336 31 1MB
German Pages 20 Year 1847
Worte des Friedens an
die Mitglieder des evangelischen Vereins der
Gustav-Adolph-Stistung.
Von
Dr» Ernst Nizze, Pommerschem Abgeordneten bei der fünften Hauptversammlung des Vereins am 7., 8., 9. September d. I. zu Berlin.
Berlin, Druck und Verlag von G. Reimer.
1846.
Statt eines Vorworts stehe hier der Allerhöchste Cabinetsbefehl, durch welchen die Gustav-Adolph-Stiftung in Preußen gesetz liche Geltung erhalten hat.
„Ich habe mit warmem Interesse und wahrer Freude die
Theilnahme wahrgenommen, mit welcher die Idee des Vereins
zur Unterstützung hülfsbedürftiger Glaubensgenossen, der unter dem Namen der Gustav-Adolph-Stiftung sich bildet, in den preu
ßischen Landen aufgefaßt worden ist.
Dem Anträge der auslän
dischen Leiter jenes Vereins, das Protectorat desselben zu über nehmen, habe Ich aus der natürlichen Rücksicht auf die andern
Souveraine von Deutschland nicht willfahren können; dagegen erkläre Ich Mich zum Protector dieser Stiftung innerhalb der Preußischen Monarchie in der zuversichtlichen Hoffnung, daß die
Evangelischen des Inlands nicht hinter denen des übrigen Deutsch lands zurückbleiben, und dem hochherzigen Gedanken der Stiftung durch reiche Beiträge ein größeres Leben und eine segensreichere
Wirksamkeit geben werden.
Indem Ich Sie beauftrage, Meine
Uebernahme des Protectorats zur Kenntniß der inländischen Ver
eine zu bringen, fordere Ich Sie zugleich auf, der Entwicklung und Mehrung derselben in aller Weise förderlich zu sein, und diese Gelegenheit zu benutzen, um unter allen Evangelischen das Bewußtsein recht lebendig werden zu lassen, wie wichtig ihr einmüthiges Zusammenwirken in dieser Angelegenheit ist. 1 rk-
4 Zur Erhaltung der Einheit muß die Verbindung mit der Stiftungsdirection zu Leipzig festgehalten werden, jedoch so, daß
für die gesummten Preußischen Vereine eine vollkommene Selbst ständigkeit bewahrt wird.
Sie haben deshalb auf die unverzügliche Bildung eines ei genen Central-Vereins für das Inland, so wie besonderer Pro-
vincial-Vereine hinzuwirken.
Ich gebe Mich der schönen Hoffnung hin, daß über diesem guten Werke sich Alle freudig zur Eintracht des Handelns ver binden werden, welche zur Einigkeit in der Auffassung und Lehr art der Glaubenswahrheiten verknüpfen zu wollen, ein vergeb
liches Bemühen wäre, und daß keine der vielen Parteien, welche
in diesem Augenblicke innerhalb der deutsch-evangelischen Kirche um den Ruhm „die christlichste zu sein," kämpfen, es wollen wird,
die Schmach aus sich zu laden, Zwietracht in ein Unternehmen zu bringen, welches das evangelische Bekenntniß ehren wird, und den Zweck verfolgt, mittellosen Gemeinden, zumal in fremden und
fernen Ländern, die spendende Bruderhand der Glaubensgenossen
unseres Vaterlandes fühlbar zu machen. Berlin, den 14. Februar 1844.
(gez.) Friedrich Wilhelm. An den Staats-Minister Eichhorn."
Die fünfte Hauptversammlung des evangelischen
Vereins der
Gustav-Adolph-Stiftung zu Berlin hat in ihrer Sitzung am 7. September d. I. einen Beschluß gefaßt, deffen Folgen zur
Zeit noch nicht übersehen werden können, der aber jedenfalls eine
Spaltung in den Verein zu bringen drohet.
Ob ein Wort deö
Friedens einer so unheilvollen Spaltung vorzubeugen im Stande sein werde, das ist freilich zweifelhaft, allein so lange die Hoff nung noch nicht aufgegeben werden darf, daß eine leidenschaftlose
Bitte um ruhige Erwägung der vorliegenden Thatsachen, eine Bitte um Festhaltung des Zweckes der Stiftung selbst, nicht ganz erfolglos bleiben werde, sondern zur Gewinnung des rich tigen Standpunktes beitragen könne, so lange fühle ich wenig
stens die moralische Verpflichtung, mit Ernst und mit Bruder liebe zum Frieden zu reden, und kann mich davon nicht zurück
halten lassen durch die Besorgniß, es möchte anmaßend erscheinen, wenn ein Einzelner es unternimmt, fast im Tone der Belehrung
über Entscheidungen ehrenwerther Körperschaften sich auszusprechen.
Ich verwahre mich gegen den Vorwurf solcher Anmaßung.
Sollte sie irgendwo in den folgenden Worten durchblicken, so
liegt sie nicht im Geringsten in der Absicht des Schreibenden, sondern möge wohlwollend auf Rechnung einer mangelhaften Form des Ausdrucks gesetzt werden. Ich will Worte des Friedens reden, denn ein Krieg bedrohet
6 uns, welcher zunächst großen Nachtheil für die bedrängten Glau
bensgenossen herbeisühren muß, denen eben unsere christliche Liebe hülfreich nahen soll, dann aber unS selbst, d. h. die ganze Ge meinschaft der evangelisch - protestantischen Kirche schmerzlich be
rühren wird.
Soll aber ein Wort deS Friedens wirksam sein,
so darf eS die Ursachen deS Krieges nicht furchtsam beschwichti gend umgehen, sondern muß offen und ehrlich die streitige Sache darlegen, wie sie wirklich sich verhält und wie sie von den Par teien bis dahin aufgefaßt ist.
Seit der Entstehung des evangelischen Vereins der Gustav-
Adolph-Stistung bis auf diesen Tag ist eS vielfältig und mit Nach druck ausgesprochen, daß keinerlei Abweichung in den dogmatischen
Ansichten eines evangelisch-protestantischen Christen einen Grund darbieten könne, ihn von der Mitgliedschaft deS Vereins auSzu-
fchließen.
Der Verein ist schlechterdings keine Kirchenbehörde und
lehnt jede Zumuthung zur Uebernahme irgend welcher Functionen
einer solchen auf das Bestimmteste ab.
Er hat sich nur verbun
den zur Uebung christlicher Bruderliebe gegen bedrängte Glau
bensgenossen, und der Begriff der letzteren ist mit edler Freiheit in den allgemeinen Statuten festgestellt.
Dogmatische Streitig
keiten sind ein für allemal ausgeschlossen von dem Felde,
welchem der Verein sich wirksam erweisen will.
auf
Steht aber dies
einerseits fest, so meine ich daraus folgern zu müssen, daß jedem
Theile deö Vereins, sei er eine einzelne Person, oder sei er eine ganze Unterabtheilung desselben, die ernstliche Pflicht obliegt, keine
Gegenstände auf das voraussichtlich
Gebiet des
dogmatischen
Vereins
Zwiespalt zu
zu führen,
veranlassen
welche
geeignet
sind. Die erste Frage, welche nun beantwortet werden muß, ist
die: Hat der Preußische Hauptverein zu Königsberg dieser Pflicht
gemäß gehandelt, oder hat er gegen sie verstoßen, indem er den
Doctor Rupp zu seinem Abgeordneten bei der fünften Haupt versammlung in Berlin wählte?
7 Waö mir über den Genannten aus Privatnachrichten und aus öffentlichen Berichten, deren völlige Wahrheit zu verbürgen ich nicht im Stande bin, bisher bekannt geworden ist, kann ich
etwa folgendermaßen zusammenfaffen:
Der Dr. Rupp hat an
einigen Punkten der älteren evangelischen kirchlichen Bekenntnisse
durch Vergleichung derselben mit dem Inhalte der Bibel Anstoß
genommen und diesen in seiner Function als Prediger ausge
sprochen.
Darüber von der zuständigen Kirchenbehörde in An
spruch genommen, ist er veranlaßt worden, nicht nur von seinem
bisherigen Amte, sondern auch von der evangelischen Landeskirche zurückzutreten.
An seinem Wohnorte selbst hat sich eine Anzahl
von Personen mit seinen Religionsansichten übereinstimmend er klärt, auch haben diese Personen sich zu einer kirchlichen Gesell schaft unter dem Namen der „ freien evangelische« Gemeinde"
verbunden und als solche die Anerkennung des Staats beantragt, sedoch zur Zeit noch nicht erhalten.
Der Dr. Rupp fungirt,
unter Widerspruch des Staates, als Geistlicher dieser kirchlichen
Gesellschaft, welche ihre Gemeinschaft mit der allgemeinen evan gelisch-protestantischen Kirche festhalten zn wollen erklärt. selbst gilt nach Wandel und Charakter für einen
Er
Ehrenmann.
Um die Bildung des preußischen HauptvereinS der Gustav-Adolph-
Stiftung soll er sich wesentliche Verdienste erworben habe», auch zu den Mitgliedern des dasigen Vorstandes gehören.
Daß diese Schritte und die dadurch bedingte Stellung des
Dr. Rupp bei den Mitgliedern der evangelischen Kirche eine sehr verschiedene Beurtheilung erfahren mußten, ist wohl sehr begreif lich.
ES sind Stimmen laut geworden, nach denen dieser Mann
sammt seinen Anhängern so angesehen werden muß, als haben sie sich aus der Gemeinschaft der evangelischen Christen über
haupt ausgeschlossen, wenn sie selbst gleich das Gegentheil be haupten.
Andererseits fehlt es auch nicht an Evangelischen, Geist
lichen sowohl als Weltlichen, welche dieser Gemeinde fortwährend die Befugniß zugestehen, sich als ein Glied der allgemeinen evan-
8 gelischen Kirche betrachten zu dürfen.
Die Ausgleichung dieses
Streites ist erst von der Zukunft zu erwarten.
Wenn nun der preußische Hauptverein diesen
während als sein
Mann fort
Mitglied betrachtete, so durfte man ander
wärts sich dabei beruhigen, daß dies in Festhaltung der An sicht geschehe, der
Dr. Rupp sei nach wie vor evangelischer
Christ. Wenn aber der Hauptverein ihn nun auch zu seinem Ab
geordneten wählte, so sprach er dadurch die Zumuthung aus, daß auch die sämmtlichen übrigen Hauptvereine eine noch bestrittene Frage nur so zu beantworten hätten, wie der preußische Haupt verein selbst.
Mag man nun vorläufig einmal dieser Zumu
thung eine gewisse Berechtigung zugestehen, da sie wenigstens
aus den Statuten des Vereins nicht als unzulässig nachgewiesen werden kann, so lag doch am Tage, daß sie höchst wahrscheinlich
sehr ärgerlichen Anstoß geben, die Hauptversammlung auf das Feld dogmatischer Streitigkeiten führen und eben dadurch den
Gustav-Adolph-Verein selbst in die größte Gefahr eines inneren Zerwürfnisses bringen werde.
Der preußische Hauptverein wird
gewiß nicht behaupten wollen, daß er solche Folgen schlechthin
gar nicht geahnt habe, ja er möge es uns nicht verargen, wenn wir ihm Schuld geben, er habe das Eintreten einer ernsthaften
Discussion absichtlich herbeiführen wollen, um gerade von einer entschieden freisinnigen und unabhängigen Körperschaft ein gün stiges Gutachten in einer wenigstens doch noch zweifelhaften An
gelegenheit gleichsam zu erpressen.
Wenn es sich aber so ver
hält, hat dann nicht wirklich der preußische Hauptverein sich einen
Mißbrauch des Gustav-Adolph-Vereins verstattet? würdigen Vertreter genug in Preußen,
Es gab der
warum gerade diesen
Mann uns hersenden, dessen Erscheinen den Frieden des Vereins nothwendig gefährden mußte?
Wie ich mich auch wende, ich
komme nicht darüber hinaus, daß hier gefehlt sei, gefehlt von einem ganzen, ehrenwerthen Bruderverein; aber auch gefehlt von
dem Manne selbst, dessen Name von nun an nur mit schmerz-
9 licher Rückerinnerung unter uns genannt werden kann: denn soll
ich es noch aussprechen?
Er durste die Wahl, als sie einmal
auf ihn gefallen war, nicht annehmen; er mußte wissen, welch
einen Streit er durch sein Erscheinen aus dem Abgrunde Hervor
rufe, und wenn er dies wußte, so mußte der Gustav-Adolph-
Verein ihm viel zu theuer sein, als daß er nicht jede persönliche Rücksicht, oder vielleicht das vermeinte Interesse seiner sich eben
gestaltenden Gemeinde ihm gern zum ehrenvollen Opfer gebracht hätte.
Daß er späterhin bei wiederholten Ausfoderungen sein
Mandat nicht niederlegte, darüber kann ich nicht mit ihm rechten, allein hätte er seine Wahl sofort frei abgelehnt, wie dankbar und freudig würde der Verein eine Würde des Geistes begrüßt haben, die im rechten Momente hervorzublitzen und so sich zu
beglaubigen nicht versäumte! Die zweite Frage, zu deren Beantwortung ich nun schreite, ist die:
Kann die Entscheidung der Hauptversammlung am 7ten
September gebilligt werden oder nicht?
Zwar wird jeder Leser schon im Voraus wissen, wie meine Antwort lauten werde, da ich mit meiner Abstimmung der Min
derzahl angehört habe; allein ich hoffe doch im Stande zu sein, mit Gerechtigkeit die Gründe zu würdigen, welche der Mehrzahl
so gewichtig erschienen sind, daß sie daö bekannte Resultat her
vorgebracht haben.
Nach dem ersten Paragraphen der allgemei
nen Satzungen können nur Glieder der evangelisch-protestantischen Kirche dem Vereine angehören.
Ueber eine besondere Eigen
thümlichkeit derjenigen Mitglieder,
welche als Abgeordnete zu
den Hauptversammlungen entsendet werden, ist nirgend etwas ausgesprochen, woraus folgt, daß jedes Mitglied auch als solches schon geeignet ist, Abgeordneter zu werden, im Fall das Ver
trauen eines Hauptvereins sich für dasselbe erklärt.
Nun zeigte
sich gleich zu Anfänge jener Sitzung des Hauptvereins die Noth
wendigkeit, auf die Frage einzugehen, ob der Dr. Rupp gegen wärtig noch als Mitglied der evangelisch-protestantischen Kirche
10 anzusehen sei oder nicht. Es ward angeführt, seine eigenthümlichen religiösen oder kirchlichen Ansichten sollten hierbei nicht in Frage
kommen; allein er habe osfieiell seinen Austritt aus der evange lischen Landeskirche (nach Andern — waö aber Widerspruch er
fuhr — auö der evangelischen Kirche überhaupt) erklärt, und eS sei nicht bekannt,
evangelischen
daß er zu irgend einer staatlich anerkannten
Kirchenpartei
sich gewendet habe.
evangelische Kirche doch nicht etwas in
Da nun die
der Luft Schwebendes
sei, sondern auf einer erkennbaren Basis beruhe und entscheidende Merkmale haben müsse, so könne eine bloße Versicherung, Je
mand gehöre der evangelischen Kirche an, nicht genügen, wofern nicht auch die nöthigen Merkmale angegeben würden.
So wenig
die bloße Behauptung eines Mannes, er sei ein Deutscher, als berechtigt angesehen werden könne, wenn er nicht denjenigen spe
ciellen Staat anzugeben im Stande sei, welchem er insbesondere angehöre, eben so wenig könne man Jemand als Evangelischen
gelten lassen, der nicht eine besondere bereits bestehende und öf fentlich anerkannte Kirchenpartei
als die feinige
vermöge, sondern welcher höchstens
zu
zu bezeichnen
einer vielleicht erst im
Werden begriffenen Secte (oder Gemeinde, wenn man will) sich halte, von welcher es zur Zeit noch an dem erkennbaren Begriffe mangele. Man sieht hier auf der Stelle, daß die Versammlung im
Grunde gewaltsam aus das dogmatische Gebiet gedrängt zu wer den schien; denn wer möchte nicht damit einverstanden sein, daß
die evangelische Kirche allerdings kein unfaßbares Nebelbild ist,
sondern ihre sicheren Merkmale hat, die aber eben dogmatischer Natur sind.
Wenn nun die Versammlung jedesmal, sobald die
Discussion auf das dogmatische Gebiet überzugehen drohte, ihres Princips
eingedenk,
von demselben zurücktrat, so war dadurch
auch zugleich der Weg, über die streitige Frage zur treffenden Entscheidung zu gelangen, abgeschnitten, und eS blieb nichts übrig,
als die Festhaltung des kirchenrechtlichen Standpunktes, wornach
11 nur die wirklich anerkannten evangelischen Kirchenparteien in ih
rer Gesammtheit die ganze evangelische Kirche ausmachen. Hier
nach erschien es denn nichts weniger als widersinnige
sondern
vielmehr als folgerichtig, den Dr. Rupp so lange nicht für ei nen Evangelischen gelten zu lassen, als er noch nicht im Stande
sei, seine Kirchengesellschaft als eine irgend anerkannte nachzu weisen.
Wäre er demnach, um ein Beispiel anzuführen, zu der
Secte der Mennoniten übergetreten, so würden die Vertreter der
jetzt besprochenen Ansicht seiner Zulassung sich schwerlich wider setzt haben.
Irre ich übrigens nicht, so ist unter den Abgeord
neten, welche sich für die Ausschließung des Dr. Rupp erklärt
haben, eine nicht geringe Anzahl durch die so eben dargelegten Gründe zu dieser Abstimmung bewogen worden.
Eine vielleicht
eben so große Anzahl aber hat folgende Erwägung entscheidend
auf sich wirken lassen, welche durch das Präsidium mit besonde rem Nachdruck vertreten wurde.
Dem Centralvorstande wären ganz unzweifelhafte und be stimmte Erklärungen darüber zugegangen, daß bei mehreren der
hohen Proteetoren der Gustav-Adolph-Stiftung die in Aussicht
stehende Zulassung des Dr. Rupp eine entschiedene Mißbilligung wegen seiner dogmatischen Ansichten und seiner daraus hervorge
gangenen kirchlichen Stellung finden würde, ja daß aus dieser
Mißbilligung sofort eine Entziehung des Protectorats und ein Verbot der Wirksamkeit des Vereins durch die gedachten hohen Protektoren bevorstehe, wodurch denn das ganze Bestehen des selben in die höchste Gefahr gesetzt werden würde.
fahr auf alle Weise zu beschwören,
halte
Diese Ge
der Centralvorstand
und insbesondere das Präsidium für eine sehr ernste Verpflich
tung.
Wenn nun gleich von verschiedenen Seiten her versucht
wurde, diese Besorgniß als irrig aus inneren Gründen darzu
stellen,
so
konnte dieser Versuch deshalb nicht von erheblichem
Einfluß sein, weil ihm die entschiedene Bezeugung sachen entgegenstand.
von That
Es ward ferner hervorgehoben, der Verein
12 dürfe im redlichen Bewußtsein der Unschuld und Reinheit seiner
Bestrebungen
auf solche Befürchtungen
durchaus kein Gewicht
legen, ja er müße im traurigsten Falle lieber seinem ehrenvollen
Untergange entgegengehen, als durch die angeführten rein äußer lichen und kleinmüthigen Befürchtungen sich zu einer Maßregel
verleiten lassen, die einen Flecken auf ihn werfen müsse, weil er seinen Grundsätzen dadurch untreu werde, in deren treuen Fest
haltung er bis dahin mit Recht seine Ehre gesucht habe.
Wenn
nun gleich diese Ansicht von einer großen Menge der Abgeord neten getheilt werden mochte, so war doch nicht zu verkennen,
daß eine sehr bedeutende Anzahl derselben sich entweder allein, oder doch vorzugsweise durch die ausgesprochenen und mit beson
derem Nachdruck
immer wieder hervorgehobenen Befürchtungen
veranlassen ließ, auf die Seite der oben bezeichneten dogmatischen oder kirchenrechtlichen Gegner des Dr. Rupp zu treten, so daß
mir nur aus dieser Vereinigung die bekannte Mehrzahl hervor
gegangen zu sein scheint. Ob unter dieser Mehrzahl sich auch solche Gegner der dog
matischen Richtung des Dr. Rupp befunden haben, welche sogar ein Zusammentreten mit diesem
Manne
nur
zum Zwecke der
Uebung von Handlungen der reinsten, christlichen Bruderliebe in
ihrem Gewissen zu rechtfertigen nicht vermochten, das weiß ich nicht, muß aber zur Steuer der Wahrheit bekennen, daß ich nir
gend eine so schroffe Gesinnung habe bemerken können.
Eben so
wenig glaube ich solche Gegner wahrgenommen zu haben, welche
sich dnrch die Besorgniß hätten leiten lassen, sie möchten durch
Erklärung
der Zulaffungsfähigkeit des Dr. Rupp wenigstens
indirect eine Zustimmung zn den dogmatischen Ansichten desselben kund geben.
Auf der andern Seite hielt man fest, der Dr. Ru pp habe sich keineswegs von der evangelischen Kirche überhaupt losgesagt,
sondern nur von derjenigen
Form derselben,
Lande als Landeskirche bezeichnet
werde.
welche in diesem
Es möge
immerhin
13 gegründet sein, daß die besondere Form, welche er für sich be
anspruche, zur Zeit sich noch nicht vollständig herausgebildet habe,
so dürfe
man
ihn doch so lange noch nicht für ausgeschlossen
erklären, als sich noch nicht erweisen lasse, daß die vielleicht im Bildungsprozesse begriffene Form wirklich gegen die Principien
der evangelisch-protestantischen Kirche verstoße. tersuchung aber anzustellen,
Eine solche Un
sei ganz und gar nicht Sache des
Gustav-Adolph-Vereins, welchem vielmehr genügen müsse, wenn
der Dr. Rupp sich als Mitglied kenne.
der
evangelischen Kirche be
Dies that derselbe ungesäumt, und es wurde nunmehr
noch hervorgehoben, daß der preußische Hauptverein diesen Mann
doch thatsächlich fortwährend als in der Gemeinschaft der evan
gelischen Kirche stehend anerkenne, so daß im Grunde durch Zu
rückweisung dieses Abgeordneten der Hauptverein selbst, welcher ihn als seinen Vertreter hergesendet,
durch
uns
ausgeschlossen
werden würde, wozu uns nach dem, was vorliege, doch nimmer mehr das Recht zugestanden werden könne.
Wenn ja durch die
Sendung des Dr. Rupp ein Verstoß begangen sein sollte,
so
falle dieser nicht auf uns, sondern müsse lediglich der Vertre tung des preußischen Hauptvereins selbst überlassen werden; wir
aber wären nicht berechtigt, den guten Glauben an die reifliche und gewissenhafte Erwägung
des
preußischen
Hauptvereins so
ohne Weiteres durch Zurückweisung dieses Abgeordneten aufzu
geben.
Hiergegen ward ausgeführt, wir wären keineswegs un
bedingt verpflichtet, jeden formell richtig beglaubigten Abgeord
neten
wirklich
anzuerkennen,
und
es
wurde beispielsweise die
Frage aufgeworfen, ob wir denn auch einen Abgeordneten zuzu lassen gemeint wären, der notorisch der griechischen oder römischen Kirche angehöre?
Dies ist freilich sofort zu verneinen, allein
in einem solchen Falle, welchen man als undenkbar bezeichnete, würde der absendende Hauptverein nicht sowohl durch die Absen
dung dieses Abgeordneten, als vielmehr schon früher durch Zu lassung desselben zur Mitgliedschaft gegen §. 1 der allgemeinen
14 Statuten gefehlt haben, und wenn ein solcher Fehler jetzt erst
zur Kenntniß des Gesammtvereins kommen sollte, so würde je ner Hauptverein sich schwerlich beklagen können, wenn man ihm selbst bis zur Verbesserung seines Fehlers die Befähigung zur
Theilnahme an dem Gesammtverein nicht zugestehen würde. vorliegende Fall ist aber ein wesentlich anderer.
Der
Der Dr. Rupp
selbst und sehr Viele mit ihm behaupten aus das Entschiedenste
seinen fortwährenden Zusammenhang mit der evangelischen Kirche. Von andern Seiten wird dieser Zusammenhang nicht zugestanden,
und ist also noch streitig.
Eine gültige Entscheidung des Strei
tes liegt zur Zeit nicht vor; mithin kann man höchstens so viel
behaupten:
In
dem preußischen Hauptverein
befindet sich ein
Mitglied, von welchem es einstweilen noch schwankend erscheint,
ob dasselbe der evangelisch-protestantischen Kirche angehört oder nicht.
Nun steht unleugbar der preußische Hauptverein der Sache
selbst näher als jeder andere, und muß daher zur Bildung eines
richtigen Urtheils als
am
meisten befähigt angesehen
werden.
Wenn also derselbe jenen Mann nicht nur als Mitglied beibe halten, sondern sogar für sich abgeordnet hatte, so durften wir in diesem, höchstens doch zweifelhaften Falle uns nicht erlauben, das Urtheil jenes Brudervereins geradezu als in höherer Instanz
entscheidende Richter umzustoßen.
Der Dr. Rupp war demnach
zuzulassen, weil wir keine Berechtigung hatten, ihn zurückzuwei
sen.
Eine
solche Zulassung
oder Zurückweisung hat übrigens
nicht daö Geringste zu thun mit einer Anerkennung oder Ver werfung
der dogmatischen
Ansichten des Mannes.
Auch ver
wahrten sich mehrere derjenigen, welche denselben für zulassungs fähig erklärten,
unumwunden
gegen
eine solche Anerkennung;
und wenn ich persönlich dies zu thun nicht nöthig gefunden habe, so will ich doch keinen Augenblick Anstand nehmen, mich bestimmt dahin
auszusprechen,
daß ich einer zuverlässigen Kenntniß
der dogmatischen Ansichten des Dr. Rupp bis jetzt noch erman gele, daß ich aber mit dem, was mir davon bekannt geworden
15 ist, in erheblichen Puncten keineswegs einverstanden bin. solche persönliche Aeußerung ist freilich
Eine
an sich nichts weniger
als wichtig, ich setze sie aber hieher, um aus mich auch nicht ein
mal den Schein des Verdachtes kommen zu lassen, als wollte ich meine eigene Meinung irgend wie im Trüben zurückhalten.
Ich komme nun zu dem weiteren Verlaufe der
Verhand
lungen in den Sitzungen der Hauptversammlung, so weit der selbe hieher gehört.
Im Allgemeinen war nicht zu verkennen,
daß die Stimmung sowohl bei dem besiegten als bei dem siegen den Theile
(ich kann mich nicht entschließen, sie Parteien zu
nennen) eine recht sehr getrübte war, und wenn mehrere Män
ner des siegenden Theils unverhohlen ihren Schmerz bekannten, sich hier als Gegner deö Dr. Rupp darstellen zu müssen, so ist
an der
vollen Aufrichtigkeit dieser Aeußerungen nicht im Ge
ringsten zu zweifeln; ja ich halte mich fest überzeugt, daß ihr Gefühl von den Meisten derer getheilt wurde, welche aus ihrer
Seite standen. Männern zu
Auf der andern Seite war die in
mehreren
Anfänge sichtbar gewordene und gewiß leicht er
klärliche Aufregung an den folgenden Tagen in die Schranken
einer würdigen Haltung zurückgetreten. Seite um nach einem
Man sah sich auf dieser
Mittel zur Besänftigung,
und glaubte
dasselbe in einem Anträge zu finden, wornach für künftige Fälle
die statutenmäßige Befugniß des Centralvorstandes zur Prüfung der Vollmachten der Abgeordneten gewissen,
wie mir scheinen
wollte, nicht recht klar bezeichneten Beschränkungen unterworfen werden sollte.
Der Antrag erhielt nicht die erfoderliche Mehr
zahl von zwei Drittheilen der Stimmen.
Ich
verhehle nicht,
daß auch meine Stimme ihn abgelehnt hat, weil ich die bezeich nete Befugniß des Centralvorstandes, so wie sie besteht, für eine
unvermeidliche ansehe, auch durchaus nicht finden kann, daß da durch dem Rechte eines Abgeordneten oder des ihn entsendenden
Hauptvereins irgend ein Abbruch geschehe,
indem sich ja von
selbst versteht, daß bei vorläufiger Beanstandung der Zulassung
16 eines Abgeordneten der Fall sofort nach Constituirung der Ver
sammlung von dieser zur gültigen Entscheidung gebracht werden muß, wodurch denn entweder das vorläufige Urtheil deS CentralVorstandes bestätigt oder verworfen werden
wird.
Der einst
weilen zurückgewiesene Abgeordnete würde also bei nachheriger
Zulassung nur von der ersten Constituirung der Versammlung, d. h. von der Wahl der Präfidenten und Secretäre ausgeschlossen sein, und auch dieser Nachtheil wird auf die natürlichste Weise dadurch beseitigt, daß die Versammlung nach geschehenem Zutritt
jenes Abgeordneten ausdrücklich darüber entscheidet, ob die an
fänglichen Wahlen bestehen oder erneuert werden sollen. Ich komme nun daraus zurück, daß durch die getroffene Ent scheidung der ganze Verein von einem höchst traurigen Zerwürf nisse bedroht wird; auch liegt gewiß keine Beruhigung in dem
wohl nicht unrichtigen Gedanken, daß ein ganz ähnliches Zer-
würfniß zu befürchten
gewesen
wäre,
wenn der Sieg sich auf
die entgegengesetzte Seite gewendet hätte.
Dagegen drängt sich
Jedem, dem die Sache des Vereins am Herzen liegt, die ernste Frage auf, was denn jetzt zu thun sei, um Eintracht und Frie den herzustellen.
AuS öffentlichen Nachrichten ist bekannt gewor
den, daß bereits an mehreren Orten einzelne Vereine sich ver anlaßt gesehen haben,
sich entschieden gegen die Ausschließung
deS Dr. Rupp auszusprechen und sogar die Abstimmungen ihrer
eigenen Abgeordneten zu verwerfen.
An andern Orten hat man
eben so bestimmt jene Ausschließung gebilliget, und so stehen denn dergleichen Erklärungen einander schroff gegenüber.
AuS diesem
Verfahren kann schwerlich eine Verständigung und Einigung her vorgehen.
Jeder Hauptverein hat Männer seines Vertrauens
entsendet, und vermuthlich hat er mit wenigen Ausnahmen sie
in Beziehung auf Dr. Rupp ohne Instruction gelassen.
Man
würde ganz gewiß ein hartes Unrecht begehen, wenn man an
nehmen wollte, daß diese Männer anders als nach gewissenhafter Erwägung und nach ihrer besten Einsicht gestimmt hätten; darum
17 dächte ich, müsse die nun einmal erfolgte Entscheidung alö eine
vollendete Thatsache aufgefaßt und als solche in Ehren gehalten
werden, ohne daß man in den einzelnen Vereinen durch schroffe
Erklärungen die leidenschaftliche Aufregung noch geffiffentlich er höhe.
ES dürfte wohl genügen, wenn man ruhig die getroffene
Entscheidung als eine beklagenswerte bezeichnet,
wofern man
mit ihr nicht übereinstimmt, und zugleich für künftige Fälle den abzusendende» Männern die Grundsätze genau bemerklich macht,
welche feder Hauptverein für sich und seine Abgeordneten als maßgebend ansieht.
Diese Grundsätze aber werden keine andern
sein können als solche, die aus dem Zwecke deS Vereins selbst hervorgehen, weshalb eS denn nothwendig ist, das volle Bewußt
sein dieses Zweckes festzuhalten, wie er gleich in den beiden ersten
Paragraphen der allgemeinen Statuten klar und vollständig an gegeben ist.
§. 1.
Diese lauten wörtlich also: Der evangelische Verein der Gustav-Adolph-Stistung
ist eine Vereinigung
aller derjenigen Glieder der evangelisch
protestantischen Kirche, welchen die Noth ihrer Brüder, die der Mittel deö kirchlichen Lebens entbehren, und deshalb in Gefahr
sind, der Kirche verloren zu gehen, zu Herzen geht, und hat also, eingedenk des apostolischen Wortes Gal. 6,10: „Lasset uns Gu
tes thun an Jedermann, allermeist aber an des Glaubens Ge nossen," zum Zwecke, die Noth dieser Glaubensgenossen in und außer Deutschland, sofern sie im eigenen Vaterlande ausreichende
Hülfe nicht erlangen können, nach allen Kräften zu heben.
§. 2.
Die Wirksamkeit des Vereins umfaßt lutherische, re-
formirte und unirte, so wie solche Gemeinden, die ihre Ueber einstimmung mit der evangelischen Kirche sonst glaubhaft nach weisen.
Also die Noth der Brüder ist eS, welcher zu steuern wir
zusammengetrete» sind, und welche nur allzu leicht uns auS de» Augen gerückt wird, wenn wir durch bedenklichen GlaubenSeiser uns die Sinne trüben lassen; durch einen Glaubenseifer, welcher 2
18 nicht etwa wachsam sorgen zu müssen meint, daß unsere Gaben nicht Unwürdigen zufließen, sondern welcher sogar zu peinlicher
Prüfung der Mitbrüder sich berechtigt und berufen wähnt, die
gleich
uns ihre
fühlen.
Gabe
der Liebe
darzubringen das Bedürfniß
Soll denn das schöne Band, was uns zum lebendigen
Zeugniß für die Erhabenheit der evangelischen Kirche vereiniget
hat, nun zerrissen werden durch einen Zwiespalt der Meinungen,
welcher unter uns vielleicht gerade
deshalb entstanden ist, uw
uns selbst zu prüfen, in wie fern wir die Lehre der Liebe im
Herzen hegen, oder nur auf den Lippen tragen?
Und soll denn
die Menge derer, welche mit stiller Ergebenheit, aber mit sehn
süchtiger Hoffnung der Hülfe entgegenharren, die wir verheißen
haben, nun so schmerzliche Täuschung erfahren?
Nein, das kann
Niemand unter uns verschulden wollen, und will es nicht!
Wir
wollen und wir werden uns von Neuem die Bruderhand reichen; doch bevor wir dieses thun, mag sich's wohl geziemen, von un
serer Bahn hinwegzuräumen, was inskünftige Anstoß veranlaffey
könnte.
Gewiß war es dieser Gedanke, welcher schon in Berlin
gewisse oben berührte Anträge hervorbrachte, und nur die Kürze
der damals zur allseitigen Erwägung verstatteten Zeit trägt die Schuld, daß jenen Anträgen noch nicht der zutreffende Inhalt gegeben werden konnte.
Mit vollem Rechte foderten ehrenwerthe
Stimmen Sicherheit für die Zukunft,
nicht als Opfer irgend
einer Parteimeinung verschmähet oder verworfen zu werden; und
wenn ich mich nicht täusche,
so muß
es dem ganzen Vereine
daran liegen, sich dagegen zu sichern, daß er jemals auch nur den
Schein auf sich werfen lasse, als wolle er sich wie eine kirchliche
Behörde gebaren.
Ich wage es daher, schon jetzt zu reiflicher
Prüfung den Vorschlag hieher zu setzen, der Verein möge zu je
dem der beiden oben abgedruckten Paragraphen der allemeinen Statuten einen Zusatz beschließen, und zwar
a, zu §. 1.
Ob ein Mitglied des Vereins von diesem als Glied der
19 evangelisch-protestantischen Kirche anzusehen fei, darüber wird bei \txt& extern
’sxt M-
erkennung durch eine» Hauptverein (§§. 5, 8) entscheiden. b, zu §. 2.
Ob eine zu unterstützende Gemeinde von dem Vereine als angehörig der evangelisch-protestantischen Kirche zu betrachten fei,
darüber entscheidet bei entstandenem Zweifel der Centralvorstand
(8§. 5, 13), wenn die Unterstützung von diesem bewilligt wird, sonst aber nur derjenige Hauptverein,
aus dessen Bereich die
Unterstützung gewährt werden soll.
Findet man diese Zusätze ««nöthig und hält dafür, unsere allgemeinen Statuten bedürfen gar keiner Aenderung; nun wohl,
so
würde mir das ein Zeichen allgemeiner Rückkehr zu jener
freisinnige» Auffaffung der Sache des Vereins fein, die sich auf
der Göttinger Hauptversammlung so erhebend ausgesprochen hat;
sollte man aber diese Zusätze als Bedürfniß erkennen, um den Verein selbst künftig gegen peinliche Verlegenheit zu sichern, so würde auch darin schwerlich eine engherzige Gesinnung zu finden
sein.
Nur behüte unö Gott vor allen bedenklichen Versuchen,
den Begriff der Glaubensgenossen durch irgend
welche
rungen unsererseits verengen und verkümmern zu wollen. hierüber in jenen beiden ersten Paragraphen
Erklä Was
der allgemeinen
Statuten aufgestellt ist, das sei und bleibe genügend.
Und so
glaube ich nicht würdiger schließen zu können, als mit den Wor ten, welche der Probst Nielssen von Schleswig vor zwei Jahren
in Göttingen sprach:
„Wir sind wie Mann und Weib, unter die das Mißver-
„ständniß, das Mißtrauen, der Zwist gerathen.
Da liegt
„unser Kind: der Gustav-Adolph-Verein. Als wir anfingen, „über das Kind und seine Art und sein Schicksal uns zu
„bereden, da kam der alte Zwist hervor; der will es so,
„der anders haben; da sahen wir das Kind selbst herzlich „an, da besannen wir uns, welches der Grund, der wahre
—
20
—
„ rechte Grund seines Lebens und die Aufgabe desselben ist: „und der Kampf ist zu Ende!
Die Liebe zu ihm hat Alles
„gut und einig gemacht, sie wird es auch ferner. —
Die
„ Bahn ist gebrochen, der Bann ist gebrochen, die Zunge ist
„uns gelvset und das Herz gegen einander aufgegangen.
„ Wir kommen nun auch ohne Statut, ohne Aenderung, ohne „Zusatz weiter mit einander und zu einander.
„fetzt davon still.
Darum für
Keine Veränderung, keine Erklärung!
„Wir haben uns erklärt; der Verein steht da und ist zur
„ Vereinigung geworden."