Wörterbuch zur Publizistik 9783111687025, 9783794042814


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German Pages 539 [544] Year 1970

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Inhalt
Vorbemerkungen
Vorwort
Einführung
Glossarium der publizistischen Begriffe
Aboniientenversicherung. – Kommunismus
Konservativismus. – Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF).
Register
Bibliographie zur Publizistik
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Wörterbuch zur Publizistik
 9783111687025, 9783794042814

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Kurt Koszyk Karl H. Pruys

Wörterbuch zur Publizistik

Ε Ζ Ξ

1970

Verlag Dokumentation, München - Pullach und Berlin

Lizenzausgabe mit Genehmigung des Deutschen Taschenbuch Verlages GmbH & Co. KG, München Verlag Dokumentation Saur KG, München-Pullach und Berlin Gesamtherstellung: Ludwig Auer, Donauwörth Printed in West-Germany ISBN 3 7940 4281 6

Inhalt

Vorbemerkungen

4

Vorwort

5

Einführung

7

Glossarium der publizistischen Begriffe Register

21

Personenregister

404

Sachregister

412

Zeitungs- und Zeitschriftenregister

423

Bibliographie zur Publizistik

435

Über dieses Buch »Der Mensch ist gut, aber die Leut san a Gsindel« war die populär gefaßte Quintessenz der Psychologie der Massen< (1895). Gustave Le Bon setzte in diesem Werk voraus, daß der Mensch sich als Einzelwesen anders verhalte als in der Masse. Seither hat der psychologische Aspekt in der Massenkommunikationsforschung eine bedeutende Rolle gespielt. Doch konnte sich bis heute weder eine allgemein anerkannte Theorie noch eine klare Terminologie durchsetzen. Selbst der 1947 von dem Chikagoer Politologen Harold Dwight Lasswell formulierte klassische Fragenkatalog »Wer sagt was auf welchem Wege zu wem mit welcher Wirkung?« wird von der Publizistikwissenschaft nicht mehr als ausreichend empfunden. Der Vielfalt der wissenschaftlichen Fragestellungen entspricht die Fülle der Begriffe, wie sie erstmals in diesem Wörterbuch zusammengefaßt wurden. Heute werden in der Forschung verschiedene Techniken entwickelt, um dem gesellschaftlichen Prozeß der Massenkommunikation nachzuspüren. Ihre Ergebnisse ermöglichen immerhin, erste Hypothesen zu bilden und Modelle zu entwickeln, die dem Verständnis der Realität den Weg ebnen werden.

Die Herausgeber Kurt Koszyk, geboren 1929 in Dortmund, studierte Publizistik, Deutsche und Englische Literaturwissenschaften in Münster, Oxford und München. 1953 Promotion zum Dr. phil., seit 1957 Direktor des Instituts für Zeitungsforschung der Stadt Dortmund. 1968 Habilitation an der FU Berlin. Seit Juli 1969 Professor für Publizistik an der Ruhr-Universität Bochum. Neben eigenen Veröffentlichungen betreut Kurt Koszyk als Herausgeber seit 1958 die >Dortmunder Beiträge zur Zeitungsforschung< und seit 1960 die Dokumentation für Presse, Rundfunk und FilmPublizistik < zur Frage des Kommunikationswesens ip. den Entwicklungsländern. Zur Zeit ist er Redakteur bei Radio >Deutsche Welle< in Köln. Das vorliegende >Wörterbuch zur Publizistik< basiert auf einem von Karl Hugo Pruys vorgelegten Konzept und ist seine erste Veröffentlichung in Buchform.

Vorwort Inden Jahren 1 9 4 0 und 1 9 4 1 veröffentlichte WALTHER HEIDE in Leipzig das >Handbuch der Zeitungswissenschaft Handbuch der Publizistik^ abgeschlossen worden. Offensichtlich gilt demnach für solche Handbücher nicht, was H A N S TRAUB 1 9 3 1 - während der Arbeit an seinem >Standortskatalog wichtiger Zeitungen in deutschen Bibliotheken < - schrieb, daß »eine solche Arbeit in absehbarer Zeit gar nicht geleistet werden kann, daß sie niemals geleistet werden wird, wenn man nicht einmal den Anfang macht, dem noch mancherlei Erweiterungen folgen sollen«. Das vorliegende Wörterbuch behandelt im Stil eines Glossariums historische Begriffe des Pressewesens, Termini der Publizistikwissenschaft und technische, juristische sowie allgemeine Ausdrücke aus der journalistischen Praxis. Daneben werden Namen und Begriffe u. a. von Film, Funk und Fernsehen, der Werbung und Meinungsbildung sowie der Kommunikatiorisforschung erläutert. Die Herausgeber sind sich darüber klar, daß sie mit dem >dtv-Wörterbuch zur Publizistik sicherlich kein vollständiges und umfassendes Kompendium der Publizistikwissenschaft vorgelegt haben. Da es unmöglich ist, den gerade in den letzten zwei Jahrzehnten immens angewachsenen Wissensstoff auf dem begrenzten Raum eines Taschenbuches darzustellen, haben sich die Herausgeber bewußt darauf beschränkt, eine repräsentative Auswahl von Stichwortartikeln zur Publizistik zu bieten. Um dennoch einen annähernd komplexen Überblick über die Begriffswelt der Massenmedien zu geben, sind, auch bedingt durch den lexikalischen Charakter des Werkes, zahlreiche Artikel aufgenommen worden, die lediglich eine knapp gefaßte Information vermitteln, ohne daß eine Beziehung zum »theoretischen Überbau« der Publizistikwissenschaft in jedem Fall erkennbar ist. Aus allen diesen Gründen sollte dem Leser und Benutzer kein abgeschlossenes System geliefert werden, sondern ein Beitrag zu Lehre und Forschung, der jederzeit der Diskussion und Ergänzung offensteht. Schließlich sei auf den notwendigerweise fragmentarischen Charakter einiger Artikel hingewiesen, deren Gegenstand noch nicht hinreichend erforscht worden ist. Die heute kaum mehr überschaubare Fachliteratur und die sich immer stärker verzweigenden Fachgebiete der Disziplin zwangen die Herausgeber, junge Wissenschaftler, die sich bereits auf bestimmten Gebieten der Publizistikwissenschaft hervorgetan haben, mit der Abfassung einzelner oder mehrerer Artikel zu betrauen. An dieser Stelle sei deshalb den Damen und Herren namentlich gedankt f ü r ihre Mit-

arbeit, ohne die dem Buch wesentliche Teile gefehlt hätten: Jörg Aufermann (Berlin), Siegfried Berndt (Köln), Dr. Hans Bohrmann, Ingeborg Bohrmann (beide Berlin), Dr. Heinz-Dietrich Fischer (Köln), Dr. Peter Glotz (München), Amine Haase (München), Christian Hofmeier (Dortmund), Dr. Margot Lindemann (Dortmund), Dr. Liselotte Maas (Frankfurt/Main), Dr. Bernhard MüllerHülsebusch (Hamburg) und Dieter Schneider (Frankfurt/Main). Wichtige Artikel sind mit Literaturangaben versehen. Teile der Erklärung, die besonders hervorgehoben sein sollen, sind kursiv ausgezeichnet. Das Zeichen -» vor einem kursiv gesetzten Wort bedeutet eine Verweisung auf das entsprechende Stichwort. Um dem Benutzer eine zusätzliche Übersicht zu geben, wurde für den Anhang ein Register erstellten dem die behandelten Begriffenach Seitenzahlen aufgeschlüsselt sind. Innerhalb einzelner Artikel angeführte Autoren beziehen sich auf die Literaturangaben am Fuße des Stichworts. Als Ergänzung zu der gleichzeitig erscheinenden Taschenbuchausgabe enthält der vorliegende Band im Anhang eine umfangreiche Fachbibliographie zur Publizistik, die etwa 3 000 Titel nachweist. Die Herausgeber danken den Kollegen und Kritikern, die für diese Auflage zahlreiche Verbesserungen anregten. Prof. Dr. Kurt Koszyk Dortmund/Bochum

Karl Hugo Pruys Köln

Einführung

Vont > Thesaurus Practicus< zur Zeitungswissenschaft Die theoretische Beschäftigung mit der Publizistik begann vermutlich mit der Entstehung der periodischen Presse zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Diesen frühen Versuchen fehlte naturgemäß jede Systematik; sie können weder mit modernen empirischen Untersuchungen noch mit der umfassenden enzyklopädischen Deskription verglichen werden, die ein Jahrhundert später den Wissenschaftsbegriff prägte. Immerhin gab der Nürnberger CHRISTOPHORUS BESOLDUS ( 1 5 7 7 - 1 6 3 8 ) bereits 1629 einen /Thesaurus Practicus i1, eine Art Wörterbuch, heraus, in dem das Stichwort Neue Zeitungen behandelt wird, allerdings hauptsächlich an Beispielen antiker Informationsbräuche. 1657 hat JOHANN AMOS COMENIUS (1592-1670) in seiner Schola pansophica die Benutzung von Zeitungsnachrichten im Geschichtsunterricht empfohlen (>Opera didactica omnia< III, Delineatio § 77). Gleichzeitig führte der Scholarch G E O R G A R Z A T am Elisabethgymnasium in Breslau eine Wochenstunde für die Zeitungslektüre in den Primen ein. Die Zeitungen waren von Anfang an unbequeme, wenn nicht unerwünschte Publikationen. Theorie war deshalb damals Kritik. Man schrieb gegen die »Zeitungs-Sucht«, wollte die verpönten Blätter nur den Fürsten und Herren vorbehalten wissen. Der Hofrat AHASVER FRITSCH (1629-1701) in Schwarzburg-Rudolstadt, ein fanatischer Vertreter des Absolutismus, wetterte in seinem >Discursus de Novellarum quas vocant Neue Zeitunge< 1676 heftigst gegen diese Blätter. Der Rotenburger Superintendent JOHANN L U D W I G HARTMANN (1640 bis 1680) rechnete die Zeitungen unter die Laster der Zeit und veröffentlichte 1679 ein 140seitiges Pamphlet gegen die >Unzeitige Neue Zeitungs-Sucht Schediasma Curiosum de Lectione Novellarum < von 1676, das weit verbreitet war und 1703 ins Deutsche übersetzt wurde. Zwölf Jahre später, 1688, unterschied DANIEL HARTNACCIUS in dem >Erachten von Einrichtung der Alten Teutschen und Neuen Europäischen Historien< verschiedene Motive der Zeitungslektüre, billigte sie der Allgemeinheit aber nur in Kriegszeiten zu. Die berühmteste dieser Schriften, des Hofrats KASPAR la VON STIELERS (1632-1707) >Zeitungs Lust und Nutz< von 1695, ist ebenfalls keine wissenschaftliche Arbeit, sondern die unbefangene Lektion eines welterfahrenen, vielseitigen Praktikers für vernünftiges Zeitungslesen. 1 Wir folgen der Darstellung von OTTO GROTH, Die Geschichte der deutschen Zeitungswissenschaft. München 1948. la Neuauflage: Bremen 1969.

7

Einführung

Mit der Entstehung des absolutistischen Staates wandelte sich der Charakter der Universitäten; sie wurden Bildungsstätten der Beamtenschaft. Um 1 6 7 5 stützte sich OTTO M E N C K E ( 1 6 4 4 - 1 7 0 7 ) , der Schöpfer der ersten wissenschaftlichen Zeitschrift in Deutschland (>Acta eruditorum De relationibus novellis< in Leipzig. Auch die zweite These dieser Art verfaßte 1695 ein Leipziger Theologe. Und zwei Jahre später entstand in Kiel eine presserechtliche Dissertation. Etwa gleichzeitig machte CHRISTIAN JUNCKER ( 1 6 6 8 - 1 7 1 4 ) den ersten Versuch einer wissenschaftlichen Zeitschriftenbibliographie, die sich in der Vorrede sogar um eine Definition bemüht. Aus diesen bescheidenen Anfängen entwickelte sich im 18. Jahrhundert die Zeitungskunde als Zweig der Staatskunde (»Statistik«), die den »galant homme«, den kenntnisreichen Weltmann, und die gebildeten Frauen beschäftigte. Die Zahl der gelehrten und gebildeten Redakteure im Nebenamt wuchs beständig und damit die Reflexion über die Tätigkeit, ihre Funktion, ihre Wirkung und vor allem das Produkt, die Zeitung oder Zeitschrift. Die Zeitung als wichtige Quelle der Staatskunde wurde dadurch auch ihr Gegenstand. Zeitungskollegien wurden auf allen Ebenen der Gesellschaft abgehalten. 1726 erschien die >Anleitung zum rechten Verstand und nutzbarer Lesung . . . einlaufender Ordentlicher und Außerordentlicher Zeitungen . . . < von PAUL JACOB MARPERGER ( 1 6 5 6 bis 1 7 3 0 ) und 1 7 5 5 der vermutlich von J(OHANN) G(EORG) H(AMANN) verfaßte >Wohlmeinende Unterricht für alle diejenigen, welche Zeitungen lesenÜber Zeitungen. Ein Beitrag zur StaatswissenschaftÜber die Gesetzgebung der Presse. Ein Versuch zur Lösung ihrer Aufgabe auf wissenschaftlichem WegeDie Intelligenzblätterkunde für den nicht unterrichteten Privatmann < und 1835 ein Politisches Taschenbuch auf das Jahr 1836< mit einem Titelverzeichnis, schließlich mit dem ¡»Leipziger Zeitungskatalog für 1841 < ein erstes »wissenschaftlich geordnetes Verzeichnis«, das seit 1845 als >Deutscher Zeitungskatalog < fortgesetzt wurde. Schon vorher, in Preußen seit 1822, hatte es Zeitungspreislisten der Post gegeben. Allein, die historische Forschung vernachlässigte zunächst das Pressewesen, weil sie vorerst auf die amtlichen Akten eingeschworen war. So blieb es dem Redakteur und späteren Literarhistoriker ROBERT P R U T Z (1816-1872) vorbehalten, 1845 die erste >Geschichte des deutschen Journalismus < zu veröffentlichen, die bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts reicht. Die in seiner Nachfolge erschienene pressehistorische Literatur war teils lokalhistorisch, teils bibliographisch-deskrip9

Einführung

tiv oder sie versuchte die Bedeutung des Gegenstandes dadurch zu erhöhen, daß sie das zeitweilige journalistische Engagement bedeutender Dichter und Schriftsteller hervorhob. Der Löfflersche Aspekt ging dabei weitgehend verloren. Typisch für diese Darstellungen sind die 1879 erschienene Schrift von JULIUS OTTO OPEL ( 1 8 2 9 - 1 8 9 5 ) >Die Anfänge der deutschen Zeitungspresse 1 6 0 9 - 1 6 5 0 < und die lange als Standardwerk betrachtete dreibändige >Geschichte des Deutschen Zeitungswesens < des Redakteurs LUDWIG SALOMON ( 1 8 4 4 - 1 9 1 1 ) von 1 9 0 0 - 1 9 0 6 , die bis 1848 reicht und einen »Ausblick in die fünfziger und sechziger Jahre« anfügt. Neben diesen positivistischen und objektivistischen Autoren fielen die Kritiker der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufkommenden »Zeitungen für alle«, d. h. der sogenannten Massenpresse, unangenehm auf. HEINRICH WUTTKE ( 1 8 1 8 - 1 8 7 6 ) darf als ihr exponierter Vertreter gelten. >Die deutschen Zeitschriften und die Entstehung der öffentlichen Meinung < (Hamburg 1866 und Leipzig 1875) ist eine scharfe Absage an das Bismarcksche System der Korrumpierung der Presse durch das Anzeigenwesen. Solche Töne sollten von nun an immer wieder in der wissenschaftlichen Literatur durchklingen. Töne, wie sie bereits in FERDINAND LASSALLES ( 1 8 2 5 - 1 8 6 4 ) 1863 gehaltener Rede >Die Feste, die Presse und der Frankfurter Abgeordnetentag < zu hören waren. Unter den Nationalökonomen haben ALBERT SCHÄFFLE (>Das gesellschaftliche System der menschlichen Wirtschaft Gesammelte Aufsätze zu Zeitungskunde Wesen und Ziele der zeitungswissenschaftlichen ArbeitZeitung, Film, Rundfunk Die Zeitung und ihr Publikum< ( 1 9 3 0 ) , unternommen. Statt dessen wollte der Nationalsozialismus das Fach in die Schulung des Pressenachwuchses politisch eingebaut wissen. Die äußere Entfaltung, die das Fach und seine 1928 gegründete Zeitschrift Leitungswissenschaft^ sowie der am 22. Juni 1933 konstituierte Deutsche Zeitungswissenschaftliche Verband nach 1933 scheinbar erlebten, täuschten eine Weile über die innere Krise hinweg, die nach 1945 voll zum Ausbruch kommen mußte. Dafür war weniger bezeichnend der Verlust der nur teilweise nach 1933 geschaffenen Lehrstühle und Institute in Freiburg, Halle, Heidelberg, Köln und Königsberg, als vielmehr die Ratlosigkeit über die Richtung, die der Disziplin nach dem oft sehr weitgehenden politischen Engagement nun gegeben werden sollte. Nach der Erfahrung der Diktatur war weder die Resignation in die rein historische Deskription noch ein neuerlicher politischer Opportunismus ein angemessenes wissenschaftliches Programm. WALTER HAGEMANN ( 1 9 0 0 - 1 9 6 4 ) , der 1 9 4 6 nach Münster berufen wurde, setzte erste Zeichen einer Neuorientierung mit der kritischen Darstellung der >Publizistik im Dritten Reich < ( 1 9 4 8 ) sowie den beiden systematischen Werken >Grundzüge der Publizistik< ( 1 9 4 7 , 2 1 9 6 6 ) und >Die Zeitung als Organismus < ( 1 9 5 0 ) . Er definiert die Publizistik als »eine Universalwissenschaft, insofern ihre Aussage alle denkbaren Bewußtseinsinhalte umfaßt« und zugleich als »Spezialwissenschaft«, deren »besonderer Auftrag« darin bestehe, »Kenntnis zu vermitteln über die Möglichkeiten und Grenzen der öffentlichen Aussage, die Eigenart des publizistischen Interesses, die Verarbeitung der Bewußtseinsinhalte, die technisch-psychologischen Gesetze, die besondere Eignung der anzuwendenden Aussagemittel, die sozialen und geistigen Faktoren, nach denen der Empfänger, je nachdem es sich um Individuum, Gruppe oder Masse handelt, die Aussage aufnimmt und weitergibt«.6 Hier ist Publizistik noch ganz im Sinne DOVIFATS als Lehre von den »publizistischen Führungsmitteln« verstanden.7 Der Kommunikationsprozeß wird als auf den Rezipienten gerichteter Vorgang gesehen. Dieser Interpretation entspricht bei HAGEMANN die einseitige Orientierung auf die Aussage-Ziele der Publizistik - Unterrichtung, Beeinflussung, Belehrung und Unterhaltung - , während er AussageEmpfänger und -Wirkung nur recht allgemein, zum Teil in Anlehnung s Vgl. auch H. TRAUB, Grundbegriffe des Zeitungswesens. Stuttgart 1933. Zur Kritik vgl. K. KURTH, Zeitungswissenschaft oder Lesersoziologie. In: Zeitungswissenschaft. 13. Jg.

1938, S. 3 0 1 - 3 1 0 .

' W. HAGEMANN, Grundzüge der Publizistik. Münster 21966, S. 275. 7 Vgl. E. DOVIFAT, Handbuch der Publizistik. Bd. 1. Berlin 1968, S. 5. DOVIFAT will sich mit seiner Definition gegen die »Kommunikationslehre« abgrenzen, die im weitesten Sinne von der Tatsache ausgehe, »daß Lebewesen untereinander in Beziehung stehen«. 13

Einführung

an F E R D I N A N D TÖNNIES' ( 1 8 5 5 - 1 9 3 6 ) >Kritik der öffentlichen Meinung < ( 1 9 2 2 ) behandelt. Einen neuen Beitrag zur historisch-geisteswissenschaftlichen Betrachtungsweise lieferte O T T O G R O T H mit seinem monumentalen Werk >Die unerkannte Kulturmacht< ( 6 Bde., 1 9 6 0 - 1 9 6 6 ) . Er hat damit die von H A N S W A G N E R (geb. 1 9 3 7 ) in der >Publizistik< 1 9 6 5 vorgetragene wissenschaftstheoretische Unterscheidung zwischen dem Materialobjekt und dem Formalobjekt des Faches angeregt. Während als Materialobjekt die einzelnen publizistischen Medien anzusehen sind, wird das Formalobjekt durch die Quantitäten und die Wertigkeiten der Faktoren bestimmt, die das jeweilige Kommunikationssystem kulturell konzipieren. Der Kern des Grothschen Ansatzes wird in der Erläuterung deutlich, die im 1. Band gegeben ist 8 : »Die Zeitungen, die den Gegenstand der Zeitungswissenschaft bilden, ihr den Grundsatz liefern, bestehen nicht aus dem sinnlich wahrnehmbaren, aus Papier und Druckerschwärze oder sonstwie hergestellten Exemplaren. . . Bei jeder Zeitung, Zeitschrift, handelt es sich um eine geformte Gesamtidee. « G R O T H interessiert an der Zeitung das »Phänomen des Vermittelns« 9 , also die Kommunikation, deren Materialisation als Ausdruck der »Geistigkeit des Periodikums« verstanden wird. B E R N D M A R I A A S W E R U S (geb. 1 9 0 9 ) hat diesen Systementwurf in die Arbeitsformel »Zeitung ist Zeitgespräch der Gesellschaft« gefaßt, um so den Gegenstand der Zeitungswissenschaft zu definieren. 10 Ganz unabhängig von diesen spekulativen deutschen systematischen Versuchen verlief gleichzeitig die Entwicklung einer experimentell begründeten Theorie der Massenkommunikation in denVereinigten Staaten. Lange wurde dort der 1947 von dem Chikagoer Politologen HAROLD D W I G H T LASSWELL (geb. 1 9 0 2 ) zu einer Formel zusammengefaßte Fragenkatalog »Wer sagt was auf welchem Wege zu wem mit welcher Wirkung ? « als die erste gültige Definition der fünf Forschungsbereiche im Zusammenhang mit dem Kommunikationsprozeß betrachtet. 11 Ebenfalls 1 9 4 7 entwickelte der Gestaltpsychologe K U R T L E W I N ( 1 8 9 0 bis 1947) an der Universität von Iowa den Begriff des gatekeeper (Türhüter oder Schleusenwärter), der im Grunde f ü r die Kommunikatorseite eine Neuformulierung der 1 9 4 0 von den Soziologen P A U L FELIX LAZARSFELD (geb. 1 9 0 1 ; derzeit Columbia University, New York), B E R N A R D BERELSON ( g e b .

1912)

und

HAZEL ERSKINE-GAUDET

bei

Felduntersuchungen im Präsidentschaftswahlkampf ermittelten opinion leaders (Meinungsführer) der Rezipientenseite war. 8

O. GROTH, Die unerkannte Kulturmacht. Bd. 1. Berlin 1960, S. 103 f. • Ebd., S. 557 f. Β. M. ASWERUS, Zur Logik des Bezugsmodells der als Wissenschaft von der gesellschaftlichen Kommunikation betriebenen Zeitungswissenschaft. In: Publizistik. 6. Jg. 1961, S. 85-94. 11 Vgl. H. PRAKKE, Die Lasswell-Formel und ihre rhetorischen Ahnen. In: Publizistik. 10. Jg. 1965, S. 285-291. Dazu F. W. DRÖGE, Publizistikwissenschaft und Sprache als ihr Formalobjekt. In: Foundations of Language. 1968, Nr. 4, S. 154-181. 10

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Einführung

Diese Entdeckung ist in enger Verbindung mit der Lehre von der »kognitiven Dissonanz« zu sehen, die L E O N FESTINGER (geb. 1 9 1 9 ) , ein Schüler von L E W I N , 1 9 5 7 publizierte (>A theory of cognitive dissonance Psychologie der Massen < ( 1 8 9 5 ) stark beeinflußte ältere Lehre von der »öffentlichen Meinung« nicht haltbar ist.12 LE BON setzte voraus, daß sich der Mensch als Einzelwesen anders verhalte als in der Masse. 13 Diese Theorie schlug sich in dem Satz »Der Mensch ist gut, aber die Leut san a Gsindel« nieder. Die Massenkommunikationsforschung hat jedoch nachgewiesen, daß ein erheblicher Unterschied zwischen der erregenden Atmosphäre einer Massenversammlung und der Wirkung von Massenkommunikationsmitteln auf das Publikum besteht. Die publizistischen Mittel erreichen den Menschen vor allem als Einzelwesen. Ihr Prinzip ist dialogisch. An der Meinungsbildung sind die Meinungsführer sehr erheblich beteiligt. Sie sind in der Regel besser informiert und haben einen besseren Zugang zu den Informationen als die soziologische Gruppe, in der sie wirken. Soweit sie überhaupt in ihrem Verhalten (behaviour) beeinflußt werden können, wird dies nur durch vehemente Erfahrungen oder durch Handlungen über längere Zeiträume möglich sein. Dabei spielen die Grundhaltungen und -Überzeugungen (attitudes) eine entscheidende Rolle. Einen wesentlichen Anteil an der Erforschung dieser Zusammenhänge hatte der Psychologe C A R L H O V L A N D ( 1 9 1 2 - 1 9 6 1 ) von der Yale Universität. Seine Experimente ergaben, daß die »Breitenwirkung der Kommunikation durch Massenmedien recht begrenzt ist und oft nur darin besteht, daß bereits bestehende Überzeugungen und Einstellungen bestärkt werden«. Noch haben diese Forschungen aber nicht die Ursachen des psychologischen Widerstandes gegen solche Wirkungen erhellen können. Eine sehr präzise Zusammenfassung dieser theoretischen Ansätze hat G E R H A R D M A L E T Z K E (geb. 1 9 2 2 ) in seiner >Psychologie der Massenkommunikation < ( 1 9 6 3 ) gegeben und mit einer neuen Modellvorstellung verknüpft. Unter Massenkommunikation versteht er »jene Form der Kommunikation, bei der Aussagen öffentlich durch technische Verbreitungsmittel indirekt und einseitig an ein disperses Publikum vermittelt werden«. Er sieht - ähnlich wie F R I T Z E B E R H A R D (geb. 1896) in Berlin - zugleich das Wirkungsproblem als das zentrale Problem der Lehre von der Massenkommunikation und kommt von daher zum funktionalen Ansatz, den H E N K P R A K K E in seiner Münsteraner Schule weiter entwickelt hat. Demgegenüber hat der Pädagoge E R I C H F E L D M A N N (geb. 1 8 9 3 ) in seiner >Theorie der Massenmedien < 12

Vgl. W. SCHRAMM (Hrsg.), Grundfragen der Kommunikationsforschung. München

1964, S. 9 ff., 13

2

1968.

Vgl. dazu P. R. HOFSTÄTTER, Gruppendynamik. Hamburg 1957.

15

Einführung

(1962) vornehmlich das seelische Kommunikationsbedürfnis des einzelnen Subjekts als funktionale und psychologische Grundlage des Kommunikationsprozesses behandelt und auf diese Weise die traditionellen Vorstellungen von D ' E S T E R und D O V I F A T fortgeführt. Wenn man in der deutschen Publizistikwissenschaft heute überhaupt von Schulen sprechen darf, so ist es vor allem das Verdienst des seit 1 9 6 0 als Nachfolger HAGEMANNS in Münster lehrenden niederländischen Soziologen H E N K P R A K K E (geb. 1 9 0 0 ) , die amerikanischen Ergebnisse bei uns systematisch angewandt zu haben. Unter seinem Einfluß arbeitet eine Gruppe junger Wissenschaftler, speziell W I N F R I E D B . L E R G (geb. 1 9 3 2 ) und F R A N Z D R Ö G E (geb. 1 9 3 7 ) , theoretisch vor allem an der Erforschung von Stereotypen und ihrer Wirkung in der Gesellschaft. In Mainz hat ELISABETH N O E L L E - N E U M A N N (geb. 1916) seit 1965 auf d ζτ Grundlage ihres Allensbacher Instituts für Demoskopie die empirische Erhebung über publizistische Wirkungen in die Publizistikwissenschaft eingeführt.14 Dort, in Berlin, in München und neuerdings in Bochum wird außerdem die Aussagen(Inhalts-)Analyse als-sozialwissenschaftliche oder semantische Technik angewendet, um Entwicklungstendenzen in der Publizistik aufzuzeigen. Daneben haben die Strukturprobleme, die wegen des Konzentrationsprozesses im deutschen Pressewesen zu praktischen Maßnahmen drängen, vielfältige Beachtung gefunden, vor allem in den von W A L T E R J . S C H Ü T Z (geb. 1 9 3 0 ) , einem HAGEMANN-Schüler mit Lehrauftrag in Mainz, durchgeführten Stichtag-Erhebungen.15 In der von P R A K K E entwickelten »funktionalen Publizistik«16 wird ein Modell des publizistischen Prozesses entworfen, das ohne direkten Bezug eine starke Affinität zu dem von B R U C E H. WESTLEY und M A L C O L M S. M A C L E A N JR. U. a. 1957 im >Journalism Quarterly < (S. 31-38) veröffentlichten Conceptual Model for Communication Research< aufweist. Dieses Denkmodell, das den feedback-Effekt, d.h. die Rückmeldung des Rezipienten auf die Kommunikation, berücksichtigt, ist jedoch schon 1965 aus der Münsteraner Schule17 kritisiert und wohl zugunsten des 1956 von G E O R G E GERBNER (geb. 1919) publizierten »Wortmodells« vernachlässigt worden18, das ähnlich wie die Lasswell-Formel jeder der zehn Stufen einen Forschungsbereich zuordnet. Zweifellos wird das weite Feld publizistischer Forschung dadurch logisch strukturiert, besonders wenn Bildmodelle Orientierungs11

Vgl. E. NOELLE-NEUMANN (Hrsg.), Farbfernsehen und Zeitung. Düsseldorf 1968. Vgl. u. a. W. J. SCHÜTZ, Die redaktionelle und verlegerische Struktur der deutschen Tagespresse. In: Publizistik. 11. Jg. 1966, S. 13-52, ferner S. 443-448 und 12. Jg. 1967, S. 243 bis 246. " HENK PRAKKE u. a., Kommunikation der Gesellschaft. Münster 1968. 17 F. W. DRÖGE U. W. B. LERG, Kritik der Kommunikations Wissenschaft. IN: Publizistik. 10. Jg. 1965, S. 251-284, bes. S. 274f. 18 R. W. BUDD, R. K. THORP, and L. DONOHEW, Content Analysis of Communications. New York 1967, S. 7 ff., beziehen sich dagegen auf WESTLEY und MACLEAN. Vgl. auch Β. H. WESTLEY, Journalism Research and Scientific Method. In: Journalism Quarterly. Vol. 35, 15

1958, p. 1 6 1 - 1 6 9 a n d 3 0 7 - 3 1 6 .

16

Einführung

hilfen bieten. Die historische Dimension, wie sie bisher besonders von W I L M O N T H A A C K E (geb. 1 9 1 1 ) in Göttingen und von K U R T K O S Z Y K (geb. 1 9 2 9 ) in Dortmund, aber auch von O T T O B . R O E G E L E (geb. 1920) in München berücksichtigt wurde, wird so völlig ausgeklammert, wie das Zitat des Gerbner-Modells nachweist : 1. Jemand Kommunikator- und Rezipientenforschung 2. nimmt ein Ereignis wahr Wahrnehmungsforschung und -theorie Wirksamkeitsmessungen 3. und reagiert Untersuchungen des physischen und 4. in einer Situation des sozialen Hintergrundes Erforschung der Kanäle und Medien 5. durch ein Mittel und ihrer Kontrolle Verwaltung und Verbreitung, freier 6. mit einer Aussage Zugang, Publizität Struktur, Organisation, Stil oder Mu7. in einer Form ster Untersuchung des publizistischen 8. in Konkurrenz Hintergrundes, Periodizität Aussagenanalyse und Bedeutungsun9. als Inhalt tersuchungen Untersuchung deutlicher Wandlungs10. mit bestimmten Folgen. erscheinungen. Das läßt auch die Forderung vermuten, die von den Münsteraner Autoren in diesem Zusammenhang an eine Theorie gestellt wird, daß sie nämlich »einen maximalen Allgemeinheitsgrad besitzen« müsse, »um möglichst alle Varianten eines theoretisch formulierten Mittelwertes zu umgreifen«. Statistische Mittelwerte haben aber nur Signifikanz für Stichproben. Hier liegt die Wurzel eines entscheidenden Trugschlusses dieser in eine Theorie umgemünzten Modellvorstellungen. Historische Erscheinungen lassen sich kaum mit Hilfe von Felduntersuchungen modellieren.19 Die Verbindung der Systeme in der deutschen Publizistikwissenschaft und der Modelle der amerikanischen Kommunikationsforschung erweist sich insofern als schwierig. Ob sie möglich ist, wird die Zukunft erweisen. Dabei wird sich ebenfalls herausstellen müssen, ob das publizistische System auch historisch als Ganzes das für die Gegenwart postulierte Ziel »innerer Bedarfsdeckung mit kommunikativem Stoff« hat, d. h. ob die gesellschaftliche Entwicklung tatsächlich keine »Sprünge« macht und im Sinne materialistischer Geschichtsauffassung praktisch planvoll ver" Daß auch in Münster solche Erkenntnis vorliegt, zeigt F.W. DRÖGE, Theorie und Erkenntnistheorie in der Publizistik Wissenschaft. In: Publizistik. 12. Jg. 1967, S. 219. Noch deutlicher bei R. H. SCHMIDT, Thesen zur Wissenschaftstheorie der Publizistikwissenschaft. In: Publizistik. 11. Jg. 1966, S. 407-434. Vgl. auch Ο. B. ROEGELE, Die Zeitungswissenschaft im Streite der Fakultäten. In: Publizistik. 11. Jg. 1966, S. 390 ff.

17

Einführung

läuft. Solche nur an den gesellschaftlichen Bedürfnissen statt an den Zielen des Kommunikators orientierte Theorie tritt vorerst mit einem vehementen Gültigkeitsanspruch auf.20 Aber die Methode der Kommunikationsforschung wird nur dort volle Gültigkeit erhalten, wo die nötigen statistischen, empirischen und experimentellen Daten für das Gesamtmodell verfügbar zu machen sind, wo also strukturelle und funktionale Gesichtspunkte übereinstimmen, ohne daß der Primat des einen oder des anderen Aspekts impliziert wird. Solange dies aber nicht einmal für die 60er Jahre dieses Jahrhunderts verwirklicht werden kann, dringt das so oft getadelte spekulative Element immer wieder durch die dünne Schicht kommunikationstheoretischer Überlegungen, die auf der Basis punktueller empirischer Ergebnisse angestellt werden. Das bedeutet jedoch nicht, daß die Annäherung an die Realität nicht beständig experimentell durch verfeinerte Techniken gesucht werden sollte. In Deutschland fehlen derzeit allerdings viele Voraussetzungen für umfassende Forschungen auf diesem Gebiet. Wo wird Publizistik

gelehrt?

Publizistikwissenschaft kann nur an wenigen Universitäten studiert werden.21 Die Institute in Berlin, Göttingen, Mainz, München, Münster, Nürnberg sowie die Sektion für Publizistik und Kommunikation in Bochum (nur Nebenfach) kranken an personellen und finanziellen Schwierigkeiten. Das gleiche gilt für die deutschsprachigen Institute in Wien, Salzburg und Zürich. Jeweils ein Lehrstuhl für alle Aspekte, wie sie in dem Modell von G E R B N E R aufgezeigt werden, reicht bei weitem nicht aus, besonders wenn neben der Forschung die Hauptlast der Arbeit in der pädagogischen Betreuung von 100 bis 500 Studenten besteht. Der wissenschaftliche Nachwuchs ringt verfrüht mit Lehraufgaben. Nur drei Habilitationen in der Bundesrepublik - nach drei gescheiterten Versuchen im Fach - sprechen eine deutliche Sprache. Die Probleme der Publizistik, die unsere Gesellschaft immer stärker beeinflussen und auch bedrohen, lassen eine baldige Wandlung zum besseren unumgänglich erscheinen. Der Beruf des Publizisten ist frei und hat verschiedene Erschei20 F. W. DRÖGE, a. a. O., S. 225, verzeichnet als Untersuchungsgegenstände: »die Aussagen, deren Inhalte und Strukturen, und die Disposition der Rezipienten«, und läßt sich durch K A R L R. POPPER, Logik der Forschung, Tübingen 1966, legitimieren. Auf diese Weise will er zu »Hypothesen über Regelmäßigkeiten im kommunikativen Verhalten von Menschen« kommen. Im Hinblick auf die relevanten Strukturelemente (Variablen) schränkt D R Ö G E jedoch ein. Vgl. auch W. HAACKE, Aktuelle Probleme der Kommunikationswissenschaft. In: Jahrbuch der Absatz- und Verbrauchsforschung. 11. Jg. 1965, H. 4, S. 340 ff. " Vgl. W. HAACKE, Das Studium der Publizistik. In: Publizistik. 5. Jg. 1960, S. 70-76. Zur Lage der Publizistik- und Zeitungswissenschaft in der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin. Berlin 1967 (Schriftenreihe der Fachverbände im VDS 1).

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Einführung 22

nungsformen. Das Studium der Publizistikwissenschaft kann deshalb im eigentlichen Sinne nicht Berufsvorbereitung, sondern Vertiefung der Allgemeinbildung hinsichtlich publizistischer und kommunikationstheoretischer Zusammenhänge bedeuten. Als Studienabschlüsse in Verbindung mit anderen Fächern sind die Magisterprüfung (Berlin, Bochum [Nebenfach], Mainz, München, Münster), die Promotion (Berlin, Bochum [Nebenfach], Göttingen, Mainz, München, Münster, Nürnberg) und die wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Diplomprüfung (Göttingen, Mainz, Nürnberg) vorgesehen. Wichtige

Informationsquellen

Neben der Zeitschrift >Publizistik< (Konstanz, 1956 ff.), die Organ der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Zeitungswissenschaft ist, sowie den periodischen Bibliographien >publizistikwissenschaftlicher referatedienst< (München: Verlag Dokumentation, seit 1966) und Dokumentation für Presse, Rundfunk und Film< (Bad Godesberg, vierteljährliche Beilage zum >ZV + ZVTit Bits< eine Reiseunfallversicherung ein. 1890 folgte der l e i p z i ger Dorf- und Stadtanzeigen diesem Beispiel, 1892 die >Leipziger GerichtszeitungNiederschlesische Zeitung< in Görlitz und 1896 der >Generalanzeiger für Nürnbergs, 1899 führte die >Freiburger Zeitung< erstmals eine Abonnentenversicherung ohne Rückversicherung ein. 1911 gab es in Deutschland 297 Periodika, davon 192 Tageszeitungen, mit Abonnentenversicherung, 1928 waren es 305, davon 139 Zeitungen. Seit 1902 unterlagen alle von Verlegern an Versicherungsgesellschaften in Deckung gegebenen Abonnentenversicherungen der amtlichen Aufsicht, im Gegensatz zu den unbeaufsichtigten Abonnentenversicherungen, bei denen der Verleger selbst als Versicherer auftrat. Mit dem 1. 1. 1935 wurden Abonnentenversicherungen bei Zeitungen in Deutschland untersagt. Nach 1945 hat sich die Abonnentenversicherung nur bei Zeitschriften behauptet. Ende 1966 gab es einen Altbestand von366410 Versicherungen. Hinzu kamen 2,99 Millionen Versicherungen nach den neuen Tarifen vom Herbst 1949. Etwa 95 Prozent dieser Versicherungen, die sich auf vier Gesellschaften verteilen, sind kombinierte Unfall- und Sterbegeldversicherungen.

Literatur: M. J. BALDSIEFEN, Abonnentenversicherung. In: Handbuch der Zeitungswissenschaft. Leipzig 1940, Sp. 1 - 8 . - H . O . H O L Z , Bestandszahlen in der Abonnentenversicherung. In: Der werbende Buch- und Zeitschriftenhandel. 75. Jg. 1967, H. 3, S. 81 f. Absatzforschung. Spezieller Arbeitsbereich der ^Marktforschung·, entwickelte sich in Deutschland nach amerikanischem Vorbild (marketing research). Zu den Arbeitsmethoden der Absatzforschung gehören die Stichprobenund Umfrageverfahren, Beobachtungen des Marktgeschehens, gesonderte Experimente, Auswertung betriebsinterner Produktionsdaten u. ä. m. Die Anwendungsgebiete liegen sämtlich in der Absatzwirtschaft (Verkaufsvoraussagen, Marktanalysen, Werbewirkungsforschung). Literatur: GESELLSCHAFT F Ü R K O N SUM-,

MARKT-

UND

ABSATZFOR-

(Hrsg.), Jahrbuch für Absatzund Verbrauchsforschung. 1955 ff. W. H A M M E L , Das System des Marketing. Diss. TU Berlin 1963. - TH. HARDER, Elementare mathematische Modelle in der Markt- und Meinungsforschung. München 1966. - C. W. M E Y E R , Grundzüge moderner Vertriebspolitik. Berlin 1967. Zeitschriften: Der Marktforscher. Bad Wörishofen 1957 ff. - die absatzwirtschaft. Düsseldorf 1964. SCHUNG

Acta diurna. Chronik der Tagesereignisse. Im alten Rom schon vor 59 v. Chr. und bis in die Zeit des Kaisers Severus (235 n. Chr.) literarisch belegt. Überliefert sind nur die Fasti ostiensi, drei Meter hohe und einen Meter breite Marmorplatten, welche auf dem Forum von Ostia gefunden wurden. Es handelt sich um 24 Fragmente aus den Jahren 48 v. Chr. bis 156 n. Chr., die außer Listen von Würdenträgern öffentliche Feiern und Veranstaltungen erwähnen. Als Vorlagen dienten nach neueren Forschungen die seit den Zeiten Caesars in den Archiven und Bi-

21

Afrika bliotheken aufbewahrten Acta, die offenbar die Öffentlichkeit, d. h. die römischen Bürger informieren sollten. Die Vervielfältigung erfolgte wohl durch gleichzeitiges Diktat an eine große Anzahl von schreibkundigen Sklaven. Ergebnis war ein auf Pergament geschriebenes Amtsblatt mit Chronikteil, das aber mit der modernen gedruckten Presse nicht vergleichbar ist und auch nicht als ihr Vorläufer gelten kann. Literatur: K . Z E L L , Über Zeitungen der alten Römer. In: Ferienschriften. Heidelberg 1857. - N. M A Y E R , Was wissen wir von den »Acta diurna«? In: Zeitungswissenschaft. 15. Jg. 1940, H. 10, S. 528-536. Afrika. In den letzten Jahrzehnten, in verstärktem Maße in den vergangenen fünf Jahren, hat Afrika den Weg zu einer modernen Publizistik beschritten (•»Analphabetismus, ^Entwicklungsländer). Mit Ausnahme der VAR (Ägypten) kann kein Land des Schwarzen Erdteils auf eine Pressegeschichte von mehr als 100 Jahren zurückblikken. Das zweitbedeutendste Zeitungsland des Kontinents ist Südafrika, dessen Blätter auch in die portug. Gebiete Angola und Mosambik sowie nach Rhodesien ausstrahlen (z.B. die >Rand Daily MailThe StarThe Sunday TimesEast African Standards Nairobi); in Nigeria ist die Entwicklung des Zeitungswesens eng mit der Unabhängigkeitsbewegung sowie mit dem Parteienkampf verbunden. Hier bemüht man sich auch um die Pflege einer Regional-Lokalpresse in den einheimischen Sprachen. Die Auflagen sind fast überall sehr niedrig. Überdies haben viele Blätter immer noch amtlichen Charakter und sind in der Sprache der ehemaligen Kolonialherren abgefaßt. Von größerer Bedeutung sind zweifellos in diesem Erdteil, in dem über 800 Sprachen bzw. Dialekte gesprochen werden, die audiovisuellen Medien (Rundfunk und

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Fernsehen), deren Auf- und Ausbau seit Jahren beschleunigt betrieben wird. Die Einrichtung von Fernsehstationen scheitert nicht mehr an finanziellen Schwierigkeiten: 20 afrikanische Staaten haben bereits Fernsehen, wenn auch noch überwiegend in der Experimentalphase. Südafrika hat die politisch-weltanschaulichen Gründe gegen die Einführung eines Fernsehprogramms fallen lassen. Literatur: H. J. P R A K K E , Publizist und Publikum in Afrika. Köln 1962. Presse, Film und Funk in den Entwicklungsländern. Ein Bericht der UNESCO an die Vereinten Nationen. Hannover 1962. - H. Voss, Rundfunk und Fernsehen in Afrika. Köln 1962. - H. R. M O R S Y , Die ägyptische Presse. Hannover 1963. F. J. EILERS, Christliche Publizistik in Afrika. Steyl 1964. - H. U. B E H N , Presse, Rundfunk und Fernsehen in Asien und Afrika. Eine Bibliographie inund ausländischer Fachliteratur. Hannover 1965. - H. U. B E H N , Die Presse in Westafrika. Pfaffenhofen 1968. B . FEUEREISEN u n d E . SCHMACKE ( B e -

arb.), Die Presse in Afrika. Ein Handbuch für Wirtschaft und Werbung. München 1968. - C H . S O U R I A U HOEBRECHTS, La Presse Maghrebine. Paris 1969. - Handbuch der Weltpresse. Köln, Opladen 1970. Agitation. Auf diesen Begriff trifft weitgehend auch die Definition des Begriffs der -»Propaganda zu ; lediglich die kommunistische Welt macht einen Unterschied zwischen beiden. In O S H E GOWS >Wörterbuch der russischen Sprache< wird Agitation erläutert als »mündliche und schriftliche Tätigkeit unter den breiten Massen mit dem Ziel, gewisse Ideen und Losungen zu ihrer politischen Erziehung zu verbreiten und sie für die Lösung der wichtigsten sozialen und politischen Aufgaben heranzuziehen«. Um eine grundsätzliche definitorische Abgrenzung zwischen beiden publizistischen Techniken zu treffen, kann man in der

Aktualität Propaganda den inhaltlich und formal gründlicher vorbereiteten, auf langfristige Ziele gerichteten Versuch der Massenführung (Strategie) sehen, während Agitation mehr mit konkreten Situationen arbeitet, den aktuellen Anlaß sucht und leicht faßbare Vorgänge nützt, um bestimmte Emotionen hervorzurufen, die auf eine spontane Reaktion der Massen (Taktik) zielen. Der zentrale Lenkungsapparat für diesen Bereich in der Sowjetunion ist die Agitations- und Propaganda-Abteilung beim Zentralkomitee der KPdSU; in der gleichen Weise arbeiten die »Agitprop «-Abteilungen in den übrigen Volksdemokratien. Die Losungen und Programmreden der Parteiführer geben der Agitation die tagesbezogene Aktualität und Richtung. Die Agitprop-Funktionärsgruppen, die Agitation im Geiste bolschewistischer Parteilichkeit treiben, wobei sie sich szenischer Darstellungen, Bilder, Broschüren, Flugblätter und »Zeitungen« bedienen, basieren als Instrument der Massenbeeinflussung auf der kommunistischen Tradition der 20er Jahre. Literatur: W. I. L E N I N , Agitation und Propaganda. Berlin 1929. - S. SuTOCKIJ, Die Zeitung als Werkzeug des Agitators. Berlin 1951. - S. E. O S H E GOW, Wörterbuch der russischen Sprache. 1952. - P. W O L S T R U P , Die Strategie der Propaganda. Bad Godesberg 1962. - F. T. C. Yu, Mass persuasion in Communist China. London 1964. - Ε. P. BETTINGHAUS, Persuasive Communication. New York 1968. Aktualität. Einer der Grundbegriffe der •*Publizistikwissenschaft (aus dem lat. actualis = wirksam hergeleitet). Begriff : Das Wort Aktualität ist in der deutschen Literatur seit dem 18. Jh. gebräuchlich. Im prozeßrechtlichen Grundsatz »quod non est actum, non est in mundo« deckt sich der Begriff Aktualität mit dem der Aktion, der Handlung, Tat, Bewegung etc. (C. A. EMGE).

Die Ereignisse an sich können nicht aktuell sein; sie sind zunächst völlig wert- und erlebnisneutral. Das individuelle oder das Reagieren der Gruppe bedingt die Aktualität eines Ereignisses. Im nationalsozialistischen Schriftleitergesetz wurde der Begriff der Aktualität als Unterscheidungsmerkmal zwischen Zeitung und -»Zeitschrift genannt (in § 8 der Durchführungsverordnung wird die Zeitung als Druckwerk bezeichnet, das »zur Berichterstattung über Tagesereignisse« bestimmt ist, während die Zeitschrift in ihren Erörterungen »an Tagesereignisse nicht gebunden« ist). Zwischen primärer und sekundärer Aktualität unterscheidet W A L T E R H A G E M A N N (1900-1964). Die primäre Aktualität wird charakterisiert als »gleichzeitiges oder annähernd gleichzeitiges Miterleben«. Zur sekundären Aktualität zählt das Vergangene und Zukünftige, das, in eine Beziehung zur Gegenwart gebracht, ebenfalls aktuell sein oder werden könne. Den Trend zur »Aktualisierung« in den Medien subsumiert H A G E M A N N unter künstlicher Aktualität: ». . . durch Zufall oder Willkür der Aussagenden kann ein an sich aktuelles Ereignis verkleinert oder stark übertrieben werden.« Literatur: Η . T R A U B , Grundbegriffe des Zeitungswesens. Stuttgart 1933. C. A. E M G E , Das Aktuelle - ein bisher übersehener direktiver Grundbegriff. Berlin 1935. - Ε. H. L E H M A N N , Aktualität. In: Handbuch der Zeitungswissenschaft. Bd. 1. Leipzig 1940, Sp. 32-37. - W. H A G E M A N N , Grundzüge der Publizistik. Münster 21966. - U. M A G N U S , Periodizität, Aktualität und Universalität im Fernsehen und in der Presse. In: Rundfunk und Fernsehen. 13. Jg. 1965, Η. 2, S. 167-172. - D. Ross, Aktualität zwischen Wort und Bild. In: Rundfunk und Fernsehen. 13. Jg. 1965, Η. 3, S. 241-247. N. U. A. DE V O L D E R , Definitionen und Begriffe. In: Handbuch der Publizistik. Bd. 3, Berlin 1969, S. 49-62.

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Ala Ala. Die Auslands-Anzeigen GmbH, (gegründet Aprii 1 9 1 4 ) von A L F R E D H U G E N B E R G ( 1 8 6 5 - 1 9 5 1 ) - damals Generaldirektor der Fried. Krupp AG. sollte den ausländischen Pressemarkt beobachten und das Terrain für Public Relations Anzeigen klären, die für deutsche Industrieunternehmungen und deren Produkte werben sollten. Die Ruhrindustrie finanzierte das Unternehmen. Der Erste Weltkrieg verhinderte zunächst die geschäftliche Tätigkeit der Ala im Ausland. Sie wurde 1916 in die Allgemeine Anzeigen GmbH. (Ala) umgegründet und diente ähnlichen Zielen auf dem Binnenmarkt. 1919 gehörten ihr rund 400 Gesellschafter aus Industrie, Handel und Verlagen an. Sie hatten sich (L. B E R N H A R D ) zu einer Firmengründung genossenschaftlicher Art zusammengefunden, um als Auftraggeber von Inseraten eine Annoncenexpedition zu betreiben. Das politische Bekenntnis der Gesellschafter dürfte ein weiteres Motiv ihres Zusammenschlusses gewesen sein. Die Ala wurde ein Eckstein des -*Hugenberg-Konzerns. Ihre Bedeutung wuchs vor allem dadurch, daß zu Beginn des Jahres 1918 die Vereinigung mit der ältesten deutschen Annoncenexpedition - mit europäischen Geschäftsverbindungen - , Haasenstein & Vogler AG./Daube & Co. GmbH, perfekt wurde. 1923 wurde die Ala in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Es gelang, ihren Geschäftsbetrieb auszuweiten und ein »nationales« Gegengewicht gegen den Mosse-Konzern zu bilden, dessen Werbeagentur der eigentliche Konkurrent der Ala war. 1934 ging die Aktienmehrheit der Ala an die NSDAP-abhängigen Cautiound Cura-Gesellschaften über. Umsatz und Anzahl der Filialen dieser Firma stiegen, und noch 1943 ergab sich ein Geschäftsvolumen von 42,5 Mill. Reichsmark. Nach dem Zusammenbruch 1945 wurde die weitere Tätigkeit dieses Unternehmens untersagt.

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Literatur: L. B E R N H A R D , Der »Hugenberg-Konzern«. Berlin 1928. - W. H E R R M A N N , Die Geschichte der Ala. Diss. Berlin 1938. - F. S C H M I D T , Presse in Fesseln. Berlin 1947. - V. D I E T R I C H , Alfred Hugenberg. Diss. Berlin 1960. - O. J. H A L E , Presse in der Zwangsjacke 1933-1945. Düsseldorf 1965. Almanach. Kalender. Das Wort hat wahrscheinlich arabischen Ursprung (al-manach = der Platz, an dem man die Kamele niederknien läßt) und geht auf mittelalterliche astronomische Tafeln zurück, die seit der Mitte des 15. Jh. (Mainz 1448), bald um unterhaltenden Text vermehrt, auch gedruckt erschienen, um der Gesundheitspflege, d. h. der Bestimmung des besten Zeitpunkts für den Aderlaß zu dienen. Periodische Almanache gab es seit dem 16. Jh. Der >Almanach royal < (Paris seit 1679) enthielt Notizen über die Post, Hoffeste, Messen und Märkte und seit 1699 auch genealogische Daten. Seit dem 18. Jh. heißen so auch literarische Anthologien ohne Kalenderteil. Die große Zahl von Musenund Damen-Almanachen unterstreicht ihre Popularität. Heute vornehmlich Verlagsj ahrbücher. Literatur: K. SCHOTTENLOHER, Flugblatt und Zeitung. Berlin 1922. H. K Ö H R I N G , Bibliographie der Almanache, Kalender und Taschenbücher für die Zeit von ca. 1750-1860. Hamburg 1929. Altverleger. Bezeichnung für jene Gruppe deutscher Zeitungsverleger, denen nach 1945 keine Lizenz für eine Neuherausgabe ihrer Blätter erteilt wurde, weil sie ihre Zeitungen während des Dritten Reiches weiter herausgeben durften. Nach Aufhebung des Lizenzzwanges (-*Lizenzpresse) konnte ein Teil dieser Verlegergruppe den technischen Vorsprung der anderen Verlagsuntemehmen nicht mehr aufholen und fiel später der ->Konzentration zum Opfer.

Amann-Konzern Amann-Konzern. Nationalsozialistische Verlagsgesellschaft. Aus der Gleichschaltung der deutschen Presse hervorgegangen. Die Verlage wurden durch M A X A M A N N (1891-1957), Reichsleiter der NSDAP für die Presse und Präsident der Reichspressekammer (seit deren Gründung im Dezember 1933) mit seinem Stabsleiter R O L F R I E N H A R D T (geb. 1903) unter Hilfe des schon bewährten Reichstreuhänders Bürgermeister a. D. M A X W I N K L E R (1875-1961) erfolgreich zu großen Teilen in den von A M A N N abhängigen Eher-Verlag oder dessen Tochtergesellschaften eingegliedert. A M A N N sanierte durch geschickte Organisation und Aufbau eines Buchverlages - unterstützt auch durch Pflichtbezug des >Völkischen Beobachtern für die Parteimitglieder - den Verlagsbetrieb und schuf die finanzielle Grundlage für das Zentralorgan der NSDAP. Nach 1933 konnte er seinen Einfluß ausdehnen: Das Verbot der sogen, marxistischen Presse und der Untergang einiger hundert bürgerlicher Zeitungen schuf die Möglichkeit, mit wenig Kapitaleinsatz den Parteiverlag auszudehnen. GOEBBELS' erste Verordnung zur Durchführung des Reichskulturkammergesetzes vom November 1933 war eine erneute Möglichkeit, die Verleger wegen Nichterfüllung der Anforderungen des neuen Regimes zur Aufgabe ihrer Unternehmungen zu veranlassen. Zusammenlegungen und Betriebsumstellungen unter Auslieferung des Besitzes oder der Aktienmehrheit an NSTreuhandeinrichtungen schlossen sich auch an die Verordnungen des Präsidenten der Reichspressekammer, A M A N N , vom April 1935 an, die unter den Titeln >Verordnung zur Wahrung der Unabhängigkeit des ZeitungswesensVerordnung zur Beseitigung der Skandalpresse< und >Verordnung zur Schließung von Zeitungsverlagen zwecks Beseitigung ungesunder Wettbewerbsverhältnisse< bekannt geworden sind. Durch die Dienste W I N K L E R S

wurden als Auffangunternehmungen für bürgerliche Großstadtzeitungen (wie z.B. die >Münchener Neuesten Nachrichten< ) die VERA-Verlagsanstalt (vom Hugenberg-Konzern übernommen) und für Verlage der Mittelstädte, besonders ehemalige Zentrumszeitungen, die Phoenix GmbH., für international bedeutende deutsche Zeitungen (wie die >Deutsche Allgemeine Zeitung< und die f r a n k f u r t e r ZeitungO die Herold-Verlagsgesellschaft mbH. gegründet. Während des Krieges kam für die Presse in den besetzten europäischen Ländern die Europa-Verlagsgesellschaft GmbH, dazu. Auf diese Weise wurden auch der Ullstein-Verlag und der Hugenberg-Konzern zu Teilen vom EherVerlag selbst, zu Teilen von seinen Tochtergesellschaften übernommen. Durch die unabhängig firmierenden Gesellschaften und den Eher-Verlag beherrschte A M A N N immer größere Teile der deutschen Presse wirtschaftlich. Er baute einen NS-Pressetrust auf, der ob seiner Größe auch von den drei großen Schließungsaktionen während des Krieges am meisten profitierte. 1944 gab es noch 625 Privatzeitungen und 352 Zeitungen, die an die NSDAP gebunden waren. Aber die kleinere Gruppe umfaßte über 80 Prozent der 25 Mill. Gesamtauflage. M A X A M A N N wurde im Spruchkammerverfahren 1948 als Hauptschuldiger eingestuft, zu 10 Jahren Zwangsarbeit, Einziehung des Vermögens bis auf 5000.- Mark und den Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. •*Kortzentration, •*Nationalsozialismus, •*Pressepolitik, •*Propaganda. Literatur: F. S C H M I D T , Presse in Fesseln. Berlin 1947. - W. B. L E R G , Max Winkler, der Finanztechniker der Gleichschaltung. In: ZV und ZV, 60. Jg. 1963, S. 610-612. - O . J. H A L E , Presse in der Zwangsjacke 1933-1945. Düsseldorf 1965. - H . H E I B E R , Joseph Goebbels. München 1965. - J. W U L F , Presse und Funk im Dritten Reich. Reinbek 1966.

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American Forces Network, Europe American Forces Network, Europe (AFN). Rundfunk für die amerikanischen Streitkräfte in Europa, am 4. 7. 1943 in London gegründet, Teil der amerikanischen Heeresinformations- und Erziehungsabteilung. Sendeanlagen in 32 Ortschaften der Bundesrepublik. Anschrift: 6 Frankfurt/M., Bertramstraße 6. Literatur: Hans Bredow-Institut Hamburg (Hrsg.), Internationales Handbuch für Rundfunk und Fernsehen 1967/68. Amerikanisierung. Die journalistischen Konsequenzen des Übergangs vom traditionellen deutschen System der Abonnementszeitung zur schon früher im Ausland weit verbreiteten Straßenverkaufspresse. »Es bildete sich eine förmliche Lehre der wirkungsvollen und bestechenden Anordnung, eine besondere Kunst der packenden und auch verblüffenden Überschriften« (O. GROTH). Diese Anpassung an den Geschmack breiter Leserkreise erreichte in der Bundesrepublik Deutschland in der seit 1952 erscheinenden >Bild-Zeitung< ihren Höhepunkt. Zum ersten Mal drangen diese stilistischen Elemente in die deutsche Presse während des Ersten Weltkrieges ein, als die Umbruchgestaltung mit Schlagzeilen und Fettdruck in den Extrablättern auch in die normalen Ausgaben der Tageszeitungen übernommen wurde. Vorbilder waren die in Frankreich und in den angelsächsischen Ländern bereits im 19. Jh. entwickelten Stilformen, die sich auch auf die Thematik in den Zeitungen auswirkten. JOSEPH P U L I T Z E R (1847-1911) glaubte, für die Interessen des Lesers drei Elemente gefunden zu haben : sex, security und progress. Besonders stark wirkten sich diese Kategorien in der Gerichtsberichterstattung aus, aber auch bei der Darstellung der Intimsphäre von Persönlichkeiten des öffentlichen und kulturellen Lebens. In verschiedenen Ländern wurde versucht, diesen Mißständen durch eine Er-

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weiterung des *Ehrenschutzes und eine Änderung der Strafprozeßordnung zu begegnen. Die Modernisierung der Aufmachung (·»Typographie) wirkte sich auch auf die seriöse Presse aus. Allerdings hat sie die bis zur Auflösung jeden gedanklichen Zusammenhangs zwischen Überschrift und Text fortgeschrittene Umbruchtechnik nicht übernommen. Literatur: E. D O V I F A T , Der amerikanische Journalismus. Berlin 1927. O. G R O T H , Die Zeitung. 1. u. 4. Bd. Mannheim 1928 u. 1930. - E. D O V I FAT, Auswüchse der Sensations-Berichterstattung. Stuttgart 1930. Amtsblatt. Periodische, amtliche Drucksache zur Unterrichtung der Öffentlichkeit oder von Behörden. Geht auf das Intelligenzwesen des 18. Jh. zurück. Es gibt Amtsblätter kommunaler, regionaler und staatlicher Körperschaften. Der Inhalt beschränkt sich in der Regel auf amtliche Verlautbarungen, jedoch werden häufig auch andere Informationen aus dem jeweiligen Verwaltungsbereich gegeben. 1871 wurde der >Königlich Preußische Staats-Anzeiger< zum d e u t schen Reichs-Anzeiger< ausgebaut. Seine Funktion übernahm 1949 der Bundesanzeiger. -*Behördenpublizistik. Literatur: H. L. Z A N K L , Kommunale Publizistik. In: Publizistik. 5. Jg. 1960, H. 6, S. 582-589. - G. S Ä N G E R , Die Funktion amtlicher Pressestellen in der demokratischen Staatsordnung. Frankfurt/M. 1966. Analphabetismus. Unfähigkeit zu lesen und zu schreiben. Voraussetzung für eine wirksame Verwendung der Massenkommunikationsmittel - vor allem in den heute noch »unterentwikkelten Ländern« (-»Entwicklungsländer•) - ist die Beseitigung des Analphabetismus durch gezielte Bildungsplanung. Eine einheitliche Definition des Alphabeten gibt es nicht. Den statistischen Erhebungen der UNESCO liegt die

Analphabetismus charakteristische Zensurfrage »Can you read and write« zugrunde; eine nähere Bestimmung des Umfangs der Schreib- bzw. Lesefähigkeit fehlt in dieser Begriffsbestimmung. Heute unterscheidet man in Anlehnung an einen Beschluß der UNESCO aus dem Jahre 1958 zwischen dem Alphabeten als einem Menschen, der einen einfachen Aufsatz über sein tägliches Leben zu schreiben und zu lesen vermag (»a person who can with understanding both read and write a short simple statement on his everyday life«) und dem Halbalphabeten, der nur die Le-

Analphabeten. Die heutigen Erhebungen über Erfolge auf dem Gebiet der Alphabetisierung in der »Dritten Welt« müssen stark relativiert werden, wenn man den Faktor SekundärAnalphabet berücksichtigt, der überall dort eine Rolle spielt, wo nach voraufgegangener Alphabetisierungskampagne Fortbildungsmaßnahmen unterblieben. Die heutigen Schätzungen über Stand und Verteilung des Analphabetismus auf der Erde basieren zum größten Teil noch auf den statistischen Erhebungen der UNESCO aus dem Jahre 1957. Zahl der Analpha-

Tabelle 1 BevölkeGesamtbevölkerung rung über (in Mill.) 15 Jahre Afrika Asien Amerika Nordamerika Mittel- und Südamerika Europa Sowjetunion Ozeanien insgesamt

Analphabeten

198 1376 330 168

120 830 223 126

100-104 510-540 45-47 4-5

162 393 186 13 2826

97 293 112 9 1810

41-42 22-25 6-11 1 728-775

Prozentsatz der Analpha· beten über 15 Jahre 80-85 60-65 20-21 3-4 41-43 7-9 5-10 10-11 40-43

(zitiert nach UNESCO 1957) se-, nicht aber die Schreibfähigkeit besitzt. W. G R A Y hat den UNESCOBegriff des Alphabeten erweitert, indem er den funktionalen Alphabeten einführt. G R A Y versteht darunter einen Menschen, den die Lese- und Schreibfähigkeit in die Lage versetzt, »to engage effectively in all those activities in which literacy is normally assumed in his culture or group«. Wichtig bei der Betrachtung des Analphabetismus ist die Frage, wie lange durch Bildungsplanung verbreitetes Wissen Bestand hat. Den »Neu-Alphabeten«, der aus irgendwelchen Gründen wieder in den alten Zustand der Lese- und Schreibunfähigkeit zurückfällt, nennt man einen Sekundär-

beten der Altersgruppe über 15 Jahre: 728-775 Mill, (bezogen auf 1950). Über 90 Prozent aller erwachsenen Analphabeten lebten 1950 in den Entwicklungsländern (Asien, Afrika, Lateinamerika). Das Bezugsjahr 1950 hat mit Einschränkungen immer noch eine gewisse Gültigkeit, denn neuere Globalerhebungen weisen noch für 1964 eine Gesamtanalphabetenzahl von 700 Mill. Erwachsenen auf; bezogen auf die inzwischen erheblich angewachsene Weltbevölkerung ist ein relativer Rückgang des Analphabetismus unter den Erwachsenen festzustellen. Die Zahl der vorhandenen Schuleinrichtungen wächst nicht annähernd so

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Analphabetismus schnell wie die der schulpflichtigen Kinder. Das ist vor allem in den unterentwickelten Ländern, denen es sowohl an Kapital als auch an Ausbildungskräften mangelt, der Fall. Die Zahl der Kinder im Primär(Grund-)schulalter (5-14) ohne Schulmöglichkeit bis 1980 (in Mill.): Tabelle 2

1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980

Afrika

Asien

18,0 17,5 16,6 14,5 10,0 6,5

96,5 95,0 89,0 75,0 58,3 32,5

-

-

Lateinameri- Gesamt ka 12,0 126,5 9,0 121,5 8,0 113,6 3,5 93,0 68,3 39,0 -

-

(zitiert nach UNESCO, in: Das Problem der Alphabetisierung in Entwicklungsländern). In der Tabelle nicht enthalten sind die arabisch sprechenden Länder Nordafrikas sowie Südafrika und die Volksrepublik China; die Zahlen für Afrika und Asien sind demnach als Minimalwerte anzusehen. Für die Alphabetisierung der unterentwickelten Länder sind sowohl von diesen Ländern selbst als auch von Seiten der Industriestaaten außerordentliche Anstrengungen unternommen worden, die jedoch durch den rapiden Bevölkerungszuwachs immer wieder Rückschläge erleiden. Dabei ist eine Verbreiterung der Bildungsgrundlagen für die Dritte Welt von entscheidender Bedeutung vor allem im Hinblick auf die fortschreitende Industrialisierung, den gesellschaftlichen Wandlungsprozeß und die notwendigerweise zunehmende Annäherung an das Wirtschaftsniveau der Industrienationen. Alphabetisierungskampagnen verfolgen deshalb gleichzeitig gesamtpolitische, bildungs- und sozial- sowie wirtschaftspolitische Zielsetzungen. Die Arbeit der christlichen Missionen hat fast überall in der Welt den Grundstein zur Weiterentwick-

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lung von Bildungseinrichtungen bei Völkern gelegt, die entweder überhaupt auf einem niedrigeren Kulturniveau standen oder deren Kulturen lange Zeit verschüttet waren; Missionare haben als erste die Sprachen schriftloser Völker »alphabetisiert«. Diese Bemühungen europäischer Nationen gehen bis in das 15. Jh. zurück. Eine systematische Alphabetisierungsarbeit war für alle Kolonialländer eine Notwendigkeit, die bildungsfähige Einheimische in den unteren Verwaltungsbereichen beschäftigen mußten. Dies trifft vor allem auf die englisch verwalteten Kolonialgebiete zu. Die Ausdehnung und Steigerung der Kommunikationsmöglichkeiten nach dem Zweiten Weltkrieg nicht nur in den Industrieländern, sondern auch in den Entwicklungsländern, vervielfachte die Anstrengungen der Vereinten Nationen und ihrer Untergliederungen, eine weitere Vermehrung der Zahl der Analphabeten zu verhindern. Die internationale Bildungsplanung mußte mit den nationalen Programmen koordiniert werden; ein Problem, das mit dem Anwachsen der Zahl der unabhängigen Staaten ständig dringlicher wurde. Der Erfolg der Alphabetisierungskampagnen stellte sich nur langsam ein; viele Jahre wurden lediglich »Scheinalphabeten« herangebildet, deren Lese- und Schreibfähigkeit verkümmerte, sobald der Unterricht abgebrochen wurde. Die Erwachsenenbildung (adult education) spielt deshalb eine bedeutende Rolle, ebenso die Weiterbildung von Primärschulabsolventen, die den steigenden Bedarf an Lehrern decken sollen. Die Unterrichtsmethoden müssen die unterschiedlichsten linguistischen, soziologischen und politischen Bedingungen berücksichtigen. Eine überragende Rolle bei der Vermittlung von Wissen und Haltungen spielen die Massenkommunikationsmittel, die von Jahr zu Jahr mehr Menschen in der Dritten Welt ansprechen. Der Rundfunk scheint sich hier als das erfolg-

Anarchismus reichste Medium erwiesen zu haben, da mit seiner Hilfe große geographische Räume erfaßt werden können und beim Empfang nicht einmal die Lesefähigkeit vorausgesetzt zu werden braucht, sofern sich der Funk der Landessprache oder gar eines Dialekts bedient. Wesentlich aber für die Weiterverbreitung von Schrift- und Sprachkenntnissen sind periodische Presseerzeugnisse, die allein eine andauernde Alphabetisierung gewährleisten können. Film, Hörfunk und Fernsehen tragen parallel dazu bei, neues Wissen, neue Vorstellungsinhalte und sprachliche Kenntnisse zu vermitteln, die ihrerseits wieder ein gesteigertes Interesse an einer Weiterbildung hervorrufen können, die politische Ansprechbarkeit erhöhen und das berufliche Niveau heben. Außerdem vergrößern sie die Anpassungsbereitschaft an eine zunehmend technisierte Umwelt, worauf die schnell fortschreitende Urbanisierung der Gesellschaft in den unterentwickelten Ländern hindeutet. Die soziologischen Auswirkungen und Bedingungen einer fortschreitenden Alphabetisierung sind noch wenig erforscht. Experten in aller Welt empfehlen daher, sich verstärkt der Erforschung der Funktionen und Auswirkungen der Schrift in verschiedenen sozialen Gruppen zu widmen; dt. Forscher (E. E. BOESCH, B . JOERGES, H.-J. K O E B N I K , S. P A U L ) weisen darauf hin, daß man mehr als bisher dem Motivationsproblem, also der Frage, aus welchen Gründen des Lesens und Schreibens Unkundige an Alphabetisierungskursen teilnehmen, nachspüren müsse. Verstärktes Interesse muß, wenn Alphabetisierungs-»Feldzüge« dauerhaften Erfolg haben sollen, lernpsychologischen Aspekten entgegengebracht werden; ferner müssen die modernen Medien in viel umfangreicherem Maße eingesetzt werden. Dies ist letztlich ein Problem der ausreichenden Finanzierung, die von Jahr zu Jahr größere Schwierigkeiten aufwirft, da die Industrienationen mehr als zu

Beginn ihrer entwicklungspolitischen Maßnahmen heute an die »Rendite« der Alphabetisierung denken. Literatur: W. G R A Y , The teaching of reading and writing. Paris 1956. E . E . BOESCH, B . JOERGES, H . - J . K O E B -

und S. P A U L , Das Problem der Alphabetisierung in Entwicklungsländern, unter besonderer Berücksichtigung des Weltprogramms der UNESCO. Stuttgart 1965. - H. VON R E C U M , Bildungsplanung in Entwicklungsländern. Braunschweig 1966. NIK

Anarchismus. Gesellschaftstheorie. Anarchie wurde von PIERRE JOSEPH P R O U D H O N (1809-1865) als ideale Gesellschaftsform bezeichnet. Als einer der Hauptvertreter des Anarchismus wird M I C H A E L B A K U N I N (1814-1876) angesehen, der seine Ideen in einer Anzahl von Broschüren verbreitete (Gesammelte Werke, Berlin 1921/23) und 1868 in Brüssel die Alliance internationale de la Démocratie socialiste gründete. Als Ziel proklamierte sie die Zerstörung aller gesellschaftlichen Erscheinungen, um die vollkommene Freiheit zu erreichen. Der Versuch, in die sozialistische Internationale Arbeiter-Assoziation aufgenommen zu werden, scheiterte 1870 endgültig. Die Alliance war innerlich zerrissen, wie die sich teilweise bekämpfenden kurzlebigen Organe >La Solidarité< (Neuchâtel), >Égalité< (Genf), > Révolution sod a t a (Genf) und >Bulletin de la Fédération Jurassienne< (La Chaux-deFonds) beweisen. In den 80er Jahren breitete sich der Anarchismus, der den politischen Mord befürwortete, in Frankreich aus. Hauptorte waren Lyon und Paris, wo 1880 der >Droit social< bzw. die >Révolution sociale< erschienen. Auf dem Londoner Kongreß von 1881 wurde beschlossen, wegen der Verfolgungen eine geheime Presse zu gründen. In Deutschland fand der Anarchismus wenig Anhänger. J O H A N N M Ö S T S (1846-1906) Londoner > Freiheit gelang es selbst unter dem Sozialistengesetz (1878-1890)

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Aiinalen nicht, dem Anarchismus Boden zu bereiten. M O S T verstand es, nach 1 8 8 6 in den Vereinigten Staaten eine anarchistische Bewegung einzuleiten, deren Anführer am 11. November 1887 nach einem Bombenanschlag in Chicago am Galgen endeten. Die Anarchisten konnten sich 1882 in der österreichischen Sozialdemokratie für kurze Zeit in den Vordergrund spielen. Sie brachten sogar das Parteiorgan >Zukunft< in ihre Hände. Die österreichischen Behörden bereiteten dem terroristischen Treiben jedoch 1884 ein Ende. Das Schwergewicht der anarchistischen Publizistik lag in den 80er Jahren in den USA. Neben der nach New York verlegten >Freiheit< erschien dort der >Proletar< in englischer Sprache. In St. Louis wurde die >Parole< (deutsch) veröffentlicht, in Boston die >LibertyVorbote< und >The AlarmDie AutonomieRebellen< sowie >The Anarchist und >FreedomLe RévoltéDer individualistische Anarchist (Potsdam), >Der freie Arbeiten (1908 bis 1933 in Berlin-Neukölln) und >Fanal< (Berlin-Britz) von E R I C H M Ü H S A M

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(1878-1934), der schon 1910-1914 den >Kain< herausgegeben hatte. In Amsterdam erschien >Die I n t e r n a t i o n a l als Organ der Anarchosyndikalisten, die in Berlin 1918-1924 den Syndikalisten veröffentlichten. In der Bundesrepublik erschienen zeitweise die Blätter für anarchistische Weltanschauung >befreiung< (1948-1962 in Mülheim/Ruhr) und die >Information< (Hamburg). Aus Paris kamen die >C. R. I. A.-Kurznachrichten der Commission für Internationale Verbindungen der Anarchisten. Literatur: C. STEGMANN und C. H U G O , Handbuch des Socialismus. Zürich 1894. - E. D R A H N , Gift und Galle. Hamburg 1919. - P. K R O P O T K I N , Der Anarchismus. Berlin 1923. - Internationales Handwörterbuch des Gewerkschaftswesens. 2 Bde. Berlin 1931/32. K. D ' E S T E R , Anarchistenpresse. In: Handbuch der Zeitungswissenschaft. Leipzig 1940. - D. G U É R I N , Anarchismus. Frankfurt/M. 1967. - J . J O L L , Die Anarchisten. Berlin 1967. - W. K A L Z , Gustav Landauer. Meisenheim 1967. Annalen. Jahrbücher. Häufig als Titel von Zeitschriften verwendet. Die in den römischen Archiven aufbewahrten Jahrestafeln hießen annales. Daraus entstand die Geschichtsschreibung der eigenen Zeit, während sich die historia mit der Vergangenheit beschäftigte. Im Mittelalter sprach man deshalb von Annalisten im Gegensatz zu den Chronisten. Anonymität. Fehlen, Unbekanntheit oder absichtliches Verschweigen des Namens eines Autors. Pseudonyme oder Chiffren sind Sonderformen der Anonymität, sie kommen in der gedruckten Publizistik am häufigsten vor. Die sogen, absolute Anonymität (der Verfasser enthüllt weder Redaktion noch Öffentlichkeit seine Urheberschaft) hat nur hypothetische Bedeutung, da sie praktisch nicht vorkommt (Ausnahme : -*Junius-Briefe).

Ansage Das Pseudonym verfolgt nicht selten, wie die Geschichte der literarischen Produktion insgesamt und die der gedruckten Publizistik im besonderen gezeigt hat, einen ähnlichen Zweck wie die anonyme Verfasserschaft (ζ. B. Schutz vor gerichtlicher oder politischer Verfolgung). Die frühen Zeitungen kannten die Nennung des Verfassernamens überhaupt nicht. Erst mit dem Vordringen der »meinungswerbenden« ( D O V I F A T ) Publizistik gewinnt die Persönlichkeit des Journalisten und damit die Nennung seines Namens an Bedeutung. Auch das Zeitschriftenwesen kannte in seinen Anfängen die Nennung des Autorennamens noch nicht, obwohl es bereits den berufsmäßigen Publizisten gab. Die Nennung des weithin unbekannten Autors von Zeitungs- und Zeitschriften-Artikeln ist praktisch gleichbedeutend mit Anonymität. Sie ist überall da gegeben, wo sich der Journalist als Autor noch keinen »Namen machen« konnte (soziale Anonymität). Das 19. Jh. hat einen lebhaften politischen Streit über die Anonymität im Zusammenhang mit der Schaffung von Presseverordnungen und Gesetzen geführt. BISMARCK bekämpfte zwar theoretisch die Anonymität, bediente sich ihrer aber selbst bei seiner Mitarbeit an der > Neuen Preußischen Zeitung< (•»Konservativismus). Neben der Anonymität der Autorenschaft in der Presse steht die Anonymität der Besitzverhältnisse bei Zeitungen und Zeitschriften. Über diese gibt das -»Impressum in der Regel keine detaillierte Auskunft (anonyme Kapitalgesellschaft). Die marxistische Auffassung vom anonymen Redaktionskollektiv ist heute nicht etwa nur in den kommunistischen Staaten verwirklicht, sondern hat beispielsweise in einigen Nachrichtenmagazinen eine abgewandelte Form erfahren: Die einzelnen redaktionellen Beiträge werden nicht mit Namen gezeichnet (mit Ausnahme des Editorial etwa oder bestimmter Artikel prominenter Autoren), die Mitar-

beiter des Magazins werden jedoch im Impressum erwähnt. Das nationalsoziaUstischeSchriftleitergesetz vom 4.10. 1933 stellte es zwar in das Belieben der »Schriftleitung«, Autorennamen zu nennen oder zu verschweigen, machte interessanterweise aber eine Ausnahme beim sogen. Kunstbericht, der nach einem Erlaß des Reichsministers »für Volksaufklärung und Propaganda« vom 29. 11. 1936 mit dem vollen Namen des Verfassers zu zeichnen war. Das Recht der bei der Herstellung periodischer Schriften mitwirkenden Personen auf Wahrung der Anonymität von Informanten oder Einsendern von Beiträgen ist in den Länderpressegesetzen der BRD als Privileg der -*Zeugnisverweigerung verankert. Literatur: K . B Ü C H E R , Die Anonymität in den Zeitungen. In: Gesammelte Aufsätze zur Zeitungskunde. Tübingen 1926. - A. PETERS, Die Anonymität der Presse, ihre Dimensionen und Bedeutung. In: Archiv für angewandte Soziologie, 2. Jg. 1930. A. W I E C Z O R E K , Das Pseudonym. Erlangen 1935. - W . MEISSNER, Die Ansichten über die Anonymität in der deutschen Presse vor und nach 1933. Leipzig 1936. - H. H. A D L E R , Anonymität. In: Handbuch der Zeitungswissenschaft, Bd. 1. Leipzig 1940, Sp. 71-78. Ansage. Ankündigung des Programms oder einer Einzelsendung in Hörfunk oder Fernsehen. Die Ansage enthält die Identifikation des Senders, die Orientierung über das Programm, die Ankündigung der Sendung, die Namen des Autors, des Regisseurs, der Mitwirkenden sowie weitere Hinweise (etwa auf angeschlossene Sender, die Dauer der Sendung oder die Mitteilung, ob es sich um eine Erstsendung oder eine Wiederholung handelt). In der Regel besteht die Ansage nur aus gesprochenem Wort, gelegentlich wird sie für bestimmte Sendungen mit einer •*Erkennungsmelodie gekoppelt; dies 31

Anstalt des öffentlichen Rechts vor allem für regelmäßig wiederkehrende Sendungen. Meist wird der Text der Ansage von der zuständigen Redaktion formuliert und von einem Sprecher verlesen. Bei Unterhaltungssendungen mit live-Charakter jedoch, bei denen Publikum zugegen ist, wird die Ansage meist improvisiert. Hier erfüllt sie neben der Orientierung des Hörers über das Programm auch den Zweck der unmittelbaren Ansprache und Kontaktaufnahme mit dem anwesenden Publikum. Anstalt des öffentlichen Rechts. Nach der klassischen juristischen Definition von O. M A Y E R ist die »Öffentliche Anstalt ein Bestand von Mitteln, sachlichen wie persönlichen, die in der Hand eines Trägers öffentlicher Verwaltung einem besonderen öffentlichen Zweck dauernd zu dienen bestimmt sind«. Die Abgrenzung zwischen öffentlichrechtlicher Anstalt und öffentlichrechtlicher Körperschaft ist fließend. Von der Körperschaft unterscheidet sich die Anstalt vor allem durch ihr Verhältnis zur Außenwelt; denn sie dient ihrem Zweck nach nicht einem bestimmten, begrenzten Personenkreis von Mitgliedern, sondern einem weiten Kreis von Benutzern, die einen Anspruch auf bestimmte Leistungen der Anstalt haben, weil sie eine Gebühr entrichten (Rundfunk- bzw. Fernsehgebühr). Die deutschen Rundfunk- und Fern seh an stalten (-»Rundfunk, ·*Fernsehen) haben öffentlich-rechtliche Organisationsform. Aufsichtsgremium ist der Rundfunkrat, der in seiner personellen Zusammensetzung möglichst alle gesellschaftlich relevanten Kräfte repräsentieren soll. Die Geschäftsführung einer Anstalt des öffentlichen Rechts überwacht der Verwaltungsrat, der gemeinsam mit dem Rundfunkrat den Leiter der Anstalt, den Intendanten, wählt. Aufsichtsgremien. Die vor allem von Verlegerseite in der BRD unternommenen Versuche, das Monopol der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten durch Errich-

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tung privater Fernsehstationen zu durchbrechen, hatten bisher keinen Erfolg. Literatur: K . - P . J A N K , Die Rundfunkanstalten der Länder und des Bundes. Berlin 1967. - H. B R A C K , Organisation und wirtschaftliche Grundlagen des Hörfunks und des Fernsehens in Deutschland. München 1968. Antisemitismus. Judenfeindschaft. Bekam zuerst im 19. Jh. politische Dynamik und damit publizistische Bedeutung durch die Rassentheorien des französischen Diplomaten JOSEPH A R THUR VON GOBINEAU (1816-1882), des Orientalisten P A U L DE L A G A R D E (1827 bis 1891) und des deutschen Historikers H E I N R I C H V O N T R E I T S C H K E (1834 bis 1926). Der organisierte Antisemitismus setzte in Deutschland 1879 mit der Antisemitenliga ein und führte zehn Jahre später zur Gründung der Antisemitischen Deutschsozialen Partei. Publizistischer Vorreiter war der Techniker T H E O D O R F R I T S C H (1852-1933), der seit 1885 die Antisemitische Corespondenz< und seit 1902 die Zeitschrift >Hammer< (Leipzig) herausgab. Daneben erschien als Organ der liberaleren Deutschen Reformpartei in Marburg der >ReichsheroldDer Verzweiflungskampf der arischen Völker mit dem Judentums Die Deutschkonservative Partei und der Bund der Landwirte sympathisierten mit der Deutschsozialen Partei des Reichstagsabgeordneten M A X LIEBERMANN VON S O N NENBERG (1848-1911), der seit 1884 die >Deutschsozialen Blätter< veröffentlichte. Aus dem Zusammenschluß seiner Partei mit der Deutschen Reformpartei entstand 1894 die Deutsch-

Anzeige soziale Reformpartei, die aber 1900 wieder in ihre Bestandteile zerfiel. Hauptorgane waren die >Deutsche Wacht< (Dresden) und die >Staatsbürger-Zeitung< (Berlin), die später christlichsozial wurde. Nach dem Ersten Weltkrieg fanden die antisemitischen Gruppen ihre politische Heimat zunächst in der Deutschnationalen Volkspartei und der Deutsch völkischen Freiheitspartei. Organe waren neben den Blättern des Scherl-Hugenberg-Verlags, dem >Reichsboten< und der >Neuen Preußischen (Kreuz-)ZeitungDeutsche ZeitungDeutsche Tageszeitung Deutsche Tageblatt< (später >Deutsche NachrichtenReichswartVolks-

warteDeutsche Wochenschau< gehören in diese Reihe. Die radikalen Verfechter des Antisemitismus fanden rasch zum -»Nationalsozialismus, der mit dem seit 1923 erschienenen > Stürmen (Nürnberg) des Volksschullehrers JULIUS STREICHER ( 1 8 8 5 - 1 9 4 6 ) d i e

propagandistische Grundlage für die systematische Ausrottung des europäischen Judentums in Auschwitz und Theresienstadt legte. Literatur: P. W. MASSING, Vorgeschichte des politischen Antisemitism u s . F r a n k f u r t / M . 1959. - W . BOEH-

LICH, Der Berliner Antisemitismusstreit. Frankfurt/M. 1965. - K . FELDEN, Die Übernahme des antisemitischen Stereotyps als soziale Norm durch die bürgerliche Gesellschaft Deutschlands 1875-1900. Diss. Heidelberg 1965. - A . BEIN, Der jüdische Parasit. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 13. Jg. 1965, H. 2, S. 121 bis 149. - Die bürgerlichen Parteien in Deutschland. Bd. 1. Leipzig 1968. Anzeige (auch Inserat oder Annonce, engl, advertisement, franz. avertissement). Mitteilung, Bekanntmachung, die dem wirtschaftlichen Interesse eines Unternehmens, dem persönlichen einer Privatperson oder dem politischen

einer öffentlichen Institution oder Körperschaft dienen soll. Die gedruckte oder auf andere Weise vervielfältigte Anzeige ist ein Teilbereich der Werbung, die sich heute in zunehmendem Umfang auch anderer Medien bedient, um eine größtmögliche Öffentlichkeit zu erreichen. Die gedruckte Anzeige zählt zweifellos zu den wichtigsten Faktoren der Wirtschaftswerbung, deren Träger hauptsächlich Zeitungen und Zeitschriften, Bücher, Broschüren und nichtperiodische Publikationen aller Art sind, aber auch Theaterzettel, Programmhefte o. ä. sein können. Anzeigen sind Bekanntmachungen, die offensichtlich ausschließlich dem Interesse des Bekanntmachenden (und nicht, wie etwa bei der -»Nachricht, dem Interesse des Empfängers) dienen. Der Auftraggeber einer Anzeige hat daher dem Medium, das die Anzeige an den Empfänger bringen soll, eine finanzielle Leistung zu erbringen (Anzeigenpreis). Nach herrschender juristischer Auffassung ist die Anzeige keine Offerte im kaufmännischen Sinne, da sie sich an eine nicht abgegrenzte Öffentlichkeit und nicht an Einzelpersonen wendet. Sie enthält (in der Regel) nur unverbindliche Berel terklärungen zu Vertragsabschlüssen, d. h. die Aufforderung zu Offerten (Antrag). Eine Ausnahme bildet eine Suchanzeige, die etwa von einem verlorenen Gegenstand handelt oder an eine bestimmte Person gerichtet ist, der der Anzeigen-Auftraggeber eine Mitteilung machen möchte. Wer durch Anzeigen das Publikum bewußt irreleitet und bloße Kundenlockung betreibt oder Waren in Anzeigen anpreist, durch die er das Publikum zum Kauf anderer Waren animieren will, verletzt den Grundsatz von Treu und Glauben im Handelsverkehr (BÜLOW). Vorläufer der Anzeige waren die behördlichen öffentlichen Bekanntmachungen (Anschläge), die es bereits im Altertum gab. Nach Erfindung der •*Drucktechnik mit beweglichen Lettern (GUTENBERG) wurde bald auch

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Anzeige das Ankündigungswesen in den damaligen Möglichkeiten und Grenzen der Vervielfältigungstechnik ausgebaut. Erste Flugblätter im 15. und 16. Jh. kommen inhaltlich wirtschaftswerbenden Anzeigen gleich. Die ersten gedruckten Buchanzeigen stammen von P . SCHÖFFER ( 1 4 6 9 ) , JOH.

MENTELIN

(1471). Die E i g e n w e r b u n g v o n Ver-

lagen erlebte bereits eine erste Blüte ( G . ZAINER u n d JOH. BÄMLER i n A u g s -

burg). Die Schaffung eines AnzeigenMonopols durch den Staat im Intelligenzwesen Q*Intelligenzblatt) stellte in der Mitte des 18. Jh. erstmalig einen organisierten und übersichtlichen M a r k t her (C. SCHNEIDER). I m 19. Jh.

wurde der Intelligenzzwang aufgehoben. Die sprunghafte industrielle Entwicklung und die mit ihr einhergehende Ausweitung auf dem Gebiet der wirtschaftlich orientierten Presse schuf schließlich einen anzeigenbetonten Zeitungstyp, den Generalanzeiger. In den sogen. Anzeigenexpeditionen hatten die Zeitungen bereits im zweiten Drittel des 19. Jh. selbständige Hilfsgewerbe, sie sind die Vorläufer der heutigen Werbeagenturen. Die strenge Trennung von AnzeigenTeil und redaktionellem Teil, wie sie in der Gegenwart allgemein üblich ist, hat sich erst nach und nach herausgebildet. In den frühen periodischen Veröffentlichungen waren sie nicht einmal typographisch unterschieden. Der Anzeigen-Text lief meist über die ganze Spaltenbreite, oft sogar über die ganze Seitenbreite. Später kamen dünne Trennlinien hinzu, die Anzeige und redaktionellen Text sichtbar voneinander abheben sollten. Begehrt sind auch heute noch die sogen. Text-Anzeigen, die in den redaktionellen Text »eingeblockt« werden und vom Leser deshalb nicht übersehen werden können. Mit dem Ausbau der Zeitungsverlage zu technischen Großbetrieben mit laufend notwendigen Kapitalinvestitionen, die immer mehr finanzielle Mittel verschlingen, je schneller die Tech-

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nisierung (Automatisierung) des graphischen Gewerbes fortschreitet, ist die Abhängigkeit der Zeitung vom Anzeigenaufkommen außerordentlich gewachsen (-»Finanzierung). Die durch die neue Konkurrenz des Seh- und Hörfunks entstandenen Schwierigkeiten für die Existenz vieler kleiner und mittlerer Tageszeitungen leisten der •*Konzentration auf dem Zeitungsmarkt Vorschub. Anzeigenzusammenschlüsse mehrerer Zeitungen zur Sicherung der wirtschaftlichen Grundlagen bildeten oft nur die Vorstufe zur späteren redaktionellen Zusammenarbeit, die dann die Vereinigung zu einem einzigen Unternehmen nach sich zieht (*Anzeigenring). Der Werbewert einer Anzeige beruht nicht allein auf der Höhe der •»Auf läge. Auch das Ansehen eines Blattes in einer bestimmten Gesellschafts- und Konsumentenschicht, die Kaufkraft dieser Konsumenten sowie Art und Inhalt eines Angebotes beeinflussen den Werbewert. Eine Möglichkeit, den Effekt, den Anzeigen beim Leser haben, in eine meßbare Größe zu übersetzen, die es erlaubt, die Anzeigen entsprechend zu gestalten, ist die mit wissenschaftlichen Methoden arbeitende Werbewirkungskontrolle. Auf diesem Gebiet hat ζ. B. die amerikanische Tageszeitung > Milwaukee Journal· in dem sogen. > Master Report< nachgewiesen, daß der »Erinnerungswert« einer mehrfarbigen Anzeige wesentlich größer als der einer schwarzweißen ist. Umstritten in der deutschen Verlegerschaft sind Anzeigenblätter, die kostenlos verteilt werden. Die teilweise Anreicherung solcher Blätter mit redaktionellem Text wird heftig kritisiert, weil sich für die Tagespresse eine mögliche Konkurrenz unter Ausschaltung der normalen Wettbewerbsbedingungen (Abonnementspreis) ergibt. In BGH-Urteilen von 1956 und 1969 heißt es: a) Zeitungen können nicht auf Entgelt verzichten (Einzelpreis, Abonnementspreis), b) die verkaufte Zeitung verdankt ihre Auf-

Arbeitgeber lagenhöhe ihrer redaktionellen Leistung, c) Gratisverbreitung eines zeitungsähnlichen Offertenblattes kann einen Mißbrauch darstellen, der den Interessen der Öffentlichkeit widerspricht. In einem BGH-Urteil von 1962 wurde ferner die Forderung nach der Auflagenklarheit erhoben: Gratis verteilte Auflagen sind etwas grundsätzlich anderes als verkaufte Auflagen. Sie müssen in der Werbung scharf unterschieden werden. Literatur: L. M U N Z I N G E R , Die Entwicklung des Inseratenwesens in den deutschen Zeitungen. Heidelberg 1900. - W. H U C K , Die kleine Anzeige, ihre Organisation und volkswirtschaftliche Bedeutung. Heidelberg 1914. - K. B Ü C H E R , Die Reklame. In: Gesammelte Aufsätze zur Zeitungskunde. Tübingen 1 9 2 6 , S. 2 3 6 - 2 6 9 . - B R U G GER-SCHNEIDER, Der deutsche Anzeigenmarkt. Leipzig 1 9 3 6 . - C . SCHNEIDER, Anzeigenwesen. In: Handbuch der Zeitungswissenschaft, Bd. 1. Leipz i g 1940, S p . 8 9 - 2 2 5 . - H . L . ZANKL,

Vorschläge zur Beurteilung der Qualität einer Anzeige. Berlin 1963. - M. WISEMAN, Moderne Anzeigenwerbung. Frankfurt/M. 1964. - Werbung in Deutschland. Düsseldorf 1964 ff. H . KLOSTERFELDE, Anzeigen-Praxis. Berlin 1968. Anzeigenring. Zusammenschluß mehrerer Zeitungsunternehmen zumZwekke gemeinschaftlicher Organisation des Anzeigengeschäfts und der Anzeigenverwaltung. Es gibt über 20 solcher Anzeigenringe in der BRD, denen rd. 250 Zeitungen angeschlossen sind. Anzeigenringe sollen die kleineren und mittleren Zeitungen für die Werbung attraktiv machen, den Organisationsund Verwaltungsaufwand von Werbeagenturen reduzieren sowie die Übersichtlichkeit der Anzeigen-Tarife ererhöhen. Das geringe werbliche Umfeld der einzelnen Klein-Zeitung führt in der Regel dazu, daß vor allem die Markenartikelwerbung solche Blätter bei der Anzeigen-Vergabe über-

geht. Diesem Mangel wollen Anzeigenringe begegnen. Aphorismus. Geistige Erfahrungswerte in gedrängter Form und pointiert zum Ausdruck gebracht. Verwandt der Maxime. Auch als Sinnspruch in Prosa zu definieren. Die -*Publizistikwissenschaft hat sich bisher wenig mit dem Aphorismus befaßt, obwohl es eine Reihe bedeutender Publizisten gab und gibt, die diese Ausdrucksform pflegen (HEINE,

Vor

NIETZSCHE,

allem

GOETHE,

SCHOPENHAUER).

LICHTENBERG,

SCHILLER

und

LESSING,

NOVALIS,

in

der neueren Zeit THEODOR F O N T A N E beherrschten den Aphorismus als literarische Kunstform. Literatur: W I L M O N T H A A C K E , Handbuch des Feuilletons. Emsdetten 1952. Arbeitgeber. Seit den 70er Jahren des 19. Jh. entwickelten sich im Gefolge der Koalitionsbestrebungen der Lohnarbeiterschaft (1869 Aufhebung des Koalitions- und Streikverbots im Norddeutschen Bund) Unternehmerorganisationen zur Vertretung der Interessen der Arbeitgeber. Die ersten Gründungen, wie der Deutsche Buchdruckerverein von 1869, waren reine Fachverbände und bis in die 80er Jahre Einzelerscheinungen. Der Verein der Anhaltischen Arbeitgeberverbände von 1878 verwandte zum erstenmal den Begriff Arbeitgeber. Der Gesamtverband Deutscher Metallindustrieller von 1890 war der erste größere Fachspitzenverband. Als Organ des Vereins f ür die bergbaulichen Interessen erschien das 1865 gegründete >Glückauf< (Essen). Seit 1902 wurde die > Deutsche Arbeitgeber-Zeitung< (Berlin) veröffentlicht, die Organ des Vereins Deutscher Arbeitgeberverbände wurde und seit 1933 den Titel > Deutscher Unternehmen führte. Der Streik in der Crimmitschauer Textilindustrie (1903/04) veranlaßte 1904 die Gründung der Hauptstelle Deutscher Arbeitgeberverbände und des Vereins Deutscher Arbeitgeberverbände, die 35

Arbeitsgemeinschaft Rundfunkanstalten sich durch einen Kartellvertrag zu gemeinsamem Handeln verpflichteten. Seit 1910 erschien als Mitteilungsblatt der Hauptstelle > Der Arbeitgeben. Nach dem Ersten Weltkrieg folgte die Landwirtschaft mit dem Reichsverband der deutschen land- und forstwirtschaftlichen Arbeitgebervereinigungen dem industriellen Beispiel. 1927 gab es in den verschiedenen Wirtschaftszweigen nicht weniger als 89 Reichsverbände der Arbeitgeber. 1929 waren der 1913 aus den beiden 1904 gegründeten Verbänden entstandenen Vereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände 180 Haupt- und 2829 Unterverbände angeschlossen. Seit 1923 gehörte sie der Arbeitgeber-Internationale an. Neben den in Berlin erscheinenden > Mitteilungen* und den Organen der einzelnen Fachverbände galt die Zeitschrift >Der Arbeitgeben, die seit 1947 erneut von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände in Düsseldorf, bis 1964 unter der Redaktion von P A U L O S T H O L D (geb. 1894), herausgegeben wird, als zentrale Publikation. Die Bundesvereinigung hat ihre Öffentlichkeitsarbeit seit 1949 im Sinne der »sozialen Marktwirtschaft« ständig erweitert. Im 1951 geschaffenen Deutschen Industrieinstitut (Köln) und in den Werkzeitschriften (·»Betriebspublizistik) verfügen die Unternehmer über schlagkräftige Instrumente für ihre Interessenvertretung. Mit einer Fülle von Einzelschriften und mit periodischen Informationsbriefen schalten sie sich in alle Fragen der aktuellen Politik ein. Im Gegensatz zur Zeit der Weimarer Republik, als besonders die Blätter des •*Hugenberg-Konzerns von der Industrie beherrscht wurden, ist die Beteiligung von Arbeitgebern an der Presse heute bedeutungslos. Literatur: G. E R D M A N N , Die deutschen Arbeitgeberverbände im sozialgeschichtlichen Wandel der Zeit. Neuwied 1966. - H. K A E L B L E , Industrielle Interessenpolitik in der Wilhelminischen Gesellschaft. Berlin 1967.

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Arbeitsgemeinschaft der öffentlichrechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD). »Dach«-Organisation der deutschen Länderrundfunkanstalten (Bayerischer Rundfunk, Hessischer Rundfunk, Norddeutscher Rundfunk, Radio Bremen, Saarländischer Rundfunk, Sender Freies Berlin, Süddeutscher Rundfunk, Südwestfunk, Westdeutscher Rundfunk). Die einzelnen Anstalten der ARD senden mehrere Hörfunkprogramme, je ein regionales Fernsehprogramm (zwischen 18 und 20 Uhr) sowie teilweise bereits auch ein Drittes Fernsehprogramm; die ARD-Anstalten strahlen das 1. Programm des Deutschen Fernsehens gemeinsam aus. Der Zusammenschluß erfolgte 1950, nachdem im Zuge der Abkehr von jeglicher Zentralisierung der Rundfunkhoheit nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges die von der Aufsicht durch die Regierungen unabhängigen, mit Selbstverwaltungsrecht ausgestatteten Rundfunk-Länderanstalten errichtet worden waren. Die später gegründeten Anstalten des Bundesrechts - Deutsche Welle und Deutschlandfunk - gehören ebenfalls der A R D an, nehmen jedoch wegen ihrer besonderen Aufgaben eine Sonderstellung ein. Alle ARD-Anstalten werden, mit Ausnahme der durch Bundesgesetz geschaffenen Deutschen Welle und des Deutschlandfunks, nicht staatlich subventioniert; sie finanzieren sich durch die Gebühren und zum Teil (bis auf den N D R und WDR) durch Werbesendungen. Aufgabe der ARD ist die Wahrnehmung gemeinsamer Interessen der ihr angeschlossenen Länderanstalten, die - vor allem in Südwestdeutschland - seit 1968 an der Verwirklichung von Plänen zur Neuordnung des Rundfunkwesens in der BRD arbeiten. Arbeitsgemeinschaft Leseranalyse e. V. Gegr. 1953. Sitz: München. In ihr sind 34 Verlage, 47 Werbungsmittler und Werbeagenturen sowie drei Spe-

Archiv zialmittler für Lesezirkelwerbung zum Zwecke leseranalytischer Erhebungen über eine größere Anzahl deutscher Zeitschriften zusammengeschlossen. Arbeitsgemeinschaft Mittlerer Tageszeitungen (A. M. T.). 1954 gegründeter Zusammenschluß von mittleren Zeitungsverlagen. Sitz: Bonn. Verlegerische, technische und werbliche Zusammenarbeit. Eigener Nachrichtendienst ist der >Dimitag< (Dienst Mittlerer Tageszeitungen), der 1938 in Berlin gegründet wurde. Arbeitsgemeinschaft Werbeagenturen und Marketingberatung (AWM). Sitz: Frankfurt/M. Zusammenschluß führender Full-Service-Agenturen zum Zwecke gegenseitiger Hilfeleistung bei der Lösung gemeinschaftlicher Großaufgaben der Werbepraxis. Die A W M ist Mitglied des Zentralausschusses der Werbewirtschaft, der Internationalen Handelskammer, der European Association of Advertising Agencies und des Ausschusses Werbeagentur der Communauté Européenne des Organisations de Publicitaires. Archiv. [1] Historische Archive dienen der systematischen Sammlung und Aufbereitung von Dokumenten, deren Bewahrung insbesondere für Zwecke der Geschichtsschreibung sinnvoll ist. Hauptgegenstand der Sammlung historischer Archive sind Aktenbestände, die in Politik und Verwaltung bei künstlerischer oder wissenschaftlicher Betätigung oder in der privaten Wirtschaft entstanden. Diese Archivalien sind schon früher zweckmäßigerweise durch Sammlung von anderen Dokumenten ergänzt worden, um ihre Aussage zu verdeutlichen. Seitdem die Massenkommunikationsmittel Zeitung, Zeitschrift, Film, Hörfunk, Fernsehen Bedeutung erlangt haben, ist auch das öffentliche Echo auf politische u. a. Aktionen von Bedeutung. Zeitungsund Zeitschriftensammlungen, Presseausschnittarchive, Bild- und Tonarchi-

ve bilden daher heute als zeitgeschichtliche Sammlungen einen integralen Teil moderner Archivarbeit, weil die historische Erforschung, vor allem der letzten fünfzig Jahre, ohne Rückgriff auf diese Quellen der Überlieferung keine optimale Erkenntnischance besitzt. Für die Arbeit der Publizistikwissenschaft vermögen die historischen Archive anhand ihrer Aktenbestände vor allem Fragen staatlicher Pressepolitik und staatlicher Eingriffe in die Publizistik zu klären; sofern zeitgeschichtliche Sammlungen Presseausschnittmaterial oder - vielfach aufschlußreicher - Zeitungs- und Zeitschriftenbände, Wochenschauen u n d Dokumentarfilmmaterial, Schallplatten und Bänder, die Auskunft über R u n d f u n k arbeit geben, besitzen, kann auch Inhalt und Arbeitsweise der publizistischen Mittel untersucht werden. Gründlichere Einsicht in Entwicklung und Arbeit der Massenkommunikationsmittel gewähren die publizistischen Archive. [2] Publizistische Archive bieten die systematische Sammlung und Bereitstellung vor allem der Produkte der Massenkommunikationsmittel. Dabei handelt es sich a) - bei den gedruckten Medien - um Zeitungs- u n d Zeitschriftenbände bzw. Ausschnitte, Material von Pressediensten, Korrespondenzen und Nachrichtenagenturen, Plakate, Flugblätter, Flugschriften u. a., b) - bei den optischen Medien um Fotografien und Stummfilme, c) - bei den akustischen Medien um Schallplatten und Tonbänder u n d d) - bei den optisch-akustischen Medien - um Tonfilme und Fernsehaufzeichnungen. Publizistische Archive sind zumeist Hilfsmittel der journalistischen und redaktionellen Arbeit und werden von Verlagen, Rundfunkanstalten, Wochenschauunternehmen , Nachrichtenagenturen usw. unterhalten. Ihre Ordnung und Sammeltätigkeit ist daher nicht auf Notwendigkeiten der Er-

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Archiv forschung der Massenkommunikationsmittel und der Arbeitsweise der publizistischen Institutionen gerichtet, die dieses Archiv unterhält (darüber gibt die Registratur des Verlags, der Rundfunkanstalt usw. besser Aufschluß), sondern stellt ein aktuelles Register für alle jene Sachverhalte dar, die im Inhalt des jeweiligen Massenkommunikationsmittels auftauchen : ein Zeitungsverlag ergänzt laufend sein Presseausschnittarchiv zumindest durch den Inhalt der eigenen Periodika sowie denjenigen der Publikationen seiner Konkurrenten am Markt. Dazu werden in aller Regel die Zeitungsund Zeitschriftenbände aus der eigenen Produktion aufbewahrt. Das Archiv des Spiegel-Verlags bildet nach Umfang und personeller Ausstattung, und daher auch Leistungsfähigkeit, eine Ausnahme. Es erfaßt die bedeutenden deutschen und internationalen Presseorgane und ergänzt diesen Bestand durch Ankauf unveröffentlichter Manuskripte. Rundfunkanstalten führen neben dem Presseausschnittarchiv eine Sammlung der wichtigsten eigenen Produktionen, sei es als Manuskript oder auf Tonträgern, und melden Bestände, deren »geschichtlicher, künstlerischer oder wissenschaftlicher Wert ihre Aufbewahrung und Nutzbarmachung für Zwecke der Kunst, Wissenschaft, Forschung, Erziehung und des Unterrichts rechtfertigt« an das -^Deutsche Rundfunkarchiv, das sie katalogisiert und - für einzelne Themenkreise - Bestandsverzeichnisse publiziert. Die Filmverleihe unterhalten Archive, deren Bestand aber zumeist nur Kopien enthält, deren kommerzielle Auswertung noch nicht abgeschlossen ist. Im Institut für Filmkunde, Wiesbaden, einer Einrichtung der Spitzenorganisation der Filmindustrie (SPIO), besteht eine Kinemathek, deren Sammlung aber keineswegs vollständig ist, da eine generelle Ablieferungspflicht wegen der komplizierten urheberrechtlichen Probleme nicht besteht. Größere Bedeutung besitzt

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die Deutsche Kinemathek in Berlin, die mit staatlicher Unterstützung arbeitet und in der Sache als Nachfolgeorganisation des in Ost-Berlin verbliebenen ehemaligen Reichsfilmarchivs angesehen werden kann. Seit dem Ersten Weltkrieg entwickelten sich wissenschaftliche Institute, deren Aufgabe Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Publizistik ist. Sie haben Archive angelegt, die vor allem Sammlungen von Zeitungs- und Zeitschriftenbänden enthalten (während den Presseausschnittarchiven kaum Bedeutung zukommt). Zusammen mit den Zeitungsbeständen der ehemaligen Staatsbibliothek in Ost-Berlin und den Sammlungen der Stadt- und Landesbibliotheken machen sie für die historische Forschung das Fehlen einer - vielfach diskutierten - nationalen Zeitungssammelstelle, die auch die Wochenpresse und illustrierten Zeitschriften, die im Bibliothekswesen nicht systematisch erfaßt werden, einschließen müßte, weniger spürbar. Da Pressearchivarbeit sehr kostspielig ist (Personal, Raumkapazität), wird eine koordinierte Sammeltätigkeit für die Zukunft unumgänglich sein. Auch die Umstellung auf Mikrofilm bietet nur dann Hilfe, wenn durch entsprechende Koordination sichergestellt ist, daß ein Original der jeweiligen Zeitung oder Zeitschrift erhalten und zugänglich bleibt. In der Deutschen Bibliothek (Frankfurt/M.), wo alle Zeitschriften im Original vorhanden sind, plant man seit längerer Zeit die Verfilmung aller Hauptausgaben der deutschen Tagespresse. Die Lebensdauer der Mikrofilme wird von der Industrie heute auf 50 Jahre geschätzt, wobei intensive Benutzung nicht berücksichtigt ist. Für Zwecke sozialwissenschaftlicher Untersuchungen gewinnen Stichtagsammlungen und publizistische Stichproben an Bedeutung. Unter Stichtagsammlung wird der Erwerb und die Zusammenstellung der Zeitungsexemplare, die an einem oder mehreren be-

Asien stimmten Tagen erschienen sind, verstanden. Stichtagsammlungen der Zeitungen der BRD sind für 1954, 1964 und 1967 vorgenommen worden. Auch für das Zeitschriftenwesen wurde 1956 eine Stichtaguntersuchung durchgeführt. Eine publizistische Stichprobe der Zeitungen der BRD wird am Institut für Publizistik der Universität Mainz betrieben, d. h. das Archiv sammelt ein aufgrund einer Zufallsauswahl (geschichtet nach der Auflagenhöhe) zusammengestelltes verkleinertes Abbild der westdeutschen Tagespresse. Die Sammlung gilt für Inhaltsanalysen als repräsentativ. •*Bildpublizistik, •*Dokumentation, -*Zeitungsmuseum. Literatur: H. TRAUB, Standortskatalog wichtiger Zeitungsbestände in deutschen Bibliotheken. Leipzig 1933. H . O. MEISNER, U r k u n d e n - u n d A k -

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bild der R e d e des ISOKRATES (436-338

v. Chr.) an den Areopagus, den Staatsgerichtshof und die politische Behörde von Athen, war die >Areopagitica< gegen die Printing Ordinance von 1643 und an die Mitglieder des Parlaments gerichtet. 1654 erklärte MILTON, er habe seine >Areopagitica< geschrieben, »um die Presse von dem Hindernis zu befreien, durch das sie belastet war, damit die Macht, zu entscheiden, was wahr und was falsch, was zu veröffentlichen und was zu unterdrücken sei, nicht länger einigen ungelehrten und unliberalen Individuen anvertraut werde«. Die >Areopagitica< blieb ohne Wirkung auf die Zeitgenossen MILTONS, aber von unmittelbarer Bedeutung für die französische Revolution v o n 1789, d a GABRIEL GRAF VON M I -

RABEAU (1749-1791) ein J a h r

zuvor

eine Übersetzung veröffentlicht hatte. Sie gipfelt in der Forderung: »Gebt mir lieber als alle Freiheiten die Freiheit, wissen, reden und mich mit allem nach meinem Gewissen frei auseinandersetzen zu dürfen.« Literatur: J. RECK, Das Prinzip der Freiheit bei Milton. Diss. Erlangen 1931. - H . KRUMHAAR, D e r Freiheits-

begriff in Miltons Prosaschriften. Diss. F U Berlin 1962.

desarchiv und seine Bestände. Boppard 1961,

2

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Das Deutsche Rundfunkarchiv. In: Der Archivar. 21. Jg., 1968, Sp. 405 bis 4 1 8 . Areopagitica. Eine 1644 in rhetorischem Stil verfaßte Schrift für Pressefreiheit des englischen Dichters JOHN MILTON ( 1 6 0 8 - 1 6 7 4 ) . N a c h d e m V o r -

Asien. Die Massenmedien begegnen einer Vielzahl von nicht allgemein verbreiteten Sprachen und Dialekten. Die Pressegeschichte der meisten Länder ist noch sehr jung. Die pressegeschichtliche Entwicklung in Pakistan z. B. hat sich seit der Gründung des indischen Unionsstaates von der bis zu diesem Zeitpunkt gesamtindischen Pressetradition getrennt. Zu den ältesten Zeitungsländern der Welt gehört das heute kommunistische China. Das Pressewesen im China MAO TSE-TUNGS untersteht der Leitung der KPCh und der von ihr abhängigen Politischen Konsultativkonferenz. Organ der Partei ist >Jen-min Jih-pao< (Pekinger Volkszeitung). Eine nach dem Muster westlicher Demokratien

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Audioii-Versuchserlaubnis freie Meinungsäußerung in der Presse bzw. im R u n d f u n k gibt es nur in wenigen asiatischen Ländern. Literatur: Emerging Estate. Bombay 1966. - The Japanese Press. Tokyo 1966. - Ν . K. MURTHY, Indian Journalism. Mysore 1966. - R. E. WOLSELEY, The press of India. In: Gazette, 12. J g . ,

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munistischen Presse Chinas. I n : Publizistik. 14. Jg., 1969, H. 1, S. 72 bis 82. Audion-Versuchserlaubnis. Eine von der Reichspost in den Anfängen des R u n d f u n k s (1924) an Privatpersonen erteilte Genehmigung zum Bau von Röhrenempfängern durch Mitglieder der postalisch anerkannten Radioamateurvereinigungen. Literatur:

WINFRIED

B.

LERG,

Die

Entstehung des Rundfunks in Deutschland. F r a n k f u r t / M . 1965. Auflage. Im Verlagsrecht die Zahl der Exemplare (Vervielfältigungsstücke, Abzüge, Kopien etc.), die der Verleger im Rahmen des Verlagsvertrages herzustellen und zu vertreiben berechtigt ist; in der Regel bestimmt der Verleger bzw. Herausgeber periodischer Druckschriften die Höhe der Auflage selbst, die sich aus der Nachfrage auf dem freien Markt ergibt oder (z. B. bei politischer Werbung) den Zielen einer Propagandaaktion entspricht. Die Druckauflage setzt sich aus verschiedenen Teilauflagen zusammen; deren wichtigste sind die verkaufte Auflage (abgesetzte und bezahlte Einzelnummern) und die tatsächlich verbreitete Auflage, die alle Werbestücke, gratis abgegebene Exemplare und Belegexemplare einschließt. - Auflagendruck nennt die Fachsprache den Fortdruck, im Gegensatz zum Andruck bzw. Probedruck. Eine Übersicht über die Auflagen einzelner Zeitungen und Zeitschriften er-

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arbeitet seit 1949 die Informationsstelle zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW). Die von dieser Stelle geprüften u n d regelmäßig berichtenden Unternehmen führen im Impressum das IVW-Zeichen. Die IVW dient insbesondere den einschlägigen Anforderungen der Werbewirtschaft, die naturgemäß Interesse an einer zuverlässigen Feststellung der Werbekraft von Presseorganen hat. Aufsichtsgremien. Gemäß der öffentlich-rechtlichen Organisationsform (•*Anstalt des öffentlichen Rechts) des deutschen Rundfunkwesens werden zur Sicherung der für die Programmgestaltung geltenden Grundsätze die Rundfunkanstalten durch besondere Gremien kontrolliert, die nach dem Parteienproporz oder teilweise auch ständisch besetzt sind und nicht staatlicher Aufsicht unterliegen (Verwaltungsrat, Rundfunk- bzw. Fernsehrat, Programmbeirat). Ausnahmerecht. In der modernen Verfassungsgesetzgebung sind Ausnahmeregelungen zur Verfolgung von oppositionellen Gruppen oder zur Behebung von Notständen keine Seltenheit. In Deutschland trat dieses Problem erstmals mit der Verabschiedung der Weimarer Verfassung auf, in der das Recht der freien Meinungsäußerung (Artikel 118) verankert war. Dieses Grundrecht, das jedoch keineswegs das Recht der Pressefreiheit deckte, war durch den Hinweis auf die Schranken der allgemeinen Gesetze weiter begrenzt. Infolgedessen kam es schon bald nach der Verabschiedung der Weimarer Verfassung Anfang 1920 zu ersten Konflikten, als regional begrenzt der Belagerungszustand verhängt wurde und damit die Freiheit der Meinungsäußerung außer K r a f t gesetzt war. In den folgenden Jahren wurden immer wieder Verordnungen und Gesetze aufgrund des Artikels 48 Abs. 2 der Weimarer Verfassung erlassen, wenn die öffentliche

Àussagenanalyse Sicherheit und Ordnung erheblich gestört oder gefährdet war. Zu diesen Maßnahmen zählten die verschiedenen Gesetze zum Schutze der Republik, die seit dem Juni 1922 erlassen wurden. Eine Novelle zum Reichspressegesetz von 1874 schränkte am 4. 3. 1931 das Recht der Abgeordneten ein, gleichzeitig verantwortliche Redakteure sein zu dürfen. Damit wollte man verhindern, daß radikale Politiker unter dem Schutz der Immunität Pressedelikte begingen. Im März und Juli 1931 wurden Verordnungen zur Bekämpfung politischer Ausschreitungen erlassen, um der bürgerkriegsähnlichen Zustände in Deutschland Herr zu werden. Ähnliche Verordnungen wurden von der Reichsregierung aufgrund des Artikels 48 der Reichsverfassung am 6.10.1931 und am 15. 7. 1932 erlassen. Sie fanden ihre Fortsetzung in den vom nationalsozialistischen Regime am 4. und 27. 2. 1933 mit Zustimmung des Reichspräsidenten erlassenen Notverordnungen. Die letzte dieser Notverordnungen setzte der Pressefreiheit in Deutschland endgültig ein Ende. Die seit den 60er Jahren erkennbare Absicht der Bundesregierung, mit der Notstandsverfassung auch ein Notstandspressegesetz durchzusetzen, scheiterte. In Gesprächen mit Vertretern der Presse und des •*Deutschen Presserats kamen Bundestag und Bundesregierung zu der Überzeugung, daß im (dann im Mai 1968 verabschiedeten) Notstandsrecht die Pressefreiheit erhalten bleiben müsse. Literatur: F. MEYERS, Reichspräsidentenwahl und Ausnahmemaßnahmen. Emsdetten 1934. - J. H E I N R I C H S BAUER, Die Presseselbstkontrolle. München 1953. - M. NEF, Die notrechtliche Presseordnung und ihre Handhabung in der Schweiz. In : ZV + ZV, 57. Jg. 1960, Nr. 24, S. 1621 bis 1624. - G. JASPER, Der Schutz der Republik. Tübingen 1963. - Bibliographie zum Notstandsrecht. Bonn 1964. - J. SEIFERT, Gefahr im Verzuge. Frankfurt/M. 3 1965. - R. G R O S S ,

Zum Pressenotstandsrecht. In: Z V + ZV, 62. Jg. 1965, Nr. 33, S. 1391 f. H. B O L D T , Rechtsstaat und Ausnahmezustand. Berlin 1967. Aussagenanalyse. Der im anglo-amerikanischen Sprachbereich überwiegend benutzte Terminus content analysis wurde und wird häufig wörtlich mit Inhaltsanalyse übersetzt. Neuerdings beginnt jedoch der von M A L E T Z K E vorgeschlagene Terminus Aussagenanalyse sich einzubürgern. Diese terminologische Variante erscheint sinnvoller, »denn oft richtet sich . . . die Fragestellung nicht nur auf den Inhalt, sondern auch auf die Form, den Stil, die Gestaltung. Auch die Übersetzung >Bedeutungsanalyse< klammert die formale Perspektive aus« ( M A L E T Z K E ) . Aussagenanalyse ist eine Untersuchungstechnik zur objektiven und systematischen Erfassung und Klassifizierung spezifischer Charakteristika bestimmter Aussagenmengen - mit dem Ziel, über Ausprägungen der Aussagen sowie ihre Wechselbeziehungen mit den anderen Komponenten (Kommunikator, Medium, Rezipient) des jeweiligen Kommunikationssystems Aufschluß zu gewinnen. Das Schaubild veranschaulicht die Verflechtung der hauptsächlichen Untersuchungsbereiche von Kommunikationssystemen und die Stellung der Aussagenanalyse als Instrument zur Erforschung eines dieser Bereiche. Zugleich wird deutlich, daß mit Hilfe der Aussagenanalyse über die anderen Gegenstandsbereiche und ihre Verbindungen Aufschlüsse gewonnen werden können. Diese Aufschlüsse sind in dem Maße haltbar und weitreichend, wie entsprechende Forschungsergebnisse der Medienanalyse, Rezipientenforschung und Kommunikatorforschung ergänzend und kombinierend herangezogen werden können. Eine genaue Datierung der frühesten Anwendungsversuche dieses Verfahrens erscheint kaum möglich. Die Verwendung der Aussagenanalyse im

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Aussagenanalyse oben definierten Sinne beginnt um die Jahrhundertwende, in erster Linie zur Untersuchung der Aussagen in Massenkommunikationsmitteln. Eine der ersten derartigen Analysen wurde in d e n U S A v o n SPEED ( J . G . SPEED, D O

Newspapers Now Give the News? In: The Forum, Vol. 15, 1893, S. 705 bis 711) durchgeführt, der die Veränderungen in den Sonntagsausgaben der New Yorker Tageszeitungen zwischen 1881 und 1883 miteinander verglich. In diesem Zeitraum hatte die >New York Times< versucht, ihre Auflage durch Preissenkung von drei auf zwei Cents und durch erhebliche Erweiterung ihres Umfangs zu erhöhen. Dieses Vorgehen zwang die anderen Zeitungen nachzuziehen. Indem SPEED die jeweilige Länge der Spalten ermittelte, die den verschiedenen inhaltlichen Kategorien eingeräumt wurden, fand er heraus, daß die Flächenanteile für »Gerüchte« und »Skandale« auf Kosten des Raumes für »Literatur«, »Religion«, »Politik« und andere Inhaltskategorien stark zugenommen hatten. Darüberhinaus wies SPEED auf die sensationalistische Form der Berichterstattung in den einzelnen Inhaltskategorien hin (vgl. STONE, 1966, S. 22f.). ·>.Amerikanisierung. Eine der ersten aussagenanalytischen Arbeiten in Deutschland ist die Dissertation von O T T O G R O T H : Die politische Presse Württembergs. Staatswiss. Diss., Tübingen. Stuttgart 1915. Auf der Grundlage seines reichhaltigen, empirisch erarbeiteten Datenmaterials »sagt G R O T H eine Abnahme der Mannigfaltigkeit der Presse voraus, eine Zunahme von sensationellen Inhalten und Überschriften sowie von Bildern, ferner eine Abnahme des Einflusses von Parteizeitungen und allgemein eine größere Anfälligkeit für Abhängigkeiten aller Art« (F. E B E R H A R D , Würdigung nach 50 Jahren. In : Publizistik, 10. Jg. 1965, S. 201). Seit den ersten aussagenanalytischen Arbeiten hat diese Forschungstechnik einen beeindruckenden Aufschwung und

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Wachstumsprozeß erlebt - sowohl quantitativ nach der Zahl der angefertigten Arbeiten als auch qualitativ in bezug auf ihre theoretische und methodologische Differenzierung. Zwischen 1900 und 1958 hat B A R C U S über 1700 kommunikationswissenschaftliche Aussagenanalysen verzeichnet, von denen insgesamt 70 Prozent nach 1940 entstanden sind, während von den 240 überwiegend theoretischmethodologisch konzipierten Arbeiten dieses Zeitraums ca. 88 Prozent nach 1940 angefertigt worden sind (vgl. STONE, 1966, S . 23 ff.). Es ist eine Reihe neuerer aussagenanalytischer Verfahren entwickelt worden, die sich von den üblichen Verfahren hauptsächlich dadurch abheben, daß sie in stärkerem Maße Wertigkeit und Zusammenhänge der untersuchten Aussagen berücksichtigen (Value Analysis, Evaluative Assertion Analysis, Contingency Content Analysis, Cloze procedure). Detaillierte Aussagenanalysen sind fast ausnahmslos zeit- und mittelraubend. Am Anfang jeder Aussagenanalyse sollte deshalb eine Erläuterung und theoretische Durchleuchtung des Untersuchungsziels stehen, das möglichst in eine Reihe von empirischen Hypothesen aufgefächert werden sollte. Daraus ergibt sich der systematische Charakter der Analyse: Sie muß von vornherein auf einem weitgehend im Detail festgelegten Untersuchungsplan beruhen, der die prüfbaren (empirisch falsifizierbaren) Hypothesen in sich einschließt. Es geht also nicht um die Bestätigung beliebiger Annahmen, die sich sozusagen von Fall zu Fall verifizieren lassen. Die Hypothesen behaupten relevante Zusammenhänge zwischen bestimmten Variablen. Die Wahl und Präzisierung der Inhaltskategorien entscheidet darüber, in welchem Ausmaß die Datensammlung objektiv geschieht oder aber unkontrollierbar subjektiv, also impressionistisch. »Aussagenanalysen stehen und fallen mit ihren Kategorien. (. . .)

Aussagenanalyse Da die Kategorien die Substanz der Untersuchung enthalten, kann eine Aussagenanalyse nicht besser als ihr Kategoriensystem sein« (vgl. B E R E L SON, 1952, S. 147). Nach der Bildung eines Kategoriensystems müssen die Analyseeinheiten spezifiziert werden (ζ. B. Quadratzentimeter oder andere Flächenmaße, Minuten oder andere Zeiteinheiten, Wort, Paragraph, Thema, Bewertungsrichtungen, Charaktere). Diese meß- oder zählbaren Analyseeinheiten werden dann gemäß den Kategorien klassifiziert (kodiert). Entscheidend ist weiterhin die Auswahl der Aussagenmenge, von der die Analyseeinheiten erfaßt werden sollen. Zunächst muß die Grundgesamtheit (Universum, Kollektiv, Population) eindeutig und objektiv abgegrenzt werden, damit zugleich der Geltungs-

bereich der zu erfassenden Daten umrissen wird. Nach der Abgrenzung der Grundgesamtheit läßt sich grundsätzlich entweder eine Vollerhebung oder eine Teilerhebung der Daten durchführen. Aus mehreren Gründen entscheidet man sich häufig für eine Teilerhebung (Stichprobe, Sample). In diesem Fall muß in erster Linie die Forderung nach Repräsentativität der ermittelten Daten hinreichend erfüllt sein, will man verläßliche Aussagen über die Grundgesamtheit der Datenträger machen. Dazu ist es erforderlich, daß aus der Grundgesamtheit mittels eines zufallsgesteuerten (systematischen) Auswahlverfahrens eben nur ein auf die jeweiligen Untersuchungsziele stichprobentheoretisch abzustimmender Prozentsatz an Datenträgern ausgewählt wird. Das Sample

Außenpolitik ist die Aussagenmenge, aus der die Daten erhoben werden. Diese verfahrenstechnischen Andeutungen lassen schon erkennen, daß die Aussagenanalyse ein gegen Verzerrungen aller Art empfindliches Instrument ist. Daher ist es notwendig, daß die Verläßlichkeit (reliability) und Gültigkeit (validity) der Datengewinnung kontrolliert werden. Damit das jeweils gebildete aussagenanalytische Instrument verläßlich ist, müssen die oben skizzierten Abgrenzungen dermaßen präzisiert und operationalisiert sein, daß »man« (intraund inter-individuelle Verläßlichkeit) nur diese operationalen Vorschriften zu beachten braucht, um bei Wiederholungen gleiche Ergebnisse zu erzielen. Gültigkeit eines Verfahrens besteht in dem Ausmaß, in dem es auch tatsächlich den Ausschnitt der Wirklichkeit (Merkmalsbereich) mißt, den man als Variable messen will. Ob das analytische Instrument den Kriterien der Verläßlichkeit und Gültigkeit genügt, muß natürlich vor seiner eigentlichen Anwendung zur Datengewinnung, d. h. in einem Vortest geprüft werden. Nur dadurch lassen sich später kaum noch korrigierbare Verzerrungen des Materials vermeiden und die meist in aufwendiger Detailarbeit gewonnenen Daten informativ auswerten. Aussagenanalysen, insbesondere im Zusammenhang mit der simplen Unterscheidung zwischen quantitativen und qualitativen Analysen, werden häufig über- wie auch unterschätzt. Diese beiden Unterscheidungsmerkmale »quantitativ - qualitativ« »haben ihren Sinn, wenn sie die generelle Orientierung der Sozialwissenschaftler im Hinblick auf ihre Daten beschreiben: jedoch ist die Dichotomie so übersimplifiziert, daß sie nur geringe theoretische Bedeutung hat« (vgl. BARCUS, 1 9 5 9 , S. 2 1 ) .

-*Ko m m unikations Wissenschaft, •*Massenkommunikationsmittel, •»Publizistikwissenschaft.

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Außenpolitik journalistische oder redaktionelle Beschäftigung mit allen Vorgängen auf dem Gebiete der Beziehungen eines Staates zu anderen Staaten oder internationalen Organisationen (Herstellung zweiseitiger - bilateraler - oder vielseitiger - multilateraler - Kontakte politischer, wirtschaftlicher, militärischer oder kultureller Art). Eine der ursprünglichen Formen der Auslandsberichterstattung ist der Auslandsbrief oder Auslandsbericht, den die >Neue Zürcher Zeitung< (gegr. 1780) sowie die f r a n k f u r t e r Allgemeine Zeitung< und die Stuttgarter Zeitung< auch heute noch pflegen. Berühmtheit erlangten die von Paris aus geschriebenen Artikel H E I N R I C H H E I NES (1797-1856) für die Augsburger >Allgemeine ZeitungLutetia< in H E I N E S Werke aufgenommen wurden. Mit der allgemein bedeutenden Erweiterung des redaktionellen Inhalts der Zeitungen im 19. Jh. nahm auch die außenpolitische Berichterstattung an Umfang und Spezialisierung zu. Eine Untersuchung im Jahre 1909 (30 große Zeitungen wurden zum Vergleich herangezogen) ergab über 22 Prozent (innen- und außenpolitischen Inhalt vom gesamten redaktionellen Teil. In der preußischen Pressepolitik während der Kanzlerschaft VON B Ü L O W S (1900-1909) spielte die gezielte Publizierung außenpolitischer Aktionen der Reichsregierung, vor allem in der in Westeuropa vielbeachteten >Kölnischen ZeitungKölnische Zeitung< während der Bülow-Zeit 1897-1909. Bleicherode 1937. Diss. Leipzig 1937. - O. F. Ris, Das Verhältnis der deutschen Presse zur offiziellen deutschen Politik während der ersten Marokkokrise (1904-1906). Diss. Bern 1948. Köln 1949. - B. C . C O H E N , The press and foreign policy. Princeton 1963. H . D. FISCHER, Die großen Zeitungen. München 1966. - Κ. K O S Z Y K , Deutsche Presse im 19. Jahrhundert. Berlin 1966. - E. NAUJOKS, Bismarcks auswärtige Pressepolitik und die Reichsgründung 1865-1871. Wiesbaden 1968. Außenwerbung. Plakatanschlag, Verkehrsmittel· und Großflächenwerbung sowie Dauerwerbung (Neonreklame, Werbeschilder). Der Zentralausschuß der Werbewirtschaft hat Richtlinien für den Plakatanschlag und die Verkehrsmittelwerbung entwickelt, die für alle Werbungtreibenden verbindlich sind. Umfang des Anschlagwesens: 1951 wurden insgesamt 36998 allgemeine Anschlagstellen gezählt, 1967 bereits 73188; die Zahl der

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Ganzstellen (Säulen oder Tafeln, die jeweils nur einem Werbungtreibenden vorbehalten sind) stieg von 560 (1951) auf 8 882 ; die Zahl der Großflächen von 38538 (1962) auf 72828 (1967). Nahezu alle Unternehmen des Anschlagwesens sind der IVW-Kontrolle angeschlossen (-•Informationsstelle zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern). Automation. Weitgehend mechanisierte Produktion unter Kontrolle weniger Fachkräfte. Im Druckgewerbe bisher teilweise verwirklicht, etwa bei der Kontrolle des Druckvorgangs, besonders der Farbdichte und des Druckbildes bei vollem Maschinenlauf durch elektronische Überwachungsgeräte, automatische Falzapparate sowie Zeitungstransport- und Verpackungsmaschinen, ferner durch die Steuerung von Setzmaschinen mit Hilfe von Lochstreifen, die von automatischen Stanzern hergestellt werden können. Im Verlagswesen wurden die für die Rationalisierung von Verwaltungsaufgaben üblichen Computer eingesetzt. Der hohe Investitionsbedarf setzt dieser Entwicklung vorerst enge Grenzen. Automatisierte Herstellungsverfahren bleiben zunächst der industriellen Zeitungsherstellung vorbehalten. Schneller hat sich die Automation bei der Produktion und Verbreitung von Rundfunk- und Fernsehprogrammen durchgesetzt. Seit 1959 experimentiert die amerikanische Gesellschaft CBS die Sendeabwicklung mit Hilfe von Computern; neuerdings wird auch der Personaleinsatz auf diese Weise gesteuert. Größtmögliche Ausnutzung der Fähigkeiten jedes Mitarbeiters ist das Ziel. Auf Grund der gespeicherten Daten liefert der Computer in kürzester Zeit Dienstpläne für jede gewünschte Periode. Die Verbindung der technischen Möglichkeiten des Fernsehens mit der Herstellung von Zeitungen durch Faksimile-Übertragung wird in Japan experimentell betrieben. -»Kybernetik.

AWA Literatur: D. M E L C H E R and N. L A R R I C K , Printing and promotion handbook. New York 31966. - G. LAH A N N , Automation - nur ein erster Schritt in die Zukunft des Fernsehens. In: Hörfunk und Fernsehen, 18. Jg. 1968, Nr. 6, S. 17 f. Aviso. Die Bezeichnung Aviso ist aus den romanischen Sprachen übernommen. Sie kommt im Französischen (avis), Italienischen (avviso) und Spanischen (aviso) vor im Sinne von Nachricht, Meldung, Benachrichtigung. Für die deutsche Presse des 17. Jh. hat das Wort Aviso eine zweifache Bedeutung. Es kann im ursprünglichen Sinn von »Nachricht« Titel einer Zeitung sein, oder es bezeichnet die ganze Gattung der frühen geschriebenen oder gedruckten Nachrichtenblätter. Der Titel Aviso, Avisa oder Avisen erscheint sowohl bei Einzeldrucken als auch bei periodischen Blättern. Als eine Gattungsbezeichnung unter anderen wird Aviso, meist in der Pluralform Avisen, bis etwa zur Mitte des 17. Jh., gelegentlich auch darüber hinaus, gebraucht. Eine der ältesten bisher bekannten Wochenzeitungen von 1609 trug bereits den Titel >Aviso. Relation oder Zeitung . . .Aviso< von 1609. In: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte, 31. Bd. 1959, S. 275 ff. E.

BOGEL-HAUFF

und

E.

BLÜHM,

Neue Mitteilungen zum >AvisoAviso< von 1609, hatte eine Beilage (Extrakt des von Kaiser R U D O L F I I . erlassenen Majestätsbriefes, der den evangelischen Ständen Religionsfreiheit gewährte). Die frühen Beilagen hatten unterschiedliche Bezeichnungen und enthielten das, was vor allem aus technischen Gründen nicht ins Hauptblatt aufgenommen werden konnte. Literarisch zu hohem Ruf gelangte die von G. E. LESSING (1729-1781) redigierte Beilage der >Vossischen ZeitungDas Neueste aus dem Reiche des WitzesBeilagen zu den Osnabrückischen Anzeigern (1766-1781) von JUSTUS M O S E R (1720 bis 1794); berühmt wurde auch die Beilage der >Augsburger Abendzeitung^ die seit 1831 unter dem Titel >Der Sammler< erschien. Durch Gratisbeilagen steigerte der Berliner Verleger R. MOSSE (1843-1920) den Anreiz zum Kauf oder Abonnement seines >Berliner Tageblatts< (seit 1872 >UlkSonntagsblattDeutsche Lesehalle< hieß; seit 1888 >ZeitgeistNieuwe Tijdinghen< in Antwerpen, vorher hatte es nur um 1480 in Flandern Flugblätter in französischer und flämischer Sprache gegeben. Die wechselvolle politische Entwicklung prägte in der Folgezeit das Pressewesen des Landes. Erst seit der Revolution von 1830, in deren Verlauf der belgische Staat entstand, gab es eine unabhän-

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Belgien gige nationale belgische Presse und damit eine sprunghafte Aufwärtsentwicklung des Pressewesens, das sich in zahlreichen Opinionsblättern manifestierte. 1831 entstand als - bis auf die Gegenwart fortgeführtes - offizielles Regierungsblatt der >Moniteur BelgeLe PeupleLe Soir< (1886) und dem flämischen Gegenstück >Het Laatste Nieuws< (1888) kamen schon bald die auf eine Massenieserschaft ausgerichteten ersten Boulevardzeitungen als Konkurrenten der Parteipresse auf. Einen tiefen Einschnitt erlebte die gesamte belgische Presse mit dem Ersten Weltkrieg und der Besetzung des Landes. Einige Blätter gingen in die Emi-

50

gration, andere erschienen als Widerstandszeitungen im Lande selbst. Nach dem Waffenstillstand setzte eine erneute Zeitungsblüte ein, viele alte Organe traten neben einige Neugründungen, doch die politische Presse wurde nunmehr allmählich von den Massenblättern verdrängt. Dennoch hatte im Jahre 1936 die katholische Presse mit 935000 vor der liberalen u n d der sozialistischen mit

700000

Auflage den stärksten Anteil an der Gesamtauflage von 2,3 Mill. Exemplaren ; auf die Massenpresse entfielen 0,5 Mill. Exemplare täglich. Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges verschwanden einige belgische Blätter mit alter Tradition, andere retteten sich über die Besatzungszeit mit dem Ausweichen ins Exil. Besonders die wallonische Presse war nach 1945 stark dezimiert, während die flämischen Zeitungen einen relativ raschen Aufstieg erlebten. Im Jahre 1958 hatte Belgien 36 Tageszeitungen mit 3,3 Mill. Gesamtauflage. 1966 gab es zwar 48 Blätter, doch betrug die Gesamtauflage nur noch 2,5 Mill., da durch die Ausbreitung von Hörund Sehfunk die Tageszeitungen erheblich an Beziehern eingebüßt hatten. Von den 48 Zeitungen kommen 30 in französischer, 17 in flämischer und eine in deutscher Sprache heraus. Die auflagenstärksten Organe erscheinen in der Provinz Brabant und hier fast ausschließlich in der Landeshauptstadt Brüssel. Hier kommen >Het Laatste Nieuws< (295000), >De Standaard< (287000), >Le Soir< (280000)

heraus, während in Antwerpen vor allem die >Gazet van Antwerpen< (170000), in Lüttich >La Meuse< (180000) zu nennen sind (Auflagen v o n 1966).

Literatur: Handbuch der Auslandspresse 1918. Berlin 1918. - Handbuch der Weltpresse. Berlin, später Berlin, Leipzig 1931-1937. - Handbuch der Auslandspresse. Bonn, Köln, Opladen 1960. - Handbuch der Weltpresse. K ö l n , Opladen 1 9 7 0 . - A . VERMEERSCH

Berufsausbildung u n d H . WouTERS, B i j d r a g e n t o t

de

geschiedenis van de Belgische pers 1830-1848. Leuven, Paris 1958. T H E O L U Y K X , Politieke Geschiedenis van Belgie van 1789 tot heden. Brüssel, Amsterdam 1964. - J. GENESSE, L'état et la presse. Louvain 1968. Belletristik. Schöngeistige Literatur: Roman, Erzählung, Novelle, lyrische Dichtung, Drama (vom Franz. belies lettres). Z u m Begriff der belletristischen Literatur gehören demzufolge alle Bestandteile des Feuilletons, die nicht nur •*Nachricht, -*Kommentar, Kritik sind; so z.B. vor allem der Zeitungsroman (+Roman). Benelux-Staaten •*Belgien, burg, •*Niederlande.

Luxem-

Bericht. Sach- oder erlebnisbezogene Mitteilungsform, ungenau auch als Meldung, •*Nachricht oder story bezeichnet. Ursprungsform des Berichts ist der Augenzeugenbericht, der seine Authentizität durch die persönliche Anschauung des Berichters (Reporters) erhält; persönliche Eindrücke und Meinungen gehen ein in den Erlebnisbericht, der die Beschreibung und Schilderung eines Ereignisses von aktuellem Interesse darstellt. Dies ist einmal möglich, indem man auf ein Ereignis wartet und es dann zum Anlaß nimmt, darüber zu schreiben oder zu sprechen; zum andern aber lassen sich Ereignisse auch »schaffen«, z.B. aufgrund einer Informations- oder Studienreise (Reisereportage•). Zum Reporter gehört daher die enge Verbindung zu allem täglichen Geschehen, die unmittelbare N ä h e zum Ereignis; erst das Erlebnis des Gegenwartsgeschehens und seine Umsetzung in den in der Sache korrekten, menschlich aber nicht gleichgültig dargebotenen Bericht macht den Berichterstatter zum Reporter, dessen Leistung nicht selten das Gesicht einer Zeitung oder einer Rundfunkanstalt prägt. Die amerikanische Publizistik

unterscheidet generell bei der Gestaltung von gedruckten Nachrichten bzw. Berichten (Meldungen) zwischen der fact-story, action-story und quotestory; die fact-story ist eine Tatsachenmeldung, die vom Wichtigsten ausgehend und zum weniger Wichtigen übergehend eine Nachricht a u f b a u t ; die action-story gibt ein dramatisches Geschehen in lebendiger Schilderung wieder, wobei die weniger entscheidenden Momente am Schluß erscheinen; die quote-story gliedert den Nachrichtenaufbau nach wichtigen und weniger wichtigen Mitteilungen, wobei jedem Absatz wörtliche Zitate beigefügt werden, die den Zusammenhang erhellen sollen. Literatur:

J . a n d ST. ALSOP, T h e re-

porter's trade. New York 1958. - D. SCHLENSTEDT, Die Reportage bei Egon Erwin Kisch. Berlin 1959. - J. MÜHLBAUER, Augenzeuge f ü r Millionen. Würzburg 1962. - C. N . W A R R E N , ABC des Reporters. Modern News Reporting. München 2 1966. Berufsausbildung. Historische Entwicklung: Die journalistische Arbeit, die erst seit dem Ende des 18. und dem Beginn des 19. Jh. als hauptberufliche Tätigkeit ausgeübt wird (-»Journalismus,), hat in den vergangenen Jahrzehnten infolge der gesellschaftlichen, technischen und wirtschaftlichen Veränderungen einen grundlegenden Wandel erfahren. Dementsprechend sind auch die beruflichen Ausbildungsmöglichkeiten - vor allem nach der Herausbildung neuer Kommunikationsmittel - wesentlich komplizierter geworden; zahlreiche Spezialberufe innerhalb des Journalismus sind geschaffen worden (Korrespondent, Redakteur, Bildreporter, Rechercheur, Dokumentationsredakteur). Zwar steht der Beruf des Journalisten grundsätzlich jedem offen, doch werden Forderungen an Bildungsniveau u n d Ausbildung gestellt (Abitur oder sogar abgeschlossenes Hochschulstudium, zweijähriges Volontariat in ei-

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Berufsausbildung nem Zeitungsbetrieb, bei Wechsel zum Rundfunk bzw. Fernsehen zusätzliche Spezialausbildung) ; eine Umfrage unter hauptberuflich tätigen Journalisten ergab, daß rd. 70 Prozent ein begonnenes Hochschulstudium abgebrochen haben. Journalisten sind entweder in einem festen Angestelltenverhältnis oder als -*freie Mitarbeiter (Pauschalist) tätig. Lehrstühle für Publizistik gibt es an verschiedenen deutschen Hochschulen und Universitäten (·»Einführung). Sogen. »Lehrredaktionen« führt die •^Deutsche Journalistenschule, München (ehem. Friedmann-Institut) durch ; der Lehrplan enthält Lektionen in Politik, Rechtskunde, Gesundheitswesen, Kybernetik, Soziologie, Psychologie u. ä. Journalistische Fachkurse veranstaltet das Deutsche Institut für Publizistische Bildungsarbeit, Düsseldorf. Eine Journalisten-Akademie wird in Hamburg vorbereitet. Vorbildlich geregelt ist die Journalistenausbildung in den USA, wo R. E. LEE bereits 1869 journalistische Kurse in Virginia abhielt. 1903 Gründung der School of Journalism an der Columbia University in New York durch die Pulitzer-Stiftung; heute wird an über 100 amerikanischen Universitäten, meist in selbständigen Fakultäten (Departments), Journalismus gelehrt. »Journalism« ist außerdem Lehrfach an Schulen und Colleges. Die Lehrmethoden sind ganz auf die Praxis gerichtet. Die Berufsorganisation der Verleger und Redakteure unterhält den American Council on Education for Journalism (ACEJ), der die Prüfungsaufgaben sowie den gesamten Lehrstoff aufstellt und die Klassifizierung der Journalisten schulen vornimmt. Den Journalistenschulen nachgebildet sind die neueren Schulen für Film, Rundfunk und Fernsehen in den USA. Führende Fachorgane sind das >Journalism Quarterie und >The Public Opinion QuarterlyIllustration) oder bewegten Bildes bedient. Eine der ersten bildpublizistischen Ausdrucksformen schuf der ->Bilderbogen, der um die Jahrhundertwende durch die -*Comic Strips abgelöst wurde. Mit dem Eindringen der Fotografie in die gedruckte Publizistik gewann das Bild gleichrangige Bedeutung neben der Wortaussage. Durch Film und Fernsehen schließlich wurden die optischen Publikationsmittel entscheidend vermehrt. Bildpublizistik kann nachrichtlichen Charakter (bei der Tages-

Blickfang presse), unterhaltenden (bei -»Illustrierten)I, polemisch-aggressiven (bei der politischen Kampfpresse) oder dekorativen Charakter (ζ. B. als Schmuckbild im Feuilleton) haben; im Einzelfall mag sie alle diese Elemente auch in sich vereinen. Literatur: P. S A C K A R N D T , Das unersättliche Auge. Essen 1961. - K. PAWEK, Das optische Zeitalter. Ölten 1963. -

G . COHEN-SÉAT u n d P .

FON-

Wirkungen auf den Menschen durch Film und Fernsehen. Köln 1966. - J . M . PETERS, Fotografie, Film, Televisie. Antwerpen 1968. GEYROLLAS,

Bildtelegrafie. Im Dienste der Aktualität der publizistischen Medien ist die elektro-magnetische Fernübertragung von Bildern (Fotografien), Schriftstücken, Zeichnungen, Karten u. ä. unerläßlich. Im Bildsender, der an das Telefonnetz angeschlossen werden kann, werden die Schwarzweißwerte des Originalfotos in elektrische Impulse übertragen, die vom Empfängergerät aufgenommen, in Fotostrom umgewandelt und aufgezeichnet werden. Das Ergebnis ist ein feinzeiliges Bild (rd. 35 Zeilen pro Zentimeter). Nach diesem Prinzip arbeitete der internationale Postdienst bereits in den 30er Jahren. Bildagenturen, Zeitungsverlage und Fernsehanstalten unterhalten ihre eigenen Sender und Empfänger, die über das Netz der Bundespost und deren Verstärkerämter geschaltet werden. Die Schaffung einer einwandfreien Kabelverbindung zwischen Europa und dem amerikanischen Festland hat erst in den letzten Jahren eine technisch hervorragende Telebildübertragung in diesem Bereich ermöglicht; die bis dahin hauptsächlich in Anspruch genommenen Radiowellen erwiesen sich als sehr störanfällig. 1959 gelang der amerikanischen •*Nachrichtenagentur AP die Übertragung eines Farbfotos. Der seit Anfang der 60er Jahre auch in der BRD eingeführte Bildfunk arbeitet auf einer Radiolangwelle. Die Emp-

fangsgeräte sind die gleichen wie bei den Telebildern (über Drahtverbindungen), nur haben sie einen Spezialfunkvorsatz (Radioempfänger), der mit einer sorgfältig eingepegelten Antenne verbunden ist. Die beim Bildfunk verwendete Langwelle ist gegen Störungen und den Schwund ( f a d i n g ) weitgehend unempfindlich (saubergestochene Bilder auch über mehrere hundert Kilometer). In Europa betreiben den Bildfunk dpa und TASS. Eine Weiterentwicklung stellt der Telemat dar, der Bilder automatisch aufnimmt, entwickelt und fertig auswirft. Amerikanische und englische Firmen haben ein Faksimile-Verfahren (Fax-System) entwickelt, das das Entwickeln und Fixieren der Bilder beim Empfänger überflüssig macht. Das Fax-System beruht darauf, daß die aufgenommenen Lichtimpulse beim Empfänger nicht wieder in Licht-, sondern in Wärmewellen umgewandelt werden, auf wärmeempfindliche Chemikalien treffen und dabei je nach der Intensität der Wärmestrahlen helle oder dunkle Farbwerte entstehen lassen (die Übertragung eines Bildes dauert 8 Minuten). Literatur: G. R A U C H W E T T E R , Bilder werden telefoniert. In: Praktischer Journalismus, Nr. 79, 1964. - K . H . LOESCHE, Telegrafische Bildübermittlung für die Presse. In: ZV + ZV, 62. Jg. 1965, Nr. 43/44, S. 2034f. Blickfang. Wegen der experimentell nachgewiesenen Tatsache, daß sich die Bewegungen des menschlichen Auges beim Lesen von Drucksachen und beim Betrachten von Werbeflächen schweifend, gleitend und springend vollziehen, ist man bei der graphischen Gestaltung bemüht, eine sinnvolle Blickführung zu erreichen. Dabei geht man meistens vom sogen, »blickhäufigsten Punkt« oder vom Blickfang aus. Die vertikale Betrachtungsweise ist vorherrschend. Literatur: G . G U T J A H R , Die Methode der Blickregistrierung. Diss. Göttin-

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Börsenberichterstattung gen 1965. - D . ELBRACHT, E r k e n n b a r -

keit und Lesbarkeit von Zeitungsschriften. In: Archiv für Drucktechnik, 4. Jg. 1967, Nr. 7, S. 24 bis 32.

Börsenberichterstattung. Seit die Wechselgeschäfte im 16. Jh. staatlich geregelt wurden, waren sie Gegenstand des Nachrichtenverkehrs. Börsenberichte erschienen bereits in den am Ort der Börse herausgebrachten Intelligenzblättern des 18. Jh. Mit der Entwicklung der Presse und des Handelsteils gewannen die Börsenberichte auch in den übrigen Zeitungen immer größere Bedeutung. Die sogen. Kurszettel bildeten einen wesentlichen Bestandteil des Dienstes der frühen Depeschenb ü r o s . BERNHARD WOLFF ( 1 8 1 1 - 1 8 7 9 )

schuf als Geschäftsführer der Berliner >National-Zeitung< das Telegraphische Correspondes Bureau (Β. Wolff.) Die >National-Zeitung< veröffentlichte am 28. 11. 1849 zum erstenmal einen telegrafisch beförderten Kurszettel aus Frankfurt und London. Wegen der hohen Kosten einigte sich WOLFF mit anderen Berliner Verlegern und Privatleuten über den gemeinsamen Bezug der Kurse und Preismeldungen aus Paris, London, Stettin, Hamburg und Frankfurt/M. Dieser Vertrag war die Grundlage seines Bureaus. Ähnlich arbeitete das Büro von CHARLES HAVAS (1785-1858) in Paris

schon

seit 1835. In London folgte 1851 PAUL

JULIUS

REUTER

(1821-1899).

Direkt aus der Börsenberichterstattung entstand der f r a n k f u r t e r Ges c h ä f t s b e r i c h t Hamburgischen Adress-Comtoir-Nachrichten< seit 1767 eine intensive Börsenberichterstattung. Wie wichtig die Sparte Börse in der Zeitung war, ergibt eine Erhebung von STOKLOSSA über 30 deutsche Zeitungen aus dem Jahre 1909. Damals hatte die Börse mit 32,6 Prozent den höchsten Anteil an allen Sparten und war damit sowohl dem politischen wie dem kulturellen Teil weit überlegen. Nicht zu Unrecht kann man sagen, daß sich der Wirtschaftsteil der Zeitungen eigentlich aus dem Börsenbericht entwickelt hat. Nach 1945 hat die f r a n k f u r t e r Allgemeine Zeitung< die Tradition ihrer Vorgängerin wieder aufgenommen. Seit 1958 baute sie den Dienst durch die tägliche Wirtschaftsausgabe >Blick durch die Wirtschaft*, die in einer Auflage von etwa 10000 Exemplaren erscheint, weiter aus. Daneben haben private Korrespondenzdienste, wie der >Platow-Brief< (Hamburg), die >Actien-Börse< (Düsseldorf) und die f r a n k f u r t e r Börsenbriefe< immer mehr an Bedeutung gewonnen. Seit dem 2. 7. 1964 bringt das Wirtschaftsblatt der f r a n k f u r t e r Allgemeinen Zeitung < eine börsentägliche Berechnung der durchschnittlichen Effektiv-Verzinsung repräsentativer deutscher fest verzinslicher Wertpapiere unter dem Titel >F.A.Z.-Renten-RenditeHandelsblatt< in Düsseldorf, der >IndustriekurierBörsen-Zeitung < in Frankfurt, >Der Volkswirt< in Frankfurt und >Die Welt< in Hamburg, Essen und Berlin um eine ausführliche Börsenberichterstattung. Literatur: H. SILBERBERG, Die Nachrichtengrundlagen des Effektenmarktes an der Münchener Börse. Diss. Frankfurt/M.

1922.

-

W.

KAUL-

FUSS, Die älteste deutsche Börsenzeitung. In : Neue Deutsche Presse, 2. Jg. 1948, N r . 9 / 1 0 , S. 20. - H .

STUCKI,

Unternehmung und Presse. Winter-

British Forces Broadcasting Service thur 1956. - E. GENSKE, Geld und Kapital im Wirtschaftsteil der Zeitung. Frankfurt/M. 1966. - K. KoszvK, Deutsche Presse im 19. Jahrhundert. Berlin 1966. - N. G R U N E N B E R G , Die Journalisten. Hamburg 1967. Boulevardpresse. Straßenverkaufszeitungen. Das »Boulevard«-Blatt im klassischen Sinne der neueren Zeitungsgeschichte gibt es in der B R D eigentlich nicht mehr. Heute meint man mit diesem Begriff jene Periodika, die vorwiegend auf der Straße zum Kauf angeboten werden, eine betont populär-sensationelle Aufmachung (Balkenüberschriften, großflächige Fotos etc.) haben, den Leser durch schockierende Stories ansprechen wollen (sex, crime, war) und sich häufig bewußt einer sehr direkten Ausdrucksweise bedienen, die nicht selten die Vulgärsprache zu übertreffen sucht, um Neugier, Sensationshunger und Nervenkitzel einer bei der Lektüre kaum verharrenden Leserschaft permanent zu wecken und zu befriedigen. K A R L P A W E K (geb. 1906) hat darauf hingewiesen, daß die Boulevardzeitung nach 1945 in Deutschland u. a. auch deshalb nicht wieder entstehen konnte, weil es eigentlich keine Metropole mehr gibt, die diesen zentralen Boulevard aufzuweisen hätte. Nur in der dem großen Boulevard eigenen Atmosphäre konnte das Boulevardblatt gedeihen. In der Blütezeit der Boulevardzeitungen artete dieser Zeitungstyp nicht selten in den sogen. Revolverjournalismus aus, der eng mit kriminellen Machenschaften verknüpft war (etwa mit der erpresserischen Androhung, das Wissen um private Vorgänge zu veröffentlichen). Mit dem Zwang, weitere Leserschichten erschließen zu müssen, und dem Aufkommen der Massenpresse (in den USA durch G . BENNETT 1835, in Frankreich durch EMILE DE G I R A R D I N 1836: >La Presse Daily Mail8-Uhr-Abendblatts das seit 1910 unter diesem Namen in Berlin erschien, darf als die erste am Abend erscheinende Boulevardzeitung der deutschen Hauptstadt angesehen werden; vorher hatte es bereits das Boulevardblatt aus dem Hause Ullstein, die >BZ am Mittag< (seit 1904) gegeben, die aus der »Berliner Zeitung< entstanden war. Die Provinzialisierung der deutschen Tagespresse nach 1945 hat verhindert, daß der Boulevardtyp wieder aufkam. Heute gibt es indessen einige Blätter, die versuchen, an die »Tradition« des Groschenblatts, der reinen Straßenverkaufszeitung, anzuknüpfen. In der Auflage führend ist die > BildZeitung*, die an den meisten Orten der B R D zumindest die (in verkaufter Auflage) zweitstärkste Zeitung ist; in weitem Auflagenabstand folgen die NORTHCLIFFE

> Abendzeitung* (München), >Express< (Köln), >Abendpost< (Frankfurt/M.), > Frankfurter Nachtausgabe* und > Nacht-Depesche* (Berlin). Literatur: K. P A W E K , Boulevardblätter und Illustrierte. In: H A R R Y PROSS (Hrsg.), Deutsche Presse seit 1945. München 1965. - K . K O S Z Y K , Deutsche Presse im 19. Jahrhundert. Berlin 1966. British Broadcasting Corporation (BBC). Größte britische Rundfunkanstalt; Anstalt des öffentlichen Rechts (Royal Charter vom 31. 7. 1964). Finanzierung durch Gebühren. Mit großem Auslandsdienst (Finanzierung durch Steuermittel) in insgesamt 31 Sprachen. Beispielhaft arbeitet der Hörer- und Zuschauerforschungsdienst Hör erf orschung). Sitz des deutschen Dienstes: Berlin. British Forces Broadcasting Service (BFBS). Entstanden aus dem BFN {British Forces Network), das sein erstes Studio in der Hamburger Musik61

Broadcasting-Bewegung halle einrichtete und sein erstes Programm am 29. 7. 1945 ausstrahlte. Im Februar 1954 zog BFN nach Köln um; am 4. 1. 1964 wurde der für die britischen Truppen in der BRD bestimmte Sender in BFBS umbenannt. Broadcasting-Bewegung. Frühe Bezeichnung für die Bewegung der Rundfunkamateure. Einer ihrer Pioniere war

EUGEN NESPER ( 1 8 7 9 - 1 9 6 1 )

von

Telefunken. Literatur: E. N E S P E R , Ein Leben für den Funk. München 1950. Bulletin. Diminutiv von lat. bulla, Tagesbericht, Bericht, meist mit amtlichem Charakter. Seit der Französischen Revolution führten englische und französische Presseorgane den Begriff Bulletin im Titel ; seit 1809 ist er auch in Deutschland gebräuchlich. Amtliche Verlautbarungen werden seit Napoleons Tagesbefehl an die Reservearmee vom 29.5.1800 als Bulletin bezeichnet. Bumerang-Effekt. Begriff aus dem Bereich der publizistischen Wirkungsforschung. Er besagt, daß der Versuch des Kommunikators, Meinungen oder Attitüden zu beeinflussen, auch ins Gegenteil verkehrt werden kann. Dafür kann ein falsches Publikumsbild beim Kommunikator verantwortlich sein oder die Heterogenität des Publikums, die verhindert, daß die Aussage alle Teilgruppen in der gewünschten Weise erreicht. Ferner ist möglich, daß sich einzelne Teile einer Aussage bei flüchtigem Rezipieren zu widersprechen scheinen oder Begründung und Illustration einer Aussage nicht mit den Erfahrungen des Rezipienten übereinstimmen. Bund Deutscher Werbeberater und Werbeleiter e. V. (BDW). Berufsständische Organisation für Führungskräfte der Werbung. Der BDW führt eine Berufsrolle und wacht über die ordnungsgemäße, ehrenhafte Aus-

62

übung des Berufes durch seine Mitglieder. Sitz: Essen. Bundespressekonferenz. Zusammenschluß von Bonner Korrespondenten deutscher Staatsangehörigkeit. Laut Satzung (§ 2) ist Bonner Korrespondent, wer in Bonn hauptberuflich als angestellter Redakteur oder freier Journalist für Tageszeitungen, Wochenzeitungen, Wochenzeitschriften, Nachrichtenagenturen, Rundfunkoder Fernsehanstalten tätig ist. Die Tätigkeit muß »in ständiger Berichterstattung über die Bundespolitik« bestehen. Mitglied der Bundespressekonferenz kann nicht sein, wer für Publikationsorgane arbeitet, in deren Absicht es liegt, »die freiheitlich demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu untergraben oder zu beseitigen« oder die darauf ausgehen, eine Gewalt- und Willkürherrschaft in Deutschland zu fördern. Die Bundespressekonferenz wählt ihren Vorstand jeweils für ein Jahr; er besteht aus dem Vorsitzenden und sechs weiteren, gleichberechtigten Vorstandsmitgliedern. In Deutschland wurde eine ständige Pressekonferenz 1915 eingerichtet, um die größeren Zeitungen auf die Propagandapolitik und die militärischen Erfordernisse zu verpflichten. Ähnliche Einrichtungen gab es in fast allen kriegführenden Ländern. Seit 1919 war die Pressekonferenz Sache der Journalisten, die nach eigenen Wünschen die Regierung einluden. G O E B BELS beseitigte diese Form 1933 und knüpfte damit an die Tradition des Ersten Weltkriegs an. Bundesrepublik Deutschland. Die Beseitigung des Systems der +Lizenzpresse in den westlichen Besatzungszonen im Frühjahr 1949 gab den -»Altverlegern die Möglichkeit, wieder Zeitungen herauszugeben, dadurch stieg die Gesamtzahl der Tageszeitungen von 140 im März auf 527 am Ende des Jahres. 1950 waren es über 600 und

Bundesrepublik Deutschland Ende 1954 etwa 1500 Ausgaben in 624 Verlagen, mit einer Gesamtauflage von 13,4 Mill. Exemplaren. Allerdings besaßen nur 225 dieser Blätter eine voll ausgebaute Redaktion. Die übrigen übernahmen den allgemeinen Teil von ihrer Zentralredaktion oder von einer anderen Zeitung. Bis 1964 sank die Zahl dieser selbständigen politischen Blätter auf 183. Die Zahl der Ausgaben ging auf 1495 zurück. Die Gesamtauflage stieg auf 17,3 Mill. Ende 1967 gab es 154 selbständige politische Zeitungen in der Bundesrepublik mit 1415 Ausgaben und einer Gesamtauflage von über 18 Mill. Als Folge des Konzentrationsprozesses, der auch vor der westdeutschen Presse nicht haltgemacht hat, ging die Zahl der Verlage von 624 im Jahre 1954 auf 535 im Jahre 1967 zurück. Dabei zeigte sich, daß die von den Besatzungsmächten lizenzierten Blätter sich im wesentlichen halten konnten. Kennzeichnend ist für das deutsche Pressewesen, daß weiterhin die kleine Zeitung vorherrscht mit einer Auflage bis zu 20000. Allerdings ist ihr Anteil seit 1961, als er 86 Prozent aller deutschen Zeitungen betrug, stark zurückgegangen. In gleichem Maße sank der Anteil dieser Blätter an der Gesamtauflage, der 1958 bei etwa 30 Prozent und 1967 nur noch bei 15 Prozent lag. Obwohl die Gruppe der Zeitungen mit über 100000 Auflage sich zahlenmäßig nicht verändert hat, ist ihr Auflagenanteil von 23,5 Prozent im Jahre 1958 auf 35 Prozent im Jahre 1967 gestiegen. An dieser Entwicklung war besonders die vom Springer Verlag in Hamburg herausgegebene überregionale >Bild-Zeitung< beteiligt mit einer verkauften Auflage von 4,1 Mill. Exemplaren und die in Essen herausgegebene Westdeutsche Allgemeine Zeitung< mit einer verkauften Auflage von über 525000 Exemplaren. Bei dem westdeutschen Konzentrationsprozeß haben sich folgende Verlagsgruppen und Mehrzeitungsverlage herausgebildet: die Axel Springer Ver-

lag AG, Berlin, in der die >Bild-ZeitungBild am Sonntag< (2,4 Mill.), das >Hamburger Abendblatt Die Welt< (227000), >Welt am Sonntag< (400000), >BZ< (326000) und >Berliner Morgenpost< (240000) erscheinen, ferner die Stuttgarter Zeitung Verlagsgesellschaft mit der Stuttgarter Zeitung< (150000), der >Neuen Württembergischen Zeitung< in Göppingen (150000), dem >Münchner Merkur< (205000) und der h a n n o v e r schen Allgemeinen Zeitung< (240000), die Süddeutscher Verlag GmbH mit der Süddeutschen Zeitung< (225000), der >Abendzeitung* (221000) und den Stuttgarter Nachrichten < (70000), der Verlag M. DuMont Schauberg in Köln mit dem >Kölner Stadtanzeiger< (203000) und dem >Express< (250000), der Verlag W. Girardet in Wuppertal und in Düsseldorf mit dem G e n e ral-Anzeiger der Stadt Wuppertal< (140000) und den Düsseldorfer Nachrichten< (112000), die Nürnberger Presse mit den >Nürnberger Nachrichten< und der >Nürnberger Zeitung« (250000), der Allgäuer Heimatverlag und der Schwäbische Verlag in Kempten bzw. Leutkirch mit dem >A11gäuer< (75000) und der Schwäbischen Zeitung< (150000), die Rheinpfalz Verlag und Druckerei GmbH mit drei Zeitungen (insgesamt 213 000), die Mainzer Verlagsanstalt und der Wiesbadener Kurier (insgesamt 202000), der Verlag Bockwitz in Stade und der Zeitungsring GmbH in Goslar (insgesamt 183000), der M a n n heimer Morgen« und die Vereinigten Druck- und Verlagsanstalten Näu & Co. (164000), die Graphische Gesellschaft Grunewald GmbH in Berlin, die den >Telegraf< (83000) und die >Nachtdepesche< (43000) herausgibt, die Norddeutsche Verlagsgesellschaft Hannover mit der >Hannoverschen Rundschau« (28000) und die Druckund Verlagsanstalt Neue Presse GmbH in Coburg (23000). Eine Sonderstellung nimmt die Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH ein, deren

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Bundesrepublik Deutschland Mehrheitsgesellschafter die Fazit Gemeinnützige Verlagsgesellschaft mbH ist. Die Frankfurter Societäts-Drukkerei ist an der Frankfurter Allgemeinen Zeitung GmbH mit 25 Prozent beteiligt. Außerdem hält der Verleger der Werra-Verlags-GmbH, H A N S A. K L U T H E (geb. 1904), eine 25prozentige Beteiligung an der Frankfurter Societäts-Druckerei GmbH. Die f r a n k furter Allgemeine Zeitung< hat eine Gesamtauflage von 240000. Eine Interessengemeinschaft bilden die der sozialdemokratischen Partei nahestehenden zehn Zeitungen in der Konzentration GmbH (Sitz: Bad Godesberg). Die wichtigsten Zeitungen dieser Gruppe sind die >Hamburger MorgenpostNeue Ruhr-Zeitung/ Neue Rhein-Zeitung< in Essen/Köln und der >Telegraf< in Berlin. Einemehr auf den politischen Bereich beschränkte Gemeinschaft bildet bei der CDU C+CDU/CSU) der Verein Union-Presse. Da die •»Finanzierung der westdeutschen Presse im wesentlichen über die Anzeigeneinnahmen geschieht, spielen die Brutto-Werbeumsätze eine erhebliche Rolle. Sie beliefen sich 1967 bei allen Zeitungen auf fast 2,2 Milliarden DM, was gegenüber 1966 eine Steigerung um 4 Prozent bedeutete. Besonders seit 1965 machte sich in dieser Hinsicht ein starker Rückgang bemerkbar, der nicht zuletzt mit der Rezession in der westdeutschen Wirtschaft zusammenhing. Der Anteil der kleinen Zeitungen mit einer Auflage bis zu 20000 an der Markenartikelwerbung ging von 17 Prozent im Jahre 1961 auf 7 Prozent im Jahre 1966 zurück. Allerdings konnte die mittlere Presse mit Auflagen von 20000 bis 100000 Exemplaren ihren Stand von etwa 30 Prozent halten, während die großen Zeitungen mit über 100000 Auflage ihn sogar von 53 auf fast 63 Prozent steigerten. Diese Vormachtstellung der großen Presse macht sich

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auch in ihrem wachsenden Anteil an der Auflagenentwicklung bemerkbar. Der Anteil der Abonnementspresse an der verkauften Auflage sank von etwa 67 Prozent im Jahre 1958 auf 57 Prozent im Jahre 1967. Infolgedessen mußten seit 1958 etwa 45 Zeitungen ihr Erscheinen einstellen. 81 Blätter suchten im Zusammenschluß einen Ausweg und 58 in der sogenannten Kooperation (->Konzentration). Von den eingestellten Zeitungen hatten fast 70 Prozent eine Auflage bis zu 20000 Exemplaren. Das Schwergewicht der Zusammenschlüsse lag in der Gruppe der Zeitungen mit 1000 bis 50000 Auflage, während die Kooperation sich am deutlichsten in der Gruppe von 3000 bis 50000 Exemplaren ausprägte. Der starke Marktdruck der Bild-Publizistik (-»Illustrierte, -».Fernsehen) hat zur Entpolitisierung der westdeutschen Presse beigetragen. Eine Inhaltsanalyse von 1961 ergab, daß die westdeutsche Presse selbst während eines Bundestags-Wahlkampfes zu 65 Prozent nicht auf eine bestimmte politische Richtung festzulegen war. Die CDU konnte fest mit über 23 Prozent der Gesamtauflage rechnen, die SPD mit über 14 Prozent und die F.D.P. mit knapp 3 Prozent. Von der Gesamtzahl der damals ausgewerteten 169 selbständigen politischen Blätter waren 91 als nicht richtungsbestimmt zu bezeichnen, 57 verhielten sich CDU-freundlich, 27 SPDfreundlich und 12 F.D.P.-freundlich. Neben der Bundesregierung, die zur Untersuchung des Konzentrationsprozesses die •»Michel- und die •»Günther-Kommission eingesetzt hatte, bemühte sich der •*Deutsche Presserat als Selbstkontrolleinrichtung um eine Lösung der Fragen, die auch für die Erhaltung der -»Pressefreiheit in der Bundesrepublik von entscheidender Bedeutung sind. ·*Rundfunk, -*Film. Literatur: H.-D. H Ä R T U N G , Die Konzentration im deutschen Zeitungs- und Zeitschriftenwesen. In : Publizistik,

Bundeswehr 7. Jg. 1962, H. 1, S. 34-38. - W. J. SCHÜTZ, Wettbewerbsbedingungen und Konzentrationstendenzen der deutschen Tageszeitungen. In: Publizistik, 8. Jg. 1963, H. 4, S. 363-379. K . K O S Z Y K , Zur Inhaltsanalyse der deutschen Presse während des Wahlkampfes 1961. In: Publizistik, 10. Jg. 1965, H. 3, S. 404-411. - H. M E Y N , Politische Tendenzen überregionaler Tageszeitungen in der Bundesrepublik Deutschland. In: Publizistik, 10. Jg. 1965, H. 3, S. 412-423. - H. PROSS (Hrsg.), Deutsche Presse seit 1945. München 1965. - H. M E Y N , Massenmedien in der Bundesrepublik Deutschland. Berlin 21968. - W. J. S C H Ü T Z , Veränderungen im deutschen Zeitungswesen zwischen 1954 und 1967. In: Publizistik, 12. Jg. 1967, H. 4, S. 243-246. - B. JANSEN und A. K L Ö N NE (Hrsg.), Imperium Springer. Köln 1968. - H. D. M Ü L L E R , Der SpringerKonzern. München 1968. - E. N O E L L E N E U M A N N , Empirische Prüfung von Thesen der Pressekommission über das Nachlassen publizistischer Leistungen in ein-Zeitungs-Gebieten. In: ZV + ZV, 65. Jg. 1968, Nr. 38/39, Sept., S. 1614-1620. - P. G L O T Z und W. R. L A N G E N B U C H E R , Der mißachtete Leser. Köln 1969. - W. STAMM (Hrsg.), Leitfaden für Presse und Werbung. Essen 1969. Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV). Dachorganisation der Zeitungsverleger in der BRD. Sitz: Bad Godesberg. Der BDZV ist Mitglied der FIEJ (Fédération Internationale des Editeurs de Journaux et Publications). Der BDZV vertritt die ihm angeschlossenen Verleger »in allen grundsätzlichen ideellen, materiellen und sozialen Fragen«. Der Verband entstand durch den Zusammenschluß des Gesamtverbandes der Deutschen Zeitungsverleger (Satzung vom 28. 10. 1949) und des Vereins Deutscher Zeitungsverleger, der die 1933 unterbrochene Tradition des 1894 gegründeten ersten größeren Verle-

gerverbandes fortsetzte; der Zusammenschluß erfolgte am 15. 7. 1954. Bundeswehr. Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland. Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist zusammengefaßt im Presse- und Informationszentrum, das dem Führungsstab der Streitkräfte untersteht. An offiziellen Mitteilungen werden die monatlich erscheinenden Informationen für die Truppe< sowie die Mitteilungen für den Soldaten< (täglich außer samstags als Wandzeitung) herausgegeben. Von dieser Wandzeitung erhält jede Kompanie 2 Exemplare. Außerdem werden Kommentarübersichten und in Zusammenarbeit mit einem privaten Verlag in Bonn der >Pressefunk< herausgegeben. Die unmittelbare Pressearbeit des Bundesministers der Verteidigung besteht in der Herausgabe von >Mitteilungen an die PressePresse- und Informationsamt im Auftrage des Verteidigungsministers tätigt. Darunter befinden sich die Titel >WehrkundeAtlantische WeltNato-Taschenbuch Nato-FaltblätterWehrpolitische Information^ Vom Verteidigungsministerium finanziell unterstützt werden folgende Publikationen, die auch im Zeitschriftenhandel erhältlich sind: >Die Reserven >Wehrwissenschaftliche RundschauMarinerundschauDeutsche Rundschau< unter R U D O L F PECHEL ( 1 8 8 2 - 1 9 6 1 ) nahm im Dritten Reich vor allem zur politischen Allegorie und Schilderung zeitlich und örtlich entfernter Begebenheiten oder Gestalten Zuflucht - dem Leser mußte es überlassen bleiben, aktuelle Folgerungen für die deutsche Realität zu ziehen. Die Verschleierung publizistischer Absichten macht es notwendig, dem Leser versteckte Hinweise zu geben, die es ihm ermöglichen sollen, den wahren Gehalt einer journalistischen Aussage zu erfassen. Das kann geschehen durch Einkleidung in eine Buchbesprechung, Tarnung des Urbildes durch ein Abbild, durch Gegenüberstellung von Bild und Gegenbild, charakteristische Zitate, indirekte Aussagen ; schließlich können Überschriften oder Schluß-

sätze aufschlüsselnde Hinweise enthalten. Literatur: K. W. M I R B T , Theorie und Technik der Camouflage. In: Publizistik, 9. Jg. 1964, S. 3-16. Cartoon. Amerikanische Form der ^Karikatur, auch möglich als informative, gleichzeitig aber interpretierende Zeichnung. In der Blüte des Cartooning in den 90er Jahren des 19. Jh. versuchte sich der Gesetzgeber der lebhaften und scharf zielenden Kritik zu erwehren. Es kam aber nicht zum geplanten »Anti-Cartoon-Law«. Literatur: F. W E I T E N K A M P F , Political caricature in the United States. New York 1953. - S T . B E C K E R , Comic art in America. New York 1959. CDU/CSU. Im Juni 1945 gegründete bürgerliche Partei. Seither beherrschende politische Kraft in den westlichen Besatzungszonen bzw. in der Bundesrepublik Deutschland. Die Arbeitsgemeinschaft CDU ¡CSU Deutschlands besteht seit Februar 1947. Die CSU wurde im Oktober 1945 in Würzburg gegründet. Als erstes CDUBlatt wurde die >Kölnische Rundscham am 19. 3. 1946 von der britischen Besatzungsmacht zugelassen. Es folgten die >Aachener Volkszeitung< und die >Rheinische Post< in Düsseldorf, die >Westfalenpost< in Soest/Hagen, die > Westfälischen Nachrichten< in Münster und die >Westfalenzeitung< in Bielefeld. Außerdem gab die CDU/CSU eine Reihe von Informations- und Mitteilungsblättern heraus, die aber teilweise bald wieder eingestellt wurden. Während sich die Tagespresse nach und nach zu einer parteinahen Presse entwickelte, mußte sich die Parteiorganisation mit wenigen eng an sie gebundenen Organen begnügen. 1949 entstand aus der im Bundestagswahlkampf herausgegebenen >Union im Wahlkampf< der Informationsdienst >Union in Deutschlands 1949 wurde auch der >Deutschland-Union-Dienst< gegründet. Um

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Chef vom Dienst die verschiedenen publizistischen Aktivitäten der Partei zu konzentrieren, wurde im Dezember 1959 in Bonn die Presse- und Informationsdienste der CDU ¡CSU Deutschlands Verlagsgesellschaft mbH. mit einem Stammkapital von 22000 D M gegründet. Sie hat 20 Gesellschafter. Daneben verbreitet der Verlag Deutsches Monatsblatt GmbH, in Siegen das > Deutsche Monatsblatt< und die >Evangelische VerantwortungDeutsche Monatsblatt < hat eine Auflage von ca. 300000 Exemplaren (1969). Die erste Nummer erschien am 1. 1. 1954. Ein wichtiges Sprachrohr ist ferner der fünfmal wöchentlich erscheinende >Deutschland-Union-DienstDer HeimatvertriebeneUnion-AuslandsdienstDas Wirtschaftsbild Der WirtschaftsbriefDer MittelstandsbriefDer AgrarbriefDer BetriebsrätebriefPersonalrätebrief< und Polizei-Informationen Stimme im Exil< heraus. Ferner sind zu erwähnen: >Die EntscheidungStimme der jungen Generation < sowie die >Aktion. Blätter für junge Arbeitnehmen, die >Kommunalpolitischen Blätter< sowie das Organ der Sozialausschüsse der CDU >Soziale OrdnungPolitisch-Soziale Korrespondenz Die gesellschaftspolitischen Kommentare« sowie das Organ des Ringes Christlich-Demokratischer Studenten >CivisRheinischen PostRuhr-Nachrichten Kölnischen Rundschau < und der > Aachener Volkszeitung < auch die auflagenstärksten Blätter erscheinen. Der Konzentrationsprozeß der letzten Jahre hat die CDU-nahe Presse stark betroffen. Allerdings konnte sie durch Kooperation ihre Gesamtauflage, die bei über 1,5 Mill. Exemplaren liegen dürfte, im wesentlichen halten. Literatur: J. HOFMANN, The CDU press of the German Federal Republic. In: Gazette, 5. Vol. 1959, S. 31 bis 38. - W. PETERS, Der >Verein Union-Presse < und die Publikationen der CDU/CSU. Bonn 1 9 6 1 . - H . D . F I SCHER, Die Parteienpresse in der Bundesrepublik Deutschland. Diss. Münster 1968. Chef vom Dienst. Leitender Redakteur mit Zuständigkeit für die Verteilung des redaktionellen und des An-

Comic strips zeigenraumes im Einvernehmen mit dem Anzeigenleiter. Er legt täglich die Grundstruktur des Zeitungsaufbaus fest, weist jeder Sparte den ihr zukommenden Raum zu und sorgt für den rechtzeitigen Abschluß der redaktionellen Arbeiten. Außerdem vertritt er die Interessen der Redaktion gegenüber dem technischen Betrieb. Von Fall zu Fall bestimmt der Chef vom Dienst die umbruchtechnische Gestaltung der einzelnen Seiten. Häufig bearbeitet er auch selbst redaktionell eine oder mehrere Sparten seiner Zeitung. Die besonders verantwortungsvolle Tätigkeit des Chefs vom Dienst ist aber vorwiegend technischorganisatorischer Art. China -»Asien Column. Kommentarform {-*Kommentar) in der amerikanischen Presse, zwischen Glosse und Kurzartikel, oft mit feststehenden Titeln (A Line o' Type or Two, Sun Dial, »Sharps and Fiats«, nach volkstümlichen Gestalten: »Mr. Dooley«). Der Columnist ist den französischen Chroniqueurs verwandt, tritt entweder als unterhaltsamer Plauderer oder ernsthaft-polemischer Beobachter des Zeitgeschehens auf; hier vor allem als Interpret der Washingtoner Politik. A R T H U R BRISBANE (1864-1936) schrieb seit 1917 (bis zu seinem Tode) in mehreren hundert Zeitungen sein »Today«. Wesentliches Merkmal des Columnisten ist dieser kontinuierliche Kontakt mit der Leserschaft. Nach E R N E S T Κ . L I N D LEY (geb. 1899) gelangte vor allem WALTER

LIPPMANN

(geb.

1889)

zu

außerordentlicher Breitenwirkung mit seinen Columns, die in über 200 Blättern, darunter auch in europäischen, erschienen. Titel seiner international beachteten politischen Kommentare: »Today and Tomorrow«; seit 1966 hat sich L I P P M A N N nach Paris zurückgezogen. Eine bedeutende Vertreterin der wirtschaftlichen Kurzanalyse ist SYLVIA P O R T E R (geb. 1913); wie sie

spezialisieren sich die meisten Columnisten auf bestimmte •»Sparten, auf Sport, Kunst, Literatur, sogar auf religiöse Fragen. Einer der bekanntesten satirischen Columnisten ist ART B U C H W A L D (geb. 1925). Der TabloidJournalism (•»Tabloid) schuf die sogen. Gossip-Column, eine Klatschspalte, in der oft unqualifizierte Gerüchte aus Gesellschaftskreisen kolportiert werden (einer ihrer Vertreter ist WALTER WINCHELL, g e b . 1897, d e r

bis zu 600 Zeitungen und 260 Rundfunk- bzw. Fernsehstationen bediente; außerdem E L S A M A X W E L L (1883 bis 1963), deren Hauptthema die Filmwelt war). Comic strips, Comics. Moderne Form des -*BHderbogens; gezeichnete Bilderserien in amerikanischen Zeitungen und Zeitschriften, auch als Hefte oder Bücher (comic books). Comics erfreuen sich in den USA außerordentlicher Beliebtheit; sie gehören zum festen Bestandteil auch seriöser Blätter (z. B. der >New York Times The Yellow KidKatzenjammer-KidsDaily Telegraph < den Inhalt eines Gesprächs, das Kaiser WILHELM I I . (1859-1941) mit dem englischen Obersten EDWARD JAMES STUART M O N T A G U W O R T L E Y ( 1 8 5 7 b i s

1934) geführt hatte. Der Monarch erklärte darin u. a., er sei ein Freund Englands, befinde sich mit dieser politischen Ansicht aber in Deutschland in der Minderheit. Ein Zeichen seiner guten Gesinnung sei sein erfolgreicher Versuch, während der Burenkrise (1899) eine Kontinentalliga mit Frankreich und Rußland gegen England verhindert zu haben. Ferner habe er der englischen Königin VICTORIA (1818 bis 1901) - seiner Großmutter - einen Kriegsplan gegen die Buren zugesandt und auf dem darin vorgeschlagenen Wege hätten die Engländer in Südafrika gesiegt. Weiter war zu lesen, daß die deutsche Flotte nicht gegen England, sondern zum Schutz der deutschen Handelsflotte gebaut werde und möglicherweise mit Großbritannien im Stillen Ozean eine gemeinsame Aufgabe gegen Japan habe. Dieses Interview brachte für das Deutsche Reich außen- und innenpolitische Belastungen. Die englische Öffentlichkeit wies die Anmaßung, Deutschland habe den Plan des Burenkrieges entworfen, entschieden zurück und nahm die Behauptung überwiegend englandfeindlicher Kräfte im Reich als Beweis für die eigene Einschätzung der politischen Situation. Frankreich und Rußland als Verbündete Großbritanniens mußte die Enthüllung eines angeblichen Plans einer Kontinentalliga in der Burenkrise der noch dazu an WILHELM II. gescheitert sein sollte - verärgern. Die Störung der auswärtigen Beziehungen war für die Parteien des Deutschen Reichstags als Ausdruck des persönlichen Regiments des Monarchen und seiner Eigenmächtigkeiten Grund zu heftigem Tadel. Sogar die Konservativen empfahlen dem Kaiser, größere

Zurückhaltung zu üben. Lediglich Alldeutsche und Antisemiten fanden positive Worte, wobei aber eine Rüge wegen der englandfreundlichen Passagen des Interviews nicht unterblieb. A m 10. und 11. 11. 1908 kam die Daily-Telegraph-Affäre im Deutschen Reichstag zur Sprache. Die Debatte enthielt viel Zündstoff, da durch eine Erklärung am 31. Oktober im >Reichsanzeiger< und in der N o r d deutschen Allgemeinen Zeitung< amtlich bekanntgemacht worden war, daß der Kaiser sein Interview mit WORTLEY vor Veröffentlichung an den Reichskanzler BÜLOW (1849-1929) gegeben und um Zustimmung zur Publikation gebeten habe. BÜLOW habe das Auswärtige Amt um Prüfung ersucht und, da keine Bedenken erhoben worden wären, den Text selbst gelesen, Bedenken erhoben und einer Veröffentlichung widerraten. Der Kanzler betrachtete sich als für den Vorgang verantwortlich und hatte konsequent dem Kaiser seinen Rücktritt angeboten, der jedoch von dem Monarchen nicht genehmigt worden war. Im Parlament wagte BÜLOW angesichts der heftigen Kritik keine Verteidigung WILHELMS II. im Sinne der öffentlichen Erklärung, sondern bedeutete, falls der Kaiser sich künftig auch in privaten Gesprächen - nicht mehr Zurückhaltung auferlege, könnte weder er noch ein Nachfolger länger die Verantwortung für die Politik des Deutschen Reiches tragen. Dieser Affront gegenüber dem Kaiser wurde für die Öffentlichkeit durch ein Kommuniqué vom 17. 11. 1908 über eine Unterredung zwischen dem Monarchen und seinem Kanzler ausgeräumt. Durch die Daily-Telegraph-Affäre war aber nicht nur das Einvernehmen zwischen WILHELM I I . u n d BÜLOW

zer-

stört worden, die allgemeine Kritik hatte auch das ohnehin schwankende Selbstvertrauen des Kaisers, der sich nur bei ungeteilter Zustimmung der

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De instrumentis communicationis socialis Decretum Öffentlichkeit sicher fühlte, zutiefst erschüttert. Die Daily-Telegraph-Affäre enthüllte endgültig, daß seit dem A b g a n g BISMARCKS ( 1 8 9 0 ) d i e i n d e r

Verfassung vorgesehene starke Stellung des Reichskanzlers und/oder des Kaisers nicht angemessen wahrgenommen wurde. Damit war auch die Kaiserfrage gestellt. Die Daily-Telegraph-Affäre stürzte das Deutsche Reich in eine Krise, deren Ursachen zumindest bis zum Amtsantritt WILHELMS II. zurückreichen und deren Folgen bis in die Revolution von 1918 spürbar waren. Literatur:

TH. ESCHENBURG, D i e Dai-

ly-Telegraph-Affäre. In : Preußische Jahrbücher, 214. Bd. 1928, S. 199 bis

nun auch durch die Werkzeuge der sozialen Kommunikation weit verbreitet wird, zur menschlichen und sittlichen Bildung der Zuschauer beiträgt«); von den Erkenntnissen der modernen Kommunikationswissenschaft ist in dem Dekret kaum etwas zu spüren. ROEGELE hat darauf hingewiesen, daß das Dekret in vielen wesentlichen Punkten hinter der bereits von Pius XII. (1876-1958) entwickelten Lehre zur Kommunikation zurückbleibt. Pius XII, hatte, ausgehend von der These, daß eine funktionsfähige öffentliche Meinung »die Mitgift jeder normalen Gesellschaft« sei, eine »öffentliche Meinung im Schoß der Kirche selbst« gefordert.

223. - W . SCHÜSSLER, D i e Daily-Tele-

Literatur:

graph-Affäre. Göttingen 1952. - W. B. LERG, Der Daily Telegraph 1857 und 1957. Strukturwandltmgen einer Tageszeitung. In: Publizistik, 3. Jg. 1958,

zilsdekret >Über die Werkzeuge der sozialen KommunikationÜber die Werkzeuge der sozialen Kommunikation Norddeutschen Allgemeinen Zeitung< erschien und darauf abzielte, Frankreich zu einem Krieg zu provozieren. Deutsche Demokratische Republik. Nach der Gründung der D D R im Oktober 1949 wurde das von der sowjetischen Besatzungsmacht entwickelte Pressesystem weitgehend beibehalten. Die herrschende Rolle der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), die im April 1946 aus dem Zusammenschluß der Ost-KPD und Ost-SPD entstand, drückt sich auch in ihrem Verhältnis gegenüber den in der D D R zugelassenen Parteien CDU, LDP, N D P und DBP aus, die sich 1945 bzw. 1948 konstituieren durften. Die SED ist auf allen Sitzungen der

Deutsche Demokratische Republik anderen Parteien vertreten und bestimmt die jeweilige Tagesordnung und den Ablauf wesentlich mit. In diesem Sinne hat auch die Presse der »bürgerlichen« Parteien (Blockparteien) in der D D R die Aufgabe eines »kollektiven Organisators« beim Aufbau des Sozialismus. Alle Zeitungen in der DDR, die der staatlichen Kontrolle und Lizenzierung unterliegen, haben die Mitarbeit an der Erfüllung der staatlichen Pläne zu organisieren, und zwar die aktive Mitarbeit an der sozialistischen Umgestaltung der Produktionsverhältnisse und die Unterstützung der sozialistischen Kulturrevolution. Eine bürgerliche Presse im westlichen Sinne gibt es nicht, sondern höchstens für bürgerliche und kleinbürgerliche Leser bestimmte Organe. In der Art der Formulierung der Aussage, nicht in der Tendenz, unterscheiden sich die Zeitungen in der DDR. Die Beschlüsse der Parteitage und des Zentralkomitees der SED sind verbindlich für alle Journalisten. Nach der Interpretation der Beschlüsse des 7. Parteitages ist die Publizistik die Vollstreckerin des Willens der in der sozialistischen Gesellschaft herrschenden politischen Kräfte und zugleich in deren Auftrag tätig als Inspirator und Organisator des gesellschaftlich Neuen. Information und Kritik sind so in der Publizistik der D D R in den Rahmen der gesellschaftlichen Planung einbezogen. Dabei spielt neuerdings der Begriff der »Profilierung« eine große Rolle. Damit ist gemeint, daß die einzelnen Massenkommunikationsmittel ihren eigenen Weg finden sollen, ihre typischen Methoden für eine differenzierte Umsetzung der Politik der SED im Hinblick auf eine optimale Wirkung beim Rezipienten. Die Presse in der D D R ist nach dem Vorbild der marxistisch-leninistischen Theorie eine Presse neuen Typs. In ihr stellt sich das Problem der Pressefreiheit im formal bürgerlichen Sinne nicht. Die Presse neuen Typs ist eine kollektive Institution, weil Partei-

presse und Leser ein Kollektiv darstellen, in dem sie füreinander und miteinander arbeiten. Um diese Aufgabe zu lösen, hat man die Ausbildung der Journalisten an der Sektion Journalistik der Karl-MarxUniversität in Leipzig forciert. Seit 1958 gelten die vom Verband der Deutschen Presse beschlossenen Grundsätze für die journalistische Ausbildung. Sie verlangen, daß der Journalist in seiner gesamten Tätigkeit stets als politischer Funktionär der »Volksmacht in der DDR« denkt und handelt. In Redaktionen dürfen nur folgende Bewerber aufgenommen werden: Absolventen der Sektion Journalistik, von anderen Fakultäten und von Fachschulen, Funktionäre von Parteien und Massenorganisationen sowie freie Mitarbeiter oder Angehörige anderer Berufe, die bestimmten Anforderungen entsprechen, bewährte Volkskorrespondenten und schließlich Vorpraktikanten, die an der Sektion Journalistik vorimmatrikuliert sind (HERRMANN). Im Oktober 1965 hat der Verband der Deutschen Journalisten (bis 30. 5. 1959 Verband der Deutschen Presse), dessen Organ die Zeitschrift >Neue Deutsche Presse< ist, ein staatlich anerkanntes Journalistendokument angekündigt, das vom Inhaber eines RedakteurDokumentes (seit 1. 6. 1955) bei dem für ihn zuständigen Chefredakteur, Intendanten oder Herausgeber schriftlich auf einem Formblatt beantragt werden kann. Diese Ordnung gewährleistet die politische Zuverlässigkeit jedes Journalisten. Sie ist eine wesentliche Voraussetzung für die Selbstzensur, die in den Zeitungen der D D R geübt wird. In der internationalen Berichterstattung haben sich die Journalisten an den Dienst der Allgemeinen Deutschen Nachrichtenagentur {ADN) zu halten, die amtlichen Charakter hat. Regelmäßige Pressekonferenzen geben dem Zentralkomitee der SED die Möglichkeit, ständig auf die Redaktionen einzuwirken. Das 1952 73

Deutsche Film- und Fernsehakademie eingerichtete Presseamt des Ministerpräsidenten pflegt einen besonders engen Kontakt zur >Berliner ZeitungNeues Deutschland < gilt. Außerdem verbreitet die SED in allen Bezirken Regionalzeitungen. Das Hauptorgan der CDU ist die in Ost-Berlin erscheinende >Neue ZeitMorgen< heraus, die N D P die >NationalZeitungBauern-EchoTribüne < des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes sowie die >Junge Welt< der Freien Deutschen Jugend (FDJ) hervorzuheben. Insgesamt erscheinen in der D D R 40 Tageszeitungen (davon 15 der SED) mit einer Gesamtauflage von 6,2 Mill. Exemplaren. Das >Neue Deutschland < soll in 800000 Exemplaren verbreitet sein, die >Freie Presse< (Karl-MarxStadt) in 500000. Populärste Wochenblätter sind die >Wochenpost< (830000) und die >Neue Berliner Illustrierte< (800000) sowie die Frauenzeitschrift >Für dich< (820000). Die Finanzierung der DDR-Presse erfolgt weitgehend unabhängig von Anzeigen. Der Vertrieb liegt zu 80 Prozent bei den Postbehörden, 20 Prozent werden an den Kiosken und posteigenen Zeitungsständen verkauft. Hier dominiert die in Ost-Berlin erscheinende >BZ am Abend Rundfunk, Film, Fernsehen< (Gütersloh: Bertelsmann seit 1961) und Beiträge zur Filmforschung< (Emsdetten). Deutsche Gesellschaft für Publizistikund Zeitungswissenschaft. 1963 gegründet (Vorläufer: Deutsche Gesellschaft für Publizistik, 1951 gegründet). Vereinigung von Personen, die eine Lehr- und Forschungstätigkeit auf dem Gebiet der Publizistik- bzw. Zeitungswissenschaft ausüben oder sich durch wissenschaftliche Veröffentlichungen in diesem Fach ausgewiesen haben. Organ ist die seit 1956 erscheinende Zeitschrift >Publizistik< (Bremen, jetzt Konstanz). Deutsche Journalistenschule e. V. Sitz: München. Hervorgegangen aus dem privaten Werner-Friedmann-Institut, das 1948 mit finanziellen Mitteln der in München erscheinenden Abendzeitung < gegründet wurde. Zu den Trägern der Schule gehören die ARD, das ZDF, der DJV sowie private Verlagsgesellschaften ; finanzielle Unterstützung gewähren das -*Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, die Bayerische und Hessische Landesregierung, die Landeshauptstadt München und die im Bundestag vertretenen Parteien. Der Unterricht erfolgt in sogen. »Lehrredaktionen«; das Unterrichtsprogramm ist auf die journa-

listische Praxis ausgerichtet, kann und will aber ein redaktionelles Volontariat nicht voll ersetzen. Es ist die bisher einzige, überregionale, ständig arbeitende journalistische Ausbildungsstätte in der Bundesrepublik. -» Berufsausbildung. Deutsche Journalisten-Union (DJU). Berufsgruppe der Journalisten in der Industriegewerkschaft Druck und Papier; zahlenmäßig wesentlich kleiner als der ·»Deutsche Journalisten-Verband. Verbandsorgan >Die Feder< (Stuttgart, seit 1952). Als Tarifpartner anerkannt. Die DJU ist Mitglied der Internationalen Journalisten-Föderation (Brüssel). Deutscher Journalistenpreis. Gestiftet von der Industriegewerkschaft Druck und Papier in Verbindung mit der •*Deutschen Journalisten-Union; wird seit 1963 jährlich für hervorragende journalistische Leistungen verliehen. Deutscher Journalistenverband (DJV). Berufsständischer Zusammenschluß deutscher Journalisten und Redakteure, rd. 8 800 Mitglieder. Die Mitgliedschaft steht allen hauptberuflich tätigen Journalisten und Redakteuren frei. Neben dem DJV hat sich ein kleinerer Teil deutscher Journalisten in der gewerkschaftlichen Gruppe •»Deutsche Journalisten-Union zusammengeschlossen. Ferner haben sich einige journalistisch tätige Angestellte in der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG) organisieren lassen. Der DJV hat seinen Hauptsitz in Bonn. In den einzelnen Bundesländern unterhält der Verband Untergliederungen sowie Ortsverbände. Der DJV sieht seine Hauptaufgabe in der Wahrnehmung aller beruflichen, rechtlichen und sozialen Interessen der ihm angeschlossenen Mitglieder. Verbandsorgan >Der Journalist < (Neuwied). Hervorgegangen ist der DJV aus dem 1910 gegründeten Reichsverband der Deutschen Presse, der 1933

75

Deutscher Presserat durch den Nationalsozialismus gleichgeschaltet wurde. Heute ist der DJV Mitglied der Internationalen Journalisten-Föderation (FIJ) in Brüssel, die 46000 Mitglieder in 18 Ländern erfaßt. Deutscher Presserat. Organ der »Eigenverantwortung der Presse«. Sitz: Bad Godesberg. Nach englischem Vorbild (Press Council 1953) am 20. 11. 1956 vom •»Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger und vom ·».Deutschen Journalisten- Verband gegründet. 1957 trat der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger bei. Von den Verbänden werden je zehn Verleger- und Journalistenvertreter benannt. Aufgaben: a) Schutz der Pressefreiheit; Sicherung des unbehinderten Zugangs zu den Nachrichtenquellen, b) Feststellung und Beseitigung von Mißständen im Pressewesen, c) Beobachtung der strukturellen Entwicklung der deutschen Presse und Abwehr von freiheitsgefährdenden Konzentrationstendenzen. d) Vertretung der deutschen Presse gegenüber Regierung, Parlament und Öffentlichkeit. Die Autorität des Deutschen Presserats, der keine gesetzliche Basis hat, wurde durch ein Urteil des Hanseatischen Oberlandesgerichts vom 17. 12. 1959 unterstrichen. Es wies den Vorwurf des Chefredakteurs einer Illustrierten zurück, der behauptet hatte, der Deutsche Presserat maße sich »verfassungswidrige Vollmachten« an. Der Deutsche Presserat hat sich sowohl in die Pressegesetzgebung als auch in die Diskussion um die Notstandsverfassung (•*Ausnahmerecht) eingeschaltet. Ende 1967 legte er eine Untersuchung über die -»Konzentration in der deutschen Presse vor. Außerdem hat er Kommissionen für Fragen der publizistischen Geheimnispreisgabe und der Public Relations gebildet. Literatur: DP-Tätigkeitsbericht(e), seit 1959. -

A . S. SUSANTO-SUNARIO,

Die

politischen Kräfte hinter der Entste-

76

hung des britischen Presserates. Diss. F U Berlin 1964. - R. GIESSLER, Zehn Jahre Deutscher Presserat. Bonn 1966. - E. D O V I F A T , Zeitungslehre. Bd. 2. Berlin 51967. - H. P. L E V Y , The Press Council. London 1967. - M. LÖFFLER und J. L . H É B A R R E , Form und Funktion der Presse-Selbstkontrolle. München 1968. Deutsches Fernsehen. Das gemeinsam von den ARD-Anstalten (·*Arbeitsgemeipschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland) betriebene Fernsehprogramm (1. Programm). Der Fernsehvertrag vom 27. 3. 1953 ist in der Fassung vom 1.1. 1964 gültig. Nicht beteiligt sind die bundesrechtlichen Anstalten Deutschlandfunk und Deutsche Welle. Der Pflichtbeitrag der Rundfunkanstalten am deutschen Fernsehprogramm beträgt nach Ziffer 5 des Fernsehvertrages : Bayerischer Rundfunk 17 Prozent, Hessischer Rundfunk 8 Prozent, Norddeutscher Rundfunk 20 Prozent, Radio Bremen 3 Prozent, Saarländischer Rundfunk 3 Prozent, Sender Freies Berlin 8 Prozent, Süddeutscher Rundfunk 8 Prozent, Südwestfunk 8 Prozent, Westdeutscher Rundfunk 25 Prozent. Die Koordinierung der Einzelbeiträge der Rundfunkanstalten obliegt der Ständigen Fernsehprogrammkonferenz nach Ziffer 3 a des Fernsehvertrages. -»Zweites Deutsches Fernsehen. Deutsches Institut für Filmkunde. 1950 in Wiesbaden von der Spitzenorganisation der deutschen Filmwirtschaft (SPIO) als gemeinnützige Gesellschaft gegründet. Dokumentations- und Auskunftsstelle mit Spezialbibliothek, Bildarchiv, Zeitungsausschnittsammlung etc. Deutsches Rundfunkarchiv. Einrichtung zur Aufbewahrung von akustischemDokumentargutin Frankfurt/M. 1952 gründeten die Intendanten der ».Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-

Deutsche Stunde rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland {ARD) das Lautarchiv des deutschen Rundfunks. Es hatte die Aufgabe, die Hörfunkproduktion dieser Rundfunkorganisation nach Kriterien der Dokumentarwürdigkeit zu selektieren und in einer Zentralkartei nachzuweisen. Nachdem das Institut den gleichen Auftrag für das Fernsehen erhalten hatte, wurde es unter dem Namen Deutsches Rundfunkarchiv fortgeführt. Es handelt sich um eine rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts, die als gemeinnützig anerkannt wurde. Trägerin ist die ARD. Der Verwaltungsrat setzt sich aus den Intendanten der angeschlossenen Rundfunk an stalten zusammen. Nach der Satzung ist der Zweck und die Aufgabe des Deutschen Rundfunkarchivs die Erfassung und die Erhaltung von Ton- und Bildträgern aller Art, deren geschichtlicher, künstlerischer oder wissenschaftlicher Wert ihre Nutzbarmachung für Zwecke der Kunst, Wissenschaft, Forschung und Erziehung rechtfertigt. Auf dem Gebiet des Hörfunks besitzt das Institut Tondokumente schon aus der Zeit vor 1900. Für die Programmgestaltung der Rundfunkanstalten gibt das Deutsche Rundfunkarchiv Hinweisdienste heraus, mit denen zu bestimmten historischen Daten dokumentarwürdige Tonoder Bildträger nachgewiesen werden. Literatur: Tondokumente zur Zeitgeschichte. Frankfurt/M. 1958. - H. G R A F , Das Archiv im Rundfunk. In: Der Archivar, 16. Jg. 1963, H 1, Sp. 49-50. - H.-J. WEINBRENNER, Das Deutsche Rundfunkarchiv in Frankfurt/M. In: Der Archivar, 21. Jg. 1968, H. 4, Sp. 405-418. Deutsche Studiengesellschaft für Publizistik. Am 18. 10. 1958 auf Anregung der UNESCO in Köln gegründet. Deutsche Landessektion der Association Internationale des Etudes et Recherches sur l'Information, die seit 1957 ihren Sitz in Paris hat. Zweck der Studiengesellschaft (Sitz : Stuttgart) ist

die Untersuchung der Probleme auf dem Gebiet der Publizistik. Publikationen in der Schriftenreihe der Deutschen Studiengesellschaft für Publizistik < (Hrsg. M. LÖFFLER, München seit 1959). Deutsche Stunde. Die Deutsche Stunde, Gesellschaft für drahtlose Belehrung und Unterhaltung mbH war der Vorläufer der ersten deutschen Rundfunkgesellschaft, der Funk-Stunde AG. Am 22. 5. 1922 in Berlin gegründet, stellte sich die Deutsche Stunde als Aufgabe »die gemeinnützige Veranstaltung von öffentlichen Konzerten und Vorträgen, belehrenden, unterhaltenden sowie alle weitere Kreise der Bevölkerung interessierenden Darbietungen auf drahtlosem Weg im Deutschen Reiche«. Ziel dieser Gesellschaft war die Einrichtung eines sogen. Saalfunks. Von einem zentralen Sender in Königs Wusterhausen aus sollten die Darbietungen in Kinos, Theatern und Schulen mit großen Lautsprechern einem versammelten Publikum gegen Eintrittsgeld vorgeführt werden. Ferner war die Vermietung von Empfängern an einzelne Privatleute vorgesehen. Der Plan zur Errichtung eines Saalfunks scheiterte, nicht zuletzt an den langwierigen Kompetenzstreitigkeiten zwischen Reichspostministerium und dem Reichsministerium des Innern. 1923 Schloß die Deutsche Stunde zusammen mit der Gesellschaft Drahtloser Dienst, Aktiengesellschaft für Buch und Presse (Dradag) einen Vertrag, nachdem die Funk-Stunde AG kurz zuvor ihren Sendebetrieb aufgenommen hatte. Die Deutsche Stunde fungierte bei der Gründung regionaler Rundfunkstationen als Muttergesellschaft. Auf diese Weise entstanden nach der Funk-Stunde AG die Deutsche Stunde in Bayern, Gesellschaft für drahtlose Belehrung und Unterhaltung mbH in München (Beginn des Programmdienstes: März 1924), die Mitteldeutsche Rundfunk AG in Leipzig (März 1924), die Süd-

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Deutsche Welle westdeutsche Rundfunkdienste AG in Frankfurt/M. (März 1924), die Nordische Rundfunk AG in Hamburg (Mai 1924), die Süddeutsche Rundfunk AG in Stuttgart (Mai 1924), die Ostmarken-Rundfunk AG in Königsberg (Juni 1924), die Westdeutsche Funkstunde AG in Münster (Oktober 1924), später Köln, die Schlesische Funkstunde AG in Breslau (Mai 1925) und die Deutsche Welle GmbH in Berlin (Januar 1926). Literatur: Ε. K. FISCHER, Dokumente zur Geschichte des deutschen Rundfunks und Fernsehens. Göttingen 1957. - W. B. LERG, Die Entstehung

des Rundfunks in Deutschland. Herkunft und Entwicklung eines publizistischen Mittels. Frankfurt/M. 1965. Deutsche Welle. Anstalt des öffentlichen Rechts seit dem 29. 11. 1960. Das erste Drei-Stunden-Programm wurde von der Deutschen Welle am 3. 5. 1953 ausgestrahlt. Sendekapazität: 89 Programmstunden in 30 Sprachen. Der Sender wird aus Bundesmitteln finanziert (Etat 1968: 53,5 Mill. DM). Organe der Anstalt sind die Aufsichtsgremien Rundfunkrat, Verwaltungsrat und der Intendant. Laut Gesetz sollen die Sendungen der Deutschen Welle »den Rundfunkteilnehmern im Ausland ein umfassendes Bild des politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens in Deutschland vermitteln und ihnen die deutsche Auffassung zu wichtigen Fragen darstellen nud erläutern«. Die Deutsche Welle strahlt Fremdsprachensendungen aus in: Amharisch, Arabisch, Bulgarisch, Chinesisch, Englisch, Französisch, Griechisch, Haussa, Hindi, Indonesisch, Italienisch, Japanisch, Kisuaheli, Kroatisch, Maghrebinisch, Persisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Russisch, Sanskrit, Serbisch, Slowakisch, Slowenisch, Spanisch, Tschechisch, Türkisch, Ungarisch, Urdu. Literatur: Deutsche Welle (Hrsg.), Deutsche Welle 1953-1963. - Deutsche Welle 1963-1966.

78

Deutschland. Bevor sich die periodische Presse (•*Pressegeschichte) als gesamteuropäische Erscheinung entwikkelte, brachte Deutschland die ersten Wochenblätter und Tageszeitungen heraus. 1609 erschienen in Wolfenbüttel der >Aviso< und in Straßburg die >RelationNeue Preußische Zeitung< in Berlin. Auch die älteren Zeitungen, wie die >Kölnische ZeitungAllgemeine Zeitung< und die >Königlich Privile-

Deutschland girte Berlinische Zeitung< (Vossische Zeitung) gewannen nunmehr politisches Profil. In der zweiten Hälfte des 19. Jh. entwickelte sich eine teilweise eng an die Parteiorganisation gebundene Presse. Daneben versuchte die Regierung, ihren Einfluß auf die Zeitungen zu behalten. In den 60er Jahren gelang das bei der >Norddeutschen Allgemeinen Zeitung< in Berlin. Wenig später gründeten das Zentrum und die ->Sozialdemokratie ihre ersten großen Organe. Wesentlich lockerer war die Verbindung der liberalen Parteigruppen zu ihrer Presse (•»Liberalismus). Der ->Konservativismus stützte sich im wesentlichen auf die >Neue Preußische ZeitungDie PostRheinisch-Westfälische Zeitung< (seit 1883), die >Deutsche Zeitung< und seit 1913 durch die Blätter des Scherl-Verlags (>Berliner Lokalanzeiger< und >Der TagVossische ZeitungAachener Nachrichten^ die schon seit dem Januar 1945 unter amerikanischer Kontrolle erschienen. Sie erhielten die LizenzNr. 1 am 27. 6. 1945. Daneben gab es zunächst nur Besatzungsblätter : in Berlin >Die Tägliche Rundschau < (seit dem 15. 5. 1945 von der Roten Armee hrsg.); in München die >Bayerische LandeszeitungNeue Zeitung Ruhrzeitung< in Essen und die >Neue Westfälische Zeitung< in Oelde. Sie selbst gaben seit April 1945 den >Kölnischen Kurier < heraus. Außerdem erschienen regionale Bekanntmachungsblätter als Behördenpublikationen. Erste Parteizeitung war die von den Russen am 13. 6. 1945 für die K P D lizenzierte >Deutsche VolkszeitungDas VolkNeuen Deutschland< vereinigt. Die erste Lizenz in der amerikanischen Zone wurde der Süddeutschen Zeitung< in München am 6. 10. 1945 erteilt. Seit dem Frühjahr 1946 ließen die Engländer in allen größeren Städ-

80

ten ihres Besatzungsgebietes Parteizeitungen zu. Ende 1948 gab es wieder 178 Zeitungen mit 753 Nebenausgaben. Während bis 1933 die kleine Zeitung charakteristisch für die deutsche Presse gewesen war, überwog jetzt die große Auflage. 40 Prozent der neuen Blätter hatten 1948 mehr als 100000 Auflage. Die Nebenausgaben waren ein Ersatz für die noch fehlenden Heimatzeitungen, die sich seit 1949 nach dem Fall des Lizenzsystems wieder bildeten. Die westlichen Besatzungszonen wurden 1949 nach Verabschiedung des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland zu einem Staatsgebilde zusammengefaßt. In der sowjetischen Besatzungszone folgte man wenig später mit der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik. Seither haben sich die Pressesysteme in beiden deutschen Teilstaaten unterschiedlich entwickelt. Literatur: O. G R O T H , Die Zeitung. 4 Bde. Mannheim 1928-1930. - W. H A G E M A N N , Publizistik im Dritten Reich. Hamburg 1948. - P. DE MENDELSSOHN, Zeitungsstadt Berlin. Berlin 1959. - R. G R E U N E R , Lizenzpresse Auftrag und Ende. Berlin 1962. - O. J. H A L E , Presse in der Zwangsjacke 1933-1945. Düsseldorf 1965. - H. PROSS (Hrsg.), Deutsche Presse seit 1945. München 1965. - K . K O S Z Y K , Deutsche Presse im 19. Jahrhundert. Berlin 1966. - W. B. L E R G und N. S C H M O L K E , Massenpresse und Volkszeitung. Assen 1968. - M. L I N D E M A N N , Deutsche Presse bis 1815. Berlin 1969. Deutschland-Fernsehen-GmbH. Am 25. 7. 1960 wurde von der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch den damaligen Bundeskanzler A D E N A U E R und Bundesfinanzminister SCHÄFFER, die Deutschland-Fernsehen-GmbH mit Sitz in Köln gegr. Die Interessen der Länder sollte der Bundesfinanzminister bis zu deren Eintritt in die Gesellschaft wahrnehmen. Da aber kein Bundesland bereit war, sich an der Fernsehgesellschaft zu beteili-

Dokumentation gen, übertrug Schäffer seinen Anteil an die Bundesregierung, die damit Alleingesellschafterin wurde. Daraufhin klagten die Länder H a m b u r g und Hessen beim Bundesverfassungsgericht, das am 28. 2. 1961 ein regierungseigenes Fernsehen für grundgesetzwidrig erklärte (Verstoß gegen Art. 30 i.V.m. Art. 83 ff. GG). Literatur: H. KEIDEL, Kommunikationspolitisch relevante Urteile des Bundesverfassungsgerichts. I n : Publizistik, 12. Jg. 1967, H. 2/3, S. 122-139. Deutschlandfunk. Nach dem am 29.11. 1960 in K r a f t getretenen Gesetz über die Errichtung von Rundfunkanstalten des Bundesrechts nahm der Deutschlandfunk am 1. 1. 1962 mit einer Nachrichtensendung u m 16 U h r seine Sendetätigkeit auf. Der Deutschlandfunk hat Studios in Köln (Zentrale), Berlin u n d Bonn. Das deutschsprachige Programm (1. Programm) umfaßt täglich 24 Stunden ; das Fremdsprachenprogramm (2. Programm) in Dänisch, Englisch, Französisch, Niederländisch, Norwegisch, Polnisch, Rumänisch, Schwedisch, Serbokroatisch, Tschechisch bzw. Slowakisch und Ungarisch ist täglich von 20 bis 24 U h r nur über M W 1538 k H z zu hören. Bis zur Beteiligung des Deutschlandfunks am A u f k o m m e n der Rundfunkgebühren wird der Sender aus Betriebsmittelkrediten des Bundes finanziert (Etat 1969: rd. 40,5 Mill. D M ) . Nach § 5 Abs. 1 des Gesetzes über die Errichtung von Rundfunkanstalten des Bundesrechts sollen die Sendungen des Deutschlandfunks »ein umfassendes Bild Deutschlands« vermitteln. Die zur Diskussion gestellte Fusionierung der beiden Anstalten des Bundesrechts -*Deutsche Welle und Deutschlandfunk wurde am 2. 1. 1966 durch Beschluß der Bundesregierung abgelehnt. Literatur:

Deutschlandfunk-Jahrbuch.

K ö l n 1962 FR. - P. LERCHE, Z u m K o m -

petenzbereich des Deutschlandfunks. Berlin 1963.

Direktwerbung. + Werbung, die den Konsumenten unmittelbar u n d persönlich ansprechen will und sich dabei vor allem des Versands von Massendruckschriften (Prospekten) bedient. Ein wichtiges Hilfsmittel ist eine gut geführte Kunden- und Interessentenkartei. Ein weiteres Mittel der Direktwerbung ist der Werbebrief, mit dessen Hilfe praktisch »von heute auf morgen« Werbemaßnahmen gestartet werden können. Dokumentation. Nach der Definition des Brüsseler Institut Internationale de Documentation (seit 1937 Fédération Internationale de Documentation, FID, Den Haag) ist Dokumentation »die Sammlung, Ordnung und Nutzbarmachung von geistigen Schöpfungen in jeder Gestalt und aus allen Gebieten des menschlichen Schaffens«. Dokumentation richtet sich nicht auf bibliographische Einheiten, sondern auf die inneren Merkmale, Aussagen oder einzelnen Sachverhalte von Dokumenten aller Art. Darin unterscheidet sie sich hauptsächlich von der Bibliotheksarbeit und von allgemeinen * Bibliographien. Die dokumentarische Analyse behandelt die Dokumente als Datenträger, deren Informationsgehalt sie erschließt. Als Datenträger kommen nicht nur die wissenschaftliche Buch- u n d Zeitschriftenliteratur in Betracht, sondern auch Zeitungen, Kongreßberichte und -vorträge oder Vorabdrucke (preprints), Nachrichtendienste, Firmenschriften, Prospekte, sogen. Reports (Ergebnisse der stark zunehmenden Auftragsforschung), Patentschriften. D a die Datenträger nicht notwendigerweise schriftlicher N a t u r zu sein brauchen, werden auch Schallplatten und andere Schallträger, Filme, graphische und museale Gegenstände berücksichtigt. Die U N E S C O und die O E C D , in Zusammenarbeit mit der F I D , der International Organization for Standardization (IOS) und anderen internationalen Organisationen, befassen sich in 81

Dolchstoßlegende weltweitem Rahmen mit Problemen der Dokumentation. Der FID gehören der Deutsche Normenausschuß (DNA) als gesamtdeutsches Mitglied und die Deutsche Gesellschaft für Dokumentation (DGD) seit 1958 als assoziiertes Mitglied an. Es gibt eine beachtliche Anzahl von Ordnungssystemen für die Analyse der Dokumente, die Speicherung der Daten (storage) und das Wiederaufsuchen oder die Rückgewinnung der Daten (retrieval). Das bekannteste Ordnungssystem ist die Dezimalklassifikation (DK), die international verbreitet ist (Universal Decimal Classification - UDC). Ihre Vorteile resultieren aus den Prinzipien der Kontinuität und Universalität, mit denen jedoch auch erhebliche Nachteile (ζ. B. Schwerfälligkeit und Starre der Systematik, unlogischer Aufbau vieler Fachgebiete) verbunden sind. Der >Publizistikwissenschaftliche Referatedienst < (>prdprd< sind noch einige andere Referatezeitschriften benachbarter Disziplinen von Belang: insbesondere Sociological AbstractsPolitische Dokumentation«. Eine nützliche Ergänzung dieser Referateblätter, deren Auswertungsbereich sich hauptsächlich auf die wissenschaftliche Zeitschriftenliteratur erstreckt, ist Dokumentation für Presse, Rundfunk und Film< (vierteljährliche Beilage der Fachzeitschrift >ZV + ZVGazettePublizistik< und einige andere Fach- und Spezialbibliographien. Die Zentralstelle für journalistische Information und Dokumentation an der Fakultät für Journalistik der KarlMarx-Universität Leipzig gibt seit 1966 eine Referatekartei Journalistik« heraus. Die Referate (Auswertungsmaterial: Zeitschriften aus der D D R und anderen Ländern, Monographien, Dissertationen, Diplomarbeiten) vermitteln einen Querschnitt aus allen Gebieten der Journalistikwissenschaft und der Praxis. ·».Archiv. Literatur : H.-W. SCHOBER, Dokumentation von Zeitschriften. Diss. FU Berlin 1954. - Β. C. V I C K E R Y , Classification and indexing in science. London 1958. - E. DE G R O L I E R , A study of general categories applicable to classification and coding in documentation. Paris 1962. - Β. M. G R O S S , Operation BASIC: The retrieval of wasted knowledge. In: Journal of communication, 1962, S. 67-83. - Th. P. LOOSJES, Dokumentation wissenschaftlicher Literatur. München, Basel, Wien 1962. - Β. C. V I C K E R Y , On Retrieval System Theory. London 19652. G . W E R S I G und Κ . - H . B E R G N E R , Dokumentation im Bereich der Publizistikwissenschaft. In: Publizistik, 11. Jg. 1966, S. 45-53. Fachzeitschriften : American Documentation. New York. - Documentation Abstracts. Philadelphia. - Informatorik. Ost-Berlin. - Journal of Documentation. London. - Nachrichten für Dokumentation. Frankfurt/M. Dolchstoßlegende. Vornehmlich in der Presse kolportierte politische Legende aus dem Ersten Weltkrieg. Ursprung umstritten. Am 17. 12. 1918 von der >Deutschen Tageszeitung« (Berlin) dem englischen General und Militärkorrespondenten Sir F R E D E R I C K B A R TON M A U R I C E (1871-1951) zugeschrieben. Dabei wurde ein falsch interpre-

Dreyfus-Affäre tierter Bericht der >Neuen Zürcher Zeitung< vom gleichen Tage zugrunde gelegt. Kernstück war die Behauptung, daß der revolutionäre Kampf gegen den Krieg Verrat an den nationalen Interessen des deutschen Volkes gewesen wäre. Das auch von Kaiser WILHELM II. verwendete Schmähwort von den »vaterlandslosen Gesellen« war schon vor 1914 in Umlauf, besonders im Zusammenhang mit den Heeres- und Flottenvorlagen. Während des Aprilstreiks von 1917 erklärte der Chef des Kriegsamtes, General WILHELM GROENER ( 1 8 6 7 - 1 9 3 9 ) : » D i e

schlimmsten Feinde stecken mitten unter uns.« Die Anhänger des Siegfriedens erhoben 1916 gegenüber Reichskanzler

BETHMANN

Landesverräter sei. EBERT starb mitten in der Auseinandersetzung. Der zum Katholizismus konvertierte Jude PAUL NIKOLAUS COSSMANN ( 1 8 6 9 b i s

1942), der in einem Konzentrationslager umkam, trug mit seinen Süddeutschen Monatsheften< (München) zu der verhängnisvollen Verbreitung der Dolchstoßlegende bei. COSSMANN

hat seinen tragischen Irrtum später bitter bereut. Literatur: Süddeutsche Monatshefte, 21. Jg. 1923/24, H . 7 u. 8 u n d 23. Jg. 1 9 2 5 / 2 6 , H . 4. - J . PETZOLD, D i e

Dolchstoßlegende. Berlin 1963. - W. SELIG, Paul Nikolaus Cossmann und die Süddeutschen Monatshefte von 1914-1918. O s n a b r ü c k 1967.

HOLLWEG

(1856-1921) u n d der Reichstagsmehr-

heit ähnliche Vorwürfe. In der militärischen Katastrophe vom Späts o m m e r 1918 griff ERICH LUDENDORFF (1865-1937) diese G e d a n k e n

auf, um die Niederlage zu kaschieren. Es gibt Belege dafür, daß die Oberste Heeresleitung bewußt daran arbeitete, den zivilen Stellen und der Heimat die Schuld am Versagen des Heeres zuzus c h i e b e n . GUSTAV STRESEMANN ( 1 8 7 8

bis 1929) äußerte sich am 17. 11. 1918 in der nationalliberalen Zeitschrift >Deutsche Stimmen< im Sinne der Dolchstoßlegende. Einen Tag später wiederholte die >Deutsche TageszeitungDeutsche Zeitung< diese Argumente. Bei der Erörterung der linken Friedenspropaganda, die Mittelpunkt der Dolchstoßlegende war, wurde nie die Frage gestellt, ob die Heere der Mittelmächte bei längerer Dauer des Krieges dem Ansturm der Franzosen, Engländer und Amerikaner überhaupt gewachsen gewesen wären. Wegen seiner Beteiligung am Januarstreik von 1918 war Reichspräsident FRIEDRICH EBERT ( 1 8 7 1 - 1 9 2 5 ) i m m e r

wieder Ziel der Dolchstoßlegende. Am 23. 2. 1924 forderte die völkische >Mitteldeutsche Presse < in Staßfurt EBERT auf, zu beweisen, daß er kein

Drahtfunk. Übertragung von Rundfunkdarbietungen über Fernsprechanschluß- oder besondere Hörleitungen. Seine Reichweite hängt von der Länge der verlegten Kabel und der Zahl der festinstallierten Empfangseinrichtungen ab. Sein Vorteil gegenüber der drahtlosen Verbreitung von Rundfunkprogrammen besteht in völliger Störfreiheit der Sendungen, sein Nachteil im Programmzwang oder einer beschränkten Programmauswahl für den Hörer. In Deutschland ist der Drahtfunk heute ungebräuchlich; lediglich nach dem Zweiten Weltkrieg gab es Drahtfunkanlagen (ζ. B. den Vorläufer des RIAS, den DIAS-Drahtfunk im amerikanischen Sektor). In der Sowjetunion wird der Drahtfunk gefördert, um die Hörer von zentraler Steuerung abhängig zu machen. In Norwegen, der Schweiz und Österreich sind mit Hilfe des Drahtfunks sonst unzugängliche Gebirgstäler für den Funk erschlossen worden. Dreyfus-Affäre. Der jüdische ArtillerieHauptmann im französischen Großen G e n e r a l s t a b , ALFRED DREYFUS ( 1 8 5 9

bis 1935), wurde Mitte Oktober 1894 unter der Beschuldigung militärischen Verrats an Deutschland auf Befehl des Kriegsministers verhaftet und in einem

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Drucktechnik nicht öffentlichen Verfahren vor einem Pariser Kriegsgericht vom 19. bis 22. Dezember des gleichen Jahres einstimmig zu lebenslänglicher Verbannung unter Ausschluß der Revisionsmöglichkeit verurteilt. Dreyfus wurde degradiert und im April 1895 auf die Teufelsinsel verbracht. Die Anklage stützte sich hauptsächlich auf ein - gefälschtes - Schriftstück, das der deutschen Botschaft militärische Geheimnisse überliefert haben sollte und auf Aussagen von Offizieren des Großen Generalstabs - die sich offenbar zu diesem Zweck förmlich verschworen hatten. Der Dreyfus-Prozeß löste eine schwere Krise der Dritten Republik aus, während der Generalstab sein offenbares Ziel der Militarisierung Frankreichs nicht erreichte. Es gelang der Familie Dreyfus im Sommer 1895, einen bekannten jungen Schriftsteller, BERNHARD LAZARE ( 1 8 6 5 - 1 9 0 3 ) , f ü r

eine

Rehabilitierungskampagne zu gewinnen. Er veröffentlichte in Brüssel im November 1896 die Schrift >Ein Justizirrtum. Die Wahrheit über die Affäre DreyfusIch klage an< a m 13. 1. 1898 von GEORGE CLEMENCEAU

(1841-1929)

in

seiner

Zeitung >L'Aurore< publiziert wurde. Der Verfasser mußte sich in einer Reihe von Prozessen für seine Behauptungen verantworten. Doch wurde die Revision des Dreyfus-Urteils nunmehr eingeleitet (29. 11.1898). A m 9. 9. 1898

erging ein neues Urteil. Es lautete auf zehn Jahre Festungshaft unter Zubilligung mildernder Umstände. Zehn Tage darauf wurde Dreyfus begnadigt. Auch das zweite Urteil beruhte auf der falschen - Konstruktion der ursprünglichen Anklage, wenn es auch

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unter dem Druck der öffentlichen Meinung milder ausgefallen war. Eine erneute Revision wurde angestrebt. Am 5. 3. 1904 endlich wurde ihr stattgegeben und am 12. 7. 1906 entschloß sich der Kassationsgerichtshof, auch den zweiten Schuldspruch aufzuheben und Dreyfus zu rehabilitieren. Ein Gesetz reaktivierte ihn mit dem Rang eines Majors; am 20. 7. 1906 wurde er zum Ritter der Ehrenlegion berufen. Literatur: S. THALHEIMER, Die Affäre Dreyfus. München 1963.-E.-0. CZEMPIEL, Das deutsche Dreyfus-Geheimnis. München, Bern, Wien 1966. Drucktechnik. Mit der Erfindung der gegossenen beweglichen Lettern durch JOHANNES GUTENBERG ( v o r 1 4 0 0 b i s

1468) wurden die Voraussetzungen für eine stetig weiterentwickelte Vervielfältigungstechnik geschaffen und damit praktisch vor allem auch dem Zeitungsdruck die Wege geebnet. Bereits die ersten Druckpressen ermöglichten eine Tagesauflage von 300 Bogen. Die einzelne in Blei gegossene Type (genormte Höhe), heute vielfach bereits abgelöst durch Zeilenguß, ist als Druckelement zu unterscheiden von der Druckform, die eben oder zylindrisch sein kann. Die technische Entwicklung der den aktuellen Bedürfnissen angepaßten Vervielfältigungsapparaturen ist ζ. Τ. wesentlich von Zeitungsunternehmen gefördert worden, die auch die ersten Nutznießer der modernen Maschinen waren. So konnte die Londoner >Times< erstmals am 29. 11. 1814 auf der von FRIEDRICH

WILHELM

KÖNIG

(1774

bis 1833) entwickelten Schnellpresse gedruckt werden; die Druckleistung betrug das Vierfache, nach einer bald vorgenommenen Verbesserung sogar das Zehnfache der herkömmlichen Pressen. In den 60er Jahren des 19. Jh. fand der Übergang zur Rollendruckpresse (Rotation) statt. Der Druckstock wird durch Stereotypie auf Walzenform gebracht, so daß der

Drucktechnik Streifen des sogen, »unendlichen Papiers« zwischen Druckzylinder und Satzzylinder hindurchgleitet (Höchstdruckleistung in der Stunde: 700000 vierseitige Zeitungsbogen). Die Rotationspresse ist heute so weit entwikkelt, daß mit ihr bis zu 96 Seiten in einem Durchgang, einschließlich farbiger Seiten, gedruckt werden können, bei einer Stundenleistung von 30000 Zeitun gsexempl aren. Beim Hochdruck sind die druckenden Teile erhaben, wobei entsprechend den verschiedenen Maschinentypen drei Drucksysteme möglich sind : a) Flachflach-System (Preßkörper u n d Druckform klappen bei jedem Druckgang auf und zu), das bei kleineren Formaten angewendet wird; b) FlachrundSystem (die in der Ebene liegende Druckform bewegt sich unter dem Druckzylinder mit aufgelegtem Druckbogen); c) Rund-rund-System (Rotationsdruck). Beim Hochdruck sind folgende Abformungen der Originaldruckform (Duplikat einer Ätzung, eines Schnittes oder eines Schriftsatzes) möglich: Stereo (entsteht durch Ausgießen einer Spezialpapiermater mit Bleilegierung bei einem Schmelzpunkt von 270 G r a d ; Galvano (galvanische Abformung mittels geprägter Mater aus Wachs, Zelluloid, Weichblei oder Kunststoff). Gummiklischees als A b f o r m u n g einer Hochdruckform finden Verwendung bei rauhen Papieren, beim Anilindruck etc. Kunststoffklischees sind Abformungen aus Kunststoffen wie Astralon, Bakelit, Polycon u. ä. Materialien. Beim Flachdruck liegen druckende und nichtdruckende Teile in einer Ebene, der Druckvorgang beruht auf der Unvermischbarkeit und gegenseitigen Abstoßung von Wasser und fetthaltiger Druckfarbe. Der Offset-Druck ist ein Flachdruckverfahren, das neuerdings (nach den USA, Japan und Schweden) auch in der Bundesrepu-

blik in verstärktem Maße angewendet wird. Der Rollenoffset bedeutet eine wesentliche Qualitätsverbesserung in der Bildwiedergabe gegenüber dem herkömmlichen Rotationsdruck. Durch den indirekten Druck über das Gummituch wird ein weicheres Ausdrucken der Bildelemente auf dem einfachen Zeitungsdruckpapier erreicht. Das Problem des Zeitungsoffsetdrucks ist jedoch nicht primär vom Rotationsmaschinenbau, sondern vielmehr von der Weiterentwicklung u n d Verbreitung des Lichtsatzes (-*Satztechnik) abhängig. Im Gegensatz zum Steindruck (Lithographie), der ebenfalls eine Flachdruckart darstellt, und eine horizontale Druckform hat, ist der Offsetdruck zylindrisch. Beim Tiefdruck liegen die druckenden Elemente vertieft in der Metallplatte, die eingefärbten Rillen und Näpfchen sind unterschiedlich tief und geben deshalb beim Druck die Farbe reliefartig an das Papier ab. Bei Radierung, Kupferstich, Stahlstich und ähnlichen Verfahren wird eine durch Ätzung, Gravur oder Stich in die Platte eingearbeitete Zeichnung eingefärbt u n d die Farbe durch starken Abdruck auf meist feuchtes Papier herausgehoben, nachdem die Farbe vorher von den nichtdruckenden Teilen der Platte völlig abgerieben wurde. Beim Rakeltiefdruck erfolgt der Druck von K u p ferwalzen nach dem Rotationsprinzip (das zum Druck bestimmte, fotografisch übertragene Bild wird aus dem Kupferzylinder herausgeätzt, und zwar so, daß ein gleichmäßig feines quadratisches Liniennetz stehenbleibt; ein Stahllineal - das Rakel - nimmt alle überflüssige Farbe ab. Literatur: Handbuch der Reproduktionstechnik. 3 Bde. F r a n k f u r t / M . "1944—1949. - H. HADERT, HadertDruck-Lexikon. Berlin 1956. - Polygraph Jahrbuch. F r a n k f u r t / M . 1962 ff.

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Ehrenschutz Ehrenschutz. Rechtsschutz der persönlichen Ehre. Richtet sich gegen die Behauptung oder Verbreitung nicht erweislich wahrer Tatsachen, sowie gegen K r ä n k u n g durch Kundgabe von Mißachtung. Nach § 823 II BGB in Verbindung mit § 186 sowie 185 und 192 StGB sind zutreffende Äußerungen tatsächlichen Inhalts über einen anderen zulässig, ebenso sämtliche Meinungsäußerungen, es sei denn, daß es sich nach Inhalt, F o r m oder sonstigen Umständen u m eine Kränkung handelt. Vom Ehrenschutz werden nicht Meinungsäußerungen, sondern nur Tatsachenbehauptungen betroffen und auch nur dann, wenn sie unwahr sind oder ihre Wahrheit nicht erwiesen werden kann. Besteht ein berechtigtes Interesse an der Verlautbarung nicht erweislich wahrer Tatsachen und ist die damit verbundene Beeinträchtigung der Ehre des anderen zur Wahrnehmung dieses Interesses erforderlich, so greift zugunsten des Handelnden der in § 193 StGB formulierte Rechtfertigungsgrund ein. Ein berechtigtes Interesse in diesem Sinne ist ein solches, das gegenüber dem grundsätzlich geschützten G u t des anderen, eben der Ehre, im konkreten Fall überwiegend schutzwürdig erscheint. Es ist herrschende Rechtsauffassung, daß auch die Aufgabe von Presse, R u n d f u n k u n d Film, die Öffentlichkeit zu informieren, als Wahrnehmung berechtigter Interessen zu werten ist. Im weiteren Sinne umfaßt der Persönlichkeitsschutz auch das Recht am eigenen Bild (§ 22 Kunsturhebergesetz). In der Regel wird die Ehre einerseits als angeborener Menschenwert, als Menschenwürde, die der Mensch mit allen gemeinsam hat, definiert u n d andererseits als Ruf, sozialer Wert u n d Achtungsanspruch. Insofern unterscheidet man zwischen der inneren und der äußeren Ehre. Obwohl bereits die Peinliche Halsgerichtsordnung Karls V. von 1532 (Carolina) in ihrem § 110 eine Art Ehrenschutz-

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paragraphen gegen anonyme Schmähschriften enthielt, begann die moderne Kodifizierung erst im 19. Jh. Damals wurde weitgehend der Gedanke vertreten, daß dem Zivilrecht nur der Schutz von Vermögensinteressen zufalle, während der Schutz der Persönlichkeitsgüter Sache des Strafrechts sein müsse. Das Strafgesetzbuch trug den privaten Belangen dadurch Rechnung, daß es in Fällen der Persönlichkeitsverletzung, und zwar sowohl der Ehrverletzung wie der Körperverletzung, die Möglichkeit vorsah, dem Verletzten eine Buße zuzusprechen (§§ 188 u n d 231 StGB). Die Schwierigkeit war jedoch, daß diese Möglichkeit einer Buße bei Ehrverletzungen nur für den Fall vorgesehen war, daß die Beleidigung nachteilige Folgen f ü r die Vermögensverhältnisse, den Erwerb oder das F o r t k o m m e n des Beleidigten hatte. Der Nachweis war in jedem Fall schwierig. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Anschluß an Art. 1 G G (Achtung der Würde des Menschen) u n d Art. 2 G G (Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit) versucht, eine zivilrechtliche Regelung des Ehrenschutzes zu finden. Konkretester Ausdruck dieser Bemühungen war der Gesetzentwurf der Bundesregierung vom 18. 8. 1959. Erstmals hatte der Bundesgerichtshof 1958 im sogen. Herrenreiter-Urteil dem Verletzten eine Geldentschädigung zugesprochen. In dem betreffenden Falle hatte der Beklagte das Bild des Klägers, eines Industriellen, veröffentlicht, das diesen als Turnierreiter zu Pferde zeigte, und ohne dessen Wissen und Zustimm u n g zur Werbung für ein sexuelles Kräftigungsmittel verwandt. Der Bundesgerichtshof begründete, in analoger Anwendung zum Begriff der Freiheitsentziehung in § 847 BGB könne der in seinem Persönlichkeitsrecht Verletzte wegen des hierdurch entstandenen ideellen Schadens eine billige Entschädigung in Geld verlangen. Diese Linie hat der Bundesgerichtshof

Einstweilige Verfügung in einer Reihe ähnlicher Urteile beibehalten, obwohl der Gesetzentwurf der Bundesregierung von 1959 im Widerspruch der Presse, besonders des Deutschen Presserates unterging. Allerdings hat der Bundesgerichtshof seit dem sogen. Ginseng-Urteil von 1961 seine Begründung insofern geändert, daß er feststellte, die unter dem Einfluß der Wertentscheidung des Grundgesetzes erfolgte Ausbildung des zivilrechtlichen Persönlichkeitsschutzes wäre lückenhaft und unzureichend, wenn eine Verletzung des Persönlichkeitsrechtes keine der ideellen Beeinträchtigung adäquate Sanktion auslöse. Mit der Zubilligung einer Geldsumme sollte dem Betroffenen vornehmlich eine Genugtuung zugesprochen werden. Ersatz des immateriellen Schadens könnte der Verletzte aber nur verlangen, wenn die Schwere der Verletzung oder des Verschuldens eine solche Genugtuung erforderten. Der wegen seines Ausgangspunktes auch als Lex Soraya bezeichnete Entwurf der Bundesregierung zum 5. Strafrechtsänderungsgesetz vom 21. 5. 1958, hatte sich bereits besonders gegen die sensationelle Berichterstattung einzelner Illustrierten und Wochenblätter gerichtet, die wiederholt diplomatische Demarchen auslösten. Literatur: H. C O I N G , Ehrenschutz und Presserecht. Karlsruhe 1960. - Deutscher Presserat: Tätigkeitsbericht 1956 bis 1959. Bad Godesberg 1960. - Der zivilrechtliche Persönlichkeits- und Ehrenschutz in Frankreich, der Schweiz, England und den Vereinigten Staaten von Amerika. Gutachten des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Privatrecht. Tübingen 1 9 6 0 . - R . R E I N H A R D T , Persönlichkeitsschutz und Meinungsfreiheit. Tübingen 1 9 6 1 . - H . S C H M I D T D A H L E N B U R G , Der zivilrechtliche Ehrenschutz in England im Hinblick auf den gegenwärtigen und künftigen Ehrenschutz im deutschen Bürgerlichen Recht. Bonn 1 9 6 2 . - M. G E L D B A C H , Pressefreiheit und Persönlichkeits-

schutz. Diss. Köln 1962. - D. C. OHLGART, Wahrnehmung berechtigter Interessen durch die Presse. Diss. Hamburg 1963. - L. S C H E U , Interessenwahrnehmung durch Rundfunk und Presse. Berlin 1965.- W. B O N G A R T Z , Das Recht am eigenen Bilde und seine Reform. Köln 1966. P. F I S C H E R , Die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes zum Ersatz des immateriellen Schadens in Geld bei Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts. Diss. Köln 1966. C H . VON L I P P A , Der Ehrenschutz im deutschen Strafrecht. Bonn 1966. - H. H U B M A N N , Das Persönlichkeitsrecht. Köln 21967. - H. P. M Ö H L , Juristischer Leitfaden für die Gerichtsberichterstattung. Hamburg 1967. - G. L E I N VEBER, Persönlichkeitsschutz soll verstärkt werden. In: Archiv für Presserecht, Nr. 72, 1967, S. 694-696. - H. SCHOLLER, Person und Öffentlichkeit. München 1967. - J. S C H U N A C K , Schmerzensgeld. Karlsruhe 1967. - J. SIEVERS, Das Schmerzensgeld. Karlsruhe 1967. - K. E. W E N Z E L , Das Recht der Wort- und Bildberichterstattung. Köln 1967. - M. L I N D E M A N N , Deutsche Presse bis 1815. Berlin 1969. - H. R A U S C H , Das Persönlichkeitsrecht und der Schutz des einzelnen vor verletzenden Pressebildern. Karlsruhe 1969. Eigenwerbung. -» Werbung, die sich firmeneigener Personen und Institutionen zu verkaufsfördernden Maßnahmen bedient. Zur Eigenwerbung zählt beim Einzelhandel die Schaufensterdekoration sowie die •»Außenwerbung. Bei der Presse dienen der Eigenwerbung Jubiläumsausgaben, Treueprämien, Leserveranstaltungen und Gratisexemplare, gelegentlich auch •»Extrablätter. Einstweilige Verfügung. Eine (zivilprozeßrechtliche) vorläufige, in einem beschleunigten Verfahren ergehende gerichtliche Entscheidung, z. B. zur »Sicherstellung« einer bestimmten Druck-

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Entrefilet auflage. Voraussetzung ist die gerechtfertigte Besorgnis, daß durch eine drohende Veränderung des bestehenden Zustandes die Verwirklichung des Rechts einer Partei (im juristischen Sinne) wesentlich erschwert oder gar vereitelt werden könnte (§ 935 ZPO). Entrefilet. Kurzartikel. Ursprünglich der Raum »zwischen den Spalten«, der für aktuelle Mitteilungen freiblieb ; auf kurze, schlagende Gegenüberstellung leicht faßlicher Tatbestände zusammengedrängter -»Leitartikel, *Kommentar. Als Klassiker des Entrefilets gilt H E R M A N N W A G E N E R ( 1 8 1 5 bis 1 8 8 9 ) , der Begründer der >Neuen Preußischen (Kreuz-)ZeitungSparten. Entwicklungsländer. Im angloamerikanischen und französischen Sprachgebrauch werden folgende Begriffe meist synonym für Entwicklungsland verwendet: developing countries/pays en voie de développement, less developed countries, underdeveloped countries/ pays sous-développés. Während im deutschen Sprachgebrauch fast einhellig vom Entwicklungsland gesprochen wird, kennt der angloamerikanische Sprachgebrauch noch die Ausdrücke poor countries (arme Länder), backward countries (rückständige Länder), in der französischen Sprache auch als économies attardées (Agrarländer) bezeichnet. Merkmale: Niedrige Wachstumsziffern der Wirtschaft, hohe Geburtenzahl, vorindustrielle Lebens- und Gesellschaftsformen, Bildungs-und technologischer Rückstand, niedriges Pro-Kopf-Einkommen, verbreiteter -»Analphabetismus, überragende integrierende Bedeutung der Primärgruppen mit Gemeinschaftscharakter (Sippe, Kaste, Stamm etc.). Es kann als erwiesen gelten, daß der Einsatz und weitere Ausbau der Massenkommunikationsmittel in den Entwicklungsländern beschleunigend und 88

fördernd auf den allgemeinen Modernisierungs- und Technisierungsprozeß einwirkt, womit häufig eine Lockerung oder Aufhebung der sozialen Schranken in den stagnierenden traditionalen Gesellschaftsstrukturen (z.B. in Indien) verbunden sein kann. In wachsendem Umfang erkennen die jungen unabhängigen Staaten selbst die Notwendigkeit eines technisch den Industrieländern angepaßten Informationsaustausches, einer verstärkten Vermittlung theoretischer und praktischer Kenntnisse und Erfahrungen durch die Massenkommunikationsmittel, des Ausbaus moderner Organisationsformen und der Verbreitung technisch-ökonomischen Wissens. Im allgemeinen wirken die modernen Kommunikationsformen fördernd auf die soziale Mobilität, ebenso günstig erscheinen die Wirkungen auf das Arbeitsverhalten und die Leistungsmotivation (Konkurrenzstreben, Schaffung neuer Bedürfnisse, Erweiterung der Interessenbereiche). Der Grad der Wirksamkeit der Massenkommunikationsmittel hängt jedoch entscheidend ab von dem Niveau der Ausbildungsbemühungen in den Entwicklungsländern, vom Stand der Schulbildung etc. Presse. Das gedruckte Wort begegnet mancherlei Schwierigkeiten, die in der mangelhaften Bildung der Bevölkerung sowie in den sprachlichen Schranken liegen. Der Ausbreitungeines funktionierenden Pressewesens stehen in der Dritten Welt ferner zahlreiche technische Hindernisse im Weg, große Entfernungen (Transport- und Verteilungsproblem) sowie natürlich auch die ungenügenden finanziellen Mittel, die für Druckerei- und Verlagsbetriebe bereitgestellt werden können. Der Einfluß der ehemaligen Kolonialherren ist hier immer noch deutlich spürbar, die das moderne Kommunikationswesen in der unterentwickelten Welt begründeten und z. T. heute noch kontrollieren. Große Bedeutung besitzt die Presse als Unterstützungsfak-

Epigramm tor der Alphabetisierungskampagnen, zumal in der Regel nur eine sehr geringfügige Buchproduktion vorhanden ist und die Zeitung als einziges Lehr- und Bildungsmaterial nach erfolgter sprachlicher Unterrichtung gelten muß. Hörfunk. Als geographisch weitgehend unabhängiges, große Räume überbrückendes Medium erfüllt der Hörfunk in den Entwicklungsländern seine Informations- und Bildungsaufgabe ungleich besser als die langsamere und regional gebundene Presse. Der Hörfunk ist außerdem wesentlich wirtschaftlicher; er erreicht durch die rasch zunehmende Zahl von Transistorgeräten ein schnell wachsendes und immer aufnahmefähiger werdendes Publikum, vor allem unter den jungen Menschen. Der Einfluß des Hörfunks ist daher als wesentlich größer anzusehen als jener der gedruckten Zeitung; er könnte nur noch durch das Fernsehen bzw. den Film übertroffen werden, aber nur wenige Entwicklungsländer konnten bisher eigene Fernsehprogramme einrichten. Auch der Rundfunk findet seine Wirkungsgrenze in den vernakulären (einheimischen) Sprachen, die verwirrend zahlreich sind und der einheitlichen Breitenwirkung hinderlich im Wege stehen. Fernsehen. Man kann hier mit den zehnfachen Kosten rechnen wie beim Hörfunk. Die vielseitigen Möglichkeiten eines Fernsehdienstes prädestinieren dieses Medium geradezu für Informations- und Unterrichtsprogramme in den Entwicklungsländern. Auf lange Sicht kann das Fernsehen sogar kostensparend bei den notwendigen Alphabetisierungsbemühungen, bei der Grundschul- und Erwachsenenbildung wirken, wobei sich zunächst der Gemeinschaftsempfang, mit dem bereits gute Erfahrungen gemacht wurden, empfiehlt. Neue Arbeitsmethoden, Ideen und Einstellungen können z.B. ländlichen Hörer- und Zuschauergruppen mit Hilfe der audio-

visuellen Massenkommunikationsmittel »meist wirksamer vermittelt werden als den in der kommunikativen Phase sozial isolierten Rezipienten« ( E B E R H A R D / A U F E R M A N N , vgl. Lit.), weil hier eine pädagogisch günstige Gruppendynamik den Lernprozeß zu beschleunigen pflegt. Literatur: H. P R A K K E , Publizist und Publikum in Afrika. Köln 1962. - H. R. CASSIRER, Die Rolle des Fernsehens in den Entwicklungsländern. In: Rundfunk und Fernsehen. 11. Jg. 1963, H. 3. - W . S C H R A M M , Mass media and national development - the role of information in the developing countries. Stanford 1964. - UNESCO (Hrsg.), World press - newspapers and news agencies. Paris 1964. - UNESCO (Hrsg.), World radio and television. Paris 1965. - R. DE L A W R E N C E , Rural mimeo newspapers - a guide to the production of low-cost community papers in developing countries. Paris/ UNESCO 1965. - W. D A V I S O N , International political communication. New York 1965. - F. J. EILERS, Zur Rolle der Publizistik in der Missionsarbeit des Fernen Ostens und Ozeaniens. Münster 1965. - W. P. D I Z A R D , Television - a world view. Syracuse/New York 1966. - F. E B E R H A R D und J. A U F E R M A N N , Massenkommunikationsmittel. In : Entwicklungspolitik. Handbuch und Lexikon. Berlin 1966. Epigramm. Einfall, Spottvers, Sinngedicht; kurze, pointierte, treffende Aussage. Entstanden aus den Grabinschriften des Altertums, vor allem Griechenlands, wiederbelebt in der Renaissance. Kam im 17. und 18. Jh. in Blüte, vor allem in den Moralischen Wochenschriften. Die berühmtesten deutschen Epigrammatiker waren G O E T H E (1749-1832) und SCHILLER (1759-1805), deren gemeinsames Werk >Xenien< 1797 veröffentlicht wurde. Als Bestandteil des Feuilletons hat das Epigramm an Bedeutung verloren. Satirische Epigramme schrieb in neuerer Zeit vor allem E R I C H K Ä S T N E R .

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Erfolgskontrolle Literatur: W. H A A C K E , Handbuch des Feuilletons. Bd. II. Emsdetten 1952. Erfolgskontrolle, Methode, mit welcher der Effekt einer werblichen Maßnahme (-»Werbung) überprüft und quantifiziert werden soll. Als besonders zuverlässig erweist sich eine Erfolgskontrolle, die mit bestimmten Kennziffern oder Kupons arbeitet, so ζ. B. im Versandhandel, der häufig eine Anzeige mit einer solchen Kennziffer versieht und den Kunden auffordert, diese bei der Bestellung anzugeben. Dadurch kann bei 80 bis 95 Prozent aller Zuschriften gesagt werden, auf welche Anzeige bzw. Werbeaktion (Postwurfsendung, Kataloge) sie zurückzuführen sind. Erkennungsmelodie. [1] Die Erkennungsmelodie ist die musikalische Ankündigung eines bestimmten Programmteiles in Hörfunk und Fernsehen bei regelmäßig wiederkehrenden Sendungen. Sie ist eine unartikulierte •*Ansage und ermöglicht dem Hörer das Erkennen einer Sendung, ohne daß es zwingend des erklärenden Wortes bedarf. Die Erkennungsmelodie umfaßt meist nur wenige Musiktakte, die entweder einer bekannten Komposition entnommen sind oder speziell für eine bestimmte Sendung im Auftrag komponiert wurden. Dies gilt vor allem für aktuelle Zeitfunksendungen (Tagesschau, Echo des Tages etc.). Die Erkennungsmelodie hat direkten Bezug zu Inhalt und Form der angekündigten Sendung: ζ. B. Fanfarenstöße für Tagesschau, flotte Musik häufig mit Morsefunk- oder Fernschreibsignalen gemischt - für aktuelle Background- und Magazinsendungen zum Zeitgeschehen, oder Trommelwirbel und volles Orchester wie im Ausschnitt aus F R A N Z LISZTS ( 1 8 1 1 bis 1886) >Les préludes< als Erkennungsmelodie für die Sondermeldungen aus dem Oberkommando der Wehrmacht während des Zweiten Weltkrieges.

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[2] Die Erkennungsmelodie als Komposition dient als akustische Visitenkarte für viele Funkorchester, die sie zu Beginn, häufig auch zum Abschluß jeder Sendung oder jedes öffentlichen Auftretens spielen. [3] Eine spezielle Form der Erkennungsmelodie ist das •»Pausenzeichen. Im Gegensatz zu [1] und [2] kündigt sie hier nicht eine bestimmte Sendung an, sondern dient als Füller zwischen zwei Sendungen und gleichzeitig als musikalische Ansage eines bestimmten Senders oder eines bestimmten Programms. Literatur: W. H A G E M A N N , Fernhören und Fernsehen. Heidelberg 1954. Erscheinungsweise. Die Erscheinungsweise steht in engstem Zusammenhang mit der Periodizität. Sie ist deshalb ein wichtiges formales Kriterium für die -»Aktualität eines Periodikums. In der Regel unterscheidet man die Erscheinungsweise nach den Tageszeiten. Man spricht von Morgen-, Mittags- und Abendblättern. Vielfach werden die Ausgaben aber auch numeriert, da die Angabe der Tageszeiten im Grunde über den tatsächlichen Zeitpunkt der Verbreitung nichts aussagt. Oft werden, wie etwa bei der >Neuen Zürcher ZeitungEssaisEssays moral economical and political· den Begründern der -*Moralischen Wochenschriften, A D D I S O N und STEELE, Vor-

bilder waren. Berühmt wurden die Essays von M A C A U L A Y (1800-1856), die dieser in der >Edinburgh Review< veröffentlichte. In Deutschland begann sich die literarische Form des Essays im 18. Jh. einzubürgern (LESSING, H E R D E R , G O E T H E , A . W . u n d

F.

Hier war sie ähnlich wie in England und Frankreich mit der Entwicklung der Zeitschriftenpublizistik verbunden. Kürze und Prägnanz des Ausdrucks, pointierte und polemische Argumentation waren dem Essay nach französischem Muster auch in der deutschen Literatur des 18. Jh. eigen; doch gelangte er hier nicht zu jener Blüte wie in Frankreich. Der Nationalsozialismus lehnte den Essay in der Publizistik grundsätzlich ab, vor allem wegen der prinzipiell kritischen Einstellung des Essayisten zu seinem Thema. Bis zur Mitte der 30er Jahre war die Form des Essays immer mehr verfeinert worden. Heute hat der Essay ein bedeutendes Forum in traditionsreichen deutschen Zeitschriften und literarischen Magazinen, etwa in >MerkurKursbuch< u. a. Literatur: E. N E W B O L T , Essays and Essayists. London 1927. - G. R. H O C K E , Der französische Geist. Die Meister des Essay von Montaigne bis zur Gegenwart. Leipzig 1937. - E. D O V I F A T , Essay. In: Handbuch der Zeitungswissenschaft. Leipzig 1940, Sp. 937-939. - B. K L I E , Der deutsche Essay als Gattung. Diss. Berlin 1944. M. BENSE, Über das Essay und seine Prosa. Merkur 1, 1947. - H. K R Ü G E R , Essay und Publizistik. In : Publizistik, SCHLEGEL).

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deutsche Essay. Materialien zur Geschichte und Ästhetik einer literarischen Gattung. Neuwied, Berlin 1967. Ethik. Philosophische Disziplin, die Einsichten in die Natur moralischer Verbindlichkeit anstrebt. Seit im Vormärz zwischen guter und schlechter Presse unterschieden wurde, 91

Europa hat es nicht an Versuchen gefehlt, den Beruf des Journalisten und seine Aufgabe in der Gesellschaft ethisch zu begründen. Aus diesen Vorstellungen folgte zwangsläufig die Absicht, die Arbeit des Publizisten unter gesellschaftliche Normen zu stellen und für die Volksbildung in Anspruch zu nehmen. Die -»öffentliche Aufgabe wird von einigen Theoretikern, die in dieser Tradition stehen, deshalb nur der politisch-relevanten Publizistik zuerkannt. Die übrigen publizistischen Äußerungen geraten dann leicht in die unerfreuliche Nähe der schlechten Presse und der Schundliteratur. Ungeachtet der historisch bedingten und daher ständig sich wandelnden moralischen Kategorien, denen auch die Publizistik stets unterworfen sein wird, hat sich im Kampf um die ^-Pressefreiheit seit dem 17. Jh. gleichsam eine publizistische Wertethik entwikkelt. Sie konkretisiert sich, unabhängig von dem jeweiligen politischen System, in der Forderung bzw. der gesetzlichen Garantie der Meinungsäußerung. Für den weitgehenden Verzicht auf Sanktionen erwartet die Gesellschaft, daß der Publizist von der Freiheit im Sinne einer wahrheitsgemäßen •*Information voll Gebrauch macht und sich in seinem Urteil nicht durch sachfremde Einflüsse (-»Korruption) bestimmen läßt. Obwohl berufsethische Grundprinzipien Allgemeingut geworden sind, konnten sie bisher nicht verbindlich formuliert werden. Der •»Deutsche Presserat bemüht sich, solchen Grundsätzen Geltung zu verschaffen. Literatur:

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tion und Ethos der Konsumwerbung. Münster 1965. - H. PROSS, Moral der Massenmedien. Köln 1967. Europa ·*Belgien, •*Bundesrepublik Deutschland, •»Deutsche Demokratische Republik, •*Deutschland, Frankreich, •*Griechenland, ·»Großbritannien, •*Italien, -*Luxemburg, *Niederlande, ·»Österreich, -*Portugal, •*Schweiz, •*Skandinavien, •*Sowjetunion, •*Spanien, -> Volksdemokratien. Eurovision. Organisationsform der Zusammenarbeit der Rundfunkanstalten der westeuropäischen Länder (heute auch unter Mitwirkung amerikanischer Fernsehanstalten) mit dem Ziel des Programmaustausches und der Veranstaltung von Gemeinschaftssendungen. MARCEL BEZENCON, später General-

direktor der Schweizerischen Rundspruchgesellschaft (SRG), regte 1948 bei der damaligen Union Internationale de Radiodiffusion ( U I R ) die Schaffung einer sogen. »Programmbörse« an, um den Austausch von Fernsehprogrammen zu studieren. Als die internationale Zusammenarbeit infolge der politischen Spannungen in eine ernste Krise geriet, löste sich die UIR auf, an deren Stelle die Union Européenne de Radiodiffusion (UER) trat (gegr. 1950 in Torquay/Großbritannien). Ihr gehörten zu Beginn die Rundfunkorganisationen von 21 Ländern an. Nach Überwindung der juristischen und technischen Probleme, mit denen sich je eine international zusammengesetzte Expertenkommission beschäftigte, wur-

Exilpresse den im Sommer 1950 die ersten praktischen Versuche auf dem Gebiet des Fernseh-Programmaustausches unternommen. Die erste internationale Übertragung eines Fernsehprogramms erfolgte am 27. 8. 1950 durch die BBC von Calais nach Dover. In Zusammenarbeit mit dem französischen Fernsehen (RTF) entwickelte BBC einen Bildwandler, durch den der Unterschied zwischen der Zeilenzahl der britischen und französischen Bilder ausgeglichen werden konnte. Literatur: P. B E L L A C , Die Vorgeschichte der Eurovision. In: Publizistik, 9. Jg. 1964, S. 45-68 (mit Dokumentenanhang). Evaluierung. Bewertung. Gewichtungsfaktoren, die für die Streuung in der *Werbung bedeutsam sind. Man unterscheidet Evaluierung der Zielpersonen, der Medien und der Reaktionen (Response Factions). Exilpresse. Von Emigranten im Exil publizierte Periodika zur Information der Mitemigranten und zur Einflußnahme auf die politische Entwicklung in der Heimat. Publizistische Äußerungen von Verbannten sind so alt wie die Verbannung selbst ( O V I D , >Epistulae ex Ponte La Gazette d'AmsterdamLa Gazette ordinaire d'AmsterdamLa Quintessence des Nouvelles historiques, critiques, politiques, morales et galantes Le Journal des PrincesPielgrzym Polski La ModaLa LanterneLa giovine Italia< (Marseille 1832 bis 1834) und >La Apostolate Populare< (London 1841) und G I U S E P P E G A R I BALDI (1807-1882) mit >Vocenel Deserto < (Lugano 1850?). Sammelpunkte der deutschen Exilpresse des Vormärz waren Straßburg (>Das constitutionelle Deutschland^ 1830-1832), die Schweiz (>Deutsche 93

Exilpresse Volkshalle Der GeächteteDeutsch-französische Jahrbücher VorwärtsDeutscher ZuschauerVolksfreundNeue Rheinische ZeitungDie Fackel Der PionierLaterne KolokolIskraLa Russie oppriméeDniRulDas Andere Deutschlands Buenos Aires 1938-1949; >Deutsche BlätterDie deutsche Revolut i o n s Prag 1934, Hrsg. OTTO STRAS-

SER, geb. 1897), Blätter der Liga für Menschenrechte (>Rundbriefe des FlüchtlingsDer Freidenken, Saarbrücken, dann Brüssel 1 9 3 3 - 1 9 3 5 , H r s g . MAX SIEVERS, 1 8 8 7

bis 1944), katholischer Kreise (>Der Deutsche WegKameradschaftNeuer VorwärtsDeutsche VolkszeitungRS-BriefeDie Neue FrontInformationsdienstNeuen Tage-Buch ZukunftNeuen VorwärtsNeuen Weltbühne Auf bau < und in den verschiedenen Zeitungen des von Moskau gegründeten Nationalkomitees Freies Deutschland fortgeführt (•*Kriegsgefangenenpresse). Mit der deutschen Exilpresse der Zeit nach 1933, die zweifellos die bedeutendste der Pressegeschichte ist, verbindet man heute weitgehend den Begriff überhaupt. Die Exilpresse hat und wird sich erhalten, solange Staaten ihre politischen Opponenten nicht im eigenen Lande dulden. So erscheinen noch heute u. a. russische (>Possev KulturaEspaña LibreHellenic ReviewBerliner Lokal-Anzeigers< vom 30. 7. 1914 meldete die deutsche Mobilmachung 27 Stunden zu früh. Zeiten politischer Hochspannung führten stets zu einer Blüte des Extrablatts. In der Konkurrenz mit den elektronischen Publikationsmitteln hat es an Bedeutung verloren : heute werden Extrablätter vornehmlich von der Regionalpresse bei lokalen Katastrophen herausgegeben oder, wie bei der Nahost-Krise im Frühjahr 1967, als beliebtes Mittel der Eigenwerbung verbreitet, wenn das Ereignis kurz nach Veröffentlichung der normalen Ausgabe eintritt. Die Extrablätter haben erheblich zur typographischen Auflockerung der Aufmachung beigetragen. Literatur: H. HART, Extrablatt. In: Handbuch der Zeitungswissenschaft. Leipzig 1940.

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Fachpresse Fachpresse. Publizistik des »begrenzten Stoffgebietes« (DOVIFAT). Eine endgültige Definition ist äußerst schwierig, da die »Fach«-Zeitschrift sich in zahlreichen Fällen mit anderen Zeitschriftentypen überschneidet (z.B. •*Gelehrte Zeitschrift, -*Kundenzeitschrift, Berufs-, Kultur-, Betriebsoder Verbandszeitschrift). Dennoch kann die »Fach«-Zeitschrift als Periodikum mit spezialisiertem Themenbereich zum Zwecke der -»Information, Belehrung oder Instruktion einschlägig vorgebildeter oder aufnahmefähiger Leserkreise bezeichnet werden. Je spezieller der Inhalt einer Fachzeitschrift, desto kleiner ihr Leserkreis. Die Bedeutung der Fachpresse für den internationalen und nationalen Ideenaustausch zwischen einzelnen Wissenschaftlern kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die Vielgestaltigkeit der Fachpresse erschwert eine statistische Übersicht. 1961 gab es in der Bundesrepublik 6482 Zeitschriften »umgrenzter Aufgabenbereiche« mit einer Auflage von 151,7 Mill. Exemplaren (aufgeteilt in 31 Sachgebiete mit 250 Untergruppen). -»Zeitschrift. Literatur: J. F. MEISSNER, Entwickelung, Bedeutung und Aufgaben der deutschen Fachpresse. In: Studien über das Zeitungswesen. Frankfurt/M. 1907. - G . KIESLICH, Z u r P r o b l e m a t i k

der Fachzeitschrift. In : Handbuch der publizistischen Praxis, 6. Bd. Bremen 1960, S. 2 1 7 - 2 2 4 . - W . LORCH, D i e E n t -

wicklung der Fachpresse der Bundesrepublik seit 1945. In: Gazette, 6. Vol. 1 9 6 0 , S. 1 1 9 - 1 2 1 . - W . LORCH, F a c h -

presse zwischen Wachstum und Belastung. In: ZV + ZV, 61. Jg. 1964, Nr. 4 0 / 4 1 , S. 1 6 7 6 f. - E . DOVIFAT, H a n d -

buch der Publizistik. 1. Bd. Berlin 1968. Faksimile-Übertragung. Fax-Foto. Modernes Bild- und Textübertragungsverfahren, in den Vereinigten Staaten entwickelt. Die -*Fernsehtechnik findet hier Anwendung in der -*Bildtelegraphie; in der Bundesrepublik ver-

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wendet Associated Press seit vielen Jahren das Fax-System, bei dem in wenigen Minuten reproduktionsfähiges Bildmaterial (auf Endlosrollen) übertragen werden kann. Beim Ultrafax wird das zu übertragende Bild bzw. der Text auf Mikrofilm aufgenommen und unter fernsehtechnischen Bedingungen gesendet. 1969 erstmals Übertragung ganzer Zeitungsseiten in Japan. Falschmeldung. Eine entweder auf sachlichem Irrtum oder bewußter Verdrehung und Verfälschung beruhende Mitteilung. Ist sie frei erfunden, spricht man von einer Ente (franz. canard). Einer Falschmeldung folgt, zumal wenn sie politische Persönlichkeiten betrifft, in der Regel das Dementi, der Widerruf, der mit einer •*Gegendarstellung verbunden sein kann. Eine einmal in das moderne Kommunikationssystem geleitete falsche Mitteilung ist erfahrungsgemäß kaum wieder zu tilgen. Die Konkurrenzsituation zwischen den •»Nachrichtenagenturen bedingt vielmehr, daß eine Nachricht bei der Schnelligkeit des Nachrichtenverkehrs nicht wieder eingeholt werden kann. Die auf einem technischen Versagen beruhende dpaFalschmeldung über das angebliche Ableben Chruschtschows führte Mitte April 1964 dazu, daß das Moskauer Büro dieser Nachrichtenagentur für eine gewisse Zeit nicht arbeiten durfte. Am 3. 2. 1968 verbreitete dpa wiederum eine-wie sich später herausstellte auf journalistisches Versagen zurückgehende Falschmeldung, die größtes politisches Aufsehen erregte, weil sie dem deutschen Außenminister frankreich-feindliche Äußerungen unterstellte (Ravensburger Depesche). Trotz gewisser schwacher Stellen in dem immer komplizierter werdenden technischen Nachrichtenverkehr ist die Fehlerquote relativ gering; bei insgesamt 100000 Meldungen im Jahr registrierte dpa nur 20 echte Beanstandungen (·*Glaub Würdigkeit).

Farbfernsehen Literatur: Haftet die Presse für die von einer Agentur übernommene Falschmeldung? In: Archiv für Presserecht, 1958, Nr. 22, S. 11-13. Familienzeitschrift. Unterhaltungszeitschrift mit vorzugsweise erzieherischer oder volksbildnerischer Tendenz. Das Wort Familie bürgerte sich in Deutschland erst um 1700 ein. In der Literatur wurde das protestantische Pfarrhaus zum Prototyp der Familienkultur. Die Aufklärung pflegte in den •*Moralischen Wochenschriften Themen der Kindererziehung, Frauenbildung und Haushaltsführung. Nach dem Niedergang des bürgerlichen Familienideals in der Romantik gab ihm die biedermeierliche Idylle neue Akzente, wie sie auch in den Familiengemälden der Zeit zum Ausdruck kamen. Die Familienzeitschrift war stets eng mit der jeweiligen sozialen Stellung der Familie verbunden. Von ihr nahmen die Massenblätter des 19. Jh. ihren Ausgang. Schon 1787 erschien ein >Familienfreund< (Neuwied), 1790-1792 das BürgerJournal oder Kleine Familienbibliothek für Schweizer< (Bern). Mit den >Blättern für Unterhaltung, Häuslichkeit, Familienglück und Bürgerwohl· (Berlin 1838) begann die moderne Entwicklung. Auch das Schwäbische Museum < (Stuttgart 1844) nannte sich ausdrücklich Familienzeitschrift. Nach dem Muster des Londoner >Penny Magazine< von 1832 erschien 1833 das deutsche >PfennigMagazin< (seit 1834 bei Brockhaus, Leipzig) und erreichte schon Auflagen von über 30000 Exemplaren, die mit den Schnellpressen relativ billig hergestellt werden konnten. Unter dem Einfluß englischer, amerikanischer und französischer Vorbilder entstanden in Deutschland konfessionelle Familienzeitschriften als Sonntagsblätter.

1852 gründete ERNST KEIL

(1816-1878) das Muster aller deutschen Familienzeitschriften >Die Gartenlaube Über Land und Meer< (Stuttgart 1858), >Vom Fels zum Meer< (Stuttgart 1881),

>Daheim
Westermanns Monatshefte< (Braunschweig 1857) und der >Türmer< (Stuttgart 1898). Die >Gartenlaube< ging 1904 in den Besitz des ScherlVerlags über. Die Familienzeitschrift wurde damals auch in den Dienst der Parteipropaganda gestellt. Die Familienzeitschrift findet auch in der Gegenwart ihre Leser, wie der in kürzester Zeit erreichte wirtschaftliche Erfolg von >eltern< (München 1966) und >es< (Hamburg 1967) beweist. Daneben spielen die konfessionellen Familienzeitschriften eine untergeordnete Rolle, besonders im Hinblick auf den Anzeigenumsatz. Literatur: K. WALLRAF, Die »Bürgerliche Gesellschaft « im Spiegel deutscher Familienzeitschriften. Diss. Köln 1939. - G . MENZ, Familienzeitschriften. In:

Handbuch der Zeitungswissenschaft. Leipzig 1940. -

J. KIRCHNER,

Das

deutsche Zeitschriftenwesen. 2 Bde. W i e s b a d e n 1 9 5 8 - 1 9 6 2 . - K . KOSZYK,

Deutsche Presse im 19. Jahrhundert. Berlin 1966. - M. LINDEMANN, Deutsche Presse bis 1815. Berlin 1969. Farbfernsehen. Übertragung bewegter farbiger Bilder mit den Mitteln der Funktechnik. 1902 meldete OTTO VON BRONK sein

Deutsches Reichspatent Nr. 155528 an (»Verfahren und Vorrichtung zum Fernsichtbarmachen von Bildern bzw. Gegenständen unter vorübergehender Auflösung der Bilder in parallele Punktreihen«); damit hatte er das Prinzip des Fernsehens in natürlichen Farben unter Zugrundelegung einer Überlagerung dreier Farbauszüge des zu übertragenden Bildes beschrieben. Ende der zwanziger Jahre experimentierte J. L. BAIRD in England mit der

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Feature Nipkow-Scheibe, die drei zyklisch wechselnde öffnungsspiralen hinter Filtern komplementärer Farbdurchlässigkeit besaß. H E R B E R T IVES verwendete 1928 ebenfalls die rotierende Nipkow-Scheibe (*Fernsehtechnik) mit drei Farbfiltern (rot, grün, blau); zum erstenmal wurde hier die simultane Wiedergabe dieser drei Grundfarben im Gegensatz zur damals noch üblichen sequentiellen Übertragungsmethode erprobt. H . H A T Z I N G E R machte 1936 den Vorschlag eines Farbfernsehens mit der sogen. Spiegelschraube. Ein zweifarbiges Fernsehen (180 Zeilen, 25 Bilder pro Sekunde) führte die Deutsche Reichspost 1937 auf der Berliner Funkausstellung vor; es war das erste Farbfernsehen mit elektronischen Projektionsmethoden. A U G U S T K A R O L U S erforschte Ende der 30er Jahre die DreiGrundfarben-Übertragung; er ersetzte auch die Nipkow-Scheibe durch das Vielkant-Spiegelrad (48 Zeilen). Heute gibt es als konkurrierende Farbfernsehsysteme +NTSC, ->PAL und •*SECAM. Seit 1953 ist in den Vereinigten Staaten das NTSC-System, das technisch nicht so perfekt wie die beiden späteren Systeme ist, in Betrieb. In der Bundesrepublik wurde das Farbfernsehen anläßlich der 25. Berliner Funkausstellung am 25. 8. 1967 in Betrieb genommen. Den Beschluß hierzu hatten die Rundfunkanstalten gemeinsam mit der Deutschen Bundespost im Sommer 1964 gefaßt. Literatur: W. B R U C H , Kleine Geschichte des deutschen Fernsehens. Berlin 1967. - P . C O L L , Der magische Spiegel. Würzburg 1967. - W. H A A S , Farbfernsehen. Ein Geschenk unseres Jahrhunderts. Düsseldorf 1967. K . T E T Z N E R , Die Farbe im Fernsehen. In: Rundfunk und Fernsehen. 15. Jg., 1967, H. 2, S. 113-122. Feature, (ίο feature, dt. die Hauptrolle spielen, groß aufmachen, herausstellen. featured, dt. gestaltet, geformt; Jargon: »gefeatured«.) Das Wort

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taucht in zahlreichen Kombinationen auf: leading feature, dt. Grundzug, wesentliches Merkmal, feature story, amerikan. für Schilderung, Artikel (erzählend, inhaltlich zwischen Nachricht, Mitteilung und Editorial). features, dt. Filmkunst, feature film, dt. Film mit zugkräftigem Star. feature programme, dt. Hörfolge. Das Modewort feature war zunächst in der amerikanischen Presse kolportiert worden, fand Eingang beim Rundfunk, um dann wieder - nach 1945 - besonders in der Tagespresse »in unvorbildlicher Nachahmungssucht« ( H A A C K E ) verwendet zu werden. Die amerikanische Auffassung umreißt alle publizistischen Ausdrucksformen, Zielsetzungen und Möglichkeiten : »entertainment and amusement, or informing and instructing the reader, or giving valuable public service«. In England betont man die aktuelle Natur des Begriffs, er muß einen topical peg (Aufhänger), einen aktuellen Bezug und Ausgangspunkt haben. Im übrigen aber müsse es »subjects of interest not strictly in the day's news« behandeln. Der Rundfunk unterschied zunächst zwischen einem »künstlerischen«, im Studio durch Klangeffekte und technische Tricks aufgebauten und dem »realistischen«, bei der Reportagearbeit auf der Straße, bei Veranstaltungen, Interviews etc. entstehenden feature, das sich auch als Funkreportage, Hörbild oder (Radio-)Bericht bezeichnen läßt. Heute gilt das feature als eigene funkgemäße Gattung. Es ist lebendiger als die Nachricht, informativer als der Kommentar und gründlicher in Recherche und Aussage als Reportage oder Interview. Es vereint in sich Elemente dieser genannten Funkformen und nimmt auch Stilelemente des Hörspiels (Szenen und Dialoge) und der Musik (Auflockerung oder akustische Illustration des gesprochenen Wortes) in sich auf. In seiner Idealform ist es eine Wortkomposition all dieser typischen Funkformen und

Feldzeitungen vermittelt dem Hörer durch Information, Dokumentation, Meinung und akustische Illustration (durch Geräusche und Musik) eine umfassende, leicht hörbare Darstellung des behandelten Themas. Im Gegensatz zum Zeitungs-Feature bedarf das FunkFeature nicht unbedingt des aktuellen Bezugs. Zwischen 1939 und 1945 hatte sich der Begriff auch im englischen Rundfunk eingebürgert. Dort wurden zuerst »kulturfilmartige Sendungen« bei der BBC features genannt. Das featured programme verlor im täglichen Sprachgebrauch bald sein Endungs-»d«, so daß die Bezeichnung auf die Gesamtheit aller Sendungen ausgedehnt wurde, die experimentellen Charakter trugen ( F . FELTON).

Literatur: E . MANSFIELD, The complete journalist. London 1948. - F. F E L T O N , The radio play. London 1949. Feed back. Im Kommunikationsmodell (-+Kommunikationswissenschaft) die als »Rückmeldung« zum Kommunikator zurückgehende Reaktion (»Antwort«) des Rezipienten auf eine empfangene Aussage. Die »Rückmeldung« kann das Aussageverhalten des Kommunikators beeinflussen, verändern, modifizieren. Feldzeitungen. Für die kämpfende Truppe herausgegebene, oft periodisch erscheinende Informationsblätter. Obwohl Vorläufer bereits im 16. und 17. Jh. nachgewiesen wurden, gilt N A P O LEON I. als Schöpfer der Armeezeitungen großen Stils. Er war es auch, der als erster eine eigene Felddruckerei mit sich führte, die er in Italien und Ägypten einsetzte. Einen ersten Höhepunkt erlebten die Feldzeitungen im deutschen Sprachgebiet während der Freiheitskriege. Längere Kriegsdauer und große Entfernung von der Heimat hatten die Entstehung von Feldzeitungen begünstigt. Seine Blüte erlebte das Feldpressewesen im Ersten

Weltkrieg. Auf deutscher Seite erschienen damals 21 Feldzeitungen von Heeresgruppen-Oberkommandos, Armee-Oberkommandos und Oberkommandos von Armee-Abteilungen. 13 Feldzeitungen waren Korpszeitungen. Außerdem gab es 22 Divisionszeitungen und 55 Feldzeitungen von anderen Formationen, dazu vier Feldzeitungen in den Kolonialgebieten. Insgesamt gab es also 115 deutsche Feldzeitungen im Ersten Weltkrieg. Die höchste Auflage hatte zeitweilig die >Liller Kriegszeitung< mit 110000 Exemplaren. Sehr weit verbreitet war auch die >Feldzeitung der 5. ArmeeKriegszeitung der 4. Armee < 50000 Auflage erreichte. 40000 Exemplare waren 1918 von der »Somme-Wacht < verbreitet. Im Zweiten Weltkrieg wurde das FeldpresseWesen von den Propagandakompanien getragen, die bereits bei den Herbstmanövern 1936 in Form von Propaganda-Einsatzstellen vorgebildet wurden. Die Propagandakompanien arbeiteten im engsten Einvernehmen mit dem Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda (•»Nationalsozialismus). Ihre Aufgabe bestand nicht nur in der Information der Truppe, sondern besonders in der Aktivpropaganda für die Bevölkerung der Kampfgebiete und die feindlichen Armeen. Während des Zweiten Weltkriegs erschienen auf deutscher Seite etwa 40 Feldzeitungen, darunter vier der Luftwaffe. Die wichtigsten waren >Der Sieg< (1940-1944), >Die Front< (1940-1944), >Die Wacht am Rheim (seit 1939), >Der Westwall-Bote< (seit 1939), die > Westfront-Illustrierte*, die 1940-1943 in Paris erschien, >Wacht im Osten < (seit 1940) und die >Oase< (seit 1941). Der Reichspropagandaminister JOSEPH GOEBBELS (1897 bis 1945) bemühte sich seit 1944, die Frontzeitungen durch die von ihm herausgegebene zentrale >Front und Heimat < zu ersetzen, was aber nicht gelang. Auf alliierter Seite entstand die amerikanische Truppenzeitung

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Fernsehen >The Stars and Stripes < aus einer reinen Feldzeitung nach einem Muster aus dem Ersten Weltkrieg. Literatur: Die Deutschen Schützengraben· und Soldatenzeitungen. München 1917. - K . K U R T H , Die deutschen Feld- und Schützengrabenzeitungen des Weltkrieges. Leipzig 1937. - H. H A R T , Zeitschriften von und für Soldaten. In: Zeitschriften-Verleger, 43. Jg. 1941, Nr. 1, S. 1-3 und Nr. 2, S. 11-13. - H. VON W E D E L , Die Propagandatruppen der Deutschen Wehrmacht. Neckargemünd 1962. C . M . P I C K E T T , A paper for the doughboys: Stars and Stripes in world war I. In: Journalism Quarterly, 42. Vol. 1965, Nr. 1, S. 60-68. - Die amerikanische Truppenzeitung >The Stars and StripesEuropa-MagazinTagesschau< des Deutschen Fernsehens täglich gesendet; zum Ende des Jahres hatte das Deutsche Fernsehen im Tagesdurchschnitt vier Programmstunden gesendet. Im September 1957 meldeten sich bereits mehr Teilnehmer für das Fernsehen als für den Hörfunk an. Die •*Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der BRD beschloß am 19./20. 6. 1958 in Bremen, die Vorbereitungen für die Errichtung eines zweiten Fernsehens in der Bundesrepublik zu beschleunigen. Gleichzeitig bemühten sich Verlegerkreise um die rechtliche und finanzielle Ermöglichung eines privaten Fernse-

hens; so wurde am 8. 7. 1958 in Frankfurt die Pressevereinigung für neue Publikationsmittel gegründet, die sich zum Ziel setzte, die »Monopolstellung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten« zu durchbrechen; am 8. 12. 1958 wurde die Freies Fernsehen GmbH von Industriellen und Verlegern gegründet, als Institution zur Mitwirkung bei der Planung eines zweiten Fernsehprogramms, auf das der Bundesverband der Deutschen Industrie, der Markenverband sowie die Pressevereinigung für neue Publikationsmittel Einfluß zu nehmen suchten. Am 28. 2. 1961 entschied das Bundesverfassungsgericht im Rechtsstreit um die Gründung der -*Deutschland-Fernsehen-GmbH durch die Bundesregierung ( K . ADENAUER), daß ein bundeseigenes Fernsehen gegen den Grundgesetzartikel 5 verstoße und damit verfassungswidrig sei. Die Gesellschaft wurde liquidiert. Am 23. 3. 1961 beschloß die A R D , vom 1. 6. d. J. an ein gemeinsames, zunächst zweistündiges Fernsehprogramm zu produzieren, das als Kontrastprogramm zum bisherigen Gemeinschaftsprogramm geplant war und über die Sender der Bundespost oder über von ihr lizenzierte Sender ausgestrahlt werden sollte. Im März 1961 sprachen sich die Ministerpräsidenten der deutschen Bundesländer dafür aus, daß das zweite Fernsehprogramm von einer von den bis dahin bestehenden Rundfunkanstalten unabhängigen gemeinnützigen Anstalt des Öffentlichen Rechts betrieben werden solle, die die Länder gemeinsam errichten. In Stuttgart wurde dieser Plan in einem Staatsvertrag am 6. 6. 1961 realisiert, der am 1. 1. 1962 in Kraft trat. Am 1. 4. 1963 nahm das -*Zweite Deutsche Fernsehen seinen Sendebetrieb auf. Der Staatsvertrag über das Z D F wurde in rascher Folge von allen Bundesländern ratifiziert. Als erste Rundfunkanstalt in der BRD entwickelte das Bayerische Fernsehen ein III. Fernsehprogramm (1964); im Frühjahr 1965 star-

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Fernsehmoiiopol teten der N D R und SFB ein III. Fernsehversuchsprogramm, der WDR folgte dem Beispiel gegen Ende 1965. Anfang 1966 kam es erstmals zur Ausstrahlung eines gemeinsamen Fernseh-Vormittagsprogramms von A R D und Z D F für die Zuschauer in Mitteldeutschland. Nachdem es bereits im Herbst 1965 öffentliche Farbfernsehübertragungen in der Dresdner Technischen Universität gegeben hatte, begann der W D R im Februar 1966 mit regelmäßi gen Farbfernsehversuchssendungen. 1967 wurde das deutsche •*Farbfernsehen nach dem PAL-System auf der Berliner Funkausstellung offiziell gestartet. Farbfernsehprogramme wurden zuerst 1957 in den Vereinigten Staaten, danach in Japan, Großbritannien und Frankreich ausgestrahlt. 25 Prozent der 60 Mill. Haushalte in den USA mit Fernsehgeräten besitzen ein Farbfernsehgerät. In der Bundesrepublik waren 1968 über 250000 Farbfernsehempfänger in Betrieb, bei insgesamt 15,5 Mill. Fernsehteilnehmern (gegenüber 19 Mill. Hörfunkteilnehmern). Unter den Massenmedien wird dem Fernsehen die größte Wirkung zugeschrieben. Der entscheidende Grund für die außerordentliche Anziehungskraft liegt im bewegten Bild. Das über die ganze Erde verbreitete Fernsehen hat bereits tiefgreifende Veränderungen im gesamtgesellschaftlichen Verhalten herbeigeführt. Literatur: A. B U R G E R , Das Fernsehen im Dienste der Wirtschaft. Bern 1958. P. B E L L A C , Das Fernsehen. Bern 1960. - G. E C K E R T und F. N I E H U S , Zehn Jahre Fernsehen in Deutschland. Frankfurt/M. 1963. - H. BLOETT, Der urheberrechtliche Schutz der Fernsehsendung. Würzburg 1963. - D. G L A T ZER, Das Fernsehen als Mittel sozialistischer Erwachsenenbildung. Berlin 1963. - G. E C K E R T , Das Fernsehen in den Ländern Westeuropas. Gütersloh 1965. - B. F Ü L L G R A F , Fernsehen und Familie. Freiburg i. Br. 1965. - A. SILBERMANN, Bildschirm und Wirklich-

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keit. Berlin 1966. - V. SPIESS, Bibliographie zu Rundfunk und Fernsehen. Hamburg 1966. - U. M A G N U S , Aussagenanalyse. Eine Untersuchung des 1. Fernsehprogramms. Hamburg 1966. D. Ross, Die Dritten Fernsehprogramme. Hamburg 1966.-0. G M E L I N , Philosophie des Fernsehens, I. Reutlingen 1967. - J. D. H A L L O R A N , Wirkungen des Fernsehens. Hamburg 1967. - D . D A V I S , Die Bildgestaltung beim Fernsehen. Ratingen 1967. K . H . H E I L , Das Fernsehen in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1953-1963. Bonn 1967. M. H I N T Z E , Massen-Bildpresse und Fernsehen. Gütersloh 1967. H. B R A C K , Organisation und wirtschaftliche Grundlagen des Hörfunks und des Fernsehens in Deutschland. München 1968. - A. SILBERMANN, Vorteile und Nachteile des kommerziellen Fernsehens. Düsseldorf 1968. H. DEMME, Kabelfernsehen. Königstein 1969. Fachzeitschriften: >Rundfunk und FernsehenFilm, Fernsehen, FilmerziehungAudio-Visual Communication Reviews Washington. - /Television Quarterly feuille

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d'avis du bureau d'adresserJournal des Débats < verschwand das Anzeigenblatt, sein (feuilletonistischer) Textteil aber wurde in das ansonsten der Politik gewidmete Blatt aufgenommen, durch einen dicken schwarzen Strich vom übrigen redaktionellen Teil getrennt. Das Feuilleton »unterm Strich« war geboren. Zur Vorgeschichte des Feuilletons: Die 1731 in H a m b u r g erschienene >Staats- und gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Corr e s p o n d e n t e s zog durch A u f n a h m e der Buchkritik und der Nachrichten aus der »gelehrten Republik« die bis dahin »in den politischen Nachrichtenzeitungen fast unberücksichtigten Gebiete der wissenschaftlichen Forschung und des literarischen Lebens in den Kreis der Betrachtung und schuf so eine Grundlage des modernen Feuilletons, die Kulturkritik« (MEUNIER/JESSEN).

Die Ständesatire (SEBASTIAN B R A N T , 1457-1521) des Mittelalters sowie die Humanisten-Polemik des ERASMUS VON R O T T E R D A M (1467-1536) und die volkstümlichen Reden des A B R A H A M A SANCTA CLARA ( U L R I C H

MEGERLE,

1644-1709) können als Vorläufer des modernen Feuilletons angesehen werden. Dem eigentlichen Feuilleton wurde jedoch erst durch die Einführung des sogen, »gelehrten Artikels« in die Zeitungen und Zeitschriften des 18. Jh. der Weg geebnet (>Das Neueste in Kunst, N a t u r u n d gelehrten SachenVossischen Zeitung< redigierte seit 1751 G. E. LESSING den gelehrten Ar-

Feuilleton tikel. Themen zu diesen Artikeln, die durch allerlei Merkwürdigkeiten und Nachdenkenswertes angereichert wurden, entstammten allen Bereichen der Literatur, der Wissenschaft, des Musiklebens und Theaters. Zu den erfolgreichsten Feuilletonisten des 18. Jh., die sich durch ihre stilistische Formkraft weit über die allgemeine Nachrichtenpublizistik erhoben, zählen

JUSTUS

MOSER ( 1 7 2 0 - 1 7 9 4 ,

Pa-

triotische Phantasien Der rheinländische HausfreundDer HumoristWiener BlutWienBilder aus der SchillerZeitDer SalonDeutsche Rundschau< Monatsschrift, >Pariser Bilderbuch^ >Alltagsleben in LondonSchalmeiWanderbilder aus Bayern und TirolDie Fackel< - Zeitschrift, >Die chinesische MauerSprüche und WidersprücheLe voyage dans la luneTriergonFrau im Mond< wieder und E D W I N PORTERS >The Great Train Robbery < ( 1 9 0 3 ) ist Vorläufer der amerikanischen Wildwestfilme. Der erste typische Gangsterfilm entsteht 1905 in England: >The Life of William PeaceMaria Stuart Der blaue Engel< (1930, Deutschland) mit MARLENE D I E T R I C H u n d

EMIL

JANNINGS,

Film >Die freudlose Gasse< (1925, Deutschland) mit G R E T A G A R B O , F R I T Z LANGS >Der müde Tod< (1921, Deutschland), F. W. MURNAUS >Faust< (1926, Deutschland). Als berühmtester filmschaffender Außenseiter jener Jahre drehte der Spanier Luis B U N U E L (mit Hilfe des Surrealisten SALVADOR D A L I ) >Le Chien Andalou< (1928) und >L'Age d'Or< (1930). Die bewußt schockierende Exzentrik der Montagen und Überblendungen Buñuels waren als Ausdruck der sozialen Revolte gemeint. Bunuels beherrschendes Thema bleibt sein Leben lang die Gesellschaftskritik, die vordergründig durchaus destruktive Züge trägt, tatsächlich aber das Denken eines kompromißlosen Moralisten widerspiegelt. Als Meisterwerke Bunuels gelten >Nazarin< (1959), vor allem auch >Viridiana< (1961) und >E1 Angel Exterminados (1962). Die nationalsozialistische Propaganda erkannte von Anfang an die außerordentliche Bedeutung des Films für die Massenbeeinflussung. Man ging dabei von der Erkenntnis aus, daß die Unmittelbarkeit und Suggestibilität der filmischen Ausdrucksmittel einen starken in die Tiefe und Breite gehenden Einfluß auf die Gefühls- und Willensbildung ausüben mußten. Wie Presse und Rundfunk verfiel auch der Film dem Prozeß der Gleichschaltung. Die gesetzlichen Grundlagen der neuen Filmordnung waren bereits wenige Monate nach der Machtübernahme geschaffen worden (Reichsfilmgesetz vom 14. 7. 1933). Eine Filmgesellschaft nach der anderen ging in staatliche Hände über, die Ufa im Jahre 1937. Das Reichspropagandaministerium war schließlich einziger Filmproduzent in Deutschland. Ausführende Organe waren die Abteilung »Film« im Reichspropagandaministerium sowie die Reichsfilmkammer. Herstellung, Zensierung und Verbreitung von Filmen waren bis ins Detail gesetzlich geregelt. Drehbücher mußten einer Vorprüfung unterzogen werden; der Propaganda-

minister bzw. seine entsprechenden Organe regten aber selbst Filmstoffe an. Die organisatorische Oberaufsicht über die Filmproduktion, Verleih, Ateliers, Filmtheater, Kopieranstalten etc. führte die Reichsfachschaft Film. Die NS-Filmpropaganda hatte sich mit der Reichsfilmkammer als ständischer Spitzenorganisation auch sogen. Gaufilmstellen als Untergliederung geschaffen. Die NS-Filmpolitik sorgte ihrem Propagandazweck gemäß für eine weitgehende Zurückdrängung bzw. Kontingentierung der ausländischen Filme in deutschen Kinos. Die Filmmotive wurden jeweils der herrschenden politischen Lage angepaßt bzw. bestimmten Gesichtspunkten des politischen Programms der NSDAP untergeordnet. So behandelte >Friesennot< das Volksdeutsche Problem, >Hitlerjunge Quex< eine Glorifizierung der Partei, das antienglische Motiv >Ohm Krüger« und >Mein Leben für Irland Kolberg< und >Der große Könige Von überragender Breitenwirkung waren daneben die Parteitagsfilme, der Olympiafilm, sowie die zahllosen Lehr- und Kurzfilme über Herkunft und Ziele der NSDAP und Nazi-Herrschaft unter H I T L E R . Den stärksten Ausdruck propagandistischer Verhetzung erreichte der NSFilm in den antisemitischen Filmen >Die Rothschilds«, >Jud Süß< und >Der ewige JudeJud SüßCitizen KaneDer große

Diktator« (1940). Der Film endete mit

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einer sentimentalen Apotheose auf eine weltweite Verbrüderung der Menschen; die sarkastische Wirkung wurde durch diesen Schluß aufgehoben. In der >Lady von Shanghai (1947) bildet eine absichtlich triviale Kriminalgeschichte den Rahmen für eine surrealistische Interpretation der modernen Gesellschaft (mit O. WELLES u n d RITA HAYWORTH). N e b e n Welles leit e t WILLIAM WYLER d i e A b k e h r

vom

dramatischen Filmstil in den USA ein (>Die besten Jahre unseres Lebens VertigoPsychoDie VögelThe Maltese FalconThe Big SleepRide the Pink HorseScipione l'AfricanoPaisaFahrraddiebeDie Müßiggängen, 1953; >La StradaLa dolce Vita8i/2Der SchreiL'AvventuraLa NotteRote WüsteBlow UpSehnsuchtRocco und seine BrüderDer LeopardJour de fêteDie Ferien des Herrn HulotTagebuch eines Landpfarrers«, 1950), problematischen (>Ein zum Tode Verurteilter ist entflohen«, 1956) und moralistischen Filmen (>Meine Nächte mit Jacqueline«, 1964). Eine vorübergehende Abkehr von traditionellen Formen, insbesondere von der aufwendigen Produktionsweise früherer Jahre leitete eine Gilde junger Filmkritiker zwischen 1958 und 1960 ein (Nouvelle Vagué). Darunter waren C H A B R O L mit >Le beau Serge«, 1958; GEORGES F R A N J U mit >Ein Schrei gegen Mauern«, 1958; F R A N Ç O I S T R U F F A U T mit >Sie küßten und sie schlugen ihn«, 1958. Diese Erneuerungsbewegung ging auf einen berühmt gewordenen Aufsatz Truffauts zurück, der 1954 in den >Cahiers du Cinéma« den französischen Film wegen seiner traditionellen Erstarrung, seiner festgefahrenen Genres und seiner vielfach kopierten Konfektion heftig kritisiert hatte (>Une certaine tendance du cinéma français«). Zu den Nouvelle-Vague-Regisseuren gehörten auch J E A N - L U C G O D A R D , LOUIS

MALLE

und

ALAIN

RESNAIS

(>Hiroshima mon amour«, 1959; l e t z tes Jahr in Marienbad«, 1961; (Muriel*, 1963). Um dokumentarische Wahrheitsfindung bemühte sich J E A N R O U C H , dessen Werk sich an den Russen D Z I G A W E R T O W anlehnt (KinoPrawda = Cinéma-vérité). Rouch behandelt in >La Pyramide humaine« (1960) den Emanzipationsprozeß der schwarzen Bevölkerung Afrikas. Ein weiteres Beispiel des »spontanen Films« ist die >Chronique d'un été« ( R O U C H , 1961). Den künstlerisch anspruchsvollen deutschen Film repräsentierten die Regisseure H E L M U T K Ä U T N E R , W O L F GANG STAUDTE, K U R T H O F F M A N N u n d W O L F G A N G LIEBENEINER. Zu ihren bemerkenswertesten Filmen gehörten: >Der Hauptmann von Köpenick« (1956), >Rosen für den Staatsanwalt« (1959), >Wir Wunderkinder« (1959), >Liebe 47« (1949) u. a. Problemfilme und gesellschaftspolitisch relevante Themen fehlten aber eigentlich völlig. Bevorzugt wurden in der BRD harmlos-unproblematische Stoffe verfilmt, gegen Ende der 50er und Anfang der 60er Jahre auch mit großem Erfolg Kriminalserien und Abenteuerfilme nach amerikanischem Vorbild. Einzelgänger blieb B E R N H A R D W I C K I (>Die Brücke«, 1951 und >Das Wunder des Malachias«, 1961). Der Versuch einer Erneuerung des deutschen Films gelang erst 1961: H E R B E R T VESELY, dessen filmische Interpretation des BöllRomans >Das Brot der frühen Jahre« gegen die kommerzialisierte Filmindustrie protestierte, wollte eine neue künstlerische Ära des deutschen Films einleiten. Vesely machte sich als erster der sogen. Oberhausener Gruppe, einem Zusammenschluß junger Filmschaffender, einen Namen. In der DDR entwickelte sich eine eigenständige Produktion erst seit 1949. Die Defa gelangte unter E R I C H E N G E L mit dem satirisch-pointierten Film > Affäre Blum« (1949) und STAUDTES >Untertan« sowie >Rotation< zu der ihr adäquaten Stilkonzeption.

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Film Auf dem europäischen Kontinent haben neben Franzosen, Engländern und Italienern auch die Schweden einen bedeutenden Beitrag zur künstlerischen Entwicklung des Films geleistet. A L F SJÖBERG u n d I N G M A R B E R G M A N N

dürfen als repräsentativ f ü r Schweden angesehen werden (Sjöberg: >RasereiWilde ErdbeerenLicht im WinterDas SchweigenFräulein JulieSchweigen< rief heftige Debatten über die Zulässigkeit der Darstellung von Intimvorgängen im Film hervor. Der englische Nachkriegsfilm erhielt neue Anstöße durch die Free-Cirtema-Bewegung (seit 1956), eine G r u p p e junger avantgardistischer Regisseure, die ähnlich wie in Frankreich (Neue Welle) der professionellen KritikerElite entstammte. Die ersten Werke dieser Gruppe, meist Kurzfilme ohne größeren finanziellen Aufwand, wurden ζ. T. aus Mitteln des Experimentierfonds des British Film Institute subventioniert. Eine sozialkritische N o t e war bei den Free Cinema Filmen unverkennbar; darüber hinaus war ihnen eine allgemeine Skepsis in alle weltanschaulich fixierten Haltungen und institutionalisierten Werte eigen, wie sie später bei dem englischen Dramatiker O S B O R N E (>Blick zurück im ZornBallade vom SoldatenKlarer HimmelWenn die Kraniche ziehn< (1957); vom gleichen Regisseur stammt: >Ein Brief, der nie ankam< (1959). Einen in seinem U m f a n g und seiner Bedeutung noch nicht recht erkannten Beitrag zum internationalen Filmschaffen leisten seit Mitte der 50er Jahre die osteuropäischen Länder, vor allem die Tschechoslowakei und Polen. Obwohl ζ. B. die junge polnische Filmgeneration keine eigentliche Alternative zur herrschenden Weltanschauung in den kommunistischen Staaten entwickelt, wird in ihren Filmen doch ein tiefer Pessimismus, gepaart mit Nationalstolz, aber auch mit Selbstkritik und Skepsis sichtbar. Bezeichnenderweise traten die Regisseure P O L A N S K I (geb. 1933), K A W A L E R O W I C Z (geb. 1922) u. a. zunächst mit Kurzfilmen experimentellen Charakters hervor. Ihre späteren Arbeiten gehörten (und gehören noch) zu den meistdiskutierten Filmen unserer Zeit : >Cien< (Schatten, 1956), >Nachtzug< (1959), >Mutter Johanna von den Engeln< (1960). Hierher gehören auch A N D R Z E J W A J D A (geb. 1926): >KanalAsche und DiamantSamsonEin Mann auf den SchienenEroicaDas verfängliche GlückDas Messer im WasserDer brave Soldat SchwejkEin Sommernachtstraum Das Luftschiff und die LiebeDie Tragödie des WassermannsDrei MännerDer Angeklagte«, 1964). Letztlich liefen solche künstlerischen Äußerungen aber weniger auf gänzliche Abschaffung des Systems als vielmehr auf die Darstellung bestehender Mängel, die man beseitigen kann, hinaus. Der Film als Gegenstand öffentlicher Vorführungen in Filmtheatern hat gegenüber dem in den Industrienationen verbreiteten Fernsehen erheblich an Bedeutung verloren. In Europa hat das Fernsehen heute, vor allem auch durch das Farbfernsehen, die Rolle des Films mit übernommen. In den USA hat man schon frühzeitig (da dort das Fernsehen entsprechend früher ausgebaut wurde als in Europa) auf die neue Konkurrenz reagiert, die eigentlich nur eine Konkurrenz in der Art der »Veranstaltung« und nicht in der Substanz des Mediums ist. Die amerikanische Filmkrise antwortete auf das zunächst nachlassende Publikumsinteresse mit dem Kolossalfilm (>Die zehn GeboteBen HurExodusCome back Africa< 1958; >The savage EyeToo late BluesPanzerkreuzer Potemkin Oktober Passion der Jeanne d'ArcThe

Lonely Villa< (1909) als Mittel zur Darstellung einer sich dramatisch zuspitzenden Handlung verwendet. Angelsächsisch unterschieden in die beiden technischen Vorgänge des cutting (Schnitt) und editing (Montage). Der Montage liegt die dramaturgische Absicht zu Grunde, den Eindruck zeitlich parallel laufender Handlungen zu vermitteln oder neue Handlungen beginnen zu lassen (cross cutting). Die sogen, »freie« Montage willkürlich ausgewählter Bildsymbole, die den Zuschauer in eine bestimmte gedankliche Richtung weisen sollen, kam zu-

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Filmfestival erst im russischen Film bei K U L E SCHOFF auf (Attraktionsmontage). Ein Meister der Spannungseffekte durch Montage war S. EISENSTEIN (1898 bis 1948), in dessen Filmen alle späteren Formen der Montage - Bildrhythmus, Kontinuität, Kontrast, Symbolaussage - vorweggenommen sind. Sprache und Musik gehören beim Film zu den sekundären dramaturgischen Mitteln. Einige Regisseure haben auch der Farbe bewußt dramaturgische Funktion zuerkannt, so A N T O N I O N I (geb. 1912) in >Blow UpFantasiaZeitlupeSight and SoundCahiers du Cinéma< u. a.). Vorläufer der Filmpresse waren die fotografischen Fachblätter (LIESEGANGS >Laterna MagicaKinotechnische UmschauPhotographischen IndustrieDer Artist< (Düsseldorf). Seit 1908 erschien die >LichtBild-Bühne< (1940 vereinigt mit dem seit 1919 bestehenden >Film-KurierVigilanti curaLe cinéma dans l'enseignement de l'EgliseSound and ImageLe Figaro < haben ihren internationalen Ruf bis heute behaupten können, obwohl die Gegenwart eine rückläufige Tendenz der Meinungspresse aufweist.

Frauenpresse Der Zweite Weltkrieg hat die Verhältnisse auf dem französischen Zeitungsmarkt grundlegend verändert. Während kurz vor Ausbruch des Krieges (1938) die Gesamtauflage der Tagespresse bei 11 Mill, lag und davon 7 Mill, auf die Pariser Presse entfielen, hat die Provinzpresse heute eine Gesamtauflage von 7 Mill., die Pariser Presse jedoch nur 4 Mill. Die heutige Pariser Tagespresse umfaßt folgende Morgen-(M) bzw. Abendzeitungen (A): >France-Soir< (A) 1,2 Mill. Auflage, >Le Parisien libéré< (M) 800000, >Le Figaro< (M) 500000, >L'Aurore< (M) 400000, >Paris-Jour< (M) 350000, >Le Monde< (A) 375000, >L'Equipe< (Sportzeitung, M) 300000, ^ ' H u m a nité* (M) 200000, >La Croix< (A) 120 000, >Paris-Presse/L'Intransigeant < (A) 80000, >Les Echos< (M) 55000, >Combat< (M) 45000 und ^ ' I n f o r mation < (A) 4000Ò; dieses Blatt wurde am 7. 10. 1967 eingestellt und durch >Le Nouveau Journal* (A) mit einer Startauflage von 60000 ersetzt. Analog der Entwicklung in der übrigen Wirtschaft weist auch das französische Pressewesen eine zunehmende Tendenz zur Konzentration zugunsten auflagenstarker Presseerzeugnisse in den Händen einer immer kleiner werdenden Zahl von Verlegern oder Verlegergruppen auf. Als Folge der Pressekonzentration in Frankreich werden in zunehmendem Umfang Redakteur-Gesellschaften gegründet, die den Journalisten eine größere soziale Sicherheit geben sollen. Vorbild für diese Entwicklung ist die bedeutende französische Tageszeitung >Le MondeMoralischen Wochenschriften, die als Familienlektüre ohnehin weitgehend auf die Interessen der Frauen zugeschnitten waren. Die erste Frauenzeitschrift gab 1725-1726 der Leipziger Professor J O H A N N C H R I S T O P H G O T T S C H E D (1700-1766) in Halle und Leipzig heraus: >Die vernünftigen TadlerinnenDie Vor sich und ihre Kinder sorgfältigen Mütter< (Schweidnitz, Leipzig 1731-1733), in denen vorwiegend Familien-Gesundheitspflege behandelt wurde. Zu den Blättern, die höhere Ansprüche stellten, gehörte beispielsweise >Iris< (Düsseldorf, Berlin 1774-1776), an der auch J O H A N N W O L F G A N G V O N G O E T H E (1749-1832) mitarbeitete. Das Journal der streitbaren Redakteurin M A R I A N N E E H R M A N N (1755-1795), >Amaliens Erholungsstunden< (Stuttgart 1790-1792), enthielt auch Berichte über politisches Geschehen, vom Standpunkt der Frau betrachtet. C H R I S T O P H M A R T I N W I E L A N D (1733-1813) gehörte zu den Herausgebern des >Journals für deutsche Frauen< (Leipzig 1805-1808). Eine besonders interessante Frauenzeitschrift waren die Unterhaltungen in Abendstunden, Vaterlands Töchtern geweiht< (München 1792-1793), die im Gegensatz zu den meisten anderen derartigen Blättern auch »heikle« Fragen und Probleme aus dem allgemeinen menschlichen Bereich behandelte, deren Erörterung in jener Zeit meist tabu war. Um die Wende vom 18. zum 19. Jh. entstanden die ersten *Modezeitschrif-

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ten. Außer ihnen gab es in den ersten Jahrzehnten des 19. Jh. wenig ausgesprochene Frauenzeitschriften. Nach der Revolution von 1848 zeichneten sich in der Entwicklung der Frauenzeitschrift zwei verschiedene Linien ab. Auf der einen Seite standen die reinen Unterhaltungsorgane, zu denen auch die +Familienzeitschriften gehörten, die nach dem Erscheinen der >Gartenlaube< 1853 bis zum Ersten Weltkrieg eine besondere Blüte erlebten. Neben solcher mehr oder weniger unverbindlichen Unterhaltungslektüre, die oft einen belehrenden Unterton hatte, entstanden nun Blätter, die sich mit Frauenberufen befaßten (das erste uns bekannte war 1845 >Die ErzieherinFrauenspiegelFrauenzeitung< heraus, ab 1865 >Neue BahnenFrauen-Anwalt Die FrauDieFrauenbewegung< entstand 1895, an der auch B E R T H A VON S U T T N E R (1843-1914) mitarbeitete. Der deutsch-evangelische Frauenbund ließ ab 1900 die Evangelische Frauenzeitung< erscheinen. Dem gegenüber stand auf katholischer Seite >Die christliche FrauArbeiterin< und >Die Gleichh e i t (1892-1916), an der sie ebenfalls mitarbeitete.

Freier Mitarbeiter In den ersten Jahren des 20. Jh. traten unterhaltende Frauenzeitschriften vor fachlich gebundenen Blättern zurück. Nach dem Ersten Weltkrieg gewannen politische Themen größere Bedeutung. Daneben erschienen Blätter, die als Verbindungen von Familien-, Frauen- und Modezeitschriften praktische Fragen behandelten, Unterhaltungslektüre boten und sich vorwiegend an die Leserinnen des bürgerlichen Mittelstandes wandten. Während der Jahre des Nationalsozialismus wurden sowohl die fachgebundenen, als auch die unterhaltenden Frauenzeitschriften mit in den Propagandaapparat eingespannt, um das nationalsozialistische Frauenideal verbindlich zu machen. >Frauen-KulturNSFrauenwarteVölkische Frauenzeitung< vertraten diese Tendenz. Schon bestehende Frauenblätter - wie etwa >Die Frau< - wurden weitgehend gleichgeschaltet. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieb es bei der früheren Gepflogenheit, neben der Unterhaltungslektüre spezifisch »weibliche« Themen wie Familie, Haushalt, Wohnung, Mode, Kosmetik in den meist als Illustrierte erscheinenden Frauenzeitschriften abzuhandeln. Auch die nicht ausdrücklich als Frauenblätter deklarierten Illustrierten sind - wie die früheren Familien-Zeitschriften - auf die Interessen der Frauen zugeschnitten. Um 1900 begannen in einigen großen Tageszeitungen, wie etwa im >Berliner Tageblatt< und in der t ä g lichen Rundschau< erste Frauenbeilagen oder Frauenseiten zu erscheinen, die sich hauptsächlich mit Hauswirtschaft und Mode beschäftigten. Bis heute werden in dem speziell für die Frau bestimmten Teil der Zeitung, der in den meisten Fällen in regelmäßigen Abständen erscheint, Themen und Fragen behandelt, die vorwiegend für weibliche Leser interessant und wichtig sind. Nur selten werden politische Themen erörtert. Von jeher hat man also offensichtlich vorausgesetzt, daß auch die übrigen Teile

der Zeitung von Frauen gelesen werden. Literatur: H. L A C H M A N S K I , Die deutschen Frauenzeitschriften des 18. Jahrhunderts. Diss. Berlin 1900. - O. G R O T H , Die Zeitung. Bd. 1. Mannheim, Berlin, Leipzig 1928. - J. K I R C H NER, Die Grundlagen des deutschen Zeitschriftenwesens. Bd. 2. Leipzig 1931.

-

A.

v.

ZAHN-HARNACK,

Die

Frauenfrage in Deutschland. Burg 1934. - L. K R E M P E L , Die deutsche Modezeitschrift. Coburg 1935. - A. D R E S LER, Die Frau im Journalismus. München 1936. - J. T R A M P L E R - S T E I N E R , Die Frau als Publizistin und Leserin. Freiburg 1938. - W. H E I D E (Hrsg.), Handbuch der Zeitungswissenschaft. Bd. 1. Leipzig 1940, Sp. 1160-1177. F. J S I N G , Entwicklung und Wandlung des Typs der Frauenzeitschrift. Diss. Münster 1943. - J . K I R C H N E R , Das deutsche Zeitschriftenwesen. Seine Geschichte und seine Probleme. 2 Bde. Wiesbaden M958-1962. - M. L I N D E MANN, Deutsche Presse bis 1815. Berlin 1969. Free Cinema. Von den großen Filmgesellschaften nicht abhängiger Film; eine Neuererbewegung in der britischen Filmproduktion seit etwa 1955, deren anfängliches Zentrum eine Gruppierung von Dokumentarfilmschaffenden und Publizisten war. Wortführer des Free Cinema waren u. a. LINDSAY A N D E R S O N (geb. 1923), TONY

RICHARDSON

(geb.

1928)

und

(geb. 1926). Sie gingen unter dem Einfluß des sozialkritischen Schriftstellers J O H N OSBORNE (geb. 1929) dazu über, Spielfilme zu drehen, die sich in ihrer kritischen Aussage als künstlerisch wirksam und stilistisch einheitlich erwiesen. KAREL REISZ

Freier Mitarbeiter. Presse, Rundfunk und Fernsehen beschäftigen neben einer begrenzten Anzahl festangestellter Redakteure eine meist wesentlich größere Anzahl sogenannter »freier« Mitarbeiter, die entweder mit

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Freiwillige Selbstkontrolle Pauschalbeträgen oder nach Maßgabe ihrer Leistung (nach Zeilen) honoriert werden. Im Gegensatz zu den festangestellten Mitgliedern der Redaktion, die den Schutz von Tarifverträgen mit besonderen Abmachungen über Kündigungsfristen, Urlaub etc. genießen, ist der freie Mitarbeiter bei der Wahrnehmung seiner Interessen weitgehend auf sich selbst gestellt. Über die Mindesthöhe von Honoraren bestehen jedoch zwischen dem •*Deutschen Journalistenverband und den Verlegerverbänden getroffene feste Abmachungen. Nach einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts vom 8. 6. 1967 hat der freie Mitarbeiter Anspruch auf Einhaltung einer Auslauffrist, wenn folgende Tatbestände gegeben sind: (a) Überwiegende Abhängigkeit von einem Auftraggeber, der ihm jahrelang ständig Einzelaufträge erteilte; (b) Entstehen eines arbeitnehmerähnlichen Dauerrechtsverhältnisses. Während der Ankündigungsfrist (Auslauffrist) hat der freie Mitarbeiter Anspruch auf Fortzahlung des durchschnittlichen Verdienstes. Literatur: Richtlinien für Vertragsbedingungen und Mindesthonorare der freien hauptberuflich tätigen Journalisten an Tageszeitungen. In: Der Journalist, 19. Jg. 1969, Sonderausgabe 20 Jahre DJV, S. 111-112.

verschiedentlich in Frage gestellt worden. Die Freiwillige Selbstkontrolle erfüllt öffentliche Aufgaben, ohne selbst eine öffentlich-rechtliche Institution zu sein, da sie auf einer freien Übereinkunft deutscher Filmschaffender beruht. Die Verbindlichkeit ihrer Entscheidungen ergibt sich aus den Verpflichtungen, die die Beteiligten entweder als Mitglieder der in der SPIO vertretenen Verbände oder durch besondere Anerkennungserklärungen übernommen haben (Produzenten, Verleiher, Filmtheaterbesitzer). Arbeitsbasis der Freiwilligen Selbstkontrolle sind die Grundsätze in der Fassung vom 17. 3. 1955 (Verhinderung negativer Einflüsse auf moralischem, religiösem und politischem Gebiet durch Filme). Ferner entscheidet die Freiwillige Selbstkontrolle über die Freigabe von Filmen für Kinder, Jugendliche oder Erwachsene, Vorführung an »stillen« Feiertagen, über die Zulassung von Standfotos, Werbematerial, Diapositiven, Plakaten. Literatur: J. N O L T E N I U S , Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft und das Zensurverbot des Grundgesetzes. Göttingen 1958. Selbstkontrolle von Presse, Funk und Film. München 1960. - W. W O H L A N D , Informationsfreiheit und politische Filmkontrolle. Berlin 1968.

Freiwillige Selbstkontrolle. Als Abteilung der Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e. V. (SPIO) ist die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) in der BRD die zentrale Zulassungsstelle für alle zur öffentlichen Vorführung bestimmten Filme; sie trat 1949 an die Stelle der früheren staatlichen Zensur (Art. 18 der Weimarer Reichs-Verfassung, ReichsLichtspiel-Gesetz vom 12. 5. 1920). •».Jugendschutz. Die Freiwillige Selbstkontrolle hat ihren Sitz in Wiesbaden. Außer in der Bundesrepublik gibt es Filmselbstkontrollen in den USA, Großbritannien und Japan. Die Vereinbarkeit der FSK mit Art. 5 G G ist

Frequenzen. Die heute noch weitgehend gültigen Frequenzbereiche für Rundfunksendungen im europäischen Bereich wurden 1947 auf einer Konferenz des Weltnachrichtenvereins VIT (Union Internationale des Télécommunications) in Atlantic City festgelegt; die Einteilungen beziehen sich auf die Lang-, Mittel-, Kurz- und Ultrakurzwellen. Je nach der geographischen Beschaffenheit des Sende- und Empfangsbereiches haben die Frequenzbereiche unterschiedliche Eigenschaften. Ebenso wie die Festlegung der Frequenzbereiche unterliegt auch die Einteilung der Rundfunkbänder in Kanäle der Entscheidung des Weltnach-

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Funkturm richtenvereins. In jüngerer Zeit fanden Konferenzen dieser Art in Kopenhagen (1948) für den Mittel- und Langwellenbereich und in Stockholm (1952) für den Ultrakurzwellenbereich I, II und III statt. Neuerdings wird ferner die Möglichkeit der Inanspruchnahme des letzten im internationalen Frequenzrahmen noch verfügbaren 12-Gigahertz-Bandes für die Einrichtung privater Fernsehstationen,diskutiert. Das noch nicht ausreichend erprobte Verfahren würde hohe Investitionen erfordern; außerdem wird seine Störanfälligkeit als nicht unbeträchtlich gewertet. Theoretisch ist es jedoch beispielsweise für den Satellitenrundfunk verwendbar. Funk-Stunde AG. Die erste deutsche Rundfunkanstalt, die - zunächst unter der Programmverantwortung der -»Deutschen Stunde - am 29. 10. 1923 den regelmäßigen Sendedienst in Deutschland aufnahm. Am 10. 12. 1923 wurde die Rundfunkgesellschaft mit dem Namen Radio-Stunde AG gegr., die dann schließlich am 29. 3. 1924 mit ihrem neuen Namen FunkStunde AG eingetragen wurde. Zweck der Gesellschaft war die »Veranstaltung und drahtlose Verbreitung von Vorträgen, Nachrichten und Darbietungen künstlerischen, belehrenden und unterhaltenden Inhalts«. Die Programmgestaltung der Funk-Stunde AG war durch einen Vertrag zwischen der Gesellschaft Deutsche Stunde, Gesellschaft für drahtlose Belehrung und Unterhaltung und der Gesellschaft Drahtloser Dienst, Aktiengesellschaft für Buch und Presse (Dradag) sowie durch einen gemeinsamen Vertrag dieser Gesellschaften mit dem Reichspostministerium geregelt. Die Dradag übernahm dabei die Herstellung und Verbreitung des eigentlichen publizistischen Programms der Tagesnachrichten und Darbietungen politischen Inhalts, während die Deutsche Stunde den vorwiegend nichtaktuellen Inhalt des Programms, die musikalischen und

literarischen Darbietungen stellte. Die Arbeit der Funk-Stunde AG basierte auf dem genannten Vertrag mit dem Reichspostministerium, in dem die Genehmigung zur Benutzung einer Funksendeanlage (Konzession) und die Richtlinien für den aktuellen Programmteil (Überwachung) vereinbart waren. Literatur: Ε. K. FISCHER, Dokumente zur Geschichte des deutschen Rundfunks und Fernsehens. Göttingen 1957. - W. B. LERG, Die E n t s t e h u n g

des Rundfunks in Deutschland. Herkunft und Entwicklungeines publizistischen Mittels. Frankfurt/M. 1965. Funktionale Publizistik. »Die funktionale Publizistikwissenschaft faßt jede Gruppe, eine Organisation, eine Gemeinschaft oder auch jede unstrukturierte Gesellschaftsform - gewöhnlich mit dem Attribut >Masse< belegt - , in der öffentliche und aktuelle Themen kommuniziert werden, als ein Kommunikationssystem auf.« ( D R Ö G E ) . Dieser auf der Effizienz des Kommunikation ssystems basierende theoretische Ansatz geht auf die Bemühungen H E N K PRAKKES (geb. 1900) zurück, der ähnlich wie F R I T Z EBERHARD (geb. 1896) auf die Ergebnisse der amerikanischen Massenkommunikationsforschung zurückgreift. Wesentlich ist das funktionale Verhältnis zwischen Kommunikator und Rezipient, deren Angebot bzw. Nachfrage durch ein institutionalisiertes Regelelement (Feedback) im Sinne der Bedarfsdeckung ausgewogen werden (selbstregulierendes System). Literatur: F. DRÖGE, Theorie und Erkenntnistheorie in der Publizistikwissenschaft. In: Publizistik, 12. Jg. 1967, H . 4, S. 219ff. - H . J. PRAKKE, K o m -

munikation der Gesellschaft. Münster 1968. Funkturm. Funktürme erfüllen in erster Linie den Zweck, die umliegenden Gebiete mit Telefonie, Funk und Fernsehen zu versorgen. Trotz hoher

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Funkturm Baukosten rentiert sich ihre Errichtung, da sie mit ihren hoch angebrachten Antennen ein relativ weites Gebiet (Sichtweite) im Mikrowellenbereich versorgen können; entsprechende Kabelverbindungen wären weit kostspieliger. Gegenüber den Mastkonstruktionen bieten die Funktürme den Vorteil, die Sendeanlagen oben im Turm unterzubringen. Dadurch kann das rauschempfindliche Richtfunkkabel zwischen Sender und Antenne erheblich verkürzt werden. Mehrere Funktürme überragen mittlerweile den 320 m hohen Eiffelturm, der für die Pariser Weltausstellung von 1889 errichtet worden ist. Den Höhenrekord hält der am 7. 11. 1967 eröffnete Moskauer Funkturm mit

537 m. Während seit 1969 auch der OstBerliner Funkturm am Alexanderplatz mit einer Höhe von 362 m den Eiffelturm überragt, ist in West-Berlin ein 315 m hoher Turm geplant. In Paris soll bis 1973 ein Turm von 725 m Höhe entstehen. Angesichts der neueren imposanten Betontürme nimmt sich der als Stahlgitterbau konstruierte Berliner Funkturm bescheiden aus. Er wurde anläßlich der 3. Großen Deutschen Funkausstellung am 3. 9. 1926 eröffnet. Mit dem nach dem Kriege aufgesetzten Antennenmast (für Fernsehen, UKWRundfunk und verschiedene Funkdienste) erreicht der Berliner Funkturm (Spitzname: Langer Lulatsch) eine Höhe von fast 150 m.

Geheimhaltung Gebühren. Das dem einzelnen einseitig auferlegte Entgelt für die besondere Inanspruchnahme der öffentlichen Verwaltung oder einer öffentlichen Anstalt. Die Erhebung von Gebühren bedarf der gesetzlichen Grundlagen, sie ergibt sich nicht schon ohne weiteres aus der Inanspruchnahme der Verwaltungseinrichtungen. Man unterscheidet zwischen Verwaltungsgebühren (Amtsstempel, Gebührenmarke) und Benutzungs-(Hörer- bzw. Fernseh-)Gebühren. Mit dem 1. Januar 1970 sind die Rundfunk- und Fernsehgebühren in allen Ländern der BRD erhöht worden. Literatur: ARD Jahrbuch 69. Hamburg 1969. Gegendarstellung. Das Recht auf Gegendarstellung war im Reichspressegesetz § 11 verankert und ist auch in die neuen Landespressegesetze aufgenommen worden. Es regelt das Verhältnis zwischen Presse und Publikum. Der verantwortliche Redakteur einer periodischen Druckschrift ist verpflichtet, eine Berichtigung der mitgeteilten Tatsachen auf Verlangen einer beteiligten öffentlichen Behörde oder Privatperson ohne Einschaltungen oder Weglassungen aufzunehmen, sofern die Berichtigung von dem Einsender unterzeichnet ist, keinen strafbaren Inhalt hat und sich auf tatsächliche Angaben beschränkt. Der Abdruck muß in der nach Empfang der Einsendung nächstfolgenden, für den Druck nicht bereits abgeschlossenen Nummer, und zwar in demselben Teile der Druckschrift und mit derselben Schrift wie der Abdruck des zu berichtigenden Artikels geschehen. Die Aufnahme erfolgt kostenlos, soweit nicht die Entgegnung den Raum der zu berichtigenden Mitteilung überschreitet; für die über dieses Maß hinausgehenden Zeilen sind die üblichen Einrückungsgebühren zu entrichten. Die gesetzlich verankerte Berichtigungspflicht der Presse (Gegendarstellungsanspruch des Publikums)

entspricht als »Rechtsinstitut« einem vitalen Interesse nicht nur der unmittelbar Betroffenen, sondern auch der Allgemeinheit, die ihren Anspruch auf zuverlässige Unterrichtung am besten dadurch gewahrt sieht, daß neben dem Kritiker auch der Kritisierte vor dem Forum der •»Öffentlichkeit zu Wort kommt. Die Berichtigungspflicht dient nicht der Feststellung der materiellen Wahrheit, sondern hat rein formalen Charakter; die Presse muß auch dann eine den formalen gesetzlichen Erfordernissen entsprechende »Berichtigung« veröffentlichen, »wenn die Berichtigung unwahr, die vorangegangene Pressemitteilung dagegen wahr ist, so daß in solchen Fällen die >Berichtigung< in Wirklichkeit eine >Verfälschung< der Wahrheit bedeutet« (LÖFFLER). Der Berichtigungszwang der Presse geht auf einen Gedanken des französischen Abgeordneten J. A. D U L A U R E (1755-1835) zurück, der 1799 den Vorschlag machte, einen gesetzlichen Berichtigungsanspruch jedermann zu gewähren, dessen Ehre durch eine Pressemitteilung berührt werde. Im französischen Pressegesetz von 1822 fand D U L A U R E S Forderung ihren Niederschlag, ging von dort ins badische Pressegesetz (1831) über, das damit zum Vorbild für die spätere Gesetzgebung wurde. Literatur: M. L Ö F F L E R , Presserecht. 2 Bde. München 1968/69. Geheimhaltung. Eins der wichtigsten Probleme innerhalb der Demokratie ist der Informationsanspruch der Öffentlichkeit, dem das Interesse des Staates an Geheimhaltung gegenübersteht. Die -*Spiegel-Affäre von 1962 machte ganz deutlich, daß die ältere Strafrechtsgesetzgebung die Probleme der modernen Demokratie nicht berücksichtigt. Infolgedessen wurde seither vom Bundestag und von der Bundesregierung eine Reform des Strafrechts angestrebt. Im Januar 1968 beendete der Sonderausschuß für die Strafrechtsreform seine Arbeit. Der

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Gehelmsender Begriff des Staatsgeheimnisses wurde weitgehend eingeschränkt, so daß der Journalist künftig nicht mehr dem Odium des Landesverrats oder der Spionage ausgesetzt sein kann. Eine besondere Rolle spielte dabei die inzwischen aufgegebene Mosaiktheorie, nach der es Journalisten als Verletzung der Geheimhaltung angelastet werden konnte, wenn sie an sich nicht geheime Nachrichten zu einem neuen Tatbestand zusammentrugen, der den Geheimhaltungsvorschriften unterlag. Solche Kombinationen dürften künftig als durchaus legitim angesehen werden. Für die Strafrechtsreform wurde von publizistischer Seite gefordert, den Begriff des Landesverrats auf die eigentlichen Fälle (Agenten gegen Geld) einzuschränken, der publizistische Landesverrat dagegen müsse aus Gründen des übergesetzlichen Notstandes straffrei bleiben. Bei den Vorschriften wegen landesverräterischer Ausspähung und Auskundschaftung müsse die legitime Aufgabe der Presse, Informationen einzuholen, gesichert bleiben. Diesen Gesichtspunkten hat das Achte Strafrechtsänderungsgesetz vom 25.6.1968 weitgehend Rechnung getragen (Bundesgesetzbl. I, Nr. 43 vom 29. 6. 1968). Literatur: G . R U G E (Hrsg.), Landesverrat und Pressefreiheit. Köln 1963. H. H. J E S C H E C K , Pressefreiheit und militärisches Staatsgeheimnis. Berlin 1964. - J. SEIFERT, Die Spiegel-Affäre. 2 Bde. Ölten 1966.-G. LEINVEBER, Der strafrechtliche Staatsschutz und die Presse. In: ZV + ZV, 65. Jg. 1968, Nr. 5, S. 206 f. - P. S C H N E I D E R , Pressefreiheit und Staatssicherheit. Mainz 1968. Geheimsender. Getarntes Instrument der Rundfunkpropaganda. Obwohl schon nach der Machtergreifung des Nationalsozialismus illegale »Freiheitssender« auf deutschem Boden arbeiteten, beginnt die Geschichte solcher Einrichtungen erst mit der Zerschlagung des Widerstandsapparats in 132

Deutschland durch die Gestapo im Jahre 1936. Zur Fortsetzung ihrer illegalen Arbeit gründete die KPD im Januar 1937 in Spanien den Deutschen Freiheitssender 29,8, der auf der Kurzwelle bis zum Januar 1939 arbeitete. Redakteure waren G E R H A R D EISLER (1897-1968) und E R I C H G L Ü C K A U F (geb. 1903), später H A N S T E U B N E R (geb. 1902). Von nationalsozialistischer Seite wurde diese Propagandatechnik seit dem 25.2.1940 nachgeahmt. Unter dem Decknamen Concordia betrieb die Reichsrundfunkgesellschaft eine Gruppe von Geheimsendern, die ihre Programme über Kurzwelle ausstrahlten. Ihre Standorte befanden sich teils in Deutschland, teils in den besetzten Gebieten. Federführend war das Reichspropagandaministerium. [Als Verbindungsmann im Auswärtigen Amt arbeitete K U R T G E O R G K I E S I N GER (geb. 1904).] Außer im offiziellen Sprachendienst wirkten die Geheimsender besonders im FrankreichFeldzug. Sie sollten die Verwirrung der auf dem Rückzug befindlichen französischen Armeen zu einer Panik steigern. Man wertete dabei die Erfahrungen aus, die eine Sonderdienststelle des Reichspropagandaministeriums mit einem Geheimsender im spanischen Bürgerkrieg gesammelt hatte. Auf alliierter Seite wurde zunächst nur von deutsch-österreichischen Emigranten von Frankreich aus mit ähnlichen Mitteln geantwortet. In England begann man im Herbst 1940 mit der Vorbereitung eines Geheimsenders, den SEFTON D E L M E R (geb. 1904) einrichtete. Er konnte sich dabei auf Erfahrungen stützen, die er seit 1935 mit Geheimsendern in der Tschechoslowakei und in Frankreich gemacht hatte. Anders als diese Propagandasender, die sich offen zu ihrer Aufgabe bekannten, wollte man nunmehr den Gegner mit seinen eigenen Mitteln schlagen, indem der Eindruck erweckt wurde, eine geheime militärische Organisation verbreite verschlüsselte Anweisungen an ihre über das

Geheimsender ganze besetzte Europa verstreuten Zellen. Seit dem 23. 5. 1941 ertönte die Stimme des »Chefs« über den Sender Gustav Siegfried I. Der deutsche Kurzwellensender Atlantik, der seit dem 5. 2. 1943 arbeitete, richtete sein Programm besonders an die deutschen U-Boot-Besatzungen. Am 24. 10. 1943 kam der Soldatensender Calais hinzu. Er arbeitete auf der Welle des Deutschlandsenders, wenn dieser bei Luftangriffen ausgeschaltet war. Die Sowjetunion richtete im Juni 1941 antideutsche Sender ein, die von emigrierten deutschen Kommunisten betrieben wurden. Die Sendungen waren so redigiert, daß der Hörer annehmen mußte, die Sender befänden sich illegal im Innern des Landes. Ähnliche Programme wurden für fast alle besetzten europäischen Staaten ausgestrahlt. Es gab drei Gruppen von Sendern : (a) die Volks- oder Freiheitssender, (b) den christlichen Sender und (c) die »Geisterstimme«. Mit der »Geisterstimme« blendete man sich unverhofft in die Programme der Reichssender ein. Der Deutsche Volkssender strahlte sein Programm seit dem 10. 9. 1941 aus. Er diente neben dem Moskauer Auslandssender, der den deutschen Kommunisten schon 1933 zur Verfügung gestellt worden war, als wirkungsvolles Organ für die Verbreitung der KPD-Propaganda nach Deutschland. Der Deutsche Freiheitssender 904, dör einen Tag nach dem Verbot der K P D in der Bundesrepublik am 18. 8. 1956 sein Programm aufnahm, setzte diese Tradition fort. Die Frequenz 904 kHz hatte bis dahin dem sowjetischen Komitee zur Rückführung in die Heimat zur Verfügung gestanden. Die Redaktion des Freiheitssenders arbeitet in Berlin-Grünau im früheren Ausweichstudio des Staatlichen Rundfunkkomitees. Chefredakteur wurde E M I L CARLEBACH (geb. 1914), der früher Lizenzträger der f r a n k f u r t e r Rundschau< und hessischer KPDLandtagsabgeordneter gewesen war. Einer der Redakteure, K A R L - G E O R G

(geb. 1919), hatte früher für den Soldatensender Calais gearbeitet. Der Deutsche Freiheitssender 904 strahlt täglich morgens und abends insgesamt vier Stunden aus. Seine Propaganda richtet sich besonders gegen die Bundeswehr, ebenso wie in dem seit Herbst 1960 arbeitenden Deutschen Soldatensender 935, der dem Ministerium für nationale Verteidigung untersteht. Beide Senderanlagen befinden sich in der Nähe von Burg bei Magdeburg. Beim Einmarsch von Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei am 20. 8. 1968 setzte die Sowjetunion den Geheimsender Moldau ein, der sein Programm in tschechischer und slowakischer Sprache verbreitete. Von tschechischer Seite antwortete Radio Freies Prag. Insgesamt wurden im August 1968 zwölf tschechoslowakische Geheimsender auf Kurzwelle und drei auf der Mittelwelle mit wechselnden Frequenzen von der Deutschen Welle ermittelt. Von der Bundesrepublik aus betreibt das Rundfunk-Bataillon 701 in Andernach einen nicht fest stationierten und mit einem transportablen 70 Meter hohen Sendemast ausgerüsteten Soldatensender, der in unregelmäßigen Abständen seit 1961 Programme für die Angehörigen der Nationalen Volksarmee der D D R verbreitet. Literatur: E. K R I S und H. SPEIER, German Radio Propaganda. London 1944. - M . M O H R , Soldatensender Calais. Zürich 1961. - S. D E L M E R , Die Deutschen und ich. Hamburg 1962. H. R E B E L L , »Deutscher Soldatensender 935«. In: Deutsche Fragen, 8. Jg. 1962, H. 6, S. 118-119. Der kommunistische Sender 904 (der sogen. »Deutsche Freiheitssender 904«). Material zur kommunistischen Propaganda IV-5-162. - F. W. S C H L O M A N N , »Deutscher Freiheitssender 904«. In: Deutsche Fragen, 9. Jg. 1963, H. 9, S. 178-179. - L. K R A U S H A A R , Zur Tätigkeit und Wirkung des »Deutschen Volkssenders« (1941-1945). In: Beiträge zur Geschichte der deutschen EGEL

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Gelehrter Artikel Arbeiterbewegung, 6. Jg. 1964, S. 116 bis 133. - R. GYPTNER, Über die antifaschistischen Sender während des zweiten Weltkrieges. In: Beiträge zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, 6. Jg. 1964, S. 881-884. - H. TEUBNER, Der deutsche Freiheitssender 29,8 als Führungsorgan der KPD im antifaschistischen Kampf. In: Beiträge zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, 6. Jg. 1964, S. 1022-1036. - T. STÄHLE, Ein Sender für Bundeswehr und Regierung. In: Die Zeit, Nr. 49 vom 4. 12. 1964, S. 5. - W . A. BOELCKE, Kriegspropagan-

da 1939-1941. Stuttgart 1966. - R. SCHNABEL, Mißbrauchte Mikrophone. Wien 1967. Gelehrter Artikel. Im 17. und 18. Jh. war in den Zeitungen der Stoff noch nicht in -»Sparten aufgeteilt. Nur ein Vorläufer des heutigen •»Feuilletons wurde zu Beginn des 18. Jh. als Gelehrter Artikel von dem übrigen Berichtsstoff abgetrennt. Der Gelehrte Artikel enthielt, ähnlich der •*Gelehrten Zeitschrift, meist vorwiegend Buchbesprechungen und -anzeigen. Die in ihm veröffentlichten Rezensionen hatten sehr unterschiedlichen literarischen Wert. Einer der bekanntesten und bedeutendsten Kritiker war GOTTHOLD EPHRAIM LESSING ( 1 7 2 9 b i s 1781), d e r 1751 u n d v o n 1 7 5 3 b i s

1755 scharfgeschlifFene Besprechungen für den Gelehrten Artikel der >Vossischen Zeitung< schrieb. Der Gelehrte Artikel, oft mit dem Titel >Von gelehrten Sachem, tauchte 1712 zum ersten Mal im >Schiffbecker Holsteinischen unpartheiyschen Correspondent e s auf. Er führte dort die Überschrift >Das Neueste in Kunst, Natur und gelehrten Sachem. Bei der ab 1731 erschienenen >Stats- und Gelehrten Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten< war er sogar im Titel verzeichnet, wie auch später etwa in den berlinischen Nachrichten von Staats- und gelehrten Sac h e s (der sogenannten >Haude-Spe134

nerschen ZeitungKöniglich privilegierten Berlinischen Zeitung von Staats und gelehrten Sachen < (der späteren >Vossischen ZeitungJournal des Scavans< herausgab. Es erschien in französischer Sprache. Auch in England (1667 Philosophical Transactions Giornale de Letterati Acta EruditorumSchertz-und ernsthaffter, Vernünfftiger und Einfältiger Gedancken/ über allerhand Lustige und nützliche Bücher und Fragen erster Monath . . ., in einem Gespräch vorgestellet von der Gesellschaft der Müßigem, gemeinhin >Monats-Gespräche< genannt. Diese Gelehrte Zeitschrift unterschied sich durch ihre aufgelokkerte Form und die satirische Art der Darstellung von den meisten anderen derartigen Blättern. Eine bedeutende Gelehrte Zeitschrift der deutschen Aufklärungszeit war die 1765 von dem Berliner B u c h h ä n d l e r FRIEDRICH NICOLAI

(1733-1811) gegründete >Allgemeine deutsche BibliothekAllgemeine LiteraturzeitungJenaische Allgemeine Literaturzeitung< hieß und sechsmal in der Woche herauskam. A n i h r a r b e i t e t e n JOHANN WOLFGANG VON GOETHE ( 1 7 4 9 - 1 8 3 2 ) , IMMANUEL KANT ( 1 7 2 4 - 1 8 0 4 ) u n d FRIEDRICH VON SCHILLER ( 1 7 5 9 - 1 8 0 5 ) m i t . S i e

war der Kantschen Philosophie verhaftet und ragte durch die Güte ihrer Besprechungen über die meisten anderen Gelehrten Zeitschriften hinaus. Allerdings war es ihr nicht möglich, diesen hohen Stand auf die Dauer zu halten. Die Gelehrte Zeitschrift verlor mit zunehmender Aufspaltung der Wissenschaft in die einzelnen Fachrichtungen und die damit verbundene Entstehung zahlreicher Fachzeitschriften in der zweiten Hälfte des 19. Jh. an Bedeutung. Literatur: J. KIRCHNER, Die Grundlagen des deutschen Zeitschriftenwesens. Bd. 2. Leipzig 1931 . - W. HEIDE (Hrsg.), Handbuch der Zeitungswissenschaft. Bd. 1. Leipzig 1940, Sp. 1202-1215. (Dort weitere Literaturangaben.) - J. KIRCHNER, Das deutsche Zeitschriftenwesen, seine Geschichte und seine Probleme. Bd. 1 und 2.

Wiesbaden 2. Aufl. 1958-1962. - M. LINDEMANN, Deutsche Presse bis 1815. Berlin 1969. GEMA. Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte; Sitz: West-Berlin. Sie vermittelt die Aufführungsrechte für Tonwerke (auch für Filme) und nimmt die Interessen der Komponisten, Textdichter und Musikverleger gegenüber dem Rundfunk, der Schallplattenindustrie und allen übrigen Veranstaltern öffentlicher Musikaufführungen wahr. Beim Film bietet die herrschende Rechtslage der Gema die Möglichkeit, die Vorführung von Filmen zu verbieten, wenn der Filmtheaterbesitzer - außer mit dem Verleiher - nicht auch mit ihr urheberrechtliche Lizenzverträge abschließt und sogen. Tonfilmtantiemen entrichtet. Gemeinschaftswerbung. Auch als Gruppen·, Verbund-, Sammel-, Mehrheitsoder Gattungswerbung bezeichnet; Gegensatz: Alleinwerbung (·> Werbung). Mehrere Unternehmen der gleichen oder verwandter Branchen schließen sich zum Zwecke gemeinschaftlicher Beeinflussung des Käufers zu einem Werbekollektiv zusammen, das auch die Kosten gemeinsam trägt. Je nachdem, ob sich das Werbekollektiv aus einer Gruppe von Unternehmen derselben Branche oder verschiedener Wirtschaftszweige zusammensetzt, spricht man von Gemeinschafts- bzw. Sammelwerbung. Bei der Verbundwerbung schließen sich Hersteller zu Werbezwecken zusammen, die Artikel produzieren oder vertreiben, die sich entweder ergänzen oder unterscheiden, wobei aber eine sich deckende Abnehmerschicht vorhanden sein muß. Bei dieser Art von Gemeinschaftswerbung können die einzelnen Artikel auch namentlich genannt werden, dagegen wird bei der Gemeinschaftswerbung im allgemeinen die Anonymität der Herstellerfirmen gewahrt. Die 135

Generalanzeiger Problematik der Gemeinschaftswerbung liegt in der ihr eigentümlichen, besonders schwierigen Erfolgskontrolle. Die Auffassungen über Wert oder Unwert dieser Werbeform gehen in der Praxis daher weit auseinander. Der Ursprung der Gemeinschaftswerbung liegt vermutlich in den gemeinsamen Aktionen der Straßen- und Quartiergemeinschaften der Handwerkerzünfte. Bei zunehmender Bedeutung der Wirtschafts Werbung wurden gemeinschaftliche Werbeaktionen größeren Umfangs in Deutschland erst nach dem Ersten Weltkrieg durchgeführt. Zwischen den beiden Weltkriegen haben vor allem die großangelegten Werbeaktionen für deutschen Wein (1926), für Maßschneiderei, für Seefische, für Brasilkaffee (1927), für Schokolade (1927/28), für Zigarren (1930), für den Mehrverbrauch von elektrischem Strom (1933) und für deutschen Schaumwein (1933-1936) die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erregt. Nach 1948 entschloß sich die Wirtschaft zunächst nur zögernd für gemeinsame Werbeaktionen. Inzwischen wurde aber diese Zurückhaltung aufgegeben. Die Zahl der Werbegemeinschaften in der BRD hat sich von 1961 bis 1967 fast verdoppelt, die Gesamtaufwendungen stiegen in diesem Zeitraum von 51 Mill. D M auf 106 Mill. DM. Literatur: A. K E L L E R , Die Gemeinschaftswerbung. St. Gallen 1955. - R. V E I T , Die Gemeinschaftswerbung. In: Publizistik, 8. Jg. 1963, H. 1. - K . W Ü L F I N G , Gemeinschaftswerbung. In : H. L. ZANKL (Hrsg.), Werbeleiter-Handbuch. München 1966. Generalanzeiger. Für Deutschland eigentümliche Zeitungsform, die in den 70er und 80er Jahren des 19. Jh. entstand. Vorläufer waren die in den •»Vereinigten Staaten, in -»Großbritannien und in -»Frankreich schon um 1830 herausgebrachten billigen Massenzeitungen. Wesentliches Merkmal war die Finanzierung über den Anzeigen-

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teil, nicht mehr über die Vertriebseinnahmen. Die Entwicklung in Deutschland wurde durch den erst seit 1850 abgeschafften Intelligenzzwang und die noch in den 60er Jahren angewandte Stempelsteuer behindert. Das liberale Reichspressegesetz von 1874 ermöglichte den wirtschaftlichen Ausbau der deutschen Zeitungen. Die neuen Generalanzeiger betrachteten sich als Zeitungen für möglichst alle Lesergruppen, d. h., sie bezeichneten sich als nicht parteipolitisch gebunden, obwohl sie nicht unpolitisch waren. Da sie sich vornehmlich über den Anzeigenteil finanzierten, mußten sie eine hohe Auflage anstreben, um den Anzeigenkunden ein attraktives Werbeinstrument zu bieten. Die Entwicklung der Generalanzeiger in Deutschland ist besonders mit den Namen der Verleger W I L H E L M G I R A R D E T (1838 bis 1918) und A U G U S T H U C K (1849-1911) verbunden; aber auch mit A U G U S T S C H E R L (1849-1921), der einen der großen Berliner Konzerne gründete. H U C K begann 1887 mit der Nürnberger Zeitung«. 1888 folgten die >Breslauer Neuesten Nachrichten«, 1892 die >Münchener Zeitung«, 1893 die >Dresdener Neuesten Nachrichten«, 1896 die >Bayerische Zeitung«, 1902 die >Stettiner Abendpost«, 1907 die >Württemberger Zeitung«, 1910 die >Kasseler Neuesten Nachrichten«. Als H U C K 1911 starb, hatten seine Blätter eine Gesamtauflage von etwa 700000 Exemplaren. Ganz ähnlich verlief die Entwicklung bei G I R A R D E T . Sie begann 1886 mit der Gründung des G e neralanzeigers für Leipzig und Umgebung«, 1887 folgte der >General-Anzeiger für Elberfeld-Barmen«, 1888 der >General-Anzeiger für HamburgAltona«, 1893 der >Tagesanzeiger für Stadt und Kanton Zürich«, 1896 die >Neue Hamburger Zeitung«. Zum 1.1. 1894 kaufte G I R A R D E T den Düsseldorfer >Täglichen Anzeiger«, der seit März 1894 als völlig neues Blatt unter dem Titel >Düsseldorfer Neueste Nachrichten« fortgesetzt wurde, 1910

Genossenschaften erwarb er den >Essener General-Anzeiger«. Der 1903 von G I R A R D E T ebenfalls erworbene Düsseldorfer >Generalanzeiger< wurde 1918 mit den D ü s seldorfer Neuesten Nachrichten < als >Düsseldorfer Nachrichten < zusammengelegt. Gemessen an diesen beiden großen Regionalverlagen nimmt sich das Berliner Unternehmen von AUGUST S C H E R L beinahe bescheiden aus. Schon vor dem Ersten Weltkrieg gerieten die meisten der Generalanzeiger wieder unter den politischen Einfluß verschiedener Richtungen. Besonders gegen Ende der Weimarer Republik, als sich der Dortmunder >General-Anzeiger< und der H a m b u r ger Anzeigen prononciert republikanisch äußerten. Sie büßten dadurch allerdings nicht ihre Wirksamkeit ein, weil sie es verstanden, nach außen hin eine gewisse Neutralität zu wahren. SCHERLS 1883 gegründeter >Berliner Lokal-Anzeiger< wird seit 1903 mehr und mehr konservatives Organ und nach seinem Übergang in den Hugenberg-Konzern eine der führenden Zeitungen der Deutschnationalen Volkspartei. Überhaupt geriet ein großer Teil der Provinzpresse, darunter auch die kleineren Generalanzeiger, unter den Einfluß der Korrespondenzunternehmen, die zum Teil eine antidemokratische, nationalistische Politik verfolgten. Verhängnisvoll für die Generalanzeigerpresse wirkte sich die Anordnung zur Wahrung der Unabhängigkeit des Zeitungsverlagswesens vom 24. 4. 1935 aus. In die gleiche Richtung zielte die Anordnung zur Beseitigung der Skandalpresse, die ebenfalls am 24. 4. 1935 erlassen wurde. Nach der Beseitigung des Lizenzzwangs der Besatzungsmächte im Jahre 1949 lebte ein Teil der Generalanzeigerpresse wieder auf. Doch gerieten diese Blätter vielfach in den Konzentrationsprozeß, da sie gegenüber der übrigen Presse nicht mehr konkurrenzfähig waren. Die von den Generalanzeigern im 19. Jh. eingeführten

Prinzipien, Rücksichtnahme auf den Lesergeschmack, dadurch hohe Auflagen und überdurchschnittliche Anzeigeneinnahmen, sind nunmehr Allgemeingut im Pressewesen geworden. Literatur: R. S T R Ü D E R , Der ökonomische Konzentrationsprozeß im deutschen Zeitungswesen unter besonderer Berücksichtigung der Provinzpresse. Neuwied 1933. - H. U. A R N T Z , Der »Remscheider General-Anzeiger« im Rahmen der Geschichte seines Typs. Remscheid 1938. - J. P A N T E N B U R G , Die Entwicklung des Anzeigenwesens der Berliner Presse von der Aufhebung des Intelligenzzwanges bis zu den Generalanzeigern. Berlin 1938. - E. D O V I F A T , Generalanzeiger. In: Handbuch der Zeitungswissenschaft. Leipzig 1940, Sp. 1217-1232. - H. J. HOFMANN, Die Entwicklung der »Dresdener Neuesten Nachrichten« vom Generalanzeiger zur Heimatzeitung. Dresden 1940. - K . K O S Z Y K , Deutsche Presse im 19. Jahrhundert. Berlin 1966. -

K . WÜLFRATH, V o n d e n

An-

fängen der deutschen Massenpresse. In: ZV + ZV. 65. Jg. 1968, Nr. 51/52, Dez., S. 2442-2444. Genossenschaften. Zusammenschluß von Berufsgenossen zur Durchsetzung gemeinsamer Ziele. In starkem Gegensatz zu den auf die Industriearbeiterschaft beschränkten Gewerkschaften. Als erste genossenschaftliche Fachzeitschrift gilt die >Innung der Zukunft«, die 1853 von F R A N Z - H E R M A N N S C H U L Z E - D E L I T Z S C H (1808-1883) gegründet und seit 1866 unter dem Titel >Blätter für Genossenschaftswesen« herausgegeben wurde. 1859 schuf er den allgemeinen Verband der auf Selbsthilfe beruhenden deutschen Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften. Die >Blätter für Genossenschaftswesen« erschienen auch weiter, als sich der Hauptverband der gewerblichen Genossenschaften mit dem D e u t schen Genossenschaftsblatt« als Konkurrenz entwickelte. 1927 entstand das >Genossenschaftsblatt für das

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Gereimte Publizistik deutsche Haus< als eine Art Familienzeitschrift. Seit 1924 gab der Allgemeine Verband auch eine Korrespondenz, den >Deutschen Genossenschaftsdienst< für die lokale Presse heraus. Die Edeka (Einkaufszentrale der Kolonialwarenhändler) veröffentlichte seit 1908 die >Deutsche Handelsrundschau Die kluge Hausfrau< ergänzt wurde. Ähnliche Publikationen verbreitet die GEG. Eine Sonderstellung nimmt die landwirtschaftliche Genossenschaftspresse ein. Sie geht auf die Initiative des Generalverbandes Landwirtschaftlicher Genossenschaften Raiffeisen (1877 gegr.) zurück. F R I E D R I C H W I L H E L M R A I F F EISEN (1818-1888) schuf 1879 das landwirtschaftliche GenossenschaftsblattDeutschen landwirtschaftlichen Genossenschaftsblatt< verschmolzen. Der Raiffeisen-Verband hat heute rund 23000 Ortsgenossenschaften in dreizehn Landesverbänden, die alle eigene Periodika herausgeben. Vielfach handelt es sich um Rundschreiben. Für die gesamte Organisation erscheint seit 1952 als Illustrierte die >RaifFeisen Bildpost< in einer Auflage von fast 400000 Exemplaren. Korrespondenzähnlichen Charakter haben die >Raiffeisen-NachrichtenGeneralanzeiger) vorgenommen, um Anzeigenkunden mit fiktiven Auflagenziffern zu ködern. Der hohen Einführungsauflage entsprach jedoch in keiner Weise die Zahl der Abonnenten. Die in neuerer Zeit aufgeflammte Diskussion um die Abgrenzung zwischen »ernsthafter Presse« einerseits und »Geschäftspresse« andererseits, die man der Vergnügungsindustrie zuordnen und aus der Definition der grundgesetzlich geschützten Pressefreiheit herausnehmen wollte, ist schnell wieder verstummt, da sie zu heillosen Verwirrungen und willkürlichen Begriffseinschränkungen führen müßte. Literatur: F . SCHNEIDER, »Geschäftspresse« und Pressefreiheit. In: Publizistik, 7. Jg. 1962, H. 2. - K . K O S Z Y K , Deutsche Presse im 19. Jahrhundert.

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Geschriebene Zeitung Geschichte der deutschen Presse. Teil II. Berlin 1966. Geschriebene Zeitung. Handschriftliche Übermittlung von Nachrichten. Die Geschriebene Zeitung war eine Vorläuferin der gedruckten Zeitung, die aber bei Beginn des Drucks nicht zu existieren aufhörte, sondern in bestimmten Formen noch jahrhundertelang weiterbestand. Briefzeitung: Der Brief bot im privaten, geschäftlichen oder dienstlichen Verkehr Gelegenheit, auch politische Nachrichten oder Neuigkeiten aus anderen Bereichen mitzuteilen. Oft wurden Briefe nur zu diesem Zweck geschrieben, oder man legte dem eigentlichen Brief Zettel mit den neuesten Meldungen bei. Solche Briefzeitungen und Nachrichtenzettel bildeten wichtige Quellen der gedruckten -*Neuert Zeitungen im 16. und 17. Jh. Eine Form der Geschriebenen Zeitung war die Interne Korrespondenz,yon Agenten in den einzelnen Nachrichtenzentren zusammengestellte Nachrichtensammlungen. Behörden, Kanzleien, Handelshäuser und andere Interessenten konnten die Berichte abonnieren. Oft waren diplomatische Geschäftsträger die Urheber und Absender derartiger Korrespondenzen. Die sogen. Fugger-Zeitungen bestanden aus solchen für das Fuggersche Handelshaus zusammengestellten Nachrichten. Auch zwischen den Kanzleien verbündeter Fürsten und Städte kursierten Agentenberichte dieser Art, so daß an sich interne Korrespondenzen gegebenenfalls eine begrenzte Publizität bekamen. Bei wachsendem Interesse an aktuellen Informationen ging man dazu über, geschriebene Nachrichten gegebenenfalls handschriftlich zu kopieren und öffentlich zu verkaufen. Wann das begonnen hat, ist nicht mehr festzustellen. Eine besondere Blüte erlebte diese Art der Geschriebenen Zeitung in der 1. Hälfte des 16. Jh. An den Poststationen, den Sammelpunkten für den Nachrichtenverkehr, entstand auch eine Art

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periodischer Geschriebener Zeitungen, in denen jeweils nach Eintreffen der wöchentlichen Posten die neuesten Nachrichten zusammengestellt, handschriftlich vervielfältigt und dann vertrieben wurden. Geschriebene Zeitungen bestanden noch lange neben den gedruckten weiter. Die gedruckten Blätter waren der Zensur unterworfen und konnten leichter kontrolliert werden als handschriftliche Kopien. Die Herausgeber von Zeitungen wichen daher gelegentlich auf geschriebene aus, wenn sie Nachrichten veröffentlichen wollten, bei deren Druck sie die Zensur fürchten mußten. Zu Zeiten verschärfter Überwachung und in Ländern mit besonders strengen Zensurgesetzen (wie etwa in Österreich zur Zeit M A R I A THERESIAS) hatte die Geschriebene Zeitung besondere Bedeutung. Literatur: R. GRASSHOFF, Die briefliche Zeitung des XVI. Jahrhunderts. Diss. Leipzig 1877. - L. SALOMON, Geschichte des deutschen Zeitungswesens. Bd. 1. Oldenburg, Leipzig 2. Aufl. 1906. - O. G R O T H , Die Zeitung. Bd. 1-4 Mannheim, Berlin 1928 bis 1930. - W. H E I D E (Hrsg.), Handbuch der Zeitungswissenschaft. Bd. 1. Leipzig 1940, Sp. 1271-1278. - M. L I N D E M A N N , Deutsche Presse bis 1815. Berlin 1969. Gesinnungspresse. Vor allem die großen Tageszeitungen in Deutschland seit etwa Mitte des 19. Jh., die durch hervorragende Persönlichkeiten und journalistische Leistungen im •*Leitartikel Bedeutung und Ruf gewannen. Es zählen hierzu vor allem die Blätter der Hochblüte des deutschen politischen Journalismus (>Kölnische ZeitungMagdeburgische ZeitungGutenberg< wie auch das Erscheinen eines weiteren Blattes mit gewerkschaftlichen Zielen, der von S T E P H A N B O R N (1824-1898) geschaffenen sozialpolitischen Zeitschrift >Das Volk< fielen zusammen mit dem ersten großen Buchdruckerstreik. Überliefert ist aus dieser Zeit noch das »Vereinsblatt der Maschinenbau-Arbeiter zu BerlinDie Verbrüderung« als »Correspondenzblatt aller deutschen Arbeiter« herausgab und dafür >Das Volk< hatte eingehen lassen. Seit 1849 erschien in Leipzig, seit 1850 in Hannover die >ConcordiaDie Verbrüderung« war bereits 1850 einem drohenden Verbot zuvorgekommen, der »Gutenberg« gab nach zahlreichen Schikanen 1852 auf. Gut ein Jahrzehnt sollte es dauern, bis sich die Arbeiterschaft wieder zu regen begann. Als erstes deutsches Land beseitigte 1861 Sachsen die Koalitionsverbote. 1869 folgte der Norddeutsche Bund. Wieder gaben Buchdrucker und Zigarrenarbeiter von Leipzig aus den Anstoß: 1863 erschien dort »Der Correspondent - Wochenschrift für Deutschlands Buchdrucker

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und Schriftgießer«, 1866 »Der Botschafter« als Organ des 1865 gegründeten Allgemeinen deutschen Zigarrenarbeitervereins. Auf breiter Grundlage entstand 1868/69 eine ganze Reihe von Gewerkschaften. »Neuer SocialDemokrat« wie auch »Der Volksstaat«, die Blätter der beiden miteinander konkurrierenden Parteien der -»Sozialdemokratie, wandten sich auch an Gewerkschafter und gaben Korrespondenzen aus dem gewerkschaftlichen Bereich breiten Raum. »Der Gewerkverein« hieß das seit 1869 von M A X H I R S C H (1832-1905) herausgegebene Organ des Verbandes deutscher Gewerkvereine ( H I R S C H - D U N C K E R ) . Einige Gewerkschaften behalfen sich in den ersten Jahren ihres Bestehens mit gedruckten Zirkular-Korrespondenzen. Nach und nach erschienen dann zahlreiche sozialdemokratische Gewerkschaftsblätter. Ihre Namen : »Der Ambos«, »Der Arbeiter«, »Der Bote«, »Bund«, »Allgemeine Buchbinder-Zeitung«, »Fortschritt«, »Der Genossenschafter«, »Neue Glashütte«, »Der Grundstein«, »Die Mappe«, »Das Panier«, »Pionier«, »Sattler- und Tapezierer-Zeitung«, »Senefelder-Bund«, »Die Union« und »Der Wecker«. Anfang 1878 gab es 16 sozialdemokratische Gewerkschaftszeitungen. Bei einer Mitgliederzahl von 50000 zählten sie 38000 feste Abonnenten. Unter ihnen hatte der in Hamburg erscheinende »Pionier«, das Zentralorgan der Gewerkschaften Deutschlands, mit 9350 die meisten Abnehmer. Es folgten: »Der Botschafter« der Tabakarbeiter in Berlin mit 7100 und »Das Panier«, eine in Braunschweig erscheinende Zeitung für Metallarbeiter, mit 4000. Bis auf zwei Ausnahmen - »Der Correspondent« wie auch der »Senefelder-Bund« blieben unbehelligt wurden nach Erlaß des Sozialistengesetzes im Oktober 1878 alle sozialdemokratischen Gewerkschaftszeitungen unterdrückt. Die Frühgeschichte der deutschen Gewerkschaftspresse war damit abgeschlossen.

Gewerkschaftspresse Wenig später wagten sich einzelne Organe, oft unter anderem Titel und zum Teil mehr als einmal verboten, wieder hervor. Sie förderten die bald überall in Deutschland aufblühenden lokalen gewerkschaftlichen Fachvereine. Bereits 1879 erschienen in Hamburg die >Neue Tischler-Zeitung< und in Leipzig, für Tabakarbeiter, >Der Gewerkschaften. 1883 folgte in Nürnberg die unter dem Sozialistengesetz wichtigste Zeitungsgründung, inspiriert von KARL GRILLENBERGER ( 1 8 4 8 - 1 8 9 7 ) u n d r e d i g i e r t v o n JOHANNES SCHERM ( 1 8 5 1 b i s

1940), die >Deutsche MetallarbeiterZeitungDas Recht auf Arbeit < heraus, ein überwiegend auf die Bedürfnisse der gewerkschaftlichen Fachvereine zugeschnittenes Blatt. Wichtig war in diesem Zeitabschnitt auch >Der GrundsteinCorrespondenzblatt der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands < heraus. Zahlreiche gewerkschaftliche Zentralverbände bildeten sich. Verhältnismäßig schnell blühte die Gewerkschaftspresse wieder auf: 1898 bestanden im Bereich der sozialdemokratischen Gewerkschaften 51 Blätter mit einer Auflage von zusammen 529000 Exemplaren. Sie spiegelten die ganze Vielfalt der Berufsverbände. An der Spitze lag die d e u t sche Metallarbeiter-Zeitung< mit 72500 Exemplaren in der Woche. Ihr folgten >Der Grundstein < mit 69700 und die seit 1893 erscheinende >Holzarbeiter-Zeitung< mit 47000 Exemplaren. Zwei fremdsprachige Zeitschriften, >L'Operaio Italiano< und >OswiataZentralblatt der christ-

lichen Gewerkschaftern. Mit dem weiteren Ausbau der christlichen Gewerkschaften gewann auch deren Presse an Vielfalt und Gewicht. 1913 gaben 48 zu den sozialdemokratischen Gewerkschaften gehörende Zentralverbände 65 Organe heraus. Neun davon waren reine fachtechnische Periodika. Die Gesamtauflage der verbleibenden Blätter betrug je Ausgabe 2,8 Mill. Stück. Die >MetallarbeiterZeitung< druckte inzwischen 575000, >Der Grundstein< 336000, die >Holzarbeiter-Zeitung< 192000 Exemplare in der Woche. Über die Periodika der christlichen und liberalen Gewerkschaften fehlen genaue Angaben. Zusammen dürfte ihre Presse um diese Zeit eine Auflage von 500000 Exemplaren je Ausgabe gehabt haben. Für 1927 zählte eine Statistik des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB) im Bereich der sozialdemokratischen Gewerkschaften 98 Blätter mit einer Gesamtauflage von 6,97 Mill. Exemplaren je Ausgabe. 1932 gab es im A D G B 87 Blätter. Sie hatten je Ausgabe eine Auflage von zusammen 5,30 Mill. Unter diese Periode setzte 1933 die Machtergreifung der Nationalsozialisten den Schlußstrich. Hatten viele der ersten Gewerkschaftsblätter, in Zeiten starker polizeilicher Schikanen, zur Tarnung einen betont fachlichen Charakter, so engagierten sie sich unter der milder gehandhabten Praxis der letzten Jahre des Sozialistengesetzes immer entschiedener politisch. »Sowie der gewerkschaftliche Charakter der einzelnen Organe deutlicher zutage trat, setzten auch gewöhnlich die Unterdrückungsmaßnahmen wieder ein. Aber die Gewerkschaften lernten rasch, die Schläge zu parieren. Um dem Blatt eine größere Bewegungsfreiheit zu geben und um zu verhindern, daß die Organisation für den Inhalt des Blattes haftbar gemacht werden könnte, gaben die Verbände ihre Organe häufig nicht selbst heraus, sondern irgendein Vertrauens-

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Gewerkschaftspresse mann firmierte als Besitzer. Wurde nun das Weitererscheinen verboten, so gab derselbe oder ein anderer einfach ein neues Blatt heraus, mit anderem Titel, aber wesentlich gleichen Inhalts. Die Bezieher des alten Blattes waren bekannt, sie wurden auch wieder die Bezieher des neuen Organs. Das Blatt war allzeit das wichtigste Bindungsmittel und ein wertvolles Agitationsinstrument« ( N E S T R I E P K E ) . Außer den allgemeinen Gewerkschaftsblättern, die sich an alle Mitglieder wandten, erschienen später Bildungsund Funktionärorgane von zum Teil hohem Niveau. Führend war in dieser Gruppe >Der Zeitgeist< des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes. Ebenfalls zu den Funktionärorganen gehörten die nach dem Ersten Weltkrieg entstandenen gewerkschaftlichen Betriebsrätezeitungen. Die Gewerkschaftspresse in erster Linie bereitete den Boden für den Aufstieg der Gewerkschaften, sie war neben der Parteipresse der Sozialdemokratie - Seismograph und Forum für die Sorgen und Nöte der Unterdrückten und förderte in Deutschland das Selbstbewußtsein der Arbeiterschaft. Bedeutend war die agitatorische wie auch sammelnde Kraft der Gewerkschaftspresse. Unter ihren Redakteuren befanden sich hervorragende Persönlichkeiten der deutschen Arbeiterbewegung. Außer den bereits genannten Namen seien hier beispielhaft erwähnt: I G N A Z A U E R (1846 bis 1907), F R I E D R I C H W I L H E L M F R I T Z S C H E (1825-1905), R I C H A R D H Ä R T E L (1835 bis 1903), O T T O H U É (1868-1922), T H E O D O R L E I P A R T (1867-1947), W I L HELM P F A N N K U C H (1841-1923) und A D A M S T E G E R W A L D (1874-1945). Nach und nach hatten sich bereits in der Weimarer Republik Gesicht und Inhalt der Gewerkschaftspresse verändert. Doch der Versuch, mit der Zeit zu gehen, die Blätter anziehender zu gestalten, ging, wie in anderen Bereichen auch, oft genug auf Kosten der Substanz. Diese Entwicklung hat sich

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- von der schwierigen Aufbauphase abgesehen - nach dem Zweiten Weltkrieg, der auch einen Schlußstrich unter die weltanschauliche Zersplitterung der Gewerkschaften zog, weiter fortgesetzt. Die Beiträge wurden kürzer, die Zeitungen und Zeitschriften lebhafter. Illustrationen, die früher weitgehend fehlten, beanspruchten einen immer größeren Raum. Längst behandeln Gewerkschaftszeitungen alle klassischen Themen der Tagespresse: Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport. Unterhaltungsteile sind hinzugekommen. Die Aufgaben der Gewerkschaftspresse in der zweiten Hälfte des 20. Jh. lassen sich zusammenfassen : (a) Sie vermittelt gewerkschaftliches, wirtschaftliches, sozialpolitisches und berufliches Wissen, erläutert die Ziele und Forderungen der Gewerkschaften, sucht wirtschaftliche und soziale Zustände zu analysieren, zu kritisieren und gleichzeitig Vorschläge zur Besserung der Verhältnisse zu machen. (b) Sie verbindet Vorstände und Mitglieder, sucht ein Gefühl der Zusammengehörigkeit zu entwickeln, das Bewußtsein mit vielen anderen für eine Sache einzustehen. (c) Sie hat nicht zuletzt die Aufgabe, bei den unorganisierten Arbeitern, Angestellten und Beamten wie auch in der breiten Öffentlichkeit Verständnis für die Ziele der Gewerkschaften zu wecken. Der Bildungsauftrag ist mit dem Ausbau des gewerkschaftlichen Bildungswesens mehr und mehr auf die gewerkschaftlichen Internatsschulen übergegangen. 1961 gab es innerhalb des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) 48 Zeitungen und Zeitschriften, 1965 waren es 45 mit einer Auflage von monatlich 12 bis 13 Mill. Exemplaren. Hinzu kommen noch verschiedenartige innergewerkschaftliche Mitteilungsblätter, die sich an bestimmte Berufs- und Personengruppen wenden, örtliche Mitteilungsblätter, fremdsprachige Publikationen für

Glaubwürdigkeit ausländische Arbeitnehmer in der Bundesrepublik, Presse- und Nachrichtendienste und - im Bedarfsfalle täglich erscheinende Streikzeitungen. Heute läßt sich die Gewerkschaftspresse in drei Grundtypen einteilen: das Magazin, den Boulevardtyp und das konservative Blatt. In Magazinform erscheinen: >druck und papier< (Industriegewerkschaft Druck und Papier), die >Holzarbeiter-Zeitung< (Gewerkschaft Holz und Kunststoff), >Leder-Echo< (Gewerkschaft Leder), das >ÖTV-Magazin« (Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr) sowie >textil-bekleidung< (Gewerkschaft Textil-Bekleidung). Boulevardcharakter haben: die >einheit< (Industriegewerkschaft Bergbau und Energie), >Die Gewerkschaftspost < (Industriegewerkschaft Chemie, Papier, Keramik), >Metall< (Industriegewerkschaft Metall) und die >Welt der Arbeit* (Wochenzeitung des Deutschen Gewerkschaftsbundes). Mehr oder weniger konservativ aufgemacht sind nach wie vor >Der Deutsche Beamte< (Deutscher Gewerkschaftsbund), die >Deutsche Post< (Deutsche Postgewerkschaft) und der >HBVAusblick< (Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen). Noch immer mit dem Namen, unter dem sie im 19. Jh. begannen, erscheinen die Organe der Bauarbeiter und der Holzarbeiter. >Der Grundstein« bestand 1968 acht Jahrzehnte, die Holzarbeiter-Zeitung« war 75 Jahre alt. Literatur: Pionier, Centrai-Organ der Gewerkschaften Deutschlands und der eingeschriebenen Hülfs-(Krankenund Sterbe-)Kassen. Hamburg, Nr. 4 vom 26. 1. 1878. - Protokoll der Ersten Konferenz der Redakteure der Gewerkschaftspresse Deutschlands. Abgehalten am 17. und 18. August 1898 in Gotha. Hamburg o. J. S. NESTRIEPKE, Werben und Werden, Geschichte und System der gewerkschaftlichen Agitation. Nürnberg 1914. - Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands: Die Fach-

presse der Gewerkschaften Deutschlands. Berlin 1914. - Handbuch des Vereins Arbeiterpresse. 3. Jg. 1914. Berlin. - S. NESTRIEPKE, Die Gewerkschaftsbewegung. 1. Bd. Stuttgart 1922. - Gewerkschafts-Archiv. Jena 1926, Bd. V, S. 187fr. und Jena 1927, B d . V I , S. 58 ff. -

J. AMANN u n d

P.

Angestelltengewerkschaft und Presse Berlin 1928. - Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund: Jahrbuch 1927 des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes. Berlin 1928. H. H. P Ö H N L , Die Presse der Arbeitnehmerverbände in der Bundesrepublik Deutschland. Diss. Nürnberg 1959. - U. H E S S , Louis Viereck und seine Münchener Blätter für Arbeiter. Dortmund 1961. - H. P. SCHLOBBEN und R. K I R S T E N , Die deutsche Gewerkschaftspresse. Köln 1961. - Deutscher Gewerkschaftsbund, Informationsdienst Gewerkschaftspresse. Nr. 62 vom 14. 4. 1965. - Industriegewerkschaft Metall, Geschäftsbericht 1962 bis 1964. Frankfurt/M. 1965. G. BEIER, Schwarze Kunst und Klassenkampf. Bd. I. Frankfurt/M. 1966. Berichte des Deutschen IndustrieInstituts zu Gewerkschaftsfragen. Köln, Nr. 18/1968. LANGE,

Glaubwürdigkeit. Aus der öffentlichen Aufgabe der Presse folgt die Pflicht zur Wahrhaftigkeit. Die Publizistik muß nach sorgfältiger Prüfung von der Wahrheit einer Information überzeugt sein. Dagegen kann es ihr nicht zur Pflicht gemacht werden, objektiv wahrheitsgetreu zu berichten. Nach herrschender Auffassung würde dieses Verlangen, wie es in § 3, 2 des bayerischen Landespressegesetzes enthalten ist, dem Grundrecht der Pressefreiheit widersprechen. Aus der Pflicht zur Wahrhaftigkeit ergibt sich, daß die Publizistik verkürzte entstellende Darstellungen vermeiden soll. Das Berliner Landespressegesetz verpflichtet die Presse in § 3,2, vor der Verbreitung von Nachrichten diese mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt

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Gleichschaltung auf Inhalt, Wahrheit und Herkunft zu prüfen (•»Falschmeldung). Nach neuesten Umfragen hat die Presse gegenüber dem Fernsehen in ihrer Glaubwürdigkeit beim Publikum stark gelitten. 50 Prozent schreiben dem Fernsehen besondere Glaubwürdigkeit zu, nur noch 14 Prozent der Presse. Noch 1962 war das Verhältnis 23 : 17 Prozent (Rundfunk 1962: 30 und 1968: 13 Prozent). Literatur: B. M Ö L L E R , Zur Sorgfaltspflicht der Presse bei Beschaffung und Verbreitung von Informationen. In: Archiv für Presserecht, 1962, Nr. 47, April, S. 232-234. - R. G R O S S , Die öffentliche Aufgabe der Presse und ihre Auswirkungen für das Zivil- und Strafrecht. In : Archiv für Presserecht, 1968, Nr. 74, Mai, S. 730-732. - B. L A D D , Crisis in Credibility. New York 1968. - Glaubwürdigkeit der Zeitung als Informationsmittel nach Emnid geringer geworden. In : ZV + ZV, 65. J g . 1968, N r . 33, S. 1377. -

M . LÖFF-

LER, Presserecht. Bd. II. München 1968. Gleichschaltung. Der geglückte Versuch des -»Nationalsozialismus, nach der Machtergreifung vom 30. Januar 1933 alle gegnerischen politischen und weltanschaulichen Meinungen zu ersticken und zugleich das antisemitische Programm zu verwirklichen. Die eigene Propaganda sollte eine Alleinstellung erhalten, um so beste Wirkungsmöglichkeiten nutzen zu können. Juden und sogen. Marxisten wurden aus der Verwaltung und der Öffentlichkeit entfernt. Die sogen, marxistische Presse wurde verboten und die Publizistik durch das neu errichtete Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda (1933) unter dem Gauleiter von Berlin, Dr. JOSEPH GOEBBELS (1897-1945), eingerichtet. Durch das Reichskulturkammergesetζ mit seinen Durchführungsverordnungen wurde die künstlerische und publizistische Arbeit an den sogen. Ariernachweis und eine positive Einstellung zum neuen Staat gebunden.

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Nur wer in den Berufsrollen der sieben Kulturkammern (für Musik, Bildende Künste, Theater, Schrifttum, Presse, Rundfunk - später aufgelöst und in die Reichsrundfunkgesellschaft überführt - und Film) eingetragen war, konnte einer Tätigkeit als Journalist, Musiker, Schauspieler usw. nachgehen. Die inneren Presseverhältnisse wurden darüber hinaus durch das Schriftleitergesetz (1933) und- seine Durchführungsverordnungen in besonderer Weise geregelt. Der Inhalt der Massenkommunikationsmittel wurde zunächst durch das Deutsche Nachrichtenbüro (DNB), nach Zusammenlegung des regierungsnahen Wolff's Telegraphen-Büros und der Hugenbergschen TelegraphenUnion, einerseits und die regelmäßigen Pressekonferenzen im GoebbelsMinisterium andererseits gesteuert. Die dort ausgegebenen Sprachregelungen bezeichneten oft genau Aufmachung und Kommentierung der Nachrichten. Wo diese bürokratisch gelenkte Gleichschaltung versagte, halfen Verbote von Presseorganen, nachdrücklich daran zu erinnern, daß Vorschriften genau beachtet werden mußten und in ungeregelten Fällen vorsichtige Zurückhaltung erwünscht war. Goebbels selbst war am publizistischen Mittel Film stark interessiert und wirkte durch sein Ministerium auf dessen Produktion ein. Durch eine intensive und kompromißlose Personalpolitik waren auch die deutschen Rundfunkanstalten schon 1933 erobert und wurden alle Berufsverbände (ζ. B. der Zeitungs-Verlegerverein) von den Nationalsozialisten beherrscht. Die Regie des öffentlichen Lebens war dabei bemüht, den Eindruck einer freilich etwas beschnittenen und national ausgerichteten - Meinungsvielfalt zu erhalten. So blieben die großen, international angesehenen bürgerlichen Blätter (>Berliner TageblattMakedonia< (Saloniki). Im Zuge des Militärputsches 1967 wurde eine strenge Pressezensur eingeführt, die am 12. 5. 1968 formell gelockert wurde, um dem internationalen Protest zu begegnen. Eine der bedeutendsten Zeitungsverlegerinnen Griechenlands, H E L E N A VLACHOU, protestierte energisch ge-

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Großbritannien gen die Unterdrückung der Pressefreiheit und ging ins Exil. Die Rundfunkanstalt >Ethnikon Idryma Radiophonias< ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts: Finanzierung durch öffentliche Mittel und Gebühren. Fernsehen im Versuchsstadium. Literatur: I. BIRNBAUM, Griechenlands Presse. In: Praktischer Journalismus, Nr. 25, 1957. - Handbuch der Weltpresse. Köln, Opladen 1970. Großbritannien. Das Gründungsjahr des britischen Pressewesens war 1622, als in London die >Weekly News from Italy, Germany . . .< geschaffen wurden. Schon früh trat die Presse in den tagespolitischen Kampf ein, namentlich seit dem beginnenden 18. Jh. Herausragende Publizisten dieser Epoche w a r e n DANIEL DEFOE ( 1 6 6 0 - 1 7 3 1 ) i n

der >Weekly Review of the Affairs of France< (1704-1713) sowie JONATHAN SWIFT ( 1 6 6 7 - 1 7 4 5 ) a l s M i t a r b e i t e r d e s

>Examiner S p e c t a t o r < v o n JOSEPH ADDISON ( 1 6 7 2 b i s 1 7 1 9 ) u n d RICHARD STEELE ( 1 6 7 2

bis 1729) wurde der Typ einer pädagogisch ausgerichteten Presse, der sogen. •*Moralischen Wochenschriften, geprägt. Inhaltlich bestimmte die Presse des 18. Jh. lange Zeit der langwierige und dramatische Kampf zwischen Presse und Parlament, das die Beschäftigung der Presse mit den Parlamentsdebatten als eine Minderung seiner Privilegien ansah. Der 1769 von

JAMES

PERRY

(1756-1821)

ge-

gründete >Morning Chronicle< spielte hierbei eine bedeutende Rolle; ihm ist zu verdanken, daß sich die Parlamentsberichterstattung bald zu einer regelmäßigen Sparte des englischen Journalismus entwickelte. Eine erneute Belebung des Pressewesens erfolgte in der Ä r a NAPOLEONS.

Die 1712 als Waffe gegen die Presse eingebrachte Stempelsteuer fiel während der Parteikämpfe der Whigs und Tories, - so daß der Weg für eine Meinungspresse endgültig geebnet war. Von Anfang an stand über den 148

Parteien das 1785 gegründete >Daily Universal Register^ das dann 1788 den Namen >The Times < annahm und sich rasch zum führenden Blatt Englands entwickelte. Als weitere berühmte Zeitung erschien seit 1855 der >Daily TelegraphDaily News< als liberales Blatt gegründet und von CHARLES DICKENS ( 1 8 1 2 - 1 8 7 0 )

maß-

geblich beeinflußt worden war. Die meisten Blätter, die bis Beginn des 19. Jh. in Großbritannien erschienen, richteten sich vornehmlich an die oberen Gesellschaftsschichten. Um eine an breitere Leserkreise gerichtete Publizistik bemühten sich seit den 60er Jahren des 19. Jh. verschiedene Presseorgane, allen voran die >Pall Mall GazetteDaily MailDaily Express< erschien seit 1900 eine Konkurrenzzeitung, und im Jahre 1904 wurde der Grundstein zum >Daily Mirror< gelegt, der später alle anderen Massenblätter an Auflage überrunden sollte. Als vierte Massenzeitung erschien seit 1909 der >Daily Sketch< in Manchester, ab 1911 dann in London. Der 1911 von Gewerkschaftskreisen gegründete >Daily Herald< sowie der 1930 entstandene kommunistische >Daily Worker< traten den anderen Massenzeitungen als bewußt politisch ausgerichtete Blätter entgegen. Von den seriösen Blättern der Provinzpresse ragt der >Manchester Guardian < (gegr. 1821) heraus. CHARLES PRESTWICH

SCOTT

(1846-1932)

ent-

wickelte das Blatt zum führenden Organ des Wirtschaftsliberalismus, das zu Weltruf gelangte. Als »schottische Times« wird bisweilen der seit 1817 in Edinburgh erscheinende >The Scotsman < bezeichnet. Von den zahlreichen Sonntagszeitungen, die eine typische Erscheinung des britischen Pressewesens darstellen, gilt >The Observen

Großbritannien (gegr. 1791) als die traditionsreichste, gefolgt von der 1822 entstandenen >The Sunday Times The New Statesman < als Sprachrohr der intellektuellen Linken. Als eine der einflußreichsten Wirtschaftszeitschriften der Welt gilt >The Economi st Daily Mirror< mit 5,077 Mill, täglichen Exemplaren, gefolgt von >Daily Express< mit 3,989 Mill., >Daily Mail< mit 2,381 Mill., >Daily Telegraph and Morning Post< mit 1,354 Mill., >The Sun< mit 1,247 Mill., >Evening News and Star< mit 1,236 Mill., während der >Daily Sketch« nur auf 0,849 Mill. Tagesauflage k a m (alle Ziffern f ü r 1967). Von den britischen Qualitätszeitungen mit weltweitem Ruf hat der in Manchester und London erscheinende >The Guardian< eine Tagesauflage von rd. 282000, während die traditionsreiche >The Times< etwa 273000 Exemplare herausbringt (1967). Unter den Sonntagszeitungen dominiert die 1843 gegründete >News of the World < mit 6,183 Mill. Exemplaren. Der >Sunday Mirror< mit 5,173 Mill, übertrifft die Werktagsauflage des >Daily Mirror< noch geringfügig. Der >Sunday Express< bringt es auf 4,222 Mill., während die >Sunday Times< 1,360 Mill, erreicht. Der traditionsreiche >Observer< publiziert 0,875 Mill., der >Sunday Telegraph< nur 0,687 Mill. Exemplare pro Ausgabe (1967). Die Auflageziffern der täglichen oder sonntäglichen Blätter anderer Städte Großbritanniens liegen allesamt - zum Teil beträchtlich - unter diesen Zahlen. Die Summe der in Großbritannien erscheinenden Zeitschriften aller Kategorien wird mit 4700 angegeben. Als auflagenstärkste, mit zum Teil in die Millionen gehenden Verkaufsziffern, gelten Frauenzeitschriften wie »Woman« und >Woman's Own< oder verschiedene Zeitschriften für Kinder und Jugendliche. Bemerkenswert ist auch die Anzahl religiöser Zeitschriften sowie der Sportmagazine. Neben Hobby-

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Großbritannien Periodika ist in den letzten Jahren besonders die Anzahl der Werkzeitschriften angewachsen. Auffallendes Charakteristikum innerhalb des gesamten britischen Zeitschriftenwesens ist indes das abnehmende Interesse an Publikumszeitschriften, die in hartem Konkurrenzkampf mit dem Fernsehen stehen. Der Bezieherkreis von Fachzeitschriften, besonders der für Handel oder für Technik, hat sich dagegen erweitert. Von diesen Periodika geht eine größere Anzahl ins Ausland, einige Zeitschriften sind sogar ausschließlich für einen ausländischen Bezieherkreis bestimmt. Auflagenmaxima unter den Zeitschriften erreichen zwei Rundfunk- und Fernsehillustrierten: Die von der BBC geleitete >Radio Times < bringt es auf über 5 Mill., während die von der kommerziellen Fernsehgesellschaft ITV herausgebrachte >TV Times < immerhin noch auf über 3 Mill. Exemplare kommt. Anspruchsvolle Zeitschriften wie >The Economist erreichen dagegen nur rd. 70000 Auflage oder >The New Statesman < nur rd. 85000. Neben der größten britischen Nachrichtenagentur Reuter und der Press Association Limited, die Inlandsnachrichten in Großbritannien verbreitet, versorgt die Exchange Telegraph Company (Extel) die Presse, aber auch Rundfunkanstalten und ausländische Agenturen vor allem mit Finanzund Sportinformationen. Die Associated Press, eine Zweigagentur der Associated Press of America, und die British United Press, eine kanadische Zweigstelle einer amerikanischen Agentur, unterhalten in Großbritannien ebenfalls Pressedienste. Daneben gibt es etwa 70 kleinere britische und ausländische Agenturen mit Büros in London, von denen sich viele auf bestimmte Gebiete - Wirtschafts- und Sportnachrichten, verschiedene Bilderdienste - spezialisiert haben (-»Nachrichtenagenturen,). Großbritannien gilt als das klassische Land der •»Pressefreiheit, deren Grund-

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lage die in der Magna Charta von 1215 festgelegten Rechte der Persönlichkeit bilden. Obwohl die Presse seit Abschaffung der Zensur 1695 und der Stempelsteuer 1855 wachsende und weitgehende Freiheit gewonnen hat, gibt es auch hier einige natürliche Grenzen. In einem Entscheid aus dem Jahre 1900 heißt es, daß die Freiheit der Presse nicht größer und nicht kleiner sei »als die Freiheit jedes Untertans seiner Majestät«. Die strafrechtliche Haftung der Presse beruht auf Vorschriften des Common Law, eine besondere Bedeutung in diesem Zusammenhang hat das Defamation Act von 1952 erlangt. Auf Grund eines Antrages zweier Abgeordneter der Labour Party wurde am 14. 4. 1947 durch Königliches Dekret eine Royal Commission on the Press berufen, die untersuchen sollte, ob durch monopolistische Tendenzen der englischen Presse eine Gefahr für die Pressefreiheit bestehe. Der 1949 veröffentlichte Bericht der Kommission stellte fest, daß hier keine Anhaltspunkte gegeben seien. Trotzdem empfahl die Royal Commission die Einrichtung eines General Council of the Press, der die Presseentwicklung und Konzentration zu beobachten, Auswahl und Vorbildung des journalistischen Nachwuchses zu fördern, die Koordination der verschiedenen presserelevanten Fachgebiete zu gewährleisten und unerwünschte publizistische Erscheinungen zu verhindern sowie die berufsethische Entwicklung der Journalisten anzuregen habe. Doch erst am 1. 7. 1953 konnte der General Council of the Press (-»Deutscher Presserat) errichtet werden. Dieser Presserat besteht aus 20 professionellen Mitgliedern, fünf Laien und einem unabhängigen Vorsitzenden. Der Rat stellt eine moralische eher als eine juristische Instanz dar, denn er besitzt keine Disziplinargewalt gegenüber Verlegern oder Journalisten. Der Presserat erblickte seine Hauptaufgabe stets darin, gegenüber Auswüchsen des Sensations-

Gruppenkommunikation journalismus eine konsequente Haltung zu zeigen. Berichte und Entschließungen des Rates werden im Sinne der angelsächsischen Rechtsauffassung als Präzedenzfälle gewertet. 1963 wurde eine zweite Royal Commission damit beauftragt, die Tätigkeit des Presserates zu überprüfen, der seine Arbeit jedoch fortsetzte, - nunmehr aber unter dem kürzeren Titel >The Press C o u n c i k Die älteste Organisation britischer Journalisten ist das 1884 in Birmingham gegründete Institute of Journalists, von dem sich 1907 eine G r u p p e abspaltete, die sich in der National Union of Journalists neu organisierte, den Gewerkschaften anschloß und heute mit rd. 20000 Mitgliedern den größten Journalistenverband der Welt darstellt. Jährlich werden rd. 40 Universitäts-Absolventen von den Zeitungen des Landes übernommen. Allerdings gibt es zur Zeit noch an keiner Universität Großbritanniens einen Lehrstuhl für Journalismus. Literatur: M. GRÜNBECK, Die Presse Großbritanniens. 2 Bde. Leipzig 1936.Report. Royal Commission on the Press, 1947-1949. London 1949. G. STOREY, Reuters' Century 1851-1951. London 1951. - L. ANDREWS, Britain's Press Council. Kopenhaben 1955. J. E. GERALD, The British press under government economic control. Minn e a p o l i s 1956. - C . J . BUNDOCK, T h e

National Union of Journalists. A jubilee history. Oxford 1957. - Political and economical planning. The work of newspaper trusts. London 1959. Report. Royal Commission on the Press, 1961-1962. London 1962. Willing's Press Guide 1965. London 1965. - R. HERLT, Britische Zeitungsverlage und ihre Objekte. In: Zeitungen und Zeitungsverlage in England, Frankreich, den Vereinigten Staaten und Japan. Hrsg. Verlagshaus Axel Springer. Hamburg 1966. - Survey of the National Newspaper Industry. London 1966. - H. THOMAS, Newspaper Crisis. Zürich 1967. - Hand-

buch der Weltpresse. Köln, Opladen 1970. Gruppenkommunikation. Einer glatten Begriffsbestimmung widersetzen sich die zahlreichen Definitionstypen und Umschreibungen des Begriffs Gruppe. Beliebige Erweiterungen bringen zugleich eine Verringerung der Trennungsschärfe des Gruppenbegriffs mit sich. Hier soll nur von Gruppen gesprochen werden, bei denen es sich um soziale Kollektive handelt, deren Mitglieder aufgrund gemeinsamer Werte und sanktionierter Verhaltensnormen in einem positioneil verfestigten oder sich stabilisierenden Rollenverhältnis zueinander stehen. Demgegenüber wird allerdings auch ein beinahe konturenlos weitgefaßter, unspezifischer Gruppenbegriff verwendet, der sämtliche sozialen Gruppierungen umfaßt. P R A K K E S Versuch, Gruppenkommunikation als »Kommunikation gesellschaftlicher Subsysteme (> Avantgarde Neue Zürcher ZeitungThe Times< (London), >Die Welt< (Hamburg) und >Jen-min Jihpao < (Hopei/Peking) - als Presseorgane betrachten, deren typische Leistung es ist, Gruppenkommunikation zu ermöglichen. Sicherlich kann man sich bei den meisten der ausgewählten Zeitungen auf die Auszeichnung prestige paper, Qualitätszeitung oder auch •*Weltblatt einigen, wobei nach W. SCHRAMM die Kriterien der Auszeich-

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Gruppenkommunikation nung »eindeutig der Inhalt und das Verhältnis der Zeitung zu ihrer Rezipientenschaft« sind. Die obige Gegenüberstellung setzt allerdings u. a. voraus, daß man darüberhinaus die Zusammensetzung der Rezipientenschaft kennt und sie als überwiegend einer sozialen Kategorie (»Elite« mit vergleichbaren Ausprägungen der kombinierten Merkmale: Bildungsstand, Beruf, Einkommen) zugehörig klassifizieren könnte. Mit dem klassifikatorischen Begriff »soziale Kategorie« werden solche Gruppierungen von sozialen Gruppen im eigentlichen Sinne unterschieden, die ein oder mehrere sozialstatistische Merkmale gemein haben, ohne daß jedoch zwischen der Mehrheit sozialer Kontakt bestünde. Zwei Arten von (organisierten oder nichtorganisierten) sozialen Kategorien lassen sich - häufig nur analytisch - unterscheiden: normative Kategorien (mitunter auch als soziale Kollektive bezeichnet) und demographische Kategorien (häufig auch : statistische Gruppe, Klasse, nominelle Gruppe, status group). Dieser Gruppierungsform entspricht die Kommunikationsstruktur, die wir als kategoriale (Massen-)Kommunikation bezeichnen wollen (-*Masse). Als Unterscheidungskriterium der drei kollektiven Kommunikationsstrukturen - Gruppenkoirtmunikation, kategoriale (Massen-)Kommunikation und Massenkommunikation - sind die besonderen sozialen Beziehungen bzw. gemeinsamen Merkmale der Rezipienten zu benutzen; d. h. aber nichts anderes als die variierende soziale Begrenzung der Streuung (bzw. die soziale Kanalisierung) des jeweiligen Informationsangebotes. Lange Zeit sind die sozialen Beziehungen und Verflechtungen der Rezipienten von Massenkommunikationsinhalten vernachlässigt worden, so daß die Massenkommunikation weithin als dominierend und beinahe allmächtig gelten konnte. Diese Perspektive rührt von meist kulturpessimistischen Konzep-

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tionen einer »Massen«-Gesellschaft her, in der die Summe der Gesellschaftssubjekte als Masse aus isolierten, atomisierten Einzelnen, d. h. Manipulationsobjekten gedacht wurde. Dieser sozialwissenschaftlich unbrauchbare Massenbegriff, der auch das neologistische Kompositum Massenkommunikation beherrschte und zugleich von dieser besonderen Kommunikationsform inhaltlich angereichert wurde, hat an Geläufigkeit eingebüßt. Seit 1940 lieferten in den USA zunächst vor allem empirische Wahluntersuchungen Ergebnisse, die diese massenpsychologischen Vorstellungen zu korrigieren vermochten. Mehr und mehr setzte sich die Einsicht durch, daß die Massenkommunikation hinsichtlich ihrer sozialen Reichweite und personalen Wirkung in der Regel mit anderen Kommunikationsstrukturen, wie der Gruppen- und interpersonalen Kommunikation bedeutsame Verbindungen eingeht. Da Gruppen im eigentlichen Sinne rollendifferenzierte Interaktionssysteme auf der Basis des sozialen Kontaktes der Mitglieder untereinander sind, sind sie zugleich immer auch primär prägende Kommunikationssysteme. Gruppenkommunikation ist daher einerseits eine grundlegende Vermittlungsform für Selektionskriterien, die von den (einem dispersen •*Publikum zugehörigen) Rezipienten bei der Auswahl von Massenkommunikationsinhalten herangezogen werden; andererseits ist sie eines der einflußreichsten sozialen Interpretationsinstrumente auch im Hinblick auf rezipierte Inhalte der Massen- und kategorialen Kommunikation. Literatur: E. K A T Z und P. F. L A ZARSFELD, Personal Influence. The Part Played by People in the Flow of Communications. New York 1955. C. I.· H O V L A N D , Effects of the Mass Media of Communication. In: G. L I N D Z E Y (ed.), Handbook of Social Psychology. Vol. 2. Reading, Mass., London 1959, S. 1062-1103. - G. MA-

Günther-Kommission Psychologie der Massenkommunikation. Hamburg 1963. - E. K A T Z , Die Verbreitung neuer Ideen und Praktiken. In: W. S C H R A M M , Grundfragen der Kommunikationsforschung. München 1964, S. 99-116. - J . T . K L A P P E R , Die gesellschaftlichen Auswirkungen der Massenkommunikation. In: W. SCHRAMM (Hrsg.), Grundfragen der Kommunikationsforschung. München 1964, S. 85-98. LETZKE,

P . F . LAZARSFELD

und

H.

MENZEL,

Massenmedien und personaler Einfluß. In: W. SCHRAMM (Hrsg.), Grundfragen der Kommunikationsforschung. München 1964, S. 117-139. - H. K. P L A T T E , Soziologie der Massenkommunikationsmittel. München, Basel 1965. - C. I. H O V L A N D , I . L . JANIS and Η . Η . K E L L E Y , Communication and persuasion. New Haven, London 1966. - J. T. K L A P P E R , The effects of mass communication. Glencoe/Ill. 1966. - H. P R A K K E , Kommunikation der Gesellschaft. Münster 1968. Günther-Kommission. Benannt nach ihrem Leiter, dem Präsidenten des Bundeskartellamts, D R . E B E R H A R D

GÜNTHER; i m M a i 1967 v o n d e r B u n -

desregierung berufen zur »Untersuchung der Gefährdung der wirtschaftlichen Existenz von Presseunternehmen und der Folgen der Konzentration für die Meinungsfreiheit in der Bundesrepublik (Pressekommission) «. Ihren Abschlußbericht legte die Kommission am 14. 6. 1968 vor (Bundestagsdrucksache V/3122); sie stellte fest, daß die -»Pressefreiheit bei einem Marktanteil eines Presseunternehmens von 20 Prozent an der Gesamtauflage deutscher Presseerzeugnisse »gefährdet« sei; nach Auffassung der Kommission ist eine »unmittelbare Beeinträchtigung« der Pressefreiheit bei einem Marktanteil von 40 Prozent erreicht. Den Vorschlägen der Pressekommission entsprechend hat sich der Deutsche Bundestag Anfang Juli 1969 für eine Gesetzgebung zur Fusionskontrolle ausgesprochen. Literatur: Deutscher Bundestag, Drucksachen V/2403, V/3122 und V/3856. - Stellungnahme des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger e. V. zu den Ergebnissen der Arbeit der Pressekommission. Bad Godesberg 1968.

153

Handelsteil Handelsteil. Aus der Börsenberichterstattung hervorgegangene Sparte der Zeitung. Vorgebildet in den kaufmännischen Zeitschriften des 18. Jh., besonders in der seit 1722 von P A U L J A COB M A R P E R G E R (1656-1730) in Dresden herausgegebenen Zeitschriftenreihe >Monat-PiecenBlick durch die Wirts c h a f t (Frankfurt/M.), das >Handelsblatt< (Düsseldorf) und der >Industriekurier< (Düsseldorf). Eine wesentliche Ergänzung sind die Zeitschriften der Industrie- und Handelskammern. Literatur: B. S C H Ö L T E N , Der Handelsteil der deutschen Zeitungen im 19. Jahrhundert. Ibbenbüren 1910. - F. F I N O C C H I , Zeitschriften für Gewerbe, Industrie, Handel im rechtsrheinischen Bayern (1891 bis 1941). Phil. Diss. München 1941. - H. S T U C K I , Unternehmen und Presse. Winterthur 1956. - Die Zeitschriften der Industrie- und Handelskammern. Bonn 1958.-E. D A U E N HAUER, Die kaufmännischen Zeitschriften Deutschlands im 18. Jahrhundert. In: Publizistik, 10. Jg. 1965, Nr. 4, S . 471-476. - G. H U H N D O R F , Die Zeitschriften der Industrie- und Handelskammern als Werbeträger. In: Die Anzeige, 41. Jg. 1965, S. 77 bis 89.

154

Hessischer Rundfunk. Sitz: Frankfurt/M. Anstalt des öffentlichen Rechts aufgrund des Gesetzes über den Hessischen Rundfunk vom 2. 10. 1948 (GVB1. Hessen 1948, Nr. 24, S. 123). Die Satzung des Hessischen Rundfunks vom 2. 7. 1949 ist im >Staatsanzeiger Hessen< 1949, Nr. 35, S. 357 veröffentlicht. Der Hessische Rundfunk hat ein Büro in Bonn und Studios in Wiesbaden und Kassel. *Arbeitsgemeinschaft der öffentlichrechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD). Literatur: Hans Bredow-Institut Hamburg (Hrsg.), Internationales Handbuch für Rundfunk und Fernsehen 1967/68. Hamburg. Hochschule für Fernsehen und Film. Am 19. 7. 1966 durch den Freistaat Bayern in München errichtet. Ähnlich wie die •»Deutsche Film- und Fernsehakademie in Berlin und die Filmabteilung der Hochschule für Gestaltung in Ulm um die Ausbildung des Fernseh- und Filmnachwuchses bemüht. Mitträger sind der Bayerische Rundfunk, die Stadt München und das Zweite Deutsche Fernsehen. Der Bayerische Rundfunk stellt Studiokapazitäten und Lehrkräfte zur Verfügung. Die Leitung der Filmabteilung hat der Generaldirektor der Bavaria. Die Ausbildung dauert drei Jahre. Zahl der Studierenden maximal 150. Literatur: O . B . ROEGELE, Ein Experiment ohne Vorbild. In: Bertelsmann Briefe, H. 55, Jan. 1968, S. 32-34. Holzschnitt. In der Frühzeit der gedruckten Publizistik wesentliches Illustrationsmittel. Die Holzschnittkunst entstand um 1400 aus der Technik des Zeugdrucks, die man in Europa aus den orientalischen Ländern übernommen hatte. Holzschnitte dienten zunächst der Illustrierung von Einblattdrucken, Blockbüchern etc. Die Holzschnitte der Frühzeit gaben nur Konturen wieder und wurden gelegentlich

Hörerforschung koloriert. Im 17. und 18. Jh. wurde der Holzschnitt durch den Kupferstich verdrängt. Das 19. Jh. ließ den Holzschnitt, zumal in der Presse, gegenüber weniger zeitraubenden und kostspieligen Illustrationsverfahren zurücktreten, nachdem zuvor durch T H . BEWICKS ( 1 7 5 3 - 1 8 2 8 )

Erfindung

des Hirnholzstichs noch einmal eine außerordentliche Blüte dieser Illustrationstechnik aufgetreten war. Mit Hilfe der in Deutschland bis dahin vernachlässigten Xylographie (technischer Ausdruck für das Holzschnittreproduktionsverfahren) machte J. J. WEBER (1803-1880)

seine

Leipziger

>Illustrirte Zeitung< (1843-1944) zum ersten deutschen Bilderblatt mit Niveau, nachdem er zehn Jahre zuvor mit dem >Pfennig-Magazin< nach englischem Vorbild vor allem die Masse angesprochen hatte. Der Holzschnitt fand zu Webers Zeit auch bei der Anzeigengestaltung Verwendung. Literatur: H. T. MUSPER, Der Holzschnitt in fünf Jahrhunderten. 1964. Hörerforschung. Teilgebiet der allgemeinen Wirkungsforschung und damit der empirischen Sozialforschung. Gegenstand der mit verschiedenen Befragungsmethoden arbeitenden Hörerforschung ist der Rundfunkhörer; Grundschema des Befragungsbereichs ist in der Regel das Gebühreneinzugsgebiet des Senders, auf den sich die betreffende Umfrage bezieht. Die erste systematische Rundfunkhörerbefragung wurde in den USA durchgeführt (Präsidentenwahl 1920). Die ersten Hörerforschungsergebnisse wurden 1929 in der >Study of Radio Broadcasting< veröffentlicht. Wegen der privatwirtschaftlichen Organisationsform des Rundfunks in den USA hat die amerikanische Werbewirtschaft ein elementares Interesse an exakter Wirkungskontrolle. Vorbildlich ist die Hörerforschung in England organisiert. Das Audience Research Department der British Broadcasting Corporation ermittelt in

kontinuierlichen Befragungen und sporadischen Einzeluntersuchungen Grundlagen für die Programmgestaltung des BBC-Hörfunks und des BBC-Sehfunks. Die tägliche Befragung eines repräsentativen Bevölkerungsquerschnitts (sample) ergibt eine permanente Beteiligungskurve (Hörerstatistik). Durch die Aussagen von ausgesuchten Hörer- und Zuschauergruppen (panels) zu einzelnen Sendungen erhalten die Programmgestalter Einblicke in die Reaktion der Öffentlichkeit und Anhaltspunkte für die Motivation der Hörerstatistik. Probleme, die durch diese systematische Erforschung nicht geklärt werden können, werden schließlich durch Einzelerhebungen einer Spezialabteilung des Audience Research Department beleuchtet (Grundlagenforschung). Die BBC beschäftigt für Hörerforschung 200 Interviewer, die jeweils in DreiWochen-Perioden eingesetzt werden. In der Bundesrepublik, wo infolge der öffentlich-rechtlichen Organisationsform des Rundfunks keine wirtschaftliche Notwendigkeit für Hörerforschung besteht, wird sie erst in jüngerer Zeit kontinuierlich betrieben. Die systematische Hörerforschung geht davon aus, daß die Hörerpost als spontane Reaktion des Rezipienten (-»Kornmunikationswissenschaft) nicht als repräsentativ gelten darf; ebenso sagt die Zeitungskritik fast nichts über das Hörerverhalten aus. Hörerforschung wird in folgender Weise als zweckmäßig angesehen: (a) regelmäßige Befragungen (wenigstens einmal im Jahr); (b) ergänzende Erkenntnisse aus allgemeinen Befragungsergebnissen (·*Umfrageforschung); (c) Stichtagbefragungen zur Feststellung des tatsächlichen Hörerverhaltens sowie der Hörerbeteiligung; (d) Beobachtung kleiner Hörergruppen durch Psychologen unter wissenschaftlichen Bedingungen. Literatur: F. EBERHARD, Der Rundfunkhörer und sein Programm. Berlin 1962. - K . J. JOERESSEN, Die H ö r e r -

und Zuschauerforschung der BBC. In : 155

Horoskop Publizistik, 9. Jg. 1964, S. 143-148. G. T H A V E R O N , Permanent information on radio and television audiences. In: Gazette, Vol. 12, 1966, Nr. 2/3, S. 153 bis 167. - V. W. O L S C H A N S K I , Gedanken zur Hörerforschung. In: Rundfunkjournalistik in Theorie und Prax i s , 3. J g .

1 9 6 7 , 5. -

P . LAZARSFELD,

Am Puls der Gesellschaft. Wien 1968. Horoskop. Schicksalsdeutung auf Grund der Stellung der Gestirne bei der Geburt eines Menschen. In der modernen Massenpresse eine Spalte des Unterhaltungsteils. Astrologie und Astronomie, die ursprünglich gleich geachtet waren, haben ihren Ursprung in den ältesten Religionen. Die Astrologie rückte schon in Babylon (700 v. Chr.) in die Nähe der Scharlatanerie. Sie fand im Aberglauben der Menschen bis in die Gegenwart reiche Nahrung. Eine Blütezeit war das Entstehungsjahrhundert der modernen Presse. Selbst Päpste wie P A U L III. (1534-1549) hielten sich Astrologen. Horoskope hatten die Bedeutung von Nachrichten über zukünftiges Geschehen. Die Beschreibung und Deutung von Himmels- und Wundererscheinungen war ein beliebtes Thema der -*Neuen Zeitungen. Bereits F R A N ÇOIS RABELAIS (1494-1553) hat in seinem >Gargantua und Pantagruel < die Prognostika, wie sie besonders in den Almanachen verbreitet waren, verspottet. Im 18. Jh. verschwand die Astrologie mehr und mehr von den Universitäten. Seit 1816 die letzte astrologische Vorlesung in Erlangen gehalten wurde, sind Horoskope der populären Presse vorbehalten. Da Umfragen ergeben haben, daß immer noch 30 Prozent unserer Zeitgenossen an Sterndeutung glauben und weitere 20 Prozent einen Einfluß der Sterne auf unser Leben für möglich halten, sind die Horoskope (ebenso wie graphologische Beiträge) in fast allen Illustrierten und in der -»Regenbogenpresse unverändert zu finden. Literatur: P. S A C K A R N D T , Die neue

156

Welle des Horoskops. In: Zeitschriftendienst. 1961, Juli, S. 3-12. - P. B A U E R , Horoskop und Talisman. Stuttgart 1963. - J. G. LEITHÄUSER, Das neue Buch vom Aberglauben. Berlin 1964. Hörspiel. Der Gebrauch des Wortes »Hörspiel« geht auf H A N S S. VON HEISTER zurück, der es 1924 ein ». . . arteigenes Spiel des Rundfunks« nannte, das »die Illusion einer unmittelbar - vor unserem Ohr - sich abwickelnden lebendigen Handlung zu erwecken vermag«. Radio London sendete am 15. 1. 1924 das erste Spiel, auf das die neue Gattungsbezeichnung »Hör-Spiel« wesensmäßig zutraf: RICHARD H U G H E S ' >A Comedy of Danger Maremoto< (Erstsendung am 23. 1. 1924), in Deutschland H A N S F L E S C H mit der Rundfunkgroteske >Zauberei auf dem Sender< (Erstsendung am 24. 10. 1924); es existiert noch ein früheres deutsches »Sendespiel« mit dem Titel >BelIinzonaBilanzDie Sekretärin^ D. M E I C H S N E R : >Ein LebenBerliner Lokal-AnzeigerMontag< und >Tag< sowie unter zahlreichen Zeitschriften die >Woche < publizierte. Zugleich begann er sich auch für den Film zu interessieren, kaufte einige kleinere Unternehmen und suchte Beteiligungen.

157

Hilgenberg-Konzern Aber erst 1927 mit dem Erwerb der Universum-Film-AG. (Ufa), des größten deutschen Unternehmens für Spielfilme und Wochenschauen, gewann er spürbaren Einfluß auf diese Branche. 1916 beteiligte sich Hilgenberg an der Telegraphen-Union, Internationaler Nachrichtendienst GmbH. (ab 1919 besaß er die Aktienmehrheit) und baute sie zum erfolgreichen Konkurrenten des offiziösen Wolff's Telegraphen-Büros aus, indem er u. a. Verträge mit großen internationalen Nachrichtenagenturen abschloß. 1917 kam die Vera-Verlagsgesellschaft als Holding-Gesellschaft für Provinzzeitungen hinzu, die mehr als ein Dutzend Organe kontrollierte. 1922 schließlich gründete er drei Gesellschaften, die der Provinzpresse dienten : die Wirtschaftsstelle der Provinzpresse (Wipro), die eine gedruckte und gematerte Korrespondenz mit beträchtlichem Abnehmerkreis herausgab, die Mutuum Darlehen AG. und die Alterum Kredit AG. als Finanzierungsgesellschaften. Der HugenbergKonzern war eine »Großorganisation der Presse« und des Films. Ihm gehörten Zeitungen, Zeitschriften, Korrespondenzen, Verlagsberatungs- und Finanzierungsgesellschaften, Anzeigen-Expeditionen, Filmgesellschaften und auch Bau- und Kreditgeselîschaften an. Hugenberg war durch den Vorsitz in den Aufsichtsräten und die Leitung der 1919 als Holding-Gesellschaft für alle genannten Betriebe gegründeten »Wirtschaftsvereinigung« in der Lage, den Konzern zu kontrollieren. Der Wirtschaftsvereinigung gehörten zwischen 75 Prozent und mehr als 90 Prozent der einzelnen Unternehmungen des Konzerns. Sie arbeitete ohne Absicht auf Gewinn für ihre Mitglieder und betrachtete ihr Vermögen als Zweckvermögen, das dem Konzern zugute kommen sollte. Daher war es auch nicht problematisch, die stark defizitäre Ufa zu übernehmen, wenn nur der beabsichtigte Zweck - eine Einflußnahme auf 158

die Öffentlichkeit - erzielt werden konnte. Welchen ideellen Zwecken der Trust diente, ist aus der politischen Parteinahme Hugenbergs ablesbar. Seit 1920 Mitglied der DNVP-Fraktion des Reichstages - als Angehöriger des rechten Flügels - , seit 1928 (als Nachfolger W E S T A R P S ) Vorsitzender der DNVP fand er sich 1929 mit der NSDAP in gemeinsamer Aktion gegen den Young-Plan und 1931 mit HITLER in der Harzburger Front (->Konservativismus). Die publizistischen Durchhalteparolen seiner Presse im Ersten Weltkrieg verwandelten sich in die Verbreitung der •*Dolchstoßlegende und des Kampfes gegen die Weimarer Demokratie. Der Hugenberg-Konzern bildete eine wichtige Waffe der antidemokratischen Parteien und Wirtschaftsgruppen vor der »Machtübernahme« des Nationalsozialismus. 1933 wurde Hugenberg Reichswirtschaftsminister und Minister für Ernährung im Kabinett Hitler. Als seine und seiner Gesinnungsfreunde Hoffnung auf eine Spaltung der NSDAP und auf die Möglichkeit, Hitler durch Mitwirkung im Kabinett zu zähmen, unerfüllt blieben, schied er im Juni 1933 aus seinen Ämtern und wandte sich erneut - auch die DNVP war der Auflösung verfallen - seinem Konzern zu. Dieser war durch nationalsozialistische Maßnahmen schon stark angegriffen. Am 5. 12. 1933 wurde die Verschmelzung des Wolff's Telegraphen-Büros und der TelegraphenUnion zum Deutschen Nachrichtenbüro (DNB) bekanntgegeben. Das DNB war über das Propagandaministerium in Reichsbesitz. Die Ala ging 1934 auf den Eher-Verlag (-*AmannKonzern) über und wurde für Zwecke der NSDAP-Parteipresse genutzt. Die Ufa war ebenfalls aus Hugenbergs Einflußbereich ausgeschieden, ebenso gingen Wipro und Vera verloren, einschließlich der Beteiligungen an 14 zum Teil bedeutenden Zeitungen in

Hugenberg-Konzern Provinzstädten (mit Hilfe der Vera, die als Tochtergesellschaft des EherVerlages weiterbestand, wurde die bürgerliche Presse in Deutschland zu großen Teilen vom Eher-Verlag abhängig gemacht). 1935 verblieb Hugenberg nur noch der Scherl-Verlag. Bei seinem Ausscheiden aus dem Kabinett Hitler hatte er die Zusage erbeten und erhalten, dies Unternehmen bis zu seinem Lebensende unangetastet führen zu dürfen. Aber der Ehrgeiz des Parteiverlages und die kriegsbedingte Minderung der Verlagstätigkeit führten im Juli 1944 zu Verkaufsverhandlungen zwischen Scherl und Eher. Hugenberg wünschte eine Abfindung in Aktienkapital. Er erhielt eine Beteiligung an den Vereinigten Stahlwerken AG. (rd. 21 Mill. Reichsmark) und der Ilseder Hütte (rd. 17 Mill. Reichsmark), der Rest des Kaufpreises von 64 Mill. Reichsmark wurde in bar ausgezahlt (die Übertragung der Anteile an der Ilseder Hütte wurde wegen des Kriegsendes nicht mehr durchgeführt und bildete nach 1945 den Gegenstand eines Rechtsstreits).

Im Entnazifizierungsverfahren wurde Hugenberg nach zahlreichen Revisionen in die Kategorie V als nicht betroffen eingestuft. Literatur: L . B E R N H A R D , Der »Hugenberg-Konzern«. Berlin 1928. - H. ROESELER, Der Hugenberg-Konzern. Kritische Bemerkungen zu dem Hugenberg-Buch L. Bernhards. In: Archiv für Politik und Geschichte. Bd.1,1928, S . 528-532. - F. B E R T K A U und K. BöMER, Der wirtschaftliche Aufbau des deutschen Zeitungsgewerbes. Berlin 1932. - H. T R A U B , Die Ufa. Berlin 1943. - F. S C H M I D T , Presse in Fesseln. Berlin 1947. - V. D I E T R I C H , Alfred Hugenberg. Diss. Berlin 1960.-G. HEID O R N , Monopole - Presse - Krieg. Berlin 1960. - K . K O S Z Y K , Das Ende des Rechtsstaates und die deutsche Presse. Düsseldorf 1960. - Κ. D. B R A C H E R , W.

SAUER u n d

G.

SCHULZ, D i e

na-

tionalsozialistische Machtergreifung. Köln, Opladen 21962. - K. D. BRACHER, Die Auflösung der Weimarer Republik. Villingen 41964. - O. J. H A L E , Presse in der Zwangsjacke 1933 bis 1945. Düsseldorf 1965.

159

Illustration Illustration. Mittel zur Veranschaulichung publizistischer Aussagen im Text; in vielfältigen Formen bereits auf den -*Pressefrühdrucken vorhanden, dann auf den +Meßrelationen und •*.Flugblättern (ζ. B. als Vignetten, Randleisten, Initialen). Als eine der ersten systematisch bebilderten Zeitschriften gilt das seit 1635 erscheinende >Theatrum Europaeum< des MATTHÄUS MERIAN D. Ä . ( 1 5 9 3 - 1 6 5 0 ) . B e -

liebt waren die kunstvollen Kupferstiche historischer Ereignisse, Schlachtenbilder und Karten. Die schnelle Entwicklung der Reproduktionstechnik, vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jh., schuf neue Illustrationsmöglichkeiten (Lithographie und Stahlstich, der wegen seiner hohen Widerstandskraft als Druckplatte bereits für höhere Auflagen geeignet war). Eine Verbilligung der Herstellungskosten wurde durch die Erfindung des Holzstichs erzielt (-»Holzschnitt). Parallel zur Entwicklung der M a s s e n p r e s s e (J. G . BENNETT i n d e n U S A ; E . DE GIRARDIN i n F r a n k r e i c h )

kommen die für jeden erschwinglichen, reich bebilderten Magazine und illustrierten Blätter auf: in England die illustrated London News< (1842), in Frankreich >L'Illustration< (1842), in Deutschland die Familienzeitschrift >Die Gartenlaube< (1853). Aber auch die satirische Presse, deren Blütezeit in Deutschland etwa zwischen 1830 und 1 8 5 0 l a g ( M . G . SAPHIR, E . M . OETTINGER, K . GLASBRENNER), l e b t i m

wesentlichen vom Bild; in England: >Punch< ( 1 8 4 1 ) .

Vierzig Jahre nach ihrer Erfindung gelangte die Fotografie in die Zeitung, dank der Entwicklung der Klischeetechnik, die mit den Anfangsjahren der >Berliner Illustrirten Zeitung< (Verlag Ullstein) zusammenfiel. Reproduktionstechnik und Momentfotografie erlebten im letzten Viertel des 19. Jh. einen sprunghaften Fortschritt. Die Autotypie (mechanisch fotografisch übertragene Tonätzung) verdrängte den Holzschnitt, der um ein Vielfaches 160

teurer war (die Autotypie kostete pro Quadratzentimeter nur 12 Pf). Von entscheidender Bedeutung war jedoch die Schnelligkeit der Herstellung, die dem Bedürfnis des Lesers nach aktueller Bild-Information entgegenkam. Große Klischeeanstalten wie G. Büxenstein & Co., Carl Schütte, Meisenbach, Riffarth & Co. deckten den Bedarf der sich ständig ausdehnenden Bildpresse an Klischees. Dem aktuellen Pressefoto verhalfen d i e B e r l i n e r ZANDER u n d LABISCH z u m

Durchbruch (Zander fotografierte 1895 einen Brand; das Bild erregte in der >Berliner Illustrirten Zeitung< Aufsehen, so daß man von diesem Zeitpunkt an immer häufiger »Aktualitäten« veröffentlichte). Bald trat die freigewerbliche Bildberichterstattung als selbständiger Beruf neben die Tätigkeit des Journalisten, der sich dem Wort allein verpflichtet fühlte. Da die Fotografie vor dem Ersten Weltkrieg noch zu unbeweglich war, griff man immer wieder auf konventionelle Pressezeichnungen zurück, die zunächst von der neuen Illustrationstechnik verdrängt worden waren. Dominierend war jedoch seit 1900 bei der >Berliner Illustrirten Zeitung< das Foto (besonders eindrucksvoll auf den Titelseiten) ; alle »Elemente der modernen Illustrierten sind praktisch von der b e r liner Illustrirten ZeitungBild-Zeitung< (Auflage 4 Mill.), herausbrachte. In jüngerer Zeit arbeitet dieses Blatt neben seinem

Illustrierte großen Bilderangebot etwa gleichgewichtig mit Balkenüberschriften, Farbleisten etc. Die rapiden Fortschritte auf dem Gebiet der farbigen Druckverfahren (->Drucktechnik) haben die illustrierten Familien- und Publikumszeitschriften begünstigt und ihre Auflagenentwicklung gefördert. Das farbige Titelbild (cover) dominiert. Mit »Bildberichten in Farbe« über echte Prominenz (Politik, Wissenschaft) und Scheinprominenz (nichtregierende Fürstenhäuser, Filmstars u. ä.) werden Kaufanreize geschaffen. Die auflagenstarken deutschen Illustrierten (>QuickSternNeue RevueHör ZuLi-

fe< (mit der internationalen Ausgabe >Life International Time< (3,3 Mill.), >Sports Illustrated < (1 Mill.). Die wachsende Konkurrenz der illustrierten Zeitschriften mit den typographisch weniger ansprechenden Tageszeitungen hat bei letzten dazu geführt, in größerem U m f a n g als bisher mehrfarbige Bilder in das übliche Schwarz-Weiß des Zeitungsdrucks hineinzunehmen, um einer breiteren Leserschaft optische Anreize zu geben. Größerer Beliebtheit als früher erfreuen sich heute die geschlossenen Wochenendbeilagen (•*Beilage), in denen das Bild typographisch dominiert. Das Nachrichtenbild der übrigen Sparten findet hier seine Entsprechung im beschaulichen Feuilletonbild, im Porträt, Städte- oder Landschaftsbild, Bild des Menschen, Tierbild, Schmuckbild u . ä . In solchen Wochenendbeilagen finden Bilder Verwendung, die bei dem Überangebot der Bildagenturen (·*Bildtelegrafie]) aus dem aktuellen Tagesbedarf ausgeklammert werden mußten. Unerläßlich für die redaktionelle Arbeit ist ein gut geführtes Bildarchiv (die

größten deutschen Bildarchive gehören dem Süddeutschen Verlag in München und dem Ullstein-Verlag Berlin). Literatur: O. F. W. KRÜGER, Die Illustrationsverfahren. Leipzig 1914. - F. BAUER, Zeitungsbilderdruck. Frankf u r t / M . 1929. - M. BÜSSEMEYER, Deutsche Illustrierte Presse. Ein soziologischer Versuch. Diss. Heidelberg 1929. - W . STIEWE, D a s P r e s s e p h o t o als p u -

blizistisches Mittel. Leipzig 1936. - W. STIEWE, Bild in der Presse. In : H a n d buch der Zeitungswissenschaft. 1. Bd. Leipzig 1940, Sp. 593-635. - R .

Sco-

PEC, Photographie im Wandel der Zeiten. Prag 1964. Illustrierte. Diese neben dem Fernsehen wichtigste F o r m der modernen Bildpublizistik bezeichnet Zeitschriften, deren informativ-unterhaltender Inhalt vornehmlich durch Illustrationen bestimmt ist. Beliebtestes gedrucktes periodisches Publikationsmittel in der B R D , mit Auflagen von vielfach mehr als einer Million. >Hör Zu< (illustrierte R u n d f u n k - und Fernsehzeitschrift, 4,2 Mill.), >Stern< (1,8 Mill.), >Neue Revue< (1,7 Mill.), >Bunte/Münchner/Frankfurter Illustrierte< (1,6 Mill.), >Quick< (1,58 Mill.). Z u m Typus der Illustrierten sind auch viele Familien- (>ElternFür SieBrigitteConstanzepetraHör ZuTV-Hören u n d SehenFunk-UhrDer Spiegel·) >Jasmin< (1,1 Mill.) zu rechnen. D a s Nachrichtenmagazin >Der Spiegel· (870000) verwendet in wachsendem Maße Gestaltungskriterien der Illustrierten. Dazu gehört die breite Bildberichterstattung mit der starken Tendenz, die Grenzen der Intimsphäre (-*Jugendschutz) zu überschreiten. Sex, Verbrechen u n d »abartige« Erscheinungen werden von einem Teil der Illustrierten ähnlich wie von der -*Regenbogenpresse zu

161

Illustrierte einem wirklichkeitsfremden Bild der Gesellschaft zusammengefügt. Die 1957 gebildete Selbstkontrolle der Illustrierten löste sich 1964 auf. Die neugebildete Selbstkontrolle illustrierter Zeitschriften versuchte seit Juni 1966 vergebens, systematisch auf die Herausgeber und Redaktionen der Illustrierten einzuwirken, um die größten Auswüchse einzudämmen. Ein im Mai 1968 begonnener Anlauf mußte wegen der verschiedenen Transaktionen im Zeitschriftenverlagsgewerbe vorerst ohne Resultat bleiben. Das Hauptargument der Illustriertenverleger ist ihr Erfolg beim Publikum. Dabei wird vielfach auf das Schicksal von >Kristall< verwiesen, das von

AXEL SPRINGER ( g e b .

1912)

An-

fang Dezember 1966 nach 21 jährigem Erscheinen mit zuletzt 375 000 Auflage eingestellt werden mußte. Im Juni 1968 ergab sich eine Verschiebung auf dem Illustriertenmarkt, als Springer seine Hauptobjekte, wie >JasminElternTwen< und >Bravo< mit Wirkung vom 1. 6. 1968 an den Stuttgarter Verleger H A N S W E I T P E R T (geb. 1905) verkaufte. >Bravo< wurde zum 26. 8. 1968 an den Heinrich Bauer-Verlag veräußert. Weitpert verkaufte den Verlag Kindler & Schiermeyer an Gruner + Jahr. Daneben hat jetzt der Heinrich BauerVerlag in Hamburg mit >Quick< und der >Neuen Revue< bei den Illustrierten einen Marktanteil von über 50 Prozent (17 Prozent der Publikumszeitschriften) und die Burda Druck und Verlag GmbH in Offenburg mit der >Bunten Illustrierten< von 23,5 Prozent. Die beherrschende Stellung des Heinrich Bauer-Verlages wurde im Juni 1966 erreicht, als der Verleger A L F R E D B A U E R (geb. 1898) >QuickRevue< sowie die Fußballzeitschrift >Kicker< (190000), die seit Oktober 1968 im Olympia-Verlag (Nürnberg) herauskommt,und das Magazin >Twen< seiner >Neuen Illustrierten < hinzufügte. Bei Bauer erscheinen neun massenwirksame illustrierte Zeitschriften, nachdem >Twen< wie auch der >Kik-

162

ker< zeitweilig an Springer abgestoßen worden waren und jetzt bei Weitpert landeten. Da die Illustrierten überregional miteinander konkurrieren, tritt bei der ·»Konzentration dieser Periodika das Problem der -»Pressefreiheit nicht in den Vordergrund, ζ. T. auch, weil sie sich zu politischen Fragen seltener äußern, allerdings dann mit um so größerer Wirkung. Das gilt besonders für die regelmäßigen Kolumnen, wie

die

von

RUDOLF

MÜHLFENZEL

(>Bunte Illustrierte«), H E N R Y N A N N E N und SEBASTIAN H A F F N E R (>SternPicture Post< aufgab, keine mit dem amerikanischen >Life< und mit >Paris Match < vergleichbare Illustrierte. Einen gewissen Ersatz stellen die Farbbeilagen der Sonntagszeitungen >Sunday Times< und >Observer< sowie des >Daily Telegraph« dar. Während sich >Life< seit 1936 auf die großen Bildreportagen spezialisiert hat, bemüht sich >Paris MatchPenny Magazine«, das 1833 von dem späteren Leipziger Verleger J O H A N N J A K O B W E B E R (1803-1880) als >Pfennig-Magazin< in Deutschland eingeführt wurde. Bevor dieses PfennigMagazin« 1855 eingestellt wurde, gründete Weber die >Illustrirte Zeitung« in Leipzig nach dem Vorbild der illustrated London News« (1842) und der Pariser »L'Illustration« (1842). Sehr früh entwickelten diese Illustrierten einen internationalen Austausch. Erst mit der Verbesserung der Illu-

Independent Television Authority strationstechnik entstanden dann im Laufe der 90er Jahre des 19. Jh. weitere illustrierte Zeitungen wie die b e r liner Illustrirte Zeitung« (1891), >Die Woche< (1899) und das illustrierte BlattKommentare Eingang finden. In der »ereignisbezogenen Soziologie des Nachrichtenwesens« (R. CLAUSSE) ist die Information wesentlicher Bestandteil einer soziologischen Komplexität; die Massenkommunikationstechniken sind das Spiegelbild dieser Komplexität bzw. lassen sich von dieser ableiten. Dieses Schema sieht wie folgt aus: (a) Funktionen der geistigen Kommunikation : aktuelle Information (Nachrichten vom Tage), allgemeine Information (Kultur- und Zivilisation). (b) Schulung des Denkens und Fühlens (Bildungsvermittlung), Meinungsbildung, fachliche Schulung. (c) Meinungsäußerung (Bildung von Wertmaßstäben und Funktionen) : aktuelle Ideologien, Wertmaßstäbe von Kultur und Zivilisation, Kritik. (d) Einflußnahme (Beeinflussung von Meinungen, Attitüden und Verhaltensweisen) : Polemik, Propaganda, Reklame. Informationen müssen in einem soziologischen Beziehungsfeld gesehen werden. So können aktuelle Informationen (CLAUSSE), mögen sie sich auf eine Situation, Handlung oder Meinung beziehen, objektiv nur nach den Elementen, aus denen sie sich zusammensetzen, nach ihrer Vorgeschichte, ihrem Hintergrund, ihrer Entwicklung und ihren Konsequenzen beurteilt, bewertet und eingeordnet werden. Die Informationsfreiheit fügt sich ein in die allgemeine Diskussions-, Redeund Kommunikationsfreiheit, die bereits Bestandteil des Art. 11 der französischen Menschenrechtsdeklaration von 1789 (»libre communication des

Informationstheorie pensées et des opinions«) war. Zu unterstreichen ist der ausdrückliche Hinweis im Art. 5 G G auf die »allgemein zugänglichen Quellen«. Nicht erfaßt sind geheime Quellen, ζ. B. Schriftstücke oder sonstige Unterlagen geheim korrespondierender Staatsorgane (•>Geheimhaltung). Die Informationsfreiheit findet ihre Grenzen in den allgemeinen Gesetzen (Art. 5,2 GG), den Gesetzen und Bestimmungen zum -»Jugendschutz und in dem Recht der persönlichen Ehre (-*Ehrenschutz). Literatur: E. HOLLENRIEDER, Die Informationspflicht bei Wahrnehmung berechtigter Interessen. München 1961. - R. CLAUSSE, Publikum und Information. Köln, Opladen 1962. - P. H Ü B N E R (Hrsg.), Information - oder herrschen die Souffleure? Hamburg 1964. - K . JASPERS U. a., Werden wir richtig informiert? München 1964. W. D I E C K M A N N , Information oder Überredung. Marburg 1964. - K. STEINBUCH, Die informierte Gesellschaft. Stuttgart 1966. - H. WINDSHEIMER, Die »Information« als Interpretationsgrundlage für die subjektiven öffentlichen Rechte des Art. 5 Abs. 1 GG. Berlin 1968. Informationsstelle zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW). Von den Verbänden des Zentralausschusses der Werbewirtschaft im Dezember 1949 mit dem Ziel einer zentralen Auflagenkontrolle der ihr freiwillig angeschlossenen Zeitungen gegründet. Die der IVW regelmäßig berichtenden Verlage werden mit ihren Presseerzeugnissen in die sogen. Auflagenrolle eingetragen, nachdem die erste vollständige Auflagenmeldung erstattet worden ist. Die der IVW angeschlossenen Verlagsobjekte führen im Impressum das IVW-Zeichen. Seit einiger Zeit auch auf die Frequenz von Filmtheatern ausgedehnt. Informationstheorie. Nachrichtentheorie. Eine von N. W I E N E R , C . E. S H A N NON und D . G A B O R entwickelte mathe-

matische Theorie, die u. a. die Frage zu klären versucht, mit welchem minimalen technischen Aufwand man eine Nachricht gerade noch verständlich übertragen kann. Neuerdings wird in verstärktem Maße auch die Frage einer »Informationsästhetik« erörtert, die ζ. B. die Frage behandelt, mit welcher Regelmäßigkeit und in welcher Häufigkeit bestimmte Wörter oder Wortgruppen in literarischen oder nachrichtlichen Texten vorkommen und welchen »Informationsgehalt« sie besitzen; Untersuchungen hierüber wurden von H. F R A N K angestellt. Bei beiden Problemstellungen ist die quantitative Definition der Information oder Nachrichtenmenge durch Zurückführung jeder Nachricht auf Zahlen- oder Symbolpaare (binäre Kodierung) grundlegend. Jeder technische Übertragungsweg läßt nur eine bestimmte höchste Nachrichtenmenge je Zeiteinheit (Kanalkapazität) zu. Weitere Überlegungen der Informationstheorie basieren auf Erkenntnissen der Informationspsychologie, die davon ausgeht, daß die beim Kommunikationsprozeß übertragenen Nachrichten nicht nur von einem Menschen (einer Nachrichtenquelle) erzeugt und übermittelt und andererseits empfangen (wahrgenommen) werden müssen, sondern daß bei und nach dieser Wahrnehmung ein Verarbeitungsprozeß (Apperzeption, Assoziation) stattfinden muß. Bedeutung hat die Informationstheorie u. a. für die Analyse von Texten, nachdem die Sprachstatistik (nach K A E D I N G , JAGLOM und neuerdings W. F U C K S ) dieser Anwendungsmöglichkeit vorgearbeitet hatte. Mathematisch bestehen enge Verbindungen zur Wahrscheinlichkeitslehre; nutzbar gemacht wurde die Informationstheorie in der Lerntheorie, in der mathematischen Spieltheorie sowie in der Kybernetik. Literatur: H. F R A N K , Grundlagenprobleme der Informationsästhetik. 1959. - W. M E Y E R - E P P L E R , Grundlagen und Anwendungen der Informationstheo165

Infratam rie. 1959. - H. Z E M A N E K , Elementare Informationstheorie. München 1959. Β. FRANK-BÖHRINGER, Rhetorische Kommunikation. 1963. - J. R. PIERCE, Phänomene der Kommunikation. Düsseldorf 1965. - D. L A N G E R , Informationstheorie und Psychologie. Göttingen 21967. - N . W I E N E R , Kybernetik. Reinbek 1968. Infratam. Demoskopisches Institut, das mit Hilfe moderner Methoden den Beliebtheitsgrad einzelner Fernsehsendungen mißt. 625 nach demoskopischen Maßstäben ausgewählte Repräsentativ-Haushalte sind ständig durch ein mit dem Fernsehgerät gekoppeltes sogen. Tammeter an ein zentrales Meßsystem angeschlossen. Es wird jeweils gemessen, wieviele Geräte bei einer Sendung eingeschaltet sind. Sind alle 625 Geräte eingeschaltet, wird die Fernsehbeteiligung als lOOprozentig gewertet. Das Institut führt außerdem viermal im Jahr 3500 Interviews in Haushalten durch, um TammeterErgebnisse zu erhärten; zur Ermittlung des Beliebtheitsgrades bzw. der Bewertung einzelner Sendungen (von »ausgezeichnet« bis »sehr schlecht«) werden in der BRD täglich rd. 250 Interviews durchgeführt. Intelligenzblatt. Die Bedeutung des Wortes »Intelligenz« wurde im Begriff Intelligenzblatt unmittelbar vom lateinischen intellegere (Einsicht nehmen, einsehen) abgeleitet. Intelligenzblätter waren demnach Periodika, in die man zu bestimmten Zwecken Einsicht nahm, also Blätter, die Anzeigen enthielten. Das Intelligenzblatt hing eng zusammen mit dem sogen. Intelligenzwesen, dessen Ursprung zu Beginn des 17. Jh. in Frankreich lag. In Paris gab es ein Bureau d'adresse et de rencontre, wo man gegen Zahlung einer Gebühr Angebote und Wünsche, etwa Stellenanzeigen und -gesuche oder An- und Verkaufswünsche, in Listen eintragen lassen oder solche Listen - wieder gegen Zahlung einer

166

Gebühr - einsehen konnte. Seit 1633 verbreitete der Arzt THEOPHRASTE R E N A U D O T (1586-1653) den Inhalt dieser Listen in den >Feuilles du bureau d'adresse< im Druck. Das war der Anfang der späteren Intelligenzblätter. Das älteste bekannte deutschsprachige Blatt dieser Art erschien 1703 in Wien, das >Wiennerische DiariumWöchentlichen Hallischen Frage- und Anzeigungs-Nachrichten < von Anfang an belehrende Artikel ein. Friedrich Wilhelm I. sorgte dafür, daß die Professoren aller preußischen Universitäten zum Schreiben derartiger Artikel für die verschiedenen Intelligenzblätter seines Landes angehalten wurden. In Braunschweig gaben nacheinander der Dichter und Professor J U S T F R I E D R I C H W I L H E L M ZACHARIAE ( 1 7 2 6 - 1 7 7 7 ) u n d d e r

fessor

und

Pro-

Shakespeare-Übersetzer

J O H A N N JOACHIM E S C H E N B U R G

(1743

bis 1820) die >Braunschweigischen Anzeigen < heraus. Der Osnabrücker Politiker und Historiker JUSTUS M O S E R ( 1 7 2 0 - 1 7 9 4 ) bearbeitete von 1 7 6 6 bis 1782 die >Westfälischen Beyträge zum Nutzen und Vergnügens die als Beilage der >Wöchentlichen Osnabrückischen Anzeigen< erschienen, und der Dichter und Kapellmeister CHRISTIAN FRIEDRICH

DANIEL

SCHUBART

(1739

bis 1791) verfaßte um 1775 unterhaltende Beiträge für das >Ulmische IntelligenzblattJournal des Luxus und der Moden < in einer >Intelligenzblatt< genannten Beilage Buchanzeigen, Zeitschriftenankündigungen, Subskriptionsanzeigen u. ä. Ein Intelligenzblatt eigener Prägung war der >Reichs-AnzeigerReichs-Staatssachen< vom Kaiserhof, vom Reichstag, vom Reichskammergericht, Gesetze etc. veröffentlicht. Literatur: O. G R O T H , Die Zeitung. Bd. 1-4. Mannheim, Berlin 1928-1930. W. H E I D E , Handbuch der Zeitungswissenschaft. Bd. 2. Leipzig 1941, Sp. 1806-1845. - R. S K A L N I K , Der Publizist und Journalist Johann Peter von Ludewig und seine Gelehrten Anzeigen. Diss. München 1956. Masch. M. L I N D E M A N N , Deutsche Presse bis 1815. Berlin 1969. Internationale Journalisten-Föderation (FIJ). Sitz: Brüssel. Die FIJ erfaßt rd. 46000 Journalisten aus 18 Ländern. Der -»Deutsche Journalistenverband {DJV) und die -^Deutsche Journalisten-Union gehören der Föderation als korporative Mitglieder an. Internationales Presseinstitut (IPI). Sitz: Zürich, gegr. 1951. Das IPI bemüht sich um die Wahrung der Informations· und Nachrichtenfreiheit auf internationaler Ebene sowie um die Pflege der internationalen Zusammenarbeit zwischen Journalisten, Verlegern und Mediafachleuten. Journalisten aus vielen Ländern zählen zu seinen ständigen Mitarbeitern und Förderern. Das IPI hat auch ein »Deutsches Komitee«. Publikationen: >IPI 167

Internationales Zentralinstitut Monthley Bulletin < (seit 1952); >IPI Survey < (seit 1952); >IPI Rundschau < (seit 1953). Literatur: IPI - the first ten years. Zürich 1962. Internationales Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungs-Fernsehen. Von der Stiftung Prix Jeunesse (Freistaat Bayern, Landeshauptstadt München, Bayerischer Rundfunk) gegründetes Dokumentations- und Informationszentrum, wird von der Stiftung VWWerk gefördert. Sitz: Bayerischer Rundfunk, München. Spezialbibliothek, Videothek mit exemplarischen, preisgekrönten, wissenschaftlich untersuchten Programmen. Internationales Informationsarchiv. Das Institut veröffentlicht Dokumentationen und Kongreßberichte. Vierteljährlich erscheint die Zeitschrift >Fernsehen und Bildung< (München). Interview. [1] Gespräch eines Journalisten mit einer Persönlichkeit des öffentlichen Lebens (Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Künstlerprominenz) zum Zwecke der publizistischen Verwertung. [2] Befragung von beliebig oder nach bestimmten übergeordneten Gesichtspunkten ausgewählten Personenkreisen mit dem Ziel der statistischen Auswertung ihrer Antworten (->Umfrageforschung). Als Mittel zur Darstellung eines Persönlichkeitsbildes sowie der gleichzeitigen Mitteilung eines bestimmten Sachverhalts ist die Dialogform hervorragend geeignet und daher heute mehr denn je beliebt. Der Nachrichtenwert eines Interviews ist umso größer, je besser es der Interviewer versteht, den Befragten zu immer neuen Auskünften zu veranlassen (a vehicle of news). Eines der politisch verhängnisvollsten Interviews gewährte WILHELM II. dem >Daily Telegraph < (^Daily Telegraph-Affäre). Literatur: W . H A A C K E , Gespräch. In: Handbuch des Feuilletons. Bd. II.

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Emsdetten 1952. - D. RÜSCHEMEYER, Interview. In: Staatslexikon. Hrsg. von der Görres-Gesellschaft. 4. Bd. Freiburg i. Br. 1959, Sp. 436-439. H. D I T T M A R , Das Interview. In: Journalismus. 2. Bd. Düsseldorf 1961, S. 70-85. - E. SIDNEY und M. B R O W N , The skills of interviewing. London 1961. - G . G A U S , Zur Person. 2 Bde. München 1964-1966. - S. P A Y N E , The art of asking questions. Princeton, Ν. J. «1965. - R . K Ö N I G , Handbuch der empirischen Sozialforschung. Stuttgart 21967. Intervision. Die Ostblockländer gründeten 1960 analog der westeuropäischen Zusammenarbeit auf dem Gebiete des Fernsehens eine Institution mit dem Ziel des Programmaustausches und der Kooperation (Gründungsort: Budapest). Seit 1961 steht die Intervision mit der -*Eurovision in Programmaustausch. Italien. Heute erscheinen über 90 Tageszeitungen und über 6000 Zeitschriften. Die Tageszeitungsauflage liegt bei 5880000 Exemplaren. Zu den Blättern mit einer Auflage von über 200000 Stück gehören (die auch im Ausland vielgelesene Abendzeitung) »Corriere della Sera< (Mailand), >La Stampa< (Turin), >11 Giorno< (Mailand), >11 Messagero< (Rom), >La Nazione< (Florenz), >11 Tempo< (Rom), >11 Resto del Carlino < (Bologna) und >L'Unità< (Mailand). Die Parteipresse hat überragende Bedeutung, insbesondere der 1896 als Organ der Sozialisten gegründete >Avanti!11 Popolo< (Rom), die Kommunisten in >L'Unità« (mit Ausgaben in Rom und Mailand); die Republikanische Partei gibt die >Voce Republicana < (Rom) heraus, die italienische Sozialbewegung >11 Secolo d'Italia< (Rom). Von großem Einfluß ist auch die katholische Presse, die von der

Italien Katholischen Aktion kontrolliert wird und acht Blätter mit einer Gesamtauflage von rd. 200000 Exemplaren umfaßt. Neben der offiziellen Nachrichtenagentur ANSA (Agenzia Nazionale Stampa Associata), die einen großen In- und Auslandsdienst unterhält, arbeitet die Agentur ITALIA, die die in italienischer Sprache im Ausland erscheinende Presse mit Nachrichten versorgt. Als Konzessionsgesellschaft für die Telegrafen- und Funkspruchdienste regelt die RADIOSTAMPA den Austausch der Pressetelegramme. Die Nachrichtenagenturen AP, AFP, dpa, PAP, Τ AN J U G und Agenzia Giornalistica Corrispondenti Eritrea unterhalten in Italien ständige Niederlassungen. Grundlage der Rundfunkordnung ist das Post- und Fernmeldegesetz vom 27. 2. 1936 (mit den späteren Änderungen). Nach den geltenden Staatsverträgen besitzt die Radiotelevisione Italiana (RAI) Monopolstellung in Italien (Organisationsform : Aktien-

gesellschaft, Mehrheit der Anteile in staatlichem Besitz). Literatur: W . C . L. STEIN, Geschichte und Wesen der italienischen Presse. Berlin 1925. - A. DRESLER, Die Presse im faschistischen Italien. Leipzig 1931. - Annuario della Stampa Italiana. Mailand (seit 1954 zweijährlich). Elenco dei Quotidiani e Periodici Italiani. Mailand (seit 1952 jährlich). R. LEFÈVRE, Legislation on information media in Italy. In: L'Enseignement du Journalisme, Jg. 5, 1964, H. 19. - I. WEISS, The press in Italy. In: L'Enseignement du Journalisme, Jg. 5, 1964, H. 19. - Die Berufsordnung der Journalisten in Italien. In: Der Journalist, 15. Jg. 1965, Nr. 11, S. 2 bis 6. - F . FATTORELLO, A short historical survey of the Italian press. In: Gazette, Vol. 11, 1965, Nr. 1, S. 1-11. - Dies ist Italien. Hrsg. vom Ministerpräsidium der Republik Italien. Rom 1966. - G . G A E T A , Storia de giornalismo. 2 Bde. Milano 1966. Handbuch der Weltpresse. Köln, Opladen 1970.

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Japan Japan. Als Vorläufer der japanischen Presse gelten die farbigen Einblattdrucke (Yomiuri), die unregelmäßig gedruckt und gegen Bezahlung vorgelesen wurden. Die periodische Presse begann u m 1860, als Ausländer in Japan Zeitungen bzw. Wochenblätter gründeten. Die Jahre zwischen 1874 und 1889 gelten als die Periode der politischen Presse; zahlreiche Qualitätszeitungen traten in ernster politischer Diskussion für die Erringung der Bürgerrechte ein. Die Zeit der Massenpresse Schloß sich an diese Periode a n ; sie wurde beherrscht von einer Reihe finanzkräftiger Unternehmen, deren Zeitungen sich wirtschaftlich selbst erhalten konnten. Großen Einfluß gewann die Presse vor allem in den Jahren 1910-1918. Nach 1930 geriet sie in weitgehende Abhängigkeit von der diktatorischen Staatsgewalt; 1936-1945 stand sie unter Regierungskontrolle. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte eine völlige Neuorientierung; die amerikanische Besatzungsmacht liquidierte alle bis dahin gültigen Gesetze, die die Presseund Informationsfreiheit einschränkten. An ihre Stelle traten ein zehn Artikel umfassender Presse-Code sowie eine Reihe alliierter Vorschriften, die erst 1952 durch japanisches Recht abgelöst wurden. Japans bedeutendste Zeitung ist die 1879 als >Osaka Asahi Shimbun< gegründete, heute in Tokio erscheinende liberal-unabhängige >Asahi Shimbun< (Die Morgensonne). Insgesamt betrachtet ist Japan das bedeutendste Presseland im Fernen Osten und eines der wichtigsten der Welt. Die Gesamtauflage der Tagespresse beträgt rd. 45 Mill. Exemplare (1967); 1954 lag die Gesamtauflage bei 34 Mill. Das R u n d f u n k - und Fernsehwesen ist überwiegend privatwirtschaftlich organisiert; daneben gibt es eine nationale Rundfunkanstalt >Nippon Hoso KyokaiAviso Relation< und andere bedeutende Blätter schrieb). In der Regel waren die Korrespondenten im Gegensatz zu den Zeitungsschreibern, die nicht selten in festen Diensten einer Stadt standen, nur nebenberuflich tätig. Die Zeitungsboten kamen aus dem Berufszweig der Nachrichtenträger aus der Zeit der geschriebenen Zeitungen; große Städte, die Hanse sowie die Universitäten hatten schon früh Staffetten organisiert, die Nachrichtenzustellungen - im Auftrag von privater Seite als »Ordinari-Boten« - besorgten. Die größeren unter den frühen Zeitungen im deutschen Sprachraum richteten eigene Botendienste ein. Mit dem Anbrach des bürgerlich-demokratischen Zeitalters tritt auch der Journalismus in ein neues Stadium ein: In Einzelfällen wird er bereits als Hauptberuf ausgeübt, wobei als neu hinzukommt, daß die publizistische Tätigkeit sich nicht mehr auf die Nachrichtenverbreitung beschränkt, sondern als geistiges Führungsmittel verstanden wird. England und Frankreich waren den übrigen europäischen und außer-

europäischen Ländern auf diesem Gebiete Vorbild; auch der Unabhängigkeitskrieg in Nordamerika brachte »publizistische Kämpfer« hervor, die mit ihren Blättern die öffentliche Meinung mitbestimmten. Den Typus des Reporters verkörperte vermutlich als erster der Amerikaner J O H N B L A K E , der im Dienste der Bostoner Zeitung >The Mercury and New England Palladium < den aus Übersee kommenden Segelschiffen entgegenfuhr, um auf diese Weise noch vor Einlaufen der Schiffe im Hafen Neuigkeiten zu erfahren und als erster seiner Zeitung zur Kenntnis bringen zu können. Die Presse als Möglichkeit der Ansprache an die Massen entdeckten die Protagonisten der Französischen Revolution, M I R A B E A U ( 1 7 4 9 - 1 7 9 1 ) , E. J . SIEVES ( 1 7 4 8 - 1 8 3 6 ) , DESMOULINS ( 1 7 6 0 bis 1794) u n d J. P. MARAT (1743

bis

1793; >Ami du peupleCommunicatio Socialis < (Emsdetten 1968). •*Kirchenfunk. Literatur: F.-J. EILERS, Die kirchlichen Zeitschriftendienste. In: Publizistik, 7. Jg. 1962, Nr. 6, S. 354-368. J. SCHARRER, Die publizistischen Mittel in christlicher Sicht. Köln 1965. T. D A H M , Katholische Zeitschriftenpresse zwischen Rhein und Weser. In : ZV + ZV, 63. Jg. 1966, Nr. 26, S. 1166-1169. - Die katholische Presse in der ganzen Welt. In : Die römische Warte, 1966, Nr. 19, S. 153f.; Nr. 22, 5. 177f. und Nr. 23, S. 187. Kaution. Hinterlegtes Gut als Sicherheit gegen Rechtsbruch. Nach dem Sieg der Reaktion 1849 Mittel zur Ausschaltung unliebsamer Persönlichkeiten aus dem Pressewesen. In Preußen mit der Preßordonnanz vom Juni 1850 eingeführt. Die Kaution betrug für Zeitungen, die täglich erschienen, 5000 Taler. Im Bundesbeschluß vom 6. 7. 1854 übernommen. Mit dem Reichspressegesetz von 1874 endgültig beseitigt. Literatur: A. F.BERNER, Lehrbuch des Deutschen Preßrechtes. Leipzig 1876. M. LÖFFLER, Presserecht. 2 Bde. München 1968-1969. Kinderfunk. Sparte der Wortprogramme beim Rundfunk. Im Hörfunk haben vor allem Dramatisierungen von klassischen Märchen begeisterte Zuhörer gefunden ; daneben agieren aber auch Kinder für Kinder, ζ. B. in Übertragungen von Gemeinschaftssingen, Frage- und Antwort-Spielen, Erzählwettbewerben u. ä. ·»Jugendfunk.. Seit es in der BRD Fernsehen gibt, spricht dieses Kinder ebenfalls mit be-

Kommentar sonderen Nachmittagssendungen an, die eine hohe Zuschauerquote aufweisen. Literatur: L . BAILYN, Massmedia and children. Washington 1959. - E. WASEM, Presse, Rundfunk, Fernsehen. Reklame pädagogisch gesehen. München 1959. - J. T. K L A P P E R , The effects of mass communication. Glencoe, 111. 1 9 6 0 . - I . R . M E R R I L L , Broadcast viewing and listening by children. In: Public Opinion Quarterly, Vol. 25, 1961, Nr. 2, S. 263-276. Kirchenfunk (Kirchenfernsehen). Unter den Sendeformen des Rundfunks und Fernsehens nimmt der Kirchenfunk eine Sonderstellung ein, nicht zuletzt wegen der öffentlich-rechtlichen Organisationsform des deutschen Rundfunkwesens (in einigen Rundfunkund Fernsehräten sitzen die Vertreter der Konfessionen). Die Kirchen können im Rundfunk (unter Einschluß des Fernsehens) entweder als Objekt der Berichterstattung, der Information, der Darstellung oder selbst als gestaltendes Subjekt auftreten. Bei den meisten Sendeanstalten bildet der Kirchenfunk eine selbständige Programmabteilung. Die Konfessionen werden paritätisch berücksichtigt. Das Zweite Deutsche Fernsehen bringt in regelmäßigen Abständen das Tagebuch - Aus der evangelischen Welt< (1967 = 2063 Sendeminuten mit Sondersendungen) bzw. das >Tagebuch Aus der katholischen Kirche< (1967 = 2145 Sendeminuten mit Sondersendungen). Grundsätzlich ist zwischen der kirchlichen Studiosendung und den unter eigener Verantwortung der Kirchen veranstalteten Gottesdienstübertragungen, Morgenfeiern und Andachten zu unterscheiden. Zu den nichtgottesdienstlichen Sendungen gehören u. a. biblische Hörspiele, Reportagen, Lesungen, Betrachtungen, Vorträge, Erzählungen und Belehrungen sowie Ansprachen mit Predigtcharakter wie das >Wort zum Sonntag< im Fernsehen. Ein weiterer

wesentlicher Bestandteil des Kirchenfunks ist die Vermittlung kirchlicher Nachrichten (·»Nachricht) und Kommentare (•»Kommentar), für die besondere Sendezeiten zur Verfügung stehen. Das Material hierfür liefern vor allem der Evangelische Pressedienst (epd) und die Katholische Nachrichtenagentur (KNA). -»Katholizismus, ·»Protestantismus. Literatur: H . T H I E L I C K E , Kirche und Publizistik. In: Rundfunk und Fernsehen, H . 3, 1955. - B E C K E R / S I E G E L , Rundfunk und Fernsehen im Blickpunkt der Kirche. Frankfurt/M. 1957. Kleine Form. Literarische Gattung des ·>.Feuilleton; zunächst sollte der Begriff das Fremdwort »Feuilleton« ersetzen, wurde dann aber auf die in der periodischen Presse erscheinenden Prosaskizzen, Prosa-Miniaturen (»Feuilletons«) angewendet. A L F R E D P O L G A R (1875-1950) gab einer Sammlung kleiner Feuilletons den Titel >Die kleine Form< (1926). Zur »kleinen Form« zählen alle im Feuilleton-Teil abgedruckten Prosastücke, die sich durch treffende Beobachtung alltäglicher Details, Pointenreichtum und eine leicht eingängige Sprache auszeichnen. Ein Meister der kleinen Form war V I C T O R A U B U R T I N . Literatur: E. P E N Z O L D T , Lob der kleinen Form. In: Europäische Revue, 17. Jg. 1941, H. 3, S. 198-200. Kolportage. Kommerzieller Literaturvertrieb ohne künstlerische Ambitionen. Ursprünglich : Buchhandelszweig, der in Zeitschriften und Büchern reisende Kleinhändler umfaßte. Kolportageroman : kurzlebige, meist reißerisch aufgemachte Unterhaltungslektüre. Literatur: W. R. L A N G E N B U C H E R , Der aktuelle Unterhaltungsroman. Bonn 1964. - K. Z I E R M A N N , Romane vom Fließband. Berlin 1969. Kommentar. Voraussetzung für eine unabhängige Interpretation, Erklä185

Kommunikationspolitik rung und Erläuterung von Tagesereignissen, Zeitströmungen und politischen Entwicklungen in Hör- und Sehfunk sowie in der gedruckten Publizistik ist eine freiheitlich-demokratische Grundordnung des Staates (•*Pressefreih e it). Die Trennung von Nachricht und Kommentar hat sich etwa zu Beginn des 19. Jh. in der europäischen Presse durchgesetzt. Nicht überall wird sie mit der gleichen Strenge eingehalten; das gilt sowohl für die -*Boulevardpresse als auch für eine Anzahl seriöser Korrespondentenzeitungen, deren Berichte oft kommentierend gehalten sind, während die (reinen) Nachrichtentexte zu einem einzigen Ereignis manchmal aus verschiedenen Quellen stammen, um dem Leser die Problematik aktueller Wahrheitsfindung vor Augen zu führen (so in der >Neuen Zürcher ZeitungVorwärtsBlätter zur Information < und >Referentenmaterial < vorausgegangen waren. Nachdem Liebknecht am 1. 5. 1916 verhaftet worden war, erschienen vom 20. 9. 1916 bis Oktober 1918 zwölf Nummern der illegalen Zeitschrift >Spartacus< (Görlitz), die LEO JOGICHES (1867-1919) redigierte. Legal hatten sich die nun den Namen Spartakus-Gruppe führenden Freunde dieser Zeitschrift schon im April 1915 durch F R A N Z M E H R I N G (1846-1919) und R O S A L U X E M B U R G (1870-1919) in der >Internationale< (Düsseldorf) ein Organ schaffen wollen, das jedoch sofort beschlagnahmt wurde. Die Spartakus-Gruppe wurde von den Internationalen Sozialisten unter JULIAN B O R C H A R D T (1868-1932) und dessen >Lichtstrahlen< (1913-April 1916) bzw. >Leuchtturm< (Mai 1916 bis Nov. 1918) unterstützt. In Duisburg versuchte K A R L M I N S T E R (1873 bis 1942) aus der >Niederrheinischen Arbeiterzeitung< ein radikales Tageblatt zu machen. Er wurde im April 1916 aus der Redaktion entfernt und wandelte das Mitteilungsblatt des Sozialdemokratischen Vereins Duisburg< Anfang Juni 1916 in den >Kampf< um, den er auch nach seiner Flucht nach Holland 1917 in Amsterdam gemeinsam mit W I L H E L M P I E C K (1876-1960) u. a. fortführte. In Bremen erschien seit dem 17. 6. 1916 bis zum 8. 3. 1919 als linksradikales Wochenblatt die >ArbeiterpolitikRote Fahne< gegründet. Am 9. 11. besetzten Mitglieder der Spartakus-Gruppe die Druckerei des >Berliner Lokal-Anzeigers < und gaben das Blatt zwei Tage lang als >Rote Fahne< heraus; dann mußte der Betrieb auf Befehl F R I E D R I C H E B E R T S (1871-1925) wieder den Eigentümern überlassen werden. Seit dem 18. 11. 1918 kam die Berliner >Rote Fahne< regelmäßig heraus. Im März 1919 wurde der Redakteur der >Roten Fahne< L E O J O G I C H E S ermordet. Das Blatt mußte am 8.4. zeitweilig nach Leipzig verlegt werden und war im Mai erneut verboten. Erst im Dezember konnte es wieder in Berlin erscheinen. Seine Auflage schwankte zwischen 300000 (1919/20) und 20000. Seit März 1919 gab die KPD zur Unterstützung ihrer Provinzpresse die kommunistische Parteikorrespondenz< heraus. Als theoretische Zeitschrift diente seit April 1919 >Die Internationalem Bei der Spaltung der USPD Ende 1920 wurden einige ihrer Blätter kommunistisch, wie es die erste der 21 Moskauer Bedingungen verlangt hatte, so die von W I L H E L M H E R Z O G (1884-1960) geleitete H a m burger VolkszeitungDie Rote Fahne< (Berlin, 30000 Auflage), >Der Kämpfer< (Chemnitz, 13000), >Freiheit« (Duisburg, 12000), >Neue Zeitung< (München, 15000), >Rote fahne< (Mannheim, 5900), >Der Kommunist« (Stuttgart, 5900) und Freiheit« (Hanau, 6 200). 1921 waren es 33 Tageszeitungen, davon 11 Kopfblätter. Die aus der Vereinigung mit dem linken Flügel der USPD hervorge-

gangene Vereinigte Kommunistische Partei Deutschlands führte die Zentralisierung ihrer gesamten Presse durch. Im September 1923 wurde bei der Parteileitung eine Abteilung für Agitation und Propaganda (Agitprop) gebildet. Der III. Weltkongreß der Kommunistischen Internationale in Moskau vom 22. 6. bis 12. 7. 1921 hatte die Richtlinien für die Umgestaltung der KPD-Presse gegeben, die von der 1. Reichs-Agit-Prop-Konferenz in Berlin 1925 erweitert wurden. Grundlage war die 1920 geschaffene Stern-Druckerei GmbH in Berlin als Dachgesellschaft der Parteibetriebe. Das Schwergewicht sollte auf die Betriebsgruppenarbeit gelegt werden. Zu diesem Zweck entstand die Bewegung der Arbeiter- bzw. Volkskorrespondenten. Viel Mühe wurde auf ihre Schulung verwandt, besonders.als 1924 E R N S T T H Ä L M A N N (1886 bis 1944) die Leitung des Zentralkomitees der K P D übernahm, nachdem die bis dahin führende Gruppe um HEINRICH BRANDLER ( g e b .

1881)

und

(1884-1948) unterlegen war. 1924 wurde das Verlags-, Druckerei- und Grundstückswesen der KPD aufgeteilt. Die PapierErzeugungs- und Verwertungs-AG (Peuvag) übernahm die Druckereien von der Stern-Gesellschaft. Die Grundstücke wurden von der Bürohaus Vulcan GmbH verwaltet, während der Stern-Druckerei GmbH das Verlagswesen unterstellt blieb. Die Oberleitung hatte eine Geschäfts- und Wirtschaftskommission unter H U G O E B E R L E I N (1887-1940). 1928, als es 36 KPD-Zeitungen gab, löste die Zentrale für Zeitungsverlage GmbH die Stern-Druckerei GmbH ab. 1931 wurde diese Gesellschaft durch die Verlagszentrale AG in Berlin ersetzt. Sie verfügte über eine ehemals private Annoncen-Expedition, die das Anzeigengeschäft der KPD-Zeitungen heben konnte. 1932 gab es etwa 50 kommunistische Blätter, davon mehr als die Hälfte Nebenausgaben. Die A U G U S T THALHEIMER

199

Kommunismus größten waren die >Rote Fahne < in Berlin (130000 Auflage), das »RuhrEcho< in Essen (48500), >Der Kämpf e n in Chemnitz (46500), das t h ü ringer Volksblatt< in Gotha (43000), die >Hamburger Volkszeitung< (42 800) und die >Arbeiter-Zeitung< in Breslau (42000). Die K P D betrieb eine intensive Bezieherwerbung und veranstaltete Wettbewerbe für den Freiverkauf. Im Herbst 1932 ging die Peuvag in Konkurs. An ihre Stelle trat die Profunda, Verwaltungsgesellschaft für Fabrikations- und Handelsunternehmungen mbH. Sie führte die Pachtverträge der Peuvag mit der 1929 in Basel gegründeten Diligentia A G , einem Papier- und Druckereiunternehmen, fort. Infolge der Notverordnung vom 28. 2. 1933 wurdg die Presse der K P D unterdrückt. Nach dem Gesetz über die Einziehung des kommunistischen Vermögens vom 26. 5. 1933 wurden alle Druckereieinrichtungen beschlagnahmt. Neben der offiziellen Parteipresse der K P D erschienen bis zu diesem Zeitpunkt in Zusammenarbeit mit der 1921 entstandenen Internationalen Arbeiterhilfe (IAH) die in der Kosmos-Verlag G m b H Berlin von W I L L I M Ü N Z E N B E R G (1889-1940) herausgegebene >Welt am Abend< (seit 1922) und >Berlin am Morgen < (seit 1929, zuerst >Welt am MorgenSowjetrußland im Bild< gegründet), >Der Rote Aufbau< (1922-1933), den satirischen >Eulenspiegel< (seit 1921), der wegen wiederholter Verbote bis 1933 auch unter den wechselnden Titeln

200

>Die PleiteDer Rote Knüppel«, >Die Ente< und >Roter Pfeffer< erschien, ferner den >MahnrufWelt am Abend < konnte nach dem Verbot am 28. 2. 1933 vom 25. 5. bis 16. 9. 1933 erneut erscheinen. Münzenberg setzte nach seiner Flucht ins Ausland seine publizistische Tätigkeit fort. 1940 kam er unter nicht aufgeklärten Umständen zu Tode. Ebenfalls unabhängig von der K P D , aber in ihrer ideologischen Nähe, erschienen die Zeitschriften >Aktion < (Berlin) von F R A N Z PFEMFERT (1879-1954) und die >Weltbühne< (Berlin) von C A R L VON O S SIETZKY (1889-1938). Die K P D unterhielt selbst eine reiche Zeitschriftenpresse: >Die Internationale«, deren Auflage von 5000 im Jahre 1925 auf 20000 im Jahre 1931 stieg, >Die neue Bücherschau< (1919-1929), die L i n k s kurve« (1929-1933), das Gewerkschaftsblatt >Betrieb und Gewerkschaft« (seit 1929) als Nachfolger des kommunistischen Gewerkschafters« (seit 1921) und des >Kampf< (seit 1927), die >Neue Deutsche Bauernzeitung« (seit 1928), den P r o p a g a n dist« und den >Agitator« (seit 1930), sowie die >Antifaschistische Aktion« (seit 1932). Zu den bedeutendsten Publikationen der III. Internationale zählte außer der Zeitschrift »Kommunistische Internationale« seit 1921 die »Internationale Pressekorrespondenz« (Inprekorr), die seit 1932 bis 1939 durch die »Rundschau über Politik, Wirtschaft und Arbeiterbewegung« in Basel weitergeführt wurde. Der Kommunistische Jugendverband Deutschlands veröffentlichte die »Junge Garde« (seit Ende 1918). C L A R A Z E T K I N (1857-1933) wurde 1919 die Redaktion der »Kommunistin« übertragen. Nach ihrem Verbot ging die K P D 1933 mit großen agitatorischen Erfahrungen in den illegalen Kampf, der durch

Kommunismus den Ausgang des Reichstagsbrandprozesses starken Auftrieb erhielt. >Die Rote FahneHamburger VolkszeitungRuhr-Echo< und andere Bezirksorgane wurden illegal weitergeführt. Die Gestapo ermittelte 1934 über 40 Titel kommunistischer Blätter, darunter die >Junge Garde< und das >Tribunal< der Internationalen Roten Hilfe. -*Exilpresse. 1935 gelang es den Nationalsozialisten, den Widerstandsapparat der KPD zu zerschlagen. Im Oktober tagte eine Parteikonferenz der KPD in Moskau (sogen. Brüsseler Konferenz), die Wilhelm Pieck als neuer Parteiführer für den inhaftierten Ernst Thälmann leitete. Ein Vierteljahr zuv o r h a t t e GEORGI DIMITROFF ( 1 8 8 2 b i s

1949) auf dem VII. Weltkongreß der Kommunistischen Internationale neben der Einheitsfront mit den Sozialisten die neue Taktik des »trojanischen Pferdes« d. h. den Eintritt in die NSOrganisationen, für den illegalen Kampf propagiert. Als Organe der Emigration wurden der >Gegen-AngriffVolks-Illustrierte< (VI) als Fortsetzung der AIZ, die >Internationale< und die von H e r m a n n BUDZISLAWSKI (geb. 1901)

in Wien, später Prag redigierte >Neue Weltbühne< nach Deutschland eingeschleust. 1936 ermittelte die Gestapo über 1,6 Mill, illegale Schriften, von denen etwa 70 Prozent als kommunistisch bezeichnet wurden. In den Monaten vor Kriegsausbruch verstärkten die Kommunisten ihre Propaganda für eine sozialistische Einheitspartei, so in der illegalen Norddeutschen TribüneStimme des Volkes« und der >Neuen Rheinischen ZeitungDie innere Front< besonders aktiv. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg von der Gestapo ausgehoben (Rote Kapelle). Als Wochenblatt der kommunistischen Emigration erschien die >Deutsche Volkszeitung< in Prag, später in Paris in 25000 Exem-

plaren. Nach Ausbruch des deutschsowjetischen Konflikts gründeten WILHELM PIECK, WALTER ULBRICHT ( g e b . 1893) u n d ERICH WEINERT ( 1 8 9 0 b i s

1953) im Juli 1943 das Nationalkomitee »Freies Deutschland«, das sich vornehmlich der Umerziehung deutscher Kriegsgefangener (·*Kriegsgefangenenpresse) im kommunistischen Sinne widmete, seine Tätigkeit durch Herausgabe von Soldatenzeitungen aber auch nach Frankreich (> Unser Vaterland«, >Der Soldat am Mittelmeer«, >Soldat im Westen«) und Benelux (>Die Wahrheit«) ausdehnte. Nach der Beseitigung des Nationalsozialismus wurde die KPD auch in den westlichen Besatzungszonen Deutschlands wieder zugelassen. Bis zu ihrem Verbot durch das Bundesverfassungsgericht am 17. 8. 1956 gründete die KPD 13 Tageszeitungen, die insgesamt etwa 350000 Auflage hatten. Das Zentralorgan hieß >Freies Volk« (Düsseldorf). Daneben erreichten die größte Verbreitung : die >Neue Volkszeitung« (Essen, 60000), das >Bayerische Volksecho« (München, 50000), das >Volksecho< (Bielefeld, 41000) und die >Hamburger Volkszeitung« (25000). Theoretische Zeitschrift war sèit 1947 >Wissen und Tat« (Frankfurt/M., später Düsseldorf), die 1951 durch das aktuellere Funktionärsorgan >Unser Weg« (Düsseldorf) ergänzt wurde. Das Schwergewicht der kommunistischen Agitation lag wie vor 1933 auf der Betriebsgruppenarbeit. Von den zahlreichen Betriebszeitungen wurden bis 1956 über 575 Titel bekannt. Nach dem Verbot hat die K P D ihre Parteileitung unter MAX REIMANN (geb. 1898) nach Ost-Berlin verlegt und mit Unterstützung der SED eine rege illegale Tätigkeit entfaltet. Eine wichtige Rolle spielt dabei der sogen. Deutsche Freiheitssender 904 (•»Geheimsender). Die Bundesrepublik ging in zahlreichen Prozessen gegen Hersteller und Verbreiter von illegalen kommunistischen Schriften vor.

201

Konservativismus Außerdem wurde bis August 1968 der Versand solcher Schriften aus Ostblockländern in die Bundesrepublik durch den § 13 der Postordnung vom 16. 5. 1963 behindert. Das Material wurde meistens nach § 93 StGB beschlagnahmt. Zu den prokommunistischen Zeitungen, die legal erscheinen durften, zählten >Die Andere Zeitung< (1969 eingestellt) und >Blinkfüer< (Hamburg, 1. 4. 1969 eingestellt), >Deutsche Volkszeitung< (Düsseldorf) und Tatsachen < (Duisburg). Seit April 1969 erscheint die >UZ< als Organ der neugegründeten Deutschen Kommunistischen Partei (DKP). Literatur: W. HEIDE, Kommunistische Arbeiterkorrespondenten. In: Zeitungswissenschaft, 1. Jg. 1926, Nr. 2, S. 2 8 - 2 9 . - H . CH. MATHUSE, K o m -

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und ihre Presse lebt und

KPD

kämpft.

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und Funktion der »KPD-Opposition« (KPD). Meisenheim 1964. - H. GRUBER, Willi Münzenberg. I n : International review of social history. Vol. 10, 2, 1965, S. 1 8 8 - 2 1 0 . - Κ . PFANNENSCHWARZ

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202

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strafrechtlichen

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nungsverfolgung in Westdeutschland. Berlin 1965. - R. SCHMID, Die Post als Zensur. In: Die Zeit, N r . 9 vom 26. 2. 1 9 6 5 , S. 7. -

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druckt, schwarz vertrieben. In: Rheinischer Merkur, Nr. 10 vom 4. 3. 1966, S. 31. -

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Arbeiter-

fotographenbewegung in Deutschland. Diss. Leipzig 1966. - B. G R O S S , Willi Münzenberg. Stuttgart 1967. E. WALDMANN, Spartacus. Boppard 1967. - H. WEBER, Völker hört die Signale. München 1967. Konservativismus. Schon vor den -»Karlsbader Beschlüssen (1819) gab es konservative Strömungen in Deutschland. Sie bedienten sich der Presse unter dem Einfluß der jeweiligen Regierungen oder ihrer Opponenten. Die »Berliner A b e n d b l ä t t e r (1810-1811) unter der Redaktion H E I N R I C H VON KLEISTS (1777-1811) waren Organ einer konservativen Vereinigung, der Christlich-deutschen Tischgesellschaft, die sich gegen die Hardenbergsche Agrargesetzgebung und die französische Fremdherrschaft wandte. Auf Veranlassung preußischer Behörden gründete der Koblenzer J O H A N N JOSEPH G Ö R R E S (1776-1848) den >Rheinischen Merkur< (1814-1816). Er sollte die »Gallophilie« der Rheinlande, der Görres 1798-99 in seinem >Rothen Blatt< und >Rübezahl< selbst gehuldigt hatte, bekämpfen. C H R I S T I AN D A N I E L VOSS (1761-1821) wandte sich 1816 gegen den Deutschen Bundestag in seiner preußisch orientierten Leipziger Zeitschrift >Die Zeiten< (1805-1820). Eine ähnliche Richtung vertraten die >Kieler Blätter< (1815 bis 1819), H E I N R I C H L U D E N S (1780-1847) Jenaer >Nemesis< (1814-1818) und der Hagener >Hermann< (1814-1819). Die bayerischen Interessen unterstützte J O H . C H R . VON A R E T I N S (1773-1824) >Allemannia< (1815-1816) in Sulzbach. Ansätze liberalen Denkens verraten die >Waage< (1818-1821) und die >Zeitschwingen< (1817-1819), die LUDW I G B Ö R N E (1786-1837) von Frank-

Konservativismus furt aus redigierte, und zu deren Mitarbeitern auch J. Görres zählte. Der publizistische Repräsentant der Ära der Karlsbader Beschlüsse war FRIEDRICH VON GENTZ ( 1 7 6 4 - 1 8 3 2 ) , d e r i n

der >Deutschen Monatsschrift< (unter mehrfachem Titelwechsel 1790-1799) und im >Historischen Journal< (1798 bis 1800) ein Sprecher der preußischen Monarchie war. Ihr Zusammenbruch verschlug ihn nach Rußland und schließlich nach Österreich. In Wien war Gentz seit 1810 des Staatskanzlers METTERNICH (1773-1859) eifrig-

ster Parteigänger im österreichischen Beobachter Berliner Politische Wochenblatt < (1831-1841) zurück, das gemäß LUDWIG VON HALLERS ( 1 7 6 8 - 1 8 5 4 ) S t a a t s -

lehre den Konstitutionalismus bekämpfte. Auf dem preußischen Vereinigten Landtag von 1847 bildeten sich zwei konservative Gruppen. Erst die Revolution von 1848 jedoch organisierte die konservative Abwehr gegen den liberalen Ansturm. Am 30. 6. 1848 erschien in Berlin die >Neue Preußische (Kreuz-)ZeitungBerliner Revue< verwirklicht. In der Behandlung der sozialen Frage unterschied sich die >Berliner Revue < von der >Kreuzzeitung< erheblich. Aber da sie agrarisch eingestellt war, erreichte sie in der preußischen Hauptstadt durchschnittlich nur 500 Auflage. 1856 legte der Revue-Kreis umfangreiche »Grundzüge der konservativen Politik« vor, die von der >Kreuzzeitung< mit einer Warnung vor einer Zersplitterung der Partei beantwortet wurden. Die Erkrankung des preußischen Königs (1858) und die Regentschaft seines Bruders WILHELM änderten die innenpolitische Situation. Im neuen Kabinett des Fürsten KARL ANTON VON HOHENZOLLERN (seit N o -

vember 1858) spielte MORITZ AUGUST VON BETHMANN HOLLWEG ( 1 7 9 5 - 1 8 7 7 )

als Kultusminister eine wichtige Rolle. Sein seit Ende 1851 erscheinendes >Preußisches Wochenblatt < begründete den Namen Wochenblatt-Partei. Beim Kampf um die Gewerbefreiheit wußten die Konservativen geschickt die ablehnende Stimmung der Handwerksmeister auszunutzen. Nach dem Landeshandwerkertag vom 28. 8. bis 1. 9. 1860 wurde das Preußische Volksblatt < zum offiziellen Organ der Handwerker erklärt. Vor den Wahlen zum preußischen Landtag entstand 1861 ein Wahlabkommen, und im September wurde der Preußische Volksverein gegründet, der nach dem Programm des Volksblattes Grundbesitz und Handwerk zusammenführen sollte, weil sich beide durch den wirtschaftlichen •*Liberalismus bedroht fühlten. Nach der Berufung Bismarcks im Herbst 1862 schlug die >Berliner Revue < eine scharfe Tonart gegen die Wi-

203

Konservativismus dersetzlichkeit des Parlaments im Verfassungskonflikt an. Wagener ging noch im Mai 1866so weit, einen Staatsstreich und die volle Wiederherstellung eines »patriarchalischen Königtums« zu fordern. Der Krieg gegen Österreich brachte der Konservativen Partei innere Erschütterungen. Ludwig von Gerlach und seine Anhänger, die sich später ζ. T. dem Zentrum anschlossen, wandten sich gegen den »patriotischen Egoismus« Bismarcks. Die >Neue Preußische (Kreuz-)Zeitung< öffnete den Auseinandersetzungen ihre Spalten. Die gemäßigtere Freikonservative Partei splitterte sich ab. Sie nannte sich ab 1871 im Reichstag Deutsche Reichspartei. Das führende konservative Organ wurde in dieser Ära das >Neue Allgemeine VolksblattKreuzzeitung< u n d d e r a m 1. 7 . 1861 v o n

AUGUST

BRASS (1818-1876) in Berlin als »Norddeutsches Wochenblatt< gegründeten »Norddeutschen Allgemeinen Zeitung< ausgetragen. Die zunächst unter großdeutsch-demokratischen ' Vorzeichen gestartete und von ROBERT SCHWEICHEL (1821-1907) sowie WIL-

204

HELM LIEBKNECHT ( 1 8 2 6 - 1 9 0 0 )

redi-

gierte >Norddeutsche< geriet nach dem Ausscheiden der Redakteure ganz in das Fahrwasser Bismarcks. Da Brass dem Ministerpräsidenten, der persönlich bis etwa 1875 die Redaktion kontrollierte, zu bissig schrieb, wurde EMIL PINDTER ( 1 8 3 6 - 1 8 9 7 ) C h e f r e d a k -

teur, als Brass sein Blatt 1872 an eine Hamburger Aktiengesellschaft verkaufte. Unter Pindter ging die Auflage um die Hälfte auf 5000 zurück. Nach der Entlassung Bismarcks 1890 blieb die >Norddeutsche< Regierungsorgan, während sich der ehemalige Reichskanzler auf die »Hamburger Nachrichten < stützte. Eine direkte Beziehung zu konservativen Parteien bestand niemals. Ende 1872 trennten sich die Sozialkonservativen endgültig von der alten Partei, der nur noch die >Kreuzzeitung< verblieb, während sich die »Süddeutsche Reichspost< (Augsburg) und die 1 8 6 6 v o n BETHEL HENRY STROUSBERG

(1823-1884) in Berlin gegründete >Post< der neuen Richtung anschlossen. Im Reichstag bildete sich die Neukonservative Fraktion. Ihr Organ waren sozialpolitische Flugblätter, von denen sieben Nummern erschienen, nachdem die »Berliner Revue< am 31. 12. 1873 eingegangen war. Etwa zur gleichen Zeit, am 15. 11. 1873, r i e f ADOLF STOECKER ( 1 8 3 5 b i s

1909) in der »Evangelischen Kirchenzeitung< dazu auf, den sozialen Gehalt des Neuen Testaments darzustellen. Das war der Anfang der Christlichsozialen Bewegung, von deren christlichem Staatssozialismus sich Meyer und Wagener distanzierten. Die Finanzpolitik Bismarcks trieb Meyer und Wagener dessen altkonservativen Gegnern zurück. Meyer schrieb seit 1875 in der »EisenbahnZeitungKreuzzeitungDas Volk< (1889-1923) in Berlin. Seine Redakteure HEINRICH OBERWINDER ( 1 8 4 5 - 1 9 1 4 ) u n d HELLMUT VON GERLACH ( 1 8 6 6 - 1 9 3 5 ) f o l g -

ten später Naumann, dessen 1895 gegründete >Hilfe< bereits die Ansicht vertrat, ein Christ könne Sozialdemokrat sein. Der Bruch Naumanns mit den Konservativ-Völkischen führte am 1. 10. 1896 zur Herausgabe der Tageszeitung >Die ZeitKieler Neuesten Nachrichten Zeit< und erwarb gleichzeitig die >Welt am Montage Der Antisemitismus der Völkischen erhielt erst dynamische Kraft, als er sich mit dem Nationalismus verband.

Zum gleichen Zeitpunkt, als Stoeckers Christlichsoziale Bewegung zerbrach, entstand im Frühjahr 1891 der Allgemeine Deutsche Verband, der seit Juli 1894 den Namen Alldeutscher Verband führte. Sein imperialistisches Programm, das auf dem Gedanken des »Herrenvolkes« gründete, war von ALFRED HUGENBERG ( 1 8 6 5 - 1 9 5 2 ) gem e i n s a m m i t CARL PETERS ( 1 8 5 6 b i s

1918) entworfen worden. U n t e r den Vorsitzenden ERNST HASSE (1846-1908)

und

HEINRICH

CLASS

(1868-1953) entwickelte sich der Verband zu einer einflußreichen Organisation, die ihre Anhänger in allen Rechtsparteien hatte. Bekannte Wiss e n s c h a f t l e r w i e ERNST HAECKEL ( 1 8 3 4 b i s 1 9 1 9 ) u n d MAX WEBER ( 1 8 6 4 - 1 9 2 0 )

verliehen ihm einen seriösen Ruf. Provisorisches Organ waren von 1891 bis 1893 die Mitteilungen des Allgemeinen Deutschen Verbandes < und seit dem 1. 1. 1 8 9 4 bis 5. 3. 1 9 3 9 die Alldeutschen Blättere Die Auflage betrug durchschnittlich 10000. Am 1. 4. 1917 erwarb Class die täglich veröffentlichte »Deutsche Zeitung< von REINHOLD WULLE ( 1 8 8 2 - 1 9 5 0 ) .

Den

Alldeutschen nahe standen die von THEODOR REISMANN-GRONE ( 1 8 6 3 b i s

1949) herausgegebene »RheinischWestfälische Zeitung< (Essen), die »Tägliche Rundschau < (Berlin), die >Post< (Berlin), die »Leipziger Neuesten Nachrichten < und zeitweilig auch die »Hamburger Nachrichten Deutsche Tageszeitung< war wesentlich kämpferischer. Ihre Polemik gegen die Sozialdemokratie förderte ihre Verbreitung in agrarischen Kreisen Nord-, Ostund Mitteldeutschlands. Sie ging aber von ihrer höchsten Auflage mit 42000 im Jahre 1923 auf 18000 im Jahre 1933 zurück. Auf der Grenze zwischen den Konservativen und Völkischen bewegte sich die zeitweise von Reinhold Wulle geleitete >Deutsche Zeitung< (1896 gegr.), deren Redakteur bis zum Sommer 1 9 2 4 MAX MAURENBRECHER ( 1 8 7 4 b i s

1935), ein evangelischer Pfarrer und ehemaliger Sozialdemokrat, war. Danach lenkte der Vorsitzende des Alldeutschen Verbandes, Heinrich Class, die Redaktion. Auch nach der Absplitterung der Deutschvölkischen Freiheitspartei 1922 blieb das Blatt bei der DNVP. Seine höchste Auflage mit 40000 ging dann sehr rasch zurück.

206

Der >Berliner Lokal-Anzeiger < des 1916 vom Deutschen Verlagsverein übernommenen Scherl-Konzerns stand der DNVP nahe. Er war mit über 200000 Auflage in mehr als 15 Prozent der Berliner Haushaltungen verbreitet. Im gleichen Verlag erschien >Der TagPost< übernommen hatte, das Sprachrohr des Parteivorsitzenden OSKAR HERGT ( 1 8 6 9 - 1 9 6 7 ) m i t r e l a t i v

kleinem Leserkreis. Die Provinzpresse der DNVP wurde i m wesentlichen von HUGENBERG k o n -

trolliert. 1932 bezeichneten sich insgesamt 32 Zeitungen als deutschnational, was aber kein Anhaltspunkt für die publizistische Stärke dieser Richtung ist. Deutschnationale Zeitschriften waren die seit dem 1.7. 1919 in Berlin erscheinenden >Eisernen Blätter < des 1920 am Kapp-Putsch beteiligten ehemaligen P f a r r e r s GOTTFRIED TRAUB

(1869-1956), Deutschlands Erneuerung< von Heinrich Class in München. Die Auflage der >Eisernen Blätter< bet r u g zwischen 2000 u n d 7000.

Die

nach dem Sturz des Parteivorsitzenden Hergt 1924 durch Westarp fortgesetzte Annäherung der Deutschnationalen an bürgerlich-demokratische Parteien wurde 1928 mit dem Vorstoß Hugenbergs in die Parteispitze abgebrochen. Die Folge war die Absplitterung der Landvolkpartei, des Christlichsozialen Volksdienstes mit der >Täglichen Rundschau< (Berlin) und der Konservativen Volkspartei, während die DNVP und die Hugenberg-Presse als Mitglied und Förderer der Harzburger Front seit Oktober 1931 dem •*Nationalsozialismus den Weg an die Macht ebneten. Literatur: A. HAHN, Die Berliner Revue. Berlin 1934. - H. BOOMS, Die Deutschkonservative Partei. Düsseldorf 1954. - A. KRÜCK, Geschichte des Alldeutschen Verbandes 1890 bis 1939. Wiesbaden 1954. - S. GNICH-

WITZ, Die Presse der bürgerlichen Rechten in der Ära Brüning. Diss. Münster 1956. - W. LIEBE, dieDeutsch-

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stehung der Deutschen Tageszeitung. Diss. Bonn 1958. - W. SAILE, Hermann Wagener und sein Verhältnis zu Bismarck. Tübingen 1958. TH. NIPPERDEY, Die Organisation der

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ten), (c) diagonale Konzentration bei Kombinationen unterschiedlicher Industriezweige (bis 1969 R. Bosch GmbH - Stuttgarter Zeitung - Deutsche Verlagsanstalt etc.). Die Konzentrationsbewegung in der deutschen Presse begann schon nach dem Ersten Weltkrieg unter dem Einfluß der Inflation. Die Konzentration ist nicht auf den Einfluß des Fernsehens allein zurückzuführen. Es wurde eine Reihe von marktbeherrschenden Tendenzen der großen Zeitungsunternehmen ermittelt, aber auch die Wandlung im Geschmack des Lesers. Ähnliche Untersuchungen, die in Großbritannien durchgeführt wurden, kamen 1966 zu dem Ergebnis, daß die Zeitungsindustrie teilweise mit überalterten unrationellen Methoden (->Drucktechnik) arbeite, die eine Gesundung verhinderten, und unter restriktiven Praktiken der Gewerkschaften leide. Solche Überlegungen haben bei der deutschen Analyse (·»Michel-Kommission, •*Günther-Kommission') keine Rolle gespielt, da es nicht möglich war, den Konzentrationsprozeß auf Grund der Unterlagen einzelner Verlage zu untersuchen. Es bleibt fraglich, ob die allein auf der Grundlage äußerlicher statistischer Merkmale erarbeiteten Resultate der tatsächlichen Entwicklung gerecht werden. Als einen Ausweg aus der Konzentration betrachten die Verleger die Kooperation in verschiedenen Bereichen der Zeitungsherstellung. In der Regel ist auch hier die Folge, daß die selbständige politische Redaktion aufgegeben wird. Konzentration und Kooperation beinhalten daher eine Einschränkung der Meinungsvielfalt. Die •*.Pressefreiheit, die juristisch als Meinungsäußerungs-Freiheit interpretiert wird, bleibt streng genommen von dieser Tatsache unberührt. Wie etwa Großbritannien beweist, das stets eine weit geringere Zahl von Zeitungen hatte als Deutschland, ist die Zahl der Zeitungen an sich kein Kriterium für die Pressefreiheit in einem Lande. Entscheidend ist die Vielfalt der in der

207

Konzession Publizistik zum Ausdruck kommenden Meinungen. Literatur: F. SIELEMANN, Konzentrationsbewegung im Zeitungsgewerbe. Münster 1927. - H . E. H Ä R T U N G , Die Konzentration im deutschen Zeitungsund Zeitschriftenwesen. In: Publizistik, 7. Jg. 1962, Nr. 1, S. 34-38. - W. J. S C H Ü T Z , Wettbewerbsbedingungen und Konzentrationstendenzen der deutschen Tageszeitungen. In: Publizistik, 8. Jg. 1963, Nr. 4, S. 363-379. The National Newspaper Industry. A Survey. London 1966. - Bericht der Kommission zur Untersuchung der Wettbewerbsgleichheit von Presse, Funk/Fernsehen und Film. Bonn 1967. - H. A R N D T , Die Konzentration in der Presse und die Problematik des Verlegerfernsehens. Frankfurt/M. 1967. W. J. S C H Ü T Z , Veränderungen im deutschen Zeitungswesen zwischen 1954 und 1957. In: Publizistik, 12. Jg. 1967, Nr. 4, S. 243-246. - Kommission zur Untersuchung der Gefährdung der wirtschaftlichen Existenz von Presseunternehmen und der Folgen der Konzentration für die Meinungsfreiheit in der Bundesrepublik: Schlußbericht erstattet der Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland. Berlin 1968.-J. A U F E R M A N N u.a. (Hrsg.), Pressekonzentration. München 1970. Konzession. Entsprechend der -»Gewerbeordnung erteilte Genehmigung zur Ausübung eines Gewerbes. Die Konzession erhielt nach dem Wegfall der Zensur 1848 verstärkte Bedeutung. Der Deutsche Bund beschloß am 6. 7. 1854, das gesamte Pressewesen der Konzessions- und Kautionspflicht zu unterwerfen. Dieser Beschluß wurde jedoch nur von sieben Bundesstaaten berücksichtigt. Bei der Neuregelung hatte das preußische Pressegesetz vom 12.5.1851 als Vorbild gedient. Mit dem Reichspressegesetz von 1874 wurde die Konzession endgültig beseitigt. Literatur: A. F. B E R N E R , Lehrbuch des Deutschen Preßrechtes. Leipzig 1876.

208

Kopierverfahren. Technische Vervielfältigungsverfahren. Sammelbegriff für Techniken, die der Herstellung von Drucken und druckähnlichen Abzügen dienen (Buch- und Zeitungs-, Stein-, Offset- und Kupfertiefdruck, Lichtdruck und chemigrafische Übertragungstechnik). Man unterscheidet (a) Durchschreibverfahren (Hektografie), (b) Ormigverfahren (farbgebendes Durchschreibverfahren), (c) Schablonenverfahren, (d) Flachdruckvervielfältigung, (e) Rotaprintverfahren, (f) Printon-Druckverfahren (Metallfolie), (g) fotografische Vervielfältigung. Zu den neueren Verfahren gehört das Thermofax-Verfahren ; hierbei wird ein wärmeempfindliches Farbblatt mit der Vorlage und einem gewöhnlichen Blatt Schreibpapier einer Wärmestrahlung ausgesetzt. Die Wärmestrahlung bewirkt an den beschrifteten Stellen das Übertragen der Farbe auf das Schreibpapier. Zur neuesten Entwicklung gehören die Elektrokopierverfahren (Xerografie) sowie die ferromagnetischen Kopierverfahren. Korrektur. Berichtigung von (Druck-) Fehlern. Die Korrekturzeichen wurden aufgrund langjähriger praktischer Erfahrungen vom Normenausschuß der Deutschen Industrie festgelegt. Die Allgemeinen Korrekturvorschriften< (Einheitskorrekturmuster) wurden von der Zentralkommission der Korrektoren Deutschlands aufgestellt. Die Korrektur erfolgt auf dem Korrekturabzug (Fahnenabzug), eine Nachkorrektùr findet auf dem Korrekturbogen statt; hierbei handelt es sich um einen Abzug in Bogenform zur Kontrolle des richtigen Umbruchs und der richtigen Ausführung der auf dem Fahnenabzug angezeichneten Korrekturen (Umbruch-Korrektur). Korruption. Bestechlichkeit. Während es einerseits zur öffentlichen Aufgabe der Presse gehört, Mißstände in Staat und Gesellschaft aufzuspüren und anzuprangern, befinden sich Journali-

Kriegsberichterstattung sten und Verleger selbst ständig in Gefahr, vielfältigen Bestechungsversuchen zu erliegen. Eine Art »schleichender Korruption« der Presse ist immer dort zu befürchten, wo sie den Pressionsversuchen mächtiger Personen oder Institutionen ausgesetzt wird und dabei selbst eine schwache Position hat - in materieller und geistiger Hinsicht. Korruption wird meist dort erfolgreich abgewehrt, wo eine finanziell ausreichende Basis vorhanden ist; d. h. materiell unselbständige Zeitungen sind stärker gefährdet als florierende Unternehmen. Ein häufig vorkommender Fall : Zusicherung wohlwollender Berichterstattung bei gleichzeitiger Verpflichtung zu lukrativen Anzeigenaufträgen. In der letzten Zeit bekannt geworden ist der außergewöhnliche Fäll der Bestechung des schleswig-holsteinischen Parlamentariers S C H W I N K O W S K I , der f ü r Springer-freundliche Aktionen beträchtliche Geldsummen entgegennahm. Z u m erstenmal in der Pressegesetzgebung stellte das Schriftleitergesetz vom 4. 10. 1933 in § 38 die Pressebestechlichkeit u n d in § 39 die Pressebestechung unter Strafe (»Ein Schriftleiter, der ein Entgelt oder einen anderen Vorteil fordert, sich versprechen läßt oder annimmt, wird mit Gefängnis oder Geldstrafe bestraft«). Der Deutsche Presserat verabschiedete am 21. 2. 1961 eine Resolution zum Einladungs- und Geschenkunwesen: »Die deutsche Presse erfüllt eine vom Grundgesetz anerkannte öffentliche Aufgabe. Dazu bedarf sie der äußeren und inneren Freiheit. Die A n n a h m e und Gewährung von Vorteilen jeder Art, die die Entscheidungsfreiheit der Presse beeinträchtigen könnten, sind daher mit dem Ansehen, der Unabhängigkeit und der Aufgabe der Presse unvereinbar. In dieser Hinsicht besteht eine Parallele zu den Pflichten aller anderen, die im öffentlichen Leben tätig sind. Dieser Grundsatz bindet alle Verleger und Journalisten«.

Literatur:

H.

BROSTHAUS,

Die

Be-

stechlichkeit nach dem Schriftleitergesetz. Haltern 1 9 3 4 . - C . R. M Ö L L E N HOFF, Despoilers of democracy. New York 1965. Kriegsberichterstattung. In den neuzeitlichen Kriegen tritt neben die von privater, ziviler Seite betriebene Berichterstattung in zunehmendem Umfang die Ausgabe amtlicher Mitteilungen über den Fortgang von Kriegshandlungen; dies geschieht entweder getarnt oder offiziell. Englische Zeitungen waren die ersten, die systematisch Reporter zur Kriegsberichterstattung (während des Krimkrieges, 1 8 5 3 - 1 8 5 6 ) an die Front schickten. Während die private Kriegsberichterstattung hauptsächlich das Informationsbedürfnis der Einwohner des betroffenen Landes oder mehrerer betroffener Länder zu befriedigen sucht, unterliegt der amtliche Bericht außenpolitischen Zweckmäßigkeitserwägungen der kriegsführenden Staaten. Im Ersten Weltkrieg war die amtliche Kriegsberichterstattung auf deutscher Seite eine rein militärische Angelegenheit; die politische F ü h r u n g zeigte sich an einer Verbindung mit der Presse desinteressiert; die militärischen Stellen beschränkten sich auf die Herausgabe der Heeresberichte und amtlicher Telegramme; nur wenige zivile Berichterstatter waren zugelassen. Die militärische Zensur wurde streng gehandhabt. Im Zweiten Weltkrieg wurde die zentrale Dienststelle für die Kriegsberichterstattung erstmals in der Geschichte der obersten operativen Führungsstelle der Wehrmacht, dem Chef des Wehrmachtführungsstabes, zugeordnet, wodurch eine schnelle und zugleich umfassende Nachrichtengebung über die Aktionen aller drei Wehrmachtsteile möglich wurde. Wichtigster Bestandteil der amtlichen Berichterstattung war der während der ganzen Kriegsdauer täglich zur Mittagsstunde ausgegebene Wehrmachtsbericht, er-

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Kriegsfilm gänzt durch die sogen. Sondermeldungen über Vorgänge und militärische Erfolge besonderer Art. Daneben gab das Oberkommando der Wehrmacht (OKW) auch eigene Kommentare zum besseren Verständnis der militärischen Vorgänge heraus; die zusammenfassenden Berichte des Oberkommandos der Wehrmacht nach Abschluß größerer Kampfhandlungen unterblieben seit 1944. Die Nachrichtenbeschaffung war Aufgabe der Propaganda-Kompanien; die meisten PK-Berichter neben dem Wortdienst gab es Bildund Filmdienste - waren ausgebildete Soldaten, die somit unmittelbar aus dem Kriegserlebnis berichten konnten. Für die in Berlin akkreditierte Auslandspresse war die WehrmachtsPressekorrespondenz bestimmt; das Bereisen bestimmter Operationsgebiete wurde ausländischen Journalisten nur in besonderen Fällen, und zwar unter Führung deutscher Offiziere gestattet; ansonsten waren zivile Kriegsberichter nicht zugelassen. Die Berichterstattung über Kriegshandlungen hat nach der inzwischen erfolgten weltweiten Verbreitung der audiovisuellen Medien einen entscheidenden Wandel erfahren. Literatur: E. MURAWSKI, Der deutsche Wehrmachtsbericht 1939-1945.

wurde und wird in deutschen Filmen der Krieg beschönigt, als unabänderliche Tatsache akzeptiert, zuweilen sogar heroisiert. So ist die deutsche Filmbewertungsstelle nicht selten auch geneigt, amerikanische Wehrertüchtigungsstreifen zu prädikatisieren. Die problematischen, wirklich diskutablen Kriegsfilme bleiben in der Minderzahl. THIEL unterscheidet zwischen folgenden Typen des Kriegsfilms: (a) Die lustigen Muschkoten. Soldatsein bedeutet nicht Krieg, sondern Gaudi (>Schütze Bumm in NötenUnternehmen EdelweißStern von AfrikaEiner kam durchDie letzte Fahrt der BismarckU-Kreuzer TigerhaiWenn das Blut kochtNacht fiel über GotenhafenRegelungstechnik Die technische Aufgabe und ihre wirtschaftlichen, sozialpolitischen und kulturpolitischen Aufgaben < veröffentlicht w u r d e . . . « (FRANK, 1965, S. 1 1 . ) 1 9 4 8 erschien N O R B E R T W I E NERS ( 1 8 9 4 - 1 9 6 4 ) epochemachendes Werk Cybernetics or control and communication in the animal and the machines mit dem sich der Ausdruck

Kybernetik als zusammenfassende Bezeichnung für die vergleichende Erforschung von Steuerungs- und Regelvorgängen in Technik, Biologie und den Sozialwissenschaften durchsetzte. Mit den Regelungsprozessen, auf die R. W A G N E R , H . SCHMIDT U. a. schon früher aufmerksam gemacht hatten, verband N. W I E N E R die für die verschiedensten Systeme grundlegend wichtigen Funktionen der Nachrichtenübertragung und Nachrichtenverarbeitung. Daher bedeutete die Veröffentlichung von SHANNONS >The mathematical theory of communication < (1948), in der er ein quantitatives Maß für den Informationsgehalt von Nachrichten aufstellte, einen entscheidenden Entwicklungsimpuls für die Kybernetik. [2] D a Regelung, Steuerung, Nachrichtenübertragung und Nachrichtenverarbeitung von der Kybernetik hauptsächlich unter dem Aspekt der informationellen Strukturen untersucht werden, läßt sich Kybernetik auch definieren als »Wissenschaft von den informationellen Strukturen im technischen und außertechnischen Ber e i c h « (STEINBUCH, 1965, S. 325).

Der Anwendungsbereich kybernetischer Begriffe und Modelle ist außerordentlich weit. Diese Tatsache scheint des öfteren zu einer unkritischen Anwendung kybernetischer Modelle auf beliebige Merkmalsbereiche und -ausprägungen zu verführen. Dazu ist jedoch festzustellen: Strukturell bestehen zwar aufschlußreiche Ähnlichkeiten zwischen maschinellen, biologischen und sozialen Systemen, dagegen können Analogien aufgrund qualitativer Differenzen der Systeme keinesfalls Identitätsbeziehungen bedeuten. Eingedenk solcher Unterschiede und logischer Begrenzungen ist die Anwendung kybernetischer Modelle in vielen Forschungsbereichen fruchtbar, z. B. : Technik (z. B. automatische Zeichenerkennung), Biologie (die vielfältigen, mechanisch, chemisch, hormonal und neurophysiologisch be-

215

Kybernetik dingten Regelkreise zur Einhaltung bestimmter homöostatischer Zustände wie der konstanten Körpertemperatur oder zur Anpassung an die wechselnden Umweltbedingungen), Sozialwissenschaften (ζ. B. gewisse gruppendynamische oder ökonomische Prozesse als komplexe Regelkreissysteme). D i e v o n H . FRANK ( 1 9 6 5 , S. 15) v e r -

suchte graphische Darstellung der wissenschaftlichen und technischen Disziplinen der Kybernetik veranschaulicht ihre theoretisch-praktische Integrationskraft; in diesem Vermögen liegt die noch nicht absehbare wissenschaftsgeschichtliche Bedeutung der Kybernetik.

Literatur:

C. E. SHANNON, T h e m a -

thematical theory of communication. In: Bell system technical journal, Vol.

216

2 7 , 1 9 4 8 , S. 3 7 9 - 4 2 3 u n d 6 2 3 - 6 5 6 .

-

N. WIENER, Mensch und Menschmaschine. Berlin 1958. Ullstein-Bücher 184. - W. R. ASHBY, A n introduction t o cybernetics. L o n d o n 1 9 6 1 . - S. BEER,

Kybernetik und Management. Frankfurt/M. 1963. - C. CHERRY, Kommunikationsforschung - Eine neue Wissenschaft. Hamburg 1963. - K. ALSLEBEN, Lexikon der Kybernetik. Quickborn 1964. - G. KLAUS, Kybernetik und Gesellschaft. Berlin 1964. H. FRANK (Hrsg.), Kybernetik. Briikke zwischen den Wissenschaften. F r a n k f u r t / M . 5 1 9 6 5 . - H . FRANK, W a s

ist Kybernetik. In: Kybernetik. Brükke zwischen den Wissenschaften.

Frankfurt/M.

5

1 9 6 5 , S. 1 1 - 2 2 . - J . R .

PIERCE, Phänomene der Kommunikation. Informationstheorie, Nachrich-

Kybernetik tenübertragung, Kybernetik. Düsseldorf 1965. - K. STEINBUCH, Automat und Mensch. Kybernetische Tatsachen und Hypothesen. Berlin 31965. - H. FRANK, Kybernetik und Philosophie. Berlin 1966. - M. TAUBE, Der Mythos der Denkmaschine. Kritische Betrachtungen zur Kybernetik. Reinb e k 1966. r d e 2 4 5 . -

H.-J.

FLECHT-

NER, Grundbegriffe der Kybernetik. Eine Einführung. Stuttgart 21967. N. WIENER, Kybernetik. Regelung und Nachrichtenübertragung im Lebewesen und in der Maschine. (Cybernetics or control and communication in the animal and the machine. 1948.) Reinbek 1968. rde. 294 bis 2 9 5 .

Ladenwerbung Ladenwerbung. Einzelhandelswerbung. Eine Möglichkeit der Direktwerbung (->Werbung). Einsatz von Propagandisten in Warenhäusern, Einzelhandelsgeschäften etc. zur Durchführung besonderer Verkaufsaktionen (Einführung eines neuen Produkts), mit oder ohne Kostprobenverteilung. Zur Ladenwerbung werden entweder geeignete Personen des Geschäftspersonals oder berufsmäßige Propagandisten (Werber) herangezogen. Landespressegesetze. In der elffach verschiedenen Fassung der deutschen Bundesländer trat in den Jahren 1964 bis 1966 das moderne Landespresserecht an die Stelle des alten einheitlichen Reichspreßgesetzes von 1874, nachdem die Bemühungen um die Schaffung eines Bundespresse-Rahmengesetzes gescheitert waren. Am 1. 2. 1963 einigten sich die Innenminister der Länder in Baden-Baden auf einen Modell-Entwurf, nach dem sich die Landespressegesetzgebung orientieren sollte. Mit Ausnahme Bayerns, das an seinem Pressegesetz von 1949 festhielt, verabschiedeten die Länder daraufhin in den Jahren 1964, 1965 und 1966 als Vollregelung oder Ergänzungsregelung (so in Hessen) ihre Pressegesetze (^Presserecht). Literatur: M. L Ö F F L E R , Presserecht. 2. Bd. München 1968. Landfunk. Wortprogrammsparte im Hörfunk, überwiegend Reportagen und Direktübertragungen (·*Live-Sendung) sowie Informationssendungen (Marktberichte, Notierungen, Preise, Wettervoraussage). Der Landfunk ist regional ausgerichtet und für die Landwirtschaft ein wichtiges Orientierungsmittel. Die Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) bildete 1968 in Rom einen beratenden Ausschuß, der sich mit der wachsenden Bedeutung des Landfunks in den Entwicklungsländern befaßt; die BRD ist Mitglied in diesem Ausschuß.

218

Lateinamerika. Einige lateinamerikanische Länder weisen eine bis ins 17. bzw. 18. Jh. zurückreichende Pressegeschichte auf, ζ. B. Guatemala, Ekuador, Mexiko, Peru. Die vorherrschenden Sprachen sind Spanisch und Portugiesisch; dieser Umstand hat die Entwicklung der Massenkommunikation im lateinamerikanischen Bereich sehr günstig beeinflußt. Ein bedeutendes Zeitungsland ist das portugiesischsprechende Brasilien (über 200 Zeitungen); in fast allen lateinamerikanischen Staaten ist das Rundfunk- und Fernsehwesen bereits weit entwickelt. Die Entwicklung der Presse vollzog sich fast überall im Rahmen der politischen Selbständigkeits- und Unabhängigkeitsbestrebungen. Argentiniens >La Prensa Magdeburgische Zeitung< die Mitteilung, der kaiserlichrussische Hof habe sich beschwert, » . . . daß der in Copia beigefügte Articul inseriert worden wäre«. Mit der Einführung des »gelehrten Artikels« in die Hamburgischen (1774) und Berliner Zeitungen (1740, >Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachenc » . . . wie man denn auch jedes Stück mit einem gelehrten Articul beschließen will«) erhält der Artikel die Bedeutung einer -»Sparte. Nur langsam löste sich der Artikel von seinem zunächst rein nachrichtlichen Inhalt oder seiner im kameralistischen Sinne belehrenden Natur, um zu einer meinungswerbenden Ansprache über aktuelle Zeitfragen überzugehen, ζ. B. JUSTUS MOSERS Artikel in den >Wöchentlichen Osnabrückischen Anzeigern (1766). In England schrieb J O N A THAN S W I F T (1667-1745) im Examin e n (1710) »satyrischpolemische Abhandlungen über Parteipolitik, religiöse Fragen oder Angelegenheiten der Ministerien ( K . VON STUTTERHEIM, 1933), die das Aufkommen des Leitartikels im beginnenden Zeitalter der liberal-demokratischen Form der öffentlichen Aussprache kennzeichnete. Wachsende Bedeutung erhielten in der angelsächsischen Publizistik die Letters to the Editor, die vielfach dezi-

dierte und qualifizierte Beiträge zu aktuellen Vorgängen darstellten (-*/«nius-Briefe). Die Französische Revolution brachte große Leitartikler hervor. Beherrschende Themen waren Menschenrechte, Meinungsfreiheit, Fortschrittsglaube. M I R A B E A U (1749-1791) verfaßte die >Lettres du Comte de Mirabeau à ses Commettants < (Parlamentsberichte in Artikelform, an Mirabeaus Wähler gerichtet), aus der die Zeitung >Courier de Provence< hervorging, die Mirabeaus Wählerbriefe als Leitartikel enthielt. Mit vorwiegend aggressivaufpeitschenden Appellen an die Massen traten während der Revolutionsjahre in der vordersten Reihe der politischen Publizisten CAMILLE D E S M O U LINS (1760-1794) und J E A N - P A U L M A RAT (1743-1793) hervor, Marat erreichte mit seinem >Ami du Peuple < eine für die damalige Zeit außerordentliche Breitenwirkung. Desmoulins befaßte sich in seiner Zeitung d e volutions de France et de BrabantVieux Cordelier< in aufrüttelnder und pathetischer Diktion mit den umwälzenden Vorgängen seiner Zeit; seine Artikel versah er nur mit der Datumszeile. Damit war der Leitartikel als publizistisches Kampfmittel auf seinem ersten Höhepunkt angelangt. Von Bedeutung sind auch die Artikel des T R E N C K VON T O N D E R N in dessen Zeitschrift >Gespräche aus dem Reich der Toten Deutschen Zeitung< (Heidelberg) die Epoche der großen meinungsbildenden Presse nach 1848 ein. Die Persönlichkeit des Artikelschreibers tritt immer mehr in den Vordergrund. Bedeutende Politiker und Staatsmänner versuchten, durch (meist) anonyme Leitartikel die öffentliche Meinung in eine bestimmte Richtung zu lenken, oder sie einfach zu bekämpfen, wenn ein politischer Gegner die Öffentlichkeit bereits in bestimmter Weise beeinflußt hatte

litische Leitartikel in der deutschen Presse. 1924. - O. EICKE, Die kulturelle Bedeutung der Metapher in den Leitartikeln der Times von 1914 bis

(so in D e u t s c h l a n d OTTO VON BISMARCK u n d i n F r a n k r e i c h G . CLEMENCEAU).

Als publizistische Tat kann man den L e i t a r t i k e l EMILE ZOLAS ( 1 8 4 0 - 1 9 0 2 )

in >L'Aurore< zur -*Dreyfus-Affäre bezeichnen, der eine ungeheure Wirkung erzielte und schließlich die Wende in diesem Justizskandal herbeiführte; aber auch die publizistischen Leistung e n e i n e s THEODOR WOLFF ( 1 8 6 8 b i s 1943) o d e r MAXIMILIAN HARDEN (1861

bis 1927) in der Leitartikelspalte sind unvergessen. »Seine (Wolffs) Montagsartikel (im Berliner Tageblatt) wurden bewundert und gefürchtet, von seinen konservativen Gegnern gehaßt« (KOSZYK). Die Stellung des Leitartikels in der Gegenwartspublizistik ist umstritten. Einige große Blätter (ζ. B. die >FAZDer Angriff< und >Das Reichd'Union< vorübergehend große politische Bedeutung. Etwa gleichzeitig wurde die >ObermoselZeitung< wiederbegründet; beide Blätter vereinigten sich im April 1948 zum Letzeburger Journal d'Zeitung vum Letzeburger VollekEscher Tagblatt/Journal d'Esch< mit 32500, >La Républicain Lorrain < (24000), Letzeburger Journ a l (12000), L a Meuse Luxembourg< (8 000) und >d'Zeitung vum Letzeburger Vollek< (5 000), so daß 1966 die Gesamtauflage aller in Luxemburg erscheinenden Tageszeitungen 151500 betrug. Literatur: Handbuch der Auslandspresse 1918. Berlin 1918. - Handbuch der Weltpresse. Berlin 1931,1934. Leipzig, Frankfurt/M. 1937. - Handbuch der Auslandspresse. Bonn, Köln, Opladen 1960. - L'Indicateur Publicitaire 1966 de Reclamegids Belgique, G.-D. de Luxembourg. Brüssel 1966. - Handbuch der Weltpresse. Köln, Opladen 1970.

229

Magazin Magazin. Aus dem Arabischen »machazin« (pl., etwa »Vorratshaus«). Als Titel einer Zeitschrift bürgerte sich das magazine im England des 18. Jh. ein und wurde von den Deutschen übernommen und viel verwendet. Die Beliebtheit dieses Titelworts ließ im späten 19. Jh. im deutschsprachigen Raum jedoch wieder nach. In den 20er Jahren dieses Jh. erfuhr der Begriff" jedoch eine deutliche Abwertung, da er oft für pornografische Bildhefte benutzt wurde. Neue Bedeutung gewann das Magazin im Typus des Nachrichtenmagazins. Hinsichtlich der Gestaltung und des Stils entsprechen auch zahlreiche Frauen-Zeitschriften dem Charakter des Magazins, das im »klassischen« Sinn eine Mischung aus Belehrung und Unterhaltung meint. Der Begriff hat daher in jüngster Zeit auch Eingang in die Kommunikationsmittel Funk und Fernsehen gefunden (-*Magazinsendungen). Der Ausdruck magazine wurde 1731 in England (Gründungsjahr von >The Gentleman's MagazineNeuen Auszüge aus den besten ausländischen Wochen- und Monatsschriften (1765-1769). Die Absicht, durch Beiträge aus schöngeistigen und wissenschaftlichen Publikationen das Lesepublikum sowohl zu belehren als auch zu unterhalten, fand in der Herausgabe von Magazinen angemessenen Ausdruck. Hier begann eine Tradition, die vor allem im angelsächsischen Raum im Magazin-Typus des digest fortlebt. Im Deutschland der Aufklärungsepoche wurde das Kennwort Magazin für eine Vielzahl ganz verschiedener Zeitschriften angewandt. Es gab landschaftsgebundene Magazine (etwa das Schwäbische Magazin zur Beförderung der AufklärungMagazin für Apotheker,

230

Materialisten und ChemistenMagazin für junge Offiziere und KadettenGöttingische Magazin der Wissenschaften und Literatur^ das es verstand, »eine unterhaltende und belehrende Lektüre in leichter Lesart« zu vermitteln. Im späten 19. Jh. wurde der Inhalt der Magazine immer mehr popularisiert und schließlich bis zur »Sensationsmacherei « verflacht. Nach dem Beispiel des Londoner >Penny Magazine< (gegründet 1830) gestaltete J O H A N N J A C O B W E B E R das >PfennigMagazinReclams Universums (1854 bis 1939). Diese Publikation, die eine geschickte Stoffmischung bot, spiegelt in mancher Hinsicht den bürgerlichen Geist der Zeit und die wilhelminische Ära. Frischer und witziger war, in der Weimarer Republik, A L F R E D F L E C H T HEIMS avantgardistische Kulturzeitschrift >Querschnitt< (1922-1936). In den Vereinigten Staaten entstand der moderne Typus des Nachrichtenmagazins. Das von B R I T O N H A D D E N (1898 bis 1929) u n d

HENRY R . LUCE

(1898

bis 1967) im März 1923 gestartete »weekly newsmagazine« mit dem Titel >Time< hat nicht nur den amerikanischen Journalismus stark beeinflußt. D a s 1 9 4 6 v o n RUDOLF AUGSTEIN ( g e b .

1923) gegründete Magazin >Diese WocheDer Spiegel< umbenannt, ist nach dem Vorbild von >Time< geformt. Literatur: F. L. Μοττ, A history of

Magazinsendungen the american magazines. 4 Bde. Cambridge, Mass. 1957. - G. B E R G N E R , R. Augstein und die Spiegel-Affäre. Berlin 1964. - H. M. ENZENSBERGER, Die Sprache des Spiegel. In: Einzelheiten. Frankfurt 1964. - T H . P E T E R SON, The magazines in the 20th century. Urbana, 111. 1964. - W . H A A C K E , Genesis und Stil des Magazins. In: Publizistik, 11. Jg., Heft 3/4. Bremen 1966. - E. G R U B E R , Magazine im Fernsehen. In: Praktischer Journalismus, Nr. 89. München 1966. - D. J U S T , Der Spiegel. Hannover 1967. - E. K U B Y , Facsimile-Querschnitt durch den Spiegel. München 1967. - H. U. M A G N U S , Time. Hannover 1967. - W. H A A C K E und A. VON BAEYER, Facsimile Querschnitt durch den Querschnitt. München 1968. Magazinsendungen. Darbietung verschiedener medieneigener - Darstellungselemente im Hör- und Sehfunk, durch die begleitenden Worte der Moderatoren verbunden. Ihre Thematik umfaßt alle Stoffgebiete. Die Musik übt eine Art Trägerfunktion für den Text aus. Als zusammengesetzte journalistische Form vereinigt die Magazinsendung in sich zahlreiche Elemente und führt zur Auflockerung dés Hörfunkprogramms. »Hinter allen J u n ten Formen < steht die Absicht der Rundfunkleute, in Fühlung mit dem Hörer zu gelangen, ihn zu >aktivieren< « (HAGEMANN). 1 9 4 9 gründete P A T W E A V E R von NBC die erste Radiomagazinsendung der USA, die >Monitor< hieß und am Wochenende jeweils zwölf Stunden Unterhaltung, Nachrichten und Hilfsdienste - wie Küchentips - ausstrahlte. Die Maxime lautete: »>Monitor< is going places and doing things« - alles wurde live gesendet. Folgende deutsche Magazinsendungen werden derzeit verbreitet: >Rundschau am MorgenRundschau am Mittag< und die außer am Wochen-

ende täglich gesendete >Rundschau am Abend Heute morgenMittagsmagazin - Musik und Neues vom Tage< des Westdeutschen Rundfunks Köln wird seit dem 1. 2. 1965 täglich außer sonntags von 13.00 bis 15.30 Uhr gesendet. Etwa 90 Minuten sind Musik- und 60 Minuten Wortbeiträge (zwischen zehn und fünfzehn Text-Spots). Alles, was an dem jeweiligen Tag wichtig und interessant erscheint, soll direkt vom Ort des Geschehens in das Programm gebracht werden. Ein Hauptziel ist die »Popularisierung der Politik«, so daß politische Themen den größten Raum einnehmen. Bei den Darstellungsformen überwiegt der Bericht (etwa 16 Prozent). Es folgen Feature (6 Prozent), Gespräch (4 Prozent), Kommentar (4 Prozent), Interview (4 Prozent), Reportage (3 Prozent), reine Information (1 Prozent) und Diskussion (1 Prozent). Alle diese Formen treten aber kaum unvermischt auf, was sich aus dem live-Charakter des Magazins erklärt. Jeder der sieben Moderatoren des >MittagsmagazinsMittagsmagazins< sind zum großen Teil in den Lehren zu finden, die man aus der früheren Programmstruktur zog. Schwindende Hörerzahlen waren ein Alarmzeichen. Im Hörfunk glaubte man anfangs, den Schuldigen im Fernsehen zu finden. Doch lag die Ursache in der traditionellen Programmgestaltung des Hörfunks (»Kästchen«-Sendungen). Die Auflösung der Programmteile, ähnlich der Auflösung der Sparten in der Massenpresse, war die Lösung. Vor allem junge Hörer hatten sich Unterhaltungssendungen der Nachbarländer zugewandt, von denen Anregungen für das >Mittagsmagazin< gewonnen wurden - mit dem wesentlichen Unterschied, daß die politische Information, nicht Musik und Plauderei, im Mittelpunkt steht. Die Magazinsendungen des Fernsehens (>PanoramaMonitorReportZDF-MagazinDer Untergang der Bild-Zeitungc »Die Kampagne gegen Springer wurde von allen, die daran teilnahmen, verstanden als exemplarische Kampagne gegen die Sphäre der Manipulation.« Man hatte die Vorstellung, die Manipulation sei »ein besonderer, ablösbarer Bereich der kapitalistischen Herrschaft« und »darum auch als gesonderte Herrschaftsform bekämpfbar«. Wenn der »Schleier der Manipulation« weggerissen wäre, so glaubte man, würden »die Unterdrückten den wirklichen Gegner erkennen und den Kampf gegen ihn aufnehmen«. Das Ergebnis der Springer-Kampagne wird nunmehr dahin gedeutet, daß wie bei der Mairevolte in Frankreich 1968 »in dem Augenblick, da dieser Kampf die Qualität des offenen Klassenkampfes annimmt und der Staatsapparat tatsächlich ins Wanken gerät, die Macht der Manipulation wie ein Spuk verschwindet«. Die »Theorien von der Integration und Verbürgerlichung des Arbeiters stürzten zusammen, als wir sahen, daß nicht die Bewußtlosigkeit, Dummheit und Anpassungsbereitschaft, sondern die Ohnmacht, nicht die Macht der Manipulation, sondern die unverdeckten Gewaltverhältnisse der kapitalistischen Herrschaft die Barriere bilden, die den Arbeiter hindert, den Kampf zu eröffnen und ihn zögern läßt, sich der Rebellion der Studenten anzuschließen«. Die Wissenschaft hat bisher keine oder widersprüchliche Antworten auf die Frage nach der Manipulierbarkeit der Menschen durch Massenkommunikationsmittel gegeben. Insbesondere bestehen unklare Vorstellungen über die Bedingungen, die »im Kommunikationsprozeß hinzutreten müssen, um

Manipulation aus einer publizistischen Aussage eine wirksame« (DRÖGE) werden zu lassen. Insofern beruhen alle Äußerungen über die Manipulation durch Massenmedien auf Vermutungen. Die moderne Psychologie betrachtet das menschliche Verhalten weitgehend als Manipulationsverhalten. Ihre Erkenntnisse haben die bewußte Steuerung von menschlichen Reaktionen (-»Propaganda), die abhängig sind von Alter, Sozialstatus und anderen Variablen, erleichtert. Die öffentliche Bewußtseinsbildung wird als stimulus-induziert bezeichnet, d. h. die Motivation des Handelns wird durch die erreichbaren oder zur Verfügung stehenden Informationen geschaffen. Dementsprechend kann auch Informationsentzug motivierend wirken und wesentlich Manipulation bedeut e n (MITTENECKER).

Konsumwerbung ζ. B. ist angeblich immer dann erfolgreich, wenn sie beim Rezipienten eine Motivation errichtet. Der völlige Mißerfolg der Werbung für Sicherheitsgurte in den USA hat die Problematik dieser Feststellung jedoch erneut bewußt gemacht. Wie weit die Verbreitung gewisser Modeerscheinungen, die von kurzer Dauer sind, auf die Manipulation durch Werbung oder durch den angeborenen Nachahmungstrieb erfolgt, bleibt zu prüfen. SILBERMANN vertritt die Ansicht, »daß sich direkte Effekte der Massenkommunikation als solche . . . überhaupt nicht aus dem Gesamt der Wirkungsfaktoren herauskristallisieren lassen«. Solche Resignation geht von den Problemen der Wirkungsforschung aus, der es »an einer geeigneten Technik« fehlt, »die Fristigkeit von Wirkungen genauer zu verfolgen und zu bestimmen«, und die wegen der Vielzahl der beteiligten Faktoren kaum eine bestimmte Wirkungsart einem bestimmten Faktor zuzuordnen vermag. In bezug auf die mit dem heutigen Manipulationsbegriff verbundene Kritik läßt sich mit G L O T Z / L A N G E N B U -

CHER (>Der mißachtete LeserManipulationDeutschvölkische Warte< (1901 gegr.) in Hamburg, die 1918 von der DNVP übernommen wurde und 1920 einging. Nach dem Kriege kamen hinzu: 1918 >Der Deutsche Volksrat< von H E I N RICH P U D O R in Leipzig und die wöchentliche »Hamburger Warte< von F R I E D R I C H C A R L H O L T Z , die im Oktober 1922 in dem ein Vierteljahr zuvor in München gegründeten >Fridericus< aufging, der 1923 nach Berlin übersiedelte; 1919 in Berlin der »NationalDemokrat< von J U L I U S V O L L M E R , die »Deutsche Treue< und das »Deutsche Wochenblatt Münchener Beobachten hervorgegangen war. Seit Februar 1923 erschien das Blatt täglich und diente mit seiner Auflage von etwa 50000 teilweise gratis abgegebenen Exemplaren der nationalsozialistischen Agitation, die sich vornehmlich auf Reden und Massenversammlungen stützte. Der Hitler-Putsch und der folgende Prozeß gaben der völkischen Publizistik neuen Auftrieb, obgleich der >Völkische Beobachter < bis zum April 1925 verboten war und durch die >Großdeutsche ZeitungVölkischen Kurien ersetzt werden mußte. Aber mit Hilfe des Großdeutschen Zeitungsdienstes, des Völkischen Pressedienstes und der Informationsbriefe des Reichstagsabgeordneten Wulle gelang es, alle nahestehenden Blätter zentral zu beeinflussen. Eines der frühesten nationalsozialistischen W o c h e n b l ä t t e r , JULIUS STREICHERS (1885-1946) >StürmerDeutschen Sozialisten veröffentlicht, der zuletzt als >Die Weiße Fahne< erschien und im November 1923 ein-

(47 Prozent) und 16 in Bayern (17 Prozent). Die bekanntesten Titel waren neben dem >Völkischen Beobachten und dem Berliner >Angriff< (seit 1927): >Freiheitskampf< (Dresden), Stuttgarter NS-KurierUlmer SturmAugsburger NationalzeitungMitteldeutsche< (Magdeburg), >Kurhessische Landeszeitung< (Kassel), Westdeutscher Beobachten (Köln), >Nationalzeitung< (Essen), f r a n k f u r t e r VolksblattNationalblatt< (Koblenz), >Schlesische Tageszeitung< (Breslau). Unter den zahlreichen Zeitschriften dieser Partei sind >Die Brennesseh (München, seit 1931) als satirisches Blatt und der illustrierte Beobachten (München, seit 1926) hervorzuheben. Seit Oktober 1931 konnte sich die NSDAP als Mitglied der Harzburger Front außerdem auf einen großen Teil der sogen, nationalen Presse stützen, vor allem auf die Zeitungen des deutschnationalen Hugenberg-Konzerns, dessen Telegraphen-Union und Allgemeine Anzeigen GmbH. Fast jeder der 36 Gaue der Parteiorganisation erhielt eine eigene Zeitung. Bei der Regierungsübernahme Hitlers am 30. 1. 1933 verfügte die NSDAP über 120 Tageszeitungen und Wochenblätter mit einer Mill. Auflage. Dann begannen der Gauleiter von Berlin und R e d a k t e u r des >Angriff< JOSEPH GOEB-

g i n g . ALFRED ROSENBERG ( 1 8 9 3 - 1 9 4 6 )

BELS

redigierte seit Juni 1924 in München die Monatsschrift >WeltkampfRote Erde< (Bochum), die im April 1933 den Dortmunder Generalanzeiger annektierte. Dieses System bedingte den Verfall der deutschen Presse. Von den über 4000 Zeitungstiteln, die Anfang 1933 mit 18,6 Mill. Auflage erschienen, blieben 1944 einschließlich der Soldaten- und Besatzungszeitungen 977 übrig. Davon waren 352 NSDAPOrgane mit 21 Mill. Auflage und 625 private Blätter mit vier Mill. Auflage. Genaue Aufmachungsvorschriften in Form von Tagesparolen sorgten dafür, daß die »unabhängigen« Zeitungen im Inhalt von den offiziellen Organen nicht abwichen. Darüber hinaus verfügten die zahlreichen Nebenorganisationen der Staatspartei über eine Fülle von Publikationsmitteln. Die Deutsche Arbeitsfront gab seit 1931 in Berlin die Zeitschrift >Arbeitertum< heraus, die Hitler-Jugend außer regionalen Zeitschriften >Die HJ< (München, seit 1935) und >Das Deutsche Mädel< (Hannover, seit 1934). Die NS-Beamtenorganisation verbreitete die >NS-Beamtenzeitung< (Berlin, seit 1931), die SS das >Schwarze Korps< (Berlin, seit 1935) und die SA den >SA-Mann< (München, seit 1932). Für die drei Wehrmachtsteile wurden die illustrierten Zeitschriften >Unser Heer Der Adler < und >Die Kriegsmarine < herausgegeben. Im Zweiten Weltkrieg wurde als Lockmittel für intellektuelle Kreise >Das Reich < geschaffen, in dem Goebbels von 1940 bis 1945 seine Leitartikel veröffentlichte. Die NSDAP stand in den Jahren ihrer ersten Erfolge einige tiefgreifende Krisen durch, von denen der Austritt OTTO STRASSERS ( g e b . 1 8 9 7 ) i m

Juli

1930, vor Hitlers Zusammengehen mit den Deutschnationalen, nach außen

hin besonders in Erscheinung trat. Strasser, dessen Ungehorsam der »Führer« mit der Ernennung von Goebbels zum »Reichspropagandaleiter« (->Propaganda) beantwortete, hatte nach Neugründung der Partei 1925 einige junge Mitarbeiter um sich und seine Nationalsozialistischen Briefe< geschart. Auch sonst entfaltete er mit seinem Bruder GREGOR

STRASSER

(1892-1934)

eine

lebhafte publizistische Aktivität in den von seinem »Kampfverlag« in Norddeutschland vertriebenen Wochenblättern. Nach der Trennung von der Partei gründete Otto Strasser, der bis 1920 Sozialdemokrat gewesen war, die Schwarze Front, deren Organe in Berlin das Nationalsozialistische Montagsblatt< und der bereits seit 1926 erscheinende Nationale Sozialist (später >Deutsche Revolution bzw. >Die Schwarze FrontKampfpause< und >Wir Jungen< waren. Enge Beziehungen unterhielt Strasser zu den Nationalbolschewisten u m ERNST NIEKISCH ( 1 8 8 9 - 1 9 6 7 ) , d e r

von 1926 bis 1934 in Berlin den >Widerstand< und vom Oktober 1932 bis zum März 1933 die Wochenzeitschrift >Entscheidung< veröffentlichte; ferner zum Tat-Kreis um den Chefredakteur der >Täglichen Rundschau< HANS ZEHRER (1899-1966), F e r d i n a n d Fried ( d . i. FRIED ZIMMERMANN, 1 8 9 8 - 1 9 6 7 ) u n d GISELHER WIRSING ( g e b . 1 9 0 7 ) .

Weitere Zeitschriften, die eine Verbindung von nationalen und sozialrevolutionären Ideen propagierten, waren: >Gegner< (Berlin) von HARRO SCHULZE-BOYSEN(1909-1942), >DieSo-

zialistische Nation< (Berlin) von KARL O. PAETEL (geb. 1906) sowie >Der Vorm a r s c h v o n ERNST JÜNGER ( g e b . 1 8 9 5 ) u n d FRIEDRICH HIELSCHER ( g e b . 1 9 0 2 ) ,

der seit Oktober 1930 >Das Reich< herausgab. Parteien entwickelten sich aus diesen Strömungen jedoch nicht. Nationalsozialistisches Gedankengut pflegten in der BRD die 1952 verbotene SRP (Sozialistische Reichspartei) und die DRP (Deutsche Reichspartei).

257

Nebenausgaben Ein Teil ihrer Mitglieder fand sich in der N P D (Nationaldemokratische Partei Deutschlands), deren Organ, die >Deutschen Nachrichten< (Hannover) durch nationalistische Propaganda und Antisemitismus auffällt. Literatur: W. H A G E M A N N , Publizistik im Dritten Reich. Hamburg 1948. - H. M A R K M A N N , Die Massenführung des Nationalsozialismus. Diss. Heidelberg 1951. - H. P. B R U N Z E L , Die »Tat« 1918-1933. Diss. Bonn 1952. - W . T H A T E , Die Rolle des Emotionalen in der nationalsozialistischen Propaganda. Diss. Berlin 1954. - S. N O L L E R , Die Geschichte des Völkischen Beobachters^ Diss. München 1956. - A. GROSSER, Hitler, la presse et la naissance d'une dictature. Paris 1959. - Κ . K O S Z Y K , Das Ende des Rechtsstaates 1933/34 und die deutsche Presse. In: Journalismus. 1. Bd. Düsseldorf 1960. - O.-E. S C H Ü D D E KOPF, Linke Leute von rechts. Stuttgart 1960. - Κ . A . ALTMEYER, Katholische Presse unter NS-Diktatur. Berlin 1962. - H . H E I B E R , Josef Goebbels. Berlin 1962. - H. D. M Ü L L E R (Hrsg.), Facsimile Querschnitt durch Das Reich. München 1964. - Μ . BOVERI, Wir lügen alle. Ölten 1965. - H. BoBERACH, Meldungen aus dem Reich. Neuwied 1965. - O . J . H A L E , Presse in der Zwangsjacke. Düsseldorf 1965. W. A. BOELCKE, Kriegspropaganda 1939-1941. Stuttgart 1966. - W. A. BOELCKE (Hrsg.), »Wollt Ihr den totalen Krieg?«. Stuttgart 1967. - R. K Ü H N L u. a. (Hrsg.), Die NPD. Berlin 1 9 6 7 . - S . N O L L E R u n d H . VON K O T Z E

(Hrsg.), Facsimile Querschnitt durch den Völkischen Beobachter. München 1967. - K. D. A B E L , Presselenkung im NS-Staat. Berlin 1968. - H . HEIBER und H. VON K O T Z E (Hrsg.), Facsimile Querschnitt durch das Schwarze Korps. München 1968. - F. J. BRODER, Ein Sprachrohr des Rechtsradikalismus. Mainz 1969. Nebenausgaben. Im Gegensatz zum Kopfblatt im gleichen Verlag erschei-

258

nende Bezirks- oder Lokalausgabe von Regionalzeitungen; bisweilen mit anderem Titel als die Hauptausgabe, von der sie sich durch den Lokal- oder auch den Anzeigenteil unterscheiden. Typisches Mittel der Regionalpresse in der BRD zur Sicherung eines größeren Verbreitungsgebietes in der Konkurrenz zur Heimatpresse. Die dadurch erzielte höhere Gesamtauflage sichert eine bessere Werbewirkung. Negerpresse. Von der schwarzen Bevölkerungsminderheit (10 Prozent der Gesamtbevölkerung) in den ·» Vereinigten Staaten ideell und kommerziell getragenes periodisches Publikationswesen. Das erste von einem Neger redigierte und herausgegebene Mitteilungsblatt, D A V I D R U G G L E S >Mirror of LibertyFreedom's Journal CrisisChicago Defender) mit 45000, >The (Baltimore) Afro-American« mit 150000, >The Journal and Guide < mit 35000 Exemplaren. Zu den bedeutendsten Nachrichtenmagazinen nach 1945 gehören >EbonyNegro Digest< und >Recor-

Neue (Newe) Zeitung derOpportunity< vor allem die gebildeten Schichten der schwarzen Bevölkerung auf ihre kulturelle Eigenständigkeit angesprochen und den Zusammenhalt der Neger im Süden und Norden der USA propagiert. Hervorgegangen aus der Protestbewegung gegen die Unterdrückung durch die weiße Oberschicht, entwickelte sich die Negerpresse in fast 150 Jahren zu einem gewichtigen publizistischen Instrument in den USA, das heute vor allem für die CivilRights-Bewegung eintritt. Die Notwendigkeit einer besonderen Negerpresse ergibt sich auch aus der Unterrepräsentation des farbigen Volksteils in der amerikanischen Publizistik. Nach einer Umfrage waren 1968 nur 3 bis 5 Prozent der Mitarbeiter von Rundfunk und Presse in den USA Neger. Literatur: M. R. BROOKS, The negro press re-examined. Boston 1959. - T. T. GORHAM, The negro press: past, present and future. In: U. S. negro world, Januar 1963. - W. KLEIN, Newsmedia and race relations. In : Columbia Journalism Review, Vol. 7, 1968, N r . 3, S. 4 2 - 4 9 . -

P.

MEYER,

What's the story in the ghetto? In: Editor & Publisher, 1968, Nr. 27. Nekrolog. Nachruf auf einen Verstorbenen, bestehend aus einer Kurzbiographie und einer Würdigung der persönlichen Verdienste, Leistungen oder Werke. Wien galt im 19. Jh. wegen der beispielhaften Pflege dieses Feuilletonteils als »Stadt der Nekrologe«. Literatur: G. POHL, Unsterblichkeit Deutsche Denkreden aus zwei Jahrhunderten. Berlin 1942. Neue Welle (franz. nouvelle vagué). Sammelbezeichnung für zahlreiche Anfangswerke talentierter französischer Nachwuchsregisseure, die Ende der 50er Jahre zu einem breiten, von Inhalt und Form her nicht einheitlich zu definierenden Aufschwung der na-

tionalen Filmproduktion führten. Mit Werken, die wegen ihrer Thematik und Machart als Bruch mit der herkömmlichen und aufwendigen kommerziellen Filmproduktion empfunden wurden, erreichten die Schöpfer der Neuen Welle eine Belebung der Filmsprache und Herstellungsmethoden, wenn auch keine echte, d. h. realistische Erneuerung der bürgerlichen Kinematographie. Literatur: M. MESMIL, Film: vor und nach der Neuen Welle. In: Französische Kultur. 1961, S. 61-72. - R. MANVELL, New Cinema in Europe. London 1966. Neue (Newe) Zeitung. Die Bezeichnung Neue (Newe) Zeitung war im 16. und 17. Jh. ein beliebter Zeitungstitel. Im Sprachgebrauch der späteren Forschung wurde sie für die nicht periodischen Nachrichtenblätter aus der Frühzeit der Presse zum Gattungsbegriff. Das Wort »Zeitung« hatte vom 15. bis ins 19. Jh. hinein den Sinn von »Nachricht«, »Neuigkeit«. Nach dem Beginn der periodischen Presse am Anfang des 17. Jh. bezeichnete es außerdem zunächst alle Arten von Periodika, auch die Zeitschriften. »Neue Zeitung« bedeutete im 16. und 17. Jh. nichts weiter als »Neue Nachricht« und diente - oft mit Attributen versehen (wie etwa >Sehr gedächtnußwirdige Newe Zeittung< 1620) - Nachrichteneinzeldrukken als Titel. »Neue Zeitung« wurde aber auch als Tarnung für polemische Schriften benutzt. Man kann keinesfalls aus dem Titel sicher auf die Art der Berichterstattung schließen, zumal auch längst nicht alle Nachrichtenblätter den Titel Neue Zeitung trugen. Im allgemeinen enthielten die unter dem Sammelbegriff Neue Zeitung zusammengefaßten Nachrichten-Einzeldrukke (zu denen auch -*Pressefrühdrucke mit anderen Titeln wie etwa »Bericht«, »Copie « etc. gehörten) sachliche Berichte ohne viel eigene Stellungnahme. Die Bezeichnung Neue Zeitung tauchte - so viel bekannt - zum ersten Mal

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Niederlande 1502 in der >Newen Zeitung von Orient und Auffgange< auf, allerdings nicht als Titel, sondern als Unter-Überschrift. Neue Zeitungen konnten Einblatt· u n d Mehrblattdrucke sein. Die Mehrblattdrucke hatten meist das alte Quart-Hochformat (etwa 20 χ 15 cm). Ihr U m f a n g wechselte von vier Seiten bis zum dickeren Heftchen. Die erste Seite enthielt den Titel und evtl. Angaben über Autor, Drucker, Druckort und -jähr, außerdem oft einen Holzschnitt. Autorenangaben sind selten. Die meisten Neuen Zeitungen sind anonym. Neben der Beschäftigung mit politischen oder religiösen Geschehnissen beobachtet man schon früh in den Neuen Zeitungen das Interesse an ungewöhnlichen Meldungen. Naturkatastrophen , Himmelserscheinungen, Mißgeburten, Hinrichtungen, Teufelsaustreibungen und Ketzerverbrennungen waren beliebte Themen, die entsprechend ausgeschlachtet wurden. Die sensationelle Aufmachung erschien schon in den Titeln, wie wenn etwa 1561 eine >sehr grewliche, erschröckliche, vor onerhörte warhafftige newe Zeitung< angekündigt wird, oder der Titel eines ähnlichen Blattes von 1567 mit dem Hinweis schließt: >gantz Erbermlich zu hören«. Auch nach Beginn der periodischen Presse am Anfang des 17. Jh. behielt die Neue Zeitung noch lange ihre Existenzberechtigung, da sie über besondere Ereignisse des Zeitgeschehens schneller und ausführlicher berichtete als die Periodika. Literatur: K. WELLER, Die ersten deutschen Zeitungen. Stuttgart 1872, Nachdr. Hildesheim 1962. - L. SALOMON, Geschichte des deutschen Zeitungswesens. Bd. 1. Oldenburg, Leipzig 2 1906. - P. ROTH, Die neuen Zeitungen in Deutschland im 15. und 16. Jahrhundert. Leipzig 1914. - K. SCHOTTENLOHER, Flugblatt und Zeitung. Berlin 1922. - M. L I N D E M A N N , Deutsche Presse bis 1815. Berlin 1969. Niederlande. Die frühe große Bedeutung des niederländischen Presse-

260

wesens entstand durch die Entwicklung des Landes als Seefahrer-Nation mit weltweiten Beziehungen. Die Ausdehnung der Handelsgebiete machte die wirtschaftliche und politische Information besonders wichtig. Die ersten niederländischen Zeitungen können für das frühe 17. Jh. ermittelt werden. Als im Jahre 1938 in Stockholm 1300 alte niederländische Zeitungen entdeckt wurden, erbrachte die Analyse, daß nicht weniger als 139 von ihnen vor 1626 erschienen waren ; das älteste aufgefundene Exemplar stammt aus dem Jahre 1618. Die frühen niederländischen Blätter gingen auch zum Teil schon ins Ausland, so vor allem nach England, wo sie sich besonderer Nachfrage erfreuten. 1656 wurde >De Haarlemsche Courant < gegründet, der 1956 300 Jahre bestand. Eine starke Behinderung bedeutete die seit 1674 für alle Periodika eingeführte Stempelsteuer. Nach der Französischen Revolution wurden die Niederlande in den französischen Hoheitsbereich einbezogen. Die Zeitungen mußten die Revolutionsparole im Titel führen. Zwar wurde 1798 die Pressefreiheit als »Heiliges Recht« verbrieft, doch schon ab 1810 wurde die gesamte von Frankreich beherrschte Presse durch ein Zentralbüro kontrolliert und reglementiert. Seit 1830 erschien mit dem >Algemeen HandelsbladNieuwe Rotterdamse Courant< gegründet, der als erste niederländische Zeitung ab 1877 eine Morgen- und Abendausgabe herausbrachte. Die folgenden Jahrzehnte waren durch einen raschen Aufschwung der parteipolitisch ausgerichteten Presse bestimmt. Neben dem >Algemeen Handelsblad< verfolgte das 1868 gegründete Blatt >Het Vaderland< eine liberale Tendenz, während auf katholischer Seite die 1887 gegründete Zeitung >De Volkskrant< Bedeutung

Nimbus-Effekt erlangte; 1900 wurde mit >Het Volk< die erste sozialdemokratische Zeitung des Landes geschaffen. Von der seit dem ausgehenden 19. Jh. entstandenen Massenpresse ist vor allem >De Telegraaf< zu nennen. Während des Ersten Weltkrieges verfestigte sich die Presse der neutralen Niederlande. 1936 gab es 79 reine Tageszeitungen, von denen je 32 neutral und katholisch, 6 liberal, 5 kalvinistisch, 2 sozialdemokratisch und je 1 kommunistisch bzw. nationalsozialistisch (Mussert-Bewegung) waren. Die Situation des niederländischen Zeitungswesens änderte sich grundlegend während der Zeit der deutschen Besetzung des Landes von 1940 bis 1945. Zahlreiche Blätter mußten ihr Erscheinen einstellen, andere kollaborierten oder wurden unter deutsche Zensur gestellt, während die eigentliche politische Presse in die Illegalität auswich und als Untergrundzeitung eine wichtige Hilfe für die Widerstandsbewegung darstellte. War die Zahl der legal erschienenen Zeitungen während des Krieges auf 55 zurückgegangen, so wurde nach der Befreiung des Landes ein Lizenzzwang für alle Zeitungen - mit Ausnahme der Untergrundblätter - eingeführt, der erst 1947 wieder aufgehoben wurde. 1960 gab es wieder 105 Zeitungen mit einer Gesamtauflage von rd. 3 Mill. Stück. Von den 1200 Untergrundzeitungen und Blättchen, die zum Teil Auflagen bis zu 10000 erzielten, avancierten nur die sozialistische >Het Parool< (gegr. 1940), die kommunistische >De Waarheid< (gegr. 1940) und die protestantische >Trouw< (gegr. 1943) zu bedeutenden Organen. Zunehmende Fusionen und Konzentration beeinträchtigten auch das niederländische Pressewesen in den sechziger Jahren. 10 überregionale Tageszeitungen erreichen 42,5 Prozent der Leserschaft des Landes, doch die insgesamt 81 Provinz- oder Regionalblätter sind von größerer Bedeutung als es die Bezeichnung vermuten läßt. Die meisten Blatter - mehr als die Hälfte aller Titel -

- sind neutral bzw. unabhängig, während ein großer Teil als katholisch gilt. Die Zahl der protestantischen und der parteipolitisch engagierten Organe ist recht gering. Die auflagenstärksten niederländischen Zeitungen erscheinen in Amsterdam, allen voran >De Telegraaf< (400000), gefolgt von >Het Vrije Volk< (275000), >Het Parool< und >De Volkskrant< (beide rd. 170000). In Rotterdam ist >Algemeen Dagblad< (200000) die Zeitung mit der höchsten Auflage, doch die bedeutendste Tageszeitung der Niederlande ist mit knapp 60000 täglichen Exemplaren der traditionsreiche, auch als die niederländische Times bezeichnete >Nieuwe Rotterdamse Courante Im Jahre 1969 gab es in den Niederlanden 91 Tageszeitungen mit einer Gesamtauflage von 3,87 Mill. Stück. Literatur: Handbuch der Auslandspresse 1918. Berlin 1918. - Handbuch der Weltpresse. Berlin 1931, 1934. Leipzig, Frankfurt/M. 1937. - Handbuch der Auslandspresse. Bonn, Köln, Opladen 1960. - Handbuch der Weltpresse. Köln, Opladen 1970. - A. S T O L P , De eersten couranten in Holland. Harlem 1938. - F O L K E D A H L , Dutch Corantos. The Hague 1946. M A A R T E N SCHNEIDER, De Nederlandse Krant. Amsterdam 21949. - M A A R T E N S C H N E I D E R , The Nederlandse Press today. Leiden 1951. - L. E. W I N K E L , De ondergrondse pers 1940-1945. Den Haag 1954. - M A A R T E N R O O I J , Het economisch-sociale beeld van het dagbladbedrijf in Nederland. Leiden 1956. - CEBUCO, Tarievboek Dagbladen. Amsterdam 1966. Nimbus-Effekt. Von E. L. T H O R N D I K E erstmals 1920 beschriebener, später von anderen experimentell bestätigter publizistischer Wirkungsfaktor; er besagt, daß eine bestimmte nimbierte Eigenschaft oder Verhaltensweise eines Menschen zur Signifikanten seiner Gesamteinschätzung wird. Praktisch bedeutet das wiederum, daß prominente Persönlichkeiten - Politiker, Künstler,

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Norddeutscher Rundfunk Wissenschaftler - sowie »die Experten « ein unverhältnismäßig hohes Maß an Glaubwürdigkeit besitzen, wenn sie sich publizistisch äußern. Norddeutscher Rundfunk. Anstalt des öffentlichen Rechts ; angeschlossen der •>Arbeitsgemeinschaft der öffentlichrechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD). Seine gesetzliche Grundlage ist der Staatsvertrag zwischen den Ländern Freie und Hansestadt Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein vom 16. 2. 1955 und das Gesetz betreffend den Staatsvertrag über den N D R , veröffentlicht am 14. 6. 1955 in Hamburg, 19. 4. 1955 in Kiel und Hannover. Der N D R entstand aufgrund der Liquidation des Nordwestdeutschen Rundfunks (NWDR) und der Neuordnung des Rundfunks im ehemaligen Sendegebiet des N W D R . Anschrift: 2 Hamburg 13, Rothenbaumchaussee 132/34. Studios in Lokstedt und Wandsbek (Fernsehen), Kiel, Flensburg, Oldenburg, Berlin; Büros in Braunschweig, Osnabrück und Bonn. Nötigung. Die rechtswidrige Bestimmung eines anderen (mit Gewalt, Androhung von Gewalt oder Drohung mit einem empfindlichen Übel) zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung, die nach § 240 StGB mit einer Gefängnis- oder Geldstrafe belegt werden kann. In Österreich ist die Nötigung nach § 98 StGB als Erpressung, in der Schweiz nach Art. 181 StGB strafbar. Schwere Fälle von Nötigung

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(mit erpresserischer Absicht) ereigneten sich relativ häufig im Bereich der Boulevardpresse der 20er Jahre, die teilweise zu quasi-kriminellen Methoden (»Revolverpresse«) griff, um unter Androhung ehrenrühriger Veröffentlichungen hochgestellten Persönlichkeiten Geld abzunötigen bzw. diese zu bestimmtem Verhalten zu zwingen. Notverordnung. Verordnungen des Reichspräsidenten auf Grund des Art. 48 der Weimarer Reichsverfassungvon 1919. Das Pressenotrecht wurde erstmals durch die Verordnung zum Schutze der Republik von 1922 eingeführt. Seit dem 28. 3. 1931 bis zum 28. 2. 1933 wurde es wiederholt in Anwendung gebracht. Es diente zur Bekämpfung politischer Ausschreitungen, wie sie sich in den letzten Jahren der Weimarer Republik immer mehr verschärften. Dem Nationalsozialismus war es eine willkommene Handhabe bis zum Erlaß des Ermächtigungsgesetzes zur Unterdrückung der oppositionellen Propaganda und Presse (-»Ausnahmerecht). Literatur: F. NEUMANN, Das gesamte Presse- und Notrecht vom 4. Februar 1933. Berlin 1933. NTSC. Abkürzung für National Television System Committee·, eine Arbeitsgruppe von 300 amerikanischen Ingenieuren, die 1951 mit Versuchen zur Entwicklung eines kompatiblen Farbfernseh-Systems begann, das Ende 1953 zur amerikanischen Norm erklärt wurde (^Farbfernsehen).

Öffentliche Meinung Objektivität. Da die öffentliche Kommunikation stets von den Gefühlen und Haltungen des Berichtenden abhängt, ist Objektivität im Bereich der Publizistik ausgeschlossen. Das Bemühen um eine wahrheitsgemäße Berichterstattung wird als ausreichend angesehen und auch in der Pressegesetzgebung der Länder der Bundesrepublik Deutschland so fixiert, soweit sie überhaupt auf diesen Tatbestand eingeht. Das moderne Kommunikationsmodell, wie es in den Vereinigten Staaten von L E W I N und anderen entwickelt worden ist, geht von der Voraussetzung aus, daß die Objektivität der Berichterstattung von vornherein vielfältigen Einflüssen unterliegt, die sowohl von der Quelle der Information ausgehen können, wie auch vom Empfänger und den Erwartungen, die der Kommunikator beim Rezipienten vermutet. Die Glaubwürdigkeit eines Publizisten wird sehr stark davon abhängen, wie weit er sein Publikum davon überzeugen kann, daß er sich um eine objektive Berichterstattung bemüht. Literatur: J. H. K R U M B A C H , Grundfragen der Publizistik. Berlin 1935. K . M A C R O R I E , Objectivity: dead or alive? In: Journalism Quarterly, Vol. 36, 1959, Nr. 2, S. 145-150. Öffentliche Aufgabe. Begriff des Presserechts. Bestandteil der -*Landespressegesetze (§ 3) in unterschiedlichen Formulierungen (-*Presserecht). Die moralischen Wochenschriften der Aufklärungszeit verstanden bereits die Pressetätigkeit als eine Form der Erziehung der Öffentlichkeit im Geiste der Menschenrechte. G Ö R R E S und andere bedeutende Publizisten interpretierten diesen Gedanken dahingehend, daß die Presse die Aufgabe habe, gewissermaßen »als Volkstribun« den Herrschenden entgegenzutreten. Das nationalsozialistische Schriftleitergesetz sprach ebenfalls von der öffentlichen Aufgabe der Presse, unterwarf den Journalismus aber gleichzeitig der

Sprachregelung des Propagandaministeriums (·»Nationalsozialismus). Das Bundesverfassungsgericht erkannte im •*Fernsehurteil den deutschen Rundfunkanstalten eine öffentliche Aufgabe zu. Literatur: D. C Z A J K A , Pressefreiheit und »öffentliche Aufgabe« der Presse. Stuttgart 1968. - M. L Ö F F L E R , Presserecht. 2 Bde. München 1968/69. - P. SCHNEIDER, Pressefreiheit und Staatssicherheit. Mainz 1968. Öffentliche Meinung. Nach einhelliger Auffassung in Publizistikwissenschaft, Soziologie und Sozialpsychologie gibt es die öffentliche Meinung nicht. Die öffentliche Meinung als Fiktion erweist ihre Bedeutung als Arbeitshypothese in theoretischen Modellen. Fast alle neueren Untersuchungen über die einmal als sozialpsychologisches, dann wieder als politisches und schließlich als publizistikwissenschaftliches Phänomen betrachtete öffentliche Meinung führten zu dem Ergebnis, daß sie nicht als festumrissenes, statisches oder zuverlässig meßbares Gebilde anzusehen sei, sondern vielmehr einen »sozialen Prozeß« ausmache und jeweils an bestimmte Objekte, Zeitumstände und Personen gebunden sei. Übereinstimmung herrscht in der Frage, wie öffentliche Meinung zustandekommt: Sie ist stets das Produkt individueller Meinungen, deren Bildung der Formierung der öffentlichen Meinung vorausgehen muß. So gesehen kommt eine öffentliche Meinungsbildung überall dort zustande, wo es die politische Freizügigkeit und Freiheit öffentlicher Meinungsäußerung gibt und ein bestimmter Gegenstand das Interesse der Mehrheit der Gesellschaft erregt. Die Medien (Film, Funk, Fernsehen, Presse) sind unabsichtlich oder auch mit ausgesprochener Entschiedenheit die selbstverständlichsten Mittel der Kontrolle und •»Manipulation der öffentlichen Meinung. Das ist in demokratischen Systemen nicht anders als in totalitären, wo die öffentliche Mei-

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Öffentlichkeit nung eine eindeutige Ausrichtung durch die Staats- oder Parteiführung und deren ausführende Organe erfährt. In Demokratien, die ein Meinungsmonopol nicht kennen, herrscht dennoch die Tendenz der Beeinflussung und Lenkung der öffentlichen Meinung durch politische Machthaber oder private Interessengruppen. Der Einfluß der Massenmedien auf die öffentliche Meinung wird jedoch im allgemeinen überschätzt. Widerlegt ist die im 19. Jh. herrschende Auffassung, daß der einzelne isoliert und autonom den Massenmedien gegenübersteht. Die Meinungsbildung wird vielmehr stark in der sogen. Kleingruppe (Familie, Freundeskreis, Arbeitskollegen) gefördert. Während man früher eher einen vertikalen Prozeß der Meinungsbildung a n n a h m e n dem in einem bestimmten Gesellschaftssystem Meinungen und Informationen »von oben nach unten« übermittelt werden, ist man heute zu der Einsicht gelangt, daß die Meinungsbildung sich im wesentlichen »horizontal «vollzieht. DieKommunikationsforschung schuf die Theorie über die Rolle des opinion leader (Meinungsführer) im Prozeß der Meinungsformierung. Der opinion leader ist einer stärkeren Beeinflussung durch die Massenmedien ausgesetzt als diejenigen, die er selbst beeinflußt. Die direkte Einflußnahme der Massenmedien auf die Gesamtheit der Rezipienten wird dadurch stark abgeschwächt; dieser Einfluß wird nur über den Meinungsführer erreicht (two-step flow of influence). Obwohl die Methoden und Techniken der -*Umfrageforschung laufend Verfeinerungen erfahren, bleibt grundsätzlich die Frage offen, bis zu welchem Grad durch die Demoskopie tatsächlich öffentliche Meinung erforscht wird, wobei anzumerken ist, daß die Ergebnisse repräsentativer Umfragen im allgemeinen als öffentliche Meinung deklariert werden. Es hat seriöse Auseinandersetzungen in verschiedenen Ländern über die Frage gegeben, ob man demoskopische Ermitt264

lungen als öffentliche Meinung werten soll oder nicht. Immerhin wird aus dieser Fragestellung deutlich, daß man der öffentlichen Meinung neben ihrem zahlenmäßigen Wert auch eine qualitative Bedeutung beimißt. Literatur: F. TÖNNIES, Kritik der öffentlichen Meinung. Berlin 1922. - P. R. HOFSTÄTTER, Die Psychologie der öffentlichen Meinung. Wien 1949. - A. INKELES, Public opinion in Soviet Russia - A study in mass persuasion. New York 1951. - F. L E N Z , Wesen und Werden der öffentlichen Meinung. München 1956. - M. K U H N , Probleme der Meinungsbildung in der demokratischen Gesellschaft. Zürich 1959. - E. F R A E N K E L , öffentliche Meinung und internationale Politik. Tübingen 1962. - M. K U H N , Was heißt öffentliche Meinung? Würzburg 1962. - M. L Ö F F LER, Die öffentliche Meinung. München 1962. - F. G. W I L S O N , A theory of public opinion. Chicago 1962. - W. L I P P M A N N , Die öffentliche Meinung. München 1964. - E . N O E L L E - N E U M A N N und E . N E U M A N N (Hrsg.), Jahrbuch der öffentlichen Meinung. Allensbach. Seit 1956. - H. B A U E R , Die Presse und die öffentliche Meinung. München 1965. - G. BAUMERT, Betrachtungen zur öffentlichen Meinung und Massenkommunikation heute. In : Publizistik, 10. Jg. 1965, H. 2, S. 99-112. - H. L. C H I L D S , Public opinion - nature, formation and role. Princeton 1965. - J. HABERMAS, Strukturwandel der Öffentlichkeit, Neuwied 21965. - U. O T T O , Die Problematik des Begriffs der öffentlichen Meinung. In: Publizistik, 11. Jg. 1966, H. 2, S. 99-130. F. SCHNEIDER, Politik und Kommunikation. Mainz 1967. Öffentlichkeit. Gesellschaftliche Verhältnisse, die einen Zustand der Öffentlichkeit schaffen, in der sich -»öffentliche Meinung formiert, haben sich erst gegen Ende des 17. und zu Anfang des 18. Jh. vor allem im vorrevolutionären und revolutionären Frankreich herausgebildet. Die ökonomisch emanzipier-

Österreich ten Bürgerschichten gewinnen wachsendes Interesse am Staat, sie vereinigen sich als Privatpersonen zum Publikum, werden damit zu einem Gegenstand über-privaten Charakters und treten dem Staat gewissermaßen als spontanes Kontrollorgan gegenüber. In Frankreich gehörten hierzu die Pariser Salons, in England die zahlreichen Kaffeehausgesellschaften, in Deutschland die gelehrten Tischgesellschaften für die akademischen Stände (sogen, »bürgerliche Öffentlichkeit«). Für England und Frankreich gilt gleichermaßen wie für andere westeuropäische Länder, daß aufklärerische Bewegungen politischer Natur an Raum gewinnen, je stärker breitere Massen aufgrund des Verlusts an Exklusivität der bürgerlichen Öffentlichkeit in Erscheinung treten. Die artikulierte Öffentlichkeit tritt in den Medien zutage; alle Vorgänge von allgemeinem Interesse werden im Zuge einer zur totalen Öffentlichkeit tendierenden publizistischen Praxis dem privaten Bereich heute völlig entzogen. Die nicht-artikulierte, nicht-veröffentlichte individuelle Meinung wird ebenfalls nicht im Intimbereich unreflektierten Bewußtseins belassen, sondern durch die Demoskopie (-»Umfrageforschutig) erforscht und statistisch ausgewertet. Literatur: J . HABERMAS, Strukturwandel der Öffentlichkeit. Neuwied 21965. ORTF. Abkürzung für Office de Radiodiffusion- Télévision Française. Staatliche französische Rundfunkanstalt. Hauptsitz : Paris, Avenue du Président Kennedy. Rechtliche Grundlage bilden das Gesetz 64-641 vom 27. 6. 1964 und ergänzende Dekrete. ORTF hat das Monopol für den gesamten Rundfunkbetrieb innerhalb des französischen Staatsgebietes einschließlich der überseeischen Gebiete. Es betreibt nationale und regionale Programme sowie Sonderdienste für die überseeischen Departements (Guadelupe, Guayana, Martinique, Réunion) und die

überseeischen Gebiete (FranzösischSomaliland, St. Pierre und Miquelon, Komoren, Neukaledonien, Tahiti) und einen Auslandsdienst. ORTF untersteht dem Informationsminister und einer besonderen Wirtschafts- und Finanzkontrolle des Staates. Organe des ORTF sind der Verwaltungsrat, der Generaldirektor und die Programmausschüsse. Österreich. Die Geschichte der österreichischen Presse beginnt bereits Ende des 15. Jh. Der erste Nachrichten-Einblattdruck stammt aus dem Jahre 1493. 1540 erhielt der Wiener Drucker H A N S SINGZIEMER das Privileg, »Novitäten, die den Staat betreffen« zu veröffentlichen. Wien als Zentrum des Habsburger Reiches übte einen bedeutenden Einfluß auf das gesamte Europäische Nachrichten- und Pressewesen aus. Die erste gedruckte Zeitung war ein Wochenblatt und ist im Jahre 1622 nachweisbar. Noch heute erscheint die >Wiener Zeitung< als offizielles Amtsblatt. Sie wurde 1703 gegründet. Österreich erlebte 1848 eine kurze Periode der Pressefreiheit. In wenigen Monaten wurden etwa 200 Zeitungen neu gegründet; aber 1849 setzte die rückläufige Pressegesetzgebung ein. Die Regierung entwickelte damals ein System der gouvernementalen Presse. Bis 1872 wurden 22 solcher Blätter in allen politischen Mittelpunkten Österreichs gegründet. Auch die 1848 gegründete unabhängige >Presse< mußte 1867 an die Regierung verkauft werden. Neben ihr erschien seit 1864 die >Neue Freie PresseDie Presse < (Auflage 60000) neu herausgegeben wurde und jetzt von seinem Sohn F R I T Z M O L D E N (geb. 1924) weitergeführt wird. Heute erscheinen in Österreich 33 Tageszeitungen mit neun Nebenausgaben. Sie werden an sieben Verlagsorten hergestellt und zwar in Wien sowie in den Landeshauptstäd-

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Österreich ten Graz, Klagenfurt, Linz, Salzburg, Innsbruck u n d Bregenz. Niederösterreich u n d das Burgenland werden weitgehend von der Wiener Presse versorgt. Die Gesamtauflage der Bundesländer-Presse lag 1969 bei täglich 600000, die der Wiener Presse bei täglich 1,7 Mill. Typisch für das österreichische Pressewesen ist eine große Zahl lokaler und regionaler Wochenblätter. Die meisten Tageszeitungen bevorzugen eine parteipolitische Orientierung. Daneben haben sich aber einige Boulevardblätter durchgesetzt. Unter den Wiener Tageszeitungen ist es besonders die >Kronen-Zeitung< mit einer Auflage von etwa 450000 (sonntags 760000) Exemplaren in Wien, Nieder- und Oberösterreich sowie im Burgenland. Die >Kronen-Zeitung< (gegr. 1959) gibt eine illustrierte Wochenendausgabe heraus. D a s zweite, jetzt unter sozialistischem Einfluß stehende Boulevardblatt wurde 1958 mit dem Titel >Express< gegründet und hat heute eine Auflage von über 330000. Einen bürgerlichen K u r s steuert das Boulevardblatt >Kurier< mit 400000 (sonntags 500000) Auflage. Das Zentralorgan der Sozialistischen Partei Österreichs ist die >ArbeiterZeitung< (gegr. 1889), die derzeit eine Auflage von 170000 am Wochenende (wochentags 100000) erreicht. Ebenfalls zu den Sozialisten tendiert die >Neue ZeitungDie Volksstimme< heraus. Ihre Auflage liegt zwischen 45000 und (am Wochenende:) 70000. Offizielles Organ der österreichischen Volkspartei ist das ebenfalls in Wien erscheinende >Volksblatt< mit einer Gesamtauflage von rund 100000. Unter dem Einfluß des Konzentrationsprozesses setzte 1957 in der sozialistischen Presse eine Reorganisation ein. Das d e m o k r a t i s c h e Volksblatt< in Salzburg verlor seine Selbständigkeit und wurde K o p f b l a t t des oberöster-

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reichischen >TagblattsArbeiter-ZeitungVolksstimme< heraus, abgesehen für die Steiermark und Kärnten, wo zweimal wöchentlich Blätter erscheinen. Die Rechtsverhältnisse der österreichischen Journalisten werden durch ein Gesetz vom 11.2. 1920 geregelt. Unter dem Einfluß der öffentlichen Kritik erzwang die österreichische Presse 1964 ein Volksbegehren, infolgedessen der Nationalrat am 8. 7. 1966 ein neues Bundesgesetz über die »Aufgaben und die Einrichtungen der österreichischen Rundfunkgesellschaft m b H . « (Rundfunkgesetz) beschlossen hat. Der 1967 gewählte neue Generalintendant G E R T B A C H E R (geb. 1925) konnte erstmals in diesem Jahr einen Gewinn in H ö h e von 13,1 Mill. Schilling erzielen. Bacher war selbst Journalist und kam aus der Boulevardpresse (>Bild-Telegraf< und >ExpressSydney-Gazette and New South Wales Advertiser Fiji Times and Herald< bezieht Informationen durch den London Press Service. Rundfunkstation: Fiji Broadcasting Commission (.FBC). Französisch-Polynesien: die seit 1844 erschienene Zeitung >L'Océanie Française< wurde 1945 eingestellt. Heute erscheint vierzehntäglich >L'Echo de Tahiti Guam Daily News< (seit 1950), und eine Sonntagszeitung, >The Territorial Sun< (seit 1952). Hawaii (USA) hat eine mehr als hundertjährige Pressetradition. 35 Zeitungen und Zeitschriften erscheinen in der Mehrzahl in Honululu. Rundfunkstation: Voice of America Radio Station in Hawaii. Marianen: >Voice of Information« (wöchentlich). Rundfunkstationen : Armed Forces Radio and Television Service sowie Radio Guam. Marschall-Inseln : Nachrichten-Bulletins in englischer Sprache (monatlich) ; halbmonatliche bzw. monatliche Publikationen gibt es ferner auf den Truk-Inseln (6), Palauinseln (3) und auf Ponape (1). Neue Hebriden: keine Zeitungen, nur Missionsblätter und Schulzeitschriften. Rundfunkstation: Radio Port Vila. Neukaledonien: Die einzige Tageszeitung >La France Australe« (seit 1889) erscheint in Nouméa, ferner erscheinen - allerdings nicht täglich - >Le Calédonien« (seit 1947) und >Civisme< (seit 1954). Es gilt das französische Presserecht. Rundfunkstation: Radio Nouméa. Neuseeland hat seit Anfang des 19. Jh. eine periodische Presse. Heute gibt es rd. 40 Tageszeitungen, zahlreiche Zeitschriften und Monatsblätter. Einziges mehrsprachiges Blatt (Englisch und Maori) ist >Te Ao Hou/The New World«, das seit 1952 vierteljährlich erscheint. Seit 1879 arbeitet die New Zealand Press Agency (NZPA) als Nachrichtenagentur auf genossenschaftlicher Basis. Rundfunkstation: New Zealand Broadcasting Corporal i

Ozeanien tion (NZBC), bis 1. 4. 1962 staatseigen, dann durch die Broadcasting Corporation Act mit größerer Selbständigkeit ausgestattet, aber dem Parlament verantwortlich. Die NZBC sendet Hörfunk- und Fernsehprogramme. Niederländisch-Guinea : keine Zeitungen, Nachrichtenbulletins der Regierung in niederländischer Sprache; für die eingeborenen Papuas besondere Informationsdienste in malaiischer Sprache, ferner Missionsblätter. Papua und Neuguinea: Periodische Presse seit 1909. Eine englisch-sprachige Wochenzeitung erscheint in Port Moresby sowie weitere 20 kleinere Blätter. Rundfunkstationen in diesem Gebiet: Radio Rabaul, Radio Wewak und Radio Daru. Salomon-Inseln: keine Zeitungen, wöchentliche offizielle Nachrichten-Bulletins und Missionsblätter. Rundfunk-

station: Salomon Islands Broadcasting Service. Tonga-Inseln: keine Zeitungen, monatliches Amtsblatt und Missionsblätter. Rundfunkstation : Tonga Broadcasting Commission. West-Samoa: Periodische Presse seit 1839, heute erscheint ein tägliches Nachrichten-Bulletin mit offiziellem Charakter; seit 1950 erscheint die zweisprachige Wochenzeitung >Samoa Bulletin/Tusitala Samoa< und einige weitere kleinere Blätter. Rundfunkstation: Broadcasting Station 2 AP. Literatur: G. H. SCHOLEFIELD, History of New Zealand Press. Wellington 1958. - Handbuch der Auslandspresse, hrsg. vom Institut für Publizistik der Freien Universität Berlin. 1960. - Hans-Bredow-Institut Hamburg (Hrsg.), Internationales Handbuch für Rundfunk und Fernsehen 1967/68. - Handbuch der Weltpresse. Köln, Opladen 1970.

Pädagogik Pädagogik. Die audio-visuellen Medien haben die Erlebniswelt des Kindes und des Jugendlichen stark beeinflußt. Während die Presse, die vor 50 Jahren allein als Massenkommunikationsmittel in Betracht kam, eine gewisse Lesefähigkeit voraussetzt, können Illustrierte, Filme, Rundfunk- und Fernsehsendungen bereits von Kleinkindern rezipiert werden. Diese Entwicklung stellt die moderne Pädagogik vor große Aufgaben. Sie muß darauf Rücksicht nehmen, daß das Kind bei der Einschulung bereits mit Problemen konfrontiert war, die normalerweise erst einem späteren Alter durchschaubar sind. Zum anderen müssen bei der Gestaltung des Unterrichts neue didaktische Formen angewendet werden, die der kindlichen Erlebniswelt im technischen Zeitalter gemäß sind. Der Schulfilm als Unterrichtsmittel war bereits in den 20er und 30er Jahren verbreitet. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben sowohl der Schulfunk wie das Schulfernsehen immer mehr an Boden gewonnen. In den letzten Jahren wurden zusätzlich Lehrund Lernmaschinen verwendet, die sowohl den Lernprozeß erleichtern und die vorhandenen Intelligenzreserven optimal wecken sollen. Obwohl in dieser Hinsicht in den letzten 10 Jahren erhebliche Fortschritte erzielt wurden, stehen wir erst am Anfang der Entwicklung. In den Volksschulen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen werden zum Beispiel nur 11 Proz. der Unterrichtszeit mit Hilfe audiovisueller Medien gestaltet. Besonders fortschrittlich ist Bayern, wo das Schulfernsehen im September 1964 (WDR Sept. 1969, SFB Jan. 1970) eingeführt wurde. Seither konnten über 75 Proz. der Volksschulen und fast 95 Proz. der Gymnasien mit Fernsehgeräten ausgestattet werden. Ein Problem bleibt jedoch die Koordinierung des Stundenplans mit den Sendezeiten, solange Bild-Bandaufnahmegeräte fehlen. Derzeit strahlt der Bayerische Rundfunk pro Schuljahr 215 Schulfernsehsendun-

g e n a u s . D i e v o n D r . H E L M U T OELLER

herausgegebene Internationale Vierteljahresschrift >Fernsehen und Bildung< (München) stellte in ihrer Nummer 1 /2 von 1968 fest: »Alle diese (Schulfernseh-)Sendungen bemühen sich um einen aktuellen Bezug zur Gegenwart, zur Mit- und Umwelt des K i n d e s . . . Zweifellos verlangt diese Gegenwartsnähe des Schulfernsehens, das immer den neuesten Stand einer Thematik aufweisen kann und damit dem Schulbuch und Schulfilm überlegen ist, vom Lehrer eine methodisch-didaktische Elastizität und Dynamik.« Bei der Gestaltung der Fernsehfilme wurde Wert darauf gelegt, das Geschehen durch das Bild so eindeutig zu machen (zu visualisieren), daß sich das Wesentliche dem Kind schon beim Ansehen einprägt. Durch den Einbau von Motivationen soll die Teilnahme der Kinder angeregt werden. Auch das Aufnahmetempo der Streifen ist jeweils auf die Aufnahmefähigkeit der anzusprechenden Schülergruppen abgestimmt. Die Schulfernsehsendungen ermöglichen es, die Schüler besonders auch im naturwissenschaftlichen Unterricht mit Bereichen der Technik bekannt zu machen, die sie normalerweise im Unterricht nicht vorgeführt bekämen. Die Initiative des Bayerischen Rundfunks hat auch dazu geführt, daß der Freistaat Bayern, die Landeshauptstadt München und der Bayerische Rundfunk am 1.4. 1965 das Internationale Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen eröffneten, nachdem bereits zuvor die Stiftung Prix Jeunesse gegründet worden war. Sein Organ ist die genannte Zeitschrift >Fernsehen und BildungTelekolIeg< hat zwar für deutsche Verhältnisse bahnbrechende Bedeutung, ist aber im internationalen Vergleich ein verspäteter Versuch, wenn man berücksichtigt, daß etwa Polen bereits seit September 1966 polytechnische Fernsehkurse ausstrahlt und in Großbritannien neuerdings Pläne für eine Fernseh-Universität veröffentlicht werden, die in mindestens 10 Fächern ihre eigenen akademischen Grade verleihen soll. Eine bedeutende Rolle spielt der audio-visuelle Unterricht in den Entwicklungsländern bei der Bekämpfung des •*.Analphabetismus. Je rückständiger das jeweilige Schulsystem ist, um so wichtiger werden sol-

270

che Lehrfernsehsendungen. Die -UNESCO hat sich in die Verbreitung solcher Programme intensiv eingeschaltet. Die rasche Entwicklung der Aufzeichnungsverfahren, besonders des Ampexbandes und der Videoschallplatte werden die Bedeutung des Fernsehens für den Unterricht künftig noch erhöhen. Das Z D F hat sich Ende 1968 bereit erklärt, die erste Fernseh-Universität in seinem Programm zu betreuen, nachdem das Bundeswissenschaftsministerium am 17. 10. 1968 eine Prüfung der Frage zugesagt hatte. ·* Verbrechen. Literatur: K. H E I N R I C H , Bibliographie Film und Jugend. Frankfurt/M. 1959. - H. R. CASSIRER, Television, teaching today. Paris 1960. - H. W E T T E R L I N G , Das Fernsehen im pädagogischen Aspekt. München 1960. L. KERSTIENS, Filmerziehung. Münster 1961. - W . D. B O U T W E L L , Using mass media in the schools. New York 1962. -

H . BERRESHEIM

und

H.

HOERSCH,

Die pädagogische Chance der technischen Medien. Düsseldorf 1964. - K. VON BISMARCK, Möglichkeiten und Grenzen des Hörfunks in der Erwachsenenbildung. Fernsehen als Bildungsfaktor. Köln 1964. - J. S C H E P K E - W E G NER, Bildungsfernsehen in den USA. In: Rundfunk und Fernsehen, 12.Jg. 1964, S. 272-290. - K. BECKER und K.A. SIEGEL, Bildung durch Rundfunk und Fernsehen. Frankfurt/M. 1965. H. C H R E S T A , Medienerziehung in Österreich und Deutschland. In : Neue Zürcher Zeitung, Nr. 215 vom 7. 8. und Nr. 222 vom 14. 8. 1965, Bl. 9. H.-J. I P F L I N G , Jugend und Illustrierte. Osnabrück 1965. - L. N E I T Z E L , Rundfunk und Erwachsenenbildung. Ratingen 1965. - J. D. H A L L O R A N , Wirkungen des Fernsehens. Hamburg 1966. P. H. Rossi und J. B I D D L E , The new media and education. Chicago 1966. N. T U C K E R , Understanding the mass media. Cambridge 1966. - F. S T Ü C K RATH und G. SCHOTTMAYER, Fernsehen und Großstadtjugend. Braunschweig

Parlamentsberichterstattung

In Österreich hatten die Pamphletisten einen großen Verfechter ihrer Ideale in K A R L K R A U S (1874—1936), der seine Zeitschrift >Die Fackel < jahrzehntelang allein redigierte. •*Dreyfus-Affäre.

und 1772 durch seine Polemik in der Zeitung >North Briton < durchgesetzt. Auch die -*Junius-Briefe trugen dazu bei, daß das englische Parlament seit 1772 die Unterhausberichterstattung stillschweigend duldete. Seither ist die Parlamentsberichterstattung als ein Prüfstein f ü r die demokratischen Freiheiten in einer Gesellschaft angesehen worden. Auch heute noch wird die Berichterstattung über die Verhandlungen der gesetzgebenden Körperschaften teilweise eingeschränkt. So dürfen R u n d f u n k und Fernsehen nicht frei im Deutschen Bundestag agieren. Das gleiche gilt etwa für das britische Unterhaus u. a. Parlamente westlicher Demokratien. In Deutschland begann die Parlamentsberichterstattung in der deutschen Nationalversammlung von 1848. Die Einrichtung von Pressetribünen hat den Verhandlungen zusätzlich den Charakter der Öffentlichkeit gegeben. Bis zum Ersten Weltkrieg war in der Presse die vielfach wortgetreue Wiedergabe von Verhandlungsberichten üblich. Seither ist die Parlamentsberichterstattung weitgehend reduziert worden, zum Teil auf die Wiedergabe kurzer Zusammenfassungen von wesentlichen Debatten. Fernsehübertragungen bieten dem Zuschauer die Möglichkeit, mittelbar an der Atmosphäre des Sitzungssaales teilzuhaben. Der wahrheitsgetreue Parlamentsbericht ist vom Entgegnungszwang des § 1 1 der Landespressegesetze ausgenommen. Unter wahrheitsgetreu wird nicht wortgetreu verstanden. Die deutsche Presse hat die Parlamentsberichterstattung seit 1919 weitgehend vernachlässigt. Reichstagspräsident P A U L LOBE (1875-1967) setzte sich am 6. 6. 1930 in einer Rundfunkrede für die Übertragung von Reichstagssitzungen ein.

Parlamentsberichterstattung. Die Freiheit der Parlamentsberichterstattung wurde in der Heimat des Parlamentarismus, in England, erkämpft. J O H N W I L K E S hat dieses Recht zwischen 1762

In Großbritannien erscheint seit 1803 (seit 1946 als >Weekly Hansard La LanterneDerZauberbergMit fremden Federn Volk ans Gewehr < war das Pausenzeichen des Rundfunks im nationalsozialistischen Deutschland; der

deutsche Dienst der BBC London rief seine Hörer mit den ersten Takten aus BEETHOVENS ( 1 7 7 0 - 1 8 2 7 ) 5 . Sinfonie; die Deutsche Welle verwendet die ersten Takte der Melodie von >Es sucht der Bruder seine Brüden. Im Fernsehen tritt zum Pausenzeichen noch ein Bildsymbol (vergleichbar dem Zeitungskopf) hinzu. Periodik. Der von O T T O G R O T H ( 1 8 7 5 bis 1965) geprägte Begriif für die Wissenschaft von der Zeitung, Zeitschrift, von der periodischen Presse insgesamt, konnte sich bisher nicht gegenüber den seit einigen Jahrzehnten eingeführten Begriffen wie »Zeitungskunde«, Zeitungswissenschaft, oder den neueren Bezeichnungen wie Publizistikwissenschaft und funktionale Publizistik behaupten. •*Einführung. Literatur: O . G R O T H , Die unerkannte Kulturmacht. Berlin 1 9 6 0 - 1 9 6 6 . Periodizität. Einer der Grundbegriffe der Publizistikwissenschaft und Charakteristikum der gedruckten Publizistik. Periode, ursprünglich ein Raumbegriff (der die Strecke bedeutet, die in einer Zeit um- oder durchlaufen wird), ist zu einem reinen Zeitbegriff geworden. Jede Zeitung bzw. Zeitschrift muß die »Eigenschaft« haben, periodisch, d. h. in regelmäßigen Abständen in der Zeit wiederzukehren (GROTH).

definiert Periodizität als »kürzeste, regelmäßige Folge« (des Erscheinens). SCHOPENHAUER sprach von der Zeitung als dem »Sekundenzeiger der Geschichte«. Darin unterscheidet sich die Zeitung ζ. B. vom Flugblatt oder Plakat, die nicht periodisch aufgelegt werden. Der zeitliche Rhythmus der Periodizität ist so schnell bzw. so kurz wie es der Stand der Drucktechnik bzw. Vervielfältigungstechnik erlaubt. Der regelmäßige Erscheinungsrhythmus der periodischen Presse wird nur bei außerordentlichen Anlässen und DOVIFAT

273

Pflichtexemplar Ereignissen mit einem Extrablatt unterbrochen. Literatur: O. GROTH, Periodizität. In: Die unerkannte Kulturmacht. Grundlegung der Zeitungswissenschaft (Periodik). 1. Bd. 1. Kap. Berlin 1960. Pflichtexemplar. Gesetzlich vorgeschriebene Gratislieferung von Zeitungen an Archive und Bibliotheken zum Zwecke der •»Dokumentation. Im Reichspressegesetz von 1874 war in § 9 der Anspruch der Polizeibehörde des Ausgabeortes auf ein Freiexemplar geregelt. Dieses Überbleibsel der -»Zensur wurde in die neuen Landespressegesetze nicht übernommen. Der heutige § 12, der auf den § 30 des RPG zurückgeht, regelt mit unterschiedlicher Verbindlichkeit die Anbletungspflicht des Zeitungsverlegers gegenüber bestimmten, zum Teil von den Kultusministerien festzulegenden Bibliotheken. Auf diese Weise soll gesichert werden, daß die Zeitungen als wesentliche Quelle der politischen und kulturellen Geschichte des jeweiligen Landes für die Nachwelt aufbewahrt werden. Da mit dem § 12 aber nicht eine Verpflichtung zum Sammeln der angebotenen Exemplare verbunden ist, wird das Recht auf ein Pflichtexemplar von einigen Landes- und Universitätsbibliotheken nicht voll in Anspruch genommen. Literatur: W. BARTON, Das ZeitungsPflichtexemplar und die Notwendigkeit des Zeitungssammeins auch in Archiven. In: Der Archivar, 21. Jg. 1969, H . 3, S p . 2 6 9 - 2 7 6 . -

M . LÖFF-

LER, Presserecht. 2 Bde.

München

1968-1969.

Piratensender. Private (an Bord von See- oder Luftfahrzeugen oder anderweitig errichtete oder betriebene) Rundfunksender, die - ohne eine entsprechende fernmelderechtliche Genehmigung (insbesondere Zuteilung einer Rundfunksendefrequenz) - von hoheitsfreiem Gebiet aus Werbesendungen in Staatsgebiete hineinstrahlen.

274

Der erste illegale Hörrundfunksender, Radio Merkur, strahlte sein Programm von einem Schiff aus, das 1958 außerhalb der Dreimeilenzone vor der dänischen Küste Position bezogen hatte. 1960 folgten Radio Nord, ebenfalls eine schwimmende Sendestation, die vor Stockholm ankerte, und der - inzwischen recht beliebt gewordene - Piratensender Radio Veronika vor der holländischen Küste bei Scheveningen. Als erste wandten sich die skandinavischen Staaten gesetzgeberisch gegen die Piratensender, von denen Radio Merkur und Radio Nord 1962 den »Kampf aufgaben«. Seitdem bildete sich insbesondere vor der britischen Küste eine Kette von Piratensendern. Im April 1964 nahm Radio Caroline vor der Küste von Harwich seine Sendungen auf. Es folgten weitere illegale Stationen, die teils von Schiffen, teils von ehemaligen, der britischen Küste vorgelagerten Flakständen des Zweiten Weltkrieges sendeten. Im Juni 1966 sind nicht weniger als neun Piratensender um Großbritannien herum festgestellt worden: Radio 390, Radio England, Radio City, Radio London, Radio Caroline-South, Radio Scotland, Britain-Radio, Radio Essex und Radio Caroline-North. Am 15. 8. 1967 trat in Großbritannien das Anti-Piratensender-Gesetz in Kraft, das die Piratensender zur Einstellung ihrer Sendetätigkeit zwang. In ihrem Weißbuch über die Zukunft von Rundfunk und Fernsehen in England kündigte die Regierung am 20. 12. 1966 an, daß die BBC ab Herbst 1967 über einen großen »Pop-Sender« (auf Mittelwelle 247 m) pausenlos populäre Musik sendet. Seit dem 22. 1. 1965 liegt das »Europäische Übereinkommen zur Verhütung von Rundfunksendungen, die von Sendestellen außerhalb der staatlichen Hoheitsgebiete gesendet werden« beim Europarat in Straßburg zur Unterzeichnung auf. Als einer der letzten der Mitgliedstaaten des Europarates hat die BRD das Übereinkommen am 6. 12. 1965 unterzeichnet.

Plakat Die Vertragspartner verpflichten sich, innerstaatliches Recht zu schaffen, nach dem gegen Piratensender strafrechtlich vorgegangen werden kann. Voraussetzung dafür ist, daß die Programme dieser Sender im Hoheitsgebiet eines Vertragspartners empfangen werden können oder den Funkdienst eines Vertragspartners stören. Bundestag und Bundesrat haben im Juli 1969 ein entsprechendes Gesetz beschlossen. Eine ganz neue Problematik würde jedoch entstehen, wenn sich die bisher noch unbestätigten Meldungen bewahrheiten sollten, daß eine ausländische TV-Gesellschaft über einen Piratensender auf DDR-Territorium ein aus Unterhaltung u n d Werbung bestehendes Programm für westliche Fernsehzuschauer zu senden plant. Literatur: M. HAUCKE, Piratensender auf See. München 1969. Plakat. Anschlag, Tafel, öffentliche Anzeige, Bekanntmachung. Gestaltungsmittel sind vorwiegend Grafik, Fotografie, Malerei und Drucktechnik. Plakate sind Mittel der •*Information und/oder der •* Werbung. Als das älteste K'ommunikationsmittel der Menschheit läßt sich das Plakat bereits zu Beginn der geschichtlichen Zeit nachweisen (u. a. Mohanjodero am Indus u m 3000 v. Chr. dekorativ in Stein gemeißelte Wortgruppen). Die Antike kannte die Ton-Tafel, die vorzugsweise amtlichen Mitteilungen diente, so in Athen, R o m , Pompeji und Herkulaneum. Zu Beginn der Neuzeit, vor allem unter dem Einfluß von Renaissance und Humanismus, standen die kurzzeitigen Anschläge in Blüte. Mit der Erfindung der Anschlagsäule durch E R N S T LITFASS (1808 bis 1874) wurde das bis dahin »wilde« Plakatwesen in geordnete Bahnen gelenkt. Erstmals wurden in den 50er Jahren des 19. Jh. in Berlin (zunächst 150) Litfaß-Säulen aufgestellt, die sich dann überall einbürgerten. Die in den Vereinigten Staaten schon

in den 20er Jahren verwendeten Werbegroßflächen (durchschnittlich 40 qm), als billboards bekannt, setzten sich nach dem Zweiten Weltkrieg auch in Europa durch. In den U S A gibt es ein gut organisiertes Netz von rd. 300000 billboards. In der B R D hat man sich auf ein Normplakat geeinigt (18-Bogen-Format: 252 χ 357 cm). M a n unterscheidet in der Plakatwerbung grundsätzlich zwischen stationären, d. h. an Litfaßsäulen, an Werbeflächen etc. angebrachten Plakaten, und rollenden, d. h. in Verkehrsmitteln angebrachten Plakaten. Bei der Plakatgestaltung überwiegen in jüngerer Zeit die fotografischen Ausdrucksformen, häufig mit grafischen Akzenten vermischt. Eine Sonderform des Plakats ist die Collage. Die zeitgenössische Plakatkunst hat ζ. T. eigene Schulen mit hervorragendem internationalen Ruf in Polen, Ungarn, Italien, Frankreich und den Vereinigten Staaten hervorgebracht. Publizistikwissenschaftlich ist das Plakat als Kommunikationsmedium des »Schnelldialogs« zu umschreiben; es m u ß (a) ein starker Blickfänger, (b) unmittelbar verständlich und (c) von besonderem Erinnerungswert sein. Entscheidend sind vor allem die Kontinuitätswirkung des Symbols, die Aktualitätswirkung des überraschend Neuen sowie die Suggestibilität der direkten Ansprache. Literatur:

W . VON ZUR WESTEN, R e -

klamekunst aus zwei Jahrtausenden. Berlin 1925. - A. HAGNER, Das Plakat im Jugendstil. Freiburg/Br. 1958. - F. A R N O L D (Hrsg.), Anschläge - Deutsche Plakate als Dokumente der Zeit 1900-1960. Ebenhausen bei München 1963. - H. PRAKKE, Bild und Plakat. Assen 1963. - H. R A D E M A C H E R , Das deutsche Plakat - Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Dresden 1965. R. ENGELSING, Deutsche Verlegerplakate des 17. Jh. I n : Archiv für Geschichte des Buchwesens, 60. Bd. 1967, S. 2242-2252.

275

Polemik Polemik. Eigentlich Streitkunst oder Streitlust, kritische Grundhaltung gegenüber einer anderen Persönlichkeit oder Gruppe von Menschen. In der Publizistik vornehmlich den meinungsbildenden Beiträgen vorbehalten (·»Leitartikel, •*Kommentar). Den auf die Person bezogenen Charakter der Polemik hat auch der Bundesgerichtshof in einem Urteil vom 11.5. 1965 unterstrichen. Danach muß sich auch eine scharfe und abwertende Kritik seiner Person und seines Lebensstils durch seine Gegner gefallen lassen, wer sich an politischen Auseinandersetzungen publizistisch beteiligt und hierdurch die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich lenkt. Im Rahmen des Grundrechts der freien Meinungsäußerung (•*Pressefreiheit) sei die Grenze dessen, was der Presse zu sagen erlaubt sei, weit zu ziehen, wenn zu Personen oder Ereignissen Stellung genommen werde, die eine politische Beachtung verdienen. Bei der Beurteilung, wie weit die negative Kritik gehen dürfe, die sich abwertend mit der Persönlichkeitsartung und der Lebensführung des Angegriffenen befasse, spiele auch eine Rolle, ob der Betroffene durch die Art seines persönlichen Auftretens oder durch seinen eigenen politischen Kampfstil die Kritik herausfordere und seinen Gegnern Anlaß gäbe, polemisch auf seine Person einzugehen (•»Ehrenschutz). Literatur: W. EHMER, Polemik. In: Deutsche Presse, 25. Jg. 1931, Nr. 37, S. 5 2 4 - 5 2 6 . - C H . HEIDEMANN, S a t i r i -

sche und polemische Formen in der Publizistik von Karl Kraus. Diss. FU Berlin 1958. - U. IHLEFELD, Über Psychologie und Polemik. Berlin 1966. - D . LEINVEBER, Z u r Waffen-

gleichheit der Pressekritik. In: Archiv f ü r Presserecht, Nr. 50 vom 9. 12. 1 9 6 6 , S. 6 4 0 - 6 4 1 .

Polizei. Seit 1874 ist in Deutschland unbestrittenes Prinzip, daß die Polizei die •*Pressefreiheit zu respektieren hat, sieht man von der Zeit des National-

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sozialismus ab. Nach LÖFFLER verstößt es gegen das in Art. 20, Abs. 2 GG normierte Rechtsstaatsprinzip, Eingriffe der Verwaltung in das fundamentale Grundrecht der Pressefreiheit lediglich wegen der höchst vagen und dehnbaren polizeilichen Generalermächtigung zum Schutz der öffentlichen Ordnung und Sicherheit zuzulassen. Nur der Gesetzgeber darf allenfalls nach Art. 5, Abs. 2 in den Schutzbereich des Art. 5, Abs. 1 GG eingreifen. Der Gesetzgeber darf aber diese Kompetenz nicht durch eine vage Generalermächtigung auf die Verwaltung übertragen. Wie alle Behörden bemüht sich heute die Polizei um Verständigung mit der Publizistik. Sie hat überall Pressestellen eingerichtet, die sowohl über Kriminalfälle, als auch über verkehrspolizeiliche Maßnahmen informieren. Die Polizei darf bei ihren Aktionen die Arbeit der Presseberichterstatter nicht behindern. Zu einzelnen Ausschreitungen kam es im Zusammenhang mit den Studentendemonstrationen in Berlin und in einzelnen westdeutschen Universitätsstädten seit 1967. Literatur: G. H. KEMPER, Pressefreiheit und Polizei. Berlin 1964. - N. GRUNENBERG, Die Journalisten. H a m -

burg 1967. - M. LÖFFLER, Presserecht. 2 Bde. München 1968-1969. Portugal. Die Anfänge einer periodischen Publizistik gehen in das 17. Jh. zurück. Die Geschichte der Presse wird gewöhnlich in drei große Abschnitte eingeteilt: (a) die absolutistische Periode (1641-1821), die durch den Kampf um die Pressefreiheit gekennzeichnet ist; (b) die Periode der freien Presse (1821-1890); (c) die Entwicklung zur modernen Presse (seit 1890), gekennzeichnet durch staatliche Reglementierung und Zensur, die in jüngster Zeit (mit Ausnahme der Überseegebiete, für die Sonderregelungen gelten) etwas gelockert wurde. Vorläufer der periodischen Presse waren die Relacoes; die erste

Post lizenzierte Zeitung erschien 1641 als >GazetaDiario de Noticias < (über 100000 Auflage) in Lissabon, sowie >0 Seculo< und >Diario Popular The Voice of the West< unterhält; die Finanzierung erfolgt durch staatliche Haushaltsmittel. Ein Fernsehprogramm wird von der Radiotelevisao Portuguesa, S. A. R. L. - RTF in Lissabon ausgestrahlt; das Unternehmen hat die Rechtsform einer Gesellschaft, an der der Staat mit 60 Prozent beteiligt ist. Literatur: A. DA CUNHA, Elementos para a Historia da Imprensa Periodica Portuguesa (1641-1821). Lissabon 1941. - M. DA SILVA, Situation juridique de la Radiodiffusion au Portugal. In: Revue de l'UER. H. 82. 1963.

Post. Die Beziehungen der Post zur Publizistik beruhen auf dem bereits im 16. Jh. vergebenen Reichsregal, d. h. einem Monopol zur Beförderung von Nachrichten. 1597 bestimmte RUDOLF II. die Taxis'sche Postorganisation, ein zunächst privates, aber seit 1516 mit kaiserlichen Privilegien ausgestattetes Unternehmen, zum Kaiserlichen Regal. 1615 wurde LAMORAL VON TAXIS

erblich

mit

dem

Amt

des

Reichs-General-Postmeisters belehnt. Dieses Postregal währte bis 1867. Da-

neben gab es in Preußen bereits im 18. Jh. eine Staatspost. Taxis verwaltete die Reichspost als Pächter gegen feste Einnahmen. Auch später wurde das Postregal ausschließliche Befugnis des Staates zur Anlegung von Posten, d. h. von Anstalten, die Personen und Sachen mit unterwegs gewechselten Transportmitteln oder stationsweise mit bestimmten Ankunfts- und Abfahrtzeiten befördern durften. 1867 ü b e r t r u g F ü r s t MAXIMILIAN KARL VON THURN UND TAXIS seine Post a n den

Preußischen Staat. 1868 wurde die Norddeutsche Bundespost errichtet, die 1871 Reichspost wurde. Sie übernahm 1876 vom Reichskanzleramt die Verwaltung der Télégraphié. Das Gesetz über das Postwesen des Deutschen Reiches vom Oktober 1871 schuf eine für das gesamte deutsche Postgebiet verbindliche Rechtsnorm, die 1892 durch das Telegraphenregal ergänzt wurde. 1908 wurde die drahtlose Télégraphié einbezogen. Welche Bedeutung diese Entwicklung hatte, sollte sich bei der Entstehung des Rundfunks zeigen. Der Reichspostminister übernahm 1919 die Zuständigkeit für das gesamte Funkwesen. In dieser Eigenschaft war er auch an der gesamten Entwicklung des Rundfunks beteiligt, die 1923 zur Einrichtung des Unterhaltungs-Rundfunks führte. Das Telegraphenregal bewirkte schließlich 1925 die Gründung der Deutschen ReichsRundfunk-GmbH, durch die die Konzessionsrechte der Deutschen Reichspost für alle Sendeanlagen rechtlich fixiert wurden. Das Postzeitungsamt geht auf ein 1822 eingerichtetes Zeitungskontor in Berlin zurück. Seit 1899 war der Postzwang insofern aufgehoben, als politische Zeitungen in unverschlossenem Zustand innerhalb der Gemeindegrenzen eines Ortes auch anderweitig befördert werden durften. Es ist dies die Grundlage für den ·»Vertrieb durch Träger auch an Orten, die nicht Erscheinungsort einer Zeitung sind. Ähnlich wie bei der Erhebung der Rundfunkgebühren,

277

Predigt besorgt die Post bei der Erhebung der Abonnementsgebühren im Postzeitungsdienst alle Verwaltungsaufgaben. Literatur: O. GROTH, Die Zeitung.

auf den Zufall abgestellt sind und daher den Charakter des Glückspiels tragen. In diesem Sinne ist auch die Ausnutzung u n d Förderung der Spielleidenschaft unsittlich. Sittenwidrig ist ferner die Ausübung eines tatsäch3. B d . M a n n h e i m 1930. - H . STEINlichen oder psychologischen KaufMETZ, Bundespost und R u n d f u n k . zwanges. Bei einem Preisausschreiben H a m b u r g 1959. - W. B. LERG, Die darf der Veranstalter nicht eigene, Entstehung des Rundfunks in Deutschzum Verkauf bestimmte Waren als land. F r a n k f u r t / M . 1965. - K. HESSE, Preis aussetzen, da es sich sonst um Die Regelung von Rundfunkleistunein Verschenken eigener Waren hangen der Bundespost durch Rechtsverdelt. Eine mit dem Preisausschreiben ordnung. F r a n k f u r t / M . 1966. - M. verbundene Lotterie ist ohne GenehLINDEMANN, Deutsche Presse bis 1815. migung nach § 286 StGB nicht geBerlin 1969. stattet. Predigt. Geistliche Rede, Ansprache, In der Schweiz gab es schon seit 1943 die publizistisch relevant ist, insofern Richtlinien über Preisausschreiben in sie aus dem kirchlichen R a u m hinaus der Presse. Neuerdings sind sie von und vor eine (profane) •»Öffentlichkeit der ordentlichen Generalversammlung tritt. Ein Beispiel hierfür ist die geistdes Schweizerischen Zeitungsverlegerliche Fernsehansprache (>Wort zum Verbandes am 11. 5. 1968 geändert SonntagO, die ihre Themen nicht mehr worden. Danach fallen von Verlagen überwiegend dem Neuen Testament, und Redaktionen durchgeführte Preissondern dem konkreten Alltagsleben ausschreiben (Leserwettbewerbe), die entnimmt. Die Predigt als Bibelausnicht mit der Gewinnung neuer Abonlegung und religiöse Belehrung hat nenten in einem unmittelbaren Zueine große Tradition, die von der sammenhang stehen, sondern in erster Apostelzeit über die Scholastik und Linie die Unterhaltung der Leser beAufklärung in die Gegenwart reicht. zwecken, nicht unter das Verbot von Oratorische Meisterleistungen vollPreisausschreiben zwecks Propaganda. brachten in der Neuzeit J. B. BOSSUET Solche Wettbewerbe können sowohl ( 1 6 2 7 - 1 7 0 4 ) u n d FÉNÉLON ( 1 6 5 1 - 1 7 1 5 ) im Textteil als auch im Inseratenteil i n F r a n k r e i c h ; f ü r MARTIN LUTHER angekündigt werden. Der Wert, der in (1483-1546) war die Predigt »die eindem Preisausschreiben ausgesetzten zige Zeremonie oder Übung, die Prämien darf in der Schweizer Presse Christus eingesetzt hat«; seine geistpro Kalenderjahr den Betrag von lichen Reden hatten eine ungeheure 10000,- Sfr. nicht übersteigen. Bei geWirkung. meinsamer Veranstaltung von Preisausschreiben mit anderen Firmen oder Literatur: H. Miss ALLA, »Gott mit Organisationen muß die betreffende uns« - die deutsche katholische KriegsZeitung mindestens die Hälfte der predigt 1914-1918. München 1968. Kosten tragen. Preisausschreiben. Beliebtes Mittel zur Literatur: Wann ist ein PreisausschreiVertriebswerbung von Zeitungen und ben erlaubt, wann nicht? I n : WerbeZeitschriften. Im Sinne des Gesetzes Rundschau, 23. Jg. 1964, H. 61, S. 28 gegen den unlauteren Wettbewerb bis 4 7 . handelt es sich um Handlungen, die zu Zwecken des Wettbewerbs vorgeP R E S S A . Vom Messeamt der Stadt nommen werden. Sittenwidrig sind Köln 1928 durchgeführte internationairreführende Preisausschreiben, ebenso le Presseausstellung unter dem Präsisolche, deren Gewinnaussichten allein dium des damaligen Oberbürgermei-

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Pressefreiheit sters der Stadt Köln K O N R A D A D E (1876-1967). Eröffnung am 12. 5. 1928. Die Ausstellung sollte ein Bild von der kulturellen und wirtschaftlichen Bedeutung des Pressewesens in allen seinen Erscheinungen geben, die Presse in ihrem gesamten Lebens- und Einflußkreis, in ihrer lebendigen Verbundenheit mit Kultur und Wirtschaft, mit dem politischen und sozialen Geschehen erfassen und in Erscheinung treten lassen. Die kulturhistorische Abteilung entstand unter der Leitung von K A R L D ' E S T E R (1881-1960) und E M I L D O V I F A T (geb. 1890). Außerdem gab es Abteilungen für Zeitungswesen, eine Zeitschriftenschau, Photographie, Kinematographie und Funkwesen sowie für Buchgewerbe und Graphik. Diese letzte Abteilung ging auf die 1914 durch den Krieg unterbrochene Leipziger BUGRA (Buch- und Graphik-Ausstellung) zurück. Außer fast sämtlichen europäischen Staaten waren die USA, die mittel- und südamerikanischen Staaten, Indien, J a p a n und China beteiligt. Als die PRESSA am 14. 10. 1928 geschlossen wurde, war sie von 5 Mill. Menschen besucht worden. Die PRESSA blieb Einzelerscheinung. Ihre große Wirkung auf die internationale Zeitungsforschung blieb aus. Als erste Vorläuferin darf die internationale Zeitungsausstellung vom 27. 5. bis 11. 6. 1906 in Frankfurt/M. gelten. Literatur: PRESSA Köln 1928. Amtlicher Katalog - PRESSA. Kulturschau am Rhein. Berlin 1928. - E. F U C H S , PRESSA Köln. Köln 1 9 5 8 . NAUER

Pressefreiheit. Man unterscheidet zwischen äußerer Pressefreiheit von staatlichem oder wirtschaftlichem Druck und der inneren Pressefreiheit des Journalisten gegenüber dem Verleger. Die äußere Pressefreiheit wurde in England 1695, in Frankreich 1789 und in Deutschland 1848 erkämpft. Sie ist jedoch wegen zahlreicher gesetzlicher Beschränkungen niemals unbegrenzt

gewesen, und auch heute wird nach der Zuerkennung einer öffentlichen Aufgabe vom Journalisten eine besondere ·»Verantwortlichkeit gegenüber der Gesellschaft erwartet. Es ist zu unterscheiden einerseits zwischen der abstrakten Idee der Pressefreiheit, wie sie erstmals von M I L T O N in seiner -*Areopagitica 1644 vorgetragen und in fast alle Verfassungen im Prinzip aufgenommen wurde, sowie andererseits der Realität in den einzelnen Staaten. Das Freedom of Information Center an der School of Journalism der Universität von Missouri hat seit 1966 wiederholt versucht, einen Maßstab für die Pressefreiheit in den einzelnen Ländern zu finden. Der sogenannte PICA (Press Independence and Critical Ability)Index soll diesen Maßstab liefern. Bisher hat man in 115 Staaten nach einem bestimmten Schema Bewertungen vorgenommen und dementsprechend sieben Kategorien von einem hohen Grad an Pressefreiheit bis zur völligen Kontrolle festgestellt. Die Bundesrepublik erscheint in dieser Aufstellung in der zweiten Kategorie der Länder, in denen eine mäßige Kontrolle wirksam ist. Absolute Pressefreiheit herrscht nach den amerikanischen Untersuchungen von 1967 in Australien, Belgien, Costarica, Dänemark, Finnland, Guatemala, Holland, Kanada, Norwegen, Peru, Philippinen, Schweden, der Schweiz und den Vereinigten Staaten. Die Auswirkungen des Konzentrationsprozesses im Pressewesen der Bundesrepublik haben Überlegungen zur Regelung der inneren Pressefreiheit neu belebt. Schon 1924 war der Entwurf eines Journalisten gesetzes vorgelegt worden, aber am Widerspruch der Verleger gescheitert. Auch jetzt ist die Bereitschaft in der Legislative gering, einer gesetzlichen Regelung zuzustimmen, obwohl einzelnen Redaktionen von Verlegern Statuten gewährt worden sind. Literatur: W. M A L L M A N N , Pressefreiheit und Journalistenrecht. In: Publi-

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Pressefrühdruck zistik, 4. Jg. 1959, H . 6, S. 323-335. J. BOURQUIN, Economic pressure on the press. Paris 1962. - Η. Κ. J. RIDDER, Probleme der inneren Pressefreiheit. Neuwied 1962, Beilage zu >Der Journalist^ 5/1962. - F. SCHNEIDER, Presse- u n d Meinungsfreiheit nach dem Grundgesetz. München 1962. W. THIELE, Pressefreiheit. Theorie und Wirklichkeit. Berlin 1964. - G. BRENNER, Pressefreiheit und Schülerzeitungen. Mainz 1966. - B. A. N O R D , Press freedom and political structure. I n : Journalism Quarterly, Vol. 43, 1966, S. 5 3 1 - 5 3 4 . -

F.

SCHNEIDER,

Pressefreiheit und politische Öffentlichkeit. Neuwied 1966. - Freedom of Information center. Publication, Nr. 166 u n d 201. - Κ . KOSZYK, Z u r F u n k -

tion und Struktur der Publizistik. Berlin 1968. - R . E . MCCOY, F r e e d o m o f

the press. An annotated bibliography. Carbondale 1968. - P. SCHNEIDER, Pressefreiheit und Staatssicherheit. Mainz 1968. Pressefrühdruck. Der Begriff Pressefrühdruck umfaßt verschiedene Erscheinungsformen von nicht periodischen Drucken aus dem 16. und der ersten Hälfte des 17. Jh., die für eine breitere Masse bestimmt waren. Es handelt sich u m großformatige Einblatt- oder kleinere Mehrblattdrucke, die in der jeweiligen Landessprache volkstümlich geschrieben waren und sowohl sachliche Nachrichtenübermittlung als auch Polemik enthalten konnten. Zeitungen. Die als Nachrichten-Einzeldrucke erschienenen eigentlichen »Zeitungen« (»Zeitung« hier im ursprünglichen Sinn von »Nachricht« verstanden, *Neue Zeitung) brachten mehr oder weniger objektive Meldungen und Berichte, meist in sachlicher Form. Oft gab es regelrechte Augenzeugen-Reportagen. Die Art der Formulierung ließ gelegentlich schon ein gewisses Bemühen um Meinungsbildung oder -beeinflussung erkennen. Kanzleipublizistik. Dieser Begriff um-

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faßt eine andere F o r m des Pressefrühdrucks. Offizielle Mitteilungen u n d Bekanntmachungen wurden als Einblattdrucke oder kleine Flugschriften veröffentlicht. Verträge, Kriegserklärungen, Friedensschlüsse, diplomatische Notenwechsel über allgemein interessante Vorgänge übergab man so unkommentiert der Öffentlichkeit. Wenn solche Bekanntmachungen oder Nachrichtenblätter jedoch einen polemischen Ton hatten, wurden sie Mittel zur Meinungsbeeinflussung und ähnelten in ihrer F o r m mehr den Streitschriften. Die Grenzen waren fließend. Gelegentlich nahm m a n auch amtlichen Bekanntmachungen durch kommentierende Randbemerkungen die Sachlichkeit. Pamphlete. Die reinen Streitschriften verfolgten von Anfang an keinen anderen Zweck, als politische oder religiöse Meinungsbildung. Ihre Polemik war oft für moderne Maßstäbe ungewöhnlich hart. Doch schlug man in damaliger Zeit allgemein einen schärferen Ton an als heute. Eine besonders in der Reformationszeit beliebte Form der Streitschriften war der Dialog, in dem sich meist Leute aus dem »Volk« in allgemein verständlicher F o r m über die betreffenden Fragen und Probleme unterhielten. Gereimte Pamphlete, die zum Singen bestimmt waren und oft gleich mit Angabe der Melodie gedruckt wurden, spielten vor allem in Kampfzeiten (Reformation, Dreißigjähriger Krieg) eine große Rolle. Von den Pamphleten kennt man - im Gegensatz zu den anderen Arten der Pressefrühdrucke - in großer Zahl die Verfasser, da führende Köpfe der Zeit in ihnen ihre Fehden austrugen. Besonders die geistigen Führer der Reformationszeit, allen voran M A R T I N L U T H E R ( 1 4 8 3 - 1 5 4 6 ) , brauchten die Pamphlete als wirksame Mittel zum Zweck. Bekannte Streitschrift-Autoren der frühen Zeit waren SEBASTIAN B R A N T ( 1 4 5 8 - 1 5 2 1 ) , JOHANNES C O C H LAEUS ( 1 4 7 9 - 1 5 5 2 ) , U L R I C H VON H U T TEN ( 1 4 8 8 - 1 5 2 3 ) ,

H A N S SACHS

(1494

Pressegeschichte b i s 1576) u n d JOHANNES (um 1545-1590).

FISCHART

Literatur: L. SALOMON, Geschichte des deutschen Zeitungswesens. Bd. 1. Oldenburg, Leipzig 2 1906. - P. ROTH, Die

Neuen Zeitungen in Deutschland im 15. und 16. Jahrhundert. Leipzig 1914. - K . SCHOTTENLOHER, Flugblatt u n d

Zeitung. Berlin 1922. - M . LINDEMANN, Deutsche Presse bis 1815. Berlin 1969. Bibliographien

: A . KUCZYNSKI, The-

saurus libellorum historiam reformati onis illustrantium. Leipzig 1870. K. WELLER, Die ersten deutschen Zeitungen. Stuttgart 1872, Neudruck Hildesheim 1962. - J. K . F . KNAAKE,

Bibliothek J. K. F. Knaake, Abt. 1/3. Leipzig 1906-1907, Neudruck Nieuwkoop 1960. - W. STURMINGER, Bibliographie und Ikonographie der Türkenbelagerungen Wiens 1529-1683. Graz, Köln 1955. - C. GÖLLNER, Turcica. 2 Bde. Bukarest, Berlin 1961 bis 1968.

Pressegeschichte. Die Geschichte der Nachrichtenübermittlung und der in volkstümlicher Form gefaßten Polemik, die durch Druck (der Ausdruck »Presse« leitet sich von der »Druckerpresse« her) verbreitet wurden. Die Geschichte der Presse ist eng verbunden mit der allgemeinen politischen, sozialen, geistigen und kulturellen Geschichte. Sie beginnt bald nach der Erfind u n g GUTENBERGS ( u m 1 4 0 0 - 1 4 6 8 ) .

Man kann vermuten, daß schon in der zweiten Hälfte des 15. Jh. Nachrichtenblätter gedruckt worden sind, von denen bisher kein Exemplar bekannt ist. Vom Ende des 15. Jh. besitzen wir die frühesten. Die erste große Blüte der ^Pressefrühdrucke zeigte sich in Deutschland zur Zeit der Reformation, eine zweite zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges. Auch in den übrigen Ländern Westeuropas ist zu beobachten, daß in der frühen Zeit Perioden besonderer politischer Ereignisse erhöhte publizistische Aktivität hervorriefen, so in Frankreich die H u g e n o t t e n k r i e g e (1562-1598), in den

Niederlanden

der

Freiheitskampf

(1568-1648).

Im 16. und zu Beginn des 17. Jh. fanden sich in den westeuropäischen Ländern überall die gleichen Formen der frühen Publizistik: NachrichtenEinzeldrucke (*Neue Zeitungen), die als Ein- und Mehrblattdruck, illustriert oder ohne Bilder erscheinen konnten und zur Orientierung dienen sollten, und Pamphlete, die gleiche äußere Formen hatten und zur Meinungsbildung bestimmt waren. Dazu kamen - abgesehen von den bereits 1588 zum ersten Male erschienenen -*Meßrelationen - seit dem Beginn des 17. Jh. frühe Periodika, die in erster Linie informieren sollten, aber auch schon Ansätze zur Meinungsbildung erkennen ließen. Der Beginn dieser periodischen Presse lag in Deutschland, wo 1609 die ersten uns überlieferten Wochenzeitungen erschienen, der >Aviso < in Wolfenbüttel und die Delation < in Straßburg. 1618 folgten die Generalstaaten mit der in Amsterdam erscheinenden >Courantç uyt Italien Courant l'Italie< in Paris, der anfangs titellose >Courant out of Italy < in London und in den spanischen Niederlanden die >Nieuwe Tijdinghe< (Antwerpen) heraus. Die früheste bekannte italienische Zeitung erschien 1636 titellos in Florenz. 1645 folgte Schweden (>Ordinari Post TijdenderMercuryusz Polski WedemostiRidende MercuriusEinkommenden Zeitungen < 1650 in Leipzig. Täglich erscheinende Zeitungen waren zunächst nicht sehr häufig. In der Regel erschienen die Blätter zwei-, drei- oder viermal in der Woche. Bis zum Ende des 18. Jh. entwickelte sich die Zeitung von dem kleinen, meist vierseitigen Blatt des Dreißigjährigen Krieges, das vorwiegend politische Informationen enthielt, zum umfangreichen, mit Beilagen

281

Pressegeschichte versehenen Journal vielseitigen Inhalts. Nach dem Dreißigjährigen Krieg beobachtet man in der Geschichte der Presse mit der beginnenden Aufklärungszeit die Trennung von Zeitung und Zeitschrift. Bis zur Mitte des 18. Jh. gab es keinen Unterschied in der Benennung beider Formen. Man bezeichnete nur Zeitung ( = Periodikum) und Buch, wobei ein Buch auch ein Zeitschriften-Jahrgang sein konnte. Eine für alle Zeiten gültige Definition der Begriffe Zeitung und Zeitschrift kann nicht gegeben werden. Die Merkmale der modernen Zeitung (Aktualität, Periodizität, Publizität und Universalität) galten nur ζ. T. auch bei den Anfängen dieser Erscheinungsform. Für die moderne Zeitschrift sind Aktualität und Universalität nicht unbedingt charakteristisch, während im 19. Jh. sich viele Zeitschriften weniger im Inhalt als vielmehr nur in der Form von Zeitungen unterschieden. Die Geschichte des Zeitschriftenwesens begann mit dem Typ der sogenannten •*Gelehrten Zeitung, die meist von Wissenschaftlern herausgegeben wurde und vorwiegend Rezensionsjournal war, in das gelegentlich auch andere Beiträge - etwa in Form von Untersuchungen und Forschungsberichten aufgenommen wurden. Die erste derartige Zeitschrift erschien 1665 in Paris, das >Journal des scavansc Die erste deutsche Gelehrte Zeitung von Bedeutung waren die lateinisch geschriebenen >Acta Eruditorum< (Leipzig 1682-1782). Aus der zunächst mehrere oder alle Fachrichtungen umfassenden Gelehrten Zeitung entwickelte sich im Verlauf der Aufspaltung der Universitas Literarum in die einzelnen Fachrichtungen während des 18. Jh. eine Fülle von Fachzeitschriften für die verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen. Diese Blätter waren zum Teil nur für Fachleute bestimmt, zum Teil aber auch dem gebildeten Laien verständlich. Daneben entstand die aktuelle historisch-politische Zeitschrift, die zunächst Ergän-

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zung zur politischen Zeitung war, und die Unterhaltungszeitschrift, die das wachsende Lesebedürfnis der NichtGelehrten, insbesondere auch der Frauen und Jugendlichen, befriedigen wollte. In engem Zusammenhang mit der Industrialisierung und der Entstehung von Großstädten setzte um die Mitte des 19. Jh. zunächst in den Vereinigten Staaten, dann auch in England und in Frankreich die Entwicklung der sogenannten Massenpresse ein. Während das Ende der Zensur in England 1694, in Frankreich 1789, in Deutschland 1848 zunächst eine parteipolitisch orientierte Presse hervorbrachte, wurde nunmehr die »Zeitung für alle« ohne Rücksicht auf den ideologischen Hintergrund der Leserschaft propagiert. Diese Massenpresse verlangte sowohl modernere Herstellungstechniken wie andere Vertriebs- und Finanzierungsmethoden. Die Einführung der Rotationsmaschine (1872) war die wichtigste Voraussetzung neben der Erfindung der Setzmaschine (1884). Auch die Verbesserung des Nachrichtenwesens trug erheblich zur Entstehung dieses neuen Pressetyps bei. Der Telegraph wurde schon 1848 für die öffentliche Benutzung freigegeben. Das Telefon gelangte seit 1880 immer mehr in Gebrauch. Während die alte Nachrichtenpresse hauptsächlich im Jahresabonnement abgesetzt wurde, ging man nunmehr dazu über, den Straßenverkauf zu pflegen. Das dadurch entstehende Finanzierungsrisiko mußte durch den Ausbau des Anzeigenteils vermindert werden. Anzeigenwerbung aber setzte hohe Auflagen voraus, um die Werbewirkung einer Zeitung zu unterstreichen. Um immer größere Lesermassen anzuziehen, wurde der Umbruch der Zeitungen attraktiver gestaltet. In dieser Entwicklung leisteten die Vereinigten Staaten Schrittmacherdienste, während in Deutschland Schlagzeilen und andere graphische Hervorhebungen erst während des Ersten Weltkrieges verwendet wurden.

Pressepolitik Der Erfolg der Massenpresse hat auch die redaktionelle Gestaltung der traditionellen Parteipresse stark beeinflußt, mit der Konsequenz, daß heute weder formal noch inhaltlich zwischen Parteiblättern und unabhängigen »Zeitungen für alle« wesentliche Unterschiede zu verzeichnen sind. Für die Zukunft der Presse werden widersprüchliche Prognosen gestellt. Zweifellos ist die Zeit der kleinen Heimatblätter vorüber. Die Regionalpresse wird sich in hartem Konkurrenzkampf vorerst behaupten. Die weitere technische Entwicklung zur drahtlos übermittelten Zeitung läßt vermuten, daß im Druckgewerbe, ähnlich wie in anderen Industriezweigen, in den nächsten Jahrzehnten mit revolutionären Entwicklungen zu rechnen ist. Literatur: E. H A T I N , Historie du Journal en France. Paris 1846. - L. SALOMON, Geschichte des deutschen Zeitungswesens. 3 Bde. Leipzig 21906. O. G R O T H , Die Zeitung. 4 Bde. Mannheim 1928-1930. - A. D R E S L E R , Geschichte der italienischen Presse. Bd. 1. München, Berlin 21933. - G. K U H L MANN, Die Stockholmer Tagespresse. Diss. Leipzig 1938. - U. H A H L W E G , Flugblatt und Zeitung in den Anfängen des Zeitungswesens in Polen. Königsberg 1940. Schriften der AlbertusUniversität, 25. Bd. - W. H E I D E , Handbuch der Zeitungswissenschaft. Bd. 1,2. Leipzig 1940-1941.- A . K Ä S T NER, Die Geschichte des spanischen Zeitungswesens von 1500-1800. In: Zeitungswissenschaft, 17. Jg. 1942, H. 7/8, S. 370ff. - H. A. G O E D H A R T , De pers in Nederland. Amsterdam 1943. C H . L E D È , Histoire de la presse. Paris 1958. - U. DE V O L D E R , Soziologie der Zeitung. Stuttgart 1959. - Vor 240 Jahren erschien die erste Norwegische Zeitung. In: Der neue Vertrieb, 1960, Nr. 278, S. 912. - F. D A H L , Die Anfänge der europäischen Presse. Ausstellungskatalog. o. O . 1965. - R . DE LIVOIS, Histoire de la presse française. Bd. 1, Paris 1965. - Κ . K O S Z Y K , Deutsche

Presse im 19. Jahrhundert. Berlin 1966. H. K O S C H W I T Z , Der früheste Beleg für das Wort »Zeitung«. In: Publizitik. 13. Jg. 1968, Nr. 1, S. 41-43. - M. L I N D E M A N N , Deutsche Presse bis 1815. Berlin 1969.

-

Pressekammer. [1] Institution zur Überwachung von Berufsregistern. Erstmals 1930 im faschistischen Italien eingeführt, im September 1933 auch vom Nationalsozialismus in Deutschland (Reichspressekammer), auf Grund des Reichskulturkammergesetzes. Die geltenden Landespressegesetze (§1) schließen Berufsorganisationen mit Zwangsmitgliedschaft aus (·*Presserecht). [2] Sondergericht zur Aburteilung von Pressedelikten. Häufig von Journalistenorganisationen gefordert, um eine Behandlung der Fälle durch mit der besonderen Presseproblematik vertraute Richter zu gewährleisten. Nach dem hessischen Landespressegesetz (§ 2) ist eine berufsständische Gerichtsbarkeit unzulässig. Literatur: M. L Ö F F L E R , Presserecht. 2 Bde. München 1968-1969. Pressepolitik. Der Versuch staatlicher und/oder gesellschaftlicher Kräfte, auf die Presse Einfluß zu gewinnen und laufend auszuüben (-»Kommunikationspolitik). Die Presse (Zeitungen und Zeitschriften) war als Instrument sozialer Kommunikation von Beginn an Pressionen durch den Staat und gesellschaftliche Gruppen ausgesetzt. Die Erteilung von Druckprivilegien zum einen und andererseits die Verbote von Periodika durch geistliche und weltliche Machtträger sind ebenso pressepolitische Maßnahmen wie die Versuche, den Nachrichtenfluß in Krieg und Frieden zu kontrollieren oder den Vertrieb zu beschränken bzw. die Einfuhr von Zeitungen einer Kontrolle zu unterwerfen. Pressepolitik im eigentlichen Sinne konnte erst entstehen, als (a) das Bürgertum politische Macht erkämpft

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Pressepolitik hatte (in Deutschland spätestens seit 1848) und als (b) die Presse sich als unabhängig von geistlichen und weltlichen Gewalten verstand, als eine Institution, die es mit der Information und der kompetenten Kommentierung von Tagesereignissen in Selbstverantwortung zu tun hatte. In dieser Zeit konnte es sich lohnen, in- oder ausländische Tageszeitungen zu »inspirieren«, indem mittels Geldern, etwa aus dem »Reptilienfonds« BISMARCKS, Journalisten oder Presseorgane abhängig gemacht wurden und der Öffentlichkeit dieser Tatbestand verborgen blieb. Mit diesem Mittel hat Bismarck u.a. Pressepolitik verfolgt und durch die Einrichtung der Presseabteilung des Auswärtigen Amtes unter O T T O H A M M A N N (1852-1928) staatliche Organe zu ihrer Durchführung begründet. In Deutschland trat er damit in Konkurrenz zu den Regierungen der anderen deutschen Staaten und wirkte unerkannt an der öffentlichen Meinungsbildung mit, die sonst von der unabhängigen Presse einerseits, der Parteipresse und der Presse wirtschaftlicher Interessengruppen andererseits bestritten wurde. Während des Ersten Weltkrieges wurde die durch das Reichspressegesetz (1874) garantierte Pressefreiheit durch die Militärzensur praktisch aufgehoben. Wohl war es möglich, abweichende politische Meinungen weiter zu publizieren, doch der Kampf mit der Militärzensur, die ihre Befugnis bis in wirtschaftliche Bereiche erstreckte, war auch für geschäftlich florierende Verlage ein risikoreiches Unterfangen. Dazu kam die Beeinflussung durch das offiziöse Wolff's Telegraphen-Bureau. Nach dem Erlöschen der Zensurbestimmungen in der politischen Umwälzung 1918 gelang es, die Pressefreiheit verfassungsmäßig zu sichern und den Einfluß des Staates zurückzudrängen, aber in den bald auftauchenden Forderungen nach einem Propagandaministerium, das mithelfen sollte, nach innen und außen Bedeutung und An-

284

sehen der deutschen Politik wiederherzustellen, zeigten sich gesellschaftliche Kräfte, die der Pressefreiheit feindlich gegenüberstanden. Der Anbruch des NS-Reiches (1933) brachte sogleich eine totale Pressepolitik, die in der Aufhebung zahlreicher Verlage (KPD/ SPD), der Gründung eines Propagandaministeriums und einer Reichspressekammer sowie demErlaß des Schriftleitergesetzes zur Kontrolle der Journalisten bestand. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Bereich der Bundesrepublik der Versuch gemacht, unter Rückgriff auf die erste deutsche Republik eine demokratische Publizistik aufzubauen und ihre Abhängigkeit von Regierung, Parteien und wirtschaftlichen Interessenverbänden möglichst gering zu halten. Allerdings sollte sich diese Absicht wesentlich als Abstinenz, nicht aber als positive Konzeption demokratischer Pressepolitik auswirken. Daher konnte u. a. der Streit zwischen öffentlich-rechtlich organisierten Rundfunkanstalten und privatwirtschaftlicher Presse um die Senderechte zunächst für ein Drittes, heute für ein Viertes (lokales) Fernsehprogramm eigenartig unentschieden bleiben. War es 1961 mit Hilfe des Bundesverfassungsgerichtes gelungen, den Zugriff der Bundesregierung auf das Zweite Fernsehprogramm zu verhindern, wurde die Veranstaltung des Dritten bzw. Vierten Fernsehprogramms von technischen Bedingungen (Verfügbarkeit von Frequenzen) her entschieden, die sich heute schon erheblich verändert haben, so daß ein erneuter Vorstoß denkbar ist. Gerade in einer Zeit der Pressekonzentration wegen irreversibler technischer Veränderungen muß Pressepolitik betrieben werden, um den Freiheitsraum in der Presse zu garantieren und die publizistische Konkurrenz durch Hörfunk und Fernsehen aufrechtzuerhalten. In der DDR ist erneut ein Versuch mit einem geschlossenen Pressesystem gemacht worden, das die Gefährdungen und

Presserecht Beeinflu ßbarkeiten privatwirtschaftlicher Presseorganisation per definitionem ausschloß. Das Ergebnis ist die monopolartige Herrschaft einer politischen Meinung durch vielfältige organisatorische Maßnahmen (Lizenzierung, Kontrolle der Zeitungseinfuhr, Unterrichtung nur durch eine Nachrichtenagentur, obligatorische Ausbildung und Fortbildung durch eine Fakultät für Journalistik u. a.). Literatur:

E.

STERN-RUBARTH,

Die

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Presserecht. Eine besondere Pressegesetzgebung gab es im 16. und 17. Jh. noch nicht. Die allgemeinen Gesetze und Vorschriften für den Buchdruck galten auch für Flugschriften und frühe Periodika. Sie erstreckten sich zunächst ausschließlich auf die -»Zensur. Kirchliche Zensur. Lange, bevor der Staat eingriff, gab die Kirche entsprechende Verordnungen heraus, die früheste 1475 in Köln. 1487 erschien die erste päpstliche Bulle zu dieser Frage; sie verordnete die Präventivzensur. Da diese in weiteren Bullen bekräftigte und erweiterte Zensur wegen der Fülle der in der Reformationszeit entstandenen Schriften auf die Dauer nicht durchzuführen war und die päpstlichen Verordnungen in den evangelisch gewordenen Gebieten ihre Macht verloren, wurde auch das Lesen unerwünschter Schriften verboten. So entstanden die ersten Indices. Mit der Konstitution >Solicida ac providaPeinlichen HalsgerichtsordnungKarlsbader Beschlüssen zum ersten Mal auf ein einheitliches Presserecht. Allerdings

286

waren den einzelnen Mitgliedstaaten weitgehende Sonderrechte eingeräumt. Erst 1874 schuf das Reichspressegesetz eine für alle deutschen Länder verbindliche Grundlage. Dieses Reichspressegesetz war bis zum Erlaß der neuen Landespressegesetze in der BRD (1964-1966) gültig. Grundlage des Presserechts in der Bundesrepublik ist der Art. 5 des Grundgesetzes vom 23. 5. 1949. Darin wird die Informations- und die Pressefreiheit als ein konstituierendes Recht formuliert. Das Grundgesetz sieht in Art. 75, Ziff. 2 vor, daß die allgemeinen Rechtsverhältnisse der Presse und des Films der Rahmengesetzgebung des Bundes unterstellt sind. Nach herrschender Meinung wird diese Rahmengesetzgebung als ein Unterfall der konkurrierenden Gesetzgebung angesehen. Als Rahmenvorschrift über die allgemeinen Rechtsverhältnisse der Presse darf man allgemeine Richtlinien verstehen, die der näheren Ausführung und Ausgestaltung im einzelnen, insbesondere unter dem Gesichtspunkt ihrer Anpassung an die besonderen Verhältnisse der einzelnen Länder ebenso fähig wie bedürftig sind. Nach LÖFFLER darf nur keine abschließende Regelung erlassen werden, die den Ländern keinen Raum für die Berücksichtigung landesrechtlicher Besonderheiten ließe. Inzwischen hat die Neuformulierung der Landespressegesetze diesen Tatbestand weitgehend erfüllt, obwohl die Diskussion über das Rahmengesetz bisher noch nicht abgeschlossen ist. Vielfach wird versucht, die Lösung der Problematik der inneren Pressefreiheit und der Beherrschung des Zeitungsmarkts in ein Bundesrahmengesetz zu fassen. Vertreter des Journalismus und der Verlegerschaft haben eine solche Lösung abgelehnt, da besonders die Fragen der inneren Pressefreiheit auf der Basis freier Vereinbarungen gelöst werden sollten. In der neuen Landesgesetzgebung wird als wesentlicher Fortschritt angesehen, daß in allen Ländern, mit Ausnahme von Hessen,

Pressestrafrecht die öffentliche Aufgabe formuliert wurde. Das geschieht durchweg in § 3, jedoch so vage, daß man sich unter dieser öffentlichen Aufgabe nur sehr wenig vorstellen kann. Die öffentliche Aufgabe ist in den einzelnen Gesetzen auch sehr unterschiedlich definiert. Zum Beispiel sagt das baden-württembergische, schleswig-holsteinische, hamburgische, niedersächsische, saarländische, rheinland-pfälzische und nordrhein-westfälische Pressegesetz, die Presse erfülle eine öffentliche Aufgabe, wenn sie in Angelegenheiten von öffentlichem Interesse Nachrichten beschaffe und verbreite, Stellung nehme, Kritik übe und auf andere Weise an der Meinungsbildung mitwirke. Im bayerischen und Berliner Pressegesetz wird besonders darauf hingewiesen, daß die Presse berechtigte Interessen im Sinne des § 193 StGB wahrnehme, wenn sie solche Funktionen erfülle. Unter dem Eindruck der Spiegelaffäre von 1962 sind hinsichtlich der Beschlagnahme gewisse Konsequenzen gezogen worden. So besagt das hessische Pressegesetz in § 13, daß die Beschlagnahme eines Druckwerkes nur angeordnet werden darf, wenn seine Herstellung oder Verbreitung als Hochverrat und Staatsgefährdung, als Landesverrat bzw. als Beleidigung mit Strafe bedroht wäre oder sein Inhalt das Schamgefühl offensichtlich grob verletze. Die Beschlagnahme darf nicht angeordnet werden, wenn der mit ihr verfolgte und erreichbare Rechtsschutz geringer wiege als ein durch die Beschlagnahme gefährdetes öffentliches Interesse an unverzögerter Unterrichtung durch das Druckwerk oder wenn ein offenbar in grobem Mißverhältnis stehender Vermögensschaden verursacht würde. Grundsätzlich darf nach allen Landespressegesetzen die Beschlagnahme nur durch den Richter angeordnet werden. Als erheblicher Fortschritt ist auch die Aufnahme des Rechts der -^ZeugnisVerweigerung in die Landespressegesetze anzusehen, obwohl hier teil-

weise verfassungsrechtliche Bedenken geltend gemacht wurden. Berechtigt zur Verweigerung sind Redakteure, Verleger, Drucker und sonstige Personen, soweit sie im Rahmen ihrer Berufsarbeit an der Herstellung oder Veröffentlichung des betreffenden periodischen Druckwerks mitgewirkt haben. Die Diskussion um ein Journalistengesetz, die 1924 erstmals durch einen Regierungsentwurf entstand, hat sich am Problem der inneren •»Pressefreiheit neu entzündet. Das Schriftleitergesetz von 1933 stellte keine echte Regelung des Verhältnisses Verleger Journalist dar, sondern entmachtete den Verleger zugunsten der Abhängigkeit des Journalisten von Staat und Partei (->Nationalsozialismus). Literatur: A. F R . B E R N E R , Lehrbuch des deutschen Preßrechtes. Leipzig 1876. - J. H I L G E N , Der Index der verbotenen Bücher. Freiburg/Br. 1904. E . T R A U M A N N , Zeitung und kirchliche Zensur. Diss. Heidelberg 1936. - F. SCHNEIDER, Pressefreiheit und politische Öffentlichkeit. Neuwied, Berlin 1966. Politica, 24. Bd. - M. LÖFFLER, Presserecht. 2 Bde. München 1968 bis 1969 - M. L I N D E M A N N , Deutsche Presse bis 1815. Berlin 1969. Pressestrafrecht. Nach Art. 5, Abs. 3 G G unterliegt die Pressefreiheit nur den Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend (·»Jugendschutz) und zum Schutze der persönlichen Ehre i^Ehrenschutz). Die allgemeinen Gesetze enthalten Ausnahmeregelungen für die Presse. Die Sonderstellung bezieht sich auf den Gerichtsstand, das Recht der •*Zeugnisverweigerung, die ->Beschlagnahme und die Verjährung. Bei einer strafbaren Handlung, die durch die Presse begangen wird, tritt der Erfolg, etwa einer Beleidigung, an jedem Ort ein, wo das Presseerzeugnis verbreitet wird. Danach gibt es bei der Verbreitung einer Druckschrift eine Vielzahl von Gerichtsständen. Um hier Schwie-

287

Presse- und Iiiformationsamt der Bundesregierung rigkeiten auszuschließen, gilt bei Druckschriften als Gerichtsstand der Erscheinungsort. Das Zeugnisverweigerungsrecht, die Pressebeschlagnahme und die Verjährung sind in den neuen Landespressegesetzen (*Presserecht) geregelt. Im Strafgesetzbuch gelten besondere Paragraphen für verfassungsfeindliche Tatbestände und Landesverrat (•*Geheimhaltung). Literatur: H. C O P I C , Grundgesetz und politisches Strafrecht neuer Art. Tübingen 1967. - D. SCHOENBAUM, Ein Abgrund von Landesverrat. Wien 1968. - M. LÖFFLER, Presserecht. 2 Bde. München 1968-1969. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung. Sitz: Bonn. Leiter des Amtes ist ein dem Bundeskanzler unmittelbar unterstellter und von ihm ernannter Staatssekretär. Das Amt hat rd. 700 Mitarbeiter. Hauptaufgabe des Amtes ist es, die Bundesregierung über die Verlautbarungen der in- und ausländischen Nachrichtenträger zu unterrichten und die Organe der öffentlichen Meinungsbildung (Hörfunk, Fernsehen, Presse) in der Bundesrepublik über die Politik der Bundesregierung zu informieren. Dies geschieht entweder durch gedruckte oder sonstwie vervielfältigte Mitteilungen oder im Frage-und-Antwort-Verfahren im Rahmen eigens hierzu einberufener Pressekonferenzen. Das Presseund Informationsamt ist gleichzeitig »Sprach- und Hörrohr« der Regierung, da es Nachrichten sowohl von innen nach außen als auch von außen nach innen leitet. Unmittelbarer »Nutznießer« dieser Einrichtung ist die -*Bundespressekonferenz, der Zusammenschluß der in Bonn akkreditierten Inlandskorrespondenten, die in regelmäßigen Abständen zur Entgegennahme der Regierungsverlautbarungen eingeladen werden. Die entscheidende Informationsquelle für den Leiter des Amtes (die Bezeichnung »Bundespressechef« ist umstritten, weil sie auf den autoritären Charakter der

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NS-Propaganda verweist) bildet die Möglichkeit, an den Kabinettssitzungen teilzunehmen; von diesem Recht macht auch der stellvertretende Leiter des Amtes Gebrauch. Wesentlichster Bestandteil des Bundespresseamtes ist die Nachrichtenabteilung, in der binnen 24 Stunden rd. 1,3 Mill. Nachrichtenwörter in einem mehrstufigen Komprimierungsprozeß zu einem Informationstext von rd. 1000 Wörtern »destilliert« werden. Literatur: G. SÄNGER, Die Funktion amtlicher Pressestellen in der demokratischen Staatsordnung. Frankfurt/M. 1966.

-

F . VON

ECKARDT,

Ein

un-

ordentliches Leben. Düsseldorf 1967.N. K A P S und H. K Ü F F N E R , Das Presseund Informationsamt der Bundesregierung. Bonn 1969. Pressure groups. »Organisationen des intermediären Bereiches zwischen Individuum und Staat, in denen sich ein bestimmtes Interesse verkörpert und politisch relevant wird« (J. H. K A I S E R ) . Interessenverbände industrieller, handelspolitischer, kirchlicher oder weltanschaulicher Art. Eine in den westlichen Demokratien übliche Erscheinung des Lobbyismus, die auf der verfassungsrechtlich verbürgten Vereinigungsfreiheit und der Freiheit der öffentlichen Meinungsäußerung basiert. Pressure groups sind Organisationen, die auf den verschiedensten Gebieten Machtinteressen vertreten und ständig bestrebt sind, im Rahmen der gesetzmäßigen Ordnung auf die Organe der Gesetzgebung, Regierung und Verwaltung einzuwirken. Zu den einflußreichsten und finanzstärksten Interessenverbänden in der Bundesrepublik Deutschland zählen die Arbeitgeberund Arbeitnehmerorganisationen, die Vereinigungen der deutschen Bauernschaft, wie der Deutsche Bauernverband, der Raiffeisenverband und die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft. Großen Einfluß besitzen die Verbraucherorganisationen sowiezahlreiche kirchliche und soziale Interes-

Privileg sengruppen (Katholische Aktion, Evangelischer Bund, Caritas, Bund für Bürgerrechte). Besonders stark sind die amerikanischen pressure groups ; 1946 wurde das Bundesgesetz Federal Regulation of Lobbying Act erlassen,das allevordem Kongreß erscheinenden Interessenverbände verpflichtet, ihre Mitgliederlisten und finanziellen Mittel offenzulegen. Die Arbeit der pressure groups besteht in einer zielgerichteten politischen Betriebsamkeit: Beeinflussung der öffentlichen Meinung (durch Pressekorrespondenzen und -konferenzen, Publikationen und lancierte Zeitungsmeldungen), Aktivierung von Einzelpersonen in Schlüsselstellungen, Mobilisierung der Wähler für Sonderforderungen (durch Petitionen, Wählerbriefe, Protestmärsche, öffentliche Veranstaltungen) ; äußerstes Mittel ist der Streik. Zur effektiveren Organisation und Durchsetzung der Verbandsziele unterhalten pressure groups am Regierungssitz Büros u n d bezahlte Vertreter (Lobbyisten), deren Aufgabe in der ständigen Fühlungnahme mit den Gesetzgebungsorganen und der Ministerialbürokratie besteht. Literatur: J. H . KAISER, Die Repräsentation organisierter Interessen. 1956. W. BERNSDORF, Pressure groups. I n : Staat u n d Politik, hrsg. von E. FRAENKEL u n d K . D . BRACHER. F r a n k f u r t / M . 1957-1964. -

F . U . FACK,

Herrschen

die Verbände? I n : F A Z vom 8. 6. 1 9 6 8 , Nr. 1 2 2 . Privatrundfunk. Der von privatwirtschaftlicher Seite im Gegensatz zur öffentlich-rechtlichen Organisationsform der ->Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland betriebene kommerzielle Rundfunk. Radio Luxemburg - Deutsches Programm; Sitz der deutschen Generalvertretung: F r a n k f u r t / M . ; der Sender finanziert seine Unterhaltungsprogramme durch Werbung. Werbefunksender Europa N o . 1, der

von der Europäischen Rundfunk- u n d Fernseh-AG in Saarbrücken betrieben wird und seine Unterhaltungsprogramme ebenfalls durch Werbung finanziert. Die Programme dieses Senders können in Frankreich, Belgien und in Teilen der Schweiz gehört werden. In der B R D haben die Rundfunkreferenten der Länder am 18. 12. 1969 der Ministerpräsidentenkonferenz empfohlen, keine Einwände gegen Werbesendungen privater Unternehmen mit Hilfe des Kabelfernsehens zu erheben. Dagegen soll die Monopolstellung der Rundfunkanstalten erhalten bleiben und keine rechtliche Konsequenz aus der f ü r 1971 zu erwartenden Freigabe einiger Kanäle im Gigahertzbereich gezogen werden. Privileg. Durch ein Privileg wurde im 17. und 18. Jh. ein Druckwerk zunächst rechtlich gegen Nachdruck geschützt, was allerdings nicht verhinderte, daß trotzdem plagiiert wurde. Außerdem enthielt ein solches Privileg bei einer Zeitung oft das Monopol f ü r den betreffenden Ort und schaltete so die Konkurrenz aus. Als zu Beginn des 17. Jh. die ersten periodischen Wochenzeitungen gedruckt wurden, entstanden gelegentlich in größeren Städten zwei oder noch mehr Blätter gleichzeitig. Geschäftstüchtige Herausgeber ließen dann ihre Zeitung vom Kaiser gegen Zahlung einer Gebühr privilegi eren, wogegen sich die Konkurrenzunternehmen verständlicherweise wehrten. Solche Privilegien konnten die Entwicklung des Zeitungswesens in einem Gebiet völlig lahmlegen. Sie konnten aber auch, wenn etwa mehrere Blätter für die Herausgabe an verschiedenen Wochentagen privilegiert waren, eine Mannigfaltigkeit gewährleisten. Das erste uns bekannte kaiserliche Zeitungsprivileg wurde 1619 dem Buchhändler JOHANN THEOBALD

SCHÖNWETTER

(1575?

bis

1657) in F r a n k f u r t / M . für sein Wochenblatt >DiariumHebdomadale< verliehen. Die Folge der dauernden Privi-

289

Programmzeitschrift legien-Streitigkeiten waren häufige Titeländerungen; denn die Rivalen versuchten, durch möglichst ähnliche Namen ihrer Blätter die Leser irre zu führen. Privilegien wurden meist auf den Titelblättern der Zeitungen verzeichnet, wie etwa »mit Rom. Kayserl. Maj. Gnad und Freyheit« (>AugspurgerOrdinari-Zeitung< 1732). Solche Vermerke garantierten jedoch nicht immer das wirkliche Vorhandensein eines Privilegs. Unberechtigterweise wurden derartige Angaben auch gemacht, um das Prestige von Drucker und Publikation zu heben, was natürlich verboten war. Vor allem im 18. Jh. gab es neben den kaiserlichen zahllose landesherrliche Privilegien, die nicht nur auf den Titelblättern, sondern oft auch in den eigentlichen Titeln der Zeitungen erschienen, wie etwa: >Königlich privilegirte Beilinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen < oder >Hochfürstlich-Hildesheimsche gnädigst privilegirte ZeitungDer deutsche Rundf u n k (1923), >Die Sendung< (1924), >Die Funkstunde< (1924), >Funk< (1926) und >Hör mit mir< (1930). Die Entwicklung zur illustrierten Familienzeitschrift begann Mitte der 30er Jahre mit der >Deutschen Radio-Illu-

290

strierten« und >Berlin hört und siehtHör zu< den Weg, deren Auflageheute bei über 4 Mill. Exemplaren liegt. Daneben versuchen sich zu behaupten, die ebenfalls bei Springer erscheinende >Funk-Uhr< (835000), >TV-Hören + Sehen< (fast 2 Mill.) vom Bauer-Verlag herausgegeben, >Bild und Funk< (vom Burda-Verlag 720000) und >Gong< (750000) vom Sebaldus-Verlag. Auch alle Illustrierten und Zeitungen veröffentlichen Programmübersichten, ζ. T. internationalen Charakters. Der Streit um die Veröffentlichung von DDR-Rundfunk- und Fernsehprogrammen, der vor einigen Jahren von Springer mit Vertriebsrepressalien geführt wurde, ist längst vergessen. Heute bringen etwa 90 Prozent der deutschen Tageszeitungen eine wöchentliche Programmvorschau. Weit verbreitet ist die Beilage >rtv< (1,4 Mill.), die von der Nürnberger »Deutscher Supplement Verlag GmbH« (Hans Porst) herausgegeben wird. Wie gefährlich Programmvorschauen in Tageszeitungen für die Rundfunkzeitschriften sein können, hat sich in Großbritannien erwiesen, wo die >Radio Times < zwischen 1956 und 1966 die Hälfte ihrer Auflage von 8,5 Mill, verlor. Einen ähnlichen Niedergang erlebte >T. V. TimesAltes und Neues aus dem Schatz theologischer Wissenschaften < in Wittenberg erschien, dürfen als die Vorläufer der protestantischen Publizistik angesehen werden. Die eigentliche Gründungsperiode der protestantischen Presse beginnt um 1815. Von den 1929 erscheinenden 1928 selbständigen evangelischen Blättern waren 35 zwischen 1814 und 1848 gegründet worden. Im Zeichen der Verbindung zwischen Thron und Altar hatte der preußische Protestantismus besonders enge Beziehungen zum politischen ·»Konservativismus. Nach dem Kirchentag in Wittenberg 1848 entstand eine große Zahl von Sonntagsblättern wie >Der Nachbar< (Hamburg 1849), das >Duisburger Sonntagsblatt < (1850) und das >Düsseldorfer Sonntagsblatt< (1850). Die bedeutendsten Gründungsphasen waren zwischen 1891 und 1900 mit 141, 1901 bis 1910 mit 229 und 1911-1914 mit 117 Blättern. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde 1919 der Deutsche Evangelische Pressetag gegründet, der allerdings keine sehr rege Aktivität entwickelte, abgesehen von seiner im Zusammenhang mit der ·»Pressa 1928 durchgeführten Tagung. Daneben bestand der Verband der Deutschen Evangelischen Sonntagspresse. Ebenfalls anläßlich der PRESSA wurde am 20. 8. 1928 in Köln die erste Internationale Christliche Pressekonferenz unter dem Motto »Der Ruf Gottes an die Presse« abgehalten. Einen weiteren Höhepunkt erreichte das protestantische Pressewesen zwischen 1924 und 1926, als etwa 500 neue Zeitschriften gegründet wurden. Die höchste Auflage erreichte damals der seit 1924 erscheinende >Bilderbote für das evangelische Haus< (Berlin, 1 Mill.). An zweiter Stelle lag der >Bote von Bethel< mit 500000 Exemplaren. Unter den Gemeindeblättern erreichte das in Stuttgart mit 165000 die höchste Auflage (1929). 1933 umfaßte die

evangelische Zeitschriftenpresse 1500 Titel mit 12 Mill. Auflage. Unter dem Einfluß der theologischen, innerkirchlichen und politischen Bedrängnis geriet die protestantische Presse in eine schwere Krise (STOLL). Verhängnisvoll wirkten die Deutschen Christen, die sich sehr eng der nationalsozialistischen Bewegung anschlossen. Sie gaben das theologisch-wissenschaftliche Fachblatt >Deutsche Theologie< in Stuttgart heraus. >Christenkreuz und Hakenkreuz < hieß das im Juli 1933 gegründete Monatsblatt der Deutschen Christen in Sachsen. Demgegenüber konnten die anderen Richtungen des Protestantismus bis zum Erlaß einer Gründungssperre für Zeitschriften am 13. 12. 1933 mit ihrer Publizistik kaum noch neuen Boden gewinnen. Eine Ausnahme war die >Junge Kirche< sowie die bald wieder eingestellte evangelische Monatsschrift für Politik und Kultur >VormarschUnter dem WortGlaube und Volk< in Hamburg, die >Preußische Kirchenzeitung< in Berlin, die Süddeutschen Blätter für Kirche und freies Christentum< in Karlsruhe, die Zeitschrift für Religion und Sozialismus < in Marburg und >Zwischen den Zeiten < in München. Am 1. 4. 1934 betrug die Gesamtzahl der evangelischen Zeitschriften nur noch 1205, bis zum 1. 4. 1940 ging sie auf 733 zurück. Im gleichen Zeitraum sank die Gesamtauflage von 14,7 Mill, auf 9,8 Mill. Exemplare. Um dem staatlichen Eingreifen nach Möglichkeit zu begegnen, war vom geistlichen Ministerium der Deutschen Evangelischen Kirche am 7. 7. 1934 ein Gesetz beschlossen worden, das die evangelische Presse, soweit sie nicht der staatlichen Ordnung unterlag, der

293

Protestantismus Regelung durch die Deutsche Evangelische Kirche unterstellte. Ein im kirchlichen Dienstverhältnis stehender Beamter oder Geistlicher bedurfte der vorherigen Genehmigung der Kirchenbehörde, um als Herausgeber oder Schriftleiter in der evangelischen Presse tätig zu sein oder bei dem Vertrieb mitzuwirken. Nach dem Zweiten Weltkrieg knüpfte man an die Tradition der evangelischen Presse in Deutschland wieder an. Dabei berief man sich besonders auf JOHANN HINRICH WICHERN ( 1 8 0 8 b i s

1881), der als Vater der Inneren Mission den Anstoß zum Ausbau der Sonntagsblatt-Presse Mitte des 19. Jh. gegeben

hatte.

AUGUST

HINDERER

(1877-1945) wurde als Begründer des Evangelischen Presseverbandes für Deutschland unti der Zeitschrift >Das evangelische Deutschland < sowie des >Evangelischen Pressedienstes < der Schöpfer der neuzeitlichen evangelischen Pressearbeit. 1951 entstand das Gemeinschaftswerk der evangelischen Presse (Sitz: Stuttgart), das die publizistische Arbeit der Kirche in allen Bereichen fördern will. Das Gemeinschaftswerk arbeitet eng mit dem Evangelischen Presseverband für Deutschland zusammen. Auf Anregung des Deutschen Evangelischen Pressetages 1955 in Kassel wurden Richtlinien für Gemeindebriefe herausgegeben, im folgenden Jahr Richtlinien für Gemeindeblätter. Im Gemeinschaftswerk gibt es eine Fachgruppe Journalisten, die sich am 23. 6. 1960 eine Ordnung gab (Neufassung am 7. 6. 1961). Außerdem wurden Empfehlungen für die Gehaltsregelung der Redakteure und Verlagsangestellten erarbeitet. 1962 nahm das Gemeinschaftswerk auf Vorschlag der Fachgruppe Journalisten ein Berufsbild des Journalisten in der evangelischen Presse an. Am 27. 6. 1963 wurden Empfehlungen für die journalistische Ausbildung der Redakteure in der evangelischen Presse herausgegeben ; gleichzeitig wurden allge-

294

meine Grundsätze und Empfehlungen für die Werbung für evangelische Zeitschriften erarbeitet. Führendes evangelisches Wochenblatt ist das von HANNS LILJE ( g e b . 1899) i n H a m b u r g

herausgegebene >Deutsche Allgemeine Sonntagsblatt< mit 140000 Auflage. Dieser in der Auflage (mit 175000 Exemplaren) überlegen ist nur noch die Wochenzeitung >Christ und Welt< (Stuttgart), die dem ehem. Bundestagspräsidenten

EUGEN

GERSTENMAIER

(geb. 1906) nahesteht. Daneben erscheinen 700 evangelische Zeitschriften mit 7,5 Mill. Auflage. Die evangelische Presse ist also weniger verbreitet als die entsprechenden Zeitschriften des ->Katholizismus. Im allgemeinen gibt jede Landeskirche ein eigenes Organ heraus. Auflagen über 100000 erreichen >Unsere Kirche« (Bethel, 195000), >Der Weg< (Düsseldorf, 117000), >Kirche der Heimat< (Kiel, 111000), >Aufbruch< (Karlsruhe, 109000). Die weiteste Verbreitung hat mit 211000 Exemplaren das in Stuttgart herausgegebene Evangelische Gemeindeblatt für Württemberg«. Unter den kulturellen Fachzeitschriften verdienen >Die Zeitwende« (Hamburg) und die Akademikerzeitschrift >Radius< (Stuttgart) hervorgehoben zu werden. Weit verbreitete evangelische Zeitschriften sind ferner die Junge Stimme« (Stuttgart), >Kirche und Mann« (Gütersloh) und der >Bote für die evangelische Frau« (Gladbeck). In der Deutschen Demokratischen Republik erreicht die OstBerliner Kirchenzeitung >Die Kirche« 155000 Exemplare. In Thüringen erscheint >Glaube und Heimat« mit 20000 Exemplaren. Das lutherische Sonntagsblatt >Der Sonntag« (Sachsen) hat

40000,

die

>Mecklenburgische

Kirchenzeitung« 15000 und die Potsdamer Kirche« ebenfalls 15000 Auflage. Außerdem gibt es noch das Sonntagsblatt für die reformierten Gemeinden >Friede und Freiheit« mit 5000Beziehern. 1953 wurde die Jugendzeitschrift >Die Stafette«, die damals

Psychologie 15000 Auflage hatte, eingestellt. Die protestantische Presse in der D D R hat eine Auflage von insgesamt rd. 350000 Exemplaren. Von großer Bedeutung für die Ökumene ist die publizistische Tätigkeit des 1947 in Lund gegründeten Lutherischen Weltbundes. Ihm sind etwa zwei Drittel des Weltluthertums angeschlossen. Offizielles Organ ist das >News Bulletin*, das in Genf redigiert wird, wo der Weltbund seinen Sitz hat. Es wird seit März 1951 ergänzt durch die >Lutherische Rundschau* (Genf), eine internationale Korrespondenz. Unter den protestantischen Periodikä der Neuen Welt nimmt der >Christian Science Monitor* mit etwa 200000 Auflage eine Sonderstellung ein. Die Vereinigten Staaten sind neben Großbritannien das bedeutendste Land protestantischer Publizistik. Allerdings steht die B R D , was die Menge der verbreiteten Periodikä angeht, an der Spitze. Auch auf dem Gebiet der Film- und der Rundfunkarbeit ist der Protestantismus ähnlich aktiv wie der Katholizismus. Die Zusammenarbeit wird einmal durch das Internationale Evangelische Filmzentrum in Luzern, zum anderen durch die World Association for Christian Broadcasting in Genf geregelt. Offizieller Partner in Deutschland ist das Filmwerk der Evangelischen Kirche in Deutschland bzw. die Konferenz für evangelische Rundfunk- und Fernseharbeit. 1949 ernannte der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland zum ersten Mal einen Filmbeauftragten. Wöchentlich erscheint ein Evangelischer Filmbeobachter, monatlich die Korrespondenz >Kirche und Film*. Die evangelische Akademie für R u n d f u n k und Fernsehen in Bad Boll führt regelmäßig Tagungen durch. Organ der Konferenz f ü r evangelische Rundfunkund Fernseharbeit in Deutschland ist seit 1964 die Zeitschrift >medium< (München). Literatur: Κ. H. GÖTTE, Die Propaganda der Glaubensbewegung »Deut-

sche Christen«. Diss. Münster 1957. -

J.

LEHMANN,

Die

Informations-

abteilung des Lutherischen Weltbundes. Diss. F U Berlin 1958. - W. B. LERG, 50 Jahre »The Christian Science Monitor«. In: Publizistik, 3. Jg. 1958, Nr. 6, S. 353-366. - G. M E H N E R T , Evangelische Kirche und Politik 1917 bis 1919. Düsseldorf 1959. - E. STAMMLER (Hrsg.), Die Kirche und ihre Presse. München 1959. - Das Filmjahr. M ü n c h e n 1960 ff. - F . - J . EILERS, D i e

kirchlichen Zeitschriftendienste. In : Publizistik, 7. Jg. 1962, Nr. 6, S. 354 bis 368. - Evangelische Rundfunkund Fernseharbeit im Bereich des Hessischen Rundfunks. Darmstadt 1963. - M. E. M A R T Y U. a., The religious press in America. New York 1963. - G . E . STOLL, D i e e v a n g e l i s c h e

Zeitschriftenpresse im Jahre 1933. Witten 1963. - K. MEIER, Die Deutschen Christen. Göttingen 1964. H. BÖTTCHER, Das publizistische Werk Johann Hinrich Wicherns. I n : Publizistik, 10. Jg. 1965, N r . 1, S. 22-48. G. E. STOLL, Erwägungen zur religiösen Publizistik. I n : Publizistik, 10. Jg. 1965, Nr. 1, S. 15-21. - L. Z I P F E L , Kirchenkampf in Deutschland 1933 bis 1945. Berlin 1965. - G. H E I D T MANN und E. STAMMLER (Hrsg.), Evangelische Presse heute. München 1966.F. LÜPSEN, Die konfessionelle Zeitschriftenpresse Nordrhein-Westfalens - ein nicht zu übersehendes Element. In: Z V + Z V , 63. Jg. 1966, N r . 26, S. 1 1 6 0 - 1 1 6 4 . - Ε Α . ORTMANN, M o -

tive einer kirchlichen Publizistik. Diss. H a m b u r g 1966. - N . G R U N E N B E R G , Die Journalisten. H a m b u r g 1967. K. HUTTEN, Die Presse als Kanzel. Stuttgart

1967. -

träge zu einer

M . JOSUTTIS, Bei-

Rundfunkhomiletik.

M ü n c h e n 1967. -

H . - E . BAHR, V e r -

kündigung als Information. H a m b u r g 1968. Pseudonym

•*Anonymität.

Psychologie. Seit (1841-1931) seine

GUSTAVE

LE

Psychologie

BON

der

295

Public Relations MasseiK ( 1 8 9 5 ) veröffentlichte, hat der psychologische Aspekt in der Massenkommunikationsforschung eine bedeutende Rolle gespielt. Unter dem Einfluß der amerikanischen Verhaltensforschung sind die von Le Bon vorgetragenen Theorien weitgehend überholt und durch die Psychologie der Gruppe ersetzt worden. Die Gruppenforschung bezieht sich auf den Schotten A D A M FERGUSON ( 1 7 2 3 bis 1 8 1 6 ) , der bereits 1 7 6 7 in seinem Essay >On the History of Civil Society < davon sprach, daß das Menschengeschlecht in Gruppen beobachtet werden müsse, da nur hier der Naturzustand zu finden sei. In der Massenpsychologie des 19. Jh. wird der Mensch in der Mehrzahl als ein »triebgeleitetes, zur Irrationalität neigendes Wesen« vom »besonnenen und kulturschöpferischen Ïïidividuum in der Einzahl abgehoben« (HOFSTÄTTER). Unter den amerikanischen Gruppenforschern, die auch besonders stark auf die Massenkommunikationsforschung gewirkt haben, ist der Psychologe K U R T L E W I N ( 1 8 9 0 - 1 9 4 7 ) hervorzuheben, der wie seine zahlreichen Kollegen vor allem mit Jugendlichen arbeitete und so das Nebeneinander des gemeinschaftlichen Handelns analysierte. Obwohl seit den ersten Experimenten dieser Art bereits 30 Jahre vergangen sind, kommt Hofstätter zu dem Schluß, daß es noch nicht möglich sei, mit hinlänglicher Sicherheit abzuschätzen, ob das Kleingruppenmodell ein Verständnis der Großgruppen ermöglichen werde. Die konsequente Anwendung solcher Überlegungen auf deutsche Verhältnisse erfolgte besonders durch das Deutsche Jugendinstitut in München und den Direktor des Wissenschaftlichen Instituts für Jugendfragen in Film und Fernsehen in München, M A R T I N KEILHACKER (geb. 1 8 9 4 ) . Hier wie auch in den sonstigen psychologisch orientierten Untersuchungen über die Auswirkungen der Massenmedien auf den Rezipienten stand weitgehend die Ein-

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zelpersönlichkeit im Mittelpunkt. Die Ergebnisse haben deutlich gemacht, daß die Publizistikwissenschaft nur mit Aussicht auf Erfolg als integrierende Disziplin zu betreiben ist, d. h , sie muß von verschiedenen Ansätzen her versuchen, den Komplex des Kommunikationsprozesses zu erhellen. Die experimentelle Psychologie des Fernsehens, wie sie neuerdings von BENESCH vertreten wird, bezieht sich auf fünf Wurzeln: Kommunikationsforschung, Demoskopie, Rundfunkforschung, Filmforschung und Werbeforschun g. Literatur: J. S U T E R , Psychologie und Zeitungskunde. In : Festgabe für Ständerat Dr. Oskar Wettstein. Zürich 1 9 3 6 . - H. STRASSER, Zur Psychologie des jugendlichen Zeitungslesers. München 1 9 5 0 . - O. G R A E F E , Strukturen der Rundfunkprogrammauswahl bei Hausfrauen. Münster 1958. - M. KEILHACKER, Kino und Jugend. München 1 9 6 0 . - G. M A L E T Z K E , Psychologie der Massenkommunikation. Hamburg 1963. - P. R. HOFSTÄTTER, Gruppendynamik. Hamburg 1 9 6 5 . - F. N. K E R L I N G E R , Foundations of behavioral research. New York 1 9 6 5 . - M. K E I L H A C K E R und E. WASEM, Jugend im Kraftfeld der Massenmedien. München 2 1 9 6 6 . H. BENESCH, Experimentelle Psychologie des Fernsehens. München 1968. Public Relations (wörtlich: öffentliche Beziehungen bzw. deren bewußte Gestaltung und Pflege). Die wichtigsten Eindeutschungsversuche des aus dem Amerikanischen stammenden Begriffs sind (a) Werbung um öffentliches Vertrauen ; (b) Werbung um Vertrauen (Vertrauenswerbung); (c) Gewinnung der öffentlichen Meinung; (d) Meinungspflege und (e) Öffentlichkeitsarbeit. Der Begriff »Öffentlichkeitsarbeit« hat sich vor allem für den großen Bereich der -*Behördenpublizistik durchgesetzt. Public Relations-Arbeit ist im Gegensatz zur Werbung kein einseitiger Vor-

Publikum gang, sondern gewissermaßen ein Prozeß, an dem die Öffentlichkeit selbst beteiligt ist; deshalb muß bei allen Public Relations-Aktionen (Pressekonferenzen, Anzeigen, Ausstellungen, Veranstaltungen etc.) absolute öffentliche Glaubwürdigkeit gegeben sein. Einer der Väter der modernen Public Relations-Technik, E D W A R D L . BERNAYS, bezeichnete die Public Relations-Tätigkeit als two-way-streetjob, Arbeit von innen nach außen sowie von außen nach innen; als eine Tätigkeit im funktionalen Sinne, die nicht vertikal, sondern horizontal verläuft. Public Relations-Arbeit ist stets darauf gerichtet, die Öffentlichkeit über das zu unterrichten, was sie wissen muß, um auf institutionelle Veränderungen, Ereignisse und Vorgänge im Zusammenhang mit den verbreiteten Informationen vorbereitet zu sein und gegebenenfalls in der gewünschten Weise zu reagieren (»Tue Gutes und rede darüber!«). Der Ursprung moderner Public Relations-Arbeit liegt bei den Aktionen des Amerikaners IVY LEE, der sich von 1901 an gegen die amerikanische Geschäftspolitik der Geheimhaltung und Verschleierung wandte und für alle öffentlich bedingten Entscheidungen (z. B. großer Wirtschaftskonzerne ebenso wie der Regierung) rationale Begründungen durch Informierung der betroffenen Öffentlichkeit forderte (»The Public be informed!«). Die erste Hochblüte erlebte die Public Relations-Arbeit im Ersten Weltkrieg, als es nach E. L. Bernays Ansicht darum ging, die Gegensätze zwischen privaten und öffentlichen Interessen zu beseitigen (engineering of consent). Der erste institutionelle Erfolg der Public Relations-Idee war die Schaffung eines Committee on Public Information 1914 in Washington. Nach 1919 hielt Bernays die ersten Vorlesungen über Public Relations an der New Yorker Universität. Seit etwa 1930 setzte sich der Begriff als selbständige publizistische Erscheinungsform

endgültig durch, zunächst in den Vereinigten Staaten, mit einiger Verzögerung auch in Europa. Das von F R I E D . K R U P P 1 8 9 3 geschaffene Nachrichtenbüro für Belange seines Unternehmens, später in ein Büro für allgemeine Information und Fremdenführung umgewandelt, blieb ohne erkennbare Folgen für die übrige Wirtschaftspraxis. Am 1 6 . 1 0 . 1 9 4 7 veröffentlichte C A R L H U N D H A U S E N in der »Westdeutschen Wirtschaftskorrespondenz< einen Aufsatz über Public Relations; damit beginnt die eigentliche Public RelationsPraxis in Deutschland. Als berufsständische Organisation wurde 1955 die Deutsche Public-Relations-Gesellschaft geschaffen, die über die Einhaltung der berufsethischen Grundsätze wacht. Literatur: E. L. BERNAYS, Crystallizing Public Opinion. 1923, Neuaufl. New York 1961. - C. H U N D H A U S E N , Werbung um öffentliches Vertrauen PR. Essen 1951. - H. G R O S S , Moderne Meinungspflege. Düsseldorf 1951, 2 1952. - H. F. K Ö R T E , Über den Umgang mit der Öffentlichkeit. Berlin 1955. - A. O E C K L , Öffentlichkeitsarbeit in Theorie und Praxis. Stuttgart 1960. - H. STEPHENSON, Handbook of Public Relations. New York, London 1960. - C. H U N D H A U S E N , Public Relations. In: Handwörterbuch der Sozialwissenschaften. 8. Bd. Stuttgart, Tübingen, Göttingen 1964. - A. O E C K L , Handbuch der Public Relations. München 1964. Publikum. Kollektiv von Rezipienten, das sich aus einer Gesamtheit von Personen bildet, die innerhalb des technischen und sozialen Streubereiches von Massenkommunikationsmitteln die Möglichkeit zur Aufnahme und Nutzung von Massenkommunikationsinhalten haben. »Massenkommunikation« als Kommunikationsform und »Massengesellschaft« als Gesellschaftsform sind einander entsprechend bestimmt durch ihre »Massenhaftigkeit«. Das daraus

297

Publikum gefolgerte »Massendasein« wird häufig als entseelt, desintegriert und deshumanisiert oder auch als moralisch und intellektuell abgleitend qualifiziert. Die Gründe der »Vermassung« werden von verschiedenen Autoren unterschiedlich konzipiert und bewertet. Die »Wurzel der Vermassung« wird häufig in der Verinstitutionalisierung gesehen, »die nicht den Kulturzerfall bewirkt, sondern dessen Produkt ist. Der Mensch vermasst nicht, weil er massenhaft und in organisierten Massen lebt, und vieles genauso tut wie >alle1984Harper's Magazine«, >The New Yorker< oder auch >Der SpiegelNew York World < kaufte und als ein Bahnbrecher des unabhängigen Journalismus in den Vereinigten Staaten gilt. Bei seinem Tode hinterließ er fast 19 Mill. Dollar Vermögen, darunter die beiden großen und gutgehenden Zeitungen >St. Louis PostDispatch< und die >New York World New York TimesAssociated Press« und die inzwischen eingegangene >New York Herald TribuneBremer Beiträgen Radio Freies Europa (Radio Free Europe). In München ansässiger Sender, eine Abteilung von Free Europe Inc. New York, im Jahre 1949 von einer Gruppe amerikanischer Bürger als private Organisation gegründet. Sendeanlagen in Holzkirchen und Biblis (Hessen). Die Rundfunkstation strahlt Sendungen nach Polen, CSSR, Ungarn, Rumänien und Bulgarien aus. Radio Liberty. In München stationierter Sender ehemaliger Sowjet-Bürger, die in der Emigration leben. Finanzierung durch die private Organisation Radio Liberty Committee Inc., die durch Stiftungen unterhalten wird, vor allem von amerikanischer Seite. Der Sender wendet sich mit seinen Programmen ausschließlich an die Bevölkerung der Sowjetunion. RAI. Radiotelevisione Italiana·, eine Aktiengesellschaft, die bis 1972 das Monopol für den gesamten Rundfunkbetrieb in Italien hat. Die Mehrheit der Anteile liegen in staatlichen Händen. Die Organisation der RAI basiert auf den durch Dekrete des Präsidenten der Republik bestätigten Verträgen. Private Interessenten für ein kommerzielles Fernsehen konnten sich bisher nicht durchsetzten. Die Organe der RAI sind die Generalversammlung, der Verwaltungsrat, der Direktionsausschuß, der Beauftragte des Verwaltungsrats, die Generaldirektion und der Aufsichtsrat. Finanzierung durch Gebühren und Wer-

bung. Die Regierung hat Anspruch auf kostenlose Sendezeit für Mitteilungen und Erklärungen bis zu zwei Stunden pro Tag (außerhalb des Abendprogramms). Die RAI unterhält einen Auslandsdienst, zwei Inlands-Fernsehprogramme und drei H ö r r u n d f u n k p r o gramme. Hauptsitz ist R o m , Viale Mazzini. Redaktion. Das geistige Zentrum einer Zeitung, Zeitschrift, einer Rundfunkoder Fernsehanstalt; in ihr wird die Aussage, die das entsprechende Medium zu verbreiten beabsichtigt, »bearbeitet«, entworfen und in eine verbreitungsfähige F o r m gebracht (redigiert) ; sie beschafft, sichtet, ordnet und wählt den nachrichtlichen oder unterhaltenden Stoff aus, der dem Leser, Hörer bzw. Zuschauer offeriert werden soll; sie kommentiert die Tagesereignisse im Rahmen der verlegerischen »Richtlinien«. Leitende Mitglieder der Redaktion zeichnen im •*Impressum für bestimmte Teilbereiche der redaktionellen Stoffdarbietung verantwortlich. Leiter der Redaktion ist der Chefredakteur, der vom Verleger bzw. Herausgeber bestimmt wird. Bei den Rundfunkanstalten trägt der Intendant die Gesamtverantwortung. Gewöhnlich besteht in der Organisationsform der Massenmedien eine interne Trennung in bestimmte redaktionelle ->Ressorts (-»Sparten), denen jeweils einzelne Redakteure als Ressortleiter vorstehen; innerhalb der Ressorts wiederum ist in zunehmendem Maße die Neigung zur Spezialisierung auf einzelne Sachgebiete zu beobachten, vor allem bei den größeren Unternehmen, die fünfzig und mehr Redakteure in ihrer Redaktionszentrale beschäftigen. Über die innere Aufteilung der redaktionellen Arbeiten, die im nationalsozialistischen Schriftleitergesetz bis ins Detail festgelegt waren, damit der f ü r die Haltung des Blattes »Verantwortliche« immer gefaßt werden konnte, ist in der neueren deutschen Gesetzgebung keinerlei Bestimmung getroffen wor-

307

Redaktionsgemeinschaft den. In den -*Landespressegesetzen ist lediglich vermerkt, daß die rechtlichen Verantwortlichkeiten klargelegt werden müssen, wenn es mehrere •*verantwortliche Redakteure gibt (->Presserecht). Hierüber gibt das Impressum Auskunft. Die praktische Arbeitsweise in der Redaktion vollzieht sich in der BRD noch immer ausgesprochen individualistisch, Teamarbeit bildet eine Ausnahme. Das kommt bereits in der räumlichen Aufteilung zum Ausdruck, man arbeitet überwiegend in Einzelzimmern; die »Großraumredaktion« nach amerikanischem Vorbild wird nur ganz vereinzelt in der Bundesrepublik nachgeahmt, etwa bei der >Kölnischen Rundschau < (Copy desk). Mit der Entwicklung zum Berufsjournalismus (•*Journalismus) verselbständigte sich die Redaktion gegenüber der bis dahin unbestrittenen Position des Verlegers und Herausgebers immer mehr, der gewöhnlich auch der geistige Kopf seines Unternehmens war und die redaktionelle Arbeit miterledigte. Seit den vierziger Jahren des 19. Jh. war der Weg zur modernen Zeitung frei; das größere Stoffangebot erforderte eine bessere redaktionelle Leistung und Verarbeitung; mit der Industrialisierung erweiterte sich das Leserpublikum sprunghaft; das Nachrichtenangebot hielt mit dem wachsenden Interesse Schritt, verlangte aber gleichzeitig nach immer besser qualifizierten Redaktionen, die daher zwangsläufig ständig erweitert werden mußten. So beschäftigt die f r a n k f u r t e r Allgemeine< allein in ihrer Zentralredaktion 74 Redakteure, hinzukommen über 50 In- und Auslandskorrespondenten. Literatur: K . K O S Z Y K , Deutsche Presse im 19. Jahrhundert. Berlin 1966. E. D O V I F A T , Zeitungslehre. Bd. II. Berlin 1967. - M. R Ü H L , Die Zeitungsredaktion als organisiertes soziales System. Gütersloh 1968. Redaktionsgemeinschaft. Eine Art »redaktioneller Dachorganisation«, die

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für mehrere ihr angeschlossene KleinZeitungen den sogen. »Mantel« (Umschlagseiten und redaktionellen Hauptteil mit den politischen Nachrichten und Kommentaren u. a. m.) gestaltet; lediglich in der Bearbeitung der Lokalseiten sind die einer Redaktionsgemeinschaft angeschlossenen Zeitungen selbständig. Die in den letzten Jahren ständig gestiegenen Kosten bei der redaktionellen Materialbeschaffung und Verarbeitung (neben der erheblichen Steigerung der Kosten für den technischen Aufwand) führen zu einer immer größer werdenden Zahl von Redaktionsgemeinschaften. Rede. Mündlich vorgetragene, nach Inhalt und Aufbau zielgerichtete publizistische Aussage. Wesentlicher oder einziger Bestandteil einer Versammlung, Kundgebung, Tagung, Debatte oder Diskussion mit Bezug zur -»Öffentlichkeit. Der Aufbau einer Rede orientiert sich gewöhnlich am klassischen Schema: (a) Exordium (Einleitung, Entwurf), (b) Narratio (Darstellung, Bericht), (c) Confirmatio (Bekräftigung, Unterstreichung des Gesagten), (d) Peroratio (Zusammenfassung). Die Wissenschaft von der Publizistik hat sich bisher wenig - von einigen Einzelstudien abgesehen - mit der Rede als Phänomen der Kommunikation befaßt. Ob die »Kunst der Rede« bis zum tatsächlichen Erfolg in der Praxis wirklich erlernt bzw. gelehrt werden kann, ist sehr zweifelhaft; sogen. Rednerschulen, die es auch in der Bundesrepublik gibt, geben vor, ein wirksames Unterrichtsrezept zu besitzen. Die moderne politische Rede entwickelte sich vor allem im Rahmen des englischen Parlamentarismus. Die Französische Revolution brachte den Höhepunkt der demagogisch-politischen Rede ( M I R A B E A U , ROBESPIERRE, SAINT-JUST). Bedeutende Rednertalente hatte Deutschland in den Männern der Paulskirche ( G A G E R N , U H LAND). Die Elemente der Selbstdramatisierung, hemmungslosen Verhetzung

Regionalpresse des Feindes und der groben politischen Lüge verhalfen den Rednern bei nationalsozialistischen Massenveranstalordentlich stimulierender Wirkung (»Durchhaltereden« Goebbels im Berliner Sportpalast). Literatur: E. DOVIFAT, Rede und Red-

darauf hindeutet, daß die Leserschaft vorwiegend unter den Frauen zu finden ist. Leseranalysen haben ergeben, daß es sich vornehmlich um alleinstehende Frauen handelt, die Rat und Hilfe suchen. Literatur: K. HATTEMER, Soraya und das Meer der Tränen. In: Der Neue

ner. Leipzig 1937. - J. SANDOW, Die

V e r t r i e b , 15. J g . 1963, S. 1 0 8 4 - 1 0 8 8 .

Rhetorik im Deutschen Bundestag. Eine Studie zur Publizistik der parlamentarischen Rede. Diss. Berlin 1962, masch. - U. M. DISCH, Der Redner Mirabeau. Diss. Berlin 1965. - E. KLÖSS (Hrsg.), Reden des Führers. Politik und Propaganda Adolf Hitlers 1922-1945. dtv-Bd. 436. München 1967. - A. MÜLLER, Zwölf Reden über die Beredsamkeit und deren Verfall in Deutschland (mit einem Essay von

Glückliche Zwerge. In: Der Spiegel,

tungen (HITLER, GOEBBELS) ZU außer-

WALTER JENS). F r a n k f u r t / M . 1967.

Regenbogenpresse. Bezeichnung für unterhaltende Wochenblätter, auch Soraya-Presse genannt. Der Regenbogenpresse wird der Vorwurf gemacht, sie lebe von erfundenen Geschichten. Zahlreiche Prozesse scheinen diese Behauptung zu bestätigen. (-*Ehrenschütz). Nachdem das > Grüne Blatt< durch Springer eingestellt worden ist, zählen noch fünf Wochenendblätter zur Regenbogenpresse: >Das Neue Blatt< (1,6 Mill.), >Heim und Welt< (1 Mill.), >Neue Welt am Sonnabend < (985000), >Wochenend< (511000), S i e ben T a g e / H a u s f r e u n d < (320000). D i e

Regenbogenpresse pflegt eine moderne Märchenwelt, die dem von Technik und Vermassung bedrohten Individuum in der industriellen Gesellschaft eine Zuflucht bieten soll. Allerdings scheint diese Art von Lebenshilfe wegen der Verfälschung der Wirklichkeit teuer erkauft zu werden. Teilweise haben die •»Illustrierten die redaktionellen Gestaltungsmerkmale der Wochenendblätter übernommen. Die Regenbogenpresse bemüht sich um einen besonders engen Kontakt zu ihren Lesern. Als Berater in allen Lebenslagen treten sogen, weise Frauen auf, was

18. J g . 1 9 6 4 , N r . 14, S. 6 4 - 6 6 .

-

G.

SCHREIBER, D a s P r e s s e - K r e b s - J a h r . I n :

Die Zeit, Nr. 52 vom 25. 12. 1964, S. 34. - Ich saß im Koffer von Sorayawetten! In: Zeitung, l.Jg. 1964, Nr.9, S. 4 6 - 5 1 . - C H . SCHÜTZE, D i e

Kunst

des Skandals. München 1967. Regionalpresse. Bei der Typologie der Zeitungen bildet die Größe des Verbreitungsgebiets eine gebräuchliche Variable. Es werden Lokalpresse -verbreitet in Städten oder Kreisen - , Regionalpresse - verbreitet in Landschaften, Provinzen oder Bundesländern und überregionale oder national verbreitete Tagespresse unterschieden. Bedingt durch die regionale Zersplitterung Deutschlands herrscht die Regionalpresse vor. Erst nach der Reichsgründung (1871) vollzog sich eine Akzentverschiebung zur Reichshauptstadt Berlin. Berlin begann maßgebenden Einfluß durch seine Presse - >Vossische ZeitungNeue Preußische ZeitungBerliner TageblattBerliner MorgenpostNorddeutsche Allgemeine ZeitungDeutsche Tageszeitung< u. a. - auf den redaktionellen Teil vieler Blätter bis weit in die Provinz hinein auszuüben. Damit war allerdings lediglich die überregionale Bedeutung der alten Regionalpresse gehemmt, die sich zunehmend zum Typus des •*Generalanzeigers umformte. Diese Struktur verstärkte sich durch die Pressepolitik im Ersten Weltkrieg. Die hauptstädtische Presse bot Leitlinien für die Regionalpresse, da ihre Beiträge zensurfrei nachgedruckt werden konnten.

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Regionalpresse Im NS-Staat nahm diese Tendenz noch zu, verstärkt durch die inhaltliche Ausrichtung auf den >Völkischen Beobachter < bzw. die anderen Organe der N S D A P . Nach 1945 ist in der Bundesrepublik zunächst durch die -*Lizenzpresse wieder bewußt eine Dezentralisierung mit starken selbständigen Regionalblättern aufgebaut worden. Die überregionale Presse blieb - abgesehen von der >Bild «-Zeitung - auflagenmäßig schwach, und die lokale Presse mußte in den letzten Jährendem Konzentrationsdruck durch Fusion, Redaktionsgemeinschaften u. a. besonders stark nachgeben. Literatur: G. MUSER, Statistische Untersuchungen über die Zeitungen Deutschlands von 1885-1914. I n : Abhandlungen aus dem Institut für Zeitungskunde. Bd. I, 1. Leipzig 1918. M.

GOTTLIEB,

Weltkrieg

und

Zei-

tungswesen. Diss. Leipzig 1922. - O. GROTH, Die Zeitung. Ein System der Zeitungskunde. 4 Bde. Mannheim 1928-1930. - F. MANNHART, Entwicklung u n d Strukturwandel der Tagespresse in der Bundesrepublik Deutschland seit 1945 und ihre Position im öffentlichen Raum. Stuttgart 1959. - K. KOSZYK, Deutsche Presse im ^ . J a h r hundert. Berlin 1966. - H. ARNDT, Die Konzentration in der Presse und die Problematik des Verleger-Fernsehens. F r a n k f u r t / M . 1967. - W. J. S C H Ü T Z , Veränderungen im deutschen Zeitungswesen zwischen 1954 und 1967. I n : Publizistik, 12. Jg. 1967, S. 243 bis 2 4 6 . - G . KIESLICH, W e t t b e w e r b d e r

Massenmedien und Konzentration im Pressewesen. I n : Publizistik, 13.Jg. 1968, S. 1 8 0 - 2 0 4 . - Κ . KOSZYK, Z u r

Funktion und Struktur der Publizistik. Berlin 1968. Regionalpresse. Sitz: F r a n k f u r t . Zusammenschluß von 75 regionalen Abonnementszeitungen mit 8,5 Mill. Gesamtauflage (am Wochenende rund 9 Mill.). Will das Anzeigengeschäft fördern und die Konkurrenzsituation durch Marktforschung, Verkaufsför-

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derung, Werbung sowie Rationalisierung des Geschäftsverkehrs mit den Auftraggebern bzw. den Werbemittlern verbessern. Reihenzeitung. Bei der laufenden Herausgabe von Einzelzeitungen in einer Druckerei entwickelte sich eine gewisse Stetigkeit, die auf dem regelmäßigen Eintreffen der Nachrichten mit den Post- oder Kurierverbindungen beruhte. Das konnte dazu führen, daß die Drucker solche Zeitungen numerierten. Die ersten bisher nachgewiesenen nicht vollständigen Reihen solcher Serien- oder Reihenzeitungen sind aus dem Jahr 1566 überliefert. Diese Zeitungen behielten ihre selbständigen Einzeltitel für jede N u m m e r bei. Sie sind nicht in einer von vornherein festliegenden Regelmäßigkeit wie die echten periodischen Blätter erschienen. Literatur: K. WELLER, Die ersten deutschen Zeitungen. Hildesheim Nachdr. 1962. - M. L I N D E M A N N , Deutsche Presse bis 1815. Berlin 1969. Relation. Das lateinische Wort relatio ( = Erzählung oder Bericht) ist in zahlreiche Sprachen übernommen worden. Die verschiedenen Formen erscheinen im 17. und 18. Jh. als Titel von Periodika. In der deutschen Presse jener Zeit gibt es sowohl die Bezeichnung Relatio als auch Relation. Bei den Nachrichteneinzeldrucken des 16. und 17. Jh. findet man diese Titel verhältnismäßig selten. Periodische gedruckte Zeitungen führten ihn gelegentlich. Auch in Zeitschriften (hier meist in der Pluralform Relationes) kommt er - gegebenenfalls mit Attributen versehen vor, wie etwa >Relationes curiosae< (Halle, Leipzig 1700) oder >Monatliche Relationes und Universal-Historien < (Hamburg 1684-1686). Eine besondere Gattung, die man unter dieser Bezeichnung zusammenfaßte, waren die sogen. -*Meßrelationen. Bei der ersten uns bekannten deutschen Monatsschrift, dem >Annus Christi Rohrschacher Mo-

Revue natsschriftRelation* und dürfte das bekannteste Blatt dieses Namens sein. Allerdings steht die Bezeichnung Relation hier nur auf dem Jahrestitelblatt. Die einzelnen Ausgaben der Zeitung sind zwar numeriert, haben aber keinen Titel. Das Blatt erschien bei dem Drucker J O H A N N C A ROLUS (gest. um 1634) in Straßburg. Literatur: O . G R O T H , Die Zeitung. Bd. 1. Mannheim, Berlin, Leipzig 1928. Faks. Druck hrsg. von W A L T E R SCHÖNE. Leipzig 1940. Reprint. Fotomechanischer Nachdruck; Neudrucke nach Originalvorlagen, ζ. B. presse- und kulturhistorisch wertvoller Periodika. Über 300 Verlage auf der Welt bringen in größerem Umfang Reprints heraus, die vornehmlich für wissenschaftliche Bibliotheken bestimmt sind. Die Nachfrage nach Reprints hat in den letzten Jahren stark zugenommen; man schätzt die Titelzahl auf 25000. Literatur: W. L A N G E N B U C H E R , Die Welle der Reprints. In: FAZ, Nr. 114 vom 16. 5. 1968. Ressort. Selbständige Sektion in der Redaktion einer Zeitung. Das geltende Tarifrecht kennt die Ressorts Politik, Kultur, Lokales, Wirtschaft, Sport und Provinz, setzt aber einer weiteren Unterteilung keine Grenzen, ohne sie zwingend vorzuschreiben. Revolution. Gewaltsame Umwälzung bestehender Herrschaftsverhältnisse, häufig durch vorhergehende publizistische Auseinandersetzungen vorbereitet oder ausgelöst. Das gilt in besonderem Maße von den Revolutionen in Großbritannien (1642 und 1688), Frankreich (1789, 1830 und 1848), Deutschland (1848/49, 1918 und 1933) und Rußland 1905 und 1917). Revolutionsähnlichen Charakter hatten die

von der Kommunistischen Partei Chinas als innerer Reinigungsprozeß initiierte Kulturrevolution (1966-1968) und die gescheiterte Studentenrevolte in Paris im Mai 1968. Revolutionen pflegen nur kurzlebige Periodika hervorzubringen. Wenn die notwendigen technischen und redaktionellen Einrichtungen fehlen, befriedigen Maueranschläge, handgemalte Plakate oder Wandzeitungen den aktuellen Bedarf an Parolen und Informationen. Revue. Seit Mitte des 19. Jh. entstandener Zeitschriftentyp mit universaler Orientierung. Löste die alte literarischbelletristische Form ab. Vorbild waren franz. Zeitschriften wie die >Revue des deux MondesWestermanns Monatshefte« 1856 und die von Brockhaus 1869 aus dem seit 1857 herausgegebenen Jahrbuch gleichen Titels entstandene >Unsere Zeit< geschaffen. Die Zeitschriften versuchten sich auf diese Weise den politischen Tageszeitungen mit Feuilleton anzupassen. Besonders deutlich wurde diese Entwicklung an der seit 1872 von P A U L L I N D A U (1839-1919) in Berlin redigierten Wochenschrift >Die Gegenwart Nord und Süd< heraus. Besonders erfolgreich war die 1874 von JULIUS RODENBERG (1831-1914) in Berlin gegründete großdeutsch-national-liberale >Deutsche Rundschau Die Gesellschaft* gründete. Ebenfalls gegen die >Deutsche Rundschau* polemisierte die von O T T O B R A H M (1856bis 1912) herausgegebene >Freie Bühne für modernes Leben* seit 1890, die seit 1904 >Die Neue Rundschau* hieß. Die höchste Auflage mit 20000 Exemplaren im Jahre 1908 erreichte die 1887 gegründete Münchener Halbmonatsschrift >Der Kunstwart* von F E R D I N A N D AVENARIUS (1856-1923). Mehr

311

Rhetorik politisch war Maximilian Hardens >ZukunftTürmer< (seit 1898 in Stuttgart) und die >Fackel< (seit 1899 in Wien) von K A R L K R A U S (1874-1936) genannt werden. Literatur: K. KOSZYK, Deutsche Presse im 19. Jahrhundert. Berlin 1966. - W. HAACKE, Die politische Zeitschrift 1665-1965. Bd. I. Stuttgart 1968. Rhetorik. Redekunst. Formal-stilistische Methoden der Überzeugung durch •*Rede. Besondere Bedeutung in der Publizistikwissenschaft: Lehre von der Wort-Kommunikation im Gegensatz zur Kommunikation mit Bildern, Symbolen und Zeichen. Literatur: H . LEMMERMANN, Lehrbuch der Rhetorik. München, Wien 1962. B. FRANK-BÖHRINGER, Rhetorische Kommunikation. Quickborn 1963. RIAS Berlin ( R u n d f u n k im amerikanischen Sektor). Der Sender (»eine Stimme der freien Welt«) wurde am 7. 2. 1946 aufgrund einer Anordnung der amerikanischen Besatzungsmacht zunächst als DIAS (Drahtfunk im Amerikanischen Sektor) in Betrieb genommen; am 4.9.1946 erhielt der Sender den Namen RIAS-Berlin, Sendeleistung 800 Watt. 1947 nimmt RIAS einen 2,5 Kilowatt-Sender, dann einen 20 Kilowatt-Sender in Betrieb. Die Sendekapazität wird laufend verstärkt: Einrichtung von Mittelwellensendern (20 bzw. 100 KW), 1950 erster U K W Sender in Betrieb, 1953 Inbetriebnahme eines 300 KW-Mittelwellensenders, 1954 Einführung zusätzlicher Sendezeiten auf Langwelle; nach zehn Jahren Einstellung der Ausstrahlung über Langwelle. Organisatorisch untersteht der RIAS der Information Agency unter amerikanischer Leitung (Etat rd. 25 Mill. DM). Nach wie vor kommt dem RIAS-Berlin eine wichtige Funktion als »geistige Brücke« nach Mittel-

312

deutschland zu, was sich auch an H a n d der Hörerpost, die zwischen 1964 und 1967 zahlenmäßig außerordentlich zugenommen hat, belegen läßt (allein zwischen 1964 und 1966 über 400000 Zuschriften). Die Programmstatistik in Prozenten (nach dem Stand von 1966): Ernste Musik 11,17; Unterhai tungs- und Tanzmusik 37,31 (zusammen 48,48); Politische Sendungen 32,27; Kulturelle Wortsendungen 14,33; Sport 1,96; Kabarett 2,18 und Hörspiel 0,78. Das Schwergewicht liegt daneben auf den Nachrichtensendungen, montags bis freitags täglich 27 Nachrichtensendungen, samstags 20, sonntags 18. Roman. Literarische Gattungsbezeichnung, entstammt dem hochmittelalterlichen Frankreich (ursprünglich romani) und wurde zunächst auf alle in der Landessprache abgefaßten Werke angewendet. Seit Beginn des 13. Jh. läßt sich das Wort in seiner Anwendung auf Erzählungen in gebundener Sprache oder in Prosa nachweisen. Ende des 13. Jh. wird der Begriff auf Prosaerzählungen begrenzt. Mit Beginn der Neuzeit, die von einem tiefgreifenden Bewußtseinswandel begleitet ist, übernimmt der R o m a n die literarische Aufgabe des Epos. Anders als in der Novelle, in deren Mittelpunkt ein sogen. »Gipfelereignis« steht, wird ein breites Geschehen geschildert; der Roman kennt grundsätzlich keine kompositorische Strenge, er kann mehrere voneinander unabhängige Handlungslinien aufweisen und alle dichterischen Darstellungsformen in sich aufnehmen (Bericht, Beschreibung, Dialog, Monolog, Brief u. a.). Der Roman entlehnt seine Stoffe allen Lebens- u n d Wissensbereichen; häufig wird er deshalb auch nach diesen Kategorien inStaats(Utopie), Gesellschafts-, Kriegs-, Heimat-, Abenteuer-, Schelmen- und Entwicklungsroman unterschieden. Daneben gibt es die Klassifizierung nach formalen Gesichtspunkten: Ich-Roman, Briefroman, Zyklenroman.

Rundfunk Lit.) unterscheidet zwischen (a) Entwicklungs-Roman (Erziehungs-, Bildungs-Roman), (b) Ereignis-Roman (Schicksals-, biographischer Roman) und (c) Saga-Roman (Mythisch-Kollektives, Überpersonales). Historische Feuilleton-Studien haben ergeben, daß die Veröffentlichung der »Lettres en vers et en prose, dédiées au Roy< des LAGRÈTE DE MAYÓLAS in den Jahren von 1672 bis 1676 die Geschichte des Zeitungsromans einleiten ; es handelte sich um eine vierseitige Publikation, die auf drei Seiten Gedichte enthielt und auf der vierten Seite >Briefe zwischen Verliebten Ewigen Juden < (erschien seit dem 25. 6. 1844) für den »Constitutione! < (später übersetzt in der Augsburger »Allgemeinen Zeitung«) den ersten klassischen Zeitungsroman. Den literarisch anspruchsvollen Originalroman hat L E V I N S C H Ü K KING in die Tagespresse gebracht, zuerst in der »Kölnischen Zeitung*. Seit Beginn der Illustriertenpresse hat der sentimentale Kitschroman eine außerordentliche Breitenwirkung ausgeübt, z. T. auch eine nicht zu unterschätzende negative Geschmacksbildung bewirkt (durch kritiklose Klischeebildungen, »High-life-Motive«, adeliges Milieu); nicht unwesentlich beteiligt an der pseudoliterarischen Verfälschung der Wirklichkeit durch Romanfortsetzungen war auch die »Gartenlaube< (Romane der MARLITT, W. PETSCH (S.

VON

HILLERN,

W.

HEIMBURG

U. a . ) .

Der heutige Zeitungs- und Illustriertenroman (Konsum- und Zeitroman) ist gekennzeichnet durch ein Bestreben zur Aktualitätsbezogenheit und Alltäglichkeit des Geschehens, Milieus u n d häufig auch der Sprache. Romanhaften Charakter haben nicht selten auch die sogen. Illustrierten-Tatsachenberichte. Der literarisch anspruchsvolle R o m a n wird in den weni-

gen überregionalen deutschen Tageszeitungen gepflegt. Literatur: G. LUKACS, Die Theoriedes Romans. Berlin 1920. - G. E C K E R T , Der Zeitungsroman von heute. Berlin 1937. - R. PETSCH, Wesen und Formen der Erzählkunst. Halle 2 1942. - J. MÄRZ, Der R o m a n . In : Die moderne Zeitung. München 1951. - W. H A A K KE, R o m a n . I n : Handbuch des Feuilletons. Emsdetten 1951-1953. - W. L A N G E N B U C H E R , Der aktuelle Unterhaltungsroman. Bonn 1964. - M. BEAUJEAN, D e r T r i v i a l r o m a n in

der

zweiten Hälfte des 18ten Jahrhunderts. Ursprünge des modernen Unterhaltungsromans. Bonn 1964. - H. K N I T TEL, Der Roman in der deutschen Illustrierten 1946-1962. Diss. F U . Berlin 1967. Rundfunk. »Rundfunk ist die Fernübertragung von akustischen u n d optischen Aussagen mittels elektrischer Wellen an eine unbegrenzte Öffentlichkeit« (HAGEMANN). Der Begriff Rundfunk umfaßt H ö r f u n k und Fernsehen ebenso wie die drahtlose Verbreitung elektromagnetischer Wellen in den Bereichen Telefonie, Telegrafie, Bildfunk oder Radar an einen insgesamt räumlich unbegrenzten und zahlenmäßig unbestimmten Personenkreis (-»Publikum). Die Entwicklung des R u n d f u n k s geht zurück auf die Entdeckung von H E I N RICH H E R T Z (1857-1894), der elektromagnetische Strahlen mit Hilfe von Funkentladungen erzeugte. Nach ihm wird die Anzahl der Schwingungen, die ein schwingungsfähiges Gebilde (z. B. ein elektromagnetisches Feld) in der Sekunde ausführt, Hertz, abgekürzt Hz., genannt. Die Weiterentwicklung dieser Entdeckung wurde zu Beginn des 20. Jh. zunächst im Post- und Verkehrswesen (Schiffsfunk), später auch für militärische Nachrichtenübermittlungen im Ersten Weltkrieg benutzt, bis es schließlich 1923 und 1924 zur Gründung von Funkgesellschaften und zur A u f n a h m e von Pro-

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Rundfunk grammausstrahlungen für eine breite Öffentlichkeit kam (->Funk-Stunde AG). Die Funkhoheit (zunächst als Fernmeldehoheit für die Übermittlung von Nachrichten über Draht) lag von Anfang an in den Händen des Staates (->Post). Diese Funkhoheit - in vielen Gesetzen und Verordnungen jeweils dem neuesten Stand der technischen Entwicklung angepaßt - sicherte dem Staat entscheidende Einflußmöglichkeiten auf Art und Umfang der Berichterstattung, der Nachrichtengebung und der Meinungsbildung. Während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland wurde der R u n d f u n k so zum wichtigsten Mittel der staatlichen -»Propaganda. Den Staatsrundfunk findet man auch heute noch in vielen Ländern vor allem totalitärer Prägung, wobei allerdings Eingriffe und Reglementierung durch die Regierungen unterschiedlich sind. In den meisten demokratischen Staaten wird der R u n d f u n k entweder staatlich beaufsichtigten und durch Werbeeinnahmen finanzierten Privatunternehmen überlassen (so in den USA) oder als Körperschaft des öffentlichen Rechts geführt und einer überparteilichen Aufsicht unterstellt, ζ. B. in Großbritannien und in der Bundesrepublik Deutschland (-»Anstalt des öffentlichen Rechts). Dabei unterscheidet man je nach der Art der Beteiligung der gesellschaftlich relevanten Kräfte den Koordinations- und den I n t e g r a t i o n s - R u n d f u n k (BRACK).

In der B R D ist die Funk- und Fernmeldehoheit - analog zur Kompetenzverteilung zwischen Bund und Ländern - geteilt. Aufgrund der Grundgesetzartikel 5, Abs. 3 und 73 steht dem Bund die Gesetzgebungskompetenz für das Post- und Fernmeldewesen, für die sendetechnische Seite also, zu. Die Gesetzgebungskompetenz für die Errichtung von Rundfunkanstalten, und damit für die gesamte Programmseite einschließlich der Studio-Technik, fällt in die Befugnis der Länder.

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Diese Grundgesetzregelungen bestätigten die Direktiven, unter denen die Landesrundfunkanstalten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zu arbeiten begonnen hatten. Mit Kriegsende hatte die Reichsrundfunkgesellschaft zu bestehen aufgehört. Die deutschen Rundfunksender wurden von den Siegermächten beschlagnahmt, sie übernahmen zugleich die Rundfunkhoheit, die sie später - noch vor Verkündung des Grundgesetzes auf die Länder übertrugen. So entstanden von Januar 1948 an - beginnend mit dem Nordwestdeutschen R u n d f u n k ( N W D R ) - Landesrundfunkanstalten entweder durch Landesgesetze oder, soweit sich ihr Sendegebiet über mehrere Länder erstreckte, durch Staatsverträge zwischen den beteiligten Länderregierungen. Der Versuch des Bundes, nach Inkrafttreten des Grundgesetzes das Rundfunkwesen durch Bundesgesetzgebung oder im Wege einer Vereinbarung mit den Ländern neu zu ordnen, bzw. durch die Gründung der privatrechtlich organisierten -*Deutschland-Fernsehen GmbH sich eine eigene Rundfunkanstalt für das zweite Fernsehprogramm zu schaffen, scheiterte zunächst am Widerstand der Länder, später am Urteil des Bundesverfassungsgerichtes von 1961 (-*Fernsehurteil). Dieser Gesetzesvorschrift waren die Länder schon bei der Errichtung der Landesrundfunkanstalten (Bayerischer Rundfunk, Hessischer Rundfunk, Norddeutscher R u n d f u n k , Radio Bremen, Saarländischer R u n d f u n k , Sender Freies Berlin, Süddeutscher Rundfunk, Südwestfunk und Westdeutscher Rundfunk) nachgekommen; ihre Tätigkeit wird ebenso wie die der beiden Bundesrundfunkanstalten Deutsche Welle und Deutschlandfunk sowie des Zweiten Deutschen Fernsehens von unabhängigen Gremien geleitet und kontrolliert (eine Ausnahme bildet lediglich der +RIAS, der heute noch Sonderregelungen der amerikanischen Schutzmacht in Westberlin unterworfen ist).

Rundfunk Mit gewissen regionalen Unterschieden gilt für alle Rundfunkanstalten in der B R D : Oberstes Organ ist der Rundfunkrat, der über alle Fragen von grundlegender Bedeutung für die Anstalt berät. Aufsichtsorgan ist der Verwaltungsrat, der sich mit der ständigen Geschäftsführung der Anstalt befaßt; seiner Zustimmung bedarf der Intendant, der Leiter der Anstalt, in Angelegenheiten von wichtiger und grundsätzlicher Bedeutung. Bei einigen Anstalten (so beim WDR) gibt es noch den Programmbeirat, dessen Aufgabe die Beratung des Intendanten in Programmfragen ist. Für alle -*Aufsichtsgremien gilt jedoch, daß eine einseitige Einflußnahme einzelner Institutionen, Gruppen oder Parteien aufgrund des Schlüssels der Sitzverteilung in den Räten ausgeschlossen ist. Unter der Aufsicht dieser Gremien leitet der Intendant die Anstalt auf allen Gebieten selbständig und in eigener Verantwortung. Bei der Führung der Geschäfte ist er in seinen Entscheidungen frei, soweit es sich nicht um Angelegenheiten handelt, die der Zustimmung des Verwaltungsrates bedürfen. Die Freiheit des Intendanten bei der Festlegung der Grundlinien für das Programm seiner Anstalt - und damit auch für die Tätigkeit der Mitarbeiter der Rundfunkanstalt - findet ihre Grenze in den Länderrundfunkgesetzen. Sie bestimmen z. B., daß die Sendungen die verfassungsmäßige Ordnung der Bundesrepublik respektieren, die weltanschaulichen, wissenschaftlichen und künstlerischen Richtungen berücksichtigen und die sittlichen und religiösen Überzeugungen der Bevölkerung achten müssen. Die Nachrichtengebung muß allgemein, unabhängig und neutral sein. Im Rahmen dieser Richtlinien, die eine einseitige politische Beeinflussung verhindern sollen, ist die Programmgestaltung frei. Sie ist bei den einzelnen Sendern - meist regional bedingt - unterschiedlich, berücksichtigt jedoch überall die Bedürfnisse des Hörers bzw. Fernsehzu-

schauers nach Information, Meinung und Unterhaltung in Wort und Musik. Dem Bildungsbedürfnis haben viele Anstalten - neben den Schulfunksendungen - durch die Einrichtung sogen. Dritter Programme Rechnung getragen, die sich meist an einen besonders interessierten Publikumssektor wenden. Die Wünsche des Hörfunk- und Fernsehpublikums werden zudem durch Analysen der -*Hörerforschung erkundet und berücksichtigt, die sich auf Methoden der Meinungsumfragen stützen, die speziell für den Rundfunk entwickelt worden sind (-*Infratest¡ Infratam). Die Unabhängigkeit des Rundfunks in der BRD ist neben der Organisationsstruktur in öffentlichrechtlichen Anstalten mit ihren Aufsichtsgremien auch durch seine Finanzierung garantiert, zu der Rundfunkhörer zwei, Fernsehzuschauer fünf Mark monatlich entrichten müssen (für 1970 ist eine Erhöhung dieser Gebühren vorgesehen). Daneben haben die Rundfunkanstalten Einnahmen aus dem Werbefernsehen und zum Teil auch aus dem Werbehörfunk. Die Rundfunkgebühren werden von der Bundespost eingezogen. Für dieses Inkasso und für die technischen Hilfsdienste (Betrieb der Leitungen und Sendeeinrichtungen) erhält die Bundespost 25 Prozent der Hörfunkgebühr und 1,35 D M der Fernsehgebühr. Aus dem den Rundfunkanstalten verbleibenden Gebührenaufkommen werden Teile zur Finanzierung der Länderfernsehanstalt Zweites Deutsches Fernsehen und zur Mitfinanzierung des Deutschlandfunks abgeführt, der im Gegensatz zur Deutschen Welle nur teilweise aus Bundesmitteln betrieben wird. Zur besseren Koordination von Technik und Verwaltungsaufgaben, für gemeinsame Forschungen, zur Abstimmung von Hörfunkprogrammen und zum gemeinsamen Betrieb des ersten Fernsehprogramms, des Deutschen Fernsehens, haben sich die neun Landesrundfunkanstalten zur •*Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen 315

Rundfunkwerbung Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland {ARD) zusammengeschlossen. ARD-Mitglieder sind ferner die Bundesrundfunkanstalten Deutsche Welle und Deutschlandfunk sowie mit beratender Stimme der RIAS Berlin. Die Rundfunkanstalten betreiben innerhalb der A R D mehrere gemeinsame Projekte, so das Deutsche Rundfunkarchiv (früher: Lautarchiv des Deutschen Rundfunks) in Frankf u r t / M . u n d das Institut für Rundfunktechnik, Hamburg-München. Die Anstalten haben bewußt die lockere Organisationsform einer Arbeitsgemeinschaft gewählt, u m ein zentralistisches Rundfunksystem in der B R D auszuschließen. Gegenwärtig sind in der B R D über 16 Mill. Fernsehteilnehmer und über 19 Mill. Hörfunkteilnehmer angemeldet. Literatur:

K.

RÖSSEL-MAJDAN,

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R u n d f u n k . Vorgeschichte und Wesen. Wien 1953. - W. HAGEMANN, Fernhören und Fernsehen. Heidelberg 1954. - K . MAGNUS, D e r R u n d f u n k

in der Bundesrepublik und West-Berlin. F r a n k f u r t / M . 1955. -

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POHLE,

Der R u n d f u n k als Instrument der Politik. H a m b u r g 1955. - Ε. K. FISCHER, Dokumente zur Geschichte des deutschen Rundfunks und Fernsehens. G ö t t i n g e n 1957. - G . WALTHER, D e r

R u n d f u n k in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands. Bonn, Berl i n 1 9 6 1 . - H . BRACK, G . HERRMANN

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R u n d f u n k s in der Bundesrepublik Deutschland 1948-1962. H a m b u r g 1962. -

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Rund-

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und Demokratie im geteilten Deutschland. Berlin 1964. - A R D , Rundfunk-

316

anstalten und Tageszeitungen - Eine Materialsammlung / Dokumentation 1-4, Meinungsumfragen und Analysen.

Frankfurt/M.

1965-1966.

-

W.

B. LERG, Die Entstehung des Rundfunks in Deutschland. F r a n k f u r t / M . 1965. - H. BRACK, Organisation und wirtschaftliche Grundlagen des Hörfunks und des Fernsehens in Deutschland. München 1968. - Κ. P. JANK, Die Rundfunkanstalten der Länder und des Bundes. Berlin 1968. Rundfunkwerbung. Ein Jahr nach der Eröffnung des deutschen R u n d f u n k s wurden erstmals Werbesendungen (am 15. 9. 1924) ausgestrahlt; am 1. 1. 1936 wieder eingestellt. Die der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten angehörenden regionalen Rundfunkanstalten regeln ihren Werbefunkbedarf durch organisatorisch selbständige Unternehmen, u. a. durch die Bayerische Werbefunk G m b H , Werbung im R u n d f u n k G m b H (Hessischer Rundfunk), Norddeutsche Funkwerbung G m b H (Radio Bremen), Werbefunk Saar (Saarländischer Rundfunk), Berliner Werbefunk G m b H (Sender Freies Berlin), Rundfunkwerbung G m b H (Süddeutscher Rundfunk), Deutsche Funkwerbung, Gesellschaft Handwerk & Kröger (Südwestfunk). Eine ganz auf Werbefunkeinnahmen basierende Rundfunkanstalt ist Radio Luxemburg - Deutsches P r o g r a m m ; ihre deutsche Generalvertretung ist die IPA Produktions- u n d Werbegesellschaft für F u n k und Fernsehen m b H Frankfurt/M. Literatur: Werbung 1968. Jahresbericht des Zentralausschusses der Werbewirtschaft. Bad Godesberg 1969.

Satztechnik Saarländischer Rundfunk. Sitz: Saarbrücken. Anstalt des öffentlichen Rechts, angeschlossen der •*Arbeitsgemeinschaft der ö.-r. Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland. Gesetzliche Grundlage: Gesetz Nr. 806 über die Veranstaltung von Rundfunksendungen im Saarland vom 2.12. 1964 und Gesetz Nr. 824 vom 16. 12. 1965. Satire. Literarischer Gattungsbegriff. Durch Spott, Ironie, Überzeichnung negativer Eigenschaften und Persiflage werden Personen, Ereignisse, menschliche Schwächen und typische Verhaltensweisen kritisiert oder lächerlich gemacht. Feuilletonistische Ausdrucksformen, die sich von der literarischen Satire ableiteten, wurden zuerst im 19. Jh. gepflegt (>KladderadatschFliegende BlätterPunch< u. a.)· Die Wort- und Bildsatire erlebte Höhepunkte im >Simplicissimus< (1896-1967). Die moderne Satire lebt fort im •»Kabarett. In der BRD hat sich die in Frankfurt/M. erscheinende satirische Monatsschrift >Pardon< (Sex-Motive spielen eine wesentliche Rolle) einen festen Leserkreis geschaffen. Führende satirische Periodika sind in den Vereinigten Staaten >MadKrokodilEulenspiegelPunchMercure Suisse< und dem katholischen >Mercure d'Etat< in Genf, doch wurde der politische Kampfesmut bald erstickt, da bis 1798 eine kantonale Zensur von äußerster Schärfe herrschte. Als dann 1798 die Helvetische Republik entstand und sich in ihrer Verfassung die Pressefreiheit gab, änderte sich der Charakter der bestehenden Zeitungen rasch von Nachrichtenblättern zu politischen Meinungsorganen. Doch 1803 wurde die Entwicklung abermals unterbunden, denn bis 1813 lebte die Schweiz unter einer durch N A P O L E O N I. oktroyierten, höchst unfreiheitlichen Verfassung, und auch in der folgenden Zeit der Heiligen Allianz erlangte die Schweiz keine Pressefreiheit. Erst seit 1830 begann die »Regeneration«: in den Kantonen bahnte sich eine staatliche Erneuerung an, die sich schließlich 1848 im ganzen Bund durchsetzte. Es erfolgte die Kodifizierung des bundesstaatlichen Rechts, das in Artikel 45 die Pressefreiheit enthielt und somit zum Aufschwung des Pressewesens führte. Hatte es 1827 nur 33 Zeitungen gegeben, so gab es 1857 bereits 180 Blätter, die überwiegend im Regionalen und Lokalen der einzelnen Kantone verwurzelt waren. Aber schon seit jener Zeit zeigt sich eine starke parteipolitische Differenzierung des Zeitungswesens, wobei die Verhältnisse zwischen Presse und Partei meist

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mehr korrespondierenden Charakter annahmen als eine einseitige Unterordnung der Blätter unter die Parteien. Die unabhängige, neutrale und demokratische Position der Schweiz gab bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jh. einer Reihe von Blättern eine Bedeutung, die über die Grenzen der Schweiz hinausreichte. Allen voran ist die >Neue Zürcher Zeitung< zu nennen, die bereits 1780 gegründet wurde und schon seit dem frühen 19. Jh. übernationale Beachtung erlangte. Das Blatt erschien 1894-1969 dreimal täglich. Die seit 1937 erscheinende Fernausgabe faßt jetzt die beiden Ortsausgaben zusammen. Traditionell steht die >Neue Zürcher Zeitung< der Freisinnig-Demokratischen Partei nahe, von der sich soeben die 1842 gegründete >National-Zeitung< (Basel) gelöst hat. Im Jahre 1850 entstand als bedeutendstes Blatt der Bundeshauptstadt Bern die Tageszeitung >Der Bund< als liberal-unabhängiges Blatt. Die liberal-konservativen >Basler Nachrichten < erscheinen seit 1854, die unabhängigen >Luzerner Neuesten Nachrichten < seit 1897. Im französischen Sprachbereich der Schweiz haben die liberal-demokratische >Gazette de Lausanne< (gegr. 1798), das liberale und protestantische Journal de Genève < (gegr. 1826) und die katholische Zeitung >La Liberté < in Fribourg (gegr. 1871) einige Bedeutung erlangt und wirken in die romanischen Sprachgebiete hinein. Als Organ des Landesringes der Unabhängigen wurde im Jahre 1935 >Die Tat< (Zürich) geschaffen. 1937 entstand, ebenfalls in Zürich, >Die WeltwocheBlick< mit über 200000 Stück (1968). Diese Massenzeitung hat den >Tages-Anzeiger< (Zürich), der bis 1965 als auflagestärkstes Organ der Schweiz galt und 1966 über 170000 Stück herausbrachte, überflügelt. Das >Tagblatt der Stadt Zürich < folgt mit 98500, der >Baslerstab< mit 85000. Das schweizerische Weltblatt par excellence, die >Neue Zürcher ZeitungNational-Zeitung< kommen täglich ca. 74000 Stück, von der berühmten >Tribune de Genève< etwa 60000

heraus, während es >Die Tat< noch auf 36700 und die >Gazette de Lausanne< lediglich auf 17180 Stück (alle Auflagenziffern: 1968) bringt. >Die Weltwoche Schweizerische Depeschenagentur< mit dem Hauptsitz in Bern. Diese Presseagentur ist als überparteiliche Institution Eigentum der Verleger.

321

Secam Literatur: Κ. BÜRGIN, Statistische Untersuchungen über das schweizerische Zeitungswesen 1896-1930. Diss. Leipzig 1939. - F. BLASER, Bibliographie der Schweizer Presse. Mit Einschluß des Fürstentums Liechtenstein. Basel 1945. - K. WEBER, Das Profil der Schweizer Presse. Bern 1948. - Die Schweizer Presse - La Presse Suisse La Stampa Svizzera 1933-1958. Bern 1958. - H . - D . FISCHER,

Besonderhei-

ten des heutigen schweizerischen Zeitungswesens. In: Der Journalist. Bonn, 10. Jg. Nr. 9, 1960, S. 17 f. - A. THOMMEN, Die Schweizer Presse in der modernen Gesellschaft. Zürich 1967. Fachbuch für Presse und Werbung. 8. Ausg.: 1967/68. Zürich 1967. - Handbuch der Weltpresse. Köln, Opladen 1970.

Secam. Abkürzung für Séquentiel en couleur avec mémoire (FarbsequenzVerfahren mit Gedächtnis). Erfunden v o n HENRI DE FRANCE. N a c h

diesem

System arbeitet das Fernsehen in Frankreich und in den Ostblockländern. Selbstkontrolle der Illustrierten (Sdì). 1957 auf Initiative einiger Illustriertenverleger ins Leben gerufen, um möglichen Indizierungsanträgen der Bundesprüfstelle für jugendgefährdendes Schrifttum durch Eigenkontrolle vorzubeugen (-*Jugendschutz). Sie bestand bis 1964 aus einem Arbeitskreis der Verleger und einem Beirat aus Vertretern der Familien-, Jugend- und Bildungsorganisationen und der Kirchen. Dieser Beirat vertrat u. a. die Auffassung, daß Bilder und Texte abzulehnen seien, die eine Verächtlichmachung fremder Rassen und Völker beinhalten, der Herabwürdigung religiöser Glaubensausübung oder der Verherrlichung kriegerischer Auseinandersetzungen oder krimineller Handlungen dienen. 1966 gab sich die Selbstkontrolle eine neue Organisationsform, die die führenden Illustriertenverlage zusammenschließt. Der Bei-

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rat setzt sich wieder aus Vertretern des öffentlichen Lebens zusammen; Verlegervertreter und Beirat stimmen über die zur Debatte gestellten Streitfragen gemeinsam ab. Die Verlegerseite besitzt jedoch zwei Stimmen mehr als der Beirat. Zu den möglichen Sanktionsmitteln gehört der Ausschluß einer Illustrierten aus der Selbstkontrolle. •*Illustrierte. Sender Freies Berlin. Sitz: Berlin. Anstalt des öffentlichen Rechts, angeschlossen der •>Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD). Gesetzliche Grundlage: Gesetz über die Errichtung einer Rundfunkanstalt des Öffentlichen Rechts mit dem Namen Sender Freies Berlin. Änderungsgesetz vom 22. 12. 1956, zweites Änderungsgesetz vom 23. 10. 1964. Serie. Folge, Fortsetzungsreihe, bestehend aus einer meist größeren Zahl von Einzelteilen, die durch ein übergreifendes Thema oder einen systematischen Zusammenhang miteinander verbunden werden. Serien Veröffentlichungen gab es bereits zu Anfang des Zeitungswesens. Heute sind sie typisch für eine bestimmte Unterhaltungspresse, für die Illustrierten und die Boulevardpresse. Die Filmserien entstanden aus den Episodenfilmen bzw. sind diesen artverwandt; in der Frühzeit vor allem des amerikanischen Films erlebten die sogen. Serials ihre Hochblüte; mit der Perfektionierung des Fernsehens und seiner weltweiten Ausbreitung leben die Serials in den Kriminal- und Unterhaltungsserien, die sich oft über Jahre erstrecken, wieder auf. Shadow-Anzeige. Anzeigen im ShadowPrint (Schattendruck) haben sich erst Ende 1967 in der deutschen Tagespresse (Lufthansa) durchgesetzt. Es handelt sich hierbei um Werbe- und Anzeigentexte bzw. Symbole in so durchsichtig-zartem Farbton, daß der

Skandinavien aufgedruckte redaktionelle Textteil noch gut lesbar, die Anzeige aber während der Lektüre immer präsent ist. Skandinavien. Wesentliche Impulse für die Errichtung einer periodischen Presse in den skandinavischen Ländern gingen seit dem Dreißigjährigen Krieg von Deutschland aus, von wo auch einige der frühen Buchdrucker stammten, die Periodika herausgaben. Dänemark. Seit 1666 erschien als erste regelmäßig publizierte Zeitschrift >Den Danske MercuriusKiobenhavenske Danske PostTidenderBerlingske Tidende< umbenannt wurde. Nach 1750 wurden weitere Blätter in Aalborg und Aarhus gegründet. Zwar wurde die Pressefreiheit 1770 durch königlichen Erlaß verkündet, jedoch 1799 wieder weitgehend aufgehoben, dann 1849 durch eine liberale Verfassung endgültig verankert. Die hierauf folgende Aufwärtsentwicklung des dänischen Pressewesens sowie die parlamentarischen Auseinandersetzungen führten in den Jahren nach 1870 zur Bildung des sogenannten Vier-Zeitungs-Systems : zumindest in jeder Provinzstadt von mehr als 15000 Einwohnern wurden allgemein vier lokale Blätter herausgegeben, die publizistisch die vier großen Parteien des Landes unterstützten, ohne jedoch - unter Aus-

klammerung der sozialdemokratischen Organe - direkte Parteizeitungen zu sein. Wichtige Zeitungen entstanden, so ζ. B. 1872 >SocialistenSocial-Demokraten< umbenannt wurde; die konservative >Aftenposten< (1873); 1884 gründete eine Gruppe von Liberalen >PolitikenEkstrabladet< heraus, die 1924 in ein Boulevardblatt umgewandelt wurde. Während der deutschen Besetzung Dänemarks im Zweiten Weltkrieg bezeigte das Pressewesen des Landes eine durchweg kompromißlose Haltung. Von der Widerstandsbewegung wurde die später parteipolitisch nicht gebundene Zeitung Information < gegründet. Trotz einiger Konzentrationserscheinungen konnte die dänische Presse nach dem Kriege die durch das VierZeitungs-System gebotene Mannigfaltigkeit behaupten, wenngleich auch die Zeitungszahl etwas zurückging. Existierten 1901 217 Zeitungen mit zusammen 516000 täglichen Exemplaren, so hatte die Zeitungszahl 1938 278 erreicht, die - einschließlich 138 Bezirksausgaben - 1,3 Mill. Auflage erreichten. 1957 erschienen 232 Zeitungen - darunter 108 Bezirksausgaben - mit der Auflagensumme von 1,6 Mill Stück. Seit den 60er Jahren reduzierte eine permanente Konzentrationstendenz die Anzahl der Blätter. 1964 erschienen nur noch 141 Zeitungen - von denen 73 als Bezirksausgaben galten - mit einer werktäglichen Auflage von zusammen 1,637 Mill. (1966 = 122 Zeitungen, davon 52 Nebenausgaben). Unter dem Einfluß des Zeitungssterbens und der Konzentration stieg - namentlich bei den Provinzblättern - die Auflageziffer. Mit Ausnahme von sieben Morgenzeitungen erscheinen in der Provinz sämtliche Blätter nachmittags. Von den Kopenhagener Blättern kommen sechs des Morgens, drei mittags und eine

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Skandinavien abends heraus. Nachdem die konservative Zeitung >Dagens Nyheder< im September 1961 aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt werden mußte, ist nunmehr >Berlingske Tidende< das unbestritten führende Organ dieser Richtung. Die 1749 gegründete Zeitung Ernst Heinrich Berlings hat es stets vermocht, sich den jeweiligen Änderungen des Journalismus anzupassen. Zusammen mit der liberalen Zeitung Politikern (1966: 140000 Auflage) bildet >BerlingskeTidende< (1966:173 800 Auflage) den kleinen Kreis dänischer Zeitungen mit weltweiter Resonanz. Finnland. Im 12. Jh. war das heutige Finnland durch Schweden erobert worden, 1809 wurde es russisches Großfürstentum und erlangte erst 1917 seine staatliche Souveränität. Im Jahre 1766 wurde in Schweden-Finnland die Druckfreiheit eingeführt. Als erste periodische Schrift erschien daraufhin 1771 in der Bischofs- und Universitätsstadt Turku die >TidningarSuomenkieliset TietosanomatTurun Viikosanomat< seit 1820. Die starre zaristische Beamtenbürokratie, die seit 1809 Entnationalisierungsbestrebungen durchführte, wurde von den Finnen durch eine breite nationale Aktion bekämpft, und im Verlauf dieser Kontroversen erhielt das Pressewesen neuen Auftrieb. Die Mehrzahl der nunmehr entstandenen Zeitungen erschien in Schwedisch, der Sprache der Gebildeten, war indes meist nur kurzlebig. >Abo Morgonblad< war der erste Versuch einer politischen Zeitung, wurde jedoch 1821 nach wenigen Monaten des Erscheinens wieder verboten. 1832 wurde >Helsingfors Morgonblad< ge-

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gründet, ab 1841 erschien >Helsingfors Tidningar«, die lange Zeit als die führende Zeitung des Landes galt. Doch erst mit der Begründung von >Saima< im Jahre 1844 kam ein politisch meinungsbildendes Organ heraus, das die Idee des finnischen Nationalstaates verfocht und für die Anerkennung der finnischen Sprache als Amtssprache eintrat. Das Blatt existierte nur drei Jahre und wurde dann durch den russischen Generalgouverneur verboten, doch seine publizistischen Anliegen wurden von einem anderen Blatt fortgesetzt: durch die 1847 gegründete erste finnischsprachige Zeitung Helsinkis, >SuometarUusi Suomi< an. Die Reformen des Zaren A L E X A N D E R II. brachten für Finnland eine größere politische Selbständigkeit als zuvor, und als 1863 Finnisch als Amtssprache zugelassen wurde, wirkte sich dies auch positiv auf die Entwicklung der Presse aus. Binnen kurzer Zeit wurden die zahlenmäßig noch führenden schwedischsprachigen Blätter von den finnischsprachigen überflügelt. Gab es in der ersten Hälfte des 19. Jh. nur 23 Blätter im Lande, so waren bis zum Jahre 1901 insgesamt 237 Zeitungsgründungen zu verzeichnen; viele Organe bestanden allerdings nur kurze Zeit. Als erste moderne finnische Tageszeitung, die alle damals vorhandenen technischen Möglichkeiten benutzte, gilt das seit 1862 erschienene >Helsingfors DagbladetHufvudstadsbladet< gegründet, 1889 folgte >PäivälehtiHelsingin Sanomat< führt. Aus dem Jahre 1895 stammt als erste sozialdemokratische Zeitung >TyömiesSuomen Sosialidemokraatti< umbenannt. Im letzten Viertel des 19. Jh. nahm das finnische Pressewesen allgemein einen starken Aufschwung. Gründe hierfür waren einmal die parteipolitische Aufsplitte-

Skandinavien rung, zum anderen aber auch der politische Kampf um die Selbständigkeit, die 1917 erzielt wurde. 1939 betrug die Gesamtauflage aller .finnischen Tageszeitungen rund 1,3 Mill., 1946 schon 1,55 Mill, und 1954 rund 1,85 Mill. Exemplare. 1957 erschienen insgesamt 110 Tageszeitungen mit einer Gesamtauflage von 1,95 Mill. Stück. Verschiedene Konzentrationsbestrebungen bewirkten, daß es im Jahre 1963 nur noch 94 Zeitungen und 1966 nunmehr 95 Blätter mit einer Auflagensumme von 2,19 Mill. Exemplaren gab. Von den auflagestarken Hauptstadtzeitungen Helsinkis werden rund 75 Prozent der Stückzahl in der Provinz vertrieben. Auflagenstärkstes und auch im Ausland verbreitetes Blatt ist >Helsingin Sanomat< mit über 256000 täglichen Exemplaren (1966). Island. Obwohl die Buchdruckerkunst bereits im Jahre 1530 eingeführt wurde, erschien die erste periodisch herausgegebene Publikation erst ab 1773 als Monatsblatt unter dem Titel >Islandske Maaneds Tidender< in dänischer Sprache. Ihr folgte 1796 die in isländischer Sprache gedruckte Monatsschrift >Minnisverd TidindiKlausturposturinReykjaviker Post< gegründet. Als Kampfblatt gegen die dänische Bevormundung wurde 1848 als überhaupt erste Wochenzeitung >Thjodolfur< geschaffen. 1896 kam schließlich mit >Dagskra< die erste Tageszeitung heraus, die jedoch infolge fehlender wirtschaftlicher und verkehrstechnischer Voraussetzungen in einem nur spärlich bevölkerten Lande bald wieder eingestellt werden mußte. Als im Jahre 1906 die erste telegraphische Verbindung mit Europa hergestellt wurde und sich gleichzeitig der politische Kampf gegen die dänische Herrschaft verstärkte, erfolgte binnen weniger Jahre die Gründung mehrerer Zeitungen. Vom Jahre 1911 an erschien die Tageszeitung >Visir < ab 1914,

>MorgunbladidMorgunbladitNorske Intelligenz-Seddeler< gründete. Nach dem Vorbild dieses Blattes kamen bald in den größeren Städten wie Bergen (1765), Trondheim (1767) und Kristiansand (1780) ebenfalls Intelligenzblätter heraus. Doch erst die Garantie der Pressefreiheit in der Verfassung von 1814 schuf die Basis für einen allmählichen Aufschwung des Pressewesens und vor allem für das Entstehen der späteren Meinungsorgane. Zeitungs-Neugründungen erfolgten in größerem Maße erst seit den 30er Jahren des 19. Jh., da die Verfassungswirklichkeit vordem durch administrative Eingriffe gekennzeichnet blieb. Dennoch erschien schon 1819 als erste Tageszeitung >Morgenbladet< in Kristiania. Die rasche Aufwärtsentwicklung nach 1830 bewirkte, daß 1850 bereits 42 Zeitungen existierten. Diese Ziffer verdoppelte sich in den folgenden 20 Jahren und ist vor allem auf die zunehmenden innen-

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Skandinavien politischen Rivalitäten verschiedener Parteien zurückzuführen. 1860 entstand als bedeutendes konservatives Organ >Christiania AdressebladAftenposten< annahm. 1869 wurde das liberale >Dagbladet< gegründet. Die rapide Fortentwicklung der Presse in der Hauptstadt basierte nicht zuletzt auf dem scharfen Konkurrenzkampf zwischen den einzelnen Blättern. Dieser Trend übertrug sich bald auch auf die Provinzpresse. Ähnlich wie in Dänemark, so war man auch in den Provinzstädten Norwegens bemüht, möglichst in jeder Stadt ein Blatt jeder politischen Richtung zu schaffen, so daß 1870 auch kleine Provinzstädte bereits zwei oder drei Zeitungen aufwiesen, die allerdings gewöhnlich nur eine kurze Lebensdauer besaßen. Im Zeitraum von 1880 bis 1890 kamen 146 Blätter neu heraus, während gleichzeitig 94 ihr Erscheinen einstellen mußten. Neuerliche Bewegung kam in das Pressewesen mit dem Entstehen der sozialistischen Zeitungen, allen voran >Vort Arbeide< (gegr. 1884), die 1886 den Titel >SocialDemokraten< annahm und 1920 in >Arbeiderbladet< umbenannt wurde. Politisch nicht gebunden waren stets nur wenige Zeitungen, von denen >Norgens Handels- og Sjöfartstidende< (gegr. 1889) und >Morgenposten< (gegr. 1891) hervorgehoben seien. Bis zum Zweiten Weltkrieg bestanden rund 200 Zeitungen in Norwegen, nachdem im Jahre 1910 mit 278 registrierten Blättern das Maximum der Zeitungs-Anzahl erreicht worden war. Während der Zeit der deutschen Besetzung sank die Zahl der norwegischen Blätter beträchtlich, die meisten Zeitungen standen unter der Kontrolle des von den Nationalsozialisten gesteuerten Pressedirektorats. Während dieser Zeit entstanden zahlreiche illegale Organe, die zum Teil noch in die Nachkriegszeit hineinragten. Hatte es 1957 noch rund 170 Blätter gegeben, so war diese Ziffer infolge einiger Kon-

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zentrationstendenzen bis 1964 geringfügig auf 160 Zeitungen (1966 = 147 Blätter) mit einer Gesamtauflage von 1,73 Mill, täglichen Exemplaren abgesunken. 59 Zeitungen erreichten Auflagen von bis zu 5000, 30 Blätter bis zu 10000,28 Organe bis zu 20000, 15 Titel bis zu 30000 und nur sechs Auflageziffern von über 40000 Exemplaren. Oslo ist mit zehn Zeitungen die größte Zeitungsstadt Skandinaviens, ihre Gesamtauflage liegt höher als die Einwohnerzahl der Stadt. Trotz dieser Tatsache kann von einer Hauptstadtpresse mit nationaler Verbreitung kaum die Rede sein. Führend in den Provinzen sind nämlich die kleinen und mittleren Regionalzeitungen, deren Auflage selten höher als 12000 Exemplare ist, und fast alle Blätter sind einer parteipolitischen Grundhaltung verpflichtet. Dank der überragend hohen Auflage von >Aftenposten< (Oslo) mit 181000 Exemplaren (1966) bildet die konservative Presse die stärkste Gruppe. >Aftenposten< ist zugleich die praktisch einzige international verbreitete Zeitung des Landes. Schweden. Als Vorläufer der schwedischen Presse gelten der bereits 1624 in Strängnäs erschienene >Hermes Gothicus< und die 1632 von G U S T A V A D O L F II. im besetzten Leipzig herausgegebene > Ordinar Post und Zeitung aus dem schwedischen Posthause zu Leipzig Ordinari Post TijdenderDagligt Allehanda< heraus. Mit ihrer Begründung wurde nicht nur eine profilierte Meinungszeitung geschaffen, sondern zugleich der Grundstein für das modernere schwedische Pressewesen gelegt. Mit dem Erscheinen von >Dagens Nyheter< tauchte dann 1864 in Stockholm der Typ des modernen, billigen und von der aktuellen Reportage getragenen Massenblattes auf, dessen Erfolg weitere Zeitungsgrün-

Skandinavien düngen inspirierte. Seit 1884 errang das konservative >Svenska Dagbladet< seines publizistisch hochstehenden Inhaltes wegen rasch allgemeine Anerkennung; ein Jahr später wurde >Social-Demokraten< gegründet, die Zeitung ging 1890 zum täglichen Erscheinen über und erlangte in den folgenden Jahrzehnten einen beträchtlichen Einfluß auf das politische Leben des Landes. Als bedeutende Provinzzeitungen galten die 1832 gegründete >Göteborgs Handels- och SjöfartsTidning< (Göteborg) sowie die 1848 entstandene >Snällposten< und das 1870 geschaffene >Sydsvenska Dagbladet< (beide in Malmö), die sich 1872 zu >Sydsvenska Dagbladet-Snällposten< vereinigten und als erstes Blatt des Landes von 1882 bis 1910 zweimal täglich herauskam. Seither hat sich in Schweden eine wahre Zeitungsblüte entwickelt, was - gemessen an der relativ geringen Bevölkerung des Landes - eine hohe Zeitungsdichte zur Folge hatte. Die Großstadtpresse steigerte seit 1942 ihren Absatz um 30 Prozent, die Provinzpresse sogar um 35 Prozent. 1956 erschienen in Schweden insgesamt 216 Zeitungen mit einer Auflagensumme von rund 3,7 Mill. Doch die schon seit den 30er Jahren einsetzenden Konzentrationsbewegungen ließen bereits 1956 nicht weniger als 50 Blätter aller Typen ihr Erscheinen einstellen. Am 1. 1. 1959 war die Zahl der Zeitungen auf 178 zurückgegangen. Wirtschaftliche Schwierigkeiten^ und die Hinwendung größerer Leserkreise zu großstädtischen Unterhaltungsblättern waren die wesentlichen Gründe hierfür. 1963 erschienen in Schweden 170 Zeitungen (1966 = 144 Blätter) mit einer Auflage von über 4 Mill. Die weitaus überwiegende Mehrheit der schwedischen Zeitungen ist politisch orientiert, ohne indes von den Parteien kontrolliert oder finanziert zu werden. Viele der liberalen und konservativen Verlage sind private Kapitalgesellschaften oder befinden sich in Familienbesitz. Als

größtes Familienunternehmen gilt der Bonniers-Konzern, in dem mit >Dagens Nyheter< und >Expressen< zwei auflagenstarke Blätter erscheinen. Die sozialdemokratische Presse befindet sich zu 80 Prozent im Besitz der Gewerkschaften, während das bekannte >Aftonbladet< ausschließliches Eigentum der Gewerkschaften ist. Die Gewerkschaften besaßen auch die Morgenzeitung Stockholms TidningenSvenska Dagbladet< mit rund 166000 Tagesa u f l a g e (1966).

Literatur: F. KEY, Svenska Tidningspressens Historia. Stockholm 1883. OTTO SYLVAN, Svenska Pressens Hi-

storia. Lund 1896, 2. Aufl. Stockholm 1902. - Handbuch der Auslandspresse 1918. Berlin 1918. - Handbuch der Weltpresse. Berlin 1931,1934, Leipzig, Frankfurt/M.

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Skizze 1966. - Handbuch der Weltpresse. Köln, Opladen 1970. Skizze. Literarisches Kleinkunstwerk, hervorgegangen aus der Betrachtung und dem Aufsatz der Zeitschriften des 18. Jh. Das Wiener Feuilleton entwickelte die Skizze zur Kleinen Prosa von hohem literarischen Niveau ( Wiener Causerie). Slapstick-Komödie. Die ersten amerikanischen Stummfilm-Grotesken nach dem häufig verwendeten Gummiknüppel (engl, slapstick). Die Polizei wurde als unbeliebte Hüterin verulkt und schließlich von den einfachen, komischen Filmhelden überlistet. Als Begründer dieser Streifen mit ihren endlosen Verfolgungsjagden gilt M A C K SENNETT ( M I C H A E L S I N N O T T , 1 8 8 0 b i s

1960), in dessen Truppe auch debütierte.

CHARLIE

CHAPLIN

SIeeper-Effekt. Bezeichnung für einen Vorgang im Kommunikationsprozeß, der besagt, daß Aussagen unglaubwürdiger Kommunikatoren nach einer gewissen Zeit als glaubwürdig akzeptiert werden. Parallel hierzu verlieren die Aussagen zunächst glaubwürdiger Kommunikatoren an positiver Wirkung. Diese Tatsache beruht, wie experimentell bestätigt wurde, darauf, daß der Kommunikator-also die Herkunft einer Aussage - mit zunehmendem zeitlichen Abstand vergessen wird. Soap Opera. Hör- oder Fernsehspiele mit ausgesprochen familiärem Charakter; sie stellen das tägliche Leben der Menschen in seiner ganzen Banalität dar. Die soziale Funktion dieser durchwegs tagsüber gesendeten Programme, die vor allem in den Vereinigten Staaten entwickelt wurden, ist, die Grundlage der bürgerlichen Gesellschaft, die Familie, zu stärken und zu stabilisieren. An Hand von Familienkrisen werden die Ideale und Werte der Ehe so behandelt, daß sie besonders von den zuschauenden oder zu-

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hörenden Frauen akzeptiert werden. Das Happy-end entspricht der optimistischen Lebensauffassung. Insofern stellt die Soap Opera eine ausgesprochene »Lebenshilfe« dar. Die Frau steht jeweils im Mittelpunkt, was dem matriarchalischen Grundzug der amerikanischen Gesellschaft entspricht. Bei der Übernahme in das abendliche deutsche Fernsehprogramm wurde dieser Charakter der Soap Opera wohl übersehen. Es ist fraglich, ob sie daher im deutschen Fernsehen mehr als eine unterhaltende Randerscheinung ist. Literatur: I. O . G L I C K und S . J . L E V Y , Living with Television. Chicago 1962. Sonntagspresse. Am oder zum Wochenende erscheinende Zeitungen gab es schon im 17. Jh. Die wöchentliche Erscheinungsweise ist die früheste Form der Periodizität in der Pressegeschichte. Daß England und Amerika die Heimat der Sonntagspresse wurden, wird auf die strenge presbyterianische Tradition der Sonntagsheiligung zurückgeführt. Das einzige Vergnügen, das gestattet war, blieb die Zeitungslektüre. 1780 wurde in London der >Sunday Monitor< gegründet, 1791 der >ObserverObserver< war auch eine der ersten Zeitungen, die Illustrationen, zunächst allerdings nur Kupferstiche (1815), veröffentlichte. Berühmt wurden die illustrierten Krönungsnummern von 1820 und 1838. Die 1822 gegründete >Sunday Times« veröffentlichte 1841 den ersten Zeitungs-Fortsetzungsroman. Nach gescheiterten Versuchen 1796/97 kam es 1809 mit dem >New York Observer« in den Vereinigten Staaten zum ersten Mal zu einer dauerhaften Gründung. Den Durchbruch bewirkte dann JOSEPH P U L I T Z E R mit seiner New Yorker >Sunday World« (-*Pulitzer-Preis). Sie wurde innerhalb weniger Jahre zur größten Zeitung der Vereinigten Staaten. Ihr Redakteur M O R I L L G O D D A R D

Sowjetunion entwickelte folgendes Schema: einige Seiten mit aktuellen Nachrichten und Meinungen, ein bis zwei Seiten mit wissenschaftlichem oder pseudowissenschaftlichem Stoff, sensationeller kriminalistischer Stoff, Kulissenklatsch mit besonderer Berücksichtigung der Erotik, Briefkastentante mit einem Rat für junge Mädchen und Verliebte, Darstellung literarischer oder sozialer Prominenz, Sport und Gesellschaftsleben, farbige Beilagen mit Comics und Vermischtem. Diese Prinzipien sind dann auch, unter Verzicht auf die Aktualität, in die ·»Regenbogenpresse eingegangen. >Sunday World< erreichte schließlich 600000 Auflage. Mitte der 90er Jahre kam es zu heftigen Auseinandersetzungen mit dem von WILLIAM R A N D O L P H H E A R S T in New York gegründeten Sonntagsblatt >Sunday Journal*. Beide Blätter bekämpften sich heftig wegen einer gelben Witzfigur, des Yellow Kid. Die Auseinandersetzung trug dieser Art von Zeitungen den Namen »Yellow Press« (-» Yellow Journalism) ein. Die Sonntagspresse hat für den Stil der Massenpresse entscheidende Fortschritte gebracht. Sie veröffentlichte erstmals farbige Anzeigen, führte 1892 den Farbenrotationsdruck ein und 1893 farbige Beilagen. >Sunday Journal< brachte seit dem Frühjahr 1897 farbige Comic strips, deren Vorläufer die Münchener Bilderbogen von W I L H E L M B U S C H (1832-1908) waren. Die größten Sonntagszeitungen erscheinen heute in Großbritannien: >News of the World< mit 6,2 Mill., >The People< mit 5,6 Mill., >Sunday Mirror< mit 5,3 Mill., >Sunday Express* mit 4,2 Mill., >The Sunday Times< mit 1,4 Mill, und >The Observer* mit fast 1 Mill. Auflage. Viele Sonntagsblätter sind zum Tabloid-Format (·»Tabloid) übergegangen, das 40 χ 28 cm umfaßt. Dazu gehört auch die im Springer-Verlag erscheinende >Bild am Sonntag* mit etwa 3 Mill. Auflage. In Europa gibt es derzeit etwa 50 Sonntagzeitungen mit rd. 35 Mill. Auflage.

Die erste deutsche Sonntagszeitung erschien mit der >Welt am Sonntag* am 1.8.1948. Sie hat heute über 380000 Auflage. Während in Deutschland nur zwei selbständige Sonntagszeitungen neben Sonntagsausgaben von Tageszeitungen erscheinen, verzeichnet Frankreich zehn Sonntagszeitungen, von denen >France Dimanche* mit 1,5 Mill, und >Ici-Paris< mit 1,2 Mill, die größten sind. Literatur: W. BETTGES, Sonntagslektüre in aller Welt. Hamburg 1961. - W . A . HACHTEN, A c o m p a r i s o n o f Bri-

tish and U. S. Sunday Newspapers. In : Gazette, 7.Jg. 1961, S. 291-300. - W. A . HACHTEN, T h e c h a n g i n g U . S. S u n -

day Newspaper. In : Journalism Quarterly, Vol. 38,1961, N r . 3, S. 281-288.F . LACKMANN, S o n n t a g s z e i t u n g e n

in

England und Deutschland. I n : Der neue Vertrieb, 13. Jg. 1961, N r . 297, S. 686-688. - R. E. C A R T E R und N . MACDONALD, Recognition responses as related to more general reader claims. I n : Journalism Quarterly, Vol. 41, 1964, Nr. 4, S. 578-580. - E. S T E R N - R U B A R T H , Das Phänomen der englischen Sonntagszeitung. In : ZV + ZV, 61. Jg. 1964, N r . 51/52, S. 2280 bis 2282. Sowjetunion. Seit der Oktoberrevolution von 1917 hat sich in Rußland eine Publizistik entwickelt wie sie unter dem Zarismus weder an Vielfalt noch an U m f a n g denkbar gewesen wäre. 1913 gab es nur 1055 Zeitungen mit 3,5 Mill. Auflage. Die erste illegale Zeitung der Sozialdemokratie erschien 1885 in Petersburg unter dem Titel >Rabotschie< (Der Arbeiter). Die heutige sowjetische Presse bezieht sich auf die seit dem Dezember 1900 bis 1 9 0 3 illegal von L E N I N verbreitete >Iskra< (Der Funke), die im Ausland hergestellt wurde. Am 22. 4. 1912 erschien in Petersburg die erste N u m mer der bolschewistischen Zeitung >Prawda< (Wahrheit). Von 1912 bis 1914 wurden in der >Prawda< über 130 Artikel des im Exil lebenden Lenin

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Sowjetunion veröffentlicht. Von den 646 Nummern der >Prawda< zwischen 1912 und 1914 wurden 190 beschlagnahmt oder anderweitig verfolgt. Endgültig verboten wurde sie am 8. 7. 1914. Lenin setzte sie in Genf mit dem Zentralorgan seiner Partei Sozialdemokrat< fort, die bis zum 31. 1. 1917 erschien. Am 5. 3. 1917 konnte in Petersburg erneut die >Prawda< herausgegeben werden, und zwar in einer Auflage von 100000 Exemplaren. Zum Zeitpunkt der Oktoberrevolution sollen in Rußland 100 Zeitungen der Bolschewiki bestanden haben. Damals wurde auch die >Iswestija< (Nachrichten) gegründet. In den 20er Jahren wurde das System der Bezirks-(Rayon-)zeitungen entwickelt, von denen es 1928 bereits 46 gab, 1932 betrug ihre Zahl 1918 und 1937 rd. 3400. Daraus erklärt sich, daß die Zahl der Zeitungen in der Sowjetunion 1967 bereits fast 8000 mit einer Auflage von 120 Mill, erreichte. Mehr als die Hälfte dieser Blätter sind Betriebs- und Kolchosorgane. Während 1913 auf 1000 Einwohner 20 Zeitungen kamen, sind es heute 450. Man unterscheidet (a) zentrale Zeitungen: ihre Zahl beträgt 24 mit einer Gesamtauflage von etwa 40 Mill., (b) Republikzeitungen : es handelt sich um 155 Blätter mit über 20 Mill. Auflage, (c) Regions-, Gebiets- und Kreiszeitungen: es erscheinen insgesamt über 350 mit einer Auflage von etwa 20 Mill., (d) Rayon- und Stadtzeitungen: ihre Gesamtzahl beträgt etwa 2390 Rayonund 566 Stadtzeitungen mit ebenfalls 20 Mill. Auflage. (e) Betriebs-, Kolchos- und SowchosZeitungen: davon existieren 2770 Betriebs- und 1435 Kolchos-Blätter mit 6 Mill. Auflage. In Moskau erscheint als Boulevardblatt die >Wetschernaja Moskwa Iswestija< (8 Mill.), die >Prawda< (7 Mill.), die >Pionirskaja Prawda< (8,2 Mill.), die >Komsomolskaja Prawda< (6,8 Mill.) und das Gewerkschaftsorgan >Trud< (1,6 Mill.). Den Vertrieb besorgt die staatliche Organisation >Sojuspetschat< (Unions-Presse), die über 20000 Zeitungskioske im Lande verfügt. Den 230 Mill. Sowjetbürgern wird in Art. 125 der Verfassung »in Übereinstimmung mit den Interessen der Werktätigen und zum Zwecke der Festigung des sozialistischen Systems« u. a. die Pressefreiheit garantiert. »Diese Rechte werden dadurch gewährleistet, daß den Werktätigen und ihren Organisationen die Druckereien, Papiervorräte . . . und andere materielle Bedingungen . . . zur Verfügung gestellt werden.« Die sowjetische Pressepraxis orientiert sich an der 1902 von Lenin aufgestellten These: »Die Zeitung ist nicht nur ein kollektiver Propagandist und kollektiver Agitator, sondern auch ein kollektiver Organisator.« Taktische Agitation für die Nahziele und strategische Propaganda für die Verwirklichung der sozialistischen Gesellschaft bestimmen die Funktion der sowjetischen Publizistik. In ihrem System haben neben der amtlichen Nachrichtenagentur Tass die Parteizeitungen >Prawda< und >Iswestija< zentrale Bedeutung. Die sowjetische Publizistik soll nicht »Sammelplatz der verschiedenen Anschauungen« sein. Ähnlich wie Lenins >Iskra< soll sie »im Geiste einer strengen festgelegten Richtung«, nämlich des MarxismusLeninismus, geführt werden. Sie hat der kommunistischen Erziehung der Massen, der Popularisierung der Politik der KPdSU, der Mobilisierung der Massen für den Aufbau des Sozialismus zu dienen. Kritik und Selbstkri-

Sowjetunion tik haben in diesem Sinne »schöpferisch, sachlich und helfend zu sein, damit die vorhandenen Mißstände beseitigt werden und der Sowjetstaat gestärkt daraus hervorgeht«. In dieser Hinsicht hat der Leserbrief eine wichtige Funktion. Alle großen sowjetischen Periodika erhalten jährlich Hunderttausende von Zuschriften, von denen aber nur ein geringer Prozentsatz veröffentlicht werden kann. In den 15 Unions-Republiken erscheinen jeweils mehrere Zeitungen, von denen wiederum die Organe der regionalen Zentralkomitees der KPdSU die größte Bedeutung haben. Die Einheitlichkeit der politischen Zielsetzung wird dadurch garantiert, daß die >Prawda< in 37 Städten gedruckt wird, und nach 14 Städten jede Seite mit Radiotelefonie übertragen werden kann. Gegenwärtig erscheinen über 4300 Zeitschriften in der Sowjetunion. Davon erreichen etwa 20 eine Auflage von mehr als eine Million. An der Spitze steht die >Rabotniza< (Die Arbeiterin) mit 10 Mill. Exemplaren. An zweiter Stelle mit 5 Mill. Exemplaren rangiert >Sdorowje< (Die Gesundheit). Die bekannte satirische Zeitschrift >Krokodil< erreicht 4,2 Mill. Exemplare. Stark modernisiert wurde in den letzten Jahren die Illustrierte >Ogonjok< (Das Flämmchen), die 2 Mill. Auflage hat. Auf 1000 Einwohner kamen 1965 in der Sowjetunion 371 Zeitschriftenexemplare. Nach Angaben des in den Westen geflüchteten sowjetischen Journalisten LEONID WLADIMIROW ( g e b . 1924) g i b t

es offiziell in der Sowjetunion keine Zensur, sondern nur die »Behörde zur Wahrung von Staatsgeheimnissen in der Presse«. Da die Ausbildung der sowjetischen Journalisten unter der Kontrolle der Partei geschieht, ist es sehr unwahrscheinlich, daß ideologisch nicht gefestigte Persönlichkeiten in die Redaktionen gelangen. Die Entwicklung des Rundfunks setzte in

der Sowjetunion 1922 ein. Im Juni 1924 faßte der Rat der Volkskomissare der UdSSR einen Beschluß, der allen Bürgern und Organisationen die Aufstellung von Rundfunkempfängern gestattete. 1928 gab es in der Sowjetunion 70000 Rundfunkteilnehmer, 1940 1,1 Mill, und 1967 etwa 75 Mill. Die 500 Rundfunkstationen in der UdSSR senden in 66 Sprachen der Völker der Sowjetunion und in über 40 anderen Sprachen. Radio Moskau sendet täglich 138 Stunden in seinen sechs Programmen. Die Regionalsender bringen Eigenprogramme in 66 Sprachen. UKW-Sender gibt es in 150 Städten. Außerdem werden 15000 Amateuersendestellen für 25 Mill. Amateurfunker betrieben. Der Auslandsdienst von Radio Moskau sendet 153 Stunden täglich in 63 Fremdsprachen. Elf weitere Regionalsender stellen eigene Auslandsprogramme in 22 Sprachen zusammen. Radio Moskau sendet täglich fünf Stunden in deutscher Sprache für die BRD. Das sowjetische Fernsehen begann seine Experimentalsendungen 1931. 1936 wurde das erste Fernsehzentrum für die elektronische Bildübertragung eingerichtet. 1939 gab es 3000 Fernsehempfänger in der Sowjetunion. Heute liegt die Zahl bei etwa 25 Mill., davon 15000 Farbfernsehgeräte. Das zentrale Fernsehen der UdSSR strahlt seit 1965 regelmäßig ein drittes Programm aus. Das zweite Programm wurde 1956 aufgenommen, nachdem die Fernsehtätigkeit 1948 wieder begonnen worden war. Das wohl größte Fernsehzentrum der Sowjetunion befindet sich in Ostankino (Moskau). Über den Moskauer Fernsehturm werden vier Schwarz-Weiß-Programme sowie ein Farbfernsehprogramm ausgestrahlt. Die Sendungen des Moskauer Fernsehens werden seit 1960 unmittelbar durch das Komitee für Rundfunk und Fernsehen beim Ministerrat der UdSSR und dessen Hauptredaktionen, die unter der Bezeichnung Zentrales Fernsehen der UdSSR

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Sozialdemokratie zusammengefaßt sind, realisiert. Seit 1962 besteht über Intervision mit den Studios der sozialistischen Länder und über Warschau-Berlin sowie über Prag-Wien mit dem Netz der Eurovision eine direkte Verbindung. Mit Hilfe der sowjetischen Nachrichtensatelliten (Molnija I) und das im Aufbau befindliche System »Orbita«, das bereits 20 Erdstationen umfaßt, können die Fernsehsendungen heute auch in den entlegensten Teilen der Sowjetunion empfangen werden. Literatur: J. C. M E R R I L L , C. R . B R Y A N und M. A L I S K Y , The foreign press. Louisiana State University Press 1964. - J. S. R O U C E K , Soviet press in its comparative aspects. In: Prensa Y Convivencia Internacional. Barcelona 1964, S. 651-677. - P. R O T H , Die sowjetische Presse von 1940-1962. In: Publizistik. 9. Jg. 1964, S. 71-77. M . S C H U L Z E , Eine Analyse der sowjetischen Presse von heute. In: ZV + ZV. 61. Jg. 1964, S. 966-969. - A. B U Z E K , Die kommunistische Presse. Frauenfeld 1965. - P. R O T H , Die Funktion der Presse in der Sowjetunion. In: Stimmen der Zeit. 176. Bd., 1 9 6 5 , S. 2 9 6 - 3 0 6 . - K . E . OLSON, T h e

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sur für Wahrheit und Bonbonpapier. In: Der Spiegel. 20. Jg. 1966, Nr. 40, S. 1 1 9 - 1 2 1 . - J. F R E I , Presse, Rundfunk und Fernsehen in der UdSSR. In: Neue Deutsche Presse. Jg. 1967, Nr. 1 - 1 2 , und 1 9 6 8 , Nr. 1. Sozialdemokratie. Zu den Vorläufern der sozialistischen Presse in Deutschland zählte der von MOSES H E S S ( 1 8 1 2 bis 1875) in Wuppertal herausgegebene >Gesellschaftsspiegel< ( 1 8 4 5 / 4 6 ) . Gleichzeitig bemühte sich das >Westphälische Dampfboot< ( 1 8 4 5 / 4 8 ) in Bielefeld und Paderborn um die Verbreitung eines utopischen (»wahren«) Sozialismus. Über den Redakteur JOSEPH WEYDEMEYER ( 1 8 1 8 - 1 8 6 6 ) , einen

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Schwager des Rhedaer Herausgebers H E I N R I C H O T T O L Ü N I N G (1818-1868), versuchte K A R L M A R X , der 1842/43 die >Rheinische Zeitung< in Köln redigierte, von Brüssel aus Einfluß auf diese Monats-Zeitschrift zu nehmen. Weydemeyer hatte zuvor an der liberalen >Trierschen ZeitungVorwärtsDeutsch-Französi sehen Jahrbücher < (1844) heraus. Drei Jahre später war die von Bornstedt unter Mitwirkung von Marx veröffentlichte >Deutsche Brüsseler Zeitung< das wichtigste revolutionäre Emigranten-Organ. Zwischen 1849 und der Gründung sozialistischer Organisationen in Deutschland in den 60er Jahren gibt es nur eine latente Kontinuität. Während Marx die frühe Periode des deutschen Sozialismus von Brüssel und Paris, zeitweilig auch als Redakteur der >Neuen Rheinischen Zeitung< (1848/49) von Köln aus direkt bestimmte, hatte er von London auf den Agitator F E R D I N A N D LASSALLE (1825 bis 1864) überhaupt keinen und auf WILHELM LIEBKNECHT (1826-1900) und A U G U S T BEBEL (1840-1913) zunächst keinen sehr entscheidenden Einfluß. Lassalles Partei konstituierte sich 1863 als Allgemeiner Deutscher ArbeiterVerein (ADAV) mit dem Sitz in Leipzig. Ihr Organ war anfangs der 1860 in Hamburg gegründete >NordsternSocial-DemokratNeuer Social-Demokrat< im

Sozialdemokratie Parteibesitz fortgeführt. Wilhelm Liebknecht, der Redakteur der Norddeutschen Allgemeinen Zeitung< gewesen war, gab 1868/69 in Leipzig das d e mokratische Wochenblatt* heraus. 1869 gründete diese Richtung in Eisenach unter Führung von Liebknecht und Bebel die SozialdemokratischeArbeiterpartei, deren Organ der >Volksstaat< in Leipzig wurde. 1875 vereinigte sich der ADAV mit der Eisenacher Richtung in Gotha zur Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAD), die 1876 schon 21 durchweg genossenschaftlich organisierte Lokalblätter zählte. >Volksstaat< und >Neuer Social-Demokrat< bestanden zunächst getrennt weiter, wurden aber im August 1876 zum >Vorwärts< mit dem Verlag in Leipzig verschmolzen. In Sachsen war die Zensur- und Vereinsgesetzgebung lockerer als in Preußen. In der Hauptstadt veröffentlichte die SAD seit Januar 1876 im genossenschaftlich organisierten Selbstverlag der örtlichen Parteiorganisation die >Berliner Freie PresseBerlinerVolksblatt< fortgeführt wurde und im Januar 1891 den Titel des 1878 ebenfalls unterdrückten Leipziger Zentralorgans >Vorwärts< übernahm. Damit erhielt diese Berliner Zeitung als örtliches und zentrales Parteiorgan einen Doppelcharakter, der 1905 und 1916 zu harten Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft in der Redaktion führte. Das Sozialistengesetz vom Oktober 1878, das bis 1890 mehrfach vom Reichstag verlängert wurde, setzte den zu diesem Zeitpunkt erscheinenden 42 sozialdemokratischen Zeitungen mit insgesamt 150000 Auflage ein Ende. Anfang 1879 erschienen nur noch in Offenbach und Nürnberg sowie als Neugründungen in Hamburg und Leipzig sozialdemokratische Blätter. Während die Reichstagsmandate nicht kassiert wurden und die Beteiligung an den Wahlen weiterhin möglich war, ging die Parteileitung in die Schweiz,

um den illegalen Widerstandskampf von dort aus zu betreiben. Die bis 1890 in Deutschland neu gegründeten Zeitungen, besonders von Louis V I E R E C K (1851-1922) und B R U N O S C H O E N L A N K (1859-1901) in München, wurden offiziell von der Partei nicht anerkannt. Einziges Organ war der seit dem 28. 9. 1879 in Zürich unter Leitung von G E O R G VON V O L L M A R (1850-1922) erscheinende >SozialdemokratNeue Zeit< (1913 rd. 10000 Auflage) als wissenschaftliches Organ des Marxismus sowie die Sozialistischen M o n a t s h e f t e < v o n JOSEF BLOCH ( 1 8 7 1

bis 1936), die 1895 unter dem Titel Sozialistischer Akademiker< gegründet wurden und sich zum Sprachrohr der Revisionisten um Eduard Bernstein entwickelten. 1897 hatte Bernstein, ein Jahr nach dem Tode seines Freundes ENGELS, zum erstenmal seinen Bruch mit dem orthodoxen Marxismus in der >Neuen Zeit< enthüllt. Als er 1901 aus dem Londoner Exil nach Deutschland zurückkehren durfte, konnte er in die seit dem Hannoverschen Parteitag von 1899 über seine Thesen entbrannte Diskussion eingreifen. Leidenschaftlich wurde in L ü b e c k (1901) u n d D r e s d e n (1903) u m

den Kurs der SPD gerungen. Der Kriegsausbruch von 1914 entschied zugunsten der Revisionisten, aber Bernstein stand seit 1915 auf der Seite der Gegner der Kriegskreditbewilligung gemeinsam mit seinem ideologischen Kontrahenten Kautsky. Die innere Zerrissenheit der Partei, die 1917 zur organisatorischen Spaltung führte, spiegelt sich deutlich in der Presse und in den Kämpfen um die Redaktionen. Zu den Wortführern des rechten Flügels unter FRIEDRICHEBERT (1871-1925) gehörte die Chemnitzer >Volksstimme
Hamburger Echo< sowie die Schwäbische Tagwacht< (Stuttgart) u n t e r WILHELM KEIL (1870

bis 1967). Eine vermittelnde Haltung nahmen u. a. die Breslauer >Volkswacht< u n t e r PAUL LÖBE (1875-1967),

ger >VolksfreundNiederrheinische Arbeiterzeitung< (Duisburg), die Elberfelder >Freie Presse Volksblatt < in Halle und die Zittauer >VolkszeitungLeipziger VolkszeitungDieNeue Zeit< u n d die bis 1917 v o n KLARA ZETKIN (1857-1933) geleitete F r a u e n -

die Dortmunder >Arbeiter-ZeitungFränkischeTagespost< (Nürnberg)

zeitschrift >GleichheitDie Neue Zeit< in München (später Berlin) >Die GlokkeVolksstimme< ein. Auf der Linken standen der >Vorwärts< (Berlin), die >Leipziger VolkszeitungBremer Bürger-ZeitungVolksblattVolksstimmeVolkszeitungVorwärts< w u r d e 1 9 1 6 FRIEDRICH STAMPFER(1874

bis 1957) gestellt. Die USPD konnte ihre Presse vor al-

Sozialdemokratie lem nach der Revolution ausbauen. Ende 1918 hatte sie 20 Tageszeitungen, 35 weitere kamen bis Ende 1919 hinzu. Im Mai 1919 gründete die USPD den Unabhängigen Zeitungsdienst. Da die sozialistischen Parteien durchweg Zeitungen erst da herausgaben, wo sie bereits über eine feste Mitgliedschaft verfügten, lassen die Erscheinungsorte Rückschlüsse auf die Stärke der Organisation zu. Es erschienen für die USPD u. a. die >Volkszeitung< inHamburg, >Der Kämpfen in Chemnitz, >Das Freie Volk< in Danzig, die >Volkszeitung< in Plauen, das >Volksrecht< in Frankfurt/M., die >Freiheit< in Königsberg, >Der Sozialdemokrat« in Nürnberg, >Die Sozialistische Republik < in Köln, >Die Tat< in Wilhelmshaven, die >Volkstribüne< in Elberfeld, >Die Neue Zeitung< in München, von K U R T E I S N E R (1876-1919) gegründet, und das >Regensburger EchoLeipziger Volkszeitung< hatte die seit dem 15. 11. 1918 in Berlin zweimal täglich erscheinende >Freiheit< unter R U D O L F H I L F E R D I N G (1877 bis 1941) den Charakter eines Zentralorgans der USPD. R U D O L F B R E I T SCHEID (1874-1943) gab als Zeitschrift den >Sozialist< in Berlin heraus. Vermehrte rechtsradikale Gewaltakte führten SPD und USPD im September 1922 wieder zusammen. Vorausgegangen war im Sommer 1920 die Absage der Mehrheit in der USPD an die Forderungen der Moskauer III. Internationale. Während die Presse der SPD einen großen Aufschwung genommen hatte - sie umfaßte 1922 fast 140 Zeitungen mit über 1,2 Mill. Abonnenten - , verlor die USPD von Ende 1919 bis Ende 1920 von ihren 55 Zeitungen fast die Hälfte. Immerhin konnten die Unabhängigen bei der Vereinigung mit der SPD 43 Blätter mit 26 Druckereien einbringen. Nach Überwindung der Inflation hatte die SPD 1924 die Zahl ihrer Zeitungen auf 169 mit 1,5 Mill. Abonnenten steigern können. Sie besaß 104 eigene Druckereien; 30 weitere Druckereien befanden sich im Be-

sitz von Parteimitgliedern. Die 1923 eingegangenen Zeitschriften >DieNeue ZeitDie Gleichheit« und >Der wahre Jakob< (1884 als auflagenstarkes satirisches Blatt gegr.) wurden durch >Die Gesellschaft«, >Die Frauenwelt« und >Lachen Links« (seit 1927 wieder >Der wahre Jakob«) ersetzt. Die Bemühungen um eine Auflockerung des redaktionellen Teils wurden auf dem Verlagssektor durch die Zusammenfassung der wirtschaftlichen Möglichkeiten in der am 31. 3. 1925 gegründeten Konzentration AG ergänzt, nachdem schon 25 Prozent des Reingewinns der Zeitungen seit 1918 an die Parteikasse abzuführen waren und 1920 eine Einkaufszentrale gebildet worden war. Die Beschränkungen des Anzeigenteils, die hauptsächlich ideologisch-prinzipielle Gründe hatten, wurden abgebaut. Außer der seit Herbst 1924 herausgegebenen S o zialdemokratischen Partei-Korrespondenz« wurde die auf eine Gründung v o n A D O L F BRAUN u n d WILHELM SOLLM A N N (1881-1951)zurückgehende S o zialdemokratische Parlamentsdienst GmbH« in den Sozialdemokratischen Pressedienst« umgewandelt, dem alle modernen technischen Einrichtungen zur Verfügung standen. Die sozialdemokratischen Verleger und Journalisten waren in dem 1900 gegründeten Verein Arbeiterpresse zusammengeschlossen, der bis 1933 die Mitteilungen des Vereins Arbeiterpresse« herausgab. Eine Mitgliedschaft im Reichsverband der Deutschen Presse lehnten die Sozialdemokraten bis 1918 ab. 1929 erreichte die Presse der SPD ihren Höchststand mit 203 Zeitungen (einschl. Kopf blättern). In den folgenden Krisenjahren wurden die Nebenausgaben und einige kleine Blätter eingestellt oder mit anderen Zeitungen zusammengelegt, so daß 1932 nur noch 135 SPD-Organe vorhanden waren. Die Auflage ging im gleichen Zeitraum um 25 Prozent auf 1,1 Mill, zurück. Die Krise zeigte sich auch in den wachsenden Zuschüssen des Parteivor-

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Sozialdemokratie standes. Während 1890 bis 1925 Darlehen und Zuschüsse in Höhe von 6,3 Mill. Mark gezahlt wurden, waren es 1925 bis 1930 allein 4,2 Mill. Mark. Die Situation der Partei wurde durch heftige innere Auseinandersetzungen mit den Linkssozialisten, vornehmlich in Sachsen, verschärft, die sich 1931 in .Berlin zur Sozialistischen Arbeiterpartei (SAP) zusammenschlossen, ein Name, den Rosa Luxemburg 1918 für die KPD vorgeschlagen hatte. MAX SEYD E W I T Z (geb. 1892), der Chefredakteur des Zwickauer »Sächsischen VolksblattesKlassenkampf< (1927 bis 1933), waren ihre Führer. Die SAP veröffentlichte die Sozialistische Arbeiterzeitung< (Berlin), die mehrere lokale Nebenausgaben hatte, so die von K A R L M I N S T E R (1873-1942) redigierte >Rhein-Ruhr-Fackel< (Essen). Etwa gleichzeitig schied O T T O H Ö R SING (1874-1937) aus dem Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold aus, dessen Organe >Das Reichsbanner< und die i l lustrierte Reichsbanner-Zeitung< (1923 gegr., seit 1929 >111. Republikanische Zeitung«) waren. Hörsing, der vorher den >Deutschen Volkskurier< veröffentlichte, gab für die neue Sozialrepublikanische Partei die >Neue Kampffront« heraus. Als weitere der 1931 existierenden 17 sozialistischen Gruppen neben der S P D ist d e r v o n WILLI EICHLER

(geb.

1896) geleitete Internationale Sozialistische Kampfbund (ISK) zu nennen, dessen Zeitschrift >ISK< (1926-1933) und dessen Wochenzeitung >Der Funke« den Nationalsozialismus scharf bekämpften. 1934-1940 gab der ISK in Paris die Sozialistische Warte« heraus. Die Machtübernahme Hitlers am 30. 1. 1933 traf die Sozialdemokratie neben den Kommunisten gleich zu Beginn am härtesten. Das Zentralorgan >Vorwärts< wurde bereits am 3.2. auf vier Tage verboten und vor der

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Notverordnung vom 28. 2. nochmals vom 13. bis 22. 2. 1933. Ein ähnliches Schicksal erlitten die übrigen Blätter der SPD. Der Tag nach dem Reichstagsbrand bedeutete das Ende der sozialdemokratischen Presse in Preußen. In einigen Ländern des Reiches war es möglich, die Zeitungen, von kurzfristigen Verboten unterbrochen, bis Mitte März herauszubringen, so die >Bremer Volkszeitung« unter W I L H E L M K A I S E N ( g e b . 1887) u n d ALFRED FAUST

(1883

bis 1961). Versuche, parteilose Ersatzzeitungen zu veröffentlichen, wie die >Westfälische Post« in Dortmund (8. bis 24. 4. 1933), wurden rasch unterbunden. Unter heftigen internen Streitigkeiten richtete die SPD sich auf den illegalen Kampf ein, den man wie unter dem Sozialistengesetz führen zu können hoffte, und dessen Organisation 1935 durch die Gestapo zerschlagen wurde. Danach war der Parteivorstand in der Emigration unter O T T O W E L S (1873-1939) die einzige funktionsfähige Institution der traditionsreichen deutschen Arbeiterpartei. Als Fortführung des alten Zentralorgans erschien das Wochenblatt >Neuer Vorwärts« seit dem 18. 6.1933 in Karlsbad unter der Chefredaktion von F R I E D R I C H STAMPFER, später in Paris unter C U R T G E Y E R (1891-1967). In Saarbrücken redigierte M A T T H I A S B R A U N (1892-1945) seit dem 21. 6. 1933 die »Deutsche Freiheit«. Daneben gaben E R I C H R I N N E R (geb. 1902) und FRITZ HEINE ( g e b . 1 9 0 4 ) v o n 1 9 3 4 b i s

1940 die monatlichen »DeutschlandBerichte der Sopade« heraus. Für die Funktionäre schuf Rudolf Hilferding im Oktober 1933 die theoretisch-wissenschaftliche »Zeitschrift für Sozialismus«, deren erster Titel »Sozialistische Revolution« auf Befehl der tschechischen Behörden geändert werden mußte. Sie ging 1937 ein. Zur Unterstützung des illegalen Kampfes in Deutschland wurde die »Sozialistische Aktion« im Kleinformat auf Dünndruckpapier verbreitet, deren Redaktion bei P A U L H E R T Z (1888-1961) und

Soziologie (1901-1963) lag. Seit 1939-1946 wurden in London die Sozialistischen Mitteilungen* herausgegeben. Im Mai 1940mußteder >Neue Vorwärts* eingestellt werden. Die SPD hat durch den Verlust der mittel- und ostdeutschen Gebiete, wo vor 1933 über 50 Prozent ihrer Zeitungen erschienen, starke Einbußen erlitten. Darüber hinaus verlor sie 1946 die anfangs in der SBZ zugelassenen sechs Zeitungen mit 19 Nebenausgaben. Sie hat von allen demokratischen Parteien in der B R D zunächst am meisten bei der Tradition angeknüpft, obwohl bald in Stil und Aufmachung zwischen SPD- u n d anderen Blättern kaum mehr Unterschiede festzustellen waren. Der 1946 wiedergegründeten Konzentration GmbH sind (1968) 10 Tageszeitungen und eine dreimal wöchentlich erscheinende Zeitung mit etwa 110 Nebenausgaben und einer Auflage von rd. 1,4 Mill, verbunden, ferner 8 Wochenblätter mit etwa 150000 Auflage. Offizielles Organ der SPD ist die Wochenzeitung >Vorwärts< (Bad Godesberg, 60000). Die größten der SPD nahestehenden Zeitungen sind: >Hamburger Morgenpost< (400000), die >Neue Ruhr-Zeitung< und >Neue Rhein-Zeitung« (Essen, Köln, 255000), die >Westfälische Rundschau* (Dortmund, 240000), »Hannoversche Presse* (150000), der >Telegraf< (Berlin, 90000), die >Südwestdeutsche Allgemeine Zeitung* (Mannheim, 75000) und die macht depesche* (Berlin, 65000). Alle übrigen Blätter haben weniger als 50000 Auflage. E R I C H OLLENHAUER

Literatur: K . K O S Z Y K und G . EISFELD, Die Presse der deutschen Sozialdemokratie. Eine Bibliographie. Hannover 1966. Soziologie. Als Grundwissenschaft der auf die Gesellschaft bezogenen Disziplinen hat die Soziologie als Lehre von den Formen und Wandlungen des menschlichen Zusammenlebens einen unmittelbaren Bezug zur Publizistik,

weil sie Kommunikation als soziales Geschehen bei ihrer Untersuchung einbezieht. Die Publizistikwissenschaft bedarf auf allen Arbeitsfeldern (Kommunikatorforschung, Aussagenanalyse, Publikumsforschung, Medienforschung, Wirkungsforschung) ihrerseits der Reflexion auf Gesellschaft und m u ß sich daher soziologischer Ergebnisse und Arbeitstechniken bedienen. Eine Untersuchung des Publikums der Massenkommunikationsmittel ist ohne U m fragen und Kenntnis der Sozialstruktur nicht zu leisten. Kommunikatorforschung m u ß den Journalisten auch als Mitglied sozialer Kooperative auffassen. Wirkungen sind nicht allein von der Aussage des Kommunikators, sondern auch von den soziologischen Tatbeständen abhängig, die die Situation der Rezipienten bestimmen. Solche problemorientierte und daher die Fachgrenzen überschreitende Auffassung hat in Deutschland - angeregt durch Arbeiten in den U S A - erst nach dem Zweiten Weltkrieg langsam Fuß gefaßt. Diese späte Entwicklung ist von der in der Weimarer Zeit entstehenden Zeitungswissenschaft und der deutschen Soziologie gleichermaßen verursacht worden. Zwar hat M A X W E B E R (1864 bis 1920) im ersten Geschäftsbericht der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (Herbst 1910) das Projekt einer empirisch fundierten Soziologie der Zeitung vorgeschlagen - doch abgesehen von einer Dissertation, die zudem völlig unbeachtet blieb (OTTO GROTH, 1915), fand er keine Nachfolge. Auch der Dialog zwischen Soziologie und Zeitungswissenschaft auf dem VII. Deutschen Soziologentag (1931) zum Thema Presse u n d Öffentliche Meinung blieb unverbindlich und folgenlos. In der Zeit zwischen den Kriegen erschien allerdings eine Reihe meist aus Dissertationen hervorgegangener Monographien, die eine Hoffnung auf besseres gegenseitiges Verständnis aufrecht erhielt, obwohl die

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Soziologie Zeitungswissenschaft sich vorwiegend historisch interessierte und keinen Zugang zur neueren Soziologie und Sozialforschung fand. Wahrscheinlich ist die Zurückhaltung beider Wissenschaften den soziologischen Problemen der Presse und Publizistik gegenüber auch darin begründet, daß gerade der historischen Erforschung des Prozesses der Massenkommunikation etwa des Leserpublikums von Zeitungen und Zeitschriften im 18. Jh. große methodologische und Materialschwierigkeiten entgegenstanden. Weiter muß berücksichtigt werden, daß die deutsche Soziologie der Weimarer Zeit die Methoden der empirischen Sozialforschung noch ungenügend integriert und entwickelt hatte und sich so an den komplexen Themenbereichen der Publizistik nicht bewähren konnte. Die nationalsozialistische Wissenschaftspolitik schließlich hat die Soziologie zugunsten einer politisch fügsamen »Volkskunde« von der Universität verdrängt. Daher hat die nationalsozialistische Zeitungswissenschaft keinen nennenswerten Beitrag zur Soziologie der publizistischen Mittel geleistet. Nach 1945 wurde zunächst die Zeitungswissenschaft auf die anderen Massenkommunikationsmittel ausgedehnt und in Publizistik umbenannt. Die Bemühung um die Techniken empirischer Sozialforschung und die Rezeption des mass communication research setzten erst seit Anfang der 60er Jahre ein. Die Publizistik begann, sich den Sozialwissenschaften zu öffnen und ihre bisherige Isolierung zu durchbrechen. Die Journalistik in der D D R hat einen ähnlichen Weg genommen und bezieht seit dem VI. Parteitag der SED (1963) soziologische Fragestellungen und die Untersuchungsmethoden der »konkreten soziologischen Forschung« in ihre Untersuchungen ein. Literatur: M. W E B E R , Geschäftsbericht. Verhandlungen des I. Deutschen Soziologentages. Tübingen 1911. 338

Schriften der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Serie I,Bd. 1, S. 39-62. - E. A L T E N L O H , Zur Soziologie des Kino. Jena 1914. - O. G R O T H , Die politische Tagespresse Württembergs. Diss. Tübingen 1915. - L. K A N T O R O W I C Z , Die sozialdemokratische Presse Deutschlands. Eine soziologische Untersuchung. Tübingen 1922. - F. TÖNNIES, Kritik der öffentlichen Meinung. Berlin 1922. - L. BENARIO, Zur Soziologie der Zeitung. In: Zeitschrift für Völkerpsychologie, 2. Jg. 1926, S. 125 bis 142. - W. S C H Ö N E , Die Zeitung und ihre Wissenschaft. Leipzig 1928. A . PETERS, Die Zeitung und ihr Publikum. Dortmund 1930. - C. B R I N K MANN, Presse und öffentliche Meinung. In: Verhandlungen des VII. Deutschen Soziologentages. Tübingen 1931. Schriften der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Serie I, Bd. 7, S. 31-50. - J. H . K R U M B A C H , Vorfragen einer Soziologie der katholischen Presse. Diss. München 1932. - H. A. M Ü N S T E R , Jugend und Zeitung. Berlin 1 9 3 2 . - 1 . JENTSCH, Zur Geschichte des Zeitungslesens in Deutschland am Ende des 18. Jahrhunderts. Diss. Leipzig 1 9 3 6 . - Κ . W E B E R , Zur Soziologie der Zeitung (zur Erläuterung der Pläne Μ. Webers aufgrund ungedruckter Unterlagen). Festgabe für F. F L E I N E R . Zürich 1 9 3 7 , S. 4 1 7 - 4 3 2 . - K . K U R T H , Zeitungswissenschaft oder Lesersoziologie ? In : Zeitungswissenschaft, 13. Jg. 1938,

S. 3 0 1 - 3 0 6 .

-

U.

DE

VOLDER,

Soziologie der Zeitung. Stuttgart 1 9 5 9 . - A. SILBERMANN, Die soziologischen Untersuchungsfelder der Massenkommunikation. In: Film und Fernsehen im Spiegel der Wissenschaft. Gütersloh 1 9 6 3 . - L. CLAUSEN, Elemente einer Soziologie der Wirtschaftswerbung. Köln 1964. - H. B U D Z I S L A W S K I , Sozialistische Journalistik. Leipzig 1 9 6 6 . - R. E N G E L S I N G , Massenpublikum und Journalistentum im 19. Jahrhundert in Nord Westdeutschland. Berlin 1 9 6 6 . - J. A U F E R MANN und H . B O H R M A N N , Massenkommunikationsmittel. Soziologische

Sparten Materialien. Heidelberg 1968. Gesellschaft und Erziehung, Bd. 10, S. 66 bis 116. Soziusfunktion. Neben der Informator- u n d Kommunikator-Funktion besitzen die audio-visuellen Medien und die Presse eine Art »Unterhaltungsfunktion«. Sie s i n d - n a c h einer Definition von H. P R A K K E - »Begleiter« und »Kamerad« des Rezipienten analog einer bereits von W. H A G E M A N N (1900 bis 1964) aufgestellten Dreiteilung der publizistischen Funktionen in (a) Nachricht, (b) Meinung, (c) Neuigkeiten im Sinne der Unterhaltung (Sensation). W. S C H R A M M spricht in ähnlichem Zusammenhang von den Zielen der Kommunikation als Mit-Teilen einer Nachricht, eines Denkbildes und einer Gefühlseinstellung. Literatur: H. J. PRAKKE, Die Soziusfunktion der Presse. I n : Publizistik, 5. Jg. 1960, H . 6. Spanien. Die Anfänge einer periodischen Publizistik reichen in die ersten Jahrzehnte des 17. Jh. zurück. Die erste, regelmäßig erscheinende Zeitung erschien 1661, sie wurde erst 1936 eingestellt. Seit Mitte der 50er Jahre erscheinen in Spanien rd. 100 Tageszeitungen und 30 Morgenblätter; die Auflagenzahlen werden offiziell nicht bekanntgegeben. Es gibt vier politische Grundrichtungen in der Tagespresse: falangistische (betont regierungstreue), katholische, monarchistische und traditionalistisch-karlistische Zeitungen. Das Zeitschriftenwesen ist hochentwickelt, besonders auf literarisch-kulturellem Gebiet. Die führende Nachrichtenagentur ist die zur nationalen Einrichtung erklärte Agencia Efe S. Α., die allein befugt ist, politische Nachrichten zu verbreiten. Die zweitgrößte Agentur ist die katholische Agencia Logos, die lokale, literarische, sportliche und allgemeine Nachrichten unpolitischen Charakters verbreitet. Das Rundfunk- und Fernsehwesen ist

überwiegend staatlich organisiert; die beherrschende Anstalt ist Radio Nacional de Españaj Television Española, die dem Informationsminister unterstellt ist. Sie unterhält einen Auslandsdienst in zwölf Sprachen. Einige andere Rundfunkanstalten finanzieren ihr Programm durch Werbung; Radio Nacional wird durch staatliche Haushaltsmittel getragen. Eine Besonderheit bildet das Rundfunknetz der Falange (Red de Emisoras del Movimiento)·, es ist Bestandteil der N a tionalen Delegation für Presse, Propaganda und Radio. Literatur: J. BENEYTO, Die heutige Lage der spanischen Presse. I n : Publizistik. 1957/1. - H. F. SCHULTE, The Spanish Press 1470-1966. Urbana/IU. 1968. Sparten. Die nachrichtliche Stoffbearbeitung durch die Redaktion ist Aufgabe verschiedener Ressorts. Das Ergebnis ihrer Arbeit erscheint in den Sparten der Zeitung oder Zeitschrift. Anfang des 19. Jh. bildete sich, vor allem unter dem Einfluß von G Ö R R E S ' (1776-1848) >Rheinischem MerkurBerliner Abendblättern < ist der Beginn eines eigenständigen, insbesondere vom Gerichts- und Kriminalbericht geprägten Lokalteils nachweisbar. In der deutschen Presse verhalf die G r ü n d u n g der f r a n k f u r t e r Zeitung< durch L E O P O L D S O N N E M A N N (1831-1909) dem Handelsteil zu großer Geltung. Die f r a n k furter Zeitung< weist (nach G R O T H ) zwischen 1863 und 1913 einen ständig wachsenden Handelsteil auf (1863 betrug er 30 Prozent des gesamten redaktionellen Inhalts, 1913 fast 41 Prozent). Die heute durchweg gültige Aufgliederung in Sparten u m f a ß t hauptsächlich folgende Stoffgebiete: (a) Po-

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Sperrfrist litik (Innen-, Außen-, Kultur- und Sozialpolitik), (b) Wirtschaft (Privatwirtschaft, Handel, Wirtschaftspolitik), (c) Feuilleton (aktuelles Feuilleton, Kunstkritik, Literaturblatt), (d) Lokales, (e) Sport (kam erst um die Jahrhundertwende in die Zeitung, seither ein immer noch expandierendes redaktionelles Stoffgebiet), (f) Reise, Erholung, (g) Technik und Wissenschaft, (h) »Vermischtes«. Sperrfrist. Eine vom Nachrichtenverbreiter bzw. Urheber verfügte Frist, bis zu der eine Mitteilung nicht an die ·»Öffentlichkeit gelangen soll. Der häufigste Grund hierfür ist der, daß Nachrichten (beispielsweise über eine noch nicht gehaltene Rede) an die Medien ausgegeben werden, damit diese noch vor Eintreten des Ereignisses die notwendigen Vorbereitungen für den technischen Prozeß der Verbreitung treffen können. Der Deutsche Presserat hat wiederholt Verstöße gegen die Sperrfrist gerügt. Spiegel-Affäre. Der größte und folgenschwerste politische und Justizskandal der Nachkriegszeit in Deutschland. Anlaß zu der tiefgreifenden politischen Krise, in deren Folge der damalige Bundesverteidigungsminister FRANZ JOSEF S T R A U S S (geb. 1915) zurücktreten mußte, und der für deutsche Verhältnisse außerordentlich leidenschaftlich geführten öffentlichen Diskussion um die grundgesetzlich verankerte Meinungs- und Informationsfreiheit bot ein angeblicher Fall von Landesverrat durch das in Hamburg erscheinende Nachrichtenmagazin >Der Spiegeh. In Nr. 41 vom 10. 10. 1962 erschien im >Spiegel< ein Artikel unter dem Titel >Bedingt abwehrbereitSpiegel< (Ausgabetag der Nr. 41 vom 10. 10. war der 8. 10. 1962), wurde der Autor des FallexArtikels, Conrad Ahlers, in seinem Ferienort Torremolinos in Spanien festgenommen. Der Herausgeber des >SpiegelSpiegelSpiegel (-Herausgeber R. Augstein freigelassen. Am 5. 8. 1966 wurde in einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts die Verfassungsbeschwerde des >Spiegel< zurückgewiesen. Das Gericht erkannte lediglich die Hauptanträge der Verfassungsbeschwerde für zulässig an (Erlaß des Durchsuchungsbefehls gegen den)Spiegel Spiegel< wies später in einer Erklärung zu dem Gerichtsbeschluß darauf hin, daß wohl »zum erstenmal in der deutschen Rechtsgeschichte ein vom Chef der obersten Anklagebehörde unterschriebener Antrag auf Eröffnung des Hauptverfahrens abgelehnt wurde«. Literatur: Die Spiegel-Affäre. Dokumentation. 2 Bde. Ölten, Freiburgi.Br. 1966. Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e. V. (SPIO). Zusammenschluß aller Spartenverbände aus den Bereichen der Produktion, des Vertriebs und der Vorführung von Filmen. Die SPIO ist zuständig f ü r alle Grundfragen der Filmwirtschaft bezüglich -*Urheberrecht, Steuerwesen, ->Jugendschutz, •*Filmtechnik, ·*Fernsehen, -*Gemeinschaftswerbung. •*Freiwillige Selbstkontrolle. Sponsor. System des kommerziellen Fernsehens, bei dem das gesamte Programm durch Werbung finanziert wird (-»Japan, •* Vereinigte Staaten). Die werbenden Firmen üben hierdurch erheblichen Einfluß auf die Programmgestaltung aus; die Werbeeinblendungen (spots) erfolgen entweder vor oder nach einer Sendung; ihretwegen unterbricht man aber auch das laufende Programm; ferner kann die Sendung selbst Werbung enthalten (beispielsweise im Bühnenbild). Sportberichterstattung. Ein wichtiger Bestandteil der modernen Publizistik. Die Sportberichterstattung ist jetzt etwa 150 Jahre alt und hatte ihre Anfänge in England. Der >Morning Herald< soll bereits seit 1817 regelmäßig Sportberichte gebracht haben. 1818 folgte >The GlobeThe Times < richtete 1829 einen regelmäßigen Sportteil

ein. In Frankreich erschien >Le Sport< mit dem Untertitel J o u r n a l des Gens du Monde< seit dem 17.9.1854. In Wien gründete V I K T O R SILBERER 1878 die >Allgemeine SportzeitungVelocipedDer Radfahrer Der deutsche TurnerDeutsche TurnzeitungWassersportDer SpornDie Sport-WeltSport-Magazin< (270000), der >Kicker< (250000) und >auto motor u n d sport< (290000). Anfang Dezember 1968 haben zum ersten Mal Internationale Sportfilmtage in Oberhausen stattgefunden. Literatur: H. BOLLMANN, Vom Werdegang der deutschen Sportpresse. F r a n k f u r t / M . 1938. - G. S T A B E N O W , Die Olympiaberichterstattung in dei deutschen Presse. Diss. Leipzig 1941. Der deutsche Sportjournalist. Stutt-

341

Sprache gart 1 9 5 2 . - P . H . T A N N E N B A U M und J. E . N O H A , Sportogese, a study of sports page communication. In: Journalism Quarterly, Vol. 3 6 , 1 9 5 9 , S . 1 6 3 bis 1 7 0 . - E . SEIDLER, Le sport et la presse. Paris 1 9 6 4 . - R . GROSSKOPFF, Klischierte Sprache im deutschen Sportjournalismus. In: Publizistik im Dialog. Assen 1965, S. 69 ff. - Sport Bilanz zweier Sendejahre ZDF. Mainz 1965. -

H.-J.

USKO, I h r

Job

ist

die

wichtigste Nebensache der Welt. In: Die Zeit, Nr. 1 6 vom 1 5 . 4 . 1 9 6 6 . Sprache. Als ein System bewußt verfügbarer Zeichen, die Raum und Zeit übergreifende Verallgemeinerungen von Erfahrung und dadurch Begriffsbildungen ermöglichen, befreit Sprache den Menschen aus der absoluten Umweltbezogenheit des Tiers (E. CASSIRER). Sprache ermöglicht es dem Menschen, ein geistbegabtes Wesen zu sein ; daß der Mensch ein geistbegabtes Wesen ist, kommt darin zum Ausdruck, daß er Sprache hat. Diese doppelte Funktion der Sprache hat vor allem W I L H E L M VON H U M B O L D T ( 1 7 6 7 bis 1835) betont; mit diesem Sachverhalt setzten und setzen sich alle philosophischen und empirischen Wissenschaften, die sich der Sprache zuwenden, auseinander. Sprache wird im kommunikativen Akt des Sprechens real, durch den Individuen Informationen austauschen, die das Gefälle ungleicher Informiertheit und Aktionsfähigkeit zwischen den Menschen ausgleicht. Der Einzelne findet Sprache als ein soziales Geschehen, das formalen Regeln {Grammatik) und semantischen Implikationen unterliegt, ja schon vor und erlernt dadurch ein ganz bestimmtes Sprachverhalten, das seine »WeltAnschauung« sowohl als konstituierendes als auch determinierendes Moment beeinflußt. Während sich die Linguistik, wie sie im 19. Jh. entwikkelt wurde, fast ausschließlich historisch-philologisch mit den abgeschlossenen literarischen Produkten der

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Sprache beschäftigt, wendet sich die moderne -*Psychologie - weitgehend unter dem Einfluß des Behaviorismus - in empirischen Untersuchungen den Bedingungen der Möglichkeit des Sprachprozesses zu. Die Implikationen der Kategorie »Bedeutung«, daß einem vorsprachlich gegebenen Gegenstand ein Wort entspreche, das seine Bedeutung richtig und wahr wiedergebe, und daß allenfalls seine »Eindeutigkeit« einem historischen Wandel unterliege, werden in Frage gestellt durch die Beobachtung, daß »der Prozeß im Sprachbenutzer ein drittes Konstituens (neben Zeichen und Bezeichnetem) der Bedeutungsrelation ist« (HÖRMANN).

Bei der experimentellen Untersuchung dieses Prozesses hinsichtlich seiner sozialen und individuellen Komponenten zeigt sich, daß er sich in ein vielschichtiges System von Assoziationsketten zergliedern läßt, die die einzelnen Wörter, bzw. die kleinsten semantischen Einheiten (Morpheme), auslösen und die sich in verschiedenen vermittelnden Phasen zu grammatikalischen Einheiten und größeren Sinnzusammenhängen zusammenschließen. Die einfachsten und grundlegenden Assoziationsexperimente wurden 1901 von den beiden Würzburger Forschern A. T H U M B und K. M A R B E (1869 bis 1953) und 1910 von den amerikanischen Forschern G. K . K E N T und A. J. ROSANOFF (1878-1943) unternommen : Zahlreichen Versuchspersonen werden Wörter als »Stimuli« angesagt, um festzustellen, welche Wörter sie als »Response« mit welcher Geschwindigkeit assoziieren; habituelle Stimulus-Response-Verbindungen werden als Folge früherer Bekräftigung bezeichnet. Die vor allem in der Lernpsychologie und in der Entwicklungspsychologie weiterentwickelten Versuchsanordnungen haben in der Sprachpsychologie zu Ergebnissen geführt, die in bezug auf die Erforschung des Sprachprozesses gegenüber der letztlich doch von der Schrift-

Sprache spräche ausgehenden, Wortarten und Satzbauformen immanent zergliedernden Schule der inhaltbezogenen Grammatik (u. a. vertreten von LEO WEISGERBER, geb. 1899) große Vorzüge haben. H A N S H Ö R M A N N (geb. 1924) weist allerdings in seiner Psychologie der Sprache< (1967), einer systematischen Darstellung und Kritik der sprachpsychologischen Ansätze, auf die Grenzen einer ausschließlich behavioristischen Interpretation von Sprache als sprachlichem Verhalten hin, weil Verhaltensbegriffe zum Erfassen von Bedeutung letztlich nicht ausreichen. Hier gehe es nicht um assoziatives Verhalten, sondern um »Wissen einer Assoziation«. Ebenso entstehen die größeren sprachlichen Einheiten, die Sätze, in cognitiven Prozessen. Die Sprachpsychologie bedarf daher einer von der Linguistik bereitgestellten generativen Grammatik. (N. CHOMSKY). In ihr werden die sprachlichen Regeln zur »Produktion grammatikalischer Sätze« bereitgestellt. Die Psychologie hat dann die Aufgabe, zu untersuchen, »wie diese Regeln gelernt werden und wie ihre Funktion am Sprachverhalten deutlich wird« (Hörmann). Dabei werden Unterschiede zwischen dem sprachlichen Verhalten von Kindern und Erwachsenen, Frauen und Männern, Angehörigen verschiedener sozialer Schichten und Gruppen sowie verschiedener Berufe beobachtet. Von nicht primär sprachpsychologischer Seite her geht BENJAMIN LEE W H O R F (1897-1941) sogar so weit, zu sagen, daß die von ihm beobachteten Unterschiede zwischen den grammatischen Strukturen, vor allem von europäischen und indianischen Sprachen, zu erstaunlichen semantischen Unterschieden führen. Das Erfassen von Realität werde durch die einzelnen Sprachen grundsätzlich relativiert und determiniert. Die Sprachpsychologie erhält daher die Aufgabe, die semantischen Unterschiede bewußt zu machen. Whorfs These ist zwar von der

Sprachpsychologie ζ. T. bestätigt worden, aber ihr Absolutheitsanspruch wurde mit dem Hinweis auf Assoziationsexperimente verworfen, die ergaben, daß wesentliche Strukturen des sprachlichen Verhaltens allen Völkern gemeinsam sind. Eine Einschränkung des Sprachdeterminismus ist im Hinblick auf die soziologischen Adaptionen der linguistischen Erkenntnisse Whorfs und im Hinblick auf verschiedene sprach- und kulturkritische Versuche, die sich mit der »Lenkung« des Denkens vermittels Sprache durch politische Systeme auseinandersetzten, anzubringen. Sprachdirigismus verändert die psychologischen Strukturen nicht grundsätzlich, noch verändert er die Sprachentwicklung irreversibel und endgültig; vielmehr wandeln sich die semantischen Strukturen mit den politisch-gesellschaftlichen Verhältnissen. Untersuchungen über nationalsozialistische Sprachlenkung (>Wörterbuch des Unmenschen Der Journalist^ 12. Jg. 1967. Stiftervereinigung der Presse e. V. Am 29. 4. 1966 in Frankfurt/M. durch Initiative des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger gegründeter Verein, dem sich 1967 auch der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger angeschlossen hat. Arbeitet eng mit der Deutschen Gesellschaft für Publizistikund Zeitungswissenschaft zusammen. Ergebnis des ersten Forschungsprojekts der Stiftervereinigung: E. N O E L L E - N E U M A N N (Hrsg.), Farbfernsehen und Zeitung. Düsseldorf 1968. Stil. Primär die ästhetische Kategorie der sprachlichen Äußerungen. Im engeren Sinn ist Stil ein Terminus technicus der Sprach- und Literaturwissenschaft. In der neueren Stilistik, der

347

Stimme Amerikas Lehre vom Stil, wird zwischen Personalstil und Werkstil unterschieden, doch beschränkt sich die literaturwissenschaftliche Stilistik auf die poetische Sprache mit dem Argument, »daß Sprache und Dichtung im Grunde eins sind, daß alles Sprechen ein >PoeinZeitungslehre< für die Zeitungssprache erhebt, können daher nur als pragmatische Hinweise für eine Berufs348

sprache gelten und reichen als theoretische Kategorien einer nichtpoetischen Stilistik nicht aus. Dovifat unterscheidet ebenfalls zwischen Personalstil, nämlich des Journalisten, und Werkstil, nämlich der journalistischen Gattungen. In bezug auf die letzteren unterscheidet er zwischen Nachrichtenstilform, Meinungsstilform und Unterhaltungsstilform. Empirische Untersuchungen, die mit sozialwissenschaftlichen Methoden die Voraussetzungen für einen Sprachstil mit möglichst hohem Informationsgehalt erarbeiten, stehen noch weitgehend aus. Literatur: K. VOSSLER, Geist und Kultur in der Sprache. Heidelberg 1925. L. S P I T Z E R , Stilstudien. 2 Bde. München 1928. - E. STAIGER, Die Zeit als Einbildungskraft des Dichters. Zürich 1939. - W. KAYSER, Das sprachliche Kunstwerk. Eine Einführung in die Literaturwissenschaft. Bern, München 1948, u 1965. - F. HAEBERLEIN, 'Untersuchungen über Stilkriterien, insbesondere des Wortschatzes bei Massenkommunikationsmitteln. Zulassungsarbeit zur Diplom-Prüfung für Psychologie. Masch. Göttingen 1965. - E. D O V I F A T , Zeitungslehre I. Theoretische und rechtliche Grundlagen. Nachricht und Meinung. Sprache und Form. Berlin B1967. Stimme Amerikas. Kurzwellensender unter Aufsicht der US-Informationsagentur (USIA); Jahresbudget der Voice of America: 53 Mill. Dollar. Der Sender strahlt vorwiegend nachrichtliche, allgemein unterrichtende und unterhaltende Sendungen in alle Welt aus; er soll der »Selbstdarstellung« der Vereinigten Staaten bei den übrigen Nationen dienen und ein umfassendes Bild des Lebens in Nordamerika sowie der amerikanischen Politik, vor allem in ihren Beziehungen zu anderen Staaten, vermitteln. Insgesamt arbeiten 2400 Mitarbeiter für ein 38 Sprachen umfassendes Programm; 92 Sendestationen im In- und Ausland mit zusammen 15000 Kilowatt Leistung um-

Studentenpresse faßt der technische Apparat. Die propagandistische Wirkung des Senders wird hoch eingeschätzt; einen meßbaren Beliebtheitswert sieht die Stimme Amerikas in den jährlich rd. 200000 Hörerzuschriften aus allen Teilen der Erde. Ein bemerkenswertes Kennzeichen des Senders ist die unverkennbare Bemühung um Objektivität, auch in der Vermittlung negativer Erscheinungen im amerikanischen Leben. Die Hauptrichtung der Sendungen geht erklärtermaßen in die Länder der sogen. Dritten Welt (Afrika, Asien, Lateinamerika) u n d in die kommunistischen Staaten, deren Bewohner über keine eigenen freien Informationsmöglichkeiten verfügen. Die meisten antiamerikanisch orientierten Länder haben inzwischen die Störversuche gegen den Sender aufgegeben; sogar in China ist er - zumindest in englischer Sprache - störungsfrei zu empfangen. Störsender. Funkanlage, die dazu bestimmt ist, die Ausstrahlungen anderer Sender so zu beeinträchtigen, daß sie von der Zielgruppe nicht mehr einwandfrei empfangen werden können. Sie werden von fast allen Staaten im internationalen Ätherkrieg der großen Auslandssender (-*Propagandasender) eingesetzt. Die Störaktionen fremder Stationen werden unter Aufwand erheblicher Mittel unwirksam gemacht; so benutzt Radio Free Europe beispielsweise Sendeanlagen in der B R D und in Portugal (90 Frequenzen), um Störsendern aus Osteuropa auszuweichen. Im Rahmen des sowjetischen Auslandsrundfunks gelangen allein in der D D R rd. 400 Störsender zum Einsatz. Studentenpresse. Die Studentenzeitschriften gehören in der Regel zur jugendeigenen Presse und werden von Studenten - meist in Zusammenhang mit der Selbstverwaltung oder im Auftrag von Vereinigungen - für Studenten herausgegeben. Die von den »Al-

ten Herren« redigierten Blätter der Korporationen bilden eine Ausnahme. Studentenzeitschriften haben nichtkommerzielle Zielsetzung und erscheinen daher vor allem im Selbstverlag. Sie versuchen, die politischen und sozialen Vorstellungen der Studentenschaft zu artikulieren und auch einer breiteren Öffentlichkeit verständlich zu machen. Das Studentenzeitschriftenwesen entstand mit der Gründung des Deutschen Reiches (1871), als die Studentenverbände sich fester konstituierten und in der stetigen Entwicklung des Universitätswesens bis zum Ersten Weltkrieg ruhige Wirkungsmöglichkeiten fanden. Zwar hatte die Studentenpresse auch in der deutschen Revolution von 1848 eine Rolle gespielt, war aber durch deren nur teilweisen Erfolg und die Reaktionszeit wieder zurückgedrängt worden. In den 90er Jahren des 19. Jh. begannen auch Blätter der Freien Studentenschaften zu erscheinen, die die sogen. AStABewegung trugen und die Rolle der Studenten in der Gesellschaft entgegen den politischen Tendenzen der wilhelminischen Zeit unter demokratischen Vorzeichen neu diskutierten. Im Ersten Weltkrieg trat eine Stagnation auch der Studentenpresse ein, die erst nach der Inflation (1923) überwunden wurde. Der heftige Kampf um die Demokratie von Weimar nahm seit dieser Zeit gerade in der Studentenpresse an Intensität zu und warf bald einen Schatten auf die demokratisch verfaßten Selbstverwaltungskörperschaften der Studenten. Wie die Blätter der Korporationen, begannen die AStAZeitschriften schon frühzeitig, eine großdeutsche und antisemitische Politik zu verfolgen. Wenn auch die Studentenzeitschriften der N S D A P selbst erst spät und mit geringen Auflagen herauskamen, so hatten die übrigen Organe gut vorgearbeitet: 1931 kam die Führung der Deutschen Studentenschaft in die Hände des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes

349

Subventionierung (NSDStB). Die Zeitschriften der demokratisch votierenden Vereinigungen fanden eine geringe Öffentlichkeit und hatten nur sehr kleine Auflagen. In der NS-Zeit nimmt die Zahl von knapp hundert studentischen Blättern durch Verdrängung bzw. Verbot der Korporationen rasch ab. Dafür erscheint mit hoher Auflage das Zentralorgan des NSDStB >Die Bewegung< als Wochenzeitung und sorgt für die Mobilisierung und »Ausrichtung« der Studentenschaft. >DieBewegung< erschien bis in die letzten Kriegsmonate 1945. Nach der Kapitulation beginnt ein neues Studentenzeitschriften wesen, häufig in Zusammenarbeit von Studenten und Dozenten (Göttinger d e u t sche Universitäts-Zeitung< u. a.). Die politischen Hochschulgruppen, die AStA-Blätter und die Publikationen studentischer Vereinigungen folgen. Erst nach der Gründung der BRD und der unter dem Grundgesetz geltenden Vereinsfreiheit konstituieren sich erneut Korporationen und beginnen wieder zu publizieren. Für 1960 ist eine Gesamtauflage von über 320000 Exemplaren festgestellt worden, die sich auf knapp 100 Publikationen verteilt. Die Blätter des AStA haben einen Anteil von ca. 71000, die der K o r p o r a t i o n e n v o n ca.

118000

und die der freien Studentenvereinigungen von über 135000 Exemplaren. Die Publikationen der Korporationen dringen kaum über den eigenen Mitgliederkreis hinaus, während die anderen Zeitschriften alle Gruppen der Studentenschaft zu erreichen suchen. In der D D R hat sich nach 1945 kein selbständiges Studentenzeitschriftenwesen ausgebildet. Die Veröffentlichungen der FDJ (>Junge WeltForumKurierBILD-Zeitung< nachgeahmt. Die amerikanischen Verleger PATTERSON und M C C O R M I C K brachten 1919 erstmalig Tabloids heraus; ihre >New York Illustrated Daily News< fanden zahlreiche Nachahmer, so den >New York Daily MirrorDaily Mirror< sowie die Londoner >Evening Graphics Tarif. Zwischen Sozialpartnern abgeschlossene schriftliche Vereinbarung auf der Grundlage des Tarifvertragsgesetzes vom 23. 4. 1953. Im Pressewesen sind die Tarifpartner der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger, der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger, der Deutsche Journalistenverband, die Industriegewerkschaft Druck und Papier (Deutsche Journalistenunion) und die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft. Für den Bereich der audio-visuellen Kommunikationsmittel hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (Gewerkschaft Kunst; 25000 Mitglieder) die Rundfunk- und Fernseh-Union (RFFU) gegründet (Sitz : München), die seit dem 18. 10. 1968 Rundfunk-, Fernseh- und Film-Union im DGB heißt. Ihr Organ ist die Zweimonatszeitschrift >Hörfunk und Fernsehen Die TatTat< war unbestreitbar groß. Zehrer hatte die Zeitschrift mit einer Auflage von 800 verkauften Exemplaren übernommen. 1932 waren es über 30000. Trotzdem war der Tat-Kreis keine weitgreifende Organisation »obwohl, als die Zeitschrift an Boden gewann, Tatkreise in einer Reihe von Städten entstanden, blieben diese wie die Tatkreis-Rundbriefe und die Korrespondenz >Der Tatkreis < letzten Endes Organe der SING

Abonnentenwerbung«

(PAETEL). E u -

gen Diederichs hatte die neue Wendung seiner Zeitschrift verkündet: »Wir wollen den realen Kräften dieser Zeit nachgehen, sie sachlich prüfen und ihren geistigen Gehalt freilegen; denn uns scheint, daß dieser Gehalt 353

TEAM heute in Gefahr steht, überhaupt verloren zu gehen. Mit dem Oktoberheft (1929) erhält die Tat eine neue realere Richtung, nachdem sich ein Kreis gebildet hat, der sie tragen und vertreten soll.« So lieferte die Zeitschrift »die Ideologie für ein anspruchsvolleres, politisch gebildetes Bürgertum, das sich weder der Republik noch der Idee des Dritten Reiches Hitlers zu verpflichten vermochte. Die Formeln dieser Ideologie waren : autoritärer Staat, Planwirtschaft, Autarkie, Südost-Politik, Vereinigung von Nationalismus und Sozialismus . . . U m das Elend der gespaltenen Nation zu überwinden, sollte eine >Dritte Front< gebildet werden, gegen Reaktion und Internationalismus zugleich« (SCHÜDDEKOPF).

Eine reale Chance zur politischen U m setzung der Ideen des Tat-Kreises hat es nie gegeben, auch nicht, als im Sommer 1932 die Berliner Tageszeitung >Tägliche Rundschau < auf Zehrer und den Tat-Kreis überging u n d dabei die Hilfe des Reichswehrministers K U R T VON SCHLEICHER (1882 bis 1934) besaß. Mit einer Auflage von 15000 Exemplaren und einer unstetigen publizistischen Tradition zählte sie nicht zu den bedeutenden Berliner Blättern und errang diese Position auch als Sprachrohr Schleichers nicht. Dem Anbruch des NS-Reichs im Januar 1933 folgte bald das Verbot der >Täglichen Rundschau < und das Ausscheiden Zehrers aus der >TatTatAlgemeen Handelsblad< (Amsterdam), >Aftenposten< (Oslo), >Berlingske Tidende< (Kopenhagen), >Corriere della Sera< (Mailand), >Die Presse< (Wien), >Die Welt< (Hamburg), f r a n k f u r t e r Allgemeine< (Frankfurt/M.), >Het laatste Nieuws< (Brüssel), >11 Messaggero < (Rom), >Le Figaro < (Paris), >Le Monde< (Paris), >Le Soir< (Brüssel), >Neue Zürcher Zeitung« (Zürich), >Nieuwe Rotterdamse Courant< (Rotterdam), Süddeutsche Zeitung< (München), >Svenska Dagbladet< (Stockholm), >The Daily Telegraph« (London), >The Guardian« (Manchester, London). Telekolleg. A m 1. 11. 1966 durch Vertrag zwischen dem Freistaat Bayern und dem Bayerischen R u n d f u n k gegründete Unterrichtseinrichtung für Personen, die eine gehobene Allgemeinbildung, den Anschluß an weiterführende Schulen oder eine systematische Fortbildung erstreben. Im Telekolleg soll das Fernsehen als neuarti-

Titelschutz ges Unterrichtsmittel in Verbindung mit Methoden des Fernunterrichts zur Erschließung von Begabungsreserven und zur Förderung des sozialen Aufstiegs aller Bürger allgemein nutzbar gemacht werden. Der Bayerische Rundfunk verpflichtete sich, mit Hilfe der ihm zur Verfügung stehenden methodischen und didaktischen Mittel zunächst den gesamten Lehrstoff der Berufsaufbauschulen zu vermitteln. Außerdem stellt er die für die Vertiefung der Lehrsendungen notwendigen schriftlichen Unterlagen zur Verfügung und veranlaßt in geeigneter Weise deren Versendung an die Unterrichtsteilnehmer. Der Freistaat Bayern zieht die Berufsaufbauschulen und andere geeignete Einrichtungen zur Mitarbeit heran. Außerdem regelt er den Gruppenunterricht und die übrige pädagogische Betreuung und Beratung und sorgt für die Bewertung der eingereichten schriftlichen Arbeiten der Unterrichtsteilnehmer sowie für die Abhaltung der erforderlichen Prüfungen nach den vom Staatsministerium für Unterricht und Kultus hierfür erlassenen Richtlinien. Am 19. 7. 1967 wurde eine vorläufige Ordnung für die Kollegtage und die Fachschulreife-Prüfung der Teilnehmer amTelekolleg erlassen. Zur Teilnahme an den Kollegtagen ist berechtigt, wer das Mindestalter für die Aufnahme in eine Berufsaufbauschule besitzt und auf seine Anmeldung beim Bayerischen Rundfunk eine schriftliche Zusage erhalten hat. Der Bildungsgang des Telekollegs endet mit der FachschulreifePrüfung. Sie dient als Nachweis einer gehobenen Allgemein- und fachtheoretischen Bildung. Die Sendungen des Telekollegs begannen am 2. 1. 1967 mit 9497 festen Anmeldungen. Von den Teilnehmern ist etwa ein Drittel an einer staatlichen Prüfung interessiert, belegt alle Fächer und geht zum Kollegtag. Etwa die Hälfte der Angemeldeten sind Eltern, die sich um eine Art Lernhilfe (Nachhilfeunterricht) für ihre Kinder bemühen. Der Rest der

Gemeldeten sucht eine Möglichkeit der Weiterbildung nach Art der Erwachsenenbildung. Derzeit werden die Fächer Physik, Geschichte, Englisch, Mathematik und Deutsch gelehrt. Am 5.4.1969 haben der Saarländische, der Südwestdeutsche und der Süddeutsche Rundfunk ein gemeinsames Telekolleg eingeführt. Literatur: A. S C H A R D T , Das Telekolleg. In: Rundfunk und Fernsehen, 15. Jg. 1967, H. 4, S. 386-395. Tendenzbetrieb. In die Rechtssprache eingegangene Bezeichnung für Pressebetriebe auf Grund des § 81, 1, 1 des Betriebsverfassungsgesetzes vom 11. 10. 1952. Der Gesetzgeber hat darin die sogen. Tendenzbetriebe von der Mitbestimmung des Betriebsrats in wirtschaftlichen Angelegenheiten gänzlich freigestellt. Diese Regelung hat ihre Bedeutung im Hinblick auf Streiks. Literatur: E. F R E Y , Der Tendenzbetrieb im Recht der Betriebsverfassung und des Arbeitsverhältnisses. Heidelberg 1959. - H. N E U M A N N - D U E S B E R G , Presseverlage und Druckereien als Tendenzbetriebe. In: Archiv für Presserecht, 1968, Nr. 73, S. 712 bis 720. Theodor-Wolff-Preis. In Erinnerung an den bedeutenden deutschen Publizisten der Weimarer Zeit und Chefredakteur des >Berliner TageblattsZV + ZVGespräche im Reiche der Totem. Diss. Breslau 1934. - K. D ' E S T E R , Das politische Elysium oder die Gespräche der Todten am Rhein. 2 Bde. Neuwied 1936-1937. Zeitung und Leben, Bd. 31/32. - W. D A M B E R G , Die politische Aussage in den Totengesprächen David Faßmanns. Diss. Münster 1952. Masch. - J. K I R C H N E R , Das deutsche Zeitschriftenwesen, seine Geschichte und seine Probleme. Bd. 1. 2. Wiesbaden 21958-1962. Treatment. Ausführlicher Handlungsaufriß (die Vorstufe bildet der Kurzentwurf, das Exposé) eines Filmstoifes oder eines Fernsehspiels ; das Treatment soll alle wesentlichen Bestandteile des späteren Drehbuches enthalten, ohne die Szenengestaltung im Detail vorwegzunehmen. Typografie. Begriff: Technik und Ästhetik der formalen Anordnung aller druckenden Elemente (bewegliche Letter, Klischee). Kenntnisse der typografischen Praxis gehören u. a.

Typografie zu den Grundvoraussetzungen des Redakteurberufs (Umbruchredakteur). Eine Grundlage typografischer Gestaltung ist das »typografische System« (nach F . A. D I D O T , 1730 bis 1804), das vom metrischen Maß abweicht und als Grundeinheit den typografischen Punkt = 1 Achtelpetit oder 0,376 mm hat; weitere Größen in diesem System : Halbpetit (Brillant) = 4 P. = 1,504 mm, Perl = 5 P. = 1,880 mm, Nonpareille = 6 P. = 2,265 mm, Kolonel = 7 P. = 2,632 mm, Petit = 8 P. = 3,008 mm, Borgis = 9 P. = 3,384 mm, Korpus = 10 P. = 3,761 mm, Cicero = 12 P. = 4,513 mm. Bei den Schriftgraden von Nonpareille bis Cicero spricht man von den Brotschriften, bei den höheren Graden von den Auszeichnungsschriften. In England, den britischen Dominions und Kolonien und in ganz Amerika ist das englisch-amerikanische Punktsystem in Gebrauch. Der englischamerikanische Punkt ist mit 0,351 mm etwas kleiner als die entsprechende Didot-Einheit (1 English point = 0,935 Didot-Punkt; 1 Didot-Punkt = 1,070 English points). Neuerdings wird im Zusammenhang

mit typografischem Gestalten überwiegend vom Layout gesprochen, ein unübersetzbares angloamerikanisches Wort, das den ganzen Komplex des Entwerfens, Skizzierens, Format, Farbe und Form ordnenden Zusammenfügens aller druckenden Elemente umfaßt. Beim periodischen Schrifttum (Zeitung, Zeitschrift) geht man im allgemeinen vom Prinzip der typografischen Übersichtlichkeit und Formeinheitlichkeit aus (Einteilung in Spalten), während in der Werbung eine größere gestalterische Beweglichkeit vorherrscht: ». . . skizzenhaftes Zusammenfügen der Werbeelemente, wie Schlagzeilen, Illustration, Text, Marke . . . , so daß ein Gesamteindruck der Werbeidee vermittelt wird« ( K R O P F F ) . Beim Layout findet die Blickführung wesentliche Berücksichtigung; die menschliche Augenbewegung kann schweifend, gleitend, springend sein und dadurch ganz unterschiedliche optische Wirkungen hervorrufen; als »blickhäufigsten Punkt« auf einer bedruckten Fläche hat man die linke obere Ecke ermittelt. Literatur: R . HOSTETTLER, Technical terms of the printing industry. St. Gallen 1969.

357

Umfrageforschung Umfrageforschung. Untersuchungen über die Tendenzen in der öffentlichen Meinung auf der Grundlage »demoskopischer Interviews«, d. h. mündlicher, standardisierter Befragungen von Personen, die nach statistischen Prinzipien ausgewählt sind. Solche U m fragen gab es bereits Ende des 18. Jahrhunderts in den U S A und wenig später auch in Großbritannien. 1906 hat A R T H U R L. BOWLEY in London die Methode zur Bildung eines repräsentativen Querschnitts von Bevölkerungsumfragen beschrieben. Die Stichproben-Theorie hat sehr bald zu der Erkenntnis geführt, daß man ζ. B. aus 1000-2000 methodisch richtig angelegten Interviews auf die Ansichten und Wünsche von Millionen Menschen schließen kann. Voraussetzung ist die Bildung des repräsentativen Querschnitts. Die Stichproben (samples) werden entweder nach dem Random-Prinzip, d. h. nach zufallgesteuerten Auswahlmethoden, oder dem Quoten-Prinzip erstellt. Die Quotenmethode verwendet bereits bekannte statistische Daten über typische Merkmale einer Bevölkerung als Grundlage der Auswahl, u m einen modellgerechten Miniaturquerschnitt der in Betracht kommenden Gesamtheit zu erhalten. Die Ergebnisse hängen in jedem Fall von der Bereitschaft der angesprochenen Zielpersonen und der »Interviewer-Moral« ab. Im Zusammenhang mit (seit 1965 heftig umstrittenen) Wahlanalysen und -prognosen wird vielfach die Panel-Methode angewendet, bei der ein »geschlossener Kreis« von Personen, also ein einmal ausgewählter Querschnitt, oft mit Hilfe durch die Post zugesandter Fragebogen immer wieder befragt wird. In den letzten Jahren hat sich das Interesse der Umfrageforschung auf die Gestaltung der Fragebogen verlagert. P A U L F. LAZARSFELD (geb. 1901) hat 1935 erstmals auf diese Problematik aufmerksam gemacht. Seither wird daran gearbeitet, Motive u n d Wirkungen besser durch geeignete

358

Testfragen zu ermitteln. Besondere Verdienste u m die »Kunst Fragen zu stellen«, haben sich D O N A L D R U G G , ALBERT HADLEY CANTRIL ( g e b .

1906)

und STANLEY L. PAYNE erworben. Ihre Überlegungen haben zur »gegabelten Befragung« (split-ballot) geführt, bei der gleichzeitig zwei Umfragen nach gleichem statistischen Auswahlverfahren durchgeführt werden, mit dem Unterschied, »daß einmal nur eine Alternative, das andere Mal beide Alternativen ausformuliert waren« (NOELLE,

1962).

Den

Ruf

der

Um-

frageforschung haben die seit 1936 von

GEORGE

HORACE

GALLUP

(geb.

1901) in den U S A veröffentlichten Wahlprognosen begründet, die sich nur einmal 1948 als fehlerhaft erwiesen, ähnlich wie teilweise 1969 in der B R D . Als Leser-, Hörer- und Zuschauerforschung liefert die Demoskopie der Publizistikwissenschaft wichtige Daten über die Wirkung der Massenkommunikation auf das Publikum. Literatur: W. HENNIS, Meinungsforschung und repräsentative Demokratie. Tübingen 1 9 5 7 . - L. v. F R I E D E BURG, Zum politischen Potential der Umfrageforschung. I n : Kölner Zeitschrift für Soziologie, 1961, S. 201 bis 216. - E. NOELLE, Über den methodischen Fortschritt in der Umfrageforschung. Allensbach 1 9 6 2 . - E. N O E L L E , Umfragen in der Massengesellschaft. Reinbek 1 9 6 3 . - G. S C H M I D T C H E N , Die befragte Nation. F r a n k f u r t / M . 1965. P. LAZARSFELD, A m Puls der Gesellschaft. Wien 1968. Underground. Ausdrucksform einer gegen die etablierte Gesellschaft {establishment) und den modernen Kulturbetrieb gerichteten Bewegung, die soziologisch als eine Art Subkultur bezeichnet werden kann. In den Vereinigten Staaten Ende der 50er Jahre mit Zentren in San Francisco und New York entstanden, deren führende Vertreter J A C K K E R O U A C ( 1 9 2 2 - 1 9 6 9 ) , A L L E N G I N S B E R G (geb. 1 9 2 6 ) {beat generation) u n d neuerdings TOM

Underground (geb. 1933) sind. Die anarchistisch anmutende Ablehnung jeder gesellschaftlichen Ordnung, die Hinwendung zum reinen, ungehemmten Lebensgenuß behindern die organisierenden Kräfte des Underground, der sich, wie die ihm nahestehende Opund Pop-Art, rasch überleben und neue Formen suchen wird. Sehr verwandt der Dada-Bewegung von 1916, die aus einem pazifistischen Protest gegen die Kriegsgreuel der kapitalistischen Welt entstand. Die Publizistik des Underground ist vielfältig und schwer dokumentierbar. Sie verwendet Mittel der modernen Werbung, schreiende, chaotisch wirkende Farben und Motive und erschließt sich in ihrem Stil schwerlich dem normalen Verständnis. In Europa m u ß die kurzlebige Provo-Bewegung in Amsterdam von 1966/67 als ein Ausdruck des Underground gewertet werden. Amsterdam ist neben London auch heute noch das Zentrum der Underground-Publizistik. Ein Beispiel des arrivierten Underground in den USA ist die amerikanische Monatsschrift >RampartsPardon< und der angeblichen Schülerzeitschrift >Underground< ähnliche Ziele. Anfang 1968 wurden in den U S A etwa 80 Periodika des Underground gezählt, als deren Vorbild und Vorläufer die linksradikale satirische Zeitschrift >Realist< gilt. Hauptthemen dieser Zeitschriften, von denen besonders bekannt auch das in GreenWOLFE

wich Village (New York) erscheinende >East Village Other< (kurz EVO genannt) ist, sind Sex, Rauschgift, Vietnam-Krieg und Wehrdienstverweigerung. Die Spitzen der Gesellschaft sind das Hauptziel der zum Teil makabren Scherze dieser Blätter. So wurde etwa zum Tode Kardinal SPELLMANS in >EVO< ein Bild mit der Unterschrift gebracht : »Glückwünsche zu Ihrer Beförderung, Kardinal«. Der Underground ist zu einer internationalen Erscheinung geworden, wie etwa die in allen Ländern emporschießenden Zeitschriften dieses Genres zeigen. Ihre unterschiedlichen Qualitäten werden an Titeln wie >KursbuchKonkretHotcha< (Zürich) und ähnlichen bewiesen. Man unterscheidet deshalb auch zwei Richtungen des Underground: »Ihm gehören an die rebellierenden Studenten und Schüler, die indessen vor allem durch ihr Studium noch dem System verhaftet bleiben, was bei der Protestbewegung von den Beatniks bis zu den Hippies, die sich recht eigentlich den N a m e n Underground zugelegt hat, nicht mehr der Fall ist« (HOLLSTEIN). »Mit Kleinanzeigen lösen nicht nur die Hippies, sondern auch die Underground-Zeitschriften ihre Probleme: Die >Los Angeles Free Press< verdient 80000 Mark im M o n a t mit Werbung: zwei Drittel Geschäftsanzeigen, ein Drittel Kleinanzeigen. Sie beschäftigt 31 festangestellte Redakteure und Bürokräfte, die zusammen 50000 Mark im Monat verdienen. Die Auflage der größeren Blätter liegt zwischen 40000 bis 70000 pro Woche. Es gibt einen kostenlosen Nachrichtendienst, das U n d e r g r o u n d Press Syndicate), und untereinander dürfen Hippie-Blätter ihre Artikel kostenfrei nachdrucken. Sowohl die Zeitschriftenmacher als auch ihre Leser kommen aus wohlhabenden Elternhäusern. Viele Abonnenten wohnen in Beverly Hills und Hollywood. Der Underground ist in Amerika salonfähig. Die Hippies wollen die Gesellschaft unter-

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UNESCO

minieren - beim Lesen ihrer Zeitschriften wird man den Eindruck nicht los, als hätte sich die Gesellschaft den Underground als Kellergeschoß angegliedert. Haben die Hippies die Gesellschaft untergraben oder unterkellert?« (>Konkret< 9/1968.) In besonderem Maße hat die Undergroundbewegung auch die Filmkunst bestimmt. Ihr eigentliches Feld ist der dokumentarische Kurzfilm, der zwischen Abstraktion und Pornographie schwankt. Selbst die Sowjetunion ist von der jugendlichen Protestbewegung nicht verschont geblieben. 1966 erschien in Moskau der illegale >Phoenix 66 World Communications. Press, Radio, Television, Film< (Paris M964). In Straßburg unterhält die UNESCO ein Internationales Ausbildungszentrum für Journalisten, außerdem führt sie internationale Seminare durch und bemüht sich um die Verwendung der audio-visuellen Medien in der Erwachsenenbildung. Die Gründung der •*Deutschen Studiengesellschaft für Publizistik geht auf die Initiative der UNESCO zurück. Literatur: Reports and papers on mass communication. Paris 1952 ff. UNESCO

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Uniformität. Verlust der inhaltlichen und strukturellen Vielfalt der Publizistik. Kann technisch, politisch oder wirtschaftlich bedingt sein. Die Uniformität ist eine wesentliche Folge totalitärer und autoritärer politischer Systeme, aber auch der Durchsetzung rein technisch-rationeller Aspekte zum Nachteil der Pressefreiheit. Im Pressewesen ist sie häufig indirekt das Ergebnis der Konzentration. Während trotz der technischen Schwierigkeiten (begrenzte Zahl der Frequenzen) im Rundfunk durch die Erschließung des UKW-Bereiches vielfältige Möglichkeiten bestehen, der Uniformität zu begegnen, sind dem Fernsehen noch engere Grenzen gesetzt. Das von der A R D und dem Z D F angestrebte Kontrastprogramm wurde bisher nur in Teilbereichen verwirklicht. Universalität. Einer der Grundbegriffe der Publizistikwissenschaft und eines der Wesensmerkmale der Zeitung. Neben der Aktualität, Periodizität und Publizität ist die Universalität (des Zeitungs-Inhalts) notwendiger Bestandteil des spezifischen Charakters der Zeitung. Während D O V I F A T von Universalität spricht als der »Anpassung an die Vielfalt der Interessen vieler« und damit den Begriff auf den materiellen Inhalt der Zeitung bezieht, sieht G R O T H Universalität als idealtypischen Grundbegriff, der sich am Zeitungsinhalt nicht konkretisieren läßt. Folglich ist nach Groth auch die Zeitschrift universell. Die Zeitung ist grundsätzlich nach allen Lebensbereichen hin offen, nimmt praktisch alle Stoffe auf (von der Weltpolitik bis zum Wetterbericht, von der Predigt bis zur Anzeige für Waschmittel). P R U T Z (1816-1872), einer der bedeutendsten Zeitungswissenschaftler, sprach vom »collectiven Moment«, von der »Totalität«, schließlich dann von der Universalität der Zeitung. >The Times< (seit dem 1.1. 1785) führte zunächst den programmatischen Titel >Daily Universal Registern

Urheberrecht Literatur: O . G R O T H , Die Universalität. In: Die unerkannte Kulturmacht. Grundlegung der Zeitungswissenschaft (Periodik). Bd. 1. 2. Kap. Berlin 1960. - E. D O V I F A T , Zeitungslehre. 1. u. 2. Bd. Berlin 1967. Unternehmensformen. Der Familienbesitz ist die ursprüngliche Form im Zeitungswesen. Erst mit der Industrialisierung des Gewerbes und dem dadurch vermehrten Kapitalbedarf entstanden auch in der Presse Kapitalgesellschaften. Bereits in den 70er Jahren treten vereinzelt Aktiengesellschaften, seit 1893 auch Gesellschaften mit beschränkter Haftung in Erscheinung. Selbst wenn man davon absieht, daß ein Teil der Aktiengesellschaften und GmbH im Familienbesitz war, bestand das deutsche Zeitungswesen noch 1926 zu 76 Prozent aus reinem Familienbesitz. Der Anteil der Aktiengesellschaften lag damals bei knapp 3 Prozent, der der GmbH bei etwa 12 Prozent. In der Nachkriegsentwicklung hat sich das Schwergewicht einseitig zugunsten der GmbH verlagert. Maßgebend für diese Entwicklung waren zweifellos die Steuergesetzgebung und die Möglichkeit der Haftungsbeschränkung. Die Bildung der Axel Springer Verlag AG zum 1. Januar 1970 wurde durch das »Gesetz über steuerliche Maßnahmen bei Änderung der Unternehmensform« begünstigt. Zweifellos ist das der Anfang einer neuen Entwicklung im Bereich der Großverlage mit ihrem technisch bedingten erhöhten Kapitalbedarf, der nur im Wege der erforderlichen größeren Publizität befriedigt werden kann. Literatur: F. BERTKAU und K. BÖMER, Der wirtschaftliche Aufbau des deutschen Zeitungsgewerbes. Berlin 1932. FDM., Branchenbilanz des Zeitungsverlagswesens. In: ZV + ZV, 60. Jg. 1963, Nr. 36, S. 2242-2243. - M. LÖFFLER, Presserecht. 2. Bde. München 1968-1969.

Urheberrecht. Durch das Gesetz über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (Urheberrechtsgesetz) vom 9. 9. 1965 wurde das Urheberrecht in der BRD neu geregelt und den internationalen Verhältnissen angepaßt. Das Urheberrecht hat seinen Ausgangspunkt nicht von den berechtigten Interessen der Urheber (Autoren), sondern von den wirtschaftlichen Belangen der für die Verbreitung der Werke sorgenden Drucker und Verleger genommen. Schon im ersten Jh. n. Chr. hat der römische Epigrammdichter M A R T I A L (um 40-100 n. Chr.) den Begriff Plagiat geprägt und damit zum Ausdruck gebracht, daß man die kulturelle Bedeutung der geistigen Schöpfung schon damals erkannte. Das römische Recht kannte jedoch ein selbständiges Urheberrecht nicht. Die rückständige Vervielfältigungstechnik bis zur Erfindung der beweglichen Lettern durch G U T E N B E R G Mitte des 15. Jh. machte auch eine Regelung zunächst nicht unbedingt notwendig. Die Drucker allerdings bemühten sich sofort zum Schutze ihrer Arbeit um •*Privilegien. Die Lehre vom geistigen Eigentum geht auf naturrechtliche Gedanken bei H U G O G R O T I U S (1583-1645) und SAMUEL P U F E N D O R F (1632-1694) zurück. Auch die Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jh. einsetzende Gesetzgebung diente im wesentlichen dem Schutz des Verlegers entsprechend dem Privilegienwesen. Das Preußische Allgemeine Landrecht von 1794 spricht vom Verlagsrecht. Der Deutsche Bund regelte in der Bundesakte von 1815 und in einem Beschluß vom 9. 11. 1837 die Grundsätze eines echten Urheberrechts für literarische Erzeugnisse aller Art und Werke der Kunst für einen Zeitraum von mindestens 10 Jahren. Weitere bundeseinheitliche Regelungen erfolgten am 11.6. 1870 und durch die Reichsverfassung vom 16. 4. 1871. Im Januar 1876 wurden Gesetze betreffend das Urheberrecht an Werken der bildenden Künste, der Fotografie 361

Ur-Publizistik und an gewerblichen Mustern u n d Modellen erlassen. Auch hier wurde das Urheberrecht als bloßes Nachdruck- bzw. Nachbildungsrecht mit weitgehenden Einschränkungen zugunsten der Allgemeinheit verstanden. Besonders der 1825 gegründete Börsenverein der deutschen Buchhändler, der Verein deutscher Musikalienhändler, die Genossenschaft deutscher Komponisten und der deutsche Schriftstellerverband bemühten sich um eine Änderung. Auf dieser Grundlage kam es zum Gesetz betreffend das Urheberrecht an Werken der Literatur und der Tonkunst u n d zum Gesetz über das Verlagsrecht vom Juni 1901 sowie zum Gesetz betreffend das Urheberrecht an Werken der Bildkunst und der Fotografie vom Januar 1907. Die damals entwickelten Prinzipien sind im wesentlichen beibehalten worden, wenn auch auf die jeweils aktuelle Situation hin modifiziert. Internationale Gültigkeit hatte die Berner Übereinkunft zum Schutze von Werken der Literatur und Kunst vom 22. 5. 1910, die auch die Schallplatte und den Film berücksichtigte. Das Gesetz vom September 1965 hat das nicht ins Urheberrecht gehörige Recht am eigenen Bild nicht aufgenommen, sondern der Regelung durch den Persönlichkeits- uná+Ehrenschutz vorbehalten. Das neue Urheberrecht schützt alle Werke der Literatur, Wissenschaft und Kunst, gleich in welcher F o r m sie veröffentlicht werden. Als Urheber gilt der Schöpfer des Werkes. Dem Urheber ist das Recht vorbehalten, zu bestimmen, ob u n d wie sein Werk veröffentlicht wird. Das Urheberrecht ist vererblich, und die Ausübung kann durch letztwillige Verfügung einem Testamentsvollstrecker übertragen werden. Nach dem Urhe-

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berrechtsgesetz ist die Vervielfältigung und Verbreitung einzelner Rundfunkkommentare und einzelner Artikel aus Zeitungen und anderen lediglich Tagesinteressen dienenden Informationsblättern in anderen Zeitungen und Informationsblättern dieser Art sowie die öffentliche Wiedergabe solcher Kommentare und Artikel, wenn sie politische, wirtschaftliche oder religiöse Tagesfragen betreffen und nicht mit einem Vorbehalt der Rechte versehen sind, zulässig (§49 U r h R G ) . Das Zitat ist in § 51 geregelt. Das Urheberrecht erlischt jetzt 70 Jahre nach dem Tode des Urhebers (§ 64). Wird ein nachgelassenes Werk nach Ablauf von 60, aber vor Ablauf von 70 Jahren nach dem Tode des Urhebers veröffentlicht, so erlischt das Urheberrecht erst 10 Jahre nach der Veröffentlichung. Literatur: O.-F. VON GAMM, Urheberrechtsgesetz. München 1968. Ur-Publizistik. Ein von H . P R A K K E in die Publizistikwissenschaft eingeführter Begriff; nach ihm kann m a n bereits in der schriftlosen Frühzeit der Menschheit Ursprünge einer »zwischenmenschlichen Kommunikation mit aktuellen Bezügen zu irgendeiner Öffentlichkeit« nachweisen. Analog seiner These: »alle Publizistik ist Zwiegespräch« (soziologisch ausgedrückt: Rollenspiel) nimmt Prakke an, daß das Rollenbewußtsein in der vorgeschichtlichen Gesellschaft die Grundlage der Publizistik gebildet habe. Literatur: O. EBERLE, Cenalora. Leben, Glaube, Tanz und Theater der Urvölker. Ölten, Freiburg/Br. 1955. H. PRAKKE, Zur Frage der Ur-Publizistik. I n : Publizistik, 8. Jg. 1963, H. 5/6.

Verantwortlicher Redakteur Vatikan. Das offizielle Organ ist der Osservatore Romano< (gegr. 1861), rd. 25 Prozent der Auflage werden außerhalb Italiens vertrieben. Während der Endphase des Zweiten Weltkrieges erreichte die Auflage 350000 Exemplare. Die Sprache des Osservatore Romano« ist italienisch; offizielle Verlautbarungen der Kurie erscheinen jedoch auch im lateinischen Originaltext. Wochenendausgaben liegen in französischer, spanischer und englischer Sprache vor. Daneben erscheint die illustrierte Sonntagszeitung >L'Osservatore Romano della Domenica«. Etwa monatlich erscheinen die >Acta Apostolicae Sedis«, jährlich das >Annuario Pontificio«. Halboffizielle Schriften sind >Ecclesia< und >Latinitas«. Seit 1948 finden im Istituto Superiore di Giornalismo e di Scienze dell'Opinione Publica an der Internationalen Universität für Soziale Studien (»Pro DEO«) Ausbildungslehrgänge für katholische Publizisten aus aller Welt statt. Offizielle Rundfunkstation ist Radio Vaticana (Hörfunk, Fernsehfunk und Auslandsdienst in 33 Sprachen). Von großer Bedeutung für die katholische Publizistik in aller Welt ist die Päpstliche Kommission für Film, Rundfunk und Fernsehen. Verantwortlicher Redakteur. Nach dem geltenden Presserecht zu benennende Persönlichkeit, die der Strafgerichtsbarkeit gegenüber für Verstöße von Zeitungen haftbar ist. Ihre Angabe im Impressum jeder Zeitung wird von den Landespressegesetzen verlangt. Der verantwortliche Redakteur ist nicht unbedingt identisch mit dem Ressortleiter. Während die Befugnisse des verantwortlichen Redakteurs bezüglich der Gestaltung des redaktionellen Teils einer Zeitung ausschließlich negativen Charakter tragen, sind die Befugnisse des Ressortleiters durchaus positiv. Der verantwortliche Redakteur hat nach der herrschenden juristischen Meinung nur die Aufgabe,

strafrechtlich anfechtbare Beiträge vom Druck auszuschließen. Er ist eine Sicherheitsinstitution der Redaktion gegenüber dem Strafgesetz. In strafrechtlich strittigen Fällen muß sich auch ein Ressortleiter dem Spruch des verantwortlichen Redakteurs beugen. Das schließt nicht aus, daß eine Personalunion zwischen verantwortlichem Redakteur und Ressortleiter bestehen kann. Die Praxis lehrt, daß dies vielfach bei kleineren und mittleren Zeitungen nicht der Fall ist. Hier wird häufig nur der Chefredakteur oder ein anderer Redakteur auch ohne leitende Funktion als verantwortlicher Redakteur im Impressum genannt. Zeitungen, die nur den Chefredakteur im Impressum angeben, können trotzdem Ressortleiter haben. Der Chefredakteur, vor allem bei größeren Blättern, übt selten eine redaktionelle Tätigkeit im Sinne des Sammeins und Redigierens von Artikeln aus. Er bestimmt vielmehr Linie und Haltung der Zeitung im Einvernehmen mit dem Verleger und ist Geschäftsführer der Redaktion. Die Ressortleiter sind dem Chefredakteur gegenüber für die Beachtung der einmal festgelegten Redaktionslinie verantwortlich. Auch wenn der Begriff Ressortleiter nicht in das geltende Tarifrecht eingegangen und damit rechtsverbindlich geworden wäre, würde er sich aus der Redaktionsstruktur ergeben. Mit ihr ist der Ressortbegriff genauso verbunden, wie der Begriff Sparte mit der Zeitung. Ressorts sind nach dem geltenden Gehaltstarif für Redakteure eindeutig die Sachgebiete Politik, Kultur und Lokales, darüber hinaus Wirtschaft, Sport und Provinz. Ist eine Sparte in der Zeitung deutlich ausgebildet, so hat sie notwendigerweise in der Redaktion im entsprechenden Ressort ihre Bearbeitungsstätte. Anders sind die Sparten allerdings bei solchen Zeitungen zu bewerten, die Matern beziehen. Hier kann nur ein Ressortleiter vorhanden sein, wo eine Sparte Eigenarbeit der Redaktion darstellt. Das

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Verantwortlichkeit Ressort existiert unabhängig von der Zahl der in ihm arbeitenden Redakteure. Es genügt, wenn ein Redakteur eine Sparte selbstverantwortlich, d. h. nur dem Chefredakteur gegenüber verantwortlich, hauptamtlich bearbeitet. Er ist dann der Ressortleiter, welcher dem Metteur die Aufmachung seiner Sparte vorschreibt, soweit der Chef vom Dienst dafür Raum zugewiesen hat. Damit ist nicht unbedingt eine leitende Funktion in personeller Beziehung vorausgesetzt. In der Regel wird der Begriff Ressortleiter aber in seiner Anwendbarkeit auf Zeitungen beschränkt, deren Auflage mindestens 30000 Stück beträgt. Große Redaktionen pflegen die Ressortzweige in weitere Ressorts mit eigenen Ressortleitern zu unterteilen oder neben dem Ressortleiter zum Redigieren dieser Sparte weitere Redakteure zu beschäftigen. Je nach dem Grad ihrer Redaktionsverantwortlichkeit kann es sich im letzten Falle um selbständige Redakteure handeln, oder um Redakteure, deren Arbeit vom Ressortleiter ständig geprüft wird. Niemals hat der selbständige Redakteur von vornherein das Recht, die Arbeiten der nicht selbständigen Redakteure zu prüfen. Bei Abwesenheit des zuständigen Ressortleiters wäre dies Aufgabe eines damit beauftragten anderen Ressortleiters oder des Chefredakteurs selbst. Diese für eine auch im Interesse des nicht selbständigen Redakteurs klare Scheidung der Kompetenzen wird allerdings in der Praxis wegen der Eigentümlichkeiten der Redaktionsarbeit zumeist nicht getroffen. Auch die Arbeiten des selbständigen Redakteurs können vom Ressortleiter oder vom Chefredakteur auf die Einhaltung der Redaktionslinie hin geprüft werden. Jedoch wird es sich in solchen Fällen um eine Prüfung nach freiwilliger Vorlage durch den Redakteur handeln. Die Einstufung als selbständiger Redakteur beinhaltet, daß dem Betreffenden wegen seiner Kenntnisse und Fähigkeiten über das übliche Maß

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hinaus vom Chefredakteur und vom Verlag ein besonderes Vertrauen entgegengebracht wird. Die Begriffe Ressortleiter und selbständiger Redakteur sind nur tarifrechtlicher Natur. Das schließt nicht aus, daß ein Ressortleiter oder ein selbständiger Redakteur durch Benennung im Impressum einer Zeitung verantwortlicher Redakteur im presse- bzw. strafrechtlichen Sinne sein kann. Eine leitende Funktion in personeller Beziehung ist mit dem Begriff Ressortleiter nicht wesensgemäß verbunden. Literatur: O. G R O T H , Die Zeitung. 1. Bd. Mannheim 1 9 2 8 . - H . SCHMIDTO S T E N , Das Arbeitsrecht der Presse. Bonn 1 9 5 3 . - M. LÖFFLER, Presserecht. Kommentar. 2. Bd. München 1968. Verantwortlichkeit. Nach demokratischer Auffassung stehen Freiheit und Verantwortung in einem direkten Verhältnis zueinander. Die presserechtliche Verantwortung, die in den Landespressegesetzen im Hinblick auf die strafrechtliche Verfolgung fixiert ist, wird ergänzt durch die Verantwortlichkeit des Journalisten, die sich aus der ^öffentlichen Aufgabe der Presse ergibt. Der Journalist ist durch das Recht der -*Zeugnisverweigerung und die Zuerkennung des Rechts auf Irrtum weitgehend von strafrechtlicher Verfolgung ausgenommen. Aus dieser Sonderstellung erwächst ihm eine zusätzliche Verantwortlichkeit gegenüber der Gesellschaft, deren Existenz nicht zuletzt von der wahrheitsgemäßen Berichterstattung der Publizistik abhängt. Literatur: N. R E H B I N D E R , Die öffentliche Aufgabe und rechtliche Verantwortlichkeit der Presse. Berlin 1962. G. E R M E C K E , Pressefreiheit und Presseverantwortung. Paderborn 1965. A. F R A N K E N F E L D , Die Verantwortung des modernen Journalisten. In: Publizistik, 10. Jg. 1965, H. 3, S. 337-347. Ο . B . ROEGELE, Was dürfen die Kontrolleure? In: Publizistik, 10. Jg. 1965, H. 3, S. 348-355.

Vereinigte Staaten Verband Deutscher Werbeagenturen und Werbungsmittler e. V. (ADW). Sitz: Frankfurt/M. Als Verband Deutscher Annoncen-Expeditionen am 14. 1. 1912 in Berlin gegründet, 1933 umgewandelt in den Reichsverband der Deutschen Werbungsmittler, nach 1945 Neugründung von Verbänden auf Landesebene, die sich am 31. 7. 1947 zur Arbeitsgemeinschaft Deutscher Werbungsmittler (ADW) unter Einschluß der mitteldeutschen Verbände zusammenschlossen. Berufsständische Organisation, in der selbständige Werbungsmittler sowie Werbeagenturen, diese insbesondere zusammengeschlossen im Arbeitskreis Werbeagentur AD W, vereint sind. Vertretung gemeinsamer Interessen gegenüber Verwaltung und Wirtschaft sowie Pflege von Beziehungen zu ausländischen Verbänden und Organisationen. Offizielles Verbandsorgan ist die monatlich erscheinende >ADW-UmschauADW-Zeitungskatalog< (jährlich).

stellung über kriminelle Vergehen zu finden. Der zur Verfügung stehende Platz und der sensationelle Charakter des Falles sind wichtiger als kriminalstatistische und psychologische Gesichtspunkte. Die intensiven, möglichen Auswirkungen von Filmen und Fernsehfilmen sind bekannt. Besonders beim Fernsehen neigt das Publikum zur Identifizierung der auch nur gespielten Vorgänge mit der Realität. So nahm etwa in einer Silvestersendung des Zweiten Deutschen Fernsehens 1968 ein Teil der Zuschauer eine gestellte Prügelszene für wirklich und protestierte durch zahlreiche telefonische Anrufe.

Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ). Ende 1949 aus der Arbeitsgemeinschaft deutscher ZeitschriftenVerlegerverbände hervorgegangene Dachorganisation. Sitz: Frankfurt/M. Mitglied der FI ΡΡ (Fédération Internationale de la Presse Périodique).

N r . 4 , S. 4 9 - 5 3 . - J . T . KLAPPER, T h e

Verbrechen. Die Gerichtsberichterstattung hat von jeher das besondere Interesse des Publikums gefunden. In neuerer Zeit erhob sich die Frage, ob Verbrechensreportagen einen negativen Einfluß auf den vor allem jugendlichen Rezipienten ausüben können. Die Berichterstattung über kriminelle Verfehlungen jungerMenschen ist meistens sachlich und vermeidet bewußt Verallgemeinerungen. Allerdings werden die Taten oft sehr ausführlich geschildert, während man auf den Täter und seine besondere Situation häufig nur sehr oberflächlich und vereinfachend eingeht. Außerdem ist in der Publizistik kaum eine systematische Dar-

Literatur:

K . W . P. KLAASSEN, Mis-

daat en pers. Utrecht 1939. - H. W. LAVIES, Film und Jugendkriminalität. Wiesbaden 1954. - S. KOBRE, Behind shocking crime headlines. Tallahassee 1957. - E. WASEM, Jugend und Filmerleben. München 1957. - R. J. THOMSON, Television crimedrama. Melbourne 1959. - Jugendkriminalität und Publizistik. In: Neues Beginnen, 1959, effects

of

mass

communications.

Glencoe 2 1961. - J. LEAUTÉ, A r e mass

communication media factors of delinquency? In: L'Enseignement du Journalisme, T. 5, 1963, Nr. 17, S. 7 6 - 9 4 . - D . FREIER, J u g e n d f r a g e n

in der Presse. In: Gewerkschaftliche Monatshefte, 16. Jg. 1965, Nr. 3, S. 1 5 6 - 1 6 7 .

Vereinigte Staaten. Auch in Nordamerika gab es gedruckte Nachrichten und Pamphlete, bevor es Zeitungen gab. Auf der Presse des Harvard-College in Cambridge, Mass., wurden von 1645 an offizielle Erklärungen und Rechtfertigungsschriften der Behörden gedruckt. Flugblätter und Broschüren sollten lange Zeit ein wichtiges Merkmal der amerikanischen Publizistik bleiben. Die Geschichte der Zeitung in den Neu-England-Kolonien ist gekennzeichnet einerseits vom Bemühen der Behörden, die Nachrichtengebung 365

Vereinigte Staaten zu kontrollieren - und andererseits von den Versuchen einzelner, die »news« unzensiert zu veröffentlichen. Am 25. 9. 1690 veröffentlichte BEN H A R R I S in Boston >Publick Occurrences Both Foreign and DomestickNews Letter < heraus - die erste kontinuierlich publizierte amerikanische Zeitung. Eine typische Erscheinung des 18. Jh. wurde der Drucker in der Rolle des Verlegers. Ein Drucker war zum Beispiel JAMES F R A N K L I N , der von 1721 an den unterhaltsamen >New England Courant < herausbrachte, ein Blatt, das wegen seiner kritischen Haltung der puritanischen Hierarchie sehr mißfiel. Mittlerweile hatte auch Philadelphia eine Zeitung erhalten. Und 1729 trat James Franklins Bruder und einstiger Lehrling BENJAMIN F R A N K L I N in Philadelphia auf den Plan, als Drucker und Redakteur der Philadelphia GazetteWeekly Journal < als Sprachrohr der mit dem Gouverneur unzufriedenen Bürger galt. Wegen »aufrührerischer Verleumdung« kam Zenger vor Gericht. Die Rede seines Verteidigers A N D R E W HAMILTON (4. 8. 1 7 3 5 ) ist e i n

frühes, bedeutsames Plädoyer für die Pressefreiheit. Seit dem Stamp Act von 1765 übernahmen die Zeitungen eine führende Rolle in der Auseinandersetzung mit dem Mutterland. Eine Welle publizisti-

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schen Protestes gegen die englische Steuerpolitik ging durch das Land. Die Redaktionsstube der >Boston Gazette< galt als Hauptquartier der Rebellen ISAIAH THOMAS und des großen Publizisten T H O M A S P A I N E . Die Ehre der ersten amerikanischen Tageszeitung (1783) gebührt der von BENJAMIN T O W N E edierten, nur mäßig lesbaren Pennsylvania Evening Post and Daily Advertiser Lady's BookKnickerbockerSunSun< rief Nachahmer auf den Plan. Im Mai 1835 begann in einem Keller an der Wallstreet JAMES G O R D O N B E N N E T T SEN. mit der Redaktion des >Morning HeraldNew York Tribune< als ein penny-paper im Sinn der Whig-Partei. Er wollte eine Zeitung machen, die »ebensoweit entfernt ist von servilem Parteigängertum wie von einer geknebelten, beschönigenden Neutralität«. Der Erfolg des Blattes war vornehmlich auf die solide politische und wirtschaftliche Berichterstattung sowie auf die einprägsamen, von moralischem Ernst getragenen Leitartikel des Herausgebers zurückzuführen. Greeley baute ein engmaschiges Korrespondentennetz a u f - a u s London berichtete zeitweilig Karl Marx - , und er war der erste Journalist, der seinen Lesern ein Interview in direkter Rede, im Frage- und Antwort-Stil mitteilte. Auf die Farmer im Mittelwesten, die die >Tribune< und mehr noch deren Wochenendausgabe (Auflage 1863/64: 200000) lasen, übte »Uncle Horace« beträchtlichen Einfluß aus. Zu den begabtesten Mitarbeitern Greeleys gehörten CHARLES A. D A N A , der spätere Herausgeber der New Yorker >SunNew York Times < in die Zeitungsgeschichte einging. Die >Times< (erste Ausgabe am 18. 9. 1851) errang Ansehen wegen ihres Bemühens um Objektivität und Vollständigkeit in der Nachrichtengebung sowie wegen ihrer abgewogenen, leidenschaftslosen Kommentare. Von 1872 an erhielten die Nachrichten immer deutlicher den Vorrang vor Kommenta-

ren. Leistungsfähige Zeitungen im Süden, an der Pazifik-Küste und im Mittelwesten fochten für sozialen und wirtschaftlichen Fortschritt (>Constitution< in Atlanta, >Examiner< in San Francisco, >Tribune< in Chicago). Die höchsten Auflagen wurden freilich weiterhin in New York erzielt. In der Jagd nach Exklusivberichten tat sich der >Herald< hervor, dessen Verleger JAMES G O R D O N

BENNETT J U N .

(1841

bis 1918) den Ehrgeiz hatte, »to make news« (der von Bennett ausgesandte Reporter STANLEY fand im November 1872 am Tanganjikasee den vermißten Afrikaforscher D A V I D LIVINGSTONE). Bennett gründete die Pariser Edition des >HeraldHerald< erlebte seit den 90er Jahren einen Niedergang, nicht zuletzt wegen der unsteten Leitung durch einen launenhaften Verleger. Die journalistische Szene in New York wurde um 1890 beherrscht von einer Zeitung, die »den neuen Journalismus« (F. L. MOTT) repräsentierte, von JOSEPH PULITZERS >World Westlichen Post< in St. Louis begonnen, im Mitarbeiterkreis des großen Liberalen C A R L S C H U R Z . 1878 kaufte er den >DispatchPostDispatch< und führte dies Unternehmen zu großem Erfolg in St. Louis. 1883 erwarb Pulitzer die New Yorker >WorldWorld< die Millionengrenze; das Unternehmen hatte 13 000 Beschäftigte und einen Gesamtwert von zehn Mill. Dollar. Zeitungmachen in den USA war »big business« geworden. Das zeigt, neben dem Wachstum der >WorldExaminer< in San Francisco zu einem Sensationsblatt umgestaltet hatte, kam Hearst nach New York, kauft das >Journal< (1895) und begann, Joseph Pulitzer mit dessen eigenen Waffen zu schlagen. Im Auflagenkrieg zwischen >World< und Journal New York Times Times< 1896 übernahm, senkte den Preis auf einen Penny und steigerte das Niveau. Durch das (bis heute die Titelseite der >Times< zierende) Motto »All The News That's Fit To Print« betonte Ochs, in bewußter Frontstellung gegen die Sensationsblätter, wo er die Hauptaufgabe einer seriösen Publizistik sah. Bis 1910 stieg die Auflage der >New York Times < auf 150000. Weniger verbreitet, aber bei den gebildeten Liberalen und Konservativen doch recht angesehen waren die >Tribune< und die New Yorker >Evening PostTribune< benützte als erste amerikanische Zeitung die von M E R G E N T H A L E R konstruierte Linotype-Setzmaschine (-*Satztechnik). In der Entwicklung des amerikanischen Pressewesens in der ersten Hälfte des 20. Jh. lassen sich drei Hauptlinien erkennen: 368

Das Wachsen großer Zeitungsketten (newspaper chains) und, damit verknüpft, eine Konsolidierung und Monopolisierung; das Aufkommen der Boulevardblätter im Tabloidformat, schließlich eine erfolgreiche Modernisierung und starke Differenzierung auf dem Gebiet der nicht täglich erscheinenden Periodika. Der erste amerikanische Verleger, der die Idee der newspaper-chain konsequent verwirklichte, der also Zeitungen in mehr als zwei Städten kontrollierte, hieß E D W A R D W Y L L I S SCRIPPS (1854-1926). Er gründete und kaufte, zusammen mit seinen Brüdern, zunächst Blätter in Cleveland, St. Louis und Cincinnati. 1895 formte er die Scripps-McRae League of Newspapers. Seinen Blättern gab er eine arbeiterfreundliche, die Gewerkschaften fördernde Tendenz. Nach dem Tod von E. W. Scripps wurde sein Erbe, vornehmlich Tageszeitungen in 15 Bundesstaaten, von seinem Sohn R O B E R T SCRIPPS und dem fähigen Manager R O Y W. H O W A R D weitergeführt. Hauptrivale war William Randolph Hearst. Alles in allem gründete oder kaufte Hearst 42 Tageszeitungen - davon wurden 14 mit anderen Blättern seines Konzerns verschmolzen, sieben wurden wieder verkauft und vier »starben«. Der Konzerngründer, aktiv in der Demokratischen Partei, machte seine Blätter zu Advokaten des »einfachen Mannes«. Die Hearst-Presse focht für den 8-Stunden-Tag und für Anti-Trust-Gesetze, für öffentliche Schulen, für das Frauenwahlrecht und für die Volkswahl der Senatoren. Wegen seiner isolationistischen Haltung während des Ersten Weltkrieges, wegen seiner scharfen Attacken auf die Regierung F. D. ROOSEVELTS und wegen seines betonten Antikommunismus erfuhr der Politiker Hearst viel Kritik; der Verleger und Journalist Hearst wurde getadelt-wegen »bedenkenloser Anpassung an den Geschmack der Masse«. F R A N K A. M U N -

Vereinigte Staaten SEY, oft als »Grand High Executioner« der US-Presse bezeichnet, kaufte 1920 den New Yorker >Herald< und verschmolz ihn mit der >SunNew York Tribune < so entstand die >New York Herald TribuneWorld < an den Scripps-Howard-Konzern verkauft und mit dem >Telegram< verschmolzen wurde. Großen Erfolg sollten in den USA die nach englischem Vorbild gestalteten Boulevardzeitungen im Tabloidformat haben. 1919 begannen ROBERT R .

MCCORMICK

und

JOSEPH

in New York mit der Herausgabe der >Daily NewsHarper's Monthly Harper's< ein breites Leserinteresse: die Auflage lag 1864 bei 200000. Beträchtliches literarisches Niveau hatten auch >Atlantic Monthly< (gegründet 1857) und >Scribner's Monthly< (1870). Einen neuen Akzent setzten die billigeren und lebhafteren Magazine >CosmopolitanMcClure'sCol-

lier's< - , die in den 1890er Jahren aufkamen und energische Kreuzzüge gegen Mißstände in Verwaltung, Politik und Wirtschaft führten (muckracking). An eine aufgeklärte, »zivilisierte Minderheit« wandte sich der 1923 bis 1933 von H. L. M E N C K E N herausgegebene >American MercuryHarpers< und >Atlantic< spiegelt, seit etwa 1925, eine stärkere Hinwendung der Leserschaft zu sozialen und politischen Fragen. Ein Magazin ganz neuen Typs war das von H E N R Y R. L U C E (1898-1967) und BRITON HADDEN 1923 gegründete wöchentliche Nachrichtenmagazin >TimeMagazin). In Erkenntnis der eigenständigen Bedeutung des Photojournalismus brachte H. R. Luce 1936 die Illustrierte >Life< heraus, die wegen ihrer vorzüglichen Photos berühmt werden sollte. In die »publizistischen Gründerjahre« zwischen den Weltkriegen gehen schließlich auch die Anfänge des >Reader's Digest< zurück, eines monatlichen Magazins im Taschenformat. >Reader's Digest< bringt, in gestraffter Form, vornehmlich solche Artikel, die schon in anderen, schwerer zugänglichen Publikationen erschienen. D i e W i r k u n g - i n der Richtung einer Popularisierung des Wissens - ist nicht zu unterschätzen. >Reader's Digest< druckt die höchste Auflage aller Magazine der Welt (1958: 21 Mill. Exemplare in 13 Sprachen). Die Zahl der in den USA veröffentlichten Tageszeitungen geht seit einigen Jahren zurück. Ende 1966 erschienen 315 Morgenzeitungen, 1336 Abendblätter und 557 Sonntagszeitungen. Die Ursache für den »Tod« mehrerer Großstadtzeitungen und für die Fusion früher selbständiger Blät-

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Vereinigte Staaten ter - zum Beispiel entstand in New York >Herald TribuneJournal American < das Produkt >World Journal Tribune< liegt vornehmlich in den steigenden Material- und Lohnkosten. Lang andauernde Druckerstreiks brachten der New Yorker Presse große Verluste. Die Tatsache, daß der tägliche Zeitungsverkauf in New York City seit den 1950er Jahren zurückgeht, während der der Vorortzeitungen kräftig zunimmt, spiegelt die Bevölkerungsbewegung. Unter den Großstadtzeitungen setzt sich der Prozeß der Konzentration fort. 1960 gehörten 30 Prozent der amerikanischen Tageszeitungen zu einer newspaper chain. Drei Mill. Familien lesen täglich ein Blatt des Hearst-Konzerns ; zehn Mill, lesen allmonatlich ein Hearst-Magazin. Auch die Konzerne Scripps-Howard und Newhouse haben in Verlagsgeschäft und Publizistik einige Bedeutung. Zahlreiche Zeitungsverleger sind zugleich Unternehmer im Rundfunkund Fernsehgeschäft. Das Interesse der Verleger an den neuen Massenmedien entsprang vornehmlich wirtschaftlichen Gründen. Zwischen 1929 und 1945 nämlich nahm das Anzeigengeschäft der Rundfunkanstalten rasch zu - auf Kosten der Zeitungen. Nach 1945 begann ein »comeback« der Verleger. 1958 erhielten die Tageszeitungen mit 30 Prozent den höchsten Einzelanteil der Anzeigenausgaben der Wirtschaft; auf Funk und Fernsehen entfielen zusammen rund 20 Prozent. Die Abendzeitungen unterscheiden sich von den Morgenblättern im allgemeinen durch die Herausstellung vermischter (unpolitischer) Meldungen. Zur Boulevardpresse gehören die Tabloidzeitungen, deren bekannteste, die New Yorker >Daily News< 1966 mit zwei Mill. Exemplaren wochentags und drei Mill. Exemplaren sonntags die Auflagenspitze hielt. Fast alle Radio- und TV-Stationen in den USA sind Eigentum von Privat-

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personen oder privaten Gesellschaften; in den Besitz von rund 6400 Stationen teilen sich nicht weniger als 4000 Eigentümer oder Unternehmergruppen; es gibt keine zentrale Programmgestaltung und Kontrolle; fast alle Anstalten arbeiten als Geschäftsunternehmen, die vom Verkauf der Werbezeit leben und die untereinander im Wettbewerb stehen. Der erfolgreiche Versuch, einzelne Sendungen gleichzeitig über mehrere Stationen auszustrahlen, führte 1926 zur Gründung der National Broadcasting Company (NBC). Das NBC Red Network belieferte zunächst 20 Stationen. Zum Red Network gesellte sich 1927 das Blue Network, das später von NBC getrennt wurde und 1945 den neuen Namen American Broadcasting Company (ABC) erhielt. Auf das Jahr 1927 gehen auch die Anfänge des Columbia Broadcasting Systems (CBS) zurück. Die vierte der heute im amerikanischen Rundfunkwesen tätigen Programmgesellschaften, Mutual Broadcasting System (MBS) begann 1934 mit der Produktion. Von großer Bedeutung für Hör- und Sehfunk sollte die Federal Communications Commission werden, die seit 1934 nicht nur Lizenzen vergibt, sondern überhaupt als ein regulierendes Gremium fungiert. Die Kommission, deren sieben Mitglieder vom US-Präsidenten ernannt werden, müssen bei der LizenzErteilung das »öffentliche Interesse« berücksichtigen - das heißt zum Beispiel, daß in jedem Sendebereich mehrere Programme zur Auswahl stehen sollen. Im Blick auf Amerikas AntiMonopol-Gesetze wacht die Bundeskommission darüber, daß kein einzelner und keine Unternehmensgruppe mehr als sieben AM-Stationen (Mittelwelle), sieben FM-Stationen (Ultrakurzwelle) und sieben Fernsehstationen betreibt. Das kommerzielle Fernsehen in den USA nahm seinen Anfang 1941, als die Federal Communications Commission die ersten fünf Lizenzen an

Vereinigte Staaten solche Unternehmer ausgab, die nicht mehr nur experimentieren, sondern regelmäßige Programme durch den Verkauf von Werbezeit finanzieren wollten. Ende 1948 gab es 50 TVStationen; in 12 Mill. Wohnungen stand ein Empfangsgerät. In jenem Jahr beschloß die Bundeskommission, vorerst keine weiteren Lizenzen mehr zu erteilen. Während der nächsten Jahre wuchs das Interesse des amerikanischen Publikums am Fernsehfunk außerordentlich; desgleichen stieg das Interesse der Journalisten, die im Fernsehen neue publizistische Wirkungsmöglichkeiten sahen, und jenes der Geschäftsleute, die die Chancen des neuen Werbeträgers erkannten. Daher wurde das Fernsehen, nach dem Ende der von der Bundeskommission angeordneten Wartezeit, für potentielle Lizenzträger (1952) schnell zum »big business«. 1954 strahlten 356 kommerzielle Sehfunk-Anstalten Programme aus; bis Anfang 1966 kletterte diese Zahl auf 598. Drei der vier im Rundfunkwesen tätigen überregionalen Gesellschaften, nämlich ABC, CBS und NBC, machten sich durch die von ihnen hergestellten Qualitätsprogramme auch den Fernsehstationen unentbehrlich. Die als national networks bezeichneten Programmgesellschaften haben drei hauptsächliche Funktionen: (a) Sie produzieren Sendungen für Radiound Fernsehprogramme oder sie erwerben solche Sendungen von unabhängigen Produktionsgesellschaften, sogen, package companies, (b) Sie verkaufen, nach einem sehr differenzierten System, diese Programme, in denen die Zeit für Reklamesprüche genau eingeplant ist, an sogen, national advertisers, d. h. an Firmen, die überregionale Werbung betreiben, (c) Sie verbreiten diese Programme an die mit ihnen vertraglich verbundenen Stationen im ganzen Land und bezahlen die Stationen dafür, daß diese die Sendungen inklusive der Werbetexte ausstrahlen.

Etwa 60 Prozent aller von den amerikanischen TV-Stationen gesendeten Programme werden von den drei nationalen Programmgesellschaften bereitgestellt. Zahlreiche Fernsehanstalten haben Verträge mit zwei Programmgesellschaften, andererseits gibt es etwa 50 Stationen, die mit keiner Programmgesellschaft zusammenarbeiten. Wachsenden Erfolg verzeichnet das 1953 in den USA eingeführte Farbfernsehen. Ermutigt durch die Tatsache, daß bereits Anfang 1965 in fast 30 Mill. Wohnungen ein Farbfernseh-Gerät stand und daß die Urteile der Zuschauer über die FarbProgramme sehr günstig ausfielen, beschlossen NBC, und in ihrem Gefolge die beiden anderen Gesellschaften, einen beträchtlichen Teil ihrer Abendsendungen farbig auszustrahlen. Bei der Programmplanung wie auch bei den Verhandlungen zwischen Produktionsgesellschaften und Werbeagenturen spielen die Ergebnisse der Zuschauer-Befragung und ZuschauerKontrolle {audience measurement) eine wichtige Rolle. In der Darbietung des Nachrichtenmaterials, das der Bürger in der Demokratie für seine Urteilsbildung braucht und in der Darlegung möglichst vieler Aspekte komplexer Entwicklungen vollbringen Amerikas Fernsehjournalisten vorzügliche publizistische Leistungen. Andererseits vernachlässigt der kommerzielle Fernsehfunk die Wünsche einer an kulturellen Programmen interessierten Minderheit. In dieser Hinsicht setzt man neuerdings einige Erwartungen auf das nichtkommerzielle Fernsehen. Fast alle der über 100 nichtkommerziellen TV-Stationen arbeiten mit der Programmgesellschaft National Educational Television (NET) zusammen. Literatur: Ν. D. C O C H R A N , Edward Wyllis Scripps. New York 1933. O. G R A M L I N G , AP. The Story of News. New York 1940. - O. CARLSON, The Man who made News : James Gordon

371

Verfremdung Bennett. New York 1942. - J. E. POLL A R D , The Presidents and the Press. New York 1947. - M. B E R G E R , The Story of the New York Times. New York 1951. - J . TEBBEL, The Life and Good Times of W. R. Hearst. New York 1952. - G. G. V A N D E U S E N , Horace Greeley: Nineteenth Century Crusader. Philadelphia 1953. - H. EMERY und H. L. S M I T H , The Press and America. New York 1954. - S. W. H E A D , Broadcasting in America. A Survey of Television and Radio. Boston 1956. - W. A B B O T T und R. L. R I DER, Handbook of Broadcasting. New York 1957. - J . A. M O R R I S , Deadline Every Minute: The Story of the United Press. Garden City/N. Y. 1957. F. L. M O T T , A History of American Magazines. 4 Bde. Cambridge/Mass. 1957. - E. D. C A N H A M , Commitment to Freedom: The Story of the Christian Science Monitor. Boston 1958. S. K O B R E , Modern American Journalism, Tallahassee 1959. - F. L. M O T T , American Journalism. A History of Newspapers in the United States. New York 1962. - M. K . S I N G L E T O N , H. L. Mencken and the American Mercury Adventure. New York 1962.E. G. H U D O N , Freedom of Speech and Press in America. Washington D. C. 1963. - W. L. RIVERS, The Opinionmakers. Boston 1965. - G. JUERGENS, Joseph Pulitzer and The New York Word. Princeton 1966. - R. E. SUMMERS und Η . Β . SUMMERS, Broadcasting and the Public. Belmont/Cal. 1966. - Henry R. Luce - End of a Pilgrimage. Im Magazin »Time« Bd. 89, Nr. 10, vom 10. März 1967 (Würdigung aus Anlaß des Todes von Luce). - J. R E S T O N , The Artillery of the press. New York 1967. - B. W. RUCKER, The First Freedom. Carbondale 1968. Fachzeitschriften: Editor and Publisher, 1884ff. (wöchentlich). - Journalism Quarterly, 1924 ff. - Broadcasting - The Business Weekly of Television and Radio, 193Iff. - Public Opinion, Quarterly, 1937ff. - Columbia Jour-

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nalism Review, 1961 ff. (vierteljährlich). - Television Quarterly. Verfremdung. »Es handelt sich hier um Versuche, so zu spielen, daß der Zuschauer gehindert wurde, sich in die Figuren des Stückes lediglich einzufühlen. Annahme oder Ablehnung ihrer Äußerungen oder Handlungen sollten im Bereich des Bewußtseins, anstatt wie bisher in dem des Unterbewußtseins des Zuschauers erfolgen« (BERTOLT B R E C H T , Schriften zum Theater, S. 74). Der Begriff" Verfremdung wurde von Bertolt Brecht (1898-1956) im Zusammenhang seiner Bemühungen um die Form des epischen Theaters entwickelt. Brecht wollte hier auf effektvolle Spannung und Illusion verzichten, vermittels derer Theater als Genußmittel vom bürgerlichen Publikum konsumiert wurde. Die Aktivität des Zuschauers soll nicht im Mitleid mit dem individuellen Schicksal des Helden verbraucht werden; vielmehr gilt es, gesellschaftliche Prozesse dramatisch sichtbar zu machen. Der Verzicht auf lineare Spannung soll eine veränderte Haltung des Zuschauers in der Weise bewirken, daß er der Handlung kritisch reflektierend folgt. Die dazu notwendige Distanz wird mit der besonderen Schauspieltechnik der Verfremdung hergestellt. Brecht schreibt über die Darstellung des Lehrstücks >Die MutterZeitungs-Verlag< bezeichnete es als Aufgabe des Vereins, die Begriffe Zeitung und Zeitungsverleger wieder zu Ehren zu bringen gegenüber Bestrebungen, die in der Herausgabe von Blättern nichts als ein profitgebendes Gewerbe sähen. Trotzdem nahm der Verein schon 1901 auch Verleger von Generalanzeigern auf. Das Berufsbild des Verlegers wird auch heute noch weitgehend von idealistischen Vorstellungen beherrscht, wie sie sich in vielen Äußerungen des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger kundtun. Bei der Argumentation gegen eine geforderte gesetzliche Regelung der inneren Pressefreiheit wird ins Feld geführt, daß der Verleger nicht nur auf die rein wirtschaftliche Seite des Zeitungsunternehmens beschränkt werden dürfe. Er trage mit seiner wirtschaftlichen Verantwortung auch eine publizistische Verantwortlichkeit, die verfassungsrechtlich geschützt sei. Mit Recht weisen die Verleger in diesem Zusammenhang auf die Problematik ihrer Entmachtung hin, die unter dem Nationalsozialismus durch das Schriftleitergesetz erzwungen wurde. Andererseits werden von Journalisten Beispiele aus dem Pressewesen ·»Frankreichs angeführt, die deutlich machen, daß eine größere Pressefreiheit durch eine Beteiligung der Redaktion an der Verwaltung eines Zeitungsunternehmens ermöglicht werden kann. Literatur: C. ESSER, Der Zeitungsverleger. Stuttgart 1930. - H. LANG, Die Rechtsstellung des Zeitungsverlegers.

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Vertrieb Würzburg 1938. - Die öffentliche Aufgabe des Zeitungsverlegers im heutigen Staat. München 1959. - U. NUSSBERGER, Dynamik der Zeitung. Stuttgart 1961. - W. JÄNECKE, Verleger Redakteur. In: Festschrift für Anton Betz. Düsseldorf 1963, S. 53-64. M. RÜHL, Zur sozialen Struktur des Zeitungsverlages. In: Publizistik, 10. J g . 1965, H . 3, S. 3 9 1 - 4 0 3 . - A . SPRIN-

GER, Über den Beruf des Zeitungsverlegers. Berlin 1967. Vertrieb. Verbreitung von Druckerzeugnissen eines Verlags an den Leser. Die Vertriebseinnahmen spielen für die Deckung der Herstellungskosten der Zeitung heute nur noch eine untergeordnete Rolle (30-40 Prozent). Die damit verbundene Auflagenhöhe ist aber für die Werbewirksamkeit einer Zeitung entscheidend und Voraussetzung für die Höhe der Anzeigeneinnahmen. Unter Vertrieb versteht man alle Auslieferungen an die Abonnenten durch Träger und Trägerinnen sowie die Post, diejenigen an die Grossisten und Einzelverkaufsstellen auf feste Rechnung und in Kommission (NUSSBERGER). Die Auflagenkontrolle, die durch die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) in der Bundesrepublik betrieben wird, ist zugleich eine statistische Grundlage des Vertriebs. Die bekanntesten Vertriebssysteme sind Abonnement und Einzelverkauf (Straßenverkauf). Der Anteil der Abonnementszeitungen an der Gesamtauflage der deutschen Presse geht gegenwärtig stetig zurück zugunsten der Straßenverkaufsauflage. Durch das Abonnement übernimmt der Abonnent die Verpflichtung auf Abnahme eines Periodikums während eines bestimmten Zeitraums. Da die Abonnementsgebühr im voraus bezahlt wird, ist diese Form des Vertriebs für den Verlag die günstigste. Die Straßenverkaufspresse hat ein höheres Risiko. Sie versucht sich deshalb den Lesern immer weiter anzupassen. Das

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hat vielfach zu Kritik geführt, weil angeblich damit eine Minderung des journalistischen Niveaus verbunden ist. Der Postzeitungsvertrieb ist eine der ältesten Vertriebsformen. Die neue Postzeitungsordnung und eine neue Postzeitungsgebührenordnung wurden im Mai 1963 vom Postverwaltungsrat beschlossen. Nach § 5 der Postzeitungsordnung ist für die Abgrenzung eines echten Presseerzeugnisses von anderen Druckschriften wesentlich die Unterrichtung über Tagesereignisse, Zeit- oder Fachfragen. Damit soll erreicht werden, daß nur noch Druckschriften die Vergünstigung des Postzeitungsdienstes in Anspruch nehmen können, die im Dienste der ·*öffentlichen Aufgabe der Presse stehen. Die neue Postzeitungsordnung führte die Vertriebskennziffer ein, die auf jedem Exemplar der zum Postzeitungsvertrieb zugelassenen Periodika aufgedruckt sein muß. Ein Mittel der Vertriebswerbung ist die Lieferung von Probeexemplaren, deren Zahl aber aus Wettbewerbsgründen nicht unbegrenzt ist. Der Pflichtbezug ist ein Relikt aus Zeiten eingeschränkter Pressefreiheit. Literatur: Handbuch über den Vertrieb und Versand von Zeitungen und Zeitschriften durch Vermittlung der Deutschen Bundespost. Berlin 1964. U.

NUSSBERGER, P r o b l e m e

des

Zei-

tungs- und Zeitschriftenverlags. Stuttgart 1966. - K. FELSKE, Die deutschen Lesezirkel. Düsseldorf 1969. Videotown. Fiktive Fernsehstadt der ·»Umfrageforschung. Versuchsfeld in den Vereinigten Staaten zur Beobachtung des Rezipientenverhaltens unter dem Einfluß der audio-visuellen Medien. 1948 von einem New Yorker Werbeunternehmen ausgewählt, um Erhebungen über das Fernsehpublikum auf breiter Grundlage anzustellen, die Zuschauer- und Einkaufsgewohnheiten zu studieren und die Konkurrenzfähigkeit der übrigen Medien gegenüber dem Fernsehen zu prüfen.

Volksdemokratien Vignette. Kleine Verzierungen - meist ornamental, aber oft auch figürlich auf den Titelblättern, im Titelkopf oder an Stelle verzierter Anfangsbuchstaben von Zeitungen und Zeitschriften. Bereits -*Neue Zeitungen des 16. und 17. Jh. verzierten ihre Titelseiten mit Holzschnitt- oder später Kupferstichvignetten, die - auch wenn sie figürlich waren - meist keinerlei Beziehung zum Inhalt der Schrift hatten. Eine der ersten deutschen Wochenzeitungen, der Wolfenbütteler -»AvisoPostzeitung< oft mit dem Bildchen des Postreiters. Die Gestalten des Merkur und der Fama erschienen ebenfalls bei Zeitungen oder Zeitschriften, die ihren Namen trugen, der Merkur auch bei Blättern mit anderen Titeln. Gelegentlich stand sogar eine Vignette an Stelle des Titels. Der >Nordische Mercurius< druckte beispielsweise 1685 nur das Wort >Nordischer< im Titelkopf und darunter das Bild des schwebenden Götterboten. Auch in späterer Zeit behielten viele Zeitungen die Vignetten im Titelkopf bei. Die t o s s i scile Zeitung< trug beispielsweise den preußischen Adler bis zu ihrem Ende 1934. Die >Kreuz-Zeitung< brachte das Eiserne Kreuz, nach dem sie ihren Namen bekommen hatte, noch auf ihrer letzten Nummer 1939. Vereinzelt findet man auch in den Titeln moderner Zeitungen noch Vignetten. Literatur: W. S C H Ö N E (Hrsg.), Die deutschen Zeitungen des 17. Jahrhunderts in Abbildungen. Leipzig 1940. Volksdemokratien. Länder der kommunistischen Welt, die sich heute in die mit Moskau und die mit Peking zusammenarbeitenden Staaten gliedert. In der Publizistik bestehen einheitliche Grundvorstellungen, die sich an dem von L E N I N (1870-1924) entworfenen Modell der Presse als kollektiver Or-

ganisator der Gesellschaft orientieren. Neben der Sowjetunion und der D D R sind besonders zu nennen: Bulgarien, Polen, Rumänien, Tschechoslowakei, Ungarn und das mit China sympathisierende Albanien. Obwohl die Verfassungen dieser Staaten nach dem sowjetischen Vorbild allen Bürgern die freie Betätigung in der Publizistik verbürgen, ist die Berücksichtigung der Gesetzlichkeit der sozialistischen Staaten unumstößliche Voraussetzung. 1968 hat die in der Tschechoslowakei einsetzende »Demokratisierung«, der mit der Besetzung im August 1968 vorläufig ein Ende gesetzt wurde, zu erheblichen Konflikten geführt. Dabei ging es auch um die Aufhebung der Zensur und die freie Berichterstattung ausländischer Journalisten. Eine Sonderstellung hat das unabhängige Jugoslawien, wo der Vertrieb westlicher Zeitungen zugelassen ist. Gerade das tschechoslowakische und jugoslawische Beispiel beweisen, daß erhebliche Unterschiede im publizistischen System der Volksdemokratien bestehen. Sie hängen einerseits mit der politischen Entwicklung, andererseits aber auch mit der sozio-kulturellen Situation zusammen. Albanien. Mit 1,6 Mill. Einwohnern die kleinste der Volksdemokratien, verfügt über zwei Tageszeitungen >Bashqimi< (Einheit) als Organ der Demokratischen Front und >Zeri i Popullit< (Stimme des Volkes), das Organ der kommunistischen ArbeiterPartei (Auflage 55000). Diese Zeitungen erscheinen in der Hauptstadt Tirane, wo sich auch die staatlich kontrollierte Rundfunkstation befindet. Das Fernsehen ist aus dem Experimentalstadium heraus. Die Teilnehmerzahl wurde im August 1967 mit 2000 angegeben. Zur gleichen Zeit gab es etwa 135000 Hörfunkteilnehmer. Radio Tirane betreibt einen Auslandsdienst in 16 Sprachen. Täglich werden acht deutsche Sendungen verbreitet. 375

Volksdemokratien Bulgarien. Für die etwa 8 Mill. Bulgaren erscheinen 12 Tageszeitungen mit einer Gesamtauflage von etwa 1,6 Mill. Anfang 1968 betrug die Zahl der Hörfunkteilnehmer 2,2 Mill, und die der Fernsehteilnehmer über 420000. Es besteht ein Kulturabkommen zwischen dem bulgarischen und dem österreichischen Rundfunk, sowie eine direkte Fernsehverbindung zwischen Jugoslawien und Bulgarien. Jugoslawien. In Jugoslawien erscheinen neun große Zeitungen, darunter >Borba< (Kampf), das offizielle Organ der Sozialistischen Allianz des arbeitenden Volkes mit einer Gesamtauflage von 250000 in zwei Ausgaben in Belgrad und in Zagreb, >Delo< (Die Sache) in Ljubljana mit 80000 Auflage, das der Regierung nahestehende Blatt >Politika< in Belgrad mit 350000 Auflage. Anfang 1968 hatte Jugoslawien 3,1 Mill. Hörfunkteilnehmer und 1 Mill. Fernsehteilnehmer. Für 1972 ist die Einführung des Farbfernsehens geplant. Polen. Die 30 Mill. Einwohner Polens können 44 Tageszeitungen beziehen, die eine Gesamtauflage von etwa 7 Mill, haben. Das Organ des Zentralkomitees der Kommunistischen Vereinigten polnischen Arbeiterpartei >Tribuna Ludo< (Volkstribüne) erscheint in einer Gesamtauflage von 210000 Exemplaren. Anfang 1968 gab es 5,5 Mill. Hörfunk- und 2,9 Mill. Fernsehteilnehmer. 1970 soll das Farbfernsehen eingeführt werden. Polen hat eine alte Pressetradition die 1661 mit dem >Merkuriusz Polski< begann. Rumänien. Bei 18,5 Mill. Einwohnern erscheint in den seit 1968 bestehenden 39 Kreisen je eine eigene Tageszeitung. Für die in den Städten oder Kreisen konzentriert lebenden Nationalitäten der Ungarn, Deutschen und Serben werden Presseorgane in deren Muttersprache herausgegeben. Das Organ des ZK der kommunistischen rumänischen Arbeiterpartei >Szinteia< (Der Funke) hat eine Auflage von 1 Mill. Exemplaren. Von den derzeit ver-

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öffentlichten 54 Tages- und Wochenzeitungen werden 14 in Sprachen der Nationalitäten verbreitet. Darunter befindet sich der deutschsprachige >Neue Weg< in Bukarest. Außerdem die >Karpathen-Rundschau< (Brasov) als kulturpolitische Wochenzeitung, und als politische Wochenzeitung die >Hermannstädter Rundschau< (Sibiu) und die >Neue Banater Zeitung< (Timisoara). Im August 1967 gab es 2,8 Mill. Hörfunk- und 580000 Fernsehteilnehmer. Der rumänische Rundfunk verbreitet auch Werbesendungen und in den Sommermonaten Programme für ausländische Touristen. Tschechoslowakei. Wegen der Vorgänge seit dem August 1968 sind tiefgreifende Veränderungen in der tschechoslowakischen Presse zu beobachten, so daß derzeit ein Überblick schwierig ist. Die etwa 14 Mill. Tschechoslowaken verfügten vor der Besetzung über 24 Tageszeitungen mit etwa vier Mill. Auflage. >Rudé Pravo < (Rotes Recht) erschien als Zentralorgan des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei in einer Auflage von mehr als einer Mill. Exemparen. Weitere wichtige Titel sind >Práce< (Arbeit), das Zentralorgan der revolutionären Gewerkschaftsbewegung und die vorwiegend kulturelle Wochenzeitung >ListyPrager VolkszeitungNépszabadság< (Freiheit des Volkes) hat eine Auflage von 650000. Anfang 1968 wurden 2,5 Mill. Hörfunkteilnehmer und 1,1 Mill. Fernsehteilnehmer gezählt. Literatur: Über Presse und Journalismus in Rumänien und der Tschecho-

Vorspann Slowakei. In: Hinter dem Eisernen Vorhang. 1960, 6. Jg. Nr. 3, S. 20 bis 28. - Der Rundfunk in Osteuropa. In: Hinter dem Eisernen Vorhang. I960, 6. J g . N r . 2 , S. 3 - 1 2 . - J . SYLLA, T h e

periodical press in the people's democratic republics. In: Gazette. 1960, 6. J g . S. 1 8 1 - 1 9 7 . - D . TODOROV, T h e

press in Bulgaria. In: Gazette. 1962, 8. Jg. S. 246-250.

-

Czechoslovak

Television. In: Gazette. 1962, 8. Jg. S. 3 1 8 - 3 2 1 . -

C.

HAUPTMANN,

Die

Manipulation der öffentlichen Meinung im Ostblock. In: Publizistik. 1 9 6 3 , 8. J g . S. 2 3 9 - 2 4 9 . - R . R . F A -

GEN, Mass media growth: A comparison of communist and other countries. In: Journalism Quarterly. 1 9 6 4 , 4 1 . J g . S. 5 6 3 - 5 7 2 . - A . BUZEK,

Die kommunistische Presse. Frauenfeld 1965. - Κ. Ε. OLSON, The history makers. Baton Rouge 1966. - Handbuch der Weltpresse. Köln, Opladen 1970.

Volksempfänger (VE 301). Name für ein einfach konstruiertes, preisgünstiges Radioempfangsgerät (301 nach

dem 30. 1. 1933, dem Tag der Machtergreifung) im nationalsozialistischen Deutschland. Das 1. Hunderttausend wurde am 25. 5. 1933, zwei Monate nach dem Erlaß über die Errichtung eines Ministeriums für Volksaufklärung und Propaganda, in Auftrag gegeben. Ziel der NS-Propaganda war es, durch Verbreitung eines für jedermann erschwinglichen Radiogerätes möglichst alle Haushalte »zu erfassen«. Vorspann. Der erste Abschnitt eines Films mit der Angabe seines Titels und den Namen seiner Schöpfer; auch Titel-Vorspann. Während der TitelVorspann ursprünglich als reiner Text bzw. Schrifttitel vorangestellt wurde, ist in den letzten Jahren die Tendenz zu beobachten, den Vorspanntext auf eine eigens hierzu gedrehte Folge von Einstellungen zu legen (zu kopieren). Zuweilen wird dem eigentlichen Vorspann sogar eine die spätere Filmhandlung exponierende Szene oder Sequenz vorangestellt.

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Wahrnehmung berechtigter Interessen Wahrnehmung berechtigter Interessen. Begriff aus dem Strafrecht. Schon im Preußischen Allgemeinen Landrecht von 1794 und wiederum im Preußischen Strafgesetz von 1851 (§ 154) enthalten. Nach § 193 StGB können nicht nur die Ausführung oder Verteidigung von Rechten, sondern auch die Wahrnehmung berechtigter Interessen eine Ehrverletzung straflos machen (-*Ehrenschutz). Juristisch handelt es sich bei der Wahrnehmung berechtigter Interessen um einen Fall der Interessenkollision. Es stehen sich der Anspruch des in seiner Ehre Angegriffenen auf Achtung und die rechtlich anerkannten Interessen des Angreifers gegenüber (SCHEU). Berechtigte Interessen, die auf Kosten der Ehre anderer gehen, dürfen nur wahrgenommen werden, wenn sie den Täter persönlich nahe angehen, die Ehrverletzung zur Interessenwahrnehmung erforderlich war und die Behauptung der ehrenrührigen Tatsache nicht leichtfertig geschah. Die Äußerung muß zur Wahrnehmung der berechtigten Interessen gemacht werden. Im Falle der Publizistik stehen sich als Rechtsgüter die Ehre des Einzelnen oder einer Gruppe sowie der Anspruch der Öffentlichkeit auf eine sachgemäße Information gegenüber. Zur Widerlegung ungerechtfertigter Angriffe steht dem Betroffenen nach § 10 bzw. 11 der Landespressegesetze das Recht auf •*Gegendarstellung als erstes Mittel zur Verfügung. Die Wahrnehmung berechtigter Interessen ist (nach L Ö F F LER) ein Schutzrecht der Publizistik, wenn sie ihre Sorgfaltspflicht gewissenhaft erfüllt (§ 6 der Landespressegesetze). Literatur: L . S C H E U , Interessen Wahrnehmung durch Rundfunk und Presse. Berlin 1965. - M. LÖFFLER, Presserecht. 2 Bde. München 1968-1969. Warentest. Untersuchung von Handelsprodukten nach Güte und Preis, vor allem durch Vergleich mit anderen Produkten, die die gleichen Eigen378

schaften besitzen bzw. gleiche Leistungen anpreisen. Warentests werden durchgeführt von freien Verbraucherverbänden sowie von dem staatlich subventionierten Institut Warentest in Berlin, das auch eine Zeitschrift mit den Ergebnissen der Tests herausgibt. Diese Zeitschrift stellt das »amtliche« Gegenstück zu der zunächst von W A L D E M A R SCHWEITZER herausgegebenen Testillustrierten >DM< dar; die Titelrechte sind an den Frankfurter Verlag Bärmeier und Nikel übergegangen. Weifenfonds. Auch Reptilienfonds genanntes Privatvermögen des früheren Königs G E O R G V. (1819-1878) von Hannover und des ebenfalls abgesetzten (1866) Kurfürsten von Hessen, das am 2. 3. 1868 von Preußen beschlagnahmt wurde. Der preußische Ministerpräsident O T T O VON BISMARCK (1815-1898) hatte selbst das Stichwort zu dieser Bezeichnung gegeben, als er in seiner Reichstagsrede vom 23. 1. 1869 davon sprach, die beschlagnahmten Gelder gegen die Agenten, die »bösartigen Reptilien« der ehemaligen Herrscher von Hannover und Kurhessen gebrauchen zu wollen. Aus den beiden Vermögen flössen dem Geheimfonds jährlich etwa 2,4 Mill. Mark zu. Vermutlich sind zwischen 1869 bis Januar 1874 insgesamt 18,3 Mill. Mark aus Hannoverschen und Kurhessischen Revenuen aufgekommen. Die Geheimmittel im Preußischen Staatshaushalt beliefen sich auf rd. 6 Prozent des Gesamtvolumens. Detaillierte Aufstellungen über die Verwendung konnten bisher nur für die Zeit vom 1. 4. bis 31. 12. 1869 gefunden werden. Daraus geht hervor, daß von den insgesamt 150000 Talern, die Bismarck für die Pressearbeit zur Verfügung standen, 60000 Taler auf die Nachforschungen des Zentral-Nachrichten-Büros entfielen (-*Pressepolitik), während 90000 Taler für die Presse selbst verausgabt wurden. Ein erheblicher Teil dieses Be-

Weltblatt träges ging an inspirierte französische Periodika. Außerdem wurden 30 Literaten in Deutschland mit Remunerationen zwischen 50 und 300 Talern versorgt. Die fest verpflichteten Offiziösen erhielten 600 bis 1500 Taler. Literatur: K. KOSZYK, Deutsche Presse im 19. Jahrhundert. Berlin 1966. - E. N A U J O K S , Bismarcks auswärtige Pressepolitik und die Reichsgründung (1865-1871). Wiesbaden 1968. -

R . N O L L VON DER

NAHMER,

Bismarcks Reptilienfonds. Mainz 1968. Wellendemontage, deutsche. Auf der Europäischen Funkkonferenz in Kopenhagen vom 25. 6. bis 15. 9. 1948 wurden die bis dahin geltenden Vereinbarungen über die Zuteilung von •*Frequenzen im Mittel- und Langwellenbereich neu gefaßt. Der 1933 in Luzern verabschiedete Wellenplan war damit aufgehoben. Mit dem Inkrafttreten des Kopenhagener Wellenplans am 15. 3. 1950 besitzt die BRD keine Exklusiv- und keine Langwelle mehr; man sprach daher von der »deutschen Wellendemontage«. Der Rundfunk sah sich gezwungen, ein Ultra-Kurzwellen-Netz aufzubauen ; auf der Stockholmer Rundfunkkonferenz wurden der BRD (einschließlich Westberlin) 246 Ultrakurzwellen zugeteilt. Weltblatt, Weltpresse. International verbreitete Tagespresse mit permanent weltweiter Resonanz. Waren die frühen Presseorgane des 17. Jh. hinsichtlich ihrer Nachrichtengebung universal ausgerichtet gewesen, so setzte seit dem frühen 19. Jh. infolge stärkerer inhaltlicher Differenzierung eine Regionalisierung und damit eine zunehmende Hinwendung zum Lokalblatt ein. Nur wenige Blätter vermochten diesem Trend zu widerstehen und die weltweite Informiertheit als primäres Anliegen zu behaupten. Die Organe mit nationaler bzw. übernationaler Verbreitung nahmen im Laufe der Zeit Ausnahmestel-

lungen ein: sie erschienen - von Einzelfällen abgesehen - vorwiegend in den Hauptstädten und besaßen Abonnenten im In- und Ausland; sie wurden auch immer stärker in die Rolle von Repräsentanten der übrigen, im Regionalen oder Lokalen verwurzelten Presse ihrer Länder hineingedrängt. Über eine dieser bedeutenden Zeitungen soll bereits der österreichische Staatskanzler M E T T E R N I C H (1773 bis 1859) um 1830 von »einem solchen Weltblatte wie die »Allgemeine Zeitung«« gesprochen haben, doch setzte sich der Begriff Weltblatt zunächst nicht durch. Auch 1857, als F R I E D R I C H HEBBEL (1813-1863) in einem Brief an C O T T A (1764-1832) ebenfalls dessen 1798 gegründete »Allgemeine Zeitung< in »ihrer Welt-Bedeutung« pries, fand diese Formulierung so gut wie keine Verbreitung. Erst gegen Ende des 19. Jh., als häufiger Wortverbindungen des Begriffes >Welt< auftauchten, die »mehr oder minder den Charakter eines verstärkenden, steigernden, rangverleihenden Präfixes« (Deutsches Wörterbuch, Bd. 14, Sp. 1616) aufwiesen, erfolgte auch eine allmähliche Popularisierung des Wortes >Weltblatt < für Zeitungen mit übernationaler Verbreitung. Dem nationalen Prestigedenken im Zeitalter des Imperialismus entsprach es besonders, bei führenden Zeitungen eines Landes deren internationales Ansehen nachhaltig zu akzentuieren, wie es H A R O L D SCHUBERT mit seinem Buch >Die Weltpresse als Wertmesser der Weltgeltung< (Dresden, Leipzig 1921) am deutlichsten ausgedrückt hat. Allerdings gerieten Zeitungen, denen das Attribut des Weltblattes verliehen wurde, häufig allzu rasch in den Verdacht der Offiziosität zur jeweiligen Staatsführung. Im deutschen Sprachraum nährte P A U L ELTZBACHERS Schrift >Die Presse als Werkzeug der auswärtigen Politik« (Jena 1918) den Mythos, daß schließlich alle »großen Zeitungen« infolge ihrer weltweiten Beachtung zwangsläufig recht eng an

379

Weltblatt die Regierung ihres Herkunftslandes angelehnt sein müßten; diese Behauptung kann jedoch wegen ihrer weitgehenden Generalisierung nicht aufrechterhalten werden. Wesentlich unkomplizierter bei der Beurteilung der Frage nach der Weltgeltung eines Blattes erscheint zunächst einmal die Feststellung der tatsächlichen Auslandsverbreitung. Auf diesen Umstand deuten auch die wenigen überhaupt angestellten Definitionsversuche des Begriffes »Weltblatt« hin, der von J. J. D A V I D in seinem Handweiser >Die Zeitung< (Frankfurt/M. 1906) erstmalig verwendet wird. 1912 bemühte sich der Wortforscher F E L D M A N N um eine erste Wesensbestimmung des Terminus und wies zugleich auf die relativ kurze Tradition des Wortes hin: »Weltblatt«, so schreibt er, sei eine »junge Ehrenbezeichnung für die großen, auch im Ausland verbreiteten Blätter«. Schließlich gelangt das Grimmsche Deutsche Wörterbuch zu der Summenformel »Weltpresse« - allerdings mit der unzureichenden Erklärung, es handle sich dabei um »die führenden Zeitungen der Welt, die internationale Presse«. Der rein quantitative Begriff »Weltpresse« umfaßte sämtliche in der Welt erscheinenden Zeitungen und Zeitschriften, bedeutete also vom Wortsinn her überhaupt keine Spezialisierung auf bestimmte Einzelobjekte, erfuhr jedoch später eine qualitative Ummünzung, und zwar als Summenformel für die anerkannten »Weltblätter«. K U R T B A S C H W I T Z hat den summarischen Begriff der »Weltpresse« auf seine zeitgemäße Bedeutung hin untersucht : »Die Organe der Weltpresse sind Zeitungen, die einen großen Namen besitzen, auch im Auslande. Es sind keinesfalls jederzeit die Blätter mit den meisten Lesern, wohl aber die mit jenen Lesern, auf die es ankommt. In dem Begriff Weltpresse liegt jedoch auch noch die Idee von einem internationalen Austausch von Berichten und Meinungen, die letzt-

380

lich auch kleine Lokalblätter berühren. Weltpresse bedeutet eine bestimmte organisierte Form der geistigen Wechselwirkung zwischen allen denkenden Zeitgenossen« (>De Krant door alle TijdenTimes< - haben als Wortführer eine halbamtliche Stellung. Wieder andere Blätter - wie die >New York TimesLe MondeLa Prensa« und die f r a n k f u r t e r Allgemeine Zeitung< - haben ihre angesehene Position weniger durch die Vertretung der offiziellen Standpunkte als durch die Vorzüglichkeit ihrer Berichterstattung und die Stärke ihrer Untersuchungen errungen« (SCHRAMM). Berücksichtigt man die Bedeutung der Weltmacht Sowjetunion und der aufstrebenden Großmacht China, so müssen zwangsläufig die dort erscheinenden bedeutendsten Presseorgane die >Prawda< bzw. die Pekinger >Volkszeitung« (>Jen-min Jih-paoActa EruditorumKarlsbader Beschlüsse, 1819) tasteten das Zeitschriftenwesen in seinem Bestand an. Die Anzahl der erscheinenden Titel sank auf weniger als 500.

391

Zeitschrift Im Zusammenhang mit der wachsenden Wirtschaftsmacht der deutschen Länder, vor allem nach der Reichsgründung (1871), blühte das Zeitschriftenwesen neu auf. Bis zum Ende des 19. Jh. wurden 5000 Zeitschriftentitel, im wesentlichen Fachblätter, gezählt. Die Auflage steigerte sich von 650 Mill, auf 1,6 Milliarden Exemplare vor dem Ersten Weltkrieg (Schätzung !). Der Erste Weltkrieg und die Inflation (bis 1923) schlugen tiefe Wunden, doch schon 1926 wurde der Vorkriegsstand erreicht und 1932 mit 7000 Zeitschriften weit überboten. Im NS-Reich ging die Zahl der Zeitschriften durch Verbote u n d Konzentrationsmaßnahmen rasch zurück. Vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges bestanden noch knapp 5000 Blätter; nach mehreren Schließungsaktionen nennt die letzte amtliche Statistik 1944 rd. 450 Zeitschriften. Die Auflage sank im gleichen Zeitr a u m von über 89 Mill, auf wenig mehr als 18 Mill. Nach 1945 setzte das totale Presseverbot in allen vier Besatzungszonen eine Zäsur auch der Zeitschriftenentwicklung. In der B R D folgte in der Periode der Lizenzpresse (bis 1949) der Aufbau eines differenzierten Pressewesens auf privatwirtschaftlicher Grundlage. 1960/61 wurden über 6400 Titel mit einer Gesamtauflage von mehr als 151 Mill. Exemplaren berechnet. Titelmäßig bildet die Fachpresse den Grundstock, auflagenmäßig stehen die Illustrierten, Rundfunk- und Frauenzeitschriften an der Spitze (Publikumszeitschriften). Diese G r u p p e erzielt die höchsten Auflagen (>Hör Zu!< über 4 Mill.). In der D D R begann der A u f b a u des Zeitschriftenwesens wegen der schlechteren wirtschaftlichen Bedingungen langsamer und im Einklang mit der politisch-gesellschaftlichen Entwicklung aufgrund strenger Planung zum größten Teil in volks- oder organisationseigenen Verlagen. Es wird auf eine gleichmäßige Versorgung aller Lebensgebiete, im allgemeinen aber

392

unter Ausschluß von publizistischer Konkurrenz Wert gelegt, so daß die Anzahl der Zeitschriften bis 1964 nur auf knapp 600 Titel stieg. Die Gesamtauflage wird auf über 20 Mill, geschätzt. Hinzuzurechnen wären aber die Betriebs- und Dorfzeitschriften, die ebenfalls Millionenauflagen erreichen. Die groben statistischen Angaben können nur mit Daten über die soziale Funktion der Zeitschriften ergänzt werden. Das wird jedoch nur möglich sein, wenn Teilgebiete des Zeitschriftenwesens jeweils gesondert betrachtet (ζ. B. Illustrierte Zeitschriften, politisch-literarische Zeitschriften u. a.) und auf die einzelnen Phasen des publizistischen Prozesses hin abgefragt werden (Kommunikatoren, Aussagen, Publikum, Wirkungen). Literatur: J. KIRCHNER, Die Grundlagen des deutschen Zeitschriftenwesens. Mit einer Gesamtbibliographie der deutschen Zeitschriften bis zum Jahre 1790. 2 Bde. Leipzig 1928-1931.G. MENZ, Die Zeitschrift. Ihre Entwicklung und ihre Lebensbedingungen. Eine wirtschaftsgeschichtliche Studie. Stuttgart 1928. - Ε. H. LEHMANN, Einführung in die Zeitschriftenkunde. Leipzig 1936. - E. LORENZ, Die Entwicklung des deutschen Zeitschriftenwesens. Eine statistische Untersuchung. In : Beiträge zur Erforschung der deutschen Zeitschriften, Bd. 1. Berlin 1936. - Deutsche Presse. Zeitungen und Zeitschriften. Berlin 1954, 2 1956, 3 1961. - W. H A G E M A N N (Hrsg.), Die deutsche Zeitschrift der Gegenwart. Münster 1957. - J. K I R C H NER, Das deutsche Zeitschriftenwesen und seine Probleme. 2 Bde. Wiesbaden 1958-1962. - K. SAUER, Die Zeitschriften in der SBZ 1964. In: Publizistik, 9. Jg. 1964, S. 235-246. G. KIESLICH, Zur Definition der Zeitschrift. I n : Publizistik, 10. Jg. 1965, S. 314-319. - E. DOVIFAT, Zeitungslehre. Bd. 1. Berlin 5 1967. - C. W. MÜLLER, Die Zeitschrift als Gegenstand der Publizistikwissenschaft. I n : Zur Lage der Publizistik- und Zei-

Zeitungsausschnittbüro tungswissenschaft in der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin. Anhang: Materialien zur Einführung in die Publizistikwissenschaft. Berlin 7 1 9 6 7 . ( = Schriftenreihe der Fachverbände im VDS, Bd. 1,S. 337 bis 3 4 5 ) . - H . B O H R M A N N , Zeitschriftenforschung. Mit einem Anhang von P. SCHNEIDER, Zeitschriftenkunde 1 9 3 3 bis 1945. Erscheint demnächst. Zeitung. »Die Zeitung vermittelt jüngstes Gegenwartsgeschehen in kürzester regelmäßiger Folge der breitesten Öffentlichkeit«

(DOVIFAT).

Sie

ver-

einigt die Merkmale der öffentlichen Zugänglichkeit (Publizität), Zeitnähe {Aktualität), des regelmäßigen Erscheinens (Periodizität) und der inhaltlichen Vielfalt (potentielle Universalität). Durch diese Eigenschaften unterscheidet sich die Zeitung von den anderen Druckerzeugnissen. Über die soziale Rolle in der jeweiligen historischen Situation *Meßrelationen, -*Neue (Ne we) Zeitung, -*Pressegeschichte. Literatur: K . B Ü C H E R , Gesammelte Aufsätze zur Zeitungskunde. Tübingen 1926. - E . E V E R T H , Die Zeitung im Dienst der Öffentlichkeit. Archiv für Buchgewerbe und Gebrauchsgraphik, 65. Jg. 1928, H. 4, S. 1-30. O. G R O T H , Die Zeitung. Ein System der Zeitungskunde (Journalistik). 4 Bde. Mannheim, Leipzig, Berlin 1928 bis 1930. - H . T R A U B , Grundbegriffe des Zeitungswesens. Kritische Einführung in die Methode der Zeitungswissenschaft. Stuttgart 1933. - E. DOVIFAT, Zeitungslehre. 2 Bde. Berlin 6 1937. Slg. Göschen 1039/1039a, 1040/ 1040 a. - K. D ' E S T E R , Zeitungswesen. Breslau 1938. Jedermanns Bücherei. Abt. Sozialwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften. - W. Hagemann, Die Zeitung als Organismus. In: Beiträge zur Publizistik. Bd. 1. Heidelberg 1950. - J. HABERMAS, Strukturwandel der Öffentlichkeit. Untersuchungen zu einer Kategorie der bürgerlichen Gesellschaft. Neu-

wied 1962. Politica, Bd. 5 . - Ε . H A U F F , Die >Einkommenden Zeitungen< von 1650. Ein Beitrag zur Geschichte der Tageszeitung. In: Gazette,Vol.9,1963, S. 227-235. - E. M. H E R R M A N N , Zur Theorie und Praxis der Presse in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands. Berichte und Dokumente. In: Abhandlungen und Materialien zur Publizistik. Bd. 2. Berlin 1963. - G. M A L E T Z K E , Psychologie der Massenkommunikation. Hamburg 1963. O . J. H A L E , Presse in der Zwangsjacke. 1933-1945. Düsseldorf 1965. H. PROSS (Hrsg.), Deutsche Presse seit 1945. Bern, München, Wien 1965. O . B. ROEGELE und P. G L O T Z (Hrsg.), Pressereform und Fernsehstreit. Texte zur Kommunikationspolitik 1932 bis heute. Gütersloh 1965. - K . K O S Z Y K , Deutsche Presse im 19. Jahrhundert. Berlin 1966. - E. B L Ü H M und R . ENGELSING (Hrsg.), Die Zeitung. Deutsche Urteile und Dokumente von den Anfängen bis zur Gegenwart. Bremen 1967. Slg. Dieterich, Bd. 319. W. J. S C H Ü T Z , Veränderungen im deutschen Zeitungswesen zwischen 1954 und 1967. Ergebnisse pressestatistischer Untersuchungen (3). In: Publizistik, 12. Jg. 1967, S. 243-246. Κ. K O S Z Y K , Deutsche Pressepolitik im Ersten Weltkrieg. Düsseldorf 1968. W. B. L E R G , Die Anfänge der Zeitung für alle. Methodenkritisches zur Geschichte der Massenpresse (Massenpresse und Volkszeitung). In: Münsteraner Marginalien zur Publizistik, Bd. 10, Assen 1968, S. 1-46. - H. SCHUSTER u n d

L.

SILLNER, D i e

Zei-

tung. Wie sie uns informiert - wie sie sich informiert. In: Geschichte und Staat, Bd. 128. München, Wien 1968. M. L I N D E M A N N , Deutsche Presse bis 1815. Berlin 1969. Zeitungsausschnittbüro. Gewerbliche Einrichtungen, die gegen Entgelt thematisch geordnet Ausschnitte aus Periodika liefern. Der Zeitungsausschnitt ist wesentlicher Bestandteil aller Zeitungsarchive. Archive, die keine

393

Zeitungsdeutsch hinreichende Mitarbeiterzahl haben, müssen sich auf die Dienste von Ausschnittbüros verlassen. Ihre Entstehung fällt in die zweite Hälfte des 19. Jh. Das erste Zeitungsausschnittbüro soll 1879 in Paris unter dem Namen Argus de la Presse gegründet worden sein. 1936 gab es in Deutschland sechs Ausschnittbüros. Der Leitfaden für Presse und Werbung* (Essen 1968) nennt 13 Zeitungsausschnittdienste, davon einen, den VEB Zeitungsausschnittdienst Globus, in OstBerlin. Es gibt einen internationalen Zusammenschluß der Zeitungsausschnittbüros : Fédération Internationale des Bureaux des Extraits de Presse. Literatur: I.-H. SCHMIDT, Die wirtschaftliche Bedeutung und Organisation der Zeitungsausschnitte-Büros. Diss. Berlin 1939. - G. WHATMORE, News Information. London 1964. H . - W . KURJO, Mit Argus-Augen u n d

Schere. In: ZV + ZV, 62. Jg. 1965, N r . 3 6 , S. 1 6 3 6 - 1 6 3 9 .

Zeitungsdeutsch. Abwertender Ausdruck für Sprachschludereien, Modewörter und stilistische Verflachungen, die angeblich das Produkt des Sprachgebrauchs in der Tagesliteratur sind. Das Wort stammt wahrscheinlich von FRIEDRICH

NIETZSCHE

(1844-1900),

dem der Ausspruch »Schweinedeutsch - Verzeihung - Zeitungsdeutsch!« zugeschrieben wird. Kritik an der Zeit u n g s s p r a c h e h a t ARTHUR SCHOPENHAUER ( 1 7 8 8 - 1 8 6 0 ) g e ü b t i n d e r A b -

handlung >Über Schriftstellerei und Stil< (in >Parerga und ParalipomenaÜber die seit einigen Jahren methodisch betriebene Verhunzung der deutschen

Sprache*.

EMIL DOVIFAT

(1890-1969) weist d a r a u f h i n , daß bereits einer der ersten Theoretiker des Z e i t u n g s w e s e n s , CASPAR VON STIELER,

in seiner 1695 erschienenen Schrift >Zeitungs Lust und Nutz< über sprachliche Mängel in den damaligen Zeitungen geklagt hat. Dovifat beurteilt

394

das Erscheinungsbild der Sprache in der deutschen Tagespublizistik der Gegenwart insgesamt positiv. Die Zeitungssprache sei charakterisiert durch die »enge Fühlung (des Schreibers) mit dem praktischen Leben«, wodurch sie oft zur »volkstümlich-schöpferischen Sprachleistung« wird. Die Fehler der Zeitungssprache stammen - nach Dovifat - aus vier Quellen: (a) aus der Sprache der Anlehnung (kritiklose Übernahme beschädigten oder korrupten Sprachgutes, durch das ein Milieu oder eine Atmosphäre besonders treffend gekennzeichnet werden soll); (b) aus der Sprache der Übersteigerung (übereindringliche Formulierung aus echter oder gespielter Anteilnahme des Autors); (c) aus der Sprache der Ermattung (Sprachklischees, Wiederholungen); (d) aus der Sprache der Abkürzung (Substantivierungen, Abbreviationen, die durch telegrafische Übermittlung und überhaupt durch übertrieben eilige Nachrichtenverbreitung bedingt sind). Literatur: R. BRUNHUBER, Das deutsche Zeitungswesen. Leipzig 1908. E. DOVIFAT, Zeitungslehre I. Berlin 1955.

-

A.

SCHOPENHAUER,

Über

Schriftstellerei und Stil. Frankfurt/M. 1960. Zeitungskunde. Versuch einer systematischen Untersuchung des Zeitungswesens, in der Regel ohne Unterstützung durch die Hochschulen, von Praktikern der Presse und Wissenschaftlern nahestehender Fächer (Geschichte, Nationalökonomie u. a.) getragen. Literatur: K. BÜCHER, Gesammelte Aufsätze zur Zeitungskunde. Tübing e n 1926. - K . JAEGER, V o n d e r Z e i -

tungskunde zur publizistischen Wissenschaft. Jena 1926. - O. GROTH, Die Geschichte der deutschen Zeitungswissenschaft. Probleme und Methoden. München 1948. Zeitungsmuseum. Das einzige (Internationale) Zeitungsmuseum Deutsch-

Zeitungswissenschaft lands ist in Aachen beheimatet. Es beherbergt die von O S K A R VON F O R C K E N BECK (1822-1898) in jahrzehntelangem Bemühen zusammengetragene exemplarische Sammlung von Einzelstükken des Pressewesens aller Länder. Forckenbeck gab seit dem 1. 4. 1889 bis 1898 die Zeitschrift >Das Zeitungsmuseum< heraus. 1929 wurde das Unternehmen von W I L L H E R M A N N S (1885-1959) neu belebt, der seit 1927 auch Zeitungskunde an der TH in Aachen lehrte. Seit 1962; ist das Zeitungsmuseum im Großen Haus von Aachen untergebracht. Die Sammlung, die etwa 100000 Einzelstücke umfaßt, überdauerte den Krieg und ist öffentlich zugänglich. 1949 wurde im Haag in Holland ein Pressemuseum eröffnet, das etwa 50000 Zeitungs- und Zeitschriftennummern enthält. Es geht auf die Privatsammlung des Journalisten W . H . VON DER H O U T zurück. 1950 folgte das Nederlandse Persmuseum in Amsterdam. Ähnliche Einrichtungen gibt es in Arhus und in Tel Aviv. Ein besonders hartnäckiger Verfechter eines Weltpressemuseums war K A R L D ' E S T E R (1881-1960), Ordinarius für Zeitungswissenschaft in München, dessen als Grundstock gedachte Privatsammlung heute teilweise im Institut für Zeitungswissenschaft der Universität München und im Institut für Zeitungsforschung der Stadt Dortmund aufbewahrt wird. d'Esters Forderungen warten noch auf ihre Verwirklichung, während das GutenbergMuseum in Mainz die Druckgeschichte hervorragend dokumentiert. Literatur: K. D ' E S T E R , Der Traum eines Lebens. Ingolstadt 1957. - B. P O L L (Hrsg.), Internationales Zeitungsmuseum der Stadt Aachen. Festgabe. Aachen 1962. - B. P O L L , Zur Geschichte des Zeitungsmuseums und seiner Sammlungen. In: Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins, 79. Bd. 1968, S. 163-204. Zeitungswissenschaft. Universitätsdisziplin zwischen 1916 und 1945, die das

Zeitungswesen in seiner Entwicklung, Funktion und Bedeutung untersucht und über die Zeitungskunde hinaus zur selbständigen Wissenschaft ausbaut. Die von dem Leipziger Nationalökonomen K A R L B Ü C H E R (1847-1930) begründete neuere Zeitungskunde entstand wesentlich unter dem Eindruck der Wirksamkeit von Pressepropaganda im Ersten Weltkrieg. Wissenschaftliches Interesse konnte die Nachrichtenpolitik der amtlichen, halbamtlichen und privaten Nachrichtenagenturen ebenso beanspruchen wie der Umfang des Anzeigengeschäftes der Zeitungen und Zeitschriften oder die politische Bedeutung der Pressekonzerne. Das 1916 entstehende Leipziger Institut für Zeitungskunde stieß daher bei staatlichen Stellen, einigen Verlegern, manchen Journalisten und einzelnen Hochschullehrern auf Förderung. Dies tätige Interesse außerwissenschaftlicher Institutionen stellte aber keine Abhängigkeit von Interessenstandpunkten her. Karl Bücher hatte in seinen Veröffentlichungen keinen Zweifel daran aufkommen lassen, daß sich die Zeitungskunde als wissenschaftlicher Gegenpart zur Zeitungspraxis zu verstehen habe. Bald nahmen sich auch andere Universitäten des Pressewesens an (·»Einführung). In Berlin wurde 1925 das Deutsche Institut für Zeitungskunde gegründet und 1928 der aus der Pressepraxis kommende E M I L D O V I F A T (1890 bis 1969) auf den entsprechenden Lehrstuhl berufen; Nachfolger Karl Büchers in Leipzig wurde der gleichfalls aus der Pressepraxis kommende E R I C H E V E R T H (1878-1934). W A L T E R SCHÖNE (1885-1943) formuliert in offenbarem Einverständnis mit seinen Kollegen, das Erkenntnisziel der wissenschaftlichen Untersuchung der Zeitung sei, die Presse als Ausdruck des gesellschaftlichen Bewußtseins zu erfassen. Es sollten Organisation und Arbeitsweise der Zeitung erforscht werden, um sie als Nachrichtenverkehrsmittel angemessen be395

Zeitungswissenschaft schreiben und in ihrem Einfluß auf die öffentliche Meinung ermessen zu können. Zu einer kontinuierlichen und fruchtbaren Entwicklung der jungen Disziplin kam es aber nicht, und das im Titel der seit 1926 erscheinenden Fachzeitschrift Leitungswissenschaft < angedeutete Arbeitsziel blieb weitgehend unerreicht. Einen Hinweis darauf vermag die Tatsache zu geben, daß die bedeutendste Forschungsarbeit dieser Zeit, die vierbändige Enzyklopädie

NAND TÖNNIES ( 1 8 5 5 - 1 9 3 6 ) -

>Die Zeitung< von OTTO GROTH (1875 bis 1965), zwischen 1928 u n d 1932 von

F r e i b u r g ( 1 9 3 9 ) v o n FRIEDRICHKARL ROEDEMEYER ( 1 8 9 4 - 1 9 4 7 ) k o n s t i t u i e r t

einem Gelehrten publiziert wurde, der niemals an einer Universität lehrte. Für die Stagnation können drei Schwierigkeiten verantwortlich gemacht werden: (a) die Zeitungswissenschaft geriet rasch zu einem Modestudium, das nicht notwendig die stärksten Begabungen anzog, (b) Der ursprüngliche Ansatz bei den wirtschaftlichen Bedingungen des Pressewesens wich zu rasch abstrakter Definition und kulturhistorischer Deskription. Ein Brückenschlag zur neueren -»Soziologie und •»Psychologie unterblieb, (c) Die Zeitungswissenschaft fand kein von beiden Partnern akzeptiertes Verhältnis zur Pressepraxis, deren Nachwuchs sie auszubilden beanspruchte. Diese Probleme wurden vollends unlösbar, als durch den Anbruch des Nationalsozialismus 1933 eine sozialwissenschaftliche Neuorientierung versperrt war. So konnte auch der u. a.

wurde. Desgleichen wurde die Frage der Methodologie im herkömmlichen Sinne gegen sozialwissenschaftliche Arbeit entschieden. Beispielhaft dafür kann eine Veröffentlichung zweier Mitarbeiter Walther Heides sein, in der unter dem Titel >Die Wirkungsgesetze der Presse. Gedanken über den Zusammenhang von Volkstum und

v o n HANS TRAUB ( 1 9 0 1 - 1 9 4 3 )

unter-

nommene Versuch, die Zeitungswissenschaft zur Publizistik auszubilden und damit die neuen Massenkommunikationsmittel Film und Rundfunk in die Betrachtung einzubeziehen, nicht erfolgreich sein. Solch Vorhaben konnte nicht gelingen ohne Zusammenarbeit mit der verfemten Soziologie, in der die notwendigen Methoden schon entwickelt worden waren. Die Leipziger Versuche HANS A. MÜNSTERS ( 1 9 0 1 - 1 9 6 3 ) ,

der -

selbst

ein

Schüler des Kieler Soziologen FERDI-

396

empiri-

sche Sozialforschung zur Untersuchung des Publikums benutzen wollte, waren isoliert. Die Fachvertretung der Zeitungswissenschaft auf Reichsebene, der Deutsche Zeitungswissenschaftliche Verband (DZV) unter seinem Präsid e n t e n WALTHER HEIDE ( 1 8 9 4 - 1 9 4 5 ) ,

lehnte die Erweiterung zur Publizistik ab und förderte statt dessen u. a. eine selbständige Rundfunkwissenschaft, die mit der Gründung eines entsprechenden Instituts an der Universität

Nachrichtengestaltung
Staatsmann< (Offenbach,

1822-1831),

dem

Zu-

schauer am Main< (Offenbach, 1831 bis 1838) u n d der 1829-1837 in Aschaf-

fenburg herausgegebenen k a t h o l i schen Kirchenzeitung< im katholischpolitischen Sinne. 1838 gründete J. Görres die >Historisch-politischen Blätter für das katholische Deutschlands Erste Höhepunkte der katholischen Politik waren der Kampf um die Ausstellung des heiligen Rockes in Trier, 1844, sowie die Abspaltung der deutsch-katholischen Bewegung JOHANNES RONGES ( 1 8 1 3 - 1 8 8 7 ) u n d s p ä -

ter der Kulturkampf im protestantischen Preußen (1872-1880). Im Gefolge der vormärzlichen Erregung in den Rheinlanden und in Schlesien entstanden die Süddeutsche Zeitung < (Freiburg i. Br., seit 1845) und die bald radikal-sozialistische >Allgemeine Oderzeitung< (Breslau, seit 1846). Der >Westfälische Merkur< (Münster, seit 1822) und die >Rhein- und Moselzeitung< (Koblenz, seit 1831) wurden betonter katholisch. Das Jahr 1848 brachte auch der katholischen Presse einen Aufschwung. Die Kölner >Rheinische Volkshalle< (später >Deutsche VolkshalleMainzer Journal·, das >Deutsche Volksblatt< (Stuttgart) und das >Echo der Gegenwart < (Aachen) wurden damals gegründet.

d e r L e i t u n g v o n HEINRICH OTTO ( g e b .

1851), dem Verleger der >Niederrheinischen Volkszeitung< (Krefeld), zur einflußreichsten Organisation der Zentrumspresse entwickelte. Vereinsorgan war das >Augustinusblatt< (seit 1897), Hauptaufgabe die Herstellung einer einheitlichen politischen Haltung der katholischen Presse, soweit sie

399

Zentrum nicht rein kirchlichen Charakter hatte. Seit 1883 wurde zu diesem Zwecke die Centrums - Parlaments - Correspondenz (CPC) durch eine Gesellschaft der Verleger der größeren Zentrumsblätter veröffentlicht. 1871 hatte das Zentrum 126 Zeitungen (322000 Abonnenten), von denen 81 in Rheinland-Westfalen und Bayern erschienen. Wichtigste Titel waren: >Kölnische VolkszeitungEcho der Gegenwart< (Aachen), >Westfälischer Merkur< (Münster), >Schlesische Volkszeitung< (Breslau, seit 1863), >Augsburger PostzeitungMainzer JournalBadischer Beobachten (Karlsruhe) und »Deutsches Volksblatt< (Stuttgart). Der fortschreitende Kulturkampf steigerte die publizistische Tätigkeit des Zentrums. Seit dem 1. 1. 1871 erschien die Berliner >GermaniaKölnische Volkszeitung< erhielt 1876 m i t HERMANN CARDAUNS ( 1 8 4 7 - 1 9 2 5 )

ihren bedeutendsten Redakteur neben JULIUS BACHEM ( 1 8 4 5 - 1 9 1 8 ) . B i s 1 9 1 2

konnte das Zentrum die Zahl seiner Zeitungen auf 446 mit 2,6 Mill. Abonnenten steigern. Davon waren im Rheinland und in Bayern je 122, in Westfalen 58 verbreitet. Einer der fähigsten Publizisten des Zentrums, MATTHIAS ERZBERGER ( 1 8 7 5 - 1 9 2 1 ) , r e d i g i e r t e v o n

1896-1903 das »Deutsche VolksblattGermaniaKölnischen Volkszeitung< (70000) waren 1933 die größten: >Essener Volkszeitung< (48000), »Tremonia< (Dortmund, 48000), das >Neue Münchner Tageblatt< (45000), »Saarbrücker Landeszeitung< (45000), »Kölner Lokalanzeiger< (40000), >Neue Augsburger Zeitung< (38000), der »Bayerische Kurier< (35000), »Volksfreund< (Trier, 35000), >Trierische Landeszeitung < (34000), Westfälisches Volksblatt< (Paderborn, 33000), >Ruhrwacht< (Oberhausen, 32000), >Volksfreund< (Aachen, 32000), »Oberschlesische Volkszeitung < (Gleiwitz, 30000), »Fränkisches Volksblatt< (Würzburg, 29 000), »Deutsche Reichszeitung< (Bonn, 26000), >Schlesische Volkszeitung< (Breslau, 26000), »Westfälischer Kurier < (Hamm, 26000), »Westfälische Volkszeitung < (Bochum, 24000), >Die Glocke< (Oelde, 23000), >Osnabrücker Volkszeitung< (20000). Der allgemeinen Konzentrationstendenz im deutschen Pressewesen entsprechend, schlossen >Germania< und »Kölnische Volkszeitung< (Kölner Görreshaus) 1927 eine Interessengemeinschaft, ebenso viele Provinzzeitungen, etwa in der Zeitungsverlagsgesellschaft Nordwestdeutschland {Zeno, 50000 Auflage), dem Verband Oberschwäbischer Zeitungsverleger {Verbo, 65000 Auflage) "und dem Werbedienst der

Badischen Zentrumspresse (Werba). 1933 wurde dem Zentrum das gleiche Schicksal bereitet wie den übrigen Parteien. Die >GermaniaKurier am Sonntag und Kommunalpolitischer Kurien (Lingen) die Interessen des Zentrums wahr. Literatur: L. BERGSTRÄSSER, Studien zur Vorgeschichte der Zentrumspartei. T ü b i n g e n

1910. -

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- K. EPSTEIN, Matthias Erzberger und das Dilemma der deutschen Demokratie. Berlin 1962. - R. GROSSKOPFF, Die Zeitungsverlagsgesellschaft Nordwestdeutschland GmbH 1922-1940. D o r t m u n d 1963. - R . MORSEY, Die

Deutsche Zentrumspartei 1917-1923. Düsseldorf 1966. - K. KOSZYK, Deutsche Presse im 19. Jahrhundert. Berlin 1966.

Zeugiiisverweigerung. Die Berechtigung, das Zeugnis über die Person des Verfassers, Herausgebers und Einsenders eines publizistischen Beitrags zu verweigern. Das Gegenteil ist der gesetzliche Zeugniszwang, der mit dem Fall der Zensur in Deutschland 1848 als Voraussetzung für die Verfolgung von Pressedelikten eingeführt wurde. Als erstes Beispiel des Zeugniszwangs wird das >KoburgerTageblatt< genannt, gegen das 1850 ermittelt wurde, um den Verdacht der Indiskretion eines Beamten zu bestätigen. 1861 verlangte eine Gruppe von Redakteuren in einer Petition an das preußische Abgeordnetenhaus eine entsprechende Änderung des preußischen Pressegesetzes von 1851. Nach dem Scheitern dieses Versuchs wurde 1874 eine Regelung im Reichspressegesetz angestrebt, wiederum vergebens. Erst durch Änderung der Strafprozeßordnung (§ 53, Abs. 1, 4) wurde 1926 das Zeugnisverweigerungsrecht auf Redakteure, Verleger und Drucker ausgedehnt, »wenn ein Redakteur der Druckschrift als Täter bestraft ist oder seiner Bestrafung kein rechtliches Hindernis entgegensteht«. Formell war diese Bestimmung bis 1945 in Geltung. Materiell wurde sie durch das Schriftleitergesetz vom Oktober 1933 (besonders § 20, Abs. 3 c) ausgehöhlt. Die nunmehr in allen Ländern auf Grund der Verfassungskompetenz erlassenen Pressegesetze regeln das Zeugnisverweigerungsrecht (außer in Hessen und Nordrhein-Westfalen) positiv, durchweg im § 23 (Bayern § 12, Berlin § 18, Hamburg § 22). Mit einer entsprechen-

Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF) den Regelung bei der Reform der Strafprozeßordnung ist zu rechnen. Literatur: H . - P . M Ö H L , Das Zeugnisverweigerungsrecht der Presse im Straf- und Disziplinarverfahren. Bad Godesberg 1963. - Die Pressegesetze der Länder mit Durchführungsverordnungen der presserechtlichen Vorschriften im Grundgesetz und in den Länderverfassungen. München 1966. P. C R A M E R , Das Zeugnisverweigerungsrecht von Presse und Rundfunk. Tübingen 1968. - E. K A I S E R , Die Verfassungsmäßigkeit des Zeugnisverweigerungsrechts der Presse. In: Neue Juristische Wochenschrift, 21. Jg. 1968, H. 28, S. 1260-1264. Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF). Gemeinnützige Anstalt des öffentlichen Rechts; Rechtsgrundlage: Staatsvertrag über die Errichtung der Anstalt des öffentlichen Rechts Zweites Deutsches Fernsehen vom 6.6. 1961. Schon bald nach dem Start des gemeinschaftlichen Fernsehprogramms der ARD-Länderanstalten wurde die Frage diskutiert, wer Träger eines zweiten Fernsehprogramms werden solle. Auf ihrer Bremer Tagung vom 19. bis 20. 6. 1958 beschloß die •»Arbeitsgemeinschaft der Öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten {ARD), daß die Rundfunk-

anstalten Vorbereitungen treffen sollten, ein zweites Fernsehprogramm bis 1960 zu ermöglichen. Gleichzeitig forcierte der damalige Bundeskanzler K O N R A D A D E N A U E R das Projekt einer privatrechtlichen Fernsehanstalt. Dieses Unternehmen scheiterte jedoch am Widerstand des Bundesverfassungsgerichts (-'•Deutschland-FernsehenGmbH). Schließlich wurden die Länderanstalten mit der Einrichtung eines provisorischen zweiten Fernsehprogramms beauftragt, das am 1. 6. 1961 in Betrieb genommen wurde. Am 6. 6. 1961 kam es jedoch in Stuttgart zur Unterzeichnung des Staatsvertrags über die Errichtung einer zentralen Fernsehanstalt mit Sitz in Mainz. Am 1. 4. 1963 nahm das Z D F um 19.30 Uhr seinen Sendebetrieb auf. Seit dem 1. 1. 1962 erhält das Z D F 30 Prozent der im Bundesgebiet eingehenden Fernsehgebühren (abzüglich des Anteils der Bundespost). Mit dem Beginn des ZDF-Sendebetriebs stellten die Anstalten der ARD ihr provisorisches zweites Programm ein. Literatur: Jahrbuch des Zweiten Deutschen Fernsehens. 1964ff.- HansBredow-Institut Hamburg (Hrsg.), Internationales Handbuch für Rundfunk und Fernsehen 1967/68. Hamburg 1967.

Personenregister

Abraham a Sancta Clara 106 Ach, Narziss 246 Achenwall, Gottfried 8 Ackermann, R . 57 Addison, Joseph 91, 148, 245 Adenauer, Konrad 106, 279, 403 Ahlers, Conrad 340 f. Ahlwardt, Hermann 32 Alexander II. 324 Altenberg, Peter 107 Altzenbach, Gerhard 56 Amann, Max 25 f., 256 Amman, Jost 56 Ampère, André Marie 215 Anderson, Lindsay 127 Andree, Karl 222 Anger, H . 384 Anneke, Fritz 222 Antonioni, Michelangelo 112, 118 f. Aretin, Joh. Chr. von 202 Arnold, George Karl 182 Arzat, Georg 7 Aswerus, Bernd Maria 14 Auburtin, Victor 107, 185 Auer, Ignaz 144 Aufermann, Jörg 89 Augstein, Rudolf 230, 340 f. Avenarius, Ferdinand 311 Bachem, Joseph 399 Bachem, Julius 400 Bachem, Karl 400 Bacher, Gert 266 Bacon, Francis 91 Bämler, Johann 34 Bäumer, Gertrud 126, 226 Bahr, Hermann 107 Bain, Alex. 102 Baird, John Logie 99, 102 Bakunin, Michael 29 Bamberger, Ludwig 222 Barcus, Francis Earle 42 Barth 57 Baschwitz, K u r t 236, 380 Bauer, Alfred 162 Baumann, Georg 171 Bea ver brook, William Lord 212 Bebel, August 332 Becher, Johannes R. 211 Becker, Bernhard 332 Becker, Rudolf Zacharias 167 Beethoven, Ludwig van 273 Behrend, Heinrich 223 Benario, Leo 11 Bennett, James Gordon jun. 367 Bennett, James Gordon sen. 61, 160, 366f. Bennigsen, Rudolf von 223 Berelson, Bernard 14, 43 Bergmann, Ingmar 114, 119 Berliner, Emil 318 Berling, Ernst Heinrich 322, 324 Bernays, Edward L. 297 Bernhard, Georg 95, 225 Bernhard, Ludwig 24 Bernstein, B. 344

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Bernstein, Eduard 333 f. Besoldus, Christopherus 7 Bethmann Hollweg, Moritz August von 203 Bethmann Hollweg, Theobald von 83, 400 Betz, Werner 343 Bewick, Thomas 155 Bezencon, Marcel 92 Bierbaum, Otto Julius 181 Birghden, Johann von den 171 Bismarck, Otto von 31, 70, 203 f., 220, 223 f., 284, 378, 400 Blake, John 171 Bloch, Josef 334 Blühm, Elger 46 Bodmer, Joh. Jakob 245 Boll, Heinrich 157 Börner, Karl 54 Börne, Ludwig 202 Börnstein, Heinrich 332 Boesch, Ernst E. 29 Bogel-Hauff, Else 46 Boilly, Louis Leopold 182 Borchardt, Julian 198 Borchert, Wolfgang 156 Born, Stephan 142, 221 Bornstedt, Adalbert von 332 Bossuet, Jacques Benigne 278 Bourget, Paul 91 Bowley, Arthur L. 358 Brack, Hans 314 Brahm, Otto 311 Brandler, Heinrich 199 Brant, Sebastian 56, 106, 280 Brass, August 204 Brater, Karl 223 Braun, Adolf 334f. Braun, Kaspar 57 Braun, Matthias 336 Brdecka, J. 115 Brecht, Bertolt 95, 372 Bredel, Willi 95 Breitinger, Joh. Jakob 245 Breitscheid, Rudolf 335 Brisbane, Arthur 69 Brockes, Barthold Heinrich 245 Brockhaus, Heinrich 224 Bronk, Otto von 99 Bruch, Walter 271 Brückner, P. 383 Bruhn, Wilhelm 255 Buchner, G. P. 57 Buchwald, Art 69 Budzislawski, Hermann 201 Bücher, Karl 10 f., 395 Bülow, Bernhard Graf von 45, 71 f. Büxenstein, Georg 205 Buñuel, Luis 111, 119 Burckardt 57 Busch, Wilhelm 57 Caesar, Gaius Julius 21, 181 Campanella, Thomas 190 Campbell, John 366 Campe, F. 57

Personenregister Cantril, Albert Hadley 358 Cardauns, Hermann 400 Carlebach, Emil 133 Carolus, Johann 171, 311 Casey, Ralph D. 55 Cassavete, John 115 Cassirer, Ernst 342 Chabrol, Claude 113 Cham, d. i. Amédée de Noë 182 Chaplin, Charles Spencer 110, 112, 328 Cheskin, Louis 246 Chomsky, Noam 343 Clair, René 110 Class, Heinrich 205 f. Claudius, Matthias 107 Clausse, Roger 164, 247 Clemenceau, Georges 84, 220 Cochlaeus, Johannes 280 Cocteau, Jean 110 Cohl, Emile 109 Comenius, Johann Amos 7 Conrad, Michael Georg 311 Cooper, Gordon 252 Cossmann, Paul Nikolaus 83, 174 Cotta, Johann Friedrich von 171, 379 Cranzer, Gottlieb 8 Crispien, Artur 334 Cron, Helmut 141 Cusy, P. 156 Dali, Salvatore 111 Damaschke, Adolf 205 Dana, Charles A. 367 Daube 24 David, Jakob Julius 380 Day, Benjamin 366 Defoe, Daniel 148 Delmer, Sefton 132 Desmoulins, Camille 171, 219 Dichter, Ernest 246, 385 Dickens, Charles 148, 369 Didot, François Ambroise 357 Dieckmann, Max 102 Diederichs, Eugen 353 Diesterweg, Adolf 223 Dietrich, Marlene 110 Dietz, Johann Heinrich Wilhelm 333 Dimitroff, Georgi 201 Dirks, Rudolf 69 Disney, Walt 119 Dittmann, Walter 334 Dovifat, Emil 12f., 16, 31, 98, 107, 123, 139,218,248, 273,279, 348, 391, 393ff. Dreyer, Theodor 110, 117 Dreyfus, Alfred 83 Dröge, Franz 16, 129 Dürer, Albrecht 56 Dulaure, J. A. 131 Duncker, Franz 142, 223 Ebeling, Hans 96 Eberhard, Fritz 15, 42, 89, 129 Eberlein, Hugo 199 Ebert, Friedrich 83, 199, 334 Edison, Thomas A. 109, 318 Egel, Karl-Georg 133 Eher, Franz Xaver 256 Ehrmann, Marianne 126 Eich, Günter 156 Eichler, Willi 336

Eisenhower, Dwight D. 252 Eisenstein, Sergej M. 110, 117 ff. Eisler, Gerhard 132 Eisner, Kurt 335 Eitzbacher, Paul 379 Emge, Carl August 23 Endter, Joh. Andr. 57 Engel, Erich 113 Engelbrecht, Martin 57 Engels, Friedrich 222, 291, 334 Engl, Jo 109 Engländer, Richard 107 Erasmus von Rotterdam 106 Erbel, Guenter 175 Erkelenz, Anton 226 Erskine-Gaudet, Hazel 14 Erzberger, Matthias 400 Eschenburg, Johann Joachim 167 Eschmann, Ernst Wilhelm 353 f. Ester, Karl d' 11 f., 16, 279, 395 Everth, Erich 395 Eynern, Ernst von 224 Eyzinger, Michael Freiherr von 242 Falke, Konrad 95 Fassmann, David 356 Faust, Alfred 336 Feldmann, Erich 15 Feldmann, Wilhelm 380 Fellini, Federico 113 Fénélon, Francois de Salignac de la Mothe 278 Ferguson, Adam 296 Festinger, Leon 15 Feuchtwanger, Lion 95 Fischart, Johann 56, 281 Fischer, Heinz-Dietrich 151 Fischinger, Oskar 119 Flechtheim, Alfred 230 Flesch, Hans 156 Foertsch, Georg 206 Fontane, Theodor 35 Forckenbeck, Max von 223 Forckenbeck, Oskar von 395 Forster, Georg 230 Fränkel, David 173 France, Henry de 322 Francus, Jacobus 242 Franju, Georges 113 Frank, Helmar 165, 215 f. Franklin, Benjamin 366 Franklin, James 366 Franz, Adolf 400 Franzmeyer, Fritz 54 Frederick III. 323 Frei, Bruno 96 Freiiigrath, Ferdinand 222 Freud, Sigmund 236 Fried, Ferdinand 257, 353 f. Friedrich Wilhelm I. 154, 166f. Friedrich Wilhelm, Kronprinz (Friedrich III.) 223 Friedrich Wilhelm IV. 221 Fritsch, Ahasver 7 Fritsch, Theodor 32, 255 Fritzsche, Friedrich Wilhelm 144 Fröbel, Julius 222 Fröhlich, Paul 198 Fucks, W. 165 Fürst, Paulus 56

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Personenregister Gabor, D. 165 Gagern, Heinrich von 308 Gaillard, Marius-François 119 Gallup, George Horace 358 Garbo, Greta 111 Garibaldi, Giuseppe 93 Gaumont, Léon 109 Gavarni, Paul Sulpice Chevalier 182 Gehlen, Arnold 233 Geiger, Theodor 191 Gentz, Friedrich von 183, 203, 221 Geoffroy, Julien Louis de 106 Georg III. 178 Georg V. 378 Gerbner, George 16 ff. Gerlach, Hellmut von 205 Gerlach, Ludwig von 204 Germinet, G . 156 Gerstenmaier, Eugen 294 Gervinus, Georg Gottfried 220, 222 Geyer, Curt 96, 336 Gide, André 91 Gillray, James 182 Ginsberg, Allen 358 Girardet, Wilhelm 79, 136 f. Girardin, Emile de 61, 124, 160 Glasbrenner, K . 160 Glückauf, Erich 132 Glotz, Peter 233 Gobineau, Joseph Arthur von 32 Godard, Jean-Luc 113 Goddard, Morill 328 Goebbels, Joseph 25, 62, 101, 146, 213, 227, 256f., 291, 309, 387 Görres, Johann Joseph 171, 202f., 219, 263, 339, 399 Gössel, Joachim 171 Goethe, Johann Wolfgang von 35, 89, 91, 126, 135 Goetz, Walter 226 Gottsched, Johann Christoph 126, 245 Graf, O. M. 95 Grandville, Ignace Isidore 182 Gray, William 27 Greeley, Horace 367 Gregor XIII. 181 Gregor XV. 291 Greuter, Christoph 56 Greuter, Mathias 56 Griffith, David Wark 110, 117 Grillenberger, Karl 143 Grimm, Jacob und Wilhelm 57 Groener, Wilhelm 83 Grosz, George 182 Groth, Otto 9, 12, 14, 26, 42, 187, 190, 273, 305, 337, 339, 360, 391, 396 Grotius, Hugo 361 Grün, Karl 332 Günther, Eberhard 153 Gulbransson, Olaf 182 Gustav Adolf II. 326 Gutenberg, Johannes 33, 84, 181, 281, 317 Haacke, Wilmont 17, 100, 106f., 230 Haase, Hugo 334 Haasenstein 24 Habe, Hans 228 Habermas, Jürgen 298 Hadden, Briton 230, 369 Haeckel, Ernst 205

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Haenisch, Konrad 334 Härtel, Richard 144 Haffner, Sebastian 162 Hagel weide, G. 227 Hagemann, Walter 13, 16, 23, 231, 313, 339, 391, 401 Hainhofer, Philipp 171 Hallers, Ludwig von 203 Hamann, Johann Georg 8 Hamilton, Andrew 366 Hammann, Otto 284 Hammerstein, Wilhelm von 205 Harden, Maximilian 107, 174, 220, 311 Hartmann, Johann Ludwig 7 Hartmann, W. 46 Hartnaccius, Daniel 7 Hasse, Ernst 205 Hatzinger, H . 100 Hauptmann, Gerhard 272 Havas, Charles 60, 248 ff. Hayworth, Rita 112 Hearst, William Randolph 112, 329, 368, 390 Heartfield, John 200 Hebbel, Friedrich 379 Hebel, Johann Peter 107, 214 Hegel, Georg Wilhelm Friedrich 188, 190 Heide, Walther 396 Heilmann, Ernst 334 Heimburg, Wilhelmine 313 Heine, Fritz 336 Heine, Heinrich 35, 44 Heine, Thomas Theodor 182 Heintz, Peter 346f. Heister, Hans S. von 156 Held, Friedrich Wilhelm 222 Hell, Rudolf 254 Helphand, Alexander 334 Hemingway, Ernest 214 Herder, Johann Gottfried 91, 135 Hergt, Oskar 206 Hermann, J. M. 57 Hermanns, Will 395 Herrmann, Alfred 11 Herrmann, Elisabeth M. 73 Hertz, Heinrich 313 Hertz, Paul 336 Herzen, Alexander 94 Herzfelde, Wieland 95 Herzog, Wilhelm 199 Hespers, Theo 96 Hess, Moses 332 Hesse, Hermann 107 Heuss, Theodor 226, 228 Hielscher, Friedrich 257 Hildesheimer, Esrael 173 Hilferding, Rudolf 335 Hillern, Wilhelmine von 313 Hinderer, August 294 Hirsch, Max 142 Hitchcock, Alfred 112 Hitler, Adolf 111, 158 f., 255 f., 309,336 Hobbes, Thomas 188, 190 Hörmann, Hans 342 f. Hörsing, Otto 336 Hoetzsch, Otto 206 Hoffmann, K u r t 113 Hofmiller, Josef 107 Hofstätter, Peter R. 296, 383 Hofstetten, J. B. von 332

Personenregister Hogarth, William 182 Hohenzollern, Karl Anton von 203 Hollstein, Walter 359 Holtz, Friedrich Carl 255 Honegger, Arthur 119 Hosemann, Theodor 182 Hout, W. H . von der 395 Hoverbeck, Leopold von 223 Hovland, Carl 15, 300 Howard, Roy W. 368 Huck, August 79, 136 Hué, Otto 144 Hiisgen, Eduard 400 Hugenberg, Alfred 23 ff., 79,157 ff., 205 f., 249 Hughes, Richard 156 Huhndorf, Gunter 164 Humboldt, Wilhelm von 342 Hundhausen, Carl 297 Hurwitz, H . 228 Hutten, Ulrich von 280 Isokrates 39 Isselburg, Peter 57 Ives, Herbert 100 Jacoby, Johann 225 Jaeger, Karl 11 f. Jaglom 165 Jahn, Friedrich Ludwig 341 Jakobsohn, Siegfried 174 Janin, Jules 107 Janis, Irving L. 300 Jannings, Emil 110 Jaspers, Karl 187 Jenkins, C. F. 102 Jens, Walter 157 Jessen, Hans 106 Jöhlinger, Otto 11 Joerges, B. 29 Jogisches, Leo 198 f. Jünger, Ernst 257 Julius, Gustav 221 Juncker, Christian 8 Kadar, Jan 115 Kaeding 165 Kästner, Erich 89, 107, 181 Käutner, Helmut 113 Kahn, Ernst 11 Kaisen, Wilhelm 336 Kaiser, Joseph H . 288 Kalanskow, Jurij 360 Kalatosow, M. 114 K a n t , Immanuel 135 K a p p , Wilhelm 11 K a r b t , Josef 115 Karl V. 86, 286 Karolus, August 100, 102 Kaspar, Hans 157 Katz, Elihu 299 f. Kautsky, Karl 333 f. Kawalerowicz, Jerzy 114 Kayser, Wolfgang 348 Keil, Ernst 99, 224 Keil, Wilhelm 334 Keilhacker, Martin 296 Kelley, Harold H . 300 Kent, G . Κ . 342 Kerenski, Alexander 94 Kerouac, Jack 358

Kerr, Alfred 174 Kiesinger, K u r t Georg 132 Kil, Nikolaus 171 Kinkel, Gottfried 222 Kirchner, Joachim 391 Kleist, Heinrich von 202, 214, 339 Klocker, Johann 56 Klos, Elmar 115 Kluthe, Hans A. 64, 95 Knief, Johann 198 Koch, Adolf 10 f., 172 Koch-Gotha, Fritz 182 Koebnik, H.-J. 29 König, Friedrich Wilhelm 84 Koszyk, K u r t 17, 160, 220 Kotzebue, August von 183 Kracauer, Siegfried 109 f. Kraus, Karl 107, 174, 271, 312 Krauss, Werner llOf. Kropff, Hanns F. J. 357 Krüger, C. L. 79 K r u p p , Fried. 297 Kruse, Heinrich 223 Kühn, Gustav 57 Kürnberger, Ferdinand 107 Labisch, Siegmund 160 Lagarde, Paul de 32 Lamberg, Abraham 243 Lamprecht, Gerhard 56 Lang, Fritz 108 ff. Lange, Helene 126 Langenbucker, W. R. 233 Langlois, Henri 119 Lassalle, Ferdinand 10, 332 Lasswell, Harold D . 14, 55 Lautenbach, Conrad 242 Lazare, Bernhard 84 Lazarsfeld, Paul F. 14, 299f., 358 Leavitt, Harold Jack 193 Le Bon, Gustave 15, 236, 295 Ledebour, Georg 334 Lee, Ivy 297 Legien, Karl 143 Lehky, Vladimir 115 Lehmann-Russbüldt, Otto 95 Leibniz, Gottfried Wilhelm von 134 Leipart, Theodor 144 Lemmer, Ernst 225 Leni, Paul 110 Lenin, Wladimir Iljitsch 94, 291, 329, 375 Lensing, Lambert 400 Leonhardt, G . P. 79 Lerg, Winfried B. 16 Le Roy, Jean Aimé 108 Lessing, Gotthold Ephraim 35, 49, 91, 106, 133 f. Lewin, K u r t 14 f., 263, 296 Lichtenberg, Georg Christoph 35, 107, 230 Liebermann von Sonnenberg, Max 32 Liebeneiner, Wolfgang 113 Liebknecht, Karl 198 f., 334 Liebknecht, Wilhelm 204, 332 Liesegang, Paul Eduard 120 Lilje, Hanns 294 Lindley, Ernest Κ . 69 Lindau, Paul 311 Lippmann, Walter 69, 346 Liszt, Franz 90 Litfaß, Ernst 275

407

Personenregister Livingstone, David 367 Lobe, Paul 271, 334 Löffler, Franz Adam 9 f., 188 Löffler, Martin 77, 131, 141, 276, 286, 378 Louis Philippe 248 Löwenstein, Hubertus Prinz zu 95 Luce, Henry R . 161, 230, 369 Lucían 356 Ludendorff, Erich 33, 83, 255 Ludens, Heinrich 202 Ludewig, Johann Peter von 8, 167 Ludwig X I V . 124 Ludwig X V . 124 Lüning, Otto Heinrich 222, 332 Lumière, Auguste 108 f. Lumière, Louis 108 f. Luther, Martin 181, 278 Luxemburg, Rosa 198f., 334, 336 Macaulay, Thomas 91 Machiavelli, Niccolo 188 MacLean, Malcolm S. 16 Majunke, Paul 400 Maletzke, Gerhard 15, 41, 105 Malle, Louis 113 Mallinckrodt, Hermann von 399 Manasser, David 56 Mann, Klaus 95 Mann, Thomas 95, 272 Mannheim, Ernst 53 Mao Tse-Tung 39 Marat, Jean-Paul 171, 219 Marbe, Karl 342 Marlitt, Eugenie 313 Marperger, Paul Jacob 8, 154 Martial, Marcus Valerius M. 361 Marx, Karl 94, 189, 222, 291, 332, 367 Massolle, Joseph 109 Mathy, Karl 222 Maurenbrecher, Max 206 Maurice, Barton 82 Maurras, Charles 91 Maxwell, Elsa 69 May, Eduard Gustav 57 Mayer, Otto 32 Mayólas, Lagrète de 313 Mazzini, Giuseppe 93 McCormick, Robert R . 353 Megerle, Ulrich 106 Mehring, Franz 198, 334 Meichsner, Dieter 157 Meissner, Friedrich 11 Meister, Aloys 11 Méliès, Georges 108f. Mencke, Otto 8, 134 Mencken,,Henry Louis 369 Mendelssohn, Moses 172 Mentelin, Johann 34 Mergenthaler, Ottmar 317, 368 Merian d. Ä., Matthäus 160 Messter, Oskar 108 f. Metternich, Klemens von 183, 203, 379 Meunier, Ernst 106 Meyer, Karl 225 Meyer, Rudolf 204 Michel, Elmar 243 Michelsen, Andreas 171 Milestone, Lewis 210 Milhaud, Darius 119 Millaud, Albert-Arthur-Paul-David 124

408

Milton, John 39, 279, 397 Minster, Karl 198, 336 Mirabeau, Gabriel von 39, 171, 219, 308 Mirbt, K . W. 67 Moser, Justus 49, 107, 167, 219 Mohr, Martin 11 Molden, Ernst 265 Montaigne, Michel Eyquem 90 Morris, Charles W. 351 Mosse, Rudolf 24, 49, 55, 173, 225 Most, Johann 29 Mott, Frank Luther 366 f. Motteier, Julius 333 Muckermann, Friedrich 95 Mühlfenzel, Rudolf 162 Mühsam, Erich 30 Müller, C. Wolfgang 181 Münster, Hans A. 396 Münzenberg, Willi 94, 96, 200 Münk, Andrzej 114 Munsey, Frank A. 368 Murnau, Friedrich Wilhelm 110 f. Murray, Johan Philipp 8 Naderer, Johann 255 Nannen, Henri 162 Napoleon I., Bonaparte 62, 101, 148, 320, 391, 398 Napoleon III. 93 Naumann, Friedrich 205, 225 Nesper, Eugen 62 Nestriepke, Siegfried 144 Neumann, Robert 272 Niekisch, Ernst 257 Niendorf 204 Nietzsche, Friedrich Wilhelm 35, 394 Nikiisch, H. 384 Nikolai, Friedrich 135 Nipkow, Paul 102 Noelle-Neumann, Elisabeth 16, 347, 358 Northcliffe, Lord Alfred Harmsworth 52, 61, 212 Noske, Gustav 334 Novalis, d. i. Friedrich von Hardenberg 35 Nussberger, Ulrich 374 Nuschke, Otto 225 Oberländer, Adolf 182 Oberwinder, Heinrich 205 Ochs, Adolph S. 368 Oeller, Helmut 269 Oemigke 57 Oertel, Georg 205 Oettinger, Edouard Marie 160 Ohser, Erich 182 Ollenhauer, Erich 337 Opel, Julius Otto 10 Orwell, George 298 Osborne, John 114, 127 Osgood, Charles E . 352 Oshegow, S. E. 22 Ossietzky, Carl von 200 Osthold, Paul 36 Otto, Heinrich 399 f. Otto-Peters, Louise 126 Outcault, R . F . 69 O vid 93 Paetel, Karl 0 „ 257, 353 Paine, Thomas 366

Personenregister Papen, Franz von 401 Parisius, Ludolf 224 Parsons, Talcott 351 f. Patterson, Joseph M. 353, 369 Paul, S. 29 Paul III. 156 Paul VI. 72 Pawek, Karl 61 Payne, Stanley L. 358 Pechel, Rudolf 67 Perrault, Charles 57 Perry, James 148 Peters, Alfred 13 Peters, Karl 205 Peterson, Theodore 187 Petsch, Robert 313 Peucer, Tobias 8 Pfannkuch, Wilhelm 144 Pfeilschifter, Johann Baptist von 399 Pfemfert, Franz 200 Philippson, Ludwig 173 Philipon, Charles 182 Pieck, Wilhelm 198, 201, 211 Pilgram, Friedrich 400 Pindter, Emil 204 Pius XI. 122 Pius XII. 72, 122 Polanski, Roman 114 Polgar, Alfred 107, 183 Pompidou, Georges 125 Porter, Sylvia 69 Porters, Edwin 109 Prakke, Hendricus Johannes 15 f., 129,139, 151, 339, 362 Probst, Georg Balthasar 57 Prokofieff, Serge S. 119 Proudhon, Pierre Joseph 29 Prutz, Robert 9, 360 Pudor, Heinrich 255 Pu do wkin, Wsewolod 110 Pufendorf, Samuel 361 Pulitzer, Joseph 26, 305, 328, 367 f., 390 Quidde, Ludwig 67 Rabelais, François 156 Radziwill, Wilhelm von 203 Raiffeisen, Friedrich Wilhelm 138 Rathenau, Waither 255 Raymond, Henry Jarvis 367 Reich, Hans Heinrich 343 Reichensperger, August 399 Reichensperger, Peter 399 Reimann, Max 201 Reismann-Grone, Theodor 205 Reisz, Karel 127 Rempel, Rudolf 222 Renaudot, Théophraste 106, 124, 166 Renner, G. N . 57 Renoir, Jean 210 Resnais, Alain 113 Reuter, Paul Julius von 60, 248-251 Reventlow, Ernst zu 255 Reznicek, Ferdinand von 182 Richardson, Toni 127 Richelieu, Armand J. 124 Richey, Michael 245 Richter, Eugen 224 f. Rienhardt, Rolf 25 Riesman, David 233

Rinner, Erich 336 Ritzsch, Timotheus 171 Robespierre, Maximilien de 308 Rodbertus, Karl 204 Roedemeyer, Friedrichkarl 396 Roegele, Otto B. 17, 72 Rodenberg, Julius 107, 311 Rogosin, Lionel 115 Ronge, Johannes 399 Roosevelt, Franklin Delano 368 Rosanoff, A. J. 342 Rosenberg, Alfred 256 Rosenfeld, K u r t 336 Rosselini, Roberto 112 Roth, Eugen 107 Rouch, Jean 112 Rowlandson, Thomas 182 Rudolf II. 49, 277 Ruge, Arnold 94, 222, 332 Rugg, Donald 358 Ruggle, David 258 Ruhmer, Ernst 109 Ryes, Stellan 110 Sachs, Hans 56, 280 Saint-Beuve, Charles Augustin 107 Saint-Just, Antoine 308 Saint-Saëns, Charles Camille 109 Sallo, Denys de 134 Salomon, Ludwig 10 Sanson, Grimoin 109 Saphir, Moritz Gottlieb 107, 160 Schaal 57 Schäfer, E. 234 Schäffer, Fritz 80 f. Schäffle, Albert 10 Scherl, August 61, 79, 136f. Scherm, Johannes 143 Scheu, Lisa 378 Schiller, Friedrich von 35, 89, 135 Schlegel, August Wilhelm 91 Schlegel, Friedrich 91 Schleicher, K u r t von 354 Schlögl, Friedrich 107 Schlözer, August Ludwig von 8 Schmidt, F. 157 Schmidt, Hermann 215 Schneider, Friedrich 57 Schneider, C. 34 Schöffer, Peter 34 Schöne, Walter 11, 139, 395 Schoenlank, Bruno 333 f. Schönwetter, Johann Theobald 289 Scholz, Joseph 57 Schopenhauer, Arthur 35, 273, 394 Schramm, Wilbur 151, 187, 192, 197, 339, 381 Schroers, Rolf 157 Schubart, Christian Friedrich Daniel 167 Schubert, Harold 379 Schiicking, Levin 313 Schüddekopf, Otto-Ernst 354 Schüler, Friedrich 221 Schütz, Walter J. 16 Schuttes, Lucas 171 Schulz, Erich 11 Schulz, F. G. 57 Schulze-Boysen, Harro 201, 257 Schulze-Delitzsch, Hermann 137 Schumann, Gottlieb 8

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Personenregister Schurz, Carl 367 Schwann, F. Ch. 230 Schwarzkopf, Joachim von 8 f. Schwarzschild, Leopold 95 Schweichel, Robert 204 Schweitzer, Johann Baptiste von 332 Schweitzer, Waldemar 378 Schwerbrock, W. 319 Schwichow, A. 179 Schwinkowski, Arthur 209 Scott, Charles Prestwich 148 Scripps, Edward Wyllis 368 Scripps, Robert 368 Seghers, Anna 95 Selznick, David O. 120 Semper, Asmus 107 Sennet, Mack 328 Sensburg, Franz Ludwig 222 Severus, Alexander 21 Seydewitz, Max 336 Seyfert, R . 384 Shannon, Claude Elwood 165, 215 Sica, Vittorio de 112 Siebert, Fred S. 187 Sievers, Max 95 Sieyès, Emanuel Joseph 171 Sighele, S. 236 Silberer, Viktor 341 Silbermann, Alphons 233 Singer, Aubrey 244 . Singziemer, Hans 265 Sinnott, Michael 328 Sjöberg, Alf 114 Skladanowsky, Emil 108 f. Skladanowsky, Max 108 f. Smith, Bruce Lannes 54 Smith, Chitra M. 55 Söhne, Julius Adolf von 46, 171 Sollmann, Wilhelm 335 Sonnemann, Leopold 60, 173, 224 f., 339 Sontheimer, K u r t 353 Spahn, Martin 11 Spahn, Peter 400 Spamer, Adolf 56 Speed, J. G . 42 Speidel, Ludwig 107 Spellmann, Francis 359 Sperling, Heinrich Otto 55, 177 Spiecker, K . 95 Spitzer, Leo 348 Springer, Axel 162, 228, 355 Stahl, Theodor 400 Staiger, Emil 348 Stalin, Josef W. 291 Stampfer, Friedrich 96, 334, 336 Stanley, Henry Morton 367 Staudte, Wolfgang 113 Steele, Richard 91, 148, 245 Stegerwald, Adam 144 Stein, August 400 Steinbuch, Karl 215 Steiner, Gary A. 101 Sternberg, Josef von 110 Stieler, Caspar von 7, 394 Stinnes, Hugo 225 Stoecker, Adolf 204 f. Stoklossa, Paul 60 Stoll, Gerhard E. 293 Stone, Philip J. 42 Strasser, Gregor 257

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Strasser, Otto 95, 257 Strauß, Franz Josef 340 Streicher, Julius 33, 256 Stresemann, Gustav 83, 225 Strindberg, August 114 Ströbel, Heinrich 336 Strausberg, Bethel Henry 204 Struve, Gustav von 222 Stutterheim, K u r t von 219 Sue, Eugène 313 Suttner, Bertha von 126 Swift, Jonathan 148, 219 Szewczuk, Mirko 182 Tarde, Gabriel 236 Tati, Jacques 113 Taxis, Lamoral von 277 Terlowa, Hermina 114 Teubner, Hans 132 Thälmann, Ernst 199, 201 Thalheimer, August 199 Thöny, Eduard 182 Thomas, Isaiah 366 Thomasius, Christian 8, 135 Thommen, And. 321 Thorndike, Edward Lee 261 Thumb, Albert 342 T h u m und Taxis, Maximilian Karl von 277 Tönnies, Ferdinand 14, 396 Tonder, Moritz Flavius Trenck von 219,356 Towne, Benjamin 366 Traub, Gottfried 206 Traub, Hans 13, 396 Treitschke, Heinrich von 32, 174 Trnka, Jiri 114 Truffaut, François 113 Tschuchrai, Grigori 114 Tucholsky, K u r t 107, 174 Uhland, Ludwig 308 Ulbricht, Walter 201, 211 Ullstein, H. H. 174 Ullstein, Leopold 225 Vavra, Otakar 115 Vecchioni, August Napoleon 222 Veidt, Conrad 110 Vergil 139 Vesely, Herbert 113 Viereck, Louis 143, 333 Vigo, Jean 110 Vischer, Friedr. 182 Visconti, Luchino 113 Vlachou, Helena 147 Vogler, Albert 225 Vogt, Hans 109 Vollmar, Georg von 333 Vollmer, Julius 255 Voss, Christian Daniel 202 Vossler, Karl 348 Wagener, Hermann 88, 203 f. Wagner, Hans 14 Wagner, R. 215 Wajda, Andrzej 114 Walcher, Jakob 198 Waldeck, Benedikt 223 Waldkirch, Wilhelm 11 Weaver, Pat 231 Weber, Immanuel W. 8 Weber, Johann Jakob 155, 162, 230

Personenregister Weber, Max 11, 105, 337 Weerth, Georg 222 Wehrenpfennig, Wilhelm 224 Weinert, Erich 201, 211 Weise, Christian 7 Weise, G. 57 Weisgerber, Leo 343 Weitpert, Han? 162 Wellershoff, Dieter 157 Welles, Orson 112 Wels, Otto 336 Wentzel, F. C. 57 Wertow, Dziga 113 Westarp, K u n o von 206 Westley, Bruce H . 16 Wettstein, Oskar 11 Weydemeyer, Joseph 222, 332 Weyrauch, Wolfgang 107 Whorf, Benjamin Lee 343 Wichern, Johann Hinrich 294 Wicki, Bernhard 113, 210 Wieland, Martin 126 Wielandt, Joachim 323 Wiener, Norbert 165, 215 Wienes, Robert 110 Wilhelm I. 203, 223 Wilhelm II. 67, 71 f., 83, 168, 205 Wilkes, John 271 Winchell, Walter 69 Windthorst, Ludwig 400 Winkler, Max 25

Wintermanat, Gregorius 243 Wirsing, Giselher 257, 353f. Wirth, Johann Georg August 94, 221 Witkowski, Maximilian 107 Wladimirow, Leonid 331 Wölfflin, Heinrich 348 Wolfe, Tom 358 Wolff, Bernhard 60, 248 ff. Wolff, Jeremias 57 Wolff, Theodor 173, 220, 355 Wortley, Edward James Stuart Montagu 71 Wulf, Joseph 111 Wulle, Reinhold 205 f., 255 Wuttke, Heinrich 10 Wyler, William 112 Zachariae, Just Friedrich Wilhelm 167 Zainer, Günther 34 Zang, August 61 Zander 160 Zavattini, Cesare 112 Zehrer, Hans 257, 353 Zeman, Karel 114 Zenger, John Peter 366 Zetkin, Clara 126, 200, 334 Zille, Heinrich 182 Zimmermann, Ferdinand Friedrich 257, 353 f. Zinn, Alexander 11 Zola, Emile 84, 220, 271

Sachregister Stichwörter und ihre Seitenzahlen sind kursiv gedruckt. Aberglaube 156 Abonnement 64, 374 Abonnentenversicherung 21 Absatzforschung 21, 235 Acta diurna 21 f . Action-story 51, 247 ADW 365 A FN 26 Afrika 22 Agence France Press (AFP) 251 Agence Havas 50, 248, 251 Agencia Efe 339 Agencia Logos 339 Agenzia Nazionale Stampa Associata (ANSA) 169 Agitation (s. a. Propaganda) 22 f . , 144, 189, 199 ff., 212, 291, 330 Agitprop 23, 227 Aktualität 23, 90, 97, 160, 275, 313, 329, Í 345 f., 393 Ala 24 Albanien 375 Allgemeine Anzeigen G m b H 24 Allgemeine Deutsche Arbeiterverbrüderung 142 Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund (ADGB) 143 Allgemeiner Deutscher Nachrichtendienst (ADN) 73, 249 Alliance Internationale de la Démocratie Socialiste 29 Almanach 24, 181 Altverleger 24, 62 f., 80 Amann-Konzern 25, 256 American Broadcasting Companie (ABC) 370 f. American Council on Education for Journalism (ACEJ) 52 American Forces Network, Europe 26 Amerikanisierung 26 Ampex 56, 270 A. M. T. 37 Amtsblatt 22, ¿6, ^S. Analphabetismus 26-29, 88, 270 Anarchismus 29f., 359 Anarchosyndikalisten 30 Annalen 30 Anonymität 30 f . Ansage 31 f . , 90 Anstalt des öffentlichen Rechts 32, 40, 48, 118, 154, 262, 284, 289, 307, 314-317, 322, 347, 351, 385 Anstalt zur Wahrung der Aufführungsrechte 47 Antenne 105, 130, 252 Antisemitismus 3 2 f , 111, 146, 173, 205, 255 ff. Anti-Trust-Gesetz 368 Antriebslehre 346 Anzeige 24, 33 ff., 49, 74, 78, 90, 106, 122, 136, 139, 166, 384 Anzeigenblatt 34 f. Anzeigenring 34, 35 Aphorismus 35 Apperzeption 165

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Arbeiterkorrespondent 199 Arbeitgeber 35 f . Arbeitgeber - Internationale 36 Arbeitsgemeinschaft Deutscher Werbungsmittler (ADW) 365 Arbeitsgemeinschaft Leseranalyse e. V. 36f. Arbeitsgemeinschaft Mittlerer Tageszeitungen 37, 345 Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der BRD (ARD) 36, 48, 75ff., 103, 154,262,289, 307, 322, 351, 360, 382, 386, 403 Arbeitsgemeinschaft Werbeagenturen und Marketingberatung 37 Archiv 37ff., 76f., 119, 168, 274, 316, 318, 393 Areopagitica 39, 279, 397 Argus de la presse 394 Armeezeitung 101 Artikel 134, 178, 219 Asien ^jpy Associated Press (AP) 59, 150, 249 f. Assoziation 165, 272, 342 f. AStA-Bewegung 349 Audience Research Department 155 Audion- Versuchserlaubnis 40 Auflage 21, 34, 40, 64, 123 ff., 149, 153, 161, 165, 282, 350, 374 Auflagenkontrolle 165, 374 Aufnahmetrick 117 Aufsichtsgremien 32, 40, 77, 265, 307, 314f. Augustinusverein 399 Auskunftspflicht 272 Auslands-Anzeigen-GmbH 24, 157 Auslandsbericht 44 Auslandsbrief 44 Auslandskorrespondent 44 f. Ausnahmerecht 40 f . , 262, 333 Aussage 62, 67, 73,81, 161, 191 ff., 227, 233, 301, 303, 308, 328, 337, 344, 384 Aussagenanalyse 16, 41 ff., 64, 233, 303, 337 Außenpolitik 44 f . Außenwerbung 45 Australian Broadcasting Commission (ABC) 267 Australien 267 Auswahlverfahren 42 f. Automation 46, 317 Autotypie 160 Aviso 46 A WA 47 A WM 37 Axel-Springer-Stiftung 355 Bankenpublizistik 48 Bauer Verlag 162, 207, 290 Bayerischer Rundfunk 36, 48, 76, 154, 269, 314, 354, 382 Bayerischer Werbefunk G m b H 316 BBC 61, 93, 155, 274, 292 Beeinflussung 232, 235, 248, 264, 280, 285, 289, 291, 299, 384 BFBS 61 f . Behördenpublizistik 26, 48 Beilage 48 f . , 167, 329

Sachregister Beleidigung 49 Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger Belgien 49 f . 65, 76, 104, 347, 353 Belletristik 51 Bundesvereinigung Deutscher ArbeitgeberBericht 51, 62, 231, 241, 259, 263, 271, 365, verbände 36 387 Bundeswehr 65, 133 Berichtigungszwang 131 Bundeszentrale für Öffentlichkeitsarbeit 66 Berliner Werbefunk G m b H 316 Burda Druck und Verlag G m b H 162, Bertelsmann-Verlag 387 290 Berufsausbildung 51 ff., 75, 151, 154, 270, 294, 304, 331, 360, 363, 382, 396 Caligarismus 110 Berufsverband 65, 75, 167, 171, 283, 294, Camouflage 67 297, 335, 353, 373 Cartoon 67 Besatzungszeitungen 80 Cautio- und Cura-Gesellschaft 23 Beschlagnahme 53, 286 f., 340 CDU/CSU 67 f . Besprechungswesen 53 Centre d'Etudes Scientifiques de la presse 52 Bestechung 209 Centre de Formation des Journalistes 52 Betriebspublizistik 54 Centrums-Parlaments-Correspondenz Betriebszeitungen 54, 201 (CPC) 400 Bewegungsprinzip 117 Chef vom Dienst 68 f . Bewußtsein 299 Chefredakteur 363 Bezirkszeitung 330 Chiffre 30 Bezugsgruppe 264, 302 f. Chronik 30 Bezugspreis 21 Cinéma vérité 113 Bezugszwang 167 Cinemascope 115, 121 Bibliographien 54 ff. Cinémathèque 119 Bibliothek 274 Cinémathèque Française 119 Bildarchiv 161 Cinerama 109, 115, 121 Bild-Bandaufnahme 56, 270 Civil-Rights-Bewegung 259 Bildberichterstattung 160 Code 344 Bilderbogen 56 f . , 69, 329 Columbia Broadcasting Systems (CBS) Bildjournalismus 58 370 f. Bildpublizistik 58 f . , 64, 67, 161 Column 69, 219 Bildtelegrafie 59, 161 Collage 275 Bild- und Filmamt 110 Comic strips 57, 69f., 178, 182, 329 Bildung 26, 88, 99 ff., 122, 144, 163 f., 168, Comité Consultatif International des 176, 269 Radiocommunications (CCIR) 105 Bildungsfernsehen 89, 270, 354, 371 Commission f ü r Internationale VerbindunBildungspolitik 28 f. gen der Anarchisten 60 Bildungsrundfunk 89 Commission on Freedom of the Press 188 billboard 275 Committee on Public Information 212, 297 Blickfang 59 Computersatz 46, 317 Comsat Corporation 253 Börsenberichterstattung 48, 60, 154 Concordia 132 Bonniers-Konzern 327 Consumer Protection Bill 385 Boulevardpresse 26, 61, 151, 186, 214, 262, Continental Telegraphen Compagnie 249 369 Cook-Inseln 267 Braun'sche Röhre 102 Copy desk 308 Briefzeitung 140 British Broadcasting Corporation 61 British Film Institute 114 Dadaismus 110 f. Dänemark 323 British Forces Broadcasting Service 61 f . Daily-Telegraph-Affäre 71 f . British United Press 150 Datenträger 81 f. Broadcasting-Bewegung 62 Defa 113 Brüsseler Konferenz 201 Defamation Act 150 Bürgschaftsaktion 119 B U G R A 279 De instrumentas communicationis socialis Bulgarien 376 Decretum 72 Dementi 98 Bulletin 62 Bumerang-Effekt 62 Demoskopie (s. a. Umfrageforschung) 16. Bund Deutscher Werbeberater und Werbe166, 315 leiter e. V. 62 Depesche 72 Bundespressekonferenz 62, 288 % Deutsche Bibliothek 38 Bundesprüfstelle f ü r jugendgefährdende Deutsche Demokratische Republik 47, 72-74, Schriften 176 113, 201, 284 f., 294, 304, 337, 392 Bundesrepublik Deutschland 26, 62 ff., 74, Deutsche Film- und Fernsehakademie 74f., 77, 113, 128,161,166, 172,178,183,185ff., 154 201 f., 207, 231 f., 243, 249 ff., 257 f., Deutsche Funkwerbung 316 262, 269, 271, 275, 279, 284, 286, 288, Deutsche Gesellschaft f ü r Dokumentation 290, 294 f., 303, 307, 312, 314 ff., 317, ( D G D ) 82 322, 329, 337, 340 f., 345, 347, 350 f., 354, Deutsche Gesellschaft für Film- und Fernseh359, 385, 387 forschung e. V. 75

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Sachregister Deutsche Gesellschaft f ü r Filmwissenschaft Ecole supérieure de Journalisme 52 75,119 Editorial 219 Deutsche Gesellschaft für Publizistik- und Eher-Verlag 25, 158 Zeitungswissenschaft 75, 347 Ehrenschutz 26, 49, 86f., 131, 165, 276, Deutsche Gesellschaft f ü r Soziologie 337 286 f., 361, 378 Deutsche Industriefilmtage 164 Eiffelturm 102, 130 Deutsche Industriefilm-Zentrale 164 Eigenwerbung 34, 87 Deutsche Journalistenschule e. V. 52, 75 Einstweilige Verfügung 87f. Deutsche Journalisten-Union (DJU) 75, 128, Emissora Nacional de Radiodifusao (E.N.) 277 172, 353 Deutsche Kinemathek 38 Empirische Sozialforschung -»UmfrageforDeutsche Kinotechnische Gesellschaft 119 schung, -»Sozialwissenschaften. Deutsche Lichtspiel-Gesellschaft (Deulig) Entrefilet 88 110 Entwicklungsländer 26, 88 f . , 218, 270, 360 Deutsche Presse-Agentur (dpa) 59, 98, 249 Epigramm 89 Deutsche Public-Relations-Gesellschaft 297 Erfolgskontrolle 90, 136 Deutsche Reichs-Rundfunk G m b H 277 Erkennungsmelodie 31, 90 Deutsche Studiengesellschaft für Publizistik Ermächtigungsgesetz 262 Erscheinungsweise 90 f . , 273 77, 360 Erwachsenenbildung 27 ff., 354, 360 Deutsche Stunde 129, 77f. Erziehung 163, 176, 269, 330, 344 Deutsche Welle 36, 76, 78, 81, 133, 244, Essay 91 314 Ethik 91 f . Deutsche Wochenschau G m b H 387 Deutscher Buchdruckerverein 35 Europäische Rundfunk-Union 244 Deutscher Freiheitssender 132, 201 Europa-Verlagsgesellschaft G m b H 25 Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) 144f. Europäische Funkkonferenz 379 Deutscher Journalistenpreis 75 Eurovision 92 f . , 332 Deutscher Journalistenverband (DJV) 58, Evualierung 93 Evangelische Kirche Deutschlands (EKD) 75 f . , 76, 128, 171 f., 353 250, 295 Deutscher Nationalverein 223 Deutscher Normenausschuß ( D N A ) 82, 208 Evangelischer Pressedienst (epd) 185, 250 Deutscher Pressedienst (dpd) 249 Evangelischer Presseverband f ü r DeutschDeutscher Presserat 64, 76, 209, 340 land 250, 294 Deutscher Volkssender 133 Evangelisches Filmzentrum 122 Deutsches Fernsehen 36, 76, 103, 315 Exchange Telegraph Company (Extel) 150 Deutsches Filmarchiv 119 » Exilpresse 50, 68, 93-96, 201, 211, 329, 332f. Deutsches Industrieinstitut 36 Extrablatt 26, 87, 97 Deutsches Institut für Filmkunde 76, 119 Deutsches Institut f ü r Film und Fernsehen fact-story 51, 247 119 Fachpresse 65,(98) 118, 120, 134, 150, 154,' 2 3 0 , 241, 243Γ282, 2 9 3 Γ 3 9 1 Deutsches I n s t ^ t f ü r publizistische BilFahraufnahme 117 dungsarbeit, Düsseldorf 52 Faksimile-Übertragung 46, 59, 98 Deutsches Jugendinstitut 296 Fallex 62, 340 Deutsches Nachrichtenbüro (DNB) 146, Falschmeldung 98, 248 158, 249 Vi Fama 139 Deutsches Rundfunkarchiv 38, 76 f . , 316 Deutschland21, 32, 35,40, 56 f., 78-80,93 f., Familienzeitschrift 99, 126, 243 110 f., 134, 142 ff., 166, 173, 176 f., 183, FAO (Welternährungsorganisation der 198 ff., 202, 219, 221 ff., 228, 230, 245, U N O ) 218 249, 255ff., 262, 721 f., 276f., 284ff., Farbdruck 161 293f., 309ff., 332ff., 349, 353 Farbfernsehen 99f., 104, 123, 253, 271, 321, Deutschland-Fernsehen GmbH 80f., 103, 331, 371, 376 Faschismus 189, 283 106, 314, 403 Fax-Foto 59, 98 Deutschlandfunk 36, 76, 81, 314 FBW 116, 210 Dezimalklassifikation 82 Feature 100f., 231, 255 Didaktik 269 Federal Communications Commission Digest 330, 369 Diligentia A G 200 (FCC) 105, 370 D I M I T A G 345 Federal Regulation of Lobbying Act 289 Direktwerbung 81, 218, 382 Federal Trade Commission 385 Dokumentarfilm 110, 127, 164 Fédération Internationale de DocumenDokumentation 37 ff., 76 f., 81 f . , 124, 168, tation (F. I. D.) 81 Feed back 16, 101 228, 269, 274, 395 Feldzeitungen 101 f . Dolchstoßlegende 82f., 158, 174 Ferndrucker 254 Dradag 77, 129 Fernschreiber 254 Drahtfunk 83 Fernsehdienst 250 Dramaturgie (Hörspiel) 156 Fernsehen 31 f., 36 f., 46, 56, 76 f., 80 f., 89, Dreyfuß-Affäre 83f., 220 93, 99, 102ff., 115, 123, 141, 146, 149, Drucktechnik 84 f . , 160 f., 163, 207 f., 214, 154 f., 163, 166, 168 ff., 185 f., 207, 218, 273, 282 f., 317, 345, 357

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Sachregister 227 f., 230 ff., 238, 241, 244, 247, 252, y{Frauenpresse 125 ff., 149, 243, 245, 309 Free Cinema 114, 127 255, 262, 265 f., 269, 271, 277, 284, 307, Freedom of Information Center 279 313, 315, 319, 322, 328, 331, 339, 352, 354, Freier Mitarbeiter 127 f . 356, 360, 365, 370 f., 374 ff., 382 Freies Fernsehen G m b H 103 Fernsehgebühren 122, 131 Freiwillige Selbstkontrolle 128 Fernsehgesellschaft der Berliner TagesFrequenzen 128 f . , 255, 274, 379 zeitungen m b H 382 Fugger-Zeitungen 140 Fernsehkurs 270 Funkausstellüng 100, 102, 104 Fermehmonopol 103, 104 Funk-Stunde A. G. 77, 129 Fernseh-Normen 104 f . Funktionale Publizistik 16, 129, 273 Fernsehspiel 105 Funktion (der Massenmedien) 190, 215, Fernsehtechnik 100, 102, 105 f . , 244, 284 339 Fernseh-Universität 270 Fernsehurteil 106 Funkturm 129 f . , 331 Fernsehwellen 105 Fusion 369 f. Feuilleton 106ff., 185, 259, 313, 317, 328, Fusionskontrolle 153 339 Gebühren 36, 131, 252, 266, 277, 307, 315, Feuilletonismus 108 319 FI A C 251 Gegendarstellung 98, 131, 378 Fidschi-Inseln 267 Geheimhaltung 131 f . , 165, 288 Film 37, 76, 105, 108-115, 127, 154, 164, Geheimsender 132 f . , 201, 213 175, 210, 227 f., 239, 241, 259, 269, 322, Gelehrter Artikel 106, 134, 219 328, 341, 346, 350, 352, 356, 360, 362, 373, /Gelehrte Zeitschrift 9, 134 f . , 282 377, 383, 387 GEMA 121, 135 Filmatelier 109 Gemeinschaftswerbung 135 f . Filmbewertung 116 General Council on the press 150 Film d'Art 109 Generalanzeiger 34, 7 9 , 1 3 6 f . , 140, 167, 272, Filmdialog 117, 119 309 Filmdramaturgie 117 f . , 119 Filmerziehung 122 Genossenschaften 137 f . Filmfestival 118 Gerbner-Modell 17 f. Filmförderungsgesetz 118 Gereimte Publizistik 138 Filmindustrie 109 ff. Gerichtsberichterstattung 26, 179 f., 365 Filmkopie 121 German News Service (GNS) 249 Filmkritik 118 f . Gerücht 123, 139, 291 Filmkunde 119 Gesamtverband Deutscher MetallindustrielFilmmusik 119 ler 35 Filmologie 119 Geschäftspresse 139 Filmothek 119 Geschichtsschreibung 30 Filmpolitik 111, 119 f . Geschriebene Zeitung 140 Filmpreise 118, 120, 164 Gesellschaft 190 Filmpresse 120 f . Gesellschaft Werbeagenturen (GWA) 382 Filmrecht 121 Gesinnungspresse 140 f . Filmsatz 317 Gesetz zur Überwachung strafrechtl. und Filmselbstkontrolle 121, 128, 176 anderer Verbringungsverbote 74, 120 Filmtechnik 121 Gesprochene Zeitungen 123, 141 Filmtitelregister 121 f . Gewerbeordnung 141, 208 Film und Kirche 122, 295 Gewerkschaft 137, 142, 151, 172, 353 Filmmuseum 119 Gewerkschaftspresse 141-145 Filmwerk der E K D 295 Giga-Hertz 129 Film Wirtschaft 118 Gilbert- und Ellice-Inseln 267 Filmzensur 120, 128, 175 Ginseng-Urteil 87 Finanzierung 64, 74, 122 f . Glaubwürdigkeit 145 f . , 262 f., 297, 328 Finnland 324 Gleichschaltung 111 f., 146f., 256 ff., 360 F I P P 365 Glosse 69, 147, 218, 247 Gresham-Gesetz 299 Flachdruck 85, 208 Greuelpropaganda 147, 212 Flugblatt 33, 123, 271, 280, 311 Griechenland 147 f . Flüsterwitz 123 f . Großaufnahme 117 FOG RA 124 Fotographie 58, 160, 373, 389 Großbritannien 52, 71,114,127,133,148-151, Fotosatz 317 163,207,212, 219, 227,230,245,251,270f., Formalobjekt 14 274, 290, 329 Fortsetzungsroman 313, 328 Großraumredaktion 308 Fox-Tönende-Wochenschau 387 Grundbegriffe der Publizistik 23, 273, 282, Frankfurter Allgemeine Zeitung G m b H 63 f. 305, 360, 393 Französisch-Polynesien 267 Gruner + Jahr 162 Frauenbewegung 126 Gruppe 151, 235, 283, 344, 346 Gruppenforschung 296 Frankreich 29, 52, 84, 93, 113, 124f., 132, Gruppenkommunikation 151 f . , 193 f. 166, 219, 232, 259, 265, 271 Gruppenverhalten 193, 215 f. Frauenfunk 125

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Sachregister Guam 267 Günther-Kommission

64, 153, 188, 207, 386

Hambacher Fest 221 Handelsteil 60, 154 Harzburger Front 158, 256 Hauptausgabe 258 Hawaii 267 Hearst-Gruppe 249, 36JÌ ff., 390 Heimatpresse 258, 272, 283, 345 Herder-Verlag 184 Herrenreiter-Urteil 86 Herold-Verlagsgesellschaft mbH 25 Hessischer Rundfunk 36,76,154,231,314,316 Hochdruck 85 Hochschule für Fernsehen und Film 154 Hochschule für Gestaltung 154 Holzschnitt 154 f . , 160, 260, 369, 375 Hörer (s. a. Publikum, Rezipient) 156, 247 Hörerforschung 155, 235, 315 Hörerstatistik 155 H ö r f u n k 313 Hörspiel 156f., 255, 328 Hörspieldramaturgie 156 Hollywood 112 Horoskop 156 Hugenberg-Konzern 23 ff., 36, 137, 146, 157 ff-, 241, 256 Ideologie 291 IG Druck und Papier 75, 172 Illustration 154 f., 160 f . , 214, 242, 375 Illustrierte 127, 156, 161 ff., 244, 309, 313, 322 Image 196, 292, 383 Impressum 31, 40, 80, 163, 165, 307, 363 Imprimatur 285 Independent Television Authority (I. T. Α.) 163 Indépendant Television Companies Ass. (ITCA) 163 Index 285 Individuum 236, 296, 298 ff., 346, 352 Industrialisierung 34, 149, 154, 236, 282, 361 Industriefilm 164 Information 164 f . , 165, 168, 190 ff., 215, 231, 233, 247, 263, 275, 288, 297, 339, 342, 346, 348, 378, 384 Informationsästhetik 165 Informationsdienste 82 Informationsfluß 190 ff., 264 Informationsfreiheit -»Presse-, Meinungs-, Informationsfreiheit. Informationsministerium 186 Informationsstelle zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) 40, 45, 165, 374 Informationstheorie 165 Inf rat am 166, 315 Inhalt 152, 303, 391 Inhaltsanalyse -»Aussagenanalyse Institut de Science de la presse 52 Institut Français de presse 52 Institut Internationale de Documentation 81 Institut für Filmkunde 38 Institut Français de Presse , Paris 52 Institute of Journalists 151 Intelligenzblatt 9, 60, 166 f . Intelligenzwesen 34, 78, 154, 166 Interaktions-System 152

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Interministerieller Ausschuß 120 International News Service (INS) 249 International Press Telecommunications Commitee 252 Internationale Arbeiter-Assoziation 29 Internationale Arbeiterhilfe (IAH) 200 Internationae Journalisten-Föderation (FIJ) 75, 76, 167 International Organization for Standardization (IOS) 81 Internationales Presseinstitut 398 Internationale Sozialisten 198 Internationaler Kongreß des Katholischen Films 122 Internationaler Sozialistischer K a m p f b u n d 335 Internationales Evangelisches Filmzentrum 295 Internationales Katholisches Filmbüro 122 Internationales Presseinstitut (IPI) 167f. Internationales Zentralinstitut für Jugendund Bildungsfernsehen 168, 269 Interne Korrespondenz 140 Interpersonale Kommunikation 192 ff. Interview 168, 231, 358, 367, 383 Intervision 168 Intrapersonale Kommunikation 191 ff. IPA-GmbH 316 Island 325 Italien 93, 112, 168 f . , 169, 307 Jahrbuch 30 Japan 170 Jiji Press 251 Journalismus 12, 68, 72 ff., 75, 92, 107, 124, 128, 140, 150, 170 ff., 178, 184, 209, 219, 263, 271, 279, 286, 294, 305, 308, 341, 364 Journalist 171 Journalistengesetz 279, 287 Judentum 172 ff. Jugendfernsehen 269 Jugendfunk 174, 269 Jugendschutz 128, 165, 174ff., 287, 322, 347, 397 Jugendzeitschrift 176 ff., 257, 259, 319, 349 Jugoslawien 375 f. Junius-Briefe 178, 271 Justiz 178 ff., 220, 287, 340 Kabarett 181, 272, 317 Kabelfernsehen 289 Kalender 24, 181, 214 Kameraeinstellungen 117 Kampfverlag 257 Kanzleipublizistik 280 Kapitalismus 189, 233 Karikatur 67, 182, 221 Karlsbader Beschlüsse 9, 78, 183, 202, 286, 391 Katholischer Klub 399 Katholische Nachrichtenagentur (KNA) 184f., 250 f. Katholizismus 72, 122, 168, 183 f . , 363, 399 Kaufpresse 151 Kaufzwang 278 Kaution 184 Kinderfunk 184 f . Kindler und Schiermeyer 162 Kinemathek 38

Sachregister Kinematographie 108 Kinetoskop 109 . Kirchen/unk 185, 295 Kirchenfernsehen 184, 185, 295 Klangfilm 109 Kleine Form 185 Kolchosorgan 330 Kollektiv 73, 193, 301 f., 352 Kolportage 185 Kolumne 162 Kommentar 69, 88, 147, 164, 182,185 f . , 218, 231, 247, 276, 367 Kommerschkoje telegrafnoje agentstwo (KTA) 252 Kommunikationsforschung 14 ff., 232 f., 337, 381 Kommunikationsmodell 263 Kommunikationspolitik 186-190, 283 Kommunikationsprozeß 165, 187, 232, 262 f., 296, 299 ff., 303 f., 328, 338, 342 ff., 351 Kommunikationsstruktur 152, 164, 190 f., 215 f., 241 Kommunikations-System 14,41,169,186 ff., 190-193, 232 Kommunikationswissenschaft ( ·*Publizistikwissenschaft) 11, 41 ff., 101, 155, 187 ff., 190-198, 215 f. Kommunikator 18, 41, 62, 101, 129, 164, 190 ff., 263, 299 ff., 303, 328, 339, 344, 351 Kommunikatorforschung 303, 337 Kommunismus 94, 146, 189, 198-202, 211, 227, 330 f., 333 f., 375 Konservativismus 173,202-207,293, 368, 399 Konserve 228 Konstitutionalismus 188, 203 Kontrastprogramm 360 Konzentration 34, 125, 137, 149 f., 153, 162, 187, 207f., 261, 279, 284, 310, 323, 326, 360, 369 f., 386 Konzentration AG 335 Konzentration G m b H 64, 337 Konzession 208 Kooperation 35, 37, 207, 241, 308, 310, 321, 345 Kopfpresse 151, 258 Kopfblätter-Konzern 321 Kopierverfahren 208 Korrektur 208 Korrespondent 62, 171 Korruption 208 f . Kosmos-Verlag 200 Kriegsberichterstattung 209 f . Kriegs film 210 Kriegsgefangenenpresse 201, 210 f . Kriegspropaganda 212 f . Kriminalfilm 112, 365 Kundenzeitschrift 138, 213 Kupferstich 160, 214, 221, 375 Kupfertiefdruck 163, 208 Kuratorium Junger Deutscher Film 120 Kurzfilm 387 Kurzgeschichte 214 f . Kybernetik 165, 192, 197,215-217 Ladenwerbung 218 Länderrundfunkgesetze 315 Landespressegesetze 31, 53, 131, 172, 218, 263, 271, 274, 283, 286, 288, 308, 363, 378, 386

Landesverrat, publizistischer 132,287 f., 340 Landfunk 218, 231 f. Lasswell-Formel 16 f. Lateinamerika 218 Laufzeit 218 Layout 357 Lehr- und Lernmaschinen 269 Lehrstühle (Publizistik) 18 f. Leitartikel 140, 186, 218 ff-, 247, 276 Lesegesellschaft 220 Leserforschung 37, 235 Lesezirkel 218, 220 Lex Heinze 175 Lex Soraya 87 Liberalismus 205, 221-226, 305, 354, 367 f. Licensing Act 227 Lichtsatz 317 Lichtspielgesetz 175, 227 Lichttonfilm 109, 121 Liedpublizistik 138, 227 Linguistik 342 Linotype 317, 368 Literatur 51, 91, 175, 185, 214, 272, 312, 317, 347, 361 Litfaß-Säule 275 Lithographie 221 Live-Sendung 105, 218, 227f., 231, 244 Lizenz 318, 347, 370 f., 382, 392 Lizenzpresse 62 f., 73, 228, 272, 310, 392 Lizenzzwang 24, 62 f., 79 f., 137, 228, 261, 285 Lobbyismus 288 f. Lokalpresse 167, 309, 379 Lumitype 318 Lutherischer Weltbund 295 Luxemburg 229 Macht 190, 232, 283, 288, 291 Magazin 214, 230, 369 Magazinsendungen 231 f . Magna Charta 150 Manipulation 152, 232 f . , 236, 263, 291 Manuskript 234 Mantel 308 Marianen 267 Markenartikelwerbung 234 f . Marktforschung 21, 235 Marshall-Inseln 267 Marxismus-Leninismus 189, 291, 330, 375 Masse 15,22, 129, 152, 189, 233, 235 f f . , 265, 291, 297, 347 Massengesellschaft 152 Massenkommunikation (Theorie) 14 ff., 152, 155, 236 f., 297 Massenkommunikationsmittel 14, 41, 191 ff., 236, 237-241, 247, 263, 265, 303, 318, 337, 344, 384 Massenpresse 10, 61, 124, 148, 261, 282, 329, 345, 366 ff., 380 Massensuggestion 187 Massentheorie 236 Materialobjekt 14 Materndienst 241 Medizin 241 f . Meinung 15, 247, 263, 265, 280, 291, 346 Meinungsbildung 232, 281, 284, 287 f. Meinungsfreiheit -»Presse-, Meinungs-, Informationsfreiheit Meinungsführer -»Opinion Leader Meinungsmuster 291

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Sachregister Meinungspresse 148 Meldung 51, 247 Meßrelation 242 f., 281, 310 Michel-Kommission 64, 207, 243, 386 Mikrofilm 38 Minderheit 346 f. Minderheitenpresse 259 Ministery of Information 212 Mitbestimmung 355 Mitteldeutsche Rundfunk A G 77 Moderator 231 f. Modezeitschrift 126, 243 f. Mondovision 244 Monitor 244 M o n o p o l 125, 169, 233, 285, 289, 368 f., 386 Montage 117 Moralische Wochenschrift 89, 106, 148, 176, 244f., 356 Mosaiktheorie 132 Mosse-Konzern 23 f., 225 f. Motivation 233, 246, 269 Motivforschung 235, 246, 383 f. Muckracking 369 Münzenberg-Konzern 200 Mussert-Bewegung 261 Mutual Broadcasting System ( M B S ) 370 Nachdruck 311 Nachricht 51, 58, 98, 138 f., 147, 164 f., 210, 215, 242, 247f., 252, 254, 259, 280 f., 340, 367 Nachrichtenagenturen 37, 45, 59, 98, 150, 154, 158, 168, 248-252, 285, 339 Nachrichtenmagazin 31 Nachrichtenpolitik 248 Nachrichtensatellit 244, 252 f., 254, 332 Nachrichtenschutz 253 f. Nachrichtentechnik 252, 254 f. Nachrichtentheorie 165 Nachrichtenwesen 252, 282 Nachrichtenübermittlung 281, 313 Nachruf 259 National Advertisers 371 National Broadcasting Company ( N B C ) 370 f. National Council for Training of Journalists 52 National Educational Television ( N E T ) 371 National Networks 371 Nationalsozialismus 24 f., 33,41, 53,67,75 f., 79, 94, 107, 111 f., 132, 143, 145 f., 158, 177, 189, 201-204, 212, 227 f., 236, 255-258, 261 f., 283 f., 291, 293, 308, 314, 335, 349, 353 f., 377, 387. National Union of Journalists 151 N B C Red Network 370 Nebenausgaben 258 Negerpresse 258f. Nekrolog 259 Neorealismus 112 Neue Hebriden 267 Neue Welle 113, 259 Neue Zeitung 156, 241, 259 f., 281 Neuguinea 268 Neukaledonien 267 Neuseeland 267 Newhouse 370 Newspaper-chains 368 ff. N e w Zealand Broadcasting Corporation ( N Z B C ) 268

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N e w Zealand Press Agency ( N Z P A ) 267 Niederlande 260 f. Niederländisch-Guinea 268 Nigeria 22 Nimbus-Effekt 261 f. Nipkow-Scheibe 100 f., 105 Nötigung 262 Norddeutsche Funkwerbung G m b H 316 Norddeutscher Rundfunk (NDR) 36, 76, 231, 262, 314 Nordische Rundfunk A G 78 Nordwestdeutscher Rundfunk ( N W D R ) 314 Norwegen 325 Notverordnung 41, 262, 335 N P D 258 NTSC 100, 262, 271 Oberhausener Gruppe 113 Objektivität 263 Öffentliche Aufgabe 92, 145, 208, 263, 279, 287, 364, 374 Öffentliche Meinung 15, 263 f., 284, 289, 296, 337, 346 Öffentlichkeit 33, 188, 241, 246 f., 247, 263, 278, 297, 305, 308, 340, 378 Öffentlichkeitsarbeit -»Public Relations Österreich 202 ff., 265 f. österreichischer Rundfunk ( O R F ) 266 Off Hollywood Cinema 115 Offset-Druck 85 Oligopol 386 Olympia-Verlag 162 Opinion Leader 14, 139, 261, 264, 301, 346 O RTF 125, 265 Ozeanien 267f. Package Companies 371 Pädagogik 269 f. Pal 100, 104, 271 Pamfletten 271 Pamphlet 280f. Pamphlétaire 271 Panel-Methode 358 Papua 268 Parlamentsberichterstattung 148, 178, 271 f. Parodie 272, 3 Π Parteipresse 42, 79 f., 158, 168, 183, 223 ff., 260, 266, 272 f., 282, 284, 332 ff., 351 Pausenzeichen 273 Penny Press 366 Periodik 273 Periodizität 90, 273 f., 393 Persiflage 317 Persönlichkeitsschutz 86 Petersburger Telegraphen-Agentur 251 Peu vag 199 f. Pflichtexemplar 274 Phoenix G m b H 25 Phonograph 318 Photon 318 PICA-Index 279 Pilkington-Bericht 187 Pilotton-Verfahren 345 Piratensender 274 f. Plagiat 361 Plakat 45 , 218, 275, 311, 384 Play back 121 Polemik 276, 280 f. Polen 376 Polizei 276, 340

Sachregister Portugal 276f. Post 277f., 314, 345, 374 Postzeitungsamt 277 Prädikatisierung 116, 120 Präventivzensur (s. a. Zensur) 53, 397 Predigt 278 Preisausschreiben 278 PRESSA 278f., 293 Press Association L T D 150 Press council 151, 172 Presse 49 f., 63 ff., 67 f., 73 f., 78, 88, 93, 122, 124 ff., 131, 145 ff., 154, 163, 165 f., 168, 170, 172 f., 174 f., 183, 186, 199, 202, 209 f., 214, 218, 220 f., 229, 241 f., 245, 247, 253, 255-260, 265 ff., 269, 271 ff., 276, 278 f., 281, 283, 285 ff., 289, 293, 305, 309 ff., 317, 319 f., 322-325, 328 f., 332 ff., 339, 345, 347, 349, 353 f., 357, 361, 363, 365 ff., 373, 375 ff., 379, 395 Presseausstellung 278 Pressefrühdruck 214, 259, 280f. Pressegeschichte 7, 281-283 Pressegesetze 76, 131, 153, 163, 165, 174 f., 183, 208 f., 218, 227, 263, 265, 278 f., 285 ff., 318, 402 Presse- und Informationsamt der Bundesregierung 65 f., 75, 186, 288 Pressekammer 283 Pressekommission 149, 153, 188, 207, 243 Pressekonzern 25, 158, 368 Presse-, Meinungs-, Informationsfreiheit 8, 39 ff., 64, 67, 73 f., 76, 92, 97, 124, 140 f., 145 ff., 150, 153, 164, 167, 170, 178 ff., 183, 187 ff., 207, 219, 221 ff., 256, 261 f., 276, 279, 284-287, 320, 330, 340, 360, 366 ff., 373, 375, 386, 397 Pressenotrecht 262 Pressepolitik 25, 37, 44, 65, 71, 186 ff., 212, 283-285, 350 , 366, 378, 401 Presserecht (s. a. Pressegesetze) 31, 53, 86, 263, 279, 283, 285-287, 308, 320, 362 ff., 397 Presse-Rundfunk A G 382 Pressestrafrecht 26, 49, 131, 175, 287f., 363, 402 Pressetheorie, marxistisch-leninistische 73 Pressezensur 78, 183, 227, 261, 284 Pressure groups 288 f . Prestige Paper 34,151, 279 ff. Privatfernsehen 32, 103 f., 129, 140, 170, 275, 284, 289, 341, 370 f., 382, 386 Privatrundfunk 170, 274, 289, 307, 314, 370 Privileg 289f., 361 Programm 31, 265 Programmgesellschaft 371 Programmgestaltung 155, 231 f., 341, 371 Programmzeitschrift 150, 161, 290 Propaganda 22, 25, 32, 67, 83, 101, 111, 127, 132, 138, 146 f., 164, 176 f., 188, 199, 210, 212, 227, 233, 235 f., 257, 262 ff., 284, 291 f . , 314, 330, 347 ff., 377, 384, 387 Propagandafilm 111, 146 Propaganda-Kompanie 210 Propagandasender 292, 348 f. Propagandist 218 Prospekt 48 Protestantismus 293-295, 399 Provo-Bewegung 359 Pseudonym 30 f. Psychologie 295f., 342, 383, 385, 396

Public Relations 24, 36, 48, 65 f., 76, 292, 296f., 350, 385 Publikum 33, 131, 152, 157, 207, 227, 236, 241,263,265,297-302, 313, 344, 372 Publikumsforschung 303, 337, 358, 371 Publizistikwissenschaft 11, 23, 41 ff., 75, 77, 151, 164, 187 ff., 199 ff., 235 ff., 246, 263, 273, 291 f., 296 ff., 303f., 337, 358, 362, 381, 391-396 Publizität 48, 305, 393 Pulitzer-Preis 305f., 328 Puppenfilm 114 f. Quasi-Live-Sendung 105 Quoten-Verfahren 358 Quote-Story 51, 247 Radio Australia 267 Radio Bremen 36, 76, 307, 314 Radio Caroline 274 Radio Europa I 289 Radio Free Europe -»Radio Freies Europa Radio Freies Europa 213,251,307, 349 Radio Freies Prag 133 Radio Liberty 307 Radio London 156 Radio Luxemburg 251, 289, 316 Radio Merkur 274 Radio Moskau 292, 331 Radio Nacional de España 339 Radio N o r d 274 Radio Peking 292 R A D I O STAMPA 169 Radio Stunde A G 129 Radio Tirane 375 Radio Vaticana 250, 363 Radio Veronika 274 Radiotelevisao Portoguesa (RTP) 277 Rahmengesetz 286 RAI 169, 307 Random-Verfahren 358 Ravensburger Depesche 98 Recht am eigenen Bilde 86, 362 Redakteur-Gesellschaft 125, 373 Redaktion 69, 128, 1 7 1 , 2 4 7 , 3 0 7 f . , 339, 363, 373 Redaktionsgemeinschaft 308, 310 Rede 237, 278, 291, 308 f . , 312 Regenbogenpresse 156, 161, 309, 329 Regionalpresse 258, 283, 309 f . , 379 Rheinische Nachrichtenagentur ( R H E I N A ) 249 Reichsfilmarchiv 38 Reichsfilmgesetz 111 Reichsfilmkammer 111, 175 Reichskulturkammer 79, 146 Reichskulturkammergesetz 25 Reichslichtspielgesetz 128 Reichspressegesetze 41, 53,79,131,136,141, 163, 184, 208, 218, 274, 284, 286 Reichspressekammer 25, 213, 256 f., 283 f. Reichspropagandaministerium 111, 132, 158, 186, 227, 257, 284, 387 Reichsregal 277 Reichsverband der Deutschen Presse 53, 75 f., 335 Reichsverband der Deutschen Werbungsmittler 365 Reihenzeitung 310 Reklame -»Werbung

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Sachregister Relation 310 f . R e p o r t a g e 280 R e p o r t e r 51, 171 Repräsentativität 42 f. Reprint 311 Reptilienfonds 284, 378 Ressort 307, 311, 339, 341, 363 R e u t e r s L t d . 150, 251 Revolution 311 Revue 311 f . Rezipient 13 ff., 19, 41, 62, 73, 129, 151 f., 155, 161, 233, 2 4 7 , 2 6 3 ff., 269,292, 296 f., 300 ff., 303, 337, 339, 352 Rezipientenforschung 41, 374 Reziprozität 193 Rhetorik 187, 312 RIAS Berlin 83, 231, 251, 312, 314 f. R i c h t f u n k 252, 255 Rolle 191 ff., 264, 300, 351, 362 Rollentheorie 236 f. Roman 312f., 369 Rossijskoje telegrafnoje agentstwo (Rosta) 251 R o t a p r i n t 208 R o t a t i o n s d r u c k 84 f., 282, 329 R o t e K a p e l l e 201 R o y a l Commission on t h e press 150, 188 R u m ä n i e n 376 Rundfunk (Hörfunk) 29, 31 f., 36 f . , 4 0 , 6 1 f., 76 ff., 81, 83, 89, 100, 123, 125, 128 f., 132, 146, 156, 158, 170, 174, 184 f., 186, 227 f., 238, 241, 247, 252, 254, 262, 266 f., 269, 273 f., 277, 284, 289 f., 292, 307, 312, 313-316, 317 ff., 322, 328, 331, 339, 345, 348 f., 351, 360, 363, 370 f., 375 ff., 381, 385 R u n d f u n k - B a t a i l l o n 701 133 Rundfunk- und Fernseh-Union ( R F F U ) 353 R u n d f u n k - , Fernseh- u n d Film-Union 353 R u n d f u n k g e b ü h r e n (s. a . G e b ü h r e n ) 122, 131 R u n d f u n k p r o g r a m m 125 R u n d f u n k r a t 32 R u n d f u n k t e c h n i k 312 f., 345 Rundfunkwerbung 315, 316 R u n d f u n k w e r b u n g G m b H 316 Saarländischer Rundfunk 36, 76, 231, 314, 317 Salomon-Inseln 268 S a m p l e 155 Satire 63, 123, 272, 317, 356, 359 S a t z r e c h n e r 317 Satztechnik, Setzsysteme 317f., 357 Schallplatte 37, 135, 318 Scherl-Verlag 79, 137, 157, 206 Schlesische F u n k s t u n d e A G 78 Schnelldialog 275 Schnitt 117 School of J o u r n a l i s m , L o n d o n 52, 279, 305 School of J o u r n a l i s m , N e w Y o r k 52 S c h r i f t g r a d e 357 Schriftleitergesetz 23, 31, 79, 146, 209, 214, 263, 284, 287, 307, 373 Schülerzeitschrift 319, 359 Schulfernsehen 269 Schulfilm 269

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S c h u l f u n k 269, 315 Schulungsfilm 164 Schwarzhörer, Schwarzfernseher 319 f . Schweden 326 Schweiz 278, 320f. Schweizerische Depeschenagentur 321 Schweizerische Rundspruchgesellschaft ( S R G ) 92 S c r i p p s - H o w a r d - K o n z e r n 249, 368 f. Sebaldus-Verlag 290 Secam 100, 271, 322 S E D 72 f., 201 Selbstkontrolle der Illustrierten 162, 322 Selective E m p l o y m e n t T a x 385 Semantik 342 Semantische D i s t a n z 346 Sender Freies Berlin 36, 76, 314, 322 Sender G u s t a v Siegfried I 133 Sensationsbericht 241 Serie 322 Setzmaschine 282 Shadow-Anzeige 322 f . Skandinavien 323-327 Skizze 328 Slapstik-Komödie 328 Sleeper-Effekt 328 Soap Opera 328 Sojuspetschat 330 Soldatensender 132 f. Soldatensender Calais 133 Sonntagspresse 328 f . , 390 Sorgfaltspflicht 378 Sowjetunion 23, 52, 133, 213, 251, 329332 Sozialdemokratie 142, 198 ff., 205 f., 329, 332-337, 353 f. Soziale K a t e g o r i e 152 Sozialistengesetz 29 f., 142 f., 333 Sozialwissenschaften 11, 166, 187 ff., 194, 215 f., 235, 246, 263, 291, 300 ff., 303 f., 337, 358 Soziologie 152, 155, 337 f . , 396 Soziusfunktion 339 Spanien 339 >Spartakus< 198 f. S p a r t a k u s - G r u p p e 198 f., 334 Sparten 39, 69, 106, 134, 154, 174, 218, 232, 307, 339 f . , 341, 363 S P D 333 f. Sperrfrist 340 Spiegel-Affäre 131, 287, 340 f . Spiegelrad 100 Spiegel-Verlag 38, 340 Spitzenorganisation der Filmwirtschaft e. V. (SPIO) 38, 76, 128, 243, 341 Sponsor 341 Spontaneität 232 Sportberichterstattung 341 Spot 382f. Sprache 22, 28, 39, 88, 107 f., 165, 191, 313, 321, 341, 342-344, 347 f., 352, 394 S p r i n g e r - K a m p a g n e 232 Springer-Verlag 63, 161, 207, 228, 232, 290, 309, 361 Staatsbibliothek 38 Staatsgeheimnis 179 S t a m p Act 366 Standortpresse GmbH. 345 Standortprobleme 345 Stempelsteuer 148,260, 396

Sachregister Stereophonie 345 f . Stereotyp 291, 346 f . Stern-Druckerei G m b H 199 Steuer 118, 347, 350, 361, 366 Stichprobenverfahren 21, 43, 155, 358 Stichtagsammlung 39 Stiftervereinigung der Presse e. V. 347 Stiftung Die Welt 355 Stiftung Prix Jeunesse 269 Stil 347f., 359, 394 Stimme Amerikas 292, 348 f . Störsender 349 Straßenverkauf 61, 374 Strategie 23 Streitschrift 280 Streuung 305 Studentenpresse 349f., 359 Studiengesellschaft f ü r Funk- und Fernsehwerbung 382 Studiopublikum 302 Stummfilm 110, 117, 119, 328 Stuttgarter Zeitung-Verlagsgesellschaft 63 Subventionierung 350f. Südafrika 22 Süddeutscher Rundfunk 36, 76, 231, 314, 351 Süddeutsche Nachrichtenagentur (SÜDENA) 249 Süddeutsche Rundfunk AG 78 Süddeutscher Verlag G m b H 63, 161 Südwestdeutsche Rundfunkdienste A G 78 Südwestfunk 36, 76, 231, 314, 351 Suggestion 346 Suggestibilität 275 Surrealismus 110 Symbol 351 f . ' Symbolismus 110 Synchronisation 121, 352 Syndikalisten 30 Tabloid 69, 329, 353, 368 ff. Taktik 23 Tarif353, 373 Tarifrecht 363 Tarifvertrag 172, 352 Tat-Kreis 257, 353 f . Tatsachenbericht 313 TEAM 254 Telegrafnoje Agentstwo Ssowjetskawo (TASS) 59, 251 f., 330 Telegraph 282 Telegraphenregal 277 Telegraphen-Union 249, 256 Telegraphisches Correspondenz-Bureau 60, 146, 158, 248, 284 Telekolleg 270, 354 f . Television Act 163 Television Española 339 Telex 254 Telstar 252 Tendenzbetrieb 355 Text-Anzeige 34 Theater 372 Theodor-Wolff-Preis 355 Thermofax-Verfahren 208 Tiefdruck 85 Time Inc. 161 Titelschutz 355f. Todd-AO-Verfahren 121 Tonfilm 110, 117, 119

Tonga-Inseln 268 Top European Advertising Media 354 Totengespräche 356 Treatment 356 Tschechoslowakei 376 Typ 346 Typografie 26, 318, 356 f . Überspielung 254 Ufa 109f., 120, 158, 387 Ullstein-Verlag 25, 161, 225 f. Ultrafax 98 Umbruch 26, 59, 208, 282, 357 Umfrageforschung 21, 155, 168f., 194, 264f., 300, 337 f., 358, 374, 383 Umsatzsteuer 347 Underground 358-360 UNESCO 26 ff., 81, 360 Ungarn 376 Uniformität 236, 360 Union Européenne de Radiodiffusion (UER) 92 Union Internationale de Radiodiffusion (UIR) 92 United Press (International) (UPI) 249 Universalität 360, 395 Universität, Hochschule 7 ff., 52, 74, 119, 154, 270, 276, 285, 303, 305 f., 338, 349 f., 363 Unmittelbarkeit 228, 247 Untergrundpresse 261, 359 Unterhaltungsfunktion 339 Unternehmensformen 361 Unterricht 269 Unterrichtsfernsehen 354 Urbanisierung 29 Urheberrecht 47, 121 f., 234, 253, 340, 361 f . Ur-Publizistik 362 VAR 22 Vatikan 363 Vatikanisches Konzil 72, 122, 184 VERA-Verlagsanstalt 25, 158, 256 Verantwortlicher Redakteur 308, 363 f . Verantwortlichkeit 279, 364 Verband Deutsche Sportpresse e.V. 341 Verband Deutscher Annoncen-Expeditionen 365 Verband Deutscher Journalisten 73 Verband Deutscher Werbeagenturen und Werbungsmittler e. V. 365 Verband Deutscher Zeitschriftenverleger 76, 365 Verbraucherschutz 385 Verbrechen 365 Verein Arbeiterpresse 335 Verein Deutscher Arbeitgeberverbände 35 Vereinigte Staaten 30, 42, 52, 112, 213 f., 249, 258, 267, 289, 297, 305, 328, 348, 359, 365-371 Verein Union-Presse 64, 68 Verfremdung 372 f . Vergnügungssteuer 116 Verhaltensforschung 235f., 296 Verlag M. DuMont-Schauberg 63 Verlag Girardet 63 Verlag Gruner + , Jahr 162 Verlag Kindler und Schiermeyer 162 Verlagsrecht 40, 261 f. Verleger 373

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Vermassung 297 Versorgungswerk der Presse m b H 172 Vertrieb 74, 277 f., 2 8 2 f . , 374 Videoschallplatte 270 Video-Tape-Recording 56 Videotown 374 Vier-Zeitungs-System 323 Vignette 375 Vista-Vision-Verfahren 121 Voice of A m e r i c a -»Stimme A m e r i k a s Volksbegehren 266 Volksdemokratien 23, 114, 270, 375f. Volksempfänger (VE 301) 377 V o l k s k o r r e s p o n d e n t 199 Vorspann 377 Vulcan G m b H 199 Wahrnehmung berechtigter Interessen 86, 378 W a n d z e i t u n g 311 W a r Aims C o m m i t t e e 212 W a r P r o p a g a n d a Bureau 212 Warentest 378 Weifenfonds 378 f . Wellendemontage, deutsche 379 Weltblatt, Weltpresse (s. a. Prestige Paper) 151, 379 ff. Weltnachrichtenverein 128 Welt-Ringsendung 381 W e l t r u n d f u n k v e r e i n 381 Werbeagentur 365, 381 f . , 385 W e r b e a g e n t u r A D W 365 Werbeberufe 382 Werbebrief 382, 384 Werbefernsehen 382 Werbefilm 383 W e r b e f u n k Saar 316 Werbekollektiv 135 Werbepsychologie 383 W e r b e r a t der Deutschen W i r t s c h a f t 398 Werbeslogan 384 W e r b e w i r k u n g 258 W e r b e w i r t s c h a f t 40, 155 Werbewissenschaft 258, 384 Werbung 15, 24, 33, 36 f., 40, 45, 48, 62, 81, 86 f., 90, 104, 122, 135, 149, 152, 163 f., 170, 177, 213 f., 218, 233 ff., 246, 274 f., 282, 289, 291, 294, 296, 310, 316, 321 f., 341, 354, 357, 359, 365, 371, 374, 383, 384 f . , 398 W e r b u n g im R u n d f u n k G m b H 316 W e r k z e i t s c h r i f t 54, 150 W e r n e r F r i e d m a n n - I n s t i t u t 75 Westdeutsche F u n k s t u n d e A G 78 Westdeutscher Rundfunk 36, 76, 231, 314, 385 f . W e s t - S a m o a 268 Wettbewerb 207, 234 f., 243, 278, 347, 350 f., 356, 370 f., 386

W i r k u n g 71, 73, 236, 247, 264, 291, 318, 328, 357, 378 W i r k u n g s f o r s c h u n g 34, 62, 155, 190f., 193f„ 233, 261, 296, 303, 337, 358 Wirtschaftspresse 148 f. Wissenschaftstheorie 187, 215 f. W o c h e n e n d b e i l a g e 161 Wochenschau 109, 120, 158, 387f. Wolffs Telegraphen-Bureau -»Telegraphisches C o r r e s p o n d e n z - B u r e a u W o r l d Association f o r Christian B r o a d casting 295 Worldvision 388 Zeichentrickfilm 115, 182, 383 Zeile 102, 105, 271, 317 Z e i l e n n o r m 93, 102, 104 Zeilenumsetzer 105 Zeitlupe 117 >Zeitlupe< 387 Zeitschrift 23, 98f., 106, 124, 134, 149, 160f., 176, 213, 218, 230, 238, 241, 244, 282, 290, 309, 311, 317, 319, 328, 339, 347, 353, 360, 365, 391 f . Zeitung 7 f „ 23, 97, 1 0 0 f „ 106, 136, 138, 140, 147, 207 , 237, 241, 243 , 247, 259, 280, 282, 309, 328, 339, 347, 353f., 360, 363f., 379, 393 Zeitungsausschnittbüro 393 f . Zeitungsdeutsch (s. a. Sprache) 394 Zeitungsdichte 325, 327 Zeitungsdruck (s. a . Zeitungsherstellung) 161 Zeitungsherstellung 84, 90, 207f., 241, 282, 374 Zeitungskette -» N e w s p a p e r chains Zeitungskunde 394 Zeitungsmuseum 394 f . Zeitungswissenschaft (s. a. Publizistik Wissenschaft) 7, 273, 303, 395 f . Z e n o 401 Zensur 283, 285 f., 319, 331, 350, 397f. Zentralausschuß der Werbewirtschaft e. V. ( Z A W ) 37, 45, 398 Zentrales Fernsehen der U d S S R 331 Zentralstelle f ü r journalistische Inform a t i o n u n d D o k u m e n t a t i o n 82 Zentrum 398-402 Zeugnisverweigerung 31, 287, 364, 402 f . Z w a n g s a b o n n e m e n t 257 Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF) 75, 103, 154, 185, 270, 314, 360, 365, 382, 403 Xographie 208, 389 Xylographie 155 Yellow Journalism

329, 368, 390

Zeitungs- und Zeitschriftenregister

Aachener Nachrichten (BRD) 80, 228 Aachener Volkszeitung (BRD) 67, 68 Aachener Zeitung (Deutschi.) 223 Aalener Tageblatt (Deutschi.) 225 Der Abend (BRD) 228 Abendpost (BRD) 61, 228 Abendzeitung (BRD) 6 1 , 6 3 , 7 5 , 2 2 8 Abo Morgonblad (Finnl.) 324 8-Uhr-Abendblatt (Deutschi.) 61, 226 Acta Apostolicae Sedis (Vatikan) 363 Acta Eruditorum (Deutschi.) 8, 134, 282, 391 Actien-Börse (BRD) 60 Der Adler (Deutschi.) 257 ADW-Umschau (BRD) 365 The (Baltimore) Afro-American (USA) 258 Aftenposten (Dänemark) 323 Aftenposten (Norwegen) 326, 354 Aftonbladet (Schweden) 327 Agitator (Deutschi.) 200 Der Agrarbrief (BRD) 68 Akropolis (Griechenl.) 147 Aktion (Deutschi.) 200 Aktion. Blätter für junge Arbeitnehmer (BRD) 68 The Alarm (USA) 30 Algemeen Dagblad (Niederl.) 261 Algemeen Handelsblad (Niederl.) 260, 354 Alldeutsche Blätter (Deutschi.) 205 Allemannia (Deutschi.) 202 Der Allgäuer (BRD) 63 Allgemeine Buchbinder-Zeitung (Deutschi.) 142 Allgemeine deutsche Bibliothek (Deutschi.) 135 Allgemeine Literaturzeitung (Deutschi.) 135 Allgemeine Moden-Zeitung (Deutschi.) 244 Allgemeine Sonntagszeitung (BRD) 184 Allgemeine Sportzeitung (Österreich) 341 Allgemeine Wochenzeitung der Juden in Deutschland (BRD) 174 (Augsburger) Allgemeine Zeitung (Deutschi.) 44, 78, 313 (Münchener) Allgemeine Zeitung (Deutschi.) 223 Allgemeine Zeitung des Judentums (Deutschi.) 173 Almanach royal (Frankreich) 24 .American Documentation (USA) 82 American Mercury (USA) 369 Ami du Peuple (Frankreich) 219 The Anarchist (Frankreich) 30 Das Andere Deutschland (Argentinien) 95 Die Andere Zeitung (BRD) 202 Anhalter Anzeiger (Deutschi.) 226 Annus Christi (Deutschi.) 310 Antifaschistische Aktion (Deutschi.) 200 Antisemitische Corespondenz (Deutschi.) 32 La Apostola te Populare (Großbrit.) 93 Der Arbeiter (Deutschi.) 142 Arbeiterbladet (Norwegen) 326

Arbeiter-Illustrierte-Zeitung (Deutschi.) 200 Die Arbeiterin (Deutschi.) 126 Arbeiter-Jugend (Deutschi.) 177 Arbeiterpolitik (Deutschi.) 198 Arbeiter-Zeitung (Deutschi.) 200, 334 Arbeiter-Zeitung (Österreich) 266 Der Arbeitgeber (BRD) 36 Der Artist (Deutsch!.) 120 Der Arzt (Deutschi.) 241 Asahi Shimbun (Japan) 170 Atlantic Monthly (USA) 369 Atlantische Welt (BRD) 65 Audio-Visual Communication Review (USA) 104 Der Aufbau (Deutschi.) 225 Der Aufbruch (Deutschi.) 177 Augsburger Abendzeitung (Deutschi.) 49 Augsburger Nationalzeitung (Deutschi.) 256 Augsburger Postzeitung (Deutschi.) 399, 400 Augustinusblatt (Deutschi.) 399 L'Aurore (Frankreich) 8 4 , 1 2 4 , 1 2 5 , 2 2 0 Die Autonomie (Großbrit.) 30 Avanti (Italien) 168 Aviso (Deutschi.) 46, 49, 78, 171, 281, 375 Badische Landeszeitung (Deutschi.) 223 Badischer Beobachter (Deutschi.) 399, 400 Badischer Merkur (Deutschi.) 222 Bashqimi (Albanien) 375 Basler Nachrichten (Schweiz) 320 Baslerstab (Schweiz) 321 Bauem-Echo (DDR) 74 Bayerische Landeszeitung (BRD) 80 Bayerische Zeitung (Deutschi.) 136 Bayerischer Kurier (Deutschi.) 401 Bayerisches Volksecho (Deutschi.) 201 Bayernblatt (Deutschi.) 225 befreiung (BRD) 30 Der Beobachter (Deutschi.) 225 Berlin am Morgen (Deutschi.) 200 Berliner Abendblätter (Deutschi.) 202, 339 Berliner Börsenkurier (Deutschi.) 225 Berliner Börsen-Zeitung (Deutschi.) 224 Berliner Freie Presse (Deutschi.) 333 Berliner Illustrine Zeitung (Deutschi.) 160, 163,173 Berliner Lokal-Anzeiger (Deutschi.) 79, 97, 137, 157,199, 206 Berliner Morgenpost (Deutschi., BRD) 64, 173 Berliner Politisches Wochenblatt (Deutschi.) 203 Berliner Revue (Deutschi.) 203, 204 Berliner Stimmen (Deutschi.) 225 Berliner Tageblatt (Deutschi.) 44, 49, 79, 127, 1 3 9 , 1 4 6 , 1 7 3 , 1 7 4 , 1 7 5 , 219, 225, 309, 355 Berliner Volksblatt (Deutschi.) 333 Berliner Volkszeitung (Deutschi.) 78 Berliner Zeitung (DDR) 74 Berliner Zeitung (Deutschi.) 61, 173, 225

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Berliner Zeitungshalle (Deutschi.) 221 Berlingske Tidende (Dänemark) 323, 324, 354 Berlin hört und sieht (Deutschi.) 290 Berlinische Frag- und Anzeigungs-Nachrichten (Deutschi.) 166 Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sprachen (Deutschi.) 134, 219 f. Der Betriebsrätebrief (BRD) 6 8 Betrieb und Gewerkschaft (Deutschi.) 200 Biedermann (Deutschi.) 245 Büd am Sonntag (BRD) 63, 329 Bild-Telegraf (Österreich) 266 Büd und Funk (BRD) 290 Bild-Zeitung (BRD) 26, 61, 63, 160, 310, 353 Blick (Schweiz) 321 Bück durch die Wirtschaft (BRD) 60, 154 Blinkfüer (BRD) 202 Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel (BRD) 356 Börsennachrichten der Ostsee (Deutschi.) 60 Börsen-Zeitung (BRD) 60 Borba (Jugoslawien) 376 Boston Gazette (USA) 366 Braunschweiger Zeitung (BRD) 228 Braunschweigische Anzeigen (Deutschi.) 167 Bravo (BRD) 1 6 2 , 1 7 8 Bremer Bürger-Zeitung (Deutschi.) 334 Bremer Volkszeitung (Deutschi.) 336 Die Brennessel (Deùtschl.) 256 Breslauer Neueste Nachrichten (Deutschi.) 136 Breslauer Zeitung (Deutschi.) 224 Brigitte (BRD) 161 Broadcasting (USA) 372 Bürgerblatt (Deutschi.) 222 Bürger-Journal (Schweiz) 99 Bürger-Zeitung (Deutschi.) 222 Bund (Deutschi.) 142 Der Bund (Schweiz) 320 Bunte Illustrierte (BRD) 162 Bunte/Münchner/Frankfurter Illustrierte (BRD) 161 BZ (BRD) 63 BZ am Abend (DDR) 74 BZ am Mittag (Deutschi.) 61 Cahiers du Cinema (Frankreich) 113, 116, 120 Le Calédonien (Neukaledonien) 267 Chicago Defender (USA) 258 Christiania Adresseblad (Norwegen) 326 Christian Science Monitor (USA) 295 Die christliche Familie (BRD) 184 Die christliche Frau (Deutschi.) 126 Christ und Welt (BRD) 294 Civis (BRD) 68 Civisme (Neukaledonien) 267 Collier's (USA) 369 Columbia Journalism Review (USA) 372 Combat (Frankreich) 125 Communicatio Socialis (BRD) 184 Constanze (BRD) 1 6 1 , 3 8 9 Constitution (USA) 367 Der Correspondent (Deutschi.) 141 Correspondent von und für Deutschland (Deutschi.) 223

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Correspondenzblatt der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands (Deutschi.) 143 Corriere della Sera (Italien) 168, 354 Cosmopolitan (USA) 369 Courant d'Italie (Frankreich) 281 Courrier de la nouveauté (Frankreich) 243 Courier de Provence (Frankreich) 219 C.R.I.A.-Kurznachrichten (Frankreich) 30 Crisis (USA) 258 La Croix (Frankreich) 125 C.V.-Zeitung (Deutschl.) 173 Dagbladet (Norwegen) 326 Dagens Nyheter (Danemark) 324 Dagens Nyheter (Schweden) 326, 327 Dagligt Allehanda (Schweden) 326 Dagskra (Island) 325 Daheim (Deutschl.) 99 Daily Express (Großbrit.) 148, 149 Daily Herald (Großbrit.) 148 Daily Mail (Großbrit.) 6 1 , 1 4 8 , 1 4 9 Daily Mirror (Großbrit.) 148, 149, 353 Daily News (Großbrit.) 147 Daily News (USA) 369, 370 Daily Sketch (Großbrit.) 148, 149 Daily Telegraph (Großbrit.) 7 1 , 1 4 8 , 1 4 9 , 1 6 8 Daily Universal Register (Großbrit.) 148 Daily Worker (Großbrit.) 148 Den Danske Mercurius (Dänemark) 323 Deister- und Weserzeitung (Deutschl.) 226 Delo (Jugoslawien) 376 Demokratisches Wochenblatt (Deutschl.) 333 Demokratische Zeitung für Westfalen (Deutschl.) 222 Dessauische Zeitung für die Jugend und ihre Freunde (Deutf chl.) 176 Deutsche Allgemeine Zeitung (Deutschl.) 25, 44, 146, 224, 225 Deutsche Arbeitgeber-Zeitung (Deutschl.) 35 Deutsche Arbexterhalle (Deutschl.) 142 Der Deutsche Beamte (BRD) 145 Deutsche Blätter (Chile) 95 Deutsche Brüsseler Zeitung (Belgien) 332 Deutsche Einheit (Deutschl.) 225 Deutsche Freiheit (Deutschl.) 336 Deutsche Handelsrundschau (Deutschl.) 138 Deutsche Lesehalle (Deutschl.) 49 Deutsche Metallarbeiter-Zeitung (Deutschl.) 142 Deutsche Monatsschrift (Deutschl.) 203 Deutsche Nachrichten (BRD) 258 Die Deutsche Nation (Deutschl.) 225 Deutsche Post (BRD) 145 Deutsche Radio-Illustrierte (Deutschl.) 290 Deutsche Reichstags-Zeitung (Deutschl.) 222 Deutsche Reichszeitung (Deutschl., Braunschweig) 222 Deutsche Reichszeitung (Deutschl., Bonn) 401 Deutsche Revolution (Deutschl.) 257 Die deutsche Revolution-(Tschechoslowakei) 95 Der Deutsche Rundfunk (Deutschl.) 290 Deutsche Rundschau(Deutschl.) 67,91,107,311

Deutsche Sozialisten (Deutschi.) 256 Der deutsche Staat (Deutschi.) 255 Deutsche Stimmen (Deutschi.) 225 Deutsche Tagespost (BRD) 184 Deutsche Tageszeitung'(Deutschi.) 33, 82, 83, 205, 206, 309 Deutsche Tribüne (Deutschi.) 221 Deutsche Tuinzeitung (Deutschi.) 341 Deutsche Universitäts-Zeitung (BRD) 350 Deutsche Volkshalle (Deutschi.) 399 Deutsche Volkshalle (Schweiz) 94 Der Deutsche Volksrat (Deutschi.) 255 Deutsche Volkszeitung (Deutschi., Düsseldorf) 80, 202 Deutsche Volkszeitung (Deutschi., Mannheim) 222 Deutsche Volkszeitung (Tschechoslowakei, Frankreich) 96, 201 Deutsche Wacht (Deutschi.) 33, 255 Der deutsche Weg (Belgien) 95 Deutsche Zeitung (Deutschi.) 33, 79, 205,206 Deutscher Aufstieg (Deutschi.) 225 "Deutscher Genossenschaftsdienst (Deutschi.) 138 Deutscher Reichs-Anzeiger (Deutschi.) 26 Deutscher Unternehmer (Deutschi.) 35 Deutscher Volksbote (Deutschi.) 225 Deutscher Volkskurier (Deutschi.) 336 Der Deutsche Zuschauer (Deutschi.) 222 Deutscher Zuschauer (Schweiz) 94 Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt (BRD) 294 Deutsches Genossenschaftsblatt (Deutschi.) 137 Deutsches Monatsblatt (BRD) 68 Deutsches Tageblatt (Deutschi.) 255 Deutsches Volksblatt (Deutschi.) 399, 400 Deutsches Wochenblatt (Deutschi.) 255 Deutsch-französische Jahrbücher (Frankreich) 94, 332 Deutschland-Berichte der Sopade (Deutschi.) 336 Deutschland-Union-Dienst (BRD) 67, 68 Deutschsoziale Blätter (Deutschi.) 33, 255 Deutschvölkische Warte (Deutschi.) 255 Diario de Noticias (Portugal) 277 Diario Popular (Portugal) 277 Diarium Hebdomadale (Deutschi.) 289 Diekirchener Wochenblatt (Luxemburg) 229 Die Discourse der Mahlern (Schweiz) 245 DM (BRD) 378 Dni (Deutschi.) 94 Documentation Abstracts (USA) 82 Dortmunder Zeitung (Deutschi.) 224, 226 Dresdener Neueste Nachrichten (Deutschi.) 136 Dresdner Zeitung (Deutschi.) 222 Droit social (Frankreich) 29 druck und papier (BRD) 145 Dürener Zeitung (Deutschi.) 402 Düsseldorfer Nachrichten (Deutschl.) 136, 137 Düsseldorfer Sonntagsblatt (Deutschl.) 293 Düsseldorfer Volksblatt (Deutschl.) 400 Duisburger Sonntagsblatt (Deutschl.) 293

East African Standard (Kenia) 22 East Village Other (USA) 359 Ebony (USA) 258 Ecclesia (Vatikan) 363 Echo der Gegenwart (Deutschl.) 399, 400 L'Echo de Tahiti (Franz.-Polynesien) 267 Echo der Zeit (BRD) 183 Les Echos (Frankreich) 125 The Economist (Großbrit.) 149, 150 Edinburgh Review (Großbrit.) 91 Editor and Publisher (USA) 372 Egalité (Schweiz) 29 Eiserne Blätter (Deutschl.) 206 Ekstrabladet (Dänemark) 323 Elberfelder Zeitung (Deutschl.) 223 eitern (BRD) 99,161,162 L'Emancipation (Belgien) 50 Die Entscheidung (BRD) 68 Entscheidung (Deutschl.) 257 Ephimeris (Griechenl.) 147 L'Equipe (Frankreich) 125 Erfurter Allgemeiner Anzeiger (Deutschl.) 224 Die Erzieherin (Deutschl.) 126 es (BRD) 99 Escher Tagblatt (Luxemburg) 229 Espana libre (USA) 96 Essener General-Anzeiger (Deutschl.) 137 Essener Volkszeitung (Deutschl.) 401 Eulenspiegel (Deutschl.) 200 Eulenspiegel (DDR) 317 Evangelische Frauenzeitung (Deutschl.) 126 Evangelische Kirchenzeitung (Deutschl.) 204 Evangelische Verantwortung (BRD) 67 Evangelischer Arbeiterbote (Deutschl.) 293 Evening Graphic (Großbrit.) 353 Evening News and Star (Großbrit.) 149 Evening Post (USA) 368 The Examiner (Großbrit.) 148 Examiner (USA) 367, 368 Express (BRD) 61, 63 Express (Österreich) 266 Expressen (Schweden) 327 Extraordinaire Relationer (Dänemark) 323 Die Fackel (Deutschl.) 107,174, 271 Die Fackel (USA) 94 Fackel (Österreich) 312 Familienfreund (Deutschl.) 99 Fanal (Deutschl.) 30 Die Feder (BRD) 75 Feldzeitung der 5. Armee (Deutschl.) 101 Fernsehen und Büdung (BRD) 167, 269 Feuilles du bureau d'adresse (Frankreich) 165 Le Figaro (Frankreich) 124, 125, 354 Fiji Times and Herald (Fidschi-Inseln) 267 Film (BRD) 116, 121 Filmblätter (BRD) 121 Film-Echo/Filmwoche (BRD) 121 Film, Fernsehen, Filmerziehung (DDR) 104 Filmkritik (BRD) 121 Film-Kurier (Deutschl.) 120 The Film Quarterly (Großbrit.) 116 Films in Review (USA) 116

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Fliegende Blätter (Deutschi.) 182, 317 Forum (DDR) 350 Fränkische Tagespost (Deutschi.) 334 Fränkisches Volksblatt (Deutschi.) 401 La France Australe (Neukaledonien) 267 France Dimanche (Frankreich) 329 France-Soir (Frankreich) 125 Frankfurter Allgemeine (BRD) 44, 60, 63, 220,308,354,381 Frankfurter Börsenbriefe (BRD) 60 Frankfurter Geschäftsbericht (Deutschi.) 60 Frankfurter Handelszeitung (Deutschi.) 60 Frankfurter Hefte (BRD) 91 Frankfurter Nachtausgabe (BRD) 61 Frankfurter Rundschau (BRD) 133 Frankfurter Volksblatt (Deutsch!.) 256 Frankfurter Zeitung (Deutschi.) 2 5 , 4 4 , 60, 1 4 0 , 1 4 6 , 1 7 3 , 2 2 3 , 224, 227, 3 3 9 , 4 0 0 Die Frau (Deutschi.) 126, 127 Frau im Leben (BRD) 184 Frau und Mutter (BRD) 184 Die Frauenbewegung (Deutschi.) 126 Frauenspiegel (Deutschi.) 126 Die Frauenwelt (Deutschi.) 335 Frauenzeitung (Deutschi.) 126 Freedom's Journal (USA) 258 Freiburger Zeitung (Deutschi.) 21 Der Freidenker (Belgien) 95 Der freie Arbeiter (Deutschi.) 30 Freie Deutsche Presse (Deutschi.) 225 Das Freie Deutschland (Sowjetunion) 211 Freie Gewerkschafts-Jugend (Deutschi.) 177 Freie Presse (DDR) 74 Freie Volksblätter (Deutschi.) 222 Das Freie Wort (Sowjetunion) 211 Freies Volk (BRD) 201 Freiheit (Deutschi., Duisburg) 199 Freiheit (Deutschi., Frankfurt/M.) 335 Freiheit (Großbrit.) 29, 94 Freisinnige Zeitung (Deutschi.) 225 Fridericus (Deutschi.) 256 Friede und Freiheit (DDR) 294 Die Front (Deutschi.) 101 Fuldaer Zeitung (Deutschi.) 401 Funk (Deutschi.) 290 Funk-Uhr (BRD) 1 6 1 , 2 9 0 Für dich (DDR) 74 Für Sie (BRD) 161 Die Gartenlaube (Deutschi.) 9 9 , 1 2 6 , 160, 224,313 Gazette (Frankreich) 124 La Gazette d'Amsterdam (Niederl.) 93 Gazet van Antwerpen (Belgien) 50 Gazette de France (Frankreich) 124 Gazette de Lausanne (Schweiz) 320, 321 Gegen-Angriff (Deutschi.) 201 Die Gegenwart (Deutschi.) 311 Gegner (Deutschi.) 257 Gelbe Hefte (Deutschi.) 4 0 0 Die Gelbe Post (China) 95 Gelsenkirchener Allgemeine Zeitung (Deutschi.) 224 (Dortmunder) Generalanzeiger (Deutschi.) 136, 257

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(Düsseldorfer) General-Anzeiger(DeutschL) 137 General-Anzeiger für Elberfeld-Barmen (Deutschi.) 136 General-Anzeiger für Hamburg-Altona (Deutschi.) 136 Generalanzeiger für Nürnberg (Deutschi.) 21 General-Anzeiger der Stadt Wuppertal (BRD) 63 Der Genossenschafter (Deutschi.) 142 Genossenschaftliche Mitteilungen (BRD) 138 Genossenschaftsblatt für das deutsche Haus (Deutschi.) 138 The Gentleman's Magazine (Großbrit.) 2 3 0 Geraer Zeitung (Deutschi.) 226 Germania (Deutschi.) 4 0 0 , 4 0 1 Die Gesellschaft (Deutschi.) 311, 335 Die gesellschaftspolitischen Kommentare (BRD) 68 Gesellschaftsspiegel (Deutschi.) 332 Gespräche aus dem Reich der Toten (Deutschi.) 219, 356 Der Gewerkschafter (Deutschi.) 143 Gewerkschaftsblatt (Deutschi.) 200 Die Gewerkschaftspost (BRD) 145 Der Gewerkverein (Deutschi.) 142 Giornale de Letterati (Italien) 134 Il Giorno (Italien) 168 La giovine Italia (Frankreich) 93 Glaube und Heimat (DDR) 294 Glaube und Volk (Deutschi.) 293 Die Gleichheit (Deutschi.) 126, 334, 335 The Globe (Großbrit.) 341 Göttingisches Magazin der Wissenschaft und Literatur (Deutschi.) 230 Gong (BRD) 2 9 0 Grossdeutsche Zeitung (Deutschi.) 256 Guam Daily News (Guam) 267 The Guardian (Großbrit.) 149 Gutenberg (Deutschi.) 142 De Haarlemsche Courant (Niederl.) 260 Hagener Zeitung (Deutschi.) 224 Hamburger Abendblatt (BRD) 63 Hamburger Anzeiger (Deutschi.) 137, 226 Hamburger Echo (Deutschi.) 334 Hamburger Fremdenblatt (Deutschi.) 2 2 4 , 2 2 6 Hamburger Morgenpost (BRD) 64, 337 Hamburger Nachrichten (Deutschi.) 204, 205 Hamburger Stimme (Deutschi.) 225 Hamburger Volkszeitung (Deutschi., BRD) 199, 200, 201 Hamburger Warte (Deutschi.) 255 Hamburger Zeitung (Deutschi.) 226 Hamburgische Adress-Comtoir-Nachrichten (Deutschi.) 60 Der Hamburgische Correspondent (Deutschi.) 224 Ha Meassef (Deutschi.) 172 Hammer (Deutschi.) 32, 226 Handelsblatt (BRD) 60, Í 5 4 Hannoversche Allgemeine Zeitung (BRD) 63 Hannoversche Presse (BRD) 64, 337 Hannoverscher Curier (Deutschi.) 223, 224

Hannoversche Rundschau (BRD) 63 Harper's Monthly (USA) 369 Haude-Spenersche Zeitung (Deutschi.) 134 HBV-Ausblick (BRD) 145 Der Heimatvertriebene (BRD) 68 Heim und Welt (BRD) 309 Hellenic Review (Großbrit.) 96 Helsingfors Dagbladet (Finnland) 324 Helsingfors Morgonblad (Finnl.) 324 Helsingfors Tidningar (Finnland) 324 Heisingin Sanomat (Finnland) 324, 325 Hermann (Deutschi.) 202, 221 Hermannstädter Rundschau (Rumänien) 376 Hermes Gothicus (Schweden) 326 Der Herold (Deutschi.) 177 Hessische Nachrichten (BRD) 228 Het Laatste Nieuws (Belgien) 50 Het Nieuws van den Dag (Belgien) 50 Hildesheimer Allgemeine Zeitung (Deutschi.) 226 Hilfe (Deutschi.) 205,225 Historisches Journal (Deutschi.) 203 Historisch-politische Blätter für das katholische Deutschland (Deutschi.) 399 Die HJ (Deutschi.) 257 Hochfiirstlich-Hildesheimsche gnädigst privilegirte Zeitung (Deutschi.) 290 Hör mit mir (Deutschi.) 290 Hör Zu (BRD) 1 6 1 , 2 9 0 , 3 9 2 Holzarbeiter-Zeitung (Deutschi., BRD) 143,145 Hotcha (Schweiz) 359 Hufvudstadsbladet (Finnland) 324 L'Humanité (Frankreich) 125 Der Humorist (Deutschi.) 107 Ici-Paris (Frankreich) 329 Illustrated London News (Großbrit.) 160,162 L'Illustration (Frankreich) 160, 162 Illustrierter Beobachter (Deutschi.) 256 Illustrierte Reichsbanner-Zeitung (Deutschi.) 336 Illustriertes Blatt (Deutschi.) 163 Illustrirte Zeitung (Deutschi.) 155, 162 L'Indépendance belge (Belgien) 50 Der individualistische Anarchist (Deutschi.) 30 Industriekurier (BRD) 60, 154 L'Information (Frankreich) 125 Information (BRD) 30 Information (Dänemark) 323 Informatorik (DDR) 81/ Die innere Front (Deutschi.) 201 Innung der Zukunft (Deutschi.) 137 Die Internationale (Belgien) 96 Die Internationale (Deutschi.) 198,199, 200 Internationale Jugendkorrespondenz (Deutschi.) 177 Internationale Pressekorrespondenz (Deutschi.) 200 IPI-Monthly Bulletin (Schweiz) 167 Iris (Deutschi.) 126 ISK (Deutschi.) 336 Iskra (Rußland) 329,330 Islandske Maaneds Tidender (Island) 325 Israelitische Rundschau (Deutschi.) 173 Iswestija (Sowjetunion) 330

Jasmin (BRD) 161,162 Jenaische Allgemeine Literaturzeitung (Deutschi.) 135 Jen-min Jih-Pao (Rotchina) 39,151, 381 Journal American (USA) 370 Journal des Débats (Frankreich) 106 Journal für Deutsche Frauen (Deutschi.) 126 Journal de Genève (Schweiz) 320 Journal des Gens du Monde (Frankreich) 341 The Journal and Guide (USA) 258 Journal Historique et Littéraire (Luxemburg) 229 Journal des Luxus und der Moden (Deutschi.) 167, 243 Journal des Paris (Frankreich) 124 Le journal des princes (Frankreich) 93 Journal des Scavans (Frankreich) 124,133,282 Journalism Quarterly (USA) 52, 82, 372 Der Journalist (BRD) 75 Journalistes Catholiques (Frankreich) 184 Jüdische Presse (Deutschi.) 173 Jüdische Rundschau (Deutschi.) 173 Die Jugend-Internationale (Deutschi.) 177 Jungdeutsches Volk (Deutschi.) 177 Das junge Deutschland (Deutschi.) 177 Junge Garde (Deutschi.) 177, 200 Der junge Kämpfer (Deutschi.) 177 Junge Kirche (Deutschi.) 293 Junge Menschen (Deutschi.) 177 Junge Stimme (BRD) 294 Junge Welt (DDR) 7 4 , 3 5 0 Der Kämpfer (Deutschi.) 199, 200, 335 Kain (Deutschi.) 30 Kampf (Deutschi.) 198,200 Karlsruher Anzeiger (Deutschi.) 399 Kasseler Neueste Nachrichten (Deutschi.) 136 Katholische Kirchenzeitung (Deutschi.) 399 Kicker (BRD) 162, 341 Kieler Blätter (Deutschi.) 202 Kieler Neueste Nachrichten (Deutschi.) 205 Kinderfreiind (Deutschi.) 176 Kinderzeitung (Deutschi.) 176 Kiobenhavenske Danske Post-Tidender (Dänemark) 323 Die Kirche (DDR) 294 Kirche und Füm (BRD) 295 Kirche der Heimat (BRD) 294 Kirche und Mann (BRD) 294 Kladderadatsch (Deutschi.) 182, 317 Klassenkampf (Deutschi.) 336 Klausturposturin (Island) 325 Die kluge Hausfrau (Deutschi.) 138 Koblenzer Zeitung (Deutschi.) 223, 226 Koburger Tageblatt (Deutschi.) 402 Kölner Lokalanzeiger (Deutschi.) 401 Kölner Stadtanzeiger (BRD) 63 Kölnische Blätter (Deutschi.) 399 Kölnischer Kurier (BRD) 80 Kölnische Rundschau (BRD) 67, 68, 308 Kölnische Volkszeitung (Deutschi.) 140, 399, 400, 401 Kölnische Zeitung (Deutschi.) 44, 78, 140, 223,224,313

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Königsberger Allgemeine Zeitung (Deutschi.) 224, 226 Königsberger Hartungsche Zeitung (Deutschi.) 224,226 Kolokol (Großbrit.) 94 Königlich privilegierte Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen (Deutschi.) 134, 221, 223, 290 Der Kommunist (Deutschi.) 199 Kommunistin (Deutschi.) 200 Kommunalpolitische Blätter (BRD) 68 Kommunistische Internationale (Deutschi.) 200 Kommunistische Parteikorrespondenz (Deutschi.) 199 Kommunistischer Gewerkschafter (Deutschi.) 200 Konkret (BRD) 360 Krefelder Anzeiger (Deutschi.) 223 Kristall (BRD) 162 Krokodil (Sowjetunion) 317, 331 Kronen-Zeitung (Österreich) 266 Kultura (Frankreich) 96 Der Kunstwart (Deutschi.) 311 Kurier (Österreich) 266 Der Kurier (BRD) 350 Kurier am Sonntag (BRD) 402 Kursbuch (BRD) 9 1 , 3 5 9 Het Laatste Nieuws (Belgien) 354 Lachen Links (Deutschi.) 335 Lady's Book (USA) 366 Hie lady's magazine (Großbrit.) 243 La Lanterne (Frankreich) 93, 271 Laterna Magica (Deutschi.) 120 Laterne (Belgien) 94 · Latinitas (Vatikan) 363 Leipziger Dorf- und Stadtanzeiger (Deutschi.) 21 Leipziger Gerichtszeitung (Deutschi.) 21 Leipziger Neueste Nachrichten (Deutschi.) 205 Leipziger Tageblatt (Deutschi.) 224 Leipziger Volkszeitung (Deutschi.) 334, 335 Leipziger Wochenblatt für Kinder (Deutschi.) 176 Letzeburger Journal (Luxemburg) 229 Der Leuchtturm (Deutschi.) 198 La Liberté (Schweiz) 320 Liberty (USA) 30 Licht-Bild-Biihne (Deutschi.) 120 Lichtstrahlen (Deutschi.) 198 Life (USA) 161, 162, 369 Life International (USA) 161 Linkskurve (Deutschi.) 200 Listy (CSSR) 376 Locomotive (Deutschi.) 222 Look (USA) 389 Los Angeles Free Press (USA) 359 Lutherische Rundschau (Schweiz) 295 Luxemburger Wort für Wahrheit und Recht (Luxemburg) 229 Luxemburgische Zeitung (Luxemburg) 229 Luzerner Neueste Nachrichten (Schweiz) 320

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Mad (USA) 317 Magazin sonore de l'Actualité Sonorama (Frankreich) 141 Magdeburgische Zeitung (Deutschi.) 140, 218, 223, 225 Mahnruf (Deutschi.) 200 Mainzer Journal (Deutschi.) 399, 400 Mainzer Zeitung (Deutschi.) 222 Makedonia (Griechenl.) 147 Manchester Guardian (Großbrit.) 148 Mannheimer Abendzeitung(Deutschl.)221,222 Mannheimer Journal (Deutschi.) 222, 224 Mannheimer Morgen (BRD) 63 Mann in der Zeit (BRD) 184 Die Mappe (Deutschi.) 142 Marinerrundschau (BRD) 65 Maß und Wert (Schweiz) 95 Mc Clure's (USA) 369 Mecklenburger Warte (Deutschi.) 255 Mecklenburgische Kirchenzeitung (DDR) 294 Mecklenburgische Zeitung (Deutschi.) 226 Medicinisches Wochenblatt für Ärzte, Wundärzte und Apotheker (Deutschi.) 241 medium (BRD) 295 Mercure d'Etat (Schweiz) 320 Mercure de France (Frankreich) 124 Mercure Suisse (Schweiz) 320 The Mercury and New England Palladium (USA) 171 Mercuryusz Polski (Polen) 281,376 Merkur (BRD) 91 II Messagero (Italien) 168, 354 Metall (BRD) 145 La Meuse (Beipen) 50,228 Minnisverd Tidindi (Island) 325 Mirror of Liberty (USA) 258 Mitteilungen des Vereins Arbeiterpresse (Deutschi.) 335 Der Mittelstandsbrief (BRD) 68 La Moda (Uruguay) 93 Der Monat (BRD) 91 Monatliche Relationes und Universal-Historien (Deutschi.) 310 Monat-Piecen (Deutschi.) 154 Monats-Gespräche (Deutschi.) 135 Le Monde (Frankreich) 125, 354, 381 Monika (BRD) 184 Moniteur Belge (Belgien) 50 Montag (Deutschi.) 157 Der Morgen (DDR) 74 Morgenbladet (Norwegen) 325 Morgunbladid (Island) 325 Morgenposten (Norwegen) 326 Morning Chronicle (Großbrit.) 148 Morning Herald (USA) 366, 367, 368 München-Augsburger Abendzeitung (Deutschi.) 224 Münchener Beobachter (Deutschi.) 256 Münchner Bilderbogen (Deutschi.) 57 Münchener Freie Presse (Deutschi.) 225 Münchner Merkur (BRD) 63 Münchener Neueste Nachrichten (Deutschi.) 25, 223 Münchner Zeitung (Deutschi.) 136

Der Nachbar (Deutschi.) 293 Nachrichten für Dokumentation (BRD) 82 Nacht-Depesche (BRD) 61,63, 337 Nationalblatt (Deutschi.) 256 National- Demokrat (Deutschi.) 255 Nationaler Sozialist (Deutschi.) 257 Nationalliberale Blätter (Deutschi.) 225 Nationalsozialistische Briefe (Deutschi.) 257 Nationalsozialistisches Monatsblatt (Deutschi.) 257 National Zeitung (Deutschi.) 59, 78, 223, 226 National-Zeitung (DDR) 74 National-Zeitung (Schweiz) 320, 321 Nationalzeitung und Landwirt (Luxemburg) 229 La Nazione (Italien) 168 Negro Digest (USA) 258 Nemesis (Deutschi.) 202 Nèpszabadsâg (Ungarn) 376 Neue Augsburger Zeitung (Deutschi.) 401 Neue Aussige aus den besten ausländischen Wochen- und Monatsschriften (Deutschi.) 230 Neue Bahnen (Deutschi.) 126 Neue Banater Zeitung (Rumänien) 376 Neue Berliner Illustrierte (DDR) 74 Neue Büdpost (BRD) 184 Das Neue Blatt (BRD) 309 Neue Bonner Zeitung (Deutschi.) 222 Die neue Bücherschau (Deutschi.) 200 Neue deutsche Blätter (CSSR) 95 Neue Deutsche Presse (DDR) 73 Das neue Echo (BRD) 184 Neue Freie Presse (Österreich) 265 Die neue Front (Frankreich) 96 Neue Glashütte (Deutschi.) 142 Neue Hamburger Zeitung (Deutschi.) 136 Neue Kampffront (Deutschi.) 336 Neue Mode- und Galanteriezeitung (Deutschi.) 243 Neue Preußische Zeitung (Deutschi.) 31, 33, 78, 79, 223, 309 Neue Preußische (Kreuz-) Zeitung (Deutschi.) 88, 203, 204, 205, 206 Neue Revue (BRD) 161, 162 Neue Rheinische Zeitung (Deutschi.) 222, 332 Neue Rheinische Zeitung (Großbrit.) 94, 201 Neue Rhein-Zeitung (BRD) 64, 337 Neuer Saar-Kurier (Deutschi.) 226 Neuer Social-Demokrat (Deutschi.) 142, 333 Neuer Tag (Deutschi.) 401 Neue Ruhr-Zeitung (BRD) 64, 337 Die Neue Rundschau (Deutschi.) 311 Neuer Vorwärts (Frankreich) 336, 337 Neuer Vorwärts (Tschechoslowakei) 94, 96, 336 Neues Allgemeines Volksblatt (Deutschi.) 204 Neues Deutschland (DDR) 74, 80 Neues Münchener Tageblatt (Deutschi.) 401 Das neue Tagebuch (Frankreich) 95 Neue Tischler-Zeitung (Deutschi.) 143 Der Neue Weg (Rumänien) 376 Neue Weltbühne (Österreich) 96, 201 Neue Welt am Sonnabend (BRD) 309

Neue Westfälische (BRD) 64 Neue Westfälische Zeitung (BRD) 80 Neue Wiesbadener Zeitung (Deutschi.) 226 Neue Württembergische Zeitung (BRD) 63 Neue Volkszeitung (BRD) 201 Die Neue Zeit (Deutschi.) 333, 335 Neue Zeit (DDR) 74 Neue Zeitung (Deutschi., BRD) 80, 199, 228, 335 Neue Zeitung (Österreich) 266 Neue Zürcher Zeitung (Schweiz) 44, 83, 90, 151,186, 320, 321, 354 New England Courant (USA) 366 News Bulletin (Schweiz) 295 News Letter (USA) 366 News of the World (Großbrit.) 149, 329 The New Statesman (Großbrit.) 149, 150 New York Daily Mirror (USA) 353 New York Herald Tribune (USA) 306, 369, 370 New York Illustrated Daily News (USA) 353 New York Observer (USA) 328 New York Times (USA) 42, 306, 367, 368, 381 New York Tribune (USA) 367 New York World (USA) 305, 367, 368, 369, 389 Niederrheinische Arbeiterzeitung (Deutschi.) 198, 334 Niederrheinische Volkszeitung (Deutschi.) 399 Niederschlesische Zeitung (Deutschi.) 21, 226 Nieuwe Rotterdamse Courant (Niederl.) 260, 261,354 Nieuwe Tijdinghe (Niederl.) 281 Nieuwe Tijdinghen (Belgien) 49 Norddeutsche Allgemeine Zeitung (Deutschi.) 71,72, 79, 204, 309, 333 Norddeutsche Tribüne (Deutschi.) 201 Norddeutsches Wochenblatt (Deutschi.) 204 Nord und Süd (Deutschi.) 311 Nordstern (Deutschi.) 332 Norske Intelligenz - Seddeler (Norwegen) 325 North Briton (Großbrit.) 271 Le Nouveau Journal (Frankreich) 125 NS-Beamtenzeitung (Deutschi.) 257 NS-Frauenwarte (Deutschi.) 127 Nürnberger Nachrichten (BRD) 63 Nürnberger Zeitung (BRD) 63, 136 Nürnberg-Fürther Morgenpresse (Deutschi.) 226 Obermosel-Zeitung (Luxemburg) 229 Oberschlesische Volkszeitung (Deutschi.) 401 The Observer (Großbrit.) 148, 149, 162, 328, 329 Oderzeitung (Deutschi.) 399 Oesterreichischer Beobachter (Deutschi.) 203 ÖTV-Magazin (BRD) 145 Ogonjok (Sowjetunion) 331 L'Operaio Italiano (Deutschi.) 143 Opportunity (USA) 259 Ordinari Post Tijdender (Schweden) 281, 326

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Orient (Israel) 95 Osaka Asahi Shinibun (Japan) 170 Osnabrückische Anzeigen (Deutschi.) 4 9 Osnabrücker Tageblatt (Deutschi.) 222 L'Osservatore Romano (Vatikan) 1 8 4 , 3 6 3 Ostdeutsche Morgenpost (Deutschi.) 226 Ostdeutsche Volkszeitung (Deutschi.) 226 Oswiata (Deutschi.) 143

Preußisches Volksblatt (Deutschi.) 203, 204 Preußisches Wochenblatt (Deutschi.) 203 Proletar (USA) 30 Public Advertiser (Großbrit.) 178 Public Opinion Quarterly (USA) 52, 82 Publik (BRD) 1 8 3 , 1 8 4 Publizistik (BRD) 7 5 , 8 2 Punch (Großbrit.) 160, 317

Paivälehti (Finnland) 324 Pall Mall Gazette (Großbrit.) 148 Pardon (BRD) 3 1 7 , 3 5 9 Pariser Tageblatt (Frankreich) 95 Pariser Tageszeitung (Frankreich) 95 Le Parisien libéré (Frankreich) 125 Paris-Jour (Frankreich) 125 Paris Match (Frankreich) 162 Parlamentarische Korrespondenz der Deutschen Fortschrittspartei (Deutschi.) 224 Parole (USA) 30 Het Parool (Niederl.) 261 Patriot (Deutschi.) 245 Pennsylvania Evening Post and Daily Advertiser (USA) 366 Penny Magazine (Großbrit.) 99, 162, 2 3 0 The People (Großbrit.) 329 Petit Journal a un sou (Frankreich) 124 petra (BRD) 161 Le Peuple (Belgien) 50 Pfälzische Volkszeitung (Deutschi.) 226 Pfennig-Magazin (Deutschi.) 9 9 , 1 5 5 , 1 6 2 , 2 3 0 Philadelphia Gazette (USA) 366 Philosophical Transactions (Großbrit.) 134 Phoenix 66 (Sowjetunion) 360 Photographische Illustrierte (Deutschi.) 120 Picture Post (Großbrit.) 162 Pielgrzym Polski (Frankreich) 93 Der Pionier (USA) 94 Pionier (Deutschi.) 142 Pittsburgh Courier (USA) 258 Platow-Brief (BRD) 60 Die Pleite (Deutschi.) 200 Politika (Jugoslawien) 376 Politiken (Dänemark) 323, 324 Politisch-anthropologische Monatsschrift

Quick (BRD) 161, 162 Querschnitt (Deutschi.) 230

(Deutschi.) 255 Politische Briefe (Deutschi.) 198 Politische Gespräche im Reiche der Todten (Deutschi.) 356 Politisch-Soziale Korrespondenz (BRD) 68 Polizei-Information (BRD) 68 Il Popolo (Italien) 168 Porta Westphalica (Deutschi.) 222 Posener Zeitung (Deutschi.) 224 Possev ( B R P ) 96 Post-Dispatch (USA) 367 Potsdamer Kirche (DDR) 294 Prace(CSSR) 376 Prager Volkszeitung (CSSR) 376 Prawda (Sowjetunion) 329, 331, 381 La Prensa (Argentinien) 2 1 8 , 3 8 1 La Presse (Frankreich) 61 Die Presse (Österreich) 354 Preußische Kirchenzeitung (Deutschi.) 293

430

Rabotniza (Sowjetunion) 331 Rabotschie (Rußland) 329 Radio Times (Großbrit.) 150 Radius (BRD) 294 Raiffeisen-Bildpost (BRD) 138 Raiffeisen-Nachrichten (BRD) 138 Ramparts (USA) 359 Reader's Digest (USA) 369 Realist (USA) 359 Rebell (Großbrit.) 30 Recorder (USA) 258 Regensburger Echo (Deutschi.) 335 Reichs-Anzeiger (Deutschi.) 167 Das Reichsbanner (Deutschi.) 336 Reichsbote (Deutschl.) 32 Reichsfreund (Deutschl.) 224, 225 Reichsglocke (Deutschl.) 204 Reichsherold (Deutschl.) 32 Reichswart (Deutschl.) 33, 256 Relation (Deutschl.) 7 8 , 1 7 1 , 2 8 1 , 3 1 1 Relationes curiosae (Deutschl.) 3 1 0 La Républicain Lorrain (Luxemburg) 229 Die Reserve (BRD) 65 Il Resto del Carlino (Italien) 168 Révolution sociale (Frankreich) 29 Revue des deux Mondes (Frankreich) 311 Revue Internationale de Filmologie (Frankreich) 116 Reykjaviker Post (Island) 325 Rheinische Post (BRD) 67, 6 8 Rheinischer Merkur (Deutschl., BRD) 183, 202, 219, 339, 399 Rheinische Volkshalle (Deutschl.) 399 Rheinische Zeitung (Deutschl.) 332 Rheinisch-Westfälische Zeitung (Deutschl.) 79, 205 Rhein- und Moselzeitung (Deutschl.) 399 Rhein-Neckar-Zeitung (Deutschl.) 228 Rhein-Ruhr-Fackel (Deutschl.) 336 Rheinwarte (Deutschl.) 225 Ridende Mercusius (Norwegen) 281 Die römische Warte (BRD) 184 Rohrschacher Monatsschrift (Deutschl.) 310 Roland (Deutschl.) 225 Der Rote Aufbau (Deutschl.) 200 Rote Erde (Deutschl.) 257 Rote Fahne (Deutschl.) 199 Der rote Knüppel (Deutschl.) 200 Roter Pfeffer (Deutschl.) 200 Das Rothe Blatt (Deutschl.) 202 rtv (BRD) 290 Rudê Pravo (CSSR) 376

Rübezahl (Deutschi.) 202 Rundbriefe des Flüchtlings (Großbrit.) 95 Rundfunk und Fernsehen (BRD) 82, 104 Rundschau vom Illimani (Bolivien) 95 Rul (Deutschi.) 94 La Russie opprimée (Frankreich) 94 Ruhr-Nachrichten (BRD) 68 Ruhrwacht (Deutschi.) 401 Ruhrzeitung (BRD) 80 Saale-Zeitung (Deutschi.) 226 Saarbrücker Landeszeitung (Deutschi.) 401 Saarbrücker Zeitung (Deutschi.) 224 Sächsisches Volksblatt (Deutschi.) 336 Saima (Finnland) 324 Der Salon (Deutschi.) 107 SA-Mann (Deutschi.) 257 Die Sammlung (Niederl.) 95 St. Louis Post-Dispatch (USA) 305 Sattler- und Tapeziererzeitung (Deutschi.) 142 Schiffbecker Holsteinischer unpartheyischer Correspondent (Deutschi.) 134 Schlesische Tageszeitung (Deutschi.) 256 Schlesische Volkszeitung (Deutschi.) 400,401 Schwäbischer Merkur (Deutschi.) 223, 224 Schwäbische Tagwacht (Deutschi.) 334 Schwäbische Zeitung (BRD) 63 Die schwarze Front (Deutschi.) 257 Das schwarze Korps (Deutschi.) 257 Schwarzwälder Bote (Deutschi.) 224 The Scotsman (Großbrit.) 148 Scribner's Monthly (USA) 369 Sdorowje (Sowjetunion) 331 Il Secolo d'Italia (Italien) 168 O Seculo (Portugal) 277 Seeblätter (Deutschi.) 222 Die Sendung (Deutschi.) 290 Senefelder-Bund (Deutschi.) 142 Sieben Tage/Hausfreund (BRD) 309 Sight and sound (Großbrit.) 116,120 Simplicissimus (Deutschi., BRD) 182, 317 Snällposten (Schweden) 327 Social-Demokrat (Deutschi.) 332 Social-Demokraten (Dänemark) 323 Social-Demokraten (Norwegen) 326 Social-Demokraten (Schweden) 327 Sozialisten (Dänemark) 323. Le Soir (Belgien) 50 354 Sojuspetschat (Sowjetunion) 330 Der Sonntag (DDR) 294 Sowjetrußland im Bild (Deutschi.) 200 Der Sozialdemokrat (Deutschi.) 335 Sozialdemokrat (Großbrit.) 333 Sozialdemokrat (Schweiz) 330, 333 Der Sozialdemokrat (Großbrit., Schweiz) 94 Sozialdemokratische Partei-Korrespondenz (Deutschi.) 335 Soziale Ordnung (BRD) 68 Sozialist (Deutschi.) 335 Sozialistische Aktion (Deutschi.) 336 Sozialistische Arbeiterzeitung (Deutschi.) 336 Sozialistische Mitteilungen (Deutschi.) 337 Sozialistische Monatshefte (Deutschi.) 334 Die Sozialistische Nation (Deutschi.) 257

Sozialistischer Akademiker (Deutschi.) 334 Die Sozialistische Republik (Deutschi.) 335 Sozialistische Warte (Frankreich) 336 Spartacus (Deutschi.) 198 Spectator (Großbrit.) 147, 245 Spenersche Zeitutig (Deutschi.) 226 Der Spiegel (BRD) 38,131, 160, 230, 287, 340, 341 Der Sporn (Deutschi.) 341 Le Sport (Frankreich) 341 Sport-Magazin (BRD) 341 Sports Illustrated (USA) 161 Die Sport-Welt (Deutschi.) 341 Staatsbürger-Zeitung (Deutschi.) 32, 226 Staats- und Gelehrten-Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten (Deutschi.) 106, 133 Staatsmann (Deutschi.) 399 Stadtanzeiger zu Köln (Deutschi.) 224 Die Stafette (DDR) 295 La Stampa (Italien) 168 De Standaard (Belgien) 50 The Stars and Stripes (USA) 102 Stern (BRD) 161 Stettiner Abendpost (Déutschl.) 136 Stimme im Exil (BRD) 68 Stimme der jungen Generation (BRD) 68 Stimme des Volkes (Deutschi.) 201 Stockholms Tidningen (Schweden) 327 Der Stürmer (Deutschi.) 33, 256 Stuttgarter Nachrichten (BRD) 63 Stuttgarter NS-Kurier (Deutschi.) 256 Stuttgarter Zeitung (BRD) 44, 63, 228 Süddeutsche Blätter für Kirche und freies Christentum (Deutschi.) 293 Süddeutsche Monatshefte (Deutschi.) 83,174 Süddeutsche Reichspost (Deutschi.) 204 Süddeutsche Zeitung (Deutschi., BRD) 63, 80, 223 Südwestdeutsche Allgemeine Zeitung (BRD) 337 Sulamith (Deutschi.) 173 The Sun (Großbrit.) 149 Sun (USA) 366, 367, 369 Sunday Express (Großbrit.) 149, 329 Sunday Journal (USA) 329 Sunday Mirror (Großbrit.) 149, 329 Sunday Monitor (Großbrit.) 328 Sunday Telegraph (Großbrit.) 149, 162 The Sunday Times (Großbrit.) 149, 162, 313, 328, 329 Sunday World (USA) 328, 329 Suomenkieliset Tietosanomat (Finnland) 324 Suomen Sosialidemokraatti (Finnland) 324 Suometar (Finnland) 324 Svenska Dagbladet (Schweden) 327 Sydsvenska Dagbladet (Schweden) 327 Syndikalist (Deutschi.) 30 Szinteia (Rumänien) 376 Tägliche Rundschau (Deutschi.) 80, 127, 205, 206, 228, 257, 354 Täglicher Anzeiger (Deutschi.) 136 Der Tag (Deutschi.) 157, 206

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Tagblatt dei Stadt Zürich (Schweiz) 321 Tageblatt (Österreich) 266 Tages-Anzeiger (Schweiz) 321 Tagesanzeiger für Stadt und Kanton Zürich (Schweiz) 136 Tagesspiegel (BRD) 228 Die Tat (Deutschi.) 79, 335, 353, 354 Die Tat (Schweiz) 320, 321 The Tatler (Großbrit.) 245 Time (USA) 230 tatsachen (BRD) 202 De Telegraaf (Niederl.) 261 Telegraf (BRD) 64, 337 Television Quarterly (USA) 104, 372 II Tempo (Italien) 168 Thjodolfur (Island) 325 Thüringer Volksblatt (Deutschi.) 200 Tidningar (Finnland) 324 Time (USA) 161,369 The Times (Großbrit.) 45, 84, 148, 149, 151, 341, 360, 381 Tit Bits (Großbrit.) 21 Tremonia (Deutschi.) 400, 401 Tribüne (DDR) 74 Tribunal (Deutschi.) 201 Tribuna Ludo (Polen) 376 Tribune (USA) 367,368 Tribune de Genève (Schweiz) 321 Trierische Landeszeitung (Deutschi.) 401 Triersche Zeitung (Deutschi.) 222, 226, 332 Trouw (Niederl.) 261 Trud (Sowjetunion) 330 Türmer (Deutschi.) 99, 312 Turun Viikosanomat (Finnland) 324 TV-Hören und Sehen (BRD) 161, 290 TV Times (Großbrit.) 150, 290 Twen (BRD) 162 Työmies (Finnland) 324 Typographie (Deutschi.) 142 Ulk (Deutschi.) 49 Ulmer Sturm (Deutschi.) 256 Ulmisches Intelligenzblatt (Deutschi.) 167 Underground (BRD) 359 d'Union (Luxemburg) 229 Die Union (Deutschi.) 142 Union (Südafrika) 95 Union-Auslandsdienst (BRD) 68 Union in Deutschland (BRD) 67 Union im Wahlkampf (BRD) 67 L'Unita (Italien) 168 Unsere Kirche (BRD) 294 Unsere Zeit (Deutschi.) 311 Unser Heer (Deutschi.) 257 Unser Vaterland (Frankreich) 201, 211 Unser Weg (BRD) 201 Urwähler-Zeitung (Deutschi.) 222 Uusi Suomi (Finnland) 324 UZ (BRD) 202 Het Vaderland (Niederl.) 260 Velociped (Frankreich) 341 Die Verbrüderung (Deutschi.) 142

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Vereinblatt der Maschinenbau-Arbeiter zu Berlin (Deutschi.) 142 Die vernünfftdgen Tandlerinnen (Deutschi.) 126, 245 Vernünfftler (Deutschi.) 245 Vieux Cordelier (Frankreich) 219 Visir (Island) 325 Vocenel Deserto (Schweiz) 93 Voce Republicana (Italien) 168 Völkische Frauenzeitung (Deutschi.) 127 Völkischer Beobachter (Deutschl.) 25, 255, 256 Völkischer Kurier (Deutschl.) 256 Het Volk (Niederl.) 261 Das Volk (Deutschl.) 205,221 Volksblatt (Deutschl.) 266, 334 Volksbote (Deutschl.) 399 Der Volksfreund (Deutschl.) 93, 222, 224, 334, 401 Volksecho (BRD) 201 Volks-Illustiierte (Deutschl.) 201 De Volkskrant (Niederl.) 260 Volksmann (Deutschl.) 222 Volksrecht (Deutschl.) 335 Volksstaat (Deutschl.) 142, 333 Volksstimme (Deutschl.) 266, 334 Volkstribüne (Deutschl.) 335 Volkswacht (Deutschl.) 334 Volkswarte (Deutschl.) 33 Volkswehr (Deutschl.) 222 Der Volkswirt (BRD) 60 Volkszeitung, Berlin (Deutschl.) 225 Volkszeitung, Hamburg (Deutschl.) 335 Volkszeitung, Königsberg (Deutschl.) 334 Volkszeitung, Plauen (Deutschl.) 335 Volkszeitung, Zittau (Deutsch^ 334 Volk von Morgen (Deutschl.) 177 Vom Fels zum Meer (Deutschl.) 99 Vorbote (USA) 30 Der Vormarsch (Deutschl.) 257, 293 Vort Arbeide (Norwegen) 326 Vorwärts (BRD) 337 Vorwärts (Deutschl.) 198, 222, 333, 334, 336 Vorwärts (Frankreich) 94, 332 Vossische Zeitung (Deutschl.) 44, 49, 79, 97, 106,134,173, 223, 226, 309, 375 Het Vrije Volk (Niederl.) 261 Waage (Deutschl.) 202 De Waarheid (Niederl.) 261 Die Wacht am Rhein (Deutschl.) 101 Wacht im Osten (Deutschl.) 101 Der wahre Jakob (Deutschl.) 335 Das wahre Deutschland (Großbrit.) 95 Wandsbecker Bote (Deutschl.) 107 Wassersport (Deutschl.) 341 Der Wecker (Deutschl.) 142 Weekly News (Großbrit.) 148 Wedemosti (Rußland) 281 Weekly Hansard (Großbrit.) 271 Weekly Journal (USA) 366, 368 Weekly Review of the affairs of France (Großbrit.) 148 Der Weg (BRD) 294

Der Wegweiser (Deutschi.) 225 Wehrkunde (BRD) 65 Wehrpolitische Informationen (BRD) 65 Wehrwissenschaftliche Rundschau (BRD) 65 Der Wehrwolf (Deutschi.) 177 Die weiße Fahne (Deutschi.) 256 Die Welt (BRD) 60, 63, 151, 228, 247, 354 Welt am Abend (Deutschi.) 200 Welt am Montag (Deutschi.) 205, 226 Welt am Morgen (Deutschi.) 200 Welt am Sonntag (BRD) 63, 329 Weltbild (BRD) 184 Die Weltbühne (Deutschi.) 174, 200 Welt der Arbeit (BRD) 145 Weltkampf (Deutschi.) 256 Die Weltwoche (Schweiz) 320, 321 Weser-Zeitung (Deutschi.) 224 Westdeutsche Allgemeine Zeitung (BRD) 63 Westdeutsche Nachrichten (BRD) 402 Westdeutscher Beobachter (Deutschi.) 256 Westermanns Monatshefte (Deutschi.) 99, 311 Westfälische Beyträge zum Nutzen und Vergnügen (Deutschi.) 167 Westfälische Nachrichten (BRD) 67 Westfälische Politische Nachrichten (Deutschi.) 226 Westfälische Post (Deutschi.) 336 Westfälischer Kurier (Deutschi.) 401 Westfälischer Merkur (Deutschi.) 399, 400 Westfälische Rundschau (BRD) 64, 337 Westfälisches Volksblatt (Deutschi.) 401 Westfälische Volkshalle (Deutschi.) 222 Westfalische'Volkszeitung (Deutschi.) 401 Westfalenpost (BRD) 67 Westfalenzeitung (BRD) 67 Westfront-Illustrierte (Frankreich) 101 Westphälisches Dampfboot (Deutschi.) 332 Der Westwall-Bote (Frankreich) 101 Wetschernaja Moskwa (Sowjetunion) 330 Wien (Österreich) 107 Wiener Zeitung (Österreich) 265 Wiesbadener Neueste Nachrichten (Deutschi.) 224 Wiesbadener Tageblatt (Deutschi.) 226 Wilhelmshavener Tageblatt (Deutschi.) 226 Wille und Macht (Deutschi.) 177 Das Wirtschaftsbild (BRD) 68 Der Wirtschaftsbrief (BRD) 68

Wöchentliche Hallische Frage- und AnzeigungsNachrichten (Deutschi.) 167 Wöchentlicher Osnabrückischer Anzeiger (Deutschi.) 219 Die Woche (Deutschi.) 157, 163 Wochenblatt zum besten der Kinder (Deutschi.) 176 Wochenend (BRD) 309 Die Wochenpost (Großbrit.) 211 Wochenpost (DDR) 74 Woman (Großbrit.) 149 Woman's Own (Großbrit.) 149 World Journal Tribune (USA) 370 World-Telegram (USA) 370 Wormser Zeitung (Deutschi.) 226 Das Wort (BRD) 183 Das Wort (Sowjetunion) 95 Württemberger Zeitung (Deutschi.) 136 Das Zeichen (BRD) 184 Die Zeit (Deutschi.) 205, 226 Die Zeit (Uruguay) 95 Die Zeiten (Deutschi.) 202 Der Zeitgeist (Deutschi.) 144 Zeitung für das deutsche Volk (Deutschi.) 222 Zeitschrift für freie deutsche Forschung (Frankreich) 95 Zeitschrift für Sozialforschung (Frankreich) 95 Zeitschrift für Sozialismus (Deutschi.) 336 Zeitschrift fur Religion und Sozialismus (Deutschi.) 293 Zeitschwingen (Deutschi.) 202 Zeitung für die elegante Welt (Deutschi.) 243 Zeitung für Grundbesitzer und Landwirte (Deutschl.) 204 Das Zeitungsmuseum (Deutschl.) 395 Zeitungs-Verlag (Deutschl.) 373 Die Zeitwende (BRD) 294 Zentralblatt der christlichen Gewerkschaften (Deutschl.) 143 Zeri i Popullit (Albanien) 375 Zukunft (Deutschl.) 96, 174, 312 Zuschauer am Main (Deutschl.) 399 ZV + ZV (BRD) 356 2 000 (BRD) 184 Zwischen den Zeiten (Deutschl.) 293

433

Bibliographie zur Publizistik

Bibliographie zur Publizistik

1. Bibliographien, Hand- und Jahrbücher, Nachschlagewerke

437

2. Publizistik und Massenkommunikation 2.1. allgemein 2.2. Forschungsmethoden 3. Medien 3.1. allgemein 3.2. Presse 3.2.1. allgemein 3.2.2. Zeitung 3.2.3. Zeitschrift 3.2.4. Flugblatt, Flugschrift, Plakat 3.2.5. Buch 3.3. Rundfunk 3.3.1. allgemein 3.3.2. Hörfunk 3.3.3. Fernsehen 3.4. Film 3.5. Medien optischer und akustischer Darstellung 3.6. Nachrichtenwesen

442 458

465 467 478 487 492 493 494 496 500 504 510 513

4. Publizistische Beeinflussung 4.1. 4.2. 4.3. 4.4.

Werbung Propaganda Erziehung Religion

514 518 522 524

5. Rechtsfragen, Meinungs-, Presse- und Informationsfreiheit

526

6. Persönlichkeiten und Berufsfragen 6.1. allgemein 6.2. einzelne Persönlichkeiten

534 537

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Die politische Dokumentation in der Bundesrepublik Deutschland Untersuchung über den heutigen Stand Herbst 1970. 3. Auflage. Etwa 4 5 0 Seiten. D M 4 8 - , Vlg.-Nr. 0 3 2 1 8

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Das Werk enthält zahlreiche Übersichten, Tabellen, Statistiken u n d umfangreiche Adressenangaben und Literaturhinweise. Es stellt damit ein unentbehrliches Handbuch sowohl für alle Kreise der Politik als auch der Dokumentation und des Bibliothekswesens dar. Der Verfasser war von 1 9 4 9 - 1964 Leiter der D o k u m e n tationsstelle des Otto-Suhr-Instituts und ist nunmehr wissenschaftlicher Geschäftsführer der Leitstelle Politische Dokumentation; er ist Mitglied des Präsidiums der Deutschen Gesellschaft für Dokumentation.

pol-dok Politische Dokumentation Herausgegeben von der Leitstelle Politische Dokumentation, in Verbindung mit dem Otto-Suhr-Institut an der Freien Universität Berlin. Erscheint monatlich. Jahresabonnement D M 180,— Dieses Referateblatt erschließt alle Zeitschriftenaufsätze, die für den Politologen von Bedeutung sind. Die Auswahl soll — neben den zusammenfassenden Berichten — die Beiträge erfassen, die politikwissenschaftlich wichtig sind, Forschungsergebnisse darstellen, über weiterführende Untersuchungen berichten oder neue Gesichtspunkte vortragen.

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Verlag Dokumentation 8023 München-Pullach, Jaiserstraße 13 1000 Berlin 15, Wielandstraße 24

Dortmunder Beiträge zur

Zeitungsforschung

Herausgegeben vom Institut für Zeitungsforschung der Stadt Dortmund

1 ERHARD BEHRBALK Die „Westfälische Zeitung" (1848-1883) DM 14.— 2 K U R T KOSZYK Das „Dampfboot" und der Rhedaer Kreis Die erste politische Zeitung Westfalens DM 9.90 3 M A R G O T LINDEMANN Pressefrühdrucke als Spiegel französischer Geschichte Bibliographie der Frankreich-Sammlung des Instituts DM 12 — 4 K A R L D'ESTER Die Zeitungswissenschaft im Dienste der deutsch-französischen Beziehungen HEINZ-OTTO SIEBURG Die Politik Richelieus und Renaudots „Gazette" HEINRICH HOFMEIER Der Zahnarzt Georges Fattet in der Karikatur von 1848 DM 10.— 5 GÜNTER SANDGATHE Der „Westfälische Anzeiger" und die politischen Strömungen seiner Zeit (1798-1809) DM 18.— 6 U L R I C H HESS Louis Viereck und seine Münchner Blätter für Arbeiter (1882-1889) M A R G O T LINDEMANN Der Münchner Preßbandit Michael Georg Conrads Urteil über die Presse DM 14,

Q

7 R U D O L F GROSSKOPFF Die Zeitungsverlagsgesellschaft Norddeutschland GmbH 1922-1940 Beispiel einer Konzentration in der deutschen Provinzpresse DM 22,30 8 PETER M Ä R T H E S H E I M E R Publizistik und gewerkschaftliche Aktion Das Bild der IG Metall in westdeutschen Zeitungen DM 12 — 9 ELISABETH STEIN „Der Freimüthige an der H a a r " als Organ des politischen Katholizismus (1849-1850) DM 13,— 10 W I L H E L M K L U T E N T R E T E R Die „Rheinische Zeitung" von 1842/43 DM 28,— 2 Bde. 11 BERND GROTE Der deutsche Michel Ein Beitrag zur publizistischen Bedeutung der Nationalfiguren DM 12—

In V o r b e r e i t u n g 12 HILDEGARD SCHOLAND Presse und Beamtenpolitik. Eine Inhaltsanalyse. 13 U W E K O T H E N S C H U L T E Hermann Löns als Journalist

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RA.undE.Fre«zet: ! Daten deutscher Dichtuns ' ' he» Literaturgeschichte

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James Drever/ Werner D. Fröhlich: dtv-Wörterbuch zur Psychologie Kunststoffeinband DM 6,80 Kurt Koszyk/ Karl Hugo Pruys: dtv-Wörterbuch zur Publizistik Kunststoffeinband DM 6,80

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