeite Belite für die Specus lation in dem beidenZollverein Richtungen erbliden . Paſſen wir doch daszulob, dieſen glauben Sinn für deute .

Berbåltniffe Europa's wurde der Bundesverſammlung damals von den beiden deutſden Großmachten offen dargelegt und zwar keine unmittelbaren Rüſtungen , als welde bei den damaligen Gefingungen des franzöſiſcben nts nicht mebr rnemeEinrichtunge erlid Teienfriegsbereit, , wohl aber Gouve n fürerford diejenigen die eventuelle ſchaft des Bundesbeeres in Antrag geſtellt, welche die fortgeſeßte Beibebaltung des ſogenannten bewaffneten Friedens in Frankreich diefſeits erforderlich machten . Die

in die Soranfen tritt, ſo auch bier das Richtige in der Mitte Nurliege. Intereſſe an der Sade und die Ueberzeugung , daß nur durch mebrſeitige und unbefangelie Erörierungen der zur Sprache gebrachte , bódoſt widrige Gegenſtand richtig erfannt, d. b . die wabren Grundfåge abſtrabirt

Bundesverſammlung regte alsbald eine ganze Reihe bier. ſtenBun und. wichrigder den irung feſt. Maßre auf bezügl itigeZuInſpic eſtenider gegenſe diegeln gebórt befannt descontingente, die im Jabre 1841 zum erſtenmal durch

Wir balten und daber auch nur an die Sade ſelbit

ten Antipoden ; vielmebr ((deint ibm, daß, ſowie überal,

wo gereizte Antiparbie gegen allzu regen Enthuſiasmus

werden können , welche bei der Recruten : Abrichtung , wenn ſie praftiſd erfolgreich ſein ſoll , in Anwendung fommen müſſen , beſtimmt und das Wort zu ergreifen .

und abſtrabiren ganz und gar von der weiter zur

eine Anzahl bdberer Offiziere der verſchiedenen Regiea rungen, und zwar im Namen und Auftrag des Bundes vorgenommen worden iſt. Der Umfang dieſer Inſpis iſchenGegen Drgass militärnden derkomme t ſich gente auf allein bei cirung Frage der Sontin niſationerſtrec Nånde , die Gereße über Militärpflicht und Dienſtzeit,

Sprade gebraiften Nebenbeziebungen , die, wenn gleid an und für ſich relevant, dennod nur als ein Gegen . ſtand nåberer Erörterung unter den ſpeciell Betbeiligten nen fann.ſten für unſeren Zweck dürfte es ſein , den erſbei Am einfach Controverſen des Hrn. Oberſten 8. Bonin zu folgen

den Pr& jenzitand: an Mannſoaft und Pferden, die Zeit

* ) Ueber die v. Robr'ſche Ausbildungsmethode der Recruten der Ina fanterie und den Geiſt dieſes Syſtems x . 2 . Danzig , l., G.

Erſaß, der militariſden Ausbildunge,, die Mittelenzum die Qrganiſation der Reſerv die Uebung und Ma.

Bomanns Kunſt- und Buchbandlung , 1812,

317

518

und an dieſelben jene Erörterungen und Betrachtungen anzuknüpfen , woraus fid Principien für das übrido ,

fo commandirt wird , iſt ſo und ſo zu verfafren , fer wie ich es mache und macht mir es nad);“ bei der an.

tungsverfabren ableiten lafen.

deren ( der neueren) dagegen : 1, wenn dieß oder jene8

Der verebrte ør. Oberſt beginnt damit, zu bebaupten, gedeben fol, oder, wenn ibr dieß oder jenes vollzieben „ die v. Robr'de Merbode befördere nidt die möglichſt wollt , ſo müßt ibr eud ſo und ſo dazu anſtellen , gründlide Ausbildung der Erfaßmannſdaften.“ Dieſe und zwar deßwegen zc." z .“ - To bedarf es mobl feiner

Metbode gebt allerdings raſch vorwärts in der Abrich

weiteren Erdrterung, daß die eine Methode efeitberige)

tung des Recruten, allein ſie übergebt und übereilt nidis

den Recruten nur einſeitig das Wie , die andere (ncuere )

von dem , was zur praftiſden Soldatendreſſur notb. dagegen ibn gleid zeitig aud das Warum reiner Bere

wendig. Sie unterſdeidet fid nur darin baupıſådlich

richtungen lehrt. Daß zur gleidizeitigen Erzielung des

von der ſeitber zumeiſt befolgten Metbode, daß fie den

letteren fein großerer Zeitaufwand erforderlid , als zur

Mann ſogleich mebrſeitig in Unſpruch nimmt und vorn . Aneignung des bloß mechaniſchen Wie , weil der prate berein minderen Zwang übt, bei Aneignung der für die

tijde Inſtructor; und daß, wer nur weiß , wie er cine

verſdiedenen taftiſchen Verbåltniſſe noibwendigen Fertig . Sade zu maden babe , obne zu wiſſen

feiten. Der Anſicht huldigend, daß Uebung den Meio ro und nicht anders made, an Zuverlåffigkeit tief unter fter made", läßt ſie, in angemeſſener Abwechslung, jenem tebe, der ſeine Handlungen motiviren und rechte durd fortgeſete Wiederbolungen gleidbzeitig mebrzihlig

fertigen fann , wird gleidfaus feiner weiteren Ausfüb.

auf ungezwungenem , natürlidem Wege dieſe Fertigkeiten rung bedürfen . Es erſcheint biernad eine Abridiungo. fido entwideln ; wåbrend jene dieſelben můbíam einzeln metbode, welche nådit dem Wie auch das Warüm aneinander reibt, nachdem ſie mit großem Zeitaufwande, ſeiner Verrichtungen den Soldaten lebrt , fters vorzág. befanntlich aber nicht immer mit dem glüdlichſten Er lidher, als eine ſolche, die nur mit dem ersteren ſich be. folge, Perfection in jeder derſelben zu erlangen geſtrebt,

faßt. Wenn eine ſolde Methode bei der reconiſden

Der Unterſdied im Erfolg beider Methoden beſtebt denn Procedur ferner nod in der Art dem Grundlage der aud darin, daß bei der feitberigen nur eine einſeitige, Åbwechslung uud des Fortſchrittes buldigt, daß dadura - bei der neueren dagegen die algemeine Fertigkeit des Mannes fide ſteigert; bei erſterer im , wieder ein ,

einſeitige Ueberanſtrengung und Beſdiftigung vermie.

ſeitigen , Verfolg der neuen fection , die ältere leicht vergeſen wird ; bei lepterer die abwedſelnden Wieder, bolungen alle Elemente in praktiſder Erinnerung erhalten. Bergleidt man beide Methoden etwas nåber , ſo findet man : daß bei der einen (ſeitberigen) man damit beginnt, den Recruten aus ſeiner , in der Regel unbes

der Sache und der gewöhnliche Eifer der zu lebrender weder abgeſtumpft noch erfaltet wird , ſo umfaßt ſie alles einen guten Erfolg Verbürgende ; und wird es dann nur von dem Verfabren der Abridier abbảngen, welcher Erfolg mirflich erzielt wird. Da nun die

.

den und das vorbandeue oder gewecfte Intereffe ait

1. Robr'ide Methode in ihrer Tendenz dieſe Bürgſchaft

bülfliden, Roncalance in die ſteiffte Gliederbattung zu enthält , ſo dürfte durch ſie weder die grúdlide, nod zrången ; daß die andere dagegen (neuere) ſtatt dieſer

die nachbaltige Ausbildung der Erſaßmannſchaft ges

ploßliden, ertremen Berſteifung, aus welcher der Mann

fåbrdet fein ; denn je robneller nach richtigen Principien ,

nur mit Múbe wieder zu einiger Gelenfigkeit gebracht wird , nur nad und nad die Haltung erziele , welche

obne Hudelei , die Vorbildung des Recruten beendige iſt , deſto nad baltiger fann ſofort ſeine Forte oder

die erforderliche Gleidfórmigteit in Reib und Glied

bedingt.

cigentlide Ausbildung betrieben werden. Wer unter dieſer Vorausſeßung nad 6-8 Woden die ſogenannte

idwellen , und er ſtiaſtebend ſogar vor Ermüdung

Präſenzzeit im Dienſte für die eigentliche Ausbildung beſtimmt iſt , nicht nur offenbar mehr Zeit auf dieſelbe

Die eine ( ſeitberige) (draubt gewiſſermaßen den Mann , daß er , wie ein aufgezogener Äutomate, tradht, ibm vor lauter innerer Anſtrengung die Adern

Recrutendreſſur im Rücen bat, fann , da die ganze

rowißt ; die andere (neuere) bått ibn nur an , ſeine

verwenden, ſondern wird auch früber ſelbſtändige Sole

ſeitber gewobnte Haltung fucceffiv zu corrigiren. wab.

daten gewinnen, als mer das Doppelte oder Dreifade

rend, im erſteren Falle, der Recrute geſteat, geſchraubtjener Zeit zur Vorbildung allein benöthigt , denn ſo fteben gelaffen , wieder geſchraubt, auf's neue lange lange der Mann als Recrut bebandelt wird, gleidt er ſteben gelaſſen wird , aber doc nidot ro ſtebt , wie er ſteben ſollte , und inzwiſchen nichts anderes , als node

befanntlich einem Rinde am Gångelbande ..

nidt richtig zu ſtehen gelernt bat ; – iſt er im leßteren Falle, im Verlauf verſiedenartiger Ausfúbrungen nur an die erforderlide Haltung erinnert , durd Aufmerk, ſamkeit auf ſich nicht nur ſo gedicht geworden,, wenig ., ſtens eben ſo gut , als ſein Camerad im Sdraubſtod fide zu präſentiren , ſondern überdieß noch verſchiedene

wie man weiß , die Uebung in der Diſciplin.

Ausfúbrungen zu erlernen , welde, wenn jener Berſteifte ſie beginnen wird, befürchten laſſen, daß ſeine bis dabin mübram erlangte einſeitige Haltung wieder verloren gebe x. 2C . Erwågt man ferner , daß bei der einen

dung des Mannes beendigt iſt , fo iſt da die meiſte

Methode ( der reitberigen ) wåbrend der übrichtung der Recruten in der Regel nur geſagt wird : ,,wenn ſo und

Das Fundament aller militäriſden leiſtungen bildet, Dieſe

beginnt aber eigentlich erſt, taftiſch und dienſtlich , mit dem Eintrite des Recruten in Glied und Rotte ſeiner Compagnie, und in Dienſtverbåltniffe, welche ihm eine perſönliche Berantwortlichkeit auferlegen . Da nun dieſes Berbåltniß um ſo früber beginnt, je frůber die Vorbil. Gelegen beit zu dieſer Uebung, und ſomit auch die meiſte Wabricheinlid feit zur Erlangung der eigentliden milir tariſchen Ausbildung gegeben , moder junge Soldat,

unbeſchadet der erforderlichen Vorbildung, bald in die Teie ſelbſtändige Berbålsnif übertritt .. Das 2. Robr'ídia

320

519 1

Syſtem zielt babin ab , und deßhalb balten halten wir es aus dem Gedichtniß rowinden muß. Nas ſeinen Kos für gut.

rizont nicht überſteigt, begreift der gemeine Mann ro

Der dem Hauptmann Zimmermann ſubſtituirten und

leicht und ranell, wie der Gebildeté, oft ſogar ſchnellet

als bedenflid und gefábrlich geſchilderten Anſicht, ,, daß und leidter ; und woran er taglich durch öftere prafs 1

68 einer langen , ausdauernden Zurichtung im Frieden nicht bedürfe, um im Kriege eine gute Infanterie zu baben, und daß eine ſorgfältige, ſyſtematiſch fortſchreis tende Dregur zu Berirrungen und Peranderieen fübre " wird entgegnet: ,,eine ſtreng gebildete, durdy und durd geſchulte Armee verdiene mebr Vertrauen und werde unter gleichen Verbåltniffen mehr leiſten, als eine zwar 14 sablreichere, aber nur idonell zugerichtete je leiſten fønne." Håtte Hr. Hauptmann Zimmermann unter der ans

geführten

tiſche Ausfübrung erinnert wird, das verliert er nicht aus dem Gedådiniffe . Da nun, was die Individualität in der Malle , der gemeine Mann in der Armee, zu leiſten bat, ein ſogenannter grober Budſtabe iſt, indem es ſich dabei, pbyliſch und intellectuell, bloß um ſolche Verrichtungen bandelt , wobei es auf Daraufloegeben oder Solagen , Stebenbleiben oder Abwebren , Unters

nehmen oder Unterlaſſen ankommt, und der gewoonlide Menſdenverſtand in dieſen verſchiedenen individuellen

langen, ausdauernden Zurichtung im Fries

Beziebungen faſt eben ſo leicht, wie in moraliſcher Hino

ben " ein Abridtungsverfabren im Auge gehabt , das

fidit das natürlide Gefübl , was recht und unrecht iſt

Jabre lang an den Elementen cultivirt, obne praftiſde

unterſcheiden fant, ſo erſcheint die erfolgte Bebauptung

Anwendung davon zu inaden , ſo müßten wir allerdings Anſicht beipflichten ; denn ein ſolches Berfabren

nur unter der Vorausſebung begründet, daß man vom Manne mebr verlangt, als er ſeiner Bildungsitufe nad

fónnte gewiß nur als eine pedantiſde Verirrung er. zu leiſten vermag , oder daß ſeine Abrichter niet die ſcheinen . Alles muß ſeine Grånzen und ſeine Art haben. Fåbigkeit beſiken , mit der erforderlidhen Popularitat Wann ſollten, bei Ausbruch eines Krieges oder im Vers zu inſtruiren. Nur unter dieſer Vorausjebung fónnten lauf deffelben , die Erſaßmannſchaften zu Felde geſdictwir der mehr erwähnten Behauptung und der weiteren werden fónnen , wollte man ein ſolches Verfabren be. obachten ? Bedingte die weiter angeführte , ſtreng ge .

beipflidten , daß die nach der v . Robr’ſden Methode

auf Ausbildung der Erfagmannſchaften verwendete Zeit

entſteben fónnen, oder die in Toldoen Zeiten entſtandenen fein Vertrauen verdienen ; und doch baben uns die jüngs

eine verlorene fei ! - Wir fónnen fie indeffen ſo lange nicht dafür erad) ten , als nidt erwieſen iſt , daß der pom Hauptmann Zimmermann als Reſultat der v. Robr. ſchen Methode bezeichnete Ausbildungsgrad feiner Mann,

ften Kriege noch gezeigt , daß vermeintlich durd) und

fdhaft wirklich nicht erreicht worden ſei.

durch gebildete Armeen von nur fchnell bergerichteten

richtlich des gleichzeitig mehrſeitigen Anſpruchs, der beim Verfahren nach der v . Rohr'ſchen Methode an die Aufs

bildete , durch und durch geſculte Armee ein ſoldies

Verfahren, ro wurden in Kriegszeiten nie ſolche Armeen

und nicht viel zablreideren total geſchlagen worden Ein Verfabren, das darauf abzielt, die Armee

find.

C

Aud bins

merkſamkeit des zu inſtruirenden Individuums gemacht

ſchnell gut herzurichten , kann biernach nicht verwerflid gefunden werden , zumal wenn es auch auf den guten

wird , ſtehen und andere , ginſtigere Erfahrungen zur Seite , als fie nach dem in der Replik des Hrn. Obers

Geiſt der Truppe wirft ; denn ſo wie der Lon die Muſif , ſo macht , unſeres Erachtens , nådit der erfor .

fahren gut, weldes dieſen Anforderungen entſpricht, ſo

ſten v . Bonin Geſagten zu erwarten ſtünden. Wir baben nåmlich nod immer gefunden , daß die Fåbigfeit beſchránfter Kópfe nicht erweitert wird , wenn man ſie nicht8 lehrt ; wobl aber dadurch , daß man an fie , ihr Begriffs . und Leiſtungsvermogen nidt uberſteigende,

verdient das v. Robr’ide Syſtem um ro mebr volle

Anforderungen ſtellt , ibre intellectuellen und phyſiſchen

derlidhen techniſchen Abrichtung , der gute Geiſt den brauchbaren Soldaten .

Erſcheint biernach jedes Vers

Beadsrung , als es darnach ſtrebt , dieſe Aufgabe in Capacitåten durch Thåtışfeit zu möglichſter Entwicelung möglichſt furzer Zeit zu löſen. mehrſeitig in Anſpruch nimmt, wie ſolches auch bei dem Wenn ferner die Anſicht beanſtandet wird , ,, man v. Robr'den Syſtem der Fall iſt. Namentlich baben vermoge innerhalb 6 Wochen den Erſaß der Armec wir bemerkt , daß ſeitdem man begonnen, bei der Ein . I

friegsfähig auszubilden " , lo ſcheint hierbei die Erfahs

übung der Recruten dem Grundſatze der Abwedydlung

rung der leßten Kriege ganz unbead )tet geblieben zu

und des Fortſchrittes zu buldigen , nåmlich, ſtatt durdy

ſein , welde die Richtigkeit derſelben factiſch bewährt

fortgeſellte einſeitige, durch abwedſelnde gründliche

bat. Was, unſeres Eradtens, zur Kriegstüdrigkeit ge . bört , werden wir ſpåter berübren ; vorläufig ſei uns geſtattet, die gegen obige Anſicht entwickelten Motive

Wiederholungen die erforderliche Sicherheit in der Aus : fubrung zu erzielen, dieſelben nicht nur nicht bedrånfter fid; zeigen , vielmehr im Allgemeinen eine großere Rub .

nåber zu beleuchten. Die vermeintliche Unmöglidifcit der erwähnten Leiſtung wird haupiſådlich aus der J11.

rigkeit und ein leichteres Faſſungsvermogen zu erkennen geben, wie man zu ſagen pflegt, gewürfelter ſind , als

dividualitåt des gemeinen Mannes abſtrahirt. Es wird

frůber.

nämlich behauptet, er denfe langſamer als der gebildete

Mann und vergeſſe leicht Eines über das Andere. Wir glauben dicß nicht, ſondern nur , daß er nicht über

Dinge zu denfen vermoge, über welde der gebildete Mann denfen fann , und daß er nur dann das Eine über das Andere vergeſte, wenn er ſo lange bei sein Einen aufgebalten wird, daß ibu das Andere ingwiſten

Gs möchte biernad) wohl gefolgert werden dürfen , daß , je vielſeitiger ( ohne Ulebertreibung narir :

lich ) man die Peute in Anſpruch nimmt, um ſo routis nirter lie aut ) nach und nach werden ; wåbrend, je be . ſchránfier die Anforderungen, um ſo geringer auch die Leiſtungen , weil ihren, wenn auch geringen , Capacitåsen hierdurd die Anregung zur Entwicelung fehlt. ( Fortretung folgt. )

Rédigirt unter Virantwortlichkeit der Verlagſhandlung: C. W. leske in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrucki.

Samſtag, 3. Juni

No. 66.

1843.

AN

JULI

M.

Allgemeine Militar - Zeitung. Deutſcher Bund. (Schluß des Urtikels der Preuß. Staatszeitung über die Bundes:

Dieſer Wedſel des geſammten Kriegsſyſtems hat den

kriegsverfaſſung.)

gegeben . Während man ehemals die wirkſamſte Des

Feſtungen gegenwärtig eine andere Bedeutung als früber

,Während auf dieſe Art nicht nur für das wirfliche

fenſive ſelbſt für ausgedehnte Pandesgrången durch einen

Borbandenſein der Bundesfriegsmittel , ſondern aud für

oder mebrere Gürtel von Feſtungen zu organiſiren glaubte,

deren zwedmåßige Uebereinſtimmung geſorgt ward, fam

hat die neuere Kriegführung , indem ſie ſelbſt einen offen ,

unter dem Einfluß deſſelben Geiſtes vaterlandiſder Eie

fiveren barafter annabm, auch den Feſtungen eine mebr

nigung eine andere für Deutſdlands außere Sicherheit nicht minder wichtige Frage zur Poſung. Man weiß, wie vielfach die Frage über den Bau einer vierten

offenſive Beſtimmung gegeben : wibrend man ſonſt die Armeen zur Vertbeidigung in den Feſtungen zerſplits

Bundesfeſtung den Bundestag feit 1819 beſchäftigt bat ; und wie ſebr auch Sr. v. Búlow . Gummerom rich berufen glaubt, dieſen Berzug zu tadeln , ſo wird dodo

terte , ſucht man jeßt die Feſtungen dabin zu verlegen, wo ſie den im offenen Felde rolagenden Armeen an

paſſenditen zu Stůßpuncten der Feldoperationen , zu Waffenplåßen, Depois, Poſitionen und Rückzugspuncten

Niemand bei náberer Erwägung das Gewicht der Cone dienen fdnnen. Es wird alſo jeßt nicht mebr genügen , troverſe verkennen können, welche ſich bier hervorſtellte einige vorgeſchobene Puncte zur Dedung der "Srånze, und an ſich beinabe als unaufloelich erſchien. Um dieß

alſo vor der Front der Armeen oder auf den Flügeln

erläutern zu fónnen , bitten wir unſere leſer , und bei

der ſtrategiſchen Aufſtellung befeſtigt zu baben, ſondern man wird eben ſo ſebr darauf Bedacht nebmen müſſen , im Rüden der activen Streitmacht auf ihren Dperations,

einer furzen Abidweifung auf das militariſche Gebiet

zu folgen. Die Kriege, welche Jabrhunderte lang zwi : (den Franfreich und Deutichland geführt ſind , baben

linien befeſtigte Waffenplåße anzulegen , aus denen die långs des ganzen laufes des Rheinſtromes eine Reibe. im Felde ſtehende Armee durch nótbigen Erlaß an Kriegs.

von Feſtungen von größerer oder geringerer Siårfe, gutentbeilo obne alles Syſtem zuſammengebauft. Die

bedürfniß und Mannſchaften ſchlagfåbig erbalten were den fann .

Iſt es möglich , ſo wird man freilid aud

Mehrzahl indeß iſt unſtreitig unter dem Einfluß des hier das defenſive Element mit dem offenſiven, ja nicht alten Kriegsſyſtems entſtanden , worin zu ihrer Zeit

Franzoſen und Holländer als die febrmeiſter galten. Der Glaube, daß man feiner Feſtung vorbcim aridiren

dürfe , obne ſie erobert zu baben , hatte allerdings in jenen Zeiten eine großerę Wabrheit als jeßt: die uns gebeueren Heeree maſſen des neunzehnten Jahrhunderts erlauben Detadirungen von ſolcher Stårfe , daß man

minder das taftiſde mit dem ſtrategiſden verbinden und wichtige Puncte , Flußůbergånge , Straßenfnoten, Gebirgsdefileen u . 1. w . berůdlidtigen und ſich auf alle

Deiſe nidt nur günſtige Kriegstbeter , ſondern auch günſtige Schladtfelder zu bereiten ſuchen.

Man wird

ſelbſt den Fall nicht außer Adt laſſen, daß eine zurüd. weichende Ärmee in einer feſten Poſition rich balten und

Tie zur Einfdhließung und Belagerung der Feſtungen reorganiſiren , oder eine von ihrer Operationslinie ab. verwenden fann , welche das vordringende Hauptbeer gedrångie, eine andere als die bisherige Operations, obne Beſorgniß in ſeinem Rücken läßt. Was Meniden bauen , fónnen Menſden ſtürzen , und während die Ar. mee weiter in Feindes land vordringt, werden die feinds lichen Feitungen binter ihr in låugerer oder fürzerer Zeit erobert. Wenn nicht die neueſten, noch nicht vor dem Feind erprobten Syſteme der Feſtungsbaufunſt

linie zu ihrem Rückzug wählen oder einen ſogenannten ercentriſden Rückzug maden wollte , eine Idee , die wohl nur unter der Voraufſeßung , daß ſie mit einer nabe gelegenen feſten Poſition in Verbindung ſteht, nicht ſelbſt ercentriſch iſt. Man ſiebt hiernach wobl, wie dieſe

verſdiedenartigen Kriege ;wede aud nur durch verſchie.

ganz neue, von den bisherigen Reſultaten abweichende denartig gelegene Feſtungen , die eine auf der Grånze,

Erfolge liefern, ſo wird die Frage um die Eroberung die andere im Inneren des Landed, zu erreichen ſind. einer unter gewöhnlichen Terrainverhältniſſen anges Wirft man nun einen Blick auf die Karte und fragt, legten und unter gewöhnlichen Umſtänden belagerien in welcher Weiſe Deutſchland in beiderlei Rúdſicht gegen Feſtung faum etwas anderes , als eine Zeitfrage ſein .

ſeine Weſtgrånze zu vertheidigt iſt, ſo ſtellt ſich am

523

524

oberen Rhein ſelbſt dem Auge eines faien eine unver. kennbare luce dar. Um Unterrbein findet ſich eine

mobl im Stande iſt , die Zögerung aufzuwiegen , die

ſtarfe Deckung durch die preußiſchen Feſtungen Weſel,

erlitten bat. Es iſt bekannt, daß nach Beendigung der

Köln und Goblenz, das ſeit dem Frieden zu einem Waf. fenplaß erſten Ranges geworden iſt : am Mittelrhein

erforderlichen techniſchen Vorbereitungen im Herbſte 1842 der Beginn der Feſtungsarbeiten bei Raſtatt ſtattge.

dieſe wichtige Angelegenheit allerdings früber beim Bunde

liegen die Bundesfeſtungen Mainz , das weit vorges

funden bat ; ein gleiches iſt ſpåter bei Ulm geſcheben

ſchobene furemburg und Landau, daneben das bayeriſche Germersheim. Am Oberrbein dagegen ſind die urſprång.

und die feierliche Grundſteinlegung zu beiden Plåßen dürfte noch im Laufe dieſes Sabres erfolgen.

lidh deutſchen Feſtungen Weißenburg, Pfalzburg , þa . De trei d .

genau, Straßburg, Sd lettſtadt, Neu -Breiſach ſeit dem

weſtpbáliſchen Frieden nach und nach an Frankreich ger

In Ungarn bat ſich in den leßten Jabren ein eigens

kommen , obne daß inzwiſchen auf deutſcher Seite eine neue dem Bedürfniſſe entſpredende Befeſtigung geſchaf.

fen wurde, ein Unternehmen, von dem ung, abgefeben von den beiden Reichsfeitungen Rebl und Philippsburg, die wegen ihrer Nullitåt kaum in Betrachtung kommen

tbümliches Derbåltniß zwiſden den Militärs und Civils bebörden bemerflich gemacht, das ſich in ganz auffal . lender Art und Weiſe außert. So z. B.wurde in der Generalcongregation des Beregber Comitats ein An. ſuchen aus Zrenchin verleſen, in welchem dieſes Comitat

fónnen , nicht bekannt iſt , ob man ſeitens des alten

zur Unterſtüßung einer an Se. Majeſtåt eingereidten

.

deutſchen Reiches aud nur daran gedacht hat. Der

Bitte um abſebung des zweiten Inbabers des Regis

deutſche Bund dagegen erfannte febr bald die Noths wendigkeit einer Schußmehr auf einer landſtrede, welche

ment8 E. H. Ferdinand d'Eſte Infanterie , Generals

in neueſter Zeit den franzöſiſchen Heeren vorzugsweiſe

Deutro farieb. Die Stånde beſchloſſen , dieſes Soreis

.

Eſorido, auffordert, weil er an das Trenchiner Comitat

zum Invaſonopunct auf Deutſchland gedient batte. Der ben den fandtagsgegenſtånden mit dem Bemerken ans ng aus den von Franf, Bau einer vierten Bundesfeſtu reid gegablten Entſchädigungegeldern ward auf den

zureiben , daß , im Falle dieſer Gegenſtand auf dem 1

Grund der dieſerhalb (don im Herbſte 1815 von den

nådſten fandtage zur Sprache fåme, er aud von dieſer Seite unterſtüßt werde. Da die Stånde bei dieſer Ses

aliirten Mächten zu Paris getroffenen Verabredung beſchloſſen . Allein bei der Frage über den Ort der

den Gomitatsbebórden , beſonders mit dem Vicegeſpanse

legenheit in Erfabrung brachten , daß die Offiziere mit

Anlage war es , daß die oben ermåbnte Controverſe

amte, meiſtentbeils in deutſcher Sprade correſpondiren ,

berportrat und die Berathungen des Bundes ſo febr in

ro ward beſchloſſen , die bobe Stattbatterei zu bitten,

die Långe 309. - Verlegte man die vierte Bundesfeſtung

daß die Militärbehörden zur engen Einbaltung der Ges

an die Rbeingränze ſelbſt, ſo mochte ſie wobl den Zwed

rebe angewieſen würden.

der unmittelbaren Gränzvertheidigung in ihrem Bereiche

farenregimente König von Württemberg wurde, auf eine

erfüllen , der anderen Beſtimmung einer Feſtung aber, der im Felde ſtehenden Armee eine Operationsbaſis dars zubieten, fd werlich genügen. Wollte man dagegen , nur

deutſche Zuſchrift, von dem Bibarer Comitat der Bes ideid gegeben , in Zufunft ſeine Correſpondenzen un.

Auch dem ungariſden Hus

diefen leßteren Geſichtspunct vor Augen babend , die Feſtung weiter in's land binein verlegen, ſo fiel wieder die Grånzbedung binweg und die Pånder Baden, Würt,

gariſch zu fübren ; zugleich ging an die Statthalterei die Bitte, die ungariſchen Regimenter zur Beobadtung Damit begnúgt . des Geſeges anbalten zu wollen . man ſich aber noch nidit , ſondern es wurde gefordert,

temberg mit den bobenzollern'ſchen Fürſtentbúmern lagen

daß die ungariſden Regimenter fünftig von ungariſden

webrlos der feindlichen Invaſion offen . Dieß war és ,

Generalen commandirt werden ſollen . Wie diefes Vers

was in den Beratungen zu Frankfurt durdaus nicht langen aufgenommen werden wird , låßt ſich zwar ers ausgeglichen werden konnte, weit man an eine Feſtung warten , indeffen iſt es doch immer Tchon ein eigen. das Berlangen ſtellte , das der Natur der. Dinge nad thůmlider Borfall , daß dergleiden Eingriffe in die

nur durch zwei zu erreichen iſt. Dieſe beiden Feſtungen würden ſich in Beziehung auf einen Krieg im Weſten Deutſchlands zu einander in daffelbe Berbåltniß ſtellen , wie Weſel , Koln und Goblenz zu den weiter zurúd, liegenden Feſtungen Minden, Magdeburg, Erfurt, oder

vor, Heeresverwaltung und das Commando überhaupt eund.)

fommen .

(Soldatenfr

Ueber die v. Rohr'ſche Methode, und die Ause

wie Mainz zu dem vereinzelter gelegenen furemburg.' bildung und Kriegstüchtigkeit des Infanteriſten Die Bundesverſammlung berdloß alſo im Frübjabr 1841 den Bau zweier Bundesfeſtungen gegen die oberrbei.

im Allgemeinen und Beſonderen. ( Portfegung. )

niſde Granze : die eine als Bertheidigung der Grånze und Dedung von Baden und Württemberg bei Raſtatt,

Die im Berlauf der weiteren Beanſtandungen des

die andere bei Ulm , als Stüßpunct einer großen dort

v. Robr'den Syſtems ausgeſprochenen Befürchtungen

operirenden Armee. Beide fouten zugleich als Waffen . plåße mit verídanzten lagern sc . eingerichtet werden fónnen. Daß dieſe Ausdehnung des urſprünglichen

fönnen wir gleidfalls nicht begründet finden. Wenn Berſchiedenbeiten in der Erſcheinung je nad der låns geren oder fürzeren Dienitzeit“ zum Nachtheil der leß.

tans den doppelten Geldaufwand erfordern würde,

teren bemerklich wurden , ſo iſt dieß ſebr begreiflice,

war eine Betrachtung, welde den Beſchluß ſelbſt nicht liegt aber, unſeres Erachtens, nicht an der erſten Ein. gebindert þat ; wir glauben, daß dieſe Entideidung gar übung der Recruten , ſondern im Mangel an nadbal,

526

525

tiger Fortübung, wozu ſich die Möglichkeit im Berbålts dürfte lediglid der emancipirte Geiſt der Armee und niß der Dienitzeit mehre oder mindert. Auch dürfte die ihre Vorbereitung zum Striege über deren leiſtungen in Bebauptung, daß, wer etwas ſpielend erlernt, es nur demſelben entſcheiden entſcheiden.. Zur Vorbereitung fónnen aber

oberfladolid erlerne" , ſebr relativ und gewagt erſdeinen.

befanntlich nicht immer Jahre verwendet werden ; man

Was man ſpielend erlernt, wird befanntlid nidt rower, follte es daber nur danfenswertb finden, wenn prafuide und was nicht ſchwer wird, lernt man lieber und leichter, Månner, wie General v. Robr, Mirtel andeuten , die als wozu man gezwungen werden muß. Es dürfte ſelbe möglichſt zu beſchleunigen . Daß man ſolche Bor .

biernad nicht anzunebmen ſein , daß , was man gern ſchlåge gebórig prüfe; verſteht rid von ſelbſt, daß man und leidt erlernt, minder bafte, als eine aufgedrungene

dieſelben aber , bevor dieß zur Genüge geſcheben , ver.

Fåbigkeit ; und ſonach wäre auch aus dem Modus des

werfe, fann wohl nicht gebilligt werden. „ Probiren “ ,

ſpielend Erlernen gerade fein Grund der Oberflådh .

fagt das Sprichwort , gebt über Studiren ' ' ; das Re.

liolett " des Erlernten zu folgen. Dieſer Modus gee feriren praftiſder Erfahrungen über eine wichtige Sade wåbrt vielmebr einen weſentlichen Vortheil , indem er wird biernach immer mehr Beachtung verdienen , als in kürzerer Zeit zum erwünſchten Ziele fübrt , da , wie theoretiſche Raiſonnements darüber , zumal wenn ſie .

geſagt, dasjenige, wozu man lujt und Neigung bat, nidt frei von Animoſitåt ſind. fid ichneller und gründlider erlernt, als jenes , wobei

Hinſichtlich der Anfůbrungen über die franzöſiſche

Antipathie mit im Spiele iſt. Ein ſpielendes Erlernen Armee im Jabr 1813, ,,die zwar junge Soldaten, aber obne luſt und Neigung zur Sache låßt ſich nicht wobl lauter alte, friegserfabrene Offiziere gebabt haben ſoll's, denfen , und was Puſt und lieb zu einem Ding" ver. fónnen wir , der ſie zu jener Zeit ganz in der Näbe mogen, wie wichtig und der Sade fórderlich eine ſolde geleben , derſidern , daß bierin ein Irrthum obwaltet. Stimmung jedem militäriſden Beginnen iſt , bedarf lyceen und Gymnaſien waren evacuirt worden, um die .

keiner nåberen Erdrterung. Wir ſind biernad geneigt,

Offizier corps ſu completiren, an deren Spiße nur ein ,

das Gegentbeil von dem , was bebauptet worden , für

seine friegserfabrene Korypbåen ſich befanden. Die Ins

ridtig zu eradien . Ein Modus der Abrichtung, dem fanterie lernte großentheils auf dem Marſche erſt laden ; es gelingt, die zuweilen vorbandene Abneigung gegen ja wir fahen die Arrillerie der Garde am 1. Mai den Militärſtand in Ruſt und liebe dafür umzuwandeln , nod in der Bedienung des Geldúßes fico üben. Nad Nach

könnte nur dann verwerflich erſcheinen, wenn das Ge. den erſten Sdladten , namentlich nad dem Berlaſſen .

lebrte ſelbſt verwerflich wäre. So lange aber verſdies der , måbrend des Staffentiaftandes bezogenen lager, dene Methoden nur dasjenige lebren, was die beſtebens batte die Armee ibre Pbyſiognomie gewaliig geändert. den Reglements porſdreiben, fann hiervon nicht die Sie war martial geworden. Der Krieg batte die Trups Rede ſein ; wohl aber wird ſido jene als die beſſere bes pen gebildet , was allerdings mit der ſpåteren Bebauplung wåbren , welde am meiſten Eifer und guten Willen des Hrn. Dberſten übereinſtimmt, woraus aber noch provocirt. Eine andere Frage wäre es , wenn es ſich nicht folgt, daß der erfolgreichen Verwendung der Trup, darum bandelte , ob der im Allgemeinen vorbandene pen im Kriege eine Sabre lange Vorbereitung dazu Grad militäriſder Ausbildung genüge, die Tendenz der vorangeben müſſe. - Daß ganz und gar unvorbereitete

neueren Metbode zu realiſiren und ob es nidt råtbe

Truppen zu Anfang des Krieges mehr abgang erleiden ,

licher ſei, dem gewobnten ſicheren Verfabren zu folgen, ſtatt einem , wenn gleich im Principe lóbliden , nod

ald vorbereitete , iſt befannt ; eben ſo befannt iſt es

aber aud , daß prafriſch vorbereitete minderer Abgang

problematiſchen. Allein auch dieſe Frage müſſen wir trifft, und daß die praftiſdie Vorbereitung nicht von der für genügend zum Vortheile der v. Robr'den Methode fånge der Dienſtzeit abbảngt. - Wie ſebr 3. B. Vers beantwortet erachten, ſo lange nicht erwieſen wird, daß wobnung im Frieden , zmedmidrige Kleidung , ſchlechte fie die ihr angerůbmten Reſultate nicht geliefert.

Ausrüſtung 26. den Abgang der Heere fördern , hat der

Um nicht die Erfabrung des Jabres 1813 als Bes. Beginn und Verlauf der lebten Kriege, namentlich der weiß gegen die Anfechtungen des v. Robr'iden Syſtem Zeitraum von 1792- 1809 zur Genüge gezeigt. paſſiren zu laſſen , wird der damals in Deutſdland Nad mehrfaden Deductionen, warum eine die Aus . berridende Enthuſiasmus als das Mobil bezeichnet, ' bildung der Recruten beſdhleunigende Verfabrungsweiſe welde es möglich gemadot, ſolde Reſultate mit jungen

fein Vertrauen verdiene , wobei mande früber gúltige

Soldaten zu erzielen. Es wird indeffen nicht allgemein praktiſche Wahrheit ausgeſprochen , jedoch die inzwiſden zugegeben werden können, daß die Stimmung des Volfs

geſteigerte techniſche Meglidfeit nidi genugſam beachtet

auf jene des Heeres influiren dürfe. Nur die Treue –

iſt, wird ſofort der Grundſaß aufgeſtellt: ,, je geringer

.

und bieran geknüpfte Pflicht und Ebre bilden das Fun. die Dienſtzeit eines Heeres iſt, je långer muß die Zeit dament des militariſden Enthuſiasmus. Das bodiſte der Ausbildung der Recruten dauern , und je ſorg. Streben dieſes Enthuſiasmus beſdrånft fich darauf, fältiger , gründlicher und ſyſtematiſcher muß dieſelbe im weiteſten Sinne des Wortes ſeine Sculdigkeit zu

betrieben werden. " Ware bebauptet worden, je fürzer

thun. Dieß iſt der Seift , der , unſeres Eradtens , in

die Dienſtzeit, deſto dringender die Aufforderung, dieſe Zeit zur Ausbildung des Soldaten gut anzuwenden" -

einem tüdtigen Heere berrſchen muß , der nicht nur ůberal, obne Ein- oder Mitwirfung der Dolfsſtimmung, befteben fann ; ſondern auc ſtets und überall vorbanden

ſein wird , wo es gelungen , einen regen Wetteifer in ebrenvoller Pflichterfüllung bervorzurufen. Hiernad

ſo wåren wir vollkommen einverſtanden . Der Anſicht aber, den Soldaten långer als Recruten zu behandeln , als es ſeine erſte Einübung durchaus nothwendig macht,

vermogen wir aus den bereits angeführten Gründer

528

527

nicht beizupflichten. Selbſtändigkeit entwickelt und fór. Orten mebr Zeit darauf verwendet , als ihr Zwed er. dert ſich nur in ſelbſtändigen Berhåltniſſen , gleid roie fordert, defienungeachtet aber kann dieſelbe nicht der Kriegørúdrigkeit nur im Kriege ſelbſt. Eine Aus . fomendet genannt werden, und wenn auch fein anderes bildung für den frieg und eine ſolche für den Frieden,

Reſultat fich einſt ergeben follte, als daß die Reute nicht

die ſogenannte parademåßige, fennt fein praktiſder mebr, wie früber, die Gewehre wegwerfen und davon Goldat. Dieſer wird ſtets feine Untergebenen ſo aus, laufen, ſobald ſie ſich verſchoſſen baben. – Scuffertig. bilden , daß im Reſultate ſeines Verfabrens beide Ber

feit iſt und bleibt allerdings die Hauptſache für den

ziehungen zuſammenfallen ; denn es iſt nicht gedenkbar, Infanteriſten, doch muß er auch im Gebrauche des Ges daß dasjenige, womit der Soldat in der booſten Potenz ſeines Wirkens imponirt, nidot zugleich auch der boditen

mebre als Stoßwaffe unterridtet und geübt werden, wenn er ſeiner Beſtimmung vollfommen rol entſprechen

Paradeanforderung genügen ſollte. Der Soldat, der fónnen. Die Einwirkung dieſes Uebungszweiges, wenn fich füblt, und dieß wird der praftiſch ausgebildete ſteid , er richtig betrieben wird , iſt unfehlbar. Das Ba .

wird ſtets auch in jeder Beziebung einen Autoniaren jonnetfechten madt gemandi und ſtart, fördert Anſtand zu übertreffen vermogen, der nur mechaniſch abgerichtet und ſichere Haltung, gibt Vertrauen zur Waffe und worden. Wir wollen damit ſagen , daß eine prafriſche außert, bei fortgereßter Uebung, auch einen unverfenn. Abrichtung nicht bloß mit der mechaniſchen Fertigkeitbaren Einfluß auf Scarfblic , Entſchloſſenbeit und der Abgerichteten ſich begnügen, ſondern ihnen aud den Geiſtesgegenwart , indem es mit der Gefahr vertraut Grund ihrer Verrichtungen klar machen werde, und daß macht und den Werth des Augenblickes ro åben lebri. Leute dieſer Art weit mebr, als bloß mechaniſch abges Soll es aber wirklich den günſtigen Einfluß & ußern, richtete, fiche aufgefordert fühlen, ja von der Notbwen ,

den man ſich verſprechen fann , und ſoll deſſen eigents

digkeit durchdrungen ſein werden , in allen ihren Vers

lider Zwed , Erweiterung der Fähigkeit zum Kampfe Mann gegen Mann , nicht verfeblt werden , ſo bångt

richtungen Rube , Haltung, Didnung und Pråciſion zu bemåbren ; eine solche Abrichtung alſo auch die Parade,

I

Alles davon ab , durch redt anſchauliche Darſtellung

den beliebten Prüfſtein tedniſcher Leiſtungsfábigfeit, des Nußeng der einzelnen Anweiſungen das Intereſſe nidot beeintrådorigen werde. der Mannſdaft dafür zu gewinnen und dadurd Ruſt Empfiehlt man, wie geſchehen, den Truppenführern, zu dieſer Uebung zu erwecken . Unterlågt man dieſes, selbe ibrem Vaterlande mabrbaften Nußen ſtiften mpol.

dann freilich fann es mitunter als eine Placerei ero

len, die etwaigen Sünden zu befämpfen, die ein langer Friede an dem Geiſte bewährter Einrichtungen immer

ſcheinen ; niemals aber wird es ſchädliden Einfluß auf die friegeriſche Ausbildung des Soldaten außern. Sollte

erzeuge ", fo rollte es nicht befremden , daß in dieſer

es ibn auch nicht lehren, ſeinen Gegner wirklich zu übers wålrigen , ſo wird ihm ſolches dod dadurch jedenfalls prafriſder angedeutet, alo durd jede anderweitige Mas

Abſicht neue Syſteme auftauchen ; denn es liegt ja in jenter Empfehlung das Befenntniß der Notbwendigfeit einer Aenderung .

Wenn ein Friede ſo lange gedauert bat, wie der gegenwärtige, lo daß faſt alle individuelle Kriegserfabs rung in den unteren Difiziersgraden ausgeſtorben iſt, fðnute immerhin die Maſſe des Unpraftiſden, das ſide , in die Recruten - Abrichtungsmethode eingeſchlichen , lo angewachſen ſein, daß es råtblicher erſchiene, eine ganz neue Metbode zu adopriren , als die ſeither befolgte in einer Weiſe zu epuriren, die es zweifelbaft machte , ob die Grundzüge des nur noch übrig bleibenden prafriſchen Scelets allgemein richtig aufgefaßt wurden . - Bes

nipulation des Gemebro ; in ſo fern dieſelbe . nicht in ſdarf laden und Zielſdießen beſtebr. - Das angeblich faſtige und Nadrbeilige der vielen fremdartigen Soms mando's beim Bajonnetiren wird ſid, verlieren , yo'tdie man , auf die Eigentbúmlichkeiten des Dienſtes baſirte, Reglements dafür haben baben wird. wird . Jede Reuerung bietet befanntlid Schwierigfeiten , bis ſie einmal beimiſd ges worden. Die erſte Einübung des beftebenden Reglements

bat deren nicht minder geboten , und ſicher ſind ſeiner Zeit die Commando's deſſelben nicht geläufiger geweſen , ale jcbt die des Bajonnetiren8 .

Sind jene damals ſo

zweifeln wir auch nicht, daß die feitberige Methode den flau beachtet worden ,I wie jest noch vielſeitig die des Anforderungen einer prafriſchen Ausbildung zu genügen Bajonnetirens , ſo wird man and damals Toon die vermoge, ſo begründen doch ihre ſeitherigen Friedens. Richtigkeit der Sprichwörter " erkannt haben, daß jeder leiſtungen nod feine Bürgſchaft, daß ſie im Kriegsfalle wirflich genügen werde , und am allerwenigſten die

Anfang lower fei, und es zu geben pflege, wie man's treibt." Dieſelben Beanſtandungen gegen das Bas 11

Folgerung , daß ein anderes Syſtem ſolches gar nicht jonnetiren ſind faſt allerwärts aufgetaucht. Ueberal vermoge .

Ganz beſonders angefouten wird das in das v. Robrs

aber baben ſich die daran geknüpften Befürchtungen nicht nur auf o reducirt , wo man fortgefabren , die Sache

The Syſtem aufgenommene Bajonnetiren – und nas mit Einſibt und.Conſequenz zu betreiber ; ſondern man mentlich wird die auf dieſe liebung verwendete Zeit und

bat ſogar gefunden , daß , trop der anfänglich für vers

Mühe in gar feinem Verhältniſſe zu ihrem Nußen ge .. pfuſcht erachteten gleichzeitig vielſeitigen Dreſſur, leit funden.“ Auch dieſe Anſicht können wir nicht theilen ; ibrer Einführurig man mit jedem Jahre mehr Urſache obgleich wir zugeben müſſen , daß man hinſichtlich der babe, mit den Reiſtungen der Mannſchaft bei den jahrs 1

Betreibung dieſer praftiichen Uebung nod nicht allge. mein richtig verfährt. Es wird allerdings an manchen

liden Hauptübungen zufrieden zu ſein. ( Fortfegung folgt )

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung : C. W. Peste in Darmſtadt und in deſſen Difizin gedruct.

Dienſtag ,

No. 67 .

6. Juni 1843.

Allgemeine Militar - Zeitung. Det rei d .

bauſer, 1 Gymnaſium und 5 Hauptdulen in dem Mi.

Nadſtebendes iſt der vorjábrige Etat der faiſerlichen litår Grån;diſtricte. Ferner ſind vorbanden 24 Con. $

Armee: Infanterie: 58 Regimenter finieninfanterie, 20 Grenadierbataillone , 17 National Infanterieregis

tumaz.Anſtalten , 5 Invaliden . Verſorgungsbåuſer und : 4 Filial.Anſtaltenfür Invaliden. Außer den Stiftungs,

menter in den Riebenbúrgiſden Grångſtationen ſtabil,

pligen bei den Afademieen und Sdulen beteben übrt.

5

5

nebſt dem illyriſd.banatiſchen und dem Ozaitiſtenbatail, genel nod 142 Stiftungen für derſbiedene Gattungen lon , dann das tyroler fågerregiment und 12 perſdies Militars und deren Wittmen und Waiſen . dene Provinzialbataillone, nebſt 6 Garniſonbataillonen . Cavalerie : 8 Guraſſier ., 6 Dragoner . , 7 Obevaur.

(Soldatenfreund .) Pre u B e n . Berlin , 16. Mai. Vor einigen Monaten batte unſer

legerss , 12 Huſaren , und 4 ublanenregimenter. Ar . tillerie: Bombardiercorps 5 Compagnieen , Feuerwerf . würdiger Kriegsminiſter , der General der Infanterie, corps 5 Compagnieen, jede zu 200 Mann , Feldartillerie

D. Bogen, mit Genehmigung des Monarden, die Auf

5 Regimenter mit zuſammen 18,665 Mann, Garniſone artillerie 4471 Mann nebſt dem beſonderen Feldjeug. amt. Ertracorps : 32 Compagnieen Ingenieure, Mi. neure , Sappeure , Pionniere und Pontonniere, das

forderungen und Vorſchläge ergeben laſſen , welche zur Erbaltung eines patriotiſchen Sinnes und der dankbaren Anerfennung früber geleiſteter Dienſte die Bildung mi literiſcher Begråbnißvereine bezweten, oder, mit

lombardiſde Gendarmerieregiment, der Grånzcordon in

anderen Worten , die Bereinigung derjenigen aus der

Galizien , das Militár Fuhrweſen - Gorps mit 4000 M.

Armee oder der Landwehr in das bürgerliche Leben zum

und 6000 Dienſtpferden auf dem Kriegsfuße das Zebne

růdgefebrten Manner zur pürdigen , ebrenvollen mili,

fade betragend ). Besondere Branden : Beidels tårijden Beſtattung ihrer durch den Tod aus dem Ber. und Remontirungsdepartement 3000 Mann , Möntur. ein abgeforderten Kameraden. Im Gangen iſt die Bildung Deconomieverwaltung 1500 Mann. Kriegsmarine: ſolcher Vereine bis jeßt nur an wenigen Drten in's leben Stab 247 Mann , 3 Compagnieen Marine . Artillerie,

getreten. Selbſt in Berlin, wo ſich die Anzahl der in dieſe

Marine : Geniecorps 514 Mann, Matroſencorps 2454 M. und 6 Compagnieen Marines Infanterie. Die Ge neralitat záblt: 9 Feldmarſdåle *) , 20 angeſtellte und 9 unangeſtellte Feldjeugmeiſter und Generale der Cavalerie , 93 angeſtellte und 40 unangeſtellte Feld. marſchalllieutenante, 124 angeſtellte und 80 unangeſtellte

Klaſſe geborenden Männer auf mehr als 20,000 belåuft, fonnte man lange nicht zu einem feſten Entſchluſſe gelan. gen, doch iſt nun ein ſolder in's Leben getreten, und einer der eifrigſten Beförderer deſſelben , ein Rentier , Namens fange, iſt der erſte, den man morgen auf dieſe feierlide Weiſe unter dem Klange einer militåriſchen Trauermuſik

.

Generalmajore, außerdem 104 angeſtellte und 166 uni in's Grab ſerifen wird .

angeitellte Oberſten. An Bildungsanſtalten záblen wir : die Ingenieurafademie , die allgemeine Militárs

( Frankf. Journ.)

$ anno B e r. Die bannover'ide Armee bat einen tapferen und ver.

afademie , das Marine-Cadetten Collegium , die Boms dienten Krieger verloren : der Commandeur der erſten und die Pionniercorpsſdule , die 2 Cadetten , Cavaleriediviſion , Generalmajor Frbr. b. Araudent . ſtulen in Gråß und Ollmůß, die mediciniſ chirurgiſde berg, iſt am 14. Mai mit Lode abgegangen. bardier

Josephsafademie , 48 Regimento · Knaben . Erziebungo .

*) Dieſehöchſtemilitäriſche Würde in Deftreich bekleiden zwei auß: Ueber die v. Rohr'ſche Methode, und die Aus

wärtige von Wellington. Bon den Prinzen au& dem PauleDeffreieninsbildung und Kriegstüchtigkeit des Infanteriſten Feldmarſchäde : die Erzherzoge Kart, Joſeph, Iohann und kudiig.

im Allgemeinen und Beſonderen .

118 beſoldete Militärs von dieſem Range beſigt bie Urmer den

( Fortregung. )

Prinzen von Hohenzollern , Capitain der deutſchen adeligen Garde, den Graf Bellegarde , Staats- und Conferenzminiſter , und den Gommandirenden in Italien , Graf Radesky.

Wenn behauptet wird , uman babe nichts gegen Uebungen, die dem Soldaten beilſam find '', ſo muß 28

531

532

auffallen , ſtatt des Bajonnetfechtens das Schwimmen ganze Lebensdauer dagegen dürfte aber faum hinreichen , empfohlen zu leben. Auch wir ſind ein Freund des dieſelben in der Weiſe ſucceſſiv zu erlernell , daß es die Schwimmens, doch erachten wir dem Infanteriſten das

folgende erſt begonne , nachdeines die vorbergebende

Bajonnetfedhten weit beilſamer ; denn ſo lange er be ſtimmt iſt, auf feſtem Boden und nicht im Waſſer zu fåmpfen wird er weit öfter in den Fall fommen, rein Heil dem, Bajonnet als den Flutben zu vertrauen . Von einer nadtbeiligen Einwirkung des Bajonnerfect tens in Beziehung auf die Erlernung des übrigen Erercirens, fann ,, wie bereits angedeutet,, feine Rede ſein. Beim Bajonnetiren befindet rich der Soldat in Reib und

perfect erlernt båtte, und würden Fider die verſchiedenen Uccente gegenſeitig vorender aufeinander einwirfen, als im erſten Falle. - Bei der Abridtung des Recruten ſcheint uns ein åbnliches Verhältniß zu befteben . Die Tendenz derſelben gebt dabin, ihn Alles zu lehren, was ihm als Soldat fónnens , und wiſſensnobig ; dieß iſt

Glied wie bei jedem anderen Ererciren ; derſelbe Ernſt,

allerdings viel und fann ibm nid)t ſo plóglich einge, trichtert werden , wie man einen Kübel übergießt. Schei. det man aber gebörig, was pbylild und intellectuell zu

dieſelbe Rube, dieſelbe Pråciſion in allen Ausführungen

leiſten ; reibt man bomogen aneinander, was zuſammen

berrídt dabei, wenn es ſeinem Zwede entſprechend ges

gebört ; und amalgamirt man ſofort durc angemeſſene

trieben wird ; ja die Spannung und die in Anwendung Abwechslung, ſo realiſirt ſich jene Tendenz leichter und fominende Schnellfraft ſind geſteigerter, als jene in den ſchneller, ale man nad der ſeitherigen einſeitigen Me,. gewóbnliden Reib- und Gliedverbåltniſſen , indem es eg thode erwarten zu dürfen glaubte. Durch ſtunden , und ſich nicht , wie bier , bloß darum bandelt , fein Com tages ja wodhenlange8 Steifſtehen und Armanflemmen, mando zu überboren und zur Ausführung des Befobs obne Weiteres erlernt zu baben, all den Hals zu dreben lenen in Bereitſchaft zu ſein , ſondern die Abſicht des und allenfalls eine Wendung zu maden , erreicht man

naben Gegners zu erratben , iþr zuvorzufommen , oder den erfolgenden perſonliden Angriff fråftigſt abzu,. webron. fåßt man bei der Einübung des Bajonnetis rend dieſe Beziehungen außer Adht, geſtattet man, außer wåbrend der ofteren Rubepauſen , von obigen Voraus,

fie freilich nicht ; wohl aber nach richtig erfolgter An. weifung durdo rúbrige Abwechelung und gründlide Wiederholungg ??c.C. Dod nicht biervon, vom Ziraidiren Wiederholun iſt ja eben die Rede. Der Zirailleur fo

gut dießen fönnen und unter

feßungen abzuweichen, ſo liegt es nicht an der Sache, Würdigung und Benußung des Terrains den Signalen /

zerſtreute Fedtart entſprechen. Er fann aber fondern an der Art, wie man ſie betreibt, wenn Nach , für die Uebrigens dürfte die bloße nur die letteren / dieſer Aufgabe zugleich erlernen ; tbeile ficb berausſtellen .

Erinnerung an die Haupteigenſhaften des guten Fecho denn wåbrend er en debandade evolutioniren , ſofort ters : ,,faliblütige Rube und Beſonnenbeit und zugleich raſte , gewandie und fråftige Ausfübrung " genügen, das Unbaltbare der aufgeſtellten Bebauptung zu erweiſen. Hinſichtlich des Tiradirens, dem Cardinalpunct der Ausbildung des Infanteriften , beſtimmt das v . Robr fohe Syſtem , es gleichzeitig mit der Abrichtung im Al.

auch gleichzeitig die Einwirkung des Terrains binſicht berücks lidh feiner und ſeines Gegners Unternehmungen berůds Richtigen lernt, fann er nicht zugleich aud ſcarf fchießen gelebrt werden. Die Erlernung der bezeichneten ?, ber dingt indeſſen nur einen Begriff von der Wirkung des .

gemeinen zu beginnen ; Hr. Oberſt v. Bonin dagegen

das Gewehr diene zum Scießen und was man unter

Gewebrs im Allgemeinen ; d. b. daß der Recrute wiffe :

wil den Mann erſt für die geſchloffene Fechtart aus, Schießen verſtebe. Es iſt nicht anzunebmen , daß es bilden und Fofort auch noch erſt ſchießen lebren , damit beut zu Lage nod Recruten gåbe , welche dieß nicht

er wiſſe , was das Ziraidiren beabſichtige. Uns will wiffen ; und rollte der Fall dennoch vorfommen, ſo wåre es deinen , daß man nod fein guter Schüße zu fein das beiſpieleweiſe Abfeuern eines Gewebro binreichend, braudie, um das Berbaften en debandade uno die Be.

aus dem allerdiimmſten den vorlaufig erforderlichen

nußung des Terrains erlernen zu fónnen ; wir glauben Begriff zu geben . - Auch bei der geſchloffenen Ord. fogar , daß es rich a priori leichter erlerne , als wenn

nung erfbeint das Schießen als ,, Bafis", und dennoch

man vorber einſeitig für die geſchloſſene Ordnung aus, wird dieſelbe eingeübt, bevor der Mann wirflich dießen gebildet worden. Beim Zugang des Recruten nämlich gelernt bat. Genügt das Scheinladen und Scheinfdießen iſt bit ſeine Empfänglichkeit får alles, was er gelehrt wird, für jene, warum nicht auch får das Tirailliren, da ſie gleich groß. Hat man ibn dagegen einſeitig etwas gei doch beide auf derſelben Baſis beruhen ? Bedarf man lehrt, und beginnt (påter etwas anderes, ſo wirfen die

bei den Evolutionen der gedoloſſenen Ordnung der

bei dem bereits Erlernten angenommenen Gewohnheiten Schußfertigkeit noch nicht, ſo liegt auch kein Grund tórend auf das nod zu Erlernende ein , und zwar um

vor, warum man ſie für jene der zerſtreuten bedürfert

To ſtorender , je beterogener die perſdiedenen Sculen ſollte. Die Evolutionen beider Gefechtsordnungen ſind ſind. Beginnt man dagegen abwechſelnd gleidhzeitig ganz und gar unabhängig von dem Gebrauch der Waffe ; mit Allem, was erlernt werden muß, ſo entwicein rich man fann fie daber auch beide ohne Waffen, oder wen

keine einſeitigen Gemebnbeiten und der Fortſdritt im vigſtens doch ſo lange ohne Andeutung einer Waffen. Garzen wird gleichmäßig , wdbrend ſonſt nur Bruchs

wirfung einůben laſſen, als die, reparat zu erlernende,

fúce ſich aneinander reiben. Ein Kind ja B., das mit hierzu erforderliche Gediglichkeit in der Manipulation dem Vater deutſd , der Mutter engliſd , der Bonne

noch nicht erlangt iſt.

franzöriſd) , dem Hofmeiſter roteiniſch zu ſpreden ge. wóbit wird, lernt bekanntlich alle dieſe Sprachen gleichs

Wenn eine Abrichtung erfolgreich ſein ſoll, ſo pflegt man vom feidhten zum Schweren überzugeben und Tofort

fritig , leicht und in der Regel bald und gut ; ſeine , in der Weiſe in beiden abzuwedſeln , daß nicht eins

333

534

ſeitige Gewohnheiten entſteben. Die Evolutionen beim Sermag aber allerdings, nicht mebr als jedes andere ,

Zirailliren erſpeinen uns , in Folge des minderen in, dividuellen Zwanges wábrend der verſchiedenen Bee wegungen , leichter als jene des finienerereirens , und würden wir daber fein Bedenfen tragen , ſie, wenn auch

den guten Erfolg zu verbürgen , da dieſer befanntlich lediglich von der zur Einübung gegebenen Zeit und inds beſondere von der Art , wie dieſe Zeit verwendet wors

nidi denen des finienerercireng voran . doch ibnen zur Seite geben zu laſſen , weil wir die Ueberzeugung begen,

Syſteme dieſes Reſultat nicht erzielt werden könne, müßte noch erwieſen werden. Vor der Hand verbleiben

den , abbảngig iſt.

Daß nade dem v. Robr'lchen

daß eine ſolche Abwechslung in der Spannung des

wir der Meinung , daß mer , bei richtigem Verfabren,

Trupps, ſeiner Ausbildung nur förderlich wäre. Einen

früh und lange in beſprocener Beziehung nämlich ſchon als Recrute und ſofort während feiner ganzen Dienſt .

Hauptgrund aber , das Zirailiren mit den Recruten

bald moglidit zu beginnen, dopfen wir aus dem Um

zeit ſich mit einer Sache befaßt , ſie gründlicher in fide

lande, daß das Tirailliren wirklich eine Hauptſache für den Infanteriſten iſt, mithin aud baupiráchlich betrieben

aufnehmen werde , als wer ſpåt und nur apboriſtiſo damit berdafrigt wird. -

und deßbalb ibm jo bald als möglich ein Begriff davon

beigebracht werden muß , damit er ſofort , ſo früb als möglich, immer mebr und mehr darin perfectionirt wers

Appell tonnen s insbeſ wirſigen uns Bemertlid kungdesnicht erwebr der Hinſich deßfal en , ondere daß die Erſcheinungen bei Manóvern , worauf Bezug genommen

Das Schießen aber , wird man ſagen ,

wird , feinen ficheren Maßſtab ' bieten . Der Appel iſt

iſt jedenfalls wichtiger als die Evolutionen ; denn was núben die Evolutionen , wenn in den eingenommenen

der Zuct, allein er åußert ſich in ſeridſen Berbåltniſſen

den fónne.

allerdings ein Reſultat der Gewohnheit, oder vielmehr

Stellungen 26. feine Waffenwirkung zu folgen vermag? půnctlicher , als da , wo , wie beiManóvern , Gefahr , Ja , aber was núßt das Schießen , wenn man dies ( oſigfeit Neugierde ' erregt und zur Zerſtreuung reizt. jenigen, welche ſchießen ſollen , nidt in die entſprechende Im Ernſtgefechte ſteigert ſid, die Autoritåt des Öberen , Berfaſſung zu bringen vermag ? Es bedingt alſo Eins je nachdem Gradë aid er 'es verſtanden , das Vertrauen das Andere, und folgt bieraus, daß der Mann ſobald ſeiner Untergebenen zu gewinnen ; er iſt der Anfer , an als möglid das Evolutioniren , und ſobald als möglich dem ſie feftbalten ; der Steuermann , defſen leitung fie den Gebraud ſeiner Waffe lernen muß. Kann er ſteben

und geben , lo fann er erſteres , fann er mit einiger Siderbeit ſein Gewebr manipuliren , so kann und roll

wogen überlaſ Meerewir Gefahr im denbaben der noch ſich willig ſen . Wenigſ Gefechten tens unſere in allen Mannſchaft fenfſamer gefunden , als bei Mandvern .

er leßteres gelehrt werden . - Dieß verlangt aud das v. Robr'ide Syſtem, indem es den Unterridt im Sdjelo

,, Moge man die Mittel, der Armee Kraft , Fertigs

unmit: Blindladen und Syſtem Stein zum Da benſdiegen telbar folgendem lågt. alſoe .dieſes die Haupts fade nidt vergißt , und bis es möglich wird. , ſich mit ibr zu befaſſen , ſtatt einſeitigen Strebeng nadb dieſem

Kriegr wohl ermåg feit r einzufl Offizie welcheen. allein ößen der ,Krieg, r demDer nur und es, und ſei Daue

Ziele , die Zwiſchenzeit dazu benußt , möglichſte Volls

bei jeder Handlung , bei jedem Befehle vorſo webe. Dieß iſt der einzige, aber auch untrügliche Weg , ſich .

vor Berirrungen zu bewahren, wie ſchwierig und múb .

kommen beit in deren Anwendung vorzubereiten, ſo robeint . lam derſelbecaud, ſein mag. Es iſteinſtolzesund uns durchaus fein Grund vorbanden, daſſelbe in ſeinem erfreuliches Gefühl , wobl diſciplinirte Zruppen gegen Principe zu berdådhtigen . So lange, wie die tåglide Erfahrung lebrt , daß

ein Menſ weit rd neller , und in der Regel mit beſſes rem Erfolg, als wenn es ſucceſſiv geſchåbe , abwedſelnd gleichzeitig fedten , Tanzen , Reiten und Schwimmen lernen kann, balten wir es auch ohne Beeinträchtigung der reellen Ausbildung für möglid und , mit Rüdlicht auf den Zeitgewinn , får råthlich , bei der Einůbung der Recruten der Infanterie , natúrlid ibrer ſucceſſiv ents wickelten Befähigung entſprechend, angemeſſen abwecha felnd gleichzeitig finienererciren , Zirailliren und Ba . jonnetiren zu lebren. Der Mann wird bierdurch viele feitiger routinirt , die Einúbung weſentlich beſchleunigt und somit Zeit gewonnen für die eigentliche Ausbildung als Soldat, welde ſid) für die Dauer ſeiner ganzen Dienſtzeit an die erſte Einúbung anreibt.

Ganz gewiß beſteht die beſte Mitgift, die man eis nem Tirailleur ( Soldaten überbaupt ? ) mit in das Feld geben fann, in der Kunſt, ſeine Waffe in möglichſt voll . tommenem Grade zu gebrauchen " ; auc ,, Appell und Soldatengeift " muß er befißen , dieß iſt befanni. Das v. Robr'ſche Syſtem ermangelt aber nicht der Tendenz Dieſe Fabiafeiten und Eigendaften zu entwickeln ; es

den Feind führen zu fónnen ; ganz etwas Anderes iſt es aber , in einem langen Frieden ſolche Zruppen zu bilden 20.“ Alſo foließt Hr. Oberſt v. Bonin ſeine Entgegnungen . Ganz durchdrungen von der Richtige feit dieſer bódoſt beachtenswertben deußerungen finden wir dennoch im Verfahren nad dem v. Robr'ſchen Sy's ſteme feinen Grund zur Beſorgniß, daß darnad gebil, ,

Dete Truppen minder friegsfähig ſein ſollten , als nadi der ſeitberigen Methode eingeübte. Eine Abrichtungs, methode iſt, wie bereits angedeutet , nur dann verwerf.

lich , wenn ſie den Soldaten Dinge lehrt , die er im Kriege nicht brauchen fann , oder wenn ſie die koſtbare Zeit in einer Weiſe vergeudet, welche die móglid bal. digſte Ausbildung weſentlich verzögert. Beides lået ſich von der W. Robr'den Methode nidt bebaupten. ( Schluß folgt. )

Lite r a t u r . Blåtter aus meinem Portefeuille , im Laufe ded: Feldzuges 1812 in Rußland an Drt und Stelle

gezeichnet und mit erlauternden Andeutungen bes

536

535

gleitet von 6. W. v. Faber.du Faur. gart bei 6. F. Autenrierb .

Stutto

1843.

ſeiner Gattin auf einem Schlitten bis in die Gegend von Bobr , den 23. November , gerdleppt , dod bier

Die lebten Hefte dieſes ausgezeichneten Werfes , das verſagt ibu der tiefe Schnee das Weiterfommen . Und 19. und 20., liegen vor und und nur mit Bewunderung

ro reben wir ihn denn wohl – in einer ſehr gelungenen

fönnen wir einen Midblick auf das Ganze werfen. In der That dürfte wobl die Kunſt nimmer fich ro über

Darſtellung – noch beſcúbt von einigen Tapferen gegen die nabenden Koſacenſo wärme. Áber bald wird der

fic ſelbit erbeben, als wenn ſie einen großen Moment

Augenblic fommen , wo er die zahlloſen Opfer vermebren

aus dem Bólferleben erfaßt. Welcher Moment wåre

rou. Dieſes und das vorhergehende Blart ſind von dem

bierbei aber mebr geeignet , als die unglúdlide Rata . ſtropbe in Rußland ? Stolz zieben wir mit dem rubm .

rúbilidhit befannten Srn. "Emminger und Baumeiſter lithograpbirt.

gefronten Sieger durch die eintónigen Gefilde, nicht auf Puftídloffer bauen wir unſere Hoffnungen, ſondern auf Maffen, belebt durch die Intelligenz und umſtrablt von immergrünendem forbeer. Der zweite Act des großen Drama's beginnt, und in den Staub geſunfen erkennen wir an , daß fein Sterblicher es wagen dürfe, der großen

Nr. 91 ſtellt das Quartier einiger Offiziere der 25. Diviſion , das Zimmer eines Edelhofes zwiſchen Pleszeniky und Smorgoni, am 2. December , dar. Aud in dem unabſehbaren Jammer ſollte es manchmal einen Richtpunct geben und so reben wir hier eine bübide freundlide Wirtbin por ibren ſtaunenden Gäſten.

Weltordnung Geſeße vorzuſdreiben , und von einer bós

Nr. 93 zeigt uns in der Gegend von Diominy, am

beren Machi ſeben wir gewaltſam zurücgedrångt, was 4. December, eines jener Bilder, welche und durd ibre. in ercentriſcher Babn Halıpunct und Richtung verlor. grauſenbafte Wabrbeit erſtarren maden. Ein Waba , Da erfaßt und zugleich

bei dem Anblice der Große

ſinniger liegt am Boden , der bald ſeine friden nicht

im Unglüde, unendliche Rúbrung und zu dem titaniſden

mebr füblen wird , und mitten in dem Gewüble des

Sturme , den das menſdliche Glend ereilt , reben wir immer noch binauf mit banger Scheu und mit jener Ebrfurdt, welche die Weibe der Unſterblichfeit uns ab .

Rückzuges reben wir Sterbende der ſchüßenden Kúlle berauben, welche ihnen vielleicht die Qualen des Todes Berlångert båtte.

dringt.

Wenn nun aber , abgereben von der Erhabenbeit des Stoffes , die Kunſt ſo viel zu leiſten vermag , wie

Wie bier nur der blinde Crieb der Selbſterbaltung waltet , ſo ſcheint es auch faſt nur in der Kriegsſcene Nr. 96 eben daſelbſt zu ſein , wo die Koſaden durd ein

in den Darſtellungen des Hrn . Verfaffers , ſo dürfen

Geſchüß und durd Flintenſchüſſe zurückgetrieben werden.

wir mit vaterlåndiſdem Stolze auf das Ganze bliden ,

Nr. 94 und 95 Rind friedliche Scenen in Pidhtens

indem wir es als eine der gelungenſten Schöpfungen bezeichnen. Doch wenden wir uns zu den vorliegenden

bergs Kaffeehaus zu Wilna'am 7. December , weldes einige Offiziere der 25. Diviſion ſo glüdlich waren ,

Biåttern .

vor der großen Armee zu erreichen , welde zu Wilna erſt am 9. December eintraf. Offiziere, mådchen und

Rr. 77 perfeßt uns auf der Straße von Mosfau

nad Ralupa in die Nabe von Byfaſſowo am 23. Oc: tober.

Der Abzug der Sieger an der Mosima aus

Moskau ſollte von vornberein mit Berwirrung verknüpft

1

Juden ſieht man in dieſen Genrebildern in buntem Gewüble und viele gelungene Portraits erhober ſebr ihren Werth. - Die Lithographie der vier lebten Bils

ſein und das Commandowort batte bereits die ihm into wobnende magiſde Kraft verloren ; dennoch waren dein

der baben wir Hrn. Emminger zu verdanken.

entídlüpfenden Helden die Bewegungen eines ſiegreichen

Armee am 11. December unweit des mit Sdnee bes

Soladtengewinners bergónnt.. Napoleon war auf der alten Straße von Mosfaunad Kaluga bis Krasnoi

dectten Eve vorüberzieben. Als dieſelbe dieſes Srådte den im Juni verlaſſen hatte, da ſtand es im Schmucke des Frühlings , während ſie ſelbſt mit blúbenden Farben

Padra vorgerůct , um dann dieſelbe zu verlaſſen und auf die neue Straße von Kaluga überzuſpringen und den bei Tarutino ſtebenden Kutuſom in ſeiner linfen Flanfe zu umgeben. Die 25. Diviſion verließ die alle

In Nr. 97 leben wir die Trümmer der franzöſiſden

die Zufunft fic ausmalte.

Nr. 98 zeigt uns in einer barafteriſtiſchen Stizze bei Wilfomiczfy , den 14. December , einen jener mes

Straße bei Ozirifowo am 24. October – etwas ſüdlich

nigen Glücklichen , denen es vergönnt war , vermittelit

von Krasnoi Pachra – und paſſirte am 23. Hyfaſlowo.

eines Solittens dem Gewirre zu entrinnen. Nr. 99 iſt ein ausgezeichnet ſchönes militariſches Bild , welches eine Kriegsſcene zwiſchen Korythnia und Krasnoi , am 15. November , darſtellt. Zwar herridot

In der Nåbe dieſes Dorfes feuerte ein Gendarme in

vandaliſdein Uebermuthe ſeine Piſtole in einen Mus nitionsmagen ab , deſſen hierdurch erfolgte Erploſion

das vorliegende Blatt darſtellt. Den Urheber der mutbs ſdon große Unordnung in den Methen der fliebenden willig erzeugten Mine leben wir mitten in den Flammen

Armee, aber mitten im Glend und Jammer athmet Ades

und konnen ſein wohlverdientes Soidfſal erratben ; aber

Rampf, im Hintergrunde liebt man Napoleon u. 1. m.

aud unſduldige Dpfer ſollen wir erblicken. Das Bild

Die ſebr gelungene lithographie iſt von Hrn. F. Federer. Zum Schluſſe erfennen wir mit Bergnügen die aus : dennoch Geſchüße und Wagen bis Ezirifowo fortges gezeichneten Verdienſte der Kunſthandlung F. Autenrieth bracht werden fonnten, ſo gerdab es, hauptſächlich durch zu Stuttgart um das vorliegende Werf an, welden

iſt meiſterbaft und echt militariſch. - Wenn übrigens den Duermarid veranlaßt , von jept an anders. In Nr. 86 bat rich ein verwundeter Offizier mit

wir namentlich die baldige und glüdlide Bollendung des Ganzen allein zu verbanfen baben dürften.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung : 6. W, teste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.

Donnerſtag ,

No. 68 .

P

1843.

M

8. Juni

S836

Allgemeine Militar - Zeitung. Deutſcher

Bund.

Hannover , 18. Mai. Die Militar. Bevolmåchtigten

verpflegung und Mandver wåhrend der Concentrirung im Herbſte 1843“ , ſo wie eine „ lagerpolizei-Drdnung

der zum 10. Bundes . Armeecorps geborenden deut, ſchen Bundegitaaten haben ihre ſeit dem 2. d. in un ,

erlaſſen worden. ( H. T. ) Vom badiſchen Oberrhein , 24. Mai , wird der

1

ſerer Reſidenz unter dem Vorſiße des f. hannoverſchen Kölniſchen Zeitung geſchrieben : Die Preußiſche Staats . Generalmajors v. linſingen gehaltenen Sißungen jeßt feitung enthålt in ihrer Nr. 137 vom 18. Mai d. I. beendigt . Der Gegenſtand der Berathungen war die in dem Aufſaße: ,, die neueſten Irrthümer über Preu . im nächſten Herbſte'bevorſtebende Goncentrirung ſämmt. Bens auswårtige Politif" Bebauptungen in Beziehung lider Zruppen des 10. Bundes- Armeecorps ( 28,000 M.) auf die Zuſammenſeßung des Bundesheeres , welche

in der Nähe von füneburg. Zu den weſentlichſten der in den Sißungen getroffenen Beſtimmungen geboren folgende: Die Concentrirung wird gegen Ende des Mor

weſentlich unrichtig ſind und wohl der Berichtigung be. dürfen fen *) * ).. Nach der Preuß. Staatszeitung beſtebt das dür achte Armeecorps aus den Truppen Württembergs, Bas

nats September ſtattfinden . Die von dem ganzen ar.

dene , des Großberzogtbums Heſſen und der fleineren

meecorps großtentheils zu tragenden Koſten werden auf ſüddeutſchen Staaten ; in der That aber beſteht es nur die verſchiedenen Gontingente pro rata vertbeilt , und

aus den württembergiſden , badiſchen und beſſen darm.

durch Beiträge von 2 ' ), Rthlr. für jeden Gombatianten und 3 '/, Riblr. für jedes Pferd vorläufig etne Raſſe

ſtådtiſchen Truppen. Das neunte Armeecorps lågt die Slaatszeitung aus den Truppen des Königreichs Sado

gebildet, um aus derſelben die proviſoriſchen Einrich. ſen, Kurbeſſens, Luremburgs, Weimars, Roburg Gothas und der kleineren mitteldeutſchen Staaten zuſammen . gemeinſchaftlichen Hoſpitals von 600 Betten in fünes gefeßt ſein ; es geboren zu demſelben aber nur die fd,

tungen und Anſchaffungen, 3. B. die Herſtellung eines

Uebungen ein bleibendes Standlager beziehen ; die Ca valerie, die Artillerie und die Ingenieurtruppen werden

niglich ſådſiſchen, die furbeſſiſden, die naſſauiſchen, die luremburgiſchen Truppen , leßtere ſind im Falle einer Kriegsgefabr mit zur Bereßung der Bundesfeſtung

cantonniren.

Såmmtliche Lagereinrichtungen werden vom Stabe des Corps beſorgt werden . Um 1. October

furemburg zu verwenden. Eben ſo gehören zum zehn ten Armeecorps nicht , wie die Preuß. Staatszeitung

wird ein allgemeiner Gottesdienſt brigadenweiſe abges

angibt , alle kleineren norddeutſchen Staaten , ſondern

burg zu beſchaffen .

Die Infanterie wird wåbrend der

balten werden , welcher jedoch nicht mit einer Parade neben Hannover und Holſtein nur Braunſdweig , die verbunden ſein wird. Jedes Contingent wird ſeinem bóbiten oder boben Kriegsberrn die üblichen Ebrens bezeugungen erweiſen , doch werden Gene auf eine Ehrens made in Cüneburg Verzicht leiſten, da die dortige Bes ſabung nur aus einem Bataillon beſtehen wird.

Den

Difizieren wird vom Tage des Ausrüdens an bis zur

Beendigung der Concentrirung eine tägliche Zulage ver. gåtet werden. Um für die Bewirthung fremdberrlicer Offiziere gebörig Sorge tragen zu fönnen, müſſen die, ſelben bis zum 15. Auguſt ſpäteſtens in Hannover an . Die bolſtein lauenburgiſchen und lůbediſchen Truppen werden bei Boißenburg über die gemeldet werden .

Elbe geben und zwar mittelſt einer Fåbre, da die Gr . richtung einer Pontonbrücke aus mehreren Gründen

nicht thunlich. Für das Militår find außer dem beo ſtebenden Felddienſt Reglement für das 10. Bundes , Armeecorper' noch beſondere ,,Vorſchriften über Dienſts $

beiden Großberzogthümer Medlenburg, Oldenburg und *) Die Preußiſche Staatszeitung hat ihre Angaben in dem befragten, auch in Nr. 65 und 66 der 1. M. 3. abgebruckten Artikel offen : bar aus der 8. Beilage zu den in den Jahren 1821 und 1822 erſchienenen ,, näheren Beſtimmungen der Kriegsverfaſſung des deutſchen Bundes " entnommen. Damals gehörten noch die Fleis neren ſüddeutſchen Staaten zum 8. Urmeecorps, und die Reſerves Infanteriediviſion war noch nicht gebildet. Für die in dem ge dachten Urtikei der Preuß. Staatszeitung enthaltenen Betrach tungen war übrigens das Eine und das Undere ganz gleichgültig : denn der Urtikel wollte nur darthun , wie ſtark das Bundesheer Tei, und in welchem Verhältniſſe dazu Deftreich und Preußen einer

Seits, und die übrigen deutſchen Staaten anderer Seits beitragen. Wichtiger wäre gewe en , zu bemerken , daß die Preuß. Staats: zeituna, indem ſie die deutſche Streitmacht zu 301,637 Mann angab , nur das einfache Contingent im Auge hatte, und daß dies Tetbe nebſt Erſaßmannſchaft und Reſerve 452,455 beträgt, wovon auf Deſtreich und Preußen 261,084 und auf die übrigen Staaten

191,371 Mann kommen . (Unmerk. der Redaction der U. M. 3.)

540

539

die drei Hanſeſtådte. Die Contingente der fåchrifchen eignung des dem Recruten erforderlichen Kriegsgeſchics Herzogthümer und der kleineren Staaten mit Bevóls nöthige Zeit bildet bauptſächlich das Thema unſerer ferungen unter 100,000 Seelen ſind bekanntlich in eine Reſerve. Infanteriediviſion vereinigt, die im Falle eines

Krieges beſonders zur Berſtårfung der Beſaßungen der Bundesfeſtungen verwendet werden roll ; von der Eris

Erörterung. Ariegstüchtigkeit im weiteren Sinne , in ſo weit ſie vorbereitet werden fann , iſt vorhanden , ſobald dem Manne das oben angefübrie erforderliche Geſdich zu

ſtenz dieſer Reſerve - Infanteriediviſion ſcheint der Res Kriegshandlungen angeeignet und der zu deren Ans daction der Preuß. Staatszeitung nichts befannt ges wendung geneigte Sinn in ihm entwidelt iſt. - 06 P r e u Be n.

bei dieſen Qualitäten der Mann nur Monate oder bes reits Jahre lang dient, iſt ziemlid indifferent, da nur

Berlin , 13. Mai. Die zum Zweck der Militår verpflegung beſtimmten Naturalien . Vorratbom as

der Krieg ſelbſt ihn bildet und , wie bereits berübrt worden , die Erfabrung aller Zeiten lehrt, daß ganz

weſen zu ſein .

gazine gewåbren and in dem laufenden Jahre für

junge Soldaten unter obiger Vorausſetzung nicht min .

das allgemeine landesintereſſe den weſentlichen Nußen,

der friegstúdrig ſich gezeigt, als alte, und alte, beſons

daß bei der ungewöhnlichen Hobe der Getraidepreiſe, die zur Zeit in mebreren Provinzen des Vaterlandes

ders im Frieden alt gewordene , Kataſtrophen berbei. geführt, wte junge Soldaten ſie nicht tragiſder båtten

ſtattfindet, die Militar - Deconomieverwaltung den Ans veranlaſſen fónnen.

Erinnern wir uns nur der riådhs

kaufderartiger Militárverpflegungsbedürfniſſe einſtweilen

Die Jahre 1813 und 1806 bieten

ſten Vergangenheit.

ausſeßen und durch eine Mitbewerbung auf dem Markte genügende Gewähr. zur weiteren Steigerung der Preiſe nicht beitragen darf.

Der gute Geiſt , der gute Wille iſt es , welcher im

Außerdem iſt das Kriegsminiſterium dadurch in den Kriege dominirt , nidit die bóbere Potenz mechaniſcher Stand geſeßt, zur Abbülfe der Noth, namentlich in eins Geſchidlid)feit . Der gute Geiſt, der gute Wille iſt aber zelnen Gegenden der Rheinprovinz, die Berückſichtigung ein Kind des Augenblicks; d. b. er bedarf feiner vors

der durch die bezüglichen Civilbehörden vorgelegten Ans bereitenden Uebung, ſondern er entſteht durch den tråge auf leibweiſe Hergabe nicht unbedeutender Quans titåten an Brodmaterial und Saathafer aus den Ma. gazinen bis zu dem Ergebniß der neuen Erndte nad

Möglichkeit gern eintreten zu laſſen.

( Pr. St. 3tg.)

Eigenwillen des Individuums, über welden daſſelbe jeden Augenblick disponiren fann. Aus dieſer Rücfidot erſcheint es als eine bóchſt wichtige Sache, das Individuum

an und für ſich gleich von vornberein ſo zu ſtimmen , daß es geneigt werde, nur im guten Sinne über ſeinen

Franfrei ch.

Straßburg, 13. Mai. Seit einigen Tagen bat freien Willen zu disponiren . Erwägt man , daß eine unſere Garniſon, ſo wiedas franzöſiſche Heer im Auger junge Maſſe empfänglich, leicht bildſam iſt, und ſorgt man dafür, daß die erſten Eindrúce auf ſie gut, die meinen , eine abermalige ſehr bedeutende Reduction er ,

erſten Lebren praktiſch ſind, die folgenden

dieſelben Prå. litten : einem Beſoluß des Kriegsminiſteriums zufolge dicate verdienen , ſo wird man keiner ruffiſchen Cas wurden in nicht weniger als 60,000. M. proviſoriſchen Urlaub ihreHeimath entlaſſen Derauf Effectivitand der pitulationszeit bedürfen, um friegstüchtige Soldatenzu gewinnen.

Armee, welcher noch fürzlich 320,000 M. , vor zwei Jahren

Stunde die Behauptung richtig , daß die Kriegos aber nahe an 500,000betrug, gåhit in dieſem Augenblice tüchtigfeit mit der Dienſtzeit wadiſe, ſo müßten die Mi. nichtmehr als 240,000 in Activitat befindlicheSoldaten. litårjubilare die Kriegerůdytigſten ſein . Dem iſt aber

Die Griparniß , welche dem Schabe durch dieſe beiſpiele bekanntlid nicht alſo , und man wird daber, ſo lange loſe Reduction erwådit, belauft ſich für den dießjábrigen derKrieg noch nicht verbaliter geführt wird, beſſer Finanzetat auf ungefåbr 45 Mil . Fr.

( A. 3.)

daran thun, ſie durch angemeſſene Rubegehalte oder in

Invalidenbåuſern zu verſorgen , als ſie an der Spiße

Ueber die v. Rohr'ſche Methode, und die Aus- oder inden Reibendes activen Heeres zu placiren .Ee

bildung und Kriegstüchtigkeit des Infanteriſten gibt allerdings rühmliche Ausnahmen ; indeſſen dieBlů im Allgemeinen und Beſonderen.

chers ſind rar und faſt rarer nod bochbetagte Indivis

Si ( u .)

durch Kriegstüchtigkeit ſich zu marquiren vermogen . Nur

dualitåten , die in der beſprochenen niederen Spbåre

Kriegstůchtigkeit im engeren Sinne entroidelt der junge, fråftige Mann iſt pbyfiích friegotúdtig, und und bewährt ſich, wie Hr. Oberſt v. Bonin ſehr richtig wer es pbyliſch iſt, fann es auch moraliſch werden ; beinerft, nur im Rriege ſelbſt. Sie bedingt : einen einen für für er darf nur es wollen .

Das erforderliche Geſchick zur

das Kriegsleben (Strapaben) geeigneten Körper; fer. Handthierung bietet die geringſte Schwierigkeit, ſind, ner das zu Striegshandlungen (Rimpfen ? c.) erforder : liche Geſchick , und endlich einen zu deſſen Anwendung geneigten Sinn. Den geeigneten Körper ſtellt die Cons ſcription , den geneigten Sinn der , in der Regel von

guter Wille und Eifer vorbanden. Dieſe hervorzurufen ſie zu erbalten und zu fördern , bedarf es feiner langen Zeit, ſondern nur überzeugender Gründe, humaner Bes bandlung, praktiſchen und conſequenten Verfabrens. —

aus vorhandene gute Wile; nur die Aneignung Kriegstüchtig iſt der Soldat , ſobald er , wie erórrert,

Hauſe des erforderlichen Geſchids bedarf einer gewiſſen , für ſeine Waffe zu führen gelernt bat; er weiß, unter wel . zeren oder långeren Zeit, je nachdem ſie mehr oder min , den Berbaliniffen er in den Fau fommen kann , ſie ge der praktiſch angewendet wird.

Dieſe , die zur An . brauchen zu müſſen , und es ihm Ernſt damit iſt, Tie

542

541

wirklich erfolgreich zu gebrauchen ; d. h . ſobald er techs ein echter Striegergeiſt eingefloßt werde , dieß ſcheint, niſch und rafriſch vorgebildet und das ſtrategiſche Ele, nådit der unſchweren techniſden Ausbildung, der Car, ment in ihm gewecft iſt.

Nämlich wenn er für jeden

Glied und aud ſelbſtåndig bewegen, und endlich unters

dinalpunct zu ſein , um auch bei furzer Dienſt- und Uebungszeit auf Kriegotůchtigkeit zählen zu dürfen . Man unterlaſſe daber nid )t, ſowohl bei der erſten Einúbung,

ſcheiden fann , wann , wo und warum er ſo und nicht anders am zwedmäßigſten verfahren wird. Die Uns

als bei den ſpäteren Wiederbolungen , auf das praftiſch Nothwendige rich zu berdrånken und dabei ſtets auf

eignung dieſer Fåbigkeiten bedarf jedoch feiner langen

den, zur Kriegotůdy tigkeit unentbehrlichen , å dyten Sols

Gebrauch ſeine Waffe manipuliren , rich in Reib und

Zeit, 6–8 Monate, unter Umſtänden auch nur Wochen ,

datengeiſt hinzuwirken, der , wenn einmal vorhanden , als ein erwünſchtes Erbtheil, von der jungen Militår. Sicherheit im Benebmen , hobe Pråciſion in der Aus. generation gerne acceptirt wird. führung , fónnen nach dieſer Zeit nicht verlangt werden. Bedingt, wie bereiro mehrfach erörtert worden , die Uebung nur madt den Meiſter ; fortgeſepte Wieder , Kriegstüchtigfeit des Individuums in der Maffe : einen - Aller Anfang iſt indeſſen ſdwer. reiden dazu aus. -

bolung des bei der erſten Einúbung Srlernten muß

Korper , der geeignet iſt , die Kriegsſtrapaten zu ers tragen , einen Sinn , der Kriegsgefabren nicht ſcheut, vielmehr geneigt iſt , ſich ihnen , ſo wie den Gefeßen ,

daber das Geſchick fördern , Sicherbeit in der Ausfüb.

.

rung begrunden, die praktiſche Intelligenz låutern. Dazu geboren aber nicht Jabre, oder gar Decennien, ſondern

der taftiſchen und dienſtliden Diſciplin willig zu unters

nur ein rúbriges, praftiſdes Verfahren im Verlauf der angedeuteten Zeit genügt.

zieben , und Glieder endlich, welche die erforderliche Geſchidlich feit in der Waffenführung erlangt haben ; To ſtrebe man bei der Abrichtung der Recruten nur hier. nach und abſtrahire von allem Anderen . Mit einem Worte , man buldige prafriſ Reidlin's Princip : ,, Was

Der Krieg ſelbſt entſcheidet jedod nur über wirfs liche Kriegstüchtigkeit.

Die böchſte Voukommenbeit in

Friedensleiſtungen, individuell und corporell, in gewohne

licher Manipulation der Waffe ; in Schießs und debanStoß. nidt für den Krieg iſt, iſt auch nicht für den Frieden ."" fertigkeit; in geſchloſſenen Evolutionen oder en A

dade; in martialer Theorie , über Sicherungs- oder Gefechtsverbåltniſſe ic. dc. verbúrgen nicht deren Vor,

Dieſem Principe huldigt , unſeres Eraditens , das V. Robr'ſche Syſtem , und beabſichtigt es zugleid , der,

bandenſein. Wie geſagt, der Krieg ſelbſt nur gemåbrt

bei der ſeitherigen apboriſtiſchen Äusbildungsmethode

bierůber Gewißbeit ; nur er prüft und entwickelt Kriegs,

vorfommenden , unverantwortliden Zeitverſd )wendung zu ſteuern , indem es die , auf mitunter ganz nußloſe

tůchtigkeit. - Wer ſeine Zeit im Frieden praktiſch an, wendet, gewinnt mebr Chancen für Kriegstüchtigfeit,

Papalien verwendete , foſtbare Zeit praftiſden Verrich ,

als wer umgefehrt verfährt , Gewißheit ſelbſt aber ge . wåbrt nur der Krieg. - Es iſt ein gewaltiger Unters ſchied, blind zu laden und abzufeuern ; nach der Scheibe

tungen zuwendet. Troß dieſer lóbliden Tendenz will es aber noch keinen Anflang finden ! Noch ſteht es iſolirt da ; und – eine Schwalbe, ſagt man , made

zu ſchießen ; in die luft, nach einem Ball oder Heuſad zu ſtoßen ; ein Knall - Scheingefecht oder einen Affaut zu beſtehen, und - ernſtlichen Gebrauch von ſeiner Waffe

Schwalbe bingeflogen , båtten auch die anderen hins

zu maden , um einen Gegner zu tódten oder außer Ges

fecht zu reßen , der gleiche Abſicht begt und betbåtigt, oder zu denfen : man befinde ſich auf Vorpoſten ; man

patrouillire in der Nähe des Feindes 26. und - Rich wirklich in dieſen widtigen und gefährlichen Berbålt,

noch keinen Sommer. Ganz recht; allein wo die eine fliegen fönnen, wenn ſie gewollt. – Dom Willen hångt alſo in der Regel der Erfolg ab , wo nicht die Unmög. lid,feit per se dominirt. Handelt es ſich um eine be. fondere Kunſtfertigfeit, eine Sace, welche die für das beſtehende Verbåltniß im Allgemeinen bedingten Fåbig. feiten überſdreitet, dann allerdings fann ſie auch nicht

niſſen zu befinden 2c. Der Neuling , wie der ältere Friedens:Soldat treten im Kriege aus ibrer feitherigen Spbåre , und es will

Norm oder berrſchendes Syſtem werden ; überſchreiten aber die bedingten Anforderungen dieſe Grånze nicht, dann ſteht einer etwa beabſichtigten Einführung fein

uns ſcheinen , daß, bei ſonſt genügender Vorbildung,

techniſches Hinderniß im Wege. Das v. Robr'ſde Sys

derjenige ſich am leichteſten in der neuen zurechtfinden

ſtem ſtellt Anforderungen, welche, im Vergleich zum feito

werde , der noch am wenigſten in die verlaſſene ſide eingelebt bat. Beide , der junge, wie der åltere Fries

berigen, in der fraglichen Sphåre ungewöhnlich erſchei.

dens . Soldat, beginnen im Kriege ein neues Leben, das, vielleicht nicht von beiden gleidh ſebr erſehnte, Feldleben. Darf man der militäriſchen Jugend trauen , und ein

nen, aber die Realiſirung dicſer Anforderungen bedingt durchaus nichts , was nicht mit den vorhandenen Gles

menten geleiſtet werden könnte ; - um es wirklich zu -

mit dem Ausbruch des Krieges, dem Beginn des Felds

leiſten , wird man daber nur müſſen , es wirflich leiſten wollen . Daß unter dieſer Vorausſeßung die v. Robre ſe Abridtungsmethode mebr leiſte , als die ſeitberige,

lebens, ihr beißeſter Wunſd . Warum ſollte ſie nicht

wird man ſowohl aus Rückſicht auf die erfolgten Ans

bald in einem Verbåltniß , das ſie wünſcht 1, fich anges

meffen benebmen lernen, da ja das Echo der Erfabrung ,

gaben des Hrn. Hauptmann Zimmermann, als die bes fonderen Eigentümlichfeiten dieſer Methode ſo lange

das Sprichwort, fagt: ,, was man gerue treibt , leicht baften bleibt " ? Daß das Verfahren bei der Einúbung

glauben müſſen , als nicht das Gegentheil factiſch er, wieſen wird. Die bloße Bebauptung deſſelben entſcheidet

darauf Bedadt nebme , den Kriegerfinn , Kriegs . und

nichts ; denn ein ich glaube es nidhi " enthålt nog

Grund zum Gegentheil liegt nicht vor , ſo realiſirt ſich

Kampfluſt, zu wecken ; daß bier beider jungen Maſſe feine Beweisfraft.

541

543

Uebrigens dürfte es um ro weniger in Frage zu thode erſcheint biernach nur dann verwerflich, wenn ſie ſtellen ſein , daß, auf dem von Hrn. Hauptmann Zim ,

nidot das Praktiſche im Auge bebålt , nicht den Krieg als die Spbåre eradret, für welche die Abridlung er.

mermann angedeuteten Wege , die Erlangung der vom Hrn. Oberſten v. Bonin bezweifelten Reſultate möglich

folgt. Gut dagegen iſt jede andere , welche dieſes Ziel

rei , als bekanntlich in mehreren Dienſten auf åbnliche Weiſe in oder beinabe in derſelben Zeit daſſelbe geleiſtet

verfolgt, mehr oder minder gut, je nachdem ſie minder oder mebr Aufwand an Zeit und Kräften in Anſpruch

In Bayern und Württemberg werden , wenn

nimmt. Eben ſo wenig als die Kleidung auf den Ges

wir nicht irren , die Recruten in derſelben Zeit , im

wird.

balt des Soldaten influirt, ſo daß nicht ſelten gerade

Großherzogthum Heſſen faſt in derſelben , ganz erfolgs reich eingeůbı ; und wenn dieſe Recruten am Schluſſe ibrer erſten Einübung nicht ſo friegsrúdhtig ſind , wie fie es am Schluſſe einer Sampagne måren, ſo darf doch

die beterogenſten Coſtums auf dem Schlachtfelde rich am beharrlichſten befåmpfen , thut es das Detail der Abrichtung, wenn dieſe überbaupt nur eine zwecmapige

immerbin behauptet werden , daß ſie im Felde mir Nußen zu verwenden Teien , und daß ſie gewiß ihren , frůber minder vorbereiteten , Cameraden nicht nadſteben werden ,

bei der Abrichtung des Soldaten bauptſächlich an ; und dieſe muß bei dem v. Robr'iden durchaus praftiſch ge . nannt werden. Die Abrighter für ihre Functionen ges börig vorzubilden, ihnen den Geiſt des bei der Abrid). tung zu befolgenden Syſtems einzuimpfen , ſie dafür zu

welche ſtets in der erſten Campagne ſchon friegstúdrig ſich ber ábrt babent.

Remontepferde , wenn gleich nod nicht vollſtåndig

geristen , ſind immerhin dod prafrifabel. Wollte man ibre praktiſche Verwendung bis zu dem Zeitpuncte vero ſchieben , wo ſie gleich Schulpferden dreſſert ſind , io möchte ibre Kriegsdauer im Augemeinen eben nidt febr

groß ſein. Aebnliches dürfte der Soldat erleben , der eine lange Zeit im Frieden getrillt und in nur ſcheinbar praftiſden Beſchäftigungen geübt worden. Er wird im Kriege wenigſtens ein eben ſo großer Neuling rein , wie der nothoúrftig aber praftiſch vorbereitete Recrute. Praris für den Solo ' Der Krieg iſt die einzige mabre

daten ; der Soldat ſei jung oder alt. So wie man nur reiten , d. b. und nicht auf Bånfen auf Pferden auf dem Pferde fiben bleiben und es fübren lernt, alſo -

war.

Auf die Tendenz des Verfabrens fommt es alſo

enthuſiasmiren, erſcheint biernad nicht minder wichtig , als die Wahl und Anwendung eines guten Syitems überhaupi. Es genügt jedoch nicht, bloß den Geiſt des adoptirten Syſtems einzubauden , man muß ibn auch

thårig werden laſſen , indem man das richtige ibm ents ſprechende Verfabren lebrt ; und muß man ferner dieſe Thátigfeit überwaden und leiten , damit Uebereinſtim .

mung im Ganzen erhalten werde. Wollte man die eins zelnen Abtbeilungen , z. B. die Compagnieen , bis zu been digter Recrutendreſſur ganz emancipiren , ſo würden bis dahin manche nachtheilige Varietäten in der Aus.

fübrung entiteben , deren Wiederbeſeitigung demnádſt rider mehr Zeit foſten würde, als durch den partiellen Vorſprung inzwiſchen gewonnen worden ſein fónnte.

allein Dieſem unſere Principien Anſicht dabin , daß Syſtemgebt richtigen buldigt, lernt man auch nur im Kriege das Kriegsbandwerf ; das Nach v. Robr’íche námlich alle jene anſtrengenden , ernſten und gefábrs lichen Anforderungen wirklich erfüllen , pelde die Fries

denopraris , nur tbeilweiſe , ſchwac und unvolkommen anzubeuten bermag.

für die hier und da vielleicht beſtebenden Verbåliniſſe aber tbeilweiſe die Grånzen der Wahrſcheinlichkeit über :

dreitet, indem es Anforderungen ſtellt und auf Erfolge rednet , die nur unter den gunitigiten Vorbål!nilien zu erzielen ſein möchten. Sind namentlich nicht alle Abs

Daß nichtsdeſtoweniger die rafriſche Abrichtung und fernere Ausbildung des Soldaten im Fries richter, wenigſtens die Dirigenten der verſchiedenen ab, das adoptirte Sy. den von der bódſten Wichtigkeit ſei, wird wohl nicht teilungen , ſebr intelligent, Tebr für praftifcbe Månner, jo ſtem enthuſiasmirt und durchaus

erörtert werden müſſen . Es iſt befannt , dag, je nachs dem dieſelbe mebr oder minder practiſch war, der Sols dat mehr oder minder ſeiner Beſtimmung im Kriege zu entſprechen vermag. So wie indeſſen oft , ja in der Regel , mebrere Wege nach einem Ziele fübren , ſo auch

Sebalt gebörig prüft.

gibt es verſchiedene Arten der Abridtung, welche gleit

liderium , welches wir, nådit entſprechender Vorbereitung

gut , oder doch in ihren Reſultaten nicht febr different

der Abrichter, in Beziebung auf das v. Robrobe Sy.

fann es leicht zu Ertravaganzen fübren. In dieſer Be . ziehung insbeſondere but eine obere feitung nóibig , welde die Fortſchritte auf gleider Stufe båt und derent

Dieß iſt das weſentlichſte Des

find. Es gibt aber auch andere, welche , in Tendenz ftem begen. – Ein zweites beſtebt darin , daß man den und Reſultat , ganz und gar divergent find. Wir tbeoretiſchen Unterricht nur auf Erläuterung des praf, möchten ſie im Allgemeinen in mechaniſche und intel . tiſch Geübten beſchrånfe ; indem Uebertreibung bierin , lectuelle unterſcheiden.

Die erſteren , ſich nur mit dem

namentlich unpopulärer Vortrag , den gemeinen Mann

Wie der Abrichtung berdaftigend , erzieben nur Mis

eber verbummt , als aufflårt. Nidt, daß man tåglid

litårautomaten ; die leßteren , dem Manne auch das

viel Zeit , ſondern , daß man die möglichſt mißig ges griffene tägliche Zeit gut anwende , bildet das Crite . rium einer tüchtigen Ábrichtungsmethode. Beide Des ſiderien erſcheinen übrigens irrelevant , da die Einwir.

notwendige warum erlauternd , mit Einſidt und Ges fthic begabte Soldatent. Welche dieſer Arten die beſo

jere , bedarf gleichfalls feiner Erörterung . Wenn gleich eine die beſte lein fann , ſo bedingen dod oft Nebras

fung túc tiger Stabs offiziere deren Motivirung annulliren wird. Und ſo bleiben wir denn dabei : die v. Robrs

umſtånde Modificationen , ohne daß darum der Zwed

ſche Methode iſt gut ; ſie muß nur ridtig angewendet

mun , auch von den Arten der beſſeren Methode , nur

weſentlich beeinträchtigt würde.

Eine Abridotungsmes

werden.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. { este in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.

8C

Samſtag , 10. Juni 1843.

No. 69 . ud

for audi 1911 TOFT unden nach !

....301 sbro gniste stau 1u131377751

Sinulo

ndry 3

190 1991 ale_01

3

c . 1997 1910

10 10401 DE 10DONT . amnisti

AS

5 時 おきで かかる

dloud

Allgemeine Militar - Zeitung. វរ

inte

ats

Großbritannien.

Verſuche auf dem Moorgrund bei Woolwich. 23. Mài 1843. Geſtern Nachmittag um ein Ubr verſammelten ſich der Generalmajor T. Downmann , die Oberſten

Gurney ab , beide aber zerſprangen , ohne nur einen

300 vorwärts zu kommen . Drei rechopfündige. Raketen des Hrn. Reece wurden dann aus Röhren gefeuert und der Zwed diefes , fowie des vorbergebenden Ber.

Paterſon , facy , Danſey), Chalmer , Major Hardinge, (udes war., einen regelmäßigen und ſicheren Flug der die Hauptmånner Palliſer und Grant quf ermåbntem Rafete nad dem Ziel zu erlangen . Hr. Recce bediente

Plaße, um bei Verſuden mit Percuſſions, Hoble

fich der Rafeten gewoonlider Conſtruction, welche von

fugein , erfunden von Hrn . Reece, und mit Rafeten, nado. Angabe des Hrna Gurney , des Erfinders des

einem bis zum anderen Ende mit einer brennbaren Compoſition umwidelt waren , die im Augenblice des

Budelid)tes * ), gegenwärtig zu ſein . Die Verſude bes

Abfeuerns entzündet wurde und der Rafete eine dres 4

gannen , indem manvier 32pfúndige Percuſſionsboma bende Bewegung um ihre långite Are geben ſollte. Der ben , Erfindung des Hrn. Reece , in einer Entfernung Erfolg ſchien die Anſicht zu beſtätigen , daß dieſe Bors

von ungefähr vierhunpers Yards von Ziel und Viered , richtung einegewünſchte Wirkung haben werde. Meh, warf. Nr. 1 erreichte das Viered , obne das Ziel zu gedrungen , wobei ſie einen bedeutenden Iridter mit

rere erfabrene Offiziere jedod bemerkten , daß es faſt

treffert, und erplodirte , nachdem ſie in die Erde ein , unmöglich ſein würde, dieſe Erfindung im Kriege an, zuwenden , da die Compoſition , weil ſie unbedeckt ſei,

einer großen Deffnung machte . Nr. 2 traf das Ziel ſebr leicht verleßt werden fónne , und dann nicht nur und fiel in das Bieredt , obne zu erplodiren . Nr. 3 unvollſtändig wirken, ſondern auch durch jede Reibung zerſprang ungefähr in einer Entfernung von hundert ſelbſt gefährlich ſein müſſe. 'Eine Bededung mit Blech.

Yardo , ebe ſie das Biere« erreichte, und die Rugels bůdiſen wurde vorgeſchlagen; aber ſelbſt "mit dieſem I

ſtuce flogen über daſſelbe weg. Nr. 4 ging durch das Ziel und fiel in das Vierec, obne zu erplodiren . Ang Hr. Reece das leßtemal.Berſuche mit den erwähnten Kugeln maďte , glaubte er die Urſadze , warum einige davon unniittelbar vor der Mündung des Geſchüßes gerſprungen waren, darin gefunden zu haben ,daß das

SĐußmittel fonnten die Einwendungen gegen ein Ma. terial von folder Natur an der Außenſeite einer Ra. fete nicht genügend beſeitigt werden. Zu gleicher Zeit mit Hrn . Reece Rafeten kdoß man einige von bis, beriger Conſtruction , im f. Arſenal verfertigt , welche den gewöhnlichen Flug machten und im Vergleichmit

Metall der Kugelmitdemdes Geſchůges in Berührung den zuerſt ermåbnten nur ſehr wenig abwiden, ſie waren von ſehr guter Beſchaffenbeit und eine davon

gefommen dieſesman nundieſeomal zu vermeiden , waren die Kugeln war. , mit Um welchen Perſuche ans traf die Sheibe. Andere Rafeten, ebenfalls im F. Ar, ſtellte , mit Filz' umwidelt,"was geringeren Spielraum fenal gefertigt , wurden abgeſdoſjen , um die Wirkung I

gab .

War es nun dieſe Einrichtung oder irgend eine

von verſchiedenen Fúdungen zu leben ; man fam übri.

andere Urſache, keine Kugel zerſprang jeßt an derMünd gens zu keinem beſtimmten Reſultat. dung des Geſcúßes und ihr Gebrauch würde dadurch weniger gefährlich werden . Aber bevor man zeigen fann,

für die nur vollkommen ihre Anwendung nid)tſondern daß Bedienungsmannſchaft, auch in derſicher Mehrzahl

4.5,

Fran fre ich...

Paris , 23. Mai. Im Kriegsminiſterium wird jebe

von mebteren Seiten beantragt, nidt bloß 700,000, der Smuffe wirkſam iſt, indem fie'in dem Augenblicei fondern für den Kriegsfalt 1,500,000 Gewebre mit Per. wo ſie das Ziel treffen oder unmittelbar nachbet ger's cuſſion zu verſehen, indem der franzöſiſche Kriegefuß

ſpringen , durften ſie nicht für den Kriegegébraud zu 500,000 Mann betrage und man 3 Gewehre proMann empfehlen ſein .

Nach dieſen Verſuchen mit Hoblo rechnen muffe. Dieſer Vorſchlag wird jedoch bei den

kugeln ſchoß man zwei fechopfändige Refeten des Hrn. jeßigen friedlichen Ausſichten Towerlich in Ausführung 1969; 1 gebracht werden . Die jest bereits ſeit mehreren Jahren *) Dieſes Licht iſt fohell, daß man auf 20 Schritt davon gewöhn in Algier beidem übelſten Wetter gebrauchten Percuſ. 1:

1

liche Sdrift teſen kann .

Tionsgewehre haben ſich übrigens nebſt den Zündbården

547

548

als überaus praktiſch bewieſen. Das Nidtlosgeben der Scůſſe war ſelten. Die Beſorgniß, als ob das in den Zůndbútden gebraude Merfur. Fulminat der Ges

Månden , 24. Mai. Der beute Mittag erſdienene Armeebefebi bat namentlid unter unſeren jüngeren

B a y er

.

ſundbeit der Soldaten ſchädlich werden könnte, bat fid

Militårs viele Glüdliche gemadi.

ebenfaus als ungegründet bemåbrt.

immer , vorerſt die Liſten der ſeit dem leßten Armeebes

Er enthält , wie

- Der Kriegsminiſter Marſdal Soult bat vor Rur, febl mit fremden Orden begnadigten , der reactivirten, darakteriſirten , verſekten, penſionirten, entlaſſenen und gestorbenen Offiziere und Militárbeamten . Befördert

zem zur Ausbildung der Infanterie ein neues Inſtitut in Vincennes gegründet. Dieſes Inſtitut führt den

Namen einer Uebungsdule für die S d ů Ben der

wurden : zum Generalmajor und Brigadier der 1. Ar.

Armee.

Bereits ſind die Conringente aus den vers

meediviſion, der Oberſt des Infanterieregiments Seden ,

ſchiedenen Schüßenbataillonen und 25 Infanterieregis mentern in Vincennes zuſammengezogen . Die Scieß übungen finden regelmäßig ſtatt und rollen, für die verſchiedenen Truppenabtbeilungen Normalſchůben bils den. Das Saeibenſdießen findet ſtufenweiſe und zwar

dorf, feopold Frhr. v. Hobenhauſen ; zum Oberſten der Oberſtlieutenant v. Grebmer vom 1. Jågerbatail. lon im Infanterieregiment Sedendorf ; ferner 5 Ma.

mit dem Rarabiner ſtatt , den die baſſeurs D'Orleans

leuten 1. Klaſſe , 2 Oberlieutenante zu Rittmeiſtern,

nach den Verbeſſerungen von Delvigne gebrauden . Der Kriegøminiſter bat fürzlid fra . Delvigne eine Gratis fication von 25,000 Fr. für ſeine Vervolfommnung der 1 Schußwaffen bewilligt. Die Artillerie- und Cavaleries commiſſion , vom Generallieutenant Sparre pråfidirt, bat auch fürzlich einſtimmig dem Kriegsminiſter vorge,

lieutenante zu Oberlieutenanten , 34 Junfer zu Unter. lieutenanten und 28 Unteroffiziere und Cadetten zu Junfern befördert. Hofte i n.

jore zu Oberſtlieutenanten , 7 Hauptleute und Ritts meiſter zu Majoren, 9 Hauptleute 2. Klaſſe zu Haupts 17 Oberlieutenante zu Hauptleuten 2. Klaſſe, 27 Unter,

Altona , 26. Mai.

Man weiß jest beſtimmt, daß

! dlagen, die neue Piſtole und das Musfeton Delvigne's das bolſtein.lauenburgiſche Bundescontingent wenigſtens

bei der geſammten franzöſiſden Cavalerie und Artillerie fürs Erſte dag dåniide Commando beibehalten und einzuführen. t Die Verſuche damit 7. Huo namentlichbei den diebjährigen Mandvern des10.Ar. farenregimen in Verſailles fort. dauern — Derbeim Karabiner meecorps, unſtreitig zum großen Erſtaunen der übrigen Delvigne's wiegt nur 3Kilogr., d.b. beinabeeinDrittel deutſden Truppen , båniſch befehligt werdenwird. ( Franff. D. P. A. 3tg .)

weniger, als der jebige Karabiner der algieriſden Cam B

valerie.

Die fange beträgt nur 40 Centimetres ,1 und

die Probefchůfe haben bewieſen , daß dieſe neuen Ka . rabiner noch bei einer Entfernung von 600 Metres eine

I große Kraft und Pråciſion des Schuſſes beſigen . ( Preuß. St. 3tg .)

RuBand.

Petersburg , 4. Mai. Der Kriegsminiſter , Ge . neral Fúrſt Irdernydew , iſt mit Verbleibung in ſeinem Amie zum Obef des Rabardaſden Fågerregiments

Unter dem 26. April 1843 wiederholt Marſdaú ernannt worden. Nordamerikanilde Freift a aten.

Soult bei Gelegenheit der Vertheilung der 80,000 Re . cruten von 1842 die Beſtimmungen hinſichtlich des Mi. nimumo des Maß es vom 29. Juni 1840. Nach dens

Einem Newyorker Blatte zufolge teben gegenwärtig gerade 100 Soldaten aus der Revolutionszeit auf der

felben iſt dieſes Minimum 1,706 , ſtatt 1,679 Metres Penſionsliſte , die über bundert Jabre alt ſind. für die Jager von Afrika , für die Regimenter vom Genie 1,675, ſtatt 1,679 Metres. – Sobald der junge

Der å teſte derſelben , Midael Hale, zábit 115 Fabre.

Zumads nicht ausreicht, ſo ſoll man auch für die 14

erſten Artillerieregimenter 1,679 , fatt 1,706 Merres Das Militårſtrafgeſeßbuch für das Königreich ausnahmsweiſe gelten laſſen. - Die Schwadronen vom Artillerie : Part, deren Minimum 1,693, können eben 'ro auf 1,679 Metres recrutirt werden . - Wenn Somiebe, Sattler , Búdenmader , Soneider und Sdubmader

Hannover vom Jahr 1841. 119

( Fort figu'n g.) *)

Das 5. Capitel, von den Bergeben in Huſebung der

bei geringerem Maße zugelaſſen werden ſollen, lo můſo Montirungos , Armatur und Equipageſtúde, ſen ſie gute Arbeiter lein. - Bei dem Militar bat e8 1842 zwei beklagens,

( S. 144 - 148 ) gibt keine Beranlaſſung zu beſonderett Bemerfungen . Dag 6. Gapitel ( S. 149-168 ) handelt von der

werthe Opfer gegeben, wel be an in der ungerd kumten fonftigen Bergeben in Bezug auf den Dienſt, Menageſuppe zurůdgebliebenen Snogenſplittern ſowohl in Friedenos ale in Kriegøjeiten.. Des S. 149, ſtarben , obgleid Ades bereits durch ein Circular des welder die Beſtrafung der nicht beſonders benannten Kriegsminiſters gewarnt war. Dieſer würdige Mann, und verpönten Uebertretungen und Unterlaſſungen be, welcher ohne die Anmaßung der Obefs weit mehr leiſten trifft, ist iſt ſchon früber Ermåbnung geſdeben. Der Ein . fónnte , liebt ſich denn , geſtüßt auf jenen traurigen gang dieſes Paragraphen , lautend: „ Ein Jeder iſt zur Vorfall , zu einem abermaligen Gircular unter dem Roten Beobachtung und eifrigſten Erfüllung aller

6. Mai 1843 veranlaßt, worin er die Suppe mit einem blechernen Löffel zu ſchäumen befiehlt und die Unfolg. ſamen gemeldet haben will .

über die verſiedenen Zweige des Militardienſtes por *) S. Nr. 61 der 2. M. 3.

550

549

bandenen allgemeinen Borſdriften verpflichtet, war

zweite Mal mit Degradation oder mit Perſeßung in

jedenfalls überflüſſig ; er erinnert an die in irgend einem

die Strafflaffe und Gefängniß , das dritte Mal mit

Fande einſt eridienene Verordnung , wodurd geboten

förperlicher Züchtigung oder Arbeitshaus bis zu 2 Sab.

wurde, daß die Gefeße genau befolgt werden ſollten. Uebrigens båtten in Folge dieſes allgemeinen Para . grapben mande ſpecielle Beſtimmungen dieſes Capitels

ren , den Umſtänden nad geſchårft durch Ausſtoßung

entbehrt werden können, z. B. S. 151, Erridtung und

fenbeit im Dienſte mit stågigem Gefängniß beſtraft

aus dem Militárſtande, beſtraft werden ſoll. Hiernad wird alſo derjenige, welder, naddem er wegen Trun,

Duldung von Nebentaſſen 2c., S. 157 , in ſo fern er worden iſt , gebn Jabre ſpäter nach inzwiſchen bewie , von Nachläſſigkeiten in den Rapporten , Meldungen 26.

ſenem muſterbaften Betragen abermals betrunfen im

bandelt, S. 160, Zwang oder Täuſchung bei Werbung von Recruten ? c., S. 164, ungebúbrliches Betragen im

Dienſte erſcheint, mit Degradation oder Verſeßung in

Quartier , $. 165 , ungebůbrliches Betragen bei dem Empfang von Lebensmitteln u. ſ. w. Es gibt noch

Ablidt des Geſebgebers ſowohl überbaupt , als nach

eine Menge anderer Vergeben , die eben ſo gut beſon . ders håtten erwähnt werden fönnen. - Ebenſo wenig war der $. 156 nöthig , nach welchem Commiſſariats: und Medicinalbeaute , ſo wie Auditeure megen Unge, borſams oder Widerſeßlichkeit gegen Befeble ibrer Min litárvorgefeßten nach den Grundſåßen der Subordi.

wiederholen hierbei eine ſchon früber gemachte Bemers fung, daß bei Diſciplinarvergeben (und namentlich gilt dieß von der Trunkenheit) die früher beſtraften Fåde nach einer gewiſſen Zeit, innerbalb welcher der Mann fide gut betragen, nicht mebr in Rednung gebracht wer, den ſollten. Wenn der $. 161 ferner beſtimmt, daß in Kriegszeiten die Strafe um die Hälfte oder das Doppelte geldärft werden ſoll und daß, wenn der Thå.

nation beſtraft werden ſollen , da fide die ſelbſt verſteht.

gang von

Der S. 157 gebt wohl zu weit, wenn er die vorſåg. lide Abfaſſung und Einreichung oder Abſtattung fais [ der Rapporte , Meldungen 2c. bei Offizieren in jedem Falle mit dem Verluſt der Stelle bedroht , da

die Strafflaffe und Gefängniß beſtraft , was wohl die dem Schluß des Paragrapben nicht ſein fonnte.

Wir

-

ter ſich in der Nåbe oder Angeſichts des Feindes be.

fand , rhon für den erſten Fall der Trunfenbeit for, perlide Züchtigung , Arbeitshaus oder Zudthaus vers bångt werden kann , ſo bat es wobl ſtatt oder das

es Fåde geben kann, in welchen einem ſolchen Bergeben Doppelte " beißen ſollen : ,, bis zu dem Doppelten “ , eine rehr wenig verbrecheriſche oder ſchådliche Abſicht und was die leßtgedachte Beſtimmung betrifft, ſo dürfte zum Grunde liegt. - Im weiteren Verlauf dieſes Pa,. es außer allem Verbåltniß ſein , wenn Trunfenbeit in ragrapben findet ſich eine Omiſſion im Drud, indem es der Nåbe des Feindes ſchon bei dem erſten Falle ſogar C

ſtatt ,, auch eine ſolde Beſtätigung wird beißen múffen :

mit Zuchthaus (von 2 bis zu 8 Jahren ) bedrebt wird.

maudh obne eine ſolde Beſtätigung."

Mit gleider Strenge bestimmt der $. 162 binfidilich

Trunfenbeit außer Dienſt wird nad S. 161 , wenn irgend eine Ungebåbr oder irgend ein Nadtbeil für den

der Offiziere , daß Zrunfenbeit in der Nåbe oder An. geſichts des Feindes mit dem Verluſt der Stelle und

Dienſt damit verbunden iſt , zuerſt diſciplinariſd, und

Feſtungearreſt bis zu 6 Sabren zu beſtrafen ſei.

bei fernerer ( ? ) Wiederholung mit Gefängniß , nad

Nad dem eben erwåbnten S. 162 ſoll der Offizier,

fruchtloſer Anwendung ſolcher Correctionsmittel mit Des

der fide im Dienſte beraudet oder ſich durch Zrunfen.

gradation oder Berſeßung in die Strafflaſje nebit ( char fem Gefängniß , in ferneren Wiederbolungsfåden mit körperlicher Züchtigung, und bei ganzlicher Unverbeffer: lichkeit mit Ausſtoßung und mebrjábrigem Arbeitsbaus beſtraft. Auffallend iſt es , daß hiernach die Trunfens

beit zur Uebernahme einer vorauszuſebenden Dienſtver. richtung unfåbig macht, das erſte Mal mit Arreſt be . legt und das zweite Mal zur Entlaſſung verurtbeilt

beit außer Dienſt gar nidt geſtraft wird , wenn feine

baben : denn wenn der zweite Fal nach 5 oder gar nach 10 und 20 Jabren vorfommt , ſo würde es doch

Ungebübr und fein Nachtbeil für den Dienſt damit vers bunden iſt, während es doch im Intereſſe der Diſciplin und um die Angewöhnung zu verbåten, durdaus ndibig iſt, jeden Fall der Trunkenheit zu abnden . Dagegen

werden. Hier tritt recht auffallend bervor , was wir vorbin über den Rúdfall bei der Zrunfenbeit bemerft

eine an Grauſamkeit grånzende Hårte ſein , wenn dass felbe Vergeben, weldes bei dem erſten Falle mit Arreſt beſtraft worden iſt, bei dem zweiten Falle mit Entlaſo

erſcheint es viel zu bart, einen unverbeſſerlichen Lrinferfung beſtraft würde. Dieß muß aber nad dem ban. außer der Ausſtoßung aud nodo mit mebrjábrigem Ars noveriſchen Geſeße um ro mebr geſoeben , als der S. 11 beſtimmtfodann ridtig beſtimmt beitsbaus zu beſtrafen . - Gebr richtig ſodann den frúberen Fall ſelbit dann in Rechnung gebracht

der Schluß des Paragraphen , daß bei Zumeſſung der

baben wil, wenn binſichtlich deſſelben die Verjährungs

Strafen wegen Trunfenbeit für Rückfalle eine beſondere Rúdſicht auf die Zeit und auf das Betragen des Souls digen feit der guleßt verbüßten Strafe genommen wets

friſt abgelaufen iſt. In Kriegszeiten roll für den erften Fall mebrmonatlicher Feftungsarreft oder auch Entlaſſung und für die nådte Wiederbolung Gafſation

den rolle. Damit ſteht aber der erſte Abſaß des Pa . ragrapben in directem Widerſpruch , nad welchem der Unteroffizier oder Soldat,, der betrunken zum Dienſt

erkannt werden. Aude bier gilt alſo das eben Geſagte. ſoll mit geſchårftem Gefängniß beſtraft, nach Ablauf

erſcheint oder fid wåbrend defelben betrinkt, oder ſich durch Iranfenbeit außer Stand reßt, die bereits vorber befohlene Dienſtverrichtung zu übernehmen, das erſte Mal mit geſchårftem Gefängniß bis zu 4 Woden , das

von 8 Tagen aber foll der die Weigerung fortſegende demobngeachtet zum Dienſt eingeſtellt und dem wirklich Bereideten gleid geachtet werden. Ein altes Sprids wort ſagt: ,, Gezwungener Eid ift Gott leid " , und wir

Verweigerung des Soldateneide ( S. 166 )

551

552

glauben , daß ſich ein ſolcher , ſo weit es ein eidliches Württemberg beſtimmen daſſelbe, jedod nur in Bezug Verſpreden zur Erfüllung einer geſeblichen oder überó auf. Unteroffiziere und Soldaten ,weil der Offizier jeden nommenen Pflicht betrifft, wirklich in feiner Beziebung falls aus dem Dienſte entfernt wird ; Hannover knúpft rechtfertigen lågt. Man ſollte denken, daß der Fall gar die . Nichtigkeit blog. an die ohne Conſens geſchloſſene nicht vorkommen fonne und werde ; rollte er fich aber Ebe der Unteroffiziere und Soldaten, wåbrend bei dem

doch ereignen, ſo müſſen Vorſtellungen und andere mos Offizier die Ehe blosi als nicht vorhanden betrachtet raliſche Mittel angewendet werden , die wohl in der

Regel zum Ziele führen werden . Daß derjenige , der den Eid verweigert, dem wirklich Vereideten gleich ges achtet wird , verſteht ſich ganz von ſelbſt ; wird aber dieß nur als Prăjudiz für denjenigen beſtimmt, der

werden ſoll.. -- In Bezug auf die Strafbarfeit eines Offiziers, der ſich ohne Conſens verheirathet; ſcheint es uns einen großen Unterſchied zu machen , ob die vers ordnungsmäßigen Vorausſeßungen zur Conſensertheis lung vorhanden ſind oder nicht. : In Fållen , wo dieſe .

obne Erfolg mit geldhårftem Gefängniß belegt worden

Vorausſeßungen vorhanden ſind oder wo die Gooſens,

iſt , ſo gibt man damit zu erfennen , daß man einen Zwang , den man nicht durchſeßen fann, vergeblich vers ſucht hat, wodurch denn der Verſuc felbít eines Tbeils

ertheilung an beſondere Vorausſeßungen nicht gefrúpft iſt , wo alſo die Einbolung des Conſenſes mehr eine Sache der Form war, dürfte die Strafe der Entlaſſung

die Militårbeborde compromittirt und anderen Theile den Anſtrich eines rechtswidrigen Erperimente erbalt. Iſt aber die Eidesweigerung wirklich ein Vergeben , To müßte es gerade im Fall der bebarrlichen Fortſeßung viel hårter als mit Gefängniß beſtraft werden . In

der Verſchuldung nicht entſprechen . Wir dürfen nur an den Fall erinnern , daß ein Offizier, der das Vors bandenſein eines gewiſſen Vermögens zum Bebuf der Verbeirathung nid nadzuweiſen batte , nach eingege. benem Geſuche die Ebe vollzogen hat , ebe der unzweis

jeder Beziehung würden wir die Weglaſſung des S. 166

felhaft zu erwartende Conſens ausgefertigt war.

für beſſer gebalten haben.

Uebertretung des Gefeßen an ſido rechtfertigt , im Vers

:

Eine zu große Strenge enthält der S. 167 , nach

Die

gleid mit anderen Geſebůbertretungen , den Verluſt der

welchem die Theilnahme an unerlaubten gebeis

Stelle nicht ; dafür allein dürfte wohl eine anges

men Verbindungen (wodurch fein anderes Vers breden verübt wird ) chon bei dem erſten Falle gegen Offiziere mit dem Verluſt der Stelle , gegen Unteroffis ziere und Soldaten mit Degradation oder Verfeßung

meſſene Feſtungsſtrafe genügen. Der Rechtfertigungs's darin , daß ein dem Dienſte widerſtreitendes Verhältniß

in die Strafflaſſe, verbunden mit Gefängniß, in Wie.

berbeigeführt, daß dem Dienſte ein nambafter Nachtbeil

derholungsfåden aber mit Arbeitshaus und Ausſtoßung

zugefügt worden iſt. In der Regel würden wir daber ſelbſt dann , wenn die

grund der Entlaſſung liegt vielmehr ( abgeſehen von dem durit das Beiſpiel gegebenen Reiz zur Nadyabmung)

beſtraft werden ſoll.

Wir halten es für eben ſo bart, daß zur Anwendung dieſer Strafen nicht einmal vor,

Vorausſeßungen zur Gonſenss ertheilung nicht vorhanden ſind, die Entlaſſung nur in

ausgegangene Abmahnungen und Verwarnungen er, fordert werden, als daß zwiſden politiſden und nichts

dein Falle für die richtige Strafe balten , wenn man

politiſchen Verbindungen fein Unterſdried gemacht iſt, Wir dürfen nur an pietiſtiſche und abnliche Vereine erinnern .

Nad S. 168 wird ein Offizier, der ſich ohne aus. der Umſtånde mit Entlaſſung, und wenn der Conſens gewirften Conſens verbeiratbet, ohne Unterſdied

die Nichtigkeit der ohne Conſen's geſchloſſenen Ehe auss zuſprechen Anſtand nimmt ; wird dieſe Nichtigfeit aus. geſprochen, ſo fällt das Hauptmotiv zur Entlaffung weg. Wir halten es aber für eine in vieler Hinſicht ſebr bedenkliche Sade , die Nichtigkeit der Ebe auszu .

verweigert war , mit Caſſation beſtraft ; der Unters

ſprechen , und unſerer Anſicht nach ſollte daber gang davon abſtrahirt, dagegen aber bei dem Nichtvorbanden ſein der Vorausſeßungen zur Conſensertbeilung die Ents

offizier und Soldat bat in dieſem Falle geſchårftes Ges fångniß , und bei verweigertem Conſens Arbeitshaus

laſſung als Strafe beſtimmt werden. Wenn Hannover die Entlaſſung oder Caſſation als Strafe fefiſeßt und

zu erwarten.

dabei doch beſtimmt, daß die Ebe in Rückſicht auf den

Hinſichtlich der Beſtrafung dieſes Ver .

gebens begegnen wir einer großen Verſchiedenbeit in den Militärſtrafgeſeßen. Preußen beſtraft es bei dem

Militárdienſt als nicht vorhanden betrachtet werden

Offizier mit Caſſation ; Württemberg mit Entlaſſung ; Großherzogthum Heffen mit 3 bis 6monatlichem Feſtungos arreſt und bei eridierenden Umſtänden außerdem mit

folle , fo dheint bierin ein Widerſprudy zu liegen, in ſo ferne nicht der entlaffene. Offigter doch noch in einem militåriſchen Verbande " bleibt. Dagegen ſcheint und die eigenmächtige Verbeiratbung der Unteroffiziere und

Entlaſſung; Oldenburg mit 8monatlidem Arreſt ; im

Soldaten durch Gefängniß dann zu gering beſtraft zu

fðnigl. rächſiſchen Militårſtrafgefeßbuch wird dieſes Vert

Fein , wenn es an den Vorausſeßungen zur Conſens.

gebens gar nicht gedadt. Bei Unteroffizieren und Sol ,

ertheilung gefehlt hat , wåbrend wir auf der anderen

daten iſt die Strafe: in Preußen 3 Monate Feſtung ;

Seite auch bei dieſen nicht dafür ſein würden, die Ebe

in Württemberg 3 Monate Feſtung bei Soldaten, Des gradation bei Unteroffizieren ; im Großherzogthum Her, ſen 3 bis 6 Monate Feſtung, bei erſchwerenden Úm . ſtånden Degradation ; in Oldenburg, wie bei Offizieren. Zugleich erklären Heſſen und Oldenburg jede obne

für nichtig zu erflåren. Statt deſſen möchte eß ges nügen , die im bannoveriſchen Gefeße für Offiziere ge! gebene Beſtimmung , daß die Ehe in Bezug auf den

Conſens geſchloſſene. Ehe für nichtig ;

Preußen und

.

Militardienſt als nicht vorhanden angeſehen werde,

auf die Unteroffiziere und Soldaten anzuwenden. (Fortſegung folgt,)

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. Beste in Darmſtadt und in de ten Offizin gedruckt.

-

Dienſtag , 13. Suni 1843.

ISBN

VEL

No. 70 ..

1591 TROUVER

.

? 1953 hlatistiaisi

do mundo

POST

de

los

Allgemeine Militar : Zeitung 的

1 IV 31. :-)

Das Scießen war ausgezeidnet , viele Rugeln trafen Großbritannien. die Speibe ; andere bei böberen . Elevationen , um die einer großen Anzahl von Offizieren der k. Artillerie und Tragweite zu prüfen , gingen weit über den Moor in Den 29. Mai fanden vor lord Bloomfield, G. 6. B.,

allen Cadetten, welche ibre praktiſden Studien im f. Are

den Fluß , welcher glücklicherweiſe mit Ausnabme mes

fenal machen, auf dem Moorgrund von Woolmich Ver. niger Minuten während der ganzen Uebung, die übers fuche mit einem leichten 9pfündigen Feldgeſ d ů ß , con.

baupt vortrefflid geleitet wurde, frei war. Die Schuß

ſtruirt von Hauptmann Grant von der f. Artillerie, und unter deſſen Leitung ſtatt. Grant's Geſchůz iſt dadurch von den gegenwärtig im Gebraud befindliden gPfündern verſchieden , daß der Bobrungsdurd meſſer

weite betrug 1000 yards. Das Reſultat des Verſuche wurde mit dem größten Intereſſe aufgenommen , da,

wenn Grant's Geſchůß auch in jeder anderen Hinſicht für den Felddienſt anwendbar gefunden werden route,

nur 4'/ 16 Zoll iſt, was einen geringeren Spielraum gibt

ſich zu feinen Gunſten ſchon ein Mindergewicht von

und wodurch es möglid wirő , mit 2 Pfund 6 Unzen

4 Ctr. und mehr gegen die åtteren 9Pfünder beraus,

Pulver die Kugel auf dieſelbe Diſtanz und mit gleicher

ſtellt ; nämlich 37, Str. beinabe für das Rohr, 7, Otr.

Wirkung, wie eineaus einem im Jahr 1811.gegoſſenen

für die Laffete und Deichſel , 34 Pro. weniger Pulver,

wenn berſeben mit 48 Sdůſſen. Dieſes geringere Ge. 9Pfünder zu bringenzeigten. Verſuche zurabgeſchoſſene großen Befriedigun A18beutigen g ; wie die Haupt. wicht wurde nicht nur eine große Erleichterungfür die mann Grant ſeinen Entwurf vorlegte , glaubte man

natürlich annehmen zu dürfen , daß , da ſein Gefdüb

Pferde , ſondern auch eine bedeutende Erſparniß an Metall , da der Wertb Materials ,183 welches man Feldgeſdüß bedarf,des ungefähr für ein ſein Pfo. St.

nur etwas über 10 Str. ſower iſt, wåhrend die anderen

9Pfünder im Durchſchnitt 13 /, Str. wiegen, der Růdo per Toune iſt; endlich dürfte diejenige an Pulver audi lauf zu groß werden würde, um ſo mebr als die Paffete einige Berufſichtigung verdienen. Nach einigen wei, aud i Gtr. weniger wog, als die der anderen Geſchůbe ;

teren Verſuden , um die Stärfe der Paffete und ihre

aber ſie war in ſo guten Verhåltniffen (der größere

Brauchbarkeit überhaupt zu prüfen, wird man über den

Zheil von Metall ) gebaut, und das Rohr lag ſo genau und richtig darauf , daß ſich der Rücklauf im Durchi

Mertb der Erfindung entſcheiden fónnen ; bis jeßt dies

ſchnitt, wenn nicht immer, geringer wie bei den älteren

nen dieſe Verbeſſerungen nur den günſtigſten Eindrud bervorgebradt zü baben.

Stüden herausſtellte. Nach ſtebende Tabelle gibt eine Ueberſicht des Rüdlaufs beider Geldhúße bei einunda zwanzig Schüſſen :

F r a n fre i dh . Die Garniſonsverånde . Paris , 22. Mai.

rungen der verſdiedenen Regimenter der franzöſiſden Hauptmann Grant's Geſchüg : Schuß. Fuß. Zou.

14. 15.

19. 20 . 21 .

OO OOCOS

. 8. 9. 13.

១៩៨៨

1.

2.

9 8 9 7 9 8

1 9 6

0 0

4

9 9 8

5 4

8

11 6

8 8

6

9

Geſchüß gegoſſen im Jahr 1811 : Schuß. Fuß. Zou. 4. 5. 6. 10. 11 . 12. 16. 17. 18.

9 10 9 10 10 9 9 11

10

Armee ſind jest in vollem Gange ; auch hierber ſind mebrere neue Regimenter gefommen , darunter das 47. fie

10

nienregiment , das befanntlich ſo lange in Afrifa geo

0

ſtanden und bei der Erſtúrmung von Ronſtantine eine ſo rubmwürdige Rolle geſpielt batte. An feiner Spiße

6 2 2 6 0 0 2

war damals der Oberſt Combés , einer der tapferſten Offiziere der franzöſiſchen Armee , auf der Breide ges fallen . Von den beiden Uebungslagern , welche in

dieſem Sommer gebildet werden ſollen , wird das eine auf den Ebenen von Billeurbanne unfern lyon auf dem

linken Ufer, Der Rhone, das andere auf der Haide von Thalin (Ile- et -Vilaine) etablirt werden . Jenes wird aus 12 Infanteriebataillonen in 3 Brigaden , 12 Ta.

556

555

valerieſowadronen in 1 Brigade, 3 Batterieen Artils der Poſtencommandanten , Nidtvollziehung der erbal. lerie , wovon 1 reitende, 1 Brůđenequipage, 1 Coms pagnie Sappeure , 1 Compagnie Equipagentrain , 1

tenen Auftråge bei Ausſendungen auf Recognoſcirung u . ) nur Nadi &fiigfeit zu Grunde liegt, iſt eine großere

Abtheilung Gendarmerie, - dieſes aus 12 Infanteries bataillonen in 3 Brigaden, 8 Cavalerieſowadronen in

Strenge als in anderen Verhåltniſſen nöthig , und es módhten daber die bierauf gelegten Strafen (Gefångniß oder Arbeitsbaus bis zu 3 Jabren ) nicht immer völlig

1 Brigade, 2 Batterieen Artillerie, i Compagnie Sap ,

peure, 1 Abtheilung vom Equipagentrain, i Åbtheilung Gendarmerie zuſammengereßt ſein.

Der Kriegsminiſter bat auf Anſuchen des Bey von Lunis den Oberſtlieutenant des 18. finienregiments

genügen ; wie denn auch binſichtlichUmſtånden der Offiziere der Verluſt S. 226 richtig beſtimmt , daß unter der Stelle eintreten müſſe. Der $. 178 beſtimmt:

Auch macht ſich diejenige

er die Militárinſtruction der tuniſiſden Infan . terie zu leiten bat.

Militárperſon eines Verbrechend duldig, die ſolde auf den Kriegsdienſt Bezug babende Nachrichten , von denen ſie wußte , daß ſie gebeim zu balten ſeien,

Eine neue Ordonnanz organiſirt auf einen gångs

einer fremden Macht oder Individuen einer fremden

Hrn. favelaine.Maubeuge nad Tunis abgeldidt, wo

lich neuen Fuß den Dienſt und die Stellung der Mis

Armee, mit der man nicht im Kriege iſt, mitteilt, obne

litár , Veterinaird. Das Gorps dieſer " Zbierärzte iſt für die ganze Armee, wie folgt, feſtgereßt: 6 Haupts

dazu durch eine beſondere Erlaubniß des Vorgeſepten autoriſirt zu ſein . Es iſt wegen dieſes Vergebens, 1o.

Veterinaire, 98 Beterinaire erſter Rrafie, 124 Gebulfe , Veterinaire , 32 Untergebülfen , 260 im Ganzen.

fern es nicht als Hoch- oder Landesverratb

Ruland.

Petersburg , 9. Mai.

Am lekten Sonnabend

betradten

iſt , bis auf 4jábrigen , und wenn es zu einer Zeit be.

gangen wurde, wo der Ausbruch eines Kriegs mit dero

jenigen Macht, an welche die Mittheilung geſdab , als

ſtarbbier, nach einem mehrmonatliden Krantenlager , bevorſtebend vorausgeſehen werden mußte, bis auf les ſt Pas .

benswierigen Feſtungsarre

zu erkennen .“ Dieſer

enant Trourron, einer un , der Ingenieur: Präſident im Ingenieurs ragrapb ſagt ziemlich das Nämliche , was der S. 159, Offiziere. Vices gebildetſtenGenerallieut ſerer nad welchem derjenige , der ſolche Chatſachen , welche Departement, zeichnete er ſich in dieſem Face durch mebrere von ihm geleitete wichtige Arbeiten aus.

ihm durch ſeine Dienſtverhältniſſe befannt geworden ſind und zu deren Gebeimbaltung er verpflichtet war, an andere Perſonen mittbeilt , als denen ſie zu wiſſen

zukommt, mit Arreſt undinwidtigerenFåüen dienſtlich Das Militärſtrafgeſeßbuch für das Königreich mit Feſtungsarreſt ( der auf Lebenszeit erfannt werden Hannover vom Jahr 1841 . ( fortſegung. )

fann ) beſtraft werden ſoll. Beide Paragrapben båtten daber mit einander verſchmolzen werden fónnen. Die

Der zweite Abſonitt bandelt von den Militår .

in beiden Paragraphen angedrobten Strafen ſind aber

verbrechen in beſonderer Beziehung auf den

offenbar im Marimum zu ſtreng. Den leßigedachten

Dienſt in Kriegszeiten , und zerfåüt in 3 Capitel :

Fall ausgenommen (wenn zu der Zeit ein Krieg mit

Cap. 1. von der Perritberei ,

der betreffenden Madt vorauszuſeben war) , båtte das

Cap. 2. von Pflichtverleßungen aus Feigherzigkeit, Cap. 3. von Beutemachen , Plündern, Marodiren und ſonſtigen durch Mißbrauch der Waffens gewalt in Kriegszeiten verübten Bergeben.

Vergeben " entweder , da es ſchon in den allgemeinen Strafgereßen verpont iſt , gar nicht erwähnt oder doch das Marimum der Strafe ſebr beſdrånft werden ſollen ,

Das erſte Capitel ( s. 169–180 ) båtte eine allges

lebenswierige Feſtungsſtrafe faum zu rechtfertigen. Das

meinere Ueberſchrift erbalten ſollen, da darin auch ſolche

E. ſådridhe Militårſtrafgeſebbuch beſtimmt, wenn nicht die Verlegung des Dienſtgebeimniſſes die Natur eines

und ſelbſt in dem eben erwåbnten Falle iſt wohl

Vergeben , welche nicht als Berråtberei erſbeinen, abgebandelt werden. Die Beſtimmungen über die Ver.

fowereren Verbredens annimmt, 2 Monate Arreft als

rårberei ſind nicht weſentlid verſchieden von denjenigen anderer Militárſtrafgeſeße. Dagegen ſind ſehr richtig

höchſte Strafe ; das Oldenburgiſche gebt bis zu 18mos natlicher Feſtungsſtrafe oder Dienſtentlaſſung.

diejenigen Vergeben , welche in verråtheriſcher Abſicht

Wenn der s. 179 beſtimmt, daß auch diejenigen , den

verübt wurden, von denjenigen , die Sicherheit der Aro mee beſonders gefährdenden Handlungen , welche zwar vorſåßlich , aber ohne verråiberiſme Abſicht begangen wurden , in Hinſist auf Begriff und Strafe geſondert worden , was in anderen Gefeßen theilweiſe nicht der Fall iſt. Die lekteren Handlungen ſollen nad s. 176

Militárgereßen ſonſt nicht unterworfenen Perſonen , ſie ſeien ins oder Ausländer, mit der Strafe der Ver.

råtberei belegt werden ſollen , welche in dem von der Armee oder einem Theil derſelben im Kriegszuſtande beſepten Bezirke mit dem rechtswidrigen Vors ſaße, den Feind zu unterſtüßen , Handlungen unter,

mit Arbeitshaus bis zur Kettenſtrafe und , wenn we.

nehmen oder begeben , wodurch die Sicherheit der Trup.

fentliche Nadtbeile entitanden , ſelbſt mit dem Tode be.

pen oder einzelner Individuen derſelben gefábrdet wird,

ſtraft werden . Dieſe Strenge iſt vollkommen begründet; aber ſelbſt wenn den Handlungen oder Unterlaſſungen dieſer Art (z. B. falſche Meldungen in Bezug auf den

io fónnte der Richter, welcher dieſen Paragrapben an. zuwenden bat, ſebr in Verlegenheit fommen , ob bei den Unterthanen des beſeften feindlichen Landes ein recht8 .

Feind, falſe Ueberlieferung der Befehle , unterlaſſene widriger Vorſat anzunehmen ſei, wenn dieſe im Ge . Mittheilungen in der Nähe des Feindes von Seiten fühl ihrer Pflicht gegen ihr eigenes Baterland gebandelt

558

557

haben. Ueberbaupt iſt das Verfahren gegen die Bee litårſtrafgeſeßen. Nur ſcheint uns die im S. 184 an . wobner beſefter feindlider fånder mehr aus dem Ges

gedrohte Feſtungsſtrafe ( für deren Dauer das Geles

ſichtspunct einer Norbmaßregel , wobet nur vólferrechts

überbaupt fein Minimum beſtimmt) viel zu gering und

liche Principien zur Sprade kommen , als aus dem

mit den Beſtimmungen der SS. 185 und 186 nicht im

Geſichtspunct einer eigentlichen Beſtrafung zu betrados Einklang zu ſein. ten, und es wird daber in Bezug darauf den Befehls , Das 3. Capitel handelt zuerſt in den SS. 187 und babern in ihrer Inſtruction ein weiter Spielraum ges 188 von dem unerlaubten Beutemachen. Hiernach geben werden müſſen . wird, wer erbeutete Gegenſtånde, die dem landesberrn

Als Muſter fönnen die Beſtimmungen des 2. Cas geboren oder unter Mebrere zu vertbeilen ſind, zurück, pitelo ( von Pflichtverleßungen aus Feigberzig. bebålt oder unterſdlågt, mit Gefängniß oder Arbeits, teit ) gelten , weßhalb wir ſoldebier wortlich aufnehmen : baus beſtraft. Wir båtten für ridtiger gebalten , bierbei S. 181 . „ Wenn Einer oder Mehrere vor dem Feinde die Grundſåße von Diebſtahl oder Unterſchlagung an anfangen die Flucht zu ergreifen , oder Andere dazu berrſdaftlichen Sachen oder an Cameradeneigenthum in aufwiegeln , fo fónnen ſolche feigberzige Urbeber und Anwendung zu bringen. Aufwiegler , eben ſo wie diejenigen , welche Angeſichts Von bober Humanitåt zeugen die SS. 189 und 190. des Feindes Schrecken und Unordnung zu verbreiten fuden , wenn ſie von den Vorgeſepten vergebens zu

,, Wer webrioſe Verwundete ausziebt oder be . 5

raubt , ſoll nad vorgångiger förperlicher Züdtigung ihrer Pflicht aufgefordert ſind, durch jede Art von Ges bódſten Maßes mit Zuchthaus, und wenn gegen den walt zu deren Erfüllung angebalten, und ſogar auf der Berwundeten Grauſamkeiten verübt worden , mit Rets Stelle getödtet werden, und wenn dieß nicht auf friſcher senſtrafe auf Lebenszeit beſlraft werden . Haben die That geſchieht, ſo ſind ſie durch friegs. oder ſtandrechts Mißbandlun lebensgefährliche Verleßungen oder gar lidhen Spruch zum Tode zu verurtbeilen.“ – S. 182. den Tod desgen Beraubten zur Folge gebabt , ſo iſt auf

Wer ſonſt ſeine Dienſtpflicht feigberzig verlebt, oder Todesſtrafe zu erkennen ." - ,, Beraubungen der vernachläſſigt, inſonderbeit wer bei bereits begonnenem Kranten und Angeſtellten in den in Beſitz genom , oder zu erwartendem Gefechte ſich nidt auf ſeinen Plaß

menen feindliden Hoſpitalern werden eben ſo beſtraft,

begibt, oder auf dem Marſche gegen den Feind zurúd, als wenn ſie an den eigenen Cameraden verübt wåren . bleibt, oder ſich aus dem Gefechte wegbegibt, wer beim

Sind dabei Gewalttbåtigfeiten gegen Kranfe begangen,

Rückzuge oder im Gefechte ſein Gewehr wegwirft, oder ſo iſt die Strafe nach vorſtehendem Paragraphen zu . - Aber ungern vermiſſen wir eine Strafo obne bóberen Befehl zum Behufe der Flucht den Pfers beſtimmen."

den die Strange abſoneidet u . 1. w ., iſt mit fórper beſtimmung für die piúnderung der auf dem licher 3ůchtigung, Arbeitsbaus oder Zuchthaus zu bes Schladtfeld liegenden Todten , deren Verpdnung Tegen. Im Falle einer damit verbundenen beharrlichen Widerſeßlichkeit gegen den Vorgeſeßten iſt dieſer bes redtigt , Gewalt anzuwenden und ſeine Waffen zu gebrauchen .“ – S. 183. „ Gegen Offiziere ziebt jedes feigherzige Benehmen unausbleiblich die Caſſation nach ſich , vorbehåltlich der nach den obigen oder folgenden

fondere Artifel darüber finden. Die Beſtimmungen über Plünderung, eigenmächs tiges Fouragiren und Requiriren , Zerſtörung und Berdådigung des Eigenthums im Kriege, Miß ,

Beſtiminungen ſonſt verwirften Strafe."

bandlung und Todtung von Gefangenen und Eins

C

S. 184.

ebenfalls eine Forderung der Humanitåt iſt , wie wir denn aud in mehreren anderen Militårſtrafgeſeßen ben

„Jeder Commandirende, der ohne Ordre, oder ohne die wohnern beſeßter fånder ( S. 191 – 199 ) ſind ziemlich åußerſte Gegenwebr , oder obne rechtfertigende Gründe dieſelben, wie in anderen Militårſtrafgeſeßen . Sollte von dem ihm überwieſenen Poſten weicht, oder eine

es denn unmöglich ſein, auf der Bahn der Humanitåt

ibm anvertrauete Schanze, Paß u . dgl. dem Feinde

einen Soritt weiter zu geben und auch die Wegnahme

ůbergibt, iſt mit Feſtungsarreſt, und bei offenbarer Feige des Eigenthums der Rriegsgefangenen zu ver. berzigkeit oder grober Vernachläſſigung der ihm zu Ge. ponen ? Es deutet ſchon auf einen Anfang des Forts bote geſtandenen Vertheidigungsmittel mit dem Tode ſchritis in dieſer Beziebung , wenn z. B. das im Jabr zu beſtrafen." – S. 185. ,, Jeder Befeblebaber einer 1834 erſchienene großherzogl. beffiſde Felddienſtreglement 7

Truppenabtheilung ., der im freien Felde , ſo lange er ſich noch vertheidigen fonnte , oder ibm irgend ein ans

im S. 1095 beſtimmt: ,, Auch das Privateigentum des

- $. 186. ,, Mit Todesſtrafe wird ebenmäßig der Bes

ber Rade oder Gewinnſucht, ſondern von jenen edleren

Gefangenen roll dem braven Soldaten beilig ſein, und derer Ausweg übrig blieb, mit dem Feinde capitulirt, es gehört zu den böberen Aufgaben für die Truppen . wenn in Gefolge dieſer Capitulation die Truppen das befehlshaber, ihre Untergebenen dazu anzuleiten , daß Gewehr ſtrecken , bat dafür die Todesſtrafe zu erleiden.“ ſie auch in dieſer Beziehung ſich nicht von den Motiven .

fehlshaber eines belagerten Plaßes belegt , der , ohne

Grundſåßen leiten laſſen , welche dem Soldaten beſon , nach ders zur Zierde und Ehre gereiden ; " –- aber nada Stimmenmebrbeit deſſelben , in die Uebergabe willigt, dem weiteren Inbalt des Paragraphen kann bei dem ebe rich in dem Hauptwade eine zugångliche Breſche Verläugnen dieſer Grundſåße nur dann eine ( Diſciplinars ) befindet und die Garniſon auf derſelben einen Sturm Strafe eintreten , wenn den Gefangenen die nothwens ausgebalten bat." - Wir finden in dieſen Beſtim digſten Kleidungsſtücke obne die dringendſte eigene Noth mungen namentlich die verſchiedenen Arten und Grade vom feibe genommen, oder wenn denſelben ihre Orden , erſt einen Kriegerath_zu verſammeln , oder gegen die

der Verſchuldung beſſer geſondert, als in anderen Mis Ebrenzeichen oder die Zeichen thres Dienſtgrades abge.

559

560

nommen worden ſind. Sollte nicht der Militärſtand ſelbit im Hodgefübl ſeiner Würde auf das Vorrecht, die Gefangenen zu berauben , willig Verzicht lerton, auch wenn dabei an den Fall der eigenen Gefangens daft nicht gedacht würde ? *)

gerade die Waffe auf wenig gefährliche Art gebraucht worden iſt , pine Schärfung von 1 Jahr Arbeirsbaus , und in einem anderen Falle, wo ſcharf gehauen wurde, nur einen Zuſaß von einigen Woden Gefängniß zur

Der dritte Abſchnitt handelt von ſolchen genieis nen Vergeben , bei deren Beſtrafung das Mi.

litrdienſtverbåltniß eine beſondere Berůd , ſichtigung erfordert.

Folge haben , während er in den Towerſten Fällen gar nicht in Andlag fommt.

Die Hårte jener Beſtimmung

wird um ſo großer , wenn man ſich den Soldaten , der mit dem ſtumpfen Såbel ercedirt bat , als Complicen

Der S. 201 verordnet , die im allgemeinen Griminals

einer Civilperſon denft , die mit einem ſcharfen Meſſer geſtochen bar. Wir glauben, daß der Mifbraud der

geſetbud angedrohten Strafen wegen Staats ,

Dienſtwaffe nur im Angemeinen, und obne Angabe eines

Hoch- und Landesverra Pandes verratb 8 gegen Militárpers Berbåltniffes , als Erſawerungsgrund bei der Zumeſ. fonen um ſo trenger zur Anwendung zu bringen , da

Militårperſonen durch dergleiden Verbrechen ihre Vere

fung der Strafe innerhalb der geſebliden Gränzen der: Telben bezeichnet werden ſollte. ( Fortſetzung folgt.) '

Pflichtungen in einem ausgezeichneten Grade verlegen . Nachdem dieſer allgemeine Grundlag ( der ficb aud in dem

Bibliograph i e.

großberzogl . berden und im ordenburgiſchen Militår.

ftrafgeſetzbuch findet) ausgeſprochen worden, bårren die

11. Kriegsgeſchichte.

ſpeciellen Beſtimmungen bierüber im S. 202 bobl ents

190. Wpad Mongoluw do Morawy. D. h. Der Mongolen Ein

bobrt werden fónnen .

-

Auch andere Paragrapben

dieſes Abſchnitts balten wpir für entbehrlich. So g. R. die Beſtimmung des S. 203 , daß die Verlegung der

Antsebre gegen Armeebeamten, wenn ſie nicht als Ins ſubordination er beint , nach den Beſtimmungen des

allgemeinen Griminalgereßbudys über Beleidigung der Amtsehre zu beſtrafen ſei (was rich von ſelbit verſtehen möchte) , - der . 206 , welcher über die Anwendung des allgemeinen Griminalgeſetbuds in Bezug auf Ehren . frånfungen einige ſoon in der Natur der Sache lies

fall in

Mähren .

Von Al. Schembera , Prof. der böhm .

Sprache und Literatur in Ollmütz. Zweite Auflage. Mit 4 Kupferstichen. &. Ollmütz 1x42 ( IV 15. 76 S. ) Dieſe in böhmiſcher Sprache geſchriebene Monographie ,als Dentſchrift an jenes Ereigniß I, iſt wegen ihres hiſtoriſchen Bers thes reor geldäßt.

191. Opisanie turczkoi woinii w zarstwowanie Imperatora Alek : sandra etc. D. h . Schilderung des Türkenkriegs während der Regierung des Kaisers Alexander von 1:06 — 1812 , auf Allerhöchsten Befehl verfasst vom Generallieutenant , Se nateur, Mitglied des Militär -Conseils 11. s. w . Michailowsbij

die Untreue im Dienſte , beſonders über Betrug c. bei

Danilewskij. Mit einer ausführlichen Kaite des Kriegs schauplatzes und 30 Plänen . 2 Bde . 8. St. Petersburg 1843.7 Rub 15 Kop. (Mit Versendung: 8 Rub. 60 Kop .)

Kaſſenverwaltungen , ſehr ausführliche Beſtimmungen

192. Die Schlacht bei Jemgum zwiſchen den Gelderſchen und Oſtfrieren

gende Vorſchriften enthält ,

der $. 216 , worin über

gegeben ſind, deren es nicht bedurfte , da im S. 217 allgemein feſtgelegt iſt , daß , was das allgemeine Gris minalgeſekbuch wegen ſonſtiger Verleßungen der Amtos pflidten in Beziebung auf Staatsbeamte und öffentliche Diener verordnet, nicht nur gegen die Militárbeamten , ſondern auch gegen alle wirkliche Militárperſonen obne Rüdſide des Ranges und Grades , welde rich in der Page befinden , ſolder Vergebungen fich ſchuldig machen zu fónnen , in allen den Fåden Anwendung finde, får welche die Militárdienſtverbältniſſe nidt befondere Ber

ſtimmungen im Militärſtrafgeſebbud erforderlich ges macht baben.

Nad . 201 hat der Mißbrauch der Dienſtwaffe bei Gewalttätigkeiten und Körperverleßungen zur Folge, daß die gemeinrechtliche Strafe um den vierten Theil, aud nad Umſtänden um die Hälfte ( roll wohl beißen :

vom 4. Theil bis zur Hälfte " ) geſchårft wird , es

müßte denn die ordentliche Strafe ſchon eine bårtere als Arbeitsbaus ſein . Der Waffenmißbrauch erhält durd dieſe Beſtimmung eine ſehr verſdiedenartige Gel . tung , die mit der Art des Mißbrauchs nid)t im Vers båltniß ſteht ; er fann in dem einen Falle, wo vielleicht

1533 . Archiv f. Frieſiſch - Weſtfäliſche Gerdichte und Ulter: thumskunde. Herausgeseben von I.H. D. Mohlmann. (8. leer, Prätorius und Sonde.) Bd. I. Qeft 1. (1841.) S. 1–9.

193. History of the war in France and Belgium in 1815 , froin

the testimony of eye -witnesses, and other sources, exclusive and authentic By Capt. W '. Siborne , Assistant pilit secret. to the Lieut -Gen. commanding in Ireland etc. With por traits, plans and maps. 2 vols. 8. London 1843. Long. man & Co.

2 1. 2 s

Eine andere Pusgabe in Fol. 1 vol .

194. Die Feldzüge von 175,9 in der Schweiz und in Deutſchland. Don F. J. u . Soneidawind. 4. Boden . Mit den Plänen der Schlachten bei Stockach und Zürich . Darmſtadt 1842. Peske. 1 Ribir. 15 Nar.

Beſonderer Abdruck aus der Geſchichte der Kriege der Fran: zoren und ihrer Auiiiten.

195. Der Kriea Oeſterreichs gegen Frankreich, deffen Zuiirte und den Rheinbuns im J. 1809. Oder ausfübriiche Geſchidle der Feld: züge in Deutſchland , Italien , Polen und Holland ; der Inſur:

rectionen Iirol's und Vorarlbera's ; der Uufſtände in der Uit: mart und in Heſſen und der Züge des Herzo98 Wilhelm von Braunſchweig und des Majors F. v. Schil im I. 1809. Von F. I. 2. Schneidawind. 1. u. 2. Br. ar. 8. Schaffhauſen

1842. Hurter'ſche Budh. (VIII u. 447 , 491 S. ) R, Frankf. Konverſat. Bi. 1842. Nr. 329. (v. 29. Novbr.) Blätt. Gersdorf Repertor. 1842. XXXIV . S. 73 u. 74.

f. lit. u . bild. Reſt. 1842. Nr. 104. — litbl. j.Morgbl. 1843. Nr. 43.

196. Karl XI . in Churſadyſen . Vom Prof. Soulge in Gotha. *) Nachdem Obiges niedergeſchrieben worden , finden wir , daß das Bülau , Jahrb. 1841. I. ( Febr.) S. 140 — 169. königl. ſächſiſche Militärſtrafgesebuch wirklich die Zueignung des . 197. Slaged wid Austerlitz den 2. Decbr. 1805 , emellan Frans männen under Napoleon , och de förenade Oesterrikarne unter den Begriff der nothwendigen Leben bedürfniſſe nicht ges och Ryssarne under Kutusuw . 8. Stockholm 1842. P. A. hörenden Eigenthums gefangener feindlicher Soldaten eben lo Norstedt & Söner . (16 S. ) verpönt , wie die Piünderung der Landeseinwohner. (S. 126. 127.)

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung: C. W. leste in Darmſtadt und in deiſen Oifigin gedruct.

Donnerſtag ,

N

71 .

15. Juni 1843. ਭਰੋ

ਤੇ

VAD

4

សំ



Allgemeine Militar - Zeitung.. Franare i ch . Straßburg , 27. Mai. Ueber Ueber die die leßten legten Maß. Maß.

Eindruck aufdie Bevölferungmaden undAbd.Gl.Rader El

regeln des Kriegsminiſteriums in Beziebung auf die

in ihren Augen berabſeßen. Eine Idmade Golonne von

je in Afrika ſtattgefunden hat , und muß mebr als je

Reduction der Armee werden viele klagen laut, 1800 M., beſchwert durd einen Transport von Lebens. mitteln auf 20 Tage, dringt auf 60 Lieues vor Algier, wurde da das Sparſyſtem so weit , daßReiſes die in entlaſſenen Mannſchaften nidigetrieben einmal die übliden die Gegend der Kleinen Wüſte vor , und verbirgt gelder empfingen. Zu gleicher Zeit wurde durch dieſe beiſpielloſe Minderung des Effectivſtandes der Gars

ibre Annäherung an den Aufenthalt des Feindes, indem

ſte wie die Araber 20 lieues an einem Tage zurúd niſonsdienſt in den Städten und feſten Plåßen außer , legt. Unverſebens ſtebt man vor einer Maſſe von min , ordentlich erſdwert, mefhalb denn auch die Militar, deſtens 3000 Zelten , in denen ſich 5000° bewaffnete

journale nicht mit unrecht die Bemerkung machen , daß Männer befinden. Die Jufanterie iſt noch weit zurüd ; in dieſem Augenblice bei den Reiterregimentern weit mehr Pferde als Soldaten vorbanden ſind. In dem

der Prinz bat nur 600 Reiter; er frågt aber kein Bes denten , dieſe ungebeure Menge anzugreifen , tros der

Maße jedoch, als das Heer reducirt wird, wichſt die Gegenvorſtellungen unſerer arabiſsen Bundesgenoſſen , Zhåtigkeit der Arſenale und Ranonengießereien, indem für die Feſtungswerfe von Paris Geſchüße aller Art,

die den Sieg unmöglid glauben. Es war aber nicht blos eine Razzia und ein Ueberfall , jondern auch ein

deren Zahl rid auf mehr als 1200 Stúde belaufen glänzendes Gefecht, in dem unſere Cavalerie durch ihre dürfte , dahier und in den verſchiedenen Zeughåuſern Heftigkeit , Kühnheit und Tapferkeit von neuem ihre

Frankreids verfertigt werden. Die Pairbanſe, diezuo Ueberlegenbeit über diearabiſde Reiterei dargethan hat. gleid als Wurfgedofie dienen, ſollten in den Gitadellen

Unſere reitenden Såger und Spabis fåmpften im Bere

der Hauptſtadt vorzugsweiſe ihre Stelle finden. Die båltniſſe von 1 gegen 10. Der Prinz batte ſeine fage neuen Bombenmorrer des Obriſten Duchemin , mit ganz ridtig beurtheilt. Das geringſte Zaubern fonnte welchen man ſeit vierzebn Tagen auf den hieſigen Wåle ihn gefährden; Entſchloſſenheit und Nachdruck verſchaff Mehrere

len Verſuche anſtellt, können nach einer Entfernung von 4 bis 5000 metres geſchleudert werden , zu weldem Behufe 24 Pfund Pulver nöthig ſind. ( 9. 3.) – Die königl. Ordonnanz, durd welche der Hers 30g von Aumale zum Generallieutenant ernannt iſt, wurde am 2. Juni unterzeichnet. Der Prinz iſt jeßt ſeit 9 Monaten in Afrika . Das Journal des Debais vergleicht die Heldentbat vom 16. Mai 1843 gegen die Smalah AbdsGl.Raders mit der Solacht von Rocroi vom 19. Mai 1643 , welche der große Condé noch als Herzog von Engbien lieferte, der camals nur ein Jahr

ten ihm einen faſt unerwarteten Triumph .

ålter war, als der Erbe ſeines Hauſes, der Herzog von

zu Offizieren und Unteroffizieren der fandwehr auszu.

Aumale. Mit den Worten : Un prince de ma race n'a

bilden ; es kommt alſo hauptſådlich darauf an , ibnen

der bodiſten Beamten des Emirs , die Familien zweier ſeiner Kalifas , die Frauen und die Rinder vieler an. gefebenen Månner ſind in Gefangenſchaft gerathen 2c. "

-

P

re u Be n.

Berlin , 2. Juni. In Gemåfbeit einer fönigl. Gas

binetsordre bat der Kriegøminiſter eine Inſtruction über die ,, Bebandlung und Ausbildung der einjábrigen Freiwilligen " erlaſſen. Danach hat deren Dienſte jahr in militäriſcher Hinſicht den Hauptzwed , die durch ihre allgemeine Bildung dazu geeigneten jungen Leute

Verhåltniſſe jamais reculé ! ſoll leßterer, ob ſie gleich einer gegen die ndihigen Begriffe über ihre fünftigen Zebn waren, den Angriff befoblen baben nach dem Beis beizubringen und ihnen auf Grund derſelben auch die ihrer fünftigen Pflich. ſpiel jener beroiſden Halbbrigade, welcher General Bos praktiſche Fertigkeit zur Ausübung ſie nun drei Monate als .

naparte die Deviſe gab : un contre dix !' - Das Jour. nal des Debats ſtellt den Hauptinhalt der amtlichen -

ten anzueignen. Nachdem

Gemeine gedient, können ſie zu Bice:Unteroffizieren geo

Berichte über jene Heldenthat folgendermaßen zuſam,

macht werden , in welchem Grade Rie Unteroffiziersdienſte

men : ,, Es iſt ohne Zweifel die größte Razšta , welche

verſeben , nach neuen drei Monaten werden ſie dann

564

563

Unteroffiziere, vorausgeſeßt, daß ſie die Fähigkeiten ſich der Rechtsſpredung gebindert wird. Die Folge des angeeignet haben , wozu ihnen durch den Unterricht bes

in dem bannoveriſchen Militärſtrafgeſekbuch adoptirten

ſonders commandirter und geeigneter Dffiziere Gelegens

Syſtems iſt, daß über die militáriſ qualificirten Dieb,

beit gegeben wird. Am Soluſſe des Jahres fönnen ſie

fáble ac. weitläuftige und complicirtere Beſtimmungen

ſich zum landwebroffiziereramen melden .

gegeben worden ſind , als in den meiſten anderen Mis

Beſtehen ſie

hier nicht, ſo treten ſie als Unteroffiziere in die Lands litårſtrafgeſeßen. wehr ein . Die Strafen des Poſtendiebſtab18 (S. 209) ſind außerordentlich ſtreng. Sie beſtehen in 6 – 12jábriger

wenn anvertraut oder überwieſen war ; Das Militärſtrafgeſezbuch für das Königreich made zur Bemadung Hannover vom Jahr 1841 . ( Fortretung. )

in 4jährigem Zuchthaus bis zu 8jähriger Rettenſtrafe, wenn die nicht der Fall war ; in 10jábriger bis lebens ,

Nad S. 207 ſoll der Soldat, welcher einen Diebs ſtabl, eine Unterſchlagung oder einen Betrug beo

långlicher Rettenſtrafe, wenn in dem einen oder anderen Fade der Diebſtahl mittelſt Einſteigens oder Einbruchs

geht, das Verbrechen mag zu den gemeinen oder zu den

geſcheben iſt. Wir erinnern uns eines Falles, wo ein

militäriſco. qualificirten gehören , außer der ſonſt vers Wagen mit Dein vor einem Poſten aufgeſtellt und der .

wirften Strafe jedesmal in die Strafflaſſe verſeßt wer,

Sdildwache zur Bewadung anvertraut war , wo von

den , ohne Rüfſicht auf den großeren oder geringeren einem in der Nacht auf dem Poſten geſtandenen Mann, ůbt iſt , vorausgeſeßt, daß der Gegenſtand nur von einigem Werth iſt. Es gibt Bergeben dieſer Art , bei welchen die Verſchuldung ſo gering iſt , daß die Vere reßung in die Strafflaſſe mit ihren bedeutenden Folgen nicht gebórig motivirt erſcheinen dürfte. Eine Ermächs

den der Geruch des Weing lüſtern machte , ein Faß angebohrt , etwa ein Schoppen herausgezogen und ges trunken worden war. Sollte dieſer Mann mit wenig. Die in ſtens hjábriger Kettenſtrafe belegt werden ? anderen Militårſtrafgeſeßen für dieſes Bergehen be . ſtimmten Strafen ſind ungleich geringer.

tigung für die Militárgerichte , von der Verſeßung in die Strafflaffe dann zu abſtrabiren , wenn nad den

Im S. 210 iſt der Diebſtahl an Saden eines Sols daten , Unteroffiziers oder Offiziers , oder anderer zum

Umſtånden des beſonderen Faded ourd das Vergeben eine unwürdige Geſinnung nicht bewieſen worden iſt, halten wir daher für vollkommen gerechtfertigt. Die ss . 209–213 bandeln von dem Poſtendieb . ftabl, dem Sameraden , und Quartierdiebſtahl

Militárdienſte angeſtellten und im Gefolge der Armee befindlichen Perſonen " als Oameradendiebſtahl, und der Diebitahl in dem Hauſe, wo der Thåter eins

Werth des Gegenſtandes, an dem der Diebſtahl ic. ver,

quartiert iſt oder wohin er zur Ausführung einer Dienſte verrichtung commandirt iſt“ , als Quartierdiebſtahl

und dem Diebſtabi anberridaftlident Saden

bezeichnet. Die in Franfreich und in anderen fåndern

und enthalten eigene , von den Saßungen des anges meinen Eriminalgeſezbuchs unabhängige Strafbeſtims mungen . Dieß fönnen wir nicht billigen , und es iſt nicht abzuſehen , warum bei dieſen Vergeben von dem in anderen Paragraphen des 3. Abſdinitis befolgten Syſtem abgegangen worden iſt, nad welchein der Strafe des gemeinen Rechts nur der emiſprechende Zuſaß wegen

fo oft ſtreitig geworbene Frage, ob in dieſer Beziehung die Militárperſonen böherer oder niederer Grade als Cameraden anzuſehen ſeien , iſt durd jene Bezeichnung ſebr beſtimmt erledigt, und wir halten die Art, wie

des militariſchen Verhältniſjes gemacht worden . Gerade

ſollen .

dieß geſchehen iſt, für die richtige; nur båtte , wie wir glauben , der Diebſtahl des Vorgeſeßten am Unters gebenen durch ſchwerere Strafe ausgezeichnet werden Auch die Definition des Quartierdiebſtab18

hier erſcheint dieß beſonders zwedmåßig , weil bei den

deint und ganz richtig zu ſein . – Dagegen vermiſſen

militáriích: qualificirten Diebſtahlen 2c. alle die vielerlei

wir das zuerſt von Preußen angenommene und von da

Umſtånde und Erſchwerungsgründe vorkommen fønnen , wie bei den gemeinen Diebſtählen , und weil demnach

aus in mehrere andere Militårſtrafgeſeße übergegangene Syſtem , wornach die bei dem engen Zuſammenleben

das Militårſtrafgeſeß, wenn es nicht die erſteren , von

der Soldaten båufig vorfommenden Zueignungen von

der militåriſchen Beziehung abſtrahirt, nad weſentlich verſchiedenen Grundſåßen behandeln will , als die leß, teren , bei Erlaſſung ſelbſtändiger Strafbeſtimmungen über jene auch die ganze Lehre vom Diebſtahl mit be .

EBwaaren und fleinen Bedürfnißgegenſtånden , welche den Werth von einigen Kreuzern nicht überſteigen , nicht als Diebſtahle angeſehen , ſondern uur durch eine Dia ſciplinarſtrafe geahndet werden. Dieſes Syſtem bat

Der ganze 3. Abſchnitt bandelt von

fidh durch die Erfahrung als volfommen zweckmäßig

bandeln muß.

.

wgemeinen Vergehen, bei deren Beſtrafung das mis bewåbrt, und es ſind dadurch viele, nach den Specia : litäriſche Dienſtverbåltniß eine beſondere Berückſichtigung fitåten der Fälle äußerſt harte Beſtrafungen weggefallen , erfordert." Es liegt alſo ſehr nabe , auch bei dieſen obne daß ſich die Beeinträchtigungen der Cameraden im Vergeben die gemeinrechtlichen Strafen beizubebal. Mindesten vermehrt båtten. Bei ſolchen Zueignungen, ten und nur das Maß der durch die militariſche Rück, welche bei den beſten Soldaten vorfommen, denkt gewohn ſicht erforderten Aggravation feſtzulegen . Dieſes Vers lich der Thåter an keinen Diebſtahl; in der Regel ſchwebt fahren þat Alles für ſich : die Einfachbeit, die Kürze, dabei die Idee vor , daß der Eigenthümer ſelbſt nichts

die Conſequenz und die gleichförmige Behandlung gleich dagegen haben und daß derſelbe ein andermal fein Bes artiger Dinge; während bei dem entgegengeſepten Ver. dürfniß an dem Beſisihum des Thåters wieder befries

fahren überdieß das Fortſchreiten der Wiſſenſchaft und digen werde. In Hannover lag die Annahme jenes

565

566

Syſtems um ſo nåber , als das dortige Criminalgeſebs

ſtabl 1. Klaſſe war. - In welchem Verhältniſſe die Cameraden , und Quartierdiebſtåble bårter als gemeine Diebſtable beſtraft werden , erbellt aus nachſtehender

buch alle Entwendungen , bei welden der Werth des Geſtohlenen weniger als 1 Thaler beträgt, der polizeis

liden Ahndung überlåßt , und zwar , wenn das Ents Zuſammenſtellung der Beſtimmungen des bannoveriſchen wendete in EB , oder Trinkwaaren beſtand , ſelbſt in allgemeinen Griminalgeſeßbuchs (von 1840 ) und des dem Falle, wenn der Diebſtahl ein ausgezeichneter Diebs bannoveriſchen Militärſtrafgeſekbuds: Werth des Entwendeten. unter und bis 20 Chaler

Gemeiner , nicht ausges

Cameradens und Quartierdiebſtahl. über 20 u. nicht über 100 Zhlr. 2 Mon. Gefängniß bis 1 Jabr Arbeitsbaus. 8 Monate bis 3 1 Jahre Arbeitshaus. '91 100 ,, 2 Jahre Arbeitshaus bis 4 Jahr Zudy thaus. 500 8 Monate bis 3 Jabre Arbeitsbaus . 1,500 ,, 1 2000 11 2 Jahre Arbeitsbaus bis 4 Jabr Zudtbaus. 3 bis 6 Jahre Zuchthaus . ", 2000 zýir. 3 bis 6 Sabre Zucthaus. ***) 5 bis 8 Jahre Zudtbaus. Da aber die biernad auf Cameraden , und Quartiers diebſtahl anzunehmen ſei, wenn auch nur der Dieb zeidneter Diebſt abi. 4 Wochen bis 3 Monate Gefängniß .*) 3 Monate bis 1 Jahr Arbeitsbaus. **) .

diebſtähle gefeßten Strafen die nämlichen ſind, welche oder nur der Beſtohlene bei der Fahne befindlich iſt. der Art. 288 des bannoveriſchen Criminalgelegbudas auf Strenge genommen wurde daſſelbe von dem Falle gelten, alle ausgezeichnete Diebſtåble 1. Klaſſe leßt , jo båtte

wenn Beide beurlaubt ſind; indeſſen läßt ſich für dieſen

es nur der einfachen Beſtimmung beðurft , daß Same. radens und Quartierdiebſtáble als ausgezeichnete Diebs

Fal die obige Beſtimmung darum rechifertigen , weil alsdann beide Cheile ihr Verhåltniß zu ſehr als ein

ſtåble 1. Klaſſe im Sinne des allgemeinen Griminals

bürgerliches anſeben, als daß man vorausleben fonnte,

geſeßbuchs zu betrachten ſeien . Nur eine Beſtimmung

daß dem Dieb das militáriſche, cameradſdaftliche Ver's

hinſichtlich der ausgezeichneten Diebſtahle 1. Klaſſe iſt bei den Cameraden und Quartierdiebſtählen wegge.

båltniß zum Bewußtſein gekommen wåre. Diebſtahl an berrſchaftlichen Saden (in Ma.

blieben , die nämlich , daß , wenn der Werth des Ents

gazinen , Zeughåuſern , Caſernen , Hoſpitålern 2c.) rod

wendeten bis zu einer ſehr großen Summe hinanſteigt,

nad $. 211 um die Hälfte dårfer als der Cameraden ,

bis auf 8 Jahre Kettenſtrafe erfannt werden fann. (Aehnlich wie bei den nicht ausgezeichneten Diebſtåhlen,

und Quartierdiebſtahl beſtraft werden. Ung ribeint, daß das Geſeß das årariſche Eigenthum nicht hóber

wie in Note *** bemerkt.)

ſtellen ſollte, als das Cameraden : Eigenthum , und wir

Man erſieht nicht , aus

welchem Grunde die Cameraden, und Quartierdiebſtable würden daber vorziehen, beiderlei Diebſtähle auf gleiche hierin milder bebandelt werden.

Vielleicht iſt anges

Weiſe zu beſtrafen. In der Regel ſcheint und relbſt

nommen worden , daß die Cameraden feine Peute feien , der Cameradendiebſtahl aus unwürdigerer Geſinnung denen man ,, eine ſehr große Summe" ſtehlen könne. bervorzugeben . Nur wenn es ſich bei einem Diebſtabi Aber die Hausbewohner ? aus Armeemagazinen 26. von einer Gefährdung der Nach dem weiteren Inhalte des s. 210 ſoll der von Armee bandelt, würde eine ſchårfere Beſtrafung nós einem oder an einem obne Sold Beurlaubten bes gangene Diebſtahl nicht als Cameradendiebſtahl ange.

thig ſein . A18 unterſchlagung von Cameradens oder åra .

ſeben , ſondern nach den allgemeinen Strafgeſeßen bes

riſchem Eigenthum ( welche eben ſo wie der Diebſtahl

Wir würden dieſe Bes

daran beſtraft wird ) ſoll es nad s. 215 auch anges

ſtimmung recht finden , wenn blog die wåbrend des engen Zuſammenlebens der Soldaten begangenen Dieb. råble als Cameradendiebſtáble betrachtet wurden. Da aber dieß nach dem allgemeinen Begriff des Cameraden, diebſtahls, wie ihn der $. 210 gibt, und wornad obne Unterſchied alle Diebſtáble an anderen Militárperſonen

reben werden , wenn ſich jemand Sachen von einigein Werthe obne vorherige Anzeige zueignet, welche in Ca, ſernen , Wachen oder an åbnlichen Orten , die haupts ſådlich vom Militår benußt werden, gefunden ſind ; und es ſoll die bloße Hinnahme ſolder Sachen , ohne daß ſpåteſtens binnen 3 Tagen den Borgeſeßten An.

Cameradendiebſtahle ſind , nicht der Fall iſt , da allo

zeige von deren Findern gemacht iſt , wenn auch die

urtheilt und geabndet werden .

.

der Grund der ſtrengeren Beſtrafung des Cameraden . Zueignung nicht als erwieſen angenommen werden kann, diebſtahls nur darin liegen fann , daß bei dem alle Mis

mit Gefängniß bis zu 3 Wochen , den Umſtånden nach

litårperſonen enger vereinigenden Bande das Eigenthum verbunden mit Verſeßung in die Strafflaffe , geabudet des Cameraden als ein beiliges angeſeben wird , ſo werden . So richtig und nothwendig eine Vorſchrift ſind wir der Meinung, daß auch dann ein Cameradens dieſer Art iſt , ſo wåre dod gerade bier eine größere Beſtimmtheit wünſchenswerth geweſen . Was iſt unter Werth Ibaler unter mildern beſonder Saden 5 *) 3ſt der , : ,, von einigem Werth • zu verſtehen ? Iſt die bei kann ſo s Umſtänd herabgeſ den en die Strafe auf 14 Sage eßt werden . **) Belauft ſich der Werth nicht über 2 Shaler , lo fann bei dem

Unterſchlagung erwåbnte bloße Hinna zuleftwas doch würde hme åfig oder ſonſt ? Für ſehr zwedm n wir es

Vorhandenſein ſonſtiger Milderungsgründe die Strafe auf 4 ſodann halten , die Zugeignung eines in der Caſerne Wochen mit Berſegung in die Strafélaſſe ermäßigt werden . ***) Steigt der Werth des Geſtohlenen auf eine ſehr große

gefundenen Gegenſtandes von der oben zu $. 210 be .

Summe, fo kann nach Umſtänden bis auf 8 Jahre Zuchthaus Mititärftrafgele

zeichneten Art, der weniger als einige Kreuzer (deren Zahl beſtimmt benennen

erkannt werden . Das

Fall keine weitere Steigerung .

gbuch enthält für dieſen

wåre) werth iſt , von dem zu Begriff der Unterſolagung auszuſcheiden und nur die

567

568

ſciplinariſd zu abnden. Das þannoveriſche Criminal. gelegbuch bedroht die Unterſdlagung gefundener Saden nur mit der Hålfte der auf ſonſtige Unterſchlagung ger reßten Strafe und überweißt ſie ſelbſt zur blos polijete

nige , durd deſſen Nadlåffigkeit, Sorgloſigkeit oder Unadtſamfeit im Dienſte gegen den Feind Nachtheile geſtiftet ſind , mit Feftungsarreſt und ſelbſt mit dem Verluſt der Stelle beſtraft werden. Eine ſolde ſtrafs bare Nachläſſigkeit wird bis zu erfolgter Rechtfertigung

liden Ahndung , wenn der gefundene Gegenſtand we niger als 2 Zbaler werth iſt.

Der vierte und lebte Abſchnitt enthält einzelne berondere Beſtimmungen für Offiziere und Unteroffiziere. In dieſem Abidnitt beſonders treffen

wir auf viele Fålle , in welchen dem Offizier der Vers luſt der Stelle angedroht iſt, in welchen es aber beſon . ders einleuchtend iſt , daß dieſe Strafe nur durch ein Ehrengericht erkannt werden kann. So, wenn bei wie .

namentlid gegen jeden Offizier vermutbet, deſſen Poſten

vom Feinde überfallen iſt."

Bei Anwendung dieſes

Artitels verſteht es ſic jedoch von ſelbſt , daß , wenn

nur aus Unfåbigkeit die allgemeinen militäriſden Grundſåße nicht befolgt worden ſind , eine Entlaſſung zur Strafe , und überhaupt eine Strafe nicht ſatts finden kann.

( Schluß folgt.)

derholten oder zuſammentreffenden Dienſtvergeben, wenn auch geringerer Art, nach richterlicher Ueberzeugung auf

Bibliogra p hie ,

die Untauglid Eeit zur ferneren Bekleidung des Poſtens geſchloſſen werden muß (s. 219 ) , wenn Handlungen des

II. triegsgedichte. 198. Die Schweden zu Mainz. ( Eine Epiſode aus dem dreißigjährigen

Offiziers, durd welche fein Strafgeſeß übertreten wird, mit der militariſchen Ebre und dem conventionellen Ans ſtand unvereinbar find (S. 228 ) , wenn der Difizier den

Vaterland 1843. Nr. 109 , 112 , 113 u. ff.

Krieg. )

199. Die Schweden vor Saalfeld. Ein Bild aus dem dreißigjährigen Deutſches Muſeum f. Geſchichte v . Bechſtein . 2. Bd.

Kriege.

(8. Jena 1843. Mauke.) S. 99 - 138 .

Beweis ablegt , daß er die Würde des Poſtens gegen ſeine Untergebenen nicht aufredt zu erhalten vermag (S. 221 ) , wenn er aus unverträglicem oder zantſúd .

200. Der Religionsfrieg in Deutſchland. Vom Prof. Dr. Sölti. 3. Ihl. (Schluß) : Briefe und Berichte. u. u . d. I .: Dent:

tigem Sinn wiederbolt zu Händeln und Streitigkeiten Anlaß gibt oder andere zu dergleiden aufreizt (S. 225), wenn er durch Nachlaffigkeit ic. im Dienſte gegen den

gr. 12. Samburg 1842. Meißner. (VIII u. 447 S.) 2 Rthlr.

Feind Nachtbeile ſtiftet ( s. 226 ) , wenn er ſide einer

würdigkeiten aus den Zeiten des Religionskrieges in Deutſchland. R. Gersd. Rep. 1841. XXIX . Nr. 1021 , 1842. XXXIV S. 161 – 163.

Bi. f. Lit. u. bild . Aft. 1843. Nr. 2 .

Litbl. 3. Morgbl. 1843. Nr. 42. (Mai.) S. 472 — 476 .

-

Bülau , Jahrb. 1843. I.

201. De Godsdienstoorlog in Duitschland. Door Dr. Sölil, Hoog ausſo weifenden lebensart ergibt ( s. 227). Abgeſehen hiervon , enthält der vierte Abſchnitt in leeraar te München. Uit het Hoogduitsch vertaald. Twee 8. Nijmegen 1842. J. F. Thieme. 6 fl . den gedachten Beziehungen mebrere febr gute Beſtim . 202.delen. Militäriſche Sonderbarkeiten bei der Einnahme von Mainz durch mungen , die freilich zum Theil nicht Gegenſtand des die Franzoſen im Jahre 1792. Nach authentiſchen Vorlagen Strafgeſeßes, ſondern des Dienſtreglements ſind. Eins ſprachgetreu mitgetheilt. Malten , Bibliothek. 1842. I. 3 . 1

zelne dieſer Beſtimmungen baben mir idon früber ers S. 321 - 338 . - Der S. 220 beſtimmt : „ Se Je nåber ſich zwei 203. Der dreißigjährige Krieg, von 30h. Ioh Sporidill. Fluffrirt durch Offiziere im Range fteben ,1 um ſo weniger fónnen die circa 150 in den Sert eingedructe Holzſchnitte von ungelmann, Vogel, Kretchmar, Beneworth, Sears, Richols, Brown, Mezger, in den Berührungen des geſellſchaftlichen Lebens etwa Brugnot, Kugelmann u . 4. Originalzeichnungen von F. B. -

måbnt .

zugefügten Beleidigungen nad den ſtrengeren Grund . ſåßen der Subordination geahndet werden. Waren aber der Beleidiger und Beleidigte von einem und demſelben Grade, und beſtimmte ſich die Rangverſchiedenbeit unter ihnen nur durch die Anciennetåt , ſo wird die Belei.

Pfeiffer. 1. - 13. Lief. Lef.:8. Braunſchweig 1842-1843. Weſtermann. (S. 1 - 624.) Subſcriptionspreis 10 Ngr.

204. Nachträge zu Ŝ. Sporſchill's großer Chronit ; oder Geſchichte des Kriegs des verbündeten Europa's gegen Napoleon Bonaparte in den Jahren 1813, 1814 und 1815. Onthaltend : Uuch u. d.

Siteln : Feldzug der Deſterreicher in Fyrien und Italien in den

digung überall nicht als Inſubordination, ſondern nach

Jahren 1813 und 1814. -

den gemeinrechtlichen Grundſåßen von Injurien bes. urtheilt." So richtig und lid von ſelbſt verſtebend die

und Portugieſen gegen die franzöſiſchen Armeen der Pyrenäen

Feldzug der Engländer , Spanier

und von Urragonien , im I. 1814.

Feldzug der Deſterreicher

leßtere Beſtimmung iſt, ſo wenig fónnen wir die erſtere billigen, da, wenn von Oberen die Rede iſt, außer Dienſt geſdeben , betrachtet und beſtraft

gegen Joachim Murat, im Jahre 1815. Von I. Sporſchill. Cef.:8. Braunſchweig 1842. Beſtermann. ( II , 143 u. XIX ; einer Beleidigung gegen einen 147 u. XI ; 102 u. XI S.) Gen. 2 Rthlr. dieſelbe jedenfalls, ſie ſei in oder 205. Stüđe aus dem Bauernkrieg. Deutſches Muſeum f. Geſchichte nothwendig als Inſubordination : 0. Bechſtein. 2. Bd. (8. Jena 1843. Mauke.) S. 1–98 . werden muß. Das Nabeſteben 206. Forſchungen und Erläuterungen über Hauptpuncte der Geſchichte

im Range kann nur eine Ermåßigung der Strafe motiviren , wie dieß im $. 60 vorgeſeben iſt. - Bors

des ſiebenjährigen Kriegs. Nad archivaliſchen Quellen bearbeitet von P. F. Stuhr. Zwei Sheile. 8. Hamburg 1842. Perthes. ( 392 , 464 S.) 4 Rthlr. 10 Ngr.

züglich zweckmäßig iſt der s. 226 : ,, Dem Offizier múf. Ritbl. R. Berl. lit. Ztg. 1842. Nr. 23. S. 556. ON. 963. jen in allen den Fåden , beſonders im Dienſte gegen 3. Morgbl. 1813. Nr. 43 . Januar bis Anfang des Mainz, von Blokade von Sagebuch der den Feind , in welchen ſeine Pflichten nicht durch bek 207. 1

ſondere Vorſdriften beſtimmt ſind , die allgemeinen

Anfang des Mai 1814. Von J. B. Riffel. – Malten, Biblios

militariſchen Grundſåße zur Richtfd nur dienen. Wie überhaupt der Offizier , der ſich in einer ſelbſtån ,

thet. 1841. III . 1. S. 28 - 47.

digen lage befindet , für die Befolgung jener Grund , ſåße verantwortlich bleibt, ſo ſoll insbeſondere derjes

208. Iagebuch der Kriegsbegebenheiten in Ungarn 1697 und 1698 vor dem Carlowiger Frieden, von einem kaiſerlichen Kriegscommiſſär.

Taſchenb. F. dateri. Geſchichte von Þormayr. Jahrg. 1842. S. 382–431.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : 6. W. beste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruci.

Samſtag ,

No. 72 .

17. Suni 1843.

DO

Allgemeine Militar - Zeitung. 2

Franfrei d. Der Miniſter des Innern bat der Pairskammer am

26. Mai einen Geſeßentwurf über das Grab Napo , leon's vorgelegt, deſſen Inbalt er mit folgenden Grún . 5

Einzelheiten , wie im Ganzen den Vorzug gaben , ents ſprachen wir den Abſichten der Kammern, allein wir waren zugleid der Meinung , daß die Einfadheit des Plans einen Reidtbum der Materialien erheiſde. Es

Den erlåuterte : ,, MeineHerren, Frankreid' bat die ſterbs

ſchien ung, daß die Anwendung des Steins obne Mar.

liche Hülle des Raiſers Napoleon nicht zurůdverlangt,

morbekleidung dem Denkmal einen fleinlichen Charafter

ibre Rüdfehr nicht mit Begeiſterung begrüßt , um ibm Grab des großen Feldberrn , des großen Gefeßgeberg muß ſeiner , muß deg fandes würdig ſein , das es er, richten läßt. Seitdem der König und die Rammern

geben und dem großartigen Anleben , welches es baben

jetzt eine unvollſtändige Huldigung darzubringen. Das muß, Eintrag thun würde. Nach dem Wunſche der zur Beurtheilung der Bewerbung ernannten Commiſſion fou

angeordnet, daß dieſes Denkmal unter der Ruppel der

außerbalb des Doms eine eberne Reiterſtatue er, richtet werden. Das iſt eine nothwendige Vervollſtåns digung der Huldigung, welde Franfreich Napoleon dars

Invalideu errichtet werden ſolle,, hat die Regierung

bringt. Aus dieſen Abſichten gebt eine Vermebrung der

nichts verſaumt, um dem Gedanfen , der das Gefeß von 1841 dictirt , zu genügen. Statt dieſe wichtige Arbeit einem Architefien ibrer Wahl anzuvertrauen , bat ſie einen Aufruf an alle Artiſten erlaſſen. An der feier . lichen Bewerbung, welde eröffnet worden , baben Måns ner Theil genonimen , deren Taient durd die gerechte

Koſten bervor , allein in die Kammer , wo der Kern der Månner , welche an alma Groftbaten unſerer Ge.

Gunſt des Publikums anerkannt iſt. Indeß ſchien dod)

ſchichte theilgenommen , glänzt , werden wir gewiß auf fein Bedenfen ſtoßen , wenn es ſich darum bandelt, das Andenken des Kaiſers zu ebren . Mit Vertrauen fom ,

men wir deßbalb, auf Befebl des Königs, Sie um die

Mittel zu erſuchen , Napoleon's Grab würdig erbauen

feind von den 80 Modellen, die vorgelegt worden , allen zu fónnen, durch Hinzufügung einer Summe von 1'/, Mia . Bedingungen zu entſprechen , die ein foldes Denkmal

Fr. zu der Summe von ' /2 Mil . Fr. , die Sie bereits

erbeiſcht. Allein die Bewerbung bat einige glückliche

bewilligt baben . "

Ideen geliefert , und die beſondere Gommiſſion , welde und darüber Bericht zu erſtatten beauftragt worden, bat die Grundlagen des Plans darin gefunden , den wir nach mebreren Proben angenommen haben. Dieſer å ußerſt einfaibe Plan , obne Zierrarben , obne unnötbigen Sdmuck, fäßt ſich mit wenigen Worten beſchreiben . Die Kuppel der Invaliden rol die Rrone des Grabmals bilden . Der Sarfopbag , im Mittelpuncte des Scbåudes

s do

moe i

3.

Am 26. Mai war in Glarus der ſo weizeriſche Ofo fiziersverein verſammelt. Er wurde von den Frauen

und Jungfrauen des Landes mit einer reich in Gold ges ſticten Bereinsfabne berbenft. Hr. Oberſt Melchior Biu . mer eröffnete die Verbandlungen mit einer gerühmten Rede. Jenen entnehmen wir unter Anderem den Gommiſo

ſionalbericht über den Wild'den Stuber ; die Goms

in einer Vertiefung aufgeſtellt, wird ſo beſſer als durdmiſſion iſt ſeiner Einführung entgegen und liebt jedenfalls ein einfaches Gitter geſchüßt ſein . Das durd die Kup, ein eigentlit neues Syſtem in Telbem nicht. Daber die pel einfallende licht wird das Grabgemolbe beleud tent,

der Blick aber nur aus einiger Ferne bindringen fón :

nen, ſo daß der Sarkophag einen ſtrengen , erhabenen , religioſen Anblick gewähren wird , den man nicht ers reichen fonnte, wenn der Genotapb ſich über den Boden erbóbe. Dieſer Plan wird weder Stórung noch. Diss barmonie in Manſard's Bauwerf , verdeckt feinen Theil deffelben und bat das Verdienſt, fudwig's XIV. Denfs

mal unverſehrt zu laſſen , måbrend es in dejjen Grunds

lage ein anderes , Napoleon allein gewidenetes Dent, mal errichtet. Indem wir diefem trengen Ernſt in den

Verſammlung von weitern Schritten abiirabire. Von Hrn . Mathias Schlitter vernahm ſie, daß er dem eidgenoſ . Kriegsrath eine neue Scharff chú Benwaffe zur Prů.

fung eingereid )t babe ; die idon erwäbute Commiſſion rou nun auch ihr Befinden darüber abgeben . Gleide Ueber, weiſung geſd)ab für eine Abhandlung von Hrn. Major Frey , von Aarau , über mögliche Erleichterung des Scharfſchůben in Kleidung und Waffen . Einen mebrs fad unterſtůßten Antrag auf Vereinfabung der Ererzier ,

reglemente empfiebli die Geſellſdaft dem eidg . Kriegs. rath. Bon anderen Verbandlungen gedenfen wir jener

572

571

über die Wünſchbarkeit und Möglichfeit der Errichtung grapb lautet : ,, Bei vorfallenden ſonſtigen Duellen finden einer eidgen. Waffenfabrif, worüber indeß der Verein gegen Offiziere die im allgemeinen Griminalgeſeßbuche ſich noch ein Commiſſionalbefinden einreiden laſſen will,

Art. 174 " bis 177 angebrobten Strafen nur alsdann

und eines al gerneinen Berichtes über die militariſchen leis feine Anwendung , wenn das Duel durch eine Ehrens ſtungen von einer Reibe von Cantonen . Die Verband . frånfung veranlaßt iſt, welche nad obwaltenden Sian . lungen dauerten im Ganzen von balb 9 Morgens bis 3 Ubr deemeinungen über den Ehrenpunct nicht auf eine an . Nachmittags ; Geſang und Muſik in Zwiſchenpauſen dien. dere Art ausgeglichen werden fonnte , und wenn ein ten zur Abwechslung undAbſpannung. Bei Zafel úblice ſolches Duell auf ſonſt berkommliche Art , namentlid Toate ; man rùbmtdie edle Ginfachbeit der Zijdrede eines in Gegenwart zweier Secundanten und eines Wund ; waadtländiſchen Offiziers . Für Glarus ward der Anlaß arztes , vollzogen iſt.“ zum Landesfeit ; aus allen Theilen des Santong war das Wir maden vorerſt darauf aufmerfiam , daß durd hen ,Gäste d mit und dieſe Beſtimmung die ſogenannten Gereße der Ebre ge tromt, den Fróblic freuen ſid en Voli ich Andenf der vielen Herzen in dev freundl ſich einberbei eine förmliche Anerkennung erbalten baben : denn die

rebend. Es mag lid die Zahl dieſer auf 150 belaufen s ward der illus Hauptoertes desenmeng untere Abendjubeln baben . und bis nach Menſch dieTheil wogie minirt Mitternacht in den Gaffen.

( Soweizer 3tg . )

Geridie müſſen in jedem Duelfalle das ungeſdriebene

Gefeßbuch der Ehre zu Ratbe zieben und daraus bee urtheilen , ob die zugefügte Beleidigung dem Beleidigten die moraliſde Nothwendigkeit auflege, die angegriffene Ebre durch den Zweifampf berzuſtellen . Es ſind aber -

Das Militárſtrafgeſeßbuch für das Königreich auch die Gefeße der Ebre in ihrem ganzen Umfang ers Bezug anerkannt.

Hannover vom Jabr 1841 .

Der Coder der Ehre , beſond

in

auf den Offiziersitand , enthält beſonders 3 Beitim .

Schu .des) 4. Abſchnitt ( S. 222 mungen : 1) In den meiſten Ehrenfällen wird die Ehre Die übrigen Beſtim(mungen - 224 ) bandeln vom Duell.

durch die bloße Eingebung des Duels bergeſtellt , und ein beſtimmter Erfolg iſt dazu nicht nothwendig ; der

Während im . 66 beſtimmt war, daß derjenige, zweď iſterreicht, wenn auch keine Verwundung erfolgt der ſeinen Vorgeſeßten auf Veranlaſſung einer dienſt iſt. 2) Sdwerere Beleidigungen können nur durd Blut lichen Verfügung deſſelben zum Duellberausfordert, abgewaſchen werden ; die Ebre iſt alſo durch dasDuell mit einjábrigem Feſtungsarreſt und , wenn nad anges nur dann bergeſtellt, wenn eine nambafte Verwundung en

uc. nichtgered net wer: s. den Streifrohüffe,Contuſion (mozu ener Berluſt t odererlitt Herauzu die Stelle tem Arreſ Strafe der fündigung wird , mit wiederbolt forder 3 ) Gewiſſe Beleidigungen ſind ſo ) erfolgt iſt . rdne er vero d §. 222, a) der Vors for: ſower, daß die verleşte Ehre nicht anders zu repariren geſeßt , welche ſei , -r in einem Tolden Falle diedaßHeraus beſtrafeen des einen Dueus ;auf den Tod derung , wegen die dieſerEntlaſſung Verlegungmit der Abſdied Dienſt. Fåde , wo die Verabreðungeines autoritåraunimmt ohne Nadlicht des einen Theils in den Gereken der Ebre vollkommen verwirft babe ,e, bder ) daß dieſe die Strafe den . begründet iſt. - Alle dieſe Saßungen erfennt der S. 223 ung ſeiner n eintret Erfüllgegen blog durch eine eben jenige .

, Dienſtpflicht veranlaßte Herausforderung annimmt. Auch

an , da er feinerlei Reſtrictionen enthält, da er vielmehr

bier dürfte es zu ſtreng ſein , für alle Fälle die Ent. laſſung vorzuſchreiben . Wenn rodann die unter bges datte Beſtimmung von jedem Falle der erwähnten Art fordernde ben iſt, inſondern nicht Herausgleichen welchemeinder zu verſte ein Untergebener, Militár Grades, oder ein oder ein Nichimilitár iſt, ro mobl auch ndenbåtteMilitår demOberer, in ſoldem Falle berausforder

Fälle eines (unvermeidliden ) Duells für ſtraflos er, , und da rich unter dieſen Fällen (Art. 175. Nr. 1 klärt u. 2) namentlid aud die befinden , wenn der zwei . war und Tbeileg verabredet auf deneinTodeines fampf aud wirklich Theil getödtet wurde, Todann wenn der Zweifampf zwar nicht ausdrücklich auf den Lod

eine bedeutende Strafe angedrobt werden müſſen ,

eines Theiles , jedoch unter folden Bedingungen vers abredet und unter ſolchen Umſtänden vollzogen wurde, daß der Tod eines Theiles nach der böchſten Wabr.

Der S. 223 madot Epoche in der Geſchichte der Ge.

alle in dem Art. 175 des Criminalgeſebbu8 erwåbnte

keiterfolgen mußte, und dieſer wirklid erfolgt sdas erſte iſt." s Wiſſen ich einlich unſere ergibt : denn reggeb chen Beſti l einer mmung , wodurch das gefeßli Beiſpieungen Es fann alſo nicht bezweifelt werden , daß nad Duell für ſtraflos erklárt wird *). Der Paras *) Wir darüber ausnehm , wenn ne „ſichere 1817enim der im zJahr Druckwir hätten,dieob Schwei Kundewürden erſdiene Ents

wnrf der Strafgelege für die eidgenöſſiſchen Truppen" zum Ge:

dem S. 223 , wenn ein an ſich unausweichlides Duell, nadi den in den Gereken der Ebre beſtimmten Modas litåten des Falls , auf den Tod des einen Theils der, abredet und ein Tbeil wirklich getödtet worden iſt, der

fere wirklich erhoben worden ſei. In dieſem Entwurf iſt näm: Ueberlebende nicht beſtraft werden fann. ochen , 1) daß dieete Beſtraft Iode illigt lich nicht mit dazudemeingew Die neueren Griminalgeſezbúder baben ſchon eine Betödt Tödtung , wenn der werdeausgeſpr en babe ( S. 77 ) , 2) daß Gewaltthätigkeit gegen Perſonen nur große Reform in der Pebre vom Duell dadurch vorges dann beſtraft werden , wenn der Verlegte nicht dazu ein : nommen , daß ſie eine bedeutende Herabſeßung der dar. gewilligt hatte ( S. 83), en Straf en inn dem gkeit nad neten , wenn daßiondamit undpfe Fau verord die Strafloſi auf gelegt werden ausgedrü Zweikäm hat, welche der tniſſe nts Berichte- der Commiſſ Tollenwordentl denckt Geleged: den Berhål , iſt inichdem geführten dem Duell , als vermei

lidem Ehrenrettungsmittel , nicht ausgewichen werden entwurf bearbeitet hatte , beſtimmt ausgeſprochen .

573

574

fonnte. *) Es kann gewiß nur gebilligt werden, daß man

108 Teien, um ſo mebr, als es im Intereſſe des Staates

auf dieſe Weiſe den großen Zwieſpalt gemildert bat, in

ſelbſt liegt , dem Princip der Ebre in jeinen factiſch

welchen ſich derjenige verſeßt ſiebt, der auf der einen Seite

unvermeidlichen Neußerungen

den unabweislichen Forderungen einer factiſch beſtebenden Standesmeinung, und auf der anderen Seite den Vors ſdriften des Geſeßes genügen roll. Die Erfahrungen Erfabrungen

Man fónnte ſelbſt die Erwartung begen , daß gerade bierin das beſte Mittel liege, die Duelle zu vermindern,

vieler Jabrbunderte und die ohne Ausnabme erfolglos

nicht entgegenzutreten .

da es eine ausgemachte Wahrbeit iſt, daß ſich in allen Ländern die Duelle in dem Grade vermehrt baben, als

gebliebenen geſebgeberiſchen Verſuche aller Rånder haben

man sie durd Steigerung der darauf scießten Strafen

nun einmal den Beweis geliefert, daß es unmöglich iſt, jenem Borurtheile zu ſteuern und daß ſich der Staat

zu unterdrücken gedadire.

Indeſſen ſind auf der an.

deren Seite allerdings alle Sprünge in der Gefeßgebung

außer Stand liebt , ſeine Burger gegen die (bis zur

obne vermittelnden Uebergang gefábrlid),

Vernichtung der bürgerlichen Eriſtenz ) gebenden Nach. theile zu ſchůßen, welche denjenigen treffen , der ſich dem

der Materie vom Duell die legislation nicht nach Grundo

fåßen des Rechts allein , ſondern beſonders auch nad

Borurtbeile entzieben will. **) Derjenige, welcher bei Ablebnung des Duells ſolche Nachtbeile zu fürchten bat,

Růcjidhten der Criminalpolitif verfahren muß , ſo fónnte

befindet ſich daber in einem wahren Notbzuſtande , demjenigen åhnlich, welchen das Geles als rechte Norbi webr anerkennt und worin es die Begebung einer ſonſt objectiv ſtrafbaren Handlung geſtattet. Wo immer der Staat ſeinen Bürger nicht zu ſchůßen vermag, da bers weiſt er denſelben auf die Selbſthülfe, und wenn er da, wo er mit ſeiner Hülfe nid)t gegenwårtig ſein fann, dem Bürger nidt zumuthet, ſeinen Körper rubig den rechtswidrigen Angriffen Anderer binzugeben , lo fann er auch nicht verlangen , daß derjenige , welcher vom Staate die Herſtellung ſeiner gefránften å ußeren Ebre nicht erbalten kann, das einzige factiſch eriſtirende Mito

tel zu dieſer Reparation nicht ergreife. – Von ſolchen Grundſåßen ausgebend , route wohl die Geſebgebung überhaupt den Mutb haben , die ganze Wabrbeit an ,

und da in

es allzu gewagt er deinen , auf einmal das politiſche

Erperiment einer gånzlichen Strafloserklärung der Duelle zu machen .

Denn da dieſes Erperiment wahrſcheinlich

noch niemals und nirgends gemadt worden iſt, ſo läßt ride nicht beſtimmt vorausſeben, weldie Wirfung daſſelbe baben werde; man fónnte ſich in der vorbin geđußerten Erwartung Tehr irren und es fónnten lid Folgen dar, aus ergeben , deren Beſeitigung nur dadurch möglich wåre , daß von der legislation durd mnoglich it dleu .

nigen Wiederaufbau des Niedergeriſſenen das beſdås mende Befenntnig eines großen Mißgriffes abgelegt würde. Zudem iſt nicht in Abrede zu ſtellen , daß durch

die Strafloserflärung der Duelle bei gewiſſen Klaſſen

der Geſellſdaft allen denjenigen Stånden und Klaffen, auf welche das Duelvorurtbeil feinen Einfluß bat, ein großes moraliſdes Pergerniß gegeben werden muß. -

zuerkennen und geradezu auszuſprechen, daß Duelle, In Hannover hat der Militärgejebgeber nun wirklich deren Verweigerung mit bedeutenden, vom Staate nicht den Mutb gebabt, das ganze Redt und die ganze Wabr abzuwendenden Nachtheilen verbunden iſt, gånzlich ſtrafe beit auszuſprechen , indem er die Strafloſigkeitdes nach *) Das bannoveriſdie Criminalgereßbuch hat dieß jedoch in geringes rem Grade getban , als andere neuere Strafgeſebe. Denn es rest

in dem erwähnten Falle nicht die Dauer oder das Maß der Strafe herab , ſondern verordnet blos ( Art. 175 ) , daß in dieſem Falle die Strafe in Staatsgefängniß ohne die Folgen der ichwereren freiheitsſtrafen verbüßt werden ſoll , während in Fällen , ,, W0

den Geſeßen der Ehre unvermeidlichen Duells ſanctios nirte. Nad den obigen Bemerfungen fónnen wir dies vom redlichen Standpunct aus nur billigen und ans erfennen ; vom

criminalpolitiſden

Standpunct

aus

diejenigen Rückſichten, welche eine entenrende Beſtrafung des Duells im Augemeinen ausſchließen , nicht zutreffen , namentlich wo der

fann nur die Erfabrung lebren , ob man nicht zu viel gewagt. Jedenfalls aber múffen es alle Regierungen der bannoveriſchen Dank wiſſen , daß ſie einen Verſuch gewagt hat, deſſen Erfolge bodiſt lehrreid und möglichers

Ungeſchuldigte ohne Berlebung deſſen, was der herrſchende Begriff

weiſe entſcheidend für fünftige legislationen ſein werden.

.

von Ehre erfordert, das Duell überhaupt oder unter erſchwerens den Bedingungen (Verabredung auf den Tod des einen Theils 2c.) hätte vermeiden können “ , die gewöhnlichen Freiheitsſtrafen (Bes fängniß, Arbeitshaus, Zuchthaus, Kettenſtrafe) eintreten. - Um ſo größer erſcheint hiernach die Abweichung des hannoveriſchen

darin zu weit gegangen , daß die ſogenannten Gefeße der Ebre in ibrem ganzen Umfange und in allen ihren

Militärſtrafgereges von dem dortigen gemeinen Rechte. Das leg: tere iſt übrigens , dem Urt. 175 des Criminalgelegbuchs zufolge ,

man nicht in dieſer Beziebung zu ſpåteren Modification

Namentlich wird die Folgezeit lebren , ob man vidt errremen Sabungen anerfannt worden ſind , und ob nen genot bigt ſein wird.

nur auf Militärperſonen und auf die den akademiſchen Gelegen Bannover, wenn ſie einen Zweifampf eingehen, mit den ſchärfſten

Wenn aber das Gereß die Strafloſigkeit des unaus. weidlichen Duells ausſpridt, ſo iſt es um fo mebr in die Notwendig feit verſeßt, die volle Schale ſeines Zor.

Strafen , ſelbſt mit der Jodesſtrafe belegt werden, und es werden alſo dort Miniſter 26. nicht ein von ihnen eingegangenes Duell

lide Berlegenbeit bereitet wird , Handlungen von ob.

Unterworfenen nicht anwendbar. Undere Perſonen, wenn ſie auch den höchſten Klaſſen der Geſellſchaft angehören , können daber in

nes dabin auszuſcútten , von wo aus ihm die unglůd.

öffentlich einer Staatsangelegenheit , verhandeln können .in jectiv rebr ſtrafwürdigem und gemeingefährlichem Cha. **) Es iſt um, gleich ſo unmöglicher , das Vorurtheit des Zweikampfs einem einzelnen Lande auszurotten, weil im Berhältoiß der rafter ungeſtraft laſſen zu müſſen. Es muß alſo um Militärperſonen des einen Landes zu denjenigen eines anderen ſo ſtrengere Redeníchaft von demjenigen fordern , der Landes die Ehre noch viel empfindlicher iſt und weil derjenige, der die Uusforderung eines Fremden ablehnen wollte, nach der

die Ehre eines Anderen unter Umſtånden und Verbålts

herrſchenden Anſicht nicht allein ſid ), ſondern auch dem Militär: dienſte ſeines eigenen Landes eine Unehre bereiten, mithin mit um

niſſen verleßt , unter welchen das Duel als unerlåß. lides Mittel zur Herſtellung der Ehre erſcheint. Muß

ſo größerer Verachtung angeſehen werden würde.

die legislation den Duellanten unter ſolchen Verbålt.

576

575

niſſen ſchonen , ſo muß ſie um ſo ſchårfer gegen den dar, nicht allein Kenntniſſe und Erfahrungen vom Kriegs. Jujurianten einſchreiten, deffen Injurie den Zwang zum Duell berbeifübrte. In dieſem Sinne verfügt denn auch

weſen zu ſammeln , ſondern auch Vergleichungen mit den Gefeßen , Gebrauchen und Sitten der Armee eines

der s. 224 des bannoveriſden Militarſtrafgeſebuds , daß jeder Offizier, durd deſſen Schuld ein Duell notb.

durd ſeine Staatseinrichtungen måstig gewordenen Volfes anzuſtellen , bei welchem das Gefeß unbedingt

wendig geworden , der dazu gegebenen Veranlaſſung wegen, wenn dieſe in Unvorſichtigkeit oder Uebereilung

und nadlichslos in ſeiner ganzen Strenge maltet und nichts vor der Gnade zu boffen iſt , bei welchem Jeder erwarten fann, für Alles, was er im Dienſte thut oder

beſtebt, mit Arreſt, bei vorbandenem böſen Vorſage das

gegen mit Feftungsarreſt oder mit Verluſt der Stelle

unterlåßt, ſtreng verantwortlich gemacht zu werden, und

beſtraft werden ſolle.

alſo das Gefeß , mit dem er ſteht und fålt, für alle

Uebrigens glauben wir, daß die Frage, ob ein vor ,. ſeine Handlungen zur Norm nebmen muß. " gekommenes Duell nach S. 223 ſtraflos rei, und ob der, jenige, der die Veranlaſſung dazu gegeben bat , den .

Beſtimmungen des S. 224 unterliege, nur durch ein

Miſcel'l e n .

Indem wir die Bemerfungen über das bannoveriſche

[ Verpflegung des ſpaniſchen Soldaten.) Es mochte etwa Morgens 11 uhr ſein, ( so erzählt der brittiſche Major Ukkinſon in ſeinem Reiſeberichte während eines Streifzugs längs der ſüdöſtlichen Küften von Spanien im Jahr 1840 ,) als wir im Inneren der Citas

Militárſtrafgereßbuch ſchließen ,I wiederbolen wir, daß

delle von Ulicante umherſchlenderten , deren Beſichtigung uns zuvors

wir damit nicht allein bezweckt haben , über den Inhalt und Werth dieſes Geſebuches einen genauen Bericht zu erſtatten , ſondern daß unſere Abſicht zugleich , und

kommend von dem Gouverneur geftattet worden war. Trommelſchlag rief eben die Beſabung auf den Waffenplaß. Sie beſtand aus zwei ſtarken Bataillonen des erſt kürzlich neu errichteten Jägerregiments von Malaga, zwei Compagnieen Fußartillerie und einigen Reiterſchwas

mehr nod , darauf gerichtet war , den gegenwärtigen Stand der deutſchen Militárſtrafgeſeßgebung zu bezeich ,

vorzüglich gewährten die trefflich bekleideten şuſaren einen ſchönen

Ebrengericht entſdieden werden fónne .

nen und das Feld zu wiſſenſchaftlichen Erörterungen über die verſchiedenen Pebren des Militárſtrafrechts zu eröffnen .

dronen. Es waren lauter friſche, junge Leute von munterem Unſeben ;

Unblick. Da nur die Adjutanten und der Offizier vom Dienſte zus gegen waren, ſo vermutheten wir einen Appell, bei welchem den Trups pen vielleicht eine Proclamation vorgeleſen werden ſollte, wie es jedera zeit der Fall war, wenn man ihnen einen Sieg , der von der Partei

Go zahíreich übrigens die Anſtände ſind, welche wir der Königin erfochten war, zu verkünden hatte. Es war indelſen nur in Bezug auf den Inbalt des bannoveriſden Militár. die gewöhnliche Esparade , die, ſo wie ſie für fremde Militärs nicht ſtrafgeſebuchs im Allgemeinen und im Beſonderen ers beben zu müſſen geglaubt baben , ſo ſebr erfennen wir auf der anderen Seite die Vorzüge dieſer . neuen les

gislation an. Außer demjenigen, was wir zum Beleg deſſen im Einzelnen angefübrt baben , beſteben dieſe Vorzüge beſonders in einer bis daber nicht übertroffes nen Vollſtändigkeit , in einem großen Reidtbum von Erfabringen über das Kriegerleben und über den Strieges dienſt, beſonders im Felde , in der zweckmäßigen Zus .

ſammenſtellung und Anordnung des Stoffs , in der Güte , Deutlichfeit und Einfachbeit der Darſtellung. Wir fügen noch aus der brieflichen Mittheilung eines .

ſebr competenten Richters die naditebende, für die Bes

urtheilung des Geiſtes des bannoveriſchen Militårſtrafo

ohne Intereſte iſt /, auch vom faien nicht ohne Iheilnabme betrachtet wird. Auf einen kurzen Trommelwirbel erſchienen , von einem Ser : chanten angeführt, die Regimentstöche mit den dampfenden Neitkeſſeln ,

die an langen Stangen getragen und auf ein zweites Signal in einer Reibe vor der Fronte niedergelegt wurden. Uuf ein vom Officier du jour gegebenes Commando ſchlug abermals der Iambour, worauf ſich die Compagnieen in Corporalidhaften theilten und rechts und links um die betreffenden Keſſel Ichwenkten . Jokt trat der Cabo vor , um eine Löffelinſpection zu halten , wobei es hier und da einen derben Verweis feßte , wenn ein Löffel zu groß gefunden wurde ; ja es tam vor , daß der Geſtrenge ohne Weiteres fein Meijer heroorholte , um das Ueberflüſſige abzuſchneiden und das Eßinſtrument normalmäßig zuguſtußen . Sobald ſich der Corporal ferner überzeugt , daß jeder Mann ein tüchtiges Stück Gommisbrod bei der Hand hatte, damit er nicht zum Nachtheil der Underen zu viel von dem Riso arosto vers zehrte, hics 6 adelante ! Marſd ! - auf welches Commando die

Mannſchaft, den Cabo an der Spiße, a tempo drei Schritte vortrat,

gereßbudio ſehr weſentliche Bemerkung bei: ,,Ohne Zweis

die Löffel in den Keſſel verſenkte, drei Schritte rü&wärts trat und ſie

fel bat das frübere langjährige Verhåliniß Hannovers zu England, mit deſſen Armeen ſeine Truppen bis zum Ausbruch des Kriegs im Jabr 1813 faſt immer und in

dann zum Munde füörte. Wehe dein Armen , der eine zu volle la:

allen ſeinen unaufbórlichen Kriegen verbunden waren

dung genommen hatte ! Des Gabo's Auge wacht, während er ißt, und nigt umſonſt hängt das ſchranke Nohr am Knopfloche : eins , zwei, drri ſißen dem linderſchämten im Nu auf dem Rüden , und hin iſt nun die ganze Luſt am Mittagsmahle, auf das er ſich fchon Stunden

und als Eins betragtet wurden , großen Einfluß auf lang gefreut bat. Nachher wird der in Waſſer geſottene Stockfiſch das vorliegende Geſekbud gebabt. Gegen die Soldaten herumgereicht; ein Schluck von der falzigen Brühe iſt jedem der tapfe: der engliſden Armee , welde großtentbeils aus anges ren Vaterlandsvertheidiger gegönnt. Es war der Nachtiſch der öffent: worbenen Sololingen und aus der Hefe des Volkes liden Mahlzeit, bei der man ebenfalls ein Stück von der Förmiichkeit des Spaniers und ſeiner Genügſamkeit bewundern mußte. – Vier beſtehen , werden die bårteſten förperlichen Züchtigungen Quartos ( etwa 2 Pence nach engliſchem Gelde ) , eine halbe Unze Tabak angewendet , weil alljábrlich die Mehrbeit im Parla , zum unentbehrlichen Papiercigarito , ein Pfund Brod und ein halbes

mente erklärt, daß obne dieſe Strafen Zucht und Ord , nung im Heere zu erbalten unmöglich ſei. Das ban , noveriſche Militår trafgeſez laßt aus eine Züchtigung von 300 Hicben zu , obgleich die Armee aus Inlåndern

Quartil Wein ſind die übrigen täglichen Emolumente eines ſpaniſchen Soldaten , und ſind es von jeher geweſen , ais noch Merico’s und Peru's Goldminen in die königliche Schakkammer floſſen. Der Spanier be

beſteht , weld e obne Werbung durch das Gefeß 3110

Unführern , namentlich im kleineren Kriege , in der Urt von Kampf, wie ihn heute noch die Araber fühlen , von denen dem Spanier außer

Militardienſte verpfliditet ſind .

darf nicht mehr. Er iſt eben so genügſam , als tapfer unter braven

Dagegen bot auf der

der heißen Vaterlandsliebe auch der herriſche Stolz und das Freibeits:

anderen Seite die vieljábrige Verbindung Gelegenheit

gefühl bis auf unſere Tage geblieben iſt. (Minerva, Septbr. 1842.)

Recigirt unter Verantwortlich frit der Verlagshandlung : 0. W. Leffe in Darmſtadt und in deffen Offigin gedrudi.

Dienſtag, 20. Juni 1843.

No. 73. al

Allgemeine Militar - Zeitung. fra nfrei d.

Paris , 29. Mai. Die Regierung hat Hrn. Bau . der in die Reitſchule von Saumur geidhidi, um dort

lebhafte Meinungsverſdiodenbeiren bervorgerufen, und die Budgetcommiſſion ſeibſt bat ſie ſich zum Gegenſtand einer ernſten Erörterung gemacht. - Dieſe Commiſſion

ſein Syſtem der Reitfunſt in Anwendung zu bringen. Derfährt übrigens ſehr ſtreng bei dem , was das Kriegs . - Nach dieſem Syſtem soll es befanntlich rebr leicht ſein, die widerſpenſtigſten Pferde in ſebr kurzer Zeit zu zåb.

miniſterium betrifft ; ro bat ſie den Effectivbeſtand der Armee um 11,000 Mann vermindert, und dadurch eine

men , und ſogar robe Pferde nach Verlauf von 353 bis 40tågigem Zureiten in die Escadron eintreten zu laſſen . Bereits im verwichenen Jabre batte man hier in Paris einige Verſude unter den Augen des Generallieutenants

Erſparniß von 14 Mil. Fr. erzieli.

Dudinot gemadt. In Folge dieſer Verſuche bat der Kriegsminiſter beldloſſen , Hrn. Baucher in die Reits ſchule von Saumur zu dicen , wo er jeßt zwei Mos nate zugebracht hat. Dieſer Verſuch ſcheint jedoch nicht den Erwartungen entſprochen zu haben , die man ſich von ihm gemacht hat , auch haben die den Unterricht in der Reitſchule ertheilenden Offiziere in der Methode

Schreiben aus Wien vom 3. Juni: „ Es wurde soon erwåbnt, daß das Ausbleiben der viel verbeißenen und geprieſenen Abfúrzung der Militardienſtzeit bei und unangenehm empfunden wurde ; deſto freudiger vernebmen wir nun die Nachridt , dieſe Verzögerung einer ro allgemein erſebnten Verordnung babe nur darin ibren Grund , daß zugleich auch ein neues durchaus

Bauder'8 nidt die Bortbeile , welche man von ihr er.

wartete, gefunden. Dieſe Merbode, meinen ſie, fónne rebr gut Pferde und Reiter für den Circus bilden , ſei

(Pr. Si. 31g.)

De tre i d .

Die Deutſche Allgemeine Zeitung bringt nachſtebendes

bumanes Straffy item für unſere Armee eingefübrt Wenn ſich dieſe Nachricht beſtårigt, ſo wird wahrlich ein Herzendwunſch aller Golen erfült

werden ſoll .

aber für die Armee nicht anwendbar. Dieſe Meinung und eine der Dunfelſten Schattenſeiten unſeres öffents iſt ſchon von einer großen Anzahl Stabsoffiziere auss lichen Lebens hinweggeräumt. In der That find" ießt geſprochen worden , und bei Gelegenheit der Frage, ob

nur noch ſehr wenige militariſde Terroriſten für die

das Syſtem Bauder's auf die franzöſiſche Cavalerie anzuwenden ſei, hat ſich in Paris ein Verein für Pferdes zucht zu dem Zwede gebildet , ſich der Einführung der mebrerwåbnten Methode zu widerſeßen. Eine Brochure,

Beibebaltung ſchimpflicher und blutiger Strafen , und daß ſie beſonders in unſerem gemüthlich frommen Deſtreid nicht langit abgeſchafft, oder wenigſtens auf das geringſte und ſeltenſte Minimum beforånft ſind , låßt ſich nur

die er ſoeben veröffentlicht, enthält darüber eine des

einigermaßen durch die Rüdlicht auf die verſchiedenen

taidirte Krink. Dieß iſt übrigens nicht der einzige Widers Bildungograde der einzelnen öſtreichiſchen Vólfer ers ſtand , den das Syſtem Baucher's erleidet. Die auss flåren. Aber auch dieſe Rückſicht fann ſolde Strafert gezeichnetſten Stallmeiſter von Paris und mehrere Stabs. nicht rechtfertigen , faum entſchuldigen. Warum ſolen offiziere baben es geprüft und eine große Anzahl von die gebildeteren Ståmmeder ungebildeten wegen leiden ? Gutachten darüber herausgegeben . Das Werf des Hrn. Und ſollen denn die Roben durd rolde Mittel gebildet Bauder ſelbſt, ſo wie das des Hrn. v. lancótun, Brèvet, werden ? Gewiß , ein erſter und folgenreider Schritt welches dieſelben Principien dertheidigt, find durch den

zu ihrer Bildung wird eben die Abſchaffung einzelner

Vicomte d'Aure, den General de Girardin , den Oberſt de Gouy und mehrere Andere lebhaft angegriffen wors den . Das im Kriegsminiſterium niedergeſepte Gomité für die Savalerie, deſſen Mitglied Hr. Dudinot iſt, bált

überbarten und ungeeigneten Strafen ſein . Und zu. gegeben auch, daß anfange einige Sowierigkeiten vor, kommen ſollten , der edle Zwed überwiegt ſie bei weitem . Einmal muß der Anfang gemacht werden , nun ſo made man ihn im Namen der Menſchlichkeit und Chriſtus, lebre bald ! In Betreff der Dauer der Dienſtzeit ver , nahm man mit Bedauern , daß ſie auf zebn Jabre feſte gereßt werden ſoll , denn man batte die acht Jahre, von denen früber die Rede geweſen , eber für zu viel

fid indefien nod nidt får beſiegt, ungeachtet des Miß,

lingens des Hrn. Bauder zu Saumur, und es ſcheint, als wolle man noch andere Berſuche anſtellen. Dieſe Frage ſo , wie die der Remomirung , bat unter den Månnern, die ſich mit unſerer Cavalerie beſchäftigen,

579

580

als zu wenig gebalten. Allerdings muß den wichtigen Intercien des Staats bierin genug getban werden,

H annoo e r.

Hannover , 5. Juni .

Maj. der König baben aber der Staat muß auch ſeinerſeits die Pflidt aners geruht, die Generalmajore Se. 0. Bock und Hand von fennen , Denen , die das obnebin ſchwere Opfer des öem Buríde zu Generallieutenanten zu ernennen .

Militardienſtes bringen , dicieo Dpfer nicht mebr nothwendig zu erſchweren . Dieß ſcheint aber in Ibat zu geſcheben , wenn man ſo vielen Männern volle Mitte ibres Lebens entzieht, ibnen dadurch

als der die den

Großbritannien.

Im Januar 1840 waren in der engliſchen Ar . mee 51,559 Engländer , 15,239 Shottlander und

Genuß håuslichen lebens vereitelt und lie der bürger. 41,218 Jrländer. lichen Laufbahn faſt ganz entiremdet. Der Einwurf,

daß bei zu kurzer Dienſtzett feine gehörige Einůbung Ueber Verbeſſerungen im deutſchen Eiſenbahn möglich ſei, fåut bei einem Dienſte von redos oder gar weſen; aus einem höheren Geſichtspuncte acht Jahren gewiß weg. In dieſer Zeit fann die ges betrachtet.

meine Mannſchaft gewiß binreichend eingeůbt werden,

beſonders wenn man mehr das weſentlid Nothwendige, als das Paradirende in's Auge faſſen würde ; und wer

( Erſter Artifel. ) Ein raſtloſes Streben nach neuen Erfindungen oder

Glück und Talent hat, bóbere Grade zu erlangen, der nach Verbeſſerungen bat ſich ſeit einer fleinen Anzahl

dient obnebin in der Regel freiwillig långer oder gar Jahre aller Menſchen bemåchtige, und es ſind in dieſer lebenslänglich. Dieß dürfte namentlidi aud die Bes furzen Zeit Fortſdritte gemacht worden , die faſt an das ſchwerde der Artillerie beſeitigen, und zwar um ſo mebr, Fabelhafte grången . Von dem alten Glauben unſerer als zu dieſem Gorps obnebin gebildetere l'eute genom. Vårer, daß alles , was ihre Våter für gut und vors men werden und bäufiger freiwillig geben. Auch muß trefflich bielten , es auch immerdar fein und bleiben

gewiß berückſichtigt und anerkannt werden, daß bei einer müſte , haben wir uns långſt losgeſagt und es war fürzeren Dienſtzeit die Recruten mit mehr luſt und aud) wirflid bobe Zeit; denn eben dieſer Autoritåts . Liebe lernen werden, wåbrend jeßt ihre Schwermüthig, glaube , dieſe ftete Berufung auf ältere Erfabrungen , 1

keit in den erſten Jahren ein weſentliches Hindernig bemmten den Aufflug der fübnen Geiſter , welche erſt des Fortſchrittes iſt. Alſo feine Stockprügel und Spieße Ourd die gewaltigen Erſdůtterungen im neunzehnten

rutben und ſechs oder ſieben Jahre Dienſt: dieß wün . den und fleben Millionen ." H OI ſte i n .

Jahrbundert zum vollen Bewußtſein ihrer Kräfteger langten. Damit wollen wir aber nicht geſagt baben , daß alles Neue gut oder um Vieles beſſer ſei als das

Altona, 6. Juni. Die leßten Einrichtungen , welche Alte. Eben ſo wenig fónnen wir die " Berufung auf die Mobiliſirung des bolſtein - lauenburgiſchen Contin , ältere Erfahrungen mißbilligen. Nur vor dem blinden .

gents für die Herbſt man over des 10.Armeecorps Köblerglauben , vor den Reſultaten einſeitiger Er : nothwendig machte , find getroffen . Das Contingent, fabrungen möchten wir warnen. Leider aber ſpielt dieſe im Ganzen ungefähr 3200 Mann ſtark, beſteht aus dem einſeitige Abſtraction in allen denkbaren Verhältniſſen 2. Dragonerregiment, (vor der ſeit kurzem erfolgten des menſdlichen Lebens eine ro wichtige Rolle ,' dah Umbildung der Armee , in Folge welcher die deutſden wir uns gleich von vorn herein des Mißtrauens nior

Regimenter fortlaufende Nummern mit den daniſden

erwebren fönnen , wenn jemand eine Bebauptung mit

bilden , Peibregiment leidster Dragoner) , aus dem 15., den Worten beginnt: „ Die Erfahrung hat gelebrt, dae 16. und 17. linieninfanterieregiment , ( frůber Regis u . ſ. w . " Die Erfahrung wird ſtets unſere beſte lebo menter Holſtein , Oldenburg und leibregiment der Ros

rerin bleiben ; aber in dem Buche der Erfabrung leren

nigin zu Fuß ) dem 5. Jågercorps ( früher lauenbur. iſt eine Kunſt, die nur wenige verſtehen, die Mebrzabı gides fågercorps ), einer ſechspfündigen Batterie von fommt nicht über das Buchſtabiren hinaus. Darum 8 Stúden und der Pontonniercompagnie des 2. Uro ,, Prüfet mit Scharfſinn U1146, doch nur das Beſte behaltet : tillerieregiments. Zum Commandeur der 2. Diviſion des Armeecorps , deren 1. Brigade das Gontingent bil . det, iſt jeßt der Gouverneur von Kopenhagen , landgraf

Ufterweisheit , ſie ſei immer vor Ülem Euch fremd. Defter gelang ia fchon , was ſie für unmöglich gehalten , Bas der gewöhnliche Menſch weder befürchtet noch hofft." Doch es wird Zeit, daß wir unſere Feder dein Ge.

Wilhelm von Helſen , definitivernannt ;die Brigade genſtande zuwenden , welchen die Ueberidrift andeutet, wird der Befehlsbaber der 4. Infanteriebrigade , Ges neralmajor v . fúbow commandiren. (Fr. D.P.A.3.) Wů rttemberg.

iſt er doch obnebin ſo mannichfaltig , daß man did : Bücher darüber ſchreiben fónnte. Seit Erfindung der Buddrucferfunft ift feine Er ,

Aus Stuttgart, 1. Juni, meldet die Köln. 3tg.: findung ro'eingreifend in die ſocialen und politiſden Im Herbſt dieſes Jahres werden die württembergiſden

Verbåltnifie der Volfer geweſen , als die Benutung der

Truppen wieder ein großes Manóver und zwar Dampfkraft zur Fortſdaffung von Perſonen und Sachen dieſesmal in dem Donauthale balten. Den Schluß auf Eiſenbahnen . Wir wollen zwar nicht in Abrede dieſer militariſchen Uebung wird eine deutſch -nationale

ſtellen, daß dieſe neue Verbindungsmittel aud mande

Feierlichkeit bilden : Die feierliche Grundſteinlegung der Störung in den bürgerlichen Verfebrsverhältniſſen (con Feſtung 8werfe von uim durdh Se. Maj. den König

jeßt berbeigefübrt babe , und fernerbin noch manche

von Württemberg.

focalintereſſen beeintrådtigen werde. Doch iſt der Gea

581

582

winn an Zeit , welden dieſes Bewegungsmittel dem Ganzen bringt , von ungleich größerer Wichtigkeit für das geſammte Volfs . und Staatsleben , als irgend etw . was , und der Verluſt, den einzelne Gewerbtreibende möglicher Weiſe dadurch erleiden fónnen, fommt dabei gar nicht in Betract. Schon jeßt hat die – obwohl .

nod febr junge

weiter und werden zu beweiſen ſuchen , daß mande

tedyniſdie Verbeſſerungan Locomotiven, Transportwagen und Eiſenbahnen , ſelbſt wenn ſie ſido rechniſch růslide erweiſen fouten, dem Ganzen unſeres deutſden Eijena babnweſend ſehr nachtheilig werden fónne. Dieſer Fall tritt aber ein, ſobald dadurch die Eins

Erfabrung mande Beſorgniß in heit des deutſden Eiſenbabnſyſtems weſentlich

dieſer Hinſicht widerlegt , und es werden ſich bei der ſonellen Ausbreitung des deutſchen Eiſenbabnneßes die

und derartig geſtört wird , daß man in den verídiede.

Vortbeile und Nachtheile fünftig noch beſſer ausgleiden. Eine Provinz , die nicht unmittelbar von den großen Eiſenbahnen berührt wird , darf deßbalb nicht befürch,

bahnen , verſchiedene Transportfråfte und Mittel in Anſpruch nehmen muß, um Truppenfórper von einiger Bedeutung in fürzeſter Zeit fortzuſchaffen, wodurch die Benutung der Eiſenbabnen zu ſtrategiſden Zweden

,

ten , daß ibre Induſtrie dadurch zu Grunde gebe. Die ſchnell erfannte außerordentliche Wichtigfeit der

Eiſenbahnen, und was damit in engſter techniider Be,

nen deutſden fåndern , oder auf verſchiedenen Eiſen

faſt unmöglich gemacht wird. Es war ein ſehr glúclider Umſtand, daß wir Deut

ziehung ſtebt, bat dieſem neuen Zweige der Induſtrie (die unſere locomotiven anfangs aus England oder die ſpeculativſten Köpfe zugewandt ; dieſem glúdlichen Nordamerifa beziehen mußten , wo dieſe Maidinen der Umſtande verdanken wir die ſo ungewöhnlich ohnelle Hauptſade nadh ganz gleichmäßig conſtruirt wurden , Vervolfommnung der Dampfwagen und Eiſenbabuen. 2008 die Annahme einer und derſelben Gleiſen , oder

Man ſollte glauben , daß dieſe Erfindung faum nod ) Spurweite für alle deutſche fånder zur Folge barte, in einer Verbeſſerung fåbig rei, denn es iſt weder rathſam

denen man die Anlage von Eiſenbahnen mit Eifer bes

die Schnelligkeit , noch die Zugkraft der Dampfwagen

frieb. Nachdein auf dieſe Weiſe der Unfang zu einem ſich genótbigt, die ſpäter anzuſchaffenden Maſchinen von

bedeutend zu vermehren, weil beides ſeine Grånze bat, Deutſchen Eiſenbahnneke gemacht worden war, ſab man die ohne anderweite Nachtheile

nid)t überſchritten were den kann. Die Techniker ſind jedoch mit den Leiſtungen der Dampfwagen noch lange nicht zufrieden , und obs wobl ſie zugeben, daß die Fåbigfeit, noch größere laſten

auf ciner fait borizontalen Bahn mit der Sdinelligkeit von 4 bis 5 Meilen in der Stunde fortzuſchaffen , nur

durch eine beträchtlide Vermebrung des Gewidte der Maſchine zu erlangen ſei, was die Eiſenbahnen ſchneller

derſelben Spurweite zu beſtellen . Die Maſchinerie der Pocomotiven erlitt zwar im faufe der erſten Jahre mance Verånderung , doch batte das nur Einfluß auf

ihre rednijdje Bebanolung, ånderte alſo in der Haupts. ſade nidits .. Im Großberzogthum Baden wurde dagegen von den

Tednikern die Annahme einer größeren Spurweite an ,

zu Grunde ridten oder ihre Herſtellung noch foſtſpie: gerathen , was auch auf der Caum Otůck nur kurzen ).

liger maden müſſe ; erkennen ſie dod die Nothwendigo Bahn von Mannbein nach Heidelberg zur Ausführung feit, mit den Pocomotiven größere Steigungen zu über, fam . Da man ſich Deutſchland winden , ohne deßbalb die angehängte faſt zu vermin, dern , oder die Schnellig feit Tebr zu ermäßigen.

Die

in ganz noc ſebr wenig mit der Idee vertraut gemacht batte , daß die Eiſen. bahnen einmal von entſcheidendem Einfluſſe auf die

Loſung dieſer Aufgabe bat in Nordamerifa zwiſden zwei

Pandesvertheidigung werden fönnten , dien jene A1b

Technikern eine Art Werifampf berbeigeführt , der in dieſem Augenblicke entſchieden ſein dürfte , und zwar indem der Eine (Hr. Baldwin ) eine ſechsrådrige Loco.

weichung von dem deutſchen Eifenbabnſyſtem wenig ers beblich zu ſein . Bald wurden aber von mehreren Seie ten måd tige Bedenfen geäußert. Man begriff, daß es

motive erbaut hat , bei welder alle Räder zugleid Triebs und Drudråder (leitråder) ſind , wodurch

in ſehr vielen Fällen fait unabſehbare Nachtbeile baben : müſſe, wenn die Dampfwagenzüge nidt auf allen

das ganze Gewicht der Maſchine adhäſiv nußbar gemacht wird . Dieſe Verbeſſerung gewährt außerdem

Eiſenbahnen gebraucht werden fónnten , und ward. daa

die Babn

barn alſo am ſtårfſten bedürftig , wenn es eine gute Pormauer abgeben rolu , überſab jetzt die aus jener Ab ,

durch auf die Unerlåglid )feit möglichſter Einbeit dieſes noch den Vortheil, daß dergleichen locomotiven die Bewegungsſyſtems aufmerkſam .. Das Großherzogthumn Sdienen viel weniger abnußen , weil der Druck auf Baden, unter den weideutſden Staaten einem id nellen dieſelben um die Hälfte geringer iſt , als von locos und überlegenen Angriffe von Seiten Franfreichs am motiven , mit nur einem Paar Triebs und zwei Paaren meiſten blosgeſtellt, der ſdinellen Unterſtüfung der Nach , Drudråder.. (Am meiſten rollen locomotiven zerítóren , deren Triebråder vor dem Heerde find .) Dieſe Erfindung iſt jedenfalls ſehr wichtig , indem da,

durch die Zugkraft der Maſchinen auf ſteigenden

weichung entſpringenden Gefahren , . und brachte der deutſchen Einbeit durch Aenderung ſeines Eiſenbabns

Rabnen betrådhtlich vermehrt wird , ohne zugleich ihr eigenes Gewicht zu vermehren , was bisher als das Haupts binderniß dieſer Verbeſſerung angefeben worden iſt. Verbeſſerungen dieſer und ähnlicher Art, deren wir

ſyſtems ein Opfer , das ſich dem Vernehmen nach auf eine halbe Million Guiden belaufen ſoll. Dieſer großs berzige Entſchluß war eben ſo weiſe als edel, und wenn ſolche Thatſaden yorliegen , wird es erlaubt ſein , das

am Schlußle noch einige andeuten werden , ſind unbes

deutſche Einbeitsſtreben für etwas mehr als eine ,,Sowår

dingt von entſchiedenem Nußen . Daſſelbe låßt fich aber

nicht von allen Verbeſſerungen ſagen , die man theils

merei patriotiſcher Seelen " zu halten .. Die nimmer rubende Verbeſſerungsſucht der deuta

verſucht, theils, vorgeſdlagen hat, wir gehen ſogar noch

den Lednifer . wollte aber , fait des Dampfes., auch

583

58+

eine andere 'bewegende Kraft erfinden. Wir fónnen nicht umbin , dieß als eine Art von frankhafter Unrube

212. The History of the Peloponnesian War. By Thucydides.

zu bezeichnen , die das Ziel aus dem Auge verliert und

Illustrated by Maps , taken entirely from actual surveys ; with Notes , chiefly Historical and Geographical, by T. Ari nold , D. D. Head Master of Rugby Schoul.

daß Maß des Guten überſchreitet , und müſſen aus bóberen Rücflichten ernſtlich davor warnen. Håtte der Dampf nidt genug geleiſtet , oder feblte es uns

Vol. 3.

London 1842.

8.

2d edition .

10 s.

213. Syrolenſia. 2. Journal des Landesſchügenmajors und Defenſions.

an Mitteln ( Brennſtoffen ), denſelben in genügender

commandanten Jacob Sieberer über den Tyrolerkrieg yon 1809 . Taſchenb. f. vaterl. Geld . V. Þormanr. I. 1842. S. 59–82.

Menge zu erzeugen, müßten wir überbaupt das deutſche

214. Tyrolenſia. 1. Relation des Generalmajors und nach dem Abzug

Eiſenbahnweſen bochit mangelhaft nennen , ſo würde

Chaſtelers commandirenden Freiherrn von Buol über die vom

das Streben , eine neue Bewegungsfraft zu erfinden, gewiß ein febr verdienſtliches ſein. Das Ades iſt aber .

nidt der Fall. Wir fabren mit unſeren focomotiven

10. Upril bis 20. Uuguſt ( 1809) ſich ergebenden Vorfallenbeiten Jaſchenb. f. vaterl. Geſch. D. Sormapr. I. 1842.

in Irrol.

-

S. 27 – 39.

215. Die große ungarſchlacht auf dem Augsburger Lechfelde, den 10. Uus

4 bis 6 deutſche Meilen mit vollen Zügen in einer

guft 955.

Stunde ; faſt jedes Jahr werden in verſdiedenen Ges genden Deutſchlands neue febr måchtige fager von Steins und Braunfoblen entdect ; der Betrieb auf der Eiſenbahnen iſt ſo gut, zum Theil noch beſſer geregelt,

S. 115 - 133.

als in England und Frankreich, das beweiſen die jedes

Saldenb. f. vaterl. Geſc . 0. Sormayr. I. 1843.

-

216. Aus dem Tagebuche des Generals Fr. £. r. Bachholg. Zur Ges dhidhte der früheren Zuſtände der preußiſchen Armee und beſon :

ders des Feldzugs des Herzogs Friedrich Wilhelm von Braun : rdweig :Del6 im Jahre 1809. Bearbeitet und herausgegeben von C. Fr. V. Wechelde. 8. Braunſchweig 1843. Bieweg und

Jabr fidh mindernden Betriebsfoſten , und die bó cbſt

Sohn. (6 unpag. u. 523 S.) 2 Rthlr.

ſeltenen , auch ſtets zum Glúc febr unerbeblidhen Uns fåde auf den deutſchen Eiſenbabnen . - Was verlangt

Kft. 1843. Nr. 35.

R. Leipz. Rep. 1843. 1. S. 217.

man denn noch mehr ?

Kann man mit ſo erfreulichen

Reſultaten nicht zufrieden rein ? Gibt es nicht noch

217. Der zweite Puniſche Krieg und der Kriegsplan der Karthager. Eine hiſtoriſch -politiſche Borarbeit zu einer Geſchichte des Zweiten Puniſchen Krieges von f. Frhr. v. Vinde, Dr. der Phil. und

Manches zu erfinden und zu verbeſſern , wodurch das

adoptirte Eiſenbahnſyſtem an Volfommenbeit gewinnt ? Muß man denn gerade ſein Augenmerk auf Gegenſtande

Blätt . f. lit. u. bild .

Reg . a reſſor. 8. Berlin 1841. Beſſer. ( VI u. 365 S. ) 1 Rthlr. 12 Gr. R. Gersd. Rep. 1841. XXIX. S. 71 - 73.

ridren , deren Aenderung das ganze Syſtem umwerfen

Neue Senaiſche Bülau, Jahrb. 1843. I. 3. S. 272. Lit. Ztg. 1843. Nr. 31 . ball. allg. lit. Ztg. Vgl. litbl. . Morgbl. 1842. Nr. 96.

wurde ??

1843. Nr. 51 .

Gerade in dieſem Tepteren Puncte baben die Led nifer in ibrem Verbeſſerungseifer gefeblt , und das ſebr praftiſche Sprichwort: ,, Das Beſſere iſt des Guten Feind" ganz unbeachtet gelaſſen . Die Dampffefſel ſind

.

-

-

218. Erinnerungen aus den ersten Feldzügen des Herzogs von Wellington in Portugal und Spanien. Vom Grafen von W'estmorland.

In das Deutsche übertragen von Gr. C. v.

d. Goltz 8. Berlin 1843. Asher u. Co. (IV u. 148 S.) ' ) Rthlr. 219. Wien's erſte türkiſche Belagerung ( 1529 ).

Saldenb. f. paterl.

ibnen nicht genia! genug , ſie wollen dieſelben durch Geſch. '0. Şormayr. I. 1842. S. 310 – 341 . luftpumpen, durch galvaniſde Batterieen und wer weiß 220. Ucht Wochen in Syrien. Ein Beitrag zur Geſchichte des Felds durd was ſonſt noderſeßt wiſſen . Der Rubm einer neuen Erfindung , deren Nuten noch problematiſd iſt,

zugs 1840. Mit einer (lithogr.) Karte vom Kriegsidhaupla (in gr. 4.). 8. Stuttgart und Tübingen 1841. Cotta. ( VI u. 155 S. )

1 Rthlr. 4 Gr.

gilt ibnen mebr, als der Vortheil des Beſtehenden , deſſen

Bildet die 22. Lieferung der „ Reiſen und länderbeſchreibungen

gute Eigenſdaften man bereits erprobt , die mit der

der älteren und neueſten Zeit." R. Gersdorf Repertor. 1841. XXIX . S. 65. Litbl. 3. Morgbl. 1841. Nr. 89.

Anwendung verbundenen Gefahren bereits fennen und Dermeiden gelernt bat. Erinnert das nicht lebhaft an (Schluß folgt.) den Hund in der Fabel ?

221. The last year in China , to the Peace of Nanking : as sketched in Letters to his Friends , by a Field Officer, actively em

ployed in that Country ; with a few . concluding Reinarks

Bibliogr a p h i e . 11. Rriegsgeſchichte. 209. Aus dem Tagebuche eines öftreichiſchen Stabsoffiziert. - Saſchenb. f. vaterl. Geſch. D. Şormayr. I. 1841. S. 27 — 60.

Enthält kriegsgeſchichtliche Beiträge, nämlich: Gefechta am Niederrhein 1796. – Stray und Werneck 1797. – Die Ver: wirrung Dresden Auguſt. 1813. und die große vor Schlacht. - imRlenau DieMarſch SchmachaufdesLeipzig Octobers 1805 in Ulm im November 1813 in Dresden vergolten . Die ächte und die falſche Capitulation. 210. Scenes and adventures in Affgbanistan. By W. Taylor , late Troop Serjeant - Major of the 4th light Dragoons. 8.

London 1842. T. C. Newby ; T. and W. Boone. (245 p.) 9 s. R. Lit. Gaz . 1843 p. 49. ( January 28, Nr. 1358.) 211. Jhukydides Geſchichte des Peloponneſiſchen Kriege. ueberlegt und durch Unmerkungen erläutert von Dr. F. H. Rämpf. Erfter Iheil. 8. Neu : Ruppin 1842. Dehmigte und Riem ſchneider . (VIII u . 233 S. ) 1 Rthlr. 7 ' /, Ngr. R. Leipz. Rep. 1843. 1. S. 97.

on our Past and Future Policy in China. 8. London 1843.

Longman & Co. ( 206 p. with map.) 7 s. Lit. Gaz. 1843. p. 66. R. Examiner. 1843. 21. January. ( February 4. Nr. 1359.)

222. Der Kriegsschauplatz in Inner- A sien , oder Bemerkungen zu der Uebersichts- Karte von Afghanistan , dem Penjab und dem Lande am untern Indus. Nach englischen Quellen berausgegeben , zum leichteren Verständniss der inner- asia

tischen Angelegenheiten von C. Zimmermann.

Mit den

Plänen von Chuzni , Kelat und Jellalabad (lithogr. color. u. in gr. 4. ). Nebst : Uebersichts - Blatt von Afghanistan und .

den Ländern an der Nord- West-Grenze von Indien (in Roy. Fol. u. illum .). Lex. -8. Berlin 1842. Schröder. (IV u . 228 S. ) .cart .

2 Rthlr. 20 Ngr.

R. Gersd. Repertor. 1842. XXXIV. p. 154 u. 155. 223. Ullgemeine Geſchichte des großen Bauernkrieges nach handſchrift: lichen und gedruckten Quellen . Von Dr. W. Zimmerman A.

2. ( lekter ) Bd. in 6 Lieferungen. gr. 8. Stuttgart 1842. Köhler. (336 S.) 2 Rthlr . 11 ' % Ngr. R. Bülau , Jahrb. 1843. I. ( Mai.) S. 480 .

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : 6. W. teste in Darmſtadt und in deſſen Difizin gebruct.

Donnerſtag ,

No. 74.

22. Iuni 1843.

Allgemeine Militar - Zeitung. hol ft é i n. lide Zrennung unſerer Militárverfaſſung von der då. Ueber die Militárverbåltniffe dieſes deutſchen niſchen erbielten deßbalb nicht die Majoritat, weil man Landes enthålt die Franff. Oberpoſtamtszeitung nach der Regierung zu einer allmåligen Reform Gelegenheit

ſtehenden Artifel aus Soleswig-Holſtein vom 6. Juni :

und Beranlaſſung geben wollte.

Nun aber iſt leider

,,Die Trennung der Herzogthümer von Dänemark oder gerade das Entgegengeſeßte geſcheben ; das Cadettens die Nebenordnung derſelben unter einem Oberbaupt iſt inſtitut ijt bier nidt reſtituirt , eine Militárcommiſſion in der Verfaſſung und den biſtoriſchen Verbåttniffen iſt niedergereßt geweſen zur Erzielung von Erſparungen, begründet.

Die Stånde Saleswig Holſteins wábiten

der eine beſtimmte Summe vom Ronig . Herzoge als 3

1460 den König von Dänemark zu ihrem landesberrn Militárbudget genannt ward , allein der Erfolg war, mit der ausdrůdlichen Glauſel, daß er hier nicht anzus ſeben ſei als ein König , ſonderu als Fürſt und Herr dieſer lande, dem mebrere beſondere Bedingungen nod binzugefügt wurden. So beſtand hier noch eine ſtåns diſde Verfaſſung , als die Dånen die ibrige mit Ein. führung ibres abſolutiſtiſchen Königsgeſebes 1660 långſt aufgegeben hatten. Nun iſt dieſes Berbåltniß aud

daß zwar die Geſammtarmee einige Reduction erlitt, daß aber darnad die Ausgabe um faſt 1 Million eri bóbt und daneben 600,000 Röthlr. mebr an Penſionen verausgabt wurden . Die Mebrausgabe rúbrt beſons

ders von außerordentlich erhöhter Gagirung der Offi. ziere, ſowie von ſtarfer Penſionirung ber , indem neue und jüngere angeſtellt und Weiterbefördert wurden.

wirklich oder ſcheinbar geſeßlich aufgeboben ; nur in Großtentheils waren dieſe Dånen und die Reorganis dem einen mebr , in dem anderen minder iſt die ſtaats ,

ſation war ganz nach dåniſchem Zuſchnitt und ganz im

rechtliche Verbåltniß außer tbatrådlicher Wirkſamkeit Intereſſe des Militars, was nicht zu verwundern war, gekommen , vornåmlich binſichtlich des Militarweſens da die Commiſſion blog aus däniſchen Offizieren bes und der Finanzen. Wåbrend im Uebrigen die eigens ſtand und in Dänemarf berarbſchlagte , auch das deß. thúmlichen Verhältniſſe der Herzogthümer mebrentheils falſige Reglement den Stånden nicht zur Begutachtung nach Wunſch und Willen derſelben conſervirt worden, vorgelegt ward. Es ging aber bier noch weiter. Die ſind die Militárverbåltniſſe und die Finanzen nach und Namen , Fahnen und Siandarten der deutſchen Regis nach ganz confundirt, aber durchaus gegen den Willen menter und Corps wurden faſſirt, dafür dåniſche Fah. und die Sympathien der Herzogthümer. Man bat bier nen und Nummern eingeführt und neuerdings iſt auch ſtets darauf gedrungen , daß unſere Militárverfaſſung das grobe Geſcüß , das duro Inſchriften und Bes geſondert bleibe und rein geſondert werde, wie es un.

ziebungen an die Zeit beſonderer ſchleswig Holſteiniſcher

ſerer Verfaſſung und unſeren Zuſtånden angemeffen ſei,

Herzoge erinnerte und mebrentheils von dönem Metall

demnach mußte bier wieder , wie es früber war , deut,

war, nad Dånemarf abgeführt und dafür eiſernes Ge .

des Commando eingefübrt , ein Inſtitut zur Bildung ſchůz wieder gegeben worden. Hierzu fommt nun noch von Offizieren wieder errichtet, eine beſondere Kriegs, beſonders das Bundesverbättniß Holſteins und lauen , faſie gebalten , ein beſonderer Rriegsminiſter und Ges burgs. Bei dem Bundescontingent ſollte ſelbſtverſtånd ., neraliffimus , die nåchit dem König. Herzog die höchſte lich deutſdes Commando ftatifinden ; daſſelbe route Verwaltung führten , inſtalirt werden. Die Stånde baben darauf gedrungen , haben im Beſonderen , um Uebergånge zu vermitteln , nur erſt die Wiederherſtel. lung des Cadetteninſtituts in Rendsburg verlangt, weil durch deſſen Einziehung und Ueberſiedelung nad Kopens .

namentlich einen deutſden Fübrer baben , mit eigens

thůmlich deutſchen Offizieren und Armatur verſehen ſein. Im Gegentbeil aber ſind die dabei angeſtellten Offiziere bisber mehrentheile Dånen, und um die feblenden Num.

mern zu ergånzen , kommen jeßt 11 dåniſche Offiziere bagen den Sobnen hieſiger Einwohner die Puſt und von der Ropenbagener Garniſon , gleich wie die Feld. Gelegenheit genommen werde, ſich dem Offizierſtande zu ſtúde aus lopenbagen gefommen ſind. Aus die Er. widmen. Ferner baben ſie energiſch auf erſparungen Wartung der Herzogthümer, daß der Höchſtcommans

im Militáretat und beſonders deßhalb auf Reducirung dirende in den Herzogthümern , Prinz Friedrid vor in der Armee gedrungen ; Anträge auf ſofortige gånz. Schleswig-Holſtein .Auguſtenburg , Deutſch von Abſtam

587

588

mung und Geſinnung auch als Hódſtcommandirender

Kriegsgeſchichte entlehnt , erläutert hat , erlangt man

beim Bundescontingent agiren werde , iſt nidt in Ers . nur unter der Bedingung, daß die mit Truppen bes füllung gegangen. Alle dieſe Grldeinungen baben bier reßten Dampfwagenzüge in ganz Deutſchland, d . b. in das Verlangen nach gånzlicher Trennung der Militår, aden Richtungen, wo es Eiſenbahnen gibt, mit völliger

verwaltung von der dåniſchen geſtårft ; in allen Zus Freibeit ſich bewegen können , obne dabei auf andere ſammenfünften , wie in den offentlichen Blåttern ſpricht ſich dieſe Tendenz aus , und es iſt vorauszuſehen , daß

tedniſche Hinderniſſe zu ſtoßen , als die in der Natur des Bewegungsmittels liegen. Auch dieſe ( nicht ganz

die Stånde bei ihrer nå diten Zuſammenfunft den von

geringen) Hinderniſſe laſſen ſich bedeutend vermindern , wenn man den dießfallſigen Vorſchlagen des Berfaſſers

dem gefeierten lóc con geſtellten aber aus oben bes

regten Gründen nicht angenommenen Antrag wirklich

Gebdr gibt, und ſie in allen ibren Einzelnbeiten einer

annehmen werden .“

ſorgfältigen Prüfung unterwirft. Das leßtere empfiehlt der neueſte Beurtbeiler dieſer Schrift ( der f. preuß.

Bad

e

n.

Der Commandeur der 2. Infanteriebrigade, Oberst Ingenieurmajor Blefon ) ſebr dringend , und bemerkt dabei , daß die bisher angeſtellten Verſuche mit Trup , bereits ergeben båtten , daß Vieles,was 1. Cloßmannund der Generalquartiermeiſter Oberſt pentransporten V. Filder ſind zu Generalmajoren ernannt ; der Com ,

man frůber dimåriſch gebalten , ſic praftiſd ausfübr. mandeur des 2. Dragonerregiments , Oberſtu. Rogs bar erwieſen babe. genbad ift, unter Ernennung zum Generalmajor , in Dieſe Einheit des Syſtem 6 der deutſchen Eiſens Ruheſtand verſekt und an ſeine Stelle der Oberſt . lieutenant . Roggenbach zum Gommandeur dieſes Regiments befördert worden.

babnen, worauf Pz. mit allem Naddrucke bringt, und die im Weſentliden bereits beſteht , iſt alſo eine eis

ferne Notwendigfeit, welcher die ſpeculativer

Technifer ibre neuen Erfindungen , felbſt wenn dieſelben

Ueber Verbeſſerungen im deutſchen Eiſenbahn- fich praktiſd nůßlich bewähren ſollten , woran zu zweis weſen ; aus einein höheren Geſichtspuncte betrachtet. ( Erſter Artifel.) (Schlus. )

feln erlaubt iſt , unbedenklich zum Opfer bringen kön , nen , ſobald der Vortbeil der Geſammtbeit ibnen mebr gilt , als der Ruhm des Einzelnen.

Von der Uebereilung bis zum Solendrian , der in

Das deutſche Eiſenbabnſyſtem iſt kein Hirngeſpinnſt uns niemals einen Vertbeidiger finden wird , iſt ein mehr, es iſt bereits eine Wabrbeit, die mit lobenemere

ſebr großes Feld ; und zwiſchen einer umſichtigen Praktik

tber Conſequenz und überraſchender Schnelligkeit , wie cin ſebr bündiger Beweisgrund zu Tage gefördert wor, den iſt , um den Preis von vielen Miùionen Gulden

und einer gedanfenloſen Empirif gibt es nocd einen ſo großen Spielraum , daß alle techniſche Genie's von ganz Deutſchland Mübe haben werden , dieſen Raum durch

und Thalern, die man nicht dem modernen Speculations, zweckmåßige Erfindungen und Verbeſſerungen auszu .

geiſte der Technifer zum Opfer gebracht haben will. fúden. Damit Tie, aber feinen Augenblick in Zweifel Deutſchlands erleuchtete Regierungen haben eingeſehen, bleiben , welde Richtung ihre geiſtige Thätigfeit zu nebo daß ihre Eiſenbahnen die Zeit um ein Betråchtliches men babe, wollen wir in der Kürze bier andeuten, was abzufürzen vermogen, welche die Bertheidiger desgemein , für Erfindungen und Verbeſſerungen gewünſcht werden ſamen Daterlandes bedürfen , um an die bedrobten

müſſen , um das deutſche Eiſenbabnſyſtem , wie es bea

Grånzen zu gelangen . Dieſer Zeitgewinn iſt um ſo

reits factiſd beſteht , auf diejenige Stufe der Voufoms

widriger, da die marſ , und ſchlagfertige Mannſchaft

menheit zu bringen, deren es bei geſdidrer Benußung

nur eben hinreichen dürfte , dem erſten Stoße zu be,

aller vorhandenen Kräfte und Mittel fånig iſt , deren

gegnen , wenn ſie möglichſt ſo nell dem Feinde vers

c8 aber auch bedarf, um als großartige Vertheidigungs.

eint entgegen treten fann . Der Weg aus dem Inneren

anſtalt zu dienen , den Feinden und gefürchteter zu

Deutfiblands bis an die Grange iſt”aber ziemlich weit, machen , wobei wir nur gelegentlich bemerken, daß ade die Verſtårfungen und der geſammte Nacidub würden

dieſe Berbeſſerungen dem Handel und geſelligen Bers

einen guten Theil ihrer Defenſīvkräfte nutzlos daran fehr im Frieden gleichunäßig zu Gute geben. Diefe Verbeſſerungen ſind :

leben miſſen , ſollten ſie nid ) t ſtrecfenweise der Eiſen , babnen lid bedienen fónnen , Deutſchlands Befeſtigung B. ſyſtem erbålt erſt Werth durch die funſtreide Vermitte. lung der Eiſenbahnen , welche das mannidfaltige und

durch Anbringung von Funfenfången in der Effe, wozu

verdedte Spiel unſerer ſtrategiſchen Referven um ro einflußreider machen , und dem voreilig eindringenden Feinde manches ſehr unwilfommene Rencontre bereiten

Apparat erfunden bat , als durch Verhütung, daß die durch den Roſt fallenden glühenden Sdladen nicht von

1 ) Verminderung der Feuersgefabr , Tomob! der Ingenieur Klein in Wien bereits einen ſebr guten

werden .

den Radfelgen fortgeſchleudert werden. Nådſtdem dürfte der Delanſtrich der Wagen durch einen anderen

Aber alle dieſe Vortheile und noch viele andere, wel be der Verfaſſer der befannten Schrift : Die Eis

Anſtrich zu erſegen ſein , damit die auf die Wagendecen fallenden Koblen nicht ſo ſchnell zunden. Ein einfacher

ſenbahnen als militäriſche Operationslinien

Löſchapparat ſollte übrigens feinem Wagenzuge fehlen,

betrachtet (von Ps.) mit vieter Klarbeit anſdaulich denn man findet Waſſer zum lóiden eines entſtandenen gemadt und durch Beiſpiele , zum Tbeil der neueren

Brandes nicht überau , und der ſchnelle luft ug beim

590

389

Weiterfahren iſt ja bekanntlich die Haupturſache der ro růclaf tenen Offiziere können ihre Pferde eben ſo wenig zur fen.

ſonellen Verbreitung des Feuers.

2) Fåbigkeit der Pocomotiven , anſteigende Bahnen 8 )" Herſtellung einer Eiſenbabn . Telegraphie , mit leichtigkeit zu befabren . ( Iit bereits auf der Tages, welche mit geringen Vorfebrungen für Zag und Nacht braudbar bleibt .

ordnung . )

3) Anbringung einer einfaden Vorrichtung an den

9) Endlido módten wir die Herren Technifer ein's

focomotiven , durch welde fremde Körper , die ſich zu . laden , auf die Conſtruction von leidt aufzuſtellenden , fånig auf den Schienen.befinden und ein Ausſpringen abzubrechenden und dod aude hinlänglich baltbaren

der råder verurſachen könnten , leicht zu beſeitigen ſind, land , Brúden (etwa nach Art des Birago’ichen Sys ſo wie Anbringung eines einfaden und ſicheren Hemms ſtems) zu ſinnen , mittelſt welchen Dampfwagenzüge ohne apparats , der möglichſt wenig zerſtdrend auf Råder Sowierigkeit von einem Bahnhofe zum anderen ge. langen fönnen , zwiſchen denen die unmittelbare Vers

und Sdienen wirft.

4) Verminderung des Dampfverbrauch 8. Es

bindung durch Schienenwege fehlt ; ein Urbelſtand,

ſo wie manches andere bei Anlage wird einmal eine Zeit kommen, wo unſere Kinder oder deſſen Wichtigkeit Eiſenbahnen ganz überſehen worden iſt, dein Kindesfinder und der Dampfverſchwendung mit dem,

der erſten

ſelben Rechte beſchuldigen werden , als wir gegenwårtig die ålteren Taftifer der Munitions , und — Menſchen. verſchwendung beſchuldigen, welche geſchloſſene Barail, lone unter Verbåltniſſen in ein anbaltendes Flintenfeuer verwidelten , wobei man ießt mit großerem Erfolge eine Zirailleurcompagnie verwendet. Vielleicht iſt dieſe Verbeſſerung durch eine andere Erzeugunge, und Spans

aber jeßt in mander großen Stadt, wo mebrere Haupt. babnen zuſammentreffen und jede ihren völlig abges ſchloſſenen Babnbof bar, obne ſebr koſtſpielige Zerrains acquiſitionen und kunſtvolle Bauten faum abzuhelfen ſein möchte. Iſt eine ſolche mangelnde Verbindung zwiſden den Babnböfen einer Stadt idon dem fried , lichen Handelss und Geſchåftsverfebr auf Eiſenbahnen

nungsart der Dämpfe zu erzielen , und man darf an nachtheilig , indem dadurd) doppelie Umladungen von der Edſung dieſes phyſikaliſden Problems noch nicht Gütern nöthig werden , auch manche Effecten der Reis ſenden verloren geben , des Zeitverluſtes und der dadurch

verzweifeln .

5) Verminderung an Brennſtoff und Waſſerbedarf. vermehrten Transporifoften nidht einmal zu gedenfen ( (Steht mit der Dampferzeugung xc. in engſter Bezies ſo fann eine ſolche Unterbredung der Bahnen beim bung.) Dieſer Gegenſtand hat aber nicht bloß eine Truppentransport im Kriege ( insbeſondere bei rúd . óconomiſche Seite, er iſt für die fonelle Fortſchaffung gångigen Bewegungen) überaus gefåbrlid werden, denn

großer Truppenkörper von einflußreicher Widtigkeit, der Bahnbof obne anderweite Sdienenverbindung wird . indem dadurch die Schwierigkeiten auf den Stationen vermindert , der Aufenthalt verfürzt wird.

zum cul de sac.. Es fann feiner Regierung zum Vorwurfe gemacht

6 ) Vorridrung , das Waſſer in den endern durch Leitung der nußlos ausſtrömenden beißen Dåmpfe ro

werden, daß ſie nicht gleich anfangs die ganze Wichtig, feit der Eiſenbahnen erfannt, und die erforderlichen

zu erwärmen , daß man nur auf der Anfangsſtation militäriſchen Rüdlicten geltend gemadt babe, am we. ſich mit beißem Waſſer zu verſeben braucht, wodurch ebenfalls mancher Uebelſtand auf den Waſſerſtationen

nigſten aber folden Regierungen, welche dieſes neue Verbindungsmittel zuerſt und mit großem Aufwande in

beſeitigt wird.

das Leben riefen , wodurch ſie anderen Polfern einen

7) Erfindung von Wagen, deren jeder 6 Pferde und 2 bis 3 Mann bequem aufnehmen fann. Eine Haupt.

guten Theil der Erperimentalſpeſen erſpart haben. Wie aber die Saden jeßt ſteben , würde es dod faukt zu

bedingung dabei iſt , daß die Pferde auf der rechten

verantworten ſein , wenn man den hohen Werih der

und linfen Seite den Wagen verlaſſen können, damit, Eiſenbahnen , den ſie auch in militäriſcher Beziehung wenn mebrere folder Pferdewagen in einem Zuge lid

baben , långer verkennen und nicht Alles aufbieten wollte,

befinden , die Wagen nicht einzeln abgebångt werden fie ſie dazu růchtig sůchtig zu machen machen.. Weſentliche Aenderungen müſſen, um die Pferde von der Babn zu bringen , was ſind zum Glůd nidt erforderlich, man braucht nur dem .

viel" Zeitverluſt verurſachen , auch mancherlei Gefabren Beſtehenden eine militäriſch -ſyſtematiſde Geſtaltung zu baben würde. Die Pferde müſſen alſo mit den Kopfen geben . Das aber iſt nothwendig, daß alle Erfindungen nad einer Seite gemenbet ſteben, vielleicht aber etwas

und Verbeſſerungen im Eiſenbabnweſen fide eine be

foråg geſtellt werden , da der Wagenfaſten ( der oben

ſtimmte Aufgabe ſtellen, die feine andere ſein kann , als

offen bleibt ). ſonſt eine zu große Breite erhalten , und das in Deutſchland beitebende Eiſenbahnweſen auf die zu weit über die Schienen ragen würde, was bei zwei bódítmögliche Staffet der Ausbildung zu bringen, obne ,

1

lid begegnenden Wagenzugen ein Zuſammenſtoßen ders

das Syſtem der Einheit zu ſidren.

urſachen fönnte. - Auf die Wichtigkeit der Herſtellung folcher Pferdewagen iſt ſchon vielfach aufmerkſam gemadot worden. Die Fortſchaffung von Infanteries

wir uns von Commiſſionen verſprechen , ſcheint es in dieſer Beziebung doch unerläßlic ), beſondere Commiſs fionen zu ernennen, welche ſide mir dieſem Gegenſtande

So wenig

diviſionen obne Artillerie, oder das Zurüdlaffen der ausſchließlich beſchäftigen und die weitere Auôbildung dazu erforderlichen Beſpannung, ſind zwei gleich große des deutſchen Eiſenvabnweſend ſorgſam überwachen, Uebelſiande. Man muß alſo Sorge iragen, daß die damit den militäriſchen Rüdlichten fein Eintrag geſchehe.

Infanterie ihre beſpannten Batterieen und die nöthige Solder Commiſſionen, aus Offizieren zuſammengeresi, ſten Bagageroagen 26. mitnehmen kann , und die berit. die mit dem Gegenſtande rich bereits vertraut gemacha

591

592

baben , würden mindeſtens drei ſein müſſen , eine für 238. Karakteriſtiſche Zäge aus Blücher's Leben. Britiſche Anſichten. Weltkunde I. S. 49 - 66 . Deſtreid , eine für Preußen, und eine für die übrigen Die Reviſion der Eiſenbab, .

deutſden Bundesſtaaten .

nen , welche jabrlich mebrere Male geſchehen müßte, wurde auf åbnlide Weiſe anzuordnen ſein, wie die Reo viſion der Contingente von Seiten des deutſden Bundes.

Bibliogr a p b i e.

1843.

Matten ,

de Mr. le maréchal comte 239. Notice pour servir à la biographie biographie des hommes du Extrait de la jour par G. Sarrut et B. Saint - Edore.

de Bourmont.

Paris 1842.

4.

(15 B. u. 1 Taf.) 240. General Graf Bülow von Dennerdie in den Feldzügen von 1813 und 1814. Bon einem preußiſchen Offizier. gr. 8. beipzig 1843 . Brockhaus. ( X u. 339 S. ) 1 Rthlr. 18 Ngr.

N. litbl. k. Morgbl. 1843. Ni. 48. 241. Der General Cambronne. (Biographie .) – Welt u. Zeit. Blätt. a . d. Gegenwart 0. Diezmann. 1842. Nr. 8 -

II. Ariegsgefchite .

224. Vite dei primarii marescialli e generali francesi italiani, polachi, tedeschi, russi , inglesi, prussiani e spagnuoli che ebbero parte nelle guerre napoleoniche dal 1796 al 1815 ; opera di G. Lombroso , autore della vita privata di Na poleone.“ Disp. 1–57. gr. 8. Milano 1840 – 1842. Coi tipi Borronie Scotti , a spese dell'autore. Wird in 80 Disp. vollſtändig.

hauſen und Stiebrip.) 1842. Nr. 5. 243. Johann Gabriel Marquis von Chaſteler: Courcelles ( Grand von

Spanien 1. Claſſe, Tyroler Landmann, F. t. Kämmerer u. wirfl. geheimer Rath , u . ſ. w ., t. t. Generalfeldzeugmeiſter , Inhaber des ſteyermärkiſchen Infanterieregiments Nr. 27 , Stadt : und .

225. The Heroes of England : Stories of the most celebrated British Soldiers and Sailors. By Lawrence Drake. With

8 plates. 8. London 1842. J. Cundall. ( 320 p .) 6 s. 6 d. Vgl. Lit. Gaz. 1842. p. 906. ( Decbr. 3i . Nr. 1354.) 226. Cornelius Nepos de vita excellentium imperatorum . Oefwersedd Text med fullständig Ordbok till Ung-Domens Tjenst utgifwen af Carl Gustav Berling , Rector wid Cathedral. Skolan i Lund. 8 Luod 1842. Berling . (4, 103 u. 147 S. )

Feſtungscommandant zu Benedig u. ſ. 20. ). (Mit Bildniß.) – -

Taſchenb. . vaterl. Geſch. I. 1843. S. 60 — 99.

214. Notice biographique sur le général comte Claparède. 8. Montpellier 1843. ' Imprim. de Geniès. (I ) B.) (Marie Michel C. , gebor. zu Gignac ( Depart. Hérault ) den 28 Lug. 1770, geſtorb. zu Montpellier den 23. Duober 1842.) 245. General Cüftine in Mainz. Von pih.

Geſellſchafter 1811.

Nr. 92 - 98 .

Ein Beitrag zur Geſchichte des erſten Feldzuges der deutſchen

1 Rdr. 16 sk .

227. Neues Beldenbuch für die deutſche Jugend, enthaltend die Großs tbaten der Deutſchen in den Befreiungskriegen von 1813 , 1814 und 1815. Von I. Sporſchil. 2. Uufl. in 3 Bndn. Mit 7 Stahlſtichen. Ler. 8. Braunſchweig 1842. Weſtermann. 2 Rthlr. 228. Die Kriegs-Oberſten Rieder:Sachſens im 15. und 16. Jahrhun: dert. Beitung f. d. deutſchen Udel, 1842. Nr. 29 u . 30. 229. Veteranen -Chronik der Krieger Badens.

Vouſtändiges alpha :

betiſches Verzeichniß derjenigen Beteranen , welche in den badiſchen Dienſten Feldzüge mitgemacht und die Felddienſtauezeichnung er:

halten haben. Begleitet mit einer geſchichtlichen Einleitung dieſer Feldzüge in den Jahren 1792 – 1815. gr. 8. Karlsruhe 1843. Artiſt. Inſtitut. (LH u. 284 S. ) "/3 Rthlr. 230. Die noch lebenden activen franzöſiſchen Generale aus der Krieger: dule Napoleon's . Minerva 1841. III. (Septbr.) S. 475 - 503 , IV. (October. ) S. 87 — 122. 231. Biografier om Napoleons berömdaste Generaler, jemte kronologisk Tabell öſwer de märk wärdigaste Händelser or Napoleons Lefnad. Oefwersatte frap Tyskan med Tillägg och

Anmärkningar. 8. Helsingborg 1842. Torell. (72 S.) 24 sk. 232. Die vaterländiſden (preußiſchen) Generale höheren Nanas. Von F. Gottſchalk.

242. Der General Cambronne. ( Biographiſche Stigge.) Von Ø. Ebers Ronneburg . Bl. d. Hofmeiſter (Ronneburg, Socha hardt.

.

Preuß. Provinzialblätt. 1841. Bd. X.XV.

S. 323 - 390 .

233. Notice nécrologique sur le lieutenant-général comte Andréossy. 8 Paris 1843. Imprim. de Mme. Delacombe. ( 3/4 B. ) Unterzeichnet : Marion, général d'artillerie.

Antoine

François Andréossy , gebor. zu Castelnaudary dep 6. März ' 1761 , gestorb. zu Montauban den 10. Septbr. 1828.

234. Histoire de Jean Bart ; par Richer. 5e édition, revue etc. par Monblis. 12. Paris 1842. Delarue. ( 10'/ , Bog. 1.1 Vign. ) 235. Mémoires du Comte Belliard , lieutenant- général , pair de France, écrits par lui-même ; recueillis et mis en ordre par Mr. Vinet, l'un de ses aides-de-camp, chef de bataillon en retraite. 3 vols. 8. Paris 1842. Berquet et Pétion. 24 fr. R. Spectat. milit. 1842. ( Septbr.) T. XXXIII. p. 695 — 701. 236. Gebhard Lebrecht von Blücher, preußiſcher Feldmarſchau und Fürſt von Wahlſtatt. Nach leben , Neden und haten geſchildert von .

Mächte gegen die franzöſiſche Republik von einem Uugenzeugen .

246. Passages in the career of El Empecinado. From the un Blackwood Edinb . Mag. published Journal of a Comrade. 1842. April. 247. Leben und Ihaten des Siegebherzogs Espatero , gegenwärtiger Regent Spaniens. Uus authentiſchen Quellen . Malten, Bibi. der neueſten Weltkunde. 1841. Ib. 3. S. 321

334.

248. Sketches of spanish generals. XV. Espoz y Mina.

Monthly

Chronicle for April 1841 .

249. Vie civile , politique et militaire d'Eugène Beauharnais, prince d'Eiclistaedt, duc de Leuchtenberg , Maréchal de France, fils adoptif de Napoléon; suivie d'anecdotes et faits historiques sur lui et sa famille. 8 douin ." (3 B.)

Paris

1842.

Bau

250. Vie militaire du prince Eugène de Beauharnais, précédée de la vie de l'impératrice Joséphine.

18.

Paris 1842.

Derche. (2 B.)

251. Histoire du prince royal duc d'Orléans :: détails inédits sur sa vie et sa mort , puisés à des sources authentiques ; par

J. Arago et E. Gouin . 4¢ édition. 8. Paris 1842 j. Ca

pelle et Co

( 14'/. B. u. 1 Portr.) 2 fr.

252. Vie militaire, politique et privée de Son Altesse Royale Mgr. le Duc d'Orléans , avec des notes historiques sur les

campagnes d'Afrique rédigées par le prince; une lettre au tographe de son écriture et un beau portrait, par Ch . Le mercier. Dédié à l'armée par A. Pascal. 8. Paris 1842. Dumont

(98 p. ) 2 fr. 50 c.

253. Biographie du pripce royal Ferdinand Philippe Louis Charles Henri Joseph de Bourbon , duc de Chartres et d'Orléans, extraite de la biographie des hommes du jour par M. M. Germain - Sarrut et Saint-Edme. T. VI. 2e partie. 8. Paris 1842.

Krabbe. ( 2 B.)

1 fr.

254. Het leven , de krijgsbedrijven en de noodlottige dood van Zijne Koninklijke Hoogheid Ferdinand Philips Lodewijk Karel Hendrik Joseph , Hertog van Orleans, met hoogs deszelfs lijkplegtigheden. Door H. Zeemann . Met Portret. 8. Amsterdam 1842. Bij H. M. de Charro . 18 .

W. Burckhardt, Pfarrer. Zweite Auflage. gr. 8. Schwa: biſch: pall 1842. Haspel. (6 u. 121 S.) 7 '/. Ngr. – 6 Gr.

255. Leben und Thaten Friedrichs des Großen , Königs von Preußen.

237. Unekdoten , Züge und Skizzen aus dem Leben des fönigl. preußis then Feldmarſchalls Debrecht oon Blücher. Vom Oberſt von W .... Mit Bildniß. 8. Quedlinburg 1842. Baſſe. 10 Ngr .

mit 52 (lithogr.) Bildern. Zweite Stereotyp -Uuflage. 16. Leipzig 1812. Teubner. ( IV u. S. 1-568, S. 569–1138 u. XVI S.)

/

Ein vaterländiſches Geſchichtsbuch von F. Förſter. 2 Bände

2 Rthlr. 7 ' / Ngr.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. este in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudi.

asa

Samſtag ,

N . 75 .

cese

24. Juni 1843. 2302315

2

odtreno

Jy is

999

1

131

23315

FRONT

itina

TA3

Tani

Allgemeine Militar - Zeitung. Griechenland.

Ueber die Verminderung des Militáretat wird in der Antwort des griechiſchen Cabinets auf die

auf vier, das einzige Artilleriebataillon non redos Coms

pagnieen auf fünf, und bewirfte zugleich eine entſpre. chende Berminderung in der Traincompagnie.

Aud

ruſſiſche Note, welche auf die Rudzahlung des der gries verringerte ſie die zwei Compagnieen Artillerieouvriers diſchen Regierung gemachten Darlehns orang , Folgens auf eine, und ebenſo beſchråntie ſie die Pionnierscoms Regierung Sr. Maj. mit dem Militárdepartement

pagnie und das Geniecorps. Zwar war die Regierung durch die Nothwendigfeit, in der ſie ſich befunden , ohnell Infanteriebataillone zu idaffen , belehrt worden , daß

teine Ausnabme gemadt, ſie verfåbrt aber in dem, was

der damalige Effectivſtand der Truppen zum ordents

des bemerft :

,, Bei dieſer allmåblichen Verminderung

der öffentliben Ausgaben ſeit einigen Jahren bat die

daſſelbe angeht , mit großerer Bebutſamfeit und låftlichen Dienſt des Königreichs nicht binreichte.

Doch

die Reductionen nur nach und nach eintreten, weil dieſe

and ibr Entſoluß feft , ihr Sparſyſtem zu verfolgen

ſonſt zu traurigen Reſultaten für die öffentliche Ords nung und die Erbaltung der inneren Rube fübren könnten . So war der Effectivſtand der Armee von den erſten Zagen des Jahre 1836 an , nachdem Se.. Maj.

und alle Gelegenbeiten zu benußen , um das Kriegs. budget zu ermåfigen, ſo das fie feinen Anſtand nabm ,

den Effectivſtand der Armee berabzuſeßen.

die Zügel der Regierung ergriffen, auf adr Bataillone Fußvolt , ſechs Schwadronen Reiterei , ein Bataillon Artillerie 2c. vermindert worden. Allein der Einbruch mehrerer Råuberbanden an unſeren Gränzen , die aus

faum zuin regelmäßigen Dienſt des Rönigreichs, und es iſt gewiß , daß , wenn man nod ſtårfere Reductionen bewirfen wollte, ſie zuleßt für die Bedürfniſſe der offents lichen Ordnung in Griechenland würde unzulånglich

So wie

beutzutag die Organiſation dieſer Armee iſt, genügt fie ſie

bem benachbarten Gebiet des osmaniſchen Reichs bers

werden .

ůber famen , ſo wie einige Unruben , die ſich in Ver.

ſo iſt , bat die Regierung , gedrängt durch die Bemers fungen der Måchte, nod) mals: die Hand auf die Armee gelegt und ſie auf noch fleinere Berbältniſſe gebradt. Nadi den jüngſt beſchloſſenen Maßregeln wird ſich eine Erſparniß ergeben , welche ſich für ein ganzes Jahrauf 264,000 Dr. belaufen wird, ungerechnet die Reduction, welde man an den Gehalten der Phalangiſten zu ers zielen bofft."

bindung damit bei dieſer Gelegenheit zeigten, batten die Regierung bald genothigt , dieſem Effectivſtand zehn Bataillone leichter Infanterie zuzufügen , und ſich in Folge dieſer Notbwendigkeit außerordentliche Opfer auf zulegen. Die Räuberei verwüſtete damals die Orångs provinzen , und die in dem Kriegsbudget beabſichtigte Erſparniß ging nicht blog unglücklicherweiſe verloren , ſondern wurde mehr als aufgezebrt durch den außer,

Gleibwohl, wenn don die lage der Dinge

ordentlichen Aufwand , welden dieſe Umſtände und die Uebel, die das Land zu leiden batte , erbeiſchten . Nach ,

Deutſder Bund. Altona , 7. Juni. Nachdem die Conferenzen in

dem die Geiſel der Räuberei vernichtet, Ordnung und Rube auf den Gränzen bergeſtellt waren , gedachte die

Armeecorps des deutſden Bundes jetzt beendigt ſind,

Hannover von den Militárbevollmådtigten des zehnten

Regierung alsbald die aus dem vermehrten Effectivſtand entſprungenen faſten zu verringern , und ob es gleid) nicht ohne Schwierigkeit war , die leichten Infanterier ro bataillone nach den geleiſteten Dienſten aufzulóſen , ſo

ziehung des zehnten Armeecorps Theil nehmen zu laſſen, zu welchem Ende das Contingent am 24. September

fdritt ſie doch vom Jahr 1838 an zu ihrer Reduction

in der Gegend von Lüneburg eintreffen und dort bis

haben Se. Maj. beſchloſſen , das bolſtein.lauenburgiſdié Bundescontingent an der bevorſtebenden Zuſammen ,

auf acht Bataillone nebſt Verminderung der Stärke der zum 8. October bleiben wird. Es macht dieſes Gons Gompagnieen. Und um ſo viel als möglid neue Ers ſparniſſe in dem Kriegsdepartement einzufübren , bes ſdrånfte die Regierung, noch in demſelben Jahre 1838 , den Effectivſtand des reguláren Fußvolfs von acht Ba. taillonen auf fünf, die Cavalerie von ſecs Sdwadronen

tingent die erſte Brigade der zweiten Diviſion des Ars

meecorps aus, und wird dieſesmal in einer Stårfe von

circa 3220 Mann eintreffen . Da es Holſtein ,Lauenburg dieſesmal zuſtebt, den die zweite Diviſion commandiren , den General zu ernennen, ro baben S. Maj. beſtimmt,

595

596

dieſes Commando dem Generaflieutenant landgrafen ſoll 120 Fuß , die Liefe 280 Fuß betragen und das Wilhelm zu Heſſen aufzutragen ; ſo wie zum Commans Fanere får 200 Sdůler geräumig ſein. deur der Brigade zu ernennen den Commandeur der

vierten Infanteriebrigade , Generalmajor v. fúbow .

In Woolwich wurde am 31. Mai eine neue , Dampf . Fregatte erſter Klaſſe , der ,, Infernal", vom

Stapel gelaſſen.

Preuß e n.

Ihre åußerfte fånge betrågt 180 Fuß,

Stettin, 14. Juni. Am 12. frůb Morgens . in ihre dußerſte Breite 36 Fuß. ſpicirten Se. Maj, der Rónig auf dem vor dem Ber. liner Zbor belegenen Erercirplaße das 2. Infanterie. ( Konigos) Regiment und ließen durch daſſelbe in Ver.

Wirttemberg.

Das von den Standen angenommene Gereß ú ber die Verpflichtung zum Kriegsdienſte iſt nunmebr,

einigung mit dem 9. Infanterieregimente und der Artillerie

vom 22. Mai 1843 datirt , in Nr. 25 des Regierungs.

ein Manóver biß auf eine Meile Entfernung ausführen . Spåter entſpraden Se. Majeſtåt einer Einladung des

blatte erfdienen .

Offiziercorps vom 2. Regiment und beglúdten ein in

der CaſernedesRegimentsarrangirtes DinermitAdere Ueber Verbeſſerungen im deutſchenEiſenbahn bócitibrer Gegenwart; bier ergriffen Se. Maj. den Beder und brachten folgenden Zoaſt auf das 2. Res giment aus : ,,Das 2. Regiment der engliſchen Kronen. garde bat die Deviſe : ,, Nimmer das 2." Dieſes Re.

giment fübrt ſeit 200 Jabren, rich ſelbſt unbewußt, dies felbe Deviſe ; das bat eg durd ſeine Zbaten bewieſen.

weſen ; aus einem höheren Geſichtspuncte betrachtet. ( 3 weiter Artifel. ) Der erſte Artifel lag fohon zur Abſendung bereit,

als und im erſten Hefte der öſtreichiſchen militáriſden Ich wünſche dem Regiment und bin überzeugt davon, Zeitſchrift 1843 ein Auffaß zu Gefidt fam , welder

daß es inimer eingedenf ſein wird der Worte : „ Immer da6 2. zwar in der Armee , aber nimmer das 2. an - das 2. Regiment, es lebe bode !“" Rubm und Obre" Daß dieſer ſo ebrenvolle Zoaſt, vom Herzen fommend,

zum Herzen dringend , die begeiſternoſte Wirfung auf

ůberſdrieben iſt :

Militáriſder Gebraud der Eiſenbabnen durd eine neue Zugkraft.

Der Hr. Derf. deſſelben (der f. f. Hauptmann Gug .

das Regiment nidht verfebite, bedarf wohl kaum der genberger), dem militariſden Publikum bereits ourd Erwåbnung. Rach aufgebobener Tafel begaben ſich einige gebaltvolle Schriften betannt, iſt nicht minder Se. Maj, nach dem bieſigen Schüßenbauſe und wobn . ren dort einer mulifalichen Auffübrung bei. Geſtern frúb 9'/, Ubr Morgens verließen Se. Maj. unſere Stadt, um ſich nad Stargard zur Inſpection der dor.

von der Ueberzeugung durchdrungen , daß die Eiſen. babnen im nådiſten Kriege eine wichtige ſtrategiſche Rolle ſpielen werden, befürchtet aber einen Mangel an Dampfmagen. Dieſe Befürchtung gründet ſich vornáms

tigen Truppen zu begeben , von wo allerbócſtdieſelben lid darauf , daß nach den bisherigen Wahrnebmungen beute wieder zurüderwartet werden. ( Pr. St. 3tg.)

für jeden im Gange oder Fabrdienſte befindliden Dampfs So werin , 9. Juni, Se, Königl. bob. der Große muſie, und daß der dritte Theil aller Dampfwagen berzog, bat binſichtlich der Matroſen , welche ſich der gewöhnlich in Reparatur ſei. Man dürfe mithin zur Medlenburg .

wagen ein zweiter in Reſerve oder Bereitſdaft ſteben

Militårpflicht entzogen, ein Begnadigungsdecret erlafen, in weldem es beißt: ,,Wir wollen es hierdurch geneb. migen , daß alle diejenigen Matroſen , welche ſich der Erfüllung ihrer Militärpflidt bis zum Jahre 1842 eins

Fortſdaffung von Truppen nur böchſtens auf ein Drit. tel ſåmmtlider Locomotiven rechnen , das der Militar, beborde vielleidt nicht einmal zur freien Berfügung áberlaffen bleibe. Aus dieſen Gründen ſucht der Berf.

.

ſchließlich entzogen haben, nicht nur wegen der deßhalb die Notwendigkeit abzuleiten , ſich eines neuen , von dem Verfebre mit Dampfwagen gang unabbảngigen

verwirften Strafen begnadiget , ſondern auch von der Erfüllung ihrer Militárpflidt ſelbſt entfreiet ſein ſollen, wenn ſie genügend nadmeiſen werden , daß fie måbrend

Motors zu verſichern , der den Regierungen obne er, 1

beblichen Aufwand immer zu Gebote ſtebe. - Bevor

dreier Jabre auf einheimiſchen oder fremden Schiffen wir dieſen neuen Motor einer nåheren Prüfung unter: werfen , moge es uns vergonnt ſein , den Grund oder

Secreifen im Matroſendienſte gemacht haben ."

Ungrund obiger Befürchtungen zu unterſuden.

Großbritannien . Zu der neuen fônigliden Seefchule iſt am 1. Juni

Nach den bisherigen Erfabrungen iſt auf Babnen mit ſtarfem Perſonenverfebr allerdings faſt immer ein

von Prinz Albert unter Anweſenheit des Biſchofs von Drittel der locomotiven in Reparatur geweſen. Ab: Rocheſter der Grundſtein gelegt worden . Der Hammer, mit dem Se. Königl. Hob . die üblidhen rechs Streide

gereben davon , daß dieſe Galamitåt meiſt nur durd die Unerfabrenheit eines großen Tbeils der focomotivs

auf den Stein fübrie, war aus Trümmern des berůbm

führer entſtanden iſt , deren Rebrzeit auf wenige Mo:

ten Schiffes .,, Victory '' , auf dem ford Nelſon fiel ( 1805 ),

nate beſchränkt werden mußte, will und die Beweisfraft

.

verfertigt. Der Plan zu dem neuen Gebåude - im dieſes Erfabrungsſaßes gar nidt einleudsten . Es läßt Ganzen dem von Gbelſea Hoſpital abnlich - im Styl ſich mit vieler Gewißbeit vorausſeßen , daß im Kriege vierten des Zeitalters der Konigin Eliſabeth (Elizabethan style) der bürgerliche Berfebr auf Eiſenbabnen faum denAnſprude beit der vorhandenen Transportfråfte in rührt von dem Architekten Sham ber. Die Vorderſeite -

597

598

nehmen werde ; auf vielen Bahnen in der Nåbe des

geworden, deren Inſtandſeßung långere Zeit erfordern

Kriegsſdauplages wird der Berfebr ſogar ganz ftoden , würde, als man die locomotive entbebren fann, ſo lågt mithin die geſammte Transportfraft für den Militars

rid der Erlaß durch Ausrauſch ronel berirfer. Der

dienſt verwendbar bleiben.

Daß unter ſolchen Umſtåns

Ausdruc ,, Einbeit des Syſtemg" iſt jedoch nicht bucha

den die Zabl der reparaturbedürftigen Locomotiven ebens falls eine viel geringere ſein werde , ſpringt in die

råblich zu verſteben . Denn auf den deutſchen Giſen .

Augen. Kleinere Reparaturen ſind überdieß in rebr kurzer Zeit zu bewirfen , da die Arbeiter in den Ma, ſoinenwerkſtätten durch den verminderten Verfebr viele

babnen Pocomotiven von drei bis vier Syſtemen in Braud find, ſo beſteht immer noch eine gewiffe Einbeit, und neue Mardinerieen von vorzüglider Peiſtung bei

In Betreff der Herſtels

Ueberwindung anſteigender Bahnſtreden finden in dieſem Einheitsſyſtem recht gut noch ibren Plaß , da zur Zeit

lung größerer Reparaturen fann ſehr viel Zeit und Material erſpart werden , ſobald man rid entid ließt, der Einbeit in den Maſchinenſyſtemen einige eingebil .

men kann, mit dem vollen Bedarf an locomotiven vers feben zu ſein , alſo mebr oder weniger zu neuen An .

dete Vortbeile neuer Erfindungen zu opfern , ein um ſtand , deffen zur Zeit nodo wenig erfannte Widrigkeit

daffungen gendinigt gendthigt ſein wird. - Die obigen Bedenken ſchaffungen des Hrn . Verf. ſcheinen uns alſo in feiner Beziebung begründet; das ſoll jedoch dom gebofften Vorzug ſeines

Feiertage befommen dürften.

eine nåbere Erörterung verdient.

Wie ſchon geſagt, bat ſich der Zednifer eine wahre

Sucht nach neuen Erfindungen und angebliden Vero

noch feine deutſde Eiſenbabn von Bedeutung fido růbs

-

neuen Motors feinen Eintrag thun , und wir müſſen

demſelben jeßt unſere Aufmerkſamkeit zuwenden .

befferungen bemeiſtert, die ſie oft perbindert , das vors

Die neue bewegende Kraft , welde an die Stelle

bandene" Gute anzuerkennen und ihre Quelle ( einige ebrenvolle Ausnahmen abgerechnet) in der Eitelfeit baben

des Dampfes treten roll, iſt die alte befannte des Schießs pulvers , folglid Pulverluft. Das eigentlid Neue

dürfte. Da unſere jebigen focomotiven noch manchen

bierbei fann alſo nur (wie der Verf. ſelbſë ſagt) deren

Wund übrig laſſen , baben wir ſelbſt angedeutet. Dar. Verwendung als unmittelbare Zugfraft ſein . ,, 4118 aus folgt aber feinesmegs die Nothwendigfeit, von jeder ſolche erlaubt ſie eine vollfommen gefabrloſe ( ? ) an. ſogenannten Verbeſſerung ſich ſogleich eine Probe zu wendung wendung und und Handbabung. Sie läßt ſich augenblickliche verſdaffen, und die Completirung des Bedarfs an fo. in ihrer Zugwirfung ſteigern, mindern , ganz ſtill ſtellen comotiven von den nodo zu erwartenden Verbeſſerungen und völlig umfebren. Man bedarf für ſie keiner zus abhängig zu maden. Wir haben eine lange und ſtart ſammengeſetzten Maſchinerie , und aus feiner cigenen befabrene Eiſenbahn unter den Augen, welche im Beniß Fubrwerke, indem die Zugvorrichtung auf einem gewóbns einer wabren Muſterfarte von amerikaniſchen, engliſchen, lichen Eiſenbahnwagen aufgereßt, und dieſer bierdurch belgiſchen und deutſchen focomotiven iſt , die fit aber in ein locomotiv verwandelt wird. Ihr großter Vor , in ihren Reiſtungen bauptſächlich nur darin unters deiden, daß die Durch anbaltend ſtarten Gebraud be.

zug wäre, daß ſie als unmittelbare Zugfraft nid )t, wie die Dampftriebfraft , von der ro Tebr abwedſelnden

reits abgenußten Mardinen weniger Kraft åußern, als die noch in vollfommen túdrigem Stande befindlichen. Aud geben dieſe locomotiven båufig gefuppeli und ents wifeln dann , froß der Verſchiedenheit des Syſtems, eine ſehr gleichmäßige Zhårigkeit. Die locomotivfübrer geben freilid darüber nicht immer zuverläſſige Uuskunft, denn ſie nebmen ( wie die meiſten Reiter für ihre Pferde) gern Partei für ihre Maldinen, reßen deren feiſtungen

Adhåſion der Treibråder abþångig iſt, ſondern ihre ganze Die Kraft unverfümmert zu Nußen bringen kann. Menſch, obne beſondere Vorfenntniſſe, in fürzeſter friſt erlernen ; auch iſt die Ausübung nicht körperlich an . ſtrengend. ſtrengend. Der eigentümlichſte Vorzug dieſer neuen Zugkraft bleibt aber , daß ſie fid ſteuern låt, fie alſo in Krümmungen nach der Sebnenrichtung wirft,

auch wohl berab, wenn ſie mit ibrer Bebandlung noch zu wenig vertraut oder vielleicht árgerlich ſind , daß ſie

und ro jede Atrůmmung, auch die ſchårfſte, ganz gefabrs los und mit febr verminderter Reibung zurüdlegt ;

ein deutſches Dampfroß lenken rollen , während ſie ſich Hoffnung machten , auf einer engliſchen Vollblutſtute

während der Dampfwagen in Strümmungen nur nadi der Targentenridtung wirken fann, und dabei in ſteter

einber zu brauſen .

Gefabr ſo webt, die Sdienen zu verlaſſen. - Es bans

Manipulation am Zugwagen kann jeder beſonnene

.

.

Diejenigen Verwaltungsbehörden von Eiſenbabnen,

delt ſich nur noch darum ( beißt es am Schluſſe dieſes

welde den Grundſaß möglichſter Einbcit adoptirt baben,

Aufſaßes ) , die feiſtungsverbåltniffe dieſer Zugfraft

und durchgebend focomotiven nach einerlei Syſtem anzuſchaffen bemüht geweſen ſind , baben die óconomis

durdeniſdeidende Verſuche im Großen zu ermitteln, worrad ſich nicht nur alle Dimenſionen dem gewünſch :

iden und practiſchen Bortbeile dieſes Berfabrend bereits

ten Effecte gemåß angeben , fondern aud die Koſten und

kennen gelernt und werden ſchwerlich davon zurůckom.

Erſparniſſe durd verläßliche Ziffern feſtſtellen laſſen. '

men. Da die Bebandlung der Maſchinen dadurd gleiches

Vor allem mochten wir dem Hrn. Verf. zu bedenken

artig wird , erlangen die Locomotivführer viel ſahneller geben , daß er ſich in einer ſehr weſentlichen Voraus, die nøthige Geſchidlichkeit in der Behandlung ihrer ſegung irri. Die Wirkung des Dampfes iſt eine in Maſchinen , wodurd dieſe nicht ſo leicht beſchädigt wers allen ihren Urſachen genau erforſchte Ibatſache , weß : den. Auch die unvermeidlichen Reparaturen ſind ſchnels

balb es dem Menſchen auch gelungen iſt, dieſe außer's

ler und wohlfeiler zu bewirken , indem die Arbeiter in ordentliche Kraft ganz nach Widfür zu benußen . Von den Werkſtåtten nicht immer neue Maſchinerieen unter dem Schießpulver läßt ſich daſſelbe noch gar nidir

die Hände befommen. Sind große Stücke fayadbaft ſagen ; man kennt zwar im Allgemeinen deſſen Wirfungsi

593

600

art ebenfalls , die gebeimen Urſad en find aber zur Zeit

Abgang an Munition rechtzeitig zu erleben , obdon

ein nur ſehr unvollſtändig geldites Problem. Da nun die Verſuche mit Pulverluft, als permanent bewegende

ſeine darauf bezüglichen Vorfebrungen muſterbaft zu nennen ſein dürfien. Rommen noch einige kleine Be .

Kraft , nur erſt im Kleinen gemacht worden ſind , bes

lagerungen in einem Feldzuge dazu (und wer vermag

fremdet wenigſtens die große Zuverſicht, mit welcher

das vorher zu wiſſen ?, ſo wird der Bedarf an Pulver

der Verf. von den Vortbeilen ſeiner neuen Erfindung bedeutend vermehrt. Sollte die höchſte Kriegsbehörde ſpricht; denn man hat ſchon oft die Erfahrung gemacht, es nun wohl zuläſſig finden , daß man ſich des nidir daß ungeachtet der glånzendſten Reſultate bei Berſuden immer in hinreichender Güte und Menge vorhandenen im Kleinen, die Reſultate der Verſuce im Großen ſelbſt

Schwefeld und Salpeters nebenbei noch zu anderen

die beſcheidendſten Erwartungen nid)t befriedigen fonnten. Der Hr. Verf. hat von ſeiner Erfindung wie von einer unbezweifelten Thatſache geſprochen , obne nur irgend eine Beſchreibung davon zu geben ; es fehlt und mithin der Maßſtab zu ihrer Beurtheilung. Indeß

Zweden bediene, für welche die Waſſerdåmpfe ganz voro züglid geeignet ſind , zum Fortſchleudern der Geldoſſe aber wenigſtens im Felde) nicht gebraucht werden fón , nen ? - Das (deint uns bei dieſer angebliden Er. .

balten wir uns doch verpflichtet, dieſe Lüde hier aus.

findung die Hauptfrage zu ſein, und wir tragen fein Bedenfen , ſie entſchieden mit Nein zu beaniwortev.

zufüllen , ſo weit das durch Hülfe unſerer Phantaſie geſchehen kann , oder aus den Ungaben hervorgeht.

Der Mangel an Muninition war es, welder Napoleon 1813 binderte, aus den Siegen bei Púben und Baußen

Die Erpanſivkraft der Pulverluft wirft in der Regel

alle die Vortheile zu ziehen , die er in ſeiner lage zu

.

nur ſtoßweiſe ( eigentlid ſollte man ſagen bußweiſe " ). erringen ſuchen mußte, und obſdon er es eben so gut Wird das Pulver mit anderen Ingrediengen verſeßt, verſtand, in den låndern ſeiner Verbündeten oder Feinde wie bei Fúdung der Rafetenbúlſen oder åbnlider Feuer- den letzten Centner Pulver zu erlangen , als er die an . werfsfórper, ſo entſteht daraus eine luftſtromarrige deren Kriegsfråfte in Anſpruch nahm, war er doch nicht Wirfung, die dem Dampfſtrahle ziemlid nabe fommt, vermogend, ſeine leeren Munitionswagen zu füllen, was bei größerem Durchmeffer des luftſtrables aber weder

den für ihn ſo verbångnißvollen Waffenſtilſtand zur

die Kraft noch die Permanenz des Dampfſtrahles haben Folge batte . Die Kriegsgeſchichte iſt überreid an Bei. dürfte , aus dem einfaden Grunde , weil die Gasents ſpielen, daß Belagerungerr aufgehoben, Schlachten und widelung der Pulvermiſchung ein ungleich complicirterer Gefechte vermieden werden mußten, weil es an der er, Proceß iſt , als die Entwicelung der Waſſerdämpfe. forderlichen Munition fehlte. Aber aud fern vom Kriegs . Wie es ſich aber mit der Spannung der Pulverluftſbauplate fehlt es oft an den Mitteln zur Pulver, verbålt , ſteht auf einen anderen Blatte, und die Stetig ; bereitung. Und dieſes Hauptſtück der jeßigen Kriege feit derſelben erlaubt einige Zweifel.

fubrung ſoll auc nod die Stelle der Dampffråfte

Wahrſcheinlich gedenkt der Berf. ſich des ſogenannten Feuerwerfsſages zu bedienen , der , in eine Hülſe von

úbernehmen? Das m d dhte gegen die erſten Grund, ſåße der friegeriſchen Deconomie verſtoßen !

entſprechenden Dimenſionen gebradt , das Mittel wers den roll, den Wagen , auf welchem der Feuerwerfss

und 43 von einigen Nachtbeilen , nicht blos der Dampf,

förper befeſtigt iſt , nach Belieben vor, oder růdwåris .

zu treiben , oder ſtill ſtehen zu laſſen, indem der Druck

niedermårts gerichtet wird. Die ganze Manipulation würde ſonadi in dem Einbringen und Entzünden des Feuerwerfsſages beſteben , der vielleicht patronenartig

Befremden muß es übrigens, wenn der Verf. S. 42

wagen, ſondern auch der Einſenbahnen ſpridit, die theils nur in der Einbildung beſtehen, theils leicht abzuſtellen ſind ; denn er ſelbſt will ich ja der Eiſenbabnen zu Erreichung ſtrategiſdyer Zwecke in größtmöglidiſter Aus. dehnung bedienen. Wåre ſein Vorſhlag aber auch wirf.

mitgeführt werden könnte , und in der Ridhtung des lich praktiſch ausführbar, und würde an Transport. Pulverluftſtromes durch Hülfe einer bewegliden Gass róhre, wie ſie bei dem leuchtgas angewendet wird. Wir

foſten die Hälfte erſpart , ſo würden wir uns dennodi entſchieden gegen deſſen Annahme ausſpredhen müſſen ,

wollen und jedoch nicht weiter auf Vermutbungen eins

weil dadurch die Einbeit des deutſchen Eiſenbahnmcſens

laſſen , um nicht an dem Ziele vorbei zu ſdiefen , das gegen die große Einfach beit der Manipulation gern

zu Grunde geben würde. Die Entwicelung deſſelben iſt bereits viel zu weit vorgeſdritten , als daß man an

anerfennen ; nur fragt es ſich , ob dicſe Treibfraft , im

weſentliche Aenderungen denfeu dürfte.

Unſere Aufs

Großen angewendet, ſich auch nur entfernt mit der gabe iſt : auf dem betretenen Wege mit Conſequenz und ungeheueren Kraft der Waſſerdampfe meſſen fann ? Hierüber ſteht nur demjenigen ein Urtheil zu 1, der die Sache practiſd erprobt bat, d. b. im Großen, und das deint erſt noch geſcheben zu follen . Aber es möge und eine andere Frage geſtattet ſein. Angenommen , die Pulverluft Iciſte wirflich ſo viel als die condenſirten Waſſerdämpfe. Wie ſteht es mit den Ingredienzen zur Erzeugung ſolcher Treibfråfte ? Un . fere großen Ranonenídlachten conſumiren eine ſolde Menge Schießpulver , das ſelbſt Napoleon , der als ihr

Beharrlichkeit fortzuſchreiten , und ung durch die wie Schaumbiaſen auftauchenden und verſchwindenden neuen Ideen in dieſem Entwicelungsproceſſe nicht aufhalten zu laſſen . Wir baben und in vorſiebenden beiden Artifeln zum

großen Theil der Argumente bedient , welche Ps. in ſeiner Schrift anführt , die auch in mander anderen Beziehung ſorgſame Beachtung verdient , weßbalb wir 1

den leker darauf verweiſen , und alle weitere Deductio, nen für die Nothwendigkeit der ſyſtematiſchen Einbeit

Erfinder anzuſehen iſt , oft in Berlegenheit war , den im Eiſenbahnweſen uns erſparen. .

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. Peske in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruđt.

Dienſtag ,

40

N. N 76.

27. Juni 1843. UBE

Allgemeine Militar - Zeitung. Deutſ der Bund.

genügen, einige vorgeſchobene Puncte zur Deckung der

In einer weitläuftigen Abhandlung der Preuß. Staats. zeitung über die politiſchen Verhältniſſe Preußens wird auch über die neuen Bundesfeſtungen geſprochen .

Grånze, alſo vor der Fronte der Armeen oder auf den Flügeln der ſtrategiſden Aufſtellung, befeſtigt zu haben , ſondern man wird eben ſo ſebr Darauf Bedacht nehmen

Das hierauf Bezügliche tbeilen wir in Nachſtebendem mit.

müſſen , im Ruden ter activen Streitmadt , auf ibren

,, Die Kriege, welche Jahrhunderte lang zwiſchen Frank, reich und Deutſchland gefübrt ſind , haben långs des

Operationslinien, befeſtigte Waffenplåße anzulegen , aus

ganzen laufes des Rheinſtromes eine Reibe von Feſtungen

denen die im Felde ſtebende Armee durd nótbigen Erlaß an Kriegsbedürfniß und Mannſchaften rolagfåbig er ,

von großerer oder geringerer stårfe , gutentbeilo obne halten werden kann. Iſt es möglich , ſo wird man freio alles Syſtem , zuſammengebäuft. Die Mebrzahl indeß lich auch bier das defenſive Element mit dem offenſiven, iſt unſtreitig unter dem Einfluß des alten Kriegsſyſtems ja nidt minder das rafriſche mit dem ſtrategiſchen vers entſtanden, worin zu ihrer Zeit Franzoſen und Hollander binden und widrige Puncte, Flußůbergånge, Straßens als die Pehrmeiſter galten. Der Glaube, daß man an

fnoten , Gebirgsdefiléen 2c. berückſichtigen und ſich auf

feiner Feſtung vorbeimarſchiren dürfe , obne fie erobert zu baben , hatte allerdings in jenen Zeiten eine größere

alle Beiſe nicht nur günſtige Kriegstheater , ſondern auch günſtige Schlachtfelder zu bereiten ſuden. Man

Wabrbeit als jeßt'; die ungebeuren Heeresmaſſen des

wird ſelbſt den Fall nicht außer Adht laſſen , daß eine

19. Jahrhunderts erlauben Detachirungen von folder

zurüdweichende Armee in einer feſten Poſition fich halten

Stårfe, daß man ſie zur Einſchließung und Belagerung und reorganiſiren, oder eine von ihrer Operationslinie der Feſtungen verwenden fann, welche das vordringende

abgedrångte, eine andere als die bisherige Operationss

Hauptbeer obne Beſorgniß in ſeinem Rücken låßt. Was

linie zu ihrem Ridzug wiblen oder einen ſogenannten

Menſoen bauen , fónnen Menſchen ſtürzen , und wåb, rend die Armee weiter in Feindes land vordringt, wer,

ercentriſchen Ruczug machen wollte , eine Idee , die wobl nur unter der Vorausſegung , daß ſie mit einer

den die feindlichen Feſtungen hinter ihr in längerer oder fürzerer Zeit erobert. Wenn nicht die neueſten, nod nicht vor dem Feinde erprobten Syſteme der Fes ſtungsbaukunſt ganz neue, von den bisherigen Reſultaten

nabe gelegenen feſten Poſition in Berbindung ſteht, nicht ſelbſt ercentriſo iſt. Man ſieht hiernach wobl, wie dieſe verſchiedenartigen Kriegszwede auch nur durch verſchies denartig gelegene Feſtungen, die eine auf der Gränze, die andere im Inneren des Landes, zu erreichen ſind.

abweichende Erfolge liefern , so wird die Frage um die

Eroberung einer unter gewöhnlichen Terrainverbåltniffen Wirft man nun einen Blick auf die starte und fragt, angelegten und unter gewöhnlichen Umſtånden belager. ten Feſtung faum etiras anderes als eine Zeitfrage ſein.

in welcher Weiſe Deutſchland in beiderlei Rücklicht gegen feine Weſtgrånje zu verteidigt iſt, ſo ſtellt ſich am obes

Dieſer Wechſel des geſammten Kriegsſyſtems hat den

ren Rhein ſelbſt dem Auge eines laien eine unverfenns

Feſtungen gegenwärtig eine andere Bedeutung als früber bare låde dar. Um Unterrhein findet ſich eine ſtarfe gegeben . Wihrend man ehemals die wirkſamſte Dee fenſive ſelbſt für ausgedehnte landesgrånzen durch einen oder mehrere Gúriel von Feſtungen zu organiſiren glaubte, bat die neuere Kriegführung, indem ſie selbſt einen ofo fenſiveren Charafter " annabm , auch den Feſtungen eine

Deckung durch die preußiſchen Feſtungen Werel , Köln und Goblenz , was ſeit dem Frieden zu einem Waffen

plaß erſten Ranges geworden iſt; am Mittelrbein liegen die Bundesfeſtungen Mainz , das weit vorgeſchobene furemburg und landau , daneben das bayeriſche Ger,

mehr offenſive Beſtimmung gegeben; während man ſonſt mersbeim . Am Oberrbein dagegen ſind die urſprünglich die Armeen zur Verteidigung in den Feſtungen zers ſplitterte , ſudt man jeßt die Feſtungen dabin zu ver, legen, wo ſie den im offenen Felde ſchlagenden Ärmeen

Straßburg, Splettſtatt, Neu . Breiſad ſeit dem weſt. phåliſchen Frieden nach und nach an Frankreid ges

deutſchen Feſtungen Weißenburg , Pfalzburg, Hagenau,

am paſſendſten zu Stüßpuncien der Feldoperationen,

fommen , ohne daß inzwiſchen auf deutſcher Seite eine

zu Waffenplågen, Depois, Poſitionen und Rückzugos neue, den Bedürfniß entſprechende Befeſtigung gerdaffen puncten dienen fónnen. Es wird alſo ießt nicht mehr

wurde, ein Unternehmen, von dem ung, abgeſehen von

604 603

den beiden Reidsfeſtungen Rebl und Philippsburg , die båuſer ſind auf Herzogsader , der zu dieſem Zweck bes wegen ihrer Nullitåt faum in Betrachtung fommen fón

reits angefauft und für dieß Jahr nicht mehr befået

nen , nicht bekannt iſt, ob man Seitens des alten deute iſt, errichtet , Obſervatorien erbaut und die berrliche den Reiches aud nur daran gedact bat. Der deutſche

Baumallee des Walles von mehreren Baſtionen und

Bund dagegen erkannte ſehr bald die Nothwendigkeit einer Schußwebr auf einer Landſtrede, welche in neue,

Courtinen abgebauen . Sivilarbeiter tragen den Wall ab , und Ingenieuroffiziere beaufſichtigen die Arbeiten .

fter Zeit den franzöſiſchen Heeren vorzugsweiſe zum In

Die vor dem Königsthor belegenen Kirchhofe , wegen

vaſionspunct auf Deutſchland gedient batte. Der Bau einer 4. Bundesfeſtung aus den von Frankreich gezahlten

ibrer bůbſden ſchattigen Parrien zugleich beliebte Spaziero orte der Königsberger , ſollen raſirt und verlegt werden .

Entſchädigungsgeldern ward auf den Grund der dieſers Der Feſtungsbau rou in 15 Jahren beendigt werden. halb fchon im Herbſte 1815 von den alliirten Mächten zu Paris getroffenen Verabredung beſchloſſen . - A dein bei der Frage über den Ort der Anlage war es , daß die obenermåbnte Gontroverſe bervortrat und die Bes

( Aug. 3tg .) oried) en land.

Die Reduction in der Armee

Athen , 27. Mai .

dauert noch immer fort und beträgt bereits. 2000 M.

Ver, Das ganze Pionniercorps iſt aufgelöſt, die Soldaten zog. rånge in g die ro ſebr feſtun Bundes des vierte legte rathunge mann die Bundes an lang die eRheing wurden unter die Infanterie vertheilt und die Offiziere ſelbſt, ſo mochte ſie wobl den Zwed der unmittelbaren Grånzvertheidigung in ihrem Bereiche erfüllen , der an.

ſind tbeils beurlaubt , theils bei Civilarbeiten verwendet

worden . Zum bevorſtehenden Feſt der Thronbeſteigung

deren Beſtimmung einer ionsba gaber, s (erunge Feſtunſis der im, ſchwer. n weiter Felde . tende des König e nicht 1. Juni) werde unbed n vorfo mmen ſtehenden Arinee eineOperat Veränd n eu darzubieten . Unter andere er., lich genügen . Wollte man dagegen , nur dieſen legteren Geſichtspunct vor Augen babend , die Feſtung weiter

wartet man ein neues Gefeß , betreffend die Dotation

der belleniſchen Familien , der Freibeitsfåmpfer, und die

in's Land hinein verlegen , fo fiel wiederdieGrands Coloniſation. Man iſt beſondersin Betradi der les ,

dedung binweg, und die (ander Baden , Württemberg teren ſehrgeſpannt, um zu ſehen, in welcher ArtAuš.

’ſchen onFürſte rn lagen mit bobenzollern ſenordert länderf. -bayer zum Güterbe in reHellas werde,n .ſido chen Invaſi los den der feindli offen.nthüme Dieß war es,webri was Die iſden ſitz n aufgef Offizie wurdezugelaſ ungenfonnte, in denhenBerat zu Franff durcha nidit aussg geglic werden weilurtman an useine Feitun

entſchieden zu erklären , ob ſie ihre frühere Stede im .

Vaterlande aufgeben und in griechiſche Dienſte treten, das Berlangen ſtellte , was der Natur der Dinge nach

oder ihren Abſchied nehmen wollen . Bei den unter den

gen Griech en vorherrſchenden gebåſſigen Geſinnungen gegen iſt. einen Dieſe Krieg beiden imFeſtun nur durch zu erreich n ſichzwei ung enauf würde in Bezieh Weiten die Fremden im Allgemeinen iſt dieſe Conceſſion als hlandsRðin er in zdaſſelb e Verbål Deutſc zu einand ſtellen, e's wie Weſel, und Coblen zu den weitertnißzurüdli

genden Feſtungen Minden , Magdeburg , Erfurt , oder wie Mainz ng elter zu dem vereinz .ammlu ß alſonen br 1841 Die Bundesverſ beſchlogelege im furem Frůbjaburg den Bau zweier Bundesfeſtungen gegen die oberrhei . niſde Gränze:die eine als Vertheiðigung der Grånge 1

bodit widtig anzuſehen. Die Zahl der bayeriſchen Of, fiziere iſt übrigens jeßt auf acht reducirt. Dieſelben ſind die griechiſchen Oberſtlieutenante ( Hauptleute in Bayern ) von Heß , von Spieß und Hüß, dann die Lieutenante im bayeriſchen Dienſt Major Schmolßi, die Hauptleute Fortenbau , Hårter und Steinsdorf und Oberlieutenant Rebenbad .

und Decfung von Baden und Württemberg bei Raſtatt, die andere bei Uim , als Stúppunct einer großen dort

Niederland e.

operirenden Armee. Beide ſollten zugleich als Waffens plåte , mit verſchanzten lagern 2c . eingerichtet werden

Der König bat den Beſchluß gefaßt, daß die Offis ziere , welche nach fünfzehnjährigem ununterbrocenen

fónnen.

Daß dieſe Ausdehnung des urſprünglichen Dienſt in der indiſchen Armee einen zweijährigen Urlaub

Plano den doppelten Geldaufwand erfordern würde, erhalten , auch während dieſer Zeit an dem üvancement war eine Betrachtung, welche den Beſchlug ſelbſt nicht theilnehmen fdnnen , was früber nicht der Fall war. gebindert bat ; wir glauben , daß dieſe Entſcheidung gar e diet Zögerung aufzuwiegen , die wohl im Stand genbei dieſe wichtige Angeleiſt, allerdings früber beim Bunde erlitten hat. Es iſt bekannt , daß nach Beendigung der

F r a n fre i d. An den Befeſtigungen von Paris find jeft aud die Arbeiten des ſechszehnten Forts angefangen worden .

erforderlichen techniſchen Vorbereitungen im Herbſte 1812 Daſſelbe fommt nordlich von Aubervilliers zu liegen der Beginn der Feitungsarbeiten bei Raſtatt ſtattge. und wird ein wahrhaft furchtbares Wert werden. 3u« funden bat; ein Gleiches iſt ſpåter bei Ulm geſcheben, gleido ſieht man die Ringmauer lidi rich erbeben , obgleich und die feierliche Grundſteinlegung zu beiden Plaben aber in ungleich größerem Mafitab als die gegenwår. tige Octroimauer angelegt , wird ſie nur 48 Eingänge dürfte noch im Laufe dieſes Jahres erfolgen ."

oder Zugbrúcfen haben , während dieſe deren 60 zábít.

P r é u B e n. Juni . Die Arbeiten zu den hier sberg , 2. Juni. Konig

Im Gentralartilleriedepot waren die Caffeten für die

Forts angefommen : ſie ſind gegoſſen und mit vier beo zu erbauenden Caſernen und Fortificationen baben weglichen Rädern verſehen. begonnen : ungeheure Steinmaſſen , Ziegel , Kalt ſind

Engliſche Blåtter enthalten einen Artikel über die -

dazu bereits angefahren, Arbeitsgebåudeund Vorraibs , „ Franzoſen in Afrika " , worin ſie die dortige Kriego

605

606

führung als ein Syſtem rober Raubs und pründerungss

batten . Sie bilden die Beſaßung der Pegationen , weil

zuge bezeichnen , unô die Ueberzeugung ausſprechen, daß

die dortigen Zruppen bei der lebten Revolution ebene

eben dieſe regelloſe wüſte Kriegsweiſe auf den Charafter

falls vom Papíte abgefallen waren , ſich dagegen der

und die Sitten der Offiziere und Soldaten bodoft (dåd , lich einwirfen müſſe. Frankreich růhme fich zwar der jungen Generale , welche die Schule in Algerien zu

Papit auf die Soweizer verlaſſen fann.

Aus fieben

ſie ſich überall nicht gut mit den Einwohnern , wie der Vorfall in Bologna im Jahr 1839 aufs Neue gezeigt

militariſchen Unternehmungen beranbilde ; man fónne bar. Sie ſind aus den fatboliſchen Santonen Freiburg, jedoch nicht umbin , mit aufrichtigen Beſorgniſſen auf lauſanne und Unterwalden. Alle Offiziere ſind eben . die fünftige Macht und den Einfluß der " in folder falls Schweizer ; ſie ſteben unter einem General und Schule gebildeten Männer binzubliden und ſogar zu zwei Oberſten. Die Bataillone baben acht Compag . glauben , daß die Wirkungen der afrikaniſden Erobes nieen, jede derſelben zu 100 Mann mit einem Capitain, rung , noch ebe die jebige Generation binſterbe , für

einem Oberlieutenant und einem Unterlieutenant.

Frankreich ſelbſt und vielleicht au für das übrige Eus

5) Die liniencavalerie beſtebt aus einem Reo

ropa fich als bódoſt unbeilvoll erweiſen würden. General Colbert , Gommandant der 13. Milis

giment Dragoner in grüner Uniform mit Helmen , die

tardiviſion , iſt geſtorben.

ſechs Compagnieen und drei Escadronen getheilte Reo giment iſt in viele Garniſonen dislocirt , indem es bes

Elitenescadronen dagegen mit Bårenmůben.

Dieß in

ſonders zum Dienſt der Polizei gebraucht wird , z. B.

Die bewaffnete Macht des Kirchenſtaates. Die Zeitſchrift für Kunſt, Wiſſenſchaft und Geſchichte des Krieges entbålt über dieſen Gegenſtand folgende Nadweiſungen :

zur Begleitung der Poſten.

Außerdem iſt noch eine Escadron Jäger zu Pferd in blauer Uniform vorhanden , welche Huſarenmůßen ( Rolpafs) tragen . 6) Die Artillerie beſteht aus einem Corps unter

Die Uniform iſt dunfelgrún , mit weißen Hoſen und

einem Oberſten , der im Range eines Regimentscom . mandeurs ſteht. Reitende Artillerie gibt es nicht. Die Kanonen werden von der Artillerie ſelbſt beſpannt, obne daß ein beſonderes Traincorps eriſtirt. Auch das Schweizercorps bat eine Artilleriecompagnie. Die Uni.

ſteifen Stiefeln , weißen Epauleto , Achſelſchnüren und

form iſtblau, mit ſchwarzem Kragen und rotbem Vorſtoß.

1) Das Carabinierregiment hat einen Oberſten

zum Chef , und bildet die Gendarmerie , welche in der Hauptſtadt ſowohl , als in den Provinzen zum Dienſt aler Verwaltungs , und Gerichtsbehörden beſtimmt iſt. Federhüten ; die Eliten- oder Guidencompagnie trägt Bårenmúben. Sie bat den Dienſt im Vorzimmer des Papſtes mit den Sdweigern gemeinſchaftlid). 2) Das Gorps dé Vigile , die ſogenannten Pom . piers , 200 Mann ſtarf; bat ebenfalls einen Oberſten

7 ) Außer den finientruppen iſt noch ein Corps Ber . faglieri vorbanden, oder Schüßen zu Pferd, in grauer Uniform .. Sie werden zum Dienſt der Gendarmerie in den Marfen und in der Maririina gebraucht , ſeit das

Dieſe ganz milis

zweite Carabinierregiment während der lebten Revos lution in der Romagne zu den Aufrúbrern überge.

tåriſch organiſirten Sprißenleute haben am 14. Februar

gangen war. Ueberbaupt dient das geſammte finienmilitår eigent,

und einen Capitain Quartiermeiſter.

1831 ein Reglement erhalten. Jede der zwei Com , pagnieen hat einen Capitain , einen lieutenant und einen

lich nur zu polizeilichen Zweden ; auch bat daſſelbe einen

Unterlieutenant, und ſind im Vatican , im Quirinal , - im Arcipimuaſio ( dem Jeſuiten :Collegio ),auf der Piazza

ſwereren Dienſt, wie in anderen Staaten im Frieden, weldes leßlere gewohnlich nichts anderes zu thun bat,

S. Marato , auf Trinita de Pellagrini , und an der Ponte S. Angelo vertheilt. Eine Abtheilung ſteht auch in Bologna . Die Uniform dieſes Corps iſt dunfelblau,

alb ſich für den Fall eines Krieges vorzubereiten. Seit

die Kopfbedeckung meſſingene Helme ; für den gewohn's

Krieger des Friedens das Wort „ Pax“ ( Frieden ), wie,

liden Dienſt baben ſie jedoch Můben mit einem mers fingenen Dedel gegen das herunterfallen des Feuers. 3 ) Die linieninfanterie beſtebt zuvorderit aus zwei Bataillonen Grenadieren mit Bårenmůben , fünf Bataillonen Füſilieren mit Czafoto und gebn Bataillonen

wobl ſie gewóbnlidi mit geladenem Gewebr auf dem Poſten ſteben , und dennoch bat der Papſt durch eigene

Musfetieren . Die Uniform iſt weiß ; die leute ſind meiſt ſchon . Die den Bataillonen vormarſdirenden Sappeure und Tambourmajore geben den Napoleo , niſchen in Anſeben nichts rad . Zur finieninfanterie

geboren noch zwei Bataillone Jåger, welche ebenſo wie die óſtreichiſchen Tyroler Jäger uniformirt und aus . gerüſtet ſind ; ferner ein Bataillon Veteranen und Ins validen in weißer Uniform.

4) Zwei Regimenter Schweizer Infanterie , jedes zu drei Bataillonen , aber dennod im Ganzen nur

4254 Mann , mit blauen Uniformen und weißen Ras

langer Zeit bat der Papſt feinen ſelbſtåndigen Krieg geführt, darum ſteht auch auf den Patrontaſchen dieſer

Militärmadt die lebte Revolution nicht unterdrücken

fónnen. Aus jenem Grunde mag es aud fommen, daß

die påpſtliche Armee nicht milijariſd), nach Brigaden u. f. w., abgetbeilt iſt, ſondern daß lediglich eine Zer,

ritorialeintbeilung in drei Diviſionen beſteht. Die erſte Diviſion iſt zu Rom , die zweite zu Ancona , und die dritte zu Bologna , die der Sdweizer. 8 ) Die Marine beſteht aus 29 Mann , und iſt zur

Berebung der Küſten und Transporten beſtimmt. Die Mehrzahl ſind Offiziere, indem für jeden vorkommenden Fal Matroſen gemietbet werden. 9) Das Geniecorp 8 beſteht aus 21 Mann .

10) Die S weizer.Garde, in altſdweizeriſchem Anzüge , gelb , fowarz und roth geſtreift, mit Helles

607

608

barden und Såbeli, und mit runden auf ſpaniſdie Art terrichtsanſtalten vorbereitet baben, treten als Gadetten aufgeſchlagenen Hüten mit rotben Federn , iteht , wie

in die verſchiedenen Corps ein, muffen aber alle Grade

geſagt, nicht unter dem Commando der anderen Trup :

Onromaden . Die Hälfte der Offiziere wird aus den Sadetten, die andere aus den Unteroffizieren befördert.

pen , ſondern bildet die eigentliden Haustruppen des Papites .

Es ſind deren 100 Gemeine zu Fuß.

Die

ůnteroffiziere baben ſchwarze ſpaniſche Tracht, die Ofe

Der Militåretat , ſoweit er unter dem Staats.Se.

cretår ſtebt, iſt folgender :

fiziere aber .( der Capitain bat den Rang eines Oberſten ) tragen rotbe Uniform.

Köpfe. Opferbe.

11) Die Noble.Garde des Papſtes , aus 80 Rei.

Das Kriegsminiſterium beftebend aus Der große Generalſtab

93 5

tern beſtebend , welde bei dem Hofſtaat nåber ange.

Der Generalſtab des Plabes (Rom )

32

geben iſt.

Das Geniecorps

12 ) Die Gapitols Garde von 80 Mann zu Fuß. genannt Capotori , iſt die eigentliche Ebrenmache der 5

jädtiſchen Obrigfeit, des Senats zu Rom. Sie war unter der franzöſiſchen Herrſchaft beibebatten , und die erſte Wache des Papſtes bei ſeiner Rúdfebr.

13) Die Civica scelta iſt eine Art Peibgarde aus der Bürgerſchaft für den Dienſt des Papſtes bei feiers

Die Artillerie

21

982

168

1133

168

.

Die Infanterie ,I und zwar : Die Veteranen .

553

Die linieninfanterie (Attivi)

6552

Die Cavalerie , und zwar :

liden Gelegenbeiten und beſtebi aud 124 Mann in zwei Dragoner, in 8 Compagnieen eingetheilt

732 262 29

571 202

Die Sciurma, die Wache der Gefångniſſe, eine Mithin linie en , blau mit grünem Kragen , die in Hierzu treten dieAusbånder, uno zmar an : Art14)Polizeiſoldat

9263

941

verſchiedenen Feſtungen und Gefängniſſen vertheilt ſind.

Infanterie

15) Die Finanz : Miliz (Doganali), die bewaffneten

Artillerie .

4254 147

, in 2 Compagnieen eingetheilt Compagnieen Infanterie. Chef der Bürgergarde iſt ießt Jáger Die Marine . der Markgraf von Gapromico. •

Zollbeamten zu Fuß , 1500 Mann ſtarf, in bellblauer Das finienmilitår bat ſonach überhaupt 13664 üniform mit Selb. Sie ſind in acht Inſpectionen oder zur bewaffneten Macht, obgleich nur zum Compagnieen vertbeilt.

Endlid :

88

1029

Dienſt der Polizei, geboren noch :

16 ) Die Guardia Civica oder National.Garde,

Die Garabiniere , beſtehend aus



und die Berſaglieri

und die Diligencen begleiten muß. Sie iſt nach den verſchiedenen Orten mehr oder wes

So daß die geſammte bewaffnete Madt

niger gut organiſirt, in Rom ſogar einige Compagnieen recht gut. Sie iſt blau uniformirt mit rotben Epau . lete , welche überbaupt die ganze Armee in rotber, gel. ber und weißer Farbe und von beſonderer Größe frågt.

Die Bürger . Garde, Guardia Civica , ungefåbr der franzöſiſchen National. Garde gleid , iſt durch das Ge.

feb vom 27. December 1815 beſtårigt, und durch das Gereg vom 25. Februar 1831 dabin ausgedebnt worden, daß alle Månner von 20 bis 60 Jahren dazu geboren. Eine Inſtruction für felbige erging am 3. Juni 1836. Nach Galindri rind vier Bataillone Civica Ausi

2774 923

411

17361

1522

.

welche im Falle des Bedürfniffes die Waden bezieben

beſteht aus

82

Das General . Auditoriat iſt bereßt mit : 1 Aditore generale , 2 Diviſions . Auditeuren , 3 Aditori Substituti , 5 Attuarii , 2 Scrittori , 1 Ardiviſor.

Das Kriegs . Sommiſſariat bereßt mit : 3 Inſpectoren und

liere di Riserva, das erſte und zweite Bataillon zu Ur.

53 Unterbeamten. A18 Abzeiden der verſchiedenen Rangſtufen tragen :

bino , das dritte zu Drimo, das vierte zu Uscoli , im Ganzen 3891 Mann , organiſirt ; Andere rechnen die

der Oberſtlieutenant ein ganzes Epaulet auf der linken

Milizia der Freiwilligen , die aber nicht im activen Dienſt find , auf 15,000 Mann. Uebrigens wird das

der Brigadegeneral 2 Epaulcte, ein jedes mit 2 Sternen ; Soulter ; der Major ein dergleichen auf der rechten Sdulter ; der Gapitain 2 Epaulets mit einer Reibe Frangen ; der lieutenant ein dergleiden auf der linken , und

linienmilitår durch freiwillige Werbung recrutirt , wor. ůber ein Geles vom 7. Juni 1831 erging. Das Militår. Diſciplin . Gereß iſt vom 26. Februar 1833, das Regles der Unterlieutenant auf der rechten Sdulter. Såmmtliche Epaulets baben Sduppen von Meta A. ment für die Gendarmerie ( Carabinieri) vom 8. Januar 1833, und das für die Gendarmerie: Sdůßen ( Bersaglieri) Die Abzeichen des Sergeantmajors find zwei Galons .

vom 21. December 1833. Der Tagobefebl vom 29. Des cember 1834 beſtimmt die Formation, Equipirung und Beſoldung der bewaffneten Macht , und iſt vom Cars

mit Zreffen auf den Aermeln ,

dinal Gamberini unterzeichnet.

Die Uniform des Geniecorps iſt blau , mit ſchwar , zem Kragen ; als kleine ( Interims . ) Uniform tragen

Hierin iſt auch die

Art der Beförderung beſtimmt. Junge Peute , die ſich dem Militårſtande widmen , und ſich dazu in den Ull :

des Corporals zwei dergleichen in Wolle , und des Vicecorporals ein Salon in Wolle.

ſånn milice Offiziere blaue Ueberrode.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandluny : 5. B. este in Darmſtadt und in deiten Offizin yedruci.

110

510

Donnerſtag,

N

29. Juni 1843. Indo odio soilie 90 %

od 190 murojen

Art

Ya Try

22155

77 .

41900019 10 2191992

71 ) . 1001 PC ร ว pauls1lia: W:

do 905

201111917017




mit einer Uchtel.finfsíd wenfung vor den rechten Flügel der I. Diviſion zu ſteben tam, und daß ihre Attafe mog .

ſchoben, bis ſie einen Seitenabſtand von 3 Escadronens lidoſt mit der der flügelregimenter 3 und 6 der Gúraj långe von den mittleren Regimentern gewonnen batten fiere zuſammentraf. Die Batterieen Nr. 4 und 3 folgten ( Fig. 3. Die Regimenter Nr. 3 , 4 , 5, 6 ). Die Bats dabei in ibrem Verbåliniß den Ublanen. Die ſoeben terieen Nr. 1 und 2 folgten den mittleren Regimentern. - beſdiriebene Bewegung iſt in der Fig. 4 durch Zeichnung Von der II. Diviſion folgten die beiden Dragonerregi, erläutert. menter (Nr. 7 und 10), mit Zügen aus der Mitte ab , gebrochen , als flanfendeckung debordirend binter dem

3. Moment. „ Der Feind iſt mit ſeiner Gavalerie in die Hafenbaibe zuridgeworfen, bat dieſe aber mit

rediten und linken Flügel der Gúraſſiere. (Die Fig. 3 zeigt dieſe Bewegung.) Die beiden Ublanenregis

,, Infanterie und Artillerie beſebi, eröffnet von dort ein lebbaftes Feuer , und treibt dadurch die Verfolger

menter ( Nr. 8 , 9 ) folgten a 18 Brigade binter der Mitte der Gůraſſiere auf Treffendijance in Colonnen, binter denſelben die Batterieen Nr. 3 und 4. Die Vorzüge dieſer Anordnung ſpringen in die Augen.

ingurúc . Ausfùbrung ( Fig. 5 ). Die Dragonerbrigade (7, 10) batte fich , wie im vorigen Moment angegeben ,

vor der Mitte der 1. Diviſion wieder rangirt, und die

Die Súraſſiere vorne, das Signal zum Angriff erwars

Batterieen Nr. 1 und 2 waren zu dieſer Brigade der

tend ; ihre Flanfen durd die Dragoner gebedt ; die Ublanen als disponible Reſerve im zweiten Treffen. 2. Moment. ,, Die feindliche Avantgarde iſt zwar

tadirt worden , placirten ſich vor deren Mitte und tas

nonirten den Feind. - Gleichzeitig waren die Batte . rieen Nr. 3 und 4 vor dem linfen Flügel der Ublanen

geworfen ; aber das feindliche Sros nimmt fie auf, ,, treibt die Verfolger zurůd , und geht ſelbſt zum An.

placirt und eröffneten ibr Feuer, ſobald die Front free war. Die Ublanen (8, 9 ) blieben zum Schuß der Bart

,, griff vor."

terieen ſtehn , und erhielten den Auftrag , fpåter den

Ausfübrug. Die nod im Sowårmen begriffene 5. Brigade ( 1 , 2) zog ſich auf „ Uppel!" ſo wärmend

Rüdzug des Gros ( f. unten ) zu deden . Das Gros oer Cavalerie irat dieſen Růdzug an ,

durch die Intervallen der 1. Diviſion (Fig. 3), formirte fobald ſich die Dragoner wieder geordnet batten , 309 fich rechts in Colonne mit vorgezogenen Zeten binter deren Mitte (Fig. 4. Regimenter 1 , 2) und folgte den Gůraſſieren auf Treffendiſtance , die Batterie Nr. 5

ſich aus dem wirfſamen Souß der feindliden Batter rieen , wobei aud die Flügelregimenter Colonne fora mirten, und machte wieder Front (3, 4, 5, 6 , fig. 5 ).

binter ſido

- Die 5. Brigade ( 1, 2), welche bis dabin binter der

Subald bei der ſowärmenden 5. Brigade Appel geblaſen wurde , rowentie ( Fig. 4) die 1. Diviſion ein Sedozebniel red t8 (um die Front gegen den ſuppo.

}. Diviſion gefolgt war, repte fich binter den rechten Flügel derſelben, debordirend als Flantendedung, und Batterie Nr. 5 binter ſido babend ( 1 , 2 , Fig . 5 ). Als dieſe Formation beendet war , ging die Uhlanens.

.

nirt anrúdenden Feind 2.11 befommen ).

Die beiden

mittleren Regimenter (4, 5) attafirten, ſobald die Front

brigade (8, 9, punchirt ) mit den Batterieen Nr. 3 und 4

von den zurückebrenden Sowårmern frei geworden war , in Solonnen bis zum „ Fanfare. Die beiden

zurüc, formirte Colonne , und feßte ſich binter die Mitte der 1. Diviſion auf Treffendiſtance rechts in Colonna

951 952

die leidste Brigade ( 1 , 2 ) ein Adtet recte, in Escadronen mit vorgezogenen Teten (8, 9, Fig. 5), ſowenste uud deployirte dergeſtalt , daß ſie beim ( påteren Bors Nur die die Batterieen Nr. 3 und 4 binter ſich . Dragonerbrigade (7 , 10) und die Batterieen Nr. 1 , 2 ſtanden jeßt dein Feinde noch entwickelt gegenüber. 4. Moment. ,, Der Feind dringt von Neuem mit

rúden mit ihrem linfen Flügel ( 2. Regiment ) bei der Batterie Nr . á vorbeigeben fonnte ( 8 h ). Hierauf madte

ſie eine Artafe mit allen Signalen und zog Flanfeure

„ ſeiner Tavalerie aus der Haſenbaide vor. "

Ausfúbrung. Die Dragonerbrigade (7 , 10 , Fig.5)

ſdichte zuerſt die Batterieen Nr. 1, 2 zurück ( die ſich wieder bei der I. Diviſion in ihr Verhältniß resten ),

por und,

nbrnfe menf redence igande teiſta s, ) loTref de dun ( 8 ,g 9auf fend alsaneFla lebteDie lidt Ubi -

hinter den redyten Flügel der 5. ( leichten) Brigade. Auch die Dragonerbrigade ( 7 , 10 ) trabre binter der

mad) te dann eine furze Attafe , und trat bierauf die 1. Diviſion weg , und ſetzte ſich binter deren rechten Retraite in Escadronencolonnen an. Dieſe Art, Flügel als disponible . Reſerve. die Retraite auszufübren, weicht von der normalmåßigen ab , und verdient daber eine nåbere Beldreibung , ers 6. Moment . ,, Der Feind bat die Attafe der 5. Brio Tåutert durch die Fig . 6. Die Regimenter rowenfen ..gade t angenommen , ſucht aber diefelbe in ihrer nåmlich mit Zügen rechts ab ( Viertelídwenfung ) , die rechtenichFla nfe zu überflügelui.“ n erſten Zúge jeder Escadron ſchwenfen aber rechts ums Au sf üb ru ng ( Fig . 9 ). Die beiden hinter der febrt (Halbſchwenfung ) , und jedes Regiment geht da . Ublane disponibel gehaltenen Battericen Nr.3 nbr iga de durch in vier Colonnen , gleichſam in vier Strablen und 4 wurden ſchnell vorgezogen und dem Feinde ento I

zuruf, und wobei jede Escadron rich auf den Fürzeſten gegengeſtellt (in c), als crite und natürlichſte Maßregel Wege durd die Intervallen des růcwärtigen Treffens zur Abwehr der feindlichen Ueberflügelung. Zugleid durchzieht. Dieſe Evolution bat entſchiedene Vorzüge deployirte die ublanenbrigade (8, 9 ), wobei aber vom Diviſi

vor der Retraite in Regiments.

onscolonnen ( ge.

fuppelten von 2 Escadronen ), weil ſie nicht nur ſchneller von ſtatten geht , ſondern auch jeder Rittmeiſter dabei

8. Regiment eine Diviſion ( 2 Escadronen ) nad dem rech ten Flügel der Batterie Nr. 3 zum Schuß derſelben .

entr

fón

nad a båtte endet ſein nen , was bier um jo ſeine Escadron in der Hand bebált. Generallieutenant weniger unterlaſſen werden durfte , da der Feind ſeine

v. Wrangel hat bei allen Mandvern jedesmal dieſe Abridot, rechts zu überflügeln , deutlich zu erkennen ges Art der Retraite in Stelle der Regiments · Diviſions's colonnen angewendet , die daber auch bei feinem Mas

nover vorgefommen ſind .

Wir fahren jeßt in der Res

lation fort.

Nad dem die Dragoner die Retraite angetreten und

geben hatte , und wodurch die Batterieen Nr. 3 und 4 gefährdet waren. Während die Ublanen deployirten ( 8, 9 ) , jog die Huſarenbrigade ( 1 , 2) ibre Flanfeure ein , ging bis in die Hobe der ihr entgegen kommenden Uhlanenbrigade

durch die Intervallen der Cůraſſierdiviſion zurücfgegans zurüc (b d ), ſchwenkte dort wieder Front, und made

gen waren, formirten ſie ſich rechts in Colonne in Es . mit ihr gemeinſchaftlich eine Attafe mit Sdwarmen , cadronen mit vorgezogenen Teten , debordirend und auf Sammeln und Halt ; die Batterieen Nr . 3 und 4 gin .

Treffendiſtance hinter dem linken Flügel der Cüraſſiere gen aber, um nicht in das Melée zu gerathen, zur Dra.

( 7 , 10 , Fig . 7 ).

Die 1. Diviſion (3, 4, 5, 6, Fig. 7), ging zur Auf, nabme der Dragoner vor , deployirte rechts und links (a b),) und madre sine Attafe vom Fled im Galop (cd), worauf die beiden Batterieen Nr. 1 und 2 vor ihren

rechten Flügel rúdten und den geworfenen Feind leb: baft beídofien .. – Die Uhlanenbrigade (8, 9) mit den

gonerbrigade zurúc ( nach e) , fobald die Attafe (8 , 9, 1 , 2 ) begann. Die Dedungsdiviſion a würde ſelbſts redend . ſich dem rechten Flügel der Attafe angeldloffen .

baben en ((mm ).). – Die Süraſſierdiviſion (3, 4, 5 , 6) mit bab den Batterieen Nr . 5, 1 , 2 verblieb in ibr,er Ste , llu ) ng ( Fig. 8 ) , was debbalt in Fig. 9 nidyt ireiter aufge:

nommen iſt. Die Dragonerbrigade ( 7 , 10 , Fig . 9 ) Batterieen Nr. 3 und 4 war in ihrem Verbålinië binterfdw enkte dagegen in der Colonne ein Achtel rechts, der Mitte der Gúraſſiere gefolgt, und eben ſo die leichte Brigade ( 1 , 2) mit der Batterie Nr. 5 binter dem red).

ten Flügel, die Dragonerbrigade aber, wie ſo eben bes drieben worden , binter dem linfen (7, 10, Fig. 7).

und folgte als disponible Reſerve hinter den attaliren ,

den üblane und Huſarenregimentern 8 , 9 , 1 , 2 auf Treffendiſtannce. 7. Moment . ,, Der Feind iſt gånzlich geworfen ."

5. Moment. ,, Der Feind iſt in der Front ges', Nach dem Appel ! geblaſen war , formirte ſich das ,, worfen , und zieht ſich in die Haſenhaide zurück, wird Cavaleriecorps in eine Paradeaufſtellung in zwei Tref.

aber nur durd Artillertefeuer ( Batterieen Nr . 1 und 2 fen in Regimeniscolonne in Escadronen rechts abmars ,, Fig . 7) verfolgt, weil er unter dem Sduß des ver , ſchirt. Im erſten Treffen die 5. Brigade und die 1. Dis Ter dec jenſ

rains ,, ten eits der Brißer Straße eine Ga ,, valerieabtheilung in die diefſeitige recte Flanfe vor . ..geſendet bat. "

viſion , im zweiten Treffen die II, Diviſion und die Ars Nachdem die Honneurs gemacht waren, tillerie.

Ausführung ( Fig. 8 ) . Von der leichten Brigade

erfolgte der Parademarſch in Escadronen Bars. teri efront im Trabe , wobei indeſſen nach derund Beſtim

( 1 , 2 , Fig. 7) rúdte die Batterie Nr . 5.neben Nr. 1

mung des commandirenden Generals das Tempo um

vor , und beide bilden eine Feuerlinie gegen den flans firenden Feind , während Batterie Nr. 2 ibr Feuer in

vieles lebhafter geritten wurde , als es ſonſt bei Vor . beimårſden zu geſchehen pflegt.

der urſprünglichen Richtung fortſette.

Gleichzeitig

Fortſ . ) zin gedruckt. Redigirt unter Verantivortlichkeit der Berlagshandlung : 5. W. beste in Darmſtadt( und eßung in deſiefolgt n Offi

H4-1



H

2 ::8;

.4

41 311

1

ubre

of flol .

N S

••11•1•

Nos . 6. о

о

M o g u s ess о

о

10-1 •

N1 2 Ni1.

e -:: -

-

us

3.

F

Drag

wysuru Yougou unuyu navyuo viro

Winnicu .

o polo

pflegung balfen den jungen Soldaten nicht wenig zur gen unſerer Beſaßung mit den aus der Umgegend her, leidteren Ertragung der unvermeidlichen Beſchwerden, beigezogenen Truppen baben mit einem Revuemanover denn außer der vom Staate und der Mannſchaft ſelbſt auf der Schmelz ihren Unfang genommen. Ueber

Fig:20

Fig:19

.

7.

2.

d

N.S.

1000

DODO

R0000

01 000

MOODO

N.3 .

.0000

AR 1- 000000

00-+-000000

a

Fig:20.a

Front nach Tempelhof .

Fig:22

.

h

UUUUW

. ਬ

Z 1. 7. 2+

N.3.

I

27

Richtung nach der Hasenhaide .

28 1.2.1 Brita

N.1



A

3.

12. 4.

B W

20 1

6.

100 > .

*

9.

nrung forflebte. Gleidseitig an

((Fortſeßung folgt.)

rtlichkeit der Verlagshandlung : S. W. Leste in Darmſtadt und in deſien Offizin gedruct.

00

0

Samſtag ,

N

7. October 1843.xha

120 .

Allgemeine Militár - Zeitung. Wůrttemberg.

bezahlten Entſdådigung legten die Amtsverſammlungen

Die Krieg8ů bungen (vergl. Nr. 116 der A. M. 3.) poſitionen, welde Folgendes enthielten : ,,I Um 14. Seps teinber fångt das Gefecht jenſeits atbed an und endigt lich bei den von dem Poneflůbden bei Hauien und Biſſingen gebildeten Defiléen . Am 15. werden dieſe

der betreffenden Dberämrer noch gern eben ſo viel zu , um ibre Angeborigen, bei den immer noch boben Preiſen der erſten Lebensbedürfniſſe , die Manchen nici unbe . fowerliche lait gemeinſam tragen zu laſſen . Mehrere der von den Operationslinien vielleichr etwas entfernt liegenden Ortſchaften haben ſogar Bittſchriften einges

Defiléen theils forcirt, theils durch Seitenbewegungen umgangen, worauf das Ditcorps eine ſehr feſte Stellung

geben , damit ihnen nicht die Freude entzogen würde, ihre landeleute bewirtben zu fdnnen."

bei Herbrechtingen bezieht . um 16. bat das Dſtcorps ſeinen Rúdzug durch das Brenztbal und über das Herdis

Pre u Be n. Berlin , 9. September. Das beute ausgegebene

EO

batten ihren weiteren Verlauf nach Maßgabe der Dis .

feld fortgeießt, dedt ibn aber durch Arrièregarden, mit

Militár:Wochenblati entbålt folgende Allerbedſte Ordre

denen es bei Mergelitetten und Heidenbeim zu Gefechten fommt , bis erſtere bei Sonaitbeim Verſtårfungen bes fommen, und der Feind ſeine Verfolgung einſtellt. Der

an den Kriegemiſter, General der Infanterie, v. Boyen : ,, In der Anlage erhalten Sie den Mir von der zur Umarbeitung des Erercirreglements der Infanterie nies

17. dientden Truppen al8 Raftrag. Der 18. wird zu Mårſden verwendet, um das unfruchtbare und wenig bevdikerte Herdtfeld zu überſpreiten ,wobei es jedoch bei Waſſeralfingen und Höfen zu einigen Gefedten fommt. Ohnedaß es demWeſtcorps bekannt iſt, bat das Ditcorps am 19. betrådilide Veriìårfungen an ſich .

dergelebt geweſenen Commiſſion eingereidten und nad den Bemerkungen , welche Sie mir vorgelegt baben, tbeilweiſe umgearbeiteten Entwurf zu einem neuen Erercirreglement der Infanterie. Id genebmige hiermit dieſen Entwurf und trage Ihnen auf, denſelben nunmehr der Armee durd den Drud bekannt zu machen,

gezogenund die ſtarke Stellung beiNeunbeim bezogen ; welchevondieſem Zeitpuncte an, –unter Beſeitigung aller anderen biebergeltenden depfadfigen Beſtimmun. gen und zum Rugzuge zwiſchen Röblingen -

als nun das Weſtcorps beabſichtigt , ſeine Gegner von ihrerRådjugolinie abzudrången , wird es ſelbstgeſdla.

und Heiſter. genund obne daß von irgend einer Bebörde ein Zuſab bofen gezwungen , womit die Kriegsübungen endigen. zudem neuen Erercirreglement gemacht werden darf,-Nad einem Raittage, am 20., treten die Truppen am 21. ibre Rücmåride in ihre Garniſonen an .

Ein

Artikel des Sdwåb. Merkurs bemerkt : ,, Die nun vollens

danach zu verfabren bat. Zugleich baben Sie die von der Commiſſion unerledigt gelaſſenen Fragen und Bes denfen und den Vorſchlag der Commiſſion zu einer ans deren als der bisberigen Quarré, Formation der Armee

auf das e Bes mitzutheilen. Die Generalcommando's ſind zu veran., vonr und friegsmäßig zendſte die ungemeineAusdaue ein Erei des weglichkeit der unſerer ungeachtet ſebr vaterländiſc angeftrengtehen Truppen bewieſen ; n Marrdhe, bei denen cirreglements überdieſe Bedenten 2c., ſo wie darüber der"Soldat meiſtens acht, oftaud zehn und nod mehr zu berichten , welche Auslaſſungen oderunvollkommen, Stunden unter dem Gewebreſtand, ungeachtet des Tebr beiten bei der praktiſchen Anwendung des Reglements en ſind ; wobei jedoch feine weiteren

beroorgetret beſchwerlichen Staubes und der in den Thålern nidt etwa Vorſchläge zur Beſeitigung derſelben gemacht werden

durch den friſsen Ditmind gemåßigten Hiße , bat cas Tollen . Sansſouci , den 13. Juli 1843. ins

Armeecorps wenig oder gar feine Krante, - von nac , ziebenden Maroden war feine Spur zu finden , und eben ſo wenig ſind Unglücksfå de vorgefourmen. Die ůberall vorgefundene berzliche Aufnahme und gute Vero

( geg. ) Friedrid Bilbelm ." Deftre i d . Wien , 20. September. Die großen Herbſtů b uns

pflegung balfen den jungen Soldaten nicht wenig zur gen unſerer Berabung mit den aus der Umgegend ber, leichteren Ertragung der unvermeidlichen Beſchwerden , beigezogenen Truppen haben mit einem Revuemandver denn außer der vom Staate und der Mannſchaft ſelbst

auf der Schmelz ihren Anfang genommen.

Ueber

955

956

16,000 M. Fußvolf und Reiterei , mit drei Batterieen I

Geldhúß, bildeten ſich in vier Treffen und wurden von Sr. Maj. dem Kaiſer , welder in FeldmarſchallssUni.

der gute Erfolg burd das überaus pråciſe Eingreifen der einzelneu Theile äußerſt glüdlid unterſtüßt wurde. Nur bei febr umſichtigen Fübrern und vollfåndig aus,

form zu Pferd erſdien, gemuſtert. Die Erzberzoge Karl

gebildeten Reitertruppen dürfte es überhaupt möglid

und Marimilian waren in der Uniform ibrer beiden

ſein , die dwierige Aufgabe, welche bier die Dispoſition

anweſenden Regimenter zugegen und führien dieſelben

dem Cavaleriecorps geſtellt batte, obne Verwirrung zu

an dem Monarchen vorüber. Wien , 22. September. Das erſte große Feldma.

nover bier batte geſtern auf der Simmeringer Haide

loren. Jeder Flußübergang im Angeſicht eines tbåtigen

Feindes bat für Cavalerie größere Sowierigkeiten, als ( für Infanterie, weil jene Waffe überhaupt nur dwade

ſtatt. Die Unterſtellung war ein aus Ungarn berans žiebendes Armeecorps , das die Reſidenz bedrobt , und gegen welches, zum Schuße derſelben , eine Heerabtbei . ſung entjendet wird. Das feindlice Gorps befand ſich , in Abweſenheit des Diviſionårs , Prinzen Waſa, unter dem Befeble des Feldmarſdallieutenants Grafen Wrbna, und war aus den Brigaden Glorido und lidnowsky, drei Compagnieen Jiger nebſt zwei Fußbattericent ; dann aus drei Diviſionen üblanen , einer balben Savalerie. batterie und drei Compagnieen Jäger, unter dem Ges

zu veranídlagen ware, ob das Zutrauen des Gommans

Defenſivelemente beligt. Wie glüdlich dieſe benußt worden ſind , wird die Darſtellung lebren. Obne dem

Urtbeil des fefers borgreifen zu wollen , glauben wir bemerfen zu müſſen , daß bei tüdtig durdgebildeten Elementen eine Dispoſition niemals zu viel fordern fann , wåbrend bei mangelhafter Ausbildung und geo ringer Umſicht der einzelnen Befeblobaber aud die eine fachſte mißlingen wird. Es módote rower zu entſchei. den ſein , was bei dem Mandver dieſes Tages bóber

neralmajor Grafen Giulay , gebildet. Die Vertbeidi.

Õirenden in die Geſdidlidfeit der fübrer , oder die

gungstruppen , unter dem Commando des Prinzen Hobenzollern , beſtanden aus der Brigade des General,

baben.

majors Rocher, zwei Fußbatterieen, einer Diviſion Ubs lanen , einer balben Cavaleriebatterie und drei Soms

Fig. 1 bereits bekannten Rendezvousſtellung , nur mit

pagnicen Jáger. Die Hauptzüge des Mandvers waren

glånzende Art , wie dieſe jenem zutrauen entſproden Das Corps ſtand um 9 Uhr Morgens in der aus

( Som . M.)

dem Unterſchiede, daß die I. Diviſion ( Cúraſſiere) nicht im zweiten , ſondern im dritten Treffen sich befand. Die Front lag in der Berlängerung des Weges , der

Die großen Cavaleriemanover bei Berlin im Herbſt 1843.

von Tempelhof nad Bris fübrt, die Direction dråger gegen die Haſenbaide. Unmittelbar nad Anfunft Sr. Maj. des Königs nabi das Mandver ſeinen Anfang. 1. Moment. ,, Der Feind hat ſich mit ſeiner Ars

vorgeſchrieben , die Zwiſchenanordnungen aber den ber treffenden Führern ſelbſt überlaſſen.

( Fortſegung. )

Zweiter Man overtag ( den 2. September ).

,,rieregarde auf dem Uebungsplaß aufgeſtellt."

Eine feindlide Armce iſt in der

A usfúbrung. Auf das Signal : ,,Marſo !" ging die im vorderen Treffen ſtehende Huſarenbrigate 300

,,Gegend von Groß- Beeren geſchlagen , und bat ſich

Schritt im Drabe vor , nahm die aus Fig . 2 bereits

Generalidee .

,,auf Berlin zurúdgezogen ; - ibre Arrieregarde gebt bekannte ,, Avantgardenſtellung“ ein, undfanonirte mit ,, ůber den Uebungsplaß, um die Spree an der Oſtſeite

der Batterie Nr. 5 den Feind. Hierauf sog das bag Res růđmarts geſtellten giment 1 ſeine Flanfeure ein , die rúdwirts

,, der Reſidenz zu paſſiren. "

beiden Flügelescadronen rúdten bis in die Höbe der

,,auf dem Rückzuge, das Dorf Tempelhof linfs laffend,

Supposition. ,, Ein Fluß , nur an den Uebere vorgeſdobenen mittleren vor, und das Regiment magte ,,gången paſſirbar , durchſchneidet den Uebungsplaß in

der Richtung von der Mitte der Haſenhaide auf die ,, Ditſpiße von Tempelhof ; eine Brücke führt , etwa in ,, der Mitte des plages , über denſelben .“ Anmerkung. Beide Flugufer waren durch eine weit.

eine Attafe mit allen Signalen, jedod obite zu dem års men. – Das Regiment 2 war dieſer Attafe linfer Hand in linie als Edelon gefolgt , und attafirte ſeinerſeits, und zwar beſtimmungsmåfig 50 Schritt über die Attafe des Regiments i hinaus , worauf die Brigade ride ale

läuftig geſtellte Reibe von Schanzfórben , der lignirte, Flanteure und Batterie Nr. 5 ( welche in der Uebergangspunct ſelbſt , in der Breite von einer balben Escadron, durch zwei dicht geſtellte Reihen folder Körbe marfirt.

Die ausgegebene Dispoſition zerlegte das Mandver,

Mitte gefolgt war) vorzog, und den geworfenen Feind mit Ranonenſdůffen verfolgte. ( Dieſe Evolution iſt ſo einfach , daß ſie feiner erläuternden Figur bedarf.) Mittlerweile batte ich die II. Diviſion (7, 8, 9, 10,

wie am vorigen Tage , in 7 Momente , und da dieſe Fig. 10 ) dergeſtalt formirt, daß die beiden mittleren ebenfalls auf das genaueſte eingebalten wurden , ſo Regimenter (8,9) in Colonne geradeaus vortrabten, fann aus , wie in der vorigen Beſchreibung , die Res die beiden Flügelregimenter ( 7 ; 10 ) debordirend auf lation gleich mit der Diopoſition verbunden werden . 100 Schritte folgten, und so die Diviſion auf Treffen. In Bezug auf die lettere , ſo erſchien ſie beim erſten

diſtance debordirend hinter den rechten Flügel des

Anblic etwas fünſilid), bei der Ausführung ſtellte ſich Hufarenregiments 1 beranrúcte , und wobei die Bats aber bald beraus, wie reiflich durchdacht und meiſterlido concipirt ſie geweſen , da die Evolutionen fich obne Stórung eine nach der anderen wahrbaft funſtvoll ab ,

terieen Nr. 3 und 4 binter den Flügelregimentern folg.

micfelten.

fendiſtance gefolgt ( 3 , 4 , 5 , 6 , Fig. 10 ).

Unbemerft darf indeſſen nicht bleiben , daß

ten.

Alles noch in Golonuen .

Die 1. Diviſion war

der II . mit Beibehalt der Rendezvousſtellung auf Tref.

957

958

2. Moment. ,,Die feindlide Arrieregarde bat fich raffierregiments Nr. 3 hatte die Baſis ), und machte ,,nach der Brißer Straße ( ſchräge rechts) zurüd gezogen , eine Attafe mit allen Signalen (h, i). Die Basterieen orund wird dort durch ibr Soutien aufgenommen , wels Nr. 1 und 2 ſtellten ihr Feuer ein , als die Cúraſſiere des (von Briß ber) zum Angriff vorrúdt."

zur attafe vorgingen , und folgten derſelben in ibrem

Ausfů brung ( Fig. 11 ). Die 5. (Huſaren .) Bris Berbåltniß hinter der Mitte (auf 300 Sdr. Entfernung). gade jog ibre Flanfeure ein , trat die Retraite an ( in

Die buſarenbrigade ( 1 , 2 in k) rebre lid , ſobald

Zúgen nach Fig . 6 ) , ging auf Treffendiſtance binter die 1. Diviſion deployirte, auf 100 Soritt Entfernung den linfen Flügel der I. Diviſion , dieſen debordirend,

debordirend binter deren linken Flügel, folgte ihrer ut.

zurúd, und formirte rid dort rechts in Colonne in Esi tafe in geöffneter Escadronencolonne linfo abmarſbirt cadronen mit vorgezogenen Teten , die Batterie Nr. 5 (m), ging, als die Cůraſſierdiviſion nach der Ariafe Halt -

binter ſido ( 1, 2, Fig. 11 ). - Die II. Diviſion ftellte,

machte , mit Einadrelichwenkung (linfe) der Tete ( n)

lobald die Huſaren die Retraite antraten, die Batterieen dem linken Flügel der Cúraſiere vorbei, idwenfte recis Nr. 3 und 4 vor dem redien Flügel der Ublanen dem ein (in die finie o, p) , und machte eine Uttafe ( q, r ) Feinde in der neuen Richtung entgegen ; unter deren

vom Flec in Galop, mit Sdwårmen, Appel und Sam .

Schuß deployirten die beiden üblanenregimenter , nacho meln in der vor dem Schwärmen innegebabten Sielo dem lie eine Sedozebntel . Redreſowentung gemacet lung ( q, r). -- Die Batterie Nr.. 5 batte fich wåbrend batten, und führten eine Artafe mit allen Signalen des Flanfenvorgebens der Huſarenbrigade binter das aus (8,9 ). Das Dragonerregiment 7 folgre in geoff. Cúraſſierregiment 6 gereßt. neter Escadronencolonne, linfo abmarſcirt , auf 100 Auf dem rechten Flügel war das Dragonerregiment Schritte debordirend binter dem rechten Flügel des Ub. 10 ( in b ) der Attate Der Gúrafiere in gleicher Höbe lanenregiments 8, ging, ſobald die Attafe vouführtwar, gefolgt, rowenfte ſpäter ein Uchrei linfs 15), macie in .

.

zuerſt gerade vor, Towenfte dann mit der Zete (4. Ed. Regimentsdiviſionen (zu 2 Escadronen) eine furze Gomes cadron ) ein Sedozebntel links , marſdirte redors auf, lonattafe rom fled im Galop (in der Figur nicht bes madote eine furze Attafe vom Fled im Galop , hierauf ſonders angegeben ), fd warmte , und ſammelte sich vor

„ Schwärmen " , Sammeln und Halt ! ( Das Schwärmen dem rechten Flügel der 1. Diviſion, da wo es vor deur iſt in der Figur nicht weiter angedeutet.) - Das Dra.. Sowärmen geſtanden batte (in 8 ). gonerregiment 10 war der Ublantenattafe linfer hand

Das Ublanenregiment 9 ( aust ) folgte , redis in

in geöffneter Escadronencolonne, rechts abmarſchirt, Golonne in Escadronen , dem rechten Flügel des Dra . in åbnlider Art gefolgt , wie rechter Hand das Regis gonerregiments 10 auf Treffendiſtance und debordirend, ment 7, blieb aber unentwidelt. Die Batterieen Nr. 3 und 4 folgten binter der Mitte der Ublanen .'

Die 1. Diviſion ſchwenkte gleichzeitig mit der II. ein

und die Batterieen Nr. 3 und 4 ſoloſſen fich , als ſie von den uttafon maskirt wurden , den Regiment 9 an

(in der Figur nicht weiter angegeben ).

Sechszehntel rechts , und folgte alsdann der I. Diviſion auf doppelte Treffendiſtance ; endlich die Huſarens brigade ( 1 , 2.) in dem oben angegebenen Verbältniß linfer Hand hinter der 1. Diviſion . ( Die Fig . 11 ſtelt das Cavaleriecorps am Soluß des ſoeben beſchriebenen

Die Regimenter 7 und 8 ( aus u ) formirten ſich red 18 in Colonne in Escadronen , und lebren ſich mit vorgezogenen Teten auf Treffendiſtance , debordirend , binter den rechten Flügel der 1. Diviſion (in w). Hiermit endete der zweite Abſchnitt des Manóvers.

Moments dar. )

Zu bemerfen iſt noch, daß es bei Ausführung der ver ,

Hiermit endete der erſte Hauptabídnitt des Ma .

ichiedenen Bewegungen den Brigades und Regiments ,

ndvers, an den ſich der zweite obne Stodung, vielleicht commandeuren überlaſſen blieb , diejenigen elementar : etwas zu dne , anreibte. taftiſchen Evolutionen nad eigener Babl anzuwenden , 3. Moment . Der Feind iſt bier ( nordöſtlich ) die ibnen für den zu erreichenden Zweck die paſſendſten „ gånzlich geworfen und zieht ſich über den Rirdorfer ſchienen und am fürzeſten zum Ziele fübrien. Hierbei ,,Damm ; erſcheint aber mit friſchen Kräften von der

bemåbrte ſich wieder der Rechtsabmarſch in Escadronen

,,Seite des ſupponirten Defilé's in der linken Flanfe, als beſonders zwecmåfiga ,,und gebt zum Angriffe vor." 4. Moment. ,, Der Feind iſt über das Defilé zu . Ausfúbrung. ( Fig. 12. Die punctirten Stellungen „růdgeworfen , fein Artilleriefeuer bat aber die ver, ſind diejenigen, welche die Regimenter in Fig . 11 inne folgenden Truppen zurüdgewieſen." batten. )

Das Dragonerregiment 10 ( in a ) idwenfte

A udfúbrung ( Fig. 13 ).

Die Batterieen Nr. 3

links ein , ging 100 Sdritte im Galop vor (nad b),

und 4 ( aus a ) placirten fich vor dem rechten Flügel und die Batterieen Nr. 3 und 4 růcten ebenfalls im des 10. Regimento ( in der Figur mit 9 bezeichnet ), und Galop vor den linfen Flügel dieſes Regiments, wo ſie gingen mit dem Feinde in eine lebhafte Ranonade ein ; .

chargirten. – Die 1. Diviſion (in c) chicre ibre Bat.

eben ro auf dem äußerſten linfen Flügel die Batterie

terieen Nr. 1 und 2 vor ibren linfen Flügel ( nach d), Nr. 5 , welche hinter dem 6. Regiment geſtanden hatte , wo ſie Front gegen das Defilé machten und chargirten ; und rich jebt vor dem linten Flügel des Huſarenregia gleichzeirig machte die 1. Diviſion in der Golonne einé ments 2 placirte, - Gleichzeitig mit dem Vorgeben Viertelſchwenfung links (von c nach e), und deployirte dieſer drei Batterieen ſaß das 10. Dragonerregimentº (in die finie fg ) dergeſtalt, daß fie beim ſpäteren Bors zum Fußgefedt ab , und beregte beide Seiten des Des geben bei dem linken Flügel der Batterie Nr. 4 unge. Filé's ( die Pferde wurden bis hinter die Girafiere 34 bindert vorbeigeben fonnte ( die 3. Escadron des Éủs růdgeldici). Das Uhlanenregiment 9 růdte aus feiner .

960

959

Stellang ( bei a ) zum Soutien bis in die Nåbe der

Flügel , and Nr. 1 das von . Nr. 3 und 4 auf dem

Batterieen Nr. 3 und 4 vor ( nado b ).

recien.

Naddem dieſe Vorbereitungen getroffen waren, brad die 3. Brigade (Regimenter 7 , 8 aus c) aus der Mitte

Der offenſive Uebergang des Cavalerércorps geldab nunmehr in folgender Ordnung , und wobei alle Haupts

mit Zügen ab, ging (mit 2 Zügen in front) über das abteilungen mit ( gekuppelten) Zügen aus der Mitte Defilé (d) , marfdirte , ſobald eg jenſeits Raum batte, vorwärts abbrachen . auf, und attafirte in 5 Ebelons zu reſp. 2 und 1 Es .

Die 5. Brigade ( 1 , 2 ) nabm die Spiße ; ibr folgten

cadron , wie die Figur es zeigt, worauf die Enelons

die Güraffiere ( 4 , 5 und 3 , 6 ) , mit den Batterieen

fich allignirten ( e, f ). - Das Uhlanenregiment 9 folgte dieſer vorgeſchobenen Brigade, ebenfalls in (gefuppelten ) Zugcolonnen aus der Mitte ( g8 ) , formirte ſich jenſeite des Defilé's als Ethelon Debordirend binter dem rechten Flügel in linie ( h ) , und machte an demſelben vorbei

Nr. 1 und Nr. 2 ; ſodann die 3. Brigade (7, 8 ) , die Batterieen Nr. 3 , 4 , 5 , und endlid die 4. Brigade ( 9, 10), naddem das abgeſeſſene Dragonerregiment 10 wieder aufgeſeffen war , und den Beſchluß madote. Die Formation des Corps nad auøgeführtem Uebers

eine Attafe mit auseinander gebender finie.

gange geſchab in folgender Art ( Fig. 14 ) :

Die Túrafierregimenter 3 , 4, 5, 6 und die Huſarent. regimenter 1, 2 verblieben einſtweilen noch diefſeits des Defilés , doch ware es vielleicht zwedmålig geweſen,

1 ) Die 5. Brigade ( 1 , 2 ) Aufmarſd , ſobald ſie Raum batte ( a , b ) , und Attafe mit allen Signalen ( c , d ). 2 ) Die 1. Diviſion (3, 4, 5, 6) Aufmarſd ; formirte

das Regiment des redten Flügel8 ( 3 ) zum Soutien

.

.

der abgeſeffenen Dragoner rechts nach b zu detachiren ,

ſich hinter der Mitte der 5. Brigade, die beiden mitte

wo bis dabin das Regiment 9 geſtanden hatte.

leren Regimenter ( 4 , 5 ) in linie , die beiden Flügel.

5. Moment. ,, Der Feind wirft das Regiment 9 regimenter ( 3 , 6 ) rechts in Colonne in Escadronen mit ,, (in i Fig . 13) zurüc , und gebt mit großer Ueber. 3 Escadronenbreiten Abſtand von den mittleren Regis

,,legenheit zum Angriff vor.“

mentern ; Vorrúden zur Aufnabme der 5. Brigade ( e, f). 3 ) Die 5. Brigade ( aus c, d ) Retraite nad auss

Ausfübrung Regiment ( in i) gefübrter Attate (in Zugcolonnen nach Fig. 6 ) ; zurüd rallirte ſich hinter (Fig. dem 13). rechten Das Flügel der 3. 9 Brigade

(linker Hand von h ), brad dann von beiden Flügeln durd die Intervallen der Gúraſſiere, und binter deren auf Treffendiſtance : Formation Detenrechts mit Zügen rückwårts ab,ging über das Defilé zurück, Mitte in Escadronen J. Dis " mit vorgezogenen ( m ).in–Golonne und ſtellte ſich dort wieder auf (in b) , wo es vor dem Ucbergang geſtanden hatte. - Um dieſen Abzug zu

viſion, ſobald die 5. Brigade durch die Intervallen ges

decen, ribwenkte die 3. Brigade (7, 8) ein Sechezebntel gangen : die mittleren Regimenter ( 4 ; 5 ) Attafe , die rechts (e , k) , machte , ſobald die Schwärmer aus i) Flügelregtmenter ( 3 , 6 ) deployirten und folgten mit zurückgegangen waren , eine Attafe vom Fleck im Galop

( m) , ſodann Retraite in 8 Zugcolonnen (nat Fig . 6) und trabte bis auf 150 Sdritt an das Defilé zurüc.

einer Edelonattafe ; bierauf die Batterieen Nr. 1 u . 2 vor die Mitte und fanonirten den beidenden Feind. 4) Von der 3. Brigade bing ſich das Regiment 7 dem rechten , das Regiment 8 dem linfen Flügel der 1. Diviſion , debordirend , in Zugcolonnen ( nach den

Hier machten die 4 mittelſten Escadronen wieder Front, marſdirten auf ), , und führten furze4 Escadronen Attafe aus grundſåbliden Beſtimmungen båtie es in Escadronen ( retour offensif wåbrend die eine übrigen .

der Flügel die Retraite fortſepten , und mit 2 Zügen colonnen geſcheben müſſen ) als Flanfendeđung an, mar. in Front, die Flügelzüge voran , über das Defilē zurüds fdirten ſpåter redte und links auf und machten neben gingen.

Sodann fübrten auch die 4 mittelſten Esca .

den Regimentern 3 und 6 eine Schwårmattafe (h, i),

dronen ihre Retraite aus, indem ſie von beiden Flügeln

Sammeln und Halt ! worauf die Batterieen Nr. 3,4,5

mit Zügen rückwärts im Galop abbraden , und das Defilé in dieſer Gangart repaſſirten. Die Brigade

in ſchnellſter Gangart vorbraden und das Feuer der

ſammelte ſich nunmehr in der Aufſtellung , die ſie vor

5) ſtellte ſich die 4. Brigade (9 , 10 ) rechts in Gos lonne in Escadronen mit vorgezogenen Leten auf den redhren Flügel der 5. Brigade ( n ). 7. Moment. ,, Der Feind iſt gånzlid in die růc. i,tårtigen Defiléen geworfen." - Appel ! Es fand

dem Uebergange inne gebabt batte ( 7 , 8 in c ) ; die Battericen aber nahmen das Feuer wieder auf, ſobald

ibre Front frei war, und eben ſo die abgereſſenen Dra. goner am Flufrande. Es dürfte fower ſein , anzugeben , wie die forben

berdriebenen Bewegungen unter den gegebenen Um. ſtånden zweckmäßiger båtten angeordnet werden können.

Batterieen Nr. 1 und 2 verſtärkten . Endlich

-

wieder eine Paradeaufſtellung in zwei Treffen, wie au vorigen Lage ſtatt.

Der Vorbeimarſch geldab mit Es.

cadronen und doppelter Diſtance im ftarfen Galop, wobei die Reiter ibre blanfe Waffe wie zum Gefect

6. Moment. ,, Der Feind hat die übergegangenen auslegten. Die reitende Artillerie, welche zuleßt vor. „ Regimenter wieder über das Defilé zurúdgeworfen, beimarſdirte, ſab ſich gendtbigt, um die üblide Waffens ..geråtb aber in überlegenes freuzendes Artilleriefeuer, diſtance von 85 Schritt einzubalten , in der Carrière zu ,,und zieht ſich aus demſelben gurúd. "

defiliren, was beiläufig geſagt für ſie eine leichtere Auf,

A u8fúbrung (Fig. 13). Von den binter der Mitte der Süraſſiere noch in Reſerve gebaltenen Batterieen

gabe iſt , als ein Vorbeimarſch im kurzen Galop , und aud durch den glänzendſten Erfolg gerootfertigt ward.

veritarfte Nr. 2 das Feuer von Nr. 5 auf dem linten

( Fortfellung folgt.)

Medigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : 5. W. Loote in Darmſtadt und in deſien Ditizin gedruckt.

Dienſtag ,

No. 121 .

10. October 1843.

Allgemeine Militar - Zeitung.. Großbritannien. Nach einer Mittheilung des Miniſteriums an's Par.

Die großen Cavaleriemandver bei Berlin im Herbſt 1843.

lament zåblte die engliſche Kriegsmadt an leuten :

(Fortſex ung. )

1840 . 91,901 88,006 179,907

Dritter Uebungstag ( den 4. September ).

1841 .

1842.

92,630

92,240

86,260 178,890

84,183

An dieſem Zage manovrirte das Cavaleriecorps obne ausgegebene Dispoſition. Was jeder Haupttheil aus .

176,423

fubren ſollte , wurde ihm durd Adjutanten überbradt,

36,501

40,273

43,619

22,958

22,447

22,283

59,459 9,395 614

62,720

65,902

10,009 249,375

10,171

10,165

251,761

252,490

Ein ſolches Mandver ohne ausgegebene Dispoſition

Die Koſten der Unterhaltung für dieſe Mannſchaften

bat für die Unterbefehlshaber zwei große Schwierig. feiten : 1) Da ſie feinen Feind vor ſich baben , ſo bietet

fampfbereit ſonſt zuſammen fampfbereit Flotte : ſonſt

Heer :

zuſammen fampfbereit Artillerie: ſonſt zuſammen Im Ganzen

9,531 640

9,534 jedes Signal (dnell abzunehmen und unverzüglich aus, 631 zuführen. „ Was geblaſen wird, wird ſo lange geritten, bis ein neues Signal erfolgt" , ſind General Wrangel's

betrugen in Pf. St.: 1840.

Heer :

dafern der Commandirende nicht zur Stelle war und feine Befehle ſelbſt ausſprechen fonnte. In einzelnen Fällen dirigirte derſelbe aud die Evolutionen durd Signale , und wobei von vorne herein beſtimmt war,

1841 .

1842.

eigene Worte.

ſich aus feine Gelegenbeit dar, nad eigenem Ermeſſen

zu handeln, ſondern ihnen bleibt nur übrig, buch ſtåb,

kampfbereit 4,400,595 3,971,425 3,596,222 ich dasjenige auszuführen , was ihnen vorgeſorieben sonst

2,489,672 2,446,996 2,391,699

zuſammen

6,890,267 6,418,421 5,987,921 banden iſt, die Suppoſitionen, durch welche die Mandver,

oder ſignaliſirt wird.

2) Da nicht immer Zeit vor.

kampfbereit 4,152,666 5,103,358 5,331,164 Momente motivirt ſind, mitzutheilen , ſo erfabren die .

Flotte :

ſonſt

1,441,845 1,385,716 1,408,999 Führer båufig die Gründe, warum ihnen dieß oder jenes vorgeſchrieben ward, nicht eber , als bis ſie bereits gee 1

5,597,511 6,489,074 6,640,163 zuſammen kampfbereit 1,474,577 1,653,393 2,008,474 Artillerie: ſonſt

157,063

159,739

166,199

bandelt baben . Der Commandirende verhehlte weder fid nod dent Fübrern dieſe Sdwierigkeiten, mit dem ſchmeidelbaften

zuſammen

1,631,640 1,815,132 2,174,673 Zuſabe, daß ,, eine derartige Aufgabe ganz unlösbar ſein würde, wenn er ſich nicht in dieſem concreten Falle Im Ganzen 14,119,418 14,722,627 14,802,757 durch die Umſicht der Befehlshaber und das Appel der Truppen ſo glüdlich unterſtüßt ſåhe." Der Erfolg úr fe f. Briefe aus Konſtantinopel vom 6. September mel.

bat dieſen Ausſpruch zur Wahrbeit erhoben. Folgende Generalidee war am Tage zuvor bekannt

den, daß nach einer im Beiſein des Sultang und ſeiner gemacht worden, aber weiter aud nichts . Miniſter abgebaltenen Heerſchau den verſammelten Trup.

Generalidel. „ Eine Armee marſdirt in zwei Gos

pen mittelſt eines Hattiſderiffs angefündigt wurde, daß „lonnen von Berlin über Tempelhof und Briß auf

die Soldaten von nun an nur fünf Jahre zu dies nen brauchen , nach Ablauf derſelben aber wieder zu

3offen und Mittenwalde. Das Cavaleriecorps erhålt den Befehl,dei Marſch voranzugeben, da ſtarke feinds

ihren gewöhnlichen Beſåftigungen zurückebren fónnen . lide Cavalerieabteilungen bereits über die Notte vor. ( aug. 3tg.)

gedrungen ſind und bis Budow und Marienfelde ſtreifen ſollen , und es darauf anfommt, jene Cavalerie

963

964

„ über die Notte zurückzuwerfen , die Defiléen des Fluſſes

Gůraſſiere fich mit der 3. Brigade ( 7 , 8 ) hinter der

ichnell zu belegen , und ſie bis zum Eintreffen der Ins fanterie zu bebaupten. – Das Cavaleriecorps nimmt ,,

Intervalle der 1. und 2. Brigade (hinter 5 , 6) reste,

die mittlere Richrung über den Uebungsplaß, Tem

måbrend die 4. Brigade (9, 10) binter dem linken Flüs gel der 1. Diviſion , debordirend , auf Treffendiſtance,

Pelbof rechts laſſend. Das Rendezvous iſt um 7 '/, Uhr rechts in Colonne' in Escadronen , mit vorgezogenen 2

,,Morgens in der Marſo colonne , die Queue an der Tempelhofer Chauſſee. Alles rechts abmarſdirt."

Wenn gleid frine ,, Dispoſition" ausgegeben war, ſo mußte doch notwendig eine ſolche von Seiten des Gommandirenden entworfen ſein , da ein Corps von zebn Cavalerieregimentern , das feinen Feind (nicht ein. mal einen marfirten ) por ſid, bat , nicht füglid mills führlich bewegt werden fann. Das Manóver theilte ſich daber wie die frůberen in gewiſſe ,,Momente ", und

Zeten , folgte.

Die Fig. 15 ſtellt die Attafen und die Formation des Corps am Schluß dieſes 1. Moments dar.

Was

aus der Beſchreibung flar bervorgebt, iſt in der Figur weggelaſſen worden .

2. Moment. ,, Der Feind iſt zwar geworfen , aus ,,der Gegend von Bucow ſind aber ſtarfe Reſerven im

„ Anmarſch , auf die er ſeinen Rückzug forifeßt.“ Ausführung. Die binter den Gúraſſieren gefolg.

biernach wird es möglich , die Relation in folgenderten Batterieen Nr. 1 und 2 wurden vor die Front ge. Art mitzutbeilen. Der Abmarſch war nach der Ordre de bataille

zogen und eröffneten eine Verfolgungsfanonade.

Die

5. Brigade ( 1 , 2 ) rangirte ſich vor der Mitte der I. Di.

erfolgt, die 5. Brigade (Huſaren 1 , 2) als Avantgarde viſion (deren Batterieen in ihr Verhåltniß zurückgingen) etwas vorgeſdoben. Da der Raum eß geſtattete, ſo und zog Flanfeure vor , nebſt der Batterie Nr. 5. marſchirte Alles in Regimentscolonnen in Escadronen . Die 1. Diviſion (3, 4, 5, 6) formirte ſich rechts in 0 . 1. Moment. Feindliche Cavalerie deboudoirt dit . lonne in Escadronen , die beiden mittleren Regimenter

ulich von Tempelhof, wird zwar von der dieſſeitigen neben einander, die beiden Flügelregimenter mit 3 E8. ,,Avantgardegeworfen, dringt aber mit neuen Kräften cabronenlången Seitenabſtand von jenen . – Die II. Di. bor ." viſion (7, 8, 9, 10) zog ſich auf das Regiment 10 zu« Ausfübrung. Die 5. Brigade ſchwenkte ein Achtel jammen , ſobald die i. Diviſion die Colonnen formirte, .

rechts, um die Direction zu gewinnen, ging im Trabe

- Das Corps ſtand ießt in einer Aufſtellung , wie .

300 Schritte vor, und formirte ſich wie an den früheren

Fig. 16 ſie darſtellt.

Lagen in einer ,,Avantgardenſtellung" (wie in Fig 2). Hierauf das Hobe Regiment 1 ſeinemittleren Flanfeure ein, ran ,, girte ſidh 30g in der der beiden Escadronen

rüberraſchend gegen die linke Flanke des Cavalerie.

und made in Gemeinſchaft mit dem Regiment 2 eine

,,corps vor. "

Attafe , jedoch obne Sdwårmen . -

Ausfúbrung (Fig. 17). Die Batterie Nr. 2 wurde dem in der linfen Flante erſcheinenden Feinde zuerſt

Sobald bei der

Avantgarde der erſte Kanonenſduß fiel ( Batterie Nr. 5), 30g die 1. Diviſion (3, 4, 5, 6) Teten links vor, nabm ibre Direction auf den linfen Flügel der 5. Brigade, dieſen debordirend, ſchwenkte ein dotel rechts , deployirte

mit den Regimentern 3, 4, 5 linfs , wåbrend das Res giment 6 ſidh als Flankendeckung debordirend binter dem ( infen Flügel der Diviſion in Golonne formirte ( Fig. 15).

- I. Diviſion : Attafe mit allen Signalen. – Unter, deſſen hatte die 5. Brigade die Retraite angetreten, und war bis in die Höhe der auf ihrem linfen Flügel vor.

3. Moment.

Eine feindliche Abtheilung bridt

entgegengeſtellt, um ibn aufzubalten. Gleichzeitig machte

die II. Diviſion eine Secozebntel . Schwenkung linfo , und deployirte ſo , daß ihr rechter Flügel noch nidt den linken der Batterie Nr. 2 crreidte .

Die 3. Bri.

gade (7, 8) ging unverzüglid zur Atrafe über , ſobald ſie deployirt batte ; die 4. Brigade ( 9 , 10 ) machte, nadidem ſie entwidelt war, eine Edelonattafe, und da der Feind durch dieſe Attaken in ſeiner Bewegung auf. gebalten ſupponirt wurde, ſo 30g die 3. Brigade (7,8)

rúdenden I. Diviſion zurückgegangen , wo ſie Front

Flanfeure und Batterie Nr. 3 vor, während die I. Dis

ſchwenkte.. Das Regiment 2 hing lida ( in finie) der

viſion und 5. Brigade einſtweilen in ihrer Stellung

Attafe der Cůraſſiere an , ſchwenkte nad Beendigung ( Fig. 16 ) verblieben. derſelben ein Achtel linfs , fodann : Galop vom Fled ,

Nur ungern ſab ſich bei dieſer ſoeben beſdriebenen

Schwärmen , Appel, Sammeln auf dem rechten Flügel Defenſiomaßregeldie Batterie Nr. 4 unbeſchäftigt, und der I. Diviſion ( neben dem Regiment 3). – Das Re. giment 1 folgte (in Colonne) redter Hand, debordirend, als Flanfendedung , die Batterie Nr. 5 hinter ſide. -

måre gern gleich anfangs zwiſden der 4. Brigade ( 10, 9)

im Galop hervorgebrochen, um das Feuer von Batterie Nr. 2 zu unterſtüßen und zugleid den Aufmarſd der

Auf dem linken Flügel war das Regiment 6 der Ats II. Diviſion zu decken . die Hobe des Regiments 5 vor , marſcirte links auf,

4. Moment. ,, Der Feind iſt in der Flanfe ges worfen , fann aber nicht verfolgt werden , da er in der

attafirte im Galop pom Fledt und mit Sowärmen,

Front febr überlegen geworden und die Offenſive er.

tafe in Golonne gefolgt, růcte nach derſelben bis in

und ſammelte ſich vor dem linken Flügel der I. Die wgreift." viſion , welde bis zum 6. Regiment vorrúdte und ſich mit dieſem a dignirte.

Ausfübrung. Es wurde beſchloſſen, den Rugzug Rückzug

treffenweiſe anzutreten , ſo daß das zuerſt zurůd. Die II. Diviſion ( 7, 8, 9 , 10) batte gleichzeitig mit gebende Treffen ſich hinten wieder aufſtellte , um das der I. ibre Teten links vorgezogen , und war derſelben ſpåter zurücfgebende aufzunehmen. Dabei ſollte die dergeſtalt gefolgt , daß ſie nach dem Deplogement der Rückzugsdirection auf die Haſenbaide genommen werden.

965

966

Die 5. Brigade (1, 2, Fig. 16 ) 30g ihre Flanfeure ein , trat die Retraite in Zugcolonnen ( nach Fig. 6 ) an, ging bis auf Treffendiſtance binter die 1. Diviſion

Batterieen Nr. 5 und 3 vor den Flügeln in Bereito daftsſtellung (Fig. 19 , A ).

zurüc , formirte ſich binter deren Mitte rechts in Co. lonne in Escadronen mit vorgezogener Tete , und plas cirte die Batterie Nr. 5 vor ibrem rechten Flügel zur

ſpåteren Aufnabme der zurüdgebenden 1. Diviſion.

Die I. Diviſion deployirte (Fig. 19, a , b ) , ſobald die 3. und 5. Brigade ibre Colonnen depaſſirt batten ,

unter dem Schuß des Feuers der Batterieen Nr. 1 und 2 ; machte eine Attafe vom Fled im Galop (retour

offensif ), und trat dann ihre Retraite ( in Zugcolonnen

Die I. Diviſion placirte, ſobald die 5. Brigade ibre

nach Fig. 6 ) an (c, d, m, n, Fig. 19 ). Sie regte dieſe

Flanfeure einzog, die Batterie Nr. 1 vor ihrem rechten

Retraite bis binter die 3. uno 5. Brigade fort ( deren

Flügel, welde in Gemeinſaft mit der vor ihrem linfen

Batterieen Nr. 3 und 5 ſogleich das Feuer eröffneten ), brach rodann von beiden Flügeln mit Zugen ab , ging

Flügel bereits ſtehenden Batterie Nr. 2 den in der Front vordringenden Feind ( ſobald das Terrain von

in die Hafenbaide binein , und formirte ſich binter der .

den zurückgebenden Zugcolonnen der 5. Brigade frei geworden war) lebbaft beidoß. Unter dem Scub des

felben brigadeweiſe redors in Colonne in Escadronen ;

Feuers der Batterieen Nr. 1 und 2 deployirten die beiden mittleren Regimenter (4, 5) der 1. Diviſion, und die ganze Diviſion trat dann die Retraite bis auf Tref.

fendiſtance binter der 5. Brigade ( 1 , 2 ) an , wo ſie Front machten , und ibre vorige Formation ( in Escas dronencolonnen ) wieder annabin . Die Batterieen Nr. 1

und 2 waren , noch ebe die Retraite begann , in ihr Verbåltniß gegangen .

Sobald die 1. Diviſion (3, 4, 5, 6) die 5. Brigade depafſirt batte, deployirte dieſe, und die Batterie Nr. 5 eróffnete ihr Feuer. Gleichzeitig batte auch die 3. Bris

ihre Batterieen Nr. 1 und 2 verblieben jedoch im Saum

der Haide junådſt am Feinde an geeigneten Aufſtela lungspuncten .

Peter Abzug. Die 3. und 5. Brigade deployitten (Fig. 20 , e , f ), ſobald die Guraſſiere freie Front ge . laſſen batten , rechts und linfo , und madiren eine As . tafe vom Fleck im Galop (retour offensif ) , wobei je. doch die beiden åußeren Escadronen der Flügelregio menter , nämlich die 1. und 2. Escadron des 1. Regi.

bis in die Hobe der 5. Brigabe zurüdgegangen ( auf

ments , und die 3. und 4. des 8. Regiments , als Flanfendeckung debordirend folgten . Sobann Retraite in linie bis auf 200 Schritt von den Eingången der Haſenbaide. Dort machten die beiden mittleren Regis menter (2 , 7 ) noch einmal Front, und eine Artafe vom

Brigadeabſtand ſeitwårts derſelben ), formirte ſich dort

Fleck im Marſch · Marſd ! ( retour offensif ) ( 8 , h,

gade ( 7, 8 , Fig. 17 ) ibre Flanfeure eingezogen , war

recis in Colonne in Escadronen mit vorgezogenen Teten, fig. 20, a), während die Regimenter 1 und 8 zugweiſe und nabm ibre Batterie (Nr. 3 ) vor den linfen Flügel,

von beiden Flügeln im Galop abbrachen ( i , k ) und

welche in Gemeinſchaft mit Nr. 5 ihr Feuer eröffnete,

in die Haſenbaide bineingingen . Das Regiment i for.

ſobald die retirirende 1. Diviſion die Front frei gemacht deten nunmebr die Regimenter 1 , 2 , 7 , 8 ein volles

mirte ſich hinter dem Walde rechts in Colonne in Es . cadronen neben dem Túraſſierregiment 5 ; das Regis ment 8 ging auf dem Hauptwege in den Wald , und

Treffen zunächſt am Feinde, vor deren Flügeln zwei

machte Front , wo es Raum dazu fand.

Sodann deployirte die 3. Brigade, und es bil. .

Batterieen (Nr. 5 und 3 ) placirt waren (Fig. 18).

Nod bleibt die 4. Brigade auf dem linken Flügel ( 9 , 10, Fig . 17) zu erwåbnen. Dieſe Brigade wurde, als der Rückzug beſchloſſen ward, nach der Haſenbaide

zurückgeſchidi. Das Dragonerregiment 10 Taß ab und bereßte den Waldſaum , das Ublanenregiment 9 ſtellte ſich zu je 2 und 2 Escadronen dahinter (auf den Haupt,

wegen) als Soutien auf, und in gleicher Art vertheilte fist die Batterie Nr. 4 in Halbbatterieen auf geeigneten

Die mittleren Regimenter ( 2,7, Fig . 20, a) brachen

gleich nach vollführter Attafe von beiden Flügeln růd, wärts ( mit Zügen ) im Galop ab. Das Regiment 2 blieb dabei geradeaus , und formirte ſich hinter dem .

Walde neben dem Regiment 1 ; das Regiment 7 folgte den mittleren Wege und rowenfte Front , ſobald es die Truppenſtellungen in der Haſenbaide depaffirt batte. Die Batterieen Nr. 3 und 5 hatten ſich bereits vor der

lebten Attafe abgezogen, und placirten ſich im Waldſaume

Puncten zwiſchen den abgeſeſſenen Dragonern. Endlid iſt zu bemerken, daß, nad dem die Gůraſſicre

neben den (don dort aufgeſtellten auf geeigneten Plåßen.

( 3 , 4 , 5 , 6 ) auf Treffendiſtance hinter der 5. und 3. Brigade wieder Front gemacht ( a b , Fig. 18 ), fie

„ Haſenbaide vorgedrungen, wird aber dort durch fråfo tiges Feuer, Angriff in Front und Flanfe empfangen

5. Moment.

,, Der Feind iſt lebhaft bis an die

ibre Batterieen Nr. 1 und 2 auf beiden Flügeln in Bee mund zurückgeworfen ." reitſchaft geſtellt hatten , um den Rückzug der vorderen

vier Regimenter zu beſdůßen , wenn es an der Zeit ſein würde.

Ausfúbrung (Fig. 21 ). Da jeßt alle 5 Batterieen und das abgeſeſſene Dragonerregiment 10 den vorderen Waldſaum beſeßt batten und das vorliegende ebene

So geſtaltete ſich der erſte Abzug , und nachdem

Terrain unter beſtreichendem Feuer hielten, ſo würde

derſelbe ausgefübrt war, befand ſich das Gorps in der Stellung , welche Fig. 18 nåber angibt.

man, wenn die Cavalerie in dieſer Richtung aus dem Walde vorgebrochen wäre , fich eines der wirkſamſten

Der zweite Abzug wurde in folgender Art bes

Unterſtüßungsmittels freiwillig beraubt baben. Genes rallieutenant v. Wrangel disponirte daber in der Art,

.

wirft. Die 3. und 5. Brigade traten die Retraite in linie an, gingen durch die Intervallen der 1. Diviſion ,

daß drei Brigaden ( die beiden Süraſſier, und die Hu.

auf Treffendiſtance zurüc, machten dort Front, nahmen farenbrigade ) hinter dem Walde verdeđt lich rechts ihre frühere Colonnenformation an , und placirten die idieben , dann plößlid vorbrechen und dem Feinde in

967

968

die linke Flanke rowenfen ſollten ; die anderen beiden Brigaden aber erſt ſpäter in Front zwiſden den Bate terieen vorgeben , um ſo die Niederlage des Feindes zu

kunſt von Baptiſt toiſet, Kunſtbereiter und Director einer Kunſtreiter - Academie. Revidirt von S. 0. Dennecker. Zweite verbeſſerte Uusgabe. 8. Kaſſel 1843. Krieger'ſche Buchhand lung." (IV u. 160 S.) 4.2 Rthlr. 354. Rapport sur les remontes de l'armée , par la commission

pollenden . Dadurch wurde es möglich , die Batterieen noch lange im Feuer zu bebalten , da ſie daſſelbe erſt Dann einzuſtellen brauchten , wenn ſie von den in der

Flanfe attafirenden Regimentern masfirt wurden. Dieſe Únordnungen, welche im Geiſte der Taftif verbundener Waffen nidt füglid beſſer getroffen werden fonnten, wurden in folgender Art ausgefübrt ( Fig. 21 ) : 1 ) Die 2. Brigade ( 5 , 6) trabte in Zügen rechts abgebroden um die weſtliche Edfe der Harenbaide berum, nabm eine ſchråge Direction , und ſchwenkte links ein,

ſobald ihre Queue das Freie gewonnen batte.

Attafe

vom Fled im Galop ( A ).

2 ) Die 1. Brigade ( 3 , 4 ) trabte außerhalb neben der 2. Brigade , mit dieſer in gleicher Hobe , aber in gedffneter Colonne in Escadronen, depaſſirte die 2. Brio gade, ſchwenkte mit Escadronen links ein , und attafirte

speciale des Remontes. 4.

Paris 1842.

355. Des remontes de l'arınée et de leurs rapports avec les autres branches du service public ; par Mr. Carr lieut..colonel du 3e lanciers. 8. Paris 1843. Imprim . lithogr. de Bioe teau .

(3 B. )

356. La question chevaline considérée sous le point de vue na tionale ; agricole, économique et militaire . 8. Paris 1843. Bureau. ( 5' /4 B.)

357. Encore les remontes et les haras , par un éleveur éligible . 8. Paris 1813. Impr. de Gosson : ( 3 B.) 358. Aux chambres. Projet pour la remonte de la cavalerie par les chevaux de la gendarmerie et l'amelioration de la race chevaline; par Frédéric L'Enfant. 8. Paris 1843. Dentu. (5 '/2 B.)

359. Kurzgefaßte und gründliche Anweiſung zur Erlernung der Schwimmkunſt. Zum Selbſtunterricht und zum Gebrauch für

als Echelon (B ).

Schwimmſchulen. Bon Otto v. Gorvin Wiers biski. 3. Uufi .

3) Die 5. Brigade ( 1 , 2 ) ging noch weiter außer, balb , rechts in Colonne in Escadronen mit vorgezoge .

Mit vielen (21 ) Ubbildungen. 16. Leipzig 1842. Bartknoch. ( 5 '/,2 B. )

15 Ngr.

nen Teten, rowenfte in der Golonne links, und folgte

360. Methode. Praktiſche UnweiſungzurSchwimmkunft nach der v. Pfueliſ en Von F. G. Rettenbeil , prakt. Swimmmeiſter.

auf Treffendiſtance binter der Mitte der Cúraſſiere (C).

Mit 30 lithogr. Utbild. (auf 24 Biättern). 8. Quedlinburg 1842. Baſſe. (24/2 B.) Geh. 15 Ngr.

4) Das Ublanenregiment 9 , das bis dabin das

Soutien für die abgeſeſſenen Dragoner gebildet batte, brach in der Front aus dem Walde vor , attafirte im Galop und ſdhmårmend ( D).

5 ) Die 3. Brigade ( 9,8 ) folgte dem Regiment 9 in das Freie ( E), marſcirte auf, ſobald ſie Raum fand,

und regte ſich auf Treffendiſtance hinter das Regiment 9.

6) Die Batterieen Nr. 1 , 2 , 3 und 5 gingen zu 1

ihren Brigaden, ſobald ſie durch die Attafen am Feuern

361. Om militaire Straffelove. Ved A. W. Scheel. 8. Kjøben havn 1843. Reitzel (9 B. ) 362. Leçons de droit militaire ; par A. F. Broutla. Deuxième

édition. 8. Paris 1842. Gaultier-Laguionie. ( 25 ), B. ) 6 ft. 363. Necessité d'une revision des lois militaires .

l'arméée.

Mémoire à

Par A. Mareau, capit. en premier du génie. 8 .

Paris 1843. Joubert ; impr. de Mme. Delacombe. (5 B. ) 2 fr . 364. Das neue Militärstrafgeselzbuch für die päbstlichen Staalen .

noch in ihrer Stellung am Waldſaume , bis auch die abgeſeſſenen Dragoner wieder aufſaßen .

Dargestellt von Giuliani , Prof. an der Univers, zu Mace Krit. Zeitschr. f. Rechtswiss. u Gesetzgeb. d . Ans! v. Mittermaier u . Mohl. (8 Heidelberg , Mohr.) Bi. XV . (1842 ). Hft. 2. p . 274 – 285 .

Appel !

365. Codice penale militare per gli Stati di S. M. il Re di Sar

Zuſammenziehen des Cavaleriecorps zur Paradeaufs ſtellung, wie an den vorigen Tagen, und Vorbeimarſd in Escadronens und Batteriefront im Zrabe.

degna . 32. Torino 1841. Libreria della Minerva Subal pina. (116 p .) 11 . Sh . Antologia militare 1812. No. XIV . 2. Ser. 2. Sem .

perbindert wurden ; Batterie Nr. 4 verblieb einſtweilen

rata .

6. Moinent. ,,Der Feind iſt geworfen ."

( Fortſegung folgt.)

366. Legislacion militar de España , por Don Pablo Alonso Ave. cilla.

4 Tom .

8.

Madrid 1942.

40 R.

367. Undeutungen zu einer Reorganiſation der preuß. Militárjuftig. aus den nachgelaſſenen Papieren eines alten Militärs Berous jes

Bibliograph i e. Militäriſche Hülfswiſſenſchaften . 351. Kleine Sattelhülfe , oder kurze Reitanweiſung für alle Laien in III .

der Kunſt , die wohi luſt , aber keine Gelegenheit oder Mittel

haben , eine Reitſchule zu beſuchen ; vorzüglich aber für junge

künftige Cavaleriſten. 2. Uuflage. 12. Salle 1842. Lippert. ( 3 B. )

Geb.

5 Ngr.

352. leitfaden zur ſyſtematiſchen Bearbeitung des Campagne: und Ges brauchspferdes , mit beſonderer Berückſichtigung junger Pferde, deren Körper noch nicht kräftig ausgebildet iſt ; für Savaleries offiziere, angehende Bereiter und Freunde der Reitkunſt. Von E. F. Seidler , Stallmeiſter bei der königl. Lebrescadron. 2. unveränderte Auflage. Mit 50 erläuternden Ubbildungen . 8. Berlin 1843. Mittler. (XX u . 397 S. mit 14 lithogr. Tafeln in ar. 8. u . 4. )

2. Rthlr.

353. Bemerkungen und Noten zu Hünersdorfs Anteitung zu der na: türlichſten und leichteſten Urt Pferde abzurichten, ale ein nöthiger Unhang zu dieſem Theoretiſch -praktiſchen Meiſterwerte der Reit:

arben ron Dr. Dorow . gr. 8. Leipzig 1843. Hinrichs'de Buchhandluna. (56 S.) '/ Nohlr. 368. Preußiſche Militär -Gefeß -Sammlung. 3. Bd. 1 , $ ft. enth. die auf die militäriſche Rechtspflege ſich beziehenden Gefeße, Ber: ordnungen und allg. Verfügungen aus d. I. 1841, herausgegeb. von 6. Friccius. gr. 8. Berlin 1842. Nicolai. ( II u . , S. 1 - 40.)

15 Nar .

369. Spreußiſche Militär: ifeß -Sammlung. 3. Band. 2. Heft , enth. die auf die militäriſche Rechtspflege ſich beziehenden Geſebe, Ver: ordnungen und allgemeinen Verfügungen aus dem I. 1842 und zwei Verordnungen aus dem I. 1841. ( Nr. 538–560 .) Beraus :

gegeben von Dr. Carl Friccius , General-Uuditeur der Urmec . gr. 4. Berlin 1843. Nicolai'ſche Buchhandlung. (11 u. S. 41 - 78.) Beh. 12'/ . Ngr.

Berid tigung. In Nr. 113 der 4. M. 3. Seite 897 Zeile 6 von unten mub

es ſtatt ,, Verſchiedenheit" beißen : ,, Verſchwiegenheit".

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung : 6. W. teste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt

Donnerftag,

No. 122 .

12. October 1843.

Allgemeine Militár - Zeitung. F r a n fre i do. ,,gene Nordarmee hat ſich auf Spandau zurridgezogen . ,,Eine Abtheilung Infanterie und Fußartillerie mit ei . Straßburg , 23. September. Obwohl die Ger neralinſpection der Truppen vollendet iſt und die großen niger Cavalerie iſt durch den Gang der Sdladt von

ren militäriſchen Merbitübungen geſchloſſen ſind, verlautet dem Groß abgeſchnitten und in die Richtung auf Briß nicht das mindeſte über eine Verſtärkung der Armee , surůdgeworfen worden , bei welchem Orte am Abend durd Einberufung der zuleßt pflichtig gewordenen Als der Soladt die Verfolgung geendet bat. Die Ab .

tersclaſſe, daher denn auch alle Gerüchte in Bezug auf ,,theilung ſucht am folgenden Morgen (5. September) eine bewaffnete Einmiſchung in die ſpaniſchen Wirren auf dem nächſten Wege über den Uebungsplaß das aus der Luft gegriffen ſind. Sollten indeſſen auch 40 „ Defilé am Kreuzberge ( didt vor Berlin) , und von bis 50,000 Mann in den nächſten Monaten unter die

,,oort, links gedeckt durch brüchiges Terrain, Charlots

beträchtliche Semeſterbeurlaubungen bereits von dem Kriegøminiſterium zugeſagt ſind ., die Der Activbeſtand

,, und ſich mit dem Gros bei Spandau wieder zu vers

Berapung in und um Paris zugetheilt iſt.

und fest am folgenden Morgen ( 5. September ) die ,,Verfolgung fort. Das Rendezvous der ſich durdſchlagenden Truppens abtheilung war dicht beim Dorfe Britz , eine Meile von

Fabnen gerufen werden, ſo erfolgen unmittelbar darauf gtenburg zu erreichen , daſelbit die Spree zu paſſiren,

einigen ." ,,Gin Cavaleriecorps der Sådarmee bat bei Verfols des Heeres betrågt ſeit dem 1. d. faum 300,000 Mann und iſt in dieſer Stårfe für den Garniſons und Feſtunge, gung der abgeſchnittenen feindlichen Abtheilung in der dienſt faum hireichend, zumal mehr als ein Fünftel der ,, Dunfelbeit ein Bivouac nördlich von Buckow bezogen, Sa dren . We i ma r.

Weimar , 25.September. Die gewoonlichen Herbſt. übungen unſeres Militårs endeten geſtern nach gedebes ner Inſpicirung durch den Großherzog und den Erb. großherzog in Gegenwart des Prinzen Karl von Preußen mit Manöver und Parade. Prinz Karl von Preußen

dem Defilédes Kreuzberges. Auf Zweidrittel des Weges dabin liegtdie Haſenbaide, ein lichtes, von mehreren breiten Wegen durchſchnittenes Gebdlz. Das Zerrain von Brib bis zur Haſenhaide iſt eine volle Ebene, bin, ter derſelben liegen aber zahlreiche Etabliſſements, wie

äußerte ſich darüber gegen das verſammelte Offiziercorpo lie vor den Zhoren jeder großen Reſidenz angetroffen

folgendermaßen: Er habe in den Beridten preußiſcher werden, wodurch der Raum zwiſchen der Hafenhaide, Generalegefunden, daßſich die weimariſden Truppen demKreuzberge und der Stadtmauer alseine Reibe in Bezug auf taftiſche Ausbildung und Schnelligkeit der

von Defiléen und verwidelten Zerrainverbåltniſſen ans

Bewegungen ſtets ausgezeichnet båtten , und es babe geſehen werden fann, welche fein Agiren von Cavalerie .

ihm großes Vergnügen gemadst, rich nunmehr ſelbſt da ; geſtatten. Hatte daber die Infanterieerſt die Haſen. von überzeugen zu können.

Der Großberzog befabl

baide und das anſtoßende Selånde erreicht, ro durfte

bierauf, dieſen Ausſpruch reines fóniglichen Schwieger.

fie fid als gerettet betrachten ; deſto ſchwieriger war für rie der Rúdzug über die volle Ebene bis zum Walds

fohnes bei der Parole bekannt zu machen . ( Aug. Preuß. 3tg.)

faume. Die rich durchſchlagende Infanterie unter dem Ge. neralmajor v. Prittwit beſtand aus 9 Garde- und

Die großen Cavaleriemanover bei Berlin im Herbſt 1843. ( fortſetung. )

Vierter Uebungstag ( den 5. September ). Der Uebung an dieſem Tage lag folgende Gene ,

Grenadierbataillonen (etwa 5600 Feuergewebre) , dem Garde . Dragonerregiment , der lebrescadron ( Major y. Krulle ), und 3 leidten Fußbatterieen. Die Cavalerie befebligte der Oberſt v. Katte , die Artillerie der Ma .

jor Staffebr. General v. Prittwit batte ſeine Diviſion in fol,

ralidee zum Grunde : ,, Eine bei Blankenfelde gerdla. gender Art (Fig. 22) formirt. Die Infanterie in Ba.

972

971

taillonecolonnen nach der Mitte. Im erſten Treffen 4, eines ſolchen Gefechts bedingt baben würde , und was im zweiten 2, im dritten 3 Bataillone, ſåmmtlid unter

aus der Relation ſelbſt nåber bervorgeben wird. Ends

ſich mit geråumigen Intervallen und Diſtancen, für die lidh Rebt bei der hier geſtellten Aufgabe die Cavalerie freie Circulation der Diviſionscavalerie und Artillerie. Das Dragonerregiment links in der Richtung auf Tema

pelbof vorgeſdoben , um den Anmarſd des feindliden Cavaleriecorps zu beobachten . Die lebrescadron an der

im Frieden überhaupt im entſchiedenen Nadtbeil , da das moraliſche Element, was dod bei dieſer Waffe das entideidende ift , außer Betradt trat. Wo feine Rar. tåtídfugeln die Infanterie erſchüttern , wo durd die

Queue jur linfen, gleichſam als Nadbur. Die Artillerie wiederholten Attaken feine Verwirrung in einzelnen Ba. vorläufig im Inneren des großen Dieredf8 , bis das taillonen einreißt, wo die Attafen beſtimmungsmåßig Erldeinen des Feindes ſie zur Thårigkeit rufen würde. Dieſe Anordnungen båtten taftiſch nicht richtiger ge ,

vor den Bajonneten ſtoden und mit rechtsumfebris rowenft" enden múffen , wo die Diviſionsartillerie ſtets

troffen werden fónnen, und namentliib verdient bemerft intaft bleibt, und die normalmåßig zum Halten gefom . zu werden , daß durch die gute Vertheilung der Infan , menen Arrafen mit Ranonenfeuer beſdießt : da fann ierie ein freier zwecmåßiger Spielraum gewonnen war,

von einer poſitiven Beurtbeilung der gegenſeitigen Bero

der gefehlt haben würde, wenn die Bataillone nåber båltniſſe, wie ſie im Ernſt ride geſtaltet baben würden, ancinander gedrångt marſcirten , vielleicht um eine com auch nicht die Rede rein . In dem vorliegenden Falle pacte Maſſe zu bilden , was bier , wo aud Gavalerie und Artillerie mitwirfen ſollten , nur berberblid ges

erbobten aber nod drei beſondere Umſtånde die Somie. rigfeit der Aufgabe für das Cavaleriecorps.

weſen wäre.

1) Die bobe Umidt , womit die Infanterie gefübrt General 0. Wrangel batte das Cavaleriecorp8 wurde, und die muſterbafte Haltung, welche die Ba . zwiſden Bucono und Mariendorf in folgender Art fors taillone ſelbſt in den dringliditen lagen bewieſen .

mirt (eine erlauternde Figur ijt úberflúſig ) : Auf ſeinem 2) Der vortreffliche Gebraud , der von der Fuß . gemacht wurde, und der aus der Relation ſelbſt rechten Flügel bei Bucow ſtand die 5. Brigade ( Hu. artillerie 3

farenregimenter 1 und 2 mit Batterie Nr. 5 ), etwa in

bervorleuchten wird. gleider Hobe mit der Queue der feindlichen Infanteries deutlid 3) Die außerordentliche Gewandtheit

und Thårig , n und diviſioeine gegen 4000 entfernt . Sie feit, welde von Seiten der Diviſionscavalerie Schritt von batte Avanigarde vorgezogen, undibr beobadtetedurd entroidiit wurde. Flanfeure den Feind. - linfs von der 5. Brigade und Relation. *)

mebr rúdmårts ſtanden die 4 Gúraſſiers und 2 ublanens Sobald die Signalſdůffe fielen, Teßte ſich die 5. Brio regimenter in der Rendezvousſtellung. Dag noch übrig bleibende 3. Dragonerregiment ( 10 ) ſchien nids einge. gade des Cavaleriecorp8 unverzüglich in Trab, dirig rre theilt, ſondern disponibel bebalien . Von der reitenden ſich auf die Queue der feindlichen Infanterie, und ſudute

Urtillerie waren 2 große Batterieen ( Nr. 1 1, 2 und

ſie zum Sreben zu bringen ,was indeſſen nicht gelang.

Nr. 3, 4) formirt, welche ſich vorläufig beim Gros bes fanden. Der Angriff sollte in 3 Colonnen geſcheben, die erſte aus den 4 reitenden Batterieen , die mittlere aus den Uhlanenregimentern 8, 9 und dem Dragoner, regiment 10 , die außerſte linfe aus den Cúrafierregie

Das wabre Berhåltniß wurde hierbei Seitens der Ino fanterie rebr ridtig beurtheilt. Dieſe zwei Regimenter ( 1, 2) fonnten ihr feinen Schaden bringen, und die lidt ihnen entgegenwerfende lebrescadron beſchåftigte ſie eine geraume Zeit , welde die Infanterie auf das beſte be, nußte, im ſtarfen Schritt über die Ebene 309, ibr Ziel

mentern 3 , 4 , 5 , 6.

Für das Cavaleriecorps batten ſich mebrere ungún .

die Haſenbaide - feſt im Auge baltend. Ebe die ftige Umſtände vereinigt. 1) Das Corps ſtand febr weit 5. Brigade aufmaridirte , ebe ſie ſich zur Attafe an. von der feindlichen Infanterie entfernt, und 2 ) erfolgten ficte, ebe ſie die Febrescadron warf roie geldigt ſeit. -

die den Anfang des Manóvers bezeichnenden Signal. wirts auswich) u. 1. w . bergingen mebrere Minuten, Tchůffe in einem Augenblid, wo die vorbereitenden Inn koſtbar wie Edelſteine für die raflos fortmarſdirende

ſtructionen nod nicht als beendet angeſeben werden Infanterie. Zum Ueberfluß madre das Garde. Drar konnten. Durch den erſten Umſtand gelang es der Ino gonerregiment einen Ausfall gegen die linke Flanke der fanterie ( die auf den erſten Signalichuß das Gemebr 5. Brigade , was der Infanterie neue Zeit gewann. in die Hand nabm und ride in Marſch reßte ) , von I

Nur erit , als die Batterie Nr. 5 im Galop gegen die

Hauſe aus einen ſtarfen Vorſprung zu gewinnen , und 4. Gde des Vieres ( Bataillon 7 ) vorging , und die da ſie auf der Sebne fich bewegre , während die Sa. Ublanenbrigade auf dem Kampfplaß erſchien , lab cic valerie den Bogen zu reiten batte, To fonnte disſe nur Infanterie ſich genöthigt , Halt zu maden und batail . mit großer Anſtrengung (einzelne Brigaden mußten dabei Tonsweiſe Quarri's zu formiren. Augenbliclic ſoment .

faſt eine Meileim ichårfiten Trabe zurücklegen ),die ten die Fußbatterieen Nr. 3 und 1 linfo, placirten ride Infanterie erreichen , und auch das nur erſt, als ſie das - Nr. 3 zwiſchen Quarré 7 und 5 ; Nr. 2 zmifden C

gefåbrliche Terrain - die volle Ebene – zum großen Quarré 5 und 1 - und wieſen die Attafen der Ubla : beile bereits binterlegt batte. Der zweite oben ge . nen durch Rartåtſdfeuer zurůd ; ſobald dieſe aber Repro nannte Umſtand mag Veranlaſſung geworden ſein, daß die reitende Artillerie ( obywar ſic in feiner anderen

Gangart als in Galop und der Carrière vorrúdte ) nicht ſo gebraudyt werden konnte , als es die Natur

*) Zu dieſer Relation auch einen Plan zu geben , dürde nur ein unklares Bild liefern , oder eine höchſt verwicelte Zeichnung noths Der Berf. wendig machen.

974 ,

973

ſchwenfren, jepte fich die Maſſe ſogleich wieder in Marſd , der Letenbataillone råden müſſen, um ſich dem Artilles und pfeilfanel fubr das Garde. Dragonerregiment zwis

riefeuer entgegen zu ſtellen , und dann båtte fie begreif.

iden den Quarre's bervor, die zurückgebenden Uhlanen fide nicht gegen die Cavalerieangriffe wirfen fónnen. verfolgend , ſo daß dieſe zu ihrer eigenen Sicherbeit Zweitens würde die reitende Artillerie dann der Ver. Front ſchwenken und ſich mit Zurüdwerfen der Dragoner legenbeit überboben geweſen ſein, die Bewegungen ihrer 1

befaſſen mußten , wodurd die Infanterie aberm inen Dieß geldidte Spiel wiederbolte

Vorſprung gewann .

fidh mebreremale.

eigenen Cavalerie zu bindern oder durch dieſe ſelbſt am Feuern gebindert zu werden. Dod , wie geſagt, der Vorſprung, den die Infanterie bereits gewonnen batte,

Die Fußartillerie, die zulett mit allen 3 Batterieen war von Hauſe aus zu groß , und überbaupt iſt es in der Feuerlinie der angegriffenen Flanke auftrat, bes leidter , am Sdireibtiſd flug zu ſprechen , als im Ge. obadtete bei dieſer und den folgenden Gelegenbeiten tümmel und in der Flutb der Ereigniſſe unter gebra .

Sobald die leßte Batterie riefiren mußte, aus dem Scuß der fort.

eine eigene , nadahmungswertbe Laftif.

Chancen ſtets die richtige zu treffen . A116 abzuſeben war , daß man die Infanterie nicht

marſchirenden Quarré's zu treten, proßre fie ſchnell auf, mebr bindern fonnte , den Wald zu erreiden , umging ließ die Mannſchaften auffiken , ging im Galop hinter das 3. Dragonerregiment in robneder Gangart die feind . den anderen nodo feuernden Batterieert meg , fowenfte auf dem außersten Flügel ein und proßte von neuem

fide Zete, bemeiſterte ſich des Waldſaums und beregte denſelben mit abgereffenen Dragonern. Dieſe Maßregel

ab . Auf dieſe Weiſe bildete Fito ein fortlaufender (deren Zweckmäßigfeit unter den obwaltenden Umſtänden fcütender Feuerſtrom auf der angegriffenen Flante, einleuchtet) batte indeffen nidt den gewünſchten Erfolg,

der notwendig alle Attafen bredien mußte , ſelbſt a16

aud die Cúraffierdiviſion berangefoumen war und Tbeil

den Gang der Infanterie weſentlich aufzubalten. Im Gegentheil , diere ſab lid dadurch in ihr eigentbůmliches

an den arrafen nabm .

Element perregt und blieb nicht einen Augenblic un .

In åbnlicher geſchidter Weiſe verfuhr das Gardes

ſoluffig , was hier zu thun ſei. Das zunäcbit vordere

Dragonerregiment. Ueberall, wo den Quarres Gefahr Bataillon ſtürzte ſich nämlich ohne einen Schuß zu thun 1

drobte, war das Rejiment bei der Hand , machte bald

mit gefå atem Bajonnet *) auf den Waldſaum , erober .

mit der einen , bald mit der anderen Regimentsdiviſion ten denſelben ( was Jedermann in der Ordnung findent furje , lebhafte Ausfälle, aber ftets zeitgeredt, und im wird) im crvien Anlauf, trieb die Reiterſdůßen in das mer nur, wenn der altafirende Gegner ſich im Nachtheil Innere des Waldes, und verfolgte ſie mitFlintenſdůffen befand . Die Aufgabe war um ro ſchwieriger , da es bei dieſen Ausfågen teidt båtte geſcheben fónnen , daß

die Dragoner ihre eigene Artillerie am Feuern binder.

bis zu ibren Pferden , wobei, wenn es Ernſt war, fdwer . lid viele Reiter zum Aufſigen gekommen waren . Faſt gleidzeitig mit dem Bajonnetangriff warf fick

ten , und was aud bier und da wirflich eintrat , in dieſem rapiden wechſelbaften Gefecht aber faum zu ver.

batterie in den Waldraum , madre růcråris Front,

meiden war.

Nur ein einziges Mal berſaben es die

Dragoner, gingen – um ſich an die Iete zu begeben -

mit Zügen abgeſchwenkt, vor, ſtart hinter den Quarré's weg. Dies benußte ein Ublanenregiment auf eine booſt gerdickte Weiſe , fubr auf die Dragoner ein, die ibrer. ſeits nunmebr gezwungen waren , Front zu ſowenfen, und wahribeinlich auf das Quarré 5 geworfen worden

den Moment hódít glüdlid benußend - eine Fuß.

und faßte dadurd die Túraffiere ſebr unangenebm in

Flanfe und Ráden . Zwar eilte ſogleich die reitende

Artillerie berbei und vertrieb jene Fußbatterie , allein wåre dadurd nicht bergeſtellt worden.

der Schaden , den die úraffiere bereits erlitten baiten, Mit den Eintritt der Infanterie in den Wald en .

der Hand, und parirte durch ein zeitgerechtes Flanten.

dete der erſte Abſonitt des Mandvers. Die Gavalerie umging bierauf den Wald , und nabm

an dieſer wunden Stelle durdbroden worden.

Dieſe bewirfte aber ihren Abzug aus der Flanke, bebielt

måren ; glüdlicherweiſe war aber eine Fußbatterie bei feuer auf die Ublanen den gefahrdrobendenStoß. In Ju jenſeits deſſelben eine Bereitſchaftsſtellung, für den Fall, der Wirflid)feit wåre ſebr wabrídeinlich das große Diered daß die Infanterie wieder in das Freie treten ſollte. Der großen Soneligfeit, womit die Momente drång . blos der Waldſaum mitTiraideuren belebt, und pla. ten , muß es beigemeffen werden , daß die Arafen der cirte, abermals hódít glúdlich, zwei Fußbatterieen im Güraffiere båufig mit zu breiter Front geldaben. (Vgl. Centrum , unter deren Sduß der Abmarſc rerdedt und die am Soluß dieſer Relation beigefügre Inſtruction theilweiſe unbemerft erfolgen fonnte. Das Garden des Generalo v. Wrangel.) 118 die beiden großen Dragonerregiment folgte dem Gros der Infanterie. Die

reitenden Batterieen anlangten, trafen ſie, ſtatt auf die febrescadron trat für einen Augenblick in das Freie, Ede, auf die lange Flanfe des Infanterie: Dierede, und

ein Eifer , der hier nicht ganz an ſeiner Stelle war,

wurden bier von einer bereits etablirten Artillerie ems

und dem Feuer der eigenen Artillerie theilweiſe binder.

pfangen , in deren Feuer ſie abproßen mußten.

Wåre lich wurde.

es möglich geweſen, diefe 16 reitende Geſchůße vom

von Seiten des Cavaleriecorps war das 3. Dras

Rendezvous aus in obliquer Richtung zwiſchen der Has gonerregiment von neuem abgereffen, hatte in den rabes: fenbaide und der Zere der Infanterie auf die teßtere gelegenen Gebúden und Gårten Poſto gefaßt , und zu dirigiren und ſich derſelben gleichſam vorzulegen, ſo würden zwei große Vortbeile erreicht worden ſein . *) Durch ein Mißverſtändniß waren Tirailleure' vorgegangen ,, eim Erſtene bitte die Fußartillerie dann in die Intervallen Fehler , der aber auf der Stelle verbeſſert wurde ..

975

976

berdog die linfo Flange der abziehenden Infanterie mit

Spårer vereinigen fido alle 20 Geſchůte, geben im Galop

dein Karabiner. Die Zirailleure eines Bataillons reid )s

bis auf 500 Sdritt an die feindlid ; e artillerie beran

ten bin , ſie zu vertreiben , ja ein Zug dieſer Lirailleure und überſd útten dieſe mit einigen Kartåtidſalven. ( Da war ſo verwegen , ein Paar im Aufprogen begriffene das Gefecht unausgeſebt fortrúdte , ſo war abzuſeben , Geldůße erobern zu wollen ; die reitenden Artilleriſten daß eine Vereinigung ader 5 Batterieen nicht möglich ſd menften aber Front ( da eben feine Cavalerie zur Hand war ) , und bieben auf die Tirailleure ein , die

war , wie es denn auch nicht geſehen iſt.) 6) Die Ublanen und Dragoner decken die reitende

Sadurd ihren Plan aufgeben und auf ihre eigene Sider. Artillerie. – Die Gůrafficre werfen ſich auf die Růck . beit bedacht ſein mußten. Gleich darauf wurde Appel zugelinie des Feindes. Sie formiren Regimentecolonnen geblaſen . Ein Parademarſd fand midt Statt.

in Escadronen zum Angriff der frindlichen Lete. Alle Angriffe werden durch reitende Artillerie vorbereitet,

u 83ug aus der Inſtruction zum Angriff der Infanterie am 5. September.

1 ) Die Avantgarde folgt der Infanterie auf dem

und geſeheben nach folgender Formation auf die Ede des anzugreifenden Quarré's : Die 1. Escadron einer Regimentscolonne ſchwenft mit Zügen rechts , die 2. mit

Fuße, ſucht fie Qurd furze Angriffe in ibrem Rúdzuge Zügen links ab, und beide dirigiren die Tetenzüge ders aufzubalten, und ſo dem Gros des Cavaleriecorps die geſtalt, daß die Escadronen beim Frontſchwenfen ſogleich Umgebung zu erleichtern . zum Angriffe der Seiten des Quarré's übergeben fóns 2) Die Batterie der Avantgarde (Nr. 5 ) wird ſuchen, nen, während die 3. und 4. Escadron in der urſprüngs die Aufſtellung der feindlichen Artillerie gegen die in lichen Direction vorgeben ,um die Ecke des Duarre's der linken Flanfe angreifende reitende Artillerie fort,

in dem Augenblic anzugreifen , wenn die Seiten des

gereßt zu enfiliren , und ſo deren Vernichtung zu bes icoleunigen . Seßt der Feind dieſer Batterie ( Nr. 5 ) ebenfaus Artillerie entgegen , ſo feuert ſie auf 900 Sdr.

ſelben gegen die 1. und 2. Escadron ihr Feuer abges geben haben. ( Abgeſeben davon, daß es problematiſch bleibt, ob eine ſo fünſtliche Formation in ſo dringliden

mit Kugeln ; wendet ſich aber die feindlide Artillerie

Augenblicfen vor dem Feinde auch wirflid ausfübrbar

lediglich gegen die reitende des Gros, ſo fann ſie ride auch der Kartåtſchen bedienen . ( Dieſer Punct der Ini ſtruction durfte eine nåbere Motivirung erfordert haben .)

iſt , ſo führte ſie ein Auseinandergeben des Regiments berbei , in einem Augenblice , wo es auf das innigſte Zuſammenbalten anfam.)

3) Hat das Gros den Uebungsplaß erreidt und die Umgebung vollendet, fo werden die Angriffe der Avanto

7) Die Angriffe der Cavalerie geſdeben in Bris gaden , dergeſtalt, daß wenn das eine Regiment atras firt, das andere in Reſerve verbleibt , um nach etwa abgeſchlagenem Angriff die nachbauende feindlide (Dis viſions .) Cavalerie zurůczuweiſen . 8) Die Túrafiere geben gegen die Tete, die Ublanen

garde ernſthaft.

Sie combinirt dieſelben mit denen des

Gros , und wenn der Feind die Haſenbaide zu crreichen ſudt, jo manovrirt ſie gegen deſſen redte Flanke , um

ibn zu nóibigen , nad der entgegengeſepten Richtung

.

.

und Dragoner gegen die linke Flanfe, die Huſaren gegen!

auszuweichen .

4) Das Gros des Corps geht in drei Colonnen vor.

die Quelle und redte Flante des Feindes, je nach den

Die des rechten Flügels , die nächſte gegen den Feind, bilden die 4 reitenden Batterieen, zu 8 Geſchüßen fors

Umſtänden , und zwar wechſeln die Angriffe dergestalt ab, daß wenn z. B. die Guraſſiere atiafirt baben, reſp.

(Es iſt bereits angedeutet worden , daß es viel,

die Uhlanen und Dragoner , und die Huſaren folgen ,

leicht erfolgreicher geweſen wäre , die 4 Batterieen als

ſo daß der Feind, ſobald er ſich in Marſch geſeßt bai,

Solonne des linfon Flügels einzutheilen .) -

aud wieder Halt machen muß , um nicht zu risfiren , daß ihm einzelne Theile abgeſchnitten und verniciet werden. ( Dieſer Punct der Inſtruction dürfte als das Kriterion der Aufgabe angeſehen werden.)

mirt.

Die

mittlere Colonne beſteht aus 2 Ubianen , und 1 Dra . gonerregiment; die 4 Cůraſſierregimenter bilden die åußerſte Golonne des linken Flügels. 5) Die Artillerie erbait den Auftrag , die feindliche Artillerie wenigſtens mit einer Batterie ( von 8 Ges

idúben ) fortwäbrend in der linken Flanfe mit Kugeln zu beſchießen , zum Deftern aber auc mit allen 16 Hes idúben, indem nur nach Maßgabe des Vorrúdens der

9) Die Angriffe geſdeben ſo viel als thunlid gegen die Flügel · Quarrés . 10) kann der Feind durd die Huſaren nicht von der Haſenbaide abgebalten werden , ſo wird das 3. Dras gonerregiment und einige reitende Artillerie dieſelbe 5

feindlichen Infanterie die jedesmalige Batterie des rechs beſeßen . ( Das erſtere fonnte zeitgerodot erfolgen , das ten Flügels aufproßt , hinter der des linken Flügels im Galop fortgebt , und weiter links eine neue Aufs

lektere nicht.) 11 ) Wendet ſich der Feind nach dem Defilé des Kreuzs

ſtellung ſucht. ( Dieſe für ein rich fortbewegendes der fenſives Verbåltniß vortrefflide Maßregel – welche

berges, ſo geben die Dragoner und eine Batterie dahin voraus . ( Kam půncilidh zur Ausfübrung . I

denn auch die Fußartillerie im Infanterie . Vieredt mit

12) Hat der Feind das Defilé des Kreuzberges ere

beſlem Erfolge angewendet bat – dürfie cinem offene reicht, ſo muß die 1. Brigade den Moment des Ab . fiven um Bicles weniger günſtig entſprechen , am wes brechend durch einen lebhaften Angriff benußen , um sigſten aber , wenn dabei nur das ,, Kugelfeuer " zur dem Feinde noch zulißt nad Kräften Äbbrud zu thun. Anwendung fommen ſoll , wie es vorgeſdrieben war.)

( Schluß folgt. )

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung : C. W. beste in Darmſtadt und in defien Offizin gedruckt.

Samſtag, 14. Dctober 1843.

N

123 .

SA

20

Allgemeine Militar - Zeitung. o

A urbeſ ſe'n. neralmajor Schmidt und den Chef des Generalſtabs, Raffel, 2. October. Zum Schluſſe der Herbſtübungen Oberſt v. Ods , zu Schiedsrichtern ernannt. – Am des furbefilden Armeecorps fand vom 25. Septbr. an ein

erſten Tage verſammelte ſich das Nordcorps in einer

viertågiges Feldmanóver in der Richtung der Franffurter Rendezvousſtellung am linten Ufer der Baune unweit Straße ſtart, wozu die Generalidee folgende war : Eine

fich an der Labn zuſammenziehende Sůdarmee bat zur Vorbereitung weiterer Offenſivbewegungen und um aus dem bis nach Kaſſel bin unbeſeften Diſtrict möglidſt Nußen zu zieben , ein Avantcorps über die Ender vors

des Wilhelmsdammes , batte ſeine Avantgarde jenſeits

des Defile's bei der Hertingsbåuſer Ruppe aufgeſtellt und die Vorpoſten bis in das vorliegende Ibal entſendet ;

das Sůdcorps dagegen ſtand in concentrirrer Stellung

Armee ſendet ein Gorps ( Norocorpe ) mit dem Auftrage

auf der Wabern'ichen Straße ſüdlich von Dillen mit den Vorpoſten an der Neuen Herberge und dem Beſſer Bade. - Um 10 Uhr wurden die Feindſeligkeiten eröffnet ; das

ůber Kaſſel binaus vor, um das Sůdcorps ſo weit ais

Sůdcorps vertbeidigte die Zugånge zu ſeiner Stellung,

möglich zurúczuwerfen . Da indeffen die Sudarmee an

die Avantgarde des Nordcorps , durch die Reſerves Cava.

geſchoben. Eine ſich an der unteren Diemel ſammelnde

der labn und der oberen Schwalm Verſtårfungen an ſich lerie unterſtüßt, drångre die vorgeſchobenen Abtheilungen gezogen , welche ſie in den Stand reßen , eine fråftige des Südcorps allentbalben bis Diſſen zurück, und nun Offenſive zu ergreifen, ſo ſucht das vorgeſchobene Süds griff das Nordcorps deſſen Stellung in der Front an, corps nicht nur wegen der ſich ibm darbietenden reich .

måbrend fein linfer Flügel långs des Potterbergs vor,

liden Subſiſtenzmittel, ſondern auch um einen feſten Fuß am linken Ufer der Edder zu behalten, den inne babenden Diſtrict móglidit lange zu behaupten, meßbalb es ſich bei

drang , dieſelbe zu überflügeln und den Gegner vom Rückzugopunct Deute abzuſchneiden drobte. Das Guds corps ging deßbalb nad långerer Vertbeidigung auf die

einem überlegenen Angriff nur langſam von Stellung zu Hoben ſüdlich von Deute zurück ,wo es abermals Stand Stellung zurůdziebt, bis es durch erwartete Verſtårfungen

bielt. Als aber bierauf der linfe Flügel des Nordcorps

wieder ſelbſt zum Anriff überzugeben bewogen wird. Das

die ihm gegenüber ſtebenden Truppen bart drångte, 309

Nordcorps unter den Befehlen des Generalmajors v. Rics es ſich unter dem Schuße des Mader:Holzes die Hobe 9

beſtand aus dem Regiment leibgarde, dem 1. Infanteries

berab, nach der Ems zurüd. Bevor jedoch dieſe Bee

( leib .) Regiment , dem fågerbataillon , 2 Escadronen

wegung udlig ausgeführt wurde , befahlen Se. Hobeit

Garde.du: Gorps, dem Regiment leibdragoner, 4 reitens wegen der vorgerudien Tageszeit das Ende des Mandvers, den Gerbúßen , 4 Fußgeſchůßen und '/ Pionniercompagnie. und beide Corps bezogen gegenſeitige Cantonnirungen, Das Sůdcorps unter Commando des Generalmajors zwiſchen denen die Ems die Gränze machte. - Am 26. Bauer beſtand aus dem 2. und 3. Infanterieregiment, wurde das Manóver in derſelben Richtung fortgelebt.

dem Schüßenbataillon, dem 2. Dragonerregiment, 6 Fuß. Das Südcorps vertbeidigte den Uebergang über die Ems / Pionniercompagnie. - Das Haupt, gelduben und '/. quartier Sr. Hob. des Kurprinzen und Mitregenten wurde

nur oberflåchlich und nabm Stellung an der Frankfurter Straße auf dem Ramme der Hobe zwiſchen dem Oberſten .

am 25. in das Luftſchloß zu Wabern verlegt, wo es bis Holz und dem wildchen Schneit. Das Nordcorps bes Se. Hobeit behielten ſich zwar die Bes werfitelligte ſeinen Uebergang über die Emo bei Nieders ſtimmung über den Anfang und das Ende der Mandver, und Obervorſdůß und ging nun von beiden Puncten zu ſowie die obere Leitung des Ganzen vor, überließen jedoch einem Angriff auf die feindliche Stellung vor, während

zum 30. blieb .

den beiden commandirenden Generalen unter Anbaltung an die feſtgeſtellte Generalidee die Ausführung der Mas ndver ganz nach eigenem Ermeſſen, und hatten zu Auf redthaltung der conventionellen Beſtimmungen, ſo wie

deſſen linker Flügel die Sdneit links umging , undjen. ſeits derſelben ſich mit dem Corps dereinigte. DasSúd. corps verließ bierauf dieie Stellung nach einiger Gegens webr, leiſtete aber rådfwärts derſelben befrigen Widers $

um über die zwiſchen den fechrenden Partbeien entſtehen, ſtand, um ſeine Retraite über die Edder : Brüde bei den Colliſiionen die Entſcheidung auszuſpreden , den Niederinduerich zu deden , die nur mit vielerAnſtrengung Commandeur der Infanteriediviſion, Generallteutenant auszufübren war. Dann ſuchte das Sůdcorps in beſdileus

v. Haynau, den Vorſtand des Kriegsminiſteriums, Ges nigtem Marice ilber Wabern die Udenborner Höhe zu

979

980

erreiden, um bier eine dominirende Stellung zu nebmen.

gurúd zuwerfen . Das Sůdcorps richtete ſeinen Hauptan .

Naddem das Nordcorps auf der Breide von Niedermdis

griff lång des Waldes der Hundsburg auf die Friß .

lerid , deffen Cavalerie aber durd zwei Furtben mebr aufs wårts in der Gegend von Cappel die Eoder paffirt batte, ging es bis jenſeits Wabern vor, entbielt fide jedoch eine weiteren Angriffs auf jene feindliche Poſition ; eg bezog vielmebr Gantonnirungen an der Ender und beſepte jens

lar'íde Straße, welder aber an der portbeilhaften dos minirenden Stellung des Seguers ideiterte, ſo daß dieſer ſogar mit Erfolg die Offenſive ergriff und das Gůdcorps in das Defilé zurůczuwerfen drobte. Judeffen batte die redte Flügelcolonne des Südcorps Klein.nglis genom.

ſeits des Fluffes nur die Dörfer Wabern und Zennern. men und den bier ftebenden ſowåderen Feind in der Auf den 27. Septbr. batten Sc. Hobeit die Einůbung Richtung nach der Kalbøburg zurückgetrieben , wodurd des Dorpoſtendienſtes befohlen , weßbalb jedes Cantonne aud das Gros des Nordcorps genótbigt wurde , ſeine

ment militariſch bereßt wurde und ſich durd Feldwaden erlangten Vortheile aufzugeben und ſich auf der Friß. und Patrouillen ſichern mußte. 416 Se. Hobeit am Nado . lar'iden Straße über die Hochebene nad der falbsburg mittage die gegenſeitigen Stellungen beritten, ordneten und biernådſt über die Edder zurückzuzieben . Bis zur hodidieſelben einen Ueberfall auf das von einer Ab .

Ralbsburg wurde dieſer Rückzug ſebr gefábrdet , nad

theilung des 2. Infanterieregiments belebte Dorf Udens Erreichung jenes Punctes aber durch das Terrain be . born an, welcher durd das zu Frißlar ſtebende 2. Bas günſtigt, ſo daß der größte Tbeil der Zruppen ſich be. taidon Peibgarde und eine Dragonerescadron unternom . reits der Stadt Frißlar und der Ender genåbert batte, men wurde. Dieſe nåberten rich Nachmittags 4 Ubr von als Se. Hobeit das Ende des Manóvers befablen . Auf

Zenners aus durch das Holz dem Dorfe und überraſdien

einem ſchönen Plateau nordweſtlich der Ralbsburg und

die darin befindlichen Truppen , ſo daß fie faum Zeit im Angeſicht von Frißlar wurde das Armeecorps vereinigt,

batten, nad Berluſt von mebreren Gefangenen , ſich auf marídirte hier in geldloſſener Golonne, die Infanterie das nåch itgelegene Cantonnement Großen Englis zu re . im erſten, die Cavalerie und Artillerie im zweiten Tref. pliiren , wobin fie eine Strece weit mrit verfolgt wurden. - fen , auf , defilirte in Compagnie s. , Escadronen « und am 28. wurde das Mandver forigeſeßt. Das Sůdcorpo Batteriefronten, wobei ein jedes Bataillon, Regiment sc. batte eine vortbeilhafte Stellung an der Straße nach

im Augenblick, wo ſich daſſelbe der þódoften Perſon des

Großen -Englis, zwiſden den Wabern'ſchen Lannen und fandedberrn nåberie , Hodſtdenſelben mit einem drei : Udenborn, eingenommen, in welcher es, gånzlid verdect, maligen freudigen Hurrab begrüßte, und marſdirie dann den Angriff des Gegners erwartete, deffen Bewegungen

in die ibm angewiefenen Gantonnements, am folgenden -

in dem ganz offenen Terrain bis zur Edder bin , von ihm Lage aber in die Garniſonen zurück. – Bei dieſer für genau eingeſehen werden konnten. Da dem Gommandeur des Nordcorps jedoch befannt war , daß die erwartete Berftártung beim Südcorps noch nicht eintraf To be

ale Tbeile des Armeecorps . unterrichtend geweſenen und unausgereßt unter den Augen des Landesberrn ftatiges

fundenen Ŭebung bat fid aufs Neue in demſelben der

nußte er fortwährend ſeine Ueberlegenheit, und griff, Geiſt der Nrdnung und die Liebe zum Beruf bewåbrt , nad dem er ſich aus mebreren Colonnen entwidelt batte,

weldes aud dem Armeecorps durd eine hódíte Ordre

den Feind anfänglich zum Sdein in der Front , dann buldvoll zu erkennen gegeben wurde. ( Staf. aug. 3t9 .) aber bauptſächlich mit ſeinem linten Flügelan, wåbrend er ſeine Referbe.Cavalerie um die Kabern'den Lannen

berumſdicte, und bierdurd, vom ganz offenen Terrain

Die großen Cavaleriemandver bei Berlin

begünſtigt, die redte Flanfe des Südcorpo ſebr gefåbr.

im Herbſt 1843.

dete, fo daß dieſes feine ganze Cavalerie der feindlichen entgegenſenden mußte, wodurch es ibm gelang, die feind .

lidhen Fortſchritte aufzubalten.

(Sch I u B. )

Durch gleichzeitige An .

Fünfter ( lebier ) Uebungstag (den 6. September ).

griffe des Gros des Nordcorps wurde jenes jedod zu einem concentriſchen Ruczuge nad Großen . Englis und

Un dieſem Tage war das Cavaleriecorpo in zwei Abtbeilungen , jede zu 5 Regimentern , getheilt , welche

don bier über Klein Englis gegen sterftenbaufen verans nach folgender , vom Generallieutenant v. Wrangel

laßt. Das Nordcorpo folgteund entwidelte ſich auf den gegebenen Generalidee gegen einander mandoriren ſollten. hoben jenſeits Klein Englis, um von bier aus den Feind in das Defilé von Kerſtenhauſen zu werfen , zu deſſen Bertbeidigung das Gůdcorps eine Aufitellung zu nebmen Se, Sobeit befablen indeſſen die Beens digung des Mandvers und das Südcorps bezog zu ſeis men Cantonnements die Ortſdaften, welche jenſeits des Defilé's oder am rechten Ufer der Schwalm liegen.

,, Ein Sůdcorps it im Marſd von Mittenwalde,

um die Hauptſtadt von einem Feinde zu befreien, der fick ſeit einigen Tagen in deren Beſit gelebt bat. Daſſelbe bat ſeine Reſervecavalerie vorgeſchoben , welde wam Abend die Gegend von Bucow erreicht , um am folgenden Tage ( 6. September ) über den Uebungo ,

wplaß vorzugeben, den Feind in die Defiléen des Kreuz. Naddew in der Nacht zum 29. dem Südcorps die berges (vor Berlin ) und der Haſenbaide zurückzuwerfen, erwarteten Berſtårfungen endlich zugegangen waren , dieſe Defiléen durch eine Aufitellung auf dem Uebungs

(welche aus den vom Nordcorps abgegebenen 2 Escas plaß zu beobachten, und die Anfunft der Infanterie dronen Garde -du -Corps und 2 reitenden Gerdüsen bes fanden ) ergriff daſſelbe an dieſem Tage die Offenſive

arzumAngriff von Berlin abzuwarten." Ein Nordcorps , weldes Berlin bereßt bat , er

und ſuchte das Nordcorps, welches eine Stellung auf den pofábrt, daß ſich eineſtarfe feindliche Cavalerie am Abend hoben nordlid von Großens und Klein- Englis , beide jenſeits Briß gezeigt babe. Die Reſervecavalerie er ,

Dérfer beſebi haltend, eingenommen batte, über die Edder wbålt den Befehl, úber Brig vorzugeben, die feindlide

981

982

,,Cavalerie zurüczuwerfen , und Berlin gegen einen

bronen aber ( deren Uebungen mit dem 17. September endeten ) in ibre Heimath entlaſſen werden , von der 3. Artilleriebrigade dagegen die drei reitenden Batte , rieen ebenfalls Theil an dem Mandver nebmen fouten.

müberraldenden feindliden Angriff richer zu ſtellen ."

Supponirt war, daß die linke Flante der Cavalerie des Nordcorps duro einen Infanteriepoſten am Rir.

dorfer Damm pourtandig geſidert ſei. - Die febr Dadurd wurde das Cavaleriecorps auf eine Starfe escadron ( welde ein Regiment marfirte ) und die reis von 14 Regimentern (5 Gůraſſier ., 3 Ublanen ., 3 Dra . tende Batterie Nr. 3 barie der Commandirende fide als goner . und 3 Huſaren . ) und 8 reitenden Battericen C

,, disponibles Detachement“ vorbebalten , um zu ſeiner

gebradt.

Zeit zu Gunſten des einen oder des anderen Tbeils die Entſcheidung Damit zu bewirfen .

ſtrengungen låßt ſide annebmen, daß die Escadronen durchídonittlide nur mit 90 bis 100 Pferden ausrúden

In Folge der vorangegangenen großen An .

Da beide Cavalericen gleido ſtart waren , beide den

konnten , ſo daß die Combattantenzabl der jeßt verſam .

Auftrag batten, den Gegner zurůdzuwerfen , und beide

melten 56 Escadronen etwa 5300 Pferde mit 32 Gr.

durch die Generalidee auf die nämliche Direction ans gewieſen waren , ſo konnten ſie aud nur in der Front anderen das Feld zu råumen , bevor nicht das ,, dis.

(důßen betrug. Dbzwar der Uebungsplaß zwiſden den Dörfern Tems pelbcf , Briß und der Haſenbaide für eine ſo große Reitermaffe etwas beſchránft war , To batte General

ponible Detadement “ eingegriffen batte. Es iſt beo

1. Wrangel dod den Befehl erbalten, ſeinen Manóver.

zuſammentreffen , und feine batte Beranlaſſung , der

fannt, wie dergleiden Cavaleriegefedre auf einer vollen catwurf für dieſen Plaß auszuarbeiten , deſſen Nåbe Ebene, in gleider numeriſcher Stårfe, und obne Mito wirfung von Infanterie , bin und ber wogen und im

von der Relidenz allerdings Borzüge batte. Die Ordre de bataille war folgende :

Frieden zu feinem Reſultat gelangen fdnnen , weßbalb auch eine nähere Beſdreibung fein Intereſſe genåbren

mentern ( Generalmajor v. Tümpling ).

avantgarde : Eine Huſarenbrigade von 3 Regis

fann , und eine grapbiſche Darſtellung der mebrfaden

1. Diviſion ( Generallieutenant y . Brauditíd ) :

berůber und binüber gefübrten Atrafen einzelner Regis

Eime GarderCúraſſierbrigade von 2 Regimentern (Ge.

menter oder Brigaden faum möglich ſein würde. Die reitende Artillerie rab ſide dabei in die üble fage ver. ſeßt, ibeilweiſe in das Melée zu geratben, was bei den lebbaften und ſonell aufeinander folgenden Artafen,

neralmajor Graf Walderfee), und eine combinirte Gús Ticken). II. Diviſion ( Generallieutenant Prinz Albrecht

bald in Front, bald in der Flanfe ganz unvermeidlid

von Preußen A. H.) : Eine Dragonerbrigade von 3 Neo

raſſierbrigade von 3 Regimentern ( Generalmajor von

gimentern ( Generalmajor y . Stålpnagel ) , und eine würde ſie gar keinen Anteil an dieſem rigurds gee üblanenbrigade son 3 Regimentern ( Generalmajor mar ; båtte ſie ſich aber ganz zurücbalten wollen , ſo

fùbrten, bodiſt lebendigen Manóver baben nebmen fons nen, was ſeinerſeits aud nidt entſproden baben würde. Wåre dagegen nur der eine Tbeil auf eine beſtimmte offenſive Aufgabe, der andere aber auf eine beſtimmte Defenſive angewieſen geweſen , ſo würden ganz unbe. zweifelt die gegenſeitigen taftiſdea Maßregeln flar ber. dorgetreten ſein, die bei einem blos oscilirenden Fron .

4. birſdfeld ).

Reſerve, Artillerie (Major Perle) von 3 reiten. den Batterieen . Bon den übrigen 5 Batterieen befand Rid 1 bei der Avantgarde (Nr. 5), 2 bei der I. Diviſion , und 2 bei der H. M. - Den Oberbefebl über alle 8 Bats terieen führte der Oberſt v. Strotba. Die Generalidee zum Mandder war folgende :

falgefecht ſich nur rower in wünſchenswertber Soarfe „ Ein Cavaleriecorps bar vor den Tboren Berling bin . erfennen laſſen .

Das ,, disponible Detasement" wurde am Soluß des Mandvers dem Nordcorps zugetbeilt und entſdied

mter der Haſenbaide ein lager bezogen. Auf die Nach pridot von der Annåberung feindlider Cavalerie in der Richtung von Mittenwalde iſt das Corps aufgebrochen ,

dadurd zu defien Gunften .

bat fido berbedt binter dem balrande der Spree in

Paradeaufſtellung und Vorbeimarſdo wie am erſten Uebungstage.

und neben der Haſenbaide aufgeſtellt, und beſchloſſen, ,,den Feind mit Benußung der Defender Terrainver. båltniffe anzugreifen.

Hiermit ſollten die Uebungen des Cavaleriecorps Es bandelte lid bier bauptrådlich darum , durd ein geſchloſſen ſein . Das Heranzieben des Ill. Armeecorps furzes , aber lebhaftes Manóver die bóbere taftiſche Aus. ( bei dem ſich 29 Escadronen befanden ) von Frankfurtbildung der bier verſammelten 14 Regimenter in Gegen. a. d. D. zu gemein daftliden Feldmandvern mit dem

mart des Raiſers und vieler fremden Prinzen zu zeigen .

Gardecorps, beſonders aber der außerordentliche Beifall, Der Entwurf mußte daber den Obarafter einer gewiſſen den die großen Cavalerieübungen allerbódſten Ortsges grandioſen Einfadzbeit tragen , und doch zugleid dem funden batten , erwarben dem Generallieutenant von Geifte der Reiterei durd energifdes Zuſammenwirfen

Wrangel die Auszeichnung,noch einmal wábrend der entſprechen . Sodann war auf die Witterungsverbålt. Anweſenheit Sr. Maj. des Kaifers von Rußland mas

niſſe zu růdſidrigen; die feit Wochen anbaltende Dürre

növriren zu dürfen , wozu der König den 18. September

batte den Uebungsplaß dermaßen ausgetrocnet, daß bei

anberaumte und zugleid befahl , daß die 4 finienregi. jeder Bewegung dichte Staubwolfen aufwirbelten , melde bei der völligen Winditille die Flur lange bedecter, cbe ſie menter des Ill. Armeecorps :

das 2, Dragoner ., 3. ublanen ., 6. Gúraffiers und lid berzogen , fogar der Zon der Trompete verídlangen, 3. Huſarenregiment

Body zum Cavaleriecorps ſtoßen , die 13 landwebrescas

und alle fünſtlichen Evolutionen geradezu unmöglid gemacht baben würden. Dem General W. Wrangel

+

983

984

iſt von allen Seiten zugeſtanden worden , daß er dieſe

Aus fúbrung. Die Dragonerbrigade zog Flanfeure

Umſtånde beim Entwurf ſeiner Dispoſition bódoit zwecf. voll zuberůdlichtigen gewußt und dadurdy weſentlich

vor, und ließ den Feind durch ihre Batterie fanoniren . Die Huſaren batten ſich rechts rúdwårfs rangirt. Die

beigetragen bat, daß die Aufgabe auf eine Weiſe geloſt Cúraſſierdiviſion war aus dem Walde bis in die Hobe der wurde , welche faum etwas zu wünſden übrig ließ. Huſaren vorgeridt, machte in der Colonne eine Adtel. Ueberſeben darf endlid nicht werden , daß die 4 neu binzugetretenen Regimenter mit den übrigen 10 niemals

rdwenkung linfo, und deployirte , wobei das Regi. ment des linfen Flügels die Flanfendedung machte, und

vorber gemeinſchaftlich erercirt batten , daß die for,

das des rechten Flügelo des beſdrånften Raumes wegen

mation der Brigaden zu drei Regimentern in der preußis in Golonne verblieb. Artafe der drei mittleren Reçi. fchen finiencavalerie abnorm, und die boberen Befehls . 1

baber ſtreng nad dem Dienſtalter eingetheilt werden mußten , obne Rückſicht, ob ſie jemals vorber ibre Zrup. pentbeile gefannt oder aud nur geſeben batten.

menter in gebundener finie nach allen Signalen , der die ( ſpåter ebenfalls deplonirten) Flügelregimenter als Edelong folgten und die Attafe fortſeften . Alle 20 Escadronen in Front.

Halt !

EineDispoſition war zwar ausgegeben, berørånfte

Gleichzeitig war die Dragonerbrigade in der Front

ſich aber nur auf Hauptangaben . Die Details wurden an

des Feindes von Neuem zum Angriff vorgegangen . At. , und Verfolgung ſo wärmend. Die Huſaren folgs táfe,

Ort und Stelle befohlen oder ſignaliſirt, dennod griffen die Bewegungen ſo überraſchend ridtig und rechtzeitig in. einander, daß auf feinem Puncte eine Störung eintrat. Rendezvou8.Stellung ( Fig. 23 ). Die Hu . farenbrigade als Avantgarde vor der Mitte der

ten im Gentrum in Colonne als disponible Reſerve.

Haſenbaide in Regimentscolonnen in Escadronen mit

aber nod in Golonnen.

vorgezogenen Teten , ihre Batterie binter fid .

Mittlerweile war die Ublanenbrigade aus ibrer erſten

Aufſtellung vorgegangen , und ſtellte ſich links , durch das Terrain verdedt, als zweite Reſerve auf , verblieb 4. Moment.

„ Der Feind fammelt fid unter dem

DieDragonerbrigade Wald. werden , Sauß einer raume in Regiments colonnen linksrůcwärts in Zügen , die imBatterie beran.zahlreisen årtillerie, und zieht ſeine Reo binter dem Regiment des rechten Flügels. Die ublanenbrigade noch mehr links rúdwårts in Regiments colonnen in Escadronen , mit vorgezogenen Teten , berdedt , ibre Batterie binter fid ).

Die Cúraſſierdivifion im Waldlaume rechts neben dem Hauptwege , in Regimentscolonnen in Es.

Ausfúbrung. Die beiden Batterieen der Gúraffiers diviſion, die der Dragonerbrigade, unddie Reſerverarriba lerie (im Ganzen 6 Batterieen) wurden in die Feuerlinie gezogen und eröffneten eine lebbafte Ranonade. finfer band batte ſich die Dragonerbrigade rangirt, und rechter.

band formirte ſich die Guraſſierdiviſion als zweitesTreffen. 5. Moment. ,, Der Feind hat ſeine Reſerven beran .

cadronen , zwei Batterieen binter fico.

Die Referve , Artillerie růdmårts auf dem Haupt.

gezogen ,, und gebt aufs Neue zur Offenſive vor." . Ausfùbrung. Das ganze Cavaleriecorpo trat dic Retraite an , um den Frind nad ſich zu ziehen , und durch

wege .

Sang des Mandvers.

Um 8 Uhr bezeichnete ein Kanonenſchuß den Anfang einen überraſchenden Flanfenangriff die Entſdeidung zu des Mandvers ,I das ſich in 5 Momente zerlegte. geben . Nachdem das binreidende Terrain gewonnen war, 1. Moment. ,, Die Patrouiden der Avantgarde erfolgte das Signal: Front ! – Die Dragonerbrigade -

,,,der Ridetung von Brig und Budom ."

machte eine kurze Attafe, die Gúraſſierdiviſion eine zweite in derſelben Formation wie die frůbere. Auf dem lins

Ausfúbrung. Die Huſarenbrigade deployirte links und ging bis auf die Mitte des Uebungsplaßes im

fen Flügel batte ſich die Uhlanenbrigade entwidelt und ſchloß ſich den übrigen Attafen an, eben ſo die Huſaren .

Erabe vor. Das Regiment des rechten Flügels fors

brigade in der Front des Feindes.

,,melden die Annåberung feindlicher Cavaleriemaſſen in

1

mirte ſich in der Avantgardenſtellung ( nach Fig. 2, a b), zog Flanfeure por, und die Batterie cróffnete eine Ra.

6. Moment. ,, Der Feind wird gånzlido geworfen.“

nonade. - Appel ! Einziehen der Flanfeure. Formation zur Artafe. Attafe mit gebundener finie nach allen

zwei Regimenter den Feind, womit das Mandver idlof.

Signalen. - Halt. - Sowårmattafe.

Die feindliden Bortruppen find

aufſtellung in zwei Treffen ; im erſten die Huſaren und úraſſiere ( 8 Regimenter ), im zweiten die Dragoner

,,fwar geworfen, aber deren Soutien treibt die verfol. ,, genden Huſaren zurůd ."

und üblanen (6 Regimenter ) und die 8 Battericen. Honneurs. - Parademarſch in Escadronens und Bat.

2. Moment.

Ausfùbrung. Von der Ublanenbrigade verfolgten Sodann formirte ſich das Gorps in einer Parades

.

Ausführung. Die Dragonerbrigade war in drei feriefront, das erſtemal im Trabe, das zweitemal im Golonnen aus der Haſenbaide auf das Freie gerůdt.

C

ſtarfen Galop.

Huſarenbrigade : Appel ! und fd wårmend bis hinter die

Dragoner zurüd. -

Dieſe formirten ſich durch auf

418 Anerfennung ſeiner Verdienſte und der ausge .

marſch, die beiden erſten Regimenter in linie, das dritte zeichneten Fübrung der Cavalerie bei den Uebungen , blieb in Golonne als Flanfendedung. Attafe mit allen erbielt Generallieutenant . Wrangel, außer einem Signalen.

Sdwarmen .

3. Moment. „ Der Feind nimmt die Attafe nicht

föniglichen Ehrengeſchenf, eine hodiſt ſchmeichelbafte Ga

bineisordre, worin beſonders der Geiſt der Túdrigfeir

,,ant , zieht ſich auf ſein Gros zurück , mit welchem ges

lobend bervorgehoben war, in welchem er die Savalerie

,,meinidaftlid, er zum Angriff vorgeht. "

geubt und gefábrt batte.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : 5. W. teste in Darmſtadt und in defien Difizin gedruđi.

Dienſtag , 17. October 1843.

N. 124 .

Allgemeine Militár :- Zeitung. De ft rei d .

Die Deutſche Augemeine Zeitung berichtet über die

zur Verlaſſung des Rideau zu nótbigen und ſich ſo Wien 31 nåbern. In möglichſter Gile wurden daber redes

bei Wien ſtattgebabien Truppenübungen , welche am

Bataillone init adot Geldùßen Der Fui batter e und fünf

1. Seprember ihren Anfang narmen , und insbeſondere über die dabei vorgefommenen Feldmanérer Fols

Escadronen Uhlanen mit einer balben Cavaleriebatterie nebit zwei Compagnieen Jager zur Verminelung dieſes gendes : Das erite große Felom a nover batte am 21. Zweds beordert. Sowie Prinz von Hohenzollern dieſe

auf der Simmeringer Haide ſtatt. Die Suppoſition mit nur geringer Kraften beabſicbtigre Umgebung des war ein aus Uniarn beranziehendes Armeecorpo , das Feindes wabrnabm, úbergab er die Veribeidigung des die Reſidenz bedrobt und gegen welches , zum Schuße Rideau einem Siabsoffizier mit zwei Bataillonen Sie derſelben , eine Heerabtheilung entſendet wird. Das nadieren, vier Geſchůßen, einer Escadron Ublanen und feindliche Corps befand ſich , in Abweſenbeit des Di.

einer Compagnie Jager , wåbrend der Generalmajor

Diſionårs Prinzen Waſa , unter dem Befeble des Feld.

Becher mit den übrigen Zruppen zum Abmaríde rechts beordert ward, wogegen GrafWrbna rein Umgebunge's manover, burc weldes er mit geringem Menidenvers lufte zum Ziele zu gelangen boffie, forujeßend, mit zwei Bataillonen , zwei Compagnieen Jäger, vier Escadronen und einer halben Cavaleriebatterie, unter dem Grafen

marſdallieutenants Grafen Wrona , und war aus den

Brigaden Lichnowsfy und Gjorich , drei Compagnieen Jáger nebſt zwei Fußbatterieen , dann aus brei Dis viſionen Ublanen und einer balben Cavaleriebatterie, unter dem Generalmajor Grafen Giulay, gebildet. Die Bertbeidigungstruppen, unter dem Gommando des Prins

Giulay , den redte » Flügel des Prinzen zu fourniren

zen von Hobenzollern , beſtanden aus der Brigade des Generalmajors Voger, zwei Fußbatterieen , einer Dis

luchte. Naddem dieſes Detadement einen binlångliden Vorſprung gewonnen, rúdte Graf Wrbna mit weitern

viſion Ubladen , einer balben Cavaleriebatterie und dret

Streitfråften gegen die fronte des Prinzen von Hoben,

Compagnieen Jäger. Um 9 Uhr Morgens ftanden die zollern bis auf Kanonenſchußweitevor , um ibn bon beiden Truppencorps rclagfertig in Bereitſchaft: die vorn zu beſchäftigen. Dieſer, in der Beſorgniß. abges Verrbeidiger in der Defenſivſtellung zwiſchen dem Dobler fonitten zu werden , trat den Rüdzug an , um den

Hof und dem Antonigraben , die Angreifenden außer Kirdbof, die nådſten walle, vor allem aber die Kanal, der wirkſamen Kanonen dufweite zwiſchen dem Epaus brüde zu beleben , um ſo dem Feinde das Eindringen lement und dem Ravelin . Die Geſchůße waren mit 40 ,

nad Wien zu verbieten. Das Detadement des Pringen

jeder Infanteriſt mit 30, der Cavaleriſt mit 10 Patronen

von Hobenzollern auf dem Rideau batte ſeinen Poiien

berſeben.

Die Hauptzüge des Mandvers waren vor.

bebauptet , und da dem feindlichen Corps bereits aud

geldhrieben , die Detaildispoſitionen aber den betreffens den Fübrern jelbſt überlaſſen. Graf Wrbna eröffnete den ångriff gegen deffen überlegene Truppenjabi der Prinz von Hobenzollern nicht Stand balten fonnte und einen Rüdzug in zwei Colonuen gegen die St. Marrer Linie und das Dorf Simmering bewerkſtelligte. Hier

die Munition zu mangeln anfing, fo 309 ſich daſſelbe aus deffen Kanonenbereich zurúd. Die Truppen auf Hobenzollern die St. Marrer Linie erreicht hatte , wo fie ſich an das Haupicorpo anſoloffen und vereint mit demſelben nad Wien einrúcten, womit fidh das Manóver

wurde nun auf dem portbeilhaften boben Rideau eine itarfe Stellung eingenommen. Graf Wrona verfolgte

folof. Ain 25. September fand das zweite und lebte Feld.

dem Rideau verliefen jedod ibren Poſten erit, als Prinz

zwar die beiden ſich zurúdziebenden Colonnen , jedoch mandver ftatt , welches durch das gebirgige Terrain mit Vorſidr, um in der durch viele Gärten verbedten einen beſonderen Reix gewann , indem ſich dabei die Gegend in feinen Hinterbalt zu geratben. Die ſtarte eigentbåmliche Verwendung verſchiedener Waffengat,

Poſition des Fildmarſchallieutenants Pringen von Hobens tungen berausſtellte, und den Tauſenden von Zuſchauern zollern rieth dem angreifenden General, um nidt ſo viel ein weiter Gericbigfreis eröffnet war. Die nordweſts Menſenleben opfern zu müſſen , ſeinen Gegner durdo liche Gebirgsfelte in der Umgebung der Reſidenz war eine, wiewohl etwas ferne Umgebung des rechten Flügel unter dem Befeble des Feldmarſdaülieutenants Grafen

1

987

988

Wrbuia , von 6 Grenadierbataillonen , 1 Diviſion Ublas

Palda's (an die finie) an die Truppen, nad der Ber.

nen , 3 Compagnieen 3åger, 1 Cavaleries und 1 ſech se leſung der beiden erſten Documente. Aud ſie wurde pfündigen Fußbatterie bereßt, ſo zwar , daß der redte gedrudt und unter die Armee vertbeilt. Ebenſo theilt Flügel ride an den Schafberg hinter Pozleinsdorf , an

den Vogelſangberg und das Eidenwäldchen lehnte, der linfe aber auf dem Wege, welcher vom looſenfreuz nach dem Armenſeelenfreuze führt, Poſition genommen barte. Die Truppen des angreifenden Gegners , Prinzen von Hobenzollern, waren zablreicher. Von denſelben , 1 Die viſion, 6 Escadronen Uhlanen , 3 Compagnieen Jäger, 1 Cavaleries und 2 Fußbatterieen itarf, wurden vorerſt .

ſie das Journal von Konſtantinopel mit, aber ſehr un , vollſtändig. Wåbrend die beiden obigen Piecen im

boberen Style gefaßt ſind , iſt es dieſe in einem rebr populairen , den Soldaten verſtåndliden. Es iſt dieß das erſte Mal in der Zürfei , daß die Befehlshaber

Reden an die Armee balten und dieſe gedruckt und unter ſie vertbeilt werden . Soon aus dieſem Grund erlaube ich mir, ſie mitzutheilen, aber nicht im Auszuge,

durch eine geringe Truppenzahl Scheinangriffe gegen ſondern in der Ueberſeßung : Ihr Ade babt ſoeben zwei Puncte des rechten Flügels des Feindes unter. gehört und vernommen den allerbödſten Hattiſderif und nommen , um ſich dann mit den Hauptfraften auf den den Befehl und Ferman des Padiſchab, unſeres Herrn linfen Flügel zu werfen und ihn zu bewältigen. Dieſer und gemeinſamen Wobltbåters Wobltbåters.. Bis jet batten die Angriff geidab in drei Golonnen.

Nadidem roon die

der ſtebenden Armee einverleibten Soldaten feine feſt.

Vortruppen des Feindes zurückgeworfen worden waren, und die Angriffscolonnen nach den beiden Richtungen des Eisenwalochens und des Vogelſangberges einzu . dringen verſuchten , leiſteten die Grenadiere und Jäger, unter dem Commando des Generalmajorgv. Voder, durch das Terrain begünſtigt, einen ſo bartnådigen Widerſtand , daß die Angreifenden zum Rückzuge ges nótbigt wurden . Dieſer Umſtand und die Bodenben ſchaffenbeit , welche die Anwendung einer zablreichen Cavaferie nicht geſtattete, bewog den Prinzen von Hoben , zollern , den Feind in eine mehr offene Gegend zu zieben.

gereßte Dienſtzeit , ſo daß ſie , einmal in den Militår. dienſt eingetreten , ihr ganzes Peben in dieſer laufbahn verblieben und des Vergnügens beraubt waren, in ibre Heimatb zurückzufebren und ihre Angebórigen wieder , zuſehen . Unſer Souverain - moge ibm der Almádos rige viele Jabre und flete Geſundheit gemåbren - bat fie, bewegt von Mitleiden mit der Armee und in Uebers einſtimmung mit ſeiner faiſerlichen Ebre, gewürdigt, ſeine boben Gnaden auf dieſe Militars auszuſbütten und ibnen nur fünf Dienſtjabre zu geſtatten , beginnend yon dem Tag ibres Eintritts in die ſtebende Armee,

Feldmarſ@ allieutenant Graf Brbna verfolgte nun jämmtliche Colonnen der ſich zurúdziebenden Truppen,

wo ſie ihr Sebalt bezieben , und dann ihre Erilaſſung und die Erlaubniß, in ihre Heimatb zurüdzufebren, ors

jedoch mit der in dieſem verdedten Terrain nórbigen batten, indem Andere an ibre Stelle gereßt werden . Zur Vorſicht, und nåberte ſidder in Weinbaus eingenoms Dollziebung dieſer Ergänzungen wurden neue Regula . menen Stellung des Gegners bis auf Ranonenſduß mente entworfen. Damit dieſes für beſtåndige Dauer meite . Hier aber , deffen überlegene Stårfe ſowie die

beſtimmte Geles nicht verlegt werde und damit die

Vortheile der gefaßten Poſition erfennend , beforånft jebige ſtehende ürmee vollzáblig bleibe , iſt der Befehl Fid Graf Wrona , mit Ausnahme des Angriffe gegen gegeben worden, daß nach der neuen Organiſation die die Türfenídanze , auf eine bloge Ranonade unb bes Retif ( die bisber beſtebende tandwebruiliz) aufgeboben ſchließt erſt nach erbaltenen Berſtårfungen ſeine Vor, und mit der ſtebenden Armee vereinigt werde. Auf dieſe Weiſe werden ſogleich die älteſten Soloaten en laſſen und in ihre Heimatb gordidt , und fünftig wird jedes

theile zu verfolgen. 2ů

r

fie

in

Jabr in der ganzen Urmee ein Fünftel aus den der, Monſtantinopel, 12. September. Ueber die neue Tchiedenen Corps austreten, nachdem eben ſo viele neue Organiſation der osmaniſchen Armee erſchienen Soldaten wieder eingetreten ſind. Die gegenmårlig drei amtliche Documente. 1 ) Der faiſerl. Harriſcherif. unter den Waffen ſich befindenden Retifs aber Find der In ihm werden die Grundzüge diefer neuen Organiſation ftebenden regulairen Armee incorporirt. Ferner gemåbrt ganz im Augemeinen und lebr furz angedeutet. Er Se. Raiſerl. Hob. in ſeiner großmútbigen Freigebigkeit erſchien nicht im Druf und wurde auch nicht von den den Offizieren der Arinee eine Verinebrung ibres Ges

bieſigen Journalen mitgetbeilt. 2) Das Manifeſt über balte. Von allem Dieſen , Anfübrer in der Armee, fout die neue Organiſation der Armee. Es iſt mebrere Seiten ihr eure Untergebenen benachrichtigen und alle unter lang, erfchien im Drud in tůrfiſcher Sprache und wurde

euren Befeblen ſtehende Militars. Eine glückliche Rube

auch im Uusjuge von dem Journal de Konſtantinopel und Schuß genießend unter dem crbabenen Smarten mitgetheilt. In ibm wurde die ganze Organiſation weitläuftig auseinandergeſeßt. Es gibt von nun an

des Raiſers Fabret fort , mit Bebarrlichfeit für dellen Woblfahrt zu beten , und dient mit Eifer und Treue ,

fünf regulaire ſtebeude armeecorps in der Türkei : und ihr werdet noch mehr Gunſtbezeigungen erbalten . a) die faiſerl. Garde, direct unter den Befeblen Rizas Wenn ihr aber Dieſem entgegen handelt, fo werdet ibr Paida's ſtebend ; b ) die Armee in Konstantinopel unter ſtrenge beſtraft werden nad den beſtebenden Geſeßen . dem Seriasfer Mobammed Riſchid . Parda; c) die Armee

Dieſes in Ermågung ziebend, werdet ihr geborſam , ireu

Rumeliens unter dem Seriasfer Reſchid Parcha ; d) die und eifrig ſein , und es moge Gott seinen von eud Armee Anatoliens ; e) die Armee Syriens. Für beide von der Zufriedenbeit des Kaiſers trennen . “ Hier , .

Jeştere werden Seríasfer ernannt werden .

3 ) Die aus gebt alſo bervor , daß die Retifs , d. 6. die land .

Aurede Riza , Parda's ( an die Garde ) und Reſchids webrmiligen, wie ſie bisher als eigene Corps beſtanden ,

989

990

aufgeboben ſind. Die aus der Armee austretenden Soldaten treten aber in die Reſerve und bilden die Reſervearmee, was wobl der preußiſchen landwebr ents

freudiger Muth ſind die Eigenſdaften, welche der Sols dat bedarf, um bei guter Ausbildung des Sieges gewiß zu ſein . Das Urmeecorps bat gezeigt , daß es dieſe beſikt, und Se. Maj. der König darf mit Zuverſidor

ſpridi. Bereits wurden hier über 6000 Mann der älteſten Soldaten der Garde und finie entlaſſen. Die meiſten derſelben batten 12-18 Sabre gedient. Gegen

its

alle Erwartung baben mebrere der zur Entlaſſung be. timmten Soldaten um die Erlaubniß gebeten , in der stehenden Armee fortdienen zu dürfen , welches ihnen .

unter allen Umſtånden auf das 3. Armeecorps záblen, wenn der fónigliebe Ruf es aufs neue vereint. Der commandirende General. ( geg.) v. Wegrado." Berlin , 2. October. Der Generallieutenant v. Gos

lomb, Commandant von Berlin , iſt zum commandi. renden General in Poſen , und der Generallieutenant v. fúzom , Diviſionår in Glogau ,. zum Commandant .

Riza : Paída mit großer lobeserbebung geſtartete. Dieſe NO

Bemübungen Rijas Palda's – denn er iſt der Urbeber id roon oft geſchrieben – die Page alles Deſſen , wie io der Armee zu verbeſſern und ihre Zuneigung und 21. bånglichfeit ſich zu erwerben, wird von unſeren bieſigen

pon Berlin ernannt worden .

B

a

n.

Politikern Riza . Pada abermals zum Vorwurfe ge.

Karlsrube , 4. October. Geſtern gegen Abend iſt

macht. Er wolle die Armee zu ſeinen egoiſtiſchen Zweden

das 2. Infanterieregiment ( Garniſon Freiburg ) zum

.

gebrauchen ; rebend , daß die Beamrenariſtokratie und Zwecke gemeinſdaftlider großerer Uebungen mit den die der Reichen nicht viel rauge und man ride nicht auf anderen Beſtandtheilen unſeres Armrecorpo in unſerer

lie verlaſſen fónne, beabſidrige er , eine Militårariſtos Nåbe , Morld und Forchheim , und beute das 4. Jn . fratie im Staare zu bilden und durch ſie reine Madt

fanterieregiment ( Garniſon Mannbeim ) in Teutſch , und

zu befeſtigen. Auch bierin gebt man wieder zu weit in

Welſchenreurb eingetroffen und einquartiert worden .

feinen Urtbeilen über Rija.Parda ; man unterlegt ibm ubrichten und Plane, die unter den beutigen Verbålt, niſſen der Lürfei nidt ausführbar ſind. Eine Militår. dictatur in der beutigen Türkei iſt unmöglich und der,

Au 7. werden das 2. und 3. Reiterregiment ( in Brucial

Gedanfe daran von Riza - Paſcha, der die Zuftånde des

und Mannbeim garniſonirend) und das 3. Infanterie. regiment ( Garniſon Raſtatt ) Cantonnirungsquartiere in bieſiger Umgegend bezieben . Am 9. beginnen dann , nachdem Tags zuvor eine große Truppenſdau bier über

osmaniſchen Reichs beſſer kennt als jeder Undere, ficher

das' verſammelte Armeecorps abgehalten worden , die

nie aufgefaßt worden. Aud aus Adrianopel find bereits

Gefechtsübungen. Solche werden von zwei einander gegenüber ſtehenden Gorps , wovon das eine von Sr.

Nadrichten bier eingelaufen , daß der Sattiſderif der PL

dortigen Armee publicirt und von ihr gut aufgenommen Hob. dem Markgrafen Marimilian, das andere von dem

be

wurde. Auch dort entließ man viele der älteſten Solo

እያ።

Y moet

daten auf der Sielle.

Mit dem Beginne des nach iten

Monats werden mebrere Regimenter wegen der rauben

Witterung das lager verlaſſen und in anderen Stådren in der Nåbe den Winter zubringen .

( D. 4. 3.)

Generalmajor von Palolage befebligt wird, ausgefübrt ; das Schiedsridteramt ift Sr. Hob. dem Marfgrafen Wilbelm übertragen . Das Terrain für die Gefechte , übungen , welche 4 Tage dauern werden , erſtrect fide gegen Baden bin , mit Kugelsbeim als Endpunct ; am .

.

14. October werden die Regimenter den Rúdmaríde in

Pre u Be n.

Frankfurt a. d. D. , 26. September. .

ibre verſchiedenen Garniſonen antreten. Nad Bes

endigung der vom 28. Auguſt bis 17. Seprember ſtatts

gefundenen Zuſammenziebung des 3. Armcecorps iſt

Entgegnung

folgender Corpsbefehl an baffelbe erlaſſen worden :

Corpsbefebl für das 3. Armeecorps den 17. Septemi: auf die in Nr. 98 , 99 und 100 dieſer Zeitſchrift Se. Maj. der König baben dem Armee, enthaltene Recenſion des fürzlich bei Brockhaus er: corps Allerdit Ihre Zufriedenheit mit deffen Leiſtuit. fchienenen Werkes : ,,General Graf Bülow v. Dennes gen, ſowobl in Hinſicht der beutigen Parade , als úbers wiß in den Feldzügen von 1813 und 1814." baupt buldreidſt zu erfennen gegeben . Daſſelbe wird ber 1843 .

bierin den dónſten Poon finden und das Ziel feines Strebens erreicht leben . Indem daſſelbe morgen den

Zeit noch Gelegenbeit zu einem Vergleiche jener Recen .

Růdmarſch antritt, erfüge ich eine angenebme Pflict,

Tion mit dem in Rede Rebenden Werfe baben dürfte,

Da ein großer Zbril der Refer dieſer Blåtter weder

wenn ich zuvor meinen Danf und ineine Anerkennung fo fühlt ſich der Verfaſſer deſſelben deranlaßt, bier auf ausſpreche für die Ausdauer und den freudigen Muth, "einige ebarſachliche Irrtbümer und Mißverſtändniſſe womit alle Truppen die manderlei Anſtrengungen und jener Beurtheilung aufmerkſam zu machen . Entbebrungen , die mit den Uebungen verbunden fein . 1 ) Da der Hr. Rec., obne jedod für feine Be . mußten , ertragen baben. Eben ſo muß ich die gute bauptung einen Gemåbrsmann zu nennen , die Mannszucht danfend erfennen , welche ſie alle bewirfen . von uns Seite 33 gemadte Angabe, daß Marfdal Rey

landmebr und finie haben darin růbmlid, gemetteifert am 15. Mai 1813 obnebeſonderen Befehl des, Kaiſess und wie jene im Militardienſt das Muſter ihrer júns geren Kameraden war , fo wird ſie auch in ihren bårs

Napoleon nur auf den Ratb des Generals Jomini Cudau berlaffen und ſeinen Maríd nach Baußen angetreten

gerlichen Verhältniſſen bemůbo Tein , ein Muſter ibrer babe, beſtreitet, ſo verweiſen wir ibn auf einen bodyges Mitbürger zu ſein .

Treue , Diſciplin , Ausdauer und

aqyteten Militár . Sdriftſteller, den General v . Muffs

991

992

, 29 und 30 ſeiner Betrachtungen über ling, der auf S. die großen Operationen und Solachten in den Feld.

inlagenen Werfe aud nod die Schladtplåne des Ses neralmajors w. Wagner Dergleichen , welde beide in

sugen von 1813 und 1814 die Sade in der von uns

Bezug auf die von uns gemacie Angabe vóllig über.

bijprodenen Art erzáblt.

einſtimmen .

:2) Behauptet der hr. Rec. , daß wir S. 70 das unter Maridal Augcreau unmittelbar nad dem Waf fenſtilſtande bei Würzburg verjammelte Reſervebeer

und S. 216 gemachten Angabe, daß General v. Bülom

5) Beſtreitet der Hr. Rec. die Richtigkeit der von am 18. October 1813 ſchon, um 12 Ubr vor Lauda erſchienen ſei und bebauptet, jedod abermals obne einen Gewåbråmann zu nennen , daß die Nord. .

rebr irribümlich

auf 50,000 Mann angegeben båtten,

da daſſelbe „ a befannilich uie ten dritten Theil dieſer Starfe erreichte ." Der Hr. Rcc. meint bierbei ento weder nicht bedacht , oder nicht gewußt zu baben , daß zu jener Zeit noch das 9. (bayeriſche) Armeecorps und die Cavalerie des Generals Milbaud, welche zurammen allein 30,000 Mann zablten , zur Reſerve . Armee ge. bórren ( ſ. Plotbo Geididire der Kriege in Deuildland and Franfreid in den Jabren 1813 und 14 Ibl. 2. .

S. 10 ), webbalb wir praeter propter mit Hinzufügung der neu gebildeten Truppen daſſelbe unbedenklich auf 51,000 Mann annehmen zu fónnen geglaubt baben. 3) Rugt der Hr. Rec., daß das Treffen des Gene.

rals v. Hirſchfeld bei Hegelsberg n' ur beiläufig erråbnt ſei , worauf wir erwiedern , was wir unmittelbar por der vom Rec. beſprochenen Stelle auch

non im Werfe fetbit auf S. 120 geſagt baben ,

armee erſt gegen 2 Ubr dort angefommen wåre.

416

Beleg für unſere Angabe fübren wir jedod die von Generallieutenant v. Hoffmann berausgegebene Bes Idreibung der Soladi bei feipzig an , wo derſelbe S. 57 das Bülow'íde Corps ſoon um 12 Ubr vor Tauda erſcheinen , ſich um Mitrag vor dem Vorwerfe Heiterblic formiren und um 1 %, Ubr Paunsdorf an .

greifen läßt. 6 ) Bebauptet der Hr. Rec., daß wir unſere S. 308

ausgeſprochene Anſicht über den Beliß einiger Feſtungen an der nördlichen franzöſiſchen Grånze bei Gelegenbeit der Einnabme von la Fere wieder zurücgenommen båtten. Wir erlauben und daber für aufmerkſame Peler

die beiden betreffenden Grellen wörtlid) bierber zu ſeßen. Der Beiß einiger Feitungen wäre für die Ver.

DAB og nåmlich nur unſere Abſicht war, die Geſchichte bûndeten mebr nadsbeiligals vorbeilbaft geweſen, da der Feldzüge des Generals 0. Bülow zu beſchreiben, nichi aber die der verſchiedenen Heertbeile der Nord ,

außer den Opfern, die zur Eroberung derſelben båtten gebracht werden müſſen , das preußilde und ruſſiſde

arnee ; weßhalb wir auch bei dem Feldzuge in Franto reid , ' mo General. o. Bülow weniger ſelbitåndig auf.

Corpo durd) zurůczulaſſende Bejabungen unverbáitniß. målig gelowicht worden wäre."

treten konnte , ung fürger gefaßt haben. 41 Behauptet der Hr. Nec., daß das von uns S. 158

,, Um jedoch bis zur Vereinigung mit der deleliiden

beim Kampfe vor Gölsdorf (Saladt bei Dennewiß )

Armee nici unthätig zu bleiben und fid für den Notb .

.

Weiter unten beißt es dagegen :

angegebene Truppenverbåltniß von 47 franzoſiſchen und

fall einen feſten Punct zu fidern , entſendete General

ſådden Bataillonen zu 14 preufilden vollig unrichtig

». Bülow u . i. iv .“

fei, da in der Geſchichte der Kriege in Europa ſeit dem Sabre 1792 Bd . X. Zb. II. S. 142 dic

Der die unterſtridenen Worie berückſichligi, wird

Berbåltniß

aber in beiden Saßen feinen Widerſprud finden , da

Dabin berichtigt wäre, daß 27 ' /, Bataillone und 24 EB.

wir zuerſt von einigen , nadber aber nur von einem

cadronen Preußen gegen 48 Bataillone und 38 Esca : feſten Puncte ſprechen. Der Beliß einer auf dem 311 uns Kriege ich auplaße gelegenen Feſtung von fo dronen des Marſhalls Ney gefochten båtten. Zu ferer Redtfersigung erlauben wir uns die betreffende bobem Wertbe mie la Fere fonnte für den Augenblict Stelle des angezogenen Werfes wortlich bierber zu reßen, von dem größten Jutereffe ſein , wåbrend ein langwie woeg beißt :

riger Belagerungsfrieg und der Befis mebrerer

iSenſeits des Dennewißer Grundes begannen Graf Feitungen an der Nordgrånze von Franfreid Lauenbien und General r . Tbúmen beinahe gleichzeitig im Februar 1814 ſiderlich mit mehr Uebelſtånden als

pieder vorzuſchreiten , wobei nidt unbemerfi bleiben darf, Voribeilen für die Verbündeten verknüpft geweſen wäre. daß bier 27 ' /, Bataillone und 24 Escadronen Preußen

7 ) Wir müſſen es überhaupt bedauern, daß der ør.

gegen 48 Barailone und 38 Escadronen des Marfdals

Rec. unſerem Werfe nur eine ſehr geringe Aufmerfiamfeit geſchenkt und daſſelbe nur ſebr oberflådolid, durogelejen

Ney fodren ." Es iſt alſo hier von dem Kampfe auf dem linken

zu baben ſcheint, da ſolche Mißverſtåndniſſe wie die oben

Ufer der Aa die Rede ; w & brend mir S. 158 von dem

gerügten in ſeiner Recenſion mebrere vorfommen , von

Rampfe bei Gólsdorf , auf der rechten Seite der

denen wir beiſpielsweiſe nur noch eine Stelle anfübren wollen . Hr. Ref. ſpridt nåmlich rein Bedauern dars

Aa , und von dein Augenblice ſpreden , po das 12.

franzöſiſde Corps des Marſdals Oudinot ſich oftlich über aus , das befannte Plotho’ſche Werf unter .

von dieſem Orte dem Oberſten u. Krafft gegenüber auf den zabireiden von uns benußten Quellen dem linten Fliigel der Sachſen aufſteilte. Es bandelt ntot gefunden zu baben , was wir jedoch noch fich allo bier nidt allein um eine andere Zrır, ſondern mebr bedauern müſſen , da daſſelbe iufällin auch um einen anderen Ibeil des Kampfplaßes. Wer die erſte Stelle unter den von uns angefübr . fit übrigens von der Genauigfeit unſerer Anaabe über.

ten sdriften einnimmt !!!

zeugen will, möge außer dem vom Hrn. Rec. vorges

Den 21. September 1843.

Der Verfaſſer.

Redigirt unier Verantwortlichkeit der Berlagshandlung : 0. *. * este in Darmnjiadt und in driten Difuin yenuti.

Donnerſtag,

No. 125 .

19. Dctober 1843.

Allgemeine Militar - Zeitung. Die

tonigreich Sadie Deutide åUgemeine Zeitung berichtet über

dronen des erſten und rechs Sowadronen des zweiten leichten Reiterregiments , drei Bataillonen des dritten

die diepjábrigen Herbſtúbunien der königl. få lidhen finieninfanterieregimenis, drei Bataillonen Schüßen und Truppen Folgendes: Jim Monat September bezieben Fågern (der leidien Halbbrigade ), einer reitenden und jährlich die einzelnen Abtbeilungen unſerer nrmee Gang einer Futbatterie zu vier Gerdüßen und einem Brúden. tonnements , die Beurlaubten werden einberufen und train mit der dazu gehörigen Pontonnierabtheilung ges die Truppen in fleineren und größeren Abrbeilungen im bilder; jie war natürlich dazu beſtimmt, gerdlagen und

Felodienſt eingeübt. Um unnöthigen Aufwand zu ver, zurückgedrängt zu werden. meiden und namentlich den Landmann ſo wenig als

Die feindliden Heere růdten ſich am 27. September

möglich zu belåſligen, findet in der Regel eine Zuſams entgegen, so daß am Abend deſſelben Tages die beider, menziebung größerer Maſſen nicht ſtatt, und ſcheint es feirigen Vorpoſten bei Rudeburg auf einander trafen, auch für die Zwede einer kleinen Arinee, ote zu einem und bezogen dieſe ſowie die beiden folgenden nådte

felbſtthårigen Handeln nicht beſtimmt ſein kann, zu geo Birouacs, an welden aud Prinz Albert und der Erbs nügen, wenn der einzelne Mann tüchtig ausgebildet und Prinz Ernſt von Sachſen -Roburg - Gotha Antheil nahmen. Compagnieen und Batailone im gemeinſamen Mande Am 28. September übernahm das Commando der dſt. priren geübt werden. Doch rohien es zwe&maßig zu lidhen Parthei Prinz Johann , das der weſtlichen der fein , den größeren Theil der Armee einmal zuſammen. Generalcommandant der Armee, v. Gerrini; unter ihm juzieben und durch Darſtellung eines Steingefechts und befehligte der Erbprinz von Sachſen. Rioburg :Gorba die S

eines unter fortdauerndem hartnådigen Widerſtand ſatte Reiterbrigade. Am 28. September trafen die feindliden fiudenden mehrtägigen Růczugs einen Beweis der Mas novrirfåbigfeit unſerer Truppen zu geben . Dieſe großes

Heere bei Dobra zuſammen, und der Tag verging unter fortmåbrenden Gefechten ; das weſtliche Corps wurde

ren Uebungen sollten ſchon voriges Jabr tattfinden, über die Röder zurúdgedrängt. Um 29. September 308 fie unterblieben jedoch damals wegen des in Folge der ſich die weſtlide Parthei bis hinter die feipzig. Dresdner großen Zrocenbeit eingetretenen Nothanded. Schon am 1. September batten die Truppen die Cantonnements bezogen und waren tåglid in fleinen Abtbeilungen geübt worden .

Eiſenbabn (welde als ein , nur bei den Uebergången paffirbarer Ranal in der Dispoſition angenommen wors

den war ) zurůd. Der 30. September war als der Der å teſte Sohn des Hauptrag zu betrachten - das ditlide Corps forcirte

Prinzen Jobann , der muthmaßliche zukünftige Tyrons alle Stellungen des weſtlichen Corps, welches den bart. folger, Prinz Albert, war als Lieutenant in das leibo

nåckigſten Widerſtand leiſtete, und drångte daſſelbe bis

infanterieregiment eingetreten und verſab wie jeder an.

an die etwa 2'/, Stunde von der Eiſenbahn entfernte

dere lieutenant den ziemlich berdwerlichen Dienſt. Nach Elbe zurück. Das ſich zurückziehende Corps (dlug bier dreiwódhentlichen Uebungen in fleineren Abtheilungen ' eiligſt eine Brüde über die Elbe , bewirfte unter dem und in Regimentern concentrirten ſich die Truppen, um Feuer des angreifenden Feindes nach einem lebbaften

zwei ridos feindlich gegenüberſtehende Corps zu bilden. Gefechte den Uebergang über den Strom und brach die Die ditliche Parthei concentrirte ſich am 23. September bei Baußen unter dem Befehle deg Generalmajors v. Hauſen , und beſtand aus ſechs Schwadronen des Garde. Reiterregiments , drei Bataillonen des Leibinfar .

Brüde unmittelbar nach Aufnahme der lebten Truppen ab. Das Wetter war die ganze Woche booſt ungünſtig und falte Regenſdauer wedſelten mit beftigen Regen . gůſſen ab , nur den leßten Tag war der Vormittag .

terieregiments , drei Bataillonen des 1. Infanterieregis, ziemlid beirer. ments und zwei in eine Brigade formirten Fußbatterieen Der König batte dieſe Wode mit der königlichen Fas

zu vier Geſchüßen . Die ſtärfere reſtliche Partbei ſams milie das Jagdſchloß Morißburg bezogen und wohnte melte ſich am 24. September bei Meißen unter den den Feld übungen an den lebten drei Tagen mit ſeinen Commando des Generalmajors Senfft 0. Pilſad ( Bris Gåſten cem Prinzen von der Lippe und mebreren ans gadiers der Cavalerie ) -und wurde von ſechs Scwas deren Offizieren fremder Armeen bei. Der König ver.

995

996

ſammelte mehrmals das geſammte Offiziercorps bei ſich von zwei Stunden abgeſchnitten werden, was aber vere zum Frúbitúc und ſpratt rid über die gute Haltung gebliche Mübe ſein dürfte , ſobald einmal die vorges und die Reiſtungen der Truppen , namentlid über den ſchlagenen Waſſerwerfe errichtet ſein werden . Das des übeln Wetters ungeachtet vorzüglichen Geſuudbeits. Glacis , das dort von den Genieregimentern beſtåndig zuſtand und die ſich fundgebende fröblide Stimmung der Mannſchaften febr anerfennend aus .

F r a n frei o.

durchmůblt wird , macht das Miniren leidt. Dffiziere derſelben geſtehen ſelbſt , daß dieſe Seite die ſchwachſte iſt, und ſind ganz der Meinung , genanntes Glacis folie von Baumwurzeln durdizogen bleiben. Befanntlid bat

Mek , 30. September. Die deutſchen Genieoffiziere Franfreich drei Genieregimenter, jedes zu zwei Batail. kennen wohl die franzöſiſden Feſtungen eben ſo genan, lonen , die beſtandig die Tour von hier nach Montpellier, als die franzöſiſdien die deuiſden , und wenn daber Sdildwaden an den Vorwerfen vorübergebende Neus

von da nach Arras und wieder bierber machen , drei Sabre an jedem dieſer Orte bleibend - ſie ſind nie

gierige gurúdweiſen , wenn ſolche in gemilien Fällen complet und baben Compagnieen in Afrifa - Offiziere ſogar aufgegriffen werden , ſo bat mani dazu cben ſo

und Soldaten ſind das ganze Jahr bindurch ungemein

wichtige Gründe, als etwa zum Zborſchließen , nåmlich damit Diejenigen, welde lid verſpåten , draußen ſolas fen , beſondere Fille abgerechnet , wie den , in welchem ſich gegenwärtig die Feſtung Meß befindet, die man ja náchſtens von der Nordſeite angreifen und , mas von

thårig , den ganzen Sommer wird unter und über der Erde gearbeitet , im Herbſte bei Tag und Nadt, und im Winter geht es in die Sdule. Die Unteroffiziere werden in der Algebra , Zrigonometric, theoretiſchen und praftiſchen Geometrie, die beſchreibende, die Perſpective

dort aus nod nie goídicben iſt, mit ſcharf geladenen

und Sdattenconſtruction mit inbegriffen , unterrichtet;

1

.

Kanonen beſtiefen wird. On ne passe pas ," beißt es Einzelne , die es zum Offizier bringen wollen, ſtudiren da , wo man immer paſirte, und der imfchrende Spas

nod analytiſche Geometrie und ſogar Differentialrecho

ziergånger bildet ſich ein , so geben da Dinge vor , die er nicht reben dürfe, zumal da die bieſige legitime Ga . zette, die zwar feine Pariſer Feſtungswerfe , aber auch nidis davon bdren will, daß man irgend andere bei ſdådige , ein foredliches Klagegeſchrei über die Koſten

nung . Im Zeichnen ſind dieſelben außerſt geübt, mehr als die Eleven der bieſigen Applicatione dule , und

überhaupt woblunterrichtete leute, die ſich aud durd ihre Auffübrung vor den übrigen auezeichnen. Für Mathematif und Zeichnen ſind beſondere Profeſſoren da,

erhebt, welche die Vorfebrungen und das Beſchießen den übrigen Unterridt ertheilen ibnen die Offiziere, und verurſachen werden . Hier vorlåufig etmad Naberes ſogenannte Moniteure, aus den Unteroffizieren gezoger , hierüber. Die Morel tbeilt ſich oberbalb Meß fünſtlid unterrichten die Soldaten. Nur ein Drittel der offiziers in zwei Arme , welde die Stadt durdiſchneiden und ſtellen wird bier mit Unteroffizieren berebt, die meiſten eine halbe Stunde unterhalb derſelben fidy wieder vero anderen werden ſogenannte Gardes bei der Direction.

cinigen, ſo daß alſo ibr mittlerer Theil auf einer Inſel Das bódiſte Sebali cines Garde.du génie iſt 1800 Fr.

rubi. Der untere Theil dieſer Inſel beißt Polygone

Die hieſige Garniſon belduft ſich jete des Manóvers

oder plaine de chambière , wo die Artillerie erercirt wegen auf 15 – 16,000 Mann . und von wo aus, wie angedeutet, die Stadt angegrifa fen werden ſoll. Der Feind wird von Thionville ber.

B

a ye

r

( D. 4. 3. ) n.

22. gsbl September. des der beute kommen , und es werden daher am unteren Ende ges foieMünchen Könierag nenen Regi,erun n Se.Maj. attes habeZufolge

nannter Inſel bereito Vorrichtungen zu einer Brúce wieder drei Pråbenden für Kinder von Mitgliedern des getroffen , úber angelangt, die er ohnewird Sqwertſtreich wird. Militår. Mar Joſephordens begründet , fobin die Zahl Auf der Inſel er von dem paſſiren 800 Sdritte von der Stadt, nabe am Ufer des rechten Moſelarmes derſelben von 23 auf 26 erbóbt. gelegenen Fort Miolis begrüßt, das ein General glei. des Namens im Jahr 1814 errichten ließ en bat

Preuß e n . Potsdam , 4. October. Geſtern frůh fand im Luſt.

blog fünf Scießrdarten und ein oblonges Blockhaus garten vor II. MM . dem Könige und derSe.Königin Maj.

in der Mitte, das eine Compagnie aufnehmen fann allein das Fort ergibt ſich, und Todann hat es mit dem

eine Parade des 1. Gardiregiments ſtatt. der König , im Helm und Waffenrod , fübrte dieſes id due

blinden Kanonenfeuer ein Ende. Ganz nabe an der Regiment, das beute die alten berühmt gewordenen

Stadt wird dann auf eine Baſtion , oder mag es iſt, Grenadiermůben trug, ſeiner erlauditen Genablin , und die Gråben und die Dieß militäriſche Schauſpiel rollte aber auch zugleid dtere zerſtört, ufdann geht es über und zur Stadt binein . Voilà tout. ein Erinnerungsfeſt an den vor 36 Sabren erfolgten Mauern bina .

gefeuert, auf die man gegenwärtig Erde wirft, und iſt zwar zuerſt in Zügen , dann in Colonnen vorüber. Obne Zweifel werden ſich auď preußiſche Offiziere dabei einfinden , um doch einmal zu reben , wie man Meß erobert . Dieſer Punct aber, werden ſie wiſſen,iſt nicht der, von wo der Angriff raibſam iſt, das erhabene Fort

Eintritt Sr. Maj. des Königs in die Regiment und an die vor 25 Jahren gerdbebene Ernennung Sr. Königl. Hob. des Pringen von Preußen zum Stabsoffizier ſein. úis der Vorbeiaarſd beendet war, überreichte der Ge.

Ste, s Troir, von Montaigne errichtet , beberrícht die meraladjutant Sr. Mai. des Könige, Generalmajor ganze Ebene, die ſchwache Seite iſt die entgegengeſepte. D. Neumann , dem Prinzen von Preußen ein etgen.

Indeſſen müßte der kleine Fluß Seille, welcher geſperrt båndiges Sdreiben Sr. Majeſtát , nad deſſen leſung

eine breite Strecke überſchwemmt, in einer Entfernung Se. Königl. Hobcitſogleid vom Pferde ſtieg , um

997

998

feinem königlichen Bruder für den Inhalt des Sdreis beng zu danten. Wie wir bören , bat Se. Majeſtát

lieutenant Neumann " ( Ardiv 6. Band) wird die Gells

dem Prinzen von Preußen die Genebmigung ertheilt,

als üríade ibrer Abweichung von der normalen Bahn

trifugalfraft in den rotirenden crcentriſden Granaten

gleid ibm die Uniform des 1. Garderegiments tragen angeſeben. Der Verfaſſer bat die Gleichung der Bes wegung des Schwerpunctes zu entwickeln verſucht, kann zu dürfen. der Natur ſeiner Aufgabe entiprechend

abor

nur

Differential. Gleidungen darſtellen, welche nidt integrirt werden fónnell . Håtte der Verfaſſer erfannt , daß im

Antwort

auf die

Beſcheidene artilleriſtiſdhe Anfrage" in Nr. 110 der Aug. Militärzeitung. Pom lieutenant v. Brodbufen.

Der Zweck der vorgelegten Fragen iſt augeuſdeinlich die Aufflårung des befannten Einfluffee ber fage des Sowerpunctes beim Werfen der Granaten. Dieſe Aufs gabe bar in neuerer Zeit viele Artilleriſten beſoåfrigt. Die verſchiedenen Anſichten , von welchen man bei den

mathematiſden Entwicelungen zur Aufflårung der er, wåbnten Erfdeinung ausgegangen iſt , ſind dem Bers faſſer dieſes ziemlid befannt geworden.

-

GB iſt aber

nod feine Ausarbeirung zur Kunde deſſelben gelangt, aus welcher bervorginge : ,, daß , wenn der Schwers punct oben liegt, alſo die Rotation von bin . ten über unten , fo zu ſagen rådfw årt erfolgt, der Sower punct beſtåndig die Neigung babe ,

nach unten zu drůden , und daß dadurch die Flugbabn niedriger und defienungeachtet i ånger ausfalle, a 18 bei unten gelegtem Sdwerpunct."

Daß eine „ rú cfwårts " rotirende Granate bei ders felben Pulverladung aber geringerer Elevation des Rohres eine niedrigere und zugleich långere Flugbabn bedreiben fónne , als eine ., vorwärts " rotirende,

geht aus der mitgetbeilten Wurftafel bervor , und kann nicht bezweifelt werden. Die obige Anſicht ents bålt aber einen Widerſpruch , indem jedes neue , zur allgemeinen So were binzu fommende – wirkſame Beo ſtreben des Schwerpunctes, die Granate nach unten zu

Iufterfüllten Rau ine der Mittelpunct und mit der

Sdwerpunct des ercentriſchen Geſchoffes es welchen daſſelbe ſich drebet (ſiebe weiter unten ) die Rotationsadiſe nicht von dem einen zu dem Puncte überſpringen fónne , ſo würde er bei

iſt , um und daß anderen den be.

nußten Vorderſåßen und bei entſprechender Bebandlung der Aufgabe die gewohnliche Differenzial- Gleidung der balliſiiſden Curve für den Mittelpunct , und eine einfache Drehungsgleichung des Sowerpunctes um den - in Bezug auf Drehung unabhångigen Mittelpuner gefunden baben : d. b. - er würde gefunden haben , daß die Ercentricitat eines Geldhoffes für ſich allein feinen Einfluß auf ſeine Babn ausüben fónne, obgleid ) Fie es vorzugømpeiſe iſt, welde im Gerd ů ßrobre dic Rotation des Geldoffed beranlaßt. Eine andere Urſade : die Reibung des rotirenden Geldofſes an der umgebenden luft , iſt von Poiſſon und von dem Haupmann D110 nåber unterſudi wors den. Die deffaligen Ausarbeitungen des festeren finden ſich unter den Titeln : ,, Betrachtungen über den Kas nonenſchuß" und ,,Betradtungen über die Abweichung der Geldofie , in ro fern dieſelben durch Rotation or zeugt werden ' , ini 2. und 11. Bande des „,Ardiv's " . In dem erſteren beile der feßteren Ausarbeitung ſoll nacgewiefen werden , daß weder der Schwerpunct

noch der Mittelpunct ſich durch die Umdrebung der Ger coffe dauernd von der urſprünglichen Richtung ihrer Bewegung entfernen fónne , ſobald man die Sd were pie Adbáſions . Reibung nicht beadtet .

Der Ver .

faſſer hat aber auch die Einwirkung der Gentrifugals

Die geſtellte Frage iſt

aber unbedingt mit

Kräfte unberüdſichtigt gelaſſen , und deshalb eine Auf gabe bearbeitet , die ſolchen Aufwandes an Formeln

Nein zu beantworten .

Gleich wobl geht aus der

nidt bedurfte.

drůden , auch eine fürzere Flugbabn erzeugen muß. -

Die vermicelte Form einer Gleidung

ganzen - leider nicht ſehr flaren Auseinanderſebung der zweifelhaften Frage bervor , daß der geehrte Hr.

ſache , daß er aus dem Endreſultate nicht einmal ers

Verfaſſer nur gegen die Erflårung anfàmpft , welche der Hr. General 0. Deder aus denjenigen Verſuchen

Linie bewege (was bei Nid ) tbeachtung der Centrifugal.

entnommen hat , die er mit der „,ludwich'ſchen Wurf, maſdine" anſtellte. Mit Hinblick auf dieſe Erklärung fann jedoch die geſtellte Frage einigermaßen mit Ja beantwortet werden , wie ſich aus dem Nachfolgenden ergeben wird.

Abgeſeben von der, durch den Hrn. General v. Deder

für die Bewegung des Mittelpunctes iſt auch die Urs fennen fonnte , daß der Mittelpunct ſich in einer geraden

Kräfte Niemand bezweifeln wird ) , ſondern nur , daß

derſelbe fich weniger von dieſer geraden linic eniferna als der Schwerpunct.

Die anderen beile dieſer beiden Ausarbeitungen ,

denen die Adbåſtones Reibung der rotirenden Geldoffe gegen die umgebende luft zum Grunde liegt , find als

gegebenen Erklärung , welche weiter unten noch bes ſprochen werden ſoll, muß der Verfaſſer bier auf einige,

gånzlich verfehlt zu betradien, da eine Adbåſions, Reis

im ,, Archiv für die Offiziere des Artilleries und Ino genieurcorpgai beroffentlichte – wiſſenſchaftlicheren ûn ,

feſten Körpern und Gaſen nidt eriſtirt. Nicht jede tangentiale Kraftåußerung der Puft gegen die Obers

terſuchungen aufmerkſam maden , indem die dortigen

flache der rotirenden Rugel iſt eine ., Reibung ' ', wie nic bisber furz bezeichnet zu werden pflegte. Nur der eine - aber ſich verſchieden außernde Puftriderſtand iii vor.

.

-

Grundlagen des Calcule von Vielen a18 Urſade der

beſprodenen Erſcheinung angeſeben werden. In der Ausarbeitung : ,, Die Elemente der Foriber

bung – als bewegende oder verzögernde Kraft zwiſchen !1

banden , und der genügt , um alle Erſdeinungen zu wegung und Rotation der Körper ac. vom Premiers erfldren. .

999

1000

Der Verfaffer dieſes muß bier auf ſeinen Auffat : ,, Tbeorie des fuftwiderſtandes " im 13. Baude

allein die Sowere die Krümmung der Curve veranlaßt

mebr , im zid citen Falle peniger gefrůmmt , als wenn

Des ,, Ardiv's " , und zwar beſonders auf das S. 112

båtie .

und 113 Geſagte , verweiſen. Zu dieſer Ausarbeitung

gúllig , ſpridot lite aber um ſo ſtårfer aus, je geld winder

gebört der Aufſab : ,, Ueber die Rotation und des

Dieſes Verbáltniß bleibt für alle Elevationen

Die Reſultate deſſelben

das Gefdoß fich bewegt, d. b. je geringer die Elevation des Robres war. Ein Unter died in der Wirfung, wie ibn der ør. General v. Doder bei Elevationen über und unter 45 Grad mit der Ludwid'iden Wurfmas

ſollen daber furä mitgetbeilt werden , da ſie die geſtellten

ſine erhalten 1, fann daber - der Theorie zufolge -

Fragen beantworten.

nicht ſtattfinden . - Dieſe Einwirkung des Puftwider. ſtandes gegen die Unebenheiten der Oberfläche der Ges

ren Einfluß auf die Bahn der Geſchoſſen, wel.

der gleichzeitig dieſer Zeitſchrift überwieſen wurde, aber noch nicht veroffentligt iſt. *)

Žunådít wurde darin die Rotations . Bewegung übers

C

baupt und die Bewegung eines rotirenden Geidoſſes ſcoſſe iſt die alleinige Urſade der verſchiedenen Wurf. im Iufticeren Raume durdigenommen , und gezeigt,

warum dort der Schwerpunct reine Babn unabhängig von der Rotation verfolge. Demnächſt wurde dieſe

weiten bei verſchiedener fage des Sdwerpunctes, indem die Ercentricitåt nur allein Rotation erzeugen fann, aber ſonſt feinen Einfluß auf die Babn der Geſdorie

Unterſudung auf die Rotation im lufterfüllten

ausübt. So einfach die gegebene Erflårung dieſer Er. '

Raume ausgedebut, und gezeigt : daß in jedem wider, ſtrebenden Medium der Mittelpunct der Kugel ( im Allgemeinen der Punct, in welchem der Widerſtand des Mediums rich concentrirt ) es rei , um welchen ſie

deinung auch iſt, ſo muß man doch leider eingeſteben daß die Berechnung der Babn rotirender Geſchore nie gelingen wird , und daß man ſich immer mit Unnåbes

rungo • Rechnungen wird begnügen müſſen .

rotiren , und deren Bahn von dieſer Rotation unab.

Was nun foließlich die Erflårung der beſprodenen

bangig ſein müſſe. Der Beweis dafür ist ſtreng

Erſcheinung anbetrifft , welde der Hr. General v . Deder

matbematiſch..

Daraus ergab ſich ſofort, daß ein

auf Grund ſeiner Verſude mit der ludwicb'den Wurf

Geídoß , deſſen Oberflåde eine mathematiſch genaue

maſchine gegeben hat, ſo läßt ſich über dieſe nur ſagen : feine Erftårung iſt , inden die einzige daß ſie eben Schwierigfeit von demſelben nicht beachtet wurde , und

Kugel iſt, ourd keine Rotation eine andere Flugbabn erhalten fónne, ſobald Adbåſions - Reibung der Puft als Kraft nicht eriſtirt. - Iſt aber die Oberflåde der ro ,

nicht angegeben iſt, warum bei einer ,,ridwåris ' geben.

tirenden Kugel uneben , wie es bei allen Geldbollen aus

den Rotation die Bahn der ercentriſden Rugel bóber

Gußeiſen der Fall iſt, ſo bat der fuftwiderſtand an

wird , als wenn ſie vorwårts " rotirt. Die Reſultate der Verſuche , welche der Hr. General mit der Wurf, maſchine anſtellte, fónnen bei der geringen Gefdwindig. feit der geworfenen Rugeln nicht durd den Einfluß des Puftwiderſtandes genügend erfiårt werden ; und das

jeder fleinen Erbóbung einen Angriffspunct, gegen wele

den er wirkſam ſein fann. Die örtliche Grobe deo Luftwiderſtandes gegen die Oberflåde der Kugel iſt aber abhängig von der Geſchwindigfeit dieſer Dbers flidhe. Die einzelnen Theile der Oberflåde einer rotirenden Kugel bewegen ſich theils geſchwinder, tbeils langſamer als ihr Mittelpunct , ſobald die Drebacle

um ro weniger , weil die erbaltenen Reſultate von den theoretiſchen Ermittelungen abweichen .. Dieſe Reſultate zeigen vielmebr direct, das ſich bei dieſer Maſchine der

von der Richtung der Bewegung des Mittelpunctes abs

ubgang8winfel der geworfenen Kugeln mit der Vers

weid)t. Dabei ſind die Theile der Oberfläche , welche geschwinder ſich bewegen, beſtåndig an derſelben Seite der Babn des Mittelpunctes. Der Luftwiderſtand muß daber an dieſer Seite fortwährend eine großere Kraft gegen die Rugel ausüben , als an derjenigen , wo die

anderung der Page ibres Sdwerpunctes åndert , und daß die veränderte Richtung ibrer Rotation nur eine

.

gleichzeitige Erſcheinung iſt. Aus einer råberen Be. tradtung der Ridtung des Stoßes gegen die ercens triſde Kugel und des Einfluſſes der Elaſticitåt u .

Oberflåde derſelben ſich langſamer , als der Mittelpunct

ergibt ſich auch , daß eine Aenderung des Abgangswint .

bewegt. Die Ridung der mittleren Kraftåußerung

fels durch eine Aenderung der lage des Sowerpunctes

des fuftwiderſtandes fann daber bei einem rotirenden rauben Geſchoffe nicht mit der Richtung der Bewegung Bei einer ,, vor,

der Kugel erfolgen müſſe , weßhalb bier eine ganz an. dere Erſcheinung vorliegt , als auf dem Gebiete der Artillerie. Dieſe Verſchiedenheit batte der Verfaſſer doa

wårts " gebenden Rotation drúdt daber der Luftwiders ſtand das Geſchoß im Verein mit der eigenen Somere

frúber entdect ; er unterließ es aber, auf dieſen Umſtand aufmerkſam zu machen , weil er der Anſicht war : dag

deffelben nach unten , måbrend bei einer ,, růcmårte "

jedem - nur einigermaßen mit der Mechanit vertrauten Peſer die vielen irrigen Solusfolgerungen nicht ent,

des Mittelpunctes zuſammen fallen .

gebenden Rotation der Luftwiderſtand der Schwere ents

gegen wirft. Die Bahn des Geſchoſſes iſt alſo , bei geben könnten , welche ſich ſonſt in der Ausarbeitung gleichen ladungen und Elevationen , im erſten Falle vorfinden ; und daß deßhalb eine Widerlegung übers *) Pro 1843 ſind noch keine Hefte des ,, Archio's." erſchienen ; die Redaction deſſelben ſcheint daber durch dienſtliche Verhältniſſe der einzelnen Mitglieder cinftreiten an der Fortſegung derſelben vers hindert worden zu ſein . Da die Aufnahme beider auffäße zus

geſichert rrurde, ſo dürfte der legtere in einem der noch fehlenden Hefte des ,,Urchiv's " wohl bald zu finden ſein .

flüſſig rei. Sollte der Anfrage durch dieſe Antwort noch nicht

genügt ſein , oder Jemand eine nåbere Nadweiſung der gemachten Behauptungen verlangen , ſo wird der Vers faſſer -- ſoweit es ſeine Berbåltniffe geſtatten tere Aufklärungen nicht vorenthalten.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. este in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruckt.

meia

ERO

NG

Samſtag,

N. 126 .

SI

21. Detober 1843. hilo 30 til A

# 131112223

,

នន

។ @1

)

)

ainsi

si dhe

Allgemeine Militar - Zeitung. i urbien.

1823 zum Generalmajor, und wurde am 13. November

Kaſſel , 2 , October . Se, bob. der Kurprinz und

1834 zum Gommandeur der 13. Diviſion in Münſter

Mitregent baben gnädigſt gerubt: den Generallieutes

ernannt. In dieſen Verhåltniß erfolgre am 30. Mårz

nant und Generaladjutanten y Repel, zugleidh ad

1838 ſeine Ernennung

zum Gencrallieu tenant. Den interim zum ersten Commandanten der Reſidenzſtadt 29. November 1839 wurde er interimiſtiſcher commans Raffel, den Oberſt Schirmer, Commandeur des 2. Ina dirender General des I. Armeecorps zu Königsberg in fanterieregiments, unter Verleibung des Ebarafters als

Preußen , und am 8. September 1840 , am Tage der

Generalmajor , jum Commandanten von Hanau , den Oberſt v. Berlepich , Commandanten der Rejidenzſtart

Huldigung, und nach einer vor des Kónigs Majeftat gemadsten glänzenden Revue im Range eines comman ,

Kaſſel, unter Verleibung des Gbarafters als General ,

direnden Generals beſtårigt, auch zum Ritter des rotben

major, zum Commandanten von Fulda , den Oberſt

Adlerordens erſter Glaſſe mit Eichenlaub ernannt, nados

v. Barbeleben , Commandant yon Fulda , juin Com. mandeur des 2. Infanterieregimenis zu ernennen, und

dem ibm die vorbergebenden Glaffen, ſowie der ruffiſche St. Annenorden erſter Glaſſe bereits frilber zu Theil

den Oberſten v. umelunren , Commandeur des Peibe dragonerregiments, mit dem Commando der Cavalerien

geworden waren , gu Jabre 1842 vertauſchte derfelbe mit Genehmigung Sr. Maj. des Rdnigs ſein General.

brigade zu beauftragen .

commando mit dem des II. Armeecorps zu Stettin. Er befindet ſich gegenwärtig in einem Lebensalter von

P re u Be n.

Der durde die dieſjährigen Cavaleriemanóver be merflich gewordene Generallieutenant Friedrich von Wrangel , 1783 in Pommern geboren, trat in einem

59 Fabren 4 Monat, und bat dem Baterlande 47 Jahre

mit Auszeichnung gedient . Goblenz , 7. October.

Geſtern fand hier die feier ,

riche Beerdigung des am 4. diereg verſtorbenen Gebeis

Alter von 14 Jabren den 8. Juni 1797 als Fåbndrid

men Kriegsratbs und Obef8 der Intendantur des acten

Beim damaligen DragonerregimentNr. 6 (zulebiv. Aller)

Armeecorps v. Rippentrop ſtatt.

in fónigl. preußiſche Dienſte , wurde den 15. October

1798 zum Secondlieutenant befördert, machte die Felds

B a y er n.

züge von 1806 und 1807 in Oſtpreußen beim l'Eſtoca.

Verordnung fünftig diten giment finienallerbd infanteriere einem einer e nur dürfen bei Gemdß 18 und bei

iden Gorps mit , und fodt mit Auszeichnung in der Sdladt von Heilsberg , wofür er den Orden pour le

einem Sågerbataillon 9 Sadetten fide befinden .

mérite erwarb .

Den 16. November 1807 zum oſts

preufirden Cúraſſierregiment perſegt, wurde er den 19. März 1808 zum Premierlicutenant , den 18. April 1809 zum Stabsrittmeiſter , und den 20. September 1811 zum Escadronchef befordert. Er mobnte den Feld .

Wild's Büchſe als Ariegs- und Jagdwaffe. Die Allgemeine Zeitung berichtet über dieſen Gegens ſtand folgendes : Der Ingenieur Wild aus Zürid , ein Mann von

zugen von 1813 bis 1815 bei, erwarb in denſelben das einfachen Sitten und großer Befdheidenheit , wie man eijerne. Rreuz zweiter und erſter Glaſſe , ſowie den ruffifden St. Wladimirorden 4. Glaſſe , wurde der

das mit wabrem Verdienſt båufig verbunden Riebt , bat vor einigen Jahren eine Büdſe erfunden, deren Eigent.

29. Juli 1813 zum Major und den 31. Mai 1814 zum thúmlichfeit und Vorzüge noch viel zu wenig bekannt Oberſtlieutenant befördert. In demſelben Jahre wurde ſind und die Beadtung der höchſten Militárcommando's ibm das interimiſtiſche Commando des 2. weſtpreußiſchen Dragoner ,, nadmaligen 5. Cåraſſierregiments anver, traut, worin er den 29. März 1815 beſtåtiget und am 3. October deſſelben Jahres zum Oberſten befördert ward . Den 5. März 1821 erhielt er das Gommando der 10. Cavaleriebrigade in Poren , avancirte am 30. März

nicht minder wie die der Jagdfreunde verdienen. Er ging bei ſeinem Streben von dem Grundſaß aus, daß eine Büchſe, welche zugleich Kriegswaffe ſein ſoll, nicht blos auf 200 bis 300 Schritte, ſondern auch auf dops pelte Diſtanz mit großer Sicherheit und Percuffions.

fraft dießen müſſe , und nicht ſchon nach einer kleinen

1003

1004

Anzahl Schüſſe gereinigt zu werden brauche, was ibm bei ſeiner neuen Búdíe and vollſtändig gelungen iſt.

gegangen , daß es ganz feblerblaft ſei und mit der Scieß .

Durddrungen von dem friegeriſden Wertb dieſer Waffe,

tbeorie in grellſten Widerſpruch febe, wenn die Kugel mit folder Anſtrengung in die Züge getrieben werde,

ohne Grund .

bat Hr. Wild Befannimadungen und reip. Anerbicrun. gen an die meiſten boben Militarcommando's in Deutid , land ergeben ( afſcu ; es deint aber , daß man gegen

Wild iſt nåmlich von der Anſicht auss

daß die Kugel dadurdy ibre runde Geſtalt verliert und

die Pulverfórnet beilweiſe gerquetſdet werden .

Um

zwar in dem Ruf guter Waffenfeuner und Büdfens

dieſen Febler zu vermeiden 1, bat feine Büdiſe 6 oder 8 ſehr flache Züge mit wenig Tral. Die Kugel , welde an der Patrone befeſtigt iſt, umgibt ein leinwandpflaſter,

ſdùßen ſteben , doch aber von Vorurteilen befangen

das mit Waſſer angefeudrer wird , um ſich leichter in

ſind und von der alten Büdiſenmeiſterei ( die nidt auss

die Züge zu fügen , und wird nur måfig ſtart aufge: reßt. Dieſe Befeuchtung des Pflaſters mit Waffer, wozu

dieſelben entweder Mißtrauen gefaßt oder die Beguts achtung dieſer Búdle Offizieren übertragen hat , die

id ließlid) in der Artillerie anzutreffen ift) ſit nicht: 10g . ſagen fónnen . Denn ſo viel und befannt , bat man , außer in Württemberg und Baden , umfanglide und

der Mann ein fleine fupfernes Flaſdiden führt , 028

eben nur ſo viel Tropfen auf das Pflaſter träufeln

gründlide Verſuche mit dieſer Büchſe nirgends gemadl, lågt , als gerade nöthig , iſt für viele ein Stein des Antofos geweſen und hat ſie ſagen laſſen : ,,man fónne

was ſeinen Grund aber and in einer übelverſtandenen

Deconomie baben fann , die gern einige hundert Gulden oder Thaler in der Taſche bebålt , dafür aber lieber Buchſen von minder erprobtem Werth andafft und Tauſende von Hulden dadurdy ſo zu ſagen auf die Straße wirft. Die icucſten Verſude, weldoe im Vers lauf dieſes Sommers. von einer aus badiſchen und bero fiiden Offizieren zulain mengeceßten Gommiſſion ( woju auch einige Unteroffiziere gezogen wurden ) mebrere Woden

ſido dieſer Búdle nicht mebr bedienen, ſobald der Ebers

mometer unter dem Gefrierpunct Richt.

Nichts iſt

låderlider, als dieſer Einwurf. Wenn der Soldat das

Flåſchden in die Hoſentaſche ſteckt oder auf der Bruſt zir isden die Rodflappe (diebt , wird das Waſſer ſelbſt

bei 10 Grad " Réaumur nicht gefrieren ; im " Notbfall fpudt er auf das Pflaſter.

Die Pading berlangt übris

gens weniger Zeit, als bei anderen Büdſen mit lorem

bindurch in Wild's Gegenwart angeſtellt worden ſind,

Pulver und Pflaſterfugeln ; auch ſpringt die Kugel nie .

baben unzweifelbaft bewieſen , daß dieſe Büchſe allen

mals aus den Zügen , welde faſt gar feiner Auffriſding

Anforderungen an eine tůchtige Kriegswaffe entſpridt,

bedürfen. Wem das Waſſerfladden zu unbequem it,

den Vorzug vor allen anderen deutſchen und franzoſts den Bůdren ( welche gleichzeitig vergleichsweiſe mit

der fann auch mit Fettpflaſtern laden ; dieſe fomuben jedoch weit ' mebr und Tadeu fidh weniger leidt.

Dent

érprobt wurden ) verdient , und ſomit einer beſonderen

ſchårfſten Sduß , verbunden mit großerer Sicherbeit Empfehlung würdig iſt. Nur die neue preußiſde Sole des Treffens in die Ferne und immermåbrender Braud . datenbüchſe fonnte einigermaßen mit ihr wetreifern, barfeit der Buchſe, geben nur die mit Waſſer benesten zeigte ſich aber immer noch von geringerem Wertb. Es iſt bier nicht der Ort , auf eine auch den Zechs

Pflaſter.

Ein mebrtågig im Robr befindlicher Souß

entladete ſich mit gleider Siderbeit.

nifer befriedigende Beſdreibung dieſer Waffe und ibrer

Wenn wir die Aufmerkſamfeit der böchften Goms

leiſtungen einzugeben ; wir wollen nur bei den Haupt .

mandoſtellen auf dieſe Büchſe zu lenfen ſuchen, ſo baben

reſultaten der angeſtellten Prüfung verweilen und die

wir dazu einen ſehr triftigen Grund. Die bedeutenden

weſentlichſten Unterſcheidungêmerfmale in der Beband .

Verbeſſerungen in der Artillerie , welde unausgefest

lung dieſer Búdie angeben . Als Reſultate fübren wir techniſche Verſuche anſtellt, wozu man ibr große Sum . an : 1) daß die Anfangsgeld windigkeit der Kugel zwar nicht ganz ſo ſchnell iſt als bei einer Pürſchbüchſe, dafür aber auf Entfernungen von 500 bis 600 Scritten und fogar noch weiter eine ſtårfere Percuſſionsfraft bat uno

men bewilligt, insbeſondere die Siderbeit im Granatens werfen, dürften der Infanterie im nådten Ariege ſehr füblbar werden . Die Kunſt des Bajonnetiedotens wird

zwei Bretter , jedes von 1 Zoll Dide , mit leichtigfeit durchbobrt, ohne die runde Geſtalt zu verlieren. 2 ) Auf dieſe Entfernung wurde båufig idwarz geſchoffen ( von

Hälfte mit Wild'iden Bůdſen und verwende mehr Zeit und Munition auf das Zielſdießen auf große Entfers

fie davor nidt idúben.

nungen . Wenn man ridyer ili , auf 600 S dritte und

Wild ſelbſt aus freier Hand) ; bei geringerer Schuß,

3 ) Nach 500 Sdüſſen bemerfte man nid)t die geringſte Bermins derung der Treffer, und nach einer noch viel größeren Anjabi Sdůſſe bedurfte die Buchſe feiner Reinigung. 4) Bei ladung mit gewóbuliden Bådſenpatronen ſchoß, die Wild’idhe Búdſe bedeutend boſſer als jede andere, bei Padung mit Flintenpatronen aber nod unvergleichs lid beſſer als jedes Infanteriegewebr. Der Vorzug dieſer Kriegswaffe, weldse obne Bajonnet noch nicht 5 Kilogramme wiegt , liegt alſo offen zu Tage. Sie weite wurde das Schwarze Telten gefcblt.

#

bat jedoch bei der Padung eine Eigenthümlichkeit, an welder mancher , der ſich in der Bebandlung derſelben nidt ſelbſt verſudyt bat, leidt Anſtoß nehmen wird, doch

Man bewaffue ſie daber zur

darüber einen geſchloſſenen Trupp von der Starfe einer Compagnie zu treffen , ſo würde eine Batterie von einem Dirailleurzug mit Wild'ſben Buchſen nad wenig Mis nuten zur Abfabrt' gezwungen werden fónnen oder die

Hälfte ibrer Bedienung und Beſpannung verlieren. Bis auf 600 Schritte wird man ſich ihr aber in den meiſten Fallen nähern dürfen , denn die Kampfplåße ſind bes Panntlich ſelten ſo eben als die Grercir- und Sdiefplåse der Artillerie. Bobin Hr. Wild nad den Verſuden in Karlsrube ſich gewendet bat, wiſſen wir nicht zu ſagen ; ſein Aufenthalt wird aber in Zürid wohl zu erfabren fein, und wir raiben fehr, dieſen růdy tigen Šdúßen bei anderweiten Verſuchen zu Ratbe zu zicben . Deutide

Reiter und deutſde Büchſenícůşen müſſen ihren alten

1005

1006

Rubm ungeldmåtert zu erbalten ſuchen und weſentlidze Berbeſſerungen ibrer Waffe nicht mit gleid,gültigen Augen

tiefe Ruft zwiſchen beiden Tbeilen des Heeres batte nun im bürgerliden .Peben eine Stellung bervorgerufen , die den einen zu bod , den anderen zu niedrig, war, Das ward unter der vorigen Regierung node wegen

betracten.

Im Gegenſaß mit dieſer vortheilhaften Schilderung eines anderen Umſtandes doppelt gefübli.

Ernſte Er ,

ſtebt ein , in dem 4. Heft de8 10. Jabrgangs der Hel

fabrungen aus der Napolconiiden Zeit batten ,derſelben

yetiſden Mititår Zeisſdrift mitgetbeilter Bericht einer

die. Ueberzeugung erweckt, daß eine zablreiche Kriegs ,

Commiſſion, welde von der eidgendfjijden Militärge: macht die Siårfe des Staars ſei. Dieſe Ueberzeugung relſaft zur Prüfung der Búdaje Wtld's niedergelegt

war bis in die neueſte Zeit erbalten worden, obne dal

war. Es wird darin der Nachtbeil beſonders bervor, man ſich erinnerte , daß dieſe gerade bier auf einem geboben , welden das naſſe laden norbwendig auf der

anderen Boden rubt.

Daber batte man es für ange .

Lauf der Búcſe baben müſſe ; und als Reſultat der meſſen eradotet, die bewaffnete Macht auf eine Þóbe angeſtellten Verſuche bebauptet : 1 ) Es tonne das Sy, ftem degi.Hrn. Wito nidot als ein eigentlidzes neues

binaufzuídrauben, die bald ſowohl dem land als dem Heer ſelbſt eine drůdende laſt wurde. Befannilide ſind

Product angefeben werden , da die Commiſſion darin die Finanzen des däniſchen Staates ridt im Stande , weder neue , früber unbefannte Morive , noch bisber

es großen Staaten gleid zu thun ; bis zu den legien

unbefanute oder nicht erreid te Wirfungen als deſſen Sabren berab jog rid Srgebniß babe finden fónnen. -

2) Daß die an ges

rin , drobendes Deficit von

300,000 Rothirn.i das nur durch eine Operation der

wiſſen Stußern gerügten Mångel nicht ausſdließlich, Finanzen mit der däniſchen Nationalbanf, bei der Nice noch unbedingt , noch erwiefen wirkſam , durch das mand gewann als die legtere , im Jahr 1838 gededt Wild'ſdhe Syſtem geboben deinent. - 3) Daß die durch

wurde. Das zwang nun dazu, den Sold der Truppell,

Daſſelbe beabſichtigten Vortbeile, beſonders derjenige des und zwar den der offiziere ſowohl wie den der Ge . Ridhtigicießend mit möglidiſt Atarfer Pulverladung auf meinen , lo tief als möglich berabzuſeben , wenn man die größten Diſtancen nicht beſtåtigt worden ſeien. Bei dieſen Widerſprúden wäre es zur Berichtigung des Urtbeils des militariſchen Publicums in einer ſo mides tigen Sache wobl ſebr intereſſant, die Reſultate der im

Laufe dieſes Sommer

zu Karlsruhe angeſtellten aus

gebehnten Verſuche genauer fennen zu lernen.

1

Das danifche Militarſyſtém . Riel , 1. Dctober.

Da gerade ießt das deutſche

zugleich eine nambafte Truppenzabl zur Sdau tragen

wollte. Den Offizieren fiel dieß ſchwer, weil die greita (daftliden Anforderungen an dieſelben in feinem Vere baltniß zu den Mitteln ſtanden , die man ibnen zur

Beitreitung dieſer Bedürfniſſe bot ; bei den Gemeinen batte es die Folge, daß Nebenverdienſt die Hauptſache wurde . Das war die Grundlage der militárijden Vere bältniffe , als Obriſtian Vill, den Ibron beſtieg. Das Heer záblte damals in activen Dienſt 11,186 Mann , worunter 919 Offiziere, 7012 Gemeine und 2069 Unters

Bundescontingent des dåniſchen Staats auf der weiten Offiziere. Die Starfe des vou zábligen Friedensbeeres Lüneburger Ebene mit anderen Truppen Deutſchlands, war 31,408 Mann ( die Seemadot nicht mitgerechnet ). wenn auch unter nicht deutſdem Commando

das

Der jebige Konig erkannte ſogleid , daß bier eine

für die deutſchen Truppen dieſelben Dånen vertbeidigen, Reform durdaus notbwendig ſei. In derſelben Zeit die nicht laut genug ſdreien fónnen , wenn dåniſchen wandie rich die öffentliche Stimme dieſer Frage zu , und Einwobnern deutſdbe Urtbeile in den Gerichtsrålen des

man begann von beiden Seiten zugleich mit Voridlågen und Arbeiten. Wie es ſich denn nun allenthalben ge .

nórdlichen Schleswigs verleſen werden - ſo dod gewiß mit deutſdem Sinn vereinigtfind , ſo dürften einige, wenn auch nur überſichtlid zuſammengeſtellte Data úber das daniſde Militärſyſtem nicht unintereſſant fein. Die ganze Webrverfaſſung Dånemarfs bat unter dem jebigen König eine durchgreifende Veränderung erleben ſollen, und wirflid mebrere febr anerkennungswertbe Forts (dritte gemacht, obwohl die Hauptſache allerdings noch im weiten Felde liegt. Wir ſchicen nåmlich die Bes merfung voraus, daß weder Dånemarf noch die Herzoge thümer, die ſich in dieſer Beziebung ganz gleich ſteben,

zeigt hat, ſo geſdiab es auch bier ; die Regierung iduf ſich ein Organ durch eine im Jabr 1840 niedergeſebre Commiſſion, die Stimme des Volfs fand das ibrige in den Ståndeverſammlungen ; beide aber gingen von vorne berein von einem ganz verſchiedenen Princip aus, und es iſt dieſe Bewegung zu darafteriſtijd , als daß wir Rie übergeben dürften . Bliden wir zuerſt auf die bisa berige Stellung des Militars und fein Verbalten zu den Finanzen, ſo ergibt ſich ein zweifaches Berbåltnis : es mußte eine Reduction vorgenommen , und es mußte

eine allgemeine Webrpflicht ( Waffenredt ) anerkennen ,

der Sold der Truppen erhöht werden . Das war das

ſondern daß die Stadter im Allgemeinen und mebrere

nåchſtliegende, und dieſem wandte ſich die Regierung

.

einzelne privilegirte landſtriche im Beſonderen von allem zu. Die Commiſſion erhielt den Auftrag, eine Reorga Militárdienſt erimirt ſind.

Die ganze Faft -- denn

niſation des Heeres in Vorſchlag zu bringen , durd

jenes unſchåpbare Hedt wird eine wabre Paſt für die welche die Finanzen erleichtert und beſonders die Offis Einen , wenn Andere durd Privilegien der alten Zeit ziere der Armee beſſer geſtellt wurden . Sie begab fic .

nod immer von dieſer Pflicht befreit bleiben

rubs

an die Arbeit. Das Reſultat derſelben werden wir ,

baber auf dem kandmann. Dieſem find son jeber die wie es ießt vorliegt, fogleich anführen . In den Ståná

Offizierſtellen unerreichbar geweſen . Offizier und Adel den dagegen , machtig unterftůBt von der öffentlichen waren zwei rich gegenſeitig bedingende Begriffe. Die Stimme, trat eine ganz andere Auffaſſung der Frage

1007

1008

berror. Danemark fann , feiner wilttårijden Ceialt

ans, wir die Wiberger rich befonberg bei der Seemadorso

wie ſeinem Umfang nad, teine kandmadt bilden ; fein frage bervorgerban batten. Das Einzelne der bezugs friegeriſches Bewußtſein debt auf der See d , em forti liden Debatten , der Commiſſionsberidt, die Gründe laden Hav ", wie es in dem berrlidhen Nationallied für und wider liegen zu weit hinter uns , um ſie bier beißt; hier findet das danifde Volt ſeine Helden , ſeine aufführen zu tönnen. Es mag die Bewertung genigen , Erinnerungen , feine Träume einer gewaltigen Zukunft . daß bóberen Orts ungefähr gar feine Rüdſidi darauf wieder ; und wäre es wahr , daß man die Seeniadt genommen wurde.

Hier erwartete man dagegen alles

eince Staates nada der Ausdehnung Feiner Rüften bei Heil von der beregten Commiſſion, die nad oft wieders urtbeilen fann, fo wäre es wirklich ein mådhtiger Seer bolten Friſtverlängerungen denn endlid unterm 28. April

ftaat, während es jeßt nur ein wichtiger iſt. Die erſte verigen Sabres' die Beſtåtigung ibres Dorfplagg erbielt, Bemegung der öffentlichen Stimme ging debbalb dabin, welder alsdann am 1. Juli orffelben Jahres in Kraft mit Entſchiedenheit die Herſtellung des Stolzes der Dås

trat und die Baſis der Militárverfaſſung Dänemarfs

nen , ihrer Flotte, zu fordern n; eben ihr route alle bildet. Die eigentlide:Aufgabe derſelben baben wir Landmadt nur ein fecundáres Moment ſein. Damale, oben angedeutet, und nur in dieſer Beziehung iſt eine vor zwei Jabren , bildete das die Frage des Tages ; weſentlidbe Beranderung eingetreten. Der einzige Weg die Stånde redeten, die Journale perorirten, die Sowåper beide Ziele, beffere Stellung des Militars und geringere fowablen, das Volf flatſchte; die Verſtåndigen dagegert Ausgabe, zugleich zu erreiden , war die Reduction ; 1

bradlen bald in Erinnerung , daß jene erite Regung der åt båniſden Nationalitåt bei allem Feuer und

dieſe aber geldab nad folgendem Princip . Der Fries dendfuß wurde berabgeſeßt auf 24,250 Mann ( mithin

allem guten Willen zweierlei zu überſeben fic bemůbe: 7158 Mann weniger als früber) ; die active Dienſtmadt erftlich daß fein unbemittelter Staar eine reide Sees auf 9676 Mann (1510 Mann weniger). Aber während madt bauen fonne, und arm ſei Dänemark, zwar vidt man für den Friedensfuß überhaupt 6218 Gemeine, 552 Unteroffiziere und 221 Offiziere ( initbin ungefábr das ridtige Verbältniß, ſo lange fein zweites Aufgebot Einfünften ), aber doch an Geld, fido Schiffe zu bauen ; bommt) bat eingeben laſſen, iſt das ganze Offiziercorps an Patriotismus und Staatsſchulden ( befanntlid bes tragen ſie 115 Millionen Rothlr. bei 15 bis 16 Mill.

dann , daß troß aller ſædnen Erinnerungen aus guter damit volkommen außer Stand bei einer Vermehrung

alter Zeit und trotz des Rubmes der dåniſchen „, Seet der Truppen über 24,000 Mann noch ausreichen zu gårer i von den zwei Millionen Einwobnern bei der fónnen. Dieß iſt die entſdiedene Sowache der pås frenndíctiaftlichſten Berednung doc in Dånemart nur der Bevölkerung überbaupr ſich mit dem Seeweſen bei falſe , was eine Zahl von 59,779 Perſonen abgibt ; daß aber bierin Frauen , Kinder und Greiſe der Seefahren

niſden Militárverfaſſung ; die an Unmdglichfeit grån. den Offiziers ſich empor zu arbeiten , wird ſie dereinit doppeli fübibar maden . Und noch ließe fich dieß vero beidigen, wenn nur Unteroffiziere gebildet würden ;

den mitberedner ſeien, und daß man daber von dieſer

das aber madt die furze Dienſtzeit der Gemeinen , die

2. Procent und in den Herzogthümern 222/25 Procent 4

gende Sowierigfeit für den Unteroffizier, zur Stellung

Zabl nur etwa 12 Procent reefåbige Reute rednen dürfe, auf 16 Monate berabgelegt ward, unmöglid . Maa was etwa im Ganzen 7000 brauchbare Secloure in dem

wird auf dieſe Weiſe, wenn man die Truppen bedürfen

ganzen Staat abgibt. Wollte man daber die Handelde wird, viele Köpfe, aber wenig þaupter záblen. Troß marine aud ganz und gar entbloßen , ſo würde den . dieſer Reduction betrugen am Ende die Koſten der noch aud für eine einmalige Rújtung zweiten Ranges neuen Organiſation 200,000 Rbiblr. ( 150,000 Rthlr.

die feefåbige Mannſdaft nidhi auðreiden. ( S. Milit. Pr. C. ) mebr als dag Budget es anzuſehen im Siande war ( ſtatt der angewieſenen 2,250,000 Rbiblr.

Repert, Aarg. 1813. 1. 1. )

Bir balten dieſe Data für Tebr widtig für die ride

2,450,000 Rbtblr. jabrlich ).

Gewonnen iſt dadurd

tige Beurtheilung der militarijden Verbåltniffe der Dit weſentlich nur eine bóbere Befoldung des Offizierſtandes fee ; fie liefern einen entſdeidenden Beweis für die oft und eine Zulage zur lohnung der Gemeinen, was denn yon und ausgeſprochene Bebauprung, daß nicht der freilich ſein Gutes haben mag. Das iſt nad dieſer Befit der Kriegemadt Däneinarfe , ſondern nur der Geite bin das Refultat der zweijábrigen Commiſſions , der Dortheile ſeiner Page in einer anderen vand får arbeit. Ein zweites berúbren wir hier uur furz – das die Zukunft der Oiree entideidend ſein wird. Dod Princip der fürzeren Dienſtzeit, durd weldes neben Wir geben weiter. Es fielte ſich bald beraus, daß aud einer geringeren activen Dienſtmacht eine größere Zabl bier die dånifde Nationalität nicht ſo febr ein Beri febrtes al vielmebr ein Unverbáltnißmåßiges gewollt

Waffengeúbter Mannſdaft erzielt werden soll , deren Mebrbctrag nad einem Cyclus von 8 Sabren auf

batte, und erklärte man ſich aud nicht überwunden, ſo 23,000 Mann angeſchlagen wird. Die jährliche Nes ließ man doch bald rubig geldeben, was man vernünf. crutirung betrågt 4968 Mann ( Refcript vom 3. Auguſt

tigerweiſe nicht langer sadeln fonnte , und jene Sees D. J. ), wovons auf Dånemart , s auf die Herzoge 1

macht wurde foließlich demgemäß in die zweite Reibe thimer fommen . Es iſt zu bemerten , dat frůber (vor neben der Randmacht geſtellt. Als die

ziemliit ents

1815 ) das Berbåltniß von

zu '%, war.

Dieſe

ſchieden war, begann nun die Oppoſition zum erſtenmal größere Waffenübung der deutſden fande iſt aber eben ernjilich die Frage über die allgemeine Webrpflicht vor, ſo ſebr ein Fortſchritt für dieſe , als ein Gewinn für ( aug. 3tg.) zubringen. Die Roesfilder Stånde zeichneten ſich hier Dånemart. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung : 6. W. teste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.

Dienſtag ,

No. 127 .

21. October 1843.

Allgemeine Militar : Zeitung. unerſd útterlid treu war, ihm widme Id das Sieges. tbor." Die Trinkſprüche , welche Se. Maj. der Corpsconcentrirung haben nachſtehende Offiziere fremd. Rönig bei dem ( nach der Grundſteinlegung ) den Rits berrliche Orden erhalten und zwar von Sr. Majeſtåttern des Mar. Joſepbordens in der ténigl. Reſidenz dem König von Preußen : Der Senerallieutenant als gegebenen Gaſtmable ausbrachte, waren : der erſte Trint, H anno ve r. Hannover , 17. Dctober. Bei Gelegenheit der

kett den Rothen Adlerorden erſter Claſſe mit dem

-

ſpruc : „ Dem Andenfen des Gründers des Ordens

Stern in Brillanten ; der Generallieutenant Hart, und ſeinem Großmeiſter, der uns allen ein liebender mann den Rothen Adlerorden erſier Olaffe ; der Ses Vater war." Der zweite Trinkſprud : ,,Dem Andenfen neralmajor und Generaladjutant Rotben Adlerorden zweiter Glaſſe non mit finingen dem Stern den in Brillanten ; die Generallieutenante von Bodt und

des Feldmarſdals , Fürſten Wrede , derjen Rubm mit dem des Heeres unzertrennlid iſt. Dem Andenfen des Generals der Infanterie , Grafen Deroy , der , don

von dem Burfde , ſo wie der Generalmajor Freis en Greis , den Heldentod ſtarb , und dem Andenfen berr_bon Baring den Rothen Adlerorden zweiter aller verewigten Mitglieder des Ordens." - Der dritte -

Claſſe mit dem Stern ; die Generalmajore von Düs Trintſpruch : ,, Auf das Wohl der lebenden Mitglieder ring, von der Deden, von Hattorf und Freiberr des Ordens. Das Beiſpiel ibrer Tapferkeit feuere das vonPoten den Rotben Adlerorden zweiter Claſſe ; jüngere Geldledt an . “ der Oberſt Wiering von der Artilleriebrigade, interis miſtiſcher Brigadier ; der Oberſt von Hattorf, Gom,

Wůrttemberg.

Die Uebungen , melde in dem t. württembergiſden

mandant in Stade, Commandant des Hauptquartiers ; Pionniercorps im fauf des Monats Auguſt nach dem der Oberſt Wynefen , Commandeur des Leibregiments , Birago'iden Brüdenſyſtem bei Ulm ſtattfanden, baben interimiſtiſder Brigadier ; der Oberſt Cleve, Brigas auch hier wieder die Bortrefflichkeit deſſelben bemibr .

dier ; der Oberſt Graf von der Deden , Comman . Bei bedeutend hohem Waſſerſtande der Donau wurden ng

unter der Vorausſeßu deur des Garde Huſarenregiments, interimiſtiſder Bris Brüden der verſchiedenſten Art,gerdlagen und mannich der ſchwierigſten Verbåltniffe eit dieſes Anwendbark weitere die Von Sr. Königl. Hobeit dem Großherzoge von faltige Verſuche über Oldenburg : Der Generallieutenant Halfeit das Ehren . Syſtems angeſtellt. Eine Brüde , theils auf Böđen, Großfreuz des Haus und Verdienſtordens des Herzogs theils auf Pontong rubend, von 330 Fuß fånge, wurde

gadier den Rotben Adlerorden dritter Glaſſe.

Peter Friedrid ; der Generalmajor und Generaladju : über den reißenden und tiefen Strom in einer Stunde

tant von finfingen das Ehren -Großcomtbur,Kreuz bergeſtellt und zwar mit einer Feſtigkeit, die mit einer geo deſſelben Ordens. wóbnlichen Pontonbrüde nicht zu erreichen geweſen wäre . Bon Sr. Durchlaudt dem Herzoge von Braun. Zirte i.

idweig : Der Generallieutenant Halfett den Herzog. Konſtantinopel, 20. September. Der Muſchir lich Braunſchweigiſden Orden Heinrich's des fomen der großberrlichen Leibgarde und Großmarſchall des Außer dieſen ſind noch viele andere

erſter Glaſſe.

Offiziere vom Stabsoffizier abmårts decorirt worden.

Serails , Riza Pada , bat, unter Beibehaltung ſeiner .

bisherigen Functionen , die Würde eines Seriasfers

( Oberbefehlsbabers fåmmtlider ottomaniſder Truppen) B a y er n . München , 13. October. Geſtern fand die Grund, erhalten. Das rich hierauf beziebende großberrliche ſteinlegung des Siegeshores, welches Se. Majeſtår der Handſdreiben wurde am 16. d. M. bei der Pforte König , aus Aderbỏ ch ſteigenen Mitteln e8 aufbauend,, feierlid verleſen. – Das neue Reglement der ottoma, bei dieſer Allerhöchſtſeinem Heere widmet, feierlich ſtatt. Bei der niſchen Armee iſt bei der Pforte verleſen, und ion des Grundſteinlegung zum Siegestbor ſprach Se. Majeſtát Gelegenheit auch eine neue Organiſat iſt Derſelbe worden. gemacht befannt bes Kriegsrat Heere, tapferem Bayerns ,, der König folgende Worte : -

das zu jeder Zeit, in allen lagen , ſeinem Landesfürſten

gegenwärtig aus folgenden Mitgliedern zuſammenger

1011

1012

reßt : 1 ) Suleiman Parda , Ferit (Diviſionsgeneral)

Fugelſchwerer fabung anſtellen zu müſſen , ſei es nun,

der Garde , Präſident. 2 ) Der Ulema Arif Hifmet Bey , Mitglied des Reid Bratbes . 3) Hadid i Edbem

um eine neue Bahn für lebtere Padung zu erbalten , oder auch nur ſido aufs Neue von der Ridhtigkeit jener åtteren Babn zu überzeugen.

Bey , ebemaliger Defterdar zu Saida.

4 ) Riamil

Paída , Ferif. 5) Soefib Efendi, frůberer Bote

4) Die beiden zu den Verſuchen verwendeten Robre

fdafter in Pondon und 6) Set Efendi , beide Mits

waren nicht mehr neu , aber nodo vollkommen dienſts brauchbar. Die Kugeln wurden obne Auswabl ges

glieder des Reichsrathes. 7) Abdi Pardha , Mirilima ( Diviſiondgeneral) der Garde ,. ein ehemaliger Zögling der türkiſchen Militårſchule in Wien. 8) Awni Parda, gleichfalls Mirilima der Garde. 9) Emin Parda , Director der bieſigen Militárakademie. 10 ) Meb med Paſda , Mirilima der Linientruppen.. - A18 Secretár -

.

nommen .

Die ', fugelſchwere Ladung betrug bisber

1 Pfd. 30 ltb . , die 'l fugelſchwere Ladung 1 Pfo . 16 Ptb. , alſo , des Nenngewichts der Rugel, während

jene nicht ganz '/, des Nenngewidts ausmachte. Das Gewicht iſt Frankfurter leicht Gewicht.

Das Pulver

und Protofou fúbrer des Kriegerathee wird Salid wurde aus denſelben Fåfjern zu beiden ladungen ge. Ramit Efendi , Mitglied des Rathes im Finanzde. nommen und dieſe ſåmmtlid gewogen. – 12 Fuß rol. partement und Rapufiaja (Pfortenagent) verſchiedener = 5 Sdritt. Erſter Berſudy.

Statthalter , fungiren .

V e r

5) Es geldaben an zwei Vormittagen 30 Sdúfje mit / und 30 Sdůffe mit %. fugelſchwerer ladung nach einer Wand auf 300 Sdritte , wobei nach jedem

uche ,

welche die großherzogl. heſſiſche Artillerie mit dem Schufe mit der ladung und nach je zwei Souſſen mit Sechspfünder zur Vergleidung der Wirkung von den Rohren gewechſelt wurde. Um ſicher zu ſein , alle 1/3 und 4 kugelſchwerer Ladung in den Jahren 1838 Sdůſie auf die Wand zu bringen , wurde nach einem .

neun Fuß boben Punct bei jeder ladung mit der natúr.

und 1839 angeſtellt hat.

liden Viſirlinie (über Biſir und Korn) gerichtet.

Der

1) Zur Erreichung des ausgeſprochenen Zwettes

Bifirminfel der beiden Pfor. betrågt 27 ' 24 " und

wurde in Beziehung auf beide ladungen die Kenntniß der beſtrichenen Råumeund der Streuung der Rugeln bei gleichen Schußweiten für nöthig gebalten. Es Fehlt zwar nicht an Verſudien mit verſchiedenen ladun. gen, allein fo viel wir wiſſen, geſchaben ſie unter einere tei Elevation und gaben verſchiedene Soufmeiten , die fich dann zu feiner nåberen Unterſuchung der Wirkungen eigneten. Man glaubt daber den Accent aufdie gleichen

iſt bei allen genau derſelbe. Der mittlere Treffpunct lag bei ' /, fugelſchwerer fadung 13,13 " rhl. , bei % fugelſchwerer l'adung 4,45 " über dem Zielpunct. Hier: aus ergab ſich nach der d'Obenheimiſchen Plandetre du Ganonier für ' ); fugelſchwere Padung 1345 , für '%. fugelſchwere ladung 1260 Pariſer Fuß Anfangege. ichwindigkeit. Die aus der in Nr. 3 ermåbnren Babn auf dieſelbe Art bergeleitete mittlere Anfangsgeſchwin,

Sdufweiten bei verfdiedenen Badungen legen zu müſſen.

digkeit iſt 1341 Fuß. Es ſtimmt mithin jene , durd

2) Zur Erlangung der Renntniß der beſtrichenen den neueſten Verſuch fic ergebende Anfangsgeſchwindigo Råume nahm man ſich vor, zuerſt die Normalbahn für feit ſehr genau mit diefer überein , was, außer der bis. jede fadung durd Berſude zu beſtimmen, ſie grapbird berigen Praris, für einen neuen Beweis der Ridrigfeit darzuſtellen und daraus endlich jene Råume abzuleiten. jener Babn gelten darf, und es rechtfertigt, aus obigen Die Streuung der Kugeln fonnte nur aus einer ges núgenden Anzahl Schúiſe mit jeder Padung beurtheilt

Daten Bahnen zu conſtruiren . Es wurden daber nun

werden . Unter Normalbabn wird die mittlere der vers

Entfernungen entſprechenden Tangenten der Elevations.

ſchiedenen Babnen verſtanden, die bei einer binreiden .

winkel geſucht.

mittelſt der ermåbnten planchette die den verſciedenen Da die Entfernung von Vifir und Korn

den Anzahl von Schüſſen unter gleichen Umſtånden und der Metallunterſchied der Gefchüße befannt ſind, ſtattfinden .

ſo konnten nun die Aufſåße , welche den verſchiedenen

3 ) Obgleich die großberzogl. Artillerie fchon ſeit Entfernungen entſprechen , und dann auch die zugebos långerer Zeit im Beriße einer lediglic durch Verſuche rigen fenfrechten Ordinaten der Babnen berechnet werden. beſtimmten Normalbabn ihres Secspfünders für 'l,

Dabei wurde die Biſirlinie auf 700 Schritt als abſciſ.

fugelſchwere Padung iſt , die ſich bisher vollſtändig bes währt hat, ſo glaubte man doch, der gleichen Umſtände wegen, gleichzeitig mit den Sdúffen mit fugelſd)werer ladung aus denſelben Geldhúßen noch Berſuche mit '/,

Fenlinie angenommen. – Um die verehrlichen leſer in den Stand zu regen , ſich ſelbſt die Babnen zeichner und damit operiren zu können , theilen wir hier deren Gos ordinaten mit.

Abfciffen oder Diitancen in Soritt. Labung.

'/3. 'l

100 | 200 | 300

400

500

600

700

800

900 1 1000 | 1100 | 1200

Ordinaten in rbl. Fuß. 8,999 9,400 | 8,029 5,033 0,000 7,886 17,919 | 30,486 | 46,208 | 67,097 4,03 7,148 | 8,617 |20,299 | 34,533 | 53,820 | 75,986.. 4,752 | 8,258 | 10,448 | 10,850 / 9,368 | 6,0510,000 |

Den 700. Schritt an ſind die Qrdinaten negativ und liegen unterhalb der Abſciſſenlinie.

1013

1014

6) Mittelſt dieſer Coordinaten wurden nun die Babe nen conſtruirt und dazu der Maßſtab von 2 Sdritt

finie ( die Bodenlinie ) bis zum Durchſchnitt mit der Babn . Der Abſtand dieſes Durdonitte punctes von

= 1 Millimeter für die Abſciſſen und / Fuß = 1 Mil. jener Ordinate, parallel mit der Abſciſſenlinie gemeſſen , limeter für die Drdinaten gemåbit. Nun fonnten die ergab endlich den geſuchten beſtridenen Raum auf beſtrichenen Räume hinter dem Ziele gefunden werden. 400 Sdritt , mithin binter dem auf dieſer Entfernung Zu dem Ende trug man z. B. vom Durchſchnitt der aufgeſtellten 6 oder 9 Fuß boben Ziel. Auf dieſe Weiſe

Ordinate auf 400 Sdritt mit der Bahn 6 oder 9 Fuß

ergaben ſich nadſtebende beſtridene Räume.

auf die Ordinate abwårts und 30g durch den ſo bes

Rubrif Berbåltniß iſt der beſtridene Raum von '/

In der

ſtimmten Punct und einen 3 Fuß ſenfrecht unter dem fugelſchwerer Ladung = 1 gereßt. Diſtancen in

300 / 400 / 500 | 600 | 625 / 650 | 675

S dritt.

700 725 | 750 | 775 / 800 / 900 / 1000 | 1100 ! 1200

Mittel.

ladung.

Fuß.

in Bielhöhe

Anfangspunct der Abſciſfen liegenden Punct eine gerade

Beſtridene Råu me in S dritt. 6

'/3225

1 a% | 200

168 154

1

136 120

I

108 93

100 88

1

95 85

Verhältniß | 0,89 | 0,92 | 0,89 | 0,86 | 2

9 1| %/

343 302

252 221

200 175

1

89 80

- |

156 | 149 | 142 | 134 138 132 125 118

86 76

80 72

| 0,88

Verhältniß | 0,88 0,88 0,87 | 0,88 / -1-1 - 10,89

68

1

127 | 120 115 | 107

74 66

77

1

71 64

62

53

54

44

40 37

32 28

10,90 | 0,87 | 0,83 | 0,92 | 0,87 10,88

115 | 111 | 106 102 98 94

92

78

60

80

65

53

1 TE

Es ergibt ſich hieraus , daß die beſtridenen Räume

I - 1 0,89 0,87 0,83 0,88 | 0,87 10) Es geſtaben daber aus denſelben beiden Robren

auf allen Diſtancen bei , kugelſchwerer ladung um

auf ganz ebenem Boden mit jeder Radung 100 Souſſe

etwas mehr als 10 kleiner ſind, alsbei '/, fugelſchwerer an vier Verſuchstagen , und zwar Dormittags, Nacho ladung und zwar für jede Zielbóbe. Dergleicht man

mittags und um die Mittagszeit , um auch bierin eto

für jede Ladung die beſtridenen Räume bei verſchiedes waige Einflüſſe zu compenſiren. Nach je zwei Schüſſen nen Zielbóben , ſo ergibt ſich , daß ſie ſich wie dieſe wurde das Geſchůß gewechſelt und auf jeden Schuß Håben verhalten .

mit '/, fugelíd werer Padung geſchab ein Schuß mit

7 ) Es iſt erſichtlich, daß mittelit dieſer Babnen aud , tugelíd werer fadung. Man batte dabei die Abſicht, leicht die Auffdlagwinkel der Kugeln gefunden werden für beide ladungen eine mittlere Schußweite von 800 können. Man findet, daß ſie bei einer und der anderen Schritten zu erbalten, damit die Vergleichung der Streur Padung im Durſchnitt 1,38mal ſo groß, als die Eles ung beider ladungen auf einerlei Diſtanz ſtatthaben fonnte. Die Ermittelung des richtigen Aufſaßen für vationswinkel ſind. beide fabungen war offenbar bierbei das Wichtigſte.

Der Umſtand, daß die aus dem erſten Verſus berges leitete Rugelbahn ſehr genau mit derjenigen übereins

3 weiter Verſuch .

8) Die ſoeben mitgetheilten Reſultate des erſten ſtimmte, weldie früber lediglich durch Berſüche erhalten Verſuds zeigen offenbar, daß '/, fugelſchwere Ladung worden war und deren in Nr. 2 Erwähnung gerdab,

binlidtlich derbeſtrichenen Räume gegen '); fugelſchwere rechtfertigte es, jene Auffäße aus Ergebniſſen des erſten Badung zurücftebt, wiewohl nicht erheblich . Sollte man Verſuchs berzuleiten. Man fand auf dieſeun Wege, vielleicht zu glauben geneigt ſein, aus den ro beſtimmten daß den Geldůgen 11,20 Pinien rhl. für / und 13,69 3

beſtrichenen Räumen dúrfe ein ſo wichtiger Soluß nicht

linien Aufſaß für % fugelſchwere ladung gegeben werden mußte. Bei dem erſten Schule wurde mit der ſtridenen Räumebei , fugelſchwerer ladung eine noth größten Sorgfalt auf einen 800 Schrittentfernten weißen wendige Folge der größeren Senkung der Kugel iſt, Punct auf dem Boden gezielt ; bei allen folgenden Souls die bei demin Nr. 5 aufgeführten Spießverſud fich fen aber, was ſicherer und ſmårfer geſchehen konnte, gezogen werden , ſo bedenfe man , daß die kleineren bes

ergeben hat. Außerdem werden wir ſogleid durch den auf denjenigen Punct eines auf 200 Schritt entfernt zweiten Verſuch beſtätigt ſeben , daß /, fugelſchwere aufgefteúten Brettes, welcher von der Viſirlinie jener Ladung zur Erreidung derſelben Entfernung einer großes % fugelſchwere ladung, daß a18 /, ren Elevation bedarf , als alſo die Bahn jener ladung mehr gefrúmmt iſt. 9) Die Kenntniß der beſtrichenen Räume reicht aber

nod nicht zur Entſdeidung der Frage bin, ob ' /, fugel. rowere ladung gegen die gebrauchlide , fugeſchwere Radung zurůæftebe , ſondern es iſt offenbar noch die Renntniß der Streuung der Kugeln bei beiden laduns gen aufeinerlei Diſtanz nothig und hierzu wurde die Unzahl Schüſſe des erſten Verſuche für zu klein gehalten .

erſten Richtung abgefonitten wurde. Auf dieſe Arti glaubte man rider rein zu dürfen , daß die Geſchüße, deren Viſirwinfel úbrigens genau derſelbe iſt , einmall wie das anderemal geridtet werden würden . 11 ) Um leſer, welde ſich dafür intereſſiren , in dem

Stand zu reßen, ſich ſelbſt Tableaur über die Streuung der Kugeln anfertigen zu können , geben wir bier die Schußweiten nebſt Abweichungen in der Ordnung , mire die Schüſſe geſchaben. Un jedem der vier Verſuchalaga geſchaben 25 Sdůſſe mit jeder Ladung.

1016

Padung '/, fugelſchroer. Abweichung

Scuf ! chlag in

in Fuß.

feb .

Schritt. I links. 1 rechts.

11 | 806,5

16,5

3838,1 5 856,5 7 863,4

825,5 947 612 913 749,5

105 1 107

-

2

13842,5 15 804,51 17 693,3

22,5

109

16

111

11,5

113 115 117 119

682

24

23723,7

6

312

31763,1

33 35 537 39 41

979,6 954,5 738,2 912,5

31,5

872

43870,8

55

712,5 678,3 942,1 | 19,5 589,5 826,6

61

899

63 809 65 661,5 67 695,5 69 723,5 815 762 73

71

2

849 559 973 848 916 812 722

95 713,5

Schula

links. I redits .

Tes .

8,5 30

2,5 0,5 16,5 24 10

6

-

26,5 2,5

786

121 1183,5

24

123 125 127 129

912 978 839,5

12

912

21,5 12,5

131

845

9,5

133

864,5

135 137 139 141 143

656

10,5

710 735

153

18

8

40

6

2,5

52862,5

8,5

725

6,5

157

869,75

56 58

8

159

896,5

60

677,5

0

163 723,33 165 761

17,5 18 1

22,5

696

11,5

171 173

805 796

0,5

13

-

3

175 692,75 | 11,5 737,5

179 | 826,66

8

181

880 697 185 867,75

5

1,5

1,5 | 187

736

4,75

189

885

-

3,5 | 191

762,5

11

193

835,5

7,5

195 596,75 195

-

6

183

4

80

-

545, 25

8 -

5,5

11,25

12

167 169

177

-

62 64 66 68 70 72 74 76 78

20,5 9 7 4

-

124

14

128 130 132

707 888

134

842,5

136

698,5 784 873

138 140

863 766

710 571 733 928

148 150

82

84

721,5 884

674

762 954 637,5

2,5 | 164 166

7,5

5,5

4,5 7,5 4,5

0,5

-

156

160 162

2

969 737

154

158

1

-

851 707

557 825 887,5

152 | 1147,75 6,5

.

694

142 144 146

3

0 0

637,5 888,5 690,5

126

764

818 793

86 88 90 92 94 96

120 122

14

-

6,5

15

672 | 0,5 1034 855

761 826,5 1016

0,5

11,5

863,9 763,3

48 50

116

114

---

4 -

3,5

9

118

24 9

21,5

2,5

6

696

761,5 698,5 655

21,5

112

8,5

46698,4

13 2,5

15

3,5

3,5 15,5

4,5

5

-

888,2

ints. 1 rechts.

610 819 925

4,5

-

8,5

42 | 910,4 44 903,7

155 | 672,66

-

-

-

108

in Fuß.

in Sdritt.

110

16,5

2 1 5

54 | 857,1

161 761,25

9,5

Aufſchlag Abweichung

102

106

13

20 721,8 22 | 910,5 24 811,8 26 881,1 28 824,5 30 839,2

719,1

Mr.deg 1.

3,5 | 104

880

38

-

7

14 892,2 16 736,25

24,5

3,5 0,5

1058

10 | 806,5 12 856,5

0 11

3,5 1,5

-

2 753 4753,6 6603,1 8 778,1

776 872 803,5

12 -

Schritt.

32 34 36

0

812 836,5

Tes.

4,75

13

8

9,5

in Fuß.

151 964,333,25

1

4,5

|Schuſſchlag in

-

705

in Fus.

827,5

654,5 145 147 592 *) 149 721

-

-

Ubweichung

-

91 93

14

Nr.des] 1. Auf :

links. I rechts .

807 560 737

/ fugelfdwer.

Abweichung

1

75 827,5 808 77 79 81 83 85 87 89

3

814

57 673,5 59 865,5

ollllIlllo

45 47 49 51 53

Tolle 1991 ||| 01 11-*|

21794,8 25 655 27 826,6 29 673,7

Schuſſchlag in res . Schritt.

101

2,5

ladung

1. Aufs

7,75 | 103

9 734,5 819

19

Nr.des

cool to come loow lll il SI

Nr.des 1. Uuf-

839 589,8 966,5 559

8,5 4

5,5 9,5

0,5 12

733,75 673,75

856 954,66

168 170 172 174

955,5 748,5

176

857,5

789

178

808

180 182 184

693,34

186

722,5

188 190 192 194

513 690 632,5 881,75 834 713,5

196

3

7,5 0,5

830 815

0 14

12

7,25 14,7 0

98 5,25 199 1 763,75 11,5 99 597 5,66 737 200 9 100 923 n ermittelt Planchette d'Obenheimiſche der nach Geſchwindigkeit der dieſer aller 12) Das arithmetiſche Mittel des erſten Aufſchlags 97 671,5

7 0

197

933

Schiffe iſt 789,5 für /z und 789,81 Schritt für V. kugelſchwere wurden , To ſab man jene uebereinſtimmung in den Schußweiten und Laduni , eine in der That merkwürdige Gleichheit. Zugleich zeigen die gleichzeitige Erreichung der beabſichtigten Entfernung zugleich als dieſe Zahlen , wie nahe der Zweck, 800 Schritt mittlere Schußweite einen Beweis der Zuverläſſigkeit an , weiche die planchette gewährt. 1

zu erhalten , erreicht wurde. Da die Auffäße für dieſe Schüſſe aus

( Fortſetzung folgt. )

* ) 100 Schritt weiter der folgende Aufſchlag.

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlung: 6. B. beste in Darmſtadt und in deffen Offizin gebrudt.

2732013-1100011 9-7-13 10:

1015

Donnerſtag, 26. October 1843. Tots te

Ne: 128 .

ப hu

Allgemeine. Militar - Zeitung.. .

Frankreich

Zu den vielen Verdienſten , melde fide Maridal Soult erwirbt , gebórt auch , daß er der Topographie

13) Im Ganzen ſind bei zu kurz gegangen . weit

eine früber nicht gefannte Aufmerkſamkeit ſchenft. So

Jene ſind in Summa zu

abgeſehen von der großen waren im Jahr 1842 Karte von Frankreich – von der finieninfanterie 840

dieſe

' , fugellow.log . 50

54 50 Rugeln .

gegangen 4550 kurz 4568 4598 Shritt. weit

Offiziere und 575 Unteroffiziere 26., von der leidten Im Mittel zu kurz Infanterie 316 Offiziere und 173 Unteroffiziere ac. und von der Cavalerie 657 Offiziere und 428 Unteroffis

' 46

weit

1

99 85

92

Sdritt

91 } pr. Sdue.

Dieſe Zablen ſprechen wobl auch dafür , daß die ziere 2c. mit militåriſch: topograpbiſden Arbeiten beſchäfs rigt, zuſammen 2989 Individuen , welde 2935 Mes ' obigen arithmetiſden Mittelzahlen die wahre Schuß, moiren und 2227 Zeichnungen fertigten .

Dieſe und

jene entſtanden meiſt ausLerrainaifuabmen , Necognoscis rungen 2c. und die Arbeiten zerfallen überhaupt in

3 díaſſen : 1 ) Militáriſche Recognoscirungen von Di.

weite angeben.

A. Streuung . 14) Der Anblid der Tableaur , welche angefertigt

Itricten, Terrainabídnitten, Straßen, Flüfen u . 2).Mis wurden , zeigt in Beziebung auf Streuung nur wenig Unterſchied ; der Breite nad Theint der ladung /, fugel. genden ac.; mit oder ohne die betreffende Terraingeid ſchwer der Borzug zu gebühren. Beſtimmtet ergibt ſich

liråriſche Memoiren von Stådten , feſten Plåßen , Ger nung. 3) Daſſelbe mit Beziebung auf Truppen und deren Bornehmungen , mögen dieſe ſtattgefunden baben,

dieß aus Folgendem .

Es iſt bei oder auf Suppoſitionen beruben. – In gleider Weiſe Die größte fångendifferenz '; '/, fugelſchw . Pog. In gleicher waren auch 69 Offiziere des Generalſtabs beſchäftigt. wenn von den ungewoonlid – Bei den Gewehren , welche ſtatt der Stein ,, weit gegangenen Rugeln Percuſſionsſchlóffer erhielten , iſt man gegenwärtig bes Nr.121 ( 1183 Sdr. ) u.Nr.152 idäftigt, eine Siderheitsraſt anzubringen , wie ſie in ( 1148 Sdr.) abgeſeben wird 513 521 Schritt. -

Bayern ſchon långere Zeit eingeführt iſt.

Den Den Ort Ort Geſdiebt dieß aber nicht

. 638 635 dient ein eiſerner Stift, – mit einem platten und 3 Mir. Die größteSeitenausbreitung iſt 61 '/, 54'/2 Fuß. des an der Nuß zu machenden Einſchnittes zu firiren, -

paſſenden Spige – auf welden der Fabrikant den Habn

Die Summe der Seitenabwei. 3291.563 r .

269 1.433 r .

niederläßt und welcher zugleich dazu dienen fann , bet

Die mittlere .

6,1

den Uebungen den Zündfegel zu ſchüßen.

Die mittlere ohne Rückſicht auf linfs und redyto .

limetres hohen Kopfe und mit einer in den Zündfanal -

V e r ſ uché,

dungen .

7,5

10

7,7.

8,9 7 Fuß. Wåhrend demnach die fångenſtreuung bei beiden

welche die großherzogl. heſſiſche Artillerie mit dem kadungenals gleich angeſehen werden kann, iſt die Seitenausbreitung bei / fugelſdyw . log. geringer. Sechspfünder zur Vergleichung der Wirkung von

Nachſtehende Tabelle zeigt für jede Ladung, wie Rugelnvon 1/3 und % kugelſchwerer Ladung in den Jahren 1838 viel 15) 100 in liegendeRechtece von verſdies

und 1839 angeſtellt hat. ( Portiesung. )

Wir wenden uns jeßt zu einer näheren Betrachtung dieſes zweiten Verſuds.

dener Långe und Breite gegangen ſind , deren Mitte der Mitteldiftanz 790 Sdritt entſpricht. In der Spalte

Verhältniß iſt die Anzahl Treffer von / fugeliom. log. = l gefert.

1020

1019 Länge der

Ladung

Nedtecke in

und

Scritt.

Verhältniß

ter die Rechtede bei einerlei fånge ſind und ende lich bei binreichend großen Rechtecen , nåmlich bei

Breite der Rechtede in Fuß.

10 | 20 | 30 | 40 | 50 | 60 Mittel.

über 300 Sdritt langen und mebr als 40 Fuß breiten , ganz aufhört, was natürlich iſt, weil dann alle Kugeln bei einer wie bei der anderen ladung

Sreffer.

70

'13 1/4

9

14 17

10 16

21 20

21 20

17

19

in die Rechtede fallen ;

認。

20 24

14

1/2

24 26

29

31 28

'/ 12 21 28 Verhältniſ | 1,33 1,50 1,20 1,08 0,96 | 0,90

100

' /3 */4

200

22

th

25

37

51 60

47

56

63

d) da das mittlere Verbåltniß

= 0,87 der Trefs 115

1

.

fer von ' , fugelio m. fog. zu /, fugelídım. log. 1,16

bei den fleineren Redteden dem Verbåltniß der

65

beſtrichenen Räume von % zu '); fugelſchw . log. gleid iſt (f. Nr. 6), ro ſiebt man , daß unter dieſen Ümſtånden die kleinere ladung gegen gleiche Rechts

65

1,15

Verhältniß | 1,13 1,27 | 1,17 | 1,16 | 1,09 1,07 74 84 '/3 29 50 69 81 76 70 55 82 ' la

300

100

1,16

Verhältniß | 1,12 | 1,60 | 1,21 / 1,12 0,95 0,95

ede in demſelben Verbåltniß mebr Treffer liefert, als ihr beſtridener Raum fleiner iſt.

1,02 92

16) Es wurden ſo eben gleich große Rechtede vor. ausgefeßt. Nadſtebende Tabelle entbålt nun die Große

Verhältniß 10,861,07 | 1,04 1,03 1,01 | 0,98

der fleinſten Rechtede auf dem Boden , in welde bei

Dieſe Labelle zeigt : a) daß die Streuung der Kugeln bei der fleineren

beiden ladungen eine beſtimmte Anzahl Kugeln gefallen

400

'13 '/

36

57

76 79

61

82 85

89

fadung geringer iſt , als bei der größeren ;

Der Kurze wegen bat man die fånge und Breite der

b) daß insbeſondere jene bei Rediteden bis zu 40 Fuß Breite, welche fånge ſie auch in der Ridtung der Sdublinie baben , Vorzüge vor dieſer bat ; Ladung.

c) daß dieſer Vorzug aber deſto fleiner wird, je brei.

%: 1

Entfernung ihrer Mitte % 1

Rechtece weggelaſſen und ſich mit Angabe ibres Inbalts in Quadratſchritten begnügt.

10352 14395 864 830

= 1 geſegt.

der Treffer.

| 90 | 80 | 70 | 60 | 50

.

1

6643 6366 784 778

4472

4614 785 1791

In der Rubrik Berbålt.

niß iſt die Große der Rechtece für ) , fugelſchw . log.

Anzahl 100

Große der Rechtece .

find , fowie die Entfernung ihrer Mitte vom Geldüb.

Mittel

| 40 | 30 | 20 | 10

3231 2952 784

2672

2085

1597

1040

2147

1580

1254

845

780

791

785 780

789

798

708 791

791

487 450 842 732

155 144 853 749

795 782

Verhältniß | - | 0,88 | 0,96 1,03 0,91 | 0,80 0,76 0,78 | 0,81 | 0,92 | 0,92 | 0,88 der Vorzug zu. Die beſtridenen Räume ſind dabei Aus dieſer Tabelle folgt : a) daß, mit Ausnahme eines Falles , die Rechtecke bei außer Acht geleſen . Obgleich nun Colonnen , welche derſelben Anzahl Treffer für , fugelſchw . log. auf ſolchen Rechteden ſteben , dieſelben Treffer erbalten, kleiner ſind, als für , fugelſdm ., und zwar im ro darf doch daraus nicht geſchloſſen werden, daß jener .

1

Durdonitt nur 0,88 oder nabe .. der Große Vorzug auch in Bezug auf Colonnen gelte ; denn Co. 10

zu baben brauchen , als für die größere Padang nóthig iſt. Die Kugeln legen fido alſo bei der fleineren Padung didter.

b) Daß die mittlere Entfernung der Mitte der Rechte

lonnen werden nicht blos von den Kugeln getroffen, welche in ihre Grundfläche fallen , ſondern auch von denjenigen, welche in dem binter ihnen befindliden bes

ſtrichenen Raum einſchlagen . Da nun dieſer Raum bet

/ fugelidw. log . fleiner als bei ' /s fugelſchw . log.iſt menfåut, daß alſo die Kugeln in dieſer Gegend l(. Nr nr. 6 ), ſo ergibt ſich, daß das vorſtebende Derhalt. am dichteſten liegen, was wieder für die Richtig. niß der Zreffer in Rechtecken ſich zum Nachtbeil der ece ſebr nabe mit der Mitteldiſtanz 790 zuſams

feit der Mitteldiſtanz ſpridt.

kleineren ladung åndern fann , robald von Golonnen

c) Daß die Streuung bei der kleineren ladung in dieRede iſt. Š8 iſt deßhalb dieſer Gegenſtand einer demſelben Verhältniß fleiner iſt, als der beſtrichene

beſonderen Unterſuchung zu unterwerfen .

18 ) Es fommt vor allem darauf an, diejenige Stelle Die leßte Tabelle zeigt alſo eigentlich ganz daſſelbe, für die Colonne zu ermitteln , auf welder ſie bei vor Raum ( Nr . 6 ).

als die vorbergebende , und es iſt dabei nicht zu über liegender Mitteldiſtanz von 790 Schritt die meiſten lehen, daß dieſe beiden Tabellen nur unmittelbare Reo Zreffer erhålt. Unſtreitig iſt es diejenige Stelle, welche ihr zufommt, wenn die Mitte des aus ihrer Grunde flache und dem binter ihr befindlichen beſtrichenen Raum B. Wirfung gegen Golonnen . zuſammengeſetten Rechtecs der Mitteldiſtanz 790 Sdritt 17) Nach dem Vorbergebenden fommt der ſchwacher entſpricht. Da nun der beſtrichene Raum von der

ſultate des Scießend ſelbſt enthalten.

ren ladung gegen Rechteđe auf dem Boden als Ziele Stellung der Colonne, und dieſe Stellung wieder von

1022

1021

Umſtånden durch die kleinere Streuung compens

beſtrichenen Raum abhångt, ſo fuden wir die Fragliche Stelle durd verſuche zu ermitteln . Gefeßt wir ſtellten das Ende einer 100 Schritt tiefen Infanteriecolonne auf 800 Schritt, ſo fommt ihr nach Nr. 6 bei ' /, fugels fdwerer fadung ein beſtrichener Raum von 71 Sdritt zu , und das ganze Rected erſtreckt ſich bei 171 Schritt

Tirt wird.

c) In einzelnen Fällen erſtreckt ſide der Nachtheil der ſdyw åcheren ladung auf 12 % , im Ganzen aber iſt er verſchieden , wie dieß die Verbåltnißjabl 0,99 in der letzten Horizontalſpalte zeigt.

d ) Die Rubrif Summe berubt auf der Vorſtellung, daß jede der aufgeführten verſchiedenen Golonnen denſelben Schüſſen ausgereßt wird und daß man

Pånge bis 871 Schritt. Hiervon die balbe fånge des Rechtec8 abgezogen gibt 785 '/, Schritt, für die Diſtanz der Mitte ſtatt 790. Die Colonne muß daber weiter

zurüc. Ihr Ende werde auf 805 Sdritt geſtellt. Hierzu

die Wirkung gegen alle zuſammen nimmt. Hierbei

geboren 70 Sdritt beſtridener Raum. Das 170 Schritt

liefert dann , wie man ſiebt , die kleinere ladung

in den meiſten Fällen weniger Treffer, im Ganzen

lange Rechteck erſtreckt ſich daber bis auf 875 und ſeine 170 Mitte fållt auf 875 = 790 Sdritt , wie es .

2

Colonnenbrille der

ſein muß ; daber iſt die Golonne nunmehr auf der rich tigen Stelle. Auf dieſe Weiſe wurde, mit verſchiedenen Infanterie- und Cavaleriecolonnen verfahren , mit Hülfe

der Tableaur der Streuung ihre Treffer beſtimmt und ſo nachſtebende Tabelle aufgeſtellt. In der Spalte Vero

20

der hältniß

5 | 10

Beru:. Länge

in Sdritt,

Redtecke.

Breite der Colonne

Summe und Mittel.

er hi Rantum

Ladung.

Iiefe der Golonne Schritt in.

Biel be to Fuß in.

Golonne der.

dlag die Rede.

ſpiße.

Reſtridener3

båltniß ſind wieder die Treffer von '); fugelſchw. log. = 1 geſeßt. Uebrigens iſt nur von Treffern ohne Auf.

3

/

40

74

40

66

13

737

Berhältniß

30

的Berbältniß 1 80

62

694,5 97 701,5

111

80 80

Verhältnis

39 31

106 94

Wil 120

V

1/31 160 103,5 la 160 91,5 Berhältnis

1

ladungen etwa 1 '/,mal ſo viel Treffer, als gleich tiefe Infanteriecolonnen. Aebnlich laſſen ſich leidt

0,93

die Treffer in Infanteriecolonnen unter ſich und

0,96

677 683

1

47

47

151

1,22 | 1,09 1,02|0,961 1,07

0,96

24

44 | 59 40 55

62

189

190

56

175

182 0,95 191 177 0,93 226 214

1,00 ]09110,9310,901 0.94 24 44 | 59 | 62 189 24

39

54

55

27

29

49 | 64 49 70

69 71

658

31

59

75

79

664

34

54

77

78

209 219

1,05 0,95 244 | 263,5 243

.

251,5

0,95

.

Mittel der Verhältniſ

.

150 144

Berhältnis 9

114

145

24

.

219

(172 +233)

106

49

35

(1,30 + 1,10)

)

101

18 | 32 | 46 22

"%, kugelfdm. P09.( 198+789) : 2 =

112

11,00 |0,89 |0,92 0,88 ] 0,92

.

3

9

718 695 699

70

120 / Berhäitniß

9

1

.

120

6

35 31

1,23 0,92|0,88 0,80

70 64

80

6

25 23

le 16

nere Streuung aufgeboben.

f ) Cavaleriecolonnen erhalten im Duroidnitt von

: 2 = 1,2, von % , fugelſchw. log. aber : 2 = (1,14 + 1,25) : 2 = 1,2 , alſo von beiden

Ireffer. 6

aber gleicht ſich der Nachtbeil ſebr nabe aus. e) Die Rechtecke, deren Treffer in Betracht fommen , ſind , wie die lebte Verticalſpalte zeigt , für '/. fugelſdw . log. im Durchſchnitt um 5 % fleiner, als für /; fugellow. fdg. Da aber die Wirfung jener ladung im Ganzen nicht um ſo viel ges ringer iſt, ſo wird der Nachtheil der kleineren ber ſtridenen Råume doch zum Theil durch die Fleis

11,1010,950,980,93 0,99

0,95

Aus dieſer Tabelle zieben wir folgende Schlüſſe :

a ) Nur bei 5 Scritt breiten Colonnen jeder Art ſteht

Cavaleriecolonnen unter ſido vergleichen . ( Schluß folgt. )

Die ſüddeutſchen Bundesfeſtungen und Eiſenbahnen . Bom Main.

Mit mabrhaftem Bedauern verneb ,

men wir, daß die Grundſteinlegung der Feſtung Raſtatt auf nächſtes Jahr verſchoben worden iſt. Die Dauer des ganzen Baues roll auf zehn Jahre berechnet ſein.

Håtten die Franzoſen die Befeſtigung von Paris mit derſelben Bedåchtigfeit betrieben , ſo würden ſie dazu über ein Vierteljabrhundert gebraucht baben ; da fie aber befanntlich mit großerer Energie zu Werfe geben, darf man annehmen , daß die Arbeiten im Jabr 1845

beendigt ſein werden. Sollte uns das nicht auch zu

nie ladung ' /, fugelſchwer im Vortheil , bei allen

etwas mehr Eile anſpornen ?

Colonnen von 10 und mehr Schritt Breite aber

desfeſtungen iſt ja entſchieden und von Kammerbeſchlür.

zurůc. Jener Vortheil betrågt im Durchſchnitt 10

ſen niemals abhängig geweſen. Hoffen wir , daß es wenigſtens mit den fåddeutſchen

% . Gegen 8 Scritt breite Colonnen wird man

Der Bau unſerer Buns

Colonnen wirflich ſtattfindet, daß alſo der von der

Eiſenbabnen ſaneler gebt, denn Raſtadt und Ulm erbalten erſt ihren vollen itrategiſchen Werth, nachdem ſie durch Eiſenbahnen unter ſich und mit anderen widrigen Puncten verbunden ſind. Je mehr man úber dieſe Vertbeidigungsanſtalten nades denft, deſto mehr muß man ſich freuen , daß die Wahl

frummeren Babni , oder dem kleinern beſtridenen Raume berrůbrende Nachtheil auf Seite der '%,

auf Raſtatt und Ulm gefallen iſt, deren vorherrſchende Wichtigkeit feinem Zweifel unterliegt. Indeß will es

fugelſdw. fog. bei Golonnen nicht unter alen

uns bedünfen, daß zwiſden beiden Puncten eine gefábrs

die Wirfung beider ladungen gleideben fónnen. b) Die Vergleichung dieſer Tabelle mit den Schüſen in Nr. 15 und 16 zeigt, daß der in Nr. 17 ans gedeutete Einfluß

des beſtrichenen Raumes bei

1023

1024

liche Lücke bleibt und der Befeſligung von Süddeuiích land noch der Schlußſtein feblt. Man hat in deurſden Blåttern mehrmals darauf hingedeutet , daß auch Stcoach

fahr, en détail geſchlagen zu werden. In ſolche lagen muß man ſich niemals freiwillig verſeken , ſondern lieber den Gelegenbeiten auflauern, wo man ſelbſt den Feind

in eine Feſtung verwandelt werden müſſe , damit der

en détail roulagen fann.

Dieſe Gelegenbeit findet ſich ,

Feind zwiſchen der Donau und dem Bodenſee meniger ſobald derſelbe in mehreren Colonnen den Sdwarzwald Spielraum babe. Dieſer Anſicht fönnen wir aber nicht durchſchreitet, und da die ſtårffte Golonne muthmaflich rürlich fiarfe Stellungen, daß man das Terrain vom

durch das Kinzigtbal zu dringen ſuchen wird , muß man in Verfaſſung ſein , die Vereinigung derſelben mit den

Schwarzwald bis zur fler. Shritt vor Schritt mit

über Waldfirch und Freiburg fommenden Colonnen zu verhindern. Das wirkſamſte Mittelbierzu iſt eine Gens

beiſtimmen.

Es gibt in dortiger Gegend ſo viele na .

Hartnäcigkeit vertbeidigen fann. Dagegen werden Feſtungen auf dieſem Operationsfelde immer einen ver,

tralſtellung bei Rottweil .

Von hier fommt man in

vålrnißmåßig geringen ſtrategiſchen Wirkungskreis haben, einem fleinen Lagmarſch nad Sulgau oder Villingen, weil die von ihnen auslaufenden Straßen meiſt durd Defiléen fübren , was nebenbei auch ihre Einſdließung erleichtert. Ueberdieß dürfte das von der franzöſiſchen

nöthigenfalls auch nach Tuttlingen , welches als ein widriger Verbindungspunct zu betrachten iſt , da man bei Engen oder weiter vorwärts wenigſtens ein ſtarkes

Regierung projectirte Eiſenbaõnnez die ſtrategiíden

Beobadrungscorps baben muß. Die Feſtung Rottweil

Verbältniſſe Frankreichs zu Süddeutſchland weſentlich

oder vielmebr das dort aufgeſtellte Corps deckt wiederum

verändern. Sollten wir einen Punct zu einer dritten Bundes ,

alle Straßenzüge zwiſchen dem Nedar und der Donau .

Feſtung in Süddeutſchland vorſchlagen , ſo würde es Rociweil ſein . Vergeſſen wir nicht, daß des Feindes fürzeſte und beſte Operationslinie von Straßburg durch das Kinzigtbal gebt; daß er triftige Gründe bat , die Verbindung zwiſchen Raſtatt und Ulm zu unterbreden ,

Nur in Verbindung mit den fúbnen Gegenbewegungen des bei Rottweil ſtebenden Corps fönnen die Flanfens

operationen von Raſtatt aus erfolgreich werden. Da ein Courier , welcher ſich der Eiſenbahn von Rottweil über Stuttgart nach Raſtatt bedient , zu ſeiner Fabrt nur 3 bis 4 Stunden braucht, fönnen dieſe Operationen

und ung am oberen Neckar mehr ſchaden fann , als auf

in größter Uebereinſtimmung erfolgen . Dadurch ſind

dem rechten Ufer der Donau. Hat er einmal das Kinzigtbal durchſchritten , dann tebt ibm der Weg in

wir in den Stand gelegt, die Verbåltniſſe und ablichten des Gegner in den entſcheidendſten Momenten ſeiner

das Herz von Süddeutſdland ſo ziemlich frei, und es

offenſiven Tbåtigkeit ficherer zu erkennen , während er

ist die Frage , ob man im Stande ſein werde, ſein weis teres Vordringen fråftig zu verbindern. Dieſe Gefabren verſchwinden jedod , oder vermindern ſich wenigſtens, ſobald Raitari und Ulm durch eine Eiſenbahn verbun .

von unſeren Verbältniſſen um ſo weniger eine flare

1

den ſind, deren Auslåufer von Ulm bio Tuttlingen, von Stuttgart über Tübingen bis Rottweil geben. Wird

Ueberſicht haben fann , als die Bewegung unſerer zwis ſcen Memmingen , Stuttgart und Karlsrube edelon,

nirten Reſervediviſionen auf den Eiſenbabnen ſeiner Controle gånzlich entzogen ſind. Bis zu dem Augens blick unſerer Gegenoperationen wird man vor und hinter

die Bahn von Ulm auf dem rechten Ufer der fler bis

dem Schwarzwald alſo nur Reitercorps und ſdwade

Memmingen und von da über Leutfird und Wangen

Beobachtungsdetacements aufzuſtellen brauchen, die ſich

bis Friedrichshafen fortgelebt , ſo erbålt man für die

nachber den auf der Eiſenbabn ankommenden Infanteries

Itrategiſchen Reſerven Süddeutſchlands eine eiſerne Opes diviſionen anzuſdließen baben. Dieſe Anſicht verdient rationsbaſis, die in einem großen Halbfreis von Fries unſtreitig in reifliche Ueberlegung gezogen zu werden , drichshafen über Ulm , Stuttgart mad Raſtatt gebt, weßbalb wir ſie bier offentlich ausſprechen ; route ſie und uns die Möglichkeit verſchafft, die bedrobten Puncte zur Ausführung kommen, ro erfåbrt ſie der Feind aud , rechtzeitig zu verſtårfen. Die außerordentliche Wichtig, eine Beſprechung derſelben inaerbalb der vier Wände feit dieſer Eiſenbabnen , deren Anlage ſchon durd das .

wåre mitbin eine ganz nutloſe Gebeimthuerei. Es gibt

mercantiliſche Intereſſe und durch die algemeinen Ver. überhaupt eine Menge auf die Landesvertbeidigung be . febrsverbåltniffe geboten wird , gebt aus der einfachen zügliche Einrichtungen und Anordnungen , welche man Betrachtung bervor, daß es dem Feind niemals schwer dem Feinde trop aller Vorſicht niemals ganz verbergen

fallen wird, den Rhein zwiſchen Straßburg und Baſel fann. Dagegen gibt es zwei widtige Dinge, die er zu überſchreiten und ſich anf dem rechten Rbeinufer feſtzulegen . Ob er ſeine Offenſivoperationen von dort aus in nördlicher oder ditlider Richtung beginnen werde, bleibt aber ftete zweifelbaft, und da die geograpbiſoten Verbältniſſe ibn zu ſtarfen Demonftrationen in beidett Richtungen nothigen werden wir ſeine wahren Ab. Tidhren immer zu ſpät erfahren , ſobald wir dem Nadis richtenweren und den Truppenbewegungen nidit eine fünſtliche Beſchleunigung verſchaffen. Einige Militars ſind zwar der Meinung , daß man ſowohl am Rbein

fünftig entweder gar nicht oder doch zu ſpät erfabren wird , das iſt : die momentane Verſtärkung der an den Eiſenbahnen liegenden Feſtungen und die Ankunft der die Eiſenbahnen benåbenden Reſerven. Das dürfte der Hauptnußen der Eiſenbahnen im Kriege rein , und eben die Schnelligkeit der Bewegung iſt es , welche allen Gal : cul des Feindes zu Schanden maden muß. Darauf würde alio fünftig der Uccent zu legen ſein , und dieſes Verteidigungsmittel fann dem Feinde nie verratben werden , weil die Bewegung frúber ausgeführt iſt , als

als im Schwarzwald directen Widerſtand leiſten můſie ; rein beſter Kundſchafter ihm die Nachricht davon zugeben die dazu beſtimmten Truppen laufen aber jederzeit Ger laſſen fann . ( Ang . Ztg . ) Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung : C. W. Peske in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.

1

Samſtag ,

No. 129.

28. October 1843.

IN

SIM R C

Allgemeine Militar · Zeitung. Rußland .

Franfrei d.

Warſ d au , 11. October. Wåbrend ſeines Aufents

Paris , 14. October. Ueber den gegenwertigen Zu:

baltes in der Feſtung Nomos Georgienst (Modlin) hat Se. Maj. der Kaiſer unterm 26. Sept. einen Ufas er.

ſtand der Befeſtigung von Paris erfährt man Folgen,

Taſſen , wodurch die júdiſchen Einmobner des Königreichs Polen zum Militárdienſt verpflichtet werden. Die Artikel dieſes Ufas lauten : Art. 1. Die Juden des Königreich8

des : Die Ringmauer iſt oddig beendet 1) vom Biedre. Ufer , ſüdlich von Paris , bis zu der Verſailler Eiſen . babn , linfes Ufer ; 2) von dem dilichen Theile von Auteuil bis zu dem Thore Maillot, in dem Gebólze von

Polen vom 1. Januar 1844 an zu perſönlicher Leiſtung

Boulogne ; 3) in dem Part des Könige zu Neuilli, in

des Militárdienſtes nach den bier beigefügten und von Und genehmigten Vorſchriften zu berufen . Art. 2. Von

der Ebene unterhalb Batignolles ; 4) im Norden von Belleville. Sebr weit vorgerudt, obne beendigt zu ſein :

dieſer Zeit an die bisher im Rönigreich von den Juden

1) von der Seine, unterbalb der Bucht von Jury; bis

anſtatt der Militärpflichtigkeit erhobene jabrliche Recru, tenabgabe, im Belaufe von 105,299 Silberrubel aufzus heben. Art. 3. Mit Bollziehung dieſes Unſeres Ufajes und der oben erwåbnten Vorſchriften, welche durch die Gee ſesſammlung publicirt werden ſollen ,beauftragen Wir Une ſeren Statthalter und den Adminiſtrationsrath. ( Unterz.) Nifolaus. Durch den Raiſer und König der Miniſter Staatsſecretár, Ig. Turful . – Die geſtrige und beutige

Bièvre ; 2) von der Berſailler Eiſenbabn , linkes Ufer , bis zu dem Wege von Baugerard nach Ily ; 3) vor dem Zhore Maillot und zu Sablonville ; 4 ) unterhalb Villiers ; 5) in der Ebene von Batignolies; 6) in der Ebene von St. Denis ; 7) in der Ebene des Vertus ; 8 ) bei der flandriſden Brúde; 9 ) vor Vilelle ; 10) zu Chaumont und St. Gervais. Weniger vorgerůdt iſt ſie : 1 ) von der Straße von Daugirard nad iiy bis

Regierungszeitung entbålt die náberen Vorſchriften über zur unteren Seine ; 2) von Bagnolles bis zu der großen die Militárpflichtigkeit der Juden im Königreich . Danad Alee von Vincennes. Noch gar nidt angefangen iſt ſind alle Juden im Alter von 20 bis zu 25 Jabren militår. ſie auf der Strecke von der Allee von Vincennes bis pflichtig. Aud verbeiratbete Juden, meldein dieſem Alter zu dem óſtlichen Theile von Barcy. Detadirte Forts : ſtehen, ſind von der Conſcription nicht ausgeſchloſſen ,wenn Es ſind deren 20 an der Zahl. Davon ſind 10 volle es an underheiratbeten, zum Dienſte taugliden, militårs endet, und zwar 1 ) das Fort im Oſten von St. Denis, pflichtigen Juden feblt, um das auf die jüdiſche Bevólfes 2) das doppelt gefronte Fort im Norden von St.

rung fallende Contingent vollſtändig zu geſtellen . Bor Denis , 3) zu Norcy , 4 ) zu Rosny, 5) zu Nogent denjenigen Juden, die das militårpflichtige Älter noch nicht für Marne, 6 ) zu Vincennes, 7) zu Charenton , 8) zu erreicht baben, fónnen die Minderjábrigen vom 12. bis Jory , 9) zu Ifiy, 10) auf dem Mont Valecien. Unter zum 18. Jahre einſchließlich zum Militardienſt geſtellt

vollendeten Forts find bier ſolche verſtanden , mo die

werden, jedoch nur durch ihre eigenen Eltern, falls eine

Gråben , die Glacis , die Escarpen , Pulvermagazine

Familie auf dieſe Weiſe eines ihrer im militárpflichtigen

und Raſematten volig fertig ſind und ibre Bewaff.

Alter befindliden und zum Dienſt ausgebobenen Mitglie.

nung aufnemen fónnen ; indeffen ſind in mehreren

der durd ein anderes erfeßen will. Es ſteht den zum per.

die Wobnungen noch nicht fertig. Im Bau begriffen

ſdnlichen Militárdienſt ausgebobenen Juden frei, Bers ſind folgende: 1 ) zu Bicètre , 2) zu Montrouge, treter für ſich zu ſtellen, jedoch nur aus der Zahl ibrer 3) zu Vanvier, 4) auf der Breſche von Si. Denis, Glaubensgenoffen , die noch nicht das 25. Jabr zurücges 5) zu Aubervilliers , 6 ) zu Romainville. Mebrere

legt haben, und mit Beadtung der allgemeinen über den dieſer Forts ſind ſehr weit vorgerůđt, namentlich die Militàrdienſt im Königreich beſtehenden Borſdriften . Gon . zu Romainville , auf der Breſche und zu Bicétre. Die fcribirte Juden, welde von dem Aushebungsort oder auf vier übrigen Forts ſind nur im Entwurf vorbanden,

dem Wege zu den Heerestbeilen, welchen ſie zum Dienſt es ſind die von Bellevue bei Meudon , das unters einverleibt werden ſollen , deſertiren , rollen ohne alle Aus ,

balb von Billedavray, das unterbalb usnière und das

nabme durch andere aus denſelben Gemeinden, zu welchen nabe der Brücke von St. Maure. Alle dieſe Forts die Deſerteure gehörten , auszubebende Juden erfeßt werden . ſind unter cinander , ſo wie mit Paris , durch beils

1028

1027

weiſe con vollendete ſtrategiſde Wege in Verbindung ( 4. Pr. 31g.) gereßt.

Abſtrahirt man hierbei von ſomalen Zielen , ſo ſteht die freinere fadung noch mehr im Nachtheil.

c) Gegen Artillerielinien , alſo , gegen einzelne Ges důße, ſteht die ich wảchere Padung durchaus nicht zurück, gibt ſelbſt nicht unbedeutend mebr Treffer ; dagegen liefert ſie gegen Infanteries, und Tavas lerielinien % 10 bis 10 weniger Treffer. d) Cavalerielinien erhalten im Durchſchnitt von / 174 = 1,64 und von /, kugelídw. kugellow. log.

V e r ſ uche,

welche die großherzogl. heſſiſche Artillerie mit dem Sedispfünder zur Vergleichung der Wirkung von 1/3 und 1/4 kugelſchwerer Ladung in den Jahren 1838 und 1839 angeſtellt hat.

106

u 6. ) Si ( Wirfung gegen linien.

C.

139

= 1,52, alſo von beiden ladungen etwa 1 ' /,mal ſo viel Treffer, als Infanterielinien. Da

log .

91

oder linien werden offenbar von allen 19) Wände Sugeln direct getroffen , welde in den hinter ihnen bes findlichen beſtrichenen Raum fallen ; von Treffern nach einein Aufſchlage iſt bier , wie bei den Colonnen , abs

aber Linien der Cavalerie mehr Liefe baben , als die der Infanterie , ſo iſt die Verbáltniß ein

ſtrabirt. Damit nun die Menge dieſer Treffer in einem gegebenen Falle ein Marimum wird , muß die betref, fende Mitteldiſtanz, in unſerem Falle alſo 790 Schritt,

e ) Die zwei leßten Verticalſpalten zeigen , daß die Treffer von beiden ladungen febr nabe im Vers

Minimum.

båltniß der zugeborigen beſtrichenen Räume fteben ,

in die Mitte des beſtrichenen Raumes fallen. Die Stellung der Wände muß daber auf eine åbnlide Art

und daß dieſe um etwa 12 % bei der rowåderen fadung freiner ſind, als bei der größeren, ſo daß alſo bier, allgemein betrachtet, die Streuung außer Adt gelaſſen werden und man die Treffer einfach im Verbåltniß der beſtridenen Räume nebmen 0

ermittelt werden , wie dieß in Nr. 18 in Bezug auf Colonnen geſchehen iſt. Stellen wir z. B. die 9 Fuß hobe Gavalerielinie für ', fugelſcow . log. auf 730 '/ Sdritt , ſo gebort bierzu nad Tabelle Nr. 6 ein be 119

fonnte. Daß dieſes Reſultat den Schlüffen in Nr. 15 und 16 widerſpricht , rührt wabrſdeinlid

2

von den dort zum Grund gelegten größeren Rechts

ſtridener Raum von 119 Sdritt und es iſt 730'/, + = 790 Sdritt, mitbin bat die finie die richtige Stels

eden ber .

lung . Auf gleiche Weiſe wurde in anderen Fällen vers

D.

fabren und die Treffer in den beſtridenen Räumen mit.

Nachſtehende

Weitere Betrachtungen.

20) Faßt man das Vorbergebende zuſammen , ſo módote fich wobl ſagen lafen : daß auf einer mitt . Vera und fänge

Breite des Ziels in Fuß.

hältniß Recht der: bes der und ecke

Summe Mittel und.

Ziels Schritt in.

Paduna.

in. Fuß Zielhöhe

Tabelle entbålt das Reſultat.

Räume. ſtrichenen

Beſtrichener Schritt in. Raum

des Entfernung

telſt der Tableaur der Streuung gezählt.

leren Entfernung von 800 Schritt die Wiro fung von ' , fugelſ do w. log . gegen

d male Ziele

der von ' , fugelfdm. Pog. gleichfommt, fie in 3

einzelnen Fällen ſelbſt übertrifft; bei breite ,

10 | 20 | 30 | 40 | 50 | 60

ren Zielen im Durchid nitt aber ' 110 bis

10.We

niger Treffer liefert.

I reffer.

21) Der Umſtand, daß die ro wächere ladung gegen 1.

6

77 26 106 77 17514/2 8 11 17 20 24 68 91 18 18 17 15 14 9 '/ 68 756 1,121,271 0,88 0,85 0,75 0,69) 0,921 0.88 Berbältnis

PAL

11 .

9

/

119 | 730'/21 11 12 1041738

21 21

29 27

33 26

39

41 28

1741 139

119

104

Berbäiiniß | 1,09 1,001 0,83 0,79 0,72| 0,68 | 0,85 / 0,87 : Hieraus a) Daß diefolgt ladung

)

liegende Rechtece nicht unbedeutend im Vortheil ſtebt

( Nr. 15 , 16 ) , gegen Golonnen und Linien aber nicht, fónnte vielleicht auf den Gedanken führen , daß man

mebr Treffer für Golonnen erbalten würde, wenn man jene Rechtece als ſolche betrachtete, die aus der Grunds flåde der Golonnen und den zugebörigen beſtrichenen

'/ fugelſchre. gegen 7, '/ fugelichr . teht ; nur %% zurücfi · 15 im Ganzen um 10 – 15 zurücfitebt nur bei bei fit ſchmalen Zielen bis zu 20 Fuß Breite ;gleicht

(dieden ,1 weil für gleich tiefe Colonnen jene Rechtece

der von dem fleineren beſtrichenen Raum berrůbs

niemals gleidy ſein können , wenn ihre Mitte zugleico

reude Nachtheil durd die kleinere Streuung aus ;

bei breiten Zielen aber erſtrooft er ſich auf 30 % man ſich, wie die Spalte Summe vorauss Denkt b) rept , und wie

Räumen beſtånden. Allein für dieſen Fall würden offenbar die Ziele für die verſchiedenen ladungen vera auf 790 Sdritt fallen fou .

So müßte z. B. für das

200 Søritt lange Rechted in Tab. 15 die Infanterie, colonne für ' , fugellow . log. 131 Sqritt und für

es wohl der Praris entſprechend %, fugelſdw . log. 140 Schritt rief ſein .

iſt , nad und nad Ziele von obigen Breiten , To

22) Obiges Reſultat der Vergleichung der Wirkuns gen beider Ladungen gilt nur für die eine Diſtanz von

91

würde die Ladung %, in allen nur

= 0,86 106

139 und 174

= 0,80 , alſo etwa 8% ſo viel Treffer

790 Schritt.

Es fragt ſido , wie es ſich in dieſer Hins

richt für andere Diſtanzen verbalten wird und ob Picha

Solüſſe maden laſſen . Nad Nr. 19, e verbalten ſido die Wirfungen gegen gleiche Wände ſebr nabe wie die

gebracht haben , als die Padung 7 fugelſchw . beſtrichenen Räume. Da nun nach Nr. 6 das Verbális

1029

1030

niß der beſtrichenen Räume für alle Entfernungen con. ſiant iſt, ſo dürfte es ſich auch mit den Wirkungen gegen Linien ſo verbalten .

Bei Colonnen iſt das Verhältniß der in Betracht fommenden Redtede nicht das der beſtridenen Råume. Stellen wir z. B. das Ende einer 100 Scritt tiefen

Infanteriecolonne der Reibe nach auf ſo iſt der betreffende

71 , 64,

108 , 86, 93, 76,

zeigt, daß die Wände für jede ladung weit beſſer auf 690 als auf 751' /, und 756 Sqritt Entfers

nung ſteben wurden und daß dann die dråchere Padung bedeutend mehr Treffer liefert. Allerdings

62, 54,

53 44

Nas

mentlich geſtaltet ſich die Sache für , fugelſchw . log . beſſer. b) Dafjelbe iſt aber auch faſt durchaus der Fall, wenn

beſtridene Raum nad

.. ' '

a) Die Vergleidung von I und II mit Labelle Nr. 19

find dabei die beſtridenen Råume großer.

Sdritt, 600 , 700, 800 , 900 , 1000 {

Nr. 6 für

Man kann hieraus folgern :

I

mithin das Rechteck lang für '/ 208, 186, 171 , 162, 153

die Wånde auf 800 Schritt placirt werden , ob . gleich die beſtrichenen Råume kleiner ſind , wie dieß die Vergleichung von III und IV mit Labelle Nr . 19 zeigt.

'/, 193 , 176, 164, 154, 144

und das Verhältnig 0,93, 0,94,0,96,0,95, 0,94

c) Die in den Fällen V und VI eingezeidneten bes

mithin aud hier das Verbåltniß der Regtede conſtant. Da nun nach der Labelle in Nr. 18 lepte Spalte das

Verhältniß der Treffer in verſdiebenen Fällen ſebr nabe das der Rechtece iſt, ſo dürfte daraus geſchloſſen wero den fönnen , daß auch das Verbåltniß der Wirfungen gegen Golonnen auf verſchiedene Entfernungen ſich gleich bleibe.

ſtridenen Räume ſind nicht die zu 690 Scritt ge,

börigen, ſondern dieſelben wie in Lab. Nr. 19, ſo daß alſo bier gleiche Rechtede zum Grund liegen . Man ſiebt , daß ſelbſt unter dieſer Vorausreßung die

Diſtanz 690 Scritt den Vorzug faſt durchaus hat, namentlich für die fleinere Padung. d) Daß bei einer und der anderen Padung die Treffer

23) Die in Nr. 19 ſtattgebabte Aufſtellung der Wande berubt auf der Vorausſegung , daß die Kugeln in der Gegend der Mitteldiſtanz am dichteſten fågen. Daß leşteres bei einer hinreichend großen Anzahl Souſſe wirklich der Fall ſei, wird wohl allgemein angenommen, und findet aud in unſerem Verſuche ſtatt , wenn nur der Raum um die Mitteldiſtanz nicht zu flein anges Nimmt man ibn aber , wie ihn die

nommen wird .

im Ganzen genommen in zwei Gruppen zerfallen , deren eine dieffeite, die andere jenſeits der Mittelo diſtanz liegt, und daß wobl eine noch größere An . zahl Scůſe zu einer villigen Entſcheidung über die Frage der Streuung nöthig ſein dürfte. Viels leicht liegt es aber fogar in der Natur der Sache, daß ſich , wegen der lebten Rugelanſchlage oben und unten im Robr , jene zwei Gruppen bilden

!

Natur der Sache gibt, nåmlich in der Größe des be. ſtrichenen Raumes, To zeigt ſich bei nåberer Unterſudung, daß die oben angenommene Stelle der Wånde nicht die

mußten.

24) Beim zweiten Verſuche ſtellte man zugleich, auf

mitmmung 25 Sdür song lombard beſte war . Nad ſtehende Tabelle gibt hierůber nåberen dieſelbe ladun jederwie es Berſuche geſchab, en vonArt, zur Beſti des und: Ver fänge der hältniß Rodytecke.

Breite der Wände in Fuß.

Summe Mittel und.

des. Ziels

Entfernung

Raum.

Paduna.

Zielhöhe Fuß in.

Beſtrichener

Auffdblu.

10 | 20 | 30 | 40 | 50 | 60

Winfels an , unter welchen die Kugeln das Rohr ver , lafen baben. Es ergab ſich der Hauptſache nad Fols gendes :

a) Nur ein Schuß , und zwar von '/, fugelſdm. fidg. war obne Abweichung von der Seelenadie. Don den Sdúffen mit '/, fugellow . log. feblte einer

Sreffer. 1.

"/31 87 6 I'll 77

7

690

130

690

690 Berhältnis

11 .

'13

13

91% Berhältnis 1161 690 111 .

71

6

/

800



64

15

23 29

26

31

37

27

27

24 31 30 30 1,501 1,601 1,26 1.1111,111,15 12

15

22

41

41

87

126 156

77

1,29

0,88

11

187

130

von der Adſe ab.

116 14 29 34 0,97/ 36 36 37 186 0,91,32) 1,011 1,09 0,88 0,88 0,81 10

800

18 15

23 20

26 22

30

24

32 24

139 ) 114

71 64

Berhältniß 1/7| 106 800 iv. 91% 94 800

0,90 0,83 0,87 0,851 0,80) 0,75 | 0,831 0,90

Berhältnis v. 1 '/ ] 77 690

1,001 0,90 0,96 1,00 1,00 0,9510,971 0,88

12

19

35 35

37

162

106

35

157

94

b) Der größte Abweichungswinfel von der Adre be. trug bei ' /, fugelſchw . Pog. 31/2, bei , fugellow . fog. 33 Minuten abwärts und reſp. 21 und 25 %. Minuten aufwårts.

Die mittleren Abweidungen ſind bei

'/ fugelſchw . log. 9' aufwårts, 11 ' abwårts,

Berbaitniß 10,93 ) 1,33 1,14 1,06 0,97 1,00 1,061 0,87

Tere nad einer und der anderen Seite 10 Minuten.

1191 690 1

30 30

abwårto

119 104

8

1

VI .

27 26

16

14' 14' ', im Mittel bei / fugelſchw . log. 10 Min. , bei '/, fugeliow. log. 14 Minuten nach einer und der anderen Seite. Bei den lombard'ſchen Ver. ſuden betrug die größte Abweichung 34, die mitis

6 '/a 68 690 Berhältniß 9

21

das kleine 25 Fuß entfernte Ziel. Von den übris gen wichen bei ' ; ', fugelſchw . log. 13 8 Rugeln aufwärts ,

104 690

15 18

23 24

26

27 24

27

25

1261 123

77 68

1,00 1,20 ) 1,05 / 0,921 0,89 0,92 1,00 ] 0,88 14

21 28

29 33

33 35

36 35

36 36

1691 180

1031

1032

c) wårts Im Algemeinen geboren zu den Abweichungen auf. 376. Andra HandbokHaflet. i Practiska Astronomien af s. 4. Cronstrand. Till Ledning under Föreläsningarna wid det die größeren, zu denen abwårts die kleines ren Sdufweiten ; es finden jedoch viele Anoma ,

lien in dieſer Hinſicht ſtatt. 25) Die im Durchſonitt größeren Abweichungen bei der fleinerei lading gaben Veranlaſſung zur nåberen

bögre Militär -Lärowerket pa Marieberg. 8. Stochliolm 1843. P. A. Norstedt & Söner. ( 4 och 192 S. samt 2 '/. Ark TX beller. ) 2 Rdr. 40 sk .

Unterſuchung der beiden verwendeten Robre. Es ergab 377. Cours de géographie, à l'usage des candidats à l'école spé ſich daraus , daß beide Kugellager von 6 - 9 Puncte Liefe batten. Da ſich nun die Kugel bei der fleineren -

ciale militaire de Saint-Cyr. Par Mr. Meller. 8. Versailles 1842. Montalant-Bougleux. (7'/, B.)

Ladung in Bezug auf dieſe Kugellager anders legle, 378. Elementi di geografia politica ad uso degli allievi della R. Mililare Accademia

als bei der großeren , ſo wåre es möglid ) , daß dieſer

, del prete G. Bossi, prof . ali lettere in

I

.

Umſtand die kleinere Padung beeinträchtigte , und es dürfte namentlich wahrſcheinlich ſein , daß ohne dieſe

Rugellager die fångenſtreuung bei der fleineren ladung ſich , gleich der Seitenſtreuung, günſtiger geſtaltet baben würde ; denn der um 4 Minuten großere Abweichungs . winfel bei , fugelſchw . log. fann wohl nur dem Ein. fluffe des fleinen Kugellagers zugerdrieben werden.

essa accademia . 12

Seconda edizione riveduta dall' autore .

Torino 1841. Tip. ' dei fratelli castellazzo. (XXXIV

u. 262 P.) 3 I.

379. Der däniſche Staat , oder das Königreich Dänemark mit defien Nebentändern und den Herzogthümern Schiefwig , Holſtein und Lauenbnrg, gecgraphiſch und ſtatiſtiſch dargeſtellt von Quạ. . Boa: geren , Major imn dän . Generalftabe u. febrer, R. v. D. 2. lig. .

gr. 8. Kopenhagen 1842. Neißel. (6/4 B.) Geh. 13 Ngr.

380. Application de la geometrie à la topographie, contenant le cours de topographie fait à l'école militaire de Saint-Cyr; par F. C. Duhousset. Seconde édition. In-8.

Bibliograph i e. III. Militäriſche gülféwiffenſchaften . 370. A Course of Mathematics : principally designed for the Use of Students in the East India Company's Military Seminary at Addiscombe.

By the Rev. J. Cape, M. A. etc. Professor

of Mathematics and Classics at Addiscombe.

2 vols.

Paris 1842.

Gaultier-Laguionie. ( 20'/4 B. , 11 pl .) 10 fr. 381. Cenni intorno alla formazione della carta topografica degli Stati di Sua Maesta il Re di Sardegna in Terraſerma ; opera

del reale corpo di Stalo maggiore generale. 4. Torino 1841. Stabilimento tipografico Fontana. (40 p.)

8.

London 1842. Longman. 31 s . 371. Lehrbuch für den geſammten mathematiſchen Elementarunterricht an Gymnaſien , höheren Bürger- und Militärſchulen. Von Dr. M. Dom , Prof. 3. durchgefehene und theilweiſe umgearbeitete Auflage. Mit 1 Figurentafel (in qu . ' /2 Fol.), gr. 8. Leipzig

382. Compendio di storia naturale ad uso degli allievi della R. Militare Accademia , del prete G. Bossi, prof. di lettere in essa accademia. 12. Torino 1842. Tip: dei fratelli Ca stellazzo . (326 p.)

1842. Boldmar . ( 15 B.) 27/2 Ngr. 372. Lehrbuch der reinen Matbematik für den Unterricht der Zöglinge der t. t. Ingenieur akademie . 3. Ih. 1. Ubth.: Unfangsaründe der analytiſchen Geometrie in der Ebene. Uuf höchften Befehl

383. Handboek der algemeene geschiedenis , ten dienste van hooger en middelbaar onderwijs, alsmede ter opleiding voor

verfaßt von G. 2. Greifinger , t. t. öftr. Ingenieur:Major, gr. 8. Wien 1841. Rohrmann. ( 21 %, B.

en aan militaire Instellingen , door Dr. E. A. Schmidt. Naar

Prof. u. f. w.

u. 10 Kupfertaf. in 4.) 2 Rthlr. 20 Ngr.

373. Elements of Geometry ; consisting of the first Four and the Sixth Books of Euclid , chiefly from the Text of Dr. Robert

de vierde Hoogduitsche uitgave, voor Nederlanders bewerkt door G. Kuijper , Hz., Lieut.-Ingen. , Leeraar aan de Kop. Milit. Akad.'3 Stukken . 8. Amsterdam 1842. C. F. Stemler. 4 f. 55 c.

Simson : with the principal Theorems in Proportion , and . Course of Practical Geometry on the Ground ; also Four

384. Questions on Select Sections of Tytler's Elements of Hi

Tracts relating to Circles, Planes , and Solids, and one on

partment of the Royal Military College. 3d edit. 8. Lon don 1842. ( 100 p ) 5 s.

Spberical Geometry.For the use of the Royal Military College .

story, Ancient and Modern ; for the Use of the Junior De

By John Narrien , F. R. S. Professor of Mathematics , etc.

in the Institution . 8. London 1842. (228 p. with numerous diagrams .) 10 s. 6 d .

374. Cours de Machines à l'usage des officiers d'artillerie , des ingénieurs et des praticiens; par J. C. Migout, chef d'es-

385. Leesboek voor de scholen van het nederlandsche leger, be.

vattende korte verhalen uit de krijgsgeschiedenis, bijzonder die van bet Vaderland . kl . 8. Te 's Gravenhage 1842. cadron d'artill., anc. élève de l'école polytechnique , et A. D. Schinkel . 20 c. C. L. Bergery , anc . élève de l'écoleà polyt., anc. capit. d'artill., prof. des sciences appliquées l'école roy. d'artill . 386. Leesoefeningen voor den soldaat. kl. 8. Te 's Gravenhage

de Metz. In - 8. Paris 1842, Gaultier - Laguionie ; Metz, Verronnais ; Strasbourg , Levrault. ( X et 572p. av. 6 pl.) 7 fr. R. Spectat, milit. 1842. ( Mai.) T. XXXIII. p. 241-245. 375. Die Conſtruction des beweglichen Fuhrwerkeb nach neuen Uns ſichten für Artilleriſten, Wagenfabrikanten und andere Techniker. Von einem preußiſchen Artillerieoffizier. gr. 8. Berlin 1842.

Heymann. ( 12 /. B. u . 1 Figurentafel in qu. / fol.) Geh. i Rthlr. 然

1842.

A. D. Schinkel.

50 c.

Berichtigung. In Nr. 98 , in dem Auffaß : „ General Graf Bülow von

Dennewiß z . " muß es auf Seite" 781, Zeile 8 von unten anſtatt genau vertraut iſt “ beißen : ,,nicht genau vertraut iſt.“

Hedigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. B. Leste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.

Dienſtag,

No. 130 .

31. October 1843.

Allgemeine Militar - Zeitung. Deutider

fúneburg , 9. Dctober.

febl &babern für den Eifer , mit welchem ſie meine Bes

Bund .

Unter dem 8. o. iſt aus feble zur Ausführung gebradit baben, und empfehle mich

freundlichen Andenfen der ganzen Diviſion . (gez.) dem Hauptquartier Lüneburg nadſtebender General. dem Wilberm , Pandgraf zu beſſen , Generallieutenant. befehl an das 10. Bundesarmeecorps erlaſſen : ,, Die Hannover , 19. Dctober. Se. Maj. der Konig

Höchſten und Hoben bierſelbſt anweſenden Kriegeberren bat folgendes gnådigſte Schreiben an den Staatsmi. des 10. Bundes .Armeecorps baben die Gnade gehabt, nifter und Miniſter des Innern von der Wiſd erlaſſen : ng mich zu beauftragen , bei Beendigung der Goncentriru den fåmmtlichen Truppen über ihr Betragen uud über ,, Die vortbeilhaften Zeugniſie ſowohl des commandiren : den Generals des bei fúneburg verſammelten 10. deuts

t zu Era ihre Leiſtungen die aufrichtigſte bes ſchen Bundes Armeecorps als der Befeblshaber der ein. zeugen. Io ſchabemich glüdlich,Zufriedenbei eine ſo buldvolle

klärung zur Kenntniß des Ärmeecorps bringen zu können . zelnen Truppenabtbeilungen über die gaſtfreundliche und zuvorfommende

Aufnabme, welche die Truppen nicht Von dem Augenblick an , wo mir das commando des allein auf dem Marice, ſondern aud in Lüneburg und Armeecorps übertragen ward,ebrenvoll, habe ich den gewor. denen Auftrag für åußerſt abermirauch für deffen Umgegend wåbrend der Zuſammenziehung des 10. Armeecorps gefunden haben , geben mir eine will ,

ſchwierig gebalten . Beftrebungen

Die Schwierigkeiten ſind durch die der commandirenden Herren Offiziere, Commene Veranlaſſung , Meinen Unterthanen über die

bei dieſer , für das ganze deutſche Vaterland wichtigen

durch die Bemübungen aller Vorgeregten durch den Angelegenheit an den Tag gelegte Bereitwilligfeit und ausgezeichnet guten Willen der Truppen und überwunden. Ich ſage dafür Jedermann meinen berzlichſten Danf, Qufopferung Mein beſonderes Wohlgefallen öffentlich und lege mein Commando mit den innigiten Wünſden zu bezeugen . Id ertheile Ihnen biermit den Auftrag, für das Wohlergeben 10. Bundes nieder. Truppen, welche ſo des ausgebildet und: Armeecorps fo manovrirfåbig

allen Meinen Unteribanen , die bei dieſer Gelegenheit

ſidh fo vortheilhaft ausgezeichnet baben , auf geeignetem

lind, wie diejenigen, welche ich die Ebre gehabthabe, Wege Meine Anerkennung ibrer leiſtungen und Meinen Dant auszuſpreden . - Ferner veranlaſſe Id Sie biers

zu befehligen Truppen , welche von einem ſo guten mit, dem Magiſtrate der Stadt fúneburg , deren Ein . verſammelt die bier wie diejenigen, beſeelt ;ſind, Geiſte

waren , werden gewiß ebrenwerthe Ebaten volbringen, wobnerſide bei farfer Einquartierung nidst allein gegen wenn ſie einſt berufen würden , zum erſten Waffen

zum Corps geborende Offiziere und Truppen , ſondern und

auch gegen die fremden Offiziere böchſt bereitwillig fampfe für Fürſt und Vaterland zuſammenzutreten . zuvorkommend bezeigthaben ,und den Obrigkeiten der

ges Truppen folder die Spiße General, Jeder , und die im Árs ſchågen ſich anglücklich , wuß der ſtellt wird

übrigen Goncentrirungs- und Marſddiſtricte Meine

meccorps erprobte Einigkeit wirdbinfort ein fråftiges beſondere Zufriedenbeit und Meinen Dankfür ihren in bewieſenen lobenswertben, fürſorg. Dienſteifer zut erfennen zu geben. Wie Id Ihnen lichen Angelegenhei Vertrauen erweđen, das glüdlich über jede Gefahr dieſer

þinwegführt. 5. Halfett, Generallieutenant." denn aud hiermit auftrage , dem Geb. Sabinetsrath Der Commandeur der zweiten Corpódiviſion bat 8. lütçen zu eröffnen, daß Ich mit Vergnügen die alle 1

unterm geſtrigen Datum nachſtehenden Befehl an die

gemeine Anerfennung ſeines Eifers und ſeiner Bes

Diviſion erlaffen : ,,Da jeßt der Augenblick naht , wo mübungen in der widrigen Stellung als Chef des Ger die verſchiedenen Contingente, welche die zweite Corpos neral . Verpflegungos Commiſſariats vernommen babe, diviſion des 10. Armeecorps bilden, ſich wieder trennen,

wodurch er rich unbezweifelt Verdienſte um das Wohls

füble ich das Bedürfniß, denſelben zu erfennen zu geben, ſein der Truppen erworben bat, und daß Ich ihm gern wie rebr ich mich in dem Gedanken geehrt fühle, an der dafür Meine Zufriedenheit und Meinen Danf bezeuge. Spiße ſo gutgeübter und wohldisciplinirter Truppen , - Sie werden dafür ſorgen , daß dieſes Sdreiben zur -

wenn auch nur auf furze Zeit, geſtanden zu baben. 3d

öffentlichen Kenntniß fomme. Hannover , den 16. Dc.

danke den Herren Brigade: Generalen und anderen Bes rober 1843. Ernſt Auguſt.“

1035

1036

Pre u 8 e 11.

ren gemeinſchaftlichen Uebungen vollendet. Das Coms mando des Armeecorps war dem fönigl. bannover'den

Berlin , 2. Dctober. Se. Maj, der König baben nachſtebend benannten faiſerl. ruffiſden Offizieren Ader, gnådigit zu verleiben gerubt : Den Notben Adlerorden

Generallieutenant Halfett übertragen . Die Eintheilung des Armeecorps war im allgemeinen dieſelbe , welde

2. Cl. mit dem Stern in Brillanten ; dem General.

für friegeriſde Zwede feſtgelegt iſt. Es zerfiel demnade

lieutenant 0, Pansfoy , Ober der 1. leidten Gardes

in zwei Diviſionen von nachſtehender Stärke und zu . rammenſebung:

Cavaleriediviſion , dem Gen, fieut. v. Moller , Obef der 3. Garbe,Infanteriediviſion , dem Gen. Maj. 8, Dfo

Erfte Gorpodiviſion.

frorlinoff, Ober der 1. Garde. Infanteriediviſion ,

Senerallieutenant von der Deden .

Den Norben Adlerorten 2. 61. mit dem Grern ; dem

Königlide Hannover'ſdes Contingent: Cavalerie, 8 Regimenter od. 24 Sowadronen 2019 Gomb .

Gen. Maj. v. Belac , Chef des Generalſtabes der Ars tillerie bei der activen Armee, dem Sen ..Maj, v. Lol. Itoy adjutanten des Großfürſten Midael, Kaiſerl,Hob. Se. Maj, der Kaiſer von Rußland baben dem Ges

neral der Infanterie ». Müffling , Gouverneur von Herlin , den St. Andreasorden mit Brillanten ; dem .

Seneral der Savalerie v. Bortell , deur General der

Infanterie ». Araurened , dem General der Infanterie, Kriegsminiſter v. Boyen , den St. Andreasorden ; dem

Infanterie , 16 Bataillone

9910

.

Artillerie , 5 Batterieen mit 30 Gerdagen

573

Ingenieur . Iruppen , 2 Compagnieen . 147 Herzogl. Braunſchweig'ideo Contingent : Cavalerie, 1 Regiment zu 3 Sowadronen 350 Comb. .

I

Infanterie , 3 Bataillone . Artillerie , 1 ' Batterie zu 6. Geldbúßen

1579 .

Pionnier detadement

86 26

Gen , 6 fieut, und Gen. . Adjutanten Grafen . Noſtiz Lotal der erſten Diviſion 14,690 Comb. den St. Alerander . Newsfyorden mit Brillanten ; dem 3weite Corpsdiviſion . Gen. - fieut. v. Beyrad 1, Commandeur des 3. Ärmees corps, dem Gene Lieut. v. Wrangel , Gommandeur des Se. Durchlaudt der Generallieutenant landgraf Bilal 2. Armeecorps, dem Gen. fieut, o, Brauditſd , Gom belm zu Heffen . Herzogl. Holſtein fauenburgiſches Contingent : mandeur der Garde -Cavalerie, den Weißen Adlerorden ; dem Gen, lieut, v. Colomb , Commandanten von Bera Cavalerie, 1 Regiment zu 4 Gdwadronen 474 Gomb . 2197 v . Quadt und hudhrenbrud , Com.Infanterie , 4 Bataillone . lin , dem Gen., fieur. v, $

mandeur der 6. Diviſion , dem Gen.Maj, à la Suite Artillerie , 1 Batterie zu 8 Gerðúßen Sr. Maj, des Rónigs, o. Raud , dem erſten Generale Stabsarzt der Armee , Feibarzt Dr. v. Wiebel , den

Si. Annenorden 1. Cl. mit Brillanten ; dem Gen. Lieut. . Golel , som Kriegsminiſterium , den Gen.. Maj. v. Pritmiß , Commandeur der Garde Infanterie, dem 5

Gen.,Maj, v. Below , Gommandeur der 2. Garderlande

webrbrigade, dem Gen. Maj, v. úmpling , Comman . deur der 1. Gardes Cavaleriebrigade , dem Sen..Maja

162 105

Pontonniere

Großberzogl. Mecklenburg Sdwerin . und Strelib'ides Contingent :

Cavalerie, t Regiment zu 4 Sowadronen 407 3010 Infanterie , 5 Bataillone ., Artillerie , 1 Batterie zu 6 Gefdůßen 120 Großberzogl. Oldenburg?fde8 und Han. .

.

2

ſeatiſes Contingent : 1

9. Lieben und Hennig , Gommandeur der 6. Cava .

Cavalerie , 2 Sowadronen

lerii brigade, dem Gen. Mai.Fürſten Radziwill , Gom , mandeur der 6. landwebrbrigade, dem Gen. Maj, und Gen.. Adjutanten v . find beim den St. Annenorben 1. ( 1.; dem Gen. Maj, v. Reyber , vom Striegemini. fterium , dem Gen. Maj. D. Peuder , dom Kriegsminis fterium , dem Gen. Maj.v. Werder, Gommandeur der

Infanterie , 6 Bataillone .

.

S

239

.

O

.

3801

1

162 Artillerie , 1 Batterie zu 8 Geld åben 48 Pionniere Total der zweiten Diviſion 10,725 Comb.

1. Garde- Infanteriebrigade, dem Gen. Maj.v . Hirſd feld, Commandeur der 4. Cavaleriebrigade, dem Gen.

Stårfe des ganzen Armee corps : 3189 Gomb . Cavalerie , 37 Schwadronen , . 20,497 Infanterie , 34 Bataillone

Maj . Grafen u. Walderfee , Commandeur der 2. Garden

Artillerie, 9 Batterieen mit 58 Geſdůfer

.

Cavaleriebrigade, dem Gen. Maj, v. Sdaper , Oom . Pionniere und Pontonniere

1103 326

S

mandeur der 6. Infanteriebrigade , dem Gen. Maj. Ståbe , Gendarmerie x. .

81

$

Total des Armeecorps

25,496 Gomb .

9. Hagen , Commandeur der 5. landwebrbrigade, dem Gen. Maj. 0.Klaette, Gommandeur der 5. Infanteries brigade, dein Gen.Maj. v . Stålpnagel, Commandeur

mit 1079 Offizier . und 3857 Trupp - Pferden . In den Beſtimmungen über Concentrirung des zen.

der 5 , Cavaleriebrigade, dem Gen. Maj. v. Jenichen,

den Armeecorps war feſtgeſtellt, daß die Concentrirung

Artillerie: Inſpecteur, den St. Stanislausorden 1. Cl . zu berleiben gerubt. Außerdem ſind noch 72 Offiziere vom Oberſten abwärts mit Drden begnadigt worden.

wo möglich in vóQiger Bundesſtårfe des Gontingente, obne Reſerve u ., ſtattfinden , und mindeſtens zweidrittel jener Starfe geſtellt werden muffe. Die vorangeführte Stårfe ſåmmtlicher Gontingente zeigt , daß alle bedeus

Das Uebungslager des zehnten Bundesa

tend mehr als Zweidrittel geſtellt haben, ja daß an der

des gebnis

bundesmåßigen Stärke des contingents ſehr wenig febli, wenn man erwågt, daß der Ausfall vorzüglid bei der

ten Bundes .Armcecorpo in und um Lüneburg zu großes

Artillerie fide findet, wo der Bund 36 Mann zur Bes

Armeeçorps bei Lüneburg.ng

Umn 24. September war die Concentriru

1037

1038

dienung des Geldůßes für den Krieg forbert, die Ges laſſen , mit der Beſtimmung, auf Uelzen und Gelle vors ſchüße aber mit der gewóbnlichen Bedienung von 16 bis zubringen. Das Elbcorps bat am Abend des 1. Dc. 20 Mann vollfommen ausreiden , welche Anzahl bei

tobers ein lager bei Dresdorf , unweit Bardowirf beo

der Concentrirung nur gegenwärtig war, und genügte. 30gen , und füneburg mit Bortruppen berebi. Das Aud befanden ſich, außer den zum Concentrirungsetat Allercorp 8 lagert am Abend deſſelben Tages bei gebörenden Savaleriſten und Pferden , noc 114 Ga . valerie . Pferde und deren Werter , von ſämmtliden Kriegsberren des Corps, die Cavalerie zu ſtellen baben, nad Proportion geſtellt, in einem Depot in fúneburg får fremde Offiziere, die wegen großer Entfernung frine

Melbec ; reine vorgeſdobene Avantgarde finder fånes burg vom Feinde bereßt, madt am Haſenburger Mübl . bade Halt, und lågt die Stadt durch Bortruppen be. obachten . Das g1b corp8 wurde von Sr. Durdlaudet dem

Generallieutenant Pandgraf zu Heffen befebligt , und Pferde mitbringen fonnten. Die ausgeführten Manóver waren von zweifader beſtand anfänglich aus folgenden Truppen : Art, nåmlic Gorpemanover , bei welden das geſammte

Cavalerie :

Armeecorpo -gegen einen Feind agirte, welder nur duro

5 Hannover'ldeRegimenter

fleine Abtbeilungen martirt wurde , und Feldmanover, bei welchen das Armeecorps in zwei gegen einander ag irende Tbeile zerfiel.

1 Braunſd weigifcbes Regiment . Hanſeatiſche Dragoner . Zuſammen

Das erſte Gorpemandver fand am 26. September

15 Sowadr. 3 2

20 Sowadr .

Infanterie :

ſtatt. Es war angenommen , daß der Feind von Har. Hannover ' des Contingent 9 4 Armeecorps deboudoirte aus fúneburg, und drängte den Großberzogl. Medienburgiſde Contingente 5

burg gefommen ſei, und bei Reppenſtedt ſtebe. Das Holſtein , Lauenburgiſches Contingent

.

Batail .

.

Feind bis hinter Dadtmiſſen und den Medterſer Berg zurüd. Beim zweiten Corpsmanóver am 27. September war vorausgerebt, daß der Feind von Dalenburg gekommen

1 Hannover'iche Batterie

ſei, auf dem rechten Ufer der Ilmenau tebe und Pune.

i Holſtein , Lauenburgiſche Batterie

burg bereßt babe.

1 Medlenburgiſche Batterie 1 Oldenburgiſde Batterie .

Das Armeecorps , von Harburg

fommend , erzwang den Flußübergang oberbalb fúne. burg und nótbigte den Feind , rich über Hagen und Widerding nach der Dalenburger Straße zurückzuzieben . Das dritte Corpsmandyer wurde am 29. September ausgefúbrt. Es war vorausgefeßt , das Armeecorps

18 Bataill.

Zuſammen Artillerie :

6 Gefsist . .

8 6 8

.

.

28 Gefdůbe .

Zuſammen

Die Geſammtfarfe des Elbcorps betrug ungefähr 13,300 Mann.

Das Allercorps wurde vom fönigl. banxover'iden rei im Vorrüden von Boißenburg nac fúneburg bee Generallieutenant von Bod befehligt und war urſprüng . griffen , und ſtoße bei Rußfelde auf den Feind. Das lich in nachſtebender Art zuſammengeſeßt. Armeecorps griff die verſchiedenen Poſitionen an, welche

Gavalerie :

der Feind nach einander zwiſden Rußfelde und fúnes 3 Hannover'Ide Regimenter burg bereßt batte. Das vierte Sorpemander am 30. September ber rubete auf der Vorausſebung, daß das Armcecorps bei Artlenburg über die Elbe gegangen , und bis fúne vor. gerůct rei, um gegen Uelzen zu operiren. Es fand den Feind ſüdöſtlich von küneburg auf den langen. Bergen

9 Somady.

Holſtein.fauenburgiſdes Dragonerregiment 4 4 Medlenburgiſches Dragonerregiment Zuſammen 17 Sowadr. Infanterie :

Hannover'ides und Braunſdeig'ides Gon. tingent

binter Kaltenmoor. Das Armeecorps gingzumAngriff Oldenburg . sinfeatiſdes contingent :

9 Bataill .



6

s

.

úber , und warf den Gegner bis hinter die Túmerlas,

15 Bataill.

Zuſammen

Berge zurüd . Artillerie :de Batterieen Am 1. October ſollte im fager Gottesdienſt gehalten 4 Hannover

werden , der jedoch wegen regnigter Witterung nicht ſtattbaben konnte.

Am 2. October begannen die Feldmandver , denen

.

1 Braunſdy weigiſche Batterie

24 Serduse. 6

Zuſammen 30 Gefdübe.

Die Geſammtſtårfe des Auercorps betrug ungefåbr zwei Armeen zwiſden der unteren Elbe und der Aler 11,300 Mann.

folgende allgemeine Idee zum Grunde lag. Es operiren gegen einander. Die Füdliche Armee ift von Verden

Am 2. October ergriff das Elbcorps , als das

ausgegangen , und ſteht bei Rotenburg und Viffelbóvede. Sie hat ein Flankencorpo , unter dem Namen des at Iercorps , in Gelle ſtehen gebabt, welches befebligt eft,

Mårtere , die Offenſive . Es drang von füneburg aus. auf dem linken Ufer der Flmenau gegen das Allers. corp8. vor. Das letztere fudy te rich in mehreren nach

áber Uelzen vorzurüden und wo möglich füneburg zu einander befeßten Poſitionen zu balten, mußte aber der befeßen . Die nordlide Armee iſt bei Harburg über Uebermache weichen, und zog ſich binter Meibeck zurüd . Am 3. Derober ſepte das Elbcorps Feine Offenſive die Elbe gegangen , und im Begriff die Offenſive zu ergreifen . Sie bat ein Flanfencorps, unter dem Namen fort. Es war vorausgelegt , daß das Ullercorps des Elbcorps , bei Artlenburg über die Elbe geben erwarte, durch eine in Uelzen zurücgelaſſene Abtheilung

1039

1010

verſtarft zu werden , welde den Befehl erhalten habe,

Unter dieſen Umſtånden bat lide der Gefundbeits ,

nach Natendorf zu marſchiren . Das Allercorps vers ſuchte den Gegner bis zur Anfunft dieſer Verſtärfung

zuſtand der Truppen merfwürdig gut erhalten . Die Infanterie ſtand wåbrend der ganzen Zeit in einem

aufzuhalten. Es ſtellte ſich zwiſchen der nach Uelzen Zeltlager bei Deutſch , Evern , und auch die Cavalerie und der nach Ebſtorf führenden Straße auf , um ſich und Artillerie, welde in füneburg und der Umgegend S

nad Erforderniß rechts oder linfo wenden zu fónnen. Das allercorps vermochte das weitere Vordringen

canton nirten , entbehrten der wünſdensmertben Bequem . lichfeiten , weil alle Ortſchaften ſehr ſtarf batten belegt

des Elbcorps nicht zu verbindern und zog ſich nad

werden múffen.

vergeblicher Gegenwebr über Eißen zurück .

Es waren in Lüneburg mehrere Hoſpitaler einges richtet , in denen 600 Kranfe aufgenommen werden

Der 4. October war zum Rubetage für die Truppen

1

beſtimmt; es war jedod angenommen , daß der Forts gang der Manóver am 5. October ſido unmittelbar an die Verbåltniſſe anſchließe, welde am 3. October ſtatt. gefunden baiten . Das Allercorps batte ſeine Verſtårkung erbalten, weldies durch eine veränderte Eintheilung der Truppen

fonnten. Die wirkliche Anzahl der Hoſpital s Kranken erreidote aber nur den nadſtebenden aus officiellen liften entnommenen Beſtand : Am 24. September 11

ausgedrüct wurde,

Es wurden nåmlid vom Elbcorps 2 Sowadronen Hanſeatiſmer Dragoner, 2 Hannover'de Bataillone und

das Bataillon Medlenburg . Streliß an das Allers corps abgegeben , ſo daß dieſe

i

aus 18 Bataillonen ,

19 Schwadronen und 30 Geſchußen , zu dem ungefábren Beſtande von 13,300 Mann gebildet wurde , wåbrend das Elbcorps in einer Geſammtſårfe von etwa 11,300 Mann , aus 15 Bataillonen , 18 Sd wadronen Das Allercorps ergriff nun die Offenſive , jog über den Fluß zu geben , und den fürzeſten Weg nach Lüneburg zu gewinnen.

Das Elbcorps batte ſich gleichfalls nach Grún . bagen an die Ilmenau gezogen , dort Anſtalten zum Uebergange getroffen , und die Poſition von Hobenboftcl vorláufig mit einem Detachement beſeft. Um 5. October führte das Allercorps der Fluß,.

I

30 .

1. October 2. 3. 4. 5. 6.

und 28 Gadúßen beſtand .

ſich rechts an die Ilmenau nach Bienenbüttel , um dort

25 . 26. 27 . 28. 29.

11

7.

8. 9.

24 Mann. 70 110 178 200 232 265 283 304 315 328 317 294 253 177

135

Am 10. October nach dem Abmaríde der Truppen

blieben nur 120 Kranfe in den Hoſpitälern zurůd. Die böchſte Zabı der Hoſpital Kranten bat alſo nur 1 '/, Pro. cent des armeecorps betragen. Ueberbaupt ſind in den

übergang bei Bienenbüttel aus, das Eibcorps folgte,

Hoſpitålern 533 einzelne Kranfe aufgenommen geweſen, welches 2 Procent der Geſammtſtårfe ergibt. Dieß ſebr günſtige Reſultat iſt gewiß der Fürſorge zuzuſchreiben ,

und zog ſich, nachdem es bemüht geweſen war, in ver,

welche für die Ausrüſtung aller einzelnen Truppentheile

(diedenen Stellungen die Angriffe des Allercorp 8

getroffen war, und der ausgezeichnet guten Verpflegung, Auch an Unglücöfåten von bleibenden Folgen iſt Am 6. Dcrober legte das Ullercorps die Difens. five fort , und drångte den Gegner aus mehreren Po. Gottlob ! nur ein einziger bei den Truppen vorgefom firionen bis gegen füneburg zurück. Das Elb corps men. Es wurde nåmlich einem Artilleriſten des Holſteine abzuwebren , über die Diecksbecker Niederung zurůd.

welde die Truppen genoſſen .

beſefte zulegt die Poſition auf den fangen . Bergen ,

Lauenburgiſchen Gontingents bei der Bedienung des

welche es durdo Feldwerfe hatte verſtårfen laſſen. Dieſe Gefdúßes die rechte Hand zerſchmettert, und es mußte Poſition wurde vergeblich vom Allercorps angegriffen, deßhalb der Arm amputirt werden. Der Vermundete und es wurde angenommen , daß das allercorps furz befindet Fid in guter Heilung, und eine allgemeine und darauf , als es feine Angriffe aufgegeben batte , den großartige Mildthårigkeit bat verſucht , ibm rein fünf. durch ſtrategiſche Rudlichten veranlaßten Befehl erhalte,

tiges Ausfommen möglichſt zu erleichtern.

nad Uelzen zurück zu1 marídiren. Damit waren die Mandver beendigt. Am 7. Dcs tober fand ein Ruhetag ſtatt, und am 8. October wurde die Concentrirung durch eine große Parade des ge.

ein wichtiges vaterländiſches Ereigniß, das aus der Ferne und aus der Nåbe große Theilnahme gefunden bat. Die Höchſten und Hoben bei den Manóvern an.

Die Concentrirung des 10. Bundes Armeecorps war

ſammten Armeecorps auf dem Hoben Felde bei Hagen weſenden Kriegsberren baben buldreidiſt gerubt , den ſåmmtlichen Truppen über ihr Betragen und über ihre Leiſtungen die aufrichtigſte Zufriedenbeit zu bezeugen. Es wurden überhaupt wảhrend der ganzen Goncen. Das Armeecorps nimmt die ſchönſten Erinnerungen

beſchloſſen . Es wurde leider dieſe leßte militårifde Feierlichkeit von der Witterung nicht begünſtigt.

Irirung die in anderen Jahren oft ſehr ſchönen Herbſt. tage permißt. Stürmiſche und regnigte Witterung war

des gemeinſchaftlichen Wirfens, der Einıracht und Ca. meradſchaftlichkeit mit dabeim , und überläßt ſich der vorberriend, obwohl es auc an beiteren Sonnenbliden Hoffnung in einer nicht zu fernen Zufunft einmal wier ( Hannov . Zig.) nicht fehlre. der vereinigt zu werden. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : 6. W. beste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudi.

Donnerſtag , 2. November 18+ 3.

ਇੱਕ

Tin 17. 131.

Allgemeine Militár - Zeitung. рrе и в еп .

der den Zufälligfeiten auferer Verbåltuifle , von der

Berlin , 13. October. Die Ausführung einer ſehr wichtigen Maßregel in der Stellung unſeres Offiziers

Geburt, Befanniidaft oder einflußreiben Verbindungen, der můbſain erworbenen Gunit bober Vorgeſebben fein

war. -ſtandes ſteht und nachſtend bevor. Dieſe Maßregel bat Spielraum Spielraum geſtattet geſtattet war.

die bochite Genehmigung erhalten , obwohl ſich gegen

Die Militárlaufbabn wird

bei uns von der bei weitein , überwiegenden Mehrzahl der Aſpiranten in den Gadettenhäuſern begonnen ; außer.

dieſelbe , wie bei einer " ſo wichtigen Verandering zu erwarten war, ſehr bedeutende Stimmen dagegen baben halb derſelben iſt die Vorbereitung dazu nur wenigen vernehmen laſſen . Die Beförderung in der Ärmee roll Reichen und Begünſtigten möglich. Zur Aufnabme nämlich fünftig nicht mehr vorberríoend von der Uns in die Gadettenhåuſer ſind die Kinder verſchiedener Claſ,

ciennitåt abbängig ſein , denn ganz allein davon war ſen von Staatsangehörigen privilegirt; vor allen die dieß aud bisher ſchon nicht der Fall , indem båufig Kinder von Offizieren , die in Felde geblieben ſind ; Ausnahmen in verſchiedener Weiſe durch mannigfache zulegt aber auch die Sóbne armer Adeliger , die ſonst Mittel und Umwege gemacht wurden. Solche Aussfein Verdienſt als ibren adel haben . Da die erſtere

nahmen, deren Motive dann wohlden davon nachtbeilig Satbegorie jetzt ſchon längſt feblt , ſo muß nothwendig Betroffenen nicht immer einleuchten mochten , erregten die leßte das Uebergewidyt erbalten. In der Armce oft genug cine , wenn auch nicht laut werdende ungu. befindet ſich noch eine verbåltniſmäßige Anzahl bůrger, friedenbeit. Das jetzt nun aufgeſtellte Princip hebt das Redt der Anciennitat gånzlich auf und führt zugleich

lider Offiziere, deren Eintritt aus der Zeit der ſoge. nannten Freibeite friene fidh berſchreibt. Nach der gegen ,

eine vollkommene Deffentlichyfeit in die Motive und wårtigen lage der Dinge iſt die ſchnelle Zunabme der

Gründe der Beförderungen ein. Bisher wurden beo adeligen Offiziere eine nothwendige Folge. Man hat fanntlich, wie für alle Staatsdiener, ſo ganz beſonders in offentlichen Blättern idon die Mittbeilung gemadt, für die Offiziere der Armee gebeime Conduitenliſten ges die zwar noch der nåberen Beſtätigung bedarf, daß die führt, aus denen man die Berechtigung der Betbeiligten Cadettenbåuſer fünftig auch ihre Schüler ſo weit vors

bei Erbóbungen , Gehaltszulagen oder ſonſtigen Remus bereiten ſollen, daß ſie Univerſitårsſtudien beginnen oder Dieſe geheimen Conduitenliſten

in ſonſtige Staatsdiener : faufbabnen übergeben fón ,

ſollen für das Militår nun aufhören , und indem als

Auf dieſe Weiſe wurden bier die Grundlagen zu

nerationen beurtheilte.

Makitab für die Beförderung die Befähigung dazu allein einer tief in das Staatsleben eingreifenden Organie. ( Mannh. Journ . )

aufgeſtellt wird, soll jedem Betheiligten die Einſicht in

den von ſeinem Vorgeſetzten über ihn entworfenen Bes

fation gelegt. •

Berlin , 19. October.

Se. Maj . der Kaiſer von

richt freiſtehen. Mit dieſer neuen Einrichtung åndert Rußland baben dem Generallieutenant Grafen zu ſich , ſobald ſie in’s Leben tritt , was als zuiverläſſig Dobna , commandirenden General des 1. Armeecorpe, verſichert wird , die Stellung und faufbabn unſeres den Weißen Adlerorden zu verleiben gerubt. Offizierſtanden und damit zugleich das ganze Verhältniß n. B a e unſerer Militäreinridtungen auf eine Febr bedeutungo , Rariorube , 13. October. Die größeren Feld , volle Weiſe. Es iſt eine Reform , die von ſehr verſdies denen Seiten ihre Gegner haben wird. Zunächſt were manóver unſeres vereinigten Truppencorpo , die alle den ſich die Freunde des Herfommens , der Tradition drei Jahre ſtatifinden , ſind dießmal bei der (don ziem . dagegen erheben ; dann die, welche es wohl füblen, daßlich vorgeructen Jahreszeit unter rebre ungünſtiger Wit.

ſie vermöge ihrer Anlagen , Fibigfeiten und ihrer Aus. terung vor ſich gegangen . Die Manóver dehnten ſich bildung bei einer ſolchen Einrichtung 110thwendig den über die von der Murg und mehreren Waldbåden durch Kürzeren ziehen müſſen ; aber endlich auch alle die, ſchnittene Ebene zwiſchen Karlsruhe und Baden aus welche in der bisherigen Weiſe des Hinaufrůcens zu

und endigten geſtern in der Nähe der leßteren Stadt.

den bóberen Hemtern in unſerer Militar : Hierarchie Die Stadtgemeinde Baden zeichnete ſich auch dießmal gleichſam eine Naturnothwendigkeit erbliften, bei wel wieder durch rege Theilnahme an den Erſcheinungen

1013

1044

unſeres vaterländiſchen Lebens aus, indem ſie am 11. Dcs

gierungen Deutſchlands bei der Anlage von Eiſenbabuen

tober für das geſammte badiſde Difiziercorps einen bådſt glänzenden , auf's liberalſte arrangirten Bal in

ſich bald mehr bald weniger betbeiligt , oder dieſelben den Privatgeſelſdaften ganz überlaſſen baben . Hier: aus entftebi der große Ucbelſtand , daß aud die Ber

den pradorvollen Sålen des dortigen Converſationsge. Aud der Großberzog und die

nu fungered te ſebr verdicden ſind.' Deſtreid baut

Prinzen beehrten durch ihre Anweſenheit das Feſt. Heute

ſeine Bahnen auf Staatsfoſten ; Baden und Heffen

ut Raittag , und morgen werden ſåmmtliche Truppen

( Darmſtadt ) folgen dieſem lobliden Beiſpiele , können

wieder ihre Garniſonen bezieheni.

alſo über dieſes Bewegungemittel nach Gefallen diopo.

baudes veranſraltete.

niren. Li te r a t u r.

Württemberg dürfte wohl denſelben Grundſaß

annebmen . In den übrigen Staaten (deint man ſido

Das Benußungsredyt zwar vorbebalten zu baben , das Die Eiſenbahnen Deutſdlande. Statiſtiſcge , iſt aber am Ende nur eine Redensart, ſobald nidot dars ſchidiilide Darſtellung ibrer Entſtehung, ihres Vers auf geſehen wird , daß die Transportwagen jeglicher båltniſſes zur Staatsgewalt, ſo wie ibrer Verwal. Art eine Einrichtung erbalten , welcbe ibre Benußung

fungos und Betriebseinridtungen. Vom Freiberrn zu militäriſchen Zweden weſentlid erleichtern .

Die

F. W. von Reden . Verlag bei Mittler in Bers

Wagen der erſten und ein großer Tbeil der zweiten

lin , 1843 .

Claſſe werden immer nur zu Privatzwecfen dienen. Die

Wir begten anfangs einige Zweifel, ob dieſe Schrift Conſtruction aller übrigen Wagen, welche bei Militárs por das Forum der 4. M. 3. gebore. Seitdem aber

transporten in großer Unzahl gebrauds werden , ſollte aber der Wilfår nicht ſo ganz überlaſſen bleiben ; wir werden , unter den Vertbeidigungsanſtalten unſeres Vas fommen ſpäter noch einmal hierauf zurúd.

die Anſicht:

daß die Giſenbabnen cinſt berufen ſein

terlandes eine wichtige Rolle zu ſpielen, unter den ums

literatur. Der Verf. fübit als Ridomilitår feinen

fictigen Militars immer feſter wurzelt , wird die Bes Beruf, auf dieſes Themaeinzugeben, reßt aber die mis kanniſthaft damit zur gebieteriſden Nothwendigfeit, ſom litåriſche Widrigkeit der Eiſenbabnen als eine abges bald man dem Feinde gegenüber nicht aller Vortbeile madote Sache voraus, und führt die darauf bezügliden Fid) begeben und doppeltes Pebrgeld zahlen will. Eine Schriften an. Wir theilen die Titel davon mit , was Kenntnißnabme von der dabin einſdlagenden Literatur mandem ferer angenebm ſein dürfte . iſt mithin unerlåflid. Die Natur dieſer Schrift ladet Crelle (?), Darlegung der tedyniſden und Vertebros jedod, mehr zum Referiren als zum Kritiſiren ein , auch werden wir nur das berausbeben und beſprechen , was für den militårifden Zwed von Wichtigkeit iſt. Der Hr. Verf. iſt Special - Director der Berlins Stettiner Eiſenbabn ; ſeine frübere Stellung als Generals Secretar des Gewerbevereins für das Königreich hans nover verſchaffte ibm Gelegenbeit, fait ſåmmtlide deuiſde und aud mebrere ausländiſde Eiſenbabnen aus eigener anſchauung fennen zu lernen. Die Arbeit ſcheint übris

Pz ., Die Eiſenbahnen , als militariſde Operations linien betradret und durch Beiſpiele erläutert.

gens mit fehr großem Fleiße unternommen worden zu ſein. Das ganze Werf, wovon bier nur ein Tbeil vors liegt , wird alle Eiſenbahnen in Europa und Amerifa umfaſen , und wahrſcheinlide ſebr båndereich werden,

Deutſdlands Veribeidigung gegen den ånferen Feind,

denn der erſte Band, XII und 343 S. in gr. 8 ſtarf,

bringt vorlåufig nur Allgemeines åber vie de uti den Eiſenbahnen , und die Eiſenbahnen in den

einzelnen Staaten Deutſchlands" werden erſt im zweis ten Bande ( 2. Abdnitt ) zur Sprace fommen. Dieſe allgemeinen Betrachtungen ſind aber von ganz

beſonderem .Intereſſe und zerfallen in folgende Haupts rubrifen : A. Verwaltungs , und Betriebseinridtungen auf deute ichen Eiſenbahnen.

B. Einleitende Zuſammenſtellungen, C. Das deutſche Eiſenbahnneß und deſſen Darſtellung

verbåltnife der Eiſenbahnen , nebſt Erörterung

über die militáriſde Benußung derſelben. Berlin 1841 .

Aldorf 1842 .

NB. Dieſe beiden Sdriften wurden in Nr. 66-70

d. Bl. gegenſeitig beurtbeilt; ganz fürzlich aud in Nr. 17 der Militár: Literatur- Zeitung, durdi Major Bleſſon.

und das ſie befördernde Syſtem von Eiſenbabner. Stuttgart 1842. Recenſion in Nr. 96 und 97 d . Bl. 1842.

Ueber die Grånzverhältniſſe der öſtliden Provinzen der preußiſchen Monardie ; ein politiſd -militáris Ides Fragment. Hamburg 1842. Teisserenc , de la Politique des Chemins de fer et de ses applications diverses.

Paris 1812.

Conrois militaires sur les chemins de fer; Paris 1842. ( Aufſaß in Frimot , de la Locomotion.) Du Rôle des Chemins de fer dans la Défense du

pays. ( Auflaß in der Révue générale de l'ar chitecture 1841. )

Es wåre zu wünſchen , daß aus den beiden legten aus den bereits feſtſtehenden oder projectirten finien . Auffäßen das Weſentiidſte in dieſen Blåttern mitges

Was wir aus dem reidsen Inbalie dieſer ſehr zeits theilt würde, damit man die Anſichten der Franzoſen darüber fennen lernte. Pocomotiven. Diejenigen Militårå , welche rich mit einigen Bemerfungen begleitet werden . von der Benußung der Eiſenbahnen zu größeren Trup, Benu Bung der Eiſenbabnen zu militäriſcher pentransporten wenig oder gar nichts verſpreden,weil

gemäßen Schrift mitzurbeilen gedenken , roll zur leich teren Ueberſicht unter beſondere Rubrifen gebracht und Zwedena

Esºiſtbekannt, daß die verſchiedenen ner die ſich noch nidt die Mübe gegeben haben, gründlich

1015

1046

darüber nadzudenken, oder ſchon über den erſten Stein

gingen, gleidfald obne Zweifel mande Mängel batten ;

des Anſtoßes zum Fallen gefommen ſind , führen ges

man darf daber mit Beſtimmrbeit bebaupten , daß die

wobnlich an : ,,Daß es an der bendtbigten Anzahl Por

zweiten zebin locomotiven einer deuiſden Fabrif fei,

comotiven fehlen würde.“

nen ausländiſchen nachſtehen werden . "

Der Verf. gibt in ſeiner

Sdrift mit großer Genauigfeit die Zabl, Namen und Verfertiger aller in Deuiſchland befindlichen focos motiven an, woraus man crſiebt, daß deren in dieſem Augenblice 258 vorbanden ſind. ( Das Königreich Bels

locomotiven angebrachten Verbeſſerungen aufgeführt, deßgleichen die Reſultate von Verſuchen , welche man auf belgiſden Babnen in rebr ausgedehnter Weiſe mit

gien batte deren am Sdluſſe des vorigen Jabres don

der Erſparung des Heißungsmaterials angeſtellt bat.

S. 240 — 247 werden die in neueſter Zeit an den

126 in Brauc ! ) Nadı den Berechnungen , welche Pg.

Die Maſchinen mit veranderlicher Erpanſion ſollen dabei

in ſeiner weiter oben angefübrten rebr umfaſſenden

den Sieg errungen haben .

Sdrift angeſtellt hat , würden dieſe 258 locomotiven

rungen der amerifaniſden focomotiven ſind dem Hrn.

I

Die allerneueſten Verbeſſes

( einſchließlid der zum Reſervedienſt erforderliden ) an

Verf. vermutblich erſt nach dem Druck ſeiner Sdrift

Truppen und Geld üB gleichzeitig in Bewegung feßen

bekannt geworden.

fónnen : 80,000 Mann Infanterie mit 100 feldmåfig nebſt Offizierpferden , wobei ungefåbr 40 locomotiven

S. 250 gibt derſelbe eine Ueberſicht der in Deutſd , land angenommenen Spurbreiten für Eiſenbahnen , wornad die Spurbreite in Deſtreid roh måler , in

zum Reſervedienſt verwendbar bleiben. Es iſt jedoch

Baden breiter ſein soll, als in den übrigen deutſden

nicht angenommen , daß dieſe anſebnliche Streitmaſſe als Armeccorps zu betrachten ſei, in welchem Falle die

Staaten . Dieſe Angabe entbehrt der Genauigfeit ; wahrſcheinlid bat bei Reduction der verſchiedenen Maße

Parfs und was ſonſt noch dazu gebört, viel Transports mittel. erfordern würden. Wir reßen vielmehr voraus,

ein Irrtbum oder Rechnungsfehler ſtattgefunden. Wir fönnen auf das allerbeſtimmtejte verfidern , daß , mit

daß sicre Truppen auf verſchiedenen Bahnen als Re.

Ausnabme der nod nicht vollendeten Strecke von Heis

ſervediviſionen nach der bedrobten Grånze eilen , oder

delberg nad Baſel, in ganz Deutſdland, ſelbſt in Franf. reid und Rußland , die Babnen völlig gleiche Spur.

beſpannten Geſcůßen, Munitionss und Reſervewagen ,

an der Grånje als ſtrategiíde Reſerven verwendet wers den ſollen . Påßt man dieſe Zruppen ( nad dem Vor, ſchlage des Verf.) nur Streden von etwa 30 bis 50 Meis len fabren, und abwediſeld marſqiren , lo fann in Zeit

breite baben. Nur Baden madt alſo auf der bezeid.

neten Strede eine Ausnahme ; die Gründe dafür fónnen nur techniſdoer Natur geweſen ſein . So viel uns dars

von ungefähr 3 oder 4 Tagen das Doppelte dieſer

über bekanntworden iſt, baben engliſde locomotivbauer

Streiterzabl durch Dampffraft an den Ort ſeiner Bee

den Anlaß dazu gegeben , indem ſie bebaupteten , daß man den Mardinen nur durd Dampffeffel von großer

ſtimmung gebracht werden,

.

Wenn man (don jeßt, wo die meiſten Eiſenbahnen . rer Breite die Fibigkeit verleiben fonne, anſteigende noc iſolirte Brudſtúde des großen Eiſenbahnneßes Fond und nur die nortdürftigſte Zahl von locomotiven baben,

Bahnen mit etwas mehr Peidrigkeit zu überwinden. Die Amerifaner find anderer Meinung und betrachten den

über ſo anſehnliche Transportmittel verfügen fann , ſo

gleich måßigen Druc aller Räder auf die Schienen

dürften die bier und da belachelten Anſichten des Verf. idon in wenigen Jahren zu verwirklichen ſein, inſofern dabei die Bewegungsmittel in Betracht fominen .

als das weſentlichſte Mittel der Strafterbdbung, wodurch die Vergrößerung des Refſels entbebrlide wird ; ihre neueſten Maſchinen find nad diefem Grundlage con.

Sebr erfreuli u iſt es, zu vernehmen, daß von jenen 258 Pocomotiven 38 aus

deutſden Mardinenbau .

ſtruirt und leiſten Vorzüglides. Was die größere Spurbreite der Transportwager

anſtalten hervorgegangen ſind ; die Zahl derſelben dürfte

betrifft, ſo rdeint man zu glauben , daß es beſſer ſei, mir jedem Jabre bedeutend wasſen, rad dem die erſten eine geringere Anzabl Wagen anzubången , dieſe aber Sd,wierigfeiten mit großen Opfern der Unternemer mehr zu belaſten . In Bezug auf Fortſchaffung von überwunden worden ſind. Es gibt gegenwärtig in Deutſche Zruppen würden wir das gern für einen Vortbeil gele land 14 verſchiedene Etabliſſements , welde den Poco . ten laſſen , und es ſollten wenigſtens die Wagen dritter motivbau verfucht haben. Iſt derſelbe aud, was nidot befremden darf , mit ſebr verſdiedenem Erfolge ges deben , ſo baben wir doch durch die bisherigen feiftuns

oder vierter Claſſe mindeſtens für 30, lieber jedode für 40 Mann theils Siß , theils Stebplåße baben , indem eine Abmedfelung im Sißen und Steben nichts daden

gen einzelner Maſdinenbauanſtalten bereits die Gewiß. fani. beit erlangt , daß wir nach wenigen Fabren aud in

Technifde Vortheile ſind aber mit Wagen breio

terer Spur nidot verbunden . Je ſtårfer die Belaſtung

dieſer Beziehung vom Auslande unabhängig ſein fdno iſt, deſto mebr reiden die Federa, Adſen und Sdienen . nen .

- ,,Mau ibut übrigens ſehr wohl (fagt der Verf.), bei Beurtheilung der Leiſtungen deuilder Pocomotiven

An Kraft wird durch die Verkürzung des Wagenzugs aud nidits erſpart, denn auf den geradlinigen Babre

möglichſte Unbefangenbeit des Urtheils zu bewabren.

ſtreden vermindert fide die nötbige Friction , wåbrend

Die rebr lobenswertbe Vorliebe für deutſche ( ?) Reiſtun .

ſie bei den fdårferen Krümmungen über den Bedarf

gen veranlaßt leidt zu hoch geſteigerte Erwartungen, vermebrt wird. Es iſt überbaupt eine noch zu wenig måbrend die Nidterfüllung derfelben eben ſo leicht eine beadetete Eigenthümlichkeit der Pocomotiven , daß fie Nichtachtung deutſcher Fabrikate bervorruft. Man darf von der geraden Linie gern abweiden , und gleidſam nidit vergeſſen, daß die ersten zehn locomotiven, welche eine leiſe Fühlung an den Schienenfanten ſuchen , wo aus den jest berühmteſten Fabriken Englands bervor durd jener Grad von Friction erzeugt wird , der die

1047

1948

Maſchine zu größerer Kraftentwicelung autreibt . Wir

Sas feine Richtigkeit hat , ſo muß eine locomotive mit

uidit weblieiler berzuſtellen ſein ſollten , iſt eine Frage , welche in Zufunf die Goncurrenz löſen wird. Die jest nod ſebr boben Preiſe laſſen ſich durd, die ebenfalls boben Erperimentalſpeſen entſchuldigen . - Für Trup ., pentransporte iſt die Geråumigfeit der Wagen ein wes

20 angebångten Wagen ſoneller fabren fónnen , als mit

ſentider Umſtand , damit die Bataillone nicht ſo febr

2 Wagen ." In ſolchen Dingen , die unſer armſeliges

zerriſſen werden . Da die Stårfe der letzteren durchs

Wiffen nod nicht bintanglid ergründet bat, gibt es eine Grånze , welche man durch ſorgſame Beobadtung und

fanittlid) zu 800 bis 900 Mann angenommen werden

unodoten jedoch warnen , hieraus eine inatbematiſche

Schlußfolge zu ziehen , ſonſt dürfte ſogleid jeder matbe .

matiſche Stümper auftreten und ſagen : ,, Wenn dieſer

darf , ſollte man bei Anfertigung neuer Wagen dritter

angeſtellte Verſude zu erforſden ſuchen muß. Die Be

Glaſſe darauf Bedadt nebmen, daß ein ſoldes Bataillon

ob adtung iſt überhaupt oft viel mehr werth, als die

nebit Offizierspferden , Munitions • und Gepådwagen durch zwei einfade locomotivjúge fortgeſchafft werden fónne. Pferde und Wagen , die nur zur Bequemlides feit zc. der Offiziere dienen, dürfen natürlich nicht mit.

,

mathematiſche Berechnung , die ſchon manchesmal zu en Beha uptungen ' bat.borizons euerlichſt abentåbnliche denAuf Weiſe verbålt es ſichgefü mitbrtden

talen Linien, die ebenfalls feine unbedingte Nothwendig. genuinmen werden . feit rein dürften. Kurze und måßige Steigungen in Die Pferde wagen müſſen offen ſein. Bewegliche einem wellenförmigen Terrain find faun ein Hinderniß Stände auf Plattformen geſtellt, dürften am zweck, der Sdnelligfeit, und erfordern bei Maſduinen mit vers måfigſten fein und die wenigſten Koſten verurſachen . ånderlidher Érpanſion audh feine Erhöhung des Dampf. Das iſt ein Gegenſtand, der die Regierungen weit mehr verbrauchs . Nur anhaltende Steigungen ( von mebreren Tauſend Fuß) muß man zu vermeiden ſuchen . Der

angebt, als die Actiengeſellſchaften , man ſollte alſo wenigſtens Modelle dazu fertigen laſſen . Es iſt jo

Peſer woue damit vergleichen , was Major Bleſſon in der oben angeführten Recenſion über die Spurs

leicht, das militariſche Intereſſe mit dem Privatnußen der Actiengeſellſdaften zu vereinen , daß oftmals nur

weiten Im ſagt. Allgemeinen fann man daber nur beklagen , daß

die badiſdie Regierung durd das einſeitige Urtheil der Lednifer übel berathen worden iſt.

Bei Fragen von

der ernſte Wille dazu erforderlich wird. So lange man aber den blinden Zufall malten fåßt, wird nichts Pran.

måßiges zu Stande fommen . Tritt dann endlich die Nothwendigkeit des Gebrauch der Eiſenbabnen zu ſtras

folder politiſch - militäriſden Widtigkeit , wie die vor,

tegiſchen Zwecken ein , ſo wird man es ſchwer bereuen ,

liegende, ſollte man den Technifern nicht zu großen Ein.

nidit fråber an die materiellen Bedingungen gee

fluß gestatten , und den anderweiten Beziehungen gleiche

dadt, oder die darauf bezüglichen Vorſchläge nicht bes

Aufmerkiamfeit ſchenfen . Die fortiåbrenden Verbeſs ſerungen des Maſchinenweſend laſſen mit Rechters warten , daß man ſchon in wenig Jahren Zerrainbinder ,

achiet 31 baben. Es fehlt in Deutſchland nicht an Mugen Rópfen , dieſen auch nicht an redlidem Willen , dem Vaterlande zu núben. Aber wir leiden immer noc an einer gewiffen Unbebolfenbeit , praktiſd gute Ideen zu gemeinſamem Nußen zu bringen . Nur darin dürfe ten und die Engländer und Franzoſen überlegen ſein ; was gründliches Wiſſen betrifft , fönnen die Deutſden

niffe wird überwinden fónnen , die man jeßt nod für unüberſteiglid hålt , und dann wird die militáriíche Wichtigfeit der Eiſenbabnen , beſonders in Süddeutſd , berausſtellen . , ſich noch viel landDienrperſ onalgrößer der locomotive . Die Sicher, beit der Fabrt bångt ganz beſondere von der Zuvers låfigfeit und Umidit des Dienſtperſonals ab , weldies

ridy fed mit ihnen meſſen . ' Das deutſche Eiſenbahnneß .

Bis Ende April

d. I. ſind nach des Hrn. Verf. Angaben 340 Meilen

deßhalb militåriſch organiſirt und mit zwecmåßigen Ine ſtructionen verſehen ſein muß. Der Hr. Verf. führt

Eiſenbahnen theils dem Verkehr geöffnet geweſen, theils noch im Bau begriffen. Andere 554 Meilen waren feſt

eine Inſtruction an , die muthmaßlich für preußiſde Bahnen giltig iſt und Beruickſichtigung verdient. Auf Auf Heranbildung túchtiger focomotivführer foute große

beſchloſſen , und 224 Meilen nod überdieß in ernſte Ans regung gebracht. Zu dieſen 1118 Meilen Eiſenbahnen ( bei welden die Doppelgleiſe nur einfach berednet wurs den ) chlågt der Verf. noch etwa 96 Meilen Verbins

lt verwendet . werdenverſc Sorgfa hiedener wagen Traneport

Art. Die prafrischen Verſuche mit Transportwagen ſind noch lange nicht beendigt, daber die große Verſchiedenbeit derſelben auf den deutſchen Eiſenbahnen . . Unter der Rubrif :

dungsbahnen vor , was über 1200 Meilen betragen würde. Alle dieſe Babnen ſind nur als Handels : und Verfebrslinien betraditet. Ihre Vollendung, an welcher mit geringen Ausnabmen faum zu zweifeln iſt , würde

Bau und Reparatur : Werfitåtten (S. 273-289 ) findet

und ein Eiſenbahnnetz verſdaffen , deſſen Verzweigung

man hier über intereſſante Nadweiſungen . In Zukunft

und reides Transportmaterial und die Mittel gibt,

dem Feinde überall, wo er eindringen will, mit Sonel, ligfeit und Kraft zu begegnen. Vorausgelegt , daß Wagen baben ſich zur Fortidaffung von Gepäck ſehr wir nicht unterlaſſen haben, die Eiſenbahnen aud, mis vortheilhaft gezeigt, und bei ſtarfem Gebrauch nur ganz litariſch nubbar zu machen . Ohne dieſe Bedingung Der Peipziger dürften die Eiſenbahnen künftig nicht mehr leiſten , als unbedeutende Reparaturen erfordert.

Dürfte man den red)øråderigen Perſonenwagen zu 50

bis 60 Sibplåben den Vorzug geben .

Achtråderige

Wagenbauanſtalt wird verdientes pob gezout. -

Ob

die Wagen für Pferde , Rindvieb 26. und todte laſten

ehemalige aller Einbeit entbehrende Neidsarmee, in

Vergleich mit dem beutigen Bundesheere.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. Les fe in Darmiadt und in deſſen Offizin gedrudi.

K A

Samſtag , 4. November 1843.

N. 132 .

mm

res

Allgemeine Militar - Zeitung. Rul an

.

Warſchau , 14. October. Aus den Vorſchriften über

ausführen ; Juden dagegen , die während der allgemei, nen Aushebung die Taufe verlangen , rollen deſſenun .

die Militårpflichtigkeit der fuden heben die bier geachtet zum Militárdienſt genommen und den jüdiſchen rigen Blåtter einige Hauptpuncte hervor. Auf Befreie Gemeinden angerechnet werden. Conſcribirte Juden von ung vom Dienſt rollen die von der Regierung ernaiins 20 Jahren und darüber ſind einer Unterſuchung , bins ten Rabbiner, wenn ſie ſich über dieſe Ernennung aus. Fichtlid ibrer Geſundheit, ihres Wuchſes , Körperbaues. weiſen , Anſpruch baben, jedoch nur für ihre Perſon und und anderer Eigenſchaften unterworfen , nad den all ſo lange ſie ihre Amtopflichten verſehen . Juden , welche gemeinen , über den Militárdienſt im Königreich beſte. die Meiſterbefähigung erlangt haben und als Meiſterbenden Vorſchriften. Wenn aus Mangel an hinreichen, in jüdiſchen Fabrifen beſchäftigt ſind , Tollen , wenn ſie

den Bereifen über das wirflide Alter eines jüdiſchen

ſich hierüber gehörig ausweiſen , nad den adgemeinen, in dieſer Hinſicht für die Chriſten geltenden Vorſchriften von der Aushebung zum Militárdienſt befreit ſein. Jus

Conſcribirten ein Zweifel obwaltet , ſo þat die Aus, bebungsbehörde dieſen Zweifel zu entſcheiden. Es iſt

.

diſche Adersleute , die auf Staats . und Privatgrund ſtúden nicht

einzeln , ſondern in beſonderen Golonieen

den Juden geſtattet , bei jeder Obermilitarcommiſſion

ihren Bevollmachtigten zu haben, deſſen Befugniſfe ſich darauf beſchränken ſollen , Vorſtellungen dagegen zu

angeſiedelt und anſåfjig ſind, rollen, wenn ſie ſich wirf.

machen , wenn er bei der Entſcheidung über die Be.

lich ſelbſt mit der Landwirthſchaft beſchäftigen , nach

fånigung von Juden zum Militárdienſt und bei ihrer

folgenden Regeln vom Militárdienſt befreit ſein : Wenn

Aushebung zur Armee irgend ein Verſehen oder einen

eine von Juden bewohnte beſondere Celonie wenigſtens Mißbrauch wahrgenommen zu haben glaubt. ( Aug. Pr. 3tg. )

aus 10 jüdiſchen Håuſern (Wirthſchaften ) mit einer zum mindeſten 40 Kópfe ſtarfen männlichen Bevölkerung bes

Fra n'fre i d.

ſteht, ſo ſoll eine ſolche Golonie 50 Jahre lang von der

igkeit befreit ſein. Wenn aber eine von Militår Fuden pflicht bewohnte Colonie aus wenigſtens 5 Häuſern mit

einer 20 Rdpfe ftarfen männlichen Bevolferung beſteht, To ſoll eine ſoldie Colonie25 Jahre lang nicht militars pflichtig ſein . Alle anderen kleineren oder vereinzelten jüdiſchen ſind Militärdienſt der Sonſcription unter. worfen . Anſiedelungen Die Befreiung vom aus Rückſicht

auf Betreibung des Ackerbaues roll nur denjenigen Juo den zugeſtanden werden, welche, wenn ſie in beſonderen

Paris , 13. October. Es wurde dion vor einiger

Zeit gemeldet, daß der Marſhall Soult den Entwurf zu einem Mauſoleum für ſido beſtellt habe. Das Modell dazu iſt nun vollendet, es beſteht aus vier zig Marmorſäulen, vorſtellend die vierzig Schlachten, welche der Sieger von Toulouſe gewonnen hat. In der Mitte des Modells erbebt ſich auf felſigem Geſtein eine zerbrochene Marmorſåule. Der Marſchall ſelbſt bat dieſe Idee angegeben . Das in Miniatur angefer, .

Colonieen angeſiedelt ſind , daſelbſt eine vollſtåndige tigte Modell iſt in einer Werkſtatt der Straße mades

Aderwirthſchaft mit allem dazu nöthigen landwirths laine zur Anſicht aufgeſtellt. Der Marſchall wil dieß fdaftlichen Zubebór eingeridtet haben . A ud foll dieſe Befreiung nur den Wirthen ſelbſt, ſo wie ihren Nachs fommenwerden in gerader Enfeln Sdnen, sc. ge. wảhrt , ſo linie lange, alſo ſie mit Aderbau beſchäftigt ſind. Juden , die nicht in gerader finie mit den in ſolchen Colonieen angeſiedelten Wirtben verwandt ſind, unterliegen der Militårpflichtigkeit.

Mauſoleum in St. Amand neben dem Grabmale ſeines bereits verſtorbenen Bruders erridten laſſen . ( Aug. Pr. 3tg.)

- Der Rriegsminiſter, Marſchall Soult , batte vor

ungefähr vier Monaten die Einführung eines Geſango unterrichts nach der Methode des B. Wilhem in allen

Getaufte Juden

Regimentern der Garniſon von Paris anordnen laſſen .

oder ſolche, die vor der allgemeinen Aushebung zum

Den 16. October fand nun eine Verſammlung von etwa

Militárdienſte fich taufen zu laſſen begehren, foden von vierhundert der vorzüglicheren Schüler dieſes Unterrichts der Conſcription befreit ſein , wobei jedoch darauf ges

unter Peitung des Hrn. Hubert ſtatt.

Der Zweck der

achtet werden ſoll , ob die leßteren " ibre Abſicht auch Berſammlung war, die Reſultate zu zeigen, die von den

1051

1052

nad der erwähnten Methode Unterrichteten , von wel, menten , in drei Gruppen zwiſchen lebendigem Grún dhen der größere Theil nur erſt wenige Stunden beſucht vertbeilt, die Buften des bodſeligen sónigs, des regie , batte, erzielt worden waren. Nach einigen einfeitenden renden Königs und der Königin ; qur Rechten die Bujien Uebungen , wie das Singen der Tonleiter 2. wurden Blücher's , Gneiſenau's , Starnborſt's ; zur finfen die vier Obóre aus dem Orpbeon mit einem Enſemble und

Büſten Vorts, Búlow's, Kleut's ; ju beiden Seiten ers

einer Práciſion vorgetragen , welche die vollſte Aners hoben rico ſido pyramidaliſch zweiWaffeniropbåen . Dem De . fennung von den zahlreichen Zubörern erbielt , unter corateur war die Aufgabe geſtellt worden , in dieſen Tros welchen der General Aupic , Tomie die Oberſten der pbåen eine Geſchichte des preugiſden Kriegs . Garniſon , deren Bemühungen ganz beſonders zu dem rubmes darzuſtellen , wozu ibm aus álterer , neuerer Erfolg dieſes Unternehmens beitrugen, von dem in naber und neueſter Zeit Waffen aller Art geliefert worden waren. Zufunft der beſte Einfluß auf die Armee gewiß zu er, Die Trophäen beginnen mit Waffen aus den Kreuzzügen , warten iſt. Panzerbemden und Rüſtungen von den deutſchen Rittern, P r é u Be n .

den Stämpfern bei Jeruſalem , den Besiegern der beid .

Berlin , 16. October. Bei der geſtern ſtattgehabten Compagnieverſammlung der bieſigen landwehr wurde den Webrmánnern die Zufriedenbeit Sr. Maj. des fiós

niſden Preußen, den Erbauern Marienburgo . Waffen aus dem (påteren Mittelalter ſoließen daran ſich an : Flammberge und Picfelbauben aus der Zeit der Joacime,

nigs und der Militärbehörden noch beſonders ausge. der tapferen Kimpfer mider den Erbfeind in Ungarn. drůdt. Zugleich wurde denſelben mitgesbeilt, daß aus Die Armbruſt deutet auf die Zeit bin , da das Schieß . einigen , bei den lebten Kriegsübungen vorgefommenen pulver noch nicht erfunden war; darüber Gewehre mit Fållen bervorzugeben ſchien , als würde von manden

Punten - und Radſchlöſſern fündigen den großen Um :

Webrmånnern die Meinung gebegt , daß ſie Anſpruch darauf båtren , im Dienſte durch ,, Sie angeredet zu

ſowung an , der durch die Feuerwaffe im Kriegsweſen begann. Unter dem großen Kurfürſten wurden der leder:

Es ſei dicß nicht der Fall , ſondern in dem

foüler und der nut eingeführt, doch fommen aus der

werden .

preußiſden Heere ſei ſeit längerer Zeit das vertrauliche Harniſch und der Helm uod vor ; die deutſche Hellebarde ,, Du " üblich.

Um die landwehr mit dem ſtebenden

iſt grog und unförmlid , die idwediſde fleiner.

Die

Heere auch in dieſer Hinſicht gleich zuſtellen , ſei der Bes ſo were Bewaffnung der Ritterzeit bört mebr und mehr fehl an die Vorgeregten der Landwehr ergangen , die auf ; es werden unter Friedrich Wilhelm I. und Frie: Pandwehrmänner im Dienſte , wenn ſie im Waffenrock

drich II. die Grenadiermůben und der fleine Dreied all.

erſcheinen und überhaupt ſich unter Waffen befinden , gemein eingeführt ; der Panzer ſchmilzt zu dem Ring, mit dem vertraulichen „, Du “ anzureren . Man bege fragen zuſammen ; die Hellebarde zu dem ſd,malen Spor. das Vertrauen zu den fandwehrmånnern , daß sie dieses don. Das Infanteriegewebr iſt mit dem Steinídloß pertrauliche „ Du “ nicht als eine Geringſchåbung an . ſeben , ſondern im Gegentheil dieſe Vertraulichkeit von

verſehen , aber noch immer ſehr ſchwer , zumal ſeitdem

,,der alte Deſſauer“ den eiſernen ladeſtoc binzugefügt

Seite ihrer Vorgeſetzten recht zu würdigen wiſſen würden . batte. Zulebt fommen die Waffen , die in dem Befrei . ( Magdeb. 3.) ungsfriege mitgefochten baben ; die Geipebre der lands Berlin , 18. October. Der dreißigſte Jahrestag der webr, deren Kolben bei Großbeeren und Dennewiß ents Schlacht von Peipzig wurde heute von den Waffen , dieden , 'die Pifen des landſturmes , die Buchſen der gefábrten des Befreiungsfrieges bei einem Mittags.

Freiwilligen , Obers und Untergewebr der finie.

Aud

mable in dem als Waffenballe decorirten Jagor'ídhen einige Helme, wie ſie gegenwärtig getragen werden, Sale feſtlich begangen. Wie bei dem Blúderfeſte im finden wir mit aufgeſtellt, und mit ibnen ſchließt ſich das vergangenen Jabre, batten ſich die linie, die landmebr und die ebemaligen Freiwilligen zu einem fameradſchafts lichen Feſte vereinigt ; der Chefpråſident des Kammers

Bild vortrefflich ab . Große Erinnerungen fnüpfen ſich an dieſe Tropbåen , wenn wir bedenfen, daß wir bier Waffen feben , die bei Acre und Jeruſalem, bei Mobacz und Bel.

gerichts v. Grolman , die Generalmajore v. Below I. grad, bei Warſchau und Febrbellin, bei Turin und Mals und v. Steindorff, Major v. Bredow und Dr. F. Förſter

bildeten das Feſtcomité. Die Herren v. Borſtell, Gen.

plaquet, bei Rombach und feutben, bei feipzig und Paris ihre Dienſte geleiſtet baben. ( Aug. Preuß. Ztg . )

der Savalerie , v. Müffling , Gen. der Infanterie und Gouverneur von Berlin, v. Boyen , Gen. der Infanterie und Kriegeminiſter, fübrten den Vorſiß und brachten die

L i te r a t u r.

durch die Feſtordnung beſtimmten Toaſte : Auf das Wohl

Ueber Handwaffen , ihre Bebandlung und Un.

S. M. des Königs und J. M. der Königin , auf das Wohl S. K. H. des Prinzen von Preußen und des ges

Major im großherzogl. badiſden Leib - Infanterie.

terbaltung bei den Truppen. Von F. Wolff,

ſammten Königl. Hauſes , und dem Andenfen an die Schlacht von Peipzig , aus. – S. S. H. der Prinz von Preußen batte ſein Bedauern ausgedrůct, dem Feſte nicht beiwohnen zu fónnen, indem Höchſtdieſelben ourde ein båusliches Feſt ( der ålteſte Sohn S. S. Hob., der Prinz Friedrich Wilbelm , iſt an dem bedeutungsvollen

10 Jabren , über Fertigung der Handwaffen , er . dienene gewiſſermaßen anſchließt. Es ſind bierbei zwar mande locale Einrichtungen zum Grund gelegt ; aber

18. October geboren ) behindert wurden. - An der Hauptmand des Sales ftanden auf erbobten Poſta.

im Allgemeinen wird dieſes neuere Werf in Verbindung mit jenem ålteren hinſichtlich des darin abgebandelten

regimente 26. Karlsruhe bei Madlot , 1843.

Wieder liegt von dem genannten Hrn. Verfaſſer eine ſchåsbare Arbeit vor uns , welde fich an die etwa vor

1053

1054

wichtigen Gegenſtandes ſelten ohne Rath und Belehrung

eines ſchlotternden , unſicheren Zuſammenbangs der ein

laſſen . Die Arbeit möchte um ſo zeitgemäßer und vers

zelnen Theile : da, fann man wohl bebaupten , hat die

dienſtvoller erſcheinen , als nicht zu verfennen iſt , daß gerade eben die Handfeuerwaffen ein Gegenſtand bes ſonderer Aufmerkſamfeit geworden ſind. - Der Hr. Hr. Verf. bat ſich zwar eine Abhandlung über Handwaffen

Bebandlungsweiſe der Waffen nod wenig Fortſchritte gemacht. Dod - exempla sunt odiosa. S. 16. Ganz einverſtanden mit dem Hrn. Verf. Die Nothwendigkeit , die Percuſſionsgewebre půnctlicher im Stande zu balten,

ů berbaupt zur Aufgabe gemacht; doc ſteben die van de

richtiger zu bebandeln und mehr zu ſchonen , als Steins

Feuerwaffen begreiflicherweiſe überall im Vorders

ſchloßgewehre, kann nicht genug bervorgehoben werden .

grunde.

Wenn die gegebenen Vorſchriften bei den erſteren nicht

.

Wir wollen verſuchen , ſo weit es der Raum dieſer auf das gewiſſenbaftefte befolgt werden , ſo wird man Blåtter geſtattet, eine Ueberſicht über den reichen Inhalt

mit den empfindlichen Percuſſionsgewebren ſchlimmere

des Buches zu geben, und hier und da eine Bemerkung

Erfahrungen machen , als mit den alten Steinſchloß gewehren. Man wird mit denſelben vergebens: die er:

einflechten . Das Werk zerfågt in fünf Abſchnitte.

Der erſte

gibt in fünf Kapiteln allgemeine Bemerkungen und Vor. ſchriften über Beſchaffenbeit, Behandlung und Aufſicht der Waffen . - Der zweite enthålt mit vielen Einzel. heiten die ſpecielle Aufſicht der Waffen . Der dritte

gibt das Verhalten bei beſonderen Veranlaſſungen . Der vierte verbreitet ſich in vier Kapiteln ziemlic aus ,

wartete Schußfertigkeit erzielen, und dann entweder auf die Fabrikation ungerechterweiſe die Schuld werfen , oder

im Enthuſiasmus für die neue Einrichtung erfalten , obne zu bedenfen , daß mißverſtandener Gifer , Gleich gültigfeit oder Unfenntniß in der Bebandlung des Ge. wehres jene ſchlimmen Erfahrungen herbeigeführt haben . 3 weites Kapitel.

Die allgemeinen Vorſchriften

gedehnt über den Bedarf , die Unterſuchung und den Preis der Erfaßſtude. Der fünfte endlich befaßt ſich

für Unterweiſung der Unteroffiziere und Soldaten in Bezug auf die Bebandlung und Sdionung der Waffen

in Rieben Kapiteln mit der in's Einzelne ausgeführten

ſind recht eindringlich und aus der Erfahrung gegriffen. Drittes Rapitel . Was der Hr. Derf. liber die

Einridrung einer Regiments · Vüchſenmacherei. Erſter ubſchnitt. Erſtes Kapitel. – Den als gemeinen Bemerkungen des S. 1 fann man nur Beifal 6

Aufſicht der Waffen durch die Offiziere ſagt, rollie wirf, lid mehr beberzigt werden ; beſonders die ss. 41 , 42

zollen. Die Wichtigfeit dieſes Gegenſtandes wird überal

und 43. Allein leider liegt es nicht ſelten foon in der

eingeſehen ; allein trosdem verfährt man nicht überall ſo,

militariſchen Erziebung des Offiziers , daß er von der

wie es der Hr. Verf. wünſcht. Die Erfahrung fann Behandlung der Dienſtgewehre weniger verſteht, als der man noch in manchen Dienſten beſtårigt finden , daß

Unteroffizier.

die beſten Vorſchriften entweder gar nid )t - oder doch

gewóbnlich von anderen im Stande balten , fann alſo

A18 adet lågt er ſich ſeine Armatur

febr mangelbaft befolgt werden. Unfenntniß und Gleidgültigkeit auf der einen, ſo wie Mangel an Strenge und Conſequenz auf der anderen Seite geben hierzu

feine praftiſden Erfahrungen ſammen ; in den mili

gemeinſchaftlich die Veranlaſſung. Ebendaher kommt es auch , daß die Behandlungsweiſe der Handwaffen bis jeßt ſo ſehr im Argen lag , und zum Theil noch

gen obne Praris formen ibm nidt febr zu Statten .

Der angebende Offizier überläßt dann ſo triviale Ob: liegenheiten lieber den Unteroffizieren , macht bodyſtens

liegt. Denn wenn auch wohl die Mißbråuche, die der

Erfahrungen mit dem Jagdgewebre, die er bei Gelegen :

tåriſden Vorleſungen bort er zwar Manderlei über den beregten Gegenſtand, allein ſolche theoretiſche Erfahrun ,

Hr. Verf. im $. 7 rúgt, in der Ausdehnung nidtmehr beit am Dienſtgewehre geltend zu machen ſucht, wåbrend ftattfinden , wie früher ; wenn auch die Zeiten vorüber polirt , die Seele, die Bånder , die Bajonnetdillen mit Hammerſchlag und Sand blant ausgerieben , und alle

ſie auf daſſelbe nicht anwendbar ſind.

Metallibeile mit den ebemals ſo beliebten Peimlappen und Lederfeilen mißhandelt, wo die Pfeife der ladſtock, nutbe mit dem erglübten Padfode erweitert, der Kolben

wie für die Uebernahme der Waffen einer Compagnie durch einen neu eintretenden Commandeur derſelben. 3weiter Abſchnitt. Dieſer enthält einen Gegens ſtand, welcher von dem Hrn . Verf. mit vieler Vorliebe

zu ſein ſcheinen , wo die fåufe mittelſt der ladſtode

mit dem Namen des Beſigers verſehen wurde u . dgl. m .: ſo iſt man doch an manden Orten von einer Fachges måßen Behandlung der Handfeuerwaffen noch gar weit entfernt.

Denn mo troß allen Erfabrungen und Bor .

Das vierte Rapitel enthält manche brauchbare

Winfe für das dienſtliche Wirfen der Compagniebefebles

baber in Bezug auf die Behandlung der Waffen , ſo

und Sachfenniniß , und mit einer bis zum Kleinſten gebenden Genauigkeit abgehandelt worden iſt. Wenn nun auch dieſe Einzelheiten tein allgemeines Intereſſe

ſdriften mißverſtandener Wetteifer die Waffen zu Sdans erwecken fönnen, und die Grundzüge einer geregelten den puşt; wo die Waffen durch ein unaufbórliches Zerlegen frühzeitig dem Verderb entgegengeführt wers den ; wo man zum Tbeil immer noch die fåufe , wenn aud nicht mit dem Polirſtabl, dod mit der Bürſte glån . zend fegt ; mo úberbaupt auf das Ausſeben der Waffe

Waffenaufſicht, wie ſie der Hr. Verf. eingeridtet wünſcht, dem größeren militáriſchen Publikum ſchon genügt hår, ten ; ſo laßt fich doch für jedwede Einrichtung dieſes Dienſtzweiges manches Belehrende aus den mitgeteilten Vorſchriften entnehmen.

Erſtes Kapitel. Der Zwed und die allgemeine Soloſſes ; wo man endlich das Ableiern ſecundarer Beſtimmung der Waffenaufricht iſt flar. Dod möchte Handgriffe, wie das Auf . und Abnehmen des Bajono , es nichr wohl rathſam ſein , nach der Anſicht des Hrn. nets u. dgl., für wichtiger bålt, als die Herbeifübrung Verf. (S. 69 ) andere, als direct zur Waffenunterhaltung mebr Sorgfalt verwendet wird , als auf den Gang des

1056

1055

gehörige Gegenſtande in den Geſchäftstreis der Waffen. deres Intereſſe baben , als die Reparaturen grunds offiziere zu zieben ; weil dadurch die Aufmerkſamkeit lid auszufübren. derſelben getheilt und ibnen durch die Vermebrung der Seid ifte die feiſtung des von dem Hrn. Verf. der.

Der Vorgeregte der Anſtalt in allen Beziebungen fónnte , wie bei dem Hrn. Verf. , ein Oberlieutenant

langten Compagniedienſtes erſchwert wurde.

ſein , der aber zu dieſem Zwecke auf mindeſtens zwei

Zweites Kapitel. Das Perſonelle der Waffens aufſicht und der Wirfungsfreis deſſelben ſind im Weſents liden folgende : Ein Oberlieutenant , als ſogenannter

Jabre dem Truppendienſte zu entnehmen wäre , und unter welchem ſide ein bis zwei Lieutenante eines bee liebigen Regiments für den Waffenauflichtsdienſt aus,

Waffen offizier, iſt verantwortlich für die vom Regimento .

zubilden håtten , ohne ihrer übrigen Dienſtleiſtungen ento

Bůdſenmacher ausgeführten Reparaturen , ſo wie über.

bunden ju ſein. Der Geſchäftsgang wurde aud) bier von einem Stabsoffizier überwacht und der Schreibers dienſt von einem Unteroffizier verleben werden müſſen. In einer ſolden Central , Werfſtåtte wåren dann

baupt für den guten Zuſtand der Waffen ſeines Regis menis. Direct unter ihon ſteht der Büdſenmader und ein Unteroffizier zur Beſorgung der nöthigen Schreibes reien . Beigegeben iſt ferner von jedem Bataillon ein Lieutenant, der unter dem Oberlieutenant ſich zum Ges

unter einem angemeſſenen Ab und Zuganz immer ſo 5

vicle Soldaten auszubilden , daß für einen Ausmarſch .

icáfte eines Waffenoffiziers beranbilder , eine gewiſſe untergeordnete Aufſicht über den Zuſtand der Waffen

jedes Bataillon mit einem Büchſenmacher verſeben were den fönnte. – Eine ſolche Anordnung wurde nicht nur

ſeines Bataillons , jedod obne alle Verantwortlichfeit, führt und alle reine hierauf Bezug habenden Bemere fungen dem erſten Waffenoffiziere mitzutheilen hat. Ein Stabsoffizier des Regimenis überwacht den Gang des Geſchäftes obne alle techniſche Verantwortlichkeit.

eine gründlichere und gleichförmigere , ſondern vielleicht ſelbſt eine minder foſiſpielige Reparatur der Waffen garantiren .

Eine dieſer vorgeſchlagenen åbnliche Einridtung bes ſtebt in einem dem Referenten befannten Dienſte , nur 1

Dieſe Zuſammenſetzung des Perſonellen der Wafferts

mit dem nach ſeiner Anſicht unzweckmäßigen Unterſchiede,

aufſicht, ſo wie das wediſelſeitige Verbiltniß deſſelben,

daß der Waffenoffizier jedes Jahr wechſelt und daß

mag an und für ſich ganz zweckmißig ſein, berubt aber nicht für eine gleichzeitige Nachbildung eines anderen Das Erſtere iſt nicht gut, weil ſich ein

auf der Einrichtung, daß jedes Regiment ſeine Waffens

geſorgt iſt.

reparaturen ſelbſt beſorge und ſeinen eignen Búdſens macher babe. Eine ſolche Einrichtung bat Manches für, Dafür fónnte man

Offizier in einem ſo furzen Zeitraum zu feiner ſelbe ſtåndigen Wirkſamnfeit erheben fann ; das Andere iſt zwecwidrig , weil durch den jährlichen Eintritt eines

anführen, daß jedes Regiment unabhängig von anderen,

Neulinge am Ende der Zuſtand der Waffen von dem

doch auch Manches gegen lich .

und ſchneller ſeine Reparaturen beſorgen laſſen fann ; Búdrenmacher allein abhängig iſt. daß die Sorge für die Inſtandhaltung der Waffen auf Das dritte Kapitel befaßt ſich mit dem Dienſie mebr Perſonen vertbeilt und daher gründlicher iſt ; daß des lieutenants der Waffenaufridot in ſpeciellerer Bee ein gewiſſer Wetteifer bei den einzelnen Regimentern ziehung. Wir finden bierbei nur zu be merfen , daß co hinſichtlich des guten Zuſtandes der Waffen bervorges rufen wird und vielleicht irody mandes Andere. Das

für einen ro jungen Offizier nidt ganz leicht ſein dürfte, den Sonipagniecommandanten ſeines Bataillons gegen.

gegen låßt ſich aber ſagen , daß man , wo eine feſte und gute Beſoldung nicht anzieht , wegen des geringen Verdienſtes bei Militärarbeiten feine geſchickten Büchſen,

über ſeine waffendienſtliche Stellung in allen Fällen ſo taftfeſt zu verfolgen, daß er nicht zuweilen in unange nehme lagen verſeßt würde.

macher befommt ; daß dieſelben troß aller Aufſicht mebr Aufmerkſamfeit auf ihre Privatarbeiten verwenden, als

Das vierte Kapitel enthålt den Dienſt des Obers lieutenants der Waffenaufricht in allen Beziehungen.

auf die dienſtlichen ; daß man dem Betruge ausgeſeßt

Es zerfåut in redus Abtheilungen.

iſt, und die Controle da vervielfåltigt werden muß, wo das Intereſſe des Arbeiters in Spiele iſt; daß fein

Schadloshaltung und Wohnung des Waffenoffiziers,

gleichförmiger Charafter in den Zuſtand der Waffen

von dem Controlzimmer 2c. geſprochen.

In der erſten wird von der Wabl , Ernennung, Alles ist bier

aller Regimenter fommt, und die Herſtellungen nad zwedmäßig ausgedacht; nur bemerft man, daß der Hr. den verſchiedenartigſten Anſichten vorgenommen werden ;

Verf. gar zu leiſe darauf hindeutet , daß dem erſten

daß zu viele Offiziere und Unteroffiziere in Anſpruch Waffenoffiziere eine Zulage gebore. Bei der Stellung, genommen werden ; daß endlich dieſe Einrichtung wohl wie ſie der Hr. Derf. ſeinem Waffen offiziere zutheilt, auch mebr Koſten verurſacht.

wo dieſer , neben ſeinen übrigen Dienſtleiſtungen im

Manche dieſer Nachtheile konnten nach unſerer An :

Truppe, Teine freie Zeit dem Trivialen Geſchäfte der

richt durch Central:Werfſtätten beſeitigt werden, welche

Waffenunterſuchungen u . dgl. aufzuopfern bar, wåbrend

für mehrere Regimenter einer Garniſon, oder für webs er ſie zu ſeiner Erholung oder wiſſenſchaftlichen Ause rere benachbarte Garniſonen errichtet würden . Derbildung verwenden fónnte", anderer" Nadstheile nicht zu zeitweiſe Gewehr . Transport dürfte gegen die ſonſtigen gedenken ; da ſcheint eine Stadloshaltung nur ein Act Bortheile nicht in Anſchlag zu bringen ſein. Unter der der Billigfeit zu ſein . Es mußte in der That bei allem Leitung eines erfahrenen, gut beroldeten Meijers wiir Dienſteifer eine beſondere Liebhaberei vorliegen , wenn den die Herſtellungen durd) geübte oder noch auszus ein junger Mann der bloßen Aner fennung wegen bildende Milyararbeiter vorgenommen . Der Meiſter, mit Bereitwilligkeit ſeine perſönliche Freiheit zum Opfer wie die Arbeiter, da ſie beſoidet ſind , fónnten fein ana brádyte. ( Saluß folgt .) Redigirt unter Berantmortlichkeit der Verlagshandlung : 5. M. teste in Darmſtadt und in deljen Offizin gedrudt.

Dienſtag , 7. November

N ". 133,

1843 . 3.

21

Allgemeine Militár - Zeitung. Preußen.

Konigsberg, 15. October. Der beutige für jeden

liedes , worauf der Militárs Dberprediger Gonſentius eine Rede mit Bezug auf die Veranlaſſung zur Feier,

Preußen wichtige Tag bat durd, eine bier tattgehabte ſo wie auf den Geburistag Sr. Maj. des Königs hielt.

feierliche Handlung eine neue Bedeutung für die Ein. Nach Beendigung derfelben wurden Sr. Ercellenz dem wobner bieſiger Stadt und Provinz erbaiten . Nachdem

commandirenden Generalvon dem Feſtungsbau Director,

nämlich die Arbeiten an dem bieſigen Feſtungsbau ſo

Major von Dechen, diejenigen Gegenſtände überreicht,

weit vorgeſchritten waren , daß mit der Fundamentirung weld )e zur Aufbewahrung in dem Grundſteine beſtimmt der großen Defenſionscaſerne auf dem Herzogsader beo gonnen werten fonnie , batten Se. Maj. der Kidnis

ivaren und vom Erſteren in denſelben bineingelegt. Dieſe

unterm 10. Auguſt c. eine feierlidie

den Grundſtein mit dem Hammer anſchlagen ſollten , unterſdoriebene Urfunde über die Grundſteinlegung, wel. cher beigefügt waren : die Allerhódíte Cabinetsordre vom

Grundit eins

legung für den 15. October c. befohlen und mit deren Vouziebung den Generallieutenant und commandirenden

Gegenſtände waren : 1 ) Die von den Perſonen, welde

General des 1. Armeecorps, Grafen zu Dobna, beauf. 5. April c., die den Bau der Feſtung anordnet, ferner tragt.

Unterdeſſen war das Fundament der nach dem

eine Denfſchrift des 7. Pandtages der Provinzialſtånde

Hauptwalle zu liegenden Fronte der Caſerne faſt bis des Ridnigreichs Preußen , vom 8. April 1841 , in wel, zum BausHorizont beraufgeführt , in deren Mitte aber

der die Anlegung von Befeſtigungen in der Provinz

eine Deffnung zur Aufnabme des Grundſteins freiges beantragt iſt, und die darauf bezügliche Stelle des laſſen. – Um 11 Uhr waren beure ſåmmtliche Truppen Allerheiten Landtagsabſchiedes voin 7. November 1841 . bieſiger Garniſon in Parade auf dem Bauplaße in 2 ) Eine Zeichnung des im Bau begriffenen Werfes -

einem gegen den Grundſtein zu offenen Quarré aufges

( Grundriß und Anſicht ) , ſo wie der Plan der Stadt

Itellt. Auf die von Sr. Ercellenz Dem commandirenden Königsberg. 3) Eine Rangliſte der fönigl. preußiſchen General ergangenen Einladungen batten ſich daſelbſt Armee für das Jabr 1843. 4) Ein Hofs und Staats , auch verſammelt: der Oberpräſident Bóttider, der lands Handbud, der preußiſchen Monarcie pro 1843. 5) Von bofmeiſter und fandtagsmarídal der Provinzialſtånde

allen gangbaren preußiſchen Münzen ein Eremplar von

des Rónigreichs Preußen , Graf zu Dobna , s dlobitten, der Kanzler des . Kidnigreichs Preußen , von Wegnern, drei Mitglieder des Ausſduſes der preußiſchen Pro, vinzialſtånde, die Geiſtlichkeit, der Prorector der bieſigen Univerſität, die Vorſtånde und Mitglieder ſämmtlicher Provinzialbehörden , der landratb des Königsberger Landfreiſes, der Magiſtrat, die Stadtverordneten, ſo wie die Vorſtånde ſåmmilidher Bebórden und Gorporationen

dießjábrigem Gepråge. – Der Grundſtein wurde hier,, auf geſchloſſen und ſogleich vermauert. Se. Ercellenz der commandirende General führten die erſten Hammers ſet låge, påbrend zu gleider Zeit die auf den bereits fertigen Theilen des neuen Walles aufgeſtellten 8 Ges ſchůße dreimal hinter einander gelöſt wurden. Hierauf folgten als die borſten Militar, und Civil.Autoritäten, der Gouverneur der Stadt Königsberg und der Obers

bieſiger Haupto und Reſidenzſtadt.

-

Dieſes Civils

préſident, ſodann die Oberåmter des Königreichs Preußen,

perſonal batte die effene Seite des Quarré's einge , nommen , ſo daß der Grundſtein von ihm eingeſchloſſen war. ' Hinter ibin faßen die Damen auf einer dazu er. richteten Tribune. Außerdem batte ſich eine zahlreiche Menge Zuſdauer aus allen Stånden eingefunden und rings um auf dem Herzogoader und auf den daran

die Mitglieder des Ausſchuſſes der Provinzialſtånde des Königreid)s Preußen, der Commandant und der Ober. Bürgermeiſter von Rönigsberg , die Befehlshaber der anweſenden Truppen und die der beiden Königsberger Landwehrbaraillone, die Vorſtånde der eingeladenen Be. borden und Corporationen und die Feſtungsbau.Com

kočenden Theilen des Balles aufgeſtellt. Der Grunds

miſſion.

-

Die gottesdienſtliche Feier wurde dann durd)

ſtein war bereits in die zu ſeiner Aufnahme offen ges den vom Militår: Oberprediger geſprochenen Segen und

laffene Stelle im Fundamente eingelegt, neben ihm ſtanden durch Abringung,einiger Verſe eines Liedes beídloſſen. Feierlich , Die Truppen präſentirten das Gewehr, ein dreimaliges Die Feierlich. die Fahnen der anweſenden Truppen. – Die -

keit begann mit Abſingung einiger Verſe eines geiſtlichen Sr. Maj. dem Könige durch Se. Ercellenz den com ,

1059

1060

mandirenden General ausgebrachtes Hurrab und das Abfeuern von 101 Ranonenſchüſſen beendeten die Feſts

nichts weniger, als zu einförmigen Waffenunterſuchungen

lidfeit.

geſtimmt; daraus folgt Mangel an Ausdauer , Rados

oder ſonſtigen zur Erbolung nicht geeigneten Arbeiten

Berlin, 21. October. Der Generallieutenant Graf laſſen in der Půnctlıdfeit und Strenge, oder garUebers von der Grdben iſt mit Belaſſung in dem Berbåtte laſſen der Geſchäfte an die Untergebenen. Daß der niß als Commandeur der 14. Diviſion , zum Generals Difizier für alle Mübe und Zeitopfer feine Entſdådigung adjutanten ernannt worden. zu erwarten bat , trågt außerdem nicht dazu bei , bei folden Gelegenbeiten den Eifer zu erwarmen. Davon Li te r a tu r.

aber abgeſehen , gibt es , wie Jeder weiß , der einiger,

Ueber Handwaffen , ihre Bebandlung und Une

maßen mit dem Gange der Wafferarbeiten bekannt iſt, Vornehmungen , welche ungefå umt beſeitigt werden müſſen , wenn der Gang des Geſmåftes nidt gebemmt

terbaltung bei den Truppen. (Schluß.)

werden ſoll. Daber wird es obne Zweifel erſprießlider

Die zweite Abtheilung bandelt von der Ausbil. dung des erſten Waffenoffiziers . Doch ſcheinen dem

rein , wenn der Offizier rich nach dem Geſchäftsgange,

Ref. die von dem Hrn. Derf. an jenen Offizier geſtel .

zu richten bat.

als wenn legterer ſich nach der Mußezeit des Offiziers

ten Forderungen etwas zu boch. Eine ſo vielſeitige, Referent fommt deßhalb nach dieſer Betrachtung theoretiſch , techniſde Ausbildung , wie ſie von S. 110 immer wieder auf ſeine oben geđußerte Anſicht zurüd, -125 verlangt wird, iſt zwar eine rdóne Zugabe, mag aber zur Erreichung des Zwedes einer rachgemäßen Waffenauflicht nicht unumgänglich nöthig ſein. Wir

daß es vortheilhafter ſei , den Waffenoffizier ganz dem Dienſte zu entnehmen ; dagegen , um nicht zu viele Ofi. ziere enibebren zu müſſen , den Wirfungsfreis der Wafo

haben gewiß viele erfahrene Militárs, welche die Ins ſtandbaltung der Waffen und deren Zubebór gründlich verſtehen , aber die von dem Hrn. Derf. vorgeſdlagene Prüfung ſchlecht beſteben würden. Audo dürfte eine folche Prüfung nicht dazu dienen, die Zahl der Con. currenten zu der Stelle eines Waffenoffiziers zu_ver,

fenaufſicht auf mehr als ein Regiment auszudebnen. Dann fönnte man auch alles von dem Offizier inners balb eines Dienitzweiges verlangen , auf den er aus. ſchließlich angewieſen wäre , obne daß er andererſeits Urſache hårte, auf eine Schadlosbaltung Anſprud zu

lumenten verbunden iſt.

maden . In der vierten Abtheilung wird von den Ger daftebüchern und Dienſtpapieren , von der Unterweiſung

Die dritte Abtheilung befaßt ſich mit der dienſt, lichen Stellung, Verantwortlichkeit und dem Wirfungss

und Nadbildung der fieutenante der Waffenaufſidi, ſo wie von den Mitteln zur ferneren Ausbildung ger

freiſe des erſten Waffenoffiziers. Hierbei fann ſich Ref.

ſprogen ; man findet hier nidits zu bemerfen.

mebren , da dieſelbe grade nicht mit beſonderen Emo.

in einer Beziebung mit dem

ørn, Verf. feineswegs

Die fünfte abtbeilung begreift die Baffenunter.

einverſtanden erflåren . Es ſcheint nåmlich dem Zwecke ſudungen bei den Truppen. einer gründlichen Waffenaufſicht nicht febr forderlid zu ſein, wenn nicht mit derſelben eine Befreiung von allen übrigen Dienſtleiſtungen verbunden iſt. Denn iſt der Waffenaufſichtsdienſt ro ſecundár, daß er als Neben. beſchäftigung betrieben werden fann , ſo würde man wobl nidot Veranlaſſung finden , ganze Bücher darüber

Wie oft ſolde und zu

weldoen Zeiten ſie vorzunehmen ſeien , das bångt zu ſebr mit den Uebungen der Truppen, mit örtlichen und ang

deren Berbåttniſſen in einem Dienſte zuſammen , als daß man hierfür eine allgemeine Norm aufſtellen könnte. Doch ſcheinen jedenfalls noodwendig zu ſein die unter a angefübrte jährliche, zu beſtimmter Zeit abzubaltende

zu ſchreiben , weitläuftige Initructionen zu geben und

Hauptunterſudung; und rebr zu empfeblen die unter b

to umfaſſende Vorfenntniſſe und techniſde Erfabrungen von einem Waffenoffiziere zu verlangen . Und gibt man

enthaltene Waffeninſpicirung einzelner Abtheilungen zu unbeſtimmten Zeiten. Die unter e vorgeſchlagene Waf:

aud zu , daß zur Ausübung dieſes Dienſtes die freien

fenunterſuchung bei beſonderen Anlåfjen , als vor und

Stunden eines Offiziers ausreichen , ſo wird doch bei

nach größeren Üebungen und Scheibenſchießen, nach dem

den fortwåbrenden Waffenunterſudungen , bei einer regelmåßigen Beaufſichtigung der Werfſtåtte und der

Eintreffen der Mannſchaft aus Urlaub 2. deint mehr

Arbeiten des Buchſenmaders , bei einer gewiſſenbaften Führung der Geſchäftsbúder, und bei einer fachgemäßen Unterweiſung der untergeordneten lieutenante dem Waf. fenoffiziere wiederum ro wenig Zeit übrig bleiben, daß ein ſolches Opfer unter Beeinträchtigung der perſons

Sache der Compagnie, als der Waffenbebórde zu ſein ; und die unter d genannte Haupi - Waffenunterſudung bóberer Bebórden fonnte ganz gut identiſch mit der jährliden unter a ſein. Wozu auch eine ſo vielfad zuſammengeſepte Controle innerbalb Jabresfriſt, welche in gar geringes Vertrauen auf die Zhårigfeit und den

lidhen Freiheit , wie der allgemeinen militariſden Auß, bildung billigerweiſe nicht verlangt werden fann. Rer ferent aber iſt der Anfidt, daß der Waffenaufſichtsdienſt

Sachverſtand der Compagnie . Befehlshaber vorauss feben lågt ?

Referent fann fid's übrigens nicht verſagen , bier eine Bemerkung einzuflechten , die fich auf die Art und nidir in der vom Truppendienſte erübrigten Zeit vers Weiſe beziebt, wie nod jeßt hier und da bei den Hafe ſeben werden fann, ſobald er nach den vom Srn. Verf. feninſpicirungen verfabren wird. Wenn man nur an gegebenen auszuüben fommt, iſt. Wenn Abtheilung , in jede Waffe unterſudi, weiter nichts Cylinder ſtedt undbinabgebe Xaliber:einer den Fronte oft der ſo iſtein erOffic vom Waffendienſte zier ermüdetVorſchriften

tine ſecundáre Stelle einnehmen darf und daß er ſelbſt

1061

1062

als nachträglid ein paar fåufe im Innern ; ſo reidt dieß gewiß nicht bin , ein Bild von dem Zuſtande der

faum unter den gedichteſten Meiſtern zu finden ſein,

am wenigſten aber bei den Erſpectanten eines Regimenis.

Wenn die Waffenunterſudungen

Das vierte, fünfte und fedste Rapitel geben Eingel,

das lektere bezweden rollen , ro fönnen ſie im Auge meinen nicht anders, als nach der von dem Hrn. Verf. im S. 177 u. ſ. f. vorgeſdriebenen Weiſe vorgenommen werden . Waffenunterſudung obne Zerlegung, obne Beſichtigung des Schloßzuſtandes, der Schaftung 2c. ſind

beiten über Anſtellung , Wobaung , Werfſtåtre, Rang und Kleidung des Regimenis - Búcſenmaders , wobei

Waffen zu erbalten.

.

nichts zu bemerfen iſt.

zweclos und geben den bóberen Bebórden feine Se.

Das riebente und leßte Rapitel enthält unter andern eine Nachweiſung über Hauptausbeſſerung der Waffen und über verbotene Reparationen , als Ridildnur für

legenbeit, ſich vom Zuſtande der Waffen zu überzeugen. Sämmtliche Waffen eines Regiments einer ſo genauen Unterſuchung zu unterwerfen, ſcheint dem Ref. nun frei.

das Berfahren des Büdſenmaders , und zugleich als Hindeutung auf beachtenswertbe Gegenſtande bei der unterſuchung der laufenden Arbeiten und bei den Waffen .

lide zu ausgebent. Es wurde don binreichendes lidt

inſpectionen . Dieſe Nadweiſung kann einem Waffens offiziere ſebr zu Statten kommen.

über den Zuſtand der Waffen verſchaffen , wenn man einen beliebigen Theil der Waffen einer Compagnie aus,

wåblte und der Zerlegung unterwürfe. Ein großeres Gewicht jedoch möchte Ref. auf die

im S. 195 erörterte Unterſuchung einzelner Abtbeilungen zu unbeſtimmten Zeiten legen ; da folde ganz geeignet

Endlid iſt als Anbang eine Vorſchrift åber die Bes

bandlung der Percuſſionsſaloßgewebre zugefügt, die man übrigens nunmebr in faſt allen Dienßen in ziems

licher Voüſtåndigkeit vorfindet. Indem Referent aud mod der außeren Ausſtattung

ſind, den Eifer und die Zbårigkeit für den guten Zu« vorliegenden Budes lobende Erwåbnung zu thun bai, ſtand der Waffen rege zu erbalten. Das von dem ørn . wiederbolt er ſein ſoon oben gegebenes Úrtbeil , das Verf. vorgeidlagene Verfabren dazu ſcheint ganz zwecke das Werf ein zeitgemäßes und verdienſtliches iſt, und mäßig , und wåre überhaupt dieſe Anordnung Febr zu daß es für Waffenbehörden , Werkſtätten , ja ſelbſt für empfeblen . Compagniecommandanten als treffliches Hülfemittel zu Die rechste Abtheilung enthält Einzelbeiten über empfehlen iſt. .

Empfang und Abgabe von Armaturgegenſtänden , über Muiter , Kaliber und Peeren , über das Verfabren bei Berdådigungen der Waffen , über Beaufſichtigung der Werfitatte und des Büdſenmachers. Man findet nichts zu bemerfen.

Miſcelle n . [ Þiſtoriſche Octobertage.] Die Frankfurter Ober : Poſt

vom Buſammenftellung 18. October enthält eine Dritter abschnitt. In demſelben findet man über amts:Zeitung nicht uninteresſante der unter MonatUufſchrift October vor: in dem dieſer das Verhalten bei Beurlaubung und dem Wiedereintritt gefallenen wichtigſten Ereigniſſe, aus weichen wir bier dasjenige mit

der Mannſchaft zu Dienſt, wie über das Verhalten bei

theilen, was für den Militär von beſonderem Intereſſe iſt: Große

Entſendungen und bei Zurüdfunft der Detachements

Venderungen fahen die feit dem 18. Detober 1813 hingeſchwundenen

manden treffliden Winf.

drei Decennien . Aber das Centrum unferes Erdtheils blieb unange Güter und die fünf. Bougenuß friedlichem taftet in, die ſchwertkräftig Mächte waltenſchwer befreundet. Det ſich heute noch , find erworbener

Der vierte abronitt gibt über die rogenannten

Erſafſtúde eine Menge Einzelbeiten , deren Renntniß Schlachtendonner hat derhalt. Nur von fern tam uns die Runde für einen Waffenoffizier von dem größten Nußen iſt. triegeriſcher Epiſoden. Die iberiſche Salbinſel und die italiſche, Nord Das erſte Kapitel enthält einige allgemeine Beſtimmuno afrita, das entfeſſelte Griechenland, Bulgarien und Rumili, Polen , gen über Erſaßſtúde; das zweite den Bedarf zu 1000 Syrien , Antwerpen , Centralaſien und das Reich der Mitte das Stúden jeder Art von Waffen ; das dritte Vorſdriften für die Unterſudung der Erſasſtúde und das vierte

waren die Puncte, wo noch mitunter Vorleſungen über ons Kanonen : recht gehalten wurden . Doch iſt es dabei nirgends zu großen Ents ſcheidungstagen gekommen. Selbſt das verdriebliche Ereigniß ( untoward

eine reichhaltige Zuſammenſtellung von Preisbeſtimmun event)von Navarin (am 20. October 1827 ) und dieblutigen Tref: gen rober und fertiger Waffentbeile, und ganzer Waffen. fen bei Schumta und am Baltan, bei Grochow und Oftrolenta , ges Der fünfte und lebte Abfd niti bandelt vom hören fo wenig als die Vorgänge bei Niſibi und Beyrut , ſo folgens Regiments . und Bataillons . Búdoſenmacher .

reich ſie auch waren , in die erſte Reibe. Wenn die Wichtigkeit einer

Referent bat ſchon oben ſeine Anſicht über die Zwecke des Schlacht nach der Zahl der Beere, der Kunſt der Feldherrn, der Dauer Kampfes, der Sowierigkeit des Bodens – dann nach den Früchten -

måßigkeit der Anſtellung von Regiments : Büchſenmachern im Frieden ausgeſproden . Har man fide aber einmal

des Sieges und den Drangſalen der Niederlage beurtheilt werden muß, ſo iſt teine ſeit 1815 vorgekommene der von Waterloo und der frű:

für dieſe Einridtung entſchieden , ſo iſt gegen die An. heren von Leipzig zu vergleichen . Wird man ſich ganzentwöhnen, dem Schlachtengott Hecatomben zu opfern ? Werden die Kriege fels

Fichten des Hrn. Derf. im erſten , zweiten und dritten Kapitel nidis zu bemerken . Doch iſt anzunebmen, daß

tener und unblutiger , um künftig ganz aufzuhören ? Kant hat einen

bei den an einen ſolden Arbeiter von ibm geſtellten Forderungen bålt. Ein foldes Ideal von einem Büchſen .

Haupt, oder den Regenten , oder wohl gar nur den Philofopben gelte,

macer, der, bei allen moraliſdien Eigenſchaften , Rennis

ten Jahrhunderts fcheint ſich übrigens nachdem aude die Wetters Ausbruch gekommen , die bei der orientalifden Com = vom 15. Juli 1840 an dem politiſchen po : Ques Rum wirklich ewigen Frieden zu

feiner populären Uuffäße „ Zumobewigen Frieden “ rubricirt, läßteinem aber die Eripectantenliſte für Regimenis-Búdifenmacher nidt wohlbesächtig dahin geſtellt, diefe fatyriſche Inſchrift über febr vollgåblig werden dürfte, wenn der Hr. Verf. feſt Gaſthausſchild,worauf ein Kirchhof gemalt war, den Menſchen über: 1

die jenen füßen Traum träumen . Im zweiten Drittheit des neunzehn

wolke nicht zum niß der geſammten Waffenfabritation beſißt, der Somied , plication in dem Iractat Feilenbauer, Sdwertfeger , Sporer, Gürtler , Bergolder, rizont aufgezogen war

Graveur , Dreber und was ſonſt noch alles iſt , wird

geſtalten , nur ſoll er , um den ſchönen Namen gekürzt, Proviſoriu

1063

1064

und Status quo heißen . Die Geſchichte wäre bald geſchrieben und

Uachner , am 24. October 1648 , der weſtphäliſche Frieden ( antiquirt durch den Wiener Congreß von 1815 ) zu Osnabrück und Münſter unterzeichnet. Auch dic Congreſſe von Hachen , Iroppau und Berona fielen in den Herbſt; (9. Octbr. 1818 , 18. Octbr. 1820 , 20. Ecbr .

Leiche ſtudirt, wenn von jeber das Streben nach Ruhe in Genuß vor: gewaltet bätte. Da aber im Gegentheil die Leidenſchaften in Belts ſpiel die Karten gemiſcht haben, man in dem Krieg den Berreger des Menſchengeldlichts erkannt zu haben glaubte , und das Vöiterleben

1822 ). Die eingeſcheuerten Früchte waren : die Räumung Frankreichs,

feine Epochen nach Schlachtragen zählt, ſo mußte ſich wobl die Maſſe

die Bändigung der Revolution in Neapel , die militäriſche Promenade

der bemerkenswerthen Ereigniſſe in den drei tauſend Jahren , die zu überblicken von dem Geſchichtkundigen gefordert wird , so anhäufen,

Angouleme's von der Bidaſſoa nach dem Irocadero. Um 1. October

daß kein Fleiß mehr hinreicht , die Uufgabe in ibrer gangen Strenge zu lösen. Es konnte darum auch der Gedanke, die hiſtoriſchen October: tage zuſammenzuſtellen nur im Vertrauen auf die Nachricht der Leſer

Den 24. October 1795 haben die Polen in gutem Gedächtniß : er fab

die dritte Theilung ihres Landes, die Uuflöſung ihres Staates. Murat, König von Neapel , den wir im October 1813 fantaſtiſch geſchmüct

Eine namhafte Zabi hochwichtiger

bier in Frankfurt fahen , ward am 13. October 1815 erſchoſſen . In

Daten mag hier in möglichſt kurzer Undeutung angefriſcht werden. Beginnca wir gleich mit einer Entſcheidungsſchlacht. Um 1. October

gefaßt und feſtgehalten werden.

1823 wurde Ferdinand Vil. aus den Händen ſeiner Cortes befreit.

im Jahr 331 0. C. ſiegte Alexander der Macedonier bei Urbela ; das

Napoleon's Leben war der Octobermonat in Glück und Unglüct vers hängnißvoll ; der Schlachten, die er darin gewann oder verlor, iſt ſchon gedacht; zu erwähnen bleibt, daß er am 7. Dctober 1799 nach glüd:

von Cyrus geſtiftere perſiſche Reich ging mit dem zehnten König unter.

licher Ueberfahrt aus Vegypten in Frejus landete , um nach Monates

Auch die Schlachtbei Iſſus, die gidei Jahre früher die Eataſtrophe

friſterſter Ernful zu werden; daß am 10. October 1800 " eine Ver

vorbereitete, fand im October ſtatt.Bleiben wir bei derSchlachten; ichwörung gegen ihn entdeckt wurde; daß er am 27. October 1806 reihe, ſo zeigt ſich die vom 7. October 1571 bei Lepanto, ein Vorſpiel zu Berlin einzog , aber auch am 20. October 1812 den Rückzug von Beide Seeſchlachten waren

verderblich für osmaniſche Flotten ; doch hatte nur die lepie bedeutende

Moskau antrat. Um 16. October 1777 capitulirte Burgonne bei Saratoga ; von dem Jag an war die Sache der Vereinten Staaten

Folgen

gridonnen .

der vom 20. October 1827 bei Navarin.

die Entkräftung der Pforte, ein unabhängiges Griechenland ,

cine ganz neue Stellung der orientaliſchen Frage. Noch weltaeſchicht: lidier wurde eine andere October ſchlacht, die, worin Nelſon ſiegte und ſtarb, bei Trafalgar am 21. October 1803. Von da an mar Albion

allein mächtig auf dem Ocean . Deſtreich, verbündet mit England, be: durfte der Kunde von dieſem Sieg zum Troſt für die nur eine Woche frühere Bapitulation von Ulm , die , wunderbar genug , an demſelben Monatstage dem 17. October unterzeichnet wurde, der im Jahr darauf das Unglück bei Jena beleuchtete. So war alſo an einem

14. October Deſtreich's Macht um ein ganzes Heer geſchwächt, Preußen's

[ Deutſche Militar : Uusdrüde.) Das Magdeburger Wochens

blatt theilt folgenden Lagerbericht mit , in welchem alle militäriſden

Uusdrücke derdeutſcht ſind : „ beute rückte der Bronwehrheertheis zu einem lagerkrieg aus. Die Iruppen ſtellten ſich einem erdachten Feinde gegenüber auf. Den linken Flügel bildeten das Stron :

Schnelireiter:Gerd wader mit der Bron : Jäger:, der Kron : Sdügen : Fahne und zwei Stückfahnen der reitenden Rron Stüd :

fchüßen ; auf dem rechten Flügel ftanden eine Stron : Großwebt :

raidh enibranntes Kriegefeuer mit einem Schlage gedämpft worden.

Großfahne , das Stron : Schwerreiter - Geſchwader und mehrere

Die zwei Monarchieen ſchwebten am Rand eines Octoberabgrunds, um

Stüdfahnen der Stüccügen; der Mittelpunct beſtand aus den

nach menia Jatron , abermals an einem Octobertag , bei Leipzig die

Gefabr des Untergangs von ſich ab , und hinüberzuwälzen auf den

beiden Kron : Großfahnen , welche Fahnen : Vierede bildeten, in deren Zwiſchenräumen Stücke aufgeſtelt waren , hinter ihnen das

Bejner. So wie im Felde , war auch im Cabinet der October vers hangniſvol in Deſtreich's neueſter Geſchichte. Die barten Prälimis narien von Campo Formio , die Italien verloren gaben , datiren vom

Stron :Fußreiter- und das Kron -lanzenreiter : Gerd wader. Der Rüdhalt wurde gebildet von der 2. Stron -Großwehr:Grok :

17. October 1797 , und der noch härtere Wiener Frieden ( nach den

fahne , dem Kronreiter : Gerd wo ader und den Kron - Bert : Leuten. Von einer Unböbe herab tonnte man das triegeriſche Schau :

Tagen bei Uspern und Wagram ). trägt den ſchwarzen Stempel des

ſpiel ganz überſehen. Vor dem Rückhalt hielt Seine Uusgezeich

.

14. October 180g, des Jahrestag der Ulmer Capitulation . Doch netheit der befehlendeŞeermeiſter v. N., umgeben von einem auch ein günſtiges Omen war in der Geſchichte Deſtreid 's mit dem glänzenden seerſtabe. Die Warte flogen , und nach dem erſten 14. Dciober begeidonet, denn es bat ja Suleiman der Geleggeber, der Lúmanen größter Pariſch ab , am 14. October 1529 dic Belagerung Wien's aufgehoben. Siben wir nach England, ſo begegnet uns gleich

der 14. October 1066 , der Iag der Schlacht bei Haſtings , die dem

Zeichenſchuß rü & ten die Pläntler vor ; ſie wurden zurückgetrieben ;

hierauf folgte ein heftiges Feuer aus ſämmtlichen Stück fabnen , und dann rúdte der Mittelpunct vor, mehrere Ungriffe mit dem Bebrs dolche wurden zurückgeſchlagen. Hierauf machte das Aron - Fußs

Auf den 23. October

reiter : Geſchwader einen beftigen Ungriff; nachdem ſie ihre Flinten

1641 faut dagegen die Schlacht bei Edgebill, die erſte in dem Bürger:

abgeſchoſſen,mußten auch ſie der uebermadit weichen, fchoſſen aber im

krieg , deſſen Uusuang dem König Karl Stuart Thron und leben U zincourt über Carl'n VI, von Frankreich ; von da bis 14:19, mo die Jungfrau auftritt, ſchwankte das loos der Valois. So wie bei Uzins

Rückzuge beſtändig mit ihren Flintohen. Hierauf ging der linke Flügel vor , und während er mit ſeinen Plänklern den Feind beſchäftigte, machten die Großfahnen des rechten Flügels und des Mittelpunctes, unterſtübt von dem KronoS dwerreiter : Geſchwader, den

court die Blütbe des franzöſiſchen Udels gefallen war , ſo verblutete

þauptangriff. Der Donner der Stücke, das Wirbeln der Trome

die des ungariſchen in der Schlacht bei Koſlova, die der ritterliche

meln , das Spiel der Wehrbläſer, die Zeichen der Drom meter, die Wendungen der verſchiedenen Fähnlein und Schrradronen , das Fliegen der Warte u. f. w ., das dues bildete ein kriegeriſches

Normanen Bilhelm Reich und Krone gewann.

Foſtete. Um 25. October 1415 ſiegte Heinrich V. von England bei

Held, Johann Hunyades, am 17. October 1448 gegen Sultan Murad I.

verlor. Bedeutender noch durch große Niederlage der Deutſchen und Ungarn war die Schlacht bei Keresztes am 26. October 1596 , von

Schauſpiel von überraſchender Wirkung. Nach beendigtem Pages:

dem Wiſir Cicala erftritten über Schwarzenberg und Teufenbach;

krieg gingen die Truppen in Kriego ſchau vor Seiner Uus :

paniſcher Schreden mar über das Heer der Chriſten gekommen ; ihrer 50,00 ) gingen auf der Flucht in den Sümpfen oder unter dem Säbel der Iartaren zu Grunde. Der Ucberfall bei pochkirchen fiel 1758 auf den für Preußen unglücklichen 14. October. Um 18. October, der 1813 bei leipzia für Deutſchland heilbringend war, kam 1748 der Aachner Friedensſchluß zu Stande ,. wodurch der öfireichiſche Succeſs ſions frien einen ſolchen Uusgang nahm, daß Maria Thereſia von ihrer

gezeichnetheit dem befehlenden veermeiſter und den Abrigen Feldoberſten und Feldhauptleuten mit ihren Beerſtäben

vorüber, juerſt das Fußvolk in Fähnlein , dann die Reiterci in Schwa: dronen , zuleßt die Stick ich üben in Stück fahnen. Die Zwed: mäßigkeit der neuen Wehrkleider zeiate ſich im glänzendſten lichte. Bu bedauern iſt, daß durch die Fahrläſſigkeit eines Wibrburſchen ein Wehrbrück ner verwundet wurde. Außerdem fürzten ein Ross

großen Erbſchaft faſt nur Schleſien verlor , das wieder zu gewinnen

fabnenträger und ein Oberbläſer der Kron :Sonellreiter

cin neuer Krieg , der ſiebenjährige , geführt wurde , deſſen Anfang am 1. October 1756 durch die Schlacht bei Lorroſig martirtiſt. Ein früherer, noch weit berühmterer Friede, datirt aus dem Monat October. Nutty dreijährigen Unterhandlungen wurde , hundert Jahre vor dem

beim Seßen über einen Graben , bei welcher Gelegenheit audo ein Mebel und ein Wart, so wie einige Gewehrmänner der erſten Røron - Grofwehr - Großfahne überritten , und zum Theil fotoer berlert wurden .''

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. B. beste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.

Donnerſtag,

1

DS

134 .

9. November 1843.

M

Allgemeine Militar - Zeitung. 8

Deutrder Bund.

in leßter Zeit das gemeine Militår unſeres Landes all.

Soleswig - Holſtein. Siel , 16. October. Geſtern mablig zu einer gewiſſen Hobe der Bildung emporges Nadmittag zog das Jågercorps des deutſden Bundess arbeitet , auf der eine Behandlung deſſelben , wie ſie contingents von Lüneburg zurücfebrend wieder bei uns in ſeine Garniſon ein. Die Truppen ſaben friſch und zufrieden aus , und ihr erſtes Erſcheinen in einem ans

früber ſtattfand, ſelbſt dann nicht möglid wåre , mennt auch die offentliche Stimme zu derſelben dweigen wollte. Mebrere Urſaden treffen bier zuſammen. Zuerſt iſt der

dern Gebiet des deutſchen Bundes iſt in zu mannig.

Schulunterricht in den Herzogthümern vortrefflid , und

facher Weiſe belehrend und anregend geweſen, als daß der gemeine Mann, wie er jeßt aus den Aushebungen nicht manche mit berzlicher Freude daran zurüddenfen

in Pandvolt bervorgebt , ſteht eben ſo bod wie vor

follten. Es war dieſe Zuſammenfunft für alle Truppen

Jahren der Unteroffizier. Dann hat ſich die Idee einer

des nördlichen Deutrdlands etwas vollfommen Neues,

allgemeinen Webrpflicht von den bóberen Stånden all .

und man fann ſich daber leidt denfen , daß das fúnes måblig auch über die niederen ausgebreitet. Bor wenig burger tager von vielen Seiten mit großem Intereſſe Jabren nod fiel es dem Bauer gar nicht ein, aud nur betrachtet worden iſt. Mande Gerüchte waren im Um .

zu denfen, daß der Stådter eine Aufgabe mit ibm thei.

id lauf über mande Berhåltniſſe, deren Wertb oder Uns len fönne, die für ſeinen Stand eine were faſt war. werth wir jeßt erſt beurtheilen können. Es bieß , daß Jeßt bat man den Gedanken angeregt, und das an ſich eine große Zahl franfer im lager und vorzüglich von Natürlidhe leuchtet dem Natürliden leicht ein. Nun den Holſteinern geweſen ſeien, doch reducirt ſich dieſelbe aber gewinnen ſolche Ideen im niederen volt ſtets eine im Allgemeinen auf etwa 1 Proc. (gegen 300 von 28,000 ), ganz andere Geſtalt, als ſie bei dem gebildeteren Theile worunter am wenigſten Holſteiner. Ferner ſagte man, baben. Dieſer reßt ſie als Forderung für Zufünftiges, daß die bolſteiniſchen Pferde ihren Ruf nicht bewährtjener pflegt ſie auf gegenwärtige Verhältniſſe in ſeiner båtten : allerdings find anerfannt die bannover'iden Weiſe anzuwenden. Das nächſtliegende war nicht der Pferde schöner, weil ſie dem geringſten Theil nad lands

Gedanke eines Waffenrechts , ſondern der Schluß, daß

pferde ſind, während von den holſteiniſchen zwei Drittel grobe Bebandlung und Prügel nicht mehr für einen nur ſechs Wochen lanz in der Smule geweſen ; dennoch Stand paſſen dürfen , den der Bauer freilich allein vero

baben forb unſereDragoner ſehr ausgezeichnet und mebrs trete , nad deſſen Theilnahme aber der feine Stadter fach den Preis über andere Reiterei davon getragen. ernſthaft ſtrebe. Dazu kam, daß man die anſtåndigere Der eigentliche Grund davon liegt bauptſächlich darin, Bebandlung beſonders des preußiſchen Militars am daß die Holſteiner beſſer reiten und ihre Pferde gelebrig Ende doch auch in der unterſten Claſſe erfubr. Endlich ſind. Noc müſſen wir eines låderlichen Geruchte er. meinen viele, daß zwiſchen Gemeinen und Offizieren ein wpåbnen, das die Franffurter Oberpoftamtszeitung aus ,

noch tiefer gebender Gegenſaß durch die perſoiedene

zubringen für gut gefunden hat. Sie erzáblte vor Kurs Nationalitåt ſich ausgebildet habe, da jene deutſch , dieſe zein, es ſei ein ( dåniſcher" ) Offizier von den Truppen großentheils dåniſch ſind. Alle dieſe Gründe batten ermordet worden ; die Würzburger Zeitung ſprach das einige unbedeutende Widerſeßlichkeiten von zwei Corps

nach und die Rolniſche ließ es ſich nicht nehmen , dieſe bei ihrem Abmaría bervorgerufen , von denen früher Anecdote als ein Ereigniß zu berichten. Es iſt aber idon berichtet iſt . Doch iſt Härte der Offiziere ent. an der ganzen Geſchichte fein wahres Wort , und es ſchieden nur Ausnahme , und im fúneburger Lager iſt wäre in der Obat zu wünſchen , daß man ſich durch den daber auch nicht das geringſte vorgefallen . Es iſt flar, Mangel an intereſanten wahren Nadridten nicht ſo daß jene Spannung mit ihrem Grunde , der Prügelo oft bewegen ließe, über dem Intereſſe die Authenticitåt ſtrafe im Beſonderen und der rückſichtsloſen Bebandlung in ſolchen im Grunde nicht unbedeutenden Sachen zu im jugemeinen , wegfallen muß. Uebrigens fommt uns vernachläſſigen , um ſo mehr , da einige Umſtånde zus ſoeben die Nachricht zu , daßmorgen am 17. cine vom

Tammenkommen , die dieſeNadridt zugleich nicht un. König beſtellte Commiſſion in Ibehoe zuſammentritt, wichtig erſcheinen laſſen würden. Es hat ſich nämlich um wegen der beregten Vorfälle die betreffenden Untero

1068

1067

ſuchungen zu veranlaſſen. Sie iſt aus boben und ers fahrenen Offizieren, worunter der Generalmajor v. fülow,

faßt. Von dem ganzen Gebiet des diſciplinariſden Strafrechts wiſſen wir Criminaliſten , wollen wir anders

gebildet , bai rebr ausgedehnte Bollmachten zur Bors ehrlid) es geſteben , faſt gar nichts . Zu dieſem Strafe nabme von Verbaftungen , Unterſudungen und allen

recht aber geboren zwei Haupttheile : das Strafredt

ſonſt nothwendigen Sdhritten und Verfügungen erhalten der Beamtenbierardhie und das militariſche Strafredt. und foll, wie man bort, nad Kriegsredot Recht ſpreden .

Aus dem erſteren ragen einzelne Tbeile in unſere Miſs

In Ibeboe ſelbſt iſt man aber dieſes Kriegsgericht uno rubig , denn es ſind bet jener Sache bei weitem nidt blos Militårperſonen betbeiligt, ſondern aud eine große Menge bürgerlicher Perſonen, jedoch nur aus den uns teren Stånden. Man fann zwar im Allgemeinen ans

fenſchaft berüber, wie die lebre von der Beſtechung und åbnliche; aber von dem leßteren eriſtirt auch nicht eine Notiz in unſeren Pebrbüchern. Hier aber in der Life ſenſchaft müßte der Beginn gemacht werden ; denn eine rubige und gründliche Forderung ſtebt in unserer Zeit

nebmen, daß eine Reibe von Gründen da iſt , die eine

immerhin hoc genug, um nicht unberücfſichtigt zu bleiben.

.

alzubarte Strenge nicht zulaſſen , indeſſen låßt ſich doch Wir ſind daber der feſten Ueberzeugung, daß ein ſolcher noch nicht abſeben , wobin das Urtheil ausfallen wird.

ganz allgemeiner Wunſch nach einem deutſchen Kriegør

Dabei werden zwei intereſſante Fragen zur Sprade redi, po nabe derſelbe auch durch das allgemeine Waf. fommen . Zuerſt wird es ſic eniſcheiden müſſen , ob fenrecht gelegt wird , doch einer umfangreichen und Civilperſonen , die an Militárverbreden Theil nebmen, gründlichen Beſpredung bedarf , um zur Geltung zu vom Kriegsgericht in Friedenszeiten oder vom Civil. fommen . Möchten ſich dod diejenigen , welche Erfah. forum geridtet werden ; dann ob das Kriegsrecht oder das bárgerliche Strafrecht für ſie gilt. Es iſt dieſer

rung und Stellung dazu berechtigen , entſchließen , die Babn zu breden ! Denn iſt einmal das Waffenredt

Fall daber durdaus nicht obne Intereſſe und Bedeu , fung. Das iſt unzercifelhaft, daß dieſe deutſchen Trups pen nad däniſchem Kriegøredt gerichtet werden müſſen . Wir ſeben hierin einen von den tauſend Anlaſſen , auf

felbſt nicht mehr Vorzug oder faſt eines Standee, wie ſollte denn das Strafrecht der Krieger des ganzen Deutſchlands nicht auch Gegenſtand des Urtheils aller Wiſſenden und Verſtändigen deſſelben ſein ? – Shließ.

ein Bedürfniß binzuweiſen, das, darum nicht weniger da

lich noch eine Nadridt, die aus guter Hand und geo

iſt, weil die bürgerlide und gelebrte Welt es nicht kennt oder es überſiebt. Man bat bisher ſteis von einer geo meinſamen deutſchen Gereßgebung geredet , und es iſt folden Forderungen oft und mit "Recht geantwortet, daß eine Geſetzgebung einen Staat vorausſeße , und

worden iſt. Eine ſebr bodygeſtellte Perſon bat ibre Ver. wunderung über die däniſche Fabne als Heerzeiden eines deutſchen Bundescontingents uidt unterdrüden fönnen , um ſo mebr, da Holſtein ſeine Farben und ſein Wappen bat ; das dåniſche Commando, als das einzige

daß eben debbalb der Mangel an ſtaatlicher, organiſder Einbeit nothwendig den Mangel an einem gemeinſamen

fremde Commando im deurſden Heer , bat gleidfale, obwobl es unter die Kategorie der faits accomplis ges

Gereße bedinge. Wir erfennen dieſen Einwurf an ; allein dann darf man uit vollkommener Berechtigung auch die Forderung aufſtellen, das, da wo dieſe Einheit wirklich da iſt, nun aud zu einer Gereßgebung für dies ſelbe geſdhritten werde. Sie iſt aber da in den deurs jchen Bundesbeer ; eß iſt dieſes Heer nicht mehr ein preußiſdeg, ſåd ſiſches , württembergiſches, bolſteiniſches, es iſt eben das Heer Deutſchlands. Nun aber fordert dieſer Organismus, der wabrlich nicht der unwidtigſte iſt unter den Trägern der deutſden Einbeit , ein Redot

fallen, Mißliebigfeit erregt. Im Allgemeinen aber bat die Zuſammenfunft, obwohl ſie mehr ein Erperiment als eine Erfabrung enthålt, viel Gutes gewirkt und veranlaßt , und als den nådſten Erfolg darf man den Entſchluß einer großen Anzahl von Offizieren der vers ſchiedenen Gontingente bezeichnen , im folgenden Jahre in Hamburg eine Zuſammenfunft balten zu wollen, wie es bei anderen Armeecorps der Fall iſt. Davon darf man lid viel verſprechen ; und das iſt die Freude, daß es, wenn auch langſam , doch entſchieden vorwärts gebt.

warum denft man nicht ernſthaft darauf, ein deuts des Kriegsrecht, gúltig für das deutſche Heer , zu ſchaffen ? Was für das bürgerliche Strafrecht mehr

oder weniger es unmöglich macht, der Mangel einer

Pre u Be n.

Berlin , 22. October. Nachdem der Rónig den in Düſſeldorf commandirenden General Graf von der

Spiße der Rechishierarcie, iſt in dem deutſchen Bundes . Groeben mit Beibehaltung ſeiner gegenwårtigen Stel: beer geboten und eben ſo leidit feſtzuſtellen, wie die jeßt lung zum Generaladjutanten ernannt hat , beläuft ride wieder auf rechs Jahre prolongirte Oberauflichrocoms die Zahl der adjutanten Sr. Majeſtät auf 22. Don I

miſſion des Bundestags über die deutſchen Univerſitåten. Iſt denn das Heer – dieſe Bedingung der Selbſtan. digfeit in unſerem bewaffneten concert européen weniger wichtig, als die ſtudirende Jugend ? Oder ſteht

ibnen fübren 8 den Titel eines Generaladjutanten. Darunter befinden ſide drei Generale der Infanterie, nåmlid der Baron von der Anejebed , der bodoben

jabrt und reich begútert , nur nod bei beſonderen Geo

es dem Bundestag ferner ? Oder iſt es ſowieriger zu legenheiten bei Hofe erſcheint; Herr v. Naßmer, der bewabren und zu ordnen ? Wir glauben es nicht. Aber für gemobnlich auf ſeinem Gute in Sd leſien verweilt, wir glauben , daß die ſcheinbare Indifferenz über dieſe und Herr v . fucf , der zugleid Inſpecteur des Militare

Frage auf einem ganz anderen Grunde beruht. Obwohl unterrichtos und Bildungsweſens ift; drei General es ſich ſehr leicht erfiåren läßt, ſo iſt es darum nicht lieutenante, von ihneniſt Herr v. Zbile zugleid Staats:

weniger ein Mangel in unſerer Strafredytowiſſenſchaft, und Sbazminiſter, Grafv .Noſtiz war, wie bekannt, Strafrecht in den Feidzügen Adjutantdes Feldmarſchalls Fürſten daß ſie durdaus nurdas bürgerlide

um

1069

1070

Blücher und der Graf von der Groeben gehörte zu den

Lite r alt u r.

nådeſten Umgebungen des jebigen Monarden , als hoſts

derſelbe Kronprinz war, und zwei Generalmajore , Hr.

Der Felddienſt der drei verbundenen Waffent,

v. Neumann , dem alle Functionen eines im mirfliden

Infanterie , Cavalerie , Artillerie , für Dfo

Dienſte ſtebenden Generaladjutanten übertragen ſind, und der zugleid Referent und Ober der Abtheilung für die perſönlichen Angelegenbeiten im allgemeinen Kriegos departement iſt, und Hr. v . lindbeim , der denſelben

fiziere der f. k. óſtreichiſchen Armee. Bon F. M. Guggenberger, t. f. Hauptmann . 3. vero

Poſten bei dem vorigen Könige befleidete. Den Generals

adjutanten folgen die Generale à la Suite : Der Ges neralmajor r . Below , der zugleich Mitglied der Generals .

ordenscommiſſion iſt, und der Generalmajor v. Rauch der lange Jahre bindurd am faiſerl. fönigl. Hofe zu

St. Petersburg als preußiſcher Commiſſarius für die

mehrte Auflage. Gråß 1842. Im Verlage der F. Forſtl'ſchen Buchhandlung. 3. f. Greiner. Der Hr. Verfaſſer, in dem wir einen alten Bekannten begrüfen , indem uns ſeiner Zeit ſein ,, Bataillon auf Kriegsdauer “ Veranlaſſung zu nåberer Beſpredung gab (ang. Militárzeitung Nr. 10-15 de 1838 ) , wid . met rein Werf dem commandirenden General in Jayrien und Inners Deſtreich, Sr. Ercellenz dem Grafen v. Roth , fird und Pantben c . 26., and beabſichtigt damit, feinen

Militárangelegenbeiten verweilte , wie gegenſeitig der faiſerl. fónigl. rufilde Generallieutenant »v. Manſuroff jüngeren Waffengefábrten einen bequemen Reitfaden zur in gleider Eigenſdaft an unſerem Hoflager accreditirt

iſt. Die übrigen Adjutanten fübren den Titel von Flügeladjutanten und ſteben in geringerem militäriſchen Range. ( Franff. D. P. 2. 3tg .) Berlin , 24. October . Ein durch Gabinetsordre

Ausbildung ibrer Untergebenen zu bieten . Dieſer Leita faden ſoll nicht alles enthalten , ,, was man im Felde zu tun bat , ſondern nur Dasjenige , was man , obne

verantwortlid zu werden , nie unterlaſſen darf.“ Bor ibrein Erſcheinen ſchon war die erſte Auflage

vom 22. December 1837 beſtåtigter Beldlug des Staats. vergriffen, weßhalb, um den zahlreichen weiteren Ano miniſteriums vom 12. Dctober derſelben Jabres batte

forderungen zu genügen , ſogleich eine zweite unverån .

den Behörden in Betreff der Verſorgung invalider

derte veranſtaltet wurde.

Militår8 vom Feldwebel und Wadtmeiſter abwarts

beiden erſten Auflagen ſpricht für die Gute des Budos und lågt erwarten , daß die vorliegende dritte durd das inzwiſden erfolgte Erſcheinen bezüglicher neuer

ſowohl überbaupt als beſonders binſichtlich der mit Auss foluß aller anderen Bewerber nur dieſen Verſorgungos berechtigten zu verleibenden Stellen und Berdaftigungen einen ſicheren Anbalt gegeben und dabei die Stellen ein. zeln aufgefübrt, welche dieſen und welche den Freiwil.

Das ſchnelle Vergreifen der

Reglements und Vorſchriften in mehreren Abfdhnitten

weſentlid vervollſtändigt, nicht minder beifällige Aufe name verdiene.

Die Hauptrubrifen des Inhalts , der ſich bis auf ligen aus den leßten Feldzugen gegeben werden müſſen . Neuerdings geſtattet eine Cabinetsordre vom 11. Auguſt ihre detaillirteſten Verzweigungen erſtredt, beſagen : d . J. (nach dem Antrage des Staatsminiſteriums) die Uebertragung der Beamtenſtellen , welche grundſåßlich

I. Pagerdienſt. II.Mariddienſt. IIl. Siderbeites dienſt gegen den Feind. IV. Gefechte. V. Fous

den Militárinvaliden reſervirt find , auch an ſolche Bc.

ragirung . vi. Transportfů brung. VII. Entren ,

1

amte , die in anderen Stellen dienſtunfähig geworden Arieg dungen und Streifcommanden als ſelbſtändige fúbrung.

find, ſofern deren frůbere Anſtellung ſich in deß auf ge. Leiftete Militárdienſte überhaupt gründet. ( D.A.3.)

Eine beſondere Einleitung beſpricht furz aber ger diegen die Elemente der Kriegführung und deren rela.

S r o B britannien.

tive Einwirkung auf den Erfolg ; ein Anbang endlich

fondon , 14. October. Der Generallieutenant Sir Ardhi mbaló Campbell, einer der ausgezeichnetſten

gibt entſprechende Formulare und Plane. Deo nid )t;aud Blattesn geſtattet , dasdürfte Raum dieſes Mitteilunge zu referiren der erfolgten tailDer

Offiziere der britiſchen Urmee , iſt in Edinburgh ges ſtorben .

Er bat fid beſonders als commandirender Ge.

neral im Birmanenkriege von 1824 bis 1826 verdient gemacht, welchen er troß der zahlreichen Sdwierigkeiten, die Clima , Bodenbeld affenbeit und numeriſche Ueber.

dieſes um ſo weniger nothwendig er deinen , als das . ſelbe in der Hauptſache ſo ziemlich überall ridh gleid iſt und nur durd das Gepräge der Eigenthůmlichkeiten des betreffenden Dienſtes ſich unterſcheidet. nur das, daber ,darauf Wir werden und berühren wenn gleich, nichtneu, jenigeflüchtigzu was, befchrånfen

madt des Feindes ihm in den Weglegten , glüdlich zu Ende führteund mit einem rubmvollen Frieden beſbloß . dennoch beſonders beachtungswerth erſcheint, oder ju B

a

0

e

beanſtanden ſein dürfte.

n.

Karlsrube 14. October. Durde einen Tagsbefehl

iſt Se. Hob. der Markgraf Mar an der Stelle des

Cantonnirungen (S. 11).

Man wird die Dore

poſten bei cantonnirenden Truppen nicht blos verſtårken,

verſtorbenen Generallieutenants Stodborner von Starein

ſondern wohl aud weiter vorſchieben müſſen , als bei

zum Diviſionår der Infanterie , und Oberſt v. Gay .

lagernden.

zum jeder iren Beimarſch (S. 14). Innere rmann gen Ranone nung gehöriMarſdord einen Zimme iing , bisheriger Commandeur des erſten Dragoner. Zrupp

zum Reiterei befördert worden.

zu laſſen , dürfte den Trupp ſelbſt , dem an der Tete

ale Wegbinderniſſe beſeitigt werden ſollen , beeintråd.

tigen. Die Artilleriemannſdaft muß, unſeres Eractens ,

1072

1071

Sicherbeitsdienſt gegen den Feind ( S. 18 ).

Die Beſtimmung ( S. 54), eine Patrouide, die man überfallen will , ,, im rediten Augenblic " anzugreifen, erſcheint etwas vag. Wann iſt der rechte Augen.

Stets unbedingt ein Drittheil des Trupps als Borpoſten

blicf ? 16. - Dieß båtte wobl mehr angedeutet werden

genågendes Geråtbe und Geſchid beſiben , ſich gewohns

lide Wegbinderniſſe ſelbſt zu beſeitigen.

zu verwenden , ſcheint etwas zu viel. Der bei Verwens dürfen , als es durch die Bemerkung gerdbeben , ,,die dung der Vorpoſten oft vorfommende Ausdruc ,, vers traute feute " berührt unangenehm. Man foute glaus

feindliche Patrouille nach den Vorpoſten bin , an fich vorüber zu laſſen ." - Iſt die Aufmerkſamkeit der feinde

ben , die Mebrzahl der Mannſchaft verdiene fein Vers

liden Patrouille durch das Anrufen unſerer Dorpoſten

trauen.

Dem iſt aber nicht alſo ; denn die beutigen

gefeſſelt, oder nehmen wir dieſelbe durd eine Finte nada

Heere beſtehen gewiſſermaßen aus lauter vertrauten Peuten, nåmlich rolden , die ein allgemeines Bertrauen verdienen , nur find ſie nicht alle gleich måßig zu allen Berridtungen geeignet. Wür würden ſie deshalb durd

der Moment erſchienen ſein , von entgegengeſeßter Seite

einer anderen Richtung bin in Anſprud , dann dürfte unerwartet über ſie berzufallen ?. Die den (S.58) à 20 Mann als Minimum firirten

dieſes Prádicat bezeichnen, wo beſondere Berrichtungen

Streifpatrouillen unter anderem zugedachte Aufgabe:

eine beſondere Auswahl bedingen. Sebr zwedmäßig erſcheint 8 ( S. 26 ) , nad ſebr anſtrengenden Mårſden die Vorpoſten wieder durch ſolde

„Durch die feindlichen Poſten zu ſchleichen, in der Nåbe der Vorpoſten långs der Lagerfront ſich zu verbergen, die Zahl der fagerfeuer fid zu merfen " 20. dürfte wobl

Truppen ablöſen zu laſſen , welche inzwiſchen einige

eine jener ſein , die nicht wobl zu löſen ſind ;

Stunden ausgerubt und abgefocht baben.

denn , daß der Feind höchſt nachläſſig oder ungeſdidt

.

Mit dem ( S. 31 ) vorgeſchriebenen Feuergeben aller Vedetten bei plößlicher Annåberung des Feindes fónnen wir uns nicht unbedingt einverſtanden erflåren. Nur auf den Puncten , wo Gefahr drobt , ſoll unſeres Ers

-

es ſei

fid bewadt .

Gut , aber ſehr allgemein gebalten , finden wir das ůber Truppenaufſtellung und allgemeine Ges

fechtsordnung Es wird indeſſen unver Bekanntſchaft achtens durch Feuern avertirt werden. Feuern långe tennbar Betreffenden einegewiſſeGeſagte. mit dem

der ganzen Gbaine verrårb deren Aufſtellung.

Prats

riſd erſcheint es ( S. 33 und 34 ) durch Vorlegen von

Berhåltniß vorausgeſeßt, was, beiber geſagt, auch bei allen übrigen Kapiteln mehr oder minder der Fall iſt.

dúrren Reiſern . dgl.das an Stellen, die der ſeiner Feind nådh notb.to wendig paſiren u muß, Gewabrwerden

In dieſer Hinſicht eignet ſich denn auch das Wert mehr

lisen Annåberung zu erleichtern , indem er dann nicht,

zu einem leitfaden für erfabrene Militårs zur Belebs rung jüngerer Cameraden , welde dieſer Qualitåt ets

obne Geräuſch zu verurſachen , beran fommen fann. gilt von der (S. 38) im Falle eines allgemeio mangeln, als zu einem Lebrbuche für dieſe ſelbſt. Die Daſſelbe nen Zurückziehens der Dorpoſten einem einzelnen nicht erfolgten Andeutungen werden überad dem einſideos

einberufenen Poſtencommandanten ertbeilten Verhaltungs

vollen Erfahrenen genügen , alles Bezügliche in' uf bin praktiſcheficbErlåve unddara Gedächtniß rufen,

zu

regel ,, den Poſten erſt dann aufzugeben , wenn er die

terungen zu geben , wåbrend ſie den jüngeren Uner. fefte Ueberzeugung gewonnen , daß er duro die Pufo fabrenen nod mand unauflösliches Problem bieter opferung ſeiner Perſon und ſeiner Mannſchaft dem Gorps feine Vortheile verſchafft."

dürften.

Der Patrouillen fúbrer ( S. 41 ) , gleichviel ob Obers oder Unteroffisier, dürfte wobl ſelten in dem Falle ſich befinden , die Ausſagen eingefangener Feinde mit jenen der Runddafier vergleichen zu fónnen . Es ge. någt, unſeres Gractens , daß er die Ausſagen der von ihm Eingefangenen melde, und die Vergleidung der auf

Die im Kapitel Solachtordnung ( S. 82 ) auso geſprodene Bebauptung, wjede Haupttruppe fåmpft in geſchloſſener Solachtordnung, ihre Vortruppen in zers ſtreuter“, dürfte nicht unbedingt als richtig anzuerfen: nen ſein . In der Regel wird es ſo ſein ; es fónnen und werden aber nach der heutigen Laktik 'båufig Fåde

dieſem oder anderem Wege eingegangenen Nachrichten eintreten , wo der Haupttrupp ſucceffio das Tirailleurs den Vorgeſeßten , die ihn entſendet haben , oder vielmehr feuer nåbrt und verſtårft und nur zulegt geldloffen jenen überlaſſe, welche am Centralpuncte die Meldungen mit der Reſerve entſcheidend einwirkt. ſåmmtlider Patrouillen 2c . empfangen .

Ferner fónnen wir nicht unbedingt der Beſtimmung

Das ( S. 84) angegebene Motiv , warum der einer

Truppe zugetbeilte Artilleriecommandant dem Truppen.

(S. 48) beipflichten , daß der Patrouillenfübrer immer commandanten die ihm von ſeinem Chef direct zugeben: 1

beim Haupttrupp bleibe. In der Regel jou er daſelbſt

den Befehle melden ſoll, nåmlich damit er nidto dieſem

zu finden ſein. Es werden aber nicht ſelten Verhålts Entgegengeſeßtes befeble" - fónnen wir nicht als rich. tig anerkennen. anerkennen . Der Artilleriecommandant rou allers dinge melden, was ihm von anders ber befoblen wird –

niſſe eintreten , die ſeine Anweſenheit, wenn aud nur momentan , an der Peripberie ſeiner Wirfungsſpbåre in Anſpruch nehmen. . In ſolden Fåden muß er dann dafür ſorgen, daß der Haupttrupp inzwiſchen ſeiner In tention gemäß geführt werde ; ſo wie er úberhaupt für den Fall, daß ihm Menſchliches begegne , ſeinen Nads

den Verhåltniſſen angemeſſen iſt , und wo es dieſe ges bieten , den Befehl des Artilleriedhefs für die ihm ſpeciell zugerbeilte Artillerie modificiren , indem er ſonſt ja gan;

folger im Gommando mit dem erhaltenen Auftrage bes fannt machen muß , damit auch ſofort die Patrouille

und gar aller felbſtåndigen Leitung ſeiner Truppe bes raubt werden fónnte.

ihrer Beſtimmung gemäß geführt werden fónne.

der Truppencommandant aber wird nur geſtatten , was

( Schluß folgt. )

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagshandlung: C. B. teste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruckt.

Samſtag, 11. November

No. 135 .

1842

Allgemeine Militar - Zeitung. Preußen. Roln , 26. October. Daß man einem

V. Appel ( beurlaubt ) und Graf v. lamberg (wird

aus Berlin Diviſionår zu Grås) ; verſeßt wurde der Generalmajor

fandmebr das in dem ſtebenden Heere gegen den Sols

und Brigadier v. Malfov o fy von Prag nach Preßs burg und der Generalmajor vom Ingenieurcorps Frhr.

daten übliche ,,Dit " einzuführen denft , erſcheint bier

0. Lebzelter

vom 16. October datirten Arrifel zufolge auch bei der um ſo auffallender , als noch bei der im Mai d . S.

von Italien nach Wien. RuB 1 an d.

ſtattgefundenen Pandmebrübung allen Avancirten auf beſonderen Befehl Sr. Maj. des Königs zur Pflict

Bon der polniſchen Grånze , 18. October. .

Es

gemacht wurde : ,, jeden Webrmann ohne Rúdicht' auf iſt wirklich unglaublich, welche Beſtürzung der neue Ufad ſeine búrgerlide Stellung nur mit ,,Sie " anjureden und möglichſt höflich zu behandeln . Wenn aud durch

über die Militårpflid tigfeit der Juden unter den Rindern Sirael

im Königreiche Polen bervorge ,

das Du eine gewiſſe Vertraulid ) feit herbeigeführt were rufen hat. Es wird ihnen nunmehr flar, dag es mit den ſoll, ſo weiß man doch, wobin dieſe bei einem Vors dem Erceptionsweſen, dem ſie bisher ibre ganze burger. gereßten allenfalls führen fane , und wurde dieſelbe lide Stellung und ihre Erwerbsweiſe verdanften , zu wenigſtens ſo lange nur als eine Geringſdåbung ans

geſeben werden fónnen , als nidi auch den Webrmån .

Ende geht , und daß ſie gezwungen ſein werden , dem alten Herfommen , worin jie rid) ibren Anſichten nach

nern , deren bürgerliche Stellung ſebr bäufig die der ſo wohl befanden, gånzlich zu entſagen. Aber der pol. Offiziere und Unteroffiziere überragt , das vertrauliche riſche Jude gleicht dem Juden in anderen Ländern bis Du gegen die Avancirten erlaubt iſt. Bekanntlich ſind jeßt noch ſo wenig , daß die neuen Anordnungen der die Civilverbåltniſſe mancher Webrmånner, die wenig. Regierung nicht weniger , als eine vollfindige Meta ſtens wåbrend des Friedens nicht zu avanciren beab , morphoſe von ihm fordern. Dagegen erhebt ſich nun

richtigen , ſo geſtellt, daß das beabſichrigte Du nur böchſt das Geſchrei von Hunderttauſenden , die das Ende unpaſſend , ja ſogar beleidigend ſein kann , beſonders Síraelo nabe glauben. Die Regierung wird dieemal wenn es z. B. von einem jungen Offizier gegen einen mohl ihre Verfügungen unabånderlich ausführen , und ålteren angeſeſſenen, vielleicht verheiratbeten Kaufmann dann brauden nur wenige Jahre zu vergeben , ſo ſind oder Bürger angewendet wurde. Ebenſo würde es die Juden in Polen, dermalen noch eine landplage, in denjenigen , die früber als einjährige Freiwillige nur nübliche Untertbanen umgeſchaffen , der Jude bat Ans mit Sie angeredet werden durften , jeßt ſebr ſonderbar lage zu allem , er will nur gezwungen ſein . Das neue vorkommen , geduzt zu werden. Gar Vieles ließe ſich noch über dieſen Punct ſagen ; indeß fchon die Erfab.

Dienſtreglement faft gar feine Ausnabmen gu und bebt die Militårſteuer auf. Zwar iſt dem jungen Jiraeliten

rung wird die Inconvenienzen und Schwierigkeiten zeis geſtattet, einen Stellvertreter zu liefern, aber wober den gen, wenn man die meiſt aus gefetteren , ſelbſtåndigen

nehmen bei der Waffenſcheu der ganzen Nation , und

Månnern beſtehende landmebr dem nur aus jungen

nur ein Jude fann als Siellvertreter für einen Juden eintreten. Dazu kommt noch die Schwierigfeit, die dars

Peuten beſtehenden Rinienmilitar in der Diſciplin und ( Franff. Journ. ) Behandlung gleidſtellen wollte.

aus ermächſt, ob die Erſascommiſſion den Stellvertreter

De ft rei d . Wien , 19. Dctober. An die Stelle des zu Ins.

anders zu entgeben, als durch die Flucht und dieſe weiß

bruck verſtorbenen Feldmarſchallieutenants v . Villata

für pbyſild dienſttauglich erflårt. Jedenfalls wird es

nur den Reichſten möglid werden , dem Militärdienſte man auch dadurd

zu verbindern , daß jede Corporation

uit der Feldmarſdaülieutenant und bisberige Diviſionår für den Flüchtling einen Remplacant aus ihrer Mitte in Grås Frhr. v. Welden zum Militárcommandanten ſtellen muß. - In Rußland gebt man in dieſem Augens in Lyrol ernannt worden . Zu Feldmarſchallieutenanten blick mit nichis Geringcrem um , als die ganze alte růcten vor : die Generalmajore v. Heß ( in ſeiner An .

Heerverfaſſung zu reformiren und das Militärinſtitut

stellung als Chef des f. f. Generalquartiermeiſterſtabs );

dem preußiſchen immer nåber zu bringen. Es iſt noch

1075

1076

nidot lange her , daß die ungebührlich lange Dienſtzeit auf 15 Jabre bedrånft wurde ; nunmehr ſoll eine aber.

Die neue Kopfbededung der fånigl. preußiſden Ar. mee vereinigi Einfacbeit und Bequemlichfeit mit Sdóns

malige Reduction derſelben dadurch eintreten, daß eine

beit nad Künſtlerausſpruch. Zweckmäßig iſt ſie gewiß, denn ſie entſpricht in ihrer Conſtruction der Form des

förmlide fandwebr gleich der preußiſchen eingeführt wird.

Hat der Soldat zebn Jabre in der finie gedient, Kopfs und bat cie Meinung derjenigen für ſich, die fie

ro rol er zu ſeinem bürgerlichen Gerdåft entlaſſen wers den , und nur für die nådortfolgenden fünf Jabre nod

tragen , der Krieger , die darin wie in der lagermúge fick befinden . Man bat den Huſarenmůben den Vors

aljabrlich vier Woden zu Dienſtübungen eingezogen

wurf gemacht, daß ſie feinen Augenſchirm baben. Uber die Huſaren zur Zeit Friedrich des Großen baben alle Kriege unter ibm damit gemacht und oft darin geſiegt.

werden. Dieſe Einrichtung dürfte von unermefliden Folgen ſein , indem der Soldat , der mit 18 Sabren unter die Fahne tritt, und folglid mit 28 Jabren wie.

Auch die alte Garde von Napoleon batte an ihren Bå .

der enilaſſen wird , nod feinesweg8 zu alt geworden iſt,

renmüßen feine Schirme gegen gutes und ſchlimmes

um ein bürgerliches Geſchäft mir Kraft zu beginnen

Better, und focht damit in Spanien , Italien, Deutid . land , Polen und Rußland. Die 3weofmåßig feit

und zu betreiben . Der Soldatenſtand wird dadurch in Rußland populár werden , wie er 68 in Preußen iſt,

und wird aufhören , eine eigene abgeſonderte Karte zu bilden. ( Franff. D. P. A. 319. )

des Waffenrods iſt von Niemand beſtritten worden : er legt ſich um die Hüfte und gibt dem Unterleib Wårme,

indem er bis zur Mitte des Oberbeing reicht; er vers einigt das Nußliche mit Fittlichem Anſtand. Man vers gleice damit die ſogenannte Uniform , die vorne den

Einige Worte preußiſchen über die Uniformsveränderung Körper ganz bloß lågt, dagegen binten zwei fappen der königl. Armee und über oder Flügel berunterfallen låßt, man weiß nidt zu wels dem Zwed. Der Künſtler ſtråubt ſich etwas To Uns gracioſes darzuſtellen , und hilft ſich mit antifen Formen

Kriegsübungen . Von Generallieutenant Grafen von Bismart.

oder Manteldraperie.

Die erſte Frage iſt : roll die Bekleidung vorzugsweiſe für den Krieg oder für den Frieden berechnet ſein ?

Einwurf, daß er auf dem Sattel, beſonders vorne, bin .

Beim Austritt aus einem Krieg iſt die Beantwortung dieſer Frage leicht; nad einem langen Frieden dagegen verwickelt man ſich dabei in endloſe Schwierigkeiten .

einer iſt , ab. Über es würde ein Febler ſein , wenn

Nad den drei Kriegojabren 1813, 1814 und 1815 war

ſeuſdaftsleibrock und ein Oberrock gelaſſen würde. Der

die Befleidung Der Truppen einfad), bequem , d. b.zwed.

Rock, worin der König an Sdladitagen ſeine Offiziere um ſich ſieht, muß auch am Hofe anſtåndig und.correct

mäßig. Ein beinabe dreißigjábriger Frieden bat lurus. anſidien zur Herrſchaft erboben, dieman in jenen Kriegse jahren nicht fannte. Die Parade iſt jeßt die erſte Range ſtufe.

Napoleon batte die Sdladt dazu erboben.

Die

Man macht dem

Waffenrod für die Reiterei den

dere. Zwei Haften belfen dieſem Uebelſtand, wenn es dem Offizier neben dem Waffenrod ein ſogenannter Ges

rein ; das Feldlager bat den Rang vor dem Hoflager. Einen Waffenrock und Mantel , wie der Soldat , ro will es die folgerung eines Syitems !

Schlachtrag , ibrem Ehrentag, fid ) pußen , Oberróde oder

Was die Kriegsübungen anberrifft, ſo ſollen nur einige Bemerfungen bier ganz im Allgemeinen folgen .

Mäntel aufpaden ; die Marſdålle und Generale er.

Man fåut dabei gewöhnlich aus der Rolle und ſuot

Truppen , immer in bequemem Anzug, mußten an einem

ſchienen in großer Gala , wie zur Sour : die Salad)t war ein Feit. Nur er allein , der Herrſcher , der das

Wirflichfeit darzuſtellen, wåbrend die Friedensmanover

Feſt anordnete , blieb in einfaciem grauem Rock und

zur Wirklichkeit wie der Roman zur Geſchidie ſich ver , balten. Generale ſtreben nach friegeriſder Reputation,

kleinem Hut , immer in derſelben Form . Der einface

Truppen wollen Bravour zeigen. Weder das eine noc

Filzczafo der franzöſijden Armee damaliger Zeit war das andere gibt es auf den Uebungsfeldern des Fries bequem und leicht und bedecte den ganzen Kopf. Seit, dens. Friedrid) II. wollte nichts reben als ein Manöver, ber bat man wohl zwanzig Variationen damit vorges welches dem defenſiven Tbeil das Motiv zum Rudzug nommen , ſie zu kleinen Tbůrmen in die hobe gearbeitet, aufdrang und dann in welcher tafriſchen Ordnung und

obnie Künſtlergerdirac ; der ſdaffende Geiſt blieb bes

mit welchem Reſpect gebenden Manöver dieſer ſeinen

graben . Der Gjafo , welcher aus ſo vielen Variationen bervorgegangen , wird auf dem Vorfopf getragen , wo er einen Druck auf die Augennerven ausübt, und wels cher , da er auch den Hinterfopf nicht bedect , Augen , Fraufbeiten und Nervenzufälle erzeugt. Dicle Uebel

Rúdzug bewerkſtellte. Generale fönnen auf den Uebungos feldern nichts zeigen , als mit welcher Kunſt ſie ihre Truppen , wie man ſich auszudrüden pflegt, in der Hand baben ; Truppen nichts, als mit welder taftiſden Orde

nung ſie ihre Bewegungen im Zuſammenbang mit den gegebenen Dispoſitionen vollführen . Improviſirte Mandver, um Bloßert des Gegners zu benußen, ſollen nie weiter geben , als den Angriff marfiren . Die Und nun gar der bobe Cúraffierbelm , der ſeinen Reiter Inſtruction bleibt dann beiden Tbeilen. War das Mas immer in einem Kampf gegen Wind und Wetter, obne nóver entſbeidend , ſo ſagt man den Truppen : ,, febt, dal er ihm dagegen Sauß gewibri , unterhårt ! Dies ießt würde der wirkliche Angriff und den Sieg geben !" mußten, baben ihn långſt Der im Schach gelebte Theil gewinnt indeſſen Zeit, ſids Helm tragen , die dieſen jenigen Soldatenflü Millionen mit den verdammt. ſtånde werden durch feinen bóberen miliråriſden Zweck aufgewogen. Der Künſtler wird ſich außerdem gegen dieſe Nopfbedeckung erflåren , die ſein Auge beleidigt.

aus der Solinge zu zieben.

Der Befebisbaber fagt

1077

1078

ſeinen Truppen : „ Wir waren in nachtheiliger Page, aber ibr babs Rube und Ordnung gebalten und ſo baben wir uns taftiſd correct zurückgezogen .“ Gefangene und

cipien richtig und einleuchtend vorgetragen ſind. Das Intereſſe am Werfe wådſt mit jedem neuen Kapitel , indem ſido immer mehr und mehr gediegene Erfabrung

noch dazu ganze Bataillone müſſen nie gemadt werden. Man muß nie Partei gegen einen Theil nebmen : bei der Uebung rollen alle gewinnen ; die Lebre muß für

und praftiſde Intelligenz darin fund geben . Die Empfehlung ( S. 101 ) , im Falle die eine von zwei Golonnen , welche zu einem gemeinſchaftlichen An,

alle gelten ; Niemand muß mit gedructen oder gar ger demúrbigten Gefühlen von dem Uebungsfelde zurüc .

griffe beſtimmt ſind , vom Frinde entdecft wird , bevor die zweite zur Mitwirkung angefommen iſt , ſogleich

fommen. So lange Truppen in ſtrenger Ordnung fide

allein anzugreifen , dürfte unter Umſtänden , j. B. wenn

tafriſch vereinigt finden, balten ſie ſich im Kriege nicht ůberwunden. Will man dieſes Gefübl im Frieden

die zweite Colonne noch ſebr weit entfernt iſt, das ſucs ceſſive Schlagen beider Colonnen zur Folge baben ;

zerítóren ?

måbrend wenn in folchem Falle die entdecfie Golonne

Bei den Uebungen des acten Bundescorps im Herbit

fich zurüdzieht , der Feind leich verleitet werden fann,

1840 bat Verfaſſer dieſes ſeine Vortbeile nie durd ans

ſie unvorſichtig zu verfolgen und dadurch der unerwartet

griffe, ſondern durch überraſchende Bewegungen erreicht:

ankommenden zweiten Golonne gefährliche Blóßen zu

der Ghof gebort der Regimentsídule an. Bei jenen Uebungen machte er immer Halt , wenn es nur noch des Obofs bedurft båtte , um die Reſultate der gelun ,

Verfabrungsweiſe im Allgemeinen zu tadeln , ſondern nur, un daran zu erinnert , daß jeder Fall im Kriege

genen Bewegungen zu ernten.

ein anderer ist , und daber nicht wohl eine allgemein

Das Gebeimniß der Reiterei liegt in den Uebers

geben.

Wir erwåbnen dieß , nid )t um die empfoblene

gültige Verfabrungsweiſe empfoblen werden fann. Bei

raſdungen . Mit deployirten finien ſind feine Ueber . Kriegsunternebmungen iſt alles relativ, die momentanen raſdungen mebr zu bewirfen. Die Schnelligkeit darf Verbåliniffe entſcheiden ſtets für die entſprechende Vers nie auf Koſten der Ordnung geſteigert werden . Wer fabrungsweiſe ; -- die rechte, zur rechten Zeit und auf -

diere Pebre der böberen Reitertafrif nid )t in ſeinen Geiſt

die redite Art in Anwendung zu bringen, marquirt den

findet, der ſucht ſie vergebens außer fich , oder in der

Daft des Anfúbrers.

( Aug. 3tg.)

Kórperwelt. Li te r a tu r.

Der Felddienſt der drei verbundenen Waffen,

Infanterie, Cavalerie, Artillerie, für Dfo fiziere der f. f. oſtreid ifden Armee. ( Schlu 6. )

Bertheidigung und Angriff in allen angeregten Beziebungen gut. Beſonders beadrungswerib binſichis lid des Gefechts in zerſtreurer Didnung erſdeint : a) nicht mehr Zirailleure zu verwenden , als nórbig und die HauptStubs und Entſcheidungstruppen

in den Soutie16 und Reſerven fidzu bilden . ( S. 105 ) ;

b) die Empfeblung an die Offiziere ( S. 107 ) , die

Kurz und gut ſpricht ſidder Hr. Verf. ( S. 88 )

Unteroffiziere geborig vorzubilden , durch zwed.

über die Eigenſdaften für das Gefecht ſelbſtändiger

mäßige Uebungen ſowobl ibre eigene Beurtheilung,

Zruppenfübrer aus und reſumirt er ſeine Anſicht in

ale jene der Unteroffiziere und Mannſdaft zu

dieſer Beziebung dabin : „ Nur Dem wird im Striege

ſdårfen , oft über die verſchiedenen Fáue des flei.

der Sieg zu Theil, welcher jeden günſtigen Augenblic

nen Kriego nadzudenfen und lid in jeder Bezies

zu erfennen und zu benůßen weiß.. Dengſtlich feit aber und Zweifel ſind der Tod jeder Unternehmung." Hinſichtlich des Gefechtsverbaltens ſelbit wird (S. 89 ) geſagt: ,,Ibátigfeit , Entidroffenbeit undSdnel. ligfeit fann eine id mådere Truppe überall , moes

bung zu túdrigen Fübrern möglichit zu bilden ; c ) die Vorſdrift zur Wegnabme von Brúden (S. 122). Nicht empfeblenswertb dagegen erachten wir die Ans

ordnung bei gånzlichem Rudzug der Vortruppen in die Stellung des Corps , lich vor der Front nad deſſen

die Entſcheidung gilt , in die ſtårfere verwandeln .“

Flügeln zu zieben. Hierdurch wird die Feuerwirfung

Die Richtigfeit dieſer Bebauptung wird nicht in ubrede

des erſten Treffens gebemmt 2c.

geſtellt werden fönnen , vorausgereßt, daß eine gediegene Ausbildung der Truppe eigen iſt. – „ Man muß nicht immer predigen , aber wenn es einmal gilt, zu begeis

in Bereitſchaft zum Empfang des Feindes , ſo muß der Abzug alles deſſen, was die Front masfirt, ſchnellſtens durit die nächſten Intervallen ftatifinden und von hier

ſtern wiſſen 2c . ", beißt es ferner ( S. 90 ) binſichtlid paſſender Anfeuerung der Truppen vor dem Gefechte.

Steht dieſes Treffen

Einwirfung gewiſſer vornehmungen im rechten Augen .

aus der Marid nad den entſprechenden Aufſtellunges puncten ( hinter der Fronte) fortgelegt werden. Von dem über das Gefect in gerdlorrener Sdilachtordnung Referirten ideint uns insbeſondere

blic Geſagte, z. B. das Aufpflanzen des Bajonnets kurz vor deſſen Gebrauch, was befanntlich die engliſdie

Folgendee beachtungswertb : a) ( S. 127) daß nach den Eigenibůmlichkeiten der Golonne und Linie, erſtere offens.

Infanterie ſeitber in der Regel mit gutem Erfolge rea. lifirt bat , wird fein Praktifus beanſtanden. Auch das (S. 91 u . 92 ) úber den Gebrauch des Bajonnets und

fiver, leßtere defenſiver Natur rei, die Haupttruppe das ber niemals frůber aus der Colonnenſtellung des An. marſches zur finienentwicelung übergeben dürfe , ale

der Bajonnetangriffe Referirte erſcheint beſonders ben

Gegend und feindlide Aufſtellung gebörig recognoscirt und wohl überlegter Weiſe die Entwicelung in linie

Dieſe Marime fowobl, wie auch das über die moralide

achtenswerib, ſowie überhaupt ſpeciell anerfannt werden

muß, daß die über das Gefecht ausgeſprodenen Prin . den Verbåltniſſen entſprechend gefunden worden ; b ) der

1079

1080

Rath : wenn im Retiriren gefeuert werden muß , ſolches in der Regel nur von einem Glied erecutiren zu lar . Gleidis ſen , um die Salven wiederholen zu fónnen .

uns wichtiger, als das Vorbandenſein in der Regel febr

falls praktiſch erſcheint der fernere Ratb ( S. 149) , die

empfoblenen Angriffs dispoſitionen nichts zu defideriren .

eigene Vertheidigungsſtellung, inſofern die Umſtånde es

.

durch ſpecielle Befeble oder Signale fund gebe , deint furcſamer Boten . Im Uebrigen finden wir an den

aus in's Auge zu faſſen und die Anregungen zu erwägen,

Die Beſtimmung ( S. 177 ), ,, Alle im Defilé liegen . den Ortſchaften werden angezündet dc." , důrfie nur im åußerſten Nothfall und namentlich nie obne hoberen

die man in der Rolle des Angreifers erfabren würde. Die Bertbeidigung und der Angriff einzels

Befebl zur Ausfübrung zu bringen ſein. Wenn gleich die Andeutungen über den Angriff

ner Gegenſt ånde baſiren ſich auf die befannten praf.

und die Verteidigung von Scanzen nur praf . tildo genannt werden fønnen , jo båtten dod diefelben

geſtatten, ſich vor dieſelbe zu begeben, von feindlicher Seite

tiden febren .

Indeifen practica est multiplex. Der Anordnung

über die Art, wie die, mit Recht als bóchſt wichtig und

( S. 154 ) bei Vertheidigung von Gebolz , den

nothig geſchilderte Uebung der Truppen ſtattfinden müſſe,

Waldíaum zu verlaſſen , ſich nach der Reſerve zurück. weiter ausgefübrt werden fönnen. zuzieben und dann mit vereinten füräften den wahrſdeins Warum im Gebirge ſtets die Offenſive die Ober: lid) (?) in linordnung befindlichen Feind zurückzuwerfen ", balten wir nicht unbedingt für praftiſch .

Wir glauben

vielmebr, daß , nadder die Unterſtübungen unvermerft bervorgezogen und der anrúdende Feind bis zum lebten Augenblick ( 40 – 30 Schritte ) mit Erfolg beſdoiten worden , ein Entgegenſtürzen der an der Liſière poftirten

Linie ibn eber decontenanciren dürfte , als ein Angriff, naodem er bereits gleiche Vortheile mit ſeinem Gegner

band bebalie ( S. 208 ) , will nicht recht einleuchten . Wenn nicht Umgebungen das Verlaſſen gewiſſer Pos fitionen motiviren , rodeint gerade im Gebirge die Vertbeidigung mindere Schwierigkeiten zu bieten , als

der Angriff. Der Hr. Verf. ſcheint indeſſen derſelben Anſicht, da er , zwar im Widerſpruche mit obiger Bes

Wie Windbrůche ( S. 157 ) ein Kennzeiden vom

hauptung (S. 213 ) lagt : ,, Umgebungen führen im Ges birge weit leichter zum Ziele, als offener Angriff.“ Der in der Bemerkung ( S. 209 ) enthaltenen praftiſchen Andeutung : ,, Man rolle im Gebirge ſo wenig Gerbůbe

Ueberfluß des Holzes, alſo von der Didytigfeit des Wal. des rein rollen , leuchtet nicht recht ein . Der erſte Ans

als möglid) bei rich baben , indem 8 unendlid bindere und beſtändig verloren gebe , wenn der Feind beſſer

im Walde erlangt bat.

I

blick gemåbrt Kenntniß von der Beſchaffenheit des Waldes ;

flettern fónne; Infanteriemunition dagegen rolle der

Winobrůche entſtehen bei uns nur da , wo der Sturm

Train ſo viel als möglich mitführen " dürfte man um

die Bäume faffen fann , alſo der Wald nicht dicht iſt.

ſo mehr geneigt ſein , zu entſprechen , als die Rafeten

Der Zweck des Beſchießend der Verbaue der fånge nadi ,, vorzüglid , mit Grannten “ will und gleichfais nid) t einleuchren. Die Granate geht befanntlich im

nunmehr ein bequeteres A equivalent bieten .

.

Bogen , trifft alſo nur einen Punct, während borizontal einſchlagende Volfugeln ſition wohl deſtructiver daß man annehme, die Verbau, wie eine Mine

unter der angeführten Suppo, wirfen dürften ; es ſei denn , plagende Granate ſprenge den den Wall , oder ſie zůnde deno

Das über Fouragirungen Geſagte verråth praf . tilde Erfabrung und genügende Würdigung der in der

Regel dabei obwaltenden vielſeitigen Sowierigfeiten und Gefahren .

Ob 20 Schritte Abſtand beim Transport von

Pulverwagen ( S. 289 ) genügen , die Erploſion eines Wagens zu iſoliren , wollen wir dabin geſtellt ſein laf.

ſelben , mas jedoch mit Rückſicht auf die Holzbeſchaffens

ſen, und deinen indeffen 50 Sdritte faum Bürgſchaft

beit dog Verbaues bezweifelt werden darf. Das Empfeblen des Unterſagens von Fabrmårften,

hierfür zu gewähren. Moge der Hr. Verf. die in unſeren flüchtigen Noten enthaltenen Ausſtellungen nicht für Tadel nebmen , ſon

Feierlichkeiten ?c. in zur Vertbeidigung bereßten Dörfern ( S. 164 ) erſcheint wohl überflüſſig ; denn befannilidh confluirt das Dolf da nicht, wo man den

dern für einen Beweis , daß wir ſein verdienſtlides Werf nicht ohne reges Intereſſe zu empfinden , geleſen

Feind erwartet. Dagegen verdienen die Andeutungen zur Verwendung der Cavalerie bei Ortsverteidigungen

baben. Wir fanden darin alles Dasjenige , was die neuere Militár, literatur über die beſprodenen Kapitel

entbålt , gut benußt und mit praftiſder Einſicht und Boten beim Angriff auf ein Dorf, d . b. beim Gewandtheit vorgetragen . Iſt der, befanntlid, literariſd Eindringen in daſſelbe, dürften ſchwer aufzutreiben ſein, ſehr tbåtige Hr. Verfaſſer , woran wir nicht zweifeln , weil der Bauer nicht leicht in's Feuer zu bringen iſt ; eben ſo praktiſch in ſeinem Verbalten, als in ſeinen Ans verſtändige Boten vollende ( S. 169 ) ſeben eine Aus , Fichten , ſo ſcheiden wir mit in dem Grade erbdhter beſondere Beadtung.

wahl voraus , die don gar nicht möglich ſeint , da , wie befannt , im Gefechtsbereich liegende Dörfer in der Regel verlaſſen ſind, - und Bauern, die man aus der Entfernung mitbrachte , wohl nicht ortskundig genug ſein dürften . - Daß der den Angriff Leitende den Gang

Achtung von ihm , als dem Wissen und konnen -vor dem blog einſeitigen Wiſſen der Borzug gebührt.

des Gefechtes ſcharf im Auge behalte , um hiernach die

In Nr. 128. Seite 1021. 3. 7 von unten 1. Sdlülien ft. Sdüſſen .

Direction der Angreifenden und Eingedrungenen beſtim . men zu fónnen , und daß er dieſelbe dieſen nörbigenfalls

129. Seite 1027. 3. 3 pon unten i alle ſt. allen .

Berichtigungen zu dem Auffag über die Ber .

ſuche der großberzogl. berliſden Artillerie. 1022. 3. 5 von oben l. verſchwindend ft. verſchieden .

Redigiri unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. B. teste in Darmſtadt und in deſſen Ofizin yedrudi.

Dienſtag , 14. November 1843.

N

136 .

.

MI

Allgemeine Militar · Zeitung. Deutider

Franprei d.

Bund .

Hannover, 15. October. Geſtern und beut iſt die geſammte hieſige Infanteriegarniſon ( Garderegiment,

: Nismes , 27. October. In Deutſdland iſt viel für und wider die Einfübring der Percuſſionsgewebre

Leibregiment und Garde - Jågerbataillon ) bier mieder in den Armeen geſprochen und geſchrieben worden. Die Gegner des neuen Syſtems fübrten

eingerúcft. Morgen wird das 7. Infanteriebatailloni

gegen daſſelbe nidt

welches während der lagerzeit den bieſigen Garniſons, mit Unredit die daraus für den Soldaren erwachſende dienſt zu verleben batte , in ſein Standquartier ( Nien . Sowierigkeit an, mit durd frůbere Arbeiten unbebolfen burg) zurúdfebren. Abgeſeben von den enormen Roiten, gewordenen Hånden das Zindhůtchen auf den Cylinder

womt die Concentrirung des 10. Armeccorps unjer zu bringen; ein gewiffer Beſſière ſcheint die Aufgabe, nådites Kriegsbudget belaſten wird , bat der Erfolg was genannte Hinderniß zu beſeitigen , glüdlich gelor gewiß alle. Erwartungen übertroffen . Rein anderes zu haben

, und bat feine Erfindung dem Artilleriecomité

Bundescorps iſt aus ſo vielen veridiedenen Contingen. zur Begutachtung vorgelegt. Beffière verbindet das Zůnd.

ten zuſammengeſeßt, wie das zehnte ; gleid wohl wirften hútdhen durch ein Sridhen forf mit der Cartouche;

die Truppen trefflich zuſammen und erwarben einzeln der Soldat reßt nun , indem er die ganze Cartouche in wie vereint die vollſte Zufriedenheit der Chefs und der

der Hand bålt, das Zundburden leicht auf den Gylinder

Kriegsberren . Nad einſtimmigem Urtbeile trug aber und trennt daſſelbe durch einen fleinen Drud gegen die die bannover'ſche Artillerie durch ihre bewundernswertbent Cartouche, mittelit deſſen der Rorf zerbrochen wird , von Operationen den Sieg davon , Rie würde das vielleicht der leßieren , um mit dieſer dann wie gewohnlid zu auch bei noch größerer Vereinigung deutſcher Bundes , verfahren. Berfuche, welde zwei Bataillone des 12. In .

truppen ; denn die ausgezeit neie Eigenſchaft dieſer feit fanterieregiments mit der neuen Carloude, der alten 1837 bier mehrfach zurůd gereßten Waffe bat fråber auch ſchon der preußiſche Monard , wie vor zwei Jahren die

gegenüber, auf Befehl des franzérifchen Kriegsminiſters gemacht baben , ſind vom beſten Erfolge begleitet ge.

Bundesinſpection anerfannt. Für die gute Mannszudt weſen. Das Bataillon, welches mit der neuen Cartoude der Truppen ſpridit der Umſtand, daß außer der durdy lud , batte bereits nach dem Feuer das Gemebr wieder einige leute verübten Demolirung der Bude eines über geſculdert, bevor das andere gefeuert barte. Ein ans tbeuernden Speiſewirths durdaus durchaus feine Ordnung8 Ordnungs , derer großer Vortheil der neuen Cartou dye iſt der, daß widrigfeiten vorfamen . Endlich war aud trop der uns die Anwendung derſelben feine neue Veränderung des günſtigiien Witterungseinflüſſe der Geſundbeitszuſtand Percuſſionsgewebres nach ſich ziebt , und endlid der , nicht allein nicht ſo bedenklich , wie anfangs offentlidhe daß die neue Cartouche nicht theurer zu ſteben fommt Blåtter ibn ſchilderten , vielmehr vollfommen befriedigend. als die alte , denn für 1 '/, Sgr. Korfbol; reicht bin, Nad bieſigen Berichten überſtieg die Zahl der Hoſpital. 1000 Sartouden die neue Einridrung zu geben. franfen nicht 1 '/, Procent, , Procent blieb beim Abs ( D. 4. 3.) marſch der Truppen zurůd. Während der Goncentris Niederlande Tung ſelbſt ſtarben nur 4 Individuen ; ein bolſtein , lauenburgiſcher Artilleriſt búpte den Arm ein und zwei Haag , 23. October. Die Nadridt von einer be. .

Reiter wurden durch Sturz vom Pferde ſtart , jedod

borſtebenden Verminderung der niederlandiſden Armee

nicht lebensgefährlich verlebt und befinden ſich auf dem beſtåtigt ſich volfommen. Durch Beſolüſſe des Königs, Wege der Beſſerung. Generallieutenant Halfett hat welche in dieſen Tagen gefaßtwurden , iſt die beſtebende durde eine Armeeordre den Truppen ſeine ausgezeichnete Organiſation von drei Diviſionen Infanterie und zwei Zufriedenheit , und durch die landdroſtei zu füneburg den Brigaden Cavalerie zurückgenommen und die Bildung

Quartierwirthen für die gute Aufnabme und Verpflegung zweier Diviſionen Infanterie und einer Reſervebrigade, der Truppen ſeinen Danf zu erkennen gegeben . Eine Sdile nebſt einer Brigade Cavalerie , befohlen. Das 9. und derung der ganzen Heerſchau, ſtatiſtiſch und beſchreibend, 10. Infanterieregiment, nebſt dem 4. Regiment leidter wird in dieſen Tagen bier im Druck erſcheinen . (9. 3.) Dragoner , geben ein , wåbrend die Grenadier, und

1084

1083

3igerregimenter zu einem Regiment verſchmolzen werden. Semag F. Berdluſſe vom 19. d. M. ſollen in der Folge feine beſonderen Provinzialcommando's mebr beſteben, ſondern die Generale oder Oberoffiziere der activen Ar.

Brillanten ; der berzogl. braund weigifdeGeneralmajor . Normann , der fónigl . daniſde Generalmajor . lů Bow und der großherzogl. bolſtein.oldenburgiſde Generalmajor . Gayl den rotben Adlerorden zweiter

mee rollen mit der Ausübung dieſer Functionen beaufo Slaſſe. - Außer dieſen ſind noch 11 andere, dem 10. Bun, -

tragt werden. Durd den nåmlichen Beſchluß wird die Zabl der Stadtcommandanten auf Amſterdam , Venlo, Maeſtrict, Bergen op. 300m, Breda, Nymwegen, f'Bord und Orade beidrånft.

Alle übrigen bis jest noch bes

ſtebenden Stadtcommando's ſind aufgeboben. Plak. majore sollen bloß anweſend fein im Haag, im Helder, ju Geertruidenberg . Bliſſingen , Heusden Fort Batb Coevorden , Ter Neuzen , Helvorioluis , , Gorindem,

desarmeecorps angeborende Offiziere, vom Stabsoffizier abwärts mit Drden begnadigt worden .

Berlin , 30. October.

Die natürliche Folge des

allgemeinen Friedens und der ſdon durd mehrere Deo cennien angenommenen Grundſåße, denſelben da , wo er durde die Verbåltniſſe einzelner Staaten zum Unglüd des Ganzen getrübt werden konnte, durch Conferenzen, 1

auf diplomatiſchem Wege durd Verſtåndigung , Poeveſtein , Fort Rammefens, oder ſonſt Bresfens, Woudrid ans , St.bemAndries Wieriderſch , Utrecht und Naarden . zu erzielen ,. iſt , daß faſt alle Staaten , zur Vermindes gen rung der faften und Abgaben , auf eine Verringer en ,, Feſtun sen Städt DieſeForte, Pragmajore rollen in den Städten Feſtungen h mit den rung ibres Militåreråte , oder , mit anderen Wor, irt ſind, en ſtation zugleic wo dieſelb und

Sladicommandanten fungiren .

Zu Amſterdam rollen ten, auf die Reduction ibrer Armeen denken. Einzelne

gen und icht, Stadtcomma Breda , Nyuwe Venlo , Maeſtrdem zwei , zuein ndanten f'Bord Plasmajor bei. ( F. D. p. 4. 3. )

gegeben werden.

der großen Mådte ſind auf eine oder die andere Weiſe noch zu unmittelbaren Ergånzungen beſtimmter Truppen, corps wegen beſonders zu verfolgender Zwecke veran. laßt , wie Rußland durch den Krieg mit den Bergvól.

De ſt r e i d .

fern und Franfreich durd die Bebauptung einer Niedero

Der Hoffriegsrathh bat an laffung auf der Küſte von Afrifa . Preußen aber bat 21. mando October. Der conſcri Hoffriegsrat bat zen an feine Veranlaſſung , ſolde Ergånzungen in Bereitſdaft 's der birten Provin alle Wien Gener, alcom und der Grånzbezirfe die Anordnung erlaſſen , daß alle Militárcapitulanten , welde mit Ende October 8. J. ibre gereklide oder vertragsmåßige Dienſtzeit vollenden d fortdienen und weder ſich ſtillſdweigen nochAbſchied zur Wieders engagirung berbeilaſſen wollen , mit , oder .

die davon noch landwebrpflidrig ſind , mit landwebro

zu balten. Eine vollſtåndige und woblerercirte Armee und ihr zur Seite die durch ein feſtgebaltenes fideres

Syſtem organiſirte Landwehr bilden ein Heer von mebr als einer balben Million Krieger. Es bat ſich demnado

ſeit dem Befreiungsfriege in dieſer Beziehung nidhte bei und geåndert. Der allgemeine Erat der Finanzen gibt

farte zu entlaſſen. Kein Ausgedienter darf gegen ſeinen nad wie vor zur Erbaltung des Kriegsdepartements, Willen im Dienſt zurücgebalten , aber auch ebenſo wenig eiuſdließlid der Zuſdüſſe für das Milit år,Waiſenhaue gegen ſeinen Willen , bei ſonſt gutem Berbalten , ento und deſſen Filial . Anſtalten , nabe an 24 Millionen 1 lafen werden ; dagegen roll auf die freiwillige Wieder. an, während ſich die ganze Einnabme des Staa. , Thaler tes auf nicht ganz 56 Millionen belåuft. Somit abs engagirung solcher Leute , an deren Beibebaltung dem t genom werden. Bedach möglichſtdarf gelegen iſt, irung Dienſt Dieſe e Wiederengag jedod nur men gegen das

ſorbirt der Militärſtaat, wenn aud nicht ganz die Hårfic,

doch drei Siebentbeile aller Staatsredenuen . Berane

gewóbnliche, für ungariſde Soldaten feſtgelebte Res laſſung genug, um in der Militäróconomie mit der moge engagirungsgeld , und für ſiebenbürgiſche Soldaten unter lidten Sparſamfeit zu Werfe zu geben. In mehreren den geſeblid vorgeſdriebenen Bedingungen aud gegen Zweigen dieſer Verwaltung tritt dieſe weiſe Sparſam . ein bóberes Wiederanwerbungsgeld geldeben. Sene Landwebrminner der 1. Bataillone, welche mit Ende October d. J. Das Alter von 45 Sabren, und jene davon

feit ſichtbar bervor , allein bis jeßt beſtåtigt ſich durd aus nod feine der bin und wieder in öffentlichen Blåto tern gebradten Nachrichten von der Reduction ganger

welde frůber eine Capitulation in der Linie gedient Abtheilungen oder in Beziebung auf einzelne Comman. und das Alter von 40 Jahren erreidt baben, ſind eben, do's und Chargen , in welcher leßteren Weiſe wieder ganz fürzlich in der niederländiſchen Armee große Vero ( ang. Pr. 3tg.)

falls zu entlaſſen.

anderungen zur Berringerung des Militaretats vorges nommen worden ſind. Auch bei uns bemerft man eine

n. Be beutige P re u Die udgem. Pr.

Berlin , 25. October.

Zögerung in der Wiederbelebung einiger vacanten bøbes

Zeitung tbeilt außer den in Nr. 127° der Å. M.3. ren Militárcommando's , die zum Theil durdo Penſio. unter dem Artikel Hannover mitgetbeilten Berleibungen nirungen , theils durd den Wechlel im Generalcommando in poſen und der Commandantur der Haupt- und Res n mit. ehende chern :Orden nachſt noch die fönigl. en ſidenzſtadt erledigt find. Ja , man glaubt ſogar , caf llieut e Genera dånifd der fønigl. babenpreußiſ erbalte Es

nant , landgraf Wilbelm zu Herren den rotben ſie nun größtenteils bis zu dem Zeitpuncte ausgefest Adlerorden erſter Claffe ; der berzogi. braunſchweigiſide bleiben, wo am Soluſſe des Monats März das jábre

Generallicutenant v. Smrader den rotben Adlerorgen liche große Avancement vorgenommen und zur offerto zweiter Claſſe mit dem Stern in Brillanten ; der groß. liden Renntniß gebraďt werden wird. (Frff. Journ.) berzogl. wiedflenburg ſchweriniſche Generalmajor v . El,

derborſt deu rotben Adlerorden zweiter claſſe mit

1085

1086

Die Pulverkraft kein Dampfrival.

dringendſten Falle, wo das heil des Ganzen an Stuns den bången fann , durch eine oder mebrere der tauſend

Im Junibeft 1843, Nr. 75 der vielverbreiteten alg. Militárzeitung iſt mein Vorſchlag, die Pulverfraft als militåriſche Erſaßfraft des Dampfes für Augenblide dringenden Bedarfs zu verwenden, beſprochen , und obs wobi ich über dieſen Motor nichts Náberes anfübrte, derſelbe dodo ſeinem Weſen nade rebr ridtig bezeichnet

widrigen Möglichkeiten unzureid end erſcheinen,

würden ſich ſo vor Beſdådigung oder Störung bewabs ren laſſen , wie in rubiger Zeit u. ſ. w .“ Dann weiter

worden. Aber eine , durch meinen Auflaß feineswegs begründete Annabme des Hrn. Verfaſſers verrückt den

unten : ,,Die locomotiven , a 18 Pebeno princip folden Eiſenbab nbetrieb 8 , mindeſtens für

ganzen Standpunct der Discuſſion , indem ich zu den 1. Dampfverdrängern “ gerechnet werde , wåbrend ich ja nur ein bis jeßt mangelndes Surrogat beantrage, wenn nåmlid die , wobl für den Privatgebraud genügenden Dampfmaſoinen in außerordentliden Kriegsfållen nidt auszureiden vermócten. Dem , jedem neuerungsſúd . tigen Tecnifer angemutbeten Motiv der ,, Eitelfeit " bei

einige Zeit außer Dienſt zu reßen , bedarf es aber noch weniger Můbe. Kleine, unſdeinbare, barte Gegenſtande

.

Veröffentlidung eines Dampfſubſtituirungsmittelo fann ich mich ſchon leichter entzießen , weil id eben fein ,, Zednifer " bin.

Der mir unbekannte (aber vielleicht zu errathende ) Hr. Verfaſſer jener Artifel ,, über Verbeſſerungen im deutſden Eiſenbahnweſen ; aus einem bóberen Stando punct betrad tet bat zwar einige Stellen meines Aufe raßes wörtlich angeführt, aber ſich dabei bemůbt, Dinge

oder ihre Dienſte bis zu dem erforderlichen Grade der

Anſtrengung zu Reigern, unfábig ſein fonnten. Zudem darf man im Kriege nicht darauf rednen, die Babnen

auf die Schienen gelegt, oder befeſtigt, fónnen das Her .

ausſpringen der Råder bewirfen , was , nebſt ſicherem Zeitverluſt, ſelten nur obne anderen Unfall abgebt. Üeberdieß dürfien vorerſt nur einige focomotivfübrer verunglügt ſein, ſo würde man bald Mangel an ſolden erprobten feuten verſpüren ,. und dieſe Mardinen nicht ganz zuverläſſigen Händen anvertrauen , bieße Trans, port und Babnbetrieb unausweidlich dem ſicheren Ruin zufübren. Die unentbebrlichſte Eigenſchaft jedes Kriegs. zufübren.

mittels aber iſt : Möglichkeit des ſchnellſten Erſapes, ſei es durd Aufſpeiderung und Nadfubr des Ganzen oder der Materialien. Auf die Eiſenbahnen angemen det , ergeben ſich folgende Såße :

zu widerlegen , an die id nicht gedacht , jedenfalls in

,, 1) Die Dampffubrwerfe bedingen durch

meinem Auffaße nicht geſagt babe; båtte er nur noch einige andere dazu gebörige Såbe ebenfalls anzufübren

ibre odnelligfeit und Kraft den ganzen mi , litå riſchen Werth der Eiſenbabuen. 2) u. P. m .

für gut befunden , wåren wir gewiß einig geblieben.

,,3) Ronnen rie in ausreichender Zabl nidot wobl in

Id will alſo als Gegenrede nur folgende Worte meines

Kriegsmagazinen für einſtigen Gebraud vorråthig ger

Auffages anfübren : ,, Weniger geſidert (ald an Trans. portwågen ) peint aber der Bedarf an Dampffubro

werfen , welde doch allein durd ihre große Sonelligkeit und bobe Kraftentmidlung der militariſden Eiſenbahn benů Bung die eigentliche Wichtigkeit geben fónnen . Die Dampfmågen bedürfen rebr ſorgfältiger Aufſicht und vieler Reparatur.

Damit ein Dampfwagen immer

Curs balten fann , ſind drei folcher Martinen nótbig,

Balten werden u. f. w. u . ſ. 7."

Dieſe , und nod ſo manche andere, weniger wichs tige Gründe laſſen eine Erfaßfraft wünſchen , die in militariſder Hand nie ibre Dienſte ver , Der Unterzeichnete módyte bier für einen neuen Motor vorſdlagen u. ſ. w ." ( Das Uebrige iſt obnebin wörtlich angeführt.) Auf welche Weiſe nun der Hr. Verfaffer aus mei. nem Auffage berausfinden fonnte , daß ich die Noths

ſagt.

eine im Zug , eine in Bereitſchaft und die dritte ganz zuverläſſig in Ausbeſſerung. Starfe Benů Bung oder

wendigkeit eines vom Vertebr mit Dampfwagen ganz

widrige Zufälle fönnen dieſes Berbåltniß noch uns gånſtiger fiellen. Jedenfalls iſt man gerade im Augen .

gung des Dampfes beabſidrige , wodurd die Einbeit des deutſden Eiſenbabnweſend zu Grunde geben, Pulvero

unabbảngigen Motors dartbue, ferner eine Berdrån

blide des dringendſten Bedarfe am wenigſten lider, mangel entiteben wurde, u . I. v. fann ich mir wabrlid brauchbare locomotive in nótbiger Angabl zu baben. nicht entråthſeln, es mußte nur ſein, bierdurd rich eine Dieſer Umſtand erbålt noch dadurch eine berbe Zutbat, willkommene Gelegenheit gerdaffen zu haben , die , mit daß man big joßt feine Surrogarfraft beſißt, die ſo mancherlei Waffen gefübrte, allgemeine Dampfwagens man für Notbfålle in Bereitſchaft balten könnte, vertheidigung gleich in ſpecielle Anwendung zu bringen . und daß mit der gebemmten Geſchwindigfeit aller

Wie wenig ich vorausfeßte, die Pulverfraft würde eine

militariſde Bortbeil verſo windet. locomotive in Militärdepots für den eigenen Bedarf aufzuſtellen,

andere, als die angegebene beforånfte Anwendung baben fønnen , zeigt auch die Weglaſſung jeder andeutungos

båtte bei dieſen ro koſtbaren Maſoinen auch noch viele

weiſen Beſdreibung, die ausführliche tecniſche Dars

andere Bedenflidfeiten , wenn es ſich nicht etwa als

legung der Conſtruction für eine andere Gelegenheit

ganz untbunlide berausſtellt.

mir vorbebaltend ; und ſo wenig praftild Nüplides

Transportwagen , oder

deren Beitandtbeile ließen ſich imhon leichter vorråtbig über die Wirkungen einer Erfindung rich ſagen låbi, balten. Es ſcheint alſo von beachtensweriber Widrig. ebe entſcheidende Verſuche im Großen gemacii ſind , ſo teit zu ſein , die militarire e Benů Bung der rebr vermied ich bierüber irgend Etwas weiter zu be : .

Eiſenbabnen vollfomen rider zu ſtellen ,

merfen. Daß aber eine Sache gefahrlos, einfad , leidt

obne an die Betriebsmittel des Privatverfebre regierbar , von gewiſſen Vorbedingungen unabhängig allein angewieſen zu ſein, welche gerade im ſein kann , lågt ſich denn dod wohl nad der bierfür

1087

1088

eigends berechneten Conſtruction unbedenklich ſagen, obne

Damit ſich dieß aber nidt defienungeadtet ereigne, dem Erfindungsgeiſte irgendwie Gränzen anweiſen woli

gerade vorberzuſeben deßhalb ,,Weſentlider Irrthümer", befremdend großer Zuverſicht in Darlegung der Vors tbeile als unbezweifelter Zbatſaden " ul . T. w. gezieben

zu werden. Ueberbaupt låßt ſich faum begreifen , wie auch ſonſt die in angeblichen Verbeſſerungen " , die wie Sdaumblaſen auftauchenden und verídwindenden

Ideen “ , „, die nur in der Einbildung beſtebenden , und

leicht abzuſtellenden Mängel der Eiſenbahnen und bes ſonders der Dampfmågen " vom Hrn. Verfaſſer einer

len , dürfte wobl unfruchtbare Múbe ſein . Doch der Hr. Verfaſſer, um über den erlaubten Ers .

findungsfreis die techniſden Genies von ganz Deutſch , 1

iand feinen Augenblick in Zweifel zu laſſen , gibt weiter unten ſelbſt jene Erfindungen und Verbefferungen an ,

welche zur Vervolfоmmaung des beſtebenden deuilden Eiſenbabnſyſtems gewünſcht werden müſſen.

wertungen erlaubt. Es wåre wabrlid traurig , wenn die bedeutenden

Der Unterzeichnete, als einfacher Dilettant, darf rid alſo an die angegebenen 9 Puncte wohl nicht wagen , uin aber noch deutlicher zu zeigen , daß er durchaus fein Dampfgegner ſei , erlaubt er ſich ( doch nicht als Aufs gabe für andere, ſondern nur zur eigenen loſung) nod

deutſden Eiſenbabnen ſich ſchon jeßt ſollten ,,růbmenu (!)

Weitere 9 Puncte binzuzufügen. Alſo

můfen , mit dem ganzen Bedarf an locomotiven ver. feber zu ſein ; boffentlich werden ſie, nadı ibrer vollen .

in Krümmungen, und Verbinderung der Schwanfungen

jo regen Beadtung wertbgebalten werden modten. Sdließlich feien mir noch einige andermeitige Bes

10 ) Voufommene Lenkung der Eiſenbabnwagenzüge

deten gegenſeitigen Verbindung, ſich einer ganz anderen auf den geraden finien. ( Die Spurfrånze werden Frequenz erfreuen dürfen als jeßt, folglich noch recht bierbei nicht einmal im Augenblicke des Uebergangs von viele und fråftige locomotiden benöthigen und vollauf einer Spur zur anderen ganz in Anſpruch genommen .) beſchåftigen. 11 ) Derbütung der üchſenbrüche durch Milderung Ob das deutſche Eiſenbabnweſen roon die bobe Ento

der von unten fommenden Stoße und Solåge , nebit

widlung erlangt bat , um nur noch ,, mit Gonſequenz und Bebarrlichkeit fortzuſchreiten , und ſich durd nichts

Beſeitigung der Adſenwindungen. ( Elaſtiſde Radnaben .)

einander zu reßen ſich immerbin bemůben ; wir Andern aber feben , daß die Alper eben erſt überſdritten wers den, und die gebirgigen Cheile Súd . und Mitteldeutſchs

12) Adbáſionsſteigerung der Locomotiv - Treibråder auf der Horizontalen bis zu jedem Grade des Bedarfs , obne Conſtructionsånderung oder Gewichtsvermehrung der Dampfwagen, woduro man a) aud ſteilere Rampen auf den gewöhnlichen Scienen mit voller Sicherheit

lands Eiſenbabuen erbalten ſollen, bei denen die Rebren

binanſteigen kann, b) ſelbſt in ſehr ſcharfen Krümmuns

Neues aufbalten zu laſſen " moge der ør. Derf. auss

und Erfabrungen des in- und auslàndiſchen Flaclandes

gen fein Herausſpringen zu befürd ten bat, und c ) die

nido recht verfangen und ausreichen wollen .

Hier iſt

Locomotive in den Stand Teßt, den Wagenzug ſchneller

nur die ſowierigſte Eigenthümlichkeit des deutſchen Eiſenbabnweſend , und doch ſollen die , fpeculativen Technifer ihre neuen Erfindungen der im Weſentlichen

an und beim Abwärtsfabren verlåblider zurückzubalten . ( Adbåſionsreife.) 13) Doppeltwirfende Stoß, und Zugfedern , die aud

ſchon beftebenden Einbeit des Syſtems der deutſchen

bei Krümmungen nur in der Bahnrichtung nachgeben. Eine Zuſammenſtellung ſolcher Federn gåbe einen nad

Eiſenbabnen , ſelbſt wenn fie fich praftiſd nůßlich er. weiſen ſollten , woran ( natürlich im Voraus) zu zweis feln erlaubt ist , unbedenflich zum Opfer bringen." *)

Dieſe Einheit des Syſtems , abgereben von einer feſts

allen Seiten elaſtiſchen Siderbeitswagen zum Auffangen jedes, aud des beftigſten Anprals, obne, ſelbſt im Ueber .

ſtürzen zertrümmert zu werden. ( Quarré - Federn.) s

gelegten , übereinſtimmenden militäriſden BenůBungos

14 ) Feſt eingebetteter Oberbau aus lauter furzer

weiſe, beſteht jedoch bauptſächlich nur in gleicher Spurs weite, damit man mit den nämlichen Fuhrwerfen überall

Holzern (3 und 4 Soub lang ), insbeſondere für guß. eiſerne Schienen , die weniger brechen, weil ſie nie bohl

ungebindert forifommen fónne. In allem Uebrigen mußte liegen. ( Freie fångenhölzer.) man zuvor die focalverbåltiſſe des vielgeſtaltigen, großen

15 ) Einfacere, ſchnellere und wohlfeilere Auf , Ab und Ueberladungsweiſe , wodurch die faſtwagen zur

Deutſchlands nivelliren fónnen , bis man zu ſagen ver, möchte : ,, fo und nicht anders ! " Die Furcht, der Dampf möchte bald durch eine an. dere Triebfraft perdrångt werden, ſcheint nicht febr be,

braudbar bleiben. ( ladungsverreßfäſten .) 16) Straßeneiſenbabnen für gewöhnliche Wågen, als

gründet , denn der Waſſerdampf bat den ungebeueren

vortheilbafteſte Seitenverbindungen.

Bortbeil der Kraft, Wohlfeilheit und Bequemlichfeit in

Militárgebraud insbeſondere :

Erzeugung und Anwendung voraus , was andere Mo. toren erft mod erreichen und nad weiſen mufien .

.

Fortſchaffung der verſchiedenartigſten ladungen gleid Endlich für den

17) Eine ſchnell erzeugte Borridtung zur Fortbrin . gung der doppelten Mannidaftszabl bei einfader Ans

zabl gewobnlider Eiſenbahnwagen . ( Reine Etagen .) 18 ) Cine Fortſcaffungsweiſe der Reiterei und Be . ſdriftfteller abermals recht anſchaulich die vorzugsweiſe deutſche ſpannungen in großen Mafen , ohne Reiter und Warter Manie dargeſtellt, über alle in Deutſchland auftauchenden neuen von den Pferden zu trennen. ( Einem Brudenübergang Joeen und Erfindungen, ſogar ſchon vor ihrem erſten Uthemzuge, åbnliche Hinauf- und Hinabführungsweiſe der Pferde

*) Erft vor Kurzem hat ein ſehr geachteter deutſcher Eiſenbahn-

den Stab zu brechen , um ſo weniger alſo ſie einer Lufmunterung oder Unterſtügung werth zu halten , und ſo iſt es wohl nur zu erklärlich, wie bisher im Lublande deren Einführung ins Leben, und natürlich auch die Taufe erfolgte.

in Golonne zu zweien .)

Graß in Steiermarf am 28. September 1843,

5. M. Guggenberger , f. f. Hauptmann.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung : 8. W. teste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrucl.

Donnerfag ,

137 .

N

16. November 1843.

AW

130

NI

Allgemeine Militar · Zeitung. Deutider

Bund .

Der Bau der Bundesfeſtung Raſtatt iſt dieſen

nommen baben , ſind in neuerer Zeit die auffallendſten Bebauptungen aufgeſtellt worden .

So fübrt ein Ab .

Grådie in der 46. Plenar .Sißung des Sommer mit vieler Energie betrieben worden , und geordneter der Siddie weiter -vorangeſchritten, als man erwartete. Die Erde rheiniſchen l'andtags vom 13. Juli ( aug. Preuß." 3tg . arbeiten des einen Hauptforts auf der Südſeite der Stadt find faſt ganz vollendet und erſtreden ſich bereits

Nr. 39 vom 7. Auguſt d. f.) an : ,, Sedetauſend Iſraeliten ſind in dem Befreiungs.

åber die Weſtſeite der Stadt an die Ufer der Murg, wobin friege gefallen " c. , was vorausſeßen würde, daß wes das zmoeite Fort zu ſteben fomint. Auch auf der Nords

nigſtens 25 bis 30,000 Juden den Krieg fedtend mit.

oſtſeite der Stadt ſind in den leßten Tagen die Aus . gemacht båtren. ſteun gen gefcbeben , ſo daß aud bier die Erdarbeiten Zur Berichtigung dieſer und ähnlicher unrichtiger nunmebr begonnen werden fónnen. Noch im Laufe dieſes Unnabmen mag folgendes Reſultar , welches aus den Winters werden die Arbeiten in der ganzen Runde um vorliegenden officiellen liften der Truppen gezogen wor. die Stadt in Angriff genommen ſein.

( 40g. 31g. )

P re u Be n .

Die Rbeins und Moſel. Zeitung Idreibt aus Berlin

den iſt , dtenen,

Dieſe Piſten umfaſſen zwar nidot alle Truppen der

Armee , indeffen Truppen aller Provinzen , und aus

vom 15. Dctober : ,, Die Verwandlung der Gadetten ihnen gebt bervor, daß bei Vincl. deren fåger. 138 båuſer in Realgymnaſien iſt zwar in Anregung ger 59 Linienbataillonen fommen , aber die Maßregel ſtoßt auf Sowierigfeiten, namentlid pecuniåre , melde dem weiteren Berfolge

21 Cavalerieregimentern 4 Artilleriebrigaden

bemmend entgegentreten dürften. Woblfeile oder woble

52 fandmebrbataillonen mit ihren Soma:

ibårige Erziebungsbå uſer für Sobne der Offiziere fónn, ten ſie zwar auch bei einer Verwandlung des Unterrichts

Detadements

.

dronen .

39 4

162

den fåmmiliden Pionniercompagnieen

wåbrend der Feldzüge 1813, 1814 und b !eiben - man fonnie ferner gewiß ſein , daß bei der 343 Juden 1815 zuſammen . Zunabme der Beddlferung die geforderte Qualification einer bóberen allgemeinen Ausbildung den Zutritt gedient baben, von denen 263 freiwillig eingetreten und zum Heere für die Offizierſtellen nidt unter das nótbige 80 ausgeboben worden ſind, Maß verringern würde , indeſſen fann man ſich beils Im Jabre 1815, wo das preußiſche Heer ſeine größte von manden ålteren Ideen noch nicht trennen , theils ' Stårfe erreichte, zábite daſſelbe, mit Ausídluß der Gar. måre ( wie geſagt , die Ausführung von Neuerungen den , bei melden feine Juden dienten , sowierig . " Koblenz , 2. November. lieutenant Frbr.

104 finienbataillone,

Se. Erc. der General.

. Muffling , Gouverneur der bie.

figen Feſtung, erhielt geſtern Morgen die auf ſeinen

32 Cavalerieregimenter , und 134 Pandmebrbataillone,

Nimmt man nun an, daß die Juden in den Trup ,

Wund ihm von des Ronigs Majeſtát aderbodſt er

pen ganz gleich vertheilt waren, was als ein ſebr gün.

tbeilte Bewilligung zum Uebertritt in den Rubeſtand,

itiges Derbättniß anzuleben iſt, weil die liften vorzugs.

worauf derſelbe des Mittags bei Parade von dem gesweiſe von den im faufe des Krieges formirten Truppen

ſammten Offiziercorps der bieſigen Garniſon Abſchied und folden , welche aus den Provinzen recrutirt wor. .

nabm.

den , in denen verbålinißmåßig nur wenige Juden beis

Berlin. Das Militår.Wobenblatt enthalt folgende mathlich ſind , feblen , und endlich , weil viele der im intereſſante Mittbeilung : ,, Hinſichtlid der Babt der Juden , welde an dem

Sabre 1815 beſtebenden Truppen feinen thårigen Ans theil am Kriege nahmen , ſo baben nad jenem Berbåtte

Sriege in den Jahren 1813 , 1814 und 1815 Cheil ger : niß gedient

1091

1092

bei den finieninfanterieregimentern Cavalerieregimentern .

Artillericbrigaden

245 Juden ,

.

.

.

60 8

des Staats vermebren muffe.

Daber iſt nicht zu fåug.

nen , daß die vielen Vorſchläge zu Erbebung des Zurs nens zu einer allgemeinen Nationalſade von bobem

Schwa, 1. Pandwebrbataillonen und Sama

praftiſdem Intereſſe find. Ich glaube aber , daß es 418 mangelbaft iſt, daß man das friegeriſche Element nidt zuſammen 731 Juden , mit dem Turnen Hand in Hand geben lågt. Die

dronen

eine Zabl, welche eber zu boch als zu niedrig erſcheint, gymnaſtiſden Uebungen der Alten : Ringen , Bogen, wenn man erwägt, daß in 27 Friedens jabren ; von 1816 vießen , Gerwerfen , Soleudern , befábigten unmit. bis 1842, im Ganzen nur 3314 Juden in Heere diens

telbar zum Rampfe.

Bei uns ſind dieſe

nur Vor.

ten und ibre Zahl wåhrend dieſer Zeit niemals mebrúbungen ; unſere Hauptwaffe ist ſtets das Feuergewebr,

Einer der edelſten und

die Buchſe , welcher von alten Zeiten ber der Deutſce mit Auszeichnung buldigte , und zu der er yor Vielen permoge ſeiner Rube , Punctlichfeit und ſeines gedrun. genen , feiten Körperbaues vorzugsweiſe ſich eignet. Wir

tapferſten bayeriſdien Krieger , der f. penſionirie Ses

ſind gegenwårtig ſo rebr in den Frieden eingelult, daß

als 334 , oft aber aud nur 150 bis 200 betrug. " Bayern .

Augsburg , 31. October.

neralmajor , Ritter des Mar. Joropo Ordens und der

wir faum mehr an die Möglid, feit eines anderen , als

f. franzöſiſchen Ebrenlegion, Jubaber des f. bayeriſchen

eines Protofolle. Kriegs glauben , und doch iſt er món. licherweiſe am Rbein , wenn ſich ein paar Augen liefen, nåber , als man glaubt. Die Kriegswiſſenſchaft und die Kriegewaffen baben eine ſolde Volfomnienbeit, Prås

5

Ludwigsordens und des faiſerl . ruſsiſchen St. Annens

ordens zweiter Clarie , Karl v. Gaspero , ſtarb nach furzem tranfenlager am 28. d. und wurde geſtern mit

den ſeinem Range gebührenden militariſchen Ehren , bes ciſion und Beweglidfeit erlangt, daß nicht nur ein Zut . gleitet von den boben föniglidhen und riådtiſden Ber ſammentreffen der Heere böchſt blutig , ſondern aud börden , zu Grabe beſtattet. Derſelbe ging im J. 1791 deffen Reſultat, gleide Sdladimaſſen vorausgetest, als Polontár zur Artillerie , in welcher Waffengattung immer ungewiß ſein wird. Es wird hauptſádlid davon er ſein Avancement vom Gemeinen , Corporal ., Feueri abbången , wer am unerwartetſten und ſchnellſten die werfer und Unteradjutanten bis zum Oberſten des 2. Ar. grófte und ungerd wådyreſte Kraft auf das Feld der tillerieregiments (9. October 1825) machte, deſſen Goms Eniſdeidung bringt . Darum iſt es geboten , die Mits maidani er bis zum 20. Januar 1840 blieb , wo ihn tel , welde dieſen Zwed fördern , zu erwägen . Nod fein Konig zum Generalmajor und Sindtcommandanten von Nürnberg beforderte. Der erſte Feldzug , welchen

weiter iſt es aber audi nótbig , auf Mittel zu rinnen , welde einer ungebeueren Macht von regolåren Streits

der Verſtorbene als Unterlieutenant mirmadie, war der

fråften ein Gegengewidt entgegenzuſtellen geeignet ſind, obnie gerade die pecuniaren Mittel des landes ſo über . zeidinete , daß er im officiellen Bulletin belobt wurde. måßig in Anſpruch zu nehmen , als es die Aufſtellung Śm December 1840 fam der Verſtorbene als Gommans regulärer Truppen in der gleichen Anzahl von den dant nach der Feftung Germersheim , wo er jedod bald Heeren des Feindes erbeifden würde. Bei Vorfebrun.

von 1800 , wo er ſich bei Hobenlinden fdon ſo aus ,

Tower erfranfte und um ſeine Verlegung in den Rube ,

gen zu erreidung dieſer Zwede baben wir bauptſådlide

ſtand einfam , nachdem er als Soldat, obne die Felds einen Vertheidigungefrieg im Inuern unſeres landes juge zu zählen , über 50 Jabre dem Vaterlande treu in’s Auge zu faſſen . Es müſſen die Necognoscirungen gedient batre. Zu ſeinem Rubeſig wablie er Augsburg, 'des Feindes möglichſt verhindert, es müſſen ſeine Bero die frübere långere Garniſon des 2. Artillerieregimenis, bindungen durd brochen und unſicher gemadit , es muß wo er im Familiens und Freundeskreiſe ſein Leben bes ihm das Fouragiren erfdwert, die Zufubr von Lebenss .

ſolos .

( A. Ab . 3. )

Großbritannien .

Pontoon , 23. October. Das Kriegsminiſterium bat focben befohlen , ſåmmtlide Reiterregimenter des britiſden Heers, jede Schwadron um 8 Mann , zu vers ſtarfen. ( Aug. 319. )

mitteln abgeſdmitten werden ; er darf ſich in fleinen Streifparthieen nirgends reben laſſen , ohne für ſeinen Fürwiß mit Blut zu bezablen . Seine Offiziere, Cou . riere, årtillcriebedienung můften ſtets die Kugeln pfeifen hören , bei Tag wie bei Nacht, und vorzugsweiſe in ſeinem Rüden muß er unaufvorlid durď Streifcorps alarmirt werden können ; er muß ſtets im Ungewiſſer ſein über Stellung und Stärfe des ibm gegenüber lebens

Einiges über Schießúbungen . *) Wenn der Saß nicht zu verwerfen iſt, daß die Aus, bildung der fórperlichen Kräfte den Mann erſt zum vollkommenen Mann mache und ihm erſt diejenige inos

den Heeres. Dieſes muß im Fall ſein , unerwartet ſtarfe Maſſen irregularer Corps an ſich zu zieben. Dieſe

müſſen ſteis das wadende Auge des Haupicorps bilden, das gegen jeden unerwarteten Ueberfall (düßt. AQ' dieſes [ aft fidh nur erreichen durch eine vollſtändige

raliſche Kraft gebe , welche ihre Grundlage in Selbſt. Organiſirung des kleinen Kriege, für den die gebirgige, .

bewußtſein und Selblivertrauen bat , ſo folgt eben dars

waldige, durchſchnittene Beſchaffenbeit des Landes, nas

aus nothwendig , daß die fórperliche Vervolfоinin nung

mentlich zwiſden Alp , Edwarzwald und Main , wel de

der Männer, welde den Staat bilden, auch die Kraft die Entwicelung größerer feindlichen Maſſen erſawert, ſo außerordentlich günſtig iſt - s. b. durch Bildung *) Xus Württemberg . Dem „ Schwäbiſchen Mitkur “ entnommen. zabireider , wobl organiſirter und gut eingeübter Gue,

1

1093

1094

ridas , und zu dieſem Ende durch allgemeine tüdtige Einůbung des Volfs im Schießen. Mag man von den

fübre eine gut conſtruirte , nicht vorwüchtige, gur lies

Muffeten růbmen ſo viel man will, der wirflide Sdůße greift mad der Buchle , ſobald er fann . Dieſe iſt die

gende, nidr zu furze Normal- Militårbüchſe von immer gleidem faliber, mit raidcmn Sd10B , Stecher und ge. nauem Biſir ein , welche die foniglide Gewebrfabrit

Sie iſt die zuverlåfigſte,

zum Fabrikationspreiſe abzugeben 311 verpfliebten wäre,

riderſte und fråftigſte, und ſollten wirflidi die in Puds

obne dadurch den Pandmeiſtern die Goncurrenz abzu .

national : deutſche Waffe.

wigsburg und Karlsruhe mit der verbeſſerten Bůdſe ſchneiden . Man gebe jeder Turnſdule eine oder einige des Züricher Ingenieurs Wild angeſtellien Verſuche ſo ſolcher Büdſen und veranſtalte periodiſche Uebungen & ußerſt günſtig ausgefallen ſein , wie die offentlidhen im Sdießen aus freier Hand. Die Vermöglicheren Blåtter růbmen ; ſollte wirflid, dieſe Búchie " bei ganz werden ſide bald åbnlidé Büchſen ſelbſt anſd )affen , und einfader Conſtruction , bei leichtem und ſchnellem faden, bei Hunderten von Sdüſſen obne Biſmen Soup bali

es wird bei paffender Peitung ein Wetteifer entſtehen , der für das ganze Peben eine ſichere Grundlage der

ten und auf 500-600 Sdritte båufige Schwarzſch uſe Sdief übung bildet. Hierbei ſollte man aber nicht ſtehen gwei Zoll Holz durdiſdlagen ( liebe Beilage zur Aug. bleiben ; auch die reifende oder reife Mailnídaft jeden Zeitung vom 4. Debr. 1843. Nr. 277 ), jo ließe dieſe Driø ſollte einen Scůßenverein bilden , ja es route fein Berbesſerung nidis zu wounſden übrig .

Sie wåre wäre die

Waffe , mit welder unſere Freicorps verleben werden

Mann, der auf dieſen Namen Anſpruch macht, in ibm feblen . Jd babe damit nicht das altreidsſtådride Aufs

muften, um den Franzoſen in Falle eines Angriffs gelegedießen mit Brunnenteichel áhnlichen Donners den Heimweg zu erſparen. War dod, der verſtors búchſen im Auge; für uns iſt es unprafriſche Untiquitat bene Herzog von Orleans, nelegentlich der Ausſicht auf geworden , wie die Mauern der Städte, auf denen jouſt -

einen deutiden firieg , auf Organiſirung eines Gorps

dieſe Ingerbüme aufgepflanzt wurden. Nein, auch für

von 10,000 Búchlenícůßen bedadt , ſo wird es wohl auch an und ſein , Gegenſeitigkeit zu üben . Die vore

dieſe Månervereine beſtimme man die Normal : Militár, büchſe von ein und demſelben Kaliber. Jede Siadt .

gångige allgemeine Verbreitung der ủebung in dießen

und Drisfaſſe Idaffe ſich je nad Kräften ein oder einige

ſebe ich als cine unerläßliche Vorbedingung einer durch , Stúde an , und biermit mögen die Sdůßenvereine ibre greifenden Organiſation der Streitfräfte des Landes Uebungen im Ziel- und laufſdießen aus freier Hand an . Obne ſolche wird ein Aufgebot des landſturm von Zeit zu Zeit balten . Das Aufgelegtidiegen geſtatte in Maffe ſebr unſidere Reſultate liefern, und Menſden man offentlich nie, und ſonst nur beim Einſchießen der wie vieles Material vergeblich aufgewendet werden. Budjeri. Um dieſen Inſtitutionen einen würdigen Schluß. Man glaube nicht, daß zu einer Wehrbaftmadung uns

ſtein , einen nationellen Gbarafter, ein allgemeines, lebs

ſeres Volfsitammes, Bebufs der Erfüllung verfa fungs. baftes Intereſſe zu geben, beſtimme die Staatsfaſſe alls måfiger Pflicten, noch Zeit rei , wenn die Notb mirt. lich bereinbricht. Man würde die Peute nublos an's feindliche Meijer liefern . Niti blog leute, welche mit der Flinte fnallen , ſondern Sdüßen ſind nótbig. Ein

jabrlich für den beſten Sauß aus freier Hand bei an , gemeſſener Entfernung mit einer Normal, Militárbú diſe einen anſebnlichen Preis. Um denſelben würde gerdolen ſechs Wochen vor dem Cannſtatter Volfsfeft, und zwar

Sdůße wird man aber nicht über Nacht, man wird es

urfundlid zuerſt in jeder Gemeinde , wobei der beſte

auch nicht inebr oder wenigſtens rower, wenn man erſt

Sauß den Scůßen für das Oberamisſdießen , und

in vorgeruchterem Alter zur Sdricßwaffe greift. Man

der beſte Souß auf der Oberamisícheibe den Schulen

wird ſich von der Richtig feit dieſer Behauptung durch

für die Landesſtechſcheibe beſtimmte, welche leßtere na.

Beobachtung des linfiſden , die umgebende Geſellſchaft fürlich in allen Oberámteru eine ganz gleidhe Dimenſion ſtets mit Todeøgefahr bedrohenden, Benehmens ſo mano baben mußte. Dieſe fandesſtecoideibe erbiclte alſo je der Jagdliebbaber aus der Stadt tåglich überzeugen fónnen . Auch das Feſtbalten und Abdrücken ciner idide

ren , aufgelegten Scheibenbüchſe bildet, um mit Schiller im Wilbelm Tell zu ſprechen , noch nicht den Mann, der ſeiner Kunſt gewiß ift überall, dem's Herz nicht in die Hand iritt noch in's Auge ! Darum iſt es meine Ønſidst , es ſollte von Staats wegen die Uebung der Jugend im Bůdſenſchießen foon von frůben Sabren an neben dem Zurnen eingeführt werden . Man gebe den Zurnſdulen eine einfade militariſdie Organiſation ; man

nur einen Schuß, der in der Oberamteſtadt in Gegens

wart des Oberbeamten zu erfolgen båtte, der das Er gebniß , mit ſeinem Amisſiegel verleben , ſofort cinza , ſenden båtte. Ein Preisgeridt wurde die Sdüſſe der einzelnen Scheiben durd Abzirfeln , vom Mittelpunct aus, vergleiden und den beſten Schuß beſtimmen i ſe . ferne man nidot vorzoge , die 64 Beilich üben der Ober, & mter zu einem Wertſdiefen unter ſido einzuberufen ). Am Volfsfefte zu Cannſtatt würde bierauf der Bertſobůbe

und das Oberamt feierlich ausgerufen und der Preis

lebre bier offentlich das militáriſde Erercitium und die Handhabung der Feuerwaffe. Ohne großen Aufwand fónnte vielleid )t auch das landjågercorps 311 Inſtructoren

übergeben . Würden einzelne Oberámter wegen gleicher Sdüſſe zu concurriren haben, ſo wurden die betreffen . den Schüßen einberufen , um ain Lage des Volksfeſtes

verwendet werden , und jedenfalls in Nebenorten wer ,

auf einer Sternſcheibe lid zu meſſen, und der Schůßerie

1

den ſido úberall Ercapitulanten, Veteranen, beurlaubte fönig wäre der , welder mit einer gewiſſen Anzahl Soldaren finden .

Man würde mit dieſen Maßregeln

Sdüſſe die meiſten Sterne abgeſdoſſen. So würde

auch noch andere Zwede erreichen , z. B. cine einfadie, das geſunfene Intereſſe an Schießůbungen wieder mex naturgemåße, der Mode nicht unterworfene Kleidung, und zeitgemäß belebt werden. Die Zahl der Normals Squß vor Unordnung und Müßiggang u . f. w. Man búdyſen würde lid von Jahr zu Jabr vermebren , und

1096

1095

wenn man bei FeſtiteDung der Norm Eleganz und Ber . feinerung des Medanismus nidt ausſchloße, ſo würde dieſe Nationalwaffe bei manchen Brauts , Hochzeits , Confirmations ., Weihnadis , und Geburtstagsgeſchenfe an die Sielle ſonſtigen Landes und Flitterſtaates treten. Das find freilide nur fromme Wünſche , aber id .

ſprece fie aus, weil mid der Gedanke freudig anſpridt,

unſer Bolt durde und durdo waffenf& big und bewehrt zu leben .

Pelagernng eines Kurdcu -Schlosses. -

bunderts.

Con

suuntion an Pulver in siebenjalırigen Kriege , sowie in den Gerechten und Scblachten der Feldzüge 18 " /1.. Gut achten des Hrn . Regimentsarztes Dr. Pauli über das vom

Premierlieutenant Virchow in Vorschlag gebrachte Jofan . teriegepäck.

Auszug aus dem Allerhöchsten Reglement

über das Kassenwesen bei den Truppen , vom 28. Januar Nekrolog . England. Preussen . 1841. Russland , 397. Rang: und Quartierliſte der königl. preubilden Armee für das Jahr 1843.

Redacteur : Müller , Kriegsrath.

8.

Berlin

1843. Mittler. ( XVI u. 504 S. nebſt einer Sabeute in fol.) 1 Rthlr .

Bibliograph i e.

398. Swenska Arméens Anciennitels . Tour- och Rang - Rulla ,

IV. Bermifdte militarilde S driften. 387. Deldetiſche Militär : Zeitſchrift , 10. Jahrg. ( 1843) in 6 Heften. ar. 8. Bern , Walthard'lche B. 1'/. Rthlr.

1842. Upprättad af Landtförswars Departementets Expedition. (Lagd under Prässen den 4 Augusti ) 4. Stockholm 1842. P. A. Norstedt & Söner. (6 u . 171 S.) 2 R.br.

399. Rulla på Offieerarne och Civilpersonalen wid Kongl. Majts. 388. Iidskrift i Sjömäſendet för År 1842, utgifwen a! 6. 3. $ u : bendid , I. f. Definer : Kommiſſarie wid Kgl. Majte Flotta, .

Ledamot af Kgl . Derlogemanna -Säuskapet. 4 Bfte. 8. Carls : crona 1842. Flygares Enta. ( 256 6. med i Plancher)

389. Tijdschrift toegewijd aan het Zeewezen , tweede reeks, re dactie : J. C. Pilaar en d. M. Obreen , tweede deel, 6 stuk ken ( voor 1842 ). 8. Medemblick. 1812. Bij de Wed. L. G

Vermande.

5 A. 50 C. Serie de articulos relativos á las

390. La España maritima.

Flotta och dertill hörande Corpser upprättadt af Sjöförswars Departementets - Commando • Expedition i Mai 1843. 4. Stockholm 1843. P. A. Norstedt & Söner

(137 S.)

400. Ruoli de generali ed ufficiali attivi e sedentanci del reale csercito e della real marina di Sua Maesta il Re del Regno delle Due - Sicilie per l'anno 1841. 8. Napoli 1841. 401. La forza della scienca e del militare eroismo sulle affecioni degli uomini , descritta da Filippo Acquarone. Vol. 1. 8.

Gerova 1842. Tip. di. L. Pellas. (Vill u. 328 p. ) 4 1.

ciencias y artes proprias ó auxiliares de la marina ; a su parte militar, commercial etc.

& Madrid , librerias de Bois y Estrangera de la calle de la Montera Num . 36. Erscheint seit 1838 in monatlichen Heften à 3 Realen

in Madrid , à 4 Realen in den Provinzen.

391 Raccolla di letture scientifiche ed amene risguardanti la marina , per cura di Giov. Zescevich e Giorchio Foscolo ,

ufficiali nel corpo degli ingegneri navali , professori di ma tematica nell' J. R. collegio della marina . Disp. I , II e it 8 Venezia 1842. Coi tipi di Gio. Cecchini e Co. Die Zeitschrift begann im November 1842 ; der Jahrgang,

dessen Preis 17 1. 40 с. ist , soll aus 24 Licferungen , jede von etwa 24 Seiten , bestehen .

Zur Förderung und Ausbildung des militär-ärztlichen Standes, zur Besprechuog seiner Interessen und zor gegenseitigen Mittheilung aus der

392. Allgemeine Zeitung für Militar- Aerzte.

dienstlichen Praxis. Redacteur: Dr. med. Klencke. Erster Jalırzıng 1843. Wöchentlich 1 Nummer ( Bogen ) in kl . 4.

Braunschweig, Verlag von J. H. Meyer, Druck von Gebrüder Meyer. Preis jährlich : 4 Rthlr.

393 Annuaire de l'état militaire de France pour 1842 et 1843 ; publié sur les documens du ministère de la guerre , avec jutorisation du roi. 2 vols. 12. Strasbourg 1812 et 1843. Levrault.

à 5 fr.

391. Den militaire Calender for 1842. 8. Kjöbenhavn . 1 Rbdr. 168. 395. Pamätnaja Knischka. D. h. Gedenkbuch für das Jahr 1842. 16.

St. Petersburg 1812. Im Kriegs - Departement. Eine Art „ , Adresskalender “ für das russische Militär.

Beigegeben sind 19 Kupferstiche, welche die interessantesten öffentlichen Gebäude in Russland darstellen.

Inhalt: Die Streitkräfte der europäischen Staaten:

.

Dic

Das Militärwesen

Englands. Gegenwärtiger Zustand der spanischen Armee. Zur Kenntniss von Syrien und seiner militärischen BeBernadotte in den Feldzügen 1805–6, 1807 u. 9, deutung.

als Kronprinz von Schweden , als König. Cabrera vor Montal. Das Regiment Frohberg. Das Blutgericht von Marschall Brune und Napoleon. Bonjaki. Das Haus Hessen -Homburg in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahr-

bap

-

recitato il di 14 dicembre 1841.

16.

Parma 1841.

Stam

peria Rosetti. 16 p. ) 403. Zeitgemäße , von jedem Deutſchen zu beherzigende Unſichten und Wünſche, aus dem politiſch :militäriſchen Standpuncte betrachtet ; oder : Wat müſſen die Deutſchen thun, um gegen jeglichen äußes ren Frind , namentlich gegen Frantreich fteto gerüſtet zu ſein ? Mitgetheilt von H ***!, einem ſüddeutſchen Stabsoffiziere (Major Rigel ). 5. umgearb . Xusa. gr . 8. ( 20 S.) Deutſchland 1

im October 1842. ( Mannheim ., Schwan u. Gön.)

| Rthlr.

404. Histoire Militaire des éléphans depuis les tems les plus re culés jusqu'à l'introduction des armes à feu ; avec des obo servations critiques sur quelques-uns des plus célèbres faits d'armes de l'antiquité ; par le chevalier P. Armandi. & Paris 1842. Amyot. (37 B. , I pl) 8 fr. R. Dublin Univers, Magaz. 1843 January. Jägel's Universal Magaz. 1843. Nr. I. p. 126 - 128.

405. Militäriſche Briefe eines Verſtorbenen an ſeine noch lebenden Freunde , hiſtoriſchen , wiſſenſchaftlichen, kritiſchen und bumoriſtis fchen Inhalts. Zur unterhaltenden Belehrung für Eingeweihte und Laien im Kriegstoefen. 2. Sammlung. ar. 8. Udorf 1843 . Verlags -Bureau. (VIII u. 512 S. ) 2° /6 Rthlr. X. X. IN . 3. 1843. Nr. 63. Milit. tit. 3. 1843. XXIV . (3. ) Nr. 24 - 26. S. 195 , 203 u. 212.

406. L'Algérie. Des moyens de conserver el d'utiliser cette con quête ; par le général Bugeaud, gouverneur-général de l'Al gérie. 8 .

Paris 1842.

Dentu .

(8 B.)

R. Spectat. milit. 1842. ( Octobre. ) XXXIV . p . 40–46 . 407. Souvenirs et nouvelles militaires ; par Auguste Dugat, Lieut:

396 Allgemeiner Militär- Almanach für Offiziere und Militärpersonen der deutschen und auswärtigen Staaten. 6. Jahrg. 16. Glogau 1812. Prausnilz. (4 unp. u. 314 S.) i Rthlr. Streitkräfte der deutschen Staaten .

402. Agli alunni della scuola militare, discorso sesto di G. Adorni,

dans la garde municipale à cheval.

8

Saint - Pons 1843

Imprim. de Semot. (21/, B.) 403. Das Ehrenbuch deutſcher Krieger. Zur Belehrung und Unters haltung für Unteroffiziere und Soldaten. Nebſt einem Unbange : Soldatenlieder. 16. leipzig 1842. Jackowie. ( VIII und 128 % ) 5 kgr. 409. Militäriſche Eiſenbahnen. Beilage to Preußiſchen Staates Ziitung 1842. Nr. 328 0. 26. Novbr. 410. Les devoirs du soldat. Instructions d'un vieux colonel de

l'empire à son petit-fils ; par Alexis Granger . 12. Paris 1843 . Au comploir des imprimeurs unis quai Malaquais Nr. 15

(3'/, / B.)

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagdbandlung: O. &. Resté in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.

DEL Samſtag , 18. Nov ember 1843 o .

N. 138 .

Allgemeine Militar - Zeitung. Niederland e.

S. 5. Für jeden Theilhaber wird eine beſondere Rech

Seit dem vorigen Jahre beſteht in unſerer Armee eine Renten . Verſicherung8.Anſtalt für ,

nung geführt.

Die Chefs der Gorps zeigen die etwai,

mit

gen Veränderungen in dem Perſonalbeſtand ibrer bes

Penſion oder Gratification ausſcheidende, Unteroffiziere ( fonds ten behoeve van onderoffi-

treffenden Untergebenen allmonatlid) an . S. 6. Der jabrlide Beitrag eines Tbeilnehmers iſt auf 10 Gulden

cieren , die, onder toekenning van gagement of van

feſtgelegt, die in monatlichen Raten vom Gebalt ein,

gratificatie, uit de militaire dienst worden ontslagen ),

gezogen werden. - Bei Beförderung in einen hoberen

die, durch fóniglichen Beſoluß vom 5. März 1842 in's Leben gerufen , den Zweck bat , verdienſtvollen Unters

Unteroffiziergrad ( Fourier , Sergeantmajor oder Ober,

-

wachtmeiſter, udjutant: Unteroffizier) iſt eine Erhobung offizieren und Militärperſonen gleichen Ranges , welche des jährlichen Beitrages zuläffig, doch darf dieſe Ers in Folge langer Dienſtzeit, oder in Folge von Wunden, böhung 10 Gulden nicht überſteigen , ſo daß 20 Gulden oder im Dienſt erbaitener Gebrecen aus legterem mit der höchſt zulåſſige Beitrag iſt. S. 7. Wenn ein Theil, Penſion oder Gratification entlaſſen werden , nebenbei

nehmer der Anſtalt auf diejenige Weiſe aus dem Dienſt

noch aus eigenen Mitteln eine Zulage zu verſchaffen, durch welche ſie ihre eigene oder ihrer Wittwen und Waiſen Eriſtenz angemeſſen verbeſſern fónnen. Es erſcheint dieſe Einrichtung ſo zmedmåßig und nůßlich ,

ſcheidet, welche ihm ein Anredt auf eine Pens zeit, Invaliditåt in Folge von Wunden oder im Dienſt erhaltener Gebrechen ) , lo fann er folgende Anſprüche

daß ſie auch austp årts wohl befannt zu werden ver. dient , juweldem Bebuf hier die Hauptparagraphent der Statuten folgen mögen : S. 1. Tbeilnebmer der

an den Fonds der Anſtalt maden : a ) Sofortige Auss bezahlung einer Geldſumme, welde dem 3maligen Betrage der im Lauf der Dienſtzeit eingezahlten Beis

Anſtalt fónnen nur ſein : a) diejenigen Unteroffiziere der Armee, welche im activen Dienſt feben und feinen

tråge gleichkommt. Oder b ) Gewährung einer jährs lichen Leibrente , berechnet ſowohl nach dem Capital,

ſion oder Gratification gibi ( 40jábrige Dienſt

geringeren Sold als den von Wachtmeiſtern und Ser.

welches dem 3fachen Betrage ſeiner ſåmmtlichen Eins

geanten bezieben ; b) die beim Kriegsdepartement emo ployirten Unteroffiziere, die Wadtmeiſter und Brigas

zahlungen gleichfommt, als nach dem lebensalter, wels des er im Moment ſeines Ausſcheidend erreidt bat.

diere der maréchaussée, die Unteroffiziere der Artillerie ,

Oder c) Gewåbrung einer ſolchen Peibrente für ſeine

Handwerføcompagnie und des Garniſonbataillons , endlich die Tambourmajore , Stabstrompeter, Stabsi borniſten und die Gonducteure der Artillerie. Außerdem

angetraute Frau , oder gleichzeitig für ſich und ſeine angetraute Frau . Oder d) Gewahrung einer jährlichen Rente in dem Betrage , welchen die ihm zuſtehende

aber fónnen auch noch Individuen niederer Orade , in

Summe an Zinſen bringen würde , wenn er ſie in

lo fern ſie Ritter vom Militár Wilhelmsorden ſind, Staatspapieren angelegt angelegt båtte båtte,, -- in welchem Fall beitreten , wenn ſie ſich zu den , nach ihrem minderen Sold abzumefſenden Beitragen verpflichten wollen .

das Capital fein Eigentum bleibt und er darüber zu Gunſten ſeiner Erben disponiren

S. 2. Der Fonds der Anſtalt ſteht unter der Oberaufo fann , måbrend in den Fällen b und c mit dem Leben fiche des Kriegsminiſters (directeur generaal van oorlog) auch das Recht auf das Capital erliſcht. Es bat aber und wird durch eine , aus 3 Offizieren der Garniſon in diesem Fall ( d) die Verwaltungscommiſſion auch das

von l'Gravenhage gebildete Commiſſion verwaltet. S. 3.

Redit, das Capital jederzeit an den Eigenthümer oder

Die Koſten für das Verwaltungslocal, für Schreibs und ſonſtige Materialien trägt das Kriegsminiſterium ;

Erbberechtigten zurüdzugeben und ſich dadurch der Vero waltungslaſt zu entheben. Oder endliche) Gemåbrung

die Rechnungsfübrung und jegliche Múbwaltung von

einer Penſion an ſeine nachgelaſſene Wittme , nach eis

Seiten der Commiſſionsmitglieder geſchieht unentgeldlich. gener Feſtſegung der Höbe, die in feinem Fall weniger $. 4. Die zu dem Fonds einfließenden Gelder werden als 25 fl. jábrlich betragen darf. - Für die Bereds in das große Buch der wirklichen Nationalſchuld ad

nung der sub b , c und e gedachten Reibrenten und

2/2 Procent eingeſchrieben , alſo verzinslich angelegt.

Penſionen find beſondere Tafeln aufgestellt und den

1099

1100

Statuten beigefügt, aus welchen zu erſeben iſt, wie die zieren und deren Nadigelaſſenen zu gut kommen ſollte), Renten., reſp . Penſionszablungen nad den verſchiedenen Altersſtufen abgemeſſen ſind , und in welchem Maße

dod will man denſelben ein Recht auf den 3fachen Betrag der von dem Verſtorbenen reit ſeiner Ver .

auch noch von dem nach und nach eingegablten Capital beiratbung gemachten Einzahlungen zugeſtehen, und

Rúdzahlungen geldeben fónnen. Iritt biernad z. B. ein Theilnemer in ſeinem 50. Lebensjahr aus dem

wenn der Fonds ſoldes nur irgend geſtattet ſtatt der baaren Auszahlung dieſes Capitals ihnen , je nad

Dienſt und bat er 15 Jahr lang reine Beiträge mit dem Betrage derfelben , eine jährliche Leibrente von 25 10 fl. jábrlid), im Ganzen alſo mit 150 fl. bezahlt, ſo bis 52 fl. zablen. Im Berfolg der früheren Mittheilungen über fann er im Fall a die ſofortige Ausbezablung des

ßung und Uniformirung des fim . 3faden Betrages dieſer Summe, alſo 450 fl. verlangen , Stárfe, Zuſammenſe contingents zum deutſchen Bun . oder er fann befommen : eine jábrliche Peibrente von 20 fl. und 229 fl. Capital ; oder eine feibrente von

burgiſden

desbeere mogen nun auch die Soldetats für daſſelbe ,

wie ſolche durch Beſchluß des Königs vom 22. Juli 25 ft.jährlid und 173 fl.Capital ; oder eine Leibrente ſo v. I. feſtgeſtellt worden ſind , bier ihren Plaß finden :

von 30 fl. jährlich und 118 fl. Capital; oder endlich i eine leibrente von 40 fl. und 8 fl. Capital ;

.

n

A. Compagnie Artillerie : Capitain 1. 01. 2400 fl.

allen dieſen Fåden , welche die Kategorie b aus. jabrlich. Fallë derſelbenoch zur 2. Ciaſſe gebort 2200 fi., maden , wird das bezeichnete Capital ibm ſofort zu und wenn zur 3. Claſſe 1800 fl.; erſter lieutenant Hånden geſtellt. - Tritt ferner z. B. ein Theilnebmer

1200 fl. ; zweiter lieutenant 1000 fl.; Sergeantmajor

in ſeinem 50. Lebensjahr aus dem Dienſt und will er - Falle - ſeiner Ehefrau nach ſeinem Ableben eine

Corporal 55 Genis ; Bombardier Vuurwerker hul

1 fl. tåglid ; Sergeant 80 Gento ; Fourier so Gents ;

.

verſidern , so fann er dieſe Penſion prigter) 45 Cents ; Trompeter 65 Cents ; Kanonier

jábrliche Penſion ſdon auf eine Höhe von 100 fl. jährlich feſtlegen , wenn 25 Cents ; Stúdfreiter 27,5 Gonts. er nur 15 Jahr lang reine Beiträge mit 10 fi. jabrlich,

B. Gocadron Cavalerie : Rittmeiſter Commandant

im Ganzen alſo 150 fl. bezahlt hat, wenn ſeine 2400 fl. i å brlidh; zweiter 2000 fl.; erſter Frau zur Zeit feines Austritte das 45.und Pebensjahr er. Lieutenant 1400 fl.; zweiter Ritimeiſter lieutenant 1200 fl.; Ober. reicht bar. §. 8. Die Einzahlung der Beitråge ges machtmeiſter 1 fl.5 Gis. täglich ; Wachtmeiſter 85 Cis.; -

ſchiebt, eben ſo wie die Auszahlung der Renten und Penſionen, am 1. November i. 3. S. 9. Der Anſprud auf Auszahlung der dreifachen Einlage ( Fall a) gebt ganz und für immer verloren : a) Durch den Tod des betreffenden Mitgliedes ; b ) durch Beförderung zum Offizier; c) durch Degradation zum Gemeinen ( die bloße Suspenſion verkürzt das Recht nicht ) ; d) durch .

Fourier 85 Cts .; Corporal 45 Cis.; Trompeter 65 Ct8 .; Hufſchmied 35 6t8 .; Freiwilliger ( Capitulant) 35 Cts.; conſcribirter Reiter' 27,5 Cts. C. Bataillon Infanterie : a) Stab :

Major

2600 fl. iåbrlidh ; erſter lieutenant.Adjutant 1200 fl.; erſter Pieutenant: Quartiermeiſter 1000 fl.; udjutants Unteroffizier 1 fl. tåglich ; Corporal. Tambour 45 Tts.; 5

Entlaſſung aus dem Dienſt in Folge eigenen Ans Büdiſenſchåfter (Meester geweermaker ) 35 Gis.; trages", vor erlangtem Anſprud auf Penſion. b) Compagnieen: Capitain 1. 01. 1800 fl. i åbri S. 10. Mit bloßem Abſchied

entlaſſene Unteroffiziere, lid, 2. GI. 1600 fl., 3. GI . 1400 fl.; erſter Lieutenant welche innerhalb eines Monats nad threm Abgange 900 fl., zweiter lieutenant 700 fl.; Sergeantmajor 80 Cts. wieder in den Dienſt treten , bebalten ein Recht auf tåglid ; Sergeant 65 618 .; Fourier 65 G18. ; Corporal

die Hälfte ihrer früheren Einzahlungen und brauchen

35 Cts . Tambour 30 Cis.; Gemeiner 25 Ct8.

nur dann erſt wieder neue Einzahlungen zu maden, wenn ſie von Neuem zu Unteroffizieren befördert werden. $. 11. Wenn ein Theilnehmer in den Sivildienſt über,

tritt und in felbigem ein feſtes Gebalt von mindeſtens

Preußen . Unſere Ublanen , an deren Uniform fidhim

gemeinen bisher noch nichts geändert hatte, ſollen nåd .

300 fl. jährlich bezieht, ſo fann er nur dann in den ſtens auch einige Verånderungen in ihrem Ajuſtement Genuß der Vortheile der Rentenanſtalt treten , wenn erfahren . Namentlid rollen ſie bunifarbige Rabatten er aus dieſer Anſtellung wieder ausſcheidet und die er. auf den Gollets und desgleichen Szapfa's , lettere in diente Penſion erhålt. S. 12. Tbeilnehmer , welche in der kleineren , å dyt polniſchen Form, wie die dſtreichiſchen den Colonial. Truppendienſt übertreten , braudsen für Uplanen ſie tragen, erbalten und auf den Ojapfa's die Dauer deſſelben feine Beiträge zu zahlen , und tren

durchweg fliegende Büſche von Roßbaaren , wie ſolche

ten , nach ihrer Růdfebr in's Mutterland , wieder in die beiden Garde . Uhlanen , ( fandwebr . ) Regimenter

ihr altes Recht ein. S. 13. Ein Theilnehmer, mit dem bei der lebten großen Revue trugen. Die Czapfa’s aus beſonderen Gründen nach Ablauf ſeiner Capitu. ſollen ſich in ibren Farben nach den Farben der Adſel. lation niibt eine neue Capitulation eingegangen werden ſtůde richten , und würden ſomit zwei Regimenter (das fann , erhålt ſeine Einzablungen zurück , jedod obne

1. und 5. ) weiße , zwei Regimenter ( bas 2. und 6. )

Intereſſen . §. 14. Beim Ableben eines nod im Dienſt roibe, zwei Regimenter (das 3. und 7.) gelbe und end , befindlichen Theilnehmers baben deſſen etwa binterslich zwei ( das 4. und 8. ) bellblaue Czapfa’s erhalten , laſſene Wittwe und Waiſen zwar fein eigentlides Recht Bei den beiden Garderegimentern aber würden alle vier

auf eine Zahlung aus dem Fonds ( weil deſſen Vors Farben vorfommen , da dieſelben escadronsweiſe durd theile nad dem ausdrůdliden Wortlaut der Statuten ſelbige unterſchieden ſind. Als Auszeichnung ſollen dieſe nur den aus dem Dienſt geſchiedenen Unteroffis beiden Regimenter den Adler vor der Ojapfa tragen .

d

1102

1101

Es ſind Sr. Majeſtåt bereits Proben dieſer neuen Czapka's corps übertreten zu können , iſt der Beſuch der hoberen Man fann in dieſe vorgelegt und dieſe, wie es beißt, von Aderbódh ſidens Militårro ule unerläßlid . ſelben genehmigt worden. - Man glaubt nåchſtens nådſtens auch Spule aufgenommen werden, wenn man im Beſitz der. eine ( ångſt gewünſchte Beränderung an den Sdabraden

jenigen Kenntniſſe iſt, welche zur Aufnahme in die

der Generale und der berittenen Infanterieoffiziere, ro

5. Claſſe der Sadetten.Akademie befähigen .

wie des Generalſtabes 26. erwarten zu dürfen , und zwar hofft man , daß dieſelben in derjenigen böchſt zwecks måfigen und zugleid eleganten Form - große debers

nabme ſelbſt iſt aber von einem Eramen abhängig, zu weldem nicht blos Cadetten, ſondern auch junge Leute

deden von blauem Luch mit Gold ., reſp. Silberbors dirung und desgleiden Piſtolenbolfter. Deden – werden eingeführt werden, wie Se.Maj. der König Sich ſolcher bei den lebten großen Paraden bereits bediente.

Die Aufs

vom Givil zugelaſſen werden , die mit jenen dabei in völlig freie Concurrenz treten. Die böhere Militáridule zerfåut in 2 Abtheis lungen , jede zu 15 bis 20 Elepen , von denen Jeder

2 Jahre in einer jeden Abtheilung zu verbringen hat. In der unteren Abtheilung erſtrect ſich der Unterricht

ůber folgende Gegenſtande : bóbere Mathematik, Topos Ueber die Militárſchulen Dänemark. ) : grapbie In Dånemark fann NiemandinOffizier in der *ín und Aſtronomie, ein vollſtändiger Curſus der 1

fanterie oder Cavalerie werden , der nicht wenigſtens ein Jahr in der Gadetten : Afademie zugebracht hat. Um

in dieſe Afademie aufgenommen zu werden , bedarf es der Genehmigung des Rónigs. Derſelbe ertheilt dieſe

Chemie und der Pbyſit, franzöſiſde, deutſche, engliſche und dåniſche Sprache, militariſches Aufnehmen. - Am Soluß des zweiten Jahres werden die Eleven dieſer Abtheilung einem Eramen unterworfen . Diejenigen von ihnen , welde in dieſem Eramen mit Auszeidnung

Genehmigung imAugemeinen denjenigen Unteroffizieren beſtehen , treten in die erſte Abtheilung über, wo ſie beider Waffen , welche ihm dazu empfoblen werden und

Fich , nad gewiſſen Nummern claſſificirt , und je nad

folchen jungen Nicht- Militárs , welche Zeugniſſe ihres

ihrer Wahl, für den Generalſtab , die Artillerie oder

Wohlverbaltens beibringen und ſich zugleich darüber ausweiſen, daß ſie das 22. lebensjabr noch nicht übere

das Geniecorps ausbilden.

ſchritten haben. - Die

Es fónnen jedoch für den

Generalſtab nur ſolche Individuen die Erſpectanz ers

: Sadetten.Afademie zerfågt balten , welche vor ihrem Eintritt in die Schule ſchon

in 5 Glaſſen oder Abtbeilungen. Die erſte enthält die

jủngſten Eleven , diejenigen , die noch nicht älter als 13 Jahr ſind , die zweite die 14jährigen u. r. w. In den vier erſten Glaſſen erſtrect ſich der Unterricht

ůber folgende Gegenſtände: Arithmetit, Geometrie, Irigonometrie, Stereometrie, Regelſdynitte, Algebra bis zu den Gleichungen 1. und 2. Orades, furzer Abriß

3 Jabr lang als Offiziere bei Truppen gedient haben,

eine Bedingung , durch welde alle diejenigen jungen feute von dieſem Corps ausgeſchloſſen werden , welche aus dem Givilverbåltniß gleich in die bóbere Militår.

ſchule eintreten , ohne vorher bei einer Truppe zu dic .

nen . – Alle Eleven der erſten Abtheilung nebs men an folgenden Unterridtsgegenſtånden beil:

Mes der Phyſik, Geſchichte, Geographie, Religion und Moral, dhanif, Technologie , MilitársGeographie , Kriegskunſt . deutſche Sprache, franzöſiſche Sprade, våniſche Sprache, Außerdem erhalten die Gleven für dasGeniecorps .

militárides Zeidnen , Ererciren , Gymnaſtif. - Ein -

noch Unterricht: in ihrer ſpeciellen Fachwiſſenſchaft, der

Gleve darf nicht långer als ein Jahr in jeder Claſſe Fortification im weiteſten Umfange , in derArtillerie, bleiben. Er fann aber die unteren Glaſen úberſpring

der Sivil. Baufunſt , der Weges , Brüden , und Canals

wenn er in einem Eramen darzuthun im Stande iſt,

Baufunſt , endlich in der Geodäſie ; die Eleven der

daß er die für den Eintritt in eine bóbere Claſſe ers

Artillerie: in ihrer ſpeciellen Fachwiſſenſchaft im weis

forderlichen Renntniſſe befißt. Die 5. Glaſſe oder Abs theilung iſt ausid ließlich für den Unterricht in rein

militáriſden Gegenſtånten beſtimmt, an dem jeder Eleve

teſten Umfange und in der Fortification ; endlid die Eleven für den Generalſtab: in der Fortification , in der Artillerie , im militariſchen Aufnehmen , in der

Zheil genommen haben muß, bevor e aus der Anſtalt

Ariegogeſchidste , Taftif , Strategie u. ſ. w ., in der

in die Armee übertreten fann. Dieſe Gegenſtånde ſind:

franzöſiſchen und engliſchen Sprache. – Die Eleven

Artilleriemiſſenſchaft, Taftif und Felddienſt, topographis

der Årrillerie und des Geniecorps werden nebenbei mit

fdes Aufnehmen und Zeichnen , Reiten, Fechten , Tanzen , praktiſchen Conſtructionsarbeiten 26. auf dem Felde be. Sowimmen u. ſ. w. Die Cadetten, welche das leßte ich& ftigt, diejenigen des Generalſtabes mit Terrain . --

Gramen beſtanden baben , treten, nad ihrer Wahl und,

je nach dem Ausfall des Eramens , mit jüngeren oder alteren Patenten zur Infanterie oder Cavalerie über. Um aber zum Generalſtab, jur Artillerie oder zum Genies des Spectateur Mili ) Dieren in dem diebjährigen Septemberheft die Militärſchulen in Dänemart

taire enthaltenen Uufrag über

glauben wir den Leſern der U. M. 3. um ſo eber in obiger Ueberſegung vorlegen zu müſſen , als derſelbe einen bei uns im Lugemeinen wenig bekannten Gegenſtand behandelt, und zwar Zeitſchrift die Redaction jener die, wie Mittheilungen, nach com: t d . fönborg ," aus: dem Oberſtlieutenan bemerkt, von drüdlich mandanten ter böheren Militärſchule zu Kopenhagen , alſo aus ficherfter Quelle , berrühren .

Recognoscirungen und Aufnahmen , wofür mindeſtens ein Monat im Sabr ausgeworfen iſt. Alle Eleven,

beſonders aber diejenigen der Artillerie, múffen båufig am Geſchůß ererciren , im Schießen und Werfen mit demſelben ſido fleißig üben, überhaupt mit den Berride .

tungen dieſer Waffe genau befannt werden. Um Schluß des 4. Sabres ( des 2, in der erſten Abtheilung) werden ſie einem Eramen unterworfen , und diejenigen von

ibnen , welche darin beſtehen, zu ihren reſpectiven Corps

ndurch geſchiďt, wo ſie zunådiſt noch die Erercirſdule 10 Monat,

zumaden baben , welche bei der Artillerie beim Geniecorps 4 bis 5 Monate dauern.

C

Dic

1104

1103

Eleven für den Generalſtab müſſen , bevor ſie wirklich in denſelben eintreten , ein Jahr bei der Infanterie, eines bei der Cavalerie , eines bei der Arrillcrie und eins beim Geniecorps Dienſte thun , werden darauf nodi

Der Unterricht in der Gadetten . Afademie wibrt

tåglid 8 bis 9 Stunden , und außerdem ſind nod 2 bis 3 Stunden zum Repetiren beſtimmt. In der Reo petutionsſtunden fübrt ein Offizier ſtets die Auflicht und

zmei Jahre lang im topograpbiſden Fadh beſdäftigt die Gabetten Repetenten müſſen denjenigen Eleven ,welche und erlangen dann den Grad als Capitaine - Adjoint deſſen bedürftig ſind , belfend und unterweiſend zur 5

hand geben . Dieſe Sadetten Repetenten verrichten bei

beim Generalſtab.

Die CadettensUfademie und die bóbere Militårſdule, Hofe den Dienſt fóniglider Pagen. baben einen gemeinſaftlichen Obef, der den Rang eines Die bdbere Militårſchule hat folgenden Perſonal, Brigade . Generals befleidet und für wichtige Angelegens beiten die nå bſte Entſcheidung bat. Er berichtet direct an den Konig und empfängt allmonatlich von den Com. mandanten der beiden Anſtalten die Rapporte über den

beſtand : i Oberſt ( oder Oberitlieutenant ) als Goms

mandant , 1 Capitain der Artillerie , a18 Aufſichtsfüb , render und als Erercirmeiſter für ſeine Waffe ; 1 Offi,

Fortgang des Unterrichte, über die Conduite der Zog: gier vom Geniecorps als Profeſſor der Fortifications. linge u.ſ.w. u.ſ.m. - Gine andere Gemeinſdaftais wiffenídaft , der Baufunde u. 1...w m.; 1 Offizier von der Artillerie als Profeſſor der Artilleriewiſſenſchaft diejenige eines gemeinſamen Chefs beſteht aber zwiſchen 1 Dffizier vom Generalſtabe für die Generalſtabswiss;

beiden Anſtalten nid) t; ſie ſind in allen anderen Bes ziebungen vódig von einander getrennt.

ſenſchaften ; mebrere Profeſſoren für die übrigen Wiſs

oon Perſonalbeſtand : 1 Oberſt oder Oberſtlieutenant

Elepen ; 1 Rechnungsfübrer ; 1 Arzt ; 1 Secretár ; einige Aufmårter . - Der Gonimandant úbt die ihm beimob.

Die Cadetten.Afademie bat etatsmåßig folgen. ſenſdhaften und får den Spradunterricht ; 30 fieutenant,

als erſter Gommandant, 1 Capitain als zweiter Gom. mandant ; 8 Lieutenante zur Aufſichtsfúbrung und als Pebrer in den militariſchen Wiſſenſdaften . Mebrere Civillebrer, 8 Repetenten ( Cadetten , welche bereits das

nende Disciplinargewalt ſelbſtåndig aus ; für den Uns terricht und die Adminiſtration aber beſteben eigene Commiſſionen , denen er nur als Pråſes vorſteht.

Offiziereramen abgelegt baben) , 120 Cadetten , welde

Diejenigen Eleven, welche bei ihrem Eintritt in die

leptere Zahl aber gewöhnlich nicht erreicht wird. Die Sadetten bilden in der Armee ein beſonderes

Schule noch nicht Offiziere ſind , werden zu Artilleries offizieren obne Parent ernannt , ſo wie Pie das nad

Gorps und formiren eine Compagnie , in welcher es Verlauf des erſten Gurſus der beiden erſten Jahre ftatt. 50 Freiſtellen gibt , welche vorzugeweiſe mit Offiziers ., findende erſte Eramen beſteben . Es ſteht ibnen dem fóbnen beſetzt werden , wåbrend der König 16 Stellen

nåchſt frei , ſofort als wirkliche , patentirte Offiziere

nach eigener Wahl verleibt ; der Reſt aber für Penis zur Infanterie oder Cavalerie überzutreten ; wer aber Tonåre beſtimmt iſt , von denen jeder circa 220 Riblr.

von ihnen in der Artillerie oder beim Geniecorps ans

jåbrlich zu entrichten bai. – Sie erhalten dafür, gleid

geſtellt werden will, muß durchaus den zweijährigen Curſus in der hóberen Abtheilung durd)maden , und

1

den Nidtpenſionåren , Alles , was ſie an Nahrung,

Kleidung , Wohnung u. ſ. w . bedürfen . Der erſte Gommandant der Anſtalt bat die oberſte

Diſciplinars und Polizeigewalt in ſeinen Händen, und

verfügt in dieſer Beziebung ſelbſtändig und aus eigener Madhtoolfommenbeit ; in Sachen des Unterrichts und der Adminiſtration aber fteben ihm beſondere Gonſeils

zur Seite, die mit ibm die Verantwortlich feit jeder er

Taſſenen Verfügung , jeder zur Ausführung fommenden Maßregel u . ſ. n . theilen . Den Unterrichtsrath bilden fammtlide febrer ; den Adminiſtrationsratb der Capi. tain , ein oder zwei fieutenante und der Rechnungos fübrer. Bon beiden iſt der erſte Commandant Pråſes.

Für das Eintrittseramen und für die Jabredprås

dann das zweite Eramen beſtehen. Diejenigen , welde ſibon im erſten Eramen nicht beſteben , werden von der Schule entlaſſen . Solde Eleven , weldje bei ihrem Eintritt in die Sdule bereits Offiziere ſind, bes balten die Uniform derjenigen Waffe bei, zu welder ſie geboren, und treten zu leßterer zurück, wenn ſie die vorgeſchriebenen Eramina's nicht beſtehen. - Alle Eleven bezieben den Gehalt als Secondlieutenante det Artillerie ; fie wobnen nicht in der Anſtalt und müſſent

für alle ihre Bedarfniffe ſelbſt ſorgen.

Sie ſteben jes

doch auch außer der Unterrichtegeit unter der Auflidt und Controle des Commandanten.

Bei den Ein .

trittsprüfungen fungiren nur febrer der Anſtalt als

fungen in den drei unterſten Claſſen werden beſondere

Graminatoren ; bei den Austrittsprüfungen aber, neben

raminationscommiſſionen aus Profeſſoren der Anſtalt

dieſen , auch noch ſolche, die nicht zur Anſtalt geboren..

(3) gebildet; für die Prüfungen in den beiden oberſten

Die Eleven erhalten weder beim Ein , noch beim Austritt Equipirungsgelder. Der Unterridt dauert täglich 6 bis 7 Stunden nach einander, mit einer halben

Glaffen aber , welche zugleich über die Anciennetåt in

dem zu erlangenden Offiziersgrad entſcheiden , werden

3

der betreffenden Commiſſion 2 Eraminatoren beigeſellt,

Stunde Zwiſdenzeit zum Frübſtúd. Er iſt gewöhnlid

welde nicht zur Anſtalt geboren , und denen gleiches Stimme

um 3 Uhr Nachmittags beendigt, in ſo fern nicht etwa

recht wie dem zur Unſtalt gendrenden Mitglied, zuſtebi,

nod Sdießübungen , Beſude von militariſden Eta,

Diejenigen Gadetten , welche Freiſtellen batten , er balten bei ihrem Eintritt in die armee 160 bis 180 Thlr.

bliſſements, Fabrifen u . f. w. in die Nachmittagsſtunden fallen . Der Reit des Tages gehört dann den Eleven ,

zur erſten Equipirung ; die Penſionåre müßen lektere

zu båuslichen Studien und Repetitionen , fo wie zur

aus eigenen Mitteln beſtreiten .

Erholung .

Redigirt anter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung: 0. W. teste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedructi.

Dienſtag ,

No 139 .

E

21. November 1843. S

Pinko នេះ

可能 有

an bildi

2012 19181910 2396216

Allgemeine Militar - Beitung. Niederland e.

und 2 Rationen ; 1 zweiter fieutenant 1200 fl. und

Es iſt befannt, daß bei uns nur in den ſüdlichen 2 Rationen ; 1 erſter ficutenant-Quartiermeiſter 1000 fl. Grånzprovinzen eine Gendarmerie, bier koninklijke und 1 Rarion ; 1 zweiter fieutenant: Quartiermeiſter Maréchaussée genannt, beſtebt, wåbrend in den Nord ,

800 fl. und 1 Ration ; 1 Adjutant . Unteroffizier 1 fl.

provinzen der offentliche Siderheitsdienſt allein von den Agenten der Polizei gebandbabt wird. Jenes Corps

78 Cis . råglich und 1 Ration; 1 Oberwachrmeiſter 1 fl. 55 Gt8. tåglidh ; 1 Wachtmeiſter 1. Cl. 1 fl. 42 618. ,

nun ergänzt ſich aus alts und gutgedienten Offizieren 1 dito 2. Gl. i fl. 35 Ct8.; 1 Brigadier 1. Cl . 1 fl. und Unteroffizieren der Armee , genießt aber deßhalb 28 618. , 1 dito 2. Gl. 1 fl. 6 618.; 1 Trompeter .

und wegen der ihm beiwohnenden Autorität eines bes ſonderen Anſebens und hat in dieſer Beziehung , wie aud in ſeiner ganzen Organiſation , vieles mit der franzöſiſchen Gendarmerie gemein , nado deren Muſter es auch uniformirt und bewaffnet iſt. – Das Corps .

-

98 618 .; 1 Maréchaussée zu Pferd 98 Cis, b) Fúr die Unberittenen : 1 Wachtmeiſter 96 618. tåglid , Die 1.Brigadier 82 Cie., 1 Maréchaussée 68 Cis. Uniform des Corps beſteht in einem dunkelblauen Frad mit belblauem Kragen , Aufſolågen und dess

iſt in einen Stab, in 2 Compagnieen von Nord . Bras gleiden Paspoils auf den langen Schoben ; weißen Knopfen, weißen Adſelſdnüren auf der rechten und des. nantschap ) von Zeeland abgetheilt und hat folgenden gleichen Achſelklappen (am unteren Ende fleeblattartig Etat : A. Stab : 1 Oberſtlieutenant als Chef, 1 zweiter geſtaltet) auf der linken Sdulter ; graue Beinfleider Lieutenant als Adjutant , 1 Adjutant , Unteroffizier. mit, reſp . obne federbeſaß ; dreiecfiger Hut mit weißer B. Die Compagnie der Provinz Nord - Brabant: Ugraffe und Orange, Cocarde ; weißes lederwerf ; Pal. 1 Capitain , i erſter fieutenant , 2 zweite Pieutenante , laſch mit eiſerner Scheide für berittene , Infanterieſåbel 1 erſter Lieutenant:Quartiermeiſter, 1 Obermachtmeiſter ; gewobnlider Art für die Mannſchaft zu Fuß , welche 6 Wachtmeiſter 1. GI., 3 Wachtmeiſter 2. Gl. ; 20 Brió leßrere auch im Dienſt noch einen Stocf führt ; Sattel, gadiere 1. CI., 8 Brigadiere 2. 01.; 2 Zrompeter und und Reitzeug wie für ſchwere Dragoner. – Die Mann. 152 Maréchaussées , ſåmmtlich beritten ; ferner : ſdhaft iſt brigadeweiſe ( à 6-8 Mann ) in den betref. 2 Wachtmeiſter , 5 Brigadiere und 40 Maréchaussées fenden Provinzen vertheilt. zu Fuß. C. Die compagnie im Herzogthum Rußland. Limburg : 1 Capitain , 1 erſter Lieutenant , 3 zweite bant und Limburg und in eine lieutenantſaft ( Lieute -

.

Lieutenante ; 1 zweiter fieutenant , Quartiermeiſter ,

Irrig iſt im Ausland die allgemeine Vorſtellung von

1 Dbermaihtmeifter , 6 Wadtmeiſter 1. Cl. , 3 Wachts

der Strafe der ſogenannten Degradation , die nidt

meiſter 2. Gl. , 7 Brigadiere 1. CI., 4 Brigadiere 2. CI., 2 Trompeter, 85 Maréchaussées, ſå mmtlich berits réchaussées zu Fuß. D. Die lieutenantſchaft im

allein Militars , ſondern auch Civiliſten treffen fann, denn aud dieſe rangiren in Rußland nur nad milis tåriſchen Graden. Nun flingt es freilid furchtbar, wenn es beißt : Oberſt 3. oder Staatsrath y. iſt wegen

4. und 5. Diſtrict von Zeeland: 1 erſter lieutes nant, 1 Wachtmeiſter 1. Cl., 1 Brigadier 1. CI., 6 Maréchaussées , ſåmmtlich beritten; 1 Wadimeiſter, 3 Brigadiere und 30 Maréchaussées zu Fuß. -- Summe der étarsſtårte des ganzen corps: 14 Offiziere, 309 berittene und 124 unberittene Wachtmeiſter , Bris

eines Duelle oder wegen irgend eines anderen Ver. gebens zum gemeinen Soldaten degradirt worden . Aber in Wabrbeit iſt die Sache ſelbſt nicht ſo entſeßlich, wie Rie lautet. Wenn der Grund der Strafe ein wirklich diffamirendes Verbrechen war , dann freilich wird der alſo Geſtrafte von ſeinen Vorgeſeßten und Cameraden,

gadiere, Trompeter und Maréchaussées. – Der Gold, und Rationsetat des Corps iſt folgender : a) Für

wie er es verdient, auch als ein gemeiner Soldat und mas ſchlimmer iſt – als ein gemeiner Menſch be.

die Berittenen : 1 Oberſtlieutenant 3400 fl. jábrlich

tradhtet und bebandelt werden. Diejenigen aber, welche

ten; ferner : 2 Wagimeiſter, 5 Brigadiere und 36 Ma-

-

-

-

-

an Tractament und 3 Fouragerationen ; 1 Capitain wegen eines Vergebens, das nichts Entebrendes in rich 2400 ft. und 2 Rationen; 1 erſter Lieutenant 1400 fl. trägt, nach dem Gefeß dieſe Strafe erleiden müſſen,

1108

1107

find ſo wenig mit jenen in eine Kategorie zu ſtellen, wie der Feſtungsgefangene mit dem Zuchtbåusler ; deße balb fennt man aud in Rußland nidot einmal den im Ausland üblichen Namen der ,, Degradirten " , man

F r a n frie i do. Paris , 29. October. Admiral Rouſſin iſt in

Montpellier geſtorben .

nennt fie nur die Unglüdliden , und bebandelt ſie aud als ſolche , d. 6. als Meuſden , deren Soidſal Mitleid und Ermunterung erbeiſcht. Daber wird der

Li te r a t u r. Beitrage zur Geididte des Jabres 1813. Von einem bóberen Offizier der preußiſden Armee.

Vorgeſette folde „ Unglüdlide" nie obne Norb füblen laſſen , daß ſie gemeine Soldaten ſind , vielmehr ſie in Potsdam 1843. ſeine Geſellſchaft ziehen und durch ſein freundliches Bes Seine Periode der ewig denfrürdigen Kriegsjabre nebmen, ſo lange ſie deſſen würdig ſind, auch den übri . von 1812 bis 1815 bat fid in der neueſten Zeit ſol. , gen Soldaten jeneaufnicht mit ibnene Be. auf werdenden der widriger Beiträge zu ihrem immer vouſtändiger gleicher Stufe zeigen, ſteben , das ſondern achtungsvoll Verſtåndniß zu erfreuen gebabt , als das bandlung Seite von der Menge Anſprud baben. Und Jahr 1813 *) ; es ſind dieſes Arbeiten bodgeſtellter, in dieſe Anficht der Sache iſt in der That (außerbalbder

jenen verbångnißvollen Zeitläuften ſelbſtbåtig eingreis Reſidenz wenigitens ) ſo allgemein geworden, das ſie in vielen Beziebungen als die Begünſtigten erſcheinen. Wenn Ž. B. die Polizei einige Soldaten des Trunks wegen verbaftet und einer von ihnen ſich als ein „ Uns

fender Månner, die notbwendig als Quellenwerfe erſter Art betrachtet werden müſſen , und die dem einſtigen

Gedichtschreiber jener merfwürdigen Sabre undàb . bare Materialien liefern werden. Noch iſt eine voll .

glüdlicher " ausweiſt, so wird der Beamte ibn gewiß Mändige Geldichte dieſer Zeit nicht möglid, nodo immer auf die Seite ſchieben mit dem Winf, daß er frei nad feblen von Seiten derjenigen Madt, deren Einſchreiten

„ Hauſe geben moge. Auch werden Unglüc. licent" nicht zum ftrengen Dienſt alledieſe in ibren Corps an . gebalten , obgleich jeder, auch der Adelige , denſelben aus den erſten Jahren ſeiner Dienſtzeit ſebr wobl kennt. Nur in zwei Fåden pflegt eine Ausnabme biervon ge . fich der die ; welde indem einerſeits madhr zu werdert, ſchuldig gemacht, zu beſonders Vergeben ſchlimmſten

bas beginnende Derderben des bis dabin allmächtigen

Franzoſenfaiſers vollendete , die ſehnlichſt erwarteten

Mitteilungen , nod ift es zu früb , das Gewirre der politiden fåden zu löſen, die durch die damalige Goa . lition ſo vieler Mådte mit den verſchiedenſten Inters

effen, dasNeß webten , dem Napoleon erliegen mußte, - ein Gewirre politiden Treibens, aus dem die Ge .

gefährlichen anderers ſtaltung der jebigen Verbältniſſe fid ganz anders ents und mißlide Erpeditionen beordert werden, jeits diejenigen , die durch didſale in dieſe wickelte , als man damals tbeilweiſe erwartete , boffre Lage gerathen ſind und die ibres barafiers oder ibrer

zu beſonderer Beadtung empfohlen werden, damit ibnen

oder audi fürchtete. Unter dieſen Arbeiten nemen die Beiträge zur Geſchichte des 3 abres 1813 u . l. m. eine der body , ſten Stellen ein. Ihr Hr. Verfaſſer iſt , wie jest all .

im Dienſt ſo oft wie möglich Gelegenbeit gegeben werde,

gemein befannt , der fónigl. preußiſche Generalmajor ,

gefälligen Eigenſchaften wegen der Protection irgend eines Hochſtebenden ſich erfreuen , den Obefo ibres Corps

lidi augzuzeichnen und in Folge davon wieder zum Offio commandeurfámmilicher Fußgarden ?c. , v. Pritewiß . avanciren zier zudenfönnen. Wen nun dasſeUnglüc barta Esmuß dieſes můbſame Wert um ſo dankbarer auf. verfolgt, nådig fann mit es möglicherwei treffen , daß genommen werden , als über den Theil des Feldzuges eine ſolche Empfeblung jener Ordre zur Vermen. .

1813 vor dem Waffenftilſtande verhältnißmåßig nur dung verwedfelt wird, wie die es wenig verdffentlicht worden iſt, und ale in ihm die nod geftab.Auf Vorfall wirklich 3. B. inbeibeſonderen folgendem Gefahren

Bitte eines der Mächtigen des Reichs" batte der Kaiſer jegt vorbandenen zabireiden Materialien geſammelt

zu Gunſten des N. N. vent alſo lautenden Befehl auge ſind , die mitdem leider bald zu erwartenden abtreten der damals thatigen Generation leidt verloren geben

geſtellt : „ Der Kaiſer wünſcht, daß dem N. N. ro oft

fónnen.

Der Zweck dieſer Beiträge fou rein : ,, dem

wie möglich Gelegenheit gegeben werde, rich auszuzeichs fünftigen Geldichtsſchreiber jenes denkwürdigenZeit, nen , um dadurch ſeine geregwidrige Ibat wieder aus, abſchnittes Mittel an die Hand zu geben, zur Entwict . zugleiden.“ Da aber ein ſolches Papier ourd gar lung des merkwürdigen und erſtaunenswurdigen Um , viele Hånide laufen muß , ſo war duro Radilaffigkeit landed, wie ein kleiner, zu Boden geworfenerund bis der aoſdreibenden Unterbeamten durch die zehn Ino in das Mart des Lebens erſchütterier Staar, wie der

ſtanzen aus dieſer Emp'ehlung der einfadeBefehl ento preußiſche im S. 1812, es möglich machen konnte, in ſtanden , den N. N. ſo oft wie möglid in's Feuer zu dem Zeitraume von wenig Monaten unter den ungún. ward außer einanderzu(den ger ſeiner Compagnie)viermal nach in ſtigſten Verbåltniſſen , von fremden Armeen faſt gang fåbrlidhiten Erpeditionen verwendet. Das fünfte Mal erſt fam er auf den Gedanfen , es moge bier mehr als Zufall obwalten und beſchloß , rich ſofortnad Beendigung des Zu98 an ſeinen unmittelbaren Chef zu wendeni. *)

*) Bir erinnern hierbei an die 2. vermehrte Auflage von o . şof mann Geſchichte des Krieges 1813 , an Friccius Geſchichte

Xus den in Nr. 315 der Aug. Zeitung vom 11. November mirs

des Krieges 1813 und 14 , an den eben erſcheinenden Feldzug der kaiſerl. ruſſiſchen ärmee von Polen in den Jabren 1813 und 14 von 6. v . W. , an die vielen feit Kurzem herausgekom , menen Geſchichten preußiſcher Regimenter , die viele wichtige Notizen enthalten , an den X. und X1 . Band der Ge :

getheilten ,, Scenen aus dem Tſcherkeſſenkrieg ."

ſchichte der Ariege in Europa Teit 1792 11. 1. ir.

2

1109

1110

überzogen , den Plaß und zwar weit fråftiger zu ers ringen, von dem es nur wenige Fabre vorber gewalts

ſdópft , ießt wahrſcheinlich auch noch der Schaurlat friegeriſcher Ereigniſſe werden konnten. A18 das die

ſam verbrángt worden war."

Franzoſen betroffene Unglúc allmålig in Berlin befannt

Zu einem ſolchen bis jeßt noch nichtausgeführten wurde, batte General v. Búlow offentliche und gebeime biſtoriſchen Gemälde hielt der Hr. Verfaſſer beſonders Befeble für femmende Eventualitåsen erbalten , die im geeignet, die Darſtellung derjenigen Ereigniſſe, die bei Ganzen dabin gingen , ſåmmilice in Dits und Weſt, ben vom General 4. Búlow geführten Truppen von Preußen befindliche Zruppendepois , Krúmper * ) und Ende December 1812 bis Mitte Auguſt 1813 ſtatts fanden ; denn dieſem Generale war die ſchwere Aufs

Recruten , ſowie alle aufzubringenden Pferde, Borråthe und Ausrüſtungsartikel. vor den nåber fommenden Ruſ.

gabe geworden , unter den ſchwierigſten Verbåltniſſen eine gewiſſe Neutralität zwiſchen Ruſſen und Franzoſen zu beobaditen, dabei ſeine Truppen zü bilden und auss

en über die Weidiſel in Sicherheit zu bringen , um Alles in einer verfügbaren Reſerve zu vereinigen . Wir müſſen bitten , in dem Werfe ſelbſt nachzuleſen , mit

jurúſten und ſpäter die nod o werere Aufgabe zu löſen,

welcher Umſicht und unter weld booſt o wierigen Ums

Berlin gegen einen übermädrigen Feind zu deden.

ſtånden dies gelang , - Umſtände, die noch viel ver,

Des Hrn. Verfaſſers Abfidet ging jedoch keinesweges

widelter wurden durd die von Yorf mit den Rufion

dabin , cine vollſtändige Geſchichte der erſten Hälfte des I. 1813 zu liefern, er benußte, wie er ſelbſt ſagt, einen

abgeſchloffene Conventien und durch die drångenden Be . feble des Königs von Neapel, des Oberbefeblebabers

glúdliden Zufall und freundlide Unterſtübung von

aller zwiſcben Weichſel und Niemen befindlichen Trup,

vielen Seiten , nebſt eigner Erfabrung und Tbeilnahme, pen, welche verordneten, alle in Weſt- und Ditpreußen am , eine möglichſt ausfübrlide, richtige und begrün, aufzutreibende preußiſche Truppen zu den Franzoſen dete Darſtellung der Ereigniſſe zu geben , die den Ger Roßen zu laſſen. Obgleid Bülow auf Nebenwegen in neral v. Bülow und ſeine Truppen insbeſondere bes

mehreren Colonnen über die Weichſel zu fommen ſuchle,

rúbrten , obne dabei jedoch auch die Geſchichte der ſo gerietb er am 10. Januar doch in die Rudzugolinie Bildung anderer neuer Truppen und der großen Peis der von den Nuſſen verfolgten Franzosen , obne jedoch ſtungen des Pandes ausjufdließen ." -Daß dieſes dem

an den Gefechten Theil zu nebmen.

Ungeadotet ſeiner

Hrn. Verfaſſer auf die entſchiedenſte Urt gelungen, mit allen Preußen getheilten Abneigung gegen die Frans wird jeder Leſer dieſer „, Beiträge " ſelbſt würdigen ; goren , wußte er doch dem Andringen der Ruſſen ſich zugleich bat er aber auch für Generalitabsoffiziere ein geradezu mir ibnen gegen erſtere zu verbinden , geſchicht ſehr zu empfehlendes Wert geliefert, indem er von der auszuweiden und ſeine Nichitbeilnabme an den Ge. Zeit an , wo die Búlow'ſden Truppen vor den feind

fedten gegen die Franzoſen mit der Undlagfertigkeit

gefübrt wurden, das ganze innere Getriebe eines Haupt. leiner Zruppen und damit zu entiduldigen , daß rein quartiers auf die flarile und anſchaulichſte Art dildert. Rönig tid nur anbeiſchig gemacht babe, mit einem ber Referent erlaubt ſich nun den reiden Inbalt des ftimmten Truppen.corps gegen Rußland zu fechten , zu .

vorliegenden erſten Theils ( mehr ist bis jeßt nicht ers rdienen ) raſeb zu durogeben und nur Einiges des Wichtigern bervorzubeben . Dieſer Tbeil umfaßi in der

dem weder er noch ſeine Truppen gebórten . So ge langte Bülow endlich bis zum 18. Januar in die Ge. gend von Neu Stettin in Pommern, wo er ſeine Trup .

oben vom Hrn. Verfaſſer angegebenen Richtung in pen in Cantonnirungen verlegte. 8 Abidnitien die Rüſtungen und Ereigniſſe, die bei

den vom General v. Bülow geſammelten Truppen von Ende December 1812 bis Ende Mai 1813 ausgefübrt wurden und vorfielen .

Der erſte Abſchnitt ( S. 1–71 ) von Ende Dee cember 1812 bis Ende. Januar 1813 ſoildert die beo

denkliche fage des Generalmajors v. Bülow , des in.

Ihre Ausrüſtung

war bis jeße booſt mangelbaft , nicht alle Peute beraben

Patrontaſchen , Dorniſter feblten faſt gang, Mäntel zur Hálfte, Jacken und Horen langten faum für 1000 M. Ende Januar betrug rein ganzes Corps , obne die 5000 M. ſtarfe Befaßung von Graudenz , 9830 M., darunter 671 M. Cavalerie und 421 M. Artillerie und

Pionniere. Der zweite Abſchnitt (S. 72-88) , gleiden Zeit .

terimiſtiſden Generalgouverneurs von Drts und Weftpreußen , in welche er durch den Rückzug der Trúmmer raum umfaſſend , beſpricht in flüchtigen Umriſſen die der einſtigen großen franzöſiſden Armee und durch das gleichzeitigen Ereigniſſe bei der ruffiſchen und franzöſie Nachrüden der verfolgenden Ruſſen verreßt wurde. Derfden Armee , die Lage der preußiſden Provinzen und eigentliche Generalgouverneur dieſer Provinzen , Ge. des geſammten Staates, des Cabinets , die Stimmung nerallieutenant 8. Yorf , hatte im Auguſt den Befehl im Augemeinen und das Geſcß vom 19. Jarruar, durch

über das preußiſche, damals (don in Ourland ſtebende Hülfecorps übernehmen můfen und ſich gendibigt ges reben , bei der über das franzöſiſche Heer bereinbrecen den Kataſtrophe , durch die bekannte Convention von Tauroggen einen Schritt zu thun, der, obgleich nur der Ausdruck der allgemeinen Stimmung des preußiſchen Voltes , die Regierung in augenbliclide ſo were vers legenheit reßen mußte. Um ſo werſten laſteten die durch ſeinen Schritt bervorgebradren Conflicte auf den oben

genannten beiden Provinzen, die schon faſt gånzlich er :

welches die Auegabe von 10 Millionen Ibaler Papier, geld zu gezwungenem Surſe verordnet wurde, das febr Åbeln Eindruck madote und baldigſt modificirt werden Das preußiſche Gabinet befand ſich in der

mußte. -

*) U18 Preußen vermöge des Silſiter Friedens gezwungen worden war , ſein beer auf 42,000 M. zu reduciren , wurden demunges achtet möglichſt viele Recruten in der Stille ausgehoben , in der vorgeſchriebenen Zahl einberufen , ſchnell auserercirt , auf unbes ftimmte Zeit beurlaubt und durch andere unausgebildete erſett. Dieje Beurlaubten nannte man årümper.

1112

1111

peinlideri Rothwendigfcit, ohne die von der Praigojiiden ürmee erlittenen Unglücksfälle ganz überſeben , obne init befreundeten Hofen Rathed pflegen zu können und

Eingeben in die wichtigen politiſden Verbandlungen, die dem Abſchluſſe dco Búndniſſes gegen Rußland in den Jahren 1811 und 12 vorausgingen. Von S. 93 zwar zu einer Zeit , wo ſein ganzes Pand noch von an werden die vielen ſchon långſt vorbereiteten Plane Franzoſen befeßi war, einen augenblidflidhen Entſchluß beſprodert, die jeßt wirklich in's Reben traten, um die faſſen zu müſſen.

Es ward daber am 3. Januar ein

vorbandenen Miriel gebrauchsfähig zu machen.

Mens

Flügeladjutant des Königs zur Armee mit dem Befehle abgeſendet, die von Yorf mit den Ruffen abgeldloffene

fden und Waffen *) waren vorbanden , die Haupt, ſchwierigkeit lag in dem Mangel an Geld, um die Auss

Convention nicht zu ratificiren , dieſen General ſowie den General v . Maffenbach ibrer Commando's zu ents

rúſtung zu beſchaffen ; demungeachtet ward Alles mit einer Schnelligfeit und bedingter Vollkommenbeit ber,

reizen , ſie zu verhaften und vor ein Kriegsgericht, ſåmmts

beigeſchaft, wovon die Geldiote wenig dbnliche Bei.

liche Truppen aber zur alleinigeu Dispoſition des Kat. fers der Franzoſen zu ſtellen. Der Flügeladjutant ipard jedoch von den Ruſſen ju Yorf nicht durdges

ſpiele aufzuweiſen bat. Des Geldmangels wegen wurde

dem Lande die Lieferung der Pferde und die Ausrüſtung ſåmmtlider neu zu errichtender Truppen, mit Ausnahme

auch ein Sdireiben batte, nach Wilna geſendet , von

der Waffen, auferlegt, eben ſo die Naturalverpflegung eingefübrt und dadurch der baare Sold der Zruppen

wo er am 20. Januar wieder in Berlin eintraf. Ges

vom Feldwebel abwårts zum bei weitem größeren Zheile

Tafſen , dagegen aber zu Kaiſer Alerander ,1 an den er

neral Yorf, der folglid feinen officiellen Abſeßungsbes fell erhielt, beharrte im Beſibe reines Commando's und nahm begreiflich von den Zeitungsnachrichten, die Feine Entfeßung ineldeten, feine Notiž, wie er in einer öffentlichen Erft-irung aus Königsberg am 28. Januar Felbſt befannt madte. - S. 83 (dildert der der Hr. Hr. Berf. Derf. die verzweiflungsvolle lage des preußiſchen Staates im Allgemeinen und einzelner Provinzen ins Beſons dere , und wie jeßt allgemeine Hoffnung auf beſſere Zeiten , zugleich aber auch eine bis dahin uuerborte

erſpart. Bis zum Waffenſtilſtand, wo erſt die land. webr friegstüchtig wurde , erhielt die Armee ihre we. fentlichſte Verſtärkung durch 52 neu errichtete Reſerves bataillone, im Betrage von 41,652 Kópfen , aus Krümpern und Recruten beſtehend. Dem ziemlid fůble baren Mangel an Offizieren fonnie erii einige Monate ſpåter, als die freiwilligen gåger genug tudtige Sub. jecte zu Offizieren lieferten , gründlich abgeborfen wer , den. - Die Beilage Nr. 6, S. 534 2c. ſtellt alle Bers ordnungen über die freiwilligen fåger zuſammen , Ibeilnahme an offentlichen Angelegenbeiten im Volf deren erite am 3. Februar erlaſſen wurde und gleid -

erwachte, denn mit jeder neuen Nachricht von den Uno

einem elektriſchen Solage wirfte. Die Abſicht der Res

fåten der franzöſiſchen Armee (dien der Augenblick

gierung ging bei dieſer Sdópfung wahrſcheinlich dabin,

stålver zu fommen , wo jeßt oder nie mit Daranſepung der logren Kraft , des legten Thalers eine beſſere Zu. funft erfämpft werden muffe. - S. 85 bringt die Abs reiſe des Konigs nach Breslau und die debbalb obne

die gebildeten Claſſen , welche nach der noch geltenden Cantonalverfaſſung vom Kriegsdienſte frei waren, auf gute Art zu demſelben beranzuzieben, durch das Beiſpiel auf das Volf zu wirfen und aus ihnen die Pflanzíbule

C

frin Vorwiſſen getroffenen, jedoch unnöthig gewordenen für fünftige Offiziere und Unteroffiziere zu bilden. Der Vorfebrungen , um mónlichen Störungen von Seiten Erfolg dieſer Maßregel übertraf gewiß alle Erwartungen . der Franzoſen zu begegnen. Die Abreiſe des Königs Die bisher erimirten Claſſen ſaben in ihr fein Opfer, wurde vom Volte als der Vorbote der ſo beiß erſehnten ſondern einen dem Vaterland ſouldigen Dienſt ; dieſer Aenderung der bisher von der Regierung befulgten Geiſt der Hingebung riß die größere Maſſe der Bevöl. Politif angeſehen. Peider bat der Hr. Verf. nicht für ferung mit fort und ließ die bald darauf folgende Ers .

gut befunden , die Vorgånge im Cabinet und in der nåberen Umgebung des Königs anzudeuten , die vom 3. Januar bis zur Abreiſe des Königs eine ſolche Alens derung bervorbradten .

Dir dritte Abranitt ( S. 89 – 179 ) von Ende

Januars bis Ende Fibruars , ſchildert das fortſchrei, rende Aufbringen der bereitetſten Kriegsmittel, um dem Staate ſeine Selbſtändigfeit wieder eroberu zu belfen. Nach Glauſewiß hinterlaſſenen Schriften erbalten wir

ridtung der fandwebr und des landſturms um ſo leichteren Eingang finden. Viele idóne Beiſpiele von Hingebung gibt der Hr. Derf. S. 96 2c. und erfennt

dankbar die wichtigen Leiſtungen der freiwilligen Jäger, die überdieß der Armee bis Ende Mai gewiß eine Bere ſtårfung von 10,000 Mann brachten. Die Provinzen Preußen , Pommern und Solevien errichteten nod außers dem ganz auf ihre Koſten drei National . Cavalerie, regimenter , die der Pinienreiterei eine ſebr wundens ,

eine gedrängte Darſtellung, wie nad dem unglüdlichen wertbe Verſtårfung brachten. Der jeßt ſdon getroffes Frieden von Tilſit die preußiſche Armee ſich allmålignen Einleitungen zum landſturm und der Erridtung umgeſtaltet batte, und wie es möglich wurde , bei einem

der Landwehr , deren Wirkſamkeit ſich erſt nad dem

von Napoleon gebotenen Stande von 42,000 M. doch Waffenitilſtand bemerkbar machte, erwähnt der Hr. Vero 120-150,000 erercirte Leute zu baben, wie aber durch faſſer für jeßt nur ganz kurz. den ruſſiſchen Feldzug ein gånzlicher Stilſtand hierbei

eintrat und wie dieſer Feldzug dem ſchwachen Heere in 10,000 M. ein Viertbeil des Kerns der ganzen Streits macht foitete , Den Haß gegen Franfreich aber um ſo

mehr ſteigerte.

Ungern vermißt man hier ein nåberes

( Fortſepung folgt.) *) Waffen waren wool zur Nothsurft für die niet verſtärkten Linien : truppen, doch keineswegs hinreichend flir die landwehr vorhanden ,

wie der ør. Varf. im 8. Ubſchnitt, wie wir ſpäter feben werden , relbſt mehrinals erwähnt.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung : C. B. teste in Darmſtadt und in deffen Offizin gedrudt,

Donnerſtag ,

N

140 .

23. November 1843.

Allgemeine Militar Zei - tung . Preußen .

der Conduiten durchaus fein Damm gereßt; denn wer

Der Artikel ,, Berlin , 13. October " , welcher auch in Nr. 131 der A. M. 3. abgedrudt iſt, hat den nach

follte die Berd werde über eine ungerechte Gonduite ents

ſtebenden , in Nr. 226 der Deutſchen Allgemeinen Zeitung enthaltenen Artikel bervorgerufen , der viel zu denfen gibt : ,,Dom Rhein, 7. November. Die Aachener Zeis

ſcheiden ? Etwa die Vorgeſeßten Desjenigen , der ſie

geſchrieben båtte , und die theils aus Unbefanntſchaft mit den betreffenden Individuen , theils im Intereſſe

der militåriſchen Hierarchie unter zehn Malen gewiß

tung und noch einige andere Blatter theilen von Berlin

neun Mal die Parthei des Commandeurs gegen den

aus die Nachricht mit , daß fünftig in unſerer Armee

Untergebenen nebmen würden - oder das Offiziercorps,

die geheimen conduiten und das Avancement

dem der Klåger angebórt, und weldes mit ſeinem Com . mandeur in gurem Vernehmen zu bleiben ſo vielfache

nach der Anciennetåt aufhören und ſtatt dieſer die

Conduiten veröffentlicht und die Beförderungen nur Obgleich wir weit entfernt find , die Wahrbeit dieſer

Intereſſen und Aufforderungen bat ? Beide Wege wurs den alſo nicht zum Ziele führen und nur einen Goteries und Gliquengeiſt in der Armee erzeugen , der leicht eine

Angaben , welche wir nur für ein unzuverlåſſiges Ges růcht halten, zu verbürgen , ſo glauben wir doch , daß eine öffentliche Beſprechung dieſes Gegenſtandes an der

gånzliche Auflöſung aller Diſciplin und jedenfalls eine bóbit unbebaglide Stellung zwiſchen den Commandeuren und ihren Untergebenen berbeiführen dürfte. Auch die

Zeit ſein dürfte. Was die gebeimen Gonduiten betrifft,

Joee , das Princip der Anciennetét aufzugeben und

allein nach Verdienſt und Würdigkeit ſtattfinden ſollen.

ſo verfennen wir gewiß nicht die vielen großen Uebels fünftig nur allein nach Brauchbarfeit und Würdigfeit ſtånde , welche mit denſelben unzertrennlid verbunden ſind, und welche aus Unfåbigfeit und Mangel an Bes urtheilungsfraft , ſowie aus Nepotismus und Partbeis lich feit Desjenigen entſieben fónnen , der die Conduiten abfaßt; nichtsdeſtoweniger ſind wir jedoch der Anſicht,

zu befördern, würde in der Praris auf unausfúbrbare Sdwierigkeiten ſtoßen und auch nur für die Söhne und Verwandten gewiſſer bevorzugter Glaſfen , nicht aber für das abſolute Verdienſt Früchte tragen , wie dieß zum Theil schon die fleineren Verſuche, welche

daß ſelbſt dieſe bedeutenden Inconvenienzen noch lange nicht ſo groß ſind , wie es die Nachtbeile einer Ver ,

man in dieſer Art ſeit einigen Jahren angeſtellt hat, genugſam bewieſen haben. Da überdieß die Anfordes

öffentlichung der Gonduiten für die Armee ſein müßten. Partbeiungen und ein Geiſt der Indiſciplin und der Intrigue unter den Offizieren würden die unausbleib, lichen Folgen einer ſolchen Maßregel ſein , die einerſeits

rungen , welche man im Frieden an einen Offizier zu ſtellen gewobnt iſt, ganz anderer Natur als die Eigen .

ſchaften eines tüchtigen Feldſoldaten ſind, ſo båtte man durch Aufbebung des Anciennetåtsprincips grade eben

båufig das rubige , unbefangene Urtheil der Verfaſſer ſo wenig Garantie für die wabrbaft friegeriſde Túdos der Conduiten trüben und ſie dazu bewegen fónnte, tigfeit des Beförderten , wie dieß beutzutage der Fall ſtatt treffender , ſpecieller Charafrerídilderungen nur

iſt, und wir ſind daber der Meinung, daß es jedenfalls

allgemeine, oberflächliche Sfizzen von ihren Untergebenen

beſſer wäre , unter folchen Umſtänden das einmal bes

zu entwerfen ; måbrend andererſeits aus dem Nepotiss mus und der Vetternſchaft dadurch nicht cinmal vor . gebeugt wåre. Da nåmlich die Conduiten füglich nur

ſtebende Princip der Anciennetåt beizubebalten , als ibm ein neues eben ſo unzuverlåffiges zu ſubſtituiren . Der

immer dem betreffenden Individuum und nicht etwa der Geſammtheit éines Offiziercorps mitgetheilt werden dürften, ſo bliebe es ja nach wie vor noch immer einem jeden Vorgelegten überlaſſen , ſeine Günſtlinge über

Grundlag der Anciennetát iſt einmal in der Armee

eingefübrt, und das Alter iſt eine unbezweifelte Macht, die man unwilfürlich ebrt und anerkennt ; wåbrend die Macht der Fåbigfeit und der Intelligenz, zumal im

Friedensdienſte , wo ſo viel nur auf Formen berubt,

Gebühr berauszuſtreichen und zii empfehlen , da er ge-

nicht immer Gelegenheit fich geltend zu maden findet

wiß ſein fónnte , daß ſich Niemand über eine zu nach

und båufig bezweifelt und in Abrede geſtellt wird.

richtige Beurtheilung beidweren würde. Aber and ſelbſt

Weldie Nachtbeile für die Subordination und die Diſci,

ju ſtrengen Urtheilen wåre durch eine Veröffentlichung

plin einer Armee aber daraus entſtehen müßten , wenn

1115

1116

ein großer Theil der Offiziere in reinem Avancement ſido obne Grund gefrånft und zurückgeſept glauben würde , und welche Mißſtimmungen dadurch erzeugt werden fønnten , wenn man einem Theile der Offiziere zum Beſten einiger Andern jede Ausſicht auf ein fers neres Avancement entzoge, leuchtet von ſelbſt ein ; be,

Li te r a t u r. Beitråge zur Serdichte des Jahres 1813. ( fortſeg ung. ) S. 99 2c. gibt uns eine Schilderung von dem, was in den verſchiedenen Provinzen an Streitfräften auf.

ridſichtigt man hierbei noch den Umſtand , daß durch die Aufhebung des Anciennetåtsprincips auch der Schmeio

gebradt wurde ; dann folgt S. 104-121 eine drono. logiſche Zuſammenſtellung der von den böchſten und

delei und der Intrigue Ibor und Thůr geöffnet und

boben Bebórden dem General Búlom ertheilten Befehle

und Weiſungen, die råmmtlid auf die möglidſt ronelle geſeßt, daß man ſich ſonſt bei der Wahl der Beförderten dabei in das ſpeciellſte Detail geben. Eine Cabinets.

jede ebrenbafte Selbitändigkeit zuleßt untergraben wers den würde, ſo bitte man im günſtigſten Falle, vorauss

Mobilmachung der Truppen Bezug batten und die

nie irrte , bodiſtens die Brauchbarfeit und die Intelli, genz auf Koſten der Ebre und der Geſinnung in der Ärmee geboben : ein Tauſch , mit dem man jedoch feis

ordre vom 12. Februar befahl unter andern , daß die neuangeſtellten Unteroffiziere feine Stade mehr tragen, die älteren Unteroffiziere ſie aber beim Ausmarſd in's

nenfalls zufrieden ſein dürfte, da das moraliſche Princip

Feld zu Hauſe laſſen ſollten. Alle dieſe Befeble weiben

überall, zumal aber im Kriege, mehr als die bloße In.

uns vouſảndig in das innere Getriebe der damaligen

telligenz und Capacitat gilt. Will man indeß den großen Uebelſhånden , an welchen unſere gebeimen Conduiten

Heeresorganiſation ein und zeigen uns , mit welchen geringen Mitteln und unter welchen Umſtånden so

und das Anciennetåtsprincip leiden, einigermaßen abs

Großes geleiſtet , wie aber dieſes aud nur durd als gemeine Hingebung möglich wurde. Es muß hierbei bemerft werden , daß General v. Búlom ſide måbrend der kurzen zur Ausrüſtung und Organiſation gegebenen

helfen , denn eine Radicalcur ſcheint im Frieden un , möglich , ſo moge man fünftig die Beförderungen an gemiffe praftiſche und theoretiſche Eramina fnüpfen, und die Stimme des Offiziercorps, die ihre Kameraden ges .

wdbnlich am beſten zu beurtbeilen verſteben , auf leßs terem Wege fennen lernen und bei den Beförderungen berůdſichtigen. Eine Conduitencommiſſion , etwa in åbnlider ärt wie der jeßt in der preußiſchen Armce

Friſt, in einer Provinz befand, åber deren Hůlfsmittel er nicht verfügen , in welcher er nicht gebieten fonnte, der ſeine Truppen fremd waren , er ſollte alles aus Weſtpreußen bezieben , das nicht nur von den Ruffen

ganz beſegt , ſondern auch vom General Yorf in Ant.

eingefübrte Ebrenrath , würde vielleicht am beſten auf ipruch genommen wurde, ferner erreichten die ihm von geſeblidem Wege die Anſichten eines Offiziercorps über Breslau zukommenden Befehle ibn oft ſo ſpåt und unter ſeine Mitglieder den béberen Borgelegten fund geben können . Es iſt hier nicht der Ort , dieſe Ideen nåber

• zu entwideln ; wem dieſe Andeutungen indeß zu ertra, vagant erſcheinen , den erinnern wir daran , daß in mehreren anderen Armeen Beförderungen durch Wablen

ſo verånderten Umſtånden , daß fie faum mebr auszus führen waren. Unter dieſen Befeblen muß die Gabi . netsordre vom 1. Februar , die Verfügung des

allgemeinen Kriegsdepartements vom 5. Februar und die Verfügung des Staatskanzlers vom 6. Februar

ſtattfinden , und daß auch ein åbnliches Verfabren bei

(S. 107–113) bervorgeboben werden, welche die eigent,

der Errichtung der Landwehr und der Vertheilung der eiſernen Kreuze im leßten Kriege fogar bei uns 'bes

lide neue Truppenvermebrung und ihre Formation be

obachtet worden iſt. “

faſſung wurden. - Wie alle dieſe Befeble ausgeführt und was mit ihnen bezweckt wurde , finden wir von S. 122 – 169. Erſt nad der Mitte Februars börten die hin und wieder ſtattfindenden Behinderungen durd

ſtimmten und die Grundlage der ſpåteren Heeresvero -

Berlin , 4. November.

General

. Branden ,

ſtein, Diviſionår in Stargardt, iſt als ſolcher nad Glogau verſeßt , dagegen der Inſpecteur der Truppen in Mainz, General D. Holleben ,Diviſionår in Glos die ruſſiſchen Truppen auf, auch waren vielfache Ver. gau geworden. An die Stelle des Letteren iſt General zögerungen und Uebelſtånde aus der Ueberweiſung Weſt 9. Below , landwehrbrigadier bierſelbſt, nad Maing preußeng an Bülow bervorgegangen. Dabei berrídten tödtlide Nervenfieber , namentlich in der Gegend von

Verſegt. 8

4

6

:

.

Rarisrube , 4. November. Die Karlsruber Zei. tung ſchreibt: „ Wie man vernimmt, wird auf höchſten Befehl Sr. Königl. Hobeit des Großherzog8 die Be . waffnung der Schüßen unſerer Armee mit B úchren nad dem Syſtem des Ingenieurs Wild aus Zürich

Graubenz bis Tudel dermaßen , daß oft faum in den

Ortſchaften die zum Vorſpann und Boten nótbigen ge. funden Leute aufgetrieben werden fonnten.

In Poms

mern fam General Búlow wieder mit dem in dieſer Provinz commandirenden General Borſtel in Colliſion und batte folglich mit allen nur möglichen Widerwår,

eingeführt werden. Die niedergeregte vereinigte groß. tigkeiten und Hinderniſſen bei Errichtung ſeiner Trup, berzoglich badiſde und großherzoglich beſſiſche Commiſs pen zu fåmpfen. Am 12. Februar febiten ibu nod fion itellte dieſen Sommer gründliche Prüfungen über

700 Pferde für ſeine Cavalerie und faſt alle Beflei

dieſe Waffe an , welche ſich in jeder Hinſicht als aus,

dungsmittel für ſeine Reſervetruppen. Seine Rapporte

gezeichnet" brauchbar erwieſen baben ſoll. Ueber die vorzüglidhen Eigenſchaften dieſer Budſe werden wir ſpåter ausführlicher beridten ."

für Monat Februar wieſen faum 10,000 M. dienſts füchtige Infanterie, 1000 M. Gavalerie und 3 '/, Bat.

terieen nach. Mit ſeinen neun neuerrichteten Reſerve. bataillonen rab es am 7. März nod ůbel aus.

Die

1117

1118

ihnen überwieſenen preußiſden Gewebre aller Arten waren im dlechteſten Zuſtande. Einem dieſer Batail.

faffer nur ganz furz dieſer wichtigen Zuſammenfunft erwähnt und ſie aus der allgemeinen fage der Dinge

lone feblten z. B. noch 353 Torniſter, 44 Montirungen Eg war zuſammengeſeßt aus 62 alten Sol. daten, 352 Rrůmpern, 387 Recruten, 6 Offiziere feblo ten ganz, 110 Mann waren frank. Andere Bataillone

zu erflåren ſucht. – S. 184 wird angegeben , wie ſich die Armee des Vicefónigs allmålig bildete, was bis jeßt wenig bekannt geweſen iſt. Ebenſo wenig befannt waren die Kriegsereigniſſe in der Chur- und Neumark

waren noch ſchlechter ausgerüſtet.

wåbrend des Monats Februar ( S. 185 - 224), unter

u. l. m.

-

Welch ſeltſame Stellung General Búlow gegen Ruſ, denen die Vorgänge in Berlin vor, während und nach fen und gegen das mobile Corps des Generals Yorf der am 4. Mårz von den Rufen erfolgten Bereßung, nod måbrend des Monats Februar bebaupten mußte, beſonders intereſſant ſind. Ganz eigentbůmlid war es, ſeben wir S. 175. Es ſollte mit erſteren fein Verfebrdag zwiſchen den feindlichen Paribeien Schaaren preußi, ſtattfinden und eben ſo wenig mit Yorf, der ſich ſelbſt ſcher Recruten von den Franzoſen ziemlich ungehindert

mieder zum Generalgouverneur der Provinz Preußen nach Schleſien abzogen und deutlich genug ihre feinds gemacht hatte. Ueber dieſe bier nur angedeuteten Ver. lidhen Geſinnungen zu erfennen gaben. – Am 17. März bältniſſe iſt Friccius Geſchid te des Krieges růdte endlich Yorf mit dem größten Theil ſeiner Trup : 1813 und 14 zu vergleiden , die große Ergånzungen pen unter dem größten Jubel des geſaminten Volfes liefert. Demungeachtet geſtalteten ſich die Verbåltniſſe zu den Ruſſen immer freundlider und eine Roſacens

in Berlin ein. Der fünfte Abrohnitt ( S. 225 - 261 ) von Ende

abtheilung verweilte ganz in der Nähe von Bülow's Februar bis zum 17. Mårz bringt uns wieder zu Bülow Hauptquartier Neu-Stettin, als ein Offizier des Vice. und ſeinem in Coniß verabredeten und am 26. Februar fönigs mit Auftrågen an ibn dort eintraf. Der Vices angetretenen Marſd mit einem Tbeile ſeiner Truppen könig wollte nåmlich mit Bülow's Truppen nach freiem Belieben , wie über andere gewöhnliche Hülfstruppen

gegen die Oder. Gben ſo war General Borſtel mit 6500 M. Anfangs Mårz von Colberg gegen Berlin

ſmalten ; foldem Anſinnen wich Bülow aber dadurch zu aufgebrochen , auf die Nachricht hin , daß Preußen aus , daß er den nicht ſchlagfertigen Zuſtand ſeiner ſich baldigſt öffentlich an Rußland anſchließen würde. Truppen vorſdůßte und nur den Befehlen ſeines Kós

Búlow's Truppen vollendeten jedoch erſt wảhrend des

nige Folge leiſten zu müſſen erklárte. Uebrigens beo Marides bis zum 15. März ihre Mobilmachung, welche trachteten ſich ſeine Truppen in dieſen Cantonnirungen jedoch bei ſeinen acht noch in der Formation begriffe, als ganz im Frieden , die Wachen zogen mit ſtumpfen nen reſervebataillonen erſt Ende Mårz und Anfangs Steinen und ungeladenen Gewehren auf , u. ſ. w.

Der vierte Abd nitt (S. 179-224), vom 1. Fer

April vollendet ſein fonnte. Er záhlte mit anderen noch zurückbleibenden Truppen 12,500 M. , deren In .

bruar bis 17. März gebend, bringt flüchtige Blide auf fanterie es jedoch ſehr an Offizieren mangelte. die gleichzeitigen Ereigniſſe.

Am 27. Februar war in

Am

5. Mårz liefen endlich bei Bülow die lang erwarteten

Breðlau das Bündniß mit Rußland unterzeichnet wore Befeble des Königs ein, welche geboten , ſogleich an die den ; dieſer wichtige und folgenreiche Sdritt gelangte Dder vorzurúden und ſich dabei bis auf Weiteres unter jedoch erſt in der zweiten Hälfte des Monats Mårz

Yorfs Commando zu begeben , die offentliche Bekannt,

zu öffentlicher Runde, wenn gleich viele der damals erſcheinenden Verordnungen ein ſolches Bündniß abnen ließen ; ſo z. B. das Seleß über die Nationalcocarde vom 22. Februar, das über die Stiftung des eiſernen

madung der mit Rußland abgeldloſſenen allianz aber noch zu verſchieben ; es ſollte übrigens gegen die Frans 30ſen noch nicht feindlich verfabren und ſtets binter ruffiſden Truppen marſdirt werden. Eben ſo ward

Kreuzes vom 10. Mårz u. 1. w. S. 181 wird eine Stelle aus dem bis jeßt noch nicht in deutſcher Ueber,

General Borſtel auch unter Yorf's Befehl geſtellt. fefe

ſegung offentlich erſchienenen Tagebuche des Genes rals Danilewsfy mitgetheilt , die einen wichtigen Blick in die in der zweiten Hälfte des Februars obwaltenden die batten die Februar hatten Verhältniſje thun låßt. Am Am 22. Februar

Commando und beauftragte Bülow , Stettin auf dem linfen Oderufer zu beobachten, wåbreno Borſtel daſſelbe auf dem rechten thun ſollte, obne jedodh Fridſeligfeiten zu begeben .. – Die Haupturſade in der jeßt noch vers

Generale v . Yorf und v. Búlow in Goniß eine zu , ſammenfunft mit dem ruſſiſchen General Graf Witts

zógerten offentliden Erklärung gegen Napoleon deint in der damals noch fortdauernden Beſeßung Berlins

terer übernabm úber ibn und Bülow am 6. Mårz das

genſtein. Yorf batte ſich bis jeßt geweigert, obne feines durd die Franzoſen gelegen zu baben. Konigs Befehl gemeinſchaftliche Sache mit den Ruſſen Nun folgt in dieſem Abſonitte , was rich Tag für zu machen ; in dieſer Zuſammenfunft ward aber feſt. Tag bis zum 17. Mårz bei Búlor's Truppen ereignet,

geſeßt, daß er den Ruſſen über Soldin bis Schlodau wie ſie aūmålig in ihrer Organiſation und Formation gegen die Oder folgen wolle , was auch am 28. Fer bruar geſchab , wåbrend Búlow uber Stargardt und Wirtgenitein über landsberg an der Wartba gegen die Oder vorrúden würden. Hieraus ergibt ſich , daß die ziemlich verbreitete Angabe, als båtten Yorf und Bülow zuleßt beſchloſſen , auch ohne des Königs beſtimmte Ben Feble ſich den Ruſſen anzuſchließen , einen boben Grad von Wahrſcheinlichkeit erhålt, wenn auď unſer Hr. Ver.

weiter (dritten , wie Truppentheile an Yorf oder Borſtel gegen andere ausgetauſdt wurden , denn Erſterer be.

barrte darauf , alles an ſich zu ziehen , was irgend zu feinem Armeecorps gebort babe , und ward dabei von den föniglichen Befehlen unterſtüßt, um ſo viel wie möglich die auseinander geriſſenen Regimenter wieder zu vereinigen, denn das von ibu befebligte Súlføcorps gegen Rußland war nur aus einzelnen Bataillonen und

1119

1120 Bis zum

S. 272 folgt die Stårfeangabe der franzöſiſchen

14. Mårz waren Bülow's Truppen bei Sdwedt über

Armee in dieſer Zeit. Der Bicefónig roll etwa 50,000 M.

die Oder gegangen , ſie ſollten jeßt bis zu Lauenbiens

verfügbarer Truppen gebabt , in den Feſtungen ditlich der Elbe ungefähr 60,000 M. geſtanden baben . - Die

Somadronen zuſammengeſeli geweſen.

Anfunft Stettin auf beiden Seiten der Oder einſchließen ,

Nod

ruftic ruſſiſch ,- preußiſche Armee beſtand : 1)) aus dem rechten

aber fehlte es der Reiterei an Pferden, an deren Auss

wozu am 15. die Anſtalten getroffen wurden.

Flügel unter Wittgenſtein , etwa 30,000 M. verfügbarer

růſtung, ſogar an Såbeln. Búlow benußte dieſe Tage auf das beſte, um ſeine Truppen ganz mobil zu machen und die immer noch fehlende Ordnung berzuſtellen . S. 253 wird der unzeitigen und voreiligen Auffordes

Truppen , darunter unter Yorf und Borſtel 20,000 Preußen , der Reſt Ruſſen . 2) Aus dem linken Flügel unter Blücher 36,000 M., darunter 10,000 Ruſjen . Zum redten Flügel gebórten übrigens nod : die Blofades

rung Búlon's an den Commandanten von Stetrin mit corps ron Danzig , von Stettin unter Bülow , von tadelnden Bemerfungen gedacht , weil ſie erfolgte , bes

Gúſtrin unter Woronzom , die leichten an der Unter ,

vor Preußen noch offentlich ſich gegen Franfreich erflårt babe. S. 259 ſteht die erſt am 12. März erlaſſene

Elbe ſtreifenden Corps unter Tſchernitſchew , Tettens born ic., und geben ihm dann nebſt Hinzurechnung der

Gabinetsordre , durch welche York wegen ſeiner eigens

Kranten eine Stärke von etwa 60,000 M. Außerdem

machtig in Tauroggen abgeſchloſſenen Convention für

bildete ſich unter Lauengien zwiſden Oder und Beidſel

ganz vorwurfsfrei erflårt wurde. bin am 16. März in Weißenſee bei Berlin ausgegebener Lagsbefehl vers

eine neue Reſerve , um ſpäter Bülow vor Stettin ab , zulöſen, und hinter dem linfen Flügel befanden ſich vor

fündigte ſåmmtlichen jeßt unter ſeinem Gommando ſtes

Glogau, vor den polniſchen Feſtungen und als Haupt,

benden Truppen das von Preußen mit Rußland abges ſchloſſene Bündniß und den bevorſtehenden Toweren Rampf ; er ermahnte zu Ausdauer und zu Vertrauen

armee . bei Kaliſch ( 17,000 M.) an 62,000 M. , ſo daß

auf Gott und den eigenen Mutb.

im Ganzen für den Augenblick den Ruſſen und Preußen an 170,000 M. zu Gebote ſtanden . .

Aus den von

befannten Gründe entwickelt, welche Preußen zur Kriegs,

S. 277-288 geſchilderten Borgången bei Wittgenſteins Armee entnehmen wir nichts Neues, ſondern ſeben , wie die verſchiedenen Gorps bis zum 31. März theils in der Nåbe von Wittenberg, theils von Magdeburg ans

erklärung gegen Frankreich zwangen , dann folgen die

gekommen waren , um den drobenden Bewegungen des

Der ſechste Abſchiitt (S. 269-319) führt uns vom 17. bis zum 31. März. Zuerſt werden furz die -von der Regierung getroffenen und bierauf bezüglichen

Feindes von lekterer Feſtung aus, vom 23.-28. Mårz,

Maßregeln : 1) Die Eintbeilung des ganzen preußiſchen

Einbalt zu thun. Wir erblicen bierbei in einer Reibe

Staates in vier Militårgouvernements ; 2) der bes fannte begeiſternde Aufruf des Königs , an mein Volf"

von Meldungen und Anfragen des Generals Borſtel,

vom 17. Mirz; 3 ) die Verordnung über die landwebr von demſelben Tage ( die eigentliche Verordnung über

und in den von Yorf gegebenen Antworten den ganzen Mechanismus eines Hauptquartiers und eines von ihm abhängigen Corps , in ſeinen genaueſten Details. -

die Landwehr, die organiſchen Beſtimmungen enthaltend,

S. 290 2c . bringt uns wieder zum General v. Bülow und ſeinen Truppen zurůd, und gibt uns vom 18. bis

wurde erſt am 9. November durch die Geſekſammlung befannt gemadt) ; 4) die Verordnung über die Beſtras fung der etwaigen Landesverråther. Dieſe Verord , nungen als befannt vorausſeßend, entnehmen wir ihnen nur einige Stellen , die ſpåter å bånderungen erlitten.

So ſollten von der in drei Gliedern rangirenden lands webrinfanterie, das erſte Slied Pifen , die anderen bei,

den Flinten befommen. Gewehr und Trommeln , den Reitern Såbel und Piſtole, liefert die Regierung, Pifen der Kreis, alles Uebrige der Landwebrmann ſelbit , oder

zum 31. März ein genaues Tagebud, der bei ihm vors gefommenen , im Ganzen nicht wichtigen Ereigniſſe. Vom 21. an løſte das nad und nach anfommende Lauenbien'iche Corps das Búlow'iche vor Stettin ab. Lesteres ſollte bis zum 28. ſeine Mobilmadung vollendet baben, um dann nad Magdeburg aufzubrecen. Soon am 27. ward nach Berlin abmarſchirt. Hier erbielt General Bülow am 29. von Wittgenſtein Befebl , einen

2. April , 6. April geben nåbere Beſtimmungen über

Tbeil ſeiner Diviſion vor Spandau zurückzulaffen , mit dem anderen aber über Brandenburg zu Borſtel vor Magdeburg zu ſtoßen ,I und das Commando über febe

So mußte z. B. die Stellung

teren zu ůbernehmen. S. 310 wird eine bezeid nende

Der Manndaft, die Eintbeilung der Compagnieen und die Beſtimmung der Offiziere bis zum 15. April , die

langten Camaſchen und Czafo's nicht aufbringen können,

der Kreis.

Spåtere Cabinets ordren vom 31. März,

die Zeit der Stellung.

Befleidung , Armirung und Remontirung bis zum 30.April beendigt ſein ; im Amte itebende Geiſtliche und Schuls lebrer wurden von der fandwehr entbunden.

Der

Landſturm , der urſprünglich aud Reſerve für die fandwehr ſein ſollte, erhieli ſeine förmliche Entwidlung

Anecdote mitgetheilt. Ein Kriegerath batte die vere dieſes dem General Bůlom gemeldet und tröſtend bin , zugefügt : ,, Bei dem jebigen in Berlin berrſchenden großen Enthuſiasin us würde das Publikum gern über dieſe Mångel hinwegfeben ."

-

Am 31. März jog

Eine neue fóniglide Verordnung vom 17. Juli modi : ficirte jedoch die durch die erſte dem Randſturm auf.

Bülow mit ſeiner Diviſion in Berlin ein und bier ward beſtimmt, daß General v. Thúmen mit ſeiner Brigade von Morgen an die Blofade von Spandau übernebmen, der andere Theil der Diviſion aber am 4. April zwiſchen

erlegten barten Verpflichtungen bedeutend.

Zieſar und Brandenburg aufgeſtellt ſein ſollte.

erſt durch die fönigliche Verordnung vom 21. April. Dieſe we :

niger befannten Gereße verdienen im Buche von S. 269 an ſelbſt nadıgeleſen zu werden.

( Schluß folgt.)

Redigiri unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung : C. B. Leste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.

Samſtag ,

N " 141 .

25. November 1843

1

st

alltid

Allgemeine Militar · Zeitung. Wachthaus bat durchaus frin militåriſches Arſehen , ſein

Preu Ben .

Berlin , 11. November. Das beute ausgegebene erſtes Stodwerfiſt mit zierlichen grünen Jalouſieen vers Militárs Wochenblatt enthält folgende AderhódíteOrdre an das Kriegsminiſterium : ,, Zur Erledigung der bei der Ausarbeitung eines neuen Dienſtreglements für die

feben, aber es genügt, dieſe zu öffnen, um die Ranonen zu demasfiren, welche die Straße und die Vorſtadt St. Antoine, den Boulevard und mehrere auf den Plaß

Armee beregten Zweifel beſtimme 30 bierdurch, daß die auslaufende Straßen bejireiden. Nichts iſt erfindunge Artillerie , Unteroffiziere, welche die bóbere Zulage von

reider, ſolider und verſtedter zugleid, als dieſe flernen

11/2 Rihlr. monatlid) beziehen, und der ålteſte Unters offizier jeder Escadron in der Cavalerie, inſofern er nicht zugleich Quartiermeiſter iſt , in Zufunft Sergeanten

Foris; fie bilden im Inneren von Paris cin vollfom . menes Vertheidigungsſyſtem . Da bei entſtehenden Uns ruben die Fübrer der Emeute ſtets damit begannen, die Wachthảuſer zu überrumpeln und die Schildwachen zu entwaffnen, ſo hat man dieſe Unannebmlid)feit auf dieſe

benannt , und die Quartiermeiſter der Cavalerie und reis

tenden Artillerie ebenfalls zur Claſſe der Sergeanten ges

zählt werden ſollen , ihnen in dieſerGlaſſe aber der Vorrang Weiſe verhindern und zugleich die Mittel zur Vertbei, vor jenen zuſtehen ſoll. Das Kriegsminiſterium bat dieſe digung zur Hand baben wollen, für den Fall, daß die Beſtimmung der Armee, ſowie der Cominiſſion zur Auss Feinde der Regierung ſich gegen dieſelbe erboben . Nichts arbeitung eines Dienſtreglements befannt zu machen. ijt bei dieſen verſchiedenen Bauten dem Zufall überlaſſen Sansſouci, 3. Oct. 1843. (gez.) Friedrich Wilhelm . “ F r a n fre i db. Paris , 4. November. Die Pariſer Journale be.

worden, und indem man einen Blick auf ien Plan von Paris wirft , überzeugt man ſich bald , daß dieſe Ge,

rdhaftigen ſich beſondere mit der Befeſtigungsfrage, und die Dppoſitionsblåtter veröffentlicben in ihrem Fas natismus über dieſen Gegenſtand die abentheuerlichſten

befehligt von 2 Admiralen , 10 Viceadmiralen , 20 Contres admiralen, 33 linienſdiffs capitainen 1. Olajie, 66 lis nienſchiffocapitainen 2. Ciaffe, 66 Corvettencapitainen

Gerüchte. Und doch braudte man die Wirflich feit gar

1. C1., 132 Corvettencapitainen 2. 01., 96 finienſchiffs ,

båude in leidter Berbindung mit einander ſteben .

- Die franzöfiſche Kriegsmarine wird zur Zeit

nicht zu verlaſſen und konnte doch Merkwürdiges genug lieutenanten 1. und 395 2. 01. Die Cadres find ins über die detachirten Forte , über die Ringmauer und deffen nicht vollzählig , denn nach dem Wortlaut der über die im Inneren von Paris errichteten Wachtbåuſer Fönigl. Verordnungen vom 14. Seprember 1840 und beridten. Dieſe leßteren bilden unter anderem ein 21. Huguſt 1839 ſollte Frankreich 67 linienſchiffocapi. bemerkenswertes zuſammenhängendes Vertheidigungs. taine 2. 61., 134 Corvetrencapitaine 2. 31., 100 Pinien, mittel. Die Journale haben wohl von Zeit zu Zeit ſchiffslieutenante 1. und 400 2. Claſſe haben . davon geſprochen , aber immer nur in ganz allgemeinen Ausbrüden . Alle dieſe kleinen Forts find ſo conſtruirt,

Ru B 1 an d .

daß ſie in dem Moment des Angriffs vollig umgeſtaltet Petersburg, 26. October. werden können. Die Schießſcharten ſind alle von außen befehl vom 22. d. M. bat Se. verfleidet, aber in dem Augenblicke der Gefahr genügen Anzahl von Beförderungen unter von innen einige Rolbenſtoße, um dieſe Verkleidungen vorgenommen ; es befindet ſich

Durch einen Tags, Majeſtår eine große dem bóberen Militar darunter eine lange

zu zerbrechen ; 25 bis 30 Mann ſind vollfommen bin. Reihe Ernennungen zu Generalen der Infanterie , der reichend, um ein ſolches befeſtigtes Wadthaus zu vers Cavalerie, der Artillerie und des Genieweſens. Unter theidigen. Eines der merkwürdigſten iſt das auf dem denſelben befinden ſich die Generale Gorilcafow , Praße der Baſtille , unfern der Juli. Saule errichtete. Generalgouverneur von Weſt. Sibirien , Berg , füs S

În Zeiten des Aufruhrs bietet dieſe Säule einen natúroders, Klingenberg, Dehn , Kawelin , Often , lichen Vereinigungspunct dar, man bat daber jede Vor. Saden , Adlerberg u . a . februng getroffen , um nidt allein Herr des plages,

ſondern des ganzen Viertels zu bleiben. Das befeſtigte

1123

1124

Li te ra t u r.

růdgefehrt, und batte alle auf ſeinem Wege befindliden

Brüden binter ſich abgeworfen. Beiträge zur Geroidte des Jahres 1813. (Schlu 6. )

Der Hr. Berf. gibt

uns hierbei mebrere ſebr ergoßliche Anecdoten.

-

Vom

Iruppen ausfübrlich aufgezáblt.

S. 313 werden die zu Búlow's Diviſion gehörenden Sie betrugen mit

8. an mußte Bülow nebſt Borſtel die Blofade von Magdeburg auf dem rechten Elbes Ufer übernehmen, als Wittgenſtein nebſt Yorf bei Roslau über die Elbe ge.

Borſtel'8 Abtheilung 10,016 M. Infanterie , 965 M.

gangen waren . Nachdem der Hr. Verf. und von S. 362

Cavalerie, 971 M. Artillerie , zuſammen 11,952 Kópfe und 1798 Pferde. Auch ießt war die Ausrüſtung noch feineswegs vollſtändig. Da fehlten einem Bataillon nod 14 Unteroffiziers , und 149 Soldaten . Gewehre,

-372 mit flüchtigen Zügen die gleidhzeitigen Ereigniſſe, die vom 1. April bis 1. Mai bei den anderen Heer: theiten ſtattfanden, gegeben hat, führt er uns mit S.373 wieder zu Bülow vor Magdeburg zurück, und ſchildert

311 Såbel, 173 Såbelgebente , 32 Torniſter ; ein an . deres beſaß unter ſeinen Gewehren 51 furze Fuſiliers,

zuerſt ausführlich das nicht unbedeutende Gefecht, das bei einem am 13. April von den Franzoſen mit 6 Com.

152 grad gefolbte und 5 ganz unbrauchbare Gewebre.

pagnieen unternommenen Elbeübergang, um auf dem rechten Ufer befindliche große Heuvorråtbe in die Feſtung zu ſchaffen, ſtattfand. Es foſtete den Franzoſen 60 M.

s

500 mit weißen , 200 mit rdwarzen Bandolieren vers febene Patrontalden u . i. w. Der ſiebente Abonitt ( S. 340 - 465 ) , vom 1. April bis 1. Mat, führt und endlid in die Kriegos ereigniſſe , wo die das Bülow'lche Corps betreffenden

und alle ihre mitgebrachten Schiffe und iſt ſehr lebre reich . Für die damalige Bebandlung des inneren Dienſtes dürfte es bezeichnend ſein , daß nach einem beſonderen

mit größter Ausführlich feit geſchildert und alle Details Parolebefehl des Generals Búlowo- wſdlafende Sdild. der inneren Anordnungen von Tag zu Tag gegeben werden, - ein dem Studium junger Generalſtabsoffis ziere um ſo mehr zu empfehlendes Kapitel , als der kriegserfahrenen Offiziere tåglich weniger werden. Hier können wir dem Tagebudje unmöglich folgen und muſs ſen uns darauf beſchrånfen , nur Giniges des Wichtiges ren und weniger Bekannten berauszunehmen. Bülow růcte am 1. April nad einem unter freiem

Himmel abgebaltenen Gottesdienſt aus Berlin aus, wo

wachen obne Weiteres mit 40 Stockſtreichen und dem Verluſte der Nationalcocarde auf vier Wochen beſtraft werden ſollten.“

Wir erſeben auch hier , daß der von

der Regierung nur erſt angedeutete landſturm ſich auf dem rediten Ufer der Elbe ſchon von ſelbſt gebildet batte , und wegen des oben erwähnten Vorrúdens der Franzoſen bis nach Medlenburg hinein in Alarm gerieth. vom 14. an ward ernſtlich darauf gedadt, die Blos fade Magdeburgs durch anzulegende Verſdanzungen

dann General Thúmen nach Spandau zog , um den beſſer zu decken. Am 20. erhielt General Búlow die ruffiſden General Helfreid abzulöſen, die ŭbrigen Trup , pen nach Potsdam marſcirten, und am 4. gegen Zieſar porrúdten ; hier ließ er unterwegs ſeine Infanterie Halt machen und abfochen . Da fand es ſich denn, daß ein Bataillon noch immer fein Rochgeldirr beſaß und

vorläufige Anzeige, daß er in den nächſten Tagen vom General Woronzow abgeldſt werden würde, indem aud

von den andern 120 Stück entlehnen mußte.

linken Ufer vorgeben wollten . -

General

Búlow fonnte nur mit ſeiner Avantgarde und ſeiner

der Kronprinz von Schweden, deſſen Avantgarde con bis Roſtock gekommen, in dieſen Tagen mit 26,000 M.

landen, 10,000 Dånen die Elbe pafſiren und auf ibrem S. 413 wird aus

einem vertraulichen Berichte des Generals v . Thůmen

Gavalerie am 5. April an den Gefechten bei Dannigfowder mißglückte Sturm auf Spandau am 20. April aus. und Debli ſebr thårig theilnehmen , die von S. 336 fábrlich geſchildert, und verdient nåbere Beadtung. Er

an ausführlich geſdildert werden , und uns dadurch manche neue und wichtige Beitråge liefern. Der Vices

mißglůďte hauptſächlich wegen mangelhafter Führung, und weil er von dem günſtigen Zuſammenwirken mebs

könig batte nåmlich am 2. April mitwenigſtens 34,000 M. rerer verwidelten Bewegungen und Anordnungen abs eine" bedeutende Demonſtration von Magdeburg aus, bångig gemacht worden war. gegen Gommern zu gemacht, die gegen Berlin gerichtet In der Nadt des 23. Aprils mußte Bülow mit dien, und lebte ſie am 3. nod weiter fort. General General ſeinen Truppen auf Yorf's Befehl nach Deſſau auf Wittgenſtein batte mit ſeinem faum 20,000 M. betra , genden Armeecorps bei Belzig, Gorffe, Brůck und Be.

brechen , wåbrend Borſtel noch vor Magdeburg blieb, wo ibn Worongow verſtårfte ; eben ſo übernahm von

iiß eine Stellung genommen , von der er Magdeburg dem gleichfalls vor Wittenberg abgerufenen General beobachten, Wittenberg blofiren fonnte. Vor dem feinda Kleiſt, die rohwache durch einige preußiſche Truppen lichen Andrange with General Borſtel, der dein Feinde verſtårfte ruffiſde Brigade des Generals Harpe die zunächſt ſtand , zurůd , und ſo entſpann ſich denn am

Blofade dieſes Praßes. Am 24. erhielt General Bülow

5. eine Reibe von vereinzelten Gefechten , die ſich mit dem übereilten Rudzuge des Vicefónigs.nad Magder lich unbedeutend waren, auf die allgemeine Stimmung bódít günſtig einwirften . Es batten faſt nur Preußen

Befebl, bet Defau ſteben zu bleiben und von hier aus durch ſtarfe Detachements in Köthen und Aden die untere Saale zu beobachten und beim Bordringen des Feindes den Brúdenfopf bei Roslau zu vertheidigen. Spandau ergab ſich gegen freien Abzug der Beſaßung

gefochten und dabei 36 Todte und gegen 400. Verwun . dete gehabt, den Feinden dagegen allein obne Todte

am 24., worauf General Thúmen vor Wittenberg rúden rollte. Am 27. erhielt Bülow , der bis jeßt in ſeinen

.

burg endigten , und die, ob ſie gleich an lid ſelbſt ziems

und Verwundete aber an 1000 Gefangene abgenommen . Stellungen geblieben war , von Wittgenſtein den Be. Bis zum 7. war der Feind ganz nach Magdeburg aus febl , als ſelbſtåndiges Corps die niedere Saale und

1126

1125

die Bewegungen des Vicefontg8 zu beobachten . Sollte

dem Feinde in die linke Flante zu fallen , ohne jedoch

die verbündete Armee bei füßen geſchlagen werden , ſo würde ſie ihre Operationslinie auf die Ober .Elbe richten , und dann mit Búlow feine genaue Verbindung balten können . In ſolchem Falle müßte er alle bei Magdeburg und Wittenberg ſtebende Truppen ſammeln

ſeine Communicationslinie über Roslau ( zwiſchen zwei feindlichen Feſtungen durd ) Preis zu geben , und vor Adem den Gedaufen feſtzuhalten , daß er im unglück. liden Falle Berlin deden und die Blofade von Wittene Merſeburg berg ro lang als möglich fortſeßen müſſe. war unterdeffen vom Feinde genommen, General Kleiſt aus Halle verdrångt, und dieſe Stadt am 30. frůb vom Feinde bereßt worden, daher marſcirte Bülow am 30.

und zur Deckung Berlins eine Stellung zwiſden Bran. denburg , Potsdam und Wittenberg wåblen. Seine

Dperationsbaſis ſei die niedere Oder zwiſchen Cůſtrin und Stettin , um den Flußübergang bei Gúſtebieſe zu

nad Radegaſt, und ließ die untere Saale nur ſo wach beobachten. Als er Abends in Radegaſt anfam, fonnte

gewinnen. – Dieſer Befehl iſt wichtig. Durd ibn er . bielt Bülow erſt ein ſelbſtåndiges Commando und einen ůberaus wichtigen Auftrag. Ferner gebt aus ihm bere

er bier über folgende Truppen verfügen : gegen 3000 M. Infanterie, 900 Reiter, 24 Geſchůße, im Ganzen etwa

vor, daß die Adiirten (don am 26. April, von welchem Lage dieſer Befehl datirt iſt, beſchloſſen hatten , bei

4400 M. Obgleich noch gegen 8000 Feinde auf dem linken Ufer der unteren Saale zwiſchen Bernburg und Salbe ſtanden , traf Bülow am 1. Mai doch alle Ane

.

füßen eine Schlacht zu wagen , daß ſie dabei aber die zwiſchen Elbe und Rhein befindlichen franzófirden Streite ſtalten , um Halle am 2. Mai dem Feinde wieder zu kräfte bei weitem zu gering, nur zu 72,000 M. an. entreißen , als er überdieß , nad dem Wittgenſtein den Tchlugen. Bülow traf alsbald die ndtvigen von den Angriff auf Halle gebilligt batte, abermals von dieſem Umſtänden gebotenen Maßregeln . Zuerſt benadrichtigte aufgefordert wurde, bei der am 2. Mai bei Lüßen zu er das in Berlin reſidirende Militargouvernement zwis liefernden Sdlacht , die linke Flanfe des Feindes zu ſchen oder und Elbe von den von Wittgenſtein erhals beunruhigen . Alle jeßt unter Bülow's Oberbefehl ge. tenen Befehlen und bat für unglüdliche Fåde um móg. ſtellten Truppen , vor Magdeburg , Wittenberg , im lido ſte Beſchleunigung der Vorfebrungen zum Verſam . Brüdenkopf bei Roslau, und an dem rechten Ufer der meln des landſturms an den angegebenen Puncten unteren Saale betrugen gegen 20,000 M., von welchen und zu dringender Beſchleunigung der Organiſation der ibm jedoch zu dem beſchloſſenen Angriff auf Halle, wie fandmebr. Dann ſendete er einen vertrauten Offizier (don bemerkt, nur 4400 M. verfügbar waren. .

nad Torgau, um den General Thielmann, der die dort

Der adte ubranitt ( S. 466 –- 519 ) beſchäftigt

verſammelten Sachſen befchligte, zu 'bewegen, ein Bas

fich mit Darſtellung der Leiſtungen der preußiſchen Pro.

tailon und ſchweres Geldúß vor Wittenberg růden zu laſſen. Wenn aber aud faſt die ganze Garniſon rich

vinzen im Rüden der Bülow'den Heeresabtbeitung,

für die Alliirten ausſprad , auch Thtelmann dieſes

Generals im laufe der Monate Mai und Junt werden

offentlich bekannte , ſo wollte er ſich doch ohne Befehle ſeines Königs in nichts Beſtimmies einlaſſen. Ferner ſuchte er bei Wittgenſtein um die Erlaubnis nad , die

mußten ; dieſe Entſchlüſſe ſelbſt werden jedoch erſt im zweiten nod nicht erſchienenen Theile unſeres in Frage tebenden Werfes ibre Stelle finden. Hier erhalten wir nun ausfübrlich die vom Militárgouvernement zwiſchen Elbe und Oder in Beziehung auf die aufzubringenden

von Spandau berfommende Brigade Thúmen und an ,

dere noch vor Wittenberg ſtehende preußiſche Truppen an lid ziehen zu dürfen.. Meldungen ſeiner ſeiner eigenen Zruppen beſagten, daß der Vicefónig die untere Saale

verlaſſe und ſich gegen die mittlere Saale gegen Halle und Wettin bin bewege. Die Uebergabe von Span. dau, das am 27. beſeßt wurde, fam den Preußen booſt erwůnſdot. Sie fanden dort 115 Geſchůße , 549 Ctr. Pulver, 5400 Gewehre u . f. w. Die Gemebre naments lich famen der in der Errichtung begriffenen fandwebr -

welche von großrem Einfluß auf die Entſchlüſſe dieſes

Kriegsmittel getroffenen Verfügungen und Anordnungen, und bekommen erſt hierdurch einen glänzenden Beweis von der Möglichkeit, mit rebr geringen Mitteln, wenn

Dabei åchte Vaterlandsliebe alles durchglübt, rebr Großes zu leiſten. - Zuerſt wird von S. 466–481 die erſte Periode des landſtur m 8 beſprochen. Die den Randſturm eigentlich hervorrufende Verordnung ward .

in Breslau am 21. April erlaſſen , gelangte aber erſt

ſehr zu ſtatten. General Thúmen , der mit einer um ein Drittbeil dwåderen Truppenzahl, die 3529 M.

am 2. Mai in die Hånde der Churmarkiſden Regie . Tung. Hier hatte ſich jedod , wie wir ſchon oben er .

ſtarfe Befaßung nach fünftågiger Beſchießung und mit ganz geringem Berluſte zur Ergebung gezwungen batte, empfing gewiß weniger Dant, als irgend ein General

wähnt, der landſturm ſchon von ſelbſt gebildet, daber

in åbnlichen Fällen erhalten hatte. Nod am 28. Abends brad Bülow von Defau nad

Empfang der Nadricht auf, daß der Feind" ernſtlid Anſtalt treffe, bei Halle über die Saate zu gehen, und den dort ſtebenden General Kleiſt bart drånge.

Er

trat nad dem 3. Mai erſt die Periode ein , wo es

darauf antam , die erlaſſenen Befeble in's leben treten zu laſſen . Wir müſſen es wegen Mangels an Raum dem Reſer überlaſſen, im Werfe ſelbſt die wichtigen Ber.

fůgungen nachzuſchlagen, die von Anfang Aprit an von dem Militárgouvernement zwiſden Elbe und Oder in Beziehung auf den landſturm erlaſſen wurden. Wir

wollte ihm durch einen Angriff auf Bernburg luft lernen hieraus kennen, welche ſchwere Opfer man vom durd eine am 29. bei ihm einlaufenden gebeimen Jn.

machen . Dieß mußte jedod aufgegeben werden, denn

landſturm verlangte; die Gemůtber der Einwob . ner ſollten aufgeregt , die Maſſen in Bewe .

ſtruction Wittgenſteins ward ihm aufgetragen , bei der

gung gefeßt , als aber dieſes geidehen , ibnen

in der Gegend von feipzig zu liefernden Hauptjólacht eine birreichende Leitung gegeben werden.

1128

1127

S. 470 erhalten wir mehrere Beiſpiele, wie beides auss

413. Mémoire militaire soumis à Mr. le maréchal ministre de la

S. 473 2c. zeigt uns , wie . B. im Rebufilden Kreiſe der fandturm in ſeiner eigentliden

guerre , sur les conditions stratégiques des deux chemins de fer de Paris à Strasbourg et de Paris à l.yon , et Sur la nécessité de les séparer dans toute leur longneor. 4. Paris 1843. Imprim . de Malteste. (1/2 B.) Gezeichnet : D. Larabit , membre de la chambre des

geführt wurde.

.

Bedeutung aufgefaßt worden iſt. - S. 482-507 fübrt .

uns die Errichtung der landwebr namentlich in dieſen Provinzen und in Berlin insbeſondere vor. Es wird bier geſagt : der Plan zur Schöpfung der Landwebr lei obne Zweifel eine långer genåbrie und gründlid durodacte Idee geweſen, die flar, bundig und mobl . ausgearbeitet durch die Berordnung vom 17. März in's Leben getreten wåre. Shres eigentlichen Scdpfers wird

nicht gedacht. Das Gouvernement des Landes zwiſchen Elbe und Dder ſollte nach dem urſprünglichen Plane 7 Brigaden zu 4 Bataillonen und 4 Schwadronen ſtelo len , was auch wirklich nur mit dem Hinwegfallen eines

einzigen Bataillons geſchab . Dieſe 27 Bataillone gåbls ten 21,530 M. , die 28 Sowadronen 2746 Pferde. Ausführlich wird angegeben , wie dieſes Alles bewerf.

députés.

414. Des Armées dans leurs rapports avec l'industrie, la n.orale

et la liberté , ou : Des. Devoirs civiques des militaires ; par C. Pecqueur . 8. Paris 1842. Capelle. (19 B.) 4 fr. R. Milit. Lit. Z. 1843. XXIV . ( 4.) Nr. 33. p. 272. 415.Mémorial militaire français allemand ; contenant 1° un

choix d'expressions militaires les plus indispensables ; 2° un recueil de reconnaissances et dialogues militaires, relatifs au service des officiers d'état-major et des officiers de toute arme en campagne ; 3° une série de inodèles de correspon dance tableaux statistiques , tableaux comparatifs des mon naies , poids et mesures en usage dans tous les états d'Al leinagne. Par H. Petitgrand , capitaine au corps royal d'état -major. 8 . Paris 1843. J. Renouard , Gaultier

Laguionie . (XI u. 165 p .) 3 fr. Obige Schrift iſt auch mit deutſchem Titel verfehen : Fran

ſtelligt wurde und von S. 496 an die Erridtung der

zöſiſch-Deutſches Militär-Memorial, enthaltend: 1 ) Eine Uusidahl

Pandmehr in Berlin insbeſondere geſchildert.

waffnung der Infanterie machte große Sowierigkeiten,

der unentbehrlichſten Militär - Redenfarten ; 2) eine Sammlung von Militār-Recognoscirungen und Geſprächen in Bezug auf den

das erſte Glied ſollte Pifen , die beiden anderen Ges webre erbalten , allein bierbei gab es viele Anſtande,

Felddienſt, ſowohl für Offiziere des Generalſtabes, als der irgend

Die Bes

>

die theils aus dem wirklichen Mangel an Gewebren, theils aus ibrer Unbrauchbarkeit und Verſchiedenbeit bervorgingen , und endlich fehlte es auch vielfad an

Geld, um ſie in Stand zu ſeben. Die Cavalerie war zwar mit Pifen vodjtåndig verſehen , dagegen fehlte es an Såbeln und Piſtolen faſt gånzlich, Wie fowierig es auch mit der Verpflegung in dem erſchöpften Pande ausſab , entnehmen wir von S. 507 an , und eben ſo den höchſt traurigen Zuſtand der Churmark. Wie ends lich die landmebr trotz aller dieſer Hinderniſſe endlich

doch ro fraftvoll auftrat und ſehr großen Antheil an der großartigen Wiedererſtebung Preußens nahm , wie

einer “ anderen Waffengattung ; 3) eine Reibe Muſter der Cor: reſpondenz , ſtatiſtiſche Tabellen ,1 Münzen : Syfteme und Verglei: chungsverzeichniſſe der Gewichte und Maße. Von H. Petits Bal. Staats : grand , Hauptm. im fönial. franz. Generalſtabe. u. gel. 3tg. d. hambury. Correſp. 1843. Nr. 204 v. 29. Uug.

R. Journ. d. sc. milit. 1843. (Mai.) 3me Ser. T. XIV . p. 274 - 276.

-

Milit. Lit. Z. 1813 XXIV . (5.) Nr. 40. p. 327.

Spectat. milit. 1843. (Mai.) XXXV. p. 243, 416. Hints to Cadets ; with a few observations of the military

service of the honourable East-India -Company. By Lieut. Postans. 8. London 1843. (100 p.) 3 s. 6 d. 417. Kleine Schriften von Ritter Unton D. Profeſo : Often . Geſam inelt von einem Freunde. Vier Bände. ( 1 - III. Militäriſches. )

gr. 8. Stuttgart 1812. Sauberger. (X u. 340 S. m . 2 Tab ., der Karte des Kriegsſchauplages in den Niederlanden (1815) 4.

nur im Voraus bedauern müſſen, daß er ſich ſelbſt nur

d. Plane der Schlacht 0. Waterloo ; 6 unpag. 1. 277 S. m . d. Plane d. Schlacht 0. Montmedy ; X u. 309 S.; 256 S.) 6 Rthlr. Die drei erſten Bände enthalten : 1. Die Schlachten don Ligny, Quatres Bras und Waterloo. S. 1 . Briefe eines Mi: litärs an einen anderen ( 1.- 4. Brief : Ueber das 1815 erſchie:

ein ſo furzes Ziel geſteckt hat, durch ſeinen Vorſag nåm.

nene Werf Der Krieg für wahreKrieger " ; 5.- 7. Brief : ueber

lich , ſein vorzügliches und überaus fleißiges Werf nur

den Feldzug von 1812.

General v. Bülow ſeine rd were und ernſte Aufgabe loite , boffen wir vom Hrn. Verf. in der Fortſeßung ſeines Werfes recht bald zu leſen , von welchem wir

Mit Beziehung auf Vaudoncourts und

bis zu Ende des Waffenſtilſtandes fortführen zu wollen. Dem Schluſſe dieſes erſten Theiles ſind 15 Beilagen angefügt, die zum Theil Standesausweiſe über die

Liebenſteins Geſchichte dieſes Feldzugs , und die Betrachtungen des Oberſten Iſduikewitſch.) S. 197. Strategiſche Ueberſicht des Feldzugs in Rußland 1812. S. 267. – II Die Bertheidi

Bülow'den Truppen in verſchiedenen Zeiten enthalten, theils fontglide Verordnungen über die Errichtung der

ueber den Rofacken und deſſen Brauchbarkeit im Felde. S. 41, Remarks on the organisation of the corps of artillery in

C

gung und der Fall von Montmedy im Jahre 1657, S. 1, the british service. S. 109.

freiwilligen Fåger bringen, tbeils andere hierher bezúgs

Bemerkungen bei Leſung von Jomini's Tableau analytique , Bruxelles 1831. 8. 171 .

liche Notizen liefern .

Denkſchrift über die Möglichkeit der militäriſchen Eroberung der III. Der Feld europäiſchen Türkei durch die Ruſſen. S. 211 .

Bibliograph i e.

zug in den Niederlanden' 1793. R. Leipz. Rep. 1843. I. S. 250 - 52. -

IV. Vermiſchte militäriſche Schriften..

418. Méthode militaire d'enseignement primaire ; par Etienne

411. Hints to Subalterns of the british army . By Henry Hard-

Roland ; adopté pour l'armée en 1840. In-8. Paris 1842. 4 fr. 419. Oisivetés de M.de Vauban . Tome I et partie des Tom. II

bargain. 8. London 1843. T. and W. Boone. ( 68 p.) 2 s. 6 d .

R. Lit. Gaz. 1843. p. 219. (April 8. Nr.0 1368.) 412.Kadetten , eller Carlberg för nöro trettio år sedan . Wänligen tillegnad fordna och nuwarande Kadetter af En f d . Kadett. 12. Stockholın . 1843. · Berg. ( VII , 156 u . 2 S. med 4 Plancher .) – Boktr. Förlag . 1 Rdr.

et III. Tome IV , augmenté de mémoires inédits tirés du tome deuxième . In - 8 . Paris 1842 , 1843. J. Corréard.

( 16'/. B. 1. 2 pl.; 4 B. ) 15 fr. 420. Essais sur de nouvelles considérations militaires ; par L. A. C. Vauvilliers, colonel du génie en retraite. 8. Paris 1843 .

Gaultier-Laguionie. (23'/, B.) 6 fr.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. B. leste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.

Dienſtag ,

142

N

28. November 1843.

WE

ta

Allgemeine Miíitar - Zeitung. s

Sardinie 11. * ) Das landbeer des Königs von Sardinien beſtebt gegenwårlig aus aditzebu Regimentern gufanterie in neun Brigaden (bicrunter eine Gardebrigade), jedrs

inien

derten engliſchen , das der Feſtungsartillerie aber nad dem System ( Gribauval , zum größeren Theil jedod nad tom neuen franzoliiden eingerichtet. Ein Gorps Ra .

rabinier , zur Hälfte beritten , verliebt den Dienſt der

Regiment in jedyzebn Compagnieen und vier Bataillone eingetheilt. Das erſte und zweite Bataillon baben jedes eine Grenadiers und drei Fújīliercompagnieen, das dritte

(Hendarmerie. In den Militarſtulen von Turin und Racconigi ,' dieſe refiere beſonders zur Erziehung der

iſt ein fågers , das vierte ein Reſervebataillon .

Ein

stimmt, erbalten Cadetten und Dffiziere ihre Ausbildung.

eigenes Corps ſind die Bergiåger (bersaglieri) , zum beſonderen Dienſt in den Alpen beſtimmi; ſie ſteben unter den Befehlen eines Oberſtlieutenants und zåblen im Frieden 384, im Krieg 705 Mann . Bon den jechs Regimentern liniencavalerie beſteht jetes aus ſechs Somadronen , wovon die fünfte mit Panzen bewaffnet

Für die Inſel Sardinien bar man ſtart der in den übrigen Tbeilen des Kdnigreiche beſtebenden Conſcriprion, nad alten Gefeßen und Gebrauchen des Landes eine Miliz eingerichtet , deren Minimum 16,443 und deren

und die rechte eine Reſerved wadron it. Die Remons

Sobne verdienter Militárperſonen ohne Vermogen bes

Marimum 22,363 beträgt.

Die Rubegetalte der Mis

litárperſonen ſind geringer als die vieler anderen Staa . ten ; nadſtebende Cabede gibt eine Ueberſicht davon :

tirung geſchiebt in Hannover und das Gouvernement bes Minimum .

willigt eine Durdſdinittoſumme von rechebundert Francs

für das Pferd. In dieſem Jabre bat man ein Regi. Generallieutenant ment vouſtändig mit italieniſchen Pferden beritten ger

Generalmajor

macht und bis jeßt alle Urſache , mit dieſem Verſuch Oberſt.. zufrieden zu ſein. Dieſe Pferde ſind zwar viel fleiner Oberflieutenant als die deutſchen , aber eben ſo ſtark und dauerhaft und

Major ..

bedeutend wohlfeiler.

Hauptmann

Wenn die Remontepferde bei

den Regimentern anfommen, lo baben die Hauptmanner und Subalternoffiziere die Erlaubniß , ich eines für

.

.

.

.

ifren Gebrauch zu wählen , welches ſie durch monatliche Oberfeldwebel

Abzüge von ihrem Gebalt, die Hauptmanne in zwei, Feldwebel die Lieutenante in drei Jahren bejablen, aberr vor Abs lauf dieſer Zeit nicht verfaufen fónnen . Ein Obevau. legerøregiment bat ſein beſtåndiges Standquartier auf

.

Soldat

4000 Fr.

50 Fr. | 6000 Fr.

3000

50 50 30 30 20

2400 1800

Lieutenant Secondlieutenant

Corporal .

Bulace für jeden Feliua. Marimum.

.

1500 1100 700

U

600

11

300 250 180 140

12

20

4000 3000 2400 2000 1500 1100 1000 500

1

0

20 10

V

11

7Fr. 50€. 400 6

5

11

U

300 240

der Inſel Sardinien , wo es einen ſtarfen Dienſt in Eine allgemeine Ueberſidst der Stårfe der ſardinia Handbabung der öffentlichen Sicherheit hat. Die Ar (den Armee gibt die folgende Tabelle: tillerie iſt in Brigaden und Compagnieen getheilt Kriegsfuß. Friedensfuß.

und beſtebt aus acht Compagnieen Feldartillerie zu Fuß, Compagnieen Feſtungsartillerie, zu Pferd , zwolf zwei zwei Feuerwerfers, eine Pontonniers , eine Waffenſchmieds und zwei Arbeitercompagnieen ; man bat cine Ranonen . i in Turin und drei Pulverfabriken , wovon eine gießere in Turin , eine in Genua und eine in Cagliari rich befindet. Das Material iſt nad einem etwas verån .

18 Regimenter finieninfanterie

Garde, Grenadier und Jäger

2739

112,698 9912

Bergiåger .

384 4674

6006

Liniencavalerie

600 3362 316 437 2206

Chevaulegers . Artillerie

Train

*) Vorſtehende Notizen ſind aus Etudes militaires suivies d'un specimen de l'armée sarde et de l'organisation militaire du Piémont, par le Vicomte Paul de Choutot. 8. Turin, 1843 ". entlehnt.

18,530

Genie Rarabinier

Im Ganzen

33,248

705 600

6944 2234 707

2206

142,012

1131

1132

annoye r.

feineswegs die Achtung gegen eine ſoldie Autorität ber .

Se. Maj. Der König leßen beißt, wenn jeßt hin und wieder andere Anſichten

Hannover , 8. November.

baben allergnädigſt gerubt, den Oberſtlieutenant v. Ben,

als die richtigeren anerfannt werden.

Dieſes iſt der

nigren , Commandeur des Garderegiments , für den Fall mit obiger Bemerfung des Referenten. Napoleon bielt ſeine Marſchålle in zu guter Zucht, als daß irgend einer von ihnen gewagt båtte, ſich die eigenmächtige anzuſtellen . Allerbódítdieſelben haben befoblen , daß Abånderung eines ſo wichtigen Befebles zu erlauben, verſtorbenen Oberſt Meinece als Bevollmächtigten in der Bundes - Militårcommiſſion zu Franffurt a. M. 5

derſelbe aus dem Erat der Infanterie ausfalle , jedoch bei dem Garderegimente aggregirt gefübrt werde , und

deffen Uniform trage.

( Hann. 31g. )

Beantwortung

wäre ſie auch von einem noch beſſeren Strategen als Somini angerathen worden. Es wurde daber ſoon

långſt die Angabe, als ſei Ney eigenmächtig nach Baußen marſdirt, bezweifelt, und muß daber der von Capefigue in ſeinem Werfe : L'Europe pendant le Consulat et l'Empire de Napoléon * ) mitgetbeilte Befehl Napoleons als åcht und wahr anerfannt werden.

der in Nr. 124 dieſer Blätter ſtehenden „ Ent:

Dieſer

am

15. Mai abends in fudau eingetroffene Befebl beſagte,

gegnung auf die in Nr. 98 — 100 dieſer Blätter daß Ney mit ſeiner ganzen Ärmee ſtatt nad Berlin enthaltenen Recenſion des Werkes : General Graf nach Baußen ziehen ſolle , obne Rúdſicht auf Bülow Bülow

von Dennewiß in den Feldzügen zu nehmen , der mit faum 25,000 m . die Marken dedte 1813 und 1814.

und ihm folglich wenig hinderlich werden fonnte. Reo

ferent weiß übrigens recht gut, was von Capefigur zu Der Verfaſſer der in Nr. 98 — 100 dieſer Blåtter balten iſt, er nimmt aber feinen Anſtand, ſeinen duro .

flebenden Beurtheilung des eben angeführten Werfes Anführung tüchtiger Gewåbrsmánner belegten Bebaup. muß offen geſtehen , daß er noch nie einen ſo genügen, tungen und wörtlich mitgetheilten Befeblen Glauben den Beweis von der Ridtigfeit ſeiner Anſichten erbalten zu ſchenfen. Das vom Hrn. Verfaſſer ſelbſt benutte bat, als durch dieſe ,, Entgegnung " , melde der Hr. Werf : Tableau des Guerres de la Revolution fran G. 458 ſebr deutlich zu verſteben , daß Autor des fraglichen Werfes zu veröffentlichen ſich ges çaise etc. gibt S.

drungen gefühit bat. Es bat Peşterem nåmlich feinedo Ney nur auf Napoleons Befehl nad Baußen marſcirt weges gelingen wollen , die nid durchaus lobende Rich , ſei. Es ergibt ſich hieraus die Richtigkeit der fritiſchen tung jener Beurtheilung und namentlich die ziemlich Anforderung, nicht nur einer einzigen Angabe folgen, jablreichen und nicht unwichtigen Bemerkungen und ſondern ſie mit anderen und ihrer inneren Wahrſdein, Ausſtellungen zu entfråften, zu denen Referent fido ver. lichfeit ſelbſt vergleichen zu müſſen , um das Wabre anlaft gefeben bat ; er bat id lediglich darauf ben möglichſt zu erforſchen.

Was die zweite Entgegnung des Hrn. Derf. zum Gegenſtand ſeiner ,, Entgegnung " zu machen, anbelangt, daß nåmlich das nach dem Waffenſtilſtand

ſcrånfeit müſſen , nur einige febr unweſentlide Puncte

die Richtigkeit der anderen Bemerfungen aber eben biers

von Augereau bei Würzburg geſammelte Reſervecorps

durd ) anzuerkennen. Demungeachtet bålt es Referent allerdings aus 50,000 m . beſtanden babe , und daß für Pflidit, cbiger ,, Enigegnung“ folgendes zu ants folglich der Referent mit ſeiner Bebauptung , als babe es nie den dritten Theil dieſer Stårfe erreicht, in großem

worten .

Referent glaubt in ſeiner Recenſion ſeine dem frag. Irrthum ſei, ſo muß Referent zuvorderſt bemerken, daß lidhen Werfe gemachten Ausſtellungen faſt immer durch Citate tüdtiger Gewåbrémånner genugſam belegt ju baben , überall dieſes thun zu müſſen , bielt er jedoch für unnótbig. Dieß war der Fall Faï , als er dem urn. Verfaſſer die Bemerfung madte, daß Berlin und die

rebr båufig ein großer Unterſdied ſtattfindet zwiſchen der Stårfe, die ein Corps laut der gegebenen Befeble

erhalten roll, und zwiſchen derjenigen , die es vers moge der Umſtånde endlich wirklich erbålt; in Bes ziebung auf dieſen Unterſchied muß Referent bedauern,

Marfen von der ſchweren ibnen durch den María des Marſdallo Ney von Torgau ber drobenden Gefabr nur

bei ſeiner Bebauptung, jenes Corps babe nie eine Stårte

dadurch befreit worden wåren, daß der Marſchall von

ſcheint einigermaßen besſer als der Hr. Verf. ,, be.

von 17,000 M. erreicht, bebarren zu müſſen . Referent

dem Marſde nach Berlin abgewichen und nad Bauben

dacht"“ und gewußt" zu haben, daß, wie allgemein

marſcirt , und daß dieſes nur auf beſtimmten Be ,

befannt , Milhaud's Cavalerie damals noch auf dem

febl Napoleons , teinesweges aber auf den Rath

Anmarſde aus Spanien war , und faum vor Ende

Fomini's geſcheben ſei.

Der Hr. Berfaffer ſtellt biet Septembers die Gegend von Würzburg erreichte , und

dem Referenten die Autoritat des Hrn. Generals 2 .

daß die Bayern gleich nach dem Waffenſtilſtande rich

0. Müffling entgegen. Die Chiffre , C. v. W." , unter gegen Deſtreidh am Inn zuſammenzogen . Um dem Hrn . welcher in den Jahren 1818 bis 1825 eine Menge der Verf. aber mit einigen Sitaten zu dienen , ſo gibt das wichtigſten Aufklärungen über jenen denkwürdigen Felds ſchon oben angeführte Tableau etc. S. 463 dieſem Corps zug gegeben wurden , ſteht gewiß bei jedem , der die nur eine Stårfe von 18,000 M. Ferner werden in Kriegsgeſchichte jener Jahre nur einigermaßen fennt,

in der größten Achtung. Demungeachtet ſind ſeit der Herausgabe jener Schriften ſo manderlei Aufflårungen von den verſchiedenſten Zeiten gefommen, daß es gewiß

*) Referent bedauert, dieſes Wert augenblicklich nicht zur þand zu

haben, hierher gehörigeStelle vorfinden . Ibeil IX. die im um ſich

citiren zu können ; ſie mus

1133

1134

den vom Major -Général Berthier dem Raiſer am 6. Au, guſt vorgelegten Rapporten ( Spectateur militaire 1.

auf die vom Hrn. Generallieutenant v. Hofmann ber , ausgegebene Beſchreibung der Schlacht von Leipzig, in

pag. 165 ) , die aber keinesweges den weit geringeren welder allerdings das Bülow'ſde Corps um 12 Uhr wirflichen Stand der Truppen , ſondern vielmebr dens

Zaucha paſirt haben mußte, wenn es um 1 '/, Uhr rid

jenigen enthalten , den ſie baben ſollten , Augereau's

roon eine balbe Stunde berwårts nad, Peipzig zu bei

Truppen nur zu 12,000 M. angegeben, zu dem allmålig

dem Vorwerf Heiterblid formirt und Paunsdorf ans

erſt das aus Spanien anfommende Reitercorps Mil.

gegriffen gegriffen hat. Referent erfennt die Autorität des Hrn.

baud's ſtoßen route. ſollte Es dürfte daber dem Hrn. Berf.

Genera18 v . Hofmann , wo er als Augenzeuge ſpricht,

fower werden , anders als aus Plotho das Daſein

vollfommen an , und weiß eben ſo gut die Vorzüglid):

ſeiner „ praeter propter “ und „ unbedenklich " zu

feit ſeiner Berichte über die bei der großen böhmiſchen Armee nach dem Waffenſtilſtande bis zur Sdladt von

50,000 . angenommenen Reſervearinee zu beweiſen . Der würdige plotbo iſt allerdings der Steden und der

Leipzig ſtattgefundenen Vorgånge gebührend zu ſchagen,

Stab, an den man ſich balten muß , wenn beſſere Nads weiſungen fehlen , bat man aber dieſe , ſo darf er nur ſebr beburſam benußt werden. Wenn der Hr. Verfaſſer , um ſeine dritte Ente

denn Fr. v . Hofmann war damals , wenn Referent nicht irrt , Chef des Generalſtabs beim 2. ruſſiſchen vom Prinzen von Württemberg commandirten Infan . feriecorps . In dem vorliegenden , die Nordarmee ſpes

gegnung zu erwähnen , aderdings nur die Geſchichte der Feldzüge des Generals v. Bülow , nicht aber die der verſchiedenen Theile der Nordarmee ,,berdoreiben “ wollte , ſo würde es ibm doch gewiß Niemand verargt

ciel angebenden Fall muß er aber dem Zeugniſſe eines Augenzeugen, und der Geſchichte eines Regimenis, das bier roweren Verluſt erlitt , den Vorzug geben.

baben , båtte er das den Preußen und ihrem tapferen

terieregimento ſpricht S. 127 beſtimmt aus , daß es,

Führer, dem General Hirſchfeld, namentlid unter den obwaltenden Umſtånden , zu ro großem Rubme gereis dhende Treffen bei Hagelsberg einer etwas nåberen Erwähnung gewürdigt, als es nur furzweg ein glans

das Vorderſte von dem Búlow'ſchen Sorrs , den ans

jendes Gefecht zu nennen , wie er S. 122 tbut. Wenn ein 10-12,000 M. ſtarfes Corps (wir wollen bier feine Unterſuchungen über ſeine eigentlide Stårfe anſtellen )

Friccius fagt in ſeiner i å baren Gedichte des Srieges von 1813 und 14 , S. 478 , 480 , 482 20. als Augenzeuge ganz daffelbe, und die Geſchichte der

drei Viertheile ſeiner Stårfe gegen einen feineswegs ſtårferen Feind einbüßt , ſo darf ein ſolches Rencontre

Kriege in & uropa reit 1792 , XI. 1. Bd., S. 133 (ein Werf , das die beſte fritiſche Sidtung der vers

redyt mobi ein tüchtiges Treffen genannt werden.

Die Geſchichte des 16. preußiſchen Infans

griff auf Paunsdorf erſt um 3 Uhr begonnen habe , und daß es wobl 4 Uhr geworden , beror die Brigade Homburg zu ſeiner Aufnabme angefommen ſei. Major I

ſchiedenſten Angaben bringt) fagt mit důrren Worten :

Referent bat in dieſem Augenblice weder Zeit noch

i, Die Nordarmee habe erſt etwa um 2 Uhr die Partba

Fuſt , in die nabere Unterſuchung der vierten Ents

an drei verſchiebenen Orten zu überſdreiten angefans gen ; das Bülow’ſch;e Corps rei etwas ſpårer vor Taucha

gegnung des Hrn. Verfaſſers einzugeben , welde das

Berhåltniß der gegenſeitigen Truppenzabl in einzelnen angelangt, auch rei geraume Zeit vergangen, ebe' die Momenten der Schlacht bei Dennewiß betrifft. Hat Brigade Homburg und 20 Sowadronen Reiter ſid er bierbei wirklich zwei verſchiedene Momente nicht ges durd das mit Fuhrwerfen veritopfte Stadsden Taucha trennt oder ſie verwechſelt , was , wenn auch möglich, båtten durchwinden fónnen .“ Es wurde bier zu weit doch noch feinesweges zugegeben iſt, ſo lag die Urſache führen , wollte Referent noch die inneren Wabrícin , wabríbeinlich nur in der ſchon in ſeiner Beurtbeilung lichfeitsgründe entwideln , welde unbedingt für ſeine erwinnten gar zu großen Ausführlid)feit, mit welcher Behauptung ſpredien , daß das Bilow'iche Corps erſt der Hr. Verf. dieſe berühmte Schlacht ſchildert, dadurch um 2 Uhr vor Zauda erſchienen iſt ; doch glaubt er aber unflar und nid is weniger als überſichtlich ges worden iſt.

Referent freut ſich übrigens febr , dem

Hrn. Derf. hierdurch Gelegenheit gegeben zu haben, die

dem Wunſde des Hrn . Verfaſſers dieſe Bebauprung durch Citate tüchtiger Gewibrominner binreidend zu

unterſtüßen , in vollem Maße genügt zu baben .

Befanntſchaft des portreffliden und unentbebrlichen

Wenn Referent Streitig feiten um Worte liebte , lo

Werfes „ Geſchid te der Kriege in Europa reit 1792 26.“ durch eigene Anſchauung und Vergleichung

würde ihm die Beantwortung der rechsten Entneg , nung hinlänglich Stoff dazu bieten , so aber muß er

zu maden .

lediglich bei ſeiner Bemerkung ſtehen bleiben , daß er

In der fünften Entgegnung wird dem Referenten

einen Widerſpruch in den angefübrien Stellen gefunden

abermals der Mangel an Citaten vorgeworfen , - ein

bat und nod fintet , ein Widerſprud , der med pers

Vorwurf, den er gerade bier, wo in ſeiner Beurtheilung

mehrt wird , wenn der Hr. Verf. in ſeiner Refutation ſagt: ,,Der Beſiß einer auf dem Kriegsſchauplaße ge ſeine Bemerkungen faſt immer durch Gemåbrsmånner legenen Feſtung von ro bobem Wertbe mie Pa Fère , die Schladt bei leipzig beſprochen wurde ., und wo er

belegt batte , am wenigſten erwartete. Referent fab ſid nämlich veranlaßt, die Behauptung des Hrn. Berf.,

fonnte für den Augenblic von dem größten Intereſſe ſein, måhrend ein langer Belagerungsfrieg um den

daß General 0. Búlow am 18. October ſchon um

Beſiß mehrerer Feſtungen an der Nordgrånze von Frank,

12 Uhr vor Lauda erſchienen ſei, dahin zu berichtigen , daß dieſes erſt um 2 Uhr geſcheben wäre. In ſeiner

reich im Februar 1814 ficherlich mit mehr Uebelſtånden als Vortbeilen für die Verbündeten verknüpft geweſen

eben angeführten Entgegnung füßt ſich der Hr. Perf. wåre." - Referent muß geſehen , daß er dieſen San

1135

1136

nicht verſteht, denn er iſt der Anſicht , daß ein gewala tiger Unterſdied liegt zwiſchen einem langwierigen Belagerungsfriege, den die Verbündeten damals nicht führen konnten , und dem Beſige mebrerer

424. Militärische Eisenbahnkarte für Deutschland , nebst dem von Pz. entworfenen Eisenbahnsystem. Berlin 1842. Schropp

Feſtungen an jener Grånze, der den Verbündeten in

Z przylegleini (wierdzami. W. Wroclawiu 1840. ( Rarte der Kriegsoperationen in deth Feldzuge der Polen gegen die

jeder Beziebung gewiß nur erwünſcht ſein fonnte. la Fère batte übrigens nur Werth durch die dort ges C

fundenen großen Vorrårbe.

Wenn endlid der ør. Derf. in ſeiner ſiebenten Entgegnung û berbaupt bedauert , daß der Rc ferent ſeinem Werfe nur cine ſebr geringe Aufmerkſam .

feit geſchenft und daſſelbe nur oberflächlich durchleſen zu baben ſcheine, ſo glaubt der Referent die Ridrigkeit dieſes Vorwurfs Tebr rubig dem Urteile der Perer des

u Co.

20 Ngr.

425. Karta operacyj wojennych w wyprawie Polaków paprzeciw Rossyanom w roku 1579, i Plany owczesne miasta Polocka Russen iin Jahre 1579, nebst dem Plane der Stadt Poloczk

mit ihren Befestigungen in jener Zeit. Breslau 1840 ) 1 Rthlr. 426. Karte zur Ueberſicht der Kriege Ruflands auf dem kaukaſiſchen

Iſtmus , bearbeitet unter der Redaction des fönigl. preußiſchen Generalſtabes. Ein großes Blatt Berlin 1843. Schropp Pr.cines ilum . Exempl. 1 Rthlr., nicht illum . 20 Ngi. Dieſe Karte begreift zwiſchen dem 38 ° und 45 ° 40 ' n. Br. alle cis: und transkaukaſiſchen Länder, ſowie einen Ihcil der ans gränzenden türkiſchen und perſiſdzen Provinzen. Ihr liegt, auser dem neueſten bekannt gewordenen vieles Material zu Grunde,

u. Comp.

in Frage ſtebenden Budes , ſeiner Recenſion und den

was bis jeßt noch nicht zur Deffentlichkeit gekommen war.

ihr vom Hrn, Verf. gemachten. Entgegnungen anbeim

Forts , welche die Ruſſen in neueſter Zeit vor der tautaſiloin

ſtellen zu dürfen ,. wenn er audi gleich die Richtigfeit der leßten Entgegnung anerfennen muß , daß er

finie und am ſchwarzen Meere bis zum Serbſt 1842 gegen die

Die

Bergvölker errichtet haben , ſind in die elke eingetragen , und auf dem illuminirten Eremplaren iſt durch Farben angedeutet, in wel : chem Verhältniß die einzelnen kaukaſiſchen Länder zu Rufland

nåmlich den Hrn. Verf. beſchuldigt , das Plotbo'lche Werf nicht gefannt zu haben , denn dieſes ſteht allers dinge an der Spiße des Berzeichniſſes der benußten Werfe. Dieſes, wie der Referent gern eingeſtebt, große

ſtehen, ob ſie völlig unterworfen, ob ſie Soubländer dieſerMacht

Berleben , muß lediglich dadurd entſtanden fein , daß

der hr. Berfaſſer von der ſonſt bei Quellenangaben

427. Maps and plans, showing the principal movements, battles and sieges, in which the british army was engaged during

gebräuchliden Form abgegangen iſt, indem er die Nas

major Sir T. Livingston -Mitchel, Kt., edited by Lient -Gen.

men der Verfaſſer nicht vor den Titel ibrer Werfe ges Teßt , ſondern ſie ihnen binten angefügt bat. Dieſe Nachlaftigfeit abgerechnet, dürfte der Kr. Verf. mit

der Aufinirkſamfeit, die der Referent ſeinem Buche ges widmet bat, vollſtändig zufrieden ſein , wenn dieſe Aufo

merkſamfeit auch ein anderes Reſultat geliefert baben follte, als dasjenige , welches in den Blättern für lite.

rariſde Unterbaliung zu leſeniit. Dort wurde die löblide Zendenz des Buches, bier aber ſeine Ausfüb .

ſind, ob dieſelbe mehr oder weniger Einfluß auf einzelne Gebiete der Bergvölker ausübt, oder ob legtere noch ganz unabhängig ſind. the war from 1808 to 1814.

From original surveys by

Sir G. Murray, 31 Plates. London 1840. Published by

J. Wyld , Geographer to the Queen. 10 L. 10 s. 428. Plan de la bataille de Nanci le 5 Jany. 1477.

Metz 1842.

Chez Nouvian , impr. lith .

429. Plan de la bataille des Pyramides , 21 Juillet 1798.

Paris

1843. Kaeppelin. 430. Plan du blocus de Montmeillan , en 1705. Paris 1843.

Kaeppelin. 431. Plan du camp de Lyon en 1843. Lyon chez Rey -Suzanne. 432. Plan du camp de Thelin, dans la commune de Plélan , en 1813, par F. Anouilh , lieut. au 30e de ligne. Rennes 1843 .

rung erörtert.

Landais .

Schließlich fann der Referent zum Beſten des nun genugſam beſprochenen Werfes den Wunſch nicht unter.

433. Plan du débarquement à Alexandrie 2 Juillet 1798.

drůden , daß es beffer geweſen wäre, båtte der Hr. Verf.

434. Representation of the siege of Therovennc in France, A. D. 1553. (With plan. ) Archaeologia. Tom. XXVII. p. 424.

geſucht, andere weit wichtigere und weſentlichere Auss ſtellungen zu entfråften , die der Referent und zwar mit vollem Rechte ſeinem Buche machen zu müſſen ſich veranlaßı gefühlt hat. Referent fann ſich daber feines, weges bewogen fühlen , Tein über dieſes Werf , das einen ſo boben Namen an der Stirn frågt , frůber

gefåültes und gründlich motivirtes Urtbeil im Mindeſten zu ändern.

Bibliogr a p b i e. V.

Karten und Plane.

421. Carta topografica del ducato di Modena , levato dietro misure trigonometriche alla scala di / 28800° Per ordine di sua Altezza Reale Franceso IV, dal Regio ducale corpo del

genio militare Estense ridotta alla scala di ' 86400 nell im periale Regio Institute geografico militare di Vienna 1842. (8 Blätt.)

Leipzig , R. Weigel. 10 Rthlr. pour les opérations du blocus et du

422. Cartes des marche

siège de Gènes. Paris 1843. Kaeppelin . 423. Chainp de bataille de Cassano en 1705. Paris 1843. Kaeppelin

Paris

1843. Kaeppelin.

Miſce il e n . [ Warrer: und luftdichte Leinwand.) Eine Erfindung neuerer Zeit , wodurch die Leinwand waſſerdicht wird und doch ibre Biegſamkeit behält, dürfte für das Militär röchſt beachtenswerth ſein , indem ſich ſolche Leinwand zu Zelten *), Ueberzügen von Mänteln ** ), Gewehrſchlöſſern u. ſ. w . eignet. Die Leinwand alſo žu bereiten , wird dieſelbe in einer Miſchung von 5 loth Ulaun und i l'oth Bleis

zucker, die man auflöſt und ſich abſeßen läßt , gekocht, getrođnet und dann in eine Uuflöſung von 2 Loth leim , / loth arabiſchen Gum: mi's und 1 loth pauſenblaſe getaucht und abermals getrocknet. End:

lich wird die Leinwand in eine Miſchung von 1 Loth ſpaniſcher Seife und + loth Serpentinöl getaucht, getrođnet und mit einer Zuflöſung '/2 loth ſpaniſcher Seife und / loth Gummi elaſticum in 4 loth Jerpentinöl und 4 Loth Olivenöl

gekocht und zulegt getrocknet.

*) Einfache Zelte ſchüßten bisher nicht vor anhaltendem Regen . Die einzige Urt, den Mantel im Felde zu tragen , dürfte nur die auf dem Iorniſter ſein , wobei der Mantel gerollt und mit einem Ueberzuge verſehen wird,

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung : 6. B. beste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruct.

Donnerſtag , 30. November

1843.38

1200

de

799

drag

1

N " 143 .

9810

is

17231Tag 19 9

late

Allgemeine Militár - Zeitung. Niederlande

der Meinung , daß an den 9 Millionen Gulden für

Die Algem. Zeitung theilt von den Budgetverband. lungen der zweiten Kammer der Generalſtaaten Fols

das Heer nod viel erſpart werden konnte ,. wenn die Souttereien in eine zwedmåßigere Verbindung mit der

gendes aus einer für Holland darafteriſtiſchen Rede von

Linie und der fandesvertbeidigung überbaupt gebracht

Dam van Iſſelis zur Unterſtüßung der Ausgaben würden. Nuein rede man hiervon , ſo beiße es : das für das Striegsdepartement mit : Eingangs fucbt feien preußiſche Ideen ( Dentbilder ) , man babe eine der Redner nadzuweiſen , wie traurige Folgen es mit ſich führe , wenn die Striegemacht nicht aus fandes ,

preußiſche landwebr im Sinn, wolle unſere Kinder von einem Solachtfeld auf's andere ſchleppen , fie in ibret

findern, ſondern aus fremden Mietblingen beſtebe , die

bürgerliden Ruhe und friedſamen Geſdäftigfeir ſtören

Von der Zeit

und in den Tod ſenden ! Aber das Denfbild ſei nidt

mpie Handelswaare bebandelt wurden .

preußiſd ) , úberbaupt nicht fremd ; Waffen zu tragen einſdleichen fónnen, beginne der Verfall ſeiner Größe. zur Handbabung der Unabhångigkeit des Staates und Bald ſei es zur Gewohnbeit geworden, die heeresmadt zur Befoirmung des Grundgebiets ſei dodi wobl auch

an , daß ein ſolches Unweſen ſide in Niederland babe zu kaufen , und natürlich ſei der Kriegerſtand almålig in allgemeine Mißachtung geſunfen. Erſt mit den Ges fahren von 1830 habe ich dieſes wieder geändert und

ein niederlåndiſcher Gedanfe, wie der aller freien ebr, liebenden Volfer . So lange man nidt zu einer wahrs baften Bolfsbewaffnung fomme , fónne von weiteren ,

der eingeborene Soldat neues Anſehen gewonnen. Bei umfaſſenden Erſparniſſen im Kriegeweſen feine Rede dem allgemeinen Ruf nach Erſparniß indeß haben ſich ſein , und wurees Unrecht genannt werden , Staats,

alle Blide auf die Ausgaben für den Krieg gewendet, búrger , die in der Stunde der Gefahr ihr Leben für welche immer einen wichtigen Bruchtheil des Budgetó das Vaterland preisgegeben , jepi in's Elend (diden ausmachen und am erſten dem laien zu Verminderungen zu wollen. Der Redner widmet hierauf der zwed. geeignet ſcheinen. In der Gefabr , wann der Feind mäßigſten Bertheidigung des fandes eine lange Be. vor der Thüre ſtebe, fónne man das Heer verebren und tradhtung und bebt eine jüngſt erſchienene Sørift úber

beſingen, bebandle es aber wieder mit Geringſdåßung, dieſen Gegenſtand und dasKriegsweſen überhaupt lobend robald der Feind abgezogen. * ) Dor nicht febrʻlanger

bervor.

Mit dieſer iſt er der Anlidt, daß die Wieder ,

Zeit noch babe einer wichtigen Stadt ( Amſterdam ) nicht berſtellung der Grebbelinie von booſter Wichtigkeit für genug für die edlen tapferen Verteidiger des Baters

die Pandesvertbeidigung erſcheint. Durch das Uebers

landes geſcheben fónnen , denen ſie dod gang jüngſt fowemmen der Gelder'ſchen Ballei ( Thal, niedere Ebene) nicht einmal mehr bewilligt babe, auch nur durch ihre mittelſt Schleußen auf dem rechten Ufer des fef fónné eine feſte Bertbeidigungslinie bis an Weiſe ſolchee Weiſ auf ſolch Straßen zu zieben : die damaligen Hengſten der reichen auf e eine Peute um ihre Scaße beſtånden jeßt nicht mebr , und

die Suiderſee hergeſtellt werden .

Auf der anderen bas

deßhalb ſei den Vaterlandsvertbeidigern nun audyges taviſchen Seite werde die durch die Culemberg’iden tattet worden , um die Stadt zu marſiren. Das Schleußen bewirfte Ueberſowemmung eine genügende .

Grundgerek lege dem König die Verpflichtung auf , zu ſorgen , daß ſtets eine zureichende lande und Seemadt zur Beſchirmung des Staates unterbalten werde , und

Sicherheit gewåbren. Komme dazu die Vollendung der Feſtungen Nord · Brabants , ſo werde eine concentrirte

Linie von Utredt und das Wiederinſtandſeßen der

die Regierung erfíåre , ſie fónne in den Kriegserſpars

fråftige Verteidigung des ganzen Landes möglid ſein .

niſſen nicht weiter geben .

Die Ausführung dieſes ganzen planes werde ungefåbr

Wer nun anders darůber entſcheiden fónne ? Der Redner bat in den Jahren 1813, 1815 und 1830 im Heer gedient und ſich innig davon

überzeugt , daß dem laien fein Urtheil in Saden der

Pandesvertheidigung zuſtehen dürfe. *) Dört !

Zwar iſt aud er

9 Millionen Gulden foſten , den Canal van's Bordo

ůber Grevecour långs Grave eingerednet , für deſſen Bau Nord, Brabant gewiß gerne Opfer bringen werde. Um einen anderen vorgeſchlagenen Plan , die Befeſtis

gung der Yſelgrånze, auszuführen , werden 17 Mill. nótbig werden , und zu deren Vertheidigung bedürfe es

1140

1139

einer größeren Kriegsmacht, als Niederlandunterhalten fónne. Uebrigens flage das fand nidt fo febr über

ihrem Austritte erſt ganz zu vollenden . Diejenigen, die ſich zur Artillerie, oder zum Genieweſen , oder zum Generalſtabe beſtimmen , erbalten die weitere Fortbils dung in der polytechniſchen oder bóberen Kriegsſchule. * ) S. 2. ( Beginn des Souljabres. Sechsjähriger

zu drůdende Paſten , als über die ungleidhmåßige Bers

tbeilung derſelben . Der ebrenwertbe Mittelſtand werde zu rower belajiet , und dieſen Uebelſtand moge man beben. Sollte es aber dereinſt gelten, für die Vertbeis

Curſus. febrgegenſtånde; Beſude der febrſtunden von

digung der niederlåndiſden Ghre und des vaterlåndis den Bodens Opfer zu bringen, ſo würde es nod nidot

an Niederländern feblen, welche das dazu Ndtbige beis tragen wollten und fónnten . 1

Fran fre i do. Paris , 11. November. Die Gereiztheit, welche ſeit

nicht eigentliden Mitgliedern der Anſtalt. ) Das Schuljabr beginnt im October und wird mit den leßten Tagen des Juli berdloſen . Der Auguſt iſt für die Prüfungen beſtimmt; im Monat September

ſind Ferien , welche die Zöglinge bei ihren Familien berleben fónnen . Der vollſtåndige Curſus iſt auf 6 Jahre berednet.

dem Klarwerden der eigentliden Bedeutung der Feſtungs ,

Außer den ordentlichen Mitgliedern der Anſtalt werden

werfe von Paris in der Gemůthern vorzuwalten bes ginnt, ſpricht ſich jeßt aud durd Sammlung von Beis

die Pebrſtunden aud von Andern beſucht , die jedodo

Poſten unterſagt iſt. Da es nåmlich verſbiedene Poſten gibt, wo Soldaten und Nationalgardiſten nebeneinander

der Anſtalt, ſonſt erſtrecft rich die Sorge derſelben nicht

dazu die beſondere Erlaubniß des Directors einbolen ſpielen und Beſchwerden aus , daß den Soldaten auf müſſen . In den febrſtunden ſelbſt waltet fein Unter , Poſten das Sprechen mit Nationalgardiſten auf died zwiſden dieſen und den eigentlichen Zöglingen ůber ſie. Die febrgegenſtånde, verſchieden nad den vers

Sdildwache ſtehen, die Nationalgardiſten aber vermoge ſchiedenen Jahren und darna geordnet, ſind folgende : ihrer Lebensgewohnheiten gern plaudern und ſich unter ihrer milden Kriegszucht dieſer Neigung auch hingeben dürfen , wåbrend Militárſitte und Gefeß dem Soldaten eine ſolche Zerſtreuung der Aufmerkſamfeit unterſagt, ſo haben ſich die Armeebefehlshaber zu ſtrengen Ver. boten dagegen genothigt gereben , und jede Uebertretung derſelben wird mit mebrtågigem Arreſt beſtraft. Dieß fommt nun einzelnen Nationalgardiſten als ein Beweis

Erſtes Souljahr. 1 ) Portugieſiſche und lateiniſche Grammatif. 2) Franzöſiſde Grammatif.

3) Ralligrapbie und linearzeichnen. Dieſe beiden Ges genſtånde abwechſelnd. 3 weites Schulja br.

von Mißtrauen gegen die Bürgerwehr vor , und die

1 ) Lateiniſche Sprache. 2) Franzöſiſche Sprade.

Partheiblåtter unterlaſſen nicht, dieſe Mißſtimmung zu ( D. 4. 3.) nåbren und zu düren.

3) Ralligraphie und finearzeidnen . Abwechſelnd.

Die königliche Militárſchule (Real Collegio militar ) zu Liſſabon. * ) S. 1. ( Zwed der Anſtalt. Aufnahme. Alter der Aufzunebmenden , Anforderungen an dieſelben . Dauer

Drittes od uljabr. 1) Philoſophie. 2) Engliſde Grammatif.

3) Figurenzeichnen . Biertes S dulja br. 1) Beredſamkeit, Poetif , portugieſiſche Literatur.

des Aufenthalts in der Anſtalt. Entlaſſung. Weiter

2) Engliſche Sprache.

fortgeſepte Studien.)

3) Figuren , und Landſchaftszeichnen . fünftes Sduliabr.

Es iſt der Zwed dieſer Militårſchule, ihre Zöglinge mit ſo viel theoretiſchen und praktiſchen Renntniſſen

auszurüſten , daß ſie von hier aus unmittelbar in Den

1) Arithmetit , Algebra , Geometrie und Trigonometrie (ebene und ſpbåriſde).

activen Infanterie- und Cavaleriedienſt einzutreten im Stande ſein möchten .

Die Knaben werden von ihrem 9. bis zum 11. leo bensjabre aufgenommen . An Un ihre Vorbildung madt

man geringe Anforderungen .

Sie ſollen leſen und

ſdreiben fénnen, und etwas Arithmetif verſteben . Solche, die bereits einen Anfang im Pateiniſchen und Franzos filden gemacht haben, werden auch im 12. Jahre ibres

Alters nod zugelaſſen. Eine fernere Bedingung der Aufnahme für alle iſt , daß ſie geimpft ſein , oder die /

Schafpoden gebabt haben ſollen. Im 17. Jahre vers laſſen die jungen Leute die Anſtalt, ſelbſt wenn ſie den geſammten voüſtåndigen Gurſus nicht vollendet båtten. Nur diejenigen, welde fide im leßten Fabre des Schuls curſus befinden , ſollen gebalten ſein , denſelben vor *) Uus : Dr. U. Wittid's Erinnerungen an fiſſabon, Berlin 1843.

) Die polytechniſche Schule ( escola polytechnica ) iſt aus der Vereinigung des Königlichen Collegiums für die Udeligen ( Real Collegio dos Nobres) mit der königlichen akademie für die Marine ( Real Academia de Marinha ) entſtanden.

Dieſe bes

ſuchen auch die Seecadetten . Zur Ergänzung des bier ertheilten Unterrichts werden dieſelben in einem großen Saale des Urſenals gebäudes noch weiter und beſonders praktiſch ausgebildet. In dieſem Saale iſt die obere Hälfte eines Schiffes aufgeſtellt , und es wird daſelbſt noch unterricht ertheilt in Schiffsbaukunſt, con strucção naval, engliſcher und franzöſiſcher Sprache, Beographie

und øydrographie , Artillerie u. l. w . Die Zahl derer, die hier noch weiter gebildet werden, ſoll ſich auf 156 belaufen . Für die Zwecke dieſer Bildungsanſtalt ſind noch mehrere andere Såle des

großen Arſenalgebäudes beſtimmt, welche theils für die Lecture der Schüler dienliche Werte, theils Maſchinen , u. T. w . enthalten. Liſſabon hat auch außerdem noch eine königliche U kademie der Fortifi: I cation Zeichentunft ( Academia Real da fortif e desenho). artilharia und cação ,, Urtillerie

1141

1142

2 ) Natur und politiſches Redt.

brincar ) benußt wird.

3) Militáriſdes Zeichnen .

nabrbaft, *)

Sed stes

Die Speiſen ſind einfach und

Erkranft ein Zögling , ſo wird er tåglid von einem

Sdulja br.

Arzte oder Wundarzte beſuot, und außerdem mit Sorg.

1) Elemente der Taftif, Strategie, lagerkunſt. Kleiner falt verpflegt. Iſt das Uebel bartnådiger, ſo fann der Krieg auf militåriſchen Puncten , Ängriff und Ver. Kranfe im Kreiſe ſeiner Angehörigen die Geneſung ab , warten . theidigung eines Plates , Kriegsfunſt. 2 ) Geographie , Obronologie , Geſchichte. In jeder Rückſicht herrſcht die größte Genauigkeit und Púnctlid Feit. Alles bat ſeine Stunde. Nadſtebend

3) Militariſches Zeichnen .

man dieZeittabelle mit, welche für das Herbſts Außerdem wird noch Unterricht ertheilt in Muſif, theilt und Winterhalbjahr 1838/39 in der Militårſchule ges

Tanzen, Fedten und Reiten. Ferner wird Anweiſung

gegeben zu militáriſden Evolutionen , zu Manóvern

golten bat, denn auf dieſe Weiſe dürfte ſich wohl am

der leichten Infanterie und Artillerie. Zu dieſen prato leidsteſten überbliđen laſſen, wie die Zöglinge den Tag verleben gewohnt ſind, und wie ihre Zeit ausgefüllt tiſden Uebungen befißt das Knabenbeer ein recht hübs zu wird. ſches mit kleinen Kanonen woblausgerüſtetes Zeughaus ,

Roniglide Militáridule. Zeiteintheilung für den Herbſt und Winter des Jabres 1838/30

und einen großen Vorrath an Gewebren, welche in be. ſonderen Zimmern aufbewahrt werden. In allen Råu .

men der Anſtalt berrſcht die größte Sauberfeit und muſterbafte Ordnung . S. $ 3. ( Borſteber der Anſtalt, Directorium .

Mili,

Dias

täriſche Abtheilungen der Zöglingſchaft . Hausordnung.

Zagesbeſchäftigungen

Verpflegung in Geſundheit und Krankheit. Große Ges nauigfeit und Pånctlichfeit.)

(Exercicios) .

Lectivos

Feriados

(Sdultage ). ( Ferientage ).

Die Oberleitung der Anſtalt liegt in den Händen

eines Directors. Der zeitige von allen Seiten bodges adtete Peiter der Anſtalt beißt João Joſé da Gunba

um 6 Uhr

Beginn des Scultages .

Fidie. Ihm ſteben nod drei Månner zur Seite, welche Tanzen, Fechten, Muſik den Generalſtab ausmaden , nåmlidt der erſte Toms mandant Anſelmo de Moronba Correzão mit dem Range

eines Oberſten , ſodann der zweite Commandant João Firmino de Lemos Corte Real mit Majorsrang , und der dritte Commandant als Capitain. Die Beaufrichs tigung der Zögling dhaft wird immer von einem dieſer

Månner , welche in dem Gedäfte abwechſeln , beſorgt. Derjenige , welcben die Reibe trifft, iſt dann bei allem

Frůbſtůd 1. febrſtunde

67, -8 .

um 8

2.

8/2 - 10.1 10.- 11 / 11

3.

12 — 1 ' /211

Infanteriemanover

Mittageſſen

naueſten (driftlichen Bericht abzuſtatten. Die Geſammts

2. Arbeitsſtunde .

アル に um *78/

um 10 11

.

um 1 '/2 bis 3' / 211 3'/, - 5.1

.

Freiſtunde .

um 8

8' /2 - 10

Muſterung . Meſſe unterridt, Artillerie Reit

zugegen, was jene unternimmt, und iſt gebalten , über die Vorkommniſſe ſeines Tages dem Director den ge.

um 6 Uhr.

6 %, -7'/ .,

1. Arbeitsſtunde .

12 - 1/2 11 um 1 ' /21,

bis 3'/

.

5-6 zahl der Zöglinge iſt in vier Compagnieen eingetheilt, Erbolung 3 '/, -6 . deren jede aus Altersgenoſſen gebildet iſt. Die Offizier, Spaziergang Vesperbrod 6 um um 6 I gegebe Knabe werden an Corps n, fleinen n ſtellen dieſer 6'/, - 8/2 11 6 /2-8"/2 ,, die ſich durch untadelige Aufführung und Fleiß aus, 3. Arbeitsſtunde um 8 '/21, um 8'/2 zeichnen. In ihre Compagnieen getheilt, in Reib' und Abendeſſen . Glied aufgeſtellt, marſciren die Zöglinge zu allen ver. Zu Bette geben . .. 9 '/. ,, 9 '/,, An den Ferientagen werden den Scülern des 3. fchiedenen Uebungen. Ueberhaupt waltet úberal und und 4. Sabres Nadmittag 8 wåbrend der 2. Arbeits , durchdringt das Ganze ſtrenge , militáride Diſciplin . .





.

2

.

.

.

.

Was die innere båusliche Einridtung der Militäre ſtunde die Grundlebren der Mathematit erläutert,und

vorgeſdrits die weiter Erholung und baben Zeit derfranzöſiſche um dieZöglinge Sprecübung en. engliſde idule und die Verpflegung der Zöglinge betrifft, ſoiſt tenen dieß alles vorzüglich zu nennen. In den Zimmern der Knaben, deren jedes , nach Verbåltniß ſeines größeren Jeden Sonnabend vor dem Abendeſſen wird kitanei gehalten. odergeringeren Umfanges , für zwei, drei oder mehrere Saubers beſtimmt iſt, berridt die größte Nettigkeit und

feit, die freilich in dem beißen Portugal um ſo ndiniger

oder Thee mit Milch und aus Kaffee Frühſtück *) Das Mittagmahl Butterbrod, das beſteht an den Fleiſchtagen (Dias de Gordo)

wird , da feine beſonderen Schlafſåle vorbanden ſind.

aus Suppe , Reis , dem Surrogat der Kartoffeln in Portugal,

Die Wohnzimmer werden Naats von Außen geſchloſſen , und in den Thüren ſind Deffnungen angebradt, um

Rindfleiſch und Nachtiſch ; an den Fafttagen (Dias de Magro )

die Knaben beſtåndig beobachten zu fönnen. Der ſundbeitszuſtand iſt erfreulid. Mit der Anſtalt iſt ein

geråumiger Garten verbunden, der zum Spielen (para

aus Suppe, Gemüſe, Reis, Fiſchen und Nachtiſch. Zum Beepers brod wird Butter oder Käſe , oder Obſt und Brod gegeben. Das

Abendeſſen macht Reis oder Straut, Fiſche oder Fleiſch aus. In Feſt: und Geburtstagen der Glieder der königlichen Familie wird Braten gegeben.

1144

1143

S. 4. ( Gründung der Anſtalt. Koſten zur Erhals Arithmetit fommt erſt im 5. Schuljahre bor , und in

tung derſelben , Gesammtaufwand des Staates dafür.) dieſem roll jene , ſowie Algebra unó Geometrie , ebene Im Fabre 1800 wurde dieſe Militårſchule vom Rós

und Iphảriſce Trigonometrie vollendet werden .

Das

nige D. João VI. gegründet. Die Zöglinge beſteben fann dann nur ſebr oberflächlich und ungenügend ge , aus Penſionåren des Staats und ſolden , deren Er ſcheben. Unterricht in der Geſchichte wird erſt im baltung aus den Privatmitteln ibrer Angebdrigen bes · 6. Schuljahre ertbeilt; ficherlich werden da feine Se, tritten wird . Die Zabl jener belåuft ſich auf 150. ſchidisfundige gebildet. Ganz wunderlich iſt aud die Für jeden Einzelnen derſelben zahlt der Staat die Summe Trennung des grammatiſden und Spracunterrichts. I

von 90 Franfen monatlid.

Die Zahl derer , welche

Und das Grammatikaliſche noch dazu in den erſten

von ihren Familien erhalten werden, iſt geſeßlich nicht Jabren des Schulcurſus ! Das muß den Knaben alles múffen monatlidh 70 Frans Spradſtudium von vorn berein verleiden. Auch der ſcharfe beſtimmt, für jeden derſelben müſſen fen bezablt werden. Die auf dieſe Weiſe eingebenden Unterſchied zwiſden finears,; Figuren , und fandidafts , Summen genügen, die nörbigen Ausgaben, Beſoldung zeichnen iſt gar nicht zu rechtfertigen. Kurz, der febr, der Pebrer und der übrigen Angeſtellten , z. B. der

plan fann nur ſehr unvolfommen genannt werden .

Dienerſdaft, der Verfóſtigung u . ſ. ro . zu beſtreiten . Die Anſchaffung der Kleider und Büder , deren jeder

Portugal iſt gar zu rebr cin bloßer Zuſdauer und viel, leidt auch dieß nicht einmal geweſen bei der Revo ,

Zögling bedarf , iſt Sade der Familien. Außerdem wird vom Staate nod für die Befriedigung einiger fleineren Bedürfniſſe der Anſtalt geſorgt. 68 liefert

(ution , welde anderwårts in den Wiſſenſchaften vors ging, man wird überall an die mittelalterliche Kindbeit

derſelbe 3. B. das"Holz zum Bedarf der Rüche , Del zur Beleuchtung , Fourage für zwei Pferde , die zum

das Gedådhtniß vollzuſtopfen, und es geſchiebt dieß rebr auf Unfoſten der übrigen Geiſtesfråfte , beſonders des

Dienſt der Anſtalt verwendet werden , und weiter für den Reitunterricht 6 Pferde. Auch für das Mobiliar forgt das Gouvernement und erbålt das Gebåude ( bas

Denfvermogens . Soviel über den Unterridt ! Was die Vortheilung der Zöglinge in viele einzelne Zimmer betrifft, ſo möchte

ebemalige seloſter Rilha foes) mit Adem, was darin

dieſe Einridtung wohl ſchwerlich empfehlenswerib ges

iſt , in Bau und Befferung. Somit wird der Staats.

nannt werden fönnen . Die Jugend iſt , froß der in den Zburen befindlichen Fenſteröffnungen zu unbewacht

I

regicrung durch dieſe Anſtalt eine Ausgabe von 150,000

Franfen jährlich veranlaßt. Jeder Zögling foſtet demi nach ungefábr 1000 Franfen. Indeffen bei allen iſt

dieß nicht der Fall, weil ein großer Theil der Zöglinge durch manderlei Umſtände , bevor er den geſain mien jechsjährigen Curſus durchlaufen hat , zum Austritte aus dieſer Militárſdule beſtimmt wird.

S. 5.

( Einige Bemerkungen über das Ganze der

Anſtalt. )

Unter den vielen febranſtalten Riſſabons iſt die Mi.

litårſchule wobl die am beſten organiſirte Bildungsa anſtalt. Indeffen iſt man weit davon entfernt, dieſelbe åbnlichen Anſtalten anderer fånder als Muſter auf. ſtellen zu molen. Ihre Borzüglidfeit iſt nur eine re . lative, die Vergleichung mit den übrigen Sdulen Por: tugals ſtellt ſie boch .

Der bisherige blúbende Zuſtand der Anſtalt ſcheint leider für die Zukunft nicht hinreichend ſicher geſtellt. Es müßte dieſelbe unter der unmittelbaren leitung und Obhut einer einrichtsvollen Regierung ſteben . Dieß ik

des Sdulweſend erinnert. Man trachtet nur darnado ,

und unbeachtet. Nun aber gibt es, nach dem Urtheile aller erfahrenen Pädagogen , für die Jugend feinen ges fåbrlideren Feind als die Einſamfeit. Die Moraliïåt der Zöglinge laßt man dabin geſtellt ſein ; das Neußere der Knaben erſchien geſund , ihr Anſtand und ihre Halo tung iſt zu loben. Jeder Fremde , welcher die Anſtalt

betritt , wird bóflid gegrüßt ; wenn derſelbe eine der Pebrifunden beſucht, ſo ſteben alle bei ſeinem Eintreten

auf. Freilich vernimmt man manches , was nidt auf die beſte Geſittung cließen laßt ; indeffen fónnen eins

zelne Züge nicht wohl zum Maffiabe der Beurtheilung des Tiiliden Zuſtandes der Geſammtbeit dienen. Auch bleibt die Frage, wo bört die jugendliche Unbeſonnen: , wo der Muthwille auf , und was iſt der Bosbeit beit und dem verderbten Herzen zuzuſdreiben ? zumal bei einer ſo lebendigen und darum leicht zu verführenden

Jugend, wie die portugieſiſche iſt, immer ſchwer zu bes antworten .

Sdließlich iſt noch zu bemerken , daß man neuer . dinge aus den Búdern der Kloſterbibliothefen, die nad

aber nicht der Fall. Ihren irßigen Flor verdankt ſie

lifjabon gebracht worden ſind, auch für das Real Col

nur dem zeitigen trefflichen Director, der durd ſeinen Namen und Gredit unter den ſchwierigſten Berhältniſſen

legio militar eine Bücherſammlung zu bilden angefangen bat, nur fehlt es leider in dem ehemaligen Kloſter,

der neueſten Zeit , als die Regierung aufer Stande

melden die Sdule erſt neuerdings bezogen bat , an

war, die nöthigen Summen zur Erhaltung der Anstalt berbeizuſchaffen , die Escola militar erbalten bat. Auch

einem geeigneten geräumigen locale für dieſelbe. Aus dieſer ebemaligen , so ganz verſchiedenen Beſtimmung

die Ludotigkeit der febrer , welche jest grade an der . Die Mängel des Schulplanes ſpringen einem Jeden

des jeßigen Soulgebåudes, laßt ſich für den oben ges rúgten Uebelitand , daß die Zöglinge nidyt unter den Augen ihrer Lebrer in großen Sålen zuſammen arbeiten

obne Weiteres in's Auge. Es folgen deßbalb nur einige kurze Andeutungen. Der Kreis der Lebrgegenſtände iſt

und ſchlafen, eine Entiduldigung entlehnen. Es wurs den bedeutende Mittel dazu erforderlich ſein ,das Inc

allzuſebr beſdırånft, und die Aufeinanderfolge derſelben

nere des Gebåudes in pådagogiſchem Intereſſe umzu. geſtalten .

ſelben arbeiten , trägt nicht wenig dazu bei.

in den verſchiedenen Jahren erſcheint hochit ſeltſam.

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandlung : 5. W. 17888 in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudi.

!

Samſtag,

N

2. December 1843 .

144 .

Allgemeine Militar - Zeitung. Preußen .

Potsdam , 12. November. Daß die neue Beo fleidungsart dro preußiſden Heeres eben rozwcos .

0 : r Platiform des detacirten Forio, wo eine Kanone, obne die neben ihr ſtebende zu demontiren , hinten vor. bei dnell und leicht abgeführt wurde. Bewunderunge.

måßig , als den Soldaten gut fleidend iſt , darüber würdig raſch von ſtatten ging auch die Deplacirung 4 Geldüşen aus den Geldúſtånden einer Gabo , herrſcht jeßt wohl nur eine Stimme. Befanntlich wers pon niaire auf den eine halbe Stunde entfernten Wall einer den auch noch in der Art des Tragens der Waffen anderen fronte , mit Aufſtellung derſelben zum Uebers und des Se på cfs Veranderungen beabſichtigt, und mit welcher Sorgfalt S. M. bei der Prüfung dieſer , fürbanffeuern. Dieſes dic Geſundheit des Soldaten ſo wichtigen Veranderun.

gen verfåhrt, mag folgende Zhatſade beweiſen . Auf Befebl des Rónigs erſchienen geſtern rechs Mann des 1. Garderegiments zu Fuß, von einem Hauptmann gee fübrt, vollſtändig bewaffnet auf dem Sdiofje Sansſouci.

ganze Geſchäft wurde nåmlid in 42 Minuten vollendet. Die Schießproben wurden aus

185, 12. und 6Pfünder Batteriegeſd úß mit Kugeln und Rarråtſden in den Raſematten und auf den Willen , unter allen nur mögliden wåbrend einer Belagerung vorkommenden Verhältniſſen vorgenommen . Dieſelben

Der Monarch trat, eben ſo ausgerüſtet, 'mie die Sole ließen auf Conſtruction der Paffere nichts zu wünſchen daten , mit der Muskete im Arm , an ihre Spise und

übrig.

marſchirre mit ihnen hier Hier aus den ziemlich bewaff: weiten Weg nach dem neuen von Palais. angelangt,

werden will, daß die Bedienung der Geidube auf dieſen Caffeten mit ſo wenig leuten (4 Mann ) , im Norbfall

Wenn nun nod ferner in Betracht gezogen

nete ſich Se. Maj. nach der ncuen Art und fübrte dann fogar mit ? Mann und einem Ridtmeiſter, geſoeben die Mannſchaft , auf dem Wege mehrere Erercitien mit

fann , ſo dürfte über die ZwecmåBigfeit dieſes in Ger.

derſelben vornemend , nac Sansſouci zurüd.

So

mersheim ſchon eingeführten kaffetenſyſtems, weldies

batte ſich der Ronig ſelbſt überzeugt , weide Bewaffs

die größte Einfachbeit im Material zugleich darſtellt, auch nicht der mindeſte Zweifel obwalten." * ) Großbritannien. Auf der militariſchen Penſionsliſte ſteben gegen .

nungsart die zwedmißigſte fci. B

a ye

( Berl . Nachr . ) rn .

Die Allgemeine Zeitung (dreibt aus Ingolſtadt , wårtig 95,000 Penſionåre; bierunter zwiſchen 20 Sorben iſt die Vorſtellung der

vom 16. November :

liel'iden Feſtung85 1110 Batterielaffere vor $

und 30,000 in einem Alter von 40, 45 und 50 Jabren , welche noch vollfommen tauglich ſind , im Falle der

der ſchon ſeit mehreren Tagen bier anweſendenbierzu NothwendigkeitBeteranenbataillone zu bilden. In Folge eigens ernannten böhere . Artillerie , Berathungscoms 5

biervon wurde nach einer im lebten Parlamente an .

miſſion , beſtehend aus dem Sbef des Generalquartiers

genommenen Bill **) von dem Herzog von Wellington

Generalmajor v . Bauer , dem Obef des das Rdnigreich in vierzig Penſione diſtricte unter der Ingenieurcorps Generalmajor v. Beder, dem Zeugbaue. Oberauffidit erfabrener Offiziereeingetbeilt. Die Zahl

meiſterſtab

bauprdirecteur Generalmajor v. Gdichl und mebreren anderen bóberen Offizieren , beendigt. Die liel'ſdhe Caffete, welche möglichſt identificirt iſt mit den beutzus tage angewandten Grundſåsen der Fortification , bat

der Penſionare unter den Bereblen eines Hauptmanns iſt 700 bis 800 Mann und unter denen eines lieute , nants 500 bis 600 Mann , welche ibre Penſionen for

wobl von dieſen Offizieren, als auch von dem Kriegs,

Ausdauer ibre Brauchbarfei For: zablamt empfangen fónnen und ſich immer bereit halten allen Vers auf vielen bier bei and don bewährte erprobt undt und ſuden

tificationsobjecten ihre vorzügliche Anwendung , ſomobl auf den Wällen als in den Kaſematten .

múffen , zum wirkliden Dienſte einbeordert zu werden. Die Organiſation dieſer Penſionäre iſt dem Major

Ibre Vor.

Zulloch von dem Kriegsminiſterium übertragen worden,

züglichkeit zeigte ſich aber beſonders in Hinſicht ihrer Bemeglichkeit und leichten Handhabung auf dem engen

*) Ueber die Germersheimer Feſtungblaffete veral die Darſtellung

Malgange der Plattformen. Dieß betbåtigte ein Mas

in Nr. 96 der 2. M. 3.

ndver auf einem nur 17' bayer. breiten Walgange auf : **) Bergl. Nr. 108 der 2. 9. 2.

1148 1147

welder die Inſpicirungen durch Generalitabsoffiziere

und Artillerie beſteband , auf dem linken Ufer des Po

auf balbem Sold beſorgen låßt.

niets in Bereitſchaft , welde das land nichts mehr a18

bei Brescello und Viadana, wo der Po in zwci Arme rids theilt , aufſtellen . Am 26. verfloſſenen Seprembers folugen die eſtreid ilden Pionniere ſowobl bei Viadana

die Penſionen foſtet.

ale bei Brescello

Auf dicre Art bat

die Regierung eine gute Reſervearmee von 20,000 M. Die Uniform der Veteranen bes

stebt in einem blauen Roc mit rotben Aufſchlagen und

eine 850 Merres lange fliegende

Brúce úber den Fluß in Gegenwart der berzogliden

Kragen , in dunfelgrauen Beinfleidern und einer gewohn :

Familie von Modena , des Erzberzogs Friedrid von

lidhen Ordonnanzmůbe . F r a n fre i d .

Deitreich und des Feldmarſchals Grafen Radesky . 06. wobl zur rridhtung dieſer beiden langen Brüden faum 3 '/, Stunden verwendet wurden , boten dieſelben eine ſolche Soliditåt dar , daß , als in der Nadt vom 26.

Paris , 2. November.

Der Gonſeilspräſident bat

ſich einen genauen Berior über die Reſultate abſtatten laſſen , die in den Regimento dulen der Infanterie

auf den 27. ein beftiger Sturm ausbrad) , der rings.

und der Savalerie , in den verſchiedenen Gymnaſien

unbeſdådigt daſtanden .

und in der Trompeterſchule im Jabre 1842 erzielt

die 6000 Mann ſtarfe øſtreid iſde Diviſion in zwei Gos lonnen über dieſelben in das modeneſiſche Gcbiet , mo

worden ſind.

Am 1. Januar 1842 befanden ſich in

den Infanteries und Cavalerieregimentern , in den Bas taillonen der Orleans ?ſden Jäger, in den Handwerfs. compagnieen und unter dem Irain 216,720 Miner , die weder leſen noch foreiben fonnten , das iſt 1 auf 81 . Wåbrend des Sabres 1842 baben 40,319 Sudividuen

leſen und ſchreiben gelernt, ſo daß die obige Zabl auf 178,401 , oder 1 auf 66 , vermindert wurde.

umber großen Schaden anrichtete , die Brüden allein Am

Morgen den 27. rúdte

fie unter dem Oberbefebl des regierenden Herzogs meb : rere Manóver ausführten . Ein paar Tage ſpåter febrten die dſtreichiſchen Zruppen in ibre frůberen Gar .

niſonen zurůd , die Brúden wurden abgetragen , und damit batte die vermeintlide Intervention Deftreito ibr Ende erreidt.

Im All

gemeinen fónnen , des einberufenen Contingents weder leſen noch ſchreiben. In der Militår . Strafanſtalt zu St. Germain fommen auf einen Beitand von durd :

Liter a t u r. Ueber Befeſtigungen zur neueren Kriegs führung . Mit einer Karte von Europa und 14 Planen. Wien 1843. In Commiſſion bei Braus

idhnittlich 480 Gefangenen 66 Månner , welche , aufer Leſen und Søreiben , auch die vier Species und das Metreſyſtem lernten ; 100 Individuen lernten buditas biren und auf der Sdiefertafel dreiben . Der Unter.

ridt in den Regiments und Diviſionsgymnaſien iſt rs ,, igendauf Zahl der eben To den . Die Gymnaſ befried geweſe ienMilita welde Curſus denngroßen zu lyon Straßburg , Montpellier , Meß und Arras , ſo wie in den Gorps machten , belåuft fic auf 35,346, von denen 955 im Stande ſind , das Amt eines Repetenten zu ůbernehmen , und 2643 binreidenden Unterricht erbalten Von den 31,748 Anderen geboren 28,019 den baben .

müder und Seidel. ( X u . 192 S. in gr. 8. ) Der unbefannte Verfaffer dieſer Sdrift findet den

gegenwärtigen Zuſtand der Befeſtigung nidi im Ein. klange mit der neueren Kriegführung , und ſucht den Mångeln derſelben durd einige Vorídlåge abzubelfen . Er nennt dieſes Unternehmen ein ,,Fåbnes ", befürdtet Zadel, und verſdanzt ſich dagegen binter folgende drei Bollwerfe " , d. b. Ausſprüde berúbmter Feldberrn, die er zu ſeinen Gunſten deutet.

jenigen , die in den Corps unterridret wurden . Das mufifaliide Gymnaſium , welches jabrlid 42 Mufifer

„ Il faut faire l'application de la fortification aux positions de l'armée."“ ( Friedrich der Große.) ,, Der Krieg fann nur mit ủeberlegenbeit auf einem Puncte entſchieden werden .“ ( Erzberzog Karl. ) „Simplifier une science , c'est la rendre plus utile."

bilden fou, die binreidend unterrichtet waren, um befs eines Muſifcorps oder erſte Suitrumentalvirtuoſen zu werden, ſtellte im Jabre 1842 deren 39. Die Zabl der

Der erſte dieſer Grundſåpe iſt ſo alt als der Krieg, bat aber mit neuen Befeſtigungemanieren nid 18 ju

Regimentsgymnaſien an , wo nur die Regimentserer : citien gelebrt werden ; man fann annehmen , daß ſie im

Augemeinen dieſelben Renntniſſe erwerben , wie dies

( Napoleon .)

n. Der zweite Grundſat"iſtunridrig, weil er itaffeSomåd r in den Trompeterídulen, welche 1842 lich auf dem Stüle eren auf dem ſtreitigen Puncte die Mögs 136 belief , zábite am 1. Januar 1843 nur 92 . ftalien .

Die Aagem. Zeitung theilt aus einem Modeneſiſchen

Blatte Nachſtehendes ( zunächſt zur Widerlegung der Gerüchte über eine ditreidhiſche Intervention in den

lidh feit des Siege

abſpricht , der in der Wirklido feit

von ihm oft genug erfochten wurde.

Ein gutes Nads

richtenweren , brave Truppen , gerobicle Führer, ſchneller Ueberblic , faltblütige Entſchloſſenbeit , zuweilen feder

påpſtlichen Staaten ) mit : ,, Der Herzog von Modena

Uebermuth in der oberſten Peitung , nidt minder das

wúníchte , daß an den dießjábrigen Herbſt manóvern ſeiner Armee nebſt der parmeſaniſcben auch eine Dis

ganze Heer zufälliger Umſtånde , haben größeren Eins fluß auf den Sieg als die Ueberzabl , die zwar wüns

viſion öſtreidiſder Truppen Tbeil nemen möchte , um

idenswertb , aber nicht notwendig iſt.

Die Krieges

mit den berühmten fliegenden Brüden à la Birago

funſt würde aufbóren , eine Kunſt zu ſein, wollte man einen Verſuch im Großen auf dem Po zu machen . Mit die Ueberzahl zu einer Bedingung des Sieges maden. Genehmigung ſeiner Regierung ließ Graf Radebly eine

- Der dritte Grundſaß iſt ſehr zu beberzigen , aber C

6000 Mann ſtarfe Diviſion, aus Infanterie, Cavalerie nidt ſo leidt anzuwenden ; man kann dabei eben ſo

1149

1150

gut das Kind mit dem Bade verſchitten , was jedod dem Verfaſſer fein Menſch zum Vorwurfe machen wird. Die Nordwendigfeit dauernder und vorübergebender Befeſtigungen einzelner Puncte des Kriegsſchauplages

Regeln ſind noch feine Grundlage der Kriegskunſt, und ſelbſt dann dürfte zu deren Befolgung eine neue Zeit auch einen neuen großen Geiſt verlangen ." Die Richtigfeit dieſer Anſichten unterſdireiben wir unbedingt ;

ſuch der hr. Derf. aus der älteſten beglaubigten Ges rdichte abzuleiten. Befremden muß es dabei, die Heere

aber es möchte daraus aud ein Zweifel abzuleiten ſein , daß der nåchſte Krieg wieder ganz in dem Sinne und

des großen Cyrus und Alerander mit ,, wilden Horden " mit der blutigen Energie Napoleong geführt werde, verglidhen zu ſehen. Die Heerverfaſſung beider Fürſten was der Verf. furz vorber mit Gewißbeit vorausſeßt.

batte bereits einen ſo boben Grað ſorgfältiger Aus, Nidtsdeſtoweniger ſtimmen wir ihm bei , wenn er von bildung erhalten , daß wir ſie Guſtav Adolpb und ſelbſt

der Nothwendigfeit der Befeſtigung der Hauptſtådie

Napoleon in mancher Hinſicht zum Muſter nehmen reben. ſpridr, obſdon nicht jede deutſde Reſidenz dieſes Bes Was der Verf. über das Söldnerweſen und die Bildung der Rebenden Heere , ſowie über den Einfluß

dürfniß in gleichem (Grade bar.

Die Erfolge der Belagerungen , weldoe der Verf. der Feuerwaffen auf die Kampfſtellung der Truppen beiſpielsweiſe anfúbrt, baben im Allgemeinen ſehr wenig ſagt , enibebrt gleichfalls der biſtoriſchen Genauigkeit. Beweisfraft. Wollte man die furze Dauer des Wider, Guſtav Adolph und Friedrich der Große würden obne ſtandes einer Feſtung unbedingt auf Rednung der Sóldner , welche weit über die Hälfte ibrer Streiterzablmangelhaften Befeſtigung leben , jo můrde man dem .

betrugen , gar nicht baben beſteben fónnen. Das Sold . Erbauer fehr oft Unredt ibun . Eben to wenig iſt aber nerweren lag im politiſden Charafter der damaligen audy eine bartnådige Bertheidigung immer ein Verdienſt Zeit ; es bat vor und nach der römiſden Conſcriprion ſeiner Werfe. Hier wirfen noch andere Kråfre mit , ſeine Glanzpuncte gebabt , und dürfte lie zu ſeiner Zeit moju die faltblutigkeit der Artillerijien und die Herzs

aud) wieder befommen, ohne daß man das gerade einen bafiigfeit der Jufanteriſten einen guten Beitrag lieferi. Růcidritt nennen fann.

Wie gering der Einfluß der

Daß die Geididlid feit und Kúbnbeit des Angreifers,

Feuerwaffen auf die Kampfſtellung geweſen iſt , gebt beſonders aber die Nadbaltigfeit und ungeſtörte An . aus der Geſchichte der letteren unwiderlegbar bervor. wendung ſeiner Angriffsmittel, den größten Anteil am Sdon Alerander d. Gr. verminderte die Tiefe ſeiner Erfolge baben , bedarf faum einer Erwähnung. Streitbaufen auf 6 Glieder.

Die Römer unter den

Am Schluſſe dieſes ºbſcuitis gibt der hr. Derf.

Kaiſern hatten dieſelbe Gliederzabl als Grundſtellung zu verſteben , daß die Befeſtigungsfunſt zur neueren angenommen , wåbrendipir in den Kanonenſchlachten Kriegführung nicht blog die abſolute Vertbeidigung von unſeres Jahrhunderts Regimento . und Bataillonscos

Wenigen gegen Viele, ſondern vielmebr die Erbaliung,

lonnen im wirkſamſten Geſchußfeuer vorrůden ſaben , Bewegung und Erbóbung der Streitfräfte für die und die langen dünnen Infanterielinien nad und nach Selbſtändigfeit civiliſirter Staaten zum Zrrec haben verdwanden. Die Formation zum Gefecht iſt ein Product verſchiedener Factoren, und wer ſie ausſchließ .

müſſe. Eine Anſicht, der man nur Beifall sollen fann. Ueberbaupt ſtreifen die Befeſtigungsfragen ſo ſebr in

lich von der ſupponirten Waffenwirfung abbảngig maden

das Gebiet der Strategie und Tafrif, daß man ſie oft

wollte , würde unvermerkt zu Reſultaten fommen , die

nur delbalb ſo mangelbaft löſen ſiebt , weil nur die 1

ibn am Ende ſelbſt überraſden und ein fidein abges einſeitig . fortificatorijden Grundſåse geltend gemacht .

winnen dürften.

Es iſt uns allerdings befannt , daß

werden .

ſelbit berühmte Heerfübrer geſprächsweiſe die Waffens Es iſt ein Uebelſtand , daß der Verf. ſeiner Schrift wirtung für das alleinige Princip der Aufſtellung zum fein Inbaltsverzeichnig beigefügt bat, die verſchiedenen Gefecht ausgegeben haben ; ſeltſam genug iſt es aber , Abſchnitte find nid ) t einmal nummeriri. daß ſie in praxi ſtets anderen Principien buldigten . Ein anderer Abſchnitt roll von ,, Terrainbegriffen " Die bandgreiflichen Beweiſe ſind ſelten die richtigeren, bandeln , ſo lautet wenigſtens die Ueberſchrift. Der weil ein Gefedit feine ſo einfache Handlung iſt, daß man Verf. ſpricht aber darin von den Naturgefeßen der Erdo mit der Zimmermannstheorie dabei ausreiden fonnte. bildung und von dem Einfluſſe, welche loftere nad

Nur beiläufig wollen wir bemerfen, daß es mit den ſeiner Anſicht – auf den Gang der friegeriſden Oper Befeſtigungsmanieren in gewiſſer Beziebung eine åbne rationen baben dürfte. Man findet bier die oft ge . liche Bewandtniß hat. Eine Feitung mit einem túchs börte Bebauptung wiederbolt , daß der Krieg in der tigen Commandanten, einer binlangiich ſtarfen und in Regel den großen Flußgebieten folge , was der Verf.

ſyſtematiſder Vertbeidigung der Werke praf , duro Auführung einiger bundert Flußübergånge zu be. tiſd eingeübten Bera Bung, wird z. B. aus den weiſen ſucht, die von den dſtreichiſchen Heeren ſeit 1757 vorgelegten Außenwerfen mancherlei Vortheile zieben, ausgeführt worden ſind. Es liegt viel Wabres in dieſer wåbrend die Vervielfåltigung ſolcher Werfe (eine lieb ; Behauptung , doch iſt eben ro wenig zu beſtreiten, daß lingsidee unſerer beutigen Ingenieure) unter weniger der politiſche Zwed eines Krieges mehr als andere günſtigen perſonellen Verbåltniſſen das Mittel werden

Umſtände auch das Ziel beſtimmt, und der Weg dabin

dürfte, die Feſtung um ſo ſchneller zum Fall zu bringen. die Flußgebiete oft quer durdoneidet, ſtatt ibnen zu ,, Die Regeln großer Geiſter nach juahmen® ( ſagt der folgen. Im Uebrigen enthält dieſer Abſcuitt nichts, Berf.) , iſt faſt immer gewagt , denn ſie ſchaffen dieſe was zu weiterer Beſprechung Anlaß geben fónnte. für ihre Zeit, und wurden in anderen Zeiten und unter

Ueber die ,, Wirfungen der Waffengattungen im

anderen Umſtånden gewiß aud anders gebandelt baben. Kriegelt ſpridt rich der Verf. auf S. 86--108 in einer

1152

1151 Meiſe aus, die rebbaft wüniden läßt, daß er den Aus,

6) Großere Erbóbung und Senfung der Verbricis

ſpruch Simplifier une science c'est la rendre plus utile

gungsgeſdrüße durdı ibre Laffetirung. 7) Größtmöglichſte Concentrirung der Vertbeidigungs . geſchůBe in iturinfreien Batterieen.

beſſer beberzigt båtte. Wir wollen damit aber nicht geſagt baben , daß die darüber angeſtellten Unterſuchun. gen und Betrachtungen an zu großer Mannigfaltigfeit der angefübrten mitwirfinden Urſaden litten . Eber

ließe ſich dem Verf. der entgegengeſette Vorwurf maden .

8) Großmoglide Concentrirung ſämmtlider Ver, theidigungogeidůße gegen den Angriffebereich. Der beidrånfte Raum d. Bl. geſtattet und nicht,

Die Entipidelung der cinfaditen Grundlage der Feuer.

die von dem Verf. empfoblene Befeſtigungsmanier ſpeciellt

taftif der Infanterie , noch dazu durd Figuren erlåu .

anzuführen , doch gewabren wir zu unſerer großen Freude , daß derſelbe die vielſeitige Beiiimmung der

tert , iſt aber ro wcitídyweifis , daß man ſich bei Ers

reidjung der lebten Seite freut, den Berg glúdlid

Feſtungen richtig aufgefaßt und bei ſeinen Voridiagon frets im Auge bebalten bar. Leider kann man das man . der neueren Feſtung erſten Ranges nicht nadrůbmen. Man erfennt zwar die bobe Widrigkeit der råumliden Verbåltniffe , und iſt långſt von der einſeitigen Anſicht zurückgefommen : daß nur Feſtungen von beſdrånfrem

erſtiegen zu baben, zugleich aber auch årgert, für dieſe Anſtrengung nicbt durd den Gewinn einer beſſeren

Umſidyt ( oder vielmebr Einſichi ) belohnt zu werden.

Gegen die Ridhtigfeit der aufgeſtellten Anſichten ließe rich manche erbebliche Einwendung machen . Den juns geren und des Kriegs noch unerfabreuen Leſern wollen

Umfange einer nad baltigen Bertheidigung fåbig ſcin

wir aber nur die Warnung an das Herz legen, ſich durd die vorgezeid neten Feuerlinien niet in dem Glau. ben irre maden zu laſſen, daß von den abgeſchoſſenen

fónnten ; dafür hat man aber einen neuen Irrtbum angenommen, welder darin beſteht, daß man die Wider,

Rugeln die wenigſten ihr Ziel erreiden . Um ſo befremdender iſt die Bemerfung S. 108 (wo der Berf. endlich zn dem ,, Entwurfe der beſtandigen

ſtandsfåbigfeit der Feſtungen durch eine ganz maßlore Anbåufung von vorgelegten Werfen zu erbóben ſucht. hieraus entſpringt der große Nachtheil , daß auch das Minimum der Berapung einer Feſtung erſten oder

Befeſtigungeformen zur neueren Kriegführung " übers

zweiten Ranges immer "nod 8000 bis 10,000 Mann

gebt ) , daß man ſich bei dem Entwurfe und der An.

wendung der Befeſtigungsformen zur Bertheidigung nidhi ſo ganz allein auf die ( Berid ſichtigung der )

beträgt , welche vielleicht für die Dauer eines ganzen Feldzugo nicht Gelegenbeit finden , ſich irgendwie wirf, ſam zu zeigen . Mehrere ſolcher Feſtungen auf einem

mecaniſche( n ) Wirkung der Feuerwaffen beldranken

Kriegsidauplate vermindern alſo die Siårfe des Oper

dürfe. Ueberbaupt ſöhnt man ſich von bier ab mit dem

rationsbeeres idon um ein Betrådtlideg. Man wird vielleicht einwenden , daß dieſes Minimum der Beſabung auf die Hälfte berabgelegt werden fónne. Aber einer feite iſt das aus dem Grunde nicht zu empfeblen, weil

Perf. immer mebr aus , und mit Vergnügen lieſt man, wie derſelbe die Anwendung von Feldſchanzen bei den größeren Truppenübungen empfiebit , damit man ſich

prafriſd; an ihre Vertbeidigung gemobne, wobei zugleid einige Vorurtheile mit Geſchic widerlegt werden. Alles

der Verteidigungsplan fo complicirter Befeſtigungs .

in der Welt lågt ſich nur durd Uebung vervollfomms nen . Die geſdicte Vertheidigung von Feldſchanzen iſt aber feine ſo ganz einfadie Handlung, daß man darin

tann, und die Bertheidigung in Bezug auf Planmäßig.

ſyſteme ebenfalls nicht anders als ſehr complicirt ſein feit ſebr mangelbaft werden dürfte , ſobald die dazu beſtimmten Truppen und deren Befehlshaber vielleidt

feines praktiſchen Unterrichis bedürfe , denn es genügt erſt mit dem Feinde zugleid, im Feſtungsbereiche ein, nicht, die Bertheidiger mechaniſch hinter der Bruſtwebr aufzuſtellen , man muß auch wiſſen , wie man ſich mit

treffen, wo ihnen alsdann feine Zeit bleibt, über das , was ihnen in den wahrſdeinlichen oder denfbaren Fällen

Ausſicht auf glucliden Erfolg ju benebunen babe, nads

als Beratung detadirter Weife zu thun obliegt , rid

dem der angreifer einige Fortſchritte gemacht hat. Das

gründlich belehren zu laſſen .

zeitgemaße Eingreifen der Reſerven dürfte auch in die

Gefabr, daß die zu Ichmach beſetzten detacirten Werte

21 dererſeits läuft man

ſem eigenthúinlichen Gefechtsverhältniſſe den Ausſchlag

bis zur Anfunft der Veritarfungen ist nicht balten

geben .

fónnen , wobei die Ausrüſtung derſelben in Feindes nande fållt und dieſer zugleich gute Stúppuncte für

Die Forderungen , wel dhe der Berf. an eine Feſtung madt , find folgende :

ſeine Belagerungsarbeiten erbålt. Endlich möchte aud

1 ) Die verbåltnif måßig geringſten Koſten für die

anzunehmen ſein, daß der Gang der Bertbeidigung nid

Ausfubrung der Befeſtigung, ibre größtmöglichſte Widers handsfábigfeit mit dem fleinſtmöglichſten Bedarf an

immer ſo merbodiſch ausfallen werde, als man bei Ans lage der vielen vorgelegten Werfe vorausgefest bar.

Beratung.

Ein lebhaft verfolgtes geſlagenes Gorpo, das lid auf die Feſtung zurůdziebt und zwiſden den vors und rúd .

2 ) Sturmfreie Einſchließung des Feſtungsbereichs.

3 ) Schützung der Bewohner der Feſtung im Noyau wåris liegenden Werten ſich aufſtellen ſoll, bringt zu , gegen die Wirkung des Belagerungsgeldjüßes .

weilen ſo eigentbůmlide Sidrungen in den bei voller Gemüthsrube ausgeflügelten Methodismus der Ber.

4 ) Móglidifte Deckung der Be abung, ihrer Bedürfs

niſie wie ihrer Ausrüſtung, und auch nach Umſtånden Sicherung oder Stúße einer ganzen Armee.

5 ) Freie Wirkung der Vertheidigungsbatterieen und



theidigung , daß der Feind nur ſebr måßigen Wider, ſtand findet , und wobl auch gleichzeitig mit den Weis

ibre Dedung gegen die Horizontal. und Bertifalzer,

chenden zwiſchen den Werfen durchdringt, was die Commandanten derſelben in eine ſehr große Verlegen.

fórung durch Geſchůße des Belagerers .

beit bringen muß.

( Schluß folgt. )

Hedigirt unter Verantidortlichkeit der Berlagshandlung: 8. W. teste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudi.

Dienſtag , 5. December

N. 145 .

1843 .

Allgemeine Militår · Zeitung. F r a n frei d ).

Anlaß zu manden

diedsfeſten und rúbrenden Scenert.

Straßburg , 13. Novembir. Die ſeit einem Jahre ſo zabtreich bewilligten Entrairingen im Heere haben den Effectivitand defieben ſo außerordentlich vermindert, daß ſich die Regierung nun doch entſdließen mußte,

Um übelſten daran ſind die mit dwader Penſion ver: abſdiedeten Offiziere , die zum größten Theil noch auf eine militáriidse laufbahn boffren, ſowie die Muſifanten , welde ſidh ploßlich bùiflos in die Welt ausgeſtoßen

einen Tbeil des im Anfang d. I. pflichtig gewordenen

leben .

.

Die Muſifcorps aller Regimenter ſind nämlich

Contingents einzuberufen . Die rebr 18" indeffen auf aufgelöſt und blog Trommler und Trompeter beibes Erſparniſſe im Budget des Kriegsminiſteriums abges balien worden, zum Bedauern aller liebhaber der Mis ſeben iſt , gebt aus dem Umſtande bervor , daß man

litármuſik.

blos die Hälfte der von den Raminern bewiúigten Aug.

bafteſte Theilnabune.

Die Berabſchiedeten finden überall die leb .

bebung , caber nur 40,000 Mann , von welchen der

( Aug. 31g. )

Bay er n .

Einberufungsordonnanz zufolge der vierte Theil für Nad einer Befannimadung des Kriegsminiſteriumis Algier beſtimmt iſt, den verſchiedenen Regimentern eine im Regierungsblatt úber den Vermogeneſiand des Mi. verleibt. Nach der kóniglichen Verordnung vom 8. Sep. litårsWitimen , und Waiſen . Fonds , des In , tember 1871 Toute der Beſtand der Armee in Frieden validenfonds und des milden Stiftungsfonds 5

von 433,000 auf 314,000 Mann berabgebracht werden ,

Wåhrend derſelbe gegenwårrig wohl 50,000 Mann we. niger betrågt, als es jene Vorſdrift verlangte. ( A. 3.)

bat ſich in dem Eraisjabr 18 " /42 der erſte Fonds um 16,592 fl. der zweite um 13,246 ft. der dritte

Belgien . In der Thronrede des Rónigs bei der am 14. No. vember erfolgten Eröffnung der Kammern foment fols

gende Stelle vor : ,, Die Armee bat nicht aufgehört, ſich durch ihren Ordnungsgeilt , ihre Mannszucht und die Fortſchritte in ihrer Ausbildung um das Land wobl

verdient meiner beſtändigen Fürſorge wurdig zu und maden . Es find bereits Maßregeln getroffen und andere ſind in Werden , um in ihren Reiben einen nůßs lichen und nachbaltigen Wetteifer ju nåbren und zu entwideln. Es wird Ihnen ein Geſebentwurf vorge.

legt werden , um ihre Organifation zu vollenden,

1

um

67 fl.

vermehrt, und es betrug am Ende des gedachten Etatsjabro

der Mil. Wittwen , u. Waiſen Fonds 3,234,591 / fl. 1,643,815 '/, fl. der milde Stiftungsfonds . 101,289 fl. und die Summe aller Vermögens, 4

der Invalidenfonds . beſtånde iſt

.



4,979,696

fl.

Schwerlid dürften die wilden Militár: Anſtalten irgend eines anderen landes ſo reich dotirt ſein . P r é u Be A. Berlin , 18. November. Das beute ausgegebene

Militár,Wochenblatt enthält folgende amtliche Befannts

die rodann auf dauerbaften Grundlagen feſtgeſtellt ſein machung des Kriegsminiſteriums : ,, Im Greifswalder wird. Ohne die Hoffnung einer umfaſſenderen Reform Preiſe in Neu:Vorpommernwar es ſeit geraumer Zeit

der militariſchen Geſetzbücher aufzugeben, iſt es dring. mehreren pflichtvergeſſenen Perſonen gelungen , durch lich erſchienen , in dem Syſtem der Strafen einige vielfache Betrügereien , Fålítung von Urkunden , leie Veränderungen einzuführen : es ſollen Ihnen Maßregeln ſtung falſcher Eide 26. Militårpflichtige von der Er, zu dem Zwede vorgeſchlagen werden, die Zahl der "mis füllung der ibnen obliegenden allgemeinen Militárdienſte

litáriſhen Einſperrungen und Einwendungsflagen zu

pflicht geſeßwidrig zu befreien . Dieſe Militárdienſt.

vermindern .“

pflichtigen ſind, ſo weit ſie irgend, baben ermittelt werden Niederland e.

Die Auflöſung oder Verſchmelzung verſchies

können , bereits im verwichenen Jabre zur nadiråglichen Ableiſtung ihrer Dienſtpflicht eingezogen wordell. Gegen

die Betrüger ſelbſt iſt gegenwärtig rechtskräftig erfannt,

dener Regimenter zur Verringerung der Ausgaben und ſind einerſeits durd, das fönigl. Kreisgericht zu für das Heerweſen gibt in den jodåndiſchen Stådten Greif&wald in erſter, und durch das dortige Oberappels

1155

156

lationsgericht in zweiter Inſtanz, andererſeits durdy cin

fid Erdmålle zur Aufnabme von Geidůßen , wodurd

von Sr. Maj. dem Könige unterm 26. October c.

eine Art áußere Enceinte entſteht , deren Umfang zwei

Allerhódoft beſtárizles friegsgeridtliches Erfenntniß die

deuilde Meilen beträgt. Zwiſden dieſen beiden En.

baupiſichlidiſten Verbrecher zu folgenden Strafen ver, urtheilt werden : ( Es folgen nun 10 Verurtbeilungen , worunter ein Barbier zu 6jábriger Zudtbausſtrafe, ein Schreiber zu 4jábriger Zuchibausſtrafe, ein Cbirurgen , důler zu 2jábriger , 5 Individuen zu 1 - monatlider Zuchtbausſtrafe, ein Pandwehrs Bataiủondarzt zu 37.jåbs % rigem Feſtungsarreſt, ein landwehr- Bataidonsidhreiber zu 6monatlicher Feſtugsſtrafe .) - Da die Entdeckung Entdedung

ceinten baben Vorſtådte und Garten binlängliden Raum ;

der vorgefallenen Betrügereien zu ibrer Zeit großes Aufſeben im Publifum erregt bar, ſo wird Veranlaſſung genommen, das obige Ergebniß der ſtattgebabten Unter, ſuchungen bierdurch bekannt zu machen , mit dem Ber merfen , daß ein Bataillonsarzt und ein fandwebrs

beliebigen Puncte der åußeren Umfaſſung ein ſebr úbers legenes und concentriſdes Geſcuffeuer entgegen zu

Feldwebel, welche von der Anſduldigung der Beſtedung

netten des außeren Gürtels umfaſſen fónnen. In dieſen

eg fann ſich daſelbit aber aud eine ganze Armee lagern und jeden Augenblick bervorbreden.

Dieſe fortifikatoriſde Idee wird allerdings niemand neu finden .

Das wirflid Neue und wabrbaft Drigi .

nelle beſteht aber darin , daß der Hr. Berf. mittelſt fleiner Eiſenbahnen und darauf gebracter mobiler Batterieen im Stande iſt, dem Belagerer auf jedem ſtellen , während lebterer außer Stande iſt, die anzus

greifende Front in åbnlicher Weiſe zu beſdießen . Der Angriff wird nämlid nie mebr als bóditens drei fu.

und verübter Pflictwidrigkeiten im Amte zwar freis

funetten und auf den dahinter befindlichen Erdwillen

geſprochen worden ſind , auf derböchten Befebl dens noch verſeßt werden ſollen. Berlin , den 6. November 1843. Kriegsminiſterium . Don Bogen. "

baben aber 300 Geldúße Plaß , deren eigentümliche Pafferirung sc. es möglich macht, ihr Feuer concentriſde auf ſebr beliebige Puncte zu richten . Die Bewegung

Se. Hobeit der Erbgroßherzog von Hellen

dieſer Batterieen auf kurzen Eiſenbabnen (ohne uns

ijt zum Chef des 17.

Infanterieregiments ernannt wendung der Dampfkraft) iſt mit geringen Schwierige feiten verbunden , und dieſe Eiſenbabnen ſelbſt ſind ſomobl gegen Horizontal . als Vertifalſdůffe binlång.

worden . -

Der Oberſt und Chef de

Generalſtabes des

lich gefidert.

Die Padung und Abfeuerung der Ge.

Gardecorps, v. Stod bauſen, iſt zum Commandeur ichúße geſchiebt zum Theil unter ſchůßendem Obdac. der 2. Garde : lanowebrbrigade, D. Ratte , Oberſt und ( Das Weitere beliebe man ſelbſt nadzuleſen .

Commandeur des Garde . Dragonerregiments, zum Com mandeur der 7. Cavaleriebrigade ernannt worden. 8

a

o

e

Schon aus dieſer furzen Skizze fann der Peſer er feben , daß die Stabilität der Feſtungen durch die Mobilität ihrer Batterieen von einem großen tafti,

n.

In der erſten Sißung der erſten Kammer der Stande am 24. November wurde eine Motion des Freiberrn v. Andlaw verleſen , Se. Kónigl. Hobeit den Groß. berzog in einer Adreſſe unterthänigſt zu bitten , durch

Einführung von Ebrenidiedogerichten den verderb, lidhen Wirkungen des Zweifampfes zu begegnen.

rden befreit wird. Das zweite Gebreden , nämlichGebrecen die Abſorbirung vieler Streitkräfte, welche zu Operationen im freien Felde beffer verwendet werden fönnen , beſeitigt der Verf. dadurd , daß er nur einer ſehr ſchwachen Beſaßung bedarf und gleichwohl ſtarfen Widerſtand leiſten kann. Zu den Batterieen in den

27 lunetten bedarf man 1350 Artilleriſten , wovon die Hålfte allenfalls aus ſogenannten Handlangern beſteben Was außerdem an Truppen erforderlid iſt, dürfte fid , da die Hauptſtårfe der Vertbeidigung im concentrirten Geldhúffeuer beſteht, auf böchſtens 2000 M. Bertbeidigung belaufen ſobald abſoluten nur von einer mag .

L i te r a tu r.

Ueber Befeſtigungen ; ur reueren Kriego . führung (Sdlu 5.)

Der Hr. Verf. hat dieſe Uebelſtande mit Scarfblid

,

der Werfe die Rede iſt, denn einen gewaltſamen Durd , brud des außeren Gürtelo fann der Feind faum der

aufgefaßt , obne ſie nåber zu bezeidonen ; er entwicelt fuchen . Endlich hat dieſe Befeſtigungsmanier nog den ein neues Befeſtigungsſyſtem , das ganz originell genannt iebr großen Vorzug, daß ſie in den vorliegenden fu, werden muß und die weſentlichſten Uebelſtånde beſeitigt. netten feiner Commandanten bedarf, an deren Intellis Von der Nothwendigfeit durchdrungen , der Beſaßung geng man ungebürliche Forderungen ſtellen muß. Der

aud außerhalb der Feſtung möglichſt freien Spielraum

Methodismus der Vertbeidigung iſt ganz einfach, und

zu verſchaffen, ohne dadurch die Feſtung während dieſer

es fónnen weder erbebliche Mißgriffe nod Mißvers ſtåndniſſe dabei vorkommen.

Zeit bloszuſtellen , beſdrånft er den Umfang der innes ren Umwallung auf ungefähr 3000 Klaftern . Dieſe Umwalung ijt ein ganz einfaches regulares Neunect, vor jeder der neun Seiten befindet ſich eine lunette. Ungefibr 800 Klaftern davon umgibt ein Kreis von

Was den Berf. bauptſächlid auf den Gedanfen ge .

bracht bat , ficb bei Vertheidigung ſeiner Feſtungen der Eiſenbahnen im Inneren zu bedienen, iſt der Umſtand , daß der Belagerer fich fünftig aud der Eiſenbabnen

19 lunetten den eigentlichen Kern der Feſtung, ſo daß bedienen werde , um ſeine Parfs rohneller als ſonſt leßrere gar nicht berdoſſen werden fann. Dieſe Lunetten , beran zu bringen , daß er alſo die Belagerung nad von denen jede eine ſturmfreie Batterie von 10 Ge. Maßgabe der Entfernung ſeiner Parts um mebrere idúßen bat, flanfiren ſidh gegenſeitig und haben hinter Lage früber wird eröffnen fónnen, und nod obendrein

1157

1158

mit großerem Nachdruc. Ueberbaupt iſt es dringend nothwendig, bei allen Vertbeidigungsanſtalten ſorgfältig darauf Rüdlicht zu nehmen , daß die Benußung der Giſenbabuen fünftig von einem Einfluß ſein werde, den

beſißen, in wohlflingender und gediegener Sprade die. ſelben Anderen mitzutheilen. Von ganzem Herzen aber wünſchen wir dem Bude viele und vorurtbeilsfreie Reſer , dem Hrn. Derf. aber

man gegenwärtig aus einer bodit unglücklichen Vers

einen Erzberzog Marimilian zum Protector, denn wer

blendung bier und da nod in Abrede zu ſtellen ſucht.

dem deutſden Vaterlande auf dieſem Wege núben

Wenn uns einſt die Erfahrung darüber die Augen off. nen wird, iſt es nicht mehr Zeit, Betrachtungen anzus ſtellen. Ideen ſind Lichtfunken , die ein ſelbſtåndiger Denfer zur leuchtenden Flamme entzündet. Aber dieſes

will, muß etmeder ſelbſt die Mittel baben , die nötbigen praktiſchen Verſuche 26. auf eigene Koſten anzuſtellen , oder er muß dabei von fürſtlichen Perſonen unterſtüßt werden. Wer da glaubt, daß neue und gute Ideen

ſtår fere lichtblendet die Kurzſichtigen , und deßbalb

aus eigener Macht rid Geltung verſdaffen , gibt fide

machen ſie lieber die Augen zu , um das Zerrbild ibrer

einer Täuſchung bin , ſie bedürfen der Bevorwortung

beſchrånften Einfidhi nidt zu erbliden .

nod mehr als das Mittelmåfige, weil dieſes der großen

Wir bezweifeln, daß die Ideen des Hrn. Derf. (mit Anzabl mittelmäßiger Geiſter am beſten zujagt, aud leidter von ihnen verſtanden wird.

Die flache Mitrelo

Delten Anſichten wir uns , unbeſchadet der anfangs er, bobenen Widerſprüche , voufommen ausgefühnt baben ) mäßigkeit fürchtet das Beffere , liebt es aber nidt, jemals verwirflicht werden dürften , müſſen dieß aber uno iritt ihm deßbalb überall feindlich entgegen. Die ſehr lebbaft bedauern . Jedenfalls leiſtet eine nad gefährlid te oppoſition iſt die der Trågbeit,

ſeinen Grundſåßen erbaute Feſtung ungleid mebr, als ein verſdanzreg lager mit Marimilian'ſden Thürmen , oder eine unſerer neueſten Feſtungen , und iſt nebenbei woblfeiler berzuſtellen .

jede andere fann úberwunden werden , die Irågbeit aber trott ſelbſt der dictatoriſden Gewalt !

Namentlid würde die neue

Bundesfeſtung Raſtadt , nach dieſem Syſtem erbaut,

den an ſie zu madenden Forderungen leichter entſpreden Aber auch in einem weniger ebenen Zerrain iſt dieſe Befeſtigungsmanier anwendbar, und der Verf. fónnen .

bat die reine Ebene nur deßhalb zur Baſis ſeiner Bes feſtigung gewählt , weil die Sowierigkeit eines gleid , ſtarfen Widerſtandes nad jeder Seite bei folder Zers rainbeſchaffenheit am größten iſt. Die Conſtruction

Anleitung zum Florerfecten für die fonigl. ſå drifde Infanterie , von Oberlieutenant Rimmel im 1. f. rådi. finieninfanterieregiment. Schon in den Jabren 1810 – 1812 wurde in meb.

reren Abteilungen der fónigl. rådeliſchen Infanterie von Offizieren an Unteroffiziere Unterricht im Florets fedten ertheilt , als Mittel zu deren weiterer Förpers liden Ausbildung. Nach verfloſſenen Kriegsjabren und nad der Růdfebr der Truppen in ihre Garniſonen er,

ſeiner Geſchůblaffetirung , welche eine Senkung von 20 Graden zuläſſig machi, beſeitigt manches weſentliche folgte die Einführung des Floretfechtens , als eines Hinderniß der Ausführung , namentlich auch bei Beo Unterridhte weiges für ſämmtliche Unteroffiziere der In. Die größteBeachtung Die in Frankreich in den Jahren 1816-1818 feſtigung von Gebirgspåffen. Die größte Beachtung fanterie. ſtebenden Bataillone waren bierbei allerdings vor an .

verdient aber die Befeſtigungsmanier des Berf. , wenn

es ſich darum bandelt , große Städte mit ihren Bors

deren begünſtigt. Hier war es , wo der Hauptmann

rådten in feſte Piåße zu verwandeln .

Was die

v. Selmniß ſich reibſt, wo mit ihm zugleid und theils

Sicherſtellung der fleinen Eiſenbahnen betrifft , welche

weiſe durch ibn, mehrere Andere, Offiziere und Unter.

ſie ſich innerhalb der wirkſamiten Kanonendufmeite

gewagt ſein , ju behaupten, daß jener Meiſter die erſte

befinden , und der Feind höchſtens die äußeren Enden ungeſtraft beſchådigen fann. Wir übergeben mit Stilſdweigen , was der Verf. weiterhin über die ſogenannte Feldbefeſtigung ſagt, muffen aber bemerkbar maden , daß die Anwendung von mobilen Batterieen auf Eiſenbabnen den långſt in

Grundlage für die Bajonnetfedtfunſt, durch deren Hers

von der inneren Umwalung nad der äußeren führen, offiziere , ſich zu Fedemeiſtern und lebrern nad fran. ſo rdeint dieſelbe feinem Zweifel zu unterliegen , da sofiſcher Weiſe ausbildesen , und es dürfte wohl nidot

Verruf gefommenen verfdanzten linten (zur Sperrung

breiter Flußtbåler) neuen und großeren Werth vero leiben dürfte.

ausgabe er ſpåterhin fo befannt wurde, ſeiner rajtloſen

Beſchäftigung mit der Fechtfunſt während des Aufent. baltes in Franfreich verdanfte. Erſt nach und nad und in Folge fteten Fleißes wåbrend mehrerer Jabre

fonnten die übrigen Bataillone mit jenen auf gleide Stufe gelangen .

Doch da biervon in dieſen Biddern foon früber einmal die Rede mar , ſo genügt es aus, zuſprechen , daß dieſer Unterſdied bereits ſeit vielen Jabren ausgegliden iſt und die fåmmtliden Unter.

Die åußere Ausſtattung dieſer Sdrift entſpricht den Anforderungen unſerer Zeit , die von Porch papier und

offiziercorps als im Floretfechten gleich ausgebildet ber trachtet werden fónnen .

ſchlechtem Drud nichts mehr ſeben mag. Zu wünſchen

rosdem aber fehlte bisber eine völlige Gleidfór.

wäre es , daß man daſſelbe auch von der Schreibart

migfeit, eine Gleichförmigkeit, wünſchenswerib um den,

des Hrni. Verf. ſagen konnte , die an manchen Fehlern mebrere Partbeien inſpicirenden , bóberen Offizieren leidet und mauden verwohnten leſer abſchrecen wird. dieſes Geſchäft zu erleichtern, und bóc le nobig wegen Das Buch wird das Sdicial folder Menſchen tbeilen , der båufig ſtatifindenden Berſebungen die zwar gründlich gebildet ſind , berrlide praktiſde Ideen und flare Anſichten haben , aber nicht das Talent

von Offizieren eines Truppentheiles 311 einem anderen . Galt zwar wobl im Adgemeinen die, vom Hauprmann v . Sélm .

1160

1159

niß entworfene Anleitung nebit lectionen als Vorſchrift, Benennung und Eintheilung der Paraden Pariren so ging dieſe dod nur ſchriftlich und gewiſſermaßen als im Allgemeinen - Einfade Paraden - Halb.Contras Tradition von einem Fechimeiſter zum anderen über ; Paraden – ContrasParaden — Stoße im Allgemeinen -

man batte, die Nothwendigfeit der Vereinfachung fübi

lend, hier und dort Mehreres geånderi, und ſo fames,

Finten Degagirie Sioge - Doublements Goupirte Singe - Froiſſiren der Klinge – fegiren der -

-

Klinge - Battuten

Einzelnen dod große Verſchiedenbeiten obwalteteil. Dieſe

Entwaffnen . Der fünfte Abſchnitt: lectionen im Einzel , nen als leitfaden für den Pebrer. Er gibt vier

bier dargelegten Verbåltniffe veranlatten don Dber .

lieutenant Rimmel vom 1. linieninfantericregiment Prinz Albert, der, ſelbſt Fechimeiſter, viele Jabre bins durd mit Peitung des Floretfectunterrichtes beauftragt geweſen war, eine , ganz auf die Grundſåße von Selm.

Tac au tac

Lempoſtoße

daß , bei zwar in Ganzen aleiden Grundſåsent , im

Touren der Gangarten und Paraden, und ſodann zweis undzwanzig lectionen, von denen jede mit einer beſons deren , ihren Inbalt genau bezeichnenden Ueberichrift

niß und der Fedtfunſt auf den Stoß von 6.E. Póniß derſeben iſt, deren Unfübrung bier jedod zu viel Raum , lid gründende Anleitungzum Floretfechten zu ſchreiben . wegnehmen würde. Die Reibefolge dieſer sectionen iſt Naddem ſelbige von mebreren anderen Offizieren ges darauf berednet, die Fertigfeit des Sdůlers nach und prüft worden war, wobei man möglidite Vereinfachung

und Entfernung alles überflüſſigen Geremoniels, deſſen

Erlernung ſo viel für das Fedten ſelbit beſſer zu vero wendende Zeit wegnimmt , beſonders im Auge behielt, ertbeitte ibr das Generalcommando ſeine Genehmigung, beſtimmte ſie als fünfrigen alleinigen feitfaden für den Unterricht im Floretfedten und geſtattete deren Heraus . gabe. Sie iſt ſoeben in der Arnoldiſchen Buchbandlung zu Dresden und Peipzig erſchienen und entbålt 114

anſtåndig und fehlerfrei gedructe Octavfeiten für den Preis von 12 ggr. Eine kurze Angabe ibres Inbaltes wird den geneigten Peſer in den Stand legen , ſowohl ihren Umfang als den darinnen befolgten Unterridrs gang kennen zu lernen. Nach einer kurzen Einleitung gibt der erſte Abs Isnitt : der lebror , allgemeine Regeln für den Fechto lebrer und beſpricht die Eigenſdaften , welde einem

guten febrer nidot fehlen dürfen . Der zweite Abſd nitt bebandelt die Vorů bun. gen , und zwar : Stellung und Bewegung des Kórpers

nach mebr und mehr zu entwickeln , ihn vom leichteren algemad zum Sowereren zu fübren und beim ſpäter zu Erlernenden das frůber Erlernte immer zu benuten .

Der ſechste Abſchnitt: lectionen im Ganzen, gibt nur Andeutungen , wie die im vorigen Abidhnitte

enthaltenen lectionen von einem Lebrer gleid zeitig an mebrere Fechterpaare gegeben werden fönnen .

Der ſiebente Abfd nitt: Begrüßung und Au mur, entbålt das Geremoniel, meldbes bei den Uebungen zu beobachten , und iſt gegen die früher gültigen Vorſdriften weſentlid vereinfacht.

Der achte Abid nitt: Contraſtoßen , bebandelt das Plaſtronniren - Verhalten der beiden Fedter im Allgemeinen - beim Angriffe und bei der Veribeidis -

gung insbeſondere – fleiner Perſonen gegen größere -

- gegen mit der linfen Hand Fedhytende

gegen

Naturaliſten .

Aus vorſtebender Inhaltsüberſicht dürfte bervorgeben , daß in dieſer Anleitung auch von Rennern ſowerlid

im Allgemeinen -- Stellung zur Vertbeidigung – Bes

etwas Weſentliches permißt werden möchte. Die in felbiger gegebenen Erflårungen ſind deutlich obne weits

nennung der Seiten die Bloßen die Menſur Appelgeben - die Gangarten, deren redes ſind : Avan.

ſchweifig zu ſein , und die Anleitung dürfte lid daber ZUR Gebraude eignen auch für febrer , welde nido

ciren , Attiriren ,, Caminiren; Retiriren , Rompiren,

der råd liſden Armee angeboren . Der Anleitung beigedruckt ſind : Beſtimmungen

Chaſſiren .

Man hat nicht für zwedmåfig gehalten , die bier zeichnende und furze deutſde ausdrücke zu finden, tbeile

des commandirenden Generallieutenants über Betreibung des Floretfectens, durd welche vie , wie bereits erwåbat, als allein gültige Vorſdrift für das Floretfechten bei den ſådliſden Truppen eingeführt

aber auch jene franzöſiſchen bereits allgemein befannt und völlig eingebürgert ſind. Eine Bemerfung, welche für die ganze Anleitung im Augemeinen gilt. Der dritte Abſchnitt enthält die Poſitionen

junfer inſoweit Unterricht in diejer Uebung erbalten müſſen , daß ſie ſelbſt zum Unterrichtertbeilen fåbig wer. den , und daß ſämmtliche jüngere Offiziere Daran ferner

zum Angriffe und zur Vertbeidigung. Deſſen einzelne Gegenſtände ſind: Eintbeilung des Florets

theilnehmen ſollen, damit ſie Fåbigfcit und Einſidt er , langen , dieſelbe mit Erfolg leiten zu fönnen . Sie

Antreten,, Stellung ; Abtreten, Ruben - Haltung des

regeln den Unterrichtsgang durd Eintheilung der Schüler

aufgefübrten franzöſiſden Benennungen zu verdeutſchen ; deßbalb nidt, weil es theils ſchwer iſt, binlänglich bes

.

wird. Dieſe Beſtimmungen ordnen an, daß die Portepés

Florets im Allgemeinen - Haltung und lage des Flo. in Claſſen , und zwar in eine dritte, zweite, erſte Ciaſie, rets in den Poſitionen Quart , Lerz , Carf , Octav , und leben die Bedingungen feſt , unter denen eine Er,

Prime und Second – das Engagiren – der Angriff nennung zum Borfechter und Fedtmeiſter erfolgt, wel. - das Knieſtreden

der Ausfall - Erbeben nagy

chem ein , von den Fedtmeiſtern unterſchriebenes , vom

dem Ausfalle oder zurückgeben in die Vertbeidigungos ſtellung - Zurücbiegen des Körpers aus dem Ausfale. Der vierte Abro nitt : Angriff und Vertbeis digung , enthålt Erklärungen und Vorſchriften über

Bataillonss und Regiment commandanten contraſignirtes Patent ausgefertigt wird. Endlid enthalten ſie Fedte regeln für das Benebmen auf dem Fechtſaale im ad. gemeinen und für das Contraſtoßen insbeſondere.

-

Redigirr unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandlung : C. W. Leste in Darmſtadt und in deſſen Difizin gedrudi.

s

N. 146 .

mo

1843.

sa

Donnerſtag , 7. December

spension

Allgemeine Militar · Zeitung. Ueber den Partheigångerfrieg. *)

das beißt , daß er durch ridtige Beurtheilung der von

Ehe die Truppen beſtimmt werden , aus welchen

lungen und Ridrungen, die Bewegungen derſelben voro '

beiden Armeent zu nebmenden vertbeilbaflejten Siels '

eine Partbei bestehen ſoll , iſt die Wahl des Chefs der

ansberechnen und diejenigen ſeiner Partbei damit in

Paribei zu treffen. Solche Stefs dürfen weder nad der Dienſtalterstour, noch gegen ibren Willen gewählt werden. Wollte man aber zu einer ſolden Stelle einen methodiſchen , berechnenden , falten Menſden nehmen, ſo würde man , ſelbſt wenn ſie mit ſeinen Wünſchen übereinſtimmte, dem Dienſt mehr ſchaden, als wenn die Ernennung nad der Dienſttour oder wie es der Zufall

Verbindung bringen fónnte , um dem Feind größeren Schaden zuzufügen , eigenen Nadtbeil leichter zu vers búten , und ich durch fåglid mebrende Erfabrung zu

den böberen Graden vorzubereiten , in welden er eines Lages ſeinem Vaterland die größten Dienſte leiſten fann. Es vergeffe fein Partheigånger , daß faudon , der

wollte, ſtattfånde. Derartige poetiſche Unternebarungen bedingen eine

lieutenant Trenf, lascy Polontár bei Franfini war , romantiſche , nad Abentbeuer ſtrebende und daß Suwaroff , Proforowefi , Gotz, Winterfeld,

Einbildungefraft und es genügt für dieſelben nicht ein

Nadalty und Ney ibre glänzenden kaufbahnen mit dem

trockener, proſaiſcher Muti. Wer nicht den Tod , mobl

Gommando ſchwader Partbeien begonnen baben.

aber Verantwortlichkeit ſcheut,bleibe unter den Augen

füge 110ch binzu , daß der Chef einer Parthei aus deu

So

reiner Chefs : der ſtumme Vollzieber ihres Wilens iſt Regimentern und nicht aus den bei dem großen Haupt. nůzlicher in Reibe und Glied , a ! 8 der glúbende und quartier angeſtellten Generalſtabsoffizieren genommen

unabhängige Geiſt , welcher mehr thun will, als ſeine

werden müſſe, worunter ich diejenigen verſtebe, weldoe Pflicht gebeut. ihm ohne Nußen, vielmebr eine wahre laſt ſind. *) Hinſichtlich der Stårfe und Zuſammenfeßung einer : nidit indeſſen genügt Einbildung glühende Eine Feſtigfeit, Wasſamfeir , faltes Blut, Uneigennúßigkeit, Rardbeit in Entſchluß und Ausführung , verbunden

Parthei beſtehen febr verſchiedene Anſichten ; die Einen wollen die Partheien wenig zabireid), Andere verſtehen

mit Beharrlichkeit in Erſtrebung des Ziels , darafteris darunter ſogenannte fliegende Corps, welche aus allen ſiren den wahren Partheigånger. Dieses iſt aber noch regulåren und irregulären Truppen zuſammengeſetzt nicht alles : es muß ſich bei ihm die ſo ſeltene Vers ' reien. Die Erſteren führen für ihre Meinung an, daß einigung der Erfahrung und der Jugend vorfinden.

ein fleines Detachement von zwei bis drei Hunderr

Die Zeit, weldie uns die erſtere verleiht , beraubt uns Roſacken wegen ſeiner Berpflegung nicht in Verlegen . der für den Partheigånger unumgänglichen körperlichen beit ſei , fortwährend die feindlichen Verbindungslinien Fåbigfeiten , ohne welche alle angeeignete oder ange. durdichneiden , ſich zwiſchen den verſchiedenen Armee , borene Gaben nur mit einem rodren Capital verglichen corps Bahn machen und båufiger den Convois begegs werden fönnen . Es würde wünſchenswerth ſein , daß non fónne, welche ſtårferen Partheien enigingen , durd der Chef einer Parthei der Strategie nicht fremd wåre, deren Truppenzabl die Bewegungen gebindert wurden. Die febreren, welche mit dem Görgeiz, Maſſen zu be. *) Einer größeren Ubhandlung in dem Journal des sciences mi- febligen , die Hoffnung verbinden , jene mit einer uno litaires entnommen, wilche den Iitel führt: Essai sur la guerre de partisans, le général Denisallgemeinen Davidoff. Werth, Dieſe Dar: ſtellung dürfte, par abgeſeben von ihrem noch das beſondere Intereſſe darbieten, daß ſie mit dem Verhalten der

Koſacken auf ihren Streifzügen und mit der Eigenthümlichkeit ihrer Behandlung und Verwendung näher bekannt inacht; ferner daß der Verfaſſer der ſelben unter dem General Bagration, einem der ausgezeichnetften ruſſiſchen Generale , im Vorpoſten: und

natürlichen Leichtigkeit umberwerfen zu fónnen, glauben

denjenigen , weldie für die fleinen Detachements lind, genug zu bewilligen , wenn ſie vorſchlagen, einige fleine Theile ihrer zablreichen Truppen auf die feurdlicten Verbindungen zu entſenden und mit ibrer Hauptſtårfe

Partheigängerkriege ſeine Scule machte und in dieſer Beziehung

*) General Davidoff meint hier jene jungen Offiziere, welche einige

in den Feldzügen von 1812, 1813 und 1814 Proben ſeiner Tüch, tigkeit ablegte.

Monate in dem " Sauptquartier zubringen, um ſich einen höheren Grad und einen Orden zu gewinnen.

1163

1164

rich erſt dann in Bewegung zu regen , wenn außerors dentliche Umſtånde eintreten, oder um die Bemübungen

intelligente Offiziere beifügen , idefche dem Chef der Partbei befannt ſind , damit er ſie nach ibren Fábigs

der feindliden Armee zu låbmen .

feiten verwenden fónne ; ſodann einen Generalſtabss

Es iſt nidit ſchwer , die Nachtheile des einen oder

offizier, zwei Chirurgen und einige Trompeter und be.

anderen Vorſdlages darzuthun : Einverſtanden mit der Sonelligkeit, welde man den Bewegungen einer wenig

rittene Lamboure. Die Aufgaben eines Partbeichefs beteben darin :

zablreichen Partbei geben fann , frage ich , wozu diefe alle convois, Artillerieparfs und Detadements , welde

Sanelligfeit núßen würde, wenn dieſe Partbei nicht der feindliden Armee zuziehen , zu zerſtören ; die Cous im Stande iſt , Convois anzugreifen , welche nach dem

riere aufzufangen und die Gefangenen zu befreien ; alle

gegenwärtigen Syſtem febr ſtarf ſind und daber eine

im Rücken der feindliden Armee befindlide Magazine,

im Verbåltniß ſtebende Escorte baben müſſen ? Welche Spitåler, Apothefen und andere Etabliſſements zu ver. Dienſte würden Partbeien leiſten können , welche die brennen ; über den tbeilweiſen oder allgemeinen Nützug feindliden Berbindungen umſo warmen , nur in unbes regte Drte dringen können und ſich von denjenigen ents

des Feindes , über die Berſtarfungen , welde derfelbe erbålt, über die Orte, welche er für ſeine Depots oder

fernt balten, durch welde die Gondois paſſiren , deren zur Reorganiſirung der Diviſionen, Brigaden oder Re. Bernichtung der Hauptzmed des Partbeigångerfricges iſt ? gimenter , die in " Folge einer Schladit febr gelitten Was die ſogenannten fliegenden Corps anbelangt, baben , ausgewablt bat; über die von ibm neu ange. fo iſt die Anwendung derſelben nicht núßlider , als legten Magazine und über die Stellungen , mit deren 2

diejenige der ſehr fleinen Deiadements , weil das flies

Befeſtigung er ſich beſdåftigt , ſchleunige Meldung zu

gende Corps, durd reguláre Cavalerie, durch Artillerie und öfters duro Infanterie in ſeinen Bewegungen ger feſſelt, vom Fliegenden nichts bat , wie den Namen, und durd feine Zuſammenſebung zwei fóſtlide Eigen .

erſtatten ; die Hinderniſſe zu vermehren , welde den Rüdzug des Feindes erſchweren fdnnen ; den Angriffen des Feindes auszuweiden und denſelben auf denjenigen Puncten anzugreifen, wo er eg am wenigſten erwartet;

Idaften verliert , nåmlid die Beweglichkeit und leichtig : feit , obne von dem Schaden zu fpreden , welcher der Armee dadurch zugefügi wird , daß man ibr die beſten

endlich mit ſeiner armee auf der ibm bezeichneten Hóbe und Entfernung immer zu bleiben. Bei Uebernabme des Commando's einer Partbei

Regimenter oder Schwadronen ihrer leichten Cavalerie

ſucht der Chef die beſtberittenen Koſaden und unter

.

entzicht ; ferner weil ein auf ſolche Weiſe organiſirtes

diefen , ſowie unter den Offizieren und Unteroffizieren,

Corps durch die Zab! der Cruppen , aus welden es beſtebt, große Schwierigkeiten bei ſeiner Berpflegung finden und ſich gleich der Hauptarmee gendthigi ſeben wird , Magazine anzulegen , von welden es fich nicht

die intelligenteſten fennen zu lernen , um ſie zu den. jenigen Dienſtverrichtungen zu verwenden , welde am meiſten Wadſamfeit und Tbåtigfeit erfordern. Er veri ringert die Bagage *) auf die Hälfte deſſen , was das

mebr zu entfernen wagt ; oder es iſt bei weit aus .

Reglement vorſdreibt, indem er nur für zwanzig Mann

gebenden Ercurſionen gendthigt, die Provinzen, welde ein Handpferd bewilligi und ſelbſt das Beiſpiel von 28 duroziebt, zu derwüſten , und wird durd den damit

Mäßigung gibt ; er muß ſtreng darüber waden , daß

undermeidlidien Ruin der Einwohner dieſelben eber zu rich bei der Bagage die Anzahl der Pferde nicht ver. Gunſten des Feindes als für ſich ſtimmen ; endlid weil mehrt. -- Die Bagage folgt den Regimentern und bes bei der geringen Beweglichkeit jenes fliegenden Corps gibt ſide wåbrend der Gefechte auf Anboben außerbalb der Feind frůber oder ſpäter den Ort, wo es fich auf

der Sdufweite, wo ſie als Reſerve figurirt ; man låg

bått , und die Zabl der Truppen , aus welden es bei

die Hälfte der berittenen Tamboure bei ibr.

ſtebt , erfahren wird .

Alsdann muß es , durd ſeine

Defters nebmen die Roladen den Einwohnern die

Sowerfånigkeit der Mittel beraubt , cinen Angriff zu Pferde weg und diden die ibrigen unter dem Bors vermeiden , und durch ſeine geringe Zahlzum Wider, wand, daß es Sdade rei, ein Pferd pom Don zurüt, ſtand unfábig, entweder nußlos zu Grund geben oder, zulaſſen , weil es nur ermüdet oder leidt verwundet indem es feine Magazine preisgibt , nicht obne bedeus ſei, zu der Bagage , wo ſie dieſelben mit widerredilid tenden Berluſt bei ſeiner Armee Zufludit ſuden.

erworbener Beute beladen und ſich auf dieſe Weiſe neue

Dbne nad den Gründen zu forſden , aus welden Mittel zur Plünderung und Ordnungswidrigkeit ver, die Einen den fliegenden Corps vor den kleinen Der fdaffen. Um dieſen Mißbråuden zu begegnen , ergänzt tadements, und die Anderen den leßteren vor den er. der bef der Partbei , welder den Wertb der Dauer fteren den Borzug geben, fohlage id por, jede Partei und Schnelligkeit der Pferde vom Don fennt und alle aus drei Roſadenregimentern vom Don, vom romarzen ſeine Roſaden beritten baben muß , ſeine Pferde auf Meer und vom Ural zuſammenzuſeßen und jedes dieſer dem Weg der Requiſition , aber nur erit , nad dem er Regimenter mit zwei Geſchüßen reitender Artillerie zu fich die als undienſtfåbig erflårren Pferde bat vorfubren

verſehen. Die auf dieſe Weiſe zuſammengeſepten Paro laſſen. Hat er Rie als rolde erfannt, ro fendet'er fie tbeien berauben die Armee der Regimenter und Esca. zur Bagage, wo ſie jedoch nur die Decke auf ficb baben dronen nicht, deren: ſie zu einer Sdladt bedürfen kann, und ſind gleichwohl ſtart genug , um fråftige Solåge auszuführen, dabei aber auch wieder nidt zu groß, um

in ibren Bewegungen gebindert werden zu fónnen. Ferner muß man jeder Partbei node einige tbåtige und

*) Die Organiſation der Koſacken iſt in allen Stücten von derjenis gen der übrigen ruſſiſchen Truppen verſchieden . Es iſt ihnen geſtattet, pr. Escadron zehn Sandpferde zu haben , welche aber

ſtets in mebr alt doppelter Unzahl vorhanden ſind, um das plūps dern zu erleichtern .

1165

1166

dürfen. Sobald ſie wieder geſund find , gibt er ſie denjenigen Koſaden , deren Pferde im Gefecht getódtet worden ſind,wobei jedoc denjenigen, welche ſie beſiben, die Wabl tåßt , die wieder zu uebmen oder die requi. rirten Pferde zu bebalten . Sobald ein franfes oder

will, um bieran allgemein giltige Folgerungen fnúpfen zu fónnen. Wir ſind weit entfernt, den Hrn. Perf. belduldigen zu wollen , daß er der Geſchichte Gewalt angetban babe ; möchten aber eben ſo wenig zugeſtebn, daß das , was er über die Verwendung der Cavalerie

verwundetes Pferd als unbeilbar erachtet wird, ſo lågt

geſagt bat , ein Beitrag zur Gedichte ibres Berfalls

.

man es zurůd und erlebt es ſogleid durde ein requis zu nennen ſei. Dazu ſind jedenfalls nod giltigere Beo weisgründe erforderlid , als bier aufgeſtellt werden.

rirtes Pferd .

Es iſt zwar allerdings wabr, daß, indem man einen

Halt man ſich an die einfachen batſaden, ſo wird

Mißbrauch zu vermeiden ſuot, man in einen anderen nicht zu beſtreiten ſein , daß die Cavalerie Friedrid's perf &at ; denn wenn es aud'aider die soſaden ſind, d. Gr. allerdings dfter zur Entſcheidung von Solabten ſo iſt es doch der Partbeidef, welder die ibu bewil. verwendet worden iſt ; die Gelegenheit dazu wurde ihr ligte Requiſitionsbefugniß mißbrauchen und , ſtatt alle aber aud båufiger geboten. Indeß gelang es ihr eben Pferde für den Dienſt, einen Theil derſelben dazu vera ro wenig wie jeßt, wenn die feindliche Infanterie ihr wenden fann , ſeine Habſudt zu befriedigen und auf Feuer mit unerſd útterlider Rube abgab, oder die feind . dieſe Weiſe zu ſeinem Bortbeil eine Art Steuer zu lide Cavalerie mit gleider Entſchloſſenbeit und Kampf. erbeben . Wenn diefes aber aud ftattfinden ſollte , To begierde ibr entgegenritt, oder wenn die Terrainbinders módhte es doch wohl beſſer ſein , daß die Koſaden oderniſſe obne große Nadtbeile nidt zu überwinden waren.

ibre Ebefs den Einwohnern einige rdledte Pferde zu viel nebmen , als sbundert brave Leute der Mittel zu berauben, núßlich zu ſein . Man muß. Daber unter zwei Uebeln das fleinere wåblen. Ueberdieß fiebt nur allein dem Chef die Befugniß zu , Requiſitionen zu maden, welcher rowobl wegen feiner Nedlichkeit, als wegen

Die Solasten bei fowoſiß , Kolin , Kunnersdorf und Zorgau liefern -den Beweis. Zorndorf madt allerdings

geſendet , leicht franfe folgen der Partbet; wenn ſich

den fort.

eine Ausnahme. Ausnabme. Seydliß würde aber die Ruffen in

lebter Inſtanz gewiß nicht überwunden baben , wäre ihm der König bei dem zweiten großen Angriffe nicht mit der ganzen Infanterie und Urrillerie zu Hülfe ges ſeiner Talente in der Armee gefannt ſein muß. fommen. Die lebtere namentlid bat gegen die didien Die dwer: fraufen Roſaden werden auf das Zeug. Maſſen der Ruſſen faum einen Feblichuß ibun fönnen , niß des åtteſten Cbirurgen in die Hoſpitåler der Armee und dennod Dauerte der Kampf nod mehrere Stuns das Uebel vergrößert, wird der Rranfe auf einen Wagen

Die Berbåltniſſe , unter denen die Cavalerie Fries

gethan, welder auf jeder Etape gewechſelt wird. Das drid ?s , den Sieg 'nidi erringen fonnte, waren nach Pferd des franfen wird hinten an den Wagen gebun . damaligen Anſidten als Ausnabmen von der Regel ju iden , auf welchen etwas anderes als Heu zum Lager betradien. In ſpäteren Zeiten ſind aber dieſe Auß.

des Kranken , deſſen Sábel, canze, Piſtolen und Mantel nabmen zur Regel erhoben worden , d. b. man lernte zu legen , ſtreng unterſagt iſt ; man darf ſogar nidt ſich beſſer auf Terrainbenußung und auf gegenſeitige erlauben , den Pußbeutel und den Mantelſad darauf

Unterſtübung verſteben . Hierzu fam nodo, daß damals

zu legen , welche auf dem Sattel bleiben müſſen . Ich

die Aufſtellung und Verwendung der allgemeinen Res

werde ſpåterhin erflåren , warum man dieſe Vorſichts , maßregeln ergreifen roll und wie nothwendig fie im

ſerpen im Sinne der Neuern gar nicht üblid . war, daß man alſo auch nur wenig Mirtel batte , dem gewali,

Fall einer Niederlage find. Alle Kranfen und Vers

ſamen Durchbruche ciner fübnen Reiterfdaar wirkſam

wundeten bleiben bis zu dem Augenblick bei der Partbei, wo der Chef Gelegenbeit findet, ſie ſider zu dem Ho :

zu begegnen .

ſpital zu ſenden , weldes er im Voraus eingerichtet

rungobinderniſſe und saftiſde Formen, mócien ſie aber eben ſo wenig mit gleichgültigen Augen betradien.

baben wird .

( Fortſegung folgt.)

Wir legen feinen übertriebenen Wert auf Annabe.

Bei Pomofit ritt die preußiſche Cavalerie mit wabrer

Li te r a tu r.

Zoutůbnbeit gegen die óſtreidilde Mitte , konnte aber dieſelbe dod nidt durdbreden , und lernte die Grauzen

Ueber die großen Cavalerieangriffe in den Solachten Friedrich's und Napoleon's. Berlin 1843. Berlag

ihrer Madt fennen . Bei Rollin . war zieten an der Spiße von 90 Swadronen so recht eigentlich auf

+

bei Heymann. 67 S. in 8.

entſcheidendes Einwirfen angewieſen ; er bat aber Nas

Der unbekannte Hr. Verfaſſer bat dieſes Scrifichen daddy's Cavalerie nidt vertreiben können. Bei Kuno kurz vor Beginn der großen Cavaleriemandver bei Ber :

nerodorf bermodate Seydliß eben ſo wenig gegen die

lin berausgegeben , und will damit einen ,,Beitrag zur ruſſiſche und óſtreichiſdé Cavalerie außerhalb der Ber Geſchichte des Berfalls der Berwendung dieſer Waffe" danzungen. Bei Torgau aber binderte ein tiefer liefern. An biſtoriſchen Beweisgründen ideint es ihm Graben jede entſdeidende Bewegung. - Daß die nicht zu feblen . Aber das entſdbeidende Auftreten einer preußiſche Cavalerie in der Schladt bei Prag gut Waffe , deren Wirfung mehr in einer gewiffen unges

verwendet worden wäre, wird Niemand bebaupten wol .

- Rúmen Ueberraſchung als in einer nadhaltigen Kraft. len , denn nachdem ſie den sſtreichiſden reden Flügel äußerung beſteht, wird ro rebr durd Umſtånde bedingt, aus dem Felde-geſchlagen, batte , ſdeint fein General daß das Herausreißen einzelner Chatſaden aus dem

baran gedadt zu baben, daß die Hälfte der Sieger zur

ſtrategiſden und tattijden Zuſammenbange nicht genügen

Berfolgung der Fliebenden binreidend ſei , und die

1167

1168

Sdladt auf die glänzendíte Weiſe entſdieden werden

Zeiten faum gedacht werden fonnte. Die Infanterie

můfje, ſobald die andere Hälfte ſich gegen Flanfe und

iſt von der ſtarren finienform abgegangen, bewegt ſich

Richen der dſtreichiſchen Mitte wendese, welche erſt nach vielen bochit blutigen Angriffen der Infanterie rids zum

freier, weiß in jedem Gefechtsverbältniffe das Terrain zu ihrem Vortbeile zu benußen , und bat ſowobl durch die Ausbildung des Tirailleurgefechts als durch die

Rückzuge entſchloß. Friedrid) geſtebt ſelbſt, daß er bier den Rern ſeiner Infanterie verloren babe. Bolle man

das Sündenregiſter der damaligen Reitergenerale ans

ungleich zwecmaßigere Verbindung mit der Artillerie Die Percuſſionsgewebre

ſebr an Stárfe gewonnen .

fübren, ſo würde es vielleicht nur um ein weniges fleie haben den nachtheiligen Einfluß der Witterung aufges ner ausfallen , als das Verzeichniß ihrer (Großrbaten ; boben. Was ihr vielleicht pon der früberen Todes, die Einen machten ibre Sache gut, die Anderen nicht gut. Berachtung abgebt , wird durch eine großere Gefechtss Geſchichtſchreiber und Tbeoretifer haben ſich vielfad intelligenz erſeßt , die bei dem Charafter der heutigen bemüht, die Urſachen der Siege Friedrich's zu erforſden . Aber der Sieg iſt ſelten das Product eines einzigen Factors , und deßbalb ſind die Anſichten darüber immer Tebr verſchieden geweſen . Die Form allein hat es nidot

Sdlachten und insbeſondere der Infanteriegefedite bins långliden Spielraum findet. in außerordentliden Momenten wird ſie auch ießt noch dem Tode uners oroden entgegen treten.

getball , ebenſo wenig der Geiſt der Truppen, ſondern Beides vereint multiplicirt mit dem Talent der Nnführung. So wird es immer ſein. Uber es müſſen

hinter ihren Schweſterwaffen zurückzubleiben

noch Berhåltnille hinzutreten , ſonſt würden Zicien und Seydliß nicht aus erfolgloſe Angriffe gemacht

wendung des Verniotungsprincips gelegen, weldes in der richrigen Combination von Bewegung und Waffens

baben .

wirfung beſteht. Bei der Cavalerie" ſind dieſe beiden Acte nidt ſo ſcharf geſchieden , wie bei der Infanterie und Artillerie ; ſie fließen vielmebr ineinander, und bei

Daß es feine Savalerie gibt, die an Tbarfraft rich

mit der preußiſchen unter Friedrich meſſen fónne, wol. len wir einrånmen . Aber abgeſehen davon , daß ſie nur durch balsbrechende und foitſpielige Vorübungen zu dieſer Thatfraft gelangt war , ſo fónnte man mit gleichem Rechte fagen : aud die Infanterie und Ars rillerie babe damals größere Zhatfraft entwickelt. Das

Was ſoll und fann die Cavalerie thun, um nicht

– Das

Geheimniß des Sieged bat zu allen Zeiten in der Un .

ſehr vielen Angriffen fommt es gar nicht einmal zu einen erbeblichen Waffengebraude. Die Hauptſtårfe der Cavalerie iſt alſo mehr noch in ihren Pferden als

in ihren Waffen zu ſuden. Durch die größere Sdnels ligfeit der Bewegung fann ſie die Infanterie leichter

lag im Geiſte der Zeit, in dem entſdiedenen Sharafter'ůberraſchen , durch den ungeſtümen Ünlauf ſie leidler niederreiten oder auseinanderſprengen. Iſt die Savas

des Königs . Die franzöſiſche und deutſde Infanterie bat unter Rapoleons Führung gewiß viel Heldentbaten

lerie gut beritren , an entſchloſſenes und fedes Reitea

ausgeführt , ſich aber im Allgemeinen nicht ſo willig gewohnt, ſo laſſen ſich auch große Forderungen an ſie todrichießen laſſen , als die preußiſche in den Schladten ſtellen; führt ſie nebenbei eine gute Klinge mit fråfs Friedrid's , wo mandes Bataillon weit mehr als die tiger Fauſt , ſo wird ſie den Feind nicht blos nieders Hälfte ſeiner Mannſchaft verlor , oder wohl auch zu reiten ( wovon er ſich bald wieder erhebt ) , ſondern einem unanſehnlichen så uflein zuſammenſdrumpfte. Und audh niederſåbeln , wenn nicht das feindliche Feuer welcher Artilleriegeneral würde wohl beutiges Tages lie davon abhålt. Wenn wir aber roon aus den eben ſolche Geſchůşmaſſen wie bei Zorndorf , Runnersdorf angefüprten Gründen bezweifeln müſſen , daß die Ga . und Torgau auf ungebabnten Wegen durd große Wålder foleppen ? – Der ciſerne Wille des Kónigo , der von feiner Einwendung etwas bdren mochte, war die måd

valerie dergleichen Bravourſtúde auch jeßt noch in

tige Triebfederfür Generale , Offiziere und Soldaten. Wo ein ſolcher Wille mit ſolchem Naddrude geltend

wärtigen Beſchaffenbeit immer größer. Zwar läßt ſide die deutſche Reiterei nicht gut unter einen Erponenten

demſelben Umfange zu Stande bringen fónne ; lo wird dieſer Zweifel bei trenger Muſterung ihrer gegenis

geinacht wird , da muß auch das Sdwierigſte gelingen ,

bringen, da rowobl der Menſchen , als Pferderdlag febr

and es ſcheint in der Natur der Cavalerie zu liegen, daß gerade ſie unter jorden Umſtänden verhältniß :

verídicden iſt. Man betrachte aber einmal die jungen Reiter mit kurzer Dienſtzeit ; ſind ſie ibrer beroiſden Aufgabe wohl gewachſen und dazu ausgerüſtet ? Glei.

midis die großere Ibatfraft entwickelt. Wenn wir nun auch mit dem Hrn. Verf. einvers

chen ihre Pferde den Pferden der ſieggewoonten Reiter ,

ſtanden ſind , daß die preußiſche Cavalerie unter Frie . drich als ein unerreichbares Muſter daſtebt, ſo möchten

(daaren des vorigen Jahrhunderts ? Sind die Såber , über deren finge oder Schwere hier und da gerechte

wir für die ſpåtere und gegenwärtige Cavalerie daraus noch keinen Vorwurf abiciten. Der Artillerie und In ,

Klage geführt wird, noch von ſo guter Sconeide , daß ſie einen die ſchůbenden Gegenſtände durddringenden

fanterie ſtehen vielerlei Mittel zu Gebote , ihr Krafts vermogen zu erhöhen , und ſie baben dieſelben in der

Hieb geſtatten ? Wie der Preis , ſo die Waare . Die

langen Zeit der Napoleon'ſchen Kriege und des darauf

Die Geſchüße, ihre Munition, Bedienung und Beſpannung ſind weſentlich

folgenden Friedens aud benutt. verbeſſert worden.

Die große Beweglid)feit der Bat:

terieen madot es möglid), ben Feind durch ein pldßlich eröffnetes Feuer zu überraſchen iberrarden , woran zu Friedrich's

Infanteriſten ſind zwar weder ålter nod fraftiger ; lie bedürfen aber im Gefecht der pbyfiſden Kraft weit

weniger als die Reiter ; ein leiſer Druc des Zeiges fingers reicht bin , den wildeſten Centaur, in den Sand zu ſtrecken , während die ſichere Führung von Pferd , Sdwert oder lanze die volle Kraft eines Mannes in Anſpruch nimmt.

( Schluß folgt.)

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. Les te in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.

Samſtag , 9. December 1843.

N. 147.. បរិ

មា

wa93 YO

?!

Allgemeine Militar - Zeitung. . Ueber den Partheigångerfrieg . ( Fortſegung . )

Jeder Koſade muß für zwei Tage Brod und für einen Tag Hafer bei fich führen . Er darf davon nur in außerordentlichen Fällen und niemals obne Erlaub .

Alle Noſaden , welche die Haferwagen escortiren und den mit der Verpflegung beauftragten Offizier begleiten, půſfon abgelöſt attadi werdenrt. einen Der jeden Ober Tag der Parthe i der Offiziere

der regulären Truppen an ſeine Perſon , um an den Commandirenden General die Berichte zu erſtatten , an

niß des Chef8 Gebrauch machen. Das Brod muß alle die Parihei die Tagebefehle zu fdreiben , mit den an. fünf Tage erneuert werden. Zur Verpflegung wird ' deren Partheigångern die Verbindungen zu unterbalten ein aus den regulären Truppen gemåbiter Offizier bes itimmt , welder mit der erforderlichen Mannſchaft bei

der Avantgarde marſcirt. Sobald er in der Stadt,

und ein Tagebuch über die vorfommenden Schreibereien, Feinde. abgenommenen Gefangenen , Tro. über die2c. dem phåen zu fåbren

dem Fleden oder Dorf angelangt iſt , wo die Partbei

ngen zu des anbali Aufſtellung des Offiziers Obliegenbeit Dieoſciru iſt, en fou , ſeies , umſich auszuruben oder um zu Recogn machen zur Generalſtab ,die von übernadten , requirirt er Pebensmittel und Fourage und [åßt ſie , ſobald die Parthei angelangt iſt, vertbeilen .

Deiadements geeignetſten Orte zu wiblen , den Gom ,

Außerdem muß dieſer Öffizier immer eine gewiſſe Quan: mandirenden bei Ausſeßung der Feldmachen zu unter. ng von den Gegenden zu ento Hafer auf Wagen mitführen , welche er in jeder ſtůben, eine Handzeidnu titåt Etape wechſelt und die den Krankenwagen folgen . ſich gerdlagen haben wird und der. werfen , wo man

Um die Stårte des Detachements zu verbergen , iſt ſelben ſeine Bemerkungen beizufügen, ſo daß er, wenn es gut, zuweilen zweimal ſo viel lebensmittel und ſich ſpåterhin ein Armeeforps an denſelben Stellen

verlangen, als man får MannundPferd befindet, dem General oder dem Chef des Generalſtabes Fouragezu nórbig bar. Eine doppelte Brodportion belåſtigt den alle mögliche Nadweiſungen geben fann. Mageu nidt, wenn man ſich auf dem Marſch befindet,

In feinem erſten Tagsbefehl muß der Gbef der

und den Ueberſchuß an Hafer legt man auf die Wagen. Parthei auf eine kurze und flare Weiſe die Regeln feſt. Dieſer kleine Convoi bat, mit Ausnabme von fünf ſtellen, welche die Regimentscommandeure, die offiziere redos Loſaden zur Ueberwachung der Fubrleute, und Soldaten in Beziebung auf die Einwobner , die bis teine Escorte . Wåbrend eines Gefechts befindet Rid Marſobe, die Etapen, den Empfang der Pebensmittel derſelbe binter der Bagage , und man überlaßt ibn, wenn man in Nadtheil fommt, obne Weiteres dem +

Feind.

Nidt ſo ist es mit den Kranfen , welche man

im Voraus bat ibre Pferde beſteigen laſſen und das Reſultat des Sefectes abwarten . Fit der Vortheil

und Fourage, die Vertbeilung der Beute, die Patrouil, len , die Feldwachen sc., 'únd endlich auf den Angriff. die Berfolgung , den Rückzug befolgen ſollen . Nachdem alle8 zu dem Marſch vorbereitet iſt, trennt ridy die Partbei von der Armee und Test lica nad den

auf unſerer Seite , ſo bringt man ſie wieder auf die ihr bezeichneten Puncten in Bewegung. Wagen, im entgegengerepten Fall folgen ſie, mit Hülfe Die gewohnliche Marſchordnung einer Parthei muß der Escorte, der Bagage auf den vor dem Sefecht folgende rein : Nach der Avantgarde marſchiren die Re. gegebenen Vereinigungspunct. gimenter mit Secſen , um die Golonne auf dem Marid Für Brodvorråthe werden feine Transportmittel nicht zu verlangern ; nad der Parthei folgen die Ba . bewilligt , da man für 1500 Mann überall eine bins gage, die Kranken und die Haferwagen . Dem Ganzen reidende Menge finden kann.

Sollte man aber ein ,

folgt eine Arrieregarde unter den Befehlen eines Offi,

mal feines finden, ſo werden die Roſaden mit Erlaubniß ziers von den regulären Truppen, deſſen erſte Obliegens ibrer Chefs von den zweitågigen Lebensmitteln Gebrauch beit iſt, Niemand zu erlauben , zurückzubleiben, belon. maden , welche ſie mit ſich führen und deren Abgang ders in den Dörfern , welche die Parthet durchzieht. man wieder in der nådſten Stadt ergånzen wird. -

Bei den Halten und in den Etapen erſtattet der Toms

1172

1171

mandant der Arrieregarde Meldung über alle Borgånge ſo ferne dieſe feine Neuigfeiten mitgebradt haben , ers und führt die Eduldigen zur Beſtrafung berbei. lauben , abzupadon und zu rubrn. Im Laufe des Tages Die in der Etape angelangte Avantgarde reßt for wird er zweimal weit ausgebende Patrouillen entſenden, gleich vorläufige Feldmaden aus, welche über die Pinie,

welde ibren Marſch eben ſo vorſicdtig und gebeim eins

die ſie bereßi balien , feinen Einwohner paſſiren laſſen

richten müſſen, wie bei Nacht ; denn ibr Zweck iſt, den

und diejenigen, welde aus der Umgegend fommen , dem

Feind zu entdecken und nidit, ibn von der Anweſenbeit

Obef der Partbei zufübren. ( Dieſe Vorſidismaßregeln der Partbei in Kenntniß zu ſeßen. fommen aud) bei den ſpäter ausgereßt werdenden wirts Wegen eines falſden Alarms darf man weder die lidhen Feldwaden in Anwendung.) Zu zu gleicher Zeit Feltwadion, noch die Patrouillen ftrafen , da es beſſer entſender ſie auf kurze Entfernungen , aber auf allen iſt, zwanzigmal ohne Viott unter die Waffen zu treten, Wegen, welche von dem Ort, wo ſich die Parthei auf balten roll , ausgeben , und nach allen den verdedien Stellen bin , welche rich in der Nåbe befinden . Wenn fide das Detadement mit ſeiner Avantgarde

als einmal unverſchens angegriffen zu werden , was öfters geldjiebt , wenn die Patrouiden wegen einer falſchen Nadridit über die Annåberung des Feindes beſtraft zu werden fürchten . – Die alarmirenden Ko .

wieder vereinigt bat , ſo ſtellt es ſich, die Stadt oder

ſacken müſſen ſich unmittelbar zu dem Obef der Partbei

das Dorf vor der Front bebaltend ,I zu beiden Seiten des Wegs auf , auf weldem ce fide, im Fall es von

in den Bivouac begeben , liin über das , was borgebt ,

überlegenen Streitfråften angegriffen wird, zurückzus

Pferd und begibt ſido in aller Eile an den Ort , wo

zieben gedenft.

Meldung zu erſtatten .

Dieſer Obef ſteigt fogleid zu

Die Reute fiben ab , obne fid) einen

man den Feind wabrgenommen bat, nadidein er vorber

Schritt zu entfernen , und paden ibre Pferde nidot eber ab, bis die von der Avantgarde entſendeten Patrouillen surůdgefehrt ſind. Bis dabin reßt der Chef der Parthei mit Hülfe des Offiziers vom Generalſtabe die Haupts

je nad den Umſtänden zum Aufſigen oder Generals marſoo bat blaſen laſſen. Bei Tag formirt er ſodann reine Partbei auf derſelben Stelle, welche ſie einnimmt, bei Nacht etwas links oder rechts von den Bivouac,

porten und die Feldwaden aus.

feuern , auf welde der Feind losmarſdiren wird und

Sobald als die von der Avantgarde entſendeten Patrouillen zurückgefert find , obne etwas geſeben zu

die , indem ſie ibu blenden , noch die Dunfelbeit vor der Front der Parıbei vermehren . Dieſe Bewegung

baben , ridte man den Bivouac ein , padt die Pferde

gibt übrigens das Mittel , den Feind in der Fiante

ab und lift die Bertheilung der Rebensmittel und zu faſſen . Jedes Regiment commandirt alle Zage eine Eica , Fourage ſtattfinden , wobei von jedem Regiment mebs

rere Offiziere gegenwårtig ſein müſſen. Wenn einige Koſaden in der Stadt nothwendige Anſchaffungen zu machen baben , ſo vereinigt man ſie unter die Fúb : rung eines Unteroffiziers , welcher für ibr Betragen verantwortlich iſt ; Tolche Detadements dürfen jedoch nur bei Tag abgeben und müſſen vor Nadt wieder .

dron Roſaden , welche fiets ſchlagfertig ſein müſſen ; man nennt lie Bereitſchaft. In dem Augenblic des Alarms ſteigen ſie zu Pferd und begeben ſich mit dem Obef der Parthei ſdynell zur Unterſtüßung der anges griffenen Feldwaden . Peidtigfeit und Rardbeit in den Bewegungen müſ.

im Bivouac zurüd ſein .

ſen nothwendig die Haupreigenſchaften cines Truppens Balo nad der Ridfebr der Patrouillen der Avants corps ſein , welches dazu beſiimmt iſt , unvermutbete 1

garde laßt man andere ſtårfere, auf größere Entfernung Ungriffe zu machen. Von dieſer Wabrbeit durddrunger, und auf allen Wegen ausgeben , welche von der Stelle, babe ich in den vorausgegangenen Beſtimmungen alles wo die Hartbei lagert , auslaufen.

Man bezeidnet das zu entfernen geſudi, was den Marſd , die Beweg.

ibnen das Dorf, wobin ſiegeben ſollen, und zum Bes lidhfeit und die ſo nórbige Nardbeit bindern könnte. weis des Vodzugo dieſes Befehls lågt rid der Com . Jo babe die Menge des Hafers , welche der Partbei mandant der Patrouille von der Ortsbehörde ein Zeugs folgen ſoll, beſchránft und die Nachfåbrung von Pebens.

niß geben , oder er nimmt zuweilen einen Einwobner mitteln jeder Art gånzlich beſeitigt. Aber wie iſt jene, mit, wenn er glaubt, daß derſelbe dem

bef der Pars mit der Schnelligfeit in den Bewegungen ſo undertrags Die Pas lide Ueberbåufung des Troffes zu vermeiden , wenn

tbei nůßliche Nadridten ertbeilen fónne.

trouillen müſſen ferner alle, von ihrem Wege nicht weit

.

jeder forcirte Marſch, jedes Gefecht die Zahl der Kran.

abgelegene Dörfer abſuden . Wenn dieſe weit aus , fen, der Berwundeten und die Beute vermehrt , welde gebenden Patrouillen eine oder zwei Stunden vor Tag fortgeſchafft werden müſſen ?

zurůdgefehrt ſind , ſo entſendet man eine balbe Stunde

Mande find der Anſicht, daß der Obef einer Parthei

vor Anbrud deſſelben nochmals patrouillen auf fürzere

ficb , ebe er ſeine Ercurſionen beginnt, einer gegen einen

Entfernungen. Eine Stunde vor Tag můſſen übrigens

feindliden Sandſtreid geſiderten Stadt bemidrigen

unter allen Umſtånden die Roſaden ibre Pferde gepact folle , werde ibm in Zeiten der Gefabr als Zuflucts . baben und bereit rein zum Angriff zur Vertbeidigung ort und zugleich dazu dient, feine Magazine einzurichten oder zum Růdzug. Wenn es der Ebef für angemeſſen und ſeine Kranken, Verwundeten und Beute in Sider báit , noch einen Theil des Tages auf derſelben Stelle beit zu bringen. Erſt nachdem der Chef der Partbei zu verweilen , To wird er nad Rüdfebr der eine halbe dieſe Vorſidiomaßregel ergriffen bat , wirft er ſich auf .

Stunde vor Tagesanbrudo entſendeten Patrouillen , in

die Verbindungen des Feindes und Teßt feine Ercur .

1174

1173

fionen ſo lange fort, als es ihm die Zeit und Umſtånde Gab dieſer zur Antwort: ,,Sire, das fann bald abge. erlauben ; nadber fudt er ſeinen Zufluchtsort auf, um

ſtellt werden, ich ſtebe aber dann nicht dafür , daß die

die Beute 3u1 tbeilen , an ſeine Armee die Trophäen

Regimenter vor dem Feinde das leiſten , was von ihnen

und Gefangenen zu ſenden , die Berwundeten abzu. geben und beginnt dann ſeine Unternehmungen auf's

wenn nidr Alles .

gefordert werden muß." -

In dieſen Worten liegt viel,

Aber auch irrige Anfidien werden

Neue.

oft zum Hinderniß friegeriſder Ausbildung. Die Oa .

Aber fórnen die Vorteile dieſes Syſtems mit den damit verbundenen Nadtbeilen in Bergleich fommen ? Obne 3mcifel iſt die Partbei , welde fide des größten

valerie roll vor allen Dingen einen boben Grad von

Tbeils ibres Droſſes entiedigt hat und wegen ; ibres Lebensunterballes aufer Sorgen iſt , freier in ihrem

Blißeoidhnelle ſide entwideln und auf den Feind ſtürzen fónne. Hierzu iſt – wie von Einigen behauptet wird

Treiben und fann ſich raſder auf die verſdiebenen Puncte der Berbindungse und Zufuhrlinien des Feindes

die volle Herrſdaft des Reiters über ſein Pferd nothig, und damit Bride fide in ein ganzes verwandeln , ars

Uber indem er den Unterbalt des Feindes

beitet man auf der Reitbahn ſo lange an ibnen berum ,

begeben .

Manøvrirfånigkeit beſiben , damit ſie mdglidſt nabe und verdedt in concentrirter Stellung bereit ſteben , mit -

bedrobt, reßt er den feinigen der Zerſtörung aus. Seine

bis dieſer Zwed erreidot iſt.

Beſorgniß in dieſer Beziebung muß um ſo lebbafter

Abright. Genau betrachtet werden aber ſebr vicle Pferde

Das iſt wenigſtens die

ſein , weil er ſich mit ſeinen, im Vergleid mit den feinde

auf der Reitbahn zu Grunde gerichtet , oder doch zu

lichen Streitfråften wenigen Truppen , außer Stand anſtrengenden Bewegungen unfábig gemadit , und der Riebt , alle Etabliſſements zu zerſtdreu , wåbrend das

Reiter lernt dabei auch weiter nidis , als

fleinſte feindlide Detadement, ſeine Abmeſenbeit bes

Finden bier und da růbmlide Abweidungen ſtart ;

nußend, mit einem Solag die reinigen vernichten fann. Außerdem iſt zu fürchten, daß die Beſorguiß, einen für den Obef der Parthei ro widrigen Punct zu verlieren , und das Anliegen, denſelben zu bewabren, einen großen Einfluß auf ſeine Chårigkeit babe und ſeinen Planen

ſpricht ſich ein friſderer Geiſt in einzelnen Regiinentern aus, ſo wird das nicht ſelten getadelt. Die Evolutio.

und Unternehmungen ein Uebermaß von Klugbeit ver, leibe , welches den Partheigångern durchaus nicht ente

(prechend iſt. Der Feind wird vielleicht das Daſein eines ſolchen Grabliſſements ignorireu ; je ſpåteres aber der Parthei weggenommen wird , je betråchtlicher

reiten .

nen roden mit größter Nube und möglichſter Eleganz

ausgeführt werden, dazu geboren lammfromın gerittene Pferde, denen aber bei anderen Gelegenheiten audo wieder das nórbige Feuer fehlt. Eine lebbafte Ver . folgung über Stock und Stein , ein raſches Zurůdgeben und blißſchnelles Sammeln erwarte man von einer ſo

zabien Cavalerie nid)t. Sanftmuth und Ungeſtům laſſen ſich ſchwer vereinen .

. wird der Verluſt ſein . Wenn ferner dieſes Syſtem den Parthrien dadurch einen großen Vortheil gemåbrt, daß le feinen großen Troß nachroleppen , ſo wird dieſer

im Gebraude ibrer Waffen zu Pferde geübt, weil das

Dann werden ſie entweder mit Bagage und Verwun.

mebr als eine praftiſde Anleitung zum Fladbauen iſt.

Aus demſelben Grunde werden die Reiter aud wenig

Pferde unrubig madt. Dagegen låßt man zu Vortheil jedoch nur bis zu dem erſten Gefecht, dauern . Fußdieviet Hiebe in die luft maden , was nicht viel deten belaſtet ſein , oder ſich genótbigt reben , dieſelben mit einer zabireiden Escorte in ibren Zufluchtsort zu

ſenden, wodurch die Partheien geld wacht und bei furz beruntergefommen Gefecten auf einander das Feld zu Standro find, daß ſie außer werden , folgenden fein ?

balten .

( Fortſegung folgt.)

-

Wir wiſſen zwar nicht init Beftimmtbeit zu ſagen, wie

Fechiúbungen der Reiter im vorigen Jahrbundert die betrieben

wurden ; dod lebt aber fefit, daß ſebr ſoarfe

Hicbe gefübrt worden ſind. Der Friede bat alſo auf die Cavalerie nad their liger gewirft , als auf die anderen Waffen , weil ibre

Zbåtigkeit im Gefecht von fo einfader Art iſt , das Li te r a t u

r.

jede Künftelei verbannt werden muß, indem ihre Stårfe

nur im ungeſtümen Anlaufe beſtebt , verbunden mit Ueber die großen Cavalerieangriffe in den Schlachten kräftigemGebrauche der Hiebsund Stoßwaffen . Wollte

Friedrich'8 und Napoleon's.

Wenden wir ung zu den Uebungen der Cavalerie,

man jede Pferdeſchonung verbannen, ſo fonnte die Car valerie zwar auf einer bøberen Stufe friegeriſcher Túde tigkeit fteben , würde aber immer nod nicht ſo große

ſo iſt nicht zu verfennen , daß das bei langem Frieden

Zbaten volbringen können , wie die preußiſde imor ,

(Sch I u 6. )

immer ſårker bervortretende Deconomiſirungsprincip rigen Jahrbundert. nidt obne ſichtbare Folgen geblieben iſt. Auch das Humanitätsprincip madt rid bemerkbar , und dauert der Friede nod långer , fo legen am Ende noch die

Was wir hier im Vorbeigeben geſagt haben , ſteht mit der Verwendung der Gavalerie in febr naber Beziebung, und durfte deßbalb nicht unerwåbnt bleiben .

Tbierquảlvereine gegen jede Áttafe auf ungünſtigem Die Verwendung einer Waffe muß ſich jederzeit nach Boden Proteſt ein. Als einſt Friedric d. Gr. in etwas vorwurfovolem Lone an den General Seydlig die Frage ridtete : Wie es fomme , daß bei ſeinen Regie

ihren Elementarfråften ridten, mit Berůdrichtigung der Elementarfråfte der anderen Waffen , welche durdo Tie befämpft werden ſollen . Hat nun z. B. die Infanterie

mentero ſo viele Pferde und Reiter beſdådigt würden

durd größereBeweglichkeit und beſſeren Waffengebraud

1176

1175

an Stårfe gewonnen , ſo würden aud die Kräfte Fliehenden über eine Brüde , durd eine lange Dorf. der Savalerie geſteigert werden müſſen , um ihr auch fernerbin die Fåbigkeit zu verleiben , die feindliche Ini fanterie zu überwältigen. Wir glauben aber gezeigt zu babent , daß das die Grången der Möglidfeit über . dreitet. Die Cavalerie muß alſo jeßt durch Berbins dung mit reitender Artillerie zu erringen ſuchen ,1 was

gaſſe u. f. f. Bebålt die verfolgende Cavalerie Fübs lung an der Klinge, ſo haut , ſticht oder ſchießt ſie zwar die Hinterſten nieder , fommt aber daduro ſelbſt ſo auseinander und durcheinander , daß ſie aufbórt, verwendbar zu ſein , und am Ausgange des Defile's ſogar in ein nachtheiliges Berbåltniß geratbet. Hat

ibr ſonſt ohne deren Beiſtand gelang.

man dagegen eine reitende Batterie in der Nähe , ſo

Hiervon will aber der Hr. Derf. nidit8 wiſen , ja

ruft man die Cavalerie zurůd und formirt diefelbe

er gebt ſo weit zu bebaupten : daß eben dieſe enge Ders

wieder , wåbrend das Defilé enfilirt wird , mas dem

bindung die Haupturſache lei , webbalb die Cavalerie' Feinde ungleid großere Verluſte zuziebr. in neuerer Zeit weniger geleiſtet babe.

0 Das iſt offers

Der Hr. Verf. gibt foließlich ſelbſt zu , daß ento

bar zu viel geſagt. " Feblerhaft wäre es allerdings, rendete Brigaden und Diviſionen auch reitende Artils wenn dein Angriffe auf feindliche Cavalerie jedesmal Irrie baben müßten , und wünſcht größeren auf ſelb, eine Kanonade vorangeben ſollte. Es wird aber oft ſtändiges Handeln angewieſenen Cavaleriecorps fogar nothig ſein , vorber die reitende Artillerie auffahren und

noch die Zugabe von Dragonern als Doppelfämpfer.

feuern zu laſſen , theils um das Feuer der feindliden

Es würde mithin der bisherige Gebraud fein Febler

Artillerie zu beantworten und auf ſich zu zieben , theils

ſein , und nur die unzeitige Verwendung der reirenden

um zu verbindern, daß man vor Beendigung des Aufo

Artillerie Ladel verdienen. Das ist aber etwas ganz

marſhes nicht ſelbſt angegriffen , oder zu partiellen Ge . Anderes , all was der Hr. Berf. bat rügen wollen . fechten genótbigt werde, deren Ausgang nadtbeilig auf Bei dem gegenmårtigen Stande der Sade fann die den beabſichtigten Hauptangriff wirfen fonnte . Cavalerie , obnie Mitwirfung der reitenden Artillerie, Goll Infanterie angegriffen werden , ſo würde die nur in feltenen Fällen Großes bewirfen , und es muſ. augenblickliche Verfaſſung derſelben beſtimmen , ob man ren dabei auf Seite des Feindes grobe Fehler begangen

litt vorber der reitenden Artillerie zu bedienen babe

worden ſein . Dagegen fann ihr der Beiſtand der reio

oder nicht. Gelangt man durch ihr Feuer ſicherer und

tenden Artillerie von großem Nußen werden , webbalb

ſoneller zum Ziele, ſo wäre es unverſtåndig, ihr Stille

ibr dieſelbe auch fernerhin zuzutheilen ſein dürfte. Sind

ſoweigen auferlegen zu wollen .

die Cavaleriegenerale bis zum Brigadecommandeur berab

Je größer die Reitermafien find , melde an Saladt.

tagen auf einem Puncte wirfſam werden ſollen , deſto unerläßlicher ſcheint es , auch der reitenden Artillerie

dabei den nöthigen Spielraum zu verſchaffen . Konnte man ſie in den Schlachten Friedrich's d. Gr. ents

von dem Geiſte ibrer Waffe durchdrungen , ſo werden ſie niemals ihre reitenden Batterieen vorziehen , wenn der Weg zum Siege obne dieſelben gefunden werden fann .

Sind aber die Generale von einem ſolden

Geiſte nicht durchdrungen , fo werden ie obne voran.

bebren , fo batte das ſeinen Grund hauptſächlich darin, daß man des Gegners Stårfe und Stellung ziemlich deutlich überſabe und gewiß war, nach erfolgten Durd , bruche des feindlichen erſten Treffens auch das zweite zu übermåltigen , obne Gefahr zu laufen , ploßlich auf

gebende Geſcu Bwirkung noch viel weniger leiſten.

friſche Rrafte zu ſtoßen. Bei Rollin war das nicht der Fall, und der fübne Angriff Seydlißens an der Spiße von 15 Sowadronen blieb obne weitere Folgen. -

Offiziere, die Gefallen am fecfen Reiten finden , und lafle die Regimenter ſich mebr auf den Erercirplåßen als auf der Reitbahn berumtummeln . Von den Difts

Wie ganz anders haben ſich die taftiſden Verbältniſſe der neueren Zeit geitattet ! Wåbrend man ſonſt die langen Infanterielinien gleichſam aufrollen fonnte, muß man jeßt die Bataillone einzeln zu überwältigen ſuchen, und iſt das endlich nad vieler Mübe gelungen , ſo : tritt der durd den eigenen Sieg aufgelöſten Cavalerie ploklid eine bisher verdeckt geſtandene Reſervediviſion

zieren verlange man nidot , daß ſie große , ſoodne und foſtbare Pferde reiten , denn wo ſido eiu folcher furus eingeſchlichen bat, beginnt aud das Siegtbum des wahren Reitergeiſtes. " Wer nur Pferde von 100 und nod ; mehr Friedridod’or reiten will, wird nicht leidt einen Riit oder Sprung wagen , der dem foſtbaren Thiere. ſchaden fönnte.

-

in den Weg, um die Sdarte wieder auszuweßen . Die

angreifende Cavalerie bat immer auch ibre ſchwaden

Man ſorge nur dafür, daß die Savalerie mit túc.

rigen Pferden , fråfrigen Reisern und guten Waffen verſehen werde ; man gebe ibr junge und rubmbegierige Anfübrer , lege aber noch gróberen Wertb auf altere

Schließlich modten wir der Gavalerie nod

zu .

rufen: der Zukunft megen froben Muths zu fein , und

Momente ; dieſe minder nadtbeilig zu maden , iſt die lich ron Niemand einreden zu laſſen, daß ſie fünftig Aufgabe der reitenden Artillerie, über das Wann und nur nods zum Figuriren , Demonſtriren und Patrouils Wo laſſen ſich aber feine Regeln aufſtellen. liren verwendet werden fónne. Vou der Benußung Man ſollte glauben , daß bei einer lebbaften Vers der Eiſenbabnen ausgeldloffen , wird ſie im nådſten

folgung durch Cavalerie in Maſſe die reitende Artils Kriege vielleicht ſelbſtändiger als jemals auftreten und lerie mehr hinderlid als förderlich fei. Aber auch das

Siege erringen, die nicht minder glänzend ſein dürften,

fónnen wir nicht einräumen.

als die des vorigen Jahrhunderts.

Oft gebt der Strom der

Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandlung : 8. M. leste in Darmſtadt und in denen Offizin yedrudi.

Dienſtag ,

N. 148 .

12. December 1843.

3

29

Allgemeine Militar - Zeitung. Bay er n.

Ueber die neuen Feſtungslaffeten erbalten wir

W å brend der Vorſtellung wurden alle Verrichtungen der Bedienung und Handbabung , der Transport auf

ſoeben den naditebenden zuverläſſigen Artifel, welchen

große Entfernungen in verſchiedenen Erdgeſtaltungen ,

wir zur Vervollſtåndigung des in Nr. 14+ der A. M. 3.

von einem Strom : Ufer auf das andere, mit Menſchen

befindlichen mittbeilen zu müſſen glauben :

Die vom Jabre 1837 bis zum beuerigen , folglid

und Pferden ausgeführt, und beils mit Pulverpatronen , theils mit ſcharfen Kugel- und Kartåt didúffen gefeuert.

måbrend pollen ſieben Jabren mit den von dem Haupts

Auf den Wålen wurden die Geldúße zum Feuern

mann und Adjutanten v. liel vorgeſchlagenen Feſtungs,

über Banf , auf dem Niveau des Infanteriebankets,

laffeten vorgenommenen umfidtigiten und gewaltſamſten

Handbabungs . , Bedienungs . , Scieß und Fabrvers ſuche batten überzeugend dargethan, daß dieſe Paffeten auf den Erdwerfen jedes feſten Plaßen , dann in den Geſchůklaſematten zu Germersheim , ſogar beim Breidhes dießen , bei großen , anbaltenden Märſden , auf den .

.

dann aber auch auf dem Walgange, mit bódíter Knie.

odbe , und durch ſeichte Scarten feuernd , aufgeſtellt. Dabei wurde die Handbabung und Bewegung auf den ſchmalen Wallgången der Plattformen der Thürme ebenfalls gezeigt. Die Anwendung der Geſibilße, auf dieſen nåmlichen Paffeten liegend, fand mit Aufſtellung

verſchiedenſten Wegen und ſelbſt im freien Felde ( riebe

zur niederſten Kniebsbe in den Geldúßitånden der

Allgemeine Militárzeitung, Monat Auguſt Nr. 96 ) volls

Zbürme , der Caponieren und der crenelirten Mauer

fommen entſproden haben , daß dieſe Paffeten, perfeben

ſtatt. Bei der Aufſtellung , Bedienung und dem Trang,

mit , den Knieboben entſprechenden Raſemattenrådern ,

aud in Geldbúßfaſematten von anderen als den Ger. porte der Gefdůße in dem Reduit der Lily, veſte, in mersheimer Ausmaßen , namentlich für alle iu Ingols dem detadirten Fort der Front Gumppenberg beide ſtadt vorkommende Raſematten Geldúßflånde ohne An. auf dem rechten Donau. Ufer -, in der Caponiere der Front Hedberg , auf dem linten Donau . Ufer , zeigte ſtand würden gebraucht werden fónnen. Dieſe von der bierzu beauftragten Artillerie . Spes fiche die große Einfachbeit , leichte . Handhabung und cialcommiſſion erprobten und in begründeten Prorofouen Uebereinſtimmung des neuen Artilleriematerials mit den niedergelegten Ergebniſſe ſind nun in Folge Krtegg . Eigentbůmlidfeiten der Fortification . Die Bedienung .

$

miniſterialverfügung zu Ingolſtadt ſelbſt vor einer unter

der Geldhúße wurde mit 4 Mann, und aud mit 2 Mann,

dem Vorſite des Generalquartiermeiſters Generalma, wobei jedod der Unteroffizier die Richtung beſorgte, jors v . Baur aus der böberen Artillerie . Berathung8. vorgenommen. Die Elevation und Depreſſion, ſo wie commiſſion und der Feſtungebaudirection zuſammen. jene Flanfirungen, welche die Conſtructionen der Sbarten gereßten Commiſſion in der Abſicht durch den Hauptmann Berlangten , fonnte bei allen Kalibern mit leichtigkeit v. Liel vorgeſtellt worden, um an Ort und Stelle ſelbſt gegeben werden. Der Růclauf nach dem Feuern war zu zeigen , daß dieſe Feſtungslaffeten in allen Werfen in allen Stellungen zum laden ganz entſpredend. Die des Hauptwalle , der faſemattirten Räume und der

Plattformen der Tbúrme von Ingolſtadt mit Bortbeil verwendet werden fönnen, weßbalb auch die Vorſtellung immer in ſolchen Werfen geſchab, die in Beziebung auf die Knieböhen der Scharten , die Breite der Geſchůßi ſtånde und der Wallgånge unter ſich verſdieden ſind, aber alle in der Feliung vorfommenden Ausmaße , die

beſonders zu berückſichtigende Eigenſdaft, das weite

Einreichen der Kanonenrohre in die Sparte , beſigt dieſe Paffete bei der Aufſtellung auf dem Wade, wie in den Kaſematten , in bobem Grade. Der Transport der Geſchüße auf dieſen Pafferen auf die weit von ein. ander entfernten Fortificationsobjecte , ſowie das Ver, bringen derſelben mitielſt der Gerdúßaufzüge auf die auf den Gebrauch der Gebrauch der Geſchůße Einfluß plattformen der Thürme unterlag nicht dem mindeſten nemen, enthalten. Es geldaben nun die verſchiedenen Anſtande. Die Vorzüglichkeit dieſes laffetenſyſtems Borſtellungen dieſer faffeten mit einer 18pfdr. , zwei ſprang aber auch bei dem am 16. November vorge. 12pfor. und einer 6pfdr. Ranone in verſpiedenen , unten nommenen Mandver und den Spießverſuchen auf der nåber bezeid neten Werfen. Front Pappenheim - nod beſonders flar vor Augen : Es

1179

1180

waren nåmlid hier die vier Geldůße auf der , eine

angelegt und am Schluſſe der Dienſtzeit eines jeden

mehr als bei anderen Befeſtigungsſyſtemen gewöhnliche Contingents an diejenigen Militáre vertheilt werden, Långe einnebmenden, Front in verſchiedenen Stellungen, tbeils über Banf feuernd, theils in den Geldbúßſtånden

welche in einer ſolchen Periode mit beſonderer Auss zeichnung unter den Fahnen gedient båtten. Es heißt,

der crenelirten Anſolußmauer, mit niederſter finiebobe

das Miniſterium babe rich für Annabme dieſes Sy .

aufgeſtellt. Naddem nun jedes Geſchůß mebrere Kugels

temes entſchloſſen , welches der Regierung durch die ihr in die Hände gegebene Bertbeilung des Ertrags jener

und startåtſchenſchüſſe getban, wurde die Goncentrirung derſelben auf der linken Face, wobei ein GeſchůB ſogar eine lange auf den Hauptmal führende Rampe zu paſ. Firen batte , mit Mannfdaft vorgenommen , und obne

Anſtand in der Art vollzogen , daß die vier Geſchüße

Steuer einen neuen großen Einfluß auf die ganze Ar . mee verſchaffen würde. Freie Stadt få bed . fůbed , 25. November. Die den Truppenübungen

binnen eilf Minuten beiſammen in jener hohen Stels lung ſtanden , wie ſolde die bobe Rabmlaffere Oribeau.

des in dieſem Jabre bei Lüneburg verſammelt geweſes

val's gew &brt, worauf ſogleich eine lebhafte Ranonade erfolgte.

+

nen zehnten BundessArmee corps bereits ro viels

ſeitig zu Theil gewordene auszeid nende Anerkennung iſt auch von Seiten Deſtreidys durch eine Note des bes

So wie nun die aus den bóberen Generalquartier. vollmådhtigten Miniſters bei denHanſeſtådten dem bie. ſigen Senate zu erfennen gegeben worden . Die zu bildete Commiſſion einſtimmig die großen Vortbeile jen en Truppenübungen abgeordneten oftreidiſden boben meiſterſtabos, Artilleries und Ingenieuroffizieren ges

einerlei Caffeten für die wäbrend einer Belagerung Reto Militärperſonen haben in ihrem Berichte die das ges abw vorfom , verſchied,eneunddieZw ſelnd menin denKaf fållech Wåde e auf ematte n Gebrauch ecoso n und

n

bier vorgeſtellten der der hier

dac hte Armeecorps bildenden Truppen obneAusnabme ale an Ausrüſtung, Einübung und moraliſchen Gebalt

mågigkeit der Conſtruction weſentliden Kriegserforderniſſen ans Germersheimer, für Ingolſtadt eingerichteten Caffete allen bervorgeboben , entſprechend erfannt und beſonders daß nach dem vollkommenſideanerfannte, lo vorteilhaft bat ſie auch Gelegenheit ges einſtimmigen Urtheil der Renner die Cavalerie der nommen, nicht minder über die ſolide

nommen , ſich nichtminder vortbeilhaftüber die ſolide Hanſeſtadte , alseine in jeder Beziebung ausgezeidnes und entſpredende Bauart der Feſtungswerfe, naments done und ausgebildete Savalerietruppe lid gezeigt lidh der Defenſionebåude auszuſprechen, aus deren sa babe.. In jener Note wird die vaterlädilde Befrie. ſematten lid während des Feuerng der Raud unge, digung ausgedrůdt, mit welder man in Wien die Ers mein und ſo ſchnell abzog , das ſie gleichſam als raudlos

gebniſſe des Lüneburger lagers vernommen babe , zu ,

erfannt wurden , und in welcher der Soal nonenſduſe obne Beſchwerde zu ertragen war,derſo Kas daß

gleid aber auch die Berſiderungbinzugefügt, daß,

ſich sowohl die Conſtruction der Kaſematten als ings

wiſſe, die am 10. theilrebs Regierungen mendenwelche der Bundes.Armeecorps Idee der Corpsvereinigung

beſondere jene ihrer Sæarten und Raudabzüge auf

wenn man einerſeits die Opfer einſebe und zu (dåßen

das Trefflidite bemåbrt baben .

Se. Maj. der König baben nun, in Ermågung des abgegebenen Gutadiens der für die oben belagle Vors

gebracht baben, man andererſeits der Ueberzeugung lebe, daß mit dieſen Opfern der große Zwed, die Webrfraft dieſes Tbeiles des nördlichen Deutſchlands als mobl aus .

ſtellung angeordnet geweſenen Commiſſion und auf den

Antrag des Kriegsminiſters , durch allerbödſte ents

idhließung vom 26. November 1. 3. die Einfübrung der Germersheimer Feſtungslaffete nunmehr auch für Sn . golſtadt und für alle übrigen Feſtungen des Reiches

biefſeits des Rheins zu genehmigen und dabei zu vers fügen geruht , daß dieſe faffeten von jeßt die Benen. nung : ,,Kóniglich bayeriſche Feſtungolaffeten' erbalten

gerüſtet und Ein Ganzes bildend vor der Welt betbåtigt

( Borſenb. ) zu baben, nidt zu theuer erfauft ſei. 5 anno vė r. Hannover , 25. November. Wie es beißt, ſoll das Militaravancement fünftig nidot mebr wie bisber

lediglich nach dem Grundlage der Anciennetåt beban ,. delt, ſondern die Befábigung des Dffiziere dabei mit

Paris , 27. November. Das Journal des Debate beſchäftigt ride beute mit der Frage von der Recru .

in Betradot genommen werden . Wabrſcheinlich eine Folge des unlångit in Preußen aufgeſtellten gleiden Princips. Gewiß iſt, daß don bei dem jüngſten, durd den Tod des dieſeitigen Mitgliedes der Bundes . Mis

joden .

F r a n I re i d.

tirung der Armee. Mit großer Gunſt beurtbeilt en es

litårcomuniſſion berbeigefübrten Avancement in boberen

einen von Hrn. Joffres , Advofaten am fonigliden Hofe von Paris , vorgelegten Plan. Nach dieſem Tod die Recrutirung durch das Poos abgeidafft , die Dienſt

Chargen nidt mehr lediglid nad dem Dienſtalter ento ſchieden worden iſt. ( D. 4. 3. )

pflicht für alle obligatoriſdoerflårt und denjenigen , welbe ſich vom Dicnite wirden losmaden wollen, nicht die Stellung eines Erlaßmannes , ſondern die Zablung

Munſter , 19. November. Der beutige Tag , der Namenstag unſerer geliebten landromutter, bradie uns die Erfüllung eines idon ſeit lange von der fatboliſden

einer Steuer auferlegt werden , deren Betrag je nad

Bevólferung cenåbrten Wunſches, die Einrichtung eines

den Bedürfniſſen des Dientes und den Vermögensver.

eſonderen Gottesdienſtes für die im Heere dienenden Ratbolifen. Nadidem der bisberige Kaplan in Muis

båltniſſen der Familien zwiſchen einem Minimum von 100 Fro . und einein Marimum von 800 Frs. variiren würde; der Ertrag dieſer Steuer rol in Staatsrenten

Pre u Be n .

beim an der Rubr, Hr. lampenſcherf , zum Seelſorger der neu erridteten bieſigen fatholiſchen Militárgemeinde .

1181

1182

ernannt und derſelben die St. Peters , ( Symnaſiat. ) Kirde zum Mitgebrauch überwieſen worden war, fand beute durch den dazu committirenden Domcapitulat, Dr. Kellermann , die feierliche Einführung des neuen

gage in Gefahr zu bringen , und man wird ſich daber mit einem halben Erfolg begnügen müſſen . Id babe mich über dieſen Gegenſtand weitläuftiger ausgeſprochen , als über alle anderen ; aber id babe es für nótbig

Seelſorgers ſtatt. Se. Erc. der commandirende Ges

erachtet, um zu beweiſen , wie weſentlich es iſt , den

neral, Frhr. v. Pfuel, fo wie die ſonſtige hobe Gener

Partbeien vollfommene Freibeit in ibren Bewegungen

ralitat mobnten der Feierlichkeit bei.

zu laſſen , indem man lie alles unnúßen Troffes ents ledigt. Id will nun verſuchen , ſtatt der von mir be .

Ueber den Partheigångerkrieg . ( Portretung . )

ſtrittenen beiden Verdlåge einen anderen zu maden.

Nebmen wir die richtige Mitte zwiſchen beiden. Nachdem die Partbei den Punct etreidt bat, von wel.

Ein anderes, dem erſten ganz entgegengeſeptes Ver. chem aus lie lid in Zhårigkeit feßen fou , ſo iſt es die fahren beſteht darin , die Partveien ganz beiſammen marſchiren zu laſſen , ihnen feinen Zufludisort zu bes

erſte Aufgabe für ibren Chef , eine Stadt zu wählen , welde von den Verbindungslinien des Feindes entfernt

zeichnen und ihnen ihren ganzen Convoi folgen zu laſſen.

genug liegt, um nicht einem plóßliden Angriff ausges

Dieſes Verfabren iſt nach meiner Anſicht noch weit meniger dortbeilbaft, als das erſtere. Man bat zmar

die Verroundeten und Franken unterbringen wird, diene

nichr norbig, ſeine Etabliſſements zu verteidigen , da,

nur als Zwiſdenpunct zwiſden der Parthei und der

ießt zu ſein. Dieſe Stadt , in welcher man vorläufig

gegen iſt man im Marſch gehindert und verliert bei Armee und ſei keine Operationsbaſis. Man wird darin dem geringſten Nadiheil in einem Gefedte die Krans feine Magazine anlegen und diefelbe nach Maßgabe der Bewegungen der Armee und der Parthei medieln. größte Nachtheil beſtebt aber nod darin , daß den for Man wird in dieſer Stadt den zweiten Obirurgen zus Jaden das Mittel gegeben iſt , ſich mehr auf Beute. růclaffen , welcher die Aufſicht über ein kleines Feide machen zu legen , als ihren Pflichten obzuliegen.lazareth bat , und einen Offizier von den regulären fen, Verwundeten , die Beute, die Lebensmittel sc.; der

1

Bald werden die Wagen mit geplünderten Effecten be .

Zruppen mit 50 Rofaden als Commandant.

Die

laden fein ; die Anzahl der Kranfenwagen vermehrt ſich Hauprobliegenbeiten dieles Offiziers werden ſein , die unter dem Vorwand der Vermehrung von Franken, Straßen in einem Umfreio von drei bis vier Stunden welde oft gauz gefund find und lid verſtellen, um den um die Stadt bewaden zu laffen , um jeden Ueberfall Chef der Partei zu tauſchen. Man reßt einen eins zu verbåten ; für den Fau der Annaberung des Feindes .zigen dieſer Meniden auf einen ungebeueren Wagen, für die Fortſdaffung der Kranken immer eine gewiſſe welder unter der faſt der den friedlichen Einwobnern Unzahl Wagen in Bereitſchaft zu balten ; in das Haupro geraubten Gegenſtände zuſammenzubrechen drobt. Wenn quartier alle von dem partheidhef erbattene Gefangene der Obef der Partbei ſich dieſes vermehrten Troſſes

und Tropbåen gelangen zu laſſen , mit welchen er jes

entfedigen und die Stranfen in die Spiråler ſenden wil, doch nur eine geringe 2njabi Roſacen entrendet und ſo entſtebt wieder eine Unordnung anderer Art, Man ibnen bewaffnete Bautern beifügt; die größte Ordnung wird Mittel finden, zur Escorte dicfes Convoi die ges in der Stadt zu balten und feinem Kolagen und ſelbſt mandreſten und intelligenteſten Roladen zu verwenden, feinem Offizier der Parrbei zu geſtatten , ſide obne ſchrift. welde die werthvollſten Effecten initnemen und, nado, fiche Erlaubniß des Parteichefs darin aufzubalten ; dem ſie die Kranfen in das Hofpital abgeliefert baben, endlich in den drei bis vier Stunden entfernten Dórs ſich zerſtreuen, im fand umberſtreifen ,ihre Diebereien fern Beobadrungspoſten auszuſeßen, gleich denjenigen, foriſesen und , indem ſie auf einige Zeit nach Hauſe wie ſie die Parthei um ſich haben ſoll. geben, öfters erſt nad Beendigung des Feldzugs wieder zu der Parthei ſtoßen , zu ihrer Entſchuldigung vor.

Wenn fid die Armeen lange Zeit gegenüber ſteben (wie dieß im Jahr 1812 nach der Einnahme von Mode

gebend, daß ſie den Ort des Aufenthalts nicht gewußt

fau und im Jabr 1813 nad der Sdlacht von Culm

barren. Wer indefjen glaubt, daß die Rüdſendung der

der Fall war) , dann ſchlage ich vor , um die Partbeis

Kranfen die Parthei erleichtern werde , irrt rich volle ftåndig. Bald nad Abgang des Convoi vermebri ſiđ die Bagage wieder auf die nämltde oben angegebene Weiſc, und indem man nach und nad die neuen wirks fichen oder angeblichen Stranfen zurůdjendet , ſowadt man die Parthei dergeſtalt, daß ſie entweder verftárft werden oder unthårig bleiben muß. Ihr Ober iſt , bei Annåberung des Feindes, gendthigt, einen betrådlliden

gånger nidt durch weit ausgebenqe Ercurſionen zu ermüden , welche troß allen Vorfidh tsmaßregeln dem Feinde befannt werden und ihn zu Gegenmaßregeln veranlaſſen, in der ganzen Ausdehnung des einem jeden Partbeidef angewieſenen Raumes Beobachtungspoſten aufzuſtellen . Zu dieſem Zwed iſt es nöthig, 1) freund . (daftliche Beziebungen mit den Einwobnern zu untet , balten und bei entſtehenden Streitigkeiten zwiſchen dies

Tbeil ſeines Detachements bei der zabtreichen Bagage fen und den Roſacen die ſtrengite Gerechtigkeit und zu laſſen, und findet ſich in dem Augenblick gefd wacht, Unpartheilichfeir walten zu laſſen ; 2) die bürgerlichen wo er alle ſeine Streitfråfte nobig bat. Dragt er

Bebörden von der Anfunft der Parthei in den Pro .

gleichwobl den Sieg davon, ſo wird die von einem Ge. fangenen gegebene, wabre oder falſche Nachritt von Annáberung einer Verſtärkung des Feindes genügen,

vinzen, welche ſie verwalten , in Kenntniß zu lesen und fie aufzufordern , die Einwobner einzuladen, der Partbei alle möglise hülfe 311 zu leiten und ſie von allen Bes

die Verfolgung einzuſtellen , in der Beſorgniß, die Ba.

wegungen des Feindes und dem Eintreffen der Gonvois

1183

1184

in Renntniß zu reßen ; 3) zu verlangen, daß durch ein allen Städten , Flecen und Dörfern Piquets von bes

iſt wegen unvorhergeſebener feindlicher Angriffe , als wegen der Unterſtübung , welde er von den Einwob.

Circular alle focalbehörden aufgefordert werden , in

rittenen feuten zu organiſiren , welche aus drei oder .

nern boffen kann.

Jeder Angriff der Partbei geſchieht auf zweierlei

vier Einmobnern beſteben , die ibre eigenen Pferde rei. Weiſe : offen oder unvorbergereben. Der erſtere mird ten ; 4 ) die Entfernung zu beſtimmen, welche die Partbet gewohnlid gegen Truppen , der leßtere gegen Convois in mehreren Abtheilungen durdſtreifen ſoll, in denen angewendet. eine , zwei oder drei Stunden von der Hauptſtraße Der erſtere ſtimmt mit den Principien der Laftit entfernt liegende Stadt oder Dorf als Mittelpunct überein und beruht auf den einfaden Wabrbeiten , daß bezeichnet wird , wobin alle Neuigfeiten und Benade gebn leute ſtårfer ſind als ein Einzelner , und daß der richtigungen gelangen , welche von den Piquets eine Menſch vermoge ſeiner natürliden Beſchaffenbett nad treffen ; 5) auf jedem Centralpunct einen Offizier oder

Bornen bin ſtårfer iſt , als binten oder auf der Seite.

Unteroffizier , welcher leſen und schreiben kann , ſowie

Hiernad muß der Partbeigångerchef alle reine Kräfte

einige Storaden aufzuſtellen , mit dem Auftrag , von

auf diejenigen Puncte bringen, auf welden der Feind

.

allen Poſten , in deren Mittelpunct er ſich befindet, die

ſchwåder an Zahl iſt , und den Angriff ſo einrichten ,

Nadrichten über die Bewegungen des Feindes oder

daß er den Gegner an der Queue oder in der Flanfe

andere Nadrichten von Wichtigkeit in Empfang zu nebo men und ſie dem Chef der Partbei unmittelbar zu über. bringen , wenn er in der Nåbe iſt, oder demjenigen

faßt. Troß aller Vortbeile, welche dieſe Angriffsweiſe gewåbrt, muß man gleichwohl erwarten, daß der Feind Gegenmaßregeln ergreift. Um daber ſeine Vertbeidi .

Offizier , welcher ſich auf dem nådſten Centralpunct

gungsmittel unwirkſam zu machen und die mit einem

befindet, der die Nadrichten alsdann weiter befördert,

abgeſchlagenen Angriff gewóbalich verbundene Verwir.

bis ſie an den Ort gelangen, wo ſich die Partbei auf,

rung zu vermeiden , muß man ſolche Anordnungen tref

.

bålt. 6 ) Die Meldungen müſſen furz und einfad rein ,

fen , welche nicht blos auf der pbyriſchen , rondern

ž. 8. ,, Ein feindliches Detadement von dieſer oder jener Stårfe ( oder ein Gonvoi mit oder ohne Be dedung ) übernachtet an dem und dem Ort , an dem

auch auf der moralis den Rraft beruben .

und dem Tag , fommt von der Armee oder gebt dan bin 26." 7 ) Sobald man Kenntniß von Thatſachen vorbemerkter Art erhålt , bringt ein Mann zu Pferd

Jedes

Truppencorps , welches die Beſtimmung bat , ein an. deres, welches angreift oder angegriffen wird, zu unters

febrt ſogleich wieder zurüc. 8) Es ereignet rid oft

ſüßen , verliert ſeine ganze Bedeutenbeit, wenn es ridwarts des Mittelpuncts der finie aufgeſtellt wird. In einer rolden Verwendung wird ſeine pbyſiſche Kraft gelåbmt , weil die Truppe, welde es unterſtüßen ſod, geworfen iſt und einen Theil des Terrains bedcdt, auf

daß man durch die Wechſelfalle des Ariegs genótbigt

welchem es agiren fou, und ſeine moraliſde Kraft wird

in aller Eile Nadridt an den benachbarten Poſten und

wird , den ganzen durch jene Piquets beſepten Raum

unvermeidlid, geſchwådt, wenn es die Reiben einer in

dem Feind zu überlaſſen . In einem ſolchen Fall muß man andere ., auf derſelben finie bezeichnete Poſten

Unordnung befindlichen Truppe durdichreitet , welche ihm einen Theil des Schredens und der Verwirrung

baben, aber mebrere Stunden weiter růcmåris. Dieſe einfloßt, worin ſie ſich befindet. Die vortheilhafteſte Gdlachtordnung wird daber eine Aufſtellung in Edhe. long und zwar in drei dergleiden ſein, von welchen Unteroffiziere verwendet werden, ſo werden die Central, das eine ſchwach iſt und zwei ſtårfer ſind. Die Anords ſtådte der zweiten finie erſt dann von ihnen bereßt, nung und Verwendung dieſer Edelons bleibt der Ans wenn die erſtere verlaſſen worden iſt. Es ſind demnad ficht des Chefs der Parthei überlaſſen, jedoch balte id Poſten werden im Voraus organiſirt, um aber zu ver, meiden , daß für dieſen Dienſt zu viele Offiziere und

die nåmliden, welde dieſen Dienſt wieder übernehmen,

am vortheilhafteſten : 1 ) daß das erſte Echelon auf ein

und man iſt nicht gendthigt , die der Parthei unents

Glied formirt wird und die anderen in Colonnen mit balben Escadronen ; 2) daß man bei feiner Gelegenheit in Golonnen , ſondern mit balben Escadronen angreift ;

bebrliden Offiziere zu vermindern.

Nach Ergreifung dieſer Sicherungsmittel gegen un. vorhergeſebene Angriffe würde ſich der Chef der Parthei übrigens ſehr tåuſden , wenn er glaubie , daß ſie bin reichend ſeieu , ibn gegen alle Gefahr zu ſchůben , und wenn dieſer Glauben ihn veranlaßte , ſeine Klugbett und Zbåtigkeit zu mindern . Er würde ſich aber noch mehr tåuſchen , wenn er ſich mit den von den Poſten in den Dörfern gegebenen Nachrichten begnügte. Die durch die Einwohner eingebenden Nachrichten haben

3) daß der den angreifenden Truppen folgende Soutiea nicht hinter die Mitte jener placirt wird , ſondern ſide rechts oder links derſelben ziebt , damit er nicht, im Fall der Angriff zurüdgewieſen wird , in die Niederlage mit verwickelt wird, ſondern in der Verfaſſung iſt, den Feind in der Flanke zu faſſen, während derſelbe in der Derfolgung begriffen iſt ; 4) daß die Halbescadron, deren Angriff abgeſchlagen worden iſt , ſich nicht ihrer

nicht dieſelbe Glaubwürdigkeit , welche man durch die

Nummer nach vorwårts, ſonderu rúdfwårts der Zruppe

Patrouillen und Recognoſcirungen erhålt.

Ein anderer Vorteil, welchen der Obef der Parthei in meinem Vorſchlag findet , beſteht darin, daß er, ins

wieder formirt ; 5) daß die rúdmårte der Golonne fid wieder formirenden Roſaden ſich nicht ihrer Größe nad in den Gliedern zu rangiren ſuchen , ſondern daß ſie

dem er die Thårigkeit der Einwohner anregt, dieſelbe

ſich nur ſo lonea wie möglich aufſtellen.

1

zu ſeinem Zwecf leitet, und daß er eben ſo berubigt

( Fortſegung folgt.) Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagsbandlung: 0. W. leste in Darmſtadt und in deſſen Dffizin gedrudt.

Donnerſtag ,

N". 149.

14. December 1843.

Allgemeine Militar - Zeitung. Griedenland.

Hrund der SS. 22 und 23 des Strafgereßbuches wegen begangener Verbrechen und Vergeben Verurtheilten, das nern bat ſich in neueſter Zeit ſehr viel mit Errichtung Hausgeſinde, fand ſtreicher ? . - S. 5. Sogleich nach Atben , 10. November.

Das Miniſterium des Ino

.

der fandwehr beſchäftigt; der hierůber dem Könige Befanntmachung gegenwärtigen Gefeßes bat jeder Dis vorgelegte Plan bat die allerhöchſte Genehmigung er, mard ( Bürgermeiſter ) mit Beiziehung des Gemeindes balten und einſtweilen , bis zur Abfaſſung des definis ratbe die Verzeichniſſe der landwebrpflichtigen Burger tiven organiſchen Landwehrgeſebeg,, iſt ein proviſoriſches zu fertigen und in der Gemeindefanzlei zur allgemeinen Formationsdecret vom 15./27. October verdffentlicht Renntnißnabme aufzulegen . - $. 6. Feder zum land. worden , welches in 29 Paragraphen eine geðrångte webrdienſte befåbigte Bürger bat das Recht, im Ver. Zuſammenſtellung der die Errichtung, jener widtigen laufe der erſten Woche nach Beröffentlichung jenes Nationalwebr beſtimmenden Grundzüge umfaßt und fandmebrverzeichniſſes der competenten Gemeindebebörde deren Hauptinhalt im Auszuge ungefähr folgender iſt : Bemerkungen über die etwa ſtatigefundene Einreibung S. 1. Die Beſtimmung der Candwehr iſt Aufrechtbaltung untauglicher oder über die etwanige Weglaſſung taug : -

der offentliden Ruhe und Ordnung , Berd übung des

licher Pandwehrleute zu machen ; über die darüber bei

conſtitutionellen Thrones des Königs Dito und der

den Gemeindebebórden fide erbebenden Anſtånde ont

Reichsgrundgeſete. - S. 2. Die landwehr wird ges meindenweiſe gebildet , jedoch fönnen auch auf fönigl. Befehl die landmebrcontingente fammtlicher Gemeinden eines und deſſelben Regierungsbezirfs in ein Ganzes zuſammengezogen werden. - S. S. 3.3. Die fandmebr landmebr iſt der Amtscompetenz des Miniſteriums des Innern, der

ideidet der Gouverneur , in leßter Inſtanz. -

-

.

und 8.

unter den Befeblen eines Zugführers ; 100 ſind unter den Befehlen eines Commandanten vereinigt, welcher

den Titel : ,, landwercommandant der Gemeinde N.N." fübri. Jedem Regierungsbezirk iſt ebenfalls ein Goms

Civilgouverneure und der Gemeindebebörden unterſtellt. mandant vorgeſeßt , unter dem Titel : Wird aber die landwehr als Beiſtand des ſtebenden

SS. 7

Je 50 Landwehrleute einer Gemeinde Reben

landmebrcoms

mandant des Regierungsbezirf& N. N." Für ſtarf be,

Heeres zur Bertreibung des åußeren Feindes oder zur vólferte Stådte findet eine verbåltnißmäßige Vermeprung Erbaltung der inneren Ordnung und Ruhe im activen Heeresdienſte verwendet, ſo ſtebt ſie unter den Befehlen der betreffenden Militárbebórden. S. 4. Pandwehrs

der Zahl der Fübrer , Unter- und Obercommandanten ſtatt . – S. s. 9. Såmmtliche Führer und Commandanten der fandmebr ſind aus der Claſſe der angeſebenſten

pflichtig ſind alle diejenigen Griechen , welche im 20. -50. Lebensjahre ſtehen, unbewegliches Vermogen bei

Bürger oder aus jenen alten Militárs auszumablen, welche frůber in den regulären oder irregulären Trup.

-

fißen , directe Steuern bezahlen , Inbaber der durch pen gedient und ſich nacher in den betreffenden Ge . königl. Verordnung vom 20. Mai/1. Juni 1834 für den meinden niedergelaſſen baben. S. 10. Die Landwehr Freiheitskampf verliebenen Denfzeichens ſind. Hiervon fübrer werden von den landwebrmánnern durch Stim, .

werden ausgenommen : die Geiſtlichkeit, die Kirchen ,

menmehrheit gemiblt und die darüber abgebaltenen

reminariſten , die im activen Dienſte des lands oder Wablprotokolle durch die Dimardie dem Civilgouverneur Seebeeres ſtehenden Individuen , diejenigen Staats. zur Genehmigung vorgelegt; zu fandwebrcommandanten .

und Gemeindebebörden , welchen das Recht, die fando

werden durch den Gemeinderath und die landwebrfübrer

wehr zur Dienſtleiſtung aufzurufen, zuſtebt, die Sdůler der Gymnaſien und Realſdulen , die Studirenden der Univerſität, ausgenommen wenn ſie die ſchriftliche Er. laubniß ihrer deltern zum Eintritt in die landmebr beibringen. Die öffentlichen Beamten ſind den land,

nach Stimmenmebrbeit die gewåhlten Individuen in vierfacher Änzahl beim Civilgouverneur und durch leß . teren beim Miniſterium des Innern in Borſlag ges

bracht, welches die definitive Ernennung der Landwehre commandanten beim Könige namentlich beantragt. – -

wehrdienſt ſters dann abzulebnen gehalten , wenn ihr S. 11. Die fandwebr leiſtet gewöhnlich Dienſte inner , weſentlicher Dienſtdarunter leiden folie. Ausgeſchloffen balb ihres Gemeindebezirks, iedod aud , auf Requiſi. ſind : die fórperlich oder geiſtig Unfånigen , die auf tion der Gendarmerie oder der benachbarten Gemeinden,

1188

1187

außerhalb ihrer Bezirfsgrånze.

( Die ss. 12 – 19 crriditet . Die ,, Defilde Zeitung' ſagt bariber : ,, Ueber

aniballen die verídiiedenen bei Landwehrrequiſitionen

eine Erdenge von V. Meile Breite, welde lich 110 FUB

311 beobachtenden Formen und ſtatfindenden Modifis

body iiber die Spiegel der Seen erheber fübren die land.

Die Ss. 20 – 23 enthalten Beſtimmung und Anwendung der Diſciplinarſtrafen.) – S. S. 24. Die

ftragen von Polen über lyf und Dießfo nad Raſten , burg und Königsberg. Auf dieſer Stelle werden die

cationen . -

.

im Dienſte verwundeten landwebrmanner werden auf großartigen Werte im Styl einer Bergfeſtung errichtet Koſten der Regierung gebeilt , erhalten angemeſſenen Scadenerſatz , und den Familien der Gebliebenen were den 6 Drammen monatlide Penſion für jedes Mitglied

werden . Von den böden Spißen dieſer Erdenge bat man die reizendſten Ausſidyten über die großen Waſſers flachen des Mauer- und fomentinſees , von welden

verabreidit ; Belobnungen bei ausgezeichneten Dienſts

der erſtere circa fünf Meilen , der leßtere drei Meilen

leiſtungen rollen ebenfalls ſtattfinden . -

im Umfange bat , mit ihren vielen Inſeln , Bugten,

C

S. 25. Die

Panowebr iſt bis auf Weiteres landesúblidi bewaffnet, Holz , und Filderkåbnen und nabe oder entfernt vom außerdem ſind die landwebrleute zu ihrer Pegitimation Seeufer liegenden Dörferu , Múblen und den fernen noch mit einem von dem Dimardhen und den Gemeindes Kirchtbúrmen zu Rydroemen und Angerburg , und am landwebrcommandanten unterzeichneten Certificat zu verleben und haben auch auf der Bruſt ein weißes

Fuße der Veſte die alte diiſtere Ritterburg, nach Harts fnod 1298 erbaut , mit zehn Fuß ſtarfen Mauern und

Sdild mit dem Nationalwappen zu tragen. – S. 26.

Dabei, nur durd einen Canal getrennt, die freundlide

Jebe unberufene Zuſammenfunft der Pandwebr , Bes ratbung oder Gutadten in Betreff der Zuſtande dos

neuerbaute Kreisſtadt Poßen .." Die Aug. Preußiſche Zeitung freibt aus Oum .

Reichs, des Regierungsbeziris oder der Gemeinde wird binnen im November: ſtrengſtens unterſagt. Sollte die landwehr Auffordes rungen der competenten Behörde nicht Folge leiſten, ſo

Eine Gabinetsordre an das

Kriegsminiſterium , d . d. Berlin , den 19. October d. I. , Ich babe aus den Be. lautet wortlid , wie folgt : ,, So

iſt der Civilgouverneur bevollmächtigt, unter gewiſſen richten , welche die zu den dießjábrigen Herbſtübungen Umſtänden die interimiſtiſche Auflöſung derſelben zu bei Berlin zuſammengezogenen Cavalerieregimenter und verfügen , worüber das Miniſterium des Innern als , Artilleriebrigaden über den Zuſtand der Pferde nach dann weitere Entídließungen ertbeilen wird . S. 27. ibrer Růdfebr in die Garniſonen erſtattet baben , zu Die Gemeinden baben die Errichtung und Unterbals Meiner beſonderen Genugtbuung entnommen , wie tungsfoſten der Landwehr zu tragen ; wird jedoch leß. ſåmmtliche Commandeure die Ueberzeugung gewonnen tere zum Beiſtande des Rebenden Heeres verwendet, ſo baben , daß bei ridriger Behandlung und Pflege die bat das Militárårar die Verpflegungsfoſten derſelben vorhandenen Pferde im Stande rind , große Anſtren . .

zu beſtreiten . S. 28. Die landwebr roll vor der Hand nur in jenen Tbeilen des Reides in's Peben

gungen ohne Nachtheil zu überwinden. Das Krieges miniſterium bat dieß der Armee befannt zu maden , ſo

gerufen werden , wo deren Bildung nothwendig erachtet werden dürfte , und zwar nur auf beſonderen Befehl der Regierung. - S. 29. Die landwehrmånner ſowie auch deren Subaltern- und Oberoffiziere empfangen

wie Meine Erwartung , daß auf dem Wege , welder zu jener Grfahrung geführt bat, fortgeſchritten und die ieß ! gewonnene Ueberzeugung lebendig erhalten werde, daß die Cavalerie in ihren Pferden ein für den Krieg vollſtändig geeignetes Material beſikt. (gez.) Frie.

feine Beſoldung. Vergleidt man die zuerſt in Arben und nadber in

drid Wilhelm ." - Dieſer Ausſprud unſeres crba.

den übrigen größeren Städten des Kidnigreichs zu bil. benen Monardsen iſt wobl am beſten geeignet,alle Angriffe dende landwehr ihren organiſchen Principien nach mit der Nationalgarde Franfreichs oder mit dem fandwehrs inſtitut eines deutſden Staate (3. 8. Preußens), ſo dürfte es wohl nicht entgeben , daß durd vorſtehendes Gereß zwar

niederzuſchlagen , welche, aus was immer für Gründen, ſeit einer Reihe von Jabren gegen die preußiſche Pferde. zucht und die damit in Verbindung ſtebenden Inſtitu. tionen mit großer Bitterfeit geführt worden ; er ge.

eine allgemeine Pandesbewaffnung berbeigeführt , aber

währt den würdigen Staatsdienern, welche dieſes Ziel

nicht jener hohe Zwed erreichtwerden kann, wodurd eine mit allen ihren fråften erſtrebt, den bedſten irdiſchen

nad taftiſchen Grundſaßen und in ihren Elementen rein lohn , die Ueberzeugung , dem Vaterlande wahrhaft militariſd, organiſirte landwehr eine in ſich abgeſchloſſene genußt zu baben ; er moge aber aud die Züdter des Bürgerphalanr bildet und , obne Beeinträchtigung der Bandes ermuntern , auf der betretenen Babn ridtig fort, bürgerlichen Gewerbsverhältniſſe, im Nothfalle die Rube zuſchreiten und ſelbſt vorläufige Opfer nicht zu roeuen,

im Inneren ſichert und dem Heere nach außen als StůB. um dieſe ſo widtige Branche ihrer Bodfommenbeit immer punct dient. Helſebende befürchten nicht mit Ungrund, nåber zu führen ." daß, durch zufällige Machtüberſchreitungen der Civilbes amten veranlaßt , jene legitime fandesbewaffnung in

ſowierigen Zeiten ſelbſt zur Förderung illegaler Zwede

Ueber den Partheigångerfrieg.

eine entdeidende Anwendung finden und dann nur als

( portregung . )

eine bewaffnete Miltz obne militariſde Zudt erſdeinen

Die Parthei wird niemals mit ihren beiden Flügeln zu gleider Zeit angreifen , ſie müfte denn dreis bis

dürfte.

(D. A. 3. ) P r eu

e n.

viermal ſtårfer ſein als der Feind . Welder Flügel Berlin , 28. November. Unter Beibülfe der Natur am meiſten verſtårft werden müſſe, bångt von der Stel. wird inlopen eine der feſteſten Squßwahren von Preußen lung ab. Jedes Sdladtfeld iſt nothwendig mit einigen 1

1189

1190

natürlichen Hinderniſſent duradnitten , wie Både,

mit man ihn , wenn er geworfen wird , zu gleider Zeit

Moråſte , Hoblwege zc., und bat zwei Verbindungs .

von ſeiner Verſtärkung , Bagage 2. entfernt.

ſtraßen : diejenige der Parihei mit ibrer Armee, und

Geben wir nun zu dem unvorbergeſebenen Angriff

diejenige dco feindlichen Detadrements mit der reinigen.

Åber. Nadidem der Chef der Parthei über den Marid eines Convoi oder Detachements des Feindes beſtimmte Nadriditen erbalten bat , muß er ſeine Bewegungen

Die Hinderniſje befinden ſich vorwårts oder rúdmårts der Front , auf beiden Flanfen oder nur auf einer.

Wenn ſie auch zuweilen dazu nüßen , einen der Flügel daran zu lebnell , ſo werden ſie dod noch dfter das

Grab der Partbei , wenn eine überlegene Macht lektere in dieſelben drångt und ibr ſo jede Möglichkeit eines Rúczugs abſchneidet.

dergeſtalt einrichten, daß er (und wo möglid in einem einzigen Marſd) vor Anbruch des Tags denjenigen Punct erreicht, welden er am geeignetſten hålt, um ſich in Verſteck zu legen und anzugreifen. Wenn die Entfernung 8 bis 10 Stunden betragt,

Die Verbindungsſtraßen befinden ſide entweder ſent,

fo macht er auf der Hälfte des Weges einen Halt von

redit růcmiris des Centrums der Parthei oder ſie laufen in ſchiefer Richtung , oder auch in der Verlån . gerung eines der beiden Flügel. Man wird leidyt bes greifen , daß die Niederlage einer Partbei, welche eines dieſer natürliden Hinderniſſe im Rücken bat, die flåg, lidten Folgen haben muß, und noch in größerem Maße,

nur einer balben Stunde und obne die Pferde zu füts tern ; beträgt ſie dagegen 12 bis 15 Stunden , ſo bålt er auf der Hålfte des Weges , um die Pferde fürtern und die Mannſdaft efſen 311 laſſen , wozu er die er ,

Hinderniſſe vor rich findet ; denn mit den Nachtheilen der erſten Unterſtellung verbinden ſide nod andere, wie

forderlide Zeit bewilligt. Er ſeßt alsdann ſeinen Marſch ohne Aufenthalt fort und nur von zwei zu zwei Stuns den eine Naſt von einigen Minuten genåbrend. In einiger Entfernung von dem Ort , wo er balten laſſen oder ſich aufſtellen will, lågt er abfißen , damit die

3. B. der Durchgang eines Defilé in Gegenwart des

Pferde, wenn ſie dort anlangen , erfrijdt und ausge :

Feindes.

rubt ſind und ſogleich freſſen fónnen .

zwei Partheien, welche innerbalb zweier Hinderniſſe so aufeinander ſtoßen , daß ihre vier Flanken daran gelehnt ſind , fónnen nur durch den Angriff auf das Centrum oder auf einem , dem Rüđzugsweg zunächſt

genblick, wo der Feind diejen. Punct der großen Straße paſſiren muß, nod entfernt iſt, ro placirt der Chef der

wenn die Partbei, indem ſie angreift, ein anderes dieſer

.

Wenn der Âu .

Paribei ſeine Truppe an irgend einen verdedien Drt

und verbietet Feuer anzuzünden , Lärmen zu machen

befindlichen Flügel des Gegners weſentlide Vortbeile

und die Pferde abzupacken , welche er nur abzáumen

über einander gewinnen ; dieſe beiderſeitigen Stellungen

lågt , damit ſie frelſen fönnen. Bei ſolchen Gelegen .

bieten die meiſten Sdwierigkeiten dar und erfordern

beiten werden wider Feldwaden nodo Vedetten auss

' Hübnheit und Kraft.

gelebt, ſondern es beſteigen nur zwei oder drei Roſaden

Es tritt håufig der Fall ein, daß ſich die Partbeien

Bäume, wenn man ſich in der Nåbe eines Waldes,

in der Nabe eines Hinderniſſes begegnen , an welches

oder den Kirchiburm , wenn man ſich bei einem Dorf

die eine den rechten , die andere den linken Flügel an .

befindet, um von der Annåberung des Feindes Nadi

lehnt, auf der anderen Seite aber freien Raum baben . In einem ſolchen Fall muß man die ganze Starfe des

ridht zu geben.

Angriff auf denjenigen Tbeil der feindlichen linie

ſondern in einiger Entfernung von derſelben ſein. Dieſe

richten , melde dem Hinderniß enigegengeſegt iſt. Der Grund hiervon iſt einfach : der Angriff auf der

Auge poufommen unterſdeiden fann , ob Infanterie,

Die Stelle , wo ſich die Parthei in

Hinterbalt legt , darf nicht auf der großen Straße,

Entfernung muß in der Art berechnet werden, daß das

Seite des Hinderniſſes bietet , ſelbſt wenn er mit Er. Cavalerie, Artillerie oder ein Convoi paſjirt, und daß folg gefrónt iſt, zwei bedeutende Nachtheile dar. Erſtens

man zu gleiter Zeit eine freie Ausſicht auf eine große

fann ſich der Feind , da er auf der entgegengeſeßten Seite ein großes Terrain bat , frei dabin zurůdzieben

Terrainſtrecke bar. Der beſte Punci iſt růdwårts einer Anbdbe, in einem fleinen Tbal, welches die ganze Paro

und ſich wieder formiren . Zweitens verliert man, wenn

thei einſchließt. Iſt die Anbóbe mit Båumen oder mit

der Gegner während des Angriffs oder kurz nad demo Wohnungen bededt, ſo iſt dieß ein doppelter Vortbeil ſelben , auf unſere andere Flanfe ſelbſt einen Angriff für die zur Beobadtung ausgeſtellten Roſacen. Por macht, nicht nur alle Vortbeile, ſondern man wird auch der Gefahr ausgeſeßt , in das Hinderniß geworfen zu werden. Greift man dagegen den anderen Flügel an , .

Beginn des Angriffs bezeidnet der Obef der Paribei den Punct der Wiederverſammlung, welchen er gemåbit bat und der ſich bódoſtens eine Stunde von dem Schladis

ſo wird der Feind durch jede růdgångige Bewegung feld befindet. Auf dieſem Punct vereinigen ſich alle dem Hinderniß nåber gebradt , wodurch er den beo

Roſaden, wenn ſie ſich nach einer vollſtåndigen Rieber.

merften Gefabren ausgereßt wird, und man freies Feld gewinnt, um entweder die zur eigenen Rettung nöthigen

lage auf dem Scladtfelde nicht wieder formiren fönnen. Es muß denſelben eingeſdårft werden, ſich nicht trupp.

Bewegungen auszuführen, oder um die Niederlage des weiſe dabin zu begeben , ſondern zerſtreut und auf Feindes zu vervollſtåndigen.

Umwegen .

Auf dem Marſd , wie zum Angriff befinden fide die Wenn ſich zwei Paribeien auf einem Terrain bes gegnen , welches feines der beſcriebenen Hinderniſſe Regimenter nad ibrer Lour an der Lete. In einem darbietet, so muß der Angriff hauptſächlich auf den. Gefecht darf man nie mebr als zwei verwenden, eines,

jentgen Punct der feindliden finie gerichtet werden, welches angreift , das andere, weldes unterſtůbt ; dag

welder ſeiner Berbindungsſtraße am nådoſten liegt, das dritte bleibi in Reſerve und wird nur in außerordenis

1191

1192

lichen Fällen und um den Rüdzug zu deđen, in's Ge ,

Bericht an den commandirenden General und fehrt ſo . dann mit ſeinen Koſaden zur Partbei zurúd .

fedyt gezogen .

Bei den legten Regimentern werden die berittenen Tamboure placirt, jedoch ſo, daß ſie nicht mabrgenom men werden können. Wenn die erſten Regimenter geo

Die dem Feind abgenommene Beute wird an dem Ort, wo die Parthei übernadtet hat, oder in der nåd. (ten Stadt verfauft. Das dafür erhaltene Geld wird

worfen werden, oder aud zuweilen wenn ſie angreifen, ſogleich in folgender Weiſe vertbeilt: der Chef der Par. låßt man alle Tamboure ſchlagen , um den Feind glau . ben zu maden , daß die Partbei Infanterie bei fid babe. Wenn der Angriff des erften Regiments ohne die

tbei bekommt zehn Theile (man darf indeſſen voraus. reben , daß er nur den Rubm mit ſeinen Untergebenen heilt und daß er dieſes Geld zur Belobnung derjenigen

Beihülfe des zu ſeiner Unterſtüßung beſtimmten gelingt,

Koſacken verwendet , welche ſich ausgezeichnet baben ),

ſo gebort die Beute dem erſten Regiment ; wird es da.

der Regimentscommandeur adt , die Stabsoffiziere und

.

gegen zurůdgeworfen und trågt das zweite den Sieg

Capitaine ſechs, die Offiziere vier , die Unteroffiziere

davon , To gebórt die Beute, wie der Rubm dieſem allein ,

zwei Cheile und jeder Roſade einen Tbeil. - Die

felbſt wenn das erſtere zum Angriff zurüdgefehrt wäre. Die Artillerie erbålt in allen Fåüen ihren Antheil an

Bertheilung der Pferde geſchieht in anderer Weiſe. Diejenigen, deren Pferde getödtet worden ſind, wählen

der Beute.

zuerſt; Todann fommen diejenigen , deren Pferde ver. wundet worden ſind , und endlich diejenigen , welche

Auf den Appel , welchen der Commandant blaſen

låßt, formiren ſich die Regimenter wieder wie vor dem

ſchlechte Pferde baben.

Gefecht, mit Ausnahme von zwei Escadronen , welche im Voraus bezeichnet werden , um den Feind zu vere

vorhanden ſind , welche ihre Pferde in früheren Ges fechien eingebüßt haben, ſo wåblen ſie mit den erſteren. Die Offiziere måblen vor den Koſaden , mit Ausnahme des Chefs, welcher es erſt dann thun darf , wenn alle

folgen und deſſen Niederlage zu vollenden . Wenn der Chef der Parthei, nachdem er ſich eines

Wenn unberittene Roſaden

Convoi oder Detacemenis bemådtigt bat, von der Ans

Peute beritten ſind.

nåberung

Kenntnis erhålt, ſo darf er daſſelbe nicht auf der nåms

Die ganze Beute muß innerhalb 24 Stunden der, werthet ſein , und es iſt am folgenden Tag ſtreng zu

liden Stelle erwarten, ſondern er muß demſelben ents

verbieten, der Parthei Wagen folgen zu laſſen , welche

gegen gehen und ſich , nach den obwaltenden Umſtånden

damit beladen ſind ; es iſt ſelbſt nicht zu dulden ., daß die Koſacken Gegenſtånde von einigem Umfang bebal.

eine

anderen Detadements oder Convoi

in Verſted legen oder einen offenen Angriff maden.

Die Partbeigånger ſind zuweilen in dem Fall, Ges

ten : es muß alles in Geld verwandelt oder verbrannt

důke, welche ſie dem Feind abgenommen haben und

werden .

deren Pferde und Prozwagen von den Artilleriſten entführt worden ſind , im Stich zu laſſen. Um dieſem

feſtſtebendes Etabliſſement, wie z. B. Magazine, Ar.

Umſtand zu begegnen , muß man ſich im Voraus mit ſtarfen, rechs bis ſieben Metred langen Seilern verſehen ,

tillerieparfs 26. unternimait , muß er trachten , an Drt und Stelle zu gelangen, obne bemerft zu werden. Zu

Wenn der Chef der Parthei den Angriff auf ein I

welde an dem einen Ende mit einem ſtart befeſtigten dem Ende folgt er nicht der Hauptſtraße, ſondern gebo eiſernen Haken und am anderen Ende mit einem Laufe fnoten verſehen ſind. Zwei Leute in einer jeden Eso

auf Seiten , und noch beſſer auf Feldwegen , um vor. geſchobene Poſten und Patrouillen zu vermeiden. Die

cadron müſſen dieſe Seiler immer bei fid führen , um dieſelben nöthigen Fals zur Hand zu baben . Es wäre

Partbei muß bei Nacht , bei Anbruch des Tags oder bei ſehr übler Witterung angreifen. Sie wird den

überflüſſig, zu erklären , wie dieſelben an die Kanonen zu befeſtigen ſind, welche man fortſchaffen will ; ich bes merfe nur , daß dieſes Mittel nur in eiligen Fällen

Feind ſelten auf ſeiner Huth finden , denn die meiſten Unfúbrer von Detadements glauben , daß ſie von der Annäherung des Feindes immer frühzeitig genug be.

angewendet werden fann , wbrend eines Gefechtes und

nachrichtigt ſein werden , wenn ſie auf allen Straßen, welche auf die von ibnen belebte Stadt bingeben , Pa.

.

um eine furze Entfernung zurückzulegen ; aud fann man auf dieſe Weiſe ſeine eigenen , durch den Feind demons tirten Geſchüße retten.

$

trouillen abſenden. Viele Partbeigånger vernadlafſigen aud ) , die Straßen in ihrem Rücken und beſonders die.

Nach jedem errungenen Vortheil entfernt ſich die

jenige, auf welcher ſie gefommen ſind, recognoſciren zu

Parthei von der Verbindungsſtraße des Feindes wenig.

laſſen; deßhalb empfeble ich (wenn nidt ein zu großer

ſtens eine Stunde weit und bringt die Nacht unter allen

Umweg gemagt werden muß ) von binten ber anzus

gewöhnlichen Vorſichtsmaßregeln zu.

greifen.

Den folgenden Tag geben die Gefangenen unter Führung eines zuver,

Sobald man eine feindliche Patrouille wabrnimat, läffigen Offiziers und eines fletnen Detacements los To geht das vorderſte Regiment darauf los , folgt der. raden ab , welchen man bewaffnete Bauern beifügt. felben unmittelbar, um mit ihr gleichzeitig an den Ort Unter derſelben Escorte rendet man die Kranfen und zu gelangen , welchen man überfallen wil , und greift Verwundeten weg, welche in der als Verbindungspunct dann, die durch ſeine Anfunft entſtandene Unordnung mit dem Hauptquartier gemåbiten Stadt abgegeben und Verwirrung benußend, lebbaft und, wie der große werden . Hier liefert der Commandant der Escorte Sumaroff ſagte , obné Laftif an. Die übrigen Res .

.

ſeine Gefangenen an den Stadtcommandanten ab , låßt gimenter folgen in Ordnung und unterſtüßen den An. ſich darüber eine Beſcheinigung geben , erſtattet ſeinen

griff.

( Schluß folgt.)

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung: 0. W. Peste in Darmſtadt und in deſſen Offigin gedrucl.

Samſtag,

N 150 .

1,6. December 1843.

mo

Allgemeine Militar - Zeitung. Ru B1 an d.

und Steinfoblenlager aufſuchen müſſen , che es daran

Die ,, Allgemeine Zeitung" entbålt unter der Aufo ſchrift: ,, Rußlands innere Communicationen eine weitläufige Darſtellung über dieſen Gegenſtand,

aus welcher wir in Folgendem dasjenige mittheilen , was für den Militår von beſonderem Intereſse iſt.

„ Rußlands Eiſenbahnen beſdrånfen ſich nod immer

denfen fann, ſeine ungebeueren Streden mit Eiſenbahnen zu durdmeſſen . ,,Von den vier Hauptſtraßen, die von Moskau aus , gebend das Innere durchziehen , iſt nur die nordweſt. 5

lice nad Petersburg laufende ganz dauſſirt. Aleran , der begann den Bau und Nifolaus bcendere ihn im

håltniß zur Größe des Reichs ſo gut als nichts iſt.

lang. Jahr 1834. Sie iſt faſt genau bundert Meilenfie der Nur zwiſchen Petersburg und Nowgorod fåut Hauptrichtung nach mit der projectirten Eiſenbabn zu .

Beldloſſen und zum Theil begonnen ſind die Babn von

ſammen ; auf der ganzen übrigou Strecke wird lebtere

Petersburg über Rybinsk lag Mosfwa (108 Meilen ) und die von Warſchau nad Krafau (38 Meilen ). Für jene iſt der Koſtenanfolan 50 bis 60 Millionen Silbers

weit nördlich von der erſteren fortzieben. Die sſtliche, nach Sibirien führende Straße iſt ſeit Kurzem bis Niſdhnii Nowogorod chauſſirt; von einer Verlängerung

rubel, får lektere 3,150,000 ; wahrſcheinlich der erſtere

nad Rajan verlautet nod nichts.

Petersburg · Pam . auf die ſeit fünf Jahren vollendete Meilen, im Ver. 3

lowsfer Babn von vier deutſchen

was

Auf der ſüdlichen ,

beträchtlich zu hoch , der leßtere viel zu niedrig. Beide über Charforo nach Odeſſa fùbrenden Straße iſt die vollendet; in den ſüdlider ger Bahnen werden vom Staat ausgeführt , nachdem der Chauſſee faſt bis Orel Verſuch , lettere durch einen Privatactienverein aus, legenen Gegenden dürfte der Mangel an Steinen ein führen zu laſſen , befanntlich geſcheitert iſt. Conceſſio . bedeutended Hinderniß der weiteren Fortfübrung ſein , nirt iſt eine Pferdebabn , welche über den Iſthmus jo bóchſt wünſchenswerth aud) eine erleichterte Verbins zwiſchen Don und Wolga fübren , eine fånge von 9 dung mit Odeſſa, der Krim und Taganrog ſein würde. bis 10 deutſche Meilen baben , und alſo dem Anſchlage Auf der weſtlichen , durch den Rúdzug der Franzoſen nach nur 200,000 Rubel foſten roll , våhrend gleich berühmt gewordenen Smolenst,Wilnaer Straße iſt noch lange Gbaufſeeſtreden in den Dſtreeprovinzen das Zwei. nichts gebaut , einzelne furze Streden vielleicht aus. bis Dreifache dicſer Summe gekoſtet haben.

Mogen

genommen .

dingungen noch ſo verſchieden rein , ſo bleiben doch Differenzen wie dieſe fdrechthin unbegreiflid), und man

,, Die ſogenannte weißruſijde Straße iſt von Pes tersburg aus bis Pleskow cauſſirt , und ebenſo der von bier über Důnaburg nach dem Königreich Polen

ſiebt, daß die Zeit, wo ein wenigitens annåbernd rids

führende Weg.

tiger Voranſchlag für Eiſenbahnen gemachtwerden kann,

ftreden gute Chauffeen , die bier bei der dichteren Bes

in Rußland noch nicht gefommen ſei. Sind doch bis jeßt überhaupt erſt wenige fånder, und auch dieſe erſt

volferung und dem im Allgemeinen günſtigeren Terrain auch leichter berzustellen waren , als in Rußland. ,, Die Straße endlich , welche Petersburg über Narma, Dorpat und Riga mit Preußen und dem nördlichen

nun auch die drtliden Verbåltniſſe und übrigen Be.

in neueſter Zeit , dabin gelangt ! Die Georgenburger Eiſenbahn iſt gånzlich aufgegeben und von einer Mosfau . Ralomnaer Babn iſt es ebenfalls wieder ftil geworden ;

Polen ſelbſt bat auf ſeinen Haupts

Deutſchland verbindet, iſt von Petersburg bis 1 Meile über Narwa binaus gut chauſfirt; doch von hier bis erwähnten Arbeiten beendet ſind , etwa 160 deutſche Engelbardtshoff (52 Meilen) febli ſie noch) gånglich , und Meilen Eiſenbahn (incl. zehn Meilen Pferdebabn ) bes es ſteht dabin , ob ſie überbaupt als Staatsſtraße gebaut Fiben , und dieſe in drei vereinzelten , durch Hunderte werden , oder ob man nicht die Verbindung zwiſchen von Meilen getrennten Streden . Von einem ruſiſden Petersburg und Riga úber Plesfow bewirten wird, in Eiſenbahnſyſtem wird ſelbſt in mehreren Decennien nod welchem Fall nur das ſúdliche fivland eine etwa über nicht, wenn überhaupt jemals die Rede ſein . Rußland Wenden führende Obauſſee erbalten , Dorpat aber und wird erſt Eiſenwerfe zur Fabrikation von Schienen, und der ganze Norden , ro wie Eſthland , leer ausgehen Rußland mit Einſchluß Polens wird alſo , wenn die

Werkſtätten zur Erbauung von Pocomotiven erridten würde. Von Engelhardtshoff führt die Straße über

1195

1196

Riga , Mitau und Sjawliu nad Tauroggen , dem Grånzorte gegen Preußen .

Hier fehlen nur nod me,

nige einzelne Strecen zwiſchen Mitau und Sjawlin, alles übrige iſt gute Chanſſee. ,,Kann man aud Finnlands Straßen nicht im eis gentlichen Sinne Obauſſeen nennen, ſo fommen fie dod dieſen ſehr nabe. In der That bedarf der Boden bier nur einer ſehr geringen Nadbülfe des Menſchen , um in guten fahrbaren Zuſtand derregt verſeßt zu werden . Nur ibre båufig zu geringe Breite iſt ein Uebelſtand , der

Preußen.

Berlin , 25. November. Das beute ausgegebene Militår • Wodenblatt entbålt folgende Verfügung des Kriegsminiſteriums an die Generalcommando's der Armeccorp8 ( d. d. Berlin , den 12 November ) : , 3u .

folge einer Allerbodhiten Beſtimmung Sr. Maj. des Königs roll in Zukunft bei den Perſonen, die ſich eines porſáglichen Meineideg duldig gemacht haben , erſt

nad Berlauf von drei Jahren auf Wiederverleihung des verwirften Redte , die Nationalcocarde , reſp. die

bei ſtårferem Berfebr id füblbar maden müßte.

Kriegsdenkmünze und Dienſtauszeichnung , zu tragen,

,, Sonach bat alſo auch das Chauſſeenneß Ruß , lands noch immer eine viel zu geringe Ausdehnung und dabei bedeutende füllen . Noch immer iſt es nicht

Ein königl. bochlóbliches General . commando ſegt das Kriego miniſterium biervon mit dein berichtet werden .

ergebenſten Bemerken in Kenntniß , daß dieſe Ader:

dabin getowmen , daß weuigſtens eine Hauptlinie den böchſte Beſtimmung auch auf die activen Truppen , ſo .

Süden Rußlands mit dem Norden in eine bequeme

wie auf die Reſerve , und Landwehrmannſdaften Ans ( A. Pr. 3tg. ) Belgien.

und geregelte Berbindung brådte. Bedenkt man aber, wendung findet.“ daß beinabe alles vorſtebend Senannte im Taufe der

legten zwanzig Jahre ausgefübrt iſt , ro wird man die Hoffnung feine dhimáriſde nennen , daß im Raufe der

Brüffel , 25. November. In der geſtrigen Sißung

der Repräſentantenfammer beſchloſſen , daß zur Kriegsdepartements nädöſten zwanzig Jabre alleHauptverkehrsſtraßen wentg: Prüfung des Budgets deswurde nicht ſtens des europäiſden Rußlands als Gbauſſeen oder Sdienenwege bergeſtellt ſein werden. Erſt dann wers den die weiten fruchtbaren Streden des mittleren und ſüdliden Rußlands ibre Producte gehörig verwertben fónnen, während ießt nicht wenige Gegenden rolechters

Seſſion verſprochene Entwurf einer Organiſation der

dings jedes Abſages nach außen entbrbren, wovon die

Ueber den Partheigångerkrieg.

unausbleibliche Folge dte iſt , daß man nur für den

eigenen Bedarf das Land anbaut, und daß jeder, wenn gleich nur ganz partielle Mißmache, Mangel und Noth erzeugen muß.

... Denn was die nidot daufſirten Wege betrifft , ſo fommen dieſe faſt nur im Winter als Solittenbahn

in Betract, während ſie in den übrigen Jabreszeiten und beſonders im Frühling und Herbſt größtentheils im übelſten Zuſtande rich befinden .

Eine gute Solits

tenbabn wird aljábrlich mit Senſucht erwartet und

eber geſchritten werden rolle, als bis der in der legten Armee zur Vorlage gefommen ſei.

(Scht u . )

Wenn das militárifde Etabliſſement, weldes der Chef der Paribei angreifen will, durch ſehr überlegene Streitfråfte bemacht wird, ſo erſtattet er an den coms

mandirenden General Meldung darüber, bittet um die zur Ausfúbrung ſeines Unternehmens erforderlichen Truppen und verſucht nid bis deren Anfunft.

zu . ) t8 Dieſe Maßregel iſt nur für den Angriff feſtſtebender und wobl bemadter Etabliſſements geſtattet, nicht aber

namentlich in den weſtlichen und ſüdliden Diſtricten,

in Hinſicht derjenigen Detachements , welche die große Straße, einberzieben , felbſtdiewenn ſie zweimal Talente wåren wie die Paribei; und der ſtårker Muth

viel zu lange auf ſich warten oder fommt auch gar

des Sbefs müſſen bier durd die Wabl des Augenblics

nicht recht zu Stande , wie die 1842 in fivland der

und des Orts "zum Angriff die Anzahl erſeßen .

mit ihr beginnt Leben und Verfebr. Aber oft låßt ſie,

Fall war. Aud muß von der båufig ro febr gerühmten Dortrefflidfeit ruſſiſcher Sdelittenbabnen manches ab, gezogen werden , theils die unebene Beſdaffenbeit des

Es iſt dem ber nicht unterſagt, Fleine Detadements zu entſenden , um Couriere und einzeln reiſende Offis

Bodens, theils die Windweben , theils auch die unvolls

ziere aufzufangen. Zu dieſem Zwed verwendet er zwei

gruben , und muldenförmige Vertiefungen ( Udabui geo

können fie gegen die Einwohner Schaden und ſogar

Escadronen , melde nod in kleinere Abibeis founmene Bauart der Schlitten tragen die Sduld, daß oder zerfallen lungendrei fönnen . Da rich aber dieſe Detade. rich ſtatt einer glatten und feſten Babn ſehr båufig ments nicht unter den Augen des Obefs befinden , ſo nannt) auf den Wegen bilden , wo es dann für den armen Reifenden nicht ohne die befrigſten Stoße ab. geht und båufiges Umwerfen der Solitten die Folge iſt. „ Da der Sonee oft einzelnen Gegenden faſt ganz

mung im Rande ermedt und die Vorteile geldmålert

abgebt, wåbrend er anderen benad barten in reichlidem Maße zugetheilt iſt, ſo ändert ſich båufig die Richtung

daber nur auf der anderen Seite der Straße verwen. den, mit deren Beobadtung die Parthei beauftragt iſt. Es iſt einer , von einem viel ſtårferen Feind bart

dieſer Winterwege, ſo daß z. B. in livland wirklid

nur die eine, von Südweſt nadi Nordoſt führende Haupt. ſtraße conſtant, alle übrigen veranderlid ſind und man

faſt in jedem Inbr einen anderen Weg fåbrt.“ ( Schluß folgt.)

Grauſamfeiten verúben, wodurd eine ungünſtige Stim . werden , welde man durde ein gutes Einverſtåndniß mit demſelben gewinnt ; ſolche Detacements wird man

gedrångten Parthei geſtattet , ſich mit der ihr zunächſt befindliden zu vereinigen und mit ihr in Berbindung zu agiren. Nachdem aber dem feindlichen Detadement

eine Niederlage beigebradt, oder daſſelbe zum Rúdzug

1197

1198

gendthigt worden iſt , gewinnen die Partheien ſogleid feindlicher Truppen geben. Sie ſoleiden ſich alsdann ,

wieder die Entfernungen von einander , welde ibnen inmitten der leßteren , beben die, Befehle úberbringenden bezeichnet ſind. Adjutanten und Ordonnanzen auf und überzeugen ſide Es ereignet rid ofters , daß ein Detachement, wel. ofters bei Nacht von der Stärfe und Stellung der des mit der Escorte von Geld , eines Gouriers oder

verſchiedenen Gorps der feindlichen Armee.

einer wichtigen Perſon beauftragt iſt , die angreifende

Chef der Partei von einer dieſer Partbeien irgend eine wichtige Nadridt erbålt, ſo berichtet er ſogleid

Parthei von der Hauptſtraße abzuwenden ſucht , um denjenigen , welche es beſdůßen ſoll , freie Babn zu

Wenn der

an den commandirenden General und begibt ſich mit

machen . Um dieſem zu begegnen , entſendet der Ober der Parthei eins oder zwei von ſeinen Regimentern gegen das feindliche Detachement und legt ſich mit dem Reſt in der Nähe der Straße in Hinterbalt. Dieſe

ſeiner Truppe auf diejenigen Puncte , auf welchen er nad der Kenntniß von ſeinen Streitfråften und der Stellung des Feindes boffen fann , demſelben Sdlåge zu verſeßen, welche um ſo gewaltiger ſein werden , als

Anordnungen fónnen nur nach Wabrideinlichkeiten ger

le unvorbergereben ſind.

troffen werden , welche jedoch bei einiger Kriegsgeůbto beit ſelten tåuſchen. Denn iſt der Feind viel ſtårfer, ſo wird er das einfachſte Mittel, die Gewalt der Wafo fen , in Anwendung bringen ; manovrirt er dagegen und ſucht er uns von dein punct zu entfernen , auf

Der Zeitpunct, wo die Armeen Winterquartiere oder momentane Cantonnirungen bezieben, welder für alle Truppen eine Zeit der Rube iſt, iſt für die Partbeis

meldem wir ihm begegnet ſind, ſo iſt dieß ein Beweis

ſchwer zu bemadeu iſt , vermebrt für die Partheigånger

gånger die der böchſten Thårigfeit. Die große Aus. debuung des von dem Feind befesten Zerrains, welches

von Schwảdhe oder von großem Intereſſe, unſere Hufe die Zabl der Gegenſtånde für ihre Unternehmungen. merkſamkeit von irgend einem wichtigen Gegenſtand

Bald unterbrecen ſie alle Berbindungen zwiſchen den

abzuwenden , deſſen Paſſage er ſichern will ; und wie verſchiedenen Theilen der feindlichen Armee ; bald ver . man im Kriege ſtets das Gegentbeil von dem thun muß, was der Feind zu wünſden ſcheint, ſo iſt es gut,

breiten ſie Gorecen durd ibre unvermutbete Erldeis nung und treten, indem ſie furchtbare Spuren von Feuer

in einem åbnlichen Verhålıniſſe ro zu bandeln, wie id

und Schwert zurüdlaſſen ., pldßlich wieder auf einem

vorgeſchlagen habe.

entgegengeſepten Punct auf und

Wenn rico die feindliche Armee zum Rüdzug ben reitet , ſo werden die Partheigånger der erſten Abtbeis lung * ) am frůbſten davon benachrichtigt ſein und müſſen die ihnen zunächſt befindliche Parthei davon in Rennts niß feßen , welde alsdann einer anderen Nadridtgibt.

allenthalben zu ſein . Sid zuweilen mit den anderen Partbeien zu vereinigen , båufiger noch getrennt zu agiren und zuweilen ſich zu zerſtůdeln , um plößlido wieder auf dem Punct zu erdeiuen , wo man es au wenigſten erwartet, zu überfallen, zu verſchwinden, um

Auf dieſe Weiſe werden die Partheigånger , der Rüde zug des Feindes mag auch noch ſo ſoonell geſcheben ,

abermals zu erſcheinen , iſt die Aufgabe des partiſans. Die Idee , bis in das feindlide Hauptquartier einzu .

im Stande rein, ſich aufder von ihm gewählten Straße zu vereinigen, ibm daſelbſt zuvorzukommen , ſeine Avant. garde anzugreifen und ſeinen Marſch auf jede nur mögliche Weiſe zu verzögern. Wenn ſich der Feind auf mebreren Straßen zurüd, ziebt , ſo kann jede Parthei abgeſondert gegen jede der Colonnen agiren. Wenn aber ibre partiellen Anſtreno

dringen , fann ſich ſeiner Einbildungskraft darſtellen. Alles fann ihm gelingen , wenn er nicht von den (dúben. den Genien eines jeden Partheidefe : feſter Widen , Rübnbeit und Badſamfeit, verlaſſen iſt ! Dieß iſt ein

flüchtiger Umriß der Pflichten eines Partheigångers. Geben wir nun , was dieſe Partheien wảhrend einer Cdladt und wåbrend der daraus bervorgebenden Of

gungen unzureidend wåren, ſo würden ſie ſich alle auf fenſiv

dem Punct vereinigen, wo alle Straßen zuſammens treffen und nur noch eine einzige bilden.

Wenn ſich die Armeen gegenſeitig beobachten und nichts Entſcheidendes unternehmen , ſo iſt es die Db , liegenheit der Partbeigånger, von Allem , was die Bęs wegungen und Stellung des Feindes betrifft, Nachricht zu geben und die von ihm entſendeten Detachements

einen auf dieſe Weiſe

.

und Defenſivbewegungen thun fónnen .

Dem erſten Anidein nad möchte man glauben, daß die Partbeigånger måhrend eines Gefectes der Armee von feinem großen Nußen ſein können , und dieß iſt

auch rebr richtig. Die Erſcheinung von 1500 Pferden auf den Flanfen oder im Rüden des Feindes kann wohl einige Augenblicke die Bewegung eines Theils ſeiner Truppen bemmen , allein mit dieſem unbedeuten.

zu überfaden zu ſuchen. Um dieſen Zwed zu erreiden, den Vortbeil fann die Niederlage , ja ſogar die gånz. marſdiren die Chefs der Parteien unter der Führung

lide Bernidhtung dieſer Partbei verbunden ſein .

Ter

von fiberen Spionen , und wenn dieſe Detadements ganz einfache Grund hiervon iſt, daß die feindlichen nicht aus lauter euten zuſammengeſellt werden können, Druppen während einer Schlacht auf ihrer Huth und welche die feindliche Sprade verſteben , ſo müſſen ſie in der Berfaſſung find , fidozu pertheidigen und den

wenigſtens die Offiziere fennen , welche dieſelben come angreifenden Truppen beträchtlichere Streitkräfte ent. mandiren , und dieſen durd Berfleidung den Anſchein

gegenzuſeßen . Die Macht des Partheigångers beſteht mebr in Gewandtbeit und Talent , als in der Stårfe,

* ) zur näheren Verſtändigung muß hier bemerkt werden , daß der und ſeine ſicherſte Verbündete iſt die Ueberraſchung.

Verfaſſer den für die Thätigkeit der Partbeigänger beſtimmten Hiernach bin ich der Anſicht, daß ſich der Partheigånger Raum in demfeindlichen Hauptquartier zunädſt befindet, die beidenlegten während einer Schlacht dem Rampfplaß nur vermittelſt aber rückwärts nach der eigenen Operationsbaſis liegen.

kleiner Recognoſcirung ſo viel wie möglich nåbern, daß

1199

1200

er den Sang des Gefechts wohl prüfen und , ſobald die Solacht beendigt iſt, bereit ſein ſoll, nach den Umi

ſie auf dieſe Weiſe wåhrend der ganzen Nacht unauf. bdrlich zu alarmireo. Indem ich dieſe neue Art der Verwendung der

ſtånden zu handeln.

Unterſtellen wir zuerſt, daß der Feind im Vortheil, Partbeigånger beſchreibe, welde ich jeder anderen bis. unſere Armee genótbigt ſei, das Schlachtfeld zu vers ber befannt gewordenen får überlegen balte , füble ich laſſen, und ihren Rückzug antrete ; dieß iſt der Moment, gleichwohl das Unzureichende meines Verſuchs ; zugleich wo rowobl in den Gliedern des Siegere , wie des Be.

babe ich aber auch die Ueberzeugung , daß es nuklos

ſiegten die Unordnung den höchſten Grad erreicht hat, In der moraliſchen Kraft befindet ſich die Ueberlegen, beit der erſteren. Hier iſt nun der Augenblick zu glån, jenden Unternebmungen erſchienen , welche der fübne

fein würde, in eine Menge von Details einzugeben, welche bei ihrer Verſdiedenbeit mebr von der beſons deren Inſpiration eines jeden Partheidefe , als von allgemeinen Regeln abhången , welche man darüber

Partbeigånger ausführen fann . Der Erfolg iſt ihm geſichert. Wie ein Sturmwind fliegt er hinter der

geben fonnte. Denn faum bat die Partbei ihre Unters nebmungen begonnen , ſo bieten ſich ibrem Ober auch

feindlichen finie her , befreit die Gefangenen , todtet foon tauſend Umſtånde dar, welche jene Feſtigfeit und die Berwundeten , baut die Artilleriſten nieder, vers

Raſohbeit im Entſchluß und der Ausfübrung erfordern ,

nagelt ibre Geſchüße, zerſtreut die Cavalerie, welche die weder ein Buch noch ein Lehrer beibringen können. abgeſeſſen iſt, und verniditet die Infanterie , wenn

In dieſer Gattung von Krieg fann die dem an .

er fie in Unordnung findet. Nachdem er dem Feind

ſchein nach kleinſte Urſache die größten Wirkungen ber,

auf dieſe Weiſe ein unberechenbares Uebel zugefügt vorbringen ; oft vollendet ein geringfügiger Umſtand bat , bridt er ſich durch einen feiner Flügel Babn and fudot die Arrieregarde ſeiner Urmee zu erreichen. Ein mit Erfolg gefrónter Angriff dieſer Art fügt dem Feind nicht nur ein wirflides Uebel zu , ſondern er

die Niederlage einer Partbei , oder fann fie , indem er den Vortheil auf ihre Seite wendet, von der Befürd

tung eines ficheren Verluſtes befreien und ihr den Sieg zufübren. Dieſe Umſtände ſind ſo vielfältig, daß man

verringert auch zu gleicher Zeit reine moraliſche Kraft,

ſie nicht beſchreiben kann und daß faum eine lange

welche ihm der Sieg verlieben hatte , madt die Bers

Praris ausreicht, fie fennen zu lernen und Bortbeil

folgung langſamer und gibt den Beſiegten den Mutb

daraus zu ziehen .

wieder.

Nehmen wir nun an, daß der Feind geldlagen woro den ſei, Ad von dem Sdladtfeld zurüdziebe, daß ſeine legten Truppen von der leichten Cavalerie unſerer Avantgarde bereits erreicht ſeien und daß unſer Armee. corps derſelben dicht folge. In einem ſolchen Fall

Miſcellen. [ Eine Unſicht über die Diſciplin in den deutſchen

entſteht, wenn man den Feind einige Zeit aufhalten

U imeen.] In einem Werk, betitelt : „ Betrachtungen eines Militárs über einen bevorſtebenden Krieg zwiſchen Deutſchland und Frankreich" bringt der Verfaſſer aud die Diſciplin der Armeen beider Länder zur

fann, ein neues Gefecht,1 welches bei dem von unſerer Armee bereits erreichten Vortheil ſich für den Feind in

nenden Militär .: literatur- Zeitung theilt darüber folgende beachtens:

Sprache. Eine Beurtheilung dieſer Schrift in der zu Berlin erſchei: Diſciplin betrifft, ſo

Was die werthe Stellen und Unſichten mit : eine vollſtåndige Niederlage verwandelt. Hier dffnet neigt ſich die Unterſuchung nicht zum Vortheil der Deutſchen oder

ſich nun den Partheigångern der erſten Abtheilung,

vielmehr der Preußen , die dem Uutor augenfällig dabei vorgeſchwebt

welche der feindlichen Ärmee nåber ſind , als die an.

zu haben ſcheinen , als er dieſen Paragraph niederſchrieb. Er hat ſide

deren , ein großes Feld des Rubmes.

Es bieten fide

ihnen zweierlei Operationsweiſen dar.

Befinden ſich

auf der Straße, auf welcher ſich der Feind zurückzieht, einige rohwierige Defiléen oder Paſſagen , ſo iſt es die

Aufgabe der Partheigånger , rich bier aufzuſtellen und den Gegner um jeden Preis aufzubalten. Sit dieſer

Febr kurz gefaßt, aber große Wahrheiten geſagt, welche Beherzigung Ubhülfe derdienen : Der lange Frieden ſchafft aus manchen ſtrengen þauptleuten friedliche , vermittelnde Papa's" – „ Man bält ( irrthümlich ) den für den beſten Capitain , der mit den wenigſten

iind

Strafen auskommt „ Uuditeure , welche niemals Offiziere waren , und keinen Begriff von der Wichtigkeit der Diſciplin haben, verwan :

deln die Unterſuchungen in Proceſſe , wodurch ein empfindlicher und

erſte Plan gelungen , ſo ſucht der Partheigånger den

lügenhafter Geiſt in die Iruppe kommt.

Maríd des Feindes durd unaufhörliche Angriffe, durch

und noch lange nicht das Schlimmſte. Die Militärjuftiz drückt in dem die Gleichbeit vornieder dem Gereg zu erhaltenſie, die die Rechte Difci: plin Beſtreben , und während auf eine ,erſchredendeWeife

Verlegung der Wege , Zerſtörung der Brücken , Wegs nabme der Schiffe , mit einem Wort , durd Zerſtörung

alles deffen , was ſeinen Rüdzug erleichtern fann und durch Erſdaffung aller möglichen Hinderniſe , zu vers

zögern und ibn den Schlågen des Angreifers zu übers liefern .

Leider alles nur zu wahr ,

der Untergebenen zu vertheidigen vermeint, tritt ſie die der Vorges fepten in den Staub und reßt dadurch die Achtung derſelben in den Augen der Untergebenen herab. Wenn z. B. ein Offizier im Dienft eine Schildwache ſchlafend findet und er kann nicht zirei Zeugen auf: bringen , ſo wird er mit ſeiner Klage abgewieſen, wenn der Schuldige

das Verbrechen läugnet. So weit hat es die pumanität gebracht !

Sind die Partheigånger der drei Abtheilungen vers

Folianten ließen ſich über dies Capitel ſchreiben, und nirgends bewährt

einigt, ſo iſt ibre hauptſächlichſte Aufgabe bei Tag , zu

ſich der Takt der Offiziere mehr als in Preußen , ſonſt würden Ers

verhindern , daß fic feine Detachements , Fourageure, Maraudeure von der Hauptſtraße entfernen , und bei Na bt die lagernden Truppen in beſtåndiger Furcht zu erhalten . Zu dieſem Zweck wechſeln die Regimenter

ceſſe über Erceſſe vorfallen. Die Uuditeure, anſtatt auf die Seite juridiſche Gewandtheit zu Gunſten der Soldaten. Dieſe Sadie liegt

ab , um über die feindlichen Bivouacs berzufallen und

ſein möge."

der Offiziere zu treten , entwickeln im Gegenſaß eine beklagensmertbe To im und Urgen daß ſie blog überwünſchen, kurz oderdaß lang einer muß, wir, wollen nichtReviſion ſchonzuführen ſpät es zudann

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. M. leste in Darmſtadt und in deſſen Dffizin gedruct.

Dienſtag ,

No. 151 .

W

S

19. December 1843.

Allgemeine Militar - Zeitung.. Rußland. ( Schluß der Nachricht über Rußlands innere Communicationen .)

,, Mancher in der Vorzeit ſchiffbare Strom iſt jeßt verſandet oder durch andere Umſtånde unfahrbar ges

I Was die Waſſercommunicationen betrifft , ſo iſt worden. So war in früheren Jahrhunderten, als Dor. Rußland hier von der Natur ſebr begünſtigt, wiewohl pats 40,000 Einwobner nod den Verkehr Nowgorods bei weitem nicht alle Flåſſe, die ſich auf der Rarte als mit dem weſtlichen Europa vermittelten , die Embad .

große Ströme darſtellen , auch zu Verbindungslinien vom Wirzierw bis in den Peipus diffbar. Spåter, dienen . So iſt der Dniepr faſt auf ſeinem ganzen laufe als nach Vernichtung dieſes Handels das land von unſdiffbar : Waſſerfälle, Untiefen und åbnliche Hinder. feindlichen Einfållen vielfach beimgeſucht wurde, ſuchten nille , deren Bereitigung viele Millionen foſten würde, die Anwohner den Strom durch große bineingewälzte Itellen ſich jeder geregelten Navigation auf beträchtliche Steinmaſſen unfahrbar zu maden , um feindlichen Schife Streden entgegen. Beſſer ſteht es mit Don und Wolga, fen den Zugang zu wehren (zu lande waren ſie durch wiewohl auch hier noch manches zu thun iſt. Auch die weite Moråſte gedeckt). Erſt jeßt, nach mehr als einem großeren Nebenflüſſe der Wolga, namentlich die Mos. Jahrhundert des Friedens, fångt man an, dieſe Hinders fwa und Oka , ſinö für größere Sdiffe fabrbar. Auf niſſe wieder wegzuräumen und den fauf des Fluſſes der Důna iſt der Verfehr ſtart und ebenſo auf dem Niemen . Der Umſtand , daß die Mündung des Niemen

ſo weit zu regeln , daß eine Dampfidifffahrt eingerichtet werden kann . Da man gleichzeitig auch die Narwa von

in Preußen liegt, regte die Idee eines Canals zwiſden den Felſenmaſſen reinigt, die oberhalb der Stadt gleie Die anfangs mit Eifer begonnenen,

den Namens ihren lauf bemmen , ſo darf man ermars ten , daß binnen wenigen Jahren ein großer Theil five

Niemen und Windau an, welche leßtere an der furiſden Rúſte mundet.

durch den Krieg in Polen unterbrochenen , ſpåter nur

lands in Dampfſchiffverbindung mit Pleskow und Narma

Schwach wieder aufgenommenen Arbeiten ſind jeßt auf bóberen Befehl ganz eingeſtellt worden , und da auch die Georgenburg.libauer Eiſenbahn ein bloßes Project blieb ( deſſen Ausführung auch in der Ebat auf ſehr

ſtehen werde. Alsdann würde es nur noch eines leicht berzuſtellenden Canals bedürfen, der den Feliner Bach mit der Pernau vereinigte , um dieſe Gegenden direct mit der Oſtſee zu verbinden. Der Canal iſt – wie

große focalbinderniſſe geſtoßen ware) , ſo wird es wohl bier beim Alten bleiben und die littbauiſchen Baum

viele in Rußland – bereits vor långeren Jahren pros jectirt und vermeſſen.

.

ſtamme werden fortwährend ibren Weg über Tilſit und

, Die Fahrzeuge auf dieſen Waſſerſtraßen ſind von

Memel nebmen , deren Wohlſtand von dieſem Verfehr

ſehr verſchiedener und båufig noch mehr unvollfommes

großentheils abbảngt.

ner Bauart. Gegenwärtig bat man auf verſchiedenen Puncten begonnen , eine Dampfſchifffahrt einzurichten . Bisher bedurften ſolche Unternehmungen eines beſon ,

,„,Rußland bat mehrere Canåle gebaut, unter denen die wichtigſten und für den Verfehr bedeutendſten dies jenigen ſind , welche das Wolgaſyſtem mit den Ditrees båfen vermitteln, und ſo die Hauptſtådte Moskau und

deren Privilegiums ; nach einer neueren Verordnung

vom 2. Auguſt iſt aber die Dampfſchifffahrt auf allen

Petersburg , die fornreichen großruſſiſchen Gouverne. Flüſſen freigeſtellt, ſowie auch die behufs derſelben nós ments mit den fornbedürftigen Ufern der Nema in Vers

thigen Anlagen und Strombauten , nur unter der Bes

bindung reßen. Dieſe Sanåle ſind im Ganzen gut un , dingung , daß die übrige Schifffabrt dadurch nicht ge. terbalten und etwa fieben Monate des Fabro diffbar. bemmt werde. Bereits ertheilte Privilegien ſollen in

Zu demſelben Hauptſyſtem fann auch der den Ladogaſee Rraft bleiben , aber nach ihrem Ablauf nicht wieder auf der Südoſtſeite umziebende Canal gerechnet werden ,

erneuert werden, außer für ſolche Gewåſſer, wo die Um ,

durch den der ſtürmiſche und flippenbeſåete ladoga

ſtånde eine beſondere Begünſtigung zu erfordern ſcheinen.

umgangen wird . Manche andere auch auf den Karten angedeutete Canåle ſind entweder nie ausgefübrt wor

„ Ein Privilegium dieſer Art iſt vor einiger Zeit dem Dorpater Kaufmann Wegener und dem Spiegelfabri .

den , oder doch für den Verkehr im Großen unwichtig

fanten Amelung ertheilt worden, und dieſe beiden unters

und nur rein localen Zweden dienend.

nehmenden Månner ſind es, welde die oben erwåbnten

1203

1204

Flußreinigungsarbeiten für eigene Rechnung ausführen laſſen. Sie baben jeßt ſchon das zweite Dampfſchiff ausgeführt und beide befabren nun den bisher faſt nur von ſogenannten Podjen ( flachen breiten Fabrzeugen ) beſchifften Embach . Wie rebr die Unternehmung , an

als ein betäubendes Mittel, den Soldaten zum Steben zu bringen, werwirft, dagegen aber empfiehlt, Alles zu vermeiden, was ihm das flare Bewußtſein rauben fónnte, weil er ſonſt nicht in der Hand des Fübrers bleibe

Wenn unſer Hr. Antagoniſt das Rottenfeuer

deren Gedeiben nod vor einigen Monaten die meiſten

und nicht wahrer Heldenſinn gewecft und berangebildet

zweifelten, einem wirklichen Bedürfniſſe entſpricht, geht daraus hervor , daß die Unternehmer ſich vor Kurzem genótbigt geſeben baben, die Perſonenfahrten für dieſes Jabr ganz einzuſtellen, um die eingegangenen Verbinds

werde " , To ſind wir verſucht, ihm zu erwiedern : daß. wenn ihm der Heldenſinn und die Lenfſamfeit des Truppo nicht genügen , welche das Rottenfeuer geſtattet, es ihm leicht widerfahren konnte , daß er über dem

lichkeiten rückſichtlich der übrigen Transporte nodo por

Streben nach dem vermeintlid Befferen , nicht einmal

Eintritt des Froſtes erfüllen zu können . Nicht weniger als 53 Perſonenfahrten waren im Laufe des Sommers zu Stande gekommen , ſo arm auch die Ufer unſerer Gewäſſer an Naturſchönbeiten und ſonſtigen Annehms lichfeiten ſich darſtellen. Für das nådite Jahr verſprechen die Unternehmer eine nat beſtimmten Wodentagen ge .

das Gute erlange. - Das entſprechende Verfahren hångt befanntlich von den obwaltenden Umſtånden ab ; dieſe ſind ſich aber nicht immer gleich , folglid) wird auch nicht immer dieſelbe Verfahrungsweiſe in Anwen . dung kommen dürfen.

regelte Dainpfſchiffverbindung für Perſonen . „ Wenn man ſich geſtehen muß,daß rieſenhafte

.

ad 1 .

Hierin ſcheint und ſchon ein genügendes Motiv zu

Are liegen , nicht blos einſeitig Schlagfeuer einzuüben , die

beiten aller Art bereits in Rußland ausgefübrt ſind, von auf ;dem Theil fam der fleinſte denen nur von , wiedie nehmungen daßWege zu Stande Privatunter

am Ende nid)t für alle mögliderweiſe eintretenden Fålle genügenden Erfolg verſprechen . -

Unſeres Eradtend

muß man Ghlagfeuer in Anwendung bringen , wenn ſie an ibrem Orte ſind, und Rottenfeuer deßgleiden ! -

Sachen hier einmal ſteben , auch in Zufunft faſt alles von Staatswegen wird ausgeführt werden müſſen ; und ,

Wer nur das Eine und nicht das Andere in Anwen ,

zu bringen verſteht, wird immer im Nachtheil iſt dung thunhrend den Umfang wenn en , noch man nurdeſſen, bedenkt,manſo fann wünſchwas daß zu fortwä gegen Jenen ſein, der beide Feuerarten, bald die eine, bald die andere, rechtzeitig applicirt ; und festerer

die Kräfte des Staats dieſe núblichſte aller Anwen , dungen finden mögen. Milliarden nod wird man aus, geben und mehr als Ein Menſchenalter wird vergeben , bevor Rußlands innere Verbindungen das geworden

wird ſtets alle jene Vortheile auf ſeiner Seite baben ,

die gediegene Vielſeitigfeit in jeder Hinſicht vor Eins

ſeitigkeit voraus bat, ſeidieſe an und für ſich auch nog ſind, was ſie werden fönnen und müſſen. Es gibt feit ſo gediegen. .

tige Eroberungen zu maden bat als Rußland , und wenn Herzberg gegen Friedrich den Großen behauptete,

,, Einer túdytigen Einúbung ; einer richtig geleiteten, mit Kraft durchgefübrten Diſciplin, und einer verſtån . digen Benußung der moraliſchen Elemente , welche in

daß Pommern ſich verdoppeln und verdreifachen laſſe,

jedem Soldaten ruben “ , - wie empfehlend berührt

nen Staat, der in ſeinem Inneren ſo ünermeßlich mich

ſo bat Rußland noch zahlreiche ausgedehnte Streden, worden, ſind wir nicht nur nicht entgegen, ſondern wir die ſich verzebnfachen laſſen."

Das Bataille- oder Rottenfeuer. ( Replik. )

erachten fie vielmehr als die Grundbedingungen einer gediegenen militariſchen Leiſtungsfåbigfcit. Eine túd . tige Einůbung bedingt aber mebr, als blog einſeitiges Verfabren ; eine richtig geleitete und mit Kraft durch . geführte , insbeſondere taftiſde, Diſciplin , findet feine

Aus demſelben Grunde, den unſer in Nr. 89 dieſes

Schwierigfeiten in der ferneren Verwendung im Rotten .

Blattes aufgetretene Antagoniſt anführt, nåmlich „ weil

feuer begriffener Truppen ; und eine verſt åndige Bes

iſt und, um dars der Gegenſtand von bober Wichtigkeit ůber in's Reine zu fommen , mobl nåber erörtert zu werden verdient's, fommen auch wir , die unſerer Ans

ſicht entgegengeſtellten Gründe nåber beleuchtend, noch .

nußung der moraliſchen Elemente , die in jedem Sol . daten ruben , wird dieſe Elemente nicht permanent in bódſter Spannung balten, wie ſolches bei der projectirs ten ausſchließlichen Anwendung von Schlagfeuern im

mals auf das Bataillefeuer zurück.

Ernſtfalle ſtattfånde.

Erörterung gemachten Anſichten aus ihrem Zuſammen , bange geriffen worden ſind und ſomit leichter als in

Daß Solagfeuer im Allgemeinen unpraktiſch ſeien , iſt nirgends behauptet worden ; nur daß das Rottens feuer nicht ſo unpraktiſch rei, als unpraftiſche Neuerer

jenem einem Mißverſtåndniſſe oder einer falſchen Inters pretation unterliegen fónnen , folgen wir dennoch der

iſt aud noch unſere Anſicht. Daß Solagfeuer zuweilen

Abgeſeben davon , daß unſere zum Gegenſtande der

es glauben maden wollen , bebaupteten wir ; und dieß

Reibenfolge unſeres Antagoniſten , in der Hoffnung, guten Erfolg batten , beweiſet nicht, daß das Rotten . die Mebrzahl unſerer leſer und - in ſo fern die Be. . feuer ihn nicht auch baben fónne , gebabt båtte und

fangenheit unſeres Gegners für die Zulanglichkeit der

ferner noch baben werde ; übrigens liegt befanntlich

Anwendung von Sdlagfeuern bei allen Vorfommniſſen

dieſer Erfolg nicht im Feuer an und für ſich allein ,

nicht incurabel iſt – vielleicht aud ibn noch zu über, jeugen , daß das Rottenfeuer praktiſchen Werth bat,

ſondern im Sebalt der Truppen.. Wo dieſer überwie . gend iſt , war und wird ſtets auch der Erfolg günſtig

mithin nicht verwerflich ſei.

ſein , wie ſolches ſeitberige und ſpätere Erfahrung ro.

1206

1205

wohl bereits dargethan hat , als ſicherlich auch noch

tůchtigen Einübung und des auf dem Schlachtfelde in

ferner dartbun wird.

Anwendung zu Bringenden , worüber wir einverſtanden find. Tüdtig eingeübte Truppen werden weder ihre

ad 2. Wåbrend des Bataillefeuers ſind immer ger ladene Gewebre disponibel , weil nur 2 Mann aus 3 Gewehren feuern und der 3. Mann ausſchließlich

Borderleute noch deren Waffen beſdådigen , und ſo lange

dieſes noch auf bedenkliche Weiſe zu befürchten wäre,

ladet ; wie fonnte auch dieß Feuer permanent ſein , müßte man eben das Rottenfeuer unterlaſſen; ſolchen wenn es an geladenen Gewebren fehlte ? - Nach einer Truppen wåre aber wohl die Anwendung des Schlags. vollen Salve, einer ſolden , wobei die 3 Glieder gleich , feuers eben auch nicht zu empfeblen. - Wird Seitens zeitig abgefeuert haben, befindet ſich aber wåbrend der

unſeres Hrn. Antagoniſten zugegeben , daß es troß der

ganzen Dauer des Wiederladens fein geladenes Gewehr

angeführten Schwierigkeiten für die beutige taktiſde

beim Trupp, ſolde ausgenommen , die etwa nicht los . gegangen . Dies iſt allerdings von uns behauptet wor,

für das Rottenfeuer auszubilden , ſo iſt hiermit jeder

Diſciplin fein unlósbares Problem ſei, die Mannſchaft

Grund beſeitigt, der , vorausgeſetzt, daß es rechtzeitig geſchebe, gegen deſſen Anwendung erhoben werden könnte. Der Hr. Antagoniſt wäre fonach eigentlich mit uns unſer Hr. Antagoniſt in einer ſolchen befangen , wenn einverſtanden . - Wir dagegen aber ſind es nicht mir er , der zu Gunſten der Schlagfeuer das Rottenfeuer ihm , wenn er es für eine hårtere Prüfung bålt , mit den ; es will uns aber noch immer nicht einleuchten,

.

.

daß wir uns hierbei einer Illuſion hingegeben haben follten . Im Gegentbeil will es uns bedünfen , als ſei

1

gånzlich verwirft, im Verlauf ſeiner Erörterungen den .

Gewehr im Arm im Kanonenfeuer zu ſtehen , als bei

Anwendung der Schlagfeuer ſich von ſeinem Gegner Dieſe Erſcheinung ( nämlid das möglidſt rade permanent beſchießen zu laſſen , ohne , außer nur pes Feuern der einzelnen feute) iſt indefjen begreiflich, weil riodiſch wieder ſchießen zu dürfen. Es leuchtet dem

nod anfübrt :

.

idon der Inſtinct den Soldaten darauf hinweiſet, ſeinen Gegner ſobald wie möglich unſchädlich zu machen und

nicht mit geladenem Gewehr dazuſtehen und ſich vom Gegner todiſchießen oder verwunden zu laſſen“ – ins dem doch lekteres bei dem empfohlenen Schlagfeuer nach jeder Salve dem Soldaten zugemuthet , und bierdurch

bedrånfteſten Recruten ein , daß er mit ſeinem Gewebr

nicht hinreiche , wo die Kanonenfugeln berfommen , er wird ſich darum auch nicht leicht verſucht fühlen , dabin zu foießen ; einen Gegner aber ., der ihn mit gleicher Waffe permanent befämpft, wird er ſich nicht wohl ers wehren können , in gleicher Weiſe zu erwiedern und

allerdings , des angedeuteten Inſtincts wegen , insbes zwar aus den vom Hrn. Antagoniſten ſelbſt angeführten ſondere bei jungen Truppen, das Ausarten jenes Feuerg Grunden , die ad 2 berührt worden ; denn ſowohl um in das bekannte unwiüfürliche Placerfeuer veranlaßt feinen Gegner ſo bald wie möglid unſdådlich zu maden , wird , welchem , wie man weiß , nicht ſo leicht wieder Einbalt getban werden fann , als dem eingeåbten

und ſich vom Gegner todiſchießen oder verwunden zu

Rottenfeuer.

laſſen, wird allerdings der Inſtinct des Soldaten eine

ad 3. Nehmen wir an, die Annabme unſeres Hrn.

Antagoniſten, daß nåmlich ſeine 3 Salven wirkſam und jede folgende ſtets wirkſamer als die vorbergegangene geweſen, – ſei nicht richtig, was wohl auch angenoms

men werden darf, weil aus mehrfachen befannten Gruns den die Beſtåtigung dieſer Annahme möglich iſt, - dann iſt unſere Annabme richtig, nåmlich, daß der gegen ein permanentes Rottenfeuer rich rid Annåbernde mit jedem Momente größerer Gefahr entgegen gebe. Warum ? Weil das Ziel ſich dem Scießenden immer mehr nåbert und je nåber das Ziel , deſto leichter bekanntlich das

als auch um

nicht mit geladenem Gewehr dazuſtehen

mächtigere Verſuchung zum befannten faſt irreparablen Placerfeuer erfahren , als nach einer 1000 Schritte oder gar noch weiter entfernten Batterie zu ſchießen . ad 5. Auch bier deint und mehr widerſprochen als

widerlegt, und in dem Geſagten ſelbſt theilweiſe Widers ſprudenthalten. Wenn unſer Vorſchlag (in beſonderen

Fålen Rottens und Sdlagfeuer zu amalgamiren , um durch die beabſichtigte Ueberraſchung auf das moraliſche ,

Element des Gegners nadtbeilig einzuwirfen) nicht für unausführbar gebalien wird , warum ihn beanſtanden , und warum nun ſupponiren , daß die Anwendung des

Gilt dieſe Antwort gleichwohl für das

als Normalfeuerart empfohlenen Solagfeuers zu coms

Rotten, und Schlagfeuer, ſo hat das Rottenfeuer doch

plicirt ſei ? — Bei einer tůchtigen Ausbildung , und einer gut durdgeführten taftiſchen Diſciplin , wie wir

Treffen.

den Bortheil voraus , ſeine Wirkung nicht zu unterbrechen , während bei der Annåberung gegen Schlagfeuer ſich

ſie ja beide als conditiones sine qua non bedingen, wird

während des Wiederladens, des Bertheidigers rich dem

ſtets der Drupp ausfübren , was ibm befohlen wird,

Angreifer bancen für die Erreidung von Terrainſduß

vorausgeſeßt, daß man es ihn richtig gelebrt babe ;

u. dergl. bieten.

d. b. daß man bei der Einůbung und Uebung die Ver.

ad 4. Wenn unſerer Anſicht hinſichtlich des auf

båltniffe des Ernſtfalles nad Möglichkeit zu verſinn .

dem Sdladtfelde in Anwendung zu Bringenden bei : gepflichtet wird , ſo ſeben wir nicht ein , wie man und bintenber gewiſſermaßen widerſprechen mag , da wir doch nirgends das Schlagfeuer als unmöglich oder ganz verwerflich geldildert, ſondern nur vor deſſen unzeitiger

liden und realiſiren verſtanden . - Aus dem Munde

des Apologiſten der Schlagfeuer zu vernehmen , ein den Feind überraſchend, ein Schlagfeuer abgebe, j,bes

Trupp , der neben einem im Rottenfeuer begriffenen , gebe ſich des Mittels, dem Feinde auf großere Entfers

gewarnt haben. - Was weiter binſichtlich fernung zu ſchaden und überliefere fid ibm mit gebun. Anwendung der Beſdådigungen der eigenen leute und Waffen beim denen Hånden ' ', flingt wenigſtens rebr befremdend, da Nottenfeuer angeführt wird, gebórt in das Capitel der

er hierdurch ein Verhältniß befåmpft, das er dode ſelbſt

1207

1208

als das tormale vordlågt. - Wird endlich im Ver. Vers

445. Kriegs- und Marineverfaſſung des Kaiſerthums Deftreich. Bon Ig. Franz Bergmanr , t. k.Militär:Uppellationbrary. 1. Ib. gr. 8. Wien 1842. Braumüller u. Seidel. ( XVIII u. 591 S. )

lauf der uns widerſprechenden Erörterung ſogar noch angeführt: ,,je mehr wir dem Gegner Schaden zufügen und ihm Leute außer Gefecht leben , und je mebr mir dadurch ſeine pbyliſche und moraliſche Rraft erſchüttern, je weniger werden wir von ihm zu leiden haben und

je größer wird für uns die Wabrſdeinlichfeit des Sieges " , To zweifelt man vollends , daß es dem Hrn. Änta . goniſten des Rottenfeuers Ernſt mit ſeiner Rolle rei,

Geh. 2' /, Rohir. 446. Du rétablisseinent d'une école d'artillerie dans Grenoble ,

et quelques observations sur la création d'une grande école du même genre dans Lyon ; par H. Berriat. 8. Grenoble 1843. Imprim de Baratier. ( 3 B.) 447. Eine kurze Betrachtung über die Befeſtigung von Paris.

Deutſche Vierteljahrsſchrift, 1843. Viertes Seft. (October ceniber.) S. 178 – 195.

da alle dieſe Folgerungen am zuverlåffigſten aus der 448. Betrachtungen über die Land- und Seemadt des ruſſiſchen Kaiſers redotzeitig begonnenen , permanenten Wirkung des Rot, tenfeuers Rich abſtrabiren laſſen .

Minerva. 1843. II . (Mai.) S. 227 – 293. reicht. 449. Einige Worte über die Uniformsveränderung der königl. preußis

( Schluß folgt.)

Beilage 3. Uugem. (Hugsburg.) Zeitg. Grafen Bismark. 1843. Nr. 281 0. 8. Octor. S. 2198. 450. Manuel du soldat ; par P. A. F. Blot. 32. Paris 1843 .

ſchen Urmee und über Kriegsübungen . Vom Generallieutenant

Chez l'auteur , place de l'Hôtel de Ville No. 33 , imprim. de Beaulé. ( 3 '/. B. )

Bibliograph i e. 1. Kriegswiſſenſchaften . 435. Des principes qui servent de base à l'instruction et à la

tactique de'la cavalerie , précédés d'une revue historique des divers systèmes d'instruction et des ordonnances de cette arme ; suivis d'un mémoire sur les remontes actuelles

de la cavalerie, relativement à l'élève des chevaux et à l'agriculture ; avec lettres ornées et 50 illustrations; par Mr. Flavien d'Aldéguier, offic. supér. de caval. , cheval. de plusieurs ordres , anc. capit. - instructeur à l'école de Saumur , attaché à la comm . de caval . de 1825 à 1829 ,

auteur du livret de commandements pour l'ordonnance du 6. décembre 1929.

8.

Paris 1843

Dumaine.

7 fr.

436. Opérations des pontonniers français en Italie pendant les campagnes de 1795 à 1797 et reconnaissance des fleuves

et rivières de ce pays, par Mr. le lieut.-général Andréossy. 8. Paris 1843. Corréard. (9'/, B., 4 pl.) 7 fr. 50 c.

437. Deutſchlands Seegeltuna. In der Bandelsinarine eine Kriegsmarine zu erziehen. Norddeutſch - Baltiſch - Nordiſche Kriegsmas rine , u . ſ. w . Von J. Andreren : Siemens , Schiffbauer . gr. 12. Hamburg 1843. Rittlet. (VIII u . 63 S.) Geh. / . Rthlr. 438. Unleitung zum Unterricht über Felddienſt_für Bataillonsſchulen . Von einem königl. ſächſiſchen Infanterieoffizier. 8. Leipzig 1843. Vogel. ( IV u. 92 S.)

439. Douſtändige Unweiſung zur Renntniß und praktiſchen Behands lung u . des percuſſionirten Militär- und Jagdgewehres. Für Militärperſonen ſowohl, als auch für Jäger und Jagdliebhaber 2c. (Mit Steinzeichnungen .) gr. 12. Erfurt 1842. Müller'ſche Buchh. ( 24 S. )

-

76 Rthlr.

440. Apuntes sobre el arte de la guerra , estractados en parte y algunos recopilados , de lo que sobre esta dificil ciencia escribieron Lloid , el archiduque Carlos, Napoleon , Jomini, Jacquinot y otros grandes capitanes. Sacados por un ofi cial ocioso para uso de los militares, que no posean cono cimientos mas sublimes , o quieran hacer uso de ellos . 8. Madrid 1840. Imprenta de Don Miguel de Burgos, editor ; librerias de Cuesta , Sanchez y Matute .

6 R.

par Mr. le maréchal Soult , président du conseil, ministre de la guerre, à la chambre des pairs. Par J. Boehler. 8 . Paris 1843. Dentu . (4 B. ) 452. Fusil d'infanterie à percussion, par le 'colonel Scb. Maur. Bordino. 8. Turin 1841. Imprim . royale. (58 p ., 2 pl.) 453. Quelques mots sur les fortifications de Paris, par Bouvei. Revue indépendante. 1813. T. VIII. p . 596 – 611 . 454. Histoire générale de l'Artillerie ; par J. Brunei, capitaine

d'artillerie, anc. élève de l'école polytechnique. 2 Vol. 8. Paris 1842. Gaultier - Laguionie. (VIII u . 502 , 498 p . m . Atlas '%, B. u . 12 Kpft., worauf 36 Schlachtpläne.) 16 fr. R. Milit. Lit. Z. 1843 XXIV . (4. ) Nr. 35. p . 284.

455. Naval and Military Technical Dictionary of the French Language :: with Explanations of the various Terms in Eng lish . By Captain Burn , Royal Artillery. 12. Woolwich 1843. (178 p .) 5 s. 6 d. 456. Notice sur le réseau stratégique de la Pologne, pour servir

à une guerre des partisans ; par le major L. Bystrzonowski . 8. Paris 1842. Imprim . de Bourgogne. ( 3 B., 1 Karte. 457. Leiddraad bij het onderrigt in de Zee-Artillerie. Door J. N. Callen , Kapitein der Artillerie , getacheerd bij het Ko ninklijk Instituut voor de Marine. Tweede vermeerde Druk. Met Platen. 8. Medemblik 1842. Bij L. C. Vermande. 8 A.

458. Histoire des exploits et des vicissitudes de la cavalerie prussienne par le baron de Canilz. Traduite de l'allemanl,

revue, accompagnée d'observations , par un officier de ca valerie. T. I. Partie 1. 8. Paris 1843. Corréard . (9 B. ) 4 fr. 459. Système de classement et d'application des manoeuvres d'infanterie; par Mr. Canteloube de Marmiès . 18. Paris 1843. Dumaine ; imprim . de Cosse. (4 B. u. 9 pl. ) 3 fr. 460. Mémoire sur les équipages de ponts militaires : par J. Ca. valli , capit. d'artill . de S. M. Sarde, chevalier de l'ordre du mérite civil de Savoie, chevalier de 4e classe de l'ordre

de Saint - Vladimir de Russie et de la 3e classe de l'Aigle Avec dix planches. 8. Paris 1843. Cor

rouge de Prusse .

441. Die Uusrüſtung des Infanteriſten zum Marſche, von einem In: fanterieoffizier . Mit 1 Steindrucktafel. gr. 12. Köln 1842. Eiſen . ( XII u. 202 S. ) 20 Ngr. N. Milit. Lit. Ztg. 1843. XXIV . ( 5. ) Nr. 39. S. 313.

442. Un cenno sopra gli stabilimenti militari dell'Egitto , da A. Balbi. Scritti geograf. statist. e varii pubblic. da A. Balbi etc. T.V. ( 18. Torino 1842. Stabilım . topogr. Fontana.) 443. Etude sur la puissance maritime de la France et de l'angle terre ; par Mr. Barrillon . 8. Lyon 1813. Imprim . de -

Boitel . ( 3 B. ) 444. Bedenken über eine Befeſtigung von Königsberg .

451. Examen de la section IV (concernant la substitution et le remplacement) du projet de loi sur le recrutement présenté

réard . (8 B. , 10 pl . ) 7 fr. 50 c. 461. De la transformation de Paris, ville ouverte en place forte ;

par le Marquis de Chambray , maréchal de camp d'artill. , membre correspondant de l'académie royal des sciences et belles lettres de Prusse et de la soc. roy. et centrale

d'agricult. de France . 8. Paris 1843. Gaultier -Laguionie et Pillet ainé. (24% , B. ) R. Milit. Lit. Z. 1843. XXIV. (4. ) Nr. 28. p . 225 . 462. Nouvelles recherches sur les feux d'artifice , traitant etc.

vaterländ. Intereſſen oder Preuß. Provinzialblätter, heraugg. v.

par F. M. Chertier. 8. Paris 1843. Chez l'auteur , rue St. - Thomas du Louvre ; imprim. de Kléter à Versailles .

Nichter. Jahrg. 1842.

(434/4 B. ) 8 fr. 50 c.

Urchiv f.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : 6. W. Peste in Darmſtadt und in deſſen Offizin jedrudi.

Donnerſtag,

No. 152 .

21. December 1843.

v

Allgemeine Militar - Zeitung. B

a

0

e

des Handelns iſt ganz verſchieden von dem Muthe des

n.

Die vom Frhrn.

Leidens, von dem Murbe des Schmerzes, der Entſagung.

v. Andlaw in der zweiten offentlichen Sibung der

Der Muth der Todesveradtung , der den Elementen ,

erſten Kammer vorgetragene Motion auf Einführung von Ebren . Schiedsgerichten zum Zweck der Bes

von jenem , der einem feindlichen Geſchicfe , der Vers

Karlsruhe , 30. November.

der dem Angriffe mit Waffen trobt, iſt ganz verſchieden

gegnung der verderbliden Wirkungen des Zweifampfes

leumdung, der Verfolgung widerſtebt! Man darf nicht

lautet , wie folgt :

verkennen, daß bei dem Zweifampf es ſich zunáchſt darum

, Durchlauchtigſter Herr Präſident, Hodgechrteſte

frage, zu zeigen , man beliße dieſen Mutb des Han ,

Herren ! Ich lenfe Ihre Aufmerffamfeit auf einen ern. ſten Gegenſtand - auf die Frage des Zweifampfs. Ich fann nicht leugnen , daß der Gedanke , ihn von dieſer

delns. Wer dieſen Muth nicht zeigt, iſt ebrlos ; zeigt

er ibn, iſt er ein Mann von Ebre. Halten wir, D. H. H. ,

Stelle in irgend einer Geſtalt zur Sprache zu bringen unter dem Eindrucke einer Begebenbeit in mir entſtand,

den Zuſammeubang ſolcher Behauptung : Mutb iſt ein idóner Schmud des Mannes , ja , eine unerläßliche,

.

bei dieſer Thatſache inne, und betracten wir den logi.

die in ſo erſchütternder Weiſe manches Gemüth ergriff !

wie ich glaube, wohl im Allgemeinen ihm angeborene

Es treten aber zuweilen ſolche Ereigniſſe ein , als ſouten ſie bewirfen , daß gleidiſam idhlummerndé allgemeine

Eigenſaft. Wie zweideutig erſcheint jener Mutb, der im Zweifampf ſich zeigt ? Man muß dieſe Gattung von

Empfindungen problid leben gewinnen und Unbeilvolles

Muth mit dem Robſten theilen

in der Hand der algütigen Vorſebung beranreife alb

baben , wegen einer Kleinigheit, oft wegen eines Wortes,

eine Saat des Guten . Es haben Hunderte gegen den

Zweifampf und deſſen Wirfungen geſprochen und ge.

das eigene oder fremdes fcben bloszuſtellen. Es iſt dieß fein beneidendwertber Muth. Der Zorn , den niedere

chrieben ; gottlide Geleße, die Gefeßgebungen faſt aller Lånder verpónen ihn – er beſteht. Indem ich ſelbſt ihn beſpreche, fühle ich, wie zart ſich der Gegenſtand geſtaltet, soll das Empfundene rich in Worte fügen, fol

leidenſchaft entflammt, erzeugt oft aud in dem Feig . linge einen fünſtliden Muth . Darf er ſich mit dem falten Mutbe des pflichtgetreuen Kriegers meſſen inmitten tauſendfacher Todesgefahr ? Gewiß nicht. 68 iſt jener

das Wort nad feiner Seite bin berleben ! Denn was

Mutb ein verwerflicher Muth.

-

man muß den Muth

Rörperliche Kraft und

verlegt , überzeugt nur ſelten , und nur Ueberzeugung, Waffenfertigkeit verleihen den Schwachen und Unge. und zwar augemeine Ueberzeugung, fann ein ŭebel an der Wurzel faſſen , das nothwendig fråftig wudern

übten gegenüber håufig jenes Selbſtgefühl, das man mit Uebermuth bezeichnet. Es iſt dieß ein verwerflider mußte , nachdem ſo Manches es begünſtigte und fort Muib. Hålt unter dieſen Geſtalten der Duelmuth die und fort begúnſtigt. Es liegt mir ob, zu unterſuchen, Probe eines åchten Muthes aus ? Wie ſteht es mit der ob dasjenige , was , beinabe allgemeiner Anſicht nado, Ébre ? Dieſes zarte, unnennbare Etwas, bei deſſen Bes für das Beſtehen des Zweifampfes ſpricht, nicht erſept taſtung die innerſte Seele des edeln Menſchen erzittert:

werden könnte durd etwas, was die gleiche Wirkung das Gefühl der Ebre ſollte mitbin abhångig ſein båtte , nåmlich die verlebte Ehre wieder berzu . von einem åußerlichen Handeln, das mit Mord und Tod Hellen. Iſt dieſe Frage erſt mit Erfolg erörtert, fallen

beſchließt ? Könnte, nad den Normen allgemeinen Rechts ,

alle zu Gunſten des Zweifampfes darauf gebauten Bes bauptungen wie von relbſtzuſammen. Der Grundges dange , der dem Zweifampf unterliegt, iſt das Gefühl des perſönlichen , månnlichen Mutbes , woran rich in einer Art von ftiuſoweigender . Uebereinfunft ein Begriff von Ebre fnüpft. Die Entwicklung dieſer Eigenſchaft

gefübles , die Erinnerung an ein leben voll Sdande und Entebrung rich plóblid verwiſchen durch ſold åußer. lides Thun , das feine andere Sübne, keine andere Ausgleichung bóte ? Oder ſollte umgefehrt ein edles feben der Aufopferung, der Tugend, des Woblwolens die günſtigen Eindruđe plößlich für den vernidhtet ſehen ,

des Mutbes und deſſen Aeußerungen ſind aber vers

der ſich weigerte , dieſem Zwangsgeſeße rich zu unters

Ichieden , je nachdem Erziehung, Unterricht, Rórperfråfte, ziehen ? Redonen Sie bierzu den zweifelhaften Ausgang Stickſale, geiſtige Einflüſſe auf ſie wirken. Der Muth des Zweifampfo - nidt immer iſt es der Spuldige,

1211

1212

der unterliegt. Darf oder kann es einen anderen Wach, bierzu erlaube, ſo greifen meine Ideen über den Kreis ter wabrer Ebre geben , als ein ebrenbaftes Leben eigentlider Geſebgebung weit binaus. So ausgedebno Vernunft und Redit müſſen bier eine fúce in den An . dieſe Grånzen auderſdeinen, ſo ſebr rid das Streben Fichten erblichen , in dem , was Ehre beißt und Ehre iſt, fund gibt, mebr und mebr, ja Alles in dieſen Streis zu eine Půde in dem geſelligen, ja nur in dem menſdoliden zieben , To lehrt doch die Erfabrung,, daß nur das We: Berkehr,1 die unſere Zeit vielleicht auszufüllen berufennigſte friſches Feben gewinne , wenn es nur in dem iſt. Urſade und Wirfung ſteben bier in droffem Widers

Boden der GeſeBe wurzelt.

Soll Edles und Wabres

ftreit – ſie rufen laut nad Harmonie. D. H. H. ! ES gedeiben in glüdlider Entfaltung, ſo muß das Gefühl gibt Motive bóberer Ordnung , bewunderungswürdig, dafür erſt feimen und allgemad erſtarten in der Ge . weil faſt unerreichbar in erbabener Duldung ! Motive, finnung des Bottes . Bermochten Gefeße etwas gegen

die tolz ſich weigern , einem Vorurtbeil zu fróbnen. den Zweifampf, ibre Strenge müßte ibn långit beſeitigt Mag Feigbeit fich zuweilen unter ſolche Hůle bergen , baben. Das óſtreichiſde Gefeßbuch erfennt dagegen eine oft iſt dieſes (bun auf jenen Mutb gegründet , wie ſtufenweiſe Strafe bis zu zwanzig Jabren ſchweren Ker . ibn das böchſte Fittliche Gefühl für Wahrbeit derleibt ! fers ; das preußiſche fandrecht drobt, ſelbſt wenn Nies

Werden Sie es etwa Feigbeit nennen,wenn ein 18jáb. mand getödtet wurde, nebſt Berluſt von Ebrendienſten, riger Jüngling nad ſich zielen lågt und den eigenen

lebenswierige Feſtungsſtrafe , und beſtimmt, im Falle

Schug in die Lüfte feueri ? Würden Sie den edel. der Lodrung , daß der Ueberlebende als Mörder und .

müthigen Jüngling mit dem fühnen Vorſaß im Herzen Dodiídlåger beſtraft werde. Der neue Entwurf unſeres auf der Wahlſtåtte ichmerzlos baben fallen ſeben?? Ein Strafgereißes Test Strafen feſt, die ſich bis zu zebnjåb Jüngling , im Zwieſpalt zwiſden jenem ſittlichen Ges rigem Zuchtbaus ſteigern fónnen. Aebnliches verbången fúbl und der Furdt por Sdande bandelte ro. Gin böherer Stern bielt den Schmerz größerer Sduld von feiner Seele ab. Manche, die dem Zweifampf in feiner

die Geleßgebungen faſt aller fånder. Die meiſten Straf.

rechte febrer ſprechen ſich mit Strenge gegen den Zwei. fampf aus. Nichts deſto weniger beſtebt derſelbe, und

Weiſe günſtig ſind, balten ibn wenigſtens für den Kries id glaube , daß er auch beſtünde , wenn die gedrohte gerſtand für unerlåßlich . Perſönlicher Mutb iſt von Strafe båufiger vollzogen würde, als geſdiebt. Er bes dieſem Stande unzertrennlid ; daß dieſer Mutb ſich fund

ſtebt , weil bis jeßt ein Mißverbáltniß vorbanden iſt

geben wolle, ſcheint natürlich ; der geringſte Zweifel iſt zwiſden der gedrobten Strafe und der dafür gebaltenen empórend, empfindlider dann , wann die Gelegenheit Strafbarfeit der Zbat. Daber die Nichtanwendung der nod feblte, ibn zu bemåbren . Aber gerade , weil bier Strafe in vielleidt allen Fålen , daber die Sowierig , .

ades dafür ſpricht, daß er beſtebt, fcheint das Bedürfe

feit , durd Gereße nadzubelfen. Der , wenn oft aud

niß des Beweiſed weniger vorhanden. Ja, es iſt ſchwerer, das Uebermaß ſolcher Beweisführungen in der jugend , lichen Bruſt zu zügeln, als nótbig,, dazu aufzumuntern. ,,Der Zweifampf konnte bei dem Kriegerſtande aber böchſteus den Zwed baben , dieſen perſönlichen Mutb, den Mutb, den ſein Beruf erbeiſdt, darzuthun, im Falle, daß daran gezweifelt wurde. Gegen alle anderen, damit nicht zuſammenbångenden , die Ebre des Einzelnen vers lebenden Anſchuldigungen würde der Zweikampf alſo nichts beweiſen. älein jener Beweis von Muth muß ja, wie wir ſaben , ſchon an und für ſich als booſt mangelhaft erſcheinen ; die Hauptſache iſt , zu wiſſen, ob dem Krieger dieſer perſönliche Mutb in Audúbung

nur deinbare Mutb, der aus dieſem Verbrecen leudler, umgibt es mit einer Art von Glanz , der über die That Pelbit verblendet. In dieſem Glanze liegt aber ſchon ein Reiz zur That, der ſich erbóbt, wenn der Tbåter ſelbſt fein Vergeben zu verüben glaubt. Gerebe find bier todte Formen – ibre Peichenrede iſt der Mangel ibrer Wirkſamkeit. Der Geſeßgeber darf ſich aber, wie mir ſcheint, damit nicht begnigen , daß er Gefeße gibt, unbekümmert um ihre Wirkungen. Die Sagung roll ein Geiſt beleben, der fie durcoringt und in Ueberein : ſtimmung zu bringen ſucht mit dem entſprechenden Bes dürfniſſe des Volfes. Es genügt auch nicht, ſtilſchweigend geben zu laſſen, was man nicht andern zu fónnen glaubt.

.

ſeiner eigentlichen Berufspflichten , d. h. in friegeriſden

,, Jedes Gefeß, das ſeinem Zwed nicht entſpricht, iſt

Verhältniſſen , nicht feble ? In ein beklagenswerthes Dilemma ſiebt ſich aber zunächſt der Offizier durch den zwieſpalt zwiſden Recht und dem verſeßt , was für Gereß der Ebre gilt. Es kann ibn ra were Strafe treffen , wenn er den Zweifampf eingebt, eine empfinds lichere Ficher dann, wenn er ibn unterläßt. Mir beint,

eine umgeworfene Schranke , die oft ein Rittlides Be. dürfniß nöthig machte. Sobald ſich daber ein ſoldes zeigt, erbeijdt die Pflicht, dabin zu wirfen , daß er ſeine Befriedigung auch finden könne. Ein bobes ſittliches Gebot verurtbeilt aber den Zweifampf, alſo müſſen ſido Mittel finden, ſeiner Ausübung zu begegnen. Das erſte

es můßte die Sache jener Oberſten und Erſten ſein ,

und ein unfehlbares Mittel wäre die allgemeine Ans

die den Beweis perſönlicher Tapferkeit in vielen Schlachten abgelegt, folder Männer, deren auch dieſes Haus ſich růbmt, an die Spiße eines Vereins rich zu ſtellen, der erflåre , deußerungen ſolden Mutbes zu verſchmåben.

erkennung dieſes fittlichen Geſeßes , d . b. das Gefühl der Verleßung dieſes Gefeßes, die in dem Zweifampf liegt. Wäre dieſe Geſinnung allgemein verbreitet, wie Wenige wurden das Gefeß ůbertreten ! Dieſe Wenigen

Die Erfabrung dieſer Månner dürfte uns belebren, daß

würden feine Ebre, feinen Beifall bei der Geſammtheit

båufig der Schlagfertigſte im Frieden een minder war, ernten für ihre That ! Die Uebereinſtimmung zwiſchen

wenn es den Ernſt der Schlachten galt. Viele ſeben dem Bewußtſein des Bergebens und deſſen Strafe wåre den Grund des Uebels ein und ſehnen ſich nad Mite wieder bergeſtellt. Dieſe Anerkennung aber zu bewirfen, Borīdlåge wo ſie nicht beſteht, iſt nicht das Wert des Augenblics, mir Vorſchlåge id mir teln, die es beilen fónaten. Wenn ich

1214

1213

fle reßtdie Grundlage einer allgemeinen fittlich -religidſen möchte im Stande fein , die Bedeutung dieſer Frage vorberridenden Tendeng, die Erziebung von den Prin . cipien der Religion immer mebr losjuldren , leider nicht

recht anſchaulid zu maden. Der Zweifampf iſt ., wie wir reben , ja fein Beweis ådren Murbes , es iſt ein falſder Begriff von Ebre , der ſich daran knüpft. Er

entgegen gebt ! Ein weiteres Mittel babe ich oben an. gedeutet , als ide von dem Zweifampf in Verbindung

bringt Trauer und Somerz in das Innerſte der Fa. milien ; er greift verwüſtend in das geſellſchaftliche Peben Häufig iſt er nur der Dedmantel der niedrigſten

Bildung voraus , mitbin ein Ziel , dem man bei der

mit der militariſden Standesebre ſprac . Dieſes Mittel

liegt in dem großen Hebel unſerer Zeit, in welder die Empfindungen , des salles , der Erbitterung, blutiger mådhtigen Individualitåten immer mebr verſdwinden Privatrade, die ſich in den lügenbaften Schein von in der Kraft der Bereinigung. Wir baben von Ver, bindungen in anderen fåndern zu gleidem Zwede ger bort , melde pon folden Männern gegründet wurden,

die ſich überaus erbaben füblten über jeden Schein von Zadel. Sollte es uns an Männern feblen , die in glei. der Stellung nicht Aebnliches bewirfen fonnten ? Alles

Ebre búlt ; er fróbnt nur zu oft einem unedlen Stolze, einem frevelnden Uebermutbe ; er verleßt in bodefter

Ordnung, das Gewiffen . Weld' Verdienſt, wenn aus Ihrer Mitte, durch das Organ Ihrer Commiſſion , Vor..

folåge bervorgingen , die der Póſung einer ſo großen moraliſchen Frage entgegenführten ! Noch eine Ber

wabre Wirfen fann aber nur aus engeren Kreiſen auf tradhtung : Es erbeben ſide der Stimmen viele , welche Paffen Sie daber aus

die Todesſtrafe aus unſeren Gefeßbuchern verſchwinden

einem fleineren Vereine allmåblig einen großeren ſido

reben módten . Id gebe bier natürlich nicht in die

entwickeln ; wer módte der Hoffnung entſagen, daß ein folder Verein nicht einſt Deutſchland umfaſſen fónnte

Beurtbeilung dieſer Frage ſelbſt ein . 66 beißt , die Humanitåt gebiete die Abſchaffung der Todesſtrafe. Gebieten aber bei dem Zweifampf nicht and Humanitåt

immer weitere fich verbreiten.

in regensreider Wirkſamkeit ! Bis aber ein folder Vers ein fide bilden und eine entſprechende Tbåtigfeit ents

falten kann, um einſt ein ſociales Bedürfniß zu befries

digen , bedarf es eines Ueberganges , eines weiteren Mittels. Jo babe die Ebre , der boben Rammer vor,

und bóbere Geſeße das Verſchwinden moglider Lobtung des Menſden duro den Menſchen , um ſo mehr , als ibm bier nicht die Weibe des Richters, nidot die beilige Gerechtigkeit zur Seite ſteht.“

zuſchlagen, S. K. 5. den Großberzog untertbånigſt zu bitten , Obrengeridte einzufübren , ein Amt der Ebre, welches in leßter Inſtanz über alle Fragen zu entſcheiden

Das Bataille- oder Rottenfeuer.

håtte, worüber Zweifämpfe ſtatrzufinden pflegen . Aber nicht in folder Weiſe, daß der Richter dem Berbreden

ad Soluß. Den aus den zum Söluſſe angeſtellten Betrachtungen gezogenen folgerungen können wir in ſo fern nicht beipflichten, als, welche Feuerart auch durch

die eigene Sanction ertheilt, indem er ſich in beſtimmten Fållen für den Zweifampf ſelbſt entſcheidet , ſondern daß er nad gegebenen Normen das Amt der Richters

(Schl u B. )

angeſtellte Verſuche im Großen ſich als die wirffamere

darſtellen mag, dennoch dieſelbe nicht für alle Vorfomm .

dabin übe, Recht und Strafe zu erfennen , wo es einen niſſe im Kriege ausreiden, und ſomit durch deren aus. Sculdigen gibt; zu verſohnen, wo Mißverſtåndniß oder (diießliche Adoptirung eine Einſeitigkeit bervorgerufen Uebereilung entzweiten. Es fann nicht meine Aufgabe würde, die einem vielſeitiger ſtreitfähigen Gegner gegen. ſein, dieſe Normen , das Unterſuchungs, und Strafvers fabren , hier zu bezeichnen. Ich bedrånfe mich darauf,

über ſtets zum Nadtbeil führen müßte.

einige mir weſentlid deinende Momente anzudeuten . Das Schiedsgericht bezweckt die Erballung der Sitte,

Darf man aus den Friedensleiſtungen vor der Scheibe : auf leiſtungen im Kriege ſchließen, ſo iſt notoriſd das Rottenfeuer das wirkſamere , weil bei deſſen Anwen

die Wiederberſtellung der verleßten Ebre. Sein Aus. fprud muß daber notbwendig die Wirkung baben, por allen Nachtbeilen zu befreien, welche durch die bisber vorbandenen Standesvorurtbeile berbeigeführt werden fonnten . Dem Sdiedsgericht liegt ſodarn ob , pon

dung faſt ſtets '13 mebr Treffer fide ergeben , als bei den anderen Feuerarten in geſchloſſener Ordnung (Solag. und Gliederfeuer ) ; nichts deſto weniger aber ſind wir right für die ausídliebliche Anwendung des Rotten . feuers, ſondern balten ſowobl dieſes , als Sdlag. und

ſeinem Sprude, unter Mittbeilung der Entſcheidunges gründe der betreffenden Bebórde, den Betbeiligten Nachs

das eine und wann das andere für rechtzeitig ange .

richt zu geben , zur Erreichung des doppelten Zwedes :

wendet erachten, haben wir bereits in dem beſtrittenen

Souß dem Unterwerfenden zu verleiben und nötbigens

Aufſaße Nr. 41 und 42 d . Bl. zur Genüge angedeutet.

Sliederfeuer gelegentlich für nothwendig. Wann wir

faus Zwang gegen die Widerſtrebenden verbången zu

Indem wir darauf verweiſen , bemerfen wir nur noch,

Welcher Mann von Bildung oder ådrer Ehre

daß, obgleich einverſtanden mit der Tendenz des Schluß.

laſſen .

würde ſich einem ſolchen Gericht nicht mit Freuden raßes: ,, Einfað beit im Principe; alle Sonorfeleien unterwerfen ? Die Meinung aller Beſſeren wurde die Widerſpånſtigen ådren – der Verleßte båtte ſeine Gübne.

jenige in Anwendung bringen zu laſſen, was aud für

Die Ehrenſchiedsgerichte des Staats fonnte ich jedoch

den Krieg tauge " - wir dennoch nicht die Entbebr.

nur als die erſten einleitenden Schritte betraditen ; denn an einen fünftigen Verein , wenn er ſeine Beſtimmung erfüllt , muß nothwendig dieſes Richteramt übergeben;

lichfeit oder vielmehr die Nothwendigkeit der Verban, nung des Rottenfeuers und die von unſerem Hrn. An . tagoniſten projectirte einſeitige Anwendung nur einer

der Friedenstaftif zu verbannen, und immer nur Das.

er wähle ſodann die Beſten, die Trefflichten aus ſeiner Feuerart in allen Fåden daraus zu folgern vermogen. D. H. H. Io Wir fommen daraufzurůd : Alles zu ſeiner Zeit ; Sdlag.

Mitte zu dieſer ebrenvolleu Würde.

1215

1216

feuer, po ſie wirfſamer erſcheinen , als Rottenfeuer und dieſes , wo es jenes pråvaliri ! Nur ungern entſdloſſen wir uns zu repliciren, und geſchab ſolches bauptſächlich aus dem Eingangs aus .

dir nichts , gewiſſermaßen durd ein blog taftiſd after, weiſes tel est notre plaisir , dem Rottenfeuer der Stab gebrochen werde . In vier gefechtreiden Feldzugen haben wir nur ausnahmsweiſe Sdlagfeuer in Anwendung

geſprochenen Grunde ; theils aber auch , um nicht den

bringen reben, Rottenfeuer dagegen in der Regel . Wir

Sdein auf uns fallen zu laſſen , als erachteten wir

buldigen der Regel, die, wie befannt, zwar Ausnahmen ger

uns durch das von unſerem Antagoniſten Geſagte für ſtattet, doch ſindwir nicht geneigt, geſchweige von der Notb . widerlegt. Wohl wiſſend , daß bei einer gewiſſen Kas wendigkeit úberzeugt, die Ausnahme zur Regel zu erheben. thegorie von Peſern das legte Wort entſcheidet, fo ab .

So gebaltvoll manche Phraſen der erbobenen Gone

trabiren wir in ſo fern vom Einfluß dieſes Verfahrens,

troverſe flingen, ſo dürften ſie dod den Praktikus nicht

als wir auf weitere Erörterungen und nicht mehr eins laſen werden. Wir ſind indeſſen von der Nothwen , digkeit verſchiedener Feuerarten für die Infanterie ſo

irre maden machen . Spannung und Penffamfeit der Truppen , worauf der Hr. Antagoniſt beſonders appuyirt, werden nicht durch das zu Erecutirende, ſondern durch den Grad

ſehr überzeugt , daß , wären wir nicht landsleute , wir

taftiſter Diſciplin erlangt , welchen man der Truppe

und feine günſtigere Gelegenheit zur praktiſchen Wider,

eigen zu machen verſtanden .

legung unſeres Antagoniſten wünſden fónnten , als

aud), daß man Truppen im Rottenfeuer weit mehr in

wenn er , unter ſonſt gleichen Verbåltniſſen uns feinds lich auf dem Schlachtfelde begegnete, und er dann nur

der Hand ibrer Obefs fiebt , als andere , måhrend der Ausführung von Schlagfeuern . Dieß liegt aber , wie

Daber fommt es denn

Sdlagfeuer gegen uns in Anwendung bringen laſſen geſagt, nicht im Rotten , oder Schlagfeuer, ſondern im wollte, wåbrend wir bald dieſe , bald jene Feuerart, Savoir faire der Herrn Chefs , denen es obliegt, das je nachdem ſie uns die momentan geeignetſte ſcheine,

ſere Anſichten mit Bezug auf jene unſeres Antagoniſten ,

Inſtrument, mit welchem ſie in böchſter Potenz agiren den ihnen anvertrauten Trupp für alle Ariegs . Eventualitåten gehörig auszubilden ; denn nicht theoretiſche Schein - Siege in literis , ſondern factiſche

ſo ſprechen ſie ſich mit anderen Worten etwa in Nad.

Erfolge unter den Waffen bilden den verdienſtlichen

folgendem aus : Umſtånde verändern die Sade ; dieß

Gebalt des Truppenführers.

in Anwendung bringen fonnten.

Reſumiren wir nochmals allgemein und flüchrig un.

.

ſollen

.

iſt eine albekannte , in jeder Beziebung ſtets bemåbrte

Die vorgeſblagene Ermittelung des zweckmäßigfien

Wahrheit . Es iſt von unſerer Seite nirgende behauptet worden , daß die Schlagfeuer nichts taugten , ſondern wir baben vielmehr nur darauf hingewieſen , daß das Rottenfeuer nicht ſo verwerflid ſei, als man bat glaus ben machen wollen . Wir fónnen daber nur wieder . bolen : Alles zu ſeiner Zeit ; denn es gibt Verhältniſſe,

Infanteriefeuers und deſſen ſofortige ausſchließliche Ans wendung will und faſt bedůnfen , als wenn man bei der Cavalerie den zweckmäßigſten Hieb ermitteln und nur deffen ausídließliche Anwendung geſtatten wollte. So wie bier das Individuum Terz, Quart oder Prim bauen wird, je nachdem es den ſicherſten Erfolg erwarten

wo das Solagfeuer , und gibt andere, wo das Rotten ,

darf, wird auch der Infanterieführer diejenige der zwecke

feuer angemeſſener iſt. Dieß iſt in unſerem Puffaße mißigſten Feuerarten in Anwendung bringen laſſen nicht nur angedeutet , ſondern es ſind ſogar die Bezie, müſſen , welche ihm gleiche Reſultate verſpreden . bungen ſpeciell angeführt worden , wo das eine und Alſo was zweckmäßig iſt , betreibe man möglichſt viel, wo das andere zwecmåßiger erſcheint. Håtte man, feitig , niemals aber glaube man, ſtabile Einſeitigkeit, ſtatt einzelne Bruchſtůde außer ihrem Zuſammenhange vermoge der variabelen Vielſeitigkeit des Ernſtfalles zu ſeciren , die Tendenz des im Augemeinen Geſagten nachhaltig die Spiße zu bieten . im Auge behalten , ſo würde man ſicherlich nicht eine Indem wir unſere Peſer , welche der Gegenſtand in Controverſe aufgeſtellt haben , die eigentlich nichts des tereſſirt, auf die in Nr. 41 und 42 d. Bl. entwicfelten von uns Behaupteten widerlegt , ſondern nur demſelben Anſichten, insbeſondere auf jene Stellen verweiſen , welche widerſpricht. Wollte man der Anſicht des aufgetretenen die Verbåltniſſe berühren , unter welchen die eine und Rottenfeuer Antagoniſten entſprechen , ſo würde der viele andere der beſprochenen Feuerwarten am zwemåfigſten ſeitige Ernſtfall bald zeigen , daß derſelbe mit ſeinem angewendet erſdeint , wiederbolen wir nochmals : wir einſeitigen Feuer nicht ausreiche. Wir wiederbolen daber :

würden nicht auf weitere Erörterungen eingegangen ſein ,

weder blos Rottenfeuer , noch blos Schlagfeuer genügt wenn uns nicht der Gegenſtand wichtig genug gerdier für alle Eventualitåten des Infanteriegefechtes ; To wie nen , die Aufmerkſamkeit des Infanteriſten zu verdienen , ůberbaupt niemals nur eine und dieſelbe Verfabrungs , und wenn wir nicht in einer Zeit lebten , die in übers 1

meiſe für alle Fälle die ausſchließlich rechte iſt. Man verídynórfele nicht das Praftiſche mit vielerlei augen , fålligen Friedens . Balmuſtern , man ſchůtte aber auch

triebenem Streben nad Vereinfachung mebr balbornis firte als verbeſſerte. Verbleiben hiernach dem armen Habne zwar immer noch einige Zierfedern , ſo fónnt

nicht das Kind mit dem Bade aus , indem man aus es ihm doch immerhin leicht paſſiren , daß er in der

Vereinfachungsgier re . und reducirt, bis man am Ende das auf ein vermeintlich praftiſches Minimum Gebrachte für verpfuícht erachten muß. Es buldigt Niemand mebr

Maus crepire . Darum erinnere man ſich des Apoſtels ſpruco : ,, Prüfet mohl und wåblet das Beſte " und geſtatte uns zu apoſtrophiren : Wablet das Praftiſde

als wir dem Reichlin'ſden Grundſaze : ,,was nicht für

und ůbet es vielſeitig , damit ihr nicht etwa in den Fall

den Krieg , taugt nicht im Frieden . Aber gerade um debwillen fónnen wir nicht beiſtiminen , daß ſo mir nichts

kommt , rogar die Bruſtwebr einer Schanze mit Solag . feuer bertheidigen zu müſſen .

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. teste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudi.

Samftag ,

N

153 .

23. December 1843.

शामा

Allgemeine

Militár - Zeitung.

Belgien.

einen Geſundheitsdienſt von 1 Generalinſpecteur, 4 Obers

Die Deutſche Allgemeine Zeitung (dreibt aus Bruſel årzten , 7 Garniſonårzten , 115 Regimentos oder Ba. vom 1. December : Eine alte , ein wichtiges (Sebict taillonsårzten , i Oberapothefer, 3 Unterapothekern, unſeres öffentlichen Rechts nabe berübrende Streitfrage 27 Oberthierárzten ; ein Infanterie - Offiziercorpsvon .

16 Oberſten, 16 Oberſtlieutenanten, Majoren, 1095 Offiziercorps zwiſchen Regierung und Rammer iſt geſtern endlich34 Subalternoffizieren von ; ein Cavalerie . 66 einer vorläufigen Fóſung gefommen , nad dem

fie am

Ende der vorigen Seſſion den Austritt eines Miniſters und die Erſdütterung des ganzen Miniſteriums derur .

7 Oberſten , 7 Oberiilieutenanten , 19 Majoren , 256 Subalternoffizieren ; einen Artillerie . Generalſtab von

lacht barie. Sie betrifft die definitive Organiſation 4 Oberſten,5 Oberſtlieutenanten, 5 Majoren, 14 Subs der Armee , welde die Regierung dnrd " fönigl.Drs alternoffizieren , 12 Garniſonoffizieren ; ein Artillerie. donnanz, die Kammer durch ein Gefeß, alſo unter Offiziercorps von 4 Oberſten , 4 Oberſtlieutenanten, ibrer Mitwirfung, bergeſtellt reben wollte. Die lebtere 12 Majoren, 209 Subalternoffizieren ; einen Ingenieur: Anſicht deint icbt auch bei der Regierung angenoms

Generalſtab aus 3 Oberſten , 5 Oberſtlieutenanten,

men zu ſein , da der Kriegsminiſter geſtern den Entwurf 5 Majoren , 47 Subalternoffizieren ; ein Ingenieure

eines ſolchen Geſeßes vorlegte. Daſſelbe muß noth:

Đffiziercorps von 1 Oberſten, i Oberſtlieutenant, 3 Ma.

wendig bald zur Berathung fommen , da die Kammer joren, 42 Subalternoffizieren ; ein Gendarmerie.Offiziers auf's Entſchiedenſte erflårt bat , ſie würde nicht eber corps von 1 Oberſten, 1 Oberſtlieutenant, 3 Majoren, das Budget des Kriegsminiſteriums votiren , bis der 39 Subalternoffizieren, und eine Reſerve von 2 General.

Kriege, und Friedensitand des Heeres geſeblich feſtges lieutenanten , 4 Generalmajoren , 64 Capitainen und .

ſtelt Tei. Db die Borſblåge des Miniſters in allem

durchgeben werden , ist eine große Frage ; auf große

fieutenanten , die für die Generale drei Fünftel , für die Subalternoffiziere zwei Drittel des Gebalts der

Meinungsverſchiedenbeitin der Kammer ſelbſt darf man Offiziere in Activitåt erhalten. im Voraus rechnen . Ich verſchiebe alle nåberen Aus, einanderſebungen auf den Zeitpunct, wo das Gefeß in

Pre u Be n .

Berlin , 3. December. Nach den urſprüngliden Beſtimmungen ſollte ſich die neue Uniformirung der Armee, nachdem das 3. und 4. Armeecorps mit dem

Discuſſion genommen wird. Für jeßt nur ſo viel, daß der Plan der Regierung den Anforderungen der polie tijden Stellung Belgiens durchaus entſpridt. Die vor. Gardecorps bereits mit den neuen Waffenroden und gerdlagene Organiſation erlaubt, eine tüdrig bewaffnete Helmen berſeben iſt, im Jabre 1844 auch auf das 1. und ausgebildete Armee von ungefähr 100,000 M. im

und 2., im Jabre 1845 auf das 6., und nad und nad

Kriegøfall in's Feld zu ſtellen , was zur Vertheidigung auch auf das 5. , 7. und 8. Armeecorps ausdebnen. unſerer Neutralitat binreichend erſcheint. "

Dieſer Tage aber bat Se. Maj. der fånig befoblen,

Arbeiten neuen Uniformirung des 6. Armee, Jahre – Nach dem von dem Kriegsminiſter der Reprás daß corpsdieſchon jebe zurbeginnen und im fünftigen -

ſentantenfammer vorgelegten Plan zur Ordnung der Armee ſoll dieſe fünftig im Frieden haben : einen

vollendet ſein ſollen .

Generalſiab von 9 Generallieutenanten , 18 General.

Niederland e.

majoren , 3 Oberſten, 3 Oberitlieutenanten, 5 Majoren,

36 Subalternoffizieren , einen Provinzial- und Feſtungs.

Amſterdam , 28. November. Der König bat den Generallieutenant, Herzog Bernbard von Gadſen.

ſtab von 9 Provinzialbefeb18babern , 9 Feitungsconi. mandanten erſter Slaſie , 15 Feſtungscommandanten

Weimar , von den Functionen eines Befehlsbabers der unlångſt eingegangenen 2. Infanteriedivifion unter

zweiter Glaſſe, 6 Feſtungecommandanten dritter Claffe, Danfbezeugungen für die durch ibu geleiſteten vielfaden 34 Plaßmajoren ; eine "Intendantur von 1 Oberintens danten , 1 Intendanten erſter Claſe, 4 Intendanten zweiter Claſſe, 8 Unterintendanten, 110 Unterbeamten ;

widtigen und guten Dienſte ehrenvoll entlaſſen . ( Amſt. Handelsbl. )

1219

1220

Lite r a t u r.

regiment und zwar ron 3 Schwadronen à 2 Compag nicen von 3 Offizieren und 78 Mann *). Außer dieſem S

Die Soldaten der franzöſiſchen Republik und Guraſſierregimente gab es 1789 23 Regimenter ſo were des fniſerreiches von H. Bellangé. Leipzig, Reiterei, 18 Regimenter Dragoner **), 12 Regimenter Fåger zu Pferde und 6 Huſarenregimenter. Der com ,

Verlag von J. F. Weber . 1843.

Referent muß geſteben , daß er mit einer Art Scheu

plete Stand eines Cavalerieregiments betrug relien

dieſes Werf zur Hand nabm , von welchem bereits mehr als 450 Mann und die ganze Reiterei beim Wus , 4 Hefte erſdienen find und deſſen Ganzes aus 12

-15 Heften beſteben ſoll, mit 50 illuminirien Blåttern. Was dieſe Scheu in uns erweckte, das waren die Bils der , und das befannte docti male pingunt *) machte uns miftrauiſch gegen den Zert.

Doch wir baben uns für dießmal überzeugt, daß feine Regel ohne Ausnabmg iſt.

Denn wåbrend die

brude der Revolution gegen 30,000 Mann in 62 Neo gimentern. Die Artillerie war 8000 Mann ſtarf in 7 Regimentern. Das Geniecorps , 1755' mit der Ar. -

5

tillerie vereinigt , aber im 7jåbrigen Kriege davon ges .

trennt, batte an dieſelbe noch während dieſes die Mis

neure und Sappeure abgeben müſſen. - Graf St. Ger. main ***) theilte die Armee in 16 Diviſionen , den

illuminirten Blåtter, namentlid in graphiſcher Hinſicht,

16 Gebietsabtheilungen Frankreidos entſpredend. Einige

wabren Kunſtwerih beſiben, wibrend ſie namenilid für

Diviſionen vereinigten die drei Waffen in rid), bei einis gen fehlte die Cavalerie oder Artillerie und andere waren reine Savaleriediviſionen. Die meiſten wurden von einem Generallieutenant befehligt , unter welchem 3 Generalmajore ſtanden.

den Soldaten entweder bilehrend , oder rdåsbare Nes miniscenzen ſind, iſt der Tert gediegen und zugleid, der Inbalt ſo reid , daß dem leſer feine fúde erſcheint, wenn er die Hauptmomente einer reichen Vergangenbeit in engem Rahmen vereinigt erblidt. Zum Beweiſe des

Die neue Organiſation war noch nicht vollendet,

Geſagten fónnen wir es uns nicht verſagen , einen zu.

als die Revolution ausbrach ; jone batte neben der Linie Nationalfreiwillige beſteben laſſen, und die Armee

ſammenbångenden biſtoriſden Faden dem Werfe zu ents der leßteren war eine Miſchung beider. Gegen den nebmen . Der I. Abſchnitt, welcher das ,, franzöſiſche Heer vom Willen der Nationalverſammlung wåblten die Frei . Ausbruche der Revolution bis zum Frieden von Campo willigen ihre Offiziere und faſt alle berühmte Feldberren Formio'i betrachtet, beginnt allo : „ Vor der Revolution war das franzöſiſche Heer im Ganzen dem Muſter des preußiſchen nachgebildet und hatte ſeine lebte Organi : ſation durch den Kriegsminiſter St. Germain erbalten. Als derſelbe in dieſem Amte Nachfolger des alten Mars chals Dumuy wurde , záblte die Infanterie 98 Regis.

der Republic waren gewåbite Bataillons defe Dorſchben .

Die anfangs eigenmächtige Wahl wurde geſeßlich und ſelbſt Napoleon ließ ſie für ' /g der offiziere beſteben, das zweite '/ wurde unter ihm nach dem Dienſtalter befördert, die Ernennung des Dritten bebielt er ſich ſelbſt vor.

menter, darunter 8 deutſche, 2 irländiſde, 1 italieniſded, 2 corſiſche, 11 Schweizerregimenter und 74 franzöſiſche. Mit Ausnabme von 12 Regimentern à 4 Bataillone batten alle nur 2 ; das Bataillon gåhlte 9 Compagnieen

Im Jahr 1790 jábite die franzöſiſche Infanterie 112,000 und 150,000 Mann im folgenden Jabre. Die Zahl der Regimenter war 104, darunter 23 aus Auso Tåndern beſtebend. Das Regiment batte 2 Bataillone

incl. 1 Grenadiercompagnie , jene von 54 , diere von

à 504 Mann in 9 Gompagnieen .

52 Mann , ercl. der offiziere. Die Geſammtſtårfe der Infanterie betrug 102,600 Mann.... Der Graf

terie, 12 Bataillone ſtark, wurde um deren 2 vermehrt ,

welche man aus der Nationalgarde t) von Paris jog ;

St. Germain theilte die Infanterie der finie in 106 Res gimenter à 2 Bataillone, ercl. des Regiments , König "

jedes der 14 Bataillone záblte 8 Gompagnieen. Die Cavalerie wurde vermehrt ; die 2 Carabinierregimenter

à 4. Jedes Bataillon zůhlte 4 Compagnicen und eine Jedes Regiment befam 2 Eliten .

wurden 1791 in je 4 Schwadronen à 178 Mann und 162 Pferde getheilt ; die Dragoner wurden 1793 um

folde 116 Mann .

compagnieen, 1 Grenadiers und 1 Jågers, und außers dem 1 Depotcompagnie .

1788 wurden 12 Bataillone

leidtér Infanterie errichtet à 4 Jägercompagnieen von 108 Mann, incl. 12 Carabiniere (Búdſenſchüben ).

-

An der Spiße der Cavalerie figurirten zwei Carabiniers regimenter, welde zwar nicht eigentlich königliche Garde waren, aber doch mebrere Borrecte genoſſen. So batten ſie z. B. einen eigenen Generalſtab, wozu ein Pebrer der Mathematif und ein febrer der Thierarzneikunde

geborte. Sedes Regiment záblte 5 Schwadronen oder Compagnieen à 130 Mann.

Es gab nur 1 Gúraſſier.

*) „ Wohl mit dem Pinſel vertraut, doch mit der Feder nur halb." Referent erinnert ſich eines Bekannten, welder, wollte er ſich derſtändlich machen , mit dem Stocte in den Sand , mit dem Finger auf den beſtäubten Iiſch 26. zeichnen mußte ; war nicht

Sand noch Staub 2. vorhanden, dann ſchrieb er manque d'expressions zeichnend in die Luft.

Die leichte Infans

2 Regimenter vermehrt,wodurch ſie 20 záblten à 4 Sowa. dronen zu 2 Compagnieen von 74 Reitern.

Bis zum

Jabr 1793 wudſen die Huſaren zu 11 Regimentern à 4 Sowadronen an und zu Ende 1793 gab es 24 Res gimenter Jåger zu Pferde à 376 Pferden in 4 Sowa . *) U18 in der Revolution die Namen der Regimenter abgeſchafft wurden , erhielt das Güraſſierregiment die Nummer 8 ; im Jahr 1802 wurden 3 neue Güraſſerregimenter geſchaffen und bildeten mit den 2 Carabinierregimentern die ſchwere Cavalerie. **) Die Dragoner zählten 1791 zur ſchweren , 1792 zur leichten, 1793 zur ſchweren und 1794 wieder zur leichten Reiterei.

***) Ein Kenner deſſen, was Noth thut , führte er auch die Stock chläge und die flachen Säbelhiebe bei dem Militär cin. zu

+) Errichtet 1789 zu Paris und 1791 für ganz Frankreich einem organiſchen Ganzen ( auf dem Papier ) vereinigt.

Bei

jener Errichtung entſtand die dreifarbige Gocarde, indem man die königs den Farben der Stadt Paris – roth und blau liche

weiß

-

zugereute.

1221

1222

Die Artillerie wurde im 1 Regiment vers

Der Convent, an die Stelle der Nationalverſamms

mehrt, alſo deren 8 ſtarf. 1791 errichtete man 2 Com . pagnieen reitender Artillerie , dem Geniecorpo wurden die" Mineure wieder zugetheilt, das Fubrweſen war

Cung getreten , befahl am 24. Februar 1793 eine Aus . bebung von 300,000 Mann aus der Nationalgarde ; jeder Ledige zwiſden 18 und 25 Jabren wurde zut

dronen .

ſchlecht , das Berpflegungsweſen ohne Bars und die

Verfügung der ausübenden Gewali geſtellt. Gleich.

Bewaffnung im Augemeinen mangelbaft. So fam denn das Kriegsjahr 1792 beran, der erſte Ring einer 25gliederigen Rette. Am 20. April 1792

zeitig verſd, wand der Name Regiment bei der Infans terie urid es wurden dafür 198 Halbbrigaden gedaffen , à 2431 Mann ſtarf in einem Bataillon der finie und

Idlug Pudwig XVI . der Nationalverſammlung den Krieg 2 Bataillonen National - Freiwilliger ; das Bataillon gegen den ,, König von Ungarn und Böhmen " 'vor. záblte 8 Compagnieen Fuſiliere und 1 Compagnie Gres Die Franzoſen ſtellten 4 Armeen auf : Rochambeau mit

nadiere. Jeder Halbbrigade war eine Compagnie Ar.

40,000 Mann in Flandern, lafayette mit 50,000 zwie tillerie mit 6 Dierpfündern beigegeben. Die Diviſion Iden den Vogeſen und der Sambre, lucfner mit 40,000 erhielt jeßt ihre eigentliche Gliederung und zerfiel in am Rhein und Montesquiou mit 50,000 ( auf dem 12–15 Bataillone, 8 bis 12 Sdwadronen und i Bat. Papier ) im Süden zur Beobachtung der Alpen und Pyrenäen. Dumouriez's Plan , wonach Rodambeau,

teric. Die reitende Artillerie wurde vermehrt u . l. m. Dumouriez wollte zu Anfang 1793 Holland erobern,

von Lafayette unterſtüßt, die dſtreichiſchen Niederlande erobern roure , wurde angenommen. Zu ſeinem Geo lingen wåre aber vor allem eine andere Gliederung der Armee nothwendig geweſen ; aber noch war der Begriff der Diviſion nidi flar geworden, noch daß der firieg mit den Beinen geführt werde ; die Artillerie,

die Deſtreider ergriffen dagegen die Öffenſive und er verlor am 18. März die Schladt von Neerwinden. Cuſtine batte indeſſen ſich nad landau zurückgezogen und die Verbündeten belagerten Mainz. Im Norden rådten die Hollander , Engländer und Hannoveraner in die linie und im Süden traten nun auch die Spa.

getreu ibrein alten Zunftgeiſte , marſcirte für ſich und wurde erſt am Tage des Gefectes den Truppen zuges

nier auf den Kampfplak. Am 25. Juli 1793 fiel Mainz und bald darauf theilt; die Savalerie paradirte auf den Flügeln, mußte Condé und Valenciennes. Das Unglüc Franfreids ſich aber nicht zu bewegen . Heberdieß waren die erſten wud 8 mit deſſen Feinden ; die Republik wurde aber

Unternebmungen der Franzoſen ſchlecht eingeleitet und og mißglůcte" rowobl die auf Mons mit 10,000, al. auf Tournay mit 4000 Mann, welche Rocambeau im Mai angeordnet batte. In Folge deſſen wurde am 11. Juli das Vaterland in Gefabr erflårt, der Herzog von Braunſchweig erließ ſeine Manifeſte am 25. und 27. Juli von Coblenz aus und die Antwort darauf

gerettet durch Carnot's Plane, denen hauptſächlich, dem Gordonſyſteme der Adiirten gegenüber, energiſches Wirs fen auf einen einzigen Punct zum Grunde lag. Um 8. September verloren die Engländer , welche Důn. firden belagerten , die Schlacht von Hondſchooten ; die Franzoſen, welche ſic jeßt gegen die Hollander wandten, nabwen am 13. Menin ein und růcten am 15. gegen

war die Abſeßung des Königs am 10. Auguſt. Das

Courtray vor , als ihrer Vorbut die Deſtreider in die

gegen erflårte ſich lafayette, mußte aber am 21. Franto

Flanfe fielen. Die Franzoſen eilten nach Menin jurúd

reich verlaſſen und Dumouriez wurde Oberbefehldbaber

und ein paniſcher Sprechen ,

veranlaßt durde von

der Armeen des Nordens und des Centrums und beo Ypern *, beranfommende óſtreichiſde Cavalerie , trieb febligte von Dùnfirden bis Meß.

Tie bio unter die Kanonen von fille . Houchard , ihr

Dem Herzoge von Braunſdweig ergaben ſich longevy Anfübrer an der Stelle des guillotinirten Guſtine, fam und Verdun ; ſeine Foriſcritte zu bemmen , warf ſich jeßt ebenfalls auf's Blutgerüſte; er wurde durd, Jours Dumouriez in den Argonnerwald und beorderte die dan erſeßt, welcher die Deſtreicher bei Watrignies am Generale Beurnonville und Kellermann von Chalons 16. October ſchlug. und Vitry zu rich in das Pager von St. Menebould. In der Pfalz endete das Jahr 1793 günſtig für die Am 20. September hatte die Ranonade von Balmy Franzoſen , indem ſie fandau am 27. December ents ſtatt, deſſen Hoben Tellermann bereßt hielt. Der Sturm leßten , nachdem ſie am 14. September die Schlacht auf dieſelben wurde ohne Naddrud geführt und die von Pirmaſens und am 29. und 30. November die son

Folge ſeines Nichtgelingens war der Rückzug der Vers búnbeten ; die Preußen gingen nach Goblenz, die Deſts reider nach den Niederlanden. Am 6. November ſlug ( Dumouriez die Deſtreicher bei Jemappes und zu Ende 1792 waren ſeine Dorpoſten bis an die Roer vorges drungen , wäbrend der Seneral Guſtine von fandau aus vor Mainz gegangen und daſſelbe durch bloße Drobungen zur ủebergabe gebracht baite, während ends

Kaiſerslautern verloren batten . Zu Anfang des Jahres 1794 wurde die Infanterie in 110 finiens und in 30 feidhte Halbbrigaden getbeilt,

welche zuſammen 452,620 Mann zåblten. Die Reiters regimenter zerftelen in 5 und nur die Jagerregimenter in 6 Somadronen . Die reitende Artillerie wurde mie die Fußartillerie 8 Regimenter ſtarf gemadt. Das Ver. båtiniß der 3 Waffen war etwa 17 : 2 : 1. Uebers

lidhim Süden Montesquiou Savoyen und General baupt zåblte die Nordarmee (Pidegru ) , vom Meer bis Anſelme die Grafſchaft Nizza eroberte. Schon im zur Sambre, 150,000, die Armee der Ardennen (Cbar. Jabr 1792 entwicelte ſich übrigens bei den Franzoſen mehr oder weniger das Liraileur , ſowie das Requis

fitionsſyſtem ; das Golonnenſyſtem raudte erit im fols genden Jahre auf.

*) Bon einem Menſchen , der , durch Schrecken oder Krankheit veranlaßt, ein gleichſam vergeiſtertes Deußeres hat , ſagt mar

ſeitdem , er fäße aus wie der 1. Tod von Ypern.“

1223

1224

bonnier) zwiſden Sambre und Maas 30,000 , die der

bis zur Rubr. Ihnen gegenüber ſtanden die Rhein ,

Moſel (Moreau ) , von der Moſel bis zur Saar, 40,000, ein Corps auf dem weſtlichen Abhange der Vogeſen

und Moſelarmee, 95,000 M. Karf, unter Pidegru und die Sambres und Maasarmee, 97,000 M. ſtarf, unier

10,000, die beinarmee ( Michaud) 60,000 , die Armee

Jourdan .

Dieſer ging zu Anfang Septembers bei

der Alpen ( Dumas) am Fuße des Mont Cenis und Düſſeldorf über den Rhein , rolof Gbrenbreitſtein und des fleinen Bernbard 20,000 , die von Italien ( Dus Caſtel ein und drängte Clerfayt zu Ende Septembers morbion) in der Grafraft Nizza 30,000, die der Dite über den Main zurúd. Pidegruſaber ſåumte, begnügte pyrenåen (Dugommier ) 35,000 und die der Weſtpyres ſich einitweilen , Mannheim am 20. durch Convention ne Dis den Niederlanden 187,000, am Rhein 156,000, in Ita .

au gewinnen, und ließ eine volirt übergegange biſion bei Handſchubsbeim ſchlagen . Darum fonnte

lien 40,000 und an den Pyrenåen 55,000 Mann.

Clerfayt durd Wurmfer unterſtüßt werden und die

nåen ( Müller ) 25,000 Mann ,

Dagegen

ſtanden in

Das Jabr 1794 zeichnet ſich durch bódoſt intereſſante Folge davon war , daß Jourdan , am 12. October bei Poſtengefechie in der Rbeinpfalz aus und bei Kaiſers Hódít geſchlagen , vom 16. bis 22. October bei Neu. lautern werden die Franzoſen in mehreren Treffen, wied über den Rhein qurůdging, daß Clerfayt am .

23. Mai , 18. und 20. September , geſchlagen. Die

29. October die Linien der Franzoſen por Mainz úber,

Franzoſen ſiegten bei Tourcoing ( 16. - 18. Mai), bei wältigt und zugleich dieſe Feſtung zum Uebergange auf Fleurus (26. Juni) und bei Aldenboven (2. October) das linge Rheinufer benußt, wobin ibm Wurmſer am 23. November durd Mann beim , wel de6 am 22. ca. Tournay ( 22. Mai gejchlagen. Dag Jabrendete pitulirte , folgte. .

und wurden bei Sateaus Cambreſis (29. März) *) und

ůberbaupt um ſo glüdlider für die Franzoſen, als die

Doch biermit foließt rid das vierte Heft und für

Preußen ſich durch einen Separatvertrag von den Ber.

die weiteren Ereigniſſe ſeben wir der Erſcheinung der

bündeten losfagten und in Folge deſſen gegen Ende Octobers auf das redoute Rheinufer ober, und unterhalb Mainz zurůdgingen.

folgenden Hefte begierig entgegen. Unſere dem Werfe entnommenen Mittbeilungen, wobei wir jedod der Kürze des Raumes balber bódolt intereſſante Details über

Die Organiſation des franzöſiſchen Heeres blieb Bonaparte , den Vendeefrieg 26. ausſchließen mußten, 1795 im Weſentlichen ungeåndert. Der ſtrenge Winter machte die Waſſervertbeidigung

ſouten bauptſådlich den Beweis liefern , daß daſſelbe fein bloßes Bilderbud lei. Von den Bildern ſind nun

Holand’s zu Scanden und Pichegru konnte am 20. Jas jedem Hefte vier beigegeben und dieſelben enthalten nuar 1795 in Amſterdain einziehen, wodurch die Eng . Soldaten der Republik oder des Kaiſerreides , theils Lånder den legten Stúppunct auf dem Continente ver. einzeln , theils gruppirt , mit jedesmaliger Angabe der .

loren. Nachdem Savoyen, Nizza und Belgien mit Franfs reich vereinigt worden , wurde es nun aud Holland.

aus Rücklichten des Stides 2c., die dronologiſde Ord .

Zoscana folgte dem Beiſpiele Preußens **) und

nung nicht beobachret werden , bei dem Soluſie des

ſaloß am 9. Februar 1795 Friede mit Frankreich), wele

Werfes full aber ein fie ordnendes Verzeichniß erſchei

Zeit, welder ſie angeborten. Bei den Bildern fonnte,

dem jeßt, außer Spanien, nur Deſtreich und die Füre men. Dieſelben fónnen übrigens rebr leicht dem Lerie, ften des jüdlichen Deutſdlands gegenüber ſtanden . In auf welchen ſie ſich nicht beziehen , entnommen und be. Frankreich hatte jedoch die Spannfraft etwas nachgen ſonders eingerabmt werden , wozu ſie ſich namentlid laſſen und gegen die oſtrediſden Waffen am Rbein berrſchte bis zu Anfang Septembero faſt volige Un ,

wegen der treuen Darſtellung eignen würden. Wir bemerfen noch, daß Druck und Papier vortreffs

thåtigkeit; auf dieſer Seite batte man ſich nur mit lich ſind, der Subſcriptionspreis einer Lieferung 30 fr. Luremburg beídåftigt, welches am 7. Juli capitulirte, beträgt und das Ganze bis zum Soluje des Jabres und mit der Einſdließung von Mainz. Energiſcher vollſtändig geliefert ſein wird. wurde der Krieg in Spanien geführt und die Frans

zöſiſche Armee wollte eben den Ebro áberſchreiten , als Der fleine Mentor für junge Offiziere von der Friede mit Spanien am 22. Juli 1795 zu Stande fam.

einem Preußiſchen Offizier. Stolp, 1841. Berlag von H. M. Fritſd . 8. 160 Seiten.

Die Deftreider batten zwei voneinander unabbån .

Der ungenannte Verfaſſer dieſer Schrift berband

gige Armeen auf dem rechten Rheinufer : die des Obers

damit die Abſicht, ſeinen dem Militárdienſt rich widmen .

rbeins unter Wurmſer , 79,000 Mann ſtarf , von der

den Söhnen darin eine Belebrung zu ertbeilen ; um ſie

Soweiz bis zum Nedar , die des Niederrheins unter gemeinnüßiger zu machen, ließ er ſich beſtimmen, ſie im Clerfayt , außer den Garniſonen von Mainz, Epren . Drud erideinen zu laſſen. Die Gegenſtände, welde

breitſtein und Mannheim 72,000 M. ſtart, vom Nedar darin beſprochen werden , ſind : Religion und Zugend ; die militariſde Pflicht; Verhalten gegen Vorgeſegre ; *) Dieſes Gefecht, wo das ganze franzöſiſche Beer vor 20 Schwa: Verbalten gegen Untergebene, nebſt einigen allgemeinen dronen_zerſtob, beweiſt, was die zuiitten hätten leiſten können, Regeln ; über Leidenſchaften ; Sparſamkeit, Ordnungs . wenn ſie es verſtanden hätten , die Cavaleriezu gebrauchen ; wenn ſie nur mehr auf die vier Beine des Pferdes reflectirt und bedacht hätten , daß ein rund gefütterter Gaul eben fo wenig ſchön ſei als ein gemäſteter Jagdhund.

**) Der eigentliche Friede wurde erſt am 5. April 1795 zu Baſel geſchloſſen .

liebe, Bequemlichfeit , Liebhaberei. Wir baben dieſes Bud mit Aufmerkſamfeit durdleſen

und es mit der böchſten Befrtedigung aus der Hand gelegt, im Intereſſe unſeres Standes den Wunſd begend, daß es recht viele Peſer aus demſelben finden moge.

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung : 6. B. teste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruch

Dienſtag , 26. December

N. 154 .

1843 .

S

MO

ME SIGIL

Allgemeine Militar - Zeitung. die geſammelten Beiträge bisher von der Hand in die

Deutſder Bund.

Raſtatt, 1. December. Durch ein in unſerer Nads

Hand und iſt es leider – wahrldheinlich wegen der -

barſchaft berauskommended Blatt find neulid völlig vielen Anſprůde von Competenten – noch nicht dahin irrthümliche Nachrichten über den hieſigen Feſtungsbau gefommen, daß auch nur ein Theil der jährlichen Beis verbreitet worden . Da dieſe Unridrigkeiten auch in fråge fapitaliſirt werden fonnte ; dagegen waren die andere Blätter übergingen , ſo geben wir hier eine Bee Bemübungen im landfreiſe Trier erfolgreicher, indem richtigung .

Nach jenem Blatte ſollen bereits drei ger

außer den Unterſtübungen, weldie ſeit einer Reihe von

waltige Forts fertig ſein und ſich bis zur Murg hinans Jahren geleiſtet worden , ein Kapital ſchon vorbanden ſtreden . Hiervon iſt fein Wort wahr. Die Befeſtig gungen Raſtatts werden nåmlich nad einem neuen

Syſtem überhaupt aus drei Forts beſteben, von denen jedes ſelbſtändig iſt , jedoch ſo , daß zugleich eine Ver.

iſt , welches über 1180 Rthlr. berrågt , und bei derSpars faſſe in Trier zindbar angelegt iſt.

Der Verein des

Pandfreiſes Zrier ſteht unter der allgemeinen Aufſicht

der fðnigl. Regierung und der Kreisſtande, welche leß.

1

bindung zwiſchen ihnen durch Wau und Graben ſtatts fere aus ihrer Mitte einen Vorſtand , aus dem lands

findet. Durch dieſes Syſtem wird die Vertheidigungso rathe und drei Deputirten beſtehend, auf drei Jahre das frühere Syſtem weſentliche Vortheile. Von dieſen Forts umſchließt das eine die Südſeite, das zweite die

wählen , dem die Verwaltung der Fonds und die Bes willigung der daraus zu leiſtenden Unterſtübungen an, vertraut iſt, welcher den Ständen alle Jahre Rechnung

Nordweſtſeite , das dritte die Nordoſtſeite der Stadt.

legt , die von denſelben geprüft , dechargirt und der

fåbigfeit der Bundesfeſtung ſebr erbóbt und bietet gegen

Nur das erſte, auf dem ſüdlichen Ufer der Murg ges fönigl. Regierung zur Kenntniß vorgelegi wird. Die legene Fort A , das der Name unſeres verehrten Große Einnabmen des Vereins beſteben aus a) freiwilligen berzogs dereinſt zieren wird, iſt bis jeßt in Angriff Geſdenfen, b) dem Ertrage der Subſcriptionen, c) den genommen ; die Erdarbeiten ſind hier zu einem großen, die Mauerarbeiten aber zu einem geringen Theile vols

Beiträgen der Gemeinden , d ) den Zinſen , welche aus den ad a und b gedachten event. zu Kapital anzu.

Die Arbeiten bei den beiden übrigen Foris

legenden Geldmitteln auffommen. Der landrath ver,

baben noch gar nicht begonnen und .fonnten es ver,

anlaßt , daß alle Jabre 1 ) in jeder Bürgermeiſterei eine

ſtändigerweiſe auch noch nicht. Man iſt hier thårig

Subſcription zu freiwilligen Beiträgen bei Privaten

lender.

mit den Erpropriationen und tbeilweiſe mit den Aus .

eröffnet und 2) durch die Schöffenråthe von den Ge.

ſteckungen beſchäftigt.

meinden Beiträge votirt werden , nad Maßgabe des

Die Erdarbeiten felbſt fónnen

erſt mit dem kommenden Jahre beginnen . Im Auges Vermögens derſelben , welche gleid wohl nicht unter meinen ſind die hieſigen Einwobner mit den Preiſen , die für ihre abgetretenen Güter bezahlt werden, febr zufrieden ; die Anſchlåge ſteben ſich zu 2200 bis 1000 fl.

der badiſche Morgen, je nach der Page und Beſchaffens ( F. 3.)

heit des Bodens. Pre u B e n .

1 Riblr. für jede Gemeinde ſind und regelmäßig zu den Budgets gebracht werden. Die ſåmmtliden Beitråge werden von den Gemeinde : Einnahmen erhoben und an die Kreis , Communalfafie, und zwar ohne Vergütigung , abgeliefert , wo ſido ſolche centraliſiren und demnáchſt, ſobald eine angemeſſene Summe geſammelt iſt, verzings lich angelegt werden. Ueber die Verwendung der

Trier, 2. December. Zu Köln hat ſich erſt in dieſen Tagen ein aus Givil , und Militårgliedern bes ſtebender Verein gebildet , der ſich die Aufgabe ſtellt, die Familien armer landwebrminner ſowohl wåbrend

Gelder zu Unterſtübung der bedürftigen in der Heimat zurückgebliebenen Familien iſt vorerſt nun im Auger

der jährlicben großen Uebungen als für den Fall einer Mobilmachung zu unterſtůben . Mehnliche Vereine bes ſtehen für den Stadt , und fandfreis Trier ſchon ſeit

und der Vereinsvorſtand entweder laufende oder nach den Umſtånden nur augenblickliche Unterſtüßungen ge. wåbren ſoll. Nur in außergewóbnlichen dringenden

mehreren Jahren . In dem Stadtfreiſe Trier gingen

Fållen iſt der Landrath ermächtigt, Unterſtüßungen , und

meinen beſtimmt, daß die localbehörden , welche die

Verbåltniſſe am beſten fennen , Anträge zu maden haben,

1227

1228

zwar nur einmalige, anzuweiſen ; er bat aber , ſobald

Reminiscenz , obſchon eine reelle Belehrung für den Laien nicht wohl daraus zu ſcópfen ſein durfte , da

als thunlich , dem Vereinsvorſtande davon Kenntniß zu ( Zr . 3. ) geben .

Belgien . Brüſſel , 29. November. Der Juſtizminiſter legte in der geſtrigen Sitzung der Repräſentantenfammer einen Geſetzentwurf vor, durch welchen das Militar, ſtrafgeſezbud mehrere Modificationen erbalten roll.

ůber die eigentlichen friegeriſden Beziebungen mehr Phantaſiegebilde als prafriſche Verfahrungsweiſen mits

getheilt werden. Wißt , ewig leuchtet , nah wie fern , Des Vaterlandes Flammenſtern ,

Der aufrecht bålt das Selbſtvertrauen

Frei in die Zufunft binzuſchauen ! "

Lite r a t u r. Der Soldatenfreund. Ein Ein nützliches nützliches Handbuch Handbuch für deutſche Krieger. Herausgegeben von R. M. Fele

Dieſem dem Werfden voranſtebenden Motto und ,, Unabhängigfeit von jedem

ſeiner löbliden Deviſe :

Nichtdeutſchen “ entſprechend , läßt der Verfaſſer, wo irgend tbunlich , patriotiſche Erclamationen einfließen,

der ,. ebem . ſpaniſchen Generaladjutanten . Gemünd.

die gleid) ſam den rothen Faden durch das , mitunter

6. Dillenius. 1841 .

etwas beterogene Ganze bilden .

Ein eigenthümliches Werfchen voll patriotiſdier Ten , E8 beabſichtigt, was der Verfaſſer für eine beis

In wie fern unſer Urtheil begründet , und welchen ſpeciellen Eindrud theilweiſe das zur Sprache Ges

lige Pflicht der erfahrenen und Einſichisvollen erachtet, weniger Unterrichtete zu belehren und ihnen einen nůB : lichen Peitfaden in die Hand zu geben , mittelſt deljen ſie fich , im unglüdlichſten Falle, ſpåter ſelbſt zu belfen vermogen . Nádiſt einem Vorworte in zwei Abſchnitte zerfallend, beſpricht es auf 172 Seiten folgende Thes

bradte, oder vielmehr Geſagte, auf uns geåußert, möge

denz .

der verebrliche Leſer aus dennadhfolgenden Bemerfungen und Bruchii úden entnehmen .

1. Abſchnitt. Ueberſicht nach Innen. Materielle Elemente Deutſchlands. Die Reidsarmee. Der Recrut.

Unerfreulid , doch leider wahr iſt die Schilderung der frůberen Reidsverhältniſſe 2c.; åcht patriotiſch und verdienſtlid die Geſinnung, welde die daran gefnüpften Betrachtungen bervorgerufen , und beſonders beberzigens, werth folgende, auf das ſtatiſtiſch nachgewieſene Ueber . gewicht Deutſchlands gegen Weſten und Diten baſirte

Der Flügelmann. Deutider Bund. Preußen. Militå

Frage und Antwort: „ Wo und wie iſt nun dieſe deutſche

riſche Ehrenzeichen . Recrutenvereine. Ernſte Mahnung.

Kraft, wenn ſie vereint, auf eng zuſammengedrängtem

.

matas :

- Strategie, oder die febre Krieg zu führen. – Cats Taf:

Boden , nach und gegen alle Seiten wirft, zu bewils tif ; niedere , bóbere. Der Soldat.. Vergangenheittigen ? Nirgends ! " Folgende Stelle, aus dem Capitel und Gegenwart. Kriegsrüſtungen alter und neuer ,,Militáriídie Ehrenzeichen, wenn gleich nur local bes Zeit. Zuſammenſtellung.

zůglid und nicht unbedingt zu billigen , dürfte dennoch

II.Abrazitt. Militar:Geographie. Chronographie. jeden kriegserprobten Militår beifå dig anregen.

Wir

Geſtalt des Erdbodeng . Berge Deutſdlands und der angränzenden finder. Hauptſtrome Europa's. Das Planzeichnen . – Kurze Beſchreibung derjenigen Staaten und Stadte Deutſchlands, welde den Roein begrånzen. Der Rhein mit ſeinen Ufern . Baden . Heſſen -Darmſtadt.

Sdireibart mit. ,, Durchließt aber irgend ein aufmert, ſamer Beobachter die in Würtemberg erſchienene ſoge .

Naſſau und Rheinpreußen . Puremburg. Rheinbayern .

gebradt, ſich in den Jahren 1814-1815 zur Erringung

Frankreids, wie es iſt mit ſeinen Departementen , Stådten , Feſtungen , Seebåfen und Kanälen. – Frans zöſiſch -deutſches Wörterbud. Einfache Unterrichtslehre.

eines theuren Kleinods ( deutſche Unabhängigfeit) ver ,

theilen ſie zur Charafteriſtif des Verfaſſers und ſeiner

nannte ,,Veteranen - Chronit , ſo wird er finden , daß meiſt nur der producirende Theil dieſes ſchwere Opfer

ſtehen mußte , und mit Freuden , in mancher beißen Schladt, ſeinem geliebten Kronprinzen folgte und ...

Hauptlebre: Theile befeſtigter Stådte und Sdilóſ:

ja ! ſo ! wo ſind denn damals die Federhelden geblieben ,

Die Reiterei und ihre Waffen. - Die Infants ferie und ihre Waffen . – Die Artillerie“ mit iören Ger cüßen . - Weitere Gegenſtände der Artillerie. Kriege, wörter -- franzöſiſch und deutſch . - Generale , Offiziere und Unteroffiziere. Sdúben oder Plånfler. Pionniere

wo die Herren Ifraeliten , ſogenannte Juden ? nad

fer.

-

und Mineure. Der Telegraph und seine Wirkſam. feit. — Münzenverbåltniß zwiſchen Deutſdland, Franf.

reich und der Soweiz. –

Franzöſiſche Zablenwörter.

Ratogeber auf Mårſdei, in Fagern u . Bilder für die Zufunit: Der Marſch . Das lager. Die Sdladt. -

Der Rückzug. Vorpoſten . Sieg. - Ariegelieder. Das Geſicht , oder die lebte Revue. Durchweg der angedeuteten Tendenz bomogen er:

ſcheinen dieſe Materien allerdings nicht; indeſſen lieſt

gewoontem Ausdruck, und wo alle ſonſigen lůckenbiſſer der Natur , deren Nad fommen daft deutliche (inarfirte)

Kunde von der verfrüppelten Potenz ihrer Erzeuger gibt ? -- Zu Hauſe ſich mit ( d )werem Geld von der Pflicht eines waderen Patrioten losfaufend und ſchaudernd , wenn ſie einen Schuß fallen hörten , wie jeßt ibre Descendenz zuſammenſchaudert, wenn irgendwo das Wortden ,, Krieg ausgeſprochen wird ! obes dauernswerthe Haſematur, wie baſt du dich in deinem außerordentlichen Zeugungstrieb fo febr vervielfacht !! - Dir ſtelle ich bier die 26,058 Männer Würtembergs

zum beich imenden Beiſpiele vor , dieſe Braven, welche

ſich das zur Sprache Gebrachte ganz angenehm und

ſich bis zur Soluſie des Monats November 1840 um die Kriegsdenkmünzen angemeldet und nun erhalten

gewebrt es dem Kriegserfahrenen mandy' werthvolle

baben . "

1230

1229

Der Stellvertretung abhold , die wir, beiber geſagt, unglücklicherweiſe auf eine andere Seite ncigen wollen, in kleineren Staaten nicht abſolut verwerflich finden ſo wird eben dieſes Volf ſeine ganze Kraft in eure fönnen , ergießt ſich der Hr. Verfaſſer in Sarfasmen Schaale legen !“ Ferner beim Hinblick auf die begin . über das Inſtitut der ſogenannten Recrutenvereine -

nende Befeſtigung Raſati's

aber ewig wabr

und ſchließt er dieſes Capitel mit folgender, allerdings wird es bleiben : das Vaterland iſt nicht in Šteinen beachtenswerther Apoſtrophe: ,,Noth fennt kein Gebot! oder Erde , ſondern in ſeinen Bürgern !" Was würden bei einem måchtigen feindliden Andrang

Die unter dem Titel Militár : Geograpbie mitgetheilten

geſdriebene Zettel nutzen, wo man Månnerfåuſte , um flüchtigen Sfizzen der lånder am Rhein und ganz Schwerter und lanzen zu ſchwingen oder Gewehr und Franfreidis dyeinen allerdings geeignet, dem Belehrten vonnötben båtte ? Nidis, Bajonnete zu bandbaben - vonndiben Nidhis, Reminiscenzen anzuregen , nicht aber dem laien reelle und wieder Nichts ! "

Die an die Zeitgenoſſen und deren Nadwud)s er

Belehrung zu gewähren. Wichtiger, oder vielmehr ins ſtructiver, als die theilweiſe romantiſchen und geſchichto

gebende Mahnung, ,, das Andenfen ivrer Viter oder

lichen Sd ilderungen , und die Mittheilung der in allen

Brüder ? c. , die auf fernen Schladtfeldern erlagen ,

betreffenden Lehrbüchern zur Genůge enthaltenen Des

oder in Noth und foredlichen Entbehrungen unters

finition und Nomenclaturen , wäre wohl eine ſpes

gingen , milden Sinnes zu ehren “ , fann nur zeitgemåß ciedle militäriſche Erörterung der Grund- und Boden , erſdeinen.

„ Manchem unter folden braven Herzen " ,

beſchaffenheit geweſen.

fährt der Verfaſſer fort , ,,weldie dieſe beißen kämpfe überlebten , find jeßt die Augen matt geworden von frúbern Nachiwadzen , von ſpätern Sorgen und ſchwer rem Kummer ; 28 gebührt daher ihren růſtigern Sób ,

Aehnliches muß von der Sprachlehre geſagt werden . Wer franzöſiſdh fans , wird erfennen , daß es der Vers faſjer gleidfalls verſteht ; wer es aber nicht fann , wird es aus dem Soldatenfreund nidit lernen . Daſſelbe

nen, die in dieſem Soldatenfreunde enthaltenen Soilo derungen ihnen vorzuleſen . Eud , junge Krieger des

gilt von den charakteriſtiſchen Schilderungen der ein , zelnen Waffengattungen und ihrer Zweige 2c. Sie

deutſchen Bundes , euch beſonders , die ihr das a d )te bieten dem Laien intereſſante Notizen , aber gründlich

Armeecorps eben dieſes Bundes bildet , fordere ich belehren fónnen ſie ihn nicht, obſchon die flüchtige Sfizo dazu auf ; denn ihr babt erſt unlangit , wåbrend dem sirung der Eigenthümlichkeiten und des Wirfend der leßt ausgeführten Kriegsſpaſſe gezeigt, daß ihr mit verſchiedenen Waffen, und Truppengattungen, anziehend mehr feichtigkeit, jedoch bei gleicher Ausdauer und gleid ).

und tbeilweiſe mit praftiſder Detailfenntniß gedrie,

leuchtendem Auge zum Kriegsernſt übergeben wurdet.“ zwar bezeichnend und unverkennbar aus praktiſcher Er fahrung geſdópft , bedingen jedod auch dergleichen,

ben iſt. Was der Rathgeber auf Mårſdien , in fagern 2c. enthält , find anziebende Phantaſieſtúde, die den Vers faſſer inſofern als praktiſchen Militár beurkunden , als

um ridtig gewürdigt zu werden ; denn der junge uns erfahrene Militar dürfte ſchwerlich einen flaren Begriff daraus zu abſtrahiren vermogen .

danach ſupponirt werden darf, daß er die beſprodenen Verbåltniſſe erlebt bat. In den nun folgenden Kriegsliedern iſt , wie im

Die Anführungen über Strategie und Zaftif ſind

Die Schilderung des Soldaten der Vergangenheit ganzen Werfden , patriotiſche Tendenz unverkennbar ; und Gegenwart recapitulirt im Allgemeinen das Wiſo

indeffen ſind wir weder Didter noch Sånger genug,

ſensnothigíte; die Bilder ſind jedoch mitunter etwas zu grell gefärbt.

um in dieſen Beziebungen ihren Gehalt gebdrig würs digen zu können . Die den Kriegeliedern folgende

Daß der Hr. Verfaſſer prafriſchen Anſichten buldigt, dürfte ſein Urtheil über die Einführung des Beurlaus bungsſyſtems zu erfennen geben . Er nennt dieſelbe ,,eine Maßregel , welche bis daber von allen Rennern weniger fortſpieligen Militárelate allgemein gebilligt worden ; welche gleidſam die losgeſpannte Sehne eines ſtarfen Bogens bildet , die den ſchwerſten Pfeil deſto fråftiger ſchnellt, je weniger ſie durd Gebrauch abges

Anecdote, ein Beiſpiel der Pflichttreue geopferter Freunde ſchaft, iſt militåriſd) darafieriſtiſch. Eine Reverie à la Großboffinger , überſchrieben ,, Das Geſicht oder die leßte Revue" bildet den Soluß des Werfchens und gewährt hierin der Verfaſſer einen Blick in ſein Inne. res. ,, Einſam lag ich ', ſagt er in derſelben , „ in einer abgelegenen Schießſcharte des Walles und ließ die große Menſchenfamilie mannweiſe meiner Phantaſie vorbeis

nůzt wird.“ Das S. 76 26. über Mainz Geſagte, den beklagens, wertben Irrthum ſeiner freiſinnigen Bevólferung in den 90r Jahren erörternd , verdient hobe Beachtung ; dep . gleichen die auch anderipeitig eingeflodtenen patriotis ſchen Andeutungen und Ermahnungeni. 3. B. am

defiliren . Und ich rab : wie Jeder ſeinen Vordermann beſpie und bewarf , und wie Einer dem anderen das Bein unterſtellte. lachend und bóbnend traten die Nach folgenden über den gefallenen Bruder weg , bis ein mitleidiger Tritt den Verſdiedenen aus dem Wege dob .

Sibluſſe der Charafterijit des deutſden Volfes ,,Darum Muth und Eintradt, du waderes deutſdes Voik in Nord, Süd, Oſt und Weſt! Du Volf, fromm , redlich ,

Und Viele tauchten ibre Fingerſpißen in Blut, bemalten ſich das Geſicht und ſdiricen : ,, Für Gott und Vater , land ! “

Einige aber ſah id aud !, Sdmerz lag in

ibren Zügen , mildes, durch viele leiden , wie es ſchien,

Darum ,, ihr ibr frei und bod , gleich deinen Bergen ! - Darum

ermattetes Feuer brannte in ihren Augen ; die wiſditen

jungen Krieger , Söhne folden Volfes , zaget nicht, wenn Gefabr rich naht, denn muthige Fürſten, tapfere Helden ſtehen an eurer Spiße ; und ſollte ſich die Wage

von ihren Nadbarn den Schmutz und blieſen ihnen auf die Brandbeulen und warfen die Dornen aus dem Wege , aber ſie wurden geídlagen von den Undants

1231

1232

baren. – Da erſeufzte mein Innerſtes , daß ich båtte

jedoch , wie geſagt , nur mehr blog intereſſante andeu .

fluchen mögen den Millionen , welche Teufel ſind der

tungen , als reelle Belebrung .

Andern, und den Kopf wendend, ſtieß ich an ein ka .

Sache fennt, wird lebhaft an dieſelbe erinnert, wer

nonenrad.

aber noch einen Begriff davon bat, dürfte dwerlich

Und den unbeweglichen Goßen , der Mo :

Wer die beſprochene

narden und Bettler, und die Zapferkeit ſelber beherrſcht,

einen richtigen oder vielmehr genügenden danach ges

fragte ich umſonſt nach der Zahl der Glücfliden und Elenden , die er gemordet ; der Geſunden , die er vers

winnen fónnen. Mit einem Worte : Man lieſt das Werfden nicht ohne Intereſe, aber man ſtellt ſich bin :

frúppelt ; der Rochelnden , die er zerquetſitat. ,, Hat wohl, rief is , der Künſtler mit rubigem Pulſe dich

tendrein vergeblich die Frage , was habe ich daraus gelernt ?

gegofen ? obne Seufzer Deinen Todesraden ausgebobrt ? ſtandeſt du ſchon als eine Tropbåe auf dem Leidenfelde des Sieges, dampfend unter den dampfenden Mendens Mir ward feine Antwort von dem brons opfern ?

Bibliogr a p b i e.

zenen Ungebeuer ; ſtarr, bewegungslos gåbnte ſein Rachen binaus zwiſchen den ſteinernen Wånden ; ich ermattete, webte die Olutb von meinem Angeſicht und dachie: wie die weiſere Borſebung und Maulwürfe belåchle, unſere Berbeſſerungen und Entwürfe zum Niederſchmets tern der Menſdenſdhne und ihrer Werfe Kindereien beiße, - wie alle Klagen der Beffern ein leeres Echo ihrer Gefühle ſeien , - daß jeder ſeinen fåuterungss teufel baben müſſe und den Stårfungsengel ; und noch Manches dachte ich , das meiner Empfindungen Wirr.

1. Kriegswiſſenſchaften.

463. Méthode pratique pour calculer les hausses , les charches et l'angle de pointage des bouches à feu ; par Mr. Chiniac. 8. Strasbourg 1842. Veuve Levrault. ( 14/. B.) 464. Ètudes militaires, suivies d'un spécimen de l'armée sarde et l'organisation militaire du Piémont. Par le Vicomte Paul de Choulot. 12. Paris 1843. Gaultier - Laguionie ; Turin , Bocca . ( 6 unp. u . 253 p .) 3 fr. 50 c .

R. Spectat. milit. 1843. (Juill.) XXXV. p. 467 – 470 .

465. Collection de plans généraux , d'ensemble et de détail, re présentant les bâtiments, machines , appareils et outils actuellement employés dans les fonderies de la marine royale de Ruelle et Saint-Cervais. Publication faite avec l'autori

Zeichen , feine Zunge Tóne, wenige Herzen Augen und nur wenige Augen Thrånen baben ,!

sation du ministre de la marine et des colonies. Atlas grand in -fol., cart . Paris 1842. Corréard . 30 fr. 466. Composition de l'armée belge . Budget de 1843. 8. Bruxel les 1843. Demanet. ( 76 p . )

warr in's Unnennbare auflöſte , wofür feine Sprache ,, Aber daß der Menſch nid ) t immer bis in den drits

467. Expériences sur la résistance produite dans le forage des

ten Himmel entzücft ſein kann , fühlte auch ich , denn das ,, Wer da ? einer vorbeigebenden Patrouille weckte

bouches à feu , faites à la fonderie de canons à Liége en

mich aus meiner Tråumerei, ich mußte wieder auf un.

linprim . de J. Desoer , libraire. (63 p . u . 1 pl.) 1 ' /4 Rthlr.

.

ſere niedere Erde zurück, wo ein trůbes Schickſal långſt tiefe Wunden in mein Herz geſchnitten ! Von Vielen verfannt , weil ich die Anforderungen des pedantiſchen

1840 et 1841; par Coquilhat, capit. d'art. 8. Liége 1843. R. Journ. des arm , spec. 1843. 2me Sér. T. IV. p. 374-78 468. De l'organisation des principales parties du service de l'ar Paris

lebens nicht mit jener ångſtlichen Půnctlichkeit zu ers

1842 . tillerie : par un officier de cette arme. 8. Corréard. (43/8 B. ) 2 fr. 75 c. 469. Deutſchlands militäriſche Stellung dem Zustande gegenüber . Von

füllen ſuche, wie etwa ein Uddreß . Ralender aus Rråb .

4. Erſter Artikel : Die militäriſch - politiſchen Verhältniſſe des

winfel vorſchreibt, dringt zu meiner Qual auch oftmals

deutſchen Bundes. - Deutſche Monats dr. v. Biedermann. 1843. Januar . S. 49 - 56. Zweiter Artikel : Das Heerweſen Dritter Deutſchlands. Ebend. Februar. S. 112 – 141 .

noch ein erſchütternder Ton, welcher ſich aus dem Res

Rubme8 Mandoline

Urtikel : Von den Kriegsſchaupläßen. – Ebend. April. S.338–358.

bervorſtieblt, deren Saiten långſt zertrümmert worden,

470. Denk beelden van een oud Soldaat, over eene zuiniger en

Darum , und die Hand auf dem Herzen , (deide ich von den Perern des Sol ,

doelmatiger zamenstelling van het Nederlandsche Leger. 8. Te Nijmegen 1813. J. F. Thieme. 1 A. 25 c.

ſonnanzboden einer fernen mir durch Marf und Bein .

datenfreundes mit den Worten : Wenn der Stabiring , ſtarr und ſteif , Nachgibt unter Hammers Pochen , Schmiegſam , wie ein Natterſchweif : W åbnet nicht, der Eiſenreif

Sei nun můrb ; er iſt gebrochen !" So ſehr mir biernach dem Verfaſſer aufrichtig můn : Iden, daß die vollige Realiſirung ſeiner in dem beſpros denen Werfden vielſeitig angedeuteten löblichen Lens

Sh. Nederl. milit. Spect 1813. XII. D. Nr. 1. p. 1-9. 471. Bedenkingen van een jong soldaat, tegen eenige der denk beclden van een oud soldaat, over eene zuiniger en doel

matiger zamenstelling van het Nederlandsche Leger. 8. Te Amersfoort 1843. Bij Jacobs en Meijers. 75 c. Sh. Nederl. milit. Spect. 1843. XII. D. Nr. 1. p . 1-9. 472. Statistique militaire pendant la periode décennale 1831 – 1841, pour le corps royal d'état major, l'intendance , la

gendarmerie, l'artillerie, le génie, l'infanterie et la cavalerie, par Devals de Caffol. 4. Paris 1843. Gaultier-Laguionie. (8 B. , 44 Tabl.) 4 fr .

den; fit bewähren und ihm nach, wie es ſcheint, ſtúrs miſcher Jugend und manch bitterer Erfahrung , ein

473. Die Heerrsergänzungen im Frieden . Eine Sammlung der über die Verpflichtung zum Kriegsdienſte , über die jährlichen Erſat: aushebungen, über den freiwilligen Eintritt in den Militärdienſt,

beiterer Rebensabend zu Tbeil werden moge, ſo fónnen

über das Fortdienen der Soldaten und über die Entlaſſung von

wir ſein literariſches Product, eine Art oberflächlicher Miniatur Militár : Encyflopådie nur als ein gelegentlich

den Fahnen des ſtehenden Heeres beſtehenden officiellen Vor: ſchriften. Von W. Dittmar , Feldwebel. gr. 8. Magdeburg

ganz anſprechendes Unterhaltungs , nicht aber ein Lehr,

1843. Baeních . ( VIII u . 267 S. u . 2 ' / , Bog. Beii.) 14/3 Rthlr. 474. Documens relatifs à l'organisation de l'académie royale mi

buch für den Militår eradien .

Die Kenntnis deſſen , wovon der Soldatenfreund ſpricht , iſt dem Soldaten allerdings nißlich ; er bietet

litaire de Turin. Traduit de l'italien par le général baron Ravichio de Péretsdorf. 8. Paris 1843. Corréard. (8 B.) 7 ft . 50 c .

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : C. W. leste in Darmſtadt und in drilen Offizin gedruci.

1 1 1

Donnerſtag , 28. December

N ". 155 .

1843 .

Allgemeine Militar - Zeitung. u e be r Due I l e. Der Freiherr v. Andlaw hat in der erſten badiſchen

den Werth eines jeden Anderen anerkennen ; von Måns nern , die zum Zwed ibres edlen Waffenberufes in eine

innige Brüderſdaft auf leben und Tod zuſammenge: Von Månnern , die von ſolchen Geſins

Ståndefammer das Duell zur Sprache gebracht und

treten ſind.

zur Beſeitigung deſſelben die Einfübrung von Ehrens

nungen beſeelt ſind,, ließe ſich erwarten , daß wobl leichte

Schiedsgeridyten beantragt. Wird der beabſichtigte Zmed erreicht werden , wenn der geſtellte Antrag gefesliche Kraft erhålt ? Wir zweifeln baran , wenn wir auch die vollfommene Ribtigkeit aller angeführten Gründe

Irrungen nie aber ſchwere Beleidigungen unter ihnen ſtattfinden fónnten ; allein Zeit und Stunden ſind uns gleich, und auch die beſten Menſchen ſind leidenſchaften, Žrrtbúmern und Mißverſtändniſſen unterworfen ,, wobei

zugeſtehen .

die Bosbeit Anderer nicht ſelten binzutritt.

Ju Folge

Es gibt lagen im leben, mo alle Weisheit aufhört

dieſer unvollfommenbeiten entſtehen Streitigfeiten , die

und die Iborbeit an der letteren Stelle tritt. Es wird

mit Herausforderungen und gewóbnlid mit Duellen

Niemand vernünftiger Weiſe bebaupten fónnen , daß

endigen. Mande, ja die meiſten derſelben fonnten

Derjenige eine Genugthuung empfangen habe , dem, vermieden werden , wenn nicht ein weiterer Irrthum neben dem moraliſchen Uebel, das ihm durch eine Bes leidigung widerfahren iſt, auch noch eine förperlide Verlegung oder gar der Tod zugefügt wird ; das Vor. urtbeil findet nun aber ſeine Befriedigung darin , dem

dazu fåme , nåmlid der , daß man durdy Unerfennung des begangenen Unredis eine Furcht vor dem bevors

ſich der Einzelne nicht entziehen kann , wenn er auch

zweddienlich ſein . Wenn Dffiziere in der Cage zu ſein glauben , ent.

ein Bayard wåre.

ſtebenden Duell zu erfeunen gebe.

Zur Beſeitigung

dieſer Anſtånde fönnte vielleidt folgendes Verfahren

Es gibt dagegen auch Verhältniſſe, wo das Duel,

ſtandenen Zwiſt mit den Waffen zu ſchlichten , wablen

wenn auch nicht vor dem Nichterſtuhle der Vernunft,

ſie ſich ihre Secundanten . Die Pflicht dieſer iſt es nun

doch vor dem ſittlichen Gefüble gerechtfertigt werden

zunådit, alle ibre guten Dienſte anzuwenden , um die

oder wenigſtens Entſchuldigung finden dürfte, wenn es

Sade gitlid) auszugleichen .

ſich nämlich darum bandeli , jene moraliſdi ausjäßigen

oder balten ſie den Vorfall zu wichtig für ihre eigene

Menſchen in ihre Schranken zu weiſen , die ſich gegen

Beurteilung, ſo bringen ſie ibu vor das im Regiment

Gelingt es ihnen nicht

Andere alles erlauben zu dürfen glauben, gegen welde. beſtehende, aus der Wahl der Offiziere bervorgegangene die gewöhnlichen Geſebe nicht ausreiden , Verachtung nicht zum Ziel fübrt und wo es gilt , wenigſtens die perſónliche Würde des Mannes auf jede Gefahr bin Der Ausſpruc des befannten Reglements von Riblins

Ebrengeridt. Dieſes bat fido nun gleichfaüs zu be, můben, die entzweiten Offiziere zu verſöhnen, in fo weit dieſes nach den über die Ehre berrſchenden Begriffen möglich iſt. Gelingt dieſe Verſöhnung nicht, oder" iſt eine gutlidie Ausgleidung nach dem Grad der Beleio

gen : ,,Wer ſich duellirt, wird caſfirt, und wer ſich nicht

digung nicht bunlid , lo hat das Duell ohne weitere

zu behaupten .

duellirt, wird auch caſſirt“, der an Weisheit noch von Einmiſdung ſeinen Fortgang. feinem anderen Gerege übertroffen worden iſt , wird daher auch fernerhin ſeine Wahrheit behalten , und wers den deßhalb die Duelle nidyt gänzlich abgeſchafft werden fónnen . Eine andere Frage iſt aber, ob es nidt móg. lid wåre , denſelben bis zu einem gewiſſen Grad vors

Die Folgen der Duelle würden ſid nad dem Grad

der zugefügten Beleidigungen modificiren, welch ' leßtere ſich in folgender Weiſe clafificiren ließen :

1 ) In unabſichtlide, auf Irrthum beruhende , oder

aus Uebereilung begangene wortlide;

beleuchten wollen , wobei wir zunädſt den Militariland

2) in aus boshafter Abſicht oder Mutbwillen zuge. fügte wörtliche ;

im Auge baben . Ein Offiziercorps iſt wobl eine Vereinigung von

3 ) in thatlide.

zubeugen , und dieſe iſt es, welche wir bier etwas nåber

Im erſteren Fall würde, in ſo ferne das Duel ſtatt.

Ehrenmännern , die im Gefühle threr ſittlichen Würde findet, der Beteidiger, wenn er das von ihm begangene

1235

1236

Unrecht in der von dem Ebrengericht beſtimmten Weiſe

feindlichen Streifzugs iſt die ungerdbnliche Srille am

auf gútlidem Weg wieder gut zu machen bereit iſt, für

jenſeitigen Ufer des Ruban, namentlich das Sdweigen

alle aus dem Tuel entſtebenden Folgen nicht veranto der Wölfe in den didten Waltgegenden. Kann man wortlich ſein, vielmebr fonnten dieſe auf den Beleidigten den Einfall ſelbſt nidot verbindern, so iſt die Aufgabe, zurücfallen, der durd, ſeine Unverſóbnlidfeit ein Racer die Feinde entweder auf ruſſiſchem Gebiet zu umzingela gefúbl an den Lag legt , welche ſich mit wabrer Kas

oder drůben zu verfolgen und von den Bergen abzu .

meradſchaftlichfeit nicht vertragt.

foneiden. Gelingt auch dieſes nicht, ſo wird eine Er.

Im zweiten Fall würden den Beleidiger alle Folgen treffen ; wenn er Sieger bleibt , ſo unterliegt er den gerekliden Strafen, iſt er dagegen der Beſiegte, ſo gebt Im dritten Fall fånden die für den zweiten gegeben

pedition in ihr Gebiet unternommen , um ſie zu ftrafen , Da die Iſderfeffen ſich immer nur Nadte bewegen , ſo fommt es baupiſådlid darauf an, ibre Spuren zu finden und zu verfolgen, wie bei den Indianerfriegen im weſt lichen Amerika . Im fandigen Ufer iſt dieß in der Regel

nen Beſtimmungen in geſdårfterem Mafie Anwendung.

nicht ſchwierig , dagegen id windet jede Spur , wo der

In beiden Testeren fållen fonnten die beſtebenden Geſcße noch dadurch nerdärft werden, daß der Beleidiger

Boden mit Gras bemadſen ift ; daber werden an rolden Stellen Petten von fleinen Steinen gelegt , welde die

Der Beleidigte frei aue.

entlaſſen oder caſſirt würde, worüber die Ebrengerichte

Grasbalme niederbalten ; ' mo dieſe verſchoben werden ,

ſich auszuſprechen und den Antrag zu ſtellen båtten.

bebt ſid natürlich das Gras wieder auf und beweiſt, daß jemand durchgegangen iſt. Sehr oft gelingt es

Db der bier vorgeldlagene Weg zum Ziele fübrt, fteht bei der Sdwierigfeit des Gegenſtandes , an welchem bisher alle Weisheit der Gereßgebung gerdeitert iſt, das

auf ſolche Weiſe die Feinde zu finden und von den Bergen abzuſchneiden , da ibre Pferde natürlich ſoon

bin ; mindeſtens dürfteerfür die fameradſchaftliden Vero ermüdet, die rufiſden dagegen noch ganz friſd ſind. båltniſſen unter den Offizieren förderlich und ſchon aus die .

Dennoch wiſſen ſie manchmal mit ihrer Beute in die

ſer Rüdſidht einer nåberen Erwågung nicht unwerth ſein.

Heimath zu entfommen, und dann, wie geſagt, iſt eine

Scenen aus dem Tſcherkeſſenkriege.

raſche Züdtigung um ſo nótbiger , da ſie nur durd Schroef und deu von ofterer Wiederbolung folder

Beſtrafung eines feindlichen Au18 ( Dorfes ). *) Raubjåge abgebalten werden fönnen. Tages, gelang nad einem glüdlich vollführten der Feinde, General Ger. Der Krieg der Ruffen gegen die ſogenannten Tiders fall Eines es dem S. , die Ein feljen (unter welchem irrthümlichen Namen man in Eu, gend, aus welcher ſie gekommen waren , zu erforſden. ropa die låmmiliden Ddiferſtåmme begreift, welche die faufaliiden Gebirgøtånder bewobnen ) iſt weniger ein

Die Wege oder Schlucten , die dabin fübrten , waren den Ruffen noch ganz unbekannt; es feblt indeß nie an

Eroberungs. als ein Vertheidigungsfrieg gegen die Ein. fåde der vielen, in Sprache und lebensweiſe gang vero ſchiedenen Gebirgoudlfer in das ruſſiſche Gebiet dicfſcits des tuban . Da die Namen dieſer einzelnen Volfer

einzelnen Ilderfeiſen , die für Geid (gewóbnlich 80 Sil.. berrubel) erbotig ſind, als Wegweiſer zu dienen. Einen Folden laidte der General ſofort nad dem bezeidneten Orte mit einer großen ſilbernen Uhr und dem Bedeuter,

für die Perer wenig Intereffe haben fónnen, ſo wollen

wir die in Europa úbliche Bezeichnung der Tſcherfeffen

den Weg bis an das feindlide Aul allein zu maden ,

für alle Krieger im Kaufaſus auch bier beibebalien.

Seit 45 Jahren ſchon iſt dieſer Fluß die Grånze zwi:

pencorps fübre, auch beimzu Uebergang Flüſſebeiu.ſeiner den erforderliden Aufenthalt nehmen undderdann

fchen Rußland und einem neutralen Pandftride, der ſich vom jenſeitigen Ufer deſſelben bis an die Berge erſtredt.

Růdfebr genau zu melden , wie vielmal der Zeiger der Ubr fid gedrebt babe. Die Hauptſache iſt nämlid, den

dabei aber gerade ſo zu geben, als wenn er ein Trap.

Långe der ganzen Gränzlinie ſind von 20 zu 20 Berſt Marſch ſo zu berechnen , daß das Detachement wenig. ( etwa 3 Weilen ) befeRigte Roſafendorfer (Stanizen ) ſtens eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang den feind, errichtetworden ; zwiſchen dieſen Dörfern Reben befeſtigte liden Aut erreidt. Der Führer fam zurüd , und es I

Poſtenund zwiſchen dieſen Pifete, die ſich aber Nadits ergab ſich aus der Stundenzahl, die er gebraucht batte, in die Poſten zurůdzieben. Die zur Bertbeidigung ver,

daß die Entfernung zu groß war , um in einer Nadt

fügbare bewaffnete Madt betrågt im Ganzen etwa

an's an Ziel demſelben zu gelangen. General S. gab und daherdieBefehl, aufzubrechen node Abend ganze

128,000 Mann. Schon aus dieſen wenigen Andeutungen

.

mag man ſchließen, welch eine unausgeſeßte Wadſam . Nacht in forcirtem Marſch vorzubringen, um eine vom feit erforderlid iſt , um die friedliden Bewobner des

fandes gegen die räuberiſchen Einfälle der Zíderfefſen zu ſchüßen ; und dennod gelingt es dieſen nur zu oft,

Fübrer bezeidnete zum Laglager geeignete Soludt noo vor Tagesanbrud zu erreiden. Hier ward, wie immer

bei ſolchenStille Gelegenheiten derdarf ganze Tag gekodi in großt. verbracht. , Es den Ruban zu überſchreiten und Gefangene zu maden möglicher weder node

oder Heerden mit ſich fortzutreiben , worin ſie, wie auch

.

die Roſafen , eine faum glaublide Fertigkeit erlangt haben.

geraucht, weder geſungen noch laut geſprochen oder commandirt werden. Das geringſte Geräuſd würde

Ein gewobnliches Zeichen der Ännåberung eines

genügen , die Aufmerkſamkeit der feinbörenden Berg .

Dieſe der Zug. Zeitung entnommene und von dieſer den Erzäh lungen eines ruſſiſchenUugenzeugen nachgeſchriebenc Darſtellung

das die Unart annimmt , laut zu ſchnaufen , von der

bewohner zu erregen. Deßhalb wird auch jedes Pferd,

gibt ein Bild der eigenthümlichen Kriegführung in Iſderteſtien

Koſaken als untauglich zum dortigen Dienſt ſofort ge.

und dürfte daher den Cefern der U.M. 3. nicht unwillkommen ſein.

tödtet.

1237

1238

Bald nach Sonnenuntergang ward das Zeichen zum der Truppen , ſowie die Kleidung der leute und das Aufbrud gegeben, und nun ging'8 raſd , doch immer Geſchirr der Pferde iſt darauf berechnet, daß nidots möglidſt geräuſclos vorwärts in die ſchon naben Berge : klirren oder flappern fann. zuerſt die aus friedliden und uns verbündeten Zider Faſt geiſterhaft war die Stile ringsum , als der

teffen beſtehende Avantgarde; unmittelbar binter dieſer General S.aufſeinem weißen Pferde, gefolgtvon einem Roſafen , der ibm Pfeife , Sábel undJagoflintenad. trägt( er ſelbſt iſt immer unbewaffnet ) ; dann die zur nåberen Umgebung des Generals geborigen Offiziere, und .

General auf mich zutrat, mich mit der einen Hand nie. derdrůdre und mitder anderen nad Oiten mies , wo Tchon der nabende Morgen'den Rand des Himmels zu lichten begann, während in der Soludt, in der wir uns befanden , alles noch vom tiefſten Dunfel umbúar war.

gleid þinter dieſen ein Detadement Roſaden (1200 M.), Id ſab nun in der angedeuteten Ridtung, ein paar ein ſchwaches Bataillon Infanterie (500 M. ) und eine Batterieleidter Artillerie (4 Ranonen nebit Crain).

hundert Sdrittevor uns, auf einerAnbobe die Swat. Bei der Sdnelligkeit der Dorbutund der Somalbeit tenriſſe zweier, Abaſeden deutlich am Horizontabge. zeichnet, und borte gleich darauf , das ſie miteinander

der Engpåſſe und Felspfade ward unſer Corps bald in eine unverhältnißmåßig lange linie ausgezogen ;daran nabm aberGeneral S. feinen Anſtoß, wie er überbaupt bei folden Gelegenheiten auffocalbinderniſſe gar keine

ſprachen. Es mochten außer mir wohl nur wenigeſein, die als Neulingein den Bergen noch einer beſonderer Hinweiſung aufden zu beachtenden Gegenſtand bedurften. VieAugen derErderleſſen und Roſaten aber ſind ſo

Růdlicht zu nehmen pflegt, und oft erfiårt bät, er würde Farf, und in Torader Bewegung unaufbórlich alles

ſeinen Wegbis an'sZiel verfolgen, wenn erauch nicht ringøum erſpåbend , daß bei dem erſten Zeidenors als die Vorbut mitbrådte. So vormårts eilend fament mir an eine ungebeure fteile Feldmald, anwelcherder Fübrersaud gewiß ein jeder ſchon den Gegenſtand im Auge bat , der das Zeiden veranlaßt. Aus dem Ses romale Pfad rich mübram binäufwand, soſo daß oftjeder ipråch dieſer beiden Äbaſed en ging hervor, daß ſie ein einzeln hinter dem anderen berreiten mußte. Beieiner Serduid vernommen hatten und über die Úrſaden des , Biegung dieſes Pfades aber ſprang eine Klippe ſoweit ſelben uneing waren ; der cine bebauptete , s8 waren

vor , daß auf den erſten Blick ſelbſt das Vordringen Ruffen im Anzug, der andere meinte, es båtren Wilds der Pferde unmöglice ſdien, und doch ſollten auch die ichweineimboben Gras geraſdelt. Slúdliderweiſe Kanonen mitgeführt werden . Peştere wurden daber an dieſer leßtere ſeine Meinung geltend, und ſchlug Flintenkolben einer breiteren Stelle des Wegesvon den Caffetenger madte mit ſeinem auf die Büſche um ridber, boben und dieſe , ſeitwårts umgeſtürzt, um die Klippe in der Abfidi, die Zhicre zu verſcheuden. Dåre ihnen

berum getragen und jenſeits wieder aufgeſtellt; dann die Wabrbeit flar geworden, ſo båtte alsbald ein Sduß wurden die Ranonen ſelbſt , die fide mit den hånden nicht pacen ließen, auf Måntel gelegt und ro, wie in

von Auf zu Aul den Adarm verbreitet, und da nad der Bered nung des Generals unſere Infanterie noch

einer Hängematte , von 12 Mann gleidofalls um die nicht bei jener gefährlichen Stelle ſein fonnte, ſo mußte Ede geſchleppt. Man fann ſich denken, weldoe Borſidt ibm einleuchten", daß von dem Stummmaden dieſer und Rube dabei erforderlid war ; bei dem geringſten

feindlichen Schildmachen das Peben des ganzen Des

Febltritt eines einzelnen Trägers wåren alle ſammt ademento abbing. Auf ſeinen Winf traten zwei junge ihrer faſt unrettbar in den jaben Abgrund geſtürzt; Peute in grauen Roden leiſe zu ihm beran ; eg waren dazu fam die Angſt, durch einen ſolchen Unfal das ganze Zwillingsbrüder und Zöglinge desGenerale . Nad dem Detadement dem Verderben geweibt zu ſeben , denn wenn ihnen ſieeinrichpaar in'sErde Ohrundgeflüftert batte, verſdwanden warfen plattWorte auf die ein Geräuſch den ſtets wachſamen Feinden unſere Ans er

weſenbeit verrathen båtte , würden ſie alsbald durd ſogleid ſeitwärts im Gebüſch. Mit der angſtlidten

abgeldite Feldbidde dieſen Engpaßſo geſperrt baben, Spannung war jedes Auge oſtmårto geridret auf die daß an fein Entfommen mehr zu denken geweſen wäre. beiden Abaſedben , die lid ", da ſie kein Gerduſd mehr Dod es kam alles glüdlich an der Klippe vorbei und der Anbobe niedergereßt batten. ; ploks Bald jenſeits ging's raid weiter in foarfem ebenem Schritt, bernommen, ſtand der eineaufwieder auf und fodien zu borden

einem den dortigen Bergpferden eigenthümlichen Paß. lid gewahrten wir etwas dunkles rict an ihm binan . gang. Bald darauf famen wir einem Aul ſo nabe vorbei,

winden - ein furzes dumpfes Rochain , und er ſtürzte daß wir die Kübe brüllen und die Hunde bellen borten. nieder ; gleichzeitig ſab man den Sißenden einen Augen :

Glüdlicherweiſe wurden aud bier die Bewohner nicht blid mit einem anderen ringen und dann ebenfaus in's aufmerkſam auf uns ; dod ließ der General zwei be. freundete Iſderteſſen als Wadie zurůd . Schon war

Gras zurückſinfen , wåbrend unſere beiden Zwillings

brüderfinan ſtanden derſelben Stede aufrichteten,umeinen Augens der Morgen nabe", als plóßlich der Führer die Hand blid und dannſidzurüdeilten, zu rappor.

in die Höhe bob, welches ftide Zeichen ſofort von jedem tiren , daß die Gefahr vorůber ſei. Nadfolgenden wiederbolt ward, ſo daß im Nu der ganze Troß ſteben blieb. Im nächſten Augenblid waren aude

idon alle Reiter von ifren Pferden abgeſtiegen , obne daß man den geringſten Paui vernommen båtte. Von der Geräuſdloſigkeit, mit der alle Bewegungen ausges fábrt werden , fann fide nur , wer es ſelbſt beobadtet bat , eine Borſtellung maden . Die ganze Bewaffnung

Trogai ! “ (vorwårts) ſagte der General mit tiefer reiſer Stimme, und vorwårts ging's mit verdorpeltem Schritt, um die verſäumte Zeit einzubolen. Run warb es almåblig etwas heller. Bald erreidten wir ein Plateau unð erblidten , über deſſen Rand vorgebeugt, didt unter uns das Ziel unſeres Marſdes, den fried.

1239

1240

liden Aul , und in demſelben einige noch brennende

Wåbrend nun die Soldaten ihren Hirſebrei fodten ,

Feuer, uns ein ſicheres Zeichen, daß die Feinde, unſere Nåbe nicht ahnend , ſich ſorglos der Nube überließen . Während deſſen waren die erſten 100 Koſaken in linie aufmarſdirt und erhielten den Befehl, den Abbang vor. ridrig binunter zu reiten und die eine Hälfte des Dorfes zu umzingeln ; dann mußte die zweite Sotnjia (100) ab ritzen, um auch die andere Hilfe einzuſdiließen . Darauf feßte ſich der General rubig auf einen Stein und ließ fidh feine Pfeife anzünden . Auf meine Frage, was nun geldeben rolle, antwortete er : ,, Die Hunde werden ſchon ſelbſt das Zeiden zum Angriff geben .“ Id verſtand ibn erſt , als bei den erſten Strahlen der aufgebenden Sonne die Stimme des Mullah erſĐoll und durch Aufs ruf zum Morgengebet den Ruſſen das Zciden zur Ato

wozu ſie wegen Mangel an Waſſer Sdnee nehmen mußten , und für uns aus dem in Ueberfluß vorban . denen Wein und Sago eine treffliche Suppe bereitet

.

take gab, die mit einer allgemeinen Salve unſerer Ro. fafen begann . Im nådſten Augenblic ward auch ſchon die das Dorf umgebende Dornenbecke überſtiegen und

das Zvor ( welches nicht ſeitwårts wie in Europa ges offier, ſondern wie eine Klappe in die Hobe şefdlagen wird ) eingeſtoßen. Jeßt waren aber auch die Tſcher feſſen bereits auf den Beinen und das bei ſolchen Uebers fällen gewóbuliche und unvermeidliche Gemegel begann.

mard , fragte ich den General , was es denn mit den

Reitern für eine Bewandtniß gebabt båtte , die wir vorbin auf den Bergböhen erblickten ? Statt der Unt. wort erhielt ich die Gegenfrage : wie viele Iſderfeſjen wobl nad meiner Rechnung jeßt um uns berum vers borgen liegen módten ? Und nun erfuhr id) zu meinem

Erſtaunen , daß jene Reiter alle Auls des Bezirfs zum Kampf mit den Ruſſen aufgefordert båtten , und daß jeßt ſoon gegen 10,000 Mann ſchlagfertig im Wald liegen modien . Als ich mich darauf genauer umſchaute , fiel mir auch etwa bundert Sdritt vom Rande des Waldes der Kreis unſerer Sdarfidúßen in's Auge, deren jeder unter dem Schuß eines Baumes oder Strauchs gelagert in maleriſcer Stellung ſeine Büchſe nach dem

Dicid )t gerichtet bielt. Auf den erſten Schuß erfolgte gewehrfeuer; der General nabm ſeine Müße ab und ſagte ſebr freundlich : „ milosti prossim “ - Teid mills fominen", wie man in Rußland bei einer Einladung

alsbald ringsu in aus dem Wald ein furdtbares Klein .

Von den Månnern ſchlugen fick mande durd) und ents

ſagt. Von unſerer Seite blieb alles ſtil , und auch auf famen in die Wilder ; die Frauen und Kinder aber die zweite feindlide Salve erfolgte fein Schuß zur Ers wurden von uns in größter Haſt übereinander auf die wiederung. Als aber nun die Tſdyerteſſen , in ihrer

Starren geladen , die Rinder , Pferde und Schafe aus den Umzåunungen getrieben, und dann traten wir ohne

Erwartung , die Unſeren in Verwirrung zu bringen, getauſdt, aus ihrem Dididt bervorfamen und die grim. Zeitverluſt den Rudzug an . Bald faben wir einzelne inigen Geſichter unter den blåtterloren Bäumen ſichtbar Reiter und dann immer mehrere am Rande der ſdon wurden , da hatte ſchon jeder unſerer Scharfidůßen mit Schnee bedecten bóberen Berge zu unſeren Seiten ſeinen Mann auf's Horn genommen und im Nu ſtürzte 1

hin . und berſprengen . Der General erwiederte auf

eine ganze Menge der Feinde todt zu Boden .

meine Frage , was das zu bedeuten babe , ich würde

den Wald zurück, erneuerten dann ſofort ihre Ungriffe und fügten uns manchen Sdzaden zu, konnten uns aber doch nicht zum Aufbruch

zeitig genug das Reſultat dicſes lebbaften Vorfebrs er:

Sie wichen etwas in

fabren. An der erwähnten gefährlichen Stelle des Fels zwingen , bis alle unſere Soldaten ihrMahl vollendet und ſich aus geruht hatten. Da ſahen wir in ciner Lichtung des Waldes ein paar ſenpfades anlangend , fanden wir dieſelbe im Beſik

hunder Reiter fich rammeln , in deren Bewegungen man deutlich las,

unſerer Infanterie , welche uns nun nod vier Werſt wie ſie einander ermuthigten und zum Unạriff aufforderten. Sogleich weiter rúdwårts das Geleis gab, bis zu einem im vors aus für das ganze Detachement beſtimmten Sammels plaß, einem etwa 400 Sdritt im Durchmeffer baltenden

idurden ihnen fünfzig Roſaken entgegengeſandt und hinter dieſen un : ſere vier Kanonen aufgeſtellt. Mit wildem Gebeul und hochgeſchwun :

ſeinen milden menſdenfreundliden Sharafter zeigen , der

genen Schaſki ( Säbeln ) ſprengten jene auf die Koſaken ein ; dieſe aber wichen links und rechts aus und die fühnen Reiter wurden von einer furchtbaren Lage Kartätſchen überraſcht. Die niedergeſchmetterten und verwundeten Menſchen und Pferde bildeten einen verworrenen Knäuel , der die nachfolgenden aufhielt ; nach dem erſten Schrect cafften

mit ſeinem eiſernen Gleichmutb wåhrend des Marſdes und des Kampfes ſelbſt den auffallendſten Contraſt

Puth in das didzte Gebüſch zurück. Mehrere ähnliche Uttaken hatten

Die aus Mangel an Zeit wie Bündel übers

keinen beſſeren Erfolg. Endlich ward das Signal zum Aufbruch ge

freien Raum in einem ziemlich ebenen Walde, den wir

unangefochten erreichten. Jebt erſt fonnte General S.

bildete.

dieſe ihre Todten und Verwundeten auf und zogen ſich in unmächtiger geben.

einander geworfenen Gefangenen wurden nun ſorgſam

Und nun galt es auch , unfererſeits die Jodten und Verwun :

deten mit fortzuſchaffen . Die Todten, die zurück zu laſſen in dortigen

von den Karren abgeladen , die Kinder ihren Müttern

Gegenden als die größte Schmach und Schande betrachtet wird, wer :

wieder gegeben , die Bloßen gedect , Pelze ausgetheilt, und die Angeſebeneren weide gebettet. Unter Unter dieſen befand ſide aud eine Fürftin, oder richtiger die Lochter

den quer über die Pferde gelegt ; die Verwundeten aber in eigenthüm :

lichen, für die ſchmalen Bergpfade berechneten Pferdefünften getragen ; nämlich auf langen, durch die Steigbügel zweier hintereinander gehen : den Pferde geſtickten und in der Mitte ziriſchen dieſen durch Zweig

eines Anfibrers der Ábalechen

(welche uns am Ende

geflecht verbundenen Stangen ; dann folgt das Detachement, die Ge :

der Erpedition ein intereſſantes Drama bereitete, deſſen

fangenen in der Mitte.

Mittheilung ich mir vorbehalte) . Gleich nach unſerer Ankunft auf dieſem Sammelplaße ließ General S. ſeine

einem Roſaken getriebenen Seerden. Zu beiden Seiten aber formiren

Den Schluß des Hauptzuges bilden die von

ſich Tirailleurketten , und der General bleibt mit ſeinen beſten Leuten

So dem geht'sGebirge nun unter , Ungreifen gewöhnliche Aufforderung zum Kampf inden Bergen und Bertheidigen auf zurückewigem die Ebene, wo die bis inKämpfen

ertonen , nåmlid vier Kanonenſdüſſe , deren weit und breit widerballender Donner ſo viel bedeutet, als : ,, S. wgarach ! " ,1 d . b. ,, S. iſt in den Bergen ."

Iſcherkeſſen von jeder weiteren Verfolgung abzuſtehen pflegen , weit ſie zur Genüge erfahren haben , daß ſie im freien Felde gegen unſere 1

diſciplinirten Truppen den Kürzeren gieben müſſen .

Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : 6. W. Peste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudi.

Samſtag , 30. December

N". 156 .

1843

Allgemeine Militar - Zeitung. Einige Bemerkungen über Hrn. Baucher als irgend ein Pferd nach ſeiner Methode dreſſirt, geſehen Reiter, ſowie über ſeine gerittenen Pferde . batteZu. meiner größten Freude erhielt ich dieſen Som. Von Jugend auf mid dem gründlichen Studium mer den plóblichen Befehl , nach Paris und Saumur der Reisfunit widmend, habe ich beinahe alle in dieſes wiſſenſchaftliche Fad gebörige Schriften geleſen , und

311 reiſen, um dort an Ort und Stelle Hrn. Bauder's

bin mit innigſten Antheil jedem Werf neuen Fortſdritte deg relben gefolgt, plóblic dem franzoſi.

richt darüber anzugeben.

als ein an fcben Horizont der Equitations literatur erſdien, wels des nidt ſowobr durch gründlide Bebandlung und

Merbode fennen zu lernen , zu prüfen und meine Ans Durd ein Schreiben des Marſdals Soult wurde ich dem Gommandanten der fóniglichen Reitſchule in Saumur *) , General Prevozo , empfoblen und daſelbſt

Erfenntniß des Gegenſtandes , als durdo reine beiſpiele mit der größten Zuvorkommenbeit und Freundlichkeit loſe, an’s Unglaubliche grånzenden Behauptungendas empfangen. allgemeine Intereſſe feſſelte . Es iſt dieß das Werf Meine erſte Frage galt natürlich den Reſultaten des Hrn. Baud) er in Paris *) .

Ein ungebeuerer Federfrieg entſtand zwiſchen ſeinen Anbångern und ſeinen Antagoniſten. Sein Werf wurde in’s Deutſche überſeßt, und mit Erſtaunen ſah ich, wie viele deutſche Reiter theils durd feine feden Principiens Aufſtellungen, theils noch mehr durd die ſeinem Werfe

der Bauder'den Methode , auf welche mir jedodder

(General zu meinem großten Staunen die Antwort ers theilte :

„ qu'il lui était strictement défendu depuis peu de suivre la methode de Baucher.“

Nachdem ich daber nur mit vielem Intereſſe die

beigedructen beglaubigten Rapporte vieler bekannten

ſchöne Einrichtung in Saumur und die ausgezeidneten

Offiziere fid hinreißen ließen , ſeine Methode zu preiſen

Pferde daſelbſt geſeben hatte , febrte id nad Paris

und zu befolgen. Auch ich, der ich einen zweijährigen zurůd , und hoffre dúrd den Beſuch einer Privatvor , Curſus bei der Lebr: Escadron in Berlin durdigemacht ſtellung des Hrn. Baucher für meine theilweiſe vers batte, ſodann ein Jahr bei dem berühmten Staūmeiſter und Rittmeiſter Mayer in Hannover auf der fóniglichen

gebliche Reiſe entſdådigt zu werden.

Babn geritten babe, und nun ſeit mebreren Jahren als erſter Bereiter an einer föniglichen Reitſchule angeſtellt bin , war bei dem Erſdeinen von Baucher’s Methode begierig, ſein Syſtem fennen zu lernen , und habe nach

meine Leſer aus Nadfolgendem entnehmen 1, worin ich, von der Beurtheilung der Baucher’ſden Methode abi ſtrabirt, nur was ich ſelbſt geſeben niederzuſchreiben Derſuche, und was ſich auf einige Productionen , wels

D6 und in wie fern dieß der Fall war , fónnen

genauem Studium deſſelben einige Pferde darnad tbeils

den ich beiwohnte , bedrånft.

ſelbſt gearbeiter , theils unter meiner Leitung arbeiten

Theil ſeiner leiſtungen, welcher jedoch der weſentlichſte

laſſen . Leider waren die Reſultate dieſer Arbeit ſebr man. gelbaft , und ich fand mich genótbigt , die Pferde von

liden Aufzeichnungen befannt ſind, darf ich hoffen , daß

Da mir über dieſen

zur Beurtbeilung ſeiner Methode iſt, nod feine drift. dieſe nachfolgenden Sdilderungen den Freunden der

Neuem nad der bisherigen Ärt zu reiten , um ſie dienſte Reitfunſt von einigem Intereſſe ſein dürfen. tauglich zu machen.- Weit entfernt jedod , die miß . lungene Dreſſur der fehlerhaften Methode des Hrn. Baus der zuzuſdreiben , überredere id) mich, daß wohl meine -

Den 5. Juli d. I. Abends 9 Uhr betrat ide zum erſtenmal den ichón gebauten und durch Gaze berrlict erleuchteten Circus. Ich erwartete mit Ungeduld den

Unerfabrenbeit in der praftiſden Ausfübrung derſelben Augenblick , wo Hr. Bauder auf ſeinem Sulpferde die Gould trage, da ich weder Gelegenbeit gebabt hatte, Partiſan in den Circus einreiten würde. von Hrn . Bauder ſelbſt unterrichtet zu werden ,

*) Die ſchöne Rdnigliche Reitſchule zu Saumur iſt durch Schriften *) In Frankreich wird jedoch allgemein behauptet, daß nicht ør. Baus der,1 ſondern General Oudinot der Verfaſſer obigen Werkes ſei.

aller Urt zu ſehr bekannt , um mich hier weiter darüber auss zuſprechen .

1244

1243

Endlid verfündete eine 50 Mann ſtarfe Muſifbande

genommen, mit vieler leichtigkeit ausführte. Ein prafti .

durch eine Art Duverture die Anfunft des Hrn. Baus der , worauf derſelbe in der Carriere unter Paufen , und Trompetenſchall auf dem Partiſan * ) erſdien. An

der Reiter wird mit geringer Uebung dieſes einem gerittenen Pferde in furzer Zeit von böchſtens vierzebn Tagen lebren fónnen, vorausgeſeßt, daß er dieſen febler,

der dem Eingang entgegengeſeßten Barriere parirte baften Gang ibm úberbaupt beibringen wollte. er ſein Pferd , und überließ ſido ſo einen Augenblid der

Zweitens beſtand dieſe Rection in Rücrårtstraben ,

anſchauung und Bewunderung des Pariſer Publicums. weldes gleid dem Redopp auf drei Beinen als gånz. Beginnen wir mit der Betrachtung dieſer Parade, lich obne Nußen für den Reiter , in das Gebiet der welde nicht jeder Anforderung entſprach. Das Pferd Kunſtreiterei gebórt ; denn es iſt binlånglid befannt, gab ſtatt mit dem Genice nur mit dem Unterfiefer daß ein Pfero vermoge feiner Conſtruction unmöglid nad , und die Hand des Reiters ſtieg anderthalbmal dieſelben Tempo's rúdwarts wie vormåris treten faun . ibrer Breite in die Hóbe ; die Gruppe des Pferdes bins

Dieſes midernatürliche Unding demnach von dem Pferd

gegen fam gut und gebogen unter.

zu verlangen , fann ich nur mit dem Namen „ Unſinn "

Der Reiter fing nun mit dem Scultritt an , madote

bezeichnen. Aud fann dieß Hrn. Bauder's Pferd nidt,

einige Wendungen , Volten und Seitengånge, wobei der Schultritt foón und taftvoll war, und die Füße

ſondern daſſelbe friecht bei einer Art Piaffe hinter den Zügeln einige Schritte zurúc , wobei ich nur bemerfe, daß es wider alle Begriffe ' ſtreitet, ein foldes Piaffiren Rúdmartstraben “ zu nennen. Endlid galoppirt er

fide boch und leicht erboben , jedod dien es mir , als ob ſich das Pferd öfters im Genic ſteif madote, indem das Maul deſſelben ſtets offen ſtand. Aud ſah man

auzudeutlid, welche Kraft Hr. Bauder mit der rechten

ebenſo růdwårts , d. b . das Pferd búpft mit bober

Gruppe und tiefer Vorband carracolirend rúdwirts.

Hand am rechten Stangenzugel anwenden mußte , um

Zum Schluſſe ließ Hr. Baucher ſein Pferd nod

das Pferd in eine Wendung oder Biegung zu bringen.

einige Lempo's Sdultriti geben und verließ den Circus.

- Bei den Seitengången rechts blieb das Pferd in

Den 8. Juli ritt Hr. Bauder ſein Pferd „ Capi

richtiger Stellung, dod linfs war dieſelbe meiſt unrichtig.

taine , cheval de haute école " * ). Capitaine **) gebo

Nad den Seitengången ließ Hr. Bauder das Pferd

im rubigen Schritt mit langen Zügeln geben , wobei

feinen Sdultritt, ſondern nur einen kurzen verſammel, ten Trab , den jedes Campagnepferd geben muß.

es immerwibrend in die Zügel bobrte , und mit dem Kopf unrubig war. Nad einigen Touren im Sdritt jeßte er ſein Pferd in Galopp, machte einige Wendun ,

geſtredtem Trabe, wobei das Tempo rein und geſtreat,

gen und Chancements und ließ es alsdann auf der rechten Hand nad jedem Sprunge wedeln. - Der Galopp war in gutem Zempo , rubig und wiegend, die Stellung rechts ebenfalls idón ( linfo weniger ) , die Chandements taftvol. – Bei dem Wechſelni, Sprung für Svrung , fam jedoch das Pferd von Anfang mit .

Auf dieſem machte Hr. Baucer Solangenvolten in Bei der Parade aus dem geſtreren Irabe bobrte das Pferd jebr in die

aber nidot außergewdbnlict war.

Hand , machte das Genic ſteif undgab nur mit dem unterkiefer nad .

Der Galopp war anfangs mit guter Stellung, dod das Tempo adjuſonell ; die Changements à tempo nato je zwei Sprüngen waren übereili obne Placirung und

ſeinen Hinterbeinen öfters in Unordnung, ſpåter folg. ten lie ridtig. Stellung war hierbei feine , und das

binten båufig falſd).

Pferd (dien mir båufig binter der Hand zu bleiben.

mebr ein Trippeln ( trepigner ), wobei das Pferd vors mårts fam. Nadidem es lo den vierten Theil des

Nun folgte ein Redopp , wobei das Pferd einige Tempo's madre, obne den inneren Vorderfuß auf den .

Dieſe Uebung glaube ich in den Bereich der Kunſtreiterei verweiſen zu müſſen , da mir bis jeßt fein Nußen davon befannt iſt , das Pferd, welchem die Natur vier Beine zu ſeinen Stuben gab, Boden niederzuſeßen. -

-

auf dreien geben zu lehren. -

Dem Redopp fehlt

Das Piaffiren des Capitaine war ganz unridrig Circus berumgezappelt barte, riß eß Hr. Bauder in die udhe, wobei es mit den Vorderfüßen berumbaure. Auf dieſe Art durdhritt er in vier Abtbeilungen den

ganzen Circus. Debnlich war das folgende . Er rebre Capitaine in verſtårften Galopp, ritt in dieſem Zenipo auf der Diagonale des Circus von dem einen Ende

übrigens viel, um vollkommen zu ſein, das Pferd reßt die Hinterbeine nicht gebogen genug unter , und hatte

zu dem andern , und parirte daſelbſt.

nie eine ridtige Stellung.

fie glaubten , das Pferd babe eine Parade aus der Carriere auf dem Hintertbeil ausgeführt. Dod war

Nada dieſem Redopp producirte Hr. Bauder eine

Dieſe Parade

wurde von den Pariſern ungemein bewundert, indem

Lection, welche von vielen Seiten unendlich bewundert dieß nicht der Fall ; im Gegentheir fam erſt die Vor. wurde, von Húnnersdorf aber und nach der preußiſchen

band zur Erde, welche er in die Hohe riß, worauf das

Reitinſtruction und Seidlers Reitfunſt , ſo wie von mehreren anderen Sdriftſtellern , zurüdfriechen hinter

Pferd wieder mit den Füßen in der Paft berumbaute. ud dieß wiederholte er viermal , und jedesmal gleic unrichtig, denn bei der richtigen Parade aus dem ge .

.

die Hand genannt und als feblerhafte Gangart bes zeichnet wird, ſo daß es daber feinesfalls ratſam rein durfte, dieſelbe dem Pferde zu lebren.. - Dieſe lection

beſtand zuerſt in Rüdmärtstreten im Scritt obne Zügel

*) Ich wünſchte zu wiſſen , was ør. Bauder unter dem Ausdruck ,,cheval de haute " écoles verſteht, und ob er jemals ein richtig gerittenes Schulpferd geſehen und wo ? da er Frankreich die 9

auf den Sporn, was das Pferd, die bobe Gruppe aus

derlaſien hat.

*) Doublut , dunkelbraun , Mitteltaille,

**) Balbblut, Mitteltaille, träftiger Bau, Fuchs mit weißen Füßen .

1245

1246

ſtredten Galopp muß das Pferd beim leßten Sprung

und mit dem Umſturz der alten claffiſden Equitations,

die Vorband etmas erbeben , die Hinterbeine unterſeßen,

werfe ſeinen Rubm auspoſaunten , id ünſchte ich in den

ein tempo d'arrêt machen, und die Borderbeine alsdann

Cirque Franconi führen zu können, wo ſie alle Runſts

fanft zur Erde niederſeßen.

ſtúde des Hrn . Bauder eben ſo gut ausgeführt ſeben

Capitaine , wie Partiſan , bielt immer das Maul würden . . Id bege die fefte Ueberzeugung, daß jeder offen , und machte fido ftets im Senice ſteif.

Dieſes Pferd mußte ebenfalls auf den Sporn rúd

Sadverſtandige, welcher Hrn. Baucher und den frůbe. ren Kunſtreiter Baptiſte fuiſſet den Siwas und andere

wärts treten , was überbaupt und zwar mit bober Gruppe eine Lieblingstour des Hrn. Baucher zuſein deint. Den 22. Juli ſab ido Popaſſe *), deffen ich nur im

Pferde reiten ſab , mir in der Behauptung, daß die Pferde dieſes fepteren weit mebr leiſteten und eleganter gingen , obne die Hülfen des Reiters ſo deutlid zu ſeben, volfommen beipflichten wird. Nur beſaß Hr.loiffet

Allgemeinen erwåbnen will , da aúe ſeine Gangarten die Hrn . Baucher vor allem mangelnde Beldeidenbeit, unregelmäßig , auf der Vorband und ganz obne Srels

indem er feiner Runſtreiterei nicht den eiteln Namen

lung waren. Auch dieſes Pferd bielt ſtets das Maul offen , und gab ſelten im Genide nad . Das Zurücks

einer neuen Methode zuſcrieb.

C .......

rreten madute eg nodi falechter, als die beiden anderen, da es bei jedem Tritt darrte, wie man oft bei Runſt.

Liteľ a t u r.

reitern ſiebt, welde das Pferd fragen : ,,wie alt biſt du ? "

Nad dieſen furzen Andeutungen über die Schul,

Charakteriſtik der Ariege Napoleons. Don Ge.

pferde des Hrn . Bauder und deren Dreffur , lei es

nerallieutenant von foſſau . Erſter Tbeil . Feld ,

mir geſtattet, noch zum Schluſſe einige Worte über ſeinen Siß, ſeine Führung und die unvergleichlich kurze Zeit , in welder er vorgebliche Reine Pferde dreſſirt,

zug in Italien 1798/97, in Egypten 1798/99 u. 1800

zu ſagen. Der Siß des Hrn. Bauder iſt gut , der Oberleib

Verlagsbuchhandlung 1843.

in Deutſdland und gralien . Mit Karten und Pfånen. Parlsrube und Freiburg. Herder'ſche Das ganze Wert rod etwa 130 Dcrav Drudbogen

ridrigefeſte Lage,nu bat die Haltung , und die Sdentelbefin, mit 35 bis 40. Karten undPlå nen, enth alten undi n den ſich in richt iger r ftecen die Spor erſcheinen n pitets didliden Abtheilungen deren jede wenig, im leib des Pferdes . Seine Arme ſind Tehr weit vom Peibe entfernt und die Hand iſt febr unrubig . Er ar beitet immer mit beiden Hånden auf der Stange, und

dem nur einigermaßen geübten Auge fann es nicht ent.

geben , welche Kraft Hr. Baucher mit ſeinen Hånden .

anwenden muß , um ſeine Pferde zu wenden .

ſtens einen Feldzug enthalten wird .

In der Vorrede zeigt der Hr. Verfaffer die Abſicht, die Facta in ibren Hauptmomenten ſo darzuſtellen , wie fie ficb wirflich ereignet baben, ſie zu commentiren , vor

Adem die eigentbůmlichen Anfidten Napoleons bervor,

Dieß zuheben und den Anteil im Auge zu bebalten , der

ſind jedoch feine ruhigen fräftigen Anzüge , ſondern

ibm ſelbſt, oder der dem Stúd, oder der von ihm be .

Riffe in's Pferdemaul , welche ſich ſeine Pferde rubig

auftragten Stellvertretern an dem Ausgange der Er.

gefallen laſſen .

eigniſſe gebúbre.

Der gewöhnlidie Zuſdauer wird bei der rauſdenden Muſif und dem zahlreichen Publicum fo betåubt , dag er nur ſchwer jeder ſeiner Bewegungen folgen fann,

ergeben , die nach ibren verſdiedenen Pbaſen das Feld .

und ivm daber manches entgeben wird. Da es jedoch febr fower bålt und nur febr Wenigen gelungen iſt, Hrn. Bauder außer ſeinen Vorſtellungen reiten zu ſehen , ſo war ich um ſo aufmerkſamer und ließ ihn und ſein Pferd feinen Augenblic aus dem Auge , wobei mir ſeine Führung, ſo wie die unaufhdrliche Unruhe ſeiner hånde, deren eine bald an der Schulter, bald an der

Hüfte war, im böchſten Grade ftórend auffiel. Hr. Bau. der fann demnad mit der Ebre, die ihm von ſo vielen

Hieraus ſoll ſich eine Obarakteriſtik

berrntalent lidtbar werden läßt.

Die Kriegfábrung Napoleons und anderer großen Feldberrn erfdeint dem Hrn . Berf. als eine combinas toriſche Kunſt , die fich über alle Regeln und Syſteme

erbebt , ſich nur auf die eben vorliegenden Umſtånde gründet. Der Wille , die Ebarafterſtårfe , die Vorem,

pfindung des Ausgangs , das Wagen großer und ents fideibender Unternehmungen, die Bereitſdaft das Glück zu benußen, dem Unglúd nad Méglichfeit audzubeugen , die Unerſdopflichfeit an Hülfemitteln geben nad der Meinung des Hrn . Derf . allein den Ausídlag , nid aber das zweifelvolle Berednen und die abwiegende

Seiten durd das Aufreben , weldes feine Reiterei madte, zu beit wurde, Tehr zufrieden ſein . Id glaube nidt, daß über einen der erſten Meiſter der Reitfunſt ſo viel bin und wieder geſchrieben wurde, als über die Circus,

Napoleoniſde Gbara betra foli ftif derwerd n Krie nkengedurd chtet en , dieſe Geda als Die ein Verſuchfteri

teiteret des Hrn. Bauder,die er mit einer unendliden Doris Arroganz begabt, Methode zu nennen ſich nicht ( deut. Die deutſchen Reiter, welche ro bereitwilig

Thatſachen zu entwickelr , damit die Borſtellung vom Kriege auf dem ihr eigenthümlichen Wege und "getei. nigt von allen theoretiſden Schladen erſcheinen möge.

Bedenflidfeit.

Bauder's Kunſtreiterei für wahre Reitfunſt bielten, Der Weg zu dieſer Vorſtellung und die Entwicklung *) Gem.iner Falb mit weißem Schroeif und weißen Mähnen.

des Wabren Talentes gründe fide nidit auf unfruchis bare und ſpisfindige Theorieen, ſondern die in ungåbl . baren Geſtalten lid offenbarende Kunſt liege zuverlag

1248

1247

weit bóber , als daß fie in wiſſenſdaftlid dargeſtellte

Die Feldzüge des Jahres 1800 begannen unter den

Abſtractionen ſich bannen laſſe. Derjenige, der die Kraft Auſpicien des Erſten Conſul6 Napoleon Bonaparte. in rich füble, ſich zum wahren Geiſte des Krieges empors Moreau führte das þeer in Deutſbland mit Erfolg, zubeben , würde die unfruchtbare Speculation bei Seite

legen und ſich mit Freuden an die belehrende Ibat balten.c.

erntete aber den Tabel des Herrn , weil er durch Zers ſplitterung ſeiner Kräfte nicht raider vorſdreiten fonnte.

In der Beſchreibung der italieniſchen Feldzüge big zum Préliminarfrieden von Leoben finden wir das Bild

Der Hr. Derf. bat die dem Feldberrn gemagten Vors würfe, ſoweit ſie den vorliegenden Verhältniſſen gemäß des jungen Feldherrn Bonaparte, der bald die Bewurls waren , gerechtfertigt. Dagegen bat Maiſena gegeu derung und der Schrecen des Erdbeils werden sollte, die óſtreichiſche Uebermadt in Italien ruhuvoll geſtrite .

treu gezeichnet.

Die Richtpuncie ſeiner Tbaten , beſon .

ten und alles gethan , was menſdotiche Kraft vermochte ;

ders der Uebergang über die Adda, die verbångniß, gleichwohl war es nicht genug in den Augen Napos vollen Schlachten in der Nabe der Etſd , wo er der icons — aud er wurde getadeli. Napoleon drang mit böchſten Kraftåußerung Deftreidos gegenüber die bóchſte dem bei Dijon geſammelten Reſervebeere in wunders Tenacitát bewieſen, den Culminationspunct ſeiner Felde würdigem Zuge über die Penniniſchen Alpen , verfiel berrngroße errungen, und das Erfaſſen des redten Zeite aber in denſelben Fehler, den er Moreau zur faſt legie, punctes zum Frieden ſind gebúbrend bervorgehoben, dabei auch im Laufe der Erzåblung dasjenige, was

und welder den Verluſt der weltbiſtorijden Sdladi bei Marengo zur Folge gehabt båtte, wenn nid ) t der

dem Glúd, der durch die Revolution bewirften Energie

noch zur rechten Zeit mit friſden Truppen berbeigeeilte

der Soldaten und den mangelhaften Combinationen

Deſair und die Tapferfeit Kellermanns den faum

ſeiner Gegner gebühre, von der Rechnung abgezogen , und die moraliſchen Sawåden , beſonders Eigenlob,

noch zu boffenden Sieg errungen hätten . Der Hr. Verf. bat die Fehler Napoleons gerügt , die Vorfälle von

Härte und Selbſtſucht, welche ihn durch das ganze Peben begleiteten und ſeinen Rubm verdunfelten , ges

Marengo nach den verſchiedenen darüber erſchienenen Nelationen entwidelt, und den Ausgang des Feldzugs

würdigt. Wir bedauern bierbei nur , von den Maßs

au's licht geſtellt.

regeln nicht gebórig unterridtet zu werden , welde Bo . naparte anwandte , um die gleich bei ſeinem erſten Auftreten in Italien aufs Neuerite jerrůttete , von

liegenden erſten beil des Buches ein ſummariſches

$

Soller wir nach dieſem Wenigen nun über den vors

allem Nothwendigen entblößte Armee in wenigen Wochen

Uribeil ausſpreden , ſo müſſen wir vorerſt des außers

fampffábig zu machen und zum Siege zu führen .

ordentliden Fleißes růbmlich erwåbnen , mit weldem der Hr. verf. den aus den beſten Quellen entnommes nen Stoff zu einem Bilde verarbeitet . bat, weldes uns

Der Feldzug in Aegypten und Syrien zeigt uns, ob er gleich an Kriegsfunſt und Anſtrengung des Gege

ners mit dem italieniſchen nicht verglichen werden fann, Haupt- und Nebenpartbieen mit ibren geiſtigen und und der größte Theil der zeitweiſenErfolge den unter, materiellen Wechſelwirkungen und Beziehungen flar geordneten Generalen zugeſdrieben werden muß , den erfernen läßt. Die Verbindung der eigenen Anſichten , ſteigenden Feldherrnglanz Bonaparte's und ſein Ringen welde vielfach vermebi ſind mit friegswiſſenſchaftlichen nao einem von den Madibabern Franfreichs aufge. Erörterungen und pſychologiſchen Bemerkungen , mit ftecten phantaſtiſchen Ziele, welches er bei unzureichen

der Geſchide ſelbſt, iſt nirgends ſidrend , und einem

den Mitteln mit riefenartiger Thaifraft verfolgte, weil es ſeinen eigenen ſelbſtſúdhtigen Zweden entſpracy.

jeden , dem es um Grundlichkeit zu thun iſt, werdeu des Hrn . Derf. Betrachtungen um ſo wilfommener

Durch den fehlgeſchlagenen Angriff auf Acre aus ſeinen

ſein , als ſie den friegserfabrenen , mit dem Geiſte der

Tråumen erwacht , und durch die aus Europa erbal.

Napoleoniſden Marimen vertrauten und einverſtande.

tenen Nadridten zur Hoffnung einer weit glänzenderen

nen Offizier beurfunden. Das Leußere dieres empfeb .

Caufbahn bingeleitet, mußte ibm der Aufenthalt in dem

lungswertben Buches iſt ausgezeidinet, die Abbildungen

von der Heimath getrennten lande verleidet werden ;

ſind meiſterhaft , und wir behalten und ſdließlich noch vor , ſobald die leßten Hefte die Preiſe verlaſſen , der

er verließ plößlich die von Gefabren umringte Armee und gelangte wunderwürdig durch das von britiſchen Schiffen bedeckte Meer , um fid zum Oberbaupte des damals zerråtteten Frankreichs emporzuſowingen.

Schlußanzeige auch unſere fritilde Bemerkungen über das Ganze beizufügen , weldie wir vorlåufig bier nur andcuten wollen .

Von der Allgemeinen Militárzeitung erſcheinen wöchentlich drei Nummern und zuweilen lithograpbirte oder in Kupfer, geſtochene Abbildungen, wenn ſolche nothwendig find., -- Die Verſendung geſchiebt poſttåglid durch die Port und woodentlich oder monatlich durch den Buchbandel. -

Die Beſtellungen müſſen am Ende

eines jeden Semeſters erneuert werden, wenn keine Unterbrechung in der regelmäßigen Zuſendung eintreten ſoll. Der Preis eines balben Jahrgangs wenn er durch den Buchbandel oder unmittelbar von den , mit dem Obers Poſtamt zu Darmſtadt in directem Paquetſdluß ſtehenden Poſten bezogen wird – beträgt 3 Thlr. 15 Sgt. oder 6 fl., und wird vorauebezahlt. -

Der Umſchlag dieſer Zeitung ſteht zu Befannımadungen aller Art

offen . Die Einrüdungsgebühren werden für die Zeile mit 1 Gr. oder 4 fr. berednet. Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandlung: 6. M. Beste in Darmſtadt und in deften Offizin gedrudi,