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German Pages 80 [81] Year 1974
B u l l e t i n des
Arbeitskreises
"ZWEITER Nr. 1 1973
WELTKRIEG"
Der Kostenbeitrag für dieses Heft beträgt 2,— SM Er ist einzuzahlen auf das Konto Nr. Stb. 6836-26-20392 Zentralinstitut für Geschichte der AdW der SDR bei der Staatsbank Berlin oder auf das Postscheckkonto -2400 Berlin Uber die Staatsbank Berlin
IHTERHES ARBEITSKATERIAL Herausgeber: Akademie der Wissenschaften der SDR zu Berlin, Zentralinstitut fUr Geschichte, Bereich Deutsche Geschichte 1917 bis 1945, Abteilung 1933 bis 1945, 104 Berlin, Oranienburger Straße 51, Telefon: 42 2 6841 Verantwortlich für den Inhalt:
Dr. sc. Gerhart Haas
Redakteur:
Dr. Vera KBller
3377 Ag 700/69 DDR
1/3/16
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Inhalt: 1 . P r o f . Dr. h a b i l Wolfgang Schumann Anke
Wappler
L i t e r a t u r i n der DDR über die Länder Südosteuropas während des zweiten Weltkrieges. B e i t r a g zum Internationalen Kolloquium zur Thematik "Die Geschichtsschreibung über den zweiten Weltkrieg i n U i t t e l - und Osteuropa" vom 27« b i s 29« September 1973 in Budapest, Ungarische Volksrepublik. 2 . Dr. Hans Dress Studie zur Okkupationspolitik i n den von Hitlerdeutschland besetzten Gebieten Jugoslawiens im Jahre 1941. 3 . Dr. Hans Drees Studie zur Okkupationspolitik i n den von Hitlerdeutschland besetzten Gebieten Griechenlands im Jahre 1941. 4 . Dr. liarion Einhorn Griechenland i n der Auseinandersetzung zwischen Kapitalismus und Sozialismus 1944/1945*
Wolfgang Schumann/Anke Wappler L i t e r a t u r i n der DDR Uber d i e Länder Südosteuropaa nährend des zweiten Weltkrieges Die Länder Stidosteuropas haben - h a u p t s ä c h l i c h i h r e r w i r t s c h a f t l i c h e n , s t r a t e g i s c h e n und p o l i t i s c h e n Bedeutung wegen schon s e i t j e h e r ein Uberragendes Gewicht i n den Expansionsplänen des deutschen Imperialismus gehabt. I h r e Beherrschung war f ü r ihn Uber v i e l e Jahrzehnte B e s t a n d t e i l des .Annexionsprogramms zur Eroberung s e i n e r Vorherrschaft In Europa. In den Forschungen, d i e i n der DDR i n den l e t z t e n Jahren Uber d i e südosteuropäischen Staaten b e t r i e b e n worden s i n d , stehen deshalb d i e Absichten, s t r a t e g i s c h e n Z i e l s t e l l u n g e n und t a k t i s c h e n Methoden im Vordergrund, mit denen d e r deutsche Faschismus s i c h Südost europas bemächtigen w o l l t e . über d i e E r e i g n i s s e während der Zeit des zweiten Weltkrieges, sowohl Uber d i e P o l i t i k des f a s c h i s t i s c h e n deutschen I m p e r i a l i s mus den Ländern Südosteuropas gegenüber a l s auch Uber das Geschehen i n diesen Ländern s e l b s t l i e g e n e i n i g e Darsteilungen allgemeiner und zusammenfassender Art i n BUchern Uber d i e Gesamtgeschichte des zweiten Weltkrieges v o r . Band 12 des "Lehrbuches der deutschen Geschichte ( B e i t r ä g e ) - Deutschland von 1939 b i s 1945" 1 behandelt das Einbeziehen der sUdosteuropäischen S t a a t e n i n den f a s c h i s t i s c h e n Block, d i e Aggression im A p r i l 1941 gegen Jugoslawien und Griechenland sowie d i e Okkupationsp o l i t i k und den Widerstand der vom Faschismus unterdrückten Völk e r . Das i n der Reihe "kleine M i l i t ä r g e s c h i c h t e " erschienene Buch "Der zweite Weltkrieg"
b e s c h ä f t i g t s i c h vorwiegend mit
m i l i t ä r h i s t o r i s c h e n Aspekten, von der Besetzung e i n i g e r Länder
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durch Wehrmachtstruppen und der Aggression gegen die südosteuropäischen Staaten bis zu den Kämpfen um ihre Befreiung. Zahlreiche Beiträge zur Geschichte der aüdost europäischen Länder enthalten die in vier Bänden als Protokoll veröffentlichten Materialien der Wissenschaftliehen Konferenz der Kommission der Historiker der DDR und der UdSSR zum Thema "Der deutsche Imperialismus und der.zweite Weltkrieg",^ die im Dezember 1959 in Berlin stattfand. Ebenso enthalten einige Dokumentationen und Dokumenten-' bände neue Materialien zu generellen Fragen der Politik des deutschen Imperialismus gegenüber Südosteuropa. In der Reihe der Veröffentlichungen von Urteilen und Dokumenten zu den nürnberger Hachfolgeprozessen wird im "Fall 7"^ das vom Militärgerichtshof V der Vereinigten Staaten von Amerika gefällte Urteil im sogenannten Geiselmordprozeß nachgedruckt. In dem ebenfalls in der Reihe "Kleine Militärgeschichte" c herausgegebenen Band "Der zweite Weltkrieg. Dokumente", dem eine umfangreiche synchronoptische Übersicht beigegeben ist, sind zahlreiche Dokumente militärischer und politischer Provenienz wiedergegeben, die auf Südosteuropa als ganzes oder auf einzelne Länder Bezug nehmen. Die Dokumentenpublikationen "Anatomie des Krieges"^ und "Anatomie der Aggression",^ in denen größtenteils bisher unveröffentlichte Dokumente zur Rolle des deutschen Monopolkapitals bei der Vorbereitung und Durchführung des zweiten Weltkrieges und zu den Kriegszielen des faschistischen deutschen Imperialismus abgedruckt sind, enthalten auch zahlreiche neue Dokumente über die deutsche Politik gegenüber Südosteuropa, so Dokumente der Reichsgruppe Industrie und des Mitteleuropäischen Wirtschaftstages und der Südosteuropa-Gesellschaft in Wien.Ausschließlich der Politik des deutschen Imperialismus gegenüber
den südosteuropäischen Ländern während des zweiten Weltkrieges 3 ist der Dokumentenband "Griff nach SUdosteuropa" gewidmet. Er enthält 132 bisher nicht veröffentlichte Dokumente u.a. aus den Beständen der Reichsgruppe Industrie und seines Südostausschusses, des SUdosteuropa-Ausschusses der IG Farbenindustrie Aß und anderer Konzerne, deB Mitteleuropäischen WirtSchaftstages, der Südosteuropa-Gesellschaft, des Reichsmirtschaftsund Reichsfinanzministeriums sowie des Auswärtigen Amtes und schließlich der von der Anklagebehörde im Geiselmordprozeß (Fall 7) vorgelegten Dokumenten von Kommandostellen der Wehrmacht . Bisher unbekannte Dokumente, auch zu SUdosteuropa, veröffentlichten K. Drechsler/H. Dress/G. Hass in einer Dokumentation mit dem Thema q"Europapläne des deutschen Imperialismus im zweiten Weltkrieg" . Die selbe Problematik behandeln die gleichen Verfasser in ihrem Beitrag "Der Platz Zentraleuropas in der Konzeption der Großraumwirtschaft (Zum Problem der Kriegsziele des faschistischen deutschen Imperialismus in Europa 1939 1945").10 Di einer Abhandlung, betitelt "Die 'Neuordnungs'-Pläne des faschistischen deutschen Imperialismus in Europa",1^ geht W. Schumann speziell auf die Südosteuropa-Planungen der Reichsgruppe Industrie ein. Auskünfte über Bestände in Archiven der DDR Uber die deutsch12 rumänischen Beziehungen gibt ein Artikel von M. Hegemann, ein anderer über Bestände zur bulgarischen Geschichte und die 13 deutsch-bulgariechen Beziehungen von E. Kalbe.
I. Militärgeschichte Die weit gest ^-eckten Expansionsziele des deutschen Imperialismus bezogen die siidosteuropäischen Länder in die Kriegsplanung des zweiten Weltkrieges vor allem deshalb ein, weil sie wegen ihrer günstigen geographischen Lage als ein Teil des Aufmarschgebietes für den Feldzug gegen die Sowjetunion gedacht waren. Ein Uberblick zur Planung und zum Verlauf der Kampfhandlungen im genannten Raum.wird in den schon in der Einleitung angegebenen Darstellungen angeboten.1^ Speziell zum Forschungsgegenstand Militärgeschichte für den siidosteuropäischen Raum gibt es, bedingt durch die unterschiedlichen Formen des Verhältnisses Hitlerdeutschlands zu den einzelnen Staaten, auch unterschiedlich viele Darstellungen. Der faschistische Uberfall auf Jugoslawien und Griechenland im FrühJahr 1941 wird von einem Autorenkollektiv zum Gegenstand ihrer Darstellung gleichen Titels gewählt,
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Es wird hier be-
sonders herausgearbeitet, welche Rolle dieser Uberfall bei der Vorbereitung der Aggression gegen die Sowjetunion spielte. Die Eroberung Jugoslawiens und Griechenlands stärkte das militärökonomische Potential Hitlerdeutschlands und verbesserte seine strategische Lage für den unmittelbaren Uberfall auf die UdSSR. Nach der Besiegung der beiden Staaten begann ein grausames Okkupationsregime. In ihrer Arbeit "Die Okkupationsverbrechen der faschistischen Wehrmacht gegenüber der serbischen Bevölkerung im Herbst 1941" legen N. Müller und M. Zöller neue Dokumente v o r . ^ Das serbische Territorium wurde nach Abzug des Hauptteils der militärischen Einheiten, die für den Uberfall auf die Sowjetunion eingesetzt wurden, unter die Herrschaft eines besonderen Militärbefehlshabers gestellt. Zusammen mit den zivilen Behörden übte er die oberste Exekutivgewalt aus. Bei der Organisierung der nun einsetzenden Verbrechen spielte der
Militärbefehlshaber eine führende aktive Rolle. Mit seiner Dissertation "Der Terror und die Verbrechen des faschistischen Deutschland in Serbien 1941 - 1944" legt V. Glisic eine ein17
drucksvolle Forschungsarbeit vor.
Er untersucht neben der Rolle
der Militärkommandos bei der Organisation und Durchführung der Verbrechen auch die der zivilen Okkupationsbehörden und ihrer Handlanger. H. Fischer beschäftigt sich mit seinem Beitrag "Probleme des militärischen Einsatzes der faschistischen Wehrmacht im Kampf gegen Partisanen"1
mit den Folgen der Niederlage der Blitz-
kriegsstrategie vor Moskau auf die Ausweitung des Partisanenkampfes im Hinterland des Feindes sowohl in der Sowjetunion als auch in den okkupierten Ländern Südosteuropas. Die faschistische Wehrmacht war gezwungen, nicht nur starke Kräfte und Mittel zur Bekämpfung der Partisanenbewegung einzusetzen, sondern war auch bestrebt, erfolgversprechende Kampfmethoden zu finden und anzuwenden. Die nun verschärft einsetzende Partisanenbekämpfung durch Wehrmachtseinheiten, SS und Polizeitruppen war ein fester Bestandteil der faschistischen Ausrottungspolitik gegenüber den Völkern der Sowjetunion und des Balkans. Doch selbst bei verstärktem Einsatz von deutschen Militäreinheiten konnte das Anwachsen der Partisanenbewegung nicht verhindert werden. Auch E. Kalbe beweist dies in seinem Aufsatz "Die Politik der faschistischen deutschen Okkupationsmacht gegenüber der jugoslawischen Volksbefreiungsbewegung im sogenannten Unabhängigen Staat Kroatien 1942/43".19 Eine besondere Bedeutung hatte Ungarn für die Militärpolitik Hitlerdeutschlands. Mit Beginn der faschistischen Herrschaft in Deutschland fand Ungarn zu Deutschland durch den gemeinsamen Antisowjetismus eine Plattform bei der Verfolgung außenpolitischer Ziele. Welche Rolle Hitlerdeutschland Ungarn in seiner
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militär-atrategischen Planung zugedacht hatte, beschreibt J. Borus in seinem Aufsatz "Die militär-geographische und kriegswirtschaftliche Bedeutung Ungarns für das faschistische Deutsch20 land".
Ungarn erschien Deutschland besonders durch seine
günstige geographische Lage als Aufmarschgebiet gegen die Sowjetunion und als Bindeglied zwischen Deutschland und den Balkanstaaten wichtig. Außerdem wurde das wirtschaftliche Potential Ungarns für die weitere Kriegführung Deutschlands ausgeschöpft. Die ungarischen Unternehmungen der Schwerindustrie, Waffen- und Munitionsherstellung arbeiteten vornehmlich für Kriegszwecke. G. Ranki beleuchtet in seinem Beitrag "Ungarns Eintritt in den zweiten Weltkrieg" auch den militärpolitischen 21 Aspekt.
Ausführlich zu dieser Problematik schreibt M. Horvath
in seinem Aufsatz "Zur Militärpolitik des Horthy-Faschismus im zweiten Weltkrieg und zum Charakter 22 des faschistischen deutsch-ungarischen Militärbündnisses". Der Verfasser untermauert mit seiner Darstellung die Tatsache, daß der HorthyFaschismus mit seiner Außenpolitik den Krieg an der Seite Deutschlands vorbereitete, um an der Kriegsbeute beteiligt zu sein. So war die Kriegserklärung Ungarns an die Sowjetunion am 27. Juni 1941 das Ergebnis einer imperialistischen Außenpolitik Ungarns, die durch Deutschland Unterstützung fand. A1B Bestandteil des deutschen Aggressionsheeres wurden ungarische Soldaten gezwungen, den Krieg fortzusetzen und in seine verbrecherischste Phase überzuleiten. Durch die entscheidende Wende des Krieges infolge der Siege der Roten Armee, durch die Krise der faschistischen Koalition sowie deren beginnenden Zerfall und der kritischen Lage des ungarischen Faschismus, wurde Deutschland gezwungen, eine offene deutsche Besetzung Ungarns vorzubereiten. Diesen Weg bis zum
- 11 Einmarsch faschistischer deutscher Truppen in Ungarn am 19. föärz 1944 nimmt II. Korom zum Gegenstand seiner Untersuchungen "Die Krisenerscheinungen der faschistischen Koalition in Ungarn 1943 und Anfang 1944". 2 3 Ebenfalls mit der Vorgeschichte der deutschen Besetzung Ungarns beschäftigt sich R. D o o r . ^ Der Autor trägt mit seiner Untersuchung "Wesen und Besonderheiten des fa2*5 schistischen deutschen Besatzungsregimes in Ungarn"
dazu bei,
die unterschiedliche Haltung Hitlerdeutschlands zu den einzelnen okkupierten und abhängigen Ländern Südosteuropas zu klären. Das Problem der faschistischen Koalitionskriegsführung wird von einigen Hilitärhistorikern der DDR abgehandelt. Dabei trägt die Arbeit von G. Förster und H. Otto "Zur Koalitionskriegführung des deutschen Imperialismus im ersten und zweiten Vvelt26 krieg"
theoretischen Charakter, da sie zur Beweisführung der
historischen Gesetzmäßigkeit beiträgt: der deutsche Imperialismus mußte sich in beiden Weltkriegen belehren lassen, daß Koalitionen mit räuberischen Kriegszielen unvermeidlich von tiefen inneren Widersprüchen zerrissen werden und es ihm somit nicht gelungen ist, eine feste, dauerhafte und einheitlich handelnde Koalition zu schaffen. "Zur Koalitionskriegführung Hitler-Deutschlands im zweiten27 V/eltkrieg am Beispiel des Einsatzes der ungarischen 2. Armee" ist die Dokumentation von H. Helmert und H. Otto betitelt. Die ausgewählten Dokumente unterstreichen erneut, welche Rolle Ungarn im Koalitionsbündnis des Paschismus spielte. Durch die Teilnahme Ungarns am faschistischen Aggressionskrieg gegen die Sowjetunion glaubten die herrschenden Kreise des Landes, großen Anteil an den Siegen des Blitzkrieges nehmen zu können und zu großer Beute zu gelangen.
- 12 II. Politische und diplomatische Geschichte Als nach der Entfesselung des zweiten Weltkrieges der deutsche Imperialismus verstärkt daran ging, sich die Staaten des Südostens Europas unterzuordnen, versuchten gewisse Kreise in diesen Ländern, im Februar 1940, auf der alljährlichen Konferenz der Balkanentente, durch die Bildung eines Balkanblocks der Neutralen, beeinflußt von den Tieetmächten, dieser Gefahr zu entgehen, zumindest aber dagegen bestimmte Widerstände aufzurichten. Warum sich aber dieser Versuch als völlig wirkungslos gegen die von Hitlerdeutschland ausgehende Expansion und Aggression beider Achsenmächte - Deutschland und Italien - erwies, zeigt E. Campus in ihrem Beitrag "Der Balkanblock der Neutralen (September-1939 März 1940)". 2 8 Bis zum Sommer 1941, bis zum Überfall auf die UdSSR, war es dagegen der deutschen Politik gelungen, die meisten der südosteuropäischen Länder in den Block der faschistischen Staaten einzugliedern, von ihm wirtschaftlich und politisch abhängig zu machen oder - wie Jugoslawien und Griechenland - militärisch zu besetzen. Wie unter den Schlägen der Roten Armee an der deutschsowjetischen Front dieser Block der faschistischen Staaten zerbricht und wie Rumänien, Bulgarien und Ungarn aus ihm ausscheiden, zeigt W. Israeljan in seinem Beitrag "Der Zerfall des faschistischen Blocks im Ergebnis der militärischen Niederlagen 29 des deutschen Imperialismus 1944". Einen knapp gefaßten Überblick über "Die volksfeindliche Politik des deutschen Faschismus gegenüber Bulgarien im zweiten Weltkrieg"^ 0 gibt C. Einhorn. W. Bozinow weist in seinem Beitrag "Der Kampf des bulgarischen Volkes gegen den Eintritt Bulgariens in den Dreimächtepakt und die verräterische Politik der bulgarischen Bourgeoisie in der Zeit des zweiten Weltkrieges"-'1
nach, daß unter dem Druck der Volksmaasen die herrschende Klasse Bulgariens dem Dreimächtepakt erst im liärz 1941 beitreten konnte und wie die Regierung der UdSSR versuchte, Bulgarien von einem Bündnis mit Hitlerdeutschland abzubringen. In welcher V/eise sich die Politik der bulgarischen Bourgeoisie auf die Hitlerregierung ausrichtete, darüber berichtet, zum Teil im historischen Rückgriff, T. Wlachoff in einem Artikel mit der Thematik "Die politische und wirtschaftliche Orientierung Bul32 gariens auf das imperialistische Deutschland". In seiner Dissertation "Die Entwicklung der .deutschen Bulgarienforschung im Faschismus und in Westdeutschland sowie ihr Geschichtsbild zur neuen und neuesten bulgarischen Geschichte"
behandelt W. Franz
in einem Kapitel auch die Bulgarienforschung in der Zeit der faschistischen Diktatur im Dienste ihrer Welteroberungspläne. Ausgehend von den Zielen der Bulgarienpolitik des deutschen Imperialismus geht er auf die faschistische Südosteuropa- und Bulgarienforschung ein, insbesondere auf deren Konzeption zur neueren Geschichte Bulgariens. Die deutsche Politik Jugoslawien gegenüber behandelt die Dissertation von S. Baar, die das Thema "Die Jugoslawienpolitik des faschistischen deutschen Imperialismus in der Zeit von 1935 bis zum 6. April 1941"^ beinhaltet. B. untersucht zunächst die Rolle Jugoslawiens in den deutschen Plänen zur "Neuordnung" Europas und behandelt sodann die deutsche Politik bis zum Vorabend des Weltkrieges, ausführlich z.B. die Polgen des Münchener Abkommens für Jugoslawien. In dem Teil, der die deutsche Außenpolitik bis zum 27. März 1941 analysiert, geht B. u.a. auf die Auseinandersetzungen zwischen den Achsenmächten um die Vormacht in Jugoslawien ein. Abschließend stellt er den faschistischen Überfall auf Jugoslawien dar, ausgehend vom deutsch-jugoalawi-
- 14 sehen Verhältnis, wie es sich seit dem Staatsstreich in Jugoslawien herausgebildet hatte. Zur Problematik dieses Zeitabschnittes schrieb LI. Zöller einen Beitrag mit dem Titel "Über die Politik des imperialistischen Deutschland gegenüber Jugoslawien bis zum 6. April 1 9 4 1 " A u s g a n g s p u n k t ist das Erscheinen des Buches von S. Dimitrijevic, auf das an anderer Stelle eingegangen wird. Z. stellt hauptsächlich die ökonomischen Aspekte der deutschen Politik in den Vordergrund. In ihrem Artikel "Die hitlerfaschistische Infiltration Rumäniens 1939-1940" J
berichtete E. Campus über die verstärkte Tätig-
keit verschiedener faschistischer Organisationen in Rumänien, unter ihnen der Auslandsorganisation der NSDAP sowie der deutschen Gesandtschaft in Bukarest nach Abschluß des deutsch-rumänischen Vertrages vom März 1939. Umfangreiche Forschungen zu den deutsch-rumänischen Beziehungen in den Jahren 1940/41 hat M. Hegemann betrieben. In ihrer Dissertation "Das Diktat von Wien (1940) und seine Bedeutung für die Umwandlung Rumäniens in eine 37 militärische Aggressionsbasis Hitlerdeutschlands"^' behandelt sie, ausgehend von der Errichtung eines faschistischen Regimes in Rumänien, ausführlich unter verschiedenen Gesichtspunkten die Vorgänge um den zweiten Wiener Schiedsspruch vom 30. August 1940 und die Fragen der ungarisch-rumänischen Grenzziehung. Ferner untersucht sie die Reaktionen der verschiedenen Klassen und Schichten in Rumänien auf dieses Ereignis sowie die Errichtung der faschistischen Militärdiktatur in Rumänien. Zur gleichen Frage hat die Verfasserin zwei weitere Arbeiten veröffentlicht: "Die ungarisch-rumänische Grenze und die Politik des deutschen Imperialismus im Jahre 1940"^ S sowie "Die ungarisch-rumänischen Verhandlungen von 1940 im Schatten der deutsch-faschistischen Balkanpolitik".^ Rumänien war für den deutschen Imperialismus
ein wichtiges militärisches Aufmarschgebiet gegen Jugoslawien und die UdSSR. Der Einmarsch deutscher Truppen wurde sorgfältig vorbereitet. Darüber berichtet H. in ihrem Beitrag "Einige Dokumente zur 'Deutschen Heeresmission in Rumänien' (1940/41) Wie Rumänien von innen her für die Expansion des deutschen Faschismus vorbereitet wurde, darüber schreibt sie in ihrem Artikel "Die 'Deutsche Volksgruppe in Rumänien' - eine Fünfte Kolonne des deutschen Imperialismus in SUdosteuropa".^ Schließlich bietet ihr Beitrag "Versuche zur Rehabilitierung der Nazidiplomatie in der westdeutschen Geschichtsschreibung. Zur Frage der Auslieferung polnischer Flüchtlinge an Hitlerdeutschland durch faschistische rumänische Staatsbehörden in den Jahren 1940/41
interessantes Material zur Auseinandersetzung mit
westdeutschen Historikern, insbesondere mit A. Hillgruber. Die Veröffentlichungen über Ungarn beziehen sich auf zwei Schwerpunkte: auf die deutsch-ungarischen Beziehungen vom Ausbruch des zweiten Weltkrieges bis zum Eintritt Ungarns in den Krieg gegen die Sowjetunion und auf die militärische Besetzung des Landes durch deutsche Truppen im Iilärz 1944. Ziele und Absichten der ungarischen Bestrebungen erläutert G. Juhäsz in seinem Artikel "Zu einigen Fragen der Außenpolitik Ungarns von 1939 bis 1941
Die Hintergründe und einzelnen Etappen des
Weges der Regierungen Teleki und Bardossy an der Seite der Hitlerclique in den Krieg gegen die Sowjetunion am 27. Juni 1941 untersucht G. Ranki in seiner Arbeit "Ungarns Eintritt in den zweiten Weltkrieg".^ Grundlage der materialreichen Forschungsarbeiten von R. Door ist seine Dissertation mit dem Thema "Die Politik des faschistischen Deutschlands gegenüber Ungarn 1943/44". D. untersucht zunächst den Weg Ungarns an die Seite Hitlerdeutschlands und die
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Einbeziehung des Landes in die deutsche Kriegspolitik. Ausführlich analysiert er sodann die Gründe, die 1943/44 zu einer veränderten Politik der Hitlerregierung gegenüber Ungarn, das nicht von deutschen Truppen besetzt mar, geführt haben. Breiter Baum ist dem deutschen Okkupationsregime in Ungarn gewidmet sowie dem Widerstand des ungarischen Volkes gegen die Besatzungstruppen und die ungarischen Faschisten. D. durchleuchtet auch die politischen Veränderungen in Ungarn selbst, die sich unter dem Druck der deutschen Okkupation u n d den Ereignissen an der deutschsowjetischen Front vollzogen haben. In einigen Einzelarbeiten hat D. die Ergebnisse dieser Forschungen veröffentlicht.^
III. Wirtschaftsgeschichte Dokumentarisches Material zur Wirtschafte- und Außenhandelspolitik des deutschen Imperialismus gegenüber Südosteuropa u n d seinen einzelnen Ländern enthalten die bereits in der Einleitung genannten Dokumentenbände "Anatomie des Krieges", "Anatomie der Aggression" und "Griff nach Südosteuropa". Ausführlich untersucht D. Eichholtz in seinem 1. Band der "Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft",^ welche Rolle die südosteuropäischen Länder für die deutsche Industrie in der Anfangsperiode des zweiten Weltkrieges gespielt und welchen Platz sie in den "Heuordnungs"-Planungen des deutschen Faschismus eingenommen haben. Einige spezielle Arbeiten liegen zu den Absichten der IG Farbenindustrie AG vor, in den südosteuropäischen Raum vorzudringen u n d in der Wirtschaft der dortigen Staaten Fuß zu fassen. H . Radandt hat in Beinem Artikel "Berichte der Volkswirtschaftlichen Abteilung der IG Farbenindustrie AG über Südosteuropa"^ 8 eine umfangreiche Liste von Ausarbeitungen zusammengestellt, die einzelne Länder betreffen oder Aufschlüsse Uber bestimmte Indu-
- 17 atriekonzerne und Banken sovile Uber die IG besonders interessierende Wirtschaftszweige und deren Kapitalverflechtung geben. In einem weiteren Beitrag, der b e t i t e l t i s t "Die IG Farbenindustrie AG und SUdosteuropa 1938 bis zum Ende des zweiten V/elt49 krieges",
weist H. nach, daß sich die IG Farben nach dem Ab-
schluß des MUnchener Abkommens verstärkt dem Südosten Europas zuwandte und berichtet Uber die Bildung, Zusammensetzung und Tätigkeit des 1938 gebildeten SUdosteuropa-Ausschusses der IG Farben. Der Tätigkeit der IG i s t auch die kleine Schrift von J. Schmelzer gewidmet, die den T i t e l trägt "Unternehmen 'Südost*. Südosteuropapläne der IG-Farben".^® Sch. behandelt auf der Grundlage von Archivunterlagen des Betriebsarchives des VEB Filmfabrik Wolfen die Pläne der IG-Konzernherren in der f a schistischen "Neuordnung" Europas und der zu schaffenden "Großraumwirtschaft11 und geht auf die Tätigkeit einiger führender IG-Leute ein. Die Planungen für Südosteuropa werden auch in einer weiteren Schrift von Sch. erwähnt, die b e t i t e l t i s t : 51 "Europa-Patent. Das IG-Farben-Projekt zur Neuordnung Europas". In seinem Beitrag "Deutsch-ungarische Außenhandelsbeziehungen 52 im Dienste der faschistischen Aggressionspolitik 1933 bis 1944" beschreibt J. Tihanyi, wie es der deutschen Industrie in zunehmendem Maße gelang, über den Außenhandel auf die ungarische Wirtschaft und dadurch auch auf die politischen Entscheidungen Ungarns Einfluß zu nehmen. Auf das gleiche Problem geht G. Ranki in seinem Artikel "Das ungarische Ydrtschaftsleben im Dienste der deutschen Kriegswirtschaft zur Zeit des zweiten Weltkrie•53 ein. gea"-^
- 18 IV. Geschichte des Widerstandskampfes Einen hervorragenden Platz in der Geschichtsschreibung der SDR und der in der DDR erschienenen Literatur Uber SUdosteuropa während des zweiten Weltkrieges nehmen die Arbeiten über den antifaschistischen Befreiungskampf der Völker gegen den faschistischen deutschen Imperialismus ein. Die Behandlung dieses Forschungsgegenstandes wird besonders unter zwei Aspekten geführt: einmal, um die gesetzmäßige niederlege des deutschen Imperialismus im zweiten Weltkrieg nachzuweisen, zum anderen, um die historische Notwendigkeit der volksdemokratischen Revolutionen für die eüdoat europäischen Völker zu untersuchen, die sich folgerichtig aus dem Kampf gegen-den deutschen Aggressor und Okkupanten sowie aus dem Kampf gegen die innere Reaktion ergab. Zum überwiegenden Teil wird der Forschungsgegenstand Widerstand anhand einzelner Länder untersucht. Eine komplexe Darstellung für den gesamten Raum Südosteuropa geben E. Kalbe, H. Kühnrich und L. Einicke mit ihren Arbeiten. E. Kalbe leistet mit seiner Habilitationsschrift "Das Hinüberwachsen des antifaschistischen Widerstandskampfes in die volksdemokratische Revolution während des zweiten Weltkrieges. Ein revolutionsgeschichtlicher Vergleich"
einen Beitrag zur Ge-
schichte des antifaschistischen Befreiungskampfes der Völker Südosteuropäs gegen den deutschen Imperialismus und seinen Verbündeten. Unter Berücksichtigung der Rolle der konsequenten antifaschistischen Kriegspolitik der UdSSR während des zweiten Weltkrieges, die mit der Zerschlagung des Faschismus den Völkern den Weg zum Frieden, zur Demokratie und zum Sozialismus wies, wird die Bedeutung der revolutionären Kampfparteien als Führerinnen des Befreiungskampfes und die eigenen Anstrengungen
- 19 der befreiten Völker für die Errichtung der neuen Gesellschaftsordnung herausgearbeitet. K. widerlegt mit seinen Forschungsergebnissen eindeutig die These der imperialistischen Geschichtsschreibung vom Export der Revolution durch die Sowjetunion. Der gleichen Thematik sind eine Reihe wissenschaftlicher cc Aufsätze des Autors gewidmet. Die internationalen Bedingungen für den antifaschistischen Widerstandskampf der Völker, der Anteil des Partisanenkampfes an der Zerschlagung des Faschismus, die Bedeutung des Widerstandes der Völker für die Festigung der Antihitlerkoalition, der Zusammenhang zwischen den Siegen der Sowjetarmee und dem Aufschwung der antifaschistischen Volksbefreiungskämpfe sowie die Auswirkungen der Widerstandskämpfe auf den Charakter des Krieges und schließlich auf die Nachkriegsentwicklung der einzelnen Völker - das sind die Schwerpunkte des Buches von H. Kühnrich "Der Partisanenkrieg in Europa 1939-1945".^ Den Aufschwung der Partisanenbewegung in den letzten Jahren des zweiten Weltkrieges 57 untersucht der Autor ebenfalls in einem Aufsatz. Einen zusammenfassenden Charakter trägt der Beitrag L. Einickes "Die antifaschistische Bewegung und der Befreiungskampf der Völker als wichtige Faktoren für die Niederlage des deut58 sehen Imperialismus im zweiten Weltkrieg". V/ie sich die grundlegenden Gesetzmäßigkeiten in .der antifaschistischen Befreiungsbewegung der einzelnen Länder widerspiegelt, zeigt die Vielzahl der Arbeiten zu bestimmten südosteuropäischen Ländern. Dem Volksbefreiungskampf Jugoslawiens ist das zweibändige Werk V. Strugars "Der CQ jugoslawische Volksbefreiungskrieg 1941 bis 1945" gewidmet.
Mit aussagekräftigem Ma-
terial zeichnet der Autor den Weg des Widerstandskampfes in Jugoslawien, des ersten Opfers der militärischen Aggression in
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Südosteuropa, angefangen vom Sturz der prodeutschen Regierung Cvetkovic durch eine machtvolle demokratische Massenbewegung, über den Versuch, dem Aggressor an der Grenze Widerstand entgegenzusetzen, der Bildung erster Partisanengruppen im Sommer 1941, den zahlreichen Schlachten gegen die Okkupanten bis zum endgültigen Sieg der Volksbefreiungsarmee. Als sehr hilfreich erweist sich die ausführliche synchronoptische Zusammenfassung aller Ereignisse des Befreiungskampfes 1941-45 und die Fülle von Skizzen und Schemata im zweiten Band der Darstellung. Den Befreiungskampf Jugoslawiens unter dem Aspekt der Zusammenstöße zwischen herrschenden Kreisen und Volksmassen innerhalb der verschiedenen Nationalitäten, die eine Seite der komplizierten zahlreichen gesellschaftlichen Widersprüche des Landes darstellten, beleuchtet P. Moraca in seinem Aufsatz "Die Völker Jugoslawiens im zweiten Weltkrieg".^ 0 Er weist nach, daß die jugoslawische Bourgeoisie unfähig war, die nationale Unabhängigkeit des Staates zu wahren. Durch innere Widersprüche geschwächt, durch die verräterische Tätigkeit der führenden Männer in Armee und Staatsapparat sowie durch die organisierte Tätigkeit der Fünften Kolonne war Jugoslawien nicht in der Lage, sich der faschistischen Übermacht zu widersetzen. Äußerst erschwert wurde die Organisierung- des Befreiungskampfes noch durch die Zerstückelung des Landes nach dem Aprilfeldzug, durch die "Herrscher" der neuformierten Staatsgebilde, die als Quislinge dem deutschen Paschismus Untertan waren, durch die Forderungen des geflüchteten Königs und der Regierung, die aus dem Exil vom Volk Gehorsam für die neuen Unterdrücker forderten. Mit der "Entstehung der Organe der Volksmacht in Jugoslawien 61
im Jahre 1941/42" beschäftigt sich der Beitrag H.H. Bondar's. Die unter Leitung der Kommunistischen Partei Jugoslawiens aufge-
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bauten Partisanenverbände konnten bereits im August 1941 fast ganz WestSerbien, Teile Ostserbiens und den überwiegenden Teil der Herzegowina von den Besatzungstruppen befreien. Im überwiegenden Maße übernahmen in diesen Gebieten die Stäbe der Partisanenverbände schon die Punktionen örtlicher Macht. Heben Jugoslawien gehörte Griechenland zu den Opfern der deutschen Aggression im Südosten Europas. Der Widerstandskampf des griechischen Volkes begann mit dem Tage des Überfalls auf das Land. Die Besonderheiten im griechischen Widerstand, die vor allem durch'die monarcho-faschistische Diktatur im eigenen Lande geprägt wurden, hat der Aufsatz P. Mawromatis "Der Beitrag des griechischen Volkes zum antifaschistischen Befreiungskampf" zum Inhalt. 0 2 ä. ¿ogratos nimmt den Kampf der Kommunistischen Partei Griechenlands in dieser Zeit zum Inhalt seiner Ausführungen "Uber den nationalen Kampf des griechischen Volkes". Die in der Illegalität arbeitende KP hatte bei Beibehaltung der Hauptaufgabe, nämlich der Zerschlagung der faschistischen Diktatur und der Erringung größerer Freiheiten im eigenen Lande, die Verteidigung der nationalen Unabhängigkeit im Kähmen inrer Möglichkeiten zu organisieren.^ Dem heldenhaften Kampf der in der griechischen Befreiungsfront EAM vereinigten Volksmassen und der griechischen Befreiungsarmee ELAS sind die Untersuchungen IC. Dalianis "Der nationale antifaschistische Widerstandskampf des griechischen Volkes 1941 bis 1944" gewidmet. Auch in diesem Land wuchs die antifaschistische Befreiungsbewegung in die volksdemokratische Revolution über, doch verhinderte schließlich die Intervention des britischen Imperialismus, daß die Volksmassen ihre Revolution erfolgreich beenden konnten. Der Autor gibt einen geschlossenen
- 22 Überblick des griechischen Volkskampfes nährend des zweiten Weltkrieges und belegt seine Kachweise mit bisher kaum oder v ö l l i g unbekannten Dokumenten.^
Im Mittelpunkt der Dissertation von G. Koch Bteht die deutsche antifaschistische Bewegung in der griechischen Befreiungsfront während des zweiten Weltkrieges.^*' Er untersucht die Entstehung und die Tätigkeit des "Antifaschistischen Komitees deutscher Soldaten 'Freies Deutschland'" (AKFD) in Griechenland. Der Verfasser weist nach, daß die deutsche antifaschistische Kampfbewegung in Griechenland nicht nur Bestandteil der deutschen Antihitlerkoalition war, sondern ebenso integrierender Bestandteil der griechischen Volksbewegung gegen den Aggressor und die innere Reaktion. Die Anfänge dieser Entwicklung untersuchen der Autor und W. Schumann in einer Studie.^ Ebenfalls dieser Problematik ist die Dissertation von K. K r i t s i k i s mit dem T i t e l "Der Anteil deutscher Antifaschisten am Widerstandskampf des griechischen Volkes im zweiten Weltkrieg (Das AKFD und die i l l e g a l e Organisation im Festungs-InfanterieBataillon XXI./999)" 67 gewidmet. Sie würdigt den Beitrag der deutschen antifaschistischen Widerstandskämpfer am griechischen Volksbefreiungskampf, indem sie neben der Arbeit des Antifaschistischen Komitees deutscher Soldaten in Griechenland "Freies Deutschland" (AKFD) die Organisation im Festungs-InfanterieBataillon XXI./999 zu ihrem Forschungegegenstand erklärt. Beide Organisationen erfüllten zugleich antifaschistisch-patriotische Pflichten gegenüber dem deutschen Volk und dem griechischen Volk und damit auch gegenüber dem Kampf der Antihitlerkoalition mit der Sowjetunion an der Spitze. Die erste Phase des griechischen Viiderstandskcmpfes vom Oktober 1940 bis zum Llai 1941 behandelt die Autorin in einem Aufsatz.
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- 23 Das Volk Albaniens führte seinen Kampf gegen die Hauptvert r e t e r des Faschismus: gegen I t a l i e n und Deutschland. Unter der vierjährigen Herrschaft der italienischen Okkupanten und seit September 1943 unter der des deutschen Paschismus v.urde von der albanischen Kommunistischen Partei eine einheitliche nationale Befreiungsfront geschaffen, der es gelang, erfolgreich gegen die faschistischen Eroberer zu kämpfen. Den aufopferungsvollen Kampf dieses kleinen Balkanlandes bis zum Sieg schildert J. Sota in seiner Arbeit "Der nationale Befreiungskampf des albanischen Volkes s e sen die faschistischen Okkupanten".^ Die Dokumentation "Bulgariens Volk im '..'iderstand 1941 bis 70
1944"'
behandelt den bewaffneten Kampf des bulgarischen Volkes.
Die 146 Dokumente sind nach der historischen Periodisierung geg l i e d e r t : die Organisierung des Yiiderstandes und des bewaffneten Volkskampfes (Juni 1941 - Januar 1943), der Aufbau der Volksbefreiungsarmee (Februar 1943 - Kai 1944) und die Vorbereitung und Durchführung des Aufstandes (Mai 1944 - 9. September 1944). Die Dokumente weisen den Widerstandskampf und die volksdemokratische Revolution des bulgarischen Volkes als allumfassende revolutionäre Bewegung aus. Der Dokumentenband veranlaßte E. Wolfgramm zu einigen "Bemerkungen zur bulgarischen Widerstandsbewegung", um am Beispiel des bulgarischen Widerstandskampfes Hinweise methodischen und 71 methodologischen Charakters zu geben.
Die vergleichende fcie-
thode zur Untersuchung des '.Widerstandskampfes der einzelnen Länder könnte zu einer differenzierteren und die Besonderheiten sowie die Gemeinsamkeiten der Befreiungskämpfe hervorhebenden Betrachtung beitragen. Die immanente Gegensätzlichkeit der Interessen der Volksmassen zu denen der herrschenden Bourgeoisie und Monarchie sowie
- 24 der Kampf des Volkes zur Wahrung der nationalen Interessen Bulgariens veranschaulicht W. Bozinow in seinem Beitrag "Der Kampf des bulgarischen Volkes gegen den Eintritt Bulgariens in den Dreimächtepakt und die verräterische Politik der bulgarischen 72 Bourgeoisie in der Zeit des zweiten Weltkrieges". Die Kommunistische Partei Bulgariens orientierte dabei auf eine Politik der Isolierung der bulgarischen faschistischen Clique und des Sturzes dieser Regierung. Die hervorragende Rolle der Kommunistischen Partei Bulgariens als Führerin des Volkes im bewaffneten Kampf nach dem Überfall Hitlerdeutschlands auf die UdSSR verdeutlichen die Arbeiten U. Gornenskls, von denen wir die Arbeit "Über die antifaschistische Widerstandsbewegung und den bewaffnet en Kampf in Bulgarien 1941 73 bis 1944" nennen möchten. J Die bulgarische Kommunistische Partei stellte sich vom ersten Tag des Überfalls auf die Sowjetunion auf die Position des unversöhnlichen Kampfes gegen den Faschismus und der Vereitelung des deutschen Planes, Bulgarien als Versorgungs- und Kriegsbasis auszunutzen. Wie die Kommunistische Partei Bulgariens ihren Kampf für die Zerschlagung des deutschen Faschismus nach dem 9. September 1944 konsequent weiterführt, verdeutlicht der Aufsatz I. Kinoff's "Der Beitrag der bulgarischen Volksarmee zur Zerschlagung des faschistischen Deutschland"."^ Die Fortsetzung des Kampfes zur Zerschlagung des Hitlerfaschismus ergab sich aus der Notwendigkeit, die Freiheit und nationale Unabhängigkeit des Landes zu verteidigen, um ihm die nationale Integrität zu garantieren. Wie die herrschenden Kreise Bulgariens so beschritten dieselben Kräfte in Rumänien - mit der Monarchie an der Spitze - den Weg zum Faschismus. Auch in diesem Land stießen die Ziele der herrschenden Kreise des Landes und der Hitlerfaschisten auf den
- 25 Widerstand der Volksmaasen. Schon am ersten Tage des Einmarsches der Hitlertruppen in Rumänien richtete die in die Illegalität getriebene Kommunistische Partei Rumäniens einen Aufruf an das gesamte Volk zum Kampf gegen die Besatzungstruppen» Der Bogen des weiteren Kampfes der rumänischen Kommunistischen Partei spannte sich bis zur Vorbereitung und Durchführung des bewaffneten Aufstandes vom 23. August 1944. Diese Entwicklungslinie zeichnet Gh. Matei in seinem Beitrag "Die Hitlerpolitik in Rumänien und aer Kampf des rumänischen voiKes für aen Sturz der faschistischen Regierung und gegen das Hitlerregime"^ nach. Speziell den Ereignissen des 23. August 1944 widmet sich P. 76 Constantinescu-Iasi mit seinen Untersuchungen. Um das rumänische Volk vor dem Untergang zu bewahren, stellte die Kommunistische Partei die Aufgaben, die militärisch-faschistische Diktatur zu stürzen, ein demokratisches Regime zu errichten, den Austritt Rumäniens aus dem Krieg gegen die Sowjetunion zu erwirken und Rumänien der Antihitlerkoalition anzuschließen. Den Anteil des rumänischen Volkes am antifaschistischen Widerstandskampf nach dem erfolgreichen Aufstand vom 23. August 1944 bis zur endgültigen Zerschlagung des Hitlerfaschismus untersucht II. Roller in seiner Arbeit "Der Beitrag des rumänischen Volkes zum 77 antifaschistischen Widerstandskampf in den Jahren 1944-1945". J. Almasi berichtet in seiner Arbeit "Über den Charakter der antifaschistischen Bewegung in Ungarn zur Zeit des zweiten Weltkrieges" von spezifischen Problemen des Widerstandskampfes in Ungarn."^8 Ansätze zur Volksfront in der Illegalität gab es schon nach dem Überfall auf die Sowjetunion im Jahre 1941. Ihre volle Wirksamkeit erreichte sie nach der Besetzung Ungarns durch Hitlerdeutschland im Uärz 1944-.
Fußnoten 1
Wolfgang Bleyer/Karl Drechsler/Gerhard FSrster/Gerhart Haaa. Deutschland von 1939 bis 1945 (Deutschland nährend des zweiten Weltkrieges), Berlin 1970, 463 S.
2
Gerhard Förster/Heinz Helmert/Helmut Schnitter. Der zweite Weltkrieg. Militärhistorischer Abriß, Berlin 1972, 487 S.
3
Der deutsche Imperialismus und der zweite Weltkrieg. Bd 1: Hauptreferate und Dokumente der Konferenz, Berlin 1960, 344 S Bd 2: Beiträge zum Thema: "Die Vorbereitung des zweiten Weltkrieges durch den deutschen Imperialismus", Berlin 1961, 794 S.; Bd 3: Beiträge zum Thema: "Der deutsche Imperialismus während des zweiten Weltkrieges und seine militärische, wirtschaftliche und moralisch-politische Niederlage", Berlin 1962 493 S.; Bd 4: Beiträge zum Thema: "Die Innenpolitik und die Besatzungspolitik des deutschen Imperialismus und die antifaschistische Widerstandsbewegung in Deutschland und den besetzten Gebieten", Berlin 1961, 694 S.
4
Fall 7. Das Urteil im GeiselmordprozeB, gefällt am 19. Februar 1948 vom Militärgerichtshof V der Vereinigten Staaten von Amerika, hrsg. von Martin Zoller u. Kazlmierz Leszcyfiaki. Mit einer Einleitung und einer Chronik Uber den Volksbefreiungskampf in Jugoslawien, Griechenland und Albanien von Martin Z811er. Berlin 1965, 250 S.
5
Der zweite Weltkrieg. Dokumente, ausgew. und eingel. von Gerhard Förster und Olaf Groehler. Berlin 1972, 587 S.
6
Anatomie des Krieges. Neue Dokumente Uber die Rolle des deutschen Monopolkapitals bei der Durchführung und Vorbereitung des zweiten Weltkrieges, hrsg. und eingel. von Dietrich Eichholtz und Wolfgang Schumann. Berlin 1969, 524 S.
7
Anatomie der Aggression. Neue Dokumente zu den Kriegszielen
- 27 des faschistischen deutschen Imperialismus im zweiten Weltkrieg, hrsg. und eingel. von Gerhart Hass und Wolfgang Schumann. Berlin 1972, 239 S. 8
Griff nach SUdosteuropa. Neue Dokumente Uber die Politik des deutschen Imperialismus und Militarismus gegenüber Südosteuropa im zweiten Weltkrieg, hrsg. und eingel. von T/olfgang Schumann«. Berlin 1973,
9
Karl Drechsler/Hans Dress/Gerhart Hass. Europapläne des deutschen Imperialismus im zweiten Weltkrieg, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft (im folgenden: ZfG), H. 7/1971, S. 916 ff.
10
Dieselben. Der Platz Zentraleuropas in der Konzeption der GroßraumwirtSchaft. (Zum Problem der Kriegsziele des faschistischen deutschen Imperialismus in Europa 1939 - 1945), in: Bulletin des Arbeitskreises zweiter Weltkrieg (im folgenden: Bulletin zweiter Weltkrieg), Kr. 1/2, 1970, S. 2 ff.
11
Wolfgang Schumann, Die "Neuordnungs"-Pläne des faschistischen deutschen Imperialismus in Europa, in: Bulletin zweiter Weltkrieg, Mr. 3/4, 1971, S. 7 ff.
12-
Margot Hegemann. Bericht über die Quellenlage in den Archiven der DDE zur Geschichte der deutsch-rumänischen Beziehungen, in: ZfG, H. 4/1957, S. 849 ff.
13
Ernstgert Kalbe. Aktenbestände zur bulgarischen Geschichte und Geschichte der deutsch-bulgarischen Beziehungen in staatlichen Archiven der DDR, in: Jahrbuch für Geschichte der deutsch-slawischen Beziehungen und Geschichte Ost- und Mitteleuropa, Bd 2, Halle 1958, S. 396 ff.
14
Vgl. Fußnoten 1, 2, 3, 5-7.
15
Gerhard Forster/Heinz Helmert/Helmut Schnitter. Der Überfall Hitlerdeutschlands auf Jugoslawien und Griechenland im Früh.-
g a h r 1941, i n : l i i l i t ä r w e s e n , H. 3/1961, S. 358 f f . 16
K o r b e r t t i ü l l e r / U a r t i n Z ö l l e r , Okkupationsverbrechen d e r f a s c h i s t i s c h e n Wehrmacht gegenüber d e r s e r b i s c h e n Bevölkerung im Herbst 1941, i n : Z e i t s c h r i f t f ü r K i l i t ä r g e s c h i c h t e
(im
f o l g e n d e n : ZKG), H. 6/1970, S. 704 f f . v ^ 17
V. G l i s i c . Der T e r r o r lind d i e Verbrechen des f a s c h i s t i s c h e n Deutschland i n S e r b i e n 1941-1944, D i s s . p h i l . Humboldt-Univ e r s i t ä t B e r l i n , 1968,
18
KS.
H e r b e r t F i s c h e r . Probleme des m i l i t ä r i s c h e n E i n s a t z e s d e r f a s c h i s t i s c h e n Viehrmacht im Kampf gegen P a r t i s a n e n , i n : ZUG, H. 4 / 1 9 6 8 , S. 467 f f .
19
E r n s t g e r t Kalbe. Die P o l i t i k d e r f a s c h i s t i s c h e n d e u t s c h e n Okkupationsmacht gegenüber d e r j u g o s l a w i s c h e n V o l k s b e f r e i u n g s beviegung im sogenannten Unabhängigen S t a a t K r o a t i e n 1942/43, i n : J a h r b u c h f ü r Geschichte d e r s o z i a l i s t i s c h e n Länder Europas, Bd 1 3 / 2 , B e r l i n 1969, S. 57 f f .
20
J o s e f Borus. Die m i l i t ä r g e o g r a p h i s c h e und k r i e g s w i r t s c h a f t l i c h e Bedeutung Ungarns f ü r das f a s c h i s t i s c h e D e u t s c h l a n d , i n : B u l l e t i n z w e i t e r W e l t k r i e g , E r . 3 / 4 , 1971, S. 45 f f .
21
György R a n k i . Ungarns E i n t r i t t i n den zweiten Yiieltkrieg, i n : Der d e u t s c h e I m p e r i a l i s m u s und d e r z w e i t e W e l t k r i e g , Bd 3, S. 415 f f .
22
K i k l 6 s Horvath, Zur l i i l i t ä r p o l i t i k des Horthy-Faschismus im z w e i t e n Vieltkrieg und zum C h a r a k t e r des f a s c h i s t i s c h e n d e u t s c h - u n g a r i s c h e n M i l i t ä r b ü n d n i s s e s , i n : ebenda, S. 439 f f .
23
Mihaly Korom, Die K r i s e n e r s c h e i n u n g e n d e r f a s c h i s t i s c h e n K o a l i t i o n i n Ungarn 1943 und Anfang 1944, i n : ebenda, S. 457 f f .
24
Rochus Door. Zur V o r g e s c h i c h t e d e r deutschen Besetzung Ungarns am 19. März 1944, i n : J a h r b u c h f ü r Geschichte d e r UdSSR und d e r v o l k s d e m o k r a t i s c h e n Länder Europas, Bd 10, B e r l i n 1967, S . 107 f f .
25
Derselbe. Wegen und Besonderheiten dea faschistischen deutschen Besatzungsregimes in Ungarn, in: Jahrbuch für Geschichte der sozialistischen Länder Europas, Bd 15/2, Berlin 1971, S. 37 ff.
26
Gerhard FSrater/Helmut Otto. Zur Koalitionskriegführung dea deutschen Imperialismus im ersten und zweiten Weltkrieg, in: Hilitärwesen, H. 10/1963, S. 1512 ff.
27
Heinz Helmert/Helmut Otto. Zur Koalitionskriegführung Hitlerdeutschlands im zweiten Weltkrieg am Beispiel des Einsatzes der ungarischen 2. Armee, in: ZUG, H. 3/1963, S. 320 ff.
28
Eliza Campus, Der Balkanblock der Neutralen (September 1939 - Uärz 1940), in: Wissenschaftliche Zeitschrift der KarlUarx-Univeraität Leipzig, Gesellschafta- und Sprachwissenschaftliche Reihe, H. 1/1956/57, S. 16 ff.
29
W. Israel.jan. Der Zerfall des faschistischen Blocks im Ergebnis der militärischen Niederlagen dea deutachen Imperialismus 1944, in: Der deutsche Imperialismus und der zweite Weltkrieg, Bd 3, S. 391 ff.
30
Cläre Einhorn. Die volksfeindliche Politik des deutachen Faschismus gegenüber Bulgarien im zweiten Weltkrieg, in: Deutsche Außenpolitik, H. 4/1960, S. 440 ff.
31
Woin Bozinow, Der Kampf des bulgarischen Volkes gegen den Eintritt Bulgariens in den Dreimächtepakt und die verräterische Politik der bulgarischen Bourgeoisie in der Zeit dea zweiten Weltkrieges, in: Der deutsche Imperialismus und der zweite Weltkrieg, Bd 3, S. 407 ff.
32
Tusche Wlachoff. Die politische und wirtschaftliche Orientierung Bulgariens auf das imperialistische Deutschland, in: ebenda, Bd 2, S. 521 ff.
- 30 33
Wolfgang Franz, Die Intväcklung der deutschen Bulgarienforschung im Faschismus und in Westdeutschland aov.ie ihr Geschichtsbild zur neuen und neuesten bulgarischen Geschichte, Diss. phil. Karl-Marx-Universität Leipzig, 1964, 274 u. 102 KS.
34
Stefan Baar. Die Jugoslav.ienpolitik des faschistischen deutschen Imperialismus in der Zeit von 1935 bis zum 6. April 1941, Diss. phil., Karl-Marx-Universität Leipzig, 1968, 355 KS.
35
Martin Zöller. Über die Politik des imperialistischen Deutschland gegenüber Jugoslawien bis zum 6. April 1941. Zum Erscheinen eines Buches von Sergije Dimitrijevic, - in: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte (im folgenden: JfW), 1963, T. IV, S. 291 ff.
36
Eliza Campus. Die hitlerfaschistische Infiltration Rumäniens 1939-1940, ins ZfG, H. 2/1957, S. 213 ff.
37
Margot Hegemann. Das Diktat von Wien (1940) und seine Bedeutung für die Umwandlung Rumäniens in eine militärische Aggressionsbasie Hitlerdeutschlands, Diss. phil., KarlMarx-Universität Leipzig, 1960, 373 MS.
38
Dieselbe. Die ungarisch-rumänische Grenze und die Politik des deutschen Imperialismus im Jahre 1940, ins Jahrbuch für Geschichte der UdSSR und der volksdemokratischen Länder Europas, Bd 9, Berlin 1966, S. 55 ff.
39
Dieselbe, Die ungarisch-rumänischen Verhandlungen von 1940 im Schatten der deutsch-faschistischen Balkanpolitik, ins Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl-Marx-Universität Leipzig, Gesellschafts- und Sprachwissenschaftliche Reihe, Beiträge zur Entwicklung der Balkanzivilisation, H. 3/1966, S. 453 ff.
40
Dieselbe. Einige Dokumente zur "Deutschen Heeresmission in Rumänien" (1940/41). in: Jahrbuch für Geschichte der UdSSR und der Volksdemokratischen Länder Europas, 3d 5, Berlin 1961, S. 315 ff.
41
Dieselbe. Die "Deutsche Volksgruppe in Rumänien" - eine fünfte Kolonne des deutschen Imperialismus in Südosteuropa, in: ebenda, 3d 4, Berlin 1960, S. 371 ff.
42
Dieselbe. Versuche zur Rehabilitation der Hazidiplomatie in der westdeutschen Geschichtsschreibung, Zur Präge der Auslieferung polnischer Flüchtlinge an Hitlerdeutschland durch faschistische rumänische Staatsbehörden in den Jahren 1940/41, in: Der deutsche Imperialismus und der zweite Weltkrieg, Bd 4, S. 89 ff.
43
Gyula Juhaaz. Zu einigen Prägen der Außenpolitik Ungarns von 1939 bis 1941, in: Bulletin zv.eiter Weltkrieg, Er. 2/ 1963, S. 2 ff.
44
György Ränki. Ungarns Eintritt in den zweiten Weltkrieg, in: Der deutsche Imperialismus und der zweite IVeltkrieg, Bd 3, S. 415 ff.
45 Rochus Door, Die Politik des faschistischen Deutschlands gegenüber Ungarn 1943/44, Diss. phil., Karl-liarx-Universität Leipzig, 1967, 361 MS. 46
Derselbe. Zur Vorgeschichte der deutschen Besetzung Ungarns am 19. März 1944, in: Jahrbuch für Geschichte der UdSSR und der volksdemokratischen Länder.Europas, Bd 10, Berlin 1967, S. 107 ff.; Derselbe. Der Weg von Horthy zu Szälasi vor dem Hintergrund der deutsch-faschistischen Ungarnpolitik (Sommer/Herbst 1944),' in: ebenda, Bd 12, Berlin 1968, S. 193 ff.; Derselbe. Viesen und Besonderheiten des faschistischen deutschen Besatzungsregimes in Ungarn, in: Jahrbuch
für Geschichte der sozialistischen Länder Europas, Bd 15/2, Berlin 1971, S. 37 ff.: Derselbe. Su einem Aspekt der Ungarnpolitik des faschistischen Deutschland, ins Bulletin zweiter Weltkrieg, Hr. 3/4/1971, S. 64 ff. 47
Dietrich Eichholtz. Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft 1939-1945, Bd I: 1939-1941, Berlin 1969, 408 S.
48
Hans Radandt. Berichte der Volkswirtschaftlichen Abteilung der IG Farbenindustrie AG über Südosteuropa, ins JfW, 1966, T. IV, S. 289 ff.
49
Derselbe. Die IG Farbenindustrie AG und Südosteuropa 193S bis zum Ende des zweiten Weltkrieges, ins ebenda, 1967, T. I, S. 77 ff.
50
Janis Schmelzer. Unternehmen "Südost". Südosteuropaplüne der IG Farben, Wolfen 1966, 24 S.
51
Derselbe. Europa-Patent. Das IG-Farben-Projekt zur Neuordnung Europas, Wolfen 1967, 52 S.
52
Janoa Tihanyi. Deutsch-ungarische Außenhandelsbeziehungen im Dienste der faschistischen Aggressionspolitik 1933 bis 1944, ins JfW, 1972, T. I, S. 65 ff.
53
György Ranki. Das ungarische Wirtschaftsleben im Dienste der deutschen Kriegswirtschaft zur Zeit des zweiten Weltkrieges, ins Probleme der Geschichte des zweiten Weltkrieges, Referate und Diskussion zum Themas Die wichtigsten Richtungen der reaktionären Geschichtsschreibung über den zweiten Weltkrieg, Berlin 1958,
54
Ernstsert Kalbe. Das Hinüberwachsen des antifaschistischen Widerstandskampfes in die volksdemokratische Revolution während des zweiten Weltkrieges. Ein revolutionsgeschichtlicher Vergleich, Dissertation B, Karl-Karx-Universität Leipzig, 1971, 281 IiS.
55
Derselbe. Der Übergang zur volksdemokratischen Revolution in den Ländern Südosteuropas, in: Studien Uber die Revolution, hrsg. von Manfred Kossok. Berlin 1969, S. 419 ff.; Derselbe. Antifaschistische Résistance und volksdemokratische Revolution in den Ländern Südosteuropas, in: Jahrbuch für Geschichte der UdSSR und der volksdemokratischen Länder Europas, Bd 10, Berlin 1967, S. 35 ff.; Derselbe. Wesen und Struktur der Volksfrontbewegung nährend des zweiten Weltkrieges in Südosteuropa, in: Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl-Marx-Universität Leipzig, Gesellschafts- und Sprachwissenschaftliche Reihe, 15. Jg (1966), S. 433 ff.; Derselbe/ Gerhard Fuchs/Eva Seeber. Die volksdemokratische Revolution in den Ländern Ost- und Südosteuropas, in: Sonderheft der ZfG, "Evolution und Revolution in der Weltgeschichte", 1965, S. 174 ff.
56
Heinz Kühnrich. Der Partisanenkrieg in Europa 1939-1945, 2. Uberarb. u. ervt. Aufl., Berlin 1968, 755 S.
57
Derselbe. Der Aufschwung der europäischen Partisanenbewegung in den letzten Jahren des zweiten Vieltkriegea, in: ZfG, H. 1/1966, S. 92 ff.
58
Ludwig Einlcke, Die antifaschistische Bewegung und der Befreiungskampf der Völker als wichtige Paktoren fUr die Niederlage des deutschen Imperialismus im zweiten Weltkrieg, in: Der deutsche Imperialismus und der zweite Weltkrieg, Bd 1, S. 192 ff.
59
Vlado Strugar. Der jugoslawische Volksbefreiungskrieg 1941 bis 1945, 2 Bde, Berlin 1969, 338 S.
- 3460 Pero tlornca. Die Völker Jugoslawiens im zweiten Weltkrieg, ins Der deutsche Imperialismus und der zweite Weltkrieg, Bd 4, S. 273 ff. 61 U.M. Bondar, Die Entstehung der Organe der Volksmacht in Jugoslawien im Jahre 1941/42, in: Sowjetwissenschaft, Gesellschaftswissenschaftliche Beiträge, H. 6/1956, S. 748 ff. 62 Panaotis Mawromatis, Der Beitrag des griechischen Volkes zum antifaschistischen Befreiungskampf, in: Der deutsche Imperialismus und der zweite Weltkrieg, Bd 4, S. 245 ff.' 63 Zissis Zografos. Über den nationalen Kampf des griechischen Volkes, in: ebenda, S. 267 ff. 64 Kostas Dalianis, Der nationale antifaschistische Widerstandskampf des griechischen Volkes 1941-44, Diss. phil., Leipzig 1970, MS.; Derselbe, Der Widerstandskampf des griechischen Volkes in den Jahren 1941-44, in: Jahrbuch für Geschichte der UdSSR und der volksdemokratischen Länder Europas, Bd 10, S. 77 ff. 65
Gerhard Koch. Die deutsche
antifaschistische Bewegung
im griechischen Widerstand während des zweiten Weltkrieges, Diss. phil. Päd. Hochschule Erfurt 1972, 141 KS, 101 IIS. 66 Gerhard Koch/Wolfgang Schumann. Deutsche Antifaschisten im griechischen Widerstandskampf, in: Bulletin zweiter Weltkrieg, Hr. 3/1969, S. 14 ff. 67 Katharina Kritsikis. Der Anteil deutscher Antifaschisten am Widerstandskampf des griechischen Volkes im zweiten Weltkrieg (Das AKFD und die illegale Organisation im Pestungs-InfanterieBataillon XZI./999)» Diss. phil., Universität Rostock, 1970, 2 4 8 IIS.
- 35 68
Dieselbe, Zur Geschichte der ersten Phase des griechischen Widerstandskampfes (vom Oktober 1940 bis Kai 1941), in: Der deutsche Imperialismus und der zweite Weltkrieg, äd 4, S. 255 f f .
69
Jor^i Sota. Der nationale Befreiungskampf des albanischen Volkes gegen die faschistischen Okkupanten, in: ebenda, S. 305 f f .
70
Bulgariens Volk im Widerstand 1941-1944. Eine Dokumentation über den bewaffneten Kanpf gegen den Faschismus, hrsg. von P. Georgieff/B. Spiru. Berlin 1962, 413 S.
71
Eberhard V.'olfgramm. Bemerkungen zur Dulgarischen Widerstandsbewegung, in: Jahrbuch für Geschichte der UdSSR und der volksdemokratischen Länder Europas, Bd 8, Berlin 1964, S. 505 f f .
72
Woin Bozinow. Der Kampf des bulgarischen Volkes gegen den Eintritt Bulgariens in den Dreimächtepakt und die v e r r ä t e r i sche P o l i t i k der bulgarischen Bourgeoisie in der Zeit des zweiten Weltkrieges, in: Der deutsche Imperialismus und der zweite Weltkrieg, Bd 3, S. 407 f f .
73
Kikofor Gornenski. Über die antifaschistische Widerstandsbewegung und den bewaffneten Kampf in Bulgarien 1941-1944, in: ZfG, H'. 5/1958, S. 1069 f f . ; Derselbe. Die Bedeutung des bewaffneten Kampfes des bulgarischen Volkes unter der Leitung der Kommunistischen Partei Bulgariens zur Vereitelung des Planes der deutschen Imperialisten, Bulgarien in den Jahren 1941-44 als Versorgungs- und Kriegsbasis auszunutzen, i n : Der deutsche Imperialismus und der zweite T/eltkrieg, Bd 4, S. 333 f f .
74
Iwan K i n o f f . Der Beitrag der bulgarischen Volksarmee zur Zerschlagung des faschistischen Deutschland, i n : ebenda, S. 337 f f .
- 36 75
Gh. Hatei. Die H i t l e r p o l i t i k i n Rumänien und der Kampf des rumänischen Volkes f ü r den Sturz, der f a s c h i s t i s c h e n Regierung und gegen das Hitlerregime, i n : ebenda, S. 365 f f *
76
Petre Constantinescu-Iasl. Der bewaffnete Aufst and vom 23. August 1944, i n : ebenda, S. 349 f f .
77
M. R o l l e r . Der Beitrag des rumänischen Volkes zum a n t i f a s c h i s t i s c h e n Widerstandskampf i n den Jahren 1944-45, i n : Probleme der -Geschichte des zweiten Weltkrieges, S. 447 f f i
78
J . Almasi. Über den Charakter der a n t i f a s c h i s t i s c h e n Bewegung i n Ungarn zur Zeit des zweiten Weltkrieges, i n : Wissenschaftliche Z e i t s c h r i f t der Ernst-Horitz-Arndt-Univ e r s i t ä t Greifswald, G e s e l l s c h a f t s - und Sprachwissenschaftl i c h e Reihe, H. 2/3/1965, S. 371 f f .
- 37 Dr. Hans Dresa Studie zur Okkupationapolitik in den von Hitlerdeutachland besetzten Gebieten Jugoalawiens im Jahre 1941. Die Aufteilung Jugoslawiens Nach der Zerstückelung Jugoslawien durch die deutschen und italienischen Imperialisten und ihre faschistischen Helfer in Bulgarien und Ungarn durch die Annexion jugoslawiacher Gebiete, die Errichtung von Okkupationsregimen und Satellitenstaaten auf jugoslawischem Territorium ergab sich folgendes Bild der Aufteilung Jugoslawiens: km*1 Jugoslawien (Anfang 1941) "Unabhängiger Staat Kroatien" (in deutsche und italienische Besätzungazone a u f g e t e i l t )
247.542 98.572
Einwohner rd. 15.92 Million. rd. 6,3 Millionen (dav.: Kroaten 3 200 000, Serben 1 925 000, Muselmanen - 700 000, Deutsche - 150 000, Ungarn - 70 000, Slowaken - 65 000 , Juden - 40 000, Slowenen - 30 000, Italiener - 5 000)
9.620
rd. 775 000
Von I t a l i e n annektierte Provinz 5.242 Ljubljana
380 000
Von Hitlerdeutachland annekt i e r t e r T e i l Sloweniens
Von I t a l i e n annektierte dalmati-5.331 nische Küate und Inseln
380 000 (dav.: I t a liener - 5 000, Kroaten - 280 000, Serben 90 000)
Montenegro, Xosmet und 28.000 Westmakedonien, okkupiert von I t a l i e n bzw. vom italienischen Königreich Albanien
1 230 000 Kontenegriner und Albaner
Makedonien und Teile Serbiens, okkupiert von Bulgarien 28.500
1 260 000
38 11.601
1 145 000 (dav.: Ungarn - rd. 300 000 Deutsche- 197 000, Serben - 243 000, Kroaten - 220 000, Slowenen - 80 000, Slowaken - 40 000, Euthenen - 15 000, Juden - etwa 15 000)
9.776
640 000 (dav.: Serben - 295 000, Deutsche - 120 000, Ungarn - 95 000, Rumänien - 70 000, Slowaken - 18 000, Kroaten 14 000, Juden - 4 000)
Von Hitlerdeutschland okkupiertes 51.100 Serbien mit Belgrad
3 810 000 (dav.s rd. 175 000 rumänische Wallachen)
Prek'lomurje, Hetumurje, Baranja und Backa, okkupiert von Ungarn
Banat, zunächst unter besonderer deutscher Okkupationsverwaltung, seit 14.6.1941 in das System der deutsehen Okkupationsverv.altung Serbiens einbezogen.
Jugoslawien -war somit in zehn Teile aufgeteilt und der brutalen Herrschaft der deutschen, italienischen, ungarischen und bulgarischen Faschisten ausgesetzt. Der Aufbau des faschistischen Okkupationsapparates Der besondere Haß der deutschen Faschisten richtete sich gegen die Slowenen und Serben, die Hitler f ü r den Umsturz am 27. Kärz 1941 verantwortlich machte und deren Bestrafung er mit unbarmherziger Härte forderte. Nach den vom OKK verfaßten und an die Truppenführer weitergegebenen Richtlinien s o l l t e gegen die deutschfeindlichen Serben sowie gegen die Slowenen rücksichtslos vorgegangen werden. Die Kroaten und Mazedonier seien antiserbisch eingestellt und als Verbündete Deutschlands zu betrachten. Die V,ehrmacht s o l l t e jedoch gegen a l l e gleich streng vorgehen, die gegen die deutsche Armee ihre V.affen erheben oder 2 gegen die "Heuordnung Europas" auftreten würden. Damit war die Grundlinie der faschistischen Besetzungspolitik in Jugoslawien für die folgenden Jahre f e s t g e l e g t , die in der Brutalität und Grausamkeit ihrer Methoden ins Unermeßliche gesteigert wurde.
- 39 a) im annektierten Slowenien In den faktisch annektierten slowenischen Gebieten Jugoslawiens wurden von Hitler sogenannte Chefa der Zivilvermaltung eingesetzt, und zwar für die okkupierte Untersteiermark der Reichsstatt halter und Cauleiter der Steiermark, Siegfried üiberreither, und für die okkupierten Gebiete Kärntens und der Krain, der stellvertretende Gauleiter von Kärnten, Franz Kutachera."' Die Ausübung der militärischen "Hoheitarechte11 in diesen Gebieten verblieb jedoch weiterhin bei den militärischen Behelfaateilen. Bereits am 27. April 1941 richtete Hitler in Harburg an Üiberreither die Aufforderung: "L'achen Sie mir die Unterat eiermark wieder deutsch!"^ Auch von Kutachera verlangte er dasselbe für die besetzten Kärntner und Krainer Gebiete. In jenen Teilen Sloweniens, die den Gauen Steiermark und Kärnten politisch und administrativ einverleibt worden waren, setzte bald darauf eine fieberhafte Tätigkeit ein, um die Slowenen zu "germanisieren", umzusiedeln, zu deportieren und um an ihrer Stelle Deutsche aus Beasarabien und der siidalowenischen deutschen Sprachinsel Kocevje - dem Gottscheer Land - im Horden anzusiedeln. So sollte eine Koloniaationszone geschaffen werden, um die slowenische Bevölkerung von den anderen slawischen Völkern Jugoalawiens zu trennen. Ähnlich wie in Polen wurden i m deutsch besetzten Slowenien Intellektuelle, Kommunisten und Arbeiterfunktionäre ayatematiach verfolgt und vernichtet. Allein im Hai 1941 wurden 1333 Angehörige der aloweniachen Intelligenz verhaftet und deportiert.^ Außerdem planten die deutschen Faschisten mit Billigung Hitlers und Ribbentropa die "Umsiedlung" von 260 000 Slowenen nach Kroatien und Serbien, orientierten sich jedoch bald auf die Verschleppung von Slowenen als Arbeitskräfte nach Deutachland um. Bia Oktober 1941 wurden 59 000 zwangaweise nach Schlesien gebracht, wo man sie in einzelnen Gruppen in der
- 40 Industrie einsetzte.® Ein Teil von ihnen s o l l t e im Laufe der Zeit "eingedeutscht" und fest angesiedelt werden. Die planmäßige "Germanisieruns" wurae von aer ¡SS-Institution "Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums" in Angriff genommen. Unter Androhung der Deportation und Vermögenskonfiskation wurde die slowenische Bevölkerung genötigt, Mitglied des "Steirischen Heimatbundes" bzv;. des "Kärntner Volksbundes" zu werden. Beide Bünde hatten eine ähnliche Funktion v.ie die 7
berüchtigte "Deutsche Volksliste" in Polen, b) im .jugoslawischen Banat Kit der Annexion eines Teiles von Slowenien waren noch längst nicht a l l e Gebietsansprüche der deutschen Imperialisten gegenüber Jugoslawien b e f r i e d i g t . Aus einer im Reichsinnenministerium ausgearbeiteten geheimen "Denkschrift über die Lage und das zukünftige Schicksal des Deutschtums im ehemaligen jugoslawischen Staatsgebiet", die am 15. Juli 1941 dem Auswärtigen Amt von Staatssekretär Wilhelm Stuckart zugesandt wurde, geht hervor, daß Belgrad "mit seinem Vorgelände als deutsche Reichsfestung f e s t in die Hand des Reiches kommen" und die im Belgrader Hinterland siedelnden Dbnauschwaben, ihre Wehrpflicht in der deutschen Garnison Belgrad erfüllen und damit die a l l z e i t einsatzbereite Stammannschaft der Reichsfestung bilden sollten. Außerdem war geplant, das serbische "Timokgebiet mit Bor", in dem sich reiche Kupfer- und Steinkohlenvorkommen befanden, als "deutsches Schutzgebiet" auszubauen und dieses bis Belgrad so zu erweitern, "daß der gesamte Mittellauf der Donau einschl. seiner verwundbarsten S t e l l e , des Eisernen Tores, im unmittelQ baren deutschen Machtbereich läge".
Aus diesem Grunde sowie
wegen des Widerstandes der Banater Deutschen und Rumäniens blieb das ursprünglich Horthy-Ungarn als Beute versprochene
- 41 Banat unter deutscher Okkupationsverwaltung. Die Kreiskommandantur 1/823 in Petrovgrad ernannte den Banater Deutschen Joseph Lapp zum "Beauftragten für die zivile Verwaltung des Banates". Er übte als Chef des "Amtes für die zivile Verwaltung des Banates" in Zusammenarbeit mit der Kreiskommandantur und den örtlichen Organisationen der deutschen Minderheit auf dem Q zivilen Sektor die Macht aus.
Da jedoch eine direkte Ein-
gliederung des Banates in das "Großdeutsche Reich" nicht realisierbar war, wurde das Banat auf Anregung des Militärbefehlshabers Serbien und nach Abschluß eines Abkommens zwischen den Banater Deutschen und der serbischen Kommissariatsregierung Acimovic mit Wirkung vom 14« Juni 1941 in das System der deutschen Okkupationsverwaltung Serbiens einbezogen. Auf Grund dieses Abkommens erhielten die Banater Deutschen eine privilegiert e Stellung. An ihrer Spitze stand ein deutscher Vizeban, der von der serbischen Regierung nur im Einvernehmen mit dem "Führer der deutschen Volksgruppe" im Banat ernannt werden konnte.^® c) in Serbien Da das faschistische Deutschland gegenüber Serbien, abgesehen vom Banat und Timokgebiet, keine weiteren territorialen Aspirationen hatte, wurde in diesem Teil des besetzten Jugoslawiens keine sogenannte Zivilverwaltung eingeführt, sondern alle Macht in den Händen der Militärverwaltung belassen. Erster Militärbefehlshaber in Serbien wurde der Fliegergeneral Förster. Ihm folgte ab Mitte Juni 1941 General Ludwig von Schröder und nach dessen Flugseügunfall ab Ende Juli 1941 General Heiniich Danckelmann. Die Pflichten des MilitärbefehlBhabers wurden in Hitlers Befehl 29 vom 17. Mai 1941 wie folgt umrissen: "Der Militärbefehlshaber Serbien ist vom OKH zur Erfüllung
- 42 seiner vordringlichen wirtschaftlichen Aufgaben mit allen Befugnissen und mit den erforderlichen Sicherungstruppen auszustatten, um seinen Auftrag selbständig erfüllen zu können. 1 Er stützte sich auf drei deutsche Besatzungsdivisionen, die dem Höheren Kommando 65 für besondere Verwendung unterstellt waren. Sein unmittelbarer Okkupationsapparat bestand aus einem militärischen Stab und einem Verwaltungastab. Der militärische Stab hatte die Aufgabe, für "Ruhe und Ordnung" zu sorgen, wozu er über Kräfte von vier bis sechs Bataillonen verfügte. Der Verwaltungastab, dessen ^hef vom'20. April 1941 bis 7. November 1942 der SS-Brigadeführer und Staatssekretär im Hange eines Generalleutnants Harald Turner war, leitete und kontrollierte im besetzten Gebiet die Kollaborationsorgane. Er stützte sich dabei auf Feld- und Kreiskommandanturen. Die Ausbeutung des serbischen Wirtschaftspotentials oblag dem Generalbevollmächtigten für die Wirtschaft Serbiens (GBS), dem ehemaligen deutschen Generalkonsul in Jugoslawien NSFK-Obergruppenführer Franz Neuhausen. Er stützte sich bei der ökonomischen Ausplünderung Serbiens weitgehend auf die Feld- und Kreiskommandanturen, deren Stäben besondere Sachbearbeiter für Wirtschaftsfragen zugeteilt wurden, Dem GBW angegliedert v.ar ein besonderer "Wehrwirtschaft s st ab SO" zur Prüfung der "wehrwirtachaftlichen Erfassung im Südostraum". Bevollmächtigter des Auswärtigen Amtes beim üilitärbefehlshaber wurde der Gesandte Felix Benzler, der die Aufgabe erhielt, "die zerstörende Aktivität der serbischen politischen Elemente gegen 12 die politischen Interessen des Reiches" zu unterbinden.
Diese
Dienststellen bildeten die obersten Organe des faschistischen Okkupationsapparates in Serbien. Sie unterstanden dem Kilitärbefehlshaber nur lose, arbeiteten relativ unabhängig voneinander
- 43 und waren "fachlich" ihren jeweiligen Zentralen in Berlin unterstellt. So kam es des öfteren zu Meinungsverschiedenheiten zwischen ihnen darüber, wie man in Serbien am besten die "Neuordnung" praktizieren könnte. Das System der Okkupationsorgane wurde durch ein breiteB Hetz von Dienststellen der Abwehr und des Reichssicherheitshauptamtes vervollständigt. Zu ihm gehörten die berüchtigte Einsatzgruppe der SIPO und des SD unter Leitung von SS-Standartenführer Wilhelm Puchs, dem auch eine' Abteilung der Gestapo und Agenten der serbischen Spezialpolizei unterstanden. Außerdem nisteten sich in Serbien noch weitere deutsche Dienststellen ein wie z.B. die Propagandaabteilung, die Organisation TODT und die NSDAP. Der deutsche Uilitärbefehlshaber in Serbien ernannte schon am 30. April 1941 auf Vorschlag des Chefs des Verwaltungsstabes Turner und des Generalbevollmächtigten für die ViirtSchaft Serbiens Ueuhausen "für die innere Verwaltung in Serbien eine eigene kommissarische Leitung" unter dem ehemaligen jugoslawischen 13 Innenminister Milan Acimovio. Sie bestand aus zehn Kommissionen in denen fast alle ehemaligen serbischen bürgerlichen Parteien vertreten waren. Durch die Schaffung dieser vorläufigen Kommissariat sregierung versuchten die deutschen Imperialisten alle jene Elemente der serbischen Bourgeoisie zu aktivieren, die schon vor der Zerschlagung Jugoslawiens zur Zusammenarbeit mit Hitlerdeutschland neigten und die nunmehr aus Angst vor der kommunistisch geführten Volksbefreiungsbevtegung bereit waren, mit den faschistischen Okkupanten zu kollaborieren. Als sich jedoch, besonders nach dem faschistischen Überfall auf die UdSSR, immer eindeutiger herausstellte, daß die durch Geiselerschießungen völlig kompromittierte Kommissariatsregierung nicht
- 44 in der Lage war, der Volksbefreiungsbewegung Herr zu werden und den Anfang Juli 1941 in Serbien ausgebrochenen Volksaufstand unter Führung der KPJ wirksam zu bekämpfen, wurde sie am 29. August 1941 durch eine Regierung unter dem ehemaligen königlich-serbischen Generalobersten Eilan Hedic ersetzt. Um das Ansehen seiner Regierung zu heben, bekam Kedi&, der nach Einschätzung des Gesandten Bosnier als "energischer Feind des Kommunismus11 galt, den Titel eines Ministerpräsidenten, blieb aber ebenso wie Afiimovic an die Weisungen des Uilitärbefehlahabers gebunden. Wedic sollte alle serbischen Elemente, die gewillt waren, mit den Okkupanten zu kollaborieren, u m sich scharen und zusammen mit der deutschen Besatzungsmacht, die allein dazu nicht imstande war, den Volksaufstand niederschlagen. Zu diesem Zweck erhielt er die Erlaubnis, die serbische Gendarmerie bis zur Stärke von 5000 Hann aufzufüllen und eine aus örtlichen Bewohnern bestehende Hilfstruppe unter deutscher Aufsicht zu formieren. Gleichzeitig wurden für wichtige Industrieunternehmen Betriebswachen aus Angehörigen der deutschen Minderheit gebildet.^ Außer Nedi& gelang es der deutschen Besatzungsmacht, auch noch die Anhänger des serbischen PaschistenfUhrers Dimitrije Ljotic und die Cetnici des Kosta Pefeanac zu gewinnen. Alle diese Kräfte reichten jedoch nicht aus, um den Volksaufstand, der in allen Teilen Jugoslawiens aufflammte, zu unterdrücken.
- 45 Der faschistische Terror und die Maasenverbrechen in Serbien 1941 Die Faschisten hatten erwartet, daß es ihnen durch die präventive Anwendung terroristischer Sühne- und Vergeltungsmaßnahmen gelingen würde, bis zum Überfall auf die UdSSR ihr Okkupationssystem zu stabilisieren, die Wirtschaft Serbiens ihren Zwecken dienstbar zu machen und das serbische Volk darein zu hindern, unter Führung der KPJ für seine Freiheit zu kämpfen. Als sich diese Erwartungen nicht erfüllten und statt dessen Partisanenabteilungen Aktionen gegen deutsche Besatzungstruppen unternahmen, antworteten die Okkupanten darauf mit verstärktem Terror und mit Massenverbrechen. Seit dem 22. Juni 1941 wurden vor allem verschärfte "Sicherheitsmaßnahmen" gegen die Kommunisten angeordnet. Verhaftungen, Errichtung von Konzentrationslagern, Folterungen, Erschießungen, Erhängungen sowie Verschleppung zur Zwangsarbeit nach Deutschland oder in die einheimischen Bergwerke, aber auch Entfachung des nationalen und religiösen Hasses zwischen den Serben und den anderen Völkern Jugoslawiens zählten zu den Methoden, die das serbische Volk einschüchtern und niederhalten sollten. Gleichzeitig versuchten die deutschen Faschisten,bestimmte bürgerliche und antikommunistische Kreise der serbischen Bevölkerung für die Durchführung ihrer verbrecherischen Besatzungspolitik auszunutzen, um ihre eigenen Verbrechen in Ser15 bien, nie sich der Bevollmächtigte des AA, Gesandter Benzler, ausdrückte, "als reine innere serbische Angelegenheit darzustellen. Da dieser Versuch mißlang und die serbischen Kollaborateure sich außerdem als zu schwach erwiesen, allein den Volksaufstand niederzuschlagen, wurden deutsche Polizeieinheiten eingesetzt, um mit dem serbischen Volk und der ICPJ, der Führerin des Aufstandes, fertig zu werden. Ihr Einsatz konnte jedoch
- 46 die schwierige Situation nicht mehr meistern, in der sich die deutschen Okkupanten in Serbien befanden. Am 13. September 1941 wandte sich deshalb der Wehrmachtsbefehlshaber Südost, Generalfeldmarschall Wilhelm List, an das OK\i mit dem Vorschlag, dem General der Infanterie, dem Österreicher Franz Böhme, "die gesamte Exekutive, einschließlich des Rechts der Befehlsgewalt über die Truppen, die noch herangeführt werden m ü ß t e n , " ^ zu übertragen. Nach dem Eintreffen der 342. Infanteriedivision aus Prankreich und der 113. Infanteriedivision von der sowjetischdeutschen Front verfügte der inzwischen zum Bevollmächtigten kommandierenden General und Befehlshaber in Serbien ernannte Böhme über 70 000 Deutsche, Uatasi, Domobrani und serbische Quislingsoldaten, die er zur erbarmungslosen Abrechnung nicht nur mit den etwa 14 000 Kämpfern der 16 Partisanenabteilungen, 17 sondern auch mit der Bevölkerung Serbiens einsetzte.
Diese
Verbände und ihre Komnandeure hatten die Vollmacht, im Zuge der "Repressalien und Sühnemaßnahmen" für jeden getöteten Okkupanten hundert Serben zu erschießen. Wenn sie es für notwendig hielten, konnten sie auch ganze Gebiete und Siedlungen brandschatzen und vernichten. Bei ihren "Säuberungsaktionen" zerstörten sie im Herbst 1941 eine Reihe von Siedlungen im Mündungsgebiet des Flusses Drina und ermordeten dabei etwa 4 000 Einwohner in ihren Heimen und auf den Feldern. Insgesamt wurden von faschistischen Wehrmachtseinheiten in zahlreichen Städten und Dörfern Serbiens, für die insbesondere solche Orte der Massenverbrechen wie Kragujevac und Kraljevo berüchtigt und symbolisch sind, im Jahre 1941 etwa 20 000 Männer, Frauen, Kinder und Greise erschlagen und erschossen, darunter 5000 Juden und Zigeuner. 18 Da trotz aller Repressalien und Teilerfolge die Kampfmoral der
- 47 besten Elemente dea serbischen Volkes, der Kommunisten und Antifaschisten, nicht gebrochen werden konnte, besannen die faschistischen Besätzungaorgane nach einer erfolgsversprechenderen Unterdrückungsmethode zu suchen. Am 13. November 1941 verhandelte ein Bevollmächtigter des Kommandierenden Generals Böhme mit dem Cetnik-Pührer Draza Hihailovic über ein gemeinsames Vorgehen gegen die Volksbefreiungsarmee. Darauf bin stellten die Cetnici ihren anfänglichen Widerstand gegen die deutsche Besatzungsmacht ein und kämpften nur noch gegen die Volksbefreiungsarmee. Auch mit der italienischen Besätzungamacht in Jugoslawien traf Hihailovic ähnliche Abmachungen. 1 ^
Die v;irt Schaft liehe Ausplünderung Serbiens Neben der Aufrechterhaltung von "Ruhe und Ordnung" galt die Hauptsorge der nazistischen Militär- und
.irtschaftsverwaltung
vor allem der ungestörten Ausbeutung der aerbiachen Erzreichtümer durch die deutschen Monopole im Interesse der faschistischen Kriegswirtschaft. Deshalb wurden zunächst daa Kupferbergwerk Bor, daa Blei- und Zinkbergwerk Trepca und daa Antimonbergwerk Zajaca sowie eine Reihe anderer Bergwerke beaetzt und unter militärische Verwaltung gestellt, »ie in den übrigen okkupierten Ländern folgten der Wehrmacht die Beauftragten der Konzerne, um sich der Beute zu bemächtigen. Unmittelbar nach der militärischen Eroberung Jugoslawiens traf in Bor ein Direktor der föanafeld AG ein, um die proviaoriache Betriebsleitung der dortigen Kupferminen zu übernehmen. Zwei Monate zuvor hatte sich dieaer Konzern mit einem Konsortium dem auch die Preußag angehörte, bereits die Hehrheit der bis dahin in französischem Besitz befindlichen Bor-Aktien ange20 eignet.
Dea weiteren übernahm die Hansfeld AG noch die
"Betreuung" einer Bergbaugesellschaft, die britischen Kapitali-
- 48 8ten gehörte. Der Friedrich-Krupp AG gelang es, sich trotz Konkurrenz italienischer Monopole, den Großteil der jugo21 slawischen Chromerzausbeute zu sichern.
Auch andere deutsche
Konzerne wie die Preußag, die Wacker GmbH (IG-Farben-Konzern) und die neu gegründeten Gesellschaften Südost-Kontan GmbH, Asbestminengesellschaft Südost und Magnesit AG Südost rissen jugoslawische Bauunternehmen an sich. Ein besonderes Interesse bekundeten die deutschen Monopolisten und ihre Besatzungsorgane für das Molybdänbergwerk Maskatica, in das sie während der Okkupation 214 Millionen Dinar investierten. Auch im serbi22 sehen Kohlenbergbau stieg ihr Kapitalanteil ständig. Die ökonomische Ausplünderung Jugoslawiens durch die deutschen Imperialisten beschränkte sich jedoch nicht nur auf den Raub von Bodenschätzen und Bergwerken. Auch auf dem Gebiete der Währungs- und Kreditpolitik, des Binnen- und Außenhandels und durch die Auferlegung hoher Besatzungskosten v.urden die deutsch besetzten Teile Jugoslawiens ausgebeutet. Sofort nach der Okkupation Jugoslawiens wurde ein neuer Wechselkurs für den Dinar festgelegt. Statt bisher 17,60 Dinar mußten nunmehr 20 Dinar ftir eine Reichsmark gezahlt werden, während jegliche Freiserhöhungen verboten wurden. Gleichzeitig hatte allein Serbien im Jahre 1941 monatlich 6,5 Millionen RM Besatzungskosten zu zahlen. Kreditpolitisch mußte die Serbische Nationalbank vor allem deutsche Firmen bevorzugen, denen während der Okkupation fast 75 Prozent aller Kredite gewährt wurden. Der serbische Außenhandel war gezwungen, sich fast völlig auf das faschistische Deutschland zu orientieren, so daß der ClearingSaldo zugunsten des besetzten Serbiens Ende 1941 bereits mehr als 679 Millionen Dinar betrug.2-' Große Aufmerksamkeit widmete der GBW Franz Heuhausen nicht zuletzt der Erfassung land-
- 49 wirtschaftlicher Produkte, der von den serbischen Bauern zu den niedrigen Vorkriegspreisen an die faschistische Besatzungsmacht verkauft v,erden mußten. Von größter Tüchtigkeit war jedoch für die faschistische Kriegswirtschaft die Ausbeutung des serbischen Arbeitskräftepotentials. i Außer 240 000 ehemaligen jugoslawischen Soldaten, die zur Arbeit nach Deutschland abtransportiert wurden, sollten ab Juni 1941 noch 70 000 serbische Arbeitskräfte für Hitlerdeutschland "angeworben" w e r d e n . ^ Diese "Anwerbungen" erfolgten gleichlaufend mit den Massenrepressalien gegen den serbischen Volksaufstand. Anfang August 1941 meldet Heuhausen dem Militärbefehlshaber in Serbien, General Danckelmann, daß er bereits 17 000 Arbeiter nach Deutschland verschickt habe. Im September 1941 erhöhte sich ihre Zahl auf 20 000. Trotz massenhafter Zwangsverschickungen zur Arbeit nach Deutschland, trotz Anwendung des grausamsten faschistischen Terrors gegen die Volksbefreiungsbewegung unter Führung der KPJ und trotz Vertreibung des Kerns der Volksbefreiungsarmee aus Serbien konnte dieses Land, geschweige dann ganz Jugoslawien, im Jahre 1941 so "befriedet" werden, wie das den deutschen Imperialisten für eine ungestörte wirtschaftliche Ausplünderung und politische Beherrschung ihres Besatzungsgebietes erforderlich schien. Die Spitzen des faschistischen Okkupationsapparates in Jugoslawien mußten Ende 1941 zur Kenntnis nehmen, daß ihre Kräfte zur Vernichtung der Partisanenbewegung nicht ausreichten und daß sich ihre Taktik der Massenexekution letzten Endes als wirkungslos erwies. So stand der Anfang Dezember 1941 neuernannte läilitärbefehlshaber von Serbien, General der Artillerie Paul Bader, vor einer für die deutschen Besatzungsorgane praktisch unlösbaren Situation.
- 50 Anmerkungen 1
Lea ayatêmea d'occupation en Yougualavie 1941-1945. Rapporta au 3o Congrès International aur l'Histoire de la Résistance européenne a Karlovy Vary, lea 2-4 Septembre 1963» Belgrade 1963, S. 272 f.
2
DZA Potsdam, AA, Nr. 48037, Bl. 43-46.
3
Archiv der Gegenwart, 1941, Spalte 4979 C.
4
Zit. nach: Fall 7, Das Urteil im Geiaelmordprozeß, gefällt am 19. Februar 1948 vom Militärgerichtshof V der Vereinigten Staaten von Amerika. Hrsg. v.' Martin Zöller u. Kazimierz Leszczyfiski. Berlin 1965,. S. 30.
5
Pero Moraca. Preatuplenia Okkupantov i ich poaobnikov v Jug08lavii v period Vtoroj mirovoj vojny, S. 4 (hektograph. Referat, gehalten auf dem III. Internationalen Kongreß für die Geschichte des eüropäiachen Widerstandes, 2.-4.9.1963, Karlovy Vary).
6
Fall 7, S. 31.
7
Les systèmes, S. 67.
8
Zit. nach: Hans-Ullrich Wehler. "Reichafestung Belgrad". Nationalaozialiatiache "Raumordnung" in Südosteuropa, in: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 1963, S. 82, H. 1.
9
Lea systèmes, S. 507.
10
Ebenda, S. 519.
11
Walter Hubatach. Hitlera Weisungen für die Kriegführung 1939-1945, Frankfurt a.M. 1962, S. 119.
12
Zit. nach: Veneeslav GliaiS. Der Terror und die Verbrechen des faschistiachen Deutachland in Serbien von 1941 bia 1944, phil. Dias., Berlin 1968, S. 29.
13
Archiv der Gegenwart, 1941, Spalte 5002 A.
14
Veneealav Glialc. S. 64; Vlado Strugar. Der jugoalawische Volksbefreiungskrieg 1941 bis 1945, Berlin o.J., S. 37.
15
Zit. nach: Venesslav Glisic, S. 59.
16
Zit. nach: Ebenda, S. 68.
17
Vlado Strugar, S. 37.
1& Lea systèmes, S. 524. 19
Ebenda, S» 289.
20
Hana Radandt. Kriegaverbrecherkonzern Mansfeld. Die Rolle des Hansfeldkonzerns bei der Vorbereitung und während des zweiten Weltkrieges, Berlin 1957, S. 247 ff.
21
Griff nach Südosteuropa. Heue Dokumente über die Politik des deutschen Imperialismus und Militarismus gegenüber Südosteuropa im zweiten Weltkrieg. Hrsg. u. eingel. v. Wolfgang Schumann. Berlin 1973, Dok. Hr. 78.
22
Jovan Mar.1anovi6« Ekonomiceskaja politika nemeckich nacistskich Okkupantov v Jugoslavii v 1941 - 1945 gg., S. 13 (hektograph. Referat, Gehalten auf dem III. Internationalen Kongreß für die Geschichte des europäischen Widerstandes, 2.-4.9.1963, Karlovy Vary).
23
Ebenda, S. 8 ff.
24
Veneeslav Gliaic, S. 43.
25
Ebenda, S. 67.
- 52 Dr. Hans Cresa Studie Zur Okkupationspolitik in den von Hitlerdeutschland besetzten Gebieten Griechenlands im Jahre 1941 Ähnlich wie in Jugoslawien wurde die konkrete Durchsetzung der faschistischen Okkupationspolitik in Griechenland durch verschiedene Faktoren bestimmt. Zu ihnen zählten vor allem die Aufteilung des Landes in Okkupationsgebiete, die maximale Ausbeutung der griechischen Rohstoffquellen für die nazistische Kriegswirtschaft und die Versklavung des griechischen VolkeB durch systematischen Terror und allseitige Unterdrückung; aber auch die Stärke der antifaschistischen Widerstandsbewegung und der Platz Griechenlands im politisch-strategischen Gesamtprogramm des deutschen Imperialismus erwiesen sich als gewichtige Faktoren. Die Aufteilung Griechenlands Eine der ersten Maßnahmen unmittelbar nach der Okkupation Griechenlands war die Aufteilung des Landes in verschiedene Besatzungsgebiete und die Annexion griechischer Gebiete. Das faschistische Italien annektierte die Ionischen Inseln o mit einer Fläche von 2256 km
und über 250.000 Einwohnern.
Als "Belohnung" für die Hilfestellung, die das monarchofaschistische Bulgarien Hitlerdeutschland während der Aggression auf dem Balkan geleistet hatte, durfte es einen großen Teil Yfestthrakiens, Ostmazedoniens sowie die Inseln Thasos und Samoth2 raki mit einer Fläche von 14 ooo km annektieren.
1
und 700.000 Einwohnern
Das nichtannektierte griechische Territorium
das den offiziellen "Griechischen Staat" bildete, wurde in zwei Besatzungszonen aufgeteilt: Die deutsche Besatzungszone umfaßte Zentral- und ft'estmakedonien, Attika mit Athen und Piräus, Feloponesien, die Inseln Iflilos, Chios, Lemnos, Lesbos, Salamina,
Skiatos, Hytilini sowie Ostteil der Insel Kreta. Sie war in den Bereich des Militärbefehlshabers Saloniki-Ägäis und in den Bereich des Kilitärbefehlshabers SUdgriechenland gegliedert, mährend Kreta wegen seiner militärischen Sonderstellung einem deutschen Festungskommandanten unterstand, der als Beauftragter des Kilitärbefehlshabers Südgriechenland fungierte. Die italienische Besatzungszone erstreckte sich Uber die nestlichen griechischen Gebiete. Trotz der Aufteilung Griechenlands unter drei Besätzungsmäöhte befand sich die tatsächliche Herrschaft Uber dieses Land in den Händen der deutschen Imperialisten, die den militärischen Oberbefehl nicht nur über die V. deutsche, sondern auch über die H . italienische Heeresgruppe sowie über das 2. bulgarische Armeekorps mit einer Ge2 samtstärke von 300.000 Mann ausübten. Mit der Methode ¿er Zerstückelung Griechenlands verfolgten die deutschen Faschisten mehrere Ziele: Einerseits wollten sie die nationale und ethnische Einheit des Landes zerstören, um das Entstehen.einer nationalen Widerstandsbewegung zu verhindern oder wenigstens zu erschweren. Andererseits beabsichtigten sie mit der Befriedigung der territorialen Ansprüche des italienischen und bulgarischen Faschismus, daß die beiden Verbündeten die notwendigen Besatzungskräfte in Griechenland stellten. Auf diese V/eise konnte die Kasse der in Griechenland stationierten deutschen Truppen für den Überfall auf die UdSSR freigemacht werden. Der Aufbau des deutschen Okkupationsapparates Ursprünglich war für Griechenland keine einheitliche deutsche Besatzungsverwaltung vorgesehen, da die italienischen Faschisten im wesentlichen den griechischen Raum "sichern" sollten. Kur in den von deutschen Truppen besetzten Gebieten sollte das
- 54 Okkupationsregime vom OKW geregelt werden. Bald jedoch, machte der überall auf dem Balkan unter Führung der Kommunisten einsetzende nationale und antifaschistische Widerstandskampf sowie die nicht reibungslose Zusammenarbeit mit den anderen Besatzungsmächten eine Zentralisierung des deutschen Okkupationsapparates erforderlich. Um der zunehmenden Schwierigkeiten bei der Unterdrückung und Ausbeutung der unterjochten Balkanvölker Herr zu werden, wurde auf Grund der Weisung Hr. 31 vom 9. Juni 1941 als Sachorganisation für alle deutschen Besatzungsgebiete auf dem Balkan die Dienststelle eines "Wehrmachtsbefehlshabers im Südosten" (WBSO) mit Sitz in Saloniki geschaffen.
Erster WBSO wurde Generalfeldmarschall Wilhelm -List,
der diese Funktion bis zu seiner Erkrankung Mitte Oktober 1941 inne hatte. Am 24. Oktober 1941 Ubernahm General Walter Kuntze für die Dauer der Erkrankung Liste den Posten des Stellvertretenden WBSO sowie den Oberbefehl über die 12. Armee.^ Der WBSO übte als oberster Vertreter der faschistischen Wehrmacht auf dem Balkan die Exekutivgewalt in den von deutschen Truppen besetzten Gebieten aus. Ihm oblag die Sicherstellung der einheitlichen militärischen Verteidigung des Balkans, die Zusammenarbeit mit der italienischen und bulgarischen Armee sowie die Aufsicht Uber die ihm unterstehenden Militärbefehlshaber Serbien, Saloniki-Ägäls und Südgriechenland. Die Aufgaben der Okkupationsverwaltung ant zivilem Gebiet nahm auf Grund eines besonderen "Führ
erlasBes" vom 28. April
1941 der zum "Bevollmächtigten des Reiches für Griechenland" c ernannte Gesandte Günther Altenburg wahr.
Er hatte "die poli-
tischen, wirtschaftlichen und kulturellen Interessen des Heiches... bei der neuen Griechischen Regierung zu vertreten" und "dem zur Durchführung seiner Aufgaben notwendigen Kontakt
mit den italienischen Besatzungsstellen zu halten." Der BBSO war verpflichtet, "den Bevollmächtigten des Reiches weltgehend zu unterstützen" und seine eigenen Maßnahmen in Griechenland mit diesem abzustimmen", während Altenburg seinerseits den WBSO Uber die außenpolitischen Fragen unterrichten mußte, "deren Kenntnis für die Durchführung seiner militärischen Aufgaben notwendig" war.^ Einen unabdingbaren Bestandteil des deutschen Okkupationssystems bildete die von Kollaborateuren beherrschte griechische Verwaltungsorganisation, deren Zentralinstanz die am 29. April 1941 installierte Marionettenregierung des Generals Georgios
7
Tsolakoglu war.
Diese volksfeindliche Regierung stützte sich
vor allem auf die profaschistiache, ökonomisch auf Hitlerdeutschland orientierte Fraktion der griechischen Bourgeoisie, die sich aus den großen Im- und Exporteuren des deutschgriechischen Clearings sowie einem Teil der hohen und höchsten Offiziere der ehemaligen faschistischen Metaxas-Diktatur zusammensetzte. Sie wollte Griechenland dem "nationalsozialistischen Wirtschaftssystem anpassen" und es "zu einem wertvollen Q Element der neuen Ordnung" machen.
Dennoch unterstützte auch der
größte Teil der griechischen Bourgeoisie, der ökonomisch eng mit dem britischen Monopolkapital liiert war, anfangs objektiv die griechische Marionettenregierung, da er auf wirtschaftlichem Gebiet, soweit es die damaligen Bedingungen erlaubten, mit den angeblich "übermächtigen Okkupanten" kollaborierte. Im übrigen empfahl dieser liberale Flügel der griechischen Bourgeoisie dem Volke abzuwarten, bis "die Engländer Griechenq land befreien werden."
- 56 Der faschistische Terror gegen das griechische Volk Im Gegensatz zu den traditionellen bürgerlichen Parteien der griechischen Bourgeoisie rief die Kommunistische Partei Griechenlands ^KPG) sofort nach der Kapitulation, deren unmittelbare Folge Hunger und der fast vollständige Zerfall der Viirtschaft waren, das Volk dazu auf, alle Kräfte zu vereinen und eine gesamtnationale Befreiungsfront gegen die Okkupationsmächte und die Kollaborateure zu schaffen. Hach längeren Verhandlungen gelang es der KPG, unter ihrer Führung am 27. September 1941 eine nationale Befreiungsfront, die EAii, zu bilden, der außer der KPG.zunächst die Volksdemokratische Union, die Sozialistische Partei und die Unabhängige Bauernpartei angehörten. Später kamen noch einige größere und kleinere Gruppierungen h i n z u . A m Jahrestag der italienischen Aggression gegen Griechenland, am 28. Oktober 1941, beschloß das ZK der EAB. beflügelt v o m heldenhaften Kampf des Sowjetvolkes gegen die faschistischen Aggressor, mit dem allgemeinen Befreiungskampf zu beginnen. Das war die Antwort auf den barbarischen Terror, den die faschistischen Okkupanten seit ihrem Einmarsch gegen das griechische Volk entfesselt hatten, um es zu zwingen, sich dem Okkupationsregime unterzuordnen und seinen Widerstand aufzugeben. Obwohl sich die Methode des brutalen Terrors schon in Jugoslawien nicht bewährt hatte, forderte Reichsaußenminister Hibbentrop, daß auch in Griechenland "brutal durchgegriffen werden (müsse)" und "man den Griechen eisern zeigen müsse, wer Herr im Lande sei. Derartige harte Methoden seien notwendig, wenn man sich in einem Krieg mit Stalin befände, der kein Kavalierskrieg, sondern ein brutaler Ausrottungskrieg sei.1,1 ^
- 57 Als Folge dieser Politik des "brutalen Durchgreifens" und des "Ausrottungskrieges" wurde im Mai 1941 das Dorf Candanos auf der Insel Kreta völlig zerstört und seine Einwohner, mehr als 300, erschossen. Ende Mai und Anfang Juni 1941 exekutierten deutsche Faschisten weitere Hundert griechischer Männer und Frauen in zahlreichen Dörfern Kretas. 1 2 Ende September 1941 wurde in Korinth ein Konzentrationslager zur Aufnahme "achaenfeindlicher Elemente" eingerichtet, in das, wie es im Bericht der 1. Panzerdivision hieß, "die kommunistische Intelligenz (vornehmlich Ärzte und Advokaten)" verschleppt w u r d e . ^ Im Oktober 1941 machten deutsche Soldaten die Ortschaften AnoKerzelion und Kato-Kerzelion in Thrakien dem Erdboden gleich und ermordeten dabei 207 männliche Einwohner. Trotz dieser terroristischen Maßnahmen gelang es den Okkupanten nicht, das Hinüberwachsen des Kampfes einzelner Partisanenabteilungen in den allgemeinen nationalen Befreiungskampf zu verhindern.
Die Aushungerung und ökonomische Ausplünderung Griechenlands Zu den Methoden der nazistischen Besatzungspolitik gehörte jedoch nicht nur die Methode des systematischen physischen und psychischen Terrors, sondern auch die Methode der ökonomischen Ausplünderung und der Aushungerung. Hach der Besetzung Griechenlands begann die völlige Unterordnung der griechischen Wirtschaft unter die Herrschaft der deutschen Monopole, die 51 Prozent des Kapitals der wichtigsten Industrie« und Handelsunternenmen dea Landes übernahmen. Die gesamte griechische Industrie wurde gezwungen, für die Kriegsziele des deutschen Imperialismus zu arbeiten. Wie General Georg Thomas bezeugte, ging es besonders um die Betriebe in Saloniki, Athen, Piräus und Eleussi, die "fUr die Kriegs-
- 58 und RüstungsviirtSchaft in Frage kamen... Die '..erke in Athen wurden in Sonderheit für den Ii eparat urb et rieb der Luftwaffe von Bedeutung. Aber auch i'tir die Öl- und TaDakversorgung von Truppe und Heimat konnten sich die uehrviirt schart liehen Dienststellen erhebliche Verdienste erwerben..."1^ Im Gefolge der faschistischen Wehrmacht trafen Beauftragte der deutschen Konzerne in Griechenland ein, um die schon vor der Aggression ins Auge gefaßte Beute einzubringen. ¿0 schrieb der Direktor der Friedrich-Krupp-AG in einem Bericht vom 15'. Mai 1941, daß in den ersten zehn Tagen des Monats "die gesamte griechische Bergbauproduktion an Schwefelkies, Eisenerz, Chromerz, Hickelerz, Magnesit, Braunstein und Gold langfristig 15 filr Deutschland gesichert" worden aei. Bisweilen mußten die deutschen Monopole vorübergehend aus politischen Gründen auf die Interessen ihrer italienischen Konkurrenten eine gewisse Rücksicht nehmen, wie der Ausgang des Streites zwischen Krupp und der Azienda Italiana Minerali Ketallici (AKLil) um 16 die Bis Ausbeute der Kickelerzgruben der Lokria AG beweist. Ende 1941 "erwarben" auch andere deutsche Konzerne griechische Betriebe. Die Korddeutsche Aluminium AG "kaufte" die SA de Parnas (Bauxit-»Parnas) und die Delphi Bauxit SA, während sich die Akkumulatorenfabrik AG, Berlin, die Industrie hellenique d* Accues Pak SA und die Mundus AG, Berlin, die Biblos AG in 17 Athen aneignete. Auf finanziellem Gebiet wurde Griechenland vor allem durch die Einführung der ungedeckten Reichskreditkassenscheine (Besatzungsmark = 60 Drachmen), durch riesige Besatzungskosten, durch Inflation und durch den Mißbrauch des Clearings ausgeplündert. In der kurzen Zeit von August bis Dezember 1941 mußte das griechische Volk 26 206 085 000 Drachmen an Besatzungskosten
- 59 aufbringen. Das war eine Summe, die um 60 Prozent höher lag als die geschätzten griechischen Staatseinnahmen im gleichen Zeitraum, die für das ganze Jahr 1941 nur insgesamt 23 000 000 18
000 Drachmen betrugen.
Gleich zu Beginn der Okkupation setzten
die deutschen Imperialisten 10 000 000 000 Besatzungsmark in Umlauf, eine Summe, die der Hälfte des damaligen Geldumlaufs entsprach, der seit Ende liärz 1941 bis Ende Dezember 1941 von 19.371 liillionen Drachmen auf 48.795 Millionen Drachmen 19 anstieg.
Das Clearing, das vor dem Kriege von deutschen Finanz-
kapital als Mittel des Eindringens in die gräahische Wirtschaft benutzt worden war, verwandelte sich seit Beginn der Okkupation in die wirksamste Methode zur wirtschaftlichen Ausraubung des Landes, die durch das direkte Requirieren von Lebensmitteln und Rohstoffvorräten ergänzt wurde. In einem Bericht der königlich-griechischen Regierung an das Internationale M i l i t ä r tribunal in Nürnberg wurde angeführt, daß "eine der ersten Maßnahmen des Feindes nach der Besetzung Griechenlands" unter anderem die Requirierung von 71 000 t Rosinen, 10 000 t Olivenö l , 1 435 t " K a f f e e , 1 143 t Zucker, 2 520 t Reis und einer
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ganzen Schiffsladung Weizen im Yierte von 530 000 Dollar war. Als Folge a l l dieser Ausplünderungsmaßnahmen sank das griechische Nationaleinkommen von 62 Milliarden Drachmen im Jahre 1939 21 auf 21 Milliarden Drachmen im Oktober 1941.
Dagegen stiegen
die Preise für Hahrungsmittel bis Dezember 1941 auf das Zehn-, fache und die durchschnittliche Tagesration betrug im Kriegs- . winter 1941 pro Person nur noch 900 Kalorien, so daß Griechenland von einer furchtbaren Hungersnot heimgesucht wurde. Besonders schwer wurden Athen und Piräus betroffen, wo etwa 300 000 22 Menschen verhungerten.
Selbst Hermann Neubacher, der faschi-
stische "Sonderbeauftragte des Reiches für wirtschaftliche und
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finanzielle Prägen in Griechenland" mußte rückblickend auf die damalige katastrophale Lage in Griechenland folgendes zugeben: "Im Viinter 1941 auf 1942 brachen in Athen zahllose Hungerskelette auf offener Straße zusammen und starben, v,o sie lagen. Höchstpreise unter schweren Strafsanktionen, also eine Llarktregelung nach dem Muster der deutschen Kriegswirtschaft, leert zuverlässig den Lebensmittelmarkt bis auf den letzten Kohlkopf nährend die Preise des schwarzen Marktes ins Ungemessene stiegen. 1,23 Trotz dieser verbrecherischen Politik des Aushungerns, wodurch nicht zuletzt auch griechische Werktätige als Zwangsarbeiter für die faschistische Kriegsindustrie "gewonnen" werden sollten» trotz der brutalen ökonomischen Ausplünderung und politischen Aufteilung Griechenlands und trotz des systematischen barbarischen Terrors gegen das griechische Volk vollzog sich unaufhaltsam der Prozeß der Formierung der gesellschaftlichen Kräfte, die die Triebkräfte des antifaschistischen Widerstandskampfes bildeten. Die griechische Arbeiterklasse mit ihrer Vorhut, der KPG an der Spitze, übernahm seit dem 27. September 1941, seit der Gründung der EAM, die Führung des organisierten, bewaffneten nationalen Befreiungskampfes in einem fest gefügten, breiten Bündnissystem, dem die faschistischen Okkupanten auf die Dauer nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen hatten.
- 61 - .
Anmerkungen 1
Vasilios Efraimidis. l e système politique instaure en Grèce par les occupants fascistes, S. 4 u. S. 6 (hektograph. Referat, gehalten auf dem I I I . Internationalen Kongreß f ü r die Geschichte des europäischen Widerstandes, 2.-4.9.1963, Karlovy Vary).
2
Kostas Dalianis. Der nationale antifaschistische Widerstandskampf des griechischen Volkes 1941 - 1944, p h i l . Diss. Leipzig 1970, S. 21 f .
3
Robert Herzog. Grundsätze der deutschen Besätzungsvermaltung in den ost- und sUdosteuropäischen Ländern mährend des zweiten Weltkrieges. Studien des Instituts für Besätzungsfragen in Tübingen zu den deutschen Besetzungen im 2. Weltkrieg, Tübingen 1955, S. 85.
4
Pall 7, S. 114 u. 126.
5
Archiv der Gegenwart, 1941, Spalte 5003 A.
6
Z i t . nach: Robert Herzog, S. 183«
7
Archiv der Gegenwart, 1941, Spalte 4999 A.
8
Z i t . nach: Kosta Dalianis, S. 75»
9
Z i t . nach: Ebenda, S. 77.
10 P a l l 7, S. 209, Kosta Dalianis, S. 104. 11
BIG, Bd. 10, S. 443.
12
Georges Zoidis. l a terreur Banglante declenchee par les occupants fascistes contre l e peuple grec, S. 13 u. S. 21 (hektograph. Referat, gehalten auf dem I I I . Internationalen Kongreß für die Geschichte des europäischen Widerstandes, 2.-4.9.1963, Karlovy Vary).
13
Z i t . nach: Pall 7, S. 45.
14
BIG, Bd. 30, S. 276, Dok. 2353-PS.
15
Anatomie des Krieges, Dok. 160, S. 330.
16
G r i f f nach Südosteuropa, Dok. 115»
- 62 17
Anatomie dea Krieges, Dok. 179, S. 355.
18
IMG, Bd. 8, S. 23.
19
Jean D. Scouriotia. Régime économique de l'occupation, S. 7 (hektograph. Heferat, gehalten auf dem III. Internationalen Kongreß für die Geschichte des europäischen Widerstandes, 2.-4.9.1963, Karlovy Vary).
20
IMG, Bd. 8, S. 24.
21
Jean D. Scouriotis, S. 6.
22
Kostas Dalianis, S. 26.
23
Hermann ïïeubacher. Sonderauftrag Südost 1940-1945. Bericht eines fliegenden Diplomaten, 2. Auflage, Göttingen/Berlin/ Prankfurt a.M. 1957, S. 76.
- 63 Dr. Marion Einhorn Griechenland in der Auaeinandersetzung zwischen Kapitalismua und Sozialismus 1944/1945 In der Schlußetappe des XI. Weltkrieges und in den ersten Uachkriegsjähren vollzogen sich in einer Reihe von Ländern Europas und Asiens antifaschistisch/demokratische Umwälzungen, die durch ihre erfolgreiche Weiterführung zu sozialistischen Revolutionen den Beginn einer neuen Phase des von der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution eingeleiteten Ubergangs der Menschheit vom Kapitalismus zum Sozialismus ankündigten. Bis sich hierin manifestierende objektive Entwicklungstendenz der Weltgeschichte zu negieren und in diesem Zusammenhang die völkerbefreiende Rolle der Sowjetunion zu verfälschen, gehört auch heute noch zum Arsenal antikommunistischer Entstellungen des Geschieht sverlaufs. Ganz im Sinne eines imperialistischen Machtblockdenkens wird noch immer das Schreckgespenst einer "expansiven" sowjetischen Außenpolitik^ beschworen, in deren Ergebnis vor allem mit Hilfe sowjetischer Bajonette die gesellschaftlichen Veränderungen in Europa vollzogen und das internationale Kräfteverhältnis entscheidend zuungunsten des Westens verschoben werden seien. Die imperialistisch-apologetische Gesamtkonzeption der Nachkriegsgeschichtsschreibung und ihre Grundthesen sind von der marxistisch-leninistischen Geschichtswissenschaft anhand der deutschen Geschichte wie der der Länder des sozialistischen Weltsystems seit langem widerlegt worden. Doch auch die bisher weniger unter diesem Gesichtspunkt in Betracht gezogene Entwicklung des Kampfes zwischen Port schritt und Reaktion in Griechenland während der Schlußphase des II. Weltkrieges verdient gerade in diesem Zusammenhang besondere Aufmerksamkeit. Auch hier zeigt sich der tiefe soziale
- 64 Inhalt des nationalen Befreiungskampfes der Volksmassen, der antiimperialistische Charakter des Widerstandes, aus dem der Kampf für die Errichtung einer volksdemokratischen Ordnung hervorwuchs. Wie in allen vom faschistischen deutschen Imperialismus unterjochten Ländern bildete sich auch in Griechenland unter Führung der griechischen Kommunistischen Partei eine breite antifaschistische Widerstandsbewegung heraus« Mit einer Mitgliederstärke von ca. 2 2 Millionen aus einer Bevölkerung von etwa über 7 Hillionen erito wickelte sich die Nationale Befreiungsfront (EAH)
zu ihrer bedeu-
tendsten und über die stärkste Massenbaais^ verfügenden Kraft. Durch die von der bewaffneten Formation der Nationalen Befreiungsbewegung ELAS^ unter großen Opfern erkämpften Erfolge im Partisanenkrieg wurde bis Ende Oktober 1944 fast das gesamte griechische Festland befreit. Der Volkskampf richtete-sich nicht nur gegen die faschistischen Okkupanten, sondern ebenso gegen die inneren reaktionären Kräfte, die eine demokratische Umgestaltung des Landes verhindern wollten. Die von der Kommunistischen Partei Griechenlands seit Mitte der 30er Jahre befolgte und nährend des Krieges fortgesetzte Volksfrontpolitik^, die das feste Bündnis der Arbeiterklasse mit der Bauernschaft, die Einbeziehung der Mittelschichten und eines Teiles der Bourgeoisie unter Wahren der Hegemonie der Arbeiterklasse sicherte, schuf eine der entscheidenden Voraussetzungen für die Möglichkeit des Hinüberwachsens der nationalen Befreiungsbewegung in die volksdemokratische Revolution. Bereits Ende 1943, als nahezu die Hälfte des griechischen Festlandes durch die militärischen Operationen der ELAS befreit worden war, übte die Nationale Befreiungsfront in weiten Teilen dieses Gebietes faktisch die Macht aus. Wichtige Exekutivinstitutionen wurden
- 65 der als volksfeindliches Unterdrückungsinstrument der Besatzungsmacht diskreditierten griechischen Quislingregierung entzogen und in ihrem Charakter völlig verändert: Verwaltung, Justiz und Erziehungswesen übernahmen Vertreter des Volkes.^ Mit der Schaffung von Organen der Volksmacht (Volksräte, Nationale Bürgergarde und Volksgerichte), die aus den örtlich durchgeführten Volksversammlungen hervorgingen und ihre Stütze p in der bewaffneten Macht der über 75.000 Kämpfer
zählenden
Volksbefreiungsarmee BLAS hatten, wurde in den befreiten Landesteilen die Wiedererrichtung der Herrschaft der'griechischen Bourgeoisie verhindert und wesentliche Vorbedingungen für den Aufbau neuer demokratischer Machtverhältnisse hergestellt. Außerordentlich hoch sind die Leistungen einzuschätzen, die von den griechischen Patrioten im Kampf um die Errichtung der Volksmacht in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens erbracht wurden. Ungeheure Schwierigkeitten inhaltlicher, personeller und technischer Art waren zu Uberwinden. Diese Schwierigkeiten zu meistern gelang ihnen nur - wie in den ersten Nachkriegsjähren von Vertretern der bürgerlichen Historiographie noch zugegeben wurde - durch das gemeinsame Handeln der in der EAM zusammengeschlossenen demokratischen Kräfte, die, Kommunisten wie Nichtkommunisten, mit äußerster Einsatzbereitschaft und Q enormer Begeisterung
aktiv am Kampf um die endgültige Befreiung
des Volkes auf der Basis des von der Kommunistischen Partei Griechenlands initiierten VolksfrontProgramms mitwirken wollten. Angesichts der weiteren Erfolge der ELAS im Kampf gegen die Okkupanten wurden im Frühjahr 1944 die Koordinierung der antifaschistischen Haftnahmen und die Stabilisierung der Keime der neuen Staatsmacht zu einer zwingenden Notwendigkeit. Um die Fortdauer und Vollendung des sich örtlich in den einzelnen Landesteilen anbahnenden Prozesses des unmittelbaren Hinüber-
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wachaena des Befreiungskampfes in die volksdemokratische Revolution zu gewährleisten, bildete die Nationale Befreiungsfront im März 1944 den Politischen Ausschuß der Nationalen Befreiung.^® Dieser vor der endgültigen Befreiung des gesamten Territoriums als Zwischenlösung unternommene Schritt wurde um so dringender, da die griechische Exilregierung die Vorschläge der EAK für die- Bildung einer provisorischen Regierung , die den Weg für die demokratische Entwicklung vorbereiten sollte, abgelehnt hatte. Der Politische Ausschuß der Nationalen Befreiung förderte durch eine Reihe von Maßnahmen das Wirken der Organe der örtlichen Selbstverwaltung und die Sicherung der im Entstehen begriffenen demokratischen Verhältnisse. Die von ihm unternommenen ersten Schritte auf politischem, wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet dienten der Gewährleistung der Freiheiten und Rechte des Volkes und der Verbesserung seines Lebensstandards. So v.urde u.a. den Landgemeinden das Verwaltungs- und Nutzungsrecht der Wälder und Weiden übertragen, das Lohnniveau erhöht und das Prinzip "gleicher Lohn für gleiche Arbeit" für Frauen eingeführt, der Schulunterricht und die Ausbildung von Lehrern organisiert, Kindergärten sowie Möglichkeiten für die gesundheitliche Betreuung der Bevölkerung geschaffen. Gemeinsam mit der ELAS übernahm die neu gegründete Nationale Volkspolizei, die sich als bewaffnetes Organ des Volkes in ihrem Charakter grundsätzlich von der bürgerlichen griechischen Gendarmerie unterschied, den Schutz der mit unsäg11 liehen Opfern erkämpften Errungenschaften. Durch seine gesamte Politik wies sich der Politische Ausschuß der Nationalen Befreiung, der die Rechte einer demokratischen provisorischen Regierung erhielt, als echte Interessenvertretung des Volkes aus. Gestützt auf die Mitarbeit der EAII-Organisationen in den befreiten Gebie-
- 67 ten wuchs sein Einfluß rasch an und festigte die Positionen der fortschrittlichen Kräfte innerhalb der griechischen Widerstandsbewegung. Bereits einen Monat nach seiner Bildung, im April 1944, konnte er Wahlen zum Nationalrat, dem obersten gesetzgebenden Organ der Volksmacht durchführen, an denen sich 1,8 Millionen Bürger beteiligten. In geheimen Unterschriftensammlungen in den noch besetzten Gebieten unterstützten große Teile der Bevölkerung 12 diese Wahl.
Der Hationalrat vereinigte Vertreter aller sozialen
Schichten des Volkes in sich und spiegelte somit auch in seiner Zusammensetzung die Breite der griechischen Widerstandsbewegung und seine Legitimation als WillensVertreter des Volkes wider. Hoch während der nationale Befreiungskampf fortdauerte, waren in Griechenland somit entscheidende zentrale Machtorgane entstanden, die ihrem Klassencharakter nach Grundlagen einer volksdemokratischen Staatsmacht verkörperten. Durch ihre politischen und sozialen Maßnahmen mit dem Ziel der Zuendeführung der bürgerlich-demokratischen Revolution und durch ihre Politik des Zusammenschlusses aller antiimperialistischen Kräfte ebneten sie den Weg- für die Errichtung einer volksdemokratischen Ordnung. Der Sieg der demokratiechen Kräfte Griechenlands drohte die Hegemoniebestrebungen des britischen Imperialismus im Balkanraum zu durchkreuzen. Im Rahmen der während der letzten Kriegsjähre auch seine militärstrategische Konzeption hinsichtlich der Eröffnung der zweiten Front bestimmenden Pläne, einen unter britischer Kontrolle stehenden Machtblock auf dem Balkan zu schaffen^, wurde der Sicherung des britischen Einflusses insbesondere in Griechenland entscheidende Bedeutung beigemessen. Hier schien der Boden für die Wahrung britischer Profit- und Hachtinteressen durch traditionelle Bande der Zusammenarbeit mit dem griechischen Großkapital besonders gut vorbereitet. Griechenland, das in strategischer Hinsicht für die Kontrolle
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des östlichen Mittelmeeres erhebliche Bedeutung besaß, zählte vor dem II. Weltkrieg zu den europäischen Ländern, in denen das britische Monopolkapital sin der Wirtschaft in außerordentlich hohem Maße beteiligt w a r . ^ 67,4 Prozent aller ausländischen Kapitalanlagen gehörten im Jahre 1932 britischen Firmen. Sie betrugen damit mehr als das Doppelte des britischen Anteils in Rumänien (28,6 Prozent) und sogar nahezu bzw. mehr als das Dreifache ihres Anteils in Jugoslawien (23,3 Prozent) und in Ungarn (22 Prozent). Wie in anderen Ländern bestimmte- das Interesse an der Sicherung der langfristigen politischen Ziele Großbritanniens auch in Griechenland die britische Haltung gegenüber der Widerstandsbewegung. Die Direktiven, die das Foreign Office dem seit Oktober 1942 in Griechenland operierenden britischen militärischen Verbindungsstab für seine Tätigkeit erteilte, waren darauf gerichtet, mit allen Mitteln die Kräfte der ELAS zu unterminieren und zu verhindern, daß sich die demokratischen Kräfte zu einem überragenden Machtfaktor entwickelten. Doch obwohl nichts unversucht gelassen wurde, diese Orientierung umzusetzen - wobei die britische Militärmission selbst vor der Unterstützung von der griechischen Quislingregierung ausgehaltener bewaffneter Gruppen von Kollaborateuren nicht zurückschreckte - erwies sich die Verwirklichung ihres Auftrages angesichts der gegebenen Situation als irreal. Die Furcht des britischen Finanzkapitals, Interessen und Einfluß in Griechenland endgültig zu verlieren, wuchs in dem Maße an, wie die Entscheidung des Kräfteverhältnisses der Klassen im lande und damit zugleich die Machtlosigkeit der von Großbritannien unterstützten griechischen Exilregierung in Kairo immer deutlicher zutage trat. Als Anfang April 1944 selbst von großen Teilen innerhalb der der Exilregierung unterstehenden bewaffneten griechischen Streitkräfte
- 69 im Nahen Osten die Forderung erhoben -wurde, die provisorische L, Ali-Regierung in Griechenland als legitime Regierung anzuerkennen, 1 ^ bereitete Großbritannien den Kurswechsel von der bislang verfolgten Politik der materiellen und moralischen Unterstützung 17 der reaktionären Kreise Griechenlands
zur offenen politischen
und militärischen Einmischung vor, um den inneren Entwicklungsprozeß in Griechenland zugunsten von Demokratie und gesellschaftlichen Portschritt mit gewaltsamen Mitteln aufzuhalten. Bereits Ende September 1943 hatte Chürchill ausdrücklich darauf hingewiesen, daß Großbritannien "gezwungen sein" könnte, "in der Befreiungsstunde in die inneren Angelegenheiten Griechenlands einzugreifen". In einem liemorandum für das Komitee der Stabschefs forderte er damals bereits Vorbereitungen zu treffen, um unmittelbar nach AbzUg der deutschen Besatzung durch die Entsendung von "5000 lEann britische Truppen mit Panzerautos und Schützenpanzern nach Athen" einem "Kommunistischen Staatsstreich" zuvorzukommen. 1 ® Der von Großbritannien im April 1944 zunächst eingeschlagene fceg bestand, in dem Versuch, durch gleichzeitige Anwendung politischmilitärischer Zwangsmaßnahmen und diplomatischer Ränke die Entscheidung der Macht frage im Interesse der griechischen Bourgeoisie und ihrer britischen Hintermänner rückgängig zu machen. Nahezu 10.000 republikanisch-demokratisch gesinnte Angehörige der griechischen Armee, d.h. über die Hälfte der im Nahen Osten stationierten griechischen Streitkräfte, die sich gegen die Exilregierung und für die Anerkennung der Regierungsgewalt der üAw ausgesprochen hatten, wurden von britischen Militärbehörden gefangen gesetzt und zum Teil sogar noch bis Ende 1945 in 19 Internierungslagern in Eritrea gehalten. Um die Sicherung der Volksmacht zu vereiteln, richtete sich der Angriff nunmehr gezielt auf die Beseitigung der politischen und
- 70 militärischen Machtorgane der Nationalen Befreiungsfront in Griechenland, die Provisorische Regierung der EALi und deren bewaffnete Kräfte ELAS. Unter Ausnutzung des Einheitsstrebens der griechischen Patrioten setzte die Churchill-Regierung Anfang September 1944 die freiwillige Auflösung der Provisorischen EAM-Regierung durch, für die als Gegenleistung die Aufnahme von 6 Vertretern der Nationalen Befreiungsfront in die griechische Exilregierung eingeräumt wurde, Ein weiteres, vor allem aus der Verkennung der machtpolitischen Ambitionen des britischen Imperialismus geborenes und ebenso folgenschweres Zugeständnis, zu dem sich die EAII am 26. September 1944 bereit fand, war die Zustimmung zur Unterstellung aller bewaffneten griechischen Formationen unter das Kommando britischer lülitärbe20
hörden.
Mit dieser Entscheidung beraubte sich die Nationale Be-
freiungsfront, die noch im Oktober und November 1944 über den größten 'i'eil Griechenlands die Macht ausübte, selbst der Verfügung über jene in der ELAS verkörperte Kraft, die den Schutz der ersten Errungenschaften der im Entstehen begriffenen Volksmacht vor den Anschlägen der in-und ausländischen Reaktion gewähren konnte. Nach der bereits im August 1944 zur "Aufrechterhaltung der Ordnung" von der britischen Regierung vorbereiteten und im Oktober 1944 durchgeführten Besetzung Griechenlands durch britische Truppen trieb die Auseinandersetzung zwischen Portschritt und Reaktion auf griechischem Boden, zwischen antiimperialistischer Demokratie und Wiedererrichtung des imperialistischen Herrschaftssystems, ihrem Höhepunkt entgegen. Auch von bürgerlichen Historikern bleibt die Tatsache unbestritten, daß der Ausgang dieses Kampfes ohne Einmischung der britischen Armee in die innergriechischen Verhältnisse mit einem Sieg der Nationalen Befreiungsfront und der Errichtung einer volksdemokratischen Ordnung 21 entschieden worden wäre.
- 71 Anlaß für das unverhüllte militärische Eingreifen Großbritanniens zur Wiedererrichtung der Macht der griechischen Großbourgeoisie war die Ablehnung der von der griechischen Reaktion erhobenen Forderung nach einseitiger Entwaffnung und Auflösung der ELAS durch die demokratischen Kräfte. Während die britische Regierung die Rechten in ihrer Weigerung, mit den konservativ-monarchistischen Militäreinheiten ebenso zu-verfahren, unterstützte, verfügte sie unter Übergehung der griechischen Regierung Anfang Dezember 1944 durch den britischen liilitäroberbefehlshaber, General Scobie, die Auflösung der ihm noch wenige lochen zuvor selbst unterstellten größten, aber einzigen militärischen Kraft demokratischen Charakters. Hinter dem vom britischen Imperialismus bewußt provozierten Anschlag auf die bewaffneten Formationen der griechischen Arbeiter und Bauern verbarg sich das weiter gesteckte Z i e l , die Vertreter der EAM von der Teilhabe an der Regierungsgewalt auszuschalten, deren legales Wirken innerhalb der griechischen Regierung f ü r die Verbesserung der Lebenslage der 22 Werktätigen
zu einer weiteren Schwächung kapitalistischer Macht-
verhältnisse in Griechenland führen mußte. Mit der von General Scobie am 2. Dezember 1944 verfügten Auflösung und Entwaffnung der ELAS bei gleichzeitiger Duldung und Ermutigung der Rechten, den Staatsapparat auf allen Ebenen durch weitere Hinzuziehung von Kollaborateuren und Vertretern monarcho-faschistischer Kreise auszubauen und die Macht der Großbourgeoisie zu f e s t i gen, provozierte die Churchill-Regierung "die Kraftprobe", auf die der britische Imperialismus, nicht aber die Nationale Befreiungsfront bewußt hingearbeitet h a t t e . ^ Diese offene Einmischung in die innere Angelegenheit eines anderen Landes war nicht Ausnahmefall, sondern immanenter Bestandteil der global konzipierten P o l i t i k zur Erhaltung der im Weltmaßstab erschütterten Machtstellung Großbritannien und diente g l e i c h z e i t i g der Stabilisierung des
- 72 kapitalistischen Gesamtsystems. Ende Kovember 1944, zum gleichen Zeitpunkt ihres Vorgehens in Griechenland, setzte sich die britische Regierung ebenso schamlos durch ihr Eingreifen in die inneren Verhältnisse Italiens, Belgiens, Hollands zugunsten konservativer K r ä f t e ^ Uber die von ihr verkündeten Prinzipien der Atlantik Charta hinweg. Die blutigste und opferreichste Konfrontation der Klassenkräfte aber führte der britische Imperialismus in Griechenland herbei. Bach zehnwöchigen Kämpfen, ausgelöst von den britischen Interventionstruppen durch den Schießbefehl auf friedlich demonstrierende Bürger in Athen, unter Einsatz einer Übermacht an Panzern und Bombenflugzeugen, wurde mit der den demokratischen Kräften im Abkommen von Varkisa (12.2.1945) zugesicherten freien Entscheidung des Volkes Uber die künftige Regierungsform in allgemeinen, demokratischen V/ahlen und der Wiederherstellung demokratischer Verhältnisse die Entwaffnung der EIAS erzwungen. Der Bruch der in diesem Abkommen gegebenen Zusagen, den die von den griechischen Werktätigen nicht legitimierte und nur auf britische Bajonette gestützte griechische monarchistische Regierung nach der Entwaffnung des Volkes bei gleichzeitiger Entfesselung zügellosen Terrors gegen griechische Patrioten beging, führte dazu, daß Griechenland 1946 der 4 Jahre andauernde Bürgerkrieg aufgezwungen v.urde, der Anfang Oktober 1949 nur durch die 2 Jahre zuvor begonnene offene Einmischung der USA mit einer Niederlage der demokratischen Kräfte endete. Diese Niederlage konnte herbeigeführt werden, weil die griechische Großbourgeoisie während und nach dem Zweiten Weltkrieg ihre engen Klasseninteressen über die nationalen Interessen des eigenen Volkes stellte, zum kleineren Teil offen mit dem Faschismus kollaborierte bzw. sich in ihrer Mehrheit zur Aufrechterhaltung
- 73 ihrer ilacht auf den britischen Imperialismus stützte und gemeinsam mit diesem die militärische Intervention vorbereitete und durchführte. Die Entwicklung der Ereignisse in Griechenland gegen Ende des II. Weltkrieges aber beweist eindeutig: Auch hier trug die antifaschistische Widerstandsbev;egung, die vor allem die allgemein demokratischen Aufgaben der nationalen .Befreiung löste, wesentlich zur Festigung der Einheitsbestrebungen in den lieihen der demokratischen Kräfte bei; auch hier erwarb sich die kommunistische Partei durch -ihren opferreichen Kanpf gegen die faschistischen deutschen Okkupanten wachsendes Ansehen; auch hier stärkten die Erfahrungen mit der in Griechenland vor allem durch die Metaxas Diktatur diskreditierte Herrschaft der Großbourgeoisie die Entschlossenheit der VO-Lksmassen, den Kampf bis zur erfolgreichen Veränderung der gesellschaftlichen Kachtstruktur voranzutreiben. Der innere revolutionäre Entwicklungsprozeß hätte - ohne das massive Eingreifen des britischen Imperialismus - bei einer schöpferischen, flexiblen, aber eindeutig marxistisch-leninistischen Politik der griechischen kommunistischen Partei 1944/45 und in den folgenden Jahre zu einem ähnlichen Ergebnis v>ie in den übrigen Ländern Südosteuropas geführt
^och die griechischen
.¡erktätigen stießen oereits zu Beginn des Kampfes um demokratische und antifaschistische Veränderungen in der Gesellschaft, im Anfangs Stadium der 1. Etappe der revolutionären Umwälzung, auf den erbitterten .'videratand der in- und. ausländischen Reaktion. Durch den Export der Konterrevolution demonstrierte Großbritannien erstmalig gegen Ende des II. Weltkrieges, v;ie eine imperialistische 25 Lacht gegen den Willen - auch des eigenen - ^ Volkes eine ins Wanken geratene Bastion des imperialistischen Systems in Europa und strategisch wichtige 3asis der britischen Herrschaft im
- 74 Nahen und Mittleren Oaten s t a b i l i s i e r t e . Die von der britischen Regierung während des Krieges o f f i z i e l l vertretene Maxime, den befreiten Ländern die Regelung ihrer Regierungsprobleme ohne Einmischung von außen selbst zu überlassen, "war v i e l l e i c h t ein gesundes Prinzip", das sich jedoch "in der Praxis als nicht anwendbar" erwies, kommentierte Harold iäacmillan zynisch das damalige britische Vorgehen in Griechenland in. seinen Memoi26
ren.
.Nach der Verkündung der Truman Doktrin und dem unverhüllten
Einsetzen des Kalten Krieges, dessen erster Akt faktisch die imperialistische Intervention in Griechenland dargestellt hatte, brüstet e er sich als typischer Vertreter der britischen Finanzbourgeoisie - auf eine gebührende Honorierung durch die USA dabei spekulierend - 1947 schon ganz o f f e n , durch das britische Eingreifen in 27 Griechenland wenigstens einen S e i l Europas "gerettet" zu haben. Unter den erschwerten Bedingungen nach der I'eilniederlage der griechischen Werktätigen im Frühjahr 1945 setzten die f o r t s c h r i t t lichen Kräfte unter Führung der kommunistischen Partei den Kampf f ü r die nationale Einheit, die Verhütung des Bürgerkrieges, den Abzug der britischen Interventionstruppen und eine demokratische Entwicklung des Landes f o r t . Von dem Anwachsen der antiimperialistischen Volksbewegung 1945/46 zeugen die Wahlergebnisse zu den Gewerkschaftsorganen, in denen linke f o r t s c h r i t t l i c h e Kräfte den Sieg davon trugen, machtvolle wirtschaftliche und vor allem politische Kassenaktionen a l l e r Schichte des werktätigen Volkes, die den Forderungen nach allgemeiner politischer Amnestie und der Durchführung f r e i e r Wahlen Nachdruck verliehen v.ie darüber hinaus die Tatsache, daß auch auf dem Lande Linkskräfte wichtige Positionen in vielen Genossenschaften und Genossenschaftsverbänden behaupten konnten. 28
- 75 In dieser Etappe des Kampfes konnte die britische Labour Party das traurige Verdienst für sich in Anspruch nehmen, auch in der Griechenlandpolitik die Interessen des britischen Finanzkapitals sowie der mit ihm kollaborierenden griechischen Oligarchie uneingeschränkt wahrgenommen und die von Churchill geprägte imperialistische Linie der Politik unverändert fortgeführt zu haben. Die britischen Interventionstruppen wurden im lande belassen. Sie sicherten die Einsetzung reaktionärer, unfähiger und korrupter Regierungen, deren Vertreter sich vor allem durch ihren militanten Antikommuniaoua für die Übernahme ihrer Punktionen empfohlen hatten. Unter dem Schutz britischer Truppen und von der britischen Labour-Regierung allein in den ersten zwei Nachkriegsjahren mit Lieferungen hauptsächlich militärischen Charakters im Werte von • OQ
760 Millionen Dollar
unterstützt, gelang es der griechischen
Reaktion nach dem II. V/elt krieg, die Lacht erneut an sich zu reißen und noch einmal Kurs auf die völlige Zerschlagung der demokratischen Kräfte zu nehmen. Ernste Schwächen in der Führungstätigkeit der unter außerordentlich komplizierten Bedingungen kämpfenden griechischen Kommunistischen Partei begünstigten die Durchsetzung dieser Politik. Waren es gegen Ende des II. Weltkrieges rechtsopportunistische Abweichungen in der Leitung der Kommunistischen Partei Griechenlands, die sich in der folgenschweren Bereitschaft zu unzulässigen Kompromissen mit der Reaktion widerspiegelten, so arbeiteten in den ersten Sachkriegsjähren schwerwiegende linkssektiererische Fehler dem Klassengegner direkt in die H'inde. Sie waren - wie der VII. Parteitag der griechischen Kommunistischen Partei 1961 einschätzte - mitverantwortlich dafür, daß die angesichts der Kassenstimmung im Innern, des sich damals in nahezu allen europäischen Ländern vollziehenden revolutionären Aufschwungs und des internationalen
- 76 Kräfteverhältnis insgesamt noch bestehende Möglichkeit der erfolgreichen Zuendefiihrung der volksdemokratischen Revolution 10 nicht genutzt Vierden konnte. Die Orientierung der Parteiführung auf die sozialistische Revolution unter Umgehung ihrer antiimperialistischen demokratischen Etappe, der Versuch, in einem Sprung zum Sozialismus zu gelangen, in dem sich das Unverständnis für die Dialektik des Kampfes um Demokratie und Sozialismus widerspiegelte sovcie eine Taktik, die. von subjektivistischen Fehleinschätzungen der Reife der revolutionären Situation getragen viar, führte zur Isolierung der revolutionären Vorhut von den Massen. Damit vrurde es der griechischen Großbourgeoisie erleichtert, die demokratischen Kräfte zu spalten, ihre Kampfkraft durch brutalsten Terror zu lähmen und sie unter Anwendung militärischer Gewalt zu dezimieren. Politisch, organisatorisch, ideologisch und militär-strategisch ungenügend vorbereitet, konnte der bewaffnete Kampf der Ende Oktober 1946 zur Demokratischen Armee Griechenlands vereinigten Partisanengruppen zwar weite Gebiete des Landes außerhalb der großen Städte der Kontrolle der von britischen Bajonetten gestützten griechischen halbfaschistischen Regierung entziehen, eine Vi ende im Ringen um ein freies und unabhängiges Griechenland jedoch nicht mehr herbeiführen» Das um so weniger, als vom Frühjahr 1947 an, nachdem Großbritannien die zur Niederwerfung der griechischen Volksbewegung erforderlichen Summen angesichts einer drohenden Wirtschaftskrise nicht mehr bestreiten konnte, die Rolle des Weltgendarmen selbst in diesen zur traditionellen britischen Einflußzone zählenden Gebiet vom amerikanischen Imperialismus übernommen wurde. Die Bedeutung, die Griechenland im Konzept der amerikanischen Globalstrategie als Basis für die Pläne des roll back in den volksdemokratischen Staaten Südosteuropas, als
- 77 strategisches Tor zum Schwarzen »leer und zur UdSSR sowie a l s Sprungbrett zum Nahen und K i t t l e r e n Osten beigemessen wurde, geht nicht nur daraus hervor, daß nach der Verkündung der Truman Doktrin und des LIarshall Flanes in den Jahren 1947-49 Hunderte von ilillionen Dollar im Rahmen der amerikanischen " H i l f e " nach Griechenland f l ö s s e n , von denen der Hauptteil zur Kriegführung gegen das griechische Volk benutzt wurde, um das Land als Brückenkopf des Imperialismus auf dem Balkan auszubauen. Folgenschwerer noch v.irkte die von mapgeblichen Ideologen des kalten Krieges eingestandene Tatsache, daß die USA "auf die griechische Innenp o l i t i k und die L'aßnahmen der Regierung beträchtlichen Einfluß" 31 ausübten "und zur griechischen Wehrmacht enge Verbindung"-^ h e r s t e l l t e n . Auf den damals gelegten Grundsteinen konnte die P o l i t i k der Hauptkräfte des WeltImperialismus zur Vertiefung des Klassenbündnisses mit der griechischen Reaktion in der Folgezeit aufbauen. Sie mündete im April 1967 in dem in engem Zusammenwirken mit der CIA unter dem Decknamen "Prometheus" inszenierten Staatsstreich der griechischen Christen, mit deren H i l f e Griechenland in noch höherem Ua3e als zuvor in die globalstratepischen Interessen des amerikanischen Monopolkapitals an der EATC-Südflanke einbezogen v.urde. wiederum i s t es heute die Kommunistische Partei Griechenlands, die durch ihr Ringen um die Sammlung a l l e r patriotischen Kräfte die besten Traditionen des Freiheitskampfes des griechischcn Volkes f o r t s e t z t , um den i.eg zu Demokratie und .Fortschritt zu bahnen.
- 78 -
Fußnoten 1
So z . B. nerneut Boris Meissner, T r i e b k r ä f t e und Paktoren der sowjetischen Außenpolitik, i n : Boris Meissner u . Gotthold Bhode ( H r s g . ) , Grundfragen s o w j e t i s c h e r Außenpolitik, S t u t t g a r t , ( W e s t b e r l i n , Köln, Mainz 1970, S. 9-40.
2
William Hardy Mc H e i l l , The Greek Dilemma. War and Aftermath. London 1947, S. 111.
3
Abkürzung von E l l i n i k o n Apelevtherotikon Metopon.
4
Einigen Schätzungen zufolge v e r e i n i g t e s i e 90 % der Widerstandsk r ä f t e . Die R i c h t i g k e i t d i e s e r Angabe viird durch die vom b r i t i s c h e n Außenminister Eden i n e i n e r Rede im House of Commons am 5.4.1944 zugegebene, bewußt verkleinernde Schätzung d e r - S t ä r k e mit 75s% nur b e s t ä t i g t .
5
Abkürzung f ü r E l l i n i k o s Laikos Apelevtheroticos S t r a t o s
6
Vgl. h i e r z u Kosta D a l i a n i s , Der n a t i o n a l e a n t i f a s c h i s t i s c h e Widerstandskampf des griechischen Volkes 1941-1944, P h i l . D i s s . Leipzig 1970, Us, S. 47-58; 99 f f .
7
William Hardy Mc H e i l l , a . a . O . , S. 8 3 .
8
Stefanos S a r a f i s , In den Bergen von H e l l a s , Berlin 1964, S. 544«
9 10
William Hardy Hc N e i l l , a . a . O . , S. 83* Geschichte des Großen Vaterländischen Krieges der Sowjetunion, Bd. 4, B e r l i n 1965, S. 500 (abgekürzt GVK).
11
Kostas D a l i a n i s , a . a . O . , S. 152 - 155 «
12
Ebenda, S. 148 - 1 5 2 .
13
William Hardy Hc H e i l l , America, B r i t a i n and R u s s i a . Their cooperat i o n and c o n f l i c t 1941-1946, London, Hew York, Toronto 1953, S. 409.,
14
D.F. Fleming, The Cold Y.ar and i t s Origins, 1917-1960, v o l . 1 , Garden C i t y , New York 1961, S. 186.
15
J . T . Vinzev, A n g l i s k i j e k a p i t a l o v l o z e n i j a za g r a n i z e j v period imperialisma, Moskau 1960, S. 360 f . , - z i t . nach Olaf Groehler, Krieg Im V.eaten, Manuskript S. 346, Fußn. 99 1
16
D.F. Fleming, a . a . O . , S. 177«
17
C.Ii. '.Yoodhouae, Zur Geschichte der Resistance i n Griechenland, i n : V i e r t e l j a h r e s h e f t e f . Z e i t g e s c h i c h t e , S t u t t g a r t 1958, H. 2, S. 141 f .
18
W.S. C h u r c h i l l , Memoiren. Der Zweite 'Weltkrieg, Bd V/2, Bern 1952, S. 256 f f .
19
D.F. Fleming, a . a . O . , S. 177.
20
Ebenda, S. 173.
21
C.LI. Woodhouse, a . a . O . , S. 150; Hug Seton-Yiatson, The P a t t e r n of Communist Revolution, London 1960, S. 217; David Horovsitz, Rfom Yalta t o Vietnam. American Foreign Policy i n t h e Cold war, Haymondsworth, Hiddlesex 1967, S. 63; D.F. Fleming, a . a . O . , S. 179 f f .
22
D.F. Fleming, a . a . O . ,
179.
23
Angesichts d e r Entwicklung des K r ä f t e v e r h ä l t n i s s e s d e r Klassen i n Griechenland h a t t e Churchill noch einmal i n einem Memorandum vom 29. August 1944 b e t o n t , daß, um "ein p o l i t i s c h e s Vakuum i n Griechenland" zu vermeiden, es "höchst wünschenswert s e i , "ohne v o r h e r i g e Krise aus heiterem Himmel zuzuschlagen", da das die b e s t e Art s e i , "der EA£- zuvorzukommen". V/.S. C h u r c h i l l , a . a . O . , ¿ a . v i / 1 , S t u t t g a r t 1954 t ¡5. 332. Und i n einem f ü r den b r i t i s c h e n Auß-enminister bestimmten Memorandum vom 7 . liovember 1944 sprach Churchill erneut von e i n e r bevorstehenden "Kraftprobe- mit der EAK, die v.ir nicht scheuen d ü r f e n , v o r a u s g e s e t z t , daß wir den Anlaß dazu gut viählen." Ebenda, S. 335.
24
Während Großbritannien i n I t a l i e n u n m i t t e l b a r i n die Susamaensetzung der am 27.11.1944 neugebildeten Regierung auf
diplomatischem V.ege eingriff, wandte sie am 29.11.44 in Amsterdam und Brüssel militärische Sättel an, um den Einfluß demokratischer Kräfte einzuschränken. Vgl. hierzu William Hardy lie Keill, America, Britain and Russia. Their cooperation and conflict. London, lie v. York, Toronto 1953, S. 523 f.; Harold Macmillan, The Blast of '.¡ar 19391945, London, Melbourne, Toronto 1967, S. 602. 25
Über die Empörung der britischen V.erktätigen und ihre Widerspiegelung im House of Commons angesichts der Politik der Churchill-Regierung in Griechenland vgl. u.a. Li. Foot, Aneurin Bevan, vol. 1, London 1962, S. 484 ff. sowie William Hardy He Heill, a.a.O., S. 525 f.
26
Harold üacmillan, The Blast of V.ar 1939-1945, S. 602.
27
Auf diese V.eise "rechtfertigte" liacmillan am 16.5.1947 im House of Commons die britische Politik zur Unterdrückung der demokratischen Kräfte Griechenlands, Ein deren Konzipierung und Durchsetzung er selbst maßgeblich mitgewirkt hatte. Vgl. Harold Kacmillan, Tides of Portuns 19451955, London 1969, S. 114 u. The Blast of V.ar, a.a.O., S . 5 7 3 ff.
28
Zisis Zografos, Einige Lehren des Bürgerkrieges in Griechenland, in: Probleme des Friedens und des Sozialismus 11/12 1964, S. 993 ff.
29
Hymie Pagan, Die dritte Labourregierung in Großbritannien 1945-1951, in: ZfG 5, 1965, S. 764; D. Horowitz, a.a.O., S. 65
30
Zisis, Zografos,a.a.O., Auch die weiteren Ausführungen stützen sich auf diesen Artikel, der auf der vom VIII. Parteitag der KP Griechenlands (August 1961) getroffenen Einschätzung der Ereignisse beruht.
31
James Burnham, Die Strategie des Kalten Krieges, Stuttgart 1950, S. 57.