Zur Performancemessung im Bankensektor: Wettbewerbs- und Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich [1 ed.] 9783428540426, 9783428140428

Beständig prägen seit den 90er Jahren Konsolidierung/Konzentration und zugleich Harmonisierung/Liberalisierung die europ

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German Pages 262 Year 2013

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Zur Performancemessung im Bankensektor: Wettbewerbs- und Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich [1 ed.]
 9783428540426, 9783428140428

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Studien zur Kredit- und Finanzwirtschaft Studies in Credit and Finance Band 189

Zur Performancemessung im Bankensektor: Wettbewerbsund Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich Von

Toni Richter

Duncker & Humblot · Berlin

TONI RICHTER

Zur Performancemessung im Bankensektor: Wettbewerbs- und Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

Studien zur Kredit- und Finanzwirtschaft Studies in Credit and Finance (bis Band 178: Untersuchungen über das Spar-, Giro- und Kreditwesen Abteilung A: Wirtschaftswissenschaft Begründet von Fritz Voigt) Herausgegeben von Horst Gischer, Christoph J. Börner, Ulrich Burgard, Bernhard Herz, Peter Reichling und Thomas Spengler

Band 189

Zur Performancemessung im Bankensektor: Wettbewerbsund Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

Von Toni Richter

Duncker & Humblot · Berlin

Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg hat diese Arbeit im Jahre 2012 als Dissertation angenommen.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte vorbehalten

© 2013 Duncker & Humblot GmbH, Berlin

Satz: werksatz ∙ Büro für Typografie und Buchgestaltung, Berlin Druck: Berliner Buchdruckerei Union GmbH, Berlin Printed in Germany ISSN 1861-0951 ISBN 978-3-428-14042-8 (Print) ISBN 978-3-428-54042-6 (E-Book) ISBN 978-3-428-84042-7 (Print & E-Book) Gedruckt auf alterungsbeständigem (säurefreiem) Papier entsprechend ISO 9706

Internet: http://www.duncker-humblot.de

Ganz persönlich widme ich diese Arbeit meiner lieben Oma: Annedore Richter, geb. Reip. Auch wenn unsere gemeinsame Zeit viel zu kurz war, so wirst du doch immer in meinem Herzen sein.

Vorwort Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen (Aristoteles)

„Holzhacken ist deshalb so beliebt, weil man bei dieser Tätigkeit den Erfolg sofort sieht“ – so versinnbildlichte einst Albert Einstein die wohl größte Schwierigkeit wissenschaftlicher Forschung: die Ungewissheit, ob der eingeschlagene Weg der richtige, die gewählten Ansätze zielführend und die eigenen Fähigkeiten ausreichend sind, um – häufig erst nach Jahren – zu einem erkennbaren und zufriedenstellenden Ergebnis der eigenen Arbeit zu gelangen. Doch wie so oft im Leben wird selbst der motivierteste, ausdauerndste und disziplinierteste „Waldarbeiter“ niemals allein das angestrebte Ziel – die Doktorwürde zu erlangen – erreichen können. Vielmehr wäre ein Gelingen dieser Schrift ohne jene Menschen unmöglich gewesen, die gemeinsam mit mir diesen Weg gegangen sind und deren Unterstützung mich zutiefst mit Dankbarkeit erfüllt. Mein besonderer Dank gilt meinem akademischen Lehrer und Doktorvater Prof. Dr. Horst Gischer. Seine von Beginn an offene und ehrliche Art, seine kritischen doch zugleich konstruktiven Hinweise und sein beständiges Engagement haben mir ebenso wie die Gewissheit, jederzeit auch private Anliegen vorbringen zu können, entscheidend bei der Erstellung dieser Arbeit geholfen. Nicht weniger hat sich hierdurch in kürzester Zeit eine ausgezeichnete Zusammenarbeit und ein gleichermaßen gutes persönliches Verhältnis entwickelt. Sehr verbunden bin ich zudem Prof. Dr. Armin Rohde für die sehr zeitnahe Zweitbegutachtung meiner Dissertation sowie der Wissenschaftsförderung der Sparkassen-Finanzgruppe e.V. für die gewährte finanzielle Unterstützung. Ebenfalls Dank sagen möchte ich meinen Kollegen, aus denen im Laufe der Zeit vielmehr Freunde geworden sind. So hätte ich wohl ohne Mirko Weiß nicht den Weg zurück zur Universität Magdeburg gefunden. Seine von eigenen Erfahrungen geprägten Ratschläge haben mir insbesondere die Anfangsphase meiner Promotion erheblich erleichtert und mir stets die notwendige Zuversicht gegeben. In gleicher Weise habe ich außerordentlich von der guten Zusammenarbeit und dem stets kollegialen Verhältnis zu Patrick Brämer sowie dem unablässlichen Zuspruch und der stets konstruktiven Hilfe von Holger Müller profitiert. Unser regelmäßiger, gemeinsamer Austausch zusammen mit Steffen Voigt, Sebastian Lehmann und Christian Uffrecht zählt ohne Zweifel zu den wertvollsten Momen-

8

Vorwort

ten meiner Promotionszeit. Beiden Letztgenannten bin ich ebenso wie Daniel Funke überdies sehr dankbar für ihre akribische Unterstützung bei der Datenakquise und -aufarbeitung im Rahmen ihrer Tätigkeit als studentische Hilfskräfte. Nicht weniger Dank gebührt meinen langjährigen Freunden, meiner Familie und ganz besonders meinen beiden Schwestern Stefanie und Isabel, meiner Mutter Sabine und speziell meinem Vater Thomas. Eure emotionale Unterstützung, euer stets offenes Ohr, euer persönlicher Einsatz (‚Danke Isi‘) und euer aufmunternder Zuspruch haben mir gerade in den schwierigen Momenten, die solch eine Dissertationsschrift unweigerlich mit sich bringt, großen Halt gegeben und sind für allezeit unvergessen. Worte greifen zu kurz, um allen voran einer ganz besonderen Frau in meinem Leben nur annähernd genug Dank sagen zu können: meiner Verlobten AnneKathrin Neuling. So manche Stunde musstest du auf mich verzichten, so manche Abende allein verbringen. Dein großes Verständnis, deine unendliche Geduld, dein Vertrauen in mich, dein unermüdlicher Beistand und deine Warmherzigkeit haben mich in jeder Phase der Promotion getragen. Ich danke dir für die Liebe, die du mir jeden Tag schenkst. Magdeburg, im Januar 2013

Toni Richter

Inhaltsverzeichnis Teil 1 Grundlagen

23

Kapitel 1 Einleitung

23

A. Motivation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . B. Gang der Untersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Kapitel 2 Entwicklungen in den europäischen Bankensystemen A. Konsolidierungsprozess . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . B. Wandel des regulatorischen Umfeldes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I. Integrationsprozess auf europäischer Ebene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II. Ausgewählte Entwicklungslinien auf nationaler Ebene . . . . . . . . . . . . . . .

Kapitel 3 Produktivität, Effizienz und relevanter Markt A. Konzept der Produktivität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . B. Konzept der Effizienz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I. Technische Effizienz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II. Produktive Effizienz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . III. Skaleneffizienz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IV. Allokative Effizienz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . C. Konzept des relevanten Marktes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

23 28

32 32 36 36 39

44 44 46 47 47 49 53 54

10

Inhaltsverzeichnis Teil 2 Wettbewerbstheorien und ihre empirische Evidenz

58

Kapitel 4 Konzepte funktionsfähiger Wettbewerbsmärkte

58

A. Marktmacht-Theorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I. Structure-Conduct-Performance-Hypothese (SCP-Paradigma) . . . . . . . . . II. Relative-Market-Power-Hypothese (RMP-Paradigma) . . . . . . . . . . . . . . . . B. Effizienz-Struktur-Theorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I. X-Effizienz-Hypothese (ESX-Paradigma) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II. Skaleneffizienz-Hypothese (ESS-Paradigma) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . C. Theorie der bestreitbaren Märkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D. Schlussfolgerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kapitel 5 Empirische Evidenz der Wettbewerbskonzepte A. Marktmacht-Theorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I. Evidenz bei supranationaler bzw. nationaler Marktabgrenzung . . . . . . . . . II. Evidenz bei regionaler bzw. lokaler Marktabgrenzung . . . . . . . . . . . . . . . B. Effizienz-Struktur-Theorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I. Art und Umfang kostenseitiger Ineffizienz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II. Produktivitätsimplikationen: Fusionen und Übernahmen . . . . . . . . . . . . . . III. Zusammenhang zwischen X-Ineffizienz, Skalenineffizienz und Marktmacht IV. Schwächen und Grenzen gängiger Produktivitätsanalysen . . . . . . . . . . . . . C. Theorie der bestreitbaren Märkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D. Schlussfolgerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

58 58 60 61 62 64 68 71

73 73 73 77 78 78 80 82 84 86 88

Teil 3 Empirische Performanceanalyse

91

Kapitel 6 Methoden der Wettbewerbsmessung

91

A. Maße der horizontalen Konzentration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . B. Verfahren der neuen empirischen Industrieökonomik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I. Iwata-Modell / Bresnahan-Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II. Panzar-Rosse-Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . III. Boone-Indikator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

91 95 95 96 98

Inhaltsverzeichnis

11

C. Lerner-Index als Indikator der Wettbewerbsintensität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 I. Idee, Methodik und Stärken-/Schwächenanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 II. Lerner-Index in der Literatur – eine Methodenkritik . . . . . . . . . . . . . . . . . 110 Kapitel 7 Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich A. Wettbewerbsanalyse auf Basis der Bank Profitability Statistics . . . . . . . . . . . . I. Wesentliche Charakteristika und Bewertung der Datenbasis . . . . . . . . . . . II. Einzelaspekte und Deskription der Schätzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . III. Empirische Wettbewerbsmessung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1. Ergebnisse auf nationaler Ebene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Relative Wettbewerbsposition der Großbanken . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. Einordnung der Befunde in die Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4. Teilfazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . B. Marktmachtanalyse auf Basis fristengewichteter Zinssätze . . . . . . . . . . . . . . . . I. Wesentliche Charakteristika und Bewertung der Datenbasis . . . . . . . . . . . II. Einzelaspekte und Deskription der Schätzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . III. Empirische Resultate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1. Auswertung auf Ebene der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften . . . 2. Auswertung auf Ebene der privaten Haushalte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . C. Abgleich der empirischen Befunde der Abschnitte 7 A. und 7 B. . . . . . . . . . . I. Gemeinsamkeiten, Besonderheiten und Unterschiede . . . . . . . . . . . . . . . . II. Bewertung und Einordnung der Verfahrensspezifikationen . . . . . . . . . . . . Kapitel 8 Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich A. Charakteristika betriebswirtschaftlicher Erfolgskennzahlen . . . . . . . . . . . . . . . I. Definition, Funktion und Grenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II. Rentabilitätskennzahlen – belastbare Performancemaße? . . . . . . . . . . . . . . B. Eigenkapitalrentabilität versus Gesamtkapitalrentabilität . . . . . . . . . . . . . . . . . I. Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II. Bestimmungsfaktoren der Eigen- und Gesamtkapitalrentabilität . . . . . . . . III. Verzerrte Berechnung der Gesamtkapitalrentabilität in der Literatur . . . . IV. Empirie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . V. Teilfazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . C. Kosten-Ertrags-Relation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I. Definition und Struktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

119 119 119 123 128 129 134 136 138 139 140 144 146 147 155 161 161 164

166 167 167 169 171 171 173 179 180 188 189 190

12

Inhaltsverzeichnis

II. Cost-Income-Ratio – ein belastbares Performancemaß? . . . . . . . . . . . . . . . 1. Determinante Geschäftsmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Determinante Wettbewerbsgrad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. Determinante Lohnniveau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . III. Adjustierte Kosten-Ertrags-Relation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . IV. Empirie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D. Schlussfolgerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Kapitel 9 Zusammenfassung und Fazit A. B. C. D. E. F.

Motivation der Ausführungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aufarbeitung der theoretischen und empirischen Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . Erkenntnisse im Zuge der Wettbewerbsanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erkenntnisse im Zuge der Produktivitätsanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schlussfolgerungen und ordnungspolitisches Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ausblick und Schlussbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

193 194 197 198 199 203 208

211 211 213 214 218 221 222

Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 224 I. Lerner-Index in der Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II. Statistische Aufbereitung zur Wettbewerbsanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1. Wettbewerbsmessung auf Basis der Bank Profitability Statistics . . . . . a) Zur Struktur der zinstragenden Bilanzpositionen . . . . . . . . . . . . . . b) Statistische Signifikanz der Preissetzungsunterschiede . . . . . . . . . . 2. Wettbewerbsmessung auf Basis fristengewichteter Zinssätze . . . . . . . a) Europäische Wettbewerbsverhältnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Statistische Signifikanz der Preissetzungsunterschiede . . . . . . . . . . III. Statistische Aufbereitung zur Produktivitätsanalyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1. Europäische Produktivitätsverhältnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . a) Zur Eigen- versus Gesamtkapitalrentabilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Zur Cost-Income-Ratio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Statistische Signifikanz der Produktivitätsunterschiede . . . . . . . . .

224 225 225 225 227 228 228 231 234 234 234 235 237

Literaturverzeichnis

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239

Sachwortverzeichnis

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 258

Abbildungsverzeichnis Abb. 1

Aggregierte Bilanzsumme aller Banken in Relation zum BIP . . . . . . . . .

24

Abb. 2

Aggregierte Bilanzsumme der ‚Größten 5‘ in Relation zum BIP . . . . . .

25

Abb. 3

Das traditionelle SCP-Paradigma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

59

Abb. 4

Die Effizienz-Struktur-Theorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

66

Abb. 5

Lerner-Koeffizienten nach Fernández de Guevara et al. (2007) . . . . . . . 111

Abb. 6

Lerner-Koeffizienten nach Weill (2011) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112

Abb. 7

Relative Anteile der Positionen der zinstragenden Aktiva . . . . . . . . . . . . 124

Abb. 8

Relative Anteile der Positionen der zinstragenden Passiva . . . . . . . . . . . 125

Abb. 9

Verhältnis der Ertragsquellen: Überschüsse aus dem zinsunabhängigen Geschäft zum Zinsüberschuss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126

Abb. 10 Preissetzungsspielräume in ausgewählten Ländern . . . . . . . . . . . . . . . . . 129 Abb. 11 Entwicklung des Mark-Ups in den großen europäischen Bankenindustrien 132 Abb. 12 Streuungsmaße der Mark-Up-Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133 Abb. 13 Entwicklung des relativen Mark-Ups der Großbanken . . . . . . . . . . . . . . 136 Abb. 14 Preissetzungsmöglichkeiten in ausgewählten Ländern – Sektor nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148 Abb. 15 Entwicklung des Mark-Ups in großen europäischen Bankenindustrien – Sektor nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150 Abb. 16 Streuungsmaße des Mark-Ups – Sektor nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151 Abb. 17 Differenz der Mark-Ups in den Betragskategorien ‚bis 1 Mio. €‘ und ‚über 1 Mio. €‘ – Sektor nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften . . . . . . . . . . . . 154 Abb. 18 Preissetzungsmöglichkeiten in ausgewählten Ländern – Sektor private Haushalte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156 Abb. 19 Streuungsmaße des Mark-Ups – Sektor private Haushalte . . . . . . . . . . . 158 Abb. 20 Entwicklung der Eigenkapitalrendite (v. St.) in den großen europäischen Bankenindustrien [in v. H.] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182 Abb. 21 Entwicklung der Gesamtkapitalrendite (v. St.) in den großen europäischen Bankenindustrien [in v. H.] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 184 Abb. 22 Veränderung des Verschuldungsgrades zum Vorjahr in den großen europäischen Bankenindustrien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 Abb. 23 Berechnungsschema der Cost-Income-Ratio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 190

14

Abbildungsverzeichnis

Abb. 24 Struktur der operativen (Netto-)Erträge [1997 vs. 2007] . . . . . . . . . . . . . 192 Abb. 25 Struktur der Verwaltungsaufwendungen [1997 vs. 2007] . . . . . . . . . . . . 194 Abb. 26 Cost-Income-Ratio – ohne Bereinigung [2007] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 204 Abb. 27 Cost-Income-Ratio – bereinigt um Disparitäten im Mark-Up [2007] . . . 206 Abb. 28 Cost-Income-Ratio – bereinigt um Disparitäten im Mark-Up und im Personalkostensatz [2007] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208

Tabellenverzeichnis und Exkurse Tab. 01

Struktur der europäischen Finanzsektoren (I) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

33

Tab. 02

Struktur der europäischen Finanzsektoren (II) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

34

Tab. 03

Konzentrationsgrad der europäischen Finanzsektoren . . . . . . . . . . . . . . .

35

Tab. 04

Lerner-Koeffizienten ausgewählter Studien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113

Tab. 05

Abgleich der EZB- und OECD-Datenbasis anhand der Bankenanzahl . . 121

Tab. 06

Abgleich der EZB- und OECD-Datenbasis anhand der Bilanzsumme . . 123

Tab. 07

Entwicklung des Lerner-Indexes im europäischen Vergleich . . . . . . . . . 130

Tab. 08

Entwicklung des Mark-Ups im europäischen Vergleich . . . . . . . . . . . . . 131

Tab. 09

Entwicklung des relativen Mark-Ups der Großbanken [in v. H.] . . . . . . . 135

Tab. 10

Mark-Up-Differenz in Relation zur Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137

Tab. 11

Entwicklung des Lerner-Indexes – Sektor nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149

Tab. 12

Entwicklung des Lerner-Indexes in den Betragskategorien ‚bis 1 Mio. €‘ und ‚über 1 Mio. €‘ – Sektor nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften . . . . 152

Tab. 13

Differenz der Mark-Ups in den Betragskategorien ‚bis 1 Mio. €‘ und ‚über 1 Mio. €‘ – Sektor nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften . . . . . . . . . . . . 153

Tab. 14

Entwicklung des Lerner-Indexes – Sektor private Haushalte . . . . . . . . . 156

Tab. 15

Entwicklung des Lerner-Indexes in den Produktkategorien ‚Konsumenten- bzw. Wohnungsbaukredite‘ – Sektor private Haushalte . . . . . . . . . . 159

Tab. 16

Differenz der Mark-Ups in den Produktkategorien ‚Konsumentenkredite bzw. Wohnungsbaukredite‘ – Sektor private Haushalte . . . . . . . . . . . . . . 160

Tab. 17

Illustration des Leverage-Effektes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175

Tab. 18

Verzerrung der Gesamtkapitalrentabilität bei Vernachlässigung der Fremdkapitalkosten [2007] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180

Tab. 19

Entwicklung der Eigenkapitalrendite vor Steuern [in v. H.] . . . . . . . . . . 181

Tab. 20

Entwicklung der Gesamtkapitalrendite vor Steuern [in v. H.] . . . . . . . . . 183

Tab. 21

Ausgewählte Performancemaße in der europäischen Bankenlandschaft . 185

Tab. 22

Entwicklung des Verschuldungsgrades . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187

Tab. 23

Charakteristika ausgewählter europäischer Bankenindustrien [2009] . . . 196

Tab. 24

Cost-Income-Ratio – ohne Bereinigung vs. Mark-Up [2007] . . . . . . . . . 205

Tab. 25

Cost-Income-Ratio – ohne Bereinigung vs. Personalkosten pro Kopf [2007] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 207

16

Tabellenverzeichnis und Exkurse

Tab. 26

Ausgewählte Performancemaße im Vergleich [2007] . . . . . . . . . . . . . . . 210

Tab. 27

Lerner-Koeffizienten nach Fernández de Guevara et al. (2007) . . . . . . . 224

Tab. 28

Lerner-Koeffizienten nach Weill (2011) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 224

Tab. 29

Relative Anteile der Positionen der zinstragenden Aktiva in 1997 [in v. H.] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225

Tab. 30

Relative Anteile der Positionen der zinstragenden Aktiva in 2009 [in v. H.] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225

Tab. 31

Relative Anteile der Positionen der zinstragenden Passiva in 1997 [in v. H.]. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 226

Tab. 32

Relative Anteile der Positionen der zinstragenden Passiva in 2009 [in v. H.] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 226

Tab. 33

Verhältnis der Ertragsquellen: Überschüsse aus dem zinsunabhängigen Geschäft zum Zinsüberschuss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 226

Tab. 34

Signifikanztest länderspezifischer Verteilungsunterschiede [LernerIndex] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 227

Tab. 35

Signifikanztest sektorenspezifischer Verteilungsunterschiede [Mark-Up] 227

Tab. 36

Signifikanztest studienspezifischer Verteilungsunterschiede [LernerIndex] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 227

Tab. 37

Entwicklung des Mark-Ups – Sektor nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228

Tab. 38

Entwicklung des Mark-Ups in der Betragskategorie ‚bis 1 Mio. €‘ – Sektor nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228

Tab. 39

Entwicklung des Mark-Ups in der Betragskategorie ‚über 1 Mio. €‘ – Sektor nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229

Tab. 40

Entwicklung des Mark-Ups – Sektor private Haushalte . . . . . . . . . . . . . 229

Tab. 41

Entwicklung des Mark-Ups in der Kategorie ‚Konsumentenkredite‘ – Sektor private Haushalte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230

Tab. 42

Entwicklung des Mark-Ups in der Kategorie ‚Wohnungsbaukredite‘ – Sektor private Haushalte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230

Tab. 43

Entwicklung des Mark-Ups in der Kategorie ‚Sonstige Kredite‘ – Sektor private Haushalte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231

Tab. 44

Signifikanztest länderspezifischer Verteilungsunterschiede – Sektor nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften [Lerner-Index] . . . . . . . . . . . . . . . 231

Tab. 45

Signifikanztest kreditbetragsspezifischer Verteilungsunterschiede – Sektor nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften [Mark-Up] . . . . . . . . . . . . 231

Tab. 46

Signifikanztest länderspezifischer Verteilungsunterschiede – Sektor private Haushalte [Lerner-Index] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232

Tab. 47

Signifikanztest (nachfrage)sektorenspezifischer Verteilungsunterschiede – Sektor private Haushalte vs. Sektor nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften/Betragskategorie ‚über 1 Mio. €‘ [Mark-Up] . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232

Tabellenverzeichnis und Exkurse

17

Tab. 48

Signifikanztest (nachfrage)sektorenspezifischer Verteilungsunterschiede – Sektor private Haushalte vs. Sektor nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften/Betragskategorie ‚bis 1 Mio. €‘ [Mark-Up] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232

Tab. 49

Signifikanztest produktspezifischer Verteilungsunterschiede – Sektor private Haushalte [Mark-Up] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232

Tab. 50

Signifikanztest datenbankspezifischer Verteilungsunterschiede – Sektor nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften [Lerner-Index] . . . . . . . . . . . . . . . 233

Tab. 51

Signifikanztest datenbankspezifischer Verteilungsunterschiede – Sektor private Haushalte [Lerner-Index] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233

Tab. 52

Entwicklung der Gesamtkapitalrentabilität bei Vernachlässigung der Fremdkapitalkosten [2007] . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234

Tab. 53

Prozentuale, jährliche Veränderung des Verschuldungsgrades . . . . . . . . 234

Tab. 54

Anteil des Zinsüberschusses an den operativen (Netto-)Erträgen . . . . . . 235

Tab. 55

Anteil des Personalaufwandes an den Verwaltungskosten . . . . . . . . . . . . 235

Tab. 56

Cost-Income-Ratio (ohne Risikovorsorge) – ohne Bereinigung . . . . . . . 235

Tab. 57

Cost-Income-Ratio (mit Risikovorsorge) – ohne Bereinigung . . . . . . . . 236

Tab. 58

Cost-Income-Ratio (ohne Risikovorsorge) – bereinigt um Disparitäten im Mark-Up . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 236

Tab. 59

Cost-Income-Ratio (mit Risikovorsorge) – bereinigt um Disparitäten im Mark-Up . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 236

Tab. 60

Cost-Income-Ratio (ohne Risikovorsorge) – bereinigt um Disparitäten im Mark-Up und im Personalkostensatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 237

Tab. 61

Cost-Income-Ratio (mit Risikovorsorge) – bereinigt um Disparitäten im Mark-Up und im Personalkostensatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 237

Tab. 62

Signifikanztest länderspezifischer Verteilungsunterschiede – Eigenkapitalrendite (v. St.) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 237

Tab. 63

Signifikanztest länderspezifischer Verteilungsunterschiede – Gesamtkapitalrendite (v. St.) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238

Tab. 64

Signifikanztest länderspezifischer Verteilungsunterschiede – CostIncome-Ratio (ohne Risikovorsorge) – bereinigt um Disparitäten im Mark-Up und im Personalkostensatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238

Exkurse Exkurs 1 Verhältnis des Lerner-Indexes zu Marktstrukturgrößen . . . . . . . . . . . . .

105

Exkurs 2 Intermediations- versus Produktionsansatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

114

Abkürzungsverzeichnis 𝐴𝑉 𝐽 𝐵𝑀𝑈 𝐵𝑃𝐶𝐸 𝐶𝐶𝐷 𝐶𝐼𝑅 𝐶𝑅u�ˆ 𝐶𝑅𝐷 𝐷𝐸𝐴 𝐸𝐺𝑇 𝐸𝐺𝑇u�u�

𝐸𝐾 𝐸𝐾𝑄 𝐹𝐾 𝐹𝐾𝑍 𝐹𝑆𝐴𝑃 𝐺𝐾 𝐺𝑊 𝐵 𝐻 𝐻𝐻𝐼 JÜ 𝐾𝑀𝑈 𝐾𝑊 𝐺 𝑀𝑖𝐹𝐼𝐷 𝑀𝑆𝐶𝑂𝑃𝐸 𝑁𝐸𝐼𝑂 𝑂𝐸𝐶𝐷 𝑅𝐴𝐶 𝑟u�u� 𝑅𝑜𝐴 𝑅𝑜𝐷 𝑅𝑜𝐸 𝑅𝑜𝐼 𝑆𝐸𝑃𝐴

annualisierte vereinbarte Jahreszinssätze Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Banques Populaires Caisses d’Epargne Consumer Credit Directive Cost-Income-Ratio bzw. Kosten-Ertrags-Relation Konzentrationsverhältnis der 𝑁ˆ größten Unternehmen / Banken Capital Requirements Directive Data Envelopment Analysis Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Abzug der Fremdkapitalkosten Eigenkapital Eigenkapitalquote Fremdkapital Fremdkapitalzinsen Financial Services Action Plan Gesamtkapital Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen H-Statistik des Panzar-Rosse-Modells Hirschman-Herfindahl-Index Jahresüberschuss bzw. Jahresgewinn klein- und mittelständische Unternehmen Kreditwesengesetz Markets in Financial Instruments Directive modifiziertes Maß zur Messung von Verbundeffekten New Empirical Industrial Organization Organisation for Economic Cooperation and Development Ray Average Cost bzw. Strahlendurchschnittskosten Korrelationskoeffizient nach Bravais-Pearson Gesamtkapitalrentabilität Fremdkapitalrentabilität Eigenkapitalrentabilität Investitionsrentabilität Single Euro Payments Area

𝑆𝐹𝐴 𝑆𝑉 𝑅 𝑉𝐺

Abkürzungsverzeichnis

19

Stochastic Frontier Analysis Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Verschuldungsgrad

Funktionen, Relationen, Operatoren 𝐴u�,u� ˜

Summe der zinstragenden Aktiva der Bankenindustrie 𝑘˜ in Periode t

𝐶(𝑄)

allgemeine Kostenfunktion in Abhängigkeit der Produktionsmenge Q

𝐴 u�˜

u�,u�

𝐶u�



𝐷 u�˜

u�,u�

𝑓 (𝑥u� )

𝑖 ˜u�

u�,u�

𝑗 ˜u�

u�,u�

𝐿u�,u� ˜

zinstragende Aktiva der Bankenindustrie 𝑘˜ in Periode t bei 𝑎 = 1, ..., 𝑢 spezifischen verzinslichen Forderungen Grenzkosten der Unternehmung k

zinstragende Passiva der Bankenindustrie 𝑘˜ in Periode t bei 𝑑 = 1, ..., 𝑚 spezifischen Depositenbeständen

allgemeine Produktionsfunktion im Einproduktfall in Abhängigkeit der Inputgüter 𝑥u�

Sollzinssatz des Kreditgeschäftes der Bankenindustrie 𝑘˜ in Periode t bei 𝑙 = 1, ..., 𝑛 spezifischen Kreditbeständen Habenzinssatz des Einlagengeschäftes der Bankenindustrie 𝑘˜ in Periode t bei 𝑑 = 1, ..., 𝑛 spezifischen Depositenbeständen Arbeitsstunden pro Mitarbeiter der Bankenindustrie 𝑘˜ in Periode t

𝐿 ˜u� u�,u�

zinstragende Aktiva der Bankenindustrie 𝑘˜ in Periode t bei 𝑙 = 1, ..., 𝑛 spezifischen Kreditbeständen

𝐿𝐼u�,u� ˜

Lerner-Index der Bankenindustrie 𝑘˜ in Periode t

𝐿𝐼

𝑚u�

𝑚u�,u� ˜

𝑁

Lerner-Index

Mark-Up von Unternehmen / Bank k

Mark-Up der Bankenindustrie 𝑘˜ in Periode t

Zahl der Unternehmungen auf einem Markt

𝑁ˆ

Zahl der größten Unternehmungen auf einem Markt

𝑃𝐵u�,u� ˜

Personalbestand der Bankenindustrie 𝑘˜ in Periode t

𝑃 ˜u� u�,u�

zinstragende Passiva der Bankenindustrie 𝑘˜ in Periode t bei 𝑝 = 1, ..., 𝑣 spezifischen verzinslichen Verbindlichkeiten

𝑃(𝑄)

𝑃𝐴u�,u� ˜

𝑃𝐾u�,u� ˜ 𝑃u�,u� ˜

Marktpreis

Personalaufwand der Bankenindustrie 𝑘˜ in Periode t

Personalkosten pro Kopf der Bankenindustrie 𝑘˜ in Periode t

Summe der zinstragenden Passiva der Bankenindustrie 𝑘˜ in Periode t

Funktionen, Relationen, Operatoren u�

21

𝑄

Marktangebotsmenge, wobei 𝑄 = ∑u�=1 𝑞u� , mit 𝑘 = 1, ..., 𝑁 Unternehmungen

𝑞u�0

Outputvektor der Unternehmung 𝑘, mit 𝑘 = 1, ..., 𝑁 , in Form eines volumengewichteten Kuppelproduktes

𝑞u�

individuelle Angebotsmenge der Unternehmung 𝑘, mit 𝑘 = 1, ..., 𝑁

𝑞u�,u�ˆ

𝑞 u� ˆ u�,u�

𝑟 ˜u�

u�,u�

𝑟 u�

𝑟 ˜u� u�,u�

𝑅𝑉u�,u� ˜ 𝑠u�

𝑠u�,u� ˜

Outputmenge der Unternehmung 𝑘 (𝑘 = 1, ..., 𝑁 ), des Gutes 𝑙ˆ (𝑙ˆ = 1, ..., 𝑀 ) im Rahmen einer Kuppelproduktion

minimale Outputmenge der Unternehmung 𝑘 (𝑘 = 1, ..., 𝑁 ), des Gutes 𝑙ˆ (𝑙ˆ = 1, ..., 𝑀 ) im Rahmen einer Kuppelproduktion Sollzinssatz der zinstragenden Aktiva der Bankenindustrie 𝑘˜ in Periode t bei 𝑎 = 1, ..., 𝑢 spezifischen verzinslichen Forderungen (durchschnittlicher) Fremdkapitalzinssatz

Habenzinssatz der zinstragenden Passiva der Bankenindustrie 𝑘˜ in Periode t bei 𝑝 = 1, ..., 𝑣 spezifischen verzinslichen Verbindlichkeiten Risikovorsorge der Bankenindustrie 𝑘˜ in Periode t

Marktanteil von Unternehmen / Bank 𝑘

Marktanteil von Bankenindustrie 𝑘˜ in Periode t

𝑠

durchschnittlicher Marktanteil eines Unternehmen bzw. einer Bank 𝑘

𝑥u�

Inputgüter 𝑤 = 1, ..., 𝑧 der allgemeinen Produktionsfunktion 𝑄u�˜ = 𝑓u�˜(u� ) u�

𝑆𝑉 𝐴u�,u� ˜

𝑤u�,u� ˜

Sozialversicherungsabgaben der Bankenindustrie 𝑘˜ in Periode t Lohnniveau der Bankenindustrie 𝑘˜ in Periode t

𝑍𝐴u�,u� ˜

Zinsaufwand der Bankenindustrie 𝑘˜ in Periode t

𝑍𝑆 ˜u�u�u�u�u�u�.

adjustierte Zinsspanne der Bankenindustrie 𝑘˜ in Periode t

𝑍𝐴u�,u� ˜ 𝑍𝑆u�,u� ˜ u�,u�

𝑍Üu�,u� ˜

𝛽u�

𝜀u� 𝜀u�

𝜋u� 𝜎2

Zinsertrag der Bankenindustrie 𝑘˜ in Periode t

(volumengewichtete) Zinsspanne der Bankenindustrie 𝑘˜ in Periode t

Zinsüberschuss der Bankenindustrie 𝑘˜ in Periode t Boone-Parameter der Unternehmung k

Preiselastizität der Nachfrage Skalenelastizität Gewinn der Unternehmung k Varianz der Marktanteile

Teil 1

Grundlagen Kapitel 1

Einleitung A. Motivation Die europäische Ländergemeinschaft unterliegt insbesondere während der letzten zwei Dekaden einem stetigen, weitgreifenden und vielschichtigen Veränderungsprozess sowohl in politischer als auch ökonomischer Hinsicht. Die rasant voranschreitende Globalisierung der Güter- und Finanzmärkte, die Entwicklung und der Ausbau leistungsfähiger Informations- und Kommunikationsmedien und nicht zuletzt ein von Friedensgedanken getragener politischer Wille in Europa sind die Triebfedern des fundamentalen Wandels, der schlussendlich auch die Einführung eines gemeinsamen Geld- und Währungsraums hervorbrachte. Anstoß und zugleich Resultat der zusammenwachsenden europäischen Volkswirtschaften sind die sich kontinuierlich wandelnden nationalen Bankensysteme. Geprägt von einem beständigen Prozess der intra- wie internationalen Konsolidierung einerseits und der Harmonisierung des Regulierungs- sowie Aufsichtssystems andererseits sind die Grenzen der lange Zeit nationalen Finanzsektoren im Verlauf der vergangenen zwei Jahrzehnte aufgebrochen worden. Wie ausgeprägt die Vernetzung der Finanzsysteme mittlerweile ist, offenbarte jüngst die von Ansteckungs- bzw. Dominoeffekten getragene weltweite Finanzkrise. Doch es zeigt sich nicht nur, wie breitflächig und umfassend die Finanzinstitute gegenwärtig über die Interbankengeschäfte miteinander verwoben sind, sondern genauso, welche enormen Rückkopplungseffekte die Schieflage einer oder gar mehrerer Banken für die Realwirtschaft mit sich bringen kann. Geschuldet ist die grundlegende Verknüpfung von finanz- und realwirtschaftlichem Sektor den traditionellen Geschäftsaktivitäten der Banken: In ihrer Eigenschaft als Finanzintermediäre leisten sie die Transformation von Losgrößen, Fristen und Risiken verbunden mit dem Abbau von Informationsasymmetrien. Die damit einhergehende Senkung von Such-, Verhandlungs-, und Abschlusskosten stiftet in einer arbeitsteiligen Volkswirtschaft insbesondere privaten Haushalten sowie klein- und mittelständischen Unternehmen einen enormen Nutzen, ma-

wirtschaft insbesondere privaten Haushalten sowie klein- und mittelständischen Unternehmen einen enormen Nutzen, manifestiert aber zugleich die Funktion der Banken als zentrales Bindeglied im gesamtwirtschaftlichen Geld- und Einkommenskreislauf. Insofern bildet die Fi-

24 Teil 1: Grundlagen nanzwirtschaft einen elementaren Bestandteil einer entwickelten Volkswirtschaft, dessen Bedeutung, wenngleich national in unterschiedlichem Maße, weit über den originären Wert-

nifestiert aber zugleich die Funktion der Banken als zentrales Bindeglied im

schöpfungsbeitrag hinausgeht. Abbildung 1 vermittelt einen Eindruck von derbildet quantitativen gesamtwirtschaftlichen Geldund Einkommenskreislauf. Insofern die Fi-

nanzwirtschaft einen elementaren Bestandteil einer entwickelten Volkswirtschaft, Bedeutung des Bankensektors im europäischen Vergleich. So entsprach die aggregierte Bi-

dessen Bedeutung, wenngleich national in unterschiedlichem Maße, weit über lanzsumme aller Kreditinstitute im Jahr 2009 durchweg mehr als dem Doppelten, vielfach

den originären Wertschöpfungsbeitrag hinausgeht. Abbildung 1 vermittelt einen Eindruck von der quantitativen Bedeutung des Bankensektors im europäischen schaftsleistung. wird unmittelbar einsichtig, dass Schieflagen aller im Bankenwesen zu einer Vergleich. SoEsentsprach die aggregierte Bilanzsumme Kreditinstitute im erheblichen fiskalischen mehr Belastung und Doppelten, letztlich zu gesellschaftlichen führen Jahr 2009 durchweg als dem vielfach mehr alsSpannungen dem Dreifachen und teilweise sogar der mehr als dem Fünffachen der inländischen können. Diese Stellung Bankenindustrien hat sich überdies im ZeitverlaufWirtschaftsleisweiter merklich tung. Es wird unmittelbar einsichtig, dass Schieflagen im Bankenwesen zu einer gefestigt. erheblichen fiskalischen Belastung und letztlich zu gesellschaftlichen Spannungen führen können. Diese Stellung der Bankenindustrien hat sich überdies im Zeitverlauf weiter merklich gefestigt. mehr als dem Dreifachen und teilweise sogar mehr als dem Fünffachen der inländischen Wirt-

A bbildung 1: Aggregierte Bilanzsumme aller Banken in Relation zum B IP 3.000

1997

2009

in v. H. des BIP

2.500 2.000 1.500 1.000 500 0 LU

IE

UK

NL

FR

AT

BE

ES

DE

PT

IT

FI

GR

Quelle: EZB, Eurostat, eigene Berechnungen.

Abbildung 1: Aggregierte Bilanzsumme aller Banken in Relation zum BIP

Die Tatsache, dass die Funktionsfähigkeit der Kreditwirtschaft von essentieller Relevanz für die Funktionsfähigkeit der Realwirtschaft ist, hat insbesonderen Bestand, wenn allein auf die

Die Tatsache, dass die Funktionsfähigkeit der Kreditwirtschaft von essentieller Relevanz für die Funktionsfähigkeit der Realwirtschaft ist, hat insbesonderen - 2 - der größten Finanzinstitute eines LanBestand, wenn allein auf die Bedeutung des abgestellt wird. So zeigt Abbildung 2, weshalb gerade jene Institute den Status des ‚too big to fail‘ genießen. Es erscheint denn auch nur als logische Konsequenz, dass die Finanzkrise im zweiten Schritt zu einer Wirtschaftskrise auswuchs, deren volkswirtschaftliche Kosten nur schwerlich zu messen sind. Diese Verwerfungen der jüngeren Vergangenheit haben die Frage der Verlustund Schockabsorptionsfähigkeit einzelner Finanzinstitute und der Bankensysteme als Ganzes (wieder) vermehrt in den Fokus der wissenschaftlichen und politischen Diskussion rücken lassen. Doch vielfach wird die Stabilitätsdebatte um die einheitliche, harmonisierte regulatorische Ausgestaltung der europäischen Finanzmarktarchitektur vor allem durch produktivitäts- und wettbewerbs-

nur als logische Konsequenz, dass die Finanzkrise im zweiten Schritt zu einer Wirtschaftskrise auswuchs, deren volkswirtschaftliche Kosten nur schwerlich zu messen sind.

Kap. der 1: Einleitung A bbildung 2: Aggregierte Bilanzsumme Ã*U|‰WHQ¶ in Relation zum B IP 700

25

1997

2009

in v. H. des BIP

600 500 400 300 200 100 0 LU

IE

NL

BE

UK

PT

FI

FR

GR

ES

AT

IT

DE

Quelle: EZB, Eurostat, eigene Berechnungen.

Abbildung 2: Aggregierte Bilanzsumme der ‚Größten 5‘ in Relation zum BIP

Diese Verwerfungen der jüngeren Vergangenheit haben die Frage der Verlust- und Schockabsorptionsfähigkeit einzelner Finanzinstitute und der Bankensysteme als Ganzes (wieder)

bezogene Überlegungen getragen. Die Benchmarking-Verfahren weiter Teile der Wissenschaft wie auch ordnungspolitische Entscheidungsträger beziehen ihre vielfach wird die Stabilitätsdebatte um die einheitliche, harmonisierte regulatorische AusgePerformanceurteile im Wesentlichen auf die kurzfristige betriebliche Leistung 1 staltung europäischen Finanzmarktarchitektur vor allem durchfür produktivitätsund wettund dieder Konkurrenzfähigkeit der Banken. Exemplarisch diesen Duktus steht der deutsche Bankenmarkt. Regelmäßig als ‚overbanked‘ deklariert (vgl. bspw. bewerbsbezogene Überlegungen getragen. Die Benchmarking-Verfahren weiter Teile der Koetter et al. Nagl 2010, S. 40), wird ihm häufig die Leistungsfähigkeit Wissenschaft wie2006, auch ordnungspolitische Entscheidungsträger beziehen ihre Performanceureinerseits und die Risikotragfähigkeit andererseits abgesprochen (vgl. Brunner teile im Wesentlichen auf die kurzfristige betriebliche Leistung und die Konkurrenzfähigkeit et al. 2004, SVR 2008, Tz 163f.). Neben einer weitergehenden Konsolidierung 1 der Banken. Exemplarisch für diesen Duktus steht der deutsche Bankenmarkt. Regelmäßig wird vor allem die Schaffung besonders großer Einheiten – sogenannter ‚GloDOVÃRYHUEDQNHG¶GHNODULHUW YJObspw. Koetter et al. politischer 2006, Nagl 2010, S. 40), wird ihm häufig bal Player‘ – postuliert. Selbst auf höchster Ebene sprachen sich der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder und die heutige Bundesregierung die Leistungsfähigkeit einerseits und die Risikotragfähigkeit andererseits abgesprochen (vgl. nachdrücklich für einen oder gar mehrere ‚nationale Champions‘ aus (vgl. SchäBrunner et al. 2004, SVR 2008, Tz 163f.). Neben einer weitergehenden Konsolidierung wird fer / Siedenbiedel 2008, S. 35). vermehrt in den Fokus der wissenschaftlichen und politischen Diskussion rücken lassen. Doch

vor allem die Schaffung besonders großer Einheiten ± VRJHQDQQWHUÃ*OREDO 3OD\HU¶ ± postu-

Hinter diesen Einschätzungen steht die Sichtweise, dass eine zunehmende Anbieterkonzentration die Marktstellung der Kreditinstitute in zweierlei Hinsicht 1 Beispielhaft sei an dieser Stelle auf die imProduktivitätsreserven Rahmen von Kapitel 5 diskutierte Literatur verwiesen. verbessern kann: Bestehende können durch die Über3 nahme der ‚Best-Practice‘-Produktionstechnik oder über Größen- und Verbundeffekte gehoben werden, während die anwachsenden bzw. hohen Renten in ihrer Eigenschaft als Puffer im Falle exogener Schocks zusätzlich stabilitätsfördernd wirken sollten (Beck et al. 2006, S. 1582). Theoretische Ansätze unterstützen gleichwohl auch die entgegengesetzte Argumentationslinie. Geht die Wettbewerbsintensität mit fortschreitender Konso1 Beispielhaft sei an dieser Stelle auf die im Rahmen von Kapitel 5 diskutierte Literatur verwiesen.

26

Teil 1: Grundlagen

lidierung zurück, schwindet der Druck für die Unternehmen kosteneffizient zu wirtschaften. Damit wächst die Gefahr des Quiet-Life. Sollte sich ein Institut mit zunehmender Größe ferner staatlicher Unterstützung im Falle der Zahlungsunfähigkeit sicher sein, erscheint ebenso die Vorstellung einer konservativen Geschäftsausrichtung unplausibel. Vielmehr lässt die Aussicht der Privatisierung anfallender Gewinne einerseits und der Sozialisierung möglicher Verluste andererseits die Finanzierung riskanter Projekte anreizkompatibel werden. Destabilisierende Kettenreaktionen können, allen voran bei wachsender Anzahl grenzüberschreitender Fusionen, die Folge sein. In der Konsequenz wird die Funktionsfähigkeit eines Bankensystems stets von einem Zielbündel, bestehend aus Stabilität, Produktivität und adäquatem Konkurrenzdruck, bestimmt. Dabei sind die einzelnen Performancekomponenten nicht losgelöst voneinander zu betrachten, sondern über eine vielschichtige, theoretisch wie empirisch bislang nicht eindeutig geklärte Interdependenz miteinander verbunden. 2 Bedeutungsvoll ist somit die genaue Kenntnis und damit die präzise Messung der wettbewerbs- und produktivitätsbezogenen Rahmenbedingungen, um schlussendlich auch die Stabilität eines Bankensystems beurteilen zu können. Doch gerade diesbezüglich sind regelmäßig erhebliche Unschärfen zu erkennen. So verzichten weite Teile des Schrifttums auf eine spezifische Abgrenzung des ‚relevanten Marktes‘ im Vorfeld ihrer empirischen Untersuchungen 3, obwohl die räumliche und sachliche Konkretisierung des Untersuchungsobjekts logische Voraussetzung einer jeden belastbaren Studie ist. Agieren rechtlich unterschiedlich verfasste Anbieter mit verschiedenartigen Geschäftsmodellen und Produkt- bzw. Dienstleistungsangeboten nebeneinander, muss eine aussagefähige Analysemethode derartigen Faktoren zwingend Rechnung tragen. Anderenfalls manifestiert sich die Gefahr von Messfehlern, die wiederum eine Über- oder Unterzeichnung der wahren Wettbewerbsintensität zur Folge haben kann. Dass solche undifferenzierten, holzschnittartigen Bewertungen der (europäischen) Konkurrenzverhältnisse äußerst bedenklich stimmen sollten, untermauert nicht zuletzt das Urteil der Europäischen Zentralbank. Diese kommt in ihren jährlichen Berichten zum Integrationsstand der Finanzmärkte zu dem Schluss: „Integration in the retail banking segment, having generally lagged behind that in the other banking segments“ (EZB 2010a, S. 21) wie auch „... [T]he available indicators of financial integration generally signalled a lower degree of integration of euro area retail banking markets relative to euro area wholesale banking markets“ (EZB 2011, S. 25). Das klassische einlagenbasierte Kreditgeschäft ist 2

Vgl. Gischer / Richter (2011) für eine einführende theoretische und empirische Analyse der Wechselbeziehungen zwischen Stabilität, Produktivität und Wettbewerbsintensität. 3 Vgl. die im Rahmen von Kapitel 5 A. und 6 C. diskutierte Literatur.

Kap. 1: Einleitung

27

demnach unverändert lokal geprägt, während provisionslastige Geschäftsfelder nationale Grenzen in der Regel überschreiten. Folglich gibt es nicht ‚den‘ einen Markt, sondern vielfältige Marktsegmente: „The banking market breaks down into several partial markets, distinguished by customer type (private consumers and small and medium-sized enterprises versus large, international concerns), by product range (savings, mortgage loans, business credit and capital market services), and by service area (local, national and international).“ Bikker / Bos (2008, S. 83)

Dabei ist das Gewicht der jeweiligen Submärkte historisch gewachsen und ein Abbild der gesamtwirtschaftlichen Strukturen eines Landes (vgl. Möller et al. 2005, S. 65). Beruht die volkswirtschaftliche Wertschöpfung im Wesentlichen auf klein- und mittelständischen Unternehmen, prägen vorwiegend regional tätige, in Form von Universalbanken ausgestaltete Institute den Finanzsektor. Die Tatsache segmentierter Bankensysteme steht somit einer eindimensionalen, sämtliche Geschäftsfelder übergreifenden Einschätzung der Wettbewerbsverhältnisse fundamental entgegen. Ordnungsökonomisch ist eine differenzierte, segmentspezifische Analyse und Messmethodik notwendig, jeweils in Abgrenzung des räumlich und sachlich relevanten Marktes. Hierzu einen Beitrag zu leisten, ist vor dem Hintergrund der herausgehobenen Wohlfahrtsimplikationen einer zielgerichteten Ausgestaltung der Wettbewerbskräfte der zentrale inhaltliche Anspruch dieser Arbeit. Entsprechend verhält es sich hinsichtlich der nicht weniger populären Produktivitätsanalysen im Finanzsektor. Divergierende Rahmenbedingungen, sowohl struktureller als auch regulatorischer Natur, können Einfluss auf die (relative) Performance der Banken nehmen und müssen bei der Evaluation der Best-Practice direkt Berücksichtigung finden. Entsprechend liegt es nahe, dass jedwede Art der Produktivitätsmessung niemals losgelöst, sondern stets vor dem Hintergrund der (wohl gemerkt) spezifischen Wettbewerbsverhältnisse zu erfolgen hat. Ist es doch die von einer dynamischen Wechselwirkung getragene Beziehung, die beide Performancekomponenten untrennbar miteinander verbindet. Gängige Messmethodiken können – in Vorgriff auf die hier präsentierten Forschungsergebnisse – diesen Anforderungen jedoch nur äußerst eingeschränkt Genüge tun. Sowohl die modellgestützten Ansätze der wissenschaftlichen Literatur als auch die verstärkt kennzahlen-orientierten Produktivitätsbewertungen in der Bankenpraxis werden implizit durch die nur allzu oft getroffene Annahme homogener Akteure getrieben. Geht die Heterogenität der zu vergleichenden Banken bzw. Bankensysteme weitgehend unberücksichtigt in die Leistungsbeurteilung ein, erscheint die Belastbarkeit solcher Ergebnisse freilich zweifelhaft. Die Offenlegung bestehender Schwachstellen sowie die Ableitung alternativer, adjustierter Messkonzepte stellen daher einen weiteren Schwerpunkt dieser Abhandlung dar.

28

Teil 1: Grundlagen

Alles in allem ist es gerade das vielschichtige Phänomen funktionsfähiger Bankensysteme, das die ökonomische Bewertung des eingangs skizzierten Wandels der europäischen Bankenwirtschaften, einem simultanen Prozess der Konsolidierung und Harmonisierung, zu einer hochkomplexen und aktuellen Fragestellung macht. In welcher Beziehung stehen die Struktur eines Marktes, das Verhalten der Akteure und die Ergebnisse des Marktprozesses? Mündet die zunehmende Anbieterkonzentration in einer sinkenden Wettbewerbsintensität oder führen die ausgedehnten Fusionen und Übernahmen vielmehr zu umfangreichen Produktivitätszuwächsen, verbunden mit Kostenersparnissen? Welche Art der Dependenz verbindet beide Perspektiven der Bankperformance? So sind es dann auch jene zentralen Fragen, die den avisierten innereuropäischen Vergleich Hand in Hand mit der kritischen Auseinandersetzung gängiger Methoden zur Performancemessung von Banken bzw. Bankensystemen inhaltlich wie konzeptionell tragen. Die fundierte Aufschlüsselung theoriegestützter kausaler Wirkungszusammenhänge einerseits und die detaillierte empirische Analyse der Wettbewerbs- und Produktivitätsverhältnisse im Zeitverlauf andererseits bilden hierbei die Grundlage für eine angemessene qualitative und quantitative Beantwortung. Schlussendlich ist es übergeordneter Anspruch dieser Arbeit, wirtschaftspolitische Handlungsempfehlungen 4 ableiten zu können, die nicht zuletzt auch die Stabilitätsdebatte auf ein belastbares – tiefes wie breites – Fundament zu stellen vermögen.

B. Gang der Untersuchung Nachdem eingangs die herausgehobene Rolle funktionsfähiger Bankenindustrien 5 für den Wertschöpfungsprozess entwickelter Wirtschaftssysteme dargelegt 4 Obwohl die im Verlauf dieser Arbeit abgeleiteten ordnungspolitischen Handlungsempfehlungen stets mit der Aussicht auf einen potenziellen Wohlfahrtsgewinn formuliert werden, ist bereits an dieser Stelle herauszustellen, dass der Wohlfahrtsbegriff auf einem mehrdimensionalen Effizienzkonzept fußt, dessen Komponenten in der Literatur nicht einheitlich spezifiziert sind. In aller Regel werden die technische bzw. produktive Effizienz, Skaleneffizienz und die allokative Effizienz abgegrenzt (vgl. Kapitel 3 B.). Da den unterschiedlichen Effizienzkategorien mitunter jedoch eine Trade-off-Problematik immanent ist und eine belastbare, quantitative Gegenüberstellung beobachteter Effekte (wenn überhaupt) nur unter prohibitiv hohem Aufwand darstellbar erscheint, kann eine Wohlfahrtsbeurteilung de facto nur partialanalytisch erfolgen (vgl. Gischer 2010, S. 17ff.). Vor diesem Hintergrund liegt sämtlichen Schlussfolgerungen zur ökonomischen Vorteilhaftigkeit der strukturellen Veränderungen auf den Bankenmärkten stets die ceteris paribus Annahme zugrunde. 5 In Ermangelung einer einheitlichen und allgemein anerkannten Definition in der Literatur (Papenfuß 1999, S. 14) wird der (Vielfalt-)Begriff ‚Finanzsystem‘ im Fortgang dieser Schrift als formale Organisation von monetären Finanzintermediären unterhalb der Stufe der Zentralbank definiert. Synonym werden im Folgenden die Begriffe: Bankensystem,

Kap. 1: Einleitung

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wurde, skizziert Kapitel 2 die wesentlichen Entwicklungen auf den europäischen Bankenmärkten in jüngerer Vergangenheit, gleichsam den eigentlichen Motivationsanstoß dieser Schrift: Beginnend mit einer Bestandsaufnahme des anhaltenden Konzentrationstrends wird nachfolgend der Integrationsprozess der nationalen Bankenmärkte 6 zu einem einheitlichen europäischen Finanzbinnenmarkt in zusammenfassender Darstellung beleuchtet. An die Spezifikation der kontinentalen Finanzsektoren anknüpfend dient Kapitel 3 der terminologischen Präzisierung der für den Fortgang der Arbeit unerlässlichen Begriffe: relevanter Markt, Produktivität und Effizienz. Um dabei ein Höchstmaß sprachlicher Sorgfalt zu gewährleisten, erfolgt die definitorische Auseinandersetzung mehrstufig unter Einbezug verschiedener Betrachtungsebenen, zentraler Wesensmerkmale sowie in Ergänzung um geläufige Messverfahren. Inhaltlich setzt Kapitel 4 anhand der Synthese der konkurrierenden Vorstellungen zur Wirkungskausalität von Marktstruktur-, Marktverhaltens- und Marktergebnisnormen den ersten analytischen Schwerpunkt der Schrift. Mit der Marktmacht-Theorie, der Effizienz-Struktur-Theorie und der Theorie der bestreitbaren Märkte wird dabei das notwendige theoretische Fundament für eine ordnungsökonomische Einordnung der zuvor charakterisierten Wandlungsprozesse erarbeitet. Kapitel 5 greift diese differierenden, zum Teil konfligierenden Erklärungsbzw. Wirkungszusammenhänge unmittelbar auf und stellt den theoretischen Konzepten die empirischen Erkenntnisse vorangegangener Performanceanalysen gegenüber. Um dabei ein möglichst umfassendes Bild von den (mehrdimensionalen) Marktmechanismen zu zeichnen, werden eine Reihe an problemorientierten Bankenmarkt, Bankenindustrie, Bankgewerbe, Bankenwirtschaft, Bankenwesen und Kreditwirtschaft verwendet. 6 Der Terminus ‚Bank‘, im Rahmen dieser Arbeit synonym zu den Begriffen ‚Finanzinstitut‘ und ‚Kreditinstitut‘ verwendet, lässt sich aus rechtlicher und ökonomischer Sicht definieren. Entsprechend der Legaldefinition in §1 (1) des Kreditwesengesetzes (KWG) sind Kreditinstitute Unternehmen, „... die Bankgeschäfte erwerbsmäßig oder in einem Umfang betreiben, der einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert“. Demgegenüber präzisiert Artikel 1 der EG-Bankrechtskoordinierungsrichtlinie eine Bank als ein Unternehmen, „... dessen Tätigkeit darin besteht, Einlagen oder andere rückzahlbare Gelder des Publikums entgegenzunehmen und Kredite für eigene Rechnung zu gewähren“. Hiervon abzugrenzen sind Finanzdienstleistungs- bzw. Finanzinstitute die gemeinsam mit dem Kreditinstitut in §1 (1a) KWG unter dem Begriff des Instituts subsumiert werden. Obgleich beide im ökonomischen Sinne als Finanzintermediäre fungieren, zählen zu Finanzdienstleistungsinstituten in der rechtlichen Einordnung beispielsweise auch private Versicherungen, die definitionsgemäß keine Bankgeschäfte betreiben. Demnach ist die Qualifikation eines Unternehmens als Finanzdienstleistungsinstitut mithin ausdrücklich gegenüber seiner Einstufung als Kreditinstituts subsidiär (Büschgen / Börner 2003, S. 11f.). Gleichwohl soll im Folgenden unter einem Finanzinstitut stets eine das Einlagen- und Kreditgeschäft betreibende Bank zu verstehen sein. Eine detaillierte Abgrenzung der Legaldefinitionen findet sich bei Hartmann-Wendels et al. (2010, S. 11f.).

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Teil 1: Grundlagen

Studien vorgestellt, die verwendeten Analysemethodiken kritisch diskutiert sowie ihre ökonomischen Konsequenzen qualitativ erörtert. Überdies gewährt der systematische Einblick in die theoretische wie empirische Literatur die Möglichkeit, bestehende Schwachstellen im methodischen Status quo der Performancemessung von Banken offenzulegen. Im Lichte der Erkenntnisse von Kapitel 3 und 4 befasst sich Kapitel 6, stets vor dem Hintergrund des avisierten Analyseziels, mit den Stärken und Schwächen alternativer Verfahren der Wettbewerbsdiagnose. Dabei, soviel sei vorausgeschickt, erweist sich das theoretische Konstrukt des Lerner-Indexes als besonders zielführendes Instrument. Ist es doch in der Lage, bei geringen Datenerfordernissen die Preissetzungsspielräume einer Bank, einer Bankengruppe oder gar einer gesamten Bankenwirtschaft im Kontext eines supranationalen wie intertemporalen Vergleichs adäquat zu prognostizieren und dies sowohl auf Markt- als auch auf Segmentebene. Motiviert durch die Befunde von Kapitel 5 thematisiert Kapitel 6. C. die weitreichende Fehlspezifikation des Lerner-Indexes im Rahmen empirischer Wettbewerbsuntersuchungen und zeigt wesentliche Erfordernisse für eine belastbare Modellierung dieses Maßes auf. Nach der Deskription und Selektion des geeigneten Analysewerkzeugs schließt sich in Kapitel 7 der empirisch-analytische Schwerpunkt der wettbewerblichen Performancemessung an. Diese fußt mit der Bank Profitability Statistics der OECD einerseits und einer eigens auf Basis der EWU-Zinsstatistik in Kombination mit den nationalen Zinsstatistiken erhobenen Datenbasis andererseits auf einer Datengrundlage von hoher Güte und Repräsentativität. Nach eingehender Charakterisierung des Datenbestands werden zunächst die Preissetzungsmöglichkeiten im einlagenbasierten Kreditgeschäft auf nationaler Ebene anhand (adjustierter) Lerner-Koeffizienten ermittelt. Ausgehend von diesem Referenzpunkt wird die Untersuchungsebene vertieft, indem verschiedene Nachfragesegmente (private Haushalte / Unternehmen) sowie einzelne Produktkategorien zusätzlich separat analysiert werden. Kapitel 8 bindet die empirischen Ergebnisse der Wettbewerbsuntersuchungen in die zweite Säule der Performancebeurteilung – die Messung der (betrieblichen) Leistungsfähigkeit – ein. In dem Wissen um die konzeptionellen Mängel der wettbewerbsbezogenen Messmethoden werden gängige Verfahren der Bankenpraxis sowie der wissenschaftlichen Fachliteratur einer umfangreichen formalen, inhaltlichen und wertmäßigen Prüfung unterzogen. Bestehende Schwachstellen werden aufgezeigt und alternative Ansätze bzw. adjustierte Maße formuliert. Ein empirischer Abriss flankiert jeweils die Diskussion und Auswahl mehr oder weniger belastbarer Verfahren der Produktivitätsmessung. Den Abschluss der Arbeit bildet Kapitel 9. Die eingangs formulierten Fragen werden erneut aufgegriffen und vor dem Hintergrund der wesentlichen theoretischen und empirischen Befunde reflektiert. Die im Verlauf der Schrift

Kap. 1: Einleitung

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vorgetragenen Argumente werden in verdichteter Form rekapituliert und damit einhergehende ökonomische Schlussfolgerungen gezogen. Auf dieser Grundlage werden schließlich mögliche Ansatzpunkte für ordnungspolitische Maßnahmen zur Performancesteigerung der europäischen Banken bzw. Bankensysteme abgeleitet.

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Teil 1: Grundlagen

Kapitel 2

Entwicklungen in den europäischen Bankensystemen Das Handlungsfeld der europäischen Bankenlandschaft hat sich seit Mitte der 1990er Jahre merklich gewandelt: Zum einen wurde das Zusammenwachsen der bis dato weitgehend separierten Heimatmärkte durch umfangreiche Deregulierungs- und Harmonisierungsbemühungen auf europäischer Ebene forciert, zumeist begleitet von eigentumsrechtlichen Reformen der öffentlich-rechtlichen Bankensektoren in den Heimatländern. Zum anderen hat eine Vielzahl an nationalen und supranationalen Institutsverschmelzungen zu erheblichen Veränderungen der Konzentrationverhältnisse einerseits und der bestehenden Marktstrukturen andererseits geführt. Beide Entwicklungen können direkt oder indirekt Einfluss auf die Performance der Banken und damit auf die Funktionsfähigkeit ganzer Bankensysteme nehmen. Als erster Schritt für eine belastbare Interpretationsgrundlage der avisierten Wettbewerbs- und Produktivitätsanalysen werden daher diese Wandlungsprozesse zunächst in groben Zügen nachgezeichnet.

A. Konsolidierungsprozess Seit Mitte der 1990er Jahre hat sich in Europa die Zahl der nationalen Kreditinstitute kontinuierlich und in jüngerer Zeit in zunehmendem Tempo reduziert. Zählte die EMU-12 1997 noch über 8.700 Banken, reduzierte sich die Anzahl bis 2009 auf ca. 4.300 (vgl. Tabelle 1). Dies entspricht einem Rückgang um über 51 %. 1 Allen voran in den Niederlanden (- 54%), Frankreich (- 43 %) und Deutschland (- 43 %) fällt die (relative) Konsolidierung auf Ebene der Banken besonders stark aus. 2 Auch in Bezug auf das (nationale) Kundenpotenzial, gemessen am Einwohnerstand, zeigt sich ein ähnliches Bild (vgl. Tabelle 2). So sank die Bankendichte (Kreditinstitute pro 100.000 Einwohner) innerhalb der Ländergruppe in nur 13 Jahren (1997 – 2009) um über 54%. Der stärkste Rückgang ist wiederum in 1 Anzumerken ist, dass es im Jahr 2009 in Irland (+ 449) und Spanien (+ 119) eine Re-Klassifikation von kreditinstitutähnlichen Unternehmen zu Banken gegeben hat. Um ein unverzerrtes Bild zu zeichnen, wurden die in Tabelle 1 ausgewiesenen Werte jeweils um diese rein definitorischen Neugründungen bereinigt. Vgl. EZB (2010a, S. 15) für eine ausführliche Beschreibung der Re-Klassifikationsmethoden. 2 Einen dezidierteren Einblick in die strukturellen Veränderungen der Bankensysteme der OECD zwischen 1986 – 2005 geben Antoulatos et al. (2008).

entspricht einem Rückgang um über 51 %.1 Allen voran in den Niederlanden (- 54 %), Frankreich (- 43 %) und Deutschland (- 43 %) fällt die (relative) Konsolidierung auf Ebene der Banken besonders stark aus.2

Kap. 2: Entwicklungen in den europäischen Bankensystemen

33

T abelle 1: Struktur der1:europäischen F inanzsektoren Tabelle Struktur der europäischen(I) Finanzsektoren (I) Anzahl der Banken Land AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK EMU-12

1997 928 131 3.420 416 348 1.258 55 71 909 215 648 238 537 8.705

2003 814 108 2.225 348 366 939 59 80 801 172 481 200 426 6.575

Anzahl der Zweigstellen 2009 790 104 1.948 352 349 712 66 49 801 147 295 166 389 4.285

% Veränderung 1997-2009 -15 -21 -43 -15 0,3 -43 20 -31 -12 -32 -54 -30 -28 -51

1997 4.691 7.358 63.186 38.039 1.289 25.464 2.510 942 25.601 318 6.800 4.746 16.344 180.944

2003 4.395 4.989 47.531 39.750 1.564 25.789 3.300 924 30.501 269 3.883 5.397 13.646 168.292

2009 4.167 4.316 39.411 44.431 1.538 38.479 4.078 1.228 34.035 229 3.137 6.430 12.360 176.934

% Veränderung 1997-2009 -11 -41 -38 17 19 51 62 30 33 -28 -54 35 -24 -2

Quelle: EZB, Eurostat; eigene Berechnungen.

Auch in Bezug auf das(ca. (nationale) am Einwohnerstand, zeigt den Niederlanden 57%), Kundenpotenzial, Frankreich (ca.gemessen 47%) und Deutschland (ca. 43sich %)

ein ähnliches Bild (vgl. Tabelleliegt 2). So sank die Bankendichte (Kreditinstitute pro 100.000 festzustellen. Deutschland mit einer Quote von 2,42 Kreditinstituten pro

100.000 Einwohner dennoch unverändert imJahren oberen, das griechische, britische Einwohner) innerhalb der Ländergruppe in nur 13 (1997-2009) um über 54 %. Der

und spanische Bankensystem hingegen im unteren Drittel des Ländervergleichs.

stärkste Rückgang ist wiederum in den Niederlanden (ca. 57 %), Frankreich (ca. 47 %) und

Die Analyse Zweigstellenentwicklung ambivaDeutschland (ca. 43der %) festzustellen. Deutschland liegtzeichnet mit einer dahingegen Quote von 2,42ein KreditinstilentesproBild. AufEinwohner einigen dennoch Märkten, insbesondere in den (- 56und %), tuten 100.000 unverändert im oberen, das Niederlanden griechische, britische

Belgien (- 45 %) und Deutschland (- 38%) verminderte sich die Bankstellendichte erheblich (vgl. Tabelle 2). Indes haben Länder wie Griechenland (+ 55 %), Frankreich (+ 40 %) und Portugal (+ 28%) ihr Zweigstellennetz systematisch Die Analyse Alles der Zweigstellenentwicklung dahingegen ein ambivalentes Bild. Auf ausgebaut. in allem erhöhte sichzeichnet die Anzahl der Filialen pro 100.000 Einwohner zwischen 1997 und 2009 in sechs der 13 Länder, sank aber im Aggreeinigen Märkten, insbesondere in den Niederlanden (- 56 %), Belgien (- 45 %) und Deutschgat über dieverminderte Ländergemeinschaft leicht um ca. 8%. Dabei ist die 2). gegenwärtige land (- 38 %) sich die Bankstellendichte erheblich (vgl. Tabelle Indes haben Spannbreite der Versorgungsdichte beachtlich. Während in den Niederlanden wie in Großbritannien nur ca. 20 Zweigstellen für 100.000 Einwohner zur Verfügung stehen, sind es in Spanien nahezu fünfmal so viele. Deutschland liegt mit 1 Anzumerken ist, dass es im Jahr 2009 in Irland (+ 449) und Spanien (+ 119) eine Re-Klassifikation von kreeiner Zweigstellendichte von 48,1 gegenwärtig im Mittelfeld des Ländersamples. ditinstitutähnlichen Unternehmen zu Banken gegeben hat. Um ein unverzerrtes Bild zu zeichnen, wurden die spanische Bankensystem hingegen im unteren Drittel des Ländervergleichs.

in Tabelle 1 ausgewiesenen Werte jeweils um diese rein definitorischen Neugründungen bereinigt. Vgl. EZB Die Ausprägung der finanziellen ist dabei in der Tendenz auch S. 15) für eine ausführliche BeschreibungInfrastruktur der Re-Klassifikationsmethoden. (2010a, 2 einEinen Spiegelbild der unterschiedlichen von Bankensystemen. kennzeichdezidierteren Einblick in die strukturellenTypen Veränderungen der Bankensysteme derSo OECD zwischen 1986-2005 geben Antoulatos et al. (2008).

nen kapitalmarktorientierte Systeme wie Großbritannien weitentwickelte Eigen- 11 und Fremdkapitalmärkte, spezialisierte Finanzinstitutionen und eine langfristige Unternehmensfinanzierung, die sich allem voran in der Emission von Aktien und Obligationen niederschlägt (vgl. Papenfuß 1999, S. 42 f.). In bankbasierten Systemen, wie in der weit überwiegenden Mehrzahl der europäischen Länder zu finden, stellt demgegenüber der klassische Bankkredit die dominierende Fremdrefinanzierungsart für klein- und mittelständische Unternehmen dar. Entsprechend breitflächig sind die Kreditinstitute direkt oder indirekt über ihre Zweigstellen räumlich präsent.

Zweigstellen für 100.000 Einwohner zur Verfügung stehen, sind es in Spanien nahezu fünfmal so viele. Deutschland liegt mit einer Zweigstellendichte von 48,1 gegenwärtig im Mittelfeld des Ländersamples.

34

Teil 1: Grundlagen

T abelle 2: Struktur der2:europäischen Finanzsektoren I) Tabelle Struktur der europäischen(IFinanzsektoren (II)

Land AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK EMU-12

Bankendichte/ Zweigstellendichte/ Banken pro 100.000 Einwohner % Veränderung Zweigstellen pro 100.000 Einwohner % Veränderung 1997 2003 2009 1997-2009 1997 2003 2009 1997-2009 11,7 10,0 9,5 -19 58,9 54,3 49,9 -15 1,3 1,0 1,0 -25 72,3 48,2 40,1 -45 4,2 2,7 2,4 -43 77,0 57,6 48,1 -38 1,1 0,8 0,8 -27 96,2 95,4 97,0 1 6,8 7,0 6,6 -3 25,1 30,0 28,9 15 2,1 1,5 1,1 -47 42,6 41,7 59,8 40 0,5 0,5 0,6 15 23,4 30,0 36,2 55 1,9 2,0 1,1 -43 25,8 23,3 27,6 7 1,6 1,4 1,3 -17 45,0 53,2 56,7 26 51,6 38,4 29,8 -42 76,3 60,0 46,4 -39 4,2 3,0 1,8 -57 43,7 24,0 19,0 -56 2,4 1,9 1,6 -34 47,1 51,9 60,5 28 0,9 0,7 0,6 -32 28,1 23,0 20,1 -28 2,9 2,1 1,3 -54 59,9 54,5 55,3 -8 Quelle: EZB, Eurostat; eigene Berechnungen.

DieInmitten Ausprägung finanziellen Infrastruktur in der Tendenz auch ein Spiegelbild derder Konsolidierungswelle istist diedabei wachsende Zahl an ‚Megafusionen‘ der unterschiedlichen Typen So die kennzeichnen kapitalmarktorientierte auffällig. Allein von 1997vonbisBankensystemen. 2009 steigerten 25 größten Banken der Welt

ihren Anteil an der Bilanzsumme der 1.000 Banken von 28spezialisierte % auf fast Systeme wie Großbritannien weitentwickelte Eigen- größten und Fremdkapitalmärkte, 44% (vgl. Alexander 2010, S. 7). Während zu Beginn des Jahrtausends Finanzinstitutionen und eine langfristige Unternehmensfinanzierung, die sich allemnationale voran in 3

Zusammenschlüsse dominierten , gewinnen grenzüberschreitende M&A-Aktivitäten in jüngerer Zeit erkennbar an Bedeutung (vgl. Weese 2007, S. 202). In bankbasierten Systemen, wie in der weit überwiegenden der europäischen Länder 2005 fusionierte die italienische Unicredit mit derMehrzahl deutschen HypoVereinsbank, diefinden, niederländische Bank der ABN Amro Bankkredit wurde 2007 durch ein Konsortium der zu stellt demgegenüber klassische die dominierende Fremdrefinanziebritischen RBS, der spanischen Banco Santander und dem belgisch-niederlänrungsart für klein- und mittelständische Unternehmen dar. Entsprechend breitflächig sind die dischen Finanzkonzern Fortis übernommen und seit 2009 hält wiederum BNP Kreditinstitute direkt oder indirekt über ihre Zweigstellen räumlich präsent. Paribas ca. 75 % an Fortis. der Emission von Aktien und Obligationen niederschlägt (vgl. Papenfuß 1999, S. 42 f.). In

Intensiviert hat sich der Trend zu Megafusionen nicht zuletzt im Zuge der Inmitten der KonsolidieruQJVZHOOHLVWGLHZDFKVHQGH=DKODQÃ0HJDIXVLRQHQ¶DXIIlOOLJ$OOHLQ

Finanzkrise. In den USA fusionierten die Citigroup und Morgan Stanley (2009), während Bear Stearns in JP Morgan aufging. Seit September 2008 ist die angeschlagene Halifax Bank of Scotland eine vollständige Tochtergesellschaft der - 12 britischen Bank Lloyds. In Deutschland wurde die Dresdner Bank AG durch die Commerzbank AG übernommen (2008) sowie die Postbank AG durch die Deutsche Bank AG (2009). In Spanien schlossen sich aktuell die größten Sparkassen, Caja Madrid und Bancaja zusammen und auch in Frankreich verschmolzen die beiden genossenschaftlichen Spitzeninstitute Caisse Nationale des Caisses d’Epargne und Banque Fédérale des Banques Populaires (2009).

von 1997 bis 2009 steigerten die 25 größten Banken der Welt ihren Anteil an der Bi-

3 So fusionierten 1999 die britischen Institute Royal Bank of Scotland und National Westminster, die französischen Institute BNP und Paribas im Frühjahr 2000 sowie die italienischen Banken Banca Intesa und SanPaolo IMI in 2006. Einen Überblick über die M&A-Aktivitäten in Europa geben PwC (2006).

Kap. 2: Entwicklungen in den europäischen Bankensystemen

35

Die Bildung dieser Konglomerate schlägt sich in einer signifikanten Zunahme der Marktkonzentration nieder. 4 Gemessen an der Bilanzsumme stieg der durchschnittliche Hirschman-Herfindahl-Index (HHI), die Summe der quadrierten Marktanteile, innerhalb der Ländergemeinschaft von 1997 bis 2009 um mehr als 52 % an. Die massivsten Konzentrationsanstiege verzeichnen hierbei Belgien (+ 132 %), Großbritannien (+ 125%) und Portugal (+ 99 %). Aber auch in Deutschland (+ 81 %) hat die Machtballung im Gefolge der umfangreichen Konsolidierungsbewegungen merklich zu einem Anstieg des HHI’s geführt. Allein Kapitel 2 in den europäischen Bankensystemen in Österreich verringerte sich dieEntwicklungen Konzentration leicht (vgl. Tabelle 3). 5 T abelle 3:Tabelle K onzentrationsgrad der europäischen F inanzsektoren 3: Konzentrationsgrad der europäischen Finanzsektoren Concentration Ratio: CR5

Hirschman-Herfindahl-Index Land AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK EMU-12

1997 515 699 114 285 2.150 449 885 500 201 210 1.654 577 208 650

2003 557 2.063 173 506 2.420 597 1.130 500 240 315 1.744 1.043 347 895

2009 414 1.622 206 507 3.120 605 1.184 881 353 288 2.032 1.150 467 987

% Veränderung 1997-2009 -20 132 81 78 45 35 34 76 76 37 23 99 125 52

1997 44 54 17 32 88 40 56 41 25 23 79 46 24 44

2003 44 84 22 43 81 47 67 44 28 32 84 63 33 52

2009 37 77 25 43 83 47 69 59 34 28 85 70 41 54

% Veränderung 1997-2009 -15 43 47 35 -6 18 24 43 36 21 8 52 70 23

Quelle: EZB, Eurostat; eigene Berechnungen.

In gleiche die gleiche Richtung die Entwicklung der Marktstellungen. 2009 In die Richtung zeigt die zeigt Entwicklung der Marktstellungen. 2009 konnten die (natio-

konnten die (national) fünf größten Banken im Ländermittel mehr als 54 % der Marktanteile, gemessen an der Bilanzsumme, auf sich vereinen. Dies ist gleichBilanzsumme, aufeinem sich vereinen. gleichbedeutend mit einemseit Anstieg umDen übergrößten 10 Probedeutend mit AnstiegDies umistüber 10 Prozentpunkte 1997. zentpunkte seit ca. 1997. Denkonnten größten Zuwachs mit ca. 70 % konnten dabei Auffällig britische Banken Zuwachs mit 70% dabei britische Banken erzielen. ist zudem, dass insbesondere kleinere Bankenmärkte, wie Finnland, die Niederlande erzielen. Auffällig ist zudem, dass insbesondere kleinere Bankenmärkte, wie Finnland, die oder Portugal, Teilzum hochkonzentriert sind. sind. Der Der deutsche Bankenmarkt Niederlande oder zum Portugal, Teil hochkonzentriert deutsche Bankenmarkt weist weist trotz der umfangreichen Konsolidierungswelle und einem Marktanteilszuwachs trotz der umfangreichen Konsolidierungswelle und einem Marktanteilszuwachs von ca. 47 % von ca. 47 % in den Händen der größten fünf Akteure unverändert den geringsten in den Händen der größten Akteure unverändert den geringsten Konzentrationsgrad auf. Konzentrationsgrad auf.fünf Insgesamt wurde in den letzten zwei Dekaden ein ProInsgesamt in denund letzten zwei Dekaden ein Prozess der und Übernahmen anzess der wurde Fusionen Übernahmen angestoßen, derFusionen mitnichten abgeschlossen zu sein scheint. gestoßen, der mitnichten abgeschlossen zu sein scheint. nal) fünf größten Banken im Ländermittel mehr als 54 % der Marktanteile, gemessen an der

4

Vgl. Kapitel 6 A. für eine eingehende Diskussion der angeführten Konzentrationsmaße. B. 5 W andel des regulatorischen Umfeldes Einschränkend muss bei der Interpretation des6 Hirschman-Herfindahl-Indexes berücksichtigt werden, dass der Wettbewerb speziell in einigen Ländern durch die Anwendung des Zeitgleich zur Konsolidierungstendenz das rechtliche Umfeld Regionalprinzips, so beispielsweise indurchlief Deutschland innerhalbbzw. des regulatorische genossenschaftlichen und öffentlich-rechtlichen Sektors, relativiert wird (vgl. Brunner et al. 2004, S. 21ff.). der europäischen Finanzmarktarchitektur eine Reihe tiefgreifender Veränderungen. Forciert durch den generellen Trend zur Globalisierung der Güter- und Finanzmärkte und dem andauernden Leistungszuwachs der Informations- und Kommunikationstechnologien vollzog sich

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Teil 1: Grundlagen

B. Wandel des regulatorischen Umfeldes 6 Zeitgleich zur Konsolidierungstendenz durchlief das rechtliche bzw. regulatorische Umfeld der europäischen Finanzmarktarchitektur eine Reihe tiefgreifender Veränderungen. Forciert durch den generellen Trend zur Globalisierung der Güter- und Finanzmärkte und dem andauernden Leistungszuwachs der Informations- und Kommunikationstechnologien vollzog sich auf europäischer Ebene – bis dato – ein umfangreicher Prozess der Liberalisierung und Harmonisierung. Insbesondere in den letzten zwei Dekaden begleiteten dabei zahlreiche eigentumsrechtliche Bankenreformen auf nationaler Ebene diese Entwicklung. I. Integrationsprozess auf europäischer Ebene Die Anfänge einer bankrechtlichen Koordinierung auf Gemeinschaftsebene gehen auf die Mitte der 1970er Jahre zurück. Mit dem Ziel jene länderspezifischen Bestimmungen zu beseitigen, die einem freien Kapitalverkehr entgegenstanden und zugleich gemeinsame Standards in nationales Recht zu integrieren, wurde mit der Richtlinie 73/183/EWG der erste Versuch unternommen, bestehende Hindernisse einer Finanzmarktintegration 7 abzubauen. Beschränkungen der Niederlassungsfreiheit wurden ebenso wie bestehende Kapitalverkehrskontrollen aufgehoben und darüber hinaus Zinsliberalisierungsschritte eingeleitet (vgl. Knoop 2006, S. 188 f.). Vier Jahre später regelte die sogenannte ‚Erste Bankenrechtkoordinationsrichtlinie‘ (Direktive 77/780/EWG) erstmals die Behandlung von Auslandsfilialen europäischer Banken durch den Gesetzgeber des Gastlandes. Eine Koordinierung der Zulassungsbedingungen für die gemeinschaftsweite Aufnahme von Bankgeschäften scheiterte jedoch an einer fehlenden politischen Einigungsfähigkeit. Dadurch konnten Art und Umfang des grenzüberschreitenden Leistungsangebots (noch) durch spezifische, nationale Gesetze des Gastlandes eingeschränkt werden. Erst mit Inkrafttreten der ‚Zweiten Bankenrechtkoordinationsrichtlinie‘ (Direktive 89/646/EWG) 1993 kam es zu einer merklichen Harmonisierung der 6

Mit Beginn des Jahres 1993 wurde basierend auf der 1987 in Kraft getretenen Einheitlichen Europäischen Akte die Grundlage für das weitere Zusammenwachsen Europas durch die Bildung eines einheitlichen Binnenmarktes gelegt. Neben der Liberalisierung der Dienstleistungssektoren unterliegen auch jegliche (supranationale) Kapitalflüsse seit diesem Zeitpunkt keinerlei Restriktionen mehr (vgl. Art. 14 EU-Vertrag 1992). 7 Hinter dem Terminus der (perfekten) Finanzmarktintegration, der seinen Ursprung im lateinischen Wort ‚integratio‘ (Wiederherstellung eines Ganzen) hat, steht in der Literatur zumeist die Anforderung, dass „... all economic agents ... face identical rules and have equal access to financial instruments or services“ (Baele et al. (2004), S. 5). In der Folge sollten die gehandelten Vermögenstitel denselben erwarteten Zinssatz aufweisen und im Ideal transaktionskostenfrei (perfekt) substituierbar sein (vgl. Paul / Uhde (2010), S. 26).

Kap. 2: Entwicklungen in den europäischen Bankensystemen

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rechtlichen Rahmenbedingungen. Die Bankenaufsicht wurde in (weiten Zügen) europaweit standardisiert, die vereinheitlichten Überwachungssysteme wechselseitig anerkannt und die Zweigstellen von in der EU grenzüberschreitend operativ tätigen Instituten (hauptsächlich) der Kontrolle des Heimatlandes (homecountry-control) unterstellt. Aus diesen Übereinkünften leitete sich fortan der ‚Europäische Pass‘ ab. Dieser erlaubt es jeder in einem Mitgliedsstaat ansässigen Bank, uneingeschränkt innerhalb der Europäischen Union Zweigstellen zu eröffnen und dabei jedwede Finanzdienstleistung zu erbringen, ohne die gesonderte Autorisierung der inländischen Behörden zu benötigen (vgl. Weese 2007, S. 42). 8 Wesentlich zur Erleichterung grenzüberschreitender Bankaktivitäten beigetragen hat ferner die Implementierung der Europäischen Währungsunion. Mit Einführung des Euros zum 1. Januar 1999 als Buchwährung und im zweiten Schritt in Form von Bargeld 2002 wurde die Währungshoheit der Nationalbanken erstmals auf eine supranationale Ebene delegiert. Daraufhin haben sich die Zahlungsverkehrs- und Wertpapierabrechnungssysteme tiefgreifend reorganisiert und konsolidiert, die Transaktionskosten, insbesondere auf den Derivateund Wertpapiermärkten sind in der Folge erheblich gesunken und auch die notwendigen Diversifikationsmöglichkeiten für Risiken aus grenzüberschreitenden Kreditvergaben sind seither leichter zu realisieren (vgl. ibid.). Im Mai 1999 wurde im Anschluss an ein Konsultationsverfahren der Europäischen Kommission und unter Beteiligung der nationalen Regierungen ein weiterer Meilenstein in den Integrationsbestrebungen der Mitgliedsstaaten und Institutionen des europäischen Wirtschaftsraums ins Leben gerufen: der sogenannte Financial Services Action Plan (FSAP). Gleichsam verstanden als Impuls- und Rahmenwerk zur Schaffung eines einheitlichen und funktionsfähigen Binnenmarktes für Finanzdienstleistungen umfasst der Aktionsplan einen Katalog von 42 Vereinbarungen zur Liberalisierung des Firmen- und Privatkundengeschäfts sowie zur Modernisierung der Aufsichtsregeln. 9 Unter den bereits größtenteils umgesetzten Integrationsschritten haben einige Maßnahmen in besonderer Weise den Marktzutritt potenzieller Newcomer vereinfacht. Die Wertpapierdienstleistungsrichtlinie (RL 93/22/EWG) übertrug das Konzept der Herkunftskontrolle und des Europäischen Passes auf Wertpapiermärkte und beförderte so einen gleichermaßen einheitlichen wie transparenten rechtlichen Handelsplatz für Wertpapierdienstleistungsunternehmen und 8

Beide Bankenrechtkoordinationsrichlinien wurden im Verlauf der Zeit mehrfach erweitert und in neue Gesetzestexte überführt. Zuletzt gingen die Direktiven in der Richtlinie 2006/48/EG des Europäischen Parlaments über die Aufnahme und Ausübung der Tätigkeit der Kreditinstitute auf. 9 Für eine Auflistung und Beschreibung der einzelnen Maßnahmen geordnet nach strategischen Zielen sei auf die Europäische Kommission (1999, S. 22ff.) verwiesen.

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Teil 1: Grundlagen

Kreditinstitute. 10 In Ergänzung hierzu und als Pendant zur Eigenmittel- und Solvabilitätsrichtlinie der Banken stellte die Kapitaläquivalenzrichtlinie (RL 93/6/EWG) darüber hinaus ebenso (weitgehend) uniforme Eigenkapitalerfordernisse für Wertpapierdienstleistungsunternehmen sicher (vgl. Hirte / Heinrich 2009, S. 2193). Im Jahr 2006 wurden diese Vorschriften gemeinsam durch die ‚Capital Requirements Directive‘ (CRD) abgelöst und um die Bestimmungen des Basel II Akkords erweitert. Weitere wesentliche Ansatzpunkte der Bemühungen um ein ‚Level Playing Field‘ bildeten zudem die Verabschiedung international verbindlicher Rechnungslegungs- und Publizitätspflichten 11 sowie die 2008 veröffentlichte ‚Consumer Credit Directive‘ (CCD). Sie legt Mindestanforderungen für die Bewerbung, die Kalkulation und den Ausweis von Effektivzinssätzen im Privatkundengeschäft der EU-Mitgliedsbanken fest, verlangt die Offenlegung der Provisionsbeträge im Vorfeld der Darlehensvermittlung und liberalisiert die Kündigungsmöglichkeiten auf Seiten der Kunden. Ein deutlicher Integrationsfortschritt ist zudem mit der Einführung der ‚Single Euro Payments Area‘ (SEPA) gelungen. Die Vereinheitlichung der Verfahren und Standards für Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen unterstützt die Defragmentierung der bislang sehr heterogenen Zahlungsverkehrssysteme. Die damit einhergehende Senkung der Transaktionskosten forciert wiederum den länderübergreifenden Wettbewerb der Banken. Jedoch steht die Überführung dieser 2007 verabschiedeten Richtlinie 2007/64/EG in nationales Recht in vielen Ländern bislang weiterhin aus, obwohl die Umsetzungsfrist zum 1. 11. 2009 abgelaufen ist (vgl. EZB 2010b, S. 16). Als vorerst letzte zentrale Maßnahme zur Vollendung eines Binnenmarktes für Finanzdienstleistungen auf europäischer Ebene kann das Weißbuch zur Finanzdienstleistungspolitik für die Jahre 2005 –2010 angesehen werden. Auf dem FSAP aufbauend ist es unter dem Leitmotiv der ‚dynamischen Konsolidierung‘ das erklärte Ziel des Kommissionsansatzes, geeignete Maßnahmen zu entwickeln, die die Aufsichtskonvergenz stärken, die zeitliche Um- und Durchsetzung bereits geltender Vorschriften beschleunigen sowie den Wettbewerb zwischen den Finanzdienstleistern, insbesondere im Retailgeschäft, intensivieren. Getragen von der Prämisse der Deregulierung und Konvergenz haben die skizzierten Initiativen, vor allem in den vergangenen 20 Jahren, den Aufbau ei-

10 Die Wertpapierdienstleistungsrichtlinie ging 2004 in der Richtlinie 2004/39/EG, der sogenannten ‚Markets in Financial Instruments Directive‘ (MiFID), auf. 11 Rechtsverbindlichkeit erlangte die Konvergenz der Bilanzierungsregeln durch die Verordnung 1725/2003 der EU-Kommission, mittlerweile aufgegangen in der Verordnung 1126/2008.

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nes einheitlichen Finanzbinnenmarktes weit voranschreiten lassen. 12 Mit zunehmender Angleichung der rechtlichen Rahmenbedingungen wurden zahlreiche Markteintrittsbarrieren abgebaut und der Homogenitätsgrad der Bankensysteme erhöht, obzwar der innereuropäische Harmonisierungsprozess noch immer durch nationale Ermessensspielräume geprägt ist. Gleichwohl zählen Finanzmärkte trotz der aufgezeigten Liberalisierungsanstrengungen unvermindert zu den am umfangreichsten regulierten Märkten weltweit. Nicht zuletzt haben die Verwerfungen der Finanzkrise einen Trend zur Re-Regulierung angestoßen, welcher allem voran gegenwärtig im Basel III Akkord in Form strengerer Kapital- und Liquiditätsvorschriften seinen Niederschlag findet. II. Ausgewählte Entwicklungslinien auf nationaler Ebene Nicht losgelöst, sondern unmittelbar in den Kontext der Harmonisierungsbestrebungen auf europäischer Ebene eingebettet, sind die national initiierten Reformen der Bankenmärkte. Den Kern dieser regulatorischen Neuerungen bildete vielfach und vorwiegend die Umwandlung bzw. Abschaffung der ursprünglich gemeinwohlorientierten Bankensektoren de lege lata. Noch zu Beginn der 1990er Jahre kennzeichneten eine dezentrale Verbundstruktur, eine nicht primär gewinnorientierte Geschäftspolitik sowie die öffentliche bzw. staatliche Eigentümerschaft das Selbstverständnis nahezu aller europäischer Savings Banks 13 . Doch in den vergangenen zwei Dekaden entwickelte sich die rechtliche Ausgestaltung und mit ihr die Unternehmensphilosophie dieser Finanzinstitute, nicht zuletzt forciert durch die Privatisierungsbemühungen der Europäischen Kommission, äußerst heterogen (vgl. Ayadi et al. 2009). 12 Eine umfassende Aufarbeitung der Schritte zur Finanzmarktintegration liefert Schrooten (2006). 13 Zur Wahrung der definitorischen und semantischen Schärfe ist an dieser Stelle herauszustellen, dass der zum Zwecke einer einheitlichen Klassifizierung dieser Bankengruppe gängigerweise verwendete Begriff der ‚Savings Banks‘ ein homogenes Geschäftsmodell über alle Institute (in allen Ländern) impliziert. In der Realität sind – trotz ähnlicher Gründungsmotive – jedoch bisweilen erhebliche Unterschiede in den spezifischen Ausgestaltungen dieser Banken festzustellen. So nehmen beispielsweise die deutschen Sparkassen aufgrund ihrer (unverändert) nicht primär gewinnorientierten Geschäftsausrichtung und ihrer öffentlich-rechtlichen Trägerschaft eine Sonderstellung im europäischen Vergleich ein (vgl. Brämer et al. 2010b). Obwohl die verallgemeinernde Sprachregelung über den Terminus ‚Savings Banks‘ dahingehend unpräzise ist, wird in Ermangelung einer zielführenden Alternative im Folgenden dennoch dieser Begriff als übergeordnete Beschreibung jener Kreditinstitute verwendet, die im weitesten Sinne einen gemeinwohlorientierten Geschäftszweck formulieren – gegenwärtig oder in der Vergangenheit. Einen tieferen Einblick in die geschäftspolitische Entwicklung der europäischen Savings Banks bieten Martín / Sevillano (2011).

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Teil 1: Grundlagen

Während die gesetzmäßige und strukturelle Stellung des Sparkassensektors in Deutschland, trotz wiederkehrender Privatisierungsdebatten, als weitgehend stabil einzuordnen ist 14, entstanden in den Nachbarländern Aktiengesellschaften, Stiftungen, Genossenschaften, unselbständige Anstalten des öffentlichen Rechts und Unternehmenssparkassen. Gesetzliche Beschränkungen des Aktiv- oder Passivgeschäfts wurden aufgehoben, die regionale Ausrichtung mitunter aufgegeben und die ursprünglichen geschäftspolitischen Prinzipien wie Organisationsstrukturen wandelten sich bisweilen fundamental. Im Resultat kann heutzutage in vielen Ländern nicht mehr von einem eigenständigen Savings Banks Sektor gesprochen werden. Frankreich Noch Anfang der 1980er Jahre dominierten gemeinwohlorientierte Kreditinstitute mit einem Marktanteil von über 80% bzw. 90 % sowohl das klein- und mittelständische Kreditgeschäft als auch das Einlagensegment in Frankreich. Doch durch die 1984 angestoßenen und politisch motivierten Liberalisierungsund Privatisierungsprogramme verschlechterte sich ihre Stellung bis in die Jetztzeit hinein beständig. 15 Gegenwärtig überschreiten die Marktanteile ca. 10 % bzw. ca. 19 % nicht mehr (vgl. DSGV 2011a, S. 1). Diese Reformen sahen eine Vereinheitlichung der rechtlichen Regelungen der verschiedenen Bankengruppen vor und mündeten in dem 1999 verabschiedeten Gesetz (Loi relative à l’épargne et à la sécurité financière) zur Umwandlung der bis dato stiftungs-ähnlichen Savings Banks in genossenschaftlich organisierte Banken. In diesem Zuge wurden bestehende Einschränkungen der Geschäftstätigkeit aufgehoben, so dass seit dem Jahr 2000 formal nur noch private Finanzinstitute und Genossenschaftsbanken jeweils als Universalbanken in Frankreich operieren. In der Folge kam es zu zahlreichen Fusionen und Beteiligungen privater Banken. Aktuell zählt die Caisse d’Epargne-Gruppe, der französische Savings Banks Sektor, noch 17 von ehemals 35 Kreditinstituten. Ebenso wie die ursprünglichen Genossenschaftsbanken konsolidiert unter dem weisungsbefugten Spitzeninstitut Banques Populaires Caisses d’Epargne (BPCE) (vgl. Marqués / Martin 2011, S. 31). 16 Während das historisch gewachsene Regionalprinzip un14 Die Stellung des öffentlich-rechtlichen Sektors fällt in Deutschland historisch gewachsen besonders ausgeprägt aus. Im Dezember 2010 vereinigten Sparkassen und Landesbanken mehr als 30 % aller Bankaktiva auf sich. Sie bilden damit einen festen Bestandteil des Drei-Säulen-Systems (vgl. Brämer et al. 2010c, S. 319). 15 Ein Überblick über die Kernreformen im französischen Savings Banks Sektor findet sich bei Polster (2005). 16 Die Banques Populaires Caisses d’Epargne (BPCE) ist als zweitgrößte Bankengruppe Frankreichs am 31. Juli 2009 aus der Fusion der Banque Fédérale des Banques Populaires

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verändert Bestand hat, ist die ursprüngliche Ausrichtung der Geschäftstätigkeit am Gemeinwohl ab Juli 2008 nicht mehr gesetzlich festgeschrieben. Nunmehr ist die Gewinnerzielung als primärer Unternehmenszweck anzusehen, wenngleich sich die französischen Savings Banks seither freiwillig verpflichtet haben, ein Prozent ihres Jahresreingewinns für gemeinwohlorientierte Aufgaben aufzuwenden (vgl. DSGV 2011a, S. 1). Italien Ebenfalls politischer Wille war die Privatisierung der italienischen Savings Banks. Mit dem Amato-Gesetz von 1990 wurden diese Kreditinstitute in operative Aktiengesellschaften umgewandelt und zugleich staatlich-organisierten Trägerstiftungen ohne Bankgeschäft unterstellt, die mindestens 51 % der Anteile an den Casse di Risparmio zu halten hatten (vgl. Lahusen 2004, S. 5). 17 Ab 1994 konnten und mit dem 1998 verabschiedeten Ciampi-Gesetz mussten jene übergeordneten Organe schlussendlich mehrheitlich in privatrechtliche Stiftungen überführt werden – spätestens bis 2005. 18 De facto existiert damit in Italien kein gesonderter Savings Banks Sektor mehr. Sämtliche Einschränkungen in der Geschäftstätigkeit wurden ebenso wie das Regionalprinzip bereits 1990 aufgehoben und auch eine Gemeinwohlorientierung findet sich seitdem expressis verbis nicht länger. Allein die Trägerstiftungen kommen dieser Aufgabe noch bedingt nach (vgl. DSGV 2011b, S. 2). Mit der Privatisierung ist die weit überwiegende Mehrzahl der italienischen Savings Banks in den zwei großen Konglomeraten Unicredit und Intesa San Paolo aufgegangen und hat folglich auch ihre Eigenständigkeit verloren. Spanien Die spanischen Savings Banks werden in der Rechtsform eigentümerloser Stiftungen geführt und sind als Universalbanken den privaten Banken rechtlich gleichgestellt. Mit Ende des Franco-Regimes wurde ihr geschäftlicher Handlungsspielraum, insbesondere mit Aufhebung der Preisbindung, schrittweise liberalisiert, wenngleich letzte Einschränkungen erst 1992 endgültig abgeschafft wurden (vgl. Mai 2004, S. 4). Zeitgleich wurde der Versuch unternommen den und der Caisse Nationale des Caisses d’Epargne hervorgegangen. Ihr Aufgabenspektrum reicht von der Ernennung der Vorstände über die Festlegung des Produkt- und Dienstleistungsangebots bis hin zur Wahrnehmung der Girozentralfunktion und Verwaltung des Einlagensicherungsfonds sowie Haftungsverbundes (vgl. DSGV 2011a, S. 3). 17 Eine umfassende Aufarbeitung der einzelnen Reformschritte entlang des itaienischen Savings Banks Sektors sowie ihrer strukturellen Auswirkungen leistet Butzbach (2007). 18 1994 wurde die sogenannte Dini-Richtlinie verabschiedet, die es den Trägerstiftungen erlaubte, sich als Mehrheitsteilhaber an den Casse di Risparmio zurückzuziehen.

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Teil 1: Grundlagen

staatlichen Einfluss zurückzuführen. Der Anteil von Vertretern öffentlicher Körperschaften bzw. Gebietskörperschaften in Aufsichtsgremien wurde gesetzlich begrenzt und ist seit Juli 2010 auf maximal 40% limitiert. 19 Zudem ist es gewählten Politikern nicht erlaubt, ein Gremienamt innezuhaben (vgl. DSGV 2011c, S. 2). Unverändert Bestand hat die Gemeinwohlorientierung als ausgegebene Unternehmensphilosophie. Doch diese greift im Gegensatz zu den deutschen und französischen Pendants ausschließlich hinsichtlich der Gewinnverwendung. In ihrer Geschäftsausrichtung unterscheiden sich die Cajas de Ahorros deshalb nur geringfügig von ihren privaten Konkurrenten. Abgeschafft wurde hingegen das Regionalprinzip. Seit 1988/89 besteht die Möglichkeit überregional tätig zu werden, wodurch sich die Konkurrenzsituation zwischen den Cajas de Ahorros merklich verschärft hat (vgl. Ayadi et al. 2009, S. 90 ff.). In der Folgezeit expandierten die spanischen Savings Banks sowohl geografisch als auch geschäftlich enorm. Das Filialnetz wurde deutlich ausgeweitet und auch der Markanteil im klassischen Kredit- und Einlagensegment konnte systematisch ausgebaut werden. Ende 2010 lag dieser jeweils bei ca. 50% (vgl. DSGV 2011c, S. 1). Im Zuge der Finanzkrise sind einige Cajas de Ahorros jedoch in eine erhebliche wirtschaftliche Schieflage geraten und mussten teilweise sogar unter die Kontrolle der nationalen Notenbank gestellt werden. Diese Entwicklungen haben nicht nur zu Fusions- bzw. Übernahmeplänen 20 geführt, sondern gleichermaßen einen Prozess weitreichender Reformen angestoßen. Konnten die staatlichen Banken bis dato aufgrund ihrer Rechtsform nicht von Instituten anderer Gruppen übernommen werden, besteht seit Juli 2010 die Möglichkeit, das Bankgeschäft auszugliedern bzw. in eine Aktiengesellschaft einzubringen. 21 Ferner können die Cajas de Ahorros börsennotierte Eigenkapitalscheine mit oder ohne Stimmrechte in Höhe von bis zu 50% des Eigenkapitals emittieren (vgl. DSGV 2011c, S. 5), um an zusätzliches Kapital zu gelangen. 22 Der spanische gemeinwohlorientierte Bankensektor steht somit vor einem grundlegendem Wandel, der nicht zuletzt mittelfristig in Analogie zu Italien auch Auswirkungen auf das Geschäftsmodell mit sich bringen sollte.

19 Bereits 2002 wurde die Vertretung der öffentlichen Hand auf maximal 50% begrenzt, um der dominanten Stellung von Mitgliedern der Lokal- und Regionalregierungen entgegenzuwirken (vgl. Kästner 2008, S. 127). 20 2010 schlossen sich die Institute Caja Madrid, Bancaja, Caja Insular de Canarias, Caja Ávila, Caixa Laietana, Caja Segovia und Caja Rioja zur größten spanischen Savings Bank zusammen. 21 Zudem können auch zentrale Teile des Geschäfts in einen Institutsverbund eingebracht werden, der zwingend in Form einer Aktiengesellschaft firmiert (vgl. DSGV 2011c, S. 5). 22 Seit 2003 war es den Cajas de Ahorros erlaubt, stimmrechtlose Anteilsscheine bis zu 50 % des Eigenkapitals auszugeben (vgl. Mai 2004, S. 6).

Kap. 2: Entwicklungen in den europäischen Bankensystemen

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Großbritannien Ähnlich wie in Italien kann in Großbritannien heute nicht mehr von einem eigenständigen staatlich-organisierten Bankensektor gesprochen werden. Mit dem Trustee Savings Banks Act wurde 1976 die schrittweise Umwandlung der Savings Banks in private Geschäftsbanken festgelegt. Nach zahlreichen Fusionen existierte 1986 nur noch ein einziges von ehemals 89 als Public Limited eingetragenen Instituten: die TSB Central Bank. Mit ihrem Börsengang und der Veräußerung der Eigentumsanteile an private Investoren gelang 1989 der materielle Rechtsformwechsel endgültig. Heute präsentiert sich das Finanzinstitut nach einer Fusion mit der Lloyds Bank plc im Jahr 1995 und der Übernahme der angeschlagenen HBOS in 2009 als Lloyds Banking Group – eine der bedeutendsten Großbanken im Vereinigten Königreich. Ihr ursprünglicher Geschäftszweck ist derweil vollständig verloren gegangen. Weder eine Gemeinwohlorientierung noch ein regionaler Versorgungsauftrag finden sich in den Statuten der Bank (vgl. SVR 2008, Tz 246). Weitere west- und mitteleuropäische Länder Auch in den anderen, kleineren europäischen Volkswirtschaften prägten umfassende Privatisierungsschritte gepaart mit zahlreichen Institutsverschmelzungen die jüngere Entwicklung des jeweiligen ehemals staatlichen Bankensektors. In Belgien wie in den Niederlanden sind die inländischen Savings Banks den privaten Geschäftsbanken gleichgestellt worden und schlussendlich restlos in Aktiengesellschaften aufgegangen. Damit einher ging Anfang bzw. Mitte der 1990er Jahre die Abschaffung des Regionalprinzips sowie die Abkehr von der Gemeinwohlorientierung als Leitbild der Unternehmensphilosophie (vgl. SVR 2004, Tz 368). In Portugal ist lediglich ein Institut dem gemeinwohlorientierten Sektor zuzuordnen: die Caixa Geral. Dabei handelt es sich um eine stiftungsähnliche, gemeinwohlorientierte Gesellschaft, die sich zu 100 % in Staatsbesitz befindet (vgl. ibid.). Auch in Finnland und Österreich liegt den Geschäftsaktivitäten der ansässigen Savings Banks eine Orientierung am Gemeinwohl zugrunde (vgl. Witt 2006, S, 40). Hingegen ist eine Trägerschaft in der öffentlichen Hand nicht mehr bindend. Finnische und österreichische Savings Banks können und wurden auch bereits in einigen Fällen in Aktiengesellschaften umgewandelt bzw. ihr Bankgeschäft in eine solche Gesellschaftsform ausgelagert (vgl. DSGV 2011d, S. 2). Während dabei in beiden Ländern eine Gemeinwohlorientierung gegeben ist, findet sich die Anwendung des Regionalprinzips, wenngleich auch dort nicht gesetzlich bindend, nur in Österreich.

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Teil 1: Grundlagen

Kapitel 3

Produktivität, Effizienz und relevanter Markt „In der Diskussion über bankbetriebliche Produktivität und Effizienz sind erhebliche Unschärfen festzustellen.“ Moormann et al. (2006, S. 40) 1

Aufgrund der herausgehobenen ökonomischen Bedeutung funktionsfähiger Bankensysteme stehen diese im besonderen Fokus von Produktivitäts- bzw. Effizienzanalysen. An einer trennscharfen Abgrenzung beider Begriffe – Produktivität und Effizienz – mangelt es dabei jedoch regelmäßig. Bisweilen stehen „... Effizienzurteile bzw. -erhebungen irreführend als Synonym für die Performance von Banken oder den Wettbewerbszustand der Branche“ (Gischer 2010, S. 16). Um sprachlich bedingten Verständnis- bzw. Interpretationsschwierigkeiten bereits im Vorfeld der inhaltlichen Diskussion entgegenzuwirken und zugleich ein stringentes, semantisches Fundament für die gesamte Schrift zu legen, werden zunächst zentrale Begriffe eingehend erläutert und definiert.

A. Konzept der Produktivität Ausgehend vom klassischen Prozessverständnis beschreibt die Produktivität das mengenmäßige Verhältnis zwischen Produktivität, den hergestellten / DienstKapitel 3 EffizienzSachgütern und relevanter Markt leistungen (Outputs) und den eingesetzten Produktionsfaktoren (Inputs), ohne explizit Bezug auf die(vgl. dahinterstehende Technologie zu 2nehmen (vgl. Thommen Technologie zu nehmen Thommen/Achletner 2009, S. 120). Gleichung (1) bildet diesen / Achletner 2009, S. 120). 2 Gleichung (1) bildet diesen Zusammenhang formal ab: Zusammenhang formal ab:

Produktivität

Produktionsergebnis . Einsatzmenge an Produktionsfaktoren

(1)

Stellt Produktivität im betriebswirtschaftlichen Sinne folglich auf das „… Ergebnis des Fakto-

Stellt Produktivität im S. betriebswirtschaftlichen Sinne folglich aufeines das Produk„... Erreinsatzes“ (Kern et al. 1996, 203) und somit auf die technische Ergiebigkeit gebnis des Faktoreinsatzes“ (Kern et al. 1996, S. 203) und somit auf die technitionsprozesses ab, steht im volkswirtschaftlichen Verständnis vielmehr „die Menge der pro sche Ergiebigkeit eines Produktionsprozesses ab, steht im volkswirtschaftlichen Arbeitsstunde produzierten Waren und Dienstleistungen“ im Vordergrund (MankiwWaren 2008, Verständnis vielmehr „die Menge der pro Arbeitsstunde produzierten S. 609). Dabei ist zwischen zeitpunkt- (statischen) und zeitraumbezogenen (dynamischen) 1

3 Ebenso moniert Ray (2004, S. 15) die in der Praxis regelmäßig, synonyme Verwendung Analysen zu differenzieren.

der Termini Effizienz und Produktivität: „These two concepts are often treated as equivalent“. Der2 Produktivität als solches derweil Input-Outputkombinationen ein rein deskriptives Konzept bezeichnet, zugrunde, d.welche h. die Als Technologie werdenliegt sämtliche eine Wirtschaftseinheitper beisegegebener Organisationsstruktur und Stand technischen WisProduktivitätskennzahl liefert lediglich eine absolute Aussage über die Input-Outputsens realisieren kann (vgl. Domschke / Scholl 2008, S. 86). Relation und ist ohne den Bezug zu anderen Produktivitäten, beziehungsweise Sollwerten – einem Referenzpunkt – inhaltsleer (vgl. Burger 2008, S. 8). Entsprechen sich die zu vergleichenden Produktivitätskennzahlen in ihrer formalen Ausgestaltung, besteht die Möglichkeit, ihren relativen Abstand zueinander als Niveauunterschied in der Leistungsfähigkeit der be-

Kap. 3: Produktivität, Effizienz und relevanter Markt

45

und Dienstleistungen“ im Vordergrund (Mankiw 2008, S. 609). Dabei ist zwischen zeitpunkt- (statischen) und zeitraumbezogenen (dynamischen) Analysen zu differenzieren. 3 Der Produktivität als solches liegt derweil ein rein deskriptives Konzept zugrunde, d. h. die Produktivitätskennzahl per se liefert lediglich eine absolute Aussage über die Input-Output-Relation und ist ohne den Bezug zu anderen Produktivitäten, beziehungsweise Sollwerten – einem Referenzpunkt – inhaltsleer (vgl. Burger 2008, S. 8). Entsprechen sich die zu vergleichenden Produktivitätskennzahlen in ihrer formalen Ausgestaltung, besteht die Möglichkeit, ihren relativen Abstand zueinander als Niveauunterschied in der Leistungsfähigkeit der betrachteten Unternehmensbereiche zu interpretieren. Um die Leistung einer Unternehmung als Ganzes zu evaluieren, ist die totale Faktorproduktivität zu bestimmen. Doch aufgrund der Komplexität vieler, mehrdimensionaler unternehmensspezifischer Produktivitätsprozesse bedienen sich empirische Arbeiten regelmäßig der Ermittlung partieller Faktorproduktivitäten, beispielsweise der Arbeits-, Kapital- oder Materialproduktivität (vgl. Fried et al. 2008, S. 7). Gleichwohl ist auch in diesem Fall die detaillierte Kenntnis aller Input- und Outputmengen Grundvoraussetzung zur Quantifizierung derselben. Coelli et al. (2005, S. 3) verweisen in diesem Zusammenhang auf die Problematik einer „... misleading indication of overall productivity“, für den Fall einer isolierten Betrachtung partieller Produktivitätsgrößen. Ebenso besteht die Gefahr, durch eine inadäquate Gewichtung der Teilproduktivitäten, die (wahre) Gesamtproduktivität eines Unternehmens zu über- oder zu unterzeichnen. 4 Leistungsanalysen im Segment des Kreditgewerbes fokussieren vor dem Hintergrund einer regelmäßig eingeschränkten Datenverfügbarkeit zumeist auf die Messung der Arbeitsproduktivität. 5 Diese kann als „... die Ausbringungsmenge (Output), gemessen als Anzahl der Transaktionen oder wertmäßiges Geschäftsvolumen, im Verhältnis zu den aufgewendeten Arbeitsstunden (Input)“ (Burger 2008, S. 66) konkretisiert werden. 6 Folglich ist ein Kreditinstitut „... dann pro3

Vgl. Cantner et al. (2007, S. 2f.) für eine detaillierte Beschreibung beider Perspektiven. McKinsey (2002, S. 10) nutzen zur Gewichtung der Teilproduktivitäten (Arbeits- und Kapitalproduktivität) die durchschnittlichen Kostenanteile. 5 Vgl. exemplarisch Pieper (2006, S. 454) und Wilken et al. (2008, S. 15). 6 Alternativ wird die Arbeitsproduktivität anhand der realen Bruttowertschöpfung pro Erwerbstätigen ermittelt. Die Ermittlung der (nominalen) Bruttowertschöpfung im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung orientiert sich an der Entstehungsrechnung: dem Produktionswert abzüglich der Vorleistungen. Die Differenz aus erhaltenen Zinszahlungen für ausgegebene Kredite und geleisteten für eingesammelte Einlagen in Folge der Intermediationstätigkeit der Kreditinstitute wird als Dienstleistungsentgelt aufgefasst und entspricht dem Großteil des Produktionswertes der Banken. Diesem Wert werden weitere Nebenleistungen aus dem Verkauf von Waren und Dienstleistungen oder der Selbsterstellung von Anlagen hinzugerechnet sowie (nominale) Vorleistungen, bei4

regelmäßig eingeschränkten Datenverfügbarkeit zumeist auf die Messung der Arbeitsproduktivität. 5 Diese kann als „… die Ausbringungsmenge (Output), gemessen als Anzahl der Transaktionen oder wertmäßiges Geschäftsvolumen, im Verhältnis zu den aufgewendeten Arbeitsstunden (Input)“ (Burger 2008, S. 66)Teil konkretisiert werden. 6 Folglich ist ein Kreditinstitut „… 46 1: Grundlagen dann produktiver als seine Wettbewerber, wenn es beispielsweise eine Wertpapiertransaktion

duktiver als seine Wettbewerber, wenn es beispielsweise eine Wertpapiertransoder einen Kreditantrag mit einem geringeren Mitteleinsatz abwickelt“ (Moormann et al. aktion oder einen Kreditantrag mit einem geringeren Mitteleinsatz abwickelt“ 2006, S. 40). et al. 2006, S. 40). (Moormann Wirtschaftlichkeit Wirtschaftlichkeit

Vom Konzept der Produktivität ist der der Begriff der Wirtschaftlichkeit Vom Konzept der Produktivität ist der Begriff Wirtschaftlichkeit abzugrenzen. abzuDiese grenzen. Diese bringt im Gegensatz zur Produktivität ein WertMenbringt im Gegensatz zur Produktivität ein Wert- und kein Mengenverhältnisund zumkein Ausdruck genverhältnis zum7 Ausdruck (vgl. Gleichung (2)): 7 (vgl. Gleichung (2)):

Wirtschaftlichkeit

Ertrag . Aufwand

(2)

Nimmt das Wirtschaftlichkeitsmaß als dimensionslose Kennzahl den Wert eins an, so wird

Nimmt das Wirtschaftlichkeitsmaß Kennzahl den Wert weder ein Verlust noch ein Gewinn realisiert. als Die dimensionslose Gesamtkosten wie der Gesamtumsatz wereins an, so wird weder ein Verlust noch ein Gewinn realisiert. Die Gesamtaufden dabei über die Aggregation sämtlicher preisgewichteter Input- bzw. Outputfaktoren bewendungen wie der Gesamtumsatz werden dabei über die Aggregation sämtlimessen. Dies ermöglicht Inputes, auchbzw. vielschichtige, schwerlich zu extrapolierende Produktionscher preisgewichteter Outputfaktoren bemessen. Dies ermöglicht es, auch vielschichtige, schwerlich zu extrapolierende Produktionsprozesse implizit abzubilden. Entsprechend kann die Entwicklung der Gesamtproduktivität einer 4 McKinsey (2002, S. 10) nutzen zur Gewichtung der Teilproduktivitäten (Arbeitsund Kapitalproduktivität) Unternehmung ceteris paribus grundsätzlich auch mithilfe solcher Kennzahlen die durchschnittlichen Kostenanteile. 8 bzw. Kennzahlensysteme abgeleitet werden. Notwendig ist jedoch die Defla5 Vgl. exemplarisch Pieper (2006, S. 454) und Wilken et al. (2008, S. 15). tionierung der monetären Größen unter Zuhilfenahme eines geeigneten 6 Alternativ wird die Arbeitsproduktivität anhand der realen Bruttowertschöpfung pro ErwerbstätigenPreisinermittelt. Die Ermittlung der (nominalen) Bruttowertschöpfung im Rahmenein der (vermeintlich Volkswirtschaftlichen Gesamtrechdexes. In der Bankenpraxis genießt insbesondere geeignetes) nung orientiert sich an der Entstehungsrechnung: dem Produktionswert abzüglich der Vorleistungen. Die DifMaß große Beliebtheit – die Kosten-Ertrags-Relation. 9 ferenz aus erhaltenen Zinszahlungen für ausgegebene Kredite und geleisteten für eingesammelte Einlagen in

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Folge der Intermediationstätigkeit der Kreditinstitute wird als Dienstleistungsentgelt aufgefasst und entspricht dem Großteil des Produktionswertes der Banken. Diesem Wert werden weitere Nebenleistungen aus dem Verkauf von Waren und Dienstleistungen oder der Selbsterstellung von Anlagen hinzugerechnet sowie (nominale) Vorleistungen, beispielsweise Provisionsaufwendungen und andere Verwaltungsaufwendungen, B. Konzept der Effizienz abgezogen (vgl. KfW-Research 2005, S. 6). Vgl. Thommen/Achleitner (2009, S. 120).

Der Terminus Effizienz geht auf den lateinischen Ausdruck ‚efficere‘ zurück - 26 und lässt sich als ‚bewirken‘ oder ‚zustande bringen‘ übersetzen. Diese am Wortursprung ansetzende Interpretation unterstreicht die unmittelbare Beziehung zur Leistungserstellung (vgl. Burger 2008, S. 11f.). Da dem Effizienzbegriff ein normatives Konzept zugrunde liegt, geht mit der Leistungsbeurteilung stets eine Entweder-oder-Aussage einher. Nur für den Fall, dass ein Zustand dem spielsweise Provisionsaufwendungen und andere Verwaltungsaufwendungen, abgezogen (vgl. KfW-Research 2005, S. 6). 7 Vgl. Thommen / Achleitner (2009, S. 120). 8 Burger (2008, S. 37) verweist darüber hinaus auf die Möglichkeit, aufgrund der Dualität von Kosten- und Produktionsfunktion auf die letztgenannte zu schließen. 9 Vgl. Kapitel 8 B. für eine detaillierte Auseinandersetzung mit dieser Maßzahl.

Kap. 3: Produktivität, Effizienz und relevanter Markt

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bestmöglichen Standard in Abhängigkeit des zu erreichenden Ziels entspricht, ist dieser als effizient zu bezeichnen, anderenfalls als ineffizient. Findet diese allgemeine Definition in der Literatur weitestgehend Zustimmung, ist ihr dennoch das Problem der Operationalisierbarkeit immanent. So argumentieren Goddard et al. (2001, S. 105): „A fundamental decision in measuring the efficiency of financial institutions is which concept of efficiency to use. The terminology used to define efficiency is varied, and can give rise to confusion“. Da Ineffizienzen sowohl mengen- als auch preisinduziert sein können und ferner ebenso Größeneffekte zu Produktivitätsunterschieden führen können, lässt sich die Effizienz, als aggregierte Kennzahl, in die Teilkomponenten ‚technische Effizienz‘, ‚produktive Effizienz‘, ‚Skaleneffizienz‘ und ‚allokative Effizienz‘ zerlegen. I. Technische Effizienz Die auch als physische Komponente bezeichnete technische Effizienz liegt genau dann vor, wenn bei gegebener Inputmenge das höchstmögliche Outputniveau erzeugt wird (vgl. Farrell 1957, S. 259). Sämtliche Input-Output-Kombinationen, die dieses Kriterium erfüllen, bilden den Rand der Produktionsmöglichkeitenmenge und können demzufolge auch als (technische) Effizienzlinie 10 oder Produktionsgrenze interpretiert werden. Debreu (1951) und Shephard (1953) entwickelten mit dem Konzept der Distanzfunktionen einen Ansatz zur Messung der technischen Ineffizienz. So wird der Abstand zwischen dem tatsächlich realisierten Outputniveau und der Produktionsgrenze als Maß für das vorhandene Verbesserungspotenzial verstanden. Die Effizienzlinie wiederum wird sich im Falle des technischen Fortschritts drehen und / oder verschieben, so dass Produktivitätssteigerungen entweder Ausdruck gehobener Leistungsreserven oder aber eines Wissenszuwachs sein können (vgl. Shephard 1953, S. 15f.). II. Produktive Effizienz Produktive Effizienz „... refers to the ability to select the optimal set of inputs to obtain a given level of output in the light of prevailing input prices“ (Hunter / Timme 1986, S. 153). 11 Der Ansatz der produktiven Effizienz fußt so10

Der Begriff der ‚Effizienzlinie‘ umfasst dabei – entgegen des reinen Wortlautes – nicht nur ein-, sondern auch mehrdimensionale Wirkungszusammenhänge. 11 Dieser Begriff wurde erstmalig durch Farrell (1957, S. 260f.) geprägt und umfasst ursprünglich auch die Nachfrageseite durch Berücksichtigung der Outputpreise. Es ist insofern nicht verwunderlich, dass dieser Terminus selbst in der derzeitigen Literatur keine konsistente Verwendung findet.

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Teil 1: Grundlagen

mit auf dem Konzept der technischen Effizienz, berücksichtigt aber zusätzlich die Höhe der Faktorpreise. 12 Entsprechend werden unausgeschöpfte Produktivitätspotenziale analog als Niveauunterschied zwischen tatsächlich angefallenen und minimal möglichen Kosten bei Produktion einer gegebenen Outputmenge bestimmt. Da die Bestimmung der (globalen) Minimalkostenkombination regelmäßig mit erheblichen Operationalisierungsschwierigkeiten verbunden ist, legen empirische Arbeiten mit der ‚Best Practice‘ anstelle des ‚Best Case‘ nur all zu häufig ein relatives, denn absolutes Referenzmaß zugrunde. 13 Derweil können die Messmethodiken der produktiven Ineffizienz in die Gruppe der parametrischen und nicht parametrischen Verfahren eingeteilt werden. Parametrische Ansätze besitzen zum einen den Vorteil, statistische Fehler explizit herausfiltern zu können und zum anderen problemlos mit weiteren ökonometrischen Methoden, beispielsweise Hypothesentests, kombinierbar zu sein. Unterdessen implizieren die A-priori-Annahmen zur funktionalen Form der Effizienzlinie, der Produktions-, Kosten- oder Gewinnfunktion die Gefahr einer Prädeterminierung der empirischen Resultate (vgl. Hjalmarsson et al. 1996, S. 304). Die prominenteste Vertreterin dieser Methodengruppe ist die auf Aigner et al. (1977) zurückgehende Stochastic Frontier Analysis (SFA). Im Gegensatz zu parametrischen wird die Produktionsfunktion bei nicht parametrischen Verfahren anhand von Beobachtungen berechnet, anstatt ökonometrisch geschätzt zu werden. Ferner kennzeichnet die fehlende Möglichkeit der separaten Fehleranalyse derartige Ansätze der Effizienzmessung. 14 Dabei findet das von Charnes et al. (1978) entwickelte nicht parametrische Verfahren der Data Envelopment Analysis (DEA) aufgrund seiner (relativ) flexiblen Anpassungsmöglichkeit an verschiedenartigste Datenmengen besonders häufig in empirischen Untersuchungen Verwendung. 15 Beide Modellansätze weisen insofern unterschiedliche methodische Vor- und Nachteile auf. Gemeinsam ist ihnen jedoch die zentrale Annahme vollständig homogener Produktions- und Kostenfunktionen über die untersuchten Unternehmungen sowie eines gleichgearteten strukturellen und regulatorischen Umfeldes. Diese Modellvoraussetzungen können, insbesondere in Bezug auf Banken bzw. Bankensysteme, das Spektrum einer sinnvollen Anwendbarkeit beider Ver-

12 Die technische Effizienz stellt somit eine notwendige, wenngleich nicht hinreichende Voraussetzung für die produktive Effizienz dar. 13 Vgl. die im Rahmen von Kapitel 5 B. IV. diskutierte Literatur. 14 Da es sich bei den nicht parametrischen Verfahren um deterministische Methodiken handelt, welche keine stochastischen Elemente berücksichtigen, wird jede Abweichung einer Beobachtung zur berechneten Funktion vollständig als Ineffizienz interpretiert (vgl. Last / Wetzel 2009, S. 24). 15 Vgl. die im nachfolgenden Abschnitt angegebene Literatur.

Kap. 3: Produktivität, Effizienz und relevanter Markt

49

fahren mitunter erheblich einengen. 16 Generell gilt: „... the choice between different approaches must be based on trade-offs concerning the purpose of the study, type of data, technology characteristics, etc.“ (Hjalmarsson et al.1996, S. 304). III. Skaleneffizienz Während die technische sowie produktive Effizienzdimensionen unter Abstraktion jeglicher größenabhängiger Kosteneffekte auf die optimale Input-OutputKombination abzielen, finden die Produktivitätsimplikationen einer Outputvariation ebenso wie eines internen oder externen Unternehmenswachstums Eingang in das Konzept der Skaleneffizienz. 17 Führt die totale Faktorvariation sämtlicher Inputgüter 𝑥u� mit 𝑤 = 1, ..., 𝑧 um denselben Faktor 𝜆 ceteris paribus zu mehr als dem 𝜆-fachen des Outputs, so liegen im Einproduktfall steigende Skalenerträge (Economies of Scale) vor. 18 Sollte sich der Output jedoch um weniger als bzw. genau um den Faktor 𝜆 erhöhen, so ist von sinkenden bzw. konstanten Skalenerträgen (vgl. Varian 2011, S. 379f.) die Rede. Gleichung (3) stellt die denkbaren Ausprägungen der individuellen Outputmenge (𝑞u� = 𝑓u� (𝑥u� )) einer Unternehmung 𝑘 in Abhängigkeit einer vervielfachten Einsatzmenge an Inputfaktoren dar: 19

.

(3)

Aufgrund der expliziten Dependenz zwischen Produktions- und Kostenfunktion einer Unternehmung spiegelt sich die Art der Größeneffekte unmittelbar auch in der Höhe der Produktionsaufwendungen wider. Im Bereich der steigenden Skalenerträge, werden mit zunehmender Produktionsmenge bzw. Unternehmensgröße die durchschnittlichen Kosten kontinuierlich sinken. Fallen die 16 Die besonderen Schwierigkeiten bzw. Grenzen beider Verfahrenstypen im Zusammenhang mit der Produktivitätsmessung von Banken werden in Kapitel 5 B. IV. ausführlich diskutiert. 17 Formal wird die bindende Annahme linear homogener Produktionsfunktionen aufgegeben. 18 Ursächlich für derartige Größenvorteile sind vor allem Fixkostendegressions- sowie Lernkurveneffekte und zum anderen „... produktivitätssteigernde Arbeitsteilung und Spezialisierung“ (Kantzenbach 1967, S. 55). 19 Nimmt 𝜆 Werte kleiner eins an, kehren sich die Relationszeichen in Gleichung (3) um.

Aufgrund der expliziten Dependenz zwischen Produktions- und Kostenfunktion einer Unternehmung spiegelt sich die Art der Größeneffekte unmittelbar auch in der Höhe der Produktionsaufwendungen wider. Im Bereich der steigenden Skalenerträge, werden mit zunehmender Produktionsmenge bzw. Unternehmensgröße die durchschnittlichen Kosten kontinuierlich 50 Teil 1: Grundlagen sinken. Fallen die Gesamtdurchschnittskosten gar über den vollständigen Wertebereich, erfüllt

Gesamtdurchschnittskosten gar über den vollständigen Wertebereich, erfüllt die die korrespondierende Kostenfunktion ( C (qk ) C ( f k ( xw )) ) darüber hinaus die Eigenschaft korrespondierende Kostenfunktion ( 𝐶(𝑞u� ) = 𝐶(𝑓u� (𝑥u� )) ) darüber hinaus die Eigenschaft der globalenInSubadditivität. In diesem bewegen sicheiner diebelieHerder globalen Subadditivität. diesem Falle bewegen sich dieFalle Herstellungskosten stellungskosten einer beliebigen Outputmenge stets unterhalb der Summe der bigen Outputmenge stets unterhalb der Summe der Kosten einer getrennten Erzeugung durch Kosten einer getrennten Erzeugung durch mehrere Anbieter ( 𝑘 = 1, ..., 𝑁 ) mit mehrere Anbieter ( k 1,..., N ) mit identischen Kostenfunktionen – jeweils in Höhe der indiidentischen Kostenfunktionen – jeweils in Höhe der individuellen Outputmenge 20 20 Outputmenge (4) aufgezeigten formalisiert die Zusammenhänge: aufgezeigten Zusammenhänge: qk ). Gleichungdie (viduellen 𝑞u� ). Gleichung (4)( formalisiert N

C (Q)  ¦ C (qk ) k 1

für Q

¦q

k

.

(4)

Kann die qualitative wie quantitative Beurteilung der Größenvorteile bzw. -nachteile der Produktion eines (weitgehend homogenen) Gutes noch relativ 17 Formal wird die bindende Annahme linear homogener Produktionsfunktionen aufgegeben. unkompliziert anhand der Kosten-Output-Elastizität erfolgen, bedarf die Beur18 Ursächlich für derartige Größenvorteile sind vor allem Fixkostendegressions- sowie Lernkurveneffekte und teilung einer„…Mehrgüterproduktion, wie bei Vielzahl an Kreditinstituten zum anderen produktivitätssteigernde Arbeitsteilung und einer Spezialisierung“ (Kantzenbach 1967, S. 55). 19 üblich, eines deutlichen Mehraufwands. So besitzt O der Nimmtin WerteRegel kleiner eins an, kehren sich die Relationszeichen in Gleichung (3) um.die individuelle 20 Da es sich in diesem Fall um den die Marktform eineseiner natürlichen Monopols handelt, wird die individuelle AnOutputmenge vielmehr Charakter Produktpalette. gebotsmenge der Marktangebotsmenge langfristig entsprechen, d. h.

qk

Q.

Baumol et al. (1988) greifen diese Problematik auf und entwickeln eine der Kosten-Output-Elastizität anverwandte- 30 Methode zur Beurteilung der Skaleneffizienz: den Ansatz der Strahlendurchschnittskosten (Ray Average Cost (RAC)). Dabei wird ein Outputvektor 𝑞u�0 definiert, der einem volumengewichteten Kuppelprodukt sämtlicher in der Unternehmung erzeugten Güter 𝑙ˆ , mit 𝑙ˆ = 1, ..., 𝑀 , entspricht. Für jede gegebene Niveauvariation, d. h. Vervielfachung sämtlicher Teilkomponenten ( 𝑞u�,u�ˆ ) des Kuppelproduktes um die spezifischen Faktoren 𝜆u�,u�ˆ , ist es so möglich, die Durchschnittskosten über den Quotient der Gesamtkosten zum volumengewichteten Kuppelprodukt abzubilden. Folglich spiegelt 𝑞u�,u�ˆ = 𝜆u�,u�ˆ · 𝑞u�0 implizit den Umfang der Mehrgüterproduktion wider, wobei stets ein festes Outputverhältnis betrachtet wird. Der Fahrstrahl, der den Ursprung des M-dimensionalen Produktionsraumes mit dem gewählten 𝑞u�0 verbindet, liefert dahingehend sowohl eine Aussage über den Verlauf der Kosten (linear, progressiv oder degressiv) als auch über das Ausmaß, mit dem die Kosten anwachsen (vgl. Baumol et al. 1988, S. 50f.). Diesem Ansatz folgend lassen sich die Strahlendurchschnittskosten algebraisch in Anlehnung an Carlton / Perloff (2005, S 50 f.) wie in Gleichung (5) abgebildet, darstellen. 21 Um den Zusammenhang zwischen Outputvolumina und 20 Da es sich in diesem Fall um die Marktform eines natürlichen Monopols handelt, wird die individuelle Angebotsmenge der Marktangebotsmenge langfristig entsprechen, d. h. 𝑞u� = 𝑄 . 21 Darüber hinaus entwickeln Molyneux et al. (1996, S. 141f.) eine Methode zur produktspezifischen Messung der Skalenerträge im Falle einer Mehrgüterproduktion.

ar, progressiv oder degressiv) als auch über das Ausmaß, mit dem die Kosten anwachsen (vgl. Baumol et al. 1988, S. 50f.). Diesem Ansatz folgend lassen sich die Strahlendurchschnittskosten algebraisch in Anlehnung

Kap. 3: Produktivität, Effizienz und relevanter Markt

51

an Carlton/Perloff (2005, S 50 f.) wie in Gleichung (5) abgebildet, darstellen. 21 Um den Zu-

Kostenentwicklung isolieren, werden dabei unter Berücksichtigung der ceteris sammenhang zwischenzu Outputvolumina und Kostenentwicklung zu isolieren, werden dabei paribus Annahme alledersonstigen Einflussfaktoren, die Faktorpreise, unter Berücksichtigung ceteris paribus Annahme alle insbesondere sonstigen Einflussfaktoren, insbekonstant gehalten. sondere die Faktorpreise, konstant gehalten. Kapitel 3

Produktivität, Effizienz und relevanter Markt C (Ok ,1 ˜ qk0 ,..., Ok , M ˜ qk0 )

RAC (qk0 )

(5) (5)

qk0

Kapitel Produktivität, Kapitel 33 Produktivität, Effizienz Effizienz und und relevanter relevanter Markt Markt Die Entwicklung der Strahlendurchschnittskosten eines Fahrstrahls, Die Entwicklung der Strahlendurchschnittskosten entlang eines entlang Fahrstrahls, mithin gegebenen

mithin gegebenen 𝜆u�,u�ˆ , ist dann in Abhängigkeit von 𝑞u�0 in Analogie zum Ein21 , ist dann in entwickeln Abhängigkeit von et al.in(1996, Analogie zum Ein-Produkt-Fall zu definieren: Die Entwicklung der Strahlendurchschnittskosten entlang eines mithin DieDarüber Entwicklung Strahlendurchschnittskosten entlang eines Fahrstrahls, Fahrstrahls, mithin gegebenen gegebenen hinaus Molyneux S. 141f.) eine Methode zur produktspezifischen Messung Produkt-Fall zuder definieren: der Skalenerträge im Falle einer Mehrgüterproduktion. 0 O ist dann dann in in Abhängigkeit Abhängigkeit von von q in Analogie Analogie zum zum Ein-Produkt-Fall Ein-Produkt-Fall zu zu definieren: definieren: qkk0 in Okk ,,ll ,, ist - 31 -

00 kk

dRAC ((qq )) dRAC dqkk00 dq

§ C (q 00 ) · dd §¨¨ C (q0kk ) ·¸¸ 0 ©© qqkk ¹¹ 0 0 dqkk dq

C '' ((qqkk00 )) ˜˜ qqkk00  C ((qqkk00 )) C C 0 22 0 ((qqkk ))

11 0 2 ((qqkk0 )) 2

, ªª MM wC (q 00 ) º 00 º C q ( w kk ) ˜˜ qqk ,l  «« ¦ C ((qqkk )) »» ,, C k ,l ««¬ ll 11 wwqqkk ,,ll »»¼ ¬ ¼

(6)

(6) (6)

wobei

wobei

wobei wobei

''

0 0 kk

C C ((q q ))

dC ((q qkk00 )) dC dqkk00 dq

C ((q qkk00 )) wwC ˜˜ O Okk ,,ll ¦ qk ,l wwq ll 1 1 M M

k ,l

. qkk ,,ll C ((q qkk00 )) q wwC ˜˜ 0 .. ¦ qk ,l qkk0 q wwq ll 1 1

(7)

M M

(7) (7)

k ,l

Offensichtlich hängt das Vorzeichen von

von der Skalenelastizität

ab.

Offensichtlich hängt das Vorzeichen von 𝑑𝑅𝐴𝐶(𝑞u� )/𝑑𝑞u� von der Skalenelas22 Diese Mehrproduktfall Form Diese nimmt nimmt imDiese Mehrproduktfall dieMehrproduktfall Form an: an: 22 tizität 𝜀u� ab.im nimmt imdie die Form an: 22 Diese nimmt im Mehrproduktfall die Form Offensichtlich hängt das von dRAC von der 0Skalenelastizität Skalenelastizität H SS ab. ab. Offensichtlich hängt das Vorzeichen Vorzeichen von an: dRAC ((q q )) // dq dq von 0 der 0 0 kk

50

HH SS

0 0 kk

. C ((q qkk00 )) C .. M M C ((q qkk00 )) wwC ˜ q ˜ qkk ,,ll ¦ qk ,l wwq ll 1 1

(8)

(8) (8)

k ,l

Werte von

kleiner eins deuten auf ein mit der Ausbringungsmenge überproportionales

Wachstum Kosteneins hin,deuten während Werte eins Größenvorteile bzw. sinkende Werte von Hder kleiner eins deuten auf ein ein mit größer der Ausbringungsmenge Ausbringungsmenge überproportionales Werte von auf mit der überproportionales S S kleiner Werte von 𝜀u� kleiner eins deuten auf ein mit der Ausbringungsmenge überStrahlendurchschnittskosten implizieren. Ferner münden steigende Skalenerträge im Wachstum der der Kosten Kosten hin, während während Werte größer größer eins Größenvorteile Größenvorteile bzw. sinkende sinkende Strahproportionales Wachstum der Kosten hin, während Werte größer eins GrößenWachstum hin, Werte eins bzw. Strah51 Mehrproduktfall in globaler Subadditivität Kosten, sobald: vorteile bzw. sinkende Strahlendurchschnittskosten implizieren. münden lendurchschnittskosten implizieren. Ferner der münden steigende Skalenerträge Ferner im MehrproduktMehrproduktlendurchschnittskosten implizieren. Ferner münden steigende Skalenerträge im

So folgt aus Gleichung zwingend, dass 𝑑𝑅𝐴𝐶(𝑞u�0 )/𝑑𝑞u�0 dann und nur dann größer

23 fall fall22in in globaler globaler Subadditivität Subadditivität der der Kosten, Kosten, sobald: sobald: 23

u� u�u�(u�u�0 ) u� u�u�(u�u�0 ) 𝑞u�,u�ˆ >00 𝐶(𝑞u�0 ) ,00 oder 1 > 𝐶(𝑞u�0 )/ ∑u�=1 ˆ u�u�,u�ˆ · C u�u�,u�ˆ 1 .. O qqkk ))  O OC C ((q qkk )) für O! !1 C ((O für O

null ist, wenn ∑u�=1 ˆ

1 >So 𝜀u�folgt . 50

51

aus Gleichung (6) zwingend, dass , oder

· 𝑞u�,u�ˆ , oder (9) (9)

dann und nur dann größer null ist, wenn

, oder

.

So sind im Mehrproduktfall fallende Strahlendurchschnittskosten nicht mehr hinreichend für die Subadditivität der Kostenverläufe.

HS

M

¦ l 1

wC (qk0 ) ˜ qk ,l wqk ,l

.

(8)

mit der Ausbringungsmenge überproportionales Werte von H S kleiner eins deuten auf 52 Teil ein 1: Grundlagen Wachstum der Kosten hin, während Werte größer eins Größenvorteile bzw. sinkende Strah-

steigende Skalenerträge im Mehrproduktfall in globaler Subadditivität der Koslendurchschnittskosten implizieren. Ferner münden steigende Skalenerträge im Mehrproduktten, sobald: 23 fall in globaler Subadditivität der Kosten, sobald: 23 Kapitel 3

(9) C (O qk0 )  OC (qk0 ) Produktivität, für O ! 1 . Effizienz und relevanter Markt

Von reinen Größenvorteilen sind Kostendegressionseffekte abzugrenzen, die nicht aus einem höheren Outputniveau resultieren, sondern im Zuge der gekoppelten, gemeinsamen Erzeu-

Von reinen Größenvorteilen sind Kostendegressionseffekte abzugrenzen, die gung mehrerer einzelner Güter in einer Unternehmung entstehen. 24 Ihren Ursprung haben die nicht aus einem höheren Outputniveau resultieren, sondern im Zuge der gekop22 als So Verbundeffekte (Economies of Scope) bezeichneten imist,Allgefolgt aus Gleichung (6)Erzeugung zwingend, dassmehrerer dann undGüter nur dann wenn dRAC ( q ) /einzelner dq Wirkungszusammenhänge pelten, gemeinsamen in größer einernull Unterneh24 0 M M haben mung entstehen. Ihren Ursprung die als Verbundeffekte (Economies meinen in vorhandener Inputfaktoren wie Produktionseinrichtungen. wC ( qk0der ) Mehrfachnutzung w C ( q ) k ˜ qk ,l ! C ( qk0 ) , oder 1 ! C ( qk0 ) / ¦ ˜ qk ,l , oder 1 ! H S . ¦ of Scope) bezeichneten Wirkungszusammenhänge im Allgemeinen in der derGegenMehrwqk ,l l 1 wq klassische l 1 Umfang Während Messkonzepte Art und der Verbundeffekte in Form k ,l fachnutzung vorhandener Inputfaktoren wie Produktionseinrichtungen. Während 23 So sind im Mehrproduktfall fallende Strahlendurchschnittskosten mehr hinreichend für dieseparierten Subadditiviüberstellung der Kosten einer gemeinsamen Produktion nicht versus einer vollständig tät der Kostenverläufe. klassische Messkonzepte Art und Umfang der Verbundeffekte in Form der GeProduktion ermitteln, dauerhafte Mehrproduktcharakter Finanzinstitute genüberstellung derverlangt Kostender einer gemeinsamen Produktion typischer versus einer vollstän- 32 die Abstraktion vonProduktion einer Spezialisierung. dig separierten ermitteln, verlangt der dauerhafte Mehrproduktcharakter typischer Finanzinstitute die Abstraktion von einer Spezialisierung. 0

0

k

k

Kim (1986) und Kolari/Zardkoohi (1987) postulieren daher ein modifiziertes MSCOPE. Kim (1986) und Kolari / Zardkoohi (1987) postulieren daher einMaß: modifiziertes

Dabei MSCOPE. wird die Annahme Nullproduktion eines Outputgutes durch eine MinimalproduktiMaß: Dabeider wird die Annahme der Nullproduktion eines Outputgutes u� durch Minimalproduktion ( 𝑞u�,u�ˆ inhaltlich ) für jedes Gut ersetzt, wodurch inhaltlich ) für jedes Gut ersetzt, wodurch eine individuelle Gewichtung der Geon ( qkm,eine l eine individuelle Gewichtung der Geschäftsbereiche einer Unternehmung abschäftsbereiche einerkann. Unternehmung werden kann. Für den Zwei-Produktfall forgebildet werden Für denabgebildet Zwei-Produktfall formalisiert Gleichung (10) malisiert Gleichung der (10)Kostenstrukturen die Entwicklung derim Kostenstrukturen Verlauf eines hypothetidie Entwicklung Verlauf eines im hypothetischen in- oder externen Wachstumsprozesses (vgl. Kolari Zardkoohi 1987, S. 109). schen in- oder externen Wachstumsprozesses (vgl./Kolari/Zardkoohi 1987, S. 109).

MSCOPE

'C1  'C2  'C1,2 'C1,2

mit

'C1,2

C (q1m  'q1 , q2m )  C (q1m , q2m )

'C2,1

C (q1m , q2m  'q2 )  C (q1m , q2m )

'C1,2

C (q1m  'q1 , q2m  'q2 )  C (q1m , q2m )

(10)

Nimmt MSCOPE Werte kleiner als null an, ist eine getrennte Produktion kostengünstiger.

Nimmt MSCOPE Werte kleiner als null an, ist eine getrennte Produktion Anderenfalls liegen Anderenfalls Verbundvorteileliegen vor, dieVerbundvorteile mit Blick auf die durchschnittlichen Produktikostengünstiger. vor, die mit Blick auf onskosten für spezialisierte Unternehmen einen Anreiz setzen, „… to merge and become mul23 So sind im(Baumol Mehrproduktfall Strahlendurchschnittskosten nicht mehrkönnen hinreiGrößen- als auch Verbundeffekte tiproduct firms“ 1988, S. fallende 75).25 Sowohl

chend für die Subadditivität der Kostenverläufe. folglich die optimale Betriebsgröße (‚Minimum Efficient Scale’) gleichbedeutend mit dem 24 Die Pionierarbeit zur Messung von Verbundvorteilen in Multiproduktunternehmen Minimum der leisten (totalen) Durchschnittskosten bzw. -banken Panzar / Willig (1981).nachhaltig beeinflussen. Dennoch besteht kein 24

25

Die Pionierarbeit zur Messung von Verbundvorteilen in Multiproduktunternehmen bzw. –banken leisten Panzar/Willig (1981). Alternative bzw. weiterentwickelte Messkonzepte zur Berechnung von Verbundvorteilen liefern u. a.

Kap. 3: Produktivität, Effizienz und relevanter Markt

53

die durchschnittlichen Produktionskosten für spezialisierte Unternehmen einen Anreiz setzen, „... to merge and become multiproduct firms“ (Baumol 1988, S. 75). 25 Sowohl Größen- als auch Verbundeffekte können folglich die optimale Betriebsgröße (‚Minimum Efficient Scale‘) gleichbedeutend mit dem Minimum der (totalen) Durchschnittskosten nachhaltig beeinflussen. Dennoch besteht kein unmittelbarer Zusammenhang zwischen beiden Effekten. So kann für ein Unternehmen die Verbundproduktion sinnvoll sein, aber dennoch mit Größennachteilen einhergehen (vgl. Molyneux et al. 1996, S. 139). 26 IV. Allokative Effizienz Die allokative Effizienz, auch als (Absatz-)Preiseffizienz bezeichnet, stellt auf die optimale volkswirtschaftliche Verwendung der verfügbaren Ressourcen unter Berücksichtigung sämtlicher relativer Preise ab. So ist ein Zustand nur dann als allokationseffizient zu benennen, wenn es durch keine Umverteilung der Produktion möglich ist, den Nutzen eines Individuums zu steigern, ohne zugleich den Nutzen eines anderen zu mindern (vgl. Pareto 1909, S. 345 und 617 f.). Insofern bilden sowohl die Skaleneffizienz als auch die produktive Effizienz eine notwendige, wenngleich nicht hinreichende Bedingung für das Konzept der allokativen Effizienz. Überdies finden sich im Schrifttum die Begriffe der sogenannten Erlösbzw. Profiteffizienz. Im Gegensatz zum inputorientierten Ansatz implizieren beide Konzepte „... the highest value of output for a given set of input quantities and output prices“ (Akhavein et al. 1997, S. 100). Entsprechend kann eine superiore Input-Output Kombination zur Reduzierung bestehender allokativer Ineffizienz beitragen, ohne dass hiermit zwingend eine Kostenreduktion verbunden sein muss. Inhaltlich bilden diese Ansätze daher die Kehrseite ein und derselben Medaille – der allokativen Effizienz. Da das Konzept der Profiteffizienz in aller Regel aber nur im Kontext der Produktivitätsanalyse einzelner Wirtschaftssubjekte Anwendung findet, handelt es sich weniger um eine Gesamtmarktbetrachtung, sondern vielmehr um eine rein unternehmensbezogene Sichtweise. Liegen sowohl Skaleneffizienz, produktive Effizienz als auch allokative Effizienz vor, erfüllt ein solcher Zustand die Anforderungen der sogenannten Pareto25

Alternative bzw. weiterentwickelte Messkonzepte zur Berechnung von Verbundvorteilen liefern u. a. O’Donnel / Coelli (2005). 26 Scherer (1980, S. 84) wendet im Bezug auf die ‚Minimum Efficient Scale‘ ein, dass innerhalb eines Unternehmens die optimale Betriebsgröße für unterschiedliche Produktionsprozesse variieren kann. In der Folge besteht bisweilen ein weiterer TradeOff bei der Wahl der Unternehmensgröße sowie der Produktionspalette.

54

Teil 1: Grundlagen

Optimalität (vgl. ibid.). 27 Die mit der simultanen Berücksichtigung der Angebots- und Nachfrageseite unmittelbar einhergehende Räumung sämtlicher Gütermärkte führt zur Maximierung des sozialen Überschusses (vgl. Varian 2011, S. 688 f.).

C. Konzept des relevanten Marktes „If it turns out market power studies have been using the wrong market definitions, then their results will always be biased.“ Bos (2002, S. 78)

Jegliche wettbewerbsbezogene Performanceanalyse bezieht sich unmittelbar auf Märkte. Folglich bedingt jede Untersuchung der Konkurrenzverhältnisse die adäquate Marktabgrenzung im Vorfeld der Studie. Welche Art von Marktstruktur (Monopol, Oligopol, Polypol) vorliegt, wie ausgeprägt die individuelle Preissetzungsmacht und wie dominant die Stellung eines Anbieters ist, kann indes nur für einen konkreten, den relevanten Markt bestimmt werden. Wird der Markt zu eng oder zu weit abgegrenzt, besteht die Gefahr, die Wettbewerbsanalyse de facto vorwegzunehmen, mithin den wahren Konkurrenzdruck zu über- oder zu unterzeichnen. Dabei ist es ein vielschichtiges, verwobenes Kriterienbündel, bestehend aus einer sachlichen, räumlichen und zeitlichen Komponente, welches der Präzisierung des Untersuchungsobjektes ‚Markt‘ voransteht (vgl. von Stackelberg 1951, S. 19). Bereits frühzeitig widmet sich Robinson (1941) dieser mehrdimensionalen Problematik und versucht mit der Theorie der Substitutionslücken ein Lösungskonzept abzuleiten. Dieser Ansatz fußt auf der Überzeugung, dass die Konkurrenzbeziehungen zwischen Akteuren desselben Marktes wesentlich stärker sind als zu Anbietern auf anderen Bedarfsmärkten. Widerhall finden derartige ‚Lücken‘ in den Substitutionselastizitäten der Güter. Entsprechend ist der Bereich wirksamer Konkurrenz durch hohe Kreuzpreiselastizitäten gekennzeichnet – et vice versa. 28 Aufgrund der Schwierigkeit derartige Elastizitäten in der Realität hinreichend genau bzw. nur unter prohibitiv hohen Kosten ermitteln zu können, greift das auf Lancaster (1966 und 1971) zurückgehende Konzept der funktionalen Austauschbarkeit zwar ebenso die Produktdimension auf, orientiert sich jedoch an 27

Aufgrund ihrer (partiell) konfligierenden Beziehung besteht im Falle der globalen Subadditivität grundsätzlich nicht die Möglichkeit, gleichzeitig Skalen- und Allokationseffizienz sicherzustellen (vgl. Varian 2011, S. 689). 28 In der wissenschaftlichen Literatur wird in diesem Zusammenhang auch die Analyse der Preiselastizität der Residualnachfrage von relevanten Anbietergruppen als Verfahren zur Marktabgrenzung diskutiert (vgl. Scheffman / Spiller 1987).

Kap. 3: Produktivität, Effizienz und relevanter Markt

55

den spezifischen Eigenschaften der Produkte selbst. 29 Demnach stehen Unternehmen in unmittelbarer Konkurrenz, sobald die produzierten Güter nahezu homogen sind, d. h., dass „... Produkte mit positiven Merkmalsausprägungen eines bestimmten Eigenschaftenbündels und zu vernachlässigenden Merkmalsausprägungen anderer Eigenschaften zu der entsprechenden Gruppe gehören“ (WiedNebbeling 2009, S. 15). Dieser Ansatz impliziert die objektive Messbarkeit aller Produkt- bzw. Akteurscharakteristika. Methodisch analog erfordert die sachliche Abgrenzung von Bankenmärkten die Segmentierung der Submärkte entsprechend gleichartiger bzw. austauschbarer Finanzprodukte. Wenngleich Finanzinstitute in ihrer Eigenschaft als Universalbanken typischerweise eine Produktpalette anbieten, vom klassischen Kreditbis zum provisionslastigen Investmentgeschäft, variiert das Gewicht der verschiedenen Finanzdienstleistungen doch erheblich mit dem jeweiligen Geschäftsmodell. Entsprechend kann mitunter eine Klassifizierung der Banken hinsichtlich der Art und Weise ihrer Geschäftstätigkeit eine erste, grobe sachliche Einordnung des Wettbewerbsumfeldes ermöglichen. 30 Komplementär zur sachlichen Marktabgrenzung zielt die räumliche auf die geographische Ausdehnung des Marktbereichs ab und ist dieser daher logisch nachgelagert. So kann der geographische Bereich wirksamer Konkurrenz erst konkretisiert werden, nachdem die substituierbaren Produkte auf dem sachlichen Markt definiert wurden. Diesbezüglich führt Stigler (1985, S. 555) aus: „A Market for a good is the area within the price of a good tends to an uniformity, allowance being made for transportation costs“. Demzufolge wird der räumlich relevante Markt vor allem über die produktspezifischen Transport- bzw. Entfernungskosten bestimmt und weniger über die tatsächliche, physische Nähe von Konsument und Anbieter bzw. Produkt zueinander. Ferner sind es nicht allein die bereits existierenden, etablierten Unternehmen, die den räumlichen Bereich effektiven Wettbewerbsdrucks determinieren. Ebenso können potenzielle Newcomer das Verhalten der Akteure und damit das Marktergebnis beeinflussen. Je geringer die Hürde des Marktzu- wie Markaustritts, desto größer ist die potenzielle Konkurrenz. Es ist also die Frage, inwieweit bzw. unter welchem Aufwand neue Anbieter auf den Markt drängen können. Bereits frühzeitig wurden Skaleneffekte, absolute Kostenvorteile einzelner Akteure als auch der Grad der Produktdifferenzierung zwischen den bestehenden Unternehmen zu den wesentlichen Markteintrittsschranken gezählt (vgl. Bain 1956). 29

Zudem sind die Kreuzpreiselastizitäten nicht exogen gegeben, sondern durch das Preissetzungsverhalten der Anbieter endogen mitbestimmt. Diese implizite Abhängigkeit von der Konkurrenzsituation der Wirtschaftssubjekte erschwert zusätzlich die Abgrenzung des relevanten Marktes anhand von Kreuzpreiselastizitäten (vgl. Bester 2010, S. 22). 30 Vgl. für ein derartiges Vorgehen exemplarisch Lang / Welzel (1995a), Lang (1996) sowie Aguirre et al. (2008).

56

Teil 1: Grundlagen

Vertreter der Chicago-Schule grenzen diese Eintrittshemnisse hingegen enger ab. Stigler (1968, S. 67) definiert eine Marktzugangsbarriere als diejenigen Kosten, „... which must be borne by a firm which seeks to enter an industry but is not borne by firms already in the industry“. 31 Ähnlich definiert auch Gilbert (1989, S. 478): „It is the additional profit that a firm can earn as a sole consequence of being established in an industry“. 32 Hinsichtlich der Kreditwirtschaft zeigen empirische Erhebungen wiederholt, dass „... for retail banking, the local dimension of a market is relevant while the regional or international dimension is relevant for corporate banking“ (Bikker / Haaf 2002, S. 2193), mithin dass zugleich sachlich als auch räumliche Aspekte zum Tragen kommen. 33 Da Banken in ihrer Eigenschaft als Multiproduktunternehmen zunehmend supranational agieren, fällt eine scharfe räumliche Definition des wirksamen Konkurrenzbereichs für Kreditinstitute derweil schwer. 34 Entsprechend beschränkt sich die Mehrzahl der international angelegten Wettbewerbsuntersuchungen auf die nationalen Grenzen als Anhaltspunkt für die räumliche Dimension. 35 Erscheint diese Vorgehensweise aus Operationalisierungsgründen und häufig mangelnder Datentiefe noch weitgehend plausibel und nachvollziehbar, bleibt unverständlich, dass auch hinsichtlich der sachlichen Abgrenzung des relevanten Marktes bisweilen erhebliche Defizite in der Literatur auszumachen sind. 36 Zumeist bleibt bei der Formulierung der ordnungspolitischen Konsequenzen außen vor bzw. wird nur unzureichend dokumentiert, dass die evaluierten Wett31

Demgegenüber greift diese Definition für von Weizsäcker (1980) zu kurz. Ausgehend von der Annahme, dass die Regulierung eines Marktes nicht zwingend wohlfahrtsmindernd, sondern im Falle der Produktion positiver externer Effekte wünschenswert sein kann, erweitert er die Definition von Stigler (1968) um den Zusatz: „... and which implies a distortion in the allocation of resources from the social point of view“ (Weizsäcker 1980, S. 400). 32 Vgl. Kapitel 4 C. für eine Konkretisierung der verschiedenen Formen von Marktbarrieren auf Bankenmärkten. 33 Zu ähnlichen Einschätzungen gelangt auch die EZB in ihren jährlichen Berichten zur Struktur der europäischen Bankenmärkte. Vgl. jüngst EZB (2010a, S. 21 und 2011, S. 25). 34 Derweil stützen sich gleichermaßen die von der EU-Kommission im Jahr 1997 publizierten Richtlinien zur räumlichen Marktabgrenzung auf die voranstehend diskutierten Ansätze und führen die Wettbewerbsstellung von Unternehmen grundsätzlich auf drei Komponenten zurück: nachfrageseitige Substitutionsbeziehungen, angebotsseitige Substitutionsbeziehungen und potenzieller Wettbewerb (vgl. Amtsblatt der EU-Kommission 97/C 372/5). 35 Vgl. die in Kapitel 5 A. I. angegebene Literatur. 36 Auf einer dritten Ebene kann der relevante Markt zusätzlich über eine zeitliche Dimension konkretisiert werden. Dabei ist zu klären, für welche Periode die Wettbewerbsverhältnisse zu prüfen sind, d. h. inwieweit Anbieter und Nachfrager zum selben Zeitpunkt zum Leistungsaustausch bereit sind.

Kap. 3: Produktivität, Effizienz und relevanter Markt

57

bewerbsverhältnisse produktübergreifend ermittelt wurden (vgl. Kapitel 6 C. II.). Die Übertragung der empirischen Ergebnisse auf einzelne Produktkategorien ist entsprechend nur sehr eingeschränkt möglich. Daher kann nur die klare Differenzierung der sachlichen Submärkte eine interpretationswürdige und belastbare Aussage über die herrschenden Wettbewerbsverhältnisse nach sich ziehen.

Teil 2

Wettbewerbstheorien und ihre empirische Evidenz Kapitel 4

Konzepte funktionsfähiger Wettbewerbsmärkte Um die einzelnen Aspekte der aufgezeigten Entwicklungen in ihrer Gesamtheit ordnungsökonomisch einordnen und ihre Auswirkungen auf die Performance der ansässigen Kreditinstitute beurteilen zu können, müssen die wirkenden Kausalzusammenhänge zwischen der Marktstruktur, dem Marktverhalten und dem Marktergebnis offengelegt werden. Die Vielfältigkeit der denkbaren Interdependenzen dieser Marktnormen erfordert hierfür die dezidierte Auseinandersetzung mit den alternativen und zum Teil konfligierenden Ansätzen des theoretischen Schrifttums: der Marktmacht-Theorie, der Effizienz-Struktur-Theorie und der Theorie der bestreitbaren Märkte.

A. Marktmacht-Theorie I. Structure-Conduct-Performance-Hypothese (SCP-Paradigma) Modellansatz Die traditionelle Industrieökonomik fokussiert in ihrer Sichtweise der Marktzusammenhänge auf das sogenannte Structure-Conduct-Performance-Paradigma, dessen Ursprung auf die wegweisenden Arbeiten von Mason (1939) und Bain (1950, 1951) zurückgeht. Ausgehend vom rein statischen Modell der vollkommenen Konkurrenz, unterstellt das SCP-Paradigma eine persistente, einseitige Beziehung zwischen der Struktur eines Marktes (Structure), dem Marktverhalten der Akteure (Conduct) und dem realisierten Marktergebnis (Performance). Dabei charakterisieren die Anzahl und Größe der Anbieter, der Grad der Marktkonzentration, Art und Umfang bestehender Marktschranken, das Ausmaß der

Dabei charakterisieren die Anzahl und Größe der Anbieter, der Grad der Marktkonzentration, Art und Umfang bestehender Marktschranken, das Ausmaß der Transparenz, der Grad an Produktdifferenzierung ebenso wie die nachfrageseitigen Komponenten der Preis- und Einkommenselastizitäten die Struktur eines Marktes (vgl. Bartling 1980, S. 21).1 Unter dem Kap. 4: Konzepte funktionsfähiger Wettbewerbsmärkte 59 Marktverhalten werden die Zielsetzungen, die Preis- und/oder Mengenstrategien der Akteure,

Transparenz, der Grad an Produktdifferenzierung ebenso wie die nachfrageseitigen Komponenten der Preis- und Einkommenselastizitäten die Struktur eines realisierten Outputpreise, Produktionsniveau sowie die erzielten Gewinne werden bzw. GewinnMarktes (vgl. Bartlingdas1980, S. 21). 1 Unter dem Marktverhalten die margen spiegeln das Schmidt 2005, S.der 60).Akteure, Fragen der Zielsetzungen, dieMarktergebnis Preis- und /wider oder (vgl. Mengenstrategien Produktgestaltung sowie Entscheidungen über Werbemaßnahmen subsumiert. Die realisierten Outputpreise, das Produktionsniveau erzielten Gedurch die unterstelltesowie kausaledie Wirkungskette zwiInhaltlich zeichnet sich das SCP-Paradigma winne bzw. Gewinnmargen spiegeln das Marktergebnis wider (vgl. Schmidt schen den einzelnen Marktkategorien aus. Der behavioristischen Hypothese folgend determi2005, S. 60). Fragen der Produktgestaltung sowie Entscheidungen über Werbemaßnahmen subsumiert. Die

niert die Marktstruktur das Marktverhalten und dieses wiederum das Marktergebnis (vgl.

Inhaltlich zeichnet sich das SCP-Paradigma durch die unterstellte kausale Wirkungskette zwischen den einzelnen Marktkategorien aus. Der behaviorisniskategorien wird dasfolgend Marktverhalten zumeistdie als Marktstruktur ein Bindeglied indas dieser Wirkungskette tischen Hypothese determiniert Marktverhalten und diesessowiederum das Marktergebnis (vgl. 6). Aufgrund der verstanden, dass ein direkter Rückschluss von derScherer Struktur1980, auf dasS.Ergebnis möglich erangenommenen Interdependenz von Strukturund Ergebniskategorien wird das scheint (vgl. ibid). Dieser in der Literatur als strukturalistische Hypothese bezeichnete Ansatz Marktverhalten zumeist als ein Bindeglied in dieser Wirkungskette verstanden, wird in Abbildung 3 durch den gestrichelten Bereich vom behavioristischen Konzept abgeso dass ein direkter Rückschluss von der Struktur auf das Ergebnis möglich grenzt. erscheint (vgl. ibid). Dieser in der Literatur als strukturalistische Hypothese bezeichnete Ansatz wird in Abbildung 3 durch den gestrichelten Bereich vom behavioristischen Konzept abgegrenzt. Scherer 1980, S. 6). Aufgrund der angenommenen Interdependenz von Struktur- und Ergeb-

A bbildung 3: Das traditionelle SC P-Paradigma 2

Marktverhalten

Marktstruktur

Marktergebnis

Abbildung 3: Das traditionelle SCP-Paradigma 2

In der Konsequenz leitet das SCP-Paradigma auf Basis geeigneter ‚Workability‘-Kriterien notwendigen und hinreichenden Eine ausführliche indirekt Auflistung die wesentlicher Strukturvariablen findet sich u. a. beiVoraussetzungen Godhard et al. (2001, S.für 35). 2 Kästner (2008, S.Wettbewerbsintensität 66) erweitert das klassische SCP-Paradigma einerseits um S. institutionelle eine adäquate (vgl. Bartling 1980, 21) alleinRahmenbedinanhand gungen (Rechtsformen, Eigentumsstrukturen, Mitbestimmungsvereinbarungen), andererseits um zentrale von Marktstrukturgrößen ab. 3 makroökonomische Größen (Bruttoinlandsprodukt, Inflationsrate). 1

- 41 1 Eine ausführliche Auflistung wesentlicher Strukturvariablen findet sich u. a. bei Godhard et al. (2001, S. 35). 2 Kästner (2008, S. 66) erweitert das klassische SCP-Paradigma einerseits um institutionelle Rahmenbedingungen (Rechtsformen, Eigentumsstrukturen, Mitbestimmungsvereinbarungen), andererseits um zentrale makroökonomische Größen (Bruttoinlandsprodukt, Inflationsrate). 3 Entsprechend resümiert der Pionier des SCP-Paradigmas zum wirtschaftspolitischen Potenzial dieses wettbewerbstheoretischen Ansatzes: „... [W]e may be on the road to

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Teil 2: Wettbewerbstheorien und ihre empirische Evidenz

Implikationen für Bankensysteme Bezüglich der Wettbewerbsimplikationen für Bankenindustrien kann im Sinne des SCP-Paradigmas geschlussfolgert werden: Jegliche Veränderung der Marktstruktur zieht zwingend eine Veränderung des Marktverhaltens und somit auch des Marktergebnisses nach sich. Nimmt der Konzentrationsgrad eines Bankensystems zu bzw. reduziert sich die Anzahl der operierenden Kreditinstitute, sollte verstärkt kollusives Verhalten die Preissetzungsmacht einzelner Banken erhöhen. Im klassischen Intermediationsgeschäft wären steigende Kreditzinsen, respektive schlechtere Konditionen für Privat- und Unternehmenskunden die Folge. 4 Im Umkehrschluss wäre eine polypolistische Marktstruktur zwingend als Ausdruck eines höchst kompetitiven Bankenmarktes zu werten. II. Relative-Market-Power-Hypothese (RMP-Paradigma) Modellansatz Dem SCP-Paradigma anverwandt ist die auf Shepherd (1972) zurückgehende Relative-Market-Power-Hypothese. In einer 231 amerikanische Unternehmen umfassenden Studie offenbarte sich Shepherd (1972, S. 30f.) ein signifikant positiver Zusammenhang zwischen der Profitabilität eines Anbieters und dessen individuellem Marktanteil. Während klein- und mittelgroße Unternehmen in Folge eines Konsolidierungsprozesses nur unbedeutende Gewinnzuwächse verzeichneten, kennzeichneten dauerhafte Renten mit hohen Gewinnen die Stellung der Großunternehmen – trotz einer weitergehend polypolähnlichen Marktstruktur. Shepherd (1972, S. 35) schlussfolgerte daraufhin: „... [T]he yields of altering market shares are greater than those from changing concentration, barriers or advertising patterns“. Da diese Befunde nur begrenzt in Einklang mit dem klassischen SCP-Paradigma zu bringen waren, berücksichtigt Shepherd (1983) in einer weiteren Studie den Einfluss von Größenvorteilen, kann jedoch nur einen nachrangigen Erklärungsgehalt kostensenkender Skaleneffekte nachweisen. 5 Vielmehr bestätigen sich die vorangegangenen Befunde: Allein Anbieter mit sehr an answer to the question of what is an „appreciable“ or „considerable“ or „workable“ number and size distribution of sellers“ (Bain 1951, S. 324). 4 Formal-analytische Unterstützung erfährt das SCP-Paradigma im Bezug auf seinen Erklärungsgehalt für die Wettbewerbszusammenhänge auf Bankenmärkten erstmals durch Klein (1971, S. 207ff.) und später bei Hannan (1991, S. 69f.). Ausgehend von dem individuellen Optimierungskalkül der Bank wird unter Annahme einer exogenen Marktstruktur modelltheoretisch gezeigt, dass zunehmend nicht wettbewerbliches Verhalten und steigende Profitabilität bei gleichzeitig steigenden Kreditzinsen aus einem horizontalen Konzentrationsprozess resultieren sollten. 5 Shepherd (1983) untersucht 85 US-amerikanische Industrieunternehmen im Zeitraum von 1960 bis 1969.

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hohen Marktanteilen dominieren den Markt und dies selbst, wenn viele kleine Konkurrenten am Markt operieren (vgl. Shepherd 1983, S. 173). Die Betonung des RMP-Paradigmas liegt mithin auf ‚relativ‘, da für die Beurteilung der Allokationseffekte horizontaler Institutsverschmelzungen relative Marktmachtunterschiede unter Vergleich verschiedener Marktanteilsausprägungen entscheidend sind und eben nicht die Marktmachtausprägung in einem gesamten Industriesektor. Implikationen für Bankensysteme „... [O]nly large banks with some ‚brand identification‘ can influence pricing and raise profits.“Yonjil / Miller (2005, S. 11)

In Bezug auf die Marktstellung von Finanzinstituten sollten unter Gültigkeit der Relative-Market-Power-Hypothese insbesondere Großbanken, wie die in jüngerer Zeit zunehmend entstehenden ‚nationalen Champions‘, vermehrt in der Lage sein, marktbeherrschende Stellungen zu erlangen und hohe Gewinne abzuschöpfen, sobald sie über hinreichend hohe Marktanteile und entsprechend differenzierte Produkte verfügen. In diesem Sinne ist es also die mit dem Marktanteil, respektive der Institutsgröße zunehmende Marktdurchdringung, die die Grundlage wachsender (relativer) Preissetzungsspielräume bildet und nicht per se die Entwicklung einer oligopolistischen Marktstruktur.

B. Effizienz-Struktur-Theorie „The structure of the industry tells us more about cost conditions and the distribution of talent in the industry than it does about monopoly power.“ Demsetz (1973a, S. 27)

Beiden Marktmacht-Theorien gemein ist die angenommene Wirkungskette: Die Marktstruktur beeinflusst das Marktverhalten und dieses wiederum bestimmt das Marktergebnis und nicht umgekehrt. Doch mit Beginn der 1970er Jahre geriet die traditionelle Marktmacht-Theorie aufgrund divergierender empirischer Befunde zunehmend in die Kritik. Brozen (1971) griff Bain’s Studie aus dem Jahre 1951 wieder auf, erweiterte die Datengrundlage, konnte aber ebenso wie kurz darauf Ornstein (1972) keinen Beleg für eine positive Beziehung zwischen der Marktkonzentration und der Profitrate finden. Vielmehr erwies sich die Kostensituation als entscheidende Einflussgröße des Unternehmensgewinns. Weitere Studien von Demsetz (1973a und 1973b) kommen zu ähnlichen Ergebnisses und münden schließlich in der Überzeugung, „... that the less concentrated industries were less concentrated because that was the efficient pattern of organization just as the more concentrated became so because that was the efficient way to organize them“ (Demsetz 1973b, S. 367). 6

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Nachgerade setzte sich die Vorstellung durch, dass einer Veränderung des Marktergebnisses nicht zwingend eine Veränderung der Marktstruktur vorausgehen muss. Vielmehr sollten (exogen) unterschiedliche unternehmensspezifische Produktivitäten größere Marktanteile und entsprechend höhere Gewinne begründen. Die Effizienz-Struktur-Theorie liefert somit einen alternativen Erklärungsansatz für eine positive Beziehung zwischen Konzentration und Rentabilität, bei dem Marktstruktur und Marktergebnis im Vergleich zur MarktmachtTheorie in einem inversen Verhältnis zueinander stehen. Dieser Ansatz umfasst derweil zwei Subtheorien: die X-Effizienz-Hypothese und die SkaleneffizienzHypothese. I. X-Effizienz-Hypothese (ESX-Paradigma) Modellansatz Das Leitbild des X-Effizienz- bzw. des X-Ineffizienz-Ansatzes setzt inhaltlich nahtlos am Konzept der produktiven Effizienz an und wurde ursprünglich durch Leibenstein (1966) geprägt. Die Evaluation einer Vielzahl empirischer Studien zur Ursachenanalyse von Wohlfahrtsverlusten in unterschiedlichsten Branchen führte ihn zu dem Schluss: „... [T]he welfare gains that can be achieved by increasing only allocative efficiency are usually exceedingly small“ (Leibenstein 1966, S. 394 f.; Hervorhebung im Original). Weitaus stärker wurden ungenutzte innerbetriebliche Produktivitätsreserven, bedingt durch eine fehlerhafte Organisationsstruktur, die Verschwendung von Ressourcen sowie die Nutzung der jeweils nicht kostengünstigsten Produktionstechnik als die Hauptursachen einer Produktion unterhalb des ‚effizienten Randes‘ evident. Als primäre Ursache hinter diesen Ineffizienzen identifiziert Leibenstein (1966, S. 397) die unbewussten aber auch bewussten Unzulänglichkeiten der Unternehmensführung. 7 Konkret besteht aufgrund vielschichtiger Informationsasymmetrien zum einen eine grundsätzliche Principal-Agent-Problematik zwischen dem Management und den Eigentümern eines Unternehmens. 8 Da diesem 6 In seiner Studie untersucht Demsetz (1973b, S. 20) die Gewinnentwicklung kleiner Unternehmen auf zunehmend konzentrierten Märkten. Er nimmt an, dass diese von einer steigenden Marktmacht der Großunternehmen im Sinne des Umbrella-Pricing-Konzepts profitieren sollten. Da diese Hypothese empirisch nicht bestätigt wird, schlussfolgert er, dass die steigenden Gewinne der großen Unternehmen aus einer Kostenreduktion über die Ausnutzung von Größenvorteilen resultieren. 7 So unterstreicht Leibenstein (1966, S. 397) nachdrücklich: „Managers determine not only their own productivity but the productivity of all cooperating units in the organization“. 8 Beispielhaft führt Jensen (1986, S. 323) die sogenannte Free-Cash-Flow-Hypothese an. Dieser ist die Annahme zueigen, dass die Art der Verwendung erzielter Überschüsse

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Zielkonflikt von Seiten der Eigentümer nur unvollständig bzw. nicht kostenfrei entgegengewirkt werden kann, eröffnen sich für die Unternehmensleitung mitunter diskretionäre Handlungsspielräume, die sie zu ihren Gunsten und zum Schaden der Unternehmung ausnutzen kann. 9 Zum anderen vermögen eine unzureichende Qualifikation sowie die Überschätzung der eigenen Fähigkeit durch das Management Fehlentscheidungen im operativen und strategischen Geschäft zu befördern und so zu Produktivitätsverlusten beizutragen (vgl. Hakenes / Schnabel 2006, S. 172). Implikationen für Bankensysteme Die gezeichneten Kausalketten der X-Effizienz-Hypothese lassen bei inhaltlicher Übertragung auf die Zusammenhänge in Bankenmärkten folgende Schlussfolgerungen zu: Jene Kreditinstitute, welche – bei wohlgemerkt gegebener Marktstruktur – über eine den Konkurrenzanbietern überlegene Unternehmensleitung, sei es aufgrund geeigneter interner Anreiz- und Monitoringstrukturen oder aber persönlicher Qualifikation des Managementpersonals, verfügen, werden ceteris paribus Kostenvorteile realisieren. Diese sollten im Zeitverlauf in Form höherer Marktanteile bzw. einer Verdrängung produktivitätsschwächerer Banken sichtbar werden. Folglich kann eine überlegene, respektive durch die Übernahme der Best Practice im Zuge von Institutsverschmelzungen verbesserte Managementleitung zu einer Veränderung der Marktstruktur führen, ohne direkte Auswirkungen auf das Wettbewerbsverhalten zu haben. Eine gestiegene Marktkonzentration wäre in diesem Fall nicht zwangsläufig als Signal zunehmender Marktmacht ansässiger Banken zu werten, sondern vielmehr als das Resultat geringerer X-Ineffizienz bzw. produktiver Effizienz. Zusammenhang zur Marktmacht-Theorie Obwohl die im Sinne der X-Effizienz-Hypothese formulierte Wirkungsrichtung von einer geringeren produktiven Ineffizienz zu einem größeren Marktanteil, mithin einer konsolidierten Marktstruktur, in der partiellen, statischen Sichtweise grundsätzlich unstrittig ist, kann die Höhe der X-Ineffizienz nicht als vollInteressenkonflikte zwischen der Unternehmensleitung und den Eigentümern mit sich bringt. 9 In diesem Zusammenhang wird regelmäßig von der Empire-Building-Theorie gesprochen. Diese basiert auf der Annahme, dass die Nutzenfunktion des Managements von Größen wie einem höheren Einkommen, dem Erlangen von Macht, Prestige und Reputation getrieben wird (vgl. Hadlock et al. 1999). Chen / Chen (2008) leiten unter Berücksichtigung der Principal-Agent-Problematik einen formal-analytischen Ansatz für die Zusammenhänge auf Bankenmärkten ab.

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ständig losgelöst von den dynamischen, strukturellen Gegebenheiten bzw. Entwicklungen eines Marktes betrachtet werden. 10 Sowohl die von Hicks (1935) formulierte Quiet-Life-Hypothese als auch die auf Shepherd (1986) zurückgehende modifizierte Effizienz-Struktur-Theorie 11 postulieren für den Fall zunehmender Marktmacht eine systematische Reduktion der Managementanstrengungen als Folge und Ausdruck verstärkt antikompetitiven Verhaltens. 12 So können aus einem intertemporalen Blickwinkel heraus die managementbedingten Kostenvorteile und die mit ihnen anwachsenden Marktanteile von heute aufgrund schwindenden Konkurrenzdruckes in dominanten Marktstellungen und Ressourcenverschwendung von morgen enden. Folglich besteht die Gefahr, dass Kreditinstitute, die in Zeiten zunehmender Marktkonzentration in die Lage versetzt werden, langfristig Preise oberhalb ihrer eigenen Grenzkosten zu setzen, „... might prefer to use their market power to behave systematically inefficient“ (Koetter / Vins 2008, S. 2). Darüber hinaus können horizontale Fusionen bzw. Übernahmen im Zuge eines Konsolidierungsprozesses bereits im ersten Schritt in geringerer Produktivität münden. Führt eine Institutsverschmelzung zu einer zu großen bzw. zu komplexen Einheit, steigt der Steuerungsaufwand und mit ihm die Gefahr operativer, taktischer und strategischer Fehlentscheidungen (vgl. Hakenes / Schnabel 2006, S. 172). II. Skaleneffizienz-Hypothese (ESS-Paradigma) Modellansatz Wie das ESX- stellt auch das ESS-Paradigma die grundlegenden Annahmen und Wirkungskausalitäten der Marktmacht-Theorie weitgehend in Frage. Hintergrund ist die fehlende Möglichkeit, allein anhand von Strukturgrößen zwischen marktbeherrschenden Stellungen bzw. kollusiven Verhalten einerseits und

10

Bereits Leibenstein (1966, S. 412) ist sich dieser Problematik bewusst und merkt entsprechend an: „The level of unit cost depends ... on the degree of competitive pressure, as well as on other motivational factors“. 11 Die modifizierte Effizienz-Struktur-Theorie bildet in gewisser Weise das Bindeglied zwischen der Marktmacht-Theorie, respektive dem RMP-Paradigma und der EffizienzStruktur-Theorie. Ihr ist die Auffassung zueigen, dass „... the variance in performance is explained by efficiency as well as by the residual influence of the market share, because market share captures the influence of factors unrelated to the efficiency, such as the power of market and / or the product differentiation“ (Shepherd 1986, S. 192). 12 So resümierte Hicks (1935, S. 8): „It seems not at all unlikely that people in monopolistic positions will often be people with sharply rising subjective costs; if this is so, they are likely to exploit their advantage much more by not bothering to get very near the position of maximum profit, than by straining themselves to get very close to it. The best of all monopoly profits is a quiet life“.

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internen Leistungszuwächsen andererseits unterscheiden zu können. 13 Sind Unternehmen in der Lage, kostenseitige Ineffizienz abzubauen und über niedrigere Preise höhere Marktanteile zu generieren, verbessert sich nicht nur ihre eigene Stellung. Auch die übrigen Marktteilnehmer werden angehalten, zeitnah Produktivitätsreserven zu heben oder andernfalls aus dem Markt auszutreten. Entsprechend wären die Struktur und der Konzentrationsgrad eines Marktes nicht per se exogen gegeben, sondern vielmehr das endogene Abbild des realisierten Marktergebnisses (vgl. Varmaz 2006, S. 143). 14 Führte das ESX-Paradigma die Verringerung der kostenseitigen Ineffizienz auf ein verbessertes Management zurück, rekurriert die Skaleneffizienz-Hypothese auf die Ausnutzung von produkt- wie betriebsspezifischen Größen- und Verbundvorteilen (vgl. Peltzman 1977). So können eine zunehmende Arbeitsteilung, der Einsatz von Spezialsystemen sowie mengenabhängige Lern- und Erfahrungskurveneffekte ebenso wie Kostenersparnisse bei der Beschaffung von Inputgütern oder auch unterproportional steigende Gemeinkosten der Unternehmensführung Fixkostendegressionseffekte begründen (vgl. Scherer / Ross 1990, S. 97). 15 Mit der Ausweitung der Produktionsmenge bzw. dem internen wie externen Unternehmenswachstum können demnach potenziell sinkende Durchschnittskosten erzielt werden, die im nächsten Schritt in Analogie zum ESXParadigma mit steigenden Marktanteilen respektive einer konsolidierten Marktstruktur einhergehen sollten. Derweil werden Art und maximaler Umfang potenziell generierbarer Skalenvorteile durch die funktionale Form der Durchschnittskostenentwicklung getrieben. Bei einem (typischen) U-förmigen Verlauf besteht eine Obergrenze für den optimalen Geschäftsumfang im Minimum der Durchschnittskosten (vgl. Hartmann-Wendels et al. 2010, S. 58f.). Eine Erhöhung des Outputniveaus jenseits der ‚Minimum Efficient Scale‘ führt unweigerlich zu progressiv ansteigenden Gesamtkosten. Zusammenhang zur X-Effizienz-Hypothese Nebstdem besteht in einem gewissen Umfang ein Trade-Off zwischen der Ausnutzung von Größen-/Verbundvorteilen und der Minimierung der X-Ineffizienz. Werden die Organisations- und Monitoringstrukturen mit wachsender Unterneh13 Demsetz (1974, S. 164) bündelt diese Erkenntnis mit Blick auf das SCP-Paradigma bildhaft in der Aussage: „The old adage ‚seeing is believing‘ contains a double measure of truth, for there also is much merit in the notion that ‚believing is seeing‘“. 14 Lang (1996, S. 540) argumentiert hierzu: „The most efficient firms will extend their firm size faster than their rivals, and increasing concentration is a side-effect of this dynamic competitive process“. 15 Scherer (1980, S. 84) unterscheidet dabei Größenvorteile, die aufgrund gestiegener Produktionsvolumina, größerer Produktionsstätten und der eigentlichen Unternehmensgröße entstehen.

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mensgröße bzw. steigendem Outputniveau zunehmend komplexer, verschärft sich die Gefahr von Missmanagement. Die durchschnittlichen Produktionskosten sollten steigen und nicht wie im Rahmen des ESS-Paradigmas prognostiziert sinken. Sherman / Zhu (2006, S. 5) formulieren diesen Zielkonflikt zutreffend: „InefficiKapitel 4 due to scale arise due to overextended Konzepte funktionsfähiger Wettbewerbsmärkte encies management control, operations at a level where fixed costs are high“. ESX- alsAbbildung auch das 4ESS-Paradigma der kostenseitigen Effizienz die entscheidende stellt die im in Rahmen der Effizienz-Struktur-Theorie skizzier-Größe inklusive der angeschnittenen Interdependenzen zwieiner ten sichMarktzusammenhänge wandelnden Marktstruktur. Unternehmen, die über einen Produktivitätsvorsprung schen Produktivität und Wettbewerbsintensität grafisch dar. Entgegen dem tradiverfügen, können unter Verzicht sehen auf (höhere) dieals Preise um so mehr Markttionellen SCP-Paradigma sowohlGewinne das ESXauchsenken, das ESS-Paradigma anteileinzu Dabei verändert Marktstruktur als unmittelbare Konsequenz des dererlangen. kostenseitigen Effizienzsich die die entscheidende Größe einer sich wandelnden Marktstruktur. Unternehmen, die über einen Produktivitätsvorsprung verfügen, sich wandelnden Marktergebnisses. Die in der Folge zunehmende Konzentration ist in diesem können unter Verzicht auf (höhere) Gewinne die Preise senken, um so mehr Fall nicht a priori alszuvolkswirtschaftlich unerwünscht Marktanteile erlangen. Dabei verändert sichabzulehnen. die Marktstruktur als unmittelbare Konsequenz des sich wandelnden Marktergebnisses. Die in der Folge zunehmende Konzentration ist in diesem Fall nicht a priori als volkswirtschaftlich unerwünscht A bbildung 4: Die Eabzulehnen. ffizienz-Struktur-T heorie 16

Marktergebnis

Marktstruktur

Produktivität/Effizienz

Wettbewerbsintensität Abbildung 4: Die Effizienz-Struktur-Theorie 16

Implikationen für Bankensysteme Im Sinne der Skaleneffizienz-Hypothese erscheint es plausibel, dass betriebsgrößenabhängige Implikationen für Bankensysteme Produktivitätssteigerungen im Bankenwesen neben der Unterhaltung des Zweigstellennetzes Im Sinne der Skaleneffizienz-Hypothese erscheint es plausibel, dass betriebsinsbesondere im BereichProduktivitätssteigerungen des Back-Offices (Abwicklung des Zahlungsverkehrs, Handel mit größenabhängige im Bankenwesen neben der UnterWertpapieren) zu erzielen sind. Zudem bietet die Implementierung neuartiger, aufwendiger 16 Weitere Wirkungsketten sind darüber hinaus denkbar, werden aber nicht in Abbildung 4 dargestellt. So können dauerhaft hohe Gewinne neue Marktteilnehmer anziehen, womit wiederumim eineZuge Veränderung der Marktstruktur einhergeht (vgl. Bikker 2004, 18). Durchschnittskosten des internen oder externen Institutswachstums (vgl.S.Molyneux Dieser Ansatz basiert auf der Theorie der bestreitbaren Märkte.

Kommunikationsmedien aufgrund der hohen Fixkostenanteile das Potenzial für sinkende et al. 1996, S. 148).

Gleiches gilt für die Verbindung verschiedener, sich ergänzender Geschäftsbereiche. Verfü-

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haltung des Zweigstellennetzes insbesondere im Bereich des Back-Offices (Abwicklung des Zahlungsverkehrs, Handel mit Wertpapieren) zu erzielen sind. Zudem bietet die Implementierung neuartiger, aufwendiger Kommunikationsmedien aufgrund der hohen Fixkostenanteile das Potenzial für sinkende Durchschnittskosten im Zuge des internen oder externen Institutswachstums (vgl. Molyneux et al. 1996, S. 148). Gleiches gilt für die Verbindung verschiedener, sich ergänzender Geschäftsbereiche. Verfügen Banken über heterogene Produktpaletten oder bedienen sie unterschiedliche Teilmärkte, können kostensenkende Verbundvorteile im Zuge einer Institutsverschmelzung zum Tragen kommen (vgl. Kolari / Zardkoohi 1987, S. 31). Speziell im Bereich des einlagenbasierten Kreditgeschäfts führt ein breitgefächertes Produktportfolio zu einem risikosenkenden Diversifikationseffekt, da mit der Fokussierung auf einzelne Kundengruppen entstehende Klumpenrisiken besser sektoral oder geografisch gestreut werden. Gleichwohl besteht in diesem Zusammenhang ebenso die Gefahr von Verbundnachteilen, da „breite Portfolios [zwar] zur Risikooptimierung beitragen. Jedoch steigen mit zunehmender Breite auch die Komplexität und der Steuerungsaufwand“ (Elben / Handschuh 2004, S. 48). Eine Universalbank bietet in ihrer Eigenschaft als Mehrproduktunternehmen ferner den (Verbund-)Vorteil, dass einmalig im Rahmen der Bonitätsbeurteilung eines Schuldners gesammelte Daten und Informationen faktisch als kostenlose Inputgüter beim Vertrieb weiterer Finanzprodukte wiederholt genutzt werden können (vgl. Berger et al. 1987, S. 504). Nicht zuletzt kann die Verteilung fixer bzw. quasi-fixer Kosten auf eine erweiterte Produktpalette, z. B. im Rahmen des Ausbaus des Filialnetzes, innerbetrieblicher Kommunikationssysteme oder des EDV-Wesens, zusätzlich mit distributionsseitigen Synergieeffekten einhergehen (vgl. ibid.). In der Konsequenz können Fusionen und Übernahmen von Finanzinstituten ebenso wie ihre rechtlich eigenständige Kooperation im Verbund zur Realisierung von Economies of Scale bzw. Economies of Scope beitragen. 17 In Analogie zum Leitbild des ESX-Paradigmas wäre die im Nachgang des Konsolidierungsprozesses gestiegene Marktkonzentration ceteris paribus als Folge gehobener Produktivitätsreserven zu interpretieren und nicht als Indiz für eine sich festigende marktbeherrschende Stellung jener Banken.

17

Exemplarisch für eine erfolgreiche Kooperation eigenständiger Kreditinstitute steht der öffentlich-rechtliche Bankensektor in Deutschland. Vgl. für einen tieferen Einblick in die Organisationsstruktur dieser Bankengruppe Brämer et al. (2010a, S. 202ff.).

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C. Theorie der bestreitbaren Märkte „... [I]n the intratemporal analysis, the heroes are the (unidentified) potential entrants who exercise discipline over the incumbent, and who do so most effectively when entry is free.“ Baumol. (1982, S. 14)

Auf einen alternativen, nicht linearen Zusammenhang zwischen der Struktur und dem Ergebnis eines Marktes rekurriert die von Kantzenbach (1967) wie Bartling (1980) weiterentwickelte und auf Clark (1940) zurückgehende Theorie der Workable-Competition. Entsprechend dieses Ansatzes wird der Wettbewerb als ein dynamischer, aus Vorstoß- und Verfolgungsphasen bestehender Prozess definiert, dessen Qualität über die Zahl an Konkurrenten einerseits und den Grad der Marktvollkommenheit andererseits determiniert ist (vgl. Kantzenbach 1967, S. 32f.). Die Heterogenität der Produkte als auch die Intransparenz des Marktes bestimmen dabei in ihrer Eigenschaft als Markteintrittsbarriere das Ausmaß der Marktunvollkommenheit. Vor diesem Hintergrund unterscheidet Kantzenbach (1967, S. 45) zwischen potenzieller (ohne Marktbarrieren) und effektiver Wettbewerbsintensität (mit Marktbarrieren) und sieht die optimale Wettbewerbsintensität in einem Zustand der sogenannten weiten Oligopole als gegeben. 18 In einer solchen Situation ist die Anzahl der konkurrierenden Anbieter zum einen hinreichend groß, um kollusives Verhalten zu vermeiden, zum anderen aber so gering wie möglich, um ein Höchstmaß an Markttransparenz und Produkthomogenität zu gewährleisten (vgl. Kantzenbach 1967, S. 36 f.). Weder von der Relative-Market-Power-Hypothese noch von der Theorie der Workable-Competition werden folglich die Annahmen des SCP-Paradigmas, insbesondere die Dependenz des Marktergebnisses von der Marktstruktur aufgehoben. Vielmehr unterstellen sie einen spezifischen funktionalen Zusammenhang beider Größen. Die Theorie der optimalen Wettbewerbsintensität bildet damit in ihrer komperativ-statischen Weise gewissermaßen ein Bindeglied zwischen der statischen Structure-Conduct-Performance-Hypothese und der dynamischen Theorie der bestreitbaren Märkte (Contestable Markets). Modellansatz Dem Konzept der angreifbaren Märkte liegt die Idee zugrunde, dass die reine Anbieterzahl bzw. der Konzentrationsgrad eines Marktes für das Marktergebnis vollends unerheblich ist – gegeben „... entry is absolutely free, and exit is ab18 Kantzenbach rückt damit vom statischen, gleichgewichtigen Ansatz des vollkommenen Wettbewerbs bei polypolistischer Struktur ab und stellt den dynamischen Prozess aus Pioniergewinnen und Imitationsreaktionen in den Mittelpunkt seiner Interpretation kompetitiven Verhaltens (vgl. Gischer / Helmedag 2007, S. 225f.).

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solutely costless“ (Baumol 1982, S. 3; Hervorhebung im Original). 19 Behindern keinerlei Marktschranken den Ein- oder Austritt potenzieller Newcomer, sollte jegliche Preissetzung der etablierten Unternehmen oberhalb ihrer langfristigen Durchschnittskosten den Eintritt neuer Anbieter stimulieren. Dieses Drohpotenzial der potenziellen Wettbewerber wiederum führt zur Selbstdisziplinierung der bereits am Markt befindlichen Akteure, da anderenfalls „... an entering firm can hit and run, gathering in the available profits and departing when the going gets rough“ (Baumol et al. 1988, S. 292). 20 Folglich verhindert allein die Angreifbarkeit der etablierten Institute ein wettbewerbsschädliches Verhalten – auch im Falle einer zunehmenden Marktkonzentration. Selbst bei oligopolistischen oder gar monopolistischen Marktstrukturen sollte es deshalb zur (theoretischen) Annäherung der Preise an die langfristigen Grenzkosten kommen (vgl. Baumol 1982, S. 2). Demnach steht und fällt die Gültigkeit der Theorie der bestreitbaren Märkte mit der Annahme eines ungehinderten und kostenfreien Marktein- wie Marktaustritts. Daneben wird den etablierten Anbietern eine zeitnahe Reaktion im Gefolge eines Markteintritts unter der Annahme einer ungenügenden Reagibilität abgesprochen. Zudem wird vorausgesetzt, dass die Newcomer die Preissenkung, die ihr Markteintritt zu Folge haben kann, ex ante nicht ins Kalkül ziehen (vgl. Baumol 1982, S. 301). Auch diese Annahme erscheint unrealistisch. Implikationen für Bankensysteme Im Gegensatz zum SCP- wie auch zum RMP-Paradigma wäre ein kontinuierlicher Konsolidierungsprozess, mithin die Entwicklung oligopolistischer Bankenindustrien, im Sinne der Theorie der bestreitbaren Märkte nicht zwangsläufig als ordnungsökonomisch bedenklich einzustufen. Selbst bei dominanten Stellungen einiger weniger Großbanken sollte der Druck potenzieller Wettbewerber ein Gleichgewicht auf dem Niveau der vollständigen Konkurrenz sicherstellen und mögliche Wohlfahrtsverluste verhindern, solange de facto keine Hürden des Marktein- oder Marktaustritts bestehen.

19 Im Einklang mit der neoklassischen Theorie ist ein langfristiges Marktgleichgewicht erreicht, sobald weder ein potenzieller Mitkonkurrent den Markteintritt noch ein etablierter Wettbewerber den Marktaustritt als attraktiv erachtet. Gleichwohl kann die Existenz von Marktschranken respektive ihre implizite Wirkung als (zusätzliche) Transaktionskosten dazu führen, dass sich ein stabiles, jedoch nicht preisgeräumtes Gleichgewicht einstellt, welches trotzdem nicht zu einem Markteintritt neuer Mitbewerber führt. 20 Herrmann (1988, S. 22) spricht in diesem Zusammenhang von der ‚Lauerstellung potenzieller Anbieter‘.

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Doch ungeachtet der theoretischen Plausibilität dieses Konzeptes erscheinen die notwendigen Voraussetzungen mitunter als äußerst eng gesteckt. 21 So wurde bereits diskutiert, dass das Bankenwesen trotz der Liberalisierungs- und Harmonisierungsschritte der vergangenen Jahre weiterhin einer Vielzahl an regulativen Restriktionen unterliegt. Neben expliziten Bilanzierungs- und Informationspflichten, personen- und unternehmensbezogenen Zulassungsbeschränkungen 22, einer privatwirtschaftlich zu organisierenden Einlagensicherung zählen hierzu allen voran Liquiditäts- und Eigenkapitalnormen. 23 Darüber hinaus können Economies of Scale sowie absolute Kostenvorteile bei der Refinanzierung auf Seiten der etablierten Kreditinstitute als strukturelle Markteintrittsbarriere, aber auch Kampfpreisstrategien (Limit- bzw. Predatory Pricing) als strategische Markteintrittsbarriere den Zugang potenzieller Konkurrenten erschweren. Denkbar ist zudem, dass höhere Preise bzw. schlechtere Konditionen nicht zwangsläufig zum Verlust sämtlicher Kunden führen. Sollte der Aufbau dauerhafter, von einem Goodwill getragener Kundenbeziehungen aufgrund des damit einhergehenden Zeit- und Kostenaufwandes diskriminatorisch zwischen potenziell eintretenden und bereits etablierten Banken wirken, stellt die aufgebaute Reputation eine Markteintrittsbarriere zu Gunsten der etablierten Institute dar (vgl. Knieps 2008, S. 52). 24 21 Vor dem Hintergrund des eingangs diskutierten Zielbündels funktionsfähiger Bankensysteme und der zum Teil konfligierenden Beziehung zwischen adäquater Wettbewerbsintensität und hinreichender Stabilität besteht aufgrund der von Informationsasymmetrien geprägten Struktur von Bankenmärkten regelmäßig zumindest ein Minimum an Regulierungsbedarf (vgl. Allen / Gale 2004). Vgl. Fecht / Wagner (2007) sowie Fecht et al. (2009) für eine detaillierte Auseinandersetzung mit dieser Thematik aus Stabilitätsgesichtspunkten. Aber auch aus wettbewerbsbezogenen Überlegungen selbst erscheint eine (anreiz)orientierte Regulierung mitunter sinnvoll. Die Aufsicht über die Ausnutzung vorhandener Marktmacht, das Verbot von abgestimmten Verhaltensweisen sowie die gesetzliche Möglichkeit zur Entflechtung marktbeherrschender Einheiten kann bei gegebenen (oligopolistischen) Marktstrukturen zur Erhaltung bzw. Förderung eines funktionierenden Wettbewerbs beitragen. In Deutschland ist diesbezüglich das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) die zentrale Norm des Kartell- und Wettbewerbsrechts. 22 Unternehmensgestaltende Zulassungsbeschränkungen beziehen sich zumeist auf die Rechtsform des Instituts. So darf beispielsweise nach § 2b KWG kein Einzelkaufmann Bankgeschäfte betreiben. Exemplarisch für personenbezogene Anforderungen sind in Deutschland die fachliche Qualifikation, das Vier-Augen-Prinzip, also die Präsenz von mindestens zwei Geschäftsführern, als auch das Inkompatibilitätsprinzip, welches den leitenden Personen eines Institutes die Bekleidung anderweitiger Tätigkeiten verbietet. 23 Gerade in der Gründungsphase erschweren Solvabilitätsvorschriften den Marktzutritt neuer Finanzinstitute: „In those cases in which the leverage desired by the management of a new bank is greater than the authorities allow, the existence of minimum capital requirements could become an entry barrier“ (Alhadeff 1974, S. 591). 24 Da eine Vielfalt an Produktvarianten durchaus aus Sicht der Nachfrager erwünscht sein kann, hängt die Wirkung der Produktdifferenzierung als Marktschranke nicht zuletzt von dem Grad der Kundenbindung, mithin der Preiselastizität der Nachfrage ab

Kap. 4: Konzepte funktionsfähiger Wettbewerbsmärkte

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Einen fundamentalen Einfluss auf die Angreifbarkeit eines Marktes hat zudem der Umfang der ‚versunkenen Kosten‘ im Falle des Marktaustrittes. Je höher der Anteil irreversibler Kosten, desto größer ist die Hürde aus einem Markt auszuscheiden und umso größer wiederum das Verlustrisiko, welches mit einem Markteintritt einhergeht. Da im Bankenwesen ein Großteil der im Bereich des Back-Offices anfallenden Fixkosten den Charakter nicht (vollständig) reversibler Kosten aufweisen (vgl. Schnabel / Hakenes 2006, S. 170), kann somit keineswegs von einer uneingeschränkten Bestreitbarkeit der (europäischen) Bankenmärkte ausgegangen werden (vgl. Gischer / Richter 2011, S. 182). Das Konzept der Contestable Markets bildet daher folglich ein in der Realität nicht operationales Ideal ab, das dennoch als erstrebenswerter Referenzzustand interpretiert werden kann. 25

D. Schlussfolgerungen „... [T]o what extent is bank performance driven by market power and to what extent is it driven by efficiency?“ Bos (2002, S. 3)

Die bisher gewonnenen Einsichten legen nahe, dass die jüngeren Entwicklungen der nationalen Finanzsektoren, der Konsolidierungsprozess einerseits und der Liberalisierungs- bzw. Harmonisierungstrend andererseits, aus theoretischer Perspektive keine allgemeingültige ordnungsökonomische Bewertung zulassen. Der klassischen Structure-Conduct-Performance- aber auch der Relative-MarketPower-Hypothese folgend resultiert jegliche Zunahme der Preissetzungsmacht einzelner Anbieter stets aus einer zeitlich vorgelagerten Veränderung der Marktstruktur. Dem entgegen stehen sowohl die X-Effizienz- als auch die Skaleneffizienz-Hypothese. Beide Theorien führen höhere Marktanteile wie (temporär) steigende Gewinnmargen nicht auf eine marktbeherrschende Stellung zurück, sondern auf eine in Relation zu den übrigen Marktteilnehmern geringere kostenseitige Ineffizienz. Letztlich postuliert die Theorie der bestreitbaren Märkte, wenngleich unter restriktiven Annahmen, gar die völlige Irrelevanz der Marktstruktur für das Marktergebnis, indem sie die potenzielle Konkurrenz in den Mittelpunkt eines funktionsfähigen Wettbewerbs stellt. Darüber hinaus unterliegen die prima facie klaren, konfligierenden theoretischen Standpunkte bisweilen einer weitreichenden, intertemporalen Interdependenz. Sie sind daher nicht losgelöst voneinander zu betrachten, sondern in einen (vgl. Knieps 2008, S. 11). Zudem neigen risikoadverse Einleger dazu, etablierten Banken einen Vertrauensvorschuss zu gewähren, wodurch ein Markteintritt weiter erschwert wird. 25 Deshalb sprechen auch Baumol et al. (1988, S. 345) selbst „... of a benchmark, based on the absence of entry barriers“. Modelltheoretisch setzen sich Besanko / Thakor (1992) mit dem Einfluss von Marktbarrieren in Bankensystemen auseinander.

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Teil 2: Wettbewerbstheorien und ihre empirische Evidenz

dynamischen Zusammenhang zu stellen. So kann es im Zuge von Fusionen und Übernahmen zu – wohlgemerkt volkswirtschaftlich erwünschten – Produktivitätssteigerungen durch die Übernahme der Best Practice und / oder der Realisierung von Größen-/Verbundvorteilen kommen. Doch der damit einhergehende Zuwachs an Marktanteilen, respektive die Verbesserung der Marktstellung kann im Zeitverlauf auch in wettbewerbsschädlichen marktbeherrschenden Stellungen münden: „In fact, the relationship between bank performance on the one hand, and market power and efficiency on the other hand, may turn out to be much more complicated. For example, consider the possibility that today’s efficiency (improvement) is related to tomorrow’s market power.“ Bikker / Bos (2008, S. 97)

Summa summarum stellt das Marktergebnis selbst stets ein aggregiertes Abbild, de facto eine Synopse aller unterschiedlichen Determinanten und Wirkungszusammenhänge dar (vgl. Berger 1995, S. 406). Ordnungsökonomischen Schlussfolgerungen und politischen Handlungsempfehlungen haben demzufolge fundierte empirische Evaluierungen hinsichtlich der bestehenden Marktverhältnisse und ihrer aufgezeigten (partiellen) Einflussgrößen vorauszugehen. Kapitel 5 widmet sich daher dieser Thematik.

Kap. 5: Empirische Evidenz der Wettbewerbskonzepte

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Kapitel 5

Empirische Evidenz der Wettbewerbskonzepte „Does high concentration save or waste resources?“ Peltzman (1977, S. 229)

Widmete sich das vorangegangene Kapitel der theoretischen Aufarbeitung alternativer Wettbewerbskonzepte, so zielt Kapitel 5 auf ihre empirische Validierung ab: Ist der gestiegene Konzentrationsgrad europäischer Bankenmärkte Ausdruck gehobener Produktivitätsreserven in Folge realisierter Größen-/Verbundvorteile, respektive eines Abbaus an produktiver Ineffizienz? Liegt der anhaltende Trend der Marktkonsolidierung in einer zunehmenden Bestreitbarkeit des Marktes, respektive schwindenden Markteintritts- bzw. Marktaustrittsbarrieren begründet? Oder aber spiegelt der Prozess horizontaler Konzentration die Zunahme marktbeherrschender Stellungen bzw. individueller Preissetzungsspielräume wider? Bei der Beantwortung dieser ordnungsökonomischen Fragen besteht die Schwierigkeit, dass die überwiegende Mehrheit der themenspezifischen empirischen Literatur zumeist nur einzelne, ausgewählte Wettbewerbskonzepte gegeneinander prüft. Dies erschwert eine umfassende Schlussfolgerung und macht die Aufarbeitung einer Vielzahl an problemorientierten Studien notwendig. In groben Zügen werden nachfolgend Inhalt, Analysemethode sowie wesentliche Erkenntnisse vorgestellt und kritisch diskutiert. Um dabei einen systematischen Einblick in die vorhandene Literatur zu gewährleisten, folgt die strukturelle Gliederung in weiten Teilen dem Aufbau von Kapitel 4.

A. Marktmacht-Theorie I. Evidenz bei supranationaler bzw. nationaler Marktabgrenzung Die frühen empirischen Arbeiten fokussieren durchgängig auf eine allgemeine Gegenüberstellung der Marktmacht- und der Effizienz-Struktur-Theorie. 1 Sie definieren den Bereich wirksamer Konkurrenz auf nationaler, mitunter auch auf supranationaler Ebene und bilden das Marktergebnis unisono nur implizit über Profitabilitätsmaße, zumeist die Eigenkapitalrendite, ab. Ferner werten sie, in Ermangelung an einer expliziten Modellierung der Effizienz-Struktur- und der 1 Beispielhaft für diese Vorgehensweise sind die Arbeiten von Smirlock (1985) und Rhoades (1985).

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Teil 2: Wettbewerbstheorien und ihre empirische Evidenz

Relative-Market-Power-Hypothese, steigende Marktanteile durchweg als Beleg realisierter Produktivitätszuwächse. Eine Bestandsaufnahme von Gilbert (1984) über 45 Studien zum US-amerikanischen Bankenmarkt zwischen 1964 und 1983 liefert dabei kein einheitliches Bild. So belegt nur etwa die Hälfte der Untersuchungen, dass die grundsätzlichen Zusammenhänge auf Bankenmärkten mit der Structure-Conduct-Performance-Hypothese in Einklang gebracht werden können. Erst Berger (1995) löst die mit der Höhe des Marktanteils verbundene Interpretationsambivalenz auf, indem die Produktivität bzw. das Niveau der Ineffizienz der Banken mithilfe der Stochastic Frontier Analysis 2 explizit geschätzt wird und als direktes Maß in die Regression eingeht. 3 Auf Basis umfassender Panelschätzungen lehnt er das SCP-Paradigma hochsignifikant ab, kann aber gleichzeitig das RMP-Paradigma substantiell bestätigten. Dessen ungeachtet können die verwendeten Variablen in der Regel nicht mehr als 50 % der Varianz der modellendogenen Rentabilitätskennziffern erklären, wodurch die Belastbarkeit der Resultate stark eingeschränkt bleibt. Statistisch (nahezu) zweifelsfrei und methodisch identisch untermauern hingegen Goldberg / Rai (1996) die Gültigkeit des RMP-Paradigmas für elf europäische Bankenmärkte über einen ähnlichen Untersuchungszeitraum (1988 –1991). 4 Motiviert durch den unzureichenden Erklärungsgehalt bei Berger (1995) modellieren Fernández de Guevara et al. (2005) und nachfolgend ebenso Fernández de Guevara / Maudos (2007) für ausgewählte europäische Bankenindustrien (Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Vereinigtes Königreich) einen breiteren, multidimensionalen Ansatz. Während das Marktergebnis über den Lerner-Index 5 abgebildet wird, dienen die Marktkonzentration, der Marktanteil, die Größe der Bank, das Risikoverhalten, das Marktwachstum, die Nachfrageelastizität der Konsumenten und die produktive Ineffizienz der Kreditinstitute als erklärende Variablen. Mit Ausnahme Deutschlands wird in allen anderen Bankenmärkten eine Zunahme der Marktmacht um durchschnittlich 10 % beobachtet (Fernández de Guevara et al. 2005, S. 126). 6 Während dabei der Marktkonzentration 2

Vgl. Kapitel 3 B. für eine Einführung in die Stochastic Frontier Analysis. Einen ersten modellbasierten Fortschritt leisten bereits Berger / Hannan (1989), indem das Marktergebnis über direkte Marktpreise (Depositenzinssätze im Retailgeschäft der Banken) approximiert wird. Es offenbart sich – im Einklang mit dem SCP-Paradigma – ein robuster, signifikant negativer Zusammenhang zwischen der Marktkonzentration und der Höhe der Einlagenzinssätze. 4 So konstatieren Goldberg / Rai (1996, S. 767 bzw. 344): „The relationship between concentration levels and net interest margins appears to be non-linear“ und „... firms with relatively large market shares will earn relatively high rates of return as a consequence of their market position“. 5 Vgl. zur Methode des Lerner-Indexes Kapitel 6 C. I. 6 Fernández de Guevara / Maudos (2007, S. 285f.) stellen für Spanien gar einen Anstieg des Lerner-Indexes um ca. 25 % zwischen 1986 – 2002 fest. 3

Kap. 5: Empirische Evidenz der Wettbewerbskonzepte

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kein signifikanter Erklärungsgehalt zufällt, untermauern die Befunde das ESXund insbesondere das RMP-Paradigma. 7 Dies spricht, im Sinne der modifizierten Effizienz-Struktur-Theorie 8, für eine starke intertemporale Dependenz von internen Produktivitätssteigerungen einerseits und der Möglichkeit Marktmacht auszuüben andererseits. Kritisch anzumerken ist außerdem die Approximation der produktiven Ineffizienz über die Cost-Income-Ratio (CIR): einem Maß, das in seiner Ausgestaltung hierzu gänzlich ungeeignet ist (vgl. Gischer / Richter 2009). 9 Weitere und breitere Unterstützung erfährt die Marktmacht-Theorie bei Bikker et al. (2006a) wie bei Bikker / Spierdijk (2008). Auf Basis einer über 25.000 private und öffentlich-rechtliche Kreditinstitute umfassenden Stichprobe und unter Verwendung eines alternativen Analyseverfahrens, dem Panzar-Rosse-Ansatz 10, kann für ca. 85 % der Beobachtungen, eine zunehmende Institutsgröße als die entscheidende Determinante ansteigender Preissetzungsmacht identifiziert werden (Bikker et al. 2006a, S. 20). Quantitativ stellen Bikker / Spierdijk (2008) einen Rückgang der Wettbewerbsintensität innerhalb der EU-15 um ca. 40 % fest. 11 Für Italien und Finnland werden gar monopolähnliche Zustände diagnostiziert (Bikker / Spierdijk 2008, S. 20f.). Die Aktualisierung des Datensamples (1996 – 2005) durch Bikker / Bos (2008) zeigt dabei: „For most countries, the concentration ratio ... explains roughly 80 percent of the variation in the bank’s price markups“ (Bikker / Bos 2008, S. 86). Nicht zuletzt werden die Kausalzusammenhänge der Marktmacht-Theorie und insbesondere des RMP-Paradigmas auch bei Leuvensteijn et al. (2007) evident, die erstmalig den Boone-Indikator als Instrument der (empirischen) Wettbewerbsmessung in der Kreditwirtschaft einführen. 12 Carbó et al. (2009, S. 116) ziehen ein wesentlich breiteres Spektrum alternativer, struktureller wie nicht struktureller Methoden zur Wettbewerbsmessung 7 Entsprechend führen Fernández de Guevara / Maudos (2007, S. 291) aus: „... [T]he relation between market power and size is nonlinear. Thus, there exists a point beyond which increase in size increases market power“. 8 Erstmals wurde die modifizierte Effizienz-Struktur-Theorie bei Molyneux et al (1994) und später auch durch Maudos (1998) bestätigt. 9 Vgl. auch Kapitel 8 B. 10 Vgl. für eine ausführlichere Auseinandersetzung mit dem Panzar-Rosse-Verfahren Kapitel 6 B. II. 11 Eine speziell auf den deutschen Sparkassensektor abgegrenzte Panzar-Rosse-Analyse von Gischer / Stiele (2008) zeigt, dass nicht zwingend die größten Institute über die ausgeprägtesten Preissetzungsspielräume verfügen müssen. So fiel die Marktmacht kleinerer Sparkassen in ländlichen, strukturschwachen Flächen durchweg signifikant höher aus als bei den großen Pendants in urbanen Gebieten. 12 Leuvensteijn et al. (2007, S. 24f.) konstatieren insbesondere für den Zeitraum seit der Jahrtausendwende eine Abnahme des Konkurrenzdruckes innerhalb der europäischen Bankenindustrien. Vgl. zur Methode des Boone-Indikators Kapitel 6 B. III.

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Teil 2: Wettbewerbstheorien und ihre empirische Evidenz

heran als frühere Studien. 13 Für 14 europäische Bankensysteme werden neben klassischen Marktkonzentrations- und Rentabilitätsgrößen ebenso die Nettozinsspanne, die Panzar-Rosse-Statistik sowie der Lerner-Index als Indikator für die Preissetzungsmacht separat erhoben. 14 Obgleich verfahrenübergreifend der griechische sowie dänische Finanzsektor als die wettbewerbsschwächsten identifiziert werden, sind die wechselseitigen Beziehungen zwischen den fünf verwendeten Wettbewerbsmaßen in der zugrunde gelegten Zeitspanne (1995 – 2001) nur schwach gleichgerichtet (Carbó et al. 2009,S. 125 ff.). 15 Gleichwohl sind speziell der Hirschman-Herfindahl-Index sowie der Lerner-Index hoch mit der Gesamtkapitalrendite der Banken korreliert, womit grundsätzlich die Kausalzusammenhänge des SCP-Paradigamas bestätigt werden. Zudem erweist sich der Lerner-Index als ein besonders verzerrungsarmes Maß, da bank- bzw. länderspezifische Gegebenheiten nur ca. 10% der Streuung des Lerner-Indexes erklären (Carbó et al. 2009, S. 128). Trotz unterschiedlichster Messverfahren kristallisiert sich bei nationaler bzw. internationaler Marktabgrenzung heraus, dass insbesondere das RMP- und nur bedingt das SCP- sowie ESX-Paradigma Gültigkeit zu besitzen scheinen. Der beständige innereuropäische Marktkonzentrationsprozess lässt insofern zunehmende Preissetzungsspielräume erwarten, wenngleich Banken erst ab einem hinreichend hohen Marktanteil über eine dominante Marktstellung verfügen sollten. „The first is that size plays a major role. Large banks may be in a better position to collude with other banks. Reputation is likely to be related to size and may help to exert market power to increase margins.“ Bikker et al. (2006a, S. 20)

13 Carbó et al. (2009, S. 116) sehen in der Tatsache, dass die empirische Literatur als Ganzes zwar ein weites Spektrum alternativer Methoden zur Wettbewerbsmessung einbezieht, die einzelnen Studien jedoch nur ein bzw. einige wenige dieser Konzepte auf ein und denselben Datensatz anwenden, die Gefahr vorwiegend verfahrensgetriebener Ergebnisse. Sie bemängeln daher die eingeschränkte Vergleichbarkeit früherer Arbeiten. 14 Derweil herrscht aufgrund der vielfältigen, theoretisch denkbaren Zusammenhänge zwischen der Struktur und dem Ergebnis eines Marktes in der wissenschaftlichen Literatur kein Konsens über die zu favorisierende Messmethode (vgl. Northcott 2004). 15 Carbó et al. (2009) beziehen überdies auf Mikro- und Makroebene den Einfluss bankund länderspezifischer Eigenheiten ein. Inhaltlich setzen sie damit an den Arbeiten von Demirgüc-Kunt et al. (2004) und Claessens / Laeven (2004) an, welche erstmalig länderspezifische Charakteristika in den Mittelpunkt der Wettbewerbsanalyse auf Bankenmärkten stellen.

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II. Evidenz bei regionaler bzw. lokaler Marktabgrenzung Einen erheblich stärkeren Einfluss auf das Marktergebnis gewinnt die Marktkonzentration bei intranationaler Abgrenzung einzelner Bankenmärkte. Während im Rahmen der Wettbewerbsanalyse von Egli / Rime (1999) das SCP-Paradigma zumindest für große Kantone der Schweiz im Einlagensegment statistisch nicht abgelehnt werden kann, konstatieren Pilloff / Rhoades (2002, S. 96) in ihrer 1.500 lokale Bankenmärkte umfassenden Studie: „... [O]ur strongest and most consistent finding is that the local market HHI is positively and significantly related to profitability“. Zudem stützen ihre Befunde die Theorie der Contestable Markets ab Mitte der 1990er Jahre – einer Phase verstärkter Deregulierung. 16 Die Untersuchung von Fischer / Pfeill (2004) auf Landkreisebene in Deutschland liefert zudem nahezu identische Ergebnisse. Einen alternativen Ansatz der Marktabgrenzung wählen Bikker / Haaf (2002). Unter der Annahme institutsgrößenabhängiger Geschäftsmodelle werden die Banken entsprechend ihrer Bilanzsumme in einzelne Größencluster unterteilt. 17 Auf Basis des Panzar-Rosse-Ansatzes deuten die Ergebnisse für nahezu alle (europäischen und amerikanischen) Banken auf einen begrenzten, monopolistischen Preissetzungsspielraum zu Beginn der 1990er Jahre hin. Dabei erweist sich der Grad der Marktkonzentration – im Einklang mit dem SCP-Paradigma –speziell bei kleinen Instituten als die wesentliche Triebfeder der Gewinnhöhe. Insgesamt geben die Resultate Anlass zur Vermutung, dass „... a few large ... banks can restrict competition and that a multitude of fringe competitors is unable to engender competition“ (Bikker / Haaf 2002, S. 2211). Kritisch anzumerken ist, dass die Autoren die Panzar-Rosse-Statistik allein auf Grundlage einer Preisgleichung ermitteln und somit mögliche Mengeneffekte vollständig vernachlässigen. 18 16 Zu bemerken ist, dass Egli / Rime (1999, S. 12) die Annahmen der Theorie der bestreitbaren Märkte nicht direkt über entsprechende Variablen abbilden, sondern diese vielmehr über eine Ausschlusshypothese definieren. Das heißt: Können die Variationen der Kredit- und Einlagenzinsen nicht (bzw. nur insignifikant) auf Disparitäten in der Konzentration der jeweiligen Kantone zurückgeführt werden, wird dies als Beleg für die Angreifbarkeit des Submarktes gewertet. Hingegen definieren Pilloff / Rhoades (2002) direkte Kontrollvariablen zur Abbildung der Marktbarrieren (Wachstum und absolute Größe des Marktes sowie ein Maß für die entfernungsbedingten Wechselkosten zwischen zwei Bankfilialen). 17 Bikker / Haaf (2002) unterstellen dabei, dass kleinere Finanzinstitute eher auf lokaler, Großbanken hingegen vermehrt auf internationaler Ebene agieren. 18 Gischer / Stiele (2004) und nachfolgend auch Bikker et al (2006b, S. 19) zeigen, dass die Verwendung einer Preisgleichung zur systematischen Überschätzung des tatsächlichen Wettbewerbsniveaus führt. Die zuweilen in der Literatur vertretene Ansicht, dass Preis- und Ertragsgleichung nur in unwesentlich unterschiedlichen empirischen Befunden münden, widerlegt zudem Stiele (2008, S. 169ff.).

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Teil 2: Wettbewerbstheorien und ihre empirische Evidenz

Wesentlich zur Erweiterung der Forschungstiefe beigetragen haben ferner Corvoisier / Gropp (2002). Sie stellen nicht den räumlichen, sondern den sachlichen Aspekt der Marktabgrenzung in den Mittelpunkt ihrer Analyse. 19 Dabei gelangen sie zu dem Schluss: „... that concentration may have substantially different effects, depending on the type of product under consideration“ (Corvoisier / Gropp 2002, S. 2186). So führt die zunehmende Marktkonzentration nur im Segment des Kreditgeschäfts sowie der Sichteinlagen zu signifikant schlechteren Konditionen für die Kunden, nicht aber im Bereich der Spar- und Termineinlagen. 20 Insofern lassen auch diese empirischen Ergebnisse eine Wirkungskette von steigender Marktkonzentration zu wachsenden Preissetzungsspielräumen auf den europäischen Bankenmärkten im Einklang mit den grundlegenden Kausalannahmen der Marktmacht-Theorie plausibel erscheinen.

B. Effizienz-Struktur-Theorie I. Art und Umfang kostenseitiger Ineffizienz Eine Fülle empirischer Studien fokussiert zunächst auf die grundsätzliche Frage, in welchem Umfang technische bzw. produktive Ineffizienz in Relation zur Skalenineffizienz das Ausmaß kostenseitiger Produktivitätsreserven bestimmt. So eruieren Lang / Welzel (1995a, 1995b, 1996, 1997) in einer Reihe von Untersuchungen die Performanceentwicklung bayerischer Genossenschaftsbanken bzw. aller deutschen Banken zu Beginn der 1990er Jahre. Während sie auf Basis des Konzepts der Strahlendurchschnittskosten wiederholt nur sehr begrenzte Economies of Scale bzw. moderate Economies of Scope identifizieren können (vgl. Lang / Welzel 1995a) 21, bewegt sich die unter Anwendung der Data Envelopment Analysis bemessene produktive Ineffizienz durchweg zwischen 15 – 20 % – unabhängig von der jeweiligen Institutsgröße (vgl. Lang / Welzel 1995b, S. 423). Da diese Ergebnisse in der Tendenz das ESX-, nicht jedoch das ESS-Paradigma stützen, gelangen die Autoren zu dem Schluss, dass „... einer um Kosteneffizienz im Inneren bemühten Managementstrategie gegenüber einer Strategie

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Im Gegensatz zu Bikker / Haaf (2002) nutzen sie dabei ein einfaches CournotPreissetzungsmodell. 20 Den negativen Zusammenhang zwischen der Marktkonzentration und den Sichteinlagen führen Corvoisier / Gropp (2002) zum einen auf einen geringen Wechselanreiz aufgrund der regelmäßig geringen Verzinsung jener Einlagenprodukte zurück. Zum anderen auf die Tatsache, dass die überwiegende Mehrzahl an Kreditnehmern zeitgleich auch ein Girokonto bei dem jeweiligen Kreditinstitut unterhält. 21 Neben der quantitativ untergeordneten Bedeutung von Größeneffekten finden Lang / Welzel (1996, S. 553) ferner Evidenz für einen U-förmigen Durchschnittskostenverlauf, mithin die per se begrenzte Möglichkeit, derartige Kostendegressionseffekte zu realisieren.

Kap. 5: Empirische Evidenz der Wettbewerbskonzepte

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des internen oder externen Wachstums“ eine deutlich größere Bedeutung zufällt (ibid.). 22 In einer Linie hierzu stehen die Erkenntnisse von Altunbas et al. (2001a). Sie erweitern – ebenfalls auf den deutschen Bankenmarkt bezogen – die Datenbasis, klassifizieren die heterogenen Institute entsprechend ihres Banktypus (private Kreditbanken, Genossenschaftsbanken, Sparkassen) und testen über den Abgleich der Stochastic Frontier und der Distribution Free Analysis zugleich auf den ergebnisorientierten Einfluss unterschiedlicher Messverfahren. 23 Durchweg ergibt sich für alle drei Bankengruppen ein nahezu identisches Bild: Überschreitet die Skalenineffizienz, je nach Anaylseverfahren 6 – 9 % in Relation zum BestPractice-Institut nicht, so fällt die X-Ineffizienz mit ca. 21 % deutlich höher aus (vgl. Altunbas et al. 2001a, S. 948 ff.). 24 Auch unter Einbezug weiterer 14 innereuropäischer Bankensysteme, darunter Frankreich, Italien, Spanien und das United Kingdom sowie der zusätzlichen Berücksichtigung unterschiedlicher Bankengrößen können Altunbas et al. (2001b) bedeutende Skalenerträge zumindest zwischen 1989 und 1997 nicht validieren. 25 Auch Bos (2002), Carbó et al. (2002) und Bikker / Bos (2005) 26 bescheinigen den europäischen Banken nach Art und Umfang vergleichbare Produktivitätsreserven, finden aber zugleich bedeutende länderspezifische Unterschiede. 27 Aguirre et al. (2008) widmen sich verstärkt der quantitativen Bedeutung von Größen- gegenüber Verbundeffekten. Dabei fällt die Skalenineffizienz der Universal22 Poddig et al. (2003) bestätigen diese Ergebnisse für die deutschen Genossenschaftsbanken. Bereits zuvor wiesen ebenso Mitchell / Onvural (1996, S. 198) auf Basis eines instituts- und länderübergreifenden Datensamples das ESS-Paradigma zurück. 23 Vgl. zur grundsätzlichen Funktionsweise dieser Verfahren Kapitel 3 B. 24 Einen wesentlich stärkeren Einfluss der Messmethode auf die prognostizierte Ineffizienz stellen Clark / Siems (2002, S. 990) fest. So variiert die produktive Ineffizienz zwischen den angewandten ökonometrischen Verfahren – Stochastic Frontier Analysis versus Distribution Free Analysis – um ca. 13 Prozentpunkte. 25 Teilweise machen ungenutzte Skalenvorteile sogar nur 5 –7% der gesamten kostenseitigen Ineffizienz der Kreditinstitute aus (vgl. Altunbas et al. 2001b, S. 1945ff.). Dessen ungeachtet profitierten nahezu alle Banken signifikant vom technischen Fortschritt. So reduzierten sich die durchschnittlichen Gesamtproduktionskosten um ca. 3% pro Jahr. Carbó et al. (2002) untermauern diese Resultate speziell für die Bankengruppe der europäischen Savings Banks. 26 Bikker / Bos (2005) nehmen dabei mit Blick auf die bereits diskutierte Interpretationsambivalenz und der damit einhergehenden Multikollinearitätsproblematik erstmals nicht den Marktanteil selbst, sondern nur den nicht durch die institutsspezifische Ineffizienz zu erklärenden Bestandteil des Marktanteils als exogene Variable auf. Dies ermöglicht eine empirisch trennschärfere Abgrenzung des RMP-Paradigmas gegen die Effizienz-StrukturTheorie. 27 Den deutschen Banken wird für den Analysezeitraum (1990 –1997) die geringste Ressourcenverschwendung attestiert, den italienischen und griechischen Banken die höchste (vgl. Bikker / Bos 2005, S. 65ff.).

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Teil 2: Wettbewerbstheorien und ihre empirische Evidenz

in Relation zu den Trennbanken unabhängig von ihrer Größe in Folge der breiteren und tieferen Diversifikation gehaltener Finanzprodukte merklich geringer aus. Überdies findet sich im Anschluss an vollzogene Institutsverschmelzungen ein nachgelagerter Quiet-Life-Effekt in Form ansteigender X-Ineffizienz (Aguirre et al. 2008, S. 65). 28 In der Konsequenz scheint der Umfang kostenseitiger Ressourcenverschwendung nur geringfügig auf unausgeschöpfte Größeneffekte (6 – 7 %), denn vielmehr auf innerbetriebliche, managementbedingte Produktivitätsdefizite (20 – 25 %) zurückzuführen zu sein. II. Produktivitätsimplikationen: Fusionen und Übernahmen Umfassend versuchen Kolari / Zardkoohi (1990) die im Zuge einer verstärkten Marktkonsolidierung generierten Verbundeffekte finnischer Banken in den 1980/90er Jahren mittels MSCOPE abzuschätzen. Im Resultat findet sich „... no evidence of a monotonically downward-sloping cost-curve“ (Kolari / Zardkoohi 1990, S. 450). So steigen die (durchschnittlichen) Produktionskosten, sobald es zur fusionsbedingten Ausweitung der Produktpalette kommt. Methodisch anverwandt stellt O’Keefe (1992) bewusst nur auf jene (amerikanischen) Kreditinstitute ab, die im Untersuchungszeitraum direkt an einer Fusion oder Übernahme beteiligt waren. Da entgegen den Annahmen der Skaleneffizienz-Hypothese keine Evidenz für eine zeitnahe Realisierung von Synergie- bzw. Größenvorteilen infolge eines externen Wachstumsprozesses festzustellen ist, schlussfolgert O’Keefe (1992, S. 18): „... [T]he acquires do not appear to have been able to realize economies of scale“. Dauerhafte Produktivitätszuwächse – weder aus der Übernahme der Best-Practice noch aus realisierten Größen- bzw. Verbundvorteilen – können auch Goldberg / Rai (1996) in ihrer innereuropäischen Studie nicht belegen. Gleiches gilt für Koetter (2008, S. 258), der im Einklang mit Koetter (2005) und Radomski (2008) verfahrensübergreifend 29 den Niveauunterschied kostenseitiger Ineffizienz fusionierter und nicht fusionierter deutscher Banken selbst über Zeiträume von bis zu neun Jahren auf lediglich zwei Prozentpunkte beziffert (Koetter 2008, S. 258). 30 Die fehlende Evidenz für einen fassbaren Wissenstransfer führt Koetter 28 In gleicher Weise bestärken die Befunde das RMP-Paradigma nur für einzelne Größenklassen (vgl. Aguirre et al. 2008, S. 63). 29 Während Koetter (2005 und 2008) das Niveau der X-Ineffizienz anhand der Stochastic Frontier Analysis einschätzen, verwendet Radomski (2008) das Verfahren der Data Envelopment Analysis bei Modellierung der Banktätigkeit in drei Variationen – Produktionsansatz, Intermediationsansatz sowie dem Wertschöpfungsansatz. Vgl. zu den alternativen bankspezifischen Produktionsverständnissen ausführlich Exkurs 2. 30 Ferner brachte nur jede zweite Fusion bzw. Übernahme überhaupt Produktivitätssteigerungen mit sich.

Kap. 5: Empirische Evidenz der Wettbewerbskonzepte

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(2008, S. 250) auf reine Implementierungsprobleme zurück, da „... cost-efficiency-enhancing measures, such as labor force reductions or restructuring programs, are unpopular and require managerial power to implement“. Unterstützt wird diese These durch die Befunde von Behr / Heid (2008), die zur Evaluation innerdeutscher Fusionserfolge einen neuartigen, sogenannten Matching-Ansatz 31 nutzen und langfristig einen signifikanten Rückgang der produktiven Ineffizienz feststellen (vgl. Behr / Heid 2008, S. 15 f.). Gleichwohl stellt die Approximation des Produktivitätsgrades über die methodisch problembehaftete Cost-IncomeRatio das postulierte Bild in Frage (vgl. Gischer / Richter 2009, S. 566 f.). 32 Entgegen den zuvor diskutierten Arbeiten können Huizinga et al. (2001, S. 16) bedeutende Produktivitätssteigerungen im Gefolge von 52 intraeuropäischen Bankenfusionen (1994 –1998) nachweisen: „... [T]he efficiency improvement amounts to 18.3 percentiles“. Bestärkt werden diese Befunde durch Focarelli et al. (2002), die im Anschluss an eine Fusionswelle eine signifikante Verringerung stark ausfallgefährdeter Kredite am Gesamtportfolio italienischer Banken konstatieren. Focarelli et al. (ibid.) führen dies sowohl auf Diversifikations-, mithin Verbundeffekte als auch auf die Übernahme der Best-Practice zurück. Ebenso bewerten Campa / Hernando (2006) den durchschnittlichen Anstieg der Eigenkapitalrentabilität von 6 –7% im Nachgang an über 244 innereuropäische Fusionen / Übernahmen um die Jahrtausendwende als Bestätigung der EffizienzStruktur-Theorie, verwenden dabei als Produktivitätsindikator allerdings wiederum das methodisch zweifelhafte Maß der Cost-Income-Ratio. 33 Unter Annahme identischer Produktionstechnologien vergleichen Fiorentino et al. (2009) die Produktivitätsentwicklung deutscher und italienischer Kreditinstitute und dokumentieren „... convergence in productivity between Italian and German banks“ (Fiorentino et al. 2009, S. 13). Dabei fielen die Produktivitätszuwächse italienischer Banken, ausgehend von einem niedrigeren Anfangsniveau, zum einen signifikant stärker aus und waren zum anderen vor allem dem Abbau technischer Ineffizienz geschuldet. Nebstdem postulieren ihre Ergebnisse, dass es nicht nur im Rahmen der Marktkonsolidierung zu einer Verringerung der X-Ineffizienz kommt, sondern ebenso im Falle der Privatisierung – vor allem

31

Dem Matching-Ansatz liegt die Prämisse zugrunde, dass nur solche Banken als geeignete Vergleichsbasis bzw. Benchmark in die Untersuchung eingehen sollten, die bereits im Vorfeld der Institutszusammenschlüsse über eine ähnliche Ausgangsproduktivität verfügen (vgl. Behr / Heid 2008, S. 15f.). 32 Einen aktuellen Überblick über die Fusionserfolge deutscher Kreditinstitute liefert Auerbach (2009). 33 Ashton / Pham (2007) finden, im Durchschnitt bei über 61 britischen Bankenfusionen zwischen 1988 und 2004, ebenfalls Evidenz für einen nicht unerheblichen Produktivitätszuwachs, nicht jedoch für eine Weitergabe der Kostendegressionseffekte in Form höherer Einlagenzinsen.

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Teil 2: Wettbewerbstheorien und ihre empirische Evidenz

wenn auf den Wechsel der Eigentümerstruktur eine Fusion oder Übernahme folgte (vgl. Fiorentino et al. 2009, S. 17 ff.). 34 Obwohl die voranstehend dokumentierten Studien kein allgemeingültiges Bild zeichnen, sprechen die empirischen Befunde in ihrer Gesamtheit aufgrund einer X-Ineffizienz von bisweilen 25% doch gegen wesentliche Produktivitätssteigerungen im Zuge von Institutsverschmelzungen. Lediglich moderate innerbetriebliche Produktivitätszuwächse im Sinne von Leibenstein (1966) sowie begrenzte Verbundeffekte scheinen mittel- bis langfristig möglich, kostensenkende Größeneffekte hingegen vernachlässigbar. Diese Ergebnisse stellen die (isolierte) Gültigkeit der Effizienz-Struktur-Theorie im Allgemeinen und der Skaleneffizienz-Hypothese im Speziellen als zentrale Triebkraft hinter den strukturellen Veränderungen der europäischen Bankenmärkte infrage. III. Zusammenhang zwischen X-Ineffizienz, Skalenineffizienz und Marktmacht Eine erste Erklärung für die regelmäßig fehlende Evidenz bedeutender Produktivitätszuwächse im Umfeld von Bankenfusionen liefert die Empire-BuildingHypothese. Ist die Entlohnung des Managements positiv mit der Unternehmensgröße korreliert, verschärft sich der Anreiz der Unternehmensleitung Fusionsund Übernahmeaktivitäten als strategisches Instrument einzusetzen, um den eigenen Nutzen zu maximieren. 35 Economies of Scale wie Economies of Scope rücken als Motiv des externen Wachstums in den Hintergrund und die Gefahr des Missmanagements wächst. Teile der empirischen Literatur belegen die Relevanz derartiger Principal-Agent-Phänomene: So kommen Hughes et al. (2003, S. 445) auf Basis der Verkehrswertentwicklung der Banken zu der Überzeugung: „... [N]ot all mergers and acquisitions that lead to larger banks are valueenhancing. When bank management is entrenched, some of this acquisition activity has likely been associated with empire building, i. e., with poorer bank performance“. 36 Anhand von Einzelfallbeispielen zeigt gleichermaßen Henzler (2009, S. 51 f.), dass eine Vielzahl an Bankenfusionen der jüngeren Zeit, insbesondere die Schaffung sogenannter ‚Global Player‘, durch ein individuelles Größen- bzw. Prestigestreben des Bankmanagements motiviert zu sein scheint. Doch potenzielle Produktivitätszuwächse bzw. der Abbau an X-Ineffizienz können nicht nur durch ein zunehmend von Eigeninteresse geprägtes Verhalten 34 Einen aktuellen Überblick über die empirische Literatur zu Fusionserfolgen im Bankenwesen geben De Young et al. (2009). 35 Bliss / Rosen (2001, S. 109) bestätigen diese Annahme: „Two factors known to influence managerial compensation are firm size and stock price performance“. 36 Nail / Parisi (2005) untermauern diese Befunde in der Gesamtschau über eine Vielzahl empirischer Studien.

Kap. 5: Empirische Evidenz der Wettbewerbskonzepte

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der Unternehmensleitung konterkariert werden, sondern überdies durch einen im Zuge der Marktkonsolidierung schwindenden Konkurrenzdruck im Sinne der Quiet-Life-Hypothese. So gelangen Berger / Hannan (1997 und 1998) für mehr als 500 US-amerikanische Banken in den 1980er Jahren anhand von Strukturgrößen zu dem Schluss: „... [B]anks in concentrated markets may take advantage of market power in pricing, but much of the benefit of this power may be manifested as higher costs rather than as higher profits“ (Berger / Hannan 1998, S. 456). Maudos / Fernández de Guevara (2007) finden dagegen keinen positiven Zusammenhang zwischen der bankspezifischen Marktmacht und der kostenseitigen Ineffizienz. 37 Koetter et al. (2008) greifen die Arbeiten von Berger / Hannan auf, erweitern und aktualisieren die Datengrundlage auf über 4.000 amerikanische Banken und testen zugleich den Einfluss unterschiedlicher Verfahren der Produktivitätsmessung. So wird neben dem standardmäßigen Lerner-Koeffizienten zusätzlich ein sogenannter effizienz-adjustierter Lerner-Index geschätzt, indem die produktionsspezifischen Grenzkosten simultan über parametrische sowie nicht parametrische Verfahren ermittelt werden. Obwohl sich die bemessene Produktivität sensitiv gegenüber den angewendeten Methoden erweist, wird die Quiet-LifeHypothese in der Mehrzahl der Modellvariationen abgelehnt (vgl. Koetter et al. 2008, S. 10 ff.). Lediglich für das letzte Drittel des Untersuchungszeitraums (1986 – 2005) legen die rollierenden Schätzungen die Vermutung nahe, dass sich eine steigende Preissetzungsmacht langfristig in Form verstärkter Ressourcenverschwendung widerspiegelt (vgl. ibid.). Umfassende Bestätigung findet die Quiet-Life-Hypothese hingegen bei Koetter / Vins (2008), die mit dem deutschen Sparkassensektor eine weitgehend homogene Bankengruppe untersuchen. Dabei erfolgt die Schätzung der produktiven Ineffizienz sowie der Profitineffizienz über die Stochastic Frontier Analysis. Im Ergebnis fällt die kostenseitige Ineffizienz umso größer aus, je höher die Preissetzungsspielräume der Banken sind, respektive desto weniger der verminderte Konkurrenzdruck eine Ressourcenverschwendung bestraft. Entsprechend konstatieren Koetter / Vins (2008, S. 24): „... [B]anks with more potential competitors operate more cost efficient. Based on the idea of the structure-conductperformance paradigm, a greater number of competitors goes along with more competitive behaviour of the market participants“. Trotz der teilweise durchmischten Evidenz besteht offenbar eine vielschichtige, konfligierende und nicht zuletzt intertemporale Interdependenz zwischen 37

Obwohl die Quiet-Life-Hypothese signifikant zurückgewiesen wird, sind sich die Autoren bewusst, dass die Heterogenität der Stichprobe, mithin die unterschiedlichen Geschäftsmodelle der Finanzinstitute, bei gleichzeitiger Annahme einer identischen Produktionsfunktion zu fehlerhaften Produktivitätsbeurteilungen führen kann (vgl. Maudos / Fernández de Guevara 2007, S. 2123f.).

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den Konzepten der Skaleneffizienz, der X-Effizienz und der Marktmacht. So kann eine Strategie des Größenwachstums zwar einerseits zur Generierung von Economies of Scale beitragen, die zunehmende Steuerungskomplexität, die verstärkte Principal-Agent-Problematik sowie ein schwindender Konkurrenzdruck vermögen andererseits aber auch die Performance der Banken zu verschlechtern. IV. Schwächen und Grenzen gängiger Produktivitätsanalysen „In sum, efficiency levels differ significantly when controlling for heterogeneity with alternative specifications.“ Bos et al. (2009, S. 257)

Nahezu alle jüngeren wissenschaftlichen Arbeiten beurteilen das Niveau der technischen bzw. produktiven Ineffizienz anhand parametrischer oder nicht parametrischer Verfahren. 38 Die Produktionsmöglichkeitengrenze des Best-PracticeInstituts dient dabei als Referenzmaßstab und jegliches Abweichen von dieser Benchmark wird als Ausdruck bestehender Produktivitätsreserven gewertet, mithin als Ineffizienz. Ihre grundlegende Plausibilität sowie ihre Operationalisierbarkeit lassen diese Verfahren prima facie als geeignetes und belastbares Analyseinstrument der betrieblichen Leistungsfähigkeit einer Bank erscheinen. Bestehende Schwachstellen werden jedoch zumeist vernachlässigt oder aber finden in der Beurteilung empirischer Ergebnisse keinen Eingang: • Erstens erfolgt die Ableitung der Effizienzlinie als maßgebliche Referenzgröße methodisch zwingend unter der Annahme identischer Produktionsfunktionen. Da die Effizienz eines Zustandes aber nur im Hinblick auf das zu erreichende Ziel zu beurteilen ist, birgt eine mangelnde Berücksichtigung bankspezifischer Eigenheiten bzw. unterschiedlicher Geschäftsmodelle bereits bei national angelegten Studien die Gefahr verfahrensgetriebener Interpretationsfehler. Bos et al. (2005, S. 15) versuchen die Verzerrungswirkung dieser Homogenitätsannahme quantitativ zu bewerten und kommen zu dem Schluss: „Mean cost and profit efficiency levels differ considerably ... when including simple indicator variables for banking types, regions, and size classes“. 39 Internationale Vergleiche von Banken erscheinen demzufolge nur innerhalb des gleichen Sek-

38 Einen detaillierten Überblick über 179 zwischen 1998 und 2008 durchgeführte Studien, die auf einer solchen Analysemethode fußen, geben Fethi / Pasiouras (2009). 39 In einer aktuellen, international angelegten Studie untersuchen Lozano-Vivas / Pasiouras (2010), inwieweit die Vernachlässigung nicht klassischer Geschäftsfelder die Produktivitätsmessung im Bankenwesen beeinflusst. Für ein Datensample von über 4.900 Beobachtungen aus 87 Ländern kommen die Autoren (2010, S. 21) zu dem Schluss, dass „... the estimation of traditional models that do not account for non-traditional activities through non-interest income will underestimate both cost and profit efficiency“.

Kap. 5: Empirische Evidenz der Wettbewerbskonzepte

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tors bzw. eines einheitlichen Geschäftsmodells tragfähig (vgl. Mester 1997, S. 231 f.). 40 • Zweitens verschärft sich das Problem, sobald die Effizienzlinie, bspw. aufgrund von Datenunzulänglichkeiten, nur (räumlich begrenzt) als inländische Benchmark ermittelt wird. In diesem Fall kann ein Finanzinstitut zwar auf nationaler Ebene x-effizient sein, in Relation zur internationalen Best-Practice jedoch zurückfallen. 41 Zudem stellt die gleichzeitige Vermeidung der ersten und zweiten Verzerrungsquelle entgegengesetzte Anforderungen an das Datensample: Je größer die jeweilige Untersuchungsgruppe, desto präziser kann das globale Best-Practice-Institut isoliert werden, umso komplexer wird es jedoch, bank- bzw. länderspezifische Unterschiede adäquat zu modellieren. 42 • Drittens besteht überdies die Gefahr, durch die Wahl der spezifischen Analysemethode (parametrisch / nicht parametrisch), die empirischen Resultate in substantiellem Umfang zu prädeterminieren. 43 So führen Stochastic Frontier, Data Envelopment und Distribution Free Analysis usw. mitnichten zu identischen Produktivitätsbeurteilungen (vgl. Clark / Siems 2002, S. 990 und Carbó Valverde et al. 2007, S. 219). Vielmehr zeigt sich, „... that banks are significantly re-ranked when their efficiency is estimated with a specification other than the preferred, general specification“ (Bos et al. 2009, S. 260). Erweisen sich die bankbezogenen Produktivitätsanalysen jedoch als sensitiv gegenüber heterogenen Geschäftsmodellen, divergierenden länderspezifischen Rahmenbedingungen sowie alternativen Messverfahren, können die erzielten Ergebnisse in der Regel bestenfalls eine Tendenz aufzeigen, keinesfalls aber einen eindeutigen, zweifelsfreien Performancevergleich leisten. Entsprechende Vorsicht und Zurückhaltung muss bei der Ableitung ordnungsökonomischer Schlussfolgerungen gewaltet werden lassen.

40

Zu übereinstimmenden Schlussfolgerungen kommen Bauer et al. (1998) sowie Carbó Valverde et al. (2007). 41 Entsprechend dieses Problems merken Bikker / Bos (2005, S. 72) an: „... [I]t is hazardous to transpose best practices in one country or market to another“. 42 Bos / Schmiedel (2003) versuchen diesem Problem weitestgehend gerecht zu werden, indem sie neben einer ‚pooled frontier‘ zugleich eine ‚meta frontier‘ schätzen, anhand derer länderspezifische Eigenheiten abgebildet werden können. 43 Eng verbunden mit der Methodenauswahl zur Produktivitätsmessung ist die geeignete Klassifizierung von Input- und Outputfaktoren in der Bankenwirtschaft. Im Wesentlichen sind in der Literatur folgende Konzepte zu unterscheiden: Intermediations-, Produktions-, Wertschöpfungs- und Nutzungskostenansatz. Vgl. für eine ausführliche Auseinandersetzung mit den alternativen Modellierungsverfahren Exkurs 2 (Kapitel 6 C. II.) sowie weiterführend Burger (2008, S. 73ff.).

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C. Theorie der bestreitbaren Märkte Obgleich die in Abschnitt A. ausgeführten empirischen Ergebnisse gemeinhin als Beleg für die eingeschränkte Bestreitbarkeit der europäischen Bankenmärkte dienen können, scheinen die Liberalisierungs- und Harmonisierungsbestrebungen der vergangenen Jahre dennoch einen signifikanten, wettbewerbsfördernden Einfluss auf das Marktergebnis zu haben: Erste Hinweise hierfür liefern bereits die Arbeiten von Amel (1997), Claessens et al. (2001) und Angelini / Cetorelli (2003). Sie lassen einen kontinuierlichen Rückgang der Preissetzungsspielräume, gemessen an der Nettozinsspanne bzw. dem Lerner-Index, erkennen, sobald legislative Markteintrittshindernisse grundlegend abgebaut wurden – trotz eines zeitgleichen, systematischen Anstiegs der Marktkonzentration. 44 Mit dem regulatorischen Umfeld, der Eigentümerstruktur, bankspezifischen Eigenheiten sowie einem Proxy für die gesetzlichen Beschränkungen der Geschäftstätigkeit modellieren Beck et al. (2004) sowie Demirgüc-Kunt et al. (2003 und 2004) erstmals explizit ein Spektrum an Markteintrittshindernissen im Kontext einer fortschreitenden Marktkonsolidierung. 45 Im Ergebnis sehen sich Unternehmen auf hochkonzentrierten Bankensystemen im Einklang mit der Marktmacht-Theorie schlechteren Finanzierungsbedingungen in Form höherer Kreditzinsen gegenüber. Gleichwohl fällt die negative Korrelation umso schwächer aus bzw. ist mitunter insignifikant je entwickelter das Rechts-, Wirtschaftssowie Finanzsystem im Allgemeinen ist und desto mehr ausländische Finanzinstitute auf dem jeweiligen lokalen Markt agieren (vgl. Demirgüc-Kunt et al. 2004, S. 609 und 618). Dass die Wettbewerbsintensität ceteris paribus umso höher ausfällt, je weniger bankspezifische oder institutionelle Gesetzesvorschriften den Markteintritt eines Newcomers erschweren, bestätigen auch Barth et al. (2004), Beck et al. (2004) sowie Claessens / Laeven (2004) im Rahmen einer Querschnittsanalyse großer europäischer Bankensysteme zwischen 1994 – 2001: „... [C]ross-country variations in bank competition can be explained by differences in a lack of activity restrictions, with fewer restrictions enhancing competition“ (Claessens / Laeven 2004, S. 578). 46 44

Während die Untersuchung von Amel (1997) 2.000 lokale urbane wie ländliche Bankenmarktsegmente umfasst, stellen Claessens et al. (2001) auf 80 nationale Bankensysteme ab und Angelini / Cetorelli (2003) fokussieren speziell auf die Wettbewerbsimplikationen der Zweiten Bankrechtskoordinationsrichtlinie in Italien. 45 Beiden Arbeiten liegt die identische Datenbasis zugrunde: die aggregierten Bilanzbzw. Gewinn- und Verlustdaten der Bankenwirtschaft aus 79 Industrie- und Entwicklungsländern. 46 Ähnliche Befunde liefert auch die Studie von Fischer / Pfeill (2004) für das deutsche Finanzsystem zwischen 1997 – 2001. Anhand der Veränderung lokaler Konzentrationsmaße wird trotz einer zeitgleichen Marktkonsolidierung eine gesunkene Marktmacht der Finanzinstitute konstatiert und dies als Beleg für den im Zuge der Deregulierung gestiegenen (potenziellen) Wettbewerbsdruck gewertet.

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Doch scheint der Konkurrenzdruck auf den europäischen Bankenmärkten trotz allem nur bedingt von den bestehenden Marktbarrieren abzuhängen. Wird die Theorie der Contestable Markets nicht losgelöst, sondern explizit gegen die alternativen Wettbewerbskonzepte geprüft, offenbart sich vielmehr ein multidimensionaler Erklärungszusammenhang. Dahingehend finden Maudos / Nagore (2005) einerseits quantitative wie qualitative Unterstützung für das RMP-Paradigma. Hierbei ist vor allem die tatsächliche Bankgröße und weniger der Marktanteil eines Instituts ausschlaggebend für die individuelle Preissetzungsmacht. 47 Zugleich aber mündet eine Reduzierung der kostenseitigen Ineffizienz um 10 % in einem Anstieg der Marktmacht um 2,4%. Und andererseits spiegeln die Befunde zudem „... the importance of bank regulation in explaining differences in bank margins“ signifikant wider (Maudos / Nagore 2005, S. 22). Inhaltlich komplementäre Ergebnisse leiten ebenso Bikker et al. (2007) im Rahmen einer 76 nationale Bankensysteme bzw. über 25.000 Kreditinstitute umfassenden Studie ab. Abermals werden sowohl die Marktmacht-Theorie, insbesondere das RMPParadigma, als auch das Konzept der Contestable Markets evident. 48 Wiederum liegt die Vermutung nahe, dass das Marktergebnis vielschichtig determiniert ist. 49 Konträr zu den bislang diskutierten Studien rekurrieren Corvoisier / Gropp (2009) nicht auf die regulatorischen Rahmenbedingungen, sondern auf die Frage, inwieweit der technologische Wandel speziell im Bereich des E-Commerce die Bestreitbarkeit nationaler Bankensysteme intensiviert hat. Mittels semi-aggregierter Daten, d. h. sowohl Querschnitts- als auch Zeitreihenvariationen, soll die Vermutung einer zunehmenden Marktdurchdringung in Folge niedriger Sunk Costs für die Euro-Zone getestet werden. Dabei steht formal die Beziehung zwischen Marktkonzentration, irreversiblen Kosten, Durchschnittskosten und Zinsmarge im Fokus. Die Nullhypothese findet jedoch nur im Einlagenbereich des klassischen Intermediationsgeschäfts empirische Unterstützung, während im Kreditsegment ein gegenteiliger Effekt nachgewiesen wird. Überdies hat der Grad der Marktkonzentration, trotz der im Untersuchungszeitraum, 1995 bis 2003, simultan zum Liberalisierungsprozess einsetzenden Konsolidierungswelle, keinerlei Erklärungsgehalt für die Höhe der Einlagenzinsen. Für das Einlagensegment wird somit die Theorie der bestreitbaren Märkte belegt; für das Kreditsegment hingegen das SCP-Paradigma. Entsprechend führen Corvoisier / Gropp (2009,

47 Faktisch wird auch das SCP-Paradigma signifikant gestützt, obgleich der Regressionskoeffizient mit 0,0009 sehr gering ausfällt (vgl. Maudos / Nagore 2005, S. 20). 48 Diesbezüglich führen Bikker et al. (2007, S. 22) aus: „The fewer the restrictions in foreign investments, the more competitive the banking sector becomes“. 49 Des Weiteren erwies sich der Informationsgehalt makroökonomischer Kenngrößen als empirisch insignifikant. Ferner besaßen Banken in staatlicher Eigentümerschaft breitere Preissetzungsspielräume als ihre privaten Pendants (vgl. Maudos / Nagore 2005, S. 20ff.).

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Teil 2: Wettbewerbstheorien und ihre empirische Evidenz

S. 20) aus: „It appears that the internet has reduced the margins of deposits only“. Auch die Europäische Zentralbank sieht in ihren jährlichen Erhebungen zum Integrationsstatus der europäischen Bankenmärkte jüngst „... [a] low level of retail banking integration“ (EZB 2011, S. 29) und konstatiert: „Integration in the retail banking segment having generally lagged behind that in the other banking segments“ (EZB 2010a, S. 21). Dies bestärkt die Vermutung, dass zwischen den Marktsegmenten weiterhin eine erhebliche Diskrepanz hinsichtlich der Bestreitbarkeit besteht. Während das klassische einlagenbasierte Kreditgeschäft unverändert lokal geprägt ist, überschreiten provisionslastige Geschäftsfelder nationale Grenzen regelmäßig. Gibt es jedoch nicht ‚den‘ einen Markt, sondern vielfältige Marktsegmente, erscheint auch der auf den europäischen Bankenmärkten zu verzeichnende Konzentrationsprozess nur bedingt Ausdruck eines zunehmenden (potenziellen) Wettbewerbsdrucks im Sinne der Contestable Markets zu sein. 50

D. Schlussfolgerungen Allenvoran lässt sich festhalten, dass der Zusammenhang zwischen der Struktur und dem Ergebnis der europäischen Bankensysteme das aggregierte Abbild mehrerer, konkurrierender Wettbewerbskonzepte zu sein scheint. So lieferte der empirische Abriss folgende wesentliche Erkenntnisse: Die Annahme der Marktmacht-Theorie, dass die Marktstruktur das Marktergebnis prädeterminiert, wird in weiten Zügen bestätigt. Dennoch erklären die verwendeten Konzentrationsmaße nur dann die Profitabilität der Kreditinstitute signifikant, wenn im Vorfeld der jeweiligen Untersuchung eine adäquate räumliche und / oder sachliche Abgrenzung des relevanten Marktes erfolgt. Jüngere Arbeiten stützen zudem vorwiegend das RMP- und weniger das SCP-Paradigma. So verfügen Finanzinstitute insbesondere dann über eine besonders ausgeprägte Preissetzungsmacht, wenn sie substantielle Marktanteile auf sich vereinen können bzw. eine weit überdurchschnittliche Größe erreichen – ceteris paribus unabhängig von der reinen Anzahl operierender Banken. Ferner erweist sich die Effizienz-Struktur-Theorie als nur bedingt valide. Während wiederholt nur mäßige Economies of Scope und nahezu keinerlei ungenutzte Economies of Scale identifiziert werden können, scheinen sich die größenunabhängigen Produktivitätsreserven, um die Jahrtausendwende in Relation zur Best Practice zwischen 20% bis 25% zu bewegen. Dennoch konnten 50 Eine umfangreiche Aufarbeitung und Zusammenfassung der wesentlichen Befunde jüngerer empirischer Studien zur Bestreitbarkeit von Bankenmärkten leisten Degryse / Ongena (2007) und mit speziellem Bezug zu den europäischen Finanzsektoren Goddard et al. (2007).

Kap. 5: Empirische Evidenz der Wettbewerbskonzepte

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nennenswerte Kostendegressionseffekte im Verlauf der vielfachen europäischen Institutsverschmelzungen nicht generiert werden. So führen Fusionen und Übernahmen nur dann zu wesentlichen Leistungssteigerungen im Sinne des ESXParadigmas, falls die Institutsverschmelzung zwischen kleinen oder mittelgroßen Banken erfolgt. Überdies gibt das empirische Schrifttum wiederholt Anlass zur Vermutung, dass eine simultane Minimierung der Skalenineffizienz und X-Ineffizienz nur in begrenztem Umfang möglich ist: Je größer die zu verwaltende Bank, umso komplexer ist die Koordination der Abläufe und desto wahrscheinlicher werden bewusste sowie unbewusste Fehlentscheidungen des Managements. Nicht zuletzt finden sich empirische Hinweise für die grundlegenden Ansätze bestreitbarer Märkte. Vor allem die gesetzliche Öffnung der zuvor separierten Heimatmärkte, aber auch die Implementierung technologischer Neuerungen, speziell im Rahmen des E-Commerce, haben ein länderübergreifendes Engagement der Banken in nicht unerheblichem Maße erleichtert und zugleich den Anteil irreversibler Fixkosten sinken lassen. Gleichwohl hat sich der Bereich wirksamer Konkurrenz nicht breitflächig, sondern nur segmentspezifisch erhöht. Während das Passivgeschäft der europäischen Banken mittlerweile über Ländergrenzen hinweg als angreifbar einzustufen ist, erweist sich der relevante Markt im klassischen Kreditgeschäft als unverändert regional begrenzt. Insofern sind wesentliche Bereiche der Kreditwirtschaft weiterhin nur rudimentär bestreitbar. Zudem zählen Finanzsektoren unvermindert zu den am umfangreichsten regulierten Märkten weltweit. Nicht zuletzt haben die Verwerfungen der Finanzkrise einen Trend zur Re-Regulierung angestoßen, welcher im Basel III Akkord gegenwärtig in Form strengerer Kapital- und Liquiditätsvorschriften seinen Niederschlag findet. Da die empirische Literatur in ihrer Gesamtschau somit vor allem die RelativeMarket-Power-Hypothese, in Teilen ebenfalls die X-Effizienz-Hypothese und bedingt auch die Theorie der bestreitbaren Märkte stützt, können folgende Schlussfolgerungen bezüglich der jüngeren Entwicklung der europäischen Bankenlandschaft gezogen werden: Der in nahezu allen EU-Bankensystemen anhaltende Konzentrationstrend ist letztlich nur äußerst eingeschränkt Konsequenz eines von Produktivitätsfortschritten getriebenen Wettbewerbsprozesses. Dieser ist dabei nur insoweit als ordnungsökonomisch unbedenklich einzustufen, solange die Finanzinstitute eine kritische, marktdominierende Größe nicht erlangen. Mündet die Marktkonsolidierung jedoch in einer Zunahme der bankspezifischen Preissetzungsmacht, sind in der dynamischen Sicht nicht nur höhere Preise bzw. ein reduziertes Angebot bezüglich der offerierten Finanzprodukte zu erwarten. Auch mit einer vermehrten Ressourcenverschwendung im Sinne der Empire-Buildingbzw. der Quiet-Life-Theorie ist zu rechnen. Insofern besteht ab einem gewissen Marktkonzentrationsgrad die Gefahr, dass die Produktivitätszuwächse von heute die Marktmacht und das ruhige Leben von morgen begründen.

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Teil 2: Wettbewerbstheorien und ihre empirische Evidenz

Zumindest bis Mitte der 2000er Jahre indizieren die skizzierten empirischen Befunde und Argumente daher im Ganzen eher einen schwindenden, denn zunehmenden Wettbewerbsdruck im klassischen Kreditgeschäft der Banken. Insbesondere die in jüngster Zeit vermehrte Bildung überdurchschnittlich großer Finanzinstitute in Form von ‚Global Playern‘ bzw. ‚nationalen Champions‘ ist dabei als ordnungsökonomisch bedenklich anzusehen. Da das Datenmaterial der voranstehend diskutierten Arbeiten jedoch nur in Ausnahmefällen über das Jahr 2005 hinausgeht, ist eine abschließende Beurteilung der gegenwärtigen Konkurrenzverhältnisse allein anhand der bisherigen Studien nicht verlässlich zu leisten. Die Untersuchungen im Rahmen von Kapitel 2 widmen sich vor diesem Hintergrund unmittelbar der jüngeren Entwicklung der Preissetzungsspielräume. Um diese präzise abbilden zu können, erfolgt die empirische Wettbewerbsmessung nicht wie gemeinhin üblich über aller Geschäftsfelder hinweg, sondern entsprechend der Zielsetzung auf Ebene sachlich abgegrenzter Marktsegmente. Es sind folglich die zuvor aufgedeckten Schwachstellen bisher vorliegender empirischer Arbeiten, die die Frage des relevanten Marktes in den Mittelpunkt des sich anschließenden Performancevergleichs rücken lassen.

Teil 3

Empirische Performanceanalyse Kapitel 6

Methoden der Wettbewerbsmessung Wie kann der ‚herrschende Konkurrenzdruck‘ respektive die ‚Kompetitivität‘ eines Marktes ökonomisch sinnvoll beurteilt werden? Welche Methoden und Maße sind in der Lage die ‚Preissetzungsmacht‘ eines Akteurs weitgehend präzise abzuschätzen? Mit der Marktstruktur, dem Verhalten der Marktteilnehmer und dem Ergebnis der Marktprozesse bestehen alternative – indirekte und direkte – Ansatzpunkte für die Messung der Wettbewerbsintensität. Das folgende Kapitel beleuchtet zunächst einschlägige strukturorientierte Maße. Daraufhin werden verschiedene Verfahren der neuen empirischen Industrieökonomik diskutiert, die den Konkurrenzdruck anhand der Reaktion der Unternehmen auf Veränderungen ihres Umfelds beurteilen. Hierzu zählen das Iwata- und BresnahanModell, der Panzar-Rosse-Ansatz sowie der Boone-Indikator. Abschließend wird mit dem Lerner-Index ein ergebnisorientiertes Konzept der Wettbewerbsmessung vorgestellt.

A. Maße der horizontalen Konzentration Basierend auf den Ideen des morphologischen Marktformenschemas genießen Marktstrukturparameter unverändert eine große Beliebtheit im Rahmen der empirischen Wettbewerbsmessung. Grundlegender Ausgangspunkt aller Konzentrationsmaße ist das im Rahmen von Kapitel 4 und 5 thematisierte SCP-Paradigma. Nimmt die Anzahl der Marktteilnehmer zu, respektive ihre relative Größe ab, intensiviert sich der Wettbewerbsdruck – et vice versa. Dabei wird der Terminus ‚Konzentration‘ in der Regel als „... Ballung eines bestimmten Merkmals in Bezug auf eine Gruppe von Merkmalsträgern“ (Paschen 1969, S. 1) oder auch als „... ökonomische Machtballung“ (Baxmann 1999, S. 5) verstanden. Ferner umfasst der Begriff nicht nur die Beschreibung des Ist-Zustandes, sondern ebenso den „... Vorgang der Zunahme der Ballung“ (Breitmeyer 2004, S. 9).

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Teil 3: Empirische Performanceanalyse

Die Bestimmung des Fragmentierungsgrades eines Marktes bedingt definitionsgemäß die räumlich, sachlich sowie zeitlich relevante Abgrenzung eben jenes Marktes. Die Schwierigkeit einen solchen Bereich wirksamer Konkurrenz ex ante adäquat fassbar zu machen, geht daher unmittelbar mit dem Konzept der Marktstrukturkennzahlen einher und birgt daher die größte Schwachstelle aller Konzentrationsparameter. Indes ist zwischen absoluten und relativen Maßen zu differenzieren. Während absolute Konzentrationsgrößen bemessen, auf welche Anzahl der Merkmalsträger welcher Anteil der Merkmalssumme entfällt, bilden relative Konzentrationsmaße ab, welcher Anteil der Merkmalsträger welchen Anteil der Merkmalssumme auf sich vereint (vgl. ibid.). Entsprechend werden Letztere auch als Ungleichheits- bzw. Disparitätsmaße bezeichnet. 1 • Zahl der Anbieter Als Vertreter der absoluten Konzentrationsmaße stellt die Anzahl der auf einem Markt agierenden Unternehmen (𝑁 ) die denkbar einfachste Größe dar. Gleichwohl sind Schlussfolgerungen über die Kompetitivität ebenso wie Vergleiche zu Referenzmärkten wenig belastbar, denn das Maß benötigt hierfür zumindest eine Relativierung, bspw. anhand der Bevölkerungszahl. • Konzentrationsverhältnis

Die Konzentrationsrate 𝐶𝑅u�ˆ erfasst, ausgehend von einer Ordnung, die Anbieterkonzentration auf einem Markt anhand des Anteils der Merkmalswerte, der (im Aggregat) auf die 𝑁ˆ größten Unternehmen einer Branche entfällt. Formal errechnet sich der Konzentrationsgrad als:

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Diese eindimensionale Kennzahl nimmt im Falle der Kollusion, respektive des Monopols den Wert Eins bzw. 100% an. Agiert auf einem Markt hingegen eine sehr große Anzahl homogener Anbieter, kann die Marktform als atomistisch bezeichnet werden und 𝐶𝑅u�ˆ strebt gegen null. Dabei steht die Wahl des Parameters 𝑁ˆ nicht per se fest, sondern ist faktisch willkürlich. Derweil knüpft speziell 1 Auf eine Darstellung relativer Konzentrationsmaße wie der Lorenzkurve oder des Gini-Koeffizienten wird an dieser Stelle verzichtet. Für einen ausführlichen Einblick in die Vielfalt, Struktur und Schwächen von Konzentrationsmaßen sei auf Breitmeyer (2004, S. 79ff.) sowie Assenmacher (2010) verwiesen.

Kap. 6: Methoden der Wettbewerbsmessung

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das deutsche Kartellrecht in § 19 Abs. 1 GWB die Existenz marktbeherrschender Stellungen an die Konzentrationskoeffizienten 𝐶𝑅1 ,𝐶𝑅3 und 𝐶𝑅5 . 2

Während die Berechnung der Marktanteile im Rahmen typischer industrieökonomischer Fragestellungen zumeist über Merkmale wie Umsatz, mengenmäßiger Umsatz oder auch die Anzahl der Beschäftigten erfolgt, ist für das Bankgewerbe der Bezug auf das Geschäftsvolumen bzw. die Bilanzsumme üblich (vgl. Molyneux et al. 1996, S. 102). 3 Hinsichtlich einer adäquaten sachlichen Marktabgrenzung ist eine derartige Relation jedoch nicht unkritisch. So kann die Bilanzsumme in Folge von Interbankengeschäften sowie Kapitalmarkttransaktionen künstlich erhöht werden, ohne dass sich die Konzentrationsverhältnisse auf dem Markt grundlegend ändern. Speziell für das klassische Intermediationsgeschäft, dem Kernsegment vieler Finanzinstitute, erscheint daher die Orientierung am einlagenbasierten Retailgeschäft zielführender. Die Popularität dieser Maße erklärt sich nicht zuletzt durch ihr relativ einfaches Berechnungsschema bei gleichzeitig geringen Datenanforderungen. Die Schwächen derartiger Konzentrationsraten gehen mit ihrer Simplizität gleichwohl unmittelbar einher. So zeigt 𝐶𝑅u�ˆ keine Veränderungen der Marktkonzentration an, solange es zu Fusionen / Übernahmen unter den 𝑁ˆ größten Anbietern kommt. Desgleichen spiegeln sich Verschiebungen der Marktanteile zwischen den 𝑁ˆ größten Anbietern nicht in einer Veränderung des 𝐶𝑅u�ˆ -Wertes wider. Insofern können derartige Marktstrukturkennzahlen bestenfalls einen ersten Eindruck über die Wettbewerbssituation vermitteln, nicht jedoch ein abschließendes Gesamturteil. • Hirschman-Herfindahl-Index Ein alternatives und zugleich anspruchvolleres Maß stellt der Hirschman-Herfindahl-Index (HHI) dar. 4 Um den Grad der horizontalen Marktkonzentration zu messen, wird die Summe der quadrierten Marktanteile aller am Markt agierenden Anbieter zugrunde gelegt (vgl. Gleichung (12)):

2

Entsprechend dieser Legaldefinition wird eine marktbeherrschende Stellung einzelner Unternehmen vermutet, sobald 𝐶𝑅1 > 13 oder 𝐶𝑅3 > 12 oder 𝐶𝑅5 > 23 ist. 3

Bisweilen werden auch die Kundenanzahl bzw. die Anzahl der verwalteten Konten herangezogen. 4 Der Index wurde erstmals von Orris C. Herfindahl 1952 zur Messung der ökonomischen Konzentration in der amerikanischen Stahlindustrie eingesetzt. Albert O. Hirschman hatte die Idee für diese Kennzahl jedoch schon zuvor. Die formale Aufarbeitung leistete er allerdings erst später (vgl. Hirschman 1964).

Ein alternatives und zugleich anspruchvolleres Maß stellt der Hirschman-Herfindahl-Index (HHI) dar. 4 Um den Grad der horizontalen Marktkonzentration zu messen, wird die Summe der quadrierten Marktanteile aller am Markt agierenden Anbieter zugrunde gelegt (vgl. Gleichung (12)): 94

Teil 3: Empirische Performanceanalyse N

HHI

¦s k 1

2 k

2

§ qk · ¨ ¸ . ©Q¹

(12)

Durch die Quadrierung der Marktanteile erfolgt implizit eine überproportionale Gewichtung

Durch großer die Quadrierung Marktanteile erfolgt kleinerer implizit Anbieter eine überproportiobesonders Unternehmen.der Dagegen ist der Einfluss mit geringen nale Gewichtung besonders großer Unternehmen. Dagegen ist der Einfluss kleiMarktanteilen vernachlässigbar. Diese Eigenschaft wirkt sich positiv auf die Operationalisiernerer Anbieter mit geringen Marktanteilen vernachlässigbar. Diese Eigenschaft barkeit sich des Konzentrationsmaßes im Sinne eines niedrigeren aus. Obwirkt positiv auf die Operationalisierbarkeit desErhebungsaufwandes Konzentrationsmaßes im wohl dereines Indexniedrigeren umfänglich nur unter Kenntnis aller Marktteilnehmeranteile bestimmen ist, Sinne Erhebungsaufwandes aus. Obwohl der zuIndex umfänglich unter Kenntnis aller Marktteilnehmeranteile zu bestimmen kann kann nur die Berechung de facto ab einem bestimmten Punkt abgebrochen werden, da ist, der letzte die Berechnung de facto ab einem bestimmten Punkt abgebrochen werden, da kleine Anbieter von untergeordneter Bedeutung für die ausgewiesene Marktkonzentration ist der letzte kleine Anbieter von untergeordneter Bedeutung für die ausgewiesene (Knieps 2008, S. 51). Marktkonzentration ist (Knieps 2008, S. 51). Grundsätzlich fällt der Hirschman-Herfindahl-Index umso größer aus, je höGrundsätzlich fällt der Hirschman-Herfindahl-Index umso größer aus, je höher der Grad der her der Grad der horizontalen Marktkonzentration ist. Dabei berücksichtigt das horizontalen Marktkonzentration ist. Dabei berücksichtigt das Konzentrationsmaß die Konzentrationsmaß sowohl die Anzahl der Wettbewerber als auch die sowohl UngleichAnzahl der der Wettbewerber als auch die Ungleichverteilung der Offensichtlich Marktanteile zwischen den verteilung Marktanteile zwischen den Unternehmen. wird dies, sobald Gleichung (12) mitwird demdies, durchschnittlichen Marktanteil 𝑠 = u�1 erweitert Unternehmen. Offensichtlich sobald Gleichung (12) mit dem durchschnittlichen u� N und zudem die1Varianz der Marktanteile 𝜎 2 = ∑u�=1 (𝑠u� − 𝑠)2 /𝑁 genutzt wird. 2 2 Marktanteil Kapitel 6 s

erweitert und zudem die Varianz derMethoden Marktanteile V der Wettbewerbsmessung ¦ (sk  s ) / N

1 So kann derN Hirschman-Herfindahl-Index des Gesamtmarktesk ausgedrückt genutzt wird. werden als:

So kann der Hirschman-Herfindahl-Index des Gesamtmarktes ausgedrückt werden als:

HHI

1  NV 2 . N

(13)

4

Der Index wurde erstmals von Orris C. Herfindahl 1952 zur Messung der ökonomischen Konzentration in der amerikanischen Stahlindustrie eingesetzt. Albert O. Hirschman hatte die Idee für diese Kennzahl jedoch schon der zuvor. Die formale Aufarbeitung allerdings erst spätergemäß (vgl. Hirschman 1964). Nimmt Index den Wert Eins an,leistete kann erdie Marktstruktur Gleichung (13) als reines

79 - die Marktstruktur gemäß Gleichung Nimmt der Index den Wert Eins an,- kann 1 Monopol klassifiziert werden. Im Falle gleichverteilter Marktanteile entspricht HHI ; bei

(13) als reines Monopol klassifiziert werden. Im Falle gleichverteilter MarktanN 1 5 teile entspricht 𝐻𝐻𝐼 = strebt ; bei einer atomistischen Struktur strebt der Index einer atomistischen Struktur der Index gegen null (vgl. Neumann 2000, S. 22). u� gegen null (vgl. Neumann 2000, S. 22). 5 B. Verfahren der neuen empirischen Industrieökonomik Wurde die traditionelle Industrieökonomik bis in die 1970er Jahre hinein vorwiegend durch die Ideen des strukturalistischen Ansatzes geprägt, stellten zunehmend divergierende empirische Befunde die Vorstellungen des SCP-Paradigmas in Frage. An die Stelle reiner Markt-

1 ≤ 5 strukturgrößen traten explizite auf Unternehmensebene. Im ZusammenDer Wertebereich des Optimierungskalküle Hirschman-Herfindahl-Index ist dementsprechend: u�

𝐻𝐻𝐼 ≤ 1 Marktgleichgewichtsbedingungen . spiel mit ermöglichte dies erstmals, unterstellte Kausalzu-

sammenhänge auf Basis eines modell-theoretischen Fundaments empirisch zu testen und entsprechende Wettbewerbsparameter abzuleiten (vgl. Bester 2010, S. 5). Obwohl diese Metho-

den ohne Rückgriff auf anbieterbezogene Konzentrationskennzahlen auskommen, stützen sich

Kap. 6: Methoden der Wettbewerbsmessung

95

B. Verfahren der neuen empirischen Industrieökonomik Wurde die traditionelle Industrieökonomik bis in die 1970er Jahre hinein vorwiegend durch die Ideen des strukturalistischen Ansatzes geprägt, stellten zunehmend divergierende empirische Befunde die Vorstellungen des SCP-Paradigmas in Frage. An die Stelle reiner Marktstrukturgrößen traten explizite Optimierungskalküle auf Unternehmensebene. Im Zusammenspiel mit Marktgleichgewichtsbedingungen ermöglichte dies erstmals, unterstellte Kausalzusammenhänge auf Basis eines modell-theoretischen Fundaments empirisch zu testen und entsprechende Wettbewerbsparameter abzuleiten (vgl. Bester 2010, S. 5). Obwohl diese Methoden ohne Rückgriff auf anbieterbezogene Konzentrationskennzahlen auskommen, stützen sich doch gerade die frühen Modelle auf eine umfassende Abbildung des Gesamtmarktes. Die Marktstruktur wird somit nur unvollständig endogenisiert, so dass im Rahmen der New Empirical Industrial Organization (NEIO) strukturelle und nicht strukturelle Ansätze zur Wettbewerbsmessung zu unterscheiden sind. I. Iwata-Modell / Bresnahan-Modell Sowohl das Iwata- als auch das Bresnahan-Modell, als Vertreter der frühen NEIO-Ansätze 6, nutzen das individuelle Optimierungskalkül der Anbieter, um das Verhalten der Marktteilnehmer bei oligopolistischer Struktur abzubilden. Hierzu werden im Zuge der Gewinnmaximierung die konjekturalen Variationen (Conjectural-Variation-Parameter) geschätzt, welche die Erwartungen des jeweiligen Unternehmens bezüglich der Reaktion aller Mitkonkurrenten bei eigenen Outputveränderungen widerspiegeln. Der Conjectural-Variation-Ansatz erlaubt es, mithilfe der ableitbaren Preiselastizitäten der Nachfrage und Gewinnmargen alternative Wettbewerbsszenarien anhand von Parametern zu identifizieren (vgl. Temme 2006, S. 62 ff.). Gleichwohl sind die Verfahren von Iwata (1974) und Bresnahan (1982) nicht frei von Schwächen. So müssen die Preis-Absatz- sowie die individuellen Kostenfunktionen zur Quantifizierung der konjekturalen Variationen simultan geschätzt werden. Jedoch sind die hierfür notwendigen unternehmensspezifischen Daten regelmäßig nicht (in der nötigen Tiefe) verfügbar bzw. nur unter prohibitiv hohen Kosten zu generieren. Bresnahan (ibid.) spezifiziert daher ein vergleichbares Modell unter geringeren Informationsansprüchen, indem aggregierte Marktdaten herangezogen werden. Allerdings implizieren die verminder6 Das Iwata-Modell geht auf Iwata (1974) zurück, während Bresnahan (1982) bzw. Lau (1982) ursprünglich das Bresnahan-Modell entwickelten.

96

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

ten Datenerfordernisse auch einen Verlust an Aussagekraft. Bestand der Vorteil des Iwata-Modells in der Möglichkeit, das Preissetzungsverhalten individuell, d. h. akteurspezifisch zu messen, so erlaubt die Betrachtung eines repräsentativen Unternehmens im Bresnahan-Modell nur die Beurteilung der durchschnittlichen Preissetzungsspielräume. Stiele (2008, S. 72) merkt hierzu an: „Eine Lokalisierung von Marktmacht bei einem einzelnen Unternehmen ist nicht möglich“. Zudem können die restriktiven, zur Spezifikation der Schätzgleichungen gleichwohl notwendigen Annahmen 7 hinsichtlich der funktionalen Form von Nachfragefunktion und Produktionstechnologie mitunter zur fehlerhaften Einschätzung der herrschenden Konkurrenzsituation führen. Verschärfend kommt hinzu, dass die Verwendung statischer Oligopolmodelle zur Modellierung marktbeherrschender Stellungen in dynamischen Märkten grundsätzlich zweifelhaft erscheint (vgl. Corts 1999). Aufgrund dieser Probleme, allen voran die enormen Datenerfordernisse, mangelt es beiden Ansätzen an der empirischen Operationalisierbarkeit. Beide Modelle finden deshalb in der empirischen Literatur nur selten Anwendung. 8 II. Panzar-Rosse-Modell In wegweisenden Arbeiten entwickelten Rosse / Panzar (1977) und Panzar / Rosse (1982, 1987) ein alternatives Messkonzept, welches direkt vom Verhalten der Marktteilnehmer auf die Wettbewerbsqualität schließt. Der Ansatz fußt dabei auf der grundsätzlichen Überlegung, dass die Überwälzung der von den Unternehmen zu zahlenden Inputpreise in Abhängigkeit der jeweiligen Marktkonfiguration (unterschiedlich) ausfällt. Über die Schätzung der Erlösfunktion wird die Summe der Elastizitäten der Inputpreise bemessen – die sogenannte H-Statistik. Diese wiederum reflektiert die Reaktion der Erlöse des Unternehmens auf eine proportionale Veränderung der Inputpreise und spiegelt so den am Markt herrschenden Wettbewerb wider (vgl. Fiorentino / Herrmann 2009, S. 118). Intuitiv wird im Rahmen des Panzar-Rosse-Modells also die prozentuale Veränderung der Erlöse eines Unternehmens als Reaktion auf eine Erhöhung der Inputpreise bzw. der Grenzkosten um ein Prozent ermittelt. Im Falle einer H-Statistik von Eins kann die vorliegende Marktform als vollkommener Wettbewerb angesehen werden. Ein Wert von kleiner oder gleich null beschreibt die 7

Nachfrageelastizität und Grenzkosten werden beispielweise konstant gehalten (vgl. Bikker / Bos 2008, S. 67f.). 8 Shaffer / DiSalvo (1994) wenden das Iwata-Modell auf einem lokalen, duopolistischen Bankenmarkt in den USA an. Das Bresnahan-Modell legen beispielsweise Bikker (2003) für neun europäische Kreditwirtschaften und Uchida / Tsutsui (2005) für die japanische Bankenindustrie zugrunde.

Kap. 6: Methoden der Wettbewerbsmessung

97

Situation der perfekten Kollusion, respektive des Monopols. 9 Gelingt es den Unternehmen, sich (in einem gewissen) Umfang von den Mitwettbewerbern zu differenzieren, etwa hinsichtlich der Produktpalette, der spezifischen Produkteigenschaften oder auch über die räumliche Distanz, nimmt die H-Statistik Werte zwischen null und eins an. Die herrschende Marktform wäre in diesem Fall als monopolistischer Wettbewerb zu charakterisieren. Gleichung (14) formalisiert die denkbaren Ausprägungen der 𝐻 -Statistik (𝐻): .

(14)

Bereits die prägnante Darstellung der grundlegenden Zusammenhänge des Panzar-Rosse-Modells deuten die Vorteile gegenüber dem Iwata- und BresnahanModell an. Allen voran sind die geringeren Anforderungen an das Datenmaterial hervorzuheben. So werden weder Informationen über das Outputniveau des Unternehmens noch über das Nachfragerverhalten benötigt. Es bedarf lediglich der Kenntnis sämtlicher Faktorpreise und der Gesamteinnahmen der Anbieter, allerdings auf Unternehmensebene (vgl. Panzar / Rosse 1987, S. 446 f.). Speziell mit Blick auf die Anwendbarkeit im Finanzsektor erweist sich diese Methode mitunter als zweckmäßig und praktikabel. So agieren Banken in aller Regel als Multiproduktunternehmen, welche auf der einen Seite eine Vielzahl verschiedenartiger Produkte bzw. Dienstleistungen offerieren, auf der anderen Seite aber die Einnahmenströme nur in aggregierter Form im Rahmen des Jahresabschlusses ausweisen (vgl. Varmaz 2006, S. 150). Entsprechend häufig wird dieser Ansatz für Wettbewerbsanalysen im Bankgewerbe eingesetzt. 10 Diskussionswürdig sind einzelne Aspekte der Modellanforderungen. Einerseits tritt jedwede dynamische Wettbewerbsperspektive durch die Annahme in den Hintergrund, dass sich der Markt in seinem langfristigen Gleichgewicht befindet. 11 Andererseits müssen alle Unternehmen inputseitig Preisnehmer sein und über identische Produktionstechnologien verfügen. 12 Diese Prämisse wiegt 9 In einer Situation, in der die gehandelten Güter aus Sicht der Nachfrager keine bzw. nur stark unvollkommene Substitute darstellen, kann die Summe der Erlöselastizitäten ebenfalls negativ werden, obwohl die Marktform in diesem Fall als monopolistischer Wettbewerb zu kategorisieren ist (vgl. Varmaz 2006, S. 155). 10 Vgl. beispielsweise Bikker / Haaf (2002),Varmaz (2006), Gischer / Stiele (2008), Stiele (2008), Bikker / Bos (2008) sowie die im Rahmen von Kapitel 5 diskutierte Literatur. 11 Zur Überprüfung der Annahme eines langfristigen Gleichgewichts hat sich der Test von Shaffer (1982) in der Literatur durchgesetzt, der auf den Zusammenhang zwischen Faktorpreisen und Rentabilität abstellt. Eine alternative Messmethode, welche Elemente des Iwata-, Bresnahan- und Panzar-Rosse-Modell verbindet und nur ein kurzfristiges Gleichgewicht voraussetzt, entwickelt Shaffer (1983a). Allerdings können mit diesem

98

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

insbesondere bei suprasektoralen Vergleichen schwer, prägen doch heterogene Geschäftsmodelle und mit ihnen unterschiedliche Kostenstrukturen das Erscheinungsbild der Kreditwirtschaften (vgl. Carbó et al. 2009, S. 128). 13 Wesentlich ist ferner die Annahme eines Ein-Produkt-Unternehmens, welche nur für den Fall des Monopols aufgegeben werden kann. 14 Die fehlende metrische Skalierung erschwert zudem die Interpretation der H-Statistik. So bleibt der Informationsgehalt auf eine qualitative Einschätzung der vorliegenden Marktform (vollkommener Wettbewerb, monopolistische Konkurrenz, Monopol) begrenzt. Zudem liefert die Panzar-Rosse-Statistik nur eine Aussage über den durchschnittlichen Konkurrenzdruck im jeweiligen Untersuchungszeitraum. Um zeitliche Entwicklungen aufzuzeigen sind rollierende Schätzungen erforderlich, welche eine intertemporale Analyse nicht nur erschweren, sondern mit abnehmenden Freiheitsgraden und gegebener Parameteranzahl mitunter in insignifikanten Ergebnissen münden. 15 Koetter et al. (2008, S. 2 f.) konstatieren hierzu: „... [T]he H-statistic is generally time-invariant, the dynamic evolution of competition cannot be assessed in PR studies“. III. Boone-Indikator Einen alternativen, nicht strukturellen Ansatz der Wettbewerbsmessung führt Boone (2004) ein. Auf der Effizienz-Struktur-Theorie basierend leitet der in der Literatur noch junge, sogenannte Boone-Indikator die Kompetitivität eines Marktes anhand der kostenseitigen Ineffizienz der Marktteilnehmer ab. Genauer liegt diesem Maß die grundsätzliche Auffassung zugrunde, dass ein UnternehAnsatz Marktein- und Marktaustritte nicht berücksichtigt werden, da die Anzahl der agierenden Unternehmen als dauerhaft konstant angenommen wird (vgl. Shaffer 1983a, S. 352f.). 12 Vor dem Hintergrund der verbesserten Bestreitbarkeit des passivseitigen Bankgeschäfts erscheint dagegen die allen Unternehmen zugeschriebene Preisnehmereigenschaft auf der Inputseite als vertretbar. Gleichwohl findet eine monopsonistische Marktmacht im Passivgeschäft der Banken insofern keinen Widerhall in der H-Statistik (vgl. Künzi 2005, S. 121). 13 In mehreren Modellvariationen zeigen Bos et al. (2005), dass die unzureichende Berücksichtigung heterogener Geschäftsmodelle zu verzerrten Produktivitäts- und Marktmachturteilen führt. 14 Dies charakterisiert den entscheidenden Unterschied zwischen den Arbeiten von Panzar / Rosse (1987) und Panzar / Rosse (1982). 15 Gleichermaßen fasst der Sachverständigenrat (2008, Tz 165) die aufgezeigten Schwachstellen des Panzar-Rosse-Modells wie folgt zusammen: „... [E]in Vergleich selbst signifikanter Unterschiede [ist] nur unter sehr restriktiven Voraussetzungen möglich, denn für den internationalen wie auch intertemporalen Vergleich ist anzunehmen, dass eine Reihe von Einflussfaktoren vorliegen, die nicht in die Schätzgleichung integriert wurden, was zu einer Verzerrung der Schätzung der H-Statistik führen kann“.

III. Boone-Indikator Einen alternativen, nicht strukturellen Ansatz der Wettbewerbsmessung führt Boone (2004) ein. Auf der Effizienz-Struktur-Theorie basierend leitet der in der Literatur noch junge, sogenannte Boone-IndikatorKap. die Kompetitivität einesWettbewerbsmessung Marktes anhand der kostenseitigen Ineffizi6: Methoden der 99 enz der Marktteilnehmer ab. Genauer liegt diesem Maß die grundsätzliche Auffassung zu-

men umso größere Gewinne realisiert, je produktiver es ist. Konkret leitet der grunde, dass ein Unternehmen umso größere Gewinne realisiert, je produktiver es ist. Konkret Boone-Indikator die Intensität des Wettbewerbs anhand der Stärke der Bezieleitet der Boone-Indikator die Intensität Marktanteilen des Wettbewerbsund anhand Stärke der Beziehung hung zwischen den individuellen dender Produktionsgrenzkoszwischen den individuellen und den einem gegeten (bei einem gegebenenMarktanteilen Outputniveau) der Produktionsgrenzkosten am Markt agierenden(bei Unternehmen ab (vgl. Boone 2008, S. 1246f.). Als Querschnittsanalyse ausgestaltet er benen Outputniveau) der am Markt agierenden Unternehmen ab (vgl. Boone 2008,bemisst S. 1246f.). dabei den Konkurrenzdruck in einem Zeitpunkt. 16 Formal spiegelt Gleichung Als Querschnittsanalyse ausgestaltet bemisst er dabei den Konkurrenzdruck in einem Zeit(15) den Ansatz des Indikators wider: 16 punkt. Formal spiegelt Gleichung (15) den Ansatz des Indikators wider: ln( sk ) D  E k ˜ ln(Ck' ) .

(15)

Hierbei bildet sk den Marktanteil und Ck' die individuellen Grenzkosten der k 1,..., N An-

bieter eines Marktes Der Boone-Indikator entspricht hierbei dem Anstieg Grenzkosten der Regressiindividuellen Hierbei bildet 𝑠ab. Marktanteil und 𝐶u� die u� den der 𝑘 = 1, ..., 𝑁 Anbieter eines Marktes ab. Der Boone-Indikator onsgleichung – oder E k . Dieser nimmt erwartungsgemäß negative Werte an, entspricht da höhere ′

hierbei dem Anstieg der Regressionsgleichung – oder 𝛽u� . Dieser nimmt erwartungsgemäß negative Werte an, da höhere Grenzkosten der Modellierung entsprechend mit geringeren Marktanteilen einhergehen sollten. Je ausgepräg15 Gleichermaßen fasst der Sachverständigenrat (2008, Tz 165) die aufgezeigten Schwachstellen des Panzarter Rosse-Modells der Konkurrenzkampf auf Marktselbst ist,signifikanter desto dezidierter wird wie folgt zusammen: „…einem [E]in Vergleich Unterschiede [ist] nur die unter Desehr restriktiven Voraussetzungen möglich, denn für den internationalen wieder auch einen intertemporalen Vergleich ist pendenz zwischen Produktivitätsunterschieden auf Seite und Peranzunehmen, dass eine Reihe von Einflussfaktoren vorliegen, die nicht in die Schätzgleichung integriert formanceMarktanteilsunterschieden auf führen der kann“. anderen ausfallen. Werden wurden, wasbzw. zu einer Verzerrung der Schätzung der H-Statistik 16 Allerdings finden sich in der Marktanteilen jüngeren Literatur auch erste Ansätze, die die originäre des BooSchwankungen in den nahezu vollständig durchFormulierung Änderungen in ne-Indikators als Querschnitts- durch eine Zeitreihenanalyse ersetzen. Dementsprechend adjustiert Leudenvensteijn anbieterspezifischen Grenzkosten erklärt, wird die vorliegende Marktkon(2008) den Indikator so, dass nicht der Konkurrenzdruck für alle Akteure eines Marktes in einem 17 Zeitpunkt als gemessen wird, sondern die intertemporale Entwicklung der Wettbewerbsfähigkeit stellation vollständig kompetitiv deklariert. Dabei führt sowohl eines eineUntervernehmens. stärkende Differenzierung der Anbieter bzw. der Produkte als auch die Zunahme 84einer von Markteintrittsbarrieren (absolut) -zu Senkung von 𝛽u� Unterdessen ermöglicht die Logarithmierung der Größen die Interpretation des Boone-Indikators in Form einer Elastizität. 18 Der Vorteil des Boone-Indikators gegenüber klassischen Konzentrationsmaßen liegt in seiner robusten theoretischen Fundierung. So ist dieses Maß unabhängig vom unterstellten Wettbewerbsverhalten (Mengen- oder Preiswettbewerb) in der Lage, über die explizite Beziehung zwischen dem Produktivitätsniveau 16

Allerdings finden sich in der jüngeren Literatur auch erste Ansätze, die die originäre Formulierung des Boone-Indikators als Querschnitts- durch eine Zeitreihenanalyse ersetzen. Dementsprechend adjustiert Leuvensteijn (2008) den Indikator so, dass nicht der Konkurrenzdruck für alle Akteure eines Marktes in einem Zeitpunkt gemessen wird, sondern die intertemporale Entwicklung der Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. 17 Neben den individuellen Marktanteilen wird mitunter auch die Veränderung der relativen Gewinnsituation der Unternehmen als endogene Variable genutzt (vgl. Boone 2008, S. 1247ff.). Entsprechend der Idee des Boone-Indikators liegt das Gewinnpotenzial eines Akteurs umso höher, je produktiver die Unternehmung wird. 18 Folglich misst 𝛽u� , um wie viel Prozent der Marktanteil eines Unternehmens sinkt, wenn sich die Grenzkosten der Produktion um ein Prozent erhöhen.

100

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

und der Gewinnsituation eines Unternehmens direkte Rückschlüsse auf den Konkurrenzdruck zu ziehen. Dabei ist das Vorliegen eines langfristigen Marktgleichgewichts, wie im Panzar-Rosse-Modell, keine notwendige Bedingung. Ferner erlaubt der Boone-Indikator die Analyse des Wettbewerbsdrucks in einzelnen Teilsegmenten des Marktes, ohne dabei umfangreichere Anforderungen an die Datenbasis als alternative Messkonzepte, bspw. den Lerner-Index, zu stellen (vgl. Fiorentino / Herrmann 2009, S. 118). Erstmalig wenden Leuvensteijn et al. (2007) im Rahmen einer supranationalen Studie den Boone-Indikator zur Wettbewerbsmessung in Bankensystemen an. 19 Ungeachtet der Vorzüge des Boone-Indikators sind diesem Verfahren aufgrund seiner modelltheoretischen Vorrausetzungen ebenso Schwächen immanent. So ist es den impliziten Annahmen über die strukturellen Marktzusammenhänge geschuldet, dass der Boone-Indikator mitunter nicht in der Lage ist, die intertemporalen Entwicklungen der Wettbewerbsintensität zweifelsfrei aufzuzeigen. Sollten Größenvorteile vorliegen, können die Grenzkosten sinken und in der Folge die Marktanteile steigen, obwohl die Skalenvorteile in ihrer Eigenschaft als Markteintrittsbarriere diskriminatorisch wirken und gleichsam Ausdruck einer gestiegenen Preissetzungsmacht der Unternehmen sein können. Zum anderen erweist sich die Annahme, dass stets der produktivste Anbieter die Mehrheit der Marktanteile auf sich vereinigt empirisch als nicht valide (vgl. Schiersch / Schmidt-Ehmcke 2010, S. 17). Ebenfalls kritisch zu bewerten ist die Approximation der unternehmensspezifischen Produktivität anhand einer eindimensionalen Kennzahl. Alternative Geschäftsmodelle, mithin unterschiedliche Produktions- bzw. Kostenverläufe, können so ebenso nur unzureichend berücksichtigt werden wie die mit dem Multiproduktcharakter der Banken verbundene Problematik des relevanten Marktes. 20 In der Konsequenz resümieren Leuvensteijn et al. (2007, S. 13): „... [T]he Booneindicator approach focuses on one important relationship, affected by competition, thereby disregarding other aspects“.

19

Schaeck/Čihák (2010) nutzen ebenfalls den Boone-Indikator zur Beurteilung der Wettbewerbssituation auf den europäischen Bankensystemen. 20 Darüber hinaus werden die wahren Grenzkosten aufgrund von Unzulänglichkeiten der Datenlage regelmäßig über die durchschnittlichen variablen Kosten approximiert (vgl. Leuvensteijn et al. 2007, S. 14). Diesbezüglich erweist sich der Boone-Indikator alternativen Messkonzepten wie dem Lerner-Index als nicht überlegen.

Kap. 6: Methoden der Wettbewerbsmessung

101

C. Lerner-Index als Indikator der Wettbewerbsintensität I. Idee, Methodik und Stärken-/Schwächenanalyse Alternativ zu den voranstehend diskutierten Methoden kann der Lerner-Index als Maß für die Wettbewerbsintensität herangezogen werden. Der auch als Lerner’scher Monopolgrad oder als Preis-Grenzkosten-Marge bezeichnete Indikator knüpft unmittelbar am Marktergebnis an und bemisst die individuelle Preissetzungsmacht eines Anbieters anhand der Fähigkeit, Preise oberhalb der eigenen Grenzkosten durchzusetzen. 21 Theoretische Fundierung

Kapitel 6 Methoden der Wettbewerbsmessung Algebraisch erschließt sich der Lerner-Index Methoden (𝐿𝐼u� ) ausderder preisabhängigen Kapitel 6 Wettbewerbsmessung

Gewinnfunktion des Anbieters 𝑘 – standardmäßig mit Zuschnitt auf eine mo22 Anbetracht der empirischen Befunde Kapitel 5 erscheint jedoch eine Modellierung Banopolistische Markstruktur. IninAnbetracht der empirischen Befunde inaufKapiAnbetracht der empirischen Befunde in Kapitel 5 erscheint jedoch eine Modellierung auf Basis 5eines (homogenen) zielführender.auf UmBasis fernereines die Vergleichbarkeit zum Refetel erscheint jedochOligopols eine Modellierung (homogenen) Oligopols sis eines (homogenen) Oligopols zielführender. Um ferner dieReferenzzustand Vergleichbarkeit zum Refezielführender. Um ferner die Vergleichbarkeit zum vollrenzzustand des vollkommenen Wettbewerbs zu erleichtern, wird unterstellt, dass diedes Akteure renzzustand des vollkommenenzuWettbewerbs zu wird erleichtern, wird unterstellt, die Akteure kommenen Wettbewerbs erleichtern, unterstellt, dass diedass Akteure den den Marktpreis indirekt über ihre angebotene Menge determinieren. Marktpreis indirekt ihreangebotene angebotene Menge determinieren. den Marktpreis indirekt über über ihre Menge determinieren. Betrachtet ein Markt mit insgesamt 𝑘 =Anbietern. 1, ..., 𝑁 Anbietern. Bei lautet PreisbilBetrachtet wirdwird ein Markt mit insgesamt Bei Preisbildung die k 1,..., N Betrachtet wird Markt mit insgesamt Anbietern. Bei Preisbildung lautet die k 1,..., 𝑘N unter dung lautet dieeinZielfunktion des Anbieters Nutzung der NachfragefunkZielfunktion des Anbieters k unter Nutzung der Nachfragefunktion: tion: Zielfunktion des Anbieters k unter Nutzung der Nachfragefunktion: max S k (Q) P(Q) ˜ qk  C (qk ), mit Q qk t 0 max S k (Q) P(Q) ˜ qk  C (qk ), mit Q qk t 0

N

¦q ¦q N

k 1

k

k

. .

(16) (16)

k 1

Dabei bezeichnet S k den (Perioden-)Gewinn, P (Q) den gleichgewichtigen Preis, qk die abDabei bezeichnet S k den (Perioden-)Gewinn, P (Q) den gleichgewichtigen Preis, qk die abk . den gleichgewichtigen gesetzte und Ck (q𝜋 Gesamtkosten des Anbieters𝑃(𝑄) k ) die DabeiMenge bezeichnet den (Perioden-)Gewinn, gesetzte Menge und Ck (qk )u� die Gesamtkosten des Anbieters k .

Preis, 𝑞u� die abgesetzte Menge und 𝐶u� (𝑞u� ) die Gesamtkosten des Anbieters 𝑘 . Folglich besitzt die inverse Nachfragefunktion die Form: 23

Folglich besitzt die inverse Nachfragefunktion die Form: 23 Folglich besitzt die inverse Nachfragefunktion die Form: 23 P P

N

N q ). P (Q) P (¦ k k 1 qk ) . P (Q) P (¦

(17) (17)

k 1

Bei21Maximierung des Gewinns über die Wahl der Produktionsmenge qk ergibt sich unter Die Entwicklung dieses Indexes zurück auf Lerner (1934).q ergibt sich unter Bei Maximierung des Gewinns über diegeht Wahl der Produktionsmenge k 22 Vgl. exemplarisch Bester (2010, S. 30ff.). Berücksichtigung der erwarteten Reaktionen der Konkurrenten h (konjekturale Nachfrage) als Berücksichtigung der erwarteten der stetige Konkurrenten h (konjekturale als 23 Unterstellt wird eine nichtReaktionen isoelastische, sowie streng monotonNachfrage) mit dem Preis notwendige Bedingung: fallende Nachfrage für alle 𝑄(𝑃) > 0 . notwendige Bedingung:

d S k (Q) d Sdq k (Q ) k dqk

§ · wP (Q) dQ N wQ dqh ·¸ dCk (qk ) N P (Q)  qk wP (Q) §¨ dQ  ¦ ˜ dq  dC (q ) 0 , Q w h ¸ k k dq P (Q)  qk wQ ¨¨ dqk  ¦ 0, h 1 wqh ˜ dqk ¸  k dqk wQ ¨¨© dqk hh z1k wqh dqk ¸¸¹

(18) (18)

Folglich besitzt die inverse Nachfragefunktion die Form: 23

P

P (Q)

N

P (¦ qk ) .

(17)

k 1

102

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

BeiBei Maximierung des Gewinns über dieüber Wahldie der Wahl Produktionsmenge qk ergibt sich𝑞unter Maximierung des Gewinns der Produktionsmenge u� er-

gibt sich unter Berücksichtigung der erwarteten Reaktionen der Konkurrenten h Berücksichtigung der erwarteten Reaktionen der Konkurrenten h (konjekturale Nachfrage) als (konjekturale Nachfrage) als notwendige Bedingung: notwendige Bedingung:

d S k (Q) dqk

P (Q)  qk

§ · wP (Q) ¨ dQ N wQ dqh ¸ dCk (qk ) ¦ ˜  dqk wQ ¨¨ dqk h 1 wqh dqk ¸¸ hzk © ¹

Kapitel 6

0,

(18)

Methoden der Wettbewerbsmessung

ℎ den Wert null wobei · Wettbewerbsmessung ℎ=1 Kapitel dQ 6u�u� = 1 ist. Überdies nimmt derN Term Methoden der wQ dq∑ ℎ≠u� u�u�ℎder u�u� u� Kapitel Wettbewerbsmessung wobei 6 u� 1 ist. Überdies nimmt der Term ¦ den Wert null an, da im Cournot˜ hMethoden an, da dq imk Cournot-Fall jeder Anbieter seinen Gewinn unter der Annahme einer h 1 wqh dqk hzk u�u�ℎ 24 N gegebenen Angebotsmenge der Konkurrenten ermittelt, mithin u�u� = 0 ist. wQ dq dQAnbieter h Fall jeder seinen Gewinn der Annahme der N wobei nimmt unter der Term dengegebenen Wert nullAngebotsmenge an, dau� im CournotwQ ˜ dqeiner dQ 1 ist. Überdies ¦ h wobei dq ist. Gleichung Überdies nimmt der Term Somit lässt (18) vereinfachen 1sich dqk den Wert null an, da im Cournotdq ¦ h 1 wqh ˜zu: k 24 h

u�u�

u�

u�u�

u�u�

Konkurrenten ermittelt, mithin lässt sich Gleichung (18) vereinfachen zu: dqk 0 ist. Somit h z1k wq h h dq k 23 Unterstellt wird eine nicht isoelastische, stetige sowie h z kstreng monoton mit dem Preis fallende Nachfrage für dqk unter Fallallejeder Anbieter seinen Gewinn der Annahme einer gegebenen Angebotsmenge der Q ( PAnbieter ) ! 0. Fall jeder seinen Gewinn Annahme einer gegebenen Angebotsmenge der dqh unter der 24 Konkurrenten ermittelt, mithin dqh 0 ist. 24-Somit sich Gleichung (18) vereinfachen zu: 87 - lässt Konkurrenten ermittelt, mithin Gleichung (18) vereinfachen zu: (Q) 0 ist. Somit d S k dq ' lässt sich ' (19) dqkk P(Q)  qk P (Q)  Ck (qk ) 0 . dqk d S k (Q) ' ' d S k (Q) P(Q)  qk P ' (Q)  Ck' (qk ) 0 . P(Q)  qk P (Q)  Ck (qk ) 0 . dqk Durch Umformung der Gleichung dqk (19) erhält man unmittelbar:

(19) (19)

Durch Umformung der GleichungP((19) erhält man unmittelbar: Q) erhält Ck' (man qk ) unmittelbar:  P ' (Q)q . Durch Umformung der Gleichung, (19) k

(20)

Durch Umformung der Gleichung (19) erhält man unmittelbar: Marktpreis

Grenzkosten des Anbieters k

Aufschlag auf die Grenzkosten

(20) P (Q) Ck'' (qk )  P '' (Q)qk . , k

(20) (q P (Q) C k )  P (Q ) qk . ,

Grenzkosten Aufschlag auf des Anbieters k die Grenzkosten Grenzkosten Aufschlag auf In der weiteren Argumentation wird von des positiven Grenzkosten ausgegangen, so dass der enAnbieters k die Grenzkosten Marktpreis Marktpreis

dQ ( P )

P

dogen gebildete Marktpreis von der Preiselastizität der Nachfrage H D abhängt. ˜ In der weiteren Argumentation wird von positiven Grenzkosten ausgegangen, dP so Q (dass P ) der enIn der weiteren Argumentation wird von positiven Grenzkosten ausgegangen, so dass der ender weiteren wird von positiven Grenzkosten dQ ( P ) ausgegangen, P DieInDivision durch P (Argumentation Q) liefert: dogen gebildete Marktpreis von der Preiselastizität der Nachfrage H D dQ ( P ) ˜ P abhängt. so dass der endogen gebildete Marktpreis von der Preiselastizität dogen gebildete Marktpreis von der Preiselastizität der Nachfrage H D ˜ Q ( PNachfrage dP der ) abhängt.

𝜀u� =

u�u�(u�)

·

u�

abhängt. Die Division durch 𝑃(𝑄) liefert:

u�(u�) u�u� durch Die Division P (Q) liefert: ' liefert: Die Division durch P (Q) P (Q)  Ck (qk ) P(Q)

'

 P (Q)qk P(Q)

dP

Q( P)

'

 P (Q)Q qk ˜ . P(Q) Q

(21)

P(Q)  Ck'' (qk )  P '' (Q)qk  P '' (Q)Q qk (21) P(Q)  Ck (qk )  P (Q)qk  P (Q)Q ˜ qk . (21) P(Q) P(Q) P(Q) ˜ Q . Unter Nutzung der Beziehung Pder sowie des anbieterspezifiP(Q)der Nachfrage P(Q) HQ (Q)Preiselastizität D qk schen kann (21) geschrieben werden als: des anbieterspezifisk Unter Marktanteils Nutzung der Beziehung derGleichung Preiselastizität der Nachfrage H sowie Q Unter Nutzung der Beziehung der Preiselastizität der Nachfrage H DD sowie des anbieterspezifi24 Neumann (2000, S.qk89) zeigt, dass der Lerner-Index bei unvollständiger Koordination schen Marktanteils (21) geschrieben werden als als: sk ausfällt q kann der Anbieter größer alsGleichung im Cournot-Fall, aber geringer schen Marktanteils Gleichung (21) geschrieben werden als: im Falle des reinen sk Qk kann P(Q)  Ck' (qk ) sk Monopols. Q . (22) LI k  HD P(Q) P(Q)  C ' (q ) s (22) LI k P(Q)  Ckk' (qkk )  skk . (22) LI k  HD . P(Q) Die linke Seite der Gleichung (22) entspricht bzw. der preisgewichteten HD P(Q)dem Lerner-Index

Die Division durch P (Q) liefert:

P(Q)  Ck' (qk )  P ' (Q)qk  P ' (Q)Q qk ˜ . Q) P(QWettbewerbsmessung P(Q) Q ) Kap. 6:P(Methoden der

(21)

103

Unter Nutzung der Beziehung der Preiselastizität der Nachfrage 𝜀u� sowie Unter Nutzung der Beziehung der Preiselastizität deru� Nachfrage H D sowie des anbieterspezifides anbieterspezifischen Marktanteils 𝑠u� = u�u� kann Gleichung (21) geschrieben qk werden als: schen Marktanteils s kann Gleichung (21) geschrieben werden als: k

Q

LI k

P(Q)  Ck' (qk ) P(Q)



sk

HD

.

(22)

Die linke Seite der Gleichung (22) entspricht dem Lerner-Index bzw. der preisgewichteten Preis-Grenzkosten-Spanne. Es wird unmittelbar ersichtlich, die Höhe derbzw. unternehmensDie linke Seite der Gleichung (22) entspricht demdass Lerner-Index der preis-

spezifischen Preissetzungsmacht zum einen überEs diewird Preiselastizität der Nachfrage und dass zum gewichteten Preis-Grenzkosten-Spanne. unmittelbar ersichtlich, Kapitel 6 der unternehmensspezifischen Preissetzungsmacht Methoden derzum Wettbewerbsmessung die Höhe einen über die Preiselastizität der Nachfrage und zum anderen über die Größe, mithin den 24 Neumann (2000, S. 89) zeigt, dass der Lerner-Index bei unvollständiger Koordination der Anbieter größer anderen über die Größe, mithin den als Marktanteil, determiniert Entsprechend auf fällt die der Marktanteil, determiniert wird. Entsprechend fällt derwird. Preisaufschlag ausfällt als im Cournot-Fall, aber geringer im Falle des reinen Monopols. Grenzkosten umso geringer aus, je preissensibler die Nachfrager auf PreisänPreisaufschlag auf die Grenzkosten umso geringer - 88 - aus, je preissensibler die Nachfrager auf derungen reagieren und je weniger Marktanteile die Unternehmung auf sich Preisänderungen reagieren und je weniger Marktanteile die Unternehmung auf sich vereinigen vereinigen kann. 25 Im Falle der perfekten Kollusion, respektive einer monopolis25 kann. Im Falle der perfekten Kollusion, respektive einer monopolistischen Marktform sumtischen Marktform summieren sich die individuellen Marktanteile zu eins und mieren sich die individuellenbzw. Marktanteile auf eins undbesitzt die Preissetzungsmacht bzw. der Lerdie Preissetzungsmacht der Lerner-Index die Form: ner-Index besitzt die Form:

LI k

P(Q)  Ck' (qk ) P(Q)

P (Q)  Ck' (Q) 1  . HD P(Q)

(23)

Der Lerner-Index nimmt dabei stets einen Wert zwischen null und eins an. Je stärker der Marktteilnehmer in der Lage ist, einen Preis oberhalb der eigenen Grenzkosten durchzusetzen,

Der Lerner-Index nimmt dabei stets einen Wert zwischen null und eins an. desto größerder wirdMarktteilnehmer der Lerner-Index ausfallen. Nähert die Marktstruktur hingegen dem Je stärker in der Lage ist,sich einen Preis oberhalb der eigenen Grenzkosten desto wird der fungiert Lerner-Index Polypol an, liegt der durchzusetzen, Wert in der Nähe von null.größer Der Lerner-Index somit alsausfallen. ein inverNähert sich diederMarktstruktur hingegen dem Polypol an, liegt der Wert der ser Gradmesser Wettbewerbsintensität: Je schwächer der Konkurrenzdruck, destoinhöher Nähe von null. Der Lerner-Index fungiert somit als ein inverser Gradmesser ist der Lerner-Index. Derweil setzt der Wert eins die Abwesenheit von Produktionskosten, der Wettbewerbsintensität: Je schwächer der Konkurrenzdruck, desto höher ist mithin Grenzkosten von null, voraus. So gilt de facto LI k Produktions 1 . Mit Blick der Lerner-Index. Derweil setzt der Wert eins der dieWertebereich: Abwesenheit0 dvon kosten, mithin Grenzkosten vonkann null,dervoraus. So giltdamit de facto der Wertebereich: auf die Gleichungen (22) bzw. (23) Lerner-Index prinzipiell eine qualitative 0Aussage ≤ 𝐿𝐼u� über < 1die . Mit Blick auf die Gleichungen (22) bzw. (23) kann der LernerWettbewerbssituation einzelner Unternehmen, Unternehmensgruppen aber Index damit prinzipiell eine qualitative Aussage über die Wettbewerbssituation auch einer gesamten Branche leisten, ohne dabei expliziten Rückgriff auf die Marktstruktur einzelner Unternehmen, Unternehmensgruppen aber auch einer gesamten Brannehmen zu müssen. 26

Im Falle einer unendlich preiselastischen Nachfrage (𝜀u� → ∞) nähert sich der Marktpreis Niveau der Einordnung Grenzkosten. wiederum impliziert einen Lerner-Index Neben einerdem grundsätzlichen derDies Marktkonfiguration ist es darüber hinaus mögnahe null bzw. vollkommenen Wettbewerb. 25

lich, den genauen Umfang der Preissetzungsspielräume abzuschätzen. Hierzu ist Gleichung (22), unter Anwendung einiger Algebra, in die Form zu überführen:

104

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

che leisten, ohne dabei expliziten Rückgriff auf die Marktstruktur nehmen zu müssen. 26 Neben einer grundsätzlichen Einordnung der Marktkonfiguration ist es darüber hinaus möglich, den genauen Umfang der Preissetzungsspielräume abzuschätzen. Hierzu ist Gleichung (22), unter Anwendung einiger Algebra, in die Form Kapitelzu 6 überführen: Methoden der Wettbewerbsmessung Kapitel 6

Methoden der Wettbewerbsmessung HD (24) ˜ Ck' (qk ) bzw. im Monopolfall P (Q) ˜ C ' (Q) .  1 H D  sk H, D HmDk HmD (24) P(Q) ˜ C ' (q ) bzw. im Monopolfall P (Q) ˜ C ' (Q) . H D  sk k k H, D 1 Gleichung (24) zeigt, dass das Preissetzungsverhalten gleichsam überm ein Mark-Up-Pricingm P(Q)

HD

k

Gleichung (24)werden zeigt,kann, dass dasmPreissetzungsverhalten gleichsam über ein Kalkül beschrieben wobei im k das individuelle Preis-Grenzkosten-Verhältnis Gleichung (24) zeigt, dass das Preissetzungsverhalten gleichsam über ein Mark-Up-PricingMark-Up-Pricing-Kalkül beschrieben werden kann, wobei 𝑚 das individuelle u� Falle einer oligopolistischen Marktstruktur und m das Preis-Grenzkosten-Verhältnis im Falle Kalkül beschrieben werden kann, wobei individuelle Preis-Grenzkosten-Verhältnis im mk das Preis-Grenzkosten-Verhältnis im Falle einer oligopolistischen Marktstruktur und der perfekten Kollusion bzw. des Monopols bezeichnet. Durch Anwendung elementarer Um𝑚 das Preis-Grenzkosten-Verhältnis im Falle der perfekten Kollusion bzw. des Falle einer oligopolistischen Marktstruktur und m das Preis-Grenzkosten-Verhältnis im Falle formungen kann der Lerner-Index folgt in die Mark-Up-Größe überführt werden:kann der Monopols bezeichnet. Durchwie Anwendung elementarer Umformungen der perfekten Kollusion bzw. des Monopols bezeichnet. Durch Anwendung elementarer UmLerner-Index wie folgt in die Mark-Up-Größe überführt werden:

formungen kann der Lerner-Index wie folgt in die Mark-Up-Größe überführt werden: P (Q) 1 P (Q) 1 . (25) mk bzw. im Monopolfall m Ck' (qk ) 1  LI k C ' (Q) 1  LI P (Q) 1 P (Q) 1 . (25) mk bzw. im Monopolfall m Ck' (qk ) 1  LI k C ' (Q) 1  LI Wird im nächsten Schritt die Zahl eins von dem Faktor mk bzw. m subtrahiert, ist eine Inter-

pretation der ursprünglichen Berechnung des Lerner-Koeffizienten als (prozentualer) PreisWird im nächsten Schritt die Zahl eins von dem Faktor mk bzw. m subtrahiert, ist eine Interaufschlag aufnächsten die Grenzkosten Nimmt so ist das k beispielsweise Wird im Schrittmöglich. die Zahl eins m von dem Faktorden 𝑚u� Wert bzw.drei 𝑚 an, subtrahiert, pretation der ursprünglichen Berechnung des Lerner-Koeffizienten als (prozentualer) Preisist eine Interpretation der ursprünglichen Berechnung des Lerner-Koeffizienten korrespondierende Unternehmen in der Lage ein Preisniveau am Markt durchzusetzen, das aufschlag auf die Grenzkosten möglich. auf Nimmt den Wert Nimmt drei an, so𝑚ist beidas k beispielsweise als (prozentualer) Preisaufschlag diemGrenzkosten möglich. u� im dem Doppelten seiner (Grenz-)Produktionskosten entspricht. Derweil ist der Mark-Up spielsweise den Unternehmen Wert drei an, so Lage ist das korrespondierende Unternehmendas in korrespondierende in der ein Preisniveau am Markt durchzusetzen, Gegensatz zum Lerner-Index selbst per se nicht nach oben begrenzt. Eine generelle Einschätder Lage ein Preisniveau am Markt durchzusetzen, das dem Doppelten seiner dem Doppelten seiner (Grenz-)Produktionskosten entspricht. Derweil ist der Mark-Up im zung der Wettbewerbsintensität im Sinne von Derweil schwach, ist mittelmäßig oder stark inso(Grenz-)Produktionskosten entspricht. der Mark-Up im gelingt Gegensatz Gegensatz zum Lerner-Index selbst per se nicht nach oben begrenzt. Eine generelle Einschät27 zum Lerner-Index selbst per se nicht nach oben begrenzt.ergänzen Eine generelle Einfern leichter anhand des Lerner-Indexes. Beide Darstellungsweisen sich daher hinzung der Wettbewerbsintensität im Sinne von schwach, mittelmäßig odermittelmäßig stark gelingt insoschätzung der Wettbewerbsintensität im Sinne von schwach, oder sichtlich ihrer inhaltlichen Aussagekraft sinnvoll. 27 fern leichter anhand des Lerner-Indexes. Beide daher hinstark gelingt insofern leichter anhand des Darstellungsweisen Lerner-Indexes. 27ergänzen Beide sich Darstellungs-

weisen sich daher hinsichtlich ihrer inhaltlichen Aussagekraft sinnvoll. sichtlich ergänzen ihrer inhaltlichen Aussagekraft sinnvoll. Vorteile des Lerner-Indexes 26

Dabei fällt der Lerner-Index ceteris paribus umso höher aus, je höher der Marktpreis

Die formaleu�u�u� Herleitungu� ′offenbarte bereits, dass der Index bei geringen Datenanforderungen Vorteile Lerner-Indexes u� = u� (u�u�2) > 0 . Wobei das Wachstum des Lerner-Index-Anstieges ist, d. h.:des u�u�(u�) sowohl für das einzelneu�(u�) Unternehmen, Unternehmensgruppen als auch für den Gesamtmarkt ′ Die formale Herleitung u� 2 u�u� u�u� (u�u� ) offenbarte bereits, dass der Index bei geringen Datenanforderungen u� = −2 < 0grundsätzlich negativ ausfällt. ermittelt werden kann – unabhängig von der bestehenden Marktstruktur. Wei3 u�u�(u�)2 für das u�(u�) sowohl einzelne Unternehmen, Unternehmensgruppen als auch für den Gesamtmarkt 27 verringert die direkte Anknüpfung an das Marktergebnis, die Problematik der Abgrenterhin Gleichwohl ist eine präzise Einteilung des Lerner-Koeffizienten in schwach, mittel ermittelt kann – grundsätzlich von der Marktstruktur. Weiund starkwerden nicht möglich. Da es sich unabhängig bei dem Index um bestehenden eine intervallskalierte Variable terhin verringert die direkte Anknüpfung an das Marktergebnis, die Problematik der Abgren27

27

Gleichwohl ist eine präzise Einteilung des Lerner-Koeffizienten in schwach, mittel und stark nicht möglich. Da es sich bei dem Index um eine intervallskalierte Variable handelt, ist zwar die Bildung einer Rangordnung sowie die Interpretation der Differenzen der Merkmalsausprägungen darstellbar, nicht jedoch die Ermittlung Gleichwohl ist eine präzise Einteilung des Lerner-Koeffizienten in schwach, mittel und stark nicht möglich.

Kap. 6: Methoden der Wettbewerbsmessung

105

Vorteile des Lerner-Indexes Die formale Herleitung offenbarte bereits, dass der Index bei geringen Datenanforderungen sowohl für das einzelne Unternehmen, Unternehmensgruppen als auch für den Gesamtmarkt ermittelt werden kann – grundsätzlich unabhängig von der bestehenden Marktstruktur. Weiterhin verringert die direkte Anknüpfung an das 6Marktergebnis, die Problematik der Abgrenzung Marktes, Kapitel Methodendes derrelevanten Wettbewerbsmessung obwohl der Lerner-Index ebenso wie die traditionellen Konzentrationsmaße auf Kapitel 6 Methoden der Wettbewerbsmessung den selben strukturalistischen Wurzeln basiert. Diese Verbindung erleichtert zung des relevanten Marktes, obwohl der Lerner-Index ebenso wie die traditionellen Konzentdie empirische Validierung des SCP- und insbesondere des RMP-Paradigmas zung des relevanten Marktes, obwohl der Lerner-Index ebenso wie die traditionellen Konzentrationsmaße (vgl. Exkursauf1).den selben strukturalistischen Wurzeln basiert. Diese Verbindung erleichtert rationsmaße aufValidierung den selbendes strukturalistischen Wurzelndes basiert. Diese Verbindung erleichtert die empirische SCP- und insbesondere RMP-Paradigmas (vgl. Exkurs 1). die empirische Validierung des SCP- und insbesondere des RMP-Paradigmas (vgl. Exkurs 1).

Exkurs 1: Verhältnis des Lerner-Indexes zu Marktstrukturgrößen 28

Um die Beziehung zwischen dem Lerner-Index (𝐿𝐼) und den Ausprägungen Exkurs 1: Verhältnis des Lerner-Indexes zu Marktstrukturgrößen 28 Um die Beziehung zwischen dem Lerner-Index ) und denein Ausprägungen der Marktstrukder Marktstruktur zu formalisieren, wird( LI zunächst Marktmacht-Index über Umzu die Beziehung dem Lerner-Index ( LI ) undentsprechend den Ausprägungen alle Anbieter 𝑘 ,zwischen mithin die gesamte Branche, des der Gewichts k ,Marktstruktur formalisieren, wird zunächst ein Marktmacht-Index über alle Anbieter mithin der die individuellen Marktanteile definiert: k , mithin die tur zu formalisieren, wird zunächst ein Marktmacht-Index über alle Anbieter gesamte Branche, entsprechend des Gewichts der individuellen Marktanteile definiert: Exkurs 1: Verhältnis des Lerner-Indexes zu Marktstrukturgrößen 28

gesamte Branche, entsprechend des Gewichts der individuellen Marktanteile definiert: LI LI

N

¦s ¦s N k 1

k

˜ LI k .

(26)

k

˜ LI k .

(26)

k 1

Unter Nutzung dieses Ausdrucks kann die Gleichgewichtsbeziehung (22) umgeformt werden

Unter Nutzung Ausdrucks kann die Gleichgewichtsbeziehung umgeUnter Nutzung diesesdieses Ausdrucks kann die Gleichgewichtsbeziehung (22) umgeformt werden zu: formt werden zu: zu: LI LI

N

¦s ¦s N k 1

k 1

k

˜ LI k

k ˜ LI k

N

sk2

¦  Hs ¦H N k 1

2 D k

k 1

D

 

HHI

HD HHI HD

.

(27)

.

(27)

Gleichung (27) „… implies that calculating the Herfindahl index and estimating the price Gleichungof(27) „… allows impliesforthat calculating theaverage Herfindahl index estimating price elasticity demand calculation of the markup (or and average Lerner the index) in

Gleichung (27) allows „... implies that calculating the Herfindahl index andindex) estimaelasticity of demand for calculation of the average markup (or average Lernerproportioin the market“ (Belleflamme/Peitz 2010, S. 59). Dabei verhält sich der Lerner-Index ting the price elasticity of demand allows for calculation of the average markup the zum market“ (Belleflamme/Peitz 2010, Je S. höher 59). Dabei verhält sich der Lerner-Index nal Hirschman-Herfindahl-Index: die horizontale Konzentration undS. jeproportiogeringer (or average Lerner index) in the market“ (Belleflamme / Peitz 2010, 59). Danal zum Hirschman-Herfindahl-Index: Je höher die horizontale Konzentration und je die verhält Preiselastizität derLerner-Index Nachfrager, umso geringer istzum die Hirschman-Herfindahl-Index: Wettbewerbsintensität ingeringer diesem bei sich der proportional die Preiselastizität der Wahrscheinlichkeit Nachfrager, umso der geringer ist die in diesem Markt. Dabei steigt die Kollusion mitWettbewerbsintensität zunehmender Marktkonsolidie

handelt, ist zwar diedieBildung einer Rangordnung sowiemit diezunehmender Interpretation der Differenzen Markt. Dabei steigt Wahrscheinlichkeit der Kollusion Marktkonsolidie rung, da ein abgestimmtes Verhalten umsonicht leichter zu überwachen ist, jesinnvoller weniger Anbieter auf der Merkmalsausprägungen darstellbar, jedoch die Ermittlung Quotienten. Mithin lässt der nicht lineare Zusammenhang zwischen dem Preisniveau und dem Lernerrung, da ein abgestimmtes Verhalten umso leichter zu überwachen ist, je weniger Anbieter auf einem Markt agieren (vgl. Neumann 2000, S. 89). Index beispielsweise die Schlussfolgerung einer Verdoppelung der Marktmacht im Zuge einemAnstieges Markt agieren Neumann eines von (vgl. 𝐿𝐼u� = 0, 3 auf 2000, 𝐿𝐼u� =S.0,89). 6 nicht zu. 28 Vgl. fürUmformung eine ausführliche formale(27) Aufarbeitung der Beziehung zwischen LernerBei weiterer von Gleichung kann der Lerner-Index ebenso durchdem den variabIndex und Konzentrationsmaßen Dickson Bei weiterer Umformung von Gleichung (27)(1979). kann der Lerner-Index ebenso durch den variablen Gewinn (vor Abzug der Fixkosten) in Relation zum Gesamtumsatz bemessen werden:

len Gewinn (vor Abzug der Fixkosten) in Relation zum Gesamtumsatz bemessen werden:

106

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

Je höher die horizontale Konzentration und je geringer die Preiselastizität der Nachfrager, umso geringer ist die Wettbewerbsintensität in diesem Markt. Dabei steigt die Wahrscheinlichkeit der Kollusion mit zunehmender Marktkonsolidierung, da ein abgestimmtes Verhalten umso leichter zu überwachen ist, je weniger Anbieter auf einem Markt agieren (vgl. Neumann 2000, S. 89). Bei weiterer Umformung von Gleichung (27) kann der Lerner-Index ebenso durch den variablen Gewinn (vor Abzug der Fixkosten) in Relation zum Gesamtumsatz bemessen werden: Kapitel 6 Methoden der Wettbewerbsmessung Kapitel 6

Methoden der Wettbewerbsmessung

N

LI LI

¦s ¦s N

k 1

˜ LI k k ˜ LI k k

k 1

N

( P(Q)  Ck' (Q)) qk

¦ ( P(Q)  C (Q)) ˜ q . ¦ PP((QQ)) ˜ QQ . N

' k

k 1

k

(28) (28)

k 1

Unter der Annahme konstanter Grenzkosten lässt sich der Lerner-Index in diesem Fall auch Unter der Annahme konstanter Grenzkosten lässt sich derlässt Lerner-Index diesem Fall auch der Annahme konstanter Grenzkosten sich derinLerner-Index in alsUnter (durchschnittliche) Umsatzrendite interpretieren. Ŷ als (durchschnittliche) interpretieren. Ŷ diesem Fall auch alsUmsatzrendite (durchschnittliche) Umsatzrendite interpretieren. Ferner zeigtzeigt Shaffer (1983b) dass eindass eindeutiger, negativer Zusammenhang zwischen der Ferner Shaffer (1983b) ein eindeutiger, negativer Zusammenhang Ferner zeigt Shaffer (1983b) dass ein eindeutiger, negativer Zusammenhang zwischen der Panzar-Rosse-Statistik und dem Lerner-Index Je sensibler die besteht. NachfrageJeauf Preisänzwischen der Panzar-Rosse-Statistik undbesteht. dem Lerner-Index sensibler Panzar-Rosse-Statistik und dem Lerner-Index besteht.desto Je sensibler die Nachfrage auf Preisändie Nachfrage Preisänderungen reagiert, geringer ist dieeiner Marktmacht derungen reagiert,auf desto geringer ist die Marktmacht bzw. der Lerner-Index Unternehderungen desto geringer die Marktmacht und bzw. der Lerner-Index einer bzw. der reagiert, Lerner-Index einer istUnternehmung desto größer ist dieUnternehPanzarmung und desto größer ist die Panzar-Rosse-Statistik. Unter der Annahme einer isoelastischen Rosse-Statistik. Unter einer isoelastischen Nachfragefunktion ist es mung und desto größer istder die Annahme Panzar-Rosse-Statistik. Unter der Annahme einer isoelastischen Nachfragefunktion ist es somit möglich, die jeweils andere Größe abzuleiten. Algebraisch somit möglich, die jeweils andere Größe abzuleiten. Algebraisch zeigt Gleichung Nachfragefunktion ist es somit möglich, die jeweils andere Größe abzuleiten. Algebraisch zeigt diese Gleichung (29) diese Verbindung auf: (29) Verbindung auf: zeigt Gleichung (29) diese Verbindung auf: 1 H 1 1 LI H 1 k LI k

bzw. bzw.

LI k LI k

1 . 1 1H . 1 H

(29) (29)

Da beide Konzepte trotz unterschiedlicher Anforderungen an die Datenbasis somit eine AusDa beide Konzepte trotz unterschiedlicher Anforderungen an die Datenbasis somit eine Aussage über die Preiselastizität der Nachfrage des Gesamtmarktes ermöglichen, ist ein qualitatiDa beide Konzepte trotz unterschiedlicher Anforderungen an die Datenbasis sage über die Preiselastizität der Nachfrage des Gesamtmarktes ermöglichen, ist ein qualitativer Vergleich empirischer Befunde möglich. der Gleichwohl ist derdes Lerner-Index deutsomit eine Aussage über die (bedingt) Preiselastizität Nachfrage Gesamtmarkver Vergleich empirischer Befunde (bedingt) möglich. Gleichwohl ist der Lerner-Index deuttes ist Veränderungen ein qualitativer empirischer Befunde (bedingt) lich ermöglichen, besser in der Lage, des Vergleich Konkurrenzdruckes über die Zeit abzubilden. So lich besser Gleichwohl in der Lage, Veränderungen des Konkurrenzdruckes überindie Zeit abzubilden. So möglich. ist der Lerner-Index deutlich der Lage, Verändeerfolgt die Wettbewerbsmessung periodenäquivalent und besser nicht wie beim Panzar-Rosserungen desWettbewerbsmessung Konkurrenzdruckesperiodenäquivalent über die Zeit abzubilden. So erfolgt die Wettbeerfolgt die und nicht wie beim Panzar-RosseAnsatz im Durchschnitt bzw. als rollierende Schätzung über den gesamten Untersuchungszeitwerbsmessung periodenäquivalent undSchätzung nicht wie Panzar-Rosse-Ansatz im Ansatz im Durchschnitt bzw. als rollierende überbeim den gesamten Untersuchungszeitraum. Durchschnitt bzw. als rollierende Schätzung über den gesamten Untersuchungsraum.

zeitraum.

Zusammenfassend bietet der Lerner-Index die Möglichkeit einer marktsegment- bzw. proZusammenfassend der Lerner-Index die Möglichkeit einer marktsegZusammenfassend bietet bietet der Lerner-Index die Möglichkeit einer marktsegmentbzw. produktspezifischen Wettbewerbsanalyse Wettbewerbsanalyse bei (relativ) geringen Datenanforderungen. Er kann Daauf mentbzw. produktspezifischen bei (relativ) geringen duktspezifischen Wettbewerbsanalyse bei (relativ) geringen Datenanforderungen. Er kann auf Unternehmensebene ebenso wie auf für Unternehmensgruppen den Gesamtmarkt bestimmt tenanforderungen. Er kann Unternehmensebeneoder ebenso wie für UnternehUnternehmensebene ebenso wie für Unternehmensgruppen oder denund Gesamtmarkt bestimmt mensgruppen oder den Gesamtmarkt bestimmt werden ist in der werden und ist in der Lage, neben dem absoluten Niveau vor allem Veränderungen desLage, Konwerden und ist in der Lage, neben dem absoluten Niveau vor allem Veränderungen des Konkurrenzdruckes im Zeitverlauf direkt abzubilden. Weil sich der Lerner-Index zudem mehrfach kurrenzdruckes im Zeitverlauf direkt abzubilden. Weil sich der Lerner-Index zudem mehrfach als weitestgehend robust gegenüber bank- und länderspezifischen Eigenheiten erwiesen hat als weitestgehend robust gegenüber bank- und länderspezifischen Eigenheiten erwiesen hat (vgl. Carbó et al. 2009, S. 128), erscheint seine Verwendung insbesondere im Rahmen supra-

Kap. 6: Methoden der Wettbewerbsmessung

107

neben dem absoluten Niveau vor allem Veränderungen des Konkurrenzdruckes im Zeitverlauf direkt abzubilden. Weil sich der Lerner-Index zudem mehrfach als weitestgehend robust gegenüber bank- und länderspezifischen Eigenheiten erwiesen hat (vgl. Carbó et al. 2009, S. 128), erscheint seine Verwendung insbesondere im Rahmen supranational angelegter Vergleichsstudien zweckmäßig. Kapitel 6

Methoden der Wettbewerbsmessung

„Specifically, the Lerner index is a bank-level measure of the degree of competition, which is preferred over nation-wide proxies such as concentration „Specifically, the Lerner index is a bank-level measure of traditional the degree of competition, ratios which or is the Panzar and Rosse H-statistic.“ Turk-Ariss (2010, S. 766) preferred over nation-wide proxies such as traditional concentration ratios or the Panzar and Rosse H-statistic.“ Turk-Ariss (2010, S. 766)

Grenzen des Lerner-Indexes Ungeachtet der diskutierten Vorteile weist der Lerner-Index sowohl in seiGrenzen des Lerner-Indexes ner theoretischen Basis als auch in seiner empirischen Operationalisierbarkeit Ungeachtet der diskutierten Vorteile weistauf. der Lerner-Index seiner theoretischen diskussionswürdige Schwachstellen Prima faciesowohl ist diein Höhe des LernerBasis als auch seiner empirischen diskussionswürdige Indexes stetsinnegativ mit dem Operationalisierbarkeit Kompetitivitätsniveau eines MarktesSchwachstelkorreliert. Rosenthal (1980) sowie ausführlicher Vives (2008, S. 438 zeigen jedoch forlen auf. Prima facie ist die Höhe des Lerner-Indexes stets negativ mitf.) dem Kompetitivitätsnimal-analytisch, theoretisch denkbare Szenarien existieren, in denen veau eines Marktesdass korreliert. Rosenthal (1980) sowie ausführlicher Vives (2008, S. 438der f.) Lerner-Index ansteigt, obwohl der Wettbewerbsdruck zugenommen hat. Reduzeigen jedoch formal-analytisch, dass theoretisch denkbare Szenarien existieren, in denen der ziert sich beispielsweise der Grad der Produktdifferenzierung auf einem Markt, Lerner-Index ansteigt, der Wettbewerbsdruck zugenommen hat. respektive Reduziert sich kann es in Folge derobwohl erleichterten Substituierbarkeit der Güter, desbeierspielsweise der Grad der Produktdifferenzierung auf einemder Markt, kann es in Folge der erhöhten Konkurrenzdruckes zu einer Verschiebung Marktanteile zu Gunsten der produktivsten Unternehmen kommen. Indes dererhöhten Konsequenz wächst der zu Lernerleichterten Substituierbarkeit der Güter, respektive Konkurrenzdruckes einer Index, obgleich individuelle (partiell) marktbeherrschende Stellungen abgebaut Verschiebung der Marktanteile zu Gunsten der produktivsten Unternehmen kommen. In der wurden (vgl. ibid.). 29 Wiederum kommt hierbei die Problematik der adäquaten Konsequenz wächst der Lerner-Index, obgleich individuelle (partiell) marktbeherrschende Marktabgrenzung zum Tragen. Empirisch konnte diese theoretisch denkbare Ver29 Stellungen abgebaut wurdenjedoch (vgl. ibid.). hierbei Problematik der adäzerrungsgefahr bislang nicht Wiederum verifiziertkommt werden (vgl.dieSchiersch / SchmidtEhmcke 2010). quaten Marktabgrenzung zum Tragen. Empirisch konnte diese theoretisch denkbare Verzerrungsgefahr bislang nicht verifiziertnur werden (vgl. Schiersch/Schmidt-Ehmcke Weiterhin gibt jedoch der Lerner-Index eingeschränkt den Einfluss von 2010). Größen-

effekten, sowohl im Falle von Economies of Scale als auch Diseconomies of Scale, zielgerecht wieder. Die verdeutlicht dies Weiterhin gibt der Lerner-Index nurUmstellung eingeschränktder den Gleichung Einfluss von(23) Größeneffekten, sowohl unmittelbar: im Falle von Economies of Scale als auch Diseconomies of Scale, zielgerecht wieder. Die Umstellung der Gleichung (23) verdeutlicht dies unmittelbar:

LI k

P(Q)  Ck' (qk ) C ' (q ) 1 k k . P(Q) P(Q)

(30)

Stellen sich Skalennachteile ein, steigen die Durchschnittskosten mit dem Outputniveau der 29 Ursächlich hierfür die bereitsdabei ausführlich im Rahmen diskutierte Unternehmen. Weisen die ist Grenzkosten eine positive Steigungvon ( Ck'' Kapitel werden (qk ) ! 0 )4auf, Diskrepanz in den Annahmen der konkurrierenden Wettbewerbskonzepte. So unterstellt der Lerner-Index die Exogenität der Marktstruktur undund ist folglich nur eingeschränkt im Falle einesimplizit Marktkonzentrationsprozesses selbige steigen ceteris paribus der Lernerin der Lage, Veränderungen im Sinne der Effizienz-Struktur-Theorie abzubilden.

Index sinken. Die zunehmende Angebotsballung ließe gleichwohl tendenziell eine zunehmen-

29

Ursächlich hierfür ist die bereits ausführlich im Rahmen von Kapitel 4 diskutierte Diskrepanz in den Annahmen der konkurrierenden Wettbewerbskonzepte. So unterstellt der Lerner-Index implizit die Exogenität der Marktstruktur und ist folglich nur eingeschränkt in der Lage, Veränderungen im Sinne der Effizienz-Struktur-

108

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

Stellen sich Skalennachteile ein, steigen die Durchschnittskosten mit dem Outputniveau der Unternehmen. Weisen die Grenzkosten dabei eine positive Steigung (𝐶u�" (𝑞u� ) > 0) auf, werden im Falle eines Marktkonzentrationsprozesses selbige steigen und ceteris paribus der Lerner-Index sinken. Die zunehmende Angebotsballung ließe gleichwohl tendenziell eine zunehmende Preissetzungsmacht der Unternehmen erwarten (vgl. Shaffer 1994, S. 436). Entsprechendes gilt vice versa für den Fall von Skalenvorteilen. Die Evaluation empirischer Befunde hat folglich vor dem Hintergrund möglicher Größeneffekte zu erfolgen. 30 Neben diesen konzeptionellen Schwächen wird die empirische Anwendbarkeit des Konzepts durch die notwendige Kenntnis der Grenzkosten bzw. die Preiselastizität der Nachfrage wesentlich erschwert. Ist die Ermittlung der Outputpreise in der Regel relativ problemlos möglich, so haben sich zur numerischen Approximation der Grenzkosten zwei alternative Methoden durchgesetzt. Es besteht die Möglichkeit, die Grenzkosten anhand expliziter Kostenfunktionen abzuleiten. Hierzu müssen Art und Umfang sämtlicher Inputfaktoren, Inputpreise sowie die funktionale Form der Produktions- bzw. Kostenfunktion im Detail bekannt sein. Zudem besteht aufgrund des Multiproduktcharakters der Kreditinstitute die Schwierigkeit dem Einsatz der Inputgüter eindeutig korrespondierende Outputgüter zuzuordnen. Diese Operationalisierungsprobleme führen dazu, dass in weiten Teilen der empirischen Literatur zum einen äußerst restriktive Annahmen an den funktionalen Verlauf der Kostenfunktionen gestellt und zugleich die geschäftspolitische Homogenität aller Kreditinstitute angenommen wird (vgl. exemplarisch Maudos / Fernández de Guevara 2004, Maudos / Nagore 2005 sowie Schaeck/Čihák 2008). Alternativ können die Grenzkosten näherungsweise über die variablen Durchschnittskosten bestimmt werden. Implizit wird dabei die (in der kurzen Frist) nicht unplausible Konstanz der Grenzkosten angenommen und von weiteren sprungfixen Kosten, z. B. in Bezug auf den Personal- und Sachmitteleinsatz abstrahiert. Eine derartige Approximation der Grenzkosten ist in der Lage „... sinnvolle Obergrenzen für den Lerner-Index zu generieren“ (Fischer 2005, S. 15). Sie bietet zudem den Vorteil, dass alle notwendigen Informationen relativ aufwandsarm anhand bankeigener Aufwandspositionen, bspw. auf Basis von Jahresabschlussdaten gewonnen werden können. 31 Jüngere Studien zeigen, dass beide Verfahren zu einer nahezu identischen Annäherung an die ‚wahren‘ Grenzkosten führen (vgl. Beck et al. 2011, S. 18). 30

Vor diesem Hintergrund wurde in Kapitel 5 B. bereits ausführlich Art und Umfang der Economies of Scale auf Bankenmärkten diskutiert und herausgestellt, dass diese (wenn überhaupt) nur in einem eng begrenzten Umfang realisiert werden können. 31 Vgl. für eine derartige Vorgehensweise mit speziellem Bezug zur Wettbewerbsanalyse auf Bankenmärkten Gischer (2003), Gischer / Jüttner (2003), Fischer (2005), Gischer / Stiele (2006) und Carbó et al. (2009).

Kap. 6: Methoden der Wettbewerbsmessung

109

Anwendung des Lerner-Indexes auf (unvollkommenen) Bankenmärkten Neben den voranstehend diskutierten Grenzen des Lerner-Indexes gehen mit der Übertragung dieses Wettbewerbsindikators auf (unvollkommene) Bankenmärkte weitere interpretatorische Besonderheiten einher. So handelt es sich bei der traditionellen Kreditvergabe im Gegensatz zu klassischen Gütermärkten nicht um ein Zug-um-Zug-Geschäft. Die Banken gehen als Gläubiger in Vorleistung, obgleich die Qualität des Schuldners aufgrund nachhaltiger Informationsasymmetrien erst ex post zweifelsfrei beurteilt werden kann (Gischer et al. 2012, S. 138). Diese Besonderheit kann Einfluss auf die Höhe der Kreditzinssätze und somit auf den Lerner-Index nehmen – zusätzlich zum Wettbewerbsgrad. Zum einen weisen die im Verlauf einer Kunde-Bank-Beziehung generierten Daten regelmäßig den Charakter privater Informationen auf. Die auf Basis der Bonitätsprüfung ermittelten Kreditobergrenzen können infolgedessen zwischen den Gläubigern (Banken) differieren und die Grundlage stabiler Rationierungsgleichgewichte sein, in denen (dauerhafte) Zinsdispersionen möglich sind (vgl. Gischer 1988, S. 88 ff.). 32 Selbst ein schwindender Wettbewerbsdruck würde dann die Banken nicht dazu veranlassen, die Kreditzinsen anzuheben. Die Höhe des Lerner-Indexes bliebe ceteris paribus unberührt. Zum anderen erscheint denkbar, wenn auch empirisch nicht evident, dass sich das Preissetzungsverhalten der Kreditinstitute an der Risikoabgeltungshypothese orientiert. In diesem Falle sind die Banken grundsätzlich bereit, jedes Risiko in Abhängigkeit der Bonität des Schuldners gegen eine entsprechend hohe Risikoprämie zu übernehmen (vgl. Hartmann-Wendels et al. 2010, S. 330 f.). Weicht das durchschnittliche Kreditnehmer-Portfolio der Banken voneinander ab, werden auch die gewährten Kreditkonditionen unterschiedlich ausfallen und mit ihnen die abgeleiteten Lerner-Koeffizienten. Risikonormierung, Risikoabgeltung oder ungleiche Verhandlungspositionen der Marktteilnehmer können also ebenso wie die bereits diskutierten konzeptionellen Schwächen des Lerner-Indexes Einfluss auf die Höhe des Maßes nehmen. Vor diesem Hintergrund bedarf die Interpretation des Lerner-Indexes als ‚reiner‘ Marktmachtindikator im Rahmen seiner Anwendung auf Kreditmärkten einer hinreichenden Sorgfalt.

32

Vgl. speziell zu dieser Problematik auch Gischer (1995).

110

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

II. Lerner-Index in der Literatur – eine Methodenkritik Einordnung der europäischen Wettbewerbssituation im Schrifttum Seit Beginn des letzten Jahrzehnts wurde das Konzept des Lerner-Indexes vermehrt zur Einschätzung der Konkurrenzverhältnisse in Bankenindustrien genutzt. 33 Zunächst auf eine inländische Analyse beschränkt, eruieren Carbó et al. (2003) die Marktstellungen spanischer Geschäftsbanken, Angelini / Cetorelli (2003) die regionalen Wettbewerbsimplikationen der zweiten Bankenrechtkoordinationsrichtlinie in Italien 34 und Fischer / Hempel (2006) die Preissetzungsspielräume deutscher Genossenschaftsbanken und Sparkassen zwischen 1993 und 2001 – erstmalig unter Berücksichtigung einzelner Kreditkategorien. 35 Bereits der Quervergleich dieser Untersuchungen untermauert die Vermutung deutlicher Unterschiede in den länderspezifischen Wettbewerbsniveaus. Im Rahmen einer international ausgerichteten Studie nutzen Maudos / Fernández de Guevara (2004) den Lerner-Index, um die wesentlichen Einflussfaktoren marktbeherrschender Stellungen im Bankenwesen zu ergründen. Fernández de Guevara et al. (2005) ziehen daran anschließend den identischen, über 1.500 Kreditinstitute umfassenden Datensatz für einen Abgleich der Wettbewerbssituation des deutschen, französischen, italienischen, spanischen und britischen Bankensystems heran. Methodisch stellen sie dabei ebenso wie die zuvor genannten Arbeiten, dem Intermediationsansatz nach Sealey / Lindley (1977) folgend, das einlagenbasierte Kreditgeschäft in den Mittelpunkt ihrer Wettbewerbsanalyse. Als zentrales empirisches Ergebnis halten Fernández de Guevara et al. (2005, S. 134) fest: „We find substantial differences in the index among countries, and a growing trend during the 1992 –1999 period“. Im Mittel konstatieren Fernández de Guevara et al. (2007, S. 5), nach Aktualisierung und Erweiterung der Untersuchungsbasis auf 15 europäische Bankensysteme, einen leichten Anstieg der Lerner-Koeffizienten um 10 % im Zeitablauf. Während sich in zehn der 15 Länder, insbesondere in Finnland, Italien, Spanien und dem Vereinigten Königreich, der Index um bis zu 20 % ausweitete, verzeichneten die übrigen Bankenmärkte einen gegenläufigen Trend (vgl. Ta33

Beighley / McCall (1975) wenden den Lerner-Index, nach Kenntnis des Verfassers, erstmalig als Wettbewerbsindikator für den US-amerikanischen Bankenmarkt an. 34 Dabei erfolgt die räumliche Kategorisierung der Banken entsprechend der in einem Gebiet unterhaltenen Zweigstellen. Zudem wird in einer weiteren Modellvariation der Einfluss unterschiedlicher Geschäftsmodelle über die Differenzierung der Bankensektoren (private Geschäftsbanken versus Genossenschaftsbanken) vorgenommen. 35 Allerdings können Fischer / Hempel (2006) aufgrund der fehlenden Kenntnis korrespondierender Volumina lediglich ungewichtete Durchschnittszinssätze über die Kreditkategorien ermitteln, wobei persistente Niveauunterschiede zwischen den Regionen auszumachen sind.

Kapitel 6

Methoden der Wettbewerbsmessung

sondere in Finnland, Italien, Spanien und dem Vereinigten Königreich, der Index um bis zu 20 % ausweitete, verzeichneten die übrigen Bankenmärkte einen gegenläufigen Trend (vgl.

Kap. 6: Methoden der Wettbewerbsmessung

111

Tabelle 27 in Anhang A). Unter den großen europäischen Volkswirtschaften sind es allein

belle 27 in Anhang Unterundden großen europäischen sind deutsche Institute, die A). durchweg kontinuierlich die geringsten Volkswirtschaften Preisaufschläge am Markt esdurchzusetzen allein deutsche Institute, dieFolge durchweg undder kontinuierlich die geringsten Preisvermochten. In der weitete sich Spread in den abgeleiteten Mark-Ups aufschläge am Markt durchzusetzen vermochten. In der Folge weitete sich der von 0,18 auf 0,28 und damit um über 55 % aus.36 Spread in den abgeleiteten Mark-Ups von 0,18 auf 0,28 und damit um über 55 % aus. 36 A bbildung 5: L erner- K oeffizienten nach Fernández de G uevara et al. (2007) 0,30

0,30

0,25

0,25

0,20

0,20

0,15

0,15

0,10

0,10

0,05

0,05

0,00 1993

1994 Deutschland

1995

1996

Frankreich

1997 Großbritannien

1998

1999 Italien

0,00 2000 Spanien

Quelle: Fernández de Guevara et al. (2007, S. 36), eigene Darstellung.

Abbildung 5: Lerner-Koeffizienten nach Fernández de Guevara et al. (2007)

Die Autoren werten dieses Resultat als Indiz für die weiterhin unzureichende Integration der europäischen Finanzmärkte ± trotz zunehmender Liberalisierung.37 Doch auch einige Jahre später scheint die Öffnung der Heimatmärkte nur bedingt einen Konvergenzprozess angesto-

Die Autoren werten dieses Resultat als Indiz für die weiterhin unzureichende ßen zu haben. weist Weill (2011), der methodisch unmittelbar an den Arbeiten von Integration derSoeuropäischen Finanzmärkte – trotz zunehmender Liberalisie37 Fernández de Guevara et al. Jahre (2005 und 2007) anknüpft, für die zweite Hälfte der 2000er rung. Doch auch einige später scheint dieerst Öffnung der Heimatmärkte nur bedingt einen Konvergenzprozess angestoßen zu haben. So weist Weill (2011), Jahre eine Annäherung der Preissetzungsspielräume aus. Dessen ungeachtet, fiel die Spannder methodisch unmittelbar an den Arbeiten von Fernández de Guevara et al. (2005 und 2007) anknüpft, erst für die zweite Hälfte der 2000er Jahre eine Annä36 herung der Preissetzungsspielräume aus. DessenSpreads ungeachtet, fiel die Spannweite Die Berechnung der Mark-Ups bzw. des korrespondierenden entsprechend Gleichung (25) basiert Guevara et al. (2007) ausgewiesenen Lerner-Koeffizienten (vgl. Tabelle 27 dabei auf den von F ernández deim der Lerner-Koeffizienten innereuropäischen Vergleich in 2008 (0,18) um über in Anhang A). 38% weiter aus als noch 1993 (0,13). Auch das relative Wettbewerbsniveau der 37 Dabei bestätigt die Klassifizierung der Banken hinsichtlich ihres Geschäftsmodells bzw. Banktypus (InvestBankensysteme konnte signifikant bestätigt werden. Abbildung 6 visualisiertÄ« die mentbank, Retailbank, Spezialbank, Universalbank) die Kausalzusammenhänge des RMP-3DUDGLJPDV [B]anks with greater traditional deposit-and-loan activity enjoy higher and increasing margins (especially in UHWDLOEDQNV ³ F ernández de Guevara et al. 2007, S. 36).

36 Die Berechnung der Mark-Ups bzw. des korrespondierenden Spreads entsprechend - 97 Gleichung (25) basiert dabei auf den von Fernández de Guevara et al. (2007) ausgewiesenen Lerner-Koeffizienten (vgl. Tabelle 27 in Anhang A). 37 Dabei bestätigt die Klassifizierung der Banken hinsichtlich ihres Geschäftsmodells bzw. Banktypus (Investmentbank, Retailbank, Spezialbank, Universalbank) die Kausalzusammenhänge des RMP-Paradigmas: „... [B]anks with greater traditional deposit-andloan activity enjoy higher and increasing margins (especially in retail banks)“ (Fernández de Guevara et al. 2007, S. 36).

weite der Lerner-Koeffizienten im innereuropäischen Vergleich in 2008 (0,18) um über 38 % weiter aus als noch 1993 (0,13). Auch das relative Wettbewerbsniveau der Bankensysteme konnte signifikant bestätigt werden. Abbildung 6 visualisiert die beschriebene Entwicklung

112

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

der Wettbewerbssituation anhand der Untersuchung von Weill (2011).38

beschriebene Entwicklung der Wettbewerbssituation anhand der Untersuchung von Weill (2011). 38 A bbildung 6: L erner- K oeffizienten nach W eill (2011) 0,25

0,25

0,20

0,20

0,15

0,15

0,10

0,10

0,05

0,05

0,00 2002

2003 Deutschland

2004 Frankreich

2005

2006

Großbritannien

2007 Italien

0,00 2008 Spanien

Quelle: Weill (2011, S. 17), eigene Darstellung.

Abbildung 6: Lerner-Koeffizienten nach Weill (2011)

Eine Reihe weiterer, jüngerer Studien belegen im Zusammenhang mit unterschiedlichsten Fragestellungen sowohl die Höhe der Lerner-Koeffizienten als auch die Rangfolge der (mut-

Eine Reihe weiterer, jüngerer Studien belegen im Zusammenhang mit un-

maßlich) wettbewerbsintensivsten Länder. Exemplarisch stehen die Arbeiten von: terschiedlichsten Fragestellungen sowohl die Höhehierfür der Lerner-Koeffizienten als

Koetter/Vins (2008), Berger et al. (2009)6FKDHFNýLKiN(2008), Ayadi et Länder. al. (2009),ExemplaCarbó et auch die Rangfolge der (mutmaßlich) wettbewerbsintensivsten risch hierfür diezuArbeiten Koetteret/ Vins (2008), Berger al. (2009), al. (2009). Im stehen Gegensatz Fernándezvon: de Guevara al. (2005 und 2007) undetWeill (2011) Schaeck/Čihák (2008), Ayadi et al. (2009), Carbó et al. (2009). Im Gegensatz steht dabei jedoch die zeitliche Entwicklung der Preissetzungsspielräume nicht im Mittelzu Fernández de Guevara et al. (2005 und 2007) und Weill (2011) steht dabei punkt der Analyse. Durchweg werden nur ländereigene Durchschnittswerte über die jeweilijedoch die zeitliche Entwicklung der Preissetzungsspielräume nicht im Mittelgen Untersuchungszeiträume ermittelt. punkt der Analyse. Durchweg werden nur ländereigene Durchschnittswerte über die jeweiligen Untersuchungszeiträume ermittelt. Berger et al. (2009) verifizieren für über 8.000 Banken aus 23 Ländern die Interdependenz

Berger et al. (2009) verifizieren für über 8.000 Banken aus 23 Ländern die zwischen der Wettbewerbsintensität und der Stabilität eines Finanzsystems im Zeitraum Interdependenz zwischen der Wettbewerbsintensität und der Stabilität einesvon Fi1999 bis 2005. Die Autoren heben in diesem Zusammenhang die persistenten Niveauunternanzsystems im Zeitraum von 1999 bis 2005. Die Autoren heben in diesem Zusammenhang persistenten Niveauunterschiede von bis zu der 37 Finanzinstitute Prozentpunkschiede von bis zudie 37 Prozentpunkten in den Preissetzungsmöglichkeiten ten in den Preissetzungsmöglichkeiten der Finanzinstitute hervor (vgl. Berger et al. 2009, S. 109). Ayadi et al. (2009, S. 72) kommen im Rahmen einer weltweit 38 Die Ergebnisse der Arbeit von Weill (2011) sind vollständig in Tabelle 28 in Anhang A wiedergegeben. angelegten Performance- und Wettbewerbsanalyse eigens für die (west)europäi- 98 schen Bankensysteme zu dem Resultat: „... [T]he Lerner Index has increased from 1996 to 2003 and decreased from 2003 to 2006 in all countries“. Dabei stehen im Einklang mit Carbó et al. (2009, S. 121) italienische Kreditinstitute (mutmaßlich) im schwächsten, österreichische dagegen im intensivsten Konkur38 Die Ergebnisse der Arbeit von Weill (2011) sind vollständig in Tabelle 28 in Anhang A wiedergegeben.

weltweit angelegten Performance- und Wettbewerbsanalyse eigens für die (west)europäischen Bankensysteme zu dem Resultat: Ä« [T]he Lerner Index has increased from 1996 to 2003 DQGGHFUHDVHGIURPWRLQDOOFRXQWULHV³Dabei stehen im Einklang mit Carbó et al. (2009, S. 121) italienische Kreditinstitute (mutmaßlich) im schwächsten, österreichische da-

Kap. 6: Methoden der Wettbewerbsmessung

113

gegen im intensivsten Konkurrenzkampf zueinander. Nicht zuletzt sehen DXFK6FKDHFNýLKiN

renzkampf Nicht zuletzt sehen auch Schaeck/Čihák (2008, S. 14) bis (2008, S. 14)zueinander. bis 2005 Ä«DVOLJKWXSZDUGWUHQGIRUEDQNPDUNHWSRZHU³. 2005 „... a slight upward trend for bank market power“. 39 T abelle 4: L ernerK oeffizienten ausgewählter Studien Tabelle 4: Lerner-Koeffizienten ausgewählter Studien 39

Autor (Jahr)

DE

FR

ES

IT

UK

Ø EU

Weill (2011) [2002-2008]

0,08

0,17

0,19

0,17

0,16

0,16

Beck et al. (2011) [1994-2009]

0,08

0,09

0,14

0,15

0,12

²

Liu et al. (2010) [1997-2008]

0,08

0,14

0,18

0,15

0,16

0,11

Ayadi et al. (2009) [1996-2006]

0,33

²

0,25

0,35

²

0,27

Carbó et al. (2009) [1995-2001]

0,14

0,14

0,20

0,16

0,11

0,16

Fernández de Guevara et al. (2007) [1993-2000]

0,12

0,11

0,17

0,15

0,20

0,13

²

²

0,21

²

²

²

Koetter/Vins (2008) [1996-2006]

0,24

²

²

²

²

²

Fischer/Hempel (2005) [1993-2001]

0,17

²

²

²

²

²

Fernández de Guevara/Maudos (2007) [1986-2002]

Quelle: jeweilige Einzelstudien, eigene Darstellung.

Ungeachtet der offengelegten länderspezifischen Unterschiede überschreiten die Lerner-

Ungeachtet der offengelegten länderspezifischen Unterschiede überschreiten Koeffizienten (nahezu ausnahmslos) 25 %, respektive die korrespondierenden Mark-Ups 1,33 die Lerner-Koeffizienten (nahezu ausnahmslos) 25%, respektive die korrespondierenden Mark-Ups 1,33 nicht – in keinem Bankensystem und zu keinem Zeitpunkt (vgl. Tabelle 4). 40 Bei einem Wertebereich des Lerner-Indexes von 0 ≤ 𝐿𝐼u� < 1 indizieren die Befunde der bisherigen empirischen Literatur daher offensichtlich durchweg eine hohe bis mittlere Wettbewerbsintensität in allen europäischen Kreditwirtschaften. Mit Blick auf den empirischen Abriss in Ka39 Sämtliche Studien modellieren den Produktionsprozess der Banken unter Verwendung des dem Intermediationspitel 5 A. legen Studien auf Basis alternativer Messkonzepte wie Booneansatzes nach Sealey/Lindley (1977). Indikator oder der Panzar-Rosse-Statistik jedoch regelmäßig substantielle ak- 99 quisitorische Potenziale in den Bankenindustrien nahe. Einen möglichen Erklärungsansatz für diese empirische Diskrepanz liefert die nachfolgende, tiefere 39

Sämtliche Studien modellieren den Produktionsprozess der Banken unter Verwendung des Intermediationsansatzes nach Sealey / Lindley (1977). 40 Eine Ausnahme bildet hier die Arbeit von Ayadi et al. (2009), die für Deutschland (Ø 0,33) und Italien (Ø 0,35) leicht höhere Werte ermitteln. Gleichwohl ist anzumerken, dass im Gegensatz zu den anderen Studien nicht der Gesamtmarkt, sondern nur der nationale Sektor der Savings Banks untersucht wurde.

114

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

Analyse der methodischen Umsetzung des Lerner-Indexes in den diskutierten Studien. Fehlspezifikation des Lerner-Indexes in der empirischen Literatur „When we examine the prices of banking output, we note that the empirical estimation of separate prices or interest rates for loans and deposits is not without problems. Thus, for loans, the profit and loss account does not separate out the financial income associated with them, because it appears jointly with other financial products (fixed income investments, for example).“ Fernández de Guevara et al. (2005, S. 120)

Allen zuvor diskutierten Arbeiten, ebenso wie einer Vielzahl weiterer, außereuropäischer Studien ist das Operationalisierungsschema der Lerner-IndexKalkulation gemein. 41 Ausgehend von der Zielstellung, die Wettbewerbsverhältnisse im einlagenbasierten Kreditgeschäft zu evaluieren, wird der Produktionsprozess der Banken als Transformations- und Intermediationsleistung aufgefasst. Entsprechend dieses klassischen, auf Sealey / Lindley (1977) zurückgehenden Prozessverständnisses steht die Rolle als Finanzintermediär im Mittelpunkt des Geschäftsmodells der Banken (vgl. Exkurs 2). Zielführend wird so der sachlich relevante Markt des klassischen Kreditgeschäfts modelliert. Exkurs 2: Intermediations- versus Produktionsansatz Empirische Arbeiten zur Performancemessung in Kreditwirtschaften – Wettbewerbs- sowie Produktivitätsanalysen – nutzen unterschiedliche Ansätze zur Modellierung des Produktionsprozesses einer Bank. Begründet durch kontroverse Auffassungen über die Funktionen eines Kreditinstituts, existiert bislang keine geschlossene Theorie über die Frage, welche Inputfaktoren in den Leistungserstellungsprozess einfließen und welche Produkte / Dienstleistungen als Output bereitgestellt werden (vgl. Hartmann-Wendels et al. 2010, S. 60 und Müller 2009, S. 16). Im Wesentlichen konkurrieren im Schrifttum, neben dem Wertschöpfungs- und Nutzungskostenansatz 42, zwei Denkschulen: der Produktionsansatz 41 Zu den jüngeren Arbeiten zählen dabei Turk-Ariss (2010), Beck et al. (2011), Anzoategui et al. (2010) und Maudos / Solís (2011). 42 Der Wertschöpfungsansatz (Value-Added Approach), bspw. angewendet bei Berger / Humphrey (1992), wertet diejenigen Bankaktivitäten als Outputgüter, die eine hohe Wertschöpfung, respektive einen hohen Ertrag erbringen (Kredite, Termin- und Spareinlagen). Alle Faktoren, die diese Bedingung nicht erfüllen, werden als Input deklariert, so dass die Input-Output-Zuweisung gemeinhin als gegeben betrachtet wird (vgl. Müller 2009, S. 18). Der Nutzungskostenansatz (User-Cost Approach) bedient sich des Opportunitätskostenkonzepts. Aktiv- wie passivseitig werden jene Positionen als Output gewertet, deren finanzieller Ertrag bzw. Kosten die Opportunitätskosten über- bzw. unterschreiten. Die Zuordnung der Spargelder kann demnach in Abhängigkeit der Entwicklung der Kundenkonditionen und Geld- bzw. Kapitalmarktzinssätze variieren (vgl. Tröger 2003,

Kap. 6: Methoden der Wettbewerbsmessung

115

und allen voran der Intermediationsansatz. Beide grenzen sich grundlegend über die Klassifizierung der Spareinlagen als Input- bzw. Outputgut voneinander ab. 43 Produktionsansatz (Production Approach) Beim Produktionsansatz wird die Bank als reiner Dienstleister, als Anbieter standardisierter Finanzverträge (Konten) gesehen, der unter dem Einsatz von (realem) Kapital und Arbeit verschiedene Arten von Kredit- und Einlagenprodukten erstellt (vgl. Hartmann-Wendels et al. 2010, S. 60). Entsprechend dieser auf Benston (1965a), Benston (1965b) und Bell / Murphey (1968) zurückgehenden Sichtweise besitzen Depositen den Charakter eines Outputgutes, da an die Einlagenkonten eine Reihe an Serviceleistungen, Liquidität, Sicherheit sowie die Zahlungsmittelversorgung für die Kunden geknüpft ist (vgl. Kositzki 2004, S. 59). 44 Zur Quantifizierung des Outputniveaus dienen regelmäßig die Anzahl der Einlagen- und Kreditkonten verschiedener Fristigkeiten. Aber auch die Anzahl der Transaktionen pro Konto wird häufig zur Outputmessung herangezogen. 45 Entsprechend der Zuordnung der Einlagen auf die Outputseite gehen nur operative Aufwendungen für reale Ressourcen als Kostenfaktor ein, Zinsausgaben bleiben hingegen außen vor. Intermediationsansatz (Intermediation Approach) Der ursprünglich von Klein (1971) und anschließend vor allem von Sealey / Lindley (1977) entwickelte Intermediationsansatz begreift die Produktion einer Bank als Transformations- und Vermittlungsleistung. Der Intermediär nimmt gegen die Zahlung eines Entgeltes Einlagen verschiedener Kapitalgeber (private Haushalte, nicht monetäre und monetäre Unternehmen) an und reicht diese Finanzmittel gegen den Erhalt von Zinsen an Wirtschaftssubjekte mit Kapitalbedarf weiter. Neben dem Arbeits- bzw. Personalumfang sowie dem eingesetzten Sachkapital nehmen die Einlagen als das Potenzial der Kreditvergabe eine essentielle Stellung unter den Inputfaktoren ein. Die mit den Depositen verbundenen Serviceleistungen wie die sichere Aufbewahrung der Ersparnisse, die ScheckS. 86). Insbesondere der Nutzungskostenansatz findet aufgrund seiner erst zu ermittelnden Zuweisung der Input- und Outputgüter nur in Ausnahmefällen Anwendung – exemplarisch bei Fixler / Zieschang (1999). 43 Mitunter bleiben die Einlagen bei der Modellierung des Produktionsprozesses der Banken auch vollständig unberücksichtigt (vgl. Wutz 2000, S. 4). 44 So belegt Hancock (1985a und 1985b), dass für Sichteinlagen die Servicekomponente die als Faktorinputpreis zu definierende Zinskomponente übersteigt. Folglich wären Sichteinlagen im Einklang mit dem Produktionsansatz als Outputgut einzustufen. 45 Als weitere Output-Maße werden daneben vereinzelt die Anzahl der Kontoeröffnungen und -schließungen sowie die Zahl der (neuen) Kreditzusagen genutzt (vgl. Berger et al. 1997).

116

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

abwicklung, der Zahlungsverkehr, etc. werden dabei neben den Zinszahlungen als implizite Entlohnung für die Überlassung der Einlagen angesehen. Folglich fließen auch die Zinsausgaben in die Gesamtkosten der Produktion ein. Als Output werden das in Geldeinheiten gemessene Kreditvolumen und der Wertpapierbestand angesetzt. Für investmentlastige Banken ist der (klassische) Intermediationsansatz daher ungeeignet (Hartmann-Wendels et al. 2010, S. 61). Dass die Problematik der Input-Output-Definition einer Bank nicht allein theoretischer Natur ist, offenbart der empirische Vergleich. Wenngleich im Rahmen der Wettbewerbsmessung vor allem der Intermediationsansatz Anwendung findet, so kommen doch Untersuchungen auf Basis des Produktionsansatzes zu teilweise fundamental anderen Ergebnissen. Trägt die Art und Weise des angenommenen Produktionsprozesses jedoch in erheblichem Umfang zu einer Prädeterminierung nachgelagerter Performanceanalysen bei, ist diesem Sachverhalt bei der Interpretation der empirischen Ergebnisse umfänglich Rechnung zu 46 tragen. Kapitel 6 Methoden der Wettbewerbsmessung Methodisch bedenklich erscheint jedoch die daran anschließende Spezifikation des Lerner-Indexes. Zunächst Banken, inSpezifikation AnlehnungdesanLernerBerg / Methodisch bedenklich erscheint jedoch werden die darandie anschließende Kim (1994) durchweg als Anbieter eines aggregierten Produktes verstanden, apIndexes. Zunächst werden die Banken, in Anlehnung an Berg/Kim (1994) durchweg als Anproximiert über die Summe der Vermögensgegenstände – eben die (periodisierte) bieter eines aggregierten Produktes verstanden, approximiert über die Summe der VermöBilanzsumme. Bereits damit geht ein erster, wenngleich quantitativ begrenzter gensgegenstände – ebeneinher. die (periodisierte) Bereits damit geht einzu erster, wennGenauigkeitsverlust So wird Bilanzsumme. das eigentlich als Inputfaktor wertende gleich quantitativ begrenzter Genauigkeitsverlust So wird Im das eigentlich InputfakSachvermögen implizit den Outputgütern einher. zugeordnet. nächstenals Schritt erfolgt die Approximation des zur Berechnung des Lerner-Indexes notwendigen tor zu wertende Sachvermögen implizit den Outputgütern zugeordnet. Im nächsten Schritt Preisniveaus – wiederum unisono – über den Quotienten der Gesamterlöse (Total erfolgt die Approximation des zur Berechung des Lerner-Indexes notwendigen Preisniveaus – Revenues) zur Bilanzsumme (Total Assets) der Kreditinstitute. wiederum unisono – über den Quotienten der Gesamterlöse (Total Revenues) zur Bilanzsum-

gehen damit alle Geschäftsfelder, zinstragende wie zinsunabhänmeInhaltlich (Total Assets) der Kreditinstitute. gige Segmente, undifferenziert in die Berechnung der Lerner-Koeffizienten ein (vgl. Gleichung (31). 47 Inhaltlich gehen damit alle Geschäftsfelder, zinstragende wie zinsunabhängige Segmente, undifferenziert in die Berechung der Lerner-Koeffizienten ein (vgl. Gleichung (31). 47

‡Preisniveau

Gesamterträge ‡Bilanzsumme

Zinserträge  zinsunabhängige Erträge ‡Bilanzsumme

(31)

Während sich in der Bilanz definitionsgemäß nur bilanzwirksame Geschäftsvorfälle wider-

46 Exemplarisch fußen die Wettbewerbsmessungen von Maudos / Nagore (2005), Mauspiegeln, handelt es sich beim aggregierten (periodisierten) Ertrag einer Bank um eine Mischdos / Fernández de Guevara (2007), Koetter / Vins (2008) sowie Turk-Ariss (2010) auf dem position, in der sowohl der Erfolg bilanzwirksamer als auch bilanzneutraler Geschäfte erfasst Produktionsansatz. 47 Begründet wird diese2006, Verfahrensweise deraußerbilanziellen fehlenden Feingliedrigkeit wird (vgl. Werner/Padberg S. 65 ff.). Daszumeist Ergebnismit jener Geschäfte 48 der zugrunde gelegten Datenbasis. Diesbezüglich merken exemplarisch Fernández de geht über/ Maudos den Provisionsüberschuss, Handelsergebnis oder to sonstigen Guevara (2007, S. 279) an:das „... [I]t is not possible estimatebetrieblichen the averageÜberprice or interest rate for loans“. schüsse unmittelbar in die Gesamteinnahmen ein, ohne dass eine korrespondierende Bilanz-

position existiert. 49 Die Bestandsgröße im Nenner der Gleichung (31) bezieht sich demnach nicht auf die identischen Geschäftsfelder wie die Erfolgsgröße im Zähler.

Kap. 6: Methoden der Wettbewerbsmessung

117

Während sich in der Bilanz definitionsgemäß nur bilanzwirksame Geschäftsvorfälle widerspiegeln, handelt es sich beim aggregierten (periodisierten) Ertrag einer Bank um eine Mischposition, in der sowohl der Erfolg bilanzwirksamer als auch bilanzneutraler Geschäfte erfasst wird (vgl. Werner / Padberg 2006, S. 65 ff.). Das Ergebnis jener außerbilanziellen Geschäfte 48 geht über den Provisionsüberschuss, das Handelsergebnis oder sonstigen betrieblichen Überschüssen unmittelbar in die Gesamteinnahmen ein, ohne dass eine korrespondierende Bilanzposition existiert. 49 Die Bestandsgröße im Nenner der Gleichung (31) bezieht sich demnach nicht auf die identischen Geschäftsfelder wie die Erfolgsgröße im Zähler. Die Gefahr eines substantiell fehlspezifisierten Preisniveaus bzw. Lerner-Indexes erwächst gleichwohl vor allem aus der Tatsache (sachlich) unterschiedlicher Finanzprodukte. Während das klassische einlagenbasierte Kreditgeschäft unverändert lokal bzw. regional geprägt ist, überschreiten provisionslastige Geschäftsfelder häufig die nationalen Grenzen (vgl. Kapitel 2 B. I.). Folglich gibt es nicht ‚den‘ einen Markt, sondern vielfältige Marktsegmente und entsprechend heterogene Wettbewerbsverhältnisse. Wird das Preisniveau jedoch gemäß Gleichung (31) über die bilanzsummengewichteten Gesamteinnahmen modelliert, liefert die nachgelagerte Kalkulation des Lerner-Indexes nur eine Aussage über den allgemeinen, durchschnittlichen, geschäftsbereichsübergreifenden Konkurrenzdruck, dem die Banken ausgesetzt sind. Eine pauschale Übertragbarkeit auf einzelne Finanzprodukte ist nicht möglich. Die Belastbarkeit der empirischen Ergebnisse geht in der Konsequenz nicht über eine erste, grobe Annäherung an das wahre Wettbewerbsniveau hinaus. Diese Problematik zieht sich wie ein roter Faden durch die bisherige bankwissenschaftliche Empirie. Um vor diesem Hintergrund die Wettbewerbsmessung im einlagenbasierten Kreditgeschäft, den angewendeten Intermediationsansatz sowie die Modellierung des Lerner-Indexes auf ein inhaltlich-konsistentes und formal-geschlossenes Fundament zu stellen, liegt der Schwerpunkt des folgenden Kapitels auf der Spezifikation eines adjustierten, auf das zinstragende Geschäft zugeschnittenen Lerner-Indexes. Darauf aufbauend werden einzelne Bereiche (Unternehmenssektor, private Haushalte) des klassischen Kreditgeschäfts einer Wettbewerbsanalyse unterzogen und vorab die quantitative Verzerrungswirkung der in der Literatur gängigen Lerner-Index-Berechnung untersucht. Somit steht insbesondere die 48 Zu den bilanzunwirksamen Geschäften bzw. Finanzdienstleistungen ist vor allem das Investmentgeschäft zurechnen, mithin die Anlageberatung, die Vermögensverwaltung, der Kommissions- bzw. Effektenhandel sowie weitere (Eventual-)Verpflichtungen, beispielsweise aus der Übernahme von Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen oder auch aus unwiderruflichen Kreditzusagen (vgl. Becker / Peppmeier 2011, S. 468f.). 49 Außerbilanzielle Ertragspositionen gewinnen, insbesondere bei Großbanken, zunehmend an Bedeutung (vgl. Kapitel 7 B. II.). Entsprechend hoch ist die potenzielle Verzerrungsgefahr.

118

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

Frage im Fokus, in welchem Umfang eine unpräzise bzw. unzureichende Abgrenzung des relevanten Marktes zu einer Über- oder Unterzeichnung des ‚wahren‘ Konkurrenzdruckes beiträgt.

Kap. 7: Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

119

Kapitel 7

Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich Nachdem im vorangegangenen Kapital die Deskription und Selektion alternativer Messverfahren abgeschlossen und mit dem Lerner-Index eine adäquate Analysemethodik verifiziert werden konnte, schließt sich nun die empirische Umsetzung selbst an. Eingang in den innereuropäischen Vergleich finden die Länder der EU-12 sowie Großbritannien. 1 Gleichwohl fokussiert die Querschnittsanalyse vor allem auf eine Gegenüberstellung der großen europäischen Kreditwirtschaften: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien. Um hierfür neben den in Kapitel 6 C. II. diskutierten Studien eine möglichst breite, solide Vergleichsbasis zu schaffen und zugleich eine zielgerichtete Abgrenzung des relevanten Marktes zu erreichen, liegen der empirischen Untersuchung zwei alternative Datensätze zugrunde: zum einen die Bank Profitability Statistics der OECD und zum anderen ein eigens auf Basis der EWU-Zinsstatistik in Kombination mit den nationalen Zinsstatistiken erhobener Datensatz. 2

A. Wettbewerbsanalyse auf Basis der Bank Profitability Statistics I. Wesentliche Charakteristika und Bewertung der Datenbasis Einführende Informationen und grundlegende Merkmale 3 Basis des ersten empirischen Analyseabschnittes bildet die jährlich von der OECD publizierte Statistik ‚Bank Profitability – Financial Statements of Banks‘. Diese enthält (in aggregierter Form) Informationen zu allen Bankenmärkten der OECD-Mitgliedsstaaten und ist nach entsprechender Lizenzierung sowohl in 1 Obwohl das Eurowährungsgebiet derzeit 17 Länder umfasst, werden unter der Prämisse hinreichend langer Zeitreihen nur die elf Gründungsländer des Euroraums (Belgien (BE), Deutschland (DE), Finnland (FI), Frankreich (FR), Irland (IE), Italien (IT), Luxemburg (LU), Niederlande (NL), Österreich (AT), Portugal (PT), Spanien (ES)) sowie das 2001 beigetretene Griechenland (GR) in die Analyse einbezogen. Zudem wird mit dem Vereinigten Königreich ein weiteres Land betrachtet, welches nicht Mitglied der Währungsgemeinschaft ist, jedoch regelmäßig als Vorbild benannt wird. Der im Folgenden wiederholt genutzte Terminus des innereuropäischen Vergleichs bezieht sich daher auf die voranstehend genannten Bankenmärkte. 2 Bestandteile der Ausführungen in diesem Kapitel sind als Vorabfassung erschienen unter Gischer / Richter (2011). 3 Die nachfolgende Vorstellung und qualitative wie quantitative Beurteilung des Datenmaterials erfolgt in Anlehnung an Kästner (2008, S. 95ff.).

120

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

schriftlicher als auch elektronischer Ausgabe erhältlich. 4 Die Daten nationaler Statistiken werden hierbei re-klassifiziert, gebündelt und in einem standardisierten Rahmenwerk veröffentlicht. Obwohl die Erfassung sämtlicher Angaben kontinuierlich erfolgt, schreitet das Einlesen der Daten nur mit einer Verzögerung von zwei bis drei Jahren voran. Weitestgehend in die Datenbank implementiert sind die bankspezifischen Informationen seit Beginn der 1990er Jahre, teilweise reichen die Aufzeichnungen sogar bis in das Jahr 1979 zurück. Die Datenbank umfasst die aggregierten Jahresabschlussdaten aller Banken der einzelnen OECD-Mitgliedsstaaten. Neben der Gewinn- und Verlustrechnung sowie den Bilanzen werden ferner weiterführende Informationen zur Anzahl der einbezogenen Banken, deren Zweigstellen bzw. Filialen sowie dem Umfang der Belegschaft ausgewiesen. Neben der alleinigen Betrachtung aller in einer Kreditwirtschaft agierenden Finanzinstitute ist zudem die Eingrenzung hinsichtlich einzelner Bankensektoren möglich. So sind auf nationaler Ebene, wenngleich nicht für alle Länder in vollem Umfang, die Gruppierungen ‚All Banks, Commercial Banks, Large Commercial Banks, Co-operative Banks, Savings Banks und Foreign Commercial Banks‘ separat abrufbar. Güte und Repräsentativität des Datensatzes Da die Aussagekraft empirischer Ergebnisse fundamental von der Qualität des verwendeten Datenfundaments abhängt, bedarf es der Beurteilung seiner Güte. Zunächst ist festzuhalten, dass das voranstehend diskutierte Klassifizierungsschema auf Sektorenebene zwar zweckmäßig im Sinne der Strukturierung und Übersichtlichkeit der Datenbank erscheint, implizit jedoch für die einzelnen Bankensektoren ein homogenes Geschäftsmodell (über die Länder hinweg) unterstellt, welches in der Realität, insbesondere für die Kategorie Savings Banks, lediglich ansatzweise gegeben ist. 5 Zudem erschwert wird die Vergleichbarkeit der dokumentierten Jahresabschlüsse durch die zum Teil erheblichen Unterschiede in den Rechnungslegungsstandards der Länder. 6 In einem zweiten Schritt wird die Qualität, respektive die Repräsentativität des Datensets anhand eines exemplarischen Vergleichs mit der EZB-Datenbank beurteilt. Diese wird bewusst als Referenzmaßstab herangezogen, da die in Ver4 Anspruch der Bank Profitability Statistics ist es, nur diejenigen Institute zu erfassen, die Finanzdienstleistungen im engeren Sinne erbringen: „... all institutions which conduct ordinary banking business, namely institutions which primarily take deposits from the public and provide finance for a wide range of purposes“ (OECD 2007, S. 7). Gleichwohl folgt die Erfassung der monetären Unternehmen den jeweiligen nationalen Legaldefinitionen einer ‚Bank‘ bzw. eines ‚Kreditinstitutes‘ – in Deutschland entsprechend § 1 Abs. 1 Satz 1 KWG. 5 Vgl. Fn. 13 auf Seite 39. 6 Vgl. OECD (2008, S. 7).

In einem zweiten Schritt wird die Qualität, respektive die Repräsentativität des Datensets anhand eines exemplarischen Vergleichs mit der EZB-Datenbank beurteilt. Diese wird bewusst als Referenzmaßstab herangezogen, da die in Verbindung mit Abschnitt B erstellte Datenbasis

7: Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich die Anzahl 121 größtenteils Kap. der Struktur der EWU-Zinsstatistik folgt. Tabelle 5 stellt dahingehend der in beiden erfassten Finanzinstitute ihr relatives zueinander bindung mitDatenbanken Abschnitt B. erstellte Datenbasissowie größtenteils der Verhältnis Struktur der EWU-

Zinsstatistik folgt. Tabelle 5 stellt dahingehend die Anzahl der in beiden Datendar. banken erfassten Finanzinstitute sowie ihr relatives Verhältnis zueinander dar.

T abelle 5: 5: A bgleich der der E Z Bund und O E COECD-Datenbasis D-Datenbasis anhand der Bankenanzahl Tabelle Abgleich EZBanhand der Bankenanzahl Anzahl der Banken 1997 Land AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK Gesamt

OECD 995 134 3.225 307 366 1.288 35 52 916 215 169 44 41 7.787

EZB 928 131 3.420 416 348 1.258 55 71 909 215 648 238 537 9.174

Anzahl der Banken 2009 % Verhältnis OECD/EZB 107% 102% 94% 74% 105% 102% 64% 73% 101% 100% 26% 18% 8% 85%

OECD 867 48 1.774 280 318 325 19 41 768 152 93 41 23 4.749

EZB 790 104 1.948 352 352 712 66 49 801 147 295 166 389 6.171

% Verhältnis OECD/EZB 110% 46% 91% 80% 90% 46% 29% 84% 96% 103% 32% 25% 6% 77%

Quelle: EZB und OECD, eigene Darstellung.

Die Gegenüberstellung lässt erkennen, dass in die Bank Profitability StatisVgl.mit Fn. 13 auf Seite 18. rückläufigen Tendenz, ca. 85% des Bankenbestandes der tics, einer leicht 5 7 Vgl. OECD (2008,eingehen. S. 7). EWU-Statistik Gleichwohl weichen die nationalen Abdeckungsquo- 107 - Durchschnittswert ab. Während sich ten mitunter sehr ausgeprägt von diesem für Großbritannien, Portugal und die Niederlande durchweg nur eine spärliche Annäherung an die Referenzgrößen der EZB ergibt, zählt die OECD-Datenbank für Österreich und Luxemburg mehr Banken als die europäische Notenbank. 4

Ursächlich für diese Diskrepanzen sind mehrere, allgemeine und länderspezifische, Faktoren. Allen voran kommen die unterschiedlichen Kriterien zur Abgrenzung eines Finanzdienstleistungsinstituts im Weiteren und eines Kreditinstitutes im engeren Sinne zum Tragen. Obwohl beide Institutionen, EZB wie OECD, den funktionalen Aspekt 8 einer Bank in den Vordergrund stellen, 7

Anzumerken ist, dass es im Jahr 2009 in Irland (+ 449) und Spanien (+ 119) zu einer Re-Klassifikation von kreditinstitutähnlichen Unternehmen zu Banken gekommen ist. Um ein unverzerrtes Bild zu zeichnen, wurden die ausgewiesenen Werte jeweils um diese rein definitorischen Neugründungen bereinigt. Vgl. EZB (2010a, S. 15) für eine ausführliche Beschreibung der Re-Klassifikationsmethode. Zudem wurden die 2009er Daten für Großbritannien, Österreich und Luxemburg noch nicht in die OECD-Statistik eingelesen, so dass für diese Länder die Jahresendwerte aus 2008 abgebildet sind. 8 Die EZB definiert ein Kreditinstitut (hinsichtlich seiner Funktion) in Anlehnung an das EU-Recht als ein Unternehmen, „... dessen Tätigkeit darin besteht, Einlagen oder andere rückzahlbare Gelder des Publikums entgegenzunehmen und Kredite für eigene Rechnung zu gewähren“ (Art. 1 – 1 Erste Richtlinie 77/780/EWG des Rates zur

122

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

nehmen aufsichtsrechtliche Merkmale bei der EZB einen wesentlich stärkeren Stellenwert ein als bei der OECD. Überdies liegt der Bank Profitability Statistics stets die jeweilige nationale rechtliche Abgrenzung des Unternehmenstyps ‚Bank‘ zugrunde, während sich die EZB auf eine einheitliche Klassifikation bezieht. 9 Ein weiterer formaler Abweichungsgrund ist in den unterschiedlichen Länderzuordnungen einzelner Banken zu sehen. Gemäß EZB zählt ein Kreditinstitut zu jenem Mitgliedsstaat, dessen nationalen Rechtsvorschriften es unterliegt. Da die Zuweisung demzufolge expressis verbis an den Ort des eingetragenen Unternehmenssitzes geknüpft ist, gehen auch Tochtergesellschaften ausländischer Institute in die (nationalen) EZB-Erhebungen ein. 10 Dagegen bildet die OECDStatistik explizit sämtlich Universalbanken „... with the exception of the legally dependent branches of foreign banks“ ab (OECD 2007, S. 57). Entsprechende Rückwirkungen ergeben sich auf die Anzahl der einbezogenen Banken. Maßgeblich ist ferner das von Seiten der europäischen Notenbank vorgesehene Verfahren zur Auswahl der berichtspflichtigen Institute. So besteht auf nationaler Ebene der Ermessensspielraum zwischen einer Voll- und einer Teilerhebung auf Basis einer repräsentativen Stichprobe (vgl. Deutsche Bundesbank 2004, S. 54). Obwohl grundsätzlich alle Banken dem potenziellen Berichtskreis angehören, werden kleinere Institute in Anbetracht des erheblichen Erfassungsaufwandes seltener mit der Meldepflicht belastet. Tabelle 6 rekurriert alternativ auf die im Aggregat erfasste Summe an Vermögensgegenständen, mithin die Bilanzsumme. Es offenbart sich eine wertmäßig insgesamt, aber auch bezogen auf die einzelnen Länder, deutlich stärkere Annäherung der OECD-Erhebungen an die Referenzwerte der europäischen Notenbank. So bewegt sich die Schnittmenge beider Größen sowohl 1997 als auch in 2009 länderunabhängig in der Nähe von 100%. Für einige Bankensysteme ist bisweilen, insbesondere für die Niederlande und Irland, sogar eine Überdeckung zu verzeichnen. Die Diskrepanz zwischen den Abdeckungsquoten beider Gütekriterien legt den Schluss nahe, dass das verfügbare Datenmaterial der OECD nicht zuletzt auch aufgrund der angesprochenen Erhebungskosten zugunsten großer Banken verschoben ist. Insgesamt lassen beide Statistiken, insbesondere hinsichtlich der abgedeckten Bilanzsumme, eine weitgehende Kongruenz erkennen. Entsprechend stehen die nachfolgenden qualitativen und quantitativen empirischen Analyseschritte auf einem soliden Fundament.

Koordinierung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften über die Aufnahme und Ausübung der Tätigkeit der Kreditinstitute). In ähnlicher Weise sieht auch die OECD eine monetäre Unternehmung als Bank an, sobald diese „... primarily takes deposits from the public and provides finance for a wide range of purposes“ (OECD 2007, S. 7). 9 Die OECD (2007, S. 8) führt hierzu aus: „... [B]anking groups may vary in their composition and definition across the reporting countries“. 10 Vgl. Art. 2 – 1 der Verordnung (EG) Nr. 25/2009 der EZB.

einer repräsentativen Stichprobe (vgl. Deutsche Bundesbank 2004, S. 54). Obwohl grundsätzlich alle Banken dem potenziellen Berichtskreis angehören, werden kleinere Institute in Anbetracht des erheblichen Erfassungsaufwandes seltener mit der Meldepflicht belastet.

Kap. 7: Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

123

10 TTabelle abelle 6:6:A bgleich derder E Z EZBB- undund O E COECD-Datenbasis D-Datenbasis anhand der Bilanzsumme Abgleich anhand der Bilanzsumme 11

Bilanzsumme 1997 0UG¼ Land AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK Gesamt

OECD 428 743 3.838 785 120 3.384 64 125 1.469 504 883 176 1.114 12.519

EZB 412 663 4.790 881 105 3.190 141 185 1.607 554 769 189 ± 13.485

Bilanzsumme 2009 % Verhältnis OECD/EZB 104% 112% 80% 89% 114% 106% 45% 68% 91% 91% 115% 93% ± 93%

OECD 1.028 1.175 6.286 3.109 377 6.827 430 1.481 3.451 955 2.841 450 6.061 29.633

EZB 1.037 1.156 7.424 3.433 388 7.155 490 1.324 3.692 797 2.217 520 ± 28.410

% Verhältnis OECD/EZB 99% 102% 85% 91% 97% 95% 88% 112% 93% 120% 128% 87% ± 104%

Quelle: EZB und OECD, eigene Darstellung.

Tabelle 6 rekurriert alternativ auf die im Aggregat erfasste Summe an Vermögensgegenständen, mithin die Bilanzsumme. Es offenbart sich eine wertmäßig insgesamt, aber auch bezogen

II. Einzelaspekte und Deskription der Schätzungen

auf die einzelnen Länder, deutlich stärkere Annäherung der OECD-Erhebungen an die Refe12 sich die Schnittmenge beider Größen sorenzwerte der europäischen Notenbank.Größen So bewegt Charakterisierung spezifischer

wohl 1997 als auch in 2009 länderunabhängig in der Nähe von 100 %. Für einige Bankensys-

Da für den weiteren Gang der Wettbewerbsanalyse neben den bereits skizziertemeauch ist bisweilen, insbesondere die Niederlande und Irland, sogar eine Überdeckung die zu ten eine Reihe weiterer für Größen von Interesse ist, bedürfen insbesondere verzeichnen. Die Diskrepanz zwischen den Abdeckungsquoten beider Gütekriterien legt den in die Berechnung des Lerner-Indexes eingehenden Bilanzpositionen der OECDStatistik einer genaueren Charakterisierung. voran dem klasSchluss nahe, dass das verfügbare Datenmaterial derAllen OECD nicht umfassen zuletzt auchdie aufgrund der sischen Intermediationsgeschäft zuzurechnenden Zinseinnahmen im Allgemeiangesprochenen Erhebungskosten zugunsten großer Banken verschoben ist. Insgesamt lassen nen die Einnahmen aus den zinstragenden Geschäftsbereichen einer Bank, d. h. beide Statistiken, insbesondere hinsichtlich der abgedeckten Bilanzsumme, eine weitgehende Zinszahlungen sowie angebundene Entgelte aus dem traditionellen KreditgeKongruenz erkennen. Entsprechend die nachfolgenden qualitativen und quantitativen schäft, Zinseinnahmen aus demstehen Interbankbzw. Geldmarktgeschäft, Rückflüsse aus gehaltenen Wertpapieren und Erträge aus gehaltenen Unternehmensanteilen empirischen Analyseschritte auf einem soliden Fundament. bzw. Beteiligungen. 10 Abbildung 7 illustriert die relativen Anteile der Positionen der zinstragenTabelle 6 bildet jeweils die Jahresdurchschnittswerte ab: für Großbritannien, Österreich und Luxemburg denwiederum Aktiva ausgewählte Länder in den Jahren 1997 und 2009. 13 Obwohl auf für Grundlage des Jahres 2008. der Anteil der Forderungen an Nichtbanken - 109 - im Ländervergleich um bis zu 27 Prozentpunkte schwankt, bilden die an Unternehmen sowie private Haushalte

11 Tabelle 6 bildet jeweils die Jahresdurchschnittswerte ab: für Großbritannien, Österreich und Luxemburg wiederum auf Grundlage des Jahres 2008. 12 Die nachfolgenden Ausführungen basieren auf den Angaben der OECD (2007, S. 11f.). 13 Tabelle 29 und Tabelle 30 (Anhang B) geben die relativen Anteile der Positionen der zinstragenden Aktiva im vollständigen Länder- und Zeitvergleich wieder. Indes wurden aufgrund nicht verfügbarer Daten für die Niederlande, Luxemburg und das Vereinigte Königreich wiederholt die Jahresendwerte aus 2008 herangezogen.

schäft, Zinseinnahmen aus dem Interbank- bzw. Geldmarktgeschäft, Rückflüsse aus gehaltenen Wertpapieren und Erträge aus gehaltenen Unternehmensanteilen bzw. Beteiligungen.

Teil 3: A124 bbildung 7: Relative A nteile derEmpirische Positionen Performanceanalyse der zinstragenden A ktiva 100% 80% 60% 40% 20% 0% 1997

2009

Deutschland

1997

2009

Frankreich

Kredite (HH. & UN.)

1997

2009

Großbritannien

Zentralbankguthaben

1997

2009

Italien

Interbankenguthaben

1997

2009

Spanien gehalt. Wertpapiere

Abbildung 7: Relative Anteile der Positionen der zinstragenden Aktiva Abbildung 7 illustriert die relativen Anteile der Positionen der zinstragenden Aktiva für ausgewählte Länder in denmit Jahren 1997 40% und 2009. Obwohl der Anteil der Forderungen vergebenen Kredite minimal und12maximal 67 % dennoch durchweg an die

mit Abstand Portefeuille derschwankt, Banken.bilden die an UnterNichtbanken imbedeutendste LändervergleichGröße um bisim zu 27 Prozentpunkte

Äquivalent zu den Zinseinnahmen stellen die Zinsausgaben die wesentlichen Refinanzierungskosten einer Bank dar. Diese beinhalten die geleisteten Zinszah11 Die nachfolgenden Ausführungen basieren aufaus den Angaben der OECD (2007, S. 11f.).Interbank- sowie lungen für überlassene Einlagen dem Zentralbank-, dem 12 Tabelle 29 und Tabelle 30 (Anhang B) geben die relativen Anteile der Positionen der zinstragenden Aktiva dem Privat- und Firmenkundengeschäft. Hinzu kommen Zinszahlungen verim vollständigen Länderund Zeitvergleich wieder. Indes wurden aufgrund nicht verfügbarer Datenfür für die Niederlande, Luxemburg und dassowie Vereinigte Königreich wiederholt14die aus Aktivseite 2008 heranbriefte Verbindlichkeiten etwaige Gebühren. InJahresendwerte Analogie zur gezogen. veranschaulicht Abbildung 8 die relativen Positionen der zinstragenden Passiva. 110 Wiederum wird die herausgehobene -Stellung privater und unternehmensspezifischer Einlagen für die Refinanzierung der Banken offenbar. Mit minimal 34 % und maximal 64 % bewegt sich zudem der Anteil der Depositen europaweit in einem vergleichbaren Intervall wie ihre ertragswirksamen Pendants der Aktivseite. 15 14 Die OECD weist die Zinseinnahmen bzw. Zinsausgaben unter den Positionen ‚interest income‘ bzw. ‚interest expenses‘ aus. Im Einklang mit den Definitionen der Zinseinnahmen bzw. Zinsausgaben zählen zu den zinstragenden Aktiva die Bilanzpositionen: Forderungen gegenüber der Zentralbank (‚cash and balance with central bank‘), Forderungen gegenüber Kreditinstituten (‚interbank deposits‘), Forderungen gegenüber privaten Haushalten und Unternehmen (‚loans‘) sowie die gehaltenen Wertpapiere (‚securities‘). Die zinstragenden Passiva umfassen: die Verbindlichkeiten gegenüber der Zentralbank (‚borrowings from central bank‘), Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (‚interbank deposits‘), Verbindlichkeiten gegenüber privaten Haushalten (‚customer deposits‘) sowie ausgegebene Wertpapiere (‚bonds‘). 15 Tabelle 31 und Tabelle 32 (Anhang B) geben die relativen Anteile der Positionen der zinstragenden Passiva im vollständigen Länder- und Zeitvergleich wieder. Indes wurden aufgrund nicht verfügbarer Daten für die Niederlande, Luxemburg und das Vereinigte Königreich wiederholt die Jahresendwerte aus 2008 herangezogen.

und maximal 64 % bewegt sich zudem der Anteil der Depositen europaweit in einem vergleichbaren Intervall wie ihre ertragswirksamen Pendants der Aktivseite.14

A bbildung 8:Kap. Relative A nteile der Positionen der Passiva 7: Wettbewerbsverhältnisse im zinstragenden innereuropäischen Vergleich

125

100% 80% 60% 40% 20% 0% 1997

2009

Deutschland

1997

2009

Frankreich

Einlagen (HH. & UN.)

1997

2009

Großbritannien

Zentralbankeinlagen

1997

2009

Italien

Interbankeneinlagen

1997

2009

Spanien

ausgeg. Wertpapiere

Abbildung 8: Relative Anteile der Positionen der zinstragenden Passiva 13

Die OECD weist die Zinseinnahmen bzw. Zinsausgaben XQWHUGHQ3RVLWLRQHQÃLQWHUHVWLQFRPH¶E]ZÃLQWHUHVW H[SHQVHV¶DXV,P(LQNODQJPLWGHQ'HILQLWLRQHQGHUZinseinnahmen bzw. Zinsausgaben zählen zu den zinsWUDJHQGHQ $NWLYD GLH %LODQ]SRVLWLRQHQ )RUGHUXQJHQ JHJHQEHU GHU =HQWUDOEDQN ÃFDVK DQG EDODQFH ZLth Sämtliche übrigen Erfolgskomponenten erfasst die Bank Profitability StaFHQWUDOEDQN¶ )RUGHUXQJHQJHJHQEHU.UHGLWLQVWLWXWHQ ÃLQWHUEDQNGHSRVLWV¶ )RUGHUXQJHQJHJHQEHUSULYaWHQ+DXVKDOWHQXQG8QWHUQHKPHQ ÃORDQV¶ VRZLHGLHJHKDOWHQHQ:HUWSDSLHUH ÃVHFXULWLHV¶ 'LH]LQVWUDJHntistics unter der Position ‚net non interest income‘. Es handelt sich folglich den Passiva umfassen: die Verbindlichkeiten JHJHQEHUGHU=HQWUDOEDQN ÃERUURZLQJVIURPFHQWUDOEDQN¶¶  um9HUELQGOLFKNHLWHQ eine (Netto-)Mischposition, welche neben dem Provisionsüberschuss ebenso JHJHQEHU .UHGLWLQVWLWXWHQ ÃLQWHUEDQN GHSRVLWV¶  9HUELQGOLFKNHLWHQ JHJHQEHU SULYDWHQ +DXVKDOWHQ ÃFXVWRPHUGHSRVLWV¶ VRZLHDXVJHJHEHQH:HUWSDSLHUH ÃERQGV¶  das Handelsergebnis der Banken sowie sonstige betriebliche Erträge umspannt. 14 Tabelle 31 und Tabelle 32 (Anhang B) geben die relativen Anteile der Positionen der zinstragenden Passiva Der Provisionsüberschuss als bedeutendste Größe wiederum umfasst neben den im vollständigen Länder- und Zeitvergleich wieder. Indes wurden aufgrund nicht verfügbarer Daten für die Niederlande, Luxemburg und das Vereinigte Königreich wiederholt Filialgeschäft die Jahresendwerte (Zahlungsveraus 2008 heranErträgen und Aufwendungen aus dem klassischen gezogen.

kehrsabwicklung, Vermögensverwaltung) ebenso Teile des Investmentbanking 16 (Emissionsgeschäft, Wertpapier- und- 111 Depotgeschäft).

Quantitativ gewinnen diese zinsunabhängigen Ertragsquellen in der jüngeren Zeit erkennbar an Bedeutung (vgl. Abbildung 9). Ihr Anteil an den Gesamteinnahmen hat sich allein unter den fünf größten europäischen Bankensystemen zwischen 1997 und 2007 nahezu verdoppelt. 17 Über alle 13 Länder hinweg ist ein ähnliches Bild, wenngleich auf geringerem Niveau, zu verzeichnen (+ 52 %). 18 Mit einem beinahe dreimal bzw. zweimal so hohen Überschuss im zinsunabhängigen Geschäft in 2007 heben sich das französische und britische Bankengewerbe nochmals deutlich nach oben vom allgemeinen Trend ab. Erst mit Einsetzen der internationalen Finanzkrise in 2007/2008 sinken die (absoluten) Erträge aus dem provisionslastigen Bereich und mit ihnen die Relation zugunsten des zinstragenden Geschäfts. 16 Das Handelsergebnis kann grundsätzlich in die Bereiche Devisen- und Metallhandel, Effektenhandel sowie dem Handel sonstiger Finanzgeschäfte untergliedert werden. 17 Um Fehlinterpretationen zu vermeiden, wurde die Finanzkrise (ab 2008) als Strukturbruch in den Daten aufgefasst und in der Folge wiederum das Jahr 2007 als Benchmark gewählt. 18 Die zeitliche Entwicklung des Verhältnisses der Ertragsquellen ist in Tabelle 33 (Anhang B) für das gesamte Ländersample wiedergegeben.

(Emissionsgeschäft, Wertpapier- und Depotgeschäft).15

A bbildung 9: V erhältnis der E rtragsquellen: Überschüsse aus dem zinsunabhängigen

126

Teil 3: Empirische Performanceanalyse Geschäft zum Z insüberschuss

3,0

3,0

2,5

2,5

2,0

2,0

1,5

1,5

1,0

1,0

0,5

0,5

0,0 1997

1998

1999

2000

Deutschland

2001

2002

Frankreich

2003

2004

2005

Großbritannien

2006 Italien

2007

2008

0,0 2009

Spanien

Abbildung 9: Verhältnis der Ertragsquellen: Überschüsse

aus dem zinsunabhängigen zum Zinsüberschuss Quantitativ gewinnen diese zinsunabhängigenGeschäft Ertragsquellen in der jüngeren Zeit erkennbar an Bedeutung (vgl. Abbildung 9). Ihr Anteil an den Gesamteinnahmen hat sich allein unter den fünf größten europäischen Bankensystemen zwischen 1997 verstärkt und 2007 nahezu verdopOffensichtlich wird die Höhe der Gesamteinnahmen durch jene Erfolgskomponenten getrieben, ihren direkten in derNiveau, Bilanz pelt.16 Über alle 13 Länder hinwegdie ist ein ähnliches Bild,Niederschlag wenngleich aufnicht geringerem finden. Verändert diebeinahe Struktur der bzw. Ertragsquellen im Zeitablauf Mit einem dreimal zweimal so hohen Überschusssubim zu verzeichnen (+ 52sich %).17jedoch stantiell, wandelt sich auch die Bedeutung der den Erlösen zugrundeliegenden sachlich wie räumlich abzugrenzenden Marktsegmenten. In Hinblick auf die in15 der wissenschaftlichen Literatur gängige Verfahrensweise der Lerner-IndexDas Handelsergebnis kann grundsätzlich in die Bereiche Devisen- und Metallhandel, Effektenhandel sowie 19 Spezifikation wächst somit unmittelbar die Gefahr, durch eine unspezifische dem Handel sonstiger Finanzgeschäfte untergliedert werden. 16 Kalkulation des Preisniveaus die wahre Wettbewerbsqualität im einlagenbasierUm Fehlinterpretationen zu vermeiden, wurden die Finanzkrise (ab 2008) als Strukturbruch in den Daten aufgefasst und in der Folge wiederum abzubilden. das Jahr 2007 als Benchmark gewählt. ten Kreditgeschäft inadäquat 17 Die zeitliche Entwicklung des Verhältnisses der Ertragsquellen ist in Tabelle 33 (Anhang B) für das gesamte Ländersample wiedergegeben.

- 112 Methodische Grundlagen und Verfahrensspezifikation

Im Einklang mit der überwiegenden Mehrzahl 20 der empirischen Arbeiten in diesem Feld bildet der von Sealey / Lindley (1977) entwickelte Intermediationsansatz das produktionsspezifische Grundverständnis aller nachfolgenden LernerIndex-Kalkulationen. Diese traditionelle Prozessauffassung ist nicht nur theoretisch wohl fundiert, sondern liefert auch in Relation zu anderen Ansätzen die höchste Erklärungskraft bei der Definition der bankspezifischen Produktionsfunktionen (vgl. Varmaz 2006, S. 209 ff.). Entsprechend wird eine Bank als ein Unternehmen definiert, welches mithilfe der Inputfaktoren physisches Kapital, menschlicher Arbeit und Finanzkapital Kredite produziert (vgl. Exkurs 2). 19

Vgl. hierzu ausführlicher Kapitel 6 C. II. Vgl. die im Rahmen von Kapitel 5 A. diskutierte Literatur sowie Tabelle 4 in Kapitel 6 C. II. 20

Kap. 7: Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

127

Es ist folglich das klassische einlagenbasierte Kreditgeschäft, das (methodisch) in den Mittelpunkt der empirischen Analyse gerückt wird. Die dabei implizit vorauszusetzende vollständige Kompetitivität der Faktormärkte erscheint im Hinblick auf die wiederholte Evidenz einer im Zeitverlauf erkennbar zugeKapitel 7 Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich nommenen Bestreitbarkeit des Passivgeschäfts als hinreichend gegeben (vgl. Kapitel 5 C.). Entgegen der wissenschaftlichen Praxis erfolgt die Spezifikation des Lerner-Indexes. So wird

Entgegen der wissenschaftlichen Praxis erfolgt die Spezifikation des Lernerdas Preisniveau nicht, wie bislang üblich, über die bilanzsummengewichteten GesamteinnahIndexes. So wird das Preisniveau nicht, wie bislang üblich, über die bilanzsummen der Banken bzw. Bankensektoren approximiert, sondern die Verwendung approxider Zinsmengewichteten Gesamteinnahmen der Banken bzw.über Bankensektoren 20 einnahmen zur Summe der Aktiva(𝑍𝐸 DieRelation Grenzkosten miert, sondern die Verwendung derzinstragenden Zinseinnahmen zur ( ZEk ,t über ) in Relation ( Ak u�,u� ) .) in ,˜t 21 ). Die Grenzkosten werden in analoSumme der zinstragenden Aktiva (𝐴 ˜Durchschnittskosten, d. h. durch die Gewichtung werden in analoger Weise über die variablenu�,u� ger Weise über die variablen Durchschnittskosten, d. h. durch die Gewichtung der Zinsausgaben bestimmt. 21 ) über die zinstragenden Passiva ( Pk ,t ) näherungsweise k ,t ˜ ) über die zinstragenden Passiva der Zinsausgaben( ZA (𝑍𝐴 (𝑃u�,u� ˜ ) näherungsweise u�,u� 22 bestimmt. sich in der makroökonomischen Perspektive die Marktanteile Da sich in derDa makroökonomischen Perspektive die Marktanteile der Kreditinstitute logisch der Kreditinstitute logisch zu eins summieren, kann der Lerner-Index (𝐿𝐼u�,u� ˜ ) der  zu eins summieren, kann der Lerner-Index ( LI k ,t ) der Bankenindustrie k zum Zeitpunkt t in Bankenindustrie 𝑘 zum Zeitpunkt t in Anlehnung an Gleichung (22) beschrieben werden als:an Gleichung (22) beschrieben werden als: Anlehnung

LI k ,t

ZEk ,t ZAk ,t  Ak ,t Pk ,t ZEk ,t



1 .

HD

(32)

tt

Ak ,t

Konsistent hierzu ist das Preissetzungsverhalten der Kreditinstitute über das Mark-Up-Kalkül

Konsistent hierzu ist das Preissetzungsverhalten der Kreditinstitute über das ( mk ,t ) unter Nutzung(𝑚 von Gleichung (24) formulierbar als: Mark-Up-Kalkül ˜ ) unter Nutzung von Gleichung (24) formulierbar als: u�,u� ZEk ,t Ak ,t

HD

tt

˜

ZAk ,t

H tt  1 Pk ,t D



,

(33)

mkk ,t

bzw. bzw. ZEk ,t Ak ,t 1 . (34) m  ,t 21 ZAk ,Gischer 1  LI/kStiele Einen vergleichbaren Ansatz kwählen (2006). Allerdings setzen die t ,t Autoren die Zinseinnahmen in Relation zurPBilanzsumme und nicht zur korrespondierenden k ,t

Bilanzposition der zinstragenden Aktiva. 22 Eine derartige Approximationsvariante der Grenzkosten wählen gleichermaßen Gischer (2003), Fischer (2005), Gischer / Stiele (2006), Carbó et al. (2009). Vgl. auch Fn. 31. 20

21

Einen vergleichbaren Ansatz wählen Gischer/Stiele (2006). Allerdings setzen die Autoren die Zinseinnahmen in Relation zur Bilanzsumme und nicht zur korrespondierenden Bilanzposition der zinstragenden Aktiva. Eine derartige Approximationsvariante der Grenzkosten wählen gleichermaßen Gischer (2003), Fischer (2005), Gischer/Stiele (2006), Carbó et al. (2009). Vgl. auch Fn. 31.

ZEk ,t Ak ,t

H D ZAk ,t , ˜ H D  1 Pk ,t t

(33)

t



mk ,t

128

bzw.

Teil 3: Empirische Performanceanalyse ZEk ,t mk ,t

Ak ,t ZAk ,t

1 . 1  LI k ,t

(34)

Pk ,t

Konzeptionell stellt die in den Gleichungen (32) bis (34) modellierte Verfahrensweise eine präzisierte Abgrenzung des sachlich relevanten Marktes sicher: 20 Einen vergleichbaren Ansatz wählen Gischer/Stiele (2006). Allerdings setzen die Autoren die Zinseinnahmen zugeschnitten auf das zinstragende Geschäftssegment. Inhaltlich entspricht in Relation zur Bilanzsumme und nicht zur korrespondierenden Bilanzposition der zinstragenden Aktiva. der 21 Eine derartige Approximationsvariante derder Grenzkosten wählen Gischer (2003),MarktFischer Zähler des Lerner-Koeffizienten Differenz desgleichermaßen (durchschnittlichen) (2005), Gischer/Stiele (2006), Carbó et al. (2009). Vgl. auch Fn. 31. preises für verzinsliche Forderungen und der korrespondierenden Kostengröße, - 114 dem Marktpreis für verzinsliche Verbindlichkeiten. Dabei wird implizit die (kurzfristige) Konstanz der Grenzkosten im Allgemeinen und der Produktionsfaktoren Arbeit wie (fixes) Sachkapital im Speziellen angenommen. 23 III. Empirische Wettbewerbsmessung Auf Basis der spezifizierten Analysemethode sowie der ausgewählten Variablen steht zunächst der Vergleich der nationalen Wettbewerbsverhältnisse im Zentrum der Betrachtung. Darauf aufbauend schließt sich mit Blick auf die wiederholte Evidenz des RMP-Paradigmas eine gesonderte Evaluation der Marktstellung besonders großer Banken anhand ihrer relativen Preissetzungsspielräume an. Die Einordnung der Untersuchungsergebnisse in die Literatur, allen voran vor dem Hintergrund der methodischen Adjustierung der LernerIndex-Modellierung, schließt die erste Stufe der Analyse ab.

23 Obwohl als grundsätzlich überzeugende Verfahrensweise anzusehen, impliziert die Verwendung der variablen Durchschnittskosten (des zinstragenden Geschäfts) dennoch eine interpretatorische Eigenheit. So können unter Umständen (kurzfristige) Fixkostenbestandteile – entgegen des eigentlichen Lerner-Index-Kalküls – in die Berechnung der Grenzkosten einfließen und folglich auch die Höhe des (empirisch) abgeleiteten Mark-Ups beeinflussen. Dabei ist der Anteil des Preisaufschlags, der auf die Deckung eben dieser fixen Kostengrößen entfällt, nicht einzeln isolierbar, respektive quantifizierbar. Dahingehend wäre eine vorausgehende ‚Theorie‘ der Preiskalkulation im Bankenwesen zwingend erforderlich. Einen ersten Ansatz hierzu leisten Gischer (1995) und Gischer et al. (2012, S. 245). Vgl. zum Verfahren, die Grenzkosten über die variablen Durchschnittskosten zu approximieren, auch Abschnitt 6 C. I.

Kap. 7: Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

129

1. Ergebnisse auf nationaler Ebene Niveauausprägungen Bereits auf den ersten Blick vermitteln die in Abbildung 10 aufgezeigten Preissetzungsspielräume der kontinentalen Finanzsektoren zwei zentrale Befunde. Zum einen scheinen systematisch unterschiedliche Wettbewerbsintensitäten das zinstragende Geschäftsfeld der europäischen Bankenlandschaft zu prägen. Zum Kapitel 7 ist mitnichten eine (langfristige) Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich anderen Angleichung der Wettbewerbsverhältnisse auszumachen. A bbildung 10: Preissetzungsspielräume in ausgewählten L ändern 23 0,7

0,7

0,6

0,6

0,5

0,5

0,4

0,4

0,3

0,3

0,2

0,2

0,1

0,1

0,0 1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

Belgien

Deutschland

Großbritannien

Italien

Luxemburg

Länderdurchschnitt

0,0 2009

Abbildung 10: Preissetzungsspielräume in ausgewählten Ländern 24 Dabei sind (mutmaßlich) die luxemburgischen (Ø 10 %) und belgischen (Ø 20 %) Finanzinstitute dem schärfsten, italienische (Ø 62 %) und britische (Ø 54 %) Banken hingegen dem

Dabei sind (mutmaßlich) die luxemburgischen (Ø 10 %) und belgischen schwächsten Konkurrenzdruck ausgesetzt. Die verbleibenden Kreditwirtschaften, insbesonde(Ø 20 %) Finanzinstitute dem schärfsten, italienische (Ø 62 %) und britische re Deutschland und Irland, bildendem ± bis in die Jetztzeit hinein ± das Mittelfeld ausgesetzt. im innereuropä(Ø 54 %) Banken hingegen schwächsten Konkurrenzdruck Die ischen Vergleich. Kreditwirtschaften, Tabelle 7 präsentiert dahingehend eine erste, qualitativeund Einordnung verbleibenden insbesondere Deutschland Irland, der bil24 den – bis inMarkt(macht-)verhältnisse. die Jetztzeit hinein – das Mittelfeld im innereuropäischen Vergleich. Disparitäten, beabgeleiteten Ungeachtet der hochsignifikanten Tabelle 7 präsentiert dahingehend eine Mittel erste, zwischen qualitative der abgewegte sich der Lerner-Index im europäischen 1997Einordnung und 2009 weitgehend leiteten Markt(macht-)verhältnisse. Ungeachtet der hochsignifikanten 25 Disparistabil um 34 %.

24 Um das Spektrum der Preissetzungsmöglichkeiten aufzuzeigen, sind jene Bankenmärkte abgebildet, die über den kompletten Zeithorizont systematisch und zugleich am stärksten vom Ländermittel abweichen. 25 Vgl. Tabelle 34 (Anhang B). Verwendet wurde ein nicht parametrischer Zwei-Stichproben-Kolmogorov-Smirnov-Test (KS-Test), welcher in der analytischen Statistik als adäquates Instrument anerkannt ist, um auf signifikante Unterschiede zweier unabhängiger Stichproben zu prüfen. Als sogenannter Unterschiedstest berechnet er die maximale 23 Um das Spektrum der Preissetzungsmöglichkeiten aufzuzeigen, sind jene Bankenmärkte abgebildet, die über absolute Differenz (D) beider Verteilungsfunktionen. Neben der Endogenisierung den kompletten Zeithorizont systematisch und zugleich am stärksten vom Ländermittel abweichen. der Ver24 teilungen selbst Stichprobengröße verlässliche Vgl. Tabelle 34 liefert (Anhangder B). KS-Test Verwendetauch wurdebei eineiner nicht geringen parametrischer Zwei-Stichproben-Kolmogorov-

Smirnov-Test (KS-Test), welcher in der analytischen Statistik als adäquates Instrument anerkannt ist, um auf signifikante Unterschiede zweier unabhängiger Stichproben zu prüfen. Als sogenannter Unterschiedstest berechnet er die maximale absolute Differenz ( D ) beider Verteilungsfunktionen. Neben der Endogenisierung der Verteilungen selbst liefert der KS-Test auch bei einer geringen Stichprobengröße verlässliche Ergebnisse und bezieht überdies alle Beobachtungen unmittelbar ein. Diesbezüglich ist er alternativen Testmethoden wie dem Chi-Quadrat- oder dem McNemar-Test vorzuziehen. Eine weiterführende Auseinandersetzung findet

130

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

täten bewegte sich der Lerner-Index im europäischen Mittel zwischen 1997 und Kapitelweitgehend 7 Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich 2009 stabil um 34%. T abelle 7: E ntwicklung des L erner-Indexes im europäischen V ergleich 25Vergleich 26 Tabelle 7: Entwicklung des Lerner-Indexes im europäischen Land/Jahr AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK

1997 0,28 0,16 0,29 0,38 0,40 0,17 0,23 0,31 0,55 0,10 0,28 0,27 0,48

1998 0,27 0,16 0,28 0,42 0,42 0,16 0,24 0,27 0,58 0,09 0,26 0,29 0,46

1999 0,27 0,19 0,29 0,49 0,44 0,20 0,25 0,34 0,64 0,09 0,27 0,33 0,52

2000 0,23 0,15 0,25 0,43 0,41 0,18 0,28 0,29 0,62 0,07 0,24 0,25 0,51

2001 0,25 0,19 0,24 0,44 0,34 0,19 0,42 0,29 0,63 0,11 0,26 0,24 0,54

2002 0,28 0,18 0,29 0,48 0,38 0,20 0,46 0,31 0,67 0,09 0,31 0,28 0,59

2003 0,32 0,21 0,30 0,52 0,52 0,23 0,56 0,32 0,69 0,11 0,34 0,29 0,59

2004 0,31 0,21 0,33 0,52 0,55 0,25 0,60 0,31 0,70 0,12 0,35 0,32 0,60

2005 0,28 0,22 0,31 0,47 0,49 0,26 0,56 0,39 0,69 0,10 0,30 0,30 0,62

2006 0,23 0,21 0,29 0,41 0,40 0,21 0,50 0,34 0,63 0,09 0,22 0,27 0,56

2007 0,17 0,18 0,26 0,34 0,36 0,18 0,41 0,36 0,57 0,09 0,19 0,22 0,44

2008 0,16 0,25 0,26 0,32 0,47 0,25 0,37 0,38 0,52 0,11 0,28 0,21 0,55

2009 ± 0,33 0,35 0,45 0,54 0,32 0,43 0,41 0,59 ± 0,29 0,26 ±

Ø 0,25 0,20 0,29 0,44 0,44 0,22 0,41 0,33 0,62 0,10 0,28 0,27 0,54

Mittelwert Median Spread Stan.-abw. Var.-koef.

0,30 0,28 0,45 0,13 0,42

0,30 0,27 0,49 0,14 0,45

0,33 0,29 0,55 0,15 0,46

0,30 0,25 0,54 0,15 0,50

0,32 0,26 0,52 0,15 0,47

0,35 0,31 0,58 0,16 0,47

0,38 0,32 0,59 0,17 0,45

0,40 0,33 0,58 0,18 0,44

0,38 0,31 0,59 0,17 0,45

0,33 0,29 0,54 0,16 0,47

0,29 0,26 0,48 0,14 0,47

0,32 0,28 0,44 0,13 0,42

0,40 0,38 0,33 0,11 0,27

0,34 0,29 0,51 0,15 0,44

Quantitativ spiegelt diederHöhe der Preisaufschläge, mithin(Tabelle der Mark-Up (TaQuantitativ spiegelt die Höhe Preisaufschläge, mithin der Mark-Up 8), die Hetebelle 8), die Heterogenität in den Wettbewerbsintensitäten des zinstragenden rogenität in den Wettbewerbsintensitäten des zinstragenden Geschäfts wider. Österreichische Geschäfts wider. Österreichische Institute setzen im Schnitt um 35 %, belgische Institute im Schnitt um 35 %, belgische nur um als 26 % nur um setzen 26 % und luxemburgische um weniger 11und % luxemburgische höhere Kredit-um alsweniger Einlaals 11 % höhere Kredit-durch. als Einlagenzinsen amihren MarktKunden durch. Sie gewähren ihren genzinsen am Markt Sie gewähren diesbezüglich dieKunden besten Konditionen imbesten europäischen Vergleich. Dem entgegen italienische diesbezüglich die Konditionen im europäischen Vergleich. verlangten Dem entgegen verlangten Banken ca. das 2,7-fache Zinsniveau der eigenen Refinanzierungskosten italienische Banken ca. das 2,7-fache Zinsniveau der eigenen Refinanzierungskosten für für eine eine Einheit eines zinstragenden Finanzprodukts, britische Banken das 2,1-fache und Einheit eines zinstragenden Finanzprodukts, britische Banken das 2,1-fache und finnische finnische immerhin noch das 1,8-fache. immerhin noch das 1,8-fache.

Gänzlich anders stellt sich die Situation dagegen in den übrigen großen Volkswirtschaften dar. Während spanische Banken über eine mäßige PreissetzungsGänzlichzuanders stellt scheinen, sich die Situation dagegen in den übrigen großen Volkswirtschaften macht verfügen liegt für das deutsche und französische Bankensysdar. Während spanische weitgehend Banken über eine mäßige Preissetzungsmacht verfügen scheinen, tem die Vermutung kompetitiver Märkte nahe. zu Über die 13 Jahre hinweg änderte sichund in französische beiden Ländern der Umfang der Preisaufschläge faktisch liegt für das deutsche Bankensystem die Vermutung weitgehend kompetitiver Märkte nahe. Über die 13 Jahre hinweg änderte sich in beiden Ländern der Umfang der

Ergebnisse und bezieht überdies alle Beobachtungen unmittelbar ein. Diesbezüglich ist er Preisaufschläge faktisch nicht. weitgehend vom angestoßenen Konalternativen Testmethoden wieOffensichtlich dem Chi-Quadratoder unberührt dem McNemar-Test vorzuziehen. Eine weiterführende Auseinandersetzung findet sich beispielsweise bei Backhaus al. zentrationsprozess betrug der (durchschnittliche) Mark-Up deutscher Institute in etwa daset1,4(2011, S. 183f.). Im Folgenden findet deshalb stets der KS-Test zur Einschätzung der fache, französischer gar nur das 1,3-fache der eigenen Finanzierungskosten Tabelle 8). als Sphärizität länderspezifischer Verteilungen – sowohl im Rahmen der (vgl. Wettbewerbsauch der Produktivitätsanalysen – Anwendung. Ausgewiesen wird entsprechend stets die D-Statistik. 26 In den Fällen einer geraden Anzahl an betrachteten Ländern bzw. Bankensystemen, wie beispielsweise in 2009, wird der Median stets als arithmetisches Mittel der benachbarten mittleren Messwerte gebildet. 25 In den Fällen einer geraden Anzahl an betrachteten Ländern bzw. Bankensystemen, wie beispielsweise in 2009, wird der Median stets als arithmetisches Mittel der benachbarten mittleren Messwerte gebildet.

- 117 -

Kap. 7: Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

131

nicht. Offensichtlich weitgehend unberührt vom angestoßenen Konzentrationsprozess betrug der (durchschnittliche) Mark-Up deutscher Institute in etwa das 1,4-fache, französischer gar nur das 1,3-fache der eigenen Finanzierungskosten (vgl. Tabelle 8). Kapitel 7

Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

T abelle 8:Tabelle E ntwicklung des M ar k-Ups europäischen V ergleich 8: Entwicklung desim Mark-Ups im europäischen Vergleich Land/Jahr AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK

1997 1,39 1,19 1,41 1,60 1,67 1,21 1,30 1,44 2,23 1,11 1,39 1,37 1,86

1998 1,36 1,20 1,39 1,73 1,73 1,20 1,31 1,37 2,40 1,10 1,35 1,40 1,81

1999 1,37 1,23 1,41 1,95 1,79 1,25 1,33 1,52 2,79 1,10 1,38 1,49 2,01

2000 1,30 1,18 1,33 1,77 1,70 1,23 1,39 1,41 2,63 1,08 1,32 1,34 1,93

2001 1,33 1,23 1,32 1,79 1,52 1,24 1,72 1,40 2,67 1,12 1,35 1,32 1,97

2002 1,39 1,23 1,40 1,91 1,63 1,25 1,85 1,44 3,00 1,10 1,45 1,40 2,22

2003 1,47 1,27 1,43 2,08 2,08 1,29 2,27 1,46 3,25 1,12 1,52 1,41 2,28

2004 1,46 1,27 1,49 2,09 2,21 1,33 2,51 1,45 3,36 1,14 1,54 1,48 2,39

2005 1,39 1,28 1,44 1,90 1,95 1,34 2,27 1,63 3,20 1,11 1,43 1,42 2,45

2006 1,29 1,26 1,40 1,70 1,68 1,26 2,00 1,53 2,70 1,10 1,28 1,36 2,15

2007 1,20 1,22 1,35 1,52 1,56 1,22 1,71 1,56 2,32 1,10 1,24 1,29 1,75

2008 1,19 1,34 1,35 1,46 1,88 1,33 1,59 1,60 2,07 1,13 1,39 1,27 2,26

2009 ± 1,48 1,54 1,83 2,19 1,47 1,75 1,70 2,44 ± 1,41 1,35 ±

Ø 1,35 1,26 1,40 1,80 1,81 1,28 1,77 1,50 2,70 1,11 1,39 1,38 2,09

Mittelwert Median Spread Stan.-abw. Var.-koef.

1,48 1,39 1,12 0,31 0,21

1,49 1,37 1,30 0,35 0,24

1,59 1,41 1,69 0,46 0,29

1,51 1,34 1,55 0,41 0,28

1,54 1,35 1,55 0,42 0,27

1,64 1,44 1,90 0,51 0,31

1,77 1,47 2,13 0,60 0,34

1,82 1,49 2,22 0,64 0,35

1,76 1,44 2,09 0,59 0,34

1,59 1,40 1,60 0,45 0,28

1,46 1,35 1,22 0,33 0,23

1,53 1,39 1,13 0,35 0,23

1,72 1,62 1,09 0,36 0,21

1,61 1,42 1,58 0,44 0,27

Zeitliche E ntwicklung Zunächst losgelöst von den Niveauunterschieden scheinen die Preissetzungsmöglichkeiten

Zeitliche Entwicklung

langfristig eher (mäßig) zu- als abzunehmen. Verharrte der Mark-Up im Ländermittel in 1997

Zunächst losgelöst von den Niveauunterschieden scheinen die Preissetzungsnoch bei 1,48 stieg er anschließend, unter leichter Abschwächung im Gefolge der geplatzten möglichkeiten langfristig eher (mäßig) zu- als abzunehmen. Verharrte der New Economy-Blase in 2001/2002, sowohl im Aggregat als auch auf nationaler Ebene bis Mark-Up im Ländermittel in 1997 noch bei 1,48 stieg er anschließend, unaufGefolge 1,82.26 Bis Einsetzen New der Finanzkrise Mitte 2007 2004leichter systematisch an: im Schnittim ter Abschwächung derzum geplatzten Economy-Blase in haben zudem gerade jeneimBankenindustrien an Marktmacht gewonnen, die sysbe2001/2002, sowohl Aggregat als (mutmaßlich) auch auf nationaler Ebene bis 2004 27 tematisch an:wettbewerbsschwächsten im Schnitt auf 1,82.Positionen Bis zum Einsetzen Finanzkrise Mitte reits zuvor die bekleideten bzw.der einen besonders ausge2007 haben zudem gerade jene Bankenindustrien (mutmaßlich) an Marktmacht prägten Konsolidierungsprozess unterlagen (Italien, Großbritannien, Finnland, Griechenland, gewonnen, die bereits zuvor die wettbewerbsschwächsten Positionen bekleideten Spanien). Exemplarisch stieg der Preisaufschlag auf die Grenzkosten im Vereinigten Königbzw. einen besonders ausgeprägten Konsolidierungsprozess unterlagen (Italien, reich innerhalb vonFinnland, nur 10 Jahren (1997-2006) um über 33,7Exemplarisch % (vgl. Abbildung 11). ImPreisgleiGroßbritannien, Griechenland, Spanien). stieg der aufschlag auferhöhte die Grenzkosten im Vereinigten Königreich von nur 10 chen Zeitraum sich der britische H HI um über 96 % und auchinnerhalb die Konzentrationsrate Jahren (1997 2006) um 27 über 33,7% (vgl. Abbildung 11). Im gleichen Zeitraum um – über 47 %. CR wuchs 5

27

Neben Italien und Großbritannien ist vor allem in Griechenland ein massiver Anstieg der Preisaufschläge zu beobachten. Hier wuchs der Mark-Up zwischen 1997 und 2004 um über 93 %. 26

27

Neben Italien und Großbritannien ist vor allem in Griechenland ein massiver Anstieg der Preisaufschläge zu beobachten. Hier wuchs der Mark-Up zwischen 1997 und 2004 um über 93 %. Vgl. zur Veränderung der Konzentrationsverhältnisse Tabelle 2 und Tabelle 3 aus Kapitel 2A

132 Kapitel 7

Teil 3: Empirische Performanceanalyse Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

erhöhte sich der britische HHI um über 96% und auch die Konzentrationsrate A bbildung 11: E ntwicklung des 28 M ar k-Ups in den großen europäischen Banken𝐶𝑅 5 wuchs um über 47%. industrien

3,5

3,5

3,0

3,0

2,5

2,5

2,0

2,0

1,5

1,5

1,0

1,0

0,5 1997

1998

1999

Deutschland

2000

2001

2002

Frankreich

2003

2004

2005

Großbritannien

2006

2007

Italien

2008

0,5 2009

Spanien

Abbildung 11: Entwicklung des Mark-Ups in

Im Umfeld der Finanzkrise konnteneuropäischen die Banken wesentlich geringere Preisaufschläge am den großen Bankenindustrien Markt durchsetzen als vorher oder nachher. Diese internationalen Verwerfungen haben in der unmittelbaren Bewertungsergebnis massiv getrieben.geringere So lag der PreisAbIm UmfeldFolge der das Finanzkrise konnten der dieBanken Banken wesentlich

aufschläge am Markt durchsetzen oder nachher. Diese internationalen schreibungsbedarf 2008 ca. 290 % überals demvorher Durchschnitt der vorangegangen Jahre (1997Verwerfungen haben in Folge Bewertungsergebnis der 2007).28 Für die Tatsache, dassder die unmittelbaren Institute nicht in der Lagedas waren, diese Belastungen an die Banken massiv getrieben. So lag der Abschreibungsbedarf 2008 ca. 290 % über Konsumenten weiterzugeben, sind vielfältige Gründe denkbar: Anbieterseitig können die gedem Durchschnitt der vorangegangen Jahre (1997 – 2007). 29 Für die Tatsache, zwungenermaßen notwendige Abkehr vom volatilen Investmentbanking, der Zusammenbruch dass die Institute nicht in der Lage waren, diese Belastungen an die Konsumendes weiterzugeben, Interbankenmarktes als vielfältige auch der geschmolzene Eigenkapitalbestand ursächlich sein. ten sind Gründe denkbar: Anbieterseitig können die Nachfrageseitig ist zu vermuten, dass Abkehr die konjunkturbedingten der Untergezwungenermaßen notwendige vom volatilenÜberkapazitäten Investmentbanking, der Zusammenbruch des Interbankenmarktes der geschmolzene Eigenkanehmen des produzierenden Gewerbes (zeitweilig)als denauch Konkurrenzdruck im klassischen Inpitalbestand ursächlich sein. Nachfrageseitig ist zu vermuten, dass die konjunktermediationsgeschäft intensiviert haben. Während britische, deutsche und portugiesische turbedingten Überkapazitäten der Unternehmen des produzierenden Gewerbes Institute dabei jedoch nur unbedeutend an Preissetzungspotenzial verloren haben, kam es in (zeitweilig) den Konkurrenzdruck im klassischen Intermediationsgeschäft intenFinnland, Italien und Spanienbritische, zu erheblichdeutsche stärkeren Einbrüchen. Dass es sichInstitute dennoch ledigsiviert haben. Während und portugiesische dabei lich um nur einenunbedeutend temporären externen, makroökonomischen Schock zu handeln scheint, verdeutjedoch an Preissetzungspotenzial verloren haben, kam es in Finnland, Italien und Spanien zu erheblich stärkeren Einbrüchen. Dass es sich 28 Vgl. zur Veränderung der Konzentrationsverhältnisse Tabelle 2 und Tabelle 3 aus Kapitel 2 A. 28 Unterdessen fiel der Zuwachs des Abschreibungsbedarfs im Kreditgeschäft der Finanzinstitute (in Relation 29 zu Unterdessen den Jahren 1997 bis Irland (+ 830des %), Großbritannien (+ 540 %) und im Belgien (+ 480 %) in 2008 fiel2007) derinZuwachs Abschreibungsbedarfs Kreditgeschäft der PLW$EVWDQGDPK|FKVWHQDXVZlKUHQGGHXWVFKH%DQNHQÃQXU¶HLQHn Anstieg um 140 (+ % zu verzeichnen hatFinanzinstitute (in Relation zu den Jahren 1997 bis 2007) in Irland 830%), Großbriten. Sämtliche Berechnungen beruhen auf den Jahresabschlussdaten der Bank Profitability Statistics der tannien (+ 540 %) und Belgien (+ 480 %) in 2008 mit Abstand am höchsten aus, während OECD, respekWLYHDXI%DVLVGHU3RVLWLRQÃQHWSURYLVLRQVRQORDQV¶ deutsche Banken ‚nur‘ einen Anstieg um 140 % zu verzeichnen hatten. Sämtliche Berech- 119 der - Bank Profitability Statistics der OECD, nungen beruhen auf den Jahresabschlussdaten respektive auf Basis der Position ‚net provisions on loans‘.

Kapitel 7

Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

Kap. Entwicklung 7: Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen 133 licht die jüngste der Preissetzungsspielräume. Diese lagen Vergleich 2009 im Schnitt wieder um ca.lediglich 19 % oberhalb ihres Ausgangsniveaus von 1997 (vgl. Tabelle 8). dennoch um einen temporären externen, makroökonomischen Schock zu handeln scheint, verdeutlicht die jüngste Entwicklung der Preissetzungsspielräume. Diese lagen 2009 im Schnitt wiederselbst um ist ca.auch 19 % ihres AusNeben der Entwicklung des Wettbewerbsindikators der oberhalb zeitliche Fortgang der gangsniveaus von 1997 (vgl. Tabelle 8). Niveauunterschiede auffällig. Wuchs der Spread der Mark-Ups bis 2004 noch kontinuierlich an, ist seither beständiger Rückgang zu beobachten. Gleichwohl kann ist von auch einem der KonverNeben dereinEntwicklung des Wettbewerbsindikators selbst zeitliche Fortgang der Niveauunterschiede auffällig. Wuchs werden. der Spread Markgenzprozess im ursprünglichen Sinne nicht zwingend gesprochen Denn der sowohl zu Ups bis 2004 noch kontinuierlich an, ist seither ein beständiger Rückgang zu Beginn als auch am Ende des Analysezeitraums lag die Spannweite der Mark-Ups (ca. 1,12), beobachten. Gleichwohl kann von einem Konvergenzprozess im ursprünglichen respektive der Lerner-Koeffizienten (ca. 0,44) faktisch auf ein und demselben Niveau (vgl. Sinne nicht zwingend gesprochen werden. Denn sowohl zu Beginn als auch am Abbildung 12). Die Standardabweichung der Mark-Ups notierte mit 0,36 in 2009 gar merkEnde des Analysezeitraums lag die Spannweite der Mark-Ups (ca. 1,12), respeklich höher als noch 1997. tive der Lerner-Koeffizienten (ca. 0,44) faktisch auf ein und demselben Niveau (vgl. Abbildung 12). Die Standardabweichung der Mark-Ups notierte mit 0,36 in 2009 gar merklich höher als noch 1997. A bbildung 12: Streuungsmaße der M ar k-Up-E ntwicklung 2,5

2,0

1,5

1,0

0,5

0,0 1997

1998

1999

2000

2001

2002

Spread

2003

2004

Stan.-abw .

2005

2006

2007

2008

2009

Var.-koef.

Abbildung 12: Streuungsmaße der Mark-Up-Entwicklung

Eine ähnliche deskriptiv-statistische Einordnung legt zudem die Entwicklung des Variationskoeffizienten nahe. Als relatives Streuungsmaß ist er als Quotient der Standardabweichung

Eine ähnliche deskriptiv-statistische Einordnung legt zudem die Entwicklung des Variationskoeffizienten nahe. Als relatives Streuungsmaß ist er als Quoti29 ne Dimension. Zwischen 1997 und 2004 verzeichnete Variationskoeffizient einen ebenso ent der Standardabweichung bezogen auf einender (absoluten) Lageparameter, den 30 Mittelwert, definiert und besitzt selbst keine Dimension. Zwischen 1997 und bezogen auf einen (absoluten) Lageparameter, den Mittelwert, definiert und besitzt selbst kei-

29

Da es sich bei dem Variationskoeffizienten im Gegensatz zur Standardabweichung bzw. Varianz um ein

30 Da es sich bei dem Variationskoeffizienten imNiveau Gegensatz Standardabweichung die Streuung relativ zum bzw. zur zur absoluten Größenordnung der UHODWLYHV0D‰KDQGHOWPLVVWHVÄ« bzw.VWDWLVWLVFKHQ5HLKH³ Varianz um einSrelatives misst es „... die Streuung relativaufzum chira 2009,Maß S. 58; handelt, Hervorhebung im Original). Durch die Normierung den Niveau Mitteldie konkrete Höhe des arithmetischen Mittels an Interpretationskraft. bzw.wert zurgewinnt absoluten Größenordnung der statistischen Reihe“ (Schira Zudem 2009, istS.das 58;maßstabsHervorhebung im Original). Durch die Normierung - 120 -auf den Mittelwert gewinnt die konkrete Höhe des arithmetischen Mittels an Interpretationskraft. Zudem ist das maßstabsunabhängige Konzept insbesondere für Vergleiche der Streuungen unterschiedlicher Messreihen geeignet. Eine weiterführende Auseinandersetzung hierzu findet sich beispielsweise bei Assenmacher (2010, S. 102ff.).

134

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

2004 verzeichnete der Variationskoeffizient einen ebenso starken Zuwachs (um ca. 67 %) wie die Standardabweichung. Nach einem Rückgang in 2006 und 2007 streuten die Werte in 2008 wieder leicht stärker: durchschnittlich im Intervall von 79 % bis 121 % um den Mittelwert. In 2009 muss berücksichtigt werden, dass das Datenmaterial nicht vollständig zur Verfügung steht. Entsprechend ist eine abschließende Beurteilung nicht möglich. Sowohl die absoluten als auch das relative Streuungsmaß unterstreichen daher, dass die Niveauunterschiede in den Preissetzungsmöglichkeiten der Banken innerhalb des Zeitfensters von 13 Jahren nicht nur persistenter Natur sind, sondern in der Gesamtbetrachtung auch keinen rückläufigen Trend aufweisen. Wenn überhaupt kann erst ab dem Jahr 2005 ein beginnender Konvergenzprozess vermutet werden. 2. Relative Wettbewerbsposition der Großbanken In Hinblick auf die wiederholte Evidenz des RMP-Paradigmas in der wissenschaftlichen Literatur geben Tabelle 9 sowie Abbildung 13 die relativen Positionen besonders großer Banken wider. Hierzu wurde die periodisierte Abweichung vom jeweiligen Gesamtmarkt eines Landes als prozentuale Differenz bestimmt. Um dabei statistisch unabhängige Zeitreihen sicherzustellen, wurden die der Kategorie ‚Gesamtmarkt‘ zugrundeliegenden Jahresabschlüsse um den Sektor ‚Großbanken‘ bereinigt. 31 Prima facie deuten die empirischen Ergebnisse (Tabelle 9) unmittelbar auf eine dauerhaft (markt)überdurchschnittliche Stellung besonders großer Banken hin. So liegt der Mark-Up in der weit überwiegenden Mehrzahl bis zum Beginn der Finanzkrise in 2007 ausnahmslos oberhalb des Gesamtmarktes. 32 Bezogen auf das Vorkrisenniveau sind es dabei neben italienischen (ca. 8,0 %), österreichischen (ca. 8,0 %) und britischen (ca. 7,4%) vor allem finnische wie spanische Großbanken, die mit einem um (je) ca. 10% höheren Preisaufschlag gegenüber dem Gesamtmarkt ihr heimisches Kreditgeschäft dominieren. 33 Im Zuge der Finanzkrise scheinen die Großbanken jedoch unisono und in besonderem Maße 31

Zum leichteren Verständnis der in Tabelle 9 präsentierten Ergebnisse diene folgendes Beispiel: Im Jahr 2006 setzten alle spanischen Banken im Mittel einen Mark-Up von ca. 1,6 am Markt durch, während der Mark-Up allein gemessen im Sektor der nationalen Großbanken bei über 1,7 lag. Die Großbanken erzielten damit in diesem Jahr im Schnitt einen Preisaufschlag, der sich ca. 6,4 % oberhalb des Referenzwertes des Gesamtmarktes (ohne die großen Kreditinstitute) bewegte. 32 Abgesehen von Deutschland sind nur für Belgien, Frankreich, Griechenland, die Niederlande und Portugal in einzelnen Jahren (markt)unterdurchschnittliche Preissetzungsmöglichkeiten zu konstatieren. 33 Die angegebenen Ergebnisse entsprechen jeweils dem nationalen Mittelwert zwischen 1997 und 2006, mithin dem Vorkrisenzeitraum. Die angeführten Werte sind somit nur indirekt der Tabelle 9 zu entnehmen.

Kapitel 7

Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

7: Wettbewerbsverhältnisse innereuropäischen 135 scheinen dieKap. Großbanken jedoch unisono und inimbesonderem Maße an Vergleich Marktmacht verloren 33 Neben den bereits angeführten, Gründen sollteangeführten, nicht zuletzt die massizu an haben. Marktmacht verloren zu haben. 34generellen Neben den bereits generel-

lennegative Gründen sollte nicht zuletzt massive, negative öffentliche Präsenz jener ve, öffentliche Präsenz jener die Bankengruppe zu einem tiefgründigen Vertrauensver-

Bankengruppe einem tiefgründigen auf Vertrauensverlust mit der eines lust mit der Folgezu eines Nachfragerückgangs Seiten der Unternehmen undFolge der privaten Nachfragerückgangs auf Seiten der Unternehmen und der privaten Haushalte beigetragen haben.

Haushalte beigetragen haben.

T abelle 9: E ntwicklung des relativen M ar k-Ups der G roßbanken [in v. H .] [in v. H.] Tabelle 9: Entwicklung des relativen Mark-Ups der Großbanken Land/Jahr AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK Ø

1997 6,3 -2,0 -1,4 8,7 8,5 -4,2 -3,4 6,1 6,3 5,8 ± -1,6 5,9 2,9

1998 6,6 -0,9 -0,8 9,2 9,0 -3,1 -2,9 6,4 6,6 6,1 1,3 -3,5 6,2 3,1

1999 10,0 2,3 -4,5 13,0 11,2 -7,2 -0,8 9,4 10,0 8,9 1,3 -0,6 9,1 4,8

2000 9,9 1,7 -5,9 10,8 12,1 -1,7 -1,0 9,3 9,9 8,9 1,0 1,3 9,0 5,1

2001 8,0 1,5 -5,6 5,9 12,6 1,5 -3,6 7,6 8,0 7,3 1,2 5,0 7,4 4,4

2002 9,1 -1,6 -2,2 7,5 17,9 0,6 0,3 8,6 9,1 8,1 1,8 5,1 8,3 5,6

2003 9,5 -1,6 -7,2 9,6 10,6 -0,7 2,4 8,9 9,5 8,5 1,7 1,2 8,6 4,7

2004 7,1 0,9 -2,8 12,0 5,8 -0,3 1,9 6,9 7,1 6,5 1,7 -1,4 6,7 4,0

2005 7,7 1,7 -5,2 11,8 5,6 -0,9 -1,6 7,4 7,7 7,0 0,7 3,7 7,2 4,1

2006 5,5 2,1 -3,5 6,4 6,1 1,8 -2,3 5,3 5,5 5,1 23,3 2,4 5,2 4,8

2007 3,3 1,4 -1,4 5,8 2,6 -2,9 -1,4 3,3 3,3 3,1 18,4 0,9 3,2 3,0

2008 -2,7 -0,6 -1,1 0,6 -7,6 -9,6 -0,9 -2,9 -2,7 -2,8 2,0 -8,8 -2,8 -3,1

2009 ± -0,4 5,3 -2,5 -2,4 -17,3 1,8 -3,4 -3,2 ± 1,5 -3,2 ± -2,4

Ø 6,7 0,4 -2,8 7,6 7,1 -3,4 -0,9 5,6 5,9 6,0 4,7 0,0 6,2 3,3

Deutsche Großbanken scheinen hingegen in der europäischen Bankenlandschaft eine Sonder-

Deutsche Großbanken scheinen hingegen in der europäischen Bankenlandschaft eine Sonderstellung einzunehmen. Während sie vor 2009 durchweg nur letzten Untersuchungsjahr Preissetzungsspielräume besaßen, lag ihr relativer Mark-Up imbesaßen, (markt)unterdurchschnittliche Preissetzungsspielräume lag ihr relativer erstmals mitim ca.letzten 5,3 % im Plus. Geschuldet isterstmals diese Entwicklung fundamental demGeschulWandel Mark-Up Untersuchungsjahr mit ca. 5,3 % im Plus. det ist diese Entwicklung fundamental dem Wandel ihres Geschäftsmodells. ihres Geschäftsmodells. Die Abkehr vom traditionellen Intermediationsgeschäft und die InDie Abkehr vom traditionellen Intermediationsgeschäft und die Intensivierung tensivierung des volatilen Investmentbanking zu Beginn des Jahrtausends führten zum Verlust des volatilen Investmentbanking zu Beginn des Jahrtausends führten zum Vervon in dieseminSegment in der Folge Preissetzungsmöglust Marktanteilen von Marktanteilen diesemund Segment und zuinverminderten der Folge zu verminderten 34 35 lichkeiten (vgl. Gischer 2003, S. (vgl. 370). Gischer In Frankreich sich indes Position der Preissetzungsmöglichkeiten 2003,hat S. 370). Indie Frankreich hatGroßsich indes die Position der Großbanken im Zusammenhang mit der vongeprägten Fusions-Überund banken im Zusammenhang mit der von Fusionsund Übernahmeaktivitäten Übernahmeaktivitäten geprägten Überführung der öffentlich-rechtlichen Institute führung der öffentlich-rechtlichen Institute in privatwirtschaftlich organisierte Genossenin privatwirtschaftlich organisierte Genossenschaftsbanken verbessert. Diese erzielten bis zur Finanzkrise faktisch das (nationale) Marktdurchschnittsniveau (vgl. Abbildung 13). stellung einzunehmen. Während sie vor 2009 durchweg nur (markt)unterdurchschnittliche

33

Allein niederländische und spanische Großbanken performten in 2008 geringfügig (markt)überdurchschnittlich. Deutsche Großbanken setzten sich hingegen erstmals in 2009 nach oben vom nationalen Ge34 Alleinab.niederländische und spanische Großbanken performten in 2008 geringfügig samtmarkt 34 (markt)überdurchschnittlich. Deutsche sich hingegen in 2009 Exemplarisch für diese Entwicklung steht die Großbanken größte deutsche setzten Privatbank ± die Deutsche erstmals Bank AG. Die Ausnach oben vom nationalen ab.ÃBank 24¶ im Jahre 1999 führte zu einer Intensivierung gliederung von Großteilen des Gesamtmarkt Retailbanking in die 35 internationaler Kapitalmarktgeschäfte bei Vernachlässigung Kreditgeschäfts. In jüngerer Exemplarisch für diese Entwicklung steht des dieklassischen größte deutsche Privatbank – Zeit die verstärkt die Deutsche Bank AG, beispielsweise durch die Übernahme der Post Bank AG in 2009, wieder ihr Deutsche Bank AG. Die Ausgliederung von Großteilen des Retailbanking in die ‚Bank Engagement im einlagenbasierten Kreditgeschäft.

24‘ im Jahre 1999 führte zu einer Intensivierung internationaler Kapitalmarktgeschäfte bei - 122 - In jüngerer Zeit verstärkt die Deutsche Vernachlässigung des klassischen Kreditgeschäfts. Bank AG, beispielsweise durch die Übernahme der Post Bank AG in 2009, wieder ihr Engagement im einlagenbasierten Kreditgeschäft.

schaftsbanken verbessert. Diese erzielten bis zur Finanzkrise faktisch das (nationale) Marktdurchschnittsniveau (vgl. Abbildung 13).

15

15

10

10

5

5

0

0

-5

-5

-10

-10

in von Hundert

in von Hundert

A bbildung 13: E ntwicklung relativen MPerformanceanalyse ar k-Ups der G roßbanken 136 Teil des 3: Empirische

-15 -15 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 Deutschland

Frankreich

Großbritannien

Italien

Spanien

Abbildung 13: Entwicklung des relativen Mark-Ups der Großbanken In der Konsequenz stützen die deskriptiv aufgezeigten Befunde die Annahmen des RMPParadigmas für die weit überwiegende Mehrzahl der Länder. Dennoch kanndie dieAnnahmen zu vermutenIn der Konsequenz stützen die deskriptiv aufgezeigten Befunde des RMP-Paradigmas fürGröße, die weit überwiegende Mehrzahl Länder. Dennoch de Dependenz zwischen der respektive dem Marktanteil einerder Bank und ihrer Preissetkann die zu vermutende Dependenz zwischen der Größe, respektive dem Marktzungsmacht statistisch nicht umfänglich untermauert werden. In sieben der 13 Länder hoben anteil einer Bank und ihrer Preissetzungsmacht statistisch nicht umfänglich under heimischen Großbanken nicht signifikant von den übrigender am sich die Marktstellungen termauert werden. In sieben der 13 Länder hoben sich die Marktstellungen Markt etablierten Instituten ab. Die geprüfte Nullhypothese homogener Mark-Upheimischen Großbanken nicht signifikant von den übrigen am Markt etablierten Instituten ab.des Die geprüfte Nullhypothese Mark-Up-Verteilungen des Verteilungen Sektors der Großbanken und homogener der übrigen Bankengruppen konnte folglich Sektors der Großbanken und der übrigen Bankengruppen konnte folglich nicht nicht durchweg abgelehnt werden (vgl. Tabelle 35 in Anhang B). durchweg abgelehnt werden (vgl. Tabelle 35 in Anhang B). 3.

Einordnung Befunde in die Literatur E inordnung der3. Befunde in die Lder iteratur

Rückblickend auf die AnsätzeAnsätze zur Lerner-Index-Spezifikation in der bisherigen Rückblickend aufalternativen die alternativen zur Lerner-Index-Spezifikation in

der bisherigen wissenschaftlichen Literatur C. II.) sindBerühim wissenschaftlichen Literatur (vgl. Abschnitt 6C.II.)(vgl. sind Abschnitt im Ergebnis 6gemeinsame Ergebnis gemeinsame Berührungspunkte, aber auch wesentliche Unterschiede rungspunkte, aber auch wesentliche Unterschiede herauszustellen. Im Einklang mit Fernández herauszustellen. Im Einklang mit Fernández de Guevara et al. (2007), Schade Guevara et al. (2007), 6FKDHFNýLKDN XQG sowie Weill (2011) steht die auch eck/Čihak (2008 und 2010) sowie Weill (2011) steht die auch für die Periode für die PeriodeJahre der 2000er Jahre signifikant Dauerhaftigkeit der Wettbewerbsdisparider 2000er signifikant belegte belegte Dauerhaftigkeit der Wettbewerbsdisparitäten (vgl. Tabelle 7 und Tabelle 8). Ferner wurden die im Schrifttum als be- 123 sonders wettbewerbsschwach (Finnland, Großbritannien, Italien) bzw. besonders wettbewerbsintensiv (Deutschland, Frankreich, Luxemburg) postulierten Bankenmärkte gleichermaßen als solche identifiziert. Überdies finden die Annahmen der Relative-Market-Power-Hypothese im Grundsatz, wenngleich statistisch nicht vollkommen zweifelsfrei, Unterstützung.

(Deutschland, Frankreich, Luxemburg) postulierten Bankenmärkte gleichermaßen als solche identifiziert. Überdies finden die Annahmen der Relative-Market-Power-Hypothese im Grundsatz, wenngleich statistisch nicht vollkommen zweifelsfrei, Unterstützung.

Kap. 7: Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

137

Konträr zu dem Kanon früherer Untersuchungen ist hingegen das Ausmaß der beobachteten

Konträr zuZum demeinen Kanon früherer Untersuchungen ist hingegen das Ausmaß der Heterogenität. überschreiten die gemessenen Lerner-Koeffizienten das Niveau

beobachteten einen überschreiten die sie gemessenen Lernerfrüherer Studien Heterogenität. systematisch (vgl.Zum Tabelle 4), zum anderen streuen in einem wesentlich

Koeffizienten das Niveau früherer Studien systematisch (vgl. Tabelle 4), zum anderen streuen sie in einem wesentlich breiteren Intervall. Die adjustierte Modas zinstragende scheint als Erklärung diese quantitativen plausidellierung des Geschäft Wettbewerbsindikators mitfürZuschnitt auf das Unterschiede zinstragende Gebel. Zur scheint Überprüfung dieser Hypothese dienenquantitativen die empirischen Ergebnisse derplausibel. zuvor ausführschäft als Erklärung für diese Unterschiede Zur Überprüfung dienen die empirischen Ergebnisse zuvor auslich diskutiertendieser StudienHypothese von Fernández de Guevara et al. (2007) und Weill der (2011) als Verführlich diskutierten Studien von Fernández de Guevara et al. (2007) und Weill gleichsbasis.35 Beide Arbeiten folgen in analoger Weise dem Intermediationsansatz, bieten (2011) als Vergleichsbasis. 36 Beide Arbeiten folgen in analoger Weise dem Intereine hohe zeitliche Schnittmenge ± vier (1997-2000) bzw. sieben (2002-2008) Jahre ± und mediationsansatz, bieten eine hohe zeitliche Schnittmenge – vier (1997 – 2000) grenzen sich konzeptionell im Wesentlichen über diesich Approximationsvariante Lernerbzw. sieben (2002 – 2008) Jahre – undnur grenzen konzeptionell imdes Wesentlichen nur über die Approximationsvariante des Lerner-Indexes, respektive Indexes, respektive des Preisniveaus (bilanzsummengewichteten Gesamteinnahmen) ab.36 des Preisniveaus (bilanzsummengewichteten Gesamteinnahmen) ab. 37 breiteren Intervall. Die adjustierte Modellierung des Wettbewerbsindikators mit Zuschnitt auf

T abelle 10: M ar k-Up-Differenz in Relation zur Lin iteratur Tabelle 10: Mark-Up-Differenz Relation zur Literatur Referenz: F. de Guevara et al. (2007)

Land/Jahr AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK Ø

1997 0,23 0,06 0,26 0,39 0,37 0,09 0,17 0,24 1,08 -0,01 0,28 0,15 0,65 0,32

1998 0,19 0,03 0,25 0,50 0,42 0,07 ± 0,11 1,16 -0,05 0,24 0,16 0,57 0,33

1999 0,23 0,06 0,28 0,68 0,48 0,10 0,05 0,40 1,54 -0,02 0,25 0,23 0,72 0,41

2000 0,15 0,03 0,21 0,50 0,32 0,08 0,14 0,31 1,36 -0,03 0,19 0,12 0,62 0,34

Referenz: Weill (2011)

2002 0,27 0,10 0,34 0,76 0,40 0,08 0,64 0,35 1,84 -0,03 0,38 0,15 1,06 0,48

2003 0,30 0,12 0,33 0,79 0,63 0,11 0,86 0,24 2,12 -0,04 0,43 0,13 1,02 0,41

2004 0,30 0,10 0,39 0,82 0,84 0,09 1,30 0,23 2,13 -0,07 0,42 0,21 1,17 0,54

2005 0,18 0,05 0,32 0,62 0,76 0,11 1,05 0,42 1,99 -0,11 0,24 0,27 1,25 0,58

2006 0,14 0,02 0,30 0,41 0,46 0,03 0,75 0,37 1,43 -0,12 0,13 0,16 0,94 0,52

2007 0,08 0,04 0,27 0,31 0,36 0,03 0,53 0,53 1,08 -0,08 0,11 0,13 0,60 0,42

2008 0,14 0,24 0,29 0,32 0,84 0,18 0,50 0,55 0,91 0,00 0,31 0,18 1,13 0,37

Ø 0,20 0,08 0,29 0,55 0,53 0,09 0,55 0,34 1,51 -0,05 0,27 0,17 0,88 0,35

Die paarweise Gegenüberstellung der alternativen Modellwelten auf Basis derVgl.infürTabelle 7 bzw. Tabelle 27 und 28 F(jeweils Anhang A) auseine detaillierte Auseinandersetzung mit denTabelle Arbeiten von ernández dein Guevara et al. (2007) und Weill (2011) Abschnitt 6C.II. gewiesenen Werte illustriert den Einfluss alternativer Marktabgrenzungen bei 36 Indes lässt die Bank Profitability Statistics der OECD einen derartigen Vergleich des Einflusses alternativer derMethoden Lerner-Index-Berechnung (Tabelle 10). überschreiten die zuvor ermitnicht zu, da nur die Nettoüberschüsse, nicht aber So die zur Bestimmung der Gesamteinnahmen notwendigen Bruttoerträge des zinsunabhängigen das Geschäfts publiziert Vgl. auchde Abschnitt 7A.I. et al. telten Preissetzungsmöglichkeiten Niveau beiwerden. Fernández Guevara (2007) wie bei Weill (2011) beständig auf- dem 5%-Signifikanzniveau. 38 Mitun- 124 35

36 Vgl. für eine detaillierte Auseinandersetzung mit den Arbeiten von Fernández de Guevara et al. (2007) und Weill (2011) Abschnitt 6 C. II. 37 Indes lässt die Bank Profitability Statistics der OECD einen derartigen Vergleich des Einflusses alternativer Methoden nicht zu, da nur die Nettoüberschüsse, nicht aber die zur Bestimmung der Gesamteinnahmen notwendigen Bruttoerträge des zinsunabhängigen Geschäfts publiziert werden. Vgl. auch Abschnitt 7 A. I. 38 Da der Wettbewerbsmessung bei Fernández de Guevara et al. (2007) und Weill (2011) Daten der Europäischen Zentralbank zugrunde liegen, kann die statistische Unabhängigkeit von der hier verwendeten Datenbasis der Bank Profitability Statistics

138

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

ter sind die Abweichungen erheblich. Insbesondere in Bezug auf das italienische, britische, griechische und finnische Bankensystem werden substantiell höhere Preissetzungsmöglichkeiten evident. Dieses Ergebnis steht im Einklang mit der eingangs formulierten Hypothese, dass die Wettbewerbsintensität im klassischen zinstragenden Geschäft, insbesondere im mittelständischen Kredit- und Vermögensanlagegeschäft mit Privatkunden aufgrund des regionalen bzw. lokalen Marktbereichscharakters merklich niedriger ist als in provisionslastigen Segmenten. 39 Im Umkehrschluss unterstützt dies die Vermutung, dass die Lerner-Index-Kalkulation bei Fernández de Guevara et al. (2007) und Weill (2011) im Speziellen wie im Großteil des Schrifttums im Allgemeinen wenig zielführend ist, um den wahren Konkurrenzdruck im einlagenbasierten Kreditgeschäft nachzuzeichnen. Vielmehr wird das Preissetzungspotenzial im traditionellen Intermediationsgeschäft durch den Einbezug der Provisions- sowie weiterer zinsunabhängiger Ertragskomponenten systematisch unterschätzt. 40 4. Teilfazit Die Ergebnisse des ersten Teils der empirischen Analyse lassen folgende grundsätzliche Schlussfolgerungen zu: Erstens prägen die europäischen Bankensysteme aktivseitig noch immer substantiell unterschiedliche Wettbewerbsverhältnisse. Dabei kann die Hypothese, dass sich der Konkurrenzdruck in einigen Kreditwirtschaften, insbesondere in Großbritannien, Griechenland und Italien, spürbar verringert hat bzw. in anderen nahezu unverändert geblieben ist (Deutschland, Frankreich, Luxemburg) nicht ohne Weiteres verworfen werden. Obwohl, zweitens, in den letzten Jahren eine Konvergenztendenz vermutbar erscheint, bewegt sich die Spannbreite der nationalen Preissetzungsmöglichkeiten gegenwärtig weiterhin auf dem Niveau von 1997, dem Beginn des Analysezeitraums. Als dritte wesentliche und vielleicht wichtigste Erkenntnis ist festzuhalten, dass die methodische Verfahrensweise der Lerner-Index-Spezifikation entscheidenden Einfluss auf die nachgelagerte Beurteilung der Marktkonfiguration nimmt. Wird das Preisniveau, wie in der herkömmlichen Literatur üblich, über die bilanzsummengewichteten Gesamteinnahmen der Banken approximiert, kommt es implizit zur Verschmelzung sachlich und schlussendlich auch räumlich differenter Finanzprodukte. Regionale und supranationale wettbewerbliche Handlungsräume werden faktisch ‚methodisch‘ durchmischt. Inhaltlich gleichder OECD angenommen werden. Entsprechend wurde die Hypothese auf Homogenität der Verteilungen mittels des nicht parametrischen Kolmogov-Smirnov Tests geprüft (vgl. Tabelle 36 in Anhang B). 39 Vgl. hierzu auch Baele et al. (2004) und Paul / Uhde (2010). 40 Vgl. für eine methodische Auseinandersetzung mit dem Schrifttum Kapitel 6 C. II.

Kap. 7: Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

139

bedeutend mit einer zu weichen Abgrenzung des relevanten Marktes erwächst so die Gefahr, den Wettbewerbsdruck in einzelnen Segmenten zu über- bzw. unterzeichnen. Eine belastbare Aussage über die tatsächliche Konkurrenzlage im klassischen Intermediationsgeschäft liefert diese weitverbreitete Spezifikationsvariante des Wettbewerbsindikators insofern nicht.

B. Marktmachtanalyse auf Basis fristengewichteter Zinssätze Im Lichte der bisherigen Analyse wurde wiederholt deutlich, dass dem Multiproduktcharakter von Finanzinstituten gleichsam ein mehrdimensionaler Wettbewerb immanent ist. Ziel der Marktabgrenzung im Vorfeld empirischer Arbeiten muss es demzufolge sein, eine sinnvolle räumliche und produktbezogene Eingrenzung der anschließenden Wettbewerbsanalyse zu gewährleisten. In Anbetracht dieser Zweistufigkeit der Untersuchung grenzt sich die vorangegangene Betrachtung zwar bewusst von (weiten Teilen) der Literatur ab, gleichwohl bleibt die trennschärfere Evaluierung der Wettbewerbsverhältnisse des klassischen Intermediationsgeschäftes dennoch hinter strengen Ansprüchen zurück. Ersichtlich wird dies bei näherer Betrachtung der bereits diskutierten Struktur der zinstragenden Ertragskomponenten (Abbildung 7 und Abbildung 8). 41 Obgleich die an private Haushalte bzw. Unternehmen vergebenen Kredite im Schnitt jeweils mindestens 50 % der zinstragenden Aktiva ausmachen, gehen mit dem Interbankensowie Teilen des Wertpapiergeschäfts weitere Ertragsfelder in die Berechnung des Lerner-Indexes ein, ohne dass diese primär dem (traditionellen) einlagenbasierten Kreditgeschäft zuzuordnen sind. Insofern wurde durch die im ersten Analyseschritt gewählte Verfahrensweise zwar eine wesentlich tiefere, jedoch nicht vollends abschließende Modellierung des traditionellen Bankgeschäfts erreicht. Um den verbleibenden potenziellen Störgrößen Rechnung zu tragen, liegen der nachfolgenden Lerner-Index-Kalkulation nicht wie zuvor aggregierte Ertragsgrößen zugrunde, sondern die tatsächlichen Marktpreise selbst. Mit Hilfe einer eigens hierfür erhobenen Datenbasis wird über die (alleinige) Verwendung der im einlagenbasierten Kreditgeschäft realisierten Zinsniveaus eine noch weitergehende, tragfähigere Analyse der segmentspezifischen Konkurrenzverhältnisse angestrebt, als dies aufgrund der unzureichenden Feingliedrigkeit der Jahresabschlussdaten der OECD möglich war. Die nachfolgende Untersuchung setzt somit inhaltlich direkt an der bislang durchweg thematisierten Problema41

In gleicher Weise bilden Tabelle 29 und Tabelle 30 bzw. Tabelle 31 und Tabelle 32 (jeweils in Anhang B) die zeitliche Entwicklung der Struktur der zinstragenden Aktiva bzw. Passiva für das vollständige Ländersample ab.

140

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

tik der (sachlichen) Marktabgrenzung an. Über den bisherigen Analyserahmen hinaus erweitert die zusätzliche Differenzierung der Nachfrageseite die Breite der empirischen Auseinandersetzung im Sinne potenzieller Kreditnehmer: Unternehmenssektor versus Sektor der privaten Haushalte. I. Wesentliche Charakteristika und Bewertung der Datenbasis 42 Einführende Informationen und grundlegende Merkmale des Datensatzes Als Datengrundlage für den zweiten Teil der empirischen Marktmachtanalyse dienen zum einen die Angaben der EWU-Zinsstatistik 43 und zum anderen die Erhebungen der nationalen Notenbanken. Die von sämtlichen Zentralbanken im Euro-Währungsraum seit Januar 2003 geführte MFI-Zinsstatistik geht auf das sogenannte ‚Implementation Package‘ 44 zur Vereinheitlichung der statistischen Erhebungskonzepte aus dem Jahre 1996 zurück und umfasst die von Seiten (monetärer) Finanzinstitute durchgesetzten Zinssätze für alle wesentlichen, auf Euro lautenden Einlagen und Kredite gegenüber gebietsansässigen privaten Haushalten und nichtfinanziellen Unternehmen des jeweiligen Mitgliedsstaates. Mit dieser Statistik trat an die Stelle nicht harmonisierter nationaler Beiträge eine methodisch abgestimmte, strukturell neu abgegrenzte Datenbank, zu deren Berichtsrahmen 45 Zinskategorien auf Monatsbasis zählen. Diese folgt aufgrund der vergleichsweise heterogenen Bankprodukte und -konditionen in den EWU-Mitgliedsländern jedoch einem komplexen Aufbau. 45 Neben den Zinssätzen werden darüber hinaus die korrespondierenden Gesamtbestände der am Monatsultimo gehaltenen Kundenforderungen und -verbindlichkeiten abgefragt. Innerhalb jeder Meldekategorie wird auf dieser Basis ein volumengewichteter Durchschnittszinssatz ermittelt (vgl. Deutsche Bundesbank 2004). Gleichwohl werden lediglich die dokumentierten Zinsniveaus für jedes Mitgliedsland veröffentlicht, die Geschäftsvolumina werden hingegen nur im Aggregat über die Ländergemeinschaft publiziert. Entsprechend ist eine Abfrage nationaler Kreditwie Einlagenvolumina für keine Subkategorie möglich. 42 Die nachfolgende Vorstellung und qualitative Beirteilung des Datenmaterials erfolgt in Anlehnung an Kästner (2008, S. 95ff.). 43 Die rechtliche und methodische Grundlage der EWU-Zinsstatistik bildet die Verordnung 2001/18 der EZB. Vgl. für eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Erhebungsprogramm sowie für weiterführende Informationen EZB (2003). 44 Das ‚Implementation Package‘, respektive die statistischen Anforderungen für die Währungsunion beruhen auf der Verordnung 2223/96 des Rates der Europäischen Gemeinschaft aus dem Jahre 1996. 45 Auf deutscher Seite ersetzt die EWU-Statistik die frühere ‚Erhebung über Soll- und Habenzinsen‘.

Kap. 7: Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

141

Bei der Erfassung wird zwischen dem Neugeschäft 46 und den bereits in der Vergangenheit vereinbarten Verträgen (Bestände) differenziert. Weiterhin trennt die Zinsstatistik zwischen den Kundensektoren ‚private Haushalte‘ und ‚nichtfinanzielle Unternehmen‘ und gliedert sämtliche Zinssätze nach den Kredit- und Einlagenarten, nach Fristigkeiten sowie nach Betragskategorien. 47 Dem ersten Kriterium folgend umfassen die Einlagenkategorien: täglich fällige Einlagen, Einlagen mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist und Repogeschäfte, während auf der Aktivseite die Kredite an die privaten Haushalte entsprechend ihres Verwendungszwecks gegliedert sind: Konsumenten- und Wohnungsbaukredite als auch Sonstige Kredite sowie die im Neugeschäft separat ausgewiesenen Überziehungskredite. 48 Auf der nachgelagerten Ebene erfolgt die weitere Feingliederung der Fristigkeitskategorien hinsichtlich markanter Merkmale nach Ursprungslaufzeit, Kündigungsfrist oder anfänglicher Zinsbindung. Schließlich beinhaltet die EWU-Zinsstatistik eine Betragsdifferenzierung der Unternehmenskredite in den Kategorien ‚bis 1 Mio €‘ und ‚über 1 Mio €‘. 49 Güte und Repräsentativität des Datensatzes Zunächst ist herauszustellen, dass durch das harmonisierte Klassifizierungsschema der EWU-Zinsstatistik eine bis dato nicht vorhandene empirische Basis zur Evaluierung vielfältiger Fragestellungen gelegt wurde. Insofern erlaubt der 46 Bei der Erfassung des Neugeschäfts wird derweil auf zwei unterschiedliche Wege rekurriert: „Für Einlagen mit vereinbarter Laufzeit und Repogeschäfte sowie für sämtliche Kredite außer Überziehungskrediten umfasst das Neugeschäft alle Geschäftsfälle, in denen zwischen Kunden und Bank neue Vereinbarungen im Berichtsmonat getroffen wurden“ (Deutsche Bundesbank 2004, S. 49). Hierzu zählen sämtliche Finanzkontrakte, deren Konditionen im jeweiligen Referenzmonat erstmals ausgehandelt wurden wie auch neuverhandelte Altverträge. Hingegen werden aus Gründen der Operationalisierbarkeit bzw. zur Vermeidung prohibitiv hoher Erhebungskosten die notwendigen Daten bei täglich fälligen Einlagen, Einlagen mit vereinbarter Kündigungsfrist und Überziehungskrediten, analog zu den Beständen, zeitpunktbezogen zum Monatsende erfasst. 47 Dabei setzt sich der Sektor ‚private Haushalte‘ aus Privatpersonen (einschließlich Einzelkaufleuten) sowie privaten Organisationen ohne Erwerbszweck (Kirchen, politische Parteien, Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbände) zusammen. Zu den ‚nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften‘ zählen, äquivalent zur volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung, sämtliche Unternehmen (einschl. Personengesellschaften) außer Banken, Versicherungen und sonstige Finanzierungsinstitutionen. 48 Die ‚Konsumentenkredite‘ beziehen sich auf die zur Finanzierung von Waren und Dienstleistungen getätigten Ausleihungen, während besichterte wie auch unbesichterte Darlehen zum Erwerb bzw. zur Schaffung von Wohnraum zu den ‚Wohnungsbaukrediten‘ zählen. Die Residualkategorie ‚Sonstige Kredite‘ schließt alle übrigen Kreditpositionen zur Schuldenkonsolidierung, Ausbildung oder für sonstige Geschäftszwecke ein. 49 Einen in Form eines Vergleichs gestalteten Überblick über die grundsätzlichen Unterschiede der ehemaligen deutschen Statistik ‚Erhebung über Soll- und Habenszinsen‘ mit der derzeitigen EWU-Zinsstatistik liefert die Deutsche Bundesbank (2010).

142

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

(methodisch) hohe Konvergenzgrad in den erfassten Daten die präzisere (sachliche) Abgrenzung des zinstragenden Geschäfts mit speziellem Zuschnitt auf das einlagenbasierte Kreditsegment. Trotz dieser Vorteile wurde bereits angedeutet, dass die Europäische Zentralbank auf eine explizite Veröffentlichung der erfassten Geschäftsvolumina verzichtet. Dies beschränkt die Analyse der Preissetzungsspielräume in vielen Studien jedoch zwangsläufig auf einzelne Zinskategorien – wohlgemerkt ohne präzise Kenntnis ihrer quantitativen Bedeutung. 50 Zusätzlich kommt dabei zum Tragen, dass die EWU-Zinsstatistik die Kredite im Neugeschäft nach Zinsbindungsfristen und im Bestand nach Ursprungslaufzeiten klassifiziert. In der Neugeschäftsauswertung können daher innerhalb einer Gruppe von Zinsbindungsfristen verschiedenste Ursprungslaufzeiten vertreten sein. 51 Eine belastbare Evaluation der Wettbewerbsverhältnisse im traditionellen Bankgeschäft ist ohne die Gewichtung der jeweiligen Kredit- bzw. Einlagensegmente mit ihren korrespondierenden Mengen daher nicht gangbar. Um die Tragfähigkeit der nachfolgenden empirischen Analyse zu vervollkommnen, wurden infolgedessen die Geschäftsvolumina separat über die jeweilige nationale Notenbank erhoben und systematisch in das Grundgerüst der EWU-Statistik implementiert. Diese Erweiterung der Datenlage ermöglicht die Ermittlung volumen-, respektive fristengewichteter Zinssätze. Hierdurch wird eine tiefere und präzisere Zeitreihenanalyse operationalisierbar. Zur Beurteilung der Güte des erstellten Datensatzes dient in Analogie zu Abschnitt A. I. die Bank Profitability Statistics der OECD. Bereits der Abgleich beider Datenmengen anhand der einbezogenen Institutsanzahl (Tabelle 5) wie auch der erfassten Bilanzsumme (Tabelle 6) offenbarte eine breite Schnittmenge bezüglich dieser Kriterien. Mit der grundsätzlich andersgearteten Ausrichtung beider Erhebungen gehen jedoch auch nicht zu vernachlässigende Unterschiede einher. Zum einen erfolgt der Ausweis der dokumentierten Zinssätze in der EWU-Statistik nicht auf Sektorenebene. Begründet liegt dieser Sachverhalt in dem Kreis der meldepflichtigen Banken. So liegt es im Ermessensspielraum einer jeden nationalen Notenbank, ob den gesammelten Daten eine Voll- oder aber repräsentative Teilerhebung zugrunde gelegt wird. Weitere Wahlrechte bestehen bei Rückgriff auf eine Stichprobe. So darf die Anzahl der aus jedem Bankensektor eines Landes zu ziehenden Institute op50 Vgl. exemplarisch die Arbeiten von Affinito / Farabullini (2006), Vajanne (2007), Fischer / Hempell (2007). Selbst die von Seiten des Sachverständigenrats angestrebte Struktur- und Effizienzanalyse zum deutschen Bankenmarkt stellt ebenfalls lediglich auf einzelne Kredit- und Einlagensegmente ab (vgl. SVR 2008, Tz 160). 51 Zu verzerrten bzw. überhöhten Werten kann diese Erhebungsmethodik führen, falls in einer solchen Gruppe von Krediten mit spezifischen Zinsbindungsfristen der Anteil von langfristigen – und damit bei normaler Zinsstruktur höherverzinslichen – Krediten merklich zwischen den einzelnen Bankenindustrien divergiert. Vgl. hierzu detaillierter EZB (2006).

Kap. 7: Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

143

tional: innerhalb jeder Schicht identisch sein, sich an der Streuung der betreffenden Schicht orientieren oder dem jeweiligen Anteil an der Grundgesamtheit entsprechen (vgl. EZB 2003, S. 77 ff.). 52 Insofern ist eine der Erhebung nachgelagerte Zuordnung der ausgewiesenen Daten in einzelne Bankengruppen nicht darstellbar. Da die EWU-Zinsstatistik nur Daten über die Mitgliedsländer der europäischen Währungsgemeinschaft publiziert, wird zur Beurteilung der Wettbewerbsverhältnisse der britischen Bankenindustrie auf die durch die Bank of England veröffentlichte Datenbank ‚interest and exchange rate data‘ zurückgegriffen. 53 Die nur bedingt deckungsgleichen Erhebungsmethoden verhindern dabei eine ebenso umfassende Analyse der Preissetzungsspielräume in spezifischen produktbezogenen Segmenten und bedürfen zugleich einer besonderen interpretatorischen Vorsicht. 54 Angesichts der noch jungen Historie der EWU-Statistik sowie der gravierenden Unterschiede zwischen der Erhebungsmethode der EZB und den früheren nationalen Beiträgen ist zudem eine zusammenhängende Zeitreihen- bzw. Panelbetrachtung der Wettbewerbsverhältnisse nur ab dem Jahr 2003 realisierbar. 55 Vorteilhaft ist hingegen, dass die EWU-Zinsstatistik Monatsdaten zur Verfügung stellt, wodurch Phasen exogener Schocks, wie beispielsweise im Zuge der Finanzkrise, präziser abgegrenzt und separat beleuchtet werden können. Der vor diesem Hintergrund abgeleitete Untersuchungszeitraum – 01/2003 bis 12/ 2009 – umfasst daher sieben Jahre bei 84 Beobachtungspunkten.

52

Um die von Seiten der Stichprobeninstitute gemeldeten Volumina auf die gesamte nationale Bankenlandschaft, mithin die Grundgesamtheit, zu extrapolieren, findet der sogenannte Horvitz-Thompson-Schätzer Anwendung. Der Hochrechnungsfaktor für ein Meldeinstitut richtet sich bei diesem Ansatz vorwiegend nach dem relativen Gewicht der Bank in seiner Schicht beziehungsweise in der Grundgesamtheit (vgl. Deutsche Bundesbank 2004, S. 58). 53 Die Datenbank der Bank of England publiziert die entsprechenden Zeitreihen zum Neugeschäft zudem erst ab dem Jahr 2004, weshalb im Rahmen der empirischen Auseinandersetzung das Jahr 2003 stets unberücksichtigt bleiben muss. 54 Die Auswahl der meldepflichtigen Banken erfolgt dabei in Abhängigkeit der jeweiligen Hauptgeschäftsfelder der Kreditinstitute. So zielt die Zusammenstellung des Samples auf eine möglichst repräsentative Abdeckung aller Kundengruppen bzw. Wirtschaftszweige (vgl. Bassi 2010, S. 16ff.) ab. Um dies mit einer minimalen Anzahl berichtspflichtiger Banken sicherzustellen bzw. „... [to] limit the cost burden on the banking industry – the largest banks by market share were selected within each stratum“ (Reynolds et al. 2005, S. 10). Zudem wird der Effektivzinssatz nicht als ein über die korrespondierenden Volumina der Einlagen- und Kreditkategorien gewichtetes Mittel errechnet, sondern als Quotient aus Zinseinnahmen / Zinsausgaben zur durchschnittlichen Höhe der zinstragenden Aktiva / Passiva (vgl. ibid.). 55 Eine detaillierte, vergleichende Aufarbeitung der alternativen Erhebungsmethoden der EWU-Zinsstatistik und des früheren deutschen Beitrages liefert die Deutsche Bundesbank (2004, S. 59ff.).

144

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

II. Einzelaspekte und Deskription der Schätzungen Charakterisierung spezifischer Größen Bei den zur Berechnung des Preis- wie Grenzkostenniveaus herangezogenen Zinsdaten handelt es sich nicht um Nominalzinsen, sondern um sogenannte Effektivzinssätze. Diese werden methodisch entweder als ‚annualisierte vereinbarte Jahreszinssätze‘ oder als ‚eng definierte Effektivzinssätze‘ ermittelt und beinhalten neben den marktüblichen Konditionen ebenso Vorzugszinssätze, die eigenen Mitarbeitern sowie Großkunden von Seiten der Banken gewährt wurden. Beide Berechnungsverfahren unterscheiden sich lediglich im zugrundeliegenden Ansatz zur Annualisierung der Zinszahlungen, sind aber im Grundsatz nahezu identisch. 56 Zentrales Charakteristikum der Effektivzinssätze ist dabei, dass keine weiteren Kosten, beispielsweise im Zuge von Anfragen, der Verwaltung und Erstellung von Dokumenten als auch für Garantien und Kreditversicherungen in die Berechnung einfließen. 57 Dem entgegen stellen die im Rahmen der EWU-Zinsstatistik ebenfalls für die übergeordneten Kategorien ‚Konsumentenkredite‘ und ‚Wohnungsbaukredite‘ erfassten und veröffentlichten ‚effektiven Jahreszinssätze‘ nicht allein auf die zinsbasierten Aufwandspositionen ab, sondern berücksichtigen darüber hinaus sonstige Kostenkomponenten, die im Zusammenhang mit Kredit- und / oder Depositengeschäften stehen. Da im Folgenden die Ermittlung der Lerner-Koeffizienten allein auf den Effektivzinssätzen des Neugeschäftes fußt, wird insofern von weiteren monetären und nicht monetären Belastungen auf Seiten der Nachfrager neben dem reinen Zinsaufwand abstrahiert. Vor diesem Hintergrund spiegeln die so ermittelten Lerner-Koeffizienten ceteris paribus eine belastbare Untergrenze der wahren Preissetzungsmacht im einlagenbasierten Kreditsegment wider.

56 In Anlehnung an die Definition der Deutschen Bundesbank (2004, S. 50) stellen ‚annualisierte vereinbarte Jahreszinssätze (AVJ)‘ auf den ursprünglich zwischen Bank und Kunde vereinbarten, auf Jahresbasis umgerechneten Zinssatz ab. Bei einer unterjährigen u� u� Verzinsung erfolgt die Berechnung entsprechend der Formel: 𝑥 = (1 + u�u�u� ) − 1 , wobei x dem annualisierten vereinbarten Zinssatz, 𝑟u�u� dem vereinbarten Zinssatz pro Jahr und n der Anzahl der Zinskapitalisierungszeiträume pro Jahr entspricht. Methodisch komplexer, inhaltlich jedoch gleichgelagert stellt der iterativ zu bestimmende ‚eng definierte Effektivzinssatz‘ die Gleichheit zwischen den Gegenwartswerten aller jetzigen oder zukünftigen Zahlungsströme (Einlagen oder Kredite, Ein- oder Tilgungszahlungen sowie Zinszahlungen) her, die zwischen den beiden Marktseiten vereinbart wurden. Für den relevanten Fall eines Kreditgeschäfts münden beide Konzepte in einem identischen Effektivzinssatz, sobald die Frequenz der Zinskapitalisierung mit der Tilgungsfrequenz übereinstimmt. 57 Den ausgewiesenen Effektivzinssätzen liegt dabei stets ein Standardjahr von 365 Tagen zugrunde. Entsprechend finden die Auswirkungen eines zusätzlichen Tages in einem Schaltjahr keine Berücksichtigung.

Kap. 7: Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

145

Methodische Grundlagen und Verfahrensspezifikationen Konsistent zum ersten Teil der empirischen Auseinandersetzung wird der Produktionsprozess einer Bank im Sinne des Intermediationsansatzes formuliert. Ebenfalls bestehen bleibt die Annahme einer konstanten Menge der Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital. Mithin entsprechen die Grenzkosten allein den zusätzlichen, zur Akquirierung einer weiteren (marginalen) Einheit an Einlagen notwendigen Zinsausgaben. Die angenommene Konstanz aller anderen Kostenquellen (Personal- bzw. Sachkosten) stellt impliziert sicher, dass die volumengewichteten Einlagenzinssätze eine plausible Untergrenze für die Grenzkosten der Banken abbilden. 58 Dabei fließen in die Ermittlung der als exogen definierten Finanzierungskosten die mit den korrespondierenden Geschäftvolumen gewichteten Depositenzinsen privater Haushalte wie auch nichtfinanzieller Kapitalgesellschaften gepoolt ein. So wird unterstellt, dass eingesammelte Einlagen nicht zweckgebunden verwendet werden, mithin eine eindeutige Zuordnung der Zinsausgaben auf der Passivseite pro vergebener Krediteinheit auf der Aktivseite realitätsfremd ist. Methodisch komplementär wird ebenso das Preisniveau als volumengewichteter Kreditzinssatz definiert. 59 Während die Grenzkosten dabei stets als gewichtetes Aggregat über alle Einlagensegmente eingehen, erfolgt auf der Aktivseite unter anderem eine Differenzierung hinsichtlich der Art des Kreditnehmers (nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften, private Haushalte) als auch spezifischer Fristigkeitsstrukturen. Damit kann zunächst die (volumengewichtete) Zinsspanne ( 𝑍𝑆) der Bankenindustrie 𝑘˜ zum Zeitpunkt t formuliert werden als: ZSk~ ,t

Llk~,t

n

n

l 1

l 1

l ~ k ,t

L

Dk~d,t

m

ik~l ,t

d 1

m

d 1

d ~ k ,t

D

jk~d,t .

n l 1

Llk~ ,t ikl~,t n

l 1

Llk~ ,t

m d 1

(35)

Dk~d,t jk~d,t m

d 1

Dk~d,t

u� Dabei bezeichnen 𝐿u�,u� ˜ die zinstragenden Aktiva bei 𝑙 = 1, ..., 𝑛 spezifischen u� Kreditbeständen und äquivalent hierzu 𝐷u�,u� ˜ die zinstragenden Passiva bei 𝑑 = 58

In vergleichbarer Weise argumentiert Fischer (2005, S. 15). Die Position der Überziehungskredite fließt bewusst nicht in die Berechnung der Lerner-Koeffizienten ein. 59

146

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

1, ..., 𝑚 spezifischen Depositenbeständen. Die korrespondierenden Sollzinssätze des Kreditgeschäftes bzw. Habenzinssätze des Einlagengeschäftes werden über u� u� die Symbole 𝑖u�,u� ˜ bzw. 𝑗u�,u� ˜ abgebildet. Auf dieser Basis ist der Lerner-Index allgemein zu spezifizieren als: Llk~ ,t

n

n

l 1

LI k~ ,t

l ~ k ,t

L

l 1

l 1

d 1 l ~ k ,t

L

n

n l 1

n l 1

n

l 1

Llk~,t

m

Llk~ ,t ikl~,t

d 1

Llk~ ,t l 1

m

d 1

d ~ k ,t

D

jk~d,t

ikl~,t

Dk~d,t jk~d,t m

d 1

n

Dk~d,t

m

ikl~,t

Dk~d,t

Llk~ ,t ik~l ,t n

l 1

Llk~ ,t

.

(36)

Die formale Isolierung des Mark-Up-Kalküls liefert schließlich den Ausdruck: n l 1

mk~ ,t

Llk~ ,t ik~l ,t n

l 1

m d 1

Llk~ ,t

d ~ k ,t

D m

d 1

d ~ k ,t

j

1 . 1 LI k~,t

(37)

Dk~d,t

III. Empirische Resultate In Analogie zur bisherigen Verfahrensweise steht zunächst die zeitliche Entwicklung der Wettbewerbsverhältnisse auf den nationalen Kreditwirtschaften als ‚Ganzes‘ im Zentrum des innereuropäischen Vergleichs. 60 Gleichwohl ist die

Kap. 7: Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

147

Separierung der Nachfrageseite in die Subsegmente ‚nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften‘ und ‚private Haushalte‘ nicht nur Ausdruck eines breiteren Analysespektrums, sondern dient zugleich der Beantwortung der Frage, ob bzw. in welchem Umfang die Kreditinstitute im Zeitverlauf in der Lage waren, (dauerhafte) Preisdifferenzierung zwischen den Segmenten zu etablieren. Ergänzend werden die Preissetzungsmöglichkeiten für ausgewählte (Sub-)Produktkategorien, respektive Fristigkeiten innerhalb der Kundensektoren ermittelt und gegeneinander abgeglichen. Sie flankieren die einzelnen empirischen Untersuchungsschritte somit im Sinne einer Sensitivitätsanalyse. Dabei erfolgt jeder Analyseschritt stets in Form eines supranationalen Vergleichs. 1. Auswertung auf Ebene der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften Abbildung 14 vermittelt anhand ausgewählter Länder einen ersten Eindruck über das Niveau, die Ober- und Untergrenzen der Preissetzungsspielräume sowie deren langfristige Entwicklung im Sektor der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften. Die Ergebnisse untermauern, grosso modo, die bereits im Zusammenhang mit der Bank Profitability Statistics indizierte Systematik. Während der Lerner-Koeffizient im Länder- und Zeitdurchschnitt weitgehend konstant blieb, ist von 2004 bis 2008 durchweg ein leichter Rückgang zu konstatieren. Im Kernzeitraum der Finanzkrise 2008/2009 ist dann jedoch – im Einklang mit den Ergebnissen aktueller Forschungen – der Marktmachtindikator wieder deutlich gestiegen. 61 Neben der Entwicklung ist zunächst besonders das Niveau der nationalen Lerner-Koeffizienten auffällig. Mit ca. 57% liegen diese nicht nur im Durchschnitt substantiell höher als die Referenzwerte der vorangestellten empirischen Analyse in Abschnitt A (ca. 33%), sondern ebenso auf disaggregierter, mithin nationaler Ebene. Dieser Befund hat mit Ausnahme Großbritanniens für alle Länder und zugleich über die gesamte Periode Bestand. Er steht folglich unmittelbar im Einklang mit der formulierten Hypothese, dass der Wettbewerbsdruck im traditionellen Kreditgeschäft aufgrund seines regionalen bzw. lokalen Charakters wesentlich schwächer ausfallen sollte als in international abzugrenzenden 60 Eingang in die Analyse finden neben dem britischen Finanzsystem die elf Gründungsländer des Euroraums sowie Griechenland. Darüber hinaus erfolgt die grafische Darstellung sämtlicher zentraler Ergebnisse auf Basis von Jahresdurchschnittswerten. Gleichwohl liegen allen Berechnungen die zuvor beschriebenen Monatsdaten zugrunde. 61 Die einzige Ausnahme bildet das französische Bankgewerbe, in dem der LernerIndex von 2008 auf 2009 um ca. 24 % fiel. Im Einklang hierzu sieht auch der Internationale Währungsfond, auf Basis des Panzer-Rosse-Ansatzes, jüngst einen Anstieg der Marktmacht für eine Reihe europäischer Länder: „In the U.S., Italy, Germany, Spain and the euro area, bank competition seems to have declined following the financial crisis“ (Sun 2011, S. 11).

Kapitel 7

Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

A bbildung 14: Preissetzungsmöglichkeiten in ausgewählten L ändern ± Sektor

148

Teil 3: KEmpirische Performanceanalyse nichtfinanzielle apitalgesellschaften

0,9

0,9

0,8

0,8

0,7

0,7

0,6

0,6

0,5

0,5

0,4

0,4

0,3

0,3

0,2

0,2

0,1

0,1

0,0 2003

2004

2005

2006

2007

2008

Deutschland

Großbritannien

Griechenland

Italien

Österreich

Länderdurchschnitt

0,0 2009

Abbildung 14: Preissetzungsmöglichkeiten in ausgewählten

Ländern – ist Sektor nichtfinanzielle Neben der Entwicklung zunächst besonders Kapitalgesellschaften das Niveau der nationalen LernerKoeffizienten auffällig. Mit ca. 57 % liegen diese nicht nur im Durchschnitt substantiell höher als die ReferenzwerteMarktsegmenten. der vorangestellten Die empirischen Analyse Abschnitt A (ca. 33 %), provisionslastigen alternative, aufin das einlagenbasierte Kreditgeschäft zugeschnittene Modellierung des Indexes findet somit sondern ebenso auf disaggregierter, mithin nationaler Ebene. Dieser Befund hat mitnachhalAusnahtig ihren empirischen Widerhall. Unterdessen scheinen britische (Ø 26 %) und me Großbritanniens für alle Länder und zugleich über die gesamte Periode Bestand. Er steht österreichische (Ø 28%) Banken über die geringsten Preissetzungsspielräume folglich unmittelbar im Einklang mit der formulierten Hypothese, dass der Wettbewerbsdruck im unternehmensbezogenen Kreditgeschäft zu verfügen, italienische (Ø 78 %), im traditionellen (Ø Kreditgeschäft seines (Ø regionalen lokalenüber Charakters wesentportugiesische 78%) undaufgrund griechische 79%) bzw. hingegen die größten 62 (vgl. Tabelle 11). lich schwächer ausfallen sollte als in international abzugrenzenden provisionslastigen Marktsegmenten. Die alternative, auf das europäischen einlagenbasierte Volkswirtschaften Kreditgeschäft zugeschnittene ModellieAuch zwischen den großen offenbaren sich

markante Unterschiede. Sonachhaltig entsprechen die volumengewichteten Kreditzinsen rung des Indexes findet somit ihren empirischen Widerhall. Unterdessen scheinen deutscher als auch französischer Banken in etwa dem Doppelten ihrer jeweilibritische (Ø 26 %) und österreichische (Ø 28 %) Banken über die geringsten Preissetzungsgen Refinanzierungskosten, während der Mark-Up spanischer Institute (Ø 3,95) spielräume im unternehmensbezogenen Kreditgeschäft zu verfügen, italienische (Ø 78 %), und italienischer (Ø 4,75) im unternehmensbezogenen Kreditgeschäft deutlich portugiesische %)116% und griechische %) hingegen über die größten (vgl. Tabelle höher liegt 80 (Ø % 78 bzw. oberhalb (Ø des79deutschen Niveaus (vgl. Abbildung 15). 60 11). Vermutung, dass einzelne Banken die nationalen Kreditwirtschaften beherrDie schen, kann daher nicht ohne Weiteres abgelehnt werden. Speziell für Großbritannien weichen die ermittelten Werte doch recht deutlich nach unten von den Referenzwerten (54%) der OECD-Statistik ab. Eine denkbare Erklärung ist in der marktbasierten Struktur des Bankensystems zu sehen. So ist die re60 Bei Bedeutung Begrenzung derdes Untersuchung auf die als EWU-Mitgliedsländer bildet das österreichische Bankensystem lative Bankkredits Finanzierungsinstrument bezogen auf das mit einem durchschnittlichen Preissetzungsspielraum von 28 % gefolgt vom luxemburgischen (Ø 38 %) die Bruttoinlandsprodukt merklich geringer Kapitalgesellschaften. als in bankorientierten Ländern wie untere Intervallgrenze im Sektor der nichtfinanziellen 62

- 136 -

Bei Begrenzung der Untersuchung auf die EWU-Mitgliedsländer bildet das österreichische Bankensystem mit einem durchschnittlichen Preissetzungsspielraum von 28% gefolgt vom luxemburgischen (Ø 38 %) die untere Intervallgrenze im Sektor der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften.

Kapitel 7

Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

Kap. 7: Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

149

T abelle 11: E ntwicklung des L erner-Indexes ± Sektor nichtfinanzielle K apital-

Tabelle 11: Entwicklung des Lerner-Indexes – Sektor

gesellschaftennichtfinanzielle Kapitalgesellschaften Land/Jahr AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK

2003 0,37 0,52 0,54 0,73 0,59 0,49 0,81 0,74 0,79 0,37 0,55 0,81 ²

2004 0,34 0,53 0,54 0,73 0,58 0,50 0,83 0,75 0,81 0,38 0,59 0,81 0,27

2005 0,32 0,50 0,53 0,77 0,56 0,50 0,82 0,72 0,81 0,37 0,60 0,82 0,28

2006 0,24 0,45 0,57 0,79 0,53 0,58 0,80 0,67 0,79 0,31 0,59 0,78 0,26

2007 0,17 0,44 0,56 0,74 0,46 0,64 0,76 0,61 0,74 0,25 0,53 0,71 0,21

2008 0,16 0,47 0,53 0,69 0,43 0,63 0,72 0,56 0,72 0,24 0,49 0,69 0,20

2009 0,37 0,67 0,55 0,73 0,69 0,48 0,79 0,67 0,82 0,71 0,54 0,87 0,36

Ø 0,28 0,51 0,54 0,74 0,55 0,55 0,79 0,68 0,78 0,38 0,56 0,78 0,26

Mittelwert Median Spread Stan.-abw. Var.-koef.

0,61 0,57 0,44 0,16 0,27

0,59 0,58 0,56 0,19 0,32

0,58 0,56 0,54 0,19 0,33

0,57 0,58 0,57 0,20 0,36

0,52 0,56 0,59 0,21 0,40

0,50 0,53 0,56 0,20 0,39

0,63 0,67 0,51 0,16 0,26

0,57 0,55 0,54 0,19 0,33

63 Auch zwischen den großen europäischen Volkswirtschaften offenbaren sichüber markante UnterDeutschland, Frankreich oder Italien. Ist eine Refinanzierung den institu-

tionellenSoKapitalmarkt für kleinere Unternehmen relativ einfach schiede. entsprechen dieauch volumengewichteten Kreditzinsen deutscher als auch möglich, französi-

kann Banken dies die der ihrer Banken begrenzen. Gleichwohl bleibt unklar, scher in Marktstellung etwa dem Doppelten jeweiligen Refinanzierungskosten, während der inwieweit die notwendigerweise abweichende Datenbasis die gemessenen Werte treibt bzw. verzerrt.

Mark-Up spanischer Institute (Ø 3,95) und italienischer (Ø 4,75) im unternehmensbezogenen

Kreditgeschäft deutlich höher liegt ± 80 % bzw. 116 % oberhalb des deutschen Niveaus (vgl.

Neben einer weitgehend gleichförmigen Entwicklungstendenz scheinen sich auch die Diskrepanzen zwischen den nationalen Konkurrenzverhältnissen (wenn herrschen, kann ohne Weiteres abgelehnt Speziell überhaupt) nurdaher sehr nicht geringfügig abzubauen. Sowerden. erwiesen sich für die Großbritannien Niveauunterweichen Werte doch recht deutlich nach unteninvon den mit Referenzwerten (54 %) schiededie in ermittelten den Preissetzungsmöglichkeiten – Hand Hand den Ergebnissen aus der OECD-Statistik – als dauerhaft, hochsignifikant und in der langfristigen der OECD-Statistik ab. Eine denkbare Erklärung ist in der marktbasierten Struktur des Ban64 Perspektivezu eher Schwankte das (mittlere) Preisniveau kensystems sehen.zuSo denn ist die abnehmend. relative Bedeutung des Bankkredits als Finanzierungsinstruim Unternehmenssektor zu Beginn der Untersuchung noch zwischen dem 1,6ment bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt merklich geringer als in bankorientierten Ländern fachen und 5,4-fachen der Finanzierungskosten, bewegte sich die Intervallbreite 61 wie Deutschland,bis Frankreich oder Italien. eine Refinanzierung(vgl. über Tabelle den institutionellen anschließend 2007 oberhalb diesesIstAusgangsniveaus 37 in AnKapitalmarkt auch für kleinere Unternehmen einfachinmöglich, kann dies die Marktstelhang B). Nachdem die Spannbreite derrelativ Mark-Ups 2008 ihr zwischenzeitliches Minimum erreichte, stiegGleichwohl der Spread im Folgejahr wiederdiedeutlich an – in etwa lung der Banken begrenzen. bleibt unklar, inwieweit notwendigerweise abauf einen Wert von 6,3. Ein ähnlicher, wenngleich bei Weitem nicht so volatiler weichende Datenbasis die gemessenen Werte treibt bzw. verzerrt. Abbildung 15). Die Vermutung, dass einzelne Banken die nationalen Kreditwirtschaften be-

63 Zwischen 1997 und 2009 entsprach das jährliche, aggregierte Kreditvolumen Zwischen 1997 undim 2009 entsprach jährliche, Kreditvolumen Großbritanniens im Mittel in Großbritanniens Mittel in das etwa 75 % aggregierte der inländischen Wirtschaftsleistung. Dem etwa 75 % der inländischen Wirtschaftsleistung. entgegen wurdendurchschnittlich im gleichen Zeitraum in 120% Deutschland entgegen wurden im gleichen Zeitraum Dem in Deutschland ca. des durchschnittlich ca. 120 % des nationalen BIPs an Krediten vergeben. Ähnlich verhält es sich in Frankreich nationalen BIPs an Krediten vergeben. Ähnlich verhält es sich in Frankreich (Ø 114%) (Ø 114 %) und Italien (Ø 98 %). und Italien (Ø 98 %). - 137 - der nationalen Verteilungen sind in Ta64 Die Ergebnisse der Sphärizitätsprüfung belle 44 (Anhang B) wiedergegeben.

61

Kapitel 7

Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

A bbildung 15: E ntwicklung des M ar k-Ups in großen europäischen Bankenindustrien

150

62 ± Sektor nichtfinanzielle K apitalgesellschaften Teil 3: Empirische Performanceanalyse

6,0

6,0

5,0

5,0

4,0

4,0

3,0

3,0

2,0

2,0

1,0

1,0

0,0 2003

2004 Deutschland

2005 Frankreich

2006

2007

Großbritannien

0,0 2009

2008 Italien

Spanien

Abbildung 15: Entwicklung des Mark-Ups in großen europäischen

Neben einerBankenindustrien weitgehend gleichförmigen scheinen sich auch 65 die Diskre– Sektor Entwicklungstendenz nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften panzen zwischen den nationalen Konkurrenzverhältnissen (wenn überhaupt) nur sehr gering-

Verlauf ist für die Standardabweichung der Mark-Ups zu konstatieren (vgl. Abfügig abzubauen. So erwiesen sich die Niveauunterschiede in den Preissetzungsmöglichkeiten 66 bildung 16). ± Hand in Hand mit den Ergebnissen aus der OECD-Statistik ± als dauerhaft, hochsignifikant 63 Inin2009 dürften dabei vor allem Finanzkrise das Preisund der langfristigen Perspektive eherdie zu-Auswirkungen denn abnehmend.der Schwankte das (mittlere)

setzungsverhalten der europäischen Banken, allerdingsnoch in unterschiedlichem Preisniveau im Unternehmenssektor zu Beginn der Untersuchung zwischen dem 1,6Maße, geprägt haben. So sollte sich eine weltweit schwächelnde Konjunktur fachen und 5,4-fachen der Finanzierungskosten, bewegte sich die Intervallbreite anschließend zunächst in einer merklichen Bonitätsverschlechterung (potenzieller) Schuldbis 2007 oberhalb dieses Ausgangsniveaus (vgl. Tabelle 37 in Anhang B). Nachdem die ner und im zweiten Schritt deutlich höheren Risikoaufschlägen auf Seiten der Spannbreite der Mark-Ups in 2008 ihr Der zwischenzeitliches Minimum erreichte, der Gläubiger (Banken) widerspiegeln. deutliche kurzfristige Anstieg stieg der Preis67 Spread im Folgejahr deutlich an ± in etwa auf einen Wertwuchs von 6,3. ähnlicher,in aufschläge spricht wieder für diese Hypothese. Exemplarisch derEinMark-Up Portugal imbeiUmfeld Finanzkrise (von 2008 zudie 2009) um ca. 143 %.der Während wenngleich Weitemder nicht so volatiler Verlauf ist für Standardabweichung Markfür Italien und Griechenland ähnliche Zuwächse zu verzeichnen sind, weiteten 64 Ups zu konstatieren (vgl. Abbildung 16). 65 Ein vollständiges Bild der länderspezifischen Mark-Ups im Sektor der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften liefert Tabelle 37 (Anhang B). 66 Noch offensichtlicher wird die Persistenz der Niveauunterschiede mit Blick auf 62 Entwicklung der Streuungsmaße der Lerner-Koeffizienten (Tabelle 11). Das Ergebnis die Ein vollständiges Bild der länderspezifischen Mark-Ups im Sektor der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften liefert Tabelle 37 (Anhang B). persistenter Niveauunterschiede in den Konditionen des europäischen Unternehmenskre63 ditsektors, wohlgemerkt nur auf Basis ungewichteter Zeitreihen der44EWU-Zinsstatistik, Die Ergebnisse der Sphärizitätsprüfung der nationalen Verteilungen sind in Tabelle (Anhang B) wiedergegeben. zudem Kok-Sørensen / Lichtenberger (2007). bestätigen 64 Noch offensichtlicher wird die Persistenz der Niveauunterschiede mit Blick auf die Entwicklung der Streu67 Konkludent zu dieser Argumentationslinie steht die Entwicklung der Kreditvergaungsmaße der Lerner-Koeffizienten (Tabelle 11). Das Ergebnis persistenter Niveauunterschiede in den Konbestandards den europäischen Bankenmärkten. So haben nachungewichteter dem Bank-Lendingditionen desineuropäischen Unternehmenskreditsektors, wohlgemerkt nur sich auf Basis Zeitreihen Survey der EZB vombestätigen Juli 2009 dieKok-Sørensen/Lichtenberger internen Richtlinien bzw. Kriterien der Kreditpolitik der EWU-Zinsstatistik, zudem (2007). der Banken deutlich verschärft. Im ersten Quartal 2009 gaben ca. 60% der befragten - 138 Banken an, ihre Zinsmargen für Kredite mit mittlerem Risiko substantiell ausgeweitet zu haben (EZB 2009, S. 5 und 14). Bis zur Jahresmitte 2010 wird dann jedoch wieder eine leichte Entspannung der Kreditkonditionen sowohl im KMU-Geschäft als auch bei der Darlehensvergabe an Großunternehmen festgestellt (vgl. EZB 2010c, S. 21). Vergleichbare Befunde erhebt auch der Mittelstandsmonitor 2010 (vgl. Borger / Kiener-Stuck 2010, S. 14).

Kapitel 7

Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

A bbildung 16: Streuungsmaße des M ar k-Ups ± Sektor nichtfinanzielle K apital-

Kap.gesellschaften 7: Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

151

7,0

7,0

6,0

6,0

5,0

5,0

4,0

4,0

3,0

3,0

2,0

2,0

1,0

1,0

0,0 2003

2004

2005 Spread

2006 Stan.-abw.

2007

2008

0,0 2009

Var.-koef.

Abbildung 16: Streuungsmaße des MarkUpsvor – Sektor nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften In 2009 dürften dabei allem die Auswirkungen der Finanzkrise das Preissetzungsverhalten der europäischen Banken, allerdings in unterschiedlichem Maße, geprägt haben. So sollte sich

deutsche Banken ihre Preisaufschläge auf die Finanzierungskosten nur unbedeueine weltweit schwächelnde Konjunktur zunächst in einer merklichen Bonitätsverschlechte-

tend (potenzieller) aus. Entsprechend unterschiedlich scheinen die Kreditinstitute die Qualität auf rung Schuldner und im zweiten Schritt deutlich höheren Risikoaufschlägen 68 ihrer jeweiligen heimischen Unternehmen einzuschätzen.

Seiten der Gläubiger (Banken) widerspiegeln. Der deutliche kurzfristige Anstieg der Preisauf-

Trotz allem ließe sich bei isolierter Betrachtung der absoluten Streuungsparameter zwischen 2004 und 2008 eine Angleichungstendenz vermuten (Abbilfeld Finanzkrise zu 2009) um ca. 143 %. Während Italien Griechenland dungder16). Werden (von die 2008 aufgezeigten Schwankungen jedochfürauf denund Mittelwert ähnliche zu verzeichnen sind,Unterstützung weiteten deutsche Banken ihre Preisaufschläge normiert,Zuwächse findet diese These keine mehr. So unterschritt der Va- auf riationskoeffzient nur in 2007 und 2008 leicht das Ausgangsniveau aus 2003. In die die Finanzierungskosten nur unbedeutend aus. Entsprechend unterschiedlich scheinen allen anderen Jahren streuten die länderspezifischen Mark-Ups merklich stärker, Kreditinstitute die Qualität ihrer jeweiligen heimischen Unternehmen einzuschätzen.66 durchschnittlich im Intervall von 53% bis 147%, um den Mittelwert. Ein spürbaren Konvergenz- und Intensivierungsprozess der Wettbewerbsbedingungen wie er im Sinne der Theorie der bestreitbaren Märkte in Folge des angestoßenen regulatorischen Liberalisierungs- und Harmonisierungsprozesses zu erwarten wäre 65 (vgl. Kapitelzu2dieser B.), Argumentationslinie wird daher nicht Vielmehr bestehen im Einklang Konkludent stehtevident. die Entwicklung der Kreditvergabestandards in den europäiSo haben sich nach dem Bank-Lending-Survey der EZB vom Juli 2009 dieder internen mitschen der Bankenmärkten. Marktmacht-Theorie weiterhin erhebliche Unterschiede hinsichtlich Richtlinien bzw. Kriterien der Kreditpolitik der Banken deutlich verschärft. Im ersten Quartal 2009 gaben Konkurrenzsituation im unternehmensbezogenen an, ihre Zinsmargen für KrediteKreditgeschäft. mit mittlerem Risiko substantiell ausgeweitet ca. 60 % der befragten Banken

schläge spricht für diese Hypothese.65 Exemplarisch wuchs der Mark-Up in Portugal im Um-

66

zu haben (EZB 2009, S. 5 und 14). Bis zur Jahresmitte 2010 wird dann jedoch wieder eine leichte Entspannung der Kreditkonditionen sowohl im KMU-Geschäft als auch bei der Darlehensvergabe an Großunternehmen festgestellt (vgl. EZB 2010c, S. 21). Vergleichbare Befunde erhebt auch der Mittelstandsmonitor 2010 (vgl. Borger/Kiener-Stuck 2010, S. 14). Auch ist es denkbar, dass deutsche Banken verstärkt Kreditrationierung anstelle eines Risikoabgeltungskalküls verfolgten und deshalb auf einen vergleichbaren Zinsaufschlag verzichteten. Vgl. für eine ausführliche 68 Auch istder esalternativen denkbar, dass deutsche Banken verstärkt Kreditrationierung anstelle eines Gischer et al. (2012, S. 139f.). Darstellung Kreditvergabeverhaltensweisen von Banken

Risikoabgeltungskalküls verfolgten und deshalb auf einen vergleichbaren Zinsaufschlag - 139 - der alternativen Kreditvergabeverhalverzichteten. Vgl. für eine ausführliche Darstellung tensweisen von Banken Gischer et al. (2012, S. 139f.).

152

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

Sektor der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften – Betragsdifferenzierung des Kreditneugeschäfts Um die Wettbewerbsanalyse auf ein tieferes wie breiteres Fundament zu stellen, wird das Datenset des Sektors der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften über zwei weitere Ebenen in Abhängigkeit des Umfangs ausgeliehener Mittel segmentiert. Die Aufsplittung der Kreditvolumina in die Betragskategorien ‚bis bzw. über eine Million Euro‘ dient dabei der indirekten Differenzierung einzelner Schuldnergruppen. So kann es als plausibel angesehen werden, dass kleinund mittelständische Unternehmen (KMU) 69 mehrheitlich einen quantitativ geringeren Refinanzierungsaufwand besitzen (‚bis 1 Mio. €‘) als Großunternehmen. Im Umkehrschluss sollten Darlehen jenseits der Millionengrenze überwiegend von überregional agierenden Großbetrieben in Anspruch genommen werden. Tabelle 12 vermittelt anhand der paarweisen Gegenüberstellung der segmentspezifischen Lerner-Koeffizienten zwischen 2003 bis 2009 einen Eindruck, in welchem in der Lage sind, Preisdifferenzierung (dritten Kapitel 7 Umfang die BankenWettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich Grades) im unternehmensbezogenen Kreditgeschäft durchzusetzen. T abelle 12: E ntwicklung des L erner-Indexes in den %HWUDJVNDWHJRULHQÃELV0LR ¼¶XQG

Tabelle 12: Entwicklung des Lerner-Indexes in den Betragskategorien ‚bis 68 Sektor nichtfinanzielle K apitalgesellschaften 1 Mio. €‘ÁEHU0LR und ‚über 1¼¶± Mio. €‘ – Sektor nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften 70

Land/ Deutschland Jahr ”0LR > 1 Mio. 2003 0,62 0,51 2004 0,63 0,51 2005 0,62 0,50 2006 0,63 0,55 2007 0,60 0,54 2008 0,58 0,52 2009 0,63 0,53 Ø 0,62 0,52

Frankreich ”0LR > 1 Mio. 0,57 0,39 0,57 0,40 0,57 0,40 0,61 0,55 0,65 0,63 0,65 0,61 0,60 0,28 0,60 0,46

Großbritannien ”0LR > 1 Mio. ² ² 0,31 0,27 0,33 0,27 0,28 0,26 0,25 0,20 0,27 0,19 0,53 0,34 0,33 0,26

Italien ”0LR > 1 Mio. 0,82 0,76 0,84 0,78 0,83 0,78 0,81 0,77 0,77 0,73 0,75 0,71 0,86 0,79 0,81 0,76

Spanien ”0LR > 1 Mio. 0,77 0,69 0,77 0,69 0,80 0,74 0,81 0,78 0,76 0,73 0,72 0,67 0,81 0,68 0,77 0,71

Zunächst erweisen sich sowohl die (Wettbewerbs)Positionen relativen (Wettbewerbs)Positionen der als FiZunächst erweisen sich sowohl die relativen der Finanzsektoren

nanzsektoren als auch die Spannbreite deralsLerner-Koeffizienten als robust. Ferner auch die Spannbreite der Lerner-Koeffizienten robust. Ferner legt die Segmentierung systematische, signifikante Unterschiede in der Konditionengestaltung gegenüber beiden Unter69

Aufgrund der Heterogenität dieser Unternehmensgruppen, z. B. in Bezug auf die

nehmensgruppen offen. oder Unisono der Konkurrenzdruck im bislang KMU-Geschäft schwächer Branche, Rechtsform die scheint Organisationsstruktur existiert kein einheitlicher

Kategorisierungsansatz für kleinUnternehmen. europäischer auszufallen. Im Umkehrschluss sindund die mittelständische Preissetzungsmöglichkeiten der Auf Banken bei einer

Ebene ist die Empfehlung der Europäischen Kommission (2003/361/EG) maßgeblich,

Kreditsumme oberhalb einer Million ¼ durchweg Entsprechend ausgeprägt fällt die seit dem 01.01. 2005 Anwendung findet undbegrenzter. drei quantitative Dimensionen umfasst.

So Diskrepanz ist ein Unternehmen in den Status ‚klein‘ bzw. ‚mittelständisch‘ solange die in den korrespondierenden Preisaufschlägen aus (Tabelleeinzuordnen, 13).

nicht mehr als 49 bzw. 249 Mitarbeiter beschäftigt werden und zugleich der Jahresumsatz 10 bzw. 50 Mio. € oder die Jahresbilanzsumme 10 bzw. 43 Mio. € nicht überschreiten. Mithin darf eines der beiden letzten Kriterien überschritten werden, keinesfalls jedoch T abelle 13: Differenz der M ar k-Ups in in Deutschland den Betragskategorien M io. ¼¶ und die maximale Mitarbeiterzahl. Speziell bestehen mitÃbis der1Sichtweise des HGBs (§ 267) und der Abgrenzungsvariante des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn Ãüber 1 M io. ¼¶ ± Sektor nichtfinanzielle K apitalgesellschaften (IfM) zwei alternative, wenngleich anverwandte Mittelstandsdefinitionen. 70 Land/Jahr 2003 unverändert 2004 2005 der 2006 2007der volumengewichteten 2008 2009 Ø Methodisch liegen Berechnung KreditAT 0,29 0,17 0,11 0,10 Fristigkeitsstrukturen 0,37 0,26 zinsniveaus in0,40 beiden 0,37 Betragskategorien vollständig kongruente BE DE ES FI FR GR

0,57 0,62 1,07 0,48 0,69 1,61

0,71 0,69 1,08 0,48 0,66 1,84

0,67 0,63 1,08 0,35 0,64 1,95

0,47 0,51 0,73 0,32 0,35 1,43

0,25 0,34 0,40 0,22 0,21 0,85

0,22 0,31 0,47 0,18 0,25 0,63

1,34 0,56 2,09 1,04 1,09 1,35

0,61 0,52 0,99 0,44 0,55 1,38

2009 Ø

0,63 0,62

0,53 0,52

0,60 0,60

0,28 0,46

0,53 0,33

0,34 0,26

0,86 0,81

0,79 0,76

0,81 0,77

0,68 0,71

Zunächst erweisen sich sowohl die relativen (Wettbewerbs)Positionen der Finanzsektoren als auch die Spannbreite der Lerner-Koeffizienten als Ferner legt die Segmentierung sysKap. 7: Wettbewerbsverhältnisse imrobust. innereuropäischen Vergleich 153 tematische, signifikante Unterschiede in der Konditionengestaltung gegenüber beiden Unter-

legt die Segmentierung systematische, signifikante Unterschiede in der Konditio-

nehmensgruppen offen. Unisono scheint der Konkurrenzdruck im offen. KMU-Geschäft schwächer nengestaltung gegenüber beiden Unternehmensgruppen Unisono scheint

auszufallen. Im Umkehrschluss sind die Preissetzungsmöglichkeiten der Banken bei einer der Konkurrenzdruck im KMU-Geschäft schwächer auszufallen. Im Umkehr--

schluss sind oberhalb die Preissetzungsmöglichkeiten der Banken bei einer ausgeprägt Kreditsumme Kreditsumme einer Million ¼ durchweg begrenzter. Entsprechend fällt oberhalb einer Million € durchweg begrenzter. Entsprechend ausgeprägt fällt die Diskrepanz in den korrespondierenden Preisaufschlägen aus (Tabelle 13).

die Diskrepanz in den korrespondierenden Preisaufschlägen aus (Tabelle 13).

T abelle 13: Differenz der M ar k-Ups in den Betragskategorien Ãbis 1 M io. ¼¶ und

Tabelle 13: Differenz der Mark-Ups in den Betragskategorien ‚bis 1 Mio. €‘ Ãüber io. ¼¶€‘± –Sektor nichtfinanzielle K apitalgesellschaften und ‚über1 1MMio. Sektor nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften

Land/Jahr AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK Ø

2003 0,40 0,57 0,62 1,07 0,48 0,69 1,61 0,50 1,38 0,18 0,63 2,40 ² 0,88

2004 0,37 0,71 0,69 1,08 0,48 0,66 1,84 0,37 1,69 0,30 0,74 2,42 0,08 0,88

2005 0,29 0,67 0,63 1,08 0,35 0,64 1,95 0,32 1,40 0,37 0,54 2,30 0,13 0,82

2006 0,17 0,47 0,51 0,73 0,32 0,35 1,43 0,24 0,89 0,20 0,42 1,62 0,04 0,57

2007 0,11 0,25 0,34 0,40 0,22 0,21 0,85 0,16 0,74 0,15 0,22 1,02 0,07 0,36

2008 0,10 0,22 0,31 0,47 0,18 0,25 0,63 0,20 0,57 0,19 0,28 0,82 0,12 0,33

2009 0,37 1,34 0,56 2,09 1,04 1,09 1,35 0,83 2,28 0,40 1,82 3,03 0,63 1,29

Ø 0,26 0,61 0,52 0,99 0,44 0,55 1,38 0,37 1,28 0,26 0,66 1,94 0,18 0,75

Tabelle 13 veranschaulicht im Zusammenspiel mit Abbildung 17 die quantitaMethodisch unverändertinliegen der Berechnung der volumengewichteten Kreditzinsniveaus in beiden Betiven Unterschiede den segmentspezifischen Mark-Up-Größen für das gesamte tragskategorien vollständig kongruente Fristigkeitsstrukturen zugrunde. Einbezogen werden jeweils Kredit71 Ländersample. Teilweise sind die Banken in der Lage im KMU-Geschäft Preissparten mit anfänglicher Zinsbindung: variabel oder bis ein Jahr, von über einem Jahr bis fünf Jahre und von über fünf Jahren. ZudemFinanzierungskosten fällt das relative Gewicht derdurchzusetzen, genannten Subsegmente aufschläge auf ihre die in inbeiden etwaBetragskategorien um 20 % das nahezu äquivalent aus. Niveau in der Kategorie ‚über eine Million Euro‘ übersteigen. 72 Im Mittel sind - 141 es immerhin ca. 15%, wobei die Kluft in Portugal, Italien und Griechenland besonders groß ausfällt. Allem Anschein nach kennzeichnet eine fundamental unterschiedliche Preisreagibilität beide Nachfragergruppen. Diesbezüglich kommt zum Tragen, dass das klassische Bankdarlehen für klein- und mittel-

68

zugrunde. Einbezogen werden jeweils Kreditsparten mit anfänglicher Zinsbindung: variabel oder bis ein Jahr, von über einem Jahr bis fünf Jahre und von über fünf Jahren. Zudem fällt das relative Gewicht der genannten Subsegmente in beiden Betragskategorien nahezu äquivalent aus. 71 Das jeweilige nationale Niveau wie auch die Volatilität der Mark-Up-Ausprägungen in beiden Betragskategorien sind in Tabelle 38 bzw. Tabelle 39 (Anhang B) für das komplette Ländersample aufgeführt. 72 Die Signifikanz der Niveauunterschiede wurde wie zuvor anhand des KS-Tests geprüft. Dabei konnte die (mutmaßlich) höhere Preissetzungsmacht der Banken bis zu einem Kreditvolumen von einer Million Euro durchweg auf dem 1-%-Signifikanzniveau belegt werden. Die entsprechende D-Statistik (bezogen auf den Mark-Up) ist in Tabelle 45 (Anhang B) dargestellt.

fundamental unterschiedliche Preisreagibilität beide Nachfragergruppen. Diesbezüglich kommt zum Tragen, dass das klassische Bankdarlehen für klein- und mittelständische Unternehmen die mit Abstand wichtigste Fremdfinanzierungsquelle darstellt, während Großunternehmen verfügen. Durch den leichteren Zugang zum institu154 über Substitutionsmöglichkeiten Teil 3: Empirische Performanceanalyse tionellen Kapitalmarkt ist es für sie möglich, auf alternative Finanzprodukte wie der Emission

ständische Unternehmen die mit Abstand wichtigste Fremdfinanzierungsquelle

von Anleihen auszuweichen. Eine unterschiedliche Preissensitivität ist die Folge und gewisdarstellt, während Großunternehmen über Substitutionsmöglichkeiten verfügen.

sermaßen der Nährboden die beobachtete Preisdifferenzierung. Durch den leichterenfürZugang zum institutionellen Kapitalmarkt ist es für sie

möglich, auf alternative Finanzprodukte wie der Emission von Anleihen auszuweichen. Eine unterschiedliche Preissensitivität ist die Folge und gewissermaßen Nährboden für die der beobachtete Ader bbildung 17: Differenz M ar k-UpsPreisdifferenzierung. in den Betragskategorien Ãbis 1 M io. ¼¶ und Ãüber 1 M io. ¼¶ ± Sektor nichtfinanzielle K apitalgesellschaften 1,4

1,29

1,2 1,0

0,88

0,88

0,82

0,8 0,57

0,6

0,36

0,4

0,33

0,2 0,0 2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

Abbildung 17: Differenz der Mark-Ups in den Betragskategorien ‚bis 1 Mio. €‘ und ‚über 1 Mio. €‘ – Sektor nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften 69

Das jeweilige nationale Niveau wie auch die Volatilität der Mark-Up-Ausprägungen in beiden Betragskategorien sind in Tabelle 38 bzw. Tabelle 39 (Anhang B) für das komplette Ländersample aufgeführt. Trotzdem ist in den letzten Jahren eine kontinuierliche Angleichung der akqui70 Die Signifikanz der Niveauunterschiede wurde wie zuvor anhand des KS-Tests geprüft. Dabei konnte die sitorischen zu erkennen (Abbildung 17).Kreditvolumen So sprichtvon eineiner (durchschnitt(mutmaßlich) Potenziale höhere Preissetzungsmacht der Banken bis zu einem Million Euro D -Statistik auf eine den durchweg auf dem 1-%-Signifikanzniveau belegt werden. Die zwischen entsprechende2003 licher) Rückgang der Differenz um über 62% bis (bezogen 2008 für Mark-Up) ist in Tabelle 45 (Anhang B) dargestellt.

langfristige Verschmelzung beider Nachfragesegmente. Getrieben ist diese Ent142 wicklung vordergründig durch eine - Verringerung der Preissetzungsspielräume um ca. 30 % bis 2008 im KMU-Geschäft. Während in diesem Zeitraum in Portugal (- 43 %), Irland (- 41%) und Griechenland (- 36%) der Rückgang am stärksten ausfiel, blieb der Mark-Up bei einem Kreditvolumen unterhalb der Millionengrenze in Deutschland (- 10%) und Luxemburg (- 12 %) nahezu stabil. In Frankreich (+ 22 %) ist sogar ein leichter Zuwachs zu verzeichnen. Als Grund für den sich andeutenden Konvergenzprozess erscheint es denkbar, dass der technologische Fortschritt 73 in Kombination mit der zunehmenden Liberalisierung der Märkte nicht nur wesentlich zur Verbesserung der Markt73 Zu den technischen Neuerungen zählen allen voran die Entwicklung und der Ausbau leistungsfähiger Informations- und Kommunikationsmedien, insbesondere im Rahmen der Handels-, Abwicklungs- und Zahlungsverkehrssysteme. Vgl. hierzu ausführlicher Kapitel 2 B.

Kap. 7: Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

155

transparenz, sondern zugleich auch in bedeutendem Umfang zum Abbau von Transaktionskosten, mithin Marktzugangsbarrieren, beigetragen hat. Ist es zusehends auch klein- und mittelständischen Unternehmen möglich, alternative Refinanzierungsmöglichkeiten in Anspruch zu nehmen, sollte die Preiselastizität ebenso wie die Wettbewerbsintensität zunehmen. Das Jahr 2009 ist dabei wiederum gesondert zu interpretieren. Hierbei ist die Tatsache, dass der massive Sprung in der Mark-Up-Differenz nahezu vollständig auf eine Ausweitung der Preisaufschläge in der Betragskategorie ‚bis 1 Mio €‘ zurückzuführen ist, auffällig, wenngleich wenig überraschend. So ist zu vermuten, dass sich als Folge der internationalen Verwerfungen insbesondere die Bonität zahlreicher kleinund mittelständischer Unternehmen mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung verschlechtert hat. Damit einher ging ein Anstieg der Risikoprämien und in der Folge ein höherer Mark-Up in diesem Segment. Die Tatsache, dass diese Situation allen voran in Portugal, Italien, Griechenland aber auch Finnland zu beobachten ist, geht mit diesem Argument Hand in Hand. 74 2. Auswertung auf Ebene der privaten Haushalte Wie eingangs avisiert, widmet sich der zweite Teil der empirischen Aufarbeitung dem Nachfragesektor der privaten Haushalte. Wiederum werden die Preissetzungsmöglichkeiten zunächst im Aggregat für das jeweilige nationale Bankensystem bemessen. Bereits Abbildung 18 lässt dabei einen markanten Gleichlauf zur wettbewerblichen Struktur des Unternehmenskreditsektors erkennen. Zwar bewegen sich die Lerner-Koeffizienten durchweg auf einem leicht höheren Niveau – im Länderdurchschnitt bei ca. 64% –, an den relativen Abständen unter den betrachteten Bankenindustrien ändert sich jedoch grundsätzlich wenig. Ebenso sind das Ausmaß (Ø 48 Prozentpunkte) sowie die Trendrichtung der Preissetzungsunterschiede mit dem Unternehmenssektor vergleichbar. Ferner passt ins zuvor konstatierte Bild, dass portugiesische (Ø 85 %), italienische (Ø 84 %) und spanische Banken (Ø 80%) im EWU-Vergleich auch gegenüber den Privathaushalten bei Weiten die größten Preissetzungsspielräume genießen. Als Konsequenz bilden sie den oberen Wertebereich des Ländersamples ab. Dem entgegen offerieren luxemburgische (Ø 40%) und österreichische Institute (Ø 43 %) sowohl ihren privaten als auch ihren Kreditnehmern auf Unternehmensebene (wie voranstehend belegt) die mit Abstand besten (monetären) Kreditkonditionen. Deutsche Banken bilden wiederholt das europäische Mittelfeld. 75 74

Vgl. Europäische Kommission (2009 und 2010) für eine erste sachgerechte Einschätzung der Leistungs- und Bonitätsentwicklung der nationalen, europäischen Wirtschaftsräume. 75 Auf vergleichbarem Niveau zum österreichischen und luxemburgischen Wirtschaftsraum liegt das Lerner-Index-Niveau britischer Institute (Ø 40%). Allerdings sind diese Ergebnisse stets nur vor dem Hintergrund der Heterogenität in der Datenbasis und so-

kreditsektors erkennen.

A bbildung 18: Preissetzungsmöglichkeiten in ausgewählten L ändern ± Sektor private

156

Teil 3: Empirische Performanceanalyse H aushalte

1,0

1,0

0,9

0,9

0,8

0,8

0,7

0,7

0,6

0,6

0,5

0,5

0,4

0,4

0,3

0,3

0,2

0,2

0,1

0,1

0,0 2003

2004

Kapitel 7

2005

2006

2007

0,0 2009

2008

Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

Deutschland

Großbritannien

Italien

Portugal

Luxemburg

Länderdurchschnitt

Mittelfeld. Tabelle 14 verdichtet den algebraischen Unterbau für die diskutierte, qualitative 73

74 Abbildung 18: Preissetzungsmöglichkeiten in Einschätzung der nationalen Wettbewerbspositionen. Zwar bewegen sich die Lerner-Koeffizienten auf einem leicht höheren Niveau ± im ausgewählten Ländern durchweg – Sektor private Haushalte

Länderdurchschnitt bei ca. 64 % ±, an den relativen Abständen unter den betrachteten Ban75 Tkenindustrien abelle 14: E ntwicklung des L erner-Indexes ±wenig. SektorEbenso Hprivate aushalte ändert sich jedoch grundsätzlich sind das Ausmaß (Ø 4876ProTabelle 14: Entwicklung des Lerner-Indexes –private Sektor Haushalte

zentpunkte) sowie die Trendrichtung der Preissetzungsunterschiede mit dem2009 UnternehmensLand/Jahr 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Ø AT 0,54 0,53 passt ins 0,48zuvor konstatierte 0,35 0,25 0,60 (Ø 85 0,43 sektor vergleichbar. Ferner Bild, dass0,26 portugiesische %), BE

0,68

0,69

0,64

0,57

0,48

0,51

0,82

0,63

ES

0,79

0,80

0,83

0,83

0,78

0,75

0,85

0,80

FR

0,63

0,64

0,60

0,62

0,64

0,64

0,66

0,63

DE 0,67 0,65Banken 0,63 0,55 0,67 0,63 italienische (Ø0,66 84 %) und spanische (Ø 80 %) 0,58 im EWU-Vergleich auch gegenüber

den bei0,61 Weiten die größten 0,52 Preissetzungsspielräume FI Privathaushalten 0,62 0,57 0,45 0,43 genießen. 0,72 Als Konse0,56 quenz bilden 0,83 sie den oberen des Ländersamples ab.0,65 Dem entgegen GR 0,84 Wertebereich 0,82 0,78 0,69 0,80 offerieren 0,77 IE 0,72 0,74 0,71 0,64 0,68 0,65 luxemburgische (Ø 40 %) und österreichische Institute 0,56 (Ø 43 %) 0,51 sowohl ihren privaten als 0,85

IT

0,87

0,87

0,85

0,80

0,77

0,90

0,84

LU ihren Kreditnehmern 0,42 0,45 0,42 0,33 (wie 0,26 0,25belegt) 0,67 0,40 auch auf Unternehmensebene voranstehend die mit Abstand NL

0,65

0,69

0,66

UK

²

0,41

0,38

0,63

0,54

0,52

0,76

0,64

0,30

0,25

0,35

0,74

0,40

0,54 0,56 0,56 0,20 0,37

0,54 0,52 0,53 0,18 0,34

0,75 0,74 0,32 0,10 0,13

0,64 0,63 0,48 0,16 0,26

PT 0,88 Kreditkonditionen. 0,87 0,87 Deutsche 0,85 Banken 0,79 0,79 0,92 europäische 0,85 besten (monetären) bilden wiederholt das

Mittelwert Median Spread Stan.-abw. Var.-koef.

0,69 0,67 0,45 0,13 0,19

0,68 0,69 0,46 0,15 0,22

0,65 0,65 0,50 0,16 0,25

- 144 0,610,63 0,54 0,19 0,31

Obwohl damit in Relation zumdiskutierte, unternehmensbezogenen Tabelle die 14 Preis-Grenzkosten-Verhältnisse verdichtet den algebraischen Unterbau für die qualitative

EinschätzungalsderGanzes nationalen Wettbewerbspositionen. Kreditgeschäft stets höher ausfallen, in Frankreich um ca. 21 %, in Deutschland 77

und Großbritannien um ca. 24 %, in Spanien um ca. 30 % und in Italien um ca. 37 %, fördert

mit entsprechend vorsichtig als Indikator einer (relativ) hohen Wettbewerbsintensität zu

ein tiefergehender dennoch systematische Unterschiede zu Tage.76 So müssen priinterpretieren. Vgl.Vergleich hierzu Kapitel 7 B. I.

vate76 Haushalte nur im zu denKonkurrenzsituation Unternehmenskreditzinssätzen bei Kreditvolumina Hinsichtlich der Vergleich (quantitativen) in den bedeutendsten euro-

päischen der Wirtschaftsräumen implizieren die ausgewiesenen (Tabelle den 14), oberhalb Millionengrenze merklich schlechtere KonditionenLerner-Indices hinnehmen. Gegenüber dass italienische Institute den höchsten Mark-Up (Ø 6,45) gegenüber ihren Privatkunden

kleinund mittelständischen die (volumengewichteten) Kreditzinssätze durchzusetzen vermochten.Unternehmen Während ihrenotieren spanischen Pendants mit wenig Abstand folgen

(Ø 5,12), verlangten deutsche und französische Banken im Schnitt nur das 2,7- fache ihrer

73

74

Auf vergleichbarem Niveau zum österreichischen und luxemburgischen Wirtschaftsraum liegt das LernerIndex-Niveau britischer Institute (Ø 40 %). Allerdings sind diese Ergebnisse stets nur vor dem Hintergrund der Heterogenität in der Datenbasis und somit entsprechend vorsichtig als Indikator einer (relativ) hohen Wettbewerbsintensität zu interpretieren. Vgl. hierzu Kapitel 7B.I

Kap. 7: Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

157

Obwohl die Preis-Grenzkosten-Verhältnisse damit in Relation zum unternehmensbezogenen Kreditgeschäft als Ganzes stets höher ausfallen, in Frankreich um ca. 21 %, in Deutschland und Großbritannien um ca. 24 %, in Spanien um ca. 30 % und in Italien um ca. 37%, fördert ein tiefergehender Vergleich dennoch systematische Unterschiede zu Tage. 78 So müssen private Haushalte nur im Vergleich zu den Unternehmenskreditzinssätzen bei Kreditvolumina oberhalb der Millionengrenze merklich schlechtere Konditionen hinnehmen. Gegenüber den klein- und mittelständischen Unternehmen notieren die (volumengewichteten) Kreditzinssätze faktisch auf einem vergleichbaren Niveau. Die Wettbewerbsbedingungen im KMU- wie im Privatkundengeschäft scheinen daher ähnlich ausgestaltet zu sein. 79 Dieses Resultat steht im Einklang mit der Einschätzung, dass beiden Schuldnergruppen außer dem klassischen Bankdarlehen weitere Fremdfinanzierungsquellen, im Gegensatz zu Großunternehmen, de facto verschlossen bleiben. In beiden Marktsegmenten dominiert das Hausbankverhältnis (vgl. Gischer et al. 2012, S. 125). Bei wiederholten Kreditvergaben können die Banken einmal im Zuge der Bonitätsprüfung gewonnene Informationen gewinnbringend nochmalig nutzen und damit die Wechselkosten der Schuldner erhöhen (vgl. Gischer / Richter 2011, S. 177). 80 Ceteris paribus fallen die Preissetzungspotenziale auf Seiten der Kreditinstitute weiter aus. 81

eigenen Finanzierungskosten als Kreditzins. Das jeweilige jährliche nationale Niveau sowie die Volatilität der Mark-Up-Ausprägungen sind in Tabelle 40 (Anhang B) für das komplette Ländersample aufgeführt. 77 Statistisch werden die diskutierten Niveauunterschiede in den Wettbewerbsqualitäten im Nachfragesektor der privaten Haushalte ebenso hochsignifikant bestätigt (vgl. Tabelle 46 in Anhang B). 78 Berechnungsgrundlage für die ausgewiesenen Niveauunterschiede bildet der Abgleich der periodisierten Mark-Up-Größen der Tabelle 37 und Tabelle 40 (Anhang B). 79 Während entsprechend zwischen den Mark-Ups im Sektor der privaten Haushalte und des Unternehmenssektors in der Betragskategorie ‚über 1 Mio. €‘ eine homogene Verteilung der Grundgesamtheit stets hochsignifikant abzulehnen ist (Tabelle 47 in Anhang B), fällt sowohl die absolute als auch relative Differenz der Preisaufschläge in Bezug auf die Betragskategorie ‚bis 1 Mio. €‘ trotz statistischer Signifikanz wesentlich schwächer aus (Tabelle 48 in Anhang B). 80 Vgl. hierzu grundsätzlich Langer / Weber (2000, S. 218) bzw. mit speziellem Bezug zur deutschen Bankenindustrie Wittmann (2004, S. 10). Eine modell-theoretische Auseinandersetzung leistet Sharpe (1990). 81 In diesem Zusammenhang kommt zum Tragen, dass Großunternehmen regelmäßig weitergefasste Publikationspflichten haben als ihre klein- und mittelständischen Pendants. Entsprechend wird ein Teil der ursprünglich privaten Informationen öffentlich zugängig. Der mit dem Hausbankprinzip verbundene Informationsvorsprung – im Sinne eines Lock-in-Effekts – wird somit abgemildert. Dahingehend reduziert sich das Preissetzungspotenzial der Kreditinstitute.

damit die Wechselkosten der Schuldner erhöhen (vgl. Gischer/Richter 2011, S. 177).78 Ceteris paribus fallen die Preissetzungspotenziale auf Seiten der Kreditinstitute weiter aus.79

A bbildung 19: Streuungsmaße des M ar k-Ups ± Sektor private H aushalte 158 Teil 3: Empirische Performanceanalyse 12,0

12,0

10,0

10,0

8,0

8,0

6,0

6,0

4,0

4,0

2,0

2,0

0,0 2003

2004

2005 Spread

2006 Stan.-abw.

2007

2008

0,0 2009

Var.-koef.

Abbildung 19: Streuungsmaße des Mark-Ups – Sektor private Haushalte

In den Kanon der bereits vorgelegten Befunde reiht sich neben den Niveaugrößen ebenso die Trendrichtung der wettbewerblichen Unterschiede im Privatkun77 Während entsprechend den Mark-Upsauch im Sektor privaten Haushalte undStreuungsmaße des Unternehmenssekdensegment ein. So zwischen korrespondieren die der Ausprägungen der in der BetragskategoriHÁEHU 0LR¼µ eine homogene Verteilung der Grundgesamtheit stets hochsignimittors den Werten im Unternehmenssektor (Abbildung 19). Bis 2005 schwankte fikant abzulehnen ist ( die Intervallbreite der Mark-Ups (im Mittel) von ca. 6,2 bis 6,4. Erst imBezug An-auf Tabelle 47 in Anhang B), fällt sowohl die absolute als auch relative Differenz der Preisaufschläge in dLH %HWUDJVNDWHJRULH ÃELV  paribus 0LR ¼¶ WURW] 6LJQLILNDQ] ZHVHQWOLFK DXV Tabelle In 48 in schluss scheint ceteris einVWDWLVWLVFKHU Konvergenzprozess nichtVFKZlFKHU ausgeschlossen. Anhang B). der Folgezeit verringert sich der Spread in den Preisaufschlägen in der Summe 78 Vgl. hierzu grundsätzlich Langer/Weber (2000, S. 218) bzw. mit speziellem Bezug zur deutschen Bankeninumdustrie immerhin 46%, bisEine aufmodell-theoretische 3,35 in 2008 –Auseinandersetzung geringfügig stärker im(1990). gleichen Wittmannca. (2004, S. 10). leistet Sals harpe 79 Zeitraum Sektor der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften (ca. 42 %).PublikatiFür In diesem im Zusammenhang kommt zum Tragen, dass Großunternehmen regelmäßig weitergefasste onspflichten haben als ihre klein-wieder und mittelständischen Pendants. Entsprechend ein Teil der ursprüng2009 ist dann gleichwohl ein sprunghafter Anstieg imwird Preissetzungsgelich privaten Informationen öffentlich zugängig. Der mit dem Hausbankprinzip verbundene Informationsvorfüge über die europäischen Bankensysteme zu verzeichnen. ± im Sinne eines Lock-in-Effekts ± wird somit abgemildert. Dahingehend reduziert sich das Preissetsprung zungspotenzial der Kreditinstitute.

Äquivalent hierzu sind die Ausprägungen der Standardabweichung zu inter- 146 pretieren. Während die durchschnittliche Abweichung vom Mittelwert innerhalb von sechs Jahren (2003 –2008) um 42,8% sank, stieg sie im Folgejahr wieder um über 260 % an. Gegen einen fundamentalen Angleichungsprozess der europäischen Wettbewerbsverhältnisse spricht die wesentlich weniger volatile Entwicklung des Variationskoeffizienten. Bei Relativierung der absoluten Streuung auf den jährlichen Mittelwert zeigt sich im gesamten Untersuchungszeitraum eine weitgehend konstante, wenn auch erhebliche Intervallbreite. Im Schnitt bewegte sich diese zwischen 47% bis 153% des durchschnittlichen Mark-Ups. Wird dem Variationskoeffizienten eine deutlich größere Aussagekraft zugebilligt, muss aufgrund der bis in die Jetztzeit weiterhin bestehenden substantiellen Differenzen auf persistente Unterschiede in der nationalen Kompetitivitätsgraden geschlossen werden.

Kap. 7: Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

159

Sektor der private Haushalte – Differenzierung nach Verwendungszweck Um den Aggregationsgrad hinter den empirischen Resultaten zu verringern, wird das Kreditneugeschäft im Sektor der privaten Haushalte nachfolgend in Abhängigkeit des Verwendungszwecks differenziert. Sachlich abgegrenzt werKapitel 7 Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich den die Kategorien ‚Konsumentenbzw. Wohnungsbaukredite‘ sowie ‚Sonstige 82 Kredite‘. Letztere wird als Residualgröße in der EWU-Zinsstatistik ausgewievon Bedeutung. wird auf eine separate, sen untergeordneter und erfasst alle übrigenDeshalb privaten Darlehen, ist aberinterpretatorische quantitativ vonAuswerunter81 geordneter Bedeutung. Deshalb wird auf eine separate, interpretatorische Austung dieser Produktkategorie verzichtet. Tabelle 15 stellt die methodisch äquivalent errech83 wertung dieser Produktkategorie verzichtet. Tabelle 15 stellt die methodisch neten Lerner-Koeffizienten für die Rubriken Konsumenten- bzw. Wohnungsbaukredite für die äquivalent errechneten Lerner-Koeffizienten für die Rubriken Konsumentenbedeutendsten europäischen Wirtschaftsräume paarweise gegenüber. bzw. Wohnungsbaukredite für die bedeutendsten europäischen Wirtschaftsräume paarweise gegenüber. T abelle 15: E ntwicklung des L erner-,QGH[HVLQGHQ3URGXNWNDWHJRULHQÃ.RQVXPHQWHQ-

Tabelle 15: Entwicklung des Lerner-Indexes in den Produktkategorien bzw. :RKQXQJVEDXNUHGLWH¶± Sektor private H aushalte ‚Konsumentenbzw. Wohnungsbaukredite‘ – Sektor private Haushalte

Land/ Deutschland Frankreich Großbritannien Italien Spanien Jahr Kons.-K. Wohn.-K. Kons.-K. Wohn.-K. Kons.-K. Wohn.-K. Kons.-K. Wohn.-K. Kons.-K. Wohn.-K. 2003 0,74 0,63 0,72 0,57 ² ² 0,91 0,81 0,87 0,73 2004 0,76 0,64 0,74 0,57 0,56 0,19 0,93 0,82 0,88 0,73 2005 0,76 0,61 0,72 0,53 0,52 0,15 0,92 0,82 0,90 0,78 2006 0,71 0,60 0,73 0,56 0,46 0,11 0,90 0,80 0,90 0,79 2007 0,66 0,54 0,74 0,59 0,40 0,04 0,85 0,77 0,85 0,73 2008 0,63 0,52 0,73 0,60 0,51 0,22 0,83 0,74 0,83 0,70 2009 0,77 0,62 0,76 0,57 0,84 0,63 0,94 0,79 0,92 0,69 Ø 0,72 0,59 0,74 0,57 0,55 0,23 0,90 0,79 0,88 0,74

Bereits der überblicksartige AbgleichAbgleich lässt erahnen, welcher Weise beide Produktgruppen Bereits der überblicksartige lässtinerahnen, in welcher Weise beide

Produktgruppen dieAnalyseergebnisse zuvor präsentierten treiben. In allen die zuvor präsentierten treiben.Analyseergebnisse In allen Bankenindustrien bestehen, trotz

Bankenindustrien bestehen, trotz nationaler Unterschiede, wesentlich breitere Preissetzungsspielräume bei der Vergabe von Konsumentenkrediten als bei der Konsumentenkrediten als bei der Vergabe 84 Wohnungsbaukrediten.82 Verlangen die euroVergabe von Wohnungsbaukrediten. vonVerlangen die europäischen Banken im päischen Banken im Schnitt ca. ihrer das 2,8-fache ihrer Finanzierungskosten als KreditSchnitt immerhin ca. dasimmerhin 2,8-fache Finanzierungskosten als Kreditzins im nationaler Unterschiede, wesentlich breitere Preissetzungsspielräume bei der Vergabe von

zins im Zuge der Darlehensvergabe für Wohneigentum bzw. zur Wohnungsmodernisierung, 82

‚Konsumentenkredite‘ sich auf die Finanzierung von Gütern liegen Die die Rubrik Mark-Ups bei der Finanzierungbezieht von Sachgütern undzurDienstleistungen in einigen

und Dienstleistungen getätigten Ausleihungen, während besichterte wie auch unbesichterte Kreditwirtschaften mehrbzw. als zur doppelt so hoch Spanien, Italien), in Darlehen zum Erwerb Schaffung von(Portugal, Wohnraum zu denGriechenland, ‚Wohnungsbaukrediten‘ zählen. Die Residualkategorie ‚Sonstige Kredite‘ schließt alle übrigen Kreditpositionen anderen ca. um das Eineinhalbfache (Großbritannien, Irland, Frankreich) und in Ausnahmefür Schuldenkonsolidierung, Ausbildung oder Geschäftszwecke ein. Vgl. Fn. 48. fällen 83 nur geringfügig höher (Österreich, Deutschland, Luxemburg). Im langfristigen europäiDem ungeachtet erfolgen sämtliche Analyseergebnisse in Analogie zu den Produktkategorien ‚KonsumentenWohnungsbaukredite‘ und werden in Anhangum B schen Durchschnitt unterscheiden und sich die Preisaufschläge in beiden Produktkategorien dokumentiert. ca. 84 98 %. Da im Falle des Wohnungsneubaus, der Modernisierung oder des Neuerwerbs unDemgemäß ist die Nullhypothese einer homogenen Grundgesamtheit durchweg mittelbar für den Gläubiger bereitstehen, erscheinen wesentlich geringere statistischSicherheiten auf dem 1- %-Signifikanzniveau abzulehnen (vgl. Tabelle 49 in Anhang B).RisiAls möglicher Erklärungsansatz für die Divergenz in den Preisaufschlägen ist zudem denkbar, dass die vermehrte Bereitstellung von Sicherheiten im Falle des Wohnungsneubaus, der Modernisierung oder des Neuerwerbs zu geringeren Risikoaufschlägen beiträgt. 81

82

'HPXQJHDFKWHWHUIROJHQVlPWOLFKH$QDO\VHHUJHEQLVVHLQ$QDORJLH]XGHQ3URGXNWNDWHJRULHQÃ.RQVXPHQWHQXQG:RKQXQJVEDXNUHGLWH¶XQGZHUGHQLQ$QKDQJB dokumentiert. Demgemäß ist die Nullhypothese einer homogenen Grundgesamtheit durchweg statistisch auf dem 1-%Signifikanzniveau abzulehnen (vgl. Tabelle 49 in Anhang B). Als möglicher Erklärungsansatz für die Divergenz in den Preisaufschlägen ist zudem denkbar, dass die vermehrte Bereitstellung von Sicherheiten im Falle

160

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

Zuge der Darlehensvergabe für Wohneigentum bzw. zur Wohnungsmodernisierung, liegen die Mark-Ups bei der Finanzierung von Sachgütern und Dienstleistungen in einigen Kreditwirtschaften mehr als doppelt so hoch (Portugal, Spanien, Griechenland, Italien), in anderen ca. um das Eineinhalbfache (Großbritannien, Irland, Frankreich) und in Ausnahmefällen nur geringfügig höher (Österreich, Deutschland, Luxemburg). Im langfristigen europäischen Durchschnitt unterscheiden sich die Preisaufschläge in beiden Produktkategorien um ca. 98 %. Da im Falle des Wohnungsneubaus, der Modernisierung oder des Kapitel 7 Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich Neuerwerbs unmittelbar Sicherheiten für den Gläubiger bereitstehen, erscheinen wesentlich geringere Risikoaufschläge in diesem Segment plausibel. Tabelle 16 dokumentiert die periodisierten (absoluten) Differenzen fürdiedas komplette(absoLänkoaufschläge in diesem Segment plausibel. Tabelle 16 dokumentiert periodisierten dersample. luten) Differenzen für das komplette Ländersample.

T abelle 16: Differenz der M ar k-UpV LQ GHQ 3URGXNWNDWHJRULHQ Ã.RQVXPHQWHQNUHGLWH

Tabelle 16: Differenz der Mark-Ups in den Produktkategorien 83 bzw. :RKQXQJVEDXNUHGLWH¶± Sektor private– H aushalte ‚Konsumentenkredite bzw. Wohnungsbaukredite‘ Sektor private Haushalte 85

Land/Jahr AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK Ø

2003 0,44 2,02 1,15 4,20 1,16 1,33 6,61 2,34 6,39 0,82 2,20 6,11 ² 2,90

2004 0,64 2,85 1,39 4,99 1,32 1,46 7,44 2,96 8,11 1,08 2,90 6,03 1,06 3,25

2005 0,66 2,73 1,58 5,75 0,84 1,49 6,66 2,48 7,23 0,94 2,73 5,88 0,91 3,07

2006 0,59 1,98 1,00 5,14 0,50 1,40 4,52 1,41 4,81 0,58 2,27 3,94 0,73 2,22

2007 0,38 1,29 0,79 3,15 0,35 1,36 2,97 0,92 2,53 0,33 1,63 2,54 0,63 1,45

2008 0,32 1,24 0,64 2,62 0,24 1,20 2,40 0,74 2,19 0,29 1,61 2,18 0,75 1,26

2009 1,09 6,77 1,70 9,28 2,07 1,89 7,54 2,23 11,85 3,15 5,56 10,9 3,50 5,19

Ø 0,54 2,10 1,10 4,61 0,72 1,44 4,69 1,58 5,01 0,69 2,37 4,38 0,93 2,32

Neben den aufgezeigten Disparitäten zwischen den nationalen Bankgewerben, zeichnet sich Neben den aufgezeigten Disparitäten zwischen den nationalen Bankgewer-

ben, zeichnet sich langfristig ein Abbau der Preissetzungsunterschiede zwischen langfristig ein Abbau der Preissetzungsunterschiede zwischen beiden Produktkategorien ab.

beiden Produktkategorien ab. Im europäischen Durchschnitt sank die Differenz der Mark-Ups zwischen 2003 und 2008 um über 56 %: besonders deutlich in über 56 %: besonders deutlich in Italien (ca. 66 %), Griechenland (ca. 64 %) und Portugal Italien (ca. 66 %), Griechenland (ca. 64%) und Portugal (ca. 64 %). Die Gren(ca. %).Submärkte Die Grenzenscheinen der Submärkte scheinen mithin wie im unternehmensbezozen 64der mithin ähnlich wieähnlich im unternehmensbezogenen Kreditgeschäft im im Trend Ausreißer präsentiert sich diesKreditgeschäft Trendzu zu verschmelzen. verschmelzen. AlsAls Ausreißer präsentiert sich diesbezüglich genen bezüglich wiederum das Jahr 2009. Wurde bislang in allen Analyseschritten wiederum das Jahr 2009. Wurde bislang in allen Analyseschritten im Umfeld der Finanzkrise im Umfeld der Finanzkrise ein massiver Anstieg der nationalen Lerner-Koein massiver Anstieg der nationalen Lerner-Koeffizienten bzw. Mark-Ups konstatiert, so heeffizienten bzw. Mark-Ups konstatiert, so heben sich die Ausprägungen des ben sich die Ausprägungen bezogen des Wettbewerbsindikators bezogenin aufder die Produktkategorie Konditionen in der Wettbewerbsindikators auf die Konditionen Im europäischen Durchschnitt sank die Differenz der Mark-Ups zwischen 2003 und 2008 um

3URGXNWNDWHJRULH Ã.RQVXPHQWHQNUHGLWH¶ QRFKPDOV GHXWOLFK nach oben von der allgemeinen 85 Für dasab komplette Ländersample für alle Entwicklung (vgl. Tabelle 41 in Anhangsowie B). Hierbei liegtdrei die separaten VermutungProduktkategonahe, dass die

rien – Konsumenten- bzw. Wohnungsbaukredite sowie Sonstige Kredite – sind die Ergeb-

Angst privater Haushalte vor inflationär bedingter Entwertung ihres Vermögens und Einnisse der Mark-Up-Berechnung in Tabelle 41 bis Tabelle 43 (Anhang B) aufgelistet. kommens zu einer Flucht in reale (Konsum-)Güter geführt hat.84 Die in der Folge verminderte Preissensitivität sollte die Marktstellungen der Banken in Kombination mit der erhöhten

Kap. 7: Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

161

‚Konsumentenkredite‘ nochmals deutlich nach oben von der allgemeinen Entwicklung ab (vgl. Tabelle 41 in Anhang B). Hierbei liegt die Vermutung nahe, dass die Angst privater Haushalte vor inflationär bedingter Entwertung ihres Vermögens und Einkommens zu einer Flucht in reale (Konsum-)Güter geführt hat. 86 Die in der Folge verminderte Preissensitivität sollte die Marktstellungen der Banken in Kombination mit der erhöhten Nachfrage und sich verschärfenden Kreditvergabebedingungen zumindest temporär verbessert haben.

C. Abgleich der empirischen Befunde der Abschnitte 7 A. und 7 B. I. Gemeinsamkeiten, Besonderheiten und Unterschiede Mit Blick auf die eingangs formulierte Zielstellung, die Implikationen des anhaltenden Konsolidierungsprozesses einerseits und des Liberalisierungstrends andererseits auf die Wettbewerbsverhältnisse der europäischen Bankenlandschaft abzuleiten, können auf Grundlage der beiden Teilanalysen (Abschnitt A. und B.) eine Reihe stilisierter Ergebnisse und ordnungsökonomischer Schlussfolgerungen herausgestellt werden. Gemeinsamkeiten Über den kompletten Analysezeitraum wurden wiederholt, sowohl auf Basis der Bank Profitability Statistics als auch der eigens erstellten Datenbasis, hochsignifikante, persistente Disparitäten in den Preissetzungsspielräumen der europäischen Bankengewerbe evident. Diese erwiesen sich, im Einklang mit dem Schrifttum nicht nur als substantiell bedeutend, sondern wuchsen bis Mitte der 2000er Jahre (2004/2005) überdies an. Erst für die Folgejahre kann ein beginnender Konvergenzprozess nicht ohne weiteres ausgeschlossen werden. So verringerten sich die Preissetzungsmöglichkeiten bis 2009 in nahezu allen Ländern und Segmenten. Zugleich nahm die Heterogenität der Wettbewerbsverhältnisse leicht ab. Im Umfeld der Finanzkrise ist dann allerdings eine massiv gegenläufige Entwicklung auszumachen. Inwieweit dies als (kurzfristig) verzögerte, den realen Wirtschaftssektor geschuldete Folge des exogenen makroökonomischen Schocks zu bewerten ist, bleibt abzuwarten bzw. bedarf einer eingehenderen Untersuchung. Konsistent über beide Datensamples manifestierte sich ferner der Eindruck, dass spanische, griechische, portugiesische und insbesondere italienische Finanzinstitute dem mit Abstand geringsten Konkurrenzdruck ausgesetzt 86

Eigens bestätigt wird diese Hypothese für Deutschland. So stellt die Schufa (2010) in ihrem jährlichen ‚Kreditkompass‘ fest, dass die Höhe der Konsumentenkredite erheblich (ca. 30 %) in 2009 gestiegen ist.

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Teil 3: Empirische Performanceanalyse

sind, während der österreichische, luxemburgische und belgische Bankenmarkt beständig als die (vermeintlich) wettbewerbsintensivsten Systeme identifiziert wurden. Die Marktstellung deutscher Institute entspricht derweil nahezu dem europäischen Durchschnitt. Da das Marktergebnis, wie im Rahmen von Kapitel 4 und 5 erläutert, stets einen Nettoeffekt aller simultan wirkenden Kräfte abbildet, lässt dies die Vermutung zu, dass sich die theoretisch begründeten gegenläufigen Effekte des Harmonisierungs- bzw. Liberalisierungstrends einerseits und des Konzentrationsprozesses andererseits im Verlauf der letzten zwei Dekaden zumindest partiell kompensiert haben. So stehen die empirischen Befunde zwar mehrheitlich im Einklang mit den Kausalzusammenhängen der Marktmacht-Theorie und insbesondere des RMP-Paradigmas, deuten aber für die zweite Hälfte des letzten Jahrzehnts auf eine Verringerung der Wettbewerbsdivergenzen und somit bedingt auf eine verstärkte Bestreitbarkeit der Bankenindustrien hin. Besonderheiten Aufgrund der Eigenheiten der jeweiligen Datengrundlagen (Jahresabschlussdaten versus reine Zinsstatistik) konnten im Rahmen von Abschnitt A. und B. unterschiedliche Analyseschwerpunkte gesetzt werden, auf deren zentrale Befunde es in groben Zügen nochmals hinzuweisen lohnt: Die gesonderte Evaluation der relativen Preissetzungsmacht besonders großer Banken auf Basis der OECDStatistik deutet darauf hin, dass die Marktbeherrschungsvermutung bei Großbanken, respektive von Instituten mit überdurchschnittlich hohen Marktanteilen, im Grundsatz für die europäischen Bankensysteme zu bestätigen ist. Wenngleich die statistische Signifikanz eingeschränkt bleibt, stützen die empirischen Resultate dennoch weitgehend und in der Mehrheit der Länder die Relative-MarketPower-Hypothese. Hinsichtlich der zu erwartenden Wettbewerbsimplikationen lassen diese empirischen Ergebnisse den Schluss zu, dass eine zunehmende Konsolidierung im Allgemeinen und die weitergehende Ballung von Marktanteilen in den Händen weniger Bankriesen, mithin die Schaffung nationaler oder gar internationaler Champions, ordnungspolitisch bedenklich ist. Die in Abschnitt B. vorwiegend auf einzelne Segmente zugeschnittene Analyse der Konkurrenzsituation im traditionellen einlagenbasierten Kreditgeschäft offenbarte zum einen, dass sich klein- und mittelständische Unternehmen europaweit deutlich schlechteren (monetären) Konditionen gegenübersehen als Großunternehmen. So überstiegen die (mittleren volumengewichteten) Kreditzinssätze die Refinanzierungskosten der Banken um das 2,4-fache (2003 bis 2009) bei Kreditvolumina bis zur Millionengrenze, während der entsprechende Preisaufschlag in der Betragskategorie über eine Million Euro nur bei 1,6 lag. Zum anderen fielen die von Seiten der Banken durchgesetzten Mark-Ups bei der Kundengruppe der privaten Haushalte nochmals merklich höher aus (Ø 3,6). Zugleich

Kap. 7: Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

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lieferte die separate Betrachtung der vergebenen Kredite entsprechend ihres Verwendungszweckes substantielle Unterschiede. So bewegte sich der Mark-Up bei Darlehen zum Erwerb von Konsumgütern um knapp 100 % über dem Niveau von Wohnungsbaukrediten. Unterschiede Obwohl die Befunde beider Untersuchungen in weiten Teilen ineinandergreifen, sind vor dem Hintergrund der Eigenheiten der Datensamples sowie der methodischen Konzeptionen einige nicht zu vernachlässigende Unterschiede in den Ergebnissen zu konstatieren. Zunächst fällt unmittelbar die Diskrepanz im Niveau der ermittelten Preissetzungsspielräume auf (vgl. Tabelle 7, Tabelle 11 bzw. Tabelle 14). So gingen mit der Verwendung reiner Preisdaten, mithin dem Rückgriff auf volumengewichtete Kredit- und Einlagenzinssätze, durchgängig hochsignifikant höhere Lerner-Koeffizienten bzw. Mark-Up-Werte einher als im Falle der Ertragsdaten auf Basis der Bank Profitability Statistics. 87 Bereits im Vorfeld der Untersuchung wurde diesbezüglich die Hypothese formuliert, dass die im Rahmen der OECD-Statistik (gezwungenermaßen) notwendige Berücksichtigung weiterer zinstragender Geschäftsbereiche zur Modellierung des eigentlichen Untersuchungsobjektes – des einlagenbasierten Kreditgeschäfts – aufgrund des (regelmäßig) regionalen Charakters des traditionellen Intermediationsgeschäfts die Gefahr birgt, die wahre Wettbewerbsqualität zu verzerren, respektive zu überzeichnen. Nahezu unübersehbar wird dies, sobald der Blick auf den portugiesischen, belgischen wie auch französischen Bankenmarkt fällt. In allen drei Ländern liegt der volumenmäßige Anteil des einlagenbasierten Kreditgeschäfts (zwischen 30% und 40%) an den zinstragenden Aktiva weit unterhalb der Referenzwerte der europäischen Nachbarländer (vgl. Tabelle 29 und Tabelle 30 in Anhang B). In allen drei Ländern weichen die ermittelten LernerKoeffizienten zwischen OECD-Statistik und der erweiterten EWU-Zinsstatistik substantiell voneinander ab. 88 Implizite Unterstützung erfährt daher die thematisierte Dependenz zwischen der konzeptionellen Abgrenzung des relevanten Marktes und der inhaltlichen Belastbarkeit empirischer (Wettbewerbs-)Analysen.

87 In Übereinstimmung kann anhand des Kolmogorov-Smirnov-Tests die Annahme einer homogenen Verteilung statistisch sicher, sowohl für den Vergleich der LernerKoeffizienten aus Tabelle 7 und Tabelle 11 als auch aus Tabelle 7 und Tabelle 14, abgelehnt werden (vgl. Tabelle 51 in Anhang B). 88 Werden die Jahresabschlussdaten der OECD-Statistik zugrunde gelegt, nimmt der Lerner-Index folgende (durchschnittliche) Werte zwischen 1997 und 2009 an: Portugal 27%, Belgien 20 %, Frankreich 22 %. Auf Basis der volumengewichteten Kredit- und Einlagenzinssätze im Sektor der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften (2003 –2009) ergeben sich hingegen die Werte: Portugal 78 %, Belgien 51%, Frankreich 55%.

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Teil 3: Empirische Performanceanalyse

Eine gesonderte Erklärung erfordern ferner die in beiden Analyseschritten erheblich unterschiedlichen Befunde für das britische Bankensystem. Neben den voranstehend diskutierten methodischen Gründen, bedarf die Interpretation des zweiten Teils der empirischen Wettbewerbsanalyse nicht zuletzt aufgrund der abweichenden Datenlage einer besonderen Vorsicht. Da das Vereinigte Königreich als Nichtmitglied der Währungsgemeinschaft (logischerweise) auch nicht in der EWU-Zinsstatistik erfasst wird, musste vollständig auf Daten der Bank of England zurückgegriffen werden. Die Verschiedenheiten in den Erhebungs-, Klassifizierungs- und Berechnungsschemata beider Datenbanken erlauben nur einen äußerst begrenzten Vergleich zu den übrigen Bankenindustrien. Je stärker dieses Argument gewichtet wird, desto eher sollten die auf Basis der OECDStatistik bemessenen Wettbewerbsindikatoren als Vergleichsmaßstab fungieren. In diesem Falle ist für Großbritannien ein (mittlerer) Lerner-Koeffizient in der Nähe von 54 % und somit ein schwächerer Konkurrenzdruck als im EWU-Durchschnitt zu konstatieren. II. Bewertung und Einordnung der Verfahrensspezifikationen Neben den inhaltlichen Kernaussagen legen die empirischen Befunde entscheidende methodische Schwachstellen in der bislang von weiten Teilen des Schrifttums präferierten Art und Weise offen, wie der Lerner-Index in seiner Funktion als Indikator der Wettbewerbsqualität zu operationalisieren ist. Die in der bisherigen Literatur gängige Methode, das Preisniveau über die bilanzsummengewichteten Gesamteinnahmen einer Bank bzw. eines Bankensektors näherungsweise zu bestimmen, impliziert die Berechnung eines durchschnittlichen, sämtliche Geschäftsbereiche umfassenden Marktmachtindikators, ohne den sachlich relevanten Bereich wirksamer Konkurrenz formal zu konkretisieren. Vor dem Hintergrund dieser Problematik wurde ein adjustierter Lerner-Koeffizient kalkuliert: segmentspezifisch, nachgerade mit Zuschnitt auf das einlagenbasierte Kreditgeschäft. Konnte die Preis-Grenzkosten-Spanne, ceteris paribus, dahingehend zunächst nur approximativ über die Zinseinnahmen / Zinsausgaben in Relation zu den zinstragenden Aktiva / Passiva bestimmt werden, bildeten reine Preisdaten, mithin volumengewichtete Kredit- und Einlagenzinssätze, das Marktergebnis im zweiten Teil der empirischen Analyse ab. Der anschließende Abgleich der Befunde mit der wissenschaftlichen Literatur im Allgemeinen und der als Referenzmaßstab herangezogenen Arbeit von Fernández de Guevara et al. (2007) und Weill (2011) im Speziellen bestätigte (hochsignifikant) die Vermutung, dass frühere Studien die Wettbewerbsqualität im regionalen, einlagenbasierten Kreditgeschäft über- und in international ausgerichteten, provisonslastigen Segmenten unterzeichnen.

Kap. 7: Wettbewerbsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

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Darüber hinaus zeigte der Vergleich beider Teilkomplexe der empirischen Analyse, dass die in Abschnitt A. gewählte Methode zwar dem gängigen Ansatz im Schrifttum überlegen ist, aber durch die Einbeziehung weiterer zinstragender Geschäftsfelder nur als ein erster, präziserer Indikator für die tatsächlichen Preissetzungsspielräume im klassischen Intermediationsgeschäft dienen sollte.

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Teil 3: Empirische Performanceanalyse

Kapitel 8

Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich Anknüpfend an die Analyse der Wettbewerbsverhältnisse widmet sich das folgende Kapitel der zweiten zentralen Quelle von Profitabilität bzw. Rentabilität – der Produktivitätsbeurteilung von Banken im Allgemeinen und europäischer Bankensysteme im Speziellen. Dabei sind die Entwicklungen der Wettbewerbsqualität einerseits und der (betrieblichen) Leistungsfähigkeit andererseits nicht losgelöst voneinander zu betrachten. Vielmehr offenbarte sowohl die theoretisch (Kapitel 4) wie empirisch (Kapitel 5) geführte Auseinandersetzung mit den zum Teil widersprüchlichen Konzepten funktionsfähiger Märkte, dass beide Performancekomponenten einer tiefgehenden und vielschichtigen Dependenz unterliegen. Bildet das Marktergebnis in der Kreditwirtschaft jedoch stets das ‚Nettoresultat‘ der differierenden Theorien bzw. Determinanten ab, liegt die Frage nahe, inwieweit die divergierenden Konkurrenzverhältnisse das Niveau der produktiven Ineffizienz europäischer Bankengewerbe beeinflussen? Obwohl zahlreiche Abhandlungen versuchen, die technische bzw. produktive Ineffizienz von Banken explizit anhand parametrischer wie auch nicht parametrischer Konzepte 1 zu messen, legte die ausführlich im Rahmen von Kapitel 5. B. IV. geführte Bewertung dieser Verfahren doch erhebliche Schwachstellen, insbesondere im Rahmen supranational angelegter Vergleichsstudien, offen. So finden unterschiedliche Zielfunktionen (Geschäftsmodelle), andersartige strategische Ausrichtungen aber auch divergierende strukturelle sowie regulatorische Verhältnisse aufgrund der regelmäßig angenommenen Homogenität der Finanzinstitute zumeist nur rudimentär Berücksichtigung. Wenngleich diese Vorgehensweise prima facie funktional erscheint, ist es doch offensichtlich, dass auf Basis solcher Distanzmaße bemessene Unterschiede in der (betrieblichen) Leistung nicht nur in tatsächlichen Produktivitätsvorsprüngen bzw. -defiziten begründet liegen müssen. 2

1 Ermittelt wird zumeist der Abstand zum jeweiligen Best-Practice-Kreditinstitut – der (vermeintlichen) Effizienzlinie –, wobei jegliches Abweichen von dieser Benchmark als Ausdruck bestehender Produktivitätsreserven gewertet wird. 2 Treffend und nachdrücklich merkt Rose (2001, S. 156) in diesem Zusammenhang an: „The first step in analyzing any bank’s financial statements is to decide what objectives the bank is or should be seeking. Bank performance must be directed toward specific objectives. A fair evaluation of any bank’s performance should be start by evaluating whether it has been able to achieve the objectives its management and stockholders have chosen“.

Kap. 8: Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

167

Dieser Problematik geschuldet, erfolgt die nachstehende Produktivitätsbeurteilung vordergründig anhand jener Finanzkennzahlen, die in der Bankpraxis wie in der Fachliteratur durchgängig Anwendung finden und im Zuge von ordnungspolitischen Verfügungen regelmäßig als (zentrale) Entscheidungsgrößen fungieren: der Eigen- und Gesamtkapitalrendite und allen voran der Kosten-Ertrags-Relation. 3 Dabei ist es das Ziel, der Heterogenität der Banken bzw. Bankensysteme sowohl nach innen als auch nach außen Rechnung zu tragen. Zugleich werden in diesem Zusammenhang der Status quo der in der Banking Community vorherrschenden Methoden zur Produktivitätsmessung kritisch beleuchtet, bestehende Schwachstellen aufgedeckt und alternative Ansätze bzw. adjustierte Maße abgeleitet. In Analogie zu Kapitel 7. A. stützt sich die empirische Untersuchung nahezu ausschließlich auf die jährlich von Seiten der OECD publizierte Statistik ‚Bank Profitability – Financial Statements of Banks‘. 4 Diese Konsistenz der zugrunde gelegten Datenbasis bietet die Möglichkeit, bereits vorangegangene Erkenntnisse der Wettbewerbsuntersuchung quantitativ in die Produktivitätsmessung einfließen zu lassen und insofern die Analyseschritte auf ein solides, uniformes Fundament zu stellen.

A. Charakteristika betriebswirtschaftlicher Erfolgskennzahlen I. Definition, Funktion und Grenzen Definition Angelehnt an Ewert / Wagenhofer (2008, S. 521 ff.) handelt es sich bei Kennzahlen um quantitative Informationen, die betriebliche Tatbestände wie Strukturen und Prozesse in einem Unternehmen abbilden. Diese Messkonzepte fassen in konzentrierter Form Basisinformationen in möglichst aussagekräftigen Größen zusammen. Regelmäßig – im Falle absoluter Kennzahlen – bestehen solche Aggregationen in der Aufsummierung bzw. Differenzenbildung von Ergebnissen verschiedener Aktivitäten (vgl. ibid.). Ebenso gängig werden Verhältniszahlen, sowohl für einen Zeitpunkt als auch einen Zeitraum, formuliert. Während Gliederungskennzahlen dabei den Anteil einer Teilmengen(-größe) zum Ganzen messen, geben Indexkennzahlen das Verhältnis gleichartiger Größen im Zeitverlauf wieder. Beziehungskennzahlen setzen verschiedenartige Größen, zwischen denen ein kausaler Zusammenhang besteht, zueinander in Relation (vgl. Preißler 2008, S. 13 ff.). 3

Einen ausführlichen Überblick über die gängigen, alternativen Methoden der Produktivitäts- bzw. Effizienzanalyse im Bankensektor bietet Burger (2008). 4 Bestandteile der Ausführungen in diesem Kapitel sind als Vorabfassung erschienen unter Gischer / Richter (2009).

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Teil 3: Empirische Performanceanalyse

Darüber hinaus sind innerbetriebliche (Bilanz-, Erfolgs- und Kostenrechnungsmaße) und außerbetriebliche Kennzahlen (Branchen- und Verbandsmaße) zu unterscheiden. Als Informationsgrundlage zur Kennzahlenermittlung werden allen voran Daten des betrieblichen Rechnungswesens, beispielsweise der Finanzund Betriebsbuchhaltung, des Jahresabschlusses sowie der internen Kosten- und Leistungsrechnung herangezogen. Funktionen Kennzahlen decken ein vielschichtiges Aufgabenspektrum ab. Sie setzen Maßstäbe aus einer Fülle an Daten, sie haben die Funktion einer zielabhängigen Erfolgskontrolle, sie ermöglichen inner- wie außerbetriebliche Vergleiche im Sinne des Benchmarking und sie stellen die multidimensionalen Sachverhalte einer Unternehmung in stark verdichteter Form dar. Kennzahlen können dabei vergangene wie gegenwärtige Entwicklungstendenzen aufzeigen. Der ex post Vergleich von (gleichartigen) Kennzahlen früherer Perioden dient der Kontrolle der betrieblichen- bzw. unternehmerischen Leistung. Ex ante sollen mögliche zielabhängige Schwachstellen diagnostiziert und ein zukünftiger Handlungsbedarf abgeleitet werden. Im Wesentlichen ist es die Aufgabe von Kennzahlen bzw. Kennzahlensystemen, anhand von Soll-Ist-, Teilbereichs- wie auch unternehmensübergreifenden Vergleichen die Entscheidungsfindung einerseits und die operative, taktische und strategische Verhaltenssteuerung andererseits in einem Unternehmen zu erleichtern (vgl. Hopfenbeck 2002, S. 806 ff.). In ihrer Eigenschaft als „... Beurteilungsgrößen, an denen die Aktivitäten dezentraler Entscheidungsträger beurteilt werden“ (Ewert / Wagenhofer 2008, S. 521), fungieren sie nicht zuletzt in der Bankenpraxis als (mutmaßlich geeignete) Analyse- und Steuerungsinstrumente. Grenzen Ungeachtet des bedeutenden Vorteils einer übersichtlichen Darstellung mehrdimensionaler Zusammenhänge weisen absolute wie relative Kennzahlen eine Reihe an Schwächen auf. Zum einen ist der Aggregation von Detailinformationen aus informationsökonomischer Sicht mitunter die Vernichtung entscheidungsrelevanter Informationen inhärent (ibid.). Zum anderen können Kennzahlen per se nur quantifizierbare betriebliche Tatbestände widerspiegeln. Weitere nicht monetäre Gegebenheiten, die nicht bzw. nur unvollständig im betrieblichen Rechnungswesen erfasst werden, wie der Ausbildungsstand der Mitarbeiter, das technische Know-how, die Qualität des Managements, usw., bleiben hingegen unberücksichtigt (vgl. Hopfenbeck 2002, S. 806). Noch schwerer wiegt die Tatsache, dass es bei der Festlegung von Kennzahlen neben den eigentlich intendierten Anreiz- und Steuerungsfunktionen zu

Kap. 8: Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

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unerwünschten Sekundärwirkungen kommen kann. Dienen Kennzahlen als maßgebliches Entscheidungs- und Bewertungskriterium für die Unternehmensführung, können Prinzipal-Agent-Probleme zum Tragen kommen, sobald die Interessen der Unternehmensleitung mit denen der Unternehmenseigner konfligieren. Betriebswirtschaftliche Maße sind deshalb im Allgemeinen nicht frei von der Manipulationsgefahr einzelner Größen zu Gunsten des Agenten. Geben die verwendeten Größen jedoch nicht exakt das wieder, was gemessen werden soll, sind ambivalente bzw. fehlerhafte Interpretationen und Handlungskonsequenzen die Folge. Schlussfolgerungen Ungeachtet des Operationalisierungsvorteils können betriebswirtschaftliche Kennzahlen nie sämtliche Aspekte eines Unternehmens, respektive einer Unternehmensentwicklung umfassend abbilden. Die Aussagekraft und Validität einer Kennzahl ist nur dann gegeben, wenn sie anreizkompatibel ausgestaltet ist, mithin ein eindeutiger funktionaler Zusammenhang zur intendierten Zielgröße besteht und die Beeinflussung durch nicht kontrollierte Größen möglichst gering ist. Werden Kennzahlen mit dem Ziel erhoben, außerbetriebliche oder gar supranationale Performancevergleiche im Sinne einer ‚Best-Practice‘-Analyse zu bewerkstelligen, müssen solche Maße nicht nur den Unternehmenscharakteristika, sondern zugleich den (räumlich abgegrenzten) ökonomischen und regulatorischen Besonderheiten des Wirtschaftszweiges Rechnung tragen. Anderenfalls kann die Ursache-Wirkungsbeziehung nicht adäquat nachgezeichnet werden und die Gefahr von Fehlinterpretation erwächst. II. Rentabilitätskennzahlen – belastbare Performancemaße? Obwohl der Produktivitätsmessung im klassischen Verständnis ein mengenbasiertes Konzept zugrunde liegt, gestaltet sich die Umsetzung einer solchen Methodik in der Realität ausgesprochen schwierig. So bedarf es umfangreicher, vollständiger und vergleichbarer Prozessdaten für sämtliche relevanten Input- und Outputfaktoren (vgl. Berger / Humphrey 1997, S. 197). Typischerweise bestehen erhebliche Defizite im Datenmaterial. So sind insbesondere Transaktionsmengen einzelner Finanzprodukte, bspw. die Anzahl vergebener Kredite, gehaltener Wertpapiere oder auch getätigter Zahlungen im operativen Geschäft – wenn überhaupt – nur im Aggregat über Bankengruppen bzw. -sektoren öffentlich zugängig. Geschuldet ist diese Problematik mehreren Faktoren: Zum einen besitzen die notwendigen Daten in der Regel einen innerbetrieblichen Status und werden vertraulich behandelt. Zum anderen hat nahezu jede Bank den Charakter eines Multiproduktunternehmens, d. h. zwischen vielen Outputgütern bestehen Interdependenzen, die eine eindeutige Zuordnung einzelner Inputgüter zu kor-

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Teil 3: Empirische Performanceanalyse

respondierenden Outputgrößen de facto nicht zulassen (Colwell / Davis 1992, S. 112). Die genannten Gründe stehen demzufolge einer direkten Produktivitätsmessung entgegen. Um dennoch einen sinnvollen ökonomischen Leistungsvergleich durchführen zu können, finden regelmäßig Wirtschaftlichkeitsmaße Anwendung, die über die Aggregation preisgewichteter Input- und Outputfaktoren ein Wertanstelle eines Mengenverhältnisses zum Ausdruck bringen (vgl. Kapitel 3 A.). 5 Obwohl die hierfür notwendigen Daten aufgrund der detaillierten Berichtspflichten im Bankenwesen breitflächig, allen voran aus dem externen Rechnungswesen zur Verfügung stehen, ist eine solche indirekte Produktivitätsmessung dennoch nicht unproblematisch. So erfordert die monetäre Bewertung der Leistung eines einzelnen Finanzinstitutes zunächst identische Faktorpreise für alle Akteure im Datensample. Da in die Jahresabschlüsse jedoch durchweg Marktpreise eingehen, bleiben Unterschiede in den strukturellen Rahmenbedingungen, beispielsweise den Wettbewerbsverhältnissen, (zunächst) völlig unberücksichtigt. Darüber hinaus erfordert die intertemporale Vergleichbarkeit der Maße die Konstanz der Faktorpreise im Zeitablauf bzw. die Bereinigung um Nominalpreisänderungen. Eine Deflationierung ist demgemäß geboten, um allein dem Produktionsverständnis zu entsprechen. Ferner besteht ein (Verzerrungs-)Potenzial, weil sich in den realen Größen nicht nur Mengen- sondern auch Qualitätsänderungen widerspiegeln. Ferner können Unterschiede in den nationalen Rechnungslegungsstandards die Wertverhältnisse beeinflussen und zur Über- oder Unterzeichung der wahren Leistungsfähigkeit, insbesondere im Rahmen supranationaler Studien, beitragen. In der Konsequenz zeichnet sich die ökonomische Vorteilhaftigkeit bzw. Belastbarkeit spezifischer Wirtschaftlichkeitsmaße durch die bestmögliche Berücksichtigung der genannten Einflussfaktoren aus. Mit speziellem Bezug zum Bankenwesen legen die skizzierten (möglichen) Verzerrungsfaktoren die Frage nahe: Wie aussagekräftig und sensitiv sind die beständig in der Bankpraxis wie Fachliteratur zur Produktivitätsmessung genutzten Kennzahlen bzw. Rentabilitätsmaße tatsächlich? Wie ist es um die qualitative Steuerungsfähigkeit von Eigen- und Gesamtkapitalrentabilität sowie der Kosten-Ertrags-Relation bestellt? „... [A] good performance measurement framework should incorporate more forwardlooking indicators and be less prone to manipulation from the markets.“ EZB (2010d, S. 36)

5 Bikker / Bos (2006, S. 48) führen zu dieser Problematik aus: „Acquiring such knowledge is no trivial matter, because, in the absence of reliable prices and cost figures for banking products, efficiency and competition cannot be measured directly. Therefore, trend in efficiency and competition have to be observed indirectly“.

Kap. 8: Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

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B. Eigenkapitalrentabilität versus Gesamtkapitalrentabilität Interpretiert als Performanceindikatoren sind Rentabilitätsmaße, allen voran die Eigenkapitalrendite (Return on Equity [RoE]), ausgesprochen populär in der Bankenpraxis wie auch in der wissenschaftlichen Literatur. Unter der Prämisse, dass sich Produktivitätszuwächse in Kostenreduktionen, respektive höheren Jahresüberschüssen widerspiegeln, finden diese Beziehungskennzahlen in einer Vielzahl empirischer Leistungsanalysen Anwendung. 6 Entsprechend wird ebenso die inter- bzw. intranationale Benchmark anhand der höchsten Rentabilität abgeleitet. I. Definitionen Eigenkapitalrentabilität Die Eigenkapitalrendite entspricht dem prozentualen Verhältnis aus dem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) 7 einer Bank, nach Abzug der zu leistenden Zinszahlungen auf das gehaltene Fremdkapital, zum eingesetzten (periodisierten) Eigenkapital. Im Schrifttum wird das EGT, welches in weiten Teilen durch die operativen Erträge bestimmt wird, zumeist dem Jahresüberschuss (vor Steuern) gleichgesetzt. Dadurch findet neben den bereits angeführten Komponenten des EGT’s ebenso der Saldo der außerordentlichen Erträge und Aufwendungen, also jener Positionen die außerhalb der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit liegen, Eingang in die Berechnung der Eigenkapitalrendite. 8 Der Erfolg, bezogen auf den eigentlichen Unternehmenszweck, wird in der Folge nur ap6 Bespielhaft für diesen Duktus stehen die Arbeiten von Focarelli et al. (2002), Fernández de Guevara et al. (2005), Becalli et al. (2006), Campa / Hernando (2006), KfWResearch (2007), Koetter (2008), Ayadi et al. (2009) und Turk-Ariss (2010). 7 Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit zielt ähnlich wie das Betriebsergebnis auf die Erfassung sämtlicher, dem operativen Geschäftsbereich zurechenbarer Erträge und Aufwendungen ab. Während dabei das Betriebsergebnis (nur) den Saldo aus Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss, dem Nettoergebnis aus Finanzgeschäften (Eigenhandel), den Verwaltungsaufwendungen, dem Saldo der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen sowie der Risikovorsorge (Bewertungsergebnis ohne Sach- und Finanzanlagen) ausweist, gehen in das EGT, als zusätzliche Komponenten, die Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabführungsverträgen, die Erträge aus der Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil sowie Einstellungen in Sonderposten mit Rücklageanteil, das Bewertungsergebnis der Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen, wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren und die Aufwendungen aus Verlustübernahme ein (vgl. Löw 2005, S. 110). In der Konsequenz grenzt sich das EGT vom Betriebsergebnis durch die Berücksichtigung des Finanzanlageergebnisses ab. 8 Hierzu zählen im Wesentlichen die Aufgabe und der Verkauf von Geschäftsfeldern, außerordentliche Abschreibungen wie auch die Veräußerung von Vermögensgegenständen

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Teil 3: Empirische Performanceanalyse

proximativ wiedergegeben. Formal lässt sich dieser im Zusammenhang ausdrücken Kapitel 8 Produktivitätsverhältnisse innereuropäischen Vergleich als:

RoE

EGT Jahresüberschuss (v. St.) . | ‡Eigenkapital ‡Eigenkapital

(38)

Als ein Maß für die Rentabilität einer Bank bildet der RoE die Verzinsung des verwendeten

Als ein Maß für die Rentabilität einer die Verzinsung 9 Eigenkapitals in einem gegebenen Zeitraum ab, Bank wobei bildet zumeistder „…RoE der Durchschnittswert des verwendeten Eigenkapitals 9 in einem gegebenen Zeitraum ab, wobei zuzwischen den Bilanzstichtagen herangezogen wird, um Faktoren wie temporäre Kapitalerhömeist „... der Durchschnittswert zwischen den Bilanzstichtagen herangezogen hungenum u. ä.Faktoren auszugleichen“ (Werner/Padberg 2006, S. 171). Diese ist sowohl für wird, wie temporäre Kapitalerhöhungen u. ä.Information auszugleichen“ (Werbestehende als auch potenzielle Anleger von Interesse, die bei ihrer Investitionsentscheidung, ner / Padberg 2006, S. 171). Diese Information ist sowohl für bestehende als auch potenzielle Anleger von Interesse, die bei Investitionsentscheidung, ceteris paribus, ein Höchstmaß an Verzinsung auf ihrer ihr eingesetztes Kapital anstreben. 10 ceteris paribus, ein Höchstmaß an Verzinsung auf ihr eingesetztes Kapital anstreben. 10 Gesamtkapitalrentabilität

Gesamtkapitalrentabilität Obwohl nicht im selben Maße so wird die Gesamtkapitalrendite (Return on Assets [RoA])

Obwohl nicht im selben Maße so wird die Gesamtkapitalrendite (Return on doch regelmäßig ebensoregelmäßig als Indikator ebenso für die Leistungsfähigkeit heranAssets [RoA]) doch als Indikator füreines dieKreditinstitutes Leistungsfähigkeit 11 gezogen. Die Gesamtkapitalrendite stellt11auf erzielte Verzinsung des stellt insgesamt eingeeines Kreditinstitutes herangezogen. DiedieGesamtkapitalrendite auf die erzielte Verzinsung des insgesamt eingesetzten Kapitals ab. Sie ist als Quotient aus setzten Kapitals ab. Sie ist als Quotient aus EGT bzw. näherungsweise Jahresüberschuss zuEGT näherungsweise zum Jahresüberschuss zuzüglichdefiniert: der Fremdkapitalzinsen 12 züglichbzw. der Fremdkapitalzinsen eingesetzten Gesamtkapital zum eingesetzten Gesamtkapital definiert: 12 EGT  Fremdkapitalzinsen

RoA des Sachanlagevermögens bzw. unterhalb des Buchwerts (vgl. Heesen / Gruber 2011, ‡ober ‡Fremdkapital Eigenkapital S. 42). . (39) 9 Im Folgenden werden die Termini ‚haftendes Eigenkapital‘ sowie ‚Eigenmittel‘ Jahresüberschuss (v. St.)  Fremdkapitalzinsen synonym verwendet. Unter | Wahrung der definitorischen Schärfe sind die Begriffe jedoch wie folgt voneinander abzugrenzen: Das haftende Eigenkapital besteht zum einen aus ‡Eigenkapital  ‡Fremdkapital dem Kernkapital, welches bei Berücksichtigung der Einlagen stiller Gesellschafter dem bilanziellen Eigenkapital gleichkommt, und aus dem eigenkapitalähnlichen Ergänzungskapital. Dem entgegen werden unter der Kategorie Eigenmittel zusätzlich sogenannte Drittrangmittel zur Unterlegung der Risikoaktiva herangezogen. Vgl. für eine weiterfüh9 Im Folgenden werden die Termini ‚haftendes Eigenkapital’ sowie ‚Eigenmittel’ synonym verwendet. Unter rende Auseinandersetzung Wernersind / Padberg (2006, S.wie 152ff.) wie auch Becker / Peppmeier Wahrung der definitorischen Schärfe die Begriffe jedoch folgt voneinander abzugrenzen: Das haf(2011, 43ff.). besteht zum einen aus dem Kernkapital, welches bei Berücksichtigung der Einlagen stiller tendeS. Eigenkapital 10 Gesellschafter dem bilanziellen aus dem bisweilen eigenkapitalähnlichen ErgänzungsDass Banken mit BlickEigenkapital auf ihre gleichkommt, Shareholderunddeshalb Eigenkapitalrendikapital. Dem entgegen werden unter der Kategorie Eigenmittel zusätzlich sogenannte Drittrangmittel zur Unteziele ausgeben, unterstreicht folgendes Zitat: „Dass die Eigenkapitalrendite für Banken terlegung der Risikoaktiva herangezogen. Vgl. für eine weiterführende Auseinandersetzung Werner/Padberg von(2006, Bedeutung ist, auch weiß die Öffentlichkeit seit Deutsche-Bank-Chef Josef S. 152ff.) wie Becker/Peppmeier (2011, S.spätestens, 43ff.). 10 Ackermann diemitMaxime Vorsteuerrendite von 25 % zu einem Mantra ausgeben, erhobenunterhat“ Dass Banken Blick aufeiner ihre Shareholder deshalb bisweilen Eigenkapitalrenditeziele (Potthoff 2006, S.Zitat: 27).„Dass die Eigenkapitalrendite für Banken von Bedeutung ist, weiß die Öffentlichkeit streicht folgendes spätestens, seit Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann die Maxime einer Vorsteuerrendite von 25 % zu ei11 Exemplarisch für die breite Anwendung in der Literatur stehen die Arbeiten von nem Mantra erhoben hat“ (Potthoff 2006, S. 27). Carbó et al. (2002), Fernández de Guevara et al. (2005), Bikker / Bos (2008), Hays et al. 11 Exemplarisch für die breite Anwendung in der Literatur stehen die Arbeiten von Carbó et al. (2002), (2009) und de Schaeck/Čihak (2010). Fernández Guevara et al. (2005), Bikker/Bos (2008), Hays et al. (2009) und 6FKDHFNýLKDN (2010). 12 12 Bei trennscharfer Auslegung der Gleichung wäre die Verwendung des Begriffs Bei trennscharfer Auslegung der Gleichung (39) wäre die Verwendung des Begriffs Return on Investment (RoI) on präziser. Da im Falle einer ausgeglichenen Summe der Aktiva der Summe Passiva entReturn Investment (RoI) präziser. Da imBilanz Falledieeiner ausgeglichenen Bilanzderdie Summe sprechen muss, sind beide Termini inhaltlich dennoch deckungsgleich.

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doch regelmäßig ebenso als Indikator für die Leistungsfähigkeit eines Kreditinstitutes herangezogen. 11 Die Gesamtkapitalrendite stellt auf die erzielte Verzinsung des insgesamt eingesetzten Kapitals ab. Sie ist als Quotient aus EGT bzw. näherungsweise Jahresüberschuss zu12 züglich der Kap. Fremdkapitalzinsen zum eingesetztenim Gesamtkapital definiert:Vergleich 8: Produktivitätsverhältnisse innereuropäischen

RoA

173

EGT  Fremdkapitalzinsen ‡Eigenkapital  ‡Fremdkapital . (39) Jahresüberschuss (v. St.)  Fremdkapitalzinsen | Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich Eigenkapital  ‡Fremdkapital ‡

Kapitel 8

Die gedankliche Aufteilung des EGT’s bzw.sowie Jahresgewinns St.) inund Ertrags9 Die Aufteilung des‚haftendes EGT’s bzw. Jahresgewinns (v. St.) synonym in(v. ErtragsAufImgedankliche Folgenden werden die Termini Eigenkapital’ ‚Eigenmittel’ verwendet. Unter und Aufwandskomponenten verdeutlicht die Intuition hinter dieser Kennzahl Wahrung der definitorischen Schärfe sind die Begriffe jedoch wie folgt voneinander abzugrenzen: Das hafwandskomponenten verdeutlicht die Intuition hinter dieser Kennzahl (vgl. Gleichung (40)). tende Eigenkapital besteht zumDie einenaggregierten, aus dem Kernkapital, welches bei Berücksichtigung der Einlagen stiller (vgl. Gleichung (40)). mittels Eigenund Fremdkapital in demmittels bilanziellen Eigenkapital gleichkommt, in undeinem aus dem eigenkapitalähnlichen ErgänzungsDieGesellschafter aggregierten, Eigenund Fremdkapital Geschäftsjahr generierten Eineinem generierten Einnahmen entsprechen dem Jahresumsatz. kapital.Geschäftsjahr Dem entgegen werden unter der Kategorie Eigenmittel zusätzlich sogenannte Drittrangmittel zur Unterlegung der Risikoaktiva für eineSubtraktion weiterführende Werner/Padberg nahmen entsprechen dem Jahresumsatz. Durch derAuseinandersetzung mit dem Fremdkapitaleinsatz Durch Subtraktion derherangezogen. mit demVgl. Fremdkapitaleinsatz einhergehenden Zinszah(2006, S. 152ff.) wie auch Becker/Peppmeier (2011, S. 43ff.). einhergehenden sowie sämtlicher übriger Aufwendungen ergibt sich der Jah10 lungen sowiemitZinszahlungen sämtlicher Aufwendungen sich der Jahres(rein)geDass Banken Blick auf ihreübriger Shareholder deshalb bisweilen ergibt Eigenkapitalrenditeziele ausgeben, unterstreicht die Eigenkapitalrendite für Banken von Bedeutung ist, als weiß die Öffentlichkeit winn. Infolgendes der Konsequenz kannkann der der erzielte Jahresüberschuss alsEntlohnung Entlohnung res(rein)gewinn. InZitat: der„Dass Konsequenz erzielte Jahresüberschuss des spätestens, seit Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann die Maxime einer Vorsteuerrendite von 25 % zu eides eingesetzten Eigenkapitals (EK) interpretiert werden, während die gezahlten nem MantraEigenkapitals erhoben hat“ (Potthoff S. 27). werden, während die gezahlten Fremdkapitalzineingesetzten (EK) 2006, interpretiert 11 Fremdkapitalzinsen (FKZ) inhaltlich des verwendeten Exemplarisch für die breite Anwendung in der dem LiteraturRückfluss stehen die Arbeiten von Carbó et al.Fremd(2002), senFernández (FKZ) inhaltlich dem Rückfluss des verwendeten Fremdkapitals (FK) gleichgesetzt werde Guevara et al. (2005),werden Bikker/Bos (2008), Hays et al.Gischer (2009) und/ Richter 6FKDHFNýLKDN (2010). kapitals (FK) gleichgesetzt können (vgl. 2009, S. 567). 12 trennscharfer Auslegung der Gleichung (39)567). wäre Beides die Verwendung des Begriffs Return on inhaltlich Investment denBei können (vgl. Gischer/Richter zusammen entspricht einer Beides zusammen entspricht2009, einerS. inhaltlich korrekten Ergebnisgröße für das (RoI) präziser. Da im Falle einer ausgeglichenen Bilanz die Summe der Aktiva der Summe der Passiva entGesamtkapital (GK). Die beschriebene gedankliche Aufspaltung des JahresübersprechenErgebnisgröße muss, sind beide Termini inhaltlich dennoch deckungsgleich. korrekten für das Gesamtkapital (GK). Die beschriebene gedankliche Aufspalschusses (JÜ) kann wie (JÜ) folgtkann formalisiert - 162formalisiert -werden: werden: tung des Jahresüberschusses wie folgt



Fremdkapitalkosten Entlohnung EK Entlohnung FK



    RoE ˜ EK  RoD ˜ FK  r P ˜ FK

RoE ˜ EK .

(40)

Zinsaufwand

( operative ) Erträge

Gleichung (40) offenbart unmittelbar, dass die Addition der Fremdkapitalkosten notwendig

Gleichung (40) offenbart unmittelbar, dass die Addition der Fremdkapitalkosist, um die tatsächliche Gesamtertragslage einer Unternehmung bezüglich der korrespondieten notwendig ist, um die tatsächliche Gesamtertragslage einer Unternehmung renden Eigenundkorrespondierenden Fremdmittel abzuleiten.EigenDabei kommt der Fremdkapitalzinssatz ( r p )Dabei – der bezüglich der und Fremdmittel abzuleiten. u� obigen Argumentation folgend – inhaltlich (RoD) gleich. kommt der Fremdkapitalzinssatz (𝑟 der ) –Fremdkapitalrendite der obigen Argumentation folgend – inhaltlich der Fremdkapitalrendite (RoD) gleich. II.

Bestimmungsfaktoren der Eigenund Gesamtkapitalrentabilität II. Bestimmungsfaktoren der Eigenund Gesamtkapitalrentabilität

Determinante Kapitalstruktur Determinante Kapitalstruktur UmUm die die Unterschiede beider Maße ihresowie grundlegenden Bestimmungsfaktoren zu identiUnterschiede beidersowie Maße ihre grundlegenden Bestimmungs-

faktoren zu zunächst identifizieren, wird zunächst ihre zueinander mathematische Beziehung zueinfizieren, wird ihre mathematische Beziehung untersucht. Hierzu wird das ander untersucht. Hierzu wird das EGT aus Gleichung (38) durch den Term: EGT aus Gleichung (38) durch den Term: EGT  FKZ ersetzt. Dabei steht der Ausdruck FK

Geschäftstätigkeit vor beide AbzugTermini der FremdkapitalEGTAktiva der der Ergebnis Summe der dergewöhnlichen Passiva entsprechen muss, sind inhaltlich FK für das dennoch deckungsgleich. kosten. Mittels elementarer Algebra kann Gleichung (38) somit zur sogenannten LeverageBeziehung umgeformt werden:

174

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

𝐸𝐺𝑇u�u� − 𝐹𝐾𝑍 ersetzt. Dabei steht der Ausdruck 𝐸𝐺𝑇u�u� für das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Abzug der Fremdkapitalkosten. Mittels elementarer Algebra kann Gleichung (38) somit zur sogenannten LeverageBeziehung umgeformt werden: Kapitel 8 Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich RoE

EGTFK  FKZ ‡EK

RoE

RoA ˜ (‡FK  ‡EK )  RoD ˜‡FK ‡EK

RoE

RoA 

(41)

‡FK ˜ RoA  RoD . ‡EK

Entsprechend Gleichung (41) entspricht der RoE eines Kreditinstituts der Summe aus RoA

§ ‡FKVerschuldungsgrad · Summe aus RoA und der mit dem ( ⌀u�u� ) – auch als Leund der mit dem Verschuldungsgrad ⌀u�u� bezeichnet – mul¨ ¸ – auch als Leverage-Faktor ‡ EK © ¹ verage-Faktor bezeichnet – multiplizierten Differenz aus Gesamt- und Fremdka-

Entsprechend Gleichung (41) entspricht der RoE eines Kreditinstituts der

pitalrendite. Offensichtlich wächst die Eigenkapitalrentabilität mitEigendem tiplizierten Differenz aus Gesamtund Fremdkapitalrendite. Offensichtlichsolange wächst die

Verschuldungsgrad, wiemit diedem Fremdkapitalrendite derdieRefinanzierungszins unkapitalrentabilität solange Verschuldungsgrad, –wie Fremdkapitalrendite ––der

terhalb der Gesamtkapitalrendite liegt. 13 Das nachfolgende Beispiel möge die ökonomischen Konsequenzen der stilisierten Zusammenhänge verdeutlichen. Es möge die ökonomischendass Konsequenzen der (A, stilisierten Zusammenhänge Es wird angenommen, drei Banken B, C) zu Beginn einerverdeutlichen. Geschäftsperiwird angenommen, dass drei Banken (A, B, C) zu Beginn einer Geschäftsperiode, zum Beiode, zum Beispiel eines Jahres, mit folgenden Werten kalkulieren (Tabelle 17). Dabei werden denkbare Szenarien einander Während spiel eines Jahres,zwei mit folgenden Werten kalkulieren (Tabellegegenübergestellt. 17). Dabei werden zwei denkin Situation diegegenübergestellt. (erwartete) Investitionsrendite dereins Banken den Fremdkabare Szenarien eins einander Während in Situation die (erwartete) Investipitalzinssatz um 4 Prozentpunkte überschreitet, sei diese im zweiten Fall zwei tionsrendite der Banken den Fremdkapitalzinssatz um 4 Prozentpunkte überschreitet, sei diese Prozentpunkte geringer als der Refinanzierungszinssatz (Tabelle 17). Refinanzierungszins – unterhalb der Gesamtkapitalrendite liegt. 13 Das nachfolgende Beispiel

im zweiten Fall zwei Prozentpunkte geringer als der Refinanzierungszinssatz (Tabelle 17).

Betrachtet wird zunächst Szenario eins. Die drei Finanzinstitute unterscheiden sich in der skizzierten Situation fundamental in ihrer jeweils (erwarteten) Betrachtet wird zunächst Szenario eins. Die drei Finanzinstitute unterscheiden sich in der Eigenkapitalrendite. Trotz identischen Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäftsskizzierten Situation in ihrer jeweils (erwarteten) tätigkeit vor Abzugfundamental der Fremdkapitalkosten weist BankEigenkapitalrendite. C im ersten FallTrotz die mit Abstand höchste der Rendite aus. Gleichwohl ist sievor keineswegs produktiver als identischen Ergebnisses gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Abzug der FremdkapitalkosBank A oder Bank B, denn Gesamtkapitalrentabilität liegt bei allenistauf ten weist Bank C im ersten Fall die die mit Abstand höchste Rendite aus. Gleichwohl sieidenkeitischem Niveau, d. h. die Banken setzen ihr insgesamt zur Verfügung stehendes neswegs produktiver als Bank A oder Bank B, denn die Gesamtkapitalrentabilität liegt bei Kapital gleich erfolgreich ein und erbringen daher die gleiche Leistung. allen auf identischem Niveau, d. h. die Banken setzen ihr insgesamt zur Verfügung stehendes Kapital gleich erfolgreich ein und erbringen daher die gleiche Leistung.

13

Formal belegt dies die partielle Ableitung der Gleichung nach dem Verschuldungs= (𝑅𝑜𝐴 − 𝑅𝑜𝐷) ≥ 𝑅𝑜𝐷 , wenn 𝑅𝑜𝐴 ≥ 𝑅𝑜𝐷. grad (VG): u�u�u�u� u�u� u� 13

Formal belegt dies die partielle Ableitung der Gleichung (41) nach dem Verschuldungsgrad (VG): wRoE ( RoA  RoD ) t 0 , wenn RoA t RoD. wVG

Kapitel 8

Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich Kap. 8: Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

175

T abelle 17: Illustration des L everage-E ffektesdes Leverage-Effektes Tabelle 17: Illustration Bank A 0 10.000 10.000 10% 6% 12% 1.000 0 0 1.000 1.000 0 10% 10% 10% 10%

Beispielrechnung Ø F remdkapital Ø Eigenkapital Ø Gesa mtkapital erwartete Investitionsrendite r1 p ԑ RoD 1 r2p ԑ RoD 2 E GT F K F KZ 1 F KZ 2 E GT 1 E GT 2 Verschuldungsgrad RoE 1 (erwartet) RoE 2 (erwartet) RoA 1 (erwartet) RoA 2 (erwartet)

Bank B 5.000 5.000 10.000 10% 6% 12% 1.000 300 600 700 400 1 14% 8% 10% 10%

Bank C 8.000 2.000 10.000 10% 6% 12% 1.000 480 960 520 40 4 26% 2% 10% 10%

Ursächlich für die Unterschiede im RoE ist allein die differierende KapitalUrsächlich für die Unterschiede im RoEviermal ist allein die differierende struktur. Bank C hält (im Mittel) so viel Fremdkapital Kapitalstruktur. wie EigenkapitalBank C und viermal weist somit denFremdkapital höchsten Verschuldungsgrad auf. Mithält (im vor Mittel) so viel wie Eigenkapitalder vordrei undBanken weist somit den höchstels dieses Leverage-Faktors (in Höhe von vier) ist das Institut in der Lage, ten Verschuldungsgrad der drei Banken auf. Mittels diesesauf Leverage-Faktors (in Höhe von 14 seine – wohlgemerkt erwartete – Eigenkapitalrendite 26 % ‚hochzuhebeln‘. paribus die seine (erwartete) Eigenkapitalrendite mit steigenvier) istCeteris das Institut in wächst der Lage, ± wohlgemerkt erwartete ±linear Eigenkapitalrendite auf 15 dem Verschuldungsgrad bzw. sinkender Eigenkapitalquote an. Es ist jedoch in 26 % Ãhoch]XKHEHOQ¶14 Ceteris paribus wächst die (erwartete) Eigenkapitalrendite linear mit keiner Weise sicher, dass die Investitionsrendite oberhalb des Fremdkapitalzinssatzes liegen wird und somit Leverage-Effekt positiv genutzt kann. ist jedoch in keiner steigendem Verschuldungsgrad bzw. der sinkender Eigenkapitalquote an.15 Eswerden Anderenfalls wird der RoE genauso stark nach unten ‚gehebelt‘ werden, da jede Weise sicher, dass die Investitionsrendite oberhalb des Fremdkapitalzinssatzes liegen wird aufgenommene Einheit an Fremdkapital – wie in Szenario zwei modelliert – nun und somit Leverage-Effekt positiv werden Anderenfalls derar-RoE gemitder einem Verlust für die Bankgenutzt verbunden ist. kann. Helmedag (2006, S.wird 1299) gumentiert in Bezug auf einen systematischen Anstieg des Leverage-Faktors: nauso stark nach unten ÃJHKHEHOW¶ZHUGHQGDMHGHDXIJHQRPPHQH(LQKHLWDQ)UHPGNDSLWDO ± „Die unendliche Verwertungsrate auf eine verschwindende Bemessungsgrundwie in Szenario zwei modelliert ± nun mit einem Verlust für die Bank verbunden ist. Helme-

dag (2006, S. 1299) argumentiert in Bezug auf einen systematischen Anstieg des Leverage14 )DNWRUV Ä'LH XQHQGOLFKH 9HUZHUWXQJVUDWH %HPHVVXQJVJUXQGODJH Abstrahiert wurde an dieser StelleDXI vonHLQH einerYHUVFKZLQGHQGH steuerlichen Abzugsfähigkeit der

Fremdkapitalkosten, wodurch das EGT und damit auch der RoE zusätzlich positiv beeinflusst werden könnte. 15 Allgemein kann die inverse Beziehung zwischen dem Verschuldungsgrad (VG) und der Eigenkapitalquote (EKQ) einer Bank formuliert werden als: 𝑉 𝐺 = u�u�⁄u�u� = u�u� ⁄u�u� −1, ⏟

14

15

1/u�u�u�

wobei das Gesamtkapital der Summe aus Fremd- und Eigenkapital entspricht.

Abstrahiert wurde an dieser Stelle von einer steuerlichen Abzugsfähigkeit der Fremdkapitalkosten, wodurch das E GT und damit auch der RoE zusätzlich positiv beeinflusst werden könnte. Allgemein kann die inverse Beziehung zwischen dem Verschuldungsgrad ( VG ) und der Eigenkapitalquote ( E K Q ) einer Bank formuliert werden als: VG

FK

EK

GK

EK

 1 , wobei das Gesamtkapital der Summe aus

176

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

lage sollte allerdings stutzig machen“. 16 Dabei ist der Effekt einer Erhöhung des Verschuldungsgrades umso größer, je niedriger die Refinanzierungskosten – die kurz- und langfristigen Zinsen – von Seiten der Notenbank ausgestaltet sind. Ebenso können bestehende Agency-Konflikte zwischen den Eignern und den Fremdkapitalgebern einer Bank, die von Seiten eines Kreditinstitutes gewählte Kapitalstruktur und somit den RoE nachhaltig beeinflussen. Ausgehend vom typischerweise informationsasymmetrischen Charakter eines Bankenmarktes und der Tatsache, dass die Haftung eines in Form einer Kapitalgesellschaft firmierenden Finanzinstituts auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt bleibt, während die potenziellen Nettoerträge der Eigenkapitalgeber theoretisch unbegrenzt sind, kann die sogenannte ‚Risk-Shifting-Problematik‘ zum Tragen kommen (vgl. Utzerath 2010, S. 18 f.). Hängt der zu leistende Fremd- bzw. Einlagenzins nicht vom zugrunde liegenden Geschäftsrisiko einer Bank ab, beispielsweise weil die Depositen durch eine staatliche Einlagensicherung geschützt sind, gilt das Modigliani / Miller-Theorem 17, mithin die Unabhängigkeit der Investitions- von der Finanzierungsseite, nicht. In der Folge kann es für eine Bank, respektive die Eigenkapitalgeber anreizkompatibel werden, die Eigenkapitalquote zu minimieren und gleichzeitig das Risiko der Wertentwicklung der Aktiva zu maximieren (vgl. Merton 1977). Das Risikoanreizproblem (moral hazard) besteht damit in der Gefahr, Teile des Geschäftsrisikos einer Bank auf die Einleger oder die Einlagenversicherung zu überwälzen. Selbst für den Fall, dass der am Markt zu zahlende Einlagenzins abhängig vom Geschäftsrisiko der Banken ist, erweist sich die Eigenkapitalrendite als äußerst anfällig gegenüber nicht-produktivitätsgetriebenen Faktoren. Sollten die Fremdkapitalgeber auf eine abnehmende Eigenkapitalquote und der damit geringeren Absorptionsfähigkeit im Falle exogener Schocks in Form eines erhöhten Risikoaufschlag reagieren, kann es trotz vermehrten Fremdkapitaleinsatzes zu einem sinkenden RoE kommen. Hierzu notiert der Sachverständigenrat (2007, Tz 133): „... [D]er Leverage-Effekt [dreht sich] in sein Gegenteil, wenn es zu einem Anstieg der Kreditkosten kommt, der die Zins-Differenz ins Negative kehrt“ [Hervorhebung im Original].

16 Der Anreiz, die zur Berechnung der Eigenkapitalrendite herangezogenen Eigenmittel zu verknappen und somit den RoE künstlich zu erhöhen, äußert sich in der Bankpraxis bisweilen durch den Rückkauf eigener Aktien unmittelbar vor Ende des Geschäftsjahres (vgl. Sommer 2008, S. 12). 17 Modigliani / Miller (1958) zeigen, dass die Gesamtrefinanzierungskosten eines Unternehmens zur Kapitalstruktur invariant sind. Die Gewichtung der Eigen- und Fremdkapitalkosten entsprechend ihres jeweiligen Anteils am Gesamtkapital belässt die gesamten Refinanzierungsaufwendungen konstant, sobald sich der Verschuldungsgrad ändert. Ein höherer Anteil an Eigenkapital ist für das Unternehmen daher nicht ‚teurer‘.

Kap. 8: Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

177

Die genannten Faktoren können das Niveau der Eigenkapitalrentabilität beeinflussen, ohne Ausdruck einer veränderten Leistungsfähigkeit zu sein. Problematisch ist dabei vor allem die Vernachlässigung des risikobehafteten Fremdkapitals: „... [B]y choosing RoE as performance measure, I do not just take the indebtedness of a bank into account, but also make that same indebtedness indistinguishable from its actual performance“ (Bos 2002, S. 23). Die Gesamtkapitalrentabilität – als Investitionsrendite verstanden – hingegen unterliegt solchen Verzerrungsmöglichkeiten nicht bzw. in deutlich geringerem Umfang. Da sie sowohl auf das insgesamt zur Verfügung stehende Kapital als auch auf die zu leistenden Fremdkapitalzahlungen abstellt, spiegeln sich Veränderungen der Kapitalstruktur unmittelbar in der Kennzahl wider. Die Leistungsfähigkeit eines Finanzinstitutes wird daher beim RoA, im Gegensatz zum RoE, stets vor dem Hintergrund bestehender Risiken abgeleitet. 18 Determinante Wettbewerbsintensität Wie eingangs angeschnitten, besteht die Gefahr einer Fehlspezifikation von Rentabilitätskennzahlen als belastbare Produktivitätsindikatoren ferner, sobald die zum Vergleich herangezogenen Banken unter differierenden strukturellen Gegebenheiten agieren. Je größer der Unterschied in den jeweiligen Wettbewerbsverhältnissen, desto stärker werden sich die am (relevanten) Markt von Seiten der Finanzinstitute zu leistenden bzw. durchsetzbaren Faktor- und Güterpreise unterscheiden und umso markanter sind die Implikationen für die Profitabilitätssituation der Akteure. So gehen mit zunehmendem Wettbewerbsdruck die am Markt erzielbaren Renten durch die (theoretische) Annäherung der Preise an die Grenzkosten zurück und infolgedessen ebenso die Eigenkapitalrendite. Ergo wird der RoE ceteris paribus bei Banken, die sich einer oligopolistischen Marktstruktur bzw. in einer Situation der monopolistischen Konkurrenz gegenübersehen, im Vergleich zu einem Wettbewerbsmarkt, höher ausfallen. In der Konsequenz erscheinen gerade jene Institute als besonders leistungsfähig, die durch den fehlenden Konkurrenzdruck überdies – im Sinne der Quiet-Life-Theorie – zu Ressourcenverschwendung, mithin kostenseitiger Ineffizienz, neigen (vgl. Gischer / Richter 2009, S. 568). Anders als die Eigenkapitalrentabilität bezieht die Gesamtkapitalrentabilität strukturelle Gegebenheiten in die Performancemessung ein. Durch die Addition der Fremdkapitalkosten zum Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit im Zähler der Gleichung (39) wird verhindert, dass Kreditinstitute, welche wettbe18 In diesem Zusammenhang argumentieren Hughes / Mester (2008, S. 49), dass dies bei der Modellierung einer belastbaren Performancekennzahl von elementarer Bedeutung ist: „Banks make choices about their capital structure and the amount of risk to assume, which should be taken into account when modelling bank production“.

178

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

werbsbedingt hohe Einlagenzinsen zahlen, automatisch eine niedrige Rendite auf ihr eingesetztes Kapital ausweisen. Insofern findet eine Bereinigung auf der Passivseite statt. Strukturbedingte Verzerrungen der Ertragsseite werden hingegen auch von Seiten des RoA weitgehend vernachlässigt. Im Zuge supranationaler Performanceanalysen kann eine so ermittelte Gesamtkapitalrendite daher als sinnvolle Obergrenze für die wahre Leistung einer Bank bzw. eines Bankensystems verstanden werden. Determinante Geschäftsmodell Aufgrund des historisch gewachsenen breiten Funktionsspektrums 19 von Banken bzw. Bankensystemen operieren Finanzinstitute in vielfältiger Form. Während Universalbanken nahezu alle Bankdienstleistungen anbieten, ist das Leistungsangebot von Spezialbanken begrenzt. Entsprechend heterogen sind die Zielstellungen, mithin die Produktionsfunktionen der einzelnen Bankengruppen. Grosso modo ist eine Differenzierung zwischen dem zinstragenden und dem zinsunabhängigen Geschäft möglich, mit bankeigener Gewichtung beider Marktsegmente. Die beiden Rentabilitätsmaße tragen diesen alternativen Geschäftsmodellen in unterschiedlichem Umfang Rechnung. Operieren Banken vornehmlich im zinstragenden Geschäft, werden Zinsausgaben für die gehaltenen Depositen fällig, welche – wie voranstehend aufgezeigt – in dem RoA nicht aber in dem RoE adäquat Berücksichtigung finden. Unmittelbar verbunden mit der Kreditvergabe ist die den regulatorischen Vorgaben geschuldete Unterlegung der risikotragenden Aktiva mit Eigenmitteln. Auch diesbezüglich werden Banken mit einem Geschäftsfeldfokus auf das klassische Intermediationsgeschäft ceteris paribus eine geringere Eigenkapitalrendite ausweisen als Finanzinstitute, die überwiegend das provisionslastige Geschäft betreiben. Die Gesamtkapitalrendite hingegen ermittelt den (prozentualen) Erfolg einer Bank unabhängig von der Kapitalstruktur und bleibt daher weitgehend unberührt. Teilfazit Der vorangegangene Abgleich beider Rentabilitätsmaßstäbe offenbart, dass die Eigenkapitalrentabilität einer Fülle an Verzerrungsmöglichkeiten 20 unterliegt, die nicht Ausdruck des eigentlichen Erfolgs betriebwirtschaftlichen Handelns sind. Die erhebliche Reagibilität gegenüber Veränderungen der Kapitalstruktur, die fehlende Risikosensitivität bei gleichzeitiger Vernachlässigung heterogener 19

Vgl. für eine umfassende Darstellung des Aufgabenspektrums von Bankensystemen, respektive Banken Büschgen / Börner (2003, S. 55ff.) sowie Gischer et al. (2012, S. 119). 20 Den Einfluss weiterer denkbarer Determinanten der Eigenkapitalrendite eruieren Gann et al. (2010) am Beispiel des deutschen Sparkassensektors empirisch.

Kap. 8: Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

179

Geschäftsmodelle sowie divergierender Wettbewerbsbedingungen schränken die Aussagekraft des RoE gravierend ein und lassen eine belastbare Interpretation als Produktivitätsindikator nicht zu. Obgleich die Gesamtkapitalrentabilität durch die Verwendung monetärer Größen ebenfalls nicht vollständig frei von nicht produktivitätsgetriebenen Einflussfaktoren ist, zeigen die Analyseschritte dennoch, dass es sich um ein relativ stabiles, verzerrungsarmes Maß handelt, welches trotzdem relativ aufwandsarm zu ermitteln ist. Vor diesem Hintergrund kann die Gesamtkapitalrentabilität als ein erster, aussagefähiger Indikator für die Leistungsfähigkeit einer Bank fungieren – insbesondere im Rahmen internationaler Performancevergleiche. III. Verzerrte Berechnung der Gesamtkapitalrentabilität in der Literatur In weiten Teilen des Schrifttums – intra- wie international angelegter Studien – folgt die Berechnung des RoA jedoch nicht dem in Gleichung (39) beschriebenen Schema. Vielfach bleiben (unverständlicherweise) die Fremdkapitalkosten unberücksichtigt, so dass allein das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit bzw. der Jahresüberschuss (v. St.) der Bilanzsumme gegenübergestellt wird. 21 Eine solche Verfahrensweise kann jedoch mitunter zu erheblichen Verzerrungen in der ausgewiesenen Ertragslage führen. Zahlen Banken wettbewerbsbedingt hohe Einlagenzinsen, wird eine derart berechnete Gesamtkapitalrendite ceteris paribus zu gering ausfallen und so die wahre Leistungsfähigkeit unterzeichnen. Tabelle 18 gleicht beide in der Fachliteratur vertretenen Berechnungsvarianten exemplarisch für das Jahr 2007 gegeneinander ab. 22 Offenbar führt die Vernachlässigung der Fremdkapitalkosten nicht nur zu einem reinen Niveaueffekt, der die relative (Performance-)Position der Bankensysteme unberührt lassen würde, sondern in erheblichem Maße auch zu Verschiebungen der produktivitätsspezifischen Rangfolgen. Wird allein der Jahresüberschuss auf die Bilanzsumme bezogen, nimmt Finnland eine Spitzenposition ein, während Luxemburg nur den siebten Platz innehat. Bei formal korrekt bestimmten RoA, tauschen beide Bankensysteme hingegen ihre Position. Besonders massiv fällt die Verzerrung ferner in Italien, Spanien und Großbritannien aus. 23 21 Die Arbeiten von Rivard / Thomas (1997, S. 66), Rose (2001, S. 158), Speyer (2004, S. 8), Bikker / Bos (2008, S. 108ff.), SVR (2008, Tz 158) und Turk-Ariss (2010, S. 768) stehen exemplarisch für eine derart diskussionswürdige Berechnung der Gesamtkapitalrentabilität. 22 Das Jahr 2007 dient bewusst als Vergleichsbasis, um eine Fehleranalyse unabhängig von den Auswirkungen der internationalen Finanzkrise zu ermöglichen. 23 Italien nimmt statt dem 12. den 4. Rang ein, Spanien gewinnt 5 Positionen (von 8 auf 3) und Großbritannien gar sieben Plätze (von 13 auf 6).

Kapitel 8

Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

180

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

T abelle 18: V erzer rung der G esamtkapitalrentabilität bei V ernachlässigung der Tabelle 18: Verzerrung der Gesamtkapitalrentabilität

F remdkapitalkosten [2007]23der Fremdkapitalkosten [2007] 24 bei Vernachlässigung Land AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK Ø

ohne Fremdkapitalzinsen RoA o.FKZ Rang 1,20% 2 0,29% 13 0,40% 11 1,12% 3 1,27% 1 0,39% 12 0,61% 10 0,67% 9 1,02% 4 0,70% 7 0,68% 8 0,88% 5 0,72% 6 0,76%

mit Fremdkapitalzinsen RoA m.FKZ Rang 4,97% 5 5,25% 4 4,06% 10 4,21% 8 4,33% 7 4,71% 6 4,17% 9 4,03% 11 3,66% 12 9,22% 1 5,36% 3 5,73% 2 3,10% 13 4,83%

Offenbar führtErgebnisse die Vernachlässigung derfür Fremdkapitalkosten nichtqualitativ nur zu einem Diese behalten auch die übrigen Perioden ihren reinen Be- Nistandder (vgl. in Anhang C vs. Tabelle Unter Berücksichtigung der würveaueffekt, dieTabelle relative52(Performance-)Position der20). Bankensysteme unberührt lassen empirischen Erkenntnisse der vorangegangenen Kapitel – substantieller, dauerde, sondern in erheblichem Maße auch zu Verschiebungen der produktivitätsspezifischen hafter Niveauunterschiede in den Wettbewerbsintensitäten – liegt es nahe, dass Rangfolgen. Wird diskussionswürdig allein der Jahresüberschuss die Bilanzsumme bezogen, Finnland eine derart ermittelteauf Gesamtkapitalrendite kaum alsnimmt Produktivitätsindikator dienen kann. Gleichwohl leitet selbst der Sachverständigenrat eine Spitzenposition ein, während Luxemburg nur den siebten Platz innehat. Bei formal korzur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (2008, S. 102 ff.) auf rekt bestimmten RoA , tauschen beide Bankensysteme hingegen ihre Position. Besonders masBasis eines derart verzerrt bestimmten RoA ordnungspolitische Handlungsemp24 fehlungen ab. siv fällt die Verzerrung ferner in Italien, Spanien und Großbritannien aus. Diese Ergebnisse behalten auch für die übrigen Perioden qualitativ ihren Bestand (vgl. Tabelle 52 in Anhang C vs. Tabelle 20). Unter BerücksichtigungIV. der Empirie empirischen Erkenntnisse der vorangegangenen KapitelEigenkapitalrentabilität ± substantieller, dauerhafter Niveauunterschiede in den Wettbewerbsintensitäten ± liegt es nahe, dass diskussionswürdig ermittelte Gesamtkapitalrendite kaum als Tabelle 19 eine zeigtderart die Eigenkapitalrenditen-Entwicklung der 13 europäischen Bankenmärkte zwischen 1997Gleichwohl bis 2009 leitet im direkten Vergleich. Im Einklangzur BeProduktivitätsindikator dienen kann. selbst der Sachverständigenrat mit den bisherigen Analyseergebnissen der nationalen Wettbewerbsverhältnisse gutachtung der sich gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (2008, S. 102 ff.) eines derart bewegte – sowohl hinsichtlich des arithmetischen Mittels als auf auchBasis des Medi– die Verzinsung des EigenkapitalsHandlungsempfehlungen im Aggregat über die Ländergemeinschaft verzerrtans bestimmten RoA ordnungspolitische ab.

23

24

24 Da die Bank Profitability Statistics der OECD den Gewinn der Bankengruppen nur aggregiert, d. h. ohne Separierung der Erträge aus der gewöhnlichen und außergewöhnlichen Geschäftstätigkeit ausweist, wird das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in der Berechnung der Rentabilitätsmaße stets durch den Jahresüberschuss (v. St.) approximiert.

Da die Bank Profitability Statistics der OECD den Gewinn der Bankengruppen nur aggregiert, d. h. ohne Separierung der Erträge aus der gewöhnlichen und außergewöhnlichen Geschäftstätigkeit ausweist, wird das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in der Berechnung der Rentabilitätsmaße stets durch den Jahresüberschuss (v. St.) approximiert. Italien nimmt statt dem 12. den 4. Rang ein, Spanien gewinnt 5 Positionen (von 8 auf 3) und Großbritannien

Tabelle 19 zeigt die Eigenkapitalrenditen-Entwicklung der 13 europäischen Bankenmärkte zwischen 1997 bis 2009 im direkten Vergleich. Im Einklang mit den bisherigen Analyseergebnissen der nationalen Wettbewerbsverhältnisse bewegte sich ± sowohl hinsichtlich des arithmetischen Mittels als auch des Medians ± die Verzinsung des Eigenkapitals im Aggregat

Kap. 8: Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

181

über die Ländergemeinschaft nahezu stabil um 11-12 % bei dennoch hochsignifikanten Ni-

25 veauunterschieden den bei einzelnen Ländern. nahezu stabil umzwischen 11 –12% dennoch hochsignifikanten Niveauunterschieden

zwischen den einzelnen Ländern. 25

T abelleTabelle 19: E ntwicklung der E igenkapitalrendite vor Steuern [inSteuern v. H .] [in v. H.] 19: Entwicklung der Eigenkapitalrendite vor Land AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK

1997 9,4 15,1 10,9 11,7 13,5 7,7 17,9 19,0 5,5 22,8 15,6 9,1 26,2

1998 9,5 14,8 17,4 11,9 12,2 9,9 19,3 21,6 13,2 24,7 14,4 7,6 28,3

1999 9,3 13,9 9,2 12,4 16,5 10,8 27,6 18,1 13,9 14,6 17,9 6,9 30,2

2000 11,3 18,2 7,9 11,0 20,7 12,1 19,2 17,9 17,6 15,3 17,3 8,8 21,5

2001 11,3 15,4 5,1 9,9 25,1 12,7 14,3 12,3 14,0 14,1 15,2 6,3 19,1

2002 6,9 11,6 3,4 9,3 9,2 11,3 9,8 15,6 10,9 12,4 11,6 5,4 17,7

2003 8,0 15,8 -0,1 10,0 14,3 11,0 12,3 15,2 10,1 12,8 16,2 5,6 21,5

2004 11,1 13,6 3,3 9,0 8,2 13,3 12,9 16,6 12,7 12,9 18,6 4,9 22,7

2005 10,9 17,0 12,4 10,2 9,4 14,3 17,6 17,2 11,8 14,3 22,8 5,9 25,3

2006 14,7 23,9 9,4 13,6 11,1 17,5 16,3 16,1 14,9 20,7 17,4 7,8 23,6

2007 8,7 6,4 9,4 14,7 15,3 9,3 16,7 15,3 12,0 13,1 16,4 8,0 11,5

2008 2009 -1,9 ± -41,2 -5,6 -6,3 -1,0 8,8 5,5 10,7 8,6 -3,4 7,3 5,0 0,2 1,4 -38,0 4,4 3,9 1,2 ± -13,7 -0,3 3,6 3,5 -14,2 ±

Ø 9,1 9,1 6,2 10,6 13,4 10,3 14,6 11,4 11,1 14,9 13,0 6,4 19,4

Mittelwert Median Spread Stan.-abw. Var.-koef.

14,2 13,5 20,7 6,08 0,23

15,7 14,4 20,7 6,19 0,22

15,5 13,9 23,2 6,57 0,22

15,3 17,3 13,6 3,86 0,18

13,4 14,0 20,0 4,59 0,18

10,4 10,9 14,3 3,11 0,18

11,8 12,3 21,6 3,90 0,18

12,3 12,9 19,4 4,69 0,21

14,5 14,3 19,4 5,44 0,22

15,9 16,1 16,2 4,09 0,17

12,1 12,0 10,3 2,73 0,16

-3,5 1,2 51,9 7,78 0,73

11,5 11,1 13,2 3,17 0,16

-1,6 1,9 46,6 13,45 1,56

Dabei waren es vor allem britische (Ø 19,4 %), griechische (Ø 14,6 %) und finnische

Dabei waren es vor allem britische (Ø 19,4%), griechische (Ø 14,6 %) und finnische (Ø 13,4 %) Kreditinstitute, die durchweg die höchste Eigenkapitalrendite ten. Aber auch die Kreditgewerbe in Luxemburg, den Niederlanden und Finnlandden nehmen verwirklichen konnten. Aber auch die Kreditgewerbe in Luxemburg, Nievordere Plätze ein. Portugiesische (Ø 6,4 %), deutsche (Ø 6,2 %) und österreichische derlanden und Finnland nehmen vordere Plätze ein. Portugiesische (Ø 6,4 %), deutsche (Ø 6,2 hingegen %) und schneiden österreichische (Ø 9,1%) Banken hingegen schneiden (Ø 9,1 %) Banken im Zeitverlauf unterdurchschnittlich ab. Trotz dieser im Zeitverlauf unterdurchschnittlich ab. Trotz dieser persistenten Niveauunterpersistenten Niveauunterschiede hat sich bis zum Beginn der Finanzkrise der Spread in den schiede hat sich bis zum Beginn der Finanzkrise der Spread in den jährlichen jährlichen (absoluten) Renditen bis 2007 um über 10 Prozentpunkte verringert. Ebenfalls (absoluten) Renditen bis 2007 um über 10 Prozentpunkte verringert. Ebenfalls nicht zu vernachlässigen ist der Rückgang der absoluten (ca. – 55 %) wie relativen (ca. – 30 %) Streuung in diesem Zeitraum. Mit Beginn der Finanzkrise 25 brachen die62Eigenkapitalrenditen in allen Ländern massiv ein, allen voran in Vgl. Tabelle in Anhang C. Belgien, Großbritannien, Irland und- 171 den- Niederlanden. Zugleich streuten die realisierten Eigenkapitalrenditen wieder wesentlich stärker. (Ø 13,4 %) Kreditinstitute, die durchweg die höchste Eigenkapitalrendite verwirklichen konn-

Unter den großen europäischen Volkswirtschaften waren augenscheinlich (Abbildung 20) britische und mit Abstrichen ebenso italienische Banken bis zur Finanzkrise in der Lage, vielfach höhere Renditen zu erzielen als spanische und insbesondere deutsche Finanzinstitute. Des Weiteren konnten italienische Banken ihren RoE mehr als verdoppeln. Vermochten diese 1997 lediglich 5,5 % Rendite am Markt zu erreichen, lag der Wert 2007 bereits bei 12 %. Eine ähn25

Vgl. Tabelle 62 in Anhang C.

ker.

A bbildung 20: E ntwicklung der E igenkapitalrendite (v. St.) in den großen europäischen

Teil 3: Empirische Bankenindustrien [in v. H .] Performanceanalyse

30

30

25

25

20

20

15

15

10

10

5

5

0

0

-5

-5

-10 1997

1998

1999

2000

Deutschland

2001

2002

Frankreich

2003

2004

2005

Großbritannien

2006

2007

2008

Italien

in v. Hundert

in v. Hundert

182

-10 2009

Spanien

Abbildung 20: Entwicklung der Eigenkapitalrendite (v. St.)

den großen europäischen Bankenindustrien [in v. H.] (Abbildung 20) Unter den großenin europäischen Volkswirtschaften waren augenscheinlich britische und mit Abstrichen ebenso italienische Banken bis zur Finanzkrise in der Lage, vielfach höhere Renditen zu erzielen als spanische und insbesondere deutsche Finanzinstitute. liche Tendenz ist auch für Frankreich zu konstatieren, wenngleich nur bis 2006. In Deutschland entwickelte sich die Eigenkapitalrendite stattdessen seit 1998 Des Weiteren konnten italienische Banken ihren RoE mehr als verdoppeln. Vermochten diese stetig rückläufig und konnte sich erst ab 2004 sichtbar erholen. Im Jahre 2003 1997 lediglich 5,5 % Rendite am Markt zu erreichen, lag der Wert 2007 bereits bei 12 %. Eifiel der RoE sogar erstmalig, über alle Banken hinweg, mit - 0,13 % negativ ne ähnliche Tendenz ist auch für Frankreich zu konstatieren, wenngleich nur bis 2006. In aus. Die möglichen Gründe für die Niveaueffekte einerseits und die zum Teil Deutschland entwickelte sich die Eigenkapitalrendite stattdessen seit 1998 stetigtheoretisch rückläufig gegenläufigen Entwicklungstendenzen andererseits wurden bereits und konnte sich erst ab 2004 sichtbar erholen.der Im sich Jahrezusehends 2003 fiel derangleichenden RoE sogar erstmalig, herausgestellt. Unter Vernachlässigung regulatorischen Rahmenbedingungen können sowohl die Ausnutzung des Leverageüber alle Banken hinweg, mit -0,13 % negativ aus. Die möglichen Gründe für die NiveauEffektes durch und einen hohen Verschuldungsgrad, in effekte einerseits die entsprechend zum Teil gegenläufigen Entwicklungstendenzen Disparitäten andererseits wurdem Wettbewerbsgrad, aber auch Produktivitätsvorteile die Unterschiede in den den bereits theoretisch herausgestellt. Unter Vernachlässigung der sich zusehends angleichenEigenkapitalrenditen begründen. den regulatorischen Rahmenbedingungen können sowohl die Ausnutzung des Leverage-

Effektes durch einen entsprechend hohen Verschuldungsgrad, Disparitäten in dem Wettbe-

Gesamtkapitalrendite

- 172 Die in Tabelle 20 wiedergegebene Entwicklung der Gesamtkapitalrendite zeichnet ein vollkommen anderes Bild von der länderspezifischen Leistungsfähigkeit der Banken. So bewegte sich der RoA nicht nur im Ausgangspunkt der Untersuchung mit einer Intervallbreite von ca. vier Prozentpunkten zwischen dem niedrigsten (Finnland 3,8%) und höchsten Wert (Griechenland 8,16 %) auf einem weitgehend ähnlichem Niveau, sondern vollzog darüber hinaus in allen Kreditwirtschaften eine nahezu synchrone Entwicklung über den vollständigen Betrachtungszeitraum. 26

26 In entsprechend wenigen Fällen findet sich daher eine statistisch signifikant unterschiedliche Verteilung der Gesamtkapitalrenditen (vgl. Tabelle 63 in Anhang C).

chenland 8,16 %) auf einem weitgehend ähnlichem Niveau, sondern vollzog darüber hinaus in allen Kreditwirtschaften eine nahezu synchrone Entwicklung über den vollständigen Betrachtungszeitraum.26

Kap. 8: Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

183

T abelle 20: E ntwicklung der G esamtkapitalrendite vor Steuern v. H .] [in v. H.] Tabelle 20: Entwicklung der Gesamtkapitalrendite vor[in Steuern Land AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK

1997 4,1 7,4 4,5 5,0 3,8 5,1 8,2 6,5 4,7 6,6 5,4 6,0 4,7

1998 4,0 7,3 4,6 4,1 3,6 5,1 8,8 6,7 4,3 7,0 5,6 5,1 5,1

1999 3,6 6,7 4,1 3,3 3,4 4,7 9,4 5,7 3,2 6,5 5,4 4,3 4,5

2000 4,3 8,9 4,5 3,7 4,2 7,0 8,0 6,0 3,9 8,2 5,8 5,4 4,8

2001 4,1 7,4 4,3 3,8 5,9 5,8 4,7 5,3 3,7 7,6 5,0 5,3 4,0

2002 3,2 6,8 3,5 3,2 3,1 5,0 3,4 4,5 2,9 6,2 3,9 4,2 3,0

2003 2,8 5,6 3,0 2,7 3,1 4,2 2,9 3,6 2,4 5,2 3,6 3,8 3,0

2004 2,9 5,8 2,9 2,5 2,1 3,7 2,5 3,7 2,4 4,5 3,4 3,3 3,0

2005 3,3 4,9 3,5 2,6 2,6 3,6 3,0 3,4 2,4 4,9 4,5 3,9 2,9

2006 4,2 4,9 3,7 3,3 3,3 4,3 3,8 3,6 3,1 6,2 4,7 4,8 3,1

2007 5,0 5,2 4,1 4,2 4,3 4,7 4,2 4,0 3,7 9,2 5,4 5,7 3,1

2008 4,6 3,4 3,4 4,3 3,9 3,8 3,5 3,0 3,5 5,8 4,6 5,8 1,3

2009 ± 2,4 2,3 2,4 1,8 2,7 2,6 -0,1 1,9 ± 3,8 3,7 ±

Ø 3,5 5,9 3,7 3,5 3,5 4,6 5,0 4,3 3,2 6,0 4,7 4,7 3,3

Mittelwert Median Spread Stan.-abw. Var.-koef.

5,5 5,1 4,4 1,32 0,24

5,5 5,1 5,2 1,55 0,28

5,0 4,5 6,2 1,77 0,35

5,7 5,4 5,1 1,76 0,31

5,2 5,0 3,9 1,27 0,25

4,1 3,5 3,9 1,25 0,31

3,5 3,1 3,3 0,99 0,28

3,3 3,0 3,6 1,00 0,30

3,5 3,4 2,5 0,85 0,24

4,1 3,8 3,1 0,90 0,22

4,8 4,3 6,1 1,51 0,31

3,9 3,8 4,6 1,19 0,30

1,8 2,3 3,9 1,39 0,77

4,3 4,0 4,3 1,29 0,32

Der Spread in den Renditen der 13 Bankensysteme sank dabei bis 2006 auf 3,08 Prozentpunk-

Der Spread in den Renditen der 13 Bankensysteme sank dabei bis 2006 auf

%. Allein im Umfeld gete, gleichbedeutend mit einem Rückgang ummit ca. 30 3,08 Prozentpunkte, gleichbedeutend einem Rückgang umder ca.Finanzkrise 30 %. Allein

im Umfeld Finanzkrise erheblich volatiler. staltet sich dieder Situation erheblichgestaltet volatiler.sich Dassdie die Situation Performanceunterschiede zwischenDass den

die Performanceunterschiede zwischen bei weitem nicht so ausgeLändern bei weitem nicht so ausgeprägt sind,den wieLändern es die Eigenkapitalrendite-Entwicklung

prägt sind, wie es die Eigenkapitalrendite-Entwicklung vermuten ließe, belegt auch die deutlich geringere Streuung des RoA. Schwankte die Eigenkapitalrendite bis 2007 (im Schnitt) um ca. 38% um den Mittelwert, lag der Variations26 koeffizient derwenigen Gesamtkapitalrendite Zeitraum stabil beiVerteilung nur 28der %. In entsprechend Fällen findet sich daher im eine gleichen statistisch signifikant unterschiedliche C). Korrelationskoeffizienten zwischen beiGesamtkapitalrenditen (vgl. 63 in Anhang Ebenso untermauert dieTabelle Berechnung des - und der RoA kaum die identischen den Größen die Vermutung, dass der- 173 RoE Ursache-Wirkungszusammenhänge widerspiegeln. Mit einem Wert von ca. 0,04 sind beide Maße nahezu unkorreliert (vgl. Tabelle 21). 27 vermuten ließe, belegt auch die deutlich geringere Streuung des RoA. Schwankte die Eigen-

Nochmals deutlich enger scheint die bankwirtschaftliche Leistungsdichte der großen europäischen Volkswirtschaften zusammen zu liegen (vgl. Abbildung 21). Mit einem durchschnittlichen Spread von nur ca. 1,4 und gegenwärtig ca. 0,8 Prozentpunkten fällt die Spannbreite der Gesamtkapitalrenditen im Vergleich 27 Zur Ermittlung der Korrelation zwischen zwei metrisch skalierten Zufallsvariablen basierend auf einer Stichprobe – im Sinne eines normierten Maßes für die Strenge des linearen Zusammenhangs – dient nachfolgend stets der Korrelationskoeffizient nach Bravais-Pearson ( 𝑟u�u� ). Während ein Korrelationskoeffizient größer null auf einen positiven, gleichgerichteten Zusammenhang schließen lässt, zeigt ein Wert kleiner null eine negative, gegenläufige Richtungsprägung beider Variablen an. Unterdessen sind bezüglich der Stärke des linearen Zusammenhangs folgende Einteilungen gebräuchlich: schwache Korrelation ( |𝑟u�u� | < 0, 5 ), mittlere Korrelation ( 0, 5 ≤ |𝑟u�u� | < 0, 8 ) und starke Korrelation ( |𝑟u�u� | ≧ 0, 8 ) (vgl. Fahrmeir et al. 2011, S. 139f.). Für eine vertiefende Auseinandersetzung mit den Konzepten zur Korrelationsanalyse sei auf Hartung et al. (2009), Schira (2009) sowie von Auer (2011) verwiesen.

geln. Mit einem Wert von ca. 0,04 sind beide Maße nahezu unkorreliert (vgl. Tabelle 21).27

A bbildung 21: E ntwicklung der Gesamtkapitalrendite (v. St.) in den großen europäischen Bankenindustrien [in v.Performanceanalyse H .] Teil 3: Empirische 8

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Deutschland

2000

2001

2002

Frankreich

2003

2004

2005

Großbritannien

2006

2007

Italien

2008

in v. Hundert

in v. Hundert

184

0 2009

Spanien

Abbildung 21: Entwicklung der Gesamtkapitalrendite (v. St.) Nochmals deutlichinenger scheinteuropäischen die bankwirtschaftliche Leistungsdichte den großen Bankenindustrien [in v. H.]der großen europäischen Volkswirtschaften zusammen zu liegen (vgl. Abbildung 21). Mit einem durchschnittlichen von nur ca. um 1,4 und ca. 0,8aus. Prozentpunkten fällt die Spannbreite zumSpread Gesamtsample übergegenwärtig 67% geringer Indes vermochten es britischeder Gesamtkapitalrenditen im Vergleichzwar zum ihren Gesamtsample um über 67 % geringer aus. Indes und italienische Kreditinstitute RoE weitgehend stabil auf überdurch-

schnittlichem Niveauund zu italienische halten, hinsichtlich des zwar RoA ihren fallenRoE beide jedoch stabil in nurauf weitgehend vermochten es britische Kreditinstitute

13 Jahren von einer Spitzenposition kommend hinter Frankreich, Spanien und Deutschland zurück. Auch insgesamt rangieren beide Länder mit den Plätzen 12 und 13 auf den hintersten Rängen des Ländersamples (vgl. Tabelle 20). Die ein27gangs zu vermutende Dominanz britischer wie italienischer gegenüber deutschen Zur Ermittlung der Korrelation zwischen zwei metrisch skalierten Zufallsvariablen basierend auf einer StichInstituten daher keineMaßes Unterstützung. probe ± im findet Sinne eines normierten für die Strenge des linearen Zusammenhangs ± dient nachfolgend

überdurchschnittlichem Niveau zu halten, hinsichtlich des RoA fallen beide jedoch in nur 13

stets der Korrelationskoeffizient nach Bravais-Pearson ( rBP ). Während ein Korrelationskoeffizient größer null auf einen positiven, gleichgerichteten Zusammenhang schließen lässt, zeigt ein Wert kleiner null eine

Determinanten der Rentabiliätsmaße negative, gegenläufige Richtungsprägung beider Variablen an. Unterdessen sind bezüglich der Stärke des linearen Zusammenhangs folgende Einteilungen gebräuchlich: schwache Korrelation ( | rBP |  0, 5 ), mittlere

Um einen ersten empirischen Einblick in die theoretisch diskutierten ZusamKorrelation ( 0, 5 d | r |  0, 8 ) und starke Korrelation ( | r | t 0, 8 ) (vgl. Fahrmeir et al. 2011, S. 139f.). Für menhänge zu ermöglichen, stellt Tabelle 21 in verdichteter Form die beiden eine vertiefende Auseinandersetzung mit den Konzepten zur Korrelationsanalyse sei auf Hartung et al. Rentabilitätsmaße, denvon imAuer Rahmen von Kapitel 7 A. ermittelten Mark-Up, als (2011) verwiesen. (2009), Schira (2009) sowie Indikator der Wettbewerbsintensität, sowie den Verschuldungsgrad – jeweils als - 174 arithmetisches Mittel (1997 bis 2009) – gegenüber. 28 BP

BP

Wettbewerbsgrad Tabelle 21 und auch die disaggregierten Ergebnisse des Kapitels 7 A. indizieren, dass italienische Banken mit einem durchschnittlichen Preis-Grenzkosten28

Gleichwohl liegen den in Tabelle 21 ausgewiesenen Korrelationskoeffizienten jeweils die disaggregierten Jahreseinzelwerte der spezifizierten Performancegrößen zwischen 1997 und 2009 zugrunde.

men von Kapitel 7A. ermittelten Mark-Up, als Indikator der Wettbewerbsintensität, sowie den Verschuldungsgrad ± jeweils als arithmetisches Mittel (1997 bis 2009) ± gegenüber.28 Kap. 8: Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

185

T abelle 21: A usgewählte Performancemaße in der europäischen Bankenlandschaft

Tabelle 21: Ausgewählte Performancemaße in der europäischen Bankenlandschaft Land (1997-2009) AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK Korrelation: ØRoE ØRoA ØMark-Up

ØRoE 9,1% 9,1% 6,2% 10,6% 13,4% 10,3% 14,6% 11,4% 11,1% 14,9% 13,0% 6,4% 19,4%

ØRoA 3,8% 5,9% 3,7% 3,5% 3,5% 4,6% 5,0% 4,3% 3,2% 6,5% 4,7% 4,7% 3,5%

ØMark-Up 1,35 1,26 1,40 1,80 1,81 1,28 1,77 1,50 2,70 1,11 1,39 1,38 2,09

ØVG 18,2 28,1 22,5 11,1 11,3 21,8 14,1 17,5 12,5 26,8 25,1 8,8 20,9

± ± ±

0,04 ± ±

0,33 -0,67 ±

0,15 0,59 -0,52

Verhältnis von ca. 2,7 gefolgt von britischen (Ø 2,09) und finnischen (Ø 1,81) W ettbewerbsgrad Instituten wohl über die mit Abstand stärkste Preissetzungsmacht verfügen, mitTabelle und auch die disaggregierten Ergebnisse des Kapitels 7A.liegt indizieren, italienihin21dem geringsten Konkurrenzdruck ausgesetzt sind. So der im dass Mittel am Markt erzielte Mark-Up um ca. 93%, 49% sowie 29 % über dem deutschen sche Banken mit einem durchschnittlichen Preis-Grenzkosten-Verhältnis von ca. 2,7 gefolgt Niveau (Ø 1,4). Insofern verwundert es nicht, dass die korrespondierenden Eivon britischen (Ø 2,09) und finnischen (Ø Referenzwert 1,81) Instituten(Ø wohl überebenfalls die mit Abstand stärkste genkapitalrenditen den deutschen 6,8 %) erheblich 29 (um ca. 79 %, verfügen, ca. 212% mithin und ca.dem 116%) übersteigen. Das langfristige Niveau Preissetzungsmacht geringsten Konkurrenzdruck ausgesetzt sind. So der Jahresüberschüsse bzw. Eigenkapitalrenditen scheint ceteris paribus – im Einklang mit dem SCP- bzw. RMP-Paradigma – substantiell vom herrschenden 28 Wettbewerbsgrad sein. Der Korrelationskoeffizient von 0,33 spricht Gleichwohl liegen den ingetrieben Tabelle 21zu ausgewiesenen Korrelationskoeffizienten jeweils die disaggregierten ebenfalls fürderdie grundsätzlich positive Beziehung beider Jahreseinzelwerte spezifizierten Performancegrößen zwischen 1997 und Größen. 2009 zugrunde. 175die - Situation hinsichtlich der GesamtNahezu entgegengesetzt gestaltet -sich 30 kapitalrendite. Der Korrelationskoeffizient von - 0,67 deutet auf einen ausgeprägt negativen Zusammenhang zwischen dem RoA und den am Markt durchsetzbaren Preisaufschlägen hin: Je schwächer der Wettbewerbsdruck auf den 29 Nahezu auf einer Höhe zur (durchschnittlichen) finnischen Preissetzungsmacht bewegen sich Spanien (Ø 1,80) und Griechenland (Ø 1,77). Entsprechend heben sich auch in jenen Ländern die im Mittel erzielten Eigenkapitalrenditen merklich, um ca. 71% bzw. 135 %, nach oben von der deutschen Benchmark ab. 30 Die Korrelation zwischen der Eigenkapitalrendite und den nationalen Mark-Ups fällt nicht zu letzt aufgrund der geplatzten New-Economy-Blase in 2001/2002 und der internationalen Finanzkrise ab 2008 nur schwach positiv aus. Beide Ereignisse fallen in den Analysezeitraum und sind als exogene, die Eigenkapitalrentabilität tendenziell reduzierende Schocks zu werten.

186

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

national abgegrenzten Bankenmärkten ausfällt, desto niedriger ist die zu erwartende Produktivität der Finanzinstitute – trotz tendenziell zunehmender Gewinne. So weisen Länder mit einem überdurchschnittlichen Mark-Up (Italien, Großbritannien, Finnland, Griechenland und Spanien) durchweg unterdurchschnittliche Gesamtkapitalrenditen aus. 31 Vice versa findet sich in Ländern mit kontinuierlich (relativ) hoher Gesamtkapitalrentabilität ein weitgehend kompetitiver Bankenmarkt, allen voran in Luxemburg, Belgien, den Niederlanden und Irland (vgl. Tabelle 21). Diese (negative) Korrelation zwischen der Wettbewerbsintensität auf der einen Seite und der Produktivität bzw. Wirtschaftlichkeit auf der anderen Seite steht im Einklang mit der von Hicks (1935) formulierten Quiet-Life-Theorie. Sie gibt Anlass zur Vermutung, dass es gerade in jenen Ländern verstärkt zur Ressourcenverschwendung kommt, bei denen der anhaltende Konsolidierungstrend den Konkurrenzdruck bereits merklich gemildert hat, respektive die Wettbewerbsintensität unverändert als schwach zu beurteilen ist. Verschuldungsgrad Um neben dem Wettbewerbsumfeld ebenso den Einfluss der Kapitalstruktur als zweite wesentliche Determinante der Eigenkapitalrentabilität quantifizieren zu können, rekurriert Tabelle 22 auf die Entwicklung der länderspezifischen Verschuldungsgrade zwischen 1997 und 2009. Abbildung 22 bildet in Ergänzung hierzu die jährliche Veränderung des Verschuldungsgrades zum Vorjahr eigens für die fünf großen europäischen Bankensysteme ab. Offensichtlich ist die Finanzierungsstruktur, trotz einer bedingten Angleichungstendenz im Zeitablauf 32, innerhalb der europäischen Bankenlandschaft keineswegs homogen. Während das gehaltene Fremdkapital im Mittel in etwa dem Zwanzigfachen des Eigenkapitals entsprach, weisen einige Länder (Portugal (Ø 8,8), Spanien (Ø 11,1), Italien (Ø 12,5) und Griechenland (Ø 14,1)) durchweg deutlich geringere, andere wiederum massiv höhere (Belgien (Ø 28,1), Luxemburg (Ø 26,8) und die Niederlande (Ø 25,1)) Verschuldungsgrade aus. Implizit untermauern diese Divergenzen die Schlussfolgerung, dass die dauerhaft ho31 Obwohl die (durchschnittliche) Gesamtkapitalrendite in Griechenland mit 5% leicht über dem Schnitt der EU-13 liegt, wird dieser Wert im Wesentlichen durch die sehr hohen Werte zwischen 1997 bis 2000 getrieben. Im Gefolge des Beitritts zur Währungsgemeinschaft fällt der RoA jedoch systematisch und deutlich ab. 32 So ging der Spread der länderspezifischen Verschuldungsgrade bis 2007 um beinahe 55% zurück, die Standardabweichung sank um ca. 46 % und auch die Streuung um das arithmetische Mittel – der Variationskoeffizient – nahm um über 23% ab. Ursächlich hierfür sind nicht zuletzt die vereinheitlichten, wenngleich national zu unterschiedlichen Zeitpunkten umgesetzten Eigenkapital- und Solvabilitätsvorschriften im Rahmen von Basel II.

le 22 auf die Entwicklung der länderspezifischen Verschuldungsgrade zwischen 1997 und 2009. Abbildung 22 bildet in Ergänzung hierzu die jährliche Veränderung des Verschuldungsgrades zum Vorjahr eigens für die fünf großen europäischen Bankensysteme ab.

Kap. 8: Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

187

T abelle 22: E ntwicklung erschuldungsgrades Tabelledes 22:V Entwicklung des Verschuldungsgrades Land AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK

1997 20,9 38,5 22,3 11,4 13,5 26,5 17,0 13,1 13,6 41,8 20,2 10,4 22,3

1998 19,5 32,4 23,6 11,5 14,0 27,3 14,4 14,0 13,5 41,3 22,6 9,2 22,6

1999 20,0 29,8 23,1 11,9 14,1 22,1 8,1 12,2 12,8 27,1 21,8 8,6 21,6

2000 21,2 27,2 23,6 10,5 14,2 17,1 8,8 13,7 12,9 26,4 22,0 8,6 16,5

Mittelwert Median Spread Stan.-abw. Kapitel Var.-koef.8

20,9 20,2 31,5 9,88 0,47

20,4 19,5 32,2 9,23 0,45

17,9 20,0 21,7 7,05 0,39

17,1 16,5 18,5 6,42 0,37

2001 19,4 24,9 23,2 10,5 7,6 20,5 9,3 13,1 13,2 25,7 24,0 8,1 17,6

2002 19,9 25,0 21,8 10,4 8,3 19,5 13,6 14,6 12,7 24,0 25,7 8,0 19,4

2003 18,3 24,8 21,8 10,7 7,9 18,5 13,2 17,2 12,8 22,6 24,9 7,9 19,9

2004 17,9 29,1 23,1 10,0 9,1 19,3 18,9 17,4 13,3 22,4 25,9 8,4 23,2

2005 17,8 31,8 23,2 10,7 9,2 22,5 15,0 20,2 12,3 23,3 32,4 8,9 27,6

16,7 17,1 17,0 18,3 19,6 17,6 19,4 18,3 18,9 20,2 18,1 17,6 17,0 20,7 23,5 6,72 6,23 5,95 6,56 8,13 Produktivitätsverhältnisse im 0,40 0,36 0,35 0,36 0,41

2006 15,5 28,8 22,3 11,9 9,3 21,8 12,6 21,1 12,7 25,2 28,0 8,6 24,8

2007 13,1 21,0 22,7 12,2 11,0 22,8 12,9 21,8 10,8 17,9 23,2 9,0 15,0

2008 14,5 28,1 21,2 11,7 13,4 23,0 16,9 26,4 11,3 23,7 31,4 10,1 19,6

2009 ± 23,3 20,0 11,0 14,8 22,3 22,4 22,4 11,1 ± 23,7 9,0 ±

18,7 16,4 19,3 21,1 15,0 19,6 20,2 14,2 21,2 7,17 5,30 6,95 innereuropäischen 0,38 0,32 0,36

Ø 18,2 28,1 22,5 11,1 11,3 21,8 14,1 17,5 12,5 26,8 25,1 8,8 20,9

18,0 18,3 21,2 19,1 14,7 20,9 5,88 7,04 Vergleich 0,33 0,38

Banken vorwiegend einer oligopolistischen Marktstruktur bzw. einem sich wandelnden Wetthen bzw. gestiegenen Eigenkapitalrenditen griechischer Offensichtlich ist die Finanzierungsstruktur, trotz italienischer, einer bedingtenfinnischer, Angleichungstendenz im bewerbsdruck und eben nur sekundär auf den Leverage-Effekt zurückzuführenMarktstruktur sind. Entspreoder auch spanischer Banken vorwiegend einer oligopolistischen Zeitablauf32, innerhalb der europäischen Bankenlandschaft keineswegs homogen. Während chendeinem schwachsich positiv fällt der Korrelationskoeffizient zwischen Eigenkapitalrenbzw. wandelnden Wettbewerbsdruck(0,15) und eben nurder sekundär auf den das gehaltene Fremdkapital im Mittel sind. in etwaEntsprechend dem Zwanzigfachen des positiv Eigenkapitals entLeverage-Effekt zurückzuführen schwach fällt um der dite und dem Verschuldungsgrad aus (vgl. Tabelle 21). Die gleichmäßig und sehr dicht sprach, weisen einige Länder(0,15) (Portugal (Ø 8,8), der Spanien (Ø 11,1), Italien (Ø und 12,5)dem und GrieKorrelationskoeffizient zwischen Eigenkapitalrendite Vernull streuenden Veränderungsraten des Verschuldungsgrades in Italien und Spanien stützen schuldungsgrad (vgl. Tabelle 21). Die andere gleichmäßig undmassiv sehr höhere dicht um null chenland (Ø 14,1)) aus durchweg deutlich geringere, wiederum (Belgien diesen empirischen Befund gleichermaßen (vgl. Abbildung 22). streuenden Veränderungsraten des Verschuldungsgrades in Italien und Spanien (Ø 28,1), Luxemburg (Ø 26,8) und die Niederlande (Ø 25,1)) Verschuldungsgrade aus. Impli-

stützen diesen empirischen Befund gleichermaßen (vgl. Abbildung 22).

zit untermauern diese Divergenzen die Schlussfolgerung, dass die dauerhaft hohen bzw. geA bbildungEigenkapitalrenditen 22: V eränderung des V erschuldungsgrades Vor jahr oder in den großen eurostiegenen italienischer, finnischer, zum griechischer auch spanischer päischen Bankenindustrien 33 40

40

0

0

- 177 -

-10

-10

-20

-20

-30

-30

-40

-40

-50 1998

1999

2000

Deutschland

2001

2002

Frankreich

2003

2004

2005

Großbritannien

2006

2007 Italien

2008

in v. Hundert

So ging der Spread der länderspezifischen Verschuldungsgrade bis 2007 um beinahe 55 % zurück, die Stan30 30 dardabweichung sank um ca. 46 % und auch die Streuung um das arithmetische Mittel ± der Variationskoeffizient ± nahm um über 23 % ab. Ursächlich hierfür sind nicht zuletzt die vereinheitlichten, wenngleich nati20 20 onal zu unterschiedlichen Zeitpunkten umgesetzten Eigenkapital- und Solvabilitätsvorschriften im Rahmen 10 Basel II. 10 der von in v. Hundert

32

-50 2009 Spanien

Abbildung 22: Veränderung des Verschuldungsgrades zum 33 Vorjahr in den großen europäischen In anderen Ländern, insbesondere Großbritannien, Irland,Bankenindustrien Luxemburg, Belgien oder auch den Niederlanden fallen die Veränderungsraten ab der Jahrtausendwende hingegen wesentlich volatiler aus. Fiel der Verschuldungsgrad im Vereinigten Königreich von 1999 zu 2000 um 23,5 % und zeitgleich der RoE um 28,8 %, stieg er danach stetig bis zum Jahr 2006 an. Insge-

188

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

In anderen Ländern, insbesondere Großbritannien, Irland, Luxemburg, Belgien oder auch den Niederlanden fallen die Veränderungsraten ab der Jahrtausendwende hingegen wesentlich volatiler aus. Fiel der Verschuldungsgrad im Vereinigten Königreich von 1999 zu 2000 um 23,5 % und zeitgleich der RoE um 28,8 %, stieg er danach stetig bis zum Jahr 2006 an. Insgesamt verzeichnete der Verschuldungsgrad der britischen Banken zwischen 2001 und 2006 einen Anstieg um 40,9 %. Die durchschnittlich erzielte Eigenkapitalrendite wuchs im gleichen Zeitraum – trotz geplatzter New-Economy-Blase – um immerhin 24 %. Auch im Folgejahr, zu Beginn der Finanzkrise, wird der Zusammenhang beider Größen über den Schuldenhebel unmittelbar deutlich. So sank der Verschuldungsgrad in 2007 um über 60% und im Gleichschritt verringerte sich die Eigenkapitalrendite um mehr als die Hälfte. Welch hohem Erklärungsgehalt dem Leverage-Effekt bei der Interpretation des (kurzfristigen) Niveaus, aber vor allem der temporären Schwankungen des RoE zukommt, belegen ferner die signifikant positiven Korrelationskoeffizienten zwischen der Eigenkapitalrendite und dem Verschuldungsgrad – berechnet in ersten Differenzen. 34 Für die zuvor genannten Bankensysteme mit übermäßig volatiler Eigenkapitalverzinsung sind folgende Wechselbeziehungen festzustellen: 35 Großbritannien 0,81; Irland 0,56; Luxemburg 0,91; Belgien 0,37 und den Niederlanden 0,18. V. Teilfazit Rentabilitätskennziffern können in ihrer Eigenschaft als Wirtschaftlichkeitsmaße zwar grundsätzlich als Indikator für die (betriebliche) Leistung von Banken bzw. Bankensystemen dienen, die monetäre Bewertung der Input-OutputKombinationen anstelle einer mengenmäßigen kann jedoch zu erheblichen Verzerrungen führen. Die inhaltliche wie empirische Gegenüberstellung der Eigenund Gesamtkapitalrentabilität offenbarte, dass die Höhe der Eigenkapitalrendite durch eine Reihe nicht produktivitätsgekoppelter Faktoren elementar beeinflusst werden kann. Dabei treibt, neben unterschiedlich riskanten Geschäftsmodellen, im Wesentlichen die Wettbewerbsintensität den langfristigen RoE, während die 33

Die prozentuale, jährliche Veränderung des Verschuldungsgrades ist in Tabelle 53 (Anhang C) für das komplette Ländersample dokumentiert. 34 Um einen Strukturbruch bei der Berechnung des Korrelationskoeffizienten zu vermeiden, wurde der Zeitraum zwischen 1997 bis 2007 zugrunde gelegt. 35 So liegt die Standardabweichung der Eigenkapitalrendite im Zeitraum von 1997 bis 2009 in Großbritannien (11,7), Irland (15,6), Belgien (16,6) und auch den Niederlanden (9,6) deutlich über dem Ländermittel (7,3). Korrespondierend hierzu streuen auch die Verschuldungsgrade in diesen Ländern (Großbritannien (3,6), Irland (4,5), Belgien (4,6), Niederlande (3,6)) stärker als im Durchschnitt über das gesamte Datenpanel (3,0). Vergleichbare Befunde sind auch für den Variationskoeffizienten zu konstatieren.

Kap. 8: Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

189

Ausnutzung des Leverage-Effektes vor allem die kurzfristigen Schwankungen der Eigenkapitalverzinsung erklärt. Die anschließende empirische Untersuchung vermochte die anhand des RoE zu vermutenden (vermeintlichen) Produktivitätsvorteile italienischer, spanischer und britischer Finanzinstitute denn auch als das Resultat divergierender Wettbewerbsbedingungen einerseits bzw. als Folge einer verstärkten Anwendung des Schuldenhebels andererseits zu identifizieren. Diese Ergebnisse legen die Schlussfolgerung nahe, dass die Eigenkapitalrendite als Performancekennzahl wenig geeignet ist, um die wahre Leistungsfähigkeit eines Unternehmens im Allgemeinen und von Kreditinstituten im Speziellen adäquat abzubilden. Vielmehr besteht die Gefahr folgenschwerer Fehlinterpretationen. Demgegenüber erweist sich die Gesamtkapitalrentabilität in beiden Analyseschritten als ein weitgehend stabiles, verzerrungsarmes Maß, welches dennoch aufwandsarm zu ermitteln ist. Vor diesem Hintergrund ist diese als ein erster, aussagekräftiger Indikator für die Produktivitätsmessung im Bankenwesen, insbesondere im Falle supranationaler Performancevergleiche klar zu favorisieren (vgl. Gischer / Richter 2009, S. 571).

C. Kosten-Ertrags-Relation Zutiefst im Verständnis der Banking Community als (vermeintlich geeigneter) Produktivitätsindikator verwurzelt, ist ein weiteres Wirtschaftlichkeitsmaß – die Kosten-Ertrags-Relation (Cost-Income-Ratio [CIR]) (vgl. Beccalli et al. 2006, S. 247). Doch nicht allein die Banken selbst orientieren sich bei der Diskussion über die institutsspezifische Leistungsfähigkeit an dieser regelmäßig als sogenannte ‚Efficiency Ratio‘ betitelten Größe. Auch von Seiten aufsichtsrechtlicher Organe, wie der Deutschen Bundesbank 36, sowie von Teilen der Wissenschaft 37, insbesondere in Verbindung mit rankingbezogenen Auswertungen, wird die CIR als belastbares Performancemaß verstanden. Vor dem Hintergrund dieser enormen Popularität stellt sich die Frage, ob die Cost-Income-Ratio das Globalziel – eine belastbare Aussage über die Produktivität eines Finanzinstitutes zu treffen – tatsächlich umfänglich zu leisten im Stande ist?

36 Vgl. die jährlichen Ausführungen zur Ertragslage deutscher Kreditinstitute in den jeweiligen Septemberausgaben der Monatsberichte der Deutschen Bundesbank. 37 Exemplarisch für den Kanon an Untersuchungen, in denen die Cost-Income-Ratio als direktes oder indirektes Produktivitätsmaß Anwendung findet, stehen: Lahusen (2004), Fernández de Guevara et al. (2005), Bikker / Bos (2005), Campa / Hernando (2006), Paul / Kästner (2006), Bikker et al. (2007), Behr / Heid (2008), Schildbach (2008), Kästner (2008), SVR (2008), Ayadi (2009, 2010) und Stefanicic / Kathizotis (2011).

190

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

I. Definition und Struktur Unter ist das periodisierte Verhältnis von VerwaltungsKapitel 8 der Cost-Income-Ratio Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

aufwendungen zu operativen Erträgen zu verstehen (vgl. Varmaz 2006, S. 308). Sowohl die Output- als auch sämtliche Inputfaktoren einer Bank werden in allgemeine Berechnungsschema Cost-Income-Ratio unter weiter Abgrenzung der Ertragsmonetären Größen bewertet,deraggregiert und zueinander in Relation gesetzt. Die 38 CIR zeigt daher als Prozentzahl den Aufwand an, der zur Erzielung einer Einheit komponenten. an Ertrag geleistet werden muss. Abbildung 23 veranschaulicht das allgemeine Berechnungsschema der Cost-Income-Ratio unter weiter Abgrenzung der Ertragskomponenten. 38 A bbildung 23: Berechnungsschema der Cost-Income-Ratio

Personalbestand

Personalaufwand

Pro Kopf Arbeitsstunden

x Verwaltungsaufwand

CIR (in %)

x Ø Pro Kopf Personalkosten

Sachaufwand

+ Abschreibung (AfA)

=

Sonstige Arbeitgeberkosten

/ Zinstragende Aktiva

Zinsüberschuss Operative Erträge

x +

Provisionsüberschuss

Ø Lohnsatz pro Stunde

+

Ø adjustierte Zinsspanne

_

Risikovorsorge

Handelsergebnis Saldo der sonstigen Erträge & Aufwendungen

Abbildung 23: Berechnungsschema der Cost-Income-Ratio

!! !

O perative E rträge Die Position der operativen (Netto-)Erträge umfasst die Summe aus Zinsüberschuss vor RisiOperative Erträge kovorsorge, der Risikovorsorge selbst,(Netto-)Erträge Provisionsüberschuss, Handelsergebnis Saldo Die Position der operativen umfasst die Summeund ausdem Zins-

39 derüberschuss sonstigen betrieblichen Erträge und Das Zinsergebnis vor Risikokosten, vor Risikovorsorge, derAufwendungen. Risikovorsorge selbst, Provisionsüberschuss,

und dem Saldo sonstigen betrieblichen Erträge und AufwenalsHandelsergebnis Saldogröße aus Zinseinnahmen undder Zinsausgaben, stellt im Allgemeinen auf die mit dem dungen. 39 Das Zinsergebnis vor Risikokosten, als Saldogröße aus Zinseinnahmen und Zinsausgaben, stellt im Allgemeinen auf die mit dem zinstragenden GeWährend zu den Zinseinnahmen Zinszahlungen sowie angebundene Gebühren dem klasschäftsbereich einer Bank verbundenen Einnahmen bzw. Ausgaben ab.aus Während

zinstragenden Geschäftsbereich einer Bank verbundenen Einnahmen bzw. Ausgaben ab. sischen Kreditgeschäft, Zinseinnahmen aus dem Interbank- bzw. Geldmarktgeschäft, Rück38 In der Literatur findet sich bisweilen auch eine engere Fassung der CIR, bei welcher flüsse aus gehaltenen Wertpapieren und Erträge aus gehaltenen Unternehmensanteilen bzw. der Netto-Ertrag aus Finanzgeschäften, das Handelsergebnis sowie der Saldo der sonstigen ordentlichen zählen, Erträge entsprechen und Aufwendungen unberücksichtigt bleiben (vgl. Ashauereiner 2005). Beteiligungen die Zinsausgaben den Refinanzierungskosten Bank. 39 Vgl. hierzu ausführlicher auch Kapitel 7 A. II. Diese beinhalten die geleisteten Zinszahlungen für Einlagen aus dem Zentralbank-, dem In-

38

In der Literatur findet sich bisweilen auch eine engere Fassung der CIR, bei welcher der Netto-Ertrag aus Finanzgeschäften, das Handelsergebnis sowie der Saldo der sonstigen ordentlichen Erträge und Aufwendun-

Kap. 8: Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

191

zu den Zinseinnahmen Zinszahlungen sowie angebundene Gebühren aus dem klassischen Kreditgeschäft, Zinseinnahmen aus dem Interbank- bzw. Geldmarktgeschäft, Rückflüsse aus gehaltenen Wertpapieren und Erträge aus gehaltenen Unternehmensanteilen bzw. Beteiligungen zählen, entsprechen die Zinsausgaben den Refinanzierungskosten einer Bank. Diese beinhalten die geleisteten Zinszahlungen für Einlagen aus dem Zentralbank-, dem Interbank- sowie dem Privatund Firmenkundengeschäft. Hinzukommen die Zinszahlungen für verbriefte Verbindlichkeiten sowie etwaige Entgelte. 40 Die Position der Risikovorsorge stellt dem Erfolg im einlagenbasierten Kreditgeschäft die korrespondierenden Risiken gegenüber. Neben Bonitäts- und Länderrisiken gehen hierbei zudem latente Risiken in Form pauschaler Wertberichtigungen ein (vgl. Werner / Padberg 2006, S. 86). Die jährliche Höhe der Risikovorsorge wird durch den Umfang an Wertberichtigungen und Verbindlichkeitsrückstellungen bestimmt. Derweil wird die Risikovorsorge als einzige Position in der Bilanz mit einem negativen Vorzeichen versehen und aktivisch ausgewiesen. Der Provisionsüberschuss schließt neben den Erträgen und Aufwendungen aus dem klassischen Filialgeschäft (Zahlungsverkehrsabwicklung, Vermögensverwaltung) ebenso weite Teile des Investmentbanking (Emissionsgeschäft, Wertpapierund Depotgeschäft) ein und stellt die zweite wesentliche Säule der operativen Erträge dar. Das Handelsergebnis kann grundsätzlich in die Bereiche Devisenund Metallhandel, Effektenhandel sowie dem Handel sonstiger Finanzgeschäfte untergliedert werden. Alle übrigen ordentlichen Erträge und Aufwendungen, z. B. aus dem Verkauf von Anlagegütern, subsumiert die Position Saldo sonstiger Erträge und Aufwendungen. Die Publikation der operativen Erträge erfolgt von Seiten der OECD in verdichteter Form. So werden neben den Kategorien des Zinsüberschusses vor Risikovorsorge (‚net interest income‘) und der Risikovorsorge (‚net provisions‘) sämtliche übrigen Erfolgskomponenten zusammengefasst und unter der Position ‚net non interest income‘ aufgeführt. Es handelt sich folglich um eine Mischposition, welche neben dem Provisionsüberschuss ebenso das Handelsergebnis der Banken sowie den Saldo der sonstigen betrieblichen Erträge umspannt. Abbildung 24 illustriert die Struktur der operativen (Netto-)Erträge für die Referenzjahre 1997 40

Die OECD weist die Zinseinnahmen bzw. Zinsausgaben unter den Positionen ‚interest income‘ bzw. , interest expenses‘ aus. Im Einklang mit den Definitionen der Zinseinnahmen bzw. Zinsausgaben zählen zu den zinstragenden Aktiva die Bilanzpositionen: Forderungen gegenüber der Zentralbank (‚cash and balance with central bank‘), Forderungen gegenüber Kreditinstituten (‚interbank deposits‘), Forderungen gegenüber privaten Haushalten und Unternehmen (‚loans‘) sowie die gehaltenen Wertpapiere (‚securities‘). Die zinstragenden Passiva umfassen: die Verbindlichkeiten gegenüber der Zentralbank (‚borrowing from central bank‘), Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (‚interbank deposits‘), Verbindlichkeiten gegenüber privaten Haushalten und Unternehmen (‚customer deposits‘) sowie ausgegebene Wertpapiere (‚bonds‘).

192 8 Kapitel

Teil 3: Empirische Performanceanalyse Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

und 2007 für ausgewählte europäische Bankensysteme. Offensichtlich ist in na-

rativen (Netto-)Erträge Zinsüberschuss. In vielen (Netto-)Erträge Ländern, insbesondere in Deutschhezu allen Ländern auf derden Großteil der operativen Ergebnis der

klassischen der(ØKreditinstitute. Im Anteil Länderquerschnitt land (Ø 75 %),Intermediationstätigkeit Italien (Ø 67 %) und Spanien 68 %), liegt dieser zudem nochmals zwischen 1997 und 2009 entfallen ca. 60% der operativen (Netto-)Erträge auf den Zinsüberschuss. In vielen Ländern, insbesondere in Deutschland (Ø 75 %), lediglich Frankreich (Ø 39Spanien %), Österreich (Ø 48 liegt %), Luxemburg (Ø 52 zudem %) sowienochmals GroßbritanItalien (Ø 67 %) und (Ø 68%), dieser Anteil 41 deutlich höher (vgl. auch Tabelle 54 in Anhang C). Innerhalb der Ländergruppe nien (Ø 53 %) substantiell unterhalb des Länderdurchschnitts. bewegen sich lediglich Frankreich (Ø 39%), Österreich (Ø 48 %), Luxemburg (Ø 52 %) sowie Großbritannien (Ø 53%) substantiell unterhalb des Länderdurch41 Aschnitts. bbildung 24: Struktur der operativen (Netto-)E rträge [1997 vs. 2007]

deutlich höher (vgl. auch Tabelle 54 in Anhang C). Innerhalb der Ländergruppe bewegen sich

100% 80% 60% 40% 20% 0% 1997

2007

Deutschland

1997

2007

Frankreich

1997

2007

1997

Großbritannien

Überschuss aus zinsunabhängigen Geschäft

2007

Italien

1997

2007

Spanien

Zinsüberschuss

Abbildung 24: Struktur der operativen (Netto-)Erträge [1997 vs. 2007] Gleichwohl gewinnen die aus dem zinsunabhängigen Geschäft realisierten Gewinne im Zeit-

Gleichwohl gewinnen die aus dem zinsunabhängigen Geschäft realisierten Gewinne im Zeitablauf häufig an Gewicht. So hat sich ihr Anteil an den opevon elf Jahren (1997-2007) iminnerhalb Aggregat um sieben(1997 Prozentpunkte überAggregat alle europärativen (Netto-)Erträgen vonimmerhin elf Jahren – 2007) im 42 ischen Bankenindustrien erhöht (vgl.über Tabelle Anhang B). Im Umfeld der internaum immerhin sieben hinweg Prozentpunkte alle33europäischen Bankenindustrien 42 hinweg erhöht (vgl. Tabelle 33 Anhang B). Im Umfeld der internationalen tionalen Finanzkrise wurde dann jedoch die Volatilität des nicht traditionellen Bankgeschäfts Finanzkrise wurde dann jedoch die Volatilität des nicht traditionellen Bankgeeindrucksvoll ersichtlich. So brach der Anteil der Überschüsse aus den zinsunabhängigen Geschäfts eindrucksvoll ersichtlich. So brach der Anteil der Überschüsse aus den ablauf häufig an Gewicht. So hat sich ihr Anteil an den operativen (Netto-)Erträgen innerhalb

schäftsbereichen in 2008 fundamental ± um ca. 16 Prozentpunkte ± ein. In 2009 erholte sich 41 Die zeitliche Entwicklung der Struktur der operativen (Netto-)Erträge ist in Tabelle 33 (Anhang B) für das komplette Ländersample dokumentiert. 42 Um die qualitative Aussagekraft der Kosten-Ertrags-Relation als Produktivitätskenn41 Die zeitliche Entwicklung der Struktur der operativen (Netto-)Erträge ist in Tabelle 33Finanzkrise (Anhang B) für zahl weitgehend unabhängig von den Verwerfungen der internationalen zudas komplette Ländersample dokumentiert. eruieren, steht im Folgenden stets der Zeitraum von 1997 bis 2007 im Zentrum der 42 Um die qualitative Aussagekraft der Kosten-Ertrags-Relation als Produktivitätskennzahl weitgehend unabAnalyseschritte. Gleichwohl werden sämtliche Berechnungen auch für die Jahre 2008 und hängig von den Verwerfungen der internationalen Finanzkrise zu eruieren, steht im Folgenden stets der Zeit2009 undimdokumentiert. raumdurchgeführt von 1997 bis 2007 Zentrum der Analyseschritte. Gleichwohl werden sämtliche Berechnungen auch

für die Jahre 2008 und 2009 durchgeführt und dokumentiert.

- 183 -

Kap. 8: Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

193

zinsunabhängigen Geschäftsbereichen in 2008 fundamental – um ca. 16 Prozentpunkte – ein. In 2009 erholte sich das provisionslastige Geschäft spürbar. Dennoch lag der Anteil des Zinsüberschusses an den operativen Erträgen weiterhin deutlich (ca. 11 Prozentpunkte) höher als noch 2007. Ungeachtet der Verwerfungen in den letzten Jahren wird die Höhe der Gesamteinnahmen langfristig in stärkerem Maße durch jene Erfolgskomponenten getrieben, die ihren direkten Widerhall nicht in der Bilanz finden (vgl. Brämer et al. 2011, S. 18 f.). Verwaltungsaufwendungen Die Verwaltungsaufwendungen schließen den Personal- und Sachaufwand sowie die korrespondierenden Abschreibungen ein. 43 Während der Personalaufwand sämtliche mit der Entlohnung der Belegschaft anfallenden Aufwendungen (Bruttolöhne und -gehälter, Arbeitgeberanteile an den Sozialversicherungsbeiträgen, Aufwendungen für Altersvorsorge) beinhaltet, werden die für den Unternehmensbetrieb notwendigen Sachanlagen (Grundstücke, Gebäude, Büro- und Geschäftsausstattung) zuzüglich der Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen unter der Größe des Sachaufwandes zusammengefasst. 44 Obwohl nahezu paritätisch verteilt, kommt den Personalaufwendungen in den meisten Bankensystemen dennoch ein leicht stärkeres Gewicht (Ø 53,2 %) zu als den Sachaufwendungen (vgl. Abbildung 25). Nur in Finnland (Ø 42,4 %), Großbritannien (Ø 46,6%) und Portugal (49,0%) entfallen etwas weniger als die Hälfte der Verwaltungsaufwendungen auf die Entlohnung der Belegschaft (vgl. Tabelle 55 in Anhang C). Entgegengesetzt verhält es sich in Spanien (Ø 61,3 %) und Griechenland (Ø 60,5%). Beide Befunde haben auch im Zeitablauf durchweg Bestand. Insofern ist die divergierende Struktur der Verwaltungsaufwendungen nicht zuletzt (impliziter) Ausdruck der im Rahmen von Kapitel 2 skizzierten Charakteristika der europäischen Banken bzw. Bankenmärkte. II. Cost-Income-Ratio – ein belastbares Performancemaß? Entsprechend des vorangestellten Berechnungsschemas spiegelt die CIR den Anteil der operativen Erträge wider, der in die Verwaltungsaufwendungen fließt. Dies entspricht dem zur Generierung einer Geldeinheit an Ertrag erforderlichen (periodisierten) Personal- und Sachaufwand. Hintergrund der regelmäßigen Interpretation als Indikator für die Leistungsfähigkeit einer Bank oder gar ganzer 43 Die aggregierten Verwaltungsaufwendungen werden in der Bank Profitability Statistics unter der Sammelposition ‚operating expenses‘ ausgewiesen. 44 Innerhalb der OECD-Statistik wird die Position der Abschreibungen vollständig dem Sachaufwand zugerechnet. Entsprechend wird auf eine separate Veröffentlichung der ‚Absetzung für Abnutzung‘ verzichtet.

Kapitel 8

Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

194 TeilV3: Empirische Performanceanalyse A bbildung 25: Struktur der erwaltungsaufwendungen [1997 vs. 2007] 100%

80%

60%

40%

20%

0% 1997

2007

Deutschland

1997

2007

Frankreich

1997

2007

Großbritannien

Sachaufwand & AfA

1997

2007

Italien

1997

2007

Spanien

Personalaufwand

Abbildung 25: Struktur der Verwaltungsaufwendungen [1997 vs. 2007] I I.Bankensysteme Cost-Income-Ratio ein belastbares ist die±Überlegung, dassPerformancemaß? Produktivitätszuwächse zu notwendi-

gerweise sinkenden Aufwendungen bei der Erstellung eines gegebenen Outputniveaus führen und demzufolge zu einer niedrigeren CIR.

Entsprechend des vorangestellten Berechungsschemas spiegelt die CIR den Anteil der operativen Erträge wider, der in die Verwaltungsaufwendungen fließt. Dies entspricht dem zur Ge-

Obgleich diese Interpretation intuitiv und der partielle Wirkungszusammenhang unstrittig sind, darf eine in Relation zu anderen Finanzinstituten bzw. Banwand. Hintergrund der regelmäßigen Interpretation Indikator die Leistungsfähigkeit kensystemen höhere Cost-Income-Ratio nichtalsper se als für Anzeichen bestehenderBank Produktivitätsreserven verstanden ist oder auf Produktivitätszuwächse die unzureichende einer oder gar ganzer Bankensysteme diezwangsläufig Überlegung, dass des Akteurs geschlossen werden. So kann ReiheOutputprozu Wettbewerbsfähigkeit notwendigerweise sinkenden Aufwendungen bei der Erstellung eines eine gegebenen duktivitätsunabhängiger Faktoren, vornehmlich Preiskomponenten, Einfluss auf . niveaus führen und demzufolge zu einer niedrigeren CIR die monetär bewertete Input-Output-Relation nehmen und zu folgenschweren Fehlinterpretationen beitragen. nerierung einer Geldeinheit an Ertrag erforderlichen (periodisierten) Personal- und Sachauf-

Obgleich diese Interpretation intuitiv und der partielle Wirkungszusammenhang unstrittig sind, darf eine in Relation 1. zu anderen Finanzinstituten bzw. Bankensystemen höhere CostDeterminante Geschäftsmodell Income-Ratio nicht per se als Anzeichen bestehender Produktivitätsreserven verstanden oder

Entscheidende Voraussetzung eines jeden belastbaren Performanceabgleichs

zwangsläufig auf dieund unzureichende geschlossen werden. im Allgemeinen der CIR imWettbewerbsfähigkeit Speziellen ist, dass des die Akteurs gegenübergestellten Un-

Soternehmen kann eine Reihe produktivitätsunabhängiger Faktoren, eine zumindest vergleichbare, wenn nichtvornehmlich identische Preiskomponenten, Ziel- bzw. Pro45 duktionsfunktion aufweisen. ist jedoch ehernehmen die Ausnahme, denn die Einfluss auf die monetär bewertete Dies Input-Output-Relation und zu folgenschweren

Regel. So manifestieren sich die spezifischen Eigenheiten einer Bank sowohl über die Ertrags- als auch die Aufwandsseite in der Cost-Income-Ratio. Ein bei-

Fehlinterpretationen beitragen. 45

Eine ausführliche Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Banktypen infolge divergierender Unternehmenszwecke bzw. Grundsätze der Geschäftstätigkeit bietet Kästner (2008, S. 60ff.). - 185 -

Kap. 8: Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

195

spielhafter Vergleich anhand des deutschen Drei-Säulen-Systems soll dies veranschaulichen: Während der primäre Geschäftszweck privater Kreditbanken im Streben nach Gewinn liegt, ist der genossenschaftlich organisierte Block „... zur Förderung des Erwerbs und der Wirtschaft ihrer Mitglieder“ (Hartmann-Wendels et al. (2010, S. 34)) verpflichtet, arbeitet aber dennoch gewinnorientiert. Die öffentlich-rechtlichen Institute als dritte Säule formulieren im Gegensatz dazu die Gemeinwohlorientierung – den sogenannten öffentlichen Auftrag – als zentrales Ziel ihrer Unternehmung. Überdies besitzen neben den Universalbanken auch die Spezialbanken eine nicht zu vernachlässigende Stellung bei wohlgemerkt stark differenzierter Angebotsstruktur (vgl. Brämer et al. 2010c, S. 319 ff.). Entsprechende Unterschiede finden sich in den institutsspezifischen Produktionsfunktionen. Ein umfangreiches, flächendeckendes Filialnetz sowie die Fokussierung auf das klassische einlagenbasierte Kreditgeschäft kennzeichnen die Genossenschaftsbanken und Sparkassen. Ein vielfach stärkeres Engagement im volatilen Investmentbanking bei gleichzeitiger lokaler Beschränkung auf urbane Gebiete stellt das Charakteristikum der privaten Banken dar. Spezialbanken, zu denen u. a. Direktbanken zu zählen sind, verzichten nahezu vollständig auf die Unterhaltung kostenintensiver Zweigstellen. 46 Nicht weniger heterogen sind auch die europäischen Nachbarsysteme ausgestaltet. In Großbritannien beherrschen ausschließlich gewinnorientierte Kreditbanken den Heimatmarkt. Auf einem ähnlichen Weg befindet sich die französische Bankenindustrie. Hier streben die seit 1999 genossenschaftlich organisierten Caisse d’Epargne (jüngst) ebenfalls vorwiegend nach Gewinn. Währenddessen findet sich in anderen Ländern (Finnland, Österreich, Spanien) eine ähnliche Dreiteilung des nationalen Bankenmarktes wie in Deutschland. Doch auch zwischen diesen Systemen bestehen erhebliche Diskrepanzen. Während der quasiöffentlich-rechtliche Sektor in Finnland nur eine untergeordnete Rolle spielt und zudem nicht in seinem räumlichen Handlungsfeld begrenzt ist, unterliegen österreichische Sparkassen dem Regionalprinzip und vereinen einen ähnlichen Marktanteil (gemessen an der Bilanzsumme (BS.)) auf sich wie ihre deutschen Pendants. Tabelle 23 vermittelt einen Eindruck von der Vielfältigkeit der Geschäftsmodelle europäischer Banken. Zwangsläufig weisen Banken mit verstärkt regionaler Präsenz und entsprechend zahlreichen Filialen umfangreichere Sach- und Personalaufwendungen und damit ceteris paribus auch eine höhere CIR auf, ohne dass dies als Beleg unterschiedlicher Produktivitätsniveaus zu werten wäre (vgl. Gischer / Richter 2009, S. 566 f.). Des Weiteren schlagen sich persistente Unterschiede in den 46 Einen aktuellen, dezidierten Einblick in die geschäftspolitischen Besonderheiten des deutschen Drei-Säulen-Modells und ihrer Implikationen für bankspezifische Performance im Rahmen der anhaltenden Finanzkrise leisten Gischer / Reichling (2010) unter Abgrenzung zum angel-sächsischen System.

vereinen einen ähnlichen Marktanteil (gemessen an der Bilanzsumme (BS.)) auf sich wie ihre deutschen Pendants. Tabelle 23 vermittelt einen Eindruck von der Vielfältigkeit der Geschäftsmodelle europäischer Banken.

196

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

T abelle 23:23: C harakteristika ausgewählter europäischer Bankenindustrien [2009][2009] Tabelle Charakteristika ausgewählter europäischer Bankenindustrien Land/ Bankensektor

Geschäftszweck

Deutschland - Kreditbanken Gewinnmaximierung - Genossens. Mitgliederförderung/gewinnorientiert - Sparkassen Gemeinwohlorientierung

RegionalFilialen Marktanteil prinzip (pro Mrd. BS.) (in v. H. d. BS.)

Kredite Einlagen (in v. H. d. BS.) (in v. H. d. BS.) Banken Nichtbanken Banken Nichtbanken

nein nein ja

4,6 17,8 12,4

46,6 10,8 16,9

21,8 11,2 9,4

42,6 57,6 60,6

22,7 12,1 16,6

44,4 71,3 68,9

nein ja nein

1,8 9,7 23,9

78,8 11,3 1,8

25,5 7,5 7,7

33,8 84,2 77,3

17,5 6,3 1,5

23,9 79,2 83,4

nein ja

3,3 12,4

75,9 24,1

24,3 32,1

26,8 46,8

27,0 27,1

25,4 44,5

Italien - Kreditbanken Gewinnmaximierung - Genossens. Mitgliederförderung/gewinnorientiert

nein ja

9,1 14,3

69,7 22,9

21,6 11,2

43,2 31,1

16,9 14,5

29,0 31,4

Österreich - Kreditbanken Gewinnmaximierung - Genossens. Mitgliederförderung/gewinnorientiert - Sparkassen Gemeinwohlorientierung

nein nein ja

2,7 6,3 5,7

28,3 34,7 16,7

34,4 36,9 40,6

42,2 38,8 35,3

47,6 19,3 15,2

20,5 50,6 64,4

Gewinnstreben vorwiegend gewinnorientiert Gemeinwohlorientierung

nein nein nein

8,8 41,0 18,5

54,8 3,8 41,3

16,5 7,2 4,8

51,6 82,2 71,7

29,9 5,9 7,2

39,1 78,8 62,9

Gewinnmaximierung

nein

1,3

96,2

5,5

45,2

10,4

34,3

Finnland - Kreditbanken Gewinnmaximierung - Genossens. Mitgliederförderung/gewinnorientiert - Nooa Savings Gemeinwohlorientierung Bank Frankreich - Kreditbanken - Genossens.

Spanien - Kreditbanken - Genossens. - Cajas de Ahorros Großbritannien - Kreditbanken

Gewinnmaximierung seit 2008 keine gesetzl. Gemeinwohlorientierung mehr

Zwangsläufig weisen Banken verstärkt regionaler Präsenz und entsprechend zahlreichen Geschäftsmodellen in dermitRisikovorsorge nieder. Subtrahiert vom Saldo aus

Filialen umfangreichere Sach- undergibt Personalaufwendungen und damit ceteris paribus Reinauch Zinsertrag und Zinsaufwand sich der periodisierte, erwirtschaftete

gewinn ausCIR dem Geschäft. Dem gewählten Beispiel folgend, fällt eine höhere auf,zinstragenden ohne dass dies als Beleg unterschiedlicher Produktivitätsniveaus zu wer-

das relative Ausmaß der zu tätigenden Risikovorsorge bei Sparkassen bzw. Savings Banks und Genossenschaftsbanken ceteris paribus höher aus als bei den schiede den Geschäftsmodellen der Risikovorsorge nieder. Subtrahiert vom Saldo aus Kredit-inbzw. Großbanken. Diein sich ceteris paribus ergebende höhere Cost-InZinsertrag und Zinsaufwand ergibt sich der periodisierte, erwirtschaftete Reingewinn aus dem come-Ratio ist indes kein Anzeichen geringer Leistungsfähigkeit, sondern allein dem Geschäftsmodell geschuldet. zinstragenden Geschäft. Dem gewählten Beispiel folgend, fällt das relative Ausmaß der zu ten wäre (vgl. Gischer/Richter 2009, S. 566 f.). Des Weiteren schlagen sich persistente Unter-

tätigenden bei Sparkassen bzw. Savings Banks und Genossenschaftsbanken In der Risikovorsorge Konsequenz können Banken bzw. Bankensysteme gleicher Leistungs-

stärke allein aufgrund heterogener Produktionsfunktionen unterschiedlich hohe - 187 CIR-Werte ausweisen. Bos et al. (2005, S. 24) notieren im Einklang hiermit zur quantitativen Verzerrungswirkung der Homogenitätsannahme von Banken: „Mean cost and profit efficiency levels differ considerably ... when including simple indicator variables for banking types, regions, and size classes“. 47 Internationale Vergleiche erscheinen demzufolge nur innerhalb des gleichen Sektors bzw. eines einheitlichen Geschäftsmodells als sinnvoll (vgl. Mester 1997, S. 231 f.). 47

Welch (2006) identifiziert empirisch am Beispiel ausgewählter britischer Banken eine Reihe an geschäftsmodellbezogenen Faktoren, die die Höhe der Cost-Income-Ratio beeinflussen.

mogenitätsannahme von Banken: „Mean cost and profit efficiency levels differ considerably … when including simple indicator variables for banking types, regions, and size classes“. 47 Internationale Vergleiche erscheinen demzufolge nur innerhalb des gleichen Sektors bzw. eines einheitlichen als sinnvoll im (vgl. Mester 1997, S. 231 f.). Kap. 8:Geschäftsmodells Produktivitätsverhältnisse innereuropäischen Vergleich

197

2. Determinante Wettbewerbsgrad

Determinante Wettbewerbsgrad

Da es sich bei der Cost-Income-Ratio nicht um ein rein mengenbasiertes Messkonzept handelt, können Marktkonditionen, die sich in den Preisen widerdelt, könnendie Marktkonditionen, die Aufwandssich in den Preisen widerspiegeln, die Kalkulation von spiegeln, Kalkulation von aber vor allem Ertragsgrößen beeinAufwandsabervorausgehend vor allem Ertragsgrößen vorausgehend gezeigt, werden die flussen. Wie gezeigt,beeinflussen. werden dieWie operativen (Netto-)Erträge einer ˜ in Periode t mehrheitlich Bank bzw. eines Bankensystems 𝑘 vom Umfang des operativen (Netto-)Erträge einer Bank bzw.48eines Bankensystems k in Periode t mehrheitlich Zinsüberschusses (𝑍Üu�,u� ˜ ) bestimmt: 48 Da es sich bei der Cost-Income-Ratio nicht um ein rein mengenbasiertes Messkonzept han-

vom Umfang des Zinsüberschusses ( ZÜ k ,t ) bestimmt:

ZEk ,t  ZAk ,t  RVk ,t

ZÜ k ,t

.  RVk ,t Ak ,t ˜ ZS kadjust ,t

.

(42)

Dieser entspricht als Differenz aus Zinsertrag und Zinsaufwand nach Risikovorsorge dem

Dieser entspricht Zinsertrag und( AZinsaufwand nach Risiaggregierten Produkt ausals der Differenz Summe der aus zinstragenden Aktiva ) und der durchschnittlik ,t . u�u�u�u�u�u�an Risikovorchen, Zinsspanne ( ZS kadjust ),adjustierten wiederum verringert um das(𝑍𝑆 Ausmaß (𝐴 und Zinsspanne ), wiederum ˜ )adjustierten ,t Kapitel 8 der durchschnittlichen, Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich ˜ u�,u� u�,u�

kovorsorge dem aggregierten Produkt aus der Summe der zinstragenden Aktiva

u� wichtetem Sollzinssatz 𝑟u�,u� 𝑎 = 1, ..., 𝑢 spezifischen, verzinslichen Forderun˜ bei und schen, verzinslichen Forderungen dem volumengewichteten Habenzinssatz (rkp,t ) bei u� gen und dem volumengewichteten Habenzinssatz 𝑟u�,u� bei 𝑝 = 1, ..., 𝑣 spezifi˜ spezifischen, verzinslichen Verbindlichkeiten (Kundendepositen, Interbankp 1,..., v schen, verzinslichen Verbindlichkeiten (Kundendepositen, Interbankbzw. bzw. Zentralbankeinlagen) Markt erzielbare (adjustierte) Zentralbankeinlagen)definiert definiert die die durchschnittlich durchschnittlich amam Markt erzielbare (adjustierte) Zins47 Welch (2006) identifiziert empirisch am Beispiel ausgewählter britischer Banken eine Reihe an geschäftsmoZinsspanne. Algebraisch nimmt diese somit Form an: spanne. Algebraisch nimmt diese die Form an: die dellbezogenen Faktoren, die die Höhesomit der Cost-Income-Ratio beeinflussen.

49 verringert das Ausmaß an Risikovorsorge. Die Differenz volumenge49 sorge. Die um Differenz aus volumengewichtetem Sollzinssatz u spezifi(rka,t ) bei aaus1,...,

48 49

Vgl. Tabelle 54 in Anhang C. Die in der Literatur übliche Formulierung der Zinsspanne auf Basis der Bilanzsumme erfüllt indes nicht die v u Anforderungen an eine zielgerichtete Ermittlung im Rahmen der CIR-Berechnung. So p p a ades Zinsüberschusses . ZS kadjust ,t

˜ rk ,t ¦ Pk ,t ˜ rk ,t P  p 1 - 188  -v ˜ k ,t u Ak ,t a p ¦ Ak ,t ¦ Pk ,t

¦A

k ,t

a 1

a 1

Aka,t

u

¦ a 1

p 1

u

¦A a 1

a k ,t

v

˜ rka,t  ¦ p 1

. Pkp,t v

¦P p 1

p k ,t

˜ rkp,t ˜

(43)

Pk ,t Ak ,t

Die48am Markt realisierbare Zinsspanne fällt ceteris paribus umso geringer aus, je intensiver

Vgl. Tabelle 54 in Anhang C.

die49Kreditinstitute im Wettbewerb zueinander stehen. Gleicht sich Marktstruktur einem Die in der Literatur übliche Formulierung der Zinsspanne aufdie Basis der Bilanzsumme

erfüllt nicht die Anforderungen an eine zielgerichtete Ermittlung des ZinsüberschusPolypolindes an, respektive wächst der Konkurrenzdruck im relevanten Markt, münden Produktivises im Rahmen der CIR-Berechnung. So gilt nur in Ausnahmefällen: 𝐴u�,u� ˜ , ˜ = 𝑃u�,u� tätsfortschritte nicht Renten für die Banken, sondern vielmehr in verbesserten u� u� in zusätzlichen u� u� die Summe der zinstragenden Aktiva und 𝑃 = ∑ 𝑃 wobei 𝐴u�,u� = ∑ 𝐴 ˜ ˜ u�=1 u�,u� u�=1 u�,u� ˜ ˜ u�,u� Konditionen für die Kunden, mithin niedrigeren Preisaufschlägen. Gleichwohl wird die Costdie Summe der zinstragenden Passiva beschreibt. Vgl. für eine grundsätzliche Diskussion Gischer / Richter (2009, 566). Bedingungen höher ausfallen und prima facie das gegenteiIncome-Ratio unter sonst S. gleichen lige Bild vermitteln. Die beständige Evidenz dauerhaft unterschiedlicher Preissetzungsspielräume im zinstragenden Geschäft europäischer Banken (Kapitel 7) lässt daher (weitere) Zweifel an der Aussagekraft einer derart ermittelten Kosten-Ertrags-Relation aufkommen.

198

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

Die am Markt realisierbare Zinsspanne fällt ceteris paribus umso geringer aus, je intensiver die Kreditinstitute im Wettbewerb zueinander stehen. Gleicht sich die Marktstruktur einem Polypol an, respektive wächst der Konkurrenzdruck im relevanten Markt, münden Produktivitätsfortschritte nicht in zusätzlichen Renten für die Banken, sondern vielmehr in verbesserten Konditionen für die Kunden, mithin niedrigeren Preisaufschlägen. Gleichwohl wird die Cost-IncomeRatio unter sonst gleichen Bedingungen höher ausfallen und prima facie das gegenteilige Bild vermitteln. Die beständige Evidenz dauerhaft unterschiedlicher Preissetzungsspielräume im zinstragenden Geschäft europäischer Banken (Kapitel 7) lässt daher (weitere) Zweifel an der Aussagekraft einer derart ermittelten Kosten-Ertrags-Relation aufkommen. Die Intention hinter dem Wettbewerbsargument hat selbstverständlich gleichermaßen für die zinsunabhängigen Bankbereiche Bestand. Die Heterogenität der Produktpalette im provisionslastigen Geschäftssegment eröffnet den Finanzinstituten akquisitorische Potenziale, die unmittelbar den Nenner der CIR beeinflussen können. Folglich darf ein niedriger Provisions- und / oder Zinsüberschuss und die damit verbundene hohe Cost-Income-Ratio mitnichten vorschnell als Ineffizienz bzw. Reformbedürftigkeit der Banken ausgelegt werden, sondern kann vielmehr das Ergebnis intensiven Wettbewerbs gepaart mit hoher Produktivität sein. 3. Determinante Lohnniveau Neben quantitativen, geschäftsmodellbegründeten Unterschieden in den Personalintensitäten der Banken, werden die Personalaufwendungen und damit der bedeutendste Bestandteil der Verwaltungsaufwendungen durch das herrschende Lohnniveau getrieben. Je höher der Lohnsatz und / oder die sonstigen Arbeitgeberkosten, desto höher wird ceteris paribus das Niveau der CIR sein. Abermals handelt es sich hier um einen Preiseffekt, mitnichten um ein Signal divergierender Produktivität. Kann dieses Problem bei landesinternen Bankenvergleichen als (weitestgehend) unproblematisch bewertet werden, gewinnt es bei länderübergreifenden Untersuchungen doch substantiell an Gewicht. Zwischenfazit Trotz der vordergründigen Logik und ihrer enormen Popularität erscheint es vor dem Hintergrund der Vielzahl theoretisch denkbarer Verzerrungsfaktoren äußerst fraglich, ob die Cost-Income-Ratio in ihrer Ursprungsform eindeutige Rückschlüsse auf die Produktivität einer Bank bzw. ganzer Bankensysteme zulässt. Die Gefahr aufgrund unterschiedlicher Geschäftsmodelle, ungleicher Lohnniveaus oder aber divergierender Wettbewerbsverhältnisse verfälschte Performanceurteile abzuleiten, ist dabei am größten „... in comparisons across countries

Kap. 8: Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

199

and smallest when times series of one institution are considered“ (Bikker / Bos 2006, S. 54). 50 III. Adjustierte Kosten-Ertrags-Relation Obwohl diese Problematik bisweilen in der Literatur diskutiert wird 51, widmen sich bislang, nach Kenntnis des Verfassers, lediglich Burger / Moormann (2008) der Verzerrungswirkung der Preiseffekte im Umfeld der CIR-Ermittlung. Die Autoren versuchen, wenngleich beschränkt auf einzelne Institute und einen sehr begrenzten Zeitraum, dem quantitativen Konzept der Produktivitätsmessung näher zu kommen, indem Unterschiede in den Arbeitskosten sowie in den realisierten Zinsspannen explizit Berücksichtigung finden. Aufbauend auf dem methodischen Fundament von Burger / Moormann (2008) wird im Folgenden, theoretisch wie empirisch, eine adjustierte Cost-Income-Ratio abgeleitet, die den bestehenden Disparitäten in den länderspezifischen Personalaufwendungen pro Kopf sowie divergierenden Wettbewerbsverhältnissen im klassischen Intermediationsgeschäft der nationalen Finanzindustrien Rechung trägt. Die gewählte Modellierung zur Eliminierung der Preiseffekte orientiert sich dennoch nur ansatzweise an der Vorgehensweise von Burger / Moormann (ibid.). Vielmehr wird nicht nur die Untersuchungsbasis mit allen 13 Bankensystemen deutlich erweitert und mit einem Analysezeitraum von 13 Jahren ebenso die betrachtete Zeitspanne erheblich ausgedehnt, sondern durch die Implementierung des Kalküls des Mark-Up-Pricing die von Burger / Moormann (2008) gewählte Methodik konzeptionell verfeinert. Auf eine Differenzierung hinsichtlich alternativer Geschäftsmodelle wird hingegen (gezwungenermaßen) verzichtet, weil der Produktivitätsvergleich auf nationaler Ebene angesiedelt ist. Mit dem Ziel, sämtliche Modifikationen der CIR auch in der Bankenpraxis operationalisierbar zu gestalten und somit gangbare Korrekturempfehlungen für zukünftige Produktivitätsmessungen zu ermöglichen, werden nur öffentlich zugängliche und aufgrund der regelmäßigen Publizitätspflichten unter geringem Aufwand erhebbare Daten verwendet. Daher liegen den Berechnungen wie schon zuvor allein die Jahresabschlussgrößen der Bank Profitability Statistics der OECD zugrunde. Dies impliziert jedoch, dass eine Beseitigung jedweder Preiskomponenten nicht darstellbar ist, da für eine Reihe an Produktpreisen, ins50 Neben den bereits angeführten Einflussfaktoren betonen Burger / Moormann (2008, S. 88f.) zudem, dass auch nicht periodisch wiederkehrende Effekte wie der einmalige Verkauf von Beteiligungen oder Unternehmensanteilen, die unterschiedliche Auslegung internationaler Rechnungslegungsstandards sowie zyklische, konjunkturabhängige Ereignisse die Höhe der CIR treiben können, ohne einen Leistungsbezug zu besitzen. 51 So führen Bikker / Bos (2006, S. 54) aus: „In short, the ratio is determinated by both cost and profit margins, and we generally do not know which is the dominant cause“.

200

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

besondere im Provisionsgeschäft, die hierfür notwendigen Informationen nicht veröffentlicht werden bzw. nicht isolierbar sind. Bereinigung des Zinsüberschusses Auf Seiten der operativen (Netto-)Erträge werden die Unterschiede in den Marktkonditionen des zinstragenden Geschäfts berücksichtigt. Ausgangspunkt Kapitel 8 Produktivitätsverhältnisse des Korrekturvorhabens auf der Einnahmenseite ist im derinnereuropäischen ZinsüberschussVergleich (𝑍Üu�,u� ˜ ) selbst, der in Analogie zur bisherigen Notation als Differenz aus Zinsertrag Kapitel 8 Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich (𝑍𝐸 Zinsaufwand (𝑍𝐴 ) Zinsaufwand nach Risikovorsorge Finanzindustrie 𝑘˜ in ( ZAk ,t ) nachder Risikovorsorge der Finanzals Differenz Zinsertrag ( ZE ˜ ) undaus ˜und k ,t ) u�,u� u�,u� Periode t beschrieben war als: ( ZAk ,t ) nach Risikovorsorge der Finanzals Differenz Zinsertrag ( ZEk ,t ) und k inaus industrie Periode t beschrieben warZinsaufwand als:

industrie k in Periode t beschrieben war als: ZÜ k ,t ZEk ,t  ZAk ,t  RVk ,t .

(44)

ZEk ,t  ZAk ,t  RVk ,t .

(44)

ZÜ k ,t

Um im nächsten Schritt zu ermitteln, in welchem Umfang die Unterschiede in den Zinsüberschüssen zweier Banken Bankensysteme (nationalen) WettbewerbsverUm nächsten Schritt zu ermitteln, indivergierenden welchem die Unterschiede in Um im im nächsten Schritt zubzw. ermitteln, in welchem Umfang dieUmfang Unterschiede in den Zinsüberhältnissen, mithin ungleichen Preissetzungsmöglichkeiten, geschuldet sind, wird unmittelbar den Zinsüberschüssen zweier Banken bzw. Bankensysteme divergierenden (naschüssen zweier Banken bzw. Bankensysteme divergierenden (nationalen) Wettbewerbsvertionalen) Wettbewerbsverhältnissen, mithin ungleichen Preissetzungsmöglichkeiauf das bereits dem Kapitel 7Preissetzungsmöglichkeiten, A. und 7 B. zugrunde gelegtem Konzept deswird Lerner-Indexes hältnissen, mithin ungleichen geschuldet sind, unmittelbar

ten, geschuldet sind, wird unmittelbar auf das bereits dem Kapitel 7 A. und 7 B. rekurriert. Dabei galt: Je intensiver die Institute (in einem räumlich abgegrenzten) Markt zuauf das bereits dem Kapitel 7 A. und B. zugrunde gelegtem KonzeptDabei des Lerner-Indexes zugrunde gelegtem Konzept des 7Lerner-Indexes rekurriert. galt: Je ineinander inDabei Konkurrenz stehen, desto geringer sind ihre Preissetzungspotenziale – etMarkt vice verrekurriert. galt: Je intensiver die Institute (in einem räumlich abgegrenzten) zutensiver die Institute (in einem räumlich abgegrenzten) Markt zueinander in sa. Formalisiert wurde in diesem Zusammenhang – über eine Äquivalenzumformung des LerKonkurrenz stehen, stehen, desto geringer sindsind ihre et vice einander in Konkurrenz desto geringer ihrePreissetzungspotenziale Preissetzungspotenziale – et–vice verversa. Formalisiert wurde diesem Zusammenhang – über eine Äquivalenzumner-Index in Gleichung – in das sogenannte Mark-Up-Kalkül der Akteure. Gleichung (45) sa. Formalisiert wurde in(33) diesem Zusammenhang – über eine Äquivalenzumformung des Lerformung des Lerner-Index entspricht selbiger Beziehung : in Gleichung (33) – das sogenannte Mark-Up-Kalkül ner-Index in Gleichung (33) – das sogenannte Mark-Up-Kalkül der Akteure. Gleichung (45) der Akteure. Gleichung (45) entspricht selbiger Beziehung: entspricht selbiger Beziehung :

ZEk ,t A ZEkk,t,t Ak ,t

HD

˜

ZAk ,t

. H Dt  sk ,t Pk ,t ZA H  Dt ˜ k ,t . m H Dt k ,tsk ,t Pk ,t t

(45) (45)

mk ,t

Über die Multiplikation mit der Summe der zinstragenden Aktiva kann eine direkte Dependenz die zwischen dem Niveau derSumme Zinseinnahmen und der Aktiva Zinsausgaben abgeleitet Über Multiplikation mit der der zinstragenden kann eine direkte werden. DepenWird zudem, in Analogie zur bisherigen Analyseebene, eine makroökonomische Perspektive Über die Multiplikation der Summe und der der zinstragenden kann eine denz zwischen dem Niveau dermit Zinseinnahmen ZinsausgabenAktiva abgeleitet werden. eingenommen, mithin der jeweilige Gesamtmarkt im Aggregat betrachtet, summieren sich die direkte Dependenz zwischen dem Niveau der Zinseinnahmen und der ZinsausWird zudem, in Analogie zur bisherigen Analyseebene, eine makroökonomische Perspektive

gaben abgeleitet werden. zudem, in Analogie zur bisherigen Analyseeindividuellen Marktanteile ( sk ,t Wird ) aufGesamtmarkt eins. eingenommen, mithin der jeweilige im Aggregat betrachtet, summieren sich die bene, eine makroökonomische Perspektive eingenommen, mithin der jeweilige individuellen Marktanteile ( sk ,t ) betrachtet, auf eins. Gesamtmarkt im Aggregat summieren sich die individuellen Marktanteile (𝑠u�,u� ˜ ) auf eins. Der Zinsertrag entspricht in diesem Fall:

Kapitel 8 Kapitel 8

Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

Der Zinsertrag entspricht in diesem Fall: Kap.entspricht 8: Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich Der Zinsertrag in diesem Fall: ZEk ,t ZEk ,t

A HD ˜ ZA ˜ k ,t Pkk,,tt H DH D 1 ˜ ZAk ,t ˜ A k ,t Pk ,t . H Dm  1 t , m . ,t A t t

t

t k

ZEk ,t ZEk ,t

201

k

mk ,t ˜ ZAk ,t ˜ Ak ,t  mk ,t ˜ ZAk ,t ˜ Pkk,,tt Pk ,t

(46) (46)

Die nunmehr in Form des Mark-Ups ( mk ,t ) erreichte Isolation der (partiellen) Preiseffekte Isolation Isolation der (partiellen) Preiseffekte DieDie nunmehr in Form des Mark-Ups ( mk ,t ) erreichte der (partiellen) nunmehr in Form des Mark-Ups (𝑚u�,u� ˜ ) erreichte bezüglich des Zinsertrags, respektive des Zinsüberschusses, eröffnet die Möglichkeit, verPreiseffekte bezüglich Zinsertrags, respektive des eröffnet Zinsüberschusses, eröffnet bezüglich des Zinsertrags,des respektive des Zinsüberschusses, die Möglichkeit, vergleichbare Marktkonditionen zu unterstellen. Dies geschieht, indem ein einheitlicher Mark-Up

die Möglichkeit, vergleichbare Marktkonditionen zu unterstellen. Dies geschieht, gleichbare Marktkonditionen zu unterstellen. Dies geschieht, indem ein˜einheitlicher Mark-Up indem einheitlicherk Mark-Up für jede Bankenindustrie 𝑘 werden in jederdiePeriode für jedeein Bankenindustrie in jeder Periode t definiert wird. Konkret Preisset-t  in k für jede Bankenindustrie jeder Periode t definiert wird. Konkret werden die Preissetdefiniert wird. Konkret werden die Preissetzungsspielräume eines grundsätzzungsspielräume eines grundsätzlich beliebigen Akteurs als Benchmark auf eins bzw. 100 % lich beliebigen eines Akteurs als Benchmark auf einsalsbzw. 100 % auf normiert und der zungsspielräume grundsätzlich beliebigen Akteurs Benchmark eins bzw. normiert und der periodisierte Mark-Up aller Vergleichsobjekte entsprechend angepasst.100 % periodisierte Mark-Up aller Vergleichsobjekte entsprechend angepasst. normiert und der periodisierte Mark-Up aller Vergleichsobjekte entsprechend angepasst. . ZÜ kadjust ,t adjust . ZÜ k ,t

A mt ˜ ZAk ,t ˜ Ak ,t  ZAk ,t  RVk ,t  mt ˜ ZAk ,t ˜ Pkk,,tt  ZAk ,t  RVk ,t . P  k A ,t . ZAk ,t (mt ˜ Ak ,t  1)  RVk ,t  ZAk ,t (mt ˜ Pkk,,tt  1)  RVk ,t Pk ,t

(47) (47)

In der Konsequenz erfolgt die Berechnung der CIR unter der Annahme identischer PreissetIn der Konsequenzbzw. erfolgt die Berechnung der CIR Annahme identischer Preissetzungsspielräume Wettbewerbsverhältnisse – unter gemäßderdem gewählten Referenzpunkt. In der Konsequenz erfolgt die Berechnung der CIR unter der Annahme idenzungsspielräume bzw. Wettbewerbsverhältnisse – gemäß dem gewählten Referenzpunkt. Verbleibende Unterschiede bei den Zinsüberschüssen sind dahingehend allein quantitativ zu

tischer Preissetzungsspielräume bzw. Wettbewerbsverhältnisse – gemäß dem geVerbleibende den Zinsüberschüssen sind dahingehend allein quantitativ 52 wählten Verbleibende Unterschiede bei wurde den Zinsüberschüssen begründen;Referenzpunkt. derUnterschiede Einfluss der bei Marktpreise auf diese Ertragsposition formal eliminiert.zu 52 begründen; der überträgt Einfluss der Marktpreise auf Ertragsposition wurde formal eliminiert. sind dahingehend allein zu diese begründen; der Einfluss der Marktpreise Gleichung (47) diequantitativ Harmonisierung der Preissetzungsspielräume auf die Berechung 52 auf diese (47) Ertragsposition wurde formaldereliminiert. Gleichungauf(47) überträgt Gleichung überträgt die Harmonisierung Preissetzungsspielräume die Berechung des adjustierten, akteurspezifischen Zinsüberschusses, wobeiauf derdie Ausdruck standarmt dem des die Harmonisierung der Preissetzungsspielräume Berechnung addes adjustierten, akteurspezifischen Zinsüberschusses, wobei der Ausdruck mt dem standarjustierten, akteurspezifischen Zinsüberschusses, disierten, einheitlichen Mark-Up in Periode t entspricht. wobei der Ausdruck 𝑚u� dem disierten, einheitlichen Mark-Up in Periode t entspricht. standardisierten, einheitlichen Mark-Up in Periode t entspricht. Die vorgestellte Methode folgt nur bedingt dem von Burger / Moormann (2008, S. 89) gewählten Ansatz. Diese stellen bei der Eliminierung der Preiseffekte auf die Bereinigung der Unterschiede in den (nationalen) Zinsspannen anstelle 52 des Mark-Ups ab. 7Dabei angenommen, dass der diePreissetzungsmöglichkeiten Summe der zinstragenWie bereits in Kapitel A. und 7wird B. impliziert die Approximation anhand 52 des Lerner-Indexes die Annahme, dass Banken, im Sinne des Intermediationsansatzes, allein im Aktivgeden Aktiva der Summe der7 B.zinstragenden Passiva entspricht. Das in Gleichung Wie bereits in Kapitel 7 A. und impliziert die Approximation der Preissetzungsmöglichkeiten anhand schäft über Preissetzungsmacht verfügen können, während Passivgeschäft ein vollkommener bzw. bedes Lerner-Indexes die Annahme, dass Banken, im Sinnefür desdasIntermediationsansatzes, allein im Aktivgestreitbarer schäft überWettbewerbsmarkt Preissetzungsmachtunterstellt verfügen wird. können, während für das Passivgeschäft ein vollkommener bzw. beWie bereits in Kapitel 7 A. wird. und 7 -B. die Approximation der Preissetstreitbarer Wettbewerbsmarkt unterstellt 193impliziert -

52

zungsmöglichkeiten anhand des Lerner-Indexes - 193 - die Annahme, dass Banken, im Sinne des Intermediationsansatzes, allein im Aktivgeschäft über Preissetzungsmacht verfügen können, während für das Passivgeschäft ein vollkommener bzw. bestreitbarer Wettbewerbsmarkt unterstellt wird.

202

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

(47) vorgestellte Verfahren berücksichtigt hingegen explizit mögliche quantitative Unterschiede – wie beispielsweise Passivüberhänge. Insofern kann die Realität wesentlich näher abgebildet werden. Davon losgelöst ist per se der Rückschluss von einer weiten Zinsspanne auf eine niedrige Wettbewerbsintensität und umgekehrt nicht zwingend gegeben. Zum einen wird die Differenz zwischen (volumengewichtetem) Soll- und Habenzins in Zeiten hoher Inflation bzw. Inflationserwartungen größer ausfallen – et vice versa. 53 Zum anderen beeinflusst das Portfolio zinstragender Aktiva die Höhe der Zinsspanne. Halten Banken vorwiegend stark risikobehaftete verzinsliche Forderungen, werden die (durchschnittlichen) korrespondierenden Risikoaufschläge merklich höher ausfallen als im Falle risikoarmer Aktiva. Ferner spiegeln sich Unterschiede in den nationalen Zinsstrukturkurven in der Zinsspanne wider (vgl. Bikker / Bos 2006, S. 55). 54 Das Ausmaß an Risiko- und Fristentransformation eines Finanzinstitutes hat demnach direkten und umfassenden Einfluss auf das Niveau der Zinsspanne. Die Bewertung der Preissetzungsspielräume anhand des Lerner-Indexes, respektive des Mark-Ups erweist sich hingegen als wesentlich weniger reagibel gegenüber den genannten Faktoren. Indem die Zinspanne ins Verhältnis zum (gewichteten) Sollzinssatz gesetzt wird, werden die nicht wettbewerbsgetriebenen Effekte weitgehend nivelliert. Ein Preisanstieg in Folge zunehmender Inflation oder aufgrund eines veränderten Risikoprofils geht sowohl in den Zähler als auch den Nenner des Lerner-Indexes ein. 55 Vor diesem Hintergrund erscheint die in Gleichung (46) bzw. (47) dargelegte Verfahrensweise zur Eliminierung der Preiseffekte im zinstragenden Geschäft als präziser, weniger verzerrungsanfällig und dahingehend zweckmäßiger als der Ansatz von Burger / Moormann (2008). Bereinigung der Personalaufwendungen Die preisliche Adjustierung der Aufwandsseite erfolgt methodisch gleichgelagert und ebenfalls (nur) für die bedeutendste Kostenposition – den Personalaufwand (𝑃𝐴u�,u� ˜ ). Indem hierfür auf die Personalkosten pro Kopf (𝑃𝐾u�,u� ˜ ), mithin den (durchschnittlichen) Personalkostensatz, abgestellt wird, finden sowohl die Unterschiede in den (nationalen) Lohnniveaus (𝑤u�,u� ˜ ) als auch der angebundenen

53 López-Espinosa et al. (2011, S. 1230ff.) konnten jüngst die positive Beziehung zwischen der Inflationshöhe und der Zinsspanne empirisch belegen. Weiß (2010) zeigt zudem, dass bedeutende, persistente Inflationsdifferenzen die europäischen Volkswirtschaften bis in die Jetztzeit hinein prägen. 54 Selbst bei identischen (normalen) Zinsstrukturverläufen nehmen unterschiedliche (durchschnittliche) Ursprungs- als auch Restlaufzeiten der Kreditverträge Einfluss auf die Höhe der Zinsspanne (vgl. Hartmann-Wendels et al. 2010, S. 741). 55 Anzumerken ist, dass bei Anwesenheit positiver Grenzkosten Zähler und Nenner des Lerner-Indexes nicht proportional wachsen bzw. sinken. Insofern bleibt auch der Lerner-Index nicht vollständig von wettbewerbsunabhängigen Faktoren unberührt (vgl. Kapitel 6 C. I.).

Die preisliche Adjustierung der Aufwandsseite erfolgt methodisch gleichgelagert und ebenDie preisliche Adjustierung der Aufwandsseite erfolgt methodisch gleichgelagert und ebenfalls (nur) für die bedeutendste Kostenposition – den Personalaufwand ( PA ). Indem hierfür falls (nur) für die bedeutendste Kostenposition – den Personalaufwand ( PAkk,,tt ). Indem hierfür auf die Personalkosten pro Kopf ( PK  ), mithin den (durchschnittlichen) Personalkostensatz, auf die Personalkosten pro Kopf ( PK kk,,tt ), mithin den (durchschnittlichen) Personalkostensatz, abgestellt wird, sowohl die Unterschiedeimininnereuropäischen den (nationalen) Lohnniveaus als Kap. finden 8: Produktivitätsverhältnisse Vergleich ( w )203 abgestellt wird, finden sowohl die Unterschiede in den (nationalen) Lohnniveaus ( wkk,,tt ) als auch der angebundenen Sozialversicherungsabgaben ( SVA ) Berücksichtigung. Gleichung Sozialversicherungsabgaben (𝑆𝑉 𝐴u�,u� Gleichung (48) forma˜ ) Berücksichtigung. auch der angebundenen Sozialversicherungsabgaben ( SVAkk,,tt ) Berücksichtigung. Gleichung 56 56 lisiert die Berechnungsgrundlage der Personalaufwendungen. (48) formalisiert die Berechnungsgrundlage der Personalaufwendungen. (48) formalisiert die Berechnungsgrundlage der Personalaufwendungen. 56 PA PAkk,,tt

PK  ˜ PB PK kk,,tt ˜ PBkk,,tt ( wk ,t ˜ Lk ,t  SVAk ,t ) ˜ PBk ,t ( wk ,t ˜ Lk ,t  SVAk ,t ) ˜ PBk ,t

(48) (48)

Wiederum dient das periodisierte (durchschnittliche) Niveau der Personalaufwendungen pro Wiederum das periodisierte (durchschnittliche) Niveau der PersonalWiederum dientdient das periodisierte (durchschnittliche) Niveau der Personalaufwendungen pro Kopf einer beliebigen Bank bzw. eines Bankensystems alsbzw. Vergleichsbasis. Normiert auf den aufwendungen pro Kopf einer beliebigen Bank eines Bankensystems als Kopf einer beliebigen Bank bzw. eines Bankensystems als Vergleichsbasis. Normiert auf den Wert 1 bzw. 100 %. Nunmehrauf können Entlohnungskosten pro Kopf in dieidentiCIRVergleichsbasis. Normiert den identische Wert 1 bzw. 100 %. Nunmehr können Wert 1 bzw. 100 %. Nunmehr können identische Entlohnungskosten pro Kopf in die CIRsche Entlohnungskosten pro Kopfwerden. in die Den CIR-Berechnung aller Akteure impleBerechung aller Akteure implementiert Korrekturfaktor der PersonalaufwendunBerechungwerden. aller Akteure implementiert werden. Den Korrekturfaktor der Personalaufwendunmentiert Den Korrekturfaktor der Personalaufwendungen bildet hierbei gen bildet hierbei der Quotient aus dem gewählten Referenzniveau und den Personalaufwengen bildet hierbei derdem Quotient aus dem Referenzniveau gewählten Referenzniveau den Personalaufwender Quotient aus gewählten und denundPersonalaufwendunk . Nach Eliminierung der (partiellen) aufwandsbedungen der Bank bzw. des Bankensektors gen derder Bank desBankensektors Bankensektors 𝑘˜ . Eliminierung Nach Eliminierung der (partiellen) k . Nach der (partiellen) aufwandsbedungen Bank bzw. bzw. des zogenen Preiseffekte entsprechen die bereinigten (adjustierten) Personalaufwendungen aufwandsbezogenen Preiseffekte entsprechen die bereinigten (adjustierten) dem Perzogenen Preiseffekte entsprechen die bereinigten (adjustierten) Personalaufwendungen dem sonalaufwendungen dem Produkt aus und stanProdukt aus individuellen Personalbestand undindividuellen standardisierten,Personalbestand einheitlichen (durchschnittliProdukt aus individuellen Personalbestand und standardisierten, einheitlichen dardisierten, einheitlichen (durchschnittlichen) Personalkosten pro (durchschnittliKopf 𝑃𝐾u� in chen) Personalkosten pro Kopf ( PK t ) in Periode t: Periode t: chen) Personalkosten pro Kopf ( PK t ) in Periode t: . PAadjust ,t . PAkkadjust ,t

PK t ˜ PB . PK t ˜ PBkk,,tt .

(49) (49)

IV. Empirie IV. Empirie Um die qualitative Analyse der CIR alsIV. geeignetes Performancemaß um eine quantitative EinEmpirie Um die qualitative Analyse der CIR als geeignetes Performancemaß um eine quantitative Einschätzung der Verzerrungswirkung einzelner Preiseffekte zu erweitern, schließt der empirischätzung Verzerrungswirkung einzelner Preiseffekte zu erweitern, schließt derum empiriUm dieder qualitative Analyse der CIR als geeignetes Performancemaß eine sche Abgleich sachlogisch an die theoretische Auseinandersetzung an. Den Ausgangspunkt sche AbgleichEinschätzung sachlogisch an der die theoretische Auseinandersetzung an. Preiseffekte Den Ausgangspunkt quantitative Verzerrungswirkung einzelner zu er-

weitern, schließt der empirische Abgleich sachlogisch an die theoretische Auseinandersetzung an. Den Ausgangspunkt bildet dabei die unbereinigte Cost-In56 Dabei bezeichnet L die (durchschnittlich) eingesetzten Arbeitsstunden pro Mitarbeiter und PBk ,t gibt den 56 come-Ratio in ihrer Form, die im Gegensatz zur Theorie in der Dabei bezeichnet (durchschnittlich) eingesetzten Arbeitsstunden pro Mitarbeiter und PBk ,t gibt den L dieursprünglichen Personalbestand an. Bankenpraxis Personalbestand wie an. auch in der gängigen Fachliteratur unter Vernachlässigung der 195 Risikovorsorge ermittelt wird. Erfolgt--die der (erwarteten) Erträge im 195Bewertung Kreditgewerbe jedoch losgelöst vom eingegangenen Risiko, wird negiert, dass der Zins und damit ebenso der Zinsüberschuss eine Risikoprämie enthält, die es zu berücksichtigen gilt (vgl. Krumnow 1993, S. 64 f.). 57 Abbildung 26 entspricht k ,t

k ,t

Dabei bezeichnet 𝐿u�,u� ˜ die (durchschnittlich) eingesetzten Arbeitsstunden pro Mitarbeiter und 𝑃𝐵u�,u� gibt den Personalbestand an. ˜ 56

57 Krumnow (1993, S. 64) sieht in der Vernachlässigung der Risikovorsorge zu Recht das Potenzial für Fehlinterpretationen, da „... ein externer Betrachter nur allzu leicht der

im Kreditgewerbe jedoch losgelöst vom eingegangenen Risiko, wird negiert, dass der Zins und damit ebenso der Zinsüberschuss eine Risikoprämie enthält, die es zu berücksichtigen gilt (vgl. Krumnow 1993, S. 64 f.).57 Abbildung 26 entspricht dennoch diesem Berechnungsschema und stellt die Cost-Income-Ratio aller 13 Bankensysteme für das Jahr 2007 dar. Die Jahre

204 bzw. 2009 wurden bewusst Teil 3:nicht Empirische Performanceanalyse 2008 als Vergleichsperiode gewählt, um den Einfluss unsys-

tematischer, zeitlich Berechnungsschema begrenzter exogener Einflussfaktoren ± wie der (globalen) Finanzkrise ± dennoch diesem und stellt die Cost-Income-Ratio aller 13

Bankensysteme für das Jahr 2007 dar. Die Jahre 2008 bzw. 2009 wurden bewusst möglichst zu minimieren.

nicht als Vergleichsperiode gewählt, um den Einfluss unsystematischer, zeitlich begrenzter exogener Einflussfaktoren – wie der (globalen) Finanzkrise – mögzu minimieren. Alichst bbildung 26: Cost-Income-Ratio ± ohne Bereinigung [2007]58 80 70

69,6

68,8 62,7

62,5

in v. Hundert

60

59,4

58,0

54,9

54,7

52,6 48,0

50

41,9 40

39,6

39,3

FI

LU

30 20 10 0 DE

FR

BE

NL

AT

IT

UK

PT

GR

IE

ES

Abbildung 26: Cost-Income-Ratio – ohne Bereinigung [2007] 58 Die Interpretation der CIR LP6LQQHHLQHUÃ(IILFLHQF\5DWLR¶würde die Vermutung nahelegen, dassDie deutsche wie französische Finanzinstitute, im Einklang mit weiten Interpretation der CIR im Sinne einer ‚Efficiency Ratio‘Teilen würdeder dieLiteratur, Vermu-

tungAbstand) nahelegen, dass deutsche wie französische Finanzinstitute, im Banken Einklang mit (mit die geringste Produktivität aufweisen. Britische und italienische hinge-

weiten Teilen der Literatur, (mit Abstand) die geringste Produktivität aufweisen. Britische und italienische Banken hingegen liegen im Mittelfeld, während finnische, spanische, irische sowie griechische Institute am leistungsfähigsten zu sein 57 Krumnow (1993, S. 64) sieht in der Vernachlässigung der Risikovorsorge zu Recht das Potenzial für Fehlinscheinen. Gleiches gilt, sobald die Berechnung der Cost-Income-Ratio unter BeWHUSUHWDWLRQHQGDÄ«HLQH[WHUQHU%HWUDFKWHUQXUDOO]XOHLFKWGHU*HIDKUXQWHUOLHJW GDVRSHUDWLYH(UJHEQLV rücksichtigung der der Einfluss divergenter eines Kreditinstitutes mitRisikovorsorge einer falschen Optik erfolgt, zu messen wenngleich und überzogene Vorstellungen hinsichtlich dessen 59 BaxAuch mann (1995). (UWUDJVNUDIWXQG(UWUDJVODJH]XHQWZLFNHOQ³(LQHlKQOLFKH$UJXPHQWDWLRQIKUWHEHQVR Geschäftsmodelle zu erahnen ist (vgl. Tabelle 57 in Anhang C). bei zeit58 Die zeitliche Entwicklung der Cost-Income-Ratio in ihrer Ursprungsform (unter Vernachlässigung der Risiraumbezogener Analyse –2009) haben56die skizzierten Schlussfolgerungen kovorsorge) ist für das komplette(1997 Ländersample in Tabelle (Anhang C) wiedergegeben. 60 Bestand (vgl. Tabelle 56 in Anhang C). - 196 Gefahr unterliegt, das operative Ergebnis eines Kreditinstitutes mit einer falschen Optik zu messen und überzogene Vorstellungen hinsichtlich dessen Ertragskraft und Ertragslage zu entwickeln“. Eine ähnliche Argumentation führt ebenso Baxmann (1995). 58 Die zeitliche Entwicklung der Cost-Income-Ratio in ihrer Ursprungsform (unter Vernachlässigung der Risikovorsorge) ist für das komplette Ländersample in Tabelle 56 (Anhang C) wiedergegeben. 59 So nimmt bei Berücksichtigung der Risikovorsorge im Jahr 2007 das italienische Bankensystem den zweiten Platz hinter Deutschland ein. Die relativen Veränderungen der anderen Länder sind währenddessen unwesentlich. 60 Im langfristigen Durchschnitt ergeben sich folgende CIR-Werte: Deutschland ca. 71 %, Frankreich ca. 68 %, Großbritannien ca. 62 %, Italien ca. 60%, Griechenland

Kap. 8: Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

205

Bereinigung des Zinsüberschusses Kapitel 8 Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich Die grundsätzlich willkürliche Benchmark zur Bereinigung des Zinsüber-

deutscher AdaptionBankenmarkt. dieses festgelegten Preissetzungsspielraums schusses Finanzinstitute bildet fortanfolgt der die deutsche Ausgehend vom auf 100auf %

normierten (jährlichen) Mark-UpTabelle deutscher Finanzinstitute folgt Adaption Seiten aller anderen Bankensysteme. 24 stellt zur Illustration der die Methodik den

dieses festgelegten Preissetzungsspielraums auf Seiten aller anderen Bankensysunbereinigten Cost-Income-Ratios ausgewählter Länder die korrespondierenden Mark-Up-

teme. Tabelle 24 stellt zur Illustration der Methodik den unbereinigten CostIncome-Ratios ausgewählter Länder die korrespondierenden Mark-Up-Größen gegenüber. sowohl absolut als auch relativ – bezogen auf die deutschen Referenzniveaus – gegenüber.

Größen sowohl absolut als auch relativ – bezogen auf die deutschen Referenzniveaus –

TabelleTabelle 24: Cost-Income-Ratio – ohne Bereinigung vs. Mark-Up 24: Cost-Income-Ratio – ohne Bereinigung vs.[2007] Mark-Up [2007]

Offensichtlich findet sich die theoretisch aufgezeigte negative Dependenz von CIR und Mark-Up gleichermaßen in der Realität wieder. Je ausgeprägter die Up gleichermaßen in der Realität wieder. Jerespektive ausgeprägterjedie Preissetzungsspielräume der Preissetzungsspielräume der Banken, geringer der WettbewerbsBanken, respektive je geringer der Wettbewerbsdruck, desto größer paribus der druck, desto größer fällt ceteris paribus der Nenner der fällt CIRceteris aus und umso kleiner der die Cost-Income-Ratio selbst. 61 unterstellt identischen Nenner CIR aus und umso kleiner dieBei Cost-Income-Ratio selbst.335 PreissetzungsBei unterstellt möglichkeiten wandelt sich das gezeichnete Bild maßgeblich zu Gunsten der identischen Preissetzungsmöglichkeiten wandelt sich das gezeichnete Bild maßgeblich zu vermeintlich leistungsschwachen Bankenindustrien. Während deutsche gefolgt Gunsten der vermeintlich leistungsschwachen Bankenindustrien. Während deutsche gefolgt von französischen Banken nun das Mittelfeld und die belgische Kreditwirtschaft von Banken das Mittelfeld bilden, und die belgische Kreditwirtschaft gardass das gar französischen das untere Ende dernunLändergruppe kristallisiert sich heraus, den niedrigen italienischer, griechischer, und auchCIRiriuntere Ende der CIR-Werten Ländergruppe bilden, kristallisiert sich heraus,britischer dass den niedrigen scher Institute nicht der eingangs zu vermutende Produktivitätsvorteil, sondern Werten italienischer, griechischer, britischer und auch irischer Institute nicht der eingangs zu vielmehr ein geringerer Wettbewerbsdruck zugrunde liegt. Wären die Preissetvermutende Produktivitätsvorteil, sondern vielmehr ein geringerer Wettbewerbsdruck zungsspielräume italienischer Banken auf dem Niveau ihrer deutschen Pendants, zugrunde liegt. Wären italienischer Banken auf dem Niveau ihrer würde jedem Euro die an Preissetzungsspielräume generiertem Ertrag ca. 1,80 Euro an VerwaltungsaufwenEuro an deutschen Pendants, würde Mithin jedem würden Euro an Ertrag Verlust ca. 1,80realisieren dungen gegenüberstehen. sie generiertem regelmäßig einen (vgl. Abbildung 27). Verwaltungsaufwendungen gegenüberstehen. Mithin würden sie regelmäßig einen Verlust

Offensichtlich findet sich die theoretisch aufgezeigte negative Dependenz von CIR und Mark-

realisieren (vgl.legt Abbildung Inhaltlich dieses27). empirische Ergebnis einen weiteren wesentlichen As-

pekt frei: Stünden Wettbewerbsintensität einerseits und Produktivität andererseits nicht in einer merklichen (positiven) Wechselbeziehung, sollte die Berei-

ca. 58 %, Spanien ca. 53 %, Finnland ca. 53 % und Irland ca. 63% (vgl. Tabelle 56 in Anhang C). 61 Der Korrelationskoeffizient von - 0,31 zwischen dem Mark-Up Niveau und der unbereinigten Cost-Income-Ratio (für die sechs beispielhaft ausgewählten Bankengewerbe) 335 steht im Einklang.von In -0,31 der Panelbetrachtung (1997 bisund 2009) zeigt sich ebenso eine Derhiermit Korrelationskoeffizient zwischen dem Mark-Up Niveau der unbereinigten Cost-Incomeschwache Richtungswirkung von - 0,12. Ratio (fürnegative die sechs beispielhaft ausgewählten Bankengewerbe) steht hiermit im Einklang. In der Panelbetrachtung (1997 bis 2009) zeigt sich ebenso eine schwache negative Richtungswirkung von -0,12.

- 206 -

dants, würde jedem Euro an generiertem Ertrag ca. 1,80 Euro an Verwaltungsaufwendungen gegenüberstehen. Mithin würden sie regelmäßig einen Verlust realisieren (vgl. Abbildung 27).

A206 bbildung 27: Cost-Income-Ratio ± bereinigtPerformanceanalyse um Disparitäten im M ar k-Up [2007]62 Teil 3: Empirische 200 180

180,0

160

in v. Hundert

140 120 100

87,9

84,6

81,9

80

69,6 53,2

60

52,8

52,4

50,1

49,7

47,5

43,8

40 15,5

20 0 IT

UK

GR

IE

DE

FI

ES

FR

NL

PT

AT

BE

LU

Abbildung 27: Cost-Income-Ratio – bereinigt um Disparitäten im Mark-Up [2007] 62 Inhaltlich legt dieses empirische Ergebnis einen weiteren wesentlichen Aspekt frei: Stünden Wettbewerbsintensität einerseits andererseits nicht in(lediglich) einer merklichen (ponigung der Unterschiede in und denProduktivität Preissetzungsmöglichkeiten zu einer

Nivellierung der CIR-Werte Mithin der wären ceteris paribus Kosten-ErtragsWechselbeziehung, sollteführen. die Bereinigung Unterschiede in den Preissetzungsmögsitiven)

Relationen der europäischen Banken der bzw. Bankensysteme zu erwarten, die sich lichkeiten (lediglich) zu einer Nivellierung CIR -Werte führen. Mithin wären ceteris pari-

mehr oder weniger auf einem vergleichbaren Niveau bewegen. Doch wie zuvor diskutiert überschreitet die (partiell) adjustierte Cost-Income-Ratio der anfangs die mehr oder weniger auf einem vergleichbaren Niveau bewegen. Doch wie zuvor das disalssich vermeintlich am leistungsstärksten einzuordnenden Bankenindustrien kutiert überschreitet die (partiell) adjustierte Cost-Income-Ratio anfangs mit als vermeintlich deutsche Referenzniveau substantiell. Dies spricht im der Einklang der QuietLife-Theorie für eine tendenziell Bankenindustrien zunehmende kostenseitige sobald am leistungsstärksten einzuordnenden das deutsche Ineffizienz, Referenzniveau subsich der Konkurrenzdruck, bspw. im Zuge einer voranschreitenden Marktkonsolidierung, abschwächt – et vice versa. In der Folge erscheinen auch die höheren 62 Tabelle 58 (Anhang C) weistGerade die um die Disparitäten im Mark-Up bereinigte Cost-Income-Ratio zwischen CIR-Werte plausibel. dieser positive Zusammenhang zwischen beiden für das 1997 und 2009 ohne Risikovorsorge und Tabelle 59 (Anhang C) mit entsprechender Risikovorsorge 63 Performancekomponenten wird empirisch eindrucksvoll sichtbar. komplette Ländersample aus. bus Kosten-Ertrags-Relationen der europäischen Banken bzw. Bankensysteme zu erwarten,

- 198 -

Bereinigung der Personalaufwendungen Zusätzlich zur Bereinigung des Zinsüberschusses erfolgt in einem zweiten Schritt die Erfassung der Disparitäten in den (durchschnittlichen) Personalkostensätzen. Wiederum wird der deutsche Bankenmarkt als normierte Benchmark gewählt, auf deren Basis die Personalkosten pro Kopf aller übrigen Länder an-

62

Tabelle 58 (Anhang C) weist die um die Disparitäten im Mark-Up bereinigte CostIncome-Ratio zwischen 1997 und 2009 ohne Risikovorsorge und Tabelle 59 (Anhang C) mit entsprechender Risikovorsorge für das komplette Ländersample aus. 63 In gleicher Weise konstatiert auch Heffernan (2005, S. 495): „The more concentrated the market, the more market power banks have, which means they can be inefficient (i. e. avoid minimising costs) without being forced out of the market“.

Kapitel 8

Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

Bereinigung der Personalaufwendungen Zusätzlich zur Bereinigung des Zinsüberschusses erfolgt in einem zweiten Schritt die

Kap. 8: Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

207

Erfassung der Disparitäten in den (durchschnittlichen) Personalkostensätzen. Wiederum wird

der deutsche Bankenmarkt als normierte Benchmarkillustriert gewählt, Tabelle auf deren Basis die gepasst werden. Für ausgewählte Bankenmärkte 25 die derart modellierte PersonalkostenAusgangssituation. pro Kopf aller übrigen Länder angepasst werden. Für ausgewählte Bankenmärkte illustriert Tabelle 25 die derart modellierte Ausgangssituation.

Tabelle 25: Cost-Income-Ratio –

Tabelle 25: Cost-Income-Ratio – ohne vs. Personalkosten pro Kopf [2007] ohne Bereinigung vs. Bereinigung Personalkosten pro Kopf [2007]

Die (durchschnittlichen) Personalkosten pro Kopf vergleichbarer Bankenindustrien liegen 338 erkennbar unterhalb des deutschen Referenzwertes. Ceteris paribusBankeninduswerden die Die (durchschnittlichen) Personalkosten pro Kopf vergleichbarer

64 trien liegen erkennbar unterhalb des die deutschen Referenzwertes. Ceteris paribus Personalaufwendungen und folglich auch Cost-Income-Ratio dieser Institute das deutsche werden die Personalaufwendungen und folglich auch die Cost-Income-Ratio dieNiveau ebenso unterschreiten. Insofern trägt die Berücksichtigung von Unterschieden in den ser Institute das deutsche Niveau ebenso unterschreiten. Insofern trägt die BeLohnniveaus inklusive der angebundenen Sozialversicherungsabgaben je eingesetzter rücksichtigung von Unterschieden in den Lohnniveaus inklusive der angebundeArbeitskraft zu Erklärungsgüte der Cost-Income-Ratio Performancekennzahl bei. nen Sozialversicherungsabgaben je eingesetzteralsArbeitskraft zu Erklärungsgüte der Cost-Income-Ratio als Performancekennzahl bei.

Wären neben denden Preissetzungsspielräumen (im zinstragenden Geschäft)Geschäft) zugleich zudie Wären neben Preissetzungsspielräumen (im zinstragenden Personalkostensätze aller europäischen identisch,Banken verschlechtert sich verschlechdie relative gleich die Personalkostensätze allerBanken europäischen identisch, tert sich italienischer die relative und Position italienischer und griechischer undBanken allen voran finPosition griechischer und allen voran finnischer nochmals 65 nischer Banken nochmals erheblich. Deutsche Banken rangieren weiterhin im erheblich.339 Deutsche Banken rangieren weiterhin im Mittelfeld, wenngleich sich der relative Mittelfeld, wenngleich sich der relative Abstand zu den nachfolgend platzierten Abstand zu den nachfolgend platzierten Bankensystemen deutlich nivelliert.340 Entsprechend Bankensystemen deutlich nivelliert. 66 Entsprechend verwundert es nicht, dass die eingangs auf Basis der unbereinigten CIR zu vermutenden, beträchtlichen Produktivitätsnachteile deutscher und französischer Banken nach Eliminierung bei338

Es ist anzumerken, dass die Datengrundlage eine Berechnung auf Basis vollzeitäquivalenter Arbeitsplätze nicht zulässt. Um die Sensitivität der Ergebnisse diesbezüglich zu prüfen, wurden die errechneten 64 Personalkostensätze mit der publizierteneine Erhebung: „Verdienstunterschiede zwischen Es ist anzumerken, dassvon dieEurostat Datengrundlage Berechnung auf Basis vollzeitäquieuropäischen Ländern und Regionen“ aus dem Jahr 2006 abgeglichen. Die auf dieser Datenbasis errechneten valenter Arbeitsplätze nicht zulässt. Um die Sensitivität der Ergebnisse diesbezüglich zu Korrekturfaktoren liegen nahezu auf identischem Niveau. Entsprechend belastbar erscheinen die prüfen, wurdenErgebnisse. die errechneten Personalkostensätze mit der von Eurostat publizierten Erausgewiesenen 339 hebung: „Verdienstunterschiede zwischen europäischen Ländern und Regionen“ dem Exemplarisch für das enorme Verzerrungspotenzial der Preiskomponenten steht die aus finnische JahrBankenindustrie. 2006 abgeglichen. errechneten Korrekturfaktoren liegen WährendDie dieseauf bei dieser einer inDatenbasis Ursprungsform ermittelten CIR die zweitbeste Platzierung einnimmt, Finnland bei unterstellt einheitlichen Preissetzungsmöglichkeiten achten Rang ab. nahezu auf rutscht identischem Niveau. Entsprechend belastbar erscheinen auf dieden ausgewiesenen Wären darüber hinaus noch die Personalkostensätze identisch, nimmt der Bankenmarkt gar nur den Ergebnisse. viertletzten Platz ein. 65 Exemplarisch für das enorme Verzerrungspotenzial der Preiskomponenten steht 340 Die Ergebnisse des statistischen Signifikanztests auf Verteilungsunterschiede der um Mark-Up- wie diePersonalkostensatz-Unterschiede finnische Bankenindustrie.bereinigten Während Cost-Income-Ratio diese bei einer in Ursprungsform (ohne Risikovorsorge)ermittelten bestätigen

CIR die zweitbeste Platzierung einnimmt, rutscht Finnland bei unterstellt einheitlichen - 208Rang Preissetzungsmöglichkeiten auf den achten ab. Wären darüber hinaus noch die Personalkostensätze identisch, nimmt der Bankenmarkt gar nur den viertletzten Platz ein. 66 Die Ergebnisse des statistischen Signifikanztests auf Verteilungsunterschiede der um Mark-Up- wie Personalkostensatz-Unterschiede bereinigten Cost-Income-Ratio (ohne Risikovorsorge) bestätigen entsprechend hochsignifikante Disparitäten in der Leistung der europäischen Bankengewerbe. Vgl. Tabelle 64 (Anhang C).

nachfolgend platzierten Bankensystemen deutlich nivelliert.

Entsprechend verwundert es

nicht, dass die eingangs auf Basis der unbereinigten CIR zu vermutenden, beträchtlichen Produktivitätsnachteile deutscher und französischer Banken nach Eliminierung beider Preiseffekte, insbesondere gegenüber vergleichbaren Bankenmärkten, nicht länger bestehen. 208 Teil 3: Empirische Performanceanalyse

der Preiseffekte, insbesondere gegenüber vergleichbaren Bankenmärkten, nicht länger bestehen.

A bbildung 28: Cost-Income-Ratio ± bereinigt um Disparitäten im M ar k-Up und im Personalkostensatz [2007]67

200

194,8

in v. Hundert

150 114,5 91,4

100

80,0

71,7

69,6

67,8

66,6

58,7

51,4

50

47,6 37,6 15,4

0 IT

GR

UK

FI

IE

DE

PT

ES

FR

AT

BE

NL

LU

Abbildung 28: Cost-Income-Ratio – bereinigt um Disparitäten 67 Mark-Up und im Personalkostensatz [2007] Derweil fallen die CIRim -Werte in Luxemburg im innereuropäischen Vergleich kontinuierlich und mit weitem Abstand am geringsten aus. Neben Produktivitätsvorteilen gepaart mit über-

Derweil fallen die CIR-Werte in kann Luxemburg innereuropäischen Vergleich durchschnittlicher Wettbewerbsintensität, vermutetim werden, dass das Geschäftsmodell

kontinuierlich und mit weitem Abstand am geringsten aus. Neben Produktivitätsvorteilen gepaart mit überdurchschnittlicher Wettbewerbsintensität, kann vermutet werden, dass das Geschäftsmodell dort ansässiger Banken grundlegend anders 65 ausgestaltet ist. So fungieren diese aufgrund der landesspezifischen Eigenheiten Exemplarisch für das enorme Verzerrungspotenzial der Preiskomponenten steht die finnische Bankenindustvielmehr Kapitalsammelstellen, denn alsCIRKreditinstitute im ursprünglichen rie. Währendals diese bei einer in Ursprungsform ermittelten die zweitbeste Platzierung einnimmt, rutscht Finnland bei nehmen unterstellt einheitlichen den achten Rang ab. Wären ein. darüber Sinne und damit einePreissetzungsmöglichkeiten Sonderstellung im auf europäischen Vergleich dort ansässiger Banken grundlegend anders ausgestaltet ist. So fungieren diese aufgrund der

66

67

hinaus noch die Personalkostensätze identisch, nimmt der Bankenmarkt gar nur den viertletzten Platz ein. Die Ergebnisse des statistischen Signifikanztests auf Verteilungsunterschiede der um Mark-Up- wie Personalkostensatz-Unterschiede bereinigten Cost-Income-Ratio (ohne Risikovorsorge) bestätigen entsprechend hochsignifikante Disparitäten in der Leistung der europäischen Bankengewerbe. Vgl. Tabelle 64 (Anhang C). D. Schlussfolgerungen Tabelle 60 (Anhang C) weist die um die Disparitäten im Mark-Up sowie um die Unterschiede in den Personalkostensätzen bereinigte Cost-Income-Ratio zwischen 1997 und 2009 ohne Risikovorsorge und Tabelle 61 (Anhang C) mit durch entsprechender Risikovorsorge für Finanzkennzahlen das komplette Ländersample Motiviert die Popularität von alsaus. zentrale Instrumente

der Leistungsmessung im Bankensektor, - 200 -wurden mit der Eigen- und Gesamtkapitalrentabilität sowie der Cost-Income-Ratio jene drei Wirtschaftlichkeitsmaße einer eingehenden Analyse unterzogen, die fundamental im Verständnis der Banking Community als (vermeintlich) geeignete Produktivitätsindikatoren verwurzelt sind. Theoretisch wie empirisch zeigte sich jedoch, dass die Erklärungsgüte 67 Tabelle 60 (Anhang C) weist die um die Disparitäten im Mark-Up sowie um die Unterschiede in den Personalkostensätzen bereinigte Cost-Income-Ratio zwischen 1997 und 2009 ohne Risikovorsorge und Tabelle 61 (Anhang C) mit entsprechender Risikovorsorge für das komplette Ländersample aus.

Kap. 8: Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

209

und damit auch die nachgelagerte Steuerungsfunktion dieser Kennzahlen mitunter erheblich eingeschränkt sind. Insbesondere die Eigenkapitalrendite genügt in keiner Weise einem adäquaten Performancemaß. Veränderungen der Kapitalstruktur, die fehlende Risikosensitivität bei gleichzeitiger Vernachlässigung heterogener Geschäftsmodelle sowie divergierende Preissetzungsspielräume treiben das kurz- und langfristige Niveau des RoE. Einen belastbaren Rückschluss auf die wahre Leistungsfähigkeit einer Bank erlaubt diese immanente Interpretationsambivalenz nicht. Ähnlich fehlerbehaftete Produktivitätsbeurteilungen sind auch bei der CostIncome-Ratio keineswegs ausgeschlossen. Die Verwendung einer Wert- anstelle einer Mengenrelation von Input und Output impliziert eine mögliche Verzerrung durch Preiskomponenten – unabhängig von der betrieblichen Leistungsfähigkeit und unabhängig von den individuellen Geschäftsmodellen. Neben Disparitäten in den Personalkostenstrukturen beeinflusst wiederum das Wettbewerbsumfeld die CIR-Werte der Banken (umfänglich). Vor allem im Rahmen supranational angelegter Performanceanalysen kann ein vermeintliches Produktivitätsdefizit im Sinne einer hohen CIR – wie im Falle Deutschlands gezeigt – vielmehr Folge intensiven Wettbewerbs und / oder Ausdruck eines überdurchschnittlichen Lohnniveaus sein. 68 Entsprechend liefert eine um die Preiseffekte (mehrheitlich) bereinigte Kosten-Ertrags-Relation ein vollständig anderes, methodisch aber präzisiertes Bild von der Leistungsfähigkeit der europäischen Bankensysteme. Ferner erwies sich die Gesamtkapitalrendite als weitgehend stabiles und verzerrungsarmes Maß, welches dennoch relativ aufwandsarm zu ermitteln ist. Die direkte Gegenüberstellung der diskutierten Performancemaße in Tabelle 26 stützt die formulierten Ergebnisse nochmals und veranschaulicht ein stimmiges Gesamtbild. Während RoA, RoE und CIR nur schwach korreliert sind und zudem keine gleichgelagerte Rangfolge der Performanceurteile aufweisen, spricht der Korrelationskoeffizient von - 0,62 zwischen der Gesamtkapitalrentabilität und der adjustierten Cost-Income-Ratio für einen systematischen (inversen) Zusammenhang beider Kennzahlen. Auch die korrespondierenden Rangfolgen hinsichtlich der jeweils indizierten Produktivität liegen bei beiden Maßen dicht beieinander – nicht jedoch in Relation zur CIR in unbereinigter Form sowie zum RoE. 69

68 Im Umkehrschluss kann eine unbereinigte CIR lediglich als Indikator für die Entwicklung der Produktivität innerhalb eines Instituts bzw. einer Institutsgruppe im Zeitverlauf dienen. 69 Der Korrelationskoeffizient von - 0,62 zwischen Mark-Up und RoA spricht ebenso wie die nahezu hundertprozentige (0,96) Korrelation zwischen Mark-Up und adjustierter CIR für die Quiet-Life-Theorie: Je weiter die Preissetzungsspielräume der Institute, respektive je geringer der Wettbewerbsdruck, desto geringer die Produktivität der Banken bzw. Bankensysteme. Derweil behalten die aufgezeigten Ergebnisse auch in der Panelbetrachtung ihre (qualitative) Gültigkeit.

Kapitel 8

210

Produktivitätsverhältnisse im innereuropäischen Vergleich

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

T abelle 26:Tabelle A usgewählte Performancemaße im V ergleich [2007] 26: Ausgewählte Performancemaße im Vergleich [2007] Land (2007) AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK Korrelation: Mark-Up RoA adjustierte CIR CIR

Mark-Up (2) 1,20 (3) 1,22 (7) 1,35 (8) 1,52 (9) 1,56 (4) 1,23 (11) 1,71 (10) 1,56 (13) 2,32 (1) 1,10 (5) 1,24 (6) 1,29 (12) 1,75 ± ± ± ±

RoA 4,97 % 5,25 % 4,06 % 4,21 % 4,33 % 4,71 % 4,17 % 4,03 % 3,66 % 9,22 % 5,36 % 5,73 % 3,10 %

(5) (4) (10) (8) (7) (6) (9) (11) (12) (1) (3) (2) (13)

adjustierte CIR 51,4 % (4) 47,6 % (3) 69,6 % (8) 66,6 % (6) 80,0 % (10) 58,7 % (5) 114,5 % (12) 71,7 % (9) 194,8 % (13) 15,4 % (1) 37,6 % (2) 67,8 % (7) 91,4 % (11)

-0,62 ± ± ±

0,96 -0,62 ± ±

CIR 59,4 % 62,7 % 69,6 % 41,9 % 39,6 % 68,8 % 52,6 % 48,0 % 58,0 % 39,3 % 62,5 % 54,7 % 54,9 % -0,12 -0,29 0,07 ±

(9) (11) (13) (3) (2) (12) (5) (4) (8) (1) (10) (6) (7)

RoE 8,66 % 6,41 % 9,38 % 14,7 % 15,3 % 9,27 % 16,7 % 15,3 % 12,0 % 13,1 % 16,4 % 8,00 % 11,5 %

(11) (13) (9) (5) (4) (10) (1) (3) (7) (6) (2) (12) (8)

0,31 -0,08 0,14 -0,56

DieVor direkte der Operationalisierbarkeit, diskutierten Performancemaße in Tabelle 26 stützt und die demGegenüberstellung Hintergrund von Datenverfügbarkeit

dem gleichzeitigen einer qualitativ belastbaren legen formulierten ErgebnisseAnspruch nochmals und veranschaulicht ein stimmigesMessmethodik Gesamtbild. Während

die , theoretischen wie empirischen den Schluss nahe, dass Rangfolge die VerRoA RoE und CIR nur schwach korreliert Befunde sind und zudem keine gleichgelagerte

wendung der Gesamtkapitalrendite, aber auch einer adjustierten Cost-IncomeRatio als erste, aussagekräftige Indikatoren zur Einschätzung der Leistung einer Gesamtkapitalrentabilität und der adjustierten Cost-Income-Ratio einen systematischen Bank bzw. einer Bankenindustrie hilfreich und zugleich für zielführend sein könZusammenhang Kennzahlen. Auch die korrespondierenden Rangfolgen (inversen) nen. Dabei sollte sich beider speziell die Adjustierung der CIR (zumindest) für hindie aufsichtrechtlichen Organe aufgrund ihres breiten Datenzugangs alsbeieinander weitgehend sichtlich der jeweils indizierten Produktivität liegen bei beiden Maßen dicht ± aufwandsarm erweisen. 69 der Performanceurteile aufweisen, spricht der Korrelationskoeffizient von -0,62 zwischen der

nicht jedoch in Relation zur CIR in unbereinigter Form sowie zum RoE .

Vor dem Hintergrund von Operationalisierbarkeit, Datenverfügbarkeit und dem gleichzeitigen Anspruch einer qualitativ belastbaren Messmethodik legen die theoretischen wie empirischen Befunde den Schluss nahe, dass die Verwendung der Gesamtkapitalrendite, aber auch einer adjustierten Cost-Income-Ratio als erste, aussagekräftige Indikatoren zur Einschätzung der Leistung einer Bank bzw. einer Bankenindustrie hilfreich und zugleich zielführend sein können. Dabei sollte sich speziell die Adjustierung der CIR (zumindest) für die aufsichtrechtlichen Organe aufgrund ihres breiten Datenzugangs als weitgehend aufwandsarm erweisen. 69

Der Korrelationskoeffizient von -0,62 zwischen Mark-Up und RoA spricht ebenso wie die nahezu hundertprozentige (0,96) Korrelation zwischen Mark-Up und adjustierter CIR für die Quiet-Life-Theorie: Je weiter die Preissetzungsspielräume der Institute, respektive je geringer der Wettbewerbsdruck, desto geringer die Produktivität der Banken bzw. Bankensysteme. Derweil behalten die aufgezeigten Ergebnisse auch in der Panelbetrachtung ihre (qualitative) Gültigkeit.

- 202 -

Kap. 9: Zusammenfassung und Fazit

211

Kapitel 9

Zusammenfassung und Fazit A. Motivation der Ausführungen Ökonomische Aspekte Die europäischen Banken- und Finanzsysteme durchlaufen vorrangig seit Mitte der 1990er Jahre eine fundamentale Änderung ihrer strukturellen und regulatorischen Rahmenbedingungen. Dabei ist das sich wandelnde Handlungsumfeld insbesondere das Ergebnis dreier Ursachenstränge: Erstens prägt unvermindert ein beständiger Konsolidierungsprozess die Entwicklung der nationalen Bankenindustrien. Eine Vielzahl an intra- wie internationalen Institutszusammenschlüssen hat zu erheblichen Veränderungen der Konzentrationsverhältnisse wie auch der Marktstrukturen geführt. Derweil gewinnen in jüngerer Zeit auch sogenannte ‚Megafusionen‘ vermehrt an Bedeutung. Das nicht zuletzt politisch motivierte Streben nach ‚nationalen Champions‘ bzw. einem ‚Global Player im eigenen Land‘ hat einen Trend zu besonders großen Konglomeraten angestoßen, der sich im Verlauf der Finanzkrise – entgegen der politischen Vorsätze – nochmals beschleunigt hat. Zweitens wird das Zusammenwachsen der bis dato weitgehend separierten Heimatmärkte durch umfangreiche Liberalisierungs- und Harmonisierungsschritte der Regulierungs- und Aufsichtssysteme wirtschaftspolitisch forciert. Dies bewirkt in Kombination mit der Entwicklung leistungsfähiger Informations- und Kommunikationsmedien einen erkennbaren Abbau ursprünglicher Marktbarrieren. Drittens gibt es verschiedene nationale Initiativen einer eigentumsrechtlichen Umgestaltung der öffentlich-rechtlich organisierten Bereiche der Kreditmärkte, in deren Folge ein als äußerst heterogen zu charakterisierendes Bild der kontinentalen Savings Banks resultiert. Im Zuge dieser drei, wohlgemerkt nicht abgeschlossenen Prozesse – Konsolidierung, Harmonisierung und eigentumsrechtliche Umgestaltung – verschmelzen die Grenzen der nationalen Kreditwirtschaften in erheblichen Maße. 1 Damit einhergehend rückt auch die Frage der optimalen Ausgestaltung der zukünftigen europäischen Bankenlandschaft als Ganzes ebenso wie einzelner Kreditwirtschaften vermehrt in den Fokus wissenschaftlicher und politischer Diskussionen. Anknüpfend an die bestehende Literatur widmet sich die vorliegende Arbeit deshalb inhaltlich der länderübergreifenden Performancemessung von Banken bzw. Bankensystemen. Die Entwicklungen der nationalen Wettbewerbsintensitä1

Vgl. Kapitel 2.

212

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

ten einerseits und der Produktivitätsverhältnisse andererseits bilden hierbei den konkreten Untersuchungsgegenstand. Schwerpunktmäßig prägen insbesondere folgende Fragen den geführten innereuropäischen Vergleich: In welcher Beziehung stehen die Strukturen der Bankenindustrien, das Verhalten der Akteure und die Ergebnisse der Marktprozesse? Mündet die zunehmende Anbieterkonzentration in einer sinkenden Wettbewerbsintensität oder führen die ausgedehnten Fusionen und Übernahmen vielmehr zu umfangreichen Produktivitätszuwächsen, verbunden mit Kostenersparnissen? Welche Art der Dependenz verbindet beide Perspektiven der Bankperformance? Auf dieser Basis werden die eingangs skizzierten Entwicklungen ordnungsökonomisch eingeordnet und entsprechende wirtschaftspolitische Handlungsempfehlungen abgeleitet. Methodische Aspekte Maßgeblich für eine präzise Messung der wettbewerbs- und produktivitätsbezogenen Rahmenbedingungen der nationalen Kreditwirtschaften ist die genaue Abgrenzung des ‚relevanten Marktes‘. Gerade das von asymmetrischen Informationen geprägte Bankenwesen stellt hieran besondere Herausforderungen. Während das klassische einlagenbasierte Kreditgeschäft einen unverändert lokalen bzw. regionalen Charakter aufweist, überschreiten provisionslastige Geschäftsfelder nationale Grenzen regelmäßig. Zudem agieren unterschiedlich verfasste Anbieter mit verschiedenartigen Geschäftsmodellen und Produkt- bzw. Dienstleistungsangeboten nebeneinander. Obwohl eine aussagefähige Analysemethodik diesen Faktoren explizit Rechnung zu tragen hat, mangelt es weiten Teilen der empirischen Literatur an einer spezifischen räumlichen und / oder sachlichen Konkretisierung des eigentlichen Untersuchungsobjektes. Diese Schwächen setzen sich, so offenbart es die detaillierte Aufarbeitung der bestehenden wissenschaftlichen Beiträge 2, in Form inadäquater Messkonzepte fort. In der Folge besteht die Gefahr, die ‚wahren‘ Konkurrenz- ebenso wie die ‚wahren‘ Produktivitätsverhältnisse zu verzerren. In Anbetracht dessen wird mit der vorliegenden Abhandlung methodisch eine differenzierte, weil segmentspezifische, Performanceanalyse vorgestellt.

2

Vgl. hierzu ausführlich Kapitel 5.

Kap. 9: Zusammenfassung und Fazit

213

B. Aufarbeitung der theoretischen und empirischen Literatur Während in Kapitel 2 die wesentlichen Entwicklungen der vergangenen zwei Dekaden auf den europäischen Bankenmärkten aufgearbeitet werden, dient Kapitel 3 der terminologischen Präzisierung der für den Fortgang der Arbeit unerlässlichen Begriffe: relevanter Markt, Produktivität und Effizienz. Um dabei ein Höchstmaß sprachlicher Sorgfalt zu gewährleisten, erfolgt die definitorische Auseinandersetzung mehrstufig unter Einbezug verschiedener Betrachtungsebenen, zentraler Wesensmerkmale sowie in Ergänzung um geläufige Messverfahren. Inhaltlich setzen Kapitel 4 und 5 den ersten analytischen Schwerpunkt. Ausgangspunkt ist die Erkenntnis der vorhandenen Literatur, dass die Marktzusammenhänge in Bankensystemen nicht allein einem theoretischen Modellansatz folgen, sondern vielmehr das aggregierte Abbild mehrerer konkurrierender Wettbewerbskonzepte sind. Vor diesem Hintergrund arbeitet Kapitel 4 die Frage der Wirkungskausalität von Marktstruktur-, Marktverhaltens- und Marktergebnisnormen europäischer Bankensysteme aus theoretischer Sicht auf, während Kapitel 5 diesen Modellansätzen die Ergebnisse jüngerer empirischer Arbeiten gegenüberstellt. Die Synthese beider Auseinandersetzungen führt im Einzelnen zu folgenden Einsichten: Aus Wettbewerbsgesichtspunkten • Ein ansteigender Konzentrationsgrad – im Sinne des SCP-Paradigmas – verschlechtert die Wettbewerbsqualität in den Bankenindustrien erkennbar. Die statistische Signifikanz zeigt sich gleichwohl nur unter regionaler Abgrenzung des relevanten Kreditmarktes. • Weniger die reine Anzahl der operierenden Banken entscheidet über den Konkurrenzdruck als vielmehr ihre relative Größe zueinander. Entfallen substantielle Marktanteile, respektive eine weit überdurchschnittliche Größe auf einzelne Kreditinstitute, entsteht selbigen – im Einklang mit dem RMP-Paradigma – eine überproportionale Preissetzungsmacht. • Technologischer Fortschritt und die Liberalisierung der Märkte bauen Markteintrittsbarrieren verstärkt ab, so dass sich der Bereich wirksamer Konkurrenz über Ländergrenzen hinweg ausdehnt – allerdings im Wesentlichen im Passivgeschäft. Das klassische Kreditgeschäft ist hingegen weiterhin regional abgegrenzt und daher gegenwärtig nur mäßig bestreitbar.

214

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

Aus Produktivitätsgesichtspunkten • Das Niveau der kostenseitigen Ineffizienz der europäischen Banken wird nur geringfügig durch unrealisierte Größen- und Verbundvorteile getrieben. Können mitunter noch mäßige Economies of Scope – ca. 5 – 6 % der kostenseitigen Ineffizienz – identifiziert werden, bestehen erkennbare ungenutzte Economies of Scale nicht. • Demgegenüber scheinen größenunabhängige Produktivitätsreserven – im Sinne der X-Effizienz-Hypothese – in Relation zur jeweiligen nationalen BestPractice (im Mittel) bei 20% bis 25% zu liegen. • Zum Abbau kostenseitiger Ineffizienz kommt es (in der Regel) nur bei Verschmelzungen klein- und mittelgroßer Institute: Je größer die zu verwaltende Bank ist, umso komplexer ist die Koordination der Abläufe und desto wahrscheinlicher werden bewusste ebenso wie unbewusste Fehlentscheidungen des Managements. Die empirische Literatur stützt in ihrer Gesamtschau somit allen voran die Relative-Market-Power-Hypothese, in Teilen die X-Effizienz-Hypothese und bedingt auch die Theorie der bestreitbaren Märkte. Zugleich ist nochmals herauszustellen, dass das vielfach von Seiten privater Banken als treibende Kraft hinter dem zu beobachtenden Konzentrationsprozess formulierte Argument der umfangreichen Realisierung von Skalenerträgen durch die empirische Wissenschaft umfassend und eindeutig abzulehnen ist.

C. Erkenntnisse im Zuge der Wettbewerbsanalyse Motiviert durch die gebündelten Erkenntnisse der Literatur widmet sich Kapitel 6 der Deskription und Selektion alternativer Methoden der Wettbewerbsmessung. Im Zuge dessen kann mit dem Lerner-Index ein adäquates Maß identifiziert werden, welches unmittelbar am Marktergebnis anknüpft und die individuelle Preissetzungsmacht eines Anbieters anhand der Fähigkeit bemisst, Preise oberhalb der eigenen Grenzkosten zu setzen. Dabei bietet der Koeffizient die Möglichkeit, die Wettbewerbsanalyse bei geringen Datenanforderungen marktsegment- bzw. produktspezifisch auszugestalten. Der Lerner-Index kann für eine einzelne Bank ebenso wie für eine Bankengruppe oder auch den (nationalen) Gesamtmarkt bestimmt werden. Methodisch vorteilhaft ist ferner, dass er aufgrund seiner Struktur zugleich steigenden Marktanteilen explizit Rechnung trägt und in der Lage ist, neben dem absoluten Niveau vor allem Veränderungen der Konkurrenzverhältnisse im Zeitablauf direkt abzubilden. Die explizite Überführungsmöglichkeit des Lerner-Indexes in ein Mark-Up-Pricing-Kalkül erlaubt zudem, die qualitative Wettbewerbseinschätzung um eine präzise quantitative Beurteilung der Preissetzungsspielräume zu ergänzen.

Kap. 9: Zusammenfassung und Fazit

215

Gemäß der Zielpriorisierung bildet der Lerner-Index dann auch die konzeptionelle Grundlage der empirischen Wettbewerbsevaluation in Kapitel 7. Basis der Untersuchung ist ein innereuropäischer Vergleich der EU-12 Staaten sowie Großbritanniens. Ausgewertet werden dabei zwei umfangreiche, alternative Datensätze: Zum einen werden die Jahresabschlussdaten der Bank Profitability Statistics der OECD (1997 –2009) genutzt, zum anderen eine eigens auf Basis der EWU-Zinsstatistik in Kombination mit den nationalen Zinsstatistiken erhobene Datensammlung auf Monatsbasis (2003 –2009). Spezifikation des Wettbewerbsindikators Entgegen der gängigen wissenschaftlichen Praxis erfolgt die empirische Modellierung des Lerner-Indexes. So wird die in der Literatur unisono anzutreffende Approximationsvariante des erforderlichen Preisniveaus über den Quotienten der Gesamterlöse (Total Revenues) zur Bilanzsumme (Total Assets) verworfen. Inhaltlich steht diesem Ansatz entgegen, dass alle Geschäftsfelder – zinstragende wie zinsunabhängige Segmente – undifferenziert in die Berechnung des Wettbewerbsindikators eingehen. Die Relevanz unterschiedlich abzugrenzender Geschäftsbereiche, allen voran der Gegensatz von regionalem einlagenbasiertem Kreditgeschäft und international ausgerichtetem Provisionsgeschäft, kommt in dieser Konzeption in keiner Weise zum Tragen. Folglich vermittelt eine derartige Vorgehensweise lediglich einen Eindruck über den allgemeinen, durchschnittlichen, geschäftsbereichsübergreifenden Konkurrenzdruck, dem ein Finanzinstitut ausgesetzt ist bzw. der in einem Bankensystem vorherrscht. Der Ansatz, ein Kreditinstitut als Anbieter eines aggregierten Produktes aufzufassen, mag aus rein ökonometrisch-statistischer Sicht wie in Hinblick auf die geringeren Datenerfordernisse vorteilhaft erscheinen, methodisch fundiert ist er aus Sicht des Verfassers gleichwohl nicht. Vielmehr erwächst die Gefahr, das Preisniveau, respektive den Lerner-Index selbst, substantiell fehlzuspezifizieren. Um vor diesem Hintergrund die Wettbewerbsmessung im einlagenbasierten Kreditgeschäft auf ein inhaltlich-konsistentes und formal-geschlossenes Fundament zu stellen, wird ein adjustierter, auf das zinstragende Geschäft zugeschnittener Lerner-Index berechnet. Entsprechend der zugrunde gelegten Datenquellen dienen dabei zuerst die Zinseinnahmen in Relation zu den zinstragenden Aktiva als präzisierte Approximationsgröße des Preisniveaus. Daran anschließend wird in einem zweiten Schritt vollständig auf die Verwendung von Ertragsgrößen verzichtet, indem tatsächlich realisierte Preisausprägungen in Form volumengewichteter Soll- und Habenzinssätze errechnet werden.

216

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

Gesamtergebnisse Die wichtigsten, auf dieser methodischen Basis generierten Resultate der umfassenden Untersuchung (Kapitel 7 A. und 7 B.) lassen sich zunächst gemeinsam über beide Analyseschritte resümieren: • Unvermindert bestehen hochsignifikante, persistente Disparitäten in den Wettbewerbsintensitäten der europäischen Kreditwirtschaften. Eng umrissen ist die Spannbreite der länderspezifischen Lerner-Koeffizienten (im Sektor der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften) aktuell im Intervall von 0,26 bis 0,79 einzuordnen. • Dabei sind österreichische (Ø 0,28), luxemburgische (Ø 0,38) und belgische (Ø 0,51) Institute (mutmaßlich) dem schärfsten, italienische (Ø 0,68), spanische (Ø 0,74) ebenso wie griechische (Ø 0,79) hingegen dem schwächsten Konkurrenzdruck ausgesetzt. Die deutsche (Ø 0,54) Wettbewerbsintensität entspricht dem europäischen Mittel. 3 • Großbanken, respektive Institute mit überdurchschnittlich hohen Marktanteilen erzielten beständig – bisweilen sogar um über 12 % – höhere Preisaufschläge als die übrigen (nationalen) Marktteilnehmer. • Langfristig ist mit Ausnahme des zeitlichen Umfelds der Finanzkrise mehrheitlich eher eine leichte Ab- denn Zunahme des Konkurrenzdrucks festzustellen. • Ein kontinuierlicher Konvergenzprozess der Konkurrenzverhältnisse ist über den Analysehorizont (1997 –2009) nicht zu konstatieren. Während der Spread in den Preissetzungsspielräumen der Bankensysteme bis 2004 anwuchs, ist anschließend bis zum Einsetzen der internationalen Finanzkrise ein beständiger Rückgang zu beobachten. • In der langen Frist verharrt der Umfang der länderspezifischen Unterschiede bezogen auf die Ausprägungen der absoluten wie relativen Streuungsparameter nahezu auf einem Niveau bzw. sogar leicht höher. Detailergebnisse Der Zielsetzung folgend, eine bestmögliche Übereinstimmung zwischen empirischer Umsetzung und theoretischem Konstrukt des Lerner-Indexes zu erreichen, wird die Wettbewerbsanalyse auf Basis einer zweiten Datenquelle statt anhand von Ertragsgrößen über realisierte Preisgrößen, mithin volumengewichtete Kredit- und Einlagenzinssätze, weitergeführt. Dadurch gelingt die methodische Separierung bzw. Isolierung des traditionellen Kreditgeschäfts von weiteren zinstragenden Geschäftsbereichen. Bei gleichzeitiger Differenzierung des Nach3 Die angegebenen Werte entsprechen den Analyseergebnissen im Sektor der nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften. Vgl. Tabelle 11 in Kapitel 7 B. III.

Kap. 9: Zusammenfassung und Fazit

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fragesektors in nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften und private Haushalte sind folgende weiterführende Ergebnisse herauszustellen (Kapitel 7 B. III.): • Bei Verwendung reiner Preisdaten ergeben sich signifikant, im Schnitt um ca. 50 % höhere Lerner-Koeffizienten bzw. Mark-Up-Werte als im Falle der Ertragsdaten des gesamten zinstragenden Geschäfts. Die (nochmalige) formale Präzisierung des Zielmarktsegments findet insofern ihren empirischen Widerhall. • Klein- und mittelständische Unternehmen sehen sich europaweit deutlich schlechteren Finanzierungskonditionen gegenüber als Großunternehmen. So überstiegen die (mittleren volumengewichteten) Preisaufschläge der Banken bei Kreditvolumina ‚bis zu einer Million Euro‘ das Niveau in der Betragskategorie ‚über eine Million Euro‘ durchschnittlich um ca. 50 %. Im Zeitverlauf ist dabei eine Angleichung beider Submärkte zu bemerken. • Nochmals um ca. 50% höher bewegen sich die durchgesetzten Mark-Ups im Sektor der privaten Haushalte, bei – wie erwartet – substantiellen Unterschieden in Abhängigkeit des Verwendungszwecks der vergebenen Kredite. Im Mittel liegt der Preisaufschlag bei Darlehen zum Erwerb von Konsumgütern beinahe 100 % oberhalb des Niveaus bei Wohnungsbaukrediten. Neben den inhaltlichen Kernaussagen stehen die empirischen Befunde darüber hinaus im Einklang mit der eingangs formulierten Hypothese, dass die in der Literatur durchweg angewandte Approximation des Preisniveaus über die bilanzsummengewichteten Gesamteinnahmen aufgrund der fundamental sachlich bzw. räumlich unterschiedlichen Einzelgeschäftsbereiche einer typischen (Universal-)Bank in einer verzerrten Wettbewerbsmessung mündet. Konkret zeigte sich in Abschnitt 7. C. II: • Die Kalkulation eines adjustierten, auf das einlagenbasierte Kreditgeschäft zugeschnittenen Lerner-Koeffizienten führt durchweg, in allen betrachteten Bankenindustrien und im Zeitverlauf stabil zu substantiell höheren Ausprägungen des Wettbewerbsindikators (Ø 0,56) als bei einer der vorhandenen Literatur entsprechenden geschäftsfeldübergreifenden Berechnungsvariante (Ø 0,17). 4 Beide Verfahren führen demzufolge weder qualitativ noch quantitativ zu äquivalenten Ergebnissen. • Offenbar wird der wahre Konkurrenzdruck im einlagenbasierten Kreditgeschäft in der bisherigen Literatur erheblich überzeichnet, während er bezogen 4 Als Referenzmaßstab dient dabei, exemplarisch für übereinstimmende Ergebnisse einer Reihe wissenschaftlicher Beiträge, die Arbeit von Weill (2011), der die Preissetzungsspielräume der EU-15 Staaten zwischen 2002 und 2008 evaluiert. Den angegebenen Durchschnittswerten der Panelbetrachtung liegt entsprechend dieser Referenzzeitraum zugrunde. Vgl. für einen ausführlichen Abgleich mit der vorhandenen empirischen Literatur Kapitel 6 C. II.

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Teil 3: Empirische Performanceanalyse

auf provisionslastige Segmente deutlich unterschätzt zu sein scheint. Die Problematik der Verwendung von Aggregationsgrößen spiegelt sich demgemäß empirisch wider.

D. Erkenntnisse im Zuge der Produktivitätsanalyse An die Wettbewerbsanalyse anknüpfend, beschäftigt sich Kapitel 8 mit der Produktivitätsbeurteilung der europäischen Banken, respektive Bankensysteme – als zweite wesentliche Performancesäule. Die Grundlage der Leistungsanalyse bilden aufgrund der ausführlich diskutierten Schwächen der in der wissenschaftlichen Literatur dominierenden Distanzmaße 5 jene Finanzkennzahlen, die in der Bankpraxis ebenso wie in der empirischen Fachliteratur durchgängig Anwendung finden: die Eigen- und Gesamtkapitalrentabilität und allen voran die Kosten-Ertrags-Relation. Sämtliche Maße werden dabei nicht unreflektiert erhoben, sondern hinsichtlich ihrer Sensitivität gegenüber nicht produktivitätsgetriebenen Faktoren kritisch beleuchtet. Anschließend werden entsprechende Adjustierungsvorschläge abgeleitet. Als Datenbasis dienen – in Analogie zu Kapitel 7 A. – die jährlich von Seiten der OECD publizierten Bilanz- wie Gewinn- und Verlustdaten. Diese Konsistenz in den zugrunde gelegten Datenquellen bietet die Möglichkeit, bereits im Zuge der Wettbewerbsuntersuchung gewonnene Ergebnisse quantitativ in die Analyse der Produktivitätsmessung einfließen zu lassen. Ergebnisse der Profitabilitätsmessung Die im ersten Schritt (Kapitel 8 B.) geführte Auseinandersetzung mit den beiden Profitabilitätsmaßen Eigen- und Gesamtkapitalrentabilität lieferte folgende Erkenntnisse: • Die Eigenkapitalrentabilität ist aufgrund ihrer ausgeprägten Reagibilität gegenüber nicht leistungsgekoppelten Faktoren als ein qualitativ belastbarer Produktivitätsindikator umfassend abzulehnen. Neben unterschiedlich riskanten Geschäftsmodellen wird das langfristige Niveau des RoE wesentlich durch die Wettbewerbsintensität getrieben, während die Ausnutzung des LeverageEffektes vor allem die kurzfristigen Schwankungen der Eigenkapitalverzinsung erklärt. 5 So können unterschiedliche Geschäftsmodelle, divergierende strategische Ausrichtungen, vor allem aber heterogene strukturelle wie regulatorische Rahmenbedingungen Einfluss auf die Ergebnisse parametrischer wie auch nicht parametrischer Verfahren nehmen, ohne Ausdruck einer tatsächlichen Produktivitätsänderung zu sein. Insofern vermag der Rekurs auf derartige Messkonzepte zumindest bezüglich der Zielstellung eines supranational angelegten Leistungsvergleichs nicht zu überzeugen. Vgl. hierzu ausführlich Kapitel 5 B. IV.

Kap. 9: Zusammenfassung und Fazit

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• Demgegenüber erweist sich die Gesamtkapitalrentabilität als ein relativ stabiles, verzerrungsarmes Maß. Die gleichzeitige Berücksichtigung von Fremdund Eigenkapitalpositionen unter Einbezug der zu leistenden Fremdkapitalkosten formt den RoA zu einem ersten guten und zugleich aufwandsarm zu erhebenden Indikator für die (betriebliche) Leistung einer Bank, insbesondere im Rahmen internationaler Performancevergleiche. • Die Gegenüberstellung beider Rentabilitätsgrößen liefert demgemäß fundamental unterschiedliche Performanceeinschätzungen über die 13 Kreditwirtschaften. Zudem sind beide Maße mit einem Korrelationskoeffizient nach Bravais-Pearson von 0,04 in der Panelbetrachtung faktisch unverbunden. • In der langfristigen Perspektive ist der italienischen (Ø 3,2) und britischen (Ø 3,3) Bankenindustrie gefolgt von der spanischen (Ø 3,5) und finnischen (Ø 3,5) der geringste RoA zu attestieren. Deutsche Banken performten in etwa auf dem Niveau des europäischen Durchschnitts, während luxemburgische (Ø 6,0) und belgische (Ø 5,9) am produktivsten zu sein scheinen. Ergebnisse der Wirtschaftlichkeitsmessung Die im nächsten Schritt (Kapitel 8 C. bzw. 8 C. II.) zunächst theoretisch geleistete Auseinandersetzung mit der regelmäßig auch als ‚Efficiency-Ratio‘ betitelten Kosten-Ertrags-Relation offenbarte, dass auch der CIR die Gefahr fehlerbehafteter Performanceurteile immanent ist: • Die Bemessung einer Wert- anstelle einer Mengenrelation von Input und Output impliziert eine (mögliche) Verzerrung durch Preiskomponenten – unabhängig von der betrieblichen Leistungsfähigkeit und den individuellen Geschäftsmodellen. • Bei nationalen Performancevergleichen fällt der Sachaufwand und somit die CIR der Kreditinstitute ceteris paribus umso höher aus, je mehr Zweigstellen, Geldausgabeautomaten usw. unterhalten werden. Geschäftsmodellunterschiede, bspw. zwischen Spezial- und Universalbanken wie auch einzelnen Bankengruppen 6, bleiben folglich – dem Anspruch einer zielgerichteten Produktivitätsbeurteilung zuwiderlaufend – unberücksichtigt. 6 Exemplarisch kommt diese Problematik in Bezug auf das deutsche ‚Drei-SäulenModell‘ zum Tragen. Während der öffentlich-rechtliche Sektor die Gemeinwohlorientierung als primäres Geschäftsziel ausgibt und ein dementsprechend dichtes Filialnetz auch und insbesondere in der Fläche unterhält, streben private Kreditinstitute nach Gewinnmaximierung und sind vordergründig im provisionslastigen Investmentbanking tätig. Genossenschaftsbanken sind hingegen vorwiegend der Förderung ihrer Mitglieder verpflichtet (vgl. Brämer et al. 2010c, S. 319f.). Die Leistungsfähigkeit der Sektoren ist in der Folge nur vor dem Hintergrund des jeweiligen Geschäftszwecks, mithin der spezifischen Produktionstechnologie, sinnvoll zu bewerten.

220

Teil 3: Empirische Performanceanalyse

• Bei supranational angelegten Performancevergleichen beeinflussen zusätzlich bestehende Disparitäten in den Personalkosten ebenso wie das Wettbewerbsumfeld die CIR-Ausprägungen (umfänglich). Ein vermeintliches Produktivitätsdefizit im Sinne einer hohen Cost-Income-Ratio kann vielmehr Folge intensiven Wettbewerbs und / oder Ausdruck eines überdurchschnittlichen Lohnniveaus im jeweiligen Bankensektor sein. Dieser Tatsache Rechnung tragend stellt Kapitel 8 C. III. auf eine (partielle) Bereinigung der Kosten-Ertrags-Relation ab. Die explizite Berücksichtigung der im Vorfeld quantifizierten Unterschiede in den Wettbewerbsintensitäten (Mark-Up-Differenzen) einerseits und die länderspezifischen Lohniveaus (Personalaufwendungen pro Kopf) andererseits kennzeichnen das entwickelte Design der adjustierten Cost-Income-Ratio. Der empirische Abgleich zur CIR-Modellierung in der vorhandenen Literatur legt nachstehende Zusammenhänge offen: • Die Entwicklung der CIR in unbereinigter Form, d. h. ohne Berücksichtigung der Preiskomponenten legt die Vermutung nahe, dass das deutsche, französische und belgische Bankensystem die größten Produktivitätsdefizite aufweisen. Italienische, britische und griechische Banken wären als die vermeintlich leistungsstärksten zu identifizieren. • Bei Adjustierung um Wettbewerbsunterschiede (Mark-Up-Differenzen) wandelt sich das Bild fundamental zugunsten der mutmaßlich Leistungsschwächsten: Während die deutsche gefolgt von der französischen Kreditwirtschaft nun das Mittelfeld und die belgische gar das untere Ende des Ländervergleichs bildet, weisen Italien, Großbritannien und Griechenland die mit Abstand geringste Produktivität bzw. Wirtschaftlichkeit im Bankensektor auf. 7 • Dass die Implementierung identischer Preissetzungsspielräume nicht zu einer Nivellierung der CIR-Werte der EU-Staaten auf ähnlichem Niveau führt, sondern zu (größtenteils) gegenläufigen Ausprägungen, steht im Einklang mit der Quiet-Life-Theorie. Offensichtlich besteht eine positiv gerichtete Interdependenz zwischen Wettbewerbsintensität und Produktivität. Je schwächer der Konkurrenzdruck, desto höher die Tendenz zu Ressourcenverschwendung und umso größer die Cost-Income-Ratio. • Bei zusätzlicher Adjustierung um Unterschiede in den Personalkosten pro Kopf verringert sich der Abstand der deutschen Kreditwirtschaft zu den zuvor

7 Bezogen auf das Vorkrisenniveau in 2007 würden italienische Banken mit einer CIR von 1,8 gar einen Verlust erwirtschaften, wären sie demselben Konkurrenzdruck wie deutsche Banken ausgesetzt. Das britische (0,88) und griechische (0,85) Bankensystem folgen auf den Plätzen zwei und drei. Am produktivsten erweisen sich neben der luxemburgischen (0,16) die belgische (0,44) und österreichische (0,48) Kreditwirtschaft. Vgl. Tabelle 58 bzw. Tabelle 59 (Anhang C) für eine Übersicht der Detailergebnisse.

Kap. 9: Zusammenfassung und Fazit

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als produktiver eingeordneten Bankgewerben nochmals deutlich. 8 In gleicher Weise verschlechtert sich die Position italienischer und vor allem finnischer Banken abermals erkennbar. Die Produktivitätsbetrachtung abschließend (Kapitel 8 D.) werden die diskutierten Performancekennzahlen hinsichtlich ihrer Beziehung zueinander geprüft. Konsistent zu den voranstehend skizzierten Resultaten stimmen Gesamtkapitalrentabilität und adjustierte Cost-Income-Ratio sowohl bezogen auf die identifizierte Entwicklungsrichtung als auch die abgeleiteten Rangfolgen der Produktivitätsbeurteilungen weitgehend überein. Entsprechend stark korreliert sind beide Größen in der Panelbetrachtung (- 0,62). Ein systematischer Zusammenhang ist weder untereinander noch gegenüber RoA und adjustierter CIR bezüglich der CIR in unbereinigter Form sowie der Eigenkapitalrentabilität zu belegen. 9

E. Schlussfolgerungen und ordnungspolitisches Fazit Zunächst ungeachtet der Detailergebnisse führen die im Rahmen dieser Arbeit gewonnen Einsichten unmittelbar zu der grundsätzlichen Schlussfolgerung, dass Fragen der Wettbewerbs- und Produktivitätsmessung nicht losgelöst voneinander, sondern stets zusammenhängend und vor dem Hintergrund der jeweils anderen Performancekomponente zu diskutieren sind. Anderenfalls ist es kaum möglich, dem vielschichtigen Charakter funktionsfähiger Bankenmärkte umfänglich gerecht zu werden. Hinsichtlich der ökonomischen Bewertung des eingangs skizzierten Wandels der europäischen Bankenlandschaft können folgende Schlüsse gezogen werden: Anhand der Untersuchung konnte belegt werden, dass die umfangreichen Institutsverschmelzungen der letzten 15 –20 Jahre, insbesondere im Falle sogenannter ‚Megafusionen‘, nicht zu erkennbaren Produktivitätsfortschritten, respektive Kostenersparnissen in Form von Skalenerträgen geführt haben. Folglich ist der in nahezu allen EU-Bankensystemen anhaltend zu beobachtende Konsolidierungstrend (wenn überhaupt) nur äußerst eingeschränkt als Ausdruck eines von Produktivitätsfortschritt getriebenen Wettbewerbsprozesses zu werten. Im Gegenteil zeigte sich eine zunehmende Ressourcenverschwendung im Sinne des EmpireBuildings bzw. des Quiet-Life’s gerade in jenen Bankenindustrien, die einen umfangreichen Konsolidierungsprozess durchlaufen haben bzw. unverändert einen (relativ) schwachen Konkurrenzdruck aufweisen. Mit Blick auf die Finanzierungsbedingungen klein- und mittelständischer Unternehmen ebenso wie priva8

Dabei weist das deutsche Kreditgewerbe (aktuell) nach Luxemburg und den Niederlanden das dritthöchste Lohnniveau pro (vollzeitäquivalente) Arbeitskraft im europäischen Vergleich auf. Vgl. Fn. 64. 9 Vgl. Tabelle 26.

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Teil 3: Empirische Performanceanalyse

ter Haushalte ist bei anstehenden Fusions- oder Übernahmevorhaben insofern der Tatsache Rechnung zu tragen, dass mit zunehmender Marktkonzentration die Gefahr entsteht, dass die (vermeintlichen) Produktivitätszuwächse von heute die Marktmacht und das ‚ruhige Leben‘ von morgen begründen. Damit geht einher, dass die vielfach von politischer wie bankwirtschaftlicher Seite postulierte Verschärfung der internationalen Wettbewerbsbedingungen zumindest für das klassische Intermediationsgeschäft der Banken nicht festzustellen ist. Die empirischen Analyseschritte führen zu der Erkenntnis, dass noch immer persistente, substantielle Wettbewerbsdisparitäten die europäischen Kreditwirtschaften prägen, wobei die (relativen) Konkurrenzsituationen über den Untersuchungszeitraum nahezu unverändert geblieben ist. Es scheint, als habe der durch den angestoßenen Liberalisierungs- bzw. Harmonisierungsprozess erreichte Abbau an Marktbarrieren die gegenläufigen Wettbewerbseffekte der anhaltenden Konsolidierungswelle nur teilweise kompensieren können. Augenscheinlich ist die dauerhafte Gewährleistung einer hohen Wettbewerbsintensität nicht über vollständig bestreitbare Märkte 10 zu sichern. In diesem Zusammenhang ist insbesondere die voranschreitende Ballung von Marktanteilen in den Händen weniger Großbanken als ordnungsökonomisch bedenklich einzustufen. Zunehmend erreichen Finanzinstitute eine kritische, marktdominierende Größe. Ist es das Ziel, (mittelfristig) schlechtere Konditionen für die Konsumenten sowie eine eingeschränkte Versorgung mit bankspezifischen Dienstleistungen – wie bereits in Großbritannien zu beobachten – zu verhindern, ist die Bildung weiterer ‚nationaler Champions‘ oder gar ‚Global Player‘ abzulehnen. Vielmehr sind die Förderung und der Ausbau feingliedriger Strukturen wirtschaftspolitisch zu empfehlen.

F. Ausblick und Schlussbemerkung Trotz des Versuchs, das Themengebiet umfassend zu bearbeiten, verbleiben aufgrund der Komplexität, Vielschichtigkeit und der Verzahnung der einzelnen Performancekomponenten offene Fragen, die den Rahmen dieser Arbeit übersteigen, jedoch den Grundstein zukünftiger Forschung bilden können. Fokussierte die vorliegende Arbeit auf einer präzisierten, segmentspezifischen Messung der Konkurrenz- und Leistungsverhältnisse innerhalb der europäischen Kreditwirtschaften, bietet sich eine überprüfende Analyse der in der empirischen Wissenschaft als relevante Determinanten von Wettbewerbs- und Produktivitätsgrad identifizierten Größen sachlogisch und sinnvoll an die entwickelten 10 Diese Schlussfolgerung geht mit der Tatsache einher, dass die europäischen Bankensysteme nicht zuletzt aus Stabilitätsgesichtspunkten auch langfristig zu den am stärksten regulierten Märkten zählen werden. Ein Abbau an Marktbarrieren im Umfang der vergangenen zwei Jahrzehnte ist insofern zukünftig nicht zu erwarten.

Kap. 9: Zusammenfassung und Fazit

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adjustierten Messmethodiken an. 11 Hinsichtlich der Untersuchungsbreite wäre es vor dem Hintergrund der Marktabgrenzung angeraten, die Wettbewerbsanalyse, soweit derartige Daten zur Verfügung stehen, auf regionaler Stufe fortzuführen. Gleichermaßen könnte eine geschäftsmodellspezifische Produktivitätsanalyse auf Ebene nationaler Bankensektoren die bisherige Forschungstiefe verbessern. Letztlich erscheint es auf übergeordneter Ebene sinnvoll, im Rahmen einer in sich geschlossenen Auseinandersetzung die Wettbewerbs- und Produktivitätsanalyse um eine Stabilitätsanalyse der Marktzusammenhänge zu erweitern. Wenn auch als ehrgeiziges Ziel anzusehen, so ist die Beurteilung der Wohlfahrtswirkungen einer sich wandelnden Bankenlandschaft doch nur bei – wohlgemerkt zusammenhängender – Berücksichtigung aller drei Performanceperspektiven sinnvoll möglich. 12 Getragen vom Anliegen, den bisherigen Forschungsstand zu einer differenzierten Performanceanalyse im Bankensektor zweckdienlich zu ergänzen, offenbarte die geführte Auseinandersetzung wiederholt, dass unvermindert Heterogenität in vielfältiger Form die europäische Bankenlandschaft prägt. Diesen nationalen Eigenheiten bestmöglich gerecht zu werden, sollte aus Sicht des Verfassers nicht zuletzt mit Blick auf die Leitidee der Europäischen Gemeinschaft stets übergeordnete Prämisse zukünftiger (empirischer) Wissenschaft und ihrer Methoden in diesem Feld sein.

11 Hierzu zählen insbesondere der Einfluss von Markteintrittsbarrieren, der Markttransparenz und nicht zuletzt bankspezifischer Geschäftsmodelle. 12 Erste Ansätze hierzu leisten Gischer / Richter (2011).

A nhang A nhang 10 $QKDQJ 10 $QKDQJ I. I.

Anhang

L erner-Index in der L iteratur L erner-Index in derI. LLerner-Index iteratur in der Literatur

T abelle 27: L erner- K oeffizienten nach Fernández de G uevara et al. (2007) T abelle 27: L ernerK oeffizienten nach Fernández de G uevara et al. (2007) Tabelle 27: Lerner-Koeffizienten nach Fernández de Guevara et al. (2007) Land/Jahr AT Land/Jahr BE AT DE BE ES DE FI ES FR FI GR FR IE GR IT IE LU IT NL LU PT NL UK PT EU-15 UK

1993 0,11 1993 0,09 0,11 0,13 0,09 0,16 0,13 0,14 0,16 0,12 0,14 0,08 0,12 ² 0,08 0,14 ² 0,12 0,14 0,07 0,12 0,16 0,07 0,20 0,16 0,13 0,20

1994 0,11 1994 0,08 0,11 0,14 0,08 0,14 0,14 0,12 0,14 0,11 0,12 0,11 0,11 ² 0,11 0,09 ² 0,10 0,09 0,08 0,10 0,14 0,08 0,19 0,14 0,13 0,19

1995 0,12 1995 0,10 0,12 0,13 0,10 0,14 0,13 0,10 0,14 0,10 0,08 0,10 0,16 0,08 0,12 0,16 0,11 0,12 0,08 0,11 0,12 0,08 0,19 0,12 0,12 0,19

1996 0,13 1996 0,10 0,13 0,13 0,10 0,15 0,13 0,18 0,15 0,10 0,18 0,08 0,10 0,20 0,08 0,13 0,20 0,12 0,13 0,09 0,12 0,15 0,09 0,22 0,15 0,13 0,22

EU-15

0,13

0,13

0,12

0,13

1997 0,14 1997 0,12 0,14 0,13 0,12 0,17 0,13 0,23 0,17 0,11 0,23 0,12 0,11 0,17 0,12 0,13 0,17 0,11 0,13 0,09 0,11 0,18 0,09 0,18 0,18 0,13 0,18

1998 0,15 1998 0,14 0,15 0,12 0,14 0,19 0,12 0,24 0,19 0,11 0,24 ² 0,11 0,21 ² 0,19 0,21 0,13 0,19 0,10 0,13 0,20 0,10 0,19 0,20 0,14 0,19

1999 0,12 1999 0,14 0,12 0,11 0,14 0,21 0,11 0,24 0,21 0,13 0,24 0,22 0,13 0,11 0,22 0,20 0,11 0,11 0,20 0,11 0,11 0,21 0,11 0,23 0,21 0,15 0,23

2000 0,13 2000 0,13 0,13 0,11 0,13 0,21 0,11 0,27 0,21 0,13 0,27 0,20 0,13 0,09 0,20 0,21 0,09 0,10 0,21 0,11 0,10 0,18 0,11 0,24 0,18 0,15 0,24

Ø 0,13 Ø 0,11 0,13 0,12 0,11 0,17 0,12 0,19 0,17 0,11 0,19 0,13 0,11 0,15 0,13 0,15 0,15 0,11 0,15 0,09 0,11 0,17 0,09 0,20 0,17 0,13 0,20

Quelle: de Guevara 0,15 et al. (2007: 36), eigene Darstellung. 0,13Fernández 0,14 0,15 0,13

Quelle: Fernández de Guevara et al. (2007: 36), eigene Darstellung.

T abelle 28: L ernerK oeffizienten nach W eill (2011) nach Weill (2011) Tabelle 28: Lerner-Koeffizienten T abelle 28: L erner- K oeffizienten nach W eill (2011) Land/Jahr AT Land/Jahr BE AT DE BE ES DE FI ES FR FI GR FR IE GR IT IE LU IT NL LU PT NL UK PT EU-15 UK

2002 0,11 2002 0,11 0,11 0,06 0,11 0,13 0,06 0,19 0,13 0,14 0,19 0,17 0,14 0,09 0,17 0,14 0,09 0,11 0,14 0,07 0,11 0,20 0,07 0,14 0,20 0,14 0,14

2003 0,15 2003 0,14 0,15 0,09 0,14 0,23 0,09 0,31 0,23 0,16 0,31 0,29 0,16 0,19 0,29 0,12 0,19 0,14 0,12 0,09 0,14 0,22 0,09 0,21 0,22 0,19 0,21

2004 0,14 2004 0,14 0,14 0,09 0,14 0,21 0,09 0,27 0,21 0,19 0,27 0,17 0,19 0,18 0,17 0,18 0,18 0,17 0,18 0,11 0,17 0,21 0,11 0,18 0,21 0,19 0,18

2005 0,17 2005 0,19 0,17 0,11 0,19 0,22 0,11 0,16 0,22 0,19 0,16 0,18 0,19 0,18 0,18 0,18 0,18 0,18 0,18 0,16 0,18 0,13 0,16 0,16 0,13 0,20 0,16

2006 0,13 2006 0,20 0,13 0,09 0,20 0,23 0,09 0,18 0,23 0,19 0,18 0,20 0,19 0,13 0,20 0,21 0,13 0,18 0,21 0,13 0,18 0,17 0,13 0,17 0,17 0,19 0,17

EU-15

0,14

0,19

0,19

0,20

0,19

2007 0,11 2007 0,15 0,11 0,08 0,15 0,18 0,08 0,17 0,18 0,17 0,17 0,15 0,17 0,02 0,15 0,20 0,02 0,15 0,20 0,12 0,15 0,13 0,12 0,14 0,13 0,15 0,14

2008 0,05 2008 0,09 0,05 0,05 0,09 0,13 0,05 0,04 0,13 0,13 0,04 0,08 0,13 0,05 0,08 0,14 0,05 0,11 0,14 0,08 0,11 0,08 0,08 0,11 0,08 0,08 0,11

Ø 0,12 Ø 0,14 0,12 0,08 0,14 0,19 0,08 0,19 0,19 0,17 0,19 0,18 0,17 0,12 0,18 0,17 0,12 0,15 0,17 0,11 0,15 0,16 0,11 0,16 0,16 0,16 0,16

Quelle: Weill (2011:0,08 17), eigene Darstellung. 0,15 0,16

Quelle: Weill (2011: 17), eigene Darstellung.

Anhang Anhang

II I. I.

Anhang Statistische Statistische A A ufbereitung ufbereitung zur zur W W ettbewerbsanalyse ettbewerbsanalyse

225

II. Statistische Aufbereitung zur Wettbewerbsanalyse

1. auf Bank Statistics 1. W W ettbewerbsmessung ettbewerbsmessung auf Basis Basis der Bank Profitability Statistics 1. Wettbewerbsmessung aufder Basis derProfitability Bank Profitability Statistics a) a)

a)der Zurzinstragenden Struktur derBilanzpositionen zinstragenden Bilanzpositionen ZZ ur ur Struktur Struktur der zinstragenden Bilanzpositionen Tabelle 29: Relative Anteile der Positionen

TT abelle der der ktiva abelle 29: 29: Relative Relative A A nteile nteile der Positionen PositionenAktiva der zinstragenden zinstragenden A H.] ktiva in in 1997 1997 [in [in v. v. H H .] .] der zinstragenden in 1997 [in v.A Land Land AT AT BE BE DE DE ES ES FI FI FR FR GR GR IE IE IT IT LU LU NL NL PT PT UK UK Ø Ø

Kredite Kredite (HH. (HH. & & UN.) UN.) Zentralbankguthaben Zentralbankguthaben 52,9 1,5 52,9 1,5 33,8 0,2 33,8 0,2 53,6 1,1 53,6 1,1 50,5 2,4 50,5 2,4 52,3 2,1 52,3 2,1 38,5 0,3 38,5 0,3 33,3 18,5 33,3 18,5 59,5 0,5 59,5 0,5 61,7 4,4 61,7 4,4 19,3 0,2 19,3 0,2 61,9 1,0 61,9 1,0 38,6 4,6 38,6 4,6 63,0 0,6 63,0 0,6 47,6 2,9 47,6 2,9

Interbankenguthaben Interbankenguthaben 29,0 29,0 33,9 33,9 23,2 23,2 27,5 27,5 21,2 21,2 40,0 40,0 14,1 14,1 19,2 19,2 10,7 10,7 56,2 56,2 15,7 15,7 35,1 35,1 14,1 14,1 26,1 26,1

gehaltene gehaltene Wertpapiere Wertpapiere 16,6 16,6 32,1 32,1 22,1 22,1 19,6 19,6 24,5 24,5 21,2 21,2 34,1 34,1 20,8 20,8 23,2 23,2 24,2 24,2 21,3 21,3 21,8 21,8 22,4 22,4 23,4 23,4

Quelle: Quelle: OECD, OECD, Bank Bank Profitability Profitability Statistics, Statistics, eigene eigene Darstellung. Darstellung.

Tabelle 30: Relative Anteile der Positionen

TT abelle der der ktiva der zinstragenden in 2009 [in v.A abelle 30: 30: Relative Relative A A nteile nteile der Positionen PositionenAktiva der zinstragenden zinstragenden A H.] ktiva in in 2009 2009 [in [in v. v. H H .] .] Land Land AT AT BE BE DE DE ES ES FI FI FR FR GR GR IE IE IT IT LU LU NL NL PT PT UK UK Ø Ø

Kredite Kredite (HH. (HH. & & UN.) UN.) Zentralbankguthaben Zentralbankguthaben 43,0 1,5 43,0 1,5 43,2 2,5 43,2 2,5 49,7 1,8 49,7 1,8 65,9 1,5 65,9 1,5 57,0 4,2 57,0 4,2 36,3 2,2 36,3 2,2 41,3 2,2 41,3 2,2 68,1 2,0 68,1 2,0 61,3 1,8 61,3 1,8 22,8 5,1 22,8 5,1 69,3 3,3 69,3 3,3 64,0 2,2 64,0 2,2 65,0 1,7 65,0 1,7 52,8 2,5 52,8 2,5

Interbankenguthaben Interbankenguthaben 35,1 35,1 19,2 19,2 21,2 21,2 12,2 12,2 27,4 27,4 30,1 30,1 28,7 28,7 15,9 15,9 22,1 22,1 47,4 47,4 8,5 8,5 14,0 14,0 7,9 7,9 22,3 22,3

gehaltene gehaltene Wertpapiere Wertpapiere 20,4 20,4 35,2 35,2 27,3 27,3 20,4 20,4 11,4 11,4 31,3 31,3 27,8 27,8 14,1 14,1 14,8 14,8 24,7 24,7 18,9 18,9 19,8 19,8 25,3 25,3 22,4 22,4

Quelle: Quelle: OECD, OECD, Bank Bank Profitability Profitability Statistics, Statistics, eigene eigene Darstellung. Darstellung.

-- 243 243 --

Anhang Anhang 226

Anhang

T abelle 31: Relative ATabelle nteile der zinstragenden Passiva in 1997 [in v. H .]. 31:Positionen Relativeder Anteile der Positionen T abelle 31: Relative Ader nteile der PositionenPassiva der zinstragenden Passiva zinstragenden in 1997 [in v. H.] in 1997 [in v. H .]. Land AT Land BE AT DE BE ES DE FI ES FR FI GR FR IE GR IT IE LU IT NL LU PT NL UK PT Ø UK

Ø

Einlagen (HH. & UN.) Zentralbankeinlagen 0,0 Einlagen46,7 (HH. & UN.) Zentralbankeinlagen 39,6 0,0 46,7 0,0 49,9 2,8 39,6 0,0 64,0 1,9 49,9 2,8 56,9 0,5 64,0 1,9 34,6 0,2 56,9 0,5 88,5 3,3 34,6 0,2 56,1 0,0 88,5 3,3 60,8 0,2 56,1 0,0 40,6 0,0 60,8 0,2 55,4 0,6 40,6 0,0 57,9 0,3 55,4 0,6 67,9 0,0 57,9 0,3 46,7 0,0 67,9 0,0 46,7 0,0

Interbankeneinlagen ausgeg. Wertpapiere 33,4 Interbankeneinlagen ausgeg. 19,8 Wertpapiere 45,7 14,8 33,4 19,8 30,9 16,4 45,7 14,8 31,6 2,5 30,9 16,4 24,2 18,3 31,6 2,5 45,2 20,0 24,2 18,3 7,8 0,4 45,2 20,0 30,7 13,3 7,8 0,4 13,7 25,3 30,7 13,3 50,4 9,0 13,7 25,3 27,2 16,8 50,4 9,0 36,0 5,8 27,2 16,8 15,2 17,0 36,0 5,8 33,4 19,8 15,2 17,0 Quelle: OECD, Bank Profitability Statistics, eigene 33,4 19,8 Darstellung. Quelle: OECD, Bank Profitability Statistics, eigene Darstellung.

Tabelle 32: Relative Anteile der Positionen

T abelle 32: Relative Ader nteile der PositionenPassiva der zinstragenden Passiva zinstragenden in 2009 [in v. H.] in 2009 [in v. H .] T abelle 32: Relative A nteile der Positionen der zinstragenden Passiva in 2009 [in v. H .] Land Einlagen (HH. & UN.) AT Land Einlagen35,4 (HH. & UN.) BE 60,0 AT 35,4 DE 55,1 BE 60,0 ES 59,0 DE 55,1 FI 51,4 ES 59,0 FR 41,1 FI 51,4 GR 64,1 FR 41,1 IE 34,8 GR 64,1 IT 42,1 IE 34,8 LU 33,9 IT 42,1 NL 59,4 LU 33,9 PT 50,3 NL 59,4 UK 52,2 PT 50,3 Ø 49,1 Anhang UK 52,2 Ø 49,1

Zentralbankeinlagen 2,9 Zentralbankeinlagen 0,0 2,9 2,6 0,0 3,4 2,6 1,8 3,4 0,4 1,8 12,8 0,4 0,0 12,8 1,2 0,0 6,1 1,2 2,7 6,1 2,8 2,7 0,0 2,8 2,8 0,0

2,8

Interbankeneinlagen 35,5 Interbankeneinlagen 27,2 35,5 25,1 27,2 22,9 25,1 29,2 22,9 37,1 29,2 21,5 37,1 40,0 21,5 22,7 40,0 50,6 22,7 11,3 50,6 24,1 11,3 15,8 24,1 27,9 15,8

ausgeg. Wertpapiere ausgeg. 26,2 Wertpapiere 12,7 26,2 17,3 12,7 14,7 17,3 17,5 14,7 21,4 17,5 1,6 21,4 25,2 1,6 34,0 25,2 9,5 34,0 26,6 9,5 22,7 26,6 32,0 22,7 20,1 32,0

27,9

20,1

Quelle: OECD, Bank Profitability Statistics, eigene Darstellung.

Quelle: OECD, Bank Profitability Statistics, eigene Darstellung.

T abelle 33: V erhältnis der E rtragsquellen: Überschüsse aus dem zinsunabhängigen

Tabelle 33: Verhältnis der Ertragsquellen: Überschüsse Geschäft Z insüberschuss Geschäft zum Zinsüberschuss aus demzum zinsunabhängigen

L and/Jahr AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK Ø

1997 0,75 0,59 0,27 0,41 0,55 1,13 0,98 0,51 0,40 0,82 0,65 0,47 0,62 0,63

1998 0,90 0,63 0,41 0,47 0,37 1,43 0,79 0,59 0,54 1,23 0,67 0,53 0,65 0,71

1999 0,97 0,59 0,32 0,46 0,54 1,26 1,38 0,59 0,58 0,96 0,74 0,44 0,69 0,73

2000 1,01 0,96 0,50 0,56 0,62 1,56 0,80 0,63 0,56 1,17 0,89 0,50 0,76 0,81

2001 1,00 0,95 0,44 0,38 1,58 1,71 0,56 0,52 0,42 0,83 0,83 0,42 0,79 0,80

2002 0,96 0,68 0,33 0,43 0,68 1,33 0,38 0,59 0,39 0,93 0,65 0,40 0,81 0,66

2003 0,98 0,74 0,32 0,44 1,27 1,31 0,35 0,61 0,44 0,85 0,65 0,64 0,95 0,73

- 244 - 244 -

2004 1,04 0,56 0,24 0,45 0,62 1,65 0,31 0,70 0,46 0,89 0,71 0,56 1,30 0,73

2005 1,24 0,66 0,42 0,53 0,48 1,64 0,33 0,60 0,47 1,12 0,85 0,85 1,36 0,81

2006 1,31 1,34 0,41 0,62 0,54 2,94 0,38 0,54 0,67 1,25 1,00 0,77 1,42 1,02

2007 1,42 1,12 0,33 0,58 0,69 3,03 0,39 0,42 0,56 0,78 1,19 0,72 1,14 0,95

2008 1,47 -0,95 0,11 0,49 0,19 1,07 0,20 0,18 0,33 0,41 0,09 0,58 0,55 0,36

2009 ± 0,41 0,26 0,43 0,76 1,38 0,34 0,47 0,57 ± 0,44 0,76 ± 0,58

Ø 1,09 0,65 0,34 0,48 0,68 1,67 0,57 0,54 0,49 0,94 0,74 0,57 0,92 0,75

Quelle: OECD, Bank Profitability Statistics, eigene Darstellung.

b) Statistische Signifikanz der Preissetzungsunterschiede

IT LU LU NL NL PT PT UK UK Ø Ø

0,40 0,82 0,82 0,65 0,65 0,47 0,47 0,62 0,62 0,63 0,63

0,54 1,23 1,23 0,67 0,67 0,53 0,53 0,65 0,65 0,71 0,71

0,58 0,96 0,96 0,74 0,74 0,44 0,44 0,69 0,69 0,73 0,73

0,56 1,17 1,17 0,89 0,89 0,50 0,50 0,76 0,76 0,81 0,81

0,42 0,83 0,83 0,83 0,83 0,42 0,42 0,79 0,79 0,80 0,80

0,39 0,93 0,93 0,65 0,65 0,40 0,40 0,81 0,81 0,66 0,66

0,44 0,85 0,85 0,65 0,65 0,64 0,64 0,95 0,95 0,73 0,73

0,46 0,89 0,89 0,71 0,71 0,56 0,56 1,30 1,30 0,73 0,73

0,47 1,12 1,12 0,85 0,85 0,85 0,85 1,36 1,36 0,81 0,81

0,67 1,25 1,25 1,00 1,00 0,77 0,77 1,42 1,42 1,02 1,02

0,56 0,78 0,78 1,19 1,19 0,72 0,72 1,14 1,14 0,95 0,95

0,33 0,41 0,41 0,09 0,09 0,58 0,58 0,55 0,55 0,36 0,36

0,57 ±± 0,44 0,44 0,76 0,76 ±± 0,58 0,58

0,49 0,94 0,94 0,74 0,74 0,57 0,57 0,92 0,92 0,75 0,75

Quelle:OECD, OECD,Bank BankProfitability ProfitabilityStatistics, Statistics,eigene eigeneDarstellung. Darstellung. AnhangQuelle: 227

b) Statistische der Preissetzungsunterschiede b) Signifikanz der b) Statistische Statistische SignifikanzSignifikanz der Preissetzungsunterschiede Preissetzungsunterschiede Tabelle 34: Signifikanztest länderspezifischer

jeweiliger Gesamtmarkt Gesamtmarkt jeweiliger

TTabelle länderspezifischer [L abelle 34: 34: Signifikanztest Signifikanztest länderspezifischer VVerteilungsunterschiede erteilungsunterschiede [Lerner-Index] erner-Index] Verteilungsunterschiede [Lerner-Index] LLand BBEE DDEE ES and ES AT 1,697*** AT 1,697*** 1,121 1,121 2,306*** 2,306*** ² 2,157*** BE ² 2,157*** 2,353*** 2,353*** BE ² ² 2,157*** DE ² ² 2,157*** DE ² ² ² ES ² ² ² ES ² ² ² FI ² ² ² FI ² ² ² FR ² ² ² FR ² ² ² GR ² ² ² GR ² ² ² IE ² ² ² IE ² ² ² IT ² ² ² IT LU ² ² ² LU ² ² ² ² ² ² NL ² ² ² NL ² ² ² PT ² ² ² PT *** *** 11 % % Signifikanzniveau Signifikanzniveau ** ** 55 % % Signifikanzniveau Signifikanzniveau ** 10 10 % %Signifikanzniveau Signifikanzniveau

jeweiliger jeweiligerGesamtmarkt Gesamtmarkt FFII FFRR !" #$ #% !" #$ #% 2,498*** 2,498*** 1,265* 1,265* 1,729*** 1,729*** 1,890*** 1,890*** 2,498*** 2,498*** 2,550*** 2,550*** 0,588 0,588 2,157*** 2,157*** 2,353*** 2,353*** 2,550*** 2,550*** 2,353*** 2,353*** 1,765*** 1,765*** 1,765*** 1,765*** 1,373** 1,373** 2,550*** 2,550*** 0,392 0,392 2,353*** 2,353*** 0,784 0,784 1,765*** 1,765*** 2,353*** 2,353*** ² 2,550*** ² 2,550*** 0,784 0,784 1,765*** 1,765*** 2,157*** 2,157*** ² ² 1,765*** ² ² 1,765*** 2,353*** 2,353*** 2,550*** 2,550*** ² ² ² 1,373** ² ² ² 1,373** 1,961*** 1,961*** ² ² ² ² 2,550*** ² ² ² ² 2,550*** ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ²

½½ ¾¾ ¿¿

&' &'

(& (&

)% )%

2,449*** 2,449*** 2,550*** 2,550*** 2,550*** 2,550*** 2,550*** 2,550*** 2,550*** 2,550*** 2,550*** 2,550*** 2,550*** 2,550*** 2,550*** 2,550*** 2,550*** 2,550*** ² ² ² ² ² ²

0,544 0,544 1,765*** 1,765*** 0,588 0,588 2,157*** 2,157*** 2,353*** 2,353*** 1,569** 1,569** 1,765*** 1,765*** 1,373** 1,373** 2,550*** 2,550*** 2,498*** 2,498*** ² ² ² ²

0,544 0,544 1,765*** 1,765*** 0,588 0,588 2,353*** 2,353*** 2,550*** 2,550*** 1,373** 1,373** 1,765*** 1,765*** 1,569** 1,569** 2,550*** 2,550*** 2,498*** 2,498*** 0,392 0,392 ² ²

UUKK 2,449*** 2,449*** 2,498*** 2,498*** 2,498*** 2,498*** 1,489** 1,489** 1,345* 1,345* 2,498*** 2,498*** 1,537** 1,537** 2,498*** 2,498*** 1,345* 1,345* 2,449*** 2,449*** 2,498 2,498 2,498 2,498

in ineinem einemKS-Test KS-Test(D-Statistik) (D-Statistik)

Tabelle 35: Signifikanztest sektorenspezifischer

TTabelle sektorenspezifischer [[M abelle 35: 35: Signifikanztest SignifikanztestVerteilungsunterschiede sektorenspezifischer VVerteilungsunterschiede erteilungsunterschiede Mar ark-Up] k-Up] [Mark-Up] 6HNWRUÃ*UR‰EDQNHQ¶YV. 6HNWRUÃ*UR‰EDQNHQ¶YV.Gesamtmarkt Gesamtmarkt(RKQH6HNWRUÃ*UR‰EDQNHQ¶) (RKQH6HNWRUÃ*UR‰EDQNHQ¶) AATT BBEE DDEE ES FFII FFRR GGRR IIEE IITT LLUU NNLL ES 0,08 0,00 -0,04 0,13 0,11 -0,05 -0,01 0,08 0,16 0,07 0,06 0,08 0,00 -0,04 0,13 0,11 -0,05 -0,01 0,08 0,16 0,07 0,06 6,70 0,36 -2,78 7,60 7,08 -3,38 -0,88 5,61 5,94 6,05 4,66 6,70 0,36 -2,78 7,60 7,08 -3,38 -0,88 5,61 5,94 6,05 4,66 D-Statistik 1,225* 1,177 0,588 0,392 D-Statistik 1,225* 0,588 0,588 1,177 1,225* 1,225* 1,177 1,177 0,588 0,392 1,373** 1,373** 1,373** 1,373** 2,157*** 2,157*** 0,784 0,784 *** *** 11 % %Signifikanzniveau Signifikanzniveau ½½ ** ** 55 % %Signifikanzniveau Signifikanzniveau einemKS-Test KS-Test(D-Statistik) (D-Statistik) ¾¾ inineinem ¿¿ ** 10 10 % %Signifikanzniveau Signifikanzniveau LLand and Ø Ø Spread Spread (¨) (¨) Ø Ø Spread Spread (%) (%)

PPTT 0,00 0,00 0,04 0,04 0,392 0,392

UUKK 0,13 0,13 6,17 6,17 1,225* 1,225*

-- 245 245 --

Tabelle 36: Signifikanztest studienspezifischer Verteilungsunterschiede [Lerner-Index] T abelle 36: Signifikanztest studienspezifischer V erteilungsunterschiede [L erner-Index] Eigene Berechnungen vs. F. de Guevara (2007) et al. bzw. Weill (2011) L and Ø Spread ( ) Ø Spread (%)

AT

BE

DE

ES

FI

FR

GR

IE

IT

LU

NL

PT

UK

0,13 0,05 0,19 0,24 0,23 0,06 0,24 0,20 0,45 -0,04 0,17 0,10 0,36 112,4 45,6 219,1 133,1 179,1 42,1 292,0 273,8 -26,2 180,1 68,5 219,5 D-Statistik 2,132*** 1,706*** 2,345*** 2,345*** 2,345*** 1,492** 2,132*** 2,345*** 2,345*** 1,492** 2,345*** 1,919*** 2,342*** *** 1 % Signifikanzniveau ** 5 % Signifikanzniveau in einem KS-Test (D-Statistik) * 10 % Signifikanzniveau

Anmerkung: Als Referenzzeiträume dienen bei F. d. Guevara et al. (2007) die Jahre 1997 bis 2000 und bezogen auf die Arbeit von Weill (2011) die Jahre 2002 bis 2008.

** 5 % Signifikanzniveau * 10 % Signifikanzniveau

¾ ¿

in einem KS-Test (D-Statistik)

Anmerkung: Als Referenzzeiträume dienen bei F. d. Guevara et al. (2007) die Jahre 1997 bis 2000 und bezogen auf die Arbeit von Weill (2011) die Jahre 2002 bis 2008.

228

Anhang

2.

W ettbewerbsmessung auf Basis Zinssätze 2. Wettbewerbsmessung auf fristengewichteter Basis fristengewichteter Zinssätze

a)

a) Europäische Wettbewerbsverhältnisse E uropäische W ettbewerbsverhältnisse Tabelle 37: Entwicklung des Mark-Ups – Sektor

T abelle 37: E ntwicklung nichtfinanzielle des M ar k-Ups ± Sektor nichtfinanzielle K apitalgesellschaften Kapitalgesellschaften Land/Jahr AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK

2003 1,59 2,09 2,16 3,72 2,43 1,98 5,39 3,82 4,78 1,60 2,23 5,28 ²

2004 1,51 2,12 2,17 3,73 2,39 2,00 5,84 4,04 5,28 1,62 2,45 5,24 1,37

2005 1,46 2,00 2,11 4,40 2,29 1,99 5,56 3,61 5,14 1,59 2,48 5,55 1,38

2006 1,31 1,83 2,30 4,80 2,14 2,39 5,12 3,02 4,75 1,46 2,46 4,52 1,35

2007 1,20 1,80 2,25 3,86 1,87 2,77 4,19 2,54 3,92 1,33 2,11 3,43 1,26

2008 1,19 1,88 2,12 3,22 1,77 2,71 3,60 2,29 3,58 1,31 1,96 3,23 1,25

2009 1,58 3,05 2,20 3,75 3,19 1,94 4,75 3,07 5,45 3,40 2,20 7,86 1,56

Ø 1,41 2,11 2,19 3,93 2,29 2,25 4,92 3,20 4,70 1,76 2,27 5,02 1,36

Mittelwert Median Spread Stan.-abw. Anhang Var.-koef.

3,09 2,33 3,80 1,43 0,46

3,06 2,39 4,46 1,58 0,52

3,04 2,29 4,18 1,59 0,52

2,88 2,39 3,80 1,42 0,49

2,50 2,25 2,99 1,05 0,42

2,32 2,12 2,41 0,87 0,38

3,38 3,07 6,30 1,78 0,53

2,90 2,27 3,99 1,39 0,47

T abelle 38: E ntwicklung des M ar k-Ups in der Betragskategorie Ãbis 1 M io. ¼¶ ± Sektor

Tabelle 38: Entwicklung des Mark-Ups in der Betragskategorie nichtfinanzielle apitalgesellschaften ‚bis 1 Mio. €‘ –KSektor nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften

Land/Jahr AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK

2003 1,89 2,57 2,66 4,31 2,76 2,32 6,35 4,14 5,58 1,69 2,75 6,47 ²

2004 1,80 2,73 2,73 4,36 2,71 2,32 6,90 4,31 6,28 1,88 3,05 6,37 1,45

2005 1,70 2,58 2,65 4,97 2,53 2,31 6,75 3,85 5,99 1,92 2,92 6,57 1,50

Mittelwert Median Spread Stan.-abw. Var.-koef.

3,62 2,75 4,78 1,71 0,47

3,61 2,73 5,46 1,87 0,52

3,56 2,65 5,24 1,88 0,53

-

2006 1,45 2,23 2,72 5,20 2,36 2,56 5,94 3,21 246 5,28 1,63 2,81 5,33 1,40

2007 1,30 2,01 2,53 4,09 2,02 2,88 4,71 2,67 4,42 1,46 2,30 3,98 1,33

2008 1,28 2,06 2,39 3,52 1,90 2,83 4,02 2,46 3,97 1,49 2,21 3,70 1,36

2009 1,90 4,13 2,67 5,20 4,02 2,48 5,63 3,77 6,96 3,77 3,83 9,36 2,15

Ø 1,62 2,62 2,62 4,52 2,61 2,53 5,76 3,49 5,50 1,98 2,84 5,97 1,53

3,24 2,72 4,54 1,62 0,50

2,75 2,53 3,42 1,20 0,44

2,55 2,39 2,73 0,98 0,38

4,30 3,83 7,47 2,09 0,49

3,37 2,62 4,81 1,57 0,47

T abelle 39: E ntwicklung des M ar k-Ups in der Betragskategorie Ãüber 1 M io. ¼¶ ± Sektor nichtfinanzielle K apitalgesellschaften Land/Jahr AT BE DE ES

2003 1,49 2,00 2,04 3,24

2004 1,43 2,02 2,04 3,28

2005 1,41 1,91 2,02 3,89

2006 1,28 1,76 2,21 4,47

2007 1,19 1,75 2,19 3,69

2008 1,18 1,84 2,08 3,04

2009 1,53 2,79 2,11 3,11

Ø 1,36 2,01 2,10 3,53

Spread Stan.-abw. Var.-koef.

4,78 1,71 0,47

5,46 1,87 0,52

5,24 1,88 0,53

4,54 1,62 0,50

3,42 1,20 0,44

2,73 0,98 0,38

7,47 2,09 0,49

Anhang

4,81 1,57 0,47

229

T abelle 39: E ntwicklung des M ar k-Ups in der Betragskategorie Ãüber 1 M io. ¼¶ ± Sektor

Tabelle 39: Entwicklung des Mark-Ups in der Betragskategorie nichtfinanzielle ‚über 1 Mio. €‘ K– apitalgesellschaften Sektor nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften

Land/Jahr AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK

2003 1,49 2,00 2,04 3,24 2,28 1,63 4,74 3,64 4,20 1,51 2,12 4,07 ²

2004 1,43 2,02 2,04 3,28 2,24 1,66 5,07 3,94 4,59 1,58 2,30 3,95 1,36

2005 1,41 1,91 2,02 3,89 2,18 1,67 4,80 3,54 4,60 1,55 2,37 4,28 1,37

2006 1,28 1,76 2,21 4,47 2,04 2,21 4,51 2,97 4,39 1,43 2,39 3,71 1,36

2007 1,19 1,75 2,19 3,69 1,81 2,67 3,86 2,51 3,68 1,31 2,08 2,96 1,26

2008 1,18 1,84 2,08 3,04 1,73 2,59 3,38 2,26 3,40 1,30 1,93 2,87 1,24

2009 1,53 2,79 2,11 3,11 2,98 1,39 4,29 2,94 4,69 3,36 2,01 6,34 1,52

Ø 1,36 2,01 2,10 3,53 2,18 1,97 4,38 3,11 4,22 1,72 2,17 4,03 1,35

Mittelwert Median Spread Stan.-abw. Var.-koef. Anhang

2,74 2,75 3,25 1,16 0,42

2,73 2,73 3,70 1,28 0,47

2,74 2,65 3,43 1,29 0,47

2,67 2,72 3,23 1,21 0,45

2,38 2,53 2,67 0,94 0,40

2,22 2,39 2,22 0,78 0,35

3,00 3,83 4,95 1,43 0,48

2,63 2,62 3,03 1,09 0,41

T abelle 40: E ntwicklung des M ar k-Ups Sektor private H aushalte Tabelle 40: Entwicklung des ±Mark-Ups – Sektor private Haushalte Land/Jahr AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK

2003 2,17 3,13 2,94 4,79 2,60 2,72 5,86 3,57 6,84 1,73 2,89 8,12 ²

2004 2,13 3,28 3,03 4,92 2,55 2,77 6,35 3,85 7,86 1,81 3,24 7,89 1,70

2005 1,93 2,78 2,90 5,72 2,31 2,53 5,56 3,40 7,50 1,73 2,91 7,80 1,60

Mittelwert Median Spread Stan.-abw. Var.-koef.

3,95 3,03 6,39 2,01 0,51

3,95 3,24 6,20 2,15 0,55

3,74 2,90 6,20 2,15 0,58

-

2006 1,54 2,32 2,72 6,00 247 2,09 2,60 4,48 2,78 6,45 1,49 2,71 6,54 1,44

2007 1,34 1,93 2,35 4,63 1,82 2,75 3,25 2,25 5,10 1,35 2,16 4,80 1,33

2008 1,35 2,03 2,21 4,07 1,76 2,76 2,87 2,06 4,41 1,34 2,06 4,69 1,53

2009 2,51 5,69 3,07 6,60 3,54 2,95 4,90 3,14 9,96 3,01 4,20 12,45 3,83

Ø 1,76 2,69 2,71 5,12 2,27 2,72 4,40 2,87 6,45 1,67 2,74 6,78 1,68

3,32 2,71 5,10 1,89 0,57

2,70 2,25 3,77 1,35 0,50

2,55 2,06 3,35 1,15 0,45

5,07 3,83 9,94 3,01 0,59

3,61 2,72 5,85 1,96 0,53

T abelle 41: E ntwicklung des M ar k-Ups LQGHU.DWHJRULHÃ.RQVXPHQWHQNUHGLWH¶± Sektor private H aushalte Land/Jahr AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT

2003 2,43 4,94 3,87 7,89 3,55 3,63 12,51 5,58 11,67 2,55 5,20 10,09

2004 2,53 5,64 4,15 8,67 3,60 3,79 13,65 6,22 13,75 2,79 6,14 9,94

2005 2,36 5,24 4,12 10,21 3,01 3,64 12,06 5,45 12,70 2,66 5,66 9,72

2006 1,91 4,01 3,48 9,92 2,48 3,69 8,85 3,89 9,82 2,00 4,92 7,26

2007 1,59 3,03 2,97 6,89 2,11 3,80 6,12 3,01 6,83 1,58 3,75 5,26

2008 1,60 3,16 2,71 5,96 1,98 3,72 5,31 2,65 6,01 1,59 3,74 4,85

2009 3,31 10,91 4,32 12,52 4,88 4,24 11,25 4,72 16,73 6,00 9,12 14,50

Ø 2,11 4,49 3,56 8,40 2,83 3,78 8,87 4,11 9,84 2,29 5,08 7,73

Spread Stan.-abw. Var.-koef.

6,39 2,01 0,51

6,20 2,15 0,55

6,20 2,15 0,58

5,10 1,89 0,57

3,77 1,35 0,50

3,35 1,15 0,45

9,94 3,01 0,59

5,85 1,96 0,53

230 Anhang T abelle 41: E ntwicklung des M ar k-Ups LQGHU.DWHJRULHÃ.RQVXPHQWHQNUHGLWH¶± Sektor Tabelle 41: Entwicklung des Mark-Ups in der Kategorie private‚Konsumentenkredite‘ H aushalte – Sektor private Haushalte Land/Jahr AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK

2003 2,43 4,94 3,87 7,89 3,55 3,63 12,51 5,58 11,67 2,55 5,20 10,09 ²

2004 2,53 5,64 4,15 8,67 3,60 3,79 13,65 6,22 13,75 2,79 6,14 9,94 2,30

2005 2,36 5,24 4,12 10,21 3,01 3,64 12,06 5,45 12,70 2,66 5,66 9,72 2,09

2006 1,91 4,01 3,48 9,92 2,48 3,69 8,85 3,89 9,82 2,00 4,92 7,26 1,86

2007 1,59 3,03 2,97 6,89 2,11 3,80 6,12 3,01 6,83 1,58 3,75 5,26 1,67

2008 1,60 3,16 2,71 5,96 1,98 3,72 5,31 2,65 6,01 1,59 3,74 4,85 2,03

2009 3,31 10,91 4,32 12,52 4,88 4,24 11,25 4,72 16,73 6,00 9,12 14,50 6,24

Ø 2,11 4,49 3,56 8,40 2,83 3,78 8,87 4,11 9,84 2,29 5,08 7,73 2,22

Mittelwert Median Spread Stan.-abw. Anhang Var.-koef.

6,16 5,07 10,08 3,53 0,57

6,40 5,64 11,45 3,97 0,62

6,07 5,24 10,62 3,79 0,62

4,93 3,89 8,06 3,00 0,61

3,74 3,03 5,31 1,94 0,52

3,48 3,16 4,42 1,60 0,46

8,37 6,24 13,42 4,42 0,53

5,59 4,11 9,05 3,18 0,56

T abelle 42: E ntwicklung des M ar k-Ups LQGHU.DWHJRULHÃ:RKQXQJVEDXNUHGLWH¶± Sek-

Tabelle 42: Entwicklung des Mark-Ups in der Kategorie

tor private H aushalte ‚Wohnungsbaukredite‘ – Sektor private Haushalte Land/Jahr AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK

2003 1,98 2,92 2,72 3,70 2,39 2,30 5,90 3,25 5,28 1,73 2,99 3,98 ²

2004 1,89 2,80 2,76 3,68 2,28 2,33 6,20 3,26 5,65 1,71 3,24 3,91 1,24

2005 1,70 2,50 2,54 4,45 2,18 2,14 5,41 2,97 5,47 1,72 2,93 3,84 1,18

Mittelwert Median Spread Stan.-abw. Var.-koef.

3,26 2,96 4,17 1,28 0,39

3,15 2,80 4,96 1,46 0,46

3,00 2,54 4,29 1,39 0,46

-

2006 1,32 2,03 2,48 4,78248 1,98 2,30 4,34 2,48 5,01 1,42 2,65 3,32 1,13

2007 1,21 1,74 2,18 3,74 1,75 2,44 3,16 2,09 4,30 1,25 2,12 2,72 1,04

2008 1,28 1,92 2,07 3,34 1,75 2,52 2,91 1,91 3,82 1,30 2,13 2,67 1,29

2009 2,22 4,13 2,63 3,25 2,81 2,35 3,72 2,49 4,88 2,85 3,56 3,60 2,74

Ø 1,58 2,39 2,46 3,78 2,11 2,34 4,18 2,54 4,83 1,60 2,71 3,35 1,29

2,71 2,48 3,89 1,29 0,48

2,29 2,12 3,27 0,98 0,43

2,22 2,07 2,54 0,80 0,36

3,17 2,85 2,66 0,78 0,25

2,83 2,46 3,68 1,14 0,40

T abelle 43: E ntwicklung des M ar k-Ups LQ GHU .DWHJRULH Ã6RQVWLJH .UHGLWH¶ ± Sektor private H aushalte Land/Jahr AT BE DE ES FI FR GR IE IT

2003 2,05 2,72 2,45 4,86 2,69 2,74 ² 4,26 6,23

2004 1,94 2,98 2,39 4,97 2,68 2,75 ² 4,59 7,37

2005 1,80 2,64 2,38 5,60 2,48 2,37 ² 4,06 7,13

2006 1,54 2,23 2,44 5,80 2,21 2,39 ² 3,13 6,34

2007 1,36 1,97 2,22 4,46 1,89 2,57 ² 2,55 5,09

2008 1,35 2,04 2,14 3,88 1,85 2,54 ² 2,35 4,31

2009 2,17 4,44 2,40 6,43 3,98 2,55 ² 3,47 9,64

Ø 1,69 2,54 2,34 5,02 2,40 2,55 ² 3,30 6,21

Spread Stan.-abw. Var.-koef.

4,17 1,28 0,39

4,96 1,46 0,46

4,29 1,39 0,46

3,89 1,29 0,48

3,27 0,98 0,43

2,54 0,80 0,36

2,66 0,78 0,25

Anhang

3,68 1,14 0,40

231

T abelle 43: E ntwicklung des M ar k-Ups LQ GHU .DWHJRULH Ã6RQVWLJH .UHGLWH¶ ± Sektor

Tabelle 43: Entwicklung des Mark-Ups in der Kategorie

private ‚Sonstige H aushalteKredite‘ – Sektor private Haushalte Land/Jahr AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK

2003 2,05 2,72 2,45 4,86 2,69 2,74 ² 4,26 6,23 1,71 2,43 7,76 ²

2004 1,94 2,98 2,39 4,97 2,68 2,75 ² 4,59 7,37 1,79 2,55 8,02 ²

2005 1,80 2,64 2,38 5,60 2,48 2,37 ² 4,06 7,13 1,71 2,38 7,76 ²

2006 1,54 2,23 2,44 5,80 2,21 2,39 ² 3,13 6,34 1,49 2,34 5,77 ²

2007 1,36 1,97 2,22 4,46 1,89 2,57 ² 2,55 5,09 1,35 2,00 4,48 ²

2008 1,35 2,04 2,14 3,88 1,85 2,54 ² 2,35 4,31 1,34 1,85 3,96 ²

2009 2,17 4,44 2,40 6,43 3,98 2,55 ² 3,47 9,64 2,88 2,29 10,13 ²

Ø 1,69 2,54 2,34 5,02 2,40 2,55 ² 3,30 6,21 1,65 2,24 6,19 1,00

Mittelwert Median

3,63 2,72 6,05 1,93 0,53

3,82 2,75 6,23 2,16 0,57

3,67 2,48 6,05 2,18 0,59

3,24 2,39 4,85 1,81 0,56

2,72 2,22 3,74 1,32 0,49

2,51 2,14 2,97 1,06 0,42

4,58 3,47 7,96 2,90 0,63

3,45 2,47 5,41 1,91 0,54

Anhang Spread

Stan.-abw.

Var.-koef. Anhang b) Statistische Signifikanz der Preissetzungsunterschiede

b) Statistische Signifikanz der Preissetzungsunterschiede

b) Statistische Signifikanz der Preissetzungsunterschiede T abelle 44: Signifikanztest länderspezifischer V erteilungsunterschiede ±

Sektor

Sektor Sektor nichtfinanzielle nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften Kapitalgesellschaften

nichtfinanzielle Kländerspezifischer apitalgesellschaften [L erner-Index] T abelle 44: Signifikanztest V erteilungsunterschiede ± Sektor Tabelle 44: Signifikanztest länderspezifischer Verteilungsunterschiede – Sektor - 249 Sektor nichtfinanzielle [L Kapitalgesellschaften nichtfinanzielle K apitalgesellschaften erner-Index] nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften [Lerner-Index]

L and B E DE ES FI FR !" #$ #% &' (& )% UK AT 6,326*** 6,481*** 6,481*** 6,249*** 6,481*** 6,481*** Kapitalgesellschaften 6,481*** 6,481*** 1,620*** 6,481*** 6,481*** 2,081*** Sektor nichtfinanzielle 5,864*** F2,546*** 6,249*** #$ 5,246*** #% 6,249*** &' 5,478*** (& 2,777*** )% 5,786*** U6,326*** LBE and B E ² D3,240*** E ES I F1,774*** R !" K DE ² ² 6,404*** 2,160*** 2,546*** 6,481*** 5,478*** 6,481*** 5,555*** 2,469*** 6,404*** 6,404*** AT 6,326*** 6,481*** 6,481*** 6,249*** 6,481*** 6,481*** 6,481*** 6,481*** 1,620*** 6,481*** 6,481*** 2,081*** ES ² ² ² 5,786*** 6,481*** 3,395*** 2,777*** 2,855*** 5,864*** 6,404*** 3,009*** 6,481*** BE ² 3,240*** 5,864*** 2,546*** 1,774*** 6,249*** 5,246*** 6,249*** 5,478*** 2,777*** 5,786*** 6,326*** FI ² ² ² ² 1,389** 5,941*** 3,858*** 6,018*** 5,246*** 1,312* 5,709*** 6,172*** DE ² ² 6,404*** 2,160*** 2,546*** 6,481*** 5,478*** 6,481*** 5,555*** 2,469*** 6,404*** 6,404*** FR ² ² ² ² ² 6,481*** 4,166*** 6,481*** 5,555*** 1,774*** 6,404*** 6,404*** ES ² ² ² 5,786*** 6,481*** 3,395*** 2,777*** 2,855*** 5,864*** 6,404*** 3,009*** 6,481*** GR ² ² ² ² ² ² 4,861*** 1,620*** 6,018*** 6,481*** 1,312* 6,481*** FI ² ² ² ² 1,389** 5,941*** 3,858*** 6,018*** 5,246*** 1,312* 5,709*** 6,172*** IE ² ² ² ² ² ² ² 4,320*** 5,632*** 4,475*** 4,089*** 6,481*** FR ² ² ² ² ² 6,481*** 4,166*** 6,481*** 5,555*** 1,774*** 6,404*** 6,404*** IT ² ² ² ² ² ² ² ² 5,941*** 6,481*** 1,774*** 6,481*** GR ² ² ² ² ² ² 4,861*** 1,620*** 6,018*** 6,481*** 1,312* 6,481*** LU ² ² ² ² ² ² ² ² ² 5,555*** 5,786*** 3,472*** IE ² ² ² ² ² ² ² 4,320*** 5,632*** 4,475*** 4,089*** 6,481*** NL ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² 6,326*** 6,404*** IT ² ² ² ² ² ² ² ² 5,941*** 6,481*** 1,774*** 6,481*** PT ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² 6,481*** LU ² ² ² ² ² ² ² ² ² 5,555*** 5,786*** 3,472*** *** 1 %²Signifikanzniveau NL ² ² ² ² ² ² ² ² ² 6,326*** 6,404*** PT** 5 %²Signifikanzniveau ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² 6,481*** Signifikanzniveau **** 110%%Signifikanzniveau

** 5 % Signifikanzniveau * 10 % Signifikanzniveau

T abelle 45: Signifikanztest k reditbetragsspezifischer V erteilungsunterschiede ± Sektor

Tabelle 45: Signifikanztest kreditbetragsspezifischer

nichtfinanzielle–kSektor Kreditbetragsspezifischer apitalgesellschaften [MKapitalgesellschaften ar k-Up] nichtfinanzielle [Mark-Up] TVerteilungsunterschiede abelle 45: Signifikanztest V erteilungsunterschiede ± Sektor nichtfinanzielle K apitalgesellschaften [M ar k-Up]

.UHGLWYROXPHQÃELV1. 0LOOLRQ¼¶YV. ÁEHUHLQH0LOOLRQ¼¶ L and AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK Ø Spread (¨) 0,26 0,61 0,52 0,99 0,44 0,55 1,38 0,37 1,28 0,26 0,66 1,94 0,18 .UHGLWYROXPHQÃELV1. 0LOOLRQ¼¶YV. Ø Spread (%) 18,9 30,1 24,9 28,0 20,1 28,1 31,5 ÁEHUHLQH0LOOLRQ¼¶ 12,0 30,3 14,9 30,5 48,3 13,3 LD-Statistik and AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK 3,395*** 3,395*** 6,018*** 3,858*** 3,163*** 3,858*** 3,858*** 1,929*** 3,703*** 2,700*** 4,320*** 3,858*** 2,160*** Ø Spread (¨) 0,26 0,61 0,52 0,99 0,44 0,55 1,38 0,37 1,28 0,26 0,66 1,94 0,18 *** 1 % Signifikanzniveau ½ Ø Spread (%) 18,9 30,1 24,9 28,0 20,1 28,1 31,5 12,0 30,3 14,9 30,5 48,3 13,3 ** 5 % Signifikanzniveau einem KS-Test (D-Statistik) ¾ in 3,163*** D-Statistik 3,395*** 3,395*** 6,018*** 3,858*** 3,858*** 3,858*** 1,929*** 3,703*** 2,700*** 4,320*** 3,858*** 2,160*** ¿ Signifikanzniveau **** 110%%Signifikanzniveau ½ ** 5 % Signifikanzniveau ¾ in einem KS-Test (D-Statistik) ¿ * 10 % Signifikanzniveau

Anhang

Anhang T abelle 46: Signifikanztest länderspezifischer V erteilungsunterschiede ± Sektor private Anhang H aushalte [L erner-Index] T abelle 46: Signifikanztest länderspezifischer V erteilungsunterschiede ± Sektor private

232

Anhang

H aushalte [L erner-Index] Sektor private Haushalte T abelle L and 46: BSignifikanztest E DE ES länderspezifischer FI FR G R V erteilungsunterschiede IE IT LU N± L Sektor P T private UK

Tabelle 46: Signifikanztest länderspezifischer

Sektor private SektorHaushalte private Haushalte Sektor private Haushalte

AT 3,549*** 4,629*** 6,481*** 2,623*** 5,709***Sektor 6,249*** private4,089*** Haushalte6,481*** 2,546*** 3,858*** 6,481*** 2,469*** H [LESerner-Index] 1,852*** 5,555*** 2,392*** 3,780*** 1,466** 5,632*** 5,169*** 1,312* 5,632*** 5,323*** –2,392*** Sektor [Lerner-Index] LBE and Verteilungsunterschiede B² E aushalte DE FI FR Gprivate R I E Haushalte IT LU NL PT UK DE ² ² 6,326*** 2,855*** 2,083*** 4,861*** 2,546*** 1,234* 6,404*** AT 3,549*** 4,629*** 6,481*** 2,623*** 5,709*** 6,249*** 4,089*** 6,481*** 6,481*** 5,709*** 2,546*** 3,858*** 6,481*** 5,478*** 2,469*** ES ² ² ² 5,941*** 6,481*** 1,774*** 5,709*** 2,855*** 6,095*** 5,786*** 3,395*** 5,941*** Sektor private Haushalte BE ² 1,852*** 5,555*** 2,392*** 2,392*** 3,780*** 1,466** 5,632*** 5,169*** 1,312* 5,632*** 5,323*** ² ² ² ² 4,012*** 5,246*** 3,240*** 6,172*** 3,780*** 3,009*** 6,095*** 4,783*** LFIand B² E D² E ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK DE 6,326*** 2,855*** 2,083*** 4,861*** 2,546*** 6,481*** 5,709*** 1,234* 6,404*** 5,478*** FR ² ² ² ² ² 5,401*** 5,709*** 3,549*** 6,481*** ES ² ² ² 5,941*** 6,481*** 1,774*** 2,855*** 6,095*** 5,786*** 3,395*** 5,941*** AT 3,549*** 4,629*** 6,481*** 2,623*** 5,709*** 6,249*** 4,089*** 6,481*** 5,709*** 2,546*** 2,469*** 3,858*** 6,481*** 6,481*** 5,478*** 2,469*** GR ² ² ² ² ² ² 4,320*** 3,318*** 5,864*** 4,012*** 3,858*** 5,555*** FI ² ² ² 4,012*** 3,780*** 5,246*** 3,240*** BE ² 1,852*** 5,555*** 2,392*** 2,392*** 1,466** 6,172*** 5,632*** 3,780*** 5,169*** 3,009*** 1,312* 6,095*** 5,632*** 4,783*** 5,323*** IE ² ² ² ² ² ² ² 6,249*** 1,543** FR ² ² ² 5,401*** 3,549*** 6,481*** 5,632*** 5,709*** 2,469*** 6,481*** 5,478*** DE ² ² 6,326*** 2,855*** 2,083*** 4,861*** 2,546*** 1,234* 6,249*** 6,404*** 5,401*** IT ² ² ² ² ² ² ² ² 6,172*** 5,786*** 1,620*** 6,095*** GR ² ² ² 4,320*** ES ² ² ² 5,941*** 6,481*** 1,774*** 5,709*** 3,318*** 2,855*** 5,864*** 6,095*** 4,012*** 5,786*** 3,858*** 3,395*** 5,555*** 5,941*** LU ² ² ² ² ² ² ² ² ² 5,401*** 1466** IE ² ² ² 6,249*** 1,543** 6,172*** 6,249*** FI ² ² ² ² 4,012*** 5,246*** 3,240*** 6,172*** 5,632*** 3,780*** 3,009*** 6,095*** 5,401*** 4,783*** NL ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² 5,786*** 5,401*** IT ² ² ² 6,172*** FR ² ² ² ² ² 5,401*** 3,549*** 6,481*** 5,709*** 5,786*** 2,469*** 1,620*** 6,481*** 6,095*** 5,478*** PT ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² 6,095*** LU ² ² ² 5,401*** 1466** GR ² ² ² ² ² ² 4,320*** 3,318*** 5,864*** 4,012*** 6,172*** 3,858*** 5,555*** Signifikanzniveau NL*** 1 %² ² ² ² ² 5,786*** IE ² ² ² ² 6,249*** 5,632*** 1,543** 6,249*** 5,401*** ½² Signifikanzniveau PT ** 5 %² ² ² ² ² ² 6,095*** IT ² ² ² KS-Test²(D-Statistik) 6,172*** 5,786*** 1,620*** ¾² in einem LU**** 110%% ² ² ² ² ² ² ² ² 5,401*** 6,172*** 1466** Signifikanzniveau Signifikanzniveau ½¿² NL ** 5 %² ² ² ² KS-Test²(D-Statistik) ² ² ² ² 5,786*** 5,401*** Signifikanzniveau ¾² in einem PT ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² 6,095*** ¿ * 10 % Signifikanzniveau *** 1 % Signifikanzniveau ½ ** 5 % Signifikanzniveau ¾ in einem KS-Test (D-Statistik) ¿ T abelle* 47: Signifikanztest (nachfrage)sektorenspezifischer V erteilungsunterschiede ± 10 % Signifikanzniveau

Sektor private (nachfrage)sektorenspezifischer H aushalte vs. Sektor nichtfinanzielle K apitalgesellschaf-± T abelle 47: Signifikanztest V erteilungsunterschiede Tabelle 47: Signifikanztest (nachfrage)sektorenspezifischer ten/%HWUDJVNDWHJRULHÁEHU 0LR¼¶ [M ar k-Up] Sektor private H aushalte vs. Sektor nichtfinanzielle K apitalgesellschafVerteilungsunterschiede – Sektor private Haushalte vs. Sektor nichtfinanzielle ± T abelle 47: Signifikanztest (nachfrage)sektorenspezifischer V erteilungsunterschiede 6HNWRUQLFKWILQDQ]LHOOH.DSLWDOJHVHOOVFKDIWHQ%HWUDJVNDWHJRULHÁEHU0LR¼¶YV6HNWRUSULYDWH+DXVKDOWH ten/%HWUDJVNDWHJRULHÁEHU 0LR¼¶ [M‚über ar k-Up] Kapitalgesellschaften / Betragskategorie 1 Mio. €‘ [Mark-Up] L and ASektor T B E private DE FI GR IE IT L U K apitalgesellschafNL PT UK HESaushalte vs.F R Sektor nichtfinanzielle

Ø Spread (¨) 0,50 1,01 0,65 1,72 0,20 0,75 0,38 -0,10 2,65 0,06 0,71 3,44 0,55 6HNWRUQLFKWILQDQ]LHOOH.DSLWDOJHVHOOVFKDIWHQ%HWUDJVNDWHJRULHÁEHU0LR¼¶YV6HNWRUSULYDWH+DXVKDOWH Ø Spread (%) 34,8 45,8 31,2 50,1 8,3 46,3 6,8 -3,8 60,7 5,9 33,2 82,8 38,2 0LR¼¶ L and Aten/%HWUDJVNDWHJRULHÁEHU T BE DE ES FI FR G R[M arIk-Up] E IT LU NL PT UK D-Statistik 3,780*** 3,703*** 4,938*** 4,861*** 1,929*** 4,552*** 2,315*** 1,234* 4,706*** 2,006*** 4,166** 5,015*** 3,009*** Ø Spread (¨) 0,50 1,01 0,65 1,72 0,20 0,75 0,38 -0,10 2,65 0,06 0,71 3,44 0,55 *** 1 % Signifikanzniveau Ø Spread (%) 34,8 45,8 31,2 8,3 46,3 6,8 -3,8 60,7 5,9 33,2 82,8 38,2 ½50,1 6HNWRUQLFKWILQDQ]LHOOH.DSLWDOJHVHOOVFKDIWHQ%HWUDJVNDWHJRULHÁEHU0LR¼¶YV6HNWRUSULYDWH+DXVKDOWH ** 3,780*** 5 %A Signifikanzniveau ¾ES in einem D-Statistik 3,703*** 4,938*** 4,861*** 1,929*** 4,552*** 2,315*** 1,234* 4,706*** 2,006*** 4,166** 5,015*** 3,009*** L and T BE DE F I KS-Test F R(D-Statistik) GR IE IT LU NL PT UK ¿ %Signifikanzniveau Signifikanzniveau **** 110% Ø Spread (¨) 0,50 1,01 0,65 0,20 0,75 0,38 -0,10 2,65 0,06 0,71 3,44 0,55 ½1,72 Ø Spread (%) 34,8 45,8 31,2 8,3 KS-Test 46,3 6,8 -3,8 60,7 5,9 33,2 82,8 38,2 ** 5 % Signifikanzniveau (D-Statistik) ¾50,1 in einem D-Statistik * 3,780*** 3,703*** 4,938*** 4,861*** 1,929*** 4,552*** 2,315*** 1,234* 4,706*** 2,006*** 4,166** 5,015*** 3,009*** ¿ 10 % Signifikanzniveau *** 1 % Signifikanzniveau ½ 5 % Signifikanzniveau ¾ in einem KS-Test (D-Statistik) T abelle **48: Signifikanztest (nachfrage)sektorenspezifischer V erteilungsunterschiede ± ¿ * 10 % Signifikanzniveau

Tabelle 48: Signifikanztest (nachfrage)sektorenspezifischer

H aushalte vs. Sektor nichtfinanzielle K apitalgesellschafSektor private (nachfrage)sektorenspezifischer T abelle 48: Signifikanztest V erteilungsunterschiede Verteilungsunterschiede –Sektor private Haushalte vs. Sektor nichtfinanzielle ± WHQ%HWUDJVNDWHJRULHÃELV 0LR¼¶ [M ar k-Up] Kapitalgesellschaften / Betragskategorie ‚bis 1 Mio. €‘ [Mark-Up] vs. Sektor nichtfinanzielle K apitalgesellschafSektor private H aushalte T abelle 48: Signifikanztest (nachfrage)sektorenspezifischer V erteilungsunterschiede ± 6HNWRUQLFKWILQDQ]LHOOH.DSLWDOJHVHOOVFKDIWHQ%HWUDJVNDWHJRULHÃELV0LR¼¶YV6HNWRUSULYDWH+DXVKDOWH WHQ%HWUDJVNDWHJRULHÃELV 0LR¼¶ [M ar k-Up] L and ASektor T B E private DE FI GR IE IT L U K apitalgesellschafNL PT UK HESaushalte vs.F R Sektor nichtfinanzielle

Ø Spread (¨) 0,24 0,41 0,12 0,73 -0,23 0,20 -1,00 -0,48 1,38 -0,20 0,05 1,50 0,37 6HNWRUQLFKWILQDQ]LHOOH.DSLWDOJHVHOOVFKDIWHQ%HWUDJVNDWHJRULHÃELV0LR¼¶YV6HNWRUSULYDWH+DXVKDOWH Ø Spread (%) 13,6 12,3 4,5 15,8 -8,7 0LR¼¶ 8,5 -18,6 -14,0 23,5 -8,2 0,7 24,4 19,7 [M L and AWHQ%HWUDJVNDWHJRULHÃELV T BE DE ES FI FR G R ar k-Up] IE IT LU NL PT UK D-Statistik 2,700** 2,623*** 3,472*** 3,395*** 1,234* 3,009*** 1,929*** 1,852*** 3,626*** 1,620** 1,620** 3,163*** 2.237*** Ø Spread (¨) 0,24 0,41 0,12 0,73 -0,23 0,20 -1,00 -0,48 1,38 -0,20 0,05 1,50 0,37 *** 1 % Signifikanzniveau ½15,8 Ø Spread (%) 13,6 12,3 4,5 -8,7 8,5 -18,6 -14,0 23,5 -8,2 0,7 24,4 19,7 6HNWRUQLFKWILQDQ]LHOOH.DSLWDOJHVHOOVFKDIWHQ%HWUDJVNDWHJRULHÃELV0LR¼¶YV6HNWRUSULYDWH+DXVKDOWH ** 52,700** % Signifikanzniveau KS-Test (D-Statistik) Anhang ¾ES in einem D-Statistik 2,623*** 3,472*** 3,395*** 1,234* 3,009*** 1,929*** 3,626*** 1,620** 1,620** 3,163*** 2.237*** L and AT BE DE FI FR G R 1,852*** IE IT LU NL PT UK ¿ %Signifikanzniveau Signifikanzniveau **** 110% Ø Spread (¨) 0,24 0,41 0,12 0,20 -1,00 -0,48 1,38 -0,20 0,05 1,50 0,37 ½0,73 -0,23 Ø Spread (%) 13,6 12,3 4,5 -8,7KS-Test 8,5(D-Statistik) -18,6 -14,0 23,5 -8,2 0,7 24,4 19,7 ** 5 % Signifikanzniveau ¾15,8 in einem 2,700** 2,623*** 3,472*** 3,395*** 1,234* 3,009*** 1,929*** 1,852*** 3,626*** 1,620** 1,620** 3,163*** 2.237*** ¿ * 10 %Signifikanztest Signifikanzniveau TD-Statistik abelle***49: produktspezifischer V erteilungsunterschiede ± Sektor pri1 % Signifikanzniveau ½ ** 5 % Signifikanzniveau einem KS-Test (D-Statistik) ¾ arink-Up] vate H aushalte [M ¿ * 10 % Signifikanzniveau

Tabelle 49: Signifikanztest produktspezifischer Verteilungsunterschiede – Sektor private Haushalte [Mark-Up]

Konsumentenkredite vs. Wohnungsbaukredite L and AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK Ø Spread (¨) 0,59 2,70 1,18 5,02 0,93 1,45 5,45 1,87 6,16 1,03 2,70 5,37 1,26 Ø Spread (%) 35,0 97,1 46,6 133,4 39,7 62,1 119,8 68,0 121,7 52,0 92,9 151,1 79,0 D-Statistik 2,855*** 4,706*** 4,629*** 6,481*** 3,240*** 6,481*** 4,783*** 4,320*** 5,478*** 3,703*** 5,323*** 5,941*** 4,552*** - 251 *** 1 % Signifikanzniveau ½ ** 5 % Signifikanzniveau ¾ in einem KS-Test (D-Statistik) ¿ * 10 % Signifikanzniveau - 251 -

- 251 T abelle 50: Signifikanztest datenbankspezifischer V erteilungsunterschiede ± Sektor nichtfinanzielle K apitalgesellschaften [L erner-Index] L and Ø Spread (¨) Ø Spread (%)

AT 0,07 6,9

BE 0,28 125,1

Zinsstatistik (nichtfinanzielle Kap.-Ges.) vs. Bank Profitabiliy Statistics DE ES FI FR GR IE IT LU 0,24 0,31 0,07 0,31 0,30 0,32 0,16 0,29 83,9 75,9 16,5 135,8 64,8 91,6 25,8 210,0

NL 0,27 105,1

PT 0,52 196,5

UK -0,26 -63,4

D-Statistik 2,855*** 4,706*** 4,629*** 6,481*** 3,240*** 6,481*** 4,783*** 4,320*** 5,478*** 3,703*** 5,323*** 5,941*** 4,552*** Ø Spread (%) 35,0 97,1 46,6 133,4 39,7 62,1 119,8 68,0 121,7 52,0 92,9 151,1 79,0 *** 1 % Signifikanzniveau ½ D-Statistik 2,855*** 4,706*** 4,629*** 6,481*** 3,240*** 6,481*** 4,783*** 4,320*** 5,478*** 3,703*** 5,323*** 5,941*** 4,552*** ** 5 % Signifikanzniveau ¾ in einem KS-Test (D-Statistik) *** 1 % Signifikanzniveau ¿½ in einem KS-Test (D-Statistik) * 10 % Signifikanzniveau ** 5 % Signifikanzniveau ¾ ¿ * 10 % Signifikanzniveau

Anhang 233 T abelle 50: Signifikanztest datenbankspezifischer V erteilungsunterschiede ± Sektor T abelle 50: Signifikanztest datenbankspezifischer erteilungsunterschiede ± Sektor nichtfinanzielle datenbankspezifischer K apitalgesellschaften [L V erner-Index] Tabelle 50: Signifikanztest Verteilungsunterschiede – Sektor nichtfinanzielle K apitalgesellschaften [L erner-Index] nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften [Lerner-Index] Zinsstatistik (nichtfinanzielle Kap.-Ges.) vs. Bank Profitabiliy Statistics L and AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK Zinsstatistik (nichtfinanzielle Kap.-Ges.) vs. Bank Profitabiliy Statistics Ø Spread (¨) 0,07 0,28 0,24 0,31 0,07 0,31 0,30 0,32 0,16 0,29 0,27 0,52 -0,26 L and AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK Ø Spread (%) 6,9 125,1 83,9 75,9 16,5 135,8 64,8 91,6 25,8 210,0 105,1 196,5 -63,4 Ø Spread (¨) 0,07 0,28 0,24 0,31 0,07 0,31 0,30 0,32 0,16 0,29 0,27 0,52 -0,26 D-Statistik 0,802 1,871***1,871***1,871*** 1,069 1,871***1,871***1,871***1,871***1,871***1,871***1,871***1,797*** Ø Spread (%) 6,9 125,1 83,9 75,9 16,5 135,8 64,8 91,6 25,8 210,0 105,1 196,5 -63,4 *** 1 0,802 % Signifikanzniveau D-Statistik 1,871***1,871***1,871*** 1,069 1,871***1,871***1,871***1,871***1,871***1,871***1,871***1,797*** ½ ** 5 % Signifikanzniveau in einem KS-Test (D-Statistik) ¾ *** 1 % Signifikanzniveau ¿½ * 10 Signifikanzniveau ** 5 %%Signifikanzniveau ¾ in einem KS-Test (D-Statistik) ¿ * 10 % Signifikanzniveau

T abelle 51: Signifikanztest datenbankspezifischer V erteilungsunterschiede ± Sektor Tabelle 51: Signifikanztest datenbankspezifischer T abelle 51: Signifikanztest datenbankspezifischer V erteilungsunterschiede ± Sektor private H aushalte [L erner-Index] Verteilungsunterschiede – Sektor private Haushalte [Lerner-Index] private H aushalte [L erner-Index] Zinsstatistik (private Haushalte) vs. Bank Profitabiliy Statistics L and AT BE D E Zinsstatistik ES F I Haushalte) FR GR IE IStatistics T LU NL PT UK (private vs. Bank Profitabiliy Ø Spread (¨) 0,22 0,40 0,33 0,37 0,08 0,39 0,28 0,29 0,22 0,31 0,35 0,58 -0,13 L and AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK Ø Spread (%) 62,6 175,7 112,1 90,7 18,0 169,0 59,8 84,8 35,9 241,9 131,4 223,1 -49,5 Ø Spread (¨) 0,22 0,40 0,33 0,37 0,08 0,39 0,28 0,29 0,22 0,31 0,35 0,58 -0,13 D-Statistik 1,336* 1,871***1,871***1,871*** 1,069 1,871***1,871***1,871***1,871***1,871***1,871***1,871***1,797*** Ø Spread (%) 62,6 175,7 112,1 90,7 18,0 169,0 59,8 84,8 35,9 241,9 131,4 223,1 -49,5 *** 11,336* % Signifikanzniveau D-Statistik 1,871***1,871***1,871*** 1,069 1,871***1,871***1,871***1,871***1,871***1,871***1,871***1,797*** ½ ** 51 % ¾½ in einem KS-Test (D-Statistik) *** % Signifikanzniveau Signifikanzniveau ¿ in einem KS-Test (D-Statistik) * 10 Signifikanzniveau ** 5 %%Signifikanzniveau

* 10 % Signifikanzniveau

¾ ¿

- 252 - 252 -

Anhang I I I. Statistische A ufbereitung zur Produktivitätsanalyse 1. uropäische Produktivitätsverhältnisse A ufbereitung zur Produktivitätsanalyse I234 I I. EStatistische Anhang a) EZuropäische ur E igenG esamtkapitalrentabilität III. versus Statistische Aufbereitung zur Produktivitätsanalyse 1. Produktivitätsverhältnisse

1. Europäische Produktivitätsverhältnisse

a) Z ur E igen- versus G esamtkapitalrentabilität T abelle 52: E ntwicklung G esamtkapitalrentabilität bei V ernachlässigung der a) Zurder Eigenversus Gesamtkapitalrentabilität F remdkapitalkosten [2007] T abelle 52: E ntwicklung der G esamtkapitalrentabilität bei V ernachlässigung der Land/Jahr AT BE DE Land/Jahr ES AT FI BE FR DE GR ES IE FI IT FR LU GR NL IE PT IT UK LU NL Mittelwert PT Median UK Spread Stan.-abw. Mittelwert Var.-koef. Median Spread Stan.-abw. Var.-koef.

52: 2000 Entwicklung Gesamtkapitalrentabilität 1997 Tabelle 1998 1999 2001 2002der 2003 2004 2005 2006 2007 2008 F remdkapitalkosten 0.43 0.46 Vernachlässigung 0.44 0.51 [2007] 0.55 0.33 0.42 0.59 1.10 1.19 [2007] 1.20 0.28 bei der Fremdkapitalkosten 0.38 0.44 0.45 0.65 0.59 0.44 0.61 0.45 0.52 0.80 0.29 -1.42 0.47 0.71 0.38 0.32 0.21 0.15 -0.01 0.14 0.51 0.40 0.40 -0.29 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 0.94 0.96 0.96 0.96 0.86 0.82 0.86 0.82 0.87 1.06 1.12 0.69 0.43 0.46 0.44 0.51 0.55 0.33 0.42 0.59 1.10 1.19 1.20 0.28 0.94 0.81 1.09 1.36 2.92 0.99 1.60 0.81 0.93 1.08 1.27 0.74 0.38 0.44 0.45 0.65 0.59 0.44 0.61 0.45 0.52 0.80 0.29 -1.42 0.28 0.35 0.47 0.67 0.59 0.55 0.57 0.65 0.61 0.77 0.39 -0.14 0.47 0.71 0.38 0.32 0.21 0.15 -0.01 0.14 0.51 0.40 0.40 -0.29 0.99 1.26 3.04 1.96 1.39 0.67 0.87 0.65 0.58 0.89 0.61 -0.12 0.94 0.96 0.96 0.96 0.86 0.82 0.86 0.82 0.87 1.06 1.12 0.69 1.35 1.43 1.37 1.21 0.87 1.00 0.84 0.90 0.81 0.73 0.67 0.05 0.94 0.81 1.09 1.36 2.92 0.99 1.60 0.81 0.93 1.08 1.27 0.74 0.38 0.91 1.01 1.27 0.99 0.80 0.73 0.89 0.89 1.08 1.02 0.36 0.28 0.35 0.47 0.67 0.59 0.55 0.57 0.65 0.61 0.77 0.39 -0.14 0.53 0.58 0.52 0.56 0.53 0.50 0.54 0.55 0.59 0.79 0.70 0.05 0.99 1.26 3.04 1.96 1.39 0.67 0.87 0.65 0.58 0.89 0.61 -0.12 0.74 0.61 0.78 0.75 0.61 0.44 0.62 0.69 0.68 0.60 0.68 -0.42 1.35 1.43 1.37 1.21 0.87 1.00 0.84 0.90 0.81 0.73 0.67 0.05 0.88 0.83 0.80 1.03 0.78 0.67 0.70 0.58 0.66 0.90 0.88 0.35 0.38 0.91 1.01 1.27 0.99 0.80 0.73 0.89 0.89 1.08 1.02 0.36 1.12 1.20 1.33 1.23 1.02 0.87 1.03 0.94 0.88 0.92 0.72 -0.69 0.53 0.58 0.52 0.56 0.53 0.50 0.54 0.55 0.59 0.79 0.70 0.05 0.74 0.61 0.78 0.75 0.61 0.44 0.62 0.69 0.68 0.60 0.68 -0.42 0.72 0.81 0.97 0.96 0.92 0.63 0.72 0.67 0.74 0.86 0.76 -0.04 0.88 0.83 0.80 1.03 0.78 0.67 0.70 0.58 0.66 0.90 0.88 0.35 0.74 0.81 0.80 0.96 0.78 0.67 0.70 0.65 0.68 0.89 0.70 0.05 1.12 1.20 1.33 1.23 1.02 0.87 1.03 0.94 0.88 0.92 0.72 -0.69 1.07 1.08 2.65 1.65 2.71 0.85 1.61 0.80 0.58 0.79 0.98 2.16 0.34 0.33 0.71 0.45 0.67 0.26 0.37 0.22 0.18 0.22 0.32 0.59 0.72 0.81 0.97 0.96 0.92 0.63 0.72 0.67 0.74 0.86 0.76 -0.04 0.46 0.41 0.73 0.47 0.73 0.41 0.51 0.33 0.25 0.25 0.41 -13.6 0.74 0.81 0.80 0.96 0.78 0.67 0.70 0.65 0.68 0.89 0.70 0.05 1.07 1.08 2.65 1.65 2.71 0.85 1.61 0.80 0.58 0.79 0.98 2.16 0.34 0.33 0.71 0.45 0.67 0.26 0.37 0.22 0.18 0.22 0.32 0.59 0.46 0.41 0.73 0.47 0.73 0.41 0.51 0.33 0.25 0.25 0.41 -13.6

2009 ± -0.23 -0.05 2009 0.46 ± 0.54 -0.23 0.32 -0.05 0.28 0.46 -1.62 0.54 0.32 0.32 ± 0.28 0.35 -1.62 0.35 0.32 ± ± 0.35 0.05 0.35 0.28 ± 2.16 0.55 0.05 10.2 0.28 2.16 0.55 10.2

Ø 0.58 0.31 0.26 Ø 0.87 0.58 1.16 0.31 0.47 0.26 1.01 0.87 0.74 1.16 0.82 0.47 0.49 1.01 0.55 0.74 0.72 0.82 0.81 0.49 0.55 0.68 0.72 0.67 0.81 1.47 0.40 0.68 0.11 0.67 1.47 0.40 0.11

T abelle 53: Prozentuale, jährliche V eränderung des V erschuldungsgrades Tabelle 53: Prozentuale, jährliche Veränderung des Verschuldungsgrades Land/Jahr

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

BE DE Land/Jahr ES AT FI BE FR DE GR ES IE FI IT FR LU GR NL IE PT IT UK LU Ø NL PT UK Ø

± ± 1997 ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ±

-16.0 5.7 1998 0.8 -6.4 3.9 -16.0 2.8 5.7 -15.5 0.8 6.9 3.9 -0.6 2.8 -1.1 -15.5 11.8 6.9 -11.6 -0.6 1.0 -1.1 -1.4 11.8 -11.6 1.0 -1.4

-7.8 -2.2 1999 3.3 2.6 0.7 -7.8 -18.9 -2.2 -43.7 3.3 -13.0 0.7 -5.0 -18.9 -34.6 -43.7 -3.5 -13.0 -6.1 -5.0 -4.3 -34.6 -10.2 -3.5 -6.1 -4.3 -10.2

-9.0 2.2 2000 -11.9 6.1 1.0 -9.0 -22.5 2.2 8.3 -11.9 12.4 1.0 0.5 -22.5 -2.3 8.3 0.8 12.4 0.2 0.5 -23.5 -2.3 -2.9 0.8 0.2 -23.5 -2.9

-8.2 -1.6 2001 0.3 -8.8 -46.5 -8.2 19.8 -1.6 6.0 0.3 -4.4 -46.5 2.3 19.8 -2.7 6.0 9.1 -4.4 -5.9 2.3 6.6 -2.7 -2.6 9.1 -5.9 6.6 -2.6

0.2 -6.2 2002 -1.0 2.5 9.3 0.2 -4.9 -6.2 45.7 -1.0 11.2 9.3 -3.5 -4.9 -6.8 45.7 7.1 11.2 -0.8 -3.5 10.1 -6.8 4.8 7.1 -0.8 10.1 4.8

-0.7 -0.1 2003 3.2 -7.8 -4.4 -0.7 -5.3 -0.1 -2.5 3.2 17.6 -4.4 1.2 -5.3 -5.8 -2.5 -3.0 17.6 -1.1 1.2 2.8 -5.8 -0.5 -3.0 -1.1 2.8 -0.5

17.3 6.0 2004 -6.9 -2.2 14.9 17.3 4.6 6.0 43.2 -6.9 1.1 14.9 3.4 4.6 -0.7 43.2 3.8 1.1 6.3 3.4 16.6 -0.7 8.3 3.8 6.3 16.6 8.3

9.3 0.4 2005 7.1 -0.6 0.5 9.3 16.5 0.4 -20.6 7.1 16.6 0.5 -7.5 16.5 4.0 -20.6 25.2 16.6 5.4 -7.5 18.8 4.0 5.8 25.2 5.4 18.8 5.8

-9.3 -3.7 2006 11.3 -12.9 1.0 -9.3 -3.3 -3.7 -15.8 11.3 4.0 1.0 3.6 -3.3 8.0 -15.8 -13.4 4.0 -2.9 3.6 -10.1 8.0 -3.4 -13.4 -2.9 -10.1 -3.4

-27.0 1.8 2007 2.7 -15.3 18.7 -27.0 4.6 1.8 1.9 2.7 3.4 18.7 -14.8 4.6 -29.0 1.9 -17.2 3.4 4.6 -14.8 -39.4 -29.0 -8.1 -17.2 4.6 -39.4 -8.1

33.3 -6.6 2008 -3.7 10.3 21.4 33.3 1.1 -6.6 31.3 -3.7 21.3 21.4 4.1 1.1 32.5 31.3 35.1 21.3 12.1 4.1 30.5 32.5 17.1 35.1 12.1 30.5 17.1

TAT abelle 53: Prozentuale, V eränderung V erschuldungsgrades ± -6.4 2.6jährliche 6.1 -8.8 2.5 -7.8 des -2.2 -0.6 -12.9 -15.3 10.3

- 253 -

- 253 -

2009 ± -16.8 -5.6 2009 -6.6 ± 11.1 -16.8 -3.2 -5.6 32.7 -6.6 -15.0 11.1 -1.5 -3.2 ± 32.7 -24.6 -15.0 -11.7 -1.5 ± ± -3.2 -24.6 -11.7 ± -3.2

Ø -2.7 -2.9 -0.8 Ø -0.1 -2.7 2.6 -2.9 -0.7 -0.8 5.9 -0.1 5.2 2.6 -1.5 -0.7 -3.2 5.9 2.6 5.2 -1.0 -1.5 0.8 -3.2 0.3 2.6 -1.0 0.8 0.3

Anhang

Anhang b) Z ur Cost-Income-Ratio

Anhang

235

b) Z ur Cost-Income-Ratiob) Zur Cost-Income-Ratio T abelle 54: A nteil des Z insüberschusses an den operativen (Netto-)E rträgen 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 TLand/Jahr abelle 54:1997 A54: nteil1998 des 1999 Z insüberschusses an den operativen (Netto-)E rträgen Tabelle Anteil des 2000 Zinsüberschusses an den operativen (Netto-)Erträgen AT BE Land/Jahr DE AT ES BE FI DE FR ES GR FI IE FR IT GR LU IE NL IT PT LU UK NL Ø PT UK Ø

0.57 0.63 1997 0.79 0.57 0.71 0.63 0.65 0.79 0.47 0.71 0.51 0.65 0.66 0.47 0.72 0.51 0.55 0.66 0.60 0.72 0.68 0.55 0.62 0.60 0.63 0.68 0.62 0.63

0.53 0.61 1998 0.71 0.53 0.68 0.61 0.73 0.71 0.41 0.68 0.56 0.73 0.63 0.41 0.65 0.56 0.45 0.63 0.60 0.65 0.65 0.45 0.61 0.60 0.60 0.65 0.61 0.60

0.51 0.63 1999 0.76 0.51 0.68 0.63 0.65 0.76 0.44 0.68 0.42 0.65 0.63 0.44 0.63 0.42 0.51 0.63 0.57 0.63 0.69 0.51 0.59 0.57 0.59 0.69 0.59 0.59

0.50 0.51 2000 0.67 0.50 0.64 0.51 0.62 0.67 0.39 0.64 0.55 0.62 0.61 0.39 0.64 0.55 0.46 0.61 0.53 0.64 0.67 0.46 0.57 0.53 0.57 0.67 0.57 0.57

0.50 0.51 2001 0.70 0.50 0.72 0.51 0.39 0.70 0.37 0.72 0.64 0.39 0.66 0.37 0.70 0.64 0.55 0.66 0.55 0.70 0.70 0.55 0.56 0.55 0.58 0.70 0.56 0.58

0.51 0.59 2002 0.75 0.51 0.70 0.59 0.59 0.75 0.43 0.70 0.73 0.59 0.63 0.43 0.72 0.73 0.52 0.63 0.61 0.72 0.71 0.52 0.55 0.61 0.62 0.71 0.55 0.62

0.50 0.58 2003 0.76 0.50 0.70 0.58 0.44 0.76 0.43 0.70 0.74 0.44 0.62 0.43 0.70 0.74 0.54 0.62 0.61 0.70 0.61 0.54 0.51 0.61 0.59 0.61 0.51 0.59

0.49 0.64 2004 0.81 0.49 0.69 0.64 0.62 0.81 0.38 0.69 0.76 0.62 0.59 0.38 0.69 0.76 0.53 0.59 0.58 0.69 0.64 0.53 0.43 0.58 0.60 0.64 0.43 0.60

0.45 0.60 2005 0.70 0.45 0.65 0.60 0.68 0.70 0.38 0.65 0.75 0.68 0.62 0.38 0.68 0.75 0.47 0.62 0.54 0.68 0.54 0.47 0.42 0.54 0.58 0.54 0.42 0.58

0.43 0.43 2006 0.71 0.43 0.62 0.43 0.65 0.71 0.25 0.62 0.72 0.65 0.65 0.25 0.60 0.72 0.44 0.65 0.50 0.60 0.56 0.44 0.41 0.50 0.54 0.56 0.41 0.54

0.41 0.47 2007 0.75 0.41 0.63 0.47 0.59 0.75 0.25 0.63 0.72 0.59 0.71 0.25 0.64 0.72 0.56 0.71 0.46 0.64 0.58 0.56 0.47 0.46 0.56 0.58 0.47 0.56

0.41 ± 2008 0.90 0.41 0.67 ± 0.84 0.90 0.48 0.67 0.83 0.84 0.85 0.48 0.75 0.83 0.71 0.85 0.92 0.75 0.63 0.71 0.64 0.92 0.72 0.63 0.64 0.72

± 0.71 2009 0.80 ± 0.70 0.71 0.76 0.80 0.42 0.70 0.75 0.76 0.68 0.42 0.64 0.75 ± 0.68 0.69 0.64 0.57 ±± 0.69 0.67 0.57 ± 0.67

Ø 0.48 0.58 Ø 0.75 0.48 0.68 0.58 0.63 0.75 0.39 0.68 0.67 0.63 0.66 0.39 0.67 0.67 0.52 0.66 0.60 0.67 0.63 0.52 0.53 0.60 0.60 0.63 0.53 0.60

T abelle 55: A nteil desAnteil Personalaufwandes an den V erwaltungskosten Tabelle 55: des Personalaufwandes an den Verwaltungskosten 1998 2000 2001 2002an2003 2005 2006 2007 TLand/Jahr abelle 55:1997 A nteil des 1999 Personalaufwandes den V2004 erwaltungskosten

AT BE Land/Jahr DE AT ES BE FI DE FR ES GR FI IE FR IT GR LU IE NL IT PT LU UK NL Ø Anhang PT UK Ø

0.53 0.57 1997 0.58 0.53 0.61 0.57 0.33 0.58 0.55 0.61 0.66 0.33 0.55 0.55 0.62 0.66 0.50 0.55 0.53 0.62 0.55 0.50 0.53 0.53 0.55 0.55 0.53 0.55

0.52 0.55 1998 0.57 0.52 0.61 0.55 0.34 0.57 0.54 0.61 0.65 0.34 0.56 0.54 0.61 0.65 0.48 0.56 0.55 0.61 0.52 0.48 0.52 0.55 0.54 0.52 0.52 0.54

0.52 0.56 1999 0.55 0.52 0.62 0.56 0.39 0.55 0.54 0.62 0.61 0.39 0.54 0.54 0.59 0.61 0.48 0.54 0.57 0.59 0.51 0.48 0.53 0.57 0.54 0.51 0.53 0.54

0.50 0.55 2000 0.54 0.50 0.63 0.55 0.38 0.54 0.54 0.63 0.60 0.38 0.55 0.54 0.57 0.60 0.47 0.55 0.56 0.57 0.51 0.47 0.50 0.56 0.53 0.51 0.50 0.53

0.50 0.53 2001 0.53 0.50 0.61 0.53 0.40 0.53 0.54 0.61 0.58 0.40 0.53 0.54 0.55 0.58 0.47 0.53 0.58 0.55 0.48 0.47 0.47 0.58 0.52 0.48 0.47 0.52

0.50 0.54 2002 0.53 0.50 0.62 0.54 0.42 0.53 0.54 0.62 0.59 0.42 0.53 0.54 0.55 0.59 0.57 0.53 0.58 0.55 0.47 0.57 0.45 0.58 0.53 0.47 0.45 0.53

0.50 0.56 2003 0.54 0.50 0.61 0.56 0.38 0.54 0.54 0.61 0.58 0.38 0.51 0.54 0.55 0.58 0.57 0.51 0.57 0.55 0.48 0.57 0.46 0.57 0.53 0.48 0.46 0.53

0.51 0.55 2004 0.55 0.51 0.64 0.55 0.41 0.55 0.54 0.64 0.63 0.41 0.52 0.54 0.54 0.63 0.57 0.52 0.57 0.54 0.46 0.57 0.40 0.57 0.53 0.46 0.40 0.53

0.51 0.54 2005 0.55 0.51 0.60 0.54 0.50 0.55 0.54 0.60 0.62 0.50 0.57 0.54 0.53 0.62 0.57 0.57 0.51 0.53 0.46 0.57 0.42 0.51 0.53 0.46 0.42 0.53

0.51 0.51 2006 0.57 0.51 0.61 0.51 0.50 0.57 0.54 0.61 0.59 0.50 0.57 0.54 0.53 0.59 0.58 0.57 0.49 0.53 0.50 0.58 0.46 0.49 0.54 0.50 0.46 0.54

0.51 0.50 2007 0.55 0.51 0.60 0.50 0.48 0.55 0.54 0.60 0.59 0.48 0.57 0.54 0.55 0.59 0.57 0.57 0.50 0.55 0.48 0.57 0.54 0.50 0.54 0.48 0.54 0.54

2008 0.51 0.50 2008 0.54 0.51 0.60 0.50 0.49 0.54 0.54 0.60 0.58 0.49 0.54 0.54 0.53 0.58 0.58 0.54 0.57 0.53 0.48 0.58 0.32 0.57 0.52 0.48 0.32 0.52

2009 ± 0.45 2009 0.55 ± 0.60 0.45 0.49 0.55 0.54 0.60 0.59 0.49 0.54 0.54 0.51 0.59 ± 0.54 0.55 0.51 0.47 ±± 0.55 0.53 0.47 ± 0.53

Ø 0.51 0.53 Ø 0.55 0.51 0.61 0.53 0.42 0.55 0.54 0.61 0.61 0.42 0.54 0.54 0.56 0.61 0.53 0.54 0.55 0.56 0.49 0.53 0.47 0.55 0.53 0.49 0.47 0.53

Land/Jahr AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK Ø

1997 69.4 63.9 65.9 61.4 64.8 68.8 63.2 58.3 68.7 43.9 69.2 60.0 60.9 63.0

1998 67.9 63.5 63.2 60.6 71.2 67.7 59.3 52.0 61.0 39.3 70.8 55.4 56.5 60.6

1999 69.0 66.1 67.8 63.1 61.9 67.6 41.6 51.7 60.7 46.0 67.9 58.5 54.6 59.7

2000 66.9 60.9 71.3 61.0 53.1 66.0 53.3 50.1 56.0 45.1 70.4 59.1 55.5 59.1

2001 67.6 62.6 75.4 55.5 34.9 62.1 58.4 55.7 55.4 46.7 69.6 57.1 59.1 58.5

2002 70.0 67.2 72.6 56.7 58.2 64.7 68.2 51.2 59.9 39.8 70.8 61.5 62.6 61.8

2003 68.8 60.9 75.2 54.3 48.6 64.0 62.7 50.7 61.0 41.2 67.0 53.9 59.2 59.0

2004 67.3 66.7 75.9 57.9 57.7 63.5 65.6 49.6 60.6 42.7 67.4 54.9 64.0 61.1

2005 63.7 63.7 66.0 51.9 48.6 65.5 54.9 46.6 59.9 41.7 66.6 59.7 60.9 57.7

2006 64.7 51.4 67.7 44.2 43.0 58.0 52.3 47.5 57.1 34.8 67.5 54.7 57.8 53.9

2007 59.4 62.7 69.6 41.9 39.6 68.8 52.6 48.0 58.0 39.3 62.5 54.7 54.9 54.8

2008 55.1 2342 81.4 43.1 48.8 95.5 60.0 47.6 64.4 43.3 97.2 54.2 109.4 241.7

2009 ± 82.6 75.6 41.4 54.1 62.4 57.4 38.7 63.2 ± 69.1 56.6 ± 60.1

Ø 65.8 240 71.3 53.3 52.7 67.3 57.6 49.8 60.5 42.0 70.5 57.0 62.9 73.2

2008 71.3 -416 116.4 53.8

2009 ± 92.1 94.9 56.1

Ø 77.8 30 86.3 59.3

T abelle 56: Cost-Income-Ratio (ohne Risikovorsorge) ± ohne Bereinigung Tabelle 56: Cost-Income-Ratio (ohne Risikovorsorge) – ohne Bereinigung

- 254 -

- 254 T abelle 57: Cost-Income-Ratio (mit Risikovorsorge) ± ohne Bereinigung Land/Jahr AT BE DE ES

1997 82.7 67.5 76.4 65.3

1998 83.5 64.3 72.5 63.5

1999 81.0 70.6 75.0 65.7

2000 79.0 64.0 81.9 65.0

2001 81.1 66.4 90.8 60.5

2002 83.3 71.6 99.5 61.7

2003 79.6 64.9 94.2 60.8

2004 78.9 69.2 90.3 65.1

2005 73.2 63.5 74.2 57.0

2006 73.1 51.8 75.8 49.1

2007 66.9 64.1 80.0 47.3

Ø NL PT UK Ø

63.0 69.2 60.0 60.9 63.0

60.6 70.8 55.4 56.5 60.6

59.7 67.9 58.5 54.6 59.7

59.1 70.4 59.1 55.5 59.1

58.5 69.6 57.1 59.1 58.5

61.8 70.8 61.5 62.6 61.8

59.0 67.0 53.9 59.2 59.0

61.1 67.4 54.9 64.0 61.1

57.7 66.6 59.7 60.9 57.7

53.9 67.5 54.7 57.8 53.9

54.8 62.5 54.7 54.9 54.8

241.7 97.2 54.2 109.4 241.7

60.1 69.1 56.6 ± 60.1

73.2 70.5 57.0 62.9 73.2

T abelle 57: Cost-Income-Ratio (mit Risikovorsorge) ± ohne Bereinigung

236

Anhang

Land/Jahr 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 TAT abelleTabelle 57:82.7 Cost-Income-Ratio ± ohne 83.5Cost-Income-Ratio 81.0 79.0 (mit 81.1Risikovorsorge) 83.3 78.9 73.2 Bereinigung 73.1 66.9 71.3 ± 57: (mit 79.6 Risikovorsorge) – ohne Bereinigung BE 67.5 64.3 70.6 64.0 66.4 71.6 64.9 69.2 63.5 51.8 64.1 -416 92.1 DE 76.4 1998 72.5 1999 75.0 2000 81.9 2001 90.8 2002 99.5 2003 94.2 2004 90.3 2005 74.2 2006 75.8 2007 80.0 116.4 94.9 Land/Jahr 1997 2008 2009 ES 65.3 83.5 63.5 81.0 65.7 79.0 65.0 81.1 60.5 83.3 61.7 79.6 60.8 65.1 AT 82.7 78.9 57.0 73.2 49.1 73.1 47.3 66.9 53.8 71.3 56.1 ± FI 65.8 71.4 62.1 53.7 35.1 58.7 48.8 57.9 48.6 43.0 39.6 48.8 54.1 BE 67.5 64.3 70.6 64.0 66.4 71.6 64.9 69.2 63.5 51.8 64.1 -416 92.1 FR 81.4 79.0 73.7 71.5 69.4 70.7 70.2 66.2 65.5 59.7 72.8 117.9 74.1 DE 76.4 72.5 75.0 81.9 90.8 99.5 94.2 90.3 74.2 75.8 80.0 116.4 94.9 GR 73.3 63.5 67.4 65.7 46.2 65.0 57.7 60.5 63.4 61.7 77.1 60.8 72.4 78.8 ES 65.3 65.1 65.0 57.0 62.7 49.1 60.3 47.3 84.9 53.8 99.0 56.1 IE 60.6 71.4 54.1 62.1 53.6 53.7 52.5 35.1 59.8 58.7 54.1 48.8 52.9 50.7 FI 65.8 57.9 47.9 48.6 48.7 43.0 50.2 39.6 61.7 48.8 -85.2 54.1 IT 76.4 79.0 72.5 73.7 75.0 71.5 81.9 69.4 90.8 70.7 99.5 70.2 94.2 90.3 FR 81.4 66.2 74.2 65.5 75.8 59.7 80.0 72.8 116.4 117.9 76.8 74.1 LU ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± GR 73.3 67.4 46.2 57.7 63.4 77.1 72.4 78.8 65.0 62.7 60.3 84.9 99.0 NL 76.4 54.1 72.5 53.6 75.0 52.5 81.9 59.8 90.8 54.1 99.5 52.9 94.2 90.3 90.2 IE 60.6 50.7 74.2 47.9 75.8 48.7 80.0 50.2 116.4 61.7 -85.2 PT 69.6 66.9 69.1 70.3 64.0 69.7 68.5 68.8 73.6 65.4 65.3 79.7 80.0 IT 76.4 72.5 75.0 81.9 90.8 99.5 94.2 90.3 74.2 75.8 80.0 116.4 76.8 UK 64.3 60.8 58.4 59.4 64.2 69.4 65.1 68.6 66.4 63.7 61.2 181.5 ± LU ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± Ø 71.6 72.5 69.0 75.0 67.1 81.9 68.2 90.8 69.7 99.5 76.2 94.2 72.1 72.9 52.7 63.2 NL 76.4 90.3 65.3 74.2 62.1 75.8 64.0 80.0 116.4 90.2

PT UK Ø

69.6 64.3 71.6

66.9 60.8 69.0

69.1 58.4 67.1

70.3 59.4 68.2

64.0 64.2 69.7

69.7 69.4 76.2

68.5 65.1 72.1

68.8 68.6 72.9

73.6 66.4 65.3

65.4 63.7 62.1

65.3 61.2 64.0

79.7 181.5 52.7

80.0 ± 63.2

Ø 77.8 30 86.3 Ø 59.3 77.8 52.9 30 74.8 86.3 69.9 59.3 43.2 52.9 84.9 74.8 ± 69.9 85.9 43.2 70.1 84.9 73.6 ± 67.3 85.9

70.1 73.6 67.3

T abelle 58: Cost-Income-Ratio (ohne Risikovorsorge) ± bereinigt um Disparitäten im

Tabelle 58: Cost-Income-Ratio (ohne

MRisikovorsorge) ar k-Up – bereinigt um Disparitäten im Mark-Up T abelle 58: Cost-Income-Ratio (ohne Risikovorsorge) ± bereinigt um Disparitäten im Land/Jahr 1997 1998 1999 2000 M ar65.8 k-Up65.1 64.4 AT 67.3 BE 34.0 37.6 41.2 38.4 DE 65.9 1998 63.2 1999 67.8 2000 71.3 Land/Jahr 1997 ES 78.5 88.0 102.5 95.8 AT 67.3 65.8 65.1 64.4 FI 86.7 110.7 90.3 79.0 BE 34.0 37.6 41.2 38.4 FR 45.2 45.6 50.2 53.1 DE 65.9 63.2 67.8 71.3 GR 53.9 52.9 38.4 58.0 ES 78.5 88.0 102.5 95.8 IE 61.5 50.6 60.9 58.8 FI 86.7 110.7 90.3 79.0 IT 249.6 186.5 161.6 168.6 FR 45.2 45.6 50.2 53.1 LU 14.3 13.6 14.0 13.8 GR 53.9 52.9 38.4 58.0 NL 66.9 66.9 64.4 69.0 IE 61.5 50.6 60.9 58.8 PT 56.1 56.7 65.1 60.0 IT 249.6 186.5 161.6 168.6 UK 102.4 96.9 100.2 114.9 LU 14.3 13.6 14.0 13.8 Anhang Ø 75.5 71.9 70.9 72.7 NL 66.9 66.9 64.4 69.0 PT 56.1 56.7 65.1 60.0 UK 102.4 96.9 100.2 114.9 TØabelle 59:75.5Cost-Income-Ratio 71.9 70.9 72.7

2001 68.6 48.4 75.4 2001 96.4 68.6 40.4 48.4 52.7 75.4 87.5 96.4 65.8 40.4 203.4 52.7 16.8 87.5 72.9 65.8 57.0 203.4 118.4 16.8 77.2 72.9 57.0 118.4 (mit 77.2

2002 2003 2004 69.3 71.6 65.2 41.1 42.4 37.8 72.6 2003 75.2 2004 75.9 2002 91.5 91.4 91.7 69.3 71.6 65.2 72.4 66.9 95.8 41.1 42.4 37.8 48.8 51.5 51.6 72.6 75.2 75.9 108.5 119.5 134.3 91.5 91.4 91.7 54.6 53.0 46.8 72.4 66.9 95.8 207.7 186.9 177.0 48.8 51.5 51.6 13.0 14.4 16.4 108.5 119.5 134.3 75.7 74.9 71.7 54.6 53.0 46.8 61.1 52.6 54.3 207.7 186.9 177.0 115.5 101.9 107.5 13.0 14.4 16.4 79.4 77.1 78.9 75.7 74.9 71.7 61.1 52.6 54.3 - 255 - 107.5 115.5 101.9 Risikovorsorge) 79.4 77.1 78.9

2005 2006 2007 60.1 56.4 47.5 42.7 39.2 43.8 66.0 2006 67.7 2007 69.6 2005 77.5 60.0 52.8 60.1 56.4 47.5 80.2 60.0 53.2 42.7 39.2 43.8 56.9 47.1 52.4 66.0 67.7 69.6 107.1 95.1 84.6 77.5 60.0 52.8 63.0 60.7 81.9 80.2 60.0 53.2 180.0 146.0 180.0 56.9 47.1 52.4 15.4 13.7 15.5 107.1 95.1 84.6 65.0 55.0 50.1 63.0 60.7 81.9 58.4 52.2 49.7 180.0 146.0 180.0 114.0 99.5 87.9 15.4 13.7 15.5 75.9 65.6 66.8 65.0 55.0 50.1 58.4 52.2 49.7 114.0 99.5 87.9 ±75.9 bereinigt um 65.6 66.8

Tabelle 59: Cost-Income-Ratio (mit

2008 2009 Ø 42.7 ± 62.0 1613 473.7 195 81.4 2009 75.6 71.3 2008 Ø 52.3 53.8 79.4 42.7 ± 62.0 237.6 127.7 92.4 1613 473.7 195 91.8 73.4 55.4 81.4 75.6 71.3 96.4 83.6 86.1 52.3 53.8 79.4 105.1 60.4 63.3 237.6 127.7 92.4 227.1 160.7 187.3 91.8 73.4 55.4 22.2 ± 15.3 96.4 83.6 86.1 118.4 65.5 70.5 105.1 60.4 63.3 46.7 47.0 55.1 227.1 160.7 187.3 613.9 ± 147.7 22.2 ± 15.3 257.6 122.1 91.7 118.4 65.5 70.5 46.7 47.0 55.1 613.9 ± 147.7 Disparitäten im 257.6 122.1 91.7

MRisikovorsorge) ar k-Up – bereinigt um- Disparitäten im Mark-Up - 255 Land/Jahr AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT UK Ø

1997 1998 1999 2000 2001 79,8 80,3 75,7 75,6 82,5 35,0 37,8 42,8 39,6 50,6 76,4 72,5 75,0 81,9 90,8 85,0 94,3 109,5 105,9 112,5 88,4 111,1 90,7 80,2 40,7 50,3 50,4 53,5 56,6 57,9 61,1 59,3 42,3 63,3 99,2 64,0 52,7 63,6 62,1 71,5 643,8 305,8 239,4 236,3 321,8 ± ± ± ± ± 70,3 72,3 67,5 71,6 78,7 64,3 68,7 78,4 71,5 63,8 112,5 110,3 114,0 132,9 140,7 119,2 93,0 87,7 89,8 100,9

2002 82,3 42,7 99,5 105,3 73,1 52,1 133,0 58,0 338,2 ± 85,1 69,2 141,0 106,6

2003 83,3 44,3 94,2 111,5 67,3 55,5 160,4 55,3 312,1 ± 81,8 66,4 120,8 104,4

2004 2005 2006 2007 76,0 68,6 62,7 52,2 38,6 42,6 39,5 44,5 90,3 74,2 75,8 80,0 111,3 89,5 69,4 61,6 96,3 80,2 60,0 53,2 53,4 56,9 48,2 54,7 204,5 154,2 136,1 106,2 47,7 65,4 62,6 88,6 254,1 236,8 170,6 225,0 ± ± ± ± 74,9 66,7 57,0 51,6 67,8 71,5 61,9 58,3 121,1 134,9 118,4 105,1 103,0 95,1 80,2 81,7

2008 51,8 -452 116,4 69,0 237,6 112,4 182,5 212,1 408,1 ± 178,1 64,4 -498,7 56,8

2009 ± 1157,9 94,9 81,6 127,7 90,1 214,8 -47,6 291,5 ± 84,2 62,2 ± 215,7

Ø 72,6 89,5 86,3 92,8 92,8 60,9 124,4 65,9 306,4 ± 80,0 66,8 71,1 102,6

T abelle 60: Cost-Income-Ratio (ohne Risikovorsorge) ± bereinigt um Disparitäten im M ar k-Up und im Personalkostensatz Land/Jahr AT BE DE

1997 69.9 34.8 65.9

1998 68.0 38.5 63.2

1999 70.2 45.0 67.8

2000 71.6 43.0 71.3

2001 75.8 53.7 75.4

2002 75.3 45.6 72.6

2003 77.8 47.8 75.2

2004 69.3 42.1 75.9

2005 65.1 49.2 66.0

2006 61.2 45.0 67.7

2007 51.4 47.6 69.6

2008 44.0 1652 81.4

2009 ± 511.8 75.6

Ø 66.6 204 71.3

64,3 68,7 78,4 71,5 63,8 69,2 66,4 67,8 71,5 61,9 58,3 64,4 62,2 66,8 112,5 110,3 114,0 132,9 140,7 141,0 120,8 121,1 134,9 118,4 105,1 -498,7 ± 71,1 119,2 93,0 87,7 89,8 100,9 106,6 104,4 103,0 95,1 80,2 81,7 56,8 215,7 102,6

PT UK Ø

Anhang

237

T abelle 60: Cost-Income-Ratio (ohne Risikovorsorge) ± bereinigt um Disparitäten im

Tabelle 60: Cost-Income-Ratio (ohne Risikovorsorge) – bereinigt Mum ar k-Up und im Personalkostensatz Disparitäten im Mark-Up und im Personalkostensatz

Land/Jahr AT BE DE ES FI FR GR IE IT LU NL PT Anhang Anhang UK Ø

1997 69.9 34.8 65.9 99.8 126.3 47.3 100.8 80.8 251.4 14.0 58.8 86.3 139.7 90.5

1998 68.0 38.5 63.2 112.0 155.6 48.4 96.3 64.8 196.8 13.5 55.1 87.1 135.6 87.3

1999 70.2 45.0 67.8 132.6 131.0 54.5 66.9 71.1 178.8 14.1 54.2 101.2 145.4 87.2

2000 71.6 43.0 71.3 120.1 118.7 58.6 96.4 62.4 196.2 14.2 57.0 90.2 162.4 89.4

2001 75.8 53.7 75.4 124.9 59.4 59.7 139.9 73.2 238.4 17.4 59.0 86.7 160.4 94.1

2002 75.3 45.6 72.6 111.7 103.7 54.8 172.2 53.5 233.7 13.0 60.1 90.6 145.2 94.8

2003 77.8 47.8 75.2 116.3 92.0 58.2 189.0 54.4 207.7 14.8 56.0 78.3 126.0 91.8

2004 69.3 42.1 75.9 105.8 137.0 58.4 186.4 44.1 198.5 16.4 51.4 82.0 122.9 91.6

2005 2006 2007 2008 2009 65.1 61.2 51.4 44.0 ± 49.2 45.0 47.6 1652 511.8 66.0 67.7 69.6 81.4 75.6 100.9 80.0 66.6 61.9 66.4 126.0 95.2 80.0 337.8 215.6 65.1 53.5 58.7 98.6 123.5 164.2 139.0 114.5 121.7 103.2 57.8 54.2 71.7 94.2 61.5 205.1 166.5 194.8 240.5 182.3 15.7 14.2 15.4 21.0 ± 49.6 42.3 37.6 86.9 60.8 77.4 73.0 67.8 62.1 64.5 128.3 107.8 91.4 597.6 ± 90.0 76.9 74.4 269.2 146.5

Ø 66.6 204 71.3 99.9 136.8 64.6 130.0 64.9 207.0 15.3 56.1 80.6 171.9 106.4

TT abelle abelle 61: 61: Cost-Income-Ratio Cost-Income-Ratio (mit (mit Risikovorsorge) Risikovorsorge) ±± bereinigt bereinigt um um Disparitäten Disparitäten im im Tabelle 61: Cost-Income-Ratio (mit Risikovorsorge) – bereinigt M ar k-Up und im Personalkostensatz M ar k-Up und im Personalkostensatz

um Disparitäten im Mark-Up und im Personalkostensatz

Land/Jahr Land/Jahr AT AT BE BE DE DE ES ES FI FI FR FR GR GR IE IE IT IT LU LU NL NL PT PT UK UK Ø Ø

1997 1997 82.8 82.8 35.8 35.8 65.9 65.9 108.0 108.0 128.9 128.9 52.6 52.6 114.3 114.3 84.1 84.1 648.5 648.5 14.4 14.4 61.9 61.9 99.0 99.0 153.4 153.4 126.9 126.9

1998 1998 83.0 83.0 38.8 38.8 63.2 63.2 120.0 120.0 156.2 156.2 53.6 53.6 107.9 107.9 67.4 67.4 322.7 322.7 14.3 14.3 59.5 59.5 105.6 105.6 154.5 154.5 103.6 103.6

1999 1999 81.7 81.7 46.9 46.9 67.8 67.8 141.6 141.6 131.6 131.6 58.0 58.0 73.7 73.7 74.3 74.3 265.0 265.0 14.6 14.6 56.8 56.8 122.0 122.0 165.4 165.4 99.9 99.9

2000 2000 84.0 84.0 44.3 44.3 71.3 71.3 132.9 132.9 120.5 120.5 62.5 62.5 105.3 105.3 65.9 65.9 275.0 275.0 14.7 14.7 59.2 59.2 107.6 107.6 187.9 187.9 102.4 102.4

2001 2001 91.2 91.2 56.2 56.2 75.4 75.4 145.8 145.8 59.9 59.9 65.5 65.5 158.7 158.7 79.6 79.6 377.2 377.2 17.9 17.9 63.7 63.7 97.1 97.1 190.6 190.6 113.8 113.8

2002 2002 89.4 89.4 47.4 47.4 72.6 72.6 128.6 128.6 104.8 104.8 58.5 58.5 211.2 211.2 56.8 56.8 380.6 380.6 13.9 13.9 67.6 67.6 102.7 102.7 177.2 177.2 116.3 116.3

2003 2003 90.5 90.5 49.9 49.9 75.2 75.2 141.9 141.9 92.4 92.4 62.7 62.7 253.8 253.8 56.8 56.8 346.9 346.9 15.4 15.4 61.2 61.2 98.8 98.8 149.4 149.4 115.0 115.0

2004 2004 80.9 80.9 43.0 43.0 75.9 75.9 128.5 128.5 137.8 137.8 60.5 60.5 283.8 283.8 45.0 45.0 285.0 285.0 17.0 17.0 53.7 53.7 102.4 102.4 138.5 138.5 111.7 111.7

2005 2005 74.2 74.2 49.1 49.1 66.0 66.0 116.6 116.6 126.0 126.0 65.0 65.0 236.3 236.3 60.0 60.0 269.9 269.9 16.1 16.1 50.9 50.9 94.8 94.8 151.8 151.8 105.9 105.9

2006 2006 68.0 68.0 45.3 45.3 67.7 67.7 92.5 92.5 95.2 95.2 54.7 54.7 198.9 198.9 56.0 56.0 194.5 194.5 14.5 14.5 43.8 43.8 86.6 86.6 128.3 128.3 88.2 88.2

2007 2007 56.5 56.5 48.3 48.3 69.6 69.6 77.6 77.6 80.0 80.0 61.3 61.3 143.7 143.7 77.6 77.6 243.6 243.6 16.6 16.6 38.8 38.8 79.4 79.4 109.2 109.2 84.8 84.8

2008 2008 53.4 53.4 -463 -463 81.4 81.4 81.6 81.6 337.8 337.8 120.6 120.6 230.4 230.4 190.2 190.2 432.2 432.2 28.8 28.8 130.7 130.7 85.7 85.7 -485.5 -485.5 63.4 63.4

2009 2009 ± ± 1251.2 1251.2 94.9 94.9 100.8 100.8 215.6 215.6 151.6 151.6 265.2 265.2 -48.4 -48.4 330.8 330.8 ± ± 78.2 78.2 85.2 85.2 ± ± 252.5 252.5

Ø Ø 78.0 78.0 99 99 72.8 72.8 116.6 116.6 137.4 137.4 71.3 71.3 183.3 183.3 66.6 66.6 336.3 336.3 16.5 16.5 63.5 63.5 97.5 97.5 101.7 101.7 114.2 114.2

- 256 -

Statistische Statistische Signifikanz Signifikanz der der Produktivitätsunterschiede Produktivitätsunterschiede

c) c)

c) Statistische Signifikanz der Produktivitätsunterschiede

jeweiliger Gesamtmarkt jeweiliger Gesamtmarkt

TT abelle länderspezifischer V erteilungsunterschiede ±± EE igenkapitalabelle 62: 62: Signifikanztest Signifikanztest igenkapitalTabelle länderspezifischer 62: SignifikanztestV erteilungsunterschiede länderspezifischer rendite (v. St.) Verteilungsunterschiede – Eigenkapitalrendite (v. St.) rendite (v. St.) L and BE DE ES L and BE DE ES AT 1,731*** 0,334 0,753 AT 1,731*** 0,334 0,753 BE ² 1,569** 1,373** BE ² 1,569** 1,373** DE ² ² 1,177 DE ² ² 1,177 ES ² ² ² ES ² ² ² FI ² ² ² FI ² ² ² FR ² ² ² FR ² ² ² GR ² ² ² GR ² ² ² IE ² ² ² IE ² ² ² IT ² ² ² IT ² ² ² LU ² ² ² LU ² ² ² NL ² ² ² NL ² ² ² PT ² ² ² PT ² ² ² *** 1 % Signifikanzniveau *** 1 % Signifikanzniveau ** 5 % Signifikanzniveau ** 5 % Signifikanzniveau * 10 % Signifikanzniveau * 10 % Signifikanzniveau

FI FI 1,137 1,137 0,784 0,784 1,373** 1,373** 0,784 0,784 ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ²

½ ¾½ ¿¾ ¿

jeweiliger Gesamtmarkt jeweiliger Gesamtmarkt FR !" #$ #% &' (& )% UK FR !" #$ #% &' (& )% UK 0,753 1,713*** 1,922*** 1,329* 1,906*** 1,906*** 1,665*** 1,922*** 0,753 1,713*** 1,922*** 1,329* 1,906*** 1,906*** 1,665*** 1,922*** 1,373** 0,78 0,981 0,981 0,879 0,784 1,961*** 1,569** 1,373** 0,78 0,981 0,981 1,765*** 0,879 1,765*** 0,784 1,961*** 1,569** 1,177 1,569** 1,765*** 1,372** 1,177 1,961*** 1,177 1,569** 1,961*** 1,765*** 1,372** 1,765*** 1,961*** 1,177 1,961*** 1,961*** 0,392 1,373** 0,784 1,765*** 1,569** 1,765*** 0,392 1,373** 1,961*** 0,784 1,569** 1,765*** 1,961*** 1,961*** 0,784 0,784 1,177 0,588 0,981 0,125 2,157*** 1,569** 0,784 0,784 1,765*** 1,177 0,588 0,981 1,765*** 0,125 1,961*** 2,157*** 1,961*** 1,569** ² 1,177 0,588 1,373** ² 1,177 1,765*** 0,588 1,373** 1,765*** 1,961*** 1,961*** ² ² 0,588 1,177 0,784 0,588 2,157*** 1,373** ² ² 0,588 1,177 0,784 0,588 2,157*** 2,157*** 1,569** 1,373** ² ² ² 1,765*** 1,177 0,196 ² ² ² 1,765*** 1,177 0,196 1,961*** 2,157*** 1,961*** 1,569** ² ² ² ² 0,981 1,569** ² ² ² ² 0,981 1,569** 1,961*** 1,961*** ² ² ² ² ² 0,913 2,290*** 1,297* ² ² ² ² ² 0,913 2,290*** 1,569** 1,297* ² ² ² ² ² ² 2,157*** ² ² ² ² ² ² 2,157*** 1,569** ² ² ² ² ² ² ² 2,157*** ² ² ² ² ² ² ² 2,157***

in einem KS-Test (D-Statistik) in einem KS-Test (D-Statistik)

Anhang

Anhang T238 abelle 63: Signifikanztest länderspezifischer V erteilungsunterschiede ± GesamtkapitalAnhang rendite (v. St.) länderspezifischer V erteilungsunterschiede ± GesamtkapitalT abelle 63: Signifikanztest

jeweiliger Gesamtmarkt jeweiliger Gesamtmarkt

Tabelle 63: Signifikanztest länderspezifischer

L and AT LBE and DE AT ES BE FI DE FR ES GR FI IE FR IT GR LU IE NL IT PT LU NL*** PT **

rendite (v. St.) jeweiliger Gesamtmarkt Verteilungsunterschiede – Gesamtkapitalrendite (v. St.)

BE DE ES FI FR !" #$ #% 1,906*** 0,32 0,769 0,881 1,137 jeweiliger 0,769 Gesamtmarkt 0,961 1,073 2,157*** 1,961*** 1,961*** 1,373** 1,373** 1,177 2,157*** B² E DE ES FI FR !" #$ #% ² ² 0,785 0,588 1,373** 0,981 0,981 0,784 1,906*** 0,32 0,769 0,881 1,137 0,769 0,961 1,073 ² ² ² 0,392 1,177 0,784 0,981 0,588 ² 2,157*** 1,961*** 1,961*** 1,373** 1,373** 1,177 2,157*** ² ² ² ² 1,177 0,784 0,981 0,392 ² ² 0,785 0,588 1,373** 0,981 0,981 0,784 ² ² ² ² ² 0,981 0,588 1,373** ² ² ² 0,392 1,177 0,784 0,981 0,588 ² ² ² ² ² ² 0,784 0,784 ² ² ² ² 1,177 0,784 0,981 0,392 ² ² ² ² ² ² ² 0,981 ² ² ² ² ² 0,981 0,588 1,373** ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² 0,784 0,784 ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² 0,981 ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² 1 %² Signifikanzniveau ² ² ² ² ² ² ½² 5 %² Signifikanzniveau (D-Statistik) ² ² ² KS-Test² ² ² ¾ ² in einem ¿ Signifikanzniveau **** 110%%Signifikanzniveau

** 5 % Signifikanzniveau * 10 % Signifikanzniveau

½ ¾ ¿

&'

(&

)%

1,922*** 0,392 &' 2,157*** 1,922*** 2,157*** 0,392 2,157*** 2,157*** 1,569** 2,157*** 1,373** 2,157*** 1,177 1,569** 2,157*** 1,373** ² 1,177 ² 2,157*** ² ² ² ²

1,313** 1,177 (& 1,373** 1,313** 1,569** 1,177 1,569** 1,373** 0,588 1,569** 0,981 1,569** 0,784 0,588 1,569** 0,981 1,681*** 0,784 ² 1,569** ² 1,681*** ² ²

1,153 1,177 )% 1,373** 1,153 1,177 1,177 1,373** 1,373** 0,588 1,177 0,981 1,373** 0,784 0,588 1,569** 0,981 1,665*** 0,784 0,392 1,569** ² 1,665*** 0,392 ²

UK 1,121 1,961*** UK 0,981 1,121 0,784 1,961*** 0,588 0,981 1,373** 0,784 0,784 0,588 1,177 1,373** 0,588 0,784 2,098*** 1,177 1,569** 0,588 1,569** 2,098*** 1,569** 1,569**

in einem KS-Test (D-Statistik)

T abelle 64: Signifikanztest länderspezifischer V erteilungsunterschiede ± Cost-Income-

Tabelle 64: Signifikanztest länderspezifischer Verteilungsunterschiede –

Ratio (ohne Risikovorsorge) ± bereinigt um Disparitäten im± MCost-Incomear k-Up und T abelle 64: Signifikanztest länderspezifischer erteilungsunterschiede Cost-Income-Ratio (ohneV Risikovorsorge) – im Personalkostensatz bereinigt um Disparitäten im Mark-Up Personalkostensatz Ratio (ohne Risikovorsorge) ± bereinigtund umim Disparitäten im M ar k-Up und

jeweiliger Gesamtmarkt jeweiliger Gesamtmarkt

im Personalkostensatz L and AT BE L and DE AT ES BE FI DE FR ES GR FI IE FR IT GR LU IE NL IT PT LU NL*** PT **

BE DE ES 1,731*** 0,641 1,922*** ² 2,157*** 2,157*** BE DE ES ² ² 1,765*** 1,731*** 0,641 1,922*** ² ² ² ² 2,157*** 2,157*** ² ² ² ² ² 1,765*** ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² 1 %² Signifikanzniveau ² ² 5 %² Signifikanzniveau ² ² Signifikanzniveau **** 110%%Signifikanzniveau

** 5 % Signifikanzniveau * 10 % Signifikanzniveau

jeweiliger Gesamtmarkt FI FR !" #$ #% 2,306*** 1,505** jeweiliger 2,306***Gesamtmarkt 0,913 2,498*** 2,157*** 1,569** 2,157*** 1,765*** 2,157*** FI FR !" #$ #% 2,157*** 1,961*** 2,353*** 1,373** 2,550*** 2,306*** 1,505** 2,306*** 0,913 2,498*** 1,177 1,961*** 1,177 1,765*** 2,550*** 2,157*** 1,569** 2,157*** 1,765*** 2,157*** ² 1,961*** 0,588 1,961*** 2,157*** 2,157*** 1,961*** 2,353*** 1,373** 2,550*** ² ² 2,157*** 0,981 2,550*** 1,177 1,961*** 1,177 1,765*** 2,550*** ² ² ² 2,353*** 1,961*** ² 1,961*** 0,588 1,961*** 2,157*** ² ² ² ² 2,550*** ² ² 2,157*** 0,981 2,550*** ² ² ² ² ² ² ² ² 2,353*** 1,961*** ² ² ² ² ² ² ² ² ² 2,550*** ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ² ½² (D-Statistik) ¾ ² in einem ² KS-Test² ² ²

¿ ½ ¾ ¿

in einem KS-Test (D-Statistik)

- 258 -

- 258 -

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2,498*** 2,550*** &' 2,550*** 2,498*** 2,550*** 2,550*** 2,550*** 2,550*** 2,550*** 2,550*** 2,550*** 2,550*** 2,550*** 2,550*** 2,550*** 2,550*** ² 2,550*** ² 2,550*** ² ² ² ²

1,890*** 1,569** (& 2,353*** 1,890*** 2,353*** 1,569** 2,157*** 2,353*** 0,588 2,353*** 2,353*** 2,157*** 1,373** 0,588 2,550*** 2,353*** 2,550*** 1,373** ² 2,550*** ² 2,550*** ² ²

1,537** 2,157*** )% 1,569** 1,537** 1,569** 2,157*** 1,961*** 1,569** 1,961*** 1,569** 2,157*** 1,961*** 1,373** 1,961*** 2,550*** 2,157*** 2,550*** 1,373** 2,353*** 2,550*** ² 2,550*** 2,353*** ²

UK 2,306*** 1,961*** UK 2,353*** 2,306*** 1,569** 1,961*** 0,588 2,353*** 1,961*** 1,569** 0,784 0,588 2,157*** 1,961*** 2,353*** 0,784 2,353*** 2,157*** 2,353*** 2,353*** 2,157*** 2,353*** 2,353*** 2,157***

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Sachwortverzeichnis Adjustierte Cost-Income-Ratio 199ff. – Bereinigung der Personalaufwendungen 202, 206f. – Bereinigung des Zinsüberschusses 200ff., 206f. Agency-Konflikte – (als) Einflussgröße der Rentabilität 166f. Asymmetrische Informationen – (auf) Bankenmärkten 176, 212f. Banken – Definition 29 – Produktionsprozess 114ff. Bankenrechtkoordinationsrichtlinien 36 Bankensystem (siehe Finanzsystem) Betriebswirtschaftliche Erfolgsgrößen – Definition 167f. – Funktionen 168 – Grenzen 168f. Boone-Indikator – empirische Anwendung 113 – theoretischer Ansatz 98ff. Bresnahan-Modell 95f. Concentration Ratio 35f., 92ff. Contestable Markets – empirische Relevanz im Bankensektor 86, 88, 100, 214 – Modellansatz 68ff., Cost-Income-Ratio (CIR) – Adjustierung (siehe adjustierte Cost-Income-Ratio) – Berechnungsschema 190ff., 193f. – Determinante Geschäftsmodell 194ff.

– Determinante Lohnniveau 198, 207f. – Determinante Wettbewerbsgrad 197f., 205f. – Quiet-Life-Effekt 64, 83, 117, 206ff. Data Envelopment Analysis 48, 78, 85 Economies of Scale (siehe Größenvorteile) Economies of Scope (siehe Verbundvorteile) Effektivzinssätze 38, 143f. Effizienz – Definition 46 – Linie 47f., 84f., 155, 166 – Produktive 47f, 53f., 78, 80, 84f. – Skalen 49ff. – Technische 47, 78, 81 Effizienzmessung – nicht parametrische Verfahren 48f., 83ff., 166, 218 – parametrische Verfahren 48f., 83ff., 166, 218 Effizienz-Struktur-Theorie 58, 61, 64ff., 78ff., 98 – Art und Umfang kostenseitiger Ineffizienz 78ff. – Produktivitätsimplikationen von Fusionen / Übernahmen 80ff. – Skaleneffizienz-Hypothese (siehe ESSParadigma) – X-Effizienz-Hypothese (siehe ESX-Paradigma) Eigenkapitalrentabilität 171f. – Determinante Geschäftsmodell 178f. – Determinante Kapitalstruktur 173ff., 186ff.

Sachwortverzeichnis – Determinante Wettbewerbsintensität 177f., 184f. – zeitliche Entwicklung 182ff. Eigenmittel 172, 178 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 171, 174, 177f., 179 ESS-Paradigma – empirische Relevanz im Bankensektor 78, 80f. – Modellansatz 64f. – Zusammenhang zur X-Effizienz-Hypothese 65f., 82ff. ESX-Paradigma – empirische Relevanz im Bankensektor 74, 76, 78, 87 – Modellansatz 62f. – Zusammenhang zur Marktmacht-Hypothese 63f., 82ff. Europäischer Bankensektor – (relative) Größe 24f. – Konzentrationsverhältnisse 34f. – regulatorische Neuerungen 39ff. – strukturelle Veränderungen 32ff. Europäischer Integrationsprozess – national 39ff. – supranational 36ff., 88 Europäischer Pass 36 Finanzmarktarchitektur – Frankreich 40f. – Großbritannien 43 – Italien 41 – Spanien 41 – West- und Mitteleuropa 43 Finanzmarktintegration – Definition 36 – Financial Services Action Plan (FSAP) 37f. – Single European Payments Area (SEPA) 38 Finanzsystem – Charakteristika 195f.

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– Definition 28 Fixkostendegression 49, 65 Fusionen und Übernahmen – national 32f. – supranational 34f. Gemeinwohlorientierung 41ff., 195, 219 Gesamtkapitalrentabilität – Determinante Geschäftsmodell 178f. – Determinante Kapitalstruktur 173ff., 186ff. – Determinante Wettbewerbsintensität 177f., 184f., – zeitliche Entwicklung 182ff. Größenvorteile 49ff., 60, 80, 100, 214 – Minimum Efficient Scale 52f., 65 Hirschman-Herfindahl-Index 35, 76, 93f., Intermediationsansatz 110f., 114f., 126, 137, 145 Iwata-Modell 95f. Kolmogorov-Smirnov-Test 129 (horizontale) Konzentrationsmaße 91ff. Korrelationsanalyse 183f., 210 Korrelationskoeffizient nach Bravais-Pearson 183, 219 Kosten-Ertrags-Relation (siehe Cost-Income-Ratio) Kosten-Output-Elastizität 50 (klassisches) Kreditgeschäft 67, 78, 89, 114 – Komponenten 123f., 126 Lerner-Index – Anwendung auf (unvollkommenen) Bankenmärkten 109 – theoretische Fundierung 101ff. – Verhältnis zu Marktstrukturgrößen 105f. – Vorteile als Wettbewerbsindikator 105ff.

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Sachwortverzeichnis

Lerner-Index in der Literatur – ausgewählte Studien 110ff. Lerner-Index-Kalkulation – Modellierung in der Literatur 114, 116f. – Verfahrensspezifikation 126f, 145f. Leverage-Effekt 174 – (als) Einflussgröße der Rentabilität 175f. Marktbarrieren 51, 69ff., 86, 99f., 213 Marktmacht-Theorie 58, 61f., 73ff., 86f., 162 Relative-Market-Power-Hypothese (siehe RMP-Paradigma) – Structure-Conduct-Performance-Hypothese (siehe SCP-Paradigma) Mark-Up-Pricing – Empirie (siehe Lerner-Index) – Kalkül 104, 128, 146 Panzar-Rosse-Modell – empirische Anwendung 74f., 77 – theoretischer Ansatz 96ff. Preis-Grenzkosten-Spanne (siehe LernerIndex) Preissetzungsspielräume der Banken in Europa – Ebene der nichtfinanziellen Kap.-Ges. 147ff., 152ff. – Ebene der privaten Haushalte 155f., 159ff. – Niveauausprägung 129f. – Sektor der Großbanken 134ff. – zeitliche Entwicklung 131f. siehe auch: Lerner-Index Produktionsansatz 114f. Produktivität 44f. – (der) Arbeit 44 – (von) Banken 45 Quiet-Life-Effekt

– empirische Evidenz 80, 83f., 89, 177, 186, 206, 209 – theoretischer Ansatz 46 Ray Average Cost (siehe Strahlendurchschnittskosten) Relative-Market-Power-Hypothese (siehe RMP-Paradigma) Relevanter Markt 54ff. – Räumlich 55f., 72, 88, 113, 126f., 160, 195 – Sachlich 55ff., 78, 114, 117, 126ff., 159 Rentabilitätskennzahlen 159f. siehe auch: Eigenkapitalrentabilität siehe auch: Gesamtkapitalrentabilität Return on Assets (siehe Gesamtkapitalrentabilität) Return on Equity (siehe Eigenkapitalrentabilität) RMP-Paradigma 60f. – Beziehung zum Lerner-Index 104f., 134ff., 164 – empirische Relevanz im Bankensektor 69ff., 82 Savings Banks 39, 113, 196 – europäische Ausgestaltungen 39ff. SCP-Paradigma 59ff. – empirische Relevanz im Bankensektor 73ff., 77ff., 90 Skalenelastizität 51 Skalenerträge (siehe Größenvorteile) Stochastic Frontier Analysis (SFA) 48, 74, 79f., 83, 85 Strahlendurchschnittskosten 50f., 78 Structure-Conduct-Performance-Hypothese (siehe SCP-Paradigma) Technologie 44 Theorie der bestreitbaren Märkte (siehe Contestable Markets) Varianz 74, 94

Sachwortverzeichnis Variationskoeffizient 133f., 158, 183 Verbundvorteile 52, 65, 72, 80, 214 Verschuldungsgrad 174ff., 182, 186ff. Wettbewerbskonzepte – Evidenz bei regionaler Marktabgrenzung 72ff. – Evidenz bei supranationaler Marktabgrenzung 73ff. Wettbewerbsmessung – Empirie 119ff. – Methoden 91ff.

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Wettbewerbsverhältnisse (siehe Preissetzungsspielräume der Banken in Europa) Wirtschaftlichkeit 46f. siehe auch: Cost-Income-Ratio X-Ineffizienz (siehe ESX-Paradigma) Zinsspanne 145, 197, 201 – Adjustierung 197f. Zinsstruktur 142, 202 zinstragende Aktiva 123f. zinstragende Passiva 125