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German Pages 282 [281]
Augustinus von Hippo
PATROLOGIA
BEITRÄGE ZUM STUDIUM DER KIRCHENVÄTER Herausgegeben von Andreas Spira †, Hubertus R. Drobner, Christoph Klock
Band XXVI
PETER LANG
Frankfurt am Main · Berlin · Bern · Bruxelles · New York · Oxford · Wien
Hubertus R. Drobner
Augustinus von Hippo Predigten zur Apostelgeschichte (Sermones 148-150) Einleitung, Text, Übersetzung und Anmerkungen
PETER LANG
Internationaler Verlag der Wissenschaften
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
P-Initiale zum weihnachtlichen Introitus aus dem Abdinghofer Graduale fol. 12V, Bibliotheca Theodoriana Hs. Ba 1 aus dem Jahr 1507. Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Erzbischöflichen Akademischen Bibliothek Paderborn.
Umschlaggestaltung: © Olaf Glöckler, Atelier Platen, Friedberg
ISSN 0940-4015 ISBN 978-3-653-01533-1 (E-Book) DOI 10.3726/978-3-653-01533-1 ISBN 978-3-631-63222-2 (Print) © Peter Lang GmbH Internationaler Verlag der Wissenschaften Frankfurt am Main 2012 Alle Rechte vorbehalten. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. www.peterlang.de
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Abb. 3: Stephanus betet für Paulus bei dessen Bekehrung vor Damaskus: Michelangelo Buonarotti, Fresko in der Cappella Paolina, Apostolischer Palast, Rom (vgl. s 149,17)
INHALT
Abbildungsverzeichnis ................................................................................... 12 Vorwort .......................................................................................................... 13 Allgemeine Bibliographie .............................................................................. A. Bibliographien ..................................................................................... B. Hilfsmittel ............................................................................................ C. Manuskripte ......................................................................................... D. Editionen ............................................................................................. 1. Gesamtausgaben ............................................................................. 2. Teilausgaben ................................................................................... E. Deutsche Übersetzungen ...................................................................... F. Fremdsprachige Übersetzungen ........................................................... 1. Englisch .......................................................................................... 2. Französisch ..................................................................................... 3. Italienisch ........................................................................................ 4. Spanisch .......................................................................................... G. Studien ................................................................................................. 1. Lexikon- und Handbuchartikel ....................................................... 2. Sammelbände .................................................................................. 3. Chronologie .................................................................................... 4. Predigttheorie / Rhetorik / Methodik .............................................. 5. Liturgie ........................................................................................... 6. Predigtthemen / Umwelt .................................................................
15 15 15 16 16 16 17 18 33 33 33 35 35 35 35 36 37 38 41 42
Allgemeine Einleitung: Die Apostelgeschichte im Werk Augustins ............. A. Der Befund .......................................................................................... B. Ergebnisse ............................................................................................ C. Schlußfolgerungen ...............................................................................
43 43 55 58
10
Inhalt
Sermo 148: Über die Worte der Apostelgeschichte (5,4): Hätte es denn nicht dein Eigentum bleiben können? usw. Gehalten am Sonntag, am Oktavtag von Ostern, bei den heiligen Zwanzig Martyrern ........................... Einleitung ....................................................................................................... A. Überlieferung, liturgischer Ort und Hörerschaft .................................. B. Die Zwanzig Martyrer und ihre Verehrung .......................................... C. Die Memoria der Zwanzig Martyrer .................................................... D. Datum .................................................................................................. E. Inhalt und Aufbau ................................................................................. Text und Übersetzung .................................................................................... Anmerkungen .................................................................................................
61 63 63 66 70 71 72 74 78
Sermo 149: Predigt, worin Fragen gelöst werden, die sich aufgrund der Apostelgeschichte und dem Evangelium stellen, und zwar folgende vier Fragen: Erstens die Vision Petri (Apg 10-11). Zweitens die Worte des Evangeliums: Euer Licht leuchte vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen (Mt 5,16) usw., und kurz darauf: Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen, um von ihnen gesehen zu werden (Mt 6,1) usw. Drittens die Worte des Evangeliums: Deine Linke soll nicht wissen, was deine Rechte tut (Mt 6,3). Viertens die Feindesliebe (Mt 5,43-48) ................................................................................................... 95 Einleitung ....................................................................................................... 98 A. Überlieferung ....................................................................................... 98 B. Ort und Zeit .......................................................................................... 98 C. Liturgische Einordnung ...................................................................... 101 D. Inhalt und Aufbau .............................................................................. 102 Text und Übersetzung .................................................................................. 108 Anmerkungen ............................................................................................... 132 Sermo 150: Predigt des heiligen Bischofs Augustinus an das Volk am Gedenktag der Bolitanischen Martyrer über die Epikureer und Stoiker ....... Einleitung ..................................................................................................... A. Überlieferung ..................................................................................... B. Ort ...................................................................................................... C. Datum ................................................................................................. D. Die Bolitanischen Martyrer ................................................................
151 154 154 155 156 158
Inhalt
11
E. Inhalt und Aufbau .............................................................................. Text und Übersetzung .................................................................................. Anmerkungen ............................................................................................... Anhang: Textvergleich sermones 150,5-6.8 und 156,7 ................................
159 162 188 212
Abkürzungen ................................................................................................ A. Zeitschriften und Reihen ................................................................... B. Sonstige ............................................................................................. Quellen ......................................................................................................... Literatur .......................................................................................................
225 225 229 231 243
Register ........................................................................................................ A. Bibel .................................................................................................. 1. Altes Testament ............................................................................ 2. Neues Testament ........................................................................... B. Antike und mittelalterliche Autoren und Werke ................................ C. Moderne Autoren und Werke ............................................................ D. Griechische und lateinische Wörter und Begriffe .............................. E. Namen und Sachen ............................................................................
257 257 257 258 261 270 274 275
ABBILDUNGEN Abb. 1 (S. 5)
Wappen von Paul Josef Kardinal Cordes (© Erzbischöfliche Pressestelle Paderborn)
Abb. 2 (S. 6)
Paul Josef Kardinal Cordes (© Gerd Vieler, Paderborn)
Abb. 3 (S. 8)
Stephanus betet für Paulus bei dessen Bekehrung vor Damaskus: Michelangelo Buonarotti, Fresko in der Cappella Paolina, Apostolischer Palast, Rom (Ausschnitt) (vgl. sermo 149,17)
Abb. 4 (S. 107)
Karte Nordafrikas (Ausschnitt)
Abb. 5 (S. 214)
Karte Africa Proconsularis (Ausschnitt) (vgl. S. 159)
Abb. 6 (S. 215)
Athen, Areopag, mit Stoa Poikile (vgl. S. 159 und 197)
Abb. 7 (S. 216)
Hippo Regius, Rekonstruktion der Basilika mit östlichen Anbauten (vgl. S. 70). Nach: Erwan MAREC, Monuments chrétiens d’Hippone, ville épiscopale de Saint Augustin, Paris 1958, 131.
Abb. 8 (S. 217)
Hippo Regius, Grundriß der Basilika mit Anbauten (vgl. S. 70) Nach: Erwan MAREC, Hippone la Royale. Antique Hippo Regius, Algier 1954 (= 1950), Nr. 66.
Abb. 9 (S. 218)
Quellwunder des Moses, Calixtus-Katakombe, Rom (vgl. S. 207 Anm. 91) Nach: Henri LECLERCQ, Moïse: DACL 11/2 (1934) 1665 f.
Abb. 10 (S. 218)
Ankündigung der Verleugnung, Gefangenführung und Quellwunder Petri, Sarkophag, Lateranmuseum, Rom (vgl. S. 207 Anm. 91) Nach: Henri LECLERCQ, Moïse: DACL 11/2 (1934) 1665.
Abb. 11-16 (S. 219-224) Stadtbibliothek Mainz, Codex I 9, fol. 77r-79v. Mit freundlicher Genehmigung.
VORWORT
Unter den 567 gegenwärtig als echt anerkannten Sermones ad populum Augustins1 stehen in der Abteilung „De scripturis“ lediglich drei Predigten zur Apostelgeschichte (Nr. 148-150). Ob diese kleine Zahl die tatsächliche Frequenz seiner Predigttätigkeit über dieses biblische Buch wiederspiegelt, oder ob diese geringe Zahl den historischen Bedingungen der Überlieferung seines Predigtcorpus geschuldet wird, muß dahingestellt bleiben. Bemerkenswert bleibt jedenfalls, daß die Apostelgeschichte im Gesamtwerk Augustins keineswegs eine entsprechend geringe Rolle spielt2. Die drei sermones werden hier erstmals ins Deutsche übersetzt und kommentiert. Bislang waren alle drei Predigten ins Englische, Französische, Holländische, Italienische und Spanische übertragen worden, sermo 150 auch ins Dänische, allerdings ohne eingehende Kommentierung3. Der hier abgedruckte lateinische Text der Predigten beruht bei den sermones 148 und 149 auf dem Vergleich der bisherigen Editionen. Von sermo 150 hat Jacques ELFASSI im Jahre 1999 eine kritische Edition auf der Basis aller bekannten Handschriften vorgelegt4, darunter Codex I 9 der Stadtbibliothek in Mainz, worin 1990 François Dolbeau sechsundzwanzig neue Augustinus-Predigten identifiziert hatte5. In diesem Fall wird der Text – unter Vergleich mit
1
2 3 4
5
Vgl. Eligius DEKKERS / Aemilius GAAR †, Clavis Patrum Latinorum, TurnholtSteenbrugge 31995, 110-122; Hubertus R. DROBNER, Augustinus von Hippo, Sermones ad populum. Überlieferung und Bestand – Bibliographie – Indices = SVigChr 49 (2000) 23-40; DERS., Augustinus von Hippo, Sermones ad populum. Überlieferung und Bestand – Bibliographie – Indices: Supplement 2000-2010 (= Patrologia 25), Frankfurt 2010, 27-55; Roger GRYSON, Répertoire général des auteurs ecclésiastiques latins de l’antiquité et du haut moyen âge. 5e édition mise à jour du Verzeichnis der Sigel für Kirchenschriftsteller commencé par Bonifatius FISCHER, continué par Hermann Josef FREDE. Tome I: Introduction. Répertoire des auteurs: A-H = VL 1/15 (2007), 231-269; Karl Heinz CHELIUS, Augustins Werke und kritische Editionen: AugL 3 (2004- 2010) XI-XXXII. Vgl. Allgemeine Einleitung S. 43-60. S.u.S. 62, 96 und 153. Jacques ELFASSI, Le sermon 150 de saint Augustin. Édition critique et tentative de datation: REAug 45 (1999) 21-30. Vgl. s 148 Anm. 9 und s 150 Anm. 3.
14
Inhalt
den Editionen der Mauriner (PL 38, 807-814) und ELFASSIs – direkt aus dem Mainzer Codex fol. 77r-79v erhoben; die Seiten werden auch als Faksimile beigefügt. Die Überlieferungsgeschichte der sermones wird in allen Fällen diskutiert6. Für die äußerst hilfreiche und hervorragende Vorbereitung des Manuskriptes, insbesondere der Abbildungen, sowie der Betreuung der Drucklegung danke ich herzlich meinem Sekretär, Herrn Ulrich Finnemann. Paderborn, am Gedenktag des hl. Bischofs Hubertus 2011 Hubertus R. Drobner
6
S.u.S. 63-66, 98, 154 f.
ALLGEMEINE BIBLIOGRAPHIE
* = Nicht eingesehen A. Bibliographien DROBNER, Hubertus R.: Augustinus von Hippo, Sermones ad populum. Überlieferung und Bestand – Bibliographie – Indices = SVigChr 49 (2000). ņņ Augustinus von Hippo, Sermones ad populum. Überlieferung und Bestand – Bibliographie – Indices: Supplement 2000-2010 (= Patrologia 25), Frankfurt 2010. Augustin d’Hippone, Vingt-six sermons au peuple d’Afrique. Retrouvés à Mayence, édités et commentés par François DOLBEAU. Mise à jour bibliographique 1996-2000 (= Collection des Études Augustiniennes, Série Antiquité 147A), Paris 2001. B. Hilfsmittel DEKKERS, Eligius / GAAR, Aemilius: Clavis Patrum Latinorum, TurnhoutSteenbrugge 31995, 110-122. GRYSON, Roger: Répertoire général des auteurs ecclésiastiques latins de l’antiquité et du haut moyen âge. 5e édition mise à jour du Verzeichnis der Sigel für Kirchenschriftsteller commencé par Bonifatius FISCHER, continué par Hermann Josef FREDE. Tome I: Introduction, Répertoire des auteurs: A-H, Freiburg 2007, 231-269. MACHIELSEN, Iohannes: Clavis Patristica Pseudepigraphorum Medii Aevi, 4 vol. = CCL (1990-1994). SIEBEN, Hermann Josef: Kirchenväterhomilien zum Neuen Testament. Ein Repertorium der Textausgaben und Übersetzungen. Mit einem Anhang der Kirchenväterkommentare = IP 22 (1991). TOMBEUR, Paul: Thesaurus Augustinianus. Supplementum II: Sermones novissimi. Series A - Formae: Enumeratio formarum, Index formarum a tergo ordinatarum, Tabulae frequentiarum, Index formarum secundum orthographiae normam collatarum, Concordantia formarum (= Corpus Christianorum. Thesaurus Patrum Latinorum), Turnhout 2003.
16
Allgemeine Bibliographie
VERBRAKEN, Pierre-Patrick: Études critiques sur les sermons authentiques de saint Augustin = IP 12 (1976). ņņ Mise à jour du Fichier signalétique des Sermons de saint Augustin: Aevum inter utrumque (FS Gabriel SANDERS), publiés par Marc VAN UYTFANGHE et Roland DEMEULENAERE = IP 23 (1991) 483-490. C. Manuskripte Die handschriftliche Überlieferung der Werke des heiligen Augustinus. Veröffentlichungen der Kommission zur Herausgabe des Corpus der lateinischen Kirchenväter Hefte I-IV, VII-XIV, XVII-XX, hrsg. von Rudolf HANSLIK / Adolf PRIMMER / Kurt SMOLAK / Pavel SPUNAR = SÖAW.PH 263, 267, 276, 281, 289, 292, 306, 350, 601, 645, 685, 688, 791, 809 (1969-2010). ÉTAIX, Raymond: Homéliaires patristiques latins. Recueil d’études de manuscrits médiévaux. Offert par la Faculté de théologie de Lyon à l’occasion de son départ à la retraite (= Collection des Études Augustiniennes, Série Moyen-Âge et Temps Modernes 29), Paris 1994. D. Editionen 1. Gesamtausgaben Augustini (Sancti Aurelii) ... opera omnia, studio monachorum ordinis s. Benedicti, 11 vol., Paris 1679-1700; 21836-1838. Patrologiae cursus completus. Accurante Jacques-Paul MIGNE, Series Latina 38, Paris 1841; 39 (1841) 1493-1736; 46 (1842) 817-940, 945-1004; Supplementum II, accurante Adalberto HAMMAN (1960). Corpus Augustinianum Gissense a Cornelio Mayer editum auf CD-ROM (CAG 2), Basel 2004. Cetedoc Library of Christian Latin Texts on CD-ROM (CLCLT-5), Turnhout 2002. PERONNE, ÉCALLE, VINCENT, CHARPENTIER, H. BARREAU: Œuvres complètes de saint Augustin, évêque d’Hippone, traduites en français et annotées, renfermant le texte latin et les notes de l’édition des Bénédictines 15-19, Paris 1871-1873. Opere di Sant’Agostino, Discorsi. Testo latino dell’edizione maurina e delle edizioni postmaurine, introduzione Michele PELLEGRINO, Antonio
Allgemeine Bibliographie
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QUACQUARELLI, traduzione e note P. BELLINI, F. CRUCIANI, V. TARULLI, Luigi CARROZZI, Marcella RECCHIA, V. PARONETTO, A. M. QUARTIROLI, indici Franco MONTEVERDE, 9 vol. = NBA 29-34 (1979-1992). ņņ Discorsi nuovi, Supplemento I (Dolbeau 1-20). Introduzione, tavole, testo e note di François DOLBEAU, traduzione di Vincenzo TARULLI = NBA 35/1 (2001). ņņ Discorsi nuovi, Supplemento II (Dolbeau 21-31; Étaix 4-5). Testo, note e appendice di François DOLBEAU, traduzione di Vincenzo TARULLI, indici di F. DOLBEAU, F. MONTEVERDE = NBA 35/2 (2002). Obras completas de San Agustín ņņ VII: Sermones (1.º). Edición bilingüe, traducción de Miguel FUERTES LA-NERO y Moisés M.a CAMPELO = BAC 53 (41981). ņņ X: Sermones (2.º) 51-116. Sobre los Evangelios Sinópticos. Traducción de Lope CILLERUELO, Moisés M.a CAMPELO, Carlos MORAN y Pío DE LUIS = BAC 441 (1983). ņņ XXIII: Sermones (3.º) 117-183. Evangelio de San Juan, Hechos de los Apóstoles y Cartas. Traducción de Amador DEL FUEYO y Pío DE LUIS, notas de Pío DE LUIS = BAC 443 (1983). ņņ XXIV: Sermones (4.º) 184-272 B. Sermones sobre los tiempos litúrgicos. Traducción y notas de Pío DE LUIS = BAC 447 (1983). ņņ XXV: Sermones (5.º) 273-338. Sermones sobre los mártires. Traducción y notas de Pío DE LUIS = BAC 448 (1984). ņņ XXVI: Sermones (6.º) 339-396. Sermones sobre los diversos temas. Índices bíblico, litúrgico y temático de todo el Sermonario agustiniano. Traducción, notas e índices de Pío DE LUIS = BAC 461 (1985). 2. Teilausgaben Sancti Augustini sermones post Maurinos reperti. Probatae dumtaxat auctoritatis nunc primum disquisiti, in unum collecti et codicum fide instaurati studio et diligentia Germani MORIN (= Miscellanea Agostiniana. Testi e studi pubblicati a cura dell’ordine eremitano di S. Agostino nel XV centenario dalla morte del santo dottore 1), Rom 1930. Sancti Aurelii Augustini Hipponensis episcopi sermones selecti duodeviginti, quos ad fidem codicum recensuit prolegomenis notisque instruxit C. LAMBOT = StPM 1 (1950).
18
Allgemeine Bibliographie
Sancti Aurelii Augustini sermones de Vetere Testamento, id est sermones I-L secundum ordinem vulgatum insertis etiam novem sermonibus post Maurinos repertis, recensuit Cyrillus LAMBOT = CCL 41 (1961). Augustin d’Hippone, Sermons pour la Pâque. Introduction, texte critique, traduction et notes de Suzanne POQUE = SC 116 (1966). Wiederabdruck 2003 mit Korrekturen und Ergänzungen [S. 375-378]. Augustin d’Hippone, Vingt-six sermons au peuple d’Afrique. Retrouvés à Mayence, édités et commentés par François DOLBEAU (= Collection des Études Augustiniennes, Série Antiquité 147), Paris 1996. 2e édition revue et corrigée, Paris 2009. DE CONINCK, L. / COPPIETERS ’T WALLANT, B. / DEMEULENAERE, R. (eds.), Augustinus, Sermones de Novo Testamento (51-70A) = CCL 41Aa (2008). PARTOENS, Gert (ed.), Augustinus, Sermones de Novo Testamento (151-156) = CCL 41Ba (2008). SCHILLER, Isabella / WEBER, Dorothea / WEIDMANN, Clemens: Sechs neue Augustinuspredigten. Teil 1 mit Edition dreier Sermones: WSt 121 (2008) 227-284. ņņ Sechs neue Augustinuspredigten. Teil 2 mit Edition dreier Sermones zum Thema Almosen: WSt 122 (2009) 171-213. E. Deutsche Übersetzungen Nummer 1 2 3 = frg Verbr 1 4
5 6 7
Datum undatiert (vor 410/11?) undatiert (nach 401? vor 410/11?) nach dem 12. Februar 405 um den Festtag des hl. Vinzenz am 22. Januar; nach dem 12. Februar 405 (nach dem 24. August 410?); vor den Quaestiones in Heptateuchum I 74 (419) Fastenzeit/Osterzeit, Jahr unbestimmt undatiert undatiert (nach 412/13?)
Übersetzungen Drobner (2000) Drobner (2000) Drobner (2000) Drobner (2000)
Drobner (2000) Drobner (2003) Drobner (2003)
19
Allgemeine Bibliographie
8 = Frang 1 9 10 11 (Fragment) 12
14 15 17
undatiert undatiert undatiert (nach dem 1. Juni 411?) undatiert undatiert; mit gewisser Wahrscheinlichkeit um die Jahre 394/95 einzuordnen
Drobner (2003) Drobner (2003) Drobner (2003) Drobner (2003) Drobner (2003)
Niederehe (1964) Haas (1861) Haas (1861) Leonhardi (1889) 18 Haas (1861) 22 Haas (1861) 25 Haas (1861) 25A = Morin 12 Steidle (1948) 28 Haas (1861) 29B = Dolbeau 8 = Moguntinus 21 Drobner (1993) 34 Leonhardi (1889) 35 undatiert Drobner (2004) 36 undatiert Niederehe (1964) Drobner (2004) 37 17. Juli (Festtag der Martyrer von Drobner (2004) Scilli), Jahr unbestimmt 38 undatiert Drobner (2004) 39 undatiert Drobner (2004) [40] Exzerpt des Caesarius von Arles aus s 339,7-9 41 undatiert Niederehe (1964) Drobner (2004) 43 Haas (1861) 51,1-21 Haas (1861) 52 Augusti (1838-39) Haas (1861) 55 Haas (1861) Schmitt (1947) Schmitt (1967)
20 56 60 = Lambot 19
62
63
66
72 73
76
78
79 87
90
91
Allgemeine Bibliographie
Haas (1861) Haas (1861) Schmitt (1947) Schmitt (1967) Geerlings (1986) Haas (1861) Schmitt (1947) Schmitt (1967) Haas (1861) Schmitt (1947) Schmitt (1967) Haas (1861) Schmitt (1947) Schmitt (1967) Haas (1861) H.J.A. (1790) Auserlesene Reden (1828-34) Haas (1861) Schmitt (1947) Schmitt (1967) Endlicher/Hoffmann von Fallersleben (1841) Haas (1861) Schmitt (1947) Schmitt (1967) Haas (1861) Haas (1861) Schmitt (1947) Schmitt (1967) Haas (1861) Schmitt (1947) Schmitt (1967) Haas (1861)
Allgemeine Bibliographie
92 94A = Caillau 2,6
Schmitt (1947) 27. Dezember (Fest des Apostels Drobner (2007) Jakobus des Älteren und der Enthauptung Johannes des Täufers) (?), Jahr unbestimmt 95 Bischofszeit (nach 395-397), Haas (1861) Winter, Jahr unbestimmt Schmitt (1947) Schmitt (1967) Drobner (2007) 96 wenige Tage nach Christi HimDrobner (2007) melfahrt, Jahr unbestimmt 97 undatiert Schmitt (1947) Schmitt (1967) Drobner (2007) 98 Haas (1861) Schmitt (1947) Schmitt (1967) 104 = Guelferbytanus 29 Schmitt (1947) 106 Haas (1861) 112 Haas (1861) Schmitt (1947) Schmitt (1967) 113 Schmitt (1947) Schmitt (1967) 113A = Denis 24 von Balthasar (31991) 115 Haas (1861) Schmitt (1947) Schmitt (1967) 116 Schmitt (1947) Schmitt (1967) 123 Haas (1861) Schmitt (1947) Niederehe (1964) Schmitt (1967)
21
22
Allgemeine Bibliographie
130
137
138 143
144 145 148
Sonntag nach Ostern (?), Jahr unbestimmt undatiert undatiert
149 150 158 162C = Dolbeau 10 = Moguntinus 27 163
165
166 171
176 177 179
Haas (1861) Schmitt (1947) Schmitt (1967) Augusti (1838-39) Haas (1861) Leonhardi (1889) Schmitt (1947) Schmitt (1967) Haas (1861) Schmitt (1947) Schmitt (1967) Augusti (1838-39) Haas (1861) Schmitt (1967) Drobner (2012) Drobner (2012) Drobner (2012) Leonhardi (1889) Drobner (1994) Haas (1861) Schmitt (1947) Schmitt (1967) Haas (1861) Schmitt (1947) Schmitt (1967) Haas (1861) Haas (1861) Schmitt (1947) Schmitt (1967) Haas (1861) Haas (1861) Auserlesene Reden (1828-34) Ring (2003)
23
Allgemeine Bibliographie
179A = Wilmart 2 180 181 184
185 186 187 188 189 = Frang 4
190 191 192 193 194 195
Weihnachten, 25. Dezember, Jahr unbestimmt
Weihnachten, 25. Dezember, Jahr unbestimmt Weihnachten, 25. Dezember, Jahr unbestimmt (nach 411/12?) Weihnachten, 25. Dezember, Jahr unbestimmt Weihnachten, 25. Dezember, Jahr unbestimmt Weihnachten, 25. Dezember, Jahr unbestimmt
Weihnachten, 25. Dezember, Jahr unbestimmt Weihnachten, 25. Dezember, Jahr unbestimmt Weihnachten, 25. Dezember, Jahr unbestimmt Weihnachten, 25. Dezember, Jahr unbestimmt Weihnachten, 25. Dezember, Jahr unbestimmt Weihnachten, 25. Dezember, Jahr unbestimmt
Ring (2003) Ring (2003) Haas (1861) Schmitt (1947) Schmitt (1967) Fischer (1963) Geerlings (1986) Drobner (2003) Drobner (2003) Drobner (2003) Drobner (2003) Drobner (2003) Bardenhewer (1934) Schmitt (1947) Steidle (1948) Meintrup (1950) Schmitt (1967) Mayer (2002) Drobner (2003) Drobner (2003) Drobner (2003) Drobner (2003) Drobner (2003) Drobner (2003) Drobner (2003)
24
Allgemeine Bibliographie
196
Weihnachten, 25. Dezember, Bischofszeit (nach 395-397) 196A = Étaix 2 Weihnachtszeit, 1. Januar (?), Jahr unbestimmt [197] Sechs Fragmente aus s 198auct = Dolbeau 26 [198] Fragmentarische Version von s 198auct = Dolbeau 26 198auct Neujahr, 1. Januar, Bischofszeit = Dolbeau 26 (nach 395-397) [198A] Drei Fragmente aus s 198auct = Dolbeau 26 199 Epiphanie, 6. Januar, Jahr unbestimmt 200 201
202 203 204 204A 205
Epiphanie, 6. Januar, Jahr unbestimmt Epiphanie, 6. Januar, Jahr unbestimmt
Epiphanie, 6. Januar, Jahr unbestimmt Epiphanie, 6. Januar, Jahr unbestimmt Epiphanie, 6. Januar, Jahr unbestimmt undatiert, 6. Januar (?)
206,2-3 210 211 213 = Guelferbytanus 1 215
Drobner (2003) Drobner (2010)
Schmitt (1947) Schmitt (1967) Drobner (2010)
Schmitt (1947) Schmitt (1967) Drobner (2010) Fischer (1963) Drobner (2010) Augusti (1838-39) Leonhardi (1889) Schmitt (1947) Drobner (2010) Drobner (2010) Drobner (2010) Drobner (2010) Drobner (2010) Haas (1861) Schmitt (1947) Schmitt (1967) Haas (1861) Haas (1861) Haas (1861) Lesaar (1929) Bardenhewer (1934) Schmitt (1967)
25
Allgemeine Bibliographie
218auct = Étaix 5 mit frg Verbr 27 218A = frgg Verbr 26.28 218B = Guelf 2
Karfreitag, Jahr unbestimmt
Drobner (2006)
Karfreitag (?), Jahr(e) unbestimmt Karfreitag, Jahr unbestimmt
Drobner (2006)
218C = Guelf 3
Karfreitag, Jahr unbestimmt
219 220
Osternacht, Jahr unbestimmt Osternacht, Jahr unbestimmt
221auct = Guelf 5
Osternacht, Jahr unbestimmt
222 223 223A = Denis 2 223B = Guelf 4
Osternacht, Jahr unbestimmt Osternacht (Osteroktav?), Jahr unbestimmt (nach 411?) Osternacht, Jahr unbestimmt Osternacht, Jahr unbestimmt
223C = Guelf 6 223D = Wilm 4 223E = Wilm 5 223F = Wilm 6 223G = Wilm 7
Osternacht, Jahr unbestimmt Osternacht, Jahr unbestimmt Osternacht, Jahr unbestimmt Osternacht, Jahr unbestimmt Osternacht, Jahr unbestimmt
Michels (1962) von Balthasar (31991) Mayer (2003/4) Drobner (2006) Schmitt (1947) Michels (1962) Schmitt (1967) Drobner (2006) Drobner (2006) Leonhardi (1889) Spoerri (1981) Mayer (2002) Drobner (2006) Schmitt (1947) Fischer (1967) Schmitt (1967) Drobner (1993) Drobner (2006) Drobner (2006) Drobner (2006) Drobner (2006) Schmitt (1947) Michels (1962) Drobner (2006) Drobner (2006) Drobner (2006) Drobner (2006) Drobner (2006) Drobner (2006)
26
Allgemeine Bibliographie
223H = Wilm 14
Osternacht, Jahr unbestimmt
223I = Wilm 15 223J = Wilm 16
Osternacht, Jahr unbestimmt Osternacht, Jahr unbestimmt
223K = Wilm 17 224 225 226
Osternacht, Jahr unbestimmt Ostersonntag (Osteroktav?), Jahr unbestimmt Ostersonntag, Jahr unbestimmt Ostersonntag, Jahr unbestimmt
227
Ostersonntag, Jahr unbestimmt
228 228A = frg Verbr 29 228B = Denis 3 229auct = Denis 6 229A = Guelf 7 229B = Guelf 8
Ostersonntag, Jahr unbestimmt Ostern (?), Jahr unbestimmt
229C = Wilm 8
Ostersonntag, Jahr unbestimmt Ostersonntag, Jahr unbestimmt Ostersonntag, Jahr unbestimmt Ostersonntag (?), Jahr unbestimmt
Ostersonntag (Osternacht?), Jahr unbestimmt 229D = Wilm 9 Ostersonntag (Osternacht?), Jahr unbestimmt 229E = Guelferbytanus 9 229H = Guelferbytanus 12 229J = Guelferbytanus app 7
Michels (1962) Drobner (2006) Drobner (2006) Michels (1962) Drobner (2006) Drobner (2006) Leonhardi (1889) Drobner (2006) Drobner (2006) Mayer (2002) Drobner (2006) Krawutzky (1875) Leonhardi (1889) Fischer (1967) Drobner (1990) Drobner (2006) Drobner (2006) Drobner (2006) Drobner (2006) Drobner (2006) Drobner (2006) Schmitt (1947) Michels (1962) Schmitt (1967) Drobner (2006) Michels (1962) Drobner (2006) Drobner (2006) Michels (1962) Michels (1962) Michels (1962)
Allgemeine Bibliographie
229K = Guelferbytanus 13
229M = Guelferbytanus 15
229N = Guelferbytanus 16 231 232 233 235 236 260A = Denis 8 260D = Guelferbytanus 18 260E = Guelferbytanus 19 262 263 = Guelferbytanus 21
263A = Mai 98 265C = Guelferbytanus 20 267
268 269 271
27 Schmitt (1947) Michels (1962) Schmitt (1967) Schmitt (1947) Michels (1962) Schmitt (1967) Schmitt (1947) Fischer (1967) Augusti (1838-39) Leonhardi (1889) Haas (1861) Haas (1861) Schmitt (1947) Haas (1861) Michels (1962) Schmitt (1947) Schmitt (1967) Schmitt (1947) Haas (1861) Nickel/Kehrein (1845) Lesaar (1929) Schmitt (1947) Michels (1962) Schmitt (1967) von Balthasar (31991) Michels (1962) Räss/Weis (1834) Haas (1861) Leonhardi (1889) Schmitt (1947) Schmitt (1967) Räss/Weis (1834) Räss/Weis (1834) Schmitt (1947) Schmitt (1967)
28
Allgemeine Bibliographie
272 272B = Mai 158 291 297 302 304 314
315,2-10 319 326 335K = Lambot 21 336 337 338 339auct = Frang 2
undatiert undatiert undatiert Bischofszeit (nach 395-397)
[340] = Caesarius von Arles, Sermo 232 340A = Guelf 32 nach dem 8. Juni 411
346 350 354 357
358
Dassmann (1993) Michels (1962) Bardenhewer (1934) Schmitt (1947) Auserlesene Reden (1828-34) Leonhardi (1889) Räss/Weis (1831) Haas (1861) Schmitt (1947) Schmitt (1967) Haas (1861) Schmitt (1947) N.N. (1834) Drobner (1993) Drobner (2003) Drobner (2003) Drobner (2003) Augusti (1840) Leonhardi (1889) Lesaar (1929) Drobner (1993) Drobner (2003) Drobner (1993) von Balthasar (31991) Drobner (1993) Drobner (2003) Leonhardi (1889) Leonhardi (1889) Ring (1985) Augusti (1840) Leonhardi (1889) Lesaar (1929) Augusti (1840) Leonhardi (1889)
29
Allgemeine Bibliographie
359 361 362A = Erfurt 5 [365] [366] 369 373 374 376 [383] 396
Augusti (1840) Leonhardi (1889) Haas (1861) Schiller u.a. (2010) Haas (1861) Haas (1861) Fischer (1958) Haas (1861) Haas (1861) Haas (1861) Drobner (1993) Drobner (1993)
AUGUSTI, Johann Christian Wilhelm: Predigten auf alle Sonn- und Festtage des Kirchen-Jahres. Aus den Schriften der Kirchenväter ausgewählt, übersetzt und mit kurzen historischen und philologischen Anmerkungen erläutert, 2 vol., Leipzig 1838-1839, I 100-104, 256-265, 287-303, 308313; II 19-37. ņņ Auswahl der vorzüglichsten Casual-Reden der berühmtesten Homileten der griechischen und lateinischen Kirche aus dem vierten und fünften Jahrhundert. Aus dem Griechischen und Lateinischen übersetzt und mit kurzen historischen und philologischen Anmerkungen erläutert, Leipzig 1840, 167-173, 249-278. Auserlesene Reden der Kirchenväter, auf die Sonn- und Fest-Tage des christlichen Jahres, zur Beförderung des öffentlichen Predigtamtes und zur Belebung der häuslichen Andacht, Koblenz. ņņ Erster Jahrgang, IV. Heft, 1828, 357-363. ņņ Dritter Jahrgang. Zweiter Band. Enthält die Reden auf die Heiligen- und Marienfeste. Neue Auflage, 1834, 237-250, 263-276. BALTHASAR, Hans Urs VON: Augustinus, Das Antlitz der Kirche. Auswahl und Einleitung = CMe 41 (31991). BARDENHEWER, Otto: Marienpredigten aus der Väterzeit, München 1934, 4154. DASSMANN, Ernst: Augustinus – Heiliger und Kirchenlehrer, Stuttgart u. a. 1993, 157-158.
30
Allgemeine Bibliographie
DROBNER, Hubertus R.: Augustinus, Sermo 227: Eine österliche Eucharistiekatechese für die Neugetauften. Einleitung und Übersetzung: Collectanea Augustiniana. Mélanges T. J. VAN BAVEL II, publiés par B. BRUNING – M. LAMBERIGTS – J. VAN HOUTEM = BEThL XCII-B (1990) = Aug(L) (1991) 483-495. ņņ „Für euch bin ich Bischof“. Die Predigten Augustins über das Bischofsamt (Sermones 335/K, 339, 340, 340/A, 383 und 396). Einleitung und Übersetzung (= Augustinus-heute 7), Würzburg 1993. ņņ Augustinus, Sermo in vigilia pentecostes aus den in Mainz neuentdeckten Predigten. Datierung und deutsche Übersetzung: ThGl 83 (1993) 446-454. ņņ Die Osternachtspredigt Augustins sermo 221 (Guelferbytanus 5). Einleitung und Übersetzung: Augustinus 38 (1993) (Charisteria Augustiniana Iosepho OROZ RETA dicata, ed. P. MERINO et J. M. TORRECILLA) 189202. ņņ Augustins sermo Moguntinus über Gal 2,11-14. Einleitung, Übersetzung und Anmerkungen: ThGl 84 (1994) 226-242. ņņ Augustinus von Hippo, Predigten zum Buch Genesis (Sermones 1-5). Einleitung, Text, Übersetzung und Anmerkungen (= Patrologia 7), Frankfurt 2000. ņņ Augustinus von Hippo, Predigten zu Kirch- und Bischofsweihe (Sermones 336-340/A). Einleitung, revidierter Mauriner-Text, Übersetzung und Anmerkungen (= Patrologia 9), Frankfurt 2003. ņņ Augustinus von Hippo, Predigten zu den Büchern Exodus, Könige und Job (Sermones 6-12). Einleitung, Text, Übersetzung und Anmerkungen (= Patrologia 10), Frankfurt 2003. ņņ Augustinus von Hippo, Predigten zum Weihnachtsfest (Sermones 184196). Einleitung, Text, Übersetzung und Anmerkungen (= Patrologia 11), Frankfurt 2003. ņņ Augustinus von Hippo, Predigten zum Buch der Sprüche und Jesus Sirach (Sermones 35-41). Einleitung, Text, Übersetzung und Anmerkungen (= Patrologia 13), Frankfurt 2004. ņņ Augustinus von Hippo, Predigten zum österlichen Triduum (Sermones 218-229/D). Einleitung, Text, Übersetzung und Anmerkungen (= Patrologia 16), Frankfurt 2006.
Allgemeine Bibliographie
31
ņņ
Augustinus von Hippo, Predigten zum Markusevangelium (Sermones 94/A-97). Einleitung, Text, Übersetzung und Anmerkungen (= Patrologia 19), Frankfurt 2007. ņņ Augustinus von Hippo, Predigten zu Neujahr und Epiphanie (Sermones 196-204/A). Einleitung, Text, Übersetzung und Anmerkungen (= Patrologia 22), Frankfurt 2010. ENDLICHER, Stephan / HOFFMANN VON FALLERSLEBEN, August Heinrich (Hrsgg.): St. Augustini Episcopi Hipponensis Sermo LXXVI. in Matth. XIV. de domino ambulante super aquas maris et de Petro titubante (Opp. edit. Maurin. Paris 1683. Tom. V. col. 416-418): Fragmenta theotisca versionis antiquissimae Evangelii S. Matthaei et aliquot homiliarum. E membranis Monseensibus Bibliothecae Palatinae Vindobonensis, Wien 1834, 55-61. Editio secunda aucta et emendata curante Joann. Ferd. MASSMANN, Wien 1841, 20-22. FISCHER, Bonifatius: Aurelius Augustinus. Geburt des Lichtes. Eine Weihnachtspredigt, Beuron 1958. FISCHER, Joseph A.: Frühchristliche Reden zur Weihnachtszeit. Ausgewählt, übersetzt und eingeleitet, Freiburg 1963, 82-87, 99-105. FISCHER, Joseph A.: Frühchristliche Reden zur Osterzeit. Ausgewählt, übersetzt und eingeleitet, Düsseldorf 1967, 123-129, 142-150. GEERLINGS, Wilhelm: Weihnachten in Theologie und Spiritualität des hl. Augustinus: GuL 59 (1986) 405-413. GEERLINGS, Wilhelm / GRESHAKE, Gisbert: Quellen geistlichen Lebens. Die Zeit der Väter. Herausgegeben und eingeleitet, Mainz 1980, 116-120. GSCHWIND, K.: Eine von Dom Germain Morin in Basel entdeckte und erstmals edierte Predigt des hl. Augustinus über den sozialen Ausgleich, Basel 1930. [s Morin 12 = 25A]
H. J. A.: Homilien der Väter über alle sonntäglichen Evangelien des ganzen Jahres nach ächten Ausgaben übersetzt, und zum Gebrauche der Seelsorger und Prediger, wie auch zur heilsamen Hauslesung für christliche Seelen eingerichtet und herausgegeben von einem Seelsorger H. J. A., 1. Teil, Augsburg 1790, 117-124. HAAS, Carl: Augustinus-Postille. Eine Auswahl aus den Reden des heiligen Augustin auf das Kirchenjahr vertheilt und aus dem Lateinischen übersetzt für Prediger und zur Privaterbauung, Tübingen 1861.
32
Allgemeine Bibliographie
KRAWUTZKY: Des hl. Augustinus Ansprachen an die Neugetauften: Neues St. Hedwigsblatt 16 (1875) 996-999. * KURZ, Erich: Unter der Kanzel Augustins: Deutsches Pfarrerblatt 50 (1950) 453 f., 491 f., 553-555. LEONHARDI, G.: Aurelius Augustinus, Ausgewählte Predigten = PdK 5 (1889). LESAAR, Heinrich Hubert: Ausgewählte Predigten und Briefe des heiligen Augustinus. Eingeleitet und übersetzt, Paderborn 1929, 9-37. MAYER, Cornelius Petrus: Ostern bei Augustinus: Cor unum 60 (2002) 1-25. ņņ Die Weihnachtspredigten Augustins: Cor unum 60 (2002) 101-108. ņņ Eine Karfreitagspredigt Augustins – 9. April 2004: HoLiKo NF 77 (2003/2004) 50-57. MEINTRUP, Rothegard: S. Augustinus: Ansprache über den Geburtstag des Herrn: LuM 7 (1950) 14-16. MICHELS, Thomas: Aurelius Augustinus, Mysterium des neuen Lebens. Homilien zum Paschamysterium (= In viam salutis 5), Salzburg 1962. NICKEL, Marcus Adam / KEHREIN, Joseph: Beredsamkeit der Kirchenväter. Bd. 3: Das Festjahr der katholischen Kirche, erläutert durch kürzere Stellen und ganze Predigten aus den Werken der Kirchenväter, Regensburg 1845, 176-178, 188-195, 576-579. NIEDEREHE, Joseph: Arm und Reich in der Urkirche, hrsg. von Adalbert HAMMAN und Stephan RICHTER, Paderborn 1964, 255-287. N.N.: Echte und ausgewählte Acten der ersten Märtirer. Nach den ältesten Ausgaben und Handschriften kritisch gesammelt und beleuchtet durch Theodorich RUINART. Mit einer allgemeinen polemischen Einleitung. Aus dem Lateinischen übersetzt nach der Amsterdamer Ausgabe des Heinrich Wettstein vom Jahre 1713. Der Acten V., des ganzen Werkes VI. Band, Wien 1834, 428-431. RÄSS, Andreas / WEIS, Nikolaus: Bibliothek der katholischen Kanzelberedsamkeit. Bd. 10: Advents-Cyklus, Frankfurt 1831, 54-64. ņņ Bibliothek der katholischen Kanzelberedsamkeit 2, Frankfurt 1834, 317; 3 (1835) 47-50. RING, Gerhard Thomas: St. Augustins Sermo 354 (PL 39, 1563-1568). Einführung und Übersetzung: Cor Unum 45 (1985) 2-8. ņņ Der Jakobusbrief im Schrifttum des heiligen Augustinus = Cass. 51 (2003) 191-227.
Allgemeine Bibliographie
33
SCHILLER, Isabella / WEBER, Dorothea / WEIDMANN, Clemens: Die neuen Erfurter Augustinuspredigten: Josef PILVOUSEK / Josef RÖMELT (Hrsgg.), Die Bibliothek des Amplonius Rating de Berka und ihre verborgenen Schätze. Anmerkungen zur Wiederentdeckung „Erfurter“ Augustinus-Predigten (= Erfurter Theologische Schriften 39), Würzburg 2010, 37-66. SCHMITT, Albert: Augustinus-Predigten. Eine Auswahl für Sonn- und Feiertage des Kirchenjahres, Mannheim 1947. ņņ Augustinus Predigten. Denn es zertritt mich der Mensch. Übersetzt und mit einem Vorwort, Bern 1967. SPOERRI, Annemarie: Raniero CANTALAMESSA, Ostern in der Alten Kirche = TC 4 (1981) 196-203. STEIDLE, Anselm: Die Pilgerfahrt dieses Lebens. Eine Predigt des hl. Augustinus: BenM 24 (1948) 161-163. ņņ Geburtstag des Herrn. Predigt des hl. Augustinus: BenM 24 (1948) 401403. F. Fremdsprachige Übersetzungen 1. Englisch HILL, Edmund: The Works of Saint Augustine III/1-11. A translation for the 21st Century, introduction Cardinal Michele PELLEGRINO, translation and notes Edmund HILL, editor John E. ROTELLE, Brooklyn/NY 199097. 2. Französisch [vgl. auch D. Editionen 1. Gesamtausgaben: Péronne etc.] RAULX: Œuvres complètes de saint Augustin, traduites pour la première fois en français 6-8, Besançon/Bar-le-Duc 1866-69. HUMEAU, Georges: Les plus beaux sermons de saint Augustin. Réunis et traduits. Nouvelle édition avec introduction de Jean-Paul BOUHOT, 3 vol., Paris 1986. BIOJOUT, D.: Saint Augustin prédicateur du verbe. Sermon Dolbeau 3 et autres sermons. Traduction et commentaire, Diss. Sorbonne, Paris 1997 [daktyl.].
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Allgemeine Bibliographie
BOGAERT, P.-M.: Sermon de saint Augustin sur l’amour de Dieu et du prochain, prêché à Carthage pendant l’été 397: Lettre de Maredsous 22/3 (1993) 97-107. [Dolbeau 11 = 90A]
BOUISSOU, André: Saint Augustin, Sermons sur l’Écriture 1-15 A. Traduction d’André BOUISSOU, introduction et notes de Goulven MADEC (= Nouvelle Bibliothèque Augustinienne 5), Paris 1995. * CARRAUD, Christophe (éd.): Saint Augustin, Sur la santé corporelle: Conférence 16 (2003) 345-355. [s Dolbeau 28 = 21B] * ņņ / SALAMITO, Jean-Marie: Augustin d’Hippone, Sermon inédit contre Pélage: Conférence 18 (2004) 485-514. [s Dolbeau 30 = 384Aauct]
ņņ ņņ
Deux sermons inédits (Sur le symbole, Sur l’obéissance): Conférence 21 (2005) 465-488. [s Dolbeau 2 = 359B] Sur le Psaume 81: “Dieu s’est levé dans l’assemblée des dieux”: Conférence 22 (2006) 525-537. [s Dolbeau 6 = 23B]
DUJARIER, Michel (éd.): Visages de la vie de l’Église aux premiers siècles. De Clément de Rome à Romanos le Mélode, Paris 1995. [s 59, 211, 212, 218C = Guelferbytanus 3, 227, 232]
FREDOUILLE, Jean-Claude: Saint Augustin, Sermons sur la chute de Rome. Introduction, traduction et notes (= Nouvelle Bibliothèque Augustinienne 8), Paris 2004. [s 81, 105, 113A = Denis 24, 296 = Casinensis 1,133-138]
HAMMAN, Adalbert Gautier: Cyprien, Augustin. Partage avec le pauvre. La Bienfaisance et l’aumône de Cyprien de Carthage. Introduction au Psaume 101, Sermons 14, 39, 41, 60, 86, 123, 239, Morin 6 d’Augustin. Sermon 198 de Césaire d’Arles. Introduction, traduction, annotations, guide thématique = CPF 72 (1998). [s 14, 39, 41, 60, 62A = Morin 6, 86, 123, 239]
LENOIR, Rebecca / SALAMITO, Jean-Marie: Sermon inédit pour la fête des martyrs de Maxula: Conférence 17 (2003) 467-486. [s Dolbeau 15 = 283auct]
MADEC, Goulven: Saint Augustin, La vie communautaire. Traduction annotée des Sermons 355-356 (= Nouvelle Bibliothèque Augustinienne 6), Paris 1996.
Allgemeine Bibliographie
35
REBILLARD, Éric: Sermon contre les païens (Dolbeau 26): É. GILSON, Saint Augustin. Philosophie et incarnation, suivi de Saint Augustin, Lettre XVIII, Sermon contre les païens (Dolbeau 26). Préface de M.-A. VANNIER, Genf 1999, 45-142. 3. Italienisch [vgl. D. Editionen 1. Gesamtausgaben: Opere di Sant’Agostino] * CATAPANO, G.: Agostino, Sermo Erfurt 5, cap. 1: Il Sole 24 Ore Domenica 102 (13 aprile 2008) 29. 4. Spanisch [vgl. D. Editionen 1. Gesamtausgaben: Obras completas de San Agustín] San Agustín, Sermones nuevos. Traducción y edición de José ANOZ, Madrid 2001. ANOZ, José: Sermón Dolbeau 30 = 384A de san Agustín contra Pelagio. Edición española del texto íntegro: Augustinus 49 (2004) 11-26. ņņ Agustín de Hipona, Tres sermones nuevos: Augustinus 54 (2009) 13-32. ņņ Agustín de Hipona, Tres sermones nuevos sobre la limosna: Augustinus 55 (2010) 9-29. G. Studien 1. Lexikon- und Handbuchartikel LAWLESS, George: Augustine of Hippo, the Preacher: Concise Encyclopedia of Preaching, ed. William H. WILLIMON and Richard LISCHER, Louisville/KY 1995, 19-21. ņņ Preaching: Allan D. FITZGERALD (ed.), Augustine through the Ages. An Encyclopedia, Grand Rapids/MI-Cambidge 1999, 675-677. = Predicación: Allan D. FITZGERALD u. a. (eds.), Diccionario de San Agustín. San Agustín a través del tiempo, Burgos 2001, 1093-1097. = Prédication: Allan D. FITZGERALD u. a. (éds.), Saint Augustin. La Méditerranée et l’Europe. IVe-XXIe siècle, Paris 2005, 1175-1179. = Predicazione: Allan D. FITZGERALD u. a. (ed.), Agostino. Dizionario enciclopedico, Rom 2007, 1146-1150. PARTOENS, Gert: Augustin als Prediger: Volker Henning DRECOLL (Hrsg.), Augustin Handbuch, Tübingen 2007, 242-247.
36
Allgemeine Bibliographie
ņņ
Mit der Predigttätigkeit zusammenhängende Werke: Volker Henning DRECOLL (Hrsg.), Augustin Handbuch, Tübingen 2007, 393-416. REBILLARD, Éric: Sermones: Allan D. FITZGERALD u. a. (eds.), Augustine through the Ages. An Encyclopedia, Grand Rapids/MI-Cambridge 1999, 773-792. = Sermones: Allan D. FITZGERALD u. a. (eds.), Diccionario de San Agustín. San Agustín a través del tiempo, Burgos 2001, 1199-1221. = Sermones: Allan D. FITZGERALD u. a. (éds.), Saint Augustin. La Méditerranée et l’Europe. IVe-XXIe siècle, Paris 2005, 1323-1349. = Sermones: Allan D. FITZGERALD u. a. (ed.), Agostino. Dizionario enciclopedico, Rom 2007, 1300-1305. UTHEMANN, Karl-Heinz: Augustins Predigten – eine neue Sprache, eine kulturelle Wende: Lodewijk J. ENGELS / Heinz HOFMANN (Hrsgg.), Neues Handbuch der Literaturwissenschaft 4: Spätantike, mit einem Panorama der byzantinischen Literatur, Wiesbaden 1997, 305-310. 2. Sammelbände Augustinusdag 2009: De Kracht van Gods Woord. Augustinus als predikant, Heverlee-Leuven 2009. DOLBEAU, François: Augustin et la prédication en Afrique. Recherches sur divers sermons authentiques, apocryphes ou anonymes (= Collection des Études Augustiniennes. Série Antiquité 179), Paris 2005. GEEST, Paul VAN / OORT, Jan VAN (red.): Augustiniana Neerlandica. Aspecten van Augustinus’ spiritualiteit en haar doorwerking, Leuven 2005. MADEC, Goulven (éd.): Augustin prédicateur (395-411). Actes du Colloque International de Chantilly (5-7 septembre 1996) (= Collection des Études Augustiniennes, Série Antiquité 159), Paris 1998. MAY, Gerhard / HÖNSCHEID, Geesche (Hrsgg.), Die Mainzer Augustinus-Predigten. Studien zu einem Jahrhundertfund = VIEG 59 (2003). Ministerium Sermonis. Philological, Historical, and Theological Studies on Augustine’s Sermones ad populum. Collected and Edited by Gert PARTOENS, Anthony DUPONT, Mathijs LAMBERIGTS = IP 53 (2010). PILVOUSEK, Josef / RÖMELT, Josef (Hrsgg.): Die Bibliothek des Amplonius Rating de Berka und ihre verborgenen Schätze. Anmerkungen zur Wiederentdeckung „Erfurter“ Augustinus-Predigten (= Erfurter Theologische Schriften 39), Würzburg 2010.
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ALLGEMEINE EINLEITUNG
Die Apostelgeschichte im Werk Augustins A. Der Befund Die Mauriner verzeichneten in ihrer 396 Nummern umfassenden grundlegenden Sammlung der Sermones ad populum Augustins in der Klasse „De scripturis“ lediglich drei Predigten zur Apostelgeschichte (Nr. 148-150) zu den Perikopen: Apg 5,1-11 Der Betrug des Hananias und seiner Frau Saphira Apg 10-11 Die Vision Petri in Joppe Apg 17,16-34 Pauli Disputation mit stoischen und epikureischen Philosophen auf dem Areopag in Athen1 Diese kleine Zahl hat sich auch durch die Entdeckung von weiteren 171 Sermones seither nicht vergrößert. Dennoch erschöpft sich darin keineswegs die Bedeutung der Apostelgeschichte im Werk, in der Liturgie und der Theologie Augustins. In mehreren Predigten bezeugt Augustinus, daß am Ostersonntag eine Bahnlesung der Apostelgeschichte begann2: • „Achtet darauf, wenn die Apostelgeschichte verlesen wird. Jetzt beginnt man nämlich, eben dieses Buch vorzulesen. Heute war es der Anfang des Buches, das Apostelgeschichte heißt“ (s 227: Ostersonntag)3. 1
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Vgl. Michael MARGONI-KÖGLER, Die Perikopen im Gottesdienst bei Augustinus. Ein Beitrag zur Erforschung der liturgischen Schriftlesungen in der frühen Kirche = SÖAW.PH 810 (2010) 323-325. Vgl. G. G. WILLIS, St Augustine’s Lectionary, London 1962, 25-29, 67; Augustin d’Hippone, Sermons pour la Pâque. Introduction, texte critique, traduction et notes par Suzanne POQUE = SC 116 (1966) 78 f., 85 f., 90, 92, 94, 104, 108-110, 357-363; Anton ZWINGGI, Die fortlaufende Schriftlesung im Gottesdienst bei Augustinus: ALW 12 (1970) 88-98; Wunibald ROETZER, Des heiligen Augustinus Schriften als liturgie-geschichtliche Quelle. Eine liturgie-geschichtliche Studie, München 1930, 104-108; MARGONI-KÖGLER 114 f. mit Anm. 330. „In Actibus Apostolorum advertite quando legitur; modo enim incipit liber ipse legi: hodie coepit liber qui vocatur Actuum Apostolorum.“ Vgl. WILLIS, Lectionary 25; ZWINGGI, Schriftlesung 88 f.; Michel ALBARIC, Une catéchèse eucharistique. Le sermon 227: Saint Augustin et la Bible, sous la direction de Anne-Marie LA
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Allgemeine Einleitung
• „Die Apostelgeschichte ist ein Buch des biblischen Kanons. Eben dieses Buch beginnt man ab dem Ostersonntag vorzulesen, wie es in der Kirche Brauch ist“ (s 315,1: am Fest des hl. Stephanus, 26. Dezember)4. • „Die Apostelgeschichte ... ist ein kanonisches Buch, das jedes Jahr in der Kirche vorzutragen ist. Ihr wißt, daß dieses Buch während der jährlichen Festzeit nach dem Leiden des Herrn vorgetragen wird ...“ (Io eu tr 6,18)5. Wie lange freilich diese Bahnlesung fortgeführt wurde, ob nur bis zum Sonntag der Osteroktav oder auch darüber hinaus, und ob dabei alle Kapitel der Apostelgeschichte vorgetragen wurden, muß dahingestellt bleiben. Es scheint eher, als ob sich Augustinus spätestens ab Osterdienstag frei fühlte, diese Ordnung auch zu durchbrechen6. Eine Anzahl weiterer Predigten bezeugt Perikopen aus der Apostelgeschichte als vorhergehende Lesung: • Apg 1 – die Himmelfahrt Jesu: „... er hat mit ihnen auf Erden gesprochen, wie wir gehört haben, als das Buch der Apostelgeschichte vorgelesen wurde, er hat mit ihnen auf Erden vierzig Tage gesprochen, wobei er ein- und ausgegangen ist, gegessen und getrunken hat ...“ (s 265,1: am Fest Christi Himmelfahrt)7. • Apg 1-2 – Himmelfahrt Jesu und Pfingstereignis: „Als die Apostelgeschichte verlesen wurde, haben wir gehört: Es waren einhundertzwanzig
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BONNARDIÈRE (= Bible de tous les temps 3), Paris 1986, 88; MARGONI-KÖGLER 114 f. mit Anm. 330. „Actus Apostolorum liber est de Canone Scripturarum. Ipse liber incipit legi a Dominico Paschae, sicut se consuetudo habet Ecclesiae.“ Vgl. MARGONI-KÖGLER 78 Anm. 214. Actus Apostolorum ... liber canonicus omni anno in ecclesia recitandus. Anniversaria sollemnitate post passionem Domini nostis illum librum recitari ...“ Vgl. Hildegund MÜLLER, Iohannis euangelium tractatus CXXIV (In –): AugL 3 (2004-2010) 704-730, bes. 707 f.; MARGONI-KÖGLER 115 Anm. 330. Vgl. ZWINGGI, Schriftlesung 93; MARGONI-KÖGLER 115 Anm. 331. „... conversatus est cum eis in terra, sicut audivimus, cum liber Actuum Apostolorum legeretur, conversatus est cum eis in terra quadraginta diebus intrans et exiens, manducans et bibens ...“ Vgl. WILLIS 28, 68; ZWINGGI, Schriftlesung 96 f.; MARGONI-KÖGLER 128 f., 132.
Allgemeine Einleitung
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Personen versammelt, die an der Verheißung Christi festhielten“ (s 378,1: am Pfingstfest)8. • Apg 2 – das Pfingstereignis: „Denn ihr habt gehört, als die Apostelgeschichte vorgelesen wurde, wie viele Tausend von den Christusmördern zum Glauben kamen“ (ep Io tr 2,1: Ostermontag)9. • Apg 2 – das Pfingstereignis: „Als das Buch der Apostelgeschichte verlesen wurde, habt ihr dort bereits gehört, wie diejenigen, die sich versammelt hatten, über die Apostel und die bei ihnen waren, staunten, weil sie in den Sprachen aller Völker redeten, ohne sie gelernt zu haben“ (s Guelf 9,2 = 229/E: Ostermontag?)10. • Apg 4,31-35 – der Gemeinschaftsbesitz der Urgemeinde: „Wie wir aber leben wollen, und wie wir mit der Gnade Gottes bereits leben, ... das ist euch aus dem Buch der Apostelgeschichte als Lesung ins Gedächtnis vorgetragen worden ...“ (s 356,1: aus aktuellem Anlaß)11. 8
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„Cum Actus Apostolorum legerentur, audivimus: Erant congregati in unum centum viginti, tenentes promissum Christi.“ Vgl. WILLIS 29, 69; MARGONI-KÖGLER 135 f., 138 f. Nachdem zunächst die Mauriner den sermo unter die „Dubia“ eingereiht hatten (vgl. PL 39, 1673 f.), war seine Echtheit von allen späteren Forschern bejaht worden (vgl. Pierre-Patrick VERBRAKEN, Études critiques sur les sermons authentiques de saint Augustin = IP 12 [1976] 154). In jüngerer Vergangenheit zieht sie freilich Martin J. M. HOONDERT, Les sermons de saint Augustin pour le jour de la Pentecôte: Aug(L) 46 (1996) 306-308 wieder in Zweifel. Ob sein Argument fehlender thematischer Parallelen zu anderen Predigten tragfähig ist, bleibt angesichts der fragmentarischen Überlieferung der sermones insgesamt jedoch dahingestellt (vgl. die Schlußfolgerungen am Ende der Allgemeinen Einleitung). Man wird gewiß auf der Basis (zahlreicher) nachgewiesener Parallelen die echte augustinische Provenienz eines Textes nachweisen können, wohl aber nicht das Gegenteil mit einem argumentum e silentio. Das würde eine vollständige Kenntnis aller Paralleltexte voraussetzen. „Namque audistis, cum Actus Apostolorum legerentur, quot milia crediderint ex interfectoribus Christi.“ Vgl. WILLIS 25, 67; ZWINGGI, Schriftlesung 89; MARGONIKÖGLER 121 f. „Cum legeretur liber Actuum Apostolorum, ibi iam audistis quemadmodum cum mirarentur, qui convenerant, Apostolos et eos qui cum ipsis erant loquentes linguis omnium gentium ...“ Vgl. WILLIS 25, 67; ZWINGGI, Schriftlesung 89; MARGONIKÖGLER 115 Anm. 330. „Quomodo autem vivere velimus, et quomodo Deo propitio iam vivimus, ... ipsa de libro Actuum Apostolorum vobis lectio recitabitur ...“ Vgl. MARGONI-KÖGLER 195 f., 211.
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Allgemeine Einleitung
• Apg 6-7 – der Erzmartyrer Stephanus: „Wie der allerseligste Stephanus zum Diakon geweiht wurde ... und wie er die himmlische Krone erlangte, habt ihr gehört, als die Lesung vorgelesen wurde“ (s 315,1: am Fest des hl. Stephanus, 26. Dezember)12. • Apg 7 – das Martyrium des Erzmartyrers Stephanus: „... des Martyrers Stephanus. Ihr habt gehört, als die Lesung seiner Passio aus dem kanonischen Buch der Apostelgeschichte vorgelesen wurde, wie er gesteinigt wurde ...“ (s 318,1: am Fest des hl. Stephanus, 26. Dezember)13. • Apg 8,4-25 – Simon Magus: „Ihr habt gerade, als die Lesung verlesen wurde, gehört, daß Simon Magus zwar die Taufe empfing, aber nicht seine böse Gesinnung ablegte“ (frg Lambot 4 = frg Verbraken 33 = 229/U: Osteroktav?)14. • Apg 9 – die Bekehrung Pauli: „Heute wurde die Lesung aus der Apostelgeschichte verkündet, wo der Apostel Paulus von einem Christenverfolger zum Christusverkünder wurde“ (s 278,1: Osterzeit?, Ostersamstag?)15. • Apg 9 – die Bekehrung Pauli: „Wir haben die Worte des Apostels gehört, ja sogar durch den Apostel vermittelt die Worte Christi, die er in dem sprach, den er vom Verfolger zum Verkünder machte ...“ (s 279,1: 23. Juni)16. 12
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„Beatissimus Stephanus quomodo fuerit diaconus ordinatus ... et quomodo pervenerit ad supernam coronam, cum ipsa lectio legeretur, audistis.“ Vgl. WILLIS 22, 59 f.; ZWINGGI, Schriftlesung 97 f.; MARGONI-KÖGLER 78 f., 148. „... martyris Stephani. Audistis, cum passionis eius lectio legeretur de libro canonico Actuum Apostolorum, quemadmodum lapidatus sit ...“ Vgl. WILLIS 22, 59 f.; ZWINGGI, Schriftlesung 97 f.; MARGONI-KÖGLER 78 f. mit Anm. 215, 148 mit Anm. 476. In en Ps 57,8 dürfte dagegen die Phrase „passio Stephani narrata declarat“ nicht auf eine Lesung aus Apg 6-7 hinweisen (vgl. ebd. 453 f.). „Audistis modo, cum lectio legeretur, quia Simon Magus baptizatus est et non deposuit malam mentem.“ Vgl. VERBRAKEN, Études critiques 191; MARGONI-KÖGLER 115 Anm. 331. „Hodie lectio de Actibus Apostolorum haec pronuntiata est, ubi apostolus Paulus ex persecutore Christianorum annuntiator Christi factus est.“ Vgl. WILLIS 28; VERBRAKEN, Études critiques 126; ZWINGGI, Schriftlesung 94-97; MARGONIKÖGLER 229 Anm. 651. „Verba Apostoli audivimus, immo per Apostolum verba Christi loquentis in illo, quem de persecutore praedicatorem fecit ...“ Vgl. WILLIS 28; MARGONI-KÖGLER 225 mit Anm. 651.
Allgemeine Einleitung
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• Apg 10 – die Bekehrung des Centurio Cornelius: „... gerade wurde euch nämlich als Lesung in der Apostelgeschichte vorgelesen, wie der Centurio Cornelius zum Glauben kam“ (en Ps 96,2: während der Pentekoste?)17. • Apg 13,16-25 – das Zeugnis des Johannes des Täufers für Christus: „... ihr habt gehört, als die erste Lesung aus der Apostelgeschichte vorgetragen wurde, ... daß Johannes sagte: Wofür haltet ihr mich? Ich bin nicht der Christus“ (s Guelf 22,1 = 293/D: am Geburtsfest Johannes des Täufers, 24. Juni)18. Weitere Hinweise wie die Bemerkung „sicut legimus“ sind dagegen nicht in gleicher Weise zuverlässig. In sermo Dolbeau 4,6, gehalten am Festtag der Apostelfürsten Petrus und Paulus (29. Juni), erwähnt Augustinus die Bekehrung Pauli in Apg 9 mit dem Zusatz „sicut legimus“. Die Zeugnisse der sermones 278 und 279 würden nahelegen, daß er sich damit auch hier auf die zuvor in der Liturgie vorgetragene Lesung bezieht. Aus der Predigt geht aber ausdrücklich hervor, daß als Lesungen 2 Tim 4,1-8 (für Paulus) und Joh 21,15-19 (für Petrus) vorgetragen wurden: „(§ 1) ... laßt uns aus dem Evangelium die Verdienste Petri hören, laßt uns aus dem Brief des Apostels die Verdienste Pauli hören. (§ 2) Gerade wurde das Evangelium vorgetragen, gerade haben wir gehört: Der Herr sagte zu Petrus: ‘Simon Petrus, liebst du mich?’ ... (§ 4) Wir haben nämlich auch die Verdienste Pauli vernommen ... Ich beschwöre dich bei Gott und bei Christus Jesus, dem kommenden Richter der Lebenden und der Toten ...“19 Das „sicut audivimus“ muß daher, wie François DOLBEAU erklärt, parallel zu der Bemerkung „legimus
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„... ipsa enim lectio modo vobis lecta est in Actibus Apostolorum, quomodo Cornelius centurio credidit.“ Vgl. WILLIS 52; ZWINGGI, Schriftlesung 96 f.; Hildegund MÜLLER, Enarrationes in Psalmos. A. Philologische Aspekte: AugL 2 (1996-2002) 821; MARGONI-KÖGLER 497 mit Anm. 1184, 566. „... audistis, quando prima lectio recitata est de Actibus Apostolorum, ... Ioannem dixisse: Quid me suspicamini esse? Non sum ego Christus.“ Vgl. WILLIS 32, 71; MARGONI-KÖGLER 146 mit Anm. 439, 325 Anm. 846. „... audiamus ex evangelio meritum Petri, audiamus ex epistula meritum Pauli. Modo recitatum est evangelium, modo audivimus: Dominus dixit ad Petrum: ‘Simon Petre, amas me?’ ... Audivimus enim et meritum Pauli, ... Testificor coram Deo et Christo Iesu, qui iudicaturus est vivos et mortuos ...“. Vgl. MARGONI-KÖGLER 34.
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Allgemeine Einleitung
confessiones martyrum“ in § 8, als genereller, nicht speziell liturgischer Bezug verstanden werden20. Auch in sermo Guelferbytanus 11,5 (= 229/G) benutzt Augustinus diese Wendung: „... wie wir gelesen haben: An jenem Tag kamen dreitausend Seelen zum Glauben (Apg 2,41) ... Und was wurde über so viele Seelen gesagt? Sie waren ein Herz und eine Seele (Apg 4,32)“21. Aufgrund der zweifelsfrei von Augustinus bezeugten Tatsache, daß die Apostelgeschichte in der Osterwoche die Bahnlesung bildete, hält Michael MARGONI-KÖGLER auch dies für einen verläßlichen Hinweis auf die liturgische Lesung des Tages. Vielleicht sollte man aber auch auf diesem Fall MARGONI-KÖGLERs generelle Schlußfolgerung anwenden: „Die isolierte Verwendung von legere – also ohne nähere Präzisierung durch ein Temporaladverb oder Junktur mit audire – kann also nur in sehr beschränktem Maße, wenn überhaupt, explizite Hinweise liefern“22. Denn s Guelf 11 wird zwar einhellig in die Osterwoche gewiesen, der Wochentag ist aber umstritten (Montag, Dienstag oder Donnerstag). An welchen Tagen der Osterwoche aber welche Kapitel vorgetragen wurden, ist unbekannt, ganz abgesehen davon, daß Augustinus offenbar auch davon abwich23. Darüber hinaus ergibt eine mit Hilfe des CAG 2 durchgeführte statistische Untersuchung der Verwendung der Apostelgeschichte in Augustins Schriften, daß er die Acta (Actus) Apostolorum 195 Mal an 187 verschiedenen Stellen ausdrücklich beim Namen nennt, sowie 908 Mal an 542 verschiedenen Stellen wörtlich aus ihnen zitiert. Dabei ergibt sich folgendes Bild:
20
21
22 23
Vgl. François DOLBEAU, Nouveaux sermons de saint Augustin pour la conversion des païens et des donatistes (VI): REAug 39 (1993) 402 f. mit Anm. 102 (= DERS., Augustin d’Hippone, Vingt-six sermons au peuple d’Afrique. Retrouvés à Mayence, édités et commentés par François DOLBEAU [= Collection des Études Augustiniennes, Série Antiquité 147], Paris 1996, 22009, 502 f. mit Anm. 102). „... sicut legimus, Crediderunt illo die, dictum est: Tria milia animae. ... Et quid dictum est de tot animabus? Erat illis anima una et cor unum.“ Vgl. MARGONIKÖGLER 34. Vgl. MARGONI-KÖGLER 34. S.o.S. 44; MARGONI-KÖGLER 119 Anm. 337.
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Allgemeine Einleitung
(1) Zitate aus der Apostelgeschichte in den Werken Augustins – in Reihenfolge der biblischen Kapitel – 180 167 160
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120 120 103 100
80 70 58
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6 6 1
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50
Allgemeine Einleitung
(2) Zitate aus der Apostelgeschichte in den Werken Augustins – nach Häufigkeit – 180 167 160
154
140
120 120 103 100
80 70
60
40
58 53
39 30 26
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13 12
11 10
8 8
6 6 4 4
2 1 1 1 1 0 0 0
0 1 9 2 7 17 4 10 8 13 15 11 21 5 20 14 23 18 19 3 6 22 12 16 24 26 25 27 28
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Allgemeine Einleitung
(3) Zitate aus der Apostelgeschichte in den Werken Augustins – in alphabetischer Werkreihenfolge –
Werk adn Iob an et or bapt c adu leg c ep Man c ep Pel c Faust c Fel c Gaud c Iul c Iul imp c litt Pet c Max c s Arrian c Sec cath fr ciu conf conl Max cons eu corrept Cresc diu qu Dulc qu en Ps ench
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3 9 2 1 10 1 5 13 3 2 3 32 13 1 1 31 14 5 6 5 1 15 2 7 168 1
1 5 2 1 3 1 3 4 3 2 2 19 9 1 1 12 10 4 4 4 1 11 2 3 116 1
Werk ep ep Io tr ep Rm inch exp Gal exp prop Rm f et op Gn adu Man Gn litt gr et pecc or Io eu tr mend op mon pecc mer praed sanct qu qu eu reg s s dom m Simpl spec spir et litt symb cat trin uirg un bapt
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80 8 1 1 3 10 2 6 3 33 1 10 5 3 17 2 2 317 6 1 6 1 2 28 1 4
60 6 1 1 2 5 1 5 2 24 1 6 2 3 11 2 1 151 4 1 2 1 2 19 1 2
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Allgemeine Einleitung
(4) Zitate aus der Apostelgeschichte in den Werken Augustins – nach Stellen –
Werk s en Ps ep Io eu tr c litt Pet cath fr trin qu Cresc ciu c Fel c Max c ep Man f et op op mon an et or ep Io tr Dulc qu conl Max Gn litt s dom m spec c Faust conf cons eu pecc mer
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317 168 80 33 32 31 28 17 15 14 13 13 10 10 10 9 8 7 6 6 6 6 5 5 5 5
151 116 60 24 19 12 19 11 11 10 4 9 3 5 6 5 6 3 4 5 4 2 3 4 4 2
Werk un bapt adn Iob c Gaud exp prop Rm gr et pecc or praed sanct bapt c Iul diu qu Gn adu Man qu eu reg symb cat c adu leg c ep Pel c s Arrian c Sec corrept ench ep Rm inch exp Gal mend Simpl spir et litt uirg c Iul imp
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4 3 3 3 3 3 2 2 2 2 2 2 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 3
2 1 3 2 2 3 2 2 2 1 2 1 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 2
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Allgemeine Einleitung
(5) Zitate aus der Apostelgeschichte in den Werken Augustins – nach Seiten –
Werk s en Ps ep Io eu tr c litt Pet trin cath fr Cresc qu ciu c Max ep Io tr op mon an et or f et op Gn litt c Fel conf conl Max cons eu s dom m c ep Man c Faust c Gaud Dulc qu praed sanct
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317 168 80 33 32 28 31 15 17 14 13 8 10 9 10 6 13 5 6 5 6 10 5 3 7 3
151 116 60 24 19 19 12 11 11 10 9 6 6 5 5 5 4 4 4 4 4 3 3 3 3 3
Werk bapt c Iul c Iul imp diu qu exp prop Rm gr et pecc or pecc mer qu eu spec symb cat un bapt adn Iob c adu leg c ep Pel c s Arrian c Sec corrept ench ep Rm inch exp Gal Gn adu Man mend reg Simpl spir et litt uirg
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2 2 3 2 3 3 5 2 6 2 4 3 1 1 1 1 1 1 1 1 2 1 2 1 1 1
2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
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Allgemeine Einleitung
(6) Zitate aus der Apostelgeschichte in den Sermones ad populum – in Reihenfolge der biblischen Kapitel – 80 72 70 63 60
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B. Ergebnisse Unter den „Sermones de scripturis“ Augustins stehen lediglich drei Predigten zur Apostelgeschichte. Ihre Präsenz in seinen Predigten und seinem gesamten Werk geht jedoch weit darüber hinaus. (1) Am Ostersonntag begann eine Bahnlesung aus der Apostelgeschichte (vgl. s 227; 315,1; Io eu tr 6,18), die wahrscheinlich – allerdings mit Varianten – die ganze Osteroktav umfaßte und sich möglicherweise noch weiter in die Osterzeit erstreckte. Ob dabei freilich das ganze Buch vorgelesen wurde, bleibt dahingestellt, ist sogar eher unwahrscheinlich, auch weil Augustinus, wie die Statistik zeigt, einige der späteren Kapitel (25, 27 und 28) niemals zitiert. Nachweislich bezeugt sind in der Osterzeit Lesungen aus der Apostelgeschichte nur für Ostersonntag (s 227), Ostermontag (ep Io tr 2,1), Osteroktav (frg Lambot 4 = frg Verbraken 33 = s 229/U?), Christi Himmelfahrt (s 265,1) und Pfingsten (s 378,1); darüber hinaus möglicherweise für Ostermontag (s Guelf 9,2 = 229/E), sowie für die Osterzeit (s 278,1 – Ostersamstag? und en Ps 96,2). Die Themen dieser Lesungen sind die Himmelfahrt Jesu: Apg 1 (s 227, 265), die Himmelfahrt Jesu und das Pfingstereignis: Apg 1-2 (s 378), das Pfingstereignis: Apg 2 (ep Io tr 2; s Guelf 9), Simon Magus: Apg 8,4-25 (frg Lambot 4 = frg Verbraken 33 = s 229/U), die Bekehrung Pauli: Apg 9 (s 278) und die Bekehrung des Centurio Cornelius: Apg 10 (en Ps 96,2). (2) In Hippo war es üblich, an Gedenktagen von Heiligen deren Passio zu verlesen24. Im Falle biblischer Heiliger waren dies Passagen aus der Apostelgeschichte: 24
Vgl. Cyrille LAMBOT, Les sermons de saint Augustin pour les fêtes de martyrs: AnBoll 67 (1949) (FS Paul PEETERS I) 258 f., 262 [= RBen 79 (1969) (Mémorial
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Allgemeine Einleitung
Johannes der Täufer: Apg 13,16-25 (s Guelf 22 = 293/D); Stephanus: Apg 7 (s 315; 318)25; Paulus: Apg 9 (s 278; 279). (3) Nur in einem Fall wählt Augustinus aus gegebenem Anlaß Apg 4,31-35 als Lesung aus, um daran seine unbedingte Erwartung deutlich zu machen, daß Mönche seines Klosters beim Eintritt ohne Einschränkung auf all ihren weltlichen Besitz zu verzichten haben (s 356). Diese Perikope und ihr Thema liegen ihm aber, wie die statistische Analyse erweist, auch darüber hinaus generell am Herzen (56 Stellen)26. (4) Die statistische Analyse zeigt, daß die Kapitel 1: Christi Himmelfahrt, 9: die Bekehrung des Apostels Paulus, 2: das Pfingstereignis und 7: der Erzmartyrer Stephanus die Liste mit großem Abstand anführen. Danach folgen die Kapitel 17: Paulus in Athen, 4: die urchristliche Gütergemeinschaft, 10: die Vision Petri in Joppe und der Hauptmann Cornelius,
25
26
Dom Cyrille LAMBOT) 90, 93 f.]; Victor SAXER, Morts, martyrs, reliques en Afrique chrétienne aux premiers siècles. Les témoignages de Tertullien, Cyprien et Augustin à la lumière de l’archéologie africaine = ThH 55 (1980) 201-204, 207; Yvette DUVAL, Loca sanctorum Africae. Le culte des martyrs en Afrique du IVe au VIIe siècle II = CEFR 58 (1982) 645-648, 657, 671-683, 693-695, 724 f.; Hubertus R. DROBNER, Augustinus von Hippo, Predigten zum Buch der Sprüche und Jesus Sirach (Sermones 35-41). Einleitung, Text, Übersetzung und Anmerkungen (= Patrologia 13), Frankfurt 2004, 109. Vgl. SAXER, Morts, martyrs, reliques 210-213; DUVAL, Loca sanctorum Africae II 624-628. Vgl. Pier Cesare BORI, Chiesa primitiva. L’immagine della comunità delle origini Atti 2,42-47; 4,32-37 - nella storia della chiesa antica = TRSR 10 (1974) 126-143; Domingo SANCHIS, Pauvreté monastique et charité fraternelle chez saint Augustin. Le commentaire augustinien de Actes, 4, 32-35 entre 393 et 403: StMon 4 (1962) 733; Luc Melchior J. VERHEIJEN, Acts 4.31-35 in the Monastic Texts of Saint Augustine: Second Annual Course on Augustinian Spirituality (Rome, July 1-17, 1976), Rom 1977, 47-66.
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Allgemeine Einleitung
danach mit etwas Abstand 8: die Verfolgung und Zerstreuung der Urgemeinde (durch Saulus), 13: die Aussendung des Paulus und Barnabas und 15: das sog. „Apostelkonzil“ in Jerusalem. Augustins Interesse an der Apostelgeschichte konzentriert sich also in seinem Gesamtwerk (nicht nur in seinen Predigten) auf die nachösterliche Mission und deren Hauptprotagonisten Petrus und Paulus. (5) Es zeigt sich auch, daß sich die wörtlichen Zitate aus der Apostelgeschichte nicht auf einige wenige Werke Augustins beschränken; in fast der Hälfte davon (52 von 117)27 spielen sie eine – bisweilen umfangreiche – Rolle. Es verwundert dabei nicht, daß das Corpus der sermones ad populum mit 317 Stellen auf 151 Seiten die Liste anführt; ist es doch der größte Einzelposten der augustinischen Opera, ca. 17% des Gesamtwerkes28. Danach folgen in der Reihenfolge ihres Umfanges die Enarrationes in Psalmos (ca. 14 %) mit 168 Stellen auf 116 Seiten, die Epistulae (ca. 9,6%) mit 80 Stellen auf 60 Seiten und die In Iohannis evangelium tractatus (ca. 4,6%) mit 33 Stellen auf 24 Seiten. Eine Ausnahme bildet nur die Schrift De civitate Dei (ca. 5,4%), das die Apostelgeschichte nur 14 Mal auf 10 Seiten wörtlich zitiert. Eine Reihe anderer, an Umfang kleinere Werke schieben sich vor: Contra litteras Petiliani Ad catholicos fratres De trinitate Quaestiones in Heptateuchum Ad Cresconium
32/19 31/12 28/19 17/11 15/11
Die absolute Größenordnung der Zahlen hängt zwar auch damit zusammen, daß es sich bei den erstplazierten Werken um die umfangreichsten unter den augustinischen Schriften handelt. Die Quotienten (Anzahl der Zitate durch prozentualen Umfang) zeigen dennoch, daß die Frequenz der Zitate aus der Apostelgeschichte in den beiden umfangreichsten Predigtwerken am höchsten ausfällt und danach graduell abnimmt: 27 28
Vgl. Hubertus R. DROBNER, Lehrbuch der Patrologie, Frankfurt 32011, 416-423. Berechnet auf der Basis der Nuova Biblioteca Agostiniana, Rom.
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Allgemeine Einleitung
Sermones ad populum Enarrationes in Psalmos Epistulae Tractatus in Evangelium Iohannis
ca. ca. ca. ca.
17,0 % 14,0 % 9,6 % 4,6 %
Quotient: 8,88 Quotient: 8,28 Quotient: 6,25 Quotient: 5,21
Natürlich kann nur eine eingehende Einzelanalyse nach dem Vorbild der von Anne-Marie LA BONNARDIÈRE publizierten Bände29 präzise Aussagen zur umfassenden Verwendung der Apostelgeschichte im Werk Augustins machen. Schon die Unterscheidung „Stellen“ und „Seiten“ weist darauf hin, daß in manchen unmittelbaren Kontexten dieselben Kapitel und Verse der Apostelgeschichte mehrfach zitiert werden, was die Aussagekraft der generellen Zahlen beeinträchtigen mag. Nichtdestoweniger dürften die Zahlen zuverlässig bezeugen, in welchen Werken die Apostelgeschichte eine große Rolle spielt und welche Teile der Apostelgeschichte Augustinus besonders wichtig waren, wie der Vergleich der Gesamtstatistik mit den Zahlen für die Sermones ad populum belegt.
C. Schlußfolgerungen Angesichts dieses Befundes fragt man sich, warum sich bei Augustins offensichtlich lebhaftem Interesse an der Apostelgeschichte in seinem gesamten Werk und insbesondere in den Sermones ad populum unter den „Sermones de scripturis“ nicht mehr als nur drei Predigten zur Apostelgeschichte erhalten haben. Die Antwort mag lauten: Nicht, weil Augustinus nicht öfter darüber gepredigt hätte, sondern weil sie möglicherweise der Überlieferungsgeschichte nicht der Erhaltung wert waren. Es wird in den letzten Jahren immer deutlicher, daß das Überlieferungsschicksal der Predigten Augustins, auch ihr vollständiger oder nur auszugsweiser Erhaltungszustand, viel stärker von den liturgischen, theologischen und praktischen Interessen der Kopisten abhing als bisher ange29
Vgl. Anne-Marie LA BONNARDIÈRE, Biblia Augustiniana A.T. II. Livres historiques, Paris 1960; Biblia Augustiniana A.T. Les douze petits prophètes, Paris 1963; Biblia Augustiniana N.T. Les Épîtres aux Thessaloniciens, à Tite et à Philémon, Paris 1964; Biblia Augustiniana A.T. Le Deutéronome, Paris 1967; Biblia Augustiniana A.T. Le livre de la Sagesse, Paris 1970; Biblia Augustiniana A.T. Le livre de Jérémie, Paris 1972; Biblia Augustiniana A.T. Le livre des Proverbes, Paris 1975.
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nommen und nicht nur von historischen Umständen und mechanischen Bedingungen30. Dennoch wird oft genug die äußerst fragmentarische Überlieferung der Predigten Augustins behandelt, als ob ein verläßliches vollständiges Corpus vorläge. Pierre-Patrick VERBRAKEN hat wahrscheinlich gemacht, daß Augustinus in seinen vierzig Jahren als Priester und Bischof wohl an die achttausend Predigten gehalten hat31 – erhalten haben sich 567 Sermones ad populum, die gegenwärtig als echt anerkannt werden32. Nimmt man die gepredigten Enarrationes in Psalmos hinzu (123)33, In Iohannis euangelium tractatus (54)34 und In epistulam Iohannis ad Parthos tractatus (10)35 erhöht sich die Zahl auf
30 31
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34
35
Vgl. u. S. 66. Vgl. Pierre-Patrick VERBRAKEN, Saint Augustine's Sermons: Why and how to read them today: Augustinian Heritage 33 (1987) 105-116, hier: 106 [= Les Sermons de saint Augustin. Pourquoi et comment les lire aujourd’hui?: Lettre de Maredsous 15 (1986) 130-139 = Lire aujourd’hui les Sermons de saint Augustin. À l’occasion du XVIe centenaire de sa conversion: NReTh 109 (1987) 829-839]. Vgl. Eligius DEKKERS / Aemilius GAAR, Clavis Patrum Latinorum, Turnholt-Steenbrugge 31995, 110-122; Hubertus R. DROBNER, Augustinus von Hippo, Sermones ad populum. Überlieferung und Bestand – Bibliographie – Indices = SVigChr 49 (2000) 3-40; Roger GRYSON, Répertoire général des auteurs ecclésiastiques latins de l’antiquité et du haut moyen âge. 5e édition mise à jour du Verzeichnis der Sigel für Kirchenschriftsteller commencé par Bonifatius FISCHER, continué par Hermann Josef FREDE. Tome I: Introduction. Répertoire des auteurs: A-H = VL 1/15 (2007) 231-269; Karl Heinz CHELIUS, Augustins Werke und kritische Editionen: AugL 3 (2010) XI-XXXII; Hubertus R. DROBNER, Augustinus von Hippo, Sermones ad populum. Überlieferung und Bestand – Bibliographie – Indices: Supplement 20002010 (= Patrologia 25), Frankfurt 2010, 21-55. Vgl. Possidius, Indiculum X4,1-4 (MA 2, 181); MÜLLER: AugL 2 (1996-2002) 805 f. mit Diskussion der exakten Zahl. Vgl. Homélies sur l’évangile de saint Jean I-XVI. Traduction, introduction et notes par Marie-François BERROUARD = BAug 71 (1969) 9-25 [= DERS., Introduction aux homélies de saint Augustin sur l’évangile de saint Jean (= Collection des Études Augustiniennes, Série Antiquité 170), Paris 2004, 9-19]; MÜLLER: AugL 3 (20042010) 705 f. Vgl. Dany DIDEBERG, Epistulam Iohannis ad Parthos tractatus decem (In –): AugL 2 (1996-2002) 1064-1070; Homélies sur la première épître de saint Jean. In Iohannis epistulam ad Parthos trctatus decem. Texte critique de John William MOUNTAIN. Traduction de Jeanne LEMOUZY †. Introduction et notes de Daniel DIDEBERG =
60
Allgemeine Einleitung
insgesamt 754. In jedem Fall aber haben sich höchstens 10% der gesamten Predigttätigkeit Augustins erhalten. Selbst wenn Augustinus in seinem Leben nur 4000 Predigten gehalten hätte – eine Zahl die sicherlich zu niedrig gegriffen ist – und damit 20% seiner Texte vorlägen, wird man nicht nur im Fall der Predigten zur Apostelgeschichte bei Generalisierungen, wie, was, worüber und wie oft Augustinus gepredigt habe, höchste Vorsicht müssen walten lassen.
BAug 76 (2008) 28-33 und Note complémentaire 1. Les lectures liturgiques de la semaine pascale, ebd. 435 f.
Sermo 148
De verbis Actuum Apostolorum (5,4): Nonne manens tibi manebat? etc. Die Dominico octavarum Paschae dictus ad sanctos Martyres Viginti
Über die Worte der Apostelgeschichte (5,4): Hätte es denn nicht dein Eigentum bleiben können? usw. Gehalten am Sonntag, am Oktavtag von Ostern, bei den heiligen Zwanzig Martyrern
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Sermo 148
Ort: Hippo (?) Datum: Sonntag nach Ostern (?), Jahr unbestimmt Lesung: Apg 5,1-11 (vgl. § 1) Editionen: PL 38 (1841) 799-800 (MAURINER) BAC 443 (1983) 343-345 (MAURINER) NBA 31/1 (1990) 420-423 (MAURINER) CLCLT-5 (2002) (MAURINER) CAG 2 (2004) (MAURINER) Übersetzungen: engl.: A Library of Fathers of the Holy Catholic Church, anterior to the division of the East and West 20: Sermons on Selected Lessons of the New Testament by S. Augustine vol. II: S. John, Acts, Romans, 1 Corinthians, Galatians, Ephesians, Philippians, 1 Thessalonians, 1 Timothy, Titus, James, 1 John, Oxford 1845, 687-688. HILL 5 (1992) 17-18 franz.: RAULX 6 (1866) 593-594 PÉRONNE u. a. 17 (1872) 393-394 holl.: Aurelius Augustinus, Wijsheid van leerlingen. Preken over teksten uit de Handelingen van de Apostelen [Sermones de scripturis 148150]. Bezorgt, vertaald, ingeleid en van aantekeningen voorzien door Joke GEHLEN-SPRINGORUM, Vincent HUNINK, Hans VAN REISEN en Annemarie SIX-WIENEN, Budel 2007, 20-25. ital.: NBA 31/1 (1990) 420-423 (RECCHIA) span.: ÁLVAREZ 3 (1926) 349-350 BAC 443 (1983) 343-345 (DE LUIS) Literatur: GEEST, Paul VAN: Eerlijkheid als krachtbron van christelijk leven. Augustinus’ Sermones 148 en 355-356: Herademing. Tijdschrift voor spiritualiteit en mystiek 12 (2004) 28-31.
Sermo 148
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EINLEITUNG
A. Überlieferung, liturgischer Ort und Hörerschaft Sermo 148 hat sich vornehmlich in der Homiliensammlung De alleluia als Teil einer Reihe von neun Predigten von Ostersonntag bis einschließlich der Osteroktav erhalten (sermones 119, 240-243, 251, 147, 148, 260)1. Der auf ihn folgende sermo 260 trägt die Überschrift „Eodem die in ecclesia Leontina, de monitis baptizatorum“. Daraus hat man üblicherweise geschlossen, daß es sich insgesamt um eine Predigtreihe desselben Jahres handele, was freilich nur als (zweifelhafte) Hypothese gelten kann2. Denn die Zuverlässigkeit der Predigtüberschriften weist viele Unwägbarkeiten auf3. Sie stammen mit Sicherheit nicht von Augustinus selbst, und selbst wenn „sich der für die Sammlung De alleluia Verantwortliche als der genaueste von allen erweist“4, bedeutet dies nicht automatisch, daß seine Angaben ohne weiteres zutreffen; er gibt ja lediglich diejenigen weiter, die ihm selbst vorlagen. Zwar mag die Annahme Cyrille LAMBOTs zutreffen, daß die Tachygraphen üblicherweise in den Überschriften die Predigtorte notierten. Diese Angaben haben sich aber, wie er selbst einräumt, nur ausnahmsweise in der handschriftlichen Überlieferung erhalten. Daß die Ostersammlungen Fleury und Alleluja zu diesen seltenen Fällen gehören und deshalb besonders wertvolle Quellen darstellen, bleibt dabei Hypothese5. Die von Donatien DE BRUYNE und Cyrille LAMBOT begründete These, daß die Predigtsammlungen chronologische Serien enthalten, die auf die Ordnung der augustinischen Bibliothek in Hippo zurückgehen6 oder von seinen Hörern zusammengestellt wurden7, steht seit einiger Zeit prinzipiell zur Diskussion8. Es gibt durchaus Hinweise darauf, daß in Augustins Bibliothek die Predigten ohne Rücksicht auf ihre Chronologie in thematischer bzw. dem Kirchenjahr entsprechender Ordnung eingestellt worden waren. Darüber hinaus ist ohne weiteres denkbar, daß Predigtreihen wie in der Sammlung De alleluia erst im Laufe der Überlieferungsgeschichte nur aufgrund ihrer Thematik und zur unmittelbaren praktischen Verwendung in der Liturgie der Zeit in der liturgischen Ordnung des Kirchenjahres zusammengestellt wurden, ohne jede Kenntnis der Chronologie der Predigten bzw. Rücksichtnahme darauf. Ob daher sermo 148 tatsächlich am Sonntag der Osteroktav „bei den heiligen Zwanzig Martyrern“ gehalten wurde, wie seine Überschrift behauptet, muß
64
Sermo 148
daher als möglicherweise zutreffend, aber unbewiesen gelten. Denn der Text der Predigt selbst gibt darauf keinerlei Hinweis. Einen weiteren Zweifel hinsichtlich der Textüberlieferung gilt es zu bedenken, der die These der künstlichen Komposition der Predigtreihe unterstützen würde. Von den 26 neuen Augustinuspredigten, die François D OLBEAU 1990 in der Mainzer Stadtbibliothek entdeckte9, waren auffälligerweise nicht weniger als acht zuvor nur in fragmentarischer Form bekannt: Sermo Dolbeau 3 = 293Aauct (Frang 7) Dolbeau 4 = 299Aauct (Mai 19) Dolbeau 7 = 142auct Dolbeau 15 = 283auct Dolbeau 16 = 72auct Dolbeau 22 = 341auct
Titel neu (Zeilen) De sancto Iohanne baptista et de voce et verbo ca. 170 von 248 (= 68%) In die natalicio apostolorum sanctorum Petri et Pauli
ca. 180 von 232 (= 77%)
Post sermonem: De sepultura catechumeno55 Zeilen rum In natali sanctorum martyrum Maxulitanorum ca. 140 von 187 (= 75%) De verbis Domini: aut facite arborem bonam ca. 210 von (Mt 12,33) 319 (= 66%) ca. 420 von De Psalmo XXI et quomodo tribus modis dicatur Christus in scripturis, secundum divini- 653 (= 64%) tatem scilicet et secundum susceptum hominem et secundum quod caput est ecclesiae, et de tribus virgis Iacob Dolbeau 23 De Epiphaniis ca. 480 von = 374auct 565 (= 85%) Dolbeau 26 Contra paganos ca. 1300 von = 198auct 1546 (= 84%) Obwohl in allen Fällen der weitaus größere Teil fehlte, hielt man nur die sermones 197 und 198/A, die sich später als Teile des großen sermo 198auctus (= Dolbeau 26) herausstellten, für Fragmente. Es stellt sich damit grundsätzlich die Frage, inwieweit man sich überhaupt darauf verlassen kann, daß auch sermones, die vollständig überliefert zu sein scheinen, dies wirklich sind.
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Peter BROWN bemerkt zum Überlieferungsschicksal der sermones Dolbeau10: „Die Divjak-Briefe und die Sermones Dolbeau wurden, wie ich vermute, im Mittelalter eben wegen der Qualitäten weniger als andere Briefe und Predigten Augustins kopiert, die sie für einen modernen Historiker so aufregend machen: sie waren zu reich an Details des täglichen Lebens, zu wenig mit den zeitlosen theologischen Themen befaßt, zu tief im Boden des weit entfernten Afrika des 5. Jh. verwurzelt. Die Mönche und Kleriker Nordeuropas, die noch immer eifrig die formalen Werke Augustins lasen und abschrieben, schenkten diesen Dokumenten prallen Lebens wenig Beachtung. Sie waren zu reich an Details einer Welt, die das mittelalterliche Christentum hinter sich gelassen hatte. Was Augustinus selbst betrifft, hat François Dolbeau, der Entdecker der Mainzer Predigten genau die rechten Worte gefunden: Die Lektüre solcher Predigten ist eine Erfahrung, die man nur mit dem Gefühl vergleichen kann, wenn eine Bandaufnahme die Stimme eines lange abwesenden Freundes zurückbringt. Aber was ist der genaue Tonfall dieser Stimme? Wir müssen uns über einen Punkt im klaren sein. Es ist nicht die Stimme des Philosophen Augustinus und nur gelegentlich die des Theologen. Es ist die Stimme des Bischofs Augustinus ...“ Die Epiphaniepredigt 374auct (= Dolbeau 23) stellt noch einen ganz eigenen Fall dar. Bis zur Entdeckung ihrer vollständigen Version wiesen alle erhaltenen Epiphaniepredigten eine einheitliche Thematik und Länge von durchschnittlich 800-850 Wörtern auf11. Da aber sermo 374 offenbar schon seit dem 7. Jh. in der auf die übliche Länge und das übliche Thema der Anbetung der Magier gekürzten Version überliefert wurde12, stellt sich nicht nur für die Epiphanie-, sondern auch für alle anderen Predigten die grundlegende Frage, ob nicht „seit der Spätantike bestimmte Predigten Augustins ... gekürzt wurden, um sie bequemer in der Liturgie verwenden zu können. Die für die Epiphanie erhaltenen Predigten würden dann zwar eine authentische augustinische Exegese bieten, aber ohne ihren ursprünglichen Kontext und aller Abschweifungen und der meisten Anspielungen auf die aktuelle Situation in Afrika entkleidet.“13 Dies gilt in besonderem Maße für Predigten, die nicht nur außergewöhnlich kurz sind, sondern auch merkwürdig unvermittelt und abrupt enden wie sermo 148. Ohne jede peroratio bricht er mit der unabgeschwächten Verdammung aller ab, die ihr Keuschheitsgelübde brechen – „Ohne jede Möglichkeit zur
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Reue? Das ist kaum der Ton, den man von dem großen Seelsorger als Schlußpunkt seiner Predigt erwartet“, zweifelt Edmund HILL zu Recht14. Andererseits soll er am Sonntag der Osteroktav gehalten worden sein, also auch an die in der Osternacht Neugetauften, ohne diese oder irgendeine Anspielung auf die Taufe auch nur zu erwähnen. Ist vielleicht der größere Teil des sermo abgetrennt worden? Zwar kann man diese Frage auf der vorliegenden Quellenbasis nicht schlüssig beantworten, wenn sie aber zuträfe, müßte man jedenfalls von einem massiven Eingreifen des Kompilators in die Predigtsammlung ausgehen und nicht einfachhin von einer organischen Entwicklung aufgrund alten Textbestandes15. Die grundlegende Schlußfolgerung aus all diesen Überlegungen mahnt zu größter Vorsicht hinsichtlich der Überlieferung von sermo 148. Alle bislang gemachten Annahmen und Schlußfolgerungen mögen zutreffen, zweifelsfrei nachweisbar sind sie jedoch nicht. Alle weiteren Schlußfolgerungen hinsichtlich der Osterliturgie, die sich auf sermo 148 bzw. die Hypothese einer einheitlichen, chronologischen Überlieferungsreihe stützen, dürfen daher wegen ihres rein hypothetischen Charakters hier dahinstehen16. Die Ungewißheit der vollständigen Überlieferung von sermo 148 läßt daher auch keine zuversichtlichen Aussagen über seine Hörerschaft zu: „... richtete sich also offensichtlich nur an Nonnen“, „... vor einer monastischen Gemeinschaft („virgines“) ...“17 – das könnte man nur zuversichtlich behaupten, wenn das Keuschheitsgelübde konsekrierter Jungfrauen tatsächlich zweifelsfrei als das Hauptthema der Predigt erwiesen wäre.
B. Die Zwanzig Martyrer und ihre Verehrung Gleichgültig freilich, ob man der Überschrift des sermo Glauben schenken darf oder nicht, im jetzigen Überlieferungszustand bezeugt sie, daß er „bei den heiligen Zwanzig Martyrern“ gehalten worden sei. Davon muß man bis zum Beweis des Gegenteils ausgehen, auch wenn sermo 148 keinerlei inneren Anhaltspunkte bietet, die diese Lokalisierung bestätigen würden. Das Wenige, das über Leben und Sterben der Zwanzig Martyrer bekannt ist, stammt ausschließlich aus den Werken Augustins. Um das Jahr 42618 berichtet er in De civitate Dei XXII 8,10 von einer wunderbaren Gebetserhörung durch die Zwanzig Martyrer19:
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„In unserer Stadt Hippo lebte ein alter Mann namens Florentius, ein frommer, aber armer Mann. Er verdiente sich seinen Lebensunterhalt mit dem Schneiderhandwerk. Er hatte seinen Mantel verloren und besaß kein Geld, um sich einen neuen zu kaufen. Da betete er mit lauter Stimme zu den Zwanzig Martyrern, deren Gedenkstätte bei uns hochberühmt ist, sie möchten ihm zu einem neuen Mantel verhelfen. Ein paar Jugendliche, die zufällig zugegen waren, machten sich über ihn lustig und liefen ihm hinterher, als er wegging, wobei sie ihn verspotteten, er habe die Martyrer um 50 folles20 gebeten, um sich davon einen Mantel kaufen zu können. Er ging jedoch weiter, ohne sich darum zu kümmern. Da sah er einen großen Fisch am Ufer zappeln, der an Land gespült worden war. Ihn fing er mit der hilfreichen Unterstützung der Jugendlichen und verkaufte ihn für 300 folles an einen Koch namens Cattosus, einen guten Christen, für dessen Garküche, wobei er ihm den Hergang erzählte. Von dem Geld wollte er sich nun Wolle kaufen, wovon ihm seine Frau, so gut sie dazu in der Lage wäre, einen Mantel anfertigen sollte. Als der Koch jedoch den Fisch aufschnitt, fand er in dessen Bauch einen goldenen Ring. Aus Mitleid und religiöser Scheu überreichte er ihn umgehend dem armen Mann mit den Worten: ‘Da siehst du, wie dich die Zwanzig Martyrer bekleidet haben.’“ Wesentlich an dieser Wundererzählung ist die Nachricht, daß es in Hippo (apud nos) eine hochberühmte (celeberrima) memoria der Zwanzig Martyrer gab. Dabei dürfte es sich um deren Grablege gehandelt haben, ohne daß man aufgrund des Terminus „memoria“ schon auf eine bestimmte Gestalt oder Größe dieser Kultstätte schließen könnte. Sie scheint sich jedoch unweit des Meeresstrandes befunden zu haben. Jedenfalls war aber die Verehrung der Zwanzig Martyrer so populär, daß Menschen sich in ihrer Not – auch öffentlich – an sie wandten und Geschichten über wunderbare Gebetserhörungen kursierten. Zwei weitere Male erwähnt Augustinus die Zwanzig Martyrer ausdrücklich in seinen Werken. In sermo Morin 2,3 (= 313/G) sind sie lediglich Teil einer Aufzählung „vieler heiliger Martyrer, wie die Acht und die Zwanzig“. Sermo 325 aber bezeugt, daß vor der Predigt die Namensliste der Zwanzig Martyrer vorgetragen worden war (nobis sanctorum viginti martyrum series recitata est), und erwähnt drei ihrer Namen: am Anfang der Liste steht Bischof Fidentius,
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innerhalb der Liste die hl. Valeriana und am Schluß die hl. Victoria (§ 1)21. Üblicherweise schließt man daraus, daß nicht nur die Namen, sondern die ganze passio der Martyrer verlesen wurde, wie dies auch an anderen Heiligenfesten üblich war22. Gleichzeitig ist klar, daß Augustinus am Festtag der Martyrer (§ 1: eorum dies sollemnissimos celebramus) an ihrer Gedenkstätte predigt (§ 2: in hoc loco sancto). Der Festtag fällt in die Zeit „kurzer Tage“ (dies parvi), und an demselben Tag fand noch eine weitere Veranstaltung in der Basilika Maior statt (adhuc nobis in maiore basilica restant quae agamus cum Caritate vestra) (§ 2). Die von Augustinus erwähnte passio der Zwanzig Martyrer ist verloren. Aller Wahrscheinlichkeit nach hat aber sermo 326, gehalten „In natali martyrum“, ein Exzerpt daraus bewahrt, auch wenn kein stringenter Beweis dafür geführt werden kann. Da weder Titel noch Text der Predigt ausdrücklich die Zwanzig Martyrer nennen, zögerten die Mauriner trotz mancher indirekter Hinweise seitens der Textüberlieferung mit der Zuweisung von sermo 326 an den Festtag der Zwanzig Martyrer23. Theodoricus (Thierry) RUINART (1713), Ferdinand CAVALLERA (1930) und Cyrille LAMBOT (1949) unterstützten sie jedoch mit unterschiedlichen Argumenten24. Ihre Einschätzung wird seither üblicherweise akzeptiert: „Denn als der Verfolger sagte: ‘Opfert den Götzenbildern’, antworteten sie: ‘Das tun wir nicht, weil wir einen ewigen Gott im Himmel haben, dem wir beständig unser Opfer darbringen; Dämonen opfern wir nämlich nicht.’ Der Richter sagte: ‘Warum handelt ihr gegen den Opferbefehl?’ Sie antworteten: ‘Weil uns unser himmlischer Lehrer im Evangelium gesagt hat: Wer um meines Namens willen Vater und Mutter, Ehefrau, Kinder und alles, was er besitzt, verläßt, wird das Hundertfache dafür erhalten und das ewige Leben (Mt 19,29). Der Richter sagte: ‘Ihr wollt also den Befehlen des Kaisers nicht nachkommen?’ Sie antworteten: ‘Nein.’ Jener: ‘Auf welche Macht könnt ihr denn noch zählen, wenn ihr die Todesstrafe vor Augen habt?’
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Die Martyrer sagten: ‘Wir tragen die Macht des ewigen Königs in uns, deshalb kümmern wir uns nicht um die Macht eines sterblichen Menschen.’ Daraufhin wurden sie ins Gefängnis geworfen und in Ketten gelegt.“ (s 326,2) Rückschlüsse aufgrund weiterer Quellen fügen zusätzliche Details hinzu. Das Martyrologium Hieronymianum verzeichnet unter dem Datum des 15. November: „In Africa Secundini Fidentiani Varici et Marcialis. In Africa civitate Ippone Regio sanctorum Sididini Saturnini, Servi Kalendionis Galani Primi Geni Secundi Theodoti Demetri Parentis Stratori“25. Der 15. November stimmt gut mit Augustins Bemerkung überein, daß die Tage kurz sind (s 325,2). Von den Namen akzeptiert die kritische Auswertung des Textes zu den drei von Augustinus erwähnten Fidentius, Valeriana und Victoria: Varicus, Sididinus, Saturninus sowie Kalendion (Calendianus), dessen Kult auch durch eine Votivinschrift in Aquae Caesaris (heute: Youks, westlich von Theveste/Tébessa) bezeugt ist26. „Weiter zu gehen wäre gefährlich.“27 Die von Germain MORIN entdeckte Predigtsammlung im Wolfenbütteler Codex 4096 (Nr. 83)28 enthält in sermo 325,1 die Variante „Numquid et alicui Rustico martyri?“, während das Homiliar Sancti catholici Patres29 (Nr. 343) „Impar es veritati“ liest. Die Mauriner folgten letzterer Lesart, schlugen aber als mögliche Konjektur vor: „Impar es rusticitati“30. Darüber hinaus mag die Erwähnung von pueri und puellae an derselben Stelle darauf hinweisen, daß unter den Zwanzig Martyrern auch Kinder waren. Dies würde auch sermo 326,1 bestätigen, wenn er von Kindern, die frohen Mutes ins Martyrium gehen, und ihren trauernden Eltern spricht. Schließlich, wenn sermo 326 tatsächlich zu Ehren der Zwanzig Martyrer gehalten wurde, könnte man daraus schließen, daß sie während der diokletianischen Verfolgung, wohl im Jahr 304 nach dem vierten kaiserlichen Verfolgungsedikt das Martyrium erlitten31.
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C. Die Memoria der Zwanzig Martyrer Augustins Predigten sagen nicht ausdrücklich, daß die Zwanzig Martyrer in Hippo getötet wurden und sich ihr Grab dort befand. Die Formulierung „apud nos“ (ciu XXII 8,10) könnte prinzipiell auch im weiteren Sinne von Nordafrika verstanden werden. Der karthagische Kalender kennt jedoch ihr Fest nicht 32, und es gibt auch keine weiteren Hinweise darauf, daß man dem Zeugnis des Martyrologium Hieronymianum „civitate Ippone Regio“ nicht vertrauen dürfte. Die genaue Lokalisierung der Memoria ist jedoch nicht geklärt. Alle bisherigen Diskussionsbeiträge gehen freilich von der Gültigkeit der oben kritisch besprochenen Überlieferungsgeschichte der sermones zu den Zwanzig Martyrern aus. Grundlegender Ausgangspunkt der Erörterungen sind die von Erwan M AREC geleiteten Ausgrabungen in Hippo Regius, insbesondere des Baptisteriums (1925) und der benachbarten Kathedrale (1950-1957) (Abb. 7-8)33. Cyrille LAMBOT geht von der oben kritisch beleuchteten These aus, daß Augustinus am Sonntag der Osteroktav mindestens zwei Mal gepredigt habe. Von Ostersonntag bis Ostersamstag seien alle Liturgien und Predigten in der Basilika von Hippo gehalten worden, nur am Oktavtag habe die erste Predigt in der memoria der Zwanzig Martyrer stattgefunden, die zweite in der Basilika. Er vermutet deshalb, daß die Memoria der Zwanzig Martyrer innerhalb des Basilikakomplexes gelegen haben könne. Sie könne möglicherweise von Bischof Leontius, dem Nachfolger des Fidentius, über dessen Grab errichtet worden sein. Es müsse ein geräumiges Sanktuarium gewesen sein, da sich die gesamte Ostergemeinde dort versammelt habe, unweit der Basilika Maior (cf. s 325). Die Kapelle sei ein Annex der Basilika, möglicherweise sogar unmittelbar mit dem Baptisterium verbunden gewesen. Sonst wäre der Versammlungsort sehr ungewöhnlich. Die Liturgie habe sinnvollerweise im Baptisterium beginnen können. Weil dies aber zu klein gewesen sei, habe man sich zunächst in der nahegelegenen memoria der Martyrer versammelt34. Othmar PERLER35 setzte sich ausführlich mit MARECs und LAMBOTs Ergebnissen und Vermutungen auseinander und bezweifelt, daß die Memoria der zwanzig Martyrer in unmittelbarer Nähe der Basilika von Hippo gelegen habe. Zwar verstehe man unter „memoria“ üblicherweise ein Kirchengebäude am Ort des Martyriums, errichtet über dem Grab der Martyrer, dennoch: „Der Begriff « memoria » sagt weder etwas über seinen Ursprung noch über seine Form aus“ (S. 442). Auch halte er aufgrund der Parallelität zur Liturgie in der
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Memoria des hl. Theognis am Pfingstsonntag (vgl. sermo Mai 158 = 272/B) die Lokalisierung der Osteroktavsliturgie in der Memoria der Zwanzig Martyrer nicht für unabhängig von deren Verehrung. Angesichts der schwierigen Quellenlage bleiben freilich praktisch alle Überlegungen zur memoria XX sanctorum lediglich bedenkenswerte Hypothesen.
D. Datum Cyrille LAMBOT gelangte zu seinem Datierungsvorschlag „nach 409“ in zwei Schritten. 1947 untersuchte er die alte Sammlung De alleluia der Predigten Augustins und gelangte für die sermones 240 bis 243 zu dem Ergebnis, daß diese nacheinander von Ostermontag bis Osterdonnerstag gehalten worden seien, die sermones 148 und 260 an demselben Sonntag der Osteroktav. „Daraus ergibt sich für die ganze Woche eine starke Annahme ihrer chronologischen Einheit, ohne daß man das Jahr bestimmen könnte.“36 1956 ging LAMBOT einen entscheidenden Schritt weiter. Er beginnt seine Vorstellung der Predigtsammlung De alleluia, worin sermo 148 überliefert ist, mit den Worten: „Es gibt vier Handschriftenreihen ..., worin die Predigten alle aus demselben Jahr stammen und sich in der Reihenfolge präsentieren, in der sie gehalten wurden. Offensichtlich wurde diese Sammlung von den Hörern zusammengestellt.“ Er beschließt seine Besprechung mit der Feststellung: „Man weiß nicht, in welches Jahr die Serie gehört. Der sermo 243 scheint auf einen Zeitraum nach 409 hinzuweisen.“37 Er stützt sich dabei für sermo 243 auf die Datierung Adalbero KUNZELMANNs: „Es ist kaum ein Zweifel, dass Augustin durch des Paulinus Brief veranlasst, diese Predigt gehalten hat, sie also, wie Brief 94 und 95 in das Jahr 408 oder 409 zu setzen ist“38. Ganz abgesehen von der Tatsache, daß es sich bei KUNZELMANNs Einordung um eine Hypothese auf der Grundlage des heute abzulehnenden Argumentes „gleiches Thema bedeutet gleiche Zeit“ handelt39, geht LAMBOT noch einen Schritt weiter. Donatien DE BRUYNE hatte 1931 erstmals die Idee geäußert, daß Reihen in der Überlieferung der Predigten Augustins einer chronologischen Ordnung folgen40. Cyrille LAMBOT hatte diese Theorie 1935 konkretisiert: wenn man also eine der Predigten in der Reihe genau datieren kann, stammen auch alle anderen in demselben Jahr41. Diese These wendet LAMBOT auch hier offenbar als selbstverständlich an: wenn sermo 243 nach 409 gehalten wurde, gilt dies
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für alle Predigten der Reihe. Diese Hypothese kann aber nicht mehr länger als zuverlässig akzeptiert werden. Auch im Fall von sermo 148 gibt es keinerlei Hinweis, daß die Predigtreihe zur Osterwoche, an deren Ende sie steht, nicht aus Predigten ganz unterschiedlicher Jahre nachträglich zusammengestellt wurde42. Auch Suzanne POQUE folgte der These LAMBOTs, daß es sich bei der Predigtreihe im Homiliar von Fleury um Predigten „im Verlauf derselben Woche“ handele: „es genügt, eine davon mit Sicherheit datieren zu können“43. Da sie aber sah, daß Adalbero KUNZELMANN jeder Predigt ein anderes Datum zugewiesen hatte, prüfte sie diese alle und kam schließlich zu dem Ergebnis, daß „die Predigten des Homiliars von Fleury in der Osterwoche 412 oder 413 gehalten wurden“. Wenn man freilich, wie gesagt, die Hypothese der chronologischen Reihung der Serien nicht akzeptieren kann, ist auch diese Datierung hinfällig. Wenn auch noch in jüngster Zeit die Datierungsvorschläge LAMBOTs und POQUEs ohne Berücksichtigung der neuesten Forschungsergebnisse unbesehen übernommen wurden44, muß sermo 148 dennoch grundlegend als undatiert gelten45.
E. Inhalt und Aufbau Bei sermo 148 handelt es sich um eine sehr kurze Predigt von nur etwa 300 Wörtern Umfang. Sie knüpft unmittelbar an die vorangegangene Lesung aus der Apostelgeschichte 5,1-11 an, die Affäre um das Ehepaar Hananias und Saphira, die ein Grundstück verkauften und vorgaben, der christlichen Gemeinde den vollständigen Kaufpreis zu überlassen, während sie aber einen Teil davon für sich selbst zurückbehielten. Beide fielen wegen ihres Betruges sofort tot um. Augustinus klärt zunächst den (aus der Gemeinde geäußerten?) Einwand („manchen scheint“), ob nicht die Todesstrafe für diesen Betrug zu hart gewesen sei, d.h. ob Gott hier nicht aus Habgier unbarmherzig gehandelt habe. Nein, der Hl. Geist (vgl. Apg 5,9) bestrafe vielmehr die Lüge, denn es hätte ja dem Ehepaar freigestanden, nur einen Teil des Verkaufserlöses der Gemeinde zur Verfügung zu stellen; dann hätten sie aber auch nur das wahrheitsgemäß sagen dürfen.
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Für Augustinus entkräftet aber noch ein zweiter Grund den Einwand der unangemessenen Härte. Da alle Menschen ja sowieso einmal sterben müßten, sei nur die ewige Verdammnis eine wirklich harte Strafe, wovon Hananias und Saphira sicher verschont geblieben wären. Bei ihrer Bestrafung handele es sich um eine pädagogische Maßnahme Gottes, um einerseits alle übrigen abzuschrecken, dieselbe Sünde zu begehen, andererseits aber auch, um das Ehepaar eben vor der ewigen Verdammnis zu bewahren – eine Argumentation, die einem modernen Menschen vielleicht etwas weit hergeholt erscheinen mag, aber Augustins Bemühen zeigt, aus dieser Bibelstelle praktischen pastoralen Nutzen für sein Auditorium zu ziehen. In § 2 verknüpft Augustinus das gebrochene Versprechen von Hananias und Saphira mit einem argumentum a minore ad maius mit den Fällen, in denen – freiwillig abgelegte – Keuschheitsgelübde nicht gehalten werden, die ja nicht Menschen, sondern Gott versprochen werden. Wenn Gott schon den Vertrauensbruch auf rein menschlicher Ebene mit dem zeitlichen Tode bestrafe, werde der Betrug Gottes sicherlich mit der ewigen Verdammnis geahndet. Insgesamt ist die Argumentationsstruktur unzweifelhaft augustinisch, so recht überzeugend wie in anderen Kontexten mutet sie freilich nicht an. So erhält der Zweifel weitere Nahrung, ob es sich bei sermo 148 nicht um eine gekürzte Version einer umfangreicheren und damit auch umfassender und überzeugender argumentierenden Predigt handelt.
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De verbis Actuum Apostolorum (5,4): Nonne manens tibi manebat? etc. Die Dominico octavarum Paschae dictus ad sanctos Martyres Viginti [PL 799] 1. Cum lectio legeretur de libro, qui inscribitur Actus Apostolorum, animadvertistis, quid contigerit eis, qui, cum villam vendidissent, subtraxerunt de pretio villae et ante pedes Apostolorum quasi totum pretium posuerunt. Continuo correpti exspiraverunt ambo, vir et uxor eius. Nonnullis videtur nimis severa ista fuisse correptio, ut propter pecuniam de re sua subtractam homines morerentur. Non hoc Spiritus Sanctus avaritia fecit, sed Spiritus Sanctus mendacium sic punivit. Nam verba audistis beatissimi Petri dicentis: Nonne manens tibi manebat et venditum in tua erat potestate (Act 5,4)? Si nolles vendere, quis te cogeret? Si velles offerre dimidium, quis exigeret totum? Si enim dimidium offerendum erat, dimidium dicendum erat. Pro toto dimidium, hoc est puniendum mendacium. Non tamen videatur, fratres, severa correptio mors temporalis. Atque utinam hucusque vindicta processerit. Quid enim magnum mortalibus contigit quandocumque morituris? Sed per illorum temporalem poenam Deus sciri voluit disciplinam. Credendum est autem, quod post hanc vitam eis pepercerit Deus; magna est enim eius misericordia. De mortibus autem, quae contingunt ex vindicta, ait quodam loco apostolus Paulus, corripiens eos, qui male tractabant corpus et sangui nem Christi, et dicens: Propterea in vobis multi infirmi et aegri et dormiunt sufficientes (I Cor 11,30); id est quantum sufficit ad disciplinam imponendam. Multi in vobis dormiunt, hoc est moriuntur. Flagello enim Domini corripiebantur; aegrotabant et moriebantur. Et subiecit post haec verba et ait: Si enim nos ipsos iudicaremus,
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Über die Worte der Apostelgeschichte (5,4): Hätte es denn nicht dein Eigentum bleiben können? usw. Gehalten am Sonntag, am Oktavtag von Ostern, bei den heiligen Zwanzig Martyrern 1. Als die Lesung aus dem Buch vorgelesen wurde46, das den Titel „Apostelgeschichte“ trägt47, habt ihr vernommen, was denen zustieß, die ihr Haus verkauften und von dem Preis des Hauses etwas zurückbehielten, es aber den Aposteln zu Füßen legten, als ob es die volle Summe wäre. Sogleich erhielten sie ihre Strafe dafür und hauchten beide ihr Leben aus, der Mann und seine Ehefrau48. Manchen scheint diese Strafe gar zu hart gewesen zu sein; daß wegen Geldes, das von eigenem Besitz zurückbehalten wurde, Menschen umkamen. Das tat der Heilige Geist aber nicht aus Habgier, sondern der Heilige Geist bestrafte damit den Betrug49. Denn ihr habt die Worte des allerseligsten Petrus gehört, der sagte: Hätte es denn nicht dein Eigentum bleiben können, und hättest du nicht auch nach dem Verkauf frei darüber verfügen können (Apg 5,4)? Wenn du nicht verkaufen wolltest, wer hätte dich dazu gezwungen? Wenn du nur die Hälfte verschenken wolltest, wer hätte alles verlangt? Wenn nämlich nur die Hälfte verschenkt werden sollte, hätte man sagen müssen, daß es nur die Hälfte war. Die Hälfte aber als Ganzes hinzustellen, das ist strafbarer Betrug50. Dennoch sollte euch, Brüder51, der zeitliche Tod nicht als harte Strafe erscheinen52. Wenn doch die Strafe nie darüber hinausgehen würde! Was stößt denn sterblichen Menschen Schlimmes zu, wenn sie doch sowieso einmal sterben müssen? Vielmehr wollte Gott durch deren zeitliche Bestrafung Ordnung lehren53. Man darf nämlich darauf vertrauen, daß Gott sie nach diesem Leben verschonte; denn groß ist seine Barmherzigkeit54. Über die Todesfälle aber, die aufgrund einer Bestrafung eintreten, sagt der Apostel Paulus an einer Stelle, wo er die zurechtweist, die mit dem Leib und Blut Christi unwürdig umgehen: Deswegen sind unter euch viele schwach und krank, und genügend entschlafen (1 Kor 11,30)55; das heißt so viele, wie zur Wiederherstellung der rechten Ordnung erforderlich ist. Viele unter euch entschlafen, das heißt sterben56. Mit der Knute Gottes57 wurden sie nämlich zurechtgewiesen; sie wurden krank und starben. Und anschließend fügte er folgende Worte hinzu: Wenn wir nämlich mit uns selbst ins Gericht gingen,
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mus, a Domino non iudicaremur. Cum iudicamur autem, a Domino corripimur, ne cum mundo damnemur (I Cor 11,31-32). Quid si ergo huic viro et uxori eius tale aliquid contigit? Correpti sunt mortis flagello, ne supplicio punirentur aeterno.
2. Hoc tantum attendat Caritas vestra, quia, si Deo displicuit detrahere de pecunia, quam voverant Deo, et utique illa pecunia usibus hominum fuerat necessaria, quomodo irascitur Deus, quando vovetur castitas et non exhibetur, quando vovetur virginitas et non exhibetur? Vovetur enim ad usus Dei et non ad usus hominum. Quid est quod dixi: Ad usus Dei? Quia de sanctis Deus [PL 800] facit sibi domum, facit sibi templum, in quo habitare dignetur; et utique sanctum vult permanere templum suum. Potest ergo virgini sanctimoniali nubenti dici, quod ait Petrus de pecunia: Virginitas tua numquid non manens tibi manebat et antequam eam voveres, in tua fuerat potestate? Quaecumque autem hoc fecerint, voverint talia et non reddiderint, non se putent temporalibus mortibus corripi, sed aeterno igne damnari.
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würden wir nicht vom Herrn gerichtet. Wenn wir aber gerichtet werden, werden wir vom Herrn zurechtgewiesen, um nicht mit der Welt zusammen verdammt zu werden (1 Kor 11,31-32). Was bedeutet es also, wenn diesem Mann und seiner Frau so etwas zustieß? Sie wurden mit der Knute des Todes zurechtgewiesen, um nicht mit ewiger Qual bestraft zu werden. 2. Nur darauf soll eure Liebe58 achten: Wenn es Gott schon mißfiel, daß sie von dem Geld, das sie Gott versprochen hatten, etwas abzogen – zumal jenes Geld nur zugunsten von Menschen erforderlich war –, wie sehr zürnt Gott dann erst, wenn Keuschheit gelobt und nicht gelebt wird, wenn Jungfräulichkeit gelobt und nicht gelebt wird?59 Das wird nämlich zugunsten Gottes gelobt und nicht zugunsten von Menschen. Was will ich damit sagen: zugunsten Gottes? Daß Gott sich aus den Heiligen ein Haus baut, sich einen Tempel baut, in dem er wohnen will; und er will natürlich, daß sein Tempel heilig bleibt60. Man kann daher zu einer konsekrierten61 Jungfrau, die heiratet, sagen, was Petrus über das Geld sagte: „Hätte denn deine Jungfräulichkeit nicht dein Eigentum bleiben können, und hättest du nicht darüber frei verfügen können, bevor du sie gelobt hast?“62 Alle aber, die das getan haben, die so etwas gelobt und nicht gehalten haben, dürfen nicht glauben, daß sie nur mit dem zeitlichen Tod bestraft werden, sondern sie werden zu ewigem Feuer verdammt werden63.
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ANMERKUNGEN
1
Vgl. Cyrille LAMBOT, Collection antique de sermons de saint Augustin: RBen 57 (1947) 89-108; Sancti Aurelii Augustini sermones de Vetere Testamento, id est sermones I-L secundum ordinem vulgatum insertis etiam novem sermonibus post Maurinos repertis, recensuit Cyrillus LAMBOT = CCL 41 (1961) IX-X; Pierre-Patrick VERBRAKEN, Études critiques sur les sermons authentiques de saint Augustin = IP 12 (1976) 198-200; Sancti Aurelii Augustini Sermones in Matthaeum I, id est sermones LI – LXX secundum ordinem vulgatum insertis etiam novem sermonibus post Maurinos repertis, ediderunt Pierre-Patrick VERBRAKEN (†), Luc DE CONINCK, Bertrand COPPIETERS ’T WALLANT, Roland DEMEULENAERE, recensuit serm. LI François DOLBEAU = CChr.SL 41Aa (2008) XIV-XVII; Sancti Aurelii Augustini Sermones in Epistolas Apostolicas I, id est sermones CLI-CLVI secundum ordinem vulgatum inserto etiam uno sermone post Maurinos reperto, recensuit Gert PARTOENS, secundum praefationes caput conscripsit Josef LÖSSL = CCL 41Ba (2008) LXV. 2
Vgl. S. 71 f.
3
Zur Problematik der Überschriften und ihrer Entstehung vgl. François DOLLes titres des sermons d’Augustin: Titres et articulations du texte dans les œuvres antiques. Actes du Colloque International de Chantilly 1994, 13-15 septembre 1994, édités par Jean-Claude FREDOUILLE, Marie-Odile GOULETCAZÉ, Philippe HOFFMANN, Pierre PETITMENGIN, avec la collaboration de Simone DELÉANI (= Collection des Études Augustiniennes, Série Antiquité 152), Paris 1997, 447-468 [= DERS., Augustin et la prédication en Afrique. Recherches sur divers sermons authentiques, apocryphes ou anonymes (= Collection des Études Augustiniennes. Série Antiquité 179), Paris 2005, 89-110, 616]. BEAU,
4
5
Vgl. ebd. 452 [= 94].
Vgl. Cyrille LAMBOT, Les sermons de saint Augustin pour les fêtes de Pâques. Liturgie et archéologie: RevSR 30 (1956) 236 [= RBen 79 (1969) (Mémorial Dom Cyrille LAMBOT) 169].
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6
Vgl. Donatien DE BRUYNE, La chronologie de quelques sermons de saint Augustin: RBen 43 (1931) 185-193; Cyrille LAMBOT, Un «ieiunium quinquagesimae» en Afrique au IVe siècle et date de quelques sermons de s. Augustin: RBen 47 (1935) 114-124. 7
Vgl. Cyrille LAMBOT, Les sermons de saint Augustin pour les fêtes de Paques. Tradition manuscrit: RevSR volume hors série (1956) (Mélanges Michel ANDRIEU) 266 [= RBen 79 (Mémorial Dom Cyrille LAMBOT) (1969) 150].
8
Vgl. Hubertus R. DROBNER, Augustinus, Sermo in vigilia pentecostes aus den in Mainz neuentdeckten Predigten. Datierung und deutsche Übersetzung: ThGl 83 (1993) 447 f.; DERS., Augustins sermo Moguntinus über Gal 2,11-14. Einleitung, Übersetzung und Anmerkungen: ThGl 84 (1994) 227; Augustin d’Hippone, Vingt-six sermons au peuple d’Afrique. Retrouvés à Mayence, édités et commentés par François DOLBEAU (Collection des Études Augustiniennes, Série Antiquité 147), Paris 1996, 6, 617 f. [2e édition revue et corrigée, Paris 2009]; Pierre-Marie HOMBERT, Nouvelles recherches de chronologie augustinienne (= Collection des Études Augustiniennes, Série Antiquité 163), Paris 2000, 205-212, 301 f. note 4; Hubertus R. DROBNER, The Chronology of St. Augustine’s Sermones ad populum: AugSt 31 (2000) 214 f.; Augustin d’Hippone, Vingt-six sermons au peuple d’Afrique. Retrouvés à Mayence, édités et commentés par François DOLBEAU. Mise à jour bibliographique (Collection des Études Augustiniennes, Série Antiquité 147 A), Paris 2001, 8-10; Hubertus R. DROBNER, The Chronology of St. Augustine’s Sermones ad populum II: Sermons 5 to 8: AugSt 34 (2003) 49-56; François DOLBEAU, Rezension zu Hubertus R. DROBNER, Augustinus von Hippo, Predigten zu den Büchern Exodus, Könige und Job (Sermones 6-12). Einleitung, Text, Übersetzung und Anmerkungen (= Patrologia 10), Frankfurt 2003 und DERS., Augustinus von Hippo, Predigten zu Kirch- und Bischofsweihe (Sermones 336340/A). Einleitung, revidierter Mauriner-Text, Übersetzung und Anmerkungen (= Patrologia 9), Frankfurt 2003: REAug 49 (2003) 427; Hubertus R. DROBNER, The Chronology of St. Augustine’s Sermones ad populum III: On Christmas Day: AugSt 35 (2004) 47 f. 9
Vgl. François DOLBEAU, Sermons inédits de S. Augustin dans un manuscrit de Mayence (Stadtbibliothek I 9): REAug 36 (1990) 355-359 [= DERS., Le
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contenu augustinien d’un sermonnaire de Mayence (Stadtbibliothek, I 9): Augustin d’Hippone, Vingt-six sermons au peuple d’Afrique (= Collection des Études Augustiniennes, Série Antiquité 147), Paris 1996, 22009, 9-16]; DERS., Les sermons de saint Augustin découverts à Mayence. Un premier bilan: Académie des Inscriptions et Belles-Lettres, comptes rendus des séances de l’année 1993 (Janvier-Mars) 153-171 [= DERS., Augustin et la prédication en Afrique 321, 609-611]; Richard KLEIN, Die neuen Augustinus-Predigten. Ein aufsehenerregender Handschriftenfund in Mainz: Gym. 100 (1993) 370-384; DERS. Die neu gefundenen Augustinus-Predigten aus der Mainzer Stadtbibliothek: Gym. 102 (1995) 242-262; DERS., Die neu entdeckten Mainzer Augustinus-Predigten: Gym. 103 (1996) 25-31; Henry CHADWICK, New Sermons of St Augustine: JThS 47 (1996) 69-91; DERS., Neue Augustinuspredigten: Gerhard MAY / Geesche HÖNSCHEID (Hrsgg.), Die Mainzer Augustinus-Predigten. Studien zu einem Jahrhundertfund = VIEG 59 (2003) 69-94; François DOLBEAU, Die in Mainz wiederentdeckten Predigten Augustins: ebd. 1-19. 10
Vgl. Peter BROWN, Augustine the Bishop in the Light of New Documents: Patristica. Proceedings of the Colloquia of the Japanese Society for Patristic Studies, Supplementary Volume 1 (2001) 134 f. 11
Vgl. Hubertus R. DROBNER, Augustinus von Hippo, Predigten zu Neujahr und Epiphanie (Sermones 196/A-204/A). Einleitung, Text, Übersetzung und Anmerkungen (= Patrologia 22), Frankfurt 2010, 48-50. 12
Vgl. François DOLBEAU, Le sermon 374 de saint Augustin sur l’Épiphanie. Édition du texte original: Philologia Sacra. Biblische und patristische Studien für Hermann J. FREDE und Walter THIELE, hrsg. v. Roger GRYSON = VL 24/2 (1993) 525 [= Vingt-six sermons 581]. 13
Ebd. 526 [= 582]. Vgl. Martin KLÖCKENER, Die Bedeutung der neu entdeckten Augustinus-Predigten (Sermones Dolbeau) für die liturgiegeschichtliche Forschung: Augustin prédicateur (395-411). Actes du Colloque International de Chantilly (5-7 septembre 1996), édités par Goulven MADEC (= Collection des Études Augustiniennes, Série Antiquité 159), Paris 1998, 165 f. 14
HILL 5 (1992) 18 Anm. 4.
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15
Vgl. Hubertus R. DROBNER, The transmission of Augustine’s sermons. A critical assessment: Ministerium Sermonis II (= IPM), Turnhout [im Druck].
16
Vgl. dazu Cyrille LAMBOT, Les sermons de saint Augustin pour les fêtes de Pâques. Liturgie et archéologie: RevSR 30 (1956) 230-240 [= RBen 79 (1969) (Mémorial Dom Cyrille LAMBOT) 163-172]; Othmar PERLER, La „Memoria des Vingt Martyrs“ d’Hippone-la-Royale: REAug 2 (1956) 435-446; Suzanne POQUE, Les lectures liturgiques de l’octave pascale à Hippone d’après les Traités de s. Augustin sur la première épître de S. Jean: RBen 74 (1964) 217241; DIES.: SC 116 (1966) 107-115, 364 f.; Anton ZWINGGI, Die fortlaufende Schriftlesung im Gottesdienst bei Augustinus: ALW 12 (1970) 85-129, bes. 91; DERS., Der Wortgottesdienst bei Augustinus (II). Der Wortgottesdienst im Stundengebet: LJ 20 (1970) 129-140, bes. 130 f.; DERS., Die Perikopenordnung der Osterwoche in Hippo und die Chronologie der Predigten des hl. Augustinus: Aug(L) 20 (1970) 5-34; Daniel DIDEBERG, Note complémentaire 1. Les lectures liturgiques de la semaine pascale (Tr. I, Prol.): BAug 76 (2008) 435 f.; Michael MARGONI-KÖGLER, Die Perikopen im Gottesdienst bei Augustinus. Ein Beitrag zur Erforschung der liturgischen Schriftlesungen in der frühen Kirche = SÖAW.PH 810 (2010) 115 Anm. 331, 124 f. 17
Vgl. MARGONI-KÖGLER, Die Perikopen 124, 323.
18
Zur Datierung vgl. Gerard P. O’DALY, Ciuitate dei (De -): AugL 1 (19861994) 974.
19
Vgl. Hippolyte DELEHAYE, Les recueils antiques de miracles des Saints: AnBoll 43 (1925) 75; DERS., Les premiers « Libelli miraculorum »: AnBoll 29 (1910) 427-434; Anselm STOLZ, Zu den Wunderkapiteln im 22. Buch der Civitas Dei: ThGl 18 (1926) 843-855; Adolf VON HARNACK, Das ursprüngliche Motiv der Abfassung von Märtyrer- und Heilungsakten in der Kirche: SPAW.PH 1910, 106-125; Gustave BARDY: BAug 37 (1960) 576 f. Anm. 1.; John A. MOURANT, Augustine on Miracles: AugSt 4 (1973) 103-127. 20
Zunächst eine wohl von Kaiser Diokletian im Rahmen seines Preisedikts von 301 eingeführte Rechnungseinheit: ein mit einer festgelegten Anzahl von Denaren gefüllter versiegelter Beutel. Der Wert eines follis entsprachen einem Ach-
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telpfund Gold (ca. 41 Gramm; Römisches Pfund = 327,45 Gramm). Darauf muß sich die Erwähnung von folles in Ad Cresconium 3,29,33, in einem Zitat aus den „Gesta apud Zenophilum consularem“ vom 8. Dezember 320, beziehen, worin von Bestechungsgeldern zum Ämterkauf eines Bischofs und eines Priesters in Höhe von 400 bzw. 20 folles die Rede ist. Vgl. S. Optati Mileuitani libri VII, rec. Carolus ZIWSA = CSEL 26 (1893) 189, 194,196 f.; A. C. DE VEER, Note complémentaire 31. Le rôle de Lucilla dans l’origine du schisme africain: BAug 31 (1968) 799-802; DERS., Note complémentaire 32. Les « Gesta apud Zenophilum consularem »: ebd. 802-804. Diese große Währungseinheit geriet jedoch ab 338 wieder außer Gebrauch. Vgl. Otto SEECK, Follis 4): PRE 6 (1909) 2829-2832. Die Übertragung des Namens follis auf eine kleine, dünn versilberte Kupfermünze ist erstmals im Jahr 326 im Codex Theodosianus VII 20,3 (KRÜGER/ MOMMSEN I/1 [1904] 351) bezeugt. Im Westreich wurde im Jahr 396 der Wert eines solidus auf 25 Pfund Kupfer festgelegt (Cod. Theod. XI 21,2: KRÜGER/MOMMSEN I/1 [1904] 610). Ein Pfund bestand aus zehn folles, ein solidus war also 250 folles wert. Kaiser Valentinian verfügte im Jahre 445, daß ein solidus zu nicht weniger als 7000 nummi = 219 folles gehandelt werden dürfe (Nov. Val. 16,1). Vgl. Otto SEECK, Follis 5): PRE 6 (1909) 2832-2838; A. H. M. JONES, The Origin and Early History of the Follis: JRS 49 (1959) 34-38; Dietrich KLOSE, Follis: Der Neue Pauly 4 (1998) 583 f. Auf diese Münzeinheit dürften sich die übrigen Erwähnungen in den Werken Augustins beziehen. [Die Anmerkung von F. CRUCIANI zu sermo 16/A,3: NBA 29 (1979) 301 Anm. 6 dürfte so nicht zutreffen.] In sermo 45,2 führt Augustinus als Beispiel für Gier (avaritia) jemanden an, der 100 folles verschmähe, um dafür 1000 zu erwerben. In s 389,4 und Lambot 5,6 (= 107/A) erzählt er zweimal dieselbe angeblich wahre Geschichte (s 389,4: revera dicitur accidisse). Ein nicht sehr wohlhabender, aber frommer und deswegen caritativ großzügiger Mann habe zum Unterhalt seines Hausstandes einen solidus verkauft. Von dem Erlös habe er 100 folles den Armen geben lassen. Der Rest sei ihm allerdings gestohlen worden. Dies habe der Teufel veranlaßt, um den Wohltäter zu veranlassen, seine Almosen zu bereuen und zu verfluchen, habe aber das Gegenteil erreicht. Der fromme Mann habe vielmehr bedauert, nicht alles an die Armen verschenkt zu haben, gemäß der Aufforderung des Evangeliums, sich einen Schatz im Himmel zu erwerben, wo ihn kein Dieb stehlen könne (Mt 6,19-20). Der grundlegende Tenor ist also trotz des
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unterschiedlichen Kontextes derselbe wie in sermo 148: man gebe Gott am besten alles. s 389,4 Nam quidam, quod revera dicitur accidisse, homo non dives, sed tamen etiam de tenui facultate pinguis adipe caritatis, cum solidum, ut assolet, vendidisset centum folles, ex pretio solidi pauperibus iussit erogari.
s Lambot 5,6 (= 107/A) Quidam religiosus mediocris homo vendidit solidum propter usus domus suae. Et quia erat religiosus, tulit de capite pretii centum folles et erogavit pauperibus ut reliquum in domum suam mitteret propter usus suos.
In sermo Denis 20,3 schließlich tadelt Augustinus Sklaven, die bei Geldgeschäften den Namen Gottes zum Schwören mißbrauchen: „Bei Christus! für soviel habe ich gekauft, für soviel verkauft.“ „Für wieviel verkaufst du?“ „Für zehn folles, für zwanzig folles.“ Augustinus nennt die 100 folles, die der nicht sehr wohlhabende Christ den Armen gibt, gering (exiguum). Wenn aber ein solidus tatsächlich 250 folles wert war, ist dies zwar der kleinere Teil, von wenig könnte man aber nicht sprechen. Der genaue Wert des follis zur Zeit Augustins muß daher offen bleiben. Wenn sich aber die Geschäfte der Sklaven um 10 und 20 folles drehen, 50 folles möglicherweise, 300 aber gewiß ausgereicht haben, um Wolle für einen Mantel zu kaufen, scheinen 100 folles als Almosen jedenfalls nicht gar zu wenig gewesen zu sein. Vgl. PL 39, 1704 f. Anm. b-c. 21
Vgl. André MANDOUZE, Prosopographie de l’Afrique chrétienne (303-533) (Prosopographie chrétienne du Bas-Empire 1), Paris 1982, 451 f., 1135 f., 1185. 22
Nur Victor SAXER, Morts, martyrs, reliques en Afrique chrétienne aux premiers siècles. Les témoignages de Tertullien, Cyprien et Augustin à la lumière de l’archéologie africaine = ThH 55 (1980) 207 beschränkt sich vorsichtig auf die strikt beweisbare Aussage, daß Augustinus zwar die passio besaß, aber nicht ausdrücklich sage, daß sie verlesen worden sei. Zu den Lesungen der Martyrerakten vgl. Hubertus R. DROBNER, Augustinus von Hippo, Predigten
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zum Buch der Sprüche und Jesus Sirach (Sermones 35-41). Einleitung, Text, Übersetzung und Anmerkungen (= Patrologia 13), Frankfurt 2004, 108-110. 23
Vgl. PL 38, 1449 Anm. c.
24
Cf. Acta Martyrum sincera P. Theodorici RUINART opera et studio collecta, selecta, atque illustrata. Accedunt praeterea in hac editione Acta SS. Firmi et Rustici, Verona 1731, 494 f.; deutsche Übersetzung: Echte und ausgewählte Acten der ersten Märtirer. Nach den ältesten Ausgaben und Handschriften kritisch gesammelt und beleuchtet durch Theodorich RUINART. Mit einer allgemeinen polemischen Einleitung. Aus dem Lateinischen übersetzt nach der Amsterdamer Ausgabe des Heinrich Wettstein vom Jahre 1713. Der Acten V., des ganzen Werkes VI. Band, Wien 1834, 425-428; Ferdinand CAVALLERA, Notes chronologiques et hagiographiques sur quelques sermons de saint Augustin: BLE 31 (1930) 26 f.; Cyrille LAMBOT, Les sermons de saint Augustin pour les fêtes de martyrs: AnBoll 67 (1949) (Mélanges Paul PEETERS I) 258, 265 f. [= RBen 79 (Mémorial Dom Cyrille LAMBOT) (1969) 89, 96 f.]. 25
Vgl. Martyrologium Hieronymianum, ed. Giovanni Battista DE ROSSI et Louis DUCHESNE = ActaSS Nov. II/1 (1894) [143]; Hippolyte DELEHAYE / Henri QUENTIN, Commentarius perpetuus in Martyrologium Hieronymianum = ActaSS Nov. II/2 (1931) 600 f. Ob man freilich daraus schließen darf, daß die Zwanzig Martyrer am 15. November 304 hingerichtet wurden, darf dahinstehen. Vgl. Victor SAXER: Ippona I. La città: NDPAC 2 (2007) 2605. 26
Vgl. Bulletin des publications hagiographiques de 1890: AnBoll 10 (1891) 375 f.; CIL VIII Suppl. pars I (1891) 1597, n. 16743; Paul MONCEAUX, Enquête sur l’épigraphie chrétienne d’Afrique, n. 255: MAIBL 12 (1908) 212 f.; Hippolyte DELEHAYE, Les origines du culte des martyrs, Brüssel 21933, 395 f.; RR. PP. Bénédictines de Paris, Vies des saints et des bienheureux selon l’ordre du calendrier, avec l’historique des fêtes. Tome XI: Novembre, Paris 1954, 464; Agostino AMORE, Ippona, martiri di: BSS 7 (1966) 879 f., Guy LAPOINTE, La célébration des martyrs en Afrique d’après les sermons de saint Augustin, Montréal 1972, 47 f.; Yvette DUVAL, Loca sanctorum Africae. Le culte des martyrs en Afrique du IVe au VIIe siècle, tome II = CEFR 58 (1982) 713.
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Vgl. Vies des saints 464.
28
Vgl. Sancti Aurelii Augustini tractatus sive sermones inediti ex codice Guelferbytano 4096. Detexit adiectisque commentariis criticis primus edidit Germanus MORIN. Accedunt SS. Optati Milevitani, Quodvultdei Carthaginiensis episcoporum aliorumque ex Augustini schola tractatus novem, KemptenMünchen 1917, XXVII; VERBRAKEN, Études critiques 205-208. 29
Vgl. André WILMART, La collection tripartite des sermons de saint Augustin: Miscellanea Augustiniana. Gedenkboek samengesteld uit ver-handelingen over S. Augustinus bij de viering van zijn zalig overlijden vóór 15 eeuwen CDXXXMCMXXX, Nijmegen 1930, 442-445; LAMBOT, Martyrs 257 f. [= 89 f.]; JeanPaul BOUHOT, Deux exemplaires de l’homéliaire des Sancti catholici Patres: REAug 19 (1973) 287-302; DERS., L’homéliaire des Sancti catholici Patres. Reconstitution de sa forme originale: REAug 21 (1975) 145-196; DERS., L’homéliaire des Sancti catholici Patres. Tradition manuscrite: REAug 22 (1976) 143-185; DERS., L’homéliaire des Sancti catholici Patres. Sources et composition: REAug 24 (1978) 103-158. 30
PL 38, 1448 Anm. 1. Vgl. LAMBOT, Martyrs 262 [= 93 f.].
31
Vgl. Paul MONCEAUX, Histoire littéraire de l’Afrique chrétienne depuis les origines jusqu’à l’invasion arabe. Tome III: Le IVe siècle, d’Arnobe à Victorin, Paris 1905, 153.
32
33
Vgl. RUINART, Acta Martyrum 542.
Vgl. Erwan MAREC, Les dernières fouilles d’Hippo Regius, ville épiscopale de Saint Augustin: AugM 1 (1954) 1-18; Erwan MAREC, Hippone la Royale. Antique Hippo Regius, Algier 1954 (= 1950); Othmar PERLER, L’église principale et les autres sanctuaires chrétiens d’Hippone-la-Royale d’après les textes de saint Augustin: REAug 1 (1955) 299-343; Erwan MAREC, Monuments chrétiens d’Hippone, ville épiscopale de Saint Augustin, Paris 1958, 23-181, 216-219, 222-225; Thomas W. PHELAN, St. Augustine and the Recent Excavations of the Christian Monuments of Hippo: TS 20 (1959) 422-431; HenriIrénée MARROU, La Basilique chrétienne d’Hippone d’après le résultat des
86
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derniers fouilles: REAug 6 (1960) 109-154; Othmar PERLER, La découverte des monuments chrétiens d’Hippone: ZSKG 54 (1960) 177-188; POQUE: SC 116 (1966) 107-115; J.-P. MOREL, Recherches stratigraphiques à Hippone: BAAl 3 (1968) 35-84; Jean-Marie LASSÈRE, Recherches récentes sur Hippo Regius: CTun 19 (1971) 245-250; Saïd DAHMANI, Hippo Regius, Algier 1973; Yvette DUVAL, Loca sanctorum Africae. Le culte des martyrs en Afrique du IVe au VIIe siècle, tome II = CEFR 58 (1982) 724 f.; Claude LEPELLEY, Les cités de l’Afrique romaine au Bas-Empire. Tome II: Notices d’histoire municipale, Paris 1981, 113-125; Wilhelm GESSEL, Die Stadt des Aurelius Augustinus: Collectanea Augustiniana. Mélanges T. J. VAN BAVEL I, publiés par B. BRUNING – M. LAMBERIGTS – J. VAN HOUTEM: BEThL XCII-A (1990) = Aug(L) 40 (1990) 73-94; George RADAN, The Basilica Pacis of Hippo: Joseph C. SCHNAUBELT and Frederick VAN FLETEREN (eds), Augustine in Iconography. History and Legend (= Collectanea Augustiniana), New York u.a. 1999, 147-188; Noël DUVAL (Übers. Dieter KOROL), Hippo Regius: RAC 15 (1991) 442-466; Isabelle GUI / Noël DUVAL / Jean-Pierre CAILLET, Basiliques chrétiennes d’Afrique du Nord. I: Inventaire d’Algérie. Texte (= Collection des Études Augustiniennes, Série Antiquité 129), Paris 1992, 346-349; Serge LANCEL, Hippo Regius: DHGE 24 (1993) 622 f.; Mariette DE VOS, Documentation archéologique à Hippone (Hippo Regius): Pierre-Yves FUX, Jean-Michel ROESSLI, Otto WERMELINGER (éds), Augustinus Afer, tome 2 = Par. 45/2 (2003) 401-411; Serge LANCEL, Hippo Regius: AugL 3 (2004-2010) 351-363. 34
Vgl. Cyrille LAMBOT, Les sermons de saint Augustin pour les fêtes de Pâques. Liturgie et archéologie: RevSR 30 (1956) 234-239 [= RBen 79 (1969) (Mémorial Dom Cyrille LAMBOT) 167-171].
35
Othmar PERLER, La „Memoria des Vingt Martyrs“ d’Hippone-la-Royale: REAug 2 (1956) 435-446. 36
Vgl. Cyrille LAMBOT, Collection antique de sermons de saint Augustin: RBen 57 (1947) 91, 102 f.
37
Vgl. Cyrille LAMBOT, Les sermons de saint Augustin pour les fêtes de Paques. Tradition manuscrit: RevSR volume hors série (1956) (Mélanges Mi-
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87
chel ANDRIEU) 266 f. [= RBen 79 (Mémorial Dom Cyrille LAMBOT) (1969) 150-152]. 38
Vgl. Adalbero Wilhelm KUNZELMANN, Die Chronologie der Sermones des hl. Augustinus: MA 2 (1931) 499 f. 39
Vgl. Hubertus R. DROBNER, The Chronology of St. Augustine’s Sermones ad populum: AugSt 31 (2000) 216; DERS., The Chronology of St. Augustine’s Sermones ad populum (II): Sermons 5 to 8: AugSt 34/1 (2003) 66; DERS., The Chronology of Augustine’s Sermones ad populum III: On Christmas Day: AugSt 35 (2004) 48-50. 40
Vgl. oben Anm. 6.
41
Vgl. ebd.
42
Vgl. Anm. 16.
43
Vgl. Augustin d’Hippone, Sermons pour la Pâque. Introduction, texte critique, traduction et notes de Suzanne POQUE = SC 116 (1966) 129 f. 44
Z.B. von José ANOZ, Cronología de la producción agustiniana: Augustinus 47 (2002) 276; Roger GRYSON, Répertoire général des auteurs ecclésiastiques latins de l’antiquité et du haut moyen âge. 5e édition mise à jour du Verzeichnis der Sigel für Kirchenschriftsteller commencé par Bonifatius Fischer, continué par Hermann Josef Frede. Tome I: Introduction, Répertoire des auteurs: A-H, Freiburg 2007, 239; Aurelius Augustinus, Wijsheid van leerlingen. Preken over teksten uit de Handelingen van de Apostelen [Sermones de scripturis 148-150]. Bezorgt, vertaald, ingeleid en van aantekeningen voorzien door Joke GEHLENSPRINGORUM, Vincent HUNINK, Hans VAN REISEN en Annemarie SIX-WIENEN, Budel 2007, 8. 45
Schon Anton ZWINGGI, Der Wortgottesdienst bei Augustinus II. Der Wortgottesdienst im Stundengebet: LJ 20 (1970) 130 ließ die Datierung offen. 46
Lectio legeretur: figura etymologica.
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Über die Lesungen der Osteroktav sind auf der Basis der überlieferten bzw. rekonstruierten Predigtreihen zahlreiche kontroverse Hypothesen vorgetragen worden (vgl. oben Anm. 16). Mit Gewißheit kann man allerdings aufgrund der inneren Zeugnisse der Predigten Augustins nur folgende Aussagen machen: Am Ostersonntag wurde das erste Kapitel der Apostelgeschichte vorgetragen: „Achtet darauf, wenn die Apostelgeschichte verlesen wird. Gleich wird nämlich der Anfang eben dieses Buches vorgelesen; heute begann das Buch, das Apostelgeschichte heißt“ (s 227); „Das Buch der Apostelgeschichte ... beginnt am Ostersonntag verlesen zu werden“ (s 315,1). Am Ostermontag stand das zweite Kapitel der Apostelgeschichte auf dem Lektionsplan: „Denn als die Apostelgeschichte vorgelesen wurde, habt ihr gehört, daß Tausende von den Mördern Christi sich bekehrten (vgl. Apg 2,41)“; „Ihr habt die Apostelgeschichte gehört; heute ist folgende Lesung vorgelesen worden: Sie begannen in Zungen zu reden, wie der Geist ihnen zu sprechen eingab (vgl. Apg 2,4)“ (ep Io tr 2,1 und 3). Vor sermo 278 ist zwar nachweislich der Bericht von der Bekehrung Pauli verlesen worden (Apg 9): „Heute wurde die Lesung aus der Apostelgeschichte vorgetragen, wo der Apostel Paulus aus einem Christenverfolger zum Christusverkündiger wurde (§ 1)“, es ist aber nicht gesichert, daß sermo 278 in die Osterzeit gehört (vgl. VERBRAKEN, Études critiques 126). Umgekehrt gilt für die Predigten ep Io tr 7,1 und 8,2, daß sie sicher am Ende der Osterwoche gehalten wurden, wenn auch umstritten bleibt, ob am Ostersamstag (POQUE, Lectures liturgiques 232-235, 237) oder am Ostersamstag und Ostersonntag (DIDEBERG 435). Daß aber Apg 9 zu den Lesungen dieser Liturgien gehörte, ist lediglich eine Schlußfolgerung aus der Behandlung der Bibelstelle in den Texten. Am Sonntag der Osteroktav – wenn sermo 148 denn tatsächlich an diesem Tag gehalten wurde – wurde das fünfte Kapitel der Apostelgeschichte vorgetragen. Insgesamt wird man in diesem Punkt Cyrille LAMBOTs Urteil zustimmen müssen: „Von Dienstag bis Samstag hat die Apostelgeschichte in keiner Predigt eine Spur hinterlassen“ (Liturgie et archéologie 233 [= 166]). Anton ZWINGGI (Fortlaufende Schriftlesung 88-94) kritisiert zwar die ihm zu weitgehenden Hypothesen Suzanne POQUEs (S. 93: „Es ist offensichtlich, daß es sich bei den Thesen von POQUE um vage Vermutungen handelt.“), akzeptiert aber dennoch nicht das radikale Verdikt LAMBOTs, weil er sich noch immer zu sehr auf die Theorie der Predigtreihen verläßt (S. 92). Daniel DIDEBERG schließlich ent-
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89
scheidet sich, ZWINGGI gegen POQUE zu folgen: „A. ZWINGGI lehnt die Position von S. POQUE ab und schlägt die hier übernommene chronologische Reihenfolge vor ... A. ZWINGGI weist die übrigen von S. POQUE angeführten Bezüge zurück, die bei ihren Bemühungen, für die Osterwoche verschiedene liturgische Leseordnungen zu bestimmen, gewisse ungenügend begründete Hypothesen äußert“ (BAug 76 [2008] 435 f.). Die Kritik DIDEBERGs bezieht sich allerdings ausschließlich auf die von ihm edierten In epistulam Iohannis ad Parthos tractatus. Auf der Basis der oben geäußerten grundlegenden Zweifel an der Zuverlässigkeit der Textgrundlagen, auf denen alle bisherigen Argumentationen beruhen, muß wohl der gesamte Komplex der Liturgie der Osterwoche noch einmal kritisch und umfassend erörtert werden. 48
Apg 5,1-11.
49
Vgl. Apg 5,9.
50
Vgl. Io eu tr 7,11.
51
Augustinus spricht seine Gemeinde üblicherweise mit dem biblisch begründeten Titel „Brüder“ (fratres) an (vgl. z. B. Mt 23,8), nicht mit „Kinder“ (filii). Letzteres behält er sich für die Katechumenen vor, aber auch das üblicherweise zusammen mit der Anrede „Brüder“ (z. B. s 224,3; 228,2). Vgl. Therese FUHRER / Volker Henning DRECOLL, Filia – filius: AugL 3 (2004-2010) 14-16; Robert DODARO, Frater: ebd. 60-64. Michele PELLEGRINO: NBA 29 (1979) LXXVIII = HILL 1 (1990) 104 überlegt, ob Augustinus darin vielleicht bewußt der gegenseitigen Bruderliebe unter Christen Ausdruck verleihen wollte. Vielleicht spiegelt sich darin aber eher das öfter deutlich werdende Bewußtsein Augustins, gemeinsam mit seiner ihm anvertrauten Herde Schüler des einen Lehrers, Christus, zu sein (vgl. Mt 23,10). Alle Christen, einschließlich des Bischofs, sind gemeinsam Schüler in der schola Dei des Wortes Gottes, wie Augustinus an zahlreichen Stellen betont (z. B. s 270,1; Dolbeau 21,1 [= 159/B]; Guelf 32,4 [= 340/A]). Vgl. Basil STUDER, Die Kirche als Schule des Herrn bei Augustinus von Hippo: Stimuli. Exegese und ihre Hermeneutik in Antike und Christentum (FS Ernst DASSMANN), hrsg. von Georg SCHÖLLGEN und Clemens SCHOLTEN = JAC.E 23 (1996) 485-498.
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52
Die Theologie, daß der leibliche Tod der Lohn für die Sünde des Menschen sei, geht bis auf das Buch Genesis (3,3) zurück, und Paulus nimmt sie ausdrücklich auf (Röm 6,23). Die damit zusammenhängende Auffassung, daß die Sünde Krankheit und Gebrechen hervorrufe, während das Leben des Gerechten lange und glücklich währt, zeigt sich z. B. beim Gebot der Elternliebe Ex 20,12 (Eph 6,3) und bei der Frage im Fall des Blindgeborenen: „wer hat gesündigt, er oder seine Eltern?“ (Joh 9,2-3). Die Theologie des zweiten, ewigen Todes geht auf Apok 2,11, 20,6.14 und 21,8 zurück. Vgl. Joseph C. PLUMPE, Mors secunda: Mélanges De Ghellinck 1, Gembloux 1951, 387-403, bes. 392-400; G. BARDY / J.-A. BECKAERT, Note complémentaire 75. La mort à cause du péché: BAug 10 (1952) 741; G. BARDY, Note complémentaire 38. Mors secunda: BAug 35 (1959) 526-529; M.-F. BERROUARD, Note complémentaire 100. Péché et mort: BAug 71 (1969) 944; M.-F. BERROUARD, Note complémentaire 37. La « seconde mort »: BAug 73A (1988) 523-525; Jean-Michel GIRARD, La mort chez saint Augustin. Grandes lignes de l’évolution de sa pensée, telle qu’elle apparaît dans ses traités = Par. 34 (1992). 53
Zu Augustins Verständnis von disciplina als erzieherische Maßnahme gemäß den Lehren Gottes vgl. Henri-Irénée MARROU, « Doctrina » et « disciplina » dans la langue des Pères de l’Église: ALMA 9 (1934) 5-25; Otto M AUCH, Der lateinische Begriff Disciplina. Eine Wortuntersuchung, Diss. Fribourg 1941; Walter DÜRIG, Disciplina. Eine Studie zum Bedeutungsumfang des Wortes in der Sprache und der Liturgie der Väter: SE 4 (1952) 245-279; Valentin MOREL, Disciplina: RAC 3 (1957) 1222-1229; B. QUINOT, Note complémentaire 24. La « disciplina ecclesiastica »: BAug 30 (1967) 808-810; Wolfgang HÜBNER, Disciplina: AugL 2 (1996-2002) 457-463. 54
Vgl. Ps 50,3; 135,4.7.
1 Kor 11,30 liest im Griechischen „NRLPQWDLL-NDQRLY“, die Vulgata „dormiunt multi“. Augustins Lesart „dormiunt sufficientes“ scheint für ihn eigentümlich zu sein (nochmals in c Adim 17). In en Ps 147,11 und Io eu tr 22,5 findet sich die Variante „sufficienter“. Ob die zweite Zitation in s 148,1 „multi dormiunt“ auf die Lesart der Vulgata zurückgeht oder eine Kontraktion des zuvor zitierten Verses darstellt, läßt sich nicht entscheiden. Die Variante „infirmi et imbecilles“ (spec 31) ist zusammen mit anderen Varianten auch außerhalb der Werke 55
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Augustins überliefert: aegri: egri, aegroti, aegrotantes – dormiunt multi: dormiunt plurimi. Vgl. Vetus Latina Database. Bible versions of the Latin Fathers. The comprehensive patristic records of the Vetus Latina Institut in Beuron on CD ROM. Scholarly Direction: Roger GRYSON, Turnhout 2002. 56
Die Metapher des Schlafes für den Tod bzw. des Schlafes als Bruder des Todes beruht seit alters her auf dem Phänomen ihrer äußerlichen körperlichen Ähnlichkeit. Cicero (Tusc 1,92) nennt den Schlaf „Bild des Todes“, Horaz (carm 3,11,38) den Tod einen „langen Schlaf“, schon das früheste Christentum sieht seine Verstorbenen als die „Entschlafenen“ (1 Kor 15,18.20; 1 Thess 4,13-15; 2 Petr 3,4) und sowohl bei der Auferweckung der Tochter des Jairus (Mt 9,24) als auch des Lazarus (Joh 11,11) werden die Ähnlichkeit von Tod und Schlaf kontrastiert: „sie/er ist nicht tot, sie/er schläft nur“. Für das Christentum ist diese Ähnlichkeit freilich kein Grund zur Besorgnis, sondern im Gegenteil aufgrund des Kreuzestodes und der Auferstehung Christi Zeichen der Hoffnung, auch aus dem Tod erweckt zu werden. Vgl. A. JOLLES, Hypnos: PRE 9 (1916) 323-329; M. B. OGLE, The Sleep of Death: MAAR 11 (1933) 81-117; Otto MICHEL, Zur Lehre vom Todesschlaf: ZNW 35 (1936) 285-290; POQUE: SC 116 (1966) 214 Anm. 2; Horst BALZ, X^SQRÔ: ThWNT 8 (1969) 545-556. 57
Vgl. Hebr 12,6: quem enim diligit Dominus castigat, flagellat autem omnem filium quem recipit, mit Iob 21,9 und Ps 88,33: virga Dei. 58
„Caritas vestra“ gehört zu den bei Augustinus beliebten metonymischen Anredeformen, um eine ehrenvolle Eigenschaft des Angesprochenen hervorzuheben. Sie haben sowohl in der griechischen als auch in der lateinischen Sprache lange Tradition. Anreden mit Abstrakta wie „Eure Liebe“ entwickelten sich jedoch erst im 2. Jh. n. Chr. und gewannen ab dem 4. Jh. besondere Geltung. Vgl. Henrik ZILLIACUS, Anredeformen: RAC.S 1 (2001) 465-497. Die Anrede „caritas vestra“ verwendet Augustinus in seinen sermones nach Ausweis des CLCLT-5 und CAG 2 insgesamt 91mal, u. a. in s 2,3; 4,8; Dolbeau 26,1 (= 198auct). Sie entspricht der im Deutschen ab dem 15. Jh. verwendeten, aber heute völlig außer Gebrauch gekommenen Anrede „Ewer Liebden“. Vgl. Jacob und Wilhelm GRIMM, Deutsches Wörterbuch, Bd. 6 bearb. von Moriz HEYNE, Leipzig 1885, 916-917, 926. „Attendat caritas vestra“ weiterhin in ep Io tr 9,5; s 9,8; 45,10; 125,2; 148,2; 287,1; 288,2; 362,8. Zu „Caritas vestra“ als Aus-
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druck der Gemeinschaft mit der universalen Kirche vgl. Marie-François BERROUARD, Note complémentaire 2 « Caritas uestra »: BAug 71 (1969) 838. 59
Argumentum a minore ad maius. Daß Frauen, die öffentlich ein religiöses Keuschheits- bzw. Jungfräulichkeitsgelübde abgelegt haben, dennoch heiraten, ist – wie menschlich verständlich – zur Zeit Augustins weder neu noch anscheinend selten. Schon Cyprian von Karthago charakterisiert eine solche Verbindung in Brief 4,3-4 an Bischof Pomponius (a. 249) als Ehebruch, weil sich die Jungfrau Christus angetraut habe (CSEL 3/2 [1871] 474-477 HARTEL). Folgerichtig verfalle sie wie alle Ehebrecher der Exkommunikation und könne nur in Todesgefahr rekonziliiert werden. Synoden des 4. und 5. Jh. teilten diese Auffassung, z. B. Kanon 13 „De virginibus Deo sacratis si adulteraverint“ der im spanischen Elvira (Ilíberis) um 306 abgehaltenen Synode. Vgl. Ioannes Dominicus MANSI, Sacrorum conciliorum nova et amplissima collectio, Tomus II, Florenz 1759, 170 f.; Gonzalo MARTÍNEZ DÍEZ y Félix RODRÍGUEZ (eds.), La colección canónica hispana IV: Concilios Galos, Concilios Hispanos: primera parte = MHS.C 4 (1934) 246; Carl Joseph HEFELE / Henri LECLERCQ, Histoire des conciles d’après les documents originaux I/1, Paris 1907, 212-264, bes. 229; Jean GAUDEMET, Élvire: DHGE 15 (1963) 312-348, bes. 337; José ORLANDIS / Domingo RAMOSLISSÓN, Die Synoden der Iberischen Halbinsel bis zum Einbruch des Islam (711), Paderborn 1981, 3-30, bes. 16 f. Zur Diskussion um die Authentizität der Akten vgl. weiterhin Maurice MEIGNE, Concile ou Collection d’Élvire?: RHE 70 (1975) 361-387; Manuel SOTOMAYOR, Las actas del Concilio de Elvira. Estado de la cuestión: Spania. Estudis d’antiguitat tardana oferts en homenatge al professor Pere de Palol i Salellas, Barcelona 1986, 251-266; Miguel J. LÁZARO SÁNCHEZ, L’état actuel de la recherche sur le Concile d’Elvire: RevSR 82 (2008) 517-546. Das Konzil von Chalkedon (451) bestimmte in Kanon 15 die Exkommunikation von Diakonissen, die sich verheiraten, mitsamt ihrem Ehepartner. Dasselbe gilt laut Kanon 16 für Jungfrauen und Mönche; in diesen Fällen aber „ist der Ortsbischof authorisiert, die Strafe menschenfreundlich zu mildern“. Vgl. Concilium Vniversale Chalcedonense, ed. Eduardus SCHWARTZ = ACO II/I 2 (1933) [357] 161; Giuseppe ALBERIGO u.a., Conciliorum Oecumenicorum Generalium Decreta (CCOGD) I: The Oecumenical Councils. From Nicea I to Nicea II (325-787), Turnhout 2006, 144 f.; Charles Joseph HEFELE / Henri
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LECLERCQ, Histoire des Conciles d’après les documents originaux, tome II/2, Paris 1908, 803-805; Pierre-Thomas CAMELOT, Ephesus und Chalcedon = GÖK 2 (1963) 178, 267 f.; NBA 31/1 (1990) 423; Peter L’HUILLIER, The Church of the Ancient Councils. The Disciplinary Work of the First Four Ecumenical Councils, Crestwood/NY 1996, 243-251. Der Traktat De lapsu Susannae (De lapsu virginis consecratae) eines unbekannten Autors behandelt das Thema als eigenen Gegenstand (ed. Egnatius CAZZANIGA, Turin 1948). Vgl. Stefan SAMULOWITZ, Lapsu Susannae, De: NDPAC 2 (2007) 2739. Der Abfall zieht ab dem 4. Jh. nicht nur kirchen-, sondern auch zivil- und sogar strafrechtliche Konsequenzen nach sich. Auch Augustinus pflegt in seiner Schrift De sancta virginitate die Auffassung des Jungfräulichkeitsgelübdes als mystische Vermählung mit Christus und hält den Bruch des Gelübdes für schlimmer als Ehebruch (vgl. De bono uiduitatis 9,12; 11,14). Die scharfe Sicht aber, daß eine gefallene Jungfrau der ewigen Verdammnis anheimfalle, scheint bei ihm hier einmalig. Sie findet sich freilich auch im Traktat De lapsu Susannae 32; 36; 38 (17 f.; 21; 22 f. CAZZANIGA). Vgl. Jean GAUDEMET, Saint Augustin et le manquement au vœu de Virginité: Études d’histoire du droit dédiées à M. Auguste DUMAS (= Annales de la Faculté de Droit d’Aix N.S. 43 (1950) 135-145; Pío DE LUIS: BAC 443 (1983) 345 Anm. 2; Carlo TIBILETTI, Matrimonio e verginità in S. Agostino: Fede e sapere nella conversione di Agostino, a cura di Aldo CERESA GASTALDO, Genua 1986, 27-42; Lucetta DESANTI, Sul matrimonio di donne consacrate a Dio nel diritto romano cristiano: SDHI 53 (1987) 270-296; Jaime GARCÍA ÁLVAREZ, Las dimensiones de la virginidad según San Agustín: Burgense 37 (1996) 209-226; Georg SCHÖLLGEN, Jungfräulichkeit: RAC 19 (2001) 580-582. 60
61
Vgl. 1 Kor 3,17.
Pío DE LUIS: BAC 443 (1983) 345 Anm. 1: „Sanctimonialis ist einer der Begriffe, mit denen Augustinus gottgeweihte konsekrierte Jungfrauen bezeichnet. Der Begriff erscheint erstmals in seinen Schriften, ist aber sicher nicht von ihm erfunden worden. Er teilt uns selbst mit, daß der Begriff häufiger verwendet wurde (Sermo 93,1)“. – Aug s 93,1: „... virgines in Ecclesia nominantur, quas etiam usitatiore vocabulo Sanctimoniales appellare consuevimus“. Nach Ausweis des CAG 2 verwendet Augustinus den Begriff sanctimonialis insge-
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samt 36mal in seinen Werken, zuerst in mor 2,72 um das Jahr 388 (vgl. ANOZ, Cronología 239). Der Verweis in Albert BLAISE / Henri CHIRAT, Dictionnaire latin-français des auteurs chrétiens, Turnhout 1954, 736 auf Hier ep 22 vom Frühjahr 384 (vgl. Neil ADKIN, Jerome on Virginity. A Commentary on the Libellus de virginitate servanda (Letter 22), Cambridge 2003, 1) scheint nicht zuzutreffen. 62
Vgl. Apg 5,4.
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Vgl. Mt 18,8; 25,41; Jud 1,7.
Sermo 149 In quo quaestiones propositae ex Actibus Apostolorum et ex Evangelio solvuntur seu de quattuor quaestionibus: Prima de visione Petri (Act 10-11). Secunda de verbis Evangelii: Luceat lumen vestrum coram hominibus, ut videant bona facta vestra (Mt 5,16) etc., et paulo post: Cavete facere iustitiam vestram coram hominibus, ut videamini ab eis (Mt 6,1) etc. Tertia de verbis Evangelii: Nesciat sinistra tua quid faciat dextera tua (Mt 6,3). Quarta de dilectione inimici (Mt 5,43-48).
Predigt, worin Fragen gelöst werden, die sich aufgrund der Apostelgeschichte und dem Evangelium stellen, und zwar folgende vier Fragen: Erstens die Vision Petri (Apg 10-11). Zweitens die Worte des Evangeliums: Euer Licht leuchte vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen (Mt 5,16) usw., und kurz darauf: Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen, um von ihnen gesehen zu werden (Mt 6,1) usw. Drittens die Worte des Evangeliums: Deine Linke soll nicht wissen, was deine Rechte tut (Mt 6,3). Viertens die Feindesliebe (Mt 5,43-48).
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Ort: unbekannt Datum: unbestimmt Antike Bezeugung: Possidius, Indiculum X6 28-30 (MA 2, 193): Alius in quo quaestiones propositae ex Actibus apostolorum et ex evangelio solvuntur Editionen: PL 38 (1841) 800-807 (MAURINER) BAC 443 (1983) 346-362 (MAURINER) NBA 31/1 (1990) 424-443 (MAURINER) CLCLT-5 (2002) (MAURINER) CAG 2 (2004) (MAURINER) Übersetzungen: engl.: A Library of Fathers of the Holy Catholic Church, anterior to the division of the East and West 20: Sermons on Selected Lessons of the New Testament by S. Augustine vol. II: S. John, Acts, Romans, 1 Corinthians, Galatians, Ephesians, Philippians, 1 Thessalonians, 1 Timothy, Titus, James, 1 John, Oxford 1845, 688-699. HILL 5 (1992) 19-29 franz.: RAULX 6 (1866) 594-599 PÉRONNE u. a. 17 (1872) 394-405 holl.: Aurelius Augustinus, Wijsheid van leerlingen. Preken over teksten uit de Handelingen van de Apostelen [Sermones de scripturis 148150]. Bezorgt, vertaald, ingeleid en van aantekeningen voorzien door Joke GEHLEN-SPRINGORUM, Vincent HUNINK, Hans VAN REISEN en Annemarie SIX-WIENEN, Budel 2007, 26-63. ital.: NBA 31/1 (1990) 424-443 (RECCHIA) span.: ÁLVAREZ 3 (1926) 351-362 BAC (1952) 907-918 (DEL FUEYO) BAC (21965) 725-735 (DEL FUEYO) BAC 443 (1983) 346-362 (DE LUIS)
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Literatur: AVILÉS BARTINA, Montserrat: Estudio de diez sermones agustinianos: Perficit 7/92-94 (1976) 33-71. POSSET, Franz: The “Palate of the Heart” in St. Augustine and Medieval Spirituality: Frederick VAN FLETEREN and Joseph C. SCHNAUBELT (eds.), Augustine, Biblical Exegete (= Collectanea Augustiniana), New York 2001, 253-278, bes. 255 f. ZWINGGI, Anton: Die Perikopenordnung der Osterwoche in Hippo und die Chronologie der Predigten Augustins: Aug(L) 20 (1970) 5-34, bes. 1820.
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EINLEITUNG
A. Überlieferung Die Predigtsammlung De alleluia1 enthält auch sermo 149 (Nr. 37), allerdings weit entfernt von sermo 148 (Nr. 17), als Teil einer dritten Gruppe (Nr. 19-47), die Cyrille LAMBOT als „ohne offensichtliche Homogenität“ charakterisiert2. „Das Geheimnis ihrer Zusammenstellung entgeht uns. Im Unterschied zu den beiden anderen gibt sie keine Hinweise auf den Ort ... Es ist nicht zu ermitteln, nach welchen Kriterien die zahlreichen Predigten von unterschiedlichen Orten und Zeiten angeordnet wurden. Man erkennt im Hintergrund, vor allem aufgrund des Wortlautes der Überschriften und zweier bemerkenswerter Übereinstimmungen mit dem Katalog des Possidius, den beiden vorhergehenden Gruppen ähnliche Sammlungen. Wir können jedoch nicht ihren Umfang bestimmen oder ihren Zusammenhalt nachweisen. Man kann sich nur vorstellen, daß ursprünglich mehrere Reihen verschiedener Herkunft eine Auswahl von Predigten geboten haben, die hier ohne logische Sorgfalt, nicht nach Ort und nicht nach Datum angeordnet wurden. Andere Erklärungen sind weiterhin möglich, aber gleichermaßen hypothetisch.“3 Die sermones 149, 278 und 75 finden sich in derselben Reihenfolge in Possidius’ Indiculum (X6 28-30)4. Sermo 149 trägt dort zwar den Titel „Alius in quo quaestiones propositae ex Actibus apostolorum et ex evangelio solvuntur“, ihre Identität mit sermo 149 liegt aber nahe, soweit man dies überhaupt angesichts der fragmentarischen Überlieferungslage der Predigten Augustins zuversichtlich behaupten kann. Auffällig ist jedenfalls, daß unmittelbar auf sermo 149 eine weitere Predigt zur Apostelgeschichte folgt, sermo 278 „De vocatione apostoli Pauli et commendatione dominicae orationis“, was möglicherweise eine gewisse thematische Ordnung nahelegt.
B. Ort und Zeit Der Ort, an dem Augustinus sermo 149 hielt, läßt sich nicht bestimmen. Die Datierungen der Predigt variieren zwischen „um 400“ und „412“. Adalbero KUNZELMANN (1931, 504) datierte sie als erster „ungefähr in das Jahr
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412“. Seine Einordnung beruht auf drei Argumenten, die bereits Pierre-Marie HOMBERT (2000, 297 f. Anm. 18) ausführlich kritisch erörtert hat. Beide Vorschläge können daher nachstehend gemeinsam diskutiert werden: (1) „In Serm. 149,7 gebraucht Augustin für I Tim. 2,8 einen Text, den er in Epist. 149,13 aus den Jahren 414-416 verwirft. Der Sermo ist also vor dem Brief, d.h. vor 414-416 gehalten.“ Wie schon HOMBERT feststellte, haben sich in diesen Satz zwei Druckfehler eingeschlichen; es muß heißen „Serm. 149,17“ (nicht 149,7) und „1 Tim 2,1“ (nicht 1 Tim 2,8). Abgesehen von diesen Korrekturen stimmte HOMBERT aber der Schlußfolgerung KUNZELMANNs uneingeschränkt zu: „Man kann gar nicht anders als diesem ersten Punkt zuzustimmen.“ Ist das wirklich so? Die Bezugnahme auf Brief 149,12-13 ist korrekt, auch seine Datierung zwischen 414 und 416 wird bis heute akzeptiert5 (HOMBERT: Ende 415). Augustinus erörtert dort unterschiedliche lateinische Übersetzungen von 1 Tim 2,1: Obsecro itaque primum omnium fieri obsecrationes, orationes, interpellationes, gratiarum actiones (§ 12). Dabei lehnt er die Variante adorationes, die sich in manchen Codices finde, als in diesem Kontext unangemessene Wiedergabe des griechischen Begriffs SURVHXFDY ab (§ 13). In sermo 149,17 verwendet Augustinus aber weder orationes noch adorationes, sondern adhortationes. KUNZELMANNs Schlußfolgerung wäre daher nur unter zwei Voraussetzungen zwingend: (a) Adhortationes ist ein Hörfehler des Tachygraphen bzw. ein Überlieferungsfehler für adorationes (die Diskussion der Varianten siehe unten zu HOMBERT, Argument 2). (b) Augustinus hat nach Brief 149 nicht nur die Variante adorationes ausgeschlossen, sondern auch alle anderen und sich ausschließlich an die Übersetzung orationes gebunden. Beide Bedingungen sind jedoch weder nachgewiesen noch logisch zwingend und bleiben daher unbewiesene Hypothesen. Argument (1) ist daher nicht absolut zwingend. (2) Aus der Tatsache, daß Augustinus in s 47,13 und 54,1, die KUNZELMANN in die Jahre 409/10 datiert (S. 443 und 452 f.), ebenfalls den scheinbaren Widerspruch von Mt 5,16 („euer Licht soll vor den Menschen leuchten“) und 6,1-4 („hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen“) behandelt6, schließt er: „... ein Thema, von dem er gerade in den Jah-
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ren 410-412 gerne spricht, was sich, wie wir gesehen haben, ja aus dem beginnenden Kampf gegen die Pelagianer leicht erklären läßt.“ HOMBERT zeigt sich von diesem Argument – zu Recht – „gar nicht überzeugt“, weil Augustinus diesen Widerspruch bereits ausführlich in den Jahren 394-395 in De sermone Domini in monte erläutere7. Außerdem: „Und inwiefern ist das antipelagianisch?“ Darüber hinaus kommt aus heutiger Sicht hinzu, daß das Argument „gleiches Thema – gleiche Zeit“ nicht stichhaltig ist8. (3) Abschließend verweist KUNZELMANN auf die zu § 12 parallelen Auslegungen des Gleichnisses der klugen und törichten Jungfrauen (Mt 25,1-13) in s 93,2 ff. und ep 140,74 ff., die er beide in die Jahre 411/12 datiert, und kommt zu dem abschließenden Urteil: „All das zusammen berechtigt uns zur Annahme, dass Serm. 149 ungefähr in das Jahr 412 zu legen ist.“ HOMBERT verweist – wiederum zu Recht – darauf, daß Augustinus dieses Gleichnis schon in diu qu 59 (anno 394)9 und en Ps 147,1-12 (Dezember 403)10 ausführlich behandle – und präsentiert damit ein weiteres Beispiel dafür, wie unzuverlässig das Argument des gleichen Themas für die Etablierung einer Chronologie ist. HOMBERT selbst meint: „Unsererseits würden wir sermo 149 gerne um die Jahre 400-405 einordnen“, womit er sich der Chronologie seitens Suzanne POQUE (1966, 87) annähert, die er samt ihrer Argumente beifällig aufnimmt. POQUE datierte sermo 149 „um 400“, weil er nahe zu sermo 259 gehöre. Sie berücksichtigte aber nicht KUNZELMANNs Datierung von sermo 149, sondern nur die von sermo 259, den er in die Osteroktav ca. 393 setzte, aber vor die Synode in Hippo am 8. Oktober 39311. Suzanne POQUE begründete ihren Ansatz nicht näher, dürfte aber der Argumentation von George FOLLIET folgen (s. Argument HOMBERT 3). HOMBERT führt für seine eigene Chronologie drei Argumente ins Feld: (1) Parallelen zur Zitation von Prov 21,20 in sermo 149,4 (nicht § 2) im Zusammenhang mit Lev 11,3-8 und Ps 1,2, die er alle in die Jahre 403-405 datiert (en Ps 36/3,5; 103/4,19; 141,1)12. Abgesehen von der Tatsache, daß diese Einordnungen nicht unumstritten sind, ist HOMBERTs Grundargument der Gleichzeitigkeit aufgrund paralleler Verwendung von Bibelzitaten eine Variante des schon bei KUNZELMANN abzulehnenden Argumentes „gleiches Thema – gleiche Zeit“13. (2) Parallelen der Verwendung von 1 Tim 2,1 (einschließlich Varianten):
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(a) Sermo 51,14 (Dezember 403, nach DOLBEAU)14 – CCL 41Aa (2009) DOLBEAU: adhortationes, auf der Basis der Hs I 9 der Stadtbibliothek Mainz (Sammlung Mainz-Lorsch) gegen alle jüngeren Zeugen und Editoren, die durchgehend orationes haben. (b) De cathechizandis rudibus 21,37 (MAYER: 400-40515; HOMBERT: um 40316) – LOVANIENSES und CCL 46 (1969) 162,43 BAUER: orationes (HOMBERT: zu Unrecht); PL 40, 337: adorationes, unterstützt von sechs Handschriften (vgl. krit. Apparat in CCL 46, 162,43; HOMBERT: für adhortationes?). (c) Contra Faustum Manichaeum 12,36 (DECRET: 400-40417; HOMBERT: 400-40218) – adorationes (CSEL 25, 362,26) [HOMBERT: für adhortationes?]. Hier gilt ebenfalls das zuletzt zu Argument (1) Gesagte. (3) Sermo 149 sei nach Meinung der Mauriner aufgrund der Bemerkung in sermo 259,6 acht Tage nach diesem gehalten worden (vgl. Einleitung C)19. Sermo 259 könne aber nach Ansicht von George FOLLIET wegen der millenaristischen Interpretation des Sabbats darin nicht nach 400 gehalten worden sein20. Es ist hier nicht der Ort, zur Datierung von sermo 259 seitens FOLLIET kritisch Stellung zu nehmen; es ist auch nicht erforderlich. Denn selbst wenn sie einwandfrei zuverlässig wäre, der Bezug von sermo 259,6 zu sermo 149 ist es nicht. Auch HOMBERTs drittes Argument erhebt seinen Datierungsvorschlag daher nicht über den Rang einer Hypothese. Sermo 149 muß daher trotz der Vielfalt der vorgetragenen Argumente als undatiert gelten.
C. Liturgische Einordnung Die vermutete Zusammengehörigkeit der sermones 149 und 259, die auch im Rahmen der Chronologie eine Rolle spielt, geht von Augustins einleitender Bemerkung aus: „Ich habe nicht vergessen, daß ich mich am Tag vor dem vergangenen Sonntag hinsichtlich einiger Fragen, die sich aufgrund der Schriften stellen, eurer Heiligkeit eine Erklärung schuldig geblieben bin.“ Gegen Ende von sermo 259 (§ 6) findet sich der anscheinend komplementäre Verweis: „Was schließlich die Probleme der Heiligen Schrift betrifft, die ich gestern zwar vorgestellt, aber aus Zeitmangel nicht gelöst habe, gebe ich zu, daß ich euch noch etwas schuldig bin. ... Was ich nämlich schuldig bin, Brüder, werde ich im Namen des Herrn erstatten.“ Sermo 259 wurde aber nachweislich am Sonntag nach Ostern gehalten, wie aus den §§ 2 und 6 zweifelsfrei hervorgeht:
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„dieser achte Tag (Sonntag) – die Festtage sind zu Ende“. Vorbehaltlich der Unwägbarkeiten der Überlieferung kann dieser Bezug durchaus zutreffen, ohne daß er „ziemlich sicher“ wäre, wie Anton ZWINGGI meint21. Dann wäre sermo 149 vierzehn Tage nach Ostern gehalten worden22. Die darauf aufbauende Schlußfolgerung, daß also „allem Anschein nach“ bzw. „sehr wahrscheinlich“ am Ostersamstag die Perikope Apg 10 vorgetragen worden sei23, muß darüber hinaus freilich als Spekulation bewertet werden. Denn über die nachgewiesene Tatsache hinaus, daß am Ostersonntag eine Bahnlesung aus der Apostelgeschichte begann, ist eben nicht genau bekannt, ob und wie diese in der Osterwoche weitergeführt wurde, wie ZWINGGI selbst kritisch anmerkt24. Augustinus bezeugt zwar ausdrücklich, daß die Perikope Apg 10 seinen Hörern „wohlvertraut ist, sowohl durch persönliche Lektüre als auch durch Zuhören“ (en Ps 103/3,2), und man darf durchaus annehmen, daß letzteres sich primär auf die Liturgie (der Osterzeit) bezieht, Genaueres läßt sich darüber hinaus freilich nicht sagen25.
D. Inhalt und Aufbau „Die Überschrift, vermute ich, ist das Werk eines allzu gewissenhaften Kopisten“, urteilt Edmund HILL – wohl zu Recht26. Nichtsdestoweniger beschreibt sie treffend Inhalt und Aufbau von sermo 149. Augustinus erinnert daran, daß er seinen Hörern seit über einer Woche eine Erklärung dieser Fragen schuldig ist und arbeitet diese konsequent nacheinander ab, indem er jeden Abschnitt mit der entsprechenden Frage einleitet: §§ 1-10: Was bedeutet die Schale (vas) in der Vision Petri in Joppe (Apg 10-11)? §§ 11-14: Warum sagt Jesus in der Bergpredigt „Eure Werke sollen vor den Menschen leuchten“ (Mt 5,16) und widerspricht sich dann kurz darauf scheinbar selbst, wenn er hinzufügt: „Dein Almosen bleibe verborgen“ (Mt 6,1)? § 15: Was bedeutet „Deine Linke soll nicht wissen, was deine Rechte tut“ (Mt 6,3)? §§ 16-19: Die Frage nach der Feindesliebe (Mt 5,43-46). Die Predigt, worin Augustinus die Antwort auf diese Fragen schuldig blieb, hat sich nicht erhalten, und man könnte nur spekulieren, aus welchen Gründen
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er seinerzeit nicht darauf eingegangen ist. Aus der Tatsache aber, daß sie offenbar Themen jener Liturgie waren, darf man wohl davon ausgehen, daß Apg 1011 und die Bergpredigt Mt 5-7 die Lesungen gewesen waren und das Auditorium daher zu Recht deren Erklärung erwartete. Man sieht freilich schon an der Zahl der Paragraphen, daß Augustinus die vier Fragen, die er sich vornimmt, ganz ungleichgewichtig behandelt. Ob er dies allerdings von vornherein so vorhatte, weil er die Erklärung des ersten Themas für das allerwichtigste hielt und er es deshalb über doppelt so lang ausführt als alle anderen, oder ob er sich dabei „verplauderte“, dafür finden sich keine Hinweise. Am Ende der Erklärung der zweiten Frage (§ 14) sorgt sich Augustinus jedenfalls um die Aufnahmefähigkeit seiner Hörer. Die Predigt zählt bis dahin immerhin schon über 2200 Wörter, und wenn sich auch in Augustins Predigtcorpus weit längere Stücke erhalten haben, ist doch auch bekannt, daß seine Hörerschaft ihm zwar einerseits gerne zuhörte, manche auch gar nicht genug bekommen konnten, andere aber müde und unruhig wurden27. Es geht hier also darum, dem größten rhetorischen Übel, dem taedium, mit einer captatio benevolentiae bzw. einem promissum brevitatis vorzubeugen28. Die Behandlung der dritten Frage erledigt Augustinus daher in wenigen Sätzen, denn der größere Teil von § 15 erörtert die rhetorische Zwickmühle, in der er sich befindet. Nachdem er so seine Hörerschaft wieder beruhigt und ihre Aufmerksamkeit gestärkt hat, kann er zu Beginn von § 16 um Verständnis werben, daß die doch recht schwierige vierte Frage nach der Feindesliebe nicht so knapp abgehandelt werden kann. Ihre Erklärung nimmt aber schließlich immer noch weniger Raum ein als die der beiden ersten Fragen (1274 : 945 : 712 Wörter). Insgesamt stellt sich sermo 149 als ausgewogen und konsequent strukturiert dar. Nebenwege und Abschweifungen sind nicht zu erkennen. Die allegorische Erklärung der Vision Petri ist dabei die facettenreichste: (I) (1) §§ 2-5: Es scheint Kritiker zu geben, die den Befehl „schlachte und iß“ (Apg 10,13) als Aufforderung zur Gefräßigkeit deuten (§ 2), was Augustinus zu einer längeren Erörterung des grundlegend typologischen und spirituellen Bedeutung der jüdischen Speisevorschriften veranlaßt (§§ 3-5). Nicht zufällig nimmt er auch die Beschneidung, den Neumond und den Sabbat hinzu; sie sind die traditionell wichtigsten Punkte, die bei der Frage des Sinns des jüdischen Gesetzes (apologetisch) behandelt werden29. Das Ende von § 5 schließt das Thema klar mit der Antwort auf die zu Anfang (§ 2) gestellten
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Frage ab: „damit wurde ihm nicht Schlemmerei und abscheuliche Gefräßigkeit geboten“. (2) §§ 6-8: Die spirituelle Bedeutung des Schaleninhalts deute auf die Juden (reinen Tiere) und die Heiden (unreine Tiere), die aber jetzt gemeinsam in der einen Kirche (das Tuch) zu finden sind, die Petrus als der von Christus bevollmächtigte Schlüsselträger verkörpert. Augustinus beruft sich bei dieser Deutung ausdrücklich darauf, daß er sie dem Text der Hl. Schrift entnimmt: „Denn wenn sich die Vision nicht genau auf dieses Problem bezogen hätte, hätte er sie (in Jerusalem – Apg 11,1-18) nicht zu erwähnen brauchen“ (§ 8). Die beiden übrigen Paragraphen fügen knapp zwei letzte Details der Vision an: (3) § 9: Warum ein Leinentuch? Weil die Kirche unzerstörbar ist, wie auch Leinen nicht von Motten zerstört wird. (4) § 10: Warum dreimal an vier Schnüren herabgelassen? Weil die Zahl drei die Trinität symbolisiere, vier die Himmelsrichtungen und ihre Multiplikation die zwölf Apostel, die die Kirche durch die Taufe auf den dreifaltigen Gott auf dem ganzen Erdkreis verbreiten. (II) §§ 11-14: Den scheinbaren Widerspruch in der Bergpredigt, daß man einerseits sein Licht vor den Menschen solle leuchten lassen (Mt 5,16), andererseits seine Almosen im Verborgenen geben solle (Mt 6,1), löst Augustinus mit ihm vertrauten Argumenten30. Grundlage von allem ist die von ihm vornehmlich gegenüber den Manichäern vertretene Überzeugung, daß sich die Hl. Schrift niemals selbst widerspreche (§ 11)31 – ein Grundsatz, den er auch im Kontext der Feindesliebe nochmals heranziehen wird (§ 16). Im vorliegenden Fall liege die Lösung darin, die Ebenen der Gebote korrekt zu unterscheiden. Sie bezögen sich nicht auf das bloße Faktum des öffentlichen oder geheimen Handelns, sondern auf die Motivation dazu. Wer eine gute Tat ausschließlich mit der Absicht öffentlich vollziehe, um Menschen zur Nachahmung anzureizen und zum Lobe Gottes zu führen, erfülle beide Vorschriften zugleich; denn sein Motiv bleibe immer im Herzen verborgen, wo nur Gott allein es sehe. Augustinus präsentiert diese Antwort freilich nicht in dieser trocken-akademischen Art. Er regt die Vorstellungskraft seiner Hörer an, um sie von Punkt zu Punkt der Lösung zuzuführen: „Stelle dir jemanden vor, der absolut im Verborgenen handelt“ – er ermuntert niemanden zur Nachahmung und verstößt zudem gegen das erste Gebot. „Stelle dir jemanden vor, der nur öffentliche
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Anerkennung seitens der Menschen erhalten will“ – er ähnelt den törichten Jungfrauen (Mt 25,1-13) und verletzt das zweite Gebot (§ 12). „Wir wollen uns also jemanden vorstellen, der beide hält ...“ (§ 13) nach dem Beispiel des Apostels Paulus (§ 14). (III) § 15: Nach dem rhetorischen Interludium, sich die weitere Aufmerksamkeit der Hörer zu erhalten, erklärt Augustinus die Frage nach „Deine Linke soll nicht wissen, was deine Rechte tut“ (Mt 6,3) allegorisch-moralisch bündig mit der Linken als die fleischlichen Begierden des Menschen und der Rechten als die geistliche Liebe. Wer also ausschließlich aus spirituellen Motiven heraus handele, halte damit die fleischliche Linke völlig fern. (IV) §§ 16-19: Die Feindesliebe (Mt 5,43-46). Man wundert sich hier erneut über die Reihenfolge der behandelten Perikopen. Warum stellt Augustinus die Vision Petri ausführlich an erste Stelle und das Gebot der Feindesliebe, das doch schließlich nach den Worten Jesu selbst das Doppelgebot der Gottes- und Nächstenliebe das oberste von allen ist (vgl. Mt 22,38-40 parr.), an den Schluß, wo er schon um die Aufmerksamkeit seiner Hörer fürchten muß? Es scheint, als ob die Anordnung allein von der Reihenfolge der seinerzeit übergangenen Lesungen bestimmt wäre: erst die Lesung, dann das Evangelium. Liest man Augustins Antwort als Ganzes, sieht man, daß sich die Frage nach der Feindesliebe in drei weitere untergliedert: (1) Warum wurde zu den Alten gesagt: „Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen“ (Mt 5,43: § 16)? (2) Umfaßt das Doppelgebot der Gottes- und Nächstenliebe auch die Feindesliebe (Mt 22,37.39: § 18)? (3) Wie kann man jemanden lieben, auf dessen Haupt man feurige Kohlen sammeln will (Röm 12,20: § 19)? So systematisch baut Augustinus seine Exposition aber nicht auf, sondern führt seine Hörer rhetorisch-pädagogisch. Grundlage von allem ist das Beispiel Jesu und des Protomartyrers Stephanus, die beide im Moment ihres Todes für ihre Verfolger beteten. Ihr Beispiel führt zu der Frage nach der Weisung an die Altvorderen, den Feind zu hassen (Mt 5,43). Augustins Antwort geht erneut von dem Grundsatz aus, daß die Offenbarung Gottes keine Widersprüche kennt. Also muß auch dieses Gebot gelten und nur recht verstanden werden. Dieses Verständnis erschließt sich jetzt im Horizont des Gebotes und Beispiels der Feindesliebe Christi. Der einzige Feind, der immer zu hassen sei, sei der Teufel. Menschliche Feinde aber könnten sich bekehren und künftige Heilsge-
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nossen werden; darum sei zu beten (§ 16). Bekannte Beispiele solch spektakulärer Bekehrungen von Verfolgern zu Verteidigern des Glaubens seien Paulus (auf das Gebet des Stephanus hin?) und die römischen Kaiser (§ 17). Auf dieser Grundlage gehörten das alte Gebot, den Feind zu hassen, und das christliche Liebesgebot zusammen und könnten – recht verstanden – auch gleichermaßen gehalten werden. Weil der menschliche Feind ein künftiger Bruder sein könnte, dürfe man Feindschaften nicht pflegen, sondern müsse für ihn beten und sich schnell mit ihm versöhnen (§ 18). Abschließend spricht Augustinus einen letzten scheinbaren Widerspruch in diesem Zusammenhang an: Paulus schreibt, daß die Feindesliebe glühende Kohlen auf das Haupt des Gegners sammele (vgl. Röm 12,20) – ist das Liebe? Auch hier löst sich das Problem freilich durch das rechte Verständnis der Aussage. Das Feuer sei ein Symbol für die Reue, die der Übeltäter empfinde und die seine Feindseligkeit verbrenne, wenn er an den Taten seines Feindes erkenne, daß dieser ein guter Mensch sei. Mit dieser Maßgabe beendet Augustinus die Predigt ohne weitere peroratio.
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Abb. 4: Nordafrika (Ausschnitt)
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In quo quaestiones propositae ex Actibus Apostolorum et ex Evangelio solvuntur seu de quattuor quaestionibus: Prima de visione Petri (Act 10-11). Secunda de verbis Evangelii: Luceat lumen vestrum coram hominibus, ut videant bona facta vestra (Mt 5,16) etc., et paulo post: Cavete facere iustitiam vestram coram hominibus, ut videamini ab eis (Mt 6,1) etc. Tertia de verbis Evangelii: Nesciat sinistra tua quid faciat dextera tua (Mt 6,3). Quarta de dilectione inimici (Mt 5,43-48)
[PL 800] 1. Ante diem Dominicum superiorem, memini me propositarum de Scripturis quarumdam quaestionum factum esse debitorem Sanctitati vestrae. Est autem, quantum Dominus dare dignatur, solvendi tempus, ne diutius debeamus, nisi solam caritatem, quae semper redditur et semper debetur. De visione Petri dixeramus quaerendum esse, quid sibi velit vas illud: tamquam linteum submissum de caelo quattuor lineis, in quo erant omnia quadrupedia terrae et serpentia et volatilia caeli; et quod dictum est Petro voce divina: Occide et manduca (Act 10,11-13); et quod ter factum est et assumptum.
2. Adversus eos quidem, qui voracitatem a Domino Deo imperatam Petro arbitrantur, facile est disputare. Primo, quia etiamsi ad litteram velimus accipere quod dictum est: Occide et manduca (Act 10,13), non occidere et manducare peccatum est, sed immoderate uti donis Dei, quae tribuit ad usus homini.
3. Iudaei enim acceperant certa animalia quae manducarent, et certa a quibus abstinerent; quod in significatione rerum futurarum eos accepisse, manife-
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Predigt, worin Fragen gelöst werden, die sich aufgrund der Apostelgeschichte und dem Evangelium stellen, und zwar folgende vier Fragen: Erstens die Vision Petri (Apg 10-11). Zweitens die Worte des Evangeliums: Euer Licht32 leuchte vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen (Mt 5,16) usw., und kurz darauf: Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen, um von ihnen gesehen zu werden (Mt 6,1) usw. Drittens die Worte des Evangeliums: Deine Linke soll nicht wissen, was deine Rechte tut (Mt 6,3). Viertens die Feindesliebe (Mt 5,43-48). 1. Ich habe nicht vergessen, daß ich mich am Tag vor dem vergangenen Sonntag hinsichtlich einiger Fragen, die sich aufgrund der Schriften stellen, eurer Heiligkeit eine Erklärung schuldig geblieben bin33. Jetzt ist es aber Zeit, diese Schuld mit der Hilfe des Herrn34 einzulösen, damit wir euch nicht länger etwas schuldig sind, außer allein die Liebe, die man beständig erweist und die man doch immer schuldig bleibt35. Hinsichtlich der Vision Petri hatten wir gesagt, daß man fragen müsse, welche Bedeutung jene Schale habe: wie ein Leinentuch, das an vier Schnüren vom Himmel herabgelassen wurde, worin sich alle Vierfüßler und Kriechtiere der Erde und die Vögel des Himmels befanden; und daß Gottes Stimme zu Petrus sagte: Schlachte und iß (Apg 10,11-13); und daß dies dreimal geschah, und es dann wieder emporgezogen wurde36. 2. Diejenigen jedenfalls, die meinen, daß Petrus von Gott dem Herrn zur Gefräßigkeit aufgefordert worden sei37, sind leicht zu widerlegen. Erstens: selbst wenn sie die Worte Schlachte und iß (Apg 10,13) wörtlich nehmen wollten, wäre nicht das Schlachten und Essen eine Sünde, sondern der unmäßige Gebrauch der Gaben Gottes, die er zum Gebrauch des Menschen bestimmt hat. 3. Die Juden hatten nämlich akzeptiert, nur bestimmte Tiere zu essen und sich von allen anderen zu enthalten. Daß sie diese Regel als Vorzeichen künfti-
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stat apostolus Paulus, dicens: Nemo ergo vos iudicet in cibo, aut in potu, aut in parte diei festi, aut neomeniae, aut sabbatorum, quod est umbra futurorum (Col 2,16-17). Itaque iam temporibus Ecclesiae dicit alio [PL 801] loco: Omnia munda mundis, sed malum est homini qui per offensionem manducat (Tit 1,15; Rom 14,20). Erant enim qui tempore illo, quo ista scribebat Apostolus, carnibus vescebantur, in offensionem quorumdam infirmorum. Immolatitia enim caro eorum pecorum quae aruspices immolabant, tunc in macello vendebatur, et multi fratres abstinebant se ab edendis carnibus, ne vel ignari incurrerent in eas carnes de quibus sacrificium idolis factum erat. Unde alio loco idem Apostolus, ne timore conscientia trepidaret, ait: Omne quod in macello venit, manducate, nihil interrogantes propter conscientiam. Domini est enim terra et plenitudo eius (I Cor 10,25-26). Et iterum: Si quis autem vos vocaverit ex infidelibus et volueritis ire, omnia quae apponuntur vobis manducate, nihil diiudicantes propter conscientiam. Si quis autem vobis dixerit: quod immolatitium est; nolite manducare, propter illum qui indicavit, et propter conscientiam (I Cor 10,27-28). Omne ergo in his rebus sive mundum sive immundum, non in contactu carnis, sed in conscientiae puritate, aut in macula constitutum est.
4. Unde data est licentia Christianis, quae Iudaeis non est data. Omnia enim animalia quae Iudaeis prohibita sunt manducare, signa sunt rerum, et sicut dictum est, umbrae futurorum (Col 2,17). Sicut illa circumcisio significat circumcisionem cordis, quam illi in carne gestabant, et in corde repudiabant; sic et epulae illae praecepta mysteriorum sunt, et signa futurorum. Veluti quod scriptum est eis, ut quae sunt ruminantia et fissa ungula, ipsa manducent; quibus autem vel utrumque vel unum horum defuerit, non manducent; homines quidam significantur, non pertinentes ad societatem sanctorum. Fissa enim ungula ad mores, ruminatio vero ad sapientiam pertinet. Quare ad
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ger Dinge erhielten, macht der Apostel Paulus deutlich, wenn er sagt: Darum soll euch niemand verurteilen wegen Speise oder Trank oder wegen eines Festes, ob Neumond oder Sabbat, weil das alles nur ein Schatten künftiger Wirklichkeiten ist (Kol 2,16-17). Deshalb sagt er – schon zu Zeiten der Kirche – an anderer Stelle: Den Reinen ist alles rein; schlecht ist es jedoch für den Menschen, der ißt, um damit Anstoß zu erregen (Tit 1,15; Röm 14,20). Es gab nämlich zu jener Zeit, zu der der Apostel dies schrieb, einige, die Fleisch aßen und damit bei weniger gefestigten Gemeindemitgliedern Anstoß erregten. Damals wurde nämlich das Opferfleisch der Tiere, die die Opferschauer darbrachten38, auf dem Fleischmarkt zum Verkauf angeboten, und viele Brüder enthielten sich des Fleischgenusses, um nicht ungewollt Fleisch zu erhalten, womit ein Götzenopfer dargebracht worden war. Daher sagt derselbe Apostel an anderer Stelle zur Beruhigung des Gewissens: Eßt alles, was auf den Fleischmarkt kommt, ohne aus Gewissenhaftigkeit nachzuforschen. Dem Herrn gehört nämlich die Erde und was sie erfüllt (1 Kor 10,25-26)39. Und weiterhin: Wenn euch aber ein Ungläubiger einlädt und ihr hingehen wollt, dann eßt alles, was euch vorgesetzt wird, ohne aus Gewissensgründen Unterschiede zu machen. Wenn euch freilich jemand darauf hinweist: „Das ist Opferfleisch!“, dann eßt nicht davon, mit Rücksicht auf den, der euch aufmerksam gemacht hat, und auf das Gewissen (1 Kor 10,27-28). In der Frage, ob etwas rein oder unrein ist, kommt darum alles auf die Reinheit oder Befleckung des Gewissens an, nicht auf den körperlichen Kontakt mit dem Fleisch. 4. Daher ist Christen erlaubt, was Juden nicht erlaubt ist. Alle Tiere, deren Genuß für Juden verboten ist, sind nämlich Zeichen für andere Wirklichkeiten40 und, wie es heißt, Schatten künftiger Dinge (Kol 2,17). Wie die Beschneidung, die jene am Fleisch vollzogen41, aber am Herzen ablehnten42, auf die Beschneidung des Herzens verweist43, so sind auch jene Speisevorschriften Gebote mit Symbolgehalt und Zeichen künftiger Dinge44. Ebenso weist das, was für sie geschrieben steht, daß sie zwar Wiederkäuer und Tiere mit gespaltenem Huf essen dürfen, diejenigen Tiere aber, denen beides oder eines von beidem fehlt, nicht essen dürfen45, auf bestimmte Menschen hin, die nicht zur Gemeinschaft der Heiligen gehören. Der gespaltene Huf bezieht sich nämlich auf den Lebenswandel, und das Wiederkäuen auf die Weis-
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mores fissa ungula? Quia difficile labitur. Lapsus enim peccati signum est. Ruminatio autem ad sapientiae doctrinama quomodo pertinet? Quia dixit Scriptura: Thesaurus desiderabilis requiescit in ore sapientis, vir autem stultus glutit illum (Prov 21,20 LXX). Qui ergo audit et negligentia fit obliviosus, quasi glutit quod audivit; ut iam in ore non sapiat, auditionem ipsam oblivione sepeliens. Qui autem in lege Domini meditatur die et nocte, tamquam ruminat et in quodam quasi palato cordis verbi sapore delectatur. Hoc ergo quod praeceptum est Iudaeis, significat quod ad Ecclesiam, id est, ad corpus Christi, ad gratiam societatemque sanctorum non pertinent illi, qui aut neglegentes auditores sunt, aut malos mores habent, aut in utroque vitio reprehenduntur.
5. Sic cetera quae ad hunc modum praecepta sunt data Iudaeis, umbraticae sunt significationes futurorum. Posteaquam venit lux mundi Dominus noster Iesus Christus, tantummodo ut intellegantur, non etiam ut observentur, leguntur. Data est ergo licentia Christianis, ut secundum hanc vanam consuetudinem non faciant, sed manducent quod ve[PL 802]lint, cum moderatione, cum benedictione, cum gratiarum actione. Fortassis ergo et Petro ita dictum est: Occide et manduca (Act 10,13); ut non iam teneret observationes Iudaeorum; non tamen ei quasi gurges ventris et foeda voracitas imperata est. 6. Sed tamen ut intellegatis hoc in figura esse monstratum, erant in illo vase serpentia. Numquidnam poterat manducare serpentes? Quid ergo sibi vult ista significatio? Vas illud Ecclesiam significat: quattuor lineae quibus dependebat, quattuor partes orbis terrarum, per quas tenditur Ecclesia catholica, quae ubique diffusa est. Quicumque ergo voluerit in partem ire et ab universo conscindi, non pertinet ad quattuor linearum sacramentum. Si autem ad visionem Petri non pertinet, nec ad claves quae datae sunt Petro. A quattuor enim ventis dicit Deus congre-
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ad sapientiam doctrinae Germanensis Ms. PL 38, 800 n. 1 NBA 426 n. a
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heit. Warum bezieht sich der gespaltene Huf auf den Lebenswandel? Weil er nur schwerlich ausgleitet. Das Ausgleiten ist nämlich ein Zeichen von Sünde46. Wieso bezieht sich aber das Wiederkäuen auf die Lehre der Weisheit? Weil die Schrift sagte: Ein begehrenswerter Schatz ruht im Munde des Weisen, ein törichter Mann aber verschlingt ihn (Spr 21,20 LXX). Wer darum hört und aus Nachlässigkeit vergißt, verschlingt gleichsam, was er gehört hat; um nicht mehr den Geschmack im Mund zu haben, begräbt er das Gehörte im Vergessen. Wer aber Tag und Nacht über das Gesetz des Herrn nachsinnt47, käut gleichsam wieder und freut sich wie mit einem Gaumen des Herzens48 am Geschmack des Wortes. Was also den Juden geboten wurde, weist darauf hin, daß diejenigen nicht zur Kirche, das heißt zum Leib Christi49 zur Gnade und der Gemeinschaft der Heiligen gehören50, die entweder nachlässige Hörer sind, oder einen schlechten Lebenswandel führen, oder bei beiden Verfehlungen ertappt werden. 5. Ebenso sind auch die übrigen Gebote, die auf diese Weise den Juden gegeben wurden, schattenhafte Verweise auf künftige Dinge. Nachdem das Licht der Welt, unser Herr Jesus Christus, gekommen ist, liest man sie nur noch, um sie zu kennen, und nicht mehr, um sie zu halten. Christen ist es daher gestattet, nicht nach dieser sinnlosen Gewohnheit zu handeln, sondern zu essen, was sie wollen, in Maßen, mit Segensgebet und Danksagung51. Vielleicht wurde darum auch zu Petrus gesagt: Schlachte und iß (Apg 10,13), damit er nicht mehr die Bräuche der Juden einhalte; dennoch wurde ihm damit nicht gleichsam Schlemmerei und abscheuliche Gefräßigkeit geboten. 6. Damit ihr jedoch versteht, worauf mit diesem Sinnbild verwiesen wurde, waren in der Schale Schlangen. Konnte man denn etwa Schlangen essen?52 Was will also dieser Verweis besagen? Jene Schale bedeutet die Kirche: die vier Schnüre, an denen sie hing, die vier Teile des Erdkreises, über die sich die katholische Kirche erstreckt, die überall verbreitet ist. Wer darum zu einem Teil gehen und sich vom Ganzen trennen will, gehört nicht zum Heilszeichen der vier Schnüre53. Wer aber nicht zur Vision des Petrus gehört, gehört auch nicht zu den Schlüsseln, die Petrus gegeben wurden54. Der Herr sagt nämlich, daß er am Ende seine Heiligen aus allen vier Windrich-
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gari sanctos suos in fine; quia nunc per omnes istos quattuor cardines fides evangelica dilatatur. Animalia ergo illa Gentes sunt. Omnes enim Gentes, quae immundae erant in erroribus et superstitionibus et concupiscentiis suis, antequam veniret Christus, illo adveniente donatis sibi peccatis mundae sunt factae. Unde iam post remissionem peccatorum, quare non recipiantur in corpus Christi, quod est Ecclesia Dei, cuius personam Petrus gestabat? 7. Petrus enim in multis locis Scripturarum apparet quod personam gestet Ecclesiae; maxime illo in loco ubi dictum est: Tibi trado claves regni caelorum. Quaecumque ligaveris in terra, erunt ligata et in caelo; et quaecumque solveris in terra, erunt soluta et in caelo (Mt 16,19; 18,18). Numquid istas claves Petrus accepit, et Paulus non accepit? Petrus accepit, et Ioannes et Iacobus non accepit, et ceteri Apostoli? Aut non sunt istae in Ecclesia claves, ubi peccata quotidie dimittuntur? Sed quoniam in significatione personam Petrus gestabat Ecclesiae, quod illi uni datum est, Ecclesiae datum est. Ergo Petrus figuram gestabat Ecclesiae; Ecclesia corpus est Christi. Recipiat igitur iam mundatas Gentes, quibus peccata donata sunt; unde miserat ad illum Cornelius gentilis homo, et qui cum illo gentiles erant. Huius eleemosynae acceptae mundaverant eum ad quemdam modum; restabat ut tamquam cibus mundus incorporaretur Ecclesiae, hoc est, corpori Domini. Petrus autem trepidabat tradere Gentibus Evangelium; quia illi qui crediderant ex circumcisione, prohibebant Apostolos tradere incircumcisis christianam fidem et dicebant non eos debere accedere ad participationem Evangelii, nisi suscepissent circumcisionem, quae tradita erat patribus eorum.
8. Vas ergo illud dubitationem istam sustulit; et ideo post illam visionem admonitus est ab Spiritu Sancto, ut descenderet et iret cum eis qui venerant a Cornelio, et perrexit. Cornelius enim et qui cum illo erant, tamquam ex illis animalibus habebantur, quae in vase fuerant demonstrata; quos tamen iam mun-
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tungen versammeln werde55; denn jetzt erstreckt sich der Glaube des Evangeliums in alle vier Himmelsrichtungen. Jene Tiere sind darum die Heiden. Alle Heiden, die unrein waren in ihren Irrtümern, Aberglauben und Begierden, bevor Christus kam, wurden durch sein Kommen rein, weil ihnen ihre Sünden vergeben wurden. Warum sollten sie daher nach der Vergebung ihrer Sünden nicht in den Leib Christi aufgenommen werden, der die Kirche Gottes ist56, die Petrus verkörperte?57 7. Petrus tritt nämlich an vielen Stellen der Schrift als Verkörperung der Kirche auf58; insbesondere an der Stelle, wo es heißt: Dir übergebe ich die Schlüssel des Himmelreiches. Was immer du auf Erden binden wirst, wird auch im Himmel gebunden sein; und was immer du auf Erden lösen wirst, wird auch im Himmel gelöst sein (Mt 16,19; 18,18). Hat etwa nur Petrus diese Schlüssel erhalten und Paulus nicht? Hat sie nur Petrus erhalten und Johannes und Jakobus59 nicht und die übrigen Apostel?60 Oder sind dies nicht die Schlüssel in der Kirche, wo täglich Sünden vergeben werden? Da freilich Petrus zeichenhaft die Gestalt der Kirche verkörperte, wurde, was ihm allein gegeben wurde, der ganzen Kirche gegeben. Petrus verkörperte also die Gestalt der Kirche; die Kirche ist der Leib Chri61 sti . Er sollte deshalb die bereits makellosen Heiden aufnehmen, denen ihre Sünden vergeben worden waren; daher sollte der Heide Cornelius und alle Heiden, die mit ihm zusammen waren, Boten zu ihm schicken62. Seine Almosen waren angenommen worden63 und hatten ihn in gewissem Maße gereinigt; es fehlte nur noch, ihn als reine Speise in die Kirche einzugliedern, das heißt in den Leib Christi64. Petrus aber zögerte, das Evangelium an die Heiden weiterzugeben; denn diejenigen, die aus der Beschneidung zum Glauben gekommen waren, hielten die Apostel davon ab, den christlichen Glauben an Unbeschnittene weiterzugeben und sagten, daß sie nicht zur Teilhabe am Evangelium zugelassen werden dürften, ohne sich nach der Überlieferung der Väter beschneiden zu lassen65. 8. Jene Schale zerstreute darum seine Bedenken. Deshalb wurde er nach jener Vision vom Heiligen Geist aufgefordert, hinunterzugehen und mit denen, die von Cornelius gekommen waren, mitzugehen; und so brach er auf66. Cornelius und diejenigen, die bei ihm waren, wurden nämlich behandelt, als ob sie zu jenen Tieren gehörten, die in der Schale gezeigt worden waren. Doch Gott hatte
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daverat Deus, [PL 803] quia eleemosynas eorum inde acceptaverat. Occidendi ergo erant et manducandi, id est, ut interficeretur in eis vita praeterita, qua non noverant Christum, et transirent in corpus eius, tamquam in novam vitam societatis Ecclesiae. Nam et ipse Petrus cum ad eos venisset, commemoravit breviter quid sibi in illa visione monstratum sit. Ait enim: Et vos scitis quam illicitum sit viro Iudaeo coniungi, aut accedere ad alienigenam; sed mihi Deus ostendit, neminem communem aut immundum hominem dicere (Act 10,28). Quod utique tunc ostendit Deus, cum vox illa sonuit: Quae Deus mundavit, tu ne immunda dixeris (Act 10,15; 11,9). Et postea veniens ad fratres in Ierosolymam, cum quidam tumultuarentur, quod Gentibus Evangelium traderetur, reprimens eorum commotionem, etiam ipsum visum commemoravit; quod nisi ad eamdem intellegentiam pertineret, commemorandum non esset.
9. Fortassis quaeratur etiam illud, quare linteum erat, in quo erant illa animalia. Non utique sine causa. Novimus enim quod linteum tinea non consumit, quae vestes alias corrumpit. Excludat unusquisque de corde suo corruptiones malarum concupiscentiarum, atque ita incorruptibiliter firmetur in fide, ut pravis cogitationibus tamquam tineis non penetretur, si vult ad sacramentum illius lintei pertinere, quo figuratur Ecclesia.
10. Quare ter de caelo submissum est? Quia ipsae omnes Gentes, quae pertinent ad quattuor partes orbis terrae, qua disseminatur Ecclesia, quam significabant quattuor lineae, quibus vas illud connectebatur, in nomine Trinitatis baptizantur. In nomine Patris et Filii et Spiritus Sancti credentes innovantur, ut pertineant ad societatem communionemque sanctorum.
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sie bereits rein gemacht, weil er ihre Almosen auch von dort67 angenommen hatte. Sie mußten darum geschlachtet und gegessen werden, das heißt, um das vergangene Leben in ihnen zu vernichten, worin sie Christus nicht gekannt hatten, und sie in seinen Leib übergehen zu lassen wie zum neuen Leben in der Gemeinschaft der Kirche. Denn als Petrus zu ihnen gekommen war, berichtete auch er persönlich knapp, was ihm in jener Vision gezeigt worden war. Er sagte nämlich: Auch ihr wißt, daß es einem Juden nicht erlaubt ist, mit einem Nichtjuden zu verkehren oder sich auch nur einem Fremdstämmigen zu nähern; mir aber hat Gott gezeigt, daß man keinen Menschen unheilig oder unrein nennen darf (Apg 10,28). Das zeigte Gott freilich in dem Moment, als jene Stimme ertönte: Was Gott rein gemacht hat, nenne du nicht unrein (Apg 10,15; 11,9). Und als er später zu den Brüdern in Jerusalem kam, weil einige Unruhe stifteten, weil das Evangelium an Heiden weitergegeben worden war, beschwichtigte er ihre Aufregung und berichtete nochmals von derselben Vision68. Denn wenn sie sich nicht genau auf dieses Problem bezogen hätte, hätte er sie nicht zu erwähnen brauchen. 9. Möglicherweise mag man sich auch die Frage stellen, warum es ein Leinentuch war, worin sich jene Tiere befanden. Das geschah natürlich nicht ohne Grund. Wir wissen nämlich, daß Motten kein Leinen fressen, während sie andere Kleidungsstücke zerstören69. Ein jeder halte von seinem Herzen die Zerstörungen fern, die die üblen Begierden anrichten, und stehe so unzerstörbar im Glauben fest, daß er nicht von verkehrten Gedanken wie von Motten befallen wird, wenn er zum Sakrament jenes Leinens gehören will, das die Kirche darstellt. 10. Warum wurde es dreimal vom Himmel herabgelassen?70 Weil alle Heiden, die zu den vier Teilen des Erdkreises gehören, auf der sich die Kirche ausbreitet und auf die die vier Schnüre hinwiesen, woran jene Schale befestigt war, im Namen der Dreifaltigkeit getauft werden. Dadurch, daß sie an den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes glauben, werden sie neu gestaltet, um zur Gesellschaft und Gemeinschaft der Heiligen zu gehören71.
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Quattuor ergo lineae et trina submissio, etiam duodenarium Apostolorum numerum ostendit; tamquam ternis per quattuor deputatis. Quater enim tria, duodecim fiunt. Satis, ut arbitror, de ista visione tractatum est.
11. Alia quaestio a nobis dilata erat, quare Dominus in ipso sermone quem in monte habuit, dixit discipulis suis: Luceant opera vestra coram hominibus, ut videant bona facta vestra, et glorificent Patrem vestrum, qui in caelis est (Mt 5,16). Et paulo post in eo ipso sermone ait: Cavete facere iustitiam vestram coram hominibus, ut videamini ab eis (Mt 6,1); et: Sit eleemosyna tua in abscondito, et Pater tuus qui videt in abscondito, reddet tibi (Mt 6,4). Fluctuat plerumque operator inter haec duo praecepta, et cui obtemperet nescit; quando utique Domino vult obtemperare, qui utrumque praecepit. Quomodo lucebunt opera nostra coram hominibus, ut videant bona facta nostra; et quomodo rursus erit eleemosyna nostra in abscondito? Si hoc observare voluero, in illud offendo; si illud observavero, hinc pecco. Ergo uterque Scripturae locus ita temperandus est, ut ostendantur divina praecepta adversa sibi esse non posse. Nam ista quae videtur pugna in verbis, pacem intellectoris in[PL 804]quirit. Habeat quisque cum Dei verbo in corde concordiam, et Scripturae nulla discordia est.
12. Propone ergo hominem eleemosynam facientem, sic ut omnino nesciat aliquis, si fieri potest, nec ille cui datur; ut eius etiam oculos vitans ponat potius quod inveniat, quam porrigat quod accipiat. Quid potest facere amplius, ut abscondat eleemosynam suam? Iste utique incurrit in illam sententiam, et non facit quod Dominus ait: Luceant opera vestra coram hominibus, ut videant bona facta vestra (Mt 5,16). Nemo videt facta eius bona, non invitat ad imitandum. Erunt ceteri steriles, quantum in ipso est, dum putant a nemine fieri quod praecepit Deus, si hoc homines agant, ut non videantur bona opera eorum; cum bus
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Die vier Schnüre und das dreimalige Herablassen weist darum auch auf die Zwölfzahl der Apostel hin, so als ob den vier Erdkreisen je drei zugeteilt würden. Viermal drei macht nämlich zwölf72. Damit ist, meine ich, über diese Vision genug gesagt worden. 11. Als weitere Frage war von uns aufgeschoben worden, warum der Herr in der Bergpredigt zu seinen Jüngern sagte: Eure Werke73 sollen vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen (Mt 5,16). Denn kurz darauf sagt er in derselben Predigt: Hütet euch davor, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen, um von ihnen gesehen zu werden (Mt 6,1)74; und: Dein Almosen bleibe verborgen, und dein Vater, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten (Mt 6,4). Wer etwas Gutes tun will, schwankt meistens zwischen diesen beiden Geboten hin und her und weiß nicht, welchem er gehorchen soll – wenn er denn überhaupt dem Herrn gehorchen will, der beides gebot. Wie können unsere Werke vor den Menschen leuchten, damit sie unsere guten Taten sehen, und wie kann gleichzeitig unser Almosen im Verborgenen bleiben? Wenn ich das eine beachten will, verletze ich das andere; wenn ich das andere einhalte, sündige ich auf dieser Seite. Beide Schriftstellen sind darum so in ein rechtes Verhältnis zu bringen, daß deutlich wird, daß göttliche Gebote nicht einander widersprechen können75. Denn was sich den Worten nach zu widerstreiten scheint, findet seinen Frieden bei einem verständigen Hörer. Ein jeder stimme in seinem Herzen mit dem Wort Gottes überein, und es gibt keine Unstimmigkeit in der Schrift. 12. Stelle dir also einen Menschen vor, der ein Almosen gibt, und zwar so, daß absolut niemand etwas davon weiß – wenn das überhaupt möglich ist –, nicht einmal derjenige, der es erhält; um sogar seinen Augen zu entgehen, legt er es lieber so hin, daß es der andere findet, als daß er ihm seine Gabe persönlich überreicht. Was kann er denn noch mehr tun, um sein Almosen geheimzuhalten? Er vergeht sich freilich gegen das andere Gebot und tut nicht, was der Herr sagt: Eure Werke sollen vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Taten sehen (Mt 5,16). Niemand sieht seine guten Taten, er lädt nicht zur Nachahmung ein. Alle anderen werden unfruchtbar bleiben, soweit es auf ihn ankommt; denn sie müssen annehmen, daß doch niemand tue, was Gott geboten hat, wenn die Menschen so handeln, daß niemand ihre guten Werke sieht. Da-
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maior misericordia in eum fiat, cui proponitur bonae imitationis exemplum, quam cui porrigitur reficiendi corporis alimentum. Propone alterum eleemosynas suas apud populum ventilantem atque iactantem, nihil aliud in eis quam velle laudari; luceant opera eius coram hominibus. Videtis quia non offendit in illud praeceptum; sed offendit in alterum dicentis Domini: Sit eleemosyna tua in abscondito (Mt 6,4). Talis qui fuerit, etiam pigrescit, si existant aliqui impii, qui forte reprehendant quod facit. Pendet ex lingua laudantium. Similis est autem virginibus quae non portant oleum secum. Nostis enim quinque virgines stultas, quae oleum secum non portaverunt; alias autem sapientes, quae oleum secum portaverunt. Omnium lampades lucebant: sed aliae non habebant secum unde illam pascerent lucem, et ab eis quae habebant ita distinguebantur, ut illae stultae, illae sapientes dicerentur. Quid est ergo, ferre oleum secum, nisi habere conscientiam placendi Deo de bonis operibus, et non ibi finem gaudii sui ponere, si homines laudent, qui conscientiam videre non possunt? Quia facit enim, potest videre homo; quo autem animo faciat, Deus videt.
13. Proponamus ergo aliquem praeceptum utrumque servantem, utrique oboedientem. Porrigit panem esurienti, et porrigit coram illis quos vult facere imitatores suos; imitatus etiam Apostolum dicentem: Imitatores mei estote, sicut et ego Christi (I Cor 4,16; 11,1). Porrigit ergo pauperi panem, manifestus in opere, devotus in corde. Utrum laudem suam ibi quaerat, an gloriam Dei nullus hominum videt, nullus hominum iudicat; sed tamen illi qui studio benevolo ad imitandum parati sunt, quod bonum fieri vident, etiam pio animo fieri credunt; et laudant Deum, cuius praecepto et dono talia fieri vident. Apparet ergo opus eius, ut videant homines et glorificent Patrem qui in caelis est; ipse
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bei erweist man jemandem, dem man sein gutes Beispiel zur Nachahmung vorstellt, mehr Erbarmen als jemandem, dem man Speise zur Stärkung seines Leibes reicht. Stelle dir einen anderen vor, der seine Almosen öffentlich hinausposaunt und sich ihrer rühmt, aus dem einzigen Grund, weil er dafür Anerkennung erhalten will; seine Werke sollen vor den Menschen leuchten. Ihr seht, daß er nicht gegen dieses Gebot verstößt; aber er verstößt gegen das andere des Herrn, wenn dieser sagt: Euer Almosen soll verborgen bleiben (Mt 6,4). Wer sich so verhält, läßt sogar in seiner Wohltätigkeit nach, wenn es irgendwelche gottlose Menschen gibt, die vielleicht mißbilligen, was er tut. Er ist ganz von den Worten seiner Lobredner abhängig. Er ähnelt freilich den Jungfrauen, die kein Öl mitnahmen. Ihr kennt ja die fünf törichten Jungfrauen, die kein Öl mitnahmen; die anderen aber, die Öl mitnahmen, waren klug. Die Lampen aller leuchteten, aber die einen hatten nichts dabei, womit sie das Licht nähren konnten, und unterschieden sich von denen, die etwas dabei hatten, dadurch, daß sie töricht, die anderen aber klug genannt wurden76. Was bedeutet also Öl mitzunehmen anderes als ein Gewissen zu haben, Gott mit guten Werken zu gefallen und nicht seine Freude davon abhängig zu machen, ob einen die Menschen loben, die das Gewissen nicht sehen können? Daß er etwas tut, kann ein Mensch nämlich sehen; aus welchem Motiv heraus er es aber tut, sieht nur Gott. 13. Wir wollen uns darum jemanden vorstellen, der beide Gebote hält und beiden gehorcht. Er reicht sein Brot dem Hungernden77 und reicht es vor den Augen derer, die er zu seinen Nachahmern machen will; er ahmt damit den Apostel nach, der sagte: Seid meine Nachahmer, wie auch ich Christus nachahme (1 Kor 4,16; 11,1). Er reicht also dem Armen sein Brot78, öffentlich sichtbar bei seinem Tun, aber gottesfürchtig in seinem Herzen. Ob er dort nach Anerkennung seiner selbst strebt oder nach der Ehre Gottes, sieht kein Mensch, kann kein Mensch beurteilen. Doch sehen aber jene, die mit wohlmeinendem Eifer zur Nachahmung bereit sind, daß etwas Gutes geschieht, und sind davon überzeugt, daß es auch aus frommen Motiven geschieht; und sie loben Gott, durch dessen Gebot und Gnade sie solches geschehen sehen. Sein Werk ist also öffentlich sichtbar, damit die Menschen es sehen und den Vater im Himmel preisen79; seine Absicht80 vollzieht sich aber in seinem Herzen, damit sein
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autem effectusa eius in corde est, ut sit eleemosyna eius in abscondito, et Pater qui videt in abscondito, reddat ei. Servavit iste modum quem debuit, nullius praecepti contemptor, sed utriusque perfector. Cavit enim ne fieret iustitia eius coram hominibus, id est, ne ibi haberet finem, ut ab hominibus laudaretur, quando non se ipsum, [PL 805] sed Deum voluitb in opere suo bono laudari. Ea vero voluntas quia intus est in ipsa conscientia, facta est eleemosyna illa in abscondito, ut ille retribuat, cui nihil absconditur. Quis enim potest cor suum hominibus demonstrare cum facit, ut ostendat qua intentione animi faciat?
14. Nam et ipsa verba, fratres, satis perpense a Domino dicta sunt. Attendite quomodo dicat: Cavete facere iustitiam vestram coram hominibus, ut videamini, inquit, ab eis (Mt 6,1). Sic ibi posuit finem, ubi dixit: ut videamini ab eis; iste finis est reprehensibilis atque culpabilis, usque ad hominum laudem velle benefacere, nihil amplius inde quaerere. Quisquis ergo ideo tantum facit, ut videatur ab hominibus, reprehenditur a Domino in ista sententia. Illic vero ubi iubet videri bona facta nostra, non ibi finem posuit, ut tantummodo homines hominem videant, et hominem laudent; sed transit ad gloriam Dei, ut usque ad illam perducatur operantis intentio. Luceant, inquit, opera vestra coram hominibus, ut videant bona facta vestra; sed non hoc debes quaerere. Quid ergo? Addit et dicit: et glorificent, inquit, Patrem vestrum qui in caelis est (Mt 5,16). Hoc si quaeris, ut glorificetur Deus, noli timere ne videaris ab hominibus. Etiam sic intus est eleemosyna tua in abscondito; ubi solus ille cuius gloriam quaeris, te videt hoc quaerere. Unde apostolus Paulus posteaquam Evangelii persecutor prostratus est, et erectus est praedicator, dicit: Eram autem ignotus facie Ecclesiis Iudaeae, quae erant in Christo. Tantum autem audientes erant, quia qui aliquando nos persequebatur, nunc evangelizat fidem quam aliquando vastabat; et in me, inquit, magnificabant Deum (Gal 1,22-24). Non gaudebat quia homo qui acceperat, cognoscebatur, sed quia Deus qui dederat, laudabatur. Ipse enim dixit: Si adhuc
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affectus Hill 5 (1992) 28 n. 18 cf. Endnote 80 volunt BAC sic Hill 5 (1992) 29 n. 20 cf. Endnote 84
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Almosen verborgen bleibe, und der Vater, der auch das Verborgene sieht, es ihm vergelte81. Dieser verhielt sich also angemessen, indem er keines der Gebote mißachtete, sondern beide erfüllte. Er hütete sich nämlich davor, seine Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen82, das heißt, darauf abzuzielen, von denMenschen gelobt zu werden, weil er wollte, daß nicht er selbst, sondern Gott in seinem guten Werk verherrlicht werden sollte. Da sich diese Absicht aber im Inneren, im Gewissen findet, wurde jenes Almosen im Verborgenen gegeben, damit es jener vergelte, dem nichts verborgen ist. Wer könnte nämlich, während er handelt, sein Herz den Menschen vorweisen, um zu zeigen, mit welcher Absicht er handelt? 14. Denn gerade auch jene Worte, Brüder83, wurden vom Herrn wohlüberlegt ausgesprochen. Achtet darauf, wie er sagt: Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen, sagt er, um von ihnen gesehen zu werden (Mt 6,1). Wenn84 er zum Ziel setzte, wo er sagte: um von ihnen gesehen zu werden, ist dieses Ziel verwerflich und sündhaft, um Menschenlobes willen Gutes tun zu wollen, und damit nichts weiteres zu erstreben. Wer also etwas nur deshalb tut, um von den Menschen gesehen zu werden, wird vom Herrn in diesem Satz gerügt. Dort aber, wo er gebietet, unsere guten Taten sehen zu lassen, setzte er nicht zum Ziel, daß nur Menschen den Menschen sehen und den Menschen loben sollten, sondern er geht darüber hinaus zum Ruhme Gottes, so daß die Absicht des Handelnden bis zu ihm reicht. Eure guten Werke, sagt er, sollen vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Taten sehen; aber das darfst du nicht erstreben. Was also? Er fährt fort und sagt: und euren Vater, sagt er, im Himmel preisen (Mt 5,16). Wenn du danach strebst, daß Gott verherrlicht werde, brauchst du dich nicht davor zu fürchten, von den Menschen gesehen zu werden. Auch so bleibt dein Almosen im Inneren verborgen, wo nur der allein, dessen Ruhm du erstrebst, dein Bestreben sieht. Daher sagt der Apostel Paulus, nachdem er als Verfolger des Evangeliums niedergestreckt und zu seinem Verkünder erhoben worden war85: Ich war aber den Gemeinden Christi in Judäa von Angesicht unbekannt. Sie hörten nur, daß der, der uns einst verfolgte, jetzt den Glauben verkündigt, den er einst vernichten wollte; und sie priesen, sagt er, Gott um meinetwillen (Gal 1,22-24). Er freute sich nicht darüber, daß er als ein Mensch bekannt wurde, der eine göttli-
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hominibus placerem, Christi servus non essem (Gal 1,10). Et tamen alio loco dicit: Sicut et ego omnibus per omnia placeo. Et ista similis quaestio est. Sed quid adiungit? Non quaerens, inquit, quod mihi prodest, sed quod multis, ut salvi fiant (I Cor 10,33). Hoc est, quod illo loco ait: Et in me magnificabant Deum; quod etiam Dominus dicit: Ut glorificent Patrem vestrum qui in caelis est. Tunc enim salvi fiunt, cum in operibus quae fieri per homines vident, eum glorificant a quo haec homines acceperunt.
15. Restant duae quaestiones; sed vereor ne oneri sim iam fastidientibus, item timeo ne fraudem adhuc esurientes. Memini tamen quid solverim, et quid debeam. Restat enim videre quid sit: Nesciat sinistra tua quid faciat dextera tua (Mt 6,3); et de dilectione inimici, cur antiquis videbatur data licentia ut odissent inimicos, quorum nobis imperatur dilectio. Sed quid facio? Si breviter de his disseram, fortassis non ita ut oportet intellegar; si diutius, timeo ne plus gravem vos onere sermonis, quam fructu expositionis sublevem. Sed certe si minus quam satis est intellexeritis, adhuc me tenete debitorem, [PL 806] ut alio tempore ista plenius disserantur. Tamen nunc non oportet ea sic relinqui, ut omnino nihil inde dicatur. Sinistra est animi cupiditas carnalis, dextera est animi caritas spiritalis. Si ergo cum quisque facit eleemosynam, miscet cupiditatem temporalium commodorum, ut in opere illo aliquid tale conquirat; miscet sinistrae conscientiam operibus dexterae. Si autem simplici caritate et pura coram Deo conscientia homini subvenit, nihil aliud intuens, nisi ut illi placeat qui haec iubet, nescit sinistra quid facit dextera.
16. De dilectione autem inimici difficilior est quaestio, nec ea brevitate solvi potest. Sed cum auditis, orate pro nobis; et forte Dominus Deus cito dabit
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che Gabe empfangen hatte, sondern daß Gott, der ihn beschenkt hatte, gepriesen wurde. Er sagte nämlich selbst: Wenn ich noch immer Menschen gefallen wollte, wäre ich kein Diener Christi (Gal 1,10). Und doch sagt er an anderer Stelle: Wie auch ich allen in allem gefalle. Hier stellt sich die gleiche Frage. Aber was fügt er hinzu? Wobei ich, sagt er, nicht meinen Nutzen suche, sondern den aller, damit sie gerettet werden (1 Kor 10,33). Was er an der ersten Stelle sagt: Und sie priesen Gott um meinetwillen, ist dasselbe, was auch der Herr sagt: Damit sie euren Vater im Himmel preisen. Dann werden sie nämlich gerettet, wenn sie in den Werken, die sie durch Menschen geschehen sehen, ihn preisen, von dem die Menschen sie übernommen haben. 15. Es bleiben noch zwei Fragen übrig; ich fürchte aber, denen zur Last zu fallen, die bereits Überdruß empfinden, doch ebenso fürchte ich, diejenigen, die noch nicht genug haben, zu enttäuschen. Weiß ich doch, was ich bereits erklärt habe und was ich noch schuldig bin. Es bleibt nämlich noch zu sehen, was es bedeutet: Deine Linke soll nicht wissen, was deine Rechte tut (Mt 6,3); und die Behandlung der Feindesliebe, warum es den Alten erlaubt schien, ihre Feinde zu hassen, während uns die Liebe zu ihnen geboten wird86. Aber was soll ich tun? Wenn ich diese Fragen nur knapp behandle, werde ich vielleicht nicht so verstanden, wie es erforderlich ist; wenn ich länger rede, fürchte ich, euch mehr mit einer beschwerlichen Predigt zur Last zu fallen als euch mit einer fruchtbaren Erklärung zu erbauen. Aber wenn ihr weniger verstanden habt als erforderlich, haltet ihr mich bestimmt weiterhin für euren Schuldner und erwartet, daß diese Fragen ein andermal umfassender behandelt werden87. Dennoch darf man es jetzt nicht dabei belassen, überhaupt nichts darüber zu sagen. Die Linke ist die fleischliche Begierde der Seele, die Rechte ist die geistliche Liebe der Seele. Wenn darum jemand ein Almosen gibt und es mit dem Streben nach irdischem Nutzen vermengt, um mit seinem Werk etwas derartiges zu erreichen, vermengt er die Geisteshaltung der Linken mit den Werken der Rechten. Wenn er aber mit schlichter Liebe und reinen Gewissens vor Gott einem Menschen zu Hilfe kommt und damit nichts anderes beabsichtigt als dem zu gefallen, der das gebietet, weiß die Linke nicht, was die Rechte tut. 16. Die Frage nach der Feindesliebe ist freilich schwieriger und kann nicht in dieser Knappheit gelöst werden. Aber während ihr zuhört, betet für uns88,
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quod putamus esse difficile. Ex uno enim horreo vivimus, quia in una familia sumus. Quod ergo nos putamus esse valde intus in abdito, forte ipse qui promittit ponit in limine, ut facillime dari possit petentibus. Dilexit inimicos ipse Dominus Christus; pendens enim in cruce ait: Pater, ignosce illis quia nesciunt quid faciunt (Lc 23,34). Secutus est eius exemplum Stephanus, cum lapides in eum iacerentur, et ait: Domine, ne statuas illis hoc delictum (Act 7,59). Dominum imitatus est servus, ut nemo servorum sit piger, et putet hoc esse factum quod a solo Domino fieri poterat. Si ergo multum est ad nos imitari Dominum, imitemur conservum. Ad eamdem quippe gratiam vocati omnes sumus. Quare ergo antiquis dictum est: Diliges proximum tuum, et oderis inimicum tuum (Mt 5,43)? Quia fortassis et ipsis verum dictum est; sed nobis apertius pro temporum distributione, per eius praesentiam qui videbat quid quibus vel tegendum esset vel aperiendum. Sia enim habemus inimicum, quem numquam diligere iubemur, est autem diabolus: Diliges proximum tuum, hominem; et oderis inimicum tuum, diabolum. Sed quia in ipsis hominibus saepe existunt inimicitiae, in animis eorum qui per infidelitatem dant locum diabolo, et eius vasa fiunt, ut operetur in filiis diffidentiae; potest autem fieri ut relinquat homo malitiam suam et convertatur ad Dominum; et dum adhuc saevit, dum adhuc persequitur, diligendus est, et orandum pro illo, et bene illi faciendum; ita et primum praeceptum implebis, ut diligas proximum tuum hominem, et oderis inimicum tuum diabolum; et secundum, ut diligas inimicos tuos homines, et ores pro eis qui te persequuntur.
17. Nisi forte putas non orasse Christianos illo tempore pro Saulo persecutore Christianorum. Fortassis ad eius conversionem vox illa Stephani martyris exaudita est. In illo enim persecutorum eius numero fuit et lapidantium vestimenta servavit. Idem etiam ad Timotheum scribens ait: Obsecro primum omnium fieri deprecationes, adhortationes, interpellationes, gratiarum actiones, pro omnibus hominibus, pro regibus et omnibus qui in sublimitate sunt, ut a
sic Hill 5 (1992) 29 n. 23 cf. Endnote 94
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und Gott der Herr wird vielleicht rasch ermöglichen, was wir für schwierig halten. Wir leben nämlich aus ein und derselben Vorratskammer, denn wir gehören zu ein und derselben Familie89. Was wir darum für sehr weit im Inneren verborgen halten, stellt vielleicht derselbe, der austeilt, an die Türschwelle, damit man es ganz leicht den Bittstellern reichen kann90. Der Herr Christus selbst liebte seine Feinde. Als er nämlich am Kreuze hing, sagte er: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun (Lk 23,34). Seinem Beispiel folgte Stephanus, als auf ihn die Steine geschleudert wurden, und sprach: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an (Apg 7,60). Der Diener ahmte den Herrn nach91, damit niemand nachlässig sei und meine, daß dies etwas sei, was nur vom Herrn getan werden konnte. Wenn es darum zu viel für uns ist, den Herrn nachzuahmen, laßt uns unseren Mitknecht92 nachahmen. Denn wir sind ja alle zu derselben Gnade berufen. Warum wurde also zu den Altvorderen gesagt: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen (Mt 5,43)?93 Weil möglicherweise auch ihnen die Wahrheit gesagt wurde, uns aber der Zeitenfolge entsprechend klarer, durch die Gegenwart dessen, der sah, was wem zu verbergen bzw. zu offenbaren sei. Wenn94 wir nämlich einen Feind haben, den wir niemals zu lieben geheißen werden, ist das der Teufel: Du sollst deinen Nächsten lieben – einen Menschen; und deinen Feind hassen – den Teufel95. Aber weil es bei den Menschen eben oft Feindschaften gibt, in den Seelen derer, die durch ihren Unglauben dem Teufel Raum geben96 und zu seinen Gefäßen werden, so daß er in den Söhnen des Unglaubens wirkt97, kann es andererseits geschehen, daß ein Mensch seine Bosheit hinter sich läßt und sich zum Herrn bekehrt. Und solange er noch wütet, solange er noch verfolgt, muß man ihn lieben, für ihn beten und ihm Gutes erweisen98. So wirst du sowohl das erste Gebot erfüllen, deinen menschlichen Nächsten zu lieben und deinen teuflischen Feind zu hassen, als auch das zweite, deine menschlichen Feinde zu lieben und für die zu beten, die dich verfolgen99. 17. Nicht daß du etwa annimmst, die Christen hätten seinerzeit nicht für den Christenverfolger Saulus gebetet. Möglicherweise wurde das Gebet des Martyrers Stephanus erhört und bewirkte seine Bekehrung. Er gehörte nämlich zur Zahl seiner Verfolger und paßte auf die Kleider der Steiniger auf100. Derselbe schreibt er auch in seinem Brief an Timotheus: Vor allem fordere ich zu Bitten und Gebeten, zu Fürbitte und Danksagung auf, und zwar für alle Menschen, für die Herrscher und für alle, die Macht ausüben, damit wir ein ungestörtes und
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quietam et tranquillam vitam agamus (I Tim 2,1-2). [PL 807] Iubebat ergo orari pro regibus; et tunc reges persequebantur Ecclesias. Sed quas tunc pro se orantes persequebantur, nunc pro se exauditas defendunt.
18. Vis ergo et illud antiquorum custodire praeceptum? Dilige proximum tuum, hoc est omnem hominem. Ex duobus enim primis parentibus omnes nati, omnes utique proximi sumus. Certe enim ipse Dominus Iesus Christus qui diligi praecipit inimicos, in duobus illis praeceptis totam Legem et Prophetas pendere testatus est: Diliges Dominum Deum tuum ex toto corde tuo, et ex tota anima tua, et ex tota mente tua; et: Diliges proximum tuum tamquam te ipsum (Mt 22,37.39). Nihil ibi praecepit de dilectione inimici. Non ergo totum haec duo praecepta continent? Absit. Quia cum dicit: Diliges proximum tuum, ibi sunt omnes homines, etiamsi fuerint inimici; quia etiam secundum spiritalem propinquitatem nescis quid tibi sit in praescientia Dei homo, qui tibi ad tempus videtur inimicus. Quia enim patientia Dei ad paenitentiam eum adducit, fortassis cognoscet et sequetur ducentem. Si enim Deus ipse qui novit qui sint in peccatis perseveraturi, qui relicturi iustitiam et irrevocabiliter ad iniquitatem lapsuri, tamen facit solem suum oriri super bonos et malos, et pluit super iustos et iniustos, invitans utique ad paenitentiam per patientiam, ut qui neglexerint eius bonitatem, experiantur in fine severitatem; quanta sollicitudine placabilem oportet esse hominem, ne forte nesciens qualis futurus sit, cum praesentes eius inimicitias attenderit, oderit eum cum quo in aeterna felicitate regnabit? Imple ergo praeceptum primum: Dilige proximum tuum, omnem hominem; et oderis inimicum tuum, diabolum. Imple et secundum. Dilige inimicos tuos, sed homines; ora pro eis qui te persequuntur (Mt 5,43-44), sed pro hominibus; bene fac eis qui te oderunt, sed hominibus. dan
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ruhiges Leben führen können (1 Tim 2,1-2). Er forderte also zum Gebet für die Herrscher auf; und damals verfolgten die Herrscher die Kirchen. Aber diejenigen, die damals die Kirchen, die für sie beteten, verfolgten, verteidigen sie jetzt, nachdem die Kirchen zu ihren Gunsten erhört wurden. 18. Willst du also auch jenes Gebot der Altvorderen halten? Liebe deinen Nächsten, das heißt jeden Menschen101. Wir alle stammen nämlich von denselben zwei Ureltern ab und sind daher jedenfalls enge Verwandte. Derselbe Herr Jesus Christus nämlich, der gebot, die Feinde zu lieben102, hat verläßlich bezeugt, daß von den beiden folgenden Geboten Gesetz und Propheten abhängen103: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen, aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Gemüt; und: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst (Mt 22,37.39)104. Da schrieb er nichts hinsichtlich der Feindesliebe vor. Enthalten folglich diese beiden Gebote doch nicht alles? Keineswegs. Denn wenn er sagt: Du sollst deinen Nächsten lieben, da sind es alle Menschen, auch wenn es deine Feinde wären. Denn auch hinsichtlich der geistlichen Verwandtschaft weißt du nicht, was für eine Bedeutung ein Mensch nach dem Vorwissen Gottes105 für dich hat, der im Moment dein Feind zu sein scheint. Weil nämlich der Langmut Gottes ihn zur Umkehr führt106, wird er vielleicht zur Besinnung kommen und seinem Führer folgen. Wenn nämlich Gott selbst, der weiß, wer in seinen Sünden verharren, wer die Gerechtigkeit aufgeben und unwiderruflich in die Gottlosigkeit verfallen wird, trotzdem seine Sonne aufgehen läßt über Guten und Bösen und es regnen läßt über Gerechte und Ungerechte107 – wobei er freilich durch seinen Langmut zur Umkehr einlädt, damit diejenigen, die dann seine Güte mißachten, am Ende seine Strenge erfahren –, wie eifrig muß dann ein Mensch dafür Sorge tragen, sich schnell zu versöhnen, damit er nicht – weil er ja nicht seine Zukunft kennt –, während er seine zeitlichen Feindschaften pflegt, etwa den haßt, mit dem er in der ewigen Seligkeit herrschen soll?108 Erfülle darum das erste Gebot: Liebe deinen Nächsten, das heißt jeden Menschen; und hasse deinen Feind, das heißt den Teufel. Erfülle auch das zweite: Liebe deine Feinde, und zwar die Menschen; bete für diejenigen, die dich verfolgen (Mt 5,43-44), und zwar die Menschen; tue Gutes denen, die dich hassen, und zwar Menschen.
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19. Si esurierit inimicus tuus, ciba illum; si sitit, potum da illi; hoc enim faciens, carbones ignis congeres super caput eius (Rom 12,20). Et hic quaestio est. Quomodo enim quisque diligit, quem vult ardere carbonibus? Sed si intellegatur, nulla contentio est. De illis enim vastatoribus carbonibus dicitur, qui dantur homini adversus linguam subdolam. Cum enim quisque benefecerit inimico, et non victus malo eius, vicerit in bono malum; plerumque illum inimicitiarum suarum paenitebit, et irascetur sibi, quod tam bonum hominem laeserit. Ipsa vero ustio paenitentia est, quaea tamquam carbones ignis inimicitias eius malitiasque consumit.
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19. Wenn dein Feind Hunger hat, gib ihm zu essen; wenn er Durst hat, gib ihm zu trinken; wenn du nämlich das tust, wirst du glühende Kohlen auf sein Haupt sammeln (Röm 12,20). Auch hier stellt sich eine Frage. Wie kann man denn jemanden lieben, den man mit Kohlen verbrennen will? Wenn man es aber recht versteht, gibt es keinen Widerspruch. Es ist nämlich von jenen ver-heerenden Kohlen die Rede, die einem Menschen zur Abwehr einer trügerischen Zunge gegeben werden109. Wenn nämlich jeder seinem Feinde Gutes tut und nicht dessen Bosheit erliegt, besiegt er das Böse mit dem Guten110. Meist wird jener dann seine Feindseligkeiten bereuen, und er wird sich über sich selbst ärgern, daß er einen so guten Menschen gekränkt hat. Die Verbrennung selbst ist aber die Reue, die wie feurige Kohlen seine Feindseligkeiten und Bosheiten verzehrt111.
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ANMERKUNGEN
1
Vgl. sermo 148 Anm. 1.
2
Vgl. Cyrille LAMBOT, Collection antique de sermons de saint Augustin: RBen 57 (1947) 99.
3
Vgl. ebd. 104.
4
MA 2 (1931) 193; vgl. LAMBOT 104 Anm. 2.
5
Vgl. Johannes DIVJAK, Epistulae: AugL 2 (1996-2002) 941.
6
Vgl. PL 38,803 n. (a).
7
Andere Gelehrte datieren De sermone Domini in monte leicht abweichend, jedenfalls aber in die erste Hälfte der 90er Jahre des 4. Jh. Vgl. Gustave BARDY, Note complémentaire 28. Le « De sermone Domini in monte »: BAug 12 (1950) 571 f.: „Ende 393 oder Anfang 394“; Almut MUTZENBECHER: CCL 35 (1967) VII-IX: „zwischen Ende August 392 und Ende 396“; Frederick VAN FLETEREN, Sermone Domini in monte, De: Allan D. FITZGERALD u.a. (eds.), Augustine through the Ages. An Encyclopedia, Grand Rapids/MI-Cambridge 1999, 771: „höchstwahrscheinlich 393“. 8
Vgl. sermo 148 Anm. 39.
9
Vgl. auch Almut MUTZENBECHER, Diuersis quaestionibus octoginta tribus (De –): AugL 2 (1996-2002) 509 f. 10
Vgl. François DOLBEAU, Nouveaux sermons de saint Augustin pour la conversion des païens et des donatistes (III): REAug 38 (1992) 60 [= Augustin d’Hippone, Vingt-six sermons au peuple d’Afrique. Retrouvés à Mayence, édités et commentés par François DOLBEAU (= Collection des Études Augustiniennes, Série Antiquité 147), Paris 1996 = 22009, 325]; Pierre-Marie HOMBERT, Nouvelles recherches de chronologie augustinienne (= Collection des
Sermo 149
133
Études Augustiniennes, Série Antiquité 163), Paris 2000, 563-588; Hildegund MÜLLER, Enarrationes in Psalmos A. Philologische Aspekte: AugL 2 (19962002) 828. Dagegen Paul MONCEAUX, Histoire littéraire de l’Afrique chrétienne depuis les origines jusqu’à l’invasion arabe. Tome VII: Saint Augustin et le donatisme, Paris 1923, 291: „412-420“; Anne-Marie LA BONNARDIÈRE, Les Enarrationes in psalmos prêchées par saint Augustin à Carthage en décembre 409: RechAug 11 (1976) 52-90: „10. Dezember 409“. 11
Vgl. Adalbero Wilhelm KUNZELMANN, Die Chronologie der Sermones des hl. Augustinus: MA 2 (1931) 490 f., 514. Zur Synode vgl. Concilia Africae A. 345 – A. 525, cura et studio C. MUNIER = CCL 149 (1974) 20 f.; Charles Joseph HEFELE / Henri LECLERCQ, Histoire des Conciles d’après les documents originaux, tome II/1, Paris 1908, 82-91. 12
Vgl. HOMBERT 12 f. (en Ps 36/3), 344 f. Anm. 8 (en Ps 141), 563-588 (en Ps 103/4); MÜLLER: AugL 2 (1996-2002) 812, 824, 828. 13
Vgl. Hubertus R. DROBNER, The Chronology of St. Augustine’s Sermones ad populum (II): Sermons 5 to 8: AugSt 34 (2003) 58-60, 62-65; DERS., The Chronology of Augustine’s Sermones ad populum III: On Christmas Day: AugSt 35 (2004) 49 f. 14
Vgl. Sancti Aurelii Augustini Sermones in Matthaeum I, id est sermones LI – LXX secundum ordinem vulgatum insertis etiam novem sermonibus post Maurinos repertis, ediderunt Pierre-Patrick VERBRAKEN (†), Luc DE CONINCK, Bertrand COPPIETERS ’T WALLANT, Roland DEMEULENAERE, recensuit serm. LI François DOLBEAU = CCL 41Aa (2008) 7; Luc DE CONINCK / Bertrand COPPIETERS ’T WALLANT / Roland DEMEULENAERE, À propos de la datation des sermones ad populum: s. 51-70A: Ministerium Sermonis. Philological, Historical, and Theological Studies on Augustine’s Sermones ad populum. Collected and Edited by Gert PARTOENS, Anthony DUPONT, Mathijs LAMBERIGTS = IP 53 (2010) 62. 15
Vgl. Cornelius MAYER, Cathechizandis rudibus (De –): AugL 1 (1986-1994) 795 f.
134 16
Sermo 149
Vgl. HOMBERT 41-44.
17
Vgl. François DECRET, Faustum Manichaeum (Contra –): AugL 2 (19962002) 1245. 18
Vgl. HOMBERT 25-29.
19
Die Angaben „sermo 269“ in PL 38, 800 n. (c) bzw. „Serm. 269,4“ in NBA 31/1 (1990) 424 n. 1 sind entsprechend zu korrigieren.
20
Vgl. George FOLLIET, La typologie du sabbat chez saint Augustin: REAug 2 (1956) 374-376. 21
Vgl. Anton ZWINGGI, Die fortlaufende Schriftlesung im Gottesdienst bei Augustinus: ALW 12 (1970) 91.
22
Vgl. ebd.; Michael MARGONI-KÖGLER, Die Perikopen im Gottesdienst bei Augustinus. Ein Beitrag zur Erforschung der liturgischen Schriftlesungen in der frühen Kirche = SÖAW.PH 810 (2010) 323.
23
Vgl. ZWINGGI, Schriftlesung 91.
24
Vgl. ebd. 91-93; DERS., Die Perikopenordnung der Osterwoche in Hippo und die Chronologie der Predigten des hl. Augustinus: Aug(L) 20 (1970) 18-20; MARGONI-KÖGLER 115 Anm. 331; Allgemeine Einleitung S. 44. 25
Vgl. MARGONI-KÖGLER 514 Anm. 1231.
26
Vgl. HILL 5 (1992) 28 Anm. 1.
27
Vgl. Michele PELLEGRINO, Introduzione generale: NBA 29 (1979) LXV, LXVIII f. = HILL 1 (1990) 88 f., 91 f.
28
Vgl. z.B. AUG doctr chr 4,3.
Sermo 149 29
135
Beschneidung, Speisevorschriften, Sabbatruhe und Tempelopfer sind die vier äußerlich prominentesten Vorschriften des jüdischen Gesetzes und daher die Hauptpunkte, an denen das Christentum seine Ablehnung bzw. spirituelle Interpretation der atl. Gesetze begründen muß. Paulus beginnt damit in einer Zeit des Übergangs, in der sich das Christentum vom Judentum theologisch und institutionell trennt: Röm 2,25-29; Kol 2,1 (Beschneidung); 1 Kor 5,8 (ungesäuerte Brote); Kol 2,16 (Speisevorschriften, Neumond, Sabbat); Hebr 9,9-26 (Speisevorschriften, Opfer). Paulus verfolgt damit ein doppeltes Ziel: Apologetik gegenüber der jüdischen Mutterreligion und Identitätsfindung der jungen christlichen Gemeinden. Im 4. und 5. Jh., in denen die Kirchenväter noch immer diese zentralen Gesetzesvorschriften spirituell deuten, vor allem auch in Oster- und Weihnachtspredigten (vgl. z. B. Gregor von Nyssa, De tridui spatio: GNO IX 294,14-298,18), dürfte es wohl kaum mehr um antijüdische Apologetik gehen, sondern um die Belehrung der Gemeinde in wichtigen Punkten des geistlichen Lebens auf der Grundlage der paulinischen Theologie und darüber hinaus auch um die Prävention möglicher judaisierender Praktiken unter Christen. Augustinus hat sich in diesem Zusammenhang jedenfalls mit aktuellen und praktischen Problemen auseinanderzusetzen. In Contra Faustum muß er Akzeptanz und Sinngebung des Alten Testaments seitens der Christen gegen den Manichäismus verteidigen: 4,11; 19,6; 32,3.7 (Faustus); 12,11 (Augustinus). Der Anlaß des Briefes 196 aus dem Jahr 418 sind judaisierende Tendenzen in der Provinz Byzacena. Bischof Asellicus von Tusuros (heute: Tozeur, Tunesien) hatte ein Mahnschreiben an den Primas der Provinz Byzacena, Bischof Donatianus von Thelepte (heute: Medinet el Kdima, Tunesien) gerichtet, in dem er vor judaisierenden Tendenzen in der christlichen Gemeinde warnte. Dieser hatte das Schreiben an Augustinus weitergeleitet, der nun Asellicus grundlegend darauf antwortet, unter anderem unter Bezug auf Beschneidung, Sabbat, Opfer, (Pascha)-Neumond und Azyma (§ 3). Vgl. s 196/A,2 (= Étaix 2): ... debes dimittere circumcisionem et azyma carnalia et sabbatum carnale et sacrificia carnalia; Bernhard BLUMENKRANZ, Die Judenpredigt Augustins. Ein Beitrag zur Geschichte der jüdisch-christlichen Beziehungen in den ersten Jahrhunderten, Paris 1973 (= Basel 1946), 145-155; André MANDOUZE, Prosopographie de l’Afrique chrétienne (303-533) (= Prosopographie chrétienne du Bas-Empire 1), Paris 1982, 95 [Asellicus], 284 f. [Donatianus]; Johannes DIVJAK, Epistulae: AugL 2 (1996-2002) 990, 1033, 1037.
136 30
Vgl. u. Anm. 74 und 75.
31
Vgl. Anm. 75.
Sermo 149
32
Wer immer die Überschrift formuliert hat, hat dies nach seiner eigenen allgemeinen Kenntnis der Bibel getan. Denn in sermo 149 (§ 11) benutzt Augustinus gerade nicht die varia lectio „lumen“, sondern „opera“. Vgl. Anm. 33(3). 33
(1) „Sanctitas vestra“ ist wie „Caritas vestra“ (vgl. s 148 Anm. 58) eine metonymische Anredeform, die eine bestimmte ehrenvolle Eigenschaft hervorheben will; hier wohl im Anschluß an Paulus (1 Kor 1,2; 2 Kor 1,1; Eph 1,1; 2,19; 4,24) die Zugehörigkeit zur Kirche, zum heiligen Leib Christi. Vgl. z. B. s 1,5; 2,5; 4,12-13.20-21.25.33-34; 6,1.7; 9,5.15 (insgesamt 68mal in den Sermones ad populum). (2) Immer wieder findet sich in den exordia der Predigten Augustins der Hinweis „ich erinnere mich, daß ich versprochen habe ..., daß ich schuldig geblieben bin“, z.B. s 1,1: memini me fuisse pollicitum caritati vestrae ... (mit Zitat Röm 13,8); s 4,1: hesternae lectionis debitores nos esse meminimus bzw. den Verweis auf eine spätere Behandlung, z.B. s 48,8: ... alio tempore, donante domino, disputabimus vobis. tenete me debitorem, ne diu habeatis fatigatorem; s 49,1: memini superiore dominico quid promiserim. Es handelt sich dabei freilich nicht nur um praktische Probleme wie Zeitknappheit oder Ermüdung seitens der Hörerschaft. Predigen gehört zu den grundlegenden Dienstpflichten des Seelsorgers. Die Gemeinde hat ihm gegenüber einen Anspruch auf Belehrung, insbesondere an hohen Feiertagen. Der Prediger ist dies seiner Hörerschaft schuldig, zumindest in knapper Form, wenn sie bereits z.B. durch die Feier der langen Osternacht ermüdet ist: s 222: debetur alloquium; s 228,1: diu vos tenere sermone non debeo, et tamen sermonem vobis debeo; s 269,1: huic sollemnis congregatio, sollemnis lectio, sollemnis sermo debetur (ebenso s 280,1; 284,1; Lambot 22,1 [= 335/L]). Die Gläubigen sind im Gegenzug dazu verpflichtet achtzugeben und die Belehrung anzunehmen: s Mai 101,1: debeo huic sollemnitati sermonem, debetis et vos intentionem, debemus omnes devotionem. Das Predigen und Hören der Wahrheit Gottes sind Bestandteil der Liebe, die Paulus in Röm 13,8 anmahnt: „die man beständig erweist und doch immer schuldig bleibt“.
Sermo 149
137
(3) Es hat sich keine Predigt erhalten, auf die zutreffen würde, daß Augustinus die Antwort auf die vier in der Überschrift gestellten Fragen schuldig geblieben wäre. Apg 10-11 behandelt er ausschließlich hier in sermo 149; das Gebot der Feindesliebe an zahlreichen Stellen (vgl. Dany DIDEBERG, Caritas: AugL 1 [1986-1994] 730-743); Mt 5,16 (v.l. lumen/opera) und 6,1 (v.l. cauete/nolite) gemeinsam in en Ps 44,29; s 47,13; 65,3; 93,14; 338,3-4 und Dolbeau 16,8 (= 72auct); die Bergpredigt als ganze in De sermone Domini in monte. In allen Fällen löst Augustinus das Problem der Vereinbarkeit vorzeigbarer guter Werke mit dem scheinbar widersprechenden Gebot, seine guten Werke im Verborgenen zu tun, damit, daß es dabei allein um die Verherrlichung Gottes gehen dürfe, nicht um die eigene Anerkennung, sowie darum, Menschen durch das gute Beispiel zur Nachahmung zu ermuntern und so zu Gott zu führen. 34
Die häufig in den Predigten Augustins anzutreffende Anrufung der Hilfe Gottes ist rhetorisch ein Bescheidenheitstopos. Wie alle gute Rhetorik hat er freilich ein fundamentum in re. Das Wort Gottes, insbesondere weil es die Person Christi selbst ist, übersteigt alles Begreifen und alle Fähigkeiten sowohl des Predigers als auch der Hörerschaft. Beide sind in dieser Hinsicht Hörer des Wortes, ohne dessen Gnade und Hilfe der Prediger seinen Auftrag der Verkündigung nicht zu erfüllen vermag. Vgl. PELLEGRINO: NBA 29 (1979) LXXILXXIII = HILL 1 (1990) 97-100. 35
Vgl. Röm 13,8; AUG en Ps 33,2,1; ep 192,1.
36
Vgl. Apg 10,16. Neben sermo 149 zitiert Augustinus die Vision Petri in Joppe (Apg 10,9-16) in seinen Werken weitere 26 Mal mit paralleler Deutung: adn Iob 39; c Adim 14-15; c Faust 12,22; 22,93; 31,3; c Sec 22; cath fr 30; diu qu 39; en Ps 3,5; 13,4; 30 II 2,5; 34 II 15; 58 I 16; 73,16; 96,13; 103 III 2; 123,5; 149,13; Gn adu Man 1,40; Gn litt 10,25,43; 12,11,24; s 4,19; 125,9; 266,6; Denis 15,3 (= 313/B); Simpl 2,1,1. Vgl. auch HOMBERT 296-298. 37
Augustinus dürfte damit die Manichäer meinen, die dies möglicherweise als Argument gegen die Gültigkeit des Neuen Testamentes nutzten. Dafür hat sich zwar kein Beleg erhalten, in c Adim 14,1 findet sich aber eine ähnliche Argumentation Augustins zur Erklärung der scheinbaren Diskrepanz zwischen Deut 12,15-16 „Schlachte und iß jedwedes Fleisch nach Herzenslust“ und Röm
138
Sermo 149
14,21 „Es ist gut, kein Fleisch zu essen“. Für die manichäischen electi war ja Fleischgenuß absolut verboten. Überhaupt bedeutete die Notwendigkeit zu essen eine (bedauerlicherweise unvermeidliche) Befleckung mit Materie. Vgl. M. JOURJON, Note complémentaire 30. Problèmes alimentaires: BAug 17 (1961) 775 f. 38
Der Brauch der rituellen Eingeweideschau und -interpretation von Opfertieren (Haruspizin) zur Ermittlung und Deutung göttlicher Vorzeichen durch entsprechend ausgebildete und erfahrene Haruspices dürfte aus Etrurien stammen und wurde ursprünglich auch in Rom von Etruskern ausgeübt. Die Entwicklung führte schließlich zur Entstehung eines offiziellen Kollegiums. In der Kaiserzeit spielten sie sowohl im öffentlichen als auch im privaten Leben eine wichtige Rolle, es sind z.B. eigene Legions-Haruspices in Nordafrika bezeugt. Von den christlichen Kaisern und den Kirchenvätern wurde die Praxis der Haruspizin scharf bekämpft. Dennoch hielt sie sich noch bis ins 5. Jh. und darüber hinaus. Im Jahr 408 boten nach dem Bericht des Historikers Zosimos (Neue Geschichte V 41) etrurische Haruspices während der Belagerung Roms durch Alarichs Gotenheer dem römischen Stadtpräfekten Pompeianus an, die Stadt durch göttliche Blitze von der Bedrohung zu befreien, wie sie dies erst kürzlich für die Stadt Narnia (Narni) getan hätten. Der römische Bischof Innozenz „stellte die Rettung der Stadt über seinen eigenen Glauben und erlaubte ihnen heimlich zu tun, was sie wüßten. Als die Männer jedoch erklärten, die Handlungen könnten nur dann der Stadt von Nutzen sein, wenn die Riten in aller Öffentlichkeit vollzogen würden, ... da wagte keiner, sich an der herkömmlichen Zeremonie zu beteiligen, und so entließ man die Tuszier ...“ Sogar im 6. und 7. Jahrhundert finden sich noch Kenntnisse und Verbote der Haruspizin. Vgl. Carl Olof THULIN, Haruspices: PRE 7 (1912) 2431-2468; Pío DE LUIS: BAC 443 (1983) 347 Anm. 1; Mariele HAASE, Haruspices: Der Neue Pauly 5 (1998) 167-171. Augustinus nennt die Haruspices nicht oft beim Namen; üblicherweise im Kontext anderer „Verbrecher“ (malefici) wie Astrologen (mathematici), Auguren, Seher (vates), Traumdeuter und Wahrsager (sortilegi); vgl. Acad 1,19; ciu 8,16; en Ps 57,4; 93,20; 140,18; s 9,3. Inwieweit er dabei aber von einer in Nordafrika aktuell verbreiteten Praxis spricht oder sie nur aus der Literatur bzw. seinem Aufenthalt in Rom kennt, läßt sich nicht entscheiden. 39
Vgl. auch Ps 23,1.
Sermo 149
139
40
Zur Zeichentheologie Augustins vgl. vor allem Ulrich DUCHROW, Sprachverständnis und biblisches Hören bei Augustin = HUTh 5 (1965); Cornelius Petrus MAYER, Die Zeichen in der geistigen Entwicklung und in der Theologie des jungen Augustinus = Cass. 24/1 (1969); DERS., Die Zeichen in der geistigen Entwicklung und in der Theologie Augustins. II. Teil: Die antimanichäische Epoche = Cass. 24/2 (1974); J. PEGON, Note complémentaire 14. Le signe prophétique: BAug 8 (1982) 503; Isabelle BOCHET, Note complémentaire 8. Les signes: BAug 11/2 (1997) 483-495; Michael CAMERON, Sign: Allan D. FITZGERALD u.a. (eds.), Augustine through the Ages. An Encyclopedia, Grand Rapids/MI-Cambridge 1999, 793-798. 41
Vgl. z. B. Gen 17,11; Lev 12,3.
42
Vgl. Lev 26,41; Deut 10,16; 30,6; Jer 4,4.
43
Vgl. Röm 2,29; Marie-François BERROUARD, Note complémentaire 83. Le signe de la circoncision: BAug 72 (21988) 847 f.; Cornelius MAYER, Circumcisio: AugL 1 (1986-1994) 936-939. 44
Vgl. Anm. 29.
45
Vgl. Lev 11,2-19; Deut 14,4-19.
46
Spätestens seit Tertullian hat sich der Sprachgebrauch „lapsi (Ausgeglittene, Abgefallene)“ für Sünder eingebürgert, wie man vor allem am Titel von Cyprians Traktat De lapsis erkennt. Vgl. Bernhard KRIEGBAUM, Lapsi: AugL 3 (2004-2010) 904 f. 47
48
Vgl. Ps 1,2.
Diese Metapher findet sich bei Augustinus in verschiedenen Variationen: palatum cordis: en Ps 30,2,3,6; 61,1; ep Io tr 1 prol; intus palatum: en Ps 41,7; 48,2,1; Io eu tr 26,5; palatum in corde: Io eu tr 7,2; gustatus interior: en Ps 148,3; s 159,4. Vgl. Franz POSSET, The “Palate of the Heart” in St. Augustine and Medieval Spirituality: Augustine. Biblical Exegete. Edited by Frederick VAN FLETEREN and Joseph C. SCHNAUBELT, New York 2001, 253-278. Schon
140
Sermo 149
die Hl. Schrift kennt die Geschmacksmetapher im Kontext religiöser Erfahrung: Ps 33,9: gustate et videte quoniam suavis est Dominus; 1 Esdras 5,61; Ps 30,20: dulcedo Domini. Bei Augustinus ist sie als Teil seiner umfassenderen Theologie des „homo interior“ zu sehen, die aus neuplatonischen und paulinischen Quellen schöpft. Vgl. Edgardo DE LA PEZA, El significado de „cor“ en san Agustín, Paris 1962; Aimé SOLIGNAC, Homme intérieur 2.3o: Augustin: DSp 7/1 (1969) 655-658; Julio CAMPOS, El „homo interior“: CDios 187 (1974) 5-28; Pierre COURCELLE, Connais-toi toi-même de Socrate à saint Bernard I, Paris 1974, 113-163; Marie-François BERROUARD: BAug 73A (1988) 142 Anm. 67; DERS., Note complémentaire 13. «Revenez à votre cœur»: BAug 72 (21988) 733-735; Johannes B. BAUER, Herz: RAC 14 (1988) 1115-1121, 1124 f.; Goulven MADEC, Cor 2. L’homme intérieur: AugL 2 (1996-2002) 2 f.; DERS., Deus III.4.c) Les sens de l’homme intérieure: ebd. 348 f. Wie Tertullian vertritt auch Augustinus die Metaphorik, daß auch der homo interior ebenso wie der Körper mit fünf – freilich spirituellen – Sinnen ausgestattet sei. Diese Vorstellung der inneren, „geistigen“ Sinne, die die fünf Sinne des Leibes komplementieren und dem Menschen den Zugang zur göttlichen Sphäre eröffnen, geht auf Origenes zurück und ist seitdem allgemein verbreitet. Augustinus zählt sie an zwei Stellen ausdrücklich auf: sensus interiores: oculi, aures, olfactum, gustatum, tactum (s 159,4); amo deum meum, lucem, vocem, odorem, cibum, amplexum interioris hominis mei (conf 10,6,8). Vgl. Karl RAHNER, Le début d’une doctrine des cinq sens spirituels chez Origène: RAM 13 (1932) 113-145; P.-L. LANDSBERG, Les sens spirituels chez saint Augustin: DViv 11 (1948) 81-105; Marie-François BERROUARD, Note complémentaire 14. Les sens du cœur: BAug 72 (21988) 736-738; Mariette CANÉVET, Sens spirituel: DSp 14 (1990) 598-617; Hubertus R. DROBNER, Augustinus von Hippo, Predigten zum österlichen Triduum (Sermones 218-229/D). Einleitung, Text, Übersetzung und Anmerkungen (= Patrologia 16), Frankfurt 2006, 155-157 Anm. 9. 49
50
Vgl. Eph 5,23.29; Kol 1,18.24.
Sowohl die Pelagianer als auch die Donatisten hätten wohl dieser Aussage zustimmen können, daß Erlösungsgnade und Kirchengemeinschaft von der Untadeligkeit (Heiligkeit) des persönlichen Lebenswandels abhängen. Eine solche Aussageabsicht darf man Augustinus freilich nicht unterstellen; er er-
Sermo 149
141
gänzt sie in § 10 deutlich im sakramentalen Sinn: „Dadurch, daß sie an den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes glauben, werden sie neu gestaltet, um zur Gesellschaft und Gemeinschaft der Heiligen zu gehören.“ Was sich hierin wiederspiegelt ist die grundlegende und gemeinsame Sorge um den rechten Lebenswandel der Gläubigen, während die theologischen Konsequenzen daraus kontrovers bleiben. Émilien LAMIRANDE, Communio sanctorum: AugL 1 (1986-1994) 1082-1084 hat gezeigt, daß Augustinus den Ausdruck communio sanctorum nur zwei Mal in seinen Werken verwendet (s 52,6 und 149,10), häufiger dagegen societas sanctorum, ciuitas sanctorum und andere Äquivalente wie unitas, populus, uniuersitas, sors und ecclesia. In jedem Fall sind es Begriffe der Einheit und Vollkommenheit. Vgl. z.B. Io eu tr 26,17: immortales et incorruptibiles facit, id est societas ipsa sanctorum, ubi pax erit et unitas plena atque perfecta; trin 4,23: de societate et ciuitate sanctorum et de uero mediatore; adu Iud 7: eadem namque est sanctorum societate ciuitas dei et congregatio filiorum promissionis. Vgl. weiterhin ciu 10,6; trin 4,14; s 243,5; NBA 31/1 (1990) 427 n. (1). 51
Vgl. Röm 13,13; 1 Tim 4,3-4.
52
Darüber, ob man in der Antike tatsächlich keine Schlangen aß, haben sich keine Nachrichten erhalten. Diese Stelle bietet aber einen, wenn auch isolierten, so doch aufschlußreichen Einblick in die unmittelbare Umwelt Augustins. 53
Damit bezieht sich Augustinus sicher auf die Donatisten, die eben nicht „katholisch“ sind, d.h. über die ganze Welt verbreitet, und dies für vertretbar halten, während ihre Beschränkung auf Nordafrika für Augustinus ein starkes Argument gegen ihren Anspruch darstellt, die wahre Kirche zu sein. Vgl. Émilien LAMIRANDE, Note complémentaire 11. La conception donatiste de la catholicité: BAug 32 (1965) 702 f.; Bernard QUINOT, Note complémentaire 16. Les donatistes sont-ils catholiques?: BAug 30 (1967) 785-789; Alfred SCHINDLER, Catholicus, -a: AugL 1 (1986-1994) 817; Émilien LAMIRANDE, Ecclesia: AugL 2 (1996-2002) 710 f. Sacramentum hat hier und an vielen anderen Stellen in den Werken Augustins den weiten Sinn des „Heilszeichens“ (vgl. auch § 9: sacramentum lintei). Das grundlegende sacramentum besteht für Augustinus im Kreuzestod und in der Auferstehung Christi, die das Heil erwerben (vgl. spir et litt 10; s 231,2). Da-
142
Sermo 149
von untrennbar ist, wie man hier an beiden Stellen sieht, die eine durch die Heilstat Christi begründete Kirche als das umfassende sacramentum Christi, die durch ihre sacramenta (Taufe, Eucharistie etc.) an der Erlösung Christi teilhaben läßt. Vgl. C. COUTURIER, „Sacramentum“ et „Mysterium“ dans l’œuvre de saint Augustin: H. RONDET, M. LE LANDAIS, A. LAURAS, C. COUTURIER, Études Augustiniennes = Théol(P) 28 (1953) 161-332; Basil STUDER, „Sacramentum et exemplum“ chez saint Augustin: RechAug 10 (1975) 87-141 [= Dominus Salvator. Studien zur Christologie und Exegese der Kirchenväter = StAns 107 (1992) 141-212]; Kurzfassung: StPatr 16 = TU 129 (1985) 570-588; Emmanuel J. CUTRONE, Sacraments: Allan D. FITZGERALD u.a. (eds.), Augustine through the Ages. An Encyclopedia, Grand Rapids/MI-Cambridge 1999, 741747. 54
Vgl. Mt 16,19.
55
Vgl. Mt 24,31; Mk 13,27.
56
Vgl. Eph 5,23.29; Kol 1,18.24.
57
Personam gerere/gestare ist eine Formel der antiken „Person-Exegese“, die schon von Cicero, De officiis 1,32,115 und 1,34,124 verwendet wird und bei Augustinus insgesamt 66 Mal nachzuweisen ist. Petrus als Verkörperung der Kirche findet sich z.B. nochmals in en Ps 30,2,2,5; 108,1.18; s 295,2,2; Io eu tr 118,4; 124,5. Vgl. Hubertus R. DROBNER, Person-Exegese und Christologie bei Augustinus. Zur Herkunft der Formel una persona = PP 8 (1986) 55-60. 58
Vgl. ebd.; Marie-François BERROUARD, Note complémentaire 52. « Petrus a petra, petra uero Ecclesia »: BAug 71 (1969) 887-889; Pío DE LUIS: BAC 443 (1983) 351 Anm. 3: s 76,1; Denis 15,3 (= 313/B); en Ps 103 III 2; 108,1; Io eu tr 7,14; 50,12; Émilien LAMIRANDE, Ecclesiae figurae: AugL 2 (1996-2002) 729. 59
Zur Dreiergruppe Petrus – Johannes – Jakobus vgl. Mt 17,1 parr; Mk 5,37 par; 13,3; 14,33. 60
Dieser Passus klingt stark nach Cyprian, De unitate ecclesiae, Kap. 4 und fügt sich in die generelle Tendenz Augustins ein, dem Stuhl Petri in Rom –
Sermo 149
143
zumindest vor der pelagianischen Kontroverse – keine spezielle Primatialstellung zuzuweisen, wohl aber eine Vorrangstellung. Hier erscheint Petrus in seiner Rolle als der von Christus erwählte Repräsentant der Kirche gleichzeitig als Repräsentant aller Apostel und damit als Vermittler der von Christus an alle Apostel gegebenen Vollmachten. Vgl. Ernst DASSMANN, Cyprianus: AugL 2 (1996-2002) 206-208; LAMIRANDE, Ecclesia: ebd. 714 f. 61
Vgl. Eph 5,23.29; Kol 1,18.24.
62
Vgl. Apg 10.
63
Hier läßt Augustinus – möglicherweise bewußt – offen, wer die Empfänger der Almosen sind: die Bettler, Gott oder beide zugleich. Im folgenden § 8 ist es ausdrücklich Gott. 64
Vgl. Eph 5,23.29; Kol 1,18.24. Sollte es sich um eine Anspielung auf die Eucharistie handeln? Denn nach s 227 oder 272 sind ja Leib Christi = Kirche/Gläubige und Leib Christi = Eucharistie identisch. Die Wortwahl ist jedenfalls im Werk Augustins ohne Parallele. Vgl. Hubertus R. DROBNER, Die österliche Eucharistie bei Augustinus: Surrexit Dominus vere. Die Gegenwart des Auferstandenen in seiner Kirche (FS Johannes Joachim DEGENHARDT), im Auftrag der Theologischen Fakultät Paderborn hrsg. v. Josef ERNST und Stephan LEIMGRUBER, Paderborn 1995, 166-169. 65
Vgl. Apg 10,45; 11; 15,6-21.
66
Vgl. Apg 10,20; AUG praed sanct 7,12; NBA 31/1 (1990) 431 n. (3).
67
HILL 5 (1992) 28 Anm. 13 erläutert den Sinn des Wortes „inde“ hier wohl zu Recht: „Das heißt, aus der Schale, aus ihrer Situation als Heiden“.
68
69
Vgl. Apg 11.
In der Tat fressen Kleidermotten (tineae) nur Stoffe tierischen Ursprungs. Für die Aussage, daß Motten nicht an Leinen gehen, findet sich keine Parallele in
144
Sermo 149
Augustins Werken, wohl aber weist er mehrfach ausdrücklich darauf hin, daß sie Wolle zerstören: diuin daem 14; ep 78,5; 102,36; s 279,13; spec 19. 70
Vgl. Apg 10,16.
71
Vgl. Anm. 50.
72
Vgl. ciu 20,5; en Ps 49,9-11; 59,2; 86,4; 103/3,2.
73
Zur varia lectio „lumen – opera“ s.o. Anm. 33(3).
74
Vgl. ciu 5,14; en Ps 44,28; 65,3; s 47,13; 93,14; 338,3-4.
75
Aufgrund der manichäischen Überzeugung, daß das Alte Testament zum Schöpfergott der Materie und damit zum dunklen Prinzip des Bösen gehöre, Christus als der Sohn des Herrschers des Lichtes aber im Neuen Testament dessen Erlösungsbotschaft verkünde – soweit dieses überhaupt authentisch überliefert sei –, besteht eine Methode der Manichäer dies nachzuweisen darin, Widersprüche der beiden Testamente herauszustellen (vgl. z.B. s 1, 12 und 50). Dagegen muß Augustinus immer wieder die Einheit und Widerspruchslosigkeit der beiden Testamente nachweisen. In s 12,2 sagt Augustinus, daß Adimantus „der Urheber dieser Art von Verleumdungen“ sei. Adimantus war ein direkter Schüler Manis, möglicherweise identisch mit einem seiner zwölf Apostel namens Adda (c adu leg 2,42), förderte maßgeblich die Verbreitung des Manichäismus in Nordafrika und wurde von den Manichäern als großer Lehrer und herausragendster Schüler des Meisters verehrt (c Adim 12; c Faust 1,2; 6,6). Das Werk, wogegen Augustinus 393/94 seine Schrift Contra Adimantum richtete, dürfte eine Gegenüberstellung von alt- und neutestamentlichen Bibelzitaten gewesen sein, um deren Widersprüchlichkeit nachzuweisen und damit gemäß der manichäischen Theologie das Alte Testament als Werk des bösen Demiurgen abzulehnen. Sermo 12 greift ein Beispiel davon heraus. Darüber, ob sich auch die Themen der sermones 1 und 50 direkt auf das Werk des Adimantus beziehen, gibt Augustinus zwar keine Auskunft, möglich ist es aber ohne weiteres. Vgl. François DECRET, Adimantus: AugL 1 (1986-1994) 94 f.; J. Kevin COYLE, Adimantum, Contra: Allan D. FITZGERALD u.a. (eds.), Augustine through the Ages. An Encyclope-
Sermo 149
145
dia, Grand Rapids/MI-Cambridge 1999, 7 f.; Jacob Albert VAN DEN BERG, Biblical Argument in Manichaean Missionary Practice: The Case of Adimantus and Augustine = NHMS 70 (2010); Volker Henning DRECOLL, Manichaei: AugL 3 (2004-2010) 1136 f. 76
Vgl. Mt 25,1-13.
77
Vgl. Ez 8,7.16.
78
Vgl. ebd.
79
Vgl. Mt 5,16.
80
HILL 5 (1992) 28 Anm. 18 ersetzt effectus als möglichen Druckfehler durch affectus, was freilich nicht nötig erscheint, weil effectus ja auch die Art und Weise des Vorgehens bezeichnen kann.
81
Vgl. Mt 6,4.
82
Vgl. Mt 6,1.
83
Vgl. sermo 148 Anm. 51.
84
HILL 5 (1992) 29 Anm. 20 ersetzt si durch sic, m.E. ohne zwingenden Grund. Vgl. Anm. 94.
85
Vgl. Apg 9,1-22; 22,3-21; 26,2-18; Gal 1,15-16.
86
Vgl. Mt 5,43-44.
87
Ob Augustinus in einer der folgenden Stellen dieses Versprechen einlöst, muß dahingestellt bleiben. Jedenfalls behandelt er das Thema nicht sehr oft; vgl. adn Iob 29; en Ps 89,11-12; 120,8-10; 136,15; ep Io tr 6,3; Io eu tr 51,12; qu 5,13-14; s 32,22; s dom m 2,6.8-9; spec 25.
146
Sermo 149
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Eine Bitte, die Augustinus des öfteren an sein Auditorium richtet (vgl. weiterhin s 8,2; 52,3; 149,16; 316,3; 358,6). So wie der Prediger selbst sich durch Gebet auf die Verkündigung vorbereiten soll (vgl. doctr chr 4,32), bedarf er beständig der Hilfe Gottes, um sein Amt auszuüben. Das Gebet der Gläubigen leistet dazu seinen Beitrag (vgl. auch s 358,6; Guelf 32,8 [= 340/A]). Vgl. PELLEGRINO: NBA 29 (1979) LXXIX-LXXXI = HILL 1 (1990) 105-107. 89
Zur Metapher der Vorratskammer des Herrn vgl. weiterhin ep 211,11; s 41,4; 91,9; 95,1; 145,2; Dolbeau 21,1 (= 159/B); frg Verbr 40 (= 319/A); Guelf 9,4 (= 229/E); 18,2 (= 260/D). Augustinus greift hier die grundlegenden Metaphern der Gemeinschaft der Gläubigen als Brüder und Schwestern, Gott Vaters und der Mutter Kirche, sowie des Wortes Gottes als Speise etc. auf. Der Prediger hat darin eine besondere Funktion als Verkünder, bleibt dabei aber immer ebenso condiscipulus und conservus des einen Hausvaters und Lehrers, Christi, wie alle anderen auch (vgl. Anm. 92). 90
NBA 31/1 (1990) 439 n. (4) verweist auf s 7,3 und 23,17, wo Augustinus sein Auditorium lehrt, man müsse Schwierigkeiten im Verständnis der Hl. Schrift mit unermüdlicher Geduld auf den Grund gehen.
91
92
Vgl. Io eu tr 6,3; ep Io tr 5,4; NBA 31/1 (1990) 439 n. (5).
Die Begriffe conservus (111 Mal) und condiscipulus (42 Mal) sind häufige Termini im Werk Augustins. Einerseits zwar wiederum ein Bescheidenheitstopos des Bischofs gegenüber seiner Gemeinde, ist auch er aber keine rhetorische Leerformel, sondern drückt eine Realität aus (vgl. Anm. 34). Selbst die Apostel und Heiligen sind conservi (vgl. z.B. Mt 18,29), denn „nur einer ist euer Meister/Lehrer, Christus, ihr alle aber seid Brüder“ (Mt 23,8-10). Dieser Meister lehrt nach Augustinus in der öffentlichen Verkündigung des Wortes Gottes, vor allem aber beständig im Gewissen des Einzelnen als der magister interior. Alle seine Jünger sind condiscipuli in seiner Schule. Vgl. sermo 148 Anm. 51 „fratres“; R. JOLIVET / M. JOURJON, Note complémentaire 56. Le Maître intérieur: BAug 17 (1961) 786; Fidelis SCHNITZLER, Zur Theologie der Verkündigung in den Predigten des hl. Augustinus = UTS 24 (1967) 113-125; Marie-François BERROUARD, Note complémentaire 4. Le Maître intérieur: BAug 71 (1969) 839 f.; Gino CIOLINI, Cristo Maestro interiore e cammino
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verso il Padre: La Ricerca di Dio. La Dimensione Contemplativa della Esperienza Agostiniana. Corso Internazionale di Spiritualità, Roma, 1-19 luglio 1979, Rom 1981, 31-59 [= The Search for God and the Apostolate in Saint Augustine: Searching for God. The Contemplative Dimension of the Augustinian Experience. International Course on Augustinian Spirituality, Rome, July 1-19, 1979, Rom 1981, 30-56]; Goulven MADEC, Saint Augustin et le maître intérieur: Connaissance des Pères de l’Église 48 (1992) 16-20; Basil STUDER, Gratia Christi – Gratia Dei bei Augustinus von Hippo. Christozentrismus oder Theozentrismus? = SEAug 40 (1993) 87-92; DERS., Die Kirche als Schule des Herrn bei Augustinus von Hippo: Stimuli. Exegese und ihre Hermeneutik in Antike und Christentum (FS Ernst DASSMANN), hrsg. von Georg SCHÖLLGEN und Clemens SCHOLTEN = JAC.E 23 (1996) 485-498; Isabelle BOCHET, L’Écriture et le maître intérieur selon Augustin: RevSR 72 (1998) 20-37; Goulven MADEC, Note complémentaire 7. « Condiscipuli sumus »: BAug 6 (31999) 545-548; Therese FUHRER, Magister, magisterium: AugL 3 (2004-2010) 1092 f. 93
Vgl. Lev 19,18. Eine Vorschrift, den Feind zu hassen, läßt sich allerdings biblisch nicht belegen. 94
HILL 5 (1992) 29 Anm. 23 ersetzt si durch sic, m.E. ohne zwingenden Grund. Vgl. Anm. 84.
95
In c Faust 19,24 trifft Augustinus eine andere Unterscheidung: „So, meine ich, lautet die Regel, daß wir den Feind hassen sollen um dessentwillen, was in ihm böse ist, das heißt die Ungerechtigkeit, und ihn lieben sollen um dessentwillen, was in ihm gut ist, das heißt die gemeinschaftsfähige und vernünftige Kreatur“. Augustinus verwendet die Begriffe „adversarius“ und „inimicus“ ohne Unterschied für den Teufel ebenso wie das Neue Testament (Mt 13,39: inimicus diabolus; 1 Petr 5,8: diabolus adversarius). Nicht immer kann aber damit der Teufel gemeint sein, nämlich dort nicht, wo die Schrift davon spricht, man solle sich mit seinem Gegner aussöhnen (Mt 5,25; Lk 12,58): „Wer ist aber dieser Widersacher? Dieser Widersacher ist nicht der Teufel, denn niemals würde dich die Schrift auffordern, dich mit dem Teufel auszusöhnen. Es ist also ein anderer Gegner, den sich der Mensch zum Feind gemacht hat. Denn wenn jener der
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Gegner wäre, befände er sich nicht mit dir auf dem Weg. Dazu ist er mit dir auf dem Weg, um sich mit dir auszusöhnen. ... Wer ist also der Gegner? Gottes Botschaft. Gottes Botschaft ist dein Gegner. Weswegen ist sie dein Gegner? Weil sie das Gegenteil von dem gebietet, was du tust.“ (s 9,3). „Das Wort Gottes ist nämlich dein Feind, wenn du ein Freund deiner Bosheit bist; wenn du aber ein Feind deiner Bosheit bist, ist das Wort Gottes dein Freund und der Feind deiner Bosheit “ (en Ps 35,1). „Wer ist dieser Gegner? Wenn der Teufel, sind wir bereits von ihm befreit. ... Er ist aber der nicht der Gegner, weswegen uns Gott ermahnt. ... Wenn du sündigst, ist das Wort Gottes dein Gegner“ (s 109,2). Vgl. weiterhin en Ps 129,4; s 251,7. 96
Vgl. Eph 4,27.
97
Vgl. Eph 2,2; 5,6.
98
Vgl. Mt 5,44; Lk 6,27-28.
99
Vgl. Mt 5,44.
100
Vgl. Apg 7,57(58).
101
Vgl. Lev 19,18; Mt 5,43.
102
Vgl. Mt 5,44.
103
Vgl. Mt 22,37-40.
104
Vgl. Mk 12,30-31; Lk 10,27.
105
Zumeist gehört der Begriff des Vorwissens Gottes in den Kontext der Gnadenlehre Augustins und der freien Willensentscheidung des Menschen. Das ist hier nur indirekt der Fall, indem Gott, aber nicht der Mensch, weiß, wer sich in Zukunft bekehren wird. Vgl. Coelestin ZIMARA, Die Eigenart des göttlichen Vorherwissens nach Augustinus. Zum Gedenkjahr der Geburt des Heiligen (13. November 354): FZPhTh 1 (1954) 353-393; Marie-François BERROUARD, Note complémentaire 98. La prescience de Dieu et le sort final des hommes: BAug
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71 (1969) 942 f.; Isidro M.a SANS, Presciencia divina del futuro humano. Esbozo histórico del problema: EE 51 (1976) 429-462, bes. 442-462; David DECELLES, Divine Prescience and Human Freedom in Augustine: AugSt 8 (1977) 151-160; Norbert FISCHER, Vorauswissen, Vorherbestimmung und Freiheit der Entscheidung. Eine Grundfrage im Denken Augustins: ZusammenKlang. Festschrift für Albert RAFFELT. Herausgegeben von Michael BECHT und Peter WALTER, Freiburg 2009, 273-284. 106
Vgl. Röm 2,4.
107
Vgl. Mt 5,45.
108
Vgl. Apok 11,15; 22,5; AUG spir et litt 36,44; perf iust 8,18; 15,36; ep Io tr 8,4.10.11; 5,10; NBA 31/1 (1990) 441 n. (6).
109
Vgl. z. B. Prov 6,17; Ps 108,2; 119,4; AUG en Ps 7,12-14.
110
Vgl. Röm 12,21.
111
Vgl. exp prop Rm 71; doctr chr 3,24; en Ps 17,3; 78,14.
Sermo 150
Sermo sancti Augustini episcopi habitus ad populum in natali sanctorum martyrum Bolitanorum de Epicureis et Stoicis
Predigt des heiligen Bischofs Augustinus an das Volk am Gedenktag der Bolitanischen Martyrer über die Epikureer und Stoiker
152
Sermo 150
Ort: Karthago (vgl. § 3) Datum: unbestimmt Lesung: Apg 17,16-34 (vgl. § 1) Antike und mittelalterliche Bezeugung1: Possidius, Indiculum I 41: De lectione Actuum apostolorum ubi Epicurei et Stoici philosophi cum apostolo Paulo contulerunt (MA 2, 164) Beda Venerabilis (673/74-735), Retractatio in Actus Apostolorum (CCL 121, 152-153, 11-17) = s 150, 7-11 ELFASSI Hilduin von Saint-Denis (um 775-855/59), Brief an König Ludwig den Frommen, um 835 (MGH.Ep V, 329,35-42) = s 150,22-27 und 194-197 ELFASSI Rupert von Deutz (1075/76-1129), De divinis officiis IV 7 (CCCM 7, 110, 284285) = s 150,7-9.34-35.184 ELFASSI: seminator verborum Glossa Ordinaria ad Act. Apost. XVII, 18 (Anfang 12. Jh.) (RUSCH IV 492,2943) = s 150,6-11 ELFASSI Petrus von Poitiers (um 1125/35-1205), Historia Actuum Apostolorum (PL 198, 1702 A 12-14) = s 150,8-11 ELFASSI Franciscus de Maironis (Meyronnes) (1288-um 1328), In tractatu beati Augu* stini de Epicureis et Stoicis (AMERBACH X, fol. U2v-U4v in margine) = s 150,23-29.50-52.79-81.110-113.158-160.221-225 ELFASSI Bartholomäus von Urbino († 1350), Milleloquium veritatis (Lyon 1555, col. 1660 und 1766-1768)* = s 150,8-11.50-76.79-81.109-119.124-140.145. 147-182.189-190.208-212.215-249 ELFASSI Roberto de’ Bardi (1318-1349), Collectorium IV 99 (POZZI 303) = s 150 „De eo quod scriptum Actuum XVIII Quod uult seminator uerborum; et dicitur sermo de seminatore uerbi“
*
Die bibliographischen Angaben konnten nicht verifiziert werden und wurden daher von ELFASSI 28 f. mit Anm. 32-33 übernommen.
Sermo 150
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Editionen: PL 38 (1841) 807-814 (MAURINER) BAC 443 (1983) 362-376 (MAURINER) NBA 31/1 (1990) 444-459 (MAURINER) CLCLT-5 (2002) (MAURINER) CAG 2 (2004) (MAURINER) ELFASSI, Jacques: Le sermon 150 de saint Augustin. Édition critique et tentative de datation: REAug 45 (1999) 21-50. Übersetzungen: dän.: HAYSTRUP, Helge: Svanens Sang. Udvalgte prædikener af Augustin, Kopenhagen 1998, 301-313. engl.: A Library of Fathers of the Holy Catholic Church, anterior to the division of the East and West 20: Sermons on Selected Lessons of the New Testament by S. Augustine vol. II: S. John, Acts, Romans, 1 Corinthians, Galatians, Ephesians, Philippians, 1 Thessalonians, 1 Timothy, Titus, James, 1 John, Oxford 1845, 699-709. HOWE, Quincy: Selected Sermons of St. Augustine. Translated and edited, New York-Chicago-San Francisco 1966 / London 1967, 89100. HILL 5 (1992) 30-39 franz.: RAULX 6 (1866) 600-605 PÉRONNE u. a. 17 (1872) 405-414 HUMEAU / BOUHOT 2 (1986) 283-296 holl.: WIJDEVELD, Gerard: Carthaagse preken van Aurelius Augustinus. Ingeleid, vertaald en toegelicht, Baarn 1988, 67-78. Aurelius Augustinus, Wijsheid van leerlingen. Preken over teksten uit de Handelingen van de Apostelen [Sermones de scripturis 148150]. Bezorgt, vertaald, ingeleid en van aantekeningen voorzien door Joke GEHLEN-SPRINGORUM, Vincent HUNINK, Hans VAN REISEN en Annemarie SIX-WIENEN, Budel 2007, 64-99. ital.: NBA 31/1 (1990) 444-459 (RECCHIA) span.: ÁLVAREZ 3 (1926) 363-373 BAC (21958) 649-663 (DEL FUEYO) BAC 443 (1983) 362-376 (DE LUIS)
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Sermo 150
EINLEITUNG
A. Überlieferung2 Die Haupthandschrift, die sermo 150 überliefert, ist Codex I 9 der Mainzer Stadtbibliothek, berühmt geworden durch die darin im Jahre 1990 von François DOLBEAU wiederentdeckten authentischen Predigten Augustins (= M)3. Der Codex vereint zwei antike Predigtsammlungen; die eine beschreibt der Katalog der mittelalterlichen Bibliothek von Lorsch4, die andere, die bis auf Possidius’ Indiculum zurückgeht, enthielt eine Handschrift der Großen Kartause5. Sie ist zwar verloren, aber durch einen Editor des 16. Jh. bezeugt. Zu dieser Sammlung dürfte auch sermo 150 gehören6. Auch wenn der Mainzer Codex erst aus den Jahren 1470-1475 stammt, dürfte sein Archetyp nach DOLBEAU spätestens ins 5. Jh. zu datieren sein7. Darüber hinaus enthalten zwei weitere Predigtsammlungen sermo 150: (1) Die Sammlung De bono coniugali; ihr Archetyp dürfte zumindest aus der Epoche des Caesarius von Arles (um 470-542) stammen, der sermo 150 als „äußerst schön“ (pulcherrimus) beurteilte (= C)8. (2) Eine von dieser Sammlung abhängige Manuskriptfamilie, die sich vor allem durch die Zusammenstellung von sermones 7 und 150 auszeichnet (= B). Cyrille LAMBOT datierte auch diese Familie in die Zeit des Caesarius von Arles9, da sie aber M wesentlich näher steht als dies C tut, nimmt ELFASSI ein noch früheres Datum an10. Beide Familien haben sich in zahlreichen, auch alten Handschriften erhalten: Ba Bb Bc Ca Cb
Staatsbibliothek Berlin, Preußischer Kulturbesitz lat. 4o 690 (Görres 87), fol. 175v-179v (2. Viertel 9. Jh.) Avranches, Stadtbibliothek 84, fol. 68r-72v (2. Hälfte 12. Jh.) Trier, Bibliothek des Priesterseminars 48, fol. 33r-35r (1472) Vaticanus Palatinus lat. 210, fol. 199r-205v (um 600) Parisinus BN lat. 11326, fol. 29v-37v (6./7. Jh.)
Alle weiteren acht Handschriften der Familie C hängen von Ca ab11.
Sermo 150
155
Sermo 150 wurde im Mittelalter gern und weitverbreitet gelesen, wie Zitate bei Beda Venerabilis, Hilduin von Saint-Denis, Rupert von Deutz, in der Glossa Ordinaria, bei Bartholomäus von Urbino und weiteren Autoren belegen12. Die Echtheit von sermo 150 wird seit der Edition der Mauriner nicht mehr angezweifelt. Sie merken freilich an: „Dieser Predigt wurde in Band 6 von Erasmus folgendes Urteil vorangestellt: «Nicht ganz übel, aber sie enthält nichts oder nur das Allerwenigste von Augustinus.» Dagegen beurteilen wir die Predigt als durchwegs gut und mit ausschließlich augustinischem Gedankengut. Possidius erwähnte sie im Indiculum, cap. 1, mit folgenden Worten: «De lectione Actuum Apostolorum, ubi Epicurei et Stoici cum apostolo Paulo contulerunt.»“ (PL 38, 807 nota b). Die nachstehende Textausgabe wurde direkt aus Codex I 9, fol. 77r-79v, der Mainzer Stadtbibliothek erhoben (= M), der auch als Faksimile abgedruckt ist, und folgt prinzipiell dessen Lesarten, unter Vergleich mit den bisherigen Editionen der Mauriner (PL 38, 807-814) und ELFASSIs (REAug 45 [1999] 39-49). ELFASSI gibt üblicherweise den Handschriften der Familien B und C den Vorzug. Wenn aber M tatsächlich direkt von einem bis ins 5. Jh. zurückreichenden Archetyp (: abhängt, wie auch ELFASSIs Stemma ausweist, können dessen Lesarten trotz seines späten Kopierdatums ohne weiteres als ursprünglich gelten (recentior non deterior).
B. Ort Sermo 150 wurde zweifellos in Karthago gehalten, wie Augustins Bemerkung in § 3 beweist: „Wer die epikurischen und stoischen Philosophen sind oder waren, das heißt, was sie dachten, was sie für wahr hielten und welcher philosophischen Richtung sie folgten, wissen viele von euch zweifellos nicht; aber da wir in Karthago sprechen, wissen es auch viele.“ Es handelt sich hierbei um eine von nur zwei Gelegenheiten, an denen Augustinus die Stadt Karthago ausdrücklich mit Namen als Predigtort identifiziert, wenn auch aus einer Reihe weiterer Predigten zweifelsfrei hervorgeht, daß er sich dort aufhält, und viele andere nach Karthago gewiesen werden13. Gleichzeitig wirft diese Bemerkung ein charakteristisches Licht auf das Auditorium, das Augustinus vor sich hat. Von einem Teil davon erwartet er keine
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Sermo 150
philosophische Bildung, von einer anderen, augenscheinlich durchaus substantiellen Gruppe setzt er aber eine detaillierte Kenntnis verschiedener Philosophien voraus.
C. Datum Adalbero KUNZELMANN (1931, 469) datierte sermo 150 aufgrund der verwendeten Schriftstellen, der Hinweise auf die Pelagianer sowie „die völlige gedankliche Übereinstimmung“ mit Brief 155 an Macedonius in die Jahre 41341414. Abgesehen von der Tatsache, daß das Argument „gleiches Thema bedeutet gleiche Zeit“ inzwischen als höchst zweifelhaft gelten muß15, erweisen auch die späteren Datierungsvorschläge die nur hypothetische Qualität der Einordnung KUNZELMANNs. Georges HUMEAU (tome II [1932/21986] 283 f.) ordnete sermo 150 unabhängig von KUNZELMANN zu Beginn des Episkopates Augustins ein, weil er die Auseinandersetzung mit Christen, die wie Epikureer leben, noch nicht so direkt und kraftvoll führe wie es später der Fall gewesen sei. Jean-Paul BOUHOT korrigierte dieses Datum in der zweiten Auflage (S. 3) nach Othmar PERLER (1969, 319) und Anne-Marie LA BONNARDIÈRE (Le livre des Proverbes 1975, 203) in 413. Dieselbe Diskrepanz setzt sich bei den beiden neuesten, fast gleichzeitigen Datierungsvorschlägen von Jacques ELFASSI (1999, 31-38) und Pierre-Marie HOMBERT (2000, 265-279) fort. ELFASSI entwickelte seine Position, daß sermo 150 am überzeugendsten in die Tage vom 15. bis 21. Mai 397 zu datieren sei, zunächst unabhängig von HOMBERT. Erst danach erlangte er Kenntnis von HOMBERTs Datierung auf den 17. Oktober 416, blieb aber dabei, unverändert „der Intuition von G. Humeau“ zu folgen (vgl. Anm. 81). HOMBERT setzte sich ausführlich mit ELFASSIs These auseinander und kam zu dem Ergebnis: „zusammenfassend erscheint uns keines der Argumente J. Elfassis schlüssig, außer der Parallele mit Ser. 306“ (S. 267). Jacques ELFASSI hatte selbst freimütig eingeräumt, daß „unsere Datierung offensichtlich hypothetisch ist“ (36 f. Anm. 81). Das gilt freilich auch für HOMBERTs Vorschlag, der auf einer Reihe weiterer Annahmen beruht und seinerseits neuerdings von Gert PARTOENS und Josef LÖSSL korrigiert wird16.
Sermo 150
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Das wichtigste Datum für die Einordnung des sermo, allerdings auch Grund zum Disput, bietet der Bezug auf die „Bolitanischen Martyrer“ in der Überschrift. In sermo 156 hat sich nämlich eine zweite Predigt Augustins zum Gedenktag der Bolitanischen Martyrer in Karthago erhalten: „Sermo habitus in Basilica Gratiani die natali sanctorum martyrum Bolitanorum“17. Wenn die Homiliensammlung der Großen Kartause, die M repräsentiert und in der sermo 150 zwischen den sermones 145 (M. 17 = Poss. X6 104) und 285 (M. 19 = Poss. X6 105) steht, eine liturgisch-chronologische Reihenfolge wiederspiegelt, müßte er zwischen dem 15. und 21. Mai gehalten worden sein. Jacques ELFASSI sah die Datierung in den Monat Mai durch die kurz zuvor gemachte Entdekkung der Passio eines Martyrers aus Bol bestätigt, dessen Gedenktag auf den 23. bzw. 21. Mai fiel18. Der karthagische Heiligenkalender des 6. Jh. verzeichnet aber die Martyres Bolitani (oder Volitani) am 17. Oktober19, was gut zu sermo 156 paßt. Seit Othmar PERLER (1969) werden daher die sermones 151-156 generell als Predigtreihe zwischen Anfang und 17. Oktober (419) eingeordnet20, seit AnneMarie LA BONNARDIÈRE (1983) das Jahr 417 akzeptiert21. Die entscheidende Frage besteht also darin, inwieweit die Datierung der sermones 151-156 auf sermo 150 reflektiert. Im Jahr 1992 neigte François DOLBEAU nach eingehender Diskussion der Gründe und Konsequenzen für die Diskrepanz der Gedenktage zu dem Schluß, daß das Datum des 17. Oktober die größte Wahrscheinlichkeit für sich habe; denn bei einer Verlegung von sermo 150 in den Monat Mai „müßte man die Datierung der S. 151-156 völlig neu überdenken“22. Schon damals zog er aber auch die Möglichkeit in Erwägung, daß der Gedenktag der Bolitanischen Martyrer verlegt worden war: „Das Datum des 17. Oktober könnte sekundär sein und sich durch eine Verlegung erklären mit dem Ziel, den Heiligenkalender während einer Periode zu erleichtern, in die oft bewegliche Feste fielen (Himmelfahrt und Pfingsten).“ (Dazu Anm. 32: „Es war zur Zeit Augustins, wie es scheint, üblich, einen Gedenktag aufgrund höherer Gewalt zu verlegen. ... Andererseits gibt es in Afrika Heilige, bei denen ihre liturgischen Daten in Konkurrenz stehen.“23) In der revidierten Ergänzungsbibliographie zu seiner Edition (2005) schlug François DOLBEAU vor, daß diese Verlegung des Gedenktages zu Lebzeiten Augustins stattgefunden haben könnte: „Ich neige heute, nach der Maßgabe der Collectio Sessoriana, dazu einzuräumen, daß S. 156 tatsächlich im Oktober
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gehalten wurde, wenn ich auch damit noch immer hinsichtlich S. 150 zögere: der Wechsel des liturgischen Datums ist nicht völlig auszuschließen.“24 Gert PARTOENS weist diese Möglichkeit zurück, hauptsächlich auf der Grundlage, daß sich die sermones 150 und 156 thematisch so nahe stünden, daß sie, wie Pierre-Marie HOMBERT durch parallelen Textvergleich gezeigt habe (vgl. Anhang)25, beide in zeitlicher Nähe in die Periode der pelagianischen Kontroverse gehörten: „Die einfachste Interpretation all dieser Daten scheint uns zu sein, daß die beiden Predigten im Abstand von nur wenigen Stunden gehalten wurden und nicht von genau einem Jahr, wie Hombert meint.“26 Die Hauptschwierigkeit, die sich bei dieser Argumentation ergibt, besteht darin, daß man bei einer unabhängigen und unvoreingenommenen Lektüre von sermo 150 wohl nicht unmittelbar auf die Idee kommen würde, daß es sich um eine anti-pelagianische Predigt handeln müßte. Erst der thematische Vergleich mit sermo 156 legt dies nahe, und alle weiteren Argumente von HOMBERT und PARTOENS beruhen auf dieser Annahme27. Aber weisen die inhaltlichen Parallelen wirklich zweifelsfrei den chronologischen Zusammenhang dieser beiden Predigten nach? Meiner Ansicht nach nicht. Augustins Exegese in sermo 150 weist an und für sich keine klaren anti-pelagianischen Momente auf, sondern anti-philosophische De beata vita (das gleichnamige Werk Augustins datiert von 386)28. Meiner Meinung nach ist daher bisher kein schlüssiger Beweis geführt worden, daß Augustinus diese Exegese nicht völlig unabhängig von (und möglicherweise lange vor) der pelagianischen Kontroverse entwickelt und später wiederverwendet haben könnte. Trotz der Gelehrsamkeit der zahlreichen bisher vorgetragenen Hypothesen, die von den Autoren in viel größerem Detail als hier wiedergegeben entfaltet werden, muß sermo 150 daher weiterhin als grundsätzlich undatiert gelten.
D. Die Bolitanischen Martyrer Die Bolitanischen Martyrer werden ausschließlich von Augustins Predigten (sermones 150 und 156) sowie dem Eintrag im karthagischen Festkalender am 17. Oktober (XVI Kal. Nov.) bezeugt, woraus keine näheren Einzelheiten zu ihrer Person und Schicksal zu entnehmen sind. Man nimmt an, daß es sich um Martyrer der diokletianischen Verfolgung handelt (303-304)29. Darüber hinaus hat Paolo CHIESA kürzlich (1998) eine Passio sancti Peregrini in urbe Bolitani
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herausgegeben, die trotz legendarischer Überwucherung einen zuverlässigen historischen Kern enthalten dürfte30. Möglicherweise erwähnt auch das Martyrologium Hieronymianum die Bolitanischen Martyrer, ob freilich die nachstehenden Namen dazugehören, bleibt dahingestellt31. Die genaue geographische Lage des Ortes Bol (bzw. Vol, griech. 2XMZYO) ist nicht bekannt. Aufgrund der Position, den er in Ptolemaeus’ Geographia 4,3,34 einnimmt (zwischen 0D[R|OD 3DODLDY und 4HYPLVD/4LPLYVD, zwischen dem Bagradas und dem Fluß Triton)32, und weiterer Hinweise vermutet man ihn in der Provinz Africa Proconsularis, ca. 30 km südlich von Karthago (20 km südlich von Tunis) im Wadi Miliane, am Fuße des Cap Bon zwischen den Orten Maxula Vetus und Thimida Regia (Abb. 5)33. Die Passio Peregrini nennt ihn urbs et civitas Bolitana. Bei der Konferenz in Karthago 411 standen sich ein katholischer Bischof von Bol namens Crispulus und ein donatistischer namens Quodvultdeus gegenüber34. Um 416 erwähnt Paulinus von Mailand in der Biographie seines Vorgängers Ambrosius den katholischen Bischof Muranus von Bol35, und für das Jahr 484 benennt eine Bischofsliste der Provinz Africa Proconsularis Bonifatius als Bischof von Bol36.
E. Inhalt und Aufbau Das Exordium (§§ 1-3) von sermo 150 setzt unmittelbar mit der Angabe seines Themas ein: der Auslegung der zuvor in der Liturgie gehörten Lesung aus Apg 17,16-34, der Disputation Pauli auf dem Areopag von Athen (Abb. 6): „Als das Buch der Apostelgeschichte vorgelesen wurde, hat Eure Liebe mit uns zusammen gehört, daß der Apostel Paulus zu den Athenern gesprochen hat und von ihnen, die die Verkündigung der Wahrheit verspotteten, Sämann von Worten genannt worden war.“ Das Stichwort „seminator verborum“ nutzt Augustinus, um es als Exordialtopos im positiven Sinne von „bruckstückhaft gebildeter Schwätzer“ in „Sämann des Wortes Gottes“ sowohl für Paulus als auch für sich selbst als Prediger umzudeuten und sein Auditorium gemäß den grundlegenden rhetorischen Regeln zur Aufmerksamkeit zu ermuntern (attentum facere), insbesondere wenn etwas schwierig zu erklären und zu verstehen sei (difficultas dicendi) (§ 1). § 2 beschreibt daraufhin die Szene (expositio) und charakterisiert Paulus als Sämann des gekreuzigten Wortes unter hochmütigen Gelehrten in
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der hochberühmten Hauptstadt der philosophischen Bildung Athen. In § 3 wendet sich Augustinus schließlich sowohl an die philosophisch Gebildeten als auch die Ungebildeten in seinem Auditorium mit einer captatio benevolentiae, um aller Aufmerksamkeit zu gewinnen. Durchgehend führt Augustinus in sermo 150 sein Auditorium rhetorisch und pädagogisch geschickt durch gliedernde Zwischenbemerkungen und weiterführende Fragen (Fragen und Dialoge bilden hierbei überhaupt eines der hauptsächlichen rhetorischen Mittel Augustins, um Klarheit der Argumentation zu erreichen und sich die Aufmerksamkeit der Gemeinde zu erhalten): § 2: „Hat sich denn jener Sämann der Worte etwa vergebens bemüht?“ § 3: „Auch das, wenn sich Eure Liebe erinnert, haben wir, als es vorgelesen wurde, gehört, daß einige von den epikureischen und stoischen Philosophen mit dem Apostel disputierten (Apg 17,18).“ § 4: „Zuerst hört generell, welches Bestreben allen Philosophien gemein war und wie jede von ihnen bei allem gemeinsamen Streben Abteilungen und Unterschiede ihrer Lehrmeinungen hatten.“ „Aber wo man eine so gute Sache finden kann, da fängt das Problem an, daran scheiden sich die Geister.“ „Warum verhält sich also jener verkehrt?“ § 5: „Wir wollen diese darum für den Moment beiseite lassen; vielleicht wird sich die Gelegenheit ergeben, auf sie zurückzukommen, wenn wir zu Ende geführt haben, was wir bezüglich der Philosophen begonnen haben.“ „Ich sage also als Erstes, daß der Mensch aus Seele und Leib besteht.“ „Das ganze Problem besteht also darin, was ein glückliches Leben ausmacht, was ein Leben glücklich macht.“ „Eure Liebe achte mit mir darauf: wir sind Christen, wir treffen eine Entscheidung zwischen den Philosophen.“ § 6: „Hatte der Apostel noch etwas mehr zu bieten?“ § 9: „Daher, Brüder, ...“ § 10: „Was will nämlich der Selige, was will er anderes als sich nicht zu täuschen, nicht zu sterben, nicht zu leiden?“ „Das wollen alle, das wollen wir alle: Wahrheit und Leben. Aber auf welchem Wege soll man zu einem so großen Besitz, zu einer so großen Glückseligkeit gelangen?“
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Damit hat Augustinus alle entscheidenden Punkte seiner Predigt benannt. § 4 geht von dem allgemeinen philosophischen Grundsatz aus, daß alle Menschen ein glückliches Leben erlangen wollten. Die Differenzen bestünden nur darin, wo und wie es zu erlangen sei, einschließlich der Perversion, daß Übeltäter es durch Verbrechen zu gewinnen suchten, weil sie „Glück“ mit „Wohlbefinden“ gleichsetzten. §§ 5-6 erläutern dann die Positionen der beiden philosophischen Richtungen, die am deutlichsten atheistische Positionen vertreten und daher von Gott bewußt als Disputationspartner Pauli ausgewählt worden seien: die Epikureer, die das Glück in der Lust der körperlichen Befriedigung lokalisierten, und die Stoiker, die die Tugendhaftigkeit der Seele dafür hielten, weil sie nur sähen, als daß der Mensch aus Leib und Seele bestehe. Paulus – und Augustinus – (§§ 69) setzen dagegen die Glückseligkeit des ewigen Lebens im Vertrauen auf die Kraft Gottes (Ps 48,7; 1 Kor 15,32). Dabei wird deutlich, daß Augustinus damit offenbar einem aktuellen pastoralen Problem in seiner eigenen Gemeinde entgegentritt, in der sich selbst Christen wie Epikureer verhalten. Ihnen stellt er das Schicksal des armen Lazarus und des reichen Prassers vor Augen (Lk 16,19-31), dem man mit den drei (oder wenigstens zwei) Standardheilmitteln für seine Sünden begegnen müsse: Fasten, (oder wenigstens) Gebet und Almosen. Das Ende von § 9 und § 10 beschließen den sermo mit einem zentralen Theologumenon Augustins, das praktische Wegweisung zum Erreichen des von allen erstrebten glückseligen Lebens (vgl. § 4) gibt: Christus via et patria.
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Sermo sancti Augustini episcopi habitus ad populum in natali sanctorum martyrum Bolictanorum a de Epicureis et Stoicis
[fol. 77r / PL 808 / E 39] 1. Advertit nobiscum Caritas vestra, cum legeretur b liber Actuum Apostolorum, apostolum Paulum locutum fuissec Atheniensibus et ab eis, qui praedicationem veritatis irridebant, dictum fuisse verborum seminatorem. Dictum est quidem ab irridentibus, sed non respuendum est a credend tibus. Erat enim revera ille seminator verborum et messor morum. Et nos, licet tantilli et nequaquam illius excellentiae comparandi, in agro Dei, quod est cor vestrum, verba Dei seminamus et uberem messem de vestris moribus exspectamus. Verumtamen unde admonemur loqui caritati vestrae, quod ipsa lectione continetur, hortamur attentius advertatis, si quomodo adiuvante Domino Deo f nostro dicemuse aliquid, quod nec facile, nisi dicatur, ab omnibus possit intellegi, neque, cum intellectum fuerit, debeat ab ullo contemni. 2. Apud Athenas loquebatur. Athenienses in omni litteratura atque doctrina per alios populos magna fama pollebant. Ipsa erat patria magnorum philoso[E 40]phorum. Inde se per ceteras Graeciae atque alias orbis terras varia et multiplex doctrina diffuderat. Ibi apostolus loquebatur, ibi annuntiabat Chrisg tum crucifixum, iudaeis scandalum, gentibush stultitiam, ipsis vero vocatis iudaeis et graecis Christum Dei virtutem et Dei sapientiam (I Cor 1,23-24). i Hoc annuntiare inter superbos doctos, quanti periculi fuerit, vestrum est cogitare. a
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Bolitanorum] corr Elfassi secundum Calendarium Carthaginiense Bolictanorum M De verbis Actuum Apostolorum, Quidam autem Epicurei et Stoici philosophi disserebant cum eo, etc. cap. XVII, v. 18-34 Maur apostolum om Maur Elf fuisse] esse Maur et] sed Maur Elf dicemus] dicimus Maur nisi] etsi coni Hill 5 (1992) 38 n. 3 iudaeis] quidem add Maur gentibus] autem add Maur superbos] et add Maur Elf
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Predigt des heiligen Bischofs Augustinus an das Volk am Gedenktag der Bolitanischen Martyrer über die Epikureer und Stoiker
1. Als das Buch der Apostelgeschichte vorgelesen wurde, hat Eure Liebe37 mit uns zusammen gehört38, daß der Apostel Paulus zu den Athenern gesprochen hat und von ihnen, die die Verkündigung der Wahrheit verspotteten, Sämann von Worten genannt worden war39. Das wurde zwar von Spöttern gesagt, ist aber dennoch nicht von den Gläubigen abzulehnen40. Jener war nämlich in der Tat ein Sämann von Worten und ein Einbringer von Taten41. Auch wir – wenn wir auch so gering sind und uns keinesfalls mit seiner Vortrefflichkeit vergleichen können42 – säen auf dem Acker Gottes, das heißt in eurem Herzen43, Gottes Worte und erwarten von euren Taten eine reiche Ernte. Da wir jedoch gerade von dem, was in der Lesung steht, ermuntert werden, zu Eurer Liebe zu sprechen, fordern wir euch auf, noch aufmerksamer aufzupassen44, wenn wir mit der Hilfe unseres Herrgottes45 irgendwie etwas sagen werden, was ohne Erklärung nicht leicht von allen zu verstehen ist, und wenn es verstanden wurde, von niemandem mißachtet werden darf. 2. Er sprach in Athen. Die Athener genossen in jedweder Wissenschaft und Gelehrsamkeit bei den übrigen Völkern einen bedeutenden Ruf. Die Stadt war die Heimat großer Philosophen46. Von dort hatte sich eine reiche und vielfältige Gelehrsamkeit auf die übrigen Gebiete Griechenlands und des Erdkreises verbreitet. Dort sprach der Apostel, dort verkündete er Christus als den Gekreuzigten, für die Juden ein Ärgernis, für die Heiden eine Torheit, für die berufenen Juden und Griechen aber Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit (1 Kor 1,23-24). Wie gefährlich es war, das unter hochmütigen Gelehrten zu verkünden, könnt ihr euch vorstellen.
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Denique sermone finito, audita illica resurrectione mortuorum, quae praecic pueb fides est Christianorum, alii irridebant; dicebant autem alii: Audiamus te de hoc iterum (Act 17,32). [77v] Nec defuerunt qui crediderunt, atque in eis nominatur quidam Dionysius Areopagites, id est Atheniensium principalis (Areopagos enim Atheniensium curia vocabatur), et mulier quaedam nobilis et alii. Facta est ergo loquente apostolo tripartita illa multitudo, per quosdam gradus mira distinctione disposita: irridentium, dubitantium, credentium. Quidam d enim, ut scriptum audivimus, irridebant; quidam dicebant: Audiemus te de hoc iterum (Act 17,32), isti dubitantes erant; aliqui crediderunt (Act 17,34). Inter irridentes et credentes medii sunt dubitantes. Qui irridet cadit, qui credit stat, qui dubitat fluctuat. Audiemus te, inquiunte, de hoc iterum. Incertum an casuri essent cum irridentibus, an staturi cum credentibus. Numquid tamen inaniter laboravit seminator ille verborum? Ille vero si f formidaret irridentes, non perveniret ad credentes. Quo ille seminator evangelicus, quem commemorat Dominus (nam utique hoc erat Paulus), si trepidaret mittere semina, ne aliud caderet in via, aliud inter spinas, aliud in loca petrosa, numquam semen posset etiam ad terram optimam pervenire. Et nos seminemus, spargamus. Corda praeparate (I Sam 7,3), fructum date. [PL 809 / E 41] 3. Hoc quoque, si meminit Caritas vestra, cum legeretur audivimus, quod quidam ex philosophis Epicureis et Stoicis conferebant cum Apostolo (Act 17,18). Qui sint vel fuerint philosophi Epicurei et Stoici, id est quid senserint, g h quid verum esse putaverint, quid philosophandum sectati sint, procul dubio multi vestrum nesciunt; sed quoniam Carthagini loquimur, multi sciunt. Audiunti ergo modo nos dicturos vobis: ad rem quippe valde pertinet, quod puto esse
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illic] illi Maur praecipue] praecipua Maur audiamus] audiemus Maur Elf scriptum] esse add Maur inquiunt post iterum coll Maur quo ille seminator] quomodo seminator ille Maur Elf philosophandum] philosophando Maur Elf sectati] et tanti M audiunt] adiuvent Maur
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Als er schließlich seine Rede beendet und sie darin von der Auferstehung der Toten gehört hatten, worin vor allem der christliche Glaube besteht, spotteten die einen; andere aber sagten: Darüber wollen wir dich ein andermal hören (Apg 17,32). Diejenigen, die gläubig wurden, gingen auch nicht weg, und unter diesen wird ein gewisser Dionysius Areopagita genannt, das heißt ein Vorsteher der Athener (Areopag heißt nämlich die Kurie der Athener47), und eine vornehme Frau und andere48. Als der Apostel sprach, teilte sich also jene Menge auf bemerkenswerte Weise in drei abgestufte Gruppen: Spötter, Zweifler und Gläubige. Einige nämlich, wie wir aus der Schrift gehört haben, spotteten; einige sagten: Darüber werden wir dich ein andermal hören (Apg 17,32). Diese zweifelten; einige wurden gläubig (Apg 17,34). In der Mitte zwischen den Spöttern und den Gläubigen stehen die Zweifler. Wer spottet, fällt; wer glaubt, steht; wer zweifelt, schwankt. Darüber, sagten sie, werden wir dich ein andermal hören. Es blieb ungewiß, ob sie mit den Spöttern fallen oder mit den Gläubigen stehen würden. Hat sich denn jener Sämann der Worte etwa vergebens bemüht? Wenn er sich vor den Spöttern gefürchtet hätte, wäre er auch nicht zu den Gläubigen gekommen. Wenn jener Sämann im Evangelium, den der Herr erwähnt (denn das war natürlich Paulus)49, Angst gehabt hätte, wohin er seine Samen aussäte, damit nicht etwas auf den Weg falle, anderes unter die Dornen, anderes auf eine felsige Stelle, hätte der Same niemals auch bestes Erdreich erreichen können50. Auch wir wollen aussäen, ausstreuen. Ihr, bereitet eure Herzen (1 Sam 7,3)51 und bringt Frucht52. 3. Auch das, wenn sich Eure Liebe erinnert, haben wir, als es vorgelesen wurde, gehört, daß einige von den epikureischen und stoischen Philosophen mit dem Apostel disputierten (Apg 17,18). Wer die epikureischen und stoischen Philosophen sind oder waren, das heißt, was sie dachten, was sie für wahr hielten und welcher philosophischen Richtung sie folgten, wissen viele von euch zweifellos nicht; aber da wir in Karthago sprechen, wissen es auch viele53. Sie hören uns darum jetzt zu euch reden: es ist nämlich äußerst zweckdienlich, was
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dicendum. Audiant nos et scientes et nescientes ; nescientes instruantur, scientes commoneantur. Istic cognoscant, illi recognoscant. 4. Primo generaliter audite omnium philosophorum commune studium, in quo studio communi habuerunt quiqued divisiones et differentias sententiarum propriarum. Communiter omnes philosophi studendo, quaerendo, disputando, vivendo appetiverunt apprehendere vitam beatam. Haec una fuit causa philosophandi, sed puto quiae hoc philosophi etiamf nobiscum commune habent. Si enim a vobis quaeram, quare in Christum credideritis, quare christiani facti fueritis, veraciter mihi omnis homo respondet: «Propter vitam beatam». Appeg titio igitur vitae beatae philosophis Christianisque communis est. Sed res tam bonah ubi inveniri possit, inde quaestio, indei discretio. Nam vitam beatam appetere, vitam beatam velle, vitam beatam concupiscere etj desiderare sectari, omnium hominum esse arbitror. Unde me parum video k dixisse hunc appetitum beatae vitae philosophis Christianisque communem; debui enim dicere omnium hominum, prorsus omnium bonorum et malorum. Naml qui bonus est, ideo bonus est, ut beatus sit; et qui malus est, malus non esset, nisi inde se beatum esse posse speraret. De bonis facilis quaestio est: m quod beatam vitam quaerant, ideo boni sint. De malis forte aliqui dubitentn, utrum et ipsi beatam vitam quaerant. Sed si [E 41] separatos malos et a bonis discretos interrogare possem et dicere: «Vultis beati esse?», nemo diceret: «Nolo».
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nescientes et scientes inv Maur Elf nescientes] ut add M isti] illi Maur quique] quinque Maur quia] quod Maur etiam hoc philosophi inv Maur beatae vitae inv Maur Elf bona] consona Maur inde] est deinde Maur et om Maur parum video] video parum inv Maur videor parum Elf nam] et add Maur ideo] inde Maur dubitent] dubitant Maur
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meiner Meinung nach gesagt werden muß. Es sollen uns also sowohl die Wissenden als auch die Unwissenden zuhören; die Nichtwissenden sollen sich belehren lassen, die Wissenden sich daran erinnern. Die einen sollen es lernen, die anderen wiedererkennen. 4. Zuerst hört generell, welches Bestreben allen Philosophien gemein war und wie jede von ihnen bei allem gemeinsamen Streben Abteilungen und Unterschiede ihrer Lehrmeinungen hatten54. Gemeinsam wollten alle Philosophen durch ihr Studieren, Fragen, Disputieren und Leben das glückselige Leben erlangen. Das war der einheitliche Grund zu philosophieren. Aber ich glaube, daß das die Philosophen auch mit uns gemein haben. Wenn ich euch nämlich fragen würde, warum ihr zum Glauben an Christus gekommen seid, warum ihr Christen geworden seid, würde mir jedermann wahrheitsgemäß antworten: „Wegen des glückseligen Lebens“. Das Verlangen nach dem glückseligen Leben ist demnach Philosophen und Christen gemein55. Aber wo man eine so gute Sache finden kann, da fängt das Problem an, daran scheiden sich die Geister56. Denn nach einem glücklichen Leben verlangen, ein glückliches Leben haben zu wollen, ein glückliches Leben zu begehren und sich zu wünschen, ihm nachzujagen, das gehört, meine ich, zu allen Menschen57. Daher sehe ich, daß ich zu wenig gesagt habe, dieses Verlangen nach einem glücklichen Leben sei Philosophen und Christen gemein; ich hätte nämlich sagen müssen, es gehört zu allen Menschen, absolut allen, den Guten und den Bösen. Denn wer gut ist, ist deshalb gut, um glückselig zu sein; und wer böse ist, wäre nicht böse, wenn er nicht darauf hoffen könnte, glücklich zu sein58. Bei den Guten ist die Frage leicht zu beantworten: weil sie nach dem glückseligen Leben streben, deshalb sollen sie gut sein. Bei den Bösen mögen vielleicht manche zweifeln, ob auch sie nach einem glücklichen Leben streben. Aber wenn ich die Bösen separat und von den Guten getrennt befragen könnte und sagen würde: „Wollt ihr glücklich sein?“, würde niemand sagen: „Nein“59.
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Verbi gratia pone aliquem furem. Quaero ab illo: «Quare furtum facis?» Respondeta: «Ut habeamb, quod non habebam.» «Quare vis habere quod non habebas?» «Quia miserum est non habere.» Si ergo miserum est non habere, beatum putat habere. Sed in eo impudens est et errat, quia de malo vult beatus fieri. Bonum est enim omnibus beatum esse. Unde ergo ille perversus? Quia bonum quaerit et malum facit. [78r] Quid quaerit ergo? Quid aspirat cupiditas malorum? Ad mercedem bonorumc. Beata vita merces bonorum est: bonitas opus est, beatitudo merces est. Deus opus iubet, mercedem proponit. Dicit: Hoc fac et hoc accipiesd. Ille autem malus respondete nobis: Nisi male fecero, beatus non ero.» Tamquam dicatf: «Ad bonum non pervenio, nisi malusg». Non vides quia bonum et malum contraria sunt? Bonum quaerish, malum facis? In contrarium curris, quando pervenis? 5. Relinquamus ergo istos; forte oppor[PL 810]tunum erit, ut ad eos redeamus, cum de philosophis quod instituimus peregerimus. Non enim arbitror sine i j causa per nescientes actum esse aliquid magnum dispensante divina providentia, ut cum essent plurimae philosophorum sectae in civitate Atheniensi, non contulerint cum apostolo Paulo nisi Stoici et Epicurei. Cum enim audieritis k quid sentiant in sectis suis, videbitis quod non frustra factum sit, ut ex omnibus philosophis soli cum Paulo conferrent. Neque enim ille eligere sibi potuit, quibus altercantibus responderet, sed divina sapientia omnia gubernans hos ei apposuit, in quibus dissensionis philosophorum tota prope causa consisteret.
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respondet om Maur habeam] inquit add Maur post malorum signum interrogationis posuit M, post bonorum Maur hoc fac et hoc accipies] hoc et hoc cupis M respondet] respondit Elf dicat] aliquis add Maur malus] fuero add Maur quaeris] et add Maur magnum] bonum Mac divina] ipsa add Maur quod] quam Maur Elf
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Nimm zum Beispiel einen Dieb. Frage ihn: „Warum stiehlst du?“ Er antwortet: „Um etwas zu besitzen, was ich nicht hatte.“ „Warum willst du etwas besitzen, was du nicht hattest?“ „Weil es erbärmlich ist, nichts zu haben.“ Wenn also erbärmlich ist, nichts zu haben, glaubt er glücklich zu sein, wenn er etwas besitzt. Glücklich zu sein ist nämlich für alle ein Gut. Warum verhält sich also jener verkehrt? Weil er nach dem Guten strebt und das Böse tut. Wonach strebt er also? Wonach verlangt die Begehrlichkeit der Bösen? Nach dem Lohn der Guten. Das glückselige Leben ist der Lohn für die Guten; die Redlichkeit ist das Werk, die Glückseligkeit ist der Lohn. Gott ordnet das Werk an und stellt den Lohn dafür in Aussicht. Er sagt: „Tue das, und das wirst du dafür erhalten.“60 Jener Übeltäter aber antwortet uns: „Wenn ich nichts Böses tue, kann ich nicht glücklich sein.“ So als ob er sagen würde: „Ich gelange nicht zum Guten, wenn ich nicht böse bin.“ Siehst du denn nicht, daß Gut und Böse Gegensätze sind? Du strebst nach dem Guten und tust das Böse? Du läufst in die entgegengesetzte Richtung, wann kommst du da an? 5. Wir wollen diese darum für den Moment beiseite lassen; vielleicht wird sich die Gelegenheit ergeben, auf sie zurückzukommen, wenn wir zu Ende geführt haben, was wir bezüglich der Philosophen begonnen haben. Ich glaube nämlich, daß die göttliche Vorsehung nicht ohne Grund bewirkte, daß, obwohl es in der Stadt Athen sehr viele Philosophenschulen gab, nur die Stoiker und die Epikureer mit dem Apostel Paulus sprachen61; sie sollten unbewußt etwas Wichtiges leisten. Wenn ihr nämlich gehört habt, was sie in ihren Schulen denken, werdet ihr sehen, daß es nicht grundlos geschah, daß von allen Philosophen sie allein mit Paulus sprachen. Denn auch er konnte sich nicht aussuchen, mit wem er den Wortwechsel führte, sondern die göttliche Weisheit, die alles lenkt62, bestimmte diejenigen für ihn, zwischen denen praktisch die ganze Ursache für die Uneinigkeit der Philosophen bestand63.
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Breviter ergo dico: Indocti credant nobis, docti iudicent de nobis. Puto quia mentiri non audeo indoctis, iudicibus doctis; maxime quia dico aliquid, ubi pariter et docti et indocti possint veraciter iudicare. Hoc ergo prius dico, hominem constare ex [E 43] anima et corpore. Hic non peto ut credatis, sed et vos peto ut iudicetis. Non enim timeo, ne in hoc dicto male quisquam iudicet de me, qui agnoscit se. Homo igitura, quod nemo ambigit, constat ex anima et corpore. Substantia ista, res ista, persona ista, quae homo dicitur, beatam vitam quaerit. Et hoc nostis, nec insto ut credatis, sed admoneo ut agnoscatis. Homo, inquam, id est res ista non parva, praecedens omnia pecora, omnia volatilia, omniab natatilia et quidquid carnem gerit et homo non est: homo ergo constans ex anima et corpore – sed non qualicumque anima, nam et pecus constat ex anima et corpore –, homo ergo constans ex anima rationali et carne mortali quaerit beatam vitam. Quae res faciat vitam c beatam , cum cognoverit homo, nisi hanc teneat, hanc sequatur, hanc sibi vindicet, assumat si potestas est, petat si difficultas est, beatus esse non potest. Tota ergod quaestio est, quid faciat beatam vitam, quae res faciat beatam vitame. Constituite nunc ante oculos vestros Epicureos, Stoicos et apostolum, quod etiam sic dicere potui, Epicureos, Stoicos, Christianos. Interrogemus prius f Epicureos, quae res faciat beatam vitam . Respondent: «Voluptas corporis». g Hinc iam credatis peto, quia iudices habeo. Utrum enim hoc dicant, hoc sentiant Epicurei, nescitis, quia illas litteras non legistis, sed sunt hic qui legerunt. Redeamus ad interrogandos. h «Quid dicitis, Epicurei, quae res facit vitam beatam ?» Respondent: «Voluptas corporis». «Quid dicitis, Stoici, quae res facit vitam beatam?» Respondent: «Virtus animi».
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igitur] ergo Maur omnia] et add Maur beatam vitam inv Maur Elf ergo] igitur Maur quae res faciat beatam vitam om Maur vitam beatam inv Maur hinc] hic Maur Elf beatam vitam inv Maur
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Ich sage darum kurz und bündig: die Ungebildeten sollen uns glauben, die Gebildeten sollen über uns urteilen. Ich meine, daß ich es nicht wage, die Ungebildeten zu belügen, wo doch die Gebildeten als Richter zugegen sind, zumal ich etwas sage, worüber sowohl Gebildete als auch Ungebildete gleichermaßen zutreffend urteilen können. Ich sage also als Erstes, daß der Mensch aus Seele und Leib besteht64. Hier bitte ich euch nicht, mir zu glauben, sondern ich bitte euch sogar, das zu beurteilen. Ich befürchte nämlich nicht, daß bei dieser Aussage jemand schlecht über mich urteilt, der sich selbst kennt. Der Mensch besteht also aus Seele und Leib; das bezweifelt niemand65. Diese Substanz, diese Sache, diese Person, die Mensch heißt, erstrebt ein glückliches Leben. Auch das wißt ihr, und ich dränge euch nicht, mir zu glauben, sondern ich fordere euch auf, das zu bestätigen. Der Mensch, meine ich, das heißt diese nicht geringe Sache, die alle Landtiere, alle Vögel, alle Fische und alles, was einen Körper hat und kein Mensch ist, übertrifft; der Mensch also, der aus Seele und Leib besteht – freilich nicht aus irgendeiner Seele, denn auch das Vieh besteht aus Seele und Leib –; der Mensch also, der aus einer Vernunftseele und sterblichem Fleisch besteht66, strebt nach einem glücklichen Leben. Wenn ein Mensch einmal erkannt hat, was sein Leben glücklich macht, kann er nicht glücklich sein, ohne diese Sache zu besitzen, ohne ihr nachzujagen, sie für sich zu beanspruchen, sie zu erlangen, wenn es in seiner Macht liegt, und darum zu kämpfen, wenn es Schwierigkeiten gibt. Das ganze Problem besteht also darin, was ein glückliches Leben ausmacht, was ein Leben glücklich macht. Stellt euch nun die Epikureer, die Stoiker und den Apostel vor Augen; was ich auch so hätte formulieren können: Epikureer, Stoiker und Christen. Fragen wir zuerst die Epikureer, was ein Leben glücklich macht. Sie antworten: „der körperliche Genuß“. Ich bitte euch, das schon deswegen zu glauben, weil ich Richter habe. Ob sie das nämlich sagen, das mögen die Epikureer wissen, ihr wißt es nicht, weil ihr ihre Schriften nicht gelesen habt; aber hier gibt es welche, die sie gelesen haben. Kehren wir zur Befragung zurück. „Was sagt ihr Epikureer, was macht ein Leben glücklich?“ Sie antworten: „der körperliche Genuß“. „Was sagt ihr, Stoiker, was macht ein Leben glücklich?“ Sie antworten: „die Tugendhaftigkeit der Seele“67.
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Intendat mecum Caritas vestra: Christiani sumus, inter philosophos disceptamus. Videte quare illae tantum duae sectae procuratae sinta cum apostolo b collocuturae . Nihil est in homine, quod ad eius substantiam pertineat atque naturam, praeter corpus et animam. Horum duorum in uno, hoc est in corpore, c Epicurei posuerunt beatam vitam; in alio, id est anima, Stoici posuerunt beatam vitam. Quantum ad hominem pertinet, si ab illo sibi est beatitudod, nihil [78v] restat praeter corpus et animam. Aut corpus est causa beatae vitae, aut e anima est causa beatae vitae. Si plus quaeris, [E 44] ab homine recedis. Hi f ergo, qui beatam vitam hominis in homine posuerunt, alibi omnino ponere non potuerunt, nisi [PL 811] aut in corpore aut in anima. Horum qui in corpore posuerunt, principatum Epicurei tenuerunt; horum qui in anima posuerunt, principatum Stoici tenuerunt. g
6. Ecce sunt, conferunt cum apostolo. Aliquidne plus habebat apostolus? An vero uni harum duarum sectae necessario consentire deberet, ut etiam ipse causam beatae vitae aut in corpore aut in anima poneret? Numquam poneret Paulus in corpore. Hoc enim magnum est, uth ipsi minime ponant causam beatitudinis in corpore, qui melius sentiunt de corpore. Nam Epicurei et de i corpore et de anima hoc idem sentiunt, quod utrumque mortale est; et quod est gravius et detestabilius, prius dicunt animam post mortem dissolvi quam corj pus. Adhuc, inquiunt, post efflatum spiritum manente cadavere , integris membrorum lineamentis aliquantum durantibus, anima mox ut exierit, veluti fumus vento diverberatusk dissolvitur. Non ergo miremur quod summum bonum, id est beatitudinis causam in corpore posuerunt, quod se melius quam animam habere senserunt.
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sint] sunt Maur collocuturae] collaturae Maur Elf posuerunt om M beatitudo] vita beata Maur hi] hii M ponere omnino inv Maur Elf habebat] habeat Maur est ut] non est cum Maur nam Epicurei et de corpore om M cadavere] et add Maur Elf diverberatus] diverberata Maur
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Eure Liebe achte mit mir darauf: wir sind Christen, wir treffen eine Entscheidung zwischen den Philosophen. Seht, warum nur jene beiden Schulen ausgewählt wurden, um mit dem Apostel ein Streitgespräch zu führen. Was seine Substanz und Natur betrifft, gibt es am Menschen nichts als Leib und Seele. In eines von diesen beiden, nämlich den Leib, verlegten die Epikureer das glückliche Leben; in das andere, die Seele nämlich, verlegten die Stoiker das glückliche Leben. Soweit es also den Menschen betrifft, bleibt nichts außer Leib und Seele, wenn die Glückseligkeit aus ihm selbst stammt. Entweder ist der Leib der Grund für das glückliche Leben, oder die Seele ist der Grund für das glückliche Leben. Wenn du nach mehr suchst, entfernst du dich vom Menschen. Diejenigen also, die das glückliche Leben des Menschen in den Menschen verlegten, konnten es überhaupt nicht anderswo hinlegen als entweder in den Leib oder in die Seele. Von denjenigen, die es in den Leib verlegten, standen die Epikureer an erster Stelle; von denen, die es in die Seele verlegten, standen die Stoiker an erster Stelle. 6. Da sind sie nun, sie disputieren mit dem Apostel. Hatte der Apostel noch etwas mehr zu bieten? Oder müßte er notwendigerweise mit einer der beiden Schulen übereinstimmen, so daß auch er den Grund für ein glückseliges Leben entweder in den Leib oder in die Seele verlegen würde? Niemals würde Paulus ihn in den Leib verlegen. Das ist nämlich wichtig, daß diejenigen, die besser über den Leib Bescheid wissen, keinesfalls den Grund für die Glückseligkeit in den Leib verlegen. Denn die Epikureer denken über den Leib und die Seele dasselbe, daß beide sterblich sind; und was noch schwerer wiegt und noch verachtenswerter ist, sie sagen, daß sich die Seele nach dem Tod vor dem Leib auflöse. Sie behaupten: während der Leib nach dem Aushauchen des Geistes noch weiterbestehe und alle Umrisse der Glieder noch eine Zeit lang erhalten blieben, löse sich die Seele auf, sobald sie den Leib verlassen habe, so wie Rauch vom Wind verweht werde68. Deshalb brauchen wir uns nicht zu wundern, daß sie das höchste Gut, das heißt den Grund für die Glückseligkeit in den Leib verlegen, weil sie ihn für besser als die Seele halten.
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Numquam hoc faceret apostolus, absit ut poneret in corpore summum bonum. Summum enim bonum est causa beatitudinis. Immo vero doluit apostolus quosdam inb numero Christianorum elegisse sententiam Epicureorum, non c hominum, sed porcorum . Ex hoc enim numero erant illi corrumpentes mores d bonos colloquiis malis et dicentes : Manducemus et bibamus, cras enim moriemur (I Cor 15,32; Is 22,13). Epicurei contulerunt cum Paulo apostolo. Sunt et e Christiani Epicurei. Quid enim sunt aliud dicentes cotidie : Manducemus et h bibamus, cras enim morimurf? Cras enim morimurg, quo pertinet? Nihil erit post mortem. Umbrae enim transitus est vita nostra (Sap 2,5). Dixerunt enim apud se cogitantes non recte (Sap 2,1) inter cetera: Coronemus nos rosis, antequam marcescant; [E 45] nullum pratum sit, quod non pertranseat luxuria nostra; ubique relinquamus signa laetitiae, quoniam haec est pars nostra et i haec est sors nostra (Sap 2,8-9). j
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7. Si atrocius obiurgemus, si his cupiditatibus vehementius resistamus, dicent et quod sequitur: Opprimamus pauperem iustum (Sap 2,10). Et tamen m dicimusl vel in hoc loco non timemus: «Nolite esse Epicurei». Cogitate quid n est illud, quod dictum est ab his non recte loquentibus: Cras enim morimuro (I Cor 15,32). Sed non omninop moriemur, manet enim post mortem quod sequitur mortem. Comes morienti aut vita erit aut poena. Nemo dicat: «Quis huc inde reversus est?» Dives ille purpuratus sero redire voluit et permitti non a b c d e f g h i j k l m n o p
numquam] numquid Maur in] e Maur porcorum] pecorum Colbertinus Ms. (PL 38, 811 n. 1) dicentes] dicentibus M cotidie] quotidie Maur morimur] moriemur Maur cras enim morimur om Maur quo] quod M haec est sors nostra] haec est sors Maur haec sors Elf si] hoc praem Maur Elf his] hiis M passim dicimus] dicere Maur loco] positi add Maur Elf quid est] quidem Maur Elf morimur] moriemur Maur omnino] omni modo Maur
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Niemals würde der Apostel das tun, ausgeschlossen, daß er das höchste Gut in den Leib verlegen würde. Der Grund für die Glückseligkeit ist nämlich das höchste Gut. Vielmehr litt der Apostel darunter, daß einige in der Zahl der Christen die Auffassung der Epikureer übernommen hatten, die keine Menschen, sondern Schweine sind69. Zu ihnen zählten nämlich jene, die die guten Sitten durch böse Reden verdarben70 und sagten: Laßt uns essen und trinken, denn morgen werden wir sterben (1 Kor 15,32; Jes 22,13). Die Epikureer disputierten mit dem Apostel Paulus. Es gibt auch Christen, die Epikureer sind71. Was sind die nämlich anderes, die täglich sagen: Laßt uns essen und trinken, denn morgen sterben wir? Denn morgen sterben wir, worauf läuft das hinaus? Es wird nach dem Tod nichts geben72. Unser Leben geht nämlich vorüber wie ein Schatten (Weish 2,5). Diejenigen, die nicht recht dachten, sagten nämlich (Weish 2,1) unter anderem: Bekränzen wir uns mit Rosen, ehe sie verwelken; keine Wiese bleibe unberührt von unserer Vergnügungssucht, überall wollen wir Zeichen der Fröhlichkeit hinterlassen, weil das unser Teil ist und das unser Los (Weish 2,8-9)73. 7. Wenn wir das recht scharf tadeln, wenn wir diesen Begierden ziemlich heftig widerstehen, werden sie auch sagen, was folgt: Laßt uns den armen Gerechten unterdrücken (Weish 2,10)74. Und dennoch sagen wir und scheuen uns an diesem Platz nicht75: „Seid keine Epikureer“. Bedenkt, was das bedeutet, was von denen, die nicht in rechter Weise sprechen, gesagt wurde: Morgen sterben wir nämlich (1 Kor 15,32). Wir werden aber überhaupt nicht sterben, es bleibt nämlich nach dem Tod, was auf den Tod folgt. Mit einem Sterbenden wird entweder das Leben oder die Strafe gehen. Niemand soll sagen: „Wer ist jemals von dort hierher zurückgekehrt?“76 Jener in Purpur gekleidete Reiche wollte zu spät zurückkehren und durfte es nicht. Als er von Durst gequält
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potuit. Stillam sitiens inquisivit, qui esurientem pauperem fastidivit. Nemo ergo dicat: Manducemus et bibamus, cras enim morimura (I Cor 15,32). Sedb si vultis dicere: Cras enim moriemur, non prohibeo, sed aliud ante dic cite. Epicurei enim velut non victuri post mortem, quasi aliud nihil habentes nisi quod delectat carnem, dicunt: Manducemus et bibamus, cras enim morimurd. Christiani vero victuri post morteme, et felices [PL 812] potius futurif post mortem, non dicant: Manducemus et bibamus, cras enim morimurg, sed tenete quod dicitur: Cras enim morimurh, et dicite: «Ieiunemus et oremus, cras enim morimuri.» Addo plane aliud, addo tertium, nec quod praecipue observandum est praetermitto, ut de ieiunio tuo fames pauperis satietur, aut si ieiunare non potes, magis pascas cuius saturitate tibi venia concedatur. Dicant ergo Christiani: «Ie[79r]iunemus et oremus et donemus, cras enim morimurj.» Aut si duas res volunt dicere, eligok ut dicant: «Donemus et oremus», [E 46] quam: «Ieiunemus l et oremus ». Absit ergo, ut apostolus in corpore poneret summum hominis bom num , id est beatitudinis causam. 8. Sed cum Stoicis non indecens fortasse luctamen est. Ecce enim interrogatin, ubi ponant efficiens beatae vitae, id est quod facit in homine beatam vitam, respondent non corporis voluptatem, sed animi esse virtutem. Quid apostolus? Annuit? Si annuit, annuamus. Sed non annuit. Revocat enim Scriptura o a eos qui confidunt in virtute sua (Ps 48,7). a b c d e f g h i j k l m n o
morimur] moriemur Maur sed om Maur enim] quippe Maur Elf morimur] moriemur Maur post mortem victuri inv Maur futuri] victuri Maur morimur] moriemur Maur morimur] moriemur Maur morimur] moriemur Maur morimur] moriemur Maur eligo] ego praem Maur oremus] non oremus M non donemus Maur Elf cf. Endnote 80 summum bonum hominis inv Maur interrogati] interroganti Maur eos om M
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wurde, bat er um einen Tropfen, er, der sich vor dem hungrigen Bettler geekelt hatte77. Niemand soll also sagen: Laßt uns essen und trinken, denn morgen sterben wir (1 Kor 15,32). Wenn ihr sagen wollt: Morgen werden wir nämlich sterben, verwehre ich euch das nicht, aber sagt vorher etwas anderes. Die Epikureer sagen nämlich, als ob sie nach dem Tod nicht leben würden, als ob sie nichts anderes hätten als das, was das Fleisch erfreut: Laßt uns essen und trinken, denn morgen sterben wir. Christen aber, die nach dem Tod leben werden, und sogar nach dem Tod glücklicher sein werden, sollen nicht sagen: Laßt uns essen und trinken, denn morgen sterben wir, sondern haltet fest, daß es heißt: Morgen sterben wir nämlich, und sagt: „Laßt uns fasten und beten, denn morgen sterben wir.“78 Ich füge noch etwas anderes deutlich hinzu, ich füge einen dritten Punkt hinzu und übergehe nicht, was vor allem zu beachten ist, damit von deinem Fasten der Hunger des Armen gestillt werde, oder wenn du nicht fasten kannst, du stattdessen den ernährst, durch dessen Sättigung dir Vergebung gewährt wird. Christen sollen also sagen: „Laßt uns fasten, beten und Almosen geben79, denn morgen sterben wir.“ Oder wenn sie nur zwei Dinge sagen wollen, ziehe ich vor, daß sie sagen: „Laßt uns Almosen geben und beten“, als: „Laßt uns fasten und beten“80. Gott bewahre also, daß der Apostel das höchste Gut des Menschen, das heißt den Grund der Glückseligkeit, in den Leib verlegen könnte. 8. Aber vielleicht ist die Auseinandersetzung mit den Stoikern nicht unangemessen. Wenn sie nämlich gefragt werden, wo sie denn die Wirkkraft für ein glückliches Leben lokalisieren, das heißt, was im Menschen ein glückliches Leben bewirkt, antworten sie, sie liege nicht im körperlichen Vergnügen, sondern in der Tugendhaftigkeit der Seele. Was sagt der Apostel dazu? Stimmt er zu? Wenn er zustimmt, wollen auch wir zustimmen. Aber er stimmt nicht zu. Die Schrift ruft nämlich diejenigen zur Ordnung, die auf ihre eigene Kraft vertrauen (Ps 48,7)81.
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sua] etc. add M
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Epicureus itaque in corpore ponens summum bonum, in se spem posuitb. d Sed etiamc Stoicus in animo ponens summum bonum hominis in re quidem meliori hominis posuit, sed etiam ipse in se spem posuit. Homo est autem et Epicureus et Stoicus. Maledictus igitur omnis qui spem suam ponit in homine (Jer 17,5). Quid ergo? Iam constitutis ante oculos nostros tribus, Epicureo, Stoico, Christiano, interrogemus singulos. Dic, Epicuree: Quae res faciat beatum? Respondet: «Voluptas corporis». Dic, Stoice. «Virtus animi.» Dic, Christiane. «Donum Dei.» e
9. Itaque, fratres, velut ante oculos nostros Epicurei et Stoici cum apostolo f contulerunt (Act 17,18), et collatione sua nos quid reiicere et quid deberemus eligere docuerunt. Est virtus animi res laudabilis, prudentia mala et bona discernens, iustitia sua cuique distribuens, temperantia libidines cohibens, fortig h tudo molestias aequanimiter tolerans . Magna res, laudabilis res. Lauda , i Stoice, quantum potes, sed dic unde habes – si tamen habes ? Non virtus animi j tui te facit beatum, sed qui tibi virtutem dedit, qui tibi velle inspiravit et posse donavit. Scio quia fortassek irrisurus es me, et eris in eis de quibus scriptum est quia Paulum irridebant. Etl si tu via es, ego semino, seminator enim sum verborumm a b c d e f g h i j k l m
summum] hominis add Maur Elf posuit] ponit Maur etiam] enim Maur
summum hominis bonum inv Maur Elf et om M nos om M tolerans] sustinens Maur Elf lauda] laudas M si tamen habes om Maur tui om M fortasse] fortassis Maur et om Maur verborum sum inv Maur
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Wenn daher der Epikureer das höchste Gut im Leib lokalisierte, setzte er seine Hoffnung auf sich selbst. Aber auch der Stoiker, der das höchste Gut des Menschen in der Seele lokalisierte, lokalisierte es zwar im besseren Teil des Menschen, aber auch er setzte seine Hoffnung auf sich selbst. Sowohl der Epikureer als auch der Stoiker ist aber ein Mensch82. Verflucht ist deshalb jeder, der seine Hoffnung auf einen Menschen setzt (Jer 17,5)83. Was nun? Nachdem uns nunmehr drei vor Augen stehen, der Epikureer, der Stoiker und der Christ, wollen wir jeden einzeln befragen. Sag, Epikureer, was macht glückselig? Er antwortet: „Das körperliche Vergnügen“. Sprich, Stoiker. „Die Tugendhaftigkeit der Seele.“ Sprich, Christ. „Gottes Geschenk.“ 9. Daher, Brüder84, so wie die Epikureer und Stoiker vor unseren Augen mit dem Apostel disputierten (Apg 17,18), lehrten sie uns durch ihre Konversation sowohl was wir verwerfen als auch was wir wählen sollten. Die Tugendhaftigkeit der Seele ist eine rühmenswerte Sache: ihre Klugheit unterscheidet Gut und Böse, ihre Gerechtigkeit teilt jedem das Seine zu, ihr Maß zügelt die Leidenschaften und ihre Stärke erträgt Schwierigkeiten mit Gleichmut85. Eine großartige Sache, eine rühmenswerte Sache. Rühme sie, Stoiker, soviel du kannst, aber sage mir: Woher hast du sie – wenn du sie denn besitzt? Nicht die Tugendhaftigkeit deiner Seele macht dich glückselig, sondern derjenige, der dir die Tugendhaftigkeit verliehen hat, der dir das Wollen eingeben hat und der dir das Vollbringen schenkt86. Ich weiß, daß du mich vielleicht auslachen und zu denen gehören wirst, über die geschrieben steht, daß sie Paulus ausgelacht haben87. Auch wenn du ein Weg bist, ich säe aus, ich bin nämlich auf meine Art ein Sämann des Wor-
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pro modulo meo. Quod fuit convicium tuum, officium meum est . Ego semino; b ca[E 47]dit in te quod semino, tamquam in terram duram . Ego non sum piger, et invenio terram bonam. Quid tibi faciam? Reprehensus es oraculo divino, c reprehensus es . Inter illos es, qui confidunt in virtute sua (Ps 48,7), inter illos es, qui spem ponunt in homine (Jer 17,5). Virtus te delectat: bona res delectat. d e Scio, sitis; sed virtutem tibi manare non potes: siccus es. Si tibi ostendero f g fontem vitae, forte deridebis. Dices enim apud te: «De ista rupe bibiturus i sum? Accedit virga et manabith aqua?» Iudaei [PL 813] signa petunt; sed tu, Stoice, non es Iudaeus; scio, Graecus es, et Graeci sapientiam quaerunt. Nos j autem praedicamus Christum crucifixum. Scandalizatur Iudaeus, subsannat Graecus. Iudaeis enim scandalum, gentibus autem stultitiam, sed ipsis vocatis k Iudaeis et Graecis, hoc est ipsi Paulo ex Saulo et Dionysio Areopagitae et talibus his talibus et illis, Christum Dei virtutem et Dei sapientiam (I Cor 1,2224). l m Iam non irrides rupem, agnosce virgam crucem Christum fontem et si sin o tis: bibe virtutem. Isto fonte saginatus gratiarum actiones fortasse ructabis , etp q quod ab illo habes, iam non tibi dabis, sed in ructatione exclamabis: Diligam te, Domine, virtus mea (Ps 17,2). Iam non dices: «Virtus animi mei me facit beatum». Non eris inter illos, qui cognoscentes Deum non sicut Deum glorificaverunt aut gratias egerunt, sed evanuerunt in cogitationibus suis et obscuratum a b c d e f g h i j k l m n o p q
est meum inv Maur Elf terram duram] terra dura M reprehensus es oraculo divino, reprehensus es] reprehensus es, et oraculo divino reprehensus es Maur Elf manare] manere M siccus] sicut M dices] dicis Maur Elf ista] enim add Mac manabit] manebit M manavit Maur iudaei] enim add Maur Elf subsannat] subsannatur M ex] et M Christum] Christi M si] om M isto] esto Maur ructabis] ructuabis Maur et om Maur ructatione] ructuatione Maur Elf
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tes88. Was du spöttisch gemeint hast, das ist tatsächlich mein Amt. Ich säe; was ich säe, fällt auf dich wie auf harte Erde. Ich bin nicht träge und finde gute Erde89. Was soll ich mit dir machen? Du bist widerlegt durch das Wort Gottes, du bist widerlegt. Du gehörst zu denen, die auf ihre eigene Kraft vertrauen (Ps 48,7); du gehörst zu denen, die ihre Hoffnung auf einen Menschen setzen (Jer 17,5). Tugendhaftigkeit gefällt dir, da gefällt dir eine gute Sache. Ich weiß, du dürstest danach; aber von dir kann keine Tugendhaftigkeit ausgehen; du bist ausgedörrt. Wenn ich dir die Quelle des Lebens zeige90, wirst du vielleicht darüber spotten. Du wirst dir nämlich sagen: „Von diesem Felsen soll ich trinken? Der Stab berührt ihn, und er wird Wasser hervorsprudeln lassen?“91 Die Juden fordern Zeichen; aber du, Stoiker, bist kein Jude; ich weiß, du bist ein Grieche, und die Griechen suchen Weisheit. Wir aber verkünden Christus als den Gekreuzigten. Der Jude empört sich, der Grieche spottet. Für die Juden nämlich ein Ärgernis, für die Heiden aber eine Torheit, für dieselben Juden und Heiden aber, die berufen sind, das heißt für Paulus, der aus Saulus hervorging, und für Dionysius den Areopagiten und für derartige Menschen hüben und drüben, Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit (1 Kor 1,22-24). Jetzt lachst du nicht mehr über den Felsen. Begreife den Stab als das Kreuz92, Christus als die Quelle93, und wenn du Durst hast, trinke von der Kraft94. Von dieser Quelle gespeist wirst du vielleicht Taten des Dankes hervorbringen95, und was du von ihr hast, wirst du nicht mehr dir selbst zuschreiben, sondern du wirst im Lobpreis ausrufen: Ich will dich lieben, Herr, meine Stärke (Ps 17,2)96. Du wirst nicht mehr sagen: „Die Tugendhaftigkeit meiner eigenen Seele macht mich glückselig“. Du wirst nicht zu denen gehören, die Gott zwar erkennen, ihn aber nicht als Gott verherrlichten oder ihm dankten, sondern eitel waren in ihren Gedanken und deren unverständiges Herz umnachtet ist,
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est insipiens cor eoruma, dicentes se esse sapientes (Rom 1,21-22). Quid est enim dicentes se esse sapientes, nisi a se habere, sibi sufficere? Stulti facti sunt. d [79v] Merito stulti: stultitia vera est falsa sapientia . [E 48] Sed eris inter illos, de quibus dicitur: Domine, in lumine vultus tui ambulabunt, et in nomine tuo exsultabunt tota die, et in tua iustitiae exaltabuntur, quoniam gloria virtutis eorum tu es (Ps 88,16-18). Virtutem quaerebas, dic: Domine, virtus mea (Ps 45,2). Beatam vitam quaerebas, dic: Beatus homo quem tu erudieris, Domine (Ps 93,12). Beatus enim populus, cuius non voluptas carnis, cuius non virtus propria, sed: Beatus populus cuius est Dominus Deus ipsius (Ps 143,15). Haec est patria beatitudinis, quam omnes volunt, sed non omnes recte quaerunt. Nos autem ad talem patriam non nobis viam quasi corde nostro machinemur et erraticas semitas mof liamur. Venit inde via. g
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10. Quid vult enim beatus, quid vult , nisi non falli, non mori, non dolere? Et quid quaerit plus?i Esurire anj manducare? Quid si melius est non esurire? Nemo beatus est, nisi qui vivit in aeternum sine timore ullok, sine ulla fallacia. Nam falli odit anima. Quantum falli oderit anima naturaliter, hinc intelligi potl est, quoniam qui mente alienata rident, plorantur a sanis, et eliget utique m homo ridere quam flere. Si duo ista proponantur: «Ridere vis an flere?», quis est qui respondeat nisi n ridere? Iterum si proponantur haec duo: «Falli vis an verum tenere? », omnis homo respondet: «Verum tenere». Et ridere eligit et verum tenere: de duobus a b c d e f g h i j k l m n
eorum] ipsorum Maur dicentes] enim add Maur Elf sapientes] stulti facti sunt add Maur stulti stultitia vera est falsa sapientia] stultis stultitia est vera sapientia M iustitia tua inv Maur inde] et add Maur Elf vult] voult M vult] volt M quaerit? plus interpunx Maur an] et plus Maur ullo timore inv Maur eliget] eligit Maur Elf homo utique inv Maur Elf haec] ista Maur
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die, während sie sich weise nennen (Röm 1,21-22) – was bedeutet nämlich: während sie sich weise nennen anderes, als daß sie aus sich selbst schöpfen, sich selbst genügen? –, töricht geworden sind97. Zu Recht töricht: falsche Weisheit ist wahre Torheit98. Sondern du wirst zu denen gehören, von denen es heißt: Herr, sie werden im Licht deines Angesichtes wandeln, und in deinem Namen werden sie den ganzen Tag jubeln, und in deiner Gerechtigkeit werden sie erhoben werden, denn du bist der Ruhm ihrer Kraft (Ps 88,16-18). Du hast nach Tugendhaftigkeit gesucht; sage: Herr, meine Tugend (Ps 17,2)99. Du hast nach dem glückseligen Leben gesucht; sage: Selig der Mensch, den du erziehst, o Herr (Ps 93,12). Selig ist nämlich das Volk, dessen nicht das Vergnügen des Fleisches, nicht seine eigene Tugendhaftigkeit, sondern: Selig das Volk, dessen Herr ihr Gott ist (Ps 143,15)100. Das ist die Heimstatt der Seligkeit, nach der alle streben, aber die nicht alle in rechter Weise suchen. Wir aber wollen uns zu dem Vaterland dieser Art nicht einen Weg gleichsam nach unserem eigenen Herzen bahnen und in die Irre führende Pfade gehen. Der Weg kommt von dort101. 10. Was will nämlich der Selige, was will er anderes als sich nicht zu täuschen, nicht zu sterben, nicht zu leiden? Und was will er noch mehr? Hunger zu haben oder zu essen? Warum, wenn es doch am besten ist, niemals Hunger zu haben? Niemand ist selig außer dem, der in Ewigkeit lebt102, ohne jede Furcht, ohne jede Täuschung. Denn die Seele haßt es, sich zu täuschen. Wie sehr es die Seele von Natur aus haßt, sich zu täuschen, kann man daran erkennen, daß diejenigen, die vor Verrücktheit lachen, von den Gesunden bejammert werden; und der Mensch wird natürlich lieber das Lachen als das Weinen wählen. Wenn dir folgende Alternative vorgeschlagen würde: „Willst du lachen oder weinen?“, wer würde nicht antworten: „lachen“? Weiterhin: wenn folgende Alternative vorgeschlagen würde: „Willst du dich täuschen oder die Wahrheit besitzen?“, antwortet jeder Mensch: „Die Wahrheit besitzen“. Man wählt sowohl das Lachen als auch die Wahrheit; von der Alternative La-
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illis , risu et fletu, ridere; de duobus istis, fallacia et veritate, veritatemb. Sed tantum praevalet invictissima veritas, ut eligat homo sana mente flere quam mente alienata ridere. Ibi ergo in illa patria veritas erit, fallacia et error nusquam. Sed et veritas erit et flere non erit. Erit enim et verum viderec et de veritate gaudere, quia ibi vita erit. Nam si dolor erit, vita non erit. Neque enim vita dicenda est sempiternus immortalisque cruciatus. Ideo Dominus non appellans vitam quam habituri e sunt impii, [PL 814] – quamvis in igne victuri sint etd vitam non finiant , ne f poenas finiant: Vermis enim eorum [E 49] non morietur, et ignis eorum non extinguetur (Is 66,24) –, tamen eam noluit appellare vitam, sed hanc appellavit vitam quae beateg aeterna est. Unde interrogante illo divite: Domine, quidh boni faciam, ut vitam aeternam consequar? (Mt 19,16 parr.), et ipse quidem vitam aeternam non nominabat, nisi beatam. Nam habebunt impii aeternam, sed non vitami, quia cruciatibus plenam. Ergo ille ait: Domine, quid boni faciam, ut vitam aeternam consequar? j Respondit illi Dominus de mandatis. Ait ille : Haec omnia feci (Mt 19,20 parr.). Sed quando respondit de mandatis, quid ait? Si vis venire ad vitam (Mt 19,17). Non ei dixit beatam, quia misera nec vita dicenda est. Non ei dixit aeternam, quia ubi mortis timor est, nec vita dicenda est. Ergo vita, quae hoc nomine digna est, ut vita dicatur, non est nisi beata, et beata non est nisi aeterna. Hanc volunt omnes, hanc volumus omnes: veritatem et vitam. Sed ad tam k magnam possessionem, ad tam grandem felicitatem, qua ituri ? Instruxerunt l sibi vias errorum philosophi. Alii dixerunt: «Hac»; alii: «Non hac, sed hac». Latuit eos via, quia Deus superbis resistit (Iac 4,6; I Petr 5,5). Lateret et nos,
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illis om M veritatem] verum tenere Maur videre] ridere Maur, PL 38, 813 n. 2: In Michaelino Ms., videre et om Maur finiant] finiunt Maur poenas] poenam Maur Elf beate] beata et Maur divite: Domine, quid] divite Dominum: quid Maur vitam] beatam praem Maur ille] illi M ituri] itur Maur Elf errorum] erroris Maur Elf
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chen und Weinen das Lachen; von der Alternative Irrtum und Wahrheit die Wahrheit. Aber die absolut unbesiegbare Wahrheit hat einen so hohen Stellenwert, daß der Mensch lieber bei klarem Verstand weinen will als von Sinnen zu sein und zu lachen103. Dort also, in jenem Vaterland, wird es nur Wahrheit geben, Täuschung und Irrtum nirgends. Aber es wird gleichzeitig die Wahrheit geben und kein Weinen104. Es wird nämlich auch das Schauen der Wahrheit geben und sich über die Wahrheit freuen, weil dort das Leben sein wird105. Denn wenn es dort Schmerz gäbe, wäre es kein Leben. Eine ewige und unsterbliche Qual kann man nämlich auch nicht Leben nennen. Deshalb nennt der Herr nicht Leben, was die Frevler haben werden, – obwohl sie im Feuer leben werden, ohne zu sterben, um ihre Qualen zu beenden: Ihr Wurm wird nämlich nicht sterben, und ihr Feuer nicht erlöschen (Jes 66,24) –, dennoch wollte er das nicht Leben nennen, sondern er nannte nur das Leben, was ewig selig ist106. Als daher jener reiche Jüngling den Herrn fragte: Herr, was muß ich Gutes tun, um das ewige Leben zu erlangen? (Mt 19,16 parr.), nannte auch er selbstverständlich nur das selige Leben ewig. Denn auch die Frevler werden etwas ewiges haben, aber kein Leben, weil es voller Qualen sein wird. Darum sagte jener: Herr, was muß ich Gutes tun, um das ewige Leben zu erlangen? Der Herr antwortete ihm mit dem Hinweis auf die Gebote. Jener sagte: Sie alle habe ich immer befolgt (Mt 19,20 parr.). Aber als jener auf den Hinweis auf die Gebote geantwortet hatte, was sagte er darauf? Wenn du das Leben erlangen willst (Mt 19,17)107. Er nannte es ihm gegenüber nicht selig, weil ein elendes Leben diese Bezeichnung nicht einmal verdient. Er nannte es ihm gegenüber nicht ewig, weil man dort, wo es noch Furcht vor dem Tod gibt, nicht einmal von Leben sprechen kann. Leben also, das diesen Namen verdient, daß es überhaupt Leben genannt werden kann, ist nur das selige Leben, und selig ist es nur, wenn es ewig ist108. Das wollen alle, das wollen wir alle: Wahrheit und Leben109. Aber auf welchem Wege soll man zu einem so großen Besitz, zu einer so großen Glückseligkeit gelangen? Die Philosophen wiesen sich Irrwege. Die einen sagten: „Auf diesem Wege“; andere: „Nein, nicht auf diesem Wege, sondern auf dem“. Der Weg blieb ihnen verborgen, weil Gott den Hochmütigen widersteht (Jak 4,6; 1 Petr 5,5)110. Er wäre auch uns verborgen, wäre er nicht zu uns gekommen.
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nisi venisset ad nos. Ideo Dominus: Ego, inquit, sum via. Piger viator, nolebas b c venire ad viam, ad te venit via. Quaerebas qua ires: Ego sum via. Quaerebas e d quo ires: et veritas et vita (Io 14,6). Non errabis, quando is per illum ad illum . Haec est doctrina Christianorum, non plane conferenda, sed incomparabiliter f praeponenda doctrinis philosophorum, immunditiae Epicureorum, superbiae Stoicorum.
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post sum iter ego M sed postea deletum videtur venire nolebas inv Maur Elf qua] quo forte M et] ego sum Maur ad illum per illum inv Maur Elf praeponenda] praeferenda Maur Elf
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Deshalb sagte der Herr: Ich bin der Weg. Träger Wanderer111, du wolltest nicht zum Weg kommen, der Weg kam zu dir112. Du fragtest, auf welchem Weg du gehen solltest: Ich bin der Weg. Du fragtest, wohin du gehen solltest: und die Wahrheit und das Leben (Joh 14,6)113. Du kannst nicht in die Irre gehen, wenn du durch ihn zu ihm gehst114. Das ist die christliche Lehre, die mit den Lehren der Philosophen absolut nicht zu vergleichen, sondern ihnen in unvergleichlicher Weise vorzuziehen ist, der Unreinheit der Epikureer und dem Hochmut der Stoiker.
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ANMERKUNGEN
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Vgl. ELFASSI 27-29.
2
Vgl. grundlegend Jacques ELFASSI, Le sermon 150 de saint Augustin. Édition critique et tentative de datation: REAug 45 (1999) 21-30. Die Anmerkungen 39, 46-47, 50, 55-57, 59-60, 64, 67-69, 73-76, 78-79, 81-83, 85-86, 91-93, 97, 100, 103, 108-110, 112-113 werten auch den apparatus fontium ELFASSIs aus.
3
Vgl. Gerhard LIST und Gerhardt POWITZ, Die Handschriften der Stadtbibliothek Mainz. Band I: Hs I 1 – Hs I 150, Wiesbaden 1990, 31-37; François DOLBEAU, Sermons inédits de S. Augustin dans un manuscrit de Mayence (Stadtbibliothek I 9): REAug 36 (1990) 355-359 [= DERS., Le contenu augustinien d’un sermonnaire de Mayence (Stadtbibliothek, I 9): Augustin d’Hippone, Vingt-six sermons au peuple d’Afrique (= Collection des Études Augustiniennes, Série Antiquité 147), Paris 1996, 22009, 9-16]; DERS., Les sermons de saint Augustin découverts à Mayence. Un premier bilan: Académie des Inscriptions et Belles-Lettres, comptes rendus des séances de l’année 1993 (Janvier-Mars) 153-171 [= DERS., Augustin et la prédication en Afrique 3-21, 609611]; Richard KLEIN, Die neuen Augustinus-Predigten. Ein aufsehenerregender Handschriftenfund in Mainz: Gymnasium 100 (1993) 370-384; DERS., Die neu gefundenen Augustinus-Predigten aus der Mainzer Stadtbibliothek: Gymnasium 102 (1995) 242-262; DERS., Die neu entdeckten Mainzer AugustinusPredigten: Gymnasium 103 (1996) 25-31; Henry CHADWICK, New Sermons of St Augustine: JThS NS 47 (1996) 69-91; DERS., Neue Augustinuspredigten: Gerhard MAY / Geesche HÖNSCHEID (eds), Die Mainzer Augustinus-Predigten. Studien zu einem Jahrhundertfund (Veröffentlichungen des Instituts für europäische Geschichte Mainz, Beiheft 59), Mainz 2003, 69-94; François DOLBEAU, Die in Mainz wiederentdeckten Predigten Augustins: ebd 1-19. 4
Vgl. Pierre-Patrick VERBRAKEN, Études critiques sur les sermons authentiques de saint Augustin = IP 12 (1976) 232 f. 5
Vgl. ebd. 202 f.; Sancti Aurelii Augustini Sermones in Matthaeum I, id est sermones LI – LXX secundum ordinem vulgatum insertis etiam novem sermo-
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nibus post Maurinos repertis, ediderunt Pierre-Patrick VERBRAKEN (†), Luc DE CONINCK, Bertrand COPPIETERS ’T WALLANT, Roland DEMEULENAERE, recensuit serm. LI François DOLBEAU = CCL 41Aa (2008) IX-XIV: „Les collections Mayence / Lorsch et Mayence / Grande-Chartreuse“. 6
Diese Feststellung unterliegt dem Vorbehalt einer nicht auszuschließenden mittelalterlichen Interpolation der Sammlung, die auch für die Datierung der Predigt relevant sein kann. Vgl. ELFASSI 22 Anm. 2 und unten S. 157. 7
Vgl. DOLBEAU, Sermons inédits 356 [= DERS., Augustin d’Hippone, Vingt-six sermons au peuple d’Afrique (= Collection des Études Augustiniennes, Série Antiquité 147), Paris 1996, 22009, 10]. 8
Vgl. François DOLBEAU, Les titres des sermons d’Augustin: Titres et articulations du texte dans les œuvres antiques. Actes du Colloque International de Chantilly 1994, 13-15 septembre 1994, édités par Jean-Claude FREDOUILLE, Marie-Odile GOULET-CAZÉ, Philippe HOFFMANN, Pierre PETITMENGIN, avec la collaboration de Simone DELÉANI (= Collection des Études Augustiniennes, Série Antiquité 152), Paris 1997, 458 Anm. 57 [= DERS., Augustin et la prédication en Afrique. Recherches sur divers sermons authentiques, apocryphes ou anonymes (= Collection des Études Augustiniennes. Série Antiquité 179), Paris 2005, 100 Anm. 57]; ELFASSI 21 f. Zur Sammlung De bono coniugali vgl. Sancti Aurelii Augustini sermones de Vetere Testamento, id est sermones I-L secundum ordinem vulgatum insertis etiam novem sermonibus post Maurinos repertis, recensuit Cyrillus LAMBOT = CCL 41 (1961) XV, XXXII-XXXIII; VERBRAKEN, Études critiques 214 f.; DE CONINCK u.a.: CCL 41Aa (2008) XXXI-XXXII. 9
Vgl. LAMBOT: CCL 41 (1961) XV.
10
Vgl. ELFASSI 22 f.
11
Vgl. ebd. 23-26.
12
Vgl. o. S. 152.
190
Sermo 150
13
Vgl. sermo 94/A (Caillau 2,6): nam et hic ubi loquimur apud Carthaginem. Die zuverlässige Lokalisierung der Predigten Augustins ist eine nicht abgeschlossene Frage. Pierre DESIRA, Augustine’s use of the idea of Carthage in his construction of a Christian Carthaginian identity. Thesis for the Licentiate in Theology and Patristic Studies, Istituto Patristico “Augustinianum”, Rom 2003, 94 [daktyl.] äußert die Überzeugung: „... 126 Predigten, die Augustinus entweder mit Gewißheit, oder höchstwahrscheinlich oder möglicherweise in Karthago gehalten hat. Bei 46 Predigten sind wir sicher, daß sie in Karthago gehalten wurden; ... 19 Predigten wurden höchstwahrscheinlich in Karthago gehalten ... Damit bleiben 61 Predigten, die möglicherweise in Karthago gehalten wurden“. Darüber hinaus lassen sich nach Hildegund MÜLLER, Enarrationes in Psalmos A. Philologische Aspekte: AugL 2 (1996-2002) 809-828 dreißig Enarrationes in Psalmos verläßlich in Karthago lokalisieren, zwei weitere wahrscheinlich. Eine kritische Sichtung des Materials unterstützt diese Zuversicht nicht zweifelsfrei. Eine eingehende neue Studie der Lokalisierung der Predigten Augustins wäre wünschenswert. 14
Zur Datierung des Briefes vgl. jetzt Johannes DIVJAK, Epistulae: AugL 2 (1996-2002) 1032.
15
Vgl. sermo 148 Anm. 39.
16
Vgl. Gert PARTOENS, La datation des sermons 151-156: CCL 41Ba (2008) IX-XXII; Josef LÖSSL, Dating Augustine’s sermons 151-156: internal evidence: CCL 41Ba (2008) XXIII-LV. 17
CCL 41Ba (2008) 135; vgl. PL 38, 849 mit Anm. (b).
18
Vgl. Paolo CHIESA, Pellegrino martire in urbe Bolitana e Pellegrino di Ancona: un’altra agiografia africana ad Aquileia?: AnBoll 116 (1998) 25-56.
19
PL 13, 1226; Hans LIETZMANN (Hrsg.), Die drei ältesten Martyrologien (= KlT 2), Bonn 21911, 6. Vgl. CPL3 2030; Henri LECLERCQ, Kalendaria: DACL 8/1 (1928) 644; René AIGRAIN, L’hagiographie. Ses sources, ses méthodes, son histoire, Paris 1953 = 2000 avec un complément bibliographique par Robert GODDING, 20-23; Yvette DUVAL, Loca sanctorum Africae. Le culte
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191
des martyrs en Afrique du IVe au VIIe siècle, tome II = CEFR 58 (1982) 712; François DOLBEAU, La Passion de saints Lucius et Montanus. Histoire et édition du texte: REAug 29 (1983) 53 Anm. 44; Hansjörg AUF DER MAUR, Feste und Gedenktage der Heiligen: Feiern im Rhythmus der Zeit II/1 = GDK 6,1 (1994) 189 [die Einordnung der Martyres Bolitani in den Festkalender von Hippo aufgrund ihrer Erwähnung in den Predigten Augustins ist entsprechend zu korrigieren, da er ja sermones 151 und 156 nachweislich in Karthago gehalten hat]; Victor SAXER, Afrique latine: Guy PHILIPPART (dir.), Hagiographies I, Turnhout 1994, 78-82; CHIESA 33 Anm. 20. 20
Vgl. Othmar PERLER, en collaboration avec Jean-Louis MAYER, Les voyages de saint Augustin, Paris 1969, 357 f. 21
Vgl. Anne-Marie LA BONNARDIÈRE, La date des sermons 151 à 156 de saint Augustin: REAug 29 (1983) 129-136. Vgl. PARTOENS: CCL 41Ba (2008) XV Anm. 29. 22
Vgl. François DOLBEAU, Nouveaux sermons de saint Augustin pour les fêtes de martyrs: AnBoll 110 (1992) 269-271 [= DERS., Vingt-six sermons 183-185].
23
Vgl. ebd. 270 [= 184].
24
Vgl. François DOLBEAU, Les Sermons augustiniens de Mayence: bilan des travaux et mise à jour bibliographiques (1996-2005): DERS., Augustin et la prédication en Afrique 604 Anm. 48. 25
Vgl. Pierre-Marie HOMBERT, Nouvelles recherches de chronologie augustinienne (= Collection des Études Augustiniennes, Série Antiquité 163), Paris 2000, 276 f.
26
Vgl. PARTOENS: CCL 41Ba (2008) XX-XXI.
27
Das gilt auch für HILL 5 (1990) 39 Anm. 19 und 25.
28
Vgl. Jean DOIGNON, Beata uita (De –): AugL 1 (1986-1994) 618.
192
Sermo 150
29
Vgl. ActaSS Oct. 8 (1970) 37; CHIESA 34 mit Anm. 26; Serge LANCEL, Le proconsul Anullinus et la grande persécution en Afrique en 303-304 ap. J.-C.: nouveaux documents: CRAI 143 (1999) 1013-1022; Cartes des routes et des cités de l’est de l’Africa à la fin de l’antiquité. Nouvelle édition de la carte des Voies romaines de l’Afrique du Nord conçue en 1949, d’après les tracés de Pierre SALAMA, coordonnée par J. DESANGES, N. DUVAL, Cl. LEPELLEY et S. SAINT-AMANS, cartographie par l’Institut géographique national (IGN-France), avec le concours de P. BAZIN et M. BENABBÈS, d’après les tracés préparatoires au 1 : 500 000e de P. SALAMA. Introduction et notices des cités figurant sur la varte S. BEN BAAZIZ, M. BENABBÈS, J. DESANGES, G. DI VITA-ÉVRARD, N. DUVAL, Chr. LANDES, Cl. LEPELLEY, L. MAURIN, A. M’CHAREK, A. MRABET, S. SAINT-AMANS, P. TROUSSET. Secrétariat de rédaction P. BAZIN (= Bibliothèque de l’Antiquité Tardive 17) Turnhout 2010, 292. 30
Vgl. Paolo CHIESA, Pellegrino martire in urbe Bolitana e Pellegrino di Ancona: un’altra agiografia africana ad Aquileia?: AnBoll 116 (1998) 25-56; LANCEL: CRAI 143 (1999) 1018-1022.
31
Vgl. Martyrologium Hieronymianum: ActaSS Nov. II/1, [LXX]-[LXXI] mit DELEHAYEs Kommentar: ActaSS Nov. II/2 (1931) 559; Hans ACHELIS, Die Martyrologien, ihre Geschichte und ihr Wert = AGWG.PH NF III 3 (1900) 1829; Klaus GAMBER, Codices liturgici latini antiquiores, Pars I = SFS 1/1 (21968), 123 f. no. 091; Supplementum. Ergänzungs- und Registerband. Unter Mitarbeit von B. BAROFFIO – F. DELL’ORO – A. HÄNGGI – J. JANINI – A. M. TRIACCA = SFS 1A (1988) 19; DUVAL, Loca sanctorum Africae II 712; CHIESA 33 Anm. 20. 32
Klaudios Ptolemaios, Handbuch der Geographie Griechisch – Deutsch. Herausgegeben von Alfred STÜCKELBERGER und Gerd GRASSHOFF, unter Mitarbeit von Florian MITTENHUBER, Renate BURRI, Klaus GEUS, Gerhard WINKLER, Susanne ZIEGLER, Judith HINTERMANN, Lutz KOCH, Kurt KELLER. Einleitung Text und Übersetzung, Index. 1. Teil: Einleitung und Buch 1-4, Basel 2006, 410 f. 33
Vgl. PL 13,1226 Anm. h; ActaSS Oct. 8 (1970) 37; Notitia provinciarum et civitatum Africae, Proconsularis 28 (CSEL 7, 118); J. MESNAGE, L’Afrique
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193
chrétienne. Évêchés et ruines antiques d’après les manuscrits de Mgr Toulotte et les découvertes archéologiques le plus récentes, 236 f.; CHIESA 33 f.; Notitia provinciarum et civitatum Africae: Victor de Vita, Histoire de la persécution Vandale en Afrique ... Textes établis, traduits et commentés par Serge LANCEL, Paris 2002, 253 Z. 28, 342 Anm. 28; Cartes des routes 292. 34
Vgl. Gesta Conlationis Carthaginiensis I 128 und 207: Actes de la Conférence de Carthage en 411. Tome II: Texte et traduction de la capitulation génerale et des Actes de la première séance par Serge LANCEL = SC 195 (1972) 738 Zeilen 103-105; 888, Zeile 114. Tome IV: Additamentum criticum, notices sur les sièges et les toponymes, notes complémentaires et index par Serge LANCEL = SC 373 (1991) 1525; André MANDOUZE, Prosopographie chrétienne du BasEmpire I: Prosopographie de l’Afrique chrétienne (303-533), Paris 1982, 254 f. [Crispulus], 950 [Quodvultdeus 9]. 35
Vita Ambrosii 54,2; vgl. MANDOUZE I 765 f.
36
Notitia provinciarum et civitatum Africae, Proconsularis 28 (CSEL 7, 118); vgl. MANDOUZE I 158 [Bonifatius 23].
37
Vgl. sermo 148 Anm. 58.
38
Hierbei handelt es sich nicht nur um einen aktuellen Bezug auf die Liturgie und um die Herstellung eines Bezuges zur Gemeinde, um deren Sympathie und Aufmerksamkeit zu gewinnen, wie es die rhetorischen Regeln für das Proömium vorschreiben (benevolum, attentum facere). Prediger und Gemeinde sind alle gleichermaßen Hörer des Wortes Gottes, Schüler in der einen Schule des Meisters aller. Vgl. z.B. s 179,7: vos enim estis auditores verbi, nos praedicatores. intus autem ubi nemo videt, omnes auditores sumus: intus in corde, in mente, ubi vos docet ille, qui vos admonet laudare; s 148 Anm. 51; s 149 Anm. 89 und 92. 39
Vgl. Apg 17,18. Das griechische Original verwendet das Wort „VSHUPR ORYJR“, das ursprünglich Vögel bezeichnet, die Körner aufpicken; davon abgeleitet dann jemanden, der nur Bruckstücke von Wissen aufgeschnappt hat, ein eitler Schwätzer. Die Vulgata übersetzt den Begriff mit „seminiverbius“, man-
194
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che Handschriften transkribieren auch einfach „spermologus“. An den wenigen Stellen, an denen Augustinus Apg 17,18 zitiert (vgl. Cresc 1,15; s 101,1) verwendet er immer „seminator verborum“. Man ist geneigt zu vermuten – insbesonders aufgrund des Zeugnisses von sermo 150 –, daß er damit seiner biblischen Textvorlage folgte. Zwar ist denkbar, daß im Lektionar ein anderes Wort stand und Augustinus dies nun als seminator verborum interpretiert, überzeugender ist allerdings, wenn sein Auditorium eben diese Worte in der vorhergehenden Lesung gehört hatte. Diese Hypothese findet in der Tatsache Unterstützung, daß zwei Vulgata-Codices der Itala-Überlieferung die varia lectio „seminator verborum“ bezeugen (Codex Laudianus Oxoniensis und Gigas librorum). Vgl. J. BELSHEIM, Acta apostolorum ante Hieronymum latine translata ex codice latino-graeco Laudiano Oxoniensi, Christiania 1893, 41; DERS., Die Apostelgeschichte und die Offenbarung Johannis in einer altlateinischen Übersetzung aus dem «Gigas librorum» auf der königlichen Bibliothek zu Stockholm ..., Christiania 1879, 37; Roger GRYSON, Vetus Latina Database. Bible versions of the Latin Fathers. The comprehensive patristic records of the Vetus Latina Institut in Beuron on CD ROM, Turnhout 2002, CD Nr. 14, Act 17.18 Bilder 4 und 5; DERS., Altlateinische Handschriften. Manuscrits vieux latins. Répertoire descriptif. Première partie: Mss 1-275 d’après un manuscrit inachevé de Hermann Josef FREDE = VL 1/2A (1999) 77-80. Letzlich haben sich die Lesarten spermologus und seminiverbius durchgesetzt, wie Codex Bezae Cantabrigiensis und Beda Venerabilis bezeugen; letzterer zitiert auch ausdrücklich Augustins Version des seminator verborum aus sermo 150,1: F. H. SCRIVENER, Bezae Codex Cantabrigiensis, Cambridge 1864 (= Pittsburgh/PA 1978), 392; Beda, Expositio Actuum Apostolorum 17,18: recte seminiuerbius, id est VSHUPRORYJR vocatur, quia semen est verbum dei (Lk 8,11) et ipse dicit: Si nos vobis spiritalia seminavimus (1 Kor 9,11) (CCL 119 A, 71, 26 f.); In Ezram et Neemiam 1: spermologos, id est seminiverbius (281, 1622 f.); Retractatio in Actus Apostolorum 17,18 (152-153, 10-17): Zitat AUG s 150,7-11 ELFASSI [= GRYSON, Vetus Latina Database, CD Nr. 14, Act 17.18 Bilder 3, 25, 27, 28]. Zu Codex Bezae vgl. GRYSON, Altlateinische Handschriften I 25 f. Vgl. generell Hubert SILVESTRE, L’évolution sémantique de spermologus: ALMA 30 (1960) 155-159; François DOLBEAU, «Seminator uerborum». Réflexions d’un éditeur de sermons d’Augustin: Augustin prédicateur (395-411).
Sermo 150
195
Actes du Colloque International de Chantilly (5-7 septembre 1996), édités par Goulven MADEC (= Collection des Études Augustiniennes, Série Antiquité 159), Paris 1998, 96 Anm. 4 [= DERS., Augustin et la prédication en Afrique 72 Anm. 4]. 40
Parallelismus und Homoioteleuton.
41
Vgl. Mt 13,3-23 parr.; Joh 4,36.
42
Vgl. s 355,1: ... quamvis multum illi impares, quod dixit Apostolus: Imitatores mei estote, sicut et ego Christi (1 Kor 4,16); NBA 31/1 (1990) 445 Anm. (1).
43
Augustinus deutet den „Acker Gottes“ in dreierlei Weise: (1) ager Dei cor im Anschluß an 1 Kor 3,9 „Dei agricultura estis“; vgl. z.B. en Ps 58,2,1; ep Io tr 2,8; Io eu tr 3,1; s 362,2; (2) ager Dei mundus im Anschluß an Mt 13,38; vgl. z.B. breuic 3,10; s 47,18; 81,3; (3) ager Dei ecclesia; vgl. z.B. en Ps 108,18; s 4,26
44
Mahnungen zur Aufmerksamkeit sind in Augustins Predigten keine Seltenheit. Entweder wurde es zu unruhig in der Gemeinde, oder er leitet damit einen besonders schwierigen bzw. wichtigen Punkt ein. Vgl. z.B. s 37,27; PELLEGRINO: NBA 29 (1979) LXIX = HILL 1 (1990) 92. 45
Vgl. s 149 Anm. 34 und 88.
46
Vgl. ciu 8,3-4: Sokrates und Platon; 12,14: Akademie; 18,2: accedit huic civitati non parva etiam ex litteris et philosophis gloria, quod ibi potissimum talia studia viguerunt; 18,9: illa civitas, mater aut nutrix liberalium doctrinarum et tot tantorumque philosophorum, qua nihil habuit Graecia clarius atque nobilius; s 156,7: ideo cum ad urbem Atheniensium, ubi istae philosophorum disciplinae studio et contentione feruebant, venisset apostolus Paulus, sicut in Actibus apostolorum legitur ... 47
Vgl. Hieronymus, Liber interpretationis hebraicorum nominum: „Ariopagus ... Atheniensis curiae nomen sit“ (CCL 72, 143,12-13); Commentarium in epi-
196
Sermo 150
stolam ad Titum: „... in Areopago, quae est curia Atheniensium, disputaret ...“ (PL 26, 572 B 4-5). 48
Vgl. Apg 17,34. HILL 5 (1990) 38 Anm. 5 weist darauf hin, daß die Apostelgeschichte den Namen der Frau gibt, Damaris, sie aber nicht als vornehm bezeichnet. Dies überträgt Augustinus wohl von Apg 17,4: quidam ex eis crediderunt et adiuncti sunt Paulo et Silae ... et mulieres nobiles non paucae. 49
HILL 5 (1992) 38 Anm. 6 kommentiert: „Eine sehr kühne Aussage, daß Jesus im Gleichnis vom Sämann speziell Paulus im Sinn hatte. Aber das ist, was Augustinus sagt: hoc erat Paulus; nicht tale erat Paulus, so war Paulus.“ Die „Kühnheit“ der Aussage erklärt sich aus sermo 101,3. Alle Verkünder Christi, die Patriarchen, Moses, Stephanus, Paulus, alle Apostel und Propheten, werden als Sämänner des Wortes Gottes hinausgesandt. Sie alle sind im Gleichnis gemeint und daher mit diesem Sämann identisch, nicht nur vergleichbar. 50
Vgl. Mt 13,3-8 parr.; AUG s 101,3: Si istas terras difficiles timeret, ad terram bonam non perveniret. 51
Vgl. auch Ps 56,8; 107,2.
52
Vgl. Mt 13,8 par.; Phil 4,17.
53
Karthago war das wichtigste Bildungszentrum Nordafrikas, wie Augustins eigener Lebenslauf bezeugt. Von 370 bis 374/75 studierte er, von 380 bis 383 lehrte er dort Rhetorik, was auch die Philosophie einschloß, bevor er als weitere Stufen seiner Karriere nach Rom und schließlich nach Mailand ging. Vgl. Jochen REXER / Volker Henning DRECOLL, Vita: wichtigste lebensgeschichtliche Daten: Volker Henning DRECOLL (Hrsg.), Augustin Handbuch, Tübingen 2007, 37 f. Epikur (341-270 v.Chr.) lehrte zunächst in Mitylene und Lampsakos und verlegte seine Schule (307/6) nach Athen, wo er auf einem von ihm erworbenen Gartengrundstück lehrte. Die Epikureer wurden daher „Philosophen des Gartens“ genannt. Seine Schule war wie die der Akademiker und Peripatetiker, mit denen sie konkurrierte, formal ein Kultverein. Das Hauptziel der Philosophie Epikurs bestand im Erreichen des Glücks seelischer Ausgeglichenheit und der
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197
Freude (K-GRQKY). In der lateinischen Welt folgen ihr Lukrez und Horaz. Die christliche Kritik des epikureischen Systems nimmt – auch bei Augustinus – die Ciceros auf. Der Epikureismus verliert aber schon im 1. Jh. n.Chr. gegenüber dem Stoizismus an Bedeutung, ab dem 3. Jh. gegenüber dem Neuplatonismus, die beide großen Einfluß auf das Christentum ausübten. Augustinus selbst spricht in Brief 118,12.21 aus dem Jahr 410 (vgl. DIVJAK: AugL 2, 971 und 1033) vom Epikureismus als einer aussterbenden Lehre: „iam ne ipsorum quidem multo recentiorum ... Stoicorum aut Epicureorum cineres caleant“ [12]; „... quos iam certe nostra aetate sic obmutuisse conspicimus“ [21]. Dafür erwähnt er Epikur und die Epikureer aber auffallend häufig in seinen Werken (103 Mal; vgl. CAG 2), und sermo 150 selbst bezeugt, daß die populär-praktischen Konsequenzen aus der epikureischen Philosophie bzw. die Verhaltensweisen, die Augustinus mit diesem „Etikett“ versieht, auch unter Christen offenbar noch durchaus spürbar und problematisch waren. Vgl. Benedikt NIESE, Epikuros 4): PRE 6 (1909) 133-156; Wolfgang SCHMID, Epikur: RAC 5 (1962) 681-819; A. MÜLLER, Epikureismus: HWP 2 (1972) 584 f.; Howard JONES, The Epicurean Tradition, London-New York 1989; John FERGUSON †: Epicureanism under the Roman Empire: ANRW II 36,4 (1990) 2257-2327; Michael ERLER, Epikur – Die Schule Epikurs – Lukrez: Grundriß der Geschichte der Philosophie. Die Philosophie der Antike, Band 4/1: Die hellenistische Philosophie, Basel 1994, 29-490; Michael ERLER, Epicurei, Epicurus: AugL 2 (19962002) 858-861; Tiziano DORANDI, Epikureische Schule: Der Neue Pauly 3 (1997) 1126-1130; Michael ERLER, Epikuros: ebd. 1130-1140; Michael ERLER (Hrsg.) in Zusammenarbeit mit Robert BEES, Epikureismus in der späten Republik und der Kaiserzeit. Akten der 2. Tagung der Karl-und-Getrud-Abel-Stiftung vom 30. September – 3. Oktober 1998, in Würzburg, Stuttgart 2000. Der Stoizismus leitet seinen Namen von der „bunten Säulenhalle“ (VWRD9 SRL NLYOK) in Athen ab, wo Zenon von Kition um 300 v.Chr. seine Schule gründete (Abb. 6). Das Ziel des Lebens besteht für ihn allein in der Tugend (DMUHWKY). Nur der Weise kann auch glücklich sein, weil alle Tugend auf Einsicht und alle Schlechtigkeit auf Unwissenheit beruhe. Der Weise findet durch die Überwindung aller Leidenschaften zum Gleichmut (DMGLDIRUDY DMSDYTHLD). Trotz fundamentaler Differenzen hinsichtlich des Glaubens an ein ewiges Leben, universale Erlösung und das Gebot der Nächstenliebe hat der Stoizismus das Christentum tiefgreifend beeinflußt, weil sich viele seiner Elemente gut in das christliche System einfügten. Vor allem Epiktet, Cicero und Seneca vermittel-
198
Sermo 150
ten die stoische Philosophie in den lateinischen Westen. Augustins eigenes Verhältnis zum Stoizismus spiegelt das des gesamten Christentums wider: einige Teile übernimmt er, andere kritisiert und bekämpft er wie hier in sermo 150. 128 Mal erwähnt er die Stoiker namentlich in seinen Werken, Zeno zehn Mal, Epiktet vier Mal (vgl. CAG 2). Vgl. Max POHLENZ, Die Stoa. Geschichte einer geistigen Bewegung, Göttingen 1948; Gérard VERBEKE, Augustin et le stoïcisme: RechAug 1 (1958) 65-89; J. M. RIST, Stoic Philosophy, Cambridge 1969; Michel SPANNEUT, Le stoïcisme de saint Augustin: Forma Futuri (Studi in onore del Cardinale Michele PELLEGRINO), Turin 1975, 896-914; Maximilian FORSCHNER, Die stoische Ethik. Über den Zusammenhang von Natur-, Sprach- und Moralphilosophie im altstoischen System, Darmstadt 21995; Marcia L. COLISH, The Stoic Tradition from Antiquity to the Early Middle Ages, 2 vol., Leiden 21990, bes. II 142-238: St. Augustine; Peter STEINMETZ, Die Stoa: Grundriß der Geschichte der Philosophie. Die Philosophie der Antike 4/2: Die hellenistische Philosophie, Basel 1994, 495-716; Maximilian FORSCHNER, Stoa; Stoizismus: HWP 10 (1998) 176-184; N. Joseph TORCHIA, Stoics, Stoicism: Allan D. FITZGERALD u.a. (eds), Augustine through the Ages. An Encyclopedia, Grand Rapids/MI-Cambridge 1999, 816-820; Brad INWOOD (übers. Thomas ZINSMAIER), Stoizismus: Der Neue Pauly 11 (2001) 1013-1018; Brad INWOOD (ed.), The Cambridge Companion to the Stoics, Cambridge 2003; Gilbert ROMEYER DHERBEY / JeanBaptiste GOURINAT (éds.), Les stoïciens, Paris 2005; Thomas BÉNATOUÏL, Faire usage : la pratique du stoïcisme, Paris 2007. 54
In der Antike hatten sich in Athen vier formale Philosophenschulen herausgebildet, die sich darüber hinaus als „Schulen“ im Sinne von philosophischen Lehrmeinungen allgemein verbreiteten: die Akademie (Platoniker), der Peripatos (Aristoteliker), der Garten Epikurs (Epikureer) und die Stoa (Stoiker). Hinzu kamen als fünfte ohne lokale Schulorganisation die Kyniker. Augustinus nimmt auf sie alle an zahlreichen Stellen Bezug, z.B. Acad 3,41; ciu 9,4; 18,41; 19,1-2. 55
Die Tatsache, daß Augustins Traktat De beata vita an seinem Geburtstag, dem 13. November 386, in Cassiciacum als philosophischer Dialog entstand, zeigt den geistesgeschichtlichen Hintergrund dieses Themas. Wichtige literarische Zeugnisse der antiken Philosophie dazu, die Augustinus mit Sicherheit
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kannte, sind Plotins Enneaden 1,4-5, Ciceros fünf Bücher De finibus bonorum et malorum, Senecas Dialog 7 De beata vita und Varros Abhandlung De philosophia. Vgl. AUG ep 130,13,24: quid sit beatum esse, a multis multa sunt disputata; s 241,6: ... hic philosophe, hoc est, in terra – verbi gratia, Pythagoras, Plato, Porphyrius, et nescio quis alius ipsorum –, quare philosopharis? Propter vitam, inquit, beatam. Vgl. Ragnar HOLTE, Béatitude et sagesse. Saint Augustin et le problème de la fin de l’homme dans la philosophie ancienne, Paris 1962; Werner BEIERWALTES, Regio Beatitudinis. Zu Augustins Begriff des glücklichen Lebens = SHAW.PH 1981/6; Ragnar HOLTE, Glück (Glückseligkeit): RAC 11 (1981) 246-270, bes. 264-268; J. RITTER / O. H. PESCH, Glück, Glückseligkeit I-II: HWP 3 (1974) 679-696; Jean DOIGNON, Beata uita (De –): AugL 1 (19861994) 618-624; Henrique DE NORONHA GALVÃO, Beatitudo: ebd. 624-638. 56
Vgl. en Ps 118 I 1: Ab exordio suo magnus psalmus iste, carissimi, exhortatur nos ad beatitudinem, quam nemo est qui non expetat. Quis enim usquam vel potest, vel potuit, vel poterit inveniri qui nolit esse beatus? ... omnes quidem beatitudinem concupiscunt, sed quonam modo ad eam perveniatur, plurimi nesciunt?
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Vgl. Cicero, Hortensius frg. 69 STRAUME-ZIMMERMANN apud AUG trin 13,78: ... cum Academicis omnia dubia sint, Academicus Cicero dubitauit qui cum vellet in Hortensio dialogo ab aliqua re certa de qua nullus ambigeret sumere suae disputationis exordium, beati certe, inquit, omnes esse volumus; beata u 2,10: Beatus nos esse volumus, inquam. ... Tullius ... in Hortensio ... ait: non philosophi quidem, sed prompti tamen ad disputandum omnes aiunt esse beatos qui vivant ut ipsi velint. Vgl. weiterhin Acad 1,5: beati certe, inquit Trygetius, esse volumus; conf 10,29: nonne ipsa est beata vita, quam omnes volunt et omnino qui nolit nemo est?; 10,31: beati prorsus omnes esse volumus; lib arb I 14,30: Augustinus: ... censesne quemquam hominem non omnibus modis velle atque optare vitam beatam? Evodius: Quis dubitat omnem hominem velle?; 2,9,26: Augustinus: ... scimus fidenterque et sine ulla dubitatione dicimus beatos nos esse velle u.ö.; A. SOLIGNAC, Note complémentaire 15. La volonté universelle de vie heureuse: BAug 14 (1962) 567-569; Harald HAGENDAHL, Augustine and the Latin Classics I: Testimonia. With a contribution on Varro by Burkhart CARDAUNS = SGLG 20/1 (1967) 79-94; II: Augustine’s attitude =
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SGLG 20/2 (1967) 486-497; Erich FELDMANN, Der Einfluß des Hortensius und des Manichäismus auf das Denken des jungen Augustinus von 373, 2 Bde., Münster 1975; Goulven MADEC, Note complémentaire 11. Souvenirs de l’« Hortensius »: BAug 6 (31976 = 1999) 554-557. 58
Hier zeigt sich ein grundlegendes Problem des lateinischen Begriffs der beatitudo. Die griechische Philosophie verwendete das Wort HXMGDLPRQLYD, das Cicero mit den Neologismen beatitudo oder beatitas übersetzte (vgl. CIC nat deor 1,95), obwohl er selbst immer die Formulierung beata vita bevorzugte. Weder die Septuaginta noch das Neue Testament gebrauchen aber jemals HXM GDLPRQLYDsondern immer das Wortfeld PDNDYULRDas lateinische Wort beatus umfaßt beides, erschwert dadurch aber auch, wie man am folgenden Text Augustins sieht, eine präzise Unterscheidung dessen, was damit gemeint ist: Glück im rein innerweltlichen Sinne, oder gar nur im Sinne der Erfüllung seiner Wünsche und Begierden ohne Rücksicht auf deren moralische Qualität wie im Falle eines Diebes – oder die ewige Seligkeit. Umgekehrt können moderne Sprachen wie das Deutsche und Englische, die wie das Griechische „Glück“ und „Seligkeit“ terminologisch unterscheiden, den lateinischen Begriff nicht immer so umfassend übersetzen, wie er von Augustinus gemeint ist. Im Weiteren wird, so weit dies zu unterscheiden ist, beatus mit „glücklich“ wiedergegeben, wenn es sich auf weltliches Glück bezieht, „glückselig“, wenn es die transzendente/eschatologische Dimension mit einschließt. Vgl. auch HILL 5 (1992) 38 Anm. 11. 59
Vgl. en Ps 32 II 2,15: amant enim omnes beatitudinem; ... qui mala faciunt, beati semper esse volunt. furtum facit; quaeris quare? ... depellendae ergo miseriae causa, et adquirendae beatitudinis causa, faciunt omnes homines quidquid vel boni faciunt vel mali; semper ergo beati esse volunt. sive male viventes, sive bene viventes, beati esse volunt; ... omnes enim beati esse volunt; en Ps 118 I 1: Beati immaculati in via, qui ambulant in lege Domini (Ps 118,1). Tamquam diceret: ... si ergo vis esse beatus, esto immaculatus. Illud enim omnes, hoch autem pauci volunt, sine quo non pervenitur ad illud quod omnes volunt. ... Beatum quippe esse, tam magnum est bonum, ut hoc et boni velint et mali. Nec mirum est quod boni propterea sunt boni; sed illud est mirum, quod etiam mali propterea sunt mali, ut sint beati. ... quisquis auaritiae facibus inardescit, ad hoc congregat quocumque modo diuitias, ut beatus sit; inimicorum
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sanguinem fundere quicumque desiderat, dominationem quisquis affectat, crudelitatem suam quisquis alienis cladibus pascit, in omnibus sceleribus beatitudinem quaerit; trin 13,7-9. 60
Vgl. s 177,10. Zu der dort erwähnten Geschäftspraxis des „traiectitium“ vgl. Hubertus R. DROBNER, Augustinus von Hippo, Predigten zum Buch der Sprüche und Jesus Sirach (Sermones 35-41). Einleitung, Text, Übersetzung und Anmerkungen (= Patrologia 13), Frankfurt 2004, 206 Anm. 39; DERS., Sermo sancti Augustini De eleemosyna (Haffner 1 und Étaix 3 = 350 B-C). Kritische Edition, Übersetzung und Kommentar: Aug. 51 (2011) apparatus fontium et testimoniorum zu Textzeile 28 mit Anmerkung „translationes“ [im Druck]. 61
Vgl. Apg 17,18.
62
Vgl. Weish 8,1.
63
Vgl. ep 118,21: In his tamen maxime duabus sectis eminebant ... usque ad tempora Christiana; ciu 8,3: quidam summum bonum esse dicerent voluptatem, sicut Aristippus; quidam virtutem, sicut Antisthenes; 18,41: nonne ibi Aristippus in voluptate corporis summum bonum ponens, ibi Antisthenes virtute animi potius hominem fieri beatum adseuerans, duo philosophi nobiles et ambo Socratici, in tam diuersis atque inter se contrariis finibus vitae summam locantes. 64
Vgl. Cicero, De finibus 5,12,34 und Varro, De philosophia apud Aug ciu 19,3,1; beata u 2,7 u.ö.; Jean DOIGNON, Note complémentaire 5. Les composant de l’homme: BAug 4/1 (1986) 140 f.; Ragnar HOLTE, Béatitude et sagesse. Saint Augustin et le problème de la fin de l’homme dans la philosophie ancienne, Paris 1962, 195. 65
HILL 5 (1990) 38 n. 14 weist zu Recht darauf hin, daß der Begriff „Seele“ in der Antike grundlegend „Lebensprinzip“ bedeutete und nicht wie heutzutage fast immer nur als „geistiger, immaterieller Teil des Menschen jenseits des Intellekts“ und daher in einem Lebewesen, solange es lebendig war, von niemandem verneint werden konnte.
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In seiner Seelenlehre des Menschen folgt Augustinus grundsätzlich der von Cicero (Tusc 2,47-51) in die lateinische Philosophie vermittelte aristotelischen Zweiteilung der Seele in einen irrationalen und einen rationalen Teil. Ersteren besitzen auch die Tiere. Darüber hinaus kennt er aber auch über Varro die aufeinander aufbauende Dreigliederung (gradus) der Seele im Sinne des arbor Porphyricus in vegetativ (das Lebensprinzip aller Lebewesen einschließlich der Pflanzen), sensitiv (Tier und Mensch), cognitiv (nur Mensch); Vgl. ciu 5,11: Deus ... qui fecit hominem rationale animal ex anima et corpore, ... qui bonis et malis essentiam etiam cum lapidibus, vitam seminalem etiam cum arboribus, vitam sensualem etiam cum pecoribus, vitam intellectualem cum solis angelis dedit; 7,23: Varro in eodem de diis selectis libro tres esse adfirmat animae gradus in omni uniuersaque natura: unum, quod omnes partes corporis, quae vivunt, transit et non habet sensum, sed tantum ad vivendum valetudinem; hanc vim in nostro corpore permanare dicit in ossa, ungues, capillos; sicut in mundo arbores sine sensu aluntur et crescunt et modo quodam suo vivunt: secundum gradum animae, in quo sensus est; hanc vim peruenire in oculos, aures, nares, os, tactum: tertium gradum esse animae summum, quod vocatur animus, in quo intellegentia praeminet; hoc praeter hominem omnes carere mortales; ciu 7,29; Gerard J. P. O’DALY, Anima, animus: AugL 1 (1986-1994) 322-324. 67
Vgl. s 156,7; 348,3.
68
Vgl. Lucretius, De natura rerum III 211-220, 436-439, 455-458, 580-591.
69
In en Ps 73,25 behauptet Augustinus, daß „sogar die Philosophen selbst“ Epikur ein Schwein genannt hätten. Die Quelle dafür dürfte allerdings Horaz ep 1,4,16 sein: „Epicuri de grege porcorum“. Vgl. Acad 3,16: voluptatemque illam Epicuri solis inter se pecoribus esse communem [vgl. varia lectio s 150,6]; dazu Augustin, Contra Academicos (vel De Academicis) Bücher 2 und 3. Einleitung und Kommentar von Therese FUHRER = PTS 46 (1997) 295 f.; ERLER: AugL 2 (1996-2002) 858-861. Mit dem Schimpfwort „Schwein“ verbinden sich bei Augustinus jedoch noch weitere, auch biblisch begründete Assoziationen, die an dieser Stelle ebenfalls zum gedanklichen Kontext passen: (1) S Mai 26,4 (= 60/A): Schweine besudeln sich mit dem Kot der fleischlichen Gelüste. Daher en Ps 73,25: Epikurs Lehre, daß es nach dem Tod nichts gebe,
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macht ihn zum „irren Philosophen, eher ein Liebhaber des Nichts als der Weisheit ..., der sich im Kot wälzt“. (2) C Faust 6,7: Ein Schwein ist dumm (stultus). (3) Mt 7,6 „Gebt das Heilige nicht den Hunden, und werft eure Perlen nicht den Schweinen vor”. S dom m 2,69: die Hunde repräsentieren den Haß (odium), die Schweine die Geringschätzung/Verachtung (contemptus). (4) Lk 15,15-16: Der verlorene Sohn, der gerne seinen Hunger mit den Futterschoten der Schweine gestillt hätte. En Ps 138,7: „uns sollen nicht die Schweineschoten erfreuen, die Lehren der Dämonen (doctrinae daemonum)“. 70
Vgl. 1 Kor 15,33; AUG bapt 4,18; 6,33; en Ps 128,4; s 362,2.
71
Vgl. c Faust 20,10: ... vos et omnes haeretici, qui quoquo modo christiani appellantur, in illa vero Epicurei reperiuntur. 72
Vgl. bapt 6,33: non credebant resurrectionem mortuorum; s 112,6: quis huc inde surrexit?; 361,7: quia dicunt, nullus inde resurrexit. 73
Vgl. Anne-Marie LA BONNARDIÈRE, Biblia Augustiniana A.T. Le livre de la Sagesse, Paris 1970, 62 Anm. 7, 267, 321.
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Vgl. ebd. 60-72.
Vgl. s Dolbeau 10,13 (= 162/C): ... ex hoc loco loqui vobis ... Der Grund für diese Bemerkung Augustins wird aus dem Kontext nicht deutlich. HILL 5 (1990) 39 Anm. 17 sieht darin – in Übereinstimmung mit seinem Datierungsvorschlag für sermo 150 in die Jahre 413/14 – eine mögliche Anspielung auf die Situation in Karthago, wo Augustins Freund, der kaiserliche Tribun Marcellinus, und dessen Bruder Apringius auf Befehl des Stadtkommandanten comes Marinus am 13. September 413 hingerichtet worden waren. Er hätte Augustinus für einen Liberalen halten können. Vgl. MANDOUZE I 84-86 [Apringius], 671-688 [Marcellinus], 704 [Marinus]. Die holländischen Übersetzer kommentieren dagegen (83 Anm. 17): „Augustinus spricht hier als Gastbischof in Karthago. Er ist besorgt, daß es unter seinen Hörern in der Stadt einige Sympathie für die Lehre Epikurs gibt.“
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76
Vgl. Weish 2,1; AUG en Ps 134,18; 147,17; s 112,6; 157,1.6; 264,6; 361,6; Denis 24,3 (= 113/A); Pierre COURCELLE, Propos antichrétiens rapportés par saint Augustin: RechAug 1 (1958) 150.
77
Vgl. Lk 16,19-31.
78
Vgl. en Ps 70,1,9; s 201,7; 361,18.21.
79
Vgl. Mt 6,1-18. Die Trias „Almosen, Fasten und Gebet“ galten daher im Christentum von Anfang an als Heilmittel (remedia) zur Vergebung der alltäglichen, läßlichen Sünden. Bei Augustinus weiterhin z.B. c ep Parm 2,20; en Ps 42,8; 66,7; 96,2; 118,12,2; Io eu tr 12,14; s 9,17; 205,2; 206,1-2; 207,1.3; 208,1; 209,2; 210,9; 351,5; 357,5; 358,6; Dolbeau 26,8.56 (= 198auct); vgl. Anne-Marie LA BONNARDIÈRE, Pénitence et réconciliation des Pénitents d’après saint Augustin – I: REAug 13 (1967) 52 Anm. 61. Almosen: Vgl. W. SCHWER, Almosen B. Christlich: RAC 1 (1950) 304-307; Boniface RAMSEY, Almsgiving in the Latin Church: The Late Fourth and Early Fifth Centuries: TS 43 (1982) 226-259; Allan D. FITZGERALD, Almsgiving in the works of Saint Augustine: Signum pietatis. Festgabe für Cornelius Petrus MAYER, ed. Adolar ZUMKELLER = Cass. 40 (1989) 445-459; DERS., Mercy, Works of Mercy: Allan D. FITZGERALD u.a. (eds.), Augustine through the Ages. An Encyclopedia, Grand Rapids/MI-Cambridge 1999, 557-561; Louis SWIFT, Giving and Forgiving: Augustine on Eleemosyna and Misericordia: AugSt 32 (2001) 25-36; Andreas KESSLER / Jens-Uwe KRAUSE, Eleemosyna: AugL 2 (1996-2002) 752-767; Mario MARITANO, Elemosina: NDPAC 1 (2006) 1619-1621. Fasten: Vgl. Gustave COMBÈS, Note IX. Le Jeûne au temps d’Augustin: BAug 2 (1948) 640 f.; Alexandre GUILLAUME, Jeûne et charité dans l’Église latine, des origines au XIIe siècle, en particulier chez Léon le Grand, Paris 1954, 3545; Rudolf ARBESMANN, Fasten: RAC 7 (1969) 483-487; Stuart George HALL / Joseph H. CREHAN, Fasten/Fasttage III. Biblisch und kirchenhistorisch: TRE 11 (1983) 54 f.; Robert P. KENNEDY, Fasting: Allan D. FITZGERALD u.a. (eds.), Augustine through the Ages. An Encyclopedia, Grand Rapids/MI-Cambridge 1999, 354 f.; Pietro MELONI / Russell J. DESIMONE, Digiuno e astinenza: NDPAC 1 (2006) 1409-1413; Boniface RAMSEY, Ieiunium: AugL 3 (20042010) 474-481.
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Gebet: Vgl. Gervase CORCORAN, Prayer and Solidarity in Saint Augustine: DR 108 (1990) 157-174; Rebecca H. WEAVER, Prayer: Allan D. FITZGERALD u.a. (eds.), Augustine through the Ages. An Encyclopedia, Grand Rapids/MI-Cambridge 1999, 670-675; Adalbert HAMMAN / Thomas ŠPIDLÍK, Preghiera: NDPAC 3 (2008) 4299-4309. 80
ELFASSI 46 verzeichnet keine von „non donemus“ abweichende Lesart, M hat aber eindeutig „non oremus“. Der Kontext und die Logik Augustins drückt die Alternative aus: „Wenn du nicht alle drei grundlegende Mittel für die Vergebung deiner Sünden anwenden kannst, d.h. Fasten, Gebet und Almosen, sondern zwei davon auswählen mußt/willst, dann dürfen das nur Gebet und Almosen sein; das Fasten kann man notfalls, wenn es denn aus gesundheitlichen oder anderen unabweisbaren Gründen erforderlich ist, unterlassen. Gebet und Almosen aber sind unverzichtbar.“ Dieser Intention wird m.E. die Alternative „Wenn du schon aus den drei Möglichkeiten fasten, beten und spenden, zwei auswählen mußt, dann besser die beiden letzteren (spenden und beten) als die beiden ersten (fasten und beten)“ stilistisch und inhaltlich am besten gerecht. Auch der Rückbezug auf das Ende des vorhergehenden Abschnittes mit den in Anm. 79 genannten Textparallelen unterstützen diese Lesart.
81
Vgl. s 156,7. Hier beginnt Augustins „Wortspiel“ mit dem doppelten Sinn von virtus = Tugend / Kraft, der im Deutschen nicht mit einem Begriff nachgeahmt werden kann. 82
Vgl. ep 155,9: maledictus enim omnis, sicut alibi eaedem litterae docent, qui spem suam ponit in homine; ergo nec in se ipso quisque debet, quia et ipse homo est; 218,2: homo es enim et maledictus omnis, qui spem suam ponit in homine; s Guelf 31,5 (= 335/B): non in se ipso, quia homo est. sed maledictus omnis, qui spem suam ponit in homine. 83
In s 13,2 fügt Augustinus homo direkt zum Zitat hinzu: maledictus enim omnis homo qui spem suam ponit in homine. Die einzige Ausnahme bildet die mit Gott vereinte Menschengestalt Christi; vgl. ep Io tr 4,5: ... in ipsa forma homo, sed deus: nam maledictus omnis qui spem suam ponit in homine [Ier 17,5]. Homo venit ut iudicaretur, homo veniet ut iudicet. Vgl. Anne-Marie LA
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BONNARDIÈRE, Biblia Augustiniana A.T. Le livre de Jérémie, Paris 1972, 2327, 31-33, 37 f., 57, 91 f. 84
Vgl. sermo 148 Anm. 51.
85
Augustinus zählt hier die vier Kardinaltugenden auf, die auf vorplatonische Ursprünge zurückgehen dürften, aber durch Platons „Staat“ (IV 427 ff. u.ö.) klassisch geworden sind: IURYQKVL/VRILYDGLDNDLRVXYQKDMQGUHLYDVZIURVXYQK. Cicero vermittelte sie in De inventione II 159-164 in den lateinischen Sprachraum, und Augustinus listet sie des öfteren in seinen Werken auf, allerdings nicht mehr in seinen erhaltenen Predigten: ciu 19,4; c Iul 4,19; en Ps 83,11; ep 155,10-13; Gn adu Man 2,14; mor 1,25; mus 6,50-54; trin 6,6; 14,12. Vgl. U. KLEIN, Kardinaltugenden: HWP 4 (1976) 695 f. 86
Vgl. Phil 2,13; AUG lib arb III 16,46,156. Pío DE LUIS [BAC 443 (1983) 373 Anm. 4] merkt an, daß die Unterscheidung zwischen velle und posse ein typisches Thema der pelagianischen Kontroverse gewesen sei. Da es aber biblisch begründet ist und Augustinus es auch schon in seiner Frühschrift De libero arbitrio (383-395) behandelt [vgl. Nello CIPRIANI, Libero arbitrio (De –): AugL 3 (2004-2010) 961-971], gibt es keinen eindeutigen Hinweis auf die Einordnung von sermo 150 in die Zeit des Pelaginianismus. Vgl. auch Pío DE LUIS, Nota complementaria 5. El poder de la voluntad: BAC 443 (1983) 828. 87
Vgl. Apg 17,32.
88
Vgl. Mt 13,4.19 parr.; Apg 17,18. Zu Augustins Verständnis des Predigers als Sämann des Wortes vgl. weiterhin disc chr 14; s 5,1; 73,3; 101,4; 152,1; PELLEGRINO: NBA 29 (1979) LXXII = HILL 1 (1990) 99. 89
90
Vgl. Mt 13,5.8.20.23 parr.
Vgl. Ps 35,10: „bei dir ist die Quelle des Lebens“; Joh 4,14 (Christus am Jakobsbrunnen): „das Wasser, das ich ihm gebe, wird in ihm zur sprudelnden Quelle für das ewige Leben werden“; 6,35: „wer an mich glaubt, wird keinen Durst mehr haben“; Apok 21,6: „ich bin das Alpha und das Omega, ich werde
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den Dürstenden umsonst aus der Quelle des lebendigen Wassers trinken lassen“. 91
Vgl. Ex 17,6; Num 20,11; 1 Kor 10,4. Die paulinische Deutung des mosaischen Quellwunders in der Wüste geht (1) von der grundlegenden Vorstellung aus, daß Gott Vater absolut unsichtbar ist und daher auch im Alten Testament alle Theophanien Gott Sohn zum Subjekt haben. Konsequenterweise ist es auch der Sohn, der das Volk Israel bei seiner Wüstenwanderung geleitet und wunderbar erhält. Hinzu kommen (2) die von Augustinus einleitend (vgl. Anm. 90) angedeuteten Bibelstellen, an denen Gott als Quelle des Lebens gepriesen wird bzw. an denen sowohl der inkarnierte als auch der auferstandene Christus sich selbst als Quelle bzw. Wasser des Lebens bezeichnet. Diese biblisch begründete Auslegung des atl. Wunders hat daher in der Väterliteratur lange Tradition und war ein besonders beliebtes Heilsmotiv in der frühchristlichen Kunst (dort gegebenenfalls auch Petrus darstellend, dem ab dem 4. Jh. ein ähnliches Quellwunder mit deutlichem Taufbezug zugeschrieben wird: er habe im Mamertinischen Kerker in Rom mit aus dem Tarpejischen Felsen geschlagenen Wasser seine Gefängniswärter Processus und Martinianus getauft. Vgl. Martyrium beati Petri apostoli a Lino episcopo conscriptum 5 (LIPSIUSBONNET I 6-7) und Acta SS. Processi et Martiniani (ActaSS Iul. I 303-305); Erich BECKER, Das Quellwunder des Moses in der altchristlichen Kunst, Straßburg 1909; Paul STYGER, Neue Untersuchungen über die altchristlichen Petrusdarstellungen: RQ 27 (1913) 17-74, bes. 37-44 und 52-59; Georg STUHLFAUTH, Die apokryphen Petrusgeschichten in der altchristlichen Kunst, Berlin-Leipzig 1925; Paul VAN MOORSEL, Il miracolo della roccia nella letteratura e nell’arte paleocristiane: RivAC 40 (1966) 221-251; Hanspeter SCHLOSSER, Quellwunder: LCI 3 (1971) 487; Ernst DASSMANN, Sündenvergebung durch Taufe, Buße und Martyrerfürbitte in den Zeugnissen frühchristlicher Frömmigkeit und Kunst = MBTh 36 (1973) 196-208; Anna Maria NIEDDU, Miracolo della fonte: Temi di iconografia paelocristiana, cura e introduzione di Fabrizio BISCONTI = SSAC 13 (2000) 216-219; Jutta DRESKEN-WEILAND, Bild, Grab und Wort. Untersuchungen zu Jenseitsvorstellungen von Christen des 3. und 4. Jahrhunderts, Regensburg 2010, 119-162; unten Anm. 92-93; Abb. 9-10. 92
Vgl. s 352,3: denique percussa est ipsa petra ligno, ut aqua deflueret: virga enim percussa est. Quare ligno, non ferro, nisi quia crux ad Christum accessit;
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Io eu tr 26,12: percussa est petra de virga bis; gemina percussio, duo ligna crucis significat; ebenso 28,9 und qu 4,35; c Faust 16,17: sicut ergo Moyses petram virga percutiens de dei uirtute dubitauit, ita ille populus, qui sub lege per Moysen data tenebatur, Christum ligno crucis adfigens eum uirtutem dei esse non credidit; en Ps 77,13: virga lignum passionis. Diese Interpretation scheint Augustins originale Idee zu sein. Sie basiert, wie man an s 352,3 sieht, auf der schon ntl. und dann in der ganzen Kirche gebräuchlichen Identifizierung des Materials Holz mit dem Kreuz und der synonymen Verwendung beider Begriffe, z.B. Apg 5,30: „den ihr ans Holz gehängt habt“. Ebenfalls schon ntl. Ursprungs und weitaus verbreiteter ist die Identifizierung des Stabes des Moses (Num 21,8-9) mit dem Kreuz Christi in Joh 3,14: „wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muß der Menschensohn erhöht werden“; vgl. trin 3,20. Sie mag bei der Deutung von Num 20,11 Pate gestanden haben. 93
Vgl. s 133,5; 191,1; 213,1; 217,1; 233,2; 270,2; 289,5; 304,2; ciu 10,3,2; praed sanct 30; Io eu tr 13,8; en Ps 35,15. 94
Augustinus schließt damit äußerst elegant den Kreis zum Ausgangspunkt seiner Erörterung: Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit (1 Kor 1,22-24). 95
Ructare bzw. eructare = rülpsen empfindet man heute als ein eher unfeines Wort. In der Antike ist es zwar ebenfalls plastisch, weil es an das körperliche Aufstoßen erinnert, bedeutet aber recht allgemein „ausstoßen, hervorbringen, hervorgehen lassen“ in vielerlei, auch metaphorischem Kontext. Die lateinische Bibel übersetzt damit Ps 18,3 „dies diei eructat uerbum, et nox nocti annuntiat scientiam“; Ps 44,2 „eructavit cor meum verbum bonum“; Ps 118,171 „eructabunt labia mea hymnum“; Mt 13,35 „aperiam in parabolis os meum eructabo abscondita a constitutione mundi“. Sie folgt dabei in allen Fällen dem griechischen Text der Septuaginta bzw. des Neuen Testament, der dort das Wort HMUHXY JRPDL bzw. HM[HUHXYJRPDL hat, während die hebräische Bibel verschiedene andere Worte verwendet. Augustinus benutzt das Wort häufig, z.B. s 95,1: „Scripturas sanctas exponentes vobis quasi panes frangimus vobis. Vos esurientes accipite et saginam laudis corde eructuate“ oder Io eu tr 36,1 „[Iohannes] hoc ructabat quod biberat. non enim sine causa de illo in isto ipso euangelio narratur, quia et in conuiuio super pectus domini discumbebat. de illo ergo pectore in secreto bibebat; sed quod in secreto bibit, in manifesto eructauit“.
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Vgl. c Iul imp 2,7: anima nostra deo sitit cui dicit: diligam te, Domine, virtus mea (Ps 17,2).
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Vgl. ciu 14,28; en Ps 35,10; 57,18; 112,1; Io eu tr 2,4; 14,3; lib arb 3,72; s 141,2; Dolbeau 26,32 (= 198auct); Mai 126,7 (= 68); Pierre-Marie HOMBERT, Gloria gratiae. Se glorifier en Dieu, principe et fin de la théologie augustinienne de la grâce (= Collection des Études Augustiniennes, Série Antiquité 148), Paris 1996, 237 mit Anm. 265: „L’antithèse accipere – sibi tribuere, est une constante en la matière.“ 98
Vgl. ep 120,6.
99
Vgl. Ps 139,8; Jer 16,19.
100
101
Vgl. ep 155,8.
Die Theologie des Christus via et patria geht, wie der folgende § 10 ausdrücklich zitiert, auf Christi Selbstaussage in Joh 14,6 zurück: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ Am prägnantesten formuliert Augustinus dieses bei ihm sehr beliebte Theologumenon in s 123,3: „Als Gott ist Christus die Heimat, zu der wir gehen, als Mensch ist Christus der Weg, auf dem wir gehen; wir gehen zu ihm, und wir gehen auf ihm“ (Deus Christus patria est quo imus, homo Christus via est qua imus, ad illum imus, per illum imus). Möglicherweise hat diese Theologie ihren Ursprung an Weihnachten, denn s 123,3 liest sich inhaltlich und stilistisch wie ein Abschnitt aus einer Weihnachtspredigt, und an Weihnachten zitiert Augustinus sie besonders häufig: s 189,2.4; 190,4; 191,1; vgl. Hubertus R. DROBNER, Augustinus von Hippo, Predigten zum Weihnachtsfest (Sermones 184196). Einleitung, Text, Übersetzung und Anmerkungen (= Patrologia 11), Frankfurt 2003, 65-69. Besonders sympathisch ist in diesem Kontext Augustins Deutung des Esels an der Krippe in Bethlehem: „Zwei Tiere sollen an die Krippe herantreten, zwei Völker: Der Ochse erkannte nämlich seinen Besitzer, und der Esel die Krippe seines Herrn (Jes 1,3). Schau auf die Krippe: schäme dich nicht, das Reittier des Herrn zu sein. Du wirst Christus tragen und nicht irregehen, wenn du auf dem Weg gehst: auf dir sitzt der Weg. Erinnert ihr euch an jenes Eselsfüllen,
210
Sermo 150
das dem Herrn zugeführt wurde? Keiner schäme sich, das sind wir. Auf uns sitze der Herr und rufe uns, wohin er will. Wir sind sein Reittier, wir gehen nach Jerusalem. Wenn er auf uns sitzt, werden wir nicht niedergedrückt, sondern erhoben; wenn er uns führt, gehen wir nicht in die Irre: zu ihm gehen wir, durch ihn gehen wir, wir gehen nicht zugrunde“ (s 189,4). Vgl. weiterhin unten Anm. 111-114; ench 21; ep 55,13; Io eu tr 42,8; MarieAnne VANNIER, L’apport des nouveaux sermons à la christologie: Augustin prédicateur (395-411). Actes du Colloque International de Chantilly (5-7 septembre 1996), édités par Goulven MADEC (= Collection des Études Augustiniennes, Série Antiquité 159), Paris 1998, 277 f.; Goulven MADEC, Le Christ de saint Augustin. La patrie et la voie. Nouvelle édition, Paris 2001, 31-44. 102
Vgl. trin brev 13,8: Perfectam beatitudinem nisi in aeterna vita esse non posse. 103
Vgl. s 99,7; 175,2.
104
Vgl. Apok 21,4.
105
Vgl. Apok 20,4-5.
106
Vgl. Mt 25,41.46.
107
Vgl. Joh 5,40.
108
Vgl. ciu 11,11; 14,25; Io eu tr 22,3; s 84,1; 306,6-7.9-10; 346,1; Marie-François BERROUARD: BAug 72 (21988) 320 f. Anm. 11: „Der Gedanke steht Cicero, De republica 6,3,14 nahe; vgl. Pierre COURCELLE, La posterité chrétienne du Songe de Scipion: REL 36 (1958) 208 f.“. 109
Vgl. Sir 17,24; Joh 14,6; s 141,1: Veritatem et vitam omnis homo cupit; sed viam non omnis homo invenit. Deum esse quamdam vitam aeternam ... veritatem fixam ...; 306,10: ergo omnes hoc volumus, fratres, vitam et veritatem.
110
Vgl. Prov 3,34 LXX; Anne-Marie LA BONNARDIÈRE, Biblia Augustiniana A.T. Le livre des Proverbes, Paris 1975, 15, 19, 99-100, 123-135, 202-204.
Sermo 150
211
111
Im Deutschen kann man leider die etymologische Verwandtschaft von via und viator nicht bzw. nur holperig nachahmen, wie etwa „Wegbenutzer“. 112
Vgl. en Ps 70,2,3; Io eu tr 34,3; s 141,4; 142,2: via ipsa ad te venit; s Mai 95,5 (= 357/C): via ad nos venit; en Ps 39,18: via nostra venit ad homines.
113
Vgl. Io eu tr 13,4; 22,8; s 142,1; Dolbeau 27,4 (= 360/C); HOMBERT, Gloria gratiae 457-461. 114
Vgl. Anm. 101.
212
Sermo 150
ANHANG
Textvergleich sermones 150,5-6.8 und 156,7 Sermo 150
Sermo 156
Sermo sancti Augustini episcopi habitus ad populum in natali sanctorum martyrum Bolitanorum de Epicureis et Stoicis
Sermo habitus in Basilica Gratiani die natali sanctorum martyrum Bolitanorum de verbis apostoli: Si enim data esset lex quae posset vivificare, omnino ex lege esset iustitia et Ergo, fratres, debitores sumus non carni
5. ... Constituite nunc ante oculos vestros Epicureos, Stoicos et apostolum, quod etiam sic dicere potui, Epicureos, Stoicos, Christianos. Interrogemus prius Epicureos, quae res faciat beatam vitam. Respondent: «Voluptas corporis». ... «Quid dicitis, Epicurei, quae res facit vitam beatam?» Respondent: «Voluptas corporis». «Quid dicitis, Stoici, quae res facit vitam beatam?» Respondent: «Virtus animi».
7. Fuerunt philosophi saeculi huius. Alii putaverunt non esse beatitudinem nisi secundum carnem vivere et bonum hominis voluptatem corporis posuerunt. Isti philosophi Epicurei dicti sunt ab Epicuro quodam auctore et magistro suo; et qui alii similes eorum. Exstiterunt autem alii superbi: quasi a carne se removentes et totam spem beatitudinis suae in anima sua constituentes posuerunt summum bonum in virtute sua. Vocem Psalmi in vobis affectus pietatis agnovit: scitis, nostis, agnovistis quomodo irrisi sint in sancto Psalmo qui confidunt in virtute sua (Ps 48,7). Tales fuerunt philosophi qui Stoici nuncupati sunt. Illi secundum carnem viventes, isti secundum animam viventes, nec illi nec isti secundum Deum viventes. Ideo cum ad urbem Atheniensium, ubi istae philosophorum disciplinae studio et contentione fervebant, venisset apostolus Paulus, sicut in Actibus apostolorum legitur – ubi vos gaudeo nostrum agnoscendo et recolendo praevenire sermonem – sicut ibi scriptum est, contulerunt cum illo quidam philo-
6. Ecce sunt, conferunt cum apostolo. Aliquidne plus habebat apostolus? An vero uni harum duarum sectae necessario consentire deberet, ut etiam ipse causam beatae vitae aut in corpore aut in anima poneret? Numquam poneret Paulus in corpore. Hoc enim magnum est ... 8. Sed cum Stoicis non indecens fortasse luctamen est. ... Quid apostolus? Annuit? Si annuit, annuamus. Sed non annuit. Revocat enim Scriptura eos qui confidunt in virtute sua (Ps 48,7).
Sermo 150 Epicureus itaque in corpore ponens summum bonum, in se spem posuit. Sed etiam Stoicus in animo ponens summum bonum hominis in re quidem meliori hominis posuit, sed etiam ipse in se spem posuit. Homo est autem et Epicureus et Stoicus. Maledictus igitur omnis qui spem suam ponit in homine (Jer 17,5). Quid ergo? Iam constitutis ante oculos nostros tribus, Epicureo, Stoico, Christiano, interrogemus singulos. Dic, Epicuree: Quae res faciat beatum? Respondet: «Voluptas corporis». Dic, Stoice. «Virtus animi.» Dic, Christiane. «Donum Dei.»
213
sophorum Epicureorum et Stoicorum (Act 17,18). Contulerunt cum illo secundum carnem viventes, contulerunt cum illo secundum animam viventes, contulit cum illis secundum Deum vivens. Dicebat Epicureus: «Mihi frui carne bonum est.» Dicebat Stoicus: «Mihi frui mea mente bonum est.» Dicebat apostolus: Mihi autem adhaerere Deo, bonum est (Ps 72,28). Dicebat Epicureus: «Beatus cuius est in fructu voluptas carnis eius.» Dicebat Stoicus: «Immo beatus cuius est in fructu virtus animi eius.» Dicebat apostolus: Beatus cuius est nomen Domini spes eius (Ps 39,5). Errat Epicureus: falsum est enim beatum esse cuius est in fructu voluptas carnis eius. Fallitur et Stoicus: falsum est enim et omnino mendosissimum beatum esse hominem cuius in fructu est virtus animi eius. Beatus ergo cuius est nomen domini spes eius (Ps 39,5) – et quia illi vani sunt et mentiuntur – et non respexit in vanitates et insanias mendaces (Ps 39,5).
214
Sermo 150
Abb. 5: Africa Proconsularis (Ausschnitt) (vgl. S. 159)
Sermo 150
Abb. 6: Athen, Areopag, mit Stoa Poikile (vgl. S. 159 und 197)
215
216
Sermo 150
Abb. 7: Hippo Regius, Rekonstruktion der Basilika mit östlichen Anbauten (vgl. S. 70)
Abb. 8: 1 1bis 2 3 4 5 6 7 8-10
Basilika Krypta, zuvor Zisterne Presbyterium Sakristeien Consignatorium Baptisterium Hof mit Lavacrum, gesäumt von einem Säulenporticus Kleine Thermen Nebenräume, teils mit Mosaikfußböden
Sermo 150
Abb. 8: Hippo Regius, Grundriß der Basilika mit Anbauten (vgl. S. 70)
217
218
Sermo 150
Abb. 9: Quellwunder des Moses, Calixtus-Katakombe, Rom (vgl. S. 207 Anm. 91)
Abb. 10: Ankündigung der Verleugnung, Gefangenführung und Quellwunder Petri, Sarkophag, Lateranmuseum, Rom (vgl. S. 207 Anm. 91)
Sermo 150
Abb. 11: Stadtbibliothek Mainz, Codex I 9, fol. 77r
219
Sermo 150
220
Abb. 12: fol. 77v
Sermo 150
Abb. 13: fol. 78r
221
Sermo 150
222
Abb. 14: fol. 78v
Sermo 150
Abb. 15: fol. 79r
223
224
Sermo 150
Abb. 16: fol. 79v
ABKÜRZUNGEN A. Zeitschriften und Reihen Die Abkürzungen richten sich grundlegend nach: Theologische Realenzyklopädie, Abkürzungsverzeichnis, zusammengestellt von Siegfried M. SCHWERTNER, Berlin-New York 21994. ACO ActaSS AEcR AEPHE.R AGWG.PH NF ALMA ALW AnBoll ANRW Aug. AugL Aug(L) AugM AugSt BAAl BAC BAug BenM BEThL BGL Bl. BLE BORom BSS BT CAG 2 Cass. CCCM
Eduard SCHWARTZ (Hrsg.), Acta Conciliorum Oecumenicorum, Berlin Acta Sanctorum, Antwerpen American ecclesiastical review, Washington D.C. Annuaire de l’École Pratique des Hautes Études. Section des Sciences Religieuses, Paris Abhandlungen der (K.) Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. Neue Folge, Göttingen Archivum Latinitatis medii aevi, Brüssel Archiv für Liturgiewissenschaft, Regensburg Analecta Bollandiana, Brüssel Aufstieg und Niedergang der römischen Welt, Berlin Augustinianum, Rom Augustinus-Lexikon, Basel Augustiniana, Louvain Augustinus magister, Paris Augustinian studies, Villanova/PA Bulletin d’archéologie algérienne, Paris Biblioteca de autores cristianos, Madrid Bibliothèque augustinienne, Paris Benediktinische Monatsschrift zur Pflege religiösen und geistigen Lebens, Beuron Bibliotheca Ephemeridum theologicarum Lovaniensium, Louvain Bibliothek der griechischen Literatur, Stuttgart Blackfriars, Oxford Bulletin de littérature écclésiastique, Toulouse Biserica ortodoxa romîna (romana), Bukarest Bibliotheca sanctorum, Rom Bibliotheca Teubneriana, Leipzig-Stuttgart Corpus Augustinianum Gissense a Cornelio MAYER editum, CDROM, Basel 2004 Cassiciacum, Würzburg Corpus Christianorum. Continuatio Mediaevalis, Turnhout
226 CCL CCOGD CDios CEFR CIL CLCLT-5 CleR CMe CPF CPL3 CRAI CSEL CTun DACL DHGE DoC DR DSp DViv EE EeV FZPhTh GDK GNO GÖK GuL Gym. HJ HoLiKo NF HUTh HWP IP IPM JAC.E JRS JThS
Abkürzungen Corpus Christianorum. Series Latina, Turnhout Conciliorum Oecumenicorum Generalium Decreta, Turnhout La Ciudad de Dios, El Escorial Collection de l’École Française de Rome, Rom Corpus Inscriptionum Latinarum, Berlin Cetedoc Library of Christian Latin Texts, CD-ROM, 5. Auflage, Turnhout 2002 Clergy review, London Christliche Meister, Einsiedeln Collection „Les pères dans la foi“, Paris Eligius DEKKERS / Aemilius GAAR †, Clavis patrum Latinorum, Steenbrugge 31995 Comptes rendus des séances de l’Académie des Inscriptions et Belles-Lettres, Paris Corpus scriptorum ecclesiasticorum Latinorum, Wien Cahiers de Tunisie, Tunis Dictionnaire d’archéologie chrétienne et de liturgie, Paris Dictionnaire d’histoire et de géographie ecclésiastiques, Paris Doctor communis, Rom Downside review, Bath Dictionnaire de spiritualité, ascétique et mystique, doctrine et histoire, Paris Dieu vivant. Perspectives religieuses et philosophiques, Paris Estudios eclesiásticos, Madrid Esprit et vie, Langres Freiburger Zeitschrift für Philosophie und Theologie, Fribourg Gottesdienst der Kirche. Handbuch der Liturgiewissenschaft, Regensburg Gregorii Nysseni Opera, Leiden Geschichte der ökumenischen Konzilien, Mainz Geist und Leben. Zeitschrift für Aszese und Mystik, Würzburg Gymnasium, Heidelberg Historisches Jahrbuch der Görresgesellschaft, München Homiletisch-Liturgisches K(C)orrespondenzblatt, Neue Folge, Nürnberg-Fürth Hermeneutische Untersuchungen zur Theologie, Tübingen Historisches Wörterbuch der Philosophie, Basel Instrumenta Patristica, ’s-Gravenhage Instrumenta Patristica et Mediaevalia, Turnhout Jahrbuch für Antike und Christentum. Ergänzungsband, Münster Journal of Roman studies, London Journal of theological studies, Oxford
Abkürzungen KlT LCI LivWo LJ LuM MA MAAR MAIBL MBTh MD MGH.Ep MHS.C MitrArd NBA NDPAC NHMS NReTh Par. PatSt PdK PL PP PRE PTS RAC RAC.S RAM RBen RCatT REAug RechAug REL RET RevSR RHE
227
Kleine Texte für (theologische und philologische) Vorlesungen, Bonn Lexikon der christlichen Ikonographie, Freiburg/Br. The living word, Alwaye, Kerala Liturgisches Jahrbuch, Münster Liturgie und Mönchtum, Maria Laach Miscellanea Agostiniana, Rom Memoirs of the American Academy in Rome, Rom Mémoires présentés par divers savants à l’Académie (R.) des Inscriptions et Belles-Lettres de l’Institut de France, Paris Münsterische Beiträge zur Theologie, Münster La Maison-Dieu, Paris Monumenta Germaniae historica inde ab a. C. 500 usque ad a. 1500. Epistolae, Hannover Monumenta Hispanica sacra. Serie canónica, Madrid Mitropolia Ardealului, Sibiu Nuova Biblioteca Agostiniana, Rom Nuovo Dizionario Patristico e di Antichità Cristiane, GenuaMailand Nag Hammadi and Manichaean Studies, Leiden Nouvelle revue de théologie, Paris Paradosis. Études de littérature et de théologie ancienne, Fribourg Patristic Studies, Washington D.C. Die Predigt der Kirche, Leipzig Patrologiae cursus completus, Series Latina, Paris Philosophia patrum, Leiden Paulys Real-Encyclopädie der classischen Altertumswissenschaft, Stuttgart Patristische Texte und Studien, Berlin Reallexikon für Antike und Christentum, Stuttgart Reallexikon für Antike und Christentum, Supplement-Bände, Stuttgart Revue d’ascétique et de mystique, Toulouse Revue Bénédictine de critique, d’histoire et de littérature religieuses, Maredsous Revista catalana de teologia, Barcelona Revue des études augustiniennes, Paris Recherches augustiniennes, Paris Revue des études latines, Paris Revista española de teología, Madrid Revue des sciences religieuses, Straßburg Revue d’histoire ecclésiastique, Louvain
228 RivAC RQ SC SDHI SEAug SFS SGLG SHAW.PH SÖAW.PH SSAC StAns StMon StPatr StPM StTeol SVigChr TC Theol(P) ThGl ThH ThWNT TRE TS TU UTS VIEG ViSa VL VS WdF WSt WThJ ZNW ZSKG
Abkürzungen Rivista di archeologia cristiana, Rom Römische Quartalschrift für christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte, Freiburg/Br. Sources chrétiennes, Paris Studia et documenta historiae et iuris, Rom Studia Ephemeridis „Augustinianum“, Rom Spicilegii Friburgensis subsidia, Fribourg Studia Graeca et Latina Gothoburgensia, Göteborg Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-Historische Klasse, Heidelberg Sitzungsberichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-Historische Klasse, Wien Sussidi allo studio delle antichità cristiane, Vatikanstadt Studia Anselmiana, Rom Studia monastica, Montserrat Studia patristica. (z.T.:) Papers presented to (Papers of) the International Conference of Patristic Studies, Berlin (z.T. = TU) Stromata patristica et mediaevalia, Brüssel Studii teologice, Bukarest Supplements to Vigiliae Christianae, Leiden Traditio Christiana, Zürich Théologie, Paris Theologie und Glaube, Paderborn Théologie historique, Paris Theologisches Wörterbuch zum Neuen Testament, Stuttgart Theologische Realenzyklopädie, Berlin Theological Studies. Theological Faculties of the Society of Jesus in the United States, Woodstock/MD Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur, Berlin Untersuchungen zur Theologie der Seelsorge, Freiburg/Br. Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz, Wiesbaden Vite dei santi, Verona Vetus Latina, Freiburg/Br. Vie spirituelle, Paris Wege der Forschung, Darmstadt Wiener Studien, Wien Westminster theological journal, Philadelphia/PA Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde der älteren Kirche, Berlin Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Weimar
Abkürzungen B. Sonstige a. Abb. add Anm. auct bes. cf. coll coni corr d.h. daktyl. ders. / dies. dir. Diss. ebd. ed. éd. / éds. edd. / eds. emend etc. expl f. ff. fig. fol. foll. frg frgg hl. hrsg. / Hrsg. / Hrsgg. inc iter Jh. lat. lin marg Ms. n. Nr. NF
anno Abbildung addidit / addiderunt Anmerkung auctus besonders confer collocavit / collocaverunt conieci / coniecit / coniecerunt correxi / correxit / correxerunt das heißt daktylographisch derselbe / dieselbe(n) directeur / dirigé(é) par Dissertation ebenda edidit / ediderunt / editor éditeur(s) editores / editori / editors emendavi / emendavit / emendaverunt et cetera explicit folgende(r/s) folgende figura folium folia fragmentum fragmenta heilig herausgegeben / Herausgeber incipit iteravit / iteraverunt Jahrhundert lateinisch linea margine manuscriptum / manuscript / manuscrit nota / note Nummer Neue Folge
229
230 NS o. om par. / parr. r rec. red. s s. saec. suppl u.a. u.ö. u. v vgl. vol. z.B.
Abkürzungen Nova Series / Neue Serie / New Series / Neuve Série oben omisit Parallele / Parallelen recto recensuit redigeren sermo / sermones siehe saeculum supplevit / suppleverunt und andere / unter anderem und öfter unten verso vergleiche volumen / volumina / volume zum Beispiel
QUELLEN
A. UNGEDRUCKTE Stadtbibliothek Mainz, Codex I 9, fol. 77r-79v.
B. GEDRUCKTE Acta Martyrum ņņ Acta Martyrum sincera P. Theodorici RUINART opera et studio collecta, selecta, atque illustrata. Accedunt praeterea in hac editione Acta SS. Firmi et Rustici, Verona 1731. ņņ Echte und ausgewählte Acten der ersten Märtirer. Nach den ältesten Ausgaben und Handschriften kritisch gesammelt und beleuchtet durch Theodorich RUINART. Mit einer allgemeinen polemischen Einleitung. Aus dem Lateinischen übersetzt nach der Amsterdamer Ausgabe des Heinrich Wettstein vom Jahre 1713. Der Acten V., des ganzen Werkes VI. Band, Wien 1834. Acta SS. Processi et Martiniani ņņ ActaSS Iul. I (1719) 300-305. AUGUSTINUS (AUG) CAG 2 CLCLT-5 Acad ņņ adn Iob adu Iud bapt beata u breuic b uid c Adim
Corpus Augustinianum Gissense a Cornelio MAYER editum, CD-ROM, Basel 2004. Cetedoc Library of Christian Latin Texts, CD-ROM, 5. Auflage, Turnhout 2002. De Academicis, ed. W. M. GREEN: CCL 29 (1970) 3-61. Contra Academicos (vel De Academicis) Bücher 2 und 3. Einleitung und Kommentar von Therese FUHRER = PTS 46 (1997) Adnotationes in Iob, ed. Iosephus ZYCHA: CSEL 28/2 (1895) 509-628. Adversus Iudaeos: PL 42, 51-64. De baptismo, ed. Michael PETSCHENIG: CSEL 51 (1908) 145-375. De beata vita, ed. Iosephus ZYCHA: CSEL 63 (1922) 89-116. Breviculus conlationis cum Donatistis, ed. Serge LANCEL: CCL 149 A (1974) 259-306. De bono viduitatis, ed. Iosephus ZYCHA: CSEL 41 (1900) 305-343. Contra Adimantum Manichaei discipulum, ed. Iosephus ZYCHA: CSEL 25 (1892) 115-190.
232 c adu leg c ep Parm
c Faust c Iul c Iul imp c litt Pet c Sec cath fr cat rud ciu ņņ
conf Cresc disc chr diuin daem diu qu en Ps ench ep ep Io tr ņņ
Quellen Contra adversarium legis et prophetarum, ed. Klaus-D. DAUR: CCL 49 (1985) 35-131. Contra epistulam Parmeniani libri tres: Traités anti-Donatistes I. Traduction de G. FINAERT, introduction et notes par Yves M.-J. CONGAR: BAug 28 (1963) 193-481. Contra Faustum Manichaeum, ed. Iosephus ZYCHA: CSEL 25 (1892) 251-797. Contra Iulianum: PL 44, 641-874. Contra Iulianum opus imperfectum, ed. Michaela ZELZER = CSEL 85/1 (1974) [I-III]. Contra litteras Petiliani, ed. Michael PETSCHENIG: CSEL 52 (1909) 3227. Contra Secundinum Manichaeum, ed. Iosephus ZYCHA: CSEL 25 (1892) 905-947. Ad catholicos fratres, ed. Michael PETSCHENIG: CSEL 52 (1909) 231322. De catechizandis rudibus, ed. I. B. BAUER: CCL 46 (1969) 121-178. De civitate Dei, ed. Bernardus DOMBART et Alphonsus KALB, 2 vol., Stuttgart 1928-1929 = CCL 47-48 (1955). La Cité de Dieu, livres XIX-XXII: Triomphe de la Cité céleste. Texte de la 4e édition de B. DOMBART et A. KALB, introduction et notes par G. BARDY, traduction française de G. COMBÈS = BAug 37 (1960). Confessiones, ed. Luc VERHEIJEN = CCL 27 (1981). Ad Cresconium grammaticum partis Donati, ed. Michael PETSCHENIG: CSEL 52 (1909) 325-582. De disciplina christiana, ed. R. VANDER P LAETSE: CCL 46 (1969) 201224. De divinatione daemonum, ed. Iosephus ZYCHA: CSEL 41 (1900) 599618. De diversis quaestionibus octoginta tribus, ed. Almut MUTZENBECHER: CCL 44 A (1975) 11-249. Enarrationes in Psalmos, ed. Eligius DEKKERS et Iohannes FRAIPONT = CCL 38-40 (1954-1956). Enchiridion de fide spe et caritate, ed. E. EVANS: CCL 46 (1969) 49114. Epistulae, ed. Al. GOLDBACHER = CSEL 34/1 (1895), 34/2 (1898), 44 (1904), 57 (1911). Commentaire de la Première Épître de S. Jean. Texte latin, introduction, traduction et notes par Paul AGAËSSE = SC 75 (1961). Homélies sur la première épître de saint Jean. In Iohannis epistulam ad Parthos trctatus decem. Texte critique de John William MOUNTAIN. Traduction de Jeanne LEMOUZY †. Introduction et notes de Daniel DIDEBERG = BAug 76 (2008).
Quellen exp prop Rm Gn adu Man Gn litt Io eu tr ņņ ņņ ņņ ņņ lib arb mor mus perf iust praed sanct qu s ņņ ņņ ņņ
ņņ ņņ ņņ ņņ
233
Expositio quarundarum propositionum ex epistula apostoli ad Romanos, ed. Johannes DIVJAK: CSEL 84 (1971) 3-52. De Genesi adversus Manichaeos, ed. Dorothea WEBER = CSEL 91 (1998). De Genesi ad litteram, ed. Iosephus ZYCHA: CSEL 28/1 (1894) 3-435. In Iohannis evangelium tractatus, ed. R. WILLEMS = CCL 36 (1954). Homélies sur l’Évangile de saint Jean I-XVI. Traduction, introduction et notes par Marie-François BERROUARD = BAug 71 (1969). Homélies sur l’Évangile de saint Jean XVII-XXXIII. Traduction, introduction et notes par Marie-François BERROUARD = BAug 72 (21988). Homélies sur l’Évangile de saint Jean XXXIV-XLIII. Traduction, introduction et notes par Marie-François BERROUARD = BAug 73 A (1988). Homélies sur l’Évangile de saint Jean CIV-CXXIV. Traduction, introduction et notes par Marie-François BERROUARD = BAug 75 (2003). De libero arbitrio, ed. W. M. GREEN: CCL 29 (1970) 211-321. De moribus ecclesiae Catholicae et de moribus Manichaeorum libri duo, rec. Johannes B. BAUER = CSEL 90 (1992). De musica: PL 32, 1081-1194. De perfectione iustitiae hominis, ed. Carolus F. URBA / Iosephus ZYCHA: CSEL 42 (1902) 3-48. De praedestinatione sanctorum ad Prosperum et Hilarium: PL 44, 959992. Quaestiones in Heptateuchum, ed. I. FRAIPONT: CCL 33 (1958) 1-377. Sermones ad populum Patrologiae cursus completus. Accurante Jacques-Paul MIGNE, Series Latina 38 (1841). Patrologiae cursus completus. Accurante Jacques-Paul MIGNE, Series Latina 39 (1841). A Library of Fathers of the Holy Catholic Church, anterior to the division of the East and West 20: Sermons on Selected Lessons of the New Testament by S. Augustine vol. II: S. John, Acts, Romans, 1 Corinthians, Galatians, Ephesians, Philippians, 1 Thessalonians, 1 Timothy, Titus, James, 1 John, Oxford 1845. Sancti Augustini sermones post Maurinos reperti. Probatae dumtaxat auctoritatis nunc primum disquisiti, in unum collecti et codicum fide instaurati studio et diligentia Germani MORIN = MA 1 (1930). Amador DEL FUEYO, Obras de San Agustín en edición bilingüe, tomo X: Homilias = BAC (1952). Amador DEL FUEYO, Obras de San Agustín en edición bilingüe, tomo VII: Sermones. Traducción y prólogo = BAC (21958). Amador DEL FUEYO, Obras de San Agustín en edición bilingüe, tomo X: Homilías = BAC (21965).
234 ņņ ņņ ņņ ņņ ņņ ņņ ņņ
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1-150
8 29/B
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REGISTER A. Bibel Seitenangaben mit / verweisen auf wörtliche Bibelzitate in den Predigttexten Augustins
Bergpredigt 102-104, 137 Einheit und Widerspruchslosigkeit der beiden Testamente 104 f., 144 Itala, Codices 194
Schwierigkeiten im Verständnis der Hl. Schrift mit unermüdlicher Geduld auf den Grund gehen 146 Vulgata 193, 208 - variae lectiones 90
1. Altes Testament Biblia Hebraica Septuaginta (LXX) Genesis 3,3 17,11
208 200, 208
90 139
12,15-16 14,4-19 30,6 1 Samuel 7,3 Job 21,9
Exodus 17,6 20,12
207 90
Leviticus 11,2-19 11,3-8 12,3 19,18 26,41
139 100 139 147 f. 139
Numeri 20,11 21,8-9
207 f. 208
Deuteronomium 10,16
139
137 139 139 164/165 91
Psalmen (Zählung nach Vulg) 1,2 100, 139 17,2 180/181, 209 18,3 208 23,1 138 30,20 140 33,9 140 35,10 206 44,2 208 45,2 182/183 48,7 161, 176/177, 180/181 50,3 90 56,8 196 88,16-18 182/183 88,33 91 93,12 182/183
258
Register
107,2 108,2 118,1 118,171 119,4 135,4 135,7 139,8 143,15
196 149 200 208 149 90 90 209 182/183
Sprüche (Proverbia) 3,34 LXX 6,17 21,20 21,20 LXX Weisheit (Sapientia) 2,1 2,5 2,8-9
211 149 100 112/113
174/175, 204 174/175 174/175
8,1
201
Jesus Sirach 17,24
210
Jesaja 1,3 22,13 66,24
209 174/175 184/185
Jeremias 4,4 16,19 17,5
139 209 178/179, 180/181, 205
Ezechiel 8,7 8,16
145 145
1 Esdras 5,61
140
2. Neues Testament Matthäus 5-7 5,16 5,25 5,43 5,43-44 5,43-46 5,16 5,43 5,44 5,45 6,1 6,1-4 6,1-18 6,3 6,4 6,3
103 99, 104, 118/119, 122/123 147 126/127 128/129, 145 102, 105 102, 137, 145 105, 148 148 149 102, 104, 118/119, 122/123, 137, 145 99 204 124/125 118/119, 120/121 102, 105
6,4 6,19-20 7,6 9,24 12,33 13,3-8 parr. 13,3-23 parr. 13,4 13,5 13,8 13,8 par. 13,19 parr. 13,20 13,23 parr. 13,35 13,38 13,39 16,19
145 82 203 91 64 196 195 206 206 206 196 206 206 206 208 195 147 114/115, 142
259
Register 17,1 parr. 18,8 18,18 18,29 19,16 parr. 19,17 19,20 parr. 19,29 22,37 22,37-40 22,38-40 parr. 22,39 23,8 23,8-10 23,10 24,31 25,1-13 25,41 25,46
142 94 114/115 146 184/185 184/185 184/185 68 105, 128/129 148 105 105, 128/129 89 146 89 142 100, 105, 145 94, 210 210
Markus 5,37 par. 12,30-31 13,3 13,27 14,33
142 148 142 142 142
Lukas 6,27-28 8,11 10,27 12,58 15,15-16 16,19-31 23,34
148 194 148 147 203 161, 204 126/127
Johannes 3,14 4,14 4,36 5,40 6,35 9,2-3
208 206 195 210 206 90
11,11 14,6 21,15-19
91 186/187, 209 f. 47
Apostelgeschichte 1 44, 55 f. 1-2 44, 55 2 45, 55 f. 2,4 88 2,41 48, 88 4 56 4,31-35 45, 56 4,32 48 5 88 5,1-11 43, 89 5,4 74/75, 94 5,9 72, 89 5,30 208 6-7 46 7 46, 56 7,57(58) 148 7,59 126/127 8 57 8,4-25 46, 55 9 46 f., 55 f., 88 9,1-22 145 10 47, 55f .,102, 143 10,9-16 137 10-11 43, 102 f., 137 10,11-13 108/109 10,13 103, 108/109, 112/113 10,15 116/117 10,16 137, 144 10,20 143 10,28 116/117 10,45 143 11 143 11,1-18 104 11,9 116/117 13 57 13,16-25 47, 56 15 57 15,6-21 143
260 17 17,4 17,16-34 17,18 17,32 17,34 22,3-21 25 26,2-18 27 28 Römer 1,21-22 2,4 2,25-29 2,29 6,23 12,20 12,21 13,8 13,13 14,20 14,21 1 Korinther 1,2 1,22-24 3,9 3,17 4,16 5,8 9,11 10,4 10,25-26 10,27-28 10,33 11,1 11,30 11,31-32 15,18 15,20
Register 56 196 43, 159 160, 164/165, 178/179, 194, 201, 206 164/165, 206 164/165, 196 145 55 145 55 55
182/183 149 135 139 90 105 f., 130/131 149 136 f. 141 110/111 137 f.
136 162/163, 180/181, 208 195 93 120/121, 195 135 194 207 110/111 110/111 124/125 120/121 74/75, 90 76/77 91 91
15,32 15,33
161, 174/175, 176/177 203
2 Korinther 1,1
136
Galater 1,10 1,15-16 1,22-24
124/125 145 122/123
Epheser 1,1 2,2 2,19 4,24 4,27 5,6 5,23 5,29 6,3
136 148 136 136 148 148 140, 142 f. 140, 142 f. 90
Philipper 2,13 4,17
206 196
Kolosser 1,18 1,24 2,1 2,16 2,16-17 2,17
140, 142 f. 140, 142 f. 135 135 110/111 110/111
1 Thessalonicher 4,13-15 1 Timotheus 2,1 2,1-2 4,3-4 2 Timotheus 4,1-8
91
99 f. 128/129 141 47
261
Register Titus 1,15
110/111
Hebräer 9,9-26 12,6
135 91
Jakobus 4,6
184/185
1 Petrus 5,5 5,8
184/185 147
2 Petrus 3,4
Judas 1,7 Apokalypse 2,11 11,15 20,4-5 20,6 20,14 21,4 21,6 21,8 22,5
94
90 149 210 90 90 210 206 90 149
91
B. Antike und mittelalterliche Autoren und Werke Acta Martyrum
84
Acta SS. Processi et Martiniani Acta Sanctorum (ActaSS)
207
141
Breviculus conlationis cum Donatistis (breuic) 3,10 195
192, 207 Confessiones (conf) 10,6,8 10,29 10,31
AUGUSTINUS (AUG) CAG 2 CLCLT-5
Adversus Iudaeos (adu Iud) 7
48, 91, 93, 197 f. 91
Ad catholicos fratres (cath fr) 30
57 137
Ad Cresconium grammaticum partis Donati (Cresc) 57 1,15 194 3,29,33 82
Contra Adimantum Manichaei discipulum (c Adim) 90, 144 12 144 14-15 137 14,1 137 Contra adversarium legis et prophetarum (c adu leg) 2,42 144 Contra epistulam Parmeniani (c ep Parm) 2,20
Adnotationes in Iob (adn Iob) 29 39
145 137
Ad Simplicianum (Simpl) 2,1,1
137
140 199 199
204
Contra Faustum Manichaei (c Faust) 135 1,2 144
262
Register
4,11 6,6 6,7 12,11 12,22 12,36 16,17 19,6 19,24 20,10 22,93 31,3 32,3 32,7
135 144 203 135 137 101 208 135 147 203 137 137 135 135
Contra Iulianum (c Iul) 4,19
206
Contra Iulianum opus imperfectum (c Iul imp) 2,7 209 Contra litteras Petiliani (c litt Pet) 57 Contra Secundinum Manichaeum (c Sec) 22 137 De Academicis (Acad) 1,5 1,19 3,16 3,41 De baptismo (bapt) 4,18 6,33 De beata vita (beata u) 2,7 2,10 De bono viduitatis (b uid) 9,12 11,14
202 199 138 202 198
203 203 158, 198 201 199
93 93
De cathechizandis rudibus (cat rud) 21,37 101 De civitate Dei (ciu) 5,11 5,14 7,23 7,29 8,3 8,3-4 8,16 9,4 10,3,2 10,6 11,11 12,14 14,25 14,28 18,2 18,9 18,41 19,1-2 19,3,1 19,4 20,5 22,8,10
57 202 144 202 202 201 195 138 198 208 141 210 195 210 209 195 195 198, 201 198 201 206 144 66, 70
De disciplina christiana (disc chr) 14 206 De diversis quaestionibus octoginta tribus (diu qu) 39 137 59 100 De divinatione daemonum (diuin daem) 14
144
De doctrina christiana (doctr chr) 3,24 149 4,3 134 4,32 146
263
Register De Genesi adversus Manichaeum (Gn adu Man) 1,40 137 2,14 206 De Genesi ad litteram (Gn litt) 10,25,43 12,11,24
137 137
De libero arbitrio (lib arb) 3,72 1,14,30 2,9,26 3,16,46,156
206 209 199 199 206
De moribus ecclesiae catholica et de moribis Manichaeorum (mor) 1,25 206 2,72 94 De musica (mus) 6,50-54
206
De perfectione iustitiae hominis (perf iust) 8,18 15,36
149 149
De praedestinatione sanctorum ad Prosperum et Hilarium (praed sanct) 7,12 143 30 208 De sancta virginitate (uirg)
93
De sermone Domini in monte (s dom m) 100, 132, 137 2,6 145 2,8-9 145 2,69 203 De spiritu et littera ad Marcellinum (spir et litt) 10 141
36,44
149
De trinitate (trin) brev 13,8 3,20 4,14 4,23 6,6 13,7-8 13,7-9 14,12
57 210 208 141 141 206 199 201 206
Enarrationes in Psalmos (en Ps) 57-59 3,5 137 7,12-14 149 13,4 137 17,3 149 30 II 2,5 137, 142 30 II 3,6 139 32 II 2,15 200 33,2,1 137 34 II 15 137 35,1 148 35,10 209 35,15 208 36/3 133 36/3,5 100 39,18 211 41,7 139 42,8 204 44,28 144 44,29 137 48,2,1 139 49,9-11 144 57,4 138 57,8 46 57,18 209 58 I 16 137 58,2,1 195 59,2 144 61,1 139 65,3 144 66,7 204
264 70,1,9 70,2,3 73,16 73,25 77,13 78,14 83,11 86,4 89,11-12 93,20 96,13 96,2 103 III 2 103/4 103/4,19 108,1 108,18 112,1 118 I 1 118,12,2 120,8-10 123,5 128,4 129,4 134,18 136,15 138,7 140,18 141 141,1 147,1-12 147,11 147,17 148,3 149,13
Register 204 211 137 202 208 149 206 144 145 138 137 47, 55, 204 102, 137, 142, 144 133 100 142 142, 195 209 199 f. 204 145 137 203 148 204 145 203 138 133 100 100 90 204 139 137
Enchiridion de fide spe et caritate (ench) 21 210 Epistulae (ep) 55,13 78,5 94
57 f. 210 144 71
95 102,36 118,12 118,21 120,6 130,13,24 140,74 ff. 149,12-13 149,13 155 155,8 155,9 155,10-13 192,1 196 196,3 211,11 218,2
71 144 197 197, 201 209 199 100 99 99 156 209 205 206 137 135 135 146 205
In epistulam Iohannis ad Parthos tractatus (ep Io tr) 59, 89 1 prol 139 2 55 2,1 45, 55, 88 2,3 88 2,8 195 4,5 205 5,4 146 5,10 149 6,3 145 7,1 88 8,2 88 8,4 149 8,10 149 8,11 149 9,5 91 Expositio quarundarum propositionum ex epistula apostoli ad Romanos (exp prop Rm) 71 149 In Iohannis euangelium tractatus (Io eu tr) 57-59
265
Register 2,4 3,1 6,18 6,3 7,2 7,11 7,14 12,14 13,4 13,8 14,3 22,3 22,5 22,8 26,5 26,12 26,17 28,9 34,3 36,1 42,8 50,12 51,12 118,4 124,5
209 195 44, 55 146 139 89 142 204 211 208 209 210 90 211 139 208 141 208 211 208 210 142 145 142 142
Quaestiones in Heptateuchum (qu) 57 4,35 208 5,13-14 145 Sermones ad populum (s) 1 1,1 1,5 2,3 2,5 4,1 4,8 4,12-13 4,19 4,20-21 4,25 4,26
57-59 144 136 136 91 136 136 91 136 137 136 136 195
4,33-34 5,1 6,1 6,7 7 7,3 8 ĺ Frangipane 1 9,3 9,5 9,8 9,15 9,17 12 12,2 13,2 16/A ĺ Denis 20 18,2 (= 260/D) 23,17 32,22 37,27 41,4 45,2 45,10 47,13 47,18 48,8 49,1 50 51,14 52,3 52,6 54,1 60/A ĺ Mai 26 65,3 68 ĺ Mai 126 72auct ĺ Dolbeau 16 73,3 75 76,1 81,3 84,1 91,9 93,1
136 206 136 136 154 146 138, 148 136 91 136 204 144 144 205 146 146 145 195 146 82 91 99, 137, 144 195 136 136 144 101 146 141 99 137
206 98 142 195 210 146 93
266 93,2 ff. 93,14 94/A ĺ Caillau 2,6 95,1 99,7 101,1 101,3 101,4 107/A ĺ Lambot 5 109,2 112,6 113/A ĺ Denis 24 119 123,3 125,2 125,9 133,5 141,1 141,2 141,4 142,1 142,2 142auct ĺ Dolbeau 7 145 145,2 147 148 148,1 148,2 149,4 149,9 149,10 149,11 149,16 149,17 150,7-11 151-156 152,1 156 156,7 157,1 157,6 159,4
Register 100 137, 144 146, 208 210 194 196 206 148 203 f. 63 209 91 137 208 210 209 211 211 211 157 146 63 63, 98 90 91 100 141 141 136 146 99 194 157 206 157 f., 191 195, 202, 205 204 204 139 f.
159/B ĺ Dolbeau 21 162/C ĺ Dolbeau 10 175,2 210 177,10 201 179,7 193 189 ĺ Frangipane 4 190,4 209 191,1 208 f. 196/A ĺ Étaix 2 197 64 198/A 64 198auct ĺ Dolbeau 26 201,7 204 205,2 204 206,1-2 204 207,1 204 207,3 204 208,1 204 209,2 204 210,9 204 213 ĺ Guelferbytanus 1 208 217,1 208 222 136 224,3 89 227 43, 55, 88, 143 228,1 136 228,2 89 229/E ĺ Guelferbytanus 9 229/G ĺ Guelferbytanus 11 229/U ĺ frg Lambot 4 231,2 141 233,2 208 240-243 63, 71 241,6 199 243 71 243,5 141 251 63 251,7 148 259 100 f. 259,2 101 259,6 101 260 63, 71 264,6 204
Register 265 55 265,1 44, 55 266,6 137 269 134 269,1 136 269,4 134 270,1 89 270,2 208 272 143 272/B ĺ Mai 158 278 47, 55 f., 88, 98 278,1 46, 55 279 47, 56 279,1 46 279,13 144 280,1 136 283auct ĺ Dolbeau 15 284,1 136 285 157 287,1 91 288,2 91 289,5 208 293/Aauct ĺ Dolbeau 3 293/C ĺ Mai 101 293/D ĺ Guelferbytanus 22 295,2,2 142 299/Aauct ĺ Dolbeau 4 304,2 208 306 156 306,6-7 210 306,9-10 210 306,10 210 313/B ĺ Denis 15 313/G ĺ Morin 2 315 56 315,1 44, 46, 55, 88 316,3 146 318 56 318,1 46 319/A ĺ frg Verbraken 40 325 67, 70 325,1 69 325,2 69
267 326 68 326,1 69 326,2 69 335/B ĺ Guelferbytanus 31 335/L ĺ Lambot 22 338,3-4 137, 144 340/A ĺ Guelferbytanus 32 341auct ĺ Dolbeau 22 346,1 210 348,3 202 350/B-C ĺ Haffner 1 und Étaix 3 351,5 204 352,3 208 355,1 195 356 56 356,1 45 357,5 204 357/C ĺ Mai 95 358,6 146, 204 360/C ĺ Dolbeau 27 361,6 204 361,7 203 361,18 204 361,21 204 362,2 195, 203 362,8 91 374 65 374auct ĺ Dolbeau 23 378 55 378,1 45, 55 389,4 82 f. Caillau 2,6 (= 94/A) 190 Denis 15,3 (= 313/B) 137, 142 20,3 (= 16/A) 83 24,3 (= 113/A) 204 Dolbeau 65 3 (= 293Aauct) 64 4 (= 299Aauct) 64 4,6 47 7 (= 142auct) 64 10,13 (= 162/C) 203 15 (= 283auct) 64
268 16 (= 72auct) 64 16,8 137 21,1 (= 159/B) 89, 146 22 (= 341auct) 64 23 (= 374auct) 64 f. 26 (= 198auct) 64 26,1 91 26,8 204 26,32 209 26,56 204 27,4 (= 360/C) 211 Étaix 2,2 (= 196/A) 135 3 ĺ Haffner 1 Fragment Lambot 4 (= frg Verbraken 33 = 229/U) 46, 55 Fragment Verbraken 33 ĺ frg Lambot 4 40 (= 319/A) 146 Frangipane 1,2 (= 8) 146 4,2 (= 189) 209 4,4 210 7 ĺ Dolbeau 3 Guelferbytani 1,1 (= 213) 208 9 (= 229/E) 55 9,2 45, 55 9,4 146 11 (= 229/G) 48 11,5 48 22 (= 293/D) 56 22,1 47 31,5 (= 335/B) 205 32,4 (= 340/A) 89 32,8 146 Haffner 1 und Étaix 3 (= 350 B-C) 201 Lambot 5,6 (= 107/A) 82 f. 22,1 (= 335/L) 136 Mai 19 ĺ Dolbeau 4 26,4 (= 60/A) 202
Register 95,5 (= 357/C) 101,1 (= 293/C) 126,7 (= 68) 158 (= 272/B) Morin 2,3 (= 313/G)
211 136 209 71 67
Speculum (spec) 19 25 31
144 145 90
BARTHOLOMÄUS VON URBINO Milleloquium veritatis
155 152
155, 194 BEDA VENERABILIS In Ezram et Neemiam 1 194 Expositio Actuum Apostolorum 17,18 194 Retractatio in Actus Apostolorum 152 17,18 194 CAESARIUS VON ARLES
154
197, 200 CICERO (CIC) De finibus bonorum et malorum 199 5,12,34 201 De inventione II 159-164 206 De natura deorum (nat deor) 1,95 200 De officiis 1,32,115 142 1,34,124 142 De re publica 6,3,14 210 Hortensius frg. 69 199 Tusculanae disputationes (Tusc) 1,92 91 2,47-51 202 Codex Theodosianus VII 20,3 XI 21,2
82 82
269
Register Corpus Inscriptionum Latinarum VIII Suppl. pars I (1891) 1597, n. 16743 CYPRIAN VON KARTHAGO (CYPR) De lapsis De unitate ecclesiae 4 Epistulae (ep) 4,3-4
84
139 142 92
De lapsu Susannae (De lapsu virginis consecratae) 93 32 93 36 93 38 93 FRANCISCUS DE MAIRONIS (MEYRONNES) In tractatu beati Augustini de Epicureis et Stoicis 152 Gesta apud Zenophilum consularem 82
HORAZ Carmen (carm) 3,11,38 Epistula (ep) 1,4,16
197 91 202
Kalendarium Carthaginiense 157 f., 162, 190, 192 LUCRETIUS CARUS De natura rerum III 211-220 III 436-439 III 455-458 III 580-591
197 202 202 202 202
Martyrium beati Petri apostoli a Lino episcopo conscriptum 5 207 Martyrologium Hieronymianum 69 f., 84, 159, 192 Notitia provinciarum et civitatum Africae, Proconsularis 28 193
Gesta Conlationis Carthaginiensis I 128 193 I 207 193
Novellae Valentinianae 16,1
82
OPTATUS VON MILEVE
82
Glossa Ordinaria ad Act. Apost. XVII, 18
ORIGENES
140
Passio Lucii et Montani
191
GREGOR VON NYSSA (GR NYSS) De tridui spatio
155 152
135
HIERONYMUS (HIER) Commentarium in epistolam ad Titum 195 f. Epistulae (ep) 22 94 Liber interpretationis hebraicorum nominum 195 155 HILDUIN VON SAINT-DENIS Brief an König Ludwig den Frommen 152
Passio sancti Peregrini in urbe Bolitani 158 f. PAULINUS VON MAILAND Vita Ambrosii 54,2
193
PETRUS VON POITIERS Historia Actuum Apostolorum
152
PLATON Politeia IV 427 ff.
206
270 PLOTIN Enneaden 1,4-5
Register
199
POSSIDIUS VON CALAMA (POSS) Indiculum 154 I 155 I 41 152 X4,1-4 59 96, 98 X6 28-30 157 X6 104 X6 105 157 PTOLEMAIOS, KLAUDIOS Geographia 4,3,34
192 159
ROBERTO DE’ BARDI Collectorium IV 99
152
RUPERT VON DEUTZ De divinis officiis IV 7
155 152
SENECA De beata vita
197 199
TERTULLIAN
139 f.
VARRO De philosophia
202 199, 201
Vies des saints
84 f.
ZOSIMOS Neue Geschichte V 41
138
C. Moderne Autoren und Werke ACHELIS ADKIN AIGRAIN ALBARIC ALBERIGO ÁLVAREZ AMORE ANOZ ARBESMANN AUF DER MAUR AVILÈS BARTINA BALZ BARDY BAUER BAVEL, VAN BECKAERT BECKER BEES BEIERWALTES BELSHEIM
192 94 190 43 92 62, 96, 153 84 87, 94 204 191 97 91 81, 90, 132 101, 140 86 90 207 197 199 194
BÉNATOUÏL BERG, VAN DEN BERROUARD
198 145 59, 90, 92, 139 f., 142, 146, 148, 210 207 BISCONTI BLAISE / CHIRAT 94 135 BLUMENKRANZ 139, 147 BOCHET BORI 56 85, 156 BOUHOT 65, 80 BROWN BRUNING 86 63, 71, 79 BRUYNE, DE Bulletin des publications hagiographiques 1890 84 86 CAILLET 93 CAMELOT CAMERON 139 140 CAMPOS 140 CANÉVET
271
Register CARDAUNS 199 Cartes des routes et des cités de l’est de l’Africa 192 f. 68, 84 CAVALLERA CAZZANIGA 93 93 CERESA GASTALDO 80, 188 CHADWICK CHELIUS 13, 59 158, 190-193 CHIESA 146 CIOLINI CIPRIANI 206 198 COLISH 204 COMBÈS COPPIETERS ’T WALLANT 78, 133, 188 f. 205 CORCORAN COURCELLE 140, 204, 210 142 COUTURIER 144 COYLE CREHAN 204 82 CRUCIANI 142 CUTRONE DAHMANI 86 143, 207 DASSMANN 149 DECELLES DE CONINCK 78, 133, 189 101, 134, 144 DECRET DEKKERS / GAAR (CPL3) 13, 59, 190 DELEHAYE 81, 84, 192 78, 133, 189 DEMEULENAERE 192 DESANGES DESANTI 93 204 DESIMONE 190 DESIRA DIDEBERG 59, 81, 88 f., 137 132, 135, 190, 197 DIVJAK 89 DODARO DOIGNON 191, 199, 201 47 f., 64, 78-80, 101, DOLBEAU 132 f., 154, 157, 188-191, 194 DORANDI 197 89, 145, 196 DRECOLL 207 DRESKEN-WEILAND
13, 56 f., 59, 79-81, 83, 87, 133, 140, 142 f., 201, 209 DUCHESNE 84 139 DUCHROW DUMAS 93 133 DUPONT 90 DÜRIG DUVAL, Noël 86, 192 56, 84, 86, 190, 192 DUVAL, Yvette 153 f., 156 f., ELFASSI 162, 188 f., 205 ERLER 197, 202 200 FELDMANN FERGUSON 197 13, 59 FISCHER, Bonifatius 149 FISCHER, Norbert FITZGERALD 139, 204 100 f., 134 FOLLIET 198 FORSCHNER FREDE 13, 59, 194 89, 147, 202 FUHRER 86 FUX GAMBER 192 93 GARCÍA ÁLVAREZ 92 f. GAUDEMET GEEST 62 GEHLEN-SPRINGORUM 62, 87, 96, 153 86 GESSEL GIRARD 90 190 GODDING 198 GOURINAT GRASSHOFF 192 91 GRIMM 13, 59, 80, 87, 91, 194 GRYSON GUI 86 204 GUILLAUME 138 HAASE HAGENDAHL 199 204 HALL 205 HAMMAN HARNACK, VON 81 153 HAYSTRUP 92 f., 133 HEFELE / LECLERCQ DROBNER
272 HILL
66, 80, 89, 102, 122, 126, 134, 137, 143, 145-147, 162, 191, 195 f., 200 f., 203, 206 199, 201 HOLTE HOMBERT 79, 99, 100 f., 132-134, 137, 156, 158, 191, 209, 211 45 HOONDERT HOUTEM, VAN 86 153 HOWE 90 HÜBNER HUMEAU 153, 156 62, 87, 96, 153 HUNINK 198 INWOOD JOLIVET 146 91 JOLLES 82 JONES, H. M. JONES, Howard 197 138, 146 JOURJON 204 KENNEDY KESSLER 204 80, 188 KLEIN, Richard 206 KLEIN, U. KLÖCKENER 80 82 KLOSE 204 KRAUSE KRIEGBAUM 139 71 f., 87, 98 f., KUNZELMANN 100, 133, 156 L’HUILLIER 93 43 f., 58, 133, LA BONNARDIÈRE 156 f., 191, 203-206, 201, 211 LAMBERIGTS 86, 133 55, 63, 68, 70-72, 78 f., 81, LAMBOT 84-86, 88, 98, 132, 154, 189 LAMIRANDE 141-143 86, 191-193 LANCEL 140 LANDSBERG LAPOINTE 84 86 LASSÈRE 92 LÁZARO SÁNCHEZ LECLERCQ 190 59 LEMOUZY 86, 192 LEPELLEY
Register 190 LIETZMANN LIST 188 78, 156, 190 LÖSSL 101 LOVANIENSES LUIS, DE 93, 138, 142, 206 140, 147, 200, 210 MADEC 83, 135, 193, 203 MANDOUZE MANSI 92 70, 85 MAREC 43-48, 81, 134 MARGONI-KÖGLER MARITANO 204 85, 90 MARROU 92 MARTÍNEZ DÍEZ / RODRÍGUEZ MAUCH 90 45, 101, 155, 132, 134 MAURINI 101, 133, 139 MAYER MEIGNE 92 204 MELONI 192 MESNAGE MICHEL 91 84 f., 133 MONCEAUX 207 MOORSEL, VAN MOREL, J. P. 86 90 MOREL, Valentin 69, 85 MORIN MOUNTAIN 59 81 MOURANT 197 MÜLLER, A. MÜLLER, Hildegund 44, 47, 59, 133, 190 133 MUNIER MUTZENBECHER 132 207 NIEDDU 197 NIESE NORONHA GALVÃO, DE 199 81, 202 O’DALY 91 OGLE ORLANDIS 92 78, 133, 156-158, 190 f. PARTOENS 84 PEETERS PEGON 139 89, 134, 137, 146, PELLEGRINO 195, 198, 206
273
Register PERLER 70, 81, 85 f., 156 f., 191 PESCH 199 140 PEZA, DE LA 85 PHELAN PLUMPE 90 198 POHLENZ 43, 72, 81, 86-89, 91, 100 POQUE POSSET 97, 139 188 POWITZ 84 QUENTIN QUINOT 90, 141 86 RADAN 140 RAHNER, Karl RAMOS-LISSÓN 92 204 RAMSEY 62, 87, 96, 153 REISEN, VAN REXER 196 198 RIST 199 RITTER ROESSLI 86 43 ROETZER 198 ROMEYER DHERBEY ROSSI, DE 84 68, 84 f. RUINART 192 SAINT-AMANS SALAMA 192 93 SAMULOWITZ 56 SANCHIS SANS 149 56, 83 f., 191 SAXER 141 SCHINDLER SCHLOSSER 207 197 SCHMID 86 SCHNAUBELT SCHNITZLER 146 93 SCHÖLLGEN 92 SCHWARTZ
SCHWER SCRIVENER SEECK SILVESTRE SIX-WIENEN SOLIGNAC SOTOMAYOR SPANNEUT ŠPIDLÍK STEINMETZ STOLZ STÜCKELBERGER STUDER STUHLFAUTH STYGER SWIFT THULIN TIBILETTI TORCHIA VAN FLETEREN VANNIER VEER, DE VERBEKE VERBRAKEN VERHEIJEN VOS, DE WEAVER WERMELINGER WIJDEVELD WILLIS WILMART ZILLIACUS ZIMARA ZWINGGI
204 194 82 194 62, 87, 96, 153 140, 199 92 198 205 198 81 192 89, 142, 147 207 207 204 138 93 198 86, 132 210 82 198 45 f., 59, 78, 85, 88, 133, 188 f. 56 86 205 86 153 43-47 85 91 148 43-47, 81, 87-89, 97, 102, 134
274
Register D. Griechische und lateinische Wörter und Begriffe
DMGLDIRUDY DMQGUHLYD DMSDYTHLD DMUHWKY GLDNDLRVXYQK HMUHXYJRPDL/ HM[HUHXYJRPDL HXMGDLPRQLYD K-GRQKY PDNDYULR SURVHXFDY VRILYD VSHUPRORYJR VWRD9SRLNLYOK VZIURVXYQK IURYQKVL
197 206 197 197 206 208 200 196 200 206 193 197 206 206
accipere – sibi tribuere 209 adhortationes 99, 101 adorationes 99, 101 adversarius 147 ager Dei - cor 195 - ecclesia 195 - mundus 195 arbor Porphyricus 202 argumentum - a minore ad maius 73, 92 - silentio 45 attentum facere 159, 193 audire 48 avaritia 82 beata vita, beatitas, beatitudo, beatus 200 benevolum facere 193 103, 160 captatio benevolentiae Caritas vestra 91, 136 Christus via et patria 161, 209 ĺ interior magister civitas sanctorum 141 communio sanctorum 141 condiscipulus 146
conservus 146 contemptus 203 difficultas dicendi 159 disciplina 90 doctrinae daemonum 203 dulcedo Domini 140 electi 138 exiguum 83 exordia 136 expositio 159 figura etymologica 87 filii 89 follis 67, 81-83 fratres 89, 146 gradus animae 202 interior(es) - gustatus 139 ĺ palatum - homo: „amo deum meum, lucem, vocem, odorem, cibum, amplexum interioris hominis mei“ 140 - magister 146 - sensus 140 inde 143 inimicus 147 lapsi 139 legere 48 malefici 138 mathematici 138 memoria 67, 70 nummus 82 odium 203 orationes 99, 101 palatum - cordis 139 - intus 139 ĺ gustatus peroratio 65, 106 personam gerere/gestare 142 posse 206 promissum brevitatis 103
275
Register remedia ructare / eructare sacramentum - lintei sanctimonialis Sanctitas vestra schola Dei seminator verborum seminiverbius sicut audivimus sicut legimus societas sanctorum solidus sortilegi spermologus
204 208 141 f. 141 93 136 89 159, 194 193 47 47 141 82 138 194
stultus taedium tinea traiectitium translationes variae lectiones - cauete / nolite - lumen / opera - seminator verborum vates velle via / viator virga lignum passionis virtus
203 103 143 201 201 90, 202 194 136, 144 194 138 206 211 207 205
E. Namen und Sachen Almosen 104, 143 Almosen, Fasten und Gebet 161, 204 f. Apologetik, antijüdische 135 Christus - einziger Hausvater und Lehrer 89, 146 - Himmelfahrt 44, 55 f. - Leib Christi 143 - Quelle / Wasser des Lebens 207 - Wort Gottes 137 Donatisten 140 f. Einheit 141 Eucharistie 143 Feste - Ostern -- Osterdienstag 44, 48 -- Osterdonnerstag 48 -- Osterliturgie 66, 71, 102 -- Ostermontag 45, 48, 55, 88 -- Ostermontag bis Osterdonnerstag 71 -- Ostern, vierzehn Tage nach 102 -- Osteroktav 46, 55, 63 -- Osteroktav, Sonntag der 44, 66,
70 f., 88 -- Ostersamstag 46, 55, 88, 102 -- Ostersonntag 43, 55, 63, 88, 102 -- Osterwoche 48, 70, 72, 88 f., 102 -- Osterzeit 46, 55, 88 - Pentekoste 47 - Pfingsten 44 f., 55 f. - Weihnachten 209 Feuer Symbol für Reue 106 Gnadenlehre 148 Gott - Quelle des Lebens 207 - Trinität 104 - Vorwissen Gottes 148 Handschriften 101, 154 - Codex Bezae Cantabrigiensis 194 - Codex Gigas librorum 194 - Codex I 9 der Mainzer Stadtbibliothek 101, 154 f. - Codex Laudianus Oxoniensis 194 - Ms. Colbertinus 174 112 - Ms. Germanensis 184 - Ms. Michaelinus
276 Heilige / Martyrer - Apostel, Zwölfzahl 104 - Martyres Bolitani (Volitani) 157-159, 191 - Petrus -- Quellwunder 207 -- Verkörperung der Kirche 104, 142 f. - Stephanus, Protomartyrer 46, 56, 105 f. -- Fest 44, 46 -- Lesung seiner Passio 46 - Valeriana 67 f. - Victoria 67 f. - Zwanzig Martyrer von Hippo 66-69, 84 -- Namensliste vor der Predigt verlesen 67 Heiligkeit, persönliche 140 Himmelsrichtungen 104 Holz = Kreuz 207 Homiliarien - Collectio Sessoriana 157 - De alleluia 63, 71, 98 - De bono coniugali 154, 189 - Fleury 63, 72 - Große Kartause 154, 157, 189 - Interpolation, mittelalterliche 189 - Kompilatoren 66 - Lorsch 154, 189 - Mainz 189 - Sancti catholici Patres 69 - Wolfenbüttel, Codex 4096 69 Juden - Gesetz 103, 135 - judaisierende Praktiken 135 - millenaristische Interpretation des Sabbats 101 - und Heiden 104 Jungfräulichkeits-/Keuschheitsgelübde 73, 93 Kaiser, römische 106 - Diokletian, Preisedikt 301 81 - Valentinian, Edikt 445 82
Register Kardinaltugenden 206 Katechumenen 89 Kirche 104, 141 - Gemeinschaft 140 - katholisch 141 - Leib Christi 143 - sacramentum Christi 142 - unzerstörbar 104 Kultverein 196 Leinen 104, 143 Lektionar 194 Lesungen 43-48, 55 f., 63, 72, 88, 102 f., 152, 194 - confessiones martyrum 47 f. - Martyrerakten 55, 83 - Osteroktav 87 - Osterwoche: Bahnlesung Apg 43, 48, 55, 102 Liebe - Doppelgebot der Gottes- und Nächstenliebe 105 f. - Feindesliebe 102-106, 137 Manichäer 104, 135, 137, 144 Neologismen 200 Orte - Africa Proconsularis 159 - Aquae Caesaris (heute: Youks, westlich von Theveste/Tébessa 69 - Bagradas 159 - Bol (Vol, 2XMZYO) urbs et civitas 159 - Byzacena 135 - Cap Bon 159 - Cassiciacum 198 - Hippo Regius 55, 67 -- Baptisterium 70 -- Basilika Maior 68, 70 -- Bibliothek 63 -- Festkalender 191 -- Memoria der Zwanzig Martyrer 67, 70 f. 71 -- Memoria des hl. Theognis 155, 157, 159, - Karthago 191, 196, 203
Register -- Konferenz 411 159 - Mailand 196 - Maxula Vetus/0D[R|OD3DODLDY 159 - Narnia (Narni) 138 - Nordafrika 138, 141 - Rom 138, 196 -- Belagerung durch Alarich 138 -- Primatialstellung 143 - Thelepte (Medinet el Kdima) 135 - Thimida Regia/4HYPLVD/4LPLYVD 159 - Triton (Fluß) 159 - Tunis 159 - Tusuros (Tozeur) 135 - Wadi Miliane 159 Passiones - eines Martyrers aus Bol 157 - Lesung an Gedenktagen von Heiligen 55, 68 Pelagianer / pelagianische Kontroverse 140, 143, 156, 158, 206 Personen - Adimantus (Adda?) 144 - Apringius 203 - Asellicus, Bischof von Tusuros (heute: Tozeur, Tunesien) 135 - Bonifatius, Bischof von Bol 159, 193 - Crispulus, katholischer Bischof von Bol 159, 193 - Donatianus, Primas der Provinz Byzacena, Bischof von Thelepte (heute: Medinet el Kdima, Tunesien) 135 - Erasmus 155 - Fidentius, Bischof von Hippo 67 f. - Fidentius, Valeriana und Victoria: Varicus, Sididinus, Saturninus sowie Kalendion (Calendianus) 69 - Innozenz I., Papst 138 - Johannes der Täufer 56 - Leontius, Bischof von Hippo 70 - Marcellinus, kaiserliche Tribun 203 - Marinus, comes, Stadtkommandant von Karthago 203
277 - Muranus, Bischof von Bol 159 - Pompeianus, römischer Stadtpräfekt 138 - Quodvultdeus, donatistischer Bischof von Bol 159, 193 - Simon Magus 46, 55 Person-Exegese 142 Philosophen / Philosophien - Akademie, platonische 195 f., 198 - Epiktet 197 f. - Epikur (341-270 v.Chr.), Epikureer 196-198, 202 f. - Kyniker 198 - Neuplatonismus 140, 197 - Peripatetiker 196, 198 - Philosophenschulen Athens 198 - Platon 195 - Sokrates 195 - Stoa / Stoiker 197 f. - Zenon von Kition 197 f. Predigt - Anrufung der Hilfe Gottes 137 - Auditorium 66, 146, 155, 159 f., 194 - Aufmerksamkeit 136, 195 - Ermüdung 136 - Gebet vor der Predigt 146 - Hörer des Wortes 137, 193 - Sämann des Wortes 206 - Schuld des Seelsorgers 136 - Textüberlieferung 65 f. -- Überlieferungsfehler 99 -- Überlieferungsgeschichte 58, 70 -- Varianten 69, 90, 99 f., 194, 205 - Überschriften 63, 102, 136 - Zeichen der Liebe 136 Rhetorik - Anredeformen, metonymische 91, 136 - Bescheidenheitstopos 137, 146 - Dialoge 160 - Exordialtopos 159 - Fragen 160 - Homoioteleuton 195
278 - Metaphern 140, 208 -- Geschmack 140 -- Vorratskammer des Herrn 146 -- Schlaf Bruder des Todes 91 -- Gläubige Brüder und Schwestern146 -- Gott Vater 146 -- Mutter Kirche 146 -- Wort Gottes Speise 146 - Parallelismus 195 - Schüler des einen Lehrers, Christus 89 - Zwischenbemerkungen 160 Sämänner 196 Seele 201 f. - Dreigliederung (gradus) 202 Sinne, fünf (leiblich/geistig) 140 Sünden, Vergebung der alltäglichen 204 Synoden - Chalkedon (451) Kanon 15-16 92 - Elvira (Ilíberis) (um 306), Kanon 13 92 - Hippo 8. Oktober 393 100 Tachygraphen 63, 99
Register Taufe 66, 104 - Neugetaufte 66 Teufel 105, 147 Theophanien 207 Tiere - Esel 209 - Motten 104 - Schlangen 141 - Schwein 202 Tod - Lohn für die Sünde 90 - zweiter, ewiger 90 Verfolgung, diokletianische 69, 158 Vollkommenheit 141 Wahrsager 138 - Astrologen 138 - Auguren 138 - Haruspices, Haruspizin 138 - Seher 138 - Traumdeuter 138 Wille, freier 148 Wolle 144 Zeichentheologie Augustins 139
Patrologia Beiträge zum Studium der Kirchenväter Herausgegeben von Andreas Spira †, Hubertus R. Drobner und Christoph Klock Band
1 Henriette M. Meissner: Rhetorik und Theologie. Der Dialog Gregors von Nyssa De anima et resurrectione. 1991.
Band
2 Gregor von Nyssa: Contra Eunomium I 1 - 146. Eingeleitet, übersetzt und kommentiert von Jürgen-André Röder. 1993.
Band
3 Albert Viciano: Retórica, Filosofía y Gramática en el Aduersus nationes de Arnobio de Sica. 1993.
Band
4 Helmut Seng: Untersuchungen zum Vokabular und zur Metrik in den Hymnen des Synesios. 1996.
Band
5 Giampietro Dal Toso: La nozione di proairesis in Gregorio di Nissa. Analisi semioticolinguistica e prospettive antropologiche. 1998.
Band
6 Gregor von Nazianz: De humana natura (c. 1,2,14). Text, Übersetzung, Kommentar von Kristijan Domiter. 1999.
Band
7 Hubertus R. Drobner: Augustinus von Hippo, Predigten zum Buch Genesis (Sermones 15). Einleitung, Text, Übersetzung und Anmerkungen. 2000.
Band
8 Jochen Rexer: Die Festtheologie Gregors von Nyssa. Ein Beispiel der reichskirchlichen Heortologie. 2002.
Band
9 Hubertus R. Drobner: Augustinus von Hippo. Predigten zu Kirch- und Bischofsweihe (Sermones 336-340/A). Einleitung, revidierter Mauriner-Text, Übersetzung und Anmerkungen. 2003.
Band 10 Hubertus R. Drobner: Augustinus von Hippo. Predigten zu den Büchern Exodus, Könige und Job (Sermones 6-12). Einleitung, Text, Übersetzung und Anmerkungen. 2003. Band 11 Hubertus R. Drobner: Augustinus von Hippo. Predigten zum Weihnachtsfest (Sermones 184-196). Einleitung, Text, Übersetzung und Anmerkungen. 2003. Band 12 Igor Pochoshajew: Die Seele bei Plato, Plotin, Porphyr und Gregor von Nyssa. 2004. Band 13 Hubertus R. Drobner: Augustinus von Hippo. Predigten zum Buch der Sprüche und Jesus Sirach (Sermones 35-41). Einleitung, Text, Übersetzung und Anmerkungen. 2004. Band 14 Daniel J. Jones: Christus Sacerdos in the Preaching of St. Augustine. Christ and Christian Identity. 2004. Band 15 Manuel Mira: Ideal ascético y antropología antiarriana en las homilías de Basilio Magno. 2004. Band 16 Hubertus R. Drobner: Augustinus von Hippo. Predigten zum österlichen Triduum (Sermones 218–229/D). Einleitung, Text, Übersetzung und Anmerkungen. 2006. Band 17 Andreas Spira: Kleine Schriften zu Antike und Christentum. Menschenbild – Rhetorik – Gregor von Nyssa. Herausgegeben von Hubertus R. Drobner. 2007. Band 18 Hans Feichtinger: Die Gegenwart Christi in der Kirche bei Leo dem Großen. 2007. Band 19 Hubertus R. Drobner: Augustinus von Hippo. Predigten zum Markusevangelium (Sermones 94/A-97). Einleitung, Text, Übersetzung und Anmerkungen. 2007. Band 20 Igor Pochoshajew: Gregory of Nyssa, De Beatitudinibus IV, Ad Ablabium and Adversus Macedonianos. English and German Translations and Studies. With the collaboration of David J. McCollough and Oliver Erckens. 2008.
Band 21 Notker Baumann: Die Demut als Grundlage aller Tugenden bei Augustinus. 2009. Band 22 Hubertus R. Drobner: Augustinus von Hippo. Predigten zu Neujahr und Epiphanie (Sermones 196/A-204/A). Einleitung, Text, Übersetzung und Anmerkungen. 2010. Band 23 Andrea Bizzozero: Il misterio pasquale di Gesù Cristo e l'esistenza credente nei Sermones di Agostino. 2010. Band 24 Hans-Bernd Krismanek: Das Briefkorpus Kyrills von Alexandrien als Quelle des antiken Mönchtums. Kirchenpolitik, Christologie und Pastoral. 2010. Band 25 Hubertus R. Drobner: Augustinus von Hippo – Sermones ad populum. Überlieferung und Bestand – Bibliographie – Indices: Supplement 2000-2010. 2010. Band 26 Hubertus R. Drobner: Augustinus von Hippo. Predigten zur Apostelgeschichte (Sermones 148-150). Einleitung, Text, Übersetzung und Anmerkungen. 2012. www.peterlang.de