Zur Ausbildung der Norm der deutschen Literatursprache auf der lexikalischen Ebene (1470–1730), III [2., unveränderte Auflage, Reprint 2021] 9783112590546, 9783112590539


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Zur Ausbildung der Norm der deutschen Literatursprache auf der lexikalischen Ebene (1470–1730), III [2., unveränderte Auflage, Reprint 2021]
 9783112590546, 9783112590539

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ZurAusbildung der Norm der deutschen Literatursprache (1470 -1730)

III

AKADEMIE-VERLAG

BERLIN

Zur Ausbildung der Norm der deutschen Literatursprache auf der lexikalischen Ebene (1470-1730) untersucht an ausgewählten Konkurrentengruppen mit Anteilen slawischer Herkunft

AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN DER DDR Zentralinstitut für Sprachwissenschaft

56/111

Bausteine zur Sprachgeschichte des Neuhochdeutschen Herausgegeben von Günter Feudel und Joachim Schildt Zur Ausbildung der Norm der deutschen Literatursprache (1470—1730) • III Leitung: Joachim Schildt

Zur Ausbildung der Norm der deutschen Literatursprache auf der lexikalischen Ebene (1470-1730) Untersucht an ausgewählten Konkurrentengruppen mit Anteilen slawischer Herkunft unter Leitung von Klaus Müller 2., unveränderte Auflage

Akademie-Verlag Berlin 1989

ISBN 3-05-000690-0 ISSN 0067-463X

Erschienen im Akademie-Verlag Berlin, DDR-1086 Berlin, Leipziger Straße 3—4 © Akademie-Verlag Berlin 1976 Lizenznummer 202 100/105/89 Printed in the German Democratic Republic Gesamtherstellung VEB Druckerei „Thomas Müntzer", 5820 Bad Langensalza Lektor Ursula Schöwe LSV 0815 Bestellnummer 752 874 2 (2054/56/111) 02800

INHALT

Einführung

7

Klaus Müller K o n k u r r e n t e n g r u p p e 'Grenze'

21

Maria F r e n z e l Konkurrentengruppe 'Kürschner'

59

Friedhelm Hinze K o n k u r r e n t e n g r u p p e 'Siegel'

79

Konkurrentengruppe 'Gastwirtschaft'

101

Konkurrentengruppe 'Gastwirt'

127

Klaus Müller Konkurrentengruppe 'Frondienst'

149

Maria F r e n z e l K o n k u r r e n t e n g r u p p e 'Wallach'

171

Konkurrentengruppe 'Vesperbrot'

183

Zur Spezifik d e s S p r a c h a u s g l e i c h s in d e r Lexik (1470 - 1730)

197

Quellenverzeichnis

207

,

V e r z e i c h n i s d e r b e n u t z t e n S p e z i a l l i t e r a t u r u n d d e r N a c h s c h l a g e w e r k e . . 220 Abkürzungsverzeichnis

232

Nachbemerkung

235

7

Einführung 1. Die lexikalischen Elemente slawischer Herkunft in der deutschen Sprache waren sowohl auf Grund des Umstandes, daß sie in allen Existenzformen der deutschen Sprache vertreten als auch hinsichtlich ihrer Integration in bezug auf Ort, Zeit sowie Modus sehr differenziert sind und sehr unterschiedliche postintegrative Typen repräsentieren, wiederholt Gegenstand der Forschung. In diesem Zusammenhang sind besonders die verdienstvollen Arbeiten Bielfeldts* zu erwähnen, der sich in zahlreichen Publikatio2

nen mit dieser Problematik beschäftigte.

In den Studien des vorliegenden Bandes in-

dessen wird der Anteil von lexikalischen Elementen slawischer Herkunft an der Ausbildung der lexikalischen Norm der deutschen Literatursprache in ihrer schriftlichen Variante untersucht. Es wird angestrebt, insbesondere auf folgende drei Fragen zu antworten: - welche Rolle spielten Wörter slawischer Herkunft um 1500 und um 1700 bei Ausgleichsprozessen als Voraussetzung für die Herausbildung der nationalen Norm ? - welche Rolle spielten sprachgeographische Aspekte bei der Integration von Wörtern slawischer Herkunft? - welche Ursachen können für die Integration von Wörtern slawischer Herkunft wahrscheinlich gemacht werden? 2. Im Rahmen derartiger Untersuchungen ist es erforderlich, dem Anteil exogener lexikalischer Elemente, also solcher aus anderen Sprachen, auf Grund seiner spezifischen Stellung in der geschichtlichen Entwicklung des Wortschatzes einer Sprache besondere Aufmerksamkeit zu widmen und die Beteiligung wie das Verhalten von Lehnwörtern an dem Prozeß der Herausbildung der nationalen deutschen Literatursprache mit dem Verlauf dieser Entwicklung beim indigenen, also einheimischen Wortschatz, zu vergleichen. Der außerordentlich bedeutsame lexikalische Einfluß aus fremden Sprachen auf das Deutsche, vor allem aus den romanischen, der sich in seinem Umfang mit keinem aus anderen Sprachen vergleichen läßt, wurde in der Vergangenheit hinlänglich, wenn auch 3 zum Teil unter anderen Aspekten, erforscht. In dieser Untersuchung ist eine Gruppe 4 von lexikalischen Einheiten slawischer Herkunft Gegenstand der Forschung, die für die Geschichte der deutschen Sprache von großer Wichtigkeit ist. Das Germanische und später das Deutsche zeigen im Wortschatz seit alters enge 5 Wechselbeziehungen mit dem Slawischen. Slawische Wörter dringen bereits seit mehr

Einführung

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als tausend Jahren bis zur Gegenwart aus fast allen slawischen Sprachen ins Deutsche ein. Auf Grund der geographischen Lage sind Einflüsse aus den westslawischen Sprac chen auf das Deutsche sehr früh und in besonders starkem Maße zu verzeichnen; hierbei hat das (west)slawische Substratgebiet östlich von Elbe und Saale, also die im Osten wie Südosten an das slawische Sprachgebiet angrenzenden Landschaften, 7 wo die ersten nachhaltigen lexikalischen Einflüsse stattfanden, besondere Bedeutung. 3. Die Kontakte zwischen Germanen bzw. Deutschen und Slawen sind seit der Mitte des 1. Jahrtausends u. Z. bis in die Gegenwart sehr differenziert und komplex zugleich. Seit dem 6. und 7. Jahrhundert wanderten slawische Stämme in die Gebiete westlich von Oder und Neiße ein, besiedelten die Gebiete westlich und südwestlich des Böhmer waldes, drangen in das Gebiet um die Thaya ein, überschritten den Unterlauf der March und stießen im 6. Jahrhundert in den ostälpischen Raum vor. Die nach Westen und Nordwesten vordringenden Slawen besiedelten die der Ostseeküste vorgelagerten Inseln Usedom, Rügen, Hiddensee, Poel sowie Fehmarn, erreichten im Norden die Kieler Förde, überschritten die Unterelbe und siedelten in einem Gebiet westlich der Elbe bis zur Mündung der Saale, die weiter als Westgrenze gilt, zuweilen Uberschritten sie diese Linie sogar; vereinzelt drangen sie bis zur Unstrut, ins Werra- und Fuldagebiet, bis zu den Ausläufern des Unterharzes und in das nördliche Thüringerwaldvorland sowie in den Streifen zwischen Saale und Thüringer Wald vor. Südlich dieser Gebiete, südwestlich des Thüringer Schiefergebirges sowie westlich des Frankenwaldes gelangten Slawen bis zum Mainzufluß Itz sowie zum oberen Main, zur Regnitz und Rednitz, vereinzelt drangen sie bis zur Altmühl vor; sie werden jedoch den Bayerischen Wald kaum wesentlich überschritten haben. Im Süden stießen Slawen donauwärts bis zur Mündung der Traun, bis zum Atter - und Traunsee im Alpenrandgebiet sowie in die Radstätter Tauern vor; o in den Ostalpen erreichten sie die Hohen Tauern sowie den Oberlauf der Drau. Im allergrößten Teil der Gebiete westlich der beschriebenen Linie von der Odermündung bis in die 9Ostalpen werden jedoch bereits seit langem nicht mehr slawische Dialekte gesprochen. Der Prozeß der Unilingualisierung, der Aneignung des Deutschen als Kommunikationsmittel durch die slawische Bevölkerung begann schon sehr früh und vollzog sich unter historisch sehr unterschiedlichen Bedingungen. Bereits im 8. Jahrhundert waren große Landschaften, die ursprünglich von Südslawen besiedelt waren, unter bayrische Hoheit geraten, und das ursprüngliche Gebiet der Alpenslawen, der gesamte Südostalpenraum also, wurde nach und nach Von deutschen Siedlern durchsetzt. Schon seit dem 8. und 9. Jahrhundert ging mit der Christianisierung der slawischen

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Einführung

Gebiete im ostälpischen Raum - sie ging von den Bistümern Salzburg und Passau aus der Prozeß des Sprachwechsels Hand in Hand. Der Prozeß der Unilingualisierung, der bedeutende Teile der ostälpischen slawischen Bevölkerung umfaßte, war vor allem im 12. und 14. Jahrhundert stark; wann er jedoch abgeschlossen wurde, ist nicht mit Sicherheit festzustellen. 1 0 Im Verlauf der feudalen deutschen Ostexpansion mächtiger weltlicher wie geistlicher Fürsten und entsprechender Institutionen wie des Deutschen Ordens, die zu Beginn des 12. Jahrhunderts in ihre zweite Etappe eintrat, wurden durch politische und militärische Aggression Gebiete zwischen Elbe und Oder erobert und die eigenständige ethnische, politische und soziale Entwicklung der westslawischen Stämme trotz hartnäckigen Widerstandes unterbrochen bzw. zerstört. Bei der ideologischen Vorbereitung der Eroberung der slawischen Gebiete sowie bei der Festigung der deutschen Feudalherrschaft in den eroberten Gebieten wurden in besonderem Maße kirchliche Institutionen, Klöster wie Orden wirksam. Der Erfolg der Expansion wurde auch dadurch gewährleistet, daß es der herrschenden Klasse gelang, vor allem bäuerliche Schichten für die Sicherung und ökonomische Nutzung ihrer Eroberungen einzusetzen. Die slawische Bevölkerung wurde durch die Expansion teils dezimiert, teils in weniger fruchtbare bzw. unerschlossene Gebiete verdrängt und in einem langandauernden P r o zeß größtenteils assimiliert; dabei bestand in vielen Gebieten für lange Zeit ein Nebeneinander deutsch- und slawischsprachiger bäuerlicher Siedlungen. Bei dem von slawischen und deutschen Siedlern gemeinsam vorangetriebenen Landesausbau kam es in der Folgezeit zu einem friedlichen Zusammenleben deutscher und slawischer Bauern und zum gemeinsamen Widerstand gegen die herrschende Feudalklasse, zu der sich der slawische Adel - soweit er in der deutschen Expansion nicht ausgerottet worden war gesellte. Die gesellschaftspolitischen wie sozialökonomischen Konsequenzen der feudalen deutschen Ostexpansion führten dazu, daß das Elb- und Ostseeslawische westlich von Oder und Neiße - mit Ausnahme des Drawehnopolabischen auf der linken Seite der unteren Elbe im Gebiet von Lüneburg - bereits vor Abfassung eigener schriftlicher Denkmäler ausgestorben war. Einige elb- und ostseeslawische Idiome starben wahrscheinlich im 13. und 14. Jahrhundert aus, auf der Insel Rügen wohl spätestens im 15. Jahrhundert. In der Altmark dagegen soll stellenweise noch im 17. Jahrhundert slawisch gesprochen worden sein. Die Polaben des Lüneburger Wendlandes gaben ihre Sprache erst zwischen 1700 und 1750 a u f . 1 1 Bis auf das Sorbische in der Nieder - und Oberlausitz, das auf einem sehr begrenzten Gebiet als Sprache einer nationalen Minderheit fortlebt, sind im altsorbischen Ge12

biet die ehemaligen slawischen Mundarten ebenfalls ausgestorben.

Besonders die

Gebiete westlich der Saale mit lose eingestreuten slawischen Siedlungen wurden mit Beginn der feudalen deutschen Ostexpansion sehr schnell eingedeutscht, und vom

Einführung

10

13. Jahrhundert an wurde auch das relativ geschlossene slawische Sprachgebiet östlich der Saale zusehends kleiner. Die Slawen in den östlichen Gebieten Oberfrankens und in der'Oberpfalz gaben nach dem 11. Jahrhundert ihre eigene Sprache auf und verwandten seit dieser Zeit in zunehmendem Maße Deutsch als Kommunikationsmittel; der Prozeß der Unilingualisierung ist in diesem Gebiet wohl schom im 12. Jahrhundert abgeschlossen gewesen. Die Gründe für die kulturelle und sprachliche Assimilation der slawischen Bevölkerung sind im wesentlichen darin zu sehen, daß die autochthonen gesellschaftlichen Strukturen der slawischen Stämme und Völkerschaften während der Eroberung zerschlagen wurden und die Slawen in Lehnsabhängigkeit gerieten. Während die slawischen Bauern rechtlose Unterworfene waren, erhielten die deutschen Siedler gegenüber den Slawen sehr .günstige Rechte. Die Deutschen besaßen ferner auf einigen Gebieten durch ein höheres Niveau der materiellen Produktion ein wirtschaftliches Übergewicht, und die städtischen Schichten, die vorwiegend aus Deutschen bestanden, hatten gegenüber den slawischen Bevölkerungsteilen weitaus größere Freiheiten und Rechte. Mit der Expansion hatte sich auch die Katholische Kirche über das ganze Land verbreitet, die durch ihre Organisation wie Ideologie die Eroberung der Feudalherren sanktionieren und sichern half . Da sie nach und nach über ihre Pfarrorganisation bis ins kleinste Dorf wirkte, muß auch die Tätigkeit der Kirche als Grund für die Assimilation genannt werden. Große Teile des deutschen Sprachgebietes waren also im Mittelalter von Slawen besiedelt. Das Neben- und Miteinander von deutschen und slawischen Bauern wie Feudalherren führte bei der materiellen Produktion zu einem engen Kontakt; zum Teil betrieben sowohl deutsche als auch slawische Bauern - wohl vor allem zwischen Elbe, Saale und Oder - gemeinsam in harter Arbeit den mittelalterlichen Landesausbau. Das Zusammenleben der beiden Bevölkerungsteile fand seinen Niederschlag nicht nur im B e reich der materiellen Kultur und der Ideologie, sondern auch auf sprachlichem Gebiet. Der enge Kontakt von Menschen unterschiedlicher Idiome im Prozeß der Produktion führte zur gegenseitigen sprachlichen Beeinflussung, und sowohl der eine als auch dei andere Teil übernahm Lexeme seines Partners. Der teilweise höhere Entwicklungs.stand der Produktivkräfte auf der Seite der deutschen Bevölkerung förderte einen Pro zeß, der schließlich dazu führte, daß der größte Teil der in den angegebenen Gebieten lebenden Slawen seine eigene Sprache aufgab und das Deutsche annahm. Dieser Unilingualisierungsprozeß ging differenziert vor sich, und die deutschen Mundarten der ehemals slawischen Gebiete enthalten slawische lexikalische Elemente, die auf unterschiedliche Art und Weise integriert sein können: Sie können von den Slawen beim Sprachwechsel beibehalten und schließlich weiter verbreitet worden sein, sie können aber auch bereits vor dem Sprachwechsel von den Deutschen übernommen und ins

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Einführung

Deutsche integriert worden sein. Beide Arten des slawischen Substrats in den Koloni14 sationsmundarten werden als Relikt- oder Restwörter bezeichnet. Der Anteil der in der deutschen Sprache heute bezeugten Appellative aus dem slawischen Substrat ist bedeutend geringer als die Zahl der Namen slawischer Herkunft, die Zeugen der ehemaligen slawischen Besiedelung sind. Ein Grund dafür ist der Umstand, daß sich der appellativische Wortschatz einer Sprache bedeutend schneller verändert als der Namenbestand. Da seit dem Sprachwechsel vom Slawischen zum Deutschen viele Relikt- oder Restwörter aus dem Wortschatz der deutschen Mundarten verschwunden sind, kann man folglich mit Recht vermuten, daß die Zahl der slawischen Reliktwörter im 14. und 15. Jahrhundert bedeutend größer war als heute. Allerdings ist die Ermittlung der ältesten Relikt- oder Restwörter dadurch erschwert, daß wir auf Bezeugungen in alten Quellen angewiesen sind, die in nur beschränktem Maße vorliegen. Zusätzlich wird ihre Zuordnung zu dieser oder jener Sprache auf Grund linguistischer Argumente vielfach durch geringe typologische Unterschiede zwischen den westslawischen Sprachen, insbesondere in älterer Zeit, erschwert. Weiterhin gilt es bei einer Darstellung der slawischen Reliktwörter einerseits zu beachten, daß keineswegs in allen Fällen der Ort der Übernahme eindeutig bestimmt werden kann, da nicht mehr feststellbare Wanderungen stattgefunden haben. Durch Wanderungen der Reliktwörter innerhalb des deutschen Sprachgebietes nach der Entlehnung wurde das ursprüngliche Bild ihrer Verteilung verdeckt. Andererseits muß die Möglichkeit der mehrfachen Übernahme in Rechnung gestellt werden. Eine gesicherte Unterscheidung dieser beiden Elemente setzt detaillierte Untersuchungen voraus, die nur zum Teil vorliegen und im übrigen auf Grund der Lage15der Bezeugungen in vielen Fällen offensichtlich nicht mehr erbracht werden können. Neben den Reliktwörtern gelangten ebenfalls zahlreiche Wörter ins Deutsche, die über Sprachgrenzen hinweg entlehnt worden sind. Solche Wörter stammen sowohl aus den angrenzenden westslawischen Sprachen sowie aus dem Slowenischen als auch aus Sprachen, die keine gemeinsame Grenze mit dem Deutschen haben und folglich über Distanz, über andere dazwischenliegende Sprachräume hinweg ohne die Vermittlung an das Deutsche grenzender Sprachen entlehnt worden sind. So gibt es im Deutschen, insbesondere in den Mundarten, zahlreiche Entlehnungen 16 17 18 aus dem Polnischen wie Pomoranischen , dem Tschechischen sowie dem Slowe19 20 21 nischen einerseits und dem Russischen wie Serbokroatischen andererseits. Die Entlehnungen in unmittelbarer Nachbarschaft, also Siedlungsnachbarschaft oder gar Siedlungsgemeinschaft, wie die Übernahme aus dem Polnischen, Pomoranischen oder Tschechischen sowie Slowenischen werden als Grenzentlehnungen

22

angesprochen, die

Übernahmen, die aus nichtangrenzenden Sprachräumen stammen, wie die aus dem Rus23 sischen und Serbokroatischen, werden als Fernentlehnungen bezeichnet.

Einführung

12

Dieser derart umfassende wie differenzierte Einfluß slawischer lexikalischer Elemente auf das Deutsche allein läßt eine gesonderte Untersuchung dieser Entlehnungen im Rahmen des Themas als gerechtfertigt erscheinen. 4. Die Gesamtheit der aus slawischen Sprachen ins Deutsche übernommenen lexikalischen Elemente ist Uber alle Existenzformen des Deutschen verbreitet. Die Frequenz der lexikalischen Elemente aus slawischen Sprachen steht in einer gewissen Korrespondenz mit dem Gültigkeitsbereich der Existenzformen der deutschen Sprache; sie nimmt in dem Maße ab, je größer der Geltungsbereich einer Existenzform ist. So ist die Summe der mundartlich verbreiteten Lehnwörter slawischer Herkunft (das betrifft im wesentlichen jedoch nur die Mundarten in den durch die Ostexpansion eroberten Ge24 bieten) größer als die in regionalen Umgangssprachen und gar die in der deutschen Literatursprache. 25 Dieser Umstand erklärt sich u. a. dadurch, daß sich viele Lehnpc Wörter auf Denotate mit lokaler Spezifik und somit lokaler Begrenztheit

beziehen.

Bei ihnen handelt es sich im wesentlichen um Reliktwörter; nur wenige von ihnen 27 haben eine Existenzform der deutschen Sprache mit großräumiger Gültigkeit erreicht Die an den Grenzen des deutschen Sprachgebietes entlehnten slawischen Wörter sind im allgemeinen ebenfalls nur auf kleinere, der Herkunftssprache benachbarte Räume beschränkt

28

. Dagegen gehört es zu den Charakteristika der Fernentlehnungen, daß sie

im allgemeinen primär in Existenzformen der deutschen Sprache eingedrungen sind, die einen weiteren Geltungsbereich haben; sie gehören vornehmlich der nationalen 29 Literatursprache an. Bei den Entlehnungen ist außer der Problematik, daß sie sich oft auf Denotate mit einer lokalen Spezifik beziehen, damit zu rechnen, daß sie sich auch durch Historizi30 tät auszeichnen. Auf Grund dieser Problematik gliedert sich die Gesamtheit der lexikalischen Elemente slawischer Herkunft einerseits in solche, die - oft durch lokale Spezifik bedingt - regional begrenzt bleiben oder die - oft durch die Historizität des Denotats bedingt - nur begrenzte Zeit Bestandteil einer der Existenzformen der deutschen Sprache waren, und andererseits in solche, die noch heute zum Bestand der deutschen Literatursprache gehören. Unter den Bedingungen des Gesamtprojekts werden solche Lehnwörter untersucht, die sich auf auch heute noch zu bezeichnende Denotate, also Gegenstände oder Erscheinungen der objektiven Wirklichkeit, beziehen und spätestens im ersten für diese Untersuchung festgelegten Zeitraum in die deutsche Sprache integriert worden waren. Hiervon wurden nur solche exogenen lexikalischen Elemente berücksichtigt, die spätestens im ersten Untersuchungszeitraum zu indigenen in Konkurrenz traten.

E inführung

13

Somit bleiben solche Lehnwörter unberücksichtigt, die zusammen mit dem Denotat oder dessen Kenntnis übernommen worden sind und neben denen keine indigenen deut31 sehen Bezeichnungen vorhanden sind. Weiterhin bleiben solche exogenen lexikalischen Elemente von der Untersuchung ausgeschlossen, die wohl die dargelegten Anforderungen erfüllen, für die aber auf Grund ihrer Denotatspezifik in den Quellen für die beiden Untersuchungszeiträume keine Bezeugungen zu finden sind. So konnten beispielsweise sich auf triviale Denotate beziehende, wenn auch heute weithin verbreitete Wörter wie /Graupe, Jauche, Gurke, Peitsche, Quark/ und /Reizker/ wegen einer zu geringen Bezeugungsfrequenz und Bezeichnungen für Tiere, die in der Gegenwartssprache nahezu ausschließlich Geltung erlangt haben wie /Bilch, Krinitz, Nerz, Plötze, Schlammbeißer, Stieglitz, Ukelei, Zander/ nicht aufgenommen werden, weil sich für ihre möglichen deutschen Konkurrenten vielfach 32 die Bedeutungen nicht eindeutig ermitteln lassen. 33 Somit ergab sich, nachdem zunächst 50 durch Bezeichnungen slawischer Herkunft motivierte Begriffe ausgewählt worden waren und entsprechende Konkurrenten ir Texten ermittelt werden sollten, eine Beschränkung auf die dieser Untersuchung zugrundeliegende Auswahl von /Grenze, Kürschner, Petschaft, Kretscham, Kretschmer, Robot, Wallach/ und schließlich / J a u s e / . 5. Die Arbeiten des vorliegenden Bandes sollen Ausgleichsprozesse im Wortschatz um 1500 sowie um 1700 unter besonderer Berücksichtigung des Anteils und der Rolle lexikalischer Elemente slawischer Herkunft erforschen helfen. Für sie gelten im wesentlichen dieselben methodischen Voraussetzungen wie für die des vorangehenden Bandes n (s. Einführung). Die wichtigsten seien noch einmal genannt. 5.1. Bei den Untersuchungen wird davon ausgegangen, daß in einer frühen Phase der Herausbildung der einheitlichen deutschen Literatursprache die Möglichkeit der Verwendung von konkurrierenden Bezeichnungen besonders groß war und erst später mit dem Vorherrschen von Vereinheitlichungstendenzen zu rechnen ist. Als erster Untersuchungszeitraum wurde die Zeit um 1500 gewählt, als zweiter die um 1700. 5.2. Es werden Gruppen von Bezeichnungen untersucht, die Ausdruck jeweils e i n e s Begriffs (Denotats) sind. Zwischen den einzelnen Gliedern einer Gruppe besteht in der Regel keine absolute semantische Gleichheit (Identität). Die Bezeichnungen werden vielmehr durch Sinnverwandtschaft, durch Bedeutungsähnlichkeit zu einer Gruppe

Einführung

14

verbunden. Sie sind im Verlaufe der nachfolgenden Untersuchungen Synonyme, deren semische Invarianz jeweils eine vorangestellte Begriffsdefinition (Sachbeschreibung), zu erfassen sucht, deren semische oder stilistische Varianz hingegen unberücksichtigt bleibt. Das - aus der Sicht der Gegenwartssprache - treffendste Wort der Synonymreihe, das zugleich eine gewisse stilistische Neutralität besitzt, wird sowohl als 34

Grundsynonym oder Leitwort

wie auch als Repräsentant des Begriffs (der Sache)

den einzelnen Untersuchungen in der Überschrift vorangestellt. "Die Synonyme einer Reihe müssen nicht untereinander synonym sein, wohl aber in Beziehung zu ihrem Leitwort." 3 5 In diachronischer Sicht sind die Einheiten einer Gruppe nicht nur durch ihre Synonymie, sondern auch durch ihre potentielle Konkurrenzfähigkeit hinsichtlich der Entwicklung eines einheitlichen Sprachgebrauchs miteinander verbunden. Konkurrierende Synonyme können dabei geographisch wie soziologisch bedingt sein. Eine solche Menge von Bezeichnungen zum Ausdruck eines Begriffs wird daher - trotz differenzierter semantischer, geographischer oder soziologischer Spezifika - auch Konkurrentengruppe genannt, 5.3.

Die Herausbildung eines relativ einheitlichen Sprachgebrauchs in der Literatursprache war - wie bereits angedeutet - u. a. ein Ausgleichsprozeß zwischen regional gebundenen Bezeichnungen; um ihn beschreiben zu können, wurde das gesamte Sprachgebiet in Großlandschaften eingeteilt, die hinsichtlich ihres lexikalischen Befundes miteinander verglichen werden. Für die vorliegenden Untersuchungen wurde das deutsche Sprachgebiet in folgende sieben Großjandschaften gegliedert: ostmitteldeutsch (thüringisch, obersächsisch, schlesisch; Ordensgebiet),, ostoberdeuüsch (bairisch-österreichisch), oberfränkisch (ost-und südfränkisch), ostniederdeutsch, westmitteldeutsch, westoberdeutsch (schwäbisch, hoch- und nieder alemannisch), ,westniederdeutsch. In dieser Reihenfolge mit den östlichen Landschaften - den Übernahmegebieten slawischer Wörter - an erster Stelle werden auch di? Belege zitiert. Wenn ein Konkurrent aus allen sieben deutschen Großlandschaften bezeugt ist, werden lediglich Bezeugungen aus drei von ihnen angeführt. Die Gliederung gilt für beide Untersuchungszeiträume in gleicher Weise. Dabei wurde zum Beispiel die Verschiebung der Grenze zwischen dem Mittelund Niederdeutschen vernachlässigt. Die Quellen werden somit durch ihre landschaftliche Zugehörigkeit gekennzeichnet, und ein als ostniederdeutsch charakterisierter Beleg muß folglich nicht unbedingt in niederdeutscher Sprachform abgefaßt sein. Im allgemeinen sind die niederdeutschen Quellen des ersten Untersuchungszeitraumes niederdeutsch und die des zweiten hochdeutsch abgefaßt.

Einführung

15

5.4. Der Sprachgebrauch zu den einzelnen Zeiten drückt sich in der relativen Häufigkeit der Verwendung der konkurrierenden Bezeichnungen aus; Mengenangaben in Prozenten geben an, wie häufig die jeweilige Bezeichnung im Verhältnis zu ihren Konkurrenten gebraucht wird. - Prozentangaben, denen geringe Bezeugungsfrequenzen zugrunde liegen, werden in () gesetzt. 6.

Unterschiede zwischen den Untersuchungen indigener lexikalischer Elemente und denen lexikalischer Elemente slawischer Provenienz: 6.1. Im Vergleich zu den Konkurrentengruppen des Bandes II dieser Untersuchungen, die nach Denotationsbereichen ausgewählt wurden, wird hier die Auswahl des die Konkurrentengruppen bestimmenden Begriffs durch die Lehnwörter motiviert. 6.2.

Ein weiterer Unterschied betrifft die Materialgrundlage. Die sprachlichen Bezeichnungen für die entsprechenden Denotate werden aus zusammenhängenden Textkorpora, bezogen auf eine bestimmte Anzahl an Denotatsbezeugungen, gewonnen. Die Summe der Denotatsbezeugungen'ist zugleich die Menge, die der Angabe der Mengenverhältnisse zugrunde liegt. Es mußten solche Texte bevorzugt werden, die erwarten ließen, daß sie das Denotat, für das konkurrierende Bezeichnungen gesucht werden, enthalten. Deshalb wurden bisweilen nur Teile von Urkundensammlungen exzerpiert; es wurden z . B . zur Ermittlung von /Grenze/-Konkurrenten Urkunden ausgewählt, die Grenzbeschreibungen enthalten und somit die entsprechenden Bezeichnungen erwarten ließen. In solchen ausgewählten, in sich abgeschlossenen Textstücken wurden dazu allerdings in den meisten Fällen - soweit vorhanden - auch Konkurrenten für die übrigen Gruppen erfaßt. Die Denotatsspezifik einiger Konkurrentengruppen bringt es mit sich, daß sich eine für die Angabe von Mengenverhältnissen vorauszusetzende Mindestfrequenz nicht aufbringen läßt. In diesen Fällen werden neben Belege aus Texten solche aus zeitgenössischen Wörterbüchern und Glossaren gestellt. So treten neben die Konkurrentengruppen ' Grenze', ' Kürschner', 'Siegel', ' Gastwirtschaft', ' Gastwirt', ' Frondienst' zwei weitere ohne Auswertung von Mengenverhältnissen als Anhang zu diesen, nämlich 'Wallach' und ' Vesperbrot; -Um den Wert von Wörterbuchbelegen richtig einschätzen zu können, muß kurz auf den besonderen Charakter der zeitgenössischen Wörterbücher

16

Einführung

und Glossare eingegangen werden. Wörterbücher und Glossare stehen in einer gewissen lexikographischen Tradition und reflektieren oftmals nicht so zuverlässig wie Belege aus den Textkorpora die wirklichen Verhältnisse. So stehen neben solchen Werken, denen relativ große Selbständigkeit zugesprochen werden kann, solche, deren Autoren mehr oder weniger Vorgänger kopierten und somit ihrer WortschatzdarStellung in gewissem Maße den Charakter einer Kompilation verliehen. Die Wörterbücher, deren Entstehung in den Zeitraum von 1470 - 1530 fällt, zeigen gegenüber denen des Zeitraumes von 1670 - 1730 jedoch weniger kompilatorischen Charakter. Im allgemeinen reflektieren diese Wörterbücher (wie z. B. die Gruppe der Gemmen) den Wortschatz der Landschaft, aus der ihr Verfasser oder Drucker stammt. Die Wörterbücher, die in der Zeit von 1670 - 1730 entstanden sind, unterscheiden sich von denen des ersten Untersuchungszeitraumes durch den höheren Grad der Kompilation. Die Autoren dieser Werke waren geradezu darum bemüht, aus möglichst vielen bereits vorliegenden lexikographischen Darstellungen Material zusammenzutragen und in ihrem Werk zu vereinen. Im Gegensatz zu den Wörterbuchautoren aus der zweiten Hälfte des 15. und der ersten des 16. Jahrhunderts, die ihre Informationen über lexikalische Verhältnisse in anderen Sprachlandschaften nur in sehr geringem Maße aus gedruckten Werken beziehen konnten und eigentlich auf die sehr viel weniger zahlreichen handschriftlichen Glossare angewiesen waren, stand zweihundert Jahre später den Wörterbuchverfassern sowohl eine lange und breite Tradition auf dem Gebiet der Wortschatzdarstellungen zur Verfügung als auch eine Menge an gedruckten Texten, die ihnen als Grundlage zur Exzerption für ihre Wörterbücher dienen konnten. Dieser Umstand und das überregionale Interesse der Autoren lassen sie Wörterbücher verfassen, die mehrere lexikalische Einheiten nebeneinander bieten, ohne daß sie in den meisten Fällen näher charakterisiert werden. Auf diese Weise stehen neben lexikalischen Einheiten, die in der Literatursprache dominieren, landschaftliche Bezeichnungen und bereits ausgestorbene Formen. Die Wörterbücher enthalten in hohem Maße für ihre Verfasser passiven Wortschatz mit nur landschaftlicher Geltung. Dennoch sind Wörterbücher eine wichtige Quelle, da sie Bezeichnungen enthalten und über ihre Verwendungsweise Auskunft geben, die sich auf Grund ihrer Denotatsspezifik in Texten oft gar nicht finden 36 bzw. nur äußerst selten begegnen. Die Ergebnisse der Darstellungen der Konkurrentengruppen 'Wallach' und 'Vesperbrot' haben, da sie sich vorwiegend auf Wörterbuchbelege stützen, aus den dargelegten Gründen im Rahmen dieser Untersuchung nur begrenzten Aussagewert; sie können aber die anderen Untersuchungsergebnisse stützen.

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Anmerkungen 1 Vgl. Slawisch-deutsche Wechselbeziehungen (1969) X-XIX. 2 Besondere Aufmerksamkeit für diese Monographie verdient seine durch die Darstellung der slawischen Lehnwörter in der 19. Auflage des Etymologischen Wörterbuches der deutschen Sprache von Kluge/Mitzka angeregte, speziell etymologischen, aber auch wortgeographischen Bezügen gewidmete Behandlung der Entlehnungen in der deutschen Literatursprache (vgl. auch Steger in: Jahrb. des Ver. f. niederdt. Sprachforsch. 89 (1966) 194-196, Eichler in: DLZ 88 (1967) 423-426, Schönfeld in: ZfMdaf 34 (1967) 182-186). - Weiterhin müssen in diesem Zusammenhang die Forschungen Bellmanns, insbesondere Slavoteutonica (1971) genannt werden; seine Informationen über Integrationsprozesse bei lexikalischen Elementen fremder Herkunft im ehemaligen Schlesien sowie deren Distribution sind für diese Monographie ebenfalls von großem Belang (vgl. auch K. Müller in: DLZ 93 (1972) 315-318 sowie B . Müller in: ZfSl 18 (1973) 609-613). Eichler schließlich bietet in seinem Etym. Wb. (1965) eine übersichtliche Darstellung des bis zu dieser Zeit im wesentlichen erreichten Standes der Erforschung dieser lexikalischen Elemente (vgl. auch Hinze in: Jahrb. des Ver. f. niederdt. Sprachforsch. 89 (1966) 196-198, Bielfeldt in: Indogerm. Forsch. 72 (1967) 348-358, Hengst in: ZfSl 12 (1967) 141-145, K. Müller in: DLZ 88 (1967) 718-721).-Die für diese Arbeit spezifische Fragestellung wurde bisher von keinem Forscher angesprochen. 3 Vgl. in diesem Zusammenhang besonders Frings, Germania Romana 1 (1966), Müller/Frings, Germania Romana 2 (1968) sowie z. B . Oehmann, Lehnprägungen (1951), Rosenqvist, Einfluß (1932), Suolahti, Einfluß (1929/1933), vgl. ferner Bibliographie zur ' Germania Romana' 1932-1965 in: Germania Romana 2 (1968) 553 ff. 4 Vereinzelt erscheinen auch im Band n dieser Untersuchungen exogene lexikalische Elemente, vor allem lateinischer Herkunft (z. B. Advokat). Zugleich treten auch in den Konkurrentengruppen dieses dritten Teils, also in denen mit Wörtern slawischer Herkunft, Entlehnungen aus romanischen Sprachen als Konkurrenten auf (vgl. bei 'Grenze* /Frontier, Term^u. a . ) . 5 Zu den ältesten Entlehnungen aus slawischen Sprachen gehören solche in der Zeit vom 8. - 10. Jahrhundert wie ahd. /bilih/ ' B i l c h ' , ahd. /sisimüs/ ' Ziesel(maus)', ahd, /hamustro/ 'Hamster', ahd. /cursina/ 'Pelzrock'; vgl. Bielfeldt, Wörter, in: Forschen und Wirken (1960) 287, ferner Steinhauser, Tiernamen, in: Slaw. -dt. Wechselbez. (1969) 220 ff. Älter sind Übernahmen aus germanischen Sprachen ins Urslawische, die bereits in die Zeit um oder nach 400 u. Z. fallen: urslaw. +/buki>/ + /buky/ 'Buche'; vgl. Bräuer, Sprachwissenschaft (1961) 35 f. 6 Zu den ältesten Entlehnungen aus dem Westslawischen ins Deutsche gehört /Kren/ ' Meerrettich', das in spätalthochdeutscher Zeit aus dem Altsorbischen in das angrenzende deutsche Altland übernommen wurde, von wo aus es sich weiter ins mittelalterliche Deutsch verbreitete; vgl. Steinhauser, Slawisches (1962) 36, Bielfeldt, Tschech. Lehnw., in: Slavica Pragensia 8 (1966) 131, Bellmann, Slavoteutonica (1971) 94 f. 7 Vgl. u. a. Bielfeldt, Reliktwörter, in: ZfSl 8 (1963) 155-172, ders., Wörter Niederlausitz, in: ZfSl 7 (1962) 327-360, Eichler, Etym. Wb. (1965), Teuchert, Lehnwörter, in: ZfMdaf 26 (1958) 13-31, Schönfeld, Wörter (1963), Bischoff, Sprache (1967) 55 ff. ("Slawische Reste"). 8 Vgl. Die Slawen in Deutschland (1970) 7 ff.; u. a. Bräuei; Sprachwissenschaft (1961) 54 ff., Trautmann, Völker (1948) 96 f f . , Pirchegger, Ortsnamen (1927) XIX ff.

18

Einführung

9 Die slawischen Siedler dieses Gebietes sprachen keineswegs ein und dasselbe Idiom; allerdings war die sprachliche Gliederung und Differenzierung der Mundarten dieses Gebietes zunächst noch gering, sie verstärkte sich erst im Laufe der Jahrhunderte, und für das 12. Jahrhundert läßt sich eine Differenzierung innerhalb dieses Mundartkomplexes voraussetzen, die die wesentlichen differenzierenden Merkmale der einzelnen Dialektgruppen voll ausgeprägt zeigt. Westlich vom Unterlauf der Oder siedelten bis zu einer mehr oder weniger breiten Übergangszone nördlich der Linie Saale - und Neißemündung bis zur angegebenen Westgrenze eine Reihe von slawischen Stämmen, deren sprachliche Verwandtschaft - gegenüber denen südlich von ihnen -, besonders eng war: Die Sprache der Stämme dieses nördlichen Gebietes wird heute von der Sprachwissenschaft unter der Bezeichnung Elb- und Ostseeslawisch zusammengefaßt. Südlich des beschriebenen Grenzgürtels von der Saale- zur Neißemündung bis in die Ostgebiete Oberfrankens und in die Oberpfalz wurden Dialekte gesprochen, die sich von den sich im Norden anschließenden durch wesentliche sprachliche Merkmale unterscheiden: Die Gesamtheit dieser Mundarten wird Altsorbisch genannt, da sich ihre sprachlichen Charakteristika in dem viel später aufgezeichneten Sorbischen (eigentl. Ober- wie eigentl. Niedersorbisch und Übergangsdialekte) wiederfinden. Die altsorbischen Dialekte lassen sich jedoch nur - zumeist auf Grund von Namen - rekonstruieren. Als altsorbisches Sprachgebiet gilt ein Raum, der im Westen durch die beschriebene Westgrenze der Slawen überhaupt bestimmt ist und im Süden an das alttschechische Sprachgebiet grenzt; diese Grenze ist allerdings nicht eindeutig zu beschreiben. In dem relativ kleinen Gebiet um die ihaya und westlich der March, an das im Westen bei der Ennsmündung südslawische, dem Slowenischen verwandte Dialekte grenzten, wurden im 9. Jahrhundert mit großer Wahrscheinlichkeit mährische Dialekte gesprochen; sie spielen allerdings für die Darstellung des Reliktwortschatzes kaum eine Rolle. Im Süden in den Ostalpen und den ihnen vorgelagerten Gebieten wurden Mundarten gesprochen, deren Zuordnung zum heutigen dialektal reich gegliederten Slowenischen außer Zweifel steht (vgl. u. a. Bräuer, Sprachwissenschaft (1961) 47 ff.). 10 Heute verläuft die Grenze, die das Slowenische vom Deutschen trennt, von der Raab südwestwärts nach Radkersburg an der Mur und folgt dann diesem Fluß nach Spielfeld, läuft entlang der Drau, über Griffen bis zum Wörther See bei Klagenfurt, dann verläuft sie weiter westwärts in Richtung auf den Ossiacher See, schließlich nach Süden über Villach und folgt dem Flusse Gail nach Moderndorf südlich Hermagor, vgl. u. a. Bräuer, Sprachwissenschaft (1961) 47 f. und Svane, Grammatik (1958) 13 ff. 11 Vgl. Olesch, Finis linguae Dravaenopolabicae (1968) 623-637. 12 Im Kurmärkisch-wendischen Distrikt beispielsweise, also in den Gebieten Bärwalde, Beeskow, Storkow, Teupitz und Zossen erlosch die lebendige Volkssprache in den ersten vier Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts selbst dort, wo sie sich am zähesten behauptet hatte, vgl. Metsk, Distrikt (1965) 202 ff. 13 Vgl. Die Slawen in Deutschland (1970) 263 ff. 14 Vgl. Müller, Integrationstypen, in: ZfSl 17 (1972) 730-741. 15 Vgl. Bielfeldt, Verbreitung, in: Muttersprache 77 (1967) 80-95. 16 Vgl. Bellmann, Slavoteutonica (1971), Olesch, Slav. Anm., in: Zs. f. Dialektol. u. Ling. 37 (1970) 190 ff., Bielfeldt, Entlehnungen (1965) 28 ff. 17 Bielfeldt, Pomor. Wörter, in: Prace Filologiczne 18, 2 (1964) 171-184, Hinze, Reliktwörter, in: ZfSl 15 (1970) 35-37. 18 Vgl. u. a. Bielfeldt, Tschech. Lehnw., in: Slavica Pragensia 8 (1966) 123-133, Steinhauser, Slawisches (1962), Eichler, Elemente, in: ZfSl 12 (1967) 657-663, Schwarz, Wortgeographie (1932/33) 221-237, 327-343.

19

Einführung 19 Vgl. Bielfeldt, Entlehnungen (1965) 21 f . ,

. Müller, Typisierung (1971).

20 Vgl. Bielfeldt, Predposylki, in: Problemy sovrememoj filologii (1965) 30-36, d e r s . , Russ. Lehnw., in: ZfSl 12 (1967) 627-638, Opel'bäum, Elementy (1971). 21 Vgl. Bielfeldt, Entlehnungen (1965) 20 f . , Bielfeldt, Wortgeschichte, in: Serta-Slavica (1971) 42-47, Barth in: ZfMadf 34 (1967) 293-295. 22 Vgl. Müller, Wörter, in: ZfSl 11 (1966) 657-680, Bielfeldt, Cliederung (1963) 6, Bellmann, Slavoteutonica (1971) 52. 23 Vgl. Bielfeldt, Gliederung (1963) 5, Bellmann, Slavoteutonica (1971) 53. 24 Vgl. Eichler, Etym. Wb. (1965). 25 Vgl. Bielfeldt, Entlehnungen (1965). 26 Das bezieht sich besonders auf Erscheinungen der Flora und Fauna; vgl. Eichler, Etym. Wb. (1965) 153 und auch auf Gegenstände, die an bestimmte geographische Gegebenheiten gebunden sind wie Fischfanggeräte, für die Bezeichnungen slawischer Herkunft im wesentlichen aus dem Elb- und ostseeslawischen Reliktgebiet bekannt sind, vgl. u. a. Bielfeldt, Reliktwörter, in: Slavjanska filologija 3 (1963) 159, Hinze, Reliktwörter, in ZfSl 14 (1969) 577-581; vgl. auch Kettmann, Sprache (1959), wo sich aus dem Bereich der Flußschiffahrt, hier speziell der auf der Elbe, eine Reihe von Slavica findet, die zugleich Bestandteil des Fachwortschatzes der Elbschiffer ist. 27 Zu ihnen gehören Bezeichnungen für Fische wie /Peisker (Peitzker, Schlammbeitzker, Schlammbeißer), Plötze, Ukelei/; a u c h / Q u a r k / u . a . 28 Vgl. Bielfeldt, Tschech. Lehnw., in: Slavic^ Pragensia 8 (1966), Müller, Grenzentlehnung, in: ZfSl 11 (1966) 223-230, Bellmann, Slavoteutonica (1971), Olesch, Slav. Anm., in; Zs. f. Dialektol. u. Ling. 37 (1970). 29 Vgl. Opel'baum, Elementy (1971), Bielfeldt, Wortentlehnungen, in: Jahrb. d. Ver. f. niederdt. Sprachf. 86 (1963) 17-27, ferner Bielfeldt, Entlehnungen (1965) 11-20 sowie 20 f. u. ders.,Russ. Lehnw., in ZfSl 12 (1967) 629 ff. 30 Vgl. u. a. Müller, IntegratTönstypen, in: ZfSl 17 (1972) 730-741, ferner Opel'baum, Elementy (1971) 230. 31 So sind die meisten bei Opel'baum, Elementy (1971) aufgeführten Lehnwörter solche, die zugleich mit dem Import der sie bezeichnenden Denotate oder durch Berichte über diese ins Deutsche gelangten. 32 So reichen beispielsweise Angaben wie bei Dentzler, Clav. (1686) 2, 232 /rot&uglein - ein fisch, erythrophthalmus/ oder /weiß-fisch - alburnus, levciscus/bei Weismann, Lex. bipart. (1698) 2, 442 zur eindeutigen Bestimmung der Bedeutung dieser Fische nicht aus. 33 Bielfeldt, Entlehnungen (1965) behandelt 179 Lehnwörter slawischer Herkunft, von denen etwa die Hälfte erst nach dem ersten für diese Untersuchung gewählten Zeitraum bezeugt ist. 34 Vgl. Kempcke in: Wiss. Zs. der K. -M. -Univ., GSR 17 (1968) 230. 35 Kempcke,ebd. 232. 36 Vgl. hierzu de Smet in: Wortgeographie und Gesellschaft (1968) 49-79,

KONKURRENTENGRUPPE'GRENZE'

Klaus Müller

23

Konkurrentengruppe 'Grenze' 1. Begriffsbestimmung

Es werden Konkurrenten für 'Grenze' ('fines, terminus') in folgender Begriffsdefinition untersucht: 'Linie, die das Gebiet einer politischen Einheit von dem einer anderen scheidet, also politisch-administrative Trennungslinie' (sie realisiert sich im einzelnen unter verschiedenen historischen wie territorialspezifischen Bedingungen, u. a. als'Landesgrenze, Grenze eines Gebiets, Reichs, Fürstentums, Erzherzogtums, Gerichts, Landgerichts, Pflegegerichts, Amts, Bistums, Erzstifts, einer Herrschaft, Grafschaft, Landvogtei'

dabei ist ursprünglich die Vorstellung eines Raumes beider2

seits der Trennungslinie für die Begriffsdefinition verbindlich.

Erweiterungen des

Begriffs über die ausschließliche lokale Komponente hinaus, wie sie sich heute finden, 3 bleiben ausgeschlossen. Daneben steht Grenze seit früher Zeit auch für 'Linie, die kleinräumige Areale nicht politischen Charakters, also privaten Besitz (Eigentum) 4 5 voneinander scheidet' sowie für ' Grenzgebiet und Gebiet schlechthin' ; auch diese Wortbedeutungen werden durch die für die Untersuchungszeiträume wie die deutsche Gegenwartssprache unabdingbare Identität des Begriffs ausgeschlossen. Dem oben dargestellten Begriff entsprechen folgende Bezeichnungen: /Anstoß, Anwand, Anwende, Anwendung, Bimark, Burgfrieden, Ende, Frontier, Gemerk, Gescheid, Grenze, Grenzscheide, Grenzscheidung, Grenzung, Konfin, Kreis, Landesgrenze, Landmark, Limit, Mark, Markscheidung, Markung, Rain, Scheide, Scheidung, Schnat, Term, Terminus, Wendung, Zaun, Ziel, Zink, Zirkel.

7

2. Herkunft und Geschichte 4es slawischen Konkurrenten Bezeichnungen, die den für das Rechts- und Verwaltungswesen außerordentlich wichtigen Begriff ' Grenze' ausdrücken, sind relativ früh bezeugt und finden sich als Einschübe bereits in lateinischen Urkunden. Die Aufnahme muttersprachlicher volkstümlicher Rechtstermini in lateinische Texte sollte eine unmißverständliche Festlegung rechtlicher Tatbestände gewährleisten. Das Bedürfnis nach einem solchen Verfahren mußte sich erst recht unter den durch die Ostexpansion bedingten spezifischen Umständen des Zusammentreffens unterschiedlicher Rechtssysteme wie Angehöriger unterQ

schiedlicher Sprachen einstellen.

So finden sich bereits im 12. und weiter im 13.

Jahrhundert in lateinischen Urkunden Belege für das aus dem Slawischen übernommene /Grenze/, die seine Herkunft und Geschichte im Deutschen gut verfolgen lassen. Auch in anderen Gebieten sprachlichen Kontakts sind Bezeichnungen für 'Grenze' -bevorzugt entlehnt worden.

/Grenze/ wurde aus westslaw. /granica/ ' 1 . .Grenzzeichen,

2. Grenzlinie' 1 0 entlehnt, und zwar aus poln. /granica/'dass.' offensichtlich auf der gesamten Länge der polnisch-deutschen Kontaktzone im Grenzgebiet, denn sowohl für (a) das Ordensland Preußen im Norden als auch für (b) Schlesien

im Süden wurden

Klaus Müller

24

sehr frühe Belege für /Grenze/ notiert: (a) 1238: /et nos deceptatio ( !) fuerit super métis terrarum eorum ac nostre, que vulgariter graniza dicuntur, penes eandem 12 granizam in loco, qui competens fuerit/ ; 1258: /Conferimus autem ipsa bona

13 Pogotechow cum omnibus suis terminis, limitibus ac graniciis cum t e r r i s cultis/ ; 14 (b) 1213: /quod est et fuit ab antiquo in suis metis et grerticiis/ ; 1258: /cum area 15 Molendini super fluvio Ruda in finibus et graniciebus/ ; 1291: /ab ipsa civitate 16~" Olavia metae, quae Polonice Graenizen dicuntur/ ; sowohl der /i/-Umlaut als auch das deutsche Pluralmorphem weisen diese merkwürdigerweise als polnisches Wort 17 angesprochene Form als ins Deutsche integriert aus. Neben diesen Zeugnissen stehen weitere frühe Belege aus den Bereichen des sprachlichen Kontakts zwischen dem Deutschen und (c) dem Sorbischen wie (d) dem E l b - und Ostseeslawischen im Substratgebiet, die allein auf Grund ihrer geographischen Distribution - sprachtypologische Argumente können nicht geltend gemacht werden - unabhängig von denen aus dem Polnischen sind; (c) 1285: /transumtum super priuilegio exprimentre metas, & 18 grencias ciuitatis Forstenwaldensie/ sowie (d) 1317: /usque ad quercum, ubi sunt 19 antique greniz, id est distinctiones antique terminorum/. In diesen wie auch weiteren hier nicht angeführten Belegen erscheint /Grenze/ in der oben dargestellten Bedeutung 20 der Trennungslinie für politische Einheiten. - Durch frühe Uber Setzungen lateinischer Urkunden wurden deutsche Bezeichnungen bekannt, die vor der Übernahme des westslawischen Wortes ins Deutsche für /Grenze/ standen. In einer Übersetzung der e r 21 neuerten Culmischen Handveste wird 'terminus' durch 'gemerk' wiedergegeben, und die Übersetzung einer anderen lateinischen Urkunde ins Deutsche gibt 'terminus' 22

mit 'termpt'

wieder, das als deutsches Intégrât offensichtlich mit dem genannten

lateinischen Wort identisch ist. Zunächst erscheint das Lehnwort aus dem Westslawischen - abgesehen von wenigen Ausnahmen innerhalb deutschen Kontextes 23 - als Kanzleiterminus häufig in lateinischen 24 25 Texten aus dem preußischen Ordensland und Schlesien . Doch bereits im 14. und 15. Jahrhundert dringt das Wort, nachdem es im Osten des deutschen Sprachgebietes 26 27 weite Verbreitung gefunden hat , sowohl in den niederdeutschen wie hochdeutschen Sprachraum nach Westen

28

vor. Weiterhin ist /Grenze/ schließlich aus dem Deutschen

ins Neuniederländische als /grens/ (seit 1573), ins Dänische als /groense/ sowie ins 29 Schwedische als /gräns/ eingedrungen. Für die Verbreitung und Durchsetzung von /Grenze/ schließlich ist jedenfalls die kanzleisprachliche Geltung des Wortes von B e ^ * 30 deutung gewesen. Eine von diesem Komplex unabhängige Entlehnung liegt vor in einem Beleg aus dem Deutsch Broder Stadtbuch für das Jahr 1380 /vnd ander Reniczen/, was im böhmisch3T mährischen Raum aus tschech. /hranice/ übernommen wurde.

Konkurrentengruppe ' Grenze'

25

3. Zeitraum 1470 - 1530 E s finden sich in den deutschen Großlandschaften zur Benennung der 'Grenze' folgende Bezeichnungen: /Anstoß, Anwand, Anwende, Anwendung, Bimark, Burgfrieden, Ende, Frontier, Gemerk, Gescheid, Grenze, Grenzung, Kreis, Landesgrenze, Mark, Markscheidung, Markung, Rain, Scheide, Scheidung, Schnat, Term, Terminus, Wendung, Zaun, Ziel, Zirk, Zirkel/. 32 Von ihnen ist /Grenze/ in allen Großlandschaften mit Ausnahme des Westmitteldeutschen 33 bekannt. omd.

oobd.

/wir geruchten gemelte herrschaft wie die in iren greniczen umgrieffen 34 . . . c z u verleyhen/ (1524) Lehnsurk. Schlesiens 1, 298 G./M. /bekenen . . das unser lieb getreue der rath und gemainiglich unser burger unsers markts Spitz uns die herrligkeit oberkait gemerk und grenitz die unser lantgericht unser herrschaft Spitz von alter hat... zu erkennen geben/ (1480, Abschr. 17. J h . ) Ost. Weist. 8, 997 (Anm.)

Die in diesem Beleg vorliegenden und in weiteren Belegen anzutreffenden Doppelformen sind mit Wolf (Mathesius [1969] 81 f . ) als Ausdruck einer Vorliebe für stilistische Doppelung und Mehrgliedrigkeit anzusehen; Bellmann versteht diese Formen als tauto* 36 nymische stilistische Amplifikationen. obfrk. /Die unterschaid desselben mag auch genomen werden bei der greniz der •J7 furstenthumb/ (1502) Qu. Gesch. Fürstenthum Bayreuth 1, 97 M. ond. wobd.

/vnd gehet also die Grenitz furder vber die Ader auff Zulchdorff vnd OQ Krebsgoich/ (1528) Zimmermann, Mark. Städteverf. 2 (1838) 149 /vnd das sftlliche güter vnd dorfer in den grenitzen der gr äff schafft zum Hailgenberg ligen söllen/ (1483) Fürstenb. Urkb. 7, 162

wnd.

/Wenn dann das obgemelte wasser, die grosse Tschirnow,... zwusschenn dem Gorlitzschenn weichbilde vnnd Caspar Rechinbergs guteren, die 40 grenitze unnd margkscheidunge wehre/ (1511) Magdeb. Weist. 194 N.

Die folgenden Bezeichnungen sind aus den Landschaften bekannt, für die Belege zitiert werden. /Ende/ omd.

/Dem freibotten geburt an denselben enden zweyfach geldt was der selbig oberknechte an seinen enden nympt einfach/ (1483) Rechtsdenkm. Thür. 41 352 M.

oobd.

/und mit solher handlung der burgrecht halben soll es an einem jeden ende der herschaft sand Lamprecht. ..gehalten werden/ (1494) Öst. Weist. 6, 227 4 2

Klaus Müller

26

obfrk.

/Nemlich so soll solicher burgfrid sin und gehalten werden in den egenanten sloß und statt Boxsperg . . .und dan auch furter gen an die ende und grenitz, als die hernach angezeigt/ (1470) Obrhein. Stadtrechte I 781 43

ond.

/de suluen molen, so se licht, in alle eren enden vnnd scheiden/ (1476) Cod. dipl. Brand. I I , 261 R . 4 4

wmd.

/daselbes derselbe die sali thun annemen und vort laissen füren an die ende sines furstenthumbes/ (1489) Urkb. Gesch. Ndrhein. 4, 551 L.

wobd.

/das sich die graffschafft zum Hailigenberg mit ir ennden vnnd grenitzen 45 st strecke vnnd zieche gen Rietthusen/ (1488) Fürstenb. Urkb. 7, 170

/Mark/46 oobd.

/das alle die leut im Donnerspach . ..gar aigenleich merken und vernemen süllen all term, gemerken und marichen der herrschaft und ires gozhaus/ (15./16. Jh.) Öst. Weist. 10, 9 7 ^

wmd.

/Auch so hant die scheffen gewisetten, dz . ..die voigt mit den scheffen dz hogericht zu W. beleiden und hegon sullen binnent der marcken, wo dz hogericht weint und kerret/ (1494) Luxemb. Weist. 745

wobd. wnd.

0

4£ /die marcken vnd grenitzen ains bistumbs/ (1483) Fürstenb. Urkb. 7, 163 /welchs wassir Tschirnow ann etlichenn orteren, vnnd szunderlichenn zczwuschen dem Gorlitzschenn weichbilde gelegen die grenitze vnd margke 49 ist/ (1511) Magdeb. Weist. 194 N.

/Anstoß/ oobd.

/angesehen e s ist durch diedem, vordem nach und herren die stat bischofen an einem zu ortBrixsen ligt undlöblicher vil anstößgedächtnuß hat/ sn (E15. Jh.) Ost. Weist. 5, 473

wobd.

/ a l s sich der krieg träffenlich erhept und man die anstöss der Eidgenosschaft allenthalben nach noturft mit lüt und geschütz vermeint versechen 51 haben/(1499) Qu. Schweiz. Gesch. 20, 582

/Ziel/ oobd.

/Von den vorgenanten zilen baidenthalben untzt auf die perg und der waßersaig und die regentropfensat, da sol kain landrichter mit kaine ertzman nicht zu schaffen haben/ (1498) Steir. Gerichtsbeschr. 122 M . / P . 52

wobd.

/vnd sind das die zil der nidern gericht: des ersten zu Effritzwyler by dem furt dasselbs vachet es an vnd gaut vff der landtstroß hinuff/ (1497) Fürstenb. Urkb. 7, 136

Konkurrentengruppe 'Grenze'

27

/Markscheidung/ ond.

/nach vleissiger besichtigung derselbenn Marckscheidung oder grentzung/ (1499) Cod. dipl. Brands. I 2, 97 R.

wnd.

/Wenn dann das obgemelte wasser, die grosse Tschirnow, . ..zwusschenn dem Gorlitzschenn weichbilde vnnd Caspar Rechinbergs guteren, die

55

grenitze und margkscheidunge wehre/ (1511) Magdeb. Weist. 194 N. /Scheidung/ ond.

/dat holt roddane mit water, weyde, grase vnd mit aller frucht thugehorunge vnd gerechtickeit, als von older dar thu gehöret heft vnd in sinen scheidingen vnd grenitzen gelegen i s t / (1472) Cod. dipl. Brand. I 3, 471 R . 5 6

wnd.

/dat van den Bolenbarge geyt de rechte schedinge yn de rode Ee doer dat m o r / (1492) Ostfries. Urkb. 2, 352 F . 5 7

/Rain/ omd.

/ a l s dasselbe dorff von alders leyt in seinen reynen und grenitzen/ (1499) 59

Urkb. Kamenz u. Löbau 285 K. oobd.

/Das sind die gemerk und die rain zu dem Donerspach der vreiung und des

gerichts daselbs/ (15. Jh.) Öst. Weist. 10, 93 6 0 /Scheide/ oobd.

/Item auch so ist an dem wasser Goruscha genant pei Lofritschan das fil gemerk, da ist Ungerlandt schait/(1493) Öst. Weist. 10, 263

ond.

/So wißt vnde verne Idt In allen sinen vier enden vnd Scheiden belegen,/ (1519) Cod. dipl. Brand. I 3, 120 R . 6 2

Folgende Grenzbezeichnungen sind nur jeweils in einer der sieben deutschen Großlandschaften bezeugt. /Anwendung/ omd.

/unnd zwuschen den gemelten grentzen und anwendungen für fol in Vörstetten, auff strassen, felden, holzern, eckern, wiesen, (1480) Urkb. Jena 2, 281 D .

Weingarten/

63

/Anwende/ wmd.

/An dissen ytzot (!) genanten Steden und anewenden sulle die graveschaff und lantschaff van Nassauwe wenden/ (1482) Siegener Urkb. 2, 336 Ph. 64

Klaus Müller

28

Ausschließlich im Ostoberdeutschen sind belegt: /Bimark/ /Nu ist vermerkt die pimärk unsers landgerichts im Muerztal/ (1505) fis Ost. Weist. 10, 119 /Burgfrieden/ /Nu ist vermerkt die pimärk unsers landgerichts im Muerztal, auch die purkfrid der märkt, als ir hernach wert hern/ .(1505) Öst. Weist. 10, 119 6 6 /Gemerk/ 6 7 /Das sind die gemerk und die rain zu dem Donerspach der vreiung und des gerichts daselbs/ (15. Jh.) Öst. Weist. 10, 93 6 8 /Gescheid/ /vermerkt alle und jedliche pigmerk und geschaid unseres ambts zu fiQ Scherstorff (15. J h . ) Ost. Weist. 6, 306 /Term/70 /das alle die leut im Donnerspach

gar aigenleich merken und vernemen

süllen all term, gemerken und marichen der herrschaft und ires gozhaus/ (15./16. Jh.) Öst. Weist. 10, 97 7 1 Ausschließlich oberfränkisch sind /Anwand, Markung, Zaun/ bezeugt: /Anwand/ /unser gemaines fischwasser, . ..das da lygt an der landt werr und stost 72 uff Sulmer anwand/ (1503)Württ. Gesch.qu. 19, 45 /Markung/ /wievil an wismaten, eckern, behultzungen und anderm zu jedem guet gehört, wieweit und ferren von einem jeden ort die markung und grenitz zu dem andern raichen/ (1502) Qu. Gesch. Fürstenthum Bayreuth 1, 49 M . 7 3 /Zaun/ /nun ligen wir ganz am zen oder end des bistumbs/ (1502) Württ. Gesch. qu. 19, 35 7 4

Konkurrentengruppe »Grenze'

29

Ausschließlich im Westoberdeutschen gelten: 75 /Frontier/ / s o vil er verstan mag, wüss er nit, das üch noch uns von derselben frontier dhein schad noch überlouf bescheh/ (1499) Qu. Schweiz. Gesch. 20, 54 7 6 /Kreis/ /Hienach volget der ätter vnd das burgkrecht mit seinem kraiß vnd begriff, zu vnser statt Engen gehörig, vnd vahet an:/ (1503) Fürstenb. Urkb. 7, 371 77 /Zirkel/ / d a s die gemelten gtiter in den grenitzen vnd cirekeln der Lantougty 79 syen gelegen/ (1483) Fürstenb. Urkb. 7, 162 Ausschließlich westniederdeutsch sind /Schnat, Terminus/ sowie / Z i r k / bezeugt: /Schnat/ /Item eth hebben etlich bekandt, dat de snaeth scolle gaen twischen dem

80

ampt Cloppenborch und Oszenbrugge/ (1527) Oldenb. Urkb. 5, 392 F . /Terminus/81, /Zirk/82 /Dan dit gevunden, ist die rechte graveschaft, wijinstrument ich datselvedarvan in alden brieven oek terminus lange nachder dissen brieven ein upgericht bekomme»-,- wilch van worden to worden den cirk der graffschaft 83 wie nachvolgt vermeldede/ (ul490) (Dortm.) Chr. dt. Städte 20, 354 Ausschließlich ostmitteldeutsch begegnen: /Landesgrenze/ in aller moss form und weysz wie dasselb fürstenthum und weichbilder in 84 iren landsgreniezen gelegen/ (1517) Lehnsurk. Schlesiens 1, 290 G . / M . /Wendung/ /zwischen und binnen den obgemelten und angeezeigten grentzen und Wendungen/ (1480) Urkb. Jena 2, 282 D . 8 5 Ausschließlich ostniederdeutsch ist /Grenzung/ belegt: /Habenn wir Jaspar ganns herr zu Potlitz vnnd Viecke vonn Aluensslebenn nach Vleissiger besichtigung derselbenn Marckscheidung oder grentzung... bewillig gegeschehenn/ (1499) Cod. dipl. Brand. I 2, 97 R.

Klaus Müller

30 Tabelle 1

Der Anteil der Konkurrenten in den einzelnen Großlandschaften und dem Gesamtgebiet für den 1. Untersuchungszeitraum (1470 - 1530) (in Prozenten) omd. Anstoß

oobd.

obfrk. ond.

(1,1)

Anwand

0,2 26,5

11,6

0,2 45,3

10,4

3,5

0,8

2,5

9,3

1,7

42,4

Frontier Gemerk

8,1 58,2

(1,1)

1,9 77,2

Grenzung

68,4

49,8

0,5 8,1

31,1

12,9

21,3

Markung

6,5

(8,3)

7,4 0,2

11,7

5,4

(1,1)

1,7

Scheidung

0,8

4,3

Schnat Term

(8,3)

1,6

(8,3)

0,2

(1,1)

0,2

Terminus

(8,3) (2,3)

0,2 0,2

Zaun

(4,5) 2,5

0,2 (1,8)

Zirk Zirkel

(8,3)

(4,5)

Scheide

Ziel

0,2

4,7

20,9

44,5 0,8

(1,8)

Markscheidung

Wendung

50,2

2,6

Mark

Rain

6,3 0,2 3,4

Kreis Landesgrenze

3,4 (1,8)

13,9

Gescheid Grenze

1,5

(2,3)

Burgfrieden

Gesgbt. 4,1

(4,5)

Bimark Ende

wmd. wnd. 21,8

Anwende Anwendung

wnd.

Ö, 8 (8,3)

6,7

0,2 1,1

Konkurrentengruppe ' Grenze* Tabelle 2 Übersicht zum Anteil der einzelnen Großlandschaften für den 1. Untersuchungszeitraum (in Prozenten) omd.

oobd.

obfrk. ond.

Grenze

15,5

0,6

10,6

49,7

Ende

23,9

9,5

9,5

9,5

Mark Rain Anstoß

31,8 47,3

6,6

9,5

27,3

36,4

3,8 4,5

93,4 96,1

33,4

Scheidung Ziel

19,8 38,1

52,7

Markscheidung Scheide

wmd. wobd. wnd.

3,9

66,6 83,3

66,4

16,7 33,4

32

Klaus Müllei

Tabelle 3 Übersicht zu den Anteilen der einzelnen Konkurrenten im gesamten Sprachgebiet für den 1. Untersuchungszeitraum nach der Frequenz geordnet (in Prozenten) Grenze

44,5

Bimark

10,4

Markscheidung

7,4

Mark

6,5

Ende

6,1 5,4

Rain Anstoß Gemerk

4,1 3,4

Gescheid Scheidung

1,9

Anwende Zirkel

1,5

1,6

Burgfrieden

1,1 0,8

Grenzung Scheide Ziel

0,8 0,8 0,8

Landesgrenze

0,5

Anwand Anwendung

0,2

Frontier

0,2

Kreis Markung

0,2

0,2

Schnat

0,2 0,2

Term

0,2

Terminus Wendung

0,2

Zaun

0,2

Zirk

0,2

0,2

Konkurrentengruppe ' Grenze'

33

4. Zeitraum 1670 - 1730 E s finden sich in den Großlandschaften zur Benennung der 'Grenze' in oben dargelegter Bedeutung folgende Bezeichnungen: /Anstoß, Bimark, Burgfrieden, Ende, Frontier, Gemerk, Grenze, Grenzscheide, Grenzscheidung, Konfin, Landesgrenze, Landmark, Limit, Markscheidung, Markung, Rain, Scheide/ und /Scheidung/. Von ihnen ist /Grenze/ aus allen Großlandschaften bekannt. omd.

/In dem grossen Germanien werden die Grlntzen der Volcker, die zwischen dem Rhein, der Donau und der Elbe gewohnet, zum wenigsten ueberhaupt bekannt/ (1726) Mascov, Gesch., Vorrede"*4

wobd.

/Die gränzen und markstein sollen jährlichen durch den Untergang um daß ganze territorium visitiert werden/ (1708) Württ. ländl. Rechtsqu. 3, 206 G . 8 7

wnd.

/ E s soll Niemand seine Landtwehren nacher Lipperode oder an anderen Gräntzen an Frembde außer der Stadt verkaufen/ (1671) Westf. Stadtrechte I 1 , 98 8 8

Die folgenden Bezeichnungen sind in den Landschaften bezeugt, aus denen Belege zitiert werden. /Landesgrenze/ oobd.

/Andere Öffnung der landtgränitz in Langkampfer schranen zwischen der herrschaft Kuefstain und dem gericht Aurburg/ (17. J h . ) Öst. Weist. 2, 35 8 9

ond.

/Landes Fürstliche Jura, Regalia und Hoheiten, gemeine Landes=Grentzen und Statuten Provinciae/ (1683) Hof-Gerichts=Ordn. 82

wmd.

g e /Wurde nun befunden, daß der Bettler mit gnugsamen Zeugnuß seines g Herkommens nicht versehen wäre , solle derselbe . ..bis ueber die Lands-

Grlntze gebracht/ (1723) Hzgtß. Westphalen Policey-Ordn. (1723) 55 /Grenzscheidung/ omd.

/der Rhein sey die Gräntzscheidung zwischen ihrem Gebiet und dem römischen Reiche/ (1689) Lohenstein, Arminius 1, 18 a

oobd.

/Von den Marck= und Grlntz = Scheidungen/(1682) Hohberg, Georgica (1687) 1, 6

ond.

90

91

/Dann Anno 1374 in der Gräntzscheidung zwischen dem ErmellSndischen 92 Bistthum und des Ordens Gebieth/ (1684) Hartknoch, Preussen 1, 447

34

Klaus Müller /Grenzscheide/

omd.

/ E r [Germanicus] . . . schlug, an dieser Grlntz=Scheide, sein Lager auf/ (1726) Mascov, Gesch. 85

obfrk.

/An der Grlnzscheid von Steyr, Hungarn und Croatien ligt die Vestung 94 Canisia/ (1684) Birken, Donaustrand 74

/Scheide/ ond.

/wo dat ockBrand. in alle 11, seinen und enden belegen i s s / (A18. Jh.) Cod. dipl. 318Scheiden R.95

wnd.

/ob daßjenige, was zuvor solcher Grentz und Scheide halben gesprochen 96 und beschworen/(1701) Schleßw.-Holst. Landgerichts-Ordn. 78-79

/Ende/ oobd.

/sonder den oder die dem landrichter zeantworten iner dreien tagen auß dem purgfrid als von alter herkommen ist an die enden/ (1673) Öst. Weist. 1, 238 97

ond.

/wo dat ock in alle seinen Scheiden und enden belegen i s s / (A18. Jh.) Cod. dipl. Brand. I 1, 318 R . 9 8

Weitere Konkurrenten sind nur vereinzelt belegt, und zwar jeweils nur in einer Großlandschaft: u Ausschließlich ostoberdeutsch sind bezeugt: /Anstoß

/ain stuck wis in Puntelliä, ob Spyney gelegen, desselben coherenzen, anstSß, gemerk und umblagen vorbehalten und ganz unvergriffen/ (1716) QQ Ost. Weist. 4, 43

/Bimark/ /item wo die pümarch des lancjgerichtes gegen dem purgfridt zu Tambsweeg ab- oder angehet?/ (1673) Öst. Weist. 1, 234 1 0 0 /Burgfrieden/ /Alsdann gehet der burkfrid auf des. ..O, K. huebgrund. ..alda sich der burkfrid angefangen und widerumben endet/ (17. Jh.) Steir. Gerichtsbeschr. 239 M . / P . /Frontier/ /was an den frontiren gegen fremde angrtntzende Provincien ligt/ (1682) Hohberg, Georgica (1687) 1, 4 7 1 0 1

Konkurrentengruppe 'Grenze'

35

/Gemerk/ /Dann vonwegen Kuefstain gegen Marquartstain und Aschau sein die hernach gesetzte gemerk und grainitzen allerseits bewilligt und angenommen 10? worden/ (17. Jh.) Ost. Weist. 2, 34 /Konfin/ /Wo nun dise confinen an vorhero gedachten Mütterrigl mit SpUttall sich endet, fangt das Admontische landgericht mit dem Wolckhenstainischen 103 widerumb an anzurainen/ (ul680) Steir. Gerichtsbeschr. 31 M . / P , /Landmark/ /welche dann der herrschaft Kuefstain, Marquartstain und Aschau bestendig lantmarch, gränitzen und Öffnungen1anjetzo und hinfüro sein und (14 bleiben sollen/ (17. Jh.) Ost. Weist. 2, 35 /Markscheidung/ /Von Marck= und Grlntz=Scheidungen/ (1982) Hohberg, Georgica (1687) 1,47^ /Rain/ /und seint die rain gemörkt und die burkfridsdistrict volgendermaßen ausgemerkt worden/ (1672) Steir. Gerichtsbeschr. 61 M . / P . /Scheidung/ ond.

/in allen seinen Gräntzen und Scheidungen/ (A18. Jh.) Cod. dipl. Brand. I 1, 252 R . 1 0 6

/Limit/ wmd.

/Visitatio und Besichtigung der Limiten dieser Herligkeit Creyvelt/ (1706) Urkb. Krefeld 5, 230 K . 1 0 7

/Markung/ wobd.

/Es soll auch keiner seinem nachbahren zu dorf oder veld über die gesetzte stein und markung überzäunen/ (1712) Württ. ländl. Rechtsqu. 1, 89 W . 1 0 8

36

Klaus Müller

Tabelle 4 Der Anteil der Konkurrenten in den einzelnen Großlandschaften und dem Gesamtgebiet für den 2. Untersuchungszeitraum (1670 - 1730) (in Prozenten) omd.

oobd.

obfrk. ond.

wmd.

wobd. wnd.

Gesgbt.

Anstoß

(1,3)

0,3

Bimark

34,6

9,2

6,5

1,9

Burgfrieden Ende

(1,3)

Frontier

(1,3)

0,3

Gemerk

8,7

2,5

Grenze

97,2

Grenzscheide

(1,4)

Grenzscheidung

(1,4)

Konfin Landesgrenze Landmark

20,5

1,3

95,5

83,1

55, 5

96,9

2,6

6,5

2,4

12,8 3,9

70,2 0,6 3,6

1,3

25,0

2,4

(1,3)

0,3 37,5

0,9

2,6

0,6

Markung Rain

37,5

(4,5)

Limit Markscheidung

0,6

44,5

1,3

2,6

0,6

Scheide

6,5

Scheidung

1,3

3,1

1,8 0,3

Konkurrentengruppe 'Grenze'

37

Tabelle 5 Übersicht zum Anteil der einzelnen Großlandschaften für den 2. Untersuchungszeitraum (in Prozenten) omd.

oobd.

Ende Grenze

37,7

50,0 8,2

Grenzscheide

50,0

50,0

Grenzscheidung

14,3

28,6

57,1

50,0

16,5 75,0

Landesgrenze Scheide

obfrk. ond.

wmd.

wobd. wnd.

50,0 7,1

26,6

1,6

2,6

16,2

33,5 25,0

Tabelle 6 Übersieh zu den Anteilen der einzelnen Konkurrenten im gesamten Sprachgebiet für den 2. Untersuchungszeitraum nach der Frequenz geordnet (in Prozenten) Grenze

70,2

Bimark

9,2

Konfin

3,6

Gemerk

2,5

Grenzscheidung Landesgrenze Burgfrieden

2,4 2,4 • 1,9

Scheide

1,8

Markung

1,3

Limit

0,9

Ende

0,6

Grenzscheide

0,6

Markscheidung

0,6

Rain

0,6

Anstoß

0,3

Frontier

0,3

Landmark

0,3

Scheidung

0,3

38

Klaus Müller 5. Vergleich der untersuchten Zeiträume 5.1.

Das Untersuchungsergebnis für den Zeitraum von 1470 - 1530 resümierend, kann man folgendes feststellen: Zum Ausdruck des Begriffs 'Grenze' in der dargestellten Begriff sdefinition wurden 28 konkurrierende Bezeichnungen in den Großlandschaften e r mittelt, davon sind außer /Grenze/ auch /Frontier, Term, Terminus/ und / Z i r k / wie /Zirkel/ als Wörter fremder Herkunft anzusprechen. Von allen konkurrierenden Bezeichnungen zeigt /Grenze/ die weiteste Verbreitung im deutschen Sprachgebiet, denn es findet sich mit Ausnahme des Westmitteldeutschen, in dem es kurz nach diesem Zeitraum erscheint, in allen übrigen Großlandschaften, und /Grenze/ entspricht als sprachliche Bezeichnung von allen Konkurrenten am häufigsten dem dargestellten Begriff. Alle übrigen Konkurrenten bleiben in bezug auf ihre Frequenz im untersuchten Textkorpus weit hinter /Grenze/ zurück. /Ende/ und /Mark/ folgen /Grenze/ sowohl in bezug auf ihre Frequenz in den Texten als auch in bezug auf ihre Distribution in den Sprachlandschaften: /Ende/ ist mit Ausnahme des Westniederdeutschen ebenfalls in allen Großlandschaften bezeugt, /Mark/ gilt nur im Oberdeutschen sowie im Westmittel- und We.stniederdeutschen für 'Grenze' und zeigt denselben Anteil wie /Ende/. Die übrigen konkurrierenden Bezeichnungen sind entweder nur in zwei der sieben Großlandschaften verbreitet oder finden sich nur in einer von ihnen. Die größte Vielfalt der Bezeichnungen zeigen die beiden oberdeutschen Großlandschaften. Es folgen das Ostmitteldeutsche und das Westniederdeutsche. Für die übrigen Grdßlandschaften konnte jeweils nur ein Konkurrent ermittelt werden, der ausschließlich in diesem Gebiet gilt. Der prozentuale Anteil für die ca. 90 % der nur in zwei oder einer Großlandschaft geltenden Bezeichnungen beläuft sich, von einigen noch zu erklärenden Ausnahmen abgesehen, auf Werte unter 2 % bzw. in der Mehrzahl der Fälle unter 1 %. Eine sehr starke Bezeugung ließ sich für das ausschließlich auf Österreich beschränkte /Bimärk/ feststellen, das sich auf Grund regionaler Spezifik sehr häufig in den Österreichischen Weistümern findet. Der hohe prozentuale Anteil für /Markscheidung/ ist durch den in Anin. 54 dargelegten Umstand zu erklären. Dasselbe gilt auch für /Anstoß/. Außerdem weichen /Gemerk/ und /Rain/ von der oben gegebenen prozentualen Häufigkeit ab, ohne daß sich - wie für die letzten beiden - besondere Gründe anführen ließen. So läßt sich feststellen, daß /Grenze/ mit allen erwähnten Bezeichnungen in den einzelnen Landschaften, lediglich mit Ausnahme von /Anwende/, das ausschließlich im Westmitteldeutschen bezeugt ist, synonymisch konkurriert. Wenn man die Anteile der einzelnen Großlandschaften für die Gesamtdistribution der über mehr als eine Großlandschaft verteilten Konkurrenten - bezogen auf die drei Hauptkonkurrenten - besonders ins Auge faßt, so läßt sich feststellen, daß sich

Konkurrentengruppe 'Grenze'

39

/Grenze/ auf die Großlandschaften konzentriert, die als die Gebiete der Übernahme dieses Wortes ins Deutsche gelten, nämlich auf das Ostniederdeutsche und das Ostmitteldeutsche sowie weiterhin auf das sich südwestlich anschließende Ostfränkische, das zu großen Teilen ebenfalls zum slawischen Reliktgebiet gehört. Die Bezeugungen aus dem Westoberdeutschen sind unter Beachtung der oben (Anm. 39) hervorgehobenen Besonderheiten zu werten. Die übrigen Großlandschaften, die im wesentlichen - mit Ausnahme des östlichen Österreich - als das deutsche Altsiedelland anzusprechen sind, zeigen einen beachtlichen geringeren Anteil an der Gesamtverteilung der Bezeugungen für /Grenze/, und für das Westmitteldeutsche schließlich ließ sich gar kein Beleg für diesen Untersuchungszeitraum beibringen. /Ende/ erweist sich als eine ausgesprochen mitteldeutsche Bezeichnung für ' Grenze', die ihren Schwerpunkt im Westen des Mitteldeutschen hat. /Mark/ schließlich dominiert im Südwesten des deutschen Sprachgebietes. So erscheint das Ostmitteldeutsche als die Großlandschaft, in der zwei der drei Hauptkonkurrenten mit starker Bezeugungsfrequenz aufeinandertreffen und gegen das in diesem Gebiet stark bezeugte /Rain/ stehen. Zugleich dominiert /Grenze/ gegenüber den anderen Konkurrenten im zusammenhängenden Areal des Ostniederdeutschen und Westniederdeutschen sowie im Oberfränkischen. Eine solche eindeutige, über 50 % der Anteile liegende, also absolute Dominanz eines Konkurrenten wie für das angegebene Areal ließ sich für andere Großlandschaften nicht ermitteln. Das Extrem zum Oberfränkischen, wo /Grenze/ mit fast 80 % aller Belege dominiert, bildet das Westmitteldeutsche, wo sich drei Konkurrenten in die Belege zu fast gleicher Stärke teilen. Das West - und das Ostoberdeutsche sind durch die Konkurrenz einer Vielzahl an Bezeichnungen charakterisiert - in diesen beiden Arealen sind etwa 61 % aller konkurrierenden Bezeichnungen vertreten, wobei sich im Ostoberdeutschen für die für Österreich spezifische Bezeichnung /Bimark/ eine unter 50 % liegende Belegzahl und für das Westoberdeutsche für /Grenze/ ebenfalls eine unter der Hälfte der Anteile liegende relative Dominanz ergab. Somit läßt sich für /Grenze/ in 5 von 7 Großlandschaften eine alle übrigen Konkurrenten überflügelnde Bezeugung erweisen. Andererseits steht der absoluten Dominanz von /Grenze/ im zusammenhängenden Gebiet des Niederdeutschen, Ostmitteldeutschen wie Oberfränkischen und der relativ geringen Zahl von Konkurrenten in diesem Areal die verhältnismäßig große Anzahl an Konkurrenten im Südwesten des Sprachgebietes in Verbindung mit einer geringen Frequenz von /Grenze/ in diesem Gebiet gegenüber. In die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts fallen die 13 im Text z . T . abweichenden Drucke der erstmals ul466 in Straßburg nach einer wesentlich älteren Vorlage veröffentlichten Übersetzung der Bibel ins Deutsche. Dieser "Mentel-Bibel" folgten sehr bald weitere, mehr oder weniger selbständige Übersetzungen. Es sei daher gestattet, an dieser fiir die Sprache der Zeit wichtigen Quellengruppe die Distribution der

40

Klaus Müller

Konkurrenten in den Bibeln mit den für den ersten Untersuchungszeitraum ermittelten Ergebnissen zu vergleichen. Im Alten Testament begegnet 'Grenze' in der hier untersuchten Bedeutung vielfach, und es wurden davon ca. 70 Stellen, die den beschriebenen 109 Begriff meinen, ausgewählt; für sie wurden die deutschen Bezeichnungen aus insgesamt 22 Bibeln ermittelt,** 0 Die wortgeographische Verbreitung der einzelnen Konkurrenten stellt sich wie folgt dar: Luther bevorzugt in seiner Übersetzung durchgehend /grentz(e)/.* 1 * Die nach der Übersetzung der Bibel durch Luther entstandene westniederdeutsche Lübecker Bibel von 1533 übernimmt offensichtlich mit Ausnahme eines einzigen Falles stets von Luther /grentze/, das meistens als /grenße/, seltener als /grentze/ oder /grense/ erscheint. 112 Die vorlutherischen niederdeutschen Bibelfrühdrucke dagegen enthalten /Grenze/ nicht ein einziges Mal. Sie zeigen an den entsprechenden hier untersuchten 113 Stellen /Ende, Endung, Landscheidung/. Die Bibel Johannes Dietenbergers vojn Jahre 1534 zeigt vornehmlich /Landmark/ und /Mark/, seltener begegnen /Ende, Ziel, 114 Ecke/ und /Schloßmark/. Die nach Luther entstandene ostoberdeutsche Bibel des Johann Eck von 1537 zeigt sehr häufig /Grenze/, daneben /Landmark, Ende, Mark, 115 Gegend, Gemärke/ sowie /Mark/ und vereinzelt / Z i e l / . Die westoberdeutsche Züricher Bibel, die in den Jahren 1527 - 1529 entstanden ist, bevorzugt /Landmark/ 116

und /Mark/ und kennt nur in einem Falle /Gegend/. Die erste Übersetzung der Bibel ins Deutsche, ul466 von Mentel veröffentlicht, die wohl dem Ostoberdeutschen zuzurechnen ist, kennt /Ziel, Ende, Kreis/ und /Seite/ für die untersuchten Passagen. Die westoberdeutsche Redaktion dieser Übersetzung durch Günther Zainer vom Jahre 1475 sowie sämtliche nachfolgenden Ausgaben ersetzen 117 /Ziel/ und /Kreis/ in zahlreichen Fällen durch /Ende/ und /Seite/ durch /Gegend/. Der Vergleich der für die Großlandschaften ermittelten Bezeichnungen zum Ausdruck 118

des Begriffs Grenze mit denen aus den hier untersuchten Bibelübersetzungen

ergibt,

daß von den aus dem Textkorpus ermittelten 28 Bezeichnungen lediglich 6 in den Bibelübersetzungen begegnen: /Grenze, Ende, Gemerk, Kreis, M a r k / u n d / Z i e l / ; darüberhinaus wurden in den Bibeln/Ecke, Endung, Gegend, Landmark, Landscheidung, Schloßmark/ und /Seite/ angetroffen. Von den für die Großlandschaften ermittelten abweichenden Bezeichnungen ist lediglich /Landmark/ für den Südwesten des Sprachgebietes Dezeugt und zeigt hier, besonders im Westmittel- und Westoberdeutschen starke, über 50 % hinausgehende Anteile. Die übrigen ausschließlich in den Bibeln begegnenden Bezeichnungen werden nur durch geringe prozentuale Anteile repräsentiert; sie sollen deshalb in diesem Vergleich vernachlässigt werden. Der Vergleich für die korrespondierenden Bezeichnungen ergibt, daß die vorlutherischen Bibelübersetzungen im großen und ganzen das Bild aus den Großlandschaften bestätigen: Im Ostmitteldeutschen sowohl in den für die Landschaften untersuchten Texten

Konkurrentengruppe ' Grenze'

41

als auch in der Luther-Bibel - und hier steht es ausschließlich - dominiert /Grenze/. Die übrigen Bibeln zeigen eine ähnliche Differenzierung bei den Bezeichnungen für ' Grenze', wie sie in den Denkmälern der Großlandschaften zu finden ist, wenn auch 119 die Frequenz der einzelnen Konkurrenten abweicht. Die ostoberdeutsche Bibel von ul466, die Mentelbibel, zeigt dasselbe Verhältnis zwischen den Anteilen von /Ende/ und /Ziel/ wie die Texte für dieses Gebiet.. Die westmitteldeutsche Bibel Dietenbergers kennt - wie die untersuchten Texte - /Grenze/ nicht, dafür finden sich wie im Textkorpus /Ende/ und /Mark/, wenn auch in diametraler Frequenz. /Ende, Kreis/ und /Ziel/ finden sich sowohl in den westoberdeutschen Bibelübersetzungen wie im entsprechenden Textkorpus. Somit wird die Vorrangstellung von /Grenze/ im Ostmitteldeutschen und die Spezifik von /Mark/ für das Westmitteldeutsche sowie die von /Ziel/ für das Oberdeutsche durch die Bibeln bestätigt. Die vorlutherischen Bibeln zeigen übereinstimmend, dem Ergebnis der Untersuchung des Textkorpus allerdings widersprechend, vornehmlich /Ende/. Die nachlutherischen Bibelausgaben stehen offensichtlich unter dem Einfluß der Luthers, das trifft insbesondere für die Lübecker Bibel zu.

42

Klaus Müller C ö» 0 £ tH O öS

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/Fronde/ 4fi 47 wmd. /verordnete frunde/ (1525) Bauernkrieg, Akten 1, 2, 405 F . 4. Zeitraum 1 6 7 0 - 1 7 3 0 E s finden sich folgende Bezeichnungen: /Dienst/ sowie das Kompositum /Hofdienst/, / F r o n / sowie die Komposita /Fronarbeit, Frondienst/ und /Fronde/ neben / S c h a r werk/ und /Robot/. Der niederdeutsche Sprachraum wurde für diesen Zeitabschnitt nicht berücksichtigt, da nicht genügend Belegmaterial bereitgestellt werden konnte. Von allen konkurrierenden Bezeichnungen hat /Frondienst/ die größte Verbreitung omd.

/Wie nun den Teutschen dergleichen ungewohnter Zwang höchst zuwieder, e . . . , zumahl da bey dergleichen Arbeit der Romische Soldat den Landmann, . . . , mit Frohn=Dienstenn und 4fi andern Zumuthungen wenig verschonete/ (1728) Bünau, Historie 1, 334

oobd.

/Von Robathen oder Frohn=Diensten/ (1682) Hohberg, Georgica (1687) 1, 6349

obfrk.

/den Zehenden niemanden als Gott, den Kirchendienern und Armen reichen, auch Leibeigenschaft und Frondienste abstellen/ (1677) Birken, Helden-

Konkurrentengruppe ' Frondienst'

159

Saal 500 wobd.

/Wie ungehorsam und pflichtvergessen sich uf beschehenes vorbiethen zum amt auch wol je zu zeiten schuldiger frohndienst halber sich mehren50 teils der unserigen erweisen/ (1680) Württ. ländl. Rechtsqu. 1, 481 W.

/ F r o n / und /Dienst/ begegnen nur in den Landschaften, aus denen nachfolgend zitiert wird. obfrk.

/die sollen die Fr ohne in eigener Persohn durch Mannspersohnen und nicht durch Weiber, Jungen oder Mägdlein den Tag über verrichten laßen/ (1653/92) Thür. Gesch.qu. 9, 363 St./D.

wmd.

/Sagen ferner was ein gantz frohntag ist, soll der meyer zwön frohner ausnehmen die den unterthanen wehrenden frohn ihre pferd halten und ver wahren/ (1682) Luxemb. Weist. 671

wobd.

/Daß nemblich ich Bernhart von Sternenfels meinen unterthanen zu Reichartshaußen alles fron und atzs/ (1685) Bad. Weist. I 1, 166.

omd.

/an Zinsen, Robotten oder Diensten nichts mehr schuldig/ (1690) Hinze, Schöppenbb. 163 51

wmd.

/It wanher ein unterthan armuth wegen seyne frohnschafft und dienst nicht "52 ausrichtet und leustet/ (1682) Luxemb. Weist. 673

wobd. /Von fron und diensten/ (1678) Württ. ländl. Rechtsqu. 3, 369 G. Fölgende Bezeichnungen sind nur in 2 Landschaften verbreitet: /Fronde/ wmd.

/nemblich ein jeder unterdan demnach ein frönder oder eine person zur frönden und zu schaff schuldig, er habe pferd, gespan oder nicht/ (1682) Luxemb. Weist. 670

/Robot/ ist im Ostmitteldeutschen und vor allem im Ostoberdeutschen verbreitet. omd.

/vor die der erkaufften Gütter wegen zu leistende Roboten der Herrschaft erklärt sich Käuffer jährlichen 10 Thaler schles. zu erlegen/ (1690) Urk. 53 schles. Dörfer 115 M.

oobd.

/Andertens solten . . . andere darzue taugliche leit, niht aber klaine bueben oder dientl, schüken und zeitlich in die robath erscheinen/ (1730) Öst. Weist. 6, 373

Weitere Bezeichnungen sind nur in einer der sieben Sprachlandschaften bezeugt: /Hofdienst/ omd.

/Käufer nimmt auch über sich alle onera publica und tägliche herrschaftl. Hofe -Dienste/ (1723) Hinze, Schöppenhb. 72

160

Klaus Müller

/Schar werk/ oobd.

/an andern Orten werden sie auch Schaarwenck und Frohndienste geheish R4 sen/ (1682) Hohberg, Geórgica (1687) 1, 63

/Fronarbeit/ obfrk. /weder dass gotteshaus moch die gemeindt ausser der frohnarbeit und führe von wegen armuth nichts dabei thuen könne/ (1682) Arch. f. kath. SS Kirchenrecht 95, 433. Tabelle 4 Der Anteil der Konkurrenten in den einzelnen Großlandschaften und dem Gesamtgebiel für den 2. Untersuchungszeitraum 1670-1730 (in Prozenten) omd. Dienst

oobd.

obfrk. wmd.

(6,2)

Fron Fronarbeit

37, 5

20,0

19,9

9,5

17,1

45,2

14,1 0,8

(12, 5) 62,9

Fronde Frondienst

(6,2)

Hof dienst

21,3 66,3

Robot

wobd. Gesgbt.

Scharwerk

8,9

50, 0

18,0 34,9

12,3

88,8

2,3 42,2

(2.3)

0.8

Tabelle 5 Übersicht zum Anteil der einzelnen Großlandschaften für den 2. Untersuchungszeitraum (in Prozenten) omd. Dienst

oobd.

obfrk. wmd.

(8,3)

Fron

16,8

Frondienst

(6,8)

25,0

Robot

18,5

81,5

25,0

wobd.

58,4

33,3

33,4

49,8 43,2

Konkurrentengruppe ' Frondienst'

161

Tabelle 6 Übersicht zu den Anteilen der einzelnen Konkurrenten im gesamten Sprachgebiet für den 2. Untersuchungszeitraum nach der Frequenz geordnet (in Prozenten) Robot Fronde Fron Frondienst Dienst Hof dienst Fronarbeit Scharwerk

42.2 18,0 14,1 12.3 9,5 2,3 0,8 0,8

5. Vergleich der untersuchten Zeiträume 5.1. Die Ergebnisse des Untersuchungszeitraumes von 1470-1530 resümierend kann festgestellt werden, daß zum Ausdruck des dargelegten Begriffes 11 konkurrierende Bezeichnungen ermittelt wurden, von denen lediglich eine, nämlich /Dienst/, für alle Landschaften bezeugt ist. Alle übrigen sind nur in fünf oder weniger Landschaften anzutreffen. Von diesen nicht in allen Großlandschaften belegten Konkurrenten hat wiederum / F r o n / die größte Verbreitung erreicht, - es fehlt lediglich in den beiden niederdeutschen Großlandschaften -, gefolgt von /Frondienst/, das außer im Niederdeutschen auch im Ostober deutschen fehlt. Im zusammenhängenden Gebiet des Ostmittel- wie Ostoberdeutschen und Oberfränkischen ist /Scharwerk/ verbreitet. Ebenfalls in 3 Landschaften - allerdings diskontinuierlich - findet sich /Hofdienst/, das einerseits im Ostmittel- wie Ostoberdeutschen, andererseits auch im Westniederdeutschen anzutreffen ist. Über 2 Landschaften sind /Robot/ und /Herrendienst/ verbreitet. Während die erste Bezeichnung sich stark auf das Ostoberdeutsche konzentriert und dabei die Grenzen zum östlichen Ostmitteldeutschen überschreitet, findet sich /Herrendienst/ im Ostmitteldeutschen und Westniederdeutschen. /Fronarbeit/ (oobd.), /Fronung/ (wobd.), /Fronde/ (wmd.) und /Hofarbeit/ (omd.) sind jeweils nur auf 1 Landschaft beschränkt. Der Verbreitungsradius korrespondiert allerdings nicht mit der Frequenz der B e zeugung im untersuchten Textkorpus. So zeigt nicht das in allen Landschaften bezeugte /Dienst/ die größte Frequenz - es steht erst an 3. Stelle -, sondern das im hochdeutschen Spracngebiet verbreitete / Fron/ und /Frondienst/. An 4. Position steht /Robot/. Alle weiteren Konkurrenten zeigen weniger als 10 % der Anteile oder sogar weniger als 2 % . E s läßt sich also eine starke Konzentration auf 4 bis 5 Bezeichnungen feststellen, nämlich /Fron, Frondienst, Dienst/ sowie /Robot/ und /Scharwerk/, von denen die beiden zuletztgenannten landschaftsspezifisch sind und das Bild der Konkur-

162

Klaus Müller

rentendistribution im Ostoberdeutschen bestimmen. / F r o n / ist auf Grund seiner absoluten Dominanz gegenüber den anderen Bezeichnungen im Ostmitteldeutschen wie Oberfränkischen sowie seiner hohen Belegzahl im Westoberdeutschen als eine Bezeichnung anzusprechen, die für dieses sich vom Nordosten zum Südwesten lagernde zusammenhängende Areal typisch ist. Für das Niederdeutsche ist /Dienst/ charakteristisch, ostniederdeutsch gilt es ausschließlich, und im Westniederdeutschen steht es mit relativer Dominanz neben / H e r r e n / - wie /Hofdienst/, die sich fast zu gleichen Teilen in die restlichen Belege "teilen. /Dienst/ überflügelt im Westmitteldeutschen knapp / F r o n / und dominiert somit relativ auch in dieser Landschaft. Als charakteristische westoberdeutsche Bezeichnung kann /Frondienst/ angesprochen werden, das mit über der Hälfte der Belege vor / F r o n / absolut dominiert. Das stark polyseme /Dienst/ kann also - trotz Verbreitung im gesamten Sprachgebiet - als eine spezifisch niederdeutsche Bezeichnung angesprochen werden, die darüberhinaus auch im Westmitteldeutschen das Bild der Konkurrenten in bezug auf ihre Frequenz bestimmt. Demgegen über ist / F r o n / für das Ostmitteldeutsche und Oberfränkische, wo das spezifisch westoberdeutsche /Frondienst/ mit 25 % vertreten ist, charakteristisch. Das Verhältnis der Frequenz von / F r o n / und /Frondienst/ ist zwischen dem Oberfränkischen und Westoberdeutschen etwa entgegengesetzt. Das Ostoberdeutsche - vor allem das Bairisch-Österreichische - schließlich wird von /Robot/ beherrscht, neben dem /Scharwerk/ eine starke Position zeigt. 5.2. Die Ergebnisse des Untersuchungszeitraumes von 1670-1730 resümierend kann festgestellt werden, daß 8 konkurrierende Bezeichnungen ermittelt wurden, von denen keine in allen Großlandschaften bezeugt ist. /Frondienst/ zeigt die weiteste Verbreitung, es fehlt lediglich im Westmitteldeutschen und ist in den übrigen hier ausgewählten Landschaften bezeugt. 2 Konkurrenten finden sich in nur 3 der 5 hochdeutschen Sprachlandschaften, nämlich /Dienst/ (im Mitteldeutschen und Westoberdeutschen) und / F r o n / im zusammenhängenden Sprachgebiet des Oberfränkischen, Westmitteldeutschen und Westoberdeutschen. 1 Bezeichnung ist in nur 2 Landschaften anzutreffen - nämlich /Robot/, das vor allem im Ostoberdeutschen, aber auch im Ostmitteldeutschen, speziell in Schlesien, verbreitet ist. 4 Bezeichnungen lassen ¡.ich nur in einer der Landschaften nachweisen - e s handelt sich um /Fronarbeit/ (obfrk.), /'Fronde/ (wmd.). 'Hofdienst/ (omd.) und /Scharwerk/ (oobd.) Der Verbreitungsradius korrespondiert nicht mit der Bezeugungsfrequenz. Das am weitesten verbreitete /Frondienst./ zeigt auf Grund des hier ausgewerteten Textkorpus nicht die größte Frequenz, - es steht somit erst an 4. Stelle -, sondern /Robot/, gefolgt von dem im Westen und Südwesten des Sprachgebietes verbreiteten

Fronde

Konkurrentengruppe ' Frondienst'

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sowie / F r o n / , das sich außer im Westmittel- und Westoberdeutschen auch im Oberfränkischen findet. Schließlich folgt /Dienst/ mit weniger als einem Zehntel der Belege im Westmittel- und Westoberdeutschen. Die 3 jeweils nur in einer Landschaft verbreiteten Bezeichnungen zeigen zugleich die niedrigste Frequenz. So konzentrieren sich über 85 % aller Bezeugungen auf 4 Konkurrenten, nämlich /Robot, Fronde, Fron/ sowie /Frondienst/, deren Verbreitungsradius umgekehrt zu den sie repräsentierenden Anteilen ist. Als spezifisch landschaftliche Bezeichnungen sind diejenigen anzusprechen, die nur in 1 Landschaft belegt sind, also /Fronarbeit, Fronde, Hofdienst/ und /Scharwerk/. Weiterhin müssen als landschaftscharakteristische Konkurrenten /Fron/ und /Robot/ angesehen werden; sie sind zwar in wenigstens 2 zusammenhängenden Gebieten zu finden, sind aber auf diese beschränkt. Großräumige Geltung dagegen hat /Frondienst/ erreicht, das in fast allen Landschaften anzutreffen ist, im Südwesten des Sprachgebietes eine sehr hohe Bezeugung aufweist, während es im Ostmittel- wie Ostoberdeutschen unter 10 % liegende Anteile zeigt. So erweist sich /Frondienst/ als Bezeichnung mit relativ weiter Geltung neben ausgesprochen landschaftlichen Wörtern, die einerseits in zusammenhängenden Gebieten verbreitet sind und andererseits in bestimmten Landschaften sehr hohe Anteile aufweisen wie /Robot/ und /Fronde/ (die Belege stammen ausschließlich aus den Luxemburgischen Weistümern). Von den übrigen Bezeichnungen nehmen lediglich / F r o n / und /Dienst/ eine gewisse Zwischenstellung ein, sie zeigen keine solche starke Konzentration auf eine bestimmte Landschaft, haben allerdings ihre Schwerpunkte im Süden und Südwesten des deutschen Sprachgebietes mit einer schwächeren Randzone nach Osten. 5.3. Der Vergleich der beiden Zeiträume ergibt, daß sich die Zahl der Konkurrenten vom 1. zum 2. Zeitraum verringert hat - von den 11 konkurrierenden Bezeichnungen des 1. Untersuchungszeitraumes erscheinen im zweiten noch 8. /Fronung, Herrendienst/ sowie /Hofarbeit/ erscheinen im 2. Zeitraum nicht mehr im ausgewerteten Textkorpus. Das Verhältnis zwischen beiden Untersuchungszeiträumen ist außerdem dadurch gekennzeichnet, daß sich gewisse Bezeugungsfrequenzen des 1. Zeitraumes im zweiten verstärkt haben. So bleibt /'Robot/ auch im 2. Untersuchungszeitraum auf die Landschaften beschränkt, in denen es bereits in der Zeit um 1500 anzutreffen war, nämlich im Ostoberdeutschen, insbesondere im Österreichischen, und im Ostmitteldeutschen, speziell in Schlesien, wo es seine Anteile auf Kosten anderer Konkurrenten beachtlich vermehrt hat. Zugleich zeigt sich im Ostoberdeutschen eine sehr starke Konzentration auf /Robot/, das in diesem Gebiet absolut dominiert. So erscheint /Robot/ als öster-

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reichische Variante neben /Frondienst/, das sich über das gesamte Sprachgebiet ausgebreitet hat. Das Fehlen des Wortes im Westmitteldeutschen im 2. Untersuchungszeitraum im Gegensatz zum Vorhandensein im ersten mag durch die Quellenlage bedingt sein (Aler, Dict. (1727) 1, 798 verzeichnet /Frondienst/). Die starke Bezeugung von /Dienst/ im Westmitteldeutschen im ersten Untersuchungszeitraum setzt sich auch im zweiten fort. /Fronde/ erscheint auch im 2. Zeitraum als eine spezifisch westmitteldeutsche Bezeichnung und hat seine Vorrangstellung aus dem 1. Zeitraum weiter ausgebaut; /Hofdienst/ behauptet seine starke Position im Ostmitteldeutschen weiterhin, ebenso /Scharwerk/ im Ostoberdeutschen. Beachtenswerte Veränderungen ergeben sich für / F r o n / , das seine starke Stellung im Oberfränkischen, Westmittel- wie Westoberdeutschen wohl behauptet hat, jedoch in den untersuchten Quellen aus dem Ostmitteldeutschen nicht mehr bezeugt ist. E s hat sich also die im 1. Untersuchungszeitraum angelegte Distribution der Konkurrenten zum 2. Zeitraum hin im wesentlichen profiliert. Tabelle 7 Gegenüberstellung der Anteile der Konkurrenten im Gesamtgebiet für den 1. und 2. Untersuchungszeitraum (in Prozenten) 1. UntersuchungsZeitraum Dienst Fron Fronarbeit Fronde Frondienst Fronung Herrendienst Hofarbeit Hof dienst Robot Scharwerk

14,4 29,9 0,6 0,8 23,5 1,7 1,9 0,6 4,8 12,9 8,9

2. Unter suchungszeitraum 9,5 14,1 0,8 18,0 12,3

2,3 42,2 8,0

5.4. Die Wörterbücher aus der Zeit von 1670-1730 weichen in ihren Angaben etwas von dem hier auf Grund eines bestimmten Textkorpus gemachten Untersuchungsergebnisses ab. Castelli, Teutsch-Ital. Wb. (1709) 1432, Faber, Thes. (1710) Index, Rädlein, SprachSchatz (1711) 306, Ludwig, Teutsch-Engl. Lex. (1716) 664 und Kirsch, Cornucop. (1718) 1, 72 und 2, 136 verzeichnen wohl für das Ostmitteldeutsche /Frondienst/, nennen aber auch teilweise /Fron/ und /Fronarbeit/ als Synonyme, die aus den Texten nur für das Oberfränkische ermittelt wurden. Kirsch, Cornucop. (1718) nennt weiterhin

Konkurrentengruppe ' Frondienst'

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das für den 2. Zeitraum nicht mehr ermittelte, im ersten für das Westoberdeutsche bezeugte /Fronung/, außerdem das oobd. /Scharwerk/. Castelli, Teutsch-Ital. Wb. (1709) 1432 sowie Rädlein, Sprach-Schatz (1711) 742 verzeichnen weiterhin /Robolt/; Stieler, Stammbaum (1691) 570 kennt nur /Frone/ (neben zahlreichen Komposita). Weismann, Lex. bipart. (1698) 1, 24 und 2, 135 bestätigt /Frondienst/ für das Ostoberdeutsche, und Kramer, Neues Dict. (1678) 488 und 880 nennt neben /Robolt/ /Fron/ und /Frondienst/, für die aus dem Oberfränkischen die meisten Belege beige bracht werden konnten. Aler, Dict. (1727) 1, 798 verzeichnet außer /Fron/ und /Frondienst/ auch /Fronung/. Dentzler, Clav. (1686) 1, 47 und 2, 114 verzeichnet /Frondienst/. So stimmen die Angaben der Wörterbücher mit dem Untersuchungsergebnis darin überein, daß /Frondienst/ über das gesamte Sprachgebiet verteilt ist. Zugleich nennen sie aber weitere Konkurrenten, ohne sie allerdings landschaftlich zuzuordnen, sie stimmen auch nicht immer zu den Landschaften, aus denen die Wörterbücher stammen; die Autoren resümieren wohl vielmehr ihre Kenntnisse über weitere Synonyme. Adelung, Wb. 2, 313 nennt /Fron, Fronarbeit/ wie /Frondienst/ ohne besonderen Vermerk. /Robot (Robath)/ und /Scharwerk/ verzeichnet er für Bayern, Österreich und Böhmen als Synonym zu /Frondienst/ und /Scharwerk/ für Bayern. /Dienst/ (Wb. 1, 1352), /Herrendienst/ (Wb. 2, 1130) und /Hofdienst/ (Wb. 2, 1235) werden als Bezeichnungen genannt, die gelegentlich zum Ausdruck des gewählten Begriffs dienen. Der für den Zeitraum um 1700 festgestellte Stand der Entwicklung liegt im wesentlichen auch in der deutschen Sprache der Gegenwart vor. Das WDG 2, 1398 bestätigte die Vorherrschaft von /Frondienst/ und /Fron/ im heutigen Gebrauch für historische Verhältnisse, räumt allerdings /Fronarbeit/ einen weiteren'Raum ein, als für den 2. Untersuchungszeitraum ermittelt wurde. Für Österreich gilt heute wie um 1700 statt 56 des sonst verbreiteten /Fron/ und /Frondienst/ /Robot/ , die im übrigen Sprachgebiet üblichen Bezeichnungen /Fron/ und /Frondienst/ haben sich in Österreich vom 57 18. Jahrhundert an nur ganz vereinzelt Geltung verschaffen können. Auch in den Arbeiten von Friedrich Engels spiegelt sich dieser Gebrauch von /Frondienst/ und /Robot/ wider.

CO

/Fron/ wie /Robot/ haben heute zugleich übertragen die Bedeutung 'aufgezwungene, schwere Mühsal' und die Verben /fronen, roboten/ entsprechend ' (ohne Entgelt) 59 schwer arbeiten'.

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Anmerkungen 1 Es werden Bezeichnungen, die dem allgemeinen Begriff entsprechen, untersucht, nicht solche für Spezialfälle wie /Erntefron, Feldfron, Fischerfron/ etc., vgl. DRW 3, 970 2 Bei Karl Marx steht: "Das Haupteigentum bestand während der Feudalepoche also in Grundeigentum mit daran geketteter Leibeigenenarbeit einerseits und eigner Arbeit mit kleinem, die Arbeit von Gesellen beherrschendem Kapital andererseits" (Marx-Engels, Werke 3 (1959) 25. Die Hörigkeit ist die mildere Form der Leibeigenschaft, zwischen beiden aber kann kein grundsätzlicher Unterschied gemacht werden (vgl. Kuczynski, Wirtschaftsgeschichte (1951) 117, Anm. 1). - Vgl. zur Entstehung der Leibeigenschaft und der Klasse der leibeigenen Bauern Mottek, Wirtschaftsgeschichte (1959) 87 ff. 3 Marx-Engels, Werke 5 (1959) 310, weiterhin ebd. 23 (1962) 91 f.; 250 ff. 25 (1964) 800 ff. sowie ferner Ökonomisches Lex. 1 (1970) 714b. 4 Allein in dem gewerblich besonders fortgeschrittenen Sachsen standen einer Landbevölkerung von rund 385 000 Menschen etwa 168 000 Stadtbewohner gegenüber; vgl. Deutsche Geschichte 1 (1965) 463. 5 Vgl. Deutsche Geschichte. Kleine Enzyklopädie (1965), Deutsche Geschichte 1 (1965) 494 ff., 637ff. u. 700ff., Mottek, Wirtschaftsgeschichte (1959) 225ff. und 315ff. sowie Smirin, Volksreformation (1965), insbesondere 559. 6 Die hier aufgeführten Bezeichnungen haben noch andere, voneinander abweichende Bedeutungen: /Dienst/ entspricht nur ausnahmsweise dem hier dargestellten Begriff ' Frondienst', /Dienst/ hat eine Vielzahl an Bedeutungen aus dem Bereich der Rechtsterminologie, über die das DRW 2, 855ff. einen Überblick vermittelt; ebenso zeigt / F r o n / eine beachtliche Polysemie, über die das DRW 3, 968 ff. Auskunft gibt; /Fronde/ zeigt eine ähnliche Bedeutungsstruktur wie / F r o n / (vgl. DRW 3, 978 f.); /Fronung/ besitzt nur ausnahmsweise die hier angesprochene Bedeutung, es hat vor allem die Bedeutung 'Beschlagnahme von Grundstücken' (vgl. DRW 3, 1009 f.); /Herrendienst/ hat neben 'Frondienst' weitere Bedeutungen wie 'Kriegsdienst' und 'Fall der Ehehaftnot', (vgl. DRW 5, 809 f.). /Hofarbeit/ dient im wesentlichen dem Ausdruck des dargestellten Begriffs (vgl. DRW 5, 1182). /Hofdienst/ bedeutet im wesentlichen '¡Frondienst', weitere Bedeutungen vgl. DRW 5, 1197 ff. Lediglich /Fronarbeit/ und /Robot/ entsprechen uneingeschränkt dem dargestellten Begriff. - /Scharwerk/ zeigt eine etwas spezifizierte Bedeutung und heißt 'in geordneter Verteilung umgehende Fronarbeit' (vgl. Kluge/M., Etym. Wb. (1967), steht aber auch für 'Fronarbeit' schlechthin (vgl. DWB 8, 2230, Schmell e r / F . , Bayer. Wb. 2, 444). 7 Grünberg, Bauernbefreiung (1893) 1, 96 ff. und Bretholz, Geschichte 2 (1922) 156, Lindner, Weltgeschichte 4 (1905) 117. 8 Zu Fragen der Betonung und einer bisweilen angenommenen Herleitung aus dem Polnischen, vgl. Bellmann, Slavoteutonica (1971) 267. - Nach Bellmann, Slavoteutonica (1971) 263 f. kann /Robot/ eine besondere böhmische Form der Untertänigkeit bezeichnen; vgl. auch Grüll, Robot (1952). 9 Dalimils-Chronik, Kap. 29, V. 34; ferner ebenfalls vom Anfang des 14. Jahrhunderts: /jenz (Bfih) vy (2idy) z Ejipta vypravil a vaäie roboty zbavil/ Cejnar, Legendy (1964) 195 (Legende vom Silvestr, V. 22). In beiden Fällen handelt es sich um Pflichten (/servitudo/), welche dem ganzen Volke von der Herrschaft auferlegt sind (Nach Auskunft des Starocesk^ slovnik in Prag). 10 Regesta 3, 233; Jiregek, Slovar (1904) 305. 11 Cod. dipl. et epist. Moraviae 6, 265 B.; in Znaim ausgestellte Königsurk.

Konkurrentengruppe ' Frondienst'

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12 Urkb. Budweis 1, 49 K.; weitere Belege bei Bellmann, Slavoteutonica (1971) 263. 13 Urkb. Land Enns 7, 481; weiterhin vgl. Bellmann, Slavoteutonica (1971) 264, Anm. 313. 14 Cod. dipl. Silesiae 2, 226 W. (in einer von Herzog Johannes von Troppau und Ratibor ausgestellten Urk.); vgl. dazu das Verb /roboten/: /vor daz roboten uf der konsistorfs gute/ (1409) Friedländer Urbar 369, auch 367 H. 15 Vgl. Bellmann, Slavoteutonica (1971) 265. 16 Urkb. Hochstift Meissen 2, 241 G. (Nr. 712 für Scharfenberg (Pinkowitz) südöst. v. Meißen links der Elbe), vgl. Brankack, Studien (1964) 84, ferner Schulze, Kolonisierung (1896)283; dieser vereinzelte Beleg kann nicht, wie Schulze annimmt, auf Herkunft des Wortes aus dem Sorbischen deuten, er stellt sich vielmehr a l s Ausläufer zu den oberlausitzischen Bezeugungen, die sicher - wie auch das für Mittelndorf bezeugte Wort - aus dem Tschechischen hergeleitet werden können; außerdem: / s u l l e n . ..czwene tage ym yare en roboten vnd zu hofe dynen/ neben /an vnserm houedinste/ (1413) Urkb. Hochstift Meissen 2, 396 (Nr. 856 für Ottendorf); ferner / r o b o t / (1446) für Mittelndorf bei Sebnitz, nach Eichler, Etym. Wb. (1965) 112, also in unmittelbarer Nachbarschaft des tschechischen Sprachgebietes. 17 Urkb. Kamenz u. Löbau 69 K. (einen Kaufvertrag für Gelenau, Kr. Kamenz betreffend); vgl. weiterhin: /uff orin erbin unnd gutern gehat habe, es sey an getreyde, an gelde, an robittin, dinsten/ (1443) Urkb. Kamenz u. Löbau 73 K.; /mit dem ubersten und allen gnaden, gerichten und rechten, uberst und nyderst, robten, dinsten, hoferbeten und beten/ (1447) Urkb. Kamenz u. Löbau 78 K., weiterer Beleg ebd. 221, Nr. 275 (1447), vgl. Slawen in Deutschland (1970) 389. 18 Für Österreich: vgl. Öst. Weist. 7, 367; 7, 380; 7, 467; 8, 111; Copeyb. Wienn 317 Z.; Grüll, Robot 253, u. a. - Für Schlesien: /dorczu von den gebitten Oswanczym und Zeywesch von allen inwonern czwene tage robot / (1445) Lehnsurk. Schlesiens 2, 591 G . / M . (Auschwitzer Teilungsurk.); /mit~robbeth mit czinsen & mit all' gerechtigkait/ (Mährisch-Schönberger Memorialb.) - vgl. Bellmann, Slavoteutonica (1971) 265 Lexer, Mhd. Handwb. 2, 478 u. a. 19 Frischbier, Preuß. Wb. 229isowie Bielfeldt, Entlehnungen (1965) 24 und Bellmann, Slavoteutonica (1971) 267. 20 Vgl. auch Öst. Weist. 5, 818 a ; 6, 567 a u. a. 21 Vgl. Fischer, Schwäb. Wb. 2, 197. 22 Vgl. außerdem DRW 2, 856 f f . , besonders 860. 23 Zur Etymologie vgl. Möller in: ZfdWf 4 (1903) 95 ff. 24 Weitere Zeugnisse außerhalb des untersuchten Textkorpus s. DRW 3, 966 ff. 25 Die Belege stammen alle aus der genannten Quelle (Robotordn.). 26 Weitere Belege vgl. DRW 3, 968 (für 1470). 27 Weitere Belege vgl. DRW 3, 966 (für 1518). 28 Vgl. Fischer, Schwäb. Wb. 2, 1780 ff. 29 Vgl. DRW 3, 981. 30Weitere Belege vgl. DRW 3, 981 (für 1481 f f . ) . 31 Vgl. Arch. f . Hessische Gesch. 14 (1879) 409 mit weiterem Beleg für 1513. 32 Vgl. Fischer, Schwäb. Wb. 2, 1783. 33 Die Belege stehen vereinzelt für Wolkenstein ö. Ehrenfriedersdorf. - Frischbier, Preuß. Wb. 259b notiert /Scharwerk/ auch für sein Erfassungsgebiet, jedoch ohne

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alte Belege; vgl. ferner Preuß. Urkb. 2, 453 ff. - Stieler, Stammbaum (1691) 2557 bezeichnet das Wort als landschaftlich. 34 Vgl. a u c h ö s t . Weist. 5, 916 b , ferner auch Schmeller/F., Bayer. Wb. 2, 444 sowie DWB 8, 2230 mit weiteren Belegen für diesen Zeitraum, ferner Grüll, Robot (1952) 27 f. 35 Dieser Beleg steht vereinzelt für Königshofen; vgl. ferner Schmeller/F., Bayer. Wb. 2, 444; vgl. weiterhin DRW 2, 860 und 3, 981 sowie Fischer, Schwäb. Wb. 2, 1783 (mit Beleg für 1485). 36 Vgl. DRW 5, 1197 f. (mit weiteren Belegen). 37 Vgl. DRW 5, 1198, Öst. Weist. 5, 870 a . 38 Vgl. DRW 5, 1197 f. (mit weiterem Beleg). 39 Dieser Beleg steht vereinzelt; vgl. auch DWB 8, 1087. 40 Vgl. DRW 5, 1198, Öst. Weist. 5, 913 b . Weitere Belege bei Grüll, Robot (1952) 253 ff.; ferner 26. - Die ostoberdeutschen Belege stammen fast ausschließlich aus österreichischen Quellen. /Robat, Robold, Robald/begegnen nach Schmeller/F., Bayer. Wb. 2, 10 vereinzelt (so z. B. um Passau) statt /Scharwerk/ oder /Frondienst/; vgl. auch DWB 8, 1087. 41 Dieser Beleg steht vereinzelt für Stolberg/Harz. 42 Die Belege wurden für Drübeck, Halberstadt und Ilsenburg, also die Südöstliche Peripherie des Westniederdeutschen notiert; vgl. darüber hinaus DRW 5, 809. 43 Vgl. DRW 5, 1182, wo sich weitere Belege außerhalb des untersuchten Textkorpus finden. 44 Vereinzelter Beleg für Riez; vgl. DRW 3, 972, öst. Weist. 5, 844 a . 45 Vgl. DRW 3, 1009 f. 46 Vgl. Lexer, Mhd. Handwb. 3, 531 mit Belegen für das Elsaß, im wesentlichen nach den Grimmschen Weistümern. 47 Dieser Beleg steht vereinzelt für Frankfurt/M. 48 Dieser Beleg steht vereinzelt, vgl. weiterhin Neumeister, Segen (1718) 768. Der Verfasser des 1731 in Leipzig erschienenen Allgem. Ökonom. Lex. Zincke, der auch /Fröhne, Hofe=Dienste, Schaar=Werk/ und /Robathen/ (böhmisch-österreichisch) 728 notiert, verwendet selbst in der Darstellung dieses Gegenstandes /Frohn-Dienste/; vgl. außerdem bei Nehring, Lex. (1717) 823, der /Robbothen, Rowothen/ als landschaftliche Benennungen für /Frohn=Dienste/ bezeichnet; vgl. DRW 3, 981. 49 Hohberg, Georgica (1687) verwendet sonst fast ausnahmslos /Robot/ und teilt mit "an andern Orten werden sie (die Robathen) auch /Schaarwerck/ und /Frohndienste/ geheissen" (1, 63 b ), wobei er die genannten Bezeichnungen in eine Verwendungsrelation zueinander versetzt. 50 Vgl. DRW 3, 981 (mit weiteren Belegen außerhalb des Textkorpus). 51 Dieser Beleg steht vereinzelt für Oppelwitz, Kr. Züllichau-Schwiebus. 52 DRW 3, 1005 interpretiert diesen Beleg als: (frohn, schafft/ und /dienst/. 53 Die Belege stammen ausnahmslos aus Schlesien; vgl. auch Neumeister, Segen (1718) 768. Erst seit dem 17. Jahrhundert erscheint /Robot/ auch in den zentralschlesischen Landschaften; vgl. Bellmann, Slavoteutonica (1971) 266, ferner 264. 54 Dieser Beleg steht vereinzelt, vgl. auch Anm. 50. 55 Dieser Beleg steht vereinzelt.

Konkurrentengruppe ' Frondienst' 56 Vgl. Österr. Wb. (1951) 164, vgl. ferner Paul in: ZfdWf 11 (1909) 95. 57 Vgl. Grüll, Robot (1952) 28. 58 Vgl. Marx-Engels, Werke 5 (1959) 309, 6 (1960) 507. 59 Vgl. WDG 2, 1398b, Österr. Wb. (1951) 70, Mackensen, Wb. 632 b .

KONKURRENTENGRUPPE 'WALLACH'

Maria F r e n z e l

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1. Begriffsbestimmung Dem Begriff 'kastriertes männliches Pferd ('equus castratus, cantherius')' entsprechen außer /Wallach/ die Bezeichnungen /Bötling, Hengst, Läufer, Mönch (Münch)1, Münchpferd, gemünchtes Roß, Reuß, Rune, verschnittener Hengst, verschnittenes Pferd, verschnittenes Roß/. Da das niederdeutsche Wort /Bötling/ sowohl allgemein 'kastriertes Tier.' als auch insbesondere 'verschnittener Schafbock' und 2

' verschnittener Hengst' bedeutet,

kann es nicht immer eindeutig identifiziert werden

und wird deshalb in die Untersuchung nicht einbezogen. Auch die Benennung /Hengst/, die in älterer Zeit zwei diametrale Begriffe, nämlich sowohl das nicht kastrierte als 3 auch das verschnittene männliche Pferd bezeichnete, bleibt ausgeschlossen, da sich für die gewählten Untersuchungszeiträume keine eindeutigen Belege ermitteln ließen. Die Bezeichnungen /Läufer/ und /Mönchpferd/ finden sich nur in Quellen außerhalb der untersuchten Zeiträume. Sie werden deshalb nur gelegentlich zum Vergleich herangezogen. Die Spezifik dieser Konkurrentengruppe bringt es mit sich, daß im wesentlichen mit Belegen aus Glossaren, Vokabularien und Wörterbüchern gearbeitet werden mußte, da sich nur wenige Bezeugungen in Textkorpora fanden. Wegen des besonderen Charakters dieser Art von Belegen wird auf die Auswertung und Angabe von Mengenrelationen in Tabellen verzichtet (vgl. Einleitung S. 15 f.

).

2. Herkunft und Geschichte der slawischen Konkurrenten /Wallach/ ist etymologisch identisch mit dem Völkernamen /Walache/, der älteren 4 slawischen Benennung für die Rumänen. Beide Bezeichnungen werden - anders als bei Kluge/M., der für /Wallach/ 'verschnittener Hengst' ungarische Vermittlung annimmt

- als Entlehnungen aus dem Slawischen angesehen. /Wallach/ in der Bedeutung

' verschnittener Hengst' ist zusammen mit einer besonderen Art, Pferde zu kastrieren, durch rumänische Hirten aus den Karpaten in slawisches Sprachgebiet vermittelt worg den und kann von dort aus weiter ins Deutsche gelangt sein.

Der eindeutige Entleh-

nungsweg läßt sich auf Grund der bisherigen Untersuchungen zu /Wallach/ nicht sicher rekonstruieren. Es lassen sich jedoch Gesichtspunkte anführen, die für ostslawische, mit großer Wahrscheinlichkeit großrussische Vermittlung sprechen. Obwohl in den für eine Entlehnung in Frage kommenden slawischen Sprachen die /*volchi>/ ent7 sprechende Form heute zwar nicht mehr die Bedeutung 'verschnittener Hengst' hat, sondern nur die des Völkernamens, so ist doch das für das 17. Jahrhundert ermittelte altruss. /volochb/ 'Kastrat' sowie das heute ausgestorbene Verb /volosit' / 'kastrie8 9 ren' für die Annahme ostslawischer Vermittlung von großer Bedeutung. Auch Vasmer sieht dt. /Wallach/, ohne jedoch auf den Umstand der im Russischen nicht belegten

174

Maria Frenzei

Bedeutung 'verschnittener Hengst' einzugehen, als Entlehnung aus dem Russischen an. Der Reflex des ostslawischen Vollautes / - o l o - / (Polnoglasie) stützt diese Annahme. Auch die schwankende Betonung in f r ü h e r e r Zeit bei dt. /Wallach/ 'verschnittener Hengst' - auf der ersten oder zweiten S i l b e ^ - deutet darauf hin. die russische Bezeichnung des Völkernamens /volöch (valöch)/ ist endbetont. Die in einigen slawischen Sprachen bezeugte Form /valach/ gilt als Rückentlehnung aus dem Deutschen. Schließlich spricht auch die erste Bezeugung von /Wallach,/ 'verschnittener Hengst' im deutschen Sprachgebiet für ostslawische Vermittlung, da der älteste Beleg aus dem Gebiet des Deutschen Ordens stammt: /19 grosse kobelen, 6 wallach, 20 wilttgarne/ (1485) Ämterb. Dt. Ordens 117 Z. Unter den angeführten Konkurrenten findet sich ein weiteres Lehnwort aus dem Slawischen, und zwar / R e u ß / . Die Bezeichnung ist - wie /Wallach/ - ethnonymischen Ursprungs, etymologisch identisch mit dem Völkernamen Russe und stützt auf Grund der Parallelität die Annahme der Entlehnung von /Wallach/ aus dem Russischen. Es ist eine verhältnismäßig junge Bezeichnung. Der erste Beleg aus dem Jahre 1579 stammt aus dem Ostmitteldeutschen und findet sich in Adam Sibers Gemma gem12

marvm.

Das Wort hat keine nennenswerte Verbreitung gefunden. Im zweiten Unter-

suchungszeitraum ist es zwar noch bezeugt, konnte sich jedoch nicht durchsetzen und wurde durch den Konkurrenten /Wallach/ verdrängt. 3. Zeitraum 1470-1530 E s sind die Bezeichnungen /Mönch/ oder /Münch, gemünchtes Roß, Rune, Wallach/ bezeugt. 13 /Mönch/ bzw. /Münch/, das seine Bedeutung ' verschnittenes männliches Pferd' dem Vergleich mit Mönch 'Klosterbruder' verdankt, hat von den genannten Konkurrenten die größte Verbreitung omd.

/item 2 wayenpferd, item 3 pferd monch und rossichen14 [Seidenstoff] zu 6 und 8 m und 3 setel/ (1477) Amterb. Dt. Ordens 340.

obfrk.

/Cabo onis. est equus castratus. eyn munich/ (1480 Nürnb.) Voc. ex quo 25 b /Canterius est equus castratus. ein munch/ (1514) Lohr) Voc. gemma gemmarum 22

wmd.

/Cabo onis. est equus castratus. eyn mönche/ (1477 Eltville)Voc. C 7b

wobd.

/Canterius est equus castratus. ain munch/ /Spado. ain mynch. equus castratus/ (1512 Augsb.)

ex quo

Konkurrentengruppe 'Wallach'

175

Voc. gemma gemmarum E HI b ; F f III b /Cantherius est equus castratus. ein munch/ /Spado: ein mynch equus castratus (1505 Straßb.) Voc. gemma gemmarum d l v ; A l r /Item zum ersten mit wenig inhaltung der munch, sonder hoch beschwert/ (1525) Akten Gesch. Bauernkrieg 113 B. (zitiert auch bei Fischer, Schwab. Wb. 4, 1736) Im Westoberdeutschen tritt noch die Bezeichnung /gemünchtes Roß/ - zu münchen 15 'kastrieren' -auf: /Cabo onis. est equus castratus. ein gemuncht roß/ (1505 Straßb.) Voc. gemma gemmarum c 7 V /Cabo onis. est equus Castratus. ain gemuncht r o s / (1512 Augsb.) Voc. gemma gemmarum E I*5 Für das Niederdeutsche ließen sich diese Bezeichnungen aus dem zur Verfügung stehenden Material nicht ermitteln. Jedoch war auch hier /Mönch/ zur Bezeichnung des 'verschnittenen Hengstes' seit dem 14. Jahrhundert bekannt. 16 /Rune/, mnd. / r u n e / , schwäb. / r a u n /

17

- zu ahd. / r e i n o / 'Hengst'

18

- ließ sich für das

Westmitteldeutsche sowie für das Westniederdeutsche ermitteln: wmd.

/Cabo onis est equus castratus. eyn ruyn/ (1495 Köln) Voc. Gemma D 4 b /Cabo onis. est equus_castratus. eyn ruyn/ /Cantherius. eyn ruyn. est equus stratus (!)/ (1504 Köln) Gemma gemmarum C 7 V ; D l v

wnd.

/Cabo onis. est equus castratus. een ruyne/ /Cantherius een ruyn. est equus castratus/ (1495 Deventer) Voc. opt. Gemma e 5V; e 8V /Cabo bonis est equus castratus ein rune/ /Cantherius ein ruyne est equus castratus/ (1495 Magdeb.) Voc. opt. Gemma e 5V; f 2V

/Wallach/, eine verhältnismäßig junge Benennung - ihre erste Bezeugung fällt in den ersten Untersuchungszeitraum - ist nur aus den östlichen Großlandschaften bekannt: omd.

/Vhy im hoff: 32 ochszenn, 22 melk khue, 11 geldt khue, 4 pullenn, 9 walachenn, 17 strentzen, 6 vhoelnn von zujar, 29 schweyne/ (1523) Ämterb. Dt. Ordens 209 Z.

ond.

,'ick . ..bekenne hirmit, dat mi . ..Georg . ..einen Witten wallachen

Maria Frenzel

176 guetlick overgegeven . ..heft/ (1522) Gesch.qu. des Geschlechts von Borcke 3, 1, 503

4. Zeitraum 1670-1730 E s begegnen die Bezeichnungen/Münch, (Mönch), Reuß, verschnittener Hengst, v e r schnittenes P f e r d , verschnittenes Roß/ und /Wallach/. Für'alle hochdeutschen Großlandschaften ist /Wallach/ belegt. Das Niederdeutsche blieb unberücksichtigt, da keine Belege ermittelt werden konnten, omd.

/Wallach, der, quasi Bollack . ..Est enim Wallach canterius i . e. equus cui testiculi amputati sunt/ (1691) Stieler, Stammbaum 617 f . /Wallach, 1. einer aus der Wallachey, 2. eingeschnittenes Pferd, equus castratus, cantherius/ (1734) Steinbach, Dt. Wb. 2, 921 /Wallach. Cantherius. Castratus equus/ /Spado, onis, m. . ..ein Wallach/ (1718) Kirsch, Cornucop. 343; 1015

oobd.

/Die Stuten leben l l n g e r als die Hengste; und die Hengste oder Vollroß langer als die Wallachen oder geschnittenen/ (1682) Hohberg, Georgica (1687) 2, 138

obfrk.

/Wallach, m. cavallo castrato/(1678) K r a m e r , Neues Dict. 1207 /Wallach, m.' da Wallachia f o r s e , giache i francesi lo chiamano hongre, Cavallo castrato/ (1700-1702) Kramer, Teutsch-Ital. Dict. 2, 1241

wmd.

/Wallach. Cantherius, castratus equus/(1727) A l e r , Dict. 2, 2143

wobd.

/Wallach, Cantherius/ (1686; 1713) Dentzler, Clav. 338; 2, 341

/Mönch/ bzw. /Münch/ wird als Benennung des verschnittenen Hengstes von den Wörterbuchautoren oft durch die Bezeichnung /Wallach/ näher erläutert: omd.

/mSnch, ein P f e r d , Cantherius/ (1718) Kirsch, Cornucop. 221 /Münch, Wallach, ein Pferd, das verschnitten ist, cavallo castrato; un hongre, cheval châtré/ (1711) Rädlein, Sprach-Schatz 1, 649

wmd.

/Avarus saß auf einem Minchen oder Wallachen, wie man sie nennet/ 19 (1669) Grimmelshausen, Simpl. (zitiert nach DWB 13, 1265) /MSnch, Wallach, Cantherius, ii, m . / (1727) A l e r , Dict. 2, 1414

wobd.

/mönch, verschnittender Hengst, cantherius/ (1686; 1713) Dentzler, Clav. 199; 2, 204

/Reuß/, eine verhältnismäßig junge Bezeichnung, ist nur zweimal belegt: omd.

/Reuß autem est equus castratus, canterius, spado, alias ein Wallach/' (1691) Stieler, Stammbaum 1593

Konkurrentengruppe ' Wallach'

177

Den zweiten Beleg verzeichnet das in Prag erschienene Voc. trilingue etc. latein, 6 6 G böhmisch und teutschen Worterbuchlein: /Cantherius. renß (!), boh. walach/ (1723) (zitiert nach Diefenbach, N. Gl. 72a) Die Zweiwortbezeichnungen/verschnittener Hengst, verschnittenes Pferd, verschnittenes Roß/ kommen vereinzelt in lateinisch-deutschen und deutsch-lateinischen Wörterbüchern vor. Sie werden in der Regel zusammen mit den Synonymen /Wallach/ und /Mönch/ unter dem lateinischen Stichwort angeführt: omd.

/Cantherium, (!) ii, m. verschnittener Hengst, Wallach, Münch. Varro/

wobd.

/Cantherius, ii, m. verschnitten Roß, Wallach/ (1686; 1713) Dentzler,

(1718) Kirsch, Cornucop. 171 Clav. 110; 1, 112 Die erwähnten Bezeichnungen kommen jedoch auch als selbständige Lemmata vor: omd.

/Verschnittener Hengst, (Wallach, voll), Castratus (canterius) equus/ (1718) Kirsch, Cornucop. 235

oobd.

/Von castrirten Pferden. Die Wallachen oder verschnittene Pferde sind in die wlgen viel besser und dienlicher . . . als Hengste/ /Die Wallachen oder verschnittene Pferde/ (1682) Hohberg, Georgica (1687) 2, 145; 2, 126

wmd.

/Hengst, so verschnitten. Canterius, seu cantherius, ii, m . / (1727) Aler, Dict. 1, 1060 /Verschnittenes Pferd, Roß. Cantherius, ii, m . / /Verschnittenes Pferd. Cantherius; equus castratus; spado, onis, m . / (1727) Aler, Dict. 2, 2012; 2, 1524

5. Vergleich der untersuchten Zeiträume 5.1. Im 1. Untersuchungszeitraum sind die Bezeichnungen /Mönch/ oder /Münch, gemünchtes Roß, Rune/ und /Wallach/ belegt. Von den genannten Konkurrenten hatte /Mönch/ oder /Münch/ die größte Verbreitung. Diese Benennung konnte außer für das .Ostoberdeutsche für alle hochdeutschen Großlandschaften ermittelt werden. Für das Niederdeutsche konnten wegen der ungünstigen Materialgrundlage keine Beispiele angeführt werden, jedoch war auch in dieser Großlandschaft /Mönch/ zur Bezeichnung des ver 20

schnittenen Hengstes seit dem 14. Jahrhundert bekannt.

In zwei westlichen Groß-

landschaften, nämlich dem Westmitteldeutschen und dem Westniederdeutschen, ist die Bezeichnung /Rune/ bezeugt. Die aus dem Slawischen entlehnte Benennung /Wallach/

178

Maria Frenzel

ist entsprechend ihrem Übernahmegebiet nur im Nordosten des deutschen Sprachgebietes belegt. 5.2. Im 2. Untersuchungszeitraum kommen die Bezeichnungen /Mönch/ oder /Münch, Reuß, Wallach/ sowie die Zweiwortbezeichnungen /verschnittener Hengst, verschnittenes Pferd, verschnittenes Roß/ vor. In allen hochdeutschen Großlandschaften dominiert jedoch /Wallach/; die übrigen Bezeichnungen zeigen Beschränkungen. /Mönch, Münch/, das in der Verbreitung /Wallach/ folgt, wird oft durch diese Bezeichnung näher erläutert. Die verhältnismäßig junge Benennung /Reuß/ ist nur im Ostmitteldeutschen belegt. Die ZweiwortbeZeichnungen /verschnittener Hengst, verschnittenes Pferd, verschnittenes Roß/ kommen vereinzelt hauptsächlich in lateinisch-deutschen und deutsch-lateinischen Wörterbüchern vor und werden in der Regel zusammen mit anderen Konkurrenten unter dem lateinischen Lemma angeführt. 5.3. Der Vergleich der beiden Untersuchungszeiträume ergibt eine augenscheinliche Ver mehrung der Zahl der Konkurrenten im 2. Zeitraum. Zu den Bezeichnungen /Mönch/ oder /Münch, Rune, Wallach/ im 1. Zeitraum kommen im zweiten die Benennungen /Reuß/ sowie die Zweiwortbezeichnungen /verschnittener Hengst, verschnittenes 21

Pferd, verschnittenes Roß/ hinzu.

Es läßt sich jedoch, trotz der ungünstigen Quel-

lenlage, eine Verschiebung in der Häufigkeit des Vorkommens der Benennungen e r kennen. Die Bezeichnung /Rune/, die für die westlichen Großlandschaften charakteristisch und im 1. Untersuchungszeitraum noch verhältnismäßig gut belegt ist, wird 22 seit dem 16. Jahrhundert verdrängt

und ist im 2. Zeitraum nicht mehr bezeugt.

Auch /Mönch, Münch/, das im 1. Untersuchungszeitraum die größte Verbreitung aufwies, hat im 2. Zeitraum an Häufigkeit eingebüßt. /Reuß/ - in der Zeit zwischen den beiden untersuchten Zeiträumen als Konkurrent hinzugekommen - hat keine nennenswerte Verbreitung gefunden und ist im 2. Zeitraum nur durch Einzelbelege vertreten. Das Auftreten der Zweiwortbezeichnungen /verschnittener Hengst, verschnittenes Pferd, verschnittenes Roß/ im 2. Zeitraum scheint sporadisch zu sein. Sie kommen hauptsächlich in lateinisch-deutschen und deutsch-lateinischen Wörterbüchern vor und entstanden offensichtlich angeregt durch das lateinische Lemma /equus castratus/; sie können als interpretierende Wendungen angesehen werden. Im Gegensatz zu diesen landschaftlich gebundenen Wörtern ist die verhältnismäßig junge, aus dem Slawischen entlehnte und im 1. Untersuchungszeitraum noch wenig belegte Bezeichnung /Wallach/ im 2. Zeitraum im weithin gesamten Sprachgebiet gut bekannt und bezeugt.

Konkurrentengruppe 'Wallach'

179

5.4. 23 Adelung

führt als selbständiges Lemma nur die Bezeichnung /Wallach/ an. Unter

dem Stichwort /wallachen/ 'einen Hengst zum Wallach machen' verzeichnet er das niederdeutsche Synonym /runen/ und verweist dabei 24 auf das Substantiv /Rune/ als im Niederdeutschen übliches Synonym für /Wallach/. In der deutschen Gegenwartssprache ist für den Begriff ' verschnittenes männliches 25

Pferd' ausschließlich die Bezeichnung /Wallach/ üblich. 6. Schlußbemerkungen

Das aus dem Ostslawischen entlehnte und zuerst im Ämterbuch des Deutschen Ordens bezeugte /Wallach/ (vgl. 2 . ) begegnet nur 12 Jahre später ein weiteres Mal im Schrift26

tum des Ordens, und zwar beiläufig in einem nicht fachlichen Kontext

; aus dieser

Erwähnung darf geschlossen werden, daß der Schreiber das Wort als bekannt voraussetzt und daß es schon vor dieser Bezeugung ins Deutsche integriert war und neben den Bezeichnungen /Mönch, Mönchpferd/ sowie /Hengst/ (bis zur Mitte des 15. J a h r hunderts 27 ), die in den für die Wirtschaftsführung des Deutschen Ordens wichtigen Quellen hauptsächlich begegnen, allenthalben verwendet wurde. Bereits im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts scheint es Eingang in das Ostniederdeutsche gefunden zu haben

28

, und noch im selben Jahrhundert ist /Wallach/ auch aus dem Ostmitteldeut30 sehen sowie aus dem Westoberdeutschen bezeugt. Vom 17. Jahrhundert an wird 31 das Wort allgemein in den Wörterbüchern gebucht. /Wallach/ hat sich kontinuierlich 29

verbreitet, und das Wort ist schließlich - möglicherweise auf Grund seiner Monosemie und in Verbindung mit der neuen Methode, Pferde zu verschneiden - zum allgemeingültigen Ausdruck für den Begriff 'verschnittenes männliches Pferd' in der deutschen Literatursprache der Gegenwart geworden. /Wallach/ hat allmählich die übrigen Konkurrenten verdrängt, und zwar im Westniederdeutschen sowie im Westmitteldeutschen /Rune/, während 32 sich im Niederdeutsehen neben /Wallach/ zunächst noch /Mönch/ behaupten konnte. Diese Bezeichnung, 33 die vor dem 1. Zeitraum auch als Kopulativkompositum /Mönchpferd/ auftrat, ist im 2. Zeitraum bereits im Rückgang begriffen. Die Bedeutung 'verschnittener Hengst' scheint immer mehr zu schwinden. Schon die Wörterbuchautoren aus der Zeit zwischen den beiden Untersuchungszeiträumen erläutern /Mönch/ zunächst durch /verschnittenes 34 Roß/, dann durch /Wallach/ . Später hat diese Bezeichnung neben der Bedeutung 'verschnittenes männliches Pferd' die allgemeine Bedeutung 'verschnittenes T i e r ' 35 bekommen.

Die im 2. Untersuchungszeitraum sporadisch auftretenden Zweiwortbe-

zeichnungen /verschnittener Hengst, verschnittenes Pferd, verschnittenes Roß/ kann man als Umschreibungen der lateinischen Vorlagen betrachten. Sie sind keine Termini

180

Maria Frenzel

im eigentlichen Sinne und haben sich deshalb nicht behaupten können.

Anmerkungen 1 Die Bezeichnungen /Läufer/ und /Mönch/ haben allerdings in erster Linie andere Bedeutungen (vgl. DWB 6, 326; 6, 2490). 2 Vgl. Schiller-Lübben, Mnd. Wb. 1, 406, DWB 2, 277, DRW 2, 434 sowie Davis in: ZfdWf 4 (1903) 182. 3 Vgl. DWB 4, 2, 985, Lexer, Mhd. Handwb. 1, 1249, Kluge/M., Etym. Wb. (1967) 834. - In den Mundarten, insbesondere im Ostoberdeutschen ist die Bedeutung 'verschnittenes männliches Pferd' für /Hengst/ bis heute erhalten, z. B.: /man hat noch manche sonderbare weise in Gastein: voressen nennt man hier die dritte speise, und einen hengsten ein verschnitten pferd/ (E18. Jh.) DWB 4, 2, 985, vgl. ferner Schmeller/F., Bayer. Wb. 1, 1132, Jutz, Südvorarlberg 1, 1322. Für das Niederdeutsche vgl. das Kompositum /Hurhingst/ (Meckl. Wb. 3, 891) und für das Westmitteldeutsche /Mährenhengst/ (Rhein. Wb. 5, 749). 4 Es lassen sich noch einige andere Parallelen der Übereinstimmung von Völkername und Bezeichnung für kastriertes männliches Pferd beibringen, so im Deutschen ahd. / b r ü z / (Preuße), nhd. /Reuß/ (Russe) und im Französischen /hongre/ (Ungar), da auch das den betreffenden Gebieten bzw. Ländern verschnittene Pferde kamen (vgl. Kluge/M., Etym. Wb. (1967) 598; 834). 5 Kluge/M., Etym. Wb. (1967) 834 f. führt ungar. /valach/ 'verschnittener Hengst', jedoch ohne Quellenangabe, als Ausgangspunkt für dt. /Wallach/ an. Das Wort ließ sich in dieser Bedeutung für das Ungarische nicht nachweisen. Kniezsa, Szläv jöv6nyszavai (1955) 359 verzeichnet lediglich den aus dem Slawischen entlehnten Völkernamen /ol&h/ ' Valachus; Rumäne'. Auch in der neuesten Arbeit über slawische Lehnwörter im Ungarischen von Rackebrandt (1973) findet sich solch eine Bezeichnung für 'verschnittener Hengst' nicht. 6 Vgl. Bielfeldt, Entlehnungen (1965) 19 f . , ferner Vasmer, Etym. Wb. 1, 166 sowie DWB 13, 1265. - Slaw. / *volchi>/ seinerseits ist durch germanische Vermittlung (ahd. /wal(a)h/ 'Fremder, Kelte, Romane') aus dem Keltischen entlehnt (s. Vasmer, Etym. Wb. 1, 222). 7 Auch der z. z. erscheinende Slovar' russkich narodnych govorov 4 (1969) verzeichnet diese Bedeutung nicht. 8 /A pri care i caricachb zivuto volochi, a volosatb ichb vi mladen£estve: istirajutb jadra rukami, a ne vyrözyvajutb / (1669) in: Dolgov, Vedomost' (1899). 9 Vgl. Etym. Wb. 1, 166. 10 Vgl. DWB 13, 1265. 11 Vgl. Vasmer, Etym. Wb. 1, 166, Rudnyckyj, Etym. Dict. 299, Brückner, Slow, etym. 600, Machek, Etym. slov. 554. 12 Vgl. Kluge/M., Etym. Wb. (1967) 598. 13 Weitere Bedeutungen für dieses polyseme Wort vgl. DWB 6, 2487 ff. 14 Ostmitteldeutsche Wörterbücher aus dem 1. Untersuchungszeitraum kennen /Mönch/ 'kastriertes männliches Pferd' nicht und verzeichnen unter dem lateinischen Lemma /Cabo - equus castratus/ /ein beschnitten hengst/ (s. Voc. optimus Gemm. Leipzig 1501 und 1508).

Konkurrentengruppe 'Wallach'

181

15 Vgl. DWB 6, 2491. 16 Vgl. Rosenfeld in: Nddt. Mitt. 3 (1947) 71. 17 Nach Kluge/M., Etym. Wb. (1967) 834 (s. v. /Wallach/) ist diese Bezeichnung in der Form /raun/ auch im Schwäbischen verbreitet. Fischer, Schwäb. Wb. verzeichnet sie jedoch nicht. 18 Vgl. Kluge/M., Etym. Wb. (1967) 871 (s. v. /wrinschen/), 282 (s. v. /Hahnrei/). 19 Grimmelshausen stammt zwar aus der westmitteldeutschen Sprachlandschaft (geb. in oder bei Gelnhausen), ist jedoch viel gereist und zeigt besonders starke Tendenzen zum Westoberdeutschen (vgl. im 2. Band dieser Monographie bei Braun, S. 68). 20 Vgl. Rosenfeld in: Nddt. Mitt. 3 (1947) 71. 21 Für die Zeit zwischen den beiden untersuchten Zeiträumen ist für das Westniederdeutsche die Bezeichnung /Läufer/ belegt: /Loyffer. vetus. fland. j. ruyn. Equus castratus/ (1605) Dufflaeus, Dict. 290. 22 Vgl. Heffels, Haustiernamen (1935) 6 sowie Rosenfeld in: Nddt. Mitt. 3 (1947) 71. 23 Adelung, Wb. 4, 1364 f. 24 Vgl. Adelung, Wb. 4, 1365. Das Meckl. Wb. 5, 1085 führt für /Rune/ nur einen historischen Beleg aus Chytraeus (1585) an. 25 Vgl. die Kartei des WDG. 26 /eyn stetlyn Kuyschnitz, do dem pfarrer das Pferdt, eyn walach, gestolen wardt/ (1497) Script, r e r . Prussicarum 5, 295. - Der Beleg stammt aus Liborius Nakers Tagebuch über den Kriegszug des Hochmeisters Johann von Tiefen gegen die Türken im Jahre 1497. Naker nahm als oberster Sekretär des Hochmeisters selbst am Kriegszug teil. 27 Vgl. z. B.: /Item 6 m. vor 1 monchpfert von eyme gebuwer czu Konigisdorff gekowfft/ (1411) Marienb. Konventsb. 260 Z.; /Item 22 ryntfie und 8 kelbir, item 9 kobiln, 6 monche, 5 rosse/ (1418) Marienb. Ämterb. 119 Z.; /item 6 monchpferde und ein reithpferd/ (1452) Ämterb. Dt. Ordens 246 Z.; /item 32 sogfolleyn, hengist und kobeln, item 5 ros, 4 waynpferde/ (1418) Marienb. Ämterb. 66 Z.; vgl. auch die Register in diesen zitierten Quellen. 28 /einen witten wallachen guetlick overgegeven/ (1522) Gesch.qu. des Geschlechts v. Borcke. - Das Geschlecht von Borcke ist ein altes Adelsgeschlecht in Pommern (vgl. Brockhaus 3, 161). 29 Vgl. z. B.: omd. /Cantherini, equi castrati. walachen/ (1559) Eber u. Peucer, Voc.rei numm. C 6 r ; /Cantherius. wallach/ (1587) Soranus, Thes. eruditionis (zit. nach Diefenbach, Gl. 96 a . 30 Vgl. z. B.: /um einen bollachen 38 f l . , um einen grauschimmel in die Kutschen 61 f l . / (1591) Sehr. d. Ver. f. Gesch. der Baar 10, 33 (zit. nach DWB 13, 1265). 31 Vgl. DWB 13, 1265. 32 Vgl. Rosenfeld in: Nddt. Mitt. 3 (1947) 71 f. 33 Vgl. z. B.: /item ein ros in das backmeysters wayn ein monnichpfert/ (1415) Ämterb. Dt. Ordens 16 Z. 34 Vgl. wobd. /Cantherius, Ein munch ein roß dem verschnitten ist/ (1535) Dasyposius, Dict. 25; /Cantherius, castratus, ein Munch, ein Roß dem verschnitten i s t / (1579) Golius, Onomasticon 281; omd. /Cantherius Varr. Münch oder Wallach/ (1663) Zehner, Nomenciator 308. 35 Vgl. Adelung, Wb. 3, 566, Encyklop. Wb. 5 (1802) 328, DWB 6, 2490.

KONKURRENTENGRUPPE ' VESPERBROT'

Maria Frenzel

185

1. Begriffsbestimmung Für den Begriff 'kleine Zwischenmahlzeit am Nachmittag ('antecenia, merenda') wurden neben dem slawischen Lehnwort /Jause/ weiterhin die Bezeichnungen /Abendbrot, Abendessen, Dreibrot, Märende, Untern, Unterbrot, Unteressen, Vesper, Vesperbrot/ ermittelt. Die genannten Bezeichnungen sind nicht ohne weiteres austauschbar, da einige von ihnen sowohl die Zwischenmahlzeit am Nachmittag als auch am Vor1 2 mittag bezeichnen. Die größte Bedeutungsvielfalt weist /Untern/ auf. Die eindeutige Interpretation der Text- und Wörterbuchbelege hinsichtlich einer Zwischenmahlzeit am Vor - oder Nachmittag ist nicht immer möglich. In der Regel wird die Nachmittagsmahlzeit gemeint sein. Es wurde nur eine Bezeichnung, die ausschließlich 'kleine Zwischenmahlzeit am Vormittag' bedeutet, ermittelt, und zwar für den zweiten Untersuchungszeitraum /Neunbrot/. Diese Bezeichnung und alle Belege anderer Konkurrenten, in denen die Bedeutung 'kleine Zwischenmahlzeit am Vormittag' vorliegt, werden jedoch aus dieser Untersuchung ausgeschlossen. Unterschiede hinsichtlich der genauen Tageszeit einer Nachmittagsmahlzeit, wie sie bei einigen 4 Bezeichnungen, zum Teil in enger Bindung an bestimmte Großlandschaften begegnen, wurden vernachlässigt, und die genannten Bezeichnungen werden als Konkurrenten angesehen. Die Spezifik dieser Konkurrentengruppe bringt es mit sich, daß im wesentlichen mit Belegen aus Glossaren, Vokabularien und Wörterbüchern gearbeitet werden mußte, da sich nur wenige Bezeugungen in Textkorpora fanden. Wegen des besonderen Charakters dieser Art von Belegen wird auf die Auswertung und Angabe von Mengenrelationen in Tabellen verzichtet (vgl. Einleitung S. 15 f ) . 2. Herkunft und Geschichte des slawischen Konkurrenten / J a u s e / i s t aus slow, /jüzina/, mundartl. /juzna/ 'Mittags-, Nachmittagsmahl' zu urslaw. /*jug&/ 'Süden' - im Südosten des deutschen Sprachgebietes übernommen 5 worden. Alte Bezeugungen fehlen. Das Wort ist wahrscheinlich vor 1150 - als im 6

Gebiet seiner Übernahme Diphthongierung noch möglich war

- entlehnt worden. Der

älteste Beleg stammt aus der Obersteiermark: /zu den mittentag aber ein mässel wein zu den essen, und zu der jausen ein mässel wein, ain viertail käß, ain stuck waizenprott und nit mehr/ (1460) Öst. Weist. 6, 323 Einige Jahrzehnte später ist das Wort für Niederösterreich - 1516 in der Hafnerord-7 nung von St. Pölten und 1548 in den Quellen zur Geschichte der Stadt Wien - belegt. Bereits seit dem 16. Jahrhundert schränkte /Jause/ den Geltungsbereich der indigenen Bezeichnungen für * Zwischenmahlzeit' ein und verdrängte diese schließlich. Dieser

Maria Frenzel

186

Prozeß der Verdrängung sei an einem Beispiel demonstriert: In einer aus dem Ende des 16. Jahrhunderts stammenden Abschrift einer Urkunde von 1512 aus Klosterneug bürg wird die Benennung /Untern/ durch /Jause/ ersetzt: /Alle wandl was zwelf phening sein des richter. darumb sol er den graben beschauen, ein beschaiden und untarn (jausen) geben/ (1512 bzw. E16. Jh.) ö s t . Weist. 8, 323 Das Wort muß sich zunächst schnell verbreitet haben. Es ist noch im 16. Jahrhundert ins Westoberdeutsche eingedrungen, allerdings nur in das unmittelbar an das Ostoberdeutsche angrenzende Gebiet: /Merenda ...(merend. oder vnderessen. oder jausen)/ (1516 Augsb.) Pinicianus, Prompt, voc. D /Merend. Abendtessen, das abent brot, der vntern, Jausen, Ist ein speysung die zwischen zweyer maltzeit geschieht, ein stund oder zwo vor dem nachtmal/ (1571 Augsb.) Roth, Dict. K 6 a Diese Grenze hat das Wort jedoch in der Folgezeit nicht überschritten und bleibt heute g auf den bayerisch-österreichischen Sprachraum beschränkt. 3. Zeltraum 1470-1530 Es sind die Bezeichnungen /Abendbrot, Abendessen, Jause, Märende, Untern, Unterbrot, Unteressen/ sowie /Vesperbrot/ belegt. Von ihnen haben /Untern/ und /Vesperbrot/ den größten Verbreitungsradius im hochdeutschen Sprachgebiet. Für die niederdeutschen Großlandschaften stand nur Material aus einer einzigen Quelle zur Verfügung. Deshalb bleiben sie im wesentlichen unberücksichtigt.*® /Untern/, ahd. /untorn, untarn/ 'Mittag', mhd. /untern, undern/ 'Mittag, Nachmittagessen, Vesperbrot' - zu /unter/ in der Bedeutung ' zwischen'

- ist besonders reich im

Oberfränkischen sowie Oberdeutschen, hier insbesondere im Schwäbischen, bezeugt: oobd.

/Alle wandl was zwelf phening sein des richter. darumb sol er den graben beschauen, ein beschaiden und untarn geben/ (1512) Öst. Weist. 8, 323

obfrk.

/item wer Hochtzyt hat, der sol auch zu Undern zu der Frowen Schenck kein Zech nemen/ (1492) Württ. Gesch.qu. 15, 528

wobd.

/auch nachmittag zu dem under allen in gemein hat [man] aufftragen und auff die tisch fürgesetzt, alles geschenckt und umsunst geben, . . . die schützen . . . gaben inen ain under mit pfeffer und bratten und wein keß und brots genug/ (1509) (Augsb.) Chron. dt. Städte 23, 122, 124

Dem Mitteldeutschen - genauer dem Westmitteldeutschen - läßt sich diese Bezeichnung nicht mit Sicherheit zuordnen. Sie findet sich in einigen bei Diefenbach angeführten

Konkurrentengruppe ' Vesperbrot'

187

mitteldeutschen Vokabularien des 15. Jahrhunderts: /merenda. vndereyn/ (15. Jh.) Voc. lat.-germ. (zit. nach Diefenbach, Gl. 357c) /merenda. vntaren/ (15. Jh.) Voc. r e r .

12

c (zit. nach Diefenbach, Gl.357 )

/merenda. vntarn/ (ul485) Voc. inc. theut. ante lat. (zit. nach Diefenbach, Gl. 357c) /antecenia. merend oder untarn, untaren/ (ul485) Voc. inc. theut. ante —n— lat. (zit. nach Diefenbach, Gl. 37a) /Unteressen/, ein Determinativkompositum zu /Untern/, wurde auch für das Westmitteldeutsche ermittelt: obfrk.

/ain schlecht morgensuppen und zu underessen keß brott und zu trincken/ (1505) Württ, Gesch. qu. 15, 419

wmd.

/antecenia. vndereßen/ (ul485) Voc. inc. theut ante lat. (zit. nach Diefenbach, Gl. 37a)

wobd.

/Merenda . . . (merend. oder vnderessen. oder jausen)/ (1516 Augsb.) Pinicianus, Prompt, voc. D

/Unterbrot/, ebenfalls ein /Untern/-Komp9situm, ist nur im Westoberdeutschen belegt: /wenn . ..derer von Stuttgart schützen zflm underbrot kamen/ (1481) Württ. Gesch.qu. 13, 390 (zit. auch bei DWB 11, 3, 1693) /underbrot/ (1481) Urkb. Stuttgart (zit. nach DWB 11, 3, 1693) /underbrot/ (1490) Zs. f. Gesch. d. Oberrheins 41, 492 (zit. nach Fischer, Schwäb. Wb. 6, 1, 241) /Vesperbrot/, ein Determinativkompositum, das in der Bedeutung ' Zwischenmahlzeit am Nachmittag' älter ist als sein Bestimmungswort /Vesper/ in dieser Bedeutung; dieses lateinische Lehnwort stammt aus dem kirchlichen Bereich und bedeutete ursprünglich ' Gebetsstunae am Nachmittag'. Die Bedeutung ' Zwischenmahlzeit vor dem Abendessen' kam 14 erst später hinzu. /Vesperbrot/ zeigt schon zu Beginn des ersten Unter suchungszeitraumes eine beachtenswerte Verbreitung im deutschen Sprachgebiet: omd.

/ E r soll auch nicht gestaten, das man höher zere zu dem Vesperbroth den umb einen Pfenning/ (1462/86) in: Wissel, Recht (1929) 2, 701 /Merenda. das vesper brod/ (1517 Leipz.) Trochus, Voc. r e r . prompt. P 6r

obfrk.

/Antecenia vel antecenium i. merenda: cibus sumptus post meridionalem et ante serotinum. ein vesperbrot oder abentessen/ (1514 Lohr)

Maria Frenzel

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Voc. gemma gemmarum b /antecenia. abent-, vesperbrot, -prot/ (1482 Nürnb.) Voc. theut. (zit. nach Diefenbach, Gl. 37a) wobd.

/Merenda. vesperbrot, quia post meridiem sumitur/ (1495 Augsb.) Brack, Voc. r e r . d 7 r /Merenda. vesperbrot, quia post meridiem sumitur/ (1512 Straßb.) Brack, Voc. r e r . e 3 r /Antecena vel antecenium i. merenda cibus sumptus post meridionalem vel ante serotinum. ein vesperbrot oder abent essen/ (1505 Straßb.) Gemma gemmarum b 1 v

Für das Westmitteldeutsche läßt sich ein Beleg nur mit Vorbehalt zitieren, da es sich um ein in Frankfurt/M. aufbewahrtes, nicht aber mit Sicherheit dort auch entstandenes Vokabular handelt: /antecenia. vesperbrot, -prot/ (15. Jh.) Voc. ex quo (zit. nach Diefenbach, Gl. 37a) /Jause/, die aus dem Slowenischen entlehnte Bezeichnung, kommt nur im Oberdeutschen vor: oobd.

/zu den mittentag aber ein mässel wein zu den essen, und zu der j ausen ein mässel wein, ain viertail käß, ain stuck waizenprott und nit mehr/ (1460) Öst. Weist. 6, 323

wobd.

/Merenda (merend. oder vnderessen. oder jausen)/ (1516 Augsb.) Pinicianus, Prompt, voc. D 2

/Abendessen, Abendbrot/ bezeichnen im Oberdeutschen und Oberfränkischen, wo für die letzte Mahlzeit des Tages /Nachtessen, Nachtmahl/ gilt, entsprechend die Zwischenmahlzeit am Nachmittag: obfrk.

/Antecenia vel antecenium. i. merenda: cibus sumptus post meridionalem vel ante serotinum. ein vesperbrot oder abentessen/ (1514 Lohr) Voc gemma gemmarum b

wobd.

/Antecenia vel antecenium i. merenda: cibus sumptus post meridionalem vel ante serotinum. ein vesperbrot oder abentessen/ (1510 Hagenau) Voc. gemma b /Antecenia vel antecenium. i. merenda. cibus sumptus post meridionalem ante serotinum. ain vesperbrot oder abentessen/ (1512 Augsb.) Gemma „ 4d gemmarum B

obd.

/merenda. abetbrot/ (1468) Voc. r e r . (zit. nach Diefenbach, N. Gl. 251 a und 2DWB 1, 127)

Konkurrentengruppe ' Vesperbrot' obfrk.

189

/antecenia. vesper-, abentbrot, abintprot. merenda/ (1482 Nürnb.)

Voc. Theut. (zit. nach Diefenbach, Gl. 37a) Im Ostmitteldeutschen und Westmitteldeutschen wird diese Bezeichnung in lateinischdeutschen Vokabularien unter dem lateinischen Lemma /antecenia/ durch eine Mehrwortbe Zeichnung wiedergegeben: omd.

/Antecena vel antecenium. i. merenda cibus sumptus post meridionalem et ante serotinum ein anbeissen vor abents/ (1501 Leipz.) Gemma gemmarum B 6 a

wnd.

/Antecena vel antecenium. i. merenda cibus sumptus post meridionalem et ante serotinum ein anbiten vor auende/ (1495 Magdeb.) Voc. opt. Gemma c 2V

/Märende/, ein Lehnwort aus dem Romanischen, wo es die Mahlzeit nach Beendigung des Arbeits15 tages bezeichnete, beschränkt sich in seinem Vorkommen auf das Oberdeutsche: oobd.

/ s o sol er dem poten ain mal oder marend darzue bezalen/ (A16. Jh.) Öst. Weist. 5, 561

wobd.

/Merend vul. Undermal, anticena, est cibus in meridie/ (1487) Voc. Ulm (zit. nach Fischer, Schwab. Wb. 6, 2, 2524)

4. Zeitraum 1670-1730 Es sind die Bezeichnungen /Abendbrot, Abendessen, Dreibrot, Jause, Märende, Untern, Vesper, Vesperbrot/ belegt. /Vesperbrot/ ist für das gesamte hochdeutsche Sprachgebiet bezeugt: omd.

/Semmel, dergleichen die Muhmen denen kleinen Kindern zum Morgen= und Vesper=Brot mit zu theilen gewohnet seynd/ (1715) Amaranthes, Frauenzimmer=Lex. 276 'Antecoenium, ii, n. Vesper=Brod/ /Vesper=Brod. Antecoenium. Merenda/ (1718) Kirsch, Cornucop. 78; 318 /merenda. ae, cibus postmeridianus - das vesperbrod. merendare vespern, Vesperbrod essen/ (1710) Faber, Thes. 1357 /Vesperbrodt oder abend=brodt (das) an afternooning/ (1716) Ludwig, Teutsch-Engl. Lex. 2203

oobd.

/Vesperbrod - merenda/ /Merenda, ae, f. Vesperbrod, Abendessen/ (1698) Weismann, Lex. bipart. 410; 303

190

Maria Frenzel

obfrk.

/Vesperbrod, n. Merenda, das Vesperbrod essen, ein wenig zum Vesper brod essen/ (1678) Kramer, Neues Diet. 1135 /Vesperbrod,

Pane del vespro, merenda, v. Jausen, Abendbrod/(1700-

1702) Kramer, Teutsch-Ital. Diet. 2, 1188 wmd.

/Vesper-brod. Merenda, antecoenium/ (1727) Aler, Diet. 2, 2039

wobd.

/Kein Vesper oder Merendtbrot nies senden Knechten/ (1682) Fischer, Schwab. Wb. 6, 2, 2524

/Vesper/ läßt sich in der Bedeutung ' Zwischenmahlzeit' eindeutig nur dem Ostmitteldeutschen zuordnen:*" /einen ziegen-käse, butter und frisch gebacken brod zu vesper/ (1719) Medizinischer Maul=Äffe 117 /Vesper (die), tempus vespertinum, ein Essen gegen Abend, antecoenium; ein Gebeth um diese Zeit/ (1734) Steinbach, Dt. Wb. 2, 892 /Abendbrot/ in der Bedeutung ' Zwischenmahlzeit am Nachmittag' scheint in der Verbreitung der Bezeichnung /Vesperbrot/ nicht nachzustehen. Jedoch wird - vor allem in den mitteldeutschen Wörterbüchern - auf /Vesperbrot/ verwiesen, oder diese Bezeichnung wird zur Erläuterung herangezogen: omd.

/Abendbrot sive Vesperbrot, merenda/ (1691) Stieler, Stammbaum 247 /Abend=Brod - Merenda. Antecoenium/ /Merenda, ae, f. Abend=Essen, Abend=Brod, Vesper-Brod/ (1718) Kirsch, Cornucop. 12; 681 /Abendbrot, merenda, das Abendbrot essen, merendare/ (1734) Steinbach, Dt. Wb. 1, 206

oobd.

/Abendbrod, merenda/ (1698) Weismann, Lex. bipart. a 3

obfrk.

/Abendbrod, Vesperbrod, n. la merenda/ (1678) Kramer, Neues Diet. 4 /Abend-brot, Vesper-brot, n. pane di sera cioè la merendare. V. Jausen/ (1700-1702) Kramer, Teutsch-Ital. Diet. 1, 168

wmd.

/Abend-brod. Merenda, antecoenium/

wobd.

/Abendbrot, abendessen, merenda/

/abenbrot sive vesperbrot, merenda/ (1727) Aler, Diet. 1, 9; 1, 8 /Merenda. Abendessen, abendbrodt/ (1713) Dentzler, Clav. 3; 446 Weniger verbreitet ist das KomDositum /Abendessen/ mit dem gleichen ersten Kompositionsglied: omd.

/Merenda, ae, f. Abend=Essen, Abend=Brod, Vesper -Brod/ (1718) Kirsch, Cornucop. 681

Konkurrentengruppe ' Vesperbrot' oobd.

191

/Merenda, ae, f. Vesperbrod, Abendessen/ (1698) Weismann, Lex. bipart. 303

wobd.

/abendbrodt, abendessen, merenda/ /Antecoenium n. abendessen/ /Merenda, ae, f. Abendessen, abendbrodt/ (1713) Dentzler, Clav. 3; 152; 446

/Jause/ ist im wesentlichen eine ostober deutsche sowie oberfränkische Bezeichnung. Zwei ostmitteldeutschen Wörterbuchautoren scheint dieses Wort jedoch bekannt gewesen zu sein: oobd.

/und soll selbdritter hinaus komben, so sollen sie ihm ain jaussen geben/ (1721) Öst. Weist. 5, 607

obfrk.

/Jausen, f. Collazione, Merenda/ (1678) Kramer, Neues Dict. 654

omd.

/Jausen, Jausen halten, das Vesperbrot essen, merendare/ (1711) 17 Rädlein, Sprachschatz 507 /Jausen, Jausen halten. Merendare, far merenda, far collazione, v. Vesperbrod/ (1709) Cästelli, Wb. 1336

/Märende/, auch in der Form /Marendbrot/ belegt, ist eine oberdeutsch^ Bezeichnung: oobd.

/soll . ..der tyrollischen pollicei-Ordnung gemäss . ..die hochzeit-marent aber gar abgestölt sen/ (17. Jh.) Öst. Weist. 220

wobd.

/Kein Vesper oder Merendtbrot niessenden Knechte/ (1682) Fischer, Schwäb. Wb. 6, 2, 2524

/Untern/ ist nur im Oberfränkischen belegt: /Zu Untern Wein und Brot/ (1679 Heilbronn) Knapp, Beiträge 142 (zit. nach Fischer, Schwäb. Wb. 6, l f 241) /Dreibrot/ ist für das Westoberdeutsche, und zwar für das Schweizerdeutsche belegt: /Dem Meister Rellstab selbs viert für 5 1/2 Tag Nüni-, Drei - und Abendbrot, als sie Kemel ausgehauen/ (1678) in: Wünschmann, Tageszeiten (1966) 44

192

Maria Frenzel

5. Vergleich der untersuchten Zeiträume 5.1. Für den 1. Untersuchungszeitraum wurden 8 Bezeichnungen ermittelt: /Abendbrot, Abendessen, Jause, Märende, Untern, Unterbrot, Unteressen/ sowie /Vesperbrot/. Sie stehen nicht alle in gleicher Weise in Konkurrenz miteinander, da ihre Verbreitung unterschiedlich ist und nur wenige von ihnen im gesamten deutschen Sprachgebiet verwendet werden. Faßt man die Bezeichnung /Untern/ und die Komposita /Unterbrot, Unteressen/ zusammen, so zeigt diese Gruppe die größte Verbreitung. Diese Benennungen sind besonders typisch für das gesamte Oberdeutsche sowie für das Ober fränkische. /Unteressen/ findet sich auch im Westmitteldeutschen. Es folgt in der Verbreitung/Vesperbrot/, das im Ostmitteldeutschen, Westoberdeutschen, Oberfränkischen und mit Vorbehalt auch im Westmitteldeutschen vorkommt. Die übrigen Bezeichnungen /Abendbrot, Abendessen, Märende/ und /Jause/ kommen nur in den südlichen Großlandschaften vor, so sind /Märende/ und /Jause/ nur für das Oberdeutsche bezeugt, wobei letzteres im wesentlichen eine ostoberdeutsche Bezeichnung ist. Auf das Oberdeutsche und Oberfränkische sind offensichtlich /Abendbrot, Abendessen/ beschränkt, denn ein ostmitteldeutsches und westniederdeutsches Vokabular geben die lateinische Vorlage ' cibus sumptus post meridionalem et ante serotinum' mit /ein anbeissen/ bzw. /anbiten vor abents/ wieder. /Abendbrot, Abendessen/ scheinen in diesen beiden Großlandschaften für den Begriff ' Zwischenmahlzeit am Nachmittag' nicht bekannt gewesen zu sein. Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß das Oberdeutsche, besonders das Westoberdeutsche, die größte Vielfalt an Bezeichnungen aufweist, indem hier alle im 1. Zeitraum bekannten Benennungen vorkommen. Es folgen das Oberfränkische mit 5 und das Ostoberdeutsche mit 4 Bezeichnungen. Am anderen Ende der Skala steht das Ostmitteldeutsche mit nur einer Bezeichnung. Das slawische Lehnwort /Jause/ konkurriert als ostoberdeutsches Wort mit allen Benennungen für ' Zwischenmahlzeit'. 5.2. Für den 2. Untersuchungszeitraum sind mit den Bezeichnungen /Abendbrot, Abendessen, Dreibrot, Jause, Märende, Untern, Vesper/ sowie /Vesperbrot/ ebenfalls 8 Konkurrenten belegt. Die größte Verbreitung hat /Vesperbrot/, das in allen hochdeutschen Großlandschaften vorkommt. Auch /Abendbrot, Abendessen/ sind offensichtlich verhältnismäßig weit verbreitet. Die übrigen Bezeichnungen /Jause, Märende, Dreibrot/ sind im wesentlichen oberdeutsche Benennungen, wobei die letztere lediglich für die Schweiz bezeugt ist. In nur je 1 Großlandschaft sind /Untern/ und

193

Konkurrentengruppe 'Vesperbrot'

/Vesper/ belegt. /Untern/ ist stark im Rückzug begriffen und kommt nur im Oberfränkischen vor, /Vesper/ findet sich nur im Ostmitteldeutschen. Das Westoberdeutsche ist die Großlandschaft mit der größten Vielfalt an Bezeichnungen, während im Westmitteldeutschen nur zwei der ermittelten Konkurrenten belegt sind. /Jause/ konkurriert als ostoberdeutsches Wort mit 4 Bezeichnungen, nämlich /Vesperbrot, Abendbrot, Abendessen/ und /Märende/. 5.3. In beiden Zeiträumen ist mit je acht eine gleiche Anzahl an Bezeichnungen für den Begriff ' Zwischenmahlzeit am Nachmittag' in Gebrauch. Jedoch fehlen im 2. Zeitraum die in» ersten vorkommenden beiden Komposita von /Untern/ /Unterbrot, Unteressen/.

18

Dafür tauchen im 2. Zeitraum 2 neue,Konkurrenten, nämlich /Vesper/ und /Dreibrot/ auf. Die Verbreitung der meisten in beiden Untersuchungszeiträumen gebräuchlichen Benennungen ist im Vergleich beider Zeiträume etwa die gleiche. Nur /Untern/, das im 1. Zeitraum im gesamten Oberdeutschen, im Oberfränkischen sowie im Westmitteldeutschen vorkommt, 19 ist in der Bedeutung ' Zwischenmahlzeit' im 2. Zeitraum fast 20 völlig außer Gebrauch gekommen und nur noch für das Oberfränkische bezeugt. Die Bezeichnungen /Abendbrot, Abendessen/ in der Bedeutung ' Zwischenmahlzeit am Nachmittag', die im 1. Untersuchungszeitraum nur für das Oberdeutsche und Oberfränkische belegt sind - ein ostmitteldeutsches sowie ostniederdeutsches Vokabular geben für das lateinische Lemma /antecenium/ eine umschreibende deutsche Bedeutungsangabe -, sind im 2. Zeitrauiii anscheinend bis ins Ostmitteldeutsche vorgedrungen. Die ostmitteldeutschen Wörterbuchautoren kannten offensichtlich diese Bezeichnungen in der Bedeutung ' Zwischenmahlzeit', sie gehörten zu ihrem passiven Wortschatz. Jedoch bedürfen diese beiden Benennungen für diese Großlandschaft einer näheren Erläuterung, da sie in den Wörterbüchern fast ausschließlich zusammen mit /Vesperbrot/ verzeichnet werden, oder es wird auf dieses Wort verwiesen. Ähnlich verhält es sich mit /Jause/, das im 2. Zeitraum in einigen ostmitteldeutschen Wörterbüchern gebucht wird. Es ist jedoch ein oberdeutsches Wort geblieben, ist für den 1. Zeitraum noch wenig bezeugt und verbreitet sich erst in der Folgezeit im Ostoberdeutsehen kontinuierlich. 21 Ebenso ist das lateinische Lehnwort /Märende/ auch im 2. Zeitraum in der Verbreitung nicht über das Oberdeutsche hinausgekommen. /Dreibrot/ 22

bleibt auf das Westoberdeutsche, genauer das Schweizerdeutsche, beschränkt.

Eine

kontinuierliche Bezeugung und Verbreitung läßt sich für /Vesperbrot/ feststellen, das im 2. Zeitraum in allen hochdeutschen Großlandschaften bekannt ist. Das Simplex /Vesper/ kommt in der Bedeutung 'Zwischenmahlzeit' erst im 2. Zeitraum in Gebrauch und bleibt zunächst auf das Ostmitteldeutsche beschränkt.

Maria Frenzel

194

Betrachtet man die vielen möglichen Bezeichnungen in ihrer Zuordnung zu den einzelnen Großlandschaften, so läßt sich für das Oberdeutsche, insbesondere das Westoberdeutsche, in beiden Untersuchungszeiträumen die größte Mannigfaltigkeit feststellen, während das Ostmitteldeutsche mit hauptsächlich nur zwei Bezeichnungen an das Ende dieser Skala rückt. 5.4.

Bei Adelung werden von den behandelten Bezeichnungen als selbständige Lemmata /Vesper, Vesperbrot/ sowie /Abendbrot/ gebucht; andere Benennungen für den gewählten Begriff wie /Rechtlein, Deistelbrot, Halbabendbrot/ - die in den Wörterbüchern der Untersuchungszeiträume nicht gebucht sind - sowie /Unteressen/ werden einzelnen 23

Landschaften zugeordnet. Im gegenwärtigen Deutsch gilt für den Begriff 'kleine Zwischenmahlzeit am Nachmittag' allenthalben die Bezeichnung /Vesperbrot/,24daneben sind /Vesper/, die neugebildeten Komposita /Vespermahl, Vespermahlzeit/ sowie der neu hinzugekommene Konkurrent /Kaffee/ 25 bekannt. Im Osterreichischen steht dafür die aus dem Slawischen entlehnte Bezeichnung /Jause/, auch /Kaffeejause/. 26 6. Schlußbemerkungen Die Vielfalt der Bezeichnungen in der Konkurrentengruppe 'Vesperbrot' im 1. Untersuchungszeitraum hat sich zum 2. Zeitraum nicht reduziert. In der Literatursprache der Gegenwart hat sich nicht ein Konkurrent durchgesetzt, sondern es sind neue Bezeichnungen hinzugekommen, die gleichberechtigt nebeneinander stehen. Beispiele aus 27

den Mundarten können diese Beispiele noch vermehren.

Das erklärt sich durch die

enge Verbindung dieses Wortschatzbereiches mit dem Alltag der Menschen. Die Mahlzeiten, die in Korrelation zu den Tageszeiten stehen, bestimmen wesentlich den Lebens- und Arbeitsrhythmus. Besonders bei den in der Landwirtschaft Beschäftigten spielte die Beköstigung früher eine wichtige Rolle. Kostordnungen legten als Teil von Gesindeordnungen die Anzahl der Mahlzeiten und die Speisefolge fest, was bei Abschluß einer Arbeitsvereinbarung zu berücksichtigen war. 28 Getränke - und Speisefolgen bei bestimmten Mahlzeiten und Anlässen haben durch ihre enge Beziehung zum Volks29

brauchtum eine Tradition,

Alle diese angedeuteten Gesichtspunkte werden den Ver-

lauf der Entwicklung in der Konkurrentengruppe ' Vesperbrot' bestimmt haben. Ihrer Herkunft nach lassen sich die Synonyme für den definierten Begriff in indigene und exogene Bezeichnungen einteiisn. Die Lehnwörter stammen aus dem Lateinischen bzw. gehen schließlich auf diese Sprache zurück - /Vesper/ und Komposita und /Märende/ - sowie dem Slowenischen - / J a u s e / . /Jause/ hat mit dem bayerisch-

Konkurrentengruppe ' V e s p e r b r o t '

195

österreichischen Sprachraum ein verhältnismäßig kleines Gebiet erobert, / V e s p e r ' und Komposita dagegen haben sich kontinuierlich über das gesamte deutsche Sprachgebiet verbreitet. / V e s p e r / war schon vor seiner Bedeutungserweiterung auf 'Zwischenmahlzeit' , bedingt durch seine Herkunft aus der kirchlichen Sphäre, bekannt und hatte die besseren Voraussetzungen, zu einem weit verbreiteten Wort zu werden.

Anmerkungen 1 So z. B . / J a u s e / (vgl. DWB 4, 2, 2272, Schmeller/ F . , B a y e r . Wb. 1, 1210, U n g e r / K . , S t e i r . Wortschatz 364), in einigen Gegenden auch ^Vesper, Vesperbrot (vgl. Mensing, Schlesw.-holst. Wb. 5, 451, F i s c h e r , Schwab. Wb. 2, 1439) 2 Seine ursprüngliche Bedeutung ' Zwischenzeit - Zeitraum zwischen den Nächten' wird zunächst eingeengt auf ' M i t t a g s z e i t ' , dann wieder differenziert in 'Zwischenzeit am Nachmittag und Vormittag' , und schließlich kommt die Bedeutung 'Zwischenmahlzeit zu den betreffenden Tageszeiten' hinzu (vpl. Wünschmann, Tageszeiten (1966) 71 f f . , ferner DWB 11, 3, 1691). 3 Vgl. wobd. /Zu gruben zalt den 17. Okt. Summa 52 Tag [ löhne] ohne Nüm-, Driiund Abendorod 12 fl. 17 ß / (1685) in: Wünschmann, Tageszeiten (1966T1T. 4 Z. B . /Abendbrot, Abendessen/ im Oberdeutschen, wo für die letzte Mahlzeit des T a g e s / N a c h t e s s e n , Nachtmahl/gilt (vgl. 2 DWB 1, 127; 1, 129). Folgende Beispiele mögen das zeigen: wobd.: /vmb die drey vhr aber, das drey odeg abent brodt. vmb die sechs vhr aber daß nacht e s s e n / (1588) F i s c h a r t , Practica 7 ; Merend. Aber.dt essen, das abent brot, der vntern, Jausn, Ist ein speysung die zwischen zwever maltzeit geschieht, ein stund oder zwo vor dem nachtmal/ (1571) Roth, Dict. K Ga 5 Vgl. Steinhauser, Slawisches (1962) 87 sowie B . Müller, lypisierung (1971) 215, ferner Kluge/M., Etym. Wb, (1967) 331. 6 In der schriftlichen Überlieferung finden sich Anfänge der nhd. Diphthongierung in Kärntner Urkunden des 12. Jahrhunderts ( s . Paul, Mhd. Gramm. (1969) 48). 7 Vgl. Steinhauser, Slawisches (1962) 87. 8 Vgl. Öst. Weist. 8, 323, Anm. 1. 9 Vgl. DWB 4, 2, 2272, S c h m e l l e r / F . , B a y e r . Wb. 1, 1210. 10 E s werden jedoch gelegentlich Belege außerhalb der Untersuchungszeiträume zum Vergleich herangezogen. 11 Vgl. K l u g e / M . , Etym. Wb. (1967) 806. 12 Dieses Vokabular zeigt oberdeutsche Merkmale. 13 Die e r s t e Ausgabe des Voc. inc. theut. ante lat. wurde in Speyer gedruckt, die folgenden im westoberdeutschen Raum, so ul495 in Straßburg und ul500 in Ulm (vgl. DWB, Quellenverzeichnis, Leipzig 1966 f f . , 970). E s bleibt ungeklärt, welche Ausgabe Diefenbach benutzt hat. 14 Vgl. DWB 12, 2, 5, K l u g e / M . , Etym. Wb. (1967) 822. 15 Vgl. Wünschmann, Tageszeiten (1966) 58 sowie K r e t s c h m e r , Wortgeographie (1918) 552 f. 16 Da / V e s p e r / auch 'Gebetsstunde am Nachmittag' bedeutet, läßt sich die Differenzierung nicht immer klar erkennen.

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17 Rädlein kennzeichnet die Bezeichnung /Jause/ als einer anderen Sprachlandschaft zugehörig. 18 Bis um die Mitte des 17. Jahrhunderts sind die beiden Komposita noch in Gebrauch: wobd.: /Da ein Bauherr von 3-4 Uhr ein Unterbrot und Trunck gibt/ (1655) Fischer, Schwab. Wb. 6, 1, 241; oobd.: /Zu einem frölichen underessen, von allen Sorgen entledigt/ (1591) Schweickhart zu Helfenstein, Basilius (zit. nach DWB 11, 3, 1694). Für das Westmitteldeutsche ließen sich nur Belege für die Zeit zwischen den untersuchten Zeiträumen ermitteln: /und sollen sie... so sie morgen- und underbrodt essen, nhur eine halbe stunde ausbleiben/ (1579) Frankf. Zunfturk. 2, 128 Sch.; /undernessen/ (1658) Vilmar, Id. Kurhessen 142. 19 Auch im Niederdeutschen müssen diese, Komposita einst verbreitet gewesen sein, wofür sich Hinweise in alten Vokabularien finden, vgl. z. B. nd.: /merenda. onder eten/ (1420) Voc. lat.-germ. (zit. nach Diefenbach, Gl. 357 c ). 20 Die Bezeichnung ist noch für die 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts - auch für das Niederdeutsche - belegt: oobd.: /für zerung i e . . . ain halb pfunt pfening geben und weiter ainich mal, zech, undtern . ..zu bezalen nit schuldig sein/ (1553) Bair. Landordn. 23 (zit. nach DWB 11, 3, 1691); wobd.: /zum undern . ..käss und brot/ (1574) Fischer, Schwäb. Wb. 6, 1, 241; wnd.: /merenda. zundern/ (1577) Junius, Nomencl. (zit. nach Diefenbach, Gl. 357 c ). Noch im 16. Jahrhundert hat /Untern/ eine Bedeutungsverschiebung erfahren und wird immer mehr in der Bedeutung 'Zwischenzeit' gebraucht, vgl. z. B. wmd.: /ich kam auch einmal uff ein sontag zu undern zu ihr, do gingen wir uffs gaden und lagen den ganzen undern unter der pferkrippen bei einander/ (1593) (zit. nach DWB 11, 3, 1692). 21 /'Zu der jausen geit man zwai laibel prot und ain viertl ains zehentkaß . ..Zu der jausen zwai essen, underricht und prein/ (16. Jh.) Öst. Weist. 6, 313; /Was die knecht jausen berürt, wer diese mit paren gelt erstatten will soll pares gelt vier gülden oder dem handwerck die jausen geben/ (1635) Handwerksordn. zu Villach (zitiert nach Lexer, Kämt, Wb. 151); /so nimbt e r . . . seine mitburger in das glüb vnd stellt sich alsdann mit ainer jausen, das ist, er gibt ungeferlichen auf vier tisch käß vnd brot/ (M17. Jh.) Öst. Weist. 10, 78; /Umb 3 uhr folget die Mörend oder Jausen/ (1615) Albertinus, Gusmann (zitiert nach Schmeller/ F . , Bayer. Wb. 1, 165ÖT 22 Vgl. Schweiz. Id. 6, 973; Fischer, Schwäb. Wb. 4, 2014; Schmeller/F., Bayer. Wb. 1, 348. 23 So /Rechtlein/ oder /Deistelbrot/ zu Franken, /Jause/ zu Österreich, /kleines Abendbrot, Halbabendbrot/ zu Niedersachsen, /Unteressen/ zum Oberdeutschen (vgl. Adelung, Wb. 4, 1579; 1, 9). 24 Vgl. Kartei des WDG. 25 Vgl. WDG 3, 2012. 26 Vgl. WDG 3, 1991. 27 Vgl. bei Wiegelmann, Alltagsspeisen (1967) Karte 15 nach Material zum Atlas der deutschen Volkskunde sowie bei Wünschmann, Tageszeiten (1966) die Karten 1 -8 nach unveröffentlichtem Material zum Deutschen Wortatlas. 28 Vgl. Wuttke, Gesindeordnungen (1893) 19 ff.; ferner Musiat in: Letopis 4 (1959, 60) 7. 29 Vgl. Wiegelmann, Alltagsspeisen (1967) 12 ff.

1. ZUR SPEZIFIK DES SPRACHAUSGLEICHS IN DER LEXIK (1470 - 1730) Eine für das gesamte deutsche Sprachgebiet einheitliche literatursprachliche Verwendung einer Bezeichnung für einen Begriff wurde für den ersten Untersuchungszeitraum nicht ermittelt, der Wortgebrauch zeigt vielmehr in den einzelnen Konkurrentengruppen bisweilen sogar starke landschaftliche Unterschiede. 1.1. Folgende Typen lassen sich im 1. Untersuchungszeitraum erkennen: 1. Im gesamten Sprachgebiet dominiert eine Bezeichnung, neben der landschaftliche Bezeichnungen stehen. Dieser Typ ist durch die Konkurrentengruppe 'Kürschner' vertreten; /Kürschner/ hat bereits sowohl im Ostmitteldeutschen als auch im gesamten Oberdeutschen ausschließliche Gültigkeit erlangt; im Ostniederdeutschen steht /Kürschner/ neben /Pelzer/ mit gleichen Anteilen, während es im Westmittel- sowie Westniederdeutschen zu dieser Zeit keine Dominanz zeigt. Neben /Kürschner/ finden sich die wenigsten landschaftlich gebundenen Bezeichnungen - es sind neben den bereits genannten weitere 10 Konkurrenten. Während /Pelzer/und /Buntwerter/ durch mehr als ein Zehntel aller Belege vertreten sind, weisen die übrigen Bezeichnungen einen ge ringen Anteil auf. - Ähnlich verhält es sich in der Konkurrentengruppe 'Grenze'; /Grenze/ dominiert in 5 Landschaften, meistens mit über 50 % gegenüber den übrigen Konkurrenten der Gruppe. /Grenze/ fehlt in der Zeit von 1470-1530 lediglich im Westmitteldeutschen, in dem es allerdings kurz nach diesem Zeitraum erscheint, und zeigt im Ostoberdeutschen einen nur geringen Anteil. Neben /Grenze/ steht eine Vielzahl an landschaftlichen Konkurrenten, vgl. /Anstoß/ u. a. Sie alle bleiben in bezug auf ihre Frequenz im untersuchten Textkorpus weit hinter /Grenze/ zurück. Lediglich /Ende/ und /Mark/ folgen /Grenze/ sowohl in bezug auf ihre Frequenz in den Texten als auch in bezug auf ihre Distribution in den Sprachlandschaften: /Ende/ ist mit Ausnahme des Westniederdeutschen ebenfalls in allen Großlandschaften zum Ausdruck des Begriffs 'Grenze' bezeugt. /Mark/ gilt nur im Oberdeutschen sowie im Westmittelund Westniederdeutschen für 'Grenze' und zeigt denselben Anteil wie /Ende/. Die übrigen konkurrierenden Bezeichnungen sind entweder in nur 2 der 7 Großlandschaften verbreitet oder finden sich lediglich in einer von ihnen. - 2. Es stehen sich zwei oder mehr gleichwertige Konkurrenten im gesamten Sprachgebiet gegenüber. Zu diesem Typ gehört die Konkurrentengruppe 'Siegel' mit /Ingesiegel, Insiegel, Sekret/ sowie /Petschaft/. Mit Ausnahme von /Petschaft/, das lediglich im Westniederdeutschen fehlt, gelten die genannten Konkurrenten in allen Großlandschaften. Von den übrigen ermittelten Konkurrenten, nämlich /Gemerk, Mark, Petschier, Signet/ sowie /Zeichen/ zeigt /Petschier/, das im Ostoberdeutschen und Oberfränkischen nicht be-

198

Zur Spezifik des Sprachausgleichs

zeugt ist, die weiteste Verbreitung, gefolgt von /Signet/, das in 3 der 7 Großlandschaften - und zwar im oberdeutschen Süden sowie im Oberfränkischen - fehlt. /Gemerk, Merk/ sowie /Zeichen/ sind jeweils nur in 1 Großlandschaft bezeugt. Auch in der Konkurrentengruppe 'Gastwirt' findet sich dieser Typ mit dem dominierenden /Wirt/ sowie mit /Schenk(e)/, die beide im gesamten Sprachgebiet verbreitet sind. Neben ihnen sind zahlreiche landschaftliche Bezeichnungen belegt, vgl. / B i e r schenk/ u. a. Mit Ausnahme von /Weinschenk/, das in 5 der 7 Großlandschaften anzutreffen ist - es fehlt nur im Niederdeutschen - sind alle übrigen Varianten in nur 3 bzw. weniger als 3 Großlandschaften bezeugt, 7 von ihnen sinä sogar aus nur einer von ihnen bekannt. - 3. Neben einer im gesamten Sprachgebiet verbreiteten Bezeichnung ohne Dominanz stehen landschaftliche Bezeichnungen. Dieser Typ findet sich in den Konkurrentengruppen 'Frondienst' mit /Dienst/ sowie 'Gastwirtschaft' mit /Herberge/. Neben ihnen stehen zahlreiche landschaftliche Wörter, von denen einige stärker bezeugt sind als die in allen Großlandschaften verbreiteten. So sind in der zuerst genannten Konkurrentengruppe /Fron/ sowie /Frondienst/ zwar nur in einigen Großlandschaften belegt, zeigen aber insgesamt beachtlich höhere Anteile als das aus dem gesamten Sprachgebiet bekannte /Dienst/. Die übrigen landschaftlichen Bezeichnungen zeigen mit Ausnahme von /Robot/ außerordentlich kleine Anteile. /Krug/ der Konkurrentengruppe 'Gastwirtschaft' ist zwar nur im Ostmittel-

sowie Niederdeut-

schen bezeugt, wurde aber insgesamt wesentlich häufiger in den Texten ermittelt als /Herberge/. Die übrigen Konkurrenten zeigen mit Ausnahme von /Wirtshaus/ nur geringe Anteile. Von den Konkurrenten slawischer Herkunft hat sich im 1. Untersuchungszeitraum /Kürschner/ mit Dominanz im gesamten Sprachgebiet durchgesetzt, /Grenze/ dominiert zwar mengenmäßig, ist aber nur in 6 der 7 Großlandschaften anzutreffen. In allen anderen Fällen steht die Bezeichnung slawischer Herkunft ohne Dominanz deutschen Konkurrenten gegenüber. Hier lassen sich zwei Typen unterscheiden: 1. Der Konkur rent slawischer Herkunft steht im gesamten oder nahezu gesamten Sprachgebiet gleichwertig neben deutschen Bezeichnungen wie /Petschaft/ neben /Siegel, Ingesiegel, Insiegel, Sekret/. - 2. Der Konkurrent slawischer Herkunft ist nur in 1 Großlandschaft anzutreffen neben deutschen Bezeichnungen, die entweder über das gesamte Sprachge biet verbreitet oder ebenfalls landschaftlich gebunden sind. Diesem Typ entsprechen /Kretscham/ der Konkurrentengruppe ' Gastwirtschaft', /Kretschmer/ der Konkurrentengruppe 'Gastwirt' sowie /Robot/ der Konkurrentengruppe 'Frondienst'. /Kretscham/ ist aus dem Ostmitteldeutschen sowie Oberfränkischen bezeugt und steht neben /Herberge/, das im gesamten Sprachgebiet verbreitet ist sowie weiteren 17 Konkurrenten, von d e n e n / T a b e r n e / u . ä . , das lediglich im Ostniederdeutschen fehlt, die größte Verbreitung zeigt. /Kretschmer/, das ebenfalls aus dem Ostmitteldeutschen

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sowie Oberfränkischen bezeugt ist, steht neben weiteren 16 Konkurrenten, von denen /Schenk(e)/ und /Wirt/ im ganzen Sprachgebiet bezeugt sind. /Robot/, das sich im Österreichischen findet, steht neben /Dienst/ mit Bezeugung aus dem gesamten Sprachgebiet und weiteren 9 Konkurrenten, die im wesentlichen landschaftlich gebunden sind. Zu diesem Typ gehören auch /Wallach/ der entsprechenden Konkurrentengruppe und /Jause/ der Konkurrentengruppe ' Vesperbrot'. Die Konkurrenten slawischer Her kunft", die bereits im 1. Untersuchungszeitraum bezeugt sind, zeigen hinsichtlich ihrer Distribution insofern eine gewisse Gemeinsamkeit, als diese im Westen und Nordwesten des deutschen Sprachgebietes entweder überhaupt nicht anzutreffen oder nur sehr schwach bezeugt sind. /Petschaft/ ist in dieser Zeit aus dem Westniederdeutschen und /Grenze/ aus dem Westmitteldeutschen überhaupt nicht bezeugt, und das in den übrigen Sprachlandschaften dominierende oder in bezug auf das Mengenverhältnis ranggleiche /Kürschner/ steht sowohl im Westnieder- wie im Westmitteldeutschen hinter den Beleganteilen der übrigen Konkurrenten zurück. 1.2.

Im 2. Untersuchungszeitraum hat sich der Sprachgebrauch wesentlich vereinheitlicht. In der Mehrzahl der hier untersuchten Konkurrentengruppen fungiert 1 Bezeichnung sei es nun eine deutscher Herkunft oder eine slawischer Provenienz - im gesamten deutschen Sprachgebiet als allgemeingültig und verbindlich zum Ausdruck des entsprechenden Begriffs. Daneben sind allerdings in allen Fällen noch weitere - meistens an bestimmte Großlandschaften gebundene - Bezeichnungen in Gebrauch. Es lassen sich für den 2. Untersuchungszeitraum folgende Typen ermitteln: 1. Im gesamten oder nahezu gesamten Sprachgebiet dominiert 1 Bezeichnung neben mehr oder weniger landschaftlich gebundenen Wörtern. Zu diesem Typ gehören die Konkurrentengruppen 'Kürschner' mit/Kürschner/, 'Grenze' mit/Grenze/, 'Frondienst' mit/Frondienst/ sowie 'Gastwirtschaft' mit /Wirtshaus/. Inder Konkurrentengruppe 'Kürschner' ist neben dem dominierenden /Kürschner/, das in 6 der 7 Großlandschaften ausschließlich vertreten ist, die Anzahl der landschaftlichen Bezeichnungen besonders gering. Neben /Kürschner/ finden sich - allerdings nur noch sehr vereinzelt - lediglich / P e l z e r / sowie /Buntmacher/ im Westniederdeutschen. - 2. Es stehen sich zwei oder mehr gleichwertige Bezeichnungen im gesamten oder nahezu gesamten deutschen Sprachgebiet gegenüber wie in der Konkurrentengruppe ' Siegel' mit /Insiegel, Siegel/ und /Petschaft/ sowie in der Gruppe 'Gastwirt' mit /Wirt/ und /Gastwirt/. Neben /Insiegel/, das in allen Großlandschaften bezeugt ist und im Oberfränkischen sowie Westmitteldeutschen konkurrenzlos gilt, und /Siegel/ wie /Petschaft/, die beide lediglich in den zuletztgenannten Landschaften fehlen, finden sich als weitere Konkurrenten /Petschier, Sekret/ wie /Signet/, die nur in zwei bzw. einer der Großlandschaften,

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dazu mit relativ geringen Anteilen, bezeugt sind. Neben dem dominierenden /Wirt/ finden sich in dieser Konkurrentengruppe weitere 10 Bezeichnungen zum Ausdruck des entsprechenden Begriffs; sie sind bei kleinerer Verbreitung schwach bezeugt. Von den Konkurrenten slawischer Herkunft haben sich im 2. Untersuchungszeitraum /Grenze, Kürschner/ sowie /Wallach/ durchgesetzt und Allgemeingültigkeit erreicht. In allen anderen Fällen stehen den Bezeichnungen slawischer Herkunft deutsche Wörter gegenüber. Es können hier zwei Typen unterschieden werden: 1. Der Konkurrent slawischer Herkunft steht im gesamten Sprachgebiet gleichwertig neben einer deutschen Bezeichnung wie in der Konkurrentengruppe 'Siegel' /Insiegel/ neben / P e t schaft/. - 2. Der Konkurrent slawischer Herkunft ist landschaftlich gebunden und steht neben deutschen Bezeichnungen, die entweder im gesamten deutschen Sprachgebiet oder Teilen davon Geltung besitzen. Diesen Typ repräsentieren die Konkurrentengruppen'Gastwirtschaft' mitomd,, speziell obs. /Kretscham/, 'Gastwirt' mitomd., speziell obs. /Kretschmer/, 'Frondienst' mitoobd., speziell österr. /Robot/ sowie ' Vesperbrot/mit oobd., speziell österr. / J a u s e / . 1.3. Die Entwicklung vom 1. Untersuchungszeitraum zum zweiten stellt sich wie folgt dar: Im allgemeinen ist eine Verringerung der Zahl der Konkurrenten zum Ausdruck eines Begriffs - trotz bisweilen neuhinzukommender - zu verzeichnen. Gleichzeitig reduzieren sich die Beleganteile der verbleibenden - mit Ausnahme der dominierenden - Konkurrenten, andere verschwinden aus bestimmten Großlandschaften gänzlich. Die größte Verringerung läßt sich in der Gruppe 'Kürschner' beobachten, wo sich die Zahl der Konkurrenten von 12 auf 3 reduziert; in den übrigen Gruppen ist die Reduktion der Konkurrenten nicht so auffallend, in der Gruppe 'Grenze' beispielsweise verringert sich die Anzahl der Konkurrenten von 28 auf 18 trotz 5 neuhinzukommender. Nur in einigen wenigen Fällen bleibt die Zahl der Konkurrenten gleich wie bei ' Vesperbrot'. Das Schicksal der Wörter, deren Gebrauch entweder schon im 1. Zeitraum okkasionell war oder die im 2. Zeitraum nicht mehr typisch für Uber landschaftlichen Wortgebrauch sind, ist unterschiedlich. Es lassen sich folgende Typen erkennen: 1. Bezeichnungen, die im 1. Untersuchungszeitraum weithin überlandschaftliche Geltung hatten, sind um 1700 nur noch vereinzelt in der angegebenen Bedeutung bezeugt und als literatursprachlich okkasionell anzusprechen; hierher gehören /Ende/ 'Grenze' sowie /Dienst/ 'Frondienst'. /Ende/ begegnet in der Bedeutung 'Grenze' vereinzelt im Ostoberdeutschen sowie Ostniederdeutschen, und /Dienst/ steht für ' Frondienst' im Westmittel- wie Westoberdeutschen gelegentlich. - 2. Durch Bedeutungswandel sind einige Wörter aus den entsprechenden Konkurrentengruppen ausgeschieden. Es sei /Mark/ der Konkurrentengruppe 'Grenze' erwähnt, das um 1700 vor allem die Bedeu-

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tungen 'vorgeschobenes Grenzland eines politischen Territoriums' und ' Gesamteigentum einer Gemeinde' zeigt. - 3. Bezeichnungen, die um 1500 literatursprachlich waren, gehören im 2. Untersuchungszeitraum nicht mehr der Literatursprache an, z. B. /Schnat/, das nur noch in Mundarten des Westniederdeutschen anzutreffen ist. 4. Einen weiteren Typ verkörpern solche Bezeichnungen, die wie / T e r m / nicht nur ihre literatur sprachliche Geltung aufgegeben haben, sondern in der entsprechenden Bedeutung möglicherweise ganz und gar aus dem deutschen Wortschatz geschwunden sind. Von den Konkurrenten slawischer Herkunft kann allgemein gesagt werden, daß diejenigen, die im 1. Zeitraum für bestimmte Großlandschaften charakteristisch sind, nämlich/Kretscham, Kretschmer, R o b o t / u n d / J a u s e / , auch im 2. Unter suchungszeitraum als literatur sprachliche, aber landschaftsgebundene Wörter mit starker Bezeugung im untersuchten Textkorpus erscheinen. Sie können somit als landschaftlich gebundene Bezeichnungen aufgefaßt werden, wobei man zwischen /Kretscham/ sowie /Kretschmer/ einerseits und /Robot/ andererseits unterscheiden kann. /Kretscham/ und /Kretschmer/ sind Varianten, die mit Dominanz in einer bestimmten Landschaft neben dem allgemein verbreiteten Wort gelten. /Robot/ dagegen findet sich in einer Landschaft, in der das im übrigen Sprachgebiet übliche Wort nicht verwendet wird; es gilt im Österreichischen. /Robot/ kann insofern als komplementär zu dem sonst literatursprachlich gebräuchlichen Wort angesprochen werden. Lediglich /Wallach/ hat seine landschaftliche Begrenztheit im 1. Untersuchungszeitraum zum zweiten hin aufgegeben und hat nunmehr Geltung im gesamten deutschen Sprachgebiet erlangt. /Kürschner/ und /Grenze/, die bereits, im 1. Untersuchungszeitraum weitgehend überlandschaftliche Gültigkeit hatten, haben ihren Vorrang - genau wie /Wallach/ - im Gesamt gebiet ausgebaut. /Petschaft/ hatte ebenfalls bereits um 1500 weitgehend über landschaftliche Geltung und hat - wie /Kürschner/ und /Grenze/ - seine Dominanz verstärkt, es wurde jedoch insofern kein einheitlicher Wortgebrauch erreicht, als neben /Petschaft/ tm gesamten deutschen Sprachgebiet gleichwertig /Insiegel/ mit reicherer Bezeugung steht. /Petschaft/ unterscheidet sich also durch seine weiträumige Verbreitung von /Kretscham/ und /Kretschmer/ sowie /Robot/, die auf bestimmte Großlandschaften beschränkt sind. So kann man für den Untersuchungszeitraum um 1700 feststellen, daß Wörter slawischer Herkunft seit ihrer Übernahme an Ausgleichsprozessen teilgenommen und Dqminanz über andere Konkurrenten errungen haben. Je älter die Entlehnung ist, um so größer ist im allgemeinen der Verbreitungsradius bereits im 1. Zeitraum. In der Distribution der Wörter slawischer Herkunft ergeben sich zwischen den beiden Untersuchungszeiträumen keine wesentlichen Unterschiede. Das im 1. Untersuchungszeitraum vorgezeichnete Bild profiliert sich im zweiten weiter.

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Vergleicht man die Sprachverwendung von 1700 mit der der Gegenwart, so zeigen sich Unterschiede. Die um 1700 dominierenden Wörter sind mit denen, die in der deutschen Sprache der Gegenwart vorherrschen, nicht identisch; es sind seit dieser Zeit Veränderungen eingetreten. Während im 2. Untersuchungszeitraum /Insiegel/ und /Petschaft/ gleichberechtigt nebeneinander stehen, zeigt /Petschaft/ heute ausschließlich die bereits auch früher bezeugte, in dieser Untersuchung jedoch nicht berücksichtigte Bedeutung ' Handstempel zum Siegeln' und ist damit aus dem Kreis der Konkurrenten ausgeschieden. Weiterhin muß an Veränderungen erwähnt werden, daß neben /Wirt/ heute auch /Gastwirt/ sowie statt /Wirtshaus/ heute /Gasthaus, Gaststätte/ und /Gastwirtschaft/ gelten und daß neben /Vesperbrot/ heute /Vesper/ sowie der neuhinzukommende Konkurrent /Kaffee/ bekannt sind. Die Bezeichnungen /Robot/ sowie /Jause/ haben ihre Besonderheit auch in der deutschen Sprache der Gegenwart bewahrt. Sie sind weiterhin literatursprachlich, haben aber landschaftlich begrenzte Geltung. /Robot/ allerdings bezieht sich nur noch auf historische Verhältnisse. /Kretscham/ sowie /Kretschmer/ sind in der Sprache der Gegenwart - wie im 1700 - wohl im Ostmitteldeutschen bezeugt, ihre Verwendung ist jedoch zurückgegangen, und sie müssen auch im Obersächsischen als okkasionelle E r scheinungen angesprochen werden. Hier haben sich ebenfalls die gut motivierten Be-zeichnungen /Gastwirtschaft/ u. a. sowie /Gastwirt/ und /Wirt/ durchgesetzt. 2.

Weiterhin muß die Frage beantwortet werden, welche Rolle die einzelnen Großlandschaften bei der Integration von Wörtern slawischer Herkunft in die Literatursprache und bei den Ausgleichsprozessen spielten. Die behandelten lexikalischen Elemente slawischer Herkunft sind in den östlichen Großlandschaften des deutschen Sprachgebietes in die deutsche Sprache integriert worden und von da aus in die westlichen Landschaften vorgedrungen. Diese Wörter sind teilweise bereits vor dem 1. Untersuchungszeitraum im Ostmittel-, Ostober - sowie Ostniederdeutschen und gelegentlich auch Oberfränkischen sehr viel stärker bezeugt als in den westlichen Großlandschaften. Das läßt sich bei /Grenze/ besonders eindrucksvoll zeigen. Das aus westslawischen Spra chen entlehnte und um die Mitte des 13. Jahrhunderts erstmals in den Grenzgebieten zum Polnischen und für das 13. Jahrhundert im Substratgebiet bezeugte /Grenze/ ist, nachdem es im Obersächsischen bereits im 14. Jahrhundert allgemeine Geltung e r langt hatte, bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts weit nach dem Westen des deutschen Sprachgebietes vorgedrungen; es ist zu dieser Zeit bereits für den Osten des Niederdeutschen, für das Thüringische, Oberfränkische sowie Ostoberdeutsche bezeugt. Lediglich für das Westober - sowie Westmitteldeutsche fehlen Belege für /Grenze/ vor

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dem 1. Untersuchungszeitraum. Im Westoberdeutschen erscheint /Grenze/ zuerst im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts und im Westmitteldeutschen in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Diese Tatsache spiegelt sich im 1. Üntersuchungszeitraum nicht nur bei den stärker landschaftsgebundenen Entlehnungen wider, sondern zeigt sich auch bei Entlehnungen mit weithin überlandschaftlicher Geltung in besonders hohen Beleganteilen aus den östlichen Landschaften. So erreicht beispielsweise /Grenze/ in den Gebieten östlich von Elbe und Saale eine hohe Belegfrequenz. Der von den östlichen Großlandschaften ausgehende Prozeß der Ausbreitung von Wörtern slawischer Herkunft vollzieht sich nur bei /Wallach/ zwischen den beiden Unter suchungszeiträumen, bei den übrigen Wörtern slawischer Herkunft war er im wesentlichen bereits vor dem 1. Zeitraum abgeschlossen. In bezug auf die dominierenden deutschen Konkurrenten soll die Frage nach dem Anteil der einzelnen Großlandschaften bei der Herausbildung des über landschaftlichen Wortgebrauchs ebenfalls gestellt werden. Für die im 2. Zeitraum dominierenden deutschen Konkurrenten, die schließlich weithin überlandschaftliche Geltung erlangt haben, ist die Frage nach dem Anteil der einzelnen Großlandschaften keineswegs so eindeutig zu beantworten wie bei den slawischen Wörtern. Während bei den Konkurrenten slawischer Herkunft weitgehend die östlichen Landschaften eine Rolle spielten, ist das für die deutschen Konkurrenten keineswegs so klar festzustellen. So läßt sich z. B. das Westoberdeutsche sowohl für /Wirt/ und /Wirtshaus/ als auch /Frondienst/ und /Insiegel/ auf Grund einer starken Bezeugung als Schwerpunktlandschaft erweisen. Für /Wirt/ spielt darüber hinaus das Westmitteldeutsche eine große Rolle und für /Wirtshaus/ wie /Frondienst/ zudem das Oberfränkische. Für /Insiegel/ muß außer dem Westoberdeutschen und Oberfränkischen auch das Ostoberdeutsche als Ausgangspunkt in Betracht gezogen werden. 3. Die Konkurrenten slawischer Herkunft zeigen folgende Spezifik: 3.1. Bei den ausgewählten, aus slawischen Sprachen entlehnten Wörtern handelt es sich sowohl um Grenzentlehnungen als auch um Reliktwörter; bei /Wallach/ muß man mit Sicherheit eine Fernentlehnung annehmen. An den Grenzen des deutschen Sprachgebietes wurden /Jause, Kretscham/ sowie /Kretschmer, Petschaft/ und /Robot/ aus benachbarten slawischen Sprachen übernommen. /Jause/ und /Petschaft/ erscheinen zuerst im ostoberdeutschen Sprachgebiet, /Robot/ begegnet zuerst in Böhmen. /Kretscham/ sowie /Kretschmer/ sind zuerst im Ostmitteldeutschen bezeugt und sind,

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auch wenn eine weitere Übernahme in einem Gebiet an der oberen Saale wie am Oberlauf des Mains in Betracht kommt, als Entlehnungen aus dem Tschechischen anzusehen. /Grenze/ dagegen ist mit großer Sicherheit mehrfach ins Deutsche integriert worden, und zwar sowohl an den Grenzen des deutschen Sprachgebietes als auch im Substratgebiet; es erscheint zuerst im Preußischen Ordensland und in Schlesien - hier stammt es aus dem Polnischen - wie im Substratgebiet, wo es aus dem Altsorbischen sowie Elbund Ostseeslawischen entlehnt ist. /Wallach/ indessen ist mit großer Wahrscheinlichkeit aus dem Russischen in die Literatur des Ordens gelangt. Auf Grund des hohen Alters des Grundwortes von /Kürschner/, nämlich /cursina/ ' Pelzrock, Pelzkleid', das bereits vor 1000 bezeugt ist, läßt sich die Zuordnung zu einer slawischen Ausgangssprache nicht vornehmen; in Frage kommen sowohl ostslawische und westslawische als auch an das deutsche Sprachgebiet angrenzende südslawische Dialekte als Ausgangspunkt.einer Entlehnung. Das Wort erscheint zuerst im mittelalterlichen Deutsch, und zwar sowohl in mittelhochdeutschen als auch mittelniederdeutschen Texten. Somit sind unter den behandelten Bezeichnungen sämtliche Integrationstypen vor handen; der Typ der Mehrfachentlehnung ist durch /Grenze/ und möglicherweise durch /Kretscham/ und /Kretschmer/ vertreten. 3.2. Wenn nach möglichen Gründen für die Übernahme wie auch die Ausbreitung dieser aus slawischen Sprachen entlehnten Wörter gefragt wird, so ist die Antwort nicht immer einfach. Bei den meisten untersuchten Bezeichnungen - mit Ausnahme von /Kürschner, Wallach/ und /Jause/ - handelt es sich um Bestandteile der Rechts- und Verwaltungsterminologie im weitesten Sinne. Die Übernahme solcher Wörter entsprang dem Bedürfnis, juristische Tatbestände in Gebieten mit Zweisprachigkeit für Angehörige beider Sprechergruppen eindeutig und unmißverständlich zu fixieren. Das bedeutet mitunter eine Parallelität von zunächst lateinischen Wörtern und Bezeichnungen deutscher bzw. slawischer Herkunft im Sprachgebrauch, die sich auch - und möglicherweise vor allem - in den Texten niederschlug. Schließlich folgt dieser Interferenz die Integration der fremden lexikalischen Elemente. Bei/Kürschner/, d. h. eigentlich bereits bei /cursina/, verbindet sich die Übernahme mit dem Pehzhandel, durch den von Slawen kostbare Pelze nach dem Westen Europas kamen; /Wallach/ ist zusammen mit einem neuen Verfahren des Kastrierens entlehnt worden. 4. Schließlich sei eine Antwort auf die Frage versucht, warum Lehnwörter synonyme deutsche Wörter verdrängt haben und zum Bestandteil einer einheitlichen Wortver -

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wendung in der Literatursprache um 1700 geworden sind. Nicht in allen Fällen ist eine überzeugende Erklärung möglich. Ein Vergleich dieser Bezeichnungen mit den übrigen deutschen Konkurrenten hinsichtlich ihrer Bedeutungsstruktur ergibt, daß sie im wesentlichen monosem sind. Der Unterschied in der Bedeutungsstruktur zwischen den deutschen Konkurrenten und denen slawischer Herkunft läßt sich deutlich an der Gegenüberstellung beispielsweise von /Grenze/ und /Ende/ veranschaulichen. Während /Grenze/ seit seiner Übernahme im wesentlichen die Bedeutung 'politische Grenze' aufweist und nur vereinzelt - besonders bei Luther - auch 'Grenzland' bedeutet, zeigt /Ende/ nach Ausweis des DWB 3, 447 ff. zahlreiche Bedeutungen und ist in hohem Maße polysem mit vielen Bedeutungsübergängen. Während /Ende/ auf viele Denotate bezogen werden kann, entspricht /Grenze/ im wesentlichen stets nur einem Denotat. Dieser Umstand berechtigt zu der Annahme, daß /Grenze/ eindeutiger und unmißverständlicher, also kommunikationstüchtiger gewesen ist. Die Dominanz von /Kürschner/ mag eine andere Ursache haben. Das Wort hat im Laufe seiner Geschichte im Deutschen als einziger Konkurrent der Gruppe in nur ge ringem Maße Bedeutungen eines /Kürschner/-Spezialberufs angenommen gegenüber anderen Bezeichnungen dieser Gruppe, die im wesentlichen Spezialbezeichnungen sind. Somit konnte /Kürschner/ für diese Berufsbezeichnung schlechthin Geltung e r langen. Für /Wallach/ sowie /Petschaft/ dürfen mit großer Wahrscheinlichkeit als Gründe für ihre Verbreitung im gesamten deutschen Sprachgebiet - wenn auch vielleicht nur geringfügige - Vorzüge des mit der Bezeichnung übernommenen Denotats gegenüber dem im deutschen Sprachgebiet bereits vorhandenen in Anspruch genommen werden. /Petschaft/, das zunächst^sowohl den Siegelabdruck wie das Siegelgerät bezeichnete, später dann ausschließlich zur Benennung des Siegelstempels wurde, bevorzugte man bald wegen seiner Handlichkeit auf Grund seiner kleineren Form gegenüber dem größeren Amtssiegel deutscher Tradition; mit dem Gebrauch der Sache setzte sich dann auch die Bezeichnung durch, nicht nur im öffentlichen, sondern auch im privaten Bereich.

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VERZEICHNIS DER BENUTZTEN SPEZIALLITERATUR UND DER NACHSCHLAGEWERKE

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