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German Pages 602 [604] Year 1901
Die Grundbuchordnung nebst den
preußischen Aussührungsbestimmungen mit Kommentar und systematischer Uebersicht über
das materielle Grundbuchrecht. Von
Dr. 21. Achilles,
und
O. Strecker, Amtsrichter.
Reichsgerichtsrath a. D- f
Berlin 1901. I. Guttentag, Verlagsbuchhandlung. &. in. b. H.
Vorwort. In dem Nachrufe, welcher dem am 21. Oktober 1900 verstorbenen Reich-gerichtsrath a. D. Dr. Achilles in der Deutschen Juristen-Zeitung 1900 S. 474 aus
der Feder
des
Geheimen
Raths Dr.
und
materiellen und
Praxis
und
gewidmet ist,
wird
die
den preußischen Gesetzen vom 5. Mai 1872
Bedeutung seines Kommentars zu für Theorie
Gebhard
seine
Mitarbeit
an
dem
Zustandekommen
formellen Reichsgrundbuchrechts besonders hervorgehoben.
de-
Er
war Hülfsarbeiter der ersten und Reichskommissar bei der zweiten Kommission zur Ausarbeitung des Entwurfs eines B.G.B. besondere
unter
dem Redaktor
In
ersterer Eigenschaft hat er ins
Sachenrechts
des
den Redaktoren-Entwurf zur
G.B.O. nebst einer sehr ausführlichen Begründung ausgearbeitet.
Er hat ferner
die Stelle eines Referenten bei den Berathungen bekleidet, welche in den Jahren
1895, 1896 im Reichsjustizamt über den ersten Entwurf der GÄ.O. stattfanden
und auf denen die Fassung des Gesetzes vor Allem beruht.
Diese hervorragende
Mitwirkung bei der Entstehung der G.B.O. und eine genaue Kenntniß des bis
herigen Grundbuchrechts
machten
ihn
mehr als jeden Anderen geeignet, einen Da er aber durch andere literarische
Kommentar zur G.B.O. zu veröffentlichen.
Arbeiten, insbesondere durch seine Betheiligung an
Plancks Kommentar
zum
B.G.B. in Anspruch genommen und meine Bearbeitung der vierten Auflage seines
Kommentars zu den preußischen Gesetzen vom 5. Mai 1872 so sehr nach seinem Wunsche
abgesehen,
ausgefallen
war,
daß er,
von
einigen Kleinigkeiten in der Einleitung
keine Aenderungen veranlaßt hat,
dieser neuen Auflage nur sein
hat er mir auch zur Bearbeitung
sehr reichhaltiges
Material übersandt
und
die
Gestaltung des Kommentars eingehend mit mir erörtert, im Uebrigen aber mir die
Ausarbeitung
völlig
überlassen.
In Folge
seines
Todes hat er zu
Bedauern mein Manuskript keiner Durchsicht untertverfen können. daß es mir, wie bei der Bearbeitung der vierten Auflage,
meinem
Ich hoffe aber,
so auch jetzt geglückt
ist, das Werk auch in den Einzelheiten nach seinem Wunsche zu gestalten.
IV
Lorwort. Bei der Bearbeitung habe ich als langjähriger Grundbuchrichter mich auf
den Standpunkt des Praktikers gestellt und nicht nur die Bestimmungen des formellen Grundbuchrechts, sondern auch die des materiellen Liegenschaftsrechts besprochen, soweit sie für den Grundbuchvertehr von Bedeutung sind.
Der besseren
Uebersichtlichkeit wegen ist die Darstellung des letzteren Rechtes in die Einleitung
ausgenommen. Die Theilung des Werkes in zwei Theile, von denen der erste das Reichs
die preußischen Bestimmungen bringt,
beruht auf dem
recht und
der zweite
besonderen
Wunsche
des Reichsgerichtsraths
Hoffnung,
daß der
erste Theil auch außerhalb Preußens Verbreitung finden
werde.
Dr. Achilles und entspricht der
In erster Linie ist aber das Werk für den preußischen Praktiker berechnet,
deshalb ist in dem ersten Theile stets auf die neben dem Reichsrecht in Betracht
kommenden Vorschriften des preußischen Rechtes verwiesen, während Bestimmungen
anderer Bundesstaaten nur beispielsweise angeführt sind. Im Interesse der Uebersichtlichkeit haben wir den Erläuterungen der einzelnen Paragraphen Ueberschriften vorausgeschickt
und
den Inhalt jeder Erläuterung
durch ein fett oder gesperrt gedrucktes Stichwort angedeutet.
Auch diese Neuerung
ist von Dr. Achilles angeregt und wird, wie ich hoffe, den Beifall der alten
Freunde seines Kommentars finden.
Göttingen, den 4. April 1901.
Strecker
Inhalts- Uebersicht. Sette Einleitung. I.S-schtchte 1. Der frühere Recht-zustand.............................................................................. 1 2. Die Entstehung der Srnndbuchordaung............................................................ 6 3. Die lande-rechtlichen Bestimmungen...................................................................... 10 «atertrllrechtllche« Vorschriften über die Eintragungen...................................14 Die oabeweglichr« Sache«. Ueberficht über die zuliffigeu Etutraguu-eu........................................................ 17 Wirkung der Eintragungen im Allgemeine«........................................................ 27 «genthnm...............................................................................................................36 Erbbanrecht..........................................................................................................45 Erbpachtrechte und Adbaurechte...............................................................................47 Dienstbarkeiten......................................................................................................47 Larkanstrecht ..................................................................................................... 53 «eallasten.............................................................................................................. 55 Hypothrk. Gruudschulst Rentenschuld................................ 59 a. Inhalt. Nebenabreden. b. Erwerb, Inhalt-änderung und Aufhebung........................................................ 74 c. Insbesondere Zwang«- und Arresthypothek........................................................ 94 11. Rirhbrauch und Pfandrecht an de« Rechten an Grundstücken............................... 110 12. Berfügungsbeschräukungen.................................................................................. 119 13. Widersprüche «nd Barmerkungeu.........................................................................130
II. Nie 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. -. 10.
III. «trratur................................................................................................................. 137
Grundbuchordnung...........................................140 Erster Abschnitt. Allgemeine Borschriste«.
§§. 1—12.
I. Ornudbnchümtrr. §. 1 Abs. 1..................................................................................141
II. Sir Grundbücher.................................................................................................... 147 1. Allgemeine Bestimmung. §. 1 Abs. 2 2. Einrichtung der Grundbücher nach Bezirken. §. 2 Abs. 1.................................... 149 3. Bezeichnung der Grundstücke im Grundbuch«. §. 2 Abs. 2................................150
VI
JuhaltS-Ueberficht.
Sette
4.
Gruudbuchblatt.
5.
Gemeinschaftliches Gnmdbuchblatt.
6.
Zuschreibung und Bereinigung.
§. 3 §. 4
155
§. 5
7. Belastung eine- Grundstück-theils. 8.
152
....
Grundbuchblätter für Erbbaurechte.
157
§.6
160
§. 7
163
HI.
9. Eintragung subjektiv-dinglicher Rechte. §. 8 164 Anfbrwahrnug non Urkunde». §. 9......................................................................................166
IV.
Nelatinr Unfähigkeit der Oruudbuchbramteu.
V. Recht auf Einsicht und auf Abschriften.
VI.
§10
169
...
§.11
Haftung für Pflichtverletzungen der Oruudbuchbramteu.
171
§.12
175
Zweiter Abschnitt Eintragungen in da- Grundbuch.
179 §§. 13—55.
I. Antrag........................................................................................................................................................191
II.
Antragsrecht im Allgemeinen.
191
§.13
1.
Antragsprinzip.
2.
Erweitertes Antragsrecht zum Zwecke der Berichttgung des Grundbuchs.
3.
Antrag-recht der Notare.
§.15
4.
Anträge mit Vorbehalt.
§.16
5.
Erledigung der Anträge nach der Zeitfolge.
6.
Behandlung nicht gerechtfertigter Anträge.
Eiutragungsbewiüiguug.
198
203 205
§.17
206
§.18
207
•
formelle- Aousensprinzip
1.
Die Regel.
2.
Ausnahmen von dem formellen Konsensprinzipe
a.
§. 14 .
212
Im Falle der Austastung eines Grundstücks und der Bestellung und Ueber-
ttagung eine- Erbbaurecht-.
212
§.20
b.
Bei subjektiv-dinglichen Rechten.
c.
Bei Berichttgung deS Grundbuchs
§.21
214
214
a. Regel. Besonderheit für Eigenthum und Erbbaurecht. §. 22 . . . . ß. Besonderheit für die Löschung zeittich beschränkter Rechte. §§. 23, 24 . §.25
d.
Bei Löschung von Vormerkungen und Widersprüchen.
e.
Bei Uebertragung und Belastung von Briefhypothcken, von Briesgrundschulden
f.
Bei Löschung von Hypotheken und Grundschulden und deren Belastungen. §. 27
und von Pfandrechten.
III.
Äuhalt brr EiutragnngsbrwMgung
220
ober
des
Nachweis brr Voraussetzungen brr Eintragungen
Eiutraguugsantrags.
222
Ins
§ 28
...
....
224
226
1.
Die Regel.
2.
Form deS Antrag- und der Vollmacht zur Stellung deS Anttags. Vertretung. §. 30
226
§.29
Zusatz.
214
217 219
§.26
besondere Urzetchunug des Grundstücks und eines Geldbetrags. IV.
209
§. 19.
Bollmachtstempel.
235 246
§.31
3.
Form für die Zurücknahme des Antrags und der Vollmacht zur Antragstellung. §. 32
247
4.
Nachweis der Besugniß zur Vertretung von Handelsgesellschaften.
249
5.
Nachweis deS ehelichen GüterrechtS.
Zusatz zu 4 und 5. Register.
6.
Ersatz
.
.
.
251
§.34
des Zeugnisse-
durch
Bezugnahme
aus
das
§.35
254
Nachweis der Erbfolge, der fortgesetzten Gütergemeinschaft und der VerfügungSbefugniß eine- Testamentsvollstrecker-.
7.
§. 33
§.36
255
Besonderheiten für die Fälle der ErbauSeinandersetzung und der Auseinandersetzung
einer Gütergemeinschaft.
§§. 37, 38 ......................................................................................
259
VH
ZknhaltS-Ueberficht.
V. Giskrs-ssres ess Ersuchen sos ik^itlts•
....................................................
§.39
VI. Mergisiiee EtstrsASS- Ars PssßshettzeUistes
§§. 40, 41
.................................
edte 262
268
VIT. Uorlr-ssr Ar- -yPvthekrudrieh ssd nuderer Arksudes.......................................... 274 1. Vorlegung deS Hypothekenbrief-.
274
§.42
2. Vorlegung de- Grundschuld- und deS Rentenschuldbriefs.
3. Vorlegung von Inhaber- und Orderpapieren.
VUI.
277
§.43
278
§.44
Nir GlslrsGuu-eu............................................................................................................................ 279
1.
Datum und Unterschrift.
279
§. 45
2. Reihenfolge mehrerer Eintragungen und Rangvermerk. 3. Form der Löschung.
280
§.46
285
§.47
4. Eintragung gemeinschaftlicher Rechte. 5. Vermerk der Milbelastung.
286
§. 48
§.49 .........................
289
6.
Eintragung einer Leibzucht.
7.
Eintragung von Jnhaber-Theilhypotheken und Juhaber-Theilgrundschulden.
8.
Vermerk des Rechte- de- Nacherben.
291
§.50
§.52
9. Vermerk über Testamentsvollstreckung.
292
293
...
295
294
§.53
IX. Berichtigung ungerechtfertigter Eintragungen von Ami-wegen.
Bekanntmachung der Eintragungen.
X.
§.51
........................
§.54
297
§.55
................................ 300
Dritter Abschnitt Hypotheken-, Grundschule, Rentenschuldbrief.
§§. 56—70. 301
Hypothekenbrief
I.
1.
Zuständigkeit zur Ertheilung de- Briefe- und wesentlicher Inhalt desselben.
2. Nicht wesentlicher Inhalt de- Hypothekenbriefs.
§. 56
3.
Verbindung der Schuldurkunde mit dem Hypothekenbriefe.
4.
Gesammthypothekenbries.
305
§.58
§.59
307
5. Aushändigung des Briefe-. §.60
308
6.
Theilhypothekenbrief.
7.
Vermerk späterer Eintragungen auf dem Briefe.
8.
Vermerk bei nachträglicher Entstehung einer Gesammthypothek.
309
§.61
9. Lertheilung einer Gesammthypothek.
311
§.62
§.63
10.
Umwandlung der Hypothek und Aenderung der gesicherten Forderung. Gemeinschaftlicher Brief über mehrere Hypotheken.
12.
Erneuerung deS Briefe-.
13.
Unbrauchbarmachung deS Briefe-.
§.66
§§. 67, 68
§
70
314 316
320
§§.
322
71-81.
Bit Beschwerde Zulässigkeit.
.
319
§.69
Vierter Abschnitt
1.
§. 65
317
GruudfchirlbKrief und «enteuschutdbrief.
Beschwerde.
I.
312 313
§.64
11.
II.
301
303
§.57
324
§.71
2. Zuständige- Gericht.
324 325
§.72
3.
Einlegung der Beschwerde.
4.
Beschwerdegrund.
5.
Wirkungen der Beschwerde
326
§.73
§.74
327 327
a.
Abhülfe durch das Grundbuchamt.
b.
Einstweilige Anordnung des Beschwerdegerichts.
e.
Entscheidung des Beschwerdegerichts.
§.75 §.77
327
§.76
328 329
JnhaltS-Uebersicht.
Vm
€dte
H. »eitert Geschmerke..................................................................................................................... 330 1. Zulässigkeit.
330
§.78
§.79
331
2.
Zuständigkeit.
3.
Verfahren bei der weiteren Beschwerde.
MI. IastLudigt Gerichl-abthrUnug.
§.80
333
Unfähigkeit Lee Gericht-personen.
§.81
.
.
335
I. Zeitpunkt Leo Inkrafttreten- und Verhältniß zu Leu bi-herige« Gesetzen. §. 82
336
Fünfter Abschnitt......................................................... 336
Schlutzbestimmungeu.
§§. 82—102.
II. Vorbehalte zu Gunsten de- Eaube-recht1.
Allgemeiner Vorbehalt.
337
§§. 83, 84
337
2.
Nicht für Bezirke eingerichtete Grundbücher.
3.
Vorbehalt für gemeinschaftliche Grundbuchblätter.
4.
Beibehaltung bisher geführter Bücher.
5.
Vom Buckungszwange befreite Grundstücke.
6.
Nachträgliche Eintragung nicht gebuchter Grundstücke.
7.
Wiederherstellung zerstörter oder abhanden gekommener Grundbücher.
8.
Erweiterung des Rechtes auf Einsicht und auf Abschriften.
9.
§. 85
341
§.86
341
§§. 87—89
341
§. 90
343
§.91
346
§. 92 .
.
§.93
§.94
Grundakten.
347 348
348
10.
Verweisung aus andere Akten.
11.
Abschreibung und Belastung von Grundstückstheilen.
12.
Inhalt des Hypotheken-, Grundschuld- oder Rentenschuldbriefs.
13.
Vorlage des Veräußerung-vertrags.
14.
Eintragung
15.
Unterstellung der Grundbuchämter unter die Amtsgerichte.
16.
Zuständigkeit für die weitere Beschwerde.
§.95
eines Eigenthümer-
349
§. 98 .
.
.
§.96
349
§. 97
.
.
.
.
.
349
350
oder Erbbauberechtigten
im Falle einer Erb-
auSeinandersetzung rc. §. 99
350 §§. 100, 101
...
§.102
350 351
Nachträge und Berichtigungen zum I. Theile (Reichsrecht)
352
Ausführungsgesetz zur Grundbuchordnung. 359
Vorbemerkungen
I. GnmdKuchLmier.
1. Verfassung und örtliche Zuständigkeit im Allgemeinen.
Art. 1
360
2. Oertliche Zuständigkeit der Grundbuchämter in besonderen Fällen.
a. Im Falle der Ausdehnung eine- Grundstücks über die Grenzen eines AmtSgerichtSbezirkeS und im Falle der Bereinigung.
b. Im Falle der Zuschreibung.
Art. 2
364
365
Art. 3
3. Zuständigkeit der einzelneu Srundbuchbeamteu. a.
Für die Entgegennahme und Präsentation der Anträge und Ersuchen.
b. Für die Aufnahme der Protokolle. c.
Art. 4
Art. 5
Für die Eintragungen in da- Grundbuch.
367
368
Art. 6
371
d. Für die Unterzeichnung der Briefe, der Vermerke aus den Briefen und der beglaubigten Abschriften auS dem Grundbuche.
4. Haftung der Gruudbuchbeamten.
Art. 8
Art. 7
373
376
IX
JnhaltS-Ueberficht.
Celte
n. D»rn»setznn,en fett •tatteieeiee, 1. Form fett Crflinutgra m Behärde».
»rt. 9................................................................ 377
2. Bei AnSeiuand ersetz»» eiter Crben- «fett Gütergemeinschaft. Art. 10... .
381
m. In rnnfeeagtfetzt» ntkriitltm UtchtagtbMt. 1. Otfftetiült 2efre......................................................................................................................382 2. Ersuchen her AnSei««dersetz»g»behürden.
». Eintragungen auf Grund der Rezesse. b. Löschung überflüssiger Eintragungen.
c.
Art. 12...............................
385
Art. 13........................................................... 393
Berichtigung de» Grundbuch» durch Eintragung de» Eigenthümer». Art. 14
3. 3* Odereigenthume flehende Güter.
393
Erbpacht.. Familieufideikommih. «ab
Stammgüter. a. Allgemeine Bestimmung über die Eintragung de» Eigenthümer». b. Familienfideikommisse.
c.
Lehn»- und Stammgüter.
4. UuschädlichkeitSzeuguisse.
Art. 15 .
395
Art. 16—18............................................................................. 396
Art. 19.............................................
Art. 20
400
...................................................................
5. Landschaftliche und ritterschastliche Kreditanstalten.
402
Art. 21.................................... 408
6. Bergwerke uud selbständige Gerechtigkeiten.
a. Allgemeine Vorschrift.
Art. 22...................................................................................... 413
b.
Begründung, Aenderung und Aufhebung de» BergwrrkSeigenthum». Art. 23—26
420
c.
Anlegung eine» Grundbuchblatt» für selbständige Gerechtigkeiten.
Art. 27 .
423
d. Uebertragung und sonstiger Erwerb de» Bergwerk-eigenthum», der unbeweg
lichen Bergwerk-antheile und der selbständigen Gerechtigkeiten.
Art. 28
.
.
425
7. Aenderung der gesetzliche« Vorschriften über die Einrichtung der Grundbücher. Art. 29
................................................................................................................
427
IV. XbtabetVM ««b Aufhebung früherer Gefetzt. 1. Aenderung de» preutzischeu GerichtSkostengesetzeS.
Art. 30
.....................................
428
2. Aenderung de» Gesetze», betr. da» Pfandrecht an Privateisenbahueu und Älete»
bahnen. Art. 31.......................................................................................................................... 456 3. Ersatz bet «her «rast gesetzten Vorschriften. Art. 32 .............................................. 465 4. Aushebung bet bisherigen «ruadbnchgesetze.
V. Lttkpnnfet fee» Zuürasttreten,
Art. 34
..............................................
465
..............................................................................
470
Art. 33
Königliche Verordnung, betr. das Grundbuchwesen. Vorbemerkungen............................................................................................................................................471 1. Vom Buchougszwange befreite Grundstücke.
2. Amtliche» SrundMckSverzeichnitz.
Art. 1......................................................471
Att. 2.........................................................................473
3. Beibehaltung der bisherigen Grundbücher. Anlegung der Grundbücher. Nach, trägliche Eintragung nicht gebuchter Grundstücke.
a. Beibehaltung der bisherigen Grundbücher.
Art. 3, 4............................................. 480
b. Anlegung der Grundbücher, außer in Nassau und Helgoland.
c.
Nachträgliche Eintragung nicht gebuchter Grundstücke.
d. Zuständige» Grundbuchamt.
Art. 34
Art. 5—14
Art. 15—33 .
.
.
.
483 489 496
X
JnhaltS-Uebersicht. Seite
e. Grundbuchanlegung in Nassau und Helgoland. Art. 3o..................................497 f. Jährliche Bekanntmachung der Grundbuchanlegung in der Gesetz-Sammlung Art. 36 ........................................................................................................... 497 4.
GemetnschaftticheS Grundbuchblatt für Samitteufibeikammisse.
Art. 37 . . .
498
Allgemeine Verfügung zur Ausführung der Grundduchordnuig. Borbemerkungen...................................................................................................................
499
L Gnmbüüchrr.
1. etnrWung btr @rue>6i4 Anm. 4, S. 162 Erl 4a, preuß. A G.
z. G.B.O, An. 12 und Allg.
«erf. §. 11 Zisf. 2, §§. 21, 43 nebst Erl.; d da» Wasserrecht mit Einschluß de» Mühlenrechts und der Vorschriften über An-
landuugen, entstehende Juseln und verlassene Flußbetten (Art. 65); vgl. oben S. 17, 42; e. da- Deich- und Sielrecht (Art. 66); f. da- Bergrecht (Art. 67); vgl. oben S. 17, S. 54 Anm. 4, prcuß. A.G. z. G.B.O.
Art. 22ff.. Kgl. B.O. Art. 33, Allg. Berf. §§. 22 ff.; g. daS Jagd- und Fischereirecht (Art. 69); vgl. oben S. 17; h. die
Vorschriften
über
Zwangsrechte,
Bannrechte
und
Realgewerbe
berechtigungen (Art. 74); vgl. oben S. 17, i. die Vorschriften über Waldgenossenschaften lArt. 83); vgl. oben 3. 266, preuß. A G. z. G.B.O. Art. 11 Abs. 2 und Allg. Berf. §. 44, bayer. A.G. Art. 17, 18;
k. die Amortisation-gesepe und die Vorschriften, welche den Erwerb von Grundstücken durch Ausländer von staatlicher Genehmigung abhängig machen (Art. 86—88); vgl. oben S. 242; l. die Vorschriften über die gesetzlichen Hypothekentitel des Fiskus, einer Körper schaft. Stiftung oder Anstalt des öffentlichen Rechtes rc. (Art. 91), vgl. oben S. 77;
m. die Vorschriften über Leibgedings-,
Leibzuchts-,
Altentheilsverträge
in
dem oben S. 50 erwähnten Umfange; vgl. auch S 287 a. E. und S. 291; n. da- Enteignung-recht (Art. 109); vgl. oben S. 41 und
S'. 54 Anm. 4
sowie
preuß. Allg. Berf. §. 10 Ziff. 3, §. 11 Ziff. 3, §. 30 Abs. 4; o. die Vorschriften über die einem
Eisenbahn- oder Kleinbahnunternehmen gewidmeten
Bahneinheiten (Art. 112); vgl. preuß. AG. z. G.B.O.
Art. 31
und Allg. Berf. §. 11
Ziff- 2, 8. 45; p. die Vorschriften über die Zusammenlegung von Grundstücken, über die Gemein
heit-theilung, über die Ablösung von Reallasten und Dienstbarkeiten u. ä., ins
besondere auch die „Vorschriften, welche die durch ein Verfahren dieser Art begründeten gemein schaftlichen Angelegenheiten zum Gegenstände haben oder welche sich auf den Erwerb des Eigen
thum-, auf die Begründung, Aenderung und Aushebung von anderen Rechten an Grundstücken und auf die Berichtigung des Grundbuchs beziehen- (Art. 113);
vgl. oben S. 42, 4t|irkt eingerichtete Grundbücher.
5 85. «. 1 §. 5 »bs 2; II § 83. P I 6.13303-13307. R. 6. 30. D. 6- 3034 (,ll §. 2 «bf. 1). Bgl. oben E. 150 Erl. 2 a.
3. Porbehalt fllr gemeinschaftliche Srnadbuchbllltter.
8- 86. E. II 8 84.
D. S. 3035 (jn §. 4).
St.«. S. 4419
Dgl. oben S. 156 Erl. 3d und preuß. Kgl. B.L. Art. 37.
4. Beibehaltung bisher geführter Bücher.
88 87-89.
E. I 88 8—10; II 88 85-87. P. I 6 13186, 13207ff., 13245-13248, 13313—13320, 13618, 13620, 13645—13647 M 6. 35-37. D. S- 3050 ft.«. S. 3434. Et.« S. 4419. 1. Um
die rasche Fertigstellung der Grundbücher zu begünstigen und damit den Eintritt
der Geltung deS LiegenschastSrcchtS des B.G.B. zu beschleunigen (vgl. S. 8 und S. I I sowie
GBO.
342
Schlußbestimmuvgen.
§§. 87—89.
8- 88. so muß jedes Grundstück in
Werden nach §. 87 mehrere Bücher geführt,
einem der Bücher eine besondere Stelle haben.
An dieser Stelle ist auf die in
den anderen Büchern befindlichen Eintragungen zu verweisen.
Die Stelle des
Hauptbuchs und die Stellen, auf welche verwiesen wird, gellen zusammen als
das Grundbuchblatt. §. 89. Sind in einem Buche, das zufolge landesherrlicher Verordnung als Grund buch gilt, die Grundstücke nicht nach Maßgabe des §. 2 Abs. 2 bezeichnet, so ist
diese Bezeichnung von Amtswegen zu bewirken.
§. 82),
gestaltet
Bücher
für
die
daß
G.B.O.,
Grundbücher
im Sinne
durch landesherrliche
des Reichsrechts
Verordnung
erklärt
werden,
bisher geführte
obwohl sie den in der
G.B.O. §§. 2—4 ausgestellten Erfordernissen nicht genügen. 2. Zunächst ist in diesem Falle eine Abweichung von §. 3 der G.B.O. gestattet, wonach
jede- Grundstück im Grundbuch eine besondere Stelle haben muß, seine Rechtsverhältnisse vereinigt sind (vgl. S. 153 Erl. 2, 3).
Bucheinrichtungen
einzelner
Bundesstaaten
(z. B.
an der alle Angaben über
Mit Rücksicht aus die bisherigen
Württemberg.
Baden,
Hessen,
Meiningen,
Hamburg), bei denen sich jene Angaben in mehreren- neben einander geführten Büchern befanden,
gestattet zu
die
landesherrliche Verordnung
mehrere bisher geführte Bücher
Sinne des Reichsrechts erklärt werden.
Außerdem berücksichtigt sie auch
durch
daß
G.B.O.,
Grundbüchern
im
den Fall, daß ein oder mehrere bisher geführte Bücher nicht alle erforderlichen Eintragungen
enthalten
nur dann weitergeführt werden können, wenn sie hinsichtlich der fehlenden Ein
und
tragungen in einem oder mehreren neu anzulegenden Büchern ihre Ergänzung finden.
Alsdann
kann durch landesherrliche Verordnung bestimmt werden, daß die bisherigen Bücher zusammen mit den neuen Büchern als Grundbuch gelten sollen. Diese Ausnahme von der Vorschrift des §. 3 erleidet jedoch durch §. 88 eine Einschränkung,
um jener Vorschrift wenigstens annähernd zu genügen.
Die mehreren Bücher sollen nicht völlig
unabhängig von einander geführt werden, sondern eines von ihnen soll das Hauptbuch sein: in
diesem
jedes Grundstück eine besondere Stelle haben,
muß
an der aus die in den anderen
Büchern enthaltenen Eintragungen verwiesen wird, die Stelle des Hauptbuchs und die Stellen, aus
diesem
welche in deS
Sinne
§. 3,
also
verwiesen
sollen
ist,
alsdann
zusammen als
das Grundbuchblatt
im
das Grundbuch im Sinne des B.G.B. gelten (vgl. oben S. 153f.
als
Erl. 3). Daraus erhellt, daß der Grundsatz des §. 3 nicht völlig ausgegeben, sondern nur dahin ist,
eingeschränkt
daß
die
durch Verweisungen aus andere Bücher ersetzt werden
Eintragungen
können (M. S. 37). Welches Buch zum Hauptbuch erklärt wird, ist gleichgültig;
für
die Eintragung
gegen,
des Eigenthümers
ein Buch,
auch
daS
daß
in
bisher
geführten
§. 87
jedes
Büchern
Satz 1).
insbesondere braucht es nicht
sein (M. a. a. £.).
zum Hauptbuchs zu
Grundstück
in dem bisherigen Rechte,
solche- Buch
(vgl.
ihm
zu
Es steht nichts ent
nach dem bisherigen Rechte nur die Bedeutung eines RebenbuchS,
z. B. eines RealregisterS gehabt hat,
ist nur,
bestimmt
durch
eine besondere so
muß
landesherrliche
Der Neuanlegung
es
erst
machen (D. S. 3050).
Stelle hat (M. a. a. £.). neu
Verordnung
Erforderlich
Fehlt ein
angelegt und alsdann mit den
zum Grundbuch
erklärt werden
steht natürlich die Ergänzung eines bisher geführten
Buche- gleich.
3. Die Weiterführung der bisherigen Bücher ist ferner auch dann zulässig, wenn in ihnen
entgegen der Vorschrift des §. 4 gemeinschaftliche Blätter für Grundstücke verschiedener Eigen,
thümer enthalten sind (§. 87
Satz 2).
Vgl. oben
S. 156
Erl. 3 a.
Falls jedoch von dieser
Bom BuchungSzwange befreite Grundstücke.
z. 90.
343
§. 90. Durch landesherrliche Verordnung kann bestimmt werden, daß die Grund stücke des Fiskus oder gewisser juristischer Personen, die öffentlichen Wege und
Gewässer sowie solche Grundstücke, welche einem dem öffentlichen Verkehre dienenden Bahnunternehmen gewidmet sind, nur auf Antrag ein Grundbuchblatt erhalten. Das Gleiche gilt von den Grundstücken eines Landesherrn und den Grundstücken,
welche zum Hausgut oder Familiengut einer landesherrlichen Familie, der Fürst
lichen Familie Hohenzollern oder der Familie Königshauses,
des
vormaligen
Kurhessischen
des
und
vormaligen Hannoverschen
des
vormaligen
Herzoglich
Nassauischen Fürstenhauses gehören. Steht demjenigen, welcher nach Abs. 1 von der Verpflichtung zur Eintragung
befreit ist, das Eigenthum an einem Grundstücke zu, über das ein Blatt geführt wird,
so ist auf seinen Antrag das
oder erwirbt er ein solches Grundstück,
Grundstück aus dem Grundbuch auszuscheiden, wenn eine Eintragung, von welcher
das Recht des Eigenthümers betroffen wird, nicht vorhanden ist. Vereinigung Verwirrung zu besorgen ist, kann nach der für anwendbar erklärten Vorschrift de-,
§. 4 daS gemeinschaftliche Blatt aufgehoben werden.
Vgl. oben S. Ib6 Erl. 5.
4. Schließlich steht eS der Weilerführung der bisherigen Bücher auch nicht entgegen, wenn entgegen der Vorschrift des §. 2 Abs. 2 die Grundstücke nicht »ach eine» nnttttche» Verzeichnisse bezeichnet sind, in welchem die Grundstücke unter Nummern oder Buchstaben auf
in ihnen
Jedoch ist alsdann diese Bezeichnung nachttäglich
geführt sind (vgl. M. S. 36, D. S. 3050).
von AmtSwegen zu bewirken (§. 89, vgl. oben S. 151 Erl. 3 a). 5. Bisher geführte Bücher sind zu Grundbüchern im Sinne der Reichsgesetze erklärt z. B.
in Preußen durch die Kgl. V.O. Art. 3, 4 (vgl. Allg. Berf. §§. 27, 2d),
Kgl. V.O. vom 23. Juli 1898 (oben
in Bayern durch die
S. 12 Ziss. 3a) §. 24, in Sachsen durch die V.O. vom
26. Juli 1899 §. 2.
5. Ds» Buchuu-rzwau-e befreite Grundstücke.
8 «o. E. I 88 11, 12; II 8 88. P. I S. 13309-13312, 13501-13505, 13620-13028. M S. 37-40. D. S. 3050, 3051. 1. Die bisherigen Landesgesetze ließen vielfach Ausnahmen von dem BuchungSzwange für
solche
Grundstücke zu, die
wegen
der Rechtsstellung
ihre- Eigenthümer-
oder wegen
Zweckbestimmung dem PrivattechtSverkehre thatsächlich fern zu bleiben pflegen, die Buchung
regelmäßig
entbehrlich ist und
deshalb
ihrer
well bei ihnen
der mit ihr verbundene Aufwand
an
Arbeit und Kosten, der gerade bei diesen Grundstücken, z. B. bei öffentlichen Wegen häufig ganz besonder- erheblich ist, nicht gerechtferttgt erscheint.
(Achilles-Strecker S. 294). §. 3,
daß
Vgl. M. S. 37, 38 und preuß. G.B.O. §. 2
AuS dieser Erwägung hat auch die G.B.O. den Grundsatz de-
jede- Grundstück ein Grundbuchblatt erhält,
nicht ausnahmslos durchgeführt.
Da
indessen für die Enlscheidmtg der Frage, inwieweit Ausnahmen zu verstatten find, vorzugsweise
auch Rücksichten des öffentlichen Rechte- maßgebend sind, hat die G.B.O. nicht selbst bestimmte Grundstücke
von
dem BuchungSzwange
befreit,
sondern
diese Bestimmung landesherr
licher Verordnung überlassen und nur den Kreis der dem Verordnungsrecht unterliegenden
Grundstücke festgelegt.
344
G.B.O.
In Preußen ist
Schlußbeftimmungen.
§. 90.
in Bayern durch die
diesem Vorbehalte in Art. 1 der Sgl. B.O.,
von
Kgl. 8JD. vom 1. Juli 1898 (Ges - und B.O.Bl
S. 377),
Sachsen
in
vom
die B.O.
durch
26. Juli 1899 8- 5, in Baden durch B.O. vom 22. Oktober 1897 (Ges.- und B.O.Bl. S. 307)
Gebrauch gemacht. 2. Bo» Buchuu-Sz»a»-e befreit »erden können nach §. 90 Abs. 1
a. die Grundstücke deS Fiskus. Planck Erl. 1 zu §. 89, sondern
der
auch
ReichSfiSkus
Hierunter ist, ebenso wie im §. 89 des BGB. (vgl.
nicht nur der Fiskus der einzelnen Bundesstaaten,
S. 12b),
Bd. 1
zu
verstehen.
schon durch das
de- Reiche-
Die Grundstücke
Reich-recht für nicht buchungspflichtig zu erklären, hat das Gesetz im Gegensatze zu dem E. I weil
Unterlasten,
daß
die
in
werde,
der
aus
des ReichsfiSkuS sich von selbst ergebe,
allgemeinen Rechtsstellung unter
Voraussetzungen,
denen
der Landesfiskus
dem BuchungSzwange
von
befreit
gleicher Weise auch für die Befreiung des Reichsfiskus maßgebend seien (D.).
In
Preußen sind laut Art. 1 der B.O. „die Grundstücke deS Reiches, die Domänen und die sonstigen
Grundstücke des Staates" befreit; unter dem Staate wird man nur den preußischen, nicht einen fremden Staat, auch nicht einen anderen Bundesstaat verstehen dürfen (Predari S. bb Anm. 8a); b. die
Grundstücke
„gewisser
Personen".
juristischer
Die
dieser
Bestimmung
juristischen Personen ist völlig bem landesherrlichen Verordnungsrecht überlassen.
In Preußen
(B.O. Art. 1) sind die Grundstücke „der Gemeinden und anderer Kommunalverbände, der Kirchen,
Klöster und Schulen" befreit;
c. die
öffentlichen
Wege
Gewässer (ebenso
und
Kgl. B.O. Art. 1).
preuß.
Zu
ersteren gehören nicht nur die Landstraßen und Kommunalwege, sondern auch die Straßen unb Plätze innerhalb der Ortschaften, gültig.
aber
nicht
die
lediglich
der Benutzung
der Anlieger
In westen Eigenthum die öffentlichen Wege und Gewässer stehen,
liegenden Wege.
ist
unter
gleich
Zweifelhaft könnte eS sein, ob die im GemeinheitstheilungS- und Verkoppelung-verfahren
angelegten Wege und Gräben, die der Gesammtheit der Interessenten gehören und der gemein samen Benutzung dieser, aber nickt dritter Personen unterliegen, also höchstens beschränkt öffentlich
sind, zu den öffentlichen
im Sinne
deS
§. 90
zu zählen
sind.
Indessen
sich
richtet
deren
Buchung-pflicht auch abgesehen von der Vorschrift des §. 90 auf Grund des §. 83 und des E G.
z. B.G.B. Art. 113
dem Landesrechte (vgl. S. 340 unter p).
nach
Dasselbe
gilt
von
den
Gewäffern (E.G. z. B.G.B. Art. 65, S. 340 unter d);
Auch
Hierunter
hiervon
fallen
nicht
ist
in Preußen
nur
im
vollen Umfange
die Schienenwege,
sondern
Grundstücke, die dem Bahnunternehmen gewidmet sind.
öffentlichen Verkehre
dem
d. die Bahngrundstücke, sofern da- Bahnunternehmen dient.
Gebrauch
auch
gemacht (BL. Art. 1).
die Gebäude
und
Für Bahneinheilen
die
kommt
sonstigen außerdem
der Vorbehalt in Art. 112 de- E.G. z. B.G.B. nach §. 83 in Betracht (S. 340 unter o);
e. die Grundstücke eine- Landesherrn und die Grundstücke, welche zum Hausgut oder Familiengut einer landesherrlichen Familie oder einer der diesen im §. 90 Satz 2 gleich
gestellten Familien gehören (die preuß. Kgl. B.O. erwähnt diese nicht).
Auch für sie gilt laut
§. 83 der Vorbehalt de- Art. 57 des E.G. z. B.G.B. (S. 338 Erl. 3). 3. Für diejenigen der in Erl. 2 aufgezählten Grundstücke, welche aus Grund §. 90
erlassenen
landesherrlichen Verordnungen
von
deshalb auch kein Grundbuchblatt erhalten haben, gelten auf Grund
C G. z. B.G.B. materiellrechtliche Besonderheiten.
der
gentäß
sind
und
der Artikel 127, 128
des
dem BuchungSzwange
Hiernach bleiben nämlich
befreit
die
landesgesetz
lichen Vorschriften über die Uebertragung des Eigenthums und über die Begründung und Auf
hebung einer Dienstbarkeit an emem solchen nicht eingetragenen Grundstück unberührt, die über die Eigenthumsübertragung aber nur dann, wenn das Grundstück „auch nach der Uebertragung
nicht eingetragen zu werden braucht," wenn es also z. B. in daS Eigenthum
einer
anderen
übergeht
juristischen Person,
deren Grundstücke von
des Fiskus
dem BuchungSzwange
oder wenn eS trotz der Uebereignung öffentlicher Weg
bleibt
oder
befreit
sind,
(oben S. 43 g).
Im
Uebrigen finden aber auch aus diese Grundstücke die Vorschriften deS B.G.B. Anwendung, denn
345
Bom Buchung-zwange befreite Grundstücke.
§. 90.
nach Art. 186 Abs. 2 tritt da- Grundbuchrecht mit dem Zeitpunkt, in bem das Grundbuch für den Bezirk al- angelegt anzusehen ist, auch
für
die nicht
eiugettagenen Grundstücke in Kraft
Die- gilt auch hinsichtlich der nicht buchung-pflichtigen Grundstücke,
(vgl. oben S. 336 Erl. 1 a).
von den obigen Vorbehalten abgesehen. Daran- folgt, daß kraft Reich-recht- zur Uebettragung de- Eigenthum- an einem solchen
Grundstücke, sofern eS nicht auch al- Grundstück de- Erwerber- buchung-ftei ist, die Auflassung
und die Eintragung, und daß zu jeder Belastung
deS Grundstück-
mit
anderen Rechte
einem
al- mit einer Dienstbarkeit sowie yt jeder Übertragung eine- belastenden Rechte- und
Aufhebung
eine-
solchen Rechte-,
mit Ausnahme
die Einigung
einer Dienstbarkeit,
zu
der
und
die
Einttagung insoweit erforderlich sind, al- eS bei einem buchungspflichtigen Grundstücke der Fall
sein würde.
Demnach muß zuvor die Einttagung des Grundstück- in da- Grundbuch erfolgen,
bevor diese Rechtsänderungen eintreten können.
Bon dem die EigenthumSüberttagung betreffenden Vorbehalte des Art. 127 B.G.B. ist in Preußen im Art. 27 deS A G.
unter g.
z. BGB. Gebrauch
des E G.
z.
oben S. 43
vgl.
gemacht;
Dagegen kommt für die Begründung und die Aufhebung einer Dienstbarkeit an einem
buchungssreien Grundstücke da- Reichsrecht zur Anwendung, da von dem Vorbehalte des Art. 128 deS E.G. z. B.G.B. in Preußen kein Gebrauch gemacht ist (vgl. die Begr. zu Art. *26 des
Entw. eines A.G. z. B.G.B.).
Eine zur Zeit deS Inkrafttretens deS ReichsgrundbuchrechtS be»
stehende Dienstbarkeit kann aber nach der allgemeinen Vorschrift deS Att. 189 Abs. 3 deS E.G. z. B.G.B. (oben S. 36) bis zu ihrer Eintragung in daS Grundbuch nach Maßgabe der bisherigen
Gesetze aufgehoben werden. Eine weitere Ausnahme von dem Erfordernisse der vorgängigen Eintragung des Grundstücks
in da- Grundbuch vor der Eigenthum-übertragung enthält da- preuß. Gesetz, bett, die durch ein Auseinandersetzung-verfahren begründeten gemeinschaftlichen Angelegenheiten, vom 2. April 18ö7
k, welche- laut Art. 113 des E.G. z. B.G.B. noch gülttg ist; vgl. unten Erl. 7 zu Art. 12 deS A G. z. G.B.O.
4. Mag mit Rücksicht
auf
die
in Erl. 3
angeführten Recht-änderungen
die Einttagung.
erforderlich sein oder nicht, stets ist für die von dem Buchungszwange befreiten Grundstücke ein
Grundbuchblatt nur auf Auttag anzulegen, nie von Amtswegen. Wer antrag-berechtigt ist, sagt da- Gesetz nicht.
Eigenthümer in Bettacht.
G.B.O. §. 2) auch
den Antrag
„eines Berechtigten"
drückliche Bestimmung annehmen können. zugelaffene hindern.
Ausnahme
In erster Linie kommt natürlich der
Daneben läßt die preuß. Kgl. B.O. Art. 1
darf Niemanden
zu.
Die-
(ebenso wie die preuß.
wird man
auch
ohne
Mit Recht heißt eS in den Motiven S. 39: in
der
Verwirklichung
der
ihm
zustehenden
aus „Dir
Rechte
Jeder, welchem ein einttagungssähigeS Recht am Grundstücke zusteht, muß seine Ein
ttagung erreichen und deshalb die Buchung deS Grundstück- verlangen können."
Hat er noch
kein einttagungssähigeS Recht, sondern nur einen Anspruch auf Eintragung, so wird
er nach
Analogie deS §. 14 zu dem Anträge zu verstatten sein, wenn er einen vollstteckbaren Schuldtitel
gegen den Eigenthümer auf Einttagung hat (vgl. D. S. 3051).
5. Umgekehrt ist nach §. 90 Abs. 2 ein nicht buchungSpflichtigeS, aber trotzdem eingetragenes Grundstück unter besttmmten Voraussetzungen auS dem Grundbuch auszuscheiden.
Diese Be^
stimmung bildet eine Erweiterung der Vorschrift deS §. 59 der preuß. G.B.O., die nur den Fall
der Auflassung eines Grundstückstheils betraf (vgl. Achilles-Strecker S. 381 ff.), und ist mit dem Interesse des Eigenthümers begründet, dem durch die Ausbuchung die Sicherheit verschafft wird, daß jede das Grmrdstück betreffende Eintragung an-geschlossen ist (M. S. 40, D. S. 3051).
Voraussetzungen der Au-buchung sind: a. der Antrag des Eigenthümers des buchungsfteien Grundstücks.
Diesen
kann
er
nicht nur dann sttllen, wenn er bereits Eigenthümer ist, wobei es nicht darauf ankommt, ob er
al- solcher eingetragen ist oder nicht, da die Ausscheidung deS Grundstücks aus dem Grundbuche keine Eintragung im Sinne des §. 40 bildet (oben S. 179 Borbm. II, S. 269 Erl. 2, Bredari
346
G.B.O.
Schlußbestimmungen.
§. 91.
§• 91. Das Verfahren zum Zwecke der Eintragung von Grundstücken, die bei der
Anlegung des Grundbuchs ein Blatt nicht erhalten haben, wird durch landes
herrliche Verordnung bestimmt.
S. 57 Erl. 9 a), sondern er ist auch antrag-berechtigt, wenn er das Grundstück erst erwirbt, 4. B. bei der Auflassung oder Aneignung. Falls daS Grundstück kein Blatt für sich allein im Grundbuche hatte, sei eS, weil es auf einem gemeinschaftlichen Blatte stand oder bisher nur als Theil eines größeren Grundstücks gebucht war. bedarf eS. wenn der privilegirte Eigenthümer schon bei der Stellung des Antrags auf Eintragung seines Eigenthums von dem Ausbuchungsrechle Gebrauch macht, nicht der Anlage eines besonderen Blattes für das von ihm erworbene Grundstück, vielmehr genügt zu der nach dem B.G.B. erforderlichen Eintragung der Vermerk des EigenthumsübergangS in dem Abschreibungsvermerk auf dem bisherigen Blatte. (D. S. 3051. Vgl. preuß. Allg. Berf. §. 8 Abs. 6 Ziff. 2. Die Eintragung in Spalte 14 des Bestands verzeichnisses I kann in diesem Falle etwa folgendermaßen lauten: „Bon Nr. 4 die Parzelle 420/90 an den Königl. Preuß. Staat, Eisenbahnverwaltung aufgelassen und aus dem Grundbuch nusgeschieden am Rest lfd. Nr. 6"). Stand dagegen das Grundstück allein auf einem Blatte oder gehen alle auf einem Blatte eingetragenen Grundstücke aus den privilegirten Erwerber über, so ist dieser erst als Eigenthümer einzutragen und alsdann das Blatt zu schließen (vgl. preuß. Allg. Berf. §§. 17, 19). b. das Nichtvorhandensein einer das Recht des EigenthümerS betreffen den Eintragung; es darf also weder eine Belastung des Grundstücks noch eine Bersiigungsbeschränkung des EigenthümerS noch eine Vormerkung ober ein Widerspruch, durch die sein Recht betroffen wird, eingetragen sein. Sind solche Eintragungen vorhanden, so müssen sie erst gelöscht oder wenigstens die zu der Löschung erforderlichen Erklärungen und Anträge abgegeben werden, ehe die AuSbuchung erfolgen kann. Letztere wird nach Analogie des §. 47 Abs. 2 der Löschung gleichzuachten sein (Predari S. 57 Erl. 9b). 6. Eine Borschrift über die Form der Anträge, welche im Abs. 1 und im Abs. 2 des 90 erwähnt sind, giebt das Gesetz nicht. Wie bereits oben S. 179 Borbm. II erwähnt, finden die Bestimmungen des zweiten Abschnitt- der G.B.O., also auch die der §§. 29, 30 nur aus die Eintragungen der Rechte und Rechtsverhältnisse der Grundstücke Anwendung, während es sich hier um die Eintragung oder um die Ausscheidung des Grundstücks selbst handelt, die ohne Einfluß aus die Rechtsverhältnisse ist. Einer Form bedarf danach der Antrag nicht (Predari 5. 57 Erl. 9 a). Uebrigens würde auch die entsprechende Anwendung des §. 30 zu demselben Ergebnisse führen, da der Antrag nur den Anstoß zu der Anlegung des Grundbuchs für das buchungsfreie Grundstück oder zu dessen Ausscheidung aus dem Grundbuche giebt, während die Voraussetzungen sich aus den ans Grund des §. 90 erlassenen landesherrlichen Berordnungen und aus dem §. 90 selbst sowie aus dem Inhalte deS Grundbuchs ohne Weiteres ergeben (vgl. oben S. 236 Erl. la). 7. Ueber das Verfahren bei Anlegung der Blätter für die nicht buchungspflichtigen Grund stücke vgl. §. 91, insbesondere Erl. 2.
6. Nachträgliche Eintragung nicht gebuchter Grundstücke. 8 Dl
E I § 17; II 8 89.
P I S. 13598-13600.
M. S. 47.
D. S. 3051.
1. Die Vorschrift des §. 91 betrifft die Fälle, in welchen einzelne Grundstücke zu der Zeit des Inkrafttretens des Grundbuchrechts (oben S. 336 Erl. la) ein Blatt nicht erhalten haben,
Wiederherstellung zerstörter ober abhanden gekommener Grundbücher.
§. 92.
347
§. 92. Das Verfahren zum Zwecke der Wiederherstellung eines ganz oder theilweise zerstörten
oder
abhanden
Verordnung besttmmt.
wird
Grundbuchs
gekommenen
durch
landesherrliche
Die Verordnung kann auch darüber Bestimmung treffen,
in welcher Weise bis zur Wiederherstellung des Grundbuchs die zu einer Rechts
änderung erforderliche Eintragung ersetzt werden soll.
und überläßt die Regelung des Verfahrens für diese Fälle landesherrlicher Verordnung, da auf
gleiche Weise daS Verfahren bei der ersten Anlegung geregelt ist (E.G. z. B.G.B. Art. 186 Abs. 1, oben S. 10) und letztere durch die nachträgliche Anlegung deS Grundbuchs für bisher nicht ge buchte Grundstücke nur ergänzt wird.
Damit ist aber nicht gesagt, daß durch die landesherrlichen Verordnungen daS Verfahren in beiden Fällen völlig übereinstimmend geordnet
müßte;
werden
vielmehr sind
abweichende
Vorschriften gestattet.
2. Keinen Unterschieb macht e-, aus legung des Grundbuchs die Eintragung
welchem Grunde
der ersten An
bei
der Grundstücke unterblieben ist,
„sei
es, daß durch die landesherrliche Verordnung daS Grundbuch eine- Bezirkes schon für angelegt erklärt wird, während für einen Theil der Grundstücke die erforderliche Buchung sei eS, daß die Buchung auS Versehen oder wegen vorliegender Anstände
oder
noch
auSsteht,
deshalb
unter
blieben ist, weil daS Gmndstück zu der bezeichneten Zeit vom Buchung-zwange befreit war" (D). Nichts Anderes kann gellen, — obwohl §. 91
dem Wortlaute nach
findet, — wenn ein nach §. 90 Abs. 2 auS dem Grundbuch
keine Anwendung
hieraus
auSgeschiedeneS,
nicht buchungS-
pflichtiges Grundstück nachträglich wieder eingetragen werden soll, vorausgesetzt daß inzwischen den
nach
durch Art. 127, 1?8
stimmungen
des E.G.
(vgl. S. 344 Erl. 3)
z. B.G.B.
aufrechterhaltenen lande-gesetzlichen
oder eine Neubelastung mit
ein Eigenthum-wechsel
Be
einer
Dienstbarkeit erfolgt sein kann, wie ersteres z. B. in Preußen (A.G. z. B.G.B. Art. 27) möglich ist.
Kann dagegen ein solche- Gmndstück nur durch Eintragung veräußert oder belastet werden,
weil lande-rechtlich von jenen Vorbehalten kein Gebrauch gemacht ist, so wird man in Ermangelung
entgegenstehender lande-rechtlicher Normen die Wiedereröffnung de- geschloffenen Blatte- auf bloßen Antrag
zulaffen
dürfen (vgl. K.G. 2 S. 170; Predari S. 41 Erl. 1, S. 58 Erl. 9 a. E.).
3. Vgl. die preuß. V.O. Art. 15—33 und die sächs. B.O. vom 25. Juni 1900 (J.M.Bl.
S. 59).
7. Mieberherstellnug zerstörter oder abhanden -ebammener Traudbächer.
8 02.