Zur inneren Urethrotomie [Reprint 2021 ed.] 9783112424506, 9783112424490


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Zur inneren Urethrotomie [Reprint 2021 ed.]
 9783112424506, 9783112424490

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Zur

Inneren Urethrotomie. B e i t r ä g e zur

Geschichte dieser Operation und der zu ihr erfundenen Instrumente sowie

zur Ehrenrettung Stafford's. Von

Dr. B. Stilling, practischem A r n o und Operateur in Cassel.

Mit e i n e r l i t h o g r a p h i r t e n

Tafel.

B e r l i n . Druck und Verlag von Georg Keimer.

1866.

Separat-Abdruck aus G ö s c h e n ' s Deutscher Klinik 1866. No. 20ff.

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D i e grosse Bedeutung, welclic die innere Uretbrotomie bei der Behandlung der Harnröhren - Stricturen erlangt hat und für alle Zeiten in noch höherem Grade behaupten wird, schien es mir zu erheischen, dass die Erörterung verschiedener bedeutender Momente, welche auf diese Operation Bezug haben, auch die möglichst weite Verbreitung erlange. — Ich habe daher die nachfolgenden Blätter, welche in der Deutschen Klinik von Dr. A. G ö s c h e n im Laufe dieses Jahres veröffentlicht worden sind, als besondere Broschüre erscheinen lassen, um dieselben den deutschen Aerzten und Wundärzten leichter und allgemeiner zugänglich werden zu lassen, als solches durch die Mittheilung in dem immerhin beschränkteren Kreise der genannten Zeitschrift thunlich ist. Ein langjähriges besonderes Interesse, welches ich der inneren Urethrotomic zugewendet, und die langjährige practische Beschäftigung auch mit diesem Zweige der Heilkunde

IV

gestattet mir die Annahme, dass die Leser in den folgenden Mittheilungen nicht die Ergüsse eines Neulings auf dem Felde der Chirurgie zu erkennen glauben dürfen. Eine genaue Bekanntschaft mit dem Erfinder der neueren Urethrotomie resp. mit dem Manne, welchem es zu danken ist, dass die innere Urethrotomie unter die classisclien Operationen aufgenommen worden ist, mit S t a f f o r d , so wie mit seinen Instrumenten und Operations-Methoden, welche mir durch meinen Aufenthalt in England im Sommer 1843 und durch persönlichen befreundeten Umgang mit dem nunmehr verstorbenen S t a f f o r d zu erlangen vergönnt war, verpflichtet mich vorzugsweise, im Interesse der Wissenschaft die S t a f f o r d ' schen Leistungen gegen die Usurpationsversuclie Anderer sicher zu stellen. Es schien mir hierbei eine Pflicht zu sein gegen einen Mann in die Schranken zu treten, welcher seit Jahren es sich angelegen sein lässt, sich als den Erfinder der inneren Urethrotomie und der besten hierzu anwendbaren Instrumente zu geriren, welcher geflissentlich die Verdienste seiner Vorgänger zu verdunkeln oder zu verwischen strebt, obwohl er nicht das mindeste Neue von irgend welcher Bedeutung erdacht, sondern üur seine Vorgänger — die er nicht zu kennen vorgiebt — ausgebeutet hat, und welcher sich als die erste Autorität und höchste Instanz in urologicis in Deutschland den deutschen Chirurgen zú imponiren bestrebt, kraft deren er das Recht zu haben glaubt bei allen, in Bezug auf Urologica auftauchenden. neuen Arbeiten sich zum allein competenten Richter aufzuwerfen, wobei er nicht ermangelt, das — was er nicht f ü r verwerflich hält — als sein geistiges Eigenthum zu bezeichnen, und Anderes, was seinen Beifall nicht hat, in verschiedener und selten zu rechtfertigender "Weise zu tadeln. Die innere Urethrotomie hat in Deutschland leider noch so wenig Boden gefunden, und seit dem zu frühen Tode des

V

ausgezeichneten S e y d e l in Dresden giebt es so wenige Specialisten in urologi eis in Deutschland, welche sich für die innere Urethrotomie interessiren, dass es für I v â n c h i c h in Wien möglich war, 20 J a h r e lang in der oben bezeichneten Weise deutschen Aerzten und Wundärzten gegenüber sich zu benehmen. Ich sage absichtlich: den deutschen Aerzten und Wundärzten gegenüber. Denn in Frankreich und England würde ein solches Auftreten, wie es sich I v â n c h i c h in Deutschland erlaubt hat, nicht möglich sein. Er würde sich in Frankreich wie in England mit seinem Gebahren unmöglich gemacht haben. Denn in beiden Ländern sind seit einer langen Reihe von Jahren so ausgezeichnete Specialisten in urologicis, deren Grundsätze und Verfahrungsweisen I v â n c h i c h zu adoptiren, in deren Fussstapfen er in practischer Beziehung zu treten versucht hat, dass — hätte I v â n c h i c h seine Rolle dort zu spielen versucht — die Kritik ihn längst blosgestellt haben würde. Dass die Ausländer das nicht dennoch gethan, kommt daher, dass sie sich gegenüber den I v â n c h i c h ' schen Arbeiten indifferent verhalten, was sicherlich nicht geschehen wäre, hätte I v â n c h i c h irgend etwas Neues, oder irgend Etwas von Bedeutung geleistet I v â n c h i c h aber hat in Deutschland versucht, die Rolle C i v i a l e ' s zu spielen. Das practische Geschick C i v i a l e ' s ist weltbekannt, aber nicht minder bekannt ist es auch, das» er alle neuen Entdeckungen oder Erfindungen, welche von Anderen seiner Zeitgenossen in urologicis gemacht worden sind, sehr häufig als sein Eigenthum reclamirte. So schrieb bereits A m u s s a t im Jahre 1832, dass Ci vi al e „selon son usage semble ne s'être attaché qu'à copier ses devanciers" (Leçons du Dr. A m u s s a t , sur les rétentions d'urines; etc., publiées par A. P e t i t , Paris 1832, 8. p. 2 2 ) , und L e r o y d ' E t i o l l e s schrieb im Jahre 1845, in seiner classischen „Urologie", p. 291, über C i v i a l e , in nicht minder schmeichelhafter Weise: „ce Monsieur est comme le fisc, il croit avoir un

VI

droit à prélever sur tout ce que se fait et se fera en urologio."

E r wies ihm dabei nach, dass C i v i a l e die Leistun-

gen Anderer auf die ungerechteste und aller Wahrheit zuwider laufende Weise darstellt und bespricht, so z. B. dass er von L e r o y d ' E t i o l l e s '

Cautérisation rétrograde angab, er

wende sie an bei Stricturen, „qu'une bougie capillaire ne peut traverser;" er nennt L e r o y d ' E t i o l l e s ' Instrumente „inutiles", seine Vorschriften und Ideen „aventureux" u. s. w. (p. 3 2 8 ) , und alles mit einer so offenbaren Parteilichkeit, dase L e r o y d ' E t i o l l e s sagen konnte, es sei Ci vi a i e ' s „malice cousue de fil trop blanc, pour que personne s'y laisse

prendre."

Ich will nicht tiefer in die bezeichneten Eigentümlichkeiten C i v i a l e ' s eingehen; fast alle Specialisten in urologicis haben gegen C i v i a l e in mehr oder minder gleicherweise Klagen geführt. Das Gesagte soll nur zum Anknüpfungs-Puncte dienen, um die Parallele, welche ich als zwischen C i v i a l e und I v â n c h i c h bestehend angedeutet, liier auszuführen.

Ivan-

c h i c h ist ein ausgezeichneter Practiker in der Lithotritie und in der inneren Urethrotomie; das ist eine bekannte und unbestrittene Thatsache.

Dieser Ruhm scheint ihm aber nichts we-

niger als zu genügen.

E r will auch den Iiuhm des Erfinders

an eich reissen, und zwar — da die Erfindung der Lithotritie unbestreitbar C i v i a l e gehört, so hat sich I v â n c h i c l i

die-

jenige der inneren Urethrotomie zu vindiciren gesucht E s ist aber nicht blos eine Schuld, welche der Wissenschaft überhaupt

abgetragen werden muss, — die Schuld,

eine wahre historische Darstellung zu geben — es ist auch eine Schuld, welche den Franzosen und Engländern gegenüber abgetragen werden muss,

dass wir es in Deutschland

nicht dulden, dass das geistige Eigenthum eines Engländers von einem Deutschen geraubt und für das seinige ausgegeben werde. tragen,

Ich habe es übernommen, diese Schuld abzu-

und werde demnächst in einer ausführlichen

Ge-

schichte der inneren Urethrotomie auf das Speciellste darauf

vn zurückkommen , dass I v ä n c h i c h sich in vieler Hinsicht das geistige Eigenthum seiner Vorgänger angeeignet und solches für sein Eigenthum ausgegeben hat. Ich will hier nur ganz kurz anführen, dass I v ä n c h i c h in seiner Schrift über die organische Verengerung der Harnröhre (1846) sich ganz offen als Erfinder der inneren Incision der Harnröhren - Stricturen darstellt, indem er p. 106 sagt, er sei »auf seine alleinigen geringen Verstandeskräfte beschränkt" gewesen, und spricht „von den Vorzügen dieser Methode, die wir ( I . ) z u f o l g e u n s e r e r E r f a h r u n g e n entdeckt." Kommen auch an manchen Orten seiner Schrift wieder Sätze vor, welche dem eben Gesagten widersprechen, und rühmt auch selbst I v ä n c h i c h , mit dem Pompe einer tadellosen Loyalität sich bekleidend, seinen Gerechtigkeitssinn in Betracht fremder Verdienste und fremden Eigenthums, so bleiben diese Redensarten eben nur — Redensarten I v ä n c h i c h ' s . Der Verlauf dieser Blätter zeigt, dass die Schrift I v ä n c h i c h ' s über Harnröhren-Verengerungen mit Widersprüchen versehen ist, satis superque, und dass die Achtung fremden Eigenthums in I v ä n c h i c h ' s Schrift nicht zu finden ist. Ausführlichere Beweise findet der Leser in meiner angekündigten Schrift über die Geschichte der inneren Urethrotomie. In vorliegender Abhandlung will ich nur nachweisen, dass der Ruhm, welchen I v ä n c h i c h für sich in Anspruch nimmt, dem Heros der inneren Urethrotomie, dem Engländer S t a f f o r d zukommt, welcher bereits 1827 diejenigen Erfindungen gemacht hatte, die I v ä n c h i c h 1846 als sein Eigenthum proclamirte. Die nachfolgenden Zeilen haben aber nicht ausschliesslich historisches Interesse. Ich glaube, dass die verschiedenen Auseinandersetzungen für diejenigen Aerzte und Wundärzte, welche sich für das Capitel der inneren Urethrotomie interessiren, StoBf zum Nachdenken geben, und Fragen wecken,

VIII

welche zu den bedeutendsten in der chirurgischen Therapie der Harnröhren-Verengerungen gehören. Eine ausführliche und eingehende Besprechung der verschiedenen Momente, welche bei der Behandlung der Structuren durch die innere Incision in Frage kommen, wird der Leser in meiner demnächst dem Druck zu übergebenden Geschichte der inneren Uretbrotomie finden, auf welche ich einstweilen aufmerksam machen will. Cassel, im März 1866.

Dr. Stilling.

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4 strumente eine lautere s e i , oder eine m i t verfälschten Daten v e r sehene — aus diesen G r ü n d e n , sage i c h , hake ich es unternommen, nochmals diesen Streit a u f z u n e h m e n , und d i e bisher vielleicht noch nicht g e n ü g e n d aufgeklärten Puncte möglichst in's Klare zu setzen. Es w i r d m i r dieses u m so leichter w e r d e n , als ich nicht f ü r meine P e r s o n o d e r f ü r eine v o n m i r gemachte Erfindung in die Schranken trete, sondern f ü r die W a h r h e i t und deren Ermittelung ausschliesslich. Ich theile also zunächst mit, w a s ich in m e i D e m A u f s a t z e : n U e b e r die Heilung der organischen Harnröhrenverengerungen Instrudurch die innere Incision mittelst eines neuen m e n t s » in N o . 9 d e r W i e n e r medicinischen W o c h e n s c h r i f t v o n 1 8 5 3 g e s a g t hatte und w a s den Anstoss zu I v ä n c h i c h ' s » V e r w a h r u n g « gab. Es lautete w i e f o l g t : « D i e innere Incision d e r organischen V e r e n g e r u n g e n der H a r n r ö h r e scheint die übrigen bisher gepriesenen Methoden z u r Heilung des g e nannten Uebels allmälig zu verdrängen und bald gänzlich zu beseitigen. Bereits im Jahre 1 8 3 8 habe ich auf die grosse Bedeutung dieser O p e ration aufmerksam gemacht, bei Gelegenheit d e r kritischen Besprechung des S t a f f o r d ' s c h e n W e r k e s ' ) in d e n S c h m i d t ' s c h e n Jahrbüchern l ) . A l l e seit dem Erscheinen des genannten W e r k e s erfundenen Operationen und Instrumente zu gedachtem Z w e c k e sind nichts A n d e r e s als Nachahmungen o d e r w e n i g bedeutende Modificationen d e r S t a f f o r d ' s c h e n Methode und Instrumente. Man darf nur die rohen Abbildungen in dem S t a f f o r d ' s c h e n Buche pag. 5 8 , 6 0 und 6 2 , oder in S c h m i d l ' s Jahrbüchern 1. c. pag. 2 6 8 ansehen, um alsbald zu erkennen, dass alle die U r e t h r o t o m e , v o n den B i c o r d ' s c h e n bis zu den I v ä n c h i c h ' s c h e n , w e l c h e uns d i e letzten Decennien gebracht haben, eben nichts Anderes sind als Instrumente S t a f f o r d ' s , o d e r nach S t a f f o r d ' s c h e r Idee. Diesen W u n d a r z t hat das Geschick betroffen, dass d e r ihm gebührende Dank f ü r seine bedeutende Erfindung von Anderen usurpirt w o r d e n ist, und es ist m i r eine angenehme Pflicht, hier , einige W o r t e d e r G e n u g t u u n g und Anerkennung f ü r S t a f f o r d n i e d e r z u l e g e n . " Ich f ü g t e in einer A n m e r k u n g hierzu noch Folgendes b e i : » A u c h die von I v a n c h i c h a n g e g e b e n e und abgebildete Reihe v o n Urethrotomen ist nichts Anderes als eine Ausführung d e r S t a f f o r d schen Idee. I v ä n c h i c h ' s U r e t h r o t o m e sind wesentlich nur d i e R i c o r d ' s c h e n ; l e t z t e r e sind wesentlich nur die S t a f f o r d ' s c h e n . Die an den I v ä n c h i c h ' s c h e n Instrumenten angebrachte Spiralfeder, w e l c h e die vorgestossene Klinge des Urethrotoms jedesmal zurückzieht, w e n n der Fingerdruck des Operateurs nachlässt, ist ebenfalls eine S t a f f o r d sche Erfindung. Pag. 6 3 seines W e r k e s sagt S t a f f o r d : » T h e Stilette is theo pressed g e n l l y and gradually f o r w a r d , w h e n the lancet is p r o tuded o u t at this point and is thus made to incise the stricture. T h e ' ) On P e r f o r a t i o n and division of p e r m a n e n t strictures of Ihe Urethra by the lancetted stilettes etc. by R. A. S t a f f o r d . 3. edition. L o n d o n 4836. 8. ' ) Jahrbücher d e r in- u. ausländischen g e s a m m t e n Medicin v o n C. C. S c h m i d t . Jahrg. 4838. Bd. X X . Heft '2. pag. 264 — 2 7 6 .

5 laDcet m u s t he immediately d r a w u back, o r a l l o w e d t o r e t i r e i n t o i t s s h e a t h b y t h e a c t i o n of t h e s p r i n g . " In einer h i e r z u g e fügten Note sagt S t a f f o r d w e i t e r : « T h e i n s t r u m e n t m a y b e m a d e e i t h e r w i t h o r w i t h o u t t h e s p r i n g , as the o p e r a t o r may please. If i t b e m a d e w i t h t h e s p r i n g , i t s o w n a c t i o n w i l l d r a w t h e l a n c e t b a c k , if w i t h o u t t h e o p e r a t o r m u s t himself d r a w it h a c k . " F e r n e r sagt S t a f f o r d , 1. c. p a g . 5 7 , von seinem einfachen L a n c e t t e n stilet o d e r U r e l h r a l - P e r f o r a t o r : « I t consists of a r o u n d , g r a d u a t e d , h o l l o w silver t u b e ( e i t h e r s t r a i g h t o r c u r v e d , like a c a t h e t e r , as may be r e q u i r e d ) , containing a Stilette, at o n e end of which a lancet is a t t a c h e d , and at t h e o i h e r liiere is a h a n d l e . When this instrum e n t is c o m p l e t e , t h e S t i l e t t e f i t s i n t o t h e s h e a t h ( h a v i n g a spiral spring on i t ) , s o t h a t , b y p u s h i n g t h e h a n d l e , t h e l a n c e t w i l l p r o j e c t f r o m t h e e x t r e m i t y of t h e t u b e , a n d b y d r a w i n g it b a c k it w i l l r e t i r e i n t o it a g a i n . " Staff o r d h a t t e es a b e r u n t e r l a s s e n , seine mit S p i r a l f e d e r n v e r s e h e n e n I n s t r u m e n t e abbilden zu l a s s e n ; d a h e r k o n n t e j e n e r Mechanismus in n e u e r e r Zeit als n e u e E r f i n d u n g f i g u r u e n *). Ich bin ü b r i g e n s w e i t davon e n t f e r n t , die b e t r e f f e n d e n Autoren deshalb eines Plagiats b e s c h u l d i g e n zu w o l l e n , uud e r k e n n e g e r n den Eifer a n , w o m i t in n e u e r e r Zeit Männ e r w i e R i c o r d , M e r c i e r , R a t t i e r , R e y b a r d , I v ä n c h i c h u . A. die I n c i s i o n s m e t b o d e n d e r I l a r n r ö h r e n s t r i c t u r e n z u r möglichsten Vollk o m m e n h e i t zu b r i n g e a v e r s u c h t h a b e n . « W e n i g e T a g e nach Veröffentlichung meines Aufsatzes m a c h t e v l v ä n c h i c h in No. 1 3 u. 1 4 d e r W i e n e r medicinischen W o c h e n s c h r i f t , Jahrgang 1 8 5 3 , Folgendes bekannt:

Verwahrung g e g e n d i e B e h a u p t u n g d e s H r n . D r . B. S t i l l i n g a u s C a s s e l , «die I v ä n c h i c h ' s c h e n U r e t h r o t o m e sind w e s e n t l i c h n u r die R i c o r d ' s c h e n — l e t z t e r e w e s e n t l i c h n u r Sta f f o r d ' s c h e — und Stafford hat das Geschick b e t r o f f e n , dass seine b e d e u t e n d e E r f i n d u n g von A n d e r e n u s u r p i r t w o r d e n sei.« Es beliebte dem H r n . Dr. B. S t i l l i n g aus Cassel einen in d e r No. 9 dieser Blätter 1. J . b e g o n n e n e n , und d u r c h die Nrn. 1 0 , 11 u n d 1 2 f o r t g e s p o n n e n e n Aufsatz ü b e r die Heilung d e r o r g a n i s c h e n H a r n r ö h r e n v e r e n g e r u n g e n d u r c h die i n n e r e Incision m i t t e l s t eines n e u e n I n s t r u m e n t e s zu v e r ö f f e n t l i c h e n . Insofern Hr. Dr. S t i l l i n g in diesem Aufsatze m e i n e , in m e i n e r Monographie d e r o r g a n i s c h e n V e r e n g e r u n g d e r H a r n r ö h r e vom J a h r e 1 8 4 6 a u s f ü h r l i c h e n t w i c k e l t e n Ansichten ü b e r die S o u v e r ä n e t ä t d e r inneren Incision als Heilmittel d e r o r g a n i s c h e n V e r e n g e r u n g d e r H a r n r ö h r e w i e d e r g i e b t , kann m i r die T e n d e n z dieses Aufsatzes n u r e r ') Die organische Verengerung der Harnröhre und ihre vollkommensle Behandlung, von Dr. V. I v ä n c h i c h Wien 1846. 8.

6 w ü n s c h t .sein, a u c h kann ich Alles, a u s s e r d a s die A u t o r s c h a f t m e i n e r U r e t h r o l o m e A n g r e i f e n d e , u m so l e i c h t e r mit S t i l l s c h w e i g e n Ü b e r g e h e n , als ich w i r k l i c h mit g u t e m G e w i s s e n d e m H r n . Dr. S t i l l i n g b e i p f l i c h t e n k a n n , dass d e r theoretische Theil seines Aufsatzes nichts, gar nichts b e l a n g r e i c h e s U n b e k a n n t e s e n t h ä l t , j a diese H a r m l o s i g k e i t m e i n e r Mein u n g n a c h sich a u c h auf den p r a c l i s c h e u Theil e r s t r e c k t , mit w e l c h e m H r . Dr. S t i l l i n g die K u n s t zu b e r e i c h e r n w ä h n t . A b e r s c h o n n i c h t so i n d u l g e n t kann ich sein in Betreff d e s vou H r n . Dr. S t i l l i n g g e m a c h t e n Angriffs auf die A u t o r s c h a f t m e i n e r U r e throlome. Z w a r e r k l ä r t e ich s c h o n in m e i n e m W e r k e p . 1 2 2 : » d a s s ich auf die A u t o r s c h a f t m e i n e r U r e t h r o l o m e n i c h t a l l z u g r o s s e s G e w i c h t l e g e , » d a n n , » d a s s mich von allen P r u r i l i h u s d e r j e n i g e , als E r f i n d e r zu g l ä n z e n , a m w e n i g s t e n q u ä l t ; « f e r n e r p . 9 6 : » d a s s ich s e h r g u t w e i s s , d a s s es A e r z l e g a b , die die Incisión a p r i o r i s c h u n d a p o s t e r i o r i s c h , m e h r o d e r w e n i g e r w i s s e n s c h a f t l i c h f o r m u l i r l , als r a t i o n e l l e H e i l m e t h o d e der organischen Verengerung der Harnröhre darzustellen bemüht w a r e n » ( w a s ich b l o s d e s h a l b a n f ü h r t e , u m allen S c h e i n von m i r a b z u w ä l z e n , a l s o b ich die T h o r h e i t b e g e h e n w o l l t e , m i r die E r f i n d u n g d e r Incisión a n z u e i g n e n , da ich mich mit d e r e t w a i g e n A n e r k e n n u n g b e g n ü g e , u n t e r d i e j e n i g e n g e z ä h l t zu w e r d e n , die s o w o h l diese H e i l m e t h o d e w i s s e n s c h a f t l i c h f o r m u l i r t , als a u c h h i e r z u die m ö g l i c h s t v o l l k o m m e n s t e n U r e t h r o t o m e a n g e g e b e n h a b e n ) , e n d l i c h , » d a s s ich d a s E i g e n t h u m s r e c h t m e i n e r U r e t h r o l o m e J e d e m , d e r sich m i t g e n ü g e n d e n D o c u m e n t e n a u s w e i sen sollte, augenblicklich ohne W i d e r r e d e z u z u e r k e n n e n bereit b i n . " — W i e g e s a g t , ich h a b e mich s c h o n in m e i n e m W e r k e zu allen diesen P o s t u l a l e n d e r V e r n u n f t u n d d e r Loyalität f r e i w i l l i g v e r s l a u d e n , k a n n a b e r d o c h nicht d a s Beispiel e i n e r an I d i o t i s m u s g r e n z e n d e n S e l b s t v e r l e u g n u n g g e b e n , u n d H r n . Dr. S t i l l i n g ' s u n r i c h t i g e n B e h a u p t u n g e n , » m e i n e U r e l h r o t o m e seien w e s e n t l i c h n u r R i c o r d ' s c h e , l e t z l e r e w e s e n t lich n u r S t a f f o r d ' s c h e — u n d diesen W u n d a r z t h a b e das Geschick b e t r o f f e n , d a s s s e i n e b e d e u t e n d e E r f i n d u n g von A n d e r e n u s u r p i r t w o r d e n sei, S t i l l s c h w e i g e n e n t g e g e n s e t z e n , u m n i c h t d e m S p r i c h w o r t : q u j tacet consentire videtur Geltung zu g e b e n , und somit der Autorschaft meiner U r e l h r o t o m e , dieser schönsten Frucht meiner vieljährigen Arb e i t e n , s t i l l s c h w e i g e n d zu e n t s a g e n . Nein, Hr. Dr. S t i l l i n g , d a s g e h t nicht a n , ich h a b e I h r e B e h a u p t u n g e n g e w o g e n , a b e r sie f ü r zu leicht b e f u n d e n , u n d s e l b s t das C o r r i g e n s , w e l c h e s Sie I h r e r h i t l e r e n Medicin, die Sie m i r zu v e r s c h l u c k e n geheD, b e i m e n g e u , u m sie g e n i e s s b a r e r zu m a c h e n , u n d u m vielleicht a u c h e t w a i g e n R e c l a m a t i o n e n , die I h n e n s c h o n ira Geiste v o r g e s c h w e b t zu sein s c h e i n e n , das P r ä v e u i r e zu s p i e l e n , l a u t e n d : » I c h bin ü b r i g e n s w e i t davon e n t f e r n t , die b e t r e f f e n d e n A u t o r e n d e s h a l b e i n e s P l a g i a t s b e s c h u l d i g e n zu w o l l e n , u n d e r k e n n e g e r n d e n E i f e r a n , w o m i t in n e u e r e r Z e i t , M ä n n e r w i e R i c o r d , Mercier, R a t t i e r , R e y b a r d , I v á n c h i c h u n d viele A n d e r e die I n c i s i o n s m e i h o d e n d e r H a r n r ö h r e n s t r i c t u r e n z u r m ö g l i c h s t e n V o l l k o m m e n h e i t zu b r i n g e n v e r s u c h t h a b e n , " kanu mich in m e i n e m V o r s a l z e , I h r e u n r i c h t i g e n Beh a u p t u n g e n zu w i d e r l e g e n , nicht w a n k e n d m a c h e n .

7 Vor Allein i'rkläre ich, dass ich keinen Voilheil /ichcn inag aus der w a h r h a f t originellen Logik des Hrn. Dr. S t i l l m g , wonach ich ein Usurpator fremder Erfindung sein soll, und doch auch wieder kein Plagiator; dass ich über diesen logischen Stolperer des flrn. Dr. S o l l i n g in keine Ausrufungen, als z. B. Risum tenealis, oder Diffieile est satyram non scribere etc. — was z w a r b o s h a f t , aber nicht unlogisch wäre — ausbrechen will; dass ich es für überflüssig h a l l e , hier eine Definition der Usurpation und des Plaginms zu g e b e n , da doch j e d e r Hymnasiast weiss, dass es eine Ungereimtheit sei, zu behaupten, Jemand usurpire eine Erfindung, sei aber dennoch kein Plagianus. Ich w i e d e r hole, dass ich aus der Spinalirritatiou dieser Logik keinen Nutzen ziehen, sondern einfach in eine gedrängte Untersuchung des Mechanismus und des Princips der R i c o r d ' s c h e n , dann der S t a f f o r d ' s c h e n , endlich der eigenen Urelhrotome eingehen, danach aber eine ebenso kurze Parallele nachfolgen lassen will, wodurch es mir hoffentlich — um mich mililärisch a u s z u d r ü c k e n , da doch Hr. Dr. S t i l l i n g in seinem Aufsatze gleichfalls eine militärische Parabel a n w e n d e t — «auch ohne langen, nach den gemessenen Regeln der Tactik g e f ü h r t e n K a m p f , » sondern ganz einfach durch eine kurze Husarenattaque ( w o b e i vielleicht auch die Kriegskunst, um ebenfalls ein Citat des Hr. Dr. S t i l l i n g zu g e b r a u c h e n , auf das er so grosses Gewicht l e g t , » m e h r in den Beinen als in den Waffen l i e g t " ) gelingen w i r d , Hrn. Dr. S t i l l i n g ' s Behauptungen über den Haufen zu w e r f e n . Beginnen w i r also den: Reigen mit den R i c o r d sehen U r e t h r o t o m e u , lassen wir hierauf die meinigen folgen, und uutersuchen wir d a n n , ob die Behauptung des Hrn. Dr. S t i l l i n g : meine Urelhrotome seien wesentlich nur die R i c o r d ' s c h e n , stichhaltig sei oder nicht. Um diesen Ausspruch zu m a c h e n , muss Hr. Dr. S t i l l i n g meine Urelhrotome ebenso kennen wie die R i c o r d ' s c h e n ; e r muss wissen, dass ich zweierlei Urelhrotome a n g e g e b e n , gerade und g e k r ü m m t e ; muss mit einem W o r t e mein W e r k , welches er doch selbst citirt, und das für die einzig authentische Quelle meiner Arbeiten ü b e r die o r g a nische Verengerung der H a r n r ö h r e anzusehen ist, aufmerksam geleseD haben. Wie kommt es nun a b e r , dass er zu dem Ausspruche g e langt: » m e i n e Urelhrotome seien wesentlich n u r die R i c o r d ' s c h e n , " nachdem ich z w a r in meinem W e r k e p. 1 2 5 u, seq. selbst gestehe, die Idee meines geraden Urethrotoms gehöre Hrn. R i c o r d a n , von w e l chem er sich nur durch die federnde Eigenschaft (eine übrigens auch nicht unbedeutende Vervollkommnung) unterscheidet, dagegen nicht n u r durch eine bis in die kleinsten Details gehende Beschreibung, sondern auch durch g e t r e u e Abbildung der R i c o r d ' s c h e n und des eigenen g e krümmten Urelhroloms ad captum beweise, dass mein g e k r ü m m t e r U r e t h r o l o m ein von dem gekrümmten Urethrotom R i c o r d ' s ganz verschiedenes Instrument sei; f e r n e r dass ich zeige, wie der Schaft meines gekrümmten Urethrotoms nicht blos gerade ist, wie bei dem gekrümmten Urethrotom R i c o r d ' s , sondern von der Riegung der Canüle angefangen, mit einer von oben nach unten flach gedrückten, e t w a s breiteren,

8 e l a s t i s c h e n U h r f e d e r z u s a m m e n g e l ö l h e l ist, w o d u r c h ermöglicht der

bei

ist, d a s s d i e a m

meinem

gekrümmten

reichenden,

und

endigenden

Rinne

der

wie beim

Canüle Wie

sich d o r t

kommt

Urelhrotom von

Aus

diesem

kann,

nicht aber

dass Hr. Dr. S t i l l i n g

und nicht einsieht,

von

dem

auch

ich

nicht g e n u g

Male g e g e n

der

blos an

Urethrolom

nur

eine

oberflächliche

dass

Hr.

vor

Augen

gehabt,

und

Verstössen

hat.

gänzlich

einleuchtet,

Einsicht

Dr. S t i l l i n g qui

ist,

Stelle aus dem Academie

der

Hr. R i c o r d lich

also

Rapport Median

Mr. R i c o r d ;

la l a m e

située

à l'extrémité

est

demnach

zum

la

lame,

la p r e s s i o n

a

cessé.

L'urétrotôme des instruments d'une

termine

canule de

qui

un

courbe,

montre,

dass mein

bas,

inciser

la c o u l i s s e p a r

l'instrument; ment,

ou

principe

mais

sur



on

au

les côtés.

des u r é t r o l ô m e s

incliné.

lame

sort

sondern

sich

unterscheidet, gewiss

besser

au

throlom

seine

Wir sichtigt

nun

construire lames.

Berichte

der

ressort courbe. canule

ê t r e fait

en

la c o n v e x i t é

de

supérieure-

d'après le

Commission

même



(dessen E r f i n d u n g vielmal s c h w i e r i g e r

wesentlich der

von

sämmtlichen ob

mein

dass ge-

Ricord'sche

dieser

Galtung

den Bericht mit verfasst hat,

als Hr. S t i l l i n g , unsere

lequel

d e la

à inciser

enfin

E r f i n d u n g sei o d e r

könnten

lassen,

courbe

sa p a r t i e

ouverte par

que

b o u t d e la

en g é n é r a l ,

trois

und Hr. R i c o r d , wissen,

dès

canule

q u e le b o u t

devant,

On p e u t

vielmehr

comprimé

se termine p a r u n de

à qui

essentiellement

w e s e n als die des g e r a d e n ) nicht n u r nicht w e s e n t l i c h d e r sei,

la t i g e

une petite boile

d'une

à deux ou dem

que

diffère

la l o n g u e u r

est

wört-

ressemble

très-rapidement

la p l a c e r d e m a n i è r e

aus

Pariser

Commission

bout de l'instrument,

La

L'incision

gekrümmter Urelhrotom

an die

ce r e s s o r t

11 s e c o m p o s e

s o r t la l a m e ,

ce,

renfermé dans

contraire

à toute

peut

en

de l'instrument;

le r é t r é c i s s e m e n t ,

Man s i e h t a l s o s e l b s t mein

ressort

q u i la s u p p o r t e ,

intérieur.

Ricord'betreffende

welcher

Mr. I v â n c h i c h

Mr. I v ä a c h i c h )

plan

correspond

dans son

de

qui s ' é t e n d j u s q u ' a u petit

Il s u f f i t d o n c p o u r s'engage

(de

e t la t i g e ,

qui

un

même genre.

coulisse,

an

diffère seulement

rentre

courbe

du

par

par

d'Argenteuil

bene

zweiten

u n d w e l c h e S t e l l e auf p . 1 5

droit

extraurétrale

seinem

bene distinguit

Urethrotome

1852,

nimmt.

bei

Zum Beweis,

meine

24. August

il e n

mue

fait saillir

se

eine

der Commission

vom

»L'urétrotôme

porte

munie

auch

selbst Theil g e n o m m e n ,

lautet:

celui de

diene

weiss

gekrümmter

Ricord's

schliessen,

die g e s u n d e Logik

Urelhrotom

Biegung

d i e s s Alles n i c h t

g e k r ü m m t e r U r e l h r o t o m im W e s e n t l i c h e n nicht d e r g e k r ü m m t e sclie

aus

Canüle

der

was doch einem Jeden

A u f s ä t z e d a s b e i j e d e r Kritik U n e r l ä s s l i c h e — docet —

Klinge

Ende

dass h i e r d u r c h mein

gekrümmten geworden,

Werk

muss

ans

Ricord'schen.

Instrument

meinem

der

bis

mit einer schief aufsteigenden kleinen Fläche

es n u n ,

ein

verschiedenes

Urethrolom

hervortreten

nicht angiebl,

oder

es einzig u n d allein

Ende der Uhrfeder angebrachte

gekrümmter

wird Ure-

nicht.

Verwahrung

ob Hrn. S t i l l i n g ' s

abbrechen

Behauptung,

»die

und

unberück-

Ricord'schen

9 U r e t h r o t o m e sind w e s e n t l i c h n u r S t a f f o r d ' s e h e , « richtig sei o d e r nicht, deDD w a s k ü m m e r t u n s im G r u n d e d a s , n a c h d e m w i r g e z e i g t , dass die unsrigen nicht die R i c o r d ' s e h e n s i n d ? T r o t z d e m a b e r w o l l e n w i r b e w e i s e n , dass die u n s r i g e n a u c h nicht Hrn. S t a f f o r d a n g e h ö r e n , w e i l es doch möglich ist, dass d e r Leser des S t i l i in g ' s e h e n Aufsatzes u n d u n s e r e r » V e r w a h r u n g « z w a r z u r U e b e r z e u g u n g g e l a n g t , Hr. S t i l l i n g habe d u r c h seine B e h a u p t u n g , » u n s e r e U r e t h r o t o m e seien w e s e n t l i c h n u r R i c o r d ' s c h e " einen S c h n i t z e r g e m a c h t , d e m u n g e a c h t e t es n i c h t f ü r unmöglich h ä l t , dass d a r u m d e n n o c h u n s e r e U r e t h r o t o m e S t a f f o r d ' s E r f i n d u n g sind, u n d das ist, w a s w i r gleichfalls nicht z u g e b e n können und b e z w e i f e l n zu d ü r f e n , b e w e i s e n w e r d e n . Der e n g e Raum dieser Blätter u n d die o h n e h i n schon m i s s b r a u c h t e Geduld d e r g e e h r t e n Leser legen m i r die Pflicht a u f , mich n u n m ö g lichst k u r z zu fassen. So weit ich aus d e r z w e i t e n , m i r e r s t j e t z t d u r c h viele B e m ü h u n gen zu Händen g e k o m m e n e n Auflage von S t a f f o r d ' s W e r k (die d r i t t e Auflage w a r mir noch nicht möglich zu e r h a l l e n , w a r u m ich mich statt derselben an die von Hrn. S t i l l i n g in die S c h m i d t ' s c h e n J a h r b ü c h e r vom J a h r e 1 8 3 8 b e s o r g t e Recension halten m u s s ) e r s e h e n kann, besass S t a f f o r d f o l g e n d e , z u r Incision d e r S t r i c t u r e n d i e n e n d e I n s t r u m e n t e : 1) ein g e r a d e s einfaches L a n c e t t e n - S t i l e l t o d e r U r e t h r a l - P e r f o r a t o r (single lancetted Stilette); 2 ) einen g e k r ü m m t e n einfachen L a n c e t t e n - G a t h e t e r (single lancetted c a t h e t e r ) ; 3 ) ein g e r a d e s d o p p e l t e s L a n c e t t e n - S t i l e t t ( d o u b l e lancetted Stilette); 4 ) einen g e k r ü m m t e n d o p p e l t e n L a n c e t t e n Catheter ( d o u b l e lancetted c a t h e t e r ) ; 5 ) ein I n s t r u m e n t , g e n a n n t lateral bladed Stilette (Stilett mit seitlicher Klinge). Die w e s e n t l i c h e n Bestandtheile des g e r a d e n einfachen L a n c e t t e n Stiletts s i n d : a) eine an beiden E n d e n offene, g e r a d e , h o h l e , silberne, g r a d u i r t e R ö h r e ( g e k r ü m m t e r , an beiden Enden o f f e n e r C a t h e t e r ; b ) ein Schaft, d e r bis an die Biegung d e r R ö h r e , in 'der e r steckt, g e r a d e ist, von hier a n g e f a n g e n a b e r bis an sein E n d e , das eine spitze L a n c e t t e trägt, mit einem biegungsfähigen S p i r a l - T u b u s (spiral t u b e to b e n d to c u r v e ) versehen ist. W a s das g e r a d e d o p p e l t e L a n c e t t e n - S t i l e t t ( d o u b l e lancetted Stilette) betrifft, so w a r dasselbe a u s folgenden w e s e n t l i c h e n Theilen z u s a m m e n g e s e t z t : a) aus einem an beiden E n d e n offenen, g e r a d e n Catheter ( g e rade h o h l e R ö h r e ) ; b ) aus einem g e r a d e n S c h a f t e , w i e b e i m single lancetted Stilette, mit dem Unterschiede, dass an d e m U r e t h r a l e n d e des Schaftes zwei mit i h r e m Rücken an e i n a n d e r , mit i h r e m s c h n e i d e n den Rande nach aussen g e k e h r t e , u n d n a c h a u s w ä r t s f e d e r n d e L a n cetten a n g e b r a c h t sind. Die w e s e n t l i c h e n Bestandtheile des g e k r ü m m t e n d o p p e l t e n L a n c e l t e n - C a t h e t e r s b i l d e n : a) eine an beiden Enden offene g e k r ü m m t e hohle R ö h r e ; b ) ein S c h a f t , w i e b e i m single lancetted c a t h e t e r , auf dessen Ende zwei Lancetten aufsitzen, w i e beim d o u b l e lancetted Stilette; c) endlich ein L e i t u n g s d r a h t ( w i r e ) , d e r d u r c h den bei diesem I n s t r u mente d u r c h a u s h o h l e n S c h a f t h i n d u r c h g e h t . Stilling, E h r e n r e t t u n g Stafford's.

2

10 Endlich büchern

beschreibt

Stafford's

Hr.

Stilling

lateral

nicht

anders

als

welches

wohl

werden

kann.

welcher eine ist,

nicht

werden

Druck

sondern

Klinge,

die

und

dem

Hierauf sam

dieser

diversen Instrumente

Lancetten-Gatheier

zieht man

sie

wieder

hinein,

stossen, w e l c h e s Manöver perforirt

hat. —

cetten-Stilett,

Strictur

an beiden den

man

durch

Enden

dieselbe und

Ueber diesen jener

dem

ein-

bringt,

und

vorstösst.

wieder

lang-

hervorzu-

bis m a n d i e S t r i c t u r

doppelten,

gekrümmten

wird

an d e r

bis

Strictur angekommen

ist.

Weise

durch

worden

man

einen

der doppelten Länge

hindurch

Draht

bis

offener Catheter führt

Lan-

wird

man

wird

man

Harn-

Lancetten-Stilett sind

einge-

in d e r

Spitze des Instruments

stösst

die S t r i c t u r ,

gehörig

Der C a t h e t e r

die L a n c e t t e n

mit der

Jetzt

Strictur

d e r D r a h t allein in d e r

das doppelte

Leiter;

zur

Spitze

d e s S t i l e t t s in die

in d i e B l a s e .

so liegt n u n

ist d e r s i c h e r s t e

zurückgezogen,

schrieben

mit

dass

den

schiebt diese

die L a n c e t i e

so lauge w i e d e r h o l t ,

d ü n n e n Draht von

und

röhre.

geschieht so,

bis v o r d i e S t r i c t u r

darnach

Catheter

zurückgezogen,

lichen

befestigt

zurückgezogen

so w i e a u c h

in d i e C a n ü l e z u r ü c k ,

um

Das M a n ö v e r

durch

abgerundeten

noch

Stilett

v i e l m e h r C a t h e t e r , b e s c h r e i b t S t i l l i n g auf f o l g e n d e W e i s e :

Ein d ü n n e r , gebracht;

führt;

aus

anderen Seite

in d e r R i c h t u n g d e r H a r n r ö h r e a u f ' s G e r a d e w o h l

in d e n E i n s t i c h

allein

(single

Röhre,

oder

wieder

z. B. d a s e i n f a c h e g e r a d e L a n c e t t e n - S t i l e t t ,

die Lancette

die L a n c e t t e

w i e bei d e m

Röhre an

in d e r

der näm-

Urethral-Perforator

be-

ist.

Das M a n ö v e r

aber

tait

dem

folgendermaassen gezeichnet:

lateral

bladed

Das I n s t r u m e n t

K l i n g e bis in die v e r e n g e r t e S t e l l e g e b r a c h t ; senden Richtung des Instrumentes

Stilette w i r d

wird

bei

hat man

überzeugt,

von

ihm

zurückgezogener

sich von

so schiebt man

der

pas-

das Stilett

d i e K l i n g e s p r i n g t h e r a u s u n d t r e n n t die S t r i c t u r in e i n e m M o m e n t .

Ist diess g e s c h e h e n , und

an

dann

schneidendes beiden

gleiche

einen

JahrLateral

kann.

fachen gekrümmten

vor;

ersten

catheter)

an der

hervorspringt,

Die A u w e n d u n g s a r t man

lancetted

halbmondförmige

einen

seitwärts

Es ist eine, den

double

an der Spitze,

bauchige, durch

und

Schmidt'sehen

folgendermaassen:

bladed Stilette, Stilette

den

Stilette

Stilett übersetzt lancetted

in

bladed

so

zieht

f ü h r t das I n s t r u m e n t Was

länglich

nun

man

meine Urethrotome

bekannt

ist,

Canüle besteht,

die

die K l i n g e

ihrer

ganzen

Rinne

versehen

kleinen,

ist,

schief

aufsteigenden

Urethrotom

Länge

welche Fläche

nach

nahe

am

sich e n d i g t ,

ein v i e r e c k i g e r e i s e r n e r ,

mit einer länglichen,

sich

steckt;

endigender

Schaft

aus einer

s e t z t ist —

gekrümmten

einer Cauüle,

falls o f f e n e n , viereckigen, Fläche endigenden

Rinne

die Scheide

betrifft, so g l a u b e

wie mein gerader

eckigen

gegen,

in

zurück

aus.



mein

Canüle und

ich, dass es aus einer

hin-

geraden

mit einer offenen

vier-

Visceralende

einer

und

mit

in w e l c h e r

Rinne

vorne abgerundeten

Klinge

gekrümmter einem

Urethrotom

Schafte

da-

zusammenge-

die i h r e r g a n z e n L ä n g e n a c h m i t e i n e r g l e i c h sich

mit e i n e r k l e i n e n ,

versehen

ist,

in

der

ein

schief

aufsteigenden

viereckiger

eiserner

11 Schaft aufgenommen wird, der aber n u r bis an die Biegang der Canüle viereckig und gerade ist, von hier angefangen aber mit einer von oben nach unten flachgedrückten, e t w a s breiteren elastischen Uhrfeder z u satnmengelöthet ist, die an ihrem Ende eine dem geraden Urethrotom ähnliche Klinge trägt. Die federnde Eigenschaft meiner Urethrotome, die nach Dr. S t i l l i n g auch eine Nachbildung S l a f f o r d ' s sein soll, ist bei meinen b e i den Urelhrotomen von n u r secundärer Wichtigkeit, w u r d e a b e r , wie Hr. S t i l l i n g selbst g e s t e h t , mir a b e r , sowie das ganze W e r k S t a f f o r d ' s , gänzlich unbekannt w a r , von S t a f f o r d blos e r w ä h n t , nicht aber gezeichnet ( w o d o c h , wie ich s e h e , selbst der zweiten Auflage des S t a f f o r d ' s c h e n W e r k e s eine mit vielen Abbildungen versehene Tafel beiliegt). Nun frage ich jeden Unbefangenen, wie kann man behaupten, meine Urethrotome seien wes«ntlich n u r S t a f f o r d ' s c h e , nachdem bei sämmtlichen fünf Instrumenten S t a f f o r d ' s die äussere Scheide des Werkzeuges ein an beiden Enden o f f e n e r , g e r a d e r oder g e k r ü m m t e r Catheter ist — bei meinen Urethrotomen aber eine bald g e r a d e , bald gekrümmte Canüle, die ihrer ganzen Länge nach mit einer offenen, viereckigen Rinne versehen i s t ; der Schaft bei S t a f f o r d ' s geradem Urelhral-Perforator ein rundes, spitzig auslaufendes Stilett, bei meinem geraden Urethrotom dagegen einen viereckigen Stab vorstellt, der in der offenen Rinne der Canülen, ohne eine Seitenbewegung zuzulassen, vor- und rückwärts geschoben werden kann, und mit einer länglichen, vorne abgerundeten Klinge endigt, die nicht an der Spitze der Canüle, wie beim Urethral-Perforator, sondern an ihrer Seite hervortritt. — Was nun aber den Schaft des gekrümmten S t a f f o r d ' s c h e n U r e t h r a l - P e r forators, des doppelten gekrümmten Lancetten-Catheters, sowie des lateral bladed Stilette oder catheter anbelangt, so ist derselbe wiederum bei allen diesen Instrumenten kein viereckiger Schaft, der in einer d u r c h aus offenen, viereckigen Rinne einer gekrümmten Canüle steckt, und von der Biegung der Canüle angefangen bis an das Ende einer sich mit einer kleinen schief aufsteigenden Fläche endigenden Rinne, mit einer von oben nach unten flachgedrückten, etwas breiteren elastischen Uhrfeder zusammengelöthet ist, wie diess bei meinem gekrümmten Urethrotome stattfindet, sondern e n t w e d e r ein g e r a d e r r u n d e r Stab allein, oder ein gerader r u n d e r Stab, verbunden mit einem Stück spiral-tube to bend to c u r v e , der in einem an beiden Enden offenen Catheter steckt. Endlich sehen wir noch an dem double Iancetted catheter den Leitungsdraht (wire), von dem natürlich bei meinen Urethrotomen, die einem ganz anderen System folgen, keine S p u r anzutreffen. Ich glaube, dass Gesagtes hinreicht, zu beweisen, dass meine Urethrotome keine S t a f f o r d ' s c h e Erfindung sind. Was aber das Princip betrifft, welches Hr. S t a f f o r d bei seinen Incisionen in Anwendung g e b r a c h t , und aus seinen Instrumenten e r sichtlich ist, so sehen w i r , dass bei seinen Urethral-Perforatoren die offenbare Punction der stricturirten Stelle anempfohlen wird — bei

12 dem double lancetted Stilette und catheter aber immer wieder die I n cisioD VOD v o r n n a c h r ü c k w ä r t s (auf dem Leitungsdraht) präconisirt wird, u n d i c h g l a u b e m i c h n i c h t z u i r r e n , w e n n i c h a n nehme, dass Aehnliches auch beim lateral bladed Stilette s t a t t f i n d e t . — Im Gegensätze gilt bei meinen beiden Urethrotomen die Incision von hinten nach vorn als allgemeine Regel. W i r glauben nun sattsam dargethan zu h a b e n , dass unsere Urethrotome weder wesentlich R i c o r d ' s c h e , noch S t a f f o r d ' s c h e sind, und sich Hr. S t i l l i n g mit seinen Behauptungen bedeutend geirrt hat. Was endlich das zur Urethrotomie von Hrn. S t i l l i n g vorgeschlagene Instrument betrifft, mit welchem Hr. S t i l l i n g die Incision vervollkommnet zu haben glaubt (ich aber glaube, dass dadurch blos die Crepundien des ohnehin schon überfüllten urethrotomischen Waflensaales eine Bereicherung gewonnen), so geht hinsichtlich dessen meine, in fraglichem Gegenstande ohne Anmassung gesprochen, vielleicht c o m petente Meinung dahin, dass Hr. S t i l l i n g besser gethan hätte, sein Kind auch fernerhin unterm Herzen zu tragen, wie seit dem J a h r e 1 8 3 8 , wo er seine Kritik des S t a f f o r d ' s c h e n W e r k e s in die S c h m i d t ' schen Jahrbücher niedergelegt, und damit für 1 5 J a h r e genug geleistet zu haben wähnte, als nach 1 5 j ä h r i g e r Schwangerschaft endlich mit einem Mondkalb, von S t i l l i n g Urethrotom genannt, niederzukommen, der sicherlich nur von einem Sonntagskind in Anwendung gezogen w e r den wird, das (um wiederum ein von Hrn. S t i l l i n g benutztes Citat des geistreichen F r a n k l i n , von welchem aber Hr. S t i l l i n g eine nichts weniger als geistreiche Anwendung gemacht hat, zu gebrauchen) die s e l t e n e , vielleicht nur Hrn. S t i l l i n g eigene Geschicklichkeit besitzt, »mit dem Bohrer zu sägen, und mit der Säge zu b o h r e n . » —

Auf diese » V e r w a h r u n g » liess ich 6 I D 6 99 Erwiderung« folgen, welche meine von I v ä n c h i c h angefochtenen Angaben genauer darzulegen mir geeignet schien. Sie erschien in No. 2 1 und 2 2 der Wiener medicinischen Wochenschrift von 1 8 5 3 , wie folgt:

Erwiderung a u f d i e » V e r w a h r u n g » d e s H r n . D r . v. I v ä n c h i c h , d i e E r f i n d u n g d e r U r e t h r o t o m e b e t r e f f e n d , in No. 1 3 u n d 1 4 d i e s e r Woch enschrift. V o n D r . B. S t i l l i n g in C a s s e l . In Mo. 1 3 und 1 4 dieser Wochenschrift vom 2 6 . März und 2 . April d. J . findet sich ein Aufsatz des Hrn. Dr. v. I v ä n c h i c h , in welchem derselbe meine (in No. 9 dieser Zeitschrift abgedruckte) Behauptung: »dass die I v ä n c h i c h ' s c h e n Urethrotome wesehllich nur die R i c o r d s c h e n , letztere wesentlich nur die S t a f f o r d ' s c h e n seien, und dass S t a f f o r d ' s bedeutende Erfindung von Anderen usurpirt worden w ä r e »

13 — zu widerlegen, oder (wie er in No. 1 3 p. 2 0 0 sagt) » d u r c h eine kurze Husarenattaque über den Haufen zu w e r f e n " strebt. Ich könnte es dem Urtheile competenter Männer ü b e r l a s s e n , zu t entscheiden, ob ich mit Recht oder mit Unrecht j e n e Behauptung aufgestellt habe. Doch darf ich, dem Hrn. Dr. v. I v â n c h i c h gegenüber, dem Grundsatze »qui tacet consentit" keinen Spielraum lassen. Ich wende mich sogleich zur Sache, und b e h a u p t e : 1) D a s g e r a d e U r e t h r o t o m I v â n c h i c h ' s i s t w e s e n t l i c h n u r das Ricord'sche, und der U n t e r s c h i e d davon b e s t e h t n u r in d e r H i n z u f ü g u n g d e r S t a f f o r d ' s c h e n S p i r a l f e d e r . Beweis: In seiner Schrift \ 99 Die organische Verengerung der Harnröhre", 1 8 4 6 , 8., p. 1 2 5 , sagt I v â n c h i c h : « W a s die Idee unseres geraden Urelhrotoms betrifft, so gehört diese Hrn. R i c o r d a n , oder vielmehr ist unser g e r a d e r Urethrotom nichts als eine Verbesserung des R i c o r d ' s c h e n . " Diese » V e r b e s s e r u n g « des R i c o r d ' s c h e n I n s t r u mentes beschreibt nun Hr. v. I v â n c h i c h p. 1 2 7 , 130 und 1 3 1 seiner Schrift: »Die Vervollkommnung, welche wir R i c o r d ' s geradem Urethrotom zu geben für gut befunden h a b e n , besteht in der am Extraurethralende angebrachten Spiralfeder, welche die vorgestossene Messerklinge zurückzieht, sobald der Druck auf den Schaft nachlässt." Auch die Pariser Académie de Médecine erklärte, wie Hr. v. I v â n c h i c h , p. 2 0 1 dieser Wochenschrift, selbst anführt, sein gerades Urethrotom f ü r identisch mit dem R i c o r d ' s c h e n , n u r dass letzterem die Spiralfeder z u gesetzt worden sei. Die Academie e r w ä h n t aber der S t a f f o r d ' s c h e n Erfindung dieser Spiralfeder nicht, obwohl sie seit mehr als 1 5 Jahren bekannt gemacht w o r d e n w a r . — Dass aber diese S t a f f o r d ' s c h e Spiralfeder genau das Nämliche ist, was Hr. v. I v â n c h i c h seine »Vervollkommnung des R i c o r d ' s c h e n U r e t h r o t o m s " nennt, das habe ich, durch die Originalcitate aus S t a f f o r d ' s Schrift, am Eingange meines Aufsatzes in No. 9 dieser Wochenschrift unwiderleglich dargethan. Demnach ist des Hrn. v. I v â n c h i c h gerader Urethrotom zusammengesetzt: aus dem R i c o r d ' s c h e n U r e t h r o t o m , plus der I v â n c h i c h ' s c h e n »Vervollkommn u n g " , id est: der S t a f f o r d ' s c h e n Spiralfeder. An des Hrn. v. I v â n c h i c h geradem Urethrotom ist also nicht eine einzige Idee, nicht eine einzige Form, nicht ein einziges Milligramm Metall anders als an dem geraden Urethrotom R i c o r d ' s resp. S t a f f o r d ' s . 2)

Der g e r a d e U r e t h r o t o m der Stafford'sche.

Ricord's

ist

wesentlich

nur

Beweis: S t a f f o r d ' s gerader Urethrotom b e s t e h t : a) aus einer entsprechend langen, g e r a d e n , am Intraurethralende abgerundeten Canule; b) aus einem in der Canüle befindlichen Schafte, welcher an seinem Intraurethralende eine halbmondförmige Messerklinge t r ä g t ; c) diese Klinge tritt aus einem entsprechend grossen Spalte des I n traurethralendes der Canüle, auf schiefer Fläche ansteigend, hervor, s o bald der Schaft vorgeslossen w i r d ; d) aus einer Schraube vom E i -

14 t r a u r e t h r a l e n d e des Schaftes, vortreten des

der

Klinge

welche

das s t ä r k e r e o d e r s c h w ä c h e r e

e)

viereckigen,

regulirt;

Extraurethralendes

des

aus einem

Schaftes

befindlichen

einem entsprechenden Spalte der Canüle läuft, bewegungen diesem

des

Schaftes

Instrumente

und

der

durchschneidet

in

Zapfen,

Her-

der

Nähe

welcher

Klinge

verhütet

Stafford

alle

werden.



Mit

permanenten

Stric-

t u r e n d e r H a r n r ö h r e v o n h i n t e n n a c h v o r n ( S t a f f o r d 1. c . p. 6 1 . Die B e s t a n d t e i l e



sentlich der

dieselben,

Schaft,

lretens a)

die

der

die

des

wie

Klinge

Canüle

Die

rund;

werden

Ricord's

hütet,

bei

des

S tafford'schen,

die

Schraube

ist

theilweise;

Stafford's

c)

die

der b)

ganzen

durch

sind so

unbedeutend,

Wortes,

um

zu b e z e i c h n e n .

Stricturen

eines

Blickes

dessen

dem

mente

Schrift,

Instrument,

Fig. 1 — 3 , in a l l e n

3)

Das

gerundete henen cher mung

bis

zu

einer

Schaft

ende

befindlichen

und

der

Schaftes selbst

in

der

und

Klinge

läuft,

verhindert;

und f)

Canüle

Ivänchich

besteht an

fortsetzt

zurückzieht,

welche des

welcher

jede

aus

ansteigend,

welche sobald

am

die der

ab-

verse-

die

und

welKrüm-

hier eine

springt

hervor,

unwenn

oben,

oder

Extraurethral-

das H e r v o r t r e t e n

der

Extraurethralendes

des

in

einem

Seitenbewegung

einer

aus

Schafte,

unten, am

a) das

Spalte

durch

aus einer

Nähe

ist

gekrümm-

bis

einem

die

citirte Instru-

Stilette.

Feder

durch

d)

Schraube, in d e r

angebrachten Spiralfeder, die

zwar

Vergleiches

beider

befindlichen

der Canüle

viereckigen Zapfen,

Canüle

mit

(in links

oben

diese schneidende Klinge

der Canüle;

aus einem

Spalte

Canüle

auf schiefer Fläche

wird,

Spalte

v.

langen,

hier

nur

erkennen.

Urethrotom

gewundenen

c)

angebrachten

Schafts

und

der

Stilette,

eiDes

zu

Hrn.

Ricord

bedarf

Stafford'schen

entsprechend

in

regulirt;

e)

unwe-

Instrumentes

lateral-bladed

hohlen,

trägt;

vorgestossen

angebrachte

des

kann.

als

Es

und

sofort

ver-

anderen

übergehen

die I d e n t i t ä t

gekrümmtes

des Schaftes

Klinge den

oder

spiralig

mittelbar am Urethralende, der

um

des

Intraurethralende

halbmondförmige Klinge

seitlich

Die

(lvänchich,

Theilen

Copie

b ) aus einem dem

sie

Stafford.

Maassstab)

Grösse),

gekrümmten,

mittelst

ich

der Klinge Schaft

Zapfen.

lateral-bladed

Urethrotom

eine

Stafford's

Canüle;

wie

geraden Urethrotom

Intraurethralende

sich

und

Verschiedenheiten

gerades

verkleinerter

Urethrotomes

catheterartig

die der

Schafts

des S t a f f o r d ' s c h e n

p. 6 2 ,

gekrümmte

Beweis: einer

vorn,

wesentlichen

wesentlich ten

nach

natürliche

ihren

gespalten,

ist viereckig,

viereckigen

dass

diese

Hervor-

Folgendem:

Mit s e i n e m I n s t r u m e n t e d u r c h s c h n e i d e t

hinten

Ricord'schen

Schrift,

alle

a u f die A b b i l d u n g

citirter

das z w e i t e mit

von

des den

viereckigen

Es bedarf keines die

nach

we-

Canüle,

des

in

65).

sind

die

Regulirung besteheD

Ricord's

durch

einen

nämlich

Länge

Seitendrehungen

Verschiedenheiten sentlich

zur

der Schaft

Instrumente

Stafford's

geraden Urelhrotoms

Verschiedenheiten

Ricord's

nur

bei

die und

Klinge.

Stafford's

R i c o r d ' sehen

in

d u r c h w e l c h e n die S e i t e n -

entsprechendes

Schaftes

Extraurethralende

des

vorgestossene Klinge

von

Druck

auf

den

Schaft

15 nachlässt. Mit diesem I n s t r u m e n t d u r c h s c h n e i d e t S t a f f o r d die S t r i c t u r e n in d e m h i n t e r s t e n T h e i l e d e r H a r n r ö h r e von h i n t e n n a c h v o r n . Das I v ä n c h i c h ' s e h e g e k r ü m m t e U r e l h r o t o m b e s t e h t : a) a u s d e r Caniile von g l e i c h e r F o r m , K r ü m m u n g , L ä n g e etc. wie die S t a f f o r d ' s ; b ) a u s einem S c h a f t e in d e r C a n ü l e ; c) a u s e i n e r m i t t e l s t e l a s t i s c h e r U h r f e d e r am S c h a f t e b e f e s t i g t e n Klinge von g l e i c h e r Gestalt w i e bei S t a f f o r d ' s I n s t r u m e n t , w e l c h e an d e r n ä m l i c h e n Stelle d e r C a n ü l e d u r c h einen Druck auf d e n S c h a f t h e r v o r s p r i n g t , w i e bei S t a f f o r d ' s I n s t r u m e n t , nämlich am E n d e d e s I n t r a u r e t h r a l t h e i l s d e r C a n ü l e ; d ) a u s einer am E x t r a u r e l h r a l e n d e d e s S c h a f t e s a n g e b r a c h t e n S p i r a l f e d e r zu gleichem Z w e c k e u n d von g l e i c h e r F o r m w i e bei S t a f f o r d ' s I n s t r u ment. Mit diesem I n s t r u m e n t d u r c h s c h n e i d e t I v ä n c h i c h die S t r i c t u r e n des h i n t e r s t e n Theils d e r H a r n r ö h r e von hinten nach v o r n w i e S t a f f o r d . Die V e r s c h i e d e n h e i t e n d e s I v ä n c h i c h ' s e h e n I n s t r u m e n t s von d e m S l a f f o r d ' s c h e n b e s t e h e n in F o l g e n d e m : a) die Canüle I v ä n c h i c h ' s ist der ganzen Länge n a c h g e s p a l t e n , wie bei R i c o r d ' s g e r a d e m U r e l h r o t o m ; an S t a f f o r d ' s I n s t r u m e n t n u r t h e i l w e i s e ; b ) I v ä n c h i c h ' s Schaft ist v i e r e c k i g , w i e bei R i c o r d ; bei S t a f f o r d ist d e r S c h a f t r u n d ; c) die S e i t e n d r e h u n g e n des S c h a f t e s w e r d e n bei I v ä n c h i c h , wie bei R i c o r d , d u r c h die F o r m d e s S c h a f t e s v e r h ü t e t , bei S t a f f o r d d u r c h den oben b e z e i c h n e t e n Z a p f e n ; d e r V e r b i n d u n g s t h e i l d e r Klinge und des S c h a f t e s ist hei I v ä n c h i c h ein S t ü c k c h e n von o b e n n a c h unten flachgedrückter U h r f e d e r ; bei S t a f f o r d eine spiralig g e w u n d e n e . Dass alle diese V e r s c h i e d e n h e i t e n g a n z und g a r u n w e s e n t l i c h sind, l e u c h tet auf d e n e r s t e n Rück h e r v o r . V e r g l e i c h t m a n n u n die A b b i l d u n g e n S t a f f o r d ' s ( o b e n c i t i r t e S c h r i f t p . 6 2 , g r ö s s t e s , g e k r ü m m t e s , links am Rande

b e f i n d l i c h e s U r e l h r o t o m ,* u n d

d• e s H r n . v. I v ä n c h i c h

oben

citirte S c h r i f t Fig. 1 4 — 1 7 ) , so s p r i n g t die Gleichheit a l l e r w e s e n t l i c h e n Theile dieser b e i d e n I n s t r u m e n t e auf den e r s t e n Rlick in die A u g e n . Hätte S t a f f o r d seine S p i r a l f e d e r am E x t r a u r e l h r a l e n d e d e s S c h a f t e s mit abbilden l a s s e n , u n d die b e i d e n Ringe f ü r die F i n g e r e n t f e r n t , s o w ü r d e n beide I n s t r u m e n t e i h r e r ä u s s e r e n F o r m n a c h g a r nicht zu u n t e r scheiden s e i n . Ich b e m e r k e a u c h bei diesem I n s t r u m e n t e S t a f f o r d ' s , dass es in v e r k l e i n e r t e m Maassstabe a b g e b i l d e t ist. Aus d e m Mitget e i l t e n g e h t z u r Evidenz h e r v o r , dass S t a f f o r d ' s g e k r ü m m t e s U r e t h r o t o m w e s e n t l i c h g e n a u d a s s e l b e I n s t r u m e n t ist, w e l c h e s Hr. v. I v ä n c h i c h als seine E r f i n d u n g b e a n s p r u c h t . Hr. v. I v ä n c h i c h b e h a u p t e t , das R i c o r d ' s c h e g e k r ü m m t e U r e l h r o t o m d a d u r c h v e r b e s s e r t zu h a b e n , dass e r die H ö h l u n g d e r C a n ü l e bis z u r S p i t z e d e s l n t r a u r e t b r a l e n d e s f o r t s e t z e n u n d hier an d i e s e r S p i t z e die Klinge d e s S c h a f t e s a u s t r e t e u lasse. Zugleich s t ü t z t Hr. v. I v ä n c h i c h s e i n e B e h a u p t u n g auf den von ihm a n g e f ü h r t e n gleicheu A u s s p r u c h d e r P a r i s e r Academie (s. p . 2 0 1 dieser W o c h e n s c h r i f t ) . H i e r g e g e n ist w e i t e r n i c h t s zu s a g e n , als dass die e r w ä h n t e A c a d e m i e u n d H r . R i c o r d das S t a f f o r d ' s c h e I n s t r u ment nicht k a n n t e n , u n d dass, w a s ihneu an I v ä n c h i c h ' s I n s t r u m e n t e neu s c h i e n , s c h o n l ä n g e r als 1 5 J a h r e v o r h e r d u r c h S t a f f o r d b e kannt g e m a c h t w o r d e n w a r . Es e r g i n g d e r A c a d e m i e m i t d i e s e r

i6 I v ä n c h i c h ' s c h e n Erfindung, wie es ihr mit seiner a n d e r e n , der Spiralfeder-Erfindung, ergangen w a r . — Diese beiden I v ä n c h i c h ' s c h e n Erfindungen w a r e n schon ein halbes Menschenalter vorher von S t a f f o r d erfunden und bekannt gemacht w o r d e n , sind also S t a f f o r d ' s Eigenthum. An dem I v ä n c h i c h ' s e h e n gekrümmten Urethrotom ist w e d e r eine neue Idee, noch irgend eine neue Form. Da wo es nicht mit dem S t a f f o r d ' s c h e n identisch ist, da ist es eine Copie der R i c o r d schen I n s t r u m e n t e ; dahin g e h ö r t : der viereckige Schaft, der der ganzen Länge der Canüle nach laufende Spalt, ganz unwesentliche Dinge. Durch Vorstehendes glaube ich gezeigt zu h a b e n : 1) Dass die »nicht unbedeutende Vervollkommnung« des R i c o r d schen geraden Urethrotoms durch Hrn. v. I v ä n c h i c h (die federnde Eigenschaft) ein Eigenlhum S t a f f o r d ' s ist. 2 ) Dass des Hrn. v. I v ä n c h i c h »ad caplum B e w e i s " : sein g e k r ü m m t e r Urethrotom sei ein von dem gleichnamigen R i c o r d ' s v e r schiedenes Instrument, z w a r ganz richtig sei, was einen Punct betrifft, dass aber Hr. v. I v ä n c h i c h trotzdem keinerlei Originalität der Erfindung beanspruchen kann, weil sein g e k r ü m m t e r Urethrotom e i n , mit dem S t a f f o r d ' s c h e n gekrümmten l a t e r a l - b l a d e d Stilette wesentlich identisches I n s t r u m e n t ist. Hiermit w ä r e , so scheint es mir, die »Husarenattaque« vollständig zurückgeschlagen. Jedoch kann ich nicht umhin, die Seitenhiebe, welche dabei g e f ü h r t w o r d e n sind, gebührend zu e r w ä h n e n : 1) Hr. v. I v ä n c h i c h b e h a u p t e t : ich gebe seine Ansichten in meinem Aufsatze w i e d e r ; er vergisst a b e r , dass ich 10 J a h r e vor dem Erscheinen seines Buches dip S t a f f o r d ' s c h e n Ansichten über die S o u verainelät der inneren Incision als Heilmittel der Stricturen sehr e m pfahl, und dass also Hr. v. I v ä n c h i c h keinen Anspruch auf die Ehre hat, seine Ansichten durch mich r e p r o d u c i r t zu sehen. 2 ) Hr. v. I v ä n c h i c h sagt von meinem Aufsatze, er enthalte nichts belangreiches Unbekanntes. Wie schwierig es ist, etwas Unbekanntes zu schreiben, das hat Hr. v. I v ä n c h i c h selbst erfahren. Denn in seinem ganzen dicken Buche über die S t e i n z e r t r ü m m e r u n g , so wie in dem w e n i g e r dicken über die. Harnröhrenverengerungen ist nichts Unbekanntes e n t h a l t e n ; ja Manches, was Hr. v. I v ä n c h i c h für unbekannt hielt, w a r schon viel f r ü h e r b e k a n n t ; so halle z . B . Hr. v. I v ä n c h i c h die Sondes ü galeries rabattues zum Steinschnilt e r f u n d e n , und » w a r von der Nützlichkeit dieser Instrumente f r ü h e r ü b e r z e u g t , bevor er noch w u s s t e , dass man sie vor ihm schon längst vorgeschlagen» (s. I v ä n c h i c h , Blasensteinzertrümmerung, 1 8 4 2 , 8. p. 9 1 ) . Dieser l e t z t e r w ä h n t e maliciöse Umstand brachte den Hrn. v. I v ä n c h i c h um die Ehre dieser Erfindung. J a , die schönste Frucht seiner vieljährigen Arbeiten (s. p. 2 0 0 dieser Wochenschrift, No. 13), die g e k r ü m m ten Urethrolome des Hrn. v. I v ä n c h i c h , w a r längst schon an anderen Bäumen g e w a c h s e n , obwohl erst j e t z t es Hrn. v. I v ä n c h i c h e r m ö g licht ist, die Frucht vom Baume d e r Erkenntniss zu erlangen.

17 3 ) W e n n Hr. v. I v ä n c h i c h k e i n e s Vortheil a u s m e i n e r Logik ziehen will, d a s s e r Dämlich eine f r e m d e E r f i n d u n g o h n e seio W i s s e n f ü r die eigne a u s g e g e b e n , so will ich H r n . v. I v ä n c h i c h n i c h t a b h a l ten, sich i m m e r h i n zu e i n e m P l a g i a t o r zu s t e m p e l n . Zur Entschuldig u n g m e i n e r Logik will ich n u r a n f ü h r e n , d a s s d e m H r n . v. I v ä n c h i c h aller W a h r s c h e i n l i c h k e i t n a c h die S t a f l o r d ' s c h e n S c h r i f t e n n i c h t b e kannt w a r e n , d e n n e r c i t i r t , s t a t t d e r s e l b e n , n u r e i n e A e u s s e r u n g B r o d i e ' s ( p . 9 0 , H a r n r ö h r e n v e r e n g e r u n g ) u n d s c h r e i b t dabei d e n N a m e n falsch. Ich h a b e die U e b e r z e u g u n g , d a s s H r . v. I v ä n c h i c h d a s n i c h t vorsätzlich g e t h a n h a t u n d a u c h die E n t s c h u l d i g u n g e i n e s D r u c k f e h l e r s nicht b e a n s p r u c h e n w i r d . W a s die bei E r w ä h n u n g m e i n e r Logik von Hrn. v. I v ä n c h i c h a n g e z o g e n e S p i n a l i r r i t a t i o n mit j e n e r z u t h u n h a b e , e r k l ä r t sich vielleicht a u s d e m z u r I d e e n a s s o c i a t i o n d e s H r n . v. I v ä n c h i c h g e h ö r i g e n Ilmstand, d a s s d e r von m i r b e r ü h r t e Fleck d e s H r n . v. I v ä n c h i c h s e h r k r a n k u n d i r r i t a b e l sein m u s s . 4 ) Hr. v, I v ä n c h i c h h a t die 2 . Auflage von S t a f f o r d ' s S c h r i f t , und nicht die d r i t t e , e r h a l t e n k ö n n e n . E r b e n u t z t a b e r a u c h nicht die 2 . Auflage, s o n d e r n A u s z ü g e a u s m e i n e r A n z e i g e von S t a f f o r d ' s W e r k in S c h m i d t ' s J a h r b ü c h e r n . J e d o c h t h u t H r . v. I v ä u c h i c h d a s -so w e n i g g e n ü g e n d , d a s s m e i n e A r g u m e n t a t i o n Uber die S t a f f o r d ' s e h e n I n s t r u m e n t e ( p . 2 1 7 u . 2 1 8 d i e s e r W o c h e n s c h r i f t ) f ü r ihn g a n z n u t z l o s geliliehen ist. Denn d a s am m e i s t e n g e k r ü m m t e U r e l h r o t o m ( l a t e r a l bladed S t i l e t t e ) S t a f f o r d ' s , w e l c h e s d e m g e k r ü m m t e n U r e l h r o t o m des Hrn. v. I v ä n c l n c h z u m M u s t e r u n d U r l h e i l g e d i e n t , h a b e ich in S c h m i d t ' s J a h r b ü c h e r n n i c h t a b b i l d e n l a s s e n . Dem H r n . v. I v ä n c h i c h ist d a r u m die g r o s s e U n a n n e h m l i c h k e i t e r w a c h s e n , d a s s e r von d e n S t a f f o r d ' s c h e n lateral-bladed Stilettes ( g e k r ü m m t e n und g e r a d e n ) b e h a u p t e t : die ä u s s e r e S c h e i d e b e s t e h e a u s e i n e m an b e i d e n Enden ofTenen C a l h e t e r , g e r a d e n o d e r g e k r ü m m t e n . Es ist d i e s e s a b e r ein vollständiger I r r t h u m d e s H r n . v. I v ä n c h i c h . Denn die s ä m m t l i c h e a l a l e r a l - b l a d e d S t i l e t t e s , o d e r alle die z u r Incision d e r S t r i c t u r e n von hinten nach vorn b e s t i m m t e n I n s t r u m e n t e S t a f f o r d ' s h a b e n e i n e , a m I n t r a u r e t h r a l e n d e m i t e i n e m S p a l t e f ü r die Klinge d e s S c h a f t e s v e r sehene, übrigens geschlossene und an der Spitze a b g e r u n d e t e gerade oder g e k r ü m m t e Canüle, w i e d i e s e s d i e A b b i l d u n g e n in S t a f f o r d ' s S c h r i f t p. 6 2 z e i g e n , u n d w i e ich a u s e i g n e r A n s c h a u u n g d i e s e r I n s t r u m e n t e bei d e r e n E r f i n d e r s e l b s t ( w ä h r e n d m e i n e s A u f e n t h a l t e s in L o n d o n im Jahr 1 8 4 3 ) erfahren habe. Diese S t a f f o r d ' s c h e n I n s t r u m e n t e h a b e n also g a n z s o l c h e C a n ü l e n , w i e die d e s H r n . v. I v . ä n c h i c h , n u r m i t dem U n t e r s c h i e d e , d a s s sie nicht d e r g a n z e n L ä n g e n a c h o f f e n , u n d nicht mit v i e r e c k i g e r R i n n e v e r s e h e n s i n d , w i e s o l c h e R i c o r d a n f e r tigen liess, u n d w i e H r . v. I v ä n c h i c h nachahmte. F e r n e r v e r w e c h s e l t e H r . v. I v ä n c h i c h ( p . 2 1 9 d i e s e r W o c h e n schrift) S t a f f o r d ' s gerades lateral-bladed Stilette mit dessen u r e t h r a l Perforator, indem er letzteren mit seinem geraden Urelhrotom vergleicht. Der g e r a d e U r e l h r o t o m d e s H r n . v. I v ä n c h i c h ist w e s e n t l i c h d a s s e l b e , w a s das g e r a d e l a t e r a l - b l a d e d S t i l e t t e S t a f f o r d ' s ist (s. o b e n m e i n e Stilling, E h r e n r e t t u n g S t a f f o r d ' s .

3

18 Auseinandersetzung, ad 2 : »der gerade Urethrotom R i c o r d ' s ist wesentlich nur der S l a f f o r d ' s c h e " ) . Man darf nur die S t a l T o r d ' s c h e n Abbildungen p. 8 2 seiner Schrift; das kleinste I n s t r u m e n t ' ) , mit denen von I v ä n c h i c h (1. c. Fig. 6) vergleichen. Ob die Klinge des Schaftes an einer geraden oder spiralig gewundenen Feder sitzt, das ist für die Wirkung einerlei; ob der Schaft viereckig oder rund ist, ist gleich; die Klinge steigt an einer schiefen Fläche auf, ganz wie bei den R i c o r d ' s e h e n Instrumenten, von denen I v ä n c h i c h seinen Schaft, seine Rinne in der Caniile, seine schiefe Fläche am Ende zum Emporheben der Klinge u. s. w. copirt hat. Wenn aber Hr. v. I v ä n c h i c h behauptet, dass S t a f f o r d die offenbare Punction der stricturirten Stelle empfiehlt, ja dass Aehnliches auch vom lateral-bladed Stilette gelte, so zeigt sich Hr. v. I v ä n c h i c h in einem flagranten Irrthum, und in gänzlicher Unkenntniss der lateralbladed Stilettes des Hrn. S t a f f o r d . Ich halte es, zum Beweise des von mir Gesagten, und zur Ueberzeugung des Hrn. v. I v ä n c h i c h — dass S t a f f o r d in der inneren Incision der Harnröhrenstrictur sein Meisler ist und war — für unerlässlich, hier wörtlich anzuführen, was S t a f f o r d I. c. p. 6 5 von der Anwendung seiner lateral-bladed Stilettes sagt: »The third instrument, the lateral-bladed Stilette, is passed j u s t b e y o n d t h e s t r i c t u r e ; the blade is then thrust out at the point of the lateral surface (as represented in the plate) and d r a w n b a c k t h r o u g h t h e s t r i c t u r e , or what it is intended to divide, and the part is at once severed; the blade of course is immediately allowed to retire in its sheath, and the extent of the incision is regulated by a screw at the handle.» Ich halte es für nothwendig, die deutsche (Jebersetzung dieser Sätze hier folgen zu lassen, dem Hrn. v. I v ä n c h i c h zum Nutzen. Denn da Hr. v. I v ä n c h i c h nach seiner eignen Erklärung (p. 2 1 7 dieser Wochenschrift) die zweite Auflage von S t a f f o r d ' s Schrift besitzt, so gehört ein grosser Mangel an der gehörigen Aufmerksamkeit oder an Kunde der englischen Sprache dazu, um die oben gerügte Behauptung des Hrn. v. I v ä n c h i c h über die betreffenden Instrumente S t a f f o r d ' s aufzustellen. S t a f f o r d sagt also von seinen lateral-bladed Stilettes: »das dritte Instrument, mit der seitlich vorspringenden Klinge, wird in gehörigem Maasse ü b e r d i e S t r i c t u r h i n a u s vorwärts geschoben ( o d e r : bis jenseits der Strictur eingebracht); dann wird die Klinge am Ende (Spitze) des Instruments an der seitlichen Oberfläche vorgestossen, u n d d u r c h d i e S t r i c t u r zurückgezogen . . . und der (verengerte) Theil wird so mit einem ') Die Abbildungen S t a f f o r d ' s stellen theils , Iheils ' / , der natürlichen Grösse dar und lassen in der Darstellung des Details Manches zu w ü n s c h e n übrig. Ich will bei dieser Gelegenheit, dem Hrn. v. I v ä n c h i c h gegenüber, die Bemerkung hervorheben, das9 seine Abbildungen genau und deutlich sind. Zugleich mache ich darauf a u f m e r k s a m , dass die meinem Aufsatze in No.