Luther und Kant: Ein Beitrag zur inneren Entwicklungsgeschichte des deutschen Protestantismus [Reprint 2019 ed.] 9783111650166, 9783111266695


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German Pages 132 [136] Year 1910

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Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Luther vor 1525
Schluß und Zusammenfassung
Kant, theoretische Philosophie
Vergleich zwischen Luther und Kant
Zusammenfassung
Weiterbildung des Protestantismus durch Kant
Register
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Luther und Kant: Ein Beitrag zur inneren Entwicklungsgeschichte des deutschen Protestantismus [Reprint 2019 ed.]
 9783111650166, 9783111266695

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Luther und Kant (Ein Veittag zur innern Entwicklungsgeschichte des deutschen Protestantismus von

Ernst Uatzer Dr. theol. u. phil. Kirchenrat

Verlag von Alfred Opelmann (vormals I.Ricker)s Gießens 1910

Druck von L. G. Röder G. m. b. f)., Leipzig.

Vorwort. Augenscheinlich gewinnt die Einsicht immer weiteren Raum, daß Kants Philosophie geeignet ist, über fast alle Gebiete menschlicher Interessen ein wohltätiges Licht zu verbreiten und festen Boden für Denken und handeln zu bieten. Es sind längst nicht mehr nur die Philosophen vom Fach, die sich mit dem System des Königsberger Meisters befassen. Das Jahr 1904 namentlich, das die hundertste Jahreswiederkehr seines Todestags brachte, lenkte die Aufmerksamkeit des größeren Publikums wieder auf Kant. Keine Wissenschaft, keine Forschung, kein Lebensgebiet, das nicht von ihm lernen wollte und könnte. Selbst die Sozialdemokratie hat ihn nach ihrer Art zu ihrem Gewährsmann gemacht. Die Theologen nur blieben mit Ausnahme der Ritschlschen Schule fast völlig zurück. Es ist, als ob ihre Kreise noch immer von der Fabel beeinflußt wären, daß Kant der glaubenzerstörende Rationalist sei. Gerade der evangelischen Theologie aber läge es ganz be­ sonders nahe, ein intensives Studium Kants sich angelegen sein zu lasten. Er steht in der engsten Verwandtschaft mit Luther. Darauf habe ich schon wiederholt hingewiesen, einmal im Jahre 1889 in einer Abhandlung über „Kants Lehre von der Kirche" (Jahr­ bücher für protestantische Theologie, lö.Jahrgang, heft 2 ff.) und dann in einer Broschüre über „Kants Bedeutung für den Protestan­ tismus". hiervon soll auch in diesem Buche ausführlicher die Rede sein. Es behandelt das Hauptproblem, das Luther und Kants Denken beschäftigte und das zugleich das Hauptproblem des Pro­ testantismus und der Religion ist. Keine akademische Abhandlung will ich darbieten, vielmehr möchte ich außer der evangelischen Kirche weiteren Kreisen von Ge­ bildeten einen Dienst erweisen. Darum habe ich von jedem gelehrten Apparate abgesehen. Zitate aus anderen Schriften sind soviel als möglich vermieden. Luther und Kant allein sollten zu Worte kommen, hierbei mußte in bezug auf die Kantische Philosophie sich die Darstellung eingehender gestalten. Sein System im Zusammen­ hänge ist immerhin nur wenigeren geläufig. Seine Weltanschauung

Konnte allein auch aus dem Ganzen seines Denkens deutlich gemacht werden. Für Luther durfte ich mich in der Hauptsache auf seine Schrift „Über den unfreien Willen" beschränken. (Er hat kein System aufgestellt. Soweit bei ihm etwa von einem solchen gesprochen werden könnte, ist es eben in der genannten Schrift enthalten. Literarische Polemik ist ganz beiseite gelassen, schon deshalb, weil sie den ruhigen Gang der Erörterung unterbrochen hatte und wenig Frucht durch sie zu gewinnen ist. Einzelne, oft nur schein­ bare, Wiederholungen waren nicht zu umgehen, wenn übersichtliche Deutlichkeit erzielt werden sollte. Es würde mir eine große Freude sein, meine Arbeit freundlich ausgenommen zu sehen, und wenn es ihr gelänge, von Kants hoher Bedeutung für die Entwicklung des Protestantismus allenthalben zu überzeugen. Gberlötznitz-Vresden, im März 1910.

Der Verfasser.

Inhaltsverzeichnis. Seite

Einleitung........................................................................................................ 1 Luther vor 1525 6 - Servum arbitrium............................................................................... 8 - nach 1525 ............................................................................................ 39 Schluß und Zusammenfassung....................................................................... 42 Kant, theoretische Philosophie...................................................................... 45 - praktische Philosophie....................................................................... 54 - Stellung zum Christentum.............................................................. 94 vergleich zwischen Luther undKant............................................................... 103 Zusammenfassung................................................................................................ 111 Weiterbildung des Protestantismus durch Kant.......................................... 114 Register................................................................................................................. 127

Einleitung.

1

Allezeit haben Religion und Philosophie in wechselseitiger Ver­ bindung miteinander gestanden. Eine und dieselbe Wurzel ist es, der sie entstammen. Das Einheitsbedürfnis der menschlichen Ver­ nunft trieb sie hervor. Sie haben sich bald bekämpft, bald gemein­ same Arbeit getan für den Fortschritt der Menschheit. So war es natürlich, daß auch Christentum und Philosophie einander auf das innigste berührten. Vie beiden Hauptformen der christlichen Re­ ligion haben ihre Vertreter gefunden auch in der Philosophie. Als Philosoph des Ratholizismus darf feit der Enzyklika vom Jahre 1879 Thomas von Aquino gelten. Der Philosoph des Protestan­ tismus ist Kant. Seine Philosophie gewann namentlich in ihrem praktischen Teile ziemlich rasch einen nicht unbedeutenden Einfluß auf die Theologie. Flügge^ hat ihn ausführlich geschildert in seinem „versuch einer historisch-kritischen Darstellung des bisherigen Einflusses der Kantischen Philosophie aus alle Zweige der wissen­ schaftlichen und praktischen Theologie" (1796 und 1798). Auch den katholischen Theologen ist Kant nicht fremd geblieben. Doch sie verhielten sich leicht erklärlicher Weise in der Hauptsache ab­ lehnend zu seinem System. Er steht in zu naher Verwandtschaft mit dem Geiste Luthers. Vas ist unschwer zu erkennen. Beide, Luther und Kant, sind daher oft schon in engere Beziehung zueinander gebracht worden. Noch bei Lebzeiten Kants geschah dies durch Joh. Gottl. Fichte. Er sagt: „Jesus und Luther, heilige Schutzgeister der Frei­ heit, die ihr in den Tagen eurer Erniedrigung mit Riesenkraft in den Fesseln der Menschheit herumbracht und sie zerknicktet, wohin ihr grifft, seht herab aus euern Hähern Sphären auf eure Nachkommen­ schaft, und freut euch der schon aufgegangenen, der schon im Winde wogenden Saat: bald wird der Dritte, der euer Werk vollendete, der die letzte, stärkste Fessel der Menschheit zerbrach, ohne daß sie, ohne daß vielleicht er selbst es wußte, zu euch versammelt werden. Wir wer­ den ihm nachweinen, ihr aber werdet ihm fröhlich den ihn erwartenden Platz in eurer Gesellschaft anweisen, und das Zeitalter, das ihn ver*) vgl. dazu Rosenkranz, Geschichte der Rantischenphilosophie,S.323ff. Naher, Luther und Kant.

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stehen und darstellen wird, wird euch danken."1 2Auch 3 4 *noch 6 vor Kant s Tode schrieb 3- Baptist Schad,8 Professor der Philosophie, ein ehe­ maliger Benediktiner: „Kant ist in der Tat der philosophische Luther unserer Zeit. Sowie Luther einen höchst wohltätigen Pro­ testantismus in Absicht auf Kirche und Religion einführte, so führte Kant einen ähnlichen ein auf dem Gebiete der Philosophie." Der verfasier sieht ihre Ähnlichkeit hauptsächlich in dem Niederreißen des alten „Religionsgebäudes" bei dem einen und des alten „Lehrgebäudes" bei dem andern, und zieht sonst noch parallelen zwischen ihnen. Ähnlich A. h. Baier: „Kant verdanken wir eine Reform der Philosophie, wie sie nicht leicht von einem andern Denker voll­ bracht worden ist. . . . Indem er das Übersinnliche, auf besten Er­ kenntnis die theoretische Vernunft verzichtete, in dem Mittel- oder Schwerpunkt der Persönlichkeit, in dem unbedingt gebietenden und damit die Freiheit verbürgenden Sittengesetze ergreift, legt er Zeug­ nis ab für sein protestantisches Gewissen. ... In Kants Philo­ sophie setzt die Reformation nach der theoretischen Seite ihr Werk fort, denn sie ist das Gewisten der wistenschaftlichen Erkenntnis, welche in sich geht, um ihre Schranken zu erkennen."8 Bei Stahl heißt es: „In allem, was Luther darlegte, wahrem oder Irrigem, z. B. in seiner Schrift über die Willensfreiheit, ist philo­ sophische Meisterschaft, und es würde nicht schwer sein, nachzu­ weisen, wie viele der tiefsten Gedanken Kants und Schellings schon von Luther dargelegt sind? Dietrich würdigt Kants Ver­ dienst um die protestantische Kirche mit den Worten: „Das bleibendste Verdienst, das Kant sich als Religionsphilosoph durch Rede und Schrift erworben, besteht darin, daß er die sittlichen Ideen des Pro­ testantismus, wie sie seine Moral zum ersten Male auf einen wissenschastlichen Ausdruck gebracht, der Kirche mit einer weltlichen Sprache als Spiegel vorgehalten und sie dadurch an ihre hohe sittliche Auf­ gabe gegenüber der Nation erinnert hat . . . Die herbe Kritik der bestehenden kirchlichen Verhältnisse, mit welcher Kants philosophische Religionslehre schließt, ist das Reformprogramm, besten Verwirk­ lichung die Vertreter der sittlichen Prinzipien des Thristentums von jeher von der Kirche gefordert haben und immer wieder von ihr fordern werden."8

, *) Ioh. Gottl. Fichte, Werke, Bb. VI (Beitrag zur Berichtigung des Urteils des Publikums über die französische Revolution), l, S. 104. 2) Joh. Baptist Schad, Doktor der Philosophie, ehemaliger Benedik­ tiner, Absolute Harmonie des Fichteschen Systems mit der Religion, S. 2 ff. 3) Dr. st. fj. Baier, Der Protestantismus und die Philosophie, Rede ant 15. Oktober 1855, S. 26 u. 28. 4) Friedrich Julius Stahl, Die lutherische Kirche und die Union. Berlin 1860, S. 13. 6) Konrad Dietrich, Kant und Rousseau, S. 86.

Lommatzsch zieht mehrfach parallelen zwischen Luther und Kaitt, da und dort nicht ohne Mißverständnisse, z. B. in seinen Be­ merkungen über die Freiheitslehre. Zutreffend aber ist es, wenn er sagt: „wie zwischen Luthers Ansichten und denen der neuern Philosophie, namentlich zwischen ihm und Kant, die auffallendsten Beziehungen vorhanden sind, so enthält überhaupt seine als ein Ganzes angeschaute Lehre Wahrheitskeime, welche nicht in der ortho­ doxen, dem Idealismus abgewandten Kirchenlehre, sondern erst in der deutschen Philosophie lebendig und von Einfluß auf die öffent­ liche Meinung geworden sind."* Auch Thieme berührt einzelne Ver­ gleichungspunkte zwischen Luther und Kant in seiner Schrift über „Die sittliche Triebekraft des Glaubens", vermag aber nicht zu finden, daß Luther in seiner Ethik Kantische Ideen antizipiert habe. Sie „schwingt nicht den Korporalstab des kategorischen Imperativs"? „wie Luthers Ideal einer bessern Frömmigkeit", so führt Tilius aus, „noch für uns seine Anziehungskraft behauptet, so ge­ hört auch Kant noch zu den Lebendigen . . . Seine Moral ist die Übersetzung des protestantischen Thristentums in die philosophische Sprache des 18. Jahrhunderts . . . Luthers kleiner Katechismus ist die Duelle der persönlichen Moral Kants . . . Dieser hat wirklich das sittliche Problem über die Linie Luthers und Melanchthons hinaus zu fördern vermocht." — Titius nennt es einen gemein­ samen Tharakterzug der sittlichen Anschauungen Luthers und Kants, „daß durch die Geltendmachung des Gesetzes jedem Wahne der Ver­ dienstlichkeit die Wurzel abgeschnitten werde". Er steht in Kants Freiheitslehre einen großen Fortschritt über Luthers Schrift De servo arbitrio hinaus durch den Begriff der Persönlichkeit und findet Kants Kombination des höchsten Guts als der Verbindung von Tugend und Glückseligkeit dem Glaubensgedanken Luthers vollkommen ent­ sprechend? A. T. Berger hebt Kants und Luthers geistige Verwandt­ schaft durch folgende Bemerkungen hervor: „Als endlich die mittel­ alterliche Weltanschauung, in der die Kirche, die protestantische wie die katholische, inzwischen harmlos weitergelebt hatte, wirklich zer­ trümmert am Boden lag, um nie wieder aufzustehen, da nahm das theoretische Interesse eine höchst denkwürdige Wendung: es besann sich von neuem auf die praktische Weltstellung des Menschen und x) Siegfried Lommatzsch, Luthers Lehre vom ethisch-religiösen Stand­ punkt aus und mit besonderer Berücksichtigung seiner Theorie vom Gesetze, Berlin 1879. 2) Karl Thieme, Die sittliche Triebekraft des Glaubens, eine Unter­ suchung zu Luthers Theologie, 1889, S. 118. 1159 f. 8) Tilius, Luthers Grundanschauungen vom Sittlichen, verglichen mit denen Kants, Vorträge der theologischen Konferenz zu Kiel, 1899, heft 1. 1*

Knüpfte an Luthers befreiende Erkenntnis vom Primat des Willens in wahrhaft schöpferischer weise wieder an. Vas war die reforma­ torische Tat Kants, dessen innerste Denkantriebe aus dem Pro­ testantismus stammen."1 2 3 4 Friedrich Paulsen bezeichnet die Kantische Philosophie als echte Frucht des Protestantismus, „wie andrerseits Kant seine Ab­ kunft von Luther nicht wird verleugnen wollen", protestantisch ist Kants Autonomie der Vernunft, das Wort Gottes in uns, der Antiintellektualismus und Voluntarismus sowie sein Moralprinzip? Noesgen nimmt zwar den vergleich zwischen Luther und Kant auf, mißt das Wesen des Protestantismus an dem Glaubensleben Luthers, findet dabei einzelne Analogien mit der Philosophie Kants, lehnt aber Kant als Philosophen des Protestantismus ent­ schieden ab.8 Ebenso kann ein Aufsatz von K. Weitz, katholischer Pfarrer, der Bedeutung Kants für die evangelische Kirche nicht zustimmen. Zwar geht er auf einzelne Beziehungen Kants zu Luther ein, erklärt aber, datz der Katholizismus als solcher dem Kantianismus widerspreche und Kant überhaupt nicht als Philosoph einer christlichen Konfession gelten könne? Chamberlain nennt Kant geradezu den Fortsetzer Luthers: „was dieser begonnen, habe Kant weiter ausgebaut."5 * Lücken * findet eine Verwandtschaft von Luther und Kant vor allem in der Forderung der sittlichen Persönlichkeit.8 Kaftan sieht in Kant einen der führenden Geister, an „denen sich die Menschheit immer wieder über den weg der Wahrheit orientiert", und würdigt ihn mit Luther in seiner hohen Bedeutung für die evangelische Kirche? Bauch untersucht hauptsächlich das Glaubensprinzip Luthers und vergleicht seinen Glaubensbegriff mit dem Kants. Er betrachtet die Lehren beider getrennt und stellt dann einen vergleich zwischen ihnen an in ziemlich ausführlicher Weise. Bei diesem vergleiche hebt er zugleich den Gegensatz beider hervor. Eine Weiterführung luthe­ rischer Gedanken findet er in der von Luther angebahnten und von Kant vollzogenen Überwindung des Gegensatzes von theologischer und philosophischer Ethik, in der prinzipiellen Verinnerlichung des Glau*) Arnoldt Berger, Sind Humanismus und Protestantismus Gegen­ Dortrag vom 11. (Oktober 1899. 2) Friedrich Paulsen, Kant der Philosoph des Protestantismus, 1899. 3) Üoesgen, Die Bezeichnung Kants als Philosoph des Protestantismus, Monatsschrift für Stadt und Land, Hrsg, von Nathusius, 1901, ßeft 5. 4) K. ED ei 6, Kant und das Christentum. (Ein Beitrag zur Kantgedächtnis­ feier 1904 (Görresgesellschaft 1904,1). 5) Houston Stewart Chamberlain, Die Grundlagen des 19.Jahr­ hunderts, II. Bb. s) R.(Eudten, Kant und der Protestantismus (Die Wartburg 1904, Nr. 6). ’) 3ul. Kaftan, Kant der Philosoph des Protestantismus.

sätze?

bens, in der Lebendigkeit sittlicher Betätigung und der Auswirkung der göttlichen' Anlage im Menschen zum Guten durch die persönKeit? — Der päpstliche Prälat Glotzner aber erkennt zwar an, daß Kant der Philosoph des Protestantismus sein möge, hält aber da­ für, daß er in der Hauptsache von Luther abweiche und endlich mit seiner Philosophie aufgeräumt werden müsse, „wenn auch der Pro­ testantismus damit seine philosophische Stütze preisgeben müsse"? Leicht ließen sich noch zahlreiche andere Schriften anführen, in denen gelegentlich Andeutungen wie auch weitere Ausführungen sich finden, über das Verhältnis Kants zu Luther. Doch schon aus den angeführten, die nur zur Illustration dienen sollen, ist zu ent­ nehmen, daß bei Luther und Kant so vielerlei Berührungspunkte vorhanden sind, daß fast unwillkürlich ein vergleich beider sich auf­ drängt.

*) Bruno Bauch, Luther und Kant, Berlin 1904. ’) IN. Glotzner, Kant der Philosoph des Protestantismus (Jahrbuch der Philosophie und spekulativen Theologie, herausgegeben von dem päpst­ lichen tjausprälat Tommer), Paderborn 1907.

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Luther.

Die Weltanschauung Luthers ist das Ergebnis lebendiger, inner­ ster Erfahrung, von ihr geht er aus. Es sind, wie hinreichend bekannt ist, die ernstlichsten Kämpfe des Gewissens, die ihn fort und fort beunruhigten. Ihm war von Jugend auf ein besinnliches, frommes Gemüt eigen. Das machte sich geltend auch bei dem Stu» denten in Erfurt. War er auch ein „froher, hurtiger Geselle", so ist ihm doch das Erbteil aus dem elterlichen Hause, das religiöse Interesse, nie entschwunden. Die Hauptsorge, die ihn beschäftigt, die fortdauernd sein Denken und Sinnen durchzieht, ist die: „Wie man einen gnädigen Gott und Vergebung der Sünde Kriegen soll." Sie kehrt immer wieder in den verschiedensten Fassungen. Bald lautet sie: „. VIII, 5. 160. vgl. Ww. VI, S. 434. 2) ReL, S. 130. vgl. S. 177. 189. 195. Fak., S. 69. 80.

zu bemühen." Das sind beherzigenswerte Worte Kants.1 2(Es gibt eben noch immer, wie er sagt, „erzkatholische Protestanten". Grthodoxismus und Liberalismus sind Zeichen dafür. Die reine moralische Religion ist frei hiervon. Sie kennt nur ein Kriterium: das moralische Gesetz. (Es ist allenthalben anzuwenden. Die Übereinstimmung mit ihm Schriftbildet das Prinzip aller Schriftauslegung, wenn sie dazu dienen soll, aus,esu"9die Kirche ihrem Ideal zu nähern. Theologische Interpretationen und religiöse Wertung sind voneinander zu unterscheiden. Das steht im völligem Einklänge mit dem sogenannten Materialprinzip des Protestantismus. $ür den religiösen Gebrauch der Bibel zur Er­ zeugung des moralischen Glaubens ist allein die Übereinstimmung mit der wahren Religion maßgebend. Diese Auslegung nur kann dazu dienen, den immer an dem Greifbaren und dem Gewohnten hängenden Volksglauben zu dem moralischen überzuleiten. In diesem Sinne wird die Bibel recht verstanden als ein religiöses Buch. Ihr übriger Inhalt, der nicht Religion aufweist, bleibt der wissenschaftlichen Betrachtungsweise vorbehalten, hiermit ist die heilige Schrift vor jeder falschen Überschätzung und Unterschätzung geschützt. Sie bleibt die Urkunde göttlicher (Offenbarung in den herzen frommer Menschen. Jeder überspannte Biblizismus ist unmöglich gemacht. Dem Sektenwesen ist gesteuert. Ein objektives Kriterium stellt sich allem gemeinschaftauflösenden Subjektivismus entgegen, der nicht mit Unrecht der protestantischen Kirche zum Vorwurf gemacht worden ist. Das moralische Gesetz entscheidet, der Christus in uns als das Urbild der gottwohlgefälligen Menschheit. Darin sind Freiheit und Norm auf das innigste miteinander mrchenverbunden. Das hat seine Geltung auch für die kirchlichen Gebräuche «Ersuche, und Feierlichkeiten, für die Sakramente, den Gottesdienst und die Zeremonien. Sie sind Beförderungsmittel der einen wahren Religion. Sie dienen zur Erneuerung, Fortdauer und Fortpflanzung der kirch­ lichen Gemeinschaft? Als „Expiationen" angesehen, verleiten sie zu „Afterbienst“ und zerstören den reinen moralischen Glauben. Die wahre Kirche auch wird sie zwar niemals ganz entbehren können, weil es eine „besondere Schwäche der menschlichen Natur ist", immer etwas Sichtbares als Zeichen und Bestätigungsmittel des Unsichtbaren zu haben. Aber sie wird sie nur als Hilfsmittel ansehen und ge­ brauchen, um dem wahren Religionsglauben Eingang zu verschaffen. Ja, die wahre Kirche sieht sich selbst auch nur als Mittel an. Zwar sie ist notwendig als Vehikel des wahren Glaubens. Aber ihr Ziel ist: einmal sich selbst aufzulösen. Das „Leitband soll nach und nach entbehrlich werden"? Die Kirche hört auf zu sein, wenn das Reich Gottes verwirklicht ist? Sie war nur das Mittel den Menschen zur *) Ww. IV, S. 161. 2) ReL, S. 217 f.

(Was ist Aufklärung?) 3) Hel., S. 130.

4) ReL, S. 146.

Rechtfertigung zu führen, ihn in das rechte Verhältnis zu Gott zu setzen. Durch diesen Gedanken ist die Rechtfertigungslehre zum Ab­ schluß gebracht. Das Ziel der gottwohlgefälligen Menschheit ist erreicht für den Einzelnen durch die Gesamtheit und mit ihr. Daraus ergibt sich zugleich die rechte Stellung der Kirche zum Staate. Vie juridische Gemeinschaft geht der ethischen voraus. Sie macht das „ethische gemeine Wesen" erst möglich durch ihr Rechtsgesetz und Erhaltung des Friedens. Doch beide sind äußerlich unabhängig von­ einander, verwandt nur durch die gleiche Aufgabe die reine moralische Gesinnung zu fördern. Vas ist ihre gemeinsame Arbeit. bischer Solcherart wird die Rechtfertigung des Einzelnen zum soziald« psychischen, geschichtlichen Vorgang. Vie Rechtfertigungslehre des fertigtmg. Protestantismus aber ist nach diesen Anschauungen Kants zur wider­ spruchslosen Klarheit erhoben ohne irgendeine Künstelei. Sie geht aus von dem moralischen Gottesbegriffe, von da leitet sie die moralische Entwicklung des Menschen und der Menschheit ab. Diese wird herbeigeführt durch Lhristus, dessen Urbild in das herz des Menschen gelegt ist als moralisches Gesetz. Er stellt das rechte Ver­ hältnis her des Menschen zu Gott. Sein Werk ist die große ethische Revolution in der Menschheitsgeschichte. Der Begriff Gottes als des Absoluten und Unveränderlichen bleibt unangetastet. Die Erlösung durch Ehristus wird historisch verständlich, und der Glaubensbegriff gewinnt seine volle Klarheit und sittliche Triebkraft als moralische Gesinnung. Das ethische Interesse ist gewahrt, doch jedes menschliche verdienst ausgeschlossen, pelagianismus und Semipelagianismus sind überwunden. Das große Problem der menschlichen Freiheit ist gelöst. Damit hat die tiefste religiöse Hauptfrage eine befriedigende Antwort ge­ funden. Der Weg zu gesunder kirchlicher Entwicklung ist gebahnt. Der gärende Most der Reformation hat sich in klaren Wein ver­ wandelt. Vie Möglichkeit einer transzendenten, in sich harmonischen Weltanschauung ist gezeigt. Sie kann keine andere sein als ethisch­ religiöser Determinismus, man könnte auch sagen moralischer Monismus. Diese Erkenntnis und mit ihr das evangelische Christen­ tum selbst hat Kant philosophisch gerechtfertigt und hierdurch dem Werke Luthers den ungehinderten Fortgang gesichert. Eine weite, beglückende Aussicht tut sich auf. Es gibt nur eine einzige Autorität. Es ist das gottgeschenkte ewige Urbild, das Moralgesetz in uns. Es leitet uns an Gottes Hand siegreich empor zu dem Reiche der wahren Freiheit. Kant ist in der Tat einer unter den größten Lehrern der evangelischen Kirche.

Register Die Zahlen bedeuten die Zeiten.

Achtung 71 f. 76. 86. Adam 7. 17. 36. Affiziertw erden 46. Anfang subalterner 78. Anschauung 46. 54. Apperzeption 47. [105. A priori 12. 46 ff. 56. 61. 64. 71 f. A priori der Religion 90. 102. 113. Aptitudo 14. Arbitrium servum 8. 41. — brutum 61. — sensitivum 61. [111. 119. Autonomie 55. 66. 69. 76. 78. 104. Better 1. Bauch 4. Berger 3. Berufung zum göttl. Staate 91. 99. Besserung 34. [121. Bibel 19. 23. 101 f. Böses 16 f. 19 f. 79 ff. 95. 105. 115. Buße 34.

Chamberlain 4. Charakter 75 f. 80. Christentum 94 ff. 123. Christologie 42. 109. [125. Christus 22 f. 27 ff. 30. 32. 40. 94 ff.

Determinismus 92 ff. 113. 126. Deus absconditus, revelatus 13.93 f. Dietrich 2. [112. Dinge an sich 48. 52. 60. 68. Dinge, himmlische 16. Disziplin der Vernunft 62. Doppelter Gotteswille 37. Einbildungskraft 47. 58. Einheit 1. 47. 50 f. 58 f. Einheit von Sinnen- und Verstandes­ welt 55. 74. Erasmus 8 ff. 14. 105. Erbsünde 11. 81. 102 f. 105. Erfahrung 42. 46 ff. 67. 103. Ergänzung 87 f. 92. 108. Erhaben 59. Erkenntnis 11 f. 54 f. Erkenntnis Gottes 12. 14. Erkenntnis, praktische 12 f. 88 ff. Erlösung 27. 107. Erscheinung 48. 68. Erstlinge der Geistes 11.

Tücken 4. Ex lex 15. 112. Explosion 82.

Faktum des Moralgesetzes 61. Sali 7. 10 f. Fichte, I. G. 1. Fleisch 14. Franke 41. [104. 110 f. 125. Freiheit 6.34 f. 42.50.59.65 ff. 78.101. Freiheit = Gott 15.36.50 f. 53.65.89f. Geist Gottes 12. 23 f. 38. Geist des Menschen 12. 14. Genugtuung 29. 98. 109. [74. Gesetz 14. 19 ff. 22. 34 f. 52. 54. 67. Gesetz und Evangelium 22. 42. Gesinnung 26.32. 76 ff. 82.98.107 ff. Gewißheit 29. 39. 87. 112. [119. Glaube 14. 23. 28 ff. 30 f. 34 f. 40. 43. 84. 86 ff. 90. 108. 111. 119. Glaube und Werke 117 f. 120. Gloßner 5. Glückseligkeit 70. 72. 83 f. Gnade 10. 92 f. 98. 109. Gott 6. 10. 18 ff. 19. 34. Gott = Freiheit 15.18.36.51. 53.63. 65. 89 f. 111 f. 114 f. Gut, höchstes 85. Gut und Böse 17. 79 ff.

Hang zum Bösen 79 f. harnack, Ad. 9. 18. harnack, Th. 7. 8 ff. Hauptstück der Schrift 23. Heidentugenden 18. 41. Hilfe durch Gott 19. 34. Hiob 37. Idealismus 49. 65. Idee 49 ff. 54. Jesus 94 ff. Imperativ 64. 71. Intelligibel 69. 76. 80. 91. 98. Interesse, praktisches 45.

Kaftan 4. Kampf der Tugend 83. Karlstadt 7. Kausalität 51. 67 f. 78 ff. 90. 93. Kirche 99 ff. 111. 121 f. 125 f. Kirchengebräuche 125 ff.

Lebensprinzip 33. 98. 106. 112. 119. Liebe 31. Lommatzsch 3. Lorenz 9. Luthardt 7 ff. 41. Lütkens 8.

Maxime 64. 76 f. 79. Mensch 67 ff. 71. 77. Mensch, geistiger, leiblicher 35. Mensch, letzter Zweck 57. Mensch, vollkommner 11. Metaphysik 30. 54. 57 f. 102. Methode, anthropologische 10. 103. Mittelreich 16. 103. Mittelwille 14. 74. Mitwirken Gottes 16. Möglichkeit der Moral 64. 89. 108. Moralgesetz 21. 60 f. 70. 82.98.101 ff. Moralität 63 f. [125. Motivation des willens 76. 82. Mummerei Gottes 13.

Natur 48. 71. 93. Natürliches Gesetz 19 f. 70. 109. Natur- und Moralgesetz 60. Naturzweck 57. 93. Noesgen 4. Noumenon 68 ff. 90. 108. Offenbarung 12 f. 43. 93. 108. 112. Grigenes 14. [114. Pathologisch 61. 63. 74. 77. 114. Paulsen 4. pelagianismus 107. Person 33. 77. Persönlichkeit 71 f. 77. 86. 103. Pferd, hinkendes 17. Prädestination 36. praktische Philosophie 54. Primat der praktischen Vernunft 14. Prinzip des willens 82.

Qualitas dispositiva 14. 20. 43. Raum 46. Rechtfertigung 28 f. 43. 117 f. 126. Regulatives Prinzip 49. 51. Reich Gottes 78. 85 ff. 92. 94. 99 ff. 110. 114. 122. 125. Religion 51. 113. Revolution 82. 96. Rhapsodie 46. Rudelbach 8.

Satan 16 f. 33. 39 f. 42. Scheel 9. Schönheit 58.

Schranke 83. Schriftauslegung 22. 24. 106. 125. Schweizer 9. 42. Schwierigkeit des Gottesglaubens 90. Seelenheil 16. Sehnsucht nach Hilfe 21. Selbstbewußtsein 47 f. Servum arbitrium 7 ff. Sinnenwelt 69. 74. Sinnlichkeit 46. Sollen, Rönnen 75. 81. 107. Spekulation 12. 42. 52 f. 88 ff. 112. Staat, göttlicher 91. 99. 114. Staffel des Glaubens 38. Stahl 2. Stange 7. [118. Stellvertretung 27 ff. 97. 103. 109. Sünde 11. 17 f. 84k 112. 116. Syntheresin 7. Szepter des Satan 33.

Teufel 14. 33. 38. Thieme 3. Titius 3. Trostschrift 40. Tugendbegriff 62. Tugend im Kampfe 83. 116.

Unfreiheit 16. 18. 39. Unschuld 12. Unsterblichkeit 50 f. 70. 101. Uroffenbarung 91. 108. 111. 115. Ursache, absolute 15. 53. 89 f. Vehikel 100. 124. Vereinigung der Sinnen- und Ver­ standeswelt 74. Vernunft 14. 16. 29. 33. 81. Vernunftursprung 79. 81. Verstandeswelt 66 f. 69. 74. Versuchung 18. 39. 41.

Wahrnehmung 22 f. 30. 46. weiß 4. Welt, intelligible 67. 69. 73. 78. 82. Werke 34. 120 f. [97. 110. 112. Widerstreit im Menschen 72 f. Wiedergeburt 33. 42 f. 82. Wille 7 f. 16. 18 f. 29. 39 f. 42 f. 50. Wille Gottes gewiß 39. Wille im Mittel 16. Zeit 46. Zeitursprung 79. Zweck an sich selbst 77. Zweck, äußerer 56. Zweck, innerer 57. Zweckmäßigkeit 56 f.

Di. Studien zur Geschichte des neueren Protestantismus wollen alle Erscheinungen ins Auge fassen, durch welche die moderne Lage im Protestantismus bedingt ist, also neben der Auf­ klärung im weitesten Sinne vor allem den Pietismus, die Romantik, den deutschen Idealismus, die Erweckung und die Reaktion des 19. Jahrhunderts. Auch Außerkirchliches soll berücksichtigt werden, da ja die neuere theologische Entwicklung durch die Wandlungen der Gesamtkultur und besonders der Philosophie stark beeinflußt ist. Nur die jüngste Zeit bleibt ausgeschlossen, weil deren streng geschichtliche Behandlung noch nicht möglich ist. Es sollen problemgeschichtliche Untersuchungen, Biographien führen­ der Theologen, Darstellungen der Entwicklung der wissenschaftlichen Theologie, der Frömmigkeit und der kirchlichen Institutionen gebracht werden. Daneben erscheinen Quellenhefte. Heft 1. Lic. Horst Stephan: Luther in den Wandlungen seiner Kirche. IV, 136 8. 1907. Ji 2.60; geb. 3.50. Heft 2. Lic. K. Bornhausen: Die Ethik Pascals. VIII, 171 S. 1907. Ji 4.—. Heft 3. Lic.HermannMulert: Schleiermacher-Studien. I.Teil: Schleier­ machers geschichtsphilosophische Ansichten in ihrer Bedeutung für seine Theologie. VIII, 92 S. 1907. 2.50. Heft 4. Prof. D. Joh. Bauer: Schleiermacher als patriotischer Prediger. Ein Beitrag zur Geschichte der nationalen Erhebung vor 100 Jahren. Mit einem Anhang von bisher ungedruckten Predigtentwürfen Schleiermachers. XII, 364 S. 1908. Jh 10.—; geb. Jh 11.— . Heft 5. Pred. Walter Wendland: Die Religiosität und die kirchen­ politischen Grundsätze Friedrich Wilhelms des Dritten in ihrer Bedeutung für die Geschichte der kirchlichen Restauration. VII, 188 S. 1909. Jfc 5.—. Quellenheft 1: Spaldings Bestimmung des Menschen (1748) u. Wert der An­ dacht (1755), mit Einleitung neu herausgegeben von Lic. Horst Stephan. 44 S. 1908. Jb 1.—. Quellenheft 2: Schleiermachers Sendschreiben über seine Glaubenslehre an Lücke, neu hrsg.von Lic. Hermann Mulert. 68 8. 1908. 1.40. Quellenheft 3: John Toland’s Christianity not mysterious (1696), übers.von W. Lunde, eingeleitet u. unt. Beifügung von Leibnizens Annotatiunculae 1701 hrsg. von Lic. L. Zscharnack. VII, 148 S. 1908. 3.—. Als weitere Hefte der Studien sollen erscheinen: Humanismus und Aufklärung i. ihrer Bedeutg. f. d. Entwicklg. der krit.hist. Theologie i. deutsch. Protestantismus. Von Lic. Zscharnack. Spalding, Herder, Schleiermacher, ein theologischer Querschnitt für die Wende d. 18. Jahrh. Von Lic. H. Stephan, Priv.-Doz. in Marburg. Der Einfluß des Pietismus auf die Kirchlichkeit. Von Lic. Johannes Witte, Pastor in Zanow. Kirchenlied und Gesangbuch in der Zeit der deutschen Aufklärung. — Rationalistische Liedertexte. Von Lic. Leopold Zscharnack. Die deutsche evangelische Predigt im Zeitalter des Rationalismus. Von D. Martin Schi an, ord. Professor in Gießen. Kants Einfluß auf die Theologie. Von Lic. Dr. Paul Kal weit, Direktor des Predigerseminars in Naumburg a. Qu. Außerdem haben ihre Mitarbeit freundlichst in Aussicht gestellt: E. Burggaller, Pastor in Groß-Strehlitz. D. P. Drews, Univ.-Prof, in Halle. D. E. Ko erster, Pfarrer in Frankfurt a. M. Lic. P. Gastrow, Direktor in Bückeburg. Dr. E. Heintzel, Pastor in Berlin.

D. W. Köhler, Univ.-Prof, in Zürich. Dr. E. Müs ebeck, Archivar in Berlin. Lic. Dr. E. Schaumkeil, Prof, in LudwigsLic. Dr. P. Torge, Pastor in Berlin, [lust. D. E. Troeltsch, Univ.-Prof.in Heidelberg.

Verlag von Alfred Opelmann (vormals 3- Ricker) in Gießen

von Schleiermacher zu Ritschi Zur Orientierung über die Dogmatik des 19. Jahrhunderts von Prof. D. Ferdinand Rattenbusch in Halle

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Früher sind erschienen zum preise von je M. 1.80: Erster Band: Unsere Hoffnung (Hrtur Bonus) — Die Sehnsucht nach Per­ sönlichkeit ($. Daab) - Maran Rtha jh. weine!) - Das religiöse Denken der Gegenwart (jy. HtebcrgaU) - Väter und Söhne (h. Wegener) - Die ge­ heimen Erfahrungen der Propheten Israels (Q. Gunkel) — Übermensch und Herdenmensch (k.rhotzkq) - Lin Hemmnis deutscher Zukunft und seine Überwindung (§. Meyer) - Erfüllung ((5. prekwitz). Zweiter Band: Die Selbsterhaltung des Ichs (jy. tloumann) - was ist Religion? (h. Wegener) - Die Seele Jesu (jy. Daab) - Das Mysterium (h. Lhotzky) — Der Kulturwert der Renaissance (H. Bonus) — vergib uns unsere Schuld (h. weine!) - Gedanken (Carl Hauptmann). Dritter Band: Was ist die Bibel? (Q. Wegener) - „Sonnig". Geschichte eines Einsamen (H.LHotzKy) — Krmenevangelium (^.Werner) — Erlösung ($.Daab). vierter Band: Die Furcht vor dem Denken (h. Wegener) — Bekenntnisse eines versöhnten Menschen (jy. Werner) - vom jungen Leben (jy. Daab).

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