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German Pages 84 [85] Year 2022
DEUTSCHES
WÖRTERBUCH VON
JACOB GRIMM UND WILHELM GRIMM Herausgegeben von der
Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin
XIV. Bandes II. Abteilung 3. Lieferung WINDSCHÄLIG — WINTERSZEIT
19 5 9
S. HIRZEL VERLAG • LEIPZIG IN ARBEITSGEMEINSCHAFT MIT DEM AKADEMIE-VERLAG GMBH, BERLIN
Unveränderter Nachdruck Erschienen im 3. Hirzel Verlag, Leipzig G 1, Schuhmachergäßchen 1—3, in Arbeitsgemeinschaft mit dem Akademie-Verlag GmbH, Berlin W 8, MohrenstraOe 39 Lizenz-Nr. 202 . 100/46/59 Offsetdruck: VEB Druckerei „Thomas Müntzer" Bad Langensalza Bestell- und Verlagsnummer: 3021/XIV/II/—/3 Preis: DM 5,— Printed in Germany
WINDSCHÄLIG—WINDSCHIEF
WINDSCHIEF-WINDSCHNELL
S O H M E L L E B - F B . 2, 9 1 8 / . ; von gerügten, Stegen, brücken, treppen auch im sinne von 'gebrechlich, schadhaft, baufällig' M Ü L L E B - F B A U B E U T H obersächs.-erzgebirg. 2 , 6 6 9 » ; vom holz im sinne, von windschief 1 b, *windig 1 b: (holz, das) wippelatreuszig, windschaffen, wiederporstig, knörrioh und steingellig ist MATHESIUS Byrach ( 1 5 8 6 ) 1 1 5 A ; auch für 'gewunden': ein windschaSen ringlein . . . von gold, silber und kupffer sehr artig gewunden MATHESIUS Sarepta ( 1 B 7 1 ) 1 9 6 B . — winds ch&lig, ad)., zu winden, st.vb.: windschälig oder überspänig ist dasjenige holz, in welchem diefiberneine schräge richtung haben, solche hölzer sind dem werfen und drehen am reichsten ausgesetzt H E L O T T landbauk. 4 1 0 ; soviel wie windrissig S O H Ö N E B M A B K - S T Ü B E B hochbaulex. 8 8 7 ; vgl. auch 'windig, adj.
c) weiterhin von andern dingen, so von wänden: die wände standen windschief IMMERMANN werke 1,124 Boxb.; an der ecke des windschiefen marktes H E I N S 3, 254 E.; die nlansarde eines windschiefen niederen häuschens WEIOAND Löffelstelze (1919) 115; auch von absichtlich schief
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W I N D S C H A T T E N , m., die vor dem winde geschlitzte seite: im Windschatten eines zerfallenen gebäudes saszen sie P . A L V E B D E S Reinhold ( 1 9 3 1 ) 2 4 ; dazu windsohattenseite LAISTNEB nebelt. 116. — 'windschauer, m., zu schauer, m. n., 'Schutzdach', soviel wie windschirm L, hauptsächlich im köhlereibetrieb 'wände von reisern oder von breitem, um den wind abzuhalten' H A S T I G forstl. convers. -lex. 9 5 0 ; JACOBSSON technolog. wb. 4, 6 5 9 B ; für steinhauer BEIL technolog. wb. L, 858. — *windschauer, m., zu schauer, m., 'sturmwetter', stoszweise auftretender wind: regulaire aee- und landwinde sind hier vorherrschend, kalte windschauer dagegen gänzlich unbekannt R I T T E B erdk. 5, 8 4 ; vgl. regenschauer. — windschaufel, f., wurfschaufel zum reinigen des getreides, seit dem ahd. bezeugt: uuintscufla ventilabrum (9. jh.) ahd. gl. 1, 709, 40 St.-S.; im übrigen s. G B Ö O E B ahd. u. as. compositiansfuge 4 7 8 C ; vannus D I E F E N B A C H gloss. 8 7 8 B ; ventilabrum 6 1 0 ° ; RÄDT.TCTW L, L 0 6 4 B ; dez wintschuffel ist in seiner hant and er durchreinigt seinen dennen erste dt. bibel l, 18 (bei L U T H E S worfschaufeln); wie die windschaufiel das getreide in der schewren von einem ort zü dem andern wendet A . MARGARITHA jüd. glaub ( 1 5 8 1 ) u 2 a .
gestellten mauerflächen,
s. HELFET landbauk.
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410; LUEGER
lex. d. ges. techn. 7, 940. sonst z. b. mit den windschiefen hütlein H O L T E I erzähl, sehr. 23,191; diese windschiefen noten R I E H L gesch. aus a. zeit 1, 348; die windschiefen kreuze verfallener gräber E . J Ü N G E R in stahlgewittern (1984) 240; von der menschlichen gestalt und haüuny: die andauernde Verdrehtheit seiner geele hatte seinen körper ganz windschief gemacht G. K K T J . B R L, 844; eine lange, dürre, windschiefefigurH E B B E L w. 8,143 W.; so ein windschiefes (geschwollenes) gesicht H O L T E I erzähl, sehr, L, 12; auch adverbial: e r . . . schaute sie windsohief an ROSEGOEB sehr. H I 6,99; windschiefflatternA . v. D R O S T E - H Ü L S H O W briefe 211. 2) übertragen, vom Charakter: Ganganelli, schwacher und windschiefer papstl WEOKHEBLDT paragr. 2,192; es ist eine gute dame und doch lange so windschief nioht CAROLINE 2, 65 Waitz; häufiger sonst in Wendungen wie: was soll nun die windschiefe frage, die mich in meinen eignen gedanken irre machen könnte LESSUTO 13,116 L.-M.; windschiefe handlungen B O D E Tr. Schandi 1,13; jene windschiefen anlagen (zustände) THÜMMEL reise (1791) 6, 846; ein . . . windschiefes urtheil MuaÄus Volksmärchen (1804) L, xv Hempel; ein wenig windschief . . . ist ihre philosophie R O S E G O E B sehr. I I 2,137; die ganze anklage s t e h t . . . windschief L A S S A L L E red. u. sehr. 2 , 2 6 5 .
W I N D S C H I F F , n., luftschiff: sasz ich in ein windtschiff und segelt über stock und Stauden finkemritter (um 1660) B 3»; T H U B N E I S Z E B nothgedr. ausschreiben (1684) 131; A L B E R T I N U S Lucifer 190 nat.-lit.; J . P A U L werke 27/29, 148 H. — windschild, m., 'holte, vom wind aufgetürmte schneemasse' S T A U B - T O B L E B 8, 745. — windsohirm, n. 1) schvtzwand gegen den wind, z. b.für erdbeerpfianzungen, s. Hannov. gartenbauztg. 3, 100; im köhlereibetriebe dasselbe W 1 N D S C H E , f., vogelname für emberiza hortvlana, gartenammer NEMNICH polyglotten-lexikon d. naturgesch. wie 'windschauer (s. d.) H A B T I G forall. conv.-lex. 950; wetter- und windschirm nubilar S T I E L E B 2050. 2) schorn1, 1 4 7 9 / . ; NAUMANN naturg. d. vögel 4, 2 5 8 ; B B E H M tierl. steinkappe, windfang H E L F F T landbauk. 411. 8) schnee4 , 8 4 6 P.-L. masse B E B L E F S O H Alpen 210; vgl. windschild. 4) fächer, W I N D S C H E I D E , / . L) nach Wasserscheide gebildet: wedel: dem könig muszte ein junger herr mit einem geeine grosze wetter- und windschoide R I T T I E erdk. 1 , 1 6 4 . 2) dasselbe wie wimberg, meist im plur., mundartlich im ziertten windschirm lufft zutreyben KBAFFT reisen 376 lcurhess. V I L M A B 4 6 6 , oberhess. CBEOELIUS 9 1 8 , bair. lit. ver. — windBchlächtig, adj.: in der awe (sind den holzhauern) vordinget wintschlechtige aspen Leipz. Stadt S O H M E L L E B - F B . 2 , 9 6 1 ; vgl. dän. windske, -sked, -ski rechn. (mscr.) 1617/18,42b; zu windschlag. — WindF A L K - T O B P 1882. schläg, m., vom winde abgeschlagene äste, umgeworfene W I N D S C H E L C H , adj., 'windschief: zu bair. schelch bäume, vgl. windfall, -brach, -wurf JAOOBSSON technol. 'schief (s. unter schel) und winden, st. vb., s. SOHMELLEB- wb. 4, 468a; rechtsaltert2, 25; B A U E B - C O L L I T Z waideck. F B . 2 , 9 4 9 : (ein) alter windsohelcher felber bäum N E S T B O T 182. — windschläge, adj., zum vorigen: mit dorrem werke 8, 69; bildlich: und wintschlegem holts (Wetterau 1669) weisth. 6, 249; vgl. wie sieht er so wlndschelch und grimm hamb. windslagen, adj., R I O H E Y 840. — windschlauch, HANS SACHS 2 0 , 1 2 9 Ixt. ver. m., mit luft gefüllter schlauch: die . . . den feind auf seinen W I N D S C H E U , adj., Hempestatem et procellas defugiens' windschl&uchen wieder über die Donau gejagt S. v. BIRS T I E L E B 1 7 8 4 ; ein harter hund ist . . . nioht wind- und KEN Donaustrand (1884) 67; der mitgegebene windwetterscheu H E P F E lehrpr. ( 1 7 6 1 ) 8 0 8 ; H E B D E B 2 « , 2 4 9 8. schlauch (des Äclus) v. B A E B red. u. aufs. 8, 61; übertragen — windsohiebung, f., 'Verschiebung von bäumen durch 'leeres gerede': philosophische windschläuche aUg. dt. bibl. den wind1, manchmal auch für Windbruch B Ü H L E N forst- 106,22; v. G Ö B B E S ges. sehr. 1,180; scherzhaft von personen und jagdk. 7, 628. wie Windbeutel, -sack bei J . P A U L werke 19,181 H. — windsohliff, m., abschleifung durch den wind, z. 6. beim W I N D S C H I E F , adj., zu winden, st. vb., volksetymologeröUe L U S O E B lex. d. ges. techn. 4, 698. — windgisch auf 'wind bezogen; vgl. windschelch. 1) eigentlich vom holz, von bäumen, wofür sonst auch sohnappen, »., ein fehler bei pferden, auch luftschnappen, koppen, krippenbeiszen it. a.f s. kais. verord. v. 27.3. 'windig, windschälig, windrissig, sonnenwendig. a) von bäumen 'schief oder schraubenförmig gewachsen',1899 betr. viehhandel I 6 § 1, I 6; vgl. windkupperer.
* . JAOOBSSON technol. wb. 4, 669 B ; von dieaem ongellnden wind . . . die allermeisten biume sind windsohlet allmählich worden
HttCKlST w. 2, 428; (ein) windschiefes fiohtenstämmchen H . v. B A R T H Kalkalpen ( 1 8 7 4 ) 4 7 8 . b) vom nvtzholz 'schief, larumm, geworfen, verzogen',
s. JAOOBSSON O. a. o. 4, 868 B ; BEIL technolog. wb. 1, 868; WEINHOLD schles. wb. 82. XIV. 8.
W I N D S C H N E L L , adj., adv., schnell wie der wind, seit dem mhd. und wie bereits dort bes. von pferden:
na hlex d u PhSbus leiten die viere wintsnellen voln
ALBBIOHT VON HALBIKSTADT
2, 25 Bartsch;
die vier starken wlntschnellen loten
WI0KRAM 7, 66 lit.
die Spahls entflohen auf windschnellem rosz
ver.;
SCHUBABI sä mtl. ged. 3, 8 6 ;
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WINDSCHNITT—WINDSEITE
WINDSICHER—WINDSPIEL
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um ja nichts von seiner predigt (des predigers im freien) zu verlieren SCHILLER sämtl. sehr. 7, 213 O.; ich warf mich in den Winkel des wagens, zog den mantel der Windseite zu SETJME an TIEDGE 650 P.-R.; der armada die Windseite abzugewinnen RAUKE werke8 14, 817; der von andern schnellfüszigen tieren: den windschnellen türm der . . . kirche war gegen die Windseite grau gehirsch LA ISTNEB nebelsagen 31; bald jagten sie (die schindelt WATZLEK der alp (1928) 50. 2) die seite, 'an gemsen) windschnell über die {eisen dahin H. v. BARTH welcher der wind unmittelbar herstreichet', so 'bey WasserKalkalpen 128; die hageren leiber windschneller marder werken, die zur deckung der ufer vor den wind gebaut PETES DÖRFLER Apollonia» sommer (1932) 222; auch vom werden' BENZLER deichbau (1792) 2, 151; JACOBSSON vogel: (der vogel) entflieht dem griff windschnell BAGGESEN technol. wb. (1798) 4, 869B; an den Windseiten (steiler bergpoei. w. 1, 91; allgemeiner von jeder schnellen bewegung: ketten) zeigt sich . . . krüppelhafter kräuterwuchs RITTER auf seiner windschnellen fahrt FouQüi; gefühle 1, 34; erdk. (1822) 4, 1021; corallen befinden sich am auszenund folget (zu echiff) windschnell der Verräter spar GBILLPABZEB I. vi. 4, 205 Sauer; rande der riffe und inseln, an der Windseite O KEN allgem. naturgesch. (1889) 1, 609; ein schlossengeprassel, welches gut, dasz ihm alles windschnell von der hand ging . . . an der Windseite alle fensterscheiben zertrümmerte BLUNCK sprung über d. schwelle 198; auch windesschnell HEBBEL W. I 8, 91. 3) technologisch 'am gesteUe des hochHEEDER 29, 42 8.; GOTTHELP sehr. 16,158. — w i n d ofens die der formseite, an welcher sich die gebläse befinden, s c h n i t t , m., schwerthieb in die luft: diese allegorischen gegenüberliegende seite' HOYEB wb. der artiüerie L, 2, 285; windschnitte sollen eine besitznehmung des reiches vorBEIL technol. wb. L, 658. — w i n d s i c h e r , adj., windstellen FORSTES sehr. 6,190. — w i n d s c h n i t t m a c h e r , geschützt: (ein) schifier, der beim stürm in einer windm.: hochachtung gegen einen mann... der... rechte versichern bucht den anker hat fallen lassen MusÄus Volkstheidigt..., ohne sich an das . . . von . . . windschnitt märchen 2,10 Hempel; in seinem windsicheren glashaus machern erregte geschrei zu stören allg. dt. biU. 49, 805. v. ROON denkwürdigk. 2, 654. — w i n d s p a r r e n , m., W I N D S C H N U R , / . , schnür oder band, zu winden, st. vb., 'schwertiatte, schräg Uber die dachsparren genagelt, um, B fasciola, faseicula voc. ineip. teut. ante lai. (1471) o o 6 ; wenn bei kleineren häusern kein dachstuhl angewendet, ATTINGER jagd- und weidb. 177; s. auch windelschnur. — längenverband zu geben' MOTHES bavlex. (1882) 4, 482; w i n d s c h r a u b e , /., vite torcitoia KRÄMER 2 (1702) 648». vom nachdruck ihrer (der genies) leichten und kurzen — w i n d s c h u b , in., druckwirkung des windes auf dächet prose bebten die windsparren des systems HAMANN sehr. u.dgl. SCHÖNEBMABK-STÜBEB hochbavlex. 318. — w i n d 2, 487 Roth u. Wiener. s c h u r , /., 'die macht des vom meere kommenden windes, die durch ihre beeinträchtigung des pflanzenwuchses dem ' W I N D S P I E L , » . , zu xwind. l ) schweizerisch eine belandschaftsbild des Strandes das gepräge gibt' hosmos (1936) Zeichnung des windwirbds STAUB-TOBLEB 10,165; (der juniheft 219. mädchenfdsen) scheint . . . seine kante zum tummelplatz W I N D S C H U T Z , TO. 1) schütz vor dem wind: für wind- und nebelspiele vorzustrecken LAISTNER nebelsagen 109/., s. auch 882. 2) verschiedentlich als gelegenheüslaBZt auch Im ström Ihn baden, wo schütz umher vor dem wind ist bildung, so für die musik auf Uasinsbrumenten: also sprach sie; da standen die m&gd und ermahnten einander. . . . vll vögeleln sfisz singen Ihn nun stellten sie auf, wo Windschutz war, den Odysseus upd mit den stlmleln klar uns zu bekennen zwingen, VOSS Oiytsee (1821) 6, 212; das keines menschen stlm, wind- oder satttenspthl auch hatte er einen pfad . . . mit mehrern reihen von erralchen kan, wie Ble, der besten musick zlhl WECEHEBLIN ged. 2, 372 (it. ver.; tannen umpflanzen lassen, welche Windschutz gewährten v. KEUDELL Bismarck (1901) 480; wo an scharfen ecken kein wind- noch seltensplel, kein sflszer lautenklang erweckt das erste lled I. RACHEL «Utyr. ged. 37 ndr.; der Windschutz aufhört, da meint man nicht in einen für ein länderspielzeug: damit dem kind nichts an kurtzluftstrom, sondern in einen wassersturz . . . zu gerathen weil abgieng, macht man jhm ein flinderlestecken und W . JORDAN Sebald (1904) L, 00. 2) gotischer Ziergiebel fornen dran ein Windspiel von den Hügeln einer windMOTHES bavlex. 4, 480; vgl. wimberg. dazu W i n d s c h u t z mül FISOHART Oargantua 202 ndr.; für bewegungen durch h a u b e , /., auf schornsteinen LUEGER lex. d. ges. techn. den wind: die lieblichen Windspiele der wellen RIEMER 7, 940. — w i n d s e g e l , n. l) segel überhaupt FISOHART polit. stockfisch (1681) 190; geklingel hier, geklingel dort praktik bei SOHEIBLE kloster 8, 804. 2) lüftungsvorrichtung . . . das war kein Windspiel MUSJLUS volksm. 2, 78 Hempel. auf seeschiffen wie windsack MOTHES bavlex. 4,135; das 3) soviel wie spielräum, 'in der artiüerie der unterschied sogenannte windsegel.. . besteht aus einer langen kegelzwischen der mündung eines stückes und der dicke seiner förmigen röhre, welche von Segeltuch gemacht ist RÖDQTO zugehörigen kugel oder zwischen dem caliber und dem ... wb. d. marine 1, 202; KLUGE seemannsspr. 838. - w i n d durchschnitt der kugel' FÄSOH briegs-, ingenieur-, sedex. s e g l e r , m., eine quaUenart, arethusa caraveüa LIEOHTEN(1735) 829B s. v. Spielraum; im gleichen sinne auch windSTERN sachwb. 10, 395. spielung ebda. W I N D S E I L , n. l ) im mhd. 'seil, womit das zeit ge' W I N D S P I E L , n., windhund, zu 'wind gebildet wie spannt wird': federspiel, s. teil 8, 1407 /., und gleich jenem zunächst die stecken w&rn von golde, die dar zuo (zum zeit) tohten, gewisz coüectiv. neben Windspiel ist auch windgespi(e)l diu wlntsell geflöhten bezeugt SOHMELLER-FR. 2, 961; FISCHER schwäb. 6, L, 844. von deiner bortslden seit dem mhd. belegt, mundartlich lebendig im schweizeriULBICH v. ZATZIKHOFEN Lameltt 4874 Bahn; schen, s. STAUB-TOBLKR 10,164/. entlehnt in engl, windvgl. aus dem 15./16. jh.: wintschnure fasciola DIEFENBACH spill, dän. vindspiller, sehwed. vindspelare. gl. 226; femer oberhess. wendsei 'strohverlängerung' CREOE1) als jagdhund: Windspiele heiszen diejenigen jagtLIUS 918, die es von winden, st. vb., B 8 oder 6 hergeleitet hunde, welche des geschwinden laufiens halber zu ererscheinen lassen. 2) zu winden, st. vb., B 7: hebeseile oder haschung des kleinen wildprets gehalten werden HÜBNER windseile 'seile oder tauen, die bey winden oder andern cur. u. reales lex. (1714) 1718; sporta DIETENBACH gl. maschinen, etwas in die höhe zu bringen, gebrauchet werden' 648C; velter 609«; Chomel (1750) 5, 278; J. R . FÄSCH briegs-, ingenieur-, seeadverbiell: ein windschnell jagendes rosz FODQÜÄ zauberring 1, 138; spornt eure rosse, dasz BIO windschnell fliegen IMMKBMANM w. IS, 27 Boxb.;
lex. (1735) 269a; bei der Schiffahrt auch 'mittelmäsziges tau, dessen sich die schiffleute bedienen, ihre schiffe damit stromauf zu ziehen' JACOBSSON technol. wb. (1793) 8, 209b. vgl. windenseil. W I N D S E I T E , f. 1) die seile 'von welcher der wind herkömmt' seemannssprachlich JAOOBSSON technol. wb. (1708) 8, 209b; das volk stellt sioh gegen die Windseite,
bl den habechen zieh man hie daz aller beste wlntspll Biterolf 6977 Jänicke; drum nem dein köcher und handbogen, dein wlndspll, geh aufs feld darnach und mir alda ein Wildbret tachl H A N S SACHS 1, 93 Iii.
ver.;
er muste sehen, dasz das Windspiel die hasen mit dem maul überwarfie, jedoch keinen fassen kundte WIDMANN
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WINDSTILL-WINDSTILLE
»WINDSPIEL-WINDSTILL
Fauste leben 807 Keller; wie ihr federspiel die lüfte, so werden unsere Windspiele diese Wälder durchjagen H A B S D Ö R F F E B gesprächsp. ( 1 6 4 1 ) 6 , 3 4 2 ; der hase . . . weioher entweder mittels des Windspieles oder auoh in schlingen gefangen wurde SCHWAPPAOH forst- u. jagdgesch. ( 1 8 8 6 ) 1, 6 9 . 2) häufig in neuerer zeit alt luxushund: die erbprinzessin hatte ein allerliebstes, verzogenes, schneeweiszes Windspiel K L I N G E B W. ( 1 8 0 9 ) 9 , 1 9 3 ; den andern tag brachte man mir ein zartes Windspiel in das haus. . . . das niedliche tier war viele jähre mein steter begleiter M Ö B I K E w. 3, 33 Göschen; nur zwei frauenhunde wuszte er in der Stadt, ein wachtet Und ein Windspiel, welche der stolz ihrer herrinnen . . . waren G. F R E Y T A Q ges. w. 11, 65. zuweilen wird die rosse näher bestimmt: die andere hand ruhte auf einem englischen Windspiele T H Ü M M E L reise in d. mittern. prov. v. Frankr. ( 1 7 9 1 ) 9, 1 3 8 ; F O N T A N E ges. w. I i , 891; (der fürst) wurde erst ruhig, als sein russisches Windspiel an ihn herantrat und ihm seine schnauze in die rechte hand schob W E I Q A N D gärten gottes (1980) 407.
3) gern in vergleichen, auf grund der Schnelligkeit: ich . . . wurde aber bald inne, dasz mich 2 Hottentotten, die so geschwinde als Windspiele lauffen konten, verfolgten S C H N A B E L insel Felsenburg 8 7 ndr.; ich bin auszer athem. der herr assessor läuft wie ein Windspiel B A U E R N F E L D ges. sehr. 2, 252; vergleichsweise auch von der gestalt: o da, weiss wie ein kanlnchen, gescblank wie ein englisches Windspiel
JOH. H. VOSS tämtl. ged. (1802) 2,131; hager, wie ein Windspiel B A H B D T gesch. s. lebens (1790) 1, 88; die mamsell... das lange Windspiel G U T Z K O W ritter vom geiste* 4,110; vgl. Windhund, wie jenes wort auch im sinne von Windbeutel: durch dieses bezeugen (seiner freuruüichkeit) gewann der herr Zöllner und huren, Starrköpfe und Windspiele S O H U B A B T leben u. gesinnungen l, 165. WINDS PREU( E)L, f., der wirbelwind: du wind« preorist sie (die berge) und der wint nimt sie und die windspreul zerstreuet sie (=Jes. 41, 16: ventilabis eos et ventus tollet et turbo disperset eos) in der Nürnberger bibel (1483) 341; dy windspreul der vinsternussen ebda 674; als Variante zu turmlung cod. Tepl. 2,106 Huttier; zum zweiten bestandteil vgl. unter Windsbraut 1 3 b, sp. 819. -- w i n d s p r e u e r n , vb., ventilare, s. unter windspreuel; zu beiden s. auch SCHERZ 2, 2089.
W I N D S P Ü R , / . , ganz vereinzelt bezeugt im sinne von 'hundemeute': dasz von den jägern ein ungeheuer wild angetroffen worden, auff welches sie ihre windspür angehen lassen, die sioh zwar allerdings willig erzeigt, das wild aber keineswegs angreifien wollen P B Ä T O B I U S neue weltbeschr. ( 1 6 6 6 ) 2 , 8 4 2 . WINDSTANGE, / . , «. windestange. W I N D S T Ä R K E , / . : man schätzt die Windstärke nach... der Beaufortskala 0-12, wo 0 windstille bedeutet L U E O E B lex. d. ges. techn. (1891) 7, 933; Windstärken bis zu 20sekundenmetern v. A L T E N handb. f . heer u. flotte (1909) 8, 212; er rechnet mit Windstärken, die es hier nicht gibt KOLB E N H E Y E B brücke (1929) 28. — w i n d s t e i n , m., 'besteht aus einem feuerbeständigen sandstein, macht einen theil von dem hintergestelle der hohenöfen aus' J A O O B S S O N technoi. wb. 4, 660*; H O Y E B - K B E U T E B 1, 862; dasselbe wie windstttck. WINDSTILL, ad]., tranquiUus, proprie de mari dicitur F B I S I U S dict. ( 1 6 6 6 ) 1 3 2 8 » ; alszdann bestäten sie, dasz das meer mitten im winter in der rauchen zeit vast windstill Seie D . F E D E B M A N N sechs triumph ( 1 5 7 8 ) 7 4 ; die see (war) so windstille A U G . V . B B A U N S O H W E I O Oetavia ( 1 6 4 1 ) 4 , 2 , 4 3 4 ; das nahe meer . . . , auf dessen windstillem Spiegel die Sonnenstrahlen ihr leuchtendes spiel treiben FOUQUJS zauberring l, 112; von der luft: die spinnweppen, wenn es windstill ist, umbfliegen H E B B feldbau (1661) 16»; weil der himmelthau nur pflegt zu fallen, wann es windstill ist A B B . A S . C L A B A merke Wien
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die lufft (war) gantz windstill G R I M M E L S H A U Simplic. 4 1 0 ndr.; die luft war windstill G . KT.T.T/EH. ges. w. 1 , 2 8 8 ; tranguillo in windstillem wetter C O B V I N U S fons laiin. ( 1 6 4 6 ) 9 1 0 ; windstilles wetter K Ü B N B E B G E B novetten ( 1 8 6 1 ) 3 , 9 5 ; dies silens a ventis ein windstiller tag F B I S I U S dict. (1556) 1212*; windstiller wolkenloser tag J E A N P A U L U>. 3 , 1 4 7 Hempel; oft habe ich nachher noch ganz ruhige espen an windstillen tagen angetroffen S T I F T E R sämmtl. w. (1901) 1, 248; W A T Z L I K der alp ( 1 9 2 3 ) 1 0 6 ; bei einer so windstillen jahreszeit P L A T E N 3, 120 Hempel; von örtlichkeiten: in windstillen thälern L O H E N S T E I N Arminius ( 1 6 8 9 ) 1 , 1 0 9 » ; eine windstille bucht W I E L A N D Lucian 1 ( 1 7 8 8 ) 4 2 9 ; den windstillen ort (1680) 107;
SEN
GÖTHE 1 2 8 , 76
W.
bildlich: dann es jha dem gemeynen mann vil windtstiller ist, hinder frummer catholischer herrschaft sitzen J O H . N A S antipap. eins und hundert ( 1 5 6 7 ) 1 4 6 » ; freylich trift ein gewisses gesetztes wesen, das dem tode entgegen kommt, mehr das herz, wir schätzen auch leute von dieser windstillen art im leben am meisten H I P P E L lebensläufe n. aufst. linie ( 1 7 7 8 ) 1 , 4 0 . in der häuslichen glückseligkeit sind die windstillen . . . freuden nur der zufälligste bestandtheil J E A N P A U L W. 7/10, 9 0 Hempel; die windstillen jähre (sind) in unserm land die besten P E S T A L O Z Z I sämtl. sehr. ( 1 8 1 9 ) 1 4 , 4 4 4 ; windstiller tage glQck
OBIBEL ge». TC. 6,87;
in einem windstillen augenblick G . K U L L E R ges. w. 4,170. W I N D S T I L L E , f., tranquiUitas F B I S I U S dict. (1566) l828 a ; bes. auf dem meer: auf der se wahr e i n e . . . lihbliche windstille Z E S E N Rosemund 11 ndr.; hingegen wurden die segel der cimbrischen schiffe wie bey der grösten windstille schlaff L O H E N S T E I N Arminius (1689) 2,889»; es herrschte eben eine grosze windstille und das meer war so glatt wie ein spiegel W I E L A N D Lucian 4 ( 1 7 8 9 ) 1 7 3 ; wir . . . haben windstille, das schiff will nicht vor- noch rückwärts C A R O L I N E 2 , 1 4 0 Waitz; aber auch somit: es war windstille, wodurch die flammen verhindert wurden, sich weiter zu verbreiten E S O H E N B U B O beispielsammlg. ( 1 7 8 8 ) 8 , 4 8 6 ; wenn es bei herrschender windstille dicht und unablässig schneite J . R A N K erinnerg. ( 1 8 9 6 ) 7 3 ; eine vollkommene windstille der luft, in der kein blättchen an den bäumen sich bewegte H . v. K A H L E N B E R G Eva Sehring ( 1 9 0 1 ) 2 1 ; öfter erwähnt als vorbote des sturms: hat er auch gleich eine zeit lang guttes weter oder windstille, so folget doch bald darauf ein Sturmwind B U T S C H K T Pathmos ( 1 6 7 7 ) 3 4 9 ; je länger die windstille dauert, je stärker wüthet der auf sie folgende stürm H . L . W A O N E B Voltaire 6 Seuffert; so sei die windstille... das furchtbare und der s t ü r m . . . die erlösung gewesen S T I F T E S sämtl. w. (1901) 2, 239.
vergleichsweise und bildlich, ausgehend von dem gegensatz zum stürm, als dessen vorbote: eine solche ruhe (würde,) gleich einer windstille auf dem meer, der gewisse vorbote des sturms . . . seyn W I E L A W D Agathon (1766) 2, 178; madame Klotz verlor vor schrecken die spräche und zog sich stumm zurück, doch dieser windstille folgte bald ein heftiger stürm L A N G B E I N sehr. 6 (1841) 224; bes. in der Wendung: die windstille vor dem stürm G U T Z K O W ritter vom geiste' 8,164; die windstille vor dem stürm hat mich getäuscht H E B B E L werke 10, 228 W.; M O M M S E N röm. gesch.'' 1, 827; unter hervorhebung des verdächtigen momentes: den sinnen (ist) so wenig als der windstille des meeres zu trauen H A B S D Ö B T F E B gesprächsp. (1641) 4, 76; die alte trügerische windstille G U T Z K O W ritter vom geiste (1850) 1, 220; auch soviel wie tatenlosigkeü, ereignislosigkeit: die Deutschen werden . . . in schlafsucht wie das meer nach hefftigem stürme in eine windstille gesetzet L O H E N S T E I N Arminius (1689) 1, 728; so auch in meist latentem gegensatz zu erfrischendem oder in bewegung setzendem wind, seltener von einem einzelnen: der parasit (lebt) in . . . windstille W I E L A N D Lucian 1 (1788) 262; gewöhnlich mit attributiver bestimmung des geltungsbereiches: wo etwa einmal eine Zeitlang akademische windstille ist, da zieht sich dieses 21*
WINDSTOCK—WINDSTOSZ
WINDSTOSZ-WINDSTRICH
comment unter die mittelm&szigsten köpfe zurück; wo aber frischer wind . . . des lebens weht, da sind auch die besten und kühnsten eifrige pfleger derselben E. M. ARNDT sehr. f . u. an s. lieben Deutschen (1846) 2, 280; in den jähren der europäischen windstille GERVINUS gesch. des 19. jh. (1865) 4, 1S5; in der zeit der politischen windstille SOHEREB hl. sehr. 2,122; von 'pausen in der Unterhaltung: eine in windstille versetzte gesellschaft (sucht nach) einer redensart, um sie in die segel der conversation zu hauchen IMMEBMANN Münchhausen1 l, 88; von unschöpferischen perioden: wochen der windstille, da keine Strophe, kein vers gelang CABOSSA verwandt einer fugend (1928) 201; seltener in positiver wertung: also genosz unter Maximiliano dem ersten die gantze weit einer solchen windstille und fridsamkeit v. BRANDIS ehrenkräntzel (1878) 193; die windstille seines gewissens LOHENSTEIN George Wilhelms lobschrifft in Ibrahim Sultan u. a. ged. (1679) E 4»; eine innere windstille, die nirgends so grosz und so magisch ist als in Beelen, an denen wirbelorkane hin- und hergerissen haben, überdeckte sein ganzes wesen mit einer sehnsüchtigen wonne JEAN PAUL W. 7/10, 657 Hempel.
daher vergleichsweise: warum jammertest du wie ein windstosz im walde GÖTHE W. 119,170 W.; abgerissene elementare laute, einem windstosz in der esse nicht unähn-
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lich STOBH W. (1899) 8, 197.
bildliche und vergleichsweise Verwendung geht häufig von der Vorstellung aus, dasz windstösze Vorboten eines Unwetters sind: dieser ruf war wie ein windstosz, welcher ein hagelwetter entladet G. FBETTAO ges. werke (1886) ll, 148; hier amch öfter der erste windstosz: in Teutschland wird vollends der erste windstosz des sich erhebenden sturmes die leere spreu von der tenne wehen v. GÖRRES ges. sehr. 5, 421; mit ihm (dem Balkankrieg) fegte der erste windstosz über das nervös gewordene Europa hin ADOLF HITLER mein kämpf (1938) 178; gern führt das heftige, erschütternde des windstoszes zu bildlichem gebrauch: bei dir sind windstösze von nöthen, dein herz zu ersohüttern SOHUBABT werke 8,141 Strausz; wenn ein zufaJl ihnen (den hindern der reichen) die künstlichen stützen nimmt, so stehen sie schwach und kränklich und jeder windstosz zerbricht sie G. FBETTAO ges. w. (1886) 2, 267; ein windstosz der empörung wirft sie (die Ordnung) am
WINDSTOCK, m. l) im Orgelbau 'cover of ihe pipes' BAUT ACH dram, werte ernster tätig. (1886) 9,17 ; BEIL teehnol. tob. (1858) l, 658; der fusz der pfeiffen wird insbesondere von der hritik: die leichte christliche spreu, in den windstock gestecket ABB. A S. CLABA etwas für alle die bey jedem windstösze der bezweiflung . . . auffliegt (1699) 2, 460. 2) allgemeiner technologisch soviel wie luft- LESSINO sämtl. sehr. 18,157 L.-M.; (Adelungs Wörterständer bei röhrenUUungen O. MOTHES iü. baulex. (1882) buch) durfte doch noch manchen windstosz an sich 4, 483; MUSFRATT chemie (1889) 2, 1223. 3) 'ein Meines vorüber streichen lassen, bevor es zu boden gesunken schieszgewehr, das so wie die flaschenwindbiichse, aber nur wäre vorrede zum deutschen wörterb. teil 1, xxrv; ihre selten gemacht wird' JAOOBSSON teehnol. wb. (1781) 4, 669b. kritik, (die sie) mir als einen rauhen windstosz ankündigen HEBBEL briefe 4, 97 W.; im bildlichen bereich mehrWINDSTOSZ, m., seit dem mhd. bezeugt: fach auch die Vorstellung des entfachens von flammen die scharfen wlntetöze WEBNHEB Maria 5505 Weile; durch einen windstosz: diese liebe . . d i e unter der wie hier auch sonst gern naher bestimmt: in scharfen wind- asche . . . unverlöschlich fortglimmt und gleichsam nur einen günstigen windstosz von Unglück und schmerz stöszen HEBBEL tagebücher 4, 316 W.; en michel wintstot und verderben erwartet, um in die flamme des mitleids EIKE VON REFGOW sächs. weltchr. 142 Weiland; ein auszubrechen LESSINO samt. w. 10,109 L.-M.; HERDER starker windstosz FÖRSTES sämtl. sehr. 2, 7; von einem v>. 28, 872 S.; Luther war nur ein fünkohen, das von so derben windstosz WAIBLINGER d. Brüten 49; schwere einem einzelnen leichten windstosz aufgeweht wurde windstösze FORSTER a. a. o. l, 161; durch einen heftigen E . M. ARNDT sdir, für und an s. lieb. Deutschen (1846) windstosz v. AYRENHOFP werke 4, 290; ein kurzer wind3, 89. stosz HATJTF sämtl. werke 4, 329; ein jacher windstosz WINDSTÖSZEL, m., 'ein hölzerner eylinder, womit die LAISTNER nebelsagen 260; leichte windstösze GÖTHE werke I Ü 2,153 W.; in verbalen Verbindungen, hauptsächlich mit raketenMÜse in dem raketenstock gebildet wird' JAOOBSSON sich erheben: erst erhob sich ein starker windstosz, der teehnol. tab. 4, 960»; BEIL ttchnol. wb. l , 668. sioh bald legte RITTER erdk. (1822) 3, 89; ARNIM W. 3, WINDSTRAUSZ, m., Sturmwind: windstrausz syno857 Chr.; GUTZKOW ges. w. (1872) 6,322; mit k o m m e n : ein nym neben ain gottsgewalt . . a i n groszer wind österr. weist. 1, 118; im älteren steir. UNOEB-KHULL 636; bildwindstosz vom hügel kömmt schnell über die wellen GÖTHE W. 137,75 W.; da kam ein windstosz und fuhr mit lich: alle windstrausz der widerwertikaiten Jos. GATFRFKürdchens hut weg hinder- u. hausmärchen (1812) 2, 28; BEOK stände der ehristenhait (1622) A 4*. — w i n d D. v. LILIENCRON sämtl. w. (1896) 2, 131; dann mit fahren: s t r e b e , f., 'gerüstsUttze' KREBS fachspr. des maurers in d. Pfalz (1984) 86; JAOOBSSON teehnol. wb. (1781) 4, am morgen, als . . . windstösze durch die luft fuhren 660a; 'bei einem fachwerkbau streben, . . . die tum zweck W. ALEXIS d. hosen des hrn. v. Bredow (1848) 1, 300; ein windstosz fuhr gegen das fenster STOBM werke (1899) 2, 47; haben, demselben eine gröszere Stabilität zu geben' HELFFT in diesem augenblick fuhr ein starker windstosz über die landbaukunst (1886) 411. — w i n d s t r e i o h , m., dasselbe wie Windbeutelei: wenn ihm eine stelle in der rede Wasserfläche G. FRETTAQ ges. w. (1886) 4, 141; femer: des Cicero nicht gefällt, so spricht er gerade weg: das so pflegt ein windstosz manchmal einzufallen GKIBB Arioat» ratender Roland (1804) 2, 98; ist ein windstreioh, ein luftetreich, oratorisoher wind LI8OOW satir. u. ernsth. sehr. (1789) 771; HJERDEB i n : von gleich darauf lief der erste windstosz duroh das ried und an Herder 1, 884. — w i n d s t r e i f e n , m.: die dünnen GORCH FOCK nordsee (1916) 166; ein windstosz warf das fäserigen wölken, welche wir im allgemeinen mit dem fenster auf IMMERMANN W. 1,12 H.; gellend brach ein namen cirrus bezeichnen, in besonderen fällen windwindstosz herein (ins fenster) G. FBEYTAQ ges. w. (1886) streifen, federwolken, Schäfchen oder lämmerwolken 8,168; ein neuer windstosz rüttelte am thurme C. F. nennen Bannöv. mag. (1844) 846; HOYXR-KBXUTBB teehMEYER Jürg Jenatsch (1904) 319; öfter tragen, herüber- nol. wb. (1902) 1,861; die windstreifen am himmel tragen von geräuschen: wie von windstöszen getragen ZrxoLSB ges. nov. 2,188. dringt der schlachtlärm aus der ferne her R. WAOHEB ges. sehr. (1897) 1, 70; das rauschen vom mühlendamme, WINDSTRICH, m. l) eine meist in bestimmter richtvng das ein windstosz herübertrug H. SOHMID gesch. aus und zu bestimmten Zeiten auftretende windströmung, seit Bayern (1861) 274; W . RAABE schftdderump (1870) 1, 174; dem 17. jh. bezeugt: wie seltsam (ist) der windtstrich, der mit verben, die das durch den windstosz selbst verursachte wellenlauf DANNHAUIB catechismusmilch (1667) 6, 41; es geräusch bezeichnen: wie man bei trüber jahreszeit einen ist wahrscheinlich, dasz die mango das heisze trockenwindstosz hört, der einen augenblick saust und dann clima der Delhiebene mit den kalten windstriohen im verhallt HÖLDEBLIN ges. dichtg. 2, 81 Litzmann; die wind- offen liegenden lande flieht RITTER erdk. 5, 891; das land stösze fuhren und pfiffen durch die luft und heulten ist aber ganz offen, dem windstrich vom meere aus. erbärmlich in den bäumen G. KELLER ges. w. 1, 419; gesetzt ebd. 6,1111; duroh einen anhaltenden windstrich
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WINDSÜCHTIG—^WINDUNG
WINDSTRICH-WINDSUCHT
thierl. 216; wir getrauen uns, die windstriche . . . jedes tages . . . zu bestimmen A . MÜLLER verm. sehr. 1, 899. 2) eine linie zwischen zwei abteilungspunkten der Windrose, s. JACOBSSON technolog. wb. 4, 6 6 0 » ; daher auch 'himmelsrichtung': noch heute geschieht es, dasz wir nach zwei entgegengesetzten windstrichen auseinandergegangen sind A S N B T sehr, für u. an s. lieb. Deutschen 8, 616. WINDSTRICK, m., zu «wind, strich, an dem hunde geführt werden: copula DIEFENBACH gl. M9C; numeUa ebda 884°; (ein junge,) der den meyster mit wintstricken erete Marienburger tresslerbuch d. j. 1899-1409, 634 Joachim; (die hunde) müssen sich der windstrick gewonen H E R B sittl. zuchtb. (1536) 180 b ; (der jäger) soll auch umb die arm oder am gQrtel windstrick oder kuppeln angeknfipfft oder umbunden haben, daran die hund entweders gebunden oder strenger gehalten . . . werden SBBIZ fddb. (1579) 5 6 4 ; v. HOHBERG georg. cur. (1682) 2, 681. W I N D S T R I E B , m., richlung des die mühle treibenden windes v. HOHBERG georg. cur. (1682) 1,68. — winds t r o m , m. l) vom natürlichen wind: darauff ein ungewitter erfolget, darausz hat es bei uns Aber das dorff den vorigen windstrom noch ein wenig weiter umbfangen theatr. diabol. (1687) L, 1 0 7 a ; dampfwolken . . . , welche der windstrom spielend auf das wasser warf Muslus volhsm&rchen 8,26 Bempel; der j&he windstrom . . . läszt keinen obstbau aufkommen RIEHL naturgesch. d. Volkes 1, 213; ihr (kam) ein . . . kalter windstrom entgegen AUERBACH Schriften 15, 24. 2) vom künstlichen wind, z. b. der blasebälge: das fürchterliche sausen und pfeifen des windstromes GÖTHE 127, 835 W.; bei getreidereinigungsmaschinen, s. LUEGER lex. d. ges. techn. 7, 8; auch der schwächere luftstrom im hüttenbetrieb HOYEB-KREUTER techn. wb. 1, 862. — windströmung, f., die natürliche: die fähigkeit {eines vogels) sich gegen starke windströmungen zu erheben BREHM tierl. 6, 574 P.-L.; das weiszgraue blatt einer Bilberpappel wirbelt hoch in der luft. es musz in einer schmalen windströmung fliegen, die wir unten nicht merken D. v. LILIENCBON sämil. w. 4 , 1 9 6 . die künstliche, s. SCHEUOHENSTUEL öst. berg- u. hüttenspr. 191. — w i n d s t ü c k , »., dasselbe wie windstein JAOOBSSON technolog. wb. 4, 660". — winds t u h l , m., teil des dachstuhls aüg. dt. bibl. 25, 297. TSOHUDI
W I N D S T U R M , m., proceUa FRISIUS dict. (1556) 1062»; gleichbedeutend mit wirbelwind RÄDLEIN L, L064 B , mit Sturmwind ADELUNG lehrg. d. dt. spr. 2, 218, mit windstosz WEIOAND synon. 3, 7 6 5 ; vorwiegend oberdt.: die windstürm PARAOELSUS chirur. bücher (1618) 371 Unser; windsturm un ungewitter SCHEDE psalm. 44 ndr.; von einem unversähenlichen windsturm underubersich geworfen STUMPF Sehwytzerchron. (1606) 6 4 3 A ; hohe bäum seynd dem windsturm unterworfen ABB. A S. CLARA reimb dich (1702) 2 9 7 ; windstürme, die an dieser seite anschlagen GÖTHE I I I 2,159 W.; bildlich für 'angriff, Widerwärtigkeit': was auch das schicksal nooh für windstürme mit ihren Wissenschaften und künsten im sinne habe HERDER 9, 603 8. — w i n d s t u r z , m., soviel wie Windsbraut SCHWAN nouv. dict. (1783) 2, 1 0 5 4 B .
WINDSUCHT, f., zu, 1wind, m„ CL 'blähung' (s. sp. 258). 'geschumlst des Unterleibes' haushatiungslex. (1728) 1041; tympanites KIRSCH comucop. (1718) 1 1 0 6 » ; PARAOELSUS opera (1616) 1, 560 Buser; einen von windsucht aufgeschwellten leichnam LOHENSTEIN Arminius (1689) 1, 8 8 0 » ; RAMLER fabeOese (1790) 8, 6. 2) übertragen, wortspielend mit 'wind im sinne von B i s (s. sp. 266): einige haben die windsucht, welche durch ihre prahlereien . . . den leuten wind vormachen NEUXEBOH anfangsgrilnde (1724) 6 3 7 ; ich fand bald, dasz er die windsucht hatte und also nur aufgeblasen war DUSOH lerit. u. satyr. sehr. (1758) 1 6 9 ; eine solche windsucht (adligen hochmut) heilte . . . Sch&rtel duroh die Schlagwort»: . . . mit mir fängt mein adel an und mit dir . . . geht dein adel aus JAHN
330
werke 2, 674 Euler. - w i n d s ü c h t i g , adj., 'an windsucht leidend'; eigentlich: besondere zimmer . . . für Schwächlinge, . . . für idioten, für windsüchtige KLINGER w. 11,139; übertragen an 1wind B 2 d sich anschlieszend: sie werden unserer windsüchtigen theologie wieder odem und frisches blut schaffen Voss in Hall, jahrb. (1840) 658; besonders in der literarischen kritik des 18. jh.: (dem ström der neulinge) der alles mit einer windsüchtigen art des witzes überschwemmet« GOTTSCHED neuest, aus d. anm. gelehrs. 3, 549; eine wind- und wassersüchtige (Schreibart) beilr. z. crit. hist. 7, 154; eine gattung . . . lächerlicher und windsüchtiger scribenten . . . die alle ihre einfälle ohne wähl . . . zu papiere bringen SCHEIBE crit. musicus 268. m., dasselbe wie windfisch (s. d.). WINDTAG, m.: da mag es in den vergangenen windtagen gesaust haben HERDER in: von u. an Herder l, 286; die vielen wind- und stillentage GOBCH FOCK seef. ist not (1914) 171. — w i n d t o p f , TO., wohl Vorläufer des windofens: ein meister zu Frankfurt der gosz ein büchs . . . und schmelzt die speis in einem windtopf, darzu braucht er keinen blasbalg oder kolen (1486) Wrankf. chron. 229 LBring. — w i n d t o r t e , / . , M. v. EBNER-ESCHENBACH 4,58; «. windkuchen. — w i n d t r o m b e , / . , 'wind wirbei' LAISTNER nebels. 282. — w i n d t r o m m e l , f., zur lüftung in bergwerken, auch wetterrad, -trommel, fächer JACOBS SON technol. wb. 4, 643 a ; VEITH bergwb. 679. — windt ü r , f., 'luftöffnung, klappventil u. dgl.' LUEGER lex. d. ges. techn. 7, 937; dazu w i n d t h ü r l i n , n., neben ventilthürlin AGRICOLA bergwb. (1621) 142. WINDSUTTER,
WINDUMBRAUST,
adj.:
. . . Jene wlndumbraußte last HERDES
werke 2 6 , 1 9 9 S.; in windumbrausten Alpenhäusern ROSEGGER sehr. H I 5, 79. — w i n d u m s a u s t , adj.: ihr äuszerste von wlndumsaaster kllppe STEFAN GEOBGE
— windumweht,
adj.:
»fern d. bandet
41.
alle von Stratla, Rlpe, der windumwehten Enlspe BTTRQEK werke 1 , 2 0 2 Bohti. W I N D U N G , / . , wind; zu 'winden, schw. vb.: starke Windungen S. BÜRSTER in Alemannia 4, 291. . 'WINDUNG, f., zu winden, st. vb., hauptsächlich in den winden I I B 4-6 entsprechenden substantivischen bedeutungen. das wort trägt zunächst noch bis ins 17. jh. hinein den Charakter einer gelegenheitsbildung, ahd. als Verdeutschung von: tortura ('bauchgrimmen') uuintunga (hs. 0./10. jh.), windunga (hs. 12. jh.) gll. 1, 563, 6 St.-S.; vereinzelt im 16. jh. bei A . DÜRER (S. unter 2); in der Substantivierung einer verbalen fügung (s. winden I I B 5 e): 1
die schreien überlaut mit Windung ihrer hend acht letz hat l&hi nnd trost und alle freud ein end BOMPLER VON LÖWENHALT erstes gebüsch ( 1 6 4 7 )
93.
erst mit der zweiten hälfte des 17. jh. tritt das wort häufiger auf und erscheint gegen ende des 18. jh. vottlcommen sprachläufig, eine verwandte sußizbildung zeigt ahd. mhd. winting, winding, m., fasia, fasciale, fasciola, monile,
s. G R A J T l , 760; IIEZER mhd. hwb. 3, 9 0 2 * ; DIEFENBACH nov. gl. I67 b ; vgl. dazu WILMANNS 2, 871; KLUGE nom.
stammbildungslehre
(1926) 54.
1) winden I I B 4 entsprechend: a) eigentlich, 'körperliche, meist schlangenförmige bewegung': worüber er . . . ihr (sc. der schlänge) den kopff zerquetschte, dasz sie nach langer Windung des halblebenden schwantzes todt blieb LOHENSTEIN Arminius (1689) 1, 1253b; in den Windungen selbst, mit welchen der dichter die schlangen um den Laokoon führet LESSING 9, 40 L.-M.; (.so habe) ich Ihn denn in der fangt, den glatten aall Ich laez ihn nicht entschlüpfen, ob er auch In allen Beinen Windungen sieh dreht GKABBE U>. 3 , 2 8 8 Blumenthal;
nach allen Windungen deB (rtnj-)kampfes H. v. KLEIST 4,180 E.Schmidt; entsprechend winden B 4 b / S a a : als
¡¡WINDUNG
^WINDUNG—WINDVOLL
sie (die liebhaber) nun unter krampfhaften Windungen aufseufzen O.JAHN Mozart (1866) 641/. dann auch von dingen, die die form von Schlangenlinien haben (vgl. winden I I B 4 b a schlusz) : (der duft, der) aus durchströmten gründen und thälern hervorsteigt und ihre Windungen andeutet GÖTHE I 24, 367 W . ;
BLASCHKE wb. d. elektrotechnik (1901) 141; vgl. neben-, schlusz-, übergreifende Windungen ebda; bei schrauben MOTHES baulex. 4, 483. dann auch von der gestdU rankender gewächse:
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des felsenthals verschlungene düstere Windung K Ö R N E R w. 2 , 1 9 2 Bempel;
(das gebirge) zieht in Windungen weiter R I T T E R (1822) 2, 4 8 6 ;
erdk.
und führ ein heer . . . durch der gebirge Windungen heran H. V. EXKIST 2, 22
E. Schmidt; nachdem sie lange den Windungen eines klaren baches nachgefolgt waren TIEOK sehr. (1828) 4, 3 7 6 ; durch diese hägel ging in groszen Windungen ein kleiner flusz STIFTER sämtl.
w. (1901) 6, 1, 7 0 ; G . K E L L E R ges.
io.
2, 2 0 3 ; d a s
herabsteigen jenseits auf einer vortrefflichen kunststrasze bietet bei jeder Windung derselben überraschende . . . ansichten dar FÜRST PÜCKLER briefw. u. tageb. (1873) 2, 807; die weiten Windungen des saumpfades C. F. METER Jilrg Jenatsch (1901) 2 4 ; (ein labyrinth mit ¡corridore»,) welche alle, nach langen und vielfach verschlungenen Windungen, am ende wieder hinausführen SCHOPENHAUER w. 4, 87 Ghrisebach; (die treppe) geht in doppelter Windung bis zur kuppel H. LAUBE ges. sehr. (1876) 4, 1 8 1 ; (die) Windungen des gehirns v. SöMMERmo menschl. körper (1889) 2, 17. von der richtung einer bewegung im gegensatz zur geradlinigen: der waffenlose muszte . . . durch die Windungen des pferdes den Verfolgern zu entrinnen suchen G. FRETTAI ges. w. (1886) 10, 96; diesen vergessenen altfeierlichen tanz, dessen zierliche Windungen unser ungeduldiges gesohlecht nioht mehr erlernt BÖHME gesch. des tarne» (1886) 188 ; m a n . . . lernt ganze feldzüge in allen ihren taktischen und strategischen Windungen... auswendig FB. SCHLEGEL dt. museum (1812) 1 , 2 2 3 . auch von der musik: das amen ist recht feyerlich mit Windungen der stimmen auf orgelpunkten ausgearbeitet HETNSE sämtl. werke S, 261 ; geht aus dem g-moll in b-dur, f-dur und kommt duroh mancherlei Windungen in die quinte d ebda 8,14. b) bildlicher gebrauch: o des geschlckes seltsamer Windung GOTHI » . 1 1 , 1 0 7 TP.;
die räthselhaften Windungen des geschicks HOLTET erzähl, sehr. 1 7 , 1 9 1 ; niemals, selbst in den kühnsten Windungen und gängen über die schrancken der guten prose ausschweifend GEBSTENBERO schlesw. litbr. Joris. 3 3 1 , 1 8 lit.dkm.; die kleinlichen Windungen der alten bundespolitik TREITSOHKE hist. u. polii, aufs. (1886) 1, 267. an winden I I B 4 b ß bb anscJUieszend: (man) konnte . . . gewisz seyn, dasz er . . . den ausweg wuszte, wie . . . wunderbar er auch in seinen Windungen seyn möohte CR AM ER nord, aufseher (1758) 2, 2 7 6 ; um dieser stechenden Wahrheit auszuweichen, sieht man jene armen horrn sich wie raupen krümmen, sie reden in mancherley Windungen BÖRNE ges. sehr. (1829) 6, 1 6 4 ; schweig still, du bursch, von pfäffisoher gewandtheit, . . . deine Windungen sind mir offenbar H . LAUBE ges. sehr. (1876) 10, 353.
2) zu winden I I B 5, specieU zu c. a) von der spiralförmigen oberflächenausprägung eines gleichsam in sich sich windenden länglichen gegenstände: dardurch wirt die gewunden seulen . . . lenger, von der Windung wegen A . DÜRER underweysung der messung (1625) H l b ; die innern (frühgotischen) haupts&ulen sind . . . ohne alle Windung oder einschnitte F R . SCHLEGEL sämÜ. w. (1846) 6, 207; von bäumen: vier stimme Crataegus torminalis und ihre merkwürdigen Windungen . . . betrachten GÖTHE w. HC IS, 120 W.; ihr stamm (der camelie) verräth in seinen knorrigen Windungen mangel an Sorgfalt im beschneiden BISMARCK an t. braut u. gattin 61; technologisch auch soviel wie gewindt, 'frz. spire, tour'
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will Ich nicht eher ruhn, bis dieses böse schlingkraut vertilgt In jeder Windung bis zum kern OBILLFABZES 7 , 1 4 4 ;
die kleinen Windungen niedriger ranken HEINE sämtl. w. 7, 296 E. b) von schneckenförmig gewundenen gegenständen: innerhalb der Windungen der Schnecken WINCKELMANN sämtl. w. (1825) 8, 446; ein kleines Waldhorn, dessen goldne Windungen beinahe anzusehen waren wie leuchtende blumenkränze E . TH. A. HOFFMANN sämtl. w. 7, 230 O.; (das widderhorn) eignete Sioh um seiner schönen windung willen zum ornament FR. TH. VISOHER ästhetik( 1846) 3, 292; die einzelnen Windungen des rohres MUSPRATT chemie (1891) 8, 649. 3) seltener zu winden I I B 5 b und 6: wenn die kränze gewunden sind, wechselt Penthesilea den ihrigen gegen den kränz der Prothoe, sie umarmen sich und betrachten die Windungen H . v. K L E I S T W. 2, 203 E. Schmidt; draat oder band ist die windung von stroh, welche . . . zu einem strohkorb gewunden wird OVERBECK bienenwb. 2 1 ; (sie) beeilte sich, die Windungen ihres haares zu befestigen GUTZKOW Zauberer von Rom (1868) 3, 45; er hatte sich den zügel zur vorsieht um einen fusz gesohlungen, aber die windung muszte sich gelöst haben ders. ges. w. (1872) 1, 17». W I N D V E N T I L , n„ ventil für den gebläsewind M U S PRATT ehem. 4, 666. — w i n d v e r a n k e r u n g , / . , v. ALTEN hdb. f . heer u. flotte L, 870; s. windanker. — w i n d v e r b a n d , m., längenverband bei eisernen dächern SCHÖNERMARK-STÜBER hochbaulex. 276; beim brückenüberbau LUEGBR lex. d. ges. techn. 7, 941. — w i n d v e r d r e h t , adj., wien. windverdraht 'schief, unmoralisch, verdächtig' HÜGEL 190; soviel wie 'windschief: er (trug) das hütchen windverdreht auf dorn köpfe STELZHAMER dicht. 4, 93. windverh<nisse, plur. n., an einer seeküste HOYEKK R E U T E B technol. wb. L, 851; im luftmeer LUEGER a. a. o. 4, 332. — w i n d v e r k a u f , m., leer-, blancoverkauf SCHTRMER kaufm. spr. 211; vgl. windhandel. — w i n d v e r k&ufer, m., Spottname wie Windbeutel u. ä.: windverkaufter RACHEL ged. 20 ndr. — w i n d v e r s t r e b u n g , f., längsverband bei eisernen dächern SCHÖNERMABK- S T Ü B E B hochbaulex. 276; bei brücken MOTHES baulex. 1, 615; vgl. windstrebe, -verband. — w i n d v e r w e h t , adj., dichterisch: auf windverwehten pfaden LINAU timü. w. 69; windverwehte kl&nge D. v. LIIIKNORON sämtl. w. 7,10. — w i n d v i e r u n g , daneben windviering, f., 'seitenwand eines schiß es in der nähe des hecks' KLUGE seemannsspr. 888; HÜBNEB zeitungslex. (1824) 4, 488; als veraltet verzeichnet bei H O Y E R - K B E U T E R technol. tob. (1902) L, 852. W I N D V O G E L , m. 1) vogdname für a) brachvogel, arquata numenius. . . . etliche nennend den (sc. den brachvogel) r&genvogel, windvogel oder wättervogel HEUSZLIN Oesners vogdb. (1667) 28"; keinen windvogel, der die wellen streift B. v. ARNIM briefe 2,239; SUOLAHTI vogeln. 281; numenius arquata NAUMANNN naturg. d. vögel 8,478. b) auch für mergus cucullatus NEMNIOH allg. polyglaüenlex. d. naturgesch. 2,559. 2) westfäl. 'drachen' W E T T E lcrauskopf 131. 8) 'windbeuteV: diesen leichten und immer etwas abenteuerlichen windvogel ABNDT wand, mit Stein 87. — w i n d v o g t , TO., herr des windes, windgott ROMPLEB v. LÖWENHALT L. gebüsch (1647) 71. — w i n d v o l k , »., 'vögeT: das wind, und wasservolk P . FLEMING ged. 1, 65 lit. ver. — windvoll, adj.: seine windvollen backen (des Bortat) M A L E R M Ü L L B B W. (1811) 1 , 1 2 9 ; in dunklen windvollen herbst, und winternächten W . R A A B S schade• rump (1870) 1, 8 5 ; bildlich 'aufgeblasen': eine solche windvolle blase (hoffärtige frau) S . v. B I R K E N Pegnesit (1678) 1, 49T; ein häufen windvoller köpfe v. KNIGGE roman m. lebens 1,166.
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WINDWACHE—WINDWEDEL
»WIND W E H E — W I N D W E H U N G
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1 W I N D W E H E , /. l ) vom wehen des windea, seit dem W I N D W A C H E , /., in der Schweiz zur beobachtung des apötmhd. bezeugt: in regen, wintween (ha. H), donerwindea: a l l e . . . waren am wasser oder bei der windwaohe, schawer ackermann a. Böhmen 33, 4 Burdach; nach dem die ihre runden ums dorf machte FEDEBEB berge u. menschen (1911) 469. vgl. windwächter. — W i n d w ä c h e l , heiligen ostertag begibt sich auch grosse enderung der lufft mit windwehen, frost oder reiffen SCHÖNFELT progn. w i n d w a o h e l , m., fâcher, vgl. windfach, -fächel, -fâcher astrol. (1664) O 2 B ; in demselben augenblick haben sich und 1windweher. zu wächel 8, teil 13, 33; die lungel ist die windwehen und kurzen windstösze in eine rasende ein windwächel und ein abkühlung desz hertzens ABRAWindsbraut umgesetzt B. GOLTZ jugendl. l, 32; bildlich: HAM A S. CLABA Judas 4 (1696) 669; bildlich auch von nicht einer jeglichen windwehe, das ist lehre, zufallen personen, soviel wie 'windmacher, Windbeutel' UNQEBKTTTTT.T. steir. wb. 636; wie 'prohibant' HÜGEL Wiener dial. und folgen MATHESIUS Syrach (1686) 26A. 2) ein häufen vom winde zusammengewehten schnees J. HÜBNEB zeit.190. — ' w i n d w ä c h e l , - w a c h e l , m.,/ai£e,i. 'windwehe. A — w i n d w a c h s , »., wachs von ungefüllten waben LUEQER lex. (1824) 4, 953 ; besonders in mvldungen des erdbodens: lex. d. ges. techn. 7, 819; KARMARSCH 10,146; österr. 'der alsdenn führet der wind den sand wiederumb an einen unrath, der bei der wachslävlerung nach dem pressen im andern ort, und ist das erdreich wiederumb gantz gleich, sacke zurückbleibt' CAMPE 6, 2, 730; wann den ktthen die wie etwa bei der Winterszeit in unsern landen, wenn der grosze schnee gefallen, mit den windwehen oftermahls enter gesohwellen, beräuchere sie mit . . . windwachs v. HOHBEBO georgica cur. (1682) 2, 282. — w i n d w a c h t , zuzugehen pfleget F. v. TROILO oriental, reisebeschr. (1676) 699; das wild ist gleichwohl über die hart gefrorenen s. *windwehe. — w i n d w a o h t e l , f., s. 'windwehe. — w i n d w ä c h t e r , m. l ) in der Schweiz die teilnehmet an windwehen in die gärten gegangen CHR. LEHMANN histor. Schauplatz (1699) 684; wir fielen in eine windwehe L . A . der windwache (s.o.): die haben auch ihre verordnete GOTTSCHED briefe 8, 274 Runkel; man glaubte, er sei von obleut und werden genennet die windwächter STUMPF Schwytzerchronik (1608) S86A. 2) ein ländliche» gerät: (zum einer windwehe verschüttet worden M. REICH ausgew. w. (1894) 198; wenn windwehen etwa die spuren ebnender ackerbau bedarf man) allerley wägen, . . . mist-, heu-, holzschlitten verdeckt hatten HOLTXI erz. sehr. 2, 241; korn- und streugabeln, . . . wurffschauffeln, windwächter v. HOHBEBO georgica cur. (1682) 2, 16. — w i n d w a g e , f., durch die flache rinne (des mauergrabens) zogen sich lange ein hilfsmittel zur feststellung der Windstärke und -be- weisze bänder der windwehen bis zu den zinnen herauf schaffenheit, für Seefahrer, s. JACOBSSON technol. wb. 4, G. FBEYTAO ges. werke 11, 241. 660**; für orgdbauer, s. HÜBNEB cur. u. reales lex. (1714) ' W I N D W E H E , /., turmfalke {falco tinnunculus) NAU1860; J. MATTHESON vollkomm. capeUmeister (1739) 460. MANN naturgesch. d. vögel (1822) 1, 824; BREHM tierl. 6, — w i n d w ä h e l , w i n d w a h e l , w i n d w a h l , m., sieh 260 P.-L.; seit alters bezeugt: laoficus wintwech gll. 4, 864, •windwehe. — w i n d w a n d , /., an der Windmühle, auch 9 St.-S. (zu 'laoficus' vgl. die glossierung wannenweho bei sturmwand PBECHTL technol. enc. 10,130. — w i n d DIEFENBACH gl. 817°, die mit der bedeutung von windwehe w ä r t s , adv., zum wind gekehrt: (der schlafende storch identisch ist |'s. « . ] ) ; windwehe, -w& (1429) bei DIEFENtrotzt,) die brüst windwärts gekehrt, jedem wetter NAUBACH gl. 168e; wintwa oder wintweh cristvla voc. ineip. MANN naturgesch. d. vögel 9, 248; teut. ante lat. (1471) o o e b ; wenn gleich jederman die scheunen und böden vor den vögeln rnd windwehen versah zwei nüstern weisen windwärts FBULISBAIH ¡et. dicht. 6, 33. stopftet hat, so musz doch etwa dem banwren der sack aufireiszen . . . und musz etliche körnlein zetlen, dasz — w i n d w a s a e r , »., gegen blähungen: (man macht) winddie lieben vögelein auch aufizulesen und zu essen haben und mutterwasser v. HOHBEBO georgica cur. (1682) l, 242; A. LANG sorgeteuffel in: theatr. diabol. (16&7) 2, 868a; auch l'eau carminative SCHWAN nouv. dict. (1783) 2, 1064B. — windweihe SCHWAN nouv. dict. (1783) 2, 1064B. daneben w i n d w a s s e r s u c h t , f., soviel wie windsucht (s. d.) steht windweh(e)l, m., NAUMANN a.a.O.; windwächel Suov. HOHBEBO georgica cur. (1682) L, 290; HÜBNEB zeitungsLAHn vogeln. 841/.: laoficus wintwel gü. 3, 66, 33 St.-S.; iez.'1 4, 963A. dazu w i n d w a s s e r s ü o h t i g , adj., med. tinicula windwechel DIEFENBACH non. gl. 866a; die alten maulaffe (1799) 969. (melden) von ihrem tinnuneulo oder windwähel . . . er W I N D W E B E , / . , zu webe,/. 2, teil 13, 2616/.: vis nivis solle die tauben vor dem habicht beschirmen v. HOHBEBO a vento collecta STJUNBAOH dt. wb. (1784) 2, 960; der sand georg. cur. (1682) 2, 360. jünger bezeugte nebenformen sind: sammlet sich auf dem hfigel durch die windweben GOTTwindwahe, m., windwache,/., NAUMANN a.a.O.; SCHMELSCHED beob. (1768) 71; der morgenwind . . . schlug sich LEB-FB. 2, 921, 961; wintwach (in einer hs. vom j. 1464) mit einigen Schneewolken h e r u m . . . desto stärker trieben in d. eivl. zur erlösung XLIV Bartsch; windwacht NEMaber die windweben an dem boden hin GÖTHE werke I NIOH 3, 660; windwachtel LOBITZA id. Viennense (1847) 19, 288 W.; 143; gleichbedeutend ist wannenwehe, wannenweher, s. SUOLAHTI a. a. o. und teil 18, 1908; für die beurteilung des windweben um das dächlein stieben MÖBIOK« werke 1,162 OStehen.namens und der nebenformen s. ebda. — w i n d w e h e l , m., s. unter *windwehe. — w i n d w e h e n , n., hin und wieder durch windweben ein rüstiger schreiter BÜOKBRT teerte 2, 63. auftretende Substantivierung, zunächst als lehnübersetzung auch mundartlich 'vom wind zusammengeweheter schnee' von ventilare wintwan (1446) bei SOHMELLEB-FB. 2, 961; a SOHMELLEB-FB. 2, 961; JUNGANDRBAS schles. Zeitwort - wintwen (16. jh.) DIEFENBACH gl. 61l ; windwegen, wintB bildg. 67. gleichbedeutend windwebde,/., STIELER stammb. wan (16. jh.) n. gl. 378 ; (Hildebrand) vergleichet ihr (sc. (1691) 2461; zu weben 2 'hin- und herbewegen', teil 13,2622. der hexen) fahren mit einem windwehen PRÄTOBIUS Blockesberges verrichtg. (1668) 298; — w i n d w e c h s e l , m.: wenn der windwechsel sich nach
dem mondwechsel riohtet KANT 9,124; gleichmäsziger and es treibt In die wogen den nachen hinaus windwechsel RATZEL völkerk. 2, 364. bildlich: nirgends windwehen nnd rauschender raderschlag GÖTHB w. I 41, 2, 37, 23 W.; Übereinstimmung bei den wichtigsten fragen und beständiger windwechsel HEIME 6, 291 Elster; (Hegels) geiein windwehen hatte die dicken schweren schneemäntel stige naohkommenschaft (wurde) durch einen thron- und von den bäumen geschüttelt ROSEOOEB sehr. I I 9, 291. — windwechsel wie spreu verweht V. HEHN an H . WÖSTw i n d w e h e r , m., fâcher, éventail BELEMNON cur. bauernMANN 127. — w i n d w e d e l , m., fâcher; soviel wie 1 windlex. (1728) 72; diese docken (zierpuppen) ... halten mit wächel, -fächel. zu Wedel, teil 13, 2816$. übertragen vom der einen hand einen köstlichen windweher, in der bart: schämen sich nun nicht diese heilige leut ihres anderen eine sohöne blum französ. Simplicissimus (1682) cannesinnen windwadels ABELE V. LILIENBBBO künstl. 179. — w i n d w e h i g , adj., zu 1windwehe: wann der Bchnee unordnung (1670) 1, 16; von einem menschen soviel wie flach nnd windwehig AITINOEB jagd- u. waidbüchlein windmacher: was hat dir gesagt der grosz redner unnd (1681) 86; Chomd öcon. u. phys. lex. (1760) 8, 928. — windtwedell oder fleugenwedel (ftabellum ventorum) himl. w i n d w e h l , m., s. unter *windwehe. — w i n d w e h u n g , offenb. d. Mg. Birgitte (1602) 481. f., STTELEB 2660; von holz und bäumen wie windfall tt. ä.
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WINDWEIHE—iWINDWURZEL
rechtsalt. 2, 26. — w i n d w e i h e , / . , s. unter windwehe. — windweiser, m., dasselbe wie windzeiger, ein meteorologiches Instrument, anemoscop WOLFF math. lex. 1420; JAOOBSSON technol. wb. 4, 661A; 'Windfahne' überhaupt MOTHES baulex. 4, 488. — windwelk, ad)., LEOPOLD hdwb. d. öcon. 524 B ; vgl. winddürr. WINDWELLE, / . 1) zu %md: mit erfrischenden windwellen B . GOLTZ jugendl. 3, 837; die ratten . . . quieksten ärgerlich, wenn eine starke windwelle sie traf HANS GBIMM südafrik. nov. (1921) 196. 2) zu 1winde, / . , welle zum aufwinden des seils, an der Windmühle PBECHTL technol. encycl. 10, 132. WINDWERFE, f., vgl. windwurf, mhd. wintwerfe weisth. 6, 183; soviel wie windfall («. d.) u. ä. rechtsaU.' 2, 25; solche windwerfen und brttchen . . . und ander abgängig holtz . . . verkaufen württemb. erneu, vorstordn. (1661) 68. — windwerk, n., zur sonderung der spelzen von den graupen JAOOBSSON technol. wb. 8, 210 a . — wind w e t t e r , n., seit dem mhd.: ein wintweter herte Ludwigs breuzfahrt 7676 Naumann; schlechtes wind- und regenwetter JACOB an WILHELM GRLMM 61. 1
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WINDWIRBEL, m., auch windwiirbel und windwerbel LUTHER, HABSDÖRFFER («. u.)\ windes wir bei MATHESIUS, RÜCKEST (s. u.), windswirbel CALEPINUS XI ling. (1698) 1681 a : vertigo wintwirbel (15. jh.) DIEFENBACH gl. 614°; Vertex, vortex, nimbus, procetta venti ERASMUS ALBEBUS nov. dict. genus (1640) 69 b ; turbo FRISIUS dict. (1666) 1338b; ADELUNG lehrgeb. d. dt. spr. 2, 218; es erhnb sich ein groszer windwiirbel und warft die wellen in das schiff (et facta est procetta magna venti) Marcus 4, 37; wolcken vom windtwerbel umbgetrieben LUTHES w. 14, 69, 28 W.; wann aber der wind also reisset, prauset, sauset, pfeiffet und verdrehet sich, macht windeswirbel, so fallet auff ewre knie MATHXSIUS Syrach (1686) 3, 64 a ; wann windeswirbel stroh, sand, staub . . . herum führen v. HOHBERG georg. cur. (1682) l, 103; es kommt aber ein windwirbel drein, dasz es an ein brechen (der bäume) gehet CHR. LEHMANN Obererzgebirge (1699) 82; einen offizier . . . hob der windwirbel wie eine feder in die luft SCHILLER W. 9, 6 1 0 . ; wann sich der hlmmel schwärzt mit ungewlttern, und sich die wilden windeswirbel heben FRDR. BOCKERT W. (1867) 2, 416. gern bildlich oder vergleichsweise verwendet: meinstu, dasz Christus wort ein solch vorwanken und windwerbel der herzen lere LUTHES W. 8,169 W.; (die sünde) ist der windwürbel, der den menschensinn dahinrafft HARSDÖRFFER poet. trichter 3, 446; o ehrgeitz, du bist der windwirbel, von dem Seneca sagt ÄG. ALBEBTINUS Lucifers lcönigr. 86,36 nat.-lit. — w i n d w o l k e n , / . , 'stormbreeder, cumulostratus' HOYEB-KBEUTER technol. wb. L, 867; gegen neun uhr vervielfältigten sich die windwolken . . . die wellen gingen höher und höher ZELTES an GÖTHE S, 143; Italien, . . . eine glänzende windwolke, woraus den fremden immer unheilvoller stürm entgegengeweht hat hat E . M. ARNDT sehr, für u. an s. lieb. Deutschen (1846) 3, 434; windwolken an der kimmung GORCH FOCK seefahrt ist not (1914) 168. WINDWORP, m., maulwurf, nd., s. unter wandworp, teil 13, 1747; dazu noch: talpa windworp CHYTRÄUS (1694) 320; brem.-nds. wb. 6, 418. WINDWURF, m., 'heiszt, wenn die bäume durch die kraft des windes sammt den wurzeln ausgehoben werden' JAOOBSSON technol. wb. (1781) 8,2l0 b : so sollen die holtz maister die windwürfi . . . nit unverhackt lassen (1626) bei v. LORI sammig. d. baier. bergrechts (1764) 190; die sonst zu verderben liegende legem, windwtirf und wifieln (1674) ebda 482; die alten füchsinnen (werfen) ihre jungen unter windwürfle v. FLEMING voük. teutsch. jäger (1719) 374; (es soll) zur 'feuerung nur das geringe . . . material, namentlich das liegende holz, die windwürfe und die a b f ä l l e . . . verwendet werden SCHWAPPAOH forstu. jagdgesch. (1886) 1, 360; WATZLIK der alp (1023) 177. 1 WINDWURZEL, f., pflanzenname für baldrian (Valeriana officinalis) HOLL wb. dt. pflanzennamen 26 a ; ab-
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WINDWURZEL—WINDZUG
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weichend in der bedeutung ist windwurz: policaria wintwra vel donrewrez (hs. 14. jh.) gU. 8, 668, 66 St.-8.; policaria wintwort (13./14. jh. nd.) bei DIEFENBACH gl. 444 b ; vgl. policaria windecrut (16. jh. obd.) nov. gl. 296B. — 2 w i n d w u r z e l , f., 'eine dicke wollte, welche sich ober wärts in helle streifen wie ein palmbaum ausbreitet' ADELUNG 6, 1660; wettergewölk wird auch mit einer ausgebreiteten baumwurzel verglichen und windwurzel genannt, die Sturmwind ankündet mythologie* 3,181. WINDZEICHEN, n.: wetter- und windzeiohen prognostica tempestatis STIELES 2610; politische windzeichen, . . . die sich nach dem wetter der zeit drehen A. JUNG briefe über Gutzkow 106. — windzeiger, m., gleichbedeutend mit windweiser anemoscop WOLFF mathem. lex. (1747) 1420; LEIBNIZ dt. sehr. 2,167; JAOOBSSON technol. wb. (1781) 4, 661A; HOTEB-KBEUTEB technol. wb. (1902) L, 846; Wetterfahne H. LINDENBORN Diogenes (1742) 2, 656; J . PAUL 48, 8 1 H . ; MOTHES baulex. (1882) 4, 483. — w i n d z e i t , f., AITTNGBB jagd- u. weidbiichl. (1681) 148; sprichwörtlich: es ist einmal windzeit und sturmzeit (d. h. alles hat seine zeit) GÖRRES briefe 8, 838. — windziehe, f., Vorrichtung zum ziehen mit hilfe einer Windmühle BEIL technol. «oft. 1, 668. — w i n d z i r k e l , m. 1) astrologisch: also sollend ihr nun wissen, dasz die gebärung der winde im windcirkel stand PABACELSUS op. (1616) 2, 81 Buser. 2) vogelname: schmerlgeier, item windzirkel und schweberle HEPPE wohlred. jäger (1768) L49B; ADELUNG 8,1668 s. v. schmerl;falco aesalon NEMNICH 8, 660. — windzug, m., auch windeszng GÖBBES, A. V. DROSTE-HÜLSHOFF und JUSTI (S.U.). 1) gewöhnlich 'luftzug', und zwar leichterer art: als spielt, geschlonnen auges schwebend mir ein wlndzng nm die offne brüst H. T. KLUS! IO. 1,127 E. Schmidt; ein fenehter wlndzng kräuselt die grane wasserbahn HEIKB U>. 1,104 Elfter-, es wird noch kälter vor dem weisz gerinnenden reif und dem erwachenden windzug GBABBE W. 8, 409 Blumen thal; ob ein leiser windzug nicht rathsam mache, in das haus zu treten G. FREYTAQ ges. w. (1886) 7, 167; so auch seemännisch entsprechend breath of wind, souffle de vent HOTEB-KBEUTEB technol. wb. (1902) 861; gern wird dabei das akustische hervorgehoben: wehmütig wieflüsternderwlndzng tOnt der geaang der Okeantden HEINE U. 1,186 Elfter; zog von des felndes feldmuslk heran ein Ungewisser hall, wars windeszag? A. V. DROSTE-HttLSHOrr u>. 2,173; dann bezeichnet das wort auch soviel wie luftströmung: er wisse, woher windeszng und Wasserströmung komme GÖRRES sehr. 4, 263; die doppelten oberen und unteren Windzüge (engl, current) fügen zu diesen (temperaturwechsdn) noch ihre eigenen meteore hinzu RITTER erdk. (1822 ) 8, 1007; H. ZSCHOKKE samtl. ausgew. sehr. (1824) 11,16. für 'zugluft': um den windzug zu verhüten, sollten wenigstens die äuszersten thüren an den schwellen einen anschlag haben SULZER theorie d. schönen künste L, 172; da sie (sc. die kajüten) zum Unglück gerade vor dem hauptmast gelegen waren, . . . so hatten wir . . . beständigen windzug auszustehen FORSTER sämtl. sehr. (1848) 1, 410; heute sasz ich im flur, bestrichen von den verschiedenartigsten Windzügen, die hin und her pfiffen, je nachdem sieh thüren öffneten HOLTEI erzähl, sehr. 88, 49; RANKE sämÜ. w. (1867) 40/41, 476. in bildlicher Verwendung: eine ganz veränderte Atmosphäre herrsehte, die wesentlich durch den frischen windzug in der presse gereinigt war GBSVINUS gesch. d. 19. jh. (1866) 7, 190; der freie und männliche . . . ton . . . kam wie ein frischer windeszng in die dumpfe- deutsche stubenluft JUSTI Winckelmann (1866) L, 217; der scharfe windzug der thatsache, dasz unser neu hergestelltes land . . . von bitteren gaflera rings umgeben ist J . SCHERE hammersMäge 112. 2) technologisch 'lüftungsvorrichtung', t. BEIL technol. wb. (1868) 1, ,668.
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WINESEL-WINK
WINESEL, m., vogelname, turdus tliacus BREHM tierl. 4, 81 P.-L.; Si wimsei, winsel. W I N G A R T , m., e. Wingert und Weingarten. —
win-
g a r t s k n e c h t , m., FISOHABT Oargantua 815 ndr. WINGELBOHRER, m., s. windelbohrer. ' W I N G E N , vb., md. nebenform zu 1winden, st. vb., s. BEHAGHEL geschickte d. dt. spräche (1928) 360: die verstockten mügen sich drehen und wenden, ringen und wingen, mit was rencken sie wollen LUTHER w. 50, 818, 20 W. •WINGEN, vb., elsäss. nebenform von 'winden, 'durch luftzug gelreide reinigen', vgl. WBEDE anz. f. dt. altertum 16, 108 und BEHAGHEL gesch. d. dt. spr. (1028) 860; gleichbedeutend mit windigen: ein andrer bedörfft, daz du im mit der wannen wingtest, ee er zu dir kern und es im wannetest, e daz er marckt, was du meintest KEISERSbbro brösaml. (1617) l, 12C. WINGER, m., ein fisch in den Schweizer seen; albvmus, auch onheupt BAS. FABER thesaur. (1587) 1013*; auch lau v . SIEBOLD süszwasserfische
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WINK
(1863) 406; bei STALDEB 2,453
w i n g e r l i n g (cyprinus leueiscus) oder agöne; vgl. zs.f. dt. wortf. 4, 207.
mundarten (s. u.). dän. und schwed. vink ist nach HELLQUIST et. ordb. ll20 b aus dem dt. entlehnt, belegtfindetsich das wort erst seit der mittleren sprachstufe (mhd. mnl. mengl.), im hochdeutschen zufrühest in glossierungen für nutibus winchin, winchen (in hss. des 12. bzw. 13. jh.) gü. 1, 595, 40 St.-S.; für die geringe sprachläufigkeit des Wortes ist bezeichnend, dasz alle übrigen biblischen glossen für nutus auszer bouhhan und dessen ableitungen (s. gü. 1,702, 65; 643, 14; 680, 60 St.-S.) nicht wink, sondern nur die ableitungen winchezunga (in hss. des IO.-12. jh.) und winchunge (in hss. des 12. jh.) gll. 1, 530, 50-55; 596, 36-40 St.-S. kennen, literarisch im mhd. einmal in einer genetivumschreibung: âne zwfyils winc NICOLAUS VON JEBOSCHIN 20029 StreMke; daneben in einer zusammengesetzten ableitung widerwinc ULRICH VON WINTEBSTETTEN 4,86 Minor, reichlicher ist das wort erst seit dem ende des 16. jh. bezeugt; bei den unten aufgeführten belegen mit winken NICLAS v . W Y L E , v . SCHWARZENBERG (1636), BABTH(1556)
steht dahin, ob es sich um den dat. pl. oder um den infinitiv des verbs handelt, heute erscheint wink umgangssprachlich am geläufigsten in der uneigentlichen bedeutung 'hinweis, andevtung' (s. unter 8).
wie das fries. und mnl. neben wink die form wenk kennen (s. o.), die sich im nl. als allein gültige durchsetzte, s. VAN DALE 2, l980b, haben wenk auch das nd., gegenüber wink sogar überwiegend, ferner das luxemburg., elsäss. und schwäb. es lehnt sich in diesen mundarten an das neben winken stehende wenken an, s. unter winken, die beWINGERT, m., Weinberg, nebenform zu Weingarten zeugung der dialektwörterbücher läszt das wort im nd. ge(s. d.). im rheinfränkischen noch völlig lebendig, aber auch biet fest verwurzelt erscheinen, s. vor allem MENSINO z. b. oberhess. CREOELXUS 918; SCHWAN nouv. diel. 2,1055A; schlesw.-holst. 6, 669 und DOORNKAAT-KOOLMAN ostfries. als ergänzung zu den formen mit a: uff dem Rheinstrom 3, 686. fürs md. ist das wort im wb. der luxemburg. ma. 484 . . . hab ich den Aron . . . in eynem wingart gefunden und bei KNOTHE wb. d. schles. ma. in Nordböhmen 643 B BOCK kreiUterb. (1539) 2, 58 ; mit abschwächung des a zu e: verzeichnet, fürs obd. bei MARTIN-LIENHABT elsäss. 2, 840, diesze nacht sollen alle wingerten und obst erfroren sein HUNZIKER Aargau 298 und FISCHER schwäb. 6,1, 861, der WINGERN, vb., 'vermindern, verkleinern', zu wing einer nebenform von wenig: dennoch wart für das beste erkant, von allem teil die zal von den geschickten zu wingern FREIBEBG preusz. chron. 310 Meckelburg.
ELISABETH-CHABLOTTE v . ORLEANS briefe 276 lit. ver. 88;
aber auf die geringe popularität des Wortes hinweist; es mag in diesen mundarten vereinzelt erst aus der Umgangssprache GÖTZ ged. 24 ndr.; eingeflossen sein, das alter des wertes im nd. wird dagegen noch durch die an winken A 1 sich anlehnende bedeutung dann werden alle wingerte der gemeinde geschlossen •kurzes schlieszen der äugen, kurzer schlaf' MENSINO und W . H. RIEHL land u. leute* 196; W. SCHÄFER erz. sehr. (1918) DOORNKAAT-KOOLMAN a. a. o. erwiesen, das die im mengl. 2, 26. — w i n g e r t e r , m., winzer, Weinbauer AUERBACH allein bezeugte ist und im heutigen engl, eine der hauptsehr. (1892) 11, 126. — w i n g e r t s m a n n , m., dass. DUBZ bedeutungen ausmacht, s. STBATMAN-BBADLEY und MUBguidon (1646) 834; JOH.-MIOH. V. LOEN d. redliche mann BAY a. a. o. bei nd. autoren ist diese dialektische bedeuam hofe (1740) 843. tung gelegentlich auch schriftsprachlich gebräuchlich: W I N H E L N , vb., schallwort wie Winsen (etymologisches wenn er einnickt nur ein winkchen s. dort), wiehern usw. mit den tochterformen wincheln, Voss Aristophane* 1, 821; winnein, wehnein im frühnhd. bezeugt, mundartlich z. b. Schwöb, erhalten, vgl. FISCHER 6,1, 861 s. v. winelen; win- so in Übersetzungen aus dem engl., besonders in der Verheln ist eine nebenform von wiheln 'wiehern', das n wird neinung: konnte aber durchaus kein aug zuthun, ja auch aber alten herkommens sein (vgl. unter Winsen), nicht junger die ganze nacht keinen wink darein kriegen (could by no nasaleinschub; lexikalisch vgl. winheln hinnitus DIEFENmeans close my eyes... not a wink aü night long) Robinson BACH gl. 277®, winhelen hinnire nov. gl. 204a, winchlün Crusoe (Hamburg 1781) 1, 269; sie hatten . . . von abend hinnitus ebda; vorwiegend in der bedeutung 'wiehern' vom bis morgen keinen wink schlafe in die äugen bekommen pferde, mundartlich besonders dessen brunstlaut: schauff BODE Tristram Schandi 4, 31. (schafe) by irm blären, rossz by irm winhelen RIEDERER 1) eigentlich 'nutus... vel oculis vel capite, vel manibus' rhetoric (1498) k 4 b ; (das pferd) wynhelt recht, als ob es DEOIMATOB silva voc. (1691) Mm m 2; neben zeiohen u. ä.: mit allen glidern erzittere MYNSINQER V. d. falken 60 lit. allain was jnen vor handen gesicht der ougen, da mit ver.; das winhlen oder geschrey seiner geilen reisigen pferden STUMPF Schweizerchron. (1606) S89b; mit verschärftem h: sy sich mit wincken und zaichengebung möchten getrosten N. v. WYLE transi. 61 lit. ver.; mit zeiohen oder verspotten das winchlen der rosz (v. j. 1472) bei FISCHER schwäb. a. a. o.; im sinne 'winseln': (der teufet hat) sich wincken J. BARTH («. unter b). geschemet, den schwänz verporgen und gewinchelt a) mit den äugen oder dem köpfe: Judas... gibt mit dem KNEBEL chron. v. Kaisheim 48 lit. ver.; mit assimilation aug einen wink uff Christum QÜADT V. KINCKELBACH winnein: weliohs pferd dann zum ersten zü auffgang der (. not. herrlichk. (1609) 144; Zeus (bestätigt) die gewfthrung sonnen nach seiner art winnlen oder schreien, das des selihrer bitte mit einem winke der augenbraunen und des a bigen herr kflnig sein würde H. BONER Justinus (1632) 6 ; hauptes WIELAND (1792) 24, 286; dem winke herrischer hat das (pferd) nach seiner girlichen art nach der st&ten augenbrauen . . . dienen DAHLMANN französ. révolution gewinnelt and geschrien ebda; hört er ein pferd wehnlen (1845) 6; Amadis 268 Keller. es blühen Wingert, leid und auen
W I N K , m., deverbativum zu winken, ursprünglich nur innerhalb des westgerman. in der form wink mhd. nhd., mengl.
STRATMANN-BRADLEY 686B, neuengl.
MURBAY 10,
2,175°/.; neben wenk im mnl. VERWIJS-VERDAU 9, 2, 2162, fries. DUZSTRA 8,462», OUTZEN 892, nd. und in einigen hd. X I V . 8.
nimmer verbirgt mir das ange die glühende sprachen des henens, es reden die winke der äugen O. LINKE in AMNT-COSRADI-HRHCKII, Mod. diehtsreharaUsr»
(1886) 42;
(du) schrecket mit langer schwarzer Wimper wink STEFAN QBOBQS d. neu» reich 21.
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WINK
WINK
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mit der hand: ein wink mit seiner hand zcrstreuete oft einen Volksauflauf HERDER S. W. 23, 203 8.; ein wink seiner hand würde einem solchen vorhaben ein ende gemacht haben R a n k e werke* 18, 312.
RABENEB S. W. 3, 220; SCHILLER S. W. 7, 324 G.; GÖTHE I 21, 264 W.; die empfehlungsbriefe von Moltke waren auf den ersten wink da HEBBEL tageb. 2, 196 W.; das corps Blüchers stand in Pommern bereit, auf den ersten wink gegen die Oderlinie vorzubrechen TBEITSOHKE dtsche seltener auch mit einem gegenständ: Numidier, welche . . . gesch.* 1, 347; auch: auf den geringsten winck RAMLEB mit einem wink der spieszruthe selbte (pferde) meisterlich einl. in d. schönen wiss. (1758) 2, 263. ohne bezugnahme auf zu leiten wüsten LOHENSTEIN Arminius (1689) 1,37 B ; uneine bestimmte einmalige handlung bedeutet auf den wink geachtet ich . . . ihnen mit dem hut den gewohnten wink gehorchen, folgen u. ä. soviel wie auf der stelle, bei der gab U . BRÄKER sämtl. sehr. 1, 157; geringsten befehls- oder wunschäuszerung' gehorchen, doch eh er solch ein urteil läszt vollstrecken, folgen u. s. f.: das gesinde kam ihren wünschen zuvor, eh er dies herz hier, das getreu Ihn liebt, gehorchte auf den wink und vollstreckte ihre befehle ohne auf eines tuches wink der kugel preis gibt H. v. KLEIST werke 3, 75 B. Schmidt. den mindesten widersprach MÜSÄUS Volksmärchen 1, 12 H.; da der knabe gar stattlich heranwuchs, erklärte der forstb ) am gebräuchlichsten in der verbalen Verbindung einen meister eines tages, daaz es nun zeit f ü r ihn sei, mit in den wink geben: sechs lustschifflein tummelten sich herum, wald zu gehen und die jägerkunst zu lernen. . . . rasch bis ihnen endlich ein wink gegeben ward, dasz sie herzu und gelenksam wie ein hirsch gehorchte er auf den wink rükkenSöltenZESEN roienwiand(1651) 3; Clytia. . .folgete und lief zur stelle, wohin man ihn schickte G. KELLER einer frauen, die im vorbeygehen ihr einen winck gegeben ges. w. 5, 205; ich muszte glauben, dasz er (der arzt) in hatte HAPPEL alcad. roman (1690) 44; Ernst gab seinem keinem geringen ansehn bei ihnen stände; denn sie folgten freunde . . . einen verstohlenen winck vorwärts zu gehen ihm auf den wink THÜMMEL reise 7, 20. MOLTKE ges. sehr. (1892) 1, 51; s. auch unter a v. KINCKELBACH und U . BRÄKER. öfter auch mit einem, durch einen häufig in denselben verbalen Verbindungen wie bei befehl: wink zu verstehen geben: die da, weil sie nicht reden (einem) winke . . . nachkommen HARSDÖBFFER (S. O.); können, mit zeichen oder wincken jhren willen zu verfolgen: (das pferd) f o l g t . . . des schenkeis wink S. v. BIRstehen geben J. BARTH weiberspiegel (1565) n 7 B ; welches KEN ostländ. lorbeerhayn (1657) 375; gottes . . . wincke zu der leibknabe seinem herren mit einem winke zu verfolgen PRÄTORIUS winterflucht der sommervögel (1678) 438; stehen gab A . H . BUCHHOLTZ Herkuliskus u. HerJculiaka mediz. maulaße (1719) 25; gehorchen: (1665) 4; er hatte kaum soviel zeit, mir durch einen flüch(sühne,) die . . . deinem winke gehorchen tigen wink zu verstehen zu geben, dasz ich für ihn wach T. J. BODMEB Noah (1752) 18; bleiben möchte SCHILLER S. W. 4, 201 O. sonst auch: an den winken der gnädigen frau hängen 2) von der Vorstellung des winks als gebietender geste ausLENZ ges. sehr. 1, 16 Tieck; gehend soviel wie 'unUensäuszerung' überhaupt, bezeichgebiete herrl wir harren deines winks SOHILIKE ». w. 14, 46 FF.; nenderweise zufrllhest neben willen: nach ains iden willen, gfallen und winken JOH. v. SCHWARZENBERG Cicero ich fügte mich seinem winke IMMERMANN 2,159 Boxb.; (1535) 77; m i t . . . wink und willen S. DACH 312 österley; jedes winkes gewärtig GÖTHE I 15, 219 W. auch wie bei nach dem willen und wink des jägers v. GÖCHHATJSEN wünsch neben erfüllen: notabilia venatoris (1741) 321; oft auch neben wort (im jetzt sieht man uns aufs neu desselben wink erfüllen sinne von befehl): eines heerführers wort oder wink LOHENBBOCKES ird. vergn. (1721) 4, 321; STEIN Arminius (1689) 2, 1190B; auf wort und wink KLINGER W. (1809) 3, 192. SCHILLER S. W. 12, 47 ff.; er richtete sich bei jeglioher 3) etwas, das den gleichen zweck hat, wie der eigentliche Untersuchung nach ihren Worten und winken HOLTEI wink, 'eine kurze, meist andeutende mitteilung, mündlich erzähl, sehr. 5, 46. oder schriftlich'; namentlich in der Verbindung einen wink gern in Unterscheidung vom eigentlichen befehl als dessen geben (s. o.) vereinzelt schon im ausgehenden 16. jh. bei bhsze andeutung: will ich solchem wincke (zu schweigen) SASTROW (s. u.), reichlich belegt aber erst mit dem 18. jh. als einem befehl ohne fehl nachkommen HARSDÖBFFER und heute die geläufigste bedentung des Wortes. teutscher secretarius (1666) 1, 397; dennoch w a r d er im a) soviel wie 'hinteeis', 'richtunggebender ratschlag', häufig ganzen hause so gefürchtet, dasz der kleinste wink an mit einem wertenden adjectiv: unserm Moses werde ich f ü r seine leute die Wirkung des nachdrücklichsten befehls thut seinen gegebenen guten wink (den Nathan betreffend) mit GELLERT S. sehr. 4, 204 Klee; nächster post selbst danken LESSING S. sehr. 18, 308 L.-M.; mein winck (»c. Cätart) Ist Ihr gesetz, dem sich der rath der mann, . . . der mir einen solchen bedeutenden wink bequemt noch mitgab KLINGER W. 8,17.6; SCHILLER S. W. 14, 2 1 1 0 . ; PIET80H geb. »ehr. (1740) 303; ich danke ihnen für den freundschaftlichen wink GÖTTER gott der alle dinge nach seiner unbegreiflichen Weisheit ged. (1787) 3, 26; ich kenne einen groszen dichter, dem mit einem bloszen winck ordnet B . PH. V. CHEMNITZ die Berlinischen briefsteiler insgeheim manchen nützschwed. krieg 2 (1653) vorrede 2; lichen wink zu geben hofften scUesw. lit.-br. 80 lit. -denkm. ; da weist, das meer zu stillen zur erreichnng dieses Zieles werden sehr praktische, werthmit bloszem winck und willen volle winke gegeben J. WAHLE in sehr. d. Oöthegesdhch. S. DACH 312 ötterley. 6,163. neben ähnlich gerichteten ausdrücken: könnte man häufig ist die präpositionale fügung auf einen wink, auf hierüber einigen wink, rath oder Vorschlag erlangen den wink u. ä.: GÖTHE I V 32, 155 W.; erklärungen, die uns ein licht oder einen wink geben FB. SOHLEGEL im Athenäum 1, (Amphitrite,) die auf ein winck die wilden fluten heiszet schäumen 2, 21; willig nahm er die verschiedenen winke und imgerG. TRKÜ-ER Didaltu (1675) 1, 87; zeige an v. GENTZ sehr. 2, 238 Schlesier. mit dem moment der Warnung: der burgermeister (hatte) meinem vatter ein meine soldatesque und landleute habe ich dergestalt im wenk gegeben, nicht zu appellieren SASTROW lauf seines zäume, dasz sie mir auf einen winck gehorsamen müssen ganzen Ubens 1, 88 Mohnicke; durch sein beispiel allen SOHNABEL insel Felsenburg 4 (1743) 77; hierauf blies der seinen jungen l a n d s l e u t e n . . . einen wink der Warnung zu herold, auf den wink des kaisers, zum kämpf H . v. KLEIST hinterlassen LENZ vertheidigung (1778) 2; J. M . MILLER w. 3, 409 E. Schmidt; auf ihren wink entfernt sich das briefwechsel (1778) l, 110; mädchen 6 . HAUPTMANN Rose Bernd (1904) 100; auf jeden wink: auff Jedem winck Ich mich gar willig finden werd D. v. D. WEBDBB rasend. Roland (1636) gee. 19, ttr. 92; auf jeden winok zu kommen bereit GÖTHE I V 8, 334 W.; öfter auf den ersten wink: auf den ersten wink . . . folgen
soll mir das dicht eine lehre, sieht ein wink sein, der mich warne HÜOKBBT teerte (1867) 1, 431; »n mahnendem sinne: die regierungspräsidenten sollten aber die gewählten prüfen, o b sie einaiohtsvolle, patrio-
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WINK
tische und 'vorurtheilsloee' männer seien — ein deutlicher wink für die feudalpartei TBEITSCHKE dt. gesch.* 1, 378.
öfter begegnet die Verbindung ein wink des schicksals, der Vorsehung u. ä.: möchten sie doch auf den wink der Vors e h u n g a c h t e n J . MÖSES a. w. (1842) l , 291; CAROLINE l , 2 322 Waitz; IMMEBMANN epigonen 1, 142; die winke des
schicksals deuten alle dahin GÖTHE w. I 60, 281 W.; HEBBEL werke 12, 49 W.; könnt ich schon diesen zufall für den wink eines günstigen glUckes erklären LESSING 2 , 4 1 7 L.-M.; WIELAND ges. sehr. I 3, 21 akad. ausg.; winck der natur CHB. WOLFF gedanken v. d. menschen thun u. lassen (1720) 299; WIELAND Agathon (1766) 2, 89; winke von oben, . . . die uns irrenden sterblichen menschenkmdern Zuversicht... gewähren müssen W . ALEXIS hosen
Bchwebst, Im wink, durch tausend sonnenlernen
HÖLTY ged. 63 Halm;
wodurch ihm gleich im ersten wink gefflhl, gehör und sehn verging WARNEOKE poet. veri. (1704) 239. b) soviel wie 'Kleinigkeit': hier (bei einem bild) ist der ausdruck selbstgelassener fester wehmuth um einen wink verfehlt LAVATEB physiognom. fragm. (1776) 1, 111; (sie gleichen) einem . . . mädchen, deren seele überall anstöszt und deren eitelkeit mit einem winkchen zu beleidigen ist GÖTHE I V 2, 165 W.
adj., zu wink 2 gebildet: steh wie ein frommer knecht vor deinem herrn aufrecht, gegürtet, winkbereit, zur arbeit, zum gefecht
WINKBEREIT,
RÜOKEBT WERLTE (1867) 8, 182;
(hinter ihr schritt) mit dem blick der wache Hassan mein mohr, die winkbereite räche
(1846) 1, 42.
in präpositionaler Verbindung mit auf, an, zu: der Sammler dieses buchs giebt uns also selbst einen wink auf unterschied HEBDEB s. W. 7, 6 S.; ein wink an die wöchner GÖTHE I V 13, 291 W.;
ein wink z u m glauben BODE
Montaigne (1793) 3, 405; wink zur feier JCNG-STILLING sehr. 3, 219 OroUmann. niederer Umgangssprache gehören scherzhaft an die eigent liehe bedeutung von wink anschlieszende Wendungen an, die einen plumpen Hinweis, eine plumpe aufforderung bezeichnen sollen wie: ein wink mit dem zaunpfahl W ANDER sprichw. 5, 266; MENSINO schlesw.-holst. 5, 669; mit der bohnenstange, dem tulpenstengel WANDER a. a. o. 6, 267; mit nem laternenpfahl gebt ihr ihm einen wink, und glaubt mir nur, . . . er versteht ihn W. ALEXIS hosen8 72. b) soviel wie 'andeutung': am entwurf, bei dem ioh vieles nur durch winke sagen muszte HEBDEB nachlasz 2, 131 Düntzer und v. Herder; noch gebe ich nicht auf, die mitte {von Euripides Phaeton), von der wir kaum winke haben, . . . herzustellen GÖTHE I I 41, 60 W.; dasz der junge m a n n . . . keinem menschen vorher einen wink habe mittheilen dürfen TIEOK nov. (1864) 10, 601; die eröffnungen dieser herren, welche anfänglich nur in zarten winken bestanden, dannaber deutlicher wurden J. SCHERE hammerschläge 289; ich hasse das hinterrückssprechen in winken u n d a n d e u t u n g e n FONTANE ges. w. I 4,166.
in präpositionaler Verbindung mit über und von: dergleichen kleine umständchen geben uns über Sitten und gebräuche der Griechen winke, die oft den abgang genauerer nachrichten von ihrem häuslichen leben ersetzen müssen WIELAND Lucian (1788) 3, 349; doch musz man gestehen, dasz sich in seinen beyträgen . . . sehr wichtige winke über die musikalische Ästhetik finden SOHTTBABT ästhet. d. tonkunst 84; kurzer wink von dem, was wir im erhabenen zu leisten vermögen J . J . CHB. BODE Thomas Jones (1786) 2, 13; (du) gabst mir keinen wink von Ihrer liebe
SCHILLER «. w. 1 6 , 1 , 68