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German Pages 561 [572] Year 2000
Hamburger Klopstock-Ausgabe
FRIEDRICH GOTTLIEB W E R K E UND
KLOPSTOCK
BRIEFE
HISTORISCH-KRITISCHE
AUSGABE
Begründet von Adolf Beck, Karl Ludwig Schneider und Hermann Tiemann Herausgegeben von Horst Gronemeyer, Elisabeth Höpker-Herberg, Klaus Hurlebusch und Rose-Maria Hurlebusch f Verlag Walter de Gruyter in Berlin und New York
Abteilung Briefe: VI 2
Friedrich Gottlieb Klopstock Briefe 1773 - 1775 Herausgegeben von Annette Lüchow unter Mitarbeit von Sabine Tauchert Band 2.: Apparat/Kommentar/Anhang Walter de Gruyter Berlin, New York 2001
Apparat/Kommentar
Nr ι ι.
An Hemmerde,
I i . Januar 1773
247
11.1.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Marienbibliothek, 1 Doppelbl.,
Halle: Ms 185.
eingebunden in einem Band mit anderen Briefen Klopstocks und sei-
ner Eltern an Hemmerde und G. F. Meier. S. 4: Siegel. S. 1: Text; S. 2 bis 3: leer; S. 4: Adresse: Herrn Herrn Carl Hermann H e m m e r d e H a l l e in M a g d e b u r g i s c h e n . Erster Druck: Muncker, Klopstock/Hemmerde,
S. 2.75/276.
VARIANTEN
1, 7 das] [den*]·? 'das H
9/10 Ich bis ab.] Nachgetragen H
KORRESPONDENZSTELLE
2 5 . 1 2 . 1 7 7 2 (von) (HKA, Briefe V, Nr 230), Nn
(von), Nr 1.1 (an), Nr 3 (von).
ERLÄUTERUNGEN
Über Klopstocks
Verleger Carl Her(r)mann Hemmerde
(1708-1782)
Briefe I, einführende Erläuterungen zu Nr 3 7; Briefe II, einführende
vgl.
HKA,
Erläuterungen
zu Nr5; Briefe III, einführende Erläuterungen zu Nr 14; Briefe IV,
einführende
Erläuterungen zu Klopstock an Hemmerde, 12. 3.1763; Briefe V, einführende Erläuterungen zu Nr 52. Anfang 1773 wurde der 4. und letzte Band der »Halleschen Ausgabe« des »Messias« gedruckt. Wegen der Lieferung des Manuskripts und der von Klopstock
kor-
rigierten Druckbogen
zwi-
bestand bis Mitte April 1773 ein reger Briefwechsel
schen Autor und Verleger, in dessen Verlauf Klopstock auch über die Verlagsrechte am »Messias« zu verhandeln versuchte, ohne daß es zur Einigung kam (vgl. zu 4, 29-J4). Nach Erscheinen des 4. Bandes blieb der Briefwechsel
bis 1778 unter-
brochen. 1, 4 Sie haben bis geschikt] Zur Verschickung der Druckbogen 1, 4/5 den Empfang bis gemeldet] Klopstock
vgl. zu 4, 7.
hatte Hemmerde am 2 5 . 1 2 . 1 7 7 2
das Manuskript des XVII. Gesangs des »Messias« mit einem Begleitbrief
geschickt
(HKA, Briefe V, Nr 230). 1, 5-7 Ich will bis nicht haben.] Klopstock angekündigt,
Hemmerde
hatte im September 1772
werde das gesamte Manuskript
zunächst
für den 4. Band des
»Messias« bereits im Dezember erhalten und müsse dann sogleich mit dem Druck anfangen (vgl. HKA, Briefe V, 217, 7-9). Statt dessen überschickte Klopstock am 10. Dezember zunächst die Abhandlung »Vom gleichen Verse« und den XVI. Gesang, in der Erwartung, Hemmerde werde sofort mit dem Druck beginnen (vgl. HKA, Briefe V, 227, 6; 11-13), zuschicken
und
fuhr dann fort, das Manuskript in Teilen nach-
(vgl. zu 1, 4/5; 3, 4/5J. Dabei kam es nach Übersendung von knapp
248
Nr ζ
ι 3 . Januar
1773
der Hälfte des Manuskripts zu einer Verzögerung, weil Klopstock die weitere Lieferung zurückhielt, um die Einhaltung der vereinbarten Geschäftsbedingungen durchsetzen zu können (vgl. 6, 10-15 und Erläuterungen hierzu). Dadurch geriet der Druck nach Auslieferung des Bogens F ins Stocken (vgl. zu 10, 4/5). Obwohl Hemmerde nicht alle Bedingungen erfüllt hatte, setzte Klopstock nach knapp vierwöchiger Pause die Manuskriptlieferung fort (vgl. 10, 3/4). Dabei lassen die Versendung des XIX. Gesangs in drei Teilen (vgl. 10, 39/40; 12, 3; 13, 2) und Klopstocks Nachfrage, wann Hemmerde den XX. Gesang für den Druck benötige (vgl. 13, 2-4; 17, 3/4), darauf schließen, daß die Fertigstellung des Manuskripts länger als zunächst geplant dauerte und die Verzögerungen auch hierdurch bedingt wurden. Das Manuskript der für den Schluß bestimmten Ode »An den Erlöser« schickte Klopstock Mitte März an Ebert, der sie an Hemmerde weiterleiten sollte (vgl. 20, 41-46), so daß Hemmerde erst Ende März über das gesamte Manuskript verfügte. 1, 9/10 Ich bis ab.] Der Sonnabend war einer der beiden Wochentage, an dem die Kaiserliche fahrende Post von Hamburg in Richtung Halle abging. Der nächstfolgende Sonnabend war der 16. 1. Klopstock sandte Hemmerde das Manuskript der ersten Hälfte des XVIII. Gesangs bereits am 1 5 . 1 . wohl mit dem reitenden Dienst der Königlich Preußischen Post (vgl. 3, 4/5). Die Übersendung der zweiten Hälfte erfolgte erst am 9. 2. (vgl. 10, 3-j; 40).
2.
Von Lippe-Weißenfeld,
13.1.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg: KN 44,47. 2 Doppelbll. S. 1 bis 7: Text; S. 8: leer. 49. Stück (= 45. Brief) des Konvoluts zum »Wiener Plan«: Entwurf zu Unterstüzung der Wissenschaften, an den Kaiser. Briefwechsel darüber. (Vgl. HKA, Briefe V, Abschnitt »Überlieferung« zu Nr44.) S. 1: großer Abstand zwischen Anrede und Textbeginn; S. 7: Abstand zwischen Manuskriptzeile zu 2, 119 und Unterschrift. Einträge von Klopstocks Hd: S. 1 aoRl, mit roter Tinte: // 47 aoRr: den 3 Jan. 73. S. 7: so wird bis erwartet. (Manuskriptzeilen zu 2, 111/112) unterstrichen: so wird das und erwartet (Manuskriptzeilen zu 2, 111/112) zweimal unterstrichen auRl, mit Verweisungszeichen zu so (Manuskriptzeile zu 2, 111), bezogen auf die gesamte folgende Unterstreichung: von mir unterstrichen Erster Druck: HKA. TEXTKONSTITUTION
Die Unterstreichungen des Textes so wird bis erwartet. (2, 111/112) wurden in der Textwiedergabe nicht berücksichtigt, da sie nach einer Notiz Klopstocks (vgl.
Nr 2
13. Januar 1773
2·49
Abschnitt »Überlieferung«) von diesem selber stammen. Wiedergegeben wurden jedoch die Unterstreichungen der Wörter h i e r ü b e r z u v o r (2, 11z), da in Η nicht erkenntlich ist, ob sich Klopstocks Notiz auch noch hierauf bezieht. VARIANTEN
2, 39 konnte ich] [er'] > konnte 'ich H deßen] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers Η 6γ/68 Legationsrath] [Profeßor] > Legationsrath Η KORRESPONDENZSTELLE
2 9 . 1 2 . 1 7 7 2 (von) (HKA, Briefe V, Nr 231), Nr 2 (an), Nr 23 (von). ERLÄUTERUNGEN
Über Carl Christian Graf zur Lippe-Weißenfeld einführende Erläuterungen zu Nr 231. 2, 3 dero bis v. J.] Klopstock Nr 231).
(1740-1808)
an Lippe-Weißenfeld,
vgl. HKA, Briefe V,
2 9 . 1 2 . 1 7 7 2 (HKA, Briefe V,
2, 6-15 Rechenschaft bis eindrucken] Klopstock hatte in seinem Brief vom 2 9 . 1 2 . 1 7 7 2 eine Stelle in Lippe-Weißenfelds Schrift »Joseph der Zweite« (Lemgo 1772) kritisiert, die in Auszügen unter dem Titel »Joseph der Zweyte, geschildert von dem Reichs-Hofrath Carl Christian Grafen und Edlen Herrn zur Lippe« in der »Hamburgischen Neuen Zeitung« (1772, St. 206 (25.12.), Beylage) erschienen war. Vgl. HKA, Briefe V, 231, 6-13 und Erläuterungen hierzu. 2, 9 in rebus facti] Was diese Tatsache anbelangt. 2,18/19 dem bis Zeitung] Herausgeber der »Hamburgischen war Klopstocks Schwager Johann Hinrich Dimpfel (1717-1789) fe II, zu 181, 17). 2, 23 Monere] Ermahnung,
Neuen Zeitung« (vgl. HKA, Brie-
Beanstandung.
2, 26 gut ehrlich teutsch] Zu diesem Autostereotyp 18-20.
vgl. HKA, Briefe V, zu 150,
2, 28-65 Die bis deutlich.] Antwort auf HKA, Briefe V, 231, 6-47. 2,2 8 Die bis Stelle] Vgl. HKA, Briefe V, zu 231, 7-9. 2, 31 unserem Kaiser] Joseph II., römisch-deutscher Kaiser (1741-1790) regierte seit 1765 als Mitregent seiner Mutter, Kaiserin Maria Theresia, die österreichischungarischen Erbländer. 2, 32 a potiori fit denominatio] Nach dem Merkmal des Wichtigeren erfolgt die Bezeichnung. 2, 39 Corporis confoederati] Staatenbundes. 2, 58/59 Nun bis Tadel.] Vgl. Klopstocks Antwort in 23, 15-20. 2, 65-67 Ich bis haben.] Antwort auf HKA, Briefe V, 231, 14/15. > 77'79 Ich bis Dichters.] Vgl. Klopstocks Antwort in 23, 10-15. 2, 84 Afterteutscher] Der hinterbleibende, schlechtere Deutsche (Grimm). 2
Z$0
Nr 3
15. Januar
1773
2, 86-91 Beiläufig bis thut.] Vgl. Hamburgische
Neue Zeitung 1772, St. 206
(25.12.), Beylage, letzter Absatz: Gesetze im Hause, Gesetze als Richter, Macht im Nothfall, Liebe im Schooß des Volkes, Ruhe im Herzen sind die Unterscheidungsmerkmale des guten Kaysers, den noch die Nachwelt in Deutschland krönen wird. 2, 92/93 Auf bis überhoben.] Antwort auf HKA, Briefe V, 231, 28-30, wobei Lippe-Weißenfeld
Klopstocks Formulierung von dem falsch benachrichtigten Kai-
ser an den besser benachrichtigten ins Lateinische (a Caesare bis informandumj umwandelt. 2, 94 Leibnitzens Asche] Anspielung auf HKA, Briefe V, 231, 33, wo Klopstock den Tod von Gottfried Wilhelm Leibniz
erwähnt.
2, 94 Hollmanns Geist] Wohl Samuel Christian Hollmann 1734 Professor der Philosophie an der Universität 2,101-109
(1696-1787),
seit
Göttingen.
Sollten bis finden.] Antwort auf HKA, Briefe V, 231, 53-63. Eine
derartige Erklärung Klopstocks
ist nicht bezeugt. Vgl. HKA, Briefe V, zu 231, 61-
63. 2, 110 augurio] Vorzeichen (augurium). 2, 112/113 Ich bis Entscheidung] Vgl. Klopstocks Antwort in 23, 20/21. 2,113-117
und bis sey.] Vgl. Klopstocks Antwort in 23, 6-10. Der nächste, auf
Nr 23 folgende überlieferte Brief Klopstocks an Lippe- Weißen feld datiert von 1783 (vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle«
zu Nr 184). Vgl. HKA, Briefe VIII, Nr 18.
2, 115 Dero Zuschrift] Die Widmung von »Hermanns Schlacht« an Kaiser Joseph II.
3. An Hemmerde,
ij.
1.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Marienbibliothek, 1 Doppeibl.,
Halle: Ms 185.
eingebunden
in einem Band mit anderen Briefen Klopstocks
und
seiner Eltern an Hemmerde und G. F. Meier. S. 4: Siegel. S. 1: Text; S. 2 bis 3: leer; S. 4: Adresse: Herrn Herrn Carl Hermann H e m m e r d e H a l l e in M a g d e b u r g i s c h e n . net: H
daneben: hierbey gedrukte Sachen bezeich-
dahinter: in Wachst.
Erster Druck: Muncker, Klopstock/Hemmerde,
S.276.
VARIANTEN
3, j übrige] [übrigen']^ 'übrige H
7 Sie nicht] Sie [*]* nicht H
9 wird,
wenn] [wennik 'wird, wenn H BEILAGE
Zusammen
mit dem Brief sandte Klopstock
Druckmanuskript
das in ein Wachstuch
verpackte
der ersten Hälfte des XVIII. Gesangs des »Messias«. Vgl. 3, 4.
Nr4
ι6. Januar 1773
2-5 ^
KORRESPONDENZSTELLE
Nr ι (von), Nn.i
(an), Nr3 (von), Nr 4 (von).
Mit Nr 3 kreuzte sich ein - verschollener - Brief Hemmerdes, dem der Druckbogen A des 4. Bandes des »Messias« beilag (Nr 1.1). Dieser Brief, den Klopstock am 16. 1., einen Tag nach Absendung des vorliegenden Briefes, empfing (vgl. 4, 4), muß bei Annahme einer Beförderungszeit
von mindestens 4 Tagen bis zum 12. 1.1773
geschrieben worden sein. Nr 1.1 war Antwort auf Klopstocks
Brief vom 22.12.
1772 (HKA, Briefe V, Nr229). (Vgl. zu 4, 27/28.) ERLÄUTERUNGEN
3, 4/5 Sie empfangen bis nächstens.] Vgl. 1, 9/10 und Erläuterung hierzu. Zur Versendung des »Messias«-Manuskripts
vgl. zu 1, 5-7.
3, 5/6 Ich weis bis habe.] Vgl. 1, 4 und Erläuterung hierzu. 3, 6-8 Ihr Einwurf bis gehoben.] Vgl. 1, 7-9. 3, 8 gehoben] Den Grund des Einwurfs beseitigt. (Vgl. Grimm.) 3, 8-10 Ich bis wollen.] Vgl. zu 4, 11/12.
4. An Hemmerde,
16.1.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Marienbibliothek, 1 Doppeibl.,
Halle: Ms i 8 j .
eingebunden in einem Band mit anderen Briefen Klopstocks
und
seiner Eltern an Hemmerde und G. E Meier. 5. 1: Siegelrest. S. 1 bis 4: Text. S. 4 auR: Text zu 4, 63-65 Sollten bis weiter;
alR, quer: Text zu 4, 65/66 als bis
schikten Erster Druck: Gruber, Bdi,
S.116/117
(Teildruck: Text von 4, 27-58 Wie kön-
nen bis zu fassen.; 4, 63- 65 Sollten bis erstrecke.,). - Erster vollständiger Muncker, Klopstock/Hemmerde,
Druck:
S. 276-278.
VARIANTEN
4, 7 bekomme] [bekommen'] > 'bekomme H Η
io nicht] [nicht]b / nicht H
Lettern] die [leztlí- Lettern Η Dieß] [Es] > Dieß Η fehlers Η
$ müsten] [müßen'] > 'müsten
il Aber ich] [IchK Aber ich Η
14 umdruken] [umdrukt'l^ > 'umdruken H
12 die lj
i8 denn] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreib-
28 haben] [haben]^ / haben Η
H, zur Verdeutlichung neu geschrieben deutlichung neu geschrieben
40 werden] [werden] > werden
47 d r e y ] [ d r e y ] > d r e y H, zur Ver-
51 Gedicht] [Ged]í· Gedicht Η
52 herausgebe]
2 5 2.
Nr4
ié. Januar 1773
Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers 'lasse H H
55 Antwort] Nachgetragen
H
zwecks Korrektur
65 als auf die] als [die]·/ ALS auf die H
54 lasse] [lassen']^ eines
Schreibfehlers
65 erstrecke] [erstreckte'] > 'er-
strecke H KORRESPONDENZSTELLE
Nr3 (von), Nr4 (von), Nr4.1
(an), Nrj.i
(an), Nr6 (von).
Nr 4 ist Antwort auf einen - verschollenen - Brief Hemmerdes und die Übersendung des Druckbogens A des 4. Bandes des »Messias« (Nr 1.1). (Vgl. 4, 4/5; 6/7; 12-18.) (Vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle«
zu Nr3.)
ERLÄUTERUNGEN
4, 4 Ich erhalte bis Ihnen.] Nr 1.1 4,4/5
(verschollen).
Sie sagen bis haben.] Hemmerde bezog sich mit Nr 1.1 auf
Brief vom 22.12.1772
Klopstocks
(vgl. zu 4, 27/28), bestätigte aber offenbar nicht den Emp-
fang des XVII. Gesangs, den Klopstock am 2 5 . 1 2 . 1 7 7 2 abgeschickt hatte (vgl. HKA, Briefe V, Nr 230). 4, 5/6 Gestern bis fortgeschikt.] Mit Nr 3. Vgl. 3, 4. 4, 7 den ersten Bogen] Klopstock hatte mit Hemmerde vereinbart, in Hamburg selbst eine Korrektur zu lesen, und sollte dafür die bereits gedruckten
Bogen
jeweils einzeln mit der Post erhalten (vgl. HKA, Briefe V, 227, ίο/li). Der 4. Band der »Halleschen Ausgabe« des »Messias« umfaßt 13 j Bogen (A bis Ν und 4 unpaginierte Seiten auf Bogen O). Der Bogen A, den Hemmerde mit Nr 1.1 überschickt hatte, umfaßt die ersten zwei Drittel des den »Messias«-Gesängen
vorangestellten
Aufsatzes »Vom gleichen Verse. Aus einer Abhandlung vom Sylbenmaaße«.
Zur
Verschickung der weiteren Bogen vgl. 6, 4/5; 7, 3; 10, 15; 18, 2; 20, 33; 22, 7; 26, 1; 27, 2; 28, 1; 32, 2 und Erläuterungen
hierzu.
4, 7-11 Ich kann bis besizen?] Vgl. zu 1, 5-7. 4 , 1 1 / 1 2 Aber bis hinzögern.] Klopstock argwöhnte, Hemmerde würde die Fertigstellung bis zur Leipziger Frühjahrsmesse, deren Beginn (alljährlich am Sonntag Jubílate) im Jahr 1773 auf den 2. Mai fiel, hinauszögern (vgl. 6, 16/17; 26, 3-5). Tatsächlich erschien der 4. Band des »Messias« erst Anfang Mai, was aber weniger an Hemmerdes als an Klopstocks Verzögerungen lag (vgl. zu 1, 5-7; zu 32, 7/8). 4, 12-14 Wenn bis sind.] Im 18. Jahrhundert konnte der Satz bei einem größeren Druckwerk nicht bis zur Fertigstellung des gesamten Werkes stehengelassen werden. Vielmehr wurden die Druckformen nach Abdruck der entsprechenden
Bogen-
seiten in der festgelegten Auflagenhöhe gleich wieder aufgelöst, um sie erneut verwenden zu können. Korrekturen des Satzes durch Austausch der Lettern waren daher nur über einen begrenzten Zeitraum möglich und wurden vom verlagseigenen Korrektor auf der Grundlage eines ersten Abzugs, des sogenannten bogens, vor dem weiteren Abdruck vorgenommen.
Korrektur-
Korrekturen des Autors im
Nr 4
i6. Januar 1773
2·53
Satz zu berücksichtigen, hätte den Druck unmäßig verzögert und war nicht üblich. (Vgl. Art. »Corrector« in: C. G. Täubel, Allgemeines theoretisch-practisches Wörterbuch der Buchdruckerkunst und Schriftgießerey . Bdi. Wien 1805. S. 148152.) Klopstocks Wunsch, selbst Korrektur zu lesen, zielte daher von vornherein auf die Möglichkeit, Druckfehler in einer Druckfehleranzeige am Ende des Buches anmerken zu können, oder bei der Häufung von Fehlern auf einen Neusatz der betreffenden Seite, das sogenannte »Umdrucken«, zu drängen. Im 4. Band der »Halleschen Ausgabe« des »Messias« sind am Ende des Buches unter dem Titel »Verbesserungen« mehr als 50 Korrekturen angezeigt. Zwölf Blätter mußten neu gedruckt werden (vgl. HKA, Addenda III, S. 708). Einige davon waren allerdings durch nachträgliche Änderungen Klopstocks veranlaßt, wofür Klopstock Nachlaß im Honorar anbot (vgl. 17, 22-24; 2 2 > 2~4)· 4,15-21 Dieß ist bis Gesezvolks] Die Mónita beziehen sich auf die zweite Zeile des metrischen Schemas auf Seite 13 des Aufsatzes »Vom gleichen Verse. Aus einer Abhandlung vom Sylbenmaaße« sowie auf Vers 2 und 3 der zweiten Beispielstrophe. Hemmerde ließ den Bogen A umdrucken. 4, 22-26 Sonst bis — D i e Fehler in den metrischen Schemata der Seiten 10 und 11 wurden im Druckfehlerverzeichnis angegeben. 4, 27/28 Wie können bis thun.] Klopstock hatte Hemmerde am 2 7 . 1 1 . 1 7 7 2 (vgl. HKA, Briefe V, Nr 22;) um eine von einem Notarius unterzeichnete Abschrift unsers Contrakts gebeten, den er - nachdem er Hemmerde 1749 zunächst die Rechte am 1. Band des »Messias« gegen ein Honorar überlassen hatte - mit Hemmerde 1754 über die Fortsetzung des »Messias« als Nachdruck der »Kopenhagener Ausgabe« geschlossen hatte (vgl. Sickmann, Sp. 1546/1547). Dieser Vertrag ist nicht überliefert. Nachdem Hemmerde die Kopie des Vertrages nicht sogleich übersandt hatte, schrieb ihm Klopstock am 2 2 . 1 2 . 1 7 7 2 die Ursache für seine Bitte: In dem Vertrag sei wahrscheinlich nicht festgelegt, wie lange die Verlagsrechte Hemmerde gehören sollten. Er vermute zwar, daß Hemmerde die Zeit des Besizes auf immer annehmen werde, hieraus folge aber nicht, daß dieß: auf immer, der Billigkeit gemäß sey (HKA, Briefe V, 229, 11-16; vgl. zu 4, 29-54). Auf diese Brief stelle bezog sich Hemmerde offenbar in Nr 1.1 und berief sich - statt den Vertrag zu schicken, den er vermutlich ebenso wie Klopstock nicht finden konnte und der auch später von keinem der beiden Vertragspartner vorgelegt werden konnte (vgl. HKA, Briefe VII, zu 90, 20-23) ~ auf sein Privileg. Dieses hatte er 1750 für alle Teile des »Messias« für Sachsen und Polen erhalten und 1770 für weitere zehn Jahre verlängern lassen. Das preußische Privileg hatte er allerdings nicht erworben und führte es zu Unrecht auf den Titelblättern der »Halleschen Ausgabe« (vgl. Sickmann, Sp. 1545/1546; HKA, Briefe VII, zu 90, 20-23). 4,27 Privilegio] Privilegien waren im 18. Jahrhundert die einzige Möglichkeit, der Gefahr eines Nachdrucks entgegenzuwirken. Ihr Geltungsbereich war auf das Territorium des Landesherren beschränkt, der das Privilegium erteilte. Das kaiser-
254
Nr 4
i é . Januar 1773
liehe Privileg, das für das gesamte weit an Wirksamkeit
verloren,
Sitz der kaiserlichen
Bücherkommission
wicklung des deutschen lagerung
Reichsgebiet
Göttingen
des deutschen
dagegen das kursächsische
Druckprivileg
Privilegs weit überragende
Bedeutung«
eröffnete
Klopstock
ohne diese Grundlage. lagsrecht
sich Klopstock Lehre
(a.a. O.,
Klopstock
Eigentum
des Vertrages
über die Auslegung
stellen wollte.
nicht geregelt Gesetzliche
stand noch in den Anfängen
er zum einen mit der langen Zeit, in der Hemmerde zum anderen
(vgl. 4, 42-44).
mit dem Hinweis
Klopstock Beistand
8), zeigte er sich schließlich
»Varianten«
Hoffnung,
Resewitz,
sich der Sache anzunehmen.
des jemals von ihm erhaltnen Geldes anbieten dieses Angebot jedenfalls
tatsächlich
machte,
noch Einmal, Hemmerde
HKA, Briefe VII, 93, 3), nachdem
Erläuterungen
zustande
erschien Klopstocks
»Altonaer
geklärt
werden
1796 seine Ansprüche 1796; HKA, Briefe IX,
Ausgabe« konnte.
am »Messias« Nr5o).
sich
können. versprach
die Rükgabe Ob
Klopstock Klopstock
17/18).
zurückzuerstatten
(vgl.
versucht hatte, ein
preußi-
zu erlangen
(vgl.
zu Nr 84). Man bestand auf einer
HKA, vorheri-
Autor und Verleger, die aber
kam (vgl. HKA, Briefe VII, einführende
abschließend
zu
1778 erbot sich
des »Messias«
zwischen
wollte
machte
abkaufen
(vgl. 226,
er vorher vergeblich
gen Einigung über das Verlagsrecht
(vgl. zu
(vgl. 94, $16). 1775
das Gesamthonorar
sches Privileg für seine eigene Ausgabe Briefe VII, einführende
zu verkaufen
sollte Hemmerde
ist nicht bekannt.
8-13).
zu 17, 6-
nicht einlassen
das Verlagsrecht
Klopstock
davon
(vgl. 9, 13-
(vgl. 7,
zu keiner Einigung kam. Dennoch
Er rechnete mit einer Summe von 500 Reichstalern
lauten-
Diskussion
Erfolg hatten (vgl. 7, 13-17;
auf die sich Klopstock
Hemmerde
Dies
Vertragsbruch
zu besänftigen
doch bereit, seine Verlagsrechte
so daß es 1773
weiterhin
daß es
Verlagsrecht
auf eine
zu erlangen
Die 2-7).
zu Nr9), sah dann aber
beim Universitätskonzil
17, 10-12), allerdings zu Bedingungen, (vgl. 31, 19-26),
das
auf einen
zunächst
mit einem Geldgeschenk
Da diese Versuche nicht den gewünschten
Klopstock
berufen,
Wie aus dem Konzept von seinem dann anders wollte sich Hemmerde
seiner Rechte einlassen (vgl. Abschnitt 19) und rechtlichen
auf die
noch nicht.
Verlagsrecht auf weitere zwei Jahre zu befristen.
den Brief Nr 9 hervorgeht, ab und versuchte
wurde und die
Empfinden
begründete Hemmerdes
Ver-
(vgl. zu 36,
sei, Hemmerdes habe,
nicht
Vertrages
Grundlagen,
existierten
konnte sich daher nur auf das moralische
des
von Hemmerdes
angemessen
bereits genossen
erlangte kaiserlichen
S.43).
in dieser Frage hätte stützen können,
vom geistigen
die des
eine Abschrift
die im Vertrag offenbar
daher zur Diskussion
so dem Ent-
nach Leipzig
Dabei ging es ihm um die Befristung
am »Messias«,
Klopstock
Die geschichtliche
Buchhandels
die Verhandlung
als
1957. S. 88/89). Durch die Ver-
eine »hervorragende,
Ich bitte bis wollen.] Da Hemmerde
4, 29-54 schickte,
nur noch in Frankfurt
galt (L. Gieseke,
Urheberrechts.
des Schwerpunktes
galt, hatte im 18. Jahrhundert
daß es praktisch
Erläuterungen
des »Messias«,
ohne daß die
Rechtslage
Noch der Nachfolger
Hemmerdes
geltend
an Klopstock,
(vgl. Göschen
nicht
zu Nr 93). So machte 18.5.
Nr 5 4, 39 B i l l i g k e i t ] Angemessenheit.
2.7. Januar 1773
2·55
(Vgl. Grimm.)
4, 42/43 weil Sie bis besessen] Hemmerde besaß bereits seit 1749 die Rechte an den ersten fünf Gesängen des »Messias« (vgl. Sickmann, Sp. 1544/1545). 4, 43/44 u mir bis haben] Nach einem Brief Klopstocks zi. 9.1772
an Hemmerde
vom
hatte der Vertrag geregelt, daß Klopstock bey jedem wiederholten Ab-
drucke etwas weniges bekomme (HKA, Briefe V, 217, 12/13). Dabei handelte es sich um I Louisdor pro Bogen (vgl. 9, 13/14). Hemmerde hatte von beiden Bänden ohne Wissen Klopstocks und ohne die vertragsgemäße Vergütung mehrfach Doppeldrucke herstellen lassen (vgl. Sickmann, Sp. 1509/1510, 1523, 1535-1537;
HKA,
Addenda III, S. 679-689, 704-706). Hemmerde gab dies für den 2. Band zu und verteidigte sich, er habe Klopstock
für die 1760 in Oktavformat
erschienene
2. Auflage des 1. Bandes bezahlt (vgl. 9, 1-4) und wegen einer Vereinbarung über eine 2. Auflage des 2. Bandes von Klopstock keine Antwort erhalten, weswegen er einen Doppeldruck Doppeldrucken
hergestellt hätte (vgl. 9, 7-10). Klopstock wußte von weiteren
und warf Hemmerde Vertragsbruch vor (vgl. 10, 25-28). Er ver-
suchte mit diesem Argument auch später noch, seine Verhandlungsposition stärken (vgl. HKA, Briefe VII, zu 93, 14-23). (Vgl. auch Pape,
zu
Autorenhonorare,
Sp. 67-70.) 4, 51/52 wie ich bis will] Klopstock
beabsichtigte, eine überarbeitete Fassung
des gesamten »Messias« herauszugeben. Sein Vorhaben war zum einen von Revisionsabsichten
bestimmt, zum anderen von Geldnöten: Klopstock
fürchtete den
Verlust seiner dänischen Pension nach Vollendung des »Messias« und wollte dieses Werk und noch ein Paar kleinere Schriften selbst auf Subskription vertreiben, um sich weitere Einnahmen zu verschaffen (vgl. 25, 22-28; HKA, Briefe V, 226, 5862). Dies plante er offenbar bereits für 1775, da er Hemmerde anbot, ihm das etwaige Recht für ein drittes Jahr (im Falle der Existenz eines Schweizer
Nach-
drucks auch für ein viertes (vgl. 10, 17-20; 26, 12/13)) abzukaufen (vgl. 4, 46-48). Tatsächlich realisierte er diesen Plan erst acht Jahre später: Die »Altonaer Ausgabe« des »Messias« erschien 1781. 4, 56 mit Fleiß] mit absieht und Vorsatz (Grimm). 4, 63-65 so würde bis erstrecke.] Vgl. zu 4, 29-54.
5. Von C. Stolberg
und F. L. Stolberg,
ζ γ.
1.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek
Hamburg: KN
48,562.
1 Doppeibl. S. 1 bis 4: Text. Erster Druck: Behrens, Klopstock/Stolberg,
S. 148-150.
256
Nr 5
27. Januar
1773
VARIANTEN
5 , 1 1 Klopstok, der] Klopstok, [von] [dem'ib > 'der H 28 geben] [gegen] > geben H 48 wollen auch mehr] wollen mehr > W O L L E N Tauch! MEHR H 50 Die]
'Die H
ZUSAMMENKUNFT,
54 Zusammenkunft, nun da] Zusammenkunft, [ 'nun DA H 7 4 haben?] haben [,'] > HABEN ' ? H
'] da >
BEILAGE
Dem Brief lagen jeweils zwei von C. Stolberg und F. L. Stolberg verfaßte Oden in Abschrift bei (vgl. j ,
13; 5, 78/79
und Erläuterungen
hierzu).
KORRESPONDENZSTELLE
C. Stolberg: 10.12.1jy2 (an) (HKA, Briefe V, Nr 228), Nr4.2 Nr 21 (an). F. L. Stolberg: 10.12.1jj2 (an) (HKA, Briefe V, Nr228), Nr 21 (an). Nr y ist Antwort auf einen - verschollenen
Nr4.2
(von), Nr5
(an), Nnj.i
(von),
(von), Nr5 (an), Nrif.i
(von),
- Brief von Klopstock
(Nr 4.2). (Vgl.
5, 2; 43·) ERLÄUTERUNGEN
Über Christian Graf zu Stolberg Stolberg (1J48-1821) und seinen Bruder Friedrich Leopold (ijjo-1819) vgl. HKA, Briefe V, einführende Erläuterungen zu Nr 173. Die Brüder Stolberg waren im Oktober 1 J J 2 nach Göttingen gekommen, um ihr l j j o in Halle begonnenes Studium der Rechtswissenschaften fortzusetzen. In Göttingen fanden sie Anschluß an den Dichterbund des »Hain«. Nach zwei Semestern verließen sie Göttingen im September 1 J J 3 und kehrten mit ihrer Familie nach Kopenhagen zurück. Von hier aus brachen sie Anfang April i j j s zu einer Bildungsreise durch Deutschland und in die Schweiz auf, von der sie im Januar I J J 6 nach Kopenhagen zurückkehrten. Mit Klopstock trafen die Brüder Stolberg in diesen Jahren mehrmals in Hamburg zusammen: im April 1773, als sie ihre Osterferien in Altona verbrachten, von Mitte September bis Mitte Oktober i j j 3 auf der Reise von Göttingen nach Kopenhagen, im April l j j s auf ihrer Reise in die Schweiz und um die Jahreswende IJJ5I IJJ6 auf der Rückreise nach Kopenhagen. F. L. Stolberg sah Klopstock außerdem bei seinem Hamburg-Aufenthalt im Mai 1774. 5, 2 Ihren Brief] Nr 4.2 (verschollen). Offenbar die Antwort Klopstocks auf den Brief der Grafen Stolberg vom 10.12.1772 (HKA, Briefe V, Nr 228). 5, 4 Varus goldener Schild] Publius Quinctilius Varus (um 46 v. Chr. - 9 n. Chr.), römischer Feldherr und Statthalter Germaniens, erlitt im Jahre 9 n. Chr. eine Niederlage gegen die Germanen unter Arminius. Klopstock diente dieses Ereignis als Stoff für sein ij6y erschienenes Drama »Hermanns Schlacht«. Varus' glänzender Schild (S. 92J spielt in der 11. und 12. Szene als Siegestrophäe eine Rolle.
Nr 5
17. Januar 1773
Z57
5, 5/6 Die Hofnung bis bekommen] Klopstock hatte seinen Verleger Hemmerde am iz. 12.1772 beauftragt, den Grafen Stolberg Druckbogen der »Halleschen Ausgabe« des »Messias« zu schicken (vgl. zu 10, 41/42). Klopstock wird die Übersendung der Druckbogen in Nr 4.2 angekündigt haben. 5.12 After Welt] Nachwelt. (Vgl. Grimm.) 5.13 Ihre Aufforderung] Wohl in Nr4.2. 5, 13 2 oden] Die Abschriften sind nicht überliefert. Gemeint sind das im Januar entstandene Gedicht »An Bürger« (»Für Klopstock«, S. 59/60) und als zweites Gedicht vermutlich »An meine Schwester Bernstorff« (a. a. O., S. 58/59). Beide Gedichte trug C. Stolberg im Januar dem Hainbund vor (vgl. Eintrag in das Bundesjournal; Hs.: Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek, Göttingen: Cod. MS Philol. 204 k), und beide wurden in den Gedichtband »Für Klopstock« (vgl. zu 51, 16/17) aufgenommen. Die von Behrens (Klopstock/Stolberg, S. 264) in Betracht gezogene Ode »An Clauswitz« (»Für Klopstock«, S. 60/61) ist auszuschließen, da sie laut Eintrag ins Bundesbuch erst am 20. 2.1773 entstand (Hs.: a.a. O.: Cod. MS Philol. 204 l, Nr 168). 5,14/15 Bürgers Nähme bis bekant seyn.] Seit Erscheinen des Göttinger »Musenalmanach 1773 « im November 1772, in dem Bürger mit drei Gedichten namentlich vertreten ist, war sein Name in aller Munde (Erfurtische gelehrte Zeitung 1773, St. 5 (18.1.)). 5,15/16 den wir schon besucht haben] Die Brüder Stolberg hatten Bürger bei einem Besuch in Gelliehausen - Bürgers Amtssitz, ca. 15 km südöstlich von Göttingen - kennengelernt, wo sie am 29.11.1772 in seinem Hause einen vergnügten Nachmittag zubrachten. (C. und F. L. Stolberg an Bürger, 30.11.1772; Strodtmann, Briefe von und an Bürger, Bdi, S. 78.) 5,17 des jungen Cramers] C. F. Cramer. 5, 18/19 Von den übrigen bis sagen - ] Vgl. 5, 50-55. 5, 21 Ihr Urtheil bis sagen] Vgl. 21, 36 und Erläuterung hierzu. 5, 27 Brief beglükt] Nr4.2. 5, 28/29 Comission] Auftrag. 5, 31 griechisch zu lernen] Vgl. C. Stolberg an Henriette Bernstorff, Göttingen, 28.1.1773: wir wollen nun mit allen Kräften Griechisch lernen. Du weißt, wie sehnlich wir immer gewünscht haben, diese schöne Sprache zu kennen und daß wir uns lange vorgenommen haben, sie zu lernen. (Janssen, Stolberg 17501800, S. 23.) 5,32 andern Büchern] Wie C. Stolberg seiner Schwester Henriette schreibt, hatte er aller deutschen, französischen, englischen und lateinischen VergnügungsLektüre Adieu gesagt (a.a. O., S. 23). 5,35 Mad: Heine bis solte.] Marie Therese Wilhelmine Franziska Heyne, geb. Weiß (1729-1775), war seit 1761 mit dem Göttinger Universitätsprofessor Christian Gottlob Heyne verheiratet. Sie war eine begeisterte Leserin des »Messias« und Verehrerin Klopstocks (vgl. Therese Heyne an Herder, 24. 2.1772; Von und
2.58
Nr 5
27. Januar
1773
an Herder, Bdz, S. 124) und hatte ihm im Oktober 177 z eine Komposition seiner Ode »Wir und Sie« von Johann Nikolaus Forkel (Musenalmanach 1773, zu S. zzi) geschickt (vgl. C. F. Cramer an Schönborn, lz. 10.177z; Hs.: Staatsarchiv Hamburg: Nachlaß Familie Perthes: 36a). Vermutlich hatte Klopstock hierauf nicht geantwortet und fürchtete deshalb ihren Zorn. 5, 36 Clauswiz] Über Carl Christian Clauswitz (1734-1795) vgl. HKA, Briefe VII, zu 78, 27. Clauswitz war von 1757 bis 1773 Hofmeister der Brüder Stolberg und begleitete sie nach Göttingen. Er kehrte mit ihnen nach Kopenhagen zurück, wo er Ende 1773 durch Vermittlung von A. P. Bernstorff in den dänischen Staatsdienst eintrat (vgl. zu 109, 24). 5, 36 hiesigen Freunde] Damit könnten H. C. Bote und Feder gemeint sein. 5, 43 Brief erhalten] Vgl. zu 5, 2. 5, 48/49 jungen Dichtern] Die Grafen Stolberg hatten Klopstock in ihrem letzten Brief von einigen jungen Dichtern geschrieben (vgl. HKA, Briefe V, 228, 48/ 49), woraufhin Klopstock wohl in Nr4.ζ um nähere Erläuterung gebeten hatte. 5, 49 Boje] H. C. Boie. 5, 50 Hölty] Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1748-1776), ein Pfarrerssohn aus Celle, studierte 1769 bis 1772 in Göttingen Theologie, widmete sich aber gleichzeitig dem Studium der alten und neueren Sprachen, das es ihm ermöglichte, nach seiner Universitätsausbildung zunächst in Göttingen zu bleiben und durch Sprachunterricht und Ubersetzungen seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Er gehörte zu den Gründungsmitgliedern des »Hain« (vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 110) und gilt als die größte lyrische Begabung dieses Dichterbundes (vgl. Der Göttinger Hain. Hrsg. von A. Kelletat. Stuttgart 1967. S. 38z). Hölty war wie seine anderen Bundesgenossen ein Verehrer Klopstocks (vgl. Hölty an H. C. Boie, 3.1.1774; Hölty, Sämtliche Werke, Bdz, S. 124/125). Zu einem ersten Zusammentreffen mit Klopstock kam es bei dessen Göttinger Aufenthalt im September 1774 (vgl. Lüchow, »Die heilige Cohorte«, S. 216-219), dann erneut im April 1775, als Klopstock wieder über Göttingen reiste (vgl. a. a. O., S. 219/ zzo). Der Plan einer Übersiedlung nach Hamburg oder Wandsbek zerschlug sich wegen Höltys schlechtem Gesundheitszustand (vgl. zu 119, 16). Auch die seit langem ersehnte Reise zu Klopstock nach Hamburg kam erst im Juli 177s zustande. Hölty hielt sich vom 27. 7. bis 5. 8.1775 in Hamburg auf (vgl. Voß an E. Boie, 4. 8.177s (Hs.: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek, Kiel: Cb 4.11); Voß an J. M. Miller, 9.-21. 8.1775 (Hs.: Bayerische Staatsbibliothek, München: Vossiana 49)) und schrieb dazu später: Es waren Göttertage, diese Tage (Hölty an H. C. Boie, 14.9.1775; Hölty, Sämtliche Werke, Bd 2, S.164). Eine weitere Reise nach Hamburg ließ Höltys Lungenleiden nicht zu (vgl. HKA, Briefe VII, zu 16, 107). 5, 51/52 Stücke bis Voß,] »An einen Pfeifenkopf«, »Die beyden Schwestern bey der Rose«, »Der Winter« (Musenalmanach 1773, S. 106, 170-17Z, 199-zoi). 5, 51 MusenAlmanache] »Musenalmanach 1773«. 5, 52 Klagelied bis Miller] A. a. O., S. 35-37.
Nr 5
2.7. Januar 1773
2-59
5, 52 Sehnsucht von Hahn] A. a. O., S. 202-204. 5, 53 Hölty hat sich genannt.] Bei den Gedichten »Auf den Tod einer Nachtigall«, »An die Phantasie«, »An Teuthard« (a. a. O., S. 107/108,136-138,180/181). 5, 54 Sonnabends-Zusammenkunft] ]eden Sonnabend fand bei einem der Mitglieder des Hainbundes die Bundesversammlung statt. Die Sitzungen des Jahres 1773 sind in einem Journal protokolliert (Hs.: Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek, Göttingen: Cod. MS Philol. 204 k). Zum Hainbund vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 110. 5, 57 Bojes Kritick] Bote war der Initiator des Kreises gewesen, seine Urteile waren im Hainbund aber nicht unumstritten. Vgl. C. F. Cramer an Bürger, 15. 2.1773 : Das Schnällchen (Boie) hat sich nun auch endlich durch seinen critschen Übermuth bey den Stolbergs stinkend gemacht. Das Gedicht wovon der jüngste uns lezt den Anfang sagte, wo Du mit Recht das Gleichniß so bewundertest und das er noch gefeilt und herrlich verbessert hat, hat es für schlecht erklärt. Woraus man denn ersehen hat, daß es ein Schilf sey, das sich von allerley Wind der Lehre hin und her bewegen läßt. (Strodtmann, Briefe von und an Bürger, Bdi, S. 87.) 5, 58 Feder] Johann Georg Heinrich Feder (1740-1821) lehrte seit 1768 als ordentlicher Professor der Philosophie an der Universität Göttingen und hatte Klopstock ein halbes Jahr zuvor in Hamburg besucht (vgl. HKA, Briefe V, Erläuterungen zu Nr 223). 5,58 einigen Engländern] Vgl. C. Stolberg an Ebert, 8.12.1772 (Hs.: Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel: 616 Nov. 73): Es sind sechs Engländer hier, von diesen eßen täglich viere mit uns. Unter ihnen waren wohl die Brüder Richard und Arthur Heywood und der Schotte William Maxwell, die ebenfalls zum Wintersemester 1772 ihr Studium in Göttingen aufnahmen (vgl. Seile, Göttinger Matrikel, Nr 9215-9217; Lebensdaten nicht ermittelt). Die Grafen Stolberg hatten sie bereits kurz nach ihrer Ankunft kennengelernt (vgl. F. L. Stoibergan Henriette Bernstorff, 26.10.1772 und 9 . 1 1 . 1 7 7 2 ; Janssen, Stolberg 1750-1800, S. 21/22). Außer diesen dreien studierten noch George Rodney (vgl. zu 84, 9/10), John Schutz (vgl. zu 102, 60-62) und John Vaughan (vgl. zu 84, 11-13) 'n Göttingen. Sie alle wurden von Boie betreut und im Deutschen unterrichtet. Ein siebter Engländer, John André (1751-1780), hatte Göttingen am 1.11.1772 verlassen (vgl. Voß an Brückner, 3.11.1772; Voß, Briefe, Bd 1, S. 94). Vgl. auch: E.-O. Fehn, Die Dichter des Göttinger Hains und ihre britischen Kommilitonen. In: Göttinger Jahrbuch 1978, S. 153-174. 5, 59 Grafen Reventlov] Cai Friedrich Graf von Reventlow (1753-1834) und Friedrich Graf von Reventlow (1755-1828), Söhne des dänischen Oberkammerherrn Detlev Graf von Reventlow (1712-1783), studierten von 1769 bis 1773 in Göttingen die Rechtswissenschaften und gingen danach in den dänischen Staatsdienst (vgl. zu 59, 45/46 und HKA, Briefe VII, zu 21, 18 und zu 180, 16). 5, 61 Heine] Christian Gottlob Heyne (1729-1812) war seit 1763 Professor der Poesie und Beredsamkeit an der Universität Göttingen und zu dieser Zeit einer der führenden klassischen Philologen (vgl. HKA, Briefe VII, zu 151, 2).
26ο
Nr 6
29. J a n u a r
1773
5, 63/64 daß Sie bis schicken] Vgl. zu 5, 5/6. 5, 65/66 nach denen Gesetzen der gelehrten Republick] Wohl gemeint Klopstocks Erweiterung der Ende Juni/Anfang Juli 1771 im zweiten Teil des »Hypochondristen« und im »Wandsbecker Bothen« erschienenen »Gesetze der gelehrten Republick in Deutschland« (vgl. HKA, Addenda III, Nr 3151 und Nr 3152). Klopstock hatte offenbar in Nr4.2 von einer vermehrten Ausgabe geschrieben (vgl. F. L. Stolberg an den Hainbund, Altona, 3 0 . 4 . 1 7 7 3 ; Lüchow, »Die heilige Cohorte«, S. 198), deren Umfang E L. Stolberg aus Klopstocks Formulierung aber nicht ersah, denn nach einem späteren Besuch bei Klopstock schrieb er: sehr vermehrt wird sie sein (a. a. O.). Die »vermehrte« Ausgabe erschien Anfang Mai 1774 unter dem Titel »Die deutsche Gelehrtenrepublik. Ihre Einrichtung. Ihre Geseze. Geschichte des lezten Landtags. Auf Befehl der Aldermänner durch Salogast und Wlemar. Herausgegeben von Klopstock. Erster Theil«. Vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 36. 5, 69/70 Was sagen bis Homer.] Vgl. j, 31-33. j, 74 Sie bis haben?] Möglicherweise in einem verschollenen Brief von Boie, der wahrscheinlich in der zweiten Novemberhälfte 1772 geschrieben wurde (vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle« zu Nr46). 5, 74/75 Sie bis sehen?] Vgl. 5, 13. j, 78/79 Hier bis Harz.] Die beigelegten Abschriften sind nicht überliefert. Es handelt sich um die Oden »Die Ruhe« und »Der Harz« (»Für Klopstock«, S. 6365). 5, 80 hinreise nach Stolberg] Die Brüder Stolberg waren zum Jahreswechsel 1772/1773 zu ihrem Verwandten, dem regierenden Grafen Carl Ludwig zu Stolberg Stolberg (1742-1815), nach Stolberg im Ostharz gereist. Das Bundesbuch verzeichnet zur Datierung der Ode »Der Harz«: auf dem Harze gemacht, den 3. Januar 1773 (Hs.: Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek, Göttingen: Cod. MS Philol. 2041, Nr 168).
6. An Hemmerde,
29.1.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Marienbibliothek, Halle: Ms 185. 1 Doppelbl., eingebunden in einem Band mit anderen Briefen Klopstocks seiner Eltern an Hemmerde und G. F. Meier. S. 3 und S. 4: Siegelreste.
und
S. 1 bis 3 ( j J : Text; S.4: Adresse: Herrn Herrn Carl Hermann H e m m e r d e H a l l e in M a g d e b u r g i s c h e n . 5. 3 : zwischen Textende und Unterschrift: Schnörkel. Eintrag von Hemmerdes Hd: S. 3, unteres Drittel: d. 4ten Febr Beantwortet, wann Er alle Einwendungen Abtritt, so wolte Ihn künftige OsterMeße, wann der 4te
Nr 6
29. Januar 1773
261
band fertig ist, daß pro labore gleich Bezahlen, und alsdenn noch Ein present machen, in der O M . 1773 durch H. Timm, oder durch Hrn Bohn u. Eine assignation darüber schicken. Erster Druck: Muncker, Klopstock/Hemmerde,
S. 278/279.
VARIANTEN
6, 5 den] [dem'] > 'den H lichung neu geschrieben
18 schicken] [schicken]^ schicken H, zur Verdeut19 von diesem] von [Meßik diesem H
KORRESPONDENZSTELLE
Nr 4 (von), Nr 4.1 (an), Nrj.i
(an), Nr 6 (von), Nr γ (von).
Nr 6 gingen eine oder zwei Sendungen Hemmerdes mit den Druckbogen Β und C des 4. Bandes des »Messias« voraus (Nr4.1). (Vgl. 6, 4/5; 8/9.) Diese Sendungen müssen bei Annahme einer Beförderungszeit
von mindestens 4 Tagen bis zum
2 5 . 1 . 1 7 7 3 abgeschickt worden sein. Mit Nr 6 kreuzte sich ein - verschollener - Brief Hemmerdes, dem die Druckbogen D und E beilagen (Nr5.1). Dieser Brief, den Klopstock am 1. 2. empfing (vgl. 7, 3), muß bis zum 28.1.1773
geschrieben worden sein.
ERLÄUTERUNGEN
6, 3 überfliessig] Form von »überflüssig«, die sich in der Schriftsprache
noch
bis in das 18. Jahrhundert findet. (Vgl. Grimm.) 6, 3 M . S.] Manuskript des »Messias«. 6, 4/5 in den bis bekommen)] Nachdem Klopstock am 16. 1. den
Druckbogen
A erhalten hatte (vgl. 4, 6/7; 12-26), waren ihm inzwischen die Bogen Β und C übersandt worden (Nr4.1). Die Bogen Α, Β und C umfassen den Aufsatz »Vom gleichen Verse. Aus einer Abhandlung vom Sylbenmaaße« und den XVI. des »Messias« bis Vers 631. Zur Verschickung der Druckbogen
Gesang
vgl. zu 4, 7.
6, 6 dem Correktor] Korrektor war Johann Joachim Schwabe. Zu
Klopstocks
Unzufriedenheit mit ihm vgl. zu 20, 26-34. 6, 8 Ζ. E.] Zum
Exempel.
6, 8/9 ich habe bis daraus.] Vers 19 des XVI. Gesanges des »Messias« sollte in der »Halleschen Ausgabe« Offen waren die hehren Kreise gegen des Himmels heißen (HKA, Werke IV5.2,
S. 762). Hemmerde merkte den Fehler im Druckfeh-
lerverzeichnis an. 6,10
Sie bis haben] Zur Versendung des »Messias«-Manuskripts
vgl. zu 1, 5-7.
6, 13/14 2) bis habe] Vgl. 4, 12-21 und Erläuterungen hierzu. 6, is 3) bis unterschrieben] Vgl. 4, 27/28 und Erläuterung hierzu. 6, 16/17 Wenn bis wollen] Vgl. 4, 11/12 und Erläuterung hierzu. 6, 18-22 schicken bis werde] Hemmerde
entsprach Klopstocks
schrieb am 1. 2 . 1 7 7 3 an Bodmer (Hs.: Zentralbibliothek
Wunsch und
Zürich: Ms.
Bodmer
2 a.14): Ew. HochEdelgebohrnen laßen der Herr Legations Rath Klopstock die
2,62.
Nr 7
ι. Februar
1773
besten Empfehlungen vermelden, und auf deßen ordre sende von den 4ten band des Meßias A bis F Bogens, sobald als folgende abgedruckt sind, werde die übrigen Bogens auch übersenden. Die Bogen A bis F des »Messias« enthalten den XVI. und XVII. Gesang sowie Vers 1-350 des XVIII. Gesangs. Bodmer erhielt die Bogen erst am 10.3. (vgl. zu 19, 58/59), nachdem er bereits den Brief Klopstocks (Nr 15), der die Sendung ankündigte, erhalten hatte. Hemmerde konnte die Postgebühren nur bis Nürnberg im voraus bezahlen (vgl. zu 6, 20), laut Bodmers Empfangsvermerk auf Hemmerdes Brief hatte er die Bogen bis Nürnberg jedoch durch Gelegenheit, d. h. vermutlich portofrei durch Kaufleute, gesandt. Da Bodmer dies für den Grund der Verzögerung hielt, bat er Hemmerde, die folgenden Bogen mit der Post zu senden (vgl. Hemmerde an Bodmer, Ostermesse 1773; Hs.: a.a. O.: Ms. Bodmer 2 a.14). Die nächsten Bogen G bis L, von Hemmerde am 4. April versandt, erhielt Bodmer am 23. April (vgl. Hemmerde an Bodmer, 4.4.1773 und Bodmers Empfangsvermerk zu diesem Brief; Hs.: a.a. O.: Ms. Bodmer 2 a.14). Die letzte Sendung der Bogen M bis O und 1 bogen mit veränderten blättern ließ Hemmerde wenig später folgen (vgl. Hemmerde an Bodmer, ; Hs.: a.a. O.: Ms. Bodmer 2a.14). Sie ging aber wohl verloren, denn Hemmerde mußte die Bogen in der ersten Maihälfte ein zweites Mal schicken (vgl. a. a. O.). Erst Ende Mai hatte Bodmer den ganzen Messias (vgl. 50, 1) erhalten. 6, 20 Franquiren bis angeht] Das Vorauszahlen für Postsendungen über lange Entfernungen war nicht für die gesamte Strecke möglich, da die Beförderung durch verschiedene Postdienste erfolgte. Den Rest des Portos zahlte der Empfänger. 6, 20 Franco] Gemeint: die bezahlten Transportkosten.
7. An Hemmerde, i. z.
1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Marienbibliothek, Halle: Ms 185. 1 Doppelbl., eingebunden in einem Band mit anderen Briefen Klopstocks und seiner Eltern an Hemmerde und G. E Meier. S. 4: Siegelreste. S. 1 bis 3: Text; S. 4: Adresse: an Herrn Herrn Carl Hermann Hemmerde H a l l e in M a g d e b u r g i s c h e n . S. 1: großer Abstand zwischen Anrede und Textbeginn. Erster Druck: Gruber, Bdi, S.117
(Teildruck: Text von 7, 8-17 Machen Sie bis
mehr davon.j. - Erster vollständiger Druck: Muncker, S. 279/280.
Klopstock/Hemmerde,
Nr 7
ι. Februar 1 7 7 3
263
VARIANTEN
7, 6 hat durch] hat [mir] durch > HAT D U R C H H 17 davon.] [davon.] > davon. H, zur Verdeutlichung neu geschrieben 20 des] [de*']·? 'des H 21 Es würde mir] [Ich] würdet Es W Ü R D E mir H KORRESPONDENZSTELLE
Nr 6 (von), Nr γ (von), Nr 7.1 (an), Nr 9 (an). Nr 7 ist Antwort auf einen - verschollenen — Brief Hemmerdes und die Übersendung der Druckbogen D und E des 4. Bandes des »Messias« (Nr5.1). (Vgl. 7, 318; zu 7, 8-10; zu 7, 13/14.) (Vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle« zu Nr 6.) ERLÄUTERUNGEN
7, 3 Brief] Nr 5.1 (verschollen). 7, 3 Bogen] Nachdem Klopstock die Bogen A bis C des 4. Bandes des »Messias« bereits erhalten hatte (vgl. 6, 4/5 und Erläuterung hierzu), handelt es sich hierbei um die Bogen D und E (»Der Messias«, XVI 632 bis XVII 785). Bogen F (XVIII 1-350) erhielt Klopstock wenige Tage später (vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle« zu Nr 9). Zur Verschickung der Druckbogen vgl. zu 4, 7. 7, 4 Correktor] Vgl. zu 6, 6. 7, 4-6 daß bis habe.] Vgl. 14, 35-38; 20, 26-34. 7, 6/7 Er bis soll] »Der Messias«, XVI 659. In der »Halleschen Ausgabe« S. 49, Z. 27 stand Ungeheu'r. Die Seite wurde umgedruckt und richtig Ungeheuer gesetzt (vgl. HKA, Addenda III, S. 7ιό). 7, 7 umgedrukt] Vgl. zu 4, 12-14. 7, 8-10 warum bis gewandt haben] Hemmerde versuchte offenbar, in der von Klopstock geforderten Einigung über seine Verlagsrechte (vgl. 4, 29-54 Erläuterungen hierzu) rechtlichen Beistand zu erhalten, und hatte dies Klopstock in Nr 5.1 angekündigt. Als Buchdrucker der Universitätsstadt Halle unterstand er der akademischen Gerichtsbarkeit, die nicht nur für die Professoren und Studenten, sondern auch für die » Universitätverwandten« zuständig war, zu denen in Halle »Sämtliche Buchhändler, Buchdrucker, Buchbinder « gehörten (Β. Weißenborn, Die Universität Halle-Wittenberg. Berlin 1919. S. 76). Hemmerde mußte sich auch später noch einmal wegen des Verlagsrechtes vor dem Hallenser Universitätsgericht verantworten (vgl. HKA, Briefe VII, 94, 7-10). 7, 10 diese Sache] Vgl. 4, 29-54 un 'Rüdingern Hb VARIANTEN
Text von H: Für die revidirte Auflage iten theils, an die Madame Rudinger in Leipzig am Marckte bezahlt [und an Ihn Selbst vor den Bogen heiligen Poesie, durch Herrn Mumme baar bezahlen laßen 12] und
>> BEZAHLT UND
D O C H Tselbstl SEHR H 11 schreyen.] [scheyen.] > schreyen. H, zur Verdeutlichung neu geschrieben 11 lerne nun den] lerne den > LERNE (nun! DEN H 12 ich] [ich'] > 'ich H, zur Verdeutlichung nachgezeichnet 26 andern auch nicht] nicht > andern nicht > A N D E R N Tauch! NICHT H 32 fort, 1) sich] fort, sich > FORT, ΓΙ)1 SICH H, vgl. Variante 10, 32 32 2)] [ l ' K 18-22), Ebert meldete am 10. 2. die
des Pakets (vgl. 11, 10-12), und auch Gleim berichtete am 14. 2.1773
Hemmerde
Brandes
Zum
vergessen und sie erst auf
hatte
Klopstocks
Erinnerung hin (vgl. 13, 7-9) - unter den Namen Bodmers - auf die Liste gesetzt. In Göttingen Klopstocks
kamen der XVI. und XVII.
Bogen fort (vgl. zu 6,18-22;
Ii.
Gesang erst Anfang März an (vgl. zu 21, 11).
Auftrag gemäß fuhr Hemmerde
Von Ebert,
10. z.
13, 7-9;
später mit der Versendung der weiteren
26,10/11).
1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1
Hamburg: KN
48,239.
Doppelbl.
S. 1 bis 4: Text. Erster Druck:
HKA.
VARIANTEN
11, 5 fürchte ich, daß] fürchte [, daßik ich, daß H mich, [mi]·? wie dankte H
25 ist,] [st/] > 'ist, H
16/17 mich, wie dankte] 25 einige] [einigen'] >
Nr 1 1
'einige H
io. Februar 1 7 7 3
30 doch mit flüchtigem] doch [im] flüchtigen
GEM H
> DOCH
43 Ihnen in den] Ihnen den > IHNEN in DEN H
mit
auf ihr] auf Clhr]^ ihr H
FLÜCHTI-
44/45 durchgebes-
serte Ausgabe] [durchgebesserten'] * 'durchgebesserte Ausgabe H das] gewiß, Ixi'r das H
2.71
49 gewiß,
53 mehr empfinden] mehr lexi'r empfinden H
jj
63 diese Verse] diese [Versen'] > DIESE 'Verse H
BEILAGE
Dem Brief legte Ebert ein - verschollenes - Verzeichnis von Druckfehlern bei, die er in den Druckbogen des XVI. und XVII. Gesanges des »Messias« entdeckt hatte (vgl. 11,
22-26).
KORRESPONDENZSTELLE
17.11.1772
(an) (HKA, Briefe V, Nr 224), Nr 11 (an), Nr 14 (von).
Mit Nr 11 reagiert Ebert auf den Empfang der ersten Druckbogen des 4. Bandes der »Halleschen Ausgabe« des »Messias«, die Hemmerde ihm auf Klopstocks zugeschickt hatte (vgl. 11,
Anweisung
11-16).
ERLÄUTERUNGEN
Über Johann Arnold Ebert (1723-1795), Braunschweig
Professor am Collegium Carolinum in
und Erzieher des Erbprinzen
Carl Wilhelm Ferdinand zu Braun-
schweig und Lüneburg vgl. HKA, Briefe I, einführende Erläuterungen zu Nr 51; Briefeil,
einführende Erläuterungen zu Nr23;
Briefe V, einführende
Erläuterun-
gen zu Nr 12; Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr 16. Der Briefwechsel ist Anfang 1773 von der Drucklegung der letzten Gesänge des »Messias« bestimmt, an deren Schlußkorrektur
sich Ebert beteiligte. Auf Klop-
stocks wiederholte Bitten im Frühjahr 1773, ihn bei seinen Bemühungen um Subskriptionen für die » Gelehrtenrepublik « zu unterstützen, konnte Ebert aufgrund einer schweren Krankheit erst im September reagieren. Im Juni 1774 hielt sich Ebert in Hamburg auf und sah Klopstock dort mehrfach (vgl. zu 138,
18/19).
11, 6-8 Mir bis schreiben!] Dem Adressaten vorzuwerfen, er habe nicht schnell genug oder nur unzureichend geantwortet, war in den Freundschaftsbriefen 18. Jahrhunderts J. Leighton,
Das Nichtschreiben
18. Jahrhunderts.
des
ein beliebtes stilistisches Mittel, einen Brief zu beginnen. (Vgl. von Briefen: Eine Glosse zur Briefkunst
des
In: Texte, Motive und Gestalten der Goethezeit. Festschrift für
Hans Reiss. Hrsg. von J. L. Hibberd und H. B. Nisbet. Tübingen 1989. S. 1.) Ebert, selbst unter seinen Freunden als »fauler« Briefschreiber
bekannt (vgl.
S. 2.-11; HKA, Briefe I, zu 9, 7/8), benutzte diesen Beschwerdetopos dem »Nichtschreiber«
a.a.O.,
gegenüber
Klopstock (vgl. zu 14, 2-9) in fast jedem seiner Briefe (vgl.
HKA, Briefe VIII, zu 27, 1-sili, 6 langer Zeit] Ebert hatte seit seinem letzten persönlichen
Zusammentreffen
mit Klopstock im Sommer 1772 (vgl. zu 11, 46) nur über einen Brief
Johanna
272.
Nr 1 1
10. Februar 1773
Elisabeth von Winthems Nachrichten von Klopstock erhalten (vgl. HKA, Briefe V, Abschnitt »Korrespondenzstelle«
zu Nr 224).
11, 8-10 Wenn bis werde. stocks zu schreiben (vgl. zu 34, 11, 13-16
Ich bis wäre.
] Ebert beabsichtigte, eine Biographie
Klop-
37-43)· ] Klopstock hatte Hemmerde angewiesen,
Ebert
Druckbogen des 4. Bandes des »Messias« zuzuschicken (vgl. zu 10, 41/42). 11, 14 sanguinischesten Hoffnungen] charakteristisch für das sanguinische temperament ist uns leichte beweglichkeit, die fähigkeit sich schnell umzustimmen von tiefer niedergedrücktheit zu überschweifender hoffnung (Grimm). 11, 17-19
unter bis besitzen] Vgl. zu 10, 41/42.
11, 22-26 Itzt bis sind.] Vgl. Abschnitt
»Beilage«.
11, 29 Abhandlung] Das den »Messias«-Gesängen
vorangestellte
Fragment
» Vom gleichen Verse. Aus einer Abhandlung vom Sylbenmaaße«. Vgl. zu 11,32-34
S. 13. bis G e s e t z r o c k s .
] Diesen Fehler monierte
bereits gegenüber Hemmerde. Vgl. 4, 20/21; zu 4,
17,12/13. Klopstock
15-21.
11, 34-36 Unter bis finden] Metrische Fehler versuchte Klopstock
möglichst
durch Umdrucken der betreffenden Seiten zu beheben (vgl. 20, 34/35 und Erläuterungen hierzu). Welche Änderungen hierbei durch Ebert veranlaßt wurden, ist nicht bezeugt. 11, 36 die ich angezeigt habe.] Wohl in seinem Nr 11 beigelegten zeichnis. Vgl. Abschnitt
Druckfehlerver-
»Beilage«.
11, 36-38 Ja bis verbesserten.] Dies geschah nicht. 11, 38-41 Z. E. bis sagte] Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich um den Vers nach Vers II 847 in den beiden ersten Ausgaben des »Messias« (1748 und 1751). Die Stelle lautet dort: Niederlegen, ohnmächtig sich krümmen, und winden, und jammern./ Wenn sie sich winden und krümmen und jammern, so sollen sie sterben! Vgl. HKA, Werke IV4, S. 294, Vers 847 und 847.1. 11, 41 Alberti] Über Klopstocks (1723-1772)
verstorbenen
Freund Julius Gustav
Alberti
vgl. HKA, Briefe III, einführende Erläuterungen zu Nr46.
11, 41/42 und dann bis Z. 1.)] »Der Messias«, XII 731. Die Stelle wurde in späteren Ausgaben geändert (vgl. HKA, Werke IV5.1, 11,46-48
S. 526).
Ich wünschte bis beschliessen.] Klopstock
beschloß den 4. Band
der »Halleschen Ausgabe« des »Messias« mit der Ode »An den Erlöser«
(vgl.
Muncker/Pawel, Bd 2, S. 1-3), in der er Gott dafür dankte, ihn zu diesem Ziel - der Vollendung des »Messias« - geführt zu haben. Die Ode wurde nach Klopstocks Vorstellungen auf vier unpaginierten Seiten gedruckt, die dem XX. Gesang folgen (vgl. 18, 8-11). 11, 46 im vorigen Sommer] Im August 1772 war es in Hamburg zwischen Klopstock und Ebert zu einem persönlichen Treffen gekommen (vgl. HKA, Briefe V, 224, 11/12 und Erläuterung hierzu; vgl. auch a. a. O., S. ìoij).
Dabei unterstützte
N r iz
iz. Februar 1 7 7 3
2-73
Ebert offenbar Klopstocks Absicht, den letzten Band des »Messias« mit einer Dankesode zu beschließen (vgl. 20, 41-44). 11, 51 Louise] Louise Antoinetta Henrietta Gräfe (1/50-1826) war eine Tochter des braunschweigischen Kammer- und Postrates Johann Friedrich Gräfe (1/111/8/), in dessen Haus Ebert häufig verkehrte. Ebert heiratete sie am 18. 5 . 1 7 7 3 . 11, 53-55 Nur bis lassen. — ] Klopstock beschrieb die Leiber der Auferstandenen in den späten Gesängen nicht mehr als »ätherisch«, sondern als aus der Heitre geschaffen (»Der Messias«, XVI 423; vgl. auch XVII 501/502) und veränderte in dieser Weise auch nachträglich einige Beschreibungen der ersten Gesänge wie ζ. B. die Beschreibung des Leibes Adams (I 485) (vgl. HKA, Werke IV4, S. 88). 11, 60 künftige Ausgabe] Zu der von Klopstock geplanten Neuausgabe des »Messias« vgl. zu 4, 51/52. 11, 61-65 Ich bin bis wollen.] Über den durch Eberts Epistel »An den Herrn Conrad Arnold Schmid« verursachten Streit zwischen Ebert und Gleim vgl. HKA, Briefe V, 224, 83-101 und Erläuterungen hierzu. 11, 62 Schmid] Über Konrad (Conrad) Arnold Schmid (1/16-1/89) vgl. HKA, Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr48. 11, 64 Spaldingen] Über Johann Joachim Spalding (1/14-1804) vgl. HKA, Briefe I, zu 75, 4. 11, 64 Sacken] Über August Friedrich Wilhelm Sack (1/03-1/86) Briefe II, einführende Erläuterungen zu Nr 1.
vgl. HKA,
11, 65 Jacobi] Über Johann Georg Jacobi (1/40-1814) vgl. HKA, Briefe V, zu 127, 25. 11, 65 Wieland] Über Christoph Martin Wieland (1/33-1813) vgl. HKA, Briefe III, einführende Erläuterungen zu Nr 5. 11, 6/168 seine bis Misanthropie] Gleim bezeichnete in einem Brief an Ebert vom 21.10.1772 seine Menschenscheu als wohlgegründet (vgl. HKA, Briefe V, zu 224, 91/92).
iz.
An Hemmerde,
12.
2.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Marienbibliothek, Halle: Ms 185. 1 Doppeibl., eingebunden in einem Band mit anderen Briefen Klopstocks und seiner Eltern an Hemmerde und G. F. Meier. S. 4: Siegel und Siegelreste. S. 1: Text; S. 2 bis 3: leer; S.4: Adresse: Herrn Herrn Carl Herman Hemmerde H a l l e in M a g d e b u r g i s c h e n daneben: Hierbey ein Paquet mit dem Zeichen H dahinter: in Wachsleinen Zwischen Textende und Unterschrift: Schnörkel.
274
Nr 13
i é . Februar
1773
Eintrag von Hemmerdes Hd: S. 1, unter dem Text: d. ljjten Feb geantwortet und erhalten d. i7ten Feb. Erster Druck: Muncker, Klopstock/Hemmerde,
S. 282.
VARIANTEN
12, 1 1773] [1733'] > '1773 H
BEILAGE
Zusammen mit dem Brief sandte Klopstock, in ein Wachstuch verpackt, das Druckmanuskript mit dem zweiten Drittel des XIX. Gesangs des »Messias«. Vgl. 12, 3. KORRESPONDENZSTELLE
Nr 10 (von), Nr 12 (von), Nr 13 (von). Nr 12 nimmt auf Nr 9 Bezug (vgl. 12, 4/5). ERLÄUTERUNGEN
12, 2 Ρ M.] Pro Memoria, d. h. eine Schrift, durch welche man etwas sucht oder verlangt, oder auch nur etwas in Erinnerung bringt, weshalb sie statt des Titels jene Worte zur Ueberschrift hat (Krünitz). 12, 3 des XIX Ges.] Zur Versendung des »Messias«-Manuskripts vgl. zu 1, 5-7. 12, 3/4 Was bis haben.] Mit Nr 13. 12, 4/5 Von bis künftig.] Vgl. 9, 13-19 und Erläuterung hierzu. Klopstock ging auf Hemmerdes Angebot nicht ein und beharrte auf Übersendung des Vertrages (vgl. 26, γ/8 und Erläuterung hierzu).
1 3 . An Hemmerde, 16.
2.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Marienbibliothek, Halle: Ms 185. 1 Doppelbl., eingebunden in einem Band mit anderen Briefen Klopstocks seiner Eltern an Hemmerde und G. E Meier. S. 4: Siegelreste.
und
S. 1: Text; S. 2 bis 3: leer; S. 4: Adresse: Herrn Herrn Carl Hermann H e m m e r d e H a l l e in M a g d e b u r g i s c h e n . daneben: Hierbey ein Paquet mit gedrukten Sachen bezeichnet: H Zwischen Textende und Unterschrift: Schnörkel. Eintrag von Hemmerdes Hd: S. 1, unter dem Text: den Z4ten Feb erst erhalten Erster Druck: Muncker, Klopstock/Hemmerde, S. 283. VARIANTEN
1 3 , 9 in Z e l l e ] [in H a n n o v e r ] > in Z e l l e H
Nr 14
20. Februar 1 7 7 3
2·75
BEILAGE
Zusammen mit dem Brief sandte Klopstock das Druckmanuskript mit dem letzten Drittel des XIX. Gesangs des »Messias«. Vgl. 13, 2. KORRESPONDENZSTELLE
Nr 12 (von), Nr 13 (von), Nr 13.1 (an), Nr 16.3 (an), Nr 17 (von). ERLÄUTERUNGEN
13, 2 des i9ten Ges.] Zur Versendung des »Messias«-Manuskripts vgl. zu 1, 5-7. 13, 2-4 Schreiben bis drucken.] Vgl. zu 1, 5-7; 17, 3/4 und Erläuterung hierzu. 13, 5-7 Schicken bis können.] Klopstock hatte - wie gewünscht (vgl. HKA, Briefe V, 227, 18) - jeweils sechs Exemplare der Bogen A bis F erhalten und bat nun um zwei weitere Exemplare. Hemmerde kam diesem Wunsch offensichtlich nach und notierte am 8. 3., er habe Klopstock 8mal J bogen geschickt (vgl. Abschnitt » Überlieferung« zu Nr 17). Die überzähligen Exemplare waren vermutlich für den Hamburger Freundeskreis bestimmt. 13, 6 Bogen] Zur Verschickung der Druckbogen vgl. zu 4, 7. Der nächste Bogen folgte erst Anfang März (vgl. zu 18, 2). 13, 7/8 Sie bis haben.] Vgl. zu 10, 41/42. 13, 9/10 Secretär Brandes bis eins.] Carl Burghard Brandes (1733-1819) war seit 1761 Sekretär bei der Justizkanzlei in Celle (vgl. K. Gunkel, Zweihundert Jahre Rechtsleben in Hannover. Festschrift. Hannover 1911. S. 76). Er spielte durch seine allwöchentlich stattfindenden Hauskonzerte eine wichtige Rolle im Kulturleben der Stadt Celle (vgl. H. Müller, Johann Friedrich Gottlieb Beckmann (1737-1792). Celle 1987. S. 46-48) und war auch einer der Celler Subskribenten auf die »Gelehrtenrepublik«. Wie Hemmerde auf einem Brief Klopstocks vermerkte, begann er bei der Versendung an Brandes mit den Bogen A bis F mit der ordre an H. Runge 16 g zu bezahlen (vgl. HKA, Briefe V, Abschnitt »Oberlieferung« zu Nr 227).
14. An Ebert, zo. z. 1 7 7 3 ÜBERLIEFERUNG
H: Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel: Sammlung Vieweg 932.15. 1 Doppeibl. S. 1 bis 4: Text. S. 2 auR: Text zu 14, 25-27 höhren bis Hand. Erster Druck: Glaser, Briefe an Ebert, S. 453 (Teildruck: Text von 14, 1-31 Hamb. bis ausspräche?; 14, 66-80 Ich komme bis Klopstockj. - Erster vollständiger Druck: HKA.
2,76
Nr 14
20. Februar
1773
VARIANTEN
14, 6 schreiben] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers H verblenden)] verblenden!!.'] > H
VERBLENDEN')
[all']* 'als H
24-27
[daß Sie bis Hand.l -
11
oft hab] [h]* oft hab
12
12 von] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers H
SCHADENFREUDE
14 als]
Schadenfreude bis Euphrat] Schadenfreude. - Euphrat > EUPHRAT
zwecks Korrektur eines Schreibfehlers H H
H
H
29
etwas] Nachgetragen
40/41 geringe] [geringen']* 'geringe
52 abschreiben] [abschreiben] > abschreiben H, zur Verdeutlichung neu ge-
schrieben
55 die ich noch] die [noch]* ich noch H
[,]* fortfährt H DER MIT
H
66 komme mit] komme [eben] mit >
ste] [schwerste'] > 'Schwerste H völlige H
61 jezt fortfährt] jezt
62 erschütternder mit] erschütternder [,] mit >
75/76
KOMME MIT
ERSCHÜTTERN-
H
69 Schwer-
74/75 die eine völlige] die [notwendige]* eine
Sie werden bey] Sie werden [ganz]* bey H
KORRESPONDENZSTELLE
Nr 11 (an), Nr 14 (von), Nr 16.1 (an), Nr 20 (von). ERLÄUTERUNGEN
14, 2-9 Ich bis Nicht-schreibens
] Klopstock war dafür bekannt, Briefe nur
selten und sehr kurz zu schreiben (vgl. 11, 6-8; 21,
52-54;
46,
44/45;
61,
4/5; 1 1 4 ,
18; 186, 45; 228, 1/2). Vgl. auch HKA, Briefe III, zu 12, 3/4; Briefe V, zu 16, 40/ 41; Briefe VII, zu 16, 4/5; Briefe Vili, zu 22, 3; Briefe IX, zu 20, 5/6. Zu Klopstock als »Nichtschreiber« von Briefen vgl. Hurlebusch, Klopstock, S. 155. 14, 9-17 Wie bis werden.] Ebert hatte Klopstock im November 1772 seine Epistel »An den Herrn Conrad Arnold Schmid. 1772. im May. Braunschweig
«
geschickt (vgl. HKA, Briefe V, 224, 83-88 und Erläuterungen hierzu), in der Klopstock mit den Versen gerühmt wurde, Wie sehr empfindet es das Glück, / Daß mich ein günstiges Geschick / In eben diese Zeit geführet, / Die manch erhabnes Meisterstück / Einheimischer Talente zieret! / Vielleicht, daß einst die spätre Welt, / / Sie jenen Säklen beygesellt, / Die ältrer Völker Glanz erhellt; / Und sie nach Klopstocks Namen nennet (Ebert, An den Herrn Conrad Arnold
Schmid,
S. 28). - Die von Lappenberg (S. 497) für diese Briefstelle angegebene Epistel »An Herrn Klopstock.
1773 « (Johann Arnold Ebert's Episteln und vermischte
dichte. Hamburg 1789. S. 15-118)
Ge-
ist erst später verfaßt worden, da sie auf Klop-
stocks Ode »An den Erlöser« Bezug nimmt (vgl. a. a. O., S. 117), die Klopstock Ebert erst am 17. 3. schickte (vgl. 20, 41/42). Die Epistel »An Herrn
Klopstock«
war vermutlich jene Epistel an Klopstock, von der Ebert Voß im Juni 1774 ein Fragment vorlas (vgl. J. H. Voß an E. Boie, 16. 6.1774;
Voß, Briefe, Bdi,
S. 250/
251) und die auch im Sommer 1775 noch nicht vollendet war (vgl. J. M. Miller an J. H. Voß und Claudius, 13. 6.1775;
W. Stammler, Braunschweig im Jahre
In: Braunschweigisches Magazin 20, 1914,
S.3).
1775.
Nr 14
zo. Februar 1773
2.77
14, 13 Ahlemann] Über Georg Ludwig Ahlemann (1720-1787) vgl. HKA, Briefe VII, zu 79, 21. 14,15 Lesegesellschaft] Über die von Klopstock in Hamburg gegründete Lesegesellschaft vgl. HKA, Briefe V, 176, 14-23; 185, 10-125 und Erläuterungen hierzu. 14, 15 von der Zincken] Über Sophia Maria Zinck, geb. Grund (1739-1807), vgl. HKA, Briefe VII, zu 16, 111. 14, 17-19 Was bis haben.] Ebert verteidigte den englischen Dichter Edward Young (1683-1765) (vgl. HKA, Briefe III, zu Nr49) in seiner Epistel »An den Herrn Conrad Arnold Schmid« gegenüber dem Vorwurf, daß er stets hypochondrisch klage und weine: Keiner habe mehr als er die weise Freude gekannt, die im Gegensatz zum flüchtigen Rausch auch dem Tode selbst, nie unterliege (a. a. O., S.39). 14, 19 Begattungsverse] Gemeint wohl die schlüpfrigen Gedichte einiger Dichter, die nach Eberts Auffassung mit dem Vorwand, unsre Schmerzen / Durch sanftes Kitzeln wegzuscherzen, / Sie nur auf kurze Zeit betäubt, / Und Gift uns in die Wunden reibt, / Das unser ganzes Blut entflammet (a.a. O., S.43). Vgl. auch Klopstocks Schilderung gegenüber Gerstenberg, daß Wielands u Anderer Begattungsunfug in Lesegesellschaften nicht gelesen werden sollte (HKA, Briefe V, 180, 39)· 14,19/2.0 Äusserst bis c o n f u n d i r t . ] Vgl. 11, 61-65 und Erläuterungen hierzu. Zu Klopstocks Vorbehalten gegenüber Wieland in den siebziger Jahren vgl. HKA, Briefe III, einführende Erläuterungen zu Nr 5; ferner: Lüchow, »Die heilige Cohorte«, S. 181-184. 14, zo c o n f u n d i r t . ] Macht bestürzt, beschämt und irre (Zedier). 14, 20-22 Zürnen bis werden.] Bei anderen Freunden Eberts hatte sich die Nachricht über Eberts Heiratspläne schon sehr viel früher herumgesprochen. So berichtete Lessing bereits am 3 . 1 2 . 1 7 7 2 Eva König die Neuigkeit (vgl. Lessing, Sämtliche Schriften, Bdi8, S. 65), und Ramler gratulierte Ebert am 2 5 . 1 . 1 7 7 3 mit tausend Glückwünsche zu dem vortrefflichsten Mädchen, zu Ihrer wohlgerathenen Schülerin (A. Glaser, Ungedruckte Briefe aus dem Nachlasse J. A. Ebert's. In: Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen 23,1858, S. 18/19). 14, 22/23 Ihr Mädchen] L. A. H. Gräfe. 14, 23-25 Für bis lassen] Eberts Druckfehlerverzeichnis zu Gesang XVI und XVII der »Halleschen Ausgabe« des »Messias«. Vgl. Abschnitt »Beilage« zu Nr 11. 14, 25 höhren bis heissen] In Ges. XVI, V.19. Diesen Fehler monierte Klopstock bereits gegenüber Hemmerde. Vgl. 6, 8/9 und Erläuterung hierzu. 14, 25 d ä u c h t , bis heissen.] In Ges. XVI, V.518, in der »Halleschen Ausgabe« S. 45, Z. 11. Seite 45 wurde umgedruckt (vgl. HKA, Addenda III, S. 709). 14, 26/27 Ich bis Hand.] Vgl. 14, 43/44. 14, 27-31 Euphrat bis ausspräche?] Ebert hatte offenbar die Stellung des Wortes Euphrates in Ges. XVI, V. 73 (Der vom Euphrates steigt von des Libanons äußerstem Sterne,) moniert, die im Hexameter neben einer der korrekten Betonung
278
Nr 14
i o . Februar
1773
gemäßen Hebung auf der zweiten Silbe auch eine Hebung auf der ersten Silbe ermöglichte. 14,31-33 (Χρονιών bis aufgegeben)] Zu Eberts Kritik an »Zeus Kronion« in Ges. XVI, V.569 vgl. HKA, Briefe V, 224, 53-55 und Erläuterung hierzu. Klopstock schrieb in Analogie zu Kronion Χρονιών mit großem Chi. Daß er dabei Kappa durch Chi ersetzt, geschieht vermutlich in bewußter Anspielung auf die schon seit der Antike häufige Gleichsetzung von Göttervater Kronos und Chronos, d. h. der Zeit. Vgl. u. a. Plutarch, Aetia Romana 12; Augustinus, De civitate Dei IV 10, 34-35 und VII 19, 39-41; Macrobius, Saturnalia I 8, 6-7 und 22, 8; Isidor von Sevilla, Etymologiae VIII 31. (Auskunft von G. Bühring, Hamburg.) 14, 33/34 Nicht bis wird.] Offenbar hätte Ebert in Ges. XVI, V. 175 Silberstimm' statt Silberstimme bevorzugt, um das Zusammentreffen zweier Vokale am Ende dieses und am Anfang des nächsten Wortes (»Hiatus«) zu vermeiden. 14, 34/35 L a c h e bis wiederhohlt.] In Ges. XVI, V. 249 und V. 281, später auch in Ges. XVIII, V. 339 wiederholt. 14, 35 er erblikt' bis heissen.] In Ges. XVI, V. 379 sollte und erblickt' gesetzt werden, statt er erblickt' wie in der »Halleschen Ausgabe« S. 39, Z. 16. Der Fehler wurde im Druckfehlerverzeichnis auf der letzten Seite vermerkt. 4j 35-37 U n g e h e u ' r bis umgedrukt.] Vgl. 7, 6/7 und Erläuterung hierzu. 14, 37-39 Dieser bis sezen.] Zu Klopstocks Verärgerung über den Korrektor Schwabe vgl. 20, 26-34 und Erläuterungen hierzu. Däm'rung statt Dämrung stand ζ. B. auf den Seiten 45, Z. 1 und 7 (Ges. XVI, V. 508 und 514), Dämm'rung auf Seite 57, Z.9 (Ges. XVII, V.101) und 65, Z. 23 (Ges. XVII, V.328). Die Seiten 45 und 65 wurden umgedruckt (vgl. HKA, Addenda III, S. 709, 711), stehen blieb der Fehler auf S. 57, ohne in das Druckfehlerverzeichnis aufgenommen zu werden. Auf S. 57 findet sich in Z.20 auch das fehlerhafte hell'ste (Ges. XVII, V.112), ebenfalls nicht im Druckfehlerverzeichnis vermerkt. 14,39 Es bis Abgrunds.] In Ges. XVI, V.593. In der »Halleschen Ausgabe« S. 47, Z. 16 heißt es Abgrundes. Die Seite wurde umgedruckt (vgl. HKA, Addenda III, S. 710). 14, 39-41 Weh bis vor.] Ges. XVI, V. 623/624 hieß in der »Halleschen Ausgabe« (S. 48, Z. 19/20) ursprünglich und alle / Seine Donner, die diesem Gericht verstummten! Die Seite wurde umgedruckt und die Stelle in Gericht du, / Dem sie selber verstummen die Donner Gottes! geändert. 1
14, 41 entsezliche (lauschung)] In Ges. XVI, V. 634/635 muß offenbar entsetzliche auf Täuschung bezogen werden. 14, 41/42 hieher bis Altdeutsch.] Ebert bevorzugte offenbar »hieher« statt das von Klopstock ζ. B. in Ges. XVII, V. 57 gesetzte »hierher«. 14, 42/43 (Die Stellen Thoas betreffend] Ges. XVI, V. 372-374. Vgl. Eberts Frage in HKA, Briefe V, 224, 34/35. 14, 44/45 Was bis vor.] Wohl in Ges. XVI, V. 250. 14, 45/46 Mich bis an.] In Ges. XVII, V.527.
Nr 15
2 4 . Februar 1 7 7 3
2-79
14, 46 Es bis heissen.] In Ges. XVII, V. 654, in der »Halleschen Ausgabe« S. 77, Ζ. 2.J. Offenbar hatte Ebert einen Alternativvorschlag gemacht (vielleicht den Konjunktiv), den Klopstock hiermit ablehnte, denn obwohl die Seite umgedruckt wurde, blieb wollen unverändert stehen. 14, 46-48 Muß bis hatten ] In Ges. XVI, V. 686 oder Ges. XVII, V. 120. Der Kontext beider Stellen (TClüfte und Abgrundj läßt den Schluß zu, man müsse korrekt Steine statt Sterne lesen, wie Ebert offensichtlich gemeint hatte. 14, 48-ji Mich bis umgedrukt] In Ges. XVII hießen V. 76 und V. 77 (in der »Halleschen Ausgabe« S. 56, Z. 10 und 11) ursprünglich Wandel, und legt, hier Eine zum Tod' Euch nieder, / Und zum Schaun; legt Eine dort euch nieder zum Tode,. Die Seite wurde umgedruckt (vgl. HKA, Addenda III, S. 711). 14, ferner 77 — ] Die Seite wurde umgedruckt (vgl. HKA, Addenda III, S. 712). 14, 52/53 Ich bis habe.] Nicht überliefert. Wohl auch nicht geschehen, vgl. zu 34, 10-13. 14, 55-65 eine Stelle bis hörten!] Ges. XIX, V. 873-880. Zu den Varianten gegenüber der »Halleschen Ausgabe« vgl. HKA, Werke IV5, S. 958. 14, 68 Wiener Correspondenz] Über Klopstocks Korrespondenz in Zusammenhang mit seinem »Wiener Plan« vgl. HKA, Briefe V, einführende Erläuterungen zu Nr 44. 14, 73 Gärtnern] Über Carl Christian Gärtner (1712-1791) vgl. HKA, Briefe II, einführende Erläuterungen zu Nr 23. 14, 73 Zacharian] Über Just Friedrich Wilhelm Zachariä (1726-1777) vgl. HKA, Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr48. 14, 73 Schmidten] Über Konrad (Conrad) Arnold Schmid (1716-1789) vgl. HKA, Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr 48. 14, 73I74 Soll bis Freund?] Vgl. 34, 22-31 und Erläuterungen hierzu. Über Klopstocks Verhältnis zu Lessing vgl. HKA, Briefe V, einführende Erläuterungen zu Nr 60; Addenda II, S. 233/234; 335; 361/362. 14, 76 Bandes] Das Briefkonvolut der » Wiener Korrespondenz«. 14, 77 Matt] Über Ignaz Matt (1740^-1814) vgl. HKA, Briefe V, einführende Erläuterungen zu Nr59. 14, 81 haben bis noch.] Nr 8 und Nr 16. Vgl. HKA, Briefe V, einführende Erläuterungen zu Nr 44.
i j . An Bodmer,
24. 2 . 1 7 7 3
ÜBERLIEFERUNG
H: Zentralbibliothek Zürich: Ms Bodmer 1 Doppelbl. S. 1 bis 3: Text; S. 4: leer. Erster Druck: HKA.
3,10.
28ο
Nr 1 5
2.4· F e b r u a r
1773
VARIANTEN
1 5 , 1 2 da] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers Η noch] alter, [u] noch
> ALTER, NOCH
Η
15 alter,
18 Messias an] [Messiv/an'] > 'Mes-
si//as an Η KORRESPONDENZSTELLE
2. 7. ij6z
(an), Nr 15 (von), Nr 19 (an).
Mit Nr 15 nimmt Klopstock die seit langer Zeit unterbrochene
Korrespondenz
wieder auf (vgl. 45, 39-41). ERLÄUTERUNGEN
Über Johann Jacob Bodmer (1698-1783)
vgl. HKA, Briefe I, einführende
Erläute-
rungen zu Nr 13 und Briefe II, einführende Erläuterungen zu Nr 43. Klopstock nimmt mit Nr 15 den seit seinem Weggang aus Zürich 1751 nur spärlichen und bereits seit Jahren unterbrochenen Briefwechsel mit Bodmer wieder auf, um ihm über die Vollendung des »Messias« zu berichten. Bodmer, noch bis 177s als Professor für vaterländische Geschichte und Politik in Zürich tätig, reagierte sehr erfreut (Nr 19). Nach Bodmers ablehnender Antwort (Nr 50) auf Klopstocks in Nr 29 und Nr41 geäußerte Bitte, ihm bei der Gewinnung auf die »Gelehrtenrepublik«
von
Subskribenten
(vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 36) zu helfen,
scheint der Briefwechsel jedoch nicht fortgeführt worden zu sein. Bodmer subskribierte nicht auf die »Gelehrtenrepublik«.
(Zu seiner negativen Haltung gegenüber
diesem Werk vgl. HKA, Werke VII 2, Apparat zum Werk im ganzen, Abschnitt »Zeugnisse zur Entstehung und Wirkung«, J. J. Bodmer an J. H. Meister, 10. lz. 1774, sowie die Briefzeugnisse von J. H. Schinz.) Aus den folgenden Jahren bis 1783 sind keine Briefe zwischen Klopstock und Bodmer mehr überliefert. 15, llz Ich bis vollendet ist.] Klopstock hatte den »Messias« im Oktober
177z
beendet (vgl. HKA, Briefe V, zu zzi, 15 und zu zzz, z). Bodmer hatte sich schon vor Erscheinen der ersten Gesänge des »Messias« mit Begeisterung für das Werk und seinen Dichter eingesetzt und zu dem frühen Erfolg des »Messias« beigetragen (vgl. HKA, Briefe I, zu 4, 14-28). Trotz seines abgekühlten Verhältnisses zu Klopstock nach dessen Zürcher Aufenthalt 1750/51 schätzte er ihn weiterhin als »Messias«-Dichter und erwartete die Vollendung des Werkes seit vielen Jahren mit Ungeduld. 15, 2 Sie bis danken ....] Seine Freude und Dankbarkeit gegenüber Gott drückt Klopstock auch in 20, 18; 25, 8-10 und 42, 3/4 aus. (Vgl. auch HKA, Briefe V, 221, 15/17.) Zu Bodmers Reaktion vgl. Bodmer an Sulzer, 7.4.1773:
Er glaubt, daß ich Gott mit ihm für die Vollendung des Meßias danken werde. Das thue ich wahrhaftig; er hat mich lange darauf warten laßen (Hs.: Zentralbibliothek Zürich: Ms Bodmer zo). Vgl. auch 19, 1/2 und Erläuterung hierzu. 15, 2-5 Ich bis haben.] Vgl. 6, 18-22 und Erläuterung hierzu.
N r 16
z w i s c h e n dem 20. und dem 2 8 . F e b r u a r 1 7 7 3
i j , 5/6 Ich bis Buchstaben.] Klopstock schrieb in diesem Brief groß und deutlich. 15, 8/51 Schreiben bis befinden] Vgl. 19, 7/8. 15, 10 Breitinger] Über Johann Jacob Breitinger (ιγοι-ιγγ6) einführende Erläuterungen zu Nr 99. 15, 10/11 womit bis beschäftigen] 15, 11 Heß] Über Johann Caspar rende Erläuterungen zu Nr 38. 15, 12 damals bis war] Klopstock bruar 17s1 ™ Zürich auf und lebte Bodmers.
z8l
ungewöhnlich
vgl. HKA, Briefe I,
Vgl. 19, 8-18; 35-39. Heß (1709-1768) vgl. HKA, Briefe I, einfühhielt sich von Mitte Juli 1750 bis Mitte Fein den ersten anderthalb Monaten im Hause
15, 15 Republik] Zürich war im 18. Jahrhundert eine Stadtrepublik. 15, 18 die Dreyhundert] Wohl gemeint: Rat der Zweihundert, der für die Führung der Staatsgeschäfte maßgebende »große Rat« der Stadt Zürich (vgl. 19, 19/ 2 0 und 29, 8/9). 15, 18/19 die kleine Ausgabe] Die Oktav-Ausgabe, die Hemmerde verlegte (vgl. HKA, Addenda III, Nr 2999). 15, 19 so bald bis wird] Ein vierter Band, der die Kopenhagener Quart-Ausgabe des »Messias« vervollständigt hätte (vgl. HKA, Addenda III, Nr 2918, Nr 2919 und Nr 2992), ist nie erschienen. Vgl. zu 193, 14/15. 15, 20 Simplicität] Zu Klopstocks Wunsch nach formloser Übergabe und Aufnahme seines Geschenkes vgl. 29, 8-10. 15, 21 Lassen bis lesen.] Bodmer schrieb bereits am 10. 3.1773
16. An Dietrichstein, zwischen dem 20. und dem
(Nr 19).
28.2.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1 Doppelbl., 2 Einzelbll.
Hamburg: KN
44,i30-i33a.
S. 1 bis 7: Text des Briefes Nr 16; S. 8: Anfang des Briefes Nr 23. Blätter halbspaltig gefaltet. Der Text ist jeweils in den Außenspalten der Seiten niedergeschrieben. In den Innenspalten stehen spätere Veränderungen und Ergänzungen (vgl. Abschnitt »Varianten«), 51. Stück (=47. Brief) des Konvoluts zum »Wiener Plan«: Entwurf zu Unterstüzung der Wissenschaften, an den Kaiser. Briefwechsel darüber. (Vgl. HKA, Briefe V, Abschnitt »Überlieferung« zu Nr44.) Späterer Eintrag von Klopstocks Hd: S.i aoR: An Gr D i e t r i c h s t e i n H a m b , den Erster Druck: Hurlebusch /Schneider, Klopstocks »Wiener Plan«, S. 7 5/7 6, 85 (Teildruck: Text von 16, 47-52 stellen bis leide.; 16, 70-75 Ich bis sorgte.; 16, 3032 Miston bis Gelehrten,). - Erster vollständiger Druck: HKA.
282
N r 16
z w i s c h e n dem 20. und dem z 8 . F e b r u a r
1773
DATUM
Das Konzept ist nur auf Febr. 73 (16, 1) datiert. Da der Brief laut einer Mitteilung Klopstocks an Ebert am 20. 2. 1773 noch nicht abgefaßt war (vgl. 14, 81 und Erläuterung hierzu), muß es sich dabei um das letzte Monatsdrittel handeln. LESARTEN
16, 25 betreffen] be- / betreffen H, versehentlich nicht gestrichene Silbe des ersetzten Wortes »betrifft«, vgl. Abschnitt »Varianten« VARIANTEN
16, 3-5 Sache bis bin.] Sache, um deren Ausführung [ich mich, ich darfs wohl sagen,] mit deutscher Beständigkeit beynah fünf Jahre bemüht [habe.]-? Tnunl
UM DEREN AUSFÜHRUNG MIT DEUTSCHER BESTÄNDIGKEIT
her [ich]
JAHRE
gemacht haben,
BEMÜHT
gewesen bin[,] [bekannt gemacht haben.]
UM DEREN AUSFÜHRUNG
BEYNAH > SACHE
MIT
GEWESEN
7/8 Ich bis wenden;] [Nur an Sie] konte [ich] mich mit bis enthält,
[wenden]* Ich
KONTE M I C H M I T
bis
hende] [betreffende] > angehende H H
FÜNF
bekant
[ich mich]·/, ich darf wohl sagen,
D E U T S C H E R B E S T Ä N D I G K E I T TNUNI B E Y N A H F Ü N F J A H R E H E R B E M Ü H T
BIN. H
SACHE [,]
ENTHÄLT,
nur an Sie wenden; H
10 ange-
11 ich sage, Selbst] ich [Se]* sage, Selbst
12-15 Wunsch bis gegeben.] Wunsch [so mässig wäre, als er gewesen ist,
(ich'] meine bis wodurch [Er] [sie] hätte zu erkennen gegeben [)] [u so anführbare Ursachen gehabt hätte, als er gehabt hat.]
> W U N S C H SO
anführbare Ursachen
hätte, als er gehabt hat; u so mässig wäre, als er gewesen ist. 'Ich DURCH
[sie etwa]* Er sie etwa
HÄTTE ZU ERKENNEN GEGEBEN.
bis Worte,] etliche [Worte] in bis u nur unterschriebne* Worte, [NUR] > > U
dieß H
bloß
E T L I C H E IN
bis
2.0 überdieß] [dabey] > über22 abgeschrekt] [abges]* abge-
24-26 denken bis könnte] denken, [in] so
betraf; [aber] t>> allein < so fern sie >mich [be/trift]«*
> > D E N K E N SO [ D I E S E ' ] >> ' D I E « BEANTWORTUNG MEINER B R I E F E , DIESER
nicht nur zu 'meinem 'Entwürfe, HÜLFE.
[nicht nur] [zu
SONDERN
bis
GELEHRTEN,
bedarf
MISTON
KEINER
BEY-
33-35 Der bis Wissenschaften.] Wären Sie nur Protector [Cromwell]
der schönen Wissenschaften [;'] so [möchte meinethalben] der Fürst Kauniz [immer] Protector Richard der schönen Künste [seyn.] DER SCHÖNEN WISSENSCHAFTEN ',
[hätte ich nichts dawider daß]
> W Ä R E N S I E NUR P R O T E C T O R
[u Sie würden Protector Cromwell seyn;] so
DER FÜRST K A U N I Z PROTECTOR
RICHARD
DER
Nr i 6 SCHÖNEN K Ü N S T E SCHAFTEN,
z w i s c h e n d e m 2.0. u n d d e m 2.8. F e b r u a r 1 7 7 3
[wäre.] >
Z83
W Ä R E N S I E NUR PROTECTOR D E R SCHÖNEN W I S S E N -
s o · möchte meinethalben ·
R I C H A R D DER SCHÖNEN K Ü N S T E
DER F Ü R S T K A U N I Z
· immer ·
PROTECTOR
seyn.] > Der Fürst Kauniz möchte immer Protec-
tor Richard der schönen Künste seyn; wären Sie nur (denn das würden Sie Tim Falle dieser Wahll seyn) Protector Cromwell der schönen Wissenschaften. H
38/39
hat bis Seiten] hat nun da die Zeit des K [bald] gewiß vorüber ist, zwey Seiten >
HAT [NUN DA D I E Z E I T DES
Streichung stark überdeckend
K. [dochl
ZWEY SEITEN > HAT
G E W i ß TVÖLLIGI V O R Ü B E R
nun
Z W E Y SEITEN
[erste] > eine H
40 man bis glaubt, sie] man [weis x...xlb
[, wie es wirkl. ist,]
G L A U B T , SIE
Η
IST,]
39 eine]
glaubt, sie > MAN
42/43 Seite bis ist] Seite, [aber,] von der sie
nunmehr [die] Meisten ansehn werden [,'] ist > da sie ohne Erfolg geblieben ist, die
H
S E I T E , (VON DER SIE NUNMEHR,
M E I S T E N ANSEHN W E R D E N ' )
ist Η
44/45
übertroffen bis wie] übertroffen [habeïï;'] u [daß ich] überdieses, L(xib• (aber wie > ÜBERTROFFEN
Γ,]
Υ Ü B E R D I E S E S , (ABER WIE
Η
48/49 was ich bis empfinden]
was ich [dabey'] empfinden > WAS ICH 'bey dieser jezo so natürl. Erklärung der Zuschrift
EMPFINDEN
Η
49 da] [der] > da Η
55/56 in bis »Hermann] in
»Hermann > IN [einer Vorrede zu:l »HERMANN Η UNGEFÄHR
ungefähr das > lichung Η NOCH
Η
[eben!
DAS
Η
56/57 ungefähr eben das]
59 das ] Nachgezogen zwecks Verdeut-
6i haben könte, dennoch] haben, dennoch >
HABEN
könte,
DEN-
62-64 oder ich bis sey.] oder ich mache einen Auszug aus [meinen]
Entwürfe, u erwähne dabey daß die Ankündigung mit zu demselben gehört habe. > ODER ICH [MACHE EINEN A U S Z U G AUS
meinen
E N T W Ü R F E , U ERWÄHNE D A B E Y
DAß D I E A N K Ü N D I G U N G MIT ZU D E M S E L B E N GEHÖRT H A B E . ] > ODER ICH
erwähne
[meines] [Entwurfs, uH der Ankündigung [in der Zuschrift], in Beziehnung auf [denselben], b
DER A N K Ü N D I G U N G , IN B E Z I E H N U N G AUF
man bis sey. Η mir [erwarten], >
64/65
meinen Entwurf, damit
Ich bis mir,] Ich glaube, [daß] Ew. Excellenz ohne bis
ICH G L A U B E , EW. E X C E L L E N Z
erwarten
OHNE
bis
MIR,
Η
6$l
66 daß bis reden,] daß ich der Sache nicht so wohl [ausführl.,]^ DAß ICH von DER S A C H E NICHT SO WOHL
ausführl. [reden] / >> reden
DURCH
mehr bestätigen] [bel-v mehr bestätigen Η [wegen] > wegen mir Η
EINER S A C H E
Η
72
[Ihr!
68/69 durch
STILLSCHWEIGEN
Η
69
γι wegen einer Sache] einer Sache
Machte ich mir] [Hatte ich] > Machte ich
γ5 sorgte] [gesorgt'] ^ 'sorgte Η
KORRESPONDENZSTELLE
Nr 8 (an), Nr 16 (von). ERLÄUTERUNGEN
16, 2/3 daß bis haben] Über Dietrichsteins Äußerungen zu Klopstocks » Wiener Plan« vgl. 8, 13-28 und Erläuterungen
hierzu.
16, 7-17 Ich bis thun.] Antwort auf 8, 20-26.
284
Nr 17
5. M ä r z
1773
16, 7 zweyte bis Briefs] Klopstocks
Brief vom 9.12.1772
(HKA, Briefe V, 226,
34-66). 16,14/15
Ich bis gegeben.] Klopstock hatte anläßlich der Vollendung des »Mes-
sias« auf eine finanzielle Gunstbezeugung Josephs II. gehofft (HKA, Briefe V, 22 6, 51-62). 16,18
zwey Briefe] HKA, Briefe V, Nr 44 und Nr 110.
16, 19-21 nur bis geantwortet] HKA, Briefe V, Nr 125. 16, 24 Schlag, aber höre!] »Schlag zu, aber höre mich auch an!« soll nach Plutarch der griechische Staatsmann Themistokles (um 524-459 v. Chr.) in einer Auseinandersetzung gesagt haben (Plutarch, Große Griechen und Römer. Bdi.
Eingel.
und übers, von K. Ziegler. Zürich 1954. (Die Bibliothek der alten Welt.) S.378). 16, 33-36 Der Fürst bis anvertraue.] Antwort auf 8, 26-28. Zur offiziellen Bezeichnung »Protector« vgl. HKA, Briefe V, zu 110, 73-75. Im engeren Sinn bezeichnet »Protector« auch den englischen Regenten. Berühmtester Träger dieses Titels war 1653-1658
Oliver Cromwell,
der 1649 den englischen König Karl I.
entmachtet hatte. Er galt als Vorkämpfer für den Protestantismus und den Parlamentarismus und stand wegen seiner trefflichen Eigenschafften in grossem Ansehen (Zedier). Mit dem Gegenbild des Protector Richard ist wohl
Richard
III., König von England, gemeint, in dessen Protektorat der minderjährige König Edward V. und dessen Bruder ermordet wurden, und der sich 1483 selbst zum König krönte. Er galt seit Shakespeares Königsdramen als Inbegriff des Tyrannen: Er war von Ansehen garstig, Dem Gemüthe nach war er listig, grausam, herrschsüchtig, und mit einem Wort, ein völliger Tyrann (Zedier). 16,38-47
Die bis sey.] Über die Bedeutung
der Widmung von
Schlacht« (vgl. HKA, Briefe V, 44, 120-167) für Klopstocks
»Hermanns
»Wiener Plan« vgl.
HKA, Briefe V, einführende Erläuterungen zu Nr 44. 16, 49/50 da bis kann] Vgl. zu 7, 16/17. 16, 55/56 Vorrede bis Schaubühne] »Hermann und die Fürsten« erschien erst 1784 und ohne eine Vorrede. Zum Stand der Arbeit an diesem Drama vgl. HKA, Briefe V, zu 29, 4-7; Briefe VII, zu 233, 44-55; 57/58. 16, 57-62 was bis müste] Vgl. 8, 10-16. 16, 67-69 Denken bis würden?] Eine Antwort Dietrich steins ist nicht überliefert.
ιγ.
An Hemmerde,
5.3.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Marienbibliothek, 1 Doppeibl.,
Halle: Ms 185.
eingebunden
in einem Band mit anderen Briefen Klopstocks
seiner Eltern an Hemmerde und G. E Meier.
und
Nr 1 7
5. M ä r z 1 7 7 3
285
S. 4: Siegelreste. S.i bis 2: Text; S. 3: /eer; S. 4: Adresse: Herrn Carl Hermann H e m m e r d e H a l l e in M a g d e b u r g i s c h e n . S. 2, zwischen Textende und Unterschrift: Schnörkel. Eintrag von Hemmerdes Hd: S. 2, unter dem Text: NB d. 1 zten Martz 8mal J bogen geschickt u. geantwortet, wann die starcke wieviel Bogens von Sylbenmaß mir gemeldet würden so wolte alsdann bestimmen, waß pro labore geben wolte und in Verlag zu nehmen Erster Druck: Muncker, Klopstock/Hemmerde,
S. 283/284.
DATUM
Klopstock schrieb fälschlich 1772 statt 1773. Inhaltlich gehört der Brief aber eindeutig in die Korrespondenz des Jahres
1773.
VARIANTEN
17, 9 besserer] [derH besserer H Mess., machen] Komma nachgetragen H Sie; so] Wollen Sie; [nicht solí· so H
9 halbern] [halben'] > 'halbern H 14 bey] [hierbei bey H
11
18 Wollen
22 Ihr Sezer] Ihr [S]^ Sezer H
KORRESPONDENZSTELLE
Nri3 (von), ΝΠ3.1 (an), ΝΠ6.3 (an), ΝΠ7 (von), Nri8 (von). Nr 17 ist Antwort auf einen - verschollenen - Brief Hemmerdes vom 19.2.1773 (Nr 13.1), der seinerseits Antwort auf Nr 10 und Nr 12 war (vgl. Abschnitte »Überlieferung« zu Nr 10 und Nr 12). (Vgl. 17, 6-8; 10-12.) Mit Nr 17 kreuzte sich eine Sendung Hemmerdes, die den Druckbogen G des 4. Bandes des »Messias« enthielt (Nr 16.3). Diese Sendung, die Klopstock am 9. 3. empfing (vgl. 18, 2), muß bei Annahme einer Beförderungszeit von mindestens 4 Tagen bis zum 5. 3 . 1 7 7 3 abgeschickt worden sein. ERLÄUTERUNGEN
17, 3/4 Sie bis gebeten)] Vgl. Klopstocks in 13, 2-4 geäußerten Wunsch. 17, 3 den 20ten Gesang] Des »Messias«. 17, 4 u schicken bis Bogen] Vgl. zu 10, 4/5. 17, 5 künftigen Dienstag] Den 9. März. Vgl. Nr 18. - Dienstags ging die Königlich Preußische Post von Hamburg in Richtung Halle ab. 17, 6-8 Wie bis u.s.w.] In Nr 13.1. Zu Klopstocks Ärger hatte Hemmerde sich wegen seiner Verlagsrechte (vgl. zu 4, 29-54) an das Universitätskonzil gewandt, statt den Streit mit Klopstock auf privater Ebene beizulegen (vgl. 7, 8-13 und Erläuterungen hierzu). Offenbar hatte das Universitätskonzil Hemmerde angewiesen, sich mit Klopstock auf der Grundlage des Vertrages zu einigen, denn Hemmerde bat in Nr 13.1 um nachsicht und versprach den Contract zu suchen und zu senden, sobald er dazu Zeit habe (vgl. Abschnitt »Überlieferung« zu Nr 10).
286
Nr 1 7
5· M ä r z
1773
17, 8/9 Ist bis Halle?] Heinrich Wilhelm Dähne (Lebensdaten nicht ermittelt) studierte ab 1762 Theologie an der Universität Halle und war danach Hofmeister des Grafen Carl Friedrich Ludwig Bogislaus von Dönhoff (1754-1809). Dönhoff gehörte zu den Hallenser Studienfreunden der Grafen Stolberg und stand - wie auch Dähne - mit ihnen in Korrespondenz (Hss.: Rigsarkivet, Kopenhagen: Privatarkiv nr. 6198, pk. 41). Dönhoff blieb anders als die Grafen Stolberg zunächst noch in Halle und folgte ihnen zum Sommersemester 1773 mit Dähne an die Universität Göttingen nach (vgl. Seile, Göttinger Matrikel, Nr 9349 a, Nr9526). Da Klopstock noch Anfang April darum bittet, daß Dähne die letzten Bogen zur Durchsicht bekommen möge (vgl. 27, 12/13), tst anzunehmen, daß dieser die Durchsicht übernahm. 17, 9I10 Ich habe bis Antwort.] Nr 16.2 (verschollen). Auch eine Antwort Dähnes ist nicht überliefert. 17, 9 besserer Correctur halbern] Vgl. 4, 12-14. Korrektor war Johann Joachim Schwabe. Zu Klopstocks Unzufriedenheit mit ihm vgl. zu 20, 26-34. 17,10-12 Wegen bis einmal.] Vermutlich Vorschläge Hemmerdes in Nr 13.1, wie der Streit über die Verlagsrechte (vgl. zu 4, 29-54) beizulegen sei. Hemmerde hatte nun wohl doch das schon im Konzept von Nr 9 enthaltene Angebot (vgl. Abschnitt »Varianten« zu Nr9) gemacht, Klopstock solle ihm die noch vorhandenen Exemplare des »Messias« abkaufen, auf das Klopstock erst einige Wochen später wieder einging (vgl. 31, 19-26). 17,12/13 Abhandlung vom Sylbenmaasse] Von dieser unvollendet gebliebenen verstheoretischen und metrischen Arbeit hat Klopstock nur Fragmente drucken lassen (vgl. HKA, Briefe V, zu 1, 111-118). Zwei davon waren dem 3. und 4. Band des »Messias« vorangestellt worden: 1769 »Vom deutschen Hexameter, aus einer Abhandlung vom Sylbenmaasse« und 1773 » Vom gleichen Verse. Aus einer Abhandlung vom Sylbenmaaße«. 17, 15-17 so biete bis wollen.] Klopstock bot Hemmerde die Verlagsrechte seiner »Abhandlung vom Sylbenmaasse« - diesmal im Gegensatz zum »Messias« ausdrücklich unbefristet (vgl. zu 4, 29-54) ~ zu einem Pauschalbetrag an, dessen Summe in etwa dem Honorar entsprach, das er für den 4. Band des »Messias« von Hemmerde erhielt. Hemmerde zeigte sich interessiert und antwortete am 12. 3., wann die starcke wieviel Bogens von Sylbenmaß mir gemeldet würden so wolte alsdann bestimmen, waß pro labore geben wolte und in Verlag zu nehmen (vgl. Abschnitt »Überlieferung«), Klopstock, der den Umfang Gleim gegenüber im September 1769 auf 20 Bogen, d.h. etwa 320 Seiten, geschätzt hatte (vgl. HKA, Briefe V, 127, 35), wollte sich auf nichts genaueres festlegen, als daß es ein Buch von einer Mittelgrösse werden würde (22, 12/13), und bot alternativ eine Vergütung von 12 Reichstalern pro Bogen, d. h. zu dem Bogenhonorar des »Messias«, an (22, 15). In jedem Falle aber müsse in Hamburg oder Altona gedruckt werden (22, 18-20), damit er selbst die Korrektur am Satz übernehmen könne (22, 19/20;
N r 18
9. M ä r z 1 7 7 3
287
vgl. zu 4, 12-14). Hemmerde wollte sich hierauf nicht einlassen und antwortete am 26. 3., wann daß Sylbenmaaß in Hamburg in Verlag anbringen könte, wäre es guth, weiln er meldete, daß es müße daselbst gedruckt werden, solches könte ich nicht thun (vgl. Abschnitt
»Überlieferung« zu Nr22). Damit zerschlug sich
das Projekt. ιγ, 21/22 Ich bis schicken.] Dies war bereits geschehen. Vgl. zu 21, 11. 17, 22-24 Ausser bis Bezahlung ab.] Vgl. zu 4, 12-14. 17, 24 Bezahlung] Im Juli 1754 war für die übrigen Gesänge des »Messias« ein Bogenhonorar
von 12 Reichstalern vereinbart worden (vgl. HKA, Briefe III, zu
14, 14/15). 100 Reichstaler hatte sich Klopstock schon im September als Vorschuß erbeten und den Empfang im November bestätigt (vgl. HKA, Briefe V, 217, 16/17; 225, 3J. Bei einer Zahl von etwas mehr als 13 Bogen (vgl. zu 4, 7) durfte wohl mit etwa 60 weiteren Reichstalern
18. An Hemmerde,
Klopstock
rechnen.
9.3.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Marienbibliothek, 1 Doppeibl.,
Halle: Ms 185.
eingebunden in einem Band mit anderen Briefen Klopstocks und sei-
ner Eltern an Hemmerde und G. E Meier. S. 4: Siegelreste. S. 1 bis 2: Text; S. 3: leer; S.4: Adresse: Herrn Carl Herman H e m m e r d e in M a g d e b u r g i s c h e n
Halle
daneben: nebst gedrukten Sachen bezeichnet H. Halle
S. 2, zwischen Textende und Unterschrift:
Schnörkel.
Eintrag von Hemmerdes Hd: S. 2, unter dem Text: d. 2 'des 'Wunsches H 16/17 gleichheit bis Freiheit,] gleichheit, und in der denkungsart der Freiheit [ist], > GLEICHHEIT ist, U N D IN D E R D E N K U N G S A R T D E R F R E I H E I T , H 31 mit fünf] mit [sech]·? fünf H KORRESPONDENZSTELLE
Nr 15 (von), Nr 19 (an), Nr 29 (von). Nr 19 hatte Bodmer einem Brief an Hemmerde beigelegt (vgl. zu 19, 58/59), der ihn vermutlich mit Nr 24.1 (vgl. zu 26, 1/2) an Klopstock weitersandte.
Nr 19
10. März 1 7 7 3
2.89
ERLÄUTERUNGEN
19, 1/2 Freilich bis ist.] Antwort auf l j , 1/2. Zu Bodmers Freude über Klopstocks Wiederaufnahme der Korrespondenz vgl. Bodmer an Sulzer, 7. 4.1773: Der Poet hat mir jüngst ein Zeichen gegeben, daß ich aus seinem Gedächtnis nicht ausgelöscht bin; er hat mir den 16 und 17 Gesang seiner Meßiade geschikt. Wie wol sein Brief nicht so warm ist, wie die Ode an seine Freunde, so hat er mich doch in dem Frost meiner Jahre sehr erquiket. Es war mir ein schmerzhafter Gedanke, daß ich noch in Leben seyn, noch eßen, trinken, mich ankleiden, schlaffen sollte, und in seinem Gedächtniß tod und dahin seyn. Seine lezten Gesänge steigen immer an Enthusiasmus. Die άπανθρωπωσισ und άποθεωσισ (wohl: Vermenschung und Vergottung; »apanthroposis« läßt sich nicht belegen und ist vermutlich von Bodmer in Analogie zu »apotheosis« neu gebildet worden) herrschet in dem himlischsten Graden. Seltsam ist, daß er diesen fanatischen Erhebungen eine Abhandlung von Sylbenmaaße und Verse vorangesezt hat, in welcher das phlegma eines Pädagogen spricht. Jemand hat wegen des Gerichts im 16 Gesänge sich gefreut, daß der Poet nicht der Richter der Lebenden und der Todten, oder Christs Statthalter ist. (Hs.: Zentralbibliothek
Zürich: Ms Bodmer 20.)
19, 6 / b r e i t e n ] In der Schweiz: Leibesgebrechen
(vgl. Grimm).
19, 8 Elzevieren] Klassikerausgaben im Duodezformat, Buchdruckerfamilie
Elzevir im 17. Jahrhundert
19, 9 Limmat] Fluß, der durch Zürich
die die niederländische
herausgab.
fließt.
19,10 Hirzel] Vgl. zu 19, 19. 19.10 steinbrüchel] Über Johann Jacob Steinbrüchel (1729-1796), Professor der alten Sprachen am humanistischen Kollegium in Zürich, vgl. HKA, Briefe II, zu 41, 2 8. 19, 10 tobler] Über Johannes Tobler (1732-1808),
Diakon am Zürcher Frau-
münster, vgl. HKA, Briefe II, zu 41, 2 8 und Briefe VIII, einführende
Erläuterun-
gen zu Nr 198. 19.11 launigt] heitere laune habend. (Grimm.) 19,12/13 Meine bis ausgeschlossen;] Bodmer war seit 1737 Mitglied des Zürcher Großen Rates (vgl. zu 15, 18). 19,13 Homer] Mit der Übersetzung Homers beschäftigte sich Bodmer bereits seit 1753. Anfang der siebziger Jahre intensivierte er seine Bemühungen und beendete 1774 die »Ilias«, 1776 die »Odyssee« (vgl. J. Baechtold, Geschichte der Deutschen Literatur in der Schweiz. Frauenfeld 1892. S. 679). Seine zweibändige mer-Ausgabe erschien 1778 in Zürich: »Homers Werke. Aus dem
Ho-
Griechischen
übersetzt von dem Dichter der Noachide«. 19,13
Euripides] Bodmer verfaßte drei epische Nachdichtungen,
die auf Stoffe
des griechischen Tragikers Euripides zurückgehen: »Makaria« (erschienen 1778 in Zürich in der Sammlung »Drey epische Gedichte. Makaria. Sigowin. und Adelbert«), »Evadne« und »Kreusa« (beide in Zürich 1777 unter dem Titel »Evadne;
2.JO
Nr 1 9
10. März
1773
und, Kreusa. Zwey griechische Gedichte« erschienen). Vgl. O. Franke, Euripides bei den deutschen Dramatikern des achtzehnten Jahrhunderts. Leipzig 1929. S. 15, 160. Nach Auszügen aus Bodmers Tagebuch entwarf er im Februar 1773 die »Kreusa« und nicht lange hernach die Evadne (J. Baechtold, Bodmer's Tagebuch (1752. bis 1782). In: Turicensia. Beiträge zur zürcherischen Geschichte. Zürich 1891. S. 203). 19, 13/14 die minnesinger] Schon seit den vierziger Jahren beschäftigte sich Bodmer mit dem Studium und der Herausgabe mittelhochdeutscher Texte. Vgl. HKA, Briefe I, 20, 58-62 und Erläuterungen hierzu. 19, 14 la félicité publique] Françoix Jean de Chastellux, De la Félicité publique. Ou considérations sur le sort des hommes dans les différentes Epoques de l'histoire. Amsterdam 1772. Vgl. Bodmer an Johannes Müller, 5. 6.1773 und Müller an Bodmer, 25. 6.1773 (Schnetzler, Bodmer/Klopstock, S. 150, 152J. 19,14/15 Reflexions bis Holland ] Die 1772 erschienenen »Refléxions philosophiques sur le Système de la Nature« des Philosophen Georg Jonathan Freiherr von Holland (1742-1784). 1 9 , 1 5 helvetisch zürcherische gesellschaft] Bodmer gründete 1762 die »Historisch-politische Gesellschaft« (seit 1765 »Helvetisch-vaterländische Gesellschaft«), in der seine Schüler allwöchentlich politisch-historische Vorträge diskutierten. (Vgl. C. Ulrich, Geselligkeit und Gesellschaften. In: Zürich im 18. Jahrhundert, S. 149.) 1 9 . 1 8 Schinznachergesellschaft] In Schinznach war 1761 auf Initiative Iselins die »Helvetische Gesellschaft« gegründet worden, auf derem alljährlichen Treffen Vertreter verschiedener Kantone politische Fragen besprechen sollten, die die ganze Eidgenossenschaft betrafen. Bodmer war 1762 ungefragt zum Mitglied erklärt worden, verweigerte aber die Teilnahme (vgl. Ulrich, a. a. O., S. 53/54)· Seiner Meinung nach waren die Schinznacher gegen seine Gesellschaft Kinder und reden wie Kinder (Bodmer an Sulzer, 7. 4.1773; Hs.: Zentralbibliothek Zürich: Ms Bodmer 20). 1 9 . 1 9 Hirzel, der doctor] Über den Zürcher Stadtarzt Johann (Hans) Caspar Hirzel (1725-1803) vgl. HKA, Briefe I, zu 13, 50. Bodmer nennt ihn auch an anderen Stellen mit Doktortitel (vgl. 19, 39; 50, 7), um ihn von seinem Klopstock ebenfalls bekannten Bruder Salomon Hirzel (1727-1818) (vgl. Briefe I, zu 78, 10/ 11) zu unterscheiden. Obwohl der Titel in 19, 10 fehlt, dürfte Johann Caspar auch dort gemeint sein, denn er - und nicht sein Bruder - gehörte zu Bodmers vertrautesten Freunden. 19,19/20 Er bis Sprecher.] Hirzel gehörte seit 1763 dem großen Rat der Stadt Zürich (vgl. zu 15, 18) an. 19, 21 Die fühlende Schinzin] Zitat aus der ersten Fassung von Klopstocks Ode »Der Zürchersee« (Vers 12: Sanft, der fühlenden Sch"inn gleich; Muncker/Pawel, Bdi, S. 83). Von Anna Maria Heß, geb. Schinz (1732-1811), war Klopstock 1750
Nr 19
10. März 1 7 7 3
2^1
bei der Fahrt auf dem Zürcher See besonders angetan (vgl. HKA, Briefe I, zu 78, 10/11). Sie war seit 1767 mit Hans Jacob Heß verheiratet. 19, 21/22 Verfasser des Lebens Jesu] Hans Jacob Heß (1741-1828) wartete nach seinem Vikariat bei seinem Onkel J. C. Heß in Neftenbach ab 1767 zehn Jahre lang auf ein kirchliches Amt und beschäftigte sich währenddessen mit theologischen Studien, aus denen u. a. seine sechsbändige » Geschichte der drey lezten Lebensjahre Jesu« (Zürich 1768-1773) hervorging. 1777 wurde er Diakon am Zürcher Großmünster, 179s Antistes (vgl. zu 19, 38) von Zürich. 19, 23 unsers Hessen] Johann Caspar Heß. 19, 24 Altstetten] Heute Stadtteil am Rande Zürichs. 19, 24 Neftebach] Neftenbach, ca. 5 km westlich von Winterthur. 19, 26 Künzli] Über den bereits 1765 verstorbenen Martin Künzli(n) (geb. 1709) vgl. HKA, Briefe I, zu 19, 192 und Briefe III, zu 4, 48/49. 19, 27 Waser] Über Johann Heinrich Waser (1713-1777), Winterthur, vgl. HKA, Briefe I, zu 19, 192.
seit 1746 Diakon in
19, 28 Swifts verrückung] Der irische Satiriker Jonathan Swift (1667-1745) fiel in seinen letzten Lebensjahren in geistige Verwirrung. Waser hatte Swifts Werke unter dem Titel »Satyrische und ernsthafte Schriften« (Zürich 1756-1765) übersetzt. 19,28/29 Convulsionen] Zuckung en, wiedernatürliche Bewegungen, da die Nerven und Membranen, wider den Willen zusammen gezogen und nachgelassen werden. Es sind unterschiedene Conuulsiones, als Epilepsia, Spasmus, Tetanus etc. (Zedier). 19, 30/31 Ich bis wohnet] Anna Dorothea Heß, geb. Köchli (1713-1780), wohnte mit ihren Töchtern Anna (1739-1822), Anna Dorothea (1743-1804), Anna Elisabetha (1745-1805), Susanna (1749-1817) und Regula (1753-1829) in Bodmers Nebengebäude (Bodmer an Sulzer, 7.4.1773; Hs.: Zentralbibliothek Zürich: Ms Bodmer 20). (Zu den Lebensdaten vgl. W. H. Ruoff, Stammliste der Familie Heß von Zürich. Zürich 1959. Nr 66.) 19,31 Schinz] Johann Heinrich Schinz (1726-1788) war seit 1754 Pfarrer in Altstetten (vgl. HKA, Briefe I, zu 78, 10/11). 19, 3 2 schwer gelaufen] Meinte im 18. Jh. im übertragenen Sinne: Sich eifrig um etwas bewerben Nach einem Amte laufen (Krünitz). 19, 33/34 Er bis gegeben.] Regula Schinz (1755-1829) hatte 1772 Hans Jacob Lavater (1750-1807) geheiratet. Seine Mutter Dorothea, geb. Eschers (1725-1807), war die Stieftochter des Zürcher Kaufmanns Hans Jacob Ott (1715-1769). 19, 35-38 Er bis gepflanzet.] Breitinger war seit 1745 Kanonikus des Stiftskapitels zum Zürcher Großmünster. Er hatte das 1763 durch einen Blitzschlag beschädigte Großmünster 1766 bis 1771 renovieren und modernisieren lassen und dadurch vor dem Abriß gerettet (vgl. H. Hoffmann, Das Großmünster in Zürich. Die Baugeschichte des Großmünsters seit der Reformation. In: Mitteilungen der
2^2,
Nr 19
10. März 1773
Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, 32,4, 1942, S. 249-255) und war maßgeblich an der 1765 bis 1775 in Zürich durchgeführten Schulreform beteiligt (vgl. W. Klinke, Die Reform der gelehrten Schulen in Zürich 1765-1775. Zürich 1916. S. 20/21). 19.37 Spaldinge] Spalding galt als ein besonders guter Prediger. Bodmer schätzte vor allem seine Schrift » Über die Nutzbarkeit des Predigtamtes und deren Beförderung« (Berlin 1772): Hr. Spaldings Nuzbarkeit des Predigtamts, thut hier vortreffliche Würkung. Ich habe auf seine Grundsäze in meiner Helvetischen Gesellschafft (vgl. zu 19, 15) den Beweis gegründet, daß man die Prediger von des Staats wegen anhalten sollte, nach seiner Vorschrifft zu predigen (an Sulzer, 12. 3.1773; Hs.: Zentralbibliothek Zürich: Als Bodmer 20). 19.38 gepflanzet] Im 18. Jahrhundert oft im übertragenen Sinne von »erziehen« (»seminare«) verwendet. 19, 3 8 Antistes] Der auf Lebenszeit gewählte Antistes war erster Pfarrer am Zürcher Großmünster, Vorsteher der gesamten Geistlichkeit und Haupt der Schule in Stadt und Land Zürich. Das Amt, eine Eigentümlichkeit des schweizerischen reformierten Kirchenwesens, wurde Ende des 19. Jahrhunderts abgeschafft. 19, 19, stens meist
3 S Ulrich] Johann Rudolf Ulrich (1728-1795) war seit 1769 Antistes. 39 Cousin germain] Vetter im engeren Sinne, d. h. abstammend von mindeeinem gemeinsamen Großelternteil, während das Wort »Vetter« im 18. Jh. im weiteren Sinne alle männlichen Seitenverwandte bezeichnete.
19, 40 Ich bis empfangen.] Vgl. 19, 58/59 und Erläuterung hierzu. 19, 40/41 Ihren bis erfüllen.] Vgl. 15, 17-21 und Erläuterungen hierzu. 19, 41 Landolt] Hans Caspar Landolt (1702(^-1781) war 1762-1778 Bürgermeister von Zürich. Vgl. W. Schnyder, Die Zürcher Ratslisten 1225 bis 1798. Zürich 1962. S. 589. 19, 42 Heidegger] Über Johann Conrad Heidegger (1710-1778) vgl. HKA, Briefe I, zu 19, 192 und Briefe II, zu 111, 13-15. Er war 1768-1778 Bürgermeister der Stadt Zürich. Vgl. Schnyder, a. a. O., S. 581. 19, 43 19, 45 19, 47 Bodmer
Elèves] Schüler. mit Ihrem letzten briefe] Nr 15. meine frau] Esther Bodmer, geb. Orell (1696-1785), verheiratet. Vgl. HKA, Briefe II, zu 43, 64.
war seit 1727 mit
19, 48/49 besorget bis Baucis] Bodmer benutzte den Vergleich seines Haushalts mit dem Haus von Philemon und Baucis, des gastfreundlichen Ehepaares der griechischen Mythologie, häufiger, vgl. z. B. Bodmer an Sulzer, 7.4.1773 (Hs.: Zentralbibliothek Zürich: Ms Bodmer 20). 19, 56/57 Füßli bis eifert.] Über den Zürcher Porträtmaler Johann Caspar Füßli d. Ä. (1706-1782) vgl. HKA, Briefe I, zu 79,17. Über seinen Sohn Johann Heinrich Füßli (1741-1825) vgl. HKA, Briefe IV, einführende Erläuterungen zu Klopstock an J. H. Füßli, vor dem 31.1.1764. J. H. Füßli hielt sich von Ende 1763 bis 1769
Nr 2.o
um den ζ., i j . März 1773
in London auf, 1770 bis 1778 in Italien. Er galt den Zeitgenossen wöhnliche Doppelbegabung
2-93
als außerge-
(vgl. ζ. B. Zimmermann an Herder, 13.4.177s;
Aus
Herders Nachlaß, Bd 2, S.348). 19, 56 Armstrong] Oer Schotte John Armstrong (1709-1779),
als Arzt in Lon-
don tätig, war durch mehrere Gedichte auch als Literat bekannt geworden. 1760 bis 1763 hielt er sich als Militärarzt in Deutschland
auf, wo er Füßli in Berlin
kennenlernte. 1770 reiste er mit ihm nach Italien. (Vgl. J. Knowles, The life and writings of Henry Fuseli. London 1831. S. 28; 46/47.) 151, 57 Mengs] Anton Raphael Mengs (1728-1779)
war 1761 als Hofmaler nach
Madrid gerufen worden, hielt sich aber aus gesundheitlichen
Gründen
1771/1772
in Rom auf. 19, 58/59 empfang bis post.] Hemmerde hatte Bodmer im< Auftrag am 1. 2.1773
Klopstocks
die Bogen A bis F des 4. Bandes der »Halleschen Ausgabe«
»Messias« (XVI l-XVIII350)
des
zusammen mit einem Begleitbrief gesandt (vgl. 6,
18-22 und Erläuterungen hierzu). Laut Bodmers Empfangsvermerk auf Hemmerdes Brief erhielt er diesen bereits einen Tag vor den Bogen, am 9.3. Er beantwortete ihn am 10. 3. und Schloß seinen Brief an Klopstock mit ein. Hemmerde erhielt Bodmers Brief vor dem 4.4.1773
und schickte den Brief an Klopstock
weiter (Hemmerde an Bodmer, 4.4.1773;
Hs.: Zentralbibliothek
mer 2a.14) - vermutlich mit Nr 24.1 (vgl. Abschnitt
sogleich
Zürich: Ms. Bod-
»Korrespondenzstelle«
zu
Nr 26).
zo.
An Ebert,
um den 2.,
17.3.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Herzog August Bibliothek,
Wolfenbüttel: Sammlung Vieweg 932.31.
1 Doppelbl. S. 1 bis 3: Text; S.4: leer. Erster Druck: Glaser, Briefe an Ebert, S. 455/456 (ohne den Text von 20, 19 Dieß bis Erlöser!,). DATUM
Der undatierte erste Abschnitt
des Briefes ist nach Klopstocks
eigener Angabe
wenigstens 14 Tage vor dem auf den 17. März datierten zweiten Abschnitt
ge-
schrieben (vgl. 20, 22). Am Monatsbeginn war er mit Durchsehung des 20ten Ges. beschäftigt, den er noch in der gleichen Woche abschicken wollte (vgl. 20, 16/17). Er sandte den XX. Gesang des »Messias« am Dienstag, den 9. März an Hemmerde (vgl. 18, 3), kündigte dies aber bereits am Freitag, den 5. März für diesen Tag an (vgl. 17, 4-6), so daß Klopstocks vagere Formulierung noch diese Woche (20, 17), also am 1., 2., oder 3. März, geschrieben sein müßte.
Z94
Nr zo
um d e n z . , 1 7 . M ä r z
1773
TEXTKONSTITUTION
Seite 13 bis oben. (20, 9) wurde aus Gründen der Hervorhebung geschrieben. Im Text wird dieser Befund nicht wiedergegeben.
mit roter Tinte
LESARTEN
2 0 , 1 4 Kuntzsch] KunTZsch H VARIANTEN
20, 2 denn? wo] denn? Ldenn k wo H 3 unbesehns] Lungesehns' 1 > 'unbesehns H 5 warst ja hoch] warst hoch > WARST Tjal H O C H H 8 sieh] [h]* sieh H 16 Ihnen mehr] Ihnen tüberli· mehr H 28 noch] [immer] > noch H 29 sezt,] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers H 30 johannballhornt] [johannbällhornt'] > 'johannballhornt H 32 Kleinigkeiten ] Kleinigkeiten [ ) KLEINIGKEITEN H 40 so ganz zu recht] so [recht]h ganz zu recht H 40 gestricht u] gestricht 'uH 40 gepünktichet habe;] gepünktichet [/]•? 'habe; H 42 ihre] [dieH ihre H 43 das] [den]-/ das H 43 ich mich von neuem] ich von neuem h I C H mich VON N E U E M H 4 5 in meinem Namen] in [N!k meinem Namen H 45 bekömt] [kömt']^ 'bekömt H BEILAGE
Dem Brief war das verschollene Druckmanuskript der Ode »An den beigelegt, das Ebert an Hemmerde weitersenden sollte (vgl. 20, 41-4j).
Erlöser«
KORRESPONDENZSTELLE
Nr 14 (von), Nné.i (an), Nrzo (von), Nr28.1 (an), Nrjo (von). Nr 20 ist Antwort auf einen - verschollenen - Brief Eberts (Nr 16.1), der in den letzten Februartagen 1773 geschrieben wurde und vermutlich auf Nr 14 antwortete. (Vgl. 20, 14.) ERLÄUTERUNGEN
2 0 , 1 - 1 0 Ach Falke! bis wird] Ebert hatte Klopstock beim Korrekturlesen unterstützt. Klopstock durchsetzt hier seine Hinweise auf weitere Druckfehler mit fiktiven Entgegnungen Eberts. 20, 9 Seite 13 bis von oben] Die Anhäufung von Druckfehlern auf S. 13 des 4. Bandes der »Halleschen Ausgabe« des »Messias«, auf die er Ebert hinweist, monierte Klopstock bereits gegenüber Hemmerde (vgl. 4, 15-21 und Erläuterung hierzu). 20, 9 gut geleuchtet] Seite 13 bis von oben. (20, 9) hatte Klopstock mit roter Tinte geschrieben (vgl. Abschnitt »Textkonstitution«). 20,10/11 aber bis ich.] Zu Klopstocks Unzufriedenheit mit seinem Korrektor Schwabe vgl. 20, 26-34 und Erläuterungen hierzu. 2 0 , 1 4 Gestern bis Brief] Johann Joachim Gottfried Joseph von Kuntzsch (um ij42-nach 1782), seit ij6o Assessor bei der fürstlichen Justizkanzlei in Braun-
Nr io
um den 2.., 17. März 1773
2,95
schweig, 1763 Kammerjunker, 1769 Kammerherr, hielt sich im Frühjahr 1773 mehrmals für einige Zeit in Hamburg auf. Nachgewiesen sind seine Ankünfte für die Mitte der Monate Februar, April und Mai (vgl. Hamburgische Addreß-Comtoir-Nachrichten 1773, St. 14 (18.2.), S.112; St. 30 (19.4.), S.240; St. 41 (27.5.), S. 328). Er war ein Freund Eberts (vgl. Lessing, Sämtliche Schriften, Bdi7, S.321), der Kuntzsch neben dem hier erwähnten Brief (Nr 16.1; verschollen) wahrscheinlich im April noch einen weiteren Brief an Klopstock mitgab (vgl. zu 34, 9/10). 20,14/15 da bis sangen.] Über Klopstocks Nichte Johanna Elisabeth von Winthem (1747-1821) vgl. HKA, Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr 16. Klopstock lebte seit 1772 im Haus ihrer Familie (vgl. HKA, Briefe V, 217, 23 und Erläuterung hierzu). Über Catharina Caecilia Grund, geb. Schwalb (1743-1789), vgl. HKA, Briefe V, zu 36, 58-63. Im Hause der Winthems fanden an vielen Abenden Hausmusiken mit Johanna Elisabeth von Winthem als Sängerin statt, so daß Besucher Klopstocks ihre Person häufig mit ihrem Gesangstalent verknüpften: Wer die Winthem zum ersten mal sieht, und zum ersten mal singen hört, und nicht heiß im Gesichte wird, der muß kein Fünckchen Empfindung vom Vortreflichen haben (Voßan den Hainbund, 30. 3 . 1 7 7 4 ; Moisy, Voß/Hainbund, S. 282, Anm. 59). Ein von ihr erhaltenes Ölporträt von 1775 zeigt sie am Cembalo und im Begriff, Klopstocks ihr gewidmetes » Vaterlandslied« in der Vertonung von C. P. E. Bach zu singen. Es befindet sich heute im Museum für Hamburgische Geschichte. (Vgl. G. Jaacks, Gesichter und Persönlichkeiten. Bestandskatalog der Porträtsammlung im Museum für Hamburgische Geschichte I: Ölgemälde, Pastelle, Miniaturen, Aquarelle und Zeichnungen. Hamburg 1992. Nr 1908/517 b.) - Auch C. C. Grund war im Bekanntenkreis Klopstocks oft auf Hausmusiken zu hören und galt ebenfalls als talentierte Sängerin. 20, 16/17 Ich bis fort. —] Klopstock schickte den X X . Gesang erst mit Nr 18 am Dienstag der folgenden Woche an Hemmerde. 20,18 Gott bis gedankt.] Vgl. zu 15, 2. 20, 19 Dieß bis Erlöser!] Verändertes Zitat von Vers 1 (Ich hofft' es zu dir! und ich habe gesungen,) und Vers 56 (Ich hofft' es zu dir ! ^ der Ode »An den Erlöser« (Muncker/Pawel, Bd 2, S.1-3), die Klopstock dem Brief beilegte. 20, 22 Dieser Brief bis geschrieben.] Vgl. Abschnitt »Datum«. 20, 24 neue Bogen] Druckbogen des 4. Bandes der »Halleschen Ausgabe« des »Messias«. Vgl. 11, 13-16 und Erläuterung hierzu. 20, 26-34 (Nun bis gesezt)] Klopstock war mit dem von Hemmerde zur Korrektur (vgl. zu 4, 12-14) eingesetzten Leipziger Philosophieprofessor Johann Joachim Schwabe (1714-1784) so unzufrieden (vgl. 6, 5-9; 7, 3-7; 14, 37-39; 17, 22/23; 22> 2/3; 27, 10/11), daß er selbst einen anderen Korrektor vorschlug (vgl. 17, 8-10 und Erläuterungen hierzu). 20, 28 däucht' für daucht] Vgl. zu 14, 25; in den neu erhaltenen Bogen auch auf S. 117, Z.12 (»Der Messias«, XIX11). Diese Seite wurde nicht umgedruckt, auch im Druckfehlerverzeichnis ist der Fehler nicht angemerkt.
2 96
Nr io
um den ζ., ι γ . März 1773
20, 29 öffnen, für: öfnen] Wie in Ges. XVIII,
V. 843 (in Z. 6 auf S. 114 in der
»Halleschen Ausgabe«); in Ges. XX, V. 886 dann jedoch eröfnet (auf S. 195 der »Halleschen
Ausgabe«),
2 0 , 3 0 johannballhornt] Wortspiel mit Schwabes Vornamen Johann. 20, 30-32 Dieser bis Kleinigkeiten
] Zu der Kritik des Leipziger
turtheoretikers Johann Christoph Gottsched (1700-1766) Klopstocks »Messias« vgl. HKA, Addenda II,
Litera-
und seiner Anhänger an
S.276.
20, 33 Ungeheu'r] Vgl. 14, 35-37; 7, 6/7 und Erläuterung hierzu. 20, 33/34 u nun bis gesezt] In Ges. XIX, V. 256 steht in der »Halleschen Ausgabe« (S. 127, Ζ. 7) so wurd' die Erde. Das Druckfehlerverzeichnis
gibt an: wurd'
1 wurde. 2 0 , 3 3 Bogen H] Klopstock hatte den Druckbogen Η (»Der Messias«,
XVIII
811 bis XIX 302) kurz zuvor von Hemmerde zugesandt bekommen (Nr 19.1). 20, 34 S. 103. bis zu lang] In Ges. XVIII,
V. 517, in der »Halleschen
Ausgabe«
S. 103, Z. 17, änderte Klopstock im Umdruck der Seite verehrungswürdige in heilige (vgl. HKA, Addenda III, S. 712). 20, 35 S. 126. bis zu kurz) In Ges. XIX, V. 237, in der »Halleschen
Ausgabe«,
S. 126, Z. 14, ergänzte Klopstock im Umdruck der Seite Kamen, und fliehend, zu Kamen, und schwebten, und fliehend (vgl. HKA, Addenda III, S. 713). 20, 35 S. 136 bis zu lang] In Ges. XIX, V.508, in der »Halleschen S. 136, Z.23,
Ausgabe«,
verkürzte Klopstock Und Bethoron, und Bersebon, Cherubim auch
mit der Märtyrerkrone im Umdruck der Seite zu Bersebon, und Bethoron, und Engel mit Märtyrerkronen (vgl. HKA, Addenda III, S. 713). 20, 37 S. 94 bis nun] »Der Messias«, XVIII 296. Der Fehler ist im Druckfehlerverzeichnis angemerkt. 20,37
S. 104 bis höhre] »Der Messias«, XVIII532.
Die Seite wurde umge-
druckt. 20,37/38
S. 1 7 3 . bis Nah] »Der Messias«, XIX 516, in der »Halleschen Aus-
gabe«, S. 13 7 (die fälschlich als 173 paginiert ist). Der Fehler ist im Druckfehlerverzeichnis angemerkt. 2 0 . 3 9 M.S.] Manuskript. 20, 40 gestricht] mit strichen von anderer färbe versehen. (Grimm.) 20.40
gepünktichet] Das Verb heißt eigentlich »pünkteln«,
d.h.
punktieren.
Die Form »pünktichen« scheint ein Neologismus Klopstocks zu sein (vgl. Grimm). 20, 41/42 Beygelegte Ode] »An den Erlöser«. 20, 42-44 Denn bis lassen.] Vgl. 11, 46-48 und Erläuterungen
hierzu.
20,44/45 Schicken bis Namen.] Ein Brief Eberts an Hemmerde konnte nicht ermittelt werden. 20, 45/46 Er bis soll.] Klopstock hatte Hemmerde bereits in 18, 8-11 gen zum Druck dieser Ode gegeben und wiederholte dies in 22, 8/9.
Anweisun-
zi. Von C. Stolberg und F. L. Stolberg, 18. 3 . 1 7 7 3 ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1
Hamburg: KN
48,563.
Doppelbl.
5. 1 bis 4: Text. Erster Druck: Behrens, Klopstock/Stolberg,
S.
150-152.
KORRESPONDENZSTELLE
C. Stolberg: Nr5 (an), Nnj.i
(von), Nr 21 (an), Nr51
(an).
Nr5 (an), Nr 15.1 (von), Nr 21 (an), Nr51
(an).
F. L.
Stolberg:
Nr 21 ist Antwort auf einen - verschollenen - Brief von Klopstock 21, 2; 52.) Der Brief wurde vor dem 27. 2 . 1 7 7 3 geschrieben
(Nny.i).
(Vgl.
(vgl. zu 21, 2/3J.
ERLÄUTERUNGEN
21, 2/3 Ihr Brief bis erregt!] Nr 15.1 Bundesversammlung desjournal;
(verschollen).
Dieser Brief wurde auf der
des »Hain« am 27. 2 . 1 7 7 3 vorgelesen (vgl. Eintrag im Bun-
Hs.: Niedersächsische
Staats- und Universitätsbibliothek
Göttingen:
Cod. MS Philol. 204 k). 21, 7 Vers-Versuche] Die dem Brief Nr 5 beigelegten
Oden.
21, 8 Anmerkungen] Klopstock schickte seine Anmerkungen Oden »Der Harz« und »Die Ruhe« vermutlich (vgl. 82, 25-28).
Hinweise
auf Anmerkungen
zu E L.
Stolbergs
ein halbes Jahr später an Boie zu C. Stolbergs
Oden sind nicht
überliefert. 21,11
Meßias] Auf Klopstocks
Druckbogen
Drängen
(vgl. 13, 7-9J hatte Hemmerde
die
des XVI. und XVII. Gesanges nach Göttingen geschickt. Am 4. März
schrieb F. L. Stolberg seiner Schwester Katharina noch, wie erstaunlich begierig er auf die neuen Gesänge sei (vgl. Hennes, Aus Stolberg's Jugendjahren,
S.28).
6. März, dem nächsten Posttag in Göttingen für Sendungen aus Richtung stadt, muß Hemmerdes Sendung eingetroffen
Göttingen: Briefe, Bdi, XVIII.
Hs.: Niedersächsische
Staats- und
vorgelesen (vgl. EinUniversitätsbibliothek
Cod. MS Philol. 204 k; vgl. auch Voß an Brückner, S. 133)· Am 28.3.1773
Halber-
sein, denn am Abend desselben Ta-
ges wurden die Gesänge bereits in der Bundesversammlung trag im Bundesjournal;
Am
7 . 3 . 1 7 7 3 ; Voß,
schreibt Voß, daß die Hainbündler
auch den
und XIX. Gesang erhalten hätten (Voß an Brückner, 28.3.1773;
a. a. O.,
S.135). 21, 15-19
Doch bis haben?] Über den von Klopstock
vermutlich in Nr 15.1
ge-
äußerten Plan einer lateinischen Übersetzung des »Messias« vgl. 30, 42-53; zu 30, 39-492i, 21 daturus nomina Ponto] Horaz, Carmina IV, 2, 3/4: »einem grünen Meer den Namen zu geben« (Horaz, Sämtliche Werke. Lateinisch und deutsch.
Mün-
298
Nr 21
18. März 1773
eh en 1967. S. 181). Anspielung auf die Vermessenheit der griechischen Sagengestalt des Ikaros, der mit seinen Flügeln aus Wachs so hoch aufstieg, daß sie in der Wärme der Sonne schmolzen und er in das Meer stürzte, das später nach ihm benannt wurde. 21, 22/23 Boye bis übersetzen.] H. C. Bote erklärte in der Bundessitzung am 27. 2 . 1 7 7 3 , daß er den »Messias« ins Englische übersetzen wollte (laut Eintrag im Bundesjournal, Hs.: Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen: Cod. MS Philol. 204 k). Vermutlich hatte er die Anregung von Ebert erhalten, der die bereits bestehende Übersetzung von Mary und Joseph Collyer sehr abscheulich fand (vgl. HKA, Briefe V, 161, 29 und Erläuterung hierzu). Boie scheint seinen Vorsatz nicht realisiert zu haben. zi, 27/28 Reise nach Engeland] Diese Reise fand nicht statt. 21, 31 Ostern bis seyn] Die Grafen Stolberg reisten in den Osterferien zu ihrer Familie nach Altona. Da sie am Sonnabend vor Ostern, den 10. April, noch an einer Bundessitzung teilnahmen (laut Eintrag im Bundesjournal, Hs.: Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen: Cod. MS Philol. 204 k), sind sie vermutlich mit der fahrenden Post am Ostermontag (12. 4.) aus Göttingen abgereist und am Freitag (16. 4.) in Altona angekommen, denn an diesem Tag besuchte der sie begleitende C. F. Cramer Klopstock (vgl. zu 24, 4). Auf dem Weg trafen sie sich mit Ebert in Braunschweig (vgl. F. L. Stolberg an Katharina Stolberg, 24. 5 . 1 7 7 3 ; Behrens, Stolberg, S. 23). Ihr erster Besuch bei Klopstock fand am 19. 4. statt (vgl. Lüchow, »Die heilige Cohorte«, S. 196/197). 21, 35/36 So bis hatte] Anspielung auf die 12. Szene von Klopstocks »Hermanns Schlacht«. 21,36 Ihr bis Versen] Klopstocks wohl in Nr ij.i geäußerte Beurteilung der dem Brief Nr 5 beigelegten Oden F. L. Stolbergs. 21, 39/40 Hemmerde bis geschickt;] Vgl. zu 21, 11. 21, 42/43 Sie bis hervorgebracht.] Voß berichtete über die Wirkung der »Messias«-Lesung in der Bundessitzung am 7 . 3 . 1 7 7 3 an Brückner: Von Erstaunen zu Erstaunen reißt der sechzehnte Gesang, und der nächste zerschmelzt in himmlisches Entzücken. (Voß, Briefe, Bdi, S.133.) 21, 42 unsern Freunden] Die Mitglieder des Bundes. Zum Göttinger vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 110.
Hainbund
21, 46 Seba] Protagonist einer Episode aus dem XVI. Gesang des »Messias« (V. 473-531), auf die in den folgenden Gesängen nicht mehr Bezug genommen wird. 21,48 quod bis litterae] die keine Buchstaben (Schrift) haben. - Worauf sich Klopstocks Anmerkung bezog, konnte nicht ermittelt werden. 2i, 49 Ihre bis etc.] Der germanische Volksstamm der Chatten war als besonders kriegstüchtig bekannt (Tacitus, Germania, 3 o). Die Anführung Klopstocks in Nr 15.1 bezog sich vielleicht auf die 1. Szene von »Hermanns Schlacht«, in der Siegmar Die guten Katten! ausruft, oder auch auf eine später verworfene Stelle des
Nr 22
19. März 1773
2·99
Bardiets »Hermann und die Fürsten«, wie Behrens vermutet (Klopstock/Stolberg, S. 265). 2i, 52 Ihren Brief] Nr 15.1. zi, 53/54 Gewohnheit des Nichtschreibens] Vgl. zu 14, 2-9. 2 1 , 5 s Das Griechische bis haben] Vgl. 5, 30-33; 69-73 und Erläuterungen dazu. Vgl. auch Voß an Brückner, 24. 2.1773: Sie haben jetzt beide ihre juristischen Collegia aufgegeben und lesen - den Homer für sich. durch Hülfe bloß der Grammatik und des Lexikons versteht jezt der ältere über 300 Verse in der Ilias, und der jüngere eben so viele in der Odyssee. (Voß, Briefe, Bdi, S. 123.)
22. An Hemmerde,
i^.^.iyy^
ÜBERLIEFERUNG
H: Marienbibliothek, Halle: Ms 185. 1 Doppeibl., eingebunden in einem Band mit anderen Briefen Klopstocks und seiner Eltern an Hemmerde und G. E Meier. S. 1 bis 3 (\): Text; S. 4: leer. S. 3, zwischen Textende und Unterschrift: Schnörkel. Eintrag von Hemmerdes Hd: S. 3, unter dem Text: d. z6ten Marz Beantwortet wann daß Sylbenmaaß in Hamburg in Verlag anbringen könte, wäre es guth, weiln er meldete, daß es müße daselbst gedruckt werden, solches könte ich nicht thun. Erster Druck: Muncker, Klopstock/Hemmerde, S. 284/285. TEXTKONSTITUTION
Es ist fraglich, ob nach dem Wechsel von S. 1 zu S. 2 ein Absatz nach soll (22, die Tleztel
CORRECTOR
Η
BEILAGE
Mit dem Brief schickte Klopstock von ihm korrigierte Druckbogen des 4. Bandes der »Halleschen Ausgabe« des »Messias« (vgl. 22, 2). KORRESPONDENZSTELLE
N r i S (von), Nr 19.3 (an), Nr 19.2 (an), Nr22 (von), Nr23.1 (an), Nr24.1 (an), Nr 26 (von). Nr 22 ist Antwort auf einen - verschollenen - Brief Hemmerdes vom 12. 3 . 1 7 7 3 (Nr 19.2), dem der Druckbogen ] des 4. Bandes des »Messias« beilag und der seinerseits Antwort auf Nr 17 war (vgl. Abschnitt » Überlieferung« zu Nr lj), sowie auf eine vorausgegangene Sendung, die den Bogen Η enthielt (Nr 19.1) (vgl. 20, 33)· (Vgl- 22> 2; 10-20.)
300
Nr 23
20. März
1773
ERLÄUTERUNGEN
22, 2-6 Hier bis kommen.] Vgl. zu 4, 12-14. 22, eij Die Anzeige bis habe.] Vgl. 27, 5-15 und Erläuterung hierzu. 22, 7 alle Bogen] Klopstock hatte mit dem gerade erhaltenen Bogen J (»Der Messias«, XIX 303-724) (vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle«) inzwischen 9 Bogen von insgesamt 14 bekommen. Zur Verschickung der Druckbogen vgl. zu 4, 7. 22, 7-9 Hr. Prof. Ebert bis soll.] Vgl. 18, 8-10; 20, 41-46 und Erläuterungen hierzu. 22, gegen die ' g a n z e H
18 gegen die
19/20 der bis gehabt.]
[daß] der Kaiser [sie gemeint hätte.] > DER KAISER hätte sie in Sinne gehabt. H
20 ich bis erkläre;] ich [über die Sache etwas sage;] > ICH mich etwa noch
darüber erkläre; H H
22 Jahre] [JhK Jahre H
24 Seinem] [seinem'] > 'Seinem
2.5-2.7 kann, bis bringen] kann, bemüht habe, ich sage nicht, [die Sache] im
Gleise zu erhalten, sondern ins Gleis zu bringen > KANN, [nicht wenig] BEMÜHT H A B E d i e S a c h e , I C H SAGE N I C H T , I M G L E I S E Z U E R H A L T E N , S O N D E R N s i e [ n u r ] INS G L E I S Z U B R I N G E N > K A N N , B E M Ü H T H A B E , D I E S A C H E , I C H SAGE N I C H T , I M G L E I S E z u E R H A L T E N , S O N D E R N SIE Í N U R ] INS G L E I S Z U B R I N G E N H
— Es ] soll. — Es > SOLL. [Ich bis worden! — E s H Sie bekandt > SIE Tdazul BEKANDT H DIE BOGEN H
"·
bis
3 1 Sie dazu bekandt]
32/33 die Bogen] die [ersten] Bogen > 34 sie] [diese Bogen] >
3 5 nicht in] nicht [zu früh] in > NICHT IN H
Denn ich H
s o
33 aus bis habe.] aus [.'] [Ich] [habe [S'H 'sie für] [Ihn'] über-
schiktC.] > AUS [',] die ich 'IHM ÜBERSCHIKT habe. H sie H
28/29
3 5 Denn ich] [Ich] >
3 6 Werk so] Werk [ja] so > WERK SO H
KORRESPONDENZSTELLE
Nr 2 (an), Nr 23 (von), Nr 184 (an). ERLÄUTERUNGEN
2 3 , 1 Ihren Brief] Nr 2. 2 3 , 1 1 / 1 2 so bis erklärt.] In 2,
77-79.
2 3 , 1 6 - 2 0 Sie bis gehabt.] Antwort auf 2, 52-59. Zu der von Klopstock
monier-
ten Stelle vgl. HKA, Briefe V, 2 3 1 , 7-9 und Erläuterung
hierzu. In der
seiner Schrift über Joseph
diesen Passus (vgl.
Briefe V, zu 2 3 1 , 23, 20/21
II. änderte Lippe-Weißenfeld
Wenn bis seyn.] Antwort
auf 2, 101-113.
Es bis soll.] Über Klopstocks
führende Erläuterungen 23, 28/29
HKA,
20-24).
ist nicht bezeugt. Vgl. HKA, Briefe V, zu 231, 23, 21-28
Neuaußage
zu
Klopstocks
»Wiener Plan« vgl. HKA, Briefe V, ein-
Nr44.
Ich bis worden«.>] Klopstock
Weißenfeld vom 29.12.1772
Eine Erklärung
61-63.
erhielt nach seinem Brief an
(HKA, Briefe V, Nr 231) einen Brief von
Lippe-
Dietrichstein
(Nr 8), der ihn mit dem wahren Zusammenhang der Sache bekant machte 16,
(vgl.
2/3). 2 3 , 3 0 / 3 1 wozu bis halte.] Klopstock
Dietrichstein
erklärt (vgl. 16,
hatte sich hierüber
23, 33 die bis habe] Vgl. zu 10,
an
41/42.
2 3 , 34 Trattner] Über den für seine nicht autorisierten ten österreichischen
in seinem Brief
53-64).
Verleger Johann
Nachdrucke
berüchtig-
Thomas Edler von Trattner (1717-1798)
HKA, Briefe V, zu 5, 1 5 - 1 7 ; Briefe VII, zu 128,
22.
vgl.
302
N r 2.4
ζ. April
1773
23, 35/36 Denn bis beginne.] Trattner verlegte 1774 einen Nachdruck der Gesänge XVI bis XX des »Messias« (vgl. HKA, Addenda III, Nr3005). 23,36-38 Lassen bis hätte.] Der nächste überlieferte Brief datiert vom 21.12.1774 (Nr 184).
24. Von Bürger,
Lippe-Weißenfelds
2.4.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1 Einzelbl. S. 1 bis 2: Text.
Hamburg: KN
48,132.
S. 1: großer Abstand zwischen Anrede und Textbeginn; S. 2: großer Abstand zwischen den Manuskriptzeilen zu 24, 18 (Ew Wohlgebohren) und 24,19 ("gehorsamer Diener undj. Erster Druck: Lappenberg, S. 244. KORRESPONDENZSTELLE
Nr 24 (an), Nr 3 8 (von). ERLÄUTERUNGEN
Gottfried August Bürger (1747-1794), in Molmerswende am Harz geboren, studierte 1764 bis 1767 Theologie an der Universität Halle, dann von 1768 bis 1772 die Rechtswissenschaften in Göttingen. Nach Beendigung seines Jurastudiums nahm er im Frühjahr 1772 eine Stelle als Gerichtshalter in dem von Uslarschen Gericht Altengleichen mit Sitz in Gelliehausen an. Diese Stelle bekleidete er mit wechselnden Wohnsitzen zwölf Jahre lang. 1784 zog er nach Göttingen, wo er bis zu seinem Tode an der Universität wirkte, zunächst als Privatdozent für Ästhetik und Stilkunde, ab 1789 als außerordentlicher Professor der deutschen Philologie. Schon in Halle hatte Bürger sich mit der klassischen Philologie befaßt, in Göttingen kam es zu ersten eigenen poetischen Versuchen. Durch die 1771 geschlossene Freundschaft mit H. C. Boie, der Bürgers Gedichte im »Musenalmanach« veröffentlichte, wurde er Mitglied eines Kreises junger Dichter um Boie. Diesem Kreis blieb er auch nach seinem Weggang aus Göttingen freundschaftlich verbunden (vgl. zu 5, 14/15), ohne jedoch Mitglied des Hainbunds zu werden. Wie die Mitglieder des »Hain« hielt Bürger Klopstock für eine Autorität auf dem Gebiet der Literatur (vgl. zu 24, 12/13). Er wandte sich in einem ersten Brief (Nr 24) an ihn, um Klopstocks Urteil über seine Proben einer »Ilias «-Übersetzung (vgl. zu 24, 6) zu erbitten. Klopstock versprach ihm Unterstützung und machte eine Reihe von Anmerkungen, von denen Bürger einige in seiner späteren Fassung nachweislich berücksichtigte (vgl. zu 24, 6). Diese Anmerkungen und ein Antwortbrief Bürgers müssen als verschollen gelten (vgl. zu 38, 5 und zu 67, 4). Überliefert sind nur die
N r 2.4
2. April
1773
3O3
in den Rahmen dieser Korrespondenz gehörende Bitte Klopstocks um Hilfe für seine »Gelehrtenrepublik«-Subskription (Nr38) und Bürgers Bitte um Weiterleitung eines Briefes an Schönborn (Nr 67). Damit scheint der Briefverkehr für die nächsten Jahre beendet zu sein. Bürger veröffentlichte im Januar 1776 den Anfang des fünften Buches der »Ilias« im »Deutschen Museum« (vgl. zu 24, 6). Nach Voß' Aussage war Klopstock mit der Übersetzung ganz unzufrieden, weil Homer so herabgestimmt ist. es käme ihm vor, als wenn Bürger jeden Augenblick Homeren ins Ohr raunte: Wenn ich Homer wäre, würde ich so sagen; und dieser Bürgern dann wieder zuflüsterte: Ich würde so gesagt haben, wenn ich Bürger wäre (Voß an Hölty, 28. 3.1776; Hölty, Sämtliche Werke, Bdz, S. 190). Er förderte statt Bürgers Übersetzung in Jamben die Hexameter-Übersetzungen der »Ilias« von F. L. Stolberg (vgl. HKA, Briefe VII, zu 18, 15) und der »Odyssee« von Voß (vgl. HKA, Briefe VII, zu 144, 1). Als Bürger im Mai 1776 mit Hilfe Goethes und Wielands das 6. Buch der »Ilias« veröffentlichte (vgl. zu 24, 6), fühlte sich Klopstock zu der Frage veranlaßt: Gehört Bürger so recht zu uns? (HKA, Briefe VII, 32, 27). Noch mehr verschlechterte sich das Verhältnis, als Bürger sich in seinem Sendbrief »Bürger an einen Freund über seine teutsche Ilias« entschieden gegen den deutschen Hexameter wandte und für den Jambus eintrat. Trotzdem ließ Bürger Klopstock bestellen, daß er ihn nach wie vor verehre und liebe (vgl. HKA, Briefe VII, zu 32, 27). Mit dieser Versicherung schließt er 16 Jahre später auch den einzigen weiteren Brief, der von einer Korrespondenz zwischen Bürger und Klopstock überliefert ist (HKA, Briefe VIII, Nr 2 03), obwohl Klopstock sich inzwischen im ersten Teil seiner Abhandlung »Fom deütschen Hexameter« (Ueber Sprqche und Dichtkunst. Fragmente fon Klopstock. Hamburg 1779. S.3-13J; Back/Spindler, Bd3, S. 85-177) öffentlich mit Bürgers Sendbrief - ohne Nennung von Bürgers Namen - sehr kritisch auseinandergesetzt hatte. Bürger war Subskribent der »Gelehrtenrepublik« und der »Altonaer Ausgabe« von Klopstocks »Messias«. 24, 1 AltenGleichen] Die Gleichen werden zwei benachbarte Hügel südlich von Göttingen genannt, auf denen sich jeweils die Ruine einer mittelalterlichen Burg befindet. Sie gaben dem Gerichtsbezirk, dem Bürger vorstand, seinen Namen. Bürger gibt gewöhnlich seinen Amtssitz Gelliehausen als Ort an (vgl. Strodtmann, Briefe von und an Bürger, Bdi, S. 43-203). 24, 4 H. Cramer bis reist] C. F. Cramer verbrachte die Osterferien bei seiner Familie in Lübeck. Er verließ zusammen mit den Grafen Stolberg Göttingen (vgl. zu 21, 31) und reiste über Hamburg, wo er sich am Abend des 16. April zusammen mit Schönborn bei Klopstock aufhielt, nach Lübeck (vgl. Cramer an Bürger, 20.4. 1773; Strodtmann, a.a.O., S. 102-104; ferner: Lüchow, »Die heilige Cohorte«, S. 194-196; vgl. auch den Eintrag Klopstocks in C. F. Cramers Stammbuch (S. 172) mit Datum vom 16.4.1773; Hs.: Universitätsbibliothek Kiel: Cod. Ms. SH 40 j F). 24, 6 Iliade] Bürger beschäftigte sich bereits seit längerem mit der Übersetzung von Homers »Ilias«. Welches Fragment seiner Übersetzung er an Klopstock
304
Νγζ5
3· April 1773
schickte,
ist nicht bezeugt,
vielleicht
auch um das ganze (vgl. Lüchow,
es handelt
sich aber wohl um Teile des 6. »Die heilige
Anm. 2.33)· Bürger hatte sechs Wochen zuvor geplant,
Cohorte«,
Buches,
S. 196/197,
Wieland d a s 6te Buch der
Iliade, w e g e n seiner i n t e r e s s a n t e n Scenen e i n z u s c h i c k e n . Ich bin ä m s i g itzt b e s c h ä f tigt, i h m die b e s t m ö g l i c h s t e P o l i t u r zu g e b e n . A b e r es k o s t e t m i r u n b e s c h r e i b l i c h e M ü h e (Bürger an Bote, i j . 2 . 1 7 7 3 ; Strodtmann, 24,12/13 Dichter
a. a. O., 5. 8j).
der g r ö s t e bis D i c h t e r ] Wie sehr Bürger Klopstock
schätzte,
bezeugen
verschiedene
Äußerungen,
tatsächlich
wie K l o p s t o c k , d e m
w i r d o c h Alle n i c h t w e h r t sind die S c h u h r i e m e n a u f z u l ö s e n (Bürger an 16. 9.1773;
Strodtmann,
a. a. O.,
S. ljo;
Anspielung
als
auf Mk ι,γ)
Bote,
und
Summus
nahm die Ubersetzung
Bürgers
K l o p s t o c k (Bürger an Bote, 1 3 . 1 1 . 1 7 7 3 ; a. a. O., S. 176). 24,13-15
C r a m e r bis e i n z u h o h l e n ] Klopstock
zwar mit einigen
Vorbehalten
Cramer auf dem Rückweg Reaktion
auf Cramers
auf, versprach aber Anmerkungen
nach Göttingen
Vortrag die ausführliche
mers an Bürger vom 20.4.1773 24.15
P r o j e c t e n ] Gemeint
herausgeben, 20.4.1773;
Schilderung
ist vermutlich
die Bitte, er möge die
mündlich
empfahl
a. a. O., S. 103). Obwohl
abschlug, hat er ihr nicht entsprochen.
Cra-
Übersetzung
(vgl. Cramer an Bürger,
Klopstock
die Bitte nicht
Zum einen kam Bürger mit seiner
zung nicht wie geplant voran, zum anderen blieb Klopstocks einer Übersetzung
Klopstocks
in einem Brief
(a. a. O., S. 102-104).
die Cramer Klopstock Strodtmann,
und gab diese
mit (vgl. 3 8, 5/6). Vgl. zu
in Jamben (vgl. Abschnitt
»einführende
Skepsis
direkt
Übersetgegenüber
Erläuterungen«)
beste-
hen. 24.16
A h n d u n g s v o l l bis w a r t e t ] Anspielung
auf Homers
und XIX, 296, in der Odysseus
über das Orakel von Dodona
in seine Heimat zurückkehren
könne.
25.
An Asseburg,
»Odyssee«
XIV,
327
Zeus befragt, ob er
3.4.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1
Hamburg:
Literaturarchiv.
Doppelbl.
S. 1 bis 4(3): Text. Erster Druck
(nach einer Abschrift):
v. der Asseburg, Zeitung
M. Trippenbach,
nach neu aufgefundenen
1908, Nr601
(23.12.),
Briefen.
Beilage (Teildruck:
E G. Klopstock
In: Neue Preußische
und A. F. (Kreuz-)
Text von 25, 8-11 M e i n e bis
ist.; 17-27 In W i e n bis lassen; 28-34 A b e r bis mache?,). - M. Trippenbach, aufgefundene
Briefe Klopstocks
Asseburg. In: Montagsblatt S. 17 (Teildruck:
an den russischen
Minister
Neu
Ereiherrn A. F. v. d.
der St. Petersburger Zeitung 1909, Nr 272 (2. (15.) 2.),
Text von 25, 1-17 H e r r bis bin.; 22-27 Verliere bis lassen; 28-
NR 1 5
3· April
42 Aber bis wiederholen.,). - Trippenbach, Klopstock/Asseburg,
1773
3 0 5
S. 142/143
(Teil-
druck: Text von 25, 1-45 Herr bis 1773.). - Erster vollständiger Druck (nach H): HKA. VARIANTEN
2 Unterredung von Ihnen einen] Unterredung einen Ihnen! Η
EINEN
Η
5
> UNTERREDUNG
Sie] Nachgetragen zwecks Korrektur eines
6 dieses Briefes] dieses [/]* 'Briefes Η
rektur eines Schreibfehlers Η
Schreibfehlers
iz aus] Nachgetragen zwecks Kor-
22 bin ich] »ich« nachgetragen zwecks Korrektur
eines Schreibfehlers Η
31 wie ich es] »ich« nachgetragen zwecks
eines Schreibfehlers Η
33 veranlassen] [verlad veranlassen Η
zu] Absicht
Γνοη
Korrektur 47 Absicht
[ , ] * A B S I C H T ZU Η
KORRESPONDENZSTELLE
8.5.1772
(HKA, Briefe V, Nr 210) (an), Nr 25 (von), Nr j2.2 (an), Nr53
(von).
ERLÄUTERUNGEN
Über Achatz Ferdinand Freiherrn von der Asseburg (1721-1797)
vgl. HKA, Brie-
fe IV, einführende Erläuterungen zu Klopstock an Asseburg, 20.11.1762;
Briefe V,
einführende Erläuterungen zu Nr 2. Asseburg war Ende 1771 als Wirklicher Geheimer Rat in russische Dienste getreten. 1772 wurde er von Katharina II. damit betraut, in Deutschland nach einer geeigneten Braut für ihren Sohn Großfürst Paul Ausschau zu halten. In dieser Angelegenheit hielt er sich im Winter 1772/1773 am Darmstädter Hof auf, wo seine engere Wahl auf Prinzessin Wilhelmine von Hessen-Darmstadt fiel. Landgräfin Caroline von Hessen-Darmstadt
erhielt darauf mit ihren drei Töchtern eine
Einladung nach Rußland. Asseburg begleitete die Reisegesellschaft auf dem ersten Teil der Reise bis Leipzig (vgl. zu 60, 3-6). Katharina II. war mit Asseburgs Wahl sehr zufrieden und ernannte ihn nach der Verlobung des Großfürsten am 28. 8. 1773 zum russischen Gesandten am Reichstag in Regensburg. Im Frühjahr 177s trat Asseburg dieses Amt in Regensburg an. Asseburg bemühte sich in den ]ahren 1773 und 1774 auf Klopstocks Bitte hin erfolgreich darum, am russischen Hof ein Geldgeschenk für Klopstock zu erwirken, und stand deswegen in diesen Jahren in besonders intensiver Korrespondenz mit Klopstock. Ende Oktober 1773 kam es außerdem zu einem Zusammentreffen
in Hamburg,
wohin
Asseburg incognito gereist war (vgl. zu 99, 15/16). 25, 1 Alopäus] Zu dem russischen Gesandten Maksim Maksimovic (1748-1822)
Alopeus
vgl. HKA, Briefe IX, zu 83, 51. Alopeus war in den siebziger Jahren als
Legationssekretär der russischen Gesandtschaft für den niedersächsischen Kreis in Hamburg ansässig (Auskunft des Staatsarchivs
Hamburg).
306
N r 2.5
3. April
1773
25, 4 da bis werde] Zu dieser immer wieder geplanten Reise kam es 1773 und auch in den folgenden ]ahren (vgl. zu 106, 10) nicht. 25, 8-11 Meine bis ist.] Friedrich V. von Dänemark hatte Klopstock 1750 ein Jahresgehalt von 400 Talern ausgesetzt, 1754 zusätzlich weitere 200 Taler jährlich (vgl. HKA, Addenda II, zu 32, 6; Briefe III, zu 13, 48/49; zu 22, 5-8). Schon nach dem Sturz seines Gönners J. H. E. Bernstorff hatte er den Verlust der Pension gefürchtet (vgl. HKA, Briefe V, zu 184, 10/11). Da sie ursprünglich als materielle Voraussetzung für die ungestörte Vollendung des »Messias« geschaffen worden war, bangte Klopstock nun nach Fertigstellung des Werkes erneut um die Fortzahlung. Die Pension blieb ihm jedoch erhalten und ging nach seinem Tode noch mit einem Teilbetrag auf seine Witwe Johanna Elisabeth über (vgl. Pape, Gesellschaftlich-wirtschaftliche Stellung, S. 65-68). 25, 8-10 (Gott bis lassen)] Zu Klopstocks Dankbarkeit wegen der Vollendung des »Messias« vgl. zu 15, 2. 2 5 , 1 1 des Abzugs] Klopstock mußte auf sein Jahresgehalt Steuern zahlen. Vgl. HKA, Briefe V, zu 221, 8. 2 5 , 1 2 - 1 4 daß bis hat] Klopstocks jüngster Bruder Victor Ludwig Christian Klopstock (1744-1811) (über ihn vgl. HKA, Briefe III, zu 77, 6; Briefe IV, einführende Erläuterungen zu V. L. Klopstock an Klopstock, 2.5.1762; Briefe V, einführende Erläuterungen zu Nr 94; Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr 22) hatte im September 1772 bankrott gemacht (vgl. HKA, Briefe V, zu 221, 2-4) und dabei offenbar einen weiteren Bruder, den Seidenfabrikanten August Philipp Klopstock (1725-1798) (über ihn vgl. HKA, Briefe III, zu 45, 24), in Mitleidenschaft gezogen. Auch Klopstock selbst hatte durch den Bankrott Geld verloren (vgl. HKA, Briefe V, 221, 8/9). 25, 15-17 u bis bin.] Klopstock hatte in Hamburg zunächst im Haus von C. E. Bernstorff gewohnt und war vermutlich im Spätsommer 1772 in das Haus der Familie Winthem gezogen (vgl. zu 117, 10/11). 25,17-21 In Wien bis ist.] Zu Klopstocks »Wiener Plan« vgl. HKA, Briefe V, einführende Erläuterungen zu Nr44. 25, 25-27 als bis lassen] Vgl. zu 4, 51/52. 25, 27/28 ferner bis lassen] Die erste Schrift, die Klopstock auf diese Art verlegte, war die »Gelehrtenrepublik« (vgl. einführende Erläuterungen zu Nr36). Danach gab er nur noch die »Altonaer Ausgabe« des »Messias« auf Subskription heraus. 25,30 Das bis Diderot] Katharina II. hatte 1765 dem in Geldnöten befindlichen Philosophen Denis Diderot (1713-1784) seine Bibliothek unter der Bedingung abgekauft, daß er dieselbe solange er lebe und gegen ein jährliches Gehalt verwalte. 25, 31/32 (ich weis bis verführt] Vgl. zu 7, 16/17. 25,32-34 Können bis mache?] Asseburg setzte sich tatsächlich in Klopstocks Sinne für ihn ein. Auf Klopstocks erneutes Drängen hin (vgl. 53, 3-20) bat er
Nr 26
Caroline von Hessen-Darmstadt,
3. A p r i l 1 7 7 3
3O7
sich in St. Petersburg für Klopstock zu verwen-
den (vgl. 60, 17-21). Klopstock richtete in diesem Zusammenhang und vermutlich auf Anraten Asseburgs (vgl. 94, 1-9 und Erläuterungen hierzu) am 1.10.1773 Bittschreiben an den Hof in St. Petersburg (Nr 89.1; verschollen). Ende konnte Asseburg Klopstock machen (vgl. 99, 16-19) von Hessen-Darmstadt
bereits Hoffnung auf den Erfolg seiner
und
ein
Oktober
Bemühungen
Anfang 1774 schließlich zusichern, daß Caroline
bei Großfürst Paul von Rußland ein Geldgeschenk
von
1000 Rubeln erwirkt habe, das schon bald ausgezahlt werden sollte (vgl. 112, 2-4 und Erläuterung hierzu; 113, 17-19). Die Auszahlung des Geldes verzögerte sich jedoch, so daß Klopstock monatelang an der Einlösung des Versprechens zweifelte (vgl. 133, 12/13; 162, 9-11). Erst im September 1774 erhielt Klopstock
die Nach-
richt, daß das Geld an Klopstocks Bekannten Bachmann gezahlt worden war (vgl. 175, 11-13). Dieser sollte es an Klopstock weiterleiten, was jedoch bis Ende
Okto-
ber und vermutlich auch zu späterem Zeitpunkt nicht geschah (vgl. 178, 8-15 und Erläuterungen hierzu). 25, 34 meines Gedichts] Des »Messias«. 25, 46 bey von Winthem in Grimm.] Das Haus der Familie Winthem lag in der Straße »Im Grimm« nahe der
2.6. An Hemmerde,
Katharinenkirche.
3.4.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Marienbibliothek, 1 Doppelbl.,
Halle: Ms 185.
eingebunden in einem Band mit anderen Briefen Klopstocks
und
seiner Eltern an Hemmerde und G. E Meier. S. 3 und S. 4: Siegelreste. S. 1 bis 2: Text; S.4: Adresse: Herrn Carl Hermann H e m m e r d e H a l l e in M a g deburgischen
daneben: fr. Brschw.
Erster Druck: Muncker, Klopstock/Hemmerde,
S. 28j.
VARIANTEN
26,14 Citen'] >
umzudruckenden] [abzudruckenden'] > 'umzudruckenden Η
17 3ten]
ten Η
KORRESPONDENZSTELLE
Nr22 (von), Νη^.ι
(an), Nr24.1 (an), Nr26 (von), Nr26.i
(an), Nr27
(von).
Nr 26 ist Antwort auf einen — verschollenen — Brief Hemmerdes vom 26. 3.1773 (Nr 23.1), der seinerseits Antwort auf Nr 18 und Nr 22 war (vgl. Abschnitte
Ȇber-
lieferung« zu Nr 18 und Nr 22), sowie auf eine Sendung mit dem Druckbogen des 4. Bandes des »Messias«, die vermutlich Nr23.1 beilag. (Vgl. 26, 1/2.)
Κ
308
Nr 26
3. A p r i l
1773
Mit Nr 26 kreuzte sich eine Sendung Hemmerd.es, die den Druckbogen L enthielt (Nr 24.1). Diese Sendung, die Klopstock am 7. 4. in Händen hatte (vgl. 27, 2), muß bei Annahme einer Beförderungszeit von mindestens 4 Tagen bis zum 3 . 4 . 1 7 7 3 abgeschickt worden sein. ERLÄUTERUNGEN
26,1 Der bis angekommen.] Klopstock erhielt Bogen Κ (»Der Messias«, XIX 725-1079,) (vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle«) mehr als zwei Wochen später als Bogen J (vgl. zu 22, 7). Zur Verschickung der Druckbogen vgl. zu 4, 7. 26, 1/2 Und bis vor] Nimmt Bezug auf Nr 23.1 (verschollen). 26, 3-5 Ich bis wird.] Vgl. 4, 11/12 und Erläuterung hierzu. 26, 5-7 Eher bis schicken ] Vgl. 27, 5-15 und Erläuterung hierzu. 26, 7/8 Ich bis schicken.] Vgl. zu 4, 29-54; zu 17> 6-8. 26, 9/10 Ich bis nächstens.] Der Vertrag sah offenbar wie die Vereinbarungen über den Druck der ersten drei Gesänge (vgl. HKA, Briefe I, 37, 22-25J auch den Anspruch auf Freiexemplare für den Autor vor, wovon einige Exemplare nicht auf das übliche ungeleimte Druckpapier, sondern das feinere Schreibpapier gedruckt wurden. Dieses Abkommen erstreckte sich anscheinend auf alle vier Bände des »Messias« und die »Hallesche Quartausgabe« (vgl. 32, 10/11). Die Drucke auf Schreibpapier verschenkte Klopstock als Zeichen seiner besonderen Wertschätzung. So hatte er ein Exemplar für den Zürcher Rat bestimmt (vgl. 41, 3-9), ein Exemplar erhielt die Fürstenschule Pforta (vgl. 41, 7/8 und Erläuterung hierzu) und ein Exemplar der Hainbund (vgl. Voß an Brückner, 18. 6. 1773; Voß, Briefe, Bdi, S. 141). 26,10/11 Vergessen bis fortzufahren ] Vgl. zu 10, 41/42. 26,12/13 Den schweizer bis können] Hemmerde hatte durch Bodmer, den er in seinem Begleitbrief zur ersten Sendung der fertigen Bogen des 4. Bandes (vgl. zu 6, 18-22) gebeten hatte, diese Bogens denen Nachdruckern, nicht zukommen zu laßen, weiln ich gehöret, daß in dortigen Gegenden, welche sind, die solches thun, und mir dadurch großen Schaden machen (Hemmerde an Bodmer, 1. 2.1773; Hs.: Zentralbibliothek Zürich: Ms. Bodmer 2t2.14), erfahren, daß er mit seiner Vermutung (vgl. zu 10, 17) Recht hatte und bereits ein Schweizer Nachdruck des »Messias« existierte (vgl. Hemmerde an Bodmer, 4.4.1773; Hs.: Zentralbibliothek Zürich: Ms. Bodmer 2a.14). Hemmerde muß diese Information in Nr23.i oder Nr 24.1 an Klopstock weitergegeben haben, üm Klopstocks Wunsch nach einem Exemplar des Nachdrucks erfüllen zu können, wandte sich Hemmerde wiederum an Bodmer: Herr Legations Rath Klopstock wünschte ein Zürcher Nachdruck von Meßias (Hemmerde nahm wohl fälschlich an, der Schweizer Nachdruck (vgl. zu 10, 17) sei in Zürich gedruckt.) zu sehen, solten dieselben durch Kaufleute mit gelegenheit senden könten, wäre es angenehm (Hemmerde an Bodmer, ; Hs.: Zentralbibliothek Zürich: Ms. Bodmer 2a.14). In einem weiteren Brief
N r 2.7
7. April 1 7 7 3
309
ersuchte er Bodmer nochmals, den Nachdruck zu verhindern (vgl. Hemmerde an Bodmer, zwischen dem 2. j . und 16. 5 . 1 7 7 3 ; Hs.: Zentralbibliothek
Zürich: Ms.
Bodmer za.14). Bodmer wandte sich in dieser Angelegenheit am 12. 6.1773
an
seinen Schaffhausener Freund Johannes Müller: Ich muß Sie noch mehr bemühen. Klopstok und Hemmerde, sein Verleger fürchten daß die Messiade in Schafhausen nachgedrukt werde. Wollten sie die Güte haben, den Nachdruk zu verhindern, wofern es in ihrem Vermögen ist; wo es nicht in Ihrer Gewalt steht, mir doch getreue Nachricht zu geben, ob man mit Nachdruken umgehe, und wer die Leute seyn, die damit umgehen. Ich könnte vielleicht Mittel und Wege finden demselben Einhalt thun zu lassen. Ich denke doch daß die Messiade kein Werck für gewöhnliche Leser ist, gewiß macht Hemmerde die Fortun nicht damit, welche Reich von Wielands Schriften hat. (Hs.: Stadtbibliothek Schnetzler, Bodmer/Klopstock,
Schaffhausen:
Ms. Müll.
70/3;
S. 150.) Müller antwortete am 25. 6.1773:
So viel
ich weiß, ist die Messiade schon vor Jahren, ich glaube schon 1767 in Schaffhausen nachgedrukt worden, der dritte Theil hat 1 7 7 1 oder 72 das Licht gesehen, nun wird der 4te ohne Zweifel auch nachfolgen. Hurter ist ein schlechter Mensch, der um Geld alle Empfindungen unterdrükt. (Schnetzler, Bodmer/Klopstock,
S. 152.)
Tatsächlich konnte Bodmer nicht verhindern, daß auch der 4. Band bei Hurter nachgedruckt wurde. Er erschien 1774 (vgl. HKA, Addenda III,
Nr3004).
26, 14/15 Mich bis werden.] S. 135 war zunächst als 315 paginiert (vgl. HKA, Addenda III, S. 713).
27. An Hemmerde, 7 . 4 . 1 7 7 3 ÜBERLIEFERUNG
H: Marienbibliothek,
Halle: Ms 185.
1 Einzelbl., eingebunden in einem Band mit anderen Briefen Klopstocks und seiner Eltern an Hemmerde und G. E Meier. S. 1 bis 2: Text. Erster Druck: Muncker, Klopstock/Hemmerde,
S. 286.
BEILAGE
Mit dem Brief schickte Klopstock ein Druckfehlerverzeichnis
für Band 4 der »Hal-
leschen Ausgabe« des »Messias« (vgl. 27, 6-9). KORRESPONDENZSTELLE
Nr26 (von), Nr26.1 In Nr27
(an), Nr27 (von), Nr27.1
(an), Nr28
(von).
bestätigt Klopstock den Erhalt einer Sendung mit dem Druckbogen
des 4. Bandes des »Messias« (Nr 24.1). (Vgl. 27, 2-4.) (Vgl. Abschnitt denzstelle« zu Nr 26.)
L
»Korrespon-
3 I O
Nr
2.8
10.
April
1773
Mit Nr 27 kreuzte sich eine Sendung Hemmerdes, die den Druckbogen
M enthielt
(Nr26.1). Diese Sendung, die Klopstock am 10. 4. empfing (vgl. 28, 1), muß bei Annahme einer Beförderungszeit von mindestens 4 Tagen bis zum 6.4.1773
abge-
schickt worden sein. ERLÄUTERUNGEN
27, 2 Ich bis bekommen.] Bogen L (»Der Messias«, XX 1-379), überschickt in Sendung Nr 24.1. Zur Verschickung der Druckbogen
vgl. zu 4, 7.
27, 2-4 Die bis sollen.] Vgl. zu 18, 11-13. 2 7>
J-15 Ob bis finde.] Klopstock
hatte sich während der Drucklegung
des 4.
Bandes des »Messias« die fertigen Bogen schicken lassen, um selbst Korrektur zu lesen, und Ebert hatte ihn hierin unterstützt (vgl. 11, 22-36; 14, 23-51). Auf die meisten der gefundenen Fehler, von denen Klopstock Hemmerde bisher nur exemplarisch in Kenntnis gesetzt hatte (vgl. 4, 15-2.6; 6, 8/9; 7, 6I7; 26, 14/15; 28, 1-3; 31, 2-10; 32, 5), sollte in der Anzeige der Druckfehler unter dem Titel »Verbesserungen« am Ende des Bandes hingewiesen werden (vgl. zu 4, 12-14). Um das Erscheinen des Bandes zu beschleunigen,
verzichtete Klopstock
aufgezählten Bedingungen darauf, die Liste der Druckfehler
unter den hier
erst nach Korrektur
der letzten Bogen abzusenden (vgl. 22, 6/7; 26, 5-7), und legte sie dem vorliegenden Brief bei. 27,12
Dehne] Dähne.
27,14
umgedrukt] Vgl. zu 4, 12-14.
27,18
Ich bis aus.] Insgesamt waren 12 Blätter, also 24 Seiten,
umzudrucken
(vgl. HKA, Addenda III, S. 708). Im Oktavformat umfaßte ein Bogen 16 Seiten. 27,18/19
Schicken bis ist] Vgl. 28, 1 und Erläuterung hierzu.
27, 20 Die bis habe] Vgl. 26, 9/10 und Erläuterung hierzu.
28. An Hemmerde,
10.4.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Marienbibliothek, 1 Doppelbl.,
Halle: Ms 185.
eingebunden
in einem Band mit anderen Briefen Klopstocks
und
seiner Eltern an Hemmerde und G. E Meier. S. 4: Siegelreste. S. 1: Text; S. 2 bis 3: leer; S. 4: Adresse: Herrn Carl Hermann H e m m e r d e H a l l e in M a g d e b u r g i s c h e n
daneben: fr. Braunschweig
S. 2, zwischen Textende und Unterschrift:
Schnörkel.
Erster Druck: Muncker, Klopstock/Hemmerde, VARIANTEN
28, 2 S.] [Seit]* S. H
S. 286.
Nr 29
I i . April
1773
3
1 1
KORRESPONDENZSTELLE
Nr 27 (von), Nrzy.i (an), Nri8 (von), Nr31 (von). Nr 28 ist Antwort auf die Übersendung des Druckbogens M des 4. Bandes des »Messias« (Nr26.1). (Vgl. 28,1-3.) (Vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle« zu Nr 27.) Mit Nr 28 kreuzte sich eine Sendung Hemmerdes, die die Druckbogen Ν und O enthielt (Nrzy.i). Diese Sendung, die Klopstock am 13. 4. empfing (vgl. 32, 2), muß bei Annahme einer Beförderungszeit von mindestens 4 Tagen bis zum 9.4.1773 abgeschickt worden sein. ERLÄUTERUNGEN
28, 1 Der Bogen bis habe] Bogen M (»Der Messias«, XX 380-804), überschickt in Sendung Nr 26.1. Zur Verschickung der Druckbogen vgl. zu 4, 7. 28, 1-3 hat bis näheren] Vers 494 des XX. Gesanges des »Messias« sollte in der »Halleschen Ausgabe« Von Aeoon er zu Aeoon fort, Labyrinth! (HKA, Werke IV J.2, S. 997) heißen, Vers 507 Aber aus eines Sirius näheren Stralen erhüben (a.a. O., S.998). - Im Druckfehlerverzeichnis auf der letzten Seite (S. ) ist nur der Fehler in Vers 507 aufgeführt. 28, 4-6 Wegen bis lassen] Vgl. 27, 12/13; 22-24. 28, 4 Dehne] Dähne.
29. An Bodmer,
11.4.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Zentralbibliothek Zürich: Ms Bodmer 1 Doppeibl. S. 1 bis 3: Text; S. 4: leer. Erster Druck: HKA.
3,10.
VARIANTEN
29, 8 Gleis] [Gleist Gleis H
19 stehn:] stehnt,]
> STEHN:
H
KORRESPONDENZSTELLE
Nr 19 (an), Nr 29 (von), Nr40.1 (an), Nr41
(von).
ERLÄUTERUNGEN
29,1/2 die Nachrichten bis Alter] Vgl. 19, 7-18 und 19, 35-39. 29, 4 Lavater] Über Johann Caspar Lavater (1741-1801) vgl. HKA, Briefe IV, einführende Erläuterungen zu Klopstock an Lavater, 15.4.1764; Briefe V, einführende Erläuterungen zu Nr37; Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr 12. Lavater war seit 1769 Diakon an der Waisenhauskirche in Zürich, 1775 wurde er an derselben Kirche Pfarrer. Er war einer der Schüler, die Bodmer als » Vater der Jünglinge« förderte (vgl. H. Wysling, Die Literatur. In: Zürich im 18. Jahrhundert, S. 152/ 153). Wohl von Bodmer erhielt Lavater die ersten Bogen des vierten »Messias«-Ban-
3 1 2
N r 30
II.
April
1773
des, kurz nachdem dieser sie selbst am 10. März erhalten hatte (vgl. 19, 58/59,), denn schon am 12.3.1773 berichtet Lavater Herder: Ein goldner, herrlicher - zwar kalter -Frühlingsabend! und die ersten Bogen vom vierten Bande der »Messiade«. Bin ich so glücklich der erste zu sein, der Dir etwas davon vorlispeln kann, bevor Du das gedruckte ganze Exemplar in den Händen hast? Siehe, höre, fühle - was kein Dichterauge gesehn, kein Ohr der Muse gehört hat, was in keines Homerus und Pindarus Herz aufgestiegen ist. Es folgen längere Zitate aus dem »Messias«. (Aus Herders Nachlaß, Bd 2, S. 40/41.) Ganz anders als der erste Lese-Eindruck fiel Lavaters Urteil drei Monate später Ebert gegenüber aus (vgl. zu 83, 44-51). 29, 4 Gesner] Über den als Idyllendichter bekannt gewordenen Zürcher Buchhändler und Ratsherrn Salomon Geßner (1730-1788) vgl. HKA, Briefe IV, einführende Erläuterungen zu Klopstock an Geßner, 2 . 1 . 1 7 6 0 . 29, 6 als bis war] Im Frühjahr 1764. 29, 7 daß bis enthusiastisch werden] Das Wort »enthusiastisch« ist hier im Sinne von schwärmerisch gebraucht. 29, 8-10 Es bis überschicke.] Vgl. 15, 17-21 und Erläuterungen hierzu. 29, 9 Zweyhundert] Vgl. zu 15, 18. 29, 10-12 Ich bis ist?] Vgl. 15, 19 und Erläuterung hierzu. 29, 12 Michael] Der 29. 9., Termin der Herbstbuchmesse. 29, 14 auf Subscription] Zu Klopstocks Herausgabe der »Gelehrtenrepublik« auf Subskription vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 36. 29, 14 Schweizerisches Privilegium] Nachdem Klopstock von dem Schweizer Nachdruck des »Messias« gehört hatte (vgl. zu 26, 12/13), fürchtete er offenbar, daß auch die »Gelehrtenrepublik« nachgedruckt werde, und bat daher Bodmer um Unterstützung. Privilegien (vgl. zu 4, 27) wurden in der Schweiz während des 18. Jahrhunderts von den einzelnen Kantonen erteilt (L. Gieseke, Die geschichtliche Entwicklung des deutschen Urheberrechts. Göttingen 1957. S. 127/128). Daß sich Bodmer für Zürich um ein Privileg bemühte, ist nicht bezeugt (Auskunft des Staatsarchivs des Kantons Zürich). In Schaffhausen konnte er den Nachdruck des »Messias« jedenfalls nicht verhindern (vgl. zu 26, 12/13). Ein Schweizer Nachdruck der »Gelehrtenrepublik« ist nicht bekannt. 29, 16-18 Die deutsche bis Theil.] Die »Gelehrtenrepublik« erschien unter diesem Titel im April/Mai 1774. 29, 21/22 Ich bis habe.] Klopstock veröffentlichte seinen »Subscriptionsplan« am 8. Juni 1773 (vgl. zu 46, 11) - wohl ohne das Privilegium erlangt zu haben.
30. An Ebert,
11.4.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel: Sammlung Vieweg 1 Doppeibl. S. 1 bis 4: Text.
932.16.
Nr 30 Erster Druck: Glaser, Briefe an Ebert, S. 453/454
l i . April 1773
(Teildruck: Text von 30, 1-19
Hamb, bis entschuldigt.; 25-58 Wenn bis Endlichkeit.,). - Erster Druck:
313
vollständiger
HKA.
LESARTEN
30, 2 8 Triumphgange] Trumphgange H VARIANTEN
30,18
Doch] [Und] > Doch H
pelung H bende
> DAS
15 Verdoppelung] [Verdopelung'l > 'Verdop-
19/20 das in Deutschen zweyzeitigbleibende] das zweyzeitigbleiTin Deutschen!
ZWEYZEITIGBLEIBENDE
gen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers Korrektur eines Schreibfehlers H wie] eben [so,] wie
> EBEN, WIE
H
H
H
24 Junker] Nachgetra-
26 Sie] Nachgetragen
36 die Stelle] [sie] > die Stelle H
zwecks 37 eben,
38 Weite schon] Weite [sx]* schon H
BEILAGE
Dem Brief lagen handschriftliche Fragmente einer von Klopstock begonnenen lateinischen Übersetzung des »Messias« bei (verschollen) (vgl. 30, 39-53). KORRESPONDENZSTELLE
Nr20 (von), Nr28.i
(an), Nr30 (von), Nr33.3
(an), Nr34
(von).
Nr 30 ist Antwort auf einen - verschollenen - Brief Eberts (Nr 28.1). (Vgl. 30, 2.) ERLÄUTERUNGEN
30, 2 Ihren Brief] Nr28.1
(verschollen).
30, 2-5 u kaum bis besässen.] Herzog Carl I. zu Braunschweig und Lüneburg (1/13-1/80)
verlieh Ebert erst 1//3 - offenbar als Hochzeitsgeschenk (vgl. Ramler
an Ebert, 25.1.1//3:
Auch wünsche ich Ihnen Glück zu dem Canonicat, was
der Herzog, wie ich höre, Ihnen zum Hochzeitsgeschenk gemacht hat (A. Glaser, Ungedruckte Briefe aus dem Nachlasse J. A. Ebert's. In: Archiv für das Studium der neueren Sprachen und Literaturen 23, 1858, S. 19)) - eines der sechs Kanonikate des Braunschweiger Kollegiatstiftes St. Cyriacus (vgl. E. Doli, Die Kollegiatstifte St. Blasius und St. Cyriacus zu Braunschweig. Braunschweig 196/. schweiger Werkstücke. 36.) S.291).
(Braun-
Das Amt des Stiftsherrn, das Ebert bis zu
seinem Tode bekleidete, war mit beträchtlichen Einkünften verbunden. So erhielt ein Kanoniker des Braunschweiger St. Blasius-Stiftes 1//0 400 Reichstaler. Am St. Cyriacus-Stift waren die Einkünfte vermutlich etwas geringer (a.a. O., S. 160). 30, 6 Freyl. bis angezeigt.] »Der Messias«, XVIII 224. In der »Halleschen Ausgabe«, S. 92, Z. 1, steht riefest statt riefst. Der Fehler wurde im
Druckfehlerver-
zeichnis angezeigt. 30, 6// Ich bis wird] Vgl. 32, 2-4. Zu Klopstocks Unzufriedenheit mit Hemmerdes Korrektor Schwabe vgl. zu 20,
26-34.
314
Nr 30
I i . April 1773
30, 8 das bis glüklich.] »Der Messias«, XIX 734. In der »Halleschen
Ausgabe«,
S. 145, Z. 10, heißt es: Und sie wolten ihn wecken, allein der gliikliche Knabe. 30, 8-16 Sie bis ignorantiae.] Klopstock schen Orthographiereform,
beschäftigte sich mit einer
phonologi-
die er später in mehreren Aufsätzen propagierte
und
von 1779 bis 1786 auch in seinen Briefen anwandte (vgl. HKA, Briefe VII, einführende Erläuterungen
zu Nr97).
Wie gegenüber Ebert setzt er sich auch in einem
Abschnitt der »Gelehrtenrepublik«
für die Elimination
der
Konsonantengemina-
tion in den Fällen ein, in denen sie nicht hörbar ist, was seiner Meinung nach nur im Inlaut zwischen zwei Vokalen der Fall ist (vgl. HKA, Klopstock
richtet sich dabei nach dem »phonetischen
Sprachreformern
des 17. Jahrhunderts
vertreten wurde,
auf deren Bestrebungen
anspielt. (Vgl. R. Baudusch-Walker, thographiereformer. 18. Jahrhundert.
Veröffentlichungen zur »Geschichte Grammatik«,
Ein Beitrag zur Geschichte
das bereits
von Zesen
der Sprachwissenschaftlichen des lezten Landtages. »Textgenese«.)
Ebert
wohl
und Or-
Grammatik
im
der Wissenschaften zu Berlin. Kommission,
Abend«:
von
(1619-1689)
mit seinem ehemals
der deutschen
Die deutsche Gelehrtenrepublik,
Abschnitt
S.126).
Klopstock als Sprachwissenschaftler
Berlin 1958. (Deutsche Akademie
ferner: Klopstock,
Prinzip«,
wie z. B. Philipp Klopstock
Werke Vili,
2.) S. 27-31.
HKA, Werke VII 2, »Aus einer neuen
stand Klopstocks
Vgl.
Apparat deutschen
Bemühungen
skeptisch gegenüber und hielt sie für in manchen Fällen ganz falsch, und wenigstens sehr schädlich (vgl. 83, 69/70). 30,13/14 3 0,16
Dominus Canonicus] Herr Kanonikus.
Vgl. zu 30, 2-5.
quasi bis ignorantiae] Gleichsam wie in der Dichte der Ungewißheit.
-
Bezieht sich auf Ruricius, Epistolares I, 3, 7: ita et tenerorum adhuc acies sensuum ignorantiae nubilo quasi crassitate scabrosae rubiginis (»So kann auch die Schärfe der noch zarten Sinne, die besetzt gehalten wird von einem Gewölk Unwissenheit, Apollinaris
gleichsam
Sidonii Epistulae et Carmina. Recensuit et emendavit C.
Accedunt Fausti aliorumque
30, 16-18
Luetjohann.
epistulae ad Ruricium aliosque Ruricii epistulae re-
censuit et emendavit B. Krusch. Berlin 1887. (Monumenta Germaniae Auetores antiquissimi.
der
von einer Dichte des rauben Rostes «; Gat Soliii
8.) S.302).
Histórica.
- Vgl. auch HKA, Briefe V, 56, 46.
Die neuliche bis des Χρονιών wegen] Vgl. 14, 31-33
und
Erläuterung
hierzu. 30, 22/23 Umkleidet' Überkleidet'.] »Der Messias«, XIX 1029. In der schen Ausgabe«,
S. 156, Z. 13, steht
wurde im Druckfehlerverzeichnis
Umkleidet' statt Überkleidet'. Der
»HalleFehler
angezeigt.
30, 23 Herberg bis Knabe] »Der Messias«, XX 282. Offenbar hatte Ebert aus metrischen Gründen für Herberg statt Herberge plädiert, obwohl mit dem nächsten Wort Karmels ein Konsonant folgt. Knabe steht in XIX 510, 5 1 5 , 5 1 7 und 734·
Νγ30
i l . April 1773
315
30, 24/25 obgleich bis u s.w.] Georg Adam Junker (1720-1805) lehrte als Professor in Paris die deutsche Sprache. In seinem Lehrbuch »Nouveaux principes de la langue allemande« wird die Pluralbildung von Maskulina der n-Deklination anhand zahlreicher Beispiele erklärt, bei denen er das Endungs-e, beginnend mit Der Äff, jeweils eliminiert. Unter diesen Beispielen finden sich auch der Bub und der Knab (vgl. 3e éd. Paris ιγ68. S. 165/166). 30, 25 Dem ist verdrukt ] »Der Messias«, XX 281. In der »Halleschen Ausgabe«, S. 173, Z. 1, steht dem statt der. Der Fehler wurde im Druckfehlerverzeichnis angezeigt. 30, 26/27 Scholasticus] Gemeint wohl: philologischer Schulmeister in Anspielung auf Eberts Amt als Stiftsherr. Der Scholaster war für die Leitung der Stiftsschule zuständig. Im St. Cyriacus-Stift bestand dieses Amt im 18. Jahrhundert als reine Sinekure. (Vgl. E. Doli, Die Kollegiatstifte St. Blasius und St. Cyriacus zu Braunschweig. Braunschweig 1967. (Braunschweiger Werkstücke. 36.) S.210212.) 30, 28-32 Die Anmerkung bis Seit. 7 ] Eberts Anmerkung bezog sich offensichtlich auf Ges. XX, V. 13 0 In Triumphgange, die Palme, den Klopstock in seiner »Abhandlung vom Sylbenmaaße« als Beispiel für Uebergehende Strophen aufgeführt und mit metrischem Schema versehen hatte. Das von Ebert gewählte Beispiel befindet sich im 4. Band der »Halleschen Ausgabe« des »Messias« auf S. 17, nicht auf S. 7, wie Klopstock in seinem Brief schreibt. Zu Eberts »Adlerauge« vgl. zu 20, 1-10. 30, 33-39 Wie bis unermeßlichen.] Gemeint sind die Worte Jesu an seine Jünger im »Messias« XIX 801/802 Wie ein verstummendes Lamm zu dem Opferaltare geführt wird, / Ging er geduldig einher, und schwieg. Nach schwieg stehen in der »Halleschen Ausgabe« (S. 148, Z. 1) drei Punkte. 30, 39-49 Wenn bis Pars IV.] Bereits 1755 beschäftigte sich Klopstock mit der Übersetzung vom Anfang des »Messias« in lateinische Prosa (vgl. HKA, Addenda II, S. 234). Die Übersetzung blieb jedoch fragmentarisch. Daß sich Ebert an Klopstocks Übersetzungsversuchen beteiligte, ist nicht bezeugt. Zu seiner Beurteilung der mit dem vorliegenden Brief übersandten Bruchstücke vgl. 83, 51-55. 1779 veröffentlichte Klopstock einige Stellen im »Zänten« seiner Fragmente »Ueber Sprache und Dichtkunst« (Ç,rste Fortsezung. Hamburg 1779. S. 49-85), in der Hoffnung, damit andere zur vollständigen Übersetzung zu veranlassen (vgl. HKA, Briefe VII, zu 175, 29). (Vgl. auch HKA, Briefe VIII, zu 24, 11/12.) Unter den gedruckten Beispielen befindet sich auch die Übersetzung der Verse 1 bis 58 und 307 bis 329 des XVI. Gesangs (a.a. O., S. 76-80). 30, 40 englischen Übersezung] Vgl. zu 21, 22/23. 30, 50 Ich bis habe.] Vgl. Abschnitt »Beilage«. 30,51 Numerus] durch Pausen, Sprechmelodie und Akzente bestimmter Klangcharakter und Prosarhythmus eines Satzes (G. von Wilpert, Sachwörterbuch der Literatur. 7. Aufl. Stuttgart 1989. S. 632).
3 1 6
Nr 3 1
i l . April
1773
30, 54/55 Ich bis aufgebe.] Vgl. 30, 50/51. 30, 57/5S Finitus bis Endlichkeit.] /« diesem Sinn auch mehrfach von Klopstock bei der Übersetzung des »Messias« ins Lateinische verwendet. Vgl. die Übersetzungen von »Messias« I 250 (HKA, Werke IV3, Bruchstücke lateinischer Ubersetzungen, C. I 242-279, Z. 8); »Messias« X 1019 (a. a. O., C. X 990-1052, Z. 23); »Messias« XVI 26 (a. a. O., C. XVI1-62, Z. 19) und XVI 611 (a. a. O., C. XVI549-699, Z.30). - Zu Klopstocks Vorliebe für die u-Deklination vgl. G. Bühring, Messias Latinitate donatus. Anmerkungen zur Wortwahl Klopstocks in den Bruchstücken lateinischer Übersetzungen des »Messias«. In: Festschrift für Horst Gronemeyer zum 60. Geburtstag. Hrsg. von H. Weigel. Herzberg 1993. (bibliothemata. 10.) S.315.
31.
An Hemmerde,
11.4.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Marienbibliothek, Halle: Ms 1S5. 1 Doppeibl., eingebunden in einem Band mit anderen Briefen Klopstocks und seiner Eltern an Hemmerde und G. F. Meier. S. 4: Siegelreste. S. 1 bis 3: Text; S. 4: Adresse: Herrn Carl Herman H e m m e r d e H a l l e in M a g d e burgischen. Erster Druck: Muncker, Klopstock/Hemmerde, S.287. VARIANTEN
31,9 Sonst müssen] Sonst [s!k müssen H 15 Ihrer Ausgabe] [des Me H Ihrer Ausgabe H 22 zu] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers H 22 behalten. Sie] behalten. [Dennïïs]* Sie > B E H A L T E N . S I E H 22 werden sie schon] werden [Siel schon > W E R D E N sie S C H O N H 3 1 / 3 2 wenn bis sehe] wenn ich t>[sehe, daß Sie] entweder durch den LA*]* Aufschub, oder durch die Beschaffenheit der Propositionen ENTWEDER DURCH DEN AUFSCHUB, ODER D U R C H D I E B E S C H A F F E N H E I T D E R P R O P O S I T I O N E N selbst sehe H 34 Maaßregeln ergreifen] Maaßregeln [zu]* ergreifen H KORRESPONDENZSTELLE
Nr 28 (von), Nr31
(von), Nr32
(von).
ERLÄUTERUNGEN
31, 2-8 Eben bis vermochten] »Der Messias«, XX 183/184 (auf Druckbogen L, den Klopstock am 7. 4. erhalten hatte). - S. 168 der »Halleschen Ausgabe« wurde Klopstocks Wunsch gemäß umgedruckt. Das vollständige Cancellandum, dessen zweiter Vers zu lang war, hieß: Himlische Jünglinge, Seraphim, die, an der schattenden Cedern / Fuß, Eloa's und Gabriels, gleich den Blumen blühten, vermochten (vgl. HKA, Addenda III, S. 713).
Nr 32.
14. April 1773
317
31, 9/10 Sonst bis Überkleidet'] »Der Messias«, XIX 776 und 1029. Die Fehler wurden im Druckfehlerverzeichnis aufgeführt. 31,13-21 Es bis einlassen.] Hemmerde hatte sich im Streit um die Verlagsrechte am »Messias« (vgl. zu 4, 29-54) bereit gefunden, Klopstock die Rechte zu verkaufen, wenn Klopstock ihm die 1776 noch vorhandenen Exemplare des »Messias« abkaufte (vgl. zu 17, 10-12). Klopstock wollte sich hierauf - vielleicht aus Furcht vor weiteren Hemmerde nicht nachweisbaren Nachdrucken, deren Exemplare er ebenfalls hätte abkaufen müssen - nicht einlassen. Er beharrte auf seinem in 4, 34-36; 46-48 gemachten und in 10, 15-18 im Falle der Existenz eines Schweizer Nachdrucks (vgl. zu 2 6, 12/13) modifizierten Angebot. 31, 23 die Edition bis gedenke] Vgl. zu 4, 51/52. 31, 27-34 Erklären bis ergreifen] Hemmerde scheint dieser Bitte nicht Folge geleistet zu haben. Klopstock nahm die Auseinandersetzung erst 1778 wieder auf, ohne mit Hemmerde zu einer Einigung zu gelangen (vgl. zu 4, 29-54,).
3 2 . An Hemmerde,
14.4.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Marienbibliothek, Halle: Ms 185. 1 Doppeibl., eingebunden in einem Band mit anderen Briefen Klopstocks und seiner Eltern an Hemmerde und G. F. Meier. S. 4: Siegel. 5.1: Text; S. 2 bis 3: leer; S.4: Adresse: an Herrn Carl Herman H a l l e in M a g d e b u r g i s c h e n daneben: fr. Braunschweig Erster Druck: Muncker, Klopstock/Hemmerde, S. 288.
Hemmerde
VARIANTEN
32, 7 des lezten Theils] [des Messie des lezten Theils H [814· 8 Exemplare H 9 vom ganzen Mess.] vom Mess. > H
8/9 8 Exemplare] Tganzenl M E S S .
VOM
KORRESPONDENZSTELLE
Nr31 (von), Nr32 (von), 16.10.1778 (von) (HKA, Briefe VII, Nr93). Nr 32 ist Antwort auf die Übersendung der Druckbogen Ν und O des 4. Bandes des »Messias« (Nr27.2). (Vgl. 32, 2-6.) (Vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle« zu Nr 28.) ERLÄUTERUNGEN
32, 2 Ich bis erhalten.] Bogen Ν (»Der Messias«, XX 805-1187) und der nur 4 Seiten umfassende Bogen O mit der Ode »An den Erlöser« (vgl. zu 11, 46-48), überschickt in Sendung Nr 27.2. Zur Verschickung der Druckbogen vgl. zu 4, 7.
318
N r 33
14. April
1773
32, 2-4 Z u bis keiner.] Vgl. 27, 6-8; zu 27, 5-15. 3 2, 5 S. 205 bis C o m m a ] »Der Messias«, XX 1120. Der Fehler wurde im Druckfehlerverzeichnis
angezeigt.
32, 6 W a r u m bis zugeschikt?] Wie dieser Satz zu verstehen ist, ist Möglicherweise
hatte Hemmerde
O (vgl. zu 13, 5-7J geschickt,
nicht wie gewöhnlich
sondern nur einen
acht Abzüge
ungewiß.
des
Bogens
Korrekturabzug.
32, 7/8 des lezten bis ist] Der 4. Band der »Halleschen Ausgabe« des »Messias« wurde pünktlich Gelehrten
zur Ostermesse
Zeitungen«
kündigten
(vgl. zu 4, 11/12) fertig: Die »Hallischen ihren Lesern am 3.5.1773
Neuen
die V o l l e n d u n g der
M e s s i a d e a n . So eben ist d e r vierte B a n d , d e r die f ü n f letzten G e s ä n g e e n t h ä l t , in H e m m e r d e n s Verlage h e r a u s g e k o m m e n (St. 35, 5. 2 7 6 / 2 7 7 ) . 3 2 , 8 H e r o l d s ] Die Heroldsche
Buchhandlung
offenbar den Verkauf des Bandes in Klopstocks übernehmen
in Hamburg (vgl. zu 10, 8/9), die Bekannten-
und
Freundeskreis
sollte.
32, 8-11 Ich bis 4 Edition.] Vgl. 26, 9/10 und Erläuterung 3 2 . 1 0 der 3 ersten Gesänge] Die von Hemmerde gabe der bis dahin vorliegenden
hierzu.
1749 gedruckte
Sonderaus-
Gesänge I-II1 des »Messias« (vgl. HKA,
Addenda
III, Nr 2910 und 2911). 3 2 . 1 1 4 Edition] Hemmerde hatte Band 1 und Band 2 der »Halleschen des »Messias« auch im Quartformat
verlegt (vgl. HKA,
Addenda
und 2925), die Ausgabe in diesem Format jedoch nicht fortgeführt
Ausgabe«
III, Nr 2916
(vgl. Sickmann,
Sp. 1521). 3 2 , 1 3 n ä c h s t e n s schreiben] Ungewiß, ob das geschah.
3 3 . An Α. M. Klopstock,
14.4.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Das Gleimhaus, 1
Halberstadt: Hs. A Klopstock
98.
Doppeibl.
S. 1: Text; S. 2 bis 3: leer; S. 4: Adresse: à M a d a m e M a d a m e K l o p s t o c k née Schmidt à Q u e d l i n b u r g u n t e r m Schlosse daneben: f r a n c o H a l b hierinn 2 L o u i s d ' o r u 2 D ä nische D u c a t e n Erster Druck: Pape, Gesellschaftlich-wirtschaftliche
Stellung, S. 383.
VARIANTEN
3 3 , 1 den g a n z e n lezten Theil des Mess.] d e n g a n z e n [Mess.ik lezten Theil des Mess. H KORRESPONDENZSTELLE
4.4.1772
(HKA, Briefe V, Nr208) (von), Nr33 (von), Nr48 (von) (?).
Nr 34
2 i . April 1 7 7 3
3
I
9
ERLÄUTERUNGEN
Über Klopstocks
Mutter Anna Maria Klopstock,
geb. Schmidt (1703-1773,) vgl.
HKA, Briefe I, zu 13, 53/54. 3 3 , 1 / 2 Gleim bis können.] Gleim erhielt den 4. Band des »Messias« von Hemmerde.
Vgl. zu 10,
bogenweise
41/42.
3 3 , 2 Ich bis bekommen ...] Vgl. 32, 2 und Erläuterung
hierzu.
33, 2-7 Carl bis schicken.] W/e Klopstock seiner Mutter in unregelmäßigen ständen Geld sandte, so unterstützte sie auch sein in Madrid lebender Carl Christoph Klopstock (1737-1803,) (über ihn vgl. HKA, Briefe III, Erläuterungen
zu Nr 44). Die Summe, die Klopstock
einführende
von seinem Bruder
erhalten
hatte, entsprach ungefähr 22 Reichstalern (vgl. zum Währungssystem HKA, fe VII, zu 1, 11/12). Klopstock
Ab-
Bruder
Brie-
hatte seiner Mutter im Oktober 1 7 7 2 durch
Gleim
2 Louisdor, d. h. 10 Reichstaler, zukommen lassen (vgl. HKA, Briefe V, 2 2 1 , 9/10). Vermutlich wegen seiner eigenen finanziellen Erläuterungen
Schwierigkeiten
(vgl. 25, 8-24 und
hierzu) behielt er ungefähr diese Summe von dem Geld seines Bru-
ders ein. Vgl. hierzu auch Papes Rechnung
(Gesellschaftlich-wirtschaftliche
Stel-
lung, S. 383). - Zu Klopstocks finanzieller Unterstützung seiner Mutter vgl.
HKA,
Briefe V, u, 4-6; 53, 4-9; 94, 2-4; 1 3 3 , 2-6 und Erläuterungen
Pape,
hierzu; ferner:
a. a. O., S. 249-256.
3 4 . An Ebert,
21.4.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Herzog August Bibliothek, 1
Wolfenbüttel: Sammlung Vieweg
932.17.
Doppelbl.
S. 1 bis 4: Text. S. 4 aoRl, quer: Text zu 34, 70-72 ('doch bis könnenPj. Erster Druck: Glaser, Briefe an Ebert, S. 454/455. VARIANTEN
34, 4 immer sehr] immer [immer] sehr
> I M M E R SEHR
H
5/6 der B. bis in
Händen habe] der B. [in Händen habéis die St. betreffend in Händen habe H schon selbst] schon [von] selbst
> SCHON SELBST
H
H
12 können][wollen]^ können H
H
19/20 unbedeutende][unbeteutende'] > 'unbedeutende H
gesagt hat?] etwas [,] wie t>> hat?< H
ETWAS
15 annehmen][angenehm]4 annehmen
sagen,
3 2 Freude] [Feude]·? Freude H
WIE%
26-28 etwas bis
er bis Sie [sagen?] t>> gesagt
34/35 welche sich bis haben] wel-
che Dichter der Religion u des Vaterlandes zu seyn, ordentlich verbündet b sich,
DICHTER
DET HABEN
H
der
9
10 meine][dieH meine
WELCHE
R E L I G I O N U DES V A T E R L A N D E S Z U S E Y N , O R D E N T L I C H V E R B Ü N -
40 ich sie bis beantworten;] ich Ihnen
> > ICH
sie
IHNEN
«
u zwar
32,0
Nr 34
z i . April
1773
recht genau [antworten'] >> 'beantworten *" Erguß H 49 Gestalt][Gewalt*] > 'Gestalt H 57 sie] [diese Leute] > sie H 57 bis zu] [zu]·? bis zu H 58/59 sondern auch bis] sondern bis > SONDERN auch BIS H 63 hinschreibe,] [hinschicke',] > 'hinschreibe, H 65 muß] [müste]* muß Η 66/67 einmal gereizt] [so sehr] gereizt > E I N M A L GEREIZT Η 70 doch] [doch]* / doch Η KORRESPONDENZSTELLE
Nrjo
(von), W33.3
(an), Nr34 (von), Nr 36 (von).
Nr 34 ist Antwort auf einen - verschollenen - Brief Eberts (Nr33.3).
(Vgl. zu 34,
2-9.) ERLÄUTERUNGEN
34, 2-9 Ich bis heben
] Offenbar Bezug auf eine Frage Eberts nach einer
gemeinsamen Bekannten in einem verschollenen Brief (Nr33.3j.lJm
wen es sich
dabei handelt, konnte nicht ermittelt werden. Vielleicht ist Christiane gemeint, mit der sowohl Klopstock als auch Ebert freundschaftlich
Stolberg verbunden
waren. Dann wäre bei »B.« wohl an ihre Tochter Henriette Friederike Gräfin von Bernstorff zu denken und die von Klopstock nicht ausgeführten wichtigen Dinge könnten in Zusammenhang mit dem Zerwürfnis zwischen Christiane Stolberg und ihrer Tochter Auguste (vgl. 106, 20-24; zu 106, 23) stehen. 34, 9/10 daß bis wären] Kuntzsch war am 17. 4. in Hamburg eingetroffen (vgl. Hamburgische
Addreß-Comtoir-Nachrichten
1773,
St. 30 (19.4.),
S.240)
hatte Klopstock offensichtlich erneut (vgl. 20, 14) aufgesucht - vielleicht
und wieder
als Überbringer von Eberts Brief. 34, 10-13
so bis Ausflug)] Diese Änderungen wollte Klopstock Ebert zunächst
abschreiben und zuschicken (vgl. 14, 52/53), da Ebert in seiner Antwort im September (Nr 83) auf Klopstocks Briefe aus der ersten Jahreshälfte 1773 auf eine solche Sendung nicht Bezug nahm, ist dies wohl nicht geschehen. Zu einer persönlichen Begegnung kam es erst im ]uni 1774 (vgl. zu 138, 18/19).
Änderungen,
die Klopstock in den ersten zehn Gesängen des »Messias« machte, sind in zwei Handexemplaren Textwiedergabe
Ha und Hb überliefert (vgl. HKA, Werke IV3, S. 389/390; zur vgl. HKA, Werke IV4 und 5.1), in die Klopstock bis zum März
1778 Korrekturen
eintrug.
34, 13/14 Da bis gelesen.] Rezension des 3. Bandes des »Messias« in der »Allgemeinen deutschen Bibliothek«
(Bdi8,
St. 2, 1773, S. 311-329)
von Johann
Jacob
Engel (vgl. zu 83, 44). 34,14
Sophisten] Heut zu Tage verstehet man durch Sophisten diejenigen ins
besondere, welche nicht um Erhaltung der Wahrheit willen, sondern zum Nachtheile derselben, allerhand Gezäncke anfangen, um sich bloß dadurch den Nahmen scharfer Disputanten zu verdienen (Zedier).
Nr 34
34, 16-18
2i.
April
1773
3
2 , 1
Also bis e p i s o d i s c h ? ] Engel bemängelt in seiner Rezension die Epi-
sodenhaftigkeit
der von Klopstock
in Gesang XI geschilderten
Auferstehungen,
die eine so geringe, oder vielmehr eine so widrige Wirkung auf den Leser (a. a. O., S. 313). Die Auferstehungen
hätten
seien eine Sammlung mehrerer, willkührlich
zusammengeordneter Scenen, deren jede ihren eigenen Gegenstand und ihre eigene Ausführung hat und da ein einziges Interesse zunehme,
je länger es unterhalten
wird; ein verschiedenes aber schwächer und schwächer werde, je mehr schon der Gegenstände da gewesen sind, ermüde dies den Leser ('S. 324). Denn die
Auferste-
hungen seien im Wesentlichen alle einander ähnlich, und wenn man eine gelesen hat, so hat man sie alle gelesen (S. 325). 34, 22/23 Lessing bis Sie.] Antwort Eberts auf Klopstocks 34, 24-26
Frage in 14,
Warum bis deutsche?] Lessing hatte die Klopstock
gramme »Ad Κ—« und »Wer wird nicht einen Klopstock als »Sinngedichte«
kritisierenden
grammata«
erschienen waren (G. E. Leßing, Schriften.
(G. E. Lessing,
34, 26-28 Spiegel,
Th.i.
zuerst
Berlin
1753.
lassen. »Ad
Κ—«
als erstes der lateinischen
Vermischte Schriften. Th. 1. Berlin 1771. von Scheschian«
»Epi-
S. 85).
Und warum bis hat?] Lessing hatte Wielands Roman »Der
oder die Könige
Epi-
loben?«, die 1753
S. 224 und 189), 1771 erneut und teilweise verändert abdrucken erschien dabei unter dem Titel »Ad Turanium«
73/74.
begeistert aufgenommen.
goldene
Klopstocks
Urteil und das, was Lessing darüber und gegen Ebert sagte, ist nicht bekannt. Klopstocks
allgemeinen
Vorbehalten
gegenüber
Wieland vgl. zu 14, 19/20.
berichtete in einem Jahre später geschriebenen sei groß gewesen,
Brief an Wieland, das Vergnügen
als er das vortreffliche Werk zum erstenmahle las (Ebert an
Wieland, 20. 6.1783; rien 2, 1895,
B. Seuffert, Zwei Briefe Johann
»Briefe, die neueste Litteratur Werke, Bd 8, S. 122-145) der »Geistlichen
betreffend«
die moralische
und deren Herausgeber
Johann
Lieder«
(Th.i.
Andreas
(13. 5.), S. 213-220) schen Aufsehers,
(Soröe 1760) bekräftigt.
sche Behandlung
Aufseher«
Cramer, aber auch Klopstock
als Autor
und des Aufsatzes Aufseher,
Dabei qualifizierte
worden
des
BaseNordi-
Cramers, mit den 1760
die neueste im 102.
der schönen
im 37. Stück des »Nordischen
trätkünstlers
St. 25
Bernhard
Aufsehers«
merk-
Literatur
bis 112.
er im 1 1 2 . Literaturbrief
der »Bibliothek
»Von der
1758,
und Schreibart
in den Briefen
hatte Lessing seine Kritik
Beschimpfung
Bdi,
vor allem auf Johann der Lehren
des Herrn Hofprediger
S. 328) als öffentliche genannt
1758)
gegen dieselben,
eines Kupferstechers
und der freyen Künste«
Sämtliche
»Der nordische
(Der nordische
»Vergleichung
und besonders
Beschuldigungen
Literaturbriefe
(Th.3, Berlin 1759; Lessing,
kritisiert. Als Reaktion
Verteidigungsschrift
betreffend«
Eupho-
hatte vom 48. bis zum 5 1 . der
Wochenschrift
Kopenhagen
besten Art über Gott zu denken«
würdigen
Arnold Eberts. In:
S.307).
34, 29-31 Und bis Kupferstechern.] Lessing
dows
Zu Ebert
der
die satiri-
Wissenschaften (Bdi,
1758,
ab. Denn nicht nur war der Name des Por-
(»Kauk«;
gemeint
ist der Berliner
Kupferstecher
3 2 2
Nr 34
2.1. A p r i l
1773
Friedrich Johann Kauke (gest. 1777)) und dieser der willfährigen Verunstaltung der Porträts angeklagt, sondern er war auch als Kuppler hingestellt worden. Dieses Verfahren fand Lessing schändlich, insbesondere in einer moralischen Wochenschrift wie dem »Nordischen Aufseher«. In seiner Erwiderung in der »Vorrede« zum 3. Band des »Nordischen Aufsehers«, erschienen 1761, behauptet Cramer, der satirische Brief im 3 7. Stück dieser Wochenschrift sei die » Veranlassung« zu Lessings »Beurtheilungen des Aufsehers« gewesen (S.). Der Brief, »der eine so weitläuftige Beurtheilung meiner Blätter veranlaßt hat«, sei »so wenig von den Herren Klopstock und Basedow als von mir (Cramer)« (S.). Carl Friedrich Cramer behauptete später, daß »Barisien« (vermutlich Johann Friedrich) der Verfasser des satirischen Briefes im 37. Stück des »Nordischen Aufsehers« gewesen sei (vgl. Cramer, Klopstock, Th. 4, S. 492-496). In der 2. Auflage des »Nordischen Aufsehers« steht statt »Kauk« der Name »Kamm«. Vgl. Muncker, Klopstock/Lessing, S. 142-162, besonders S.160; ferner: HKA, Werke VII2, Apparat zur »Geschichte des lezten Landtages«, Abschnitt »Textgenese, Datierung«. 34, 32-37 Die bis wollen.] Vgl. zu 51, 15/16. 34, 37-43 Mich bis mögen.] Schon 1769 hatte Ebert Klopstock angeregt, etwas von seinem Leben zu sammeln (vgl. HKA, Briefe V, 99, 47-52 und Erläuterung hierzu). Der Plan, mit einer von Ebert geschriebenen Biographie oder einer Autobiographie Klopstocks (1776 erneut aufgegriffen, vgl. HKA, Briefe VII, Nr 48 und einführende Erläuterungen hierzu) die falschen Nachrichten, die über Klopstock kursierten, richtigzustellen, wurde jedoch nie in die Tat umgesetzt. 1777 erschien eine Lebensbeschreibung Klopstocks von Carl Friedrich Cramer (vgl. HKA, Briefe VII, 72, 43-47 und Erläuterungen hierzu). 34,44-50 Sie bis nur.] Dritte Strophe der Ode »Der Bach« (vgl. Muncker/Pawel, Bdi, S. 183), die neu zwischen die zweite Strophe (beginnend mit Es wendetj und die ursprüngliche dritte Strophe (beginnend mit Wohllaut,), beide auf S. 216 der Odenausgabe von 1771, eingefügt werden sollte. In Klopstocks Arbeitsexemplar dieser Ausgabe (vgl. HKA, Addenda III, Nr44) sind die Seiten 215 bis 220 mit der Ode »Der Bach« herausgetrennt. Dies geschah vielleicht im Zusammenhang mit ihrer Ergänzung um eine weitere Strophe. 34> 53h4 Berliner Recensenten] Vgl. 34, 13-20 und Erläuterungen hierzu. 34, 54-56 Ich bis geschwiegen] Vgl. zu 20, 30-32. Zu Klopstocks Verzicht auf Selbstverteidigung vgl. auch HKA, Addenda II, S. 348; HKA, Werke VII 2, Apparat zur »Geschichte des lezten Landtages«, Abschnitt »Textgenese, Datierung«; ferner: K. Hilliard, Philosophy, letters, and the fine arts in Klopstock's thought. London 1987. S. 99-102. 34, 60/61 Aber bis anderen] Ebert verteidigte sich gegen diesen Vorwurf in 83, 16-40. 34, 61 Cramer nicht] Im »Nordischen Aufseher« erschien 1761 ein Gespräch zwischen den fiktiven Dialogpartnern Lycias (1. e. J. A. Cramer) und Cliton (i. e. Klopstock) über die Selbstverteidigung eines guten Autors. Im Verlauf des Ge-
Nr 35
z6. April 1773
323
sprächs schließt sich Lycias der Meinung Clitons, der eine Selbstverteidigung nicht tunlich hält, an (Der nordische Aufseher, Bd¡,
1761, St. 129
für
(31.1.1760),
S. 41-52; vgl. Back/Spindler, Bd5, S. 167-180: Ein Gespräch, ob ein Skribent ungegründeten, obgleich scheinbaren Kritiken antworten müsse?). 34, 63 Posttag] Hamburger Posttage für Sendungen in Richtung
Braunschweig
waren Dienstag, Mittwoch, Freitag und Sonnabend.
3 5 . Von J. A. Schlegel,
26.4.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1 Doppeibl.
Hamburg: KN 48,494.
S. 1 bis 3: Text; S. 4: leer. Erster Druck: HKA. LESARTEN
35, 26 das] der H VARIANTEN
3 1 voraus)] voraus H
3 5 , 1 6 Nichts] [Längst]* Nichts H
24 ich ihn] ich [Ih] ERWEISEN, w e n d i g ] [notik n o t w e n d i g H 31 da] [daß] > da H ziehe] Degen nur [in der Schlacht] ziehe > D E G E N NUR ZIEHE
H 30 not42/43 Degen nur
DAS
H
KORRESPONDENZSTELLE
Nr 37 (von), Nr 88 (an). ERLÄUTERUNGEN
Mit Nr 37 nahm Klopstock den Kontakt zu Herder auf. Der Brief wurde anläßlich Klopstocks Bemühungen um Subskribentensammler für die »Gelehrtenrepublik« verfaßt, zeigt aber auch ein ernsthaftes Interesse an Herders Meinung als Kritiker und das für Klopstock ungewöhnliche Anliegen, sich mit ihm über dessen Ansichten bezüglich der Klopstockschen Dichtung auseinanderzusetzen. Herder reagierte auf diese Annäherung mit Nr 88 spät und zurückhaltend. Die Korrespondenz
332·
Nr 3 7
5· Mai 1 7 7 3
ruhte für zehn Jahre,
bis sie nach einem Besuch Herders in Hamburg
bei dem es zur ersten und einzigen persönlichen wieder aufgenommen erhalten
wurde.
gewechselten
und in sporadischer
Die Verbundenheit,
Briefen
spricht,
stocks Werk betreffend, literarisches durchaus
Interesse
fehlt«
Begegnung
im Mai
1783,
beider Männer
kam,
Folge bis zum Tod Klopstocks
die aus den zwischen
Klopstock
aufrecht-
und
Herder
läßt sich trotz aller Meinungsdivergenzen,
als ein freundschaftliches hinausgeht,
beschreiben,
dem es aber an fruchtbarer
(vgl. D. Lohmeier,
setzung mit der Persönlichkeit
Gefühl
Herder
und Klopstock.
und dem Werk Klopstocks.
Klop»das
über
Wechselwirkung
Herders
Auseinander-
Bad Homburg
v. d. H.
1968. S. 9/10). 3 7 , 1 Claudius] Zu Matthias führende
Erläuterungen
In: Matthias Tübingen
Claudius
1996.
Claudius
(lj40-1815)
zu Nr 15 γ; ferner: 1 7 4 0 - 1 8 1 5 . Leben.
(Wolfenbütteler
Zeit.
3 7 , 1 - 3 Claudius bis folgen.] Claudius
Werk. Hrsg.
hatte
geschickt,
den bereits vor Erscheinen
des 4. Bandes
zukommen
Anfang 1773 an Herder:
und
ein-
Klopstock.
von J.-U.
21.) S.
Herder
des »Messias«
Briefe VII,
Claudius
Studien zur Aufklärung.
selbst mehrere Druckbogen schrieb Claudius
vgl. HKA,
A. Lüchow,
Fechner.
91-109.
Anfang
1773
die Klopstock
zunächst
einigen
Freun-
ließ (vgl. zu 10, 41/42).
So
Da sind einige Gesänge, darin Klopstock
selbst korrigiert hat. Setzen Sie sich nun gleich hin und lesen. Ich hab mir den Bissen halb aus dem Halse gerissen, damit er Ihnen desto früher käme. Briefe, XVII.
Bdi,
S. 87/88.)
und XVIII.
Vermutlich
sowie des XIX.
log der »Bibliotheca
Herderiana«
deleit, Klopstock/Herder, zu 4, γ) hatte Claudius schicken.
Herder
handelt Gesanges
Exemplar
S. 3 3 2/333,). Wegen der noch fehlenden
ging jedoch
Klopstock
in seinem
nicht ein (vgl. Nr 88). Wahrscheinlich Exemplares,
bis V. 7 2 4 , die der
als unvollständiges
dann offenbar
(Claudius,
es sich um die neun Bogen
gebeten,
Antwortbrief
aufführt
(vgl.
fünf Bogen
verzeichnet
Jo(vgl.
sie direkt an Herder auf Klopstocks
außerdem
XVI.,
Versteigerungskata-
war er bereits im Besitz des
das der Versteigerungskatalog
des
zu
Angebot vollständigen
(vgl. a. a. O.,
S· 333)· 3 7 , 3 - 5 Ich bis geschrieben.] Vgl. 3 4 , 5 4 - 5 6 und Erläuterung 3 7 , 6/7 weil bis sind.] D. h.: Für Klopstock kritiker,
als er nicht nur mit dem »kalten«
der Bewegung
Ausgabe«
(Back/Spindler,
3 7 , 12/13 daß bis ist] Zu Werke VII2,
Apparat
ner: Hurlebusch,
des »Messias« Bd4,
Klopstocks
zu »Die Geseze«,
Klopstock,
wechsel
erschienenen
Aufsatz »Von der heili-
Ausdrucksideal Abschnitt
der Kürze
»Textgenese,
vgl.
Datierung«;
HKA, fer-
S. 167. 49-101.
w a r u m bis finden?] Herder hatte in seinem »Auszug aus einem
über Ossian
Ideal Band
S. 90/91).
3 7 , 13/14 die beygelegten Blätter] Vgl. 3 7 , 37, 15/16
Ausnahme-
Verstand urteilte. Zu Klopstocks
aller Kräfte der Seele vgl. ζ. B. seinen erstmals 1756 im 1.
der »Kopenhagener gen Poesie«
hierzu.
war Herder insofern ein
und die Lieder
alter Völker«,
der gerade
in Hamburg
Briefbei
Nr 3 7
5· M a i 1 7 7 3
333
Klopstocks Freund Bode in der Aufsatzsammlung » Von Deutscher Art und Kunst« erschienen war, über »Hermanns Schlacht« geschrieben: Wenn in seinem Bardit wenig Drama ist: so ist wenigstens das Lyrische im Bardit, und im Lyrischen mindstens der Wortbau so Dramatisch, so Deutsch! (Herder, Sämtliche Werke, Bd5, S. 17;.) — Schon 1767 hatte Herder am »Messias« einen Mangel an »Handlung« kritisiert. Vgl. sein »Gespräch zwischen einem Rabbi und einem Christen über Klopstocks Meßias«: »Rabbi. Aber überhaupt! ist in seiner Epopee zu viel Gerüst und zu wenig Gebäude; zu viel Rede und zu wenig Handlung.« (Über die neuere Deutsche Literatur. Zw ote Sammlung von Fragmenten. Eine Beilage zu den Briefen, die neueste Litteratur betreffend. In: Herder, Sämtliche Werke, Bdi, S. 280.) 37, 22-38 daß bis Hermann.] Klopstock führt diese Gedanken - ohne die Bezugnahme auf »Hermanns Schlacht« - auch in der »Gelehrtenrepublik« aus, wo er sie im Abschnitt »Der Abend. Zur Poetik.« (HKA, Werke VII 1, S. 170-173) unter den Überschriften » Von der Handlung, der Leidenschaft, und der Darstellung« sowie » Vorschlag zu einer Poetik, deren Regeln sich auf die Erfahrung gründen« theoretisch eingehender behandelt (vgl. HKA, Werke VII 2, Apparat zur »Geschichte des lezten Landtages«: »Der Abend. Zur Poetik«, Abschnitt »Textgenese«). Nach Klopstocks Begriff von Handlung war diese poetischen Werken wesentlich, daher mußte er auch Herders kritische Bemerkungen über »Hermanns Schlacht« ernst nehmen. 37, 26/27 hoc fonte, bis detortum.] Klopstock bezieht sich hiermit auf einzelne Worte, die in Vers 53 der »Ars poetica« des Horaz stehen. Dort heißt es in Vers 52/53: »et nova fictaque nuper habebunt verba fidem, si / Graeco fonte cadent parce detorta« (»und neue, eben erfundene Wörter genießen Vertrauen, falls sie aus griechischem Quell sparsam abgeleitet rinnen«) (Quintus Horatius Flaccus, Ars Poetica/Die Dichtkunst. Lateinisch und deutsch. Übers, und hrsg. von E. Schäfer. Stuttgart 1972. (Universal-Bibliothek. 9421.) S. 6I7). 37,27-30 Wenn bis hervorbringen. ] Klopstock hält dies nicht für nachweisbar (vgl. HKA, Werke Vili, S.172, Z. 34-37). 37, 33 Definition der Handlung] Für Klopstock besteht Handlung in der Anwendung der Willenskraft zur Erreichung eines Zweks (a. a. O., S. 171). Zum dichterischen Handlungsbegriff Klopstocks vgl. HKA, Werke VII 2, Apparat zur »Geschichte des lezten Landtages«: »Der Abend. Zur Poetik«, Abschnitt »Textgenese«. Vgl. ferner: HKA, Briefe IX, 24, 38/39. 37,37/38 nicht bis Lear] Anspielung auf Herders Aufsatz »Shakespear«, der ebenfalls in der Aufsatzsammlung »Von Deutscher Art und Kunst« erschienen war und in dem Herder die Eigenarten des »nordischen« Dramas Shakespeares hauptsächlich am Beispiel »King Lears« - gegenüber dem griechischen Drama darstellte, als dessen Meisterstück er Sophokles' »Oedipus« bezeichnete (Herder, Sämtliche Werke, Bd5, S. 208-231; insbesondere S. 212; 220/221). 37' 55/56 Ich bis Collecteurs.] Zu Klopstocks Herausgabe der blik« auf Subskription vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 36.
»Gelehrtenrepu-
334
N r
37
5· M a i
1773
37,56/57 ein Gefallen geschehen] Im 18. Jahrhundert noch häufig benutztes Passivum zu der Wendung »einen Gefallen tun«. (Vgl. Grimm.) 37, S9 pCt.] Prozent. 3 7, 61 Emballage] Einpacken, vgl. zu 3 6, 19. 37, 61-65 Dagegen bis lassen.] Klopstock versuchte, sich der Zuverlässigkeit seiner Kollekteure zu versichern, indem er sie weitgehend durch seine Beförderer anwerben und empfehlen ließ (vgl. 36, 12-15). 37, 68 Altona bis Drucks] Ursprünglich sollte in der Druckerei Burmester in Hamburgs Nachbarstadt Altona gedruckt werden, letztlich übernahm jedoch Bode in Hamburg den Druck (vgl. zu 99, 6-8). 37, 70 Commißionaire] Für die geschäftliche Abwicklung der Empfangnahme und Versendung der Subskriptionsexemplare sowie der Bezahlung eingesetzte Kaufleute. 37, 71 Chicane] Hier etwa: übertriebene Genauigkeit; unnütze Spitzfindigkeit in Rechts-Händeln, faule Ausflüchte (Zedier). 3 7, 82 zu befördern] Zu den Aufgaben der Beförderer vgl. zu 3 6, 11-16. 37, 89/90 Ich bis anzeigen] Klopstock hatte die in 37, 92-101 aufgezählten Orte als Transportorte vorgesehen. Den Büchertransport bis zu diesen Orten organisierte Klopstock, für den weiteren Transport mußten dann die Kollekteure selbst sorgen (vgl. Abschnitt VIII des »Subscriptionsplans«; Pape, Autorenhonorare, Sp. 224/225,). Die Auswahl dieser Orte erfolgte offenbar danach, ob die Orte an einem der Hauptpostwege lagen. Zu der endgültigen und geringfügig abweichenden Aufstellung der Transportorte vgl. Klopstocks »Nachricht von der Subscription« in der »Gelehrtenrepublik«, Abschnitt II (Pape, Autorenhonorare, Sp. 234). 37, 92 Bareuth] Bayreuth. 37, 93 Colberg] Kolberg. Heute: Kolobrzeg; ca. 100 km nordöstlich von Stettin (Szczecin). 37, 94 Embden] Emden. 37, 95 Glogau] Heute: Glogów. Stadt an der Oder, ca. 30 km nordwestlich von Breslau (Wroclaw). 37, 95 Grätz] Heute: Graz. 37, 96 Hirschberg] Heute: jelenia Gòra; ca. 100 km südwestlich von Breslau (Wroclaw). 37, 96 Inspruck] Innsbruck. 37, 97 Lenzen] Ca. 20 km nordwestlich von Wittenberge. 37, 97 Marpurg] Marburg. 37,97 Meinungen] Meiningen. 37, 98 Neiße] Heute: Nysa; ca. 50 km südöstlich von Breslau (Wroclaw). 37, 98 Olmütz] Heute: Olomouc; ca. 80 km nordöstlich von Brünn (Brno). 37.100 Stargard] Heute: Stargard Szczecmski; ca. 50 km südöstlich von Stettin (Szczecin). 37.101 Zelle] Celle.
N r 38
3 8. An Bürger,
7. M a i 1 7 7 3
335
7.5.1773
ÜBERLIEFERUNG
DH:
Privatbesitz.
1 Einzelbl. S. 1 bis 2: Text. Gedrucktes
Informationsblatt
für die Beförderer
Einträgen und Zusätzen von Klopstocks
der »Gelehrtenrepublik«
mit
Hd.
S. 1, Text zu 38, 1 An: Druck; Text zu 38, 1 Herrn Bürger: Klopstocks
Hd; S. 1/2:
Text zu 36, 2-25: Druck; S. 2, Text zu 38, 2: Hamburg, den: Druck; Text zu 38, 2: 7ten May: Klopstocks
Hd; Text zu 38, 2 1773.: Druck; Text zu 38, 3-11: Klop-
stocks Hd. Erster Druck: Autoren, Nach den Handschriften K. Hurlebusch
Bücher,
Verleger. Briefe aus dem Zeitraum
wiedergegeben
und R.-M. Hurlebusch.
und mit Anmerkungen
Zum 8. Oktober
1747-1873.
versehen
von
1977 veröffentlicht
von
E. Hauswedell und E. Nolte. Hamburg 1977. S. 11/12. VARIANTEN
3 8 , 2 7ten] [tjten'] > ^ t e n H
Korrektur eines Schreibfehlers
9 Sie die Güte] »die« nachgetragen
zwecks
H
BEILAGE
Dem Brief lag ein gedrucktes und Erläuterung
Informationsblatt
für Kollekteure
bei (vgl. 3 8, 7/8
hierzu).
KORRESPONDENZSTELLE
Nr24 (an), Nr¡8
(von), Nr66.j
(an), Nr67
(an).
ERLÄUTERUNGEN
Zu dem vervielfältigten Text vgl. einführende Erläuterungen und
Einzelerläuterun-
gen zu Nr 36. 3 8, 4 Zutraun] Bürgers Bitte um Klopstocks
Beurteilung seiner
»Ilias«-Überset-
zung. Vgl. 24, 5-15. 38, 5 Anmerkungen] Vgl. zu 24,13-15.
Die Anmerkungen
sind nicht überliefert.
38, 5/6 (Hr. Cr. bis Ihnen)] C. F. Cramer hatte nach einem vierzehntägigen
Auf-
enthalt bei seiner Familie in Lübeck
(vom 18. April bis 3. Mai; vgl. Cramer an
Bürger, 3.5./13. 5.1773;
Briefe von und an Bürger, Bdi,
Strodtmann,
Rückreise nach Göttingen angetreten, Klopstock
S.117)
die
auf der Durchreise in Hamburg
offenbar erneut aufgesucht (vgl. den Eintrag ]. E. von Winthems in C. F. Cramers Stammbuch
('S. 81) mit Datum vom 6.5.1773;
Cod. Ms. SH 40j F) und dabei die Anmerkungen
Hs.: Universitätsbibliothek
Kiel:
in Empfang genommen. Er kam
am 13. Mai in Göttingen an und schrieb sogleich scherzhaft an Bürger, er würde
336
Nr 39
1 7 . A p r i l , 9. M a i
sie nur gegen eine »Preisode«
1773
auf ihn selbst weiterleiten
(Strodtmann,
a. a. O.,
S. 118). 38, 6 Ihren Homer] Das Probefragment
einer Obersetzung der »Ilias« (vgl. zu
24, 6). 38, y Subscript.] Zu Klopstocks Subskription
vgl. einführende
Herausgabe
Erläuterungen
seiner »Gelehrtenrepublik«
zu Nr 36. Trotz Klopstocks
gagierte sich Bürger nur wenig, wie er am 28.10.1773
auf
Bitte en-
an Boie schrieb: Wenn Sie
zu Klopstock kommen, oder an ihn schreiben, so sagen Sie ihm doch, daß ich meine Subscribenten mit zu den Ihrigen geschlagen hätte. Denn wenn er sähe, daß ich nur einen oder gar keinen hätte, so möcht' er Verdacht gegen meinen Eifer schöpfen. Allein wie kann ich hier Subscribenten schaffen? (Strodtmann,
Briefe
von und an Bürger, S. 168.) 38, 7/8 Ich bis ist.] Klopstock blatt für Kollekteure blättern für Beförderer
beigegeben,
wie er es seinen
auch sonst beilegte. Dieses Informationsblatt
druckt, daß die betreffenden (vgl. Abschnitt
hatte dem Brief Nr 38 offenbar ein
(wie 37, 55-101)
Ortsnamen
»Überlieferung«
zu
handschriftlich
ergänzt werden
für
38, 10/11
bekamen
Denn bis ist.] Klopstocks
iy.
für ihre Arbeit
von der Entfernung
Altona war. Vgl. Klopstocks
»Subscriptionsplan«,
4.,
mußten
Kollekteure.
abhängig
VIII (Pape, Autorenhonorare,
3 9 . Von Gleim,
Kollekteure
deren Prozentsatz
vom Auslieferungsort
war so ge-
Nr37).
38, ρ andre Blätter] Weitere Informationsblätter Gewinnbeteiligung,
InformationsInformations-
des
eine Ortes
Abschnitt
Sp. 224).
9.5.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 2
Hamburg:
KN
42,12(6).
Doppelbll.
S. 1 bis 8: Text. S. 8 auRl, quer: Text zu 39, 80. Erster Druck:
HKA.
LESARTEN
39, 3/4 erh/a'.bnen] Möglich auch: erhobnen H (ein Finanz Collegium Η, vgl. Abschnitt
2j (ein Finanz Collegium)]
»Varianten«
VARIANTEN
39, 3/4 erh/a*\bnen unsterblichen Wercks] e r h a b n e n Wercks > ERH/A\BNEN [unsterblichen! WERCKS Η
7 Pränumeration gelingen] Pränumeration [beßer]
gelingen > PRÄNUMERATION GELINGEN Η
1 5 des] [der'] > ['des] Η
men, ich] nehmen [.'] [Geliert]-/ NEHMEN [',] ich Η
21 neh-
24 der von bis Kenntniß]
Nr 39
1 7 . A p r i l , 9. M a i 1 7 7 3
337
der [die'] Wichtigkeit des Bücherhandels b D E R von ['der] W I C H T I G K E I T DES B Ü C H E R H A N D E L S Kenntniß H 2.4/25 Das bis gab] Das G e n e r a l d i r e c t o r i u m gab > D A S G E N E R A L D I R E C T O R I U M [(ein Finanz Collegium] G A B H, vgl. Abschnitt »Lesarten« 26/27 den bis und] [dem'] [Minister'] Horste 'den 'Ministern H O R S T und H 2 8 Wichtigkeit] [Privilegien'] > 'Wichtigkeit H 30 noch] [noch] > noch H 31 Geliert, den] Geliert, [der'!^ ['den] >> den< H 45 Praenumeration] [Subscription] > Praenumeration H 46 Beyer, Grillo Spalding] Beyer, Spalding > B E Y E R , [Grillo! S P A L D I N G H 56/57 den wenigen Praenumeranten] den Praenumeranten > D E N Γ wenigen! P R A E N U M E R A N T E N Η KORRESPONDENZSTELLE
2 1 . 1 0 . 1 7 7 2 (von) (HKA, Briefe V, Nr221), Nr33.1 (von), Nr36.1 (von), Nr39 (an), Nr40 (an). Nr 39 ist Antwort auf einen - verschollenen - Brief von Klopstock (Nr 33.1). (Vgl. 39. 1-10.) Nr33.1 folgte vermutlich ein weiterer - verschollener - Brief von Klopstock (Nr36.1). (Vgl. zu 40, 2/3.) ERLÄUTERUNGEN
Über Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719-1803) vgl. HKA, Briefe I, einführende Erläuterungen zu Nr46; Briefe II, einführende Erläuterungen zu Nr4; Briefe V, einführende Erläuterungen zu Nr28; Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr 61. - Die Briefe der Jahre 1773 und 1774 bilden einen quantitativen Schwerpunkt in der Korrespondenz und nehmen durch ihren sachlich-pragmatischen Charakter gleichzeitig eine gewisse Sonderstellung im Briefwechsel ein (vgl. R.M. Hurlebusch, Zum Briefwechsel zwischen Klopstock und Gleim. In: Festschrift zur 250. Wiederkehr der Geburtstage von Johann Wilhelm Ludwig Gleim und Magnus Gottfried Lichtwer. Halberstadt 1969. S. 85). Sie wurden 1773 im Zusammenhang mit Klopstocks Bemühungen um Subskribenten für die »Gelehrtenrepublik« und 1774 anläßlich Gleims Bitte um Unterstützung für den Vertrieb des »Halladat« geschrieben. 39, 2-5 Hemmerde bis schuldig!] Gleim gehörte zu dem Kreis derer, die im Auftrage Klopstocks den 4. Band des »Messias« schon während des Druckes bogenweise von Hemmerde erhalten sollten (vgl. zu 10, 41/42). Offenbar hatte Klopstock in einem verschollenen Brief (Nr33.1) geargwöhnt, daß Hemmerde seinem Auftrage nicht Folge geleistet hatte, weil Gleim auf eine solche Sendung nicht reagiert hatte. In Brief Nr 33.1 äußerte Klopstock möglicherweise auch den in 52, 1 erwähnten Befehl. 39, 2 diesesmahl] Zu Gleims Vorbehalten gegenüber Hemmerde vgl. zu 10, 11/ 12. 39, 2-4 meinem bis singen] Daß Gleim seiner Freude tatsächlich Ausdruck in einer Hymne verliehen hätte, ist nicht bekannt. Wohl aber ist in einem Manuskript-
338
Nr 39
1 7 . A p r i l , 9. M a i
1773
band Gleims mit dem Titel »Sinngedichte« das Gedicht »An Klopstok Als er mit seinem Meßias fertig war.« enthalten: Dein Held Meßias, Er, der Gottmensch! ohne Mängel, / Der ist ein Held der Engel! / Nun sing' uns Einen der uns gleicht / An welchen unser Maaßstab reicht, / Den uns die Engel gönne / Zu welchem wir uns leicht, / Auch mühsam allenfalls noch wohl erheben können! (Hs.: Das Gleimhaus, Halberstadt: Hs. Β ιγ6, S. 188, Nr240.) 39> 5-7 Ich bis wird.] Offenbar hatte Klopstock Gleim im Brief Nr33.1 von seinem Vorhaben, die »Gelehrtenrepublik« auf Subskription herauszubringen (vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 36), informiert. Gleim selbst hatte sich bereits um verschiedene Selbstverlagsprojekte bemüht (vgl. Wappler, Bemühungen Gleims) und 1761 einen Subskriptionsplan für die Herausgabe der Gedichte von Anna Louisa Karsch entworfen, der auf dem Prinzip der Pränumeration beruhte (vgl. G. Wappler, Editionspraxis im 18. Jahrhundert. Die verlegerischen Bemühungen im Gleim-Kreis im Zusammenhang mit Anna Louisa Karsch. In: Anna Louisa Karsch (17ZZ-1791): Von schlesischer Kunst und Berliner »Natur«. Ergebnisse des Symposions zum zoo. Todestag der Dichterin. Hrsg. von A. Bennholdt-Thomsen und A. Runge. Göttingen 199z. S. 57-65; ferner: Wappler, Bemühungen Gleims, S. zj). 1771 plante er die Herausgabe seiner eigenen Werke (vgl. HKA, Briefe V, zu 183, 8) und warb hierfür ebenfalls um Pränumeranten (vgl. Uz an Gleim, 17. 6.1771; Briefwechsel zwischen Gleim und Uz. Hrsg. und eri. von C. Schüddekopf. Tübingen 1899. (Bibliothek des litterarischen Vereins in Stuttgart. 218.) S. 398/399), stieß jedoch offensichtlich auf so wenig Interesse (vgl. 39, 45-61), daß er sein Vorhaben wieder aufgab. Nach Klopstocks Vorstellungen sollte dagegen ausdrücklich keine Vorauszahlung geleistet werden, wie er in Abschnitt VIII seines »Subscriptionsplans« ausführt: Weil so viele S u b s c r i p t i o n und P r ä n u m e r a t i o n mit einander verwechseln, so merke ich hier an, daß, wer subscribiren läßt, die Bezahlung nicht v o r , sondern erst bey der Überlieferung der Waare bekomme. (Pape, Autorenhonorare, Sp. Z24.) 39, 8/9 Privilegia bis gehabt] Vermutlich Antwort auf die Bitte Klopstocks in Brief Nr 33.1, Gleim möge ihm bei der Beschaffung eines Privilegs (vgl. zu 4, 27) für die »Gelehrtenrepublik« behilflich sein. 39, 8/9 meine Wercke] Wohl die Sammlung seiner Werke, die Gleim seit Jahren selbst herausgeben wollte. 39, 9/10 Hechtel bis verkündigt] 1773 erschien bei Georg Erdmann Hechtel (Lebensdaten nicht ermittelt) eine neue verbesserte Ausgabe der »Sämmtlichen Schriften des Herrn E W. Gleims«. 39,16 Unsre Minister des geistlichen und LehnsDepartements] Das geistliche Departement Preußens, das dem geheimen Etats-Rat zugeordnet war, unterstand den Staatsministern Karl Abraham Freiherrn von Zedlitz (1731-1793) (vgl. HKA, Briefe V, zu 179, 3/4; Briefe VII, zu 7z, zo) und Wolfgang Ferdinand von Dörnberg (17Z4-1793). Mit dem Lehnsdepartement ist wohl das V. Departement des
N r 39
1 7 . A p r i l , 9. M a i 1 7 7 3
339
Generaldirektoriums gemeint, das dem Staatsminister Julius August Friedrich Freiherrn von der Horst (1723-1791) unterstand. (Vgl. W. Hubatsch, Friedrich der Große und die preußische Verwaltung. Köln 1973. (Studien zur Geschichte Preußens. 18.) S. 239-242.) 39, 21 Begriffe] Vorstellungen. 39, 23/24 HandlungsDepartement] Das für den Handel zuständige IV. Departement des Generaldirektoriums unterstand ebenfalls dem Freiherrn von der Horst. 39, 24-26 Das bis Gedichte.] Anna Louisa Karschs (1722-1791) »Auserlesene Gedichte« waren 1764 bei Georg Ludwig Winter in Berlin erschienen. 39, 30 Ramler] Zu Karl Wilhelm Ramler (1725-1798) vgl. HKA, Briefe I, einführende Erläuterungen zu Nr48; Briefe V, zu 31, 82/83; Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr 74. 39,31 Geliert] Zu Christian Fürchtegott Geliert (1715-1769) vgl. HKA, Briefe IV, einführende Erläuterungen zu Geliert an Klopstock, 31.12.1765; Briefe I, zu 92, 15. 39, 31 den der König bis hatte] Geliert hatte am 11. Dezember 1760 eine fast zweistündige Unterredung mit Friedrich II. von Preußen in Leipzig vor allem über die schönen Wissenschaften und die deutsche Literatur. Vgl. HKA, Werke VII 2, Apparat zum Textteil III, 2, Abschnitt »Zeugnisse zum Text«. 39, 31/32 Prinz Heinrich] Friedrich Heinrich Ludwig Prinz von Preußen (17261802), Sohn von König Friedrich Wilhelm I. 39, 33-36 Geliert bis wurde.] Gellerts Schriften, 1763 im Verlag von Reich und Fritzsch in Leipzig erschienen, waren nicht nur kursächsisch und kaiserlich, sondern auch preußisch privilegiert worden. Trotzdem erhielt der Berliner Drucker Joachim Pauli 1765 ebenfalls ein Preußisches Privileg auf Gellerts »Sämmtliche Schriften«, und zwar unter der Bedingung, daß er seinen Nachdruck (Berlin, Stettin 1765) für die Hälfte des sächsischen Preises verkaufen werde. (Vgl. A. Georgi, Die Entwicklung des Berliner Buchhandels bis zur Gründung des Börsenvereins der deutschen Buchhändler 1825. Berlin 1926. S. 127.) 39, 36-38 Barbarisch bis Friedrichs!] Über Klopstocks distanzierte Einstellung zu Friedrich II., vgl. HKA, Briefe I, zu 42, 26; Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr 84. 39, 45-61 Oben bis gegeben.] Vgl. zu 39, 5-7. 39, 46 Beyer] Der königliche Beamte und Dichter Johann August Beyer (17321814). 39, 46 Grillo] Friedrich Grillo (1737-1802), Professor der Philosophie beim königlichen Kadettenkorps in Berlin. 39, 68/69 daß bis hielten] Bezug auf eine Stelle in Klopstocks Brief vom 19.12.1767 (HKA, Briefe V, 31, 19-26 und Erläuterungen hierzu). Vgl. dazu Gleims Antwort vom 3.4.1768 (a.a. O., 39, 35-52 und Erläuterungen hierzu).
34-0
Nr 40
9. Mai 1773
39, 71-74 oder bis u. s. w.] Zu Klopstocks Verstimmung bezüglich Gleim wegen J. G. Jacobis 218, 18-21
»Dichter-Oper«
vgl. Gleims Brief vom 24. 9 . 1 7 7 2 (HKA, Briefe V,
und Erläuterungen
hierzu) und Klopstocks Antwort vom
(a. a. O., 219, 2-16 und Erläuterungen
30.9.IJJ2
hierzu).
39, 80 Dieser bis geblieben] Vermutlich hatte Gleim inzwischen einen verschollenen Brief Klopstocks
(Nr36.1)
mit gedruckten
skription auf die »Gelehrtenrepublik«
hin am 9. 5. einen weiteren Brief an Klopstock
40.
Von Gleim,
Informationsblättern
zur Sub-
erhalten (vgl. zu 40, 2/3). Er schrieb darauf(Nr 40).
9.5.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Magyar Tudományos Akadémia Könyvtara, Budapest: Κ ι
115/83.
Doppeibl.
S. 1 bis 4: Text. S. 4 alR, quer: Text zu 40,
53/54.
Erster Druck: T. Tienemann, Briefe aus der Goethezeit. In: Ungarische
Rundschau
für Historische und Soziale Wissenschaften 2, 1913, S. 824-826. LESARTEN
40,3
Michaelis leben] Michaelis, leben H, vgl. Abschnitt
n e i d i s c h e s ] Zweimal unterstrichen H vgl. Abschnitt »Varianten«
»Varianten«
21
31 Nachbarschaft] Nachbarschaft* H,
43 m ü ß e n ] Zweimal unterstrichen H
55 NB]
Zweimal unterstrichen H VARIANTEN
40, 3 Wär bis geblieben] [Lebte] Michaelis, [so konn]* War M I C H A E L I S leben geblieben H 8 ist: Es] ist [,] [es'] > IST: 'Es H S zu Geschäften aufgelegter] [geschäftiger] > zu Geschäften aufgelegter H 10 Zweck etc. vereinigen] Zweck vereinigen > Z W E C K Tetc.1 V E R E I N I G E N H 11 stehenden] »den« nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers H 15 Die Fracht bis übernehmen] Die Fracht [übernimm müste bis übernehmen H 24 wollten] [schl* 'wollten H 29 ist, den] ist, deren Amt [es]* IST, [ D E R E N ] [ A M T ] > > [àxxxì den > D E N < H 31 Nachbarschaft] Nachbarschaft* H, dazu alR mit entsprechendem Verweisungszeichen Eintrag einer Anmerkung * /nicht in Quedlinburg\ Eintrag fast unleserlich gemacht 34 Taback, bis nach der] Taback, [und sxxxT/chtM eine Todespost [bey]* T A B A C K , E I N E T O D E S P O S T nach [dem'] >> 'der< H 35 zu dem] [dem']* 'zu dem H 38 zitternde] Lx'ii 'zitternde H 40 sie] [dies']* 'sie H 40 Schande. Den] Schande. [Die schlechtesten Menschen] [ , ] [den'] > S C H A N D E . 'Den H 41 von] [r']* 'von H 44/45 so oft bis mit einander] so oft [miteinander]* von Ausführung eines solchen [oben gedachten! Plans mit einander H
Nr 40
9. M a i 1 7 7 3
34-"-
KORRESPONDENZSTELLE
Nr 39 (an), Nr40 (an), Nr42 (von). Nr40 ist vermutlich Antwort auf einen - verschollenen - Brief Klopstocks 5.5.1773 (Nr36.1). (Vgl. zu 39, 80; zu 40, z/3.)
vom
Nr39 und Nr40 wurden möglicherweise zusammen abgeschickt (vgl. zu 39, 80). ERLÄUTERUNGEN
40, 2/3 Ich bis laßen.] Gleims Umschreibung der »Gelehrtenrepublik« als das Werk, das in Altona gedruckt wird, bezieht sich wahrscheinlich auf 3 7, 68 und läßt daher vermuten, daß Klopstock Gleim in einem verschollenen Brief (Nr36.1) ein oder mehrere der gedruckten Informationsblätter für Kollekteure und möglicherweise auch für Beförderer übersandt hatte. (Vgl. auch zu 39, 80; ferner: 42, 19 und Erläuterung hierzu.) Klopstock begann offenbar am 5. Mai mit der Versendung der Informationsblätter (vgl. Nr 36, 37 und 38). Wenn er an diesem Tag (einem Posttag in Richtung Halberstadt) auch an Gleim geschrieben hatte, wird dieser den Brief am 8. oder 9. Mai erhalten haben. Klopstock wollte Gleims Subskription nicht annehmen (vgl. 42, 14-17), Gleim bestand jedoch darauf, als Subskribent genannt zu werden, die Zahl der Exemplare könne Klopstock dann selbst festlegen (vgl. 78, 10-12). Im Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« ist Gleim schließlich für Halberstadt als Beförderer mit sieben Exemplaren aufgeführt. 40, 3 Michaelis] Zu dem Dichter Johann Benjamin Michaelis (1746-1772),
der
am 30. September in Halberstadt verstorben war, vgl. HKA, Briefe V, zu 151, 969940, 6-13 Dieser bis seyn.] Zu Gleims Selbstverlagsprojekten vgl. zu 39, 5-7. 40, 6 kürzlich] In Kürze. (Vgl. Grimm.) 40, 23 Brühl zu Q.] Wäldchen zwischen dem Quedlinburger Mühlengraben und der Bode, das an den Garten der Abtei angrenzte und von den Äbtissinnen als »Lustwald« angelegt worden war. (J. H. Fritsch, Geschichte des vormaligen Reichsstifts und der Stadt Quedlinburg. Quedlinburg 1828. Th. 1, S.357; Th. 2, S. 299/ 300.) 40, 26-40 Ich bis Schande.] Um welchen Pfarrer und welche Familie in Gleims Nachbarschaft es sich handelte, ist nicht ermittelt worden. 40, 44/45 Wir bis gesprochen.] Bezeugt ist ein solches persönliches Gespräch im Kreis der Freunde Gleims - wenn auch in weinselig-scherzhaftem Ton - im Gemeinschaftsbrief von Gleim, Zachariä, Klopstock, Ebert, Gärtner und Giseke an Ramler vom 27.3.1751 (HKA, Briefe II, Nr 23; vgl. 23, 17-21; 53-66). Auch im Briefwechsel zwischen Klopstock und Gleim fanden beider Selbstverlagsvorhaben Erwähnung: so in Klopstocks Brief vom 5. 5.1753 der Plan einer »Messias«-Ausgabe im Selbstverlag (vgl. HKA, Briefe III, 7, 7-9 und Erläuterungen hierzu) und in Gleims Brief vom 2 9 . 1 1 . 1 7 6 7 das Projekt der »Typographischen Gesellschaft« (vgl. HKA, Briefe V, 28, 12-27 und Erläuterungen hierzu).
34
2
Nr 41
η .
Mai
1773
40, 47/48 Nächstens bis druken.] Ob Gleim seinem Freunde Klopstock seine »Gedichte nach den Minnesingern« (Berlin 1773) tatsächlich übersandte, ist nicht bezeugt. In einem späteren Brief Gleims wird Klopstock zunächst vertröstet (vgl. 78, 33-35). - Wie auch auf dem Titel zu lesen war, verkaufte Gleim diese Gedichtsammlung zum Besten zweyer armen Maegdchen. Wie Gleim an Lessing schrieb, handelte es sich dabei um die armen Schwestern des seligen Michaelis und des gutherzigen Benzlers in Lemgo. Ich hoffe, die deutschen Damen werden diesen beyden armen Mädchen eine Kleinigkeit zur Ausstattung, oder zum Erkauf einer Klosterstelle, gern zufließen lassen (19.5.1773; G. E. Lessings Briefwechsel mit Friedrich Wilhelm Gleim. Berlin 1794. S. 197). Michaelis' Schwester Christiana Dorothea (1750-1803) verwandte das ihr zukommende Geld als Beitrag zur Ausstattung ihrer im November 1773 stattfindenden Hochzeit (vgl. E. Reclam, Johann Benjamin Michaelis. Sein Leben und seine Werke. Leipzig 1904. S. 93/94). 40, 48-50 Von bis praenumerirt] Bei Gleims gescheitertem Pränumerationsvorhaben 1771 (vgl. zu 39, 5-7). 40, 53/54 Noch bis vorzulesen.] Zu einem solchen Besuch bei Anna Maria Klopstock ist es offenbar nicht gekommen (vgl. 44, 30/31).
41. An Bodmer, 12. j . 1 7 7 3 ÜBERLIEFERUNG
H: Zentralbibliothek Zürich: Ms Bodmer 3,10. 1 Doppelbl. S. 1 bis z(\): Text; S. 3 bis 4: leer. Eintrag von Bodmers Hd: S. 2, unter der letzten Zeile des Textes: den 1 2 May 1773 Erster Druck:
HKA.
DATUM
Bei dem Vermerk Bodmers (vgl. Abschnitt »Überlieferung«) kann es sich nicht um das Empfangsdatum handeln, da die Zeitspanne zwischen dem 11. 4. (Nr 29) und 12. 5. für den Briefwechsel Nr 29 - Nr40.1 (vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle«) - Nr 41 bei einer Beförderungsdauer von 10 Tagen und nur zwei Posttagen in Zürich (vgl. zu 50, 1) zu knapp ist. Der 12. 5. ist also vermutlich das Datum, das Klopstock auf den dem Brief Nr 41 beigelegten Informationsblättern (vgl. Abschnitt »Beilage«) vermerkt hatte. Daß Klopstock am 12. 5. - einem Mittwoch, an dem abends in Hamburg die Post in die Schweiz abging - nicht nur seine Informationsblätter unterschrieb, sondern auch Nr 41 abschickte, läßt sich aus der Tatsache schließen, daß Bodmer sich bereits am 2 2 . 5 . 1 7 7 3 in einem Brief an Johannes von Müller auf Nr 41 bezieht (vgl. zu 50, 8). Da am Nachmittag zuvor (Freitag, den 21. 5.) die Post aus dem Reich in Zürich angekommen war, dürfte Bodmer Nr41 folglich am 21. oder 22. 5. empfangen haben.
Nr4i
i l . Mai 1773
343
VARIANTEN
41, 15 kräftiger] [χ]^ kräftiger Η
ιγ Denn] [Ich]-? Denn Η
i8 mehr]
[mehr] > mehr Η BEILAGE
Dem Brief lagen gedruckte Informationsblätter Kollekteure
für Beförderer (wie Nr 36) und
(wie 37, 55-101) der Subskription auf die »Gelehrtenrepublik«
Vgl. 41, 1; Abschnitt »Korrespondenzstelle«
bei.
zu Nr50; zu 50, 8.
KORRESPONDENZSTELLE
Nr29 (von), Nr40.1 (an), Nr41 (von), Nr49.1 (von), Nr50 (an). Nr 41 ist Antwort auf einen - verschollenen - Brief von Bodmer (Nr 40.1). (Vgl. 41, 1.) ERLÄUTERUNGEN
41, 1 Blätter schon fertig] Vgl. Abschnitt dieser Informationsblätter lehrtenrepublik«
»Beilage«. Zu Klopstocks
Gebrauch
bei seinen Bemühungen um Subskribenten auf die »Ge-
vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 36.
41, 1 Ihr Brief] Nr 40.1 (verschollen). Nr 40.1 war Antwort auf Brief Nr 29. 41, 1I2 Ich hoffe bis Mess.] Vgl. 6, 18-22 und Erläuterungen hierzu. 41, 3-9 Meine Absicht bis übergeben.] Vgl. 15, 15-19. Offenbar hatte Bodmer Klopstock um weitere Exemplare des 4. Bandes des »Messias« auf Schreibpapier für die zwei Zürcher Bürgermeister gebeten. Diese Bitte muß Bodmer auch Hemmerde geschrieben haben, denn Hemmerde schickte ihm von der Ostermesse
-
wohl auf eigene Rechnung - 2 Exemplar von Meßias 4 bände complet zum Present, weile mir Herr Legations Rath Klopstock noch keine ordre gegeben (Hemmerde an Bodmer, zwischen dem 2. 5. und 16.5.1773; rich: Ms Bodmer
Hs.: Zentralbibliothek
Zü-
2a.i4).
41, 6 auf Schreibpapier] Vgl. zu 26, 9/10. 41, γ/8 das zweyte bis bestimmt)] Ein solches Exemplar ist nicht überliefert. 41, 7 Pforte] Die sächsische 1739-1745
Landesschule
Pforta, deren Schüler
Klopstock
war.
41, 8 den Mess, angefangen habe] Auch nach anderen Aussagen hat Klopstock mit seiner Arbeit am »Messias« bereits in seiner Schulzeit in Pforta begonnen. Vgl. HKA, Briefe I, zu 4, 14-28. 41, 8 die Zweyhundert] Vgl. zu 15, 18. 41, 9 die öffentl. Bibliothek] Die Zürcher
Stadtbibliothek
wurde 1629 von
Kaufleuten als Bürgerbibliothek gegründet. Seit 1914 ist sie mit der
Kantonsbiblio-
thek zur Zentralbibliothek
Bibliotheksge-
Zürich vereinigt. (Vgl. K.-H. Weimann,
schichte. München 1975. S. 157.) 41, 9/10 Dieses Exempl. bis hineinschreiben. mit handschriftlicher
] Ein Exemplar des »Messias«
Widmung Klopstocks hat sich in der Zürcher
thek nicht erhalten (Auskunft der Zentralbibliothek
Zürich).
Zentralbiblio-
344
Nr 4 2-
14· Mai 1773
4 1 , 1 1 Salogast u W l e m a r ] Die fiktiven Herausgeber Klopstock
der
»Gelehrtenrepublik«.
entlehnte die Figuren der Lex Salica bzw. der Lex
41,11-13
('n
z
herausgegebenen
t e n Theile bis Republik)] Im zweiten Wochenschrift
»Der Hypochondrist,
Frisionum.
Teil der von
Gerstenberg
eine holsteinische
Wochen-
schrift von Herrn Zacharias Jernstrup« (Th. 2, 1771, St. 26, S. -66j; 2. verb, und verm. Aufl. 1771) erschienen die »Gesetze der Gelehrtenrepublik land«, die 1774 in veränderter Form in die »Gelehrtenrepublik« HKA,
in
Deutsch-
eingingen
(vgl.
Werke VII 1, S. 13-61 und VII 2, Textteil II).
41,15-17
Ich bis h a b e n . ] Die Reaktion des Publikums
blik« war nicht so positiv, wie Klopstock vielen Lesern auf Unverständnis.
Vgl. HKA,
ganzen, »Genese und Geschichte
des Werkes«.
»Gelehrtenrepu-
Das Werk stieß bei
Werke VII 2, Apparat zum Werk im
41, ιγ/18 Ich lasse bis w e r d e n . ] Vermutlich möglichst
auf die
sie sich erhoffte.
um das Risiko
des
Selbstverlages
gering zu halten und wohl auch um die Subskription
machen, behielt Klopstock allein den Subskribenten dem eigentlichen
die Möglichkeit
Bestellungen
emplare über die Anzahl der subskribierten 18-22). In der Tat kalkulierte
eingehen würden, einige
Ex-
Bücher hinaus drucken lassen (vgl. 56,
er so knapp, daß beim Druck aus einem
hergestellt
(vgl. 157, 10/11 und Erläuterung
4 2 . An Gleim,
zu
»Gelehrtenrepublik«
vor. Deswegen wollte er nur für den Fall, daß noch nach
Subskriptionstermin
nicht genug Exemplare
zum Erwerb der
attraktiver
wurden,
um alle Subskribenten
zu
Versehen beliefern
hierzu).
14.5.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Das Gleimhaus,
Halberstadt: Hs. A Klopstock
60.
2 Einzelbll. S. 1 bis 4: Text. S. 1 aoR, auf dem Kopf stehend: Text zu 42, 40/41. Eintrag von Gleims Hd: S. 1 aoR: pr. H a l b e r s t a d t d e n i 7 t e n May. 1773. Erster Druck: Klopstock
und seine Freunde. Briefwechsel
der Familie
Klopstock
unter sich, und zwischen dieser Familie, Gleim, Schmidt, Fanny, Meta und andern Freunden. Halberstadt
Aus Gleims
brieflichem
Nachlasse
hrsg. von Klamer Schmidt.
1810. S. 265. - Erster vollständiger
wirtschaftliche
Druck:
Pape,
Bd 2.
Gesellschaftlich-
Stellung, S. 383-385.
DATUM
Laut Gleims Empfangsvermerk schnitt »Oberlieferung«).
erhielt er den Brief Nr 42 am 17. Mai (vgl. Ab-
Die Beförderungsdauer
zwischen Hamburg und Halber-
stadt betrug ungefähr 3 Tage, so daß Brief Nr 42 am 14.5.1773, Richtung Halberstadt
einem
Posttag,
abgegangen sein dürfte. Dieses Datum tragen auch die ge-
druckten Informationsblätter,
die Nr42 beilagen (vgl. Abschnitt
»Beilage«),
ΝΓ42·
ΐ 4 · Mai 1 7 7 3
345
VARIANTEN
42, 4 Sie] [Welche]* Sie H 6/7 unter bis wissen,] unter Buchhändlern, [unter] [einander] [u durcheinander] F,/* UNTER den BUCHHÄNDLERN, die es denn mit einander abzumachen wissen, H 12/13 als daß] als [die]* daß H 19 u] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers H 27/28 bey Büchern andrer] bey [andern] Büchern * BEY BÜCHERN andrer H 33 Stargard u Colberg.] Stargardt.] > STARGARD U Colberg. H 34 diese] [beyde] > diese H 41 sie] [es]* sie H BEILAGE
Laut 42, 32-34 und 4z, 3 7/3 S legte Klopstock dem Brief mehrere gedruckte Informationsblätter für Kollekteure der Subskription auf die »Gelehrtenrepublik« (vgl. 37, j5-101) bei. Drei davon waren für Stettin, Stargard und Kolberg bestimmt, die anderen für beliebige andere Orte. In Gleims Nachlaß befindet sich eins dieser Informationsblätter (Das Gleimhaus, Halberstadt: Hs. A Klopstock 61). Es ist von fremder Hd Klopstocks Brief vom 25. 2 . 1 7 7 4 zugeordnet (vgl. Abschnitt »Überlieferung« zu Nr 123), muß aber aufgrund des Klopstockschen Datumseintrages i4ten May (gedruckt:) 1773 und der Ortsangabe (vgl. 37, 56; 58; 79; 80) Colberg mit Sicherheit Nr42 beigelegen haben. Von Klopstocks Hand stammen außerdem die Prozentzahlen (vgl. 37, 59/60; 77I7&) 17 und 19 sowie 18 und 20, der Zusatz zu dem Wort Commißionaire (vgl. 3 7, γο) am linken Rand von Seite 1, quer Auf Verlangen zeige ich Commiss, an., der Nachtrag auf Seite 1 unten Der Transport geschieht zu See über L. sowie der Nachtrag auf Seite 2, Mitte Es wird um baldige Antwort gebeten. Daneben befindet sich in Gleims Nachlaß ein gedrucktes Informationsblatt für Beförderer der Subskription auf die »Gelehrtenrepublik« (wie Nr y 6) mit eigenhändigem Eintrag des Tages- und Monatsdatums und eigenhändiger Unterschrift Klopstocks (Das Gleimhaus, Halberstadt: Hs. A Klopstock 60). Da es ebenfalls auf den 14. 5. 1773 datiert ist, lag es vermutlich auch dem Brief Nr 42 bei. KORRESPONDENZSTELLE
Nr40 (an), Nr42 (von), Nr44 (an). ERLÄUTERUNGEN
42,1I2 was bis haben] Gleims angekündigter »Hymnus«. Vgl. 39, 2-4 und Erläuterungen hierzu. 42, 3/4 Meine bis neu!] Klopstock hatte den »Messias« im Oktober 1772 beendet (vgl. HKA, Briefe V, zu 221, 16 und zu 222, 2). Zu seiner Freude über die Vollendung seines Werkes vgl. 15, 2 und Erläuterung hierzu. 42, 5 die Ihrige] In dem angekündigten »Hymnus«. 42, 6-9 Da ich bis bemüht ] Antwort auf 39, 56-61. Vgl. zu 70, 13-37. 42, 9-11 Lassen bis ist] Vgl. 39, 5-7; 40, 6-25 und Erläuterungen hierzu.
346
Nr 42
14. Mai
1773
42, 13/14 der bis näml.] Die Bedingungen waren in dem beigelegten Informationsblatt für Kollekteure beschrieben (vgl. 37, 58-101). 42, 14/15 Die 20 Exempl. bis an] Vgl. 40, 2/3 und Erläuterung hierzu. 42,17/1S Ich habe bis Briefe.] Nicht bekannt. Die ersten überlieferten Reaktionen auf Klopstocks briefliche Aufforderungen, ihn bei seinen Bemühungen um Subskribenten zu unterstützen, sind die Briefe Nr 43 und Nr 45. 42, 19 meine Blätter noch einmal] Klopstocks Informationsblatt für Beförderer (Nr 36) und sein Informationsblatt für Kollekteure (wie 37, 55-101), die er Gleim offenbar schon in seinem verschollenen Brief (Nr 36.1) zugesandt hatte (vgl. 40, 1/3). Weitere Exemplare lagen Nr42 bei (vgl. Abschnitt »Beilage«). 42, 20/21 Bekantmachung bis habe] Klopstocks »Subscriptionsplan« zur »Gelehrtenrepublik«, der erstmals am 8.]uni 1773 in der »Hamburgischen Neuen Zeitung« erschien. Vgl. zu 46, 11. 42, 21 C o r r e c t i o n ] Vgl. Klopstocks »Subscriptionsplan«, Abschnitt I, 2): So c o r r e c t , daß, wenn man fortfährt, wie ich anfangen will, C o r r e c t i o n künftig das Unterscheidungszeichen der S u b s c r i p t i o n s b i i c h e r und der V e r l a g s bücher seyn wird. (Pape, Autorenhonorare, Sp.222.) Wie ernst Klopstock sein Versprechen nahm, einen möglichst druckfehlerfreien Text zu liefern, zeigt sich darin, daß Klopstock die trotz aller Sorgfalt entstandenen Druckfehler nicht in einer Errata-Liste am Ende des Buches anzeigen ließ, sondern die entsprechenden Seiten neu drucken und die jeweiligen Blätter den Exemplaren mit einer Anweisung für die Buchbinder, diese vor dem Binden auszuwechseln, beilegte (vgl. S. Sudhof, Zur Druckgeschichte von Klopstocks »Deutscher Gelehrtenrepublik« (1774). In: Philobiblon 12, 1968, S. 182-187; ferner: HKA, Werke VII2, Apparat zu »Die deutsche Gelehrtenrepublik von 1774 und 1817«, Abschnitt »Textkonstitution«). 42, 22 bessern Preis] Vgl. Klopstocks »Subscriptionsplan«, Abschnitt III: 1 Rthlr. in schwerem Gelde, oder 1 Rthlr. 3 Gr. nach Louis d'or. (Pape, Autorenhonorare, Sp. 223J. Vgl. auch die spätere Anzeige der »Gelehrtenrepublik« zum Preis eines Reichstalers für Subskribenten in den »Gothaischen gelehrten Zeitungen« (1774, St. 751 (5. 10.), S. 627). Zur Art der Preisangabe vgl. zu 125, 18-20. 42, 22/23 schnellern T r a n s p o r t ] Vgl. Klopstocks »Subscriptionsplan«, Abschnitt V: Wenn die Collecteur nicht saumselig sind; so bekommen die Subscribenten ihre Exemplare eher, als man sonst neue Bücher zu bekommen pflegt. Denn es wird gleich nach der Ueberlieferung emballirt und versendet. Man hat hier fast täglich Gelegenheit in Versendungen. (Pape, Autorenhonorare, Sp. 223.) 42, 27/28 daß bis werde] Vgl. zu 36, 2-7. 42, 32/33 Von bis Colberg.] Für die auf seinem Informationsblatt für Kollekteure aufgezählten Transportorte (vgl. 37, 92-101) fehlten Klopstock offenbar zu diesem Zeitpunkt nur noch Kollekteure für die drei genannten Städte. Allerdings scheinen nicht alle der Angeschriebenen bereit gewesen zu sein, die Kollektur zu
Nr 43 übernehmen,
denn nach Schiaß
Transportorte
ohne Kollekteure
der Subskription (vgl. zu 37,
hat sich im Gleimhaus
42, 34/35
2.te Ausgabe] Klopstock
auf 39,
(vgl. Nr 121); sie kam jedoch
nicht
] Zu den Privilegien vgl. zu 4, 27.
Offenbar Privilegs
lehrtenrepublik«
ein kaiserliches
und ein sächsisches
erhielt, ist sonst nicht
»Ge-
für Kollekteure
aufge-
Vgl. 37, 92-101.
die andern Blätter] Wohl weitere
42, 40/41 Schicken bis können.] Antwort
Von Resewitz,
Privileg für die
bezeugt.
42, 36 Die gedrukten bis wird] Die im Informationsblatt führten Transportorte.
43.
»Gelehrten-
zustande.
von Gleim nur Hilfe bei der Erlangung eines preußischen
Daß Klopstock
42, 37/38
Inforist also
8-44.
plante noch eine 2. Auflage der
42, 35/36 D a s bis bekomme ich erhofft.
»Beilage«),
worden.
D a s Privilegium bis nötig.] Antwort
hatte Klopstock
zahlreiche
ausgeschriebene
(vgl. Abschnitt
42, 34/35 republik«
347
waren immer noch
für Kolberg
erhalten
wohl von Gleim nicht weitergeschickt
Mai 1773
89/90).
42, 33/34 Ich bis bey.] Das von Klopstock mationsblatt
Ι5·
15-5·
Informationsblätter.
auf 40,
47-51.
1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1
Hamburg: KN
48,461.
Doppeibl.
S. 1 bis 3: Text; S. 4: leer. S. 1 aoR: Eintrag von nicht bekannter Erster Druck:
Hand, mit Rötel: Β
HKA.
VARIANTEN
43, 9 übernehmen würde] übernehmen [ k ö n n e n d würde Η
2i Ausfall] [Ein-
f a l l t Ausfall Η KORRESPONDENZSTELLE
14.12.1771
(an) (Briefe V, Nr201),
Nr 43 ist Antwort
Nr42.1
auf einen - verschollenen
(von), Nr43
(an), Nr91
- Brief von Klopstock
(an). (Nr 42.1).
(Vgl.
43. 2.) ERLÄUTERUNGEN
Zu Friedrich läuterungen
Gabriel
Resewitz
(1729-1806)
zu Resewitz an Klopstock,
vgl. HKA,
Briefe IV, einführende
25. 9 . 1 7 6 5 ; Briefe VII, einführende
Er-
Erläu-
terungen zu Nr 49. Resewitz war seit 1767 zweiter Prediger an der deutschen hagen. Ende April 1775
St. Petrikirche
in Kopen-
legte er dieses Amt nieder und folgte einem Ruf auf die
Stelle des Abtes von Kloster Berge bei
Magdeburg.
348
ΝΓ43
ς
5· Mai 1773
Mit Klopstock stand Resewitz in engem brieflichen Kontakt. Er war ihm bei der Werbung von Subskribenten für die »Gelehrtenrepublik« in Kopenhagen behilflich. Außerdem fungierte Resewitz als Bevollmächtigter Klopstocks bei der Auszahlung von dessen dänischer Pension und streckte ihm des öfteren aus eigenen Mitteln Geld auf die Pensionssumme vor. Sowohl im Sommer 1773 als auch 1774 hoffte er vergebens auf ein Wiedersehen mit Klopstock in Dänemark. Erst im Mai 1775 kam es zu einem Treffen, als sich Resewitz auf der Durchreise in Lübeck befand und Klopstock ihn dort aufsuchte (vgl. zu 203, 10/11). 43, 2 Ihren Brief] Nr42.1
(verschollen).
43, 4 ich bis besorgen.] Offenbar hatte Klopstock mit Nr42.1 Informationsblätter zur Subskription auf die »Gelehrtenrepublik« geschickt (vgl. Nr36; 37, 55-101). Tatsächlich ist nicht Resewitz, sondern C. C. Andersen in Klopstocks am 30. Juli 1773 veröffentlichter »Nachricht von der Subscription« für Kopenhagen unter den Kollekteuren aufgeführt (vgl. Pape, Autorenhonorare, Sp. 226). - Zu Klopstocks Bemühungen um Subskribenten vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 36. 43, 6 unsern Katecheten] Christian Herbort Reif (gest. 1800) war seit 1771 Katechet der Kopenhagener St. Petri-Gemeinde (vgl. L. Bobé, Die deutsche St. Petri Gemeinde zu Kopenhagen. Kopenhagen 1925. S. 496). 43, 8 Töllner] Johann Gottlieb Toellner (1724-1774), seit 1760 ordentlicher Professor der Philosophie in Frankfurt/Oder, ist im Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« weder als Kollekteur noch als Subskribent verzeichnet. Klopstocks »Nachricht von der Subscription« nennt für Frankfurt an der Oder Hr. Schönebek als Kollekteur (vgl. Pape, Autorenhonorare, Sp. 227). 43, 11 Miichler] Johann Georg Müchler (1724-1819) war nur bis 1773 Subrektor der Stadtschule in Stargard, danach privatisierte er in Berlin. Er subskribierte zwar noch in Stargard, übernahm aber nicht die Kollektur. 43, 12 Schlegel] Vermutlich ist J. H. Schlegel gemeint. 43,13-17 In Berlin bis wählen.] Klopstock entschied sich offenbar für Lüdke (vgl. Nr 62 und einführende Erläuterungen hierzu). - Johann Peter Bamberger (1722-1804) war Kirchenrat und Pastor in Berlin, seine Frau Antoinette Bamberger, geb. Sack (gest. 1805), hatte Klopstock 1750 kennengelernt, als sie in Magdeburg zu einem Kreis von Verehrerinnen gehörte (vgl. HKA, Briefe I, zu 71, 58 und zu 71, 67/68). Beide subskribierten in Berlin auf die »Gelehrtenrepublik«, fungierten aber nicht als Kollekteure (vgl. das Subskribentenverzeichnis in der » Gelehrtenrepublik «). 43, 22-31 Wegen bis zwingen?] Offenbar hatte Klopstock Resewitz um Unterstützung wegen eines Wechselgeschäfts seines Neffen Johann Martin von Winthem (1738-1789) (über ihn vgl. HKA, Briefe III, zu 45, 31; Briefe VII, zu 55, 4; zu seinem Bankrott vgl. zu 104, 3/4) gebeten. Da er sich in dieser Angelegenheit Hilfe von den Bernstorffs versprach, ist es wahrscheinlich, daß der Wechsel, für den
Nr 43
1 5 . Mai 1 7 7 3
349
die Zahlung verweigert wurde, von einer in Kopenhagen ansässigen Person, die vermutlich im Dienste des Hofes stand, ausgestellt worden war. Da es im dänischen Staatsdienst mehrere Träger des Namens Zoëga gab, ist aber nicht zu ermitteln, um welche Person dieses Namens es sich gehandelt hat. 43, 23 Bernstorfj Andreas Peter Graf von Bernstorff (1735-1797) (über ihn vgl. HKA, Briefe IV, einführende Erläuterungen zu Klopstock an Α. P. Bernstorff, 19.1.1759; Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr 231) war 1772 wieder in den dänischen Staatsdienst nach Kopenhagen berufen worden. Im Dezember 1772 war er zum ersten Deputierten des Finanzkollegiums ernannt worden. Diese Stellung hatte er bis zum November 1773 inne. Im April 1773 (vgl. zu 51, 52/53) wurde er Minister für auswärtige Angelegenheiten und Mitglied des geheimen Staatsrats, im November 1773 (vgl. zu 105, 23/24) außerdem Direktor der Deutschen Kanzlei, der obersten dänischen Behörde für die Herzogtümer Schleswig und Holstein. 43, 23 und mit ihr] Wohl Henriette Friederike Gräfin von Bernstorff, geb. Gräfin zu Stolberg Stolberg (1747-1782) (vgl. einführende Erläuterungen zu H. F. Stolberg an Klopstock, 3 o. 11.1762), die ihrem Ehemann A. P. Bernstorff Mitte Mai nach Kopenhagen gefolgt war (vgl. zu 51, 52/53). 43, 33/34 Auf bis Gegenwart.] Offenbar hatte Klopstock in Nr42.1 von dem Erscheinen des 4. »Messias«-Bandes (vgl. zu 32, 7/8) und von seinem Plan, den Sommer in Kopenhagen zu verbringen (vgl. 25, 4 und Erläuterung hierzu), berichtet. 43,35 genießen] Im 18. Jahrhundert noch in allgemeinerer Bedeutung gebraucht, um allerlei nutzen, gewinn, vortheil zu bezeichnen, auch mit menschen als object (Grimm). 43, 38 Meine Frau] Zu Charlotte Resewitz, geb. Godeffroy (gest. nach 1806), vgl. HKA, Briefe V, zu 4, S/9; Briefe VII, zu 49, 52. 43, 40 Dragun] Bernhard Daniel Dragun (1741 oder 1742-1776), der bereits seit 1771 in subalterner Position an der von Resewitz gegründeten Realschule angestellt war, bewarb sich 1773 auf den besser dotierten Posten eines Sekretärs an dieser Schule. 43, 43 Vorspruch] Empfehlung. (Vgl. Grimm.) 43, 44 Münter] Zu Balthasar Münter (1735-1793) vgl- HKA, Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr 193. Münter war seit 1765 Hauptprediger an der deutschen St. Petrikirche in Kopenhagen und hatte mit Klopstock bis zu dessen Weggang aus Kopenhagen 1770 in freundschaftlichem Umgang gestanden. Münter subskribierte auf die »Gelehrtenrepublik«. 43, 46 Bekanntschaft] Bekannt wurde Münter durch seine »Bekehrungsgeschichte des vormaligen Grafen und Königlichen Dänischen Geheimen Cabinetsministers Johann Friedrich Struensee, nebst desselben eigenhändiger Nachricht von der Art, wie er zu Aenderung seiner Gesinnungen über die Religion gekom-
350
Nr 44
a m
oder nach dem 1 7 . Mai
1773
men ist« (Kopenhagen 1772). Vgl. HKA, Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr 193.
43, 46 zudringend] zudringend als adj. ist so viel wie zudringlich. (Grimm.)
44. Von Gleim, am oder nach dem i j . 5 . 1 7 7 3 ÜBERLIEFERUNG
H: Das Gleimhaus, Halberstadt: Hs. A Klopstock
10.
1 Doppelbl. S. 1 bis 4: Text. Abschrift von Gleims Hd. Eintrag von fremder Hd: S. 1 aoR: an Klopstock Erster Druck:
HKA.
VARIANTEN
44, 25 du Departement] Nachgetragen zwecks Korrektur eines
Schreibfehlers
H DATUM
Da Gleim in diesem Brief klar zum Ausdruck bringt, daß er Klopstocks Bitte, bei der Beschaffung eines preußischen Privilegs für die » Gelehrtenrepublik«
behilflich
zu sein, nicht erfüllen könne, stellt Nr 44 wohl eine Reaktion auf Nr 4z dar, dürfte also frühestens am 17.5.1773
(vgl. Abschnitt »Überlieferung« zu Nr41)
geschrie-
ben sein. Der Hinweis auf das Wohlbefinden von Klopstocks Niederschrift zu einem viel späteren Zeitpunkt
Mutter (44, 32) schließt eine
aus, da A. M. Klopstock
schon
wenige Tage später erkrankte (vgl. zu 47, 1I2). KORRESPONDENZSTELLE
Nr42 (von), Nr44 (an), Nr47.1
(von), Nr52 (an).
ERLÄUTERUNGEN
44,1-4
Preußische bis Schuz.] Ähnlich von Gleim bereits in Nr39
(vgl. 39, 31-36 und Erläuterungen hierzu). Vgl. dazu Abschnitt 44, j-8
dargestellt
»Datum«.
Seine bis ausrichten.] Sulzers Freund, der Leipziger Buchhändler
Erasmus Reich (1717-1787)
Philipp
(über ihn vgl. HKA, Briefe III, zu 31, 11; Briefe VII,
zu 64, 4), in dessen Verlag auch die Originalausgabe von Gellerts Schriften erschien, war einer der schärfsten Gegner des sich seit den sechziger Jahren unter dem Schutz der jeweiligen Landesregierung druckgewerbes. Im Norden Deutschlands
immer mehr ausweitenden
Nach-
wurde der Nachdruck vor allem durch
den Berliner Buchhändler Pauli vertreten, der 1765 von der preußischen
Regierung
für den Nachdruck der Schriften Gellerts privilegiert worden war (vgl. zu 39, 33-
N r 44
am o d e r nach dem 1 7 . M a i 1 7 7 3
35*
36). Reich hatte 1764 eine »Buchhandelsgesellschaft« gegründet, in der sich 56 deutsche Buchhändler zusammenschlossen, um gemeinsam gegen die Nachdrucker vorzugehen. In Berlin wollte das Generaldirektorium der Regierung im August 1766 mit Restriktionen gegen die »Buchhandelsgesellschaft« reagieren, dies konnte aber von Reich durch eine direkte Eingabe bei König Friedrich II. abgewendet und statt dessen ein Nachdruckverbot für den Berliner Buchhandel erwirkt werden. Dennoch konnte Pauli mit seinen Nachdrucken fortfahren. Eine erneute Eingabe der »Buchhandelsgesellschaft«, ein Generalverbot des Nachdrucks aller fremden und einheimischen Bücher zu erlassen, wurde vom Generaldirektorium abschlägig beschieden und darauf hingewiesen, daß man Pauli, soweit er für den Nachdruck privilegiert sei, schützen werde. Erst 1794 wurde der Nachdruck in Preußen im Zusammenhang mit dem »Allgemeinen Landrecht« verboten. (Vgl. A. Georgi, Die Entwicklung des Berliner Buchhandels bis zur Gründung des Börsenvereins der deutschen Buchhändler 1825. Berlin 1926. S. 164-168.) 44,13-29 Sie bis Berlin] Ähnliche Äußerungen machte Gleim bereits in Nr39 (vgl. 39, 8-31 und Erläuterungen hierzu). Da er hier das in 39, 26-28 im Konjunktiv geäußerte Angebot, die Minister Horst und Zedlitz einzuschalten, zurücknimmt, indem er Klopstock auffordert, sich selbst an Zedlitz zu wenden, ist diese Stelle vermutlich als Reaktion auf Klopstocks indirektes Insistieren auf seiner Bitte um Vermittlung eines Privilegs für die »Gelehrtenrepublik« in 42, 34-36 zu verstehen. Vgl. auch Abschnitt »Datum«. 44, 30 Frau Mutter] Anna Maria Klopstock. 44, 30/31 lezten bis Meßias] Den Anfang Mai bei Hemmerde erschienenen 4. Band der »Halleschen Ausgabe«. 44, 32-34 Hauptmann von Diebisch bis haben.] Vermutlich wurde bei Anna Maria Klopstock wie auch bei anderen Quedlinburgern ein Mitglied des in der Stadt stehenden preußischen Regiments einquartiert. Möglicherweise handelte es sich dabei um Hans Friedrich Ehrenreich Freiherrn von Diebitsch und Narten (1738-1822). 44,35/36 Wollen bis hinfällig.] Dazu kam es nicht. Anna Maria Klopstock starb am 27. Mai 1773. 44, 3 6 Ihrem deutschen Joseph] Klopstock erhoffte von Kaiser Joseph II. eine Unterstützung der Wissenschaften in Deutschland (vgl. HKA, Briefe V, einführende Erläuterungen zu Nr 44). 44, 38 den deutschen Mercur] Seit Anfang 1773 erschien Wielands Zeitschrift »Der Teutsche Merkur«. Zu den Modalitäten des Abonnements vgl. Bdi, S. : »Nachricht.« 44, 39 Joseph] Kaiser Joseph II. 44, 43 Bode] Über den Verleger Johann Joachim Christoph Bode (1730-1793) vgl. HKA, Briefe IV, einführende Erläuterungen zum Gemeinschaftsbrief mehrerer Verfasser an Klopstock vom 2.J3. 7.1759; Briefe V, einführende Erläuterungen zu Nr34; Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr 161.
352-
Nr 4 5
l8·
1773
Mai
44, 44 Wansbeker Bothen] Die seit 1771 von Claudius als Redakteur Zeitung »Der Wandsbecker Bothe« (ab 1773: »Der Deutsche,
sonst
betreute
Wandsbecker
Bothe«). 44, 44/45 ich bis Claudius] Von Klopstock then« die Gedichte Ungleichheit«,
erschienen
im » Wandsbecker
»Die frühen Gräber«, »Dem Unendlichen«,
»Unser Jahrhundert«,
che«, »Eingeschränkte
Einsicht«,
»Entdeckung
»Darstellung
»Gleichheit
und Erfindung«,
ohne Schönheit«,
»Unsre Spra»Die
auf ein andermal«, »An den, der's versteht«, »Ganz gute Bemerkung«, in den Wissenschaften«,
»Vom rechten Gebrauche
Waghals«, »Der Zufriedne«, 880, 1666, 169s,
^oi,
*735> 1757>
1816, 1824). Zu den zahlreichen then« veröffentlichte,
1779>
Gedichten,
vgl. C. C. Redlich,
178% *·793> ^799>
die Claudius Die poetischen
Antwort »Fortgang
der Feile«, »Der
»Verlerne Mühe« (vgl. HKA, Addenda
1715.
unglükliche III,
Nr644,
l8o3>
^10,
im »Wandsbecker Beiträge zum
becker Bothen, gesammelt und ihren Verfassern zugewiesen.
Bound
Programm
Bo-
WandsHamburg
1871. S. 1-60.
4 5 . Von Sulzer,
18. j . 1 7 7 3
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek
Hamburg: KN 48,545.
1 Einzelbl. S. 1 bis 2: Text. Einträge von fremder Hd: S. 1 aoRl, mit Blei: Sulzer den i8ten M a y
darunter,
mit Rötel: Β Erster Druck:
HKA.
VARIANTEN
45, 2 sie] [Sie'] > 'sie Η KORRESPONDENZSTELLE
Nr44.1
(von), Nr45
(an).
Nr 45 ist Antwort auf einen - verschollenen
- Brief von Klopstock
(Nr 44.1). (Vgl.
zu 45, 1-6; 45, 28; zu 45, 38-41). Weitere Briefe einer Korrespondenz
mit Sulzer sind nicht
bezeugt.
ERLÄUTERUNGEN
Johann Georg Sulzer (1720-1779)
besuchte das Gymnasium
in Zürich und wurde
danach zum Prediger ausgebildet. Ab 1743 wirkte er als Hauslehrer in Magdeburg, ab 1747 als Professor für Mathematik am Joachimthalschen und schließlich
seit 1765 als Professor der Philosophie
akademie in Berlin. 1775 wurde er außerdem zum Direktor Klasse der Akademie
der Wissenschaften
ernannt.
Gymnasium
an der Königlichen der
in Berlin Ritter-
philosophischen
ι 8 · Mai
Nr 4 5 Zwischen
Klopstock
und Sulzer hatte sich i/jo
die Schweiz ein freundschaftliches Klopstock
77 3
3 53
auf der gemeinsamen
Verhältnis gebildet.
Reise
Nach dem Bruch
und Bodmer nahm Sulzer jedoch vorbehaltlos
Seit dieser Zeit blieb das Verhältnis distanziert.
1
in
zwischen
Partei für den
letzteren.
- Über Sulzer vgl. ferner:
HKA,
Briefe I, zu 44, 9/10; Briefe VII, zu 5 3 , 26. 45, 1-6 Ich bis sey.] Wie hieraus und aus dem weiteren erschließen
ist, hatte Klopstock
»Gelehrtenrepublik«
Text des Briefes
zu
für Beförderer
der
Sulzer ein Informationsblatt
(vgl. Nr^6)
übersandt
(Nr44.i;
verschollen),
dem
wahr-
scheinlich ein oder mehrere Informationsblätter
für Kollekteure
(vgl. 37, 5 5 - 1 0 1 J
beigelegt
um Kollekteure
vgl.
waren.
Erläuterungen
(Zu Klopstocks
Bemühungen
zu Nr 36.) In der vorliegenden
einführende
Brief stelle nimmt Sulzer Bezug auf
36, 2-7. Vgl. hierzu einen Brief Sulzers an Bodmer
vom 2 0 . 7 . 1 7 7 3 , in dem es
heißt: Klopstok hat auch sich meiner wieder erinnert und mich aufgefodert in sein Bündnis gegen die Buchhändler zu treten. Ich habe es höflich verbeten. (Hs.: Zentralbibliothek 4j, 1 1 - 1 3
un
'Ich
> W E R D E N DIE
zwecks
Korrektur
61 ihrer] [Ihrer]*
70 werden] Nachgetragen
zwecks
Korrektur
70 nicht] [nicht]* nicht H
BEILAGE
Dem Brief lagen Informationsblätter 15-20 und Erläuterungen
für Kollekteure
(wie 37, 55-101)
bei (vgl. 46,
hierzu).
KORRESPONDENZSTELLE
Vor dem 10.12.1772
(an), Nr45.1
(an), Nr46 (von), Nr52.1
(von), Nr54.3
(von),
Nr 55 (an). Nr 46 ist Antwort auf einen - verschollenen 2-4 und Erläuterung hierzu.) Mit Nr45.1
- Brief von Boie (Nr 45.1). (Vgl. 46,
reagierte Boie auf Klopstocks
Übersen-
Nr 46
zi.
Mai 1 7 7 3
355
dung von Informationsblättern für Beförderer und Kollekteure der »Gelehrtenrepublik« (vgl. zu 46, 2-4). Ein weiterer - verschollener - Brief Boies (vgl. 46, 43-45) wurde wahrscheinlich schon vor dem 10.12.1772. geschrieben (vgl. HKA, Briefe V, 228, 48/49; HKA, Werke II, S. 89). ERLÄUTERUNGEN
Heinrich Christian Boie (1744-1806) hatte sich 1769 in Göttingen als Jurastudent einschreiben lassen und betätigte sich als Hofmeister der englischen Studenten, nachdem er zuvor von 1764 bis 1767 in Jena zuerst Theologie, dann Jura studiert hatte und sich danach anderthalb Jahre in seinem Flensburger Elternhaus aufgehalten hatte. In Göttingen gab er von 1769 bis 1774 den ersten deutschen Musenalmanach heraus, zunächst als eine Auswahl gängiger Poesien, dann zunehmend als Forum junger Dichter, die er um sich sammelte und aus denen der Hainbund hervorging. Im Dezember 1775 wurde er zum zweiten Stabssekretär bei der hannoverschen Armee ernannt und ging daher im Februar 1776 nach Hannover. 1781 bekam er eine Stelle als Landvogt von Süderdithmarschen und siedelte nach Meldorf um, wo er bis zu seinem Tode wirkte. Boie war in vielfältiger Weise vermittelnd um die deutsche Literatur bemüht: Durch die Herausgabe des Musenalmanachs, die Kontaktpflege zu zahlreichen Dichtern und Gelehrten, die Unterstützung von Subskriptionsvorhaben, die Förderung junger poetischer Talente und das Übersetzen englischer Literatur. Für Klopstock hegte Boie große Verehrung. Bevor 1771 Klopstocks »Oden«-Ausgabe erschien, verfügte er über eine der umfangreichsten Sammlungen Klopstockscher Gedichte, die teils in Zeitschriften veröffentlicht waren, teils in Abschriften kursierten (vgl. Weinhold, Bote, S. 173). Klopstock wußte von seinem aufrichtigen Verehrer (vgl. HKA, Briefe V, 190, 242-254), auch stand er mit Boies Vater Johann Friedrich Boie in Korrespondenz (vgl. Briefe V, einführende Erläuterungen zu Nr 27). Als Boie in seinen »Musenalmanach 1773« Epigramme Klopstocks aus der »Hamburgischen Neuen Zeitung« aufnahm, versprach dieser Boie über Dritte weitere ungedruckte Beiträge (vgl. zu 46, 37; HKA, Werke II, S. 86-89). Wohl in diesem Zusammenhang schrieb Boie einen ersten (verschollenen) Brief an Klopstock, der jedoch unbeantwortet blieb (vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle«). Erst ab Mai 1773 entspann sich im Zusammenhang mit Boies Unterstützung für die Subskription auf die »Gelehrtenrepublik« ein reger Briefwechsel. In Boie fand Klopstock seine wichtigste Stütze für das Subskriptionsvorhaben. Mit seinen zahlreichen Kontakten half er Klopstock, ein weitreichendes Kollekteursnetz zu spannen und sammelte selbst 414 Subskribenten. Im Dezember 1773/Januar 1774 kam es bei einem mehrwöchigen Aufenthalt Boies in Hamburg auch zur persönlichen Bekanntschaft. Ein erneutes Treffen fand im April 1775 anläßlich Klopstocks Durchreise in Göttingen statt. Boies Plan, Klopstock 1775 erneut in Hamburg zu
356
Nr 46
2.1. Mai 1773
besuchen, zerschlug sich. Erst 1780 es zw häufigeren Besuchen (vgl. HKA, Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr 5). Das freundschaftliche Verhältnis blieb über viele Jahre erhalten. 46, 2-4 Sie bis Säulen.] Β oie hatte sich offenbar in einem vorausgegangenen Brief (Nr 45.1; verschollen) erboten, Klopstock bei dem Bemühen um Subskriptionen auf die »Gelehrtenrepublik« zu helfen, nachdem er von Klopstock - vermutlich von den Grafen Stolberg überbrachte - Informationsblätter für Beförderer und Kollekteure erhalten hatte. 46, 3 regulus] Kleiner König. 46, 4 rex] König. 46, 4 late tyrannus] Ein »weithin herrschender Tyrann« (Horaz, Carmina III, i7> 9)· 46, 4 Herkules Säulen] Antike Bezeichnung der Meerenge von Gibraltar, die als das Ende der im Altertum bekannten Welt galt. 46, j (Ich bis sind.] Bote verfügte durch seine Tätigkeit als Hofmeister englischer Studenten (vgl. zu 5, 58) über Kontakte nach London. 46, 7 durch Bodmer Blätter)] Offenbar hatte Klopstock Nr49.1 Informationsblätter für Paris beigelegt. Vgl. zu 50, 15/16. 46, γ Lissabon] Als Kollekteur für Lissabon sollte der mit den Hainbündlern bekannte Göttinger J. W. C. Müller geworben werden (vgl. zu 110, i/z). 46,9/10 Ich bis schreiben. ] Ein solcher Brief Klopstocks an Bodmer ist nicht überliefert. 46,10-12 Freylich bis vorgedrukt] Antwort auf eine Nachfrage Boies in Nr 45.1, der dies den Informationsblättern nicht entnehmen konnte. Klopstock erklärte sich hierüber in seinem »Subscriptionsplan« (vgl. Pape, Autorenhonorare, Sp. 225). 46,11 umständlichem Plane] Klopstocks »Subscriptionsplan« (Pape, Autorenhonorare, Sp. 221-225), der am 8. 6.1773 in der »Hamburgischen Neuen Zeitung« (vgl. HKA, Addenda III, Nr3298) und in den Tagen danach in verschiedenen anderen Zeitungen erschien (vgl. HKA, Addenda III, Nr3299-3303). Klopstock verschickte Drucke des »Subscriptionsplanes« an seine Beförderer und Kollekteure (vgl. 56, 57, 2; 61, j-io; 62, 5/6; zu 62, 5), von denen einige ihn ihrerseits in die örtlichen Zeitungen setzen ließen (vgl. HKA, Addenda III, Nr3304-3306). u 46,12-14 zwar bis Namen.] Vgl. das Subskribentenverzeichnis, das der »Gelehrtenrepublik« vorangestellt ist. 46,15 expertus Rupertus] Erfahrener Rupert (dem man glauben soll). - Geht auf die antike Wendung »Experto crédité« zurück (u. a. bei Vergil, Aeneis 11, 283), die im Mittelalter zu »Experto crede Ruperto« umgestaltet wurde. Auf welchen Rupert dabei Bezug genommen wird, ist unsicher. Die Wendung begegnet häufig bei Luther (vgl. Martin Luther, Werke. Bdj3. Weimar 1920. S.218). Die von Klopstock verkürzte Form im Nominativ ist auch bei anderen Autoren im 18. Jahr-
N r 46
zi.
Mai
1773
hundert nachweisbar, so bei Lichtenberg (Georg Christoph Lichtenberg. wechsel. Hrsg. von U.Joost und A.Schöne. Bd2 (1780-1784). München S. 951).
357
Brief1985.
46,15-20 Ich bis fort.] Klopstock legte weitere Informationsblätter für Kollekteure bei, auf denen er offensichtlich notiert hatte, an welche Orte diese Blätter gesandt werden sollten (vgl. Abschnitt »Beilage«), Boie verschickte sie an verschiedene Bekannte (vgl. 55, 40-46). 46,18 e r s p r i e ß l i c h e r e n ] Nützlicheren. (Vgl. Grimm.) 46, 20/21 Dazu bis lassen.] Wohl eine handschriftliche Anmerkung zu dem Wort Commissionaire wie in dem an Sprickmann gerichteten Informationsblatt vom 2 4 . 5 . 1 7 7 3 (vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle« zu Nr 71). 46, 22/23 Ich bis bald.] Vgl. zu 55, 29; 30 und zu 56, 18. 46, 23-26 Sie bis anzubringen ] Es handelt sich dabei um mehrere Einzelblätter mit dem Bild der »Heiligen Muse«, die von Preisler als Titelkupfer für den 1. Band der »Kopenhagener Ausgabe« des »Messias« gezeichnet und gestochen worden war (vgl. HKA, Addenda II, S. 297). Klopstock hatte sie für jedes Bundesmitglied persönlich mit einem An - . Klopstock. 1773. signiert (vgl. Voß an Brückner, l). 6.177^; Hs.: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek, Kiel: Cb 4.54). Boie hängte sein Blatt tatsächlich über seinem Schreibtisch auf (vgl. Boie an Gotter, 12., 13.6.1773; Hs.: Forschungs- und Landesbibliothek Gotha: Chart. Β 1915 II9). Über die freudige Reaktion der anderen Hainbündler vgl. 51, 39/40; 54, 6-9. 46, 24 unsre Freunde] Die Mitglieder des Hainbundes. 46, 31 (Es bis Theil)] Im Subskriptionsaufruf, den Klopstock als Schluß des Subskribentenverzeichnisses des ersten Teiles (vgl. zu 46, 12-14) drucken ließ, heißt es dazu: Die deutsche Gelehrtenrepublik. Zweyter und lezter Theil. Ein Alphabet stark; auf Postpapier; mit neuen Lettern Das Buch wird den isten Febr. 1775. herausgegeben . Klopstock konnte jedoch diesen Termin nicht einhalten. Laut Voß arbeitete er Ende 1775 noch fleißig am zweiten Theil der Gel. Republik (Voß an Böckmann, 2 2 . 1 2 . 1 7 7 5 ; Voß, Briefe, Bd3.2, S. 106), einen neuen Termin scheint er sich für die Drucklegung nicht gesetzt zu haben. Wie Boie am 15.12.1776 an Gotter berichtete, hatte Klopstock noch viel im Mspt., das zum Theil seit Jahren vollendet ist, zum Theil wenig mehr dazu braucht. Den zweyten Theil der Republik, Dialoge über die Sylbenmaaße (vgl. zu 59, 40-45), Hermann und die Fürsten (vgl. zu 46,40), Hermanns Tod (erschienen 1787), der König, ein Trauersp. (verschollen) neue Oden, und die 10 ersten Gesänge des Meßias zu der Vollendung gebracht (Hs.: Forschungs- und Landesbibliothek Gotha: Chart. Β1915 II, Bl. 176 V). Tatsächlich ist der zweite Teil nie vollendet worden, handschriftliche Fragmente sind im KlopstockNachlaß überliefert (vgl. HKA, Werke VII 2, S. 3-102). 46, 32 dieß kleine Buch] Die »Gelehrtenrepublik« umfaßt 248 Seiten in Oktavdruck. Vgl. HKA, Werke VII 2, Apparat zu »Die Geseze«, Abschnitt »Textgenese, Datierung«.
3 5 8
Ν Γ 4 6
Z I .
M a i
1 7 7 3
46,32/33 von meinen Versen] Einige von Klopstocks HKA, Werke VII 1, S. 107-112.
Epigrammen.
Vgl.
46, 34 von den D e n k m a l e n der D e u t s c h e n ] Kurze Texte Klopstocks, überwiegend Exempel aus der römisch-germanischen Geschichte darstellend. Vgl. HKA, Werke Vili, S. 129-137; 156-162; VII2, Apparat zur »Geschichte des lezten Landtages«: »Denkmale der Deutschen«, Abschnitt »Genese und Geschichte des Textkomplexes «. 46, 35/36 langarmigen Tyrannen] Vgl. 46, 4 und Erläuterung hierzu. 46, 37 Musenalm] Musenalmanach 1774. 46, 37 Verse] Epigramme. Boie hatte einige von Klopstocks Epigrammen, die in der »Hamburgischen Neuen Zeitung« erschienen waren, im »Musenalmanach 1773« wiederabgedruckt (vgl. HKA, Werke II, S. 85/86). Klopstock hatte ihm daraufhin über Dritte mehr Verse für den künftigen Almanach versprochen (Boie an Herder, 14.11.1772.; G. Arnold, Briefe literarhistorischen Inhalts aus Herders Nachlaß. Teil 1. In: Impulse 10, 1987, S. 281). 46, 37-39 ob sie bis haben] Vgl. hierzu HKA, Werke II, S. 387/388. 46, 40 drey bis F ü r s t e n ] Vgl. Musenalmanach 1774, S. 1-11; mit geringfügigen Änderungen aufgenommen in »Hermann und die Fürsten. Ein Bardiet für die Schaubühne. Hamburg 1784«, S. 11-13, 63/64, 77/78. Im Inhaltsverzeichnis des Musenalmanachs sind die Gesänge nach Klopstocks Angaben (vgl. 56, 46-48) betitelt als »Auf die Schlacht mit dem Germanikus«, »Auf Winfelds Schlacht«, »Der kattische Tanz« (a. a. O., S. 118). 46, 40/41 Ich bis vorzusezen.] Die drei Gesänge stehen unter dem Titel Drey Bardengesänge aus Klopstocks Hermann und die Fürsten, im Inhaltsverzeichnis wird noch ergänzt: einem Bardiet für die Bühne (a. a. O., S. 1, 118). 46, 43 Ihren ersten lieben Brief] Vgl. Abschnitt 46, 44/45 Nichtschreiben] Vgl. zu 14, 2-9.
»Korrespondenzstelle«.
46, 45/46 leg bis bey] Wohl dem Extrapaket (vgl. 46, 81) mit den Exemplaren der »Kopenhagener Ausgabe« des »Messias«, die Boie in Göttingen verkaufen sollte (vgl. 102, 50-52). Diese im Quartformat erschienene Ausgabe enthält die Gesänge I bis XV (vgl. HKA, Addenda III, Nr 2918, Nr 2919 und Nr 2992). 46, 46-48 Die dortigen bis frankirt. — ] Vgl. Hamburgische Neue Zeitung 1773, St. 51 (30. 3.): Von der Kopenhagner Ausgabe des Meßias in gr. 4. sind noch einige Exemplare vorhanden. Es wird dieses vornämlich der Auswärtigen halben angezeigt, welche den 3. Theil noch nicht besitzen. Zu haben alhier bey Hr. von Winthem im Grimm, der Theil zu 1 Rthl. (Vgl. auch Hamburgische Addreß-Comtoir-Nachrichten 1773, St. 27 (5. 4.), S. 215, dort heißt es fehlerhaft: 4. Theil.j 46,50 schlimme Hand] Vgl. dazu C. E Cramer (Tellow an Elisa, S.91): Er schreibt eine gewaltig unleserliche Hand, oder wie er sich selbst ausdrückt, eigentlich eine Feder, keine Hand . Vgl. auch HKA, Briefe III, Nr 55, 59-62 und Erläuterungen hierzu.
N r 46
zi.
Mai 1 7 7 3
359
46, 53-56 Mir bis möchte] Den Vorschlag, die Subskription auf die »Gelehrtenrepublik« zusätzlich durch den Umlauf einer Liste zu befördern, machte Klopstock auch an anderer Stelle (vgl. 57, 11-17)
un
d setzte seinen Vorschlag schließlich auch
in das gedruckte »Pro Memoria« (Nr 71). 46, 53 undiensam] Undienlich. (Vgl. Grimm.) 46, 56/57 B e f ö r d e r e r n ] Vgl. zu 36, 11-16; zu 36, 22/23. 46, 57/58 unter bis müste] In seiner »Nachricht von der Subscription«
vom
30. 7 . 1 7 7 3 hob Klopstock in der Tat H e r r n B o i e , i n Göttingen, der schon sehr vieles zum bisherigen guten Fortgange der Sache beygetragen hat hervor (Pape, Autorenhonorare,
Sp. 229).
46, 59/60 (Preis bis u.s.w.)] Der Preis von 1 Rthlr. in schwerem Gelde, oder 1 Rthlr. 3 Gr. nach Louisd'or war dem »Subscriptionsplan« zu entnehmen (a. a. O., Sp. 22}). Vgl. auch zu 42, 22. 46, 63 Von bis andermal] Bote hatte im Februar angekündigt, den »Messias« ins Englische zu übersetzen (vgl. 21, 22/23
un
W E R D E , IN J E D E R
KORRESPONDENZSTELLE
Nr47 (an), 20.11.1788
(von) (HKA, Briefe VIII, Nr 108).
ERLÄUTERUNGEN
Philipp Gabriel Hensler (1733-1805) hatte zunächst in Göttingen Theologie studiert und danach als Hauslehrer gearbeitet. 1760 ging er erneut nach Göttingen, um Medizin zu studieren. Nach seiner Promotion 176z ließ er sich kurzfristig als Arzt in Preetz nieder, bevor er 1763 als Physikus nach Segeberg berufen und 1769 schließlich durch Vermittlung J. H. E. Bernstorffs in Altona zum Stadtphysikus und Physikus in der Herrschaft Pinneberg und Grafschaft Rantzau ernannt wurde. Hier praktizierte er 20 Jahre lang als angesehener Arzt, bis er 1789 den Ruf auf einen Lehrstuhl an der medizinischen Fakultät der Universität Kiel annahm. Hensler war in Altona Arzt seines Gönners Bernstorff und auch der Familie Stolberg, in deren Häusern er bald auch privat verkehrte und damit in einem gesellschaftlichen Zirkel, zu dem auch Klopstock gehörte. Klopstock erwählte ihn ebenfalls zu seinem Hausarzt, den er - da er in seinen späteren Jahren häufiger kränkelte - des öfteren konsultieren mußte. Bald zählte Hensler neben Ehlers und Ahlemann zu Klopstocks engerem Altonaer Freundeskreis, in dem er 1773 beispielsweise seinen Geburtstag feierte (vgl. Esmarch an Voß, 2 9 . 1 2 . 1 7 7 3 ; Hs.:
N r 48
a m o d e r n a c h d e m 2.6. M a i 1 7 7 3
3^1
Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek, Kiel: Cb 4.74). - Vgl. auch P. Portwich, Der Arzt Philipp Gabriel Hensler und seine Zeitgenossen in der schleswig-holsteinischen Spätaufklärung. Neumünster 1995. (Kieler Beiträge zur Geschichte der Medizin und Pharmazie, zz.) (Insbesondere S. 37-40.) 47, llz Nachdem bis ersehen] Aufgrund der zeitlichen Nähe zum Tod Anna Maria Klopstocks am 27. 5 . 1 7 7 3 und der Tatsache, daß Klopstock den vorliegenden Brief weiter in sein Elternhaus nach Quedlinburg sandte (vgl. Nr 48), kann davon ausgegangen werden, daß es sich bei dem genannten Aufsaze um einen Bericht des Quedlinburger Arztes Friedrich Wilhelm Ritter (1747-1784) über das Befinden Anna Maria Klopstocks handelt. Offenbar hatte Klopstock diesen Bericht erhalten und an Hensler mit der Bitte um ärztlichen Rat weitergeleitet. 47, z-10 so bis werden.] Zur medizinischen Beurteilung von Henslers Empfehlungen vgl. Portwich, a. a. O., S. 38/39. 47, 3 China in Pulver] Chinarinde, chininhaltiges Medikament zur Fiebersenkung. Vgl. HKA, Briefe V, zu 6z, 104. 47, 4 Remissionszeit] Zeit des vorübergehenden Zurückgehens von Krankheitserscheinungen. 47, 5 Quenten] Quentchen. Gewichtseinheit, das Viertel eines Lotes, ca. 4 g. 47, 6 Loth] Gewichtseinheit, ca. 16 g. 47, 7 Scrupel] Kleines Apothekergewicht, ca. 1,3 g. 47, 9 Mittelsalzen] alle zusammengesetzten Salze, welche aus Verbindung der Säuren mit Alkalien, oder mit absorbierenden Erden, oder mit Metallen entstehen, ζ. B. Weinstein, Alaun, Vitriol (Krünitz). 47.10
der ersten Wege] Verdauungsorgane. (Vgl. Grimm.)
47.11 Richter] Vermutlich von Hensler fälschlich für Ritter gesetzt. August Gottlieb Richter (174Z-181Z) war ein bekannter Arzt und Professor der Medizin in Göttingen.
48. An Α. M. Klopstock (?) oder C. V. Klopstock (?) und H. E. Klopstock (?), am oder nach dem 26. j.
1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Das Gleimhaus, Halberstadt: Hs. A Hensler 3. Siehe Abschnitt »Überlieferung« zu Nr47. Erster Druck: HKA. ADRESSAT
Klopstocks Zeilen waren entweder an seine Mutter oder an seine Schwestern C. V. Klopstock und H. E. Klopstock (wie Nr 49) oder an die Mutter und die Schwestern zusammen gerichtet.
362
Nr 49
n a c h d e m z6.
Mai
1773
DATUM
Aufgrund der ernsten Erkrankung seiner Mutter ist es wahrscheinlich, daß Klopstock Henslers Brief (Nr47), den er vermutlich am 2 6 . 5 . 1 7 7 3 erhielt, auf dem schnellsten
Wege, d. h. noch am selben Tage, entweder auf dem Postweg über
Braunschweig oder per Extrapost weiterbeförderte und nicht den nächsten regulären Posttag Richtung Quedlinburg
(28. 5.) abwartete.
KORRESPONDENZSTELLE
Α. M.
Klopstock:
Nr33 (von), Nr48 (von) (?). Nr48 traf erst nach dem Tode Α. M. Klopstocks
am 2 7 . 5 . 1 7 7 3 in
Quedlinburg
ein (vgl. Abschnitt »Datum« zu Nr49). C. V. und Η. E.
Klopstock:
Nr48 (von) (f), Nr49 (von) (?). ERLÄUTERUNGEN
Über Anna Maria Klopstock,
geb. Schmidt (1703-1773),
die Mutter
Klopstocks,
vgl. HKA, Briefe I, zu 13, 53/54. Sie starb am 2 7 . 5 . 1 7 7 3 . Uber die im Elternhaus lebenden Schwestern Klopstocks, stock, spätere Schmidt (1734-1799), 48,1
(1735-1801)), und Henriette
Charlotte Victoria Klop-
Ernestine,
spätere
Lerche
vgl. HKA, Briefe VII, zu 239, 64 und zu 239, 65/66.
Dieser Brief] Nr47. (Vgl. Abschnitt »Überlieferung«
48, ilz Dieser bis aufgerichtet
hierzu.)
] Vgl. Nr47 und Erläuterungen
48, 2/3 Ich bis geschrieben] Nr47.1
(verschollen) (vgl. Abschnitt
hierzu. »Korrespon-
denzstelle« zu Nr52).
49. An C. V. Klopstock (?) oder Η. E. Klopstock (?), nach dem 26. j . 1773 ÜBERLIEFERUNG
H: Das Gleimhaus, Halberstadt: Hs. A Klopstock
99.
1 Einzelbl. S. i(\): Text; S. 2: leer. S. 1, zwischen Textende und Unterschrift: Erster Druck:
Schnörkel.
HKA.
ADRESSAT
Wie aus 49, 1 hervorgeht, ist dieser Brief vermutlich an die noch im Elternhaus lebenden ledigen Schwestern Klopstocks
Charlotte Victoria und Henriette Erne-
stine oder auch nur an eine von beiden gerichtet.
Nr 50
2.7. M a i 1 7 7 3
363
DATUM
Nr 4P muß kurze Zeit nach Absendung von Nr48 geschrieben sein (vgl. 49, 2 und Erläuterung hierzu), d. h. bevor Klopstock vom Tod seiner Mutter, der am 27. Mai 1773 eintrat, erfuhr. BEILAGE
Mit Nr
überschickte Klopstock Geld (vgl. 49, 3).
KORRES P O N D E N Z S T E L L E
Nr48 (von) (?), Nr49 (von) (?). ERLÄUTERUNGEN
49, 1/2 daß bis soll] Anna Maria Klopstock starb am 27. 5 . 1 7 7 3 . 49, 2 Brief von Dr Hensler] Nr 47. 4p, 3 den versprochenen Louisdor] Wann und in welchem Zusammenhang Klopstock diese Summe versprach, ist nicht bezeugt.
jo.
Von Bodmer,
27. j . 1 7 7 3
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1 Einzelbl.
Hamburg: KN 48,74.
S. 1 bis 2 (j): Text. Erster Druck: HKA. DATUM
Die Tagesangabe läßt sich als 17. oder als 27. lesen. Da Bodmer aber von einem bereits geschriebenen Brief an ]. Müller berichtet (jo, 7/8), der mit dem 22. 5. datiert ist (vgl. zu jo, 8), muß es sich um den 27. 5. handeln. KORRESPONDENZSTELLE
Nr41 (von), Nr4p.i
(von), Nrjo
(an).
Nr jo ist Antwort auf Nr 41 (vgl. zu jo, 25/26) und auf einen weiteren - verschollenen - Brief Klopstocks (Nr 49.1), in dem dieser Bodmer bat, Diderot und Schöpflin für Paris und Straßburg anzuwerben (vgl. 50, 15/16 und Erläuterung hierzu). Bodmers Beschwerden gegenüber Müller Alle Posttage schikt er mir solche gedrukte oblatorien; die noch so mangelhaft in vielen Stüken sind (Bodmer an Johannes Müller, 5. 6.1773; Hs.: Stadtbibliothek Schaffhausen: Ms. Müll. 70I2.; Schnetzler, Bodmer/Klopstock, S. 14p) und gegenüber Sulzer Er schikte mir Post nach Post Subscriptions Billete, und nicht ein Wort von seinen persönlichen Umständen (Bodmer an Sulzer, 24. 7 . 1 7 7 3 ; Hs.: Zentralbibliothek Zürich: Ms Bodmer 2o) bezeugen, daß Klopstock noch weitere Informationsblätter, wie Nr 41
364
Nr 50
beigelegt,
27. Mai
folgen
ließ, ohne Bodmer
persönlich
hierzu). Bodmer
antwortete
und Erläuterungen spondenz
1773
anzuschreiben
(vgl. auch jo,
darauf offenbar
scheint auch später nicht fortgeführt
worden
7/8
nicht. Die
Korre-
Reichs traf am
Diens-
zu sein.
ERLÄUTERUNGEN
50, 1 Ich bis pult] Vgl. 6, 18-22
und Erläuterung
hierzu.
jo, 1 lezten Post] Die Post aus dem Gebiet des deutschen tag- und Freitagnachmittag
in Zürich
tagmittag
wieder
in diese Richtung
bis 1848. Zürich
1937.
S. jo/j2).
den 4. Band des »Messias«
ein und ging Mittwochmorgen
und
ab (vgl. E. Rüd, Zürcherische
Da der 2 7 . j . ein Donnerstag
zwei Tage vor der Niederschrift
jo, 2 leztern gesänge] Die neu erschienenen jo, 2-4 Mich bis lebensart] Vgl. Bodmer
Sams-
Postgeschichte
war, hatte
von Nrjo
Gesänge
XVI-XX.
an Johannes
Müller,
Bodmer erhalten,
j . 6.1773:
Ich
selbst bin nicht in umständen, daß ich ihm dienen könne. Er scheint nicht zu wissen, daß ein Mensch, der 7 5 . jähre auf den Schultern liegend hat, keine stunde f ü r Collecteurdienste übrig hat. (Hs.: Stadtbibliothek 2; Schnetzler,
Bodmer/Klopstock,
Subskription
ihrer finanziellen
S. 149.) Bodmer, Vorteile
Briefe I, zu l j , 60), mutmaßte
halber
Schaffhausen:
Ms. Müll.
der Klopstock
vorgeschlagen
1748 hatte
70I
selbst (vgl.
die HKA,
nun: Ich fürcht Klopstok stehe nicht gut in seinen
Finanzen, und falle darum auf solche mechanische moyens (Hs.: a. a. O.). Im nächsten Brief klagte er: Klopstok verfolget mich mit seinem Subscriptionssystem mer an Müller, 12. 6.1773; täuscht an Sulzer:
Schnetzler,
Bodmer/Klopstock,
Zürich:
Ungeheuer xikon
(Bod-
und schrieb
ent-
Klopstok hat so viel Zärtlichkeit für mich, daß er mich zu
Typhons arbeiten brauchen will (Bodmer bliothek
S. ljo)
Als Bodmer
mit hundert Drachenköpfen
der griechischen
an Sulzer, 24. 7.1773;
20). (Typhon
und römischen
ist in der griechischen
Hs.:
Zentralbi-
Mythologie
ein
und Schlangenfüßen.
Vgl. H. Hunger,
Le-
Mythologie.
Wien 1988.
8. Aufl.
S.j2j/
jz6.)
jo, 3 Beföderer] Vgl. zu 36, 11-16;
zu 36, 22/23.
jo, 3 subscription] Vgl. zu 36, 2-7. Zu Klopstocks republik«
auf Subskription
jo, 4/j
Verhältnisse bis stehe] Bodmer
Orell, Geßner,
verwandtschaftlicher ben Teilhaber Heinrich
der
und freundschaftlicher,
stand zu der Zürcher
Salomon
Wolf, Hans
Füßli (174J-1832).
Beziehung
Geßner,
Hans Conrad
Rudolf
Füßli
Buchhandlung
(Vgl. A. Corrodi-Sulzer,
der
Buchdruk-
war, in
(vgl. jo,
mehrfacher,
12-14).
Orell, Johann
(1709-1793)
In: Geist und Schönheit
»Gelehrten-
zu Nr 36.
& Co. und Füßli & Co. entstanden
waren Salomon
Orell Füßli AG Zürich. Zürich
Herausgabe
Erläuterungen
Füßli & Co., die 1770 durch den Zusammenschluß
kereien von Orell, Geßner
degger,
vgl. einführende
Die sie-
Heinrich
und sein Sohn
Stammtafel
im Zürich
der
HeiJohann
Art.lnstitut
des 18.
Jahrhunderts.
1968. S. 169.)
jo, 6 oblatorien] Oblatorium
heißt der erste Brief, den ein K a u f m a n an den
andern schreibt, um seine Dienste anzubiethen (Krünitz). mationsblätter
für Kollekteure
(vgl. Beilage
2 zu Nr37).
Gemeint Vgl. zu 41,
sind die 1.
Infor-
Nr 50 50, 7 professor Meister] Leonhard Meister (1741-1811), steller und Historiker,
27. Mai 1 7 7 3
3^5
später bekannter
war seit 1773 Professor der Geschichte
Schrift-
und Geographie
an
der Kunstschule in Zürich. 50, 8 professor Müller] An Johannes velden) (1752-1809),
Müller (ab 1791 Edler von Müller zu Syl-
177z bis 1774 Professor
hausen, später bekannter Historiker,
der griechischen
Publizist und Diplomat,
Sprache in Schaffschrieb Bodmer
am
2 2 . 5 . 1 7 7 3 : Hr. Klopstok, Legationsrath bittet mich bygelegtes Oblatorium (da Bodmer
in diesem Brief aus dem Informationsblatt
zitiert, muß es sich um das Informationsblatt
für Beförderer
für Kollekteure
(Nr37,
(Nr 36)
55-101)
han-
deln) in Schafhausen bekannt zu machen. Wollten sie selbst ein beföderer der Subscription und Collecteur syn, so wäre es für Klopstok das Vorzüglichste. Sie müßen sich directe gegen ihn erklären. Er würde mit diesem Werke nur den Anfang machen, und mehrere durch diesen Weg, so wol selbst als andere Gelehrte zum druk befödern. Er meint dadurch zu erhalten daß die gelehrten Eigenthümer ihrer Schriften werden; itzt sejn, sagt er, die Buchhändler die wirklichen Eigenthümer. (Vgl. 36, 4-7.) Er fodert alle Gelehrten, alle Liebhaber und Liebhaberinnen der Literatur auf. (Vgl. 3 6, 9-11.) (Hs.: Stadtbibliothek sen: Ms. Müll. 70I1; Schnetzler, zur Unterstützung
Bodmer/Klopstock,
der Subskription
Schaffhau-
S. 147.) Müller erklärte
sich
bereit: Es wird mir sehr angenem seyn, einem
in vieler Absicht so schätzenswürdigen Mann wie Hr Klopstok ist, zu dienen. Ich erwarte gern einen nähern Bericht von seinem Werk von ihm selbst; wenn Sie ihm aber bereits geschrieben haben sollten, ohne von einem Brief an mich zu sagen, so werd' ich ihm mit nächstem selbst schreiben, und ihm in allem was mir möglich ist, dienen. (Müller an Bodmer,
3. 6.1773;
Schnetzler, Bodmer/Klopstock,
S. 147/
148.) Bodmer antwortete daraufhin: Sie thun ein großmüthiges Werk, mein liebster Hr. professor, wenn sie Herrn Klopstok in seinem seltsamen Unternehmen helfen. Ich habe ihm geschrieben, wenn Sie, mein Herr, oder wer sich der Collection annehmen wolle, dann würde ers ihm directe schreiben. Also wird er nicht an Sie schreiben, sondern sie müssen sich gegen ihn erklären. Haben sie einen Freund in Bern oder in straßburg, so thun sie ein übriges und zeigen ihnen die Programmen. Ich selbst kann mich damit nicht bemengen. (Bodmer Hs.: Stadtbibliothek S. 149.) Müller
Schaffhausen:
an Müller,
Ms. Müll. 70/2; Schnetzler,
reagierte nun zurückhaltender:
5.6.1773;
Bodmer/Klopstock,
Nach reifer Ueberlegung deücht
Klopstoks Projekt mir 1. eine Extravaganz, 2. ein sehr übel ersonnenes Mittel, Geld zu machen, denn nicht leicht wird jemand in dasselbe eintreten, als wer so enthusiastisch ist, wie er selbst. Da meine trägen Mitbürger seit Jahrhunderten nicht schreiben, so weiß ich vollends nicht viel für den Verf. zu thun. Ich schäze ihn warlich, und Ihr Wort, verehrungswürdiger Herr Professor! würde, wenn ich ihn auch weniger schäzte, mich für ihn interessieren, aber mit der Publikation eines Projectes das ich in der That selbst nicht verstehe u. das eigentlich am merkwürdigsten durch seine Sonderbarkeit wird, würd' ich ihn selber u. mich ohne Noth u. Nuzen lächerlich machen. An meine auswärtigen Freunde will ich das
3 66
Nr 50
27. Mai
1773
Projekt freilich schiken, es ist bereits nach Bern abgegangen - (In der »Nachricht von der Subscription« vom 30. 7 . 1 7 7 3 ist Samuel Wilhelmi (173 0-1796), Professor für Griechisch und Ethik, als Kollekteur für Bern genannt. Ein Brief Müllers an ihn konnte jedoch nicht ermittelt werden. Im Subskribentenverzeichnis sind keine Subskribenten für Bern verzeichnet.) Müller fuhr fort: Es ist mir freilich für Klopstoken sehr leid, daß der liebe Mann im Beutel kurz ist, warum aber hat er den Messias und nicht sterbliche Helden besungen, die belohnen? warum empfindet und redet er überhaupt so übermenschlich und konnte er nicht sich mit seinem Genie der Gesellschaft nützlicher u. nothwendiger machen, als er durch Gedichte thut, die schön im Detail sind, im Ganzen aber nicht genug und nicht die Menge interessieren; Gedichte, welche, wie die Ode, mir zE. Kopfweh machen u. erst nach mühsamer Konstruktion verständlich werden! Endlich ist der schäzbarste der, welcher die Masse gemeinnütziger Kenntnisse vermehrt und urbarer gemacht oder durch Worte und Thaten unter den Wolthätern der Menschen sich einen Plaz erworben hat. (Müller an Bodmer, Schaffhausen, 25. 6.1773; Schnetzler, Bodmer/ Klopstock, S. 151.) Dennoch wolle er das Projekt nach wie vor unterstützen: Den Ritterdienst will ich doch warlich Hm Klopstok so gut als möglich ist, thun. Wann er Ihnen wider schreibt, so melden Sie ihm meinen Namen. Ich bin mit Korrespondenzen so überhäuft, ich lebe in Jahren wo ich noch ein so unermeßliches Feld der Weisheit brach vor mir liegen sehe u. durchlaufen möchte, mein Enthusiasmus, verdient, edel u. groß u. nützlich zu werden reißt mich so mächtig u. allgewaltig fort, und meine Nebenstunden gehören so unveränderlich der Freundschaft meiner wenigen Vertrauten in Bern, Zürich u. Schafhausen, daß Hr Klopstok mir wirklich zuerst schreiben muß, wenn er die Sache mit Eifer betreiben will. (A. a. O., S. 152.) Eine Korrespondenz zwischen Klopstock und Müller ist nicht bezeugt. Doch muß die Verbindung hergestellt worden sein, denn Müller erscheint in der »Nachricht von der Subscription« vom 30. Juli 1773 als Kollekteur für Schaffhausen. Vermutlich knüpfte Bote den Kontakt, der aufgrund der Nennung Müllers in Bodmers Brief (Nr 50) - aber noch nicht in Kenntnis von Müllers Zusage - am 10. 6. ±773 noch diese Woche an Müller schreiben wollte (vgl. 10-12). Später muß Müllers Unwillen, sich ohne Noth u. Nuzen lächerlich zu machen, wieder die Oberhand über seine Hilfsbereitschaft gewonnen haben: Im Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« sind keine Subskribenten für Schaffhausen verzeichnet und auch Müller selbst hat nicht subskribiert. 50, 8 Rathschreiber Iselin] Isaak Iselin (1728-1782), ein bekannter Schriftsteller und Philosoph, war seit 1756 Ratsschreiber in Basel. Weder der Brief Bodmers, noch eine von diesem ausgelöste Korrespondenz zwischen Klopstock und Iselin sind überliefert. Da die »Nachricht von der Subscription« vom 30.7.1773 nicht Iselin, sondern Die Herren Leonhard Fischer und Sohn (Lebensdaten nicht ermittelt) als Kollekteure angibt, ist eine abschlägige Antwort zu vermuten. Im Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« sind keine Subskribenten für Basel verzeichnet.
N r 50
27. Mai 1 7 7 3
jo, 9 von Haller] Über Albrecht von Haller (1708-1777)
3^7
vgl. HKA, Briefe I,
einführende Erläuterungen zu Nr 11. jo, 13 Orell] Bodmers Neffe Hans Conrad Orell (1714-1785)
führte seit 1735
den Verlag Orell & Co. (vgl. zu jo, 4/5). jo, 13/14 Heidegger] Johann Heinrich Heidegger (1738-1823)
leitete die Druk-
kerei des Verlages (vgl. zu jo, 4/5). jo, 14 mein Zunftgenoß] Die Zürcher Patrizierfamilien gehörten
verschiedenen
Zünften an, deren Repräsentanten die Stadtregierung bildeten (vgl. zu 15, 18). Bodmer war Angehöriger der Zunft zur Schmiden. 50, 14 Wolf] Über Salomon Wolf (1716-1779),
seit 1755 »Registrator« im Ar-
chiv der Stadt Zürich, vgl. HKA, Briefe I, zu 78, 10/11. Wolf betätigte sich im Verlag (vgl. zu jo, 4/5) als Korrektor. 50, 15/16 In paris bis mehr.] Klopstock hatte Bodmer offenbar in einem vorausgegangenen Brief (Nr 49.1; verschollen) darum gebeten, Diderot und Schöpflin als Kollekteure zu gewinnen. Vgl. Bodmer an Sulzer, 24. 7 . 1 7 7 3 : Ich soll ihm bis in Paris Subscriptionen für seine Geschichte der deutschen Gelehrten Republik suchen. (Hs.: Zentralbibliothek
Zürich: Ms Bodmer 20.)
jo, 15 Diderot] Über Denis Diderot (1713-1784) 296; HKA, Briefe V, 20, 11-14
vgl. HKA, Addenda II, S. 294-
un
d Erläuterung hierzu.
jo, 16 Schöpflin] Johann Daniel Schöpflin (1694-1771)
war von 1721
bis zu
seinem Tod Professor der Geschichte und Beredsamkeit an der Universität Straßburg. jo, 17 Cameralgeschäften] Cameral wurde im 18. Jahrhundert
eigentlich be-
nutzt als ein Beywort, welches nur in gewissen Zusammensetzungen üblich ist, Dinge anzudeuten, welche die Kammer, d.i. die Verwaltung der Einnahme und Ausgabe eines Fürsten, betreffen (Krünitz). jo, 20 Collecteurs] Vgl. zu 36,
11-16.
jo, 21 Abschlag] Abschlägige Antwort. (Vgl. Grimm.) jo, 23/24 Wenn sie bis finden.] Zu den Reaktionen Müllers und Iselins vgl. zu jo, 8. Von den drei genannten Zürcher Freunden Bodmers sind keine Briefe an Klopstock aus dieser Zeit bezeugt. In der »Nachricht von der Subscription« 3 o. 7.1773
vom
konnten für Zürich keine Kollekteure genannt werden. Im Subskriben-
tenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik«
sind schließlich doch 7 Subskribenten
verzeichnet, unter ihnen Lavater. Sie wurden wohl von Gottlob David geworben, der sich im Herbst 1773 in Zürich aufhielt (vgl. einführende
Hartmann Erläute-
rungen zu Nr ij6). Sein Vater Israel Hartmann sandte am 9. Juni 1774 acht Exemplare der »Gelehrtenrepublik«
an Lavater, der sie in Zürich verteilen
(I. Hartmann an Lavater, 30. 6.1774; Staatsarchiv Ludwigsburg:
sollte
Konzept im Tagebuch I. Hartmanns; Hs.:
PL 701, Büschel 2).
jo, 25/26 Der Hypochondrist bis ist.] Antwort auf 41,
11-13.
368
jι.
Nr 51
27. Mai 1773
Von C. Stolberg und F. L. Stolberg, 27. j . 1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1 Doppelbl. S. 1 bis 4: Text.
Hamburg: KN
Erster Druck: Behrens, Klopstock/Stolberg,
48,564.
S. 153/154.
VARIANTEN
51, 30 daß ich noch] daß [no']·? 'ich Basedow] vorlesen >
BRIEF VORLESEN
NOCH
Η
48 Brief vorlesen] Brief [von
Η
KORRESPONDENZSTELLE
C. Stolberg: Nr 21 (an), Nr51 F. L. Stolberg:
(an), Nr58 (an).
Nr 21 (an), Nr51
(an), Nr59 (an).
Nr 51 gingen Besuche der Grafen Stolberg bei Klopstock im April 1773 (vgl. zu zi, 31; 51, 4-10 und Erläuterungen hierzu).
voraus
ERLÄUTERUNGEN
51,1 Göttingen] Die Grafen Stolberg waren zwei Wochen nach Semesterbeginn aus ihren Osterferien zurückgekehrt und vermutlich am 11. Mai mit der Dienstagspost in Göttingen eingetroffen (vgl. Bote an Bürger, 10.5.1773 und 1 3 . 5 . 1 7 7 3 ; Strodtmann, Briefe von und an Bürger, Bdi, S. 116 und 119). 51, 4-8 Ich bis haben,] Die Brüder Stolberg hatten Klopstock in Hamburg sehr oft gesehen (vgl. zu 51, 15/16). Er war gesund und sehr heiter. Er hat uns eine sehr große Freude gemacht. Meinem Bruder und mir hat er eine Ode (»Weissagung«; Muncker/Pawel, Bd 2, S. 3/4) zugeeignet, in welcher er prophezeit, Deutschland würde einst frei werden. Mich deucht, es ist eine seiner schönsten Oden. (E L. Stolberg an Henriette Bernstorff, 24.5.1773; Behrens, Stolberg, S. 23.) 51, 8 Seelen weide] was die seele nährt, erquickt, ergötzt (Grimm). 51,10-14 Gestern bis dafür.] Vgl. 46, 23-26 und Erläuterungen hierzu. 51, 15/16 Wie begierig bis Vorstellung.] Die Hainbündler hatten den Grafen Stolberg ein Buch voller Gedichte zur Beurteilung für Klopstock nach Hamburg mitgegeben (Voß an Brückner, 18.4.1773; Voß, Briefe, Bdi, S. 136). Dieses Buch, ein in Leder gebundener Oktavband, versehen mit dem Titel »Für Klopstock«, enthält insgesamt 91 Gedichte von Hahn, Hölty, J. M. Miller, G. D. Miller, C. F. Cramer, C. Stolberg, F. L. Stolberg und Voß (Hs.: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg: KN 32e). Dazu hatte der Bund einen - verschollenen - Begleitbrief verfaßt (Nr33.2), in dem Klopstock gebeten wurde, die Gedichte zu beurteilen. Man hatte Klopstocks schriftliche Antwort erhofft (vgl. Voß an Brückner,
Nr 51
1 7 . Mai 1 7 7 3
3^9
18. 4.1773; a. a. O.), diese blieb aber aus. So war der mündliche Bericht der Grafen Stolberg mit Spannung erwartet worden, obwohl diese den Hainbund bereits brieflich aus Hamburg über Klopstocks Reaktion - er zeigte sich sehr geschmeichelt unterrichtet hatten (vgl. C. Stolberg an den Hainbund, 20.4.3773; Lüchow, »Die heilige Cohorte«, S. 196/197; F. L. Stolberg an den Hainbund, 30. 4 . 1 7 7 3 ; a. a. O., S. 198/199). Klopstock beantwortete den Brief des Hainbunds erst im Februar 1774 (Nr 118), jedoch ohne die erbetene Gesamtbeurteilung. Zuvor äußerte er sich im Sommer 1773 brieflich zu drei Oden von Voß (Nr 81) und zwei Oden von F. L. Stolberg (vgl. 82, 25 und Erläuterung hierzu). Weitere schriftliche Anmerkungen sind nicht bekannt. Vgl. auch a. a. O., S. 167-169. 51,17-19 Boye bis Eifer an] H. C. Boie half Klopstock dabei, Kollekteure und Subskribenten für die »Gelehrtenrepublik« zu werben. Vgl. einführende Erläuterungen zu Nr46. 51,19 Subscribtions Plane] Informationsblätter für Kollekteure (wie 37, 55101). Vgl. Abschnitt »Beilage« zu Nr46. 51, 20 Briefe] Vgl. 55, 40-46. 51, 21 Clauswiz] Clauswitz· 51, 22 Kupfer] Vgl. 51, 10-14; 4 2 3 - 2 6 und Erläuterungen hierzu. 51, 22/23 Übermorgen bis vor,] Vgl. F. L. Stolberg an Henriette Bernstorff, 24. j. 1773: In diesen Pfingsten werden wir wieder mit unseren Hallischen Freunden u: einigen Liefländern, die auch unsere Freunde sind, einen Harz-Ritt anstellen. (Behrens, Stolberg, S. 23.) Vgl. auch 58, 3-28 und 59, 2-33. 51, 23 Blocksberg] Der Harzer Brocken. Vgl. zu 59, 12. 51, 51, 51, 51,
23 Ros-Trappe] Die Roßtrappe. Vgl. 51, 43/44; zu 58, 17. 30-37 daß bis weiß.] Vgl. 51, 4-8 und Erläuterungen hierzu. 37-40 Für bis Kupferstiche] Vgl. 51, 10-14 und Erläuterung hierzu. 40/41 Boie bis zeigen] Vgl. 51, 17-19 und Erläuterungen hierzu.
51, 41/42 Uebermorgen bis wird.] Vgl. 51, 22/23 und Erläuterungen hierzu. 51, 43/44 die Roßtrappe bis vorher.] Die Grafen Stolberg hatten bereits 1772 von Halle aus eine Reise in den Harz unternommen (vgl. HKA, Briefe V, 216, 1719). Klopstock hatte den Grafen Stolberg offenbar inzwischen seine 1771 entstandene Ode »Die Roßtrappe« (Muncker/Pawel, Bdi, S. 226-228) gezeigt. 51, 45/46 Sie bis Zweifel.] Vgl. 5, 31/32; 69-73 und Erläuterungen hierzu. 51, 48 In Braunschweig] Die Grafen Stolberg hatten auf der Rückreise nach Göttingen wie auf ihrer Hinreise Ebert besucht, der ihnen außerordentlich gefallen hatte (F. L. Stolberg an Henriette Bernstorff, 24. 5.1773; Behrens, Stolberg, S. 23). 51, 48 einen Brief] Vermutlich ein Brief von Basedows Mitarbeiter Christian Heinrich Wolke (1741-1825) an Ebert. Wolke hatte Ebert verschiedene Briefe nach Braunschweig geschrieben, wie aus dem einzigen überlieferten Brief dieser Korrespondenz hervorgeht (Wolke an Ebert, 6. 5.1773; Hs.: Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Sammlung Vieweg 1670).
370
Nr 52
vor Juni
1773
51, 50-52 Ich muß bis angesehn.] 1772 war das Gedicht »An Ramler, An Gallinetten« in K. W. Ramlers »Lyrischen Gedichten« (Berlin 1772. S. 103-105)
erschie-
nen. Vermutlich spielt F. L. Stolberg auf eine Rezension des Gedichtbandes an, in der die französische Muse - bei Ramler Galinette benannt - Buhlerin
genannt
wird. Wo eine solche Rezension erschien, wer sie geschrieben hat und um welche Person es sich bei »H. « handelt, die wohl vorher von Klopstock und Schönborn als Verfasser angesehen wurde, konnte nicht ermittelt werden. 51, 52/53 Sagen bis ist.] Schönborn war wenige Tage, nachdem A. P. Bernstorff am 24. April in Dänemark zum Minister für auswärtige Angelegenheiten worden war (Hamburgischer
Correspondent
1773,
Nr 68 (28.4.)),
zum Konsulatssekretär beim königlich dänischen Konsulat in Algier
ernannt
von diesem vorgeschlagen
worden. Vermutlich reiste Schönborn mit der Familie A. P. Bernstorffs nach Kopenhagen, die dort Mitte Mai eintraf (Hamburgischer Correspondent 1773, Nr 80 (19. j.JJ, denn am 7. Mai trug er sich noch in Hamburg in C. F. Cramers Stammbuch ein (Hs.: Universitätsbibliothek er in Kopenhagen
Kiel: Cod. Ms. SH 405 F). Am 24. Mai wurde
von König Christian VII. zum Konsulatssekretär
(Reichs Post-Reuter, Nr 134 (21. 8.)). Am 20. August verließ Schönborn gen wieder in Richtung Lübeck (Kiobenhavns
Adresse-Contoirs
ernannt Kopenha-
Efterretninger
1773, Nr 128 (20.8.)) und kehrte nach Hamburg zurück, von wo aus er Ende September seine Reise nach Algier antrat.
52. Von Gleim, vor Juni
iyy3
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek
Hamburg: KN 42,58a(i).
1 Einzelbl. S. 1 bis 2 φ: Erster Druck:
Text. HKA.
VARIANTEN
52, 5 Er] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers Η
5 mir von
dem] mir [zehn rthlr] von dem > MIR VON DEM Η DATUM
Der Brief muß vor dem Tod der in 52, 2/3 erwähnten Anna Maria geschrieben sein, die Gleim nach den damaligen Gepflogenheiten bezeichnet hätte. Sie starb am 27.5.1773 freundschaftlichen
Klopstock
sonst als »selig«
und Gleim dürfte aufgrund
seines
Verhältnisses zu ihr und ihren Töchtern (vgl. HKA, Briefe V,
einführende Erläuterungen zu Nr 28) innerhalb weniger Tage von ihrem Tod informiert worden sein. Terminus post quem für die Abfassung des Briefes ist der
Nr 5 3 14.5. Í773
(vgl. 42, 12-14). In der zweiten Maihälfte
4· Juni 1773 informierte
Freunde über das in 52, 8/9 erwähnte Subskriptionsvorhaben der, 19.5.1773;
Bode
371 seine
(vgl. Bode an Her-
Von und an Herder, Bd$, S. 285J.
KORRESPONDENZSTELLE
Nr44 (an), Nr47.1
(von), Nrj2
(an), Nr67-i
(an), Nr78 (an).
Nr 52 ging ein - verschollener - Brief Klopstocks
voraus (Nr47.1),
der am oder
kurz nach dem 2 6 . 5 . 1 7 7 3 geschrieben wurde. (Vgl. 48, 2/3.) ERLÄUTERUNGEN
5 2 , 1 ihrem Befehl] Eine solche - wohl brieflich geäußerte - Bitte
Klopstocks
ist nicht überliefert. 52, 2 Schwestern] Charlotte Victoria und Henriette Ernestine
Klopstock.
52, 2/3 auf bis Golde] Vermutlich handelt es sich um eine ähnliche sung wie diejenige, um die Klopstock
am 21.10.1772
Geldanwei-
gebeten hatte (vgl. HKA,
Briefe V, 221, 9/10). 52, 4 Unzer] Wohl der in Altona tätige Arzt Johann August Unzer
(1727-1799).
y 2, 4 Pistoletten] Französische oder spanische Goldmünzen im Wert von 5 Reichstalern, auch Pistolen genannt (vgl. Krünitz). j 2 , 5 Unzerschen weißen Pulver] Dabei scheint es sich um ein
Digestiv-Pulver
gehandelt zu haben: Unzer befleckte seinen Ruhm durch öffentliches Feilbieten eines unbedeutenden geheimen Mittels zur Verbesserung der Verdauung u.s.w. das ihn bereicherte und noch jetzt seinen Erben Gewinn bringt. (F. C. G. Hirsching, Historisch-literarisches
Handbuch
berühmter und denkwürdiger Personen .
Fortgesetzt und hrsg. von J. H. M. Ernesti. Bdiy.
Abth. 1. Leipzig 1812. S.99.)
52, 8/9 Er bis subscribiren.] Bode wollte seine Übersetzung von Sternes »Tristram Shandy « auf Subskription herausgeben und bat dafür bereits im Mai 1773 Freunde und Bekannte um Unterstützung (vgl. Bode an Herder, 19.5.1773;
Von
und an Herder, Bd 3, S. 285). Im Juni 1773 veröffentlichte er eine Subskriptionsanzeige, die auf den 3. Juni datiert ist (vgl. Erfurtische gelehrte Zeitung 1773, St. 47 (14. 6.), S.400; vgl. auch »Der Wandsbecker Bothe« 1773, Nr 123 (3. 8.)). Bodes Übersetzung »Tristram Schandis Leben und Meynungen« erschien 1774. Gleim ist in dem dem Buch vorangestellten Subskribentenverzeichnis
als Subskribent aufge-
führt (S. ).
53. An Asseburg, 4.
6.1773
ÜBERLIEFERUNG
D ; Trippenbach, Klopstock/Asseburg,
S. 143.
Erster Druck: M. Trippenbach, F. G. Klopstock neu aufgefundenen (23.12.),
Briefen. In: Neue Preußische
und A. F. v. der Asseburg, nach (Kreuz-)Zeitung
1908, Nr 601
Beilage (Teildruck: Text von 53, 9-20 Die Landgräfin bis wollte?,). -
372.
Nr 5 3
4· Juni 1773
M. Trippenbach, Neu aufgefundene Briefe Klopstocks an den russischen Minister Freiherrn A. F. v. d. Asseburg. In: Montagsblatt der St. Petersburger Zeitung 1909, Nr 272 (2. (15.) 2.), S. 17/18 (Teildruck: Text von 53, 1-22 Ich bis Freundschaft; 2831 Ich bis aufhören.J. Die Handschrift (H) wurde der HKA erst nach Erscheinen des Bandes VI 1 bekannt. Die Textwiedergabe des Briefes nach H ist für die Nachträge vorgesehen. TEXTKO NSTITUTION
Der Zeuge D bietet mehr Text und scheint auch, nach dem zwei- bzw. dreimal überlieferten Textteil zu urteilen, originalgetreuer zu sein als die beiden Teildrucke, in denen Orthographie und Zeichensetzung offensichtlich dem Usus der Zeitungen angepaßt wurden. Da alle drei Zeugen von ein und demselben Herausgeber mitgeteilt wurden, ist auf eine Verzeichnung der Lesarten, die überwiegend Orthographie und Interpunktion betreffen, verzichtet worden. KORRESPONDENZSTELLE
Nr2j
(von), Nr52.2
(an), Nryj
(von), Nr6o (an).
Nr 53 ist Antwort auf einen — verschollenen — Brief von Asseburg (Nr 52.2). (Vgl. 53. 1-3·) ERLÄUTERUNGEN
5 3 , 1 / 2 Ihren letzten Brief] Nr52.2 (verschollen). 53, 3/4 von der Sache] Klopstock hatte Asseburg in seinem letzten überlieferten Brief seine schlechte finanzielle Lage geschildert und ihn gebeten, sich für ihn um finanzielle Unterstützung bei Katharina II. zu bemühen. Vgl. 25, 8-42; vgl. zu 25, 32-34· 53, 6 zur Rettung bis Bruders] Vgl. zu 25, 12-14. 53, 9-14 Die Landgräfin bis lassen.] Anfang März 1771 war in Darmstadt eine Sammlung von »Klopstocks Oden und Elegien« zu Ehren der Landgräfin Caroline von Hessen-Darmstadt (1721-1774) erschienen. Sie war die früheste Buchveröffentlichung von überwiegend »Klopstockscher« Lyrik. Die Ausgabe war auf Betreiben und Kosten Hesses gedruckt worden und wurde der Landgräfin vermutlich anläßlich ihres fünfzigjährigen Geburtstages überreicht. Die limitierte Auflage von 34 Exemplaren war offenbar nur für den engeren Darmstädter Hofkreis sowie einige wenige auswärtige Standespersonen bestimmt. Textgrundlage der Sammlung waren Abschriften von Klopstocks Oden, die Hesse aus den Sammlungen von Ring aus Karlsruhe, Boie aus Göttingen und Rudolph Erich Raspe (17371794), Professor am Collegium Carolinum, aus Kassel erhalten hatte. Vgl. J.-U. Fechner, Nachwort. In: Klopstocks Oden und Elegien. Faksimiledruck der bei Johann Georg Wittich in Darmstadt 1771 erschienenen Ausgabe. Hrsg. von J.-U. Fechner. Stuttgart 1974. S. 6*-ii*. 53, 15 wenn bis kennen] Asseburg war 1772 von Kaiserin Katharina IL damit beauftragt worden, in Deutschland nach einer geeigneten Braut für ihren Sohn
N r 54
Großfürst
Paul Ausschau
zu halten. In dieser Angelegenheit
ter 1772/1773 am Darmstädter 53,15-20
6. J u n i 1 7 7 3
Hof
hatte er sich im Win-
aufgehalten.
finden bis wollte?] Aufgrund seiner schwierigen
sah sich Klopstock
offenbar genötigt,
richten zu verdingen
373
finanziellen
sich als Korrespondent
oder sich seine Hilfe im diplomatischen
Situation
literarischer Dienst
Nach-
vergüten
zu
lassen. Vgl. auch 94, 9-1S. 53, 16 durch diesen Canal] Caroline von Hessen-Darmstadt Töchtern
Amalia
Friederike,
Wilhelmine
war mit ihren drei
und Luise an den St. Petersburger
eingeladen worden. Asseburg hatte dem russischen Hof Prinzessin Hessen-Darmstadt
(1753-1776)
Wahl in St. Petersburg Natalia
Alexiewna
zum
wurde sie mit Großfürst im
als Braut empfohlen.
zu, und Wilhelmine
Katharina II. stimmte
trat am 15. 8.1773
russisch-orthodoxen Paul von Rußland
Wilhelmine
Glauben vermählt.
unter dem
über.
Am
io.
Hof von dieser
Namen 10.1773
Drei Jahre später starb sie
Kindbett.
53, 30 Verbindungen mit Dänemark] Vgl. zu 25, 8-11.
54. Von C. F. Cramer, 6. 6.1773 ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1
Hamburg:
KN
48,153.
Doppelbl.
S. 4: Siegel. S. 1 bis 3 (j): Text; S. 4: Adresse: An des Herrn Legationsrath K l o p s t o c k Wohlgebohrn. zu H a m b u r g . Erster Druck:
daneben:
frey
HKA.
VARIANTEN
54, 5 unverantwortlich] [unverantwortliche'] > 'unverantwortlich H heiligen Muse] Ihrer [Messiade]^ heiligen Muse H
8 Ihrer
10 daß Sie mir] daß im']1?
'Sie mir H KORRESPONDENZSTELLE
18.(^)3.1772
(an) (HKA,
Briefe V, Nr206),
Nr54
(an), Nr66.4
(an), Nr 154.1
(von), Nr 155 (an). Nr 54 gingen zwei Besuche
Carl Friedrich Cramers bei Klopstock
voraus (vgl. zu
24, 4; zu 38, 516). Am 6. 6.1773
schrieb Cramer auch an ]. E. von Winthem
versitätsbibliothek
Hamburg: KN 48,154).
Vgl. zu 155,
(Hs.: Staats- und
Uni-
48-50.
ERLÄUTERUNGEN
Über Carl Friedrich Cramer (1752-1807) rungen zu Nr200;
Briefe VII, einführende
vgl. HKA, Briefe V, einführende Erläuterungen
zu Nr 7.
Erläute-
N r
3 7 4
55
1
IO· Juni
77 3
C. F. Cramer studierte seit Mai 1772 Theologie in Göttingen. In den Osterferien 1773 besuchte er seine Familie in Lübeck und suchte dabei sowohl auf der Hinreise als auch auf der Rückreise Klopstock in Hamburg auf (vgl. zu 24, 4; zu 38, 5/6). Zu einer erneuten Begegnung kam es im juni 1774, als Cramer nach Abschluß seiner Studien in Göttingen über Hamburg nach Lübeck zurückreiste (vgl. zu 155, 4), und im Juli 1774, als sich Klopstock in Lübeck aufhielt (vgl. zu 160, 1). Im Oktober 1774 ging C. F. Cramer zu weiteren Studien nach Leipzig. Im Februar 177S wurde er als Professor an die Universität Kiel berufen, wohin er im Juni 1775 reiste. Auf der Reise machte er am 23. 6. für einen Tag in Hamburg Station, um Klopstock zu besuchen (vgl. Voß an E. Boie, 8. 7.177y, nische Landesbibliothek,
Kiel: Cb4.11).
Hs.:
Schleswig-Holstei-
Weitere Begegnungen mit Klopstock in
dieser Zeit sind nicht bezeugt. 54, 3 Boje] Heinrich Christian Boie. 54, 5 Subscription] Auf die »Gelehrtenrepublik«.
Vgl. einführende
Erläuterun-
gen zu Nr 36. 54, 7 Geschenk] Vgl. zu 46, 23-26. J4, 9 Rollen] Listen der
Subskribenten.
S4, 11 Plane] Informationsblätter für Beförderer und Kollekteure. Vgl. zu 56, 2. 54, 11 Biitzow] Stadt westlich von Güstrow.
Cramers Freund Biester
Ostern 1773 dorthin als Lehrer an das Pädagogium 54, 11 Freund] Möglicherweise
war
gegangen.
Siedenburg.
54, 13 Vater] Johann Andreas Cramer. 54, 13/14 Boje bis hundert.] Vgl. zu 75, 9. 54, 16 die Grafen] Christian Stolberg und Friedrich Leopold 54,17
Ersterer bis schreiben.] Bürgers Brief Nr66.3.
Stolberg.
Vgl. Abschnitt
»Korre-
spondenzstelle« zu Nr 67. J4, 23/24 der Bardengesänge bis hatten] Vgl. 46, 39/40. J4, 25-29 Es bis
U.S.W.]
Vgl. Klopstock, Hermann und die Fürsten, 6. Szene
(S. 64). - Vgl. hierzu Klopstocks spätere Anmerkung zu dieser Textstelle in der Ausgabe seines Bardiets (a. a. O., S. 136). 54, 30 Er bis sagen.] Vgl. 56, 49/50.
Von H. C. Boie,
10.
6.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1 Doppelbl. S. 1 bis 4ßj: Text. Erster Druck:
HKA.
Hamburg: KN
48,111.
Nr 55
i o . Juni 1 7 7 3
375
LESARTEN
55, 48 der sich] der ich sich H, Schreibfehler VARIANTEN
5 5 , 1 2 werden] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers H Art] Cart'] 'Art H lers H
56 Meinen] [Mein']* 'Meinen H
s t e n b u r g [der] Ix'l'r 'und H ABER
2o
42 nach] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfeh60 A u g u s t e n b u r g und] A u g u -
65 laßen, aber] laßen, [die, ich] aber
> LASSEN,
H
KORRESPONDENZSTELLE
Nr46 (von), Nr52.1
(von), Nr54.3
(von), Nr55 (an), Nr56
(von).
Nr 55 ist Antwort auf einen - verschollenen - Brief von Klopstock (Nr 54.3). (Vgl. 55, 2-4; zu 55, 8-10; zu 55, 62.) Im Zeitraum zwischen Nr46 und Nr 54.3 schrieb Klopstock offenbar noch weitere - verschollene - Briefe an Bote (Nr52.1).
(Vgl. 58, 29-33
un
d Erläuterung hierzu.)
Gleichzeitig mit oder kurz nach dem Brief Nr 46 übersandte Klopstock Boie ein Paket mit Kupferstichen und Exemplaren der »Kopenhagener Ausgabe« des »Messias« (vgl. 46, 23; 45/46; 81 und Erläuterungen
hierzu).
ERLÄUTERUNGEN
55, 2 Bodmers Brief] Brief Nr 50, dessen Text Klopstock Boie offenbar in einem verschollenen Brief (Nr 54.3) zur Kenntnis gegeben hatte. 55, 3-7 daß die Sache bis seyn?] Bodmer lehnte es ab, Klopstocks um Subskriptionen auf die »Gelehrtenrepublik«
(vgl. einführende
Bemühungen Erläuterungen
zu Nr 36) als Beförderer zu unterstützen, und vermutete auch in seinem Bekanntenkreis keine Neigung, Collekteursdienste zu thun (vgl. jo, 2-24 und Erläuterungen hierzu). 55, 6/7 Sollte bis geschrieben?] Ein Brief Klopstocks an Salomon Geßner aus diesem Zeitraum ist nicht überliefert. 55, 8-10 Sie bis bekannt.] Klopstock hatte Boie offenbar in Nr 54.3
gebeten,
sich für die Subskription in der Schweiz einzusetzen. j j , 10-12
An Prof. Müller bis werden.] Briefe Boies an Johannes Müller und
Johann Jakob Altdorfer (1241-1804),
seit 1772 Pfarrer in Buch bei Schaffhausen
und zuvor Hofmeister in Göttingen, waren nicht zu ermitteln. J5, 13 von Watteville] Welches Mitglied der weitverzweigten Berner Patrizierfamilie von Wattenwyl (de Watteville) Boie kannte, konnte nicht ermittelt werden. Die Göttinger Matrikel verzeichnet mehrere Angehörige dieser Familie, aber erst ab 1779 (vgl. Seile, Göttinger
Matrikel).
j j , 14 den andern bey den] Johannes Müller und Altdorfer. 5 5 , 1 5 Vielleicht bis kommen.] Reaktion auf 50, 8-11.
37^
Nr 5 5
io· J"11'
I773
55, i6 so bald bis habe] Klopstock hatte Bote Informationsblätter für Kollekteure und Beförderer geschickt (vgl. zu 56, 2), mit denen Boie offenbar nicht ausgekommen war. 55, 16 sein Sohn] Gottlieb Emanuel Haller (1735-1786) war seit 1765 Kriegsratschreiber in Bern. 55, 17/18 den hiesigen Schweizern] An der Göttinger Universität waren zu dieser Zeit auch einige wenige helvetische Studenten eingeschrieben. Vgl. z. B. Seile, Göttinger Matrikel, Nr9119, 9120, 9168, 9368 und 9456. 55, 19-21 In bis werden.] Reaktion auf 50, 15/16. 55, 20 Junker, und Anthelmy] Pierre-Thomas Antelmy (1730-1783), Professor der Mathematik an der »Ecole militaire« in Paris, hatte 1769 zusammen mit Junkker eine französische Übersetzung des »Messias« vorgelegt (vgl. HKA, Briefe V, zu 93, 36/37). 55, 21 Ebert bis Monaten] Eberts Brief an Boie war nicht zu ermitteln. Überliefert ist die Antwort Boies vom 19. 2 . 1 7 7 3 (H. Schneider, Unveröffentlichte Briefe an ]. A. Ebert in Braunschweig. In: Euphorion 27, 1926, S. 338/339). 55, 22 Cacault] Der Franzose François Cacault (1743-1805), der laut Boie nach Deutschland kam, um die deutsche Sprache und Litteratur zu studieren und wirklich von beyden mehr versteht, als man bey einem Ausländer vermuthen soll (Boie an Gotter, 3.-9. 8.1773; Hs.: Forschungs- und Landesbibliothek Gotha: Chart. Β 1915 II 9), hielt sich Mitte August 1773 in Göttingen auf. 55, 28 Baier] Ferdinand Jacob Baier (1707-1788), Hofrat in Ansbach und seit 1770 Präsident der »Kaiserlich Leopoldinisch-Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher«. 55, 29 Gruner] Christian Gottfried Gruner (1744-1815), Arzt in Breslau, ab 1773 Professor der Medizin und Botanik in Jena. 5 5 , 3 0 Hermes] Johann Timotheus Hermes (1738-1821), Pastor und Gymnasialprofessor in Breslau. Er fungierte dort als Kollekteur (vgl. das Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik«). 55, 31 Kranichfeld] Johann Wilhelm Kranichfeld (1718-1791), losophie und Diakon in Langensalza.
Magister der Phi-
55, 3 2 Seybold] Über David Christoph Seybold (1747-1804) vgl. HKA, Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr 182. 5 5 , 3 3 Schütz] Christian Gottfried Schütz (1747-1832), Altphilologe, Theologe und außerordentlicher Professor der Philosophie in Halle. 55, 34 A l t e n b u r g ] Damalige Residenzstadt, ca. 30 km nordöstlich von Gera. 55, 34 Königsdörfer] Georg Heinrich Königsdörfer (1710-1788), Hofarzt sowie Stadt- und Amtsphysikus in Altenburg. 55, 35 Geßner] Johann August Philipp Gesner (1738-1801), seit 1772 Physikus in Rothenburg ob der Tauber. 55, 36 Hannes] Christian Rudolph Hannes (1734-nach 1797), Arzt in Wesel.
N r 55
io. Juni 1 7 7 3
377
5 5 , 3 7 Medikus] Friedrich Kasimir Medikus ("1736-1808), Arzt in Mannheim, seit 1764
Hofrat.
55, 38 Sterzinger] Über Don Ferdinand Sterzinger (1721-1786)
vgl. HKA, Brie-
fe V, zu 43, 32-34. Er war seit 1740 Mitglied des Theatinerordens
und lehrte
Rechtswissenschaften in München. Klopstock schrieb an ihn, der Brief ging jedoch verloren (vgl. 90, 23). Sterzinger wurde schließlich von Lippert zur Mithilfe gewonnen und gehörte zu den Subskribenten in München (vgl. das Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik«,
S. 52).
55, 40 In Berlin bis Collekteur.] Neben Lüdke (vgl. Nr 62) sammelte das jüdische Ehepaar Wessely Subskribenten in Berlin (vgl. zu 95, 26-28). 55, 40-46 Den Brief bis versprechen.] Von den Briefen Boies an die hier genannten Empfänger, denen Informationsblätter
für Beförderer und Kollekteure
beila-
gen, auf denen Klopstock bereits die betreffenden Orte vermerkt hatte (vgl. 46, 15-20 und Erläuterung hierzu), ist nur derjenige an Gotter ermittelt worden. In ihm schreibt Bote am 30.5.1773:
Klopstock sucht zu einer prosaischen Schrift
Subskribenten. Der beygeschloßene gedruckte Brief von ihm soll bey Ihnen anfragen, ob Sie in Gotha und in der Gegend die Subscription befördern wollen. Wenn die gehörige Zahl von Beförderern und Collekteurs beieinander ist, wird der Subscriptions Plan (vgl. zu 46, 11) selbst gedruckt. Ich weiß, daß Sie mit Wärme alles thun werden, was Sie für einen Klopstock können, und daß nicht ich erst Sie darum zu bitten brauche. Aber sorgen Sie auch, daß der andre Brief bald in (Konrad Gottlieb) Pfeffels Hände komme, und daß er es auch thue, und bald sich erkläre. Sie brauchen nur mir zu sagen, ob er und Sie wollen. (Hs.: Forschungs- und Landesbibliothek
Gotha: Chart. Β1915
II9.) Auch die Antwort-
briefe Brieglebs, Gotters und Rülings konnten nicht ermittelt werden. 55, 41 Bökmann] Johann Lorenz
Böckmann.
55, 43 S c h ä f f e r ] Carl Christian Schäffer (gest. 1798), seit 1772 in Clausthal (Auskunft des Stadtarchivs
Bergschreiber
Clausthal).
55, 44 B r i g l e b ] Johann Christian Briegleb (1741-1805),
Professor am akade-
mischen Gymnasium in Coburg. 55, 45 G o t t e r ] Friedrich Wilhelm Gotter (1746-1797),
seit 1772
herzoglicher
Geheimsekretär in Gotha. Gotter diente in Gotha als Subskribentensammler zu 75, 25-27; zu 76, j; zu 85, 33/34). In diesem Zusammenhang Klopstocks an ihn bezeugt (Nr76.i)
(vgl.
ist ein Brief
(vgl. Bote an Gotter, 3.-9.8.1773;
Hs.:
a. a. O.). 55, 45/46 Riiling] Georg Ernst Rüling (1748-1807),
Kanzleiauditor in Hanno-
ver. 55, 46/47 Der letzte bis geschrieben.] Vgl. 56, 22/23
un
d Erläuterungen
hierzu.
55, 47/48 Vielleicht bis Antwort.] Briefe der Vorgenannten an Klopstock sind nicht überliefert.
378
Nr 55
10. Juni 1773
55, 49 T r o i l u s ] Der Schwede Uno von Troil (1746-1803), späterer Erzbischof von Uppsala, hatte sich 1770 an der Universität Göttingen eingeschrieben (vgl. Seile, Göttinger Matrikel, Nr 8636) und war 1773 nach Schweden zurückgekehrt. 55, 49 die hiesigen Murrays] Johann Philipp Murray (1726-1776) lehrte seit 1755 in Göttingen als Professor der Philosophie, Johann Andreas Murray (17401791) seit 1764 Medizin. 5 5 , 5 1 Carl von R o t t e n h a n n ] Vermutlich ist der fürstbischöflich bambergische Obersthofmeister Karl Johann Alexander Freiherr von Rottenhann (17101777) gemeint. 55, 51/52 Beförderer] Vgl. zu 36, 11-16; 22/23. 55, 53 eine hundertköpfige Buchhandlung] Anspielung auf 50, 5. 55, sòl5Λ die böse wielandische Subskription] Vgl. Boie an Nicolai, 5. 6.1773: Über Wielan bin ich wegen meiner Subskribenten sehr verdrüßlich. Denn das ist doch nicht erlaubt man nun das Exemplar, das uns einen Louisd'or kostete, in den Läden für 3 Rth 8 GG verkauft. (U. Joost, Über Nicolai, Boie und die Druckgeschichte des Timorus. In: Lichtenberg-Jahrbuch 1992, 5.134.) Wieland hatte im März 1772. mit Hilfe seines Freundes Friedrich Heinrich Jacobi seinen »Agathon« auf Subskription angeboten. Schwierigkeiten mit dem Drucker zwangen ihn jedoch, die Verlagsrechte im September 177z Reich zu übertragen. Dieser stellte Wieland genug Exemplare zur Verfügung, damit dieser seine Pränumeranten beliefern konnte, verkaufte das Werk dann aber selber zu einem günstigeren Preis, als die Subskribenten im voraus bezahlt hatten. (Vgl. W. v. Ungern-Sternberg, Wieland und das Verlagswesen seiner Zeit. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens 14, 1974, Sp. 1435-1446.) Die Hainbündler waren hierüber empört und beschimpften Wieland als einen schändlichen Betrüger (Voß an Brückner, 13. 6.1773; Hs.: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek, Kiel: Cb 4.54). Mit dieser Meinung standen sie nicht allein, so daß sich Wieland genötigt fühlte, sich in Zeitungsanzeigen für diesen von ihm unverschuldeten Mißstand zu entschuldigen (vgl. Hamburgische Addreß-Comtoir-Nachrichten 1773, St. 60 (5. 8.), S. 473/474). Da der »Agathon« im Mai 1773 ausgeliefert wurde, entstand die Verärgerung im Lesepublikum über Wielands Subskription zeitgleich mit Klopstocks Subskriptionsaufrufen, und Boies Befürchtung, daß das Publikum Parallelen ziehen werde, war nicht unbegründet. So heißt es am 9. August 1773 im Altonaer »Beytrag zum Reichs-Postreuter« (St. 61) nach einem Bericht über den Verkauf des »Agathon«: So machens die Herren Verfasser; man schimpft auf die Buchhändler, daß sie den Preis der Bücher so hoch ansetzen, und man macht es noch ärger als sie. Doch dies scheint unter den Herren Autoren Mode zu werden. Ein neues Beispiel giebt uns Herr Klopstock, den die Subscribenten zu seinem neulich angekündigten Werke für 24 Bogen einen Reichsthaler bezahlen müssen, das doch von den Buchhändlern ein Alphabet gemeiniglich für 18 - 24 ßl geliefert wird. Und Klopstocks Prager Kollekteur Karl Heinrich Seibt
Nr 56
I i . Juni 1773
379
(nach 1730-1806) erhielt bei dem Versuch, für Klopstock Subskribenten zu gewinnen, die Antwort: Ich will warten, bis das Werk herauskömmt, dann werd ich es schon wohlfeiler haben können (Seiht an Wieland, 1. 7 . 1 7 7 3 ; Wielands Briefwechsel, Bdy, S. 136). j j , 56/5J Buchhändler Jeßen] Peter Willers Jessen (1739-1809), Inhaber Korteschen Buchhandlung in Flensburg, war mit Boies Schwester Margarethe tharina (1745-1773) verheiratet.
der Ka-
55, 58 Mein Bruder] Reinhold Jacob Bote (1753-1794), später Buchhändler in Schleswig. 55, 59 die Handlung] Kaufmannsgewerbe. (Vgl. Grimm.) j j , 59 G l ü c k s b u r g ] Damalige Residenzstadt, ca. 6 km nordöstlich von Flensburg. j j , 60 Hofprediger Jeßen] Christian Jessen (1743-1812), Hofprediger zu Augustenburg, war ein Freund Boies und stand mit ihm in Briefwechsel (Hss.: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek, Kiel). Ein Brief aus dem Juni 1773 konnte nicht ermittelt werden. 55, 60 A u g u s t e n b u r g ] Schloß auf der Insel Alsen. 55, 60 A l s e n ] Die Insel Alsen (Als) liegt an der Ostküste Jütlands, nordöstlich von Flensburg. 55, 61 Etwas bis thun.] Vgl. zu 3 8, 7. 55, 62 die versprochenen Zeitungsblätter] Klopstock hatte wohl in Nr 54.3 Drucke seines »Subscriptionsplans« (vgl. zu 46, 11) angekündigt. 55, 64/65 die ich bis laßen] Vgl. 54, 22-30. 55, 65 Cramern] Carl Friedrich Cramer. 55, 66/67 ich bis kann] Boie eröffnete mit Klopstocks Bardengesängen aus »Hermann und die Fürsten« den »Musenalmanach 1774«. 55> 67-73 Hab ich bis finden.] Vgl. zu 54, 25-29. Zu Klopstocks 56, 49/50.
56.
An H. C. Boie,
Antwort vgl.
11.6.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Archiv der Berlin-Brandenburgischen Sammlung Weinhold 706. 1 Doppeibl. S. 1 bis 4: Text.
Akademie
der Wissenschaften,
Berlin:
Erster Druck: Briefe an Boie, S. 280-282. VARIANTEN
56, 5 auch bis Plane] auch Plane > AUCH Tin 2 Briefenl PLANE H 8 Wien] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers H 19 zeigt] [zeich]·? zeigt
380 H
Nr 56
i l . Juni 1773
19 ihre] [Ihrik ihre H
einigen] > nach einigen H
34 daß] [daßik daß H
40 nach einigen] [nach
43 herauskommen] [doik herauskommen H
Die Bardengesänge] [u] td']·/ 'Die Bardengesänge H
46
50 hat] [hatt'] > hat H
KORRESPONDENZSTELLE
Nr 55 (an), Nr 56 (von), Nr57.1
(von), Nr 68.3 (an), Nr 68.4 (von), Nr 69 (an).
Nr 55 und Nr ¡6 kreuzten sich. In Nr 56 geht Klopstock auf Ausführungen in C. F. Cramers Brief Nr 54 ein, die Bote betrafen. (Vgl. zu 56, 3/4; zu 56, 49/50.) ERLÄUTERUNGEN
56, 2 von gedr. Briefen] Klopstock
hatte Bote im Mai Informationsblätter
für
Beförderer und Kollekteure (Nr36 und wie 37, 55-101) zukommen lassen (vgl. zu 46, 2-4 sowie Abschnitt »Beilage« zu Nr46). 56, 3/4 nach Ihr. u Cr Briefe] Gemeint ist der von C. F. Cramer geschriebene Brief Nr 54, der auch Mitteilungen von Boie enthält. Klopstock
nimmt
Bezug auf 54, 13-15. Boies Brief Nr 55, in dem er den betreffenden Punkt nochmals aufgreift, hatte Klopstock
zur Zeit der Abfassung des vorliegenden
Briefes
noch nicht erhalten. 56, 4 Die zweyte Übersend.] Die als Beilage zu Nr46 übersandten tionsblätter für
Informa-
Kollekteure.
56, 5 Nun sind bis abgegangen.] Drucke von Klopstocks
»Subscriptionsplan«
(vgl. zu 46, 11), die offenbar in zwei gesonderten Sendungen an Boie abgingen. 56, 9 die bis Censur] Vgl. zu 57, 6/7; 61, 28-31 und Erläuterungen hierzu. 56, 9 Erzbischhof] Zu Christoph Bartholomäus Anton Graf Migazzi zu Wall und Solothurn (1/14-1803), Fürsterzbischof
von Wien, vgl. HKA, Briefe V, zu 1,
40. 56, 10 Frank] Um welches Mitglied der Straßburger Familie Franck es sich handelt, konnte nicht ermittelt werden. 56,10/11
den bis habe] Klopstock bemühte sich vergeblich, Kollekteure
in der
Schweiz zu finden (vgl. 55, 2-19 und Erläuterungen hierzu; zu 65, 4/5; 95, 40/ 41; 98, 28; 102, 30-32; 126, 6-8). Die sieben Subskribenten Subskribentenverzeichnis
in der »Gelehrtenrepublik«
in Zürich, die das
als einzige für die Schweiz
verzeichnet (S. 70), wurden schließlich von dem Württemberger Hartmann geworben. 56,12
Cramer] Carl Friedrich Cramer.
56,15/16
D i e bis N a c h f o l g e r . ] Zu Klopstocks Anspruch, das Netz von Kol-
lekteuren auch für andere Autoren nutzbar zu machen, vgl. zu 36, 2-7. 56,18
Hr ν Hauchwiz] Heinrich Christian Curt Freiherr von Haugwitz
(1752-
1832), 1786 zum Grafen erhoben, war ein Studienfreund der Grafen Stolberg, der wie sie zunächst in Halle und ab dem Wintersemester 1772 in Göttingen wissenschaft studierte. Er verließ Göttingen
Rechts-
im Juli (vgl. 69, 7) und kehrte zu
seiner Familie nach Krappitz (Krapkowice) in Oberschlesien
zurück. Im Februar
Nr 5 6
I i . Juni 1773
1774 brach er zu einer der damals im Adelsstand üblichen Bildungsreisen durch Europa auf. Er traf sich am 19. 5. 1774 in Göttingen mit Graf Dönhoff, mit dem zusammen er sich bis zum Ende des Jahres in Italien aufhielt. Danach reiste er allein nach Frankreich weiter und traf sich schließlich im Mai 177 s den Grafen Stolberg in Frankfurt zu einer gemeinsamen Reise durch den Süden Deutschlands und die Schweiz (vgl. zu 192, 5-9,1. (Vgl. Haugwitz' Briefe der jähre 1773 bis 1775 an C. und F. L. Stolberg (Hss.: Rigsarkivet, Kopenhagen: Privatarkiv nr. 6198, pk. 41); in den biographischen Darstellungen fehlen nähere Angaben zu diesen Jahren.) In den folgenden Jahren hielt er sich vorwiegend auf seinen schlesischen Gütern auf und ging schließlich in den preußischen Staatsdienst. Dort hatte er von 179z bis 1804 als Staats- und Kabinettsminister entscheidenden Anteil an der preußischen Außenpolitik. - Offenbar hatte er angeboten, in Schlesien als Kollekteur Subskribenten für Klopstock zu werben. Er ist jedoch im Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« unter »Breslau« nur als Subskribent verzeichnet (S. lj). 56, 19/20 so bis spät an.] Nach dem »Subscriptionsplan« sollten bereits nach dem 12.10.1773 keine Subskribenten mehr angenommen werden. Viele Subskribenten wurden aber noch nach Subskriptionsschluß gemeldet (vgl. 113, 36/37). j6, 20 repondirt] Im Versprechen oder Bezahlen Wort halten. 56, 21/22 Ich lasse bis drucken.] Vgl. 41, 17/18 und Erläuterung hierzu. 56, 22/23 Hr Rüling bis geantwortet ] Nr55.3 und 55.4. Sowohl der Brief Georg Ernst Rülings an Klopstock als auch Klopstocks Antwort an ihn sind verschollen. 56, 23-25 In bis Beförderer.] Kollekteur für Itzehoe war Rektor Tapp, für Schleswig Rektor Bendixen. Beförderer für Hadersleben war Severin Ahlmann (vgl. zu 108, 27/28). Für Nyborg auf Fünen sind im Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« nur Subskribenten angegeben. 56, 24 Hadersleben] Hadersleben (Haderslev) liegt ca. 60 km nördlich von Flensburg. 56, 24/25 Nyborg] Stadt an der Ostküste Fünens. y6, 26 ein Schlesier] Vermutlich Langer. 56, 28 Moser] Justus Moser (1720-1794), geheimer Referendar des Bischofs von Osnabrück. 56, 30/31 In Wezlar bis versorgt.] Nach Klopstocks »Nachricht von der Subscription« vom 30.7.1773 (vgl. Pape, Autorenhonorare, Sp. 228) sollte Ludwig Julius Friedrich Höpfner (1743-1797) (vgl. HKA, Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr207) in Gießen Kollekteur sein, in Wetzlar Balthasar Otto Debus. Das Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« verzeichnet dagegen Höpfner nur unter den Subskribenten, Debus wird überhaupt nicht genannt. 56, 3 1 An Benzler bis geschrieben.] N r 5 5 . 1 (verschollen). 56, 31 Benzler] Über Johann Lorenz Benzler (1747-1817) vgl. HKA, Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr 204.
38z
Nr 57
16. Juni
1773
56, 31/32 Gleim fcis empfolen.] Möglicherweise in Nr 6γ.ι. Vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle« zu Nr 78. 56, 33 Mein dortiger Corresp.] Pa«/ Georg Hagenbruch (1745 - nach 1797), Kaufmann in Langensalza (vgl. Klopstocks »Nachricht von der Subscription« vom 30. 7 . 1 7 7 3 ; Pape, Autorenhonorare, Sp. 2.2.7). 56, 36 Plane] Vgl. 56, 5 und Erläuterung hierzu. 56, 39 daß ich bis geschrieben habe)] N r 5 5 . 2 (verschollen). Der französische Journalist Claude-Joseph Dorat (1734-1780) lebte in Paris, für das Klopstock dringend nach einem Kollekteur suchte (vgl. zu 101, 16; 101, 52/53). 56, 41/42 Von Amsterdam bis Hofnungen.] Beförderer in Amsterdam war laut Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« J. F. Storch, im Haag wurde nicht subskribiert. 56, 42 Haben bis gedacht?] In Nordhausen wurde mit Boies Hilfe Filter als Subskribentensammler gewonnen (vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 129). 56, 44 die Transportörter] Vgl. zu 37, 89/90. 56, 46-48 Die Bardengesänge bis Tanz.] Vgl. 46, 40/41 und Erläuterung hierzu. 56, 49/50 Die Siegesgöttin bis rufte] Antwort auf eine von Bote in C. E Cramers Brief Nr J4 gestellte Frage (vgl. 54, 22-30). Bote wiederholte die Frage in 55, 6473-
56, 51 Sie sollen bis haben.] C. P. E. Bachs Vertonung von Klopstocks »Vaterlandslied« (»Ich bin ein deutsches Mädchen«) (Muncker/Pawel, Bdi, S. 222/223) wurde im »Musenalmanach 1774« veröffentlicht (zu S. 101). Zur Komposition auch G. Busch, »Redendes Prinzip«, instrumentale »Klangrede« und im Schaffen Carl Philipp Emanuel Bachs. Michaelstein/Blankenburg
vgl.
Klavierlied 1989. (Kul-
tur- und Forschungsstätte Michaelstein. Sonderbeitrag 7.) S. 33/34. 56, 51 Bachs] Zu Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788)
vgl. HKA, Briefe V,
zu 30, 55.
57. An Leveling, 16.
6.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Universitätsbibliothek
München: 2° Cod. ms.
655.201.
1 Einzelbl. Blatt im oberen Teil quer durchgerissen. S. 1 bis 2: Text. Erster Druck: Pape, Autorenhonorare,
Sp. 200/201.
ADRESSAT
Dem Brief selbst fehlt eine Angabe zum Adressaten. Dieser ist aber bezeugt in einer Abschrift des Briefes (Hs.: Bayerische Staatsbibliothek, München: Oefeleana
Nr 57
16. Juni 1 7 7 3
3^3
63 D), die Leveling seinem Brief an A. F. v. Oefele vom 23. 6.1773 mit den Worten beilegte: Gestern erhielte ich von dem so wohl gelehrten Î . . . J Hern Klopstock aus Hambourg, den in abschrift beykommenden Briefe. DATUM
Klopstock hat den Brief Nr 57 nicht datiert. Leveling versah jedoch seine Abschrift (h) mit dem Datum 16 Junii 1773, das er vermutlich dem beigelegten »Subscriptionsplan« (vgl. Abschnitt »Beilage«) entnahm. Dafür, daß es sich hierbei um das Schreibdatum von Klopstocks Brief handelt, sprechen folgende Tatsachen: 1) Leveling empfing Klopstocks Brief am 22. 6.1773 (vgl. Abschnitt »Adressat«), 2.) der 16. war ein Mittwoch und damit Posttag in Richtung Ingolstadt, 3) die Beförderungsdauer von acht Tagen auf diesem Postweg war nicht ungewöhnlich, und 4) bezog sich Klopstock in 57, 4/5 auf eine Mitteilung in einem Brief Boies vom 10. 6.1773 (ss> 39), der um den 14. 6. in Hamburg angekommen sein dürfte. TEXTKONSTITUTION
In H stehen außer den An- und Ausführungszeichen, umschließen, noch Anführungszeichen Sie blieben in der Textwiedergabe
die das Zitat in S7, 13-17
vor den entsprechenden
Manuskriptzeilen.
unberücksichtigt.
LESARTEN
57, 13 hineinschr/'ie'vben] Möglich auch: hineinschreiben H VARIANTEN
57, 2 enthalten] Lenhalten'] > 'enthalten H BEILAGE
Dem Brief lag Klopstocks Subscriptions plan (vgl. zu 46, 11) auf einem gedruckten Zettel bei, wie dem Brief Levelings an A. F. v. Oefele vom 23. 6.1773
(Hs.: Bayeri-
sche Staatsbibliothek, München: Oefeleana 63 D) zu entnehmen ist. (Vgl. S7> 2·) KORRESPONDENZSTELLE
NrS7 (von), Nr 140 (von). ERLÄUTERUNGEN
Heinrich Palmaz Leveling (1742-1798), geboren in Trier, war 1764 nach einem Medizinstudium in Straßburg promoviert worden. Er lehrte zunächst in Trier und Straßburg. Seit 1771 war er Professor der Anatomie, Chirurgie und Physiologie an der Universität Ingolstadt (vgl.: Die Matrikel der Ludwig-Maximilians-Universität Ingolstadt-Landshut-München. Hrsg. von G. Freiherr von Pölnitz. Fortgef. von Laetitia Boehm. T.i: Ingolstadt. Bd3, Halbbd2: 17S0-1800. Bearb. von R. A. Müller. München 1979. S. 14s, Nr3403). 1790 wurde er in den Adelsstand erhoben.
384
Nr 57
16. Juni
1773
Klopstock trat mit Leveling in Kontakt, um ihn als Beförderer für die Subskription auf die »Gelehrtenrepublik« in Ingolstadt zu werben (zu Klopstocks Bemühungen um Subskriptionen vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 36). Bereits einen Tag nach Empfang des vorliegenden Briefes, am 23. 6.1773, schrieb er an den kurfürstlichen Rat und Bibliothekar Andreas Felix Oefele in München, daß er es schmeichelhafft fände, daß Klopstock, dießer in der gelehrten Welt wahrlich große Mann, das Zutrauen in ihn habe und er sich eiffrigst bemühen wolle, ein solches nüzliche fürhaben zu unterstiizen. Er legte seinem Brief den »Subscriptionsplan« und eine Abschrift von Klopstocks Brief bei und bat Oefele seinerseits um Unterstützung der Subskription in München (Hs.: Bayerische Staatsbibliothek, München: Oefeleana 63 D). In der »Nachricht von der Subscription« vom 30. Juli 1773 ist Leveling noch nicht als Kollekteur angegeben. Aus dem Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« geht jedoch hervor, daß er in Ingolstadt als Beförderer 18 Subskribenten sammelte. Im Mai 1774 schickte ihm Klopstock die Exemplare der »Gelehrtenrepublik« (vgl. Nri4o). Von einer Wetterführung der Korrespondenz über das Subskriptionsgeschäft hinaus ist nichts bekannt. Klopstock gab Leveling 1779 als Subskribentensammler in Ingolstadt für die »Altonaer Ausgabe« des »Messias« in der in den Zeitungen veröffentlichten Subskriptionsaufforderung vom 7. 5 . 1 7 7 9 an. Leveling scheint diesem Ansinnen nicht nachgekommen zu sein, die »Altonaer Ausgabe« verzeichnet ihn weder als Subskribenten, noch ist Ingolstadt als Ort aufgenommen. 5 7 , 1 In einem ersten Briefe] Vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle«. 57, 2/3 wenn bis anbeträfe ] Zu Klopstocks Anspruch, das Netz von Kollekteuren auch für andere Autoren nutzbar zu machen, vgl. zu 36, 2-7. 57, 2 die Sache] Die Subskriptionen auf Klopstocks »Gelehrtenrepublik«. 57, 4/5 Hr. Boie bis könte.] Vgl. 55, 39. 57, 6 Die kleine Schrift] Die »Gelehrtenrepublik«. 57, 6/7 geht bis Censur.] Bis in die 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden vor allem Schriften religiösen Inhalts von den Zensoren der jeweiligen Landesherren und des Reiches kontrolliert. (Vgl. U. Eisenhardt, Die kaiserliche Aufsicht über Buchdruck, Buchhandel und Presse im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation (1496-1806). Karlsruhe 1970. S. 19/20.) Kurfürst Maximilian III. Josef hatte 1769 ein Bücherzensurkollegium in München gegründet, dem alle Bücher zur Beurteilung vorgelegt werden mußten, die in Bayern erschienen oder aus dem Ausland eingeführt wurden. (Vgl. E Lorenz, Zur Geschichte der Zensur und des Schriftwesens in Bayern. In: Archiv für Kultur-Geschichte 2, 1904, S. 319.) Zensor für die historischen Bücher war Oefele, den Leveling in einem Brief um Unterstützung für die Subskription der »Gelehrtenrepublik« bat (vgl. zu 57, 18-20). 57, 8 in dem katholischen Deutschland] Zu den katholischen Gebieten zählte vor allem der Süden Deutschlands mit den österreichischen Erblanden, Böhmen, Mähren, Oberschlesien und Bayern mit den umliegenden Bistümern bis zu den
N r 58
l i . Juni 1 7 7 3
385
Bistümern Bamberg, Würzburg und Fulda sowie der Westen mit den Erzbistümern Köln und Trier, den Herzogtümern Jülich, Berg, Kleve und Westfalen und den Bistümern Paderborn, Münster und 57,10/11
Osnabrück.
Sie gehören bis bemühe
] Der Anteil der Subskribenten
in den
katholischen Gebieten war in der Tat vergleichsweise gering (vgl. das Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik«).
Große Unterstützung erfuhr
Klop-
stock jedoch durch Sprickmann in Münster und Denis in Wien, mit denen er in regem Briefwechsel stand (vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 71 und Nr 61). 57, 11-17 Vielleicht bis seyn möchte.«] Vgl. 46, 53-56 und Erläuterungen hierzu. 57, 18 ich bis Posttage] Posttage in Hamburg, an denen die Posten auf die verschiedenen Postrouten abgingen, waren alle Tage der Woche. Posttage der Reichspost nach Bayern waren Dienstag, Mittwoch, Freitag und Sonnabend.
Klopstock
richtete sich beim Schreiben seiner Briefe oft danach, ob diese noch am selben Tag befördert werden konnten. So war der 16. 6.1773
ein Mittwoch, an dem die Post
nach Bayern abends um 23 Uhr abging. Der »Nichtschreiber« zu 14, 2-9) hatte im Zusammenhang
mit der
Klopstock
(vgl.
»Gelehrtenrepublik«-Subskription
außergewöhnlich viel Post zu erledigen und entschuldigte damit häufig die Knappheit seiner Briefe. Vgl. auch 62, 3/4; 66, 12-14; 68, 17/18; 74, 48/49; 77, 3-6. (Zu den Posttagen in Hamburg vgl. den »Hamburgischen Staatskalender auf
1774«.)
57, 18-20 Haben bis schreiben] Ein Brief Levelings an Klopstock ist nicht überliefert.
58.
Von C. Stolberg,
21.6.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek
Hamburg: KN
48,566.
1 Doppelbl. S. 1 bis 4 ({): Text. Erster Druck: Behrens, Klopstock/Stolberg,
S. 156/157.
VARIANTEN
58,13
kamen kurz] kamen [kamen]4· > kurz H
'entsetzlichen H
33 sich] [S']·? 'sich H
13 entsetzlichen] [enth'ik
34 und er] ixxgi', und er H
35
gleich schreibt] [s']* 'gleich schreibt H KORRESPONDENZSTELLE
Nr51
(an), Nr58 (an), Nr7$
(an).
Wie aus der Faltung der Briefbogen ersichtlich ist, wurde Nr 58 zusammen mit Nr 59 versendet.
386
N r 58
l i . Juni
1773
ERLÄUTERUNGEN
58, 2-4 Sie bis fodern.] Wohl in Klopstocks (Nr68.4). (Vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle«
verschollenem
Brief an
Boie
zu Nr69.)
58, 7-28 Nun bis zugebracht.] Vgl. auch 59, 6-34 und Erläuterungen
hierzu.
Vgl. zur Harzreise ferner: W. Gresky, Harzreisen der Grafen Christian und Friedrich Leopold zu Stolberg. In: Harz-Zeitschrift
21, 1969, S. 149-152.
58, 11/12 den SchattenWald bis laßen] Anspielung auf Klopstocks Zürchersee«,
V. 74-76 (Muncker/Pawel, Bdi,
Ode
»Der
S.8j).
58, 14 Blankenburg] Ort am Nordostrand des Harzes. 58, 15 das vorige Mal] Vgl. zu 51, 43/44. 58, 17 RosTrappe] Granitfelsen über dem Bodetal, ca. 10 km südlich von Blankenburg. Der Felsen hat eine Vertiefung, bei der es sich der Sage nach um den Abdruck eines Pferdehufes handelt. Klopstock sah in der Roßtrappe ein germanisches Heiligtum, das er 1771 in der gleichnamigen Ode beschrieb
(Muncker/Pawel,
Bdi, S. 226-228). Vgl. HKA, Briefe II, 166, 18-23; Briefe V, 165, 47/48 und Erläuterungen dazu; Briefe VIII, 46, 44-49. 5 8 , 1 9 Bloksberg] Jüngerer Name des Brockens (vgl. zu 59, 12). Der Sage nach treffen sich in der Nacht zum 1. Mai (Walpurgisnacht) die Hexen aus ganz Deutschland auf dem Brocken, um dort zu tanzen. Blocksberg oder Brockelsberg heißen in Nord- und Mitteldeutschland
auch andere Berge, die als Hexentanzplatz
bekannt
sind. 58, 22 Ilsenburg] Ort am Nordrand des Harzes. 58, 23 Ilse] Entspringt im Oberharz und fließt in den Norden. y8, 26 Clausthal] Bergwerksort am Westrand des Harzes. 58, 29 Subscription] Auf die »Gelehrtenrepublik«.
Vgl. einführende
Erläute-
rungen zu Nr 3 6. 58, 29 Xerxes-Boye] Der persische König Xerxes (um 519 bis 465 v. Chr.) unterwarf erfolgreich Aufstände in Ägypten und Babylonien, versuchte aber vergeblich, die Griechen zu unterwerfen. Der Vergleich mit diesem Herrscher ist vermutlich wegen Boies — nach Meinung des »Hains« - autokratisch geführter Organisation der Bemühungen um Subskribenten
(vgl. 58, 3s/36) gewählt und außerdem
wohl auch »eine Anspielung auf das von Boie für seine eigenen Dichtungen verwendete Signum X«. (Vgl. Behrens, Klopstock/Stolberg,
S. 266.)
58, 29-33 daß er bis hat] Nach dem Brief Nr 46, mit dem Klopstocks
intensive
Korrespondenz mit Boie über die Subskription einsetzt, ist nur noch ein weiterer Brief Klopstocks
an Boie (Nr 56) überliefert. Ein verschollener Brief - Nr 54.3 -
ist aus 55, 2-4 zu erschließen. Die Zahl der übrigen Briefe, die Nr 54.3 und Nr 56 vorausgingen (Nr 52.1) und folgten (Nr 57.1), ist ungewiß. (Vgl. auch Boie an Bürger, 28. 6.1773; Strodtmann, Briefe von und an Bürger, Bdi, S. 129. - Vgl. weiterhin Voß an Brückner, 4. 8.1773; 58,30
Voß, Briefe, Bdi, S. 144.)
seine Mühe] Zu Boies Engagement, für Klopstock
werben, vgl. einführende Erläuterungen zu Nr46.
Subskribenten
zu
N r 59
l i . Juni 1 7 7 3
3^7
58, 31 PostTag] Sowohl Fahrpost als auch die reitende Post aus Richtung Hannover erreichten Göttingen dienstags und sonnabends abends (vgl. Göttinger Taschen-Calender
vom Jahr 1776, S.135,
137).
58, 35 Curland] Bis zur dritten polnischen Teilung 179s hängiges Herzogtum unter polnischer Lehnshoheit, (1724-1800)
war
Kurland ein unab-
seit 1769 von Herzog Peter
regiert.
58, 35 Landtag] Der Landtag war eine Versammlung von Abgeordneten kurländischen
aller
Kirchspiele, die der Herzog alle zwei ]ahre - bei Bedarf auch öfter
- einberief. In denen Kirchspielen, wo ein Oberhaupt- oder Hauptmann befindlich ist, convociren diese gemeiniglich das Kirchspiel, wo aber dergleichen nicht sind, wird ein besonderer Convocant aus dem eingesessenen Adel bestellet. (C. G. von Ziegenhorn,
Staats Recht der Herzogthümer
Curland und Semgauen.
1772. S. 172, § 472.) Versammlungsort war die kurländische Hauptstadt 5 8 , 36 will bis laßen] Das Subskribentenverzeichnis verzeichnet für Mitau (S. 49-52) die ungewöhnlich
in der
Königsberg Mitau.
»Gelehrtenrepublik«
hohe Anzahl von 140 Subskri-
benten, unter denen viele Mitglieder der kurländischen
Regierung und landbesit-
zende Adlige zu finden sind. 58, 37-39
Aber bis haben?] Vgl. zu 55, 53/54.
y8, 40/41 Sie wißen bis blieb.] Im Gegensatz zu F. L. Stolberg. Vgl. 51, 45/46. 58, 41 Collegium] Vorlesung. 58, 42 Heine] Christian Gottlob
Heyne.
58, 42 die Phönissen des Euripides] »Die Phönikierinnen«
(»Phoinissai«),
58, 42 den Ajax des Sophokles] »Aias«. 58, 43 den Prometheus des Aeschylus] »Der gefesselte Prometheus« theus desmotes«) des
(»Prome-
Aischylos.
S 8, 45 im Homer fortgefahren] Vgl. 5, 70. 5 8, 50 Alle unsre Freunde] Die Mitglieder des
Hainbunds.
58, 50 Clauswiz] Clauswitz.
59.
Von F. L. Stolberg,
21.
6.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1
Hamburg: KN
48,565.
Doppeibl.
S. 1 bis 4(j): Text. Erster Druck: Behrens, Klopstock/Stolberg,
S.
155/156.
VARIANTEN
59, 20 stehen] [sitzen] > stehen H ßer] Bäume [viel] größer
25 Sie] [sie'] > 'Sie H
> B Ä U M E GRÖBER
H
30 Bäume grö-
388
N r 59
2.1. J u n i
1773
KORRESPONDENZSTELLE
Nr51 (an), Nr59 (an), Nr 73 (an). Wie aus der Faltung der Briefbogen ersichtlich ist, wurde Nr 59 zusammen mit Nr 58 versendet. ERLÄUTERUNGEN
59, 2/3 Ich bis habe.] Vgl. 58, 2-4. 59, 3-6 Da bis gesehen.] Vgl. zu 51, 43/44. 59, 6 Da te kennen] Klopstock hatte von seiner Geburtsstadt Quedlinburg aus Ausflüge in den Harz gemacht. Vgl. ζ. Β. HKA, Briefe II, Nr 166. 59, 7 Herzberg] Ort am Südrand des Harzes. 59, 7 Sorge] Kleiner Ort im Harz auf halber Strecke zwischen Herzberg und Blankenburg. 59, S Blanckenburg] Vgl. zu 58, 14. 59, 8 Roßtrappe] Vgl. zu 58, 17. 59, 8/9 Ihre Weissagung] Klopstocks
den Grafen Stolberg gewidmete
Ode
»Weissagung« (Muncker/Pawel, Bdz, S.3/4). Vgl. zu 51, 4-8. 59, 9 Regenstein] Bergzug im Norden Blankenburgs, auf dem sich die Ruinen einer frühmittelalterlichen
Burganlage gleichen Namens befinden.
59,10/11 Baumanshöhle] Höhlensystem im Bodetal, ca. 10 km südwestlich von Blankenburg. 5 9 , 1 2 Brocken] Höchste Erhebung und berühmter Aussichtspunkt ca. 20 km westlich von
im Harz,
Blankenburg.
59, 14 ReiseGefährten] Reisegefährten der Grafen Stolberg waren ihre Freunde Haugwitz und Dönhoff
sowie zwei weitere Göttinger Studenten, die Livländer
P. C. }. von Loewenstern und C. O. von Loewenstern (vgl. Seile, Göttinger Matrikel, Nr 8882, 8883). Vgl. W. Gresky, Harzreisen der Grafen Christian und Friedrich Leopold zu Stolberg. In: Harz-Zeitschrift
21, 1969, S. 152.
5 9 , 1 4 auf bis steht] Ein Gasthaus auf dem Brockengipfel
wurde erst im Jahre
1800 gebaut. Vorher diente ein 1743 vom Grafen Christian Ernst von StolbergWernigerode erbautes Wirtshaus auf der Heinrichshöhe, den Vorsprung des Brockens
dem 100 m tiefer liegen-
im Südosten, als Unterkunft für Wanderer. (Vgl.
F. Dennert, Geschichte des Brockens und der Brockenreisen. Braunschweig
1954.
S. 49-s1.) J9,17
Blocksberg] Vgl. zu 58, 19.
j9, 21 alten Altären] Die kahle Kuppe des Brockengipfels ist von
Granitstücken
übersät, deren zwei markanteste der Sage nach in der Walpurgisnacht als Hexenaltar und Teufelskanzel dienen. F. L. Stolbergs Formulierung läßt vermuten, daß er, der den Harz als werthes Cheruskaland preist (vgl. »Der Harz«, V. 1; Musenalmanach 1774, S.175; Stolberg, Gesammelte germanische Altäre sah, wie Klopstock schreibt.
Werke, Bdi,
S. j), in den
Granitfelsen
sie in »Hermanns Schlacht« (S. 141) be-
N r 60
zi.
Juni 1773
3^9
59, 25 Ilsenburg] Vgl. zu 58, 22. 59, 27 Ilse] Vgl. zu 58, 23. 59, 27 Bude] Heute: Bode. Entspringt im Oberharz. 59, 32 Clausthal] Vgl. zu 58, 26. 5 9 , 3 5 SubskriptionsPlane] Zw Klopstocks Herausgabe der »Gelehrtenrepublik« auf Subskription vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 3 6. 59, 36 Boje bis Tirannus.] Vgl. 46, 4 « n J Erläuterungen hierzu. 59> 37 5 t e n Monarchie] Fiktives Reich, das Boies Herrschaftsanspruch symbolisieren soll. Im Geschichtsverständnis des 18. Jahrhunderts gab es die Lehre von den vier Hauptmonarchien, die vor anderen in der Welt berühmt, und in Ansehen gewesen sind, und werden genennet: (1) die Assyrische, oder Babylonische (2) die Persische (3) die Griechische und (4) die Römische (Zedier). 59, 38 Westindischen Deutschen Colonien] Ebenfalls fiktiv. 59, 40 Werden bis gehen?] Klopstock ging weder im Sommer 1773 noch später nach Dänemark. Vgl. zu 106, 10. 59, 40-45 Sie bis herauskommen?] Vermutlich hatte Klopstock E L. Stolberg unveröffentlichte Versmaße aus seinen Vorarbeiten zu einer »Abhandlung vom Sylbenmaasse« versprochen. Zu dieser unvollendet gebliebenen verstheoretischen und metrischen Arbeit vgl. 17, 12/13 und Erläuterung hierzu. 59, 45 Wir bis gehabt] Briefe von Cai Friedrich Graf Reventlow und Friedrich Graf Reventlow an die Brüder Stolberg aus dieser Zeit konnten nicht ermittelt werden. 59, 45/46 ihre Situation bis Der älteste] Die Grafen Reventlow hatten ihre Studien in Göttingen mit dem Wintersemester 1772/1773 beendet und waren im April 1773 nach Dänemark zurückgekehrt. Auf Wunsch ihres Vaters Detlev Graf von Reventlow (1712-1783) sollten sie nach dem Studium die praktische Arbeit im Staatsdienst kennenlernen. Er bemühte sich für seine Söhne um Referendariatsstellen und erhielt dafür Andreas Peter Bernstorffs Unterstützung in Kopenhagen. (Vgl. D. Reventlows Briefwechsel mit A. P. Bernstorff im April 1773. In: Friis, Bernstorffsche Papiere, Bd3, S. 192-197). König Christian VII. von Dänemark ernannte den älteren der Brüder, Cai Friedrich Reventlow, am 5. 7 . 1 7 7 3 zum Auskultanten am Obergericht in Gottorp, den jüngeren, Friedrich Reventlow, am 10. 7.1773 zum Auskultanten bei der Regierung in Glückstadt (vgl. Kiabenhavns Adresse-Contoirs Efterretninger 1773, Nr. 116 (30. 7.)).
60. Von Asseburg, 22. 6.1773 ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1 Doppeibl. S. 1 bis 4: Text.
Hamburg: KN
48,25.
39°
Nr é i
2 i . Juni
1773
S. 4: größerer Abstand zwischen den Manuskriptzeilen zu 60, 32 (Ew. Wohlgebohrenj und 60, 33 ('gehorsamer Diener.,). Erster Druck: HKA. KORRESPONDENZSTELLE
Nr53 (von), Nr 60 (an), Nr93.1 (an), Nr 94 (von). ERLÄUTERUNGEN
60,1 Meistorf] Asseburgs Landsitz im Harz, südöstlich von Quedlinburg. 60, 2 Schreiben vom 4ten d. M.] Nr 53. 60, 3-6 Ich bis hätte.] Caroline von Hessen-Darmstadt war Anfang Mai mit ihren Töchtern zur Reise nach St. Petersburg aufgebrochen. Sie reiste über Frankfurt, Leipzig und Berlin nach Lübeck, wo sie sich Anfang Juni nach Reval einschiffen ließ. Asseburgs Gesundheitszustand ließ eine Reise nach Rußland nicht zu, und so verließ er Mitte Mai die landgräfliche Reisegesellschaft in Leipzig und begab sich auf seine Güter. Von dort reiste er Ende Juni nach Pyrmont zur Kur. (Vgl. Denkwürdigkeiten des Freiherrn Achatz Ferdinand von der Asseburg . Mit einem Vorworte von K. A. Varnhagen von Ense. Berlin 184z. S. 262/263, 266, 282.) 60, 7-21 Der Frau LandGräfin bis entdecken.] Antwort auf 53, 14-20. Vgl. Erläuterungen hierzu. 60, 9 Brief vom Merz Monathe] Nr 25. 60, 35 Pyrmont] Vgl. zu 35, 36-39.
61.
Von Denis,
22.
6.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg: KN 48,225. 1 Einzelbl. S. 1 bis 2: Text. Einträge von nicht bekannter (Klopstocks?) Hd: 5.1/2, mit Blei unterstrichen: bürgerl. Wagemeister (61, 12/13), Buchdrucker (61, 16), Grätz, Insbruck, Salzburg (61, 18), Hermannstadt (61, 20), H a n e r (61, 21/22), S c h a l l e r (61, 2j). Erster Druck: Schumann, Aus Klopstocks Umwelt, S. 32/33. VARIANTEN
61, 2 Für] [für'] > T ü r H KORRESPONDENZSTELLE
3.11.1769 (an) (HKA, Briefe V, ΝΠ36), Nr59.1 (von), Nr 61 (an), Nr 69.1 (von), Nr 72 (an).
(von), Nr59.2
(von),
Nr59.3
Nr 61 gingen drei - verschollene - Briefe von Klopstock voraus (Nr 59.1; Nrjp.2; Nr59.3). (Vgl. 61, 2-5.)
Nr 6ι
1 2 . Juni 1773
391
ERLÄUTERUNGEN
Über Johann Nepomuk Cosmas Michael Denis (1729-1800) vgl. HKA, Briefe IV, einführende Erläuterungen zu Klopstock an Denis, 2 2 . 1 1 . 1 7 6 6 ; Briefe V, einführende Erläuterungen zu Nn und Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr 143. Denis wirkte bis zur Auflösung des Jesuitenordens 1773 als Lehrer an der Theresianischen Ritterakademie in Wien, danach bis 1784 als Bibliotheksleiter der Ritterakademie. Klopstock nahm 1773 nach mehrjähriger Pause die Korrespondenz mit Denis im Zusammenhang mit seiner Herausgabe der »Gelehrtenrepublik« auf Subskription wieder auf. Denis wurde zu einem von Klopstocks eifrigsten Beförderern der Subskription und setzte seine Verbindungen vor allem in Österreich-Ungarn, Süddeutschland und der Schweiz dafür ein, um für Klopstock Korrespondenten und Subskribenten zu gewinnen. Nach Abschluß der Subskription scheint die Korrespondenz wieder für einige Jahre geruht zu haben. 61, 3 3 Briefe] Klopstocks Briefe an Denis Nr59.1, schollen).
Nr59.2
und Nr59.3
(ver-
61, 5 Nichtschreiber] Vgl. zu 14, 2-9. 61, j-11 Der Subscriptionsplan bis betrift.] Klopstocks »Subscriptionsplan« zur »Gelehrtenrepublik« (vgl. zu 46, 11), der vermutlich Nr59.3 beigelegen hatte, erschien am 3. Juli 1773 im 26. Stück der Wiener »Realzeitung« in stark veränderter, gestraffter Form. Die »Vorerinnerung« in Klopstocks Plan, die sich wie 36, 2-9 gegen die Buchhändler richtete (vgl. Pape, Autorenhonorare, Sp. 222), strich Denis ganz. Dafür appellierte er zum Schluß an den Patriotismus der Wiener: Man versteht sich zu der Hauptstadt Deutschlandes eines desto größern Subscriptionseifers, je gewisser es ist, daß man daraus einigermassen den Grad der Kultur eines Landes, und der Liebe zur vaterländischen Litteratur bestimmen kann. Liebhaber und Liebhaberinnen werden ersuchet, mit dem Subscriptionspreise ihren Namen und Charakter einzusenden, damit sie dem Werke vorgedruckt werden können. (Kaiserlich Königliche allergnädigst privilegirte Realzeitung der Wissenschaften, Künste und der Kommerzien 1773, S. 416.) - Eine zweite politische Zeitung, in der diese Anzeige ebenfalls erschien, konnte nicht ermittelt werden. 61,12 Auersberg] Johann Baptist Graf von Auersperg (174J-1816) war Domherr des Passauer Hochstifts. 61,12/13 bürgerl. Wagemeister] Der Waagemeister Johann Michael Friedel. (Vgl. Klopstocks »Nachricht von der Subscription« vom 3 o. Juli 1773; Pape, Autorenhonorare, Sp. 228.) - Ein »Wagemeister« war der beamte, der die waren auf der öffentlichen wage abzuwägen hat. (Vgl. Grimm.) 61,13/14 Vielleicht bis gemeldet.] Ungewiß, ob es geschah. 61,14-17 Von Presburg bis haben.] Um welche Personen es sich hier handelt, ist nicht ermittelt. Ein Brief aus Preßburg (heute: Bratislava) an Klopstock ist nicht überliefert. Das Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« ver-
39
2
Nr ί ι
22. Juni
1773
zeichnet für diese Stadt später als Subskribenten den Hofkammer-Registranten von Heimbucher. 61,18 Aus Grätz bis Antwort.] Das Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« verzeichnet für Graz keine Subskribenten, für Innsbruck wird der Archivar Cassian Anton Roschmann von Hörburg (1739-1806) mit 20 Subskribenten als Kollekteur genannt. 61,18-20 Nach Salzburg bis gegangen.] Das Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« verzeichnet für Salzburg den Konsistorialrat Johann Michael Bönicke (1734-1811) als Kollekteur mit 20 Subskribenten. 61, 20 Hermannstadt] Im damaligen Siebenbürgen gelegen. Heute: Sibiu, zu Rumänien gehörend. 61, 21/22 H. Haner] Georg Jeremias Haner (1707-1777), Superintendent der sächsischen Kirchen in Siebenbürgen, hielt sich als Abgesandter der geistlichen Universität von Hermannstadt bis zum August 1773 in Wien auf. Er ist im Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« als einziger Subskribent für Hermannstadt aufgeführt. 61, 23 Bianchi] Jacob von Bianchi (1732-1785), Professor für Experimentalphysik in Wien, hatte 1770 das »Comptoir der Künste, Wissenschaften und Commerzien« und die »Realzeitung der Wissenschaften, Künste und der Kommerzien« gegründet. Sein »Realzeitungscomptoir« nahm laut Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« 25 Subskriptionen für die »Gelehrtenrepublik« entgegen. - Aus späterer Zeit ist ein an Jacob von Bianchi gerichteter Wechsel Klopstocks überliefert: Hamburg den 17 May 1775. Wien cor fl. 95,, 29 x. Vierzehn Tage nach Sicht zahlen EE für diesen meinen Sola Wechsel an die Herren Persent und Dorner oder deren Ordre fünf und Neunzig Gulden und Neun und Zwanzig Kreuzer Wiener Courant. Den Werth von dieselben. EE stellen es auf Rechnung laut Aviso. Klopstock Legat. Rath Herrn Herrn Jacob von Bianchi Director des Κ. Κ. privilegirten Kunst u. Real Zeitungs Comtoirs in Wien. Sola. (Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg: KN 90,2; von der Hand Johann Martin von Winthems mit eigenhändiger Unterschrift Klopstocks.) 61, 23-26 In bis Suisse.] Von einer Korrespondenz Klopstocks mit Pierre Joseph Schaller (1730-1819), Chorherr von St. Nikolaus in Fribourg, ist nichts überliefert. Klopstocks »Nachricht von der Subscription« verzeichnet Schaller als Kollekteur für Freyburg in der Schweiz und Luzern (a. a. O., Sp. 227). Im Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« ist er nicht mehr aufgeführt. 61, 27/28 Theresianum] Vgl. einführende Erläuterungen. 61, 28 Wie freut bis zu wissen!] In Klopstocks Informationsblättern für Beförderer (wie Nr36) und Kollekteure (wie 37, 55-101), die Klopstock sicherlich einem seiner ersten verschollenen Briefe (vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle«) beigelegt hatte, ist der Titel der »Gelehrtenrepublik« nicht genannt, wohl aber in Klopstocks »Subscriptionsplan«, der vermutlich Klopstocks letztem Brief beilag.
Nr 6z 61, 29-31
2.3. Juni 1773
Es bis werden] Vgl. den Vorzugsstreit der »nördlichen«
chen« Deutschen im 7. und 8. »Morgen« der »Gelehrtenrepublik« VII 1, S.
393
und »südli(HKA, Werke
176-179).
61, 31 die Censur] Vgl. zu 57, 6/7. 61, 34/35 Es bis kann. 61, 35-38
] Vgl. zu 6, 20.
Wie bis war.] Offenbar sollte Denis' Gedichtsammlung
»Die
Lieder
Sineds des Barden« (Wien 1772) anläßlich der Leipziger Ostermesse vom Wiener Buchhändler Rudolf Gräffer (1734-1817)
über den Hamburger Buchhändler
Fried-
rich Ludwig Gleditsch (gest. 1780), seit 1768 Alleininhaber der Hertelschen Buchhandlung, an Klopstock
gelangen.
62. An Liidke, 23. 6.1773 ÜBERLIEFERUNG
Hf: Klopstock
2. Juli 1724.
Zur Feier seines zweihundertjährigen
Geburtstages
dem Verein der Freunde der Preußischen Staatsbibliothek gewidmet von der Handschriftenabteilung.
Berlin 1924. S. .
S. 1 bis 4: Text. Erster Druck: A. Kohut, Klopstock als Verleger. In: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel 70, 1903, S. 2000. ADRESSAT
Nr 62 ist an einen Geistlichen gerichtet (vgl. 62, 1), der in Berlin für die »Gelehrtenrepublik«
sammelte (vgl. 62, 14/ij).
Subskribenten
Die »Nachricht von der
Subscription« vom 30. Juli 1773 verzeichnet Lüdke als einzigen geistlichen
Kollek-
teur in Berlin. LESARTEN
62,18/19
Zahl bis Grösse] Zahl, der Subsrib u Grösse H, vgl. Abschnitt »Vari-
anten« VARIANTEN
62,12
auf meine Art] [nach meinem Plane] > auf meine Art H
ger] [w!k viel weniger H SCHON
H
H
13 finden dann schon] finden schon
16 wenigstens noch, viel] wenigstens viel
18/19 Zahl bis Grösse] Zahl, u Grösse
Einweisungsschleife
> ZAHL
13 viel weni> FINDEN
> WENIGSTENS
Tder Subscrib,!,
Tdannl
[noch,!
VIEL
Υ GRÖSSE
der Ergänzung versehentlich hinter das Komma geführt
H, 2 0/
21 der Empfangnehmung bis Exempl.] der [Exik Empfangnehmung der Exempl. Η
26 man] Nachgetragen
zwecks Korrektur
könnte, davon zu sagen] könnte, zu sagen gedrukt ist] [vollendet istk gedrukt ist Η
eines Schreibfehlers
> KÖNNTE,
Tdavonl zu
SAGEN
Η
29
Η
32
394
61
2.3. J u n i
1773
KORRESPONDENZSTELLE
Nr 61.1 (an), Nr 62 (von). Nr 62 ist Antwort auf einen - verschollenen - Brief von Lüdke (Nr 61.1). (Vgl. 62, 1.) Mit Nr 61.1 reagierte Lüdke offenbar auf Klopstocks »Subscriptionsplan« (vgl. 62, 5/6 und Erläuterungen hierzu) sowie auf ein gedrucktes Informationsblatt für Kollekteure (wie 37, 5 5 - i o i j mit eigenhändigen Einträgen des Ortes Berlin (vgl. 37> 56; 58; 79; 80), der Prozentzahlen 17, 19 und 18, 20 (vgl. 37, 59/60; 77/78) und des Tages- und Monatsdatums i9ten May. Dieses Blatt ist von Klopstock eigenhändig unterschrieben und trägt am linken Rand quer zum Text von Klopstocks Hand den Zusatz Auf Verlangen zeige ich ihnen Commiss, an., auf den durch Unterstreichung des Wortes Commißionaire (vgl. 37, 70) verwiesen wird. Unter den gedruckten Text schrieb Klopstock eigenhändig Es wird um baldige Antwort gebeten. (Facs. in: Klopstock 2. Juli 1724. Zur Feier seines zweihundertjährigen Geburtstages dem Verein der Freunde der Preußischen Staatsbibliothek gewidmet von der Handschriftenabteilung. Berlin 1924. S. 51/53 •
68. An K. Schmidt, erstes Drittel Juli 1 7 7 3 ÜBERLIEFERUNG
H: Bibliothèque Nationale, Paris: FR Nouv. Acq. 22737. 1 Doppeibl. S. 1 bis 3: Text; S. 4: leer (?) (eingeklebt in einem Folioband; S. 4 diente als Klebefläche). Erster Druck: Klamer Eberhard Karl Schmidt's Leben und auserlesene Werke, hrsg. von W. W. J. Schmidt und F. Lautsch. Bdi. Stuttgart 1826. S. 29/ 30 (ohne den Text von 68, 14-19 Hechteis bis machen.j. - Erster vollständiger Druck: HKA. DATUM
Der Brief trägt ein - vermutlich nachgetragenes - Datum, das als 20 Jul. zu entziffern ist. Im Brief selbst wird der zote dieses aber als Termin für die erbetene Antwort angegeben (68, 9/10). Zum 20. Juli wurde im »Subscriptionsplan« für die »Gelehrtenrepublik« (vgl. zu 46, 11) allgemein die Antwort der Kollekteure erbeten (Pape, Autorenhonorare, Sp. 224), so daß diese Angabe als korrekt zu betrachten ist. Die Monatsangabe Jul. ist also zutreffend, das Tagesdatum aber muß bezweifelt werden. Es dürfte eine versehentliche Wiederholung des Termins des »Subscriptionsplans« sein. Geschrieben dürfte der Brief an einem Tag im ersten Drittel des Juli sein, wenn man ungefähr 10 Tage Beförderungszeit für Nr 68 und die erbetene Rückantwort veranschlagt. BEILAGE
Dem Brief haben möglicherweise für Goeckingk und Ramler bestimmte Informationsblätter zur Subskription auf die »Gelehrtenrepublik« beigelegen (vgl. 86, 21/ 22 und Erläuterung hierzu). KORRESPONDENZSTELLE
Nr 68 (von), Nr 86 (an).
404
N r 68
erstes Drittel Juli
1773
ERLÄUTERUNGEN
Klamer Eberhard Karl Schmidt (1746-1824) studierte 1764 bis 1767 in Halle die Rechte. 1768 wurde er Sekretär der Kriegs- und Domänenkammer in seiner Heimatstadt Halberstadt, 1781 Domkommissar. Er gehörte zum Halberstädter Dichterkreis um Gleim. Klopstock eröffnete mit Nr 68 die Korrespondenz, um Klamer Schmidt auf Anraten Gleims als Subskribentensammler zu werben. Klamer Schmidt stellte sich hierfür bereitwillig zur Verfügung. Dem 1780 bei der Subskription auf die »Altonaer Ausgabe« des »Messias« wiederholten Ersuchen Klopstocks entsprach er jedoch nicht (vgl. HKA, Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr 120). Ob der Briefwechsel danach fortgeführt wurde, ist ungewiß. 1810 gab Klamer Schmidt anhand von Gleims Nachlaß die erste Ausgabe von Briefen Klopstocks unter dem Titel »Klopstock und seine Freunde. Briefwechsel der Familie Klopstock unter sich, und zwischen dieser Familie, Gleim, Schmidt, Fanny, Meta und andern Freunden« (Halberstadt 1810) heraus. 68,1 den 20 Jul.] Vgl. Abschnitt »Datum« und Erläuterung hierzu. 68, 2 Bey v. Winthem in Grimm] Vgl. zu 25, 46. 68, 3 Gleim bis geschrieben] Nr 67.1 (verschollen). (Vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle« zu Nr 78.) 68,3/4 daß bis würden] Zu Klopstocks Herausgabe der »Gelehrtenrepublik« auf Subskription vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 36. 68, 4-6 Ich bis Antwort.] Klopstocks Briefe an den Quedlinburger Kaufmann Johann Leopold Lerche (1721-1784) (über ihn vgl. HKA, Briefe VII, zu 239, 66), Nr 66.1, und an Samuel Anton Georg Klopstock (1741-1794) (über ihn vgl. HKA, Briefe V, zu 120, 32-37), Nr 66.2, sind nicht überliefert. Auch Antworten Lerches und S. A. G. Klopstocks sind nicht bezeugt. Quedlinburg ist als Ort im Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« nicht aufgeführt. 68, 8 Rambach] Johann Jakob Rambach (1737-1818), seit 1765 Rektor in Quedlinburg. Rambach ist nur in der »Nachricht von der Subscription« vom 30. Juli 1773 als Kollekteur für Quedlinburg angegeben (vgl. Pape, Autorenhonorare, Sp. 228). 68, 9/10 Ich bis haben.] Vgl. im Abschnitt VI des »Subscriptionsplans«: Weil aber Deutschland so groß ist, und die Correspondenz so viel Zeit und Kosten erfordert, so breche ich sie hiermit ab, und erkläre zugleich, daß die welche Collecteur seyn wollen, mir es so schreiben müssen, daß ich die Briefe spätestens den 20sten Julii erhalte. (Pape, Autorenhonorare, Sp. 224.) 68,11/12 Die allermeisten bis Gelehrte.] Vgl. zu 36, 11-16. 68,13/14 Ich wollte, bis würde.] Gleim plante schon seit längerem, eine Sammlung seiner Werke auf Subskription herauszugeben (vgl. zu 39, 5-7; zu 39, 8/9). Tatsächlich ging Gleim auf Klopstocks Vorschlag ein, wenn auch nicht mit einer Werkausgabe, sondern mit »Halladat«. Vgl. 125, 1-4 und Erläuterung zu 125, 3/4. Zu Klopstocks Wunsch nach Nachfolgern vgl. zu 3 6, 2-7.
N r 69
26. Juli
1773
405
68, 14-17 Hechteis Ausgabe bis gehn.] Hechteis nicht autorisierte Ausgabe von Gleims Werken (vgl. zu 39, 9/ioj wurde in Hamburg für 3 Mark angeboten (vgl. Hamburgische Addreß-Comtoir-Nachrichten 1773, St. 36 (10.5.), S.z8j), was dem Preis von einem Reichstaler entsprach (vgl. HKA, Briefe VII, zu 1, 11/12). Dieser Preis sollte zunächst nur bis Ende Mai gelten und dann auf 5 Mark erhöht werden. Daß Mitte Juni erneut mit dem alten Preis annonciert wurde (vgl. a. a. O., St. 44 (10. 6.), S. jji), spricht für einen in der Tat schleppenden Absatz der Ausgabe. 68, 18 grosse Correspondenz] Vgl. zu 57, 18. 68, io mein bis Sie] Vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle«. 68, 21 Joche der Buchhändler] Vgl. 36, 5-7 und Erläuterung zu 36, 2-7.
6p. Von H. C. Bote, 26.
7 . 1 7 7 3
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg: KN 1 Doppeibl. Beide Blätter weisen zwei Löcher auf (Textverlust). S. 1 bis i(j): Text; S. 3 bis 4: leer. Erster Druck: HKA.
48,112.
LESARTEN
6 9 , 1 2 v Ihn ] Textverlust H überal ] Textverlust H
13 nke,] Textverlust H
13
VARIANTEN
69, 5 wenn Sie noch] wenn [sie'] noch > W E N N 'Sie N O C H H men, und] übernommen [habe], und > Ü B E R N O M M E N , U N D H
16 übernom-
BEILAGE
Dem Brief lagen ein Einzelblattdruck der von C. Stolberg verfaßten Elegie »An Haugwitz. Elegie. Den 26sten Jul. 177}.« bei (vgl. 69, 19 und Erläuterung hierzu), sowie Abschriften zweier Oden von Voß: »An die Herren Franzosen« und »Mein Vaterland« (vgl. 69, 11-14 urtd Erläuterung hierzu). KORRESPONDENZSTELLE
Nr56 (von), Nr$j.i (von), Nr68.¡ (an), Nr68.4 (von), Nr6$ (an), Nryz.i (von), N r 7 3 . 2 (von), Nr7j (an). Nr 69 gingen mehrere - verschollene - Briefe Boies voraus (Nr 68.j). (Vgl. 69, 2.) Im Zeitraum zwischen Nr 56 und Nr 69 schrieb Klopstock mehrere - verschollene - Briefe an Bote (Nr57.1; Nr 68.4). (Vgl. 58, 29-33. - Vo/? an Brückner, 4. 8.1773; Voß, Briefe, Bdi, S. 144.)
406
N r 69
26. Juli
1773
ERLÄUTERUNGEN
69, 2 der flüchtigen, nichtssagenden Briefe] Diese offensichtlich nach Nr
ge-
schriebenen Briefe Boies sind verschollen (Nr 68.3). 69, 5-7 wenn bis besorgen.] Klopstock den Mathematikprofessor
scheint zu diesem Zeitpunkt
»Nachricht von der Subscription« auf die »Gelehrtenrepublik« Pape, Autorenhonorare,
bereits
Carpov als Beförderer gewonnen zu haben (vgl. seine vom 30. Juli 1773;
Sp.228). Auch im Subskribentenverzeichnis
in der »Ge-
lehrtenrepublik« ist er als Beförderer für Reval (heute: Tallinn) angegeben (S. 58). Der Advokat Dävel (Lebensdaten konnten nicht ermittelt werden) erscheint dagegen nur als Subskribent (a. a. O.). 69, 5 Collekteur] Vgl. zu 3 6, 11-16. 69, 7/8 Grafen Stollberg] Christian und Friedrich Leopold
Stolberg.
69, 9 begleit' ich ihn] Bote begleitete Haugwitz nur ein kleines Stück des Weges, denn noch am selben Tag schrieb er aus Göttingen an Gotter: Diesen Morgen hab ich einen Freund begleitet, den ich sehr ungern verloren (Hs.: Forschungs- und Landesbibliothek
Gotha: Chart. Β1915 II 9).
69, 9 Beförderer] Vgl. zu 36, 11-16 und zu 36, 22/23. 69, 9/10 Sie können bis thun.] Vgl. zu j6, 18. 69, 11-14 Voß bis könne.] Bei der letzten Ode handelt es sich um das Schmähgedicht »An die Herren Franzosen« (vgl. zu 81, 13-22). Klopstock
machte dazu in
81, 13-22 einige stilistische Verbesserungsvorschläge, ohne vom Druck
abzuraten.
Außerdem machte er Anmerkungen zu den Oden »Mein Vaterland« (81, 1-12) und »An Klopstock«
(81, 24-26). Beide lagen ihm in dem Gedichtband
»Für Klop-
stock« vor, doch beziehen sich seine Anmerkungen zu der Ode »Mein Vaterland« (gedruckt unter dem Titel »Deutschland«)
auf eine spätere, verbesserte Fassung
(vgl. zu 81, 1-12), so daß es sich hier um die erstgenannte der von Boie beigelegten Oden handeln muß. Beide Oden wurden von Boie in den »Musenalmanach
1774«
aufgenommen (S. 167-169; S. 185-188). 69,13 überal ] Überhaupt. (Vgl. Grimm.) 69,15-17 So bis habe.] Carl Heinrich Frömmichen (1736-1782),
seit 1773 Di-
rektor des Gymnasiums Hildesheim, ist im Subskribentenverzeichnis lehrtenrepublik«
in der »Ge-
neben fünf weiteren Beförderern genannt (S.38).
Zusammen
sammelten sie für Hildesheim 110 Subskribenten. Mehr Subskribenten wurden nur in Göttingen, Hamburg und Mitau geworben (vgl. zu 98, 8/9). Klopstock
drohte
Frömmichen später mit einem Prozeß, da dieser ihm die Bezahlung für die erhaltenen Exemplare schuldig blieb. (Vgl. Klopstock an Boie, 2.10.1776;
H. Riege, Ein
unbekannter Brief Klopstocks aus dem Jahre 1776. In: Jahrbuch des Freien Deutschen Hochstifts 1987, S. 50/51.) 69, 17/18 Ohne Zweifel bis geschrieben.] Ein Brief Frömmichens an Klopstock ist nicht überliefert. 69,19
Die beyliegende bis Stollberg.] Christian Stolbergs Elegie »An Haugwitz.
Elegie. Den 26sten Jul. 1773«, die anläßlich Haugwitz' Abreise entstand, war für
Nr 70
30. Juli
1773
407
Stolberg und seine Freunde — vermutlich von Dietrich - einigemal abgedruckt worden (Boie an Gotter, 26. 7 . 1 7 7 3 ; Hs.: Forschungs- und Landesbibliothek Gotha). Boie schickte weitere Einzelblattdrucke am gleichen Tag an Gotter (vgl. a. a. O.) und in einem Brief vom 3. 8.1773 an seine Eltern (Hs.: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek, Kiel: Cb 8.1). Wohl als Beilage dieses Briefes hat sich der Druck erhalten (a.a. O., Cb68.i). Die Elegie erschien später auch im »Musenalmanach 1774« (S. 145-149).
jo.
An Fischer, 30. 7 . 1 7 7 3
ÜBERLIEFERUNG
DH: Privatbesitz. 1 Einzelbl. S. 1 bis 2: Text. Gedrucktes Informationsblatt »Pro Memoria« für die Beförderer und Kollekteure der »Gelehrtenrepublik« mit Adressateneintrag Hr. Fischer (70, 1) und Zusatz Hinrich (70, 39) sowie Unterschrift von Klopstocks Hd. Erster Druck: HKA. ADRESSAT
Nr 70 ist an einen Herrn Fischer gerichtet, der sich zu diesem Zeitpunkt schon bereit erklärt hatte, Klopstock bei der Werbung von Subskribenten für die »Gelehrtenrepublik« behilflich zu sein. In der am selben Tag verfaßten »Nachricht von der Subscription« sind für zwei Städte Kollekteure dieses Namens aufgeführt: für Basel Die Herren Leonhard Fischer und Sohn und für Halle Hr. Fischer, ordentlicher Lehrer am König). Pädagogio. Da sich ein nach Basel gesandtes »Pro Memoria« in der Anrede an zwei Herren Fischer hätte wenden müssen, handelt es sich bei dem Adressaten folglich um Klopstocks Kollekteur in Halle, den als Lehrer am dortigen Pädagogium tätigen Gottlob Nathanael Fischer. KORRESPONDENZSTELLE
Nr 70 (von), vor Mitte August 1781 (an) (?) (HKA, Briefe VII, Nr 202.2), Ende Juli und Mitte August 1781 (von) (?) (HKA, Briefe VII, Nr 203). Vgl. HKA, Briefe VII, Abschnitt »Adressat« zu Nr203.
zwischen
ERLÄUTERUNGEN
Das vorliegende gedruckte Informationsblatt »Pro Memoria« verschickte Klopstock ab dem 30. Juli 1773 im Zuge seiner Herausgabe der »Gelehrtenrepublik« auf Subskription (vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 36) an Kollekteure und an Beförderer. Überliefert sind neben Nr 70 weitere an Sprickmann und Goeckingk (vgl. Nr 71, Nr 74), bezeugt ist die Versendung dieses Informationsblat-
4 o 8
Nr 70
30. Juli
1773
tes außerdem an Bürger (vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle« zu Nr 67), an Gotter (vgl. zu 75, 25-27,), an K.Schmidt (vgl. Abschnitt »Beilage« zu Nr 87), an Hankel (vgl. 97, 1-3 und Erläuterungen hierzu) und an Filter (vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle« zu Nr 129). In anderen Fällen legte Klopstock seinen Briefen Informationsblätter bei (verschollen), die von seinen Korrespondenten entweder an von Klopstock genannte Orte weiterbefördert wurden (vgl. 86, 21/22 (?); 87, 30/31; 97, 1-3) oder auch an potentielle Kollekteure verteilt werden sollten (vgl. 77, 12/13). Belegt ist eine Versendung außerdem in 92, 15. Über Gottlob Nathanael Fischer (1/48-1800) vgl. HKA, Briefe VII, zu 2351, 24. Fischer war von 1769 bis 1775 Lehrer am Pädagogium in Halle. Klopstock konnte Fischer offenbar relativ frühzeitig als Kollekteur gewinnen, da Fischer bereits in Klopstocks »Nachricht von der Subscription« vom 30. )uli 1773 als solcher aufgeführt ist (vgl. Pape, Autorenhonorare, Sp. 227). Laut Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« konnte Fischer in Halle 35 Subskribenten werben. Möglicherweise warb Fischer später auch Subskribenten für die »Altonaer Ausgabe« des »Messias« (vgl. HKA, Briefe VII, Abschnitt »Adressat« zu Nr 203). 70, 2 P. M.] »Pro Memoria«. 70, 3-7 Die Subscriptionssache bis gehören.] Zu Klopstocks Abkehr von seinem ursprünglichen Vorhaben, Angehörige des Gelehrtenstandes nur um Beförderung der Gewinnung von Subskribenten, nicht aber um das Subskribentensammeln selbst zu bitten, vgl. 36, 11-16 und Erläuterung hierzu. 70, 10 dem Plane] In Klopstocks »Subscriptionsplan« (vgl. zu 46, 11), Abschnitt VIII (Pape, Autorenhonorare, Sp. 224/225). Die Bedingungen decken sich weitgehend mit denen in 37, 58-82. 70,13-37 1) Wenn bis möchte. ] Einer der wesentlichen Unterschiede von Klopstocks »Subscriptionsplan« gegenüber den in seiner Zeit üblichen Subskriptionsunternehmungen war der Verzicht auf Vorauszahlung seiner Subskribenten. Klopstock lehnte die Pränumeration mit Entschiedenheit ab (vgl. 42, 6-9; 70, 2527), wies hierauf in seinen ersten Informationsblättern für Beförderer und Kollekteure jedoch noch nicht hin. Erst in seinem »Subscriptionsplan« machte er deutlich: Weil so viele S u b s c r i p t i o n und P r ä n u m e r a t i o n mit einander verwechseln, so merke ich hier an, daß, wer subscribiren läßt, die Bezahlung nicht v o r , sondern erst bey der Ueberlieferung der Waare bekomme. (Pape, Autorenhonorare, Sp. 224.) Obwohl ihm Gleim und Boie, die in Subskriptionsunternehmungen bereits Erfahrungen gesammelt hatten, nicht beistimmten (vgl. 39, 5-7; 75, 12/13), sah Klopstock hierin einen Hauptvorzug seines Subskriptionsplans (vgl. seine »Nachricht von der Subscription« vom 30. Juli 1773; Pape, Autorenhonorare, Sp. 229J und verbat sich bei seinen Nachfolgern gerade von diesem Punkt jede Abweichung (vgl. »Nachricht von der Subscription« in der »Gelehrtenrepublik«; Pape, Autorenhonorare, Sp.233). Der Verzicht auf Vorauszahlung barg jedoch
Nr 70
30. Juli 1 7 7 3
409
das Risiko, daß die Subskribenten ihre bestellten Bücher nicht abnahmen und nicht bezahlten. Da Klopstock andererseits erwartete, daß seine Kollekteure bei Empfangnahme der Bücher kurzfristig in Vorkasse traten, trugen sie ein Großteil des finanziellen Risikos. Vermutlich hatte dieser Punkt seines Planes Klopstock Kritik eingebracht, denn das vorliegende »Pro Memoria« versucht, das Risiko der Kollekteure in mehreren Punkten abzumildern: Zum ersten durch das vorstehende Angebot, verlorengegangene Bücher zu ersetzen und liegengebliebene Bücher gegen ein Drittel des Preises zurückzunehmen (vgl. 70, 15/16), zum zweiten mit dem Hinweis auf die angekündigte Preiserhöhung nach Subskriptionsschluß, die ursprünglich wohl nur Anreiz zur Subskription darstellen sollte, nun aber auch als Gewähr dafür diente, daß die Kollekteure eventuell nicht abgenommene Bücher leichter anderweitig verkaufen konnten (vgl. 70, 16-19). Zum dritten bot Klopstock an, auf einen Teil der Vorkasse zu verzichten (vgl. jo, 19-21), und zum vierten sollte nun auch die Unterschriftenliste zur Absicherung dienen, die Klopstock schon mehrmals - aber bisher nicht unter diesem Aspekt - vorgeschlagen hatte (vgl. 70, 29-37). Auch im Hinblick auf diese Zugeständnisse waren nicht alle Kollekteure bereit, auf die Pränumeration zu verzichten. So bestand Boie darauf, von einigen pränumeriren zu laßen, aber es geschieht nur von solchen, bey denen ich nicht ganz sicher bin ("75, 10/11). Trotz dieser Vorsichtsmaßnahme hielten bei weitem nicht alle Subskribenten Boies ihr Wort. Noch 1778 versuchte Boie 50 Exemplare der »Gelehrtenrepublik« über seinen Bruder Reinhold zu verkaufen (vgl. H. C. Boie an R. J. Boie, 7. 5. 1778; Hs.: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek, Kiel: Cb 8.5). Er schrieb dazu an seinen Bruder: Ich habe schon mit Kl. abgerechnet, und der Schade war mein. (H. C. Boie an R. J. Boie, 2. 2.1778; Hs.: a. a. O.) Anderen Kollekteuren erging es ähnlich. So wandte sich Hartmann an Klopstock mit der Frage, was er mit vier nicht abgenommenen Exemplaren machen sollte, erhielt aber offenbar keine Antwort (vgl. zu 180, 9/10). 70,18 erhöhten Preise] Laut »Subscriptionsplan«, Abschnitt IV, sollten die Bücher nach Subskriptionsschluß ein Drittel mehr kosten (Pape, Autorenhonorare, Sp. 223). 70, 20 Altona] Ursprünglich war Altona als Ort des Drucks vorgesehen (vgl. zu 37, 68). 70, 29-37 Es bis möchte. ] Diesen Vorschlag hatte Klopstock bereits an anderer Stelle gemacht (vgl. 46, 53-56; 57, 11-17), allerdings ohne den Hinweis darauf, daß die Subskribenten sich durch ihre Unterschrift gleichzeitig zur Abnahme des bestellten Buches verpflichteten (vgl. 70, 34/35). 70, 38 Commißionair] Vgl. zu 37, 70. 70, 39/40 die Herren Hinrich von der Smissen Söhne] Die Firma Hinrich van der Smissen Söhne, zu dieser Zeit eines der größten Handelshäuser Altonas, war von Hinrich van der Smissen (1662-1737) gegründet worden und wurde nach seinem Tod von seinen Söhnen Hinrich (1704-1789) und Gysbert (1717-1793) fort-
4IO
Nr 71
30. Juli 1773
geführt. (Vgl.: H. Münte, Das Altonaer Handlungshaus van der Smissen (16821824). Ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte der Stadt Altona. In: Altonaische Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde 2, 1932, S. 1-173.) 70, 41/42 (die Schliessung bis festgesetzt)] Der im »Subscriptionsplan« auf den 12. Oktober festgesetzte Subskriptionsschluß (vgl. Pape, Autorenhonorare, Sp. 223) war in Klopstocks »Nachricht von der Subscription« auf den 12. November 1773 verschoben worden (vgl. a. a. O., Sp. 229). Vgl. auch einführende Erläuterungen zu Nr 36.
71.
An Sprickmann,
30. 7 . 1 7 7 3
ÜBERLIEFERUNG
DH: Universitäts- und Landesbibliothek
Münster: Sprickmann-Nachlaß
25,42.
1 Einzelbl. S. 1 bis 2: Text. Gedrucktes Informationsblatt »Pro Memoria« für die Beförderer und Kollekteure der »Gelehrtenrepublik«
mit Adressateneintrag Hr. Doctor Sprickmann (71, 1)
und Zusatz Hinrich (wie 70, 39) sowie Unterschrift von Klopstocks
Hd.
Erster Druck: Jansen, Klopstock/Sprickmann, S. 32/33. KORRESPONDENZSTELLE
Nr 71 (von), Nr 93 (an). Nr71 gingen zwei Informationsblätter für Kollekteure (wie 37, 55-101) voraus, die von Klopstock für Münster bestimmt, aber nicht von ihm persönlich an Sprickmann gerichtet waren. Sie sind von Klopstock mit eigenhändigen Einträgen des Ortes Münster (vgl. 37, 56; 58; 79; 80) und der Prozentzahlen 16, 18 und 17, 19 (vgl. 37, 59/60; 77/78) sowie Unterschrift (vgl. 37, 88) versehen. (Erstes Informationsblatt: Universitäts- und Landesbibliothek Münster: Sprickmann-Nachlaß 25,40; gedruckt: Jansen, Klopstock/Sprickmann, S. 31/32; zweites Informationsblatt: a. a. O., Sprickmann-Nachlaß 25,41). Auf dem ersten Informationsblatt ist am oberen Rand von Klopstocks Hand Münster eingetragen, schräg darunter zwischen oberem Rand und Text von nicht bekannter Hand an herrn dr sprickmann. Datiert ist das Blatt von Klopstock eigenhändig auf den 5ten May (vgl. 37, 85). Auf dem zweiten Informationsblatt ist über dem Text von anderer nicht bekannter Hand An H. Dr Sprickmann. eingetragen. Dieses Blatt ist von Klopstock eigenhändig auf den 24ten May datiert und trägt am linken Rand quer zum Text von Klopstocks Hand den Zusatz Auf Verlangen zeige ich ihnen Commiss, an., auf den durch Unterstreichung des Wortes Commißionaire (vgl. 37, 70) verwiesen wird. Unterstrichen sind außerdem die Wörter suche (vgl. 37, 55), Collecteurs (vgl. 37, 56), Briefe (vgl. 37, 62), Erklärung (vgl. 37, 62), Bedingungen annehme (vgl. 37, 63) und Addresse (vgl. 37, 63). Unter den gedruckten Text schrieb Klopstock eigenhändig Es wird um baldige Antwort gebeten.
Nr 7 ζ
3 o. Juli 1 7 7 3
4II
ERLÄUTERUNGEN
Anton
Matthias
Sprickmann
(1749-1833)
hatte 1766 bis 1768 in Göttingen
jura
Regierung seiner Geburtsstadt
Mün-
studiert und war 1770 bei der bischöflichen ster zur Advokatur
zugelassen
worden.
Er gewann
bergs und wurde dessen Geheimsekretär. ernannt. Auf
Weisung Fürstenbergs
bald das Vertrauen
Schon 1774 wurde er zum geheimen
studierte
er 1776/1777
erneut in
um sich auf eine Professur an der neugegründeten
Universität Münster
ten und wurde 1778 dort Professor
Rechtsgeschichte
Staats- und Lehnsrecht. schen Diensten,
für deutsche
der Jurisprudenz
an der zu Berlin. Danach sich Sprickmann
privatisierte
er in Münster.
Gedich-
1773 in brieflichen
für die »Gelehrtenrepublik«
Verehrer Klopstocks,
mann bekundet Besuch
Kontakt,
zu werben.
wurde einer seiner eifrigsten
Kontakt
zu Fürstenberg
Klopstock
Kollekteure
Für die »Altonaer
Zusammenhang
Brief der Korrespondenz
Ausgabe«
gepflegten
des »Messias«
mit
zu
Sprick-
stammt von 1782. - Vgl. HKA,
Der letzte Briefe VII,
30. 7 . 1 7 7 3
H: Staats- und Universitätsbibliothek
Hamburg: KN
Doppeibl.
S. 1 bis 3 (j): Text; S. 4: leer. HKA.
LESARTEN
72, 36 s i e ] Zweimal
unterstrichen
Η
VARIANTEN
72, 21 hier wären] hier [s!k wären Η
trat
Sprick-
und es kam zum Abbruch
Brieffreundschaften.
zu Nr 103.
Von Denis,
Erster Druck:
vermittelte
hervor. Seit Anfang der acht-
ÜBERLIEFERUNG
1
und
großer
Erläuterungen
1775 sein Interesse an einer Begegnung
ziger Jahre betätigte er sich nicht mehr dichterisch
yz.
Subskri-
ein
hatte (vgl. 195, 2-4; 199, 14), kam dieser im März 1776 zu einem
nach Hamburg.
Erläuterungen
um ihn als
Sprickmann,
(vgl. einführende
mann 1779 erneut als eifriger Subskribentensammler in diesem
1814 bis
auch literarisch und verfaßte dabei - neben zahlreichen
trat mit Sprickmann
Nr 211). Nachdem
in Münster,
betätigte
Klopstock
Klopstocks
deutsches
In jungen Jahren
Münster.
auch
vorzuberei-
und
an der Universität Breslau und 1817 bis 1829
ten - Stücke für das Theater in bentensammler
Rat
Göttingen,
1791 wurde er zum Hofrat ernannt. Ab 1803 in preußi-
wirkte er 1811 bis 1814 als Tribunalrichter
1817 als Professor
Fürsten-
48,226.
der
erhaltene einführende
412.
Nr 73
ί·
August 1773
KORRESPONDENZSTELLE
Nr 61 (an), Nr69.1 (von), Nr72 (an), IJ.4.1780
(von) (HKA, Briefe VII, Nr 143).
Nr 72 ist Antwort auf einen - verschollenen - Brief von Klopstock (Nr 69.1). (Vgl. 72, 3-5; 25.) ERLÄUTERUNGEN
72, 2-6 Lange bis liegt.] An welchen Ort der Brief adressiert war, den Klopstock seinem vorausgegangenen Brief an Denis (Nr 69.1; vgl. 72, 25) beigelegt hatte, ist ungewiß. Möglicherweise war Leoben (Stadt nördlich von Graz) gemeint. 72, 8/9 Werbung an Stork] Möglicherweise
hatte Klopstock
Denis in Anbe-
tracht der österreichischen Zensur (vgl. 61, 29-31 und Erläuterungen hierzu) gebeten, sich beim Hofleibarzt Anton Stör(c)k (1731-1803) für eine günstige Bewertung der »Gelehrtenrepublik« dien- und
zu verwenden. Stör(c)k war Assessor bei der k.k. Stu-
Bücherrevisions-Hofkommission.
72,9-12 sonst bis war.] Das Subskribentenverzeichnis
in der
»Gelehrtenrepu-
blik« verzeichnet für Wien 88 Subskribenten. 72,14/15
Mit bis habe.] Vgl. 61, 18 und Erläuterung hierzu.
72,15-17
Aber bis hineinsetzen.] Eine Grazer Zeitung konnte nicht ermittelt
werden. 72.17
Von bis haben] Vgl. 61, 18 und Erläuterung hierzu.
72, 17/18 auch bis ich] Vgl. 61, 14-17 und Erläuterung hierzu. 72.18
Mit bis thun.] Vgl. 61, 18-20 und Erläuterung hierzu.
72, 20 wenn bis wollen] Zu Klopstocks
Wiener Reiseplänen vgl. HKA, Briefe V,
zu 13 2, 7-9. 72, 21-24 Er bis componiret.] Vgl. zu 79, 20-24. 72, 25 Ihrem liebsten Briefe] Nr 69.1 (verschollen). 72, 26/27 Er bis Garten.] Vgl. zu 101, 32/33. 72, 27/28 Hell bis ist.] Von einer Korrespondenz zwischen Klopstock und dem Wiener Hofastronom Maximilian Hell (1720-1792)
(über ihn vgl. HKA, Briefe V,
zu 43, 10/11) ist nichts überliefert. 72, 32/33 Soll bis haben?] Vgl. 61, 35-38 und Erläuterung hierzu. 72, 34-36 In bis h e r v o r u.s.w.] »Unsre Sprache«, Vers 53/54 (Muncker/Pawel, Bdi, S. 201).
73. Von C. Stolberg und F. L. Stolberg, 2. 8.1773 ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek
Hamburg: KN
48,567.
1 Doppeibl. S. 1 bis 4: Text. Erster Druck: Behrens, Klopstock/Stolberg,
S. 157-159.
NR 7 3
Ζ
· August 1 7 7 3
413
VARIANTEN
73, 8 Schauer!] Schauer [ , ' ] > S C H A U E R ' ! H 25 Herz blutet] Herz [ist]·? blutet H 44 er einige in] er [sie in]$ einige in H 50 Abschied] [Abschieds'] > 'Abschied H BEILAGE
Dem Brief war eine kleine Ode F. L. Stolbergs beigelegt, die nicht genauer bestimmt werden konnte (vgl. 73, 45/46 und Erläuterungen hierzu). KORRESPONDENZSTELLE
C. Stolberg: Nr58 (an), Nr 73 (an), Nr 8z (an). F. L. Stolberg: Nr59 (an), Nr 73 (an), Nr 82 (an). ERLÄUTERUNGEN
73, 2-4 daß ¿>¿s habe] Christian Stolberg hatte zuletzt am 21. 6.1773 an Klopstock geschrieben. 73, 6 Ihre altdeutsche Inschrift] Vgl. Voß an Brückner, 4. 8.-26. 8.1773: Noch hat er (Klopstock) Boie eine Inschrift in Ottfrieds Sprache geschickt (vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle« zu Nr 75), die die Aldermänner auf einem Felsen gefunden, und die ihm, sagt er, bey unserm Bunde einfiel. Sie fängt an: Alliu furi ena, endi ena furi alliu. Alle für einen, u Einer für alle. Vielleicht ist gar der Bund damit gemeynt. (Hs.: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek, Kiel: Cb 4.54.) Von der Entdeckung und Übersetzung dieser Felseninschrift wird im Kapitel des »Zehnten Abends« der »Gelehrtenrepublik« erzählt (HKA, Werke Vili, S. 213/214). Vgl. auch Lüchow, »Die heilige Cohorte«, S. 179-181. 73, 7 Hain] Vgl. zu 73, 38/39. 73, 8/9 O bis gedrukt] Klopstocks »Gelehrtenrepublik« erschien im April/Mai 1774 (vgl- zu 134, 14/15). 73,10 Aus bis bekomt] Zu Boies Engagement bei der Gewinnung von Subskribenten vgl. einführende Erläuterungen zu Nr46. 73, 13 Wieland bis Gözen] Wieland galt den Hainbündlern als Hauptvertreter der frankophilen Tendenzen in der deutschen Literatur, denen sie den Kampf angesagt hatten. Vgl. H.-J. Schräder, Mit Feuer, Schwert und schlechtem Gewissen. Zum Kreuzzug der Hainbündler gegen Wieland. In: Euphorion 78, 1984, S.325367; Lüchow, »Die heilige Cohorte«, S. 181-184. 73,13-15 Was bis Männer.] Das Schauspiel »Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand« wurde im Hainbund begeistert aufgenommen, und an Klopstocks Geburtstag (2.7.) ließ man auch Goethe hochleben (vgl. Voß an Brückner, 4. 8.1773; Voß, Briefe, Bdi, S. 144). Klopstock dagegen hatte einiges auszusetzen: Das C o m p l i m e n t an den Trompeter und andere solche Worte verwirft er ganz; und auch findet er daß die Scene viel zu oft wechselt. Im ganzen fand er aber das
414
Nr 73
ζ
· August 1773
Stück eben so gut so o r i g i n a l wie die Grafen Stolberg (C. Stolberg an Voß und C. F. Cramer, 19. 9 . 1 7 7 3 ; Goethe-Jahrbuch 33, 191z, S. 11). 73,16/17 Boye bis habe.] Vgl. 69, 19 und Erläuterung hierzu. 73,19/20 daß bis wollen] Vgl. 21, 8 und Erläuterung dazu. 73, 20-22 Diese bis gefunden.] Haugwitz studierte zunächst in Halle, wo er am 19.5.1770 immatrikuliert wurde (vgl. Behrens, Klopstock/Stolberg, S.267). Im Oktober 1772 hatte er sich wie die Grafen Stolberg in Göttingen einschreiben lassen (vgl. Seile, Göttinger Matrikel, Nr9264). 73, 24 Seine Abreise] Vgl. 69, 7/8. 73, 24/25 Tod meiner Schwester] Sophia Magdalena Gräfin zu Stolberg Stolberg (1758-1773) war am 24. 7 . 1 7 7 3 in Altona nach einer dritten, sehr schmerzhaften Operation, die sie im Februar mit Engels Geduld erlitten hatte, an der Auszehrung gestorben (Julie v. Witzlebens Optegnelser. In: Bobé, Papirer fra den Reventlowske Familiekreds, Bd7, 1906, S. 138). 73, 26 ihr Glük] Vgl. E L. Stolberg an Henriette Bernstorff, 19.7.1773: Bald wird sie selig sein! Wollte Gott, daß der Gedanke bei mir so wirkte, wie er bei Christen wirken soll. (Janssen, Stolberg 1750-1800, S.27.) 73, 30 Clauswiz] Carl Christian Clauswitz (vgl. zu 5, 36). 73, 34/35 Haine bis Fittigen] Zur Metaphernsprache vgl. zu 73, 38/39. 73, 35-37 Alle bis worden.] Zur Übersetzung des Hainbundes vgl. zu 110, 5. Miller, Hölty und Voß hatten sich bereits mit dem Althochdeutschen beschäftigt, weil sie ein allgemeines Wörterbuch für Deutschland planten, worinn alle Wörter veralterte und unveralterte, so weit es sich thun läßt, aus ihrer erste Quelle abgeleitet werden sollten (Voß an Brückner, 24. 2 . 1 7 7 3 ; Voß, Briefe, Bdi, S. 130). 73, 38/39 Noch bis herab.] Die hier verwandten Metaphern entstammen einer Eigensprache, die sich zwischen den Hainbündlern und Bürger ausgebildet hatte. Im Briefwechsel zwischen C. F. Cramer und Bürger war das Bild des Adlers schon seit längerem als Ausdruck für einen hervorragenden Dichter benutzt worden, vermutlich in Anlehnung an Klopstocks Ode »Thuiskon«, in der der kühnere, »deutschere« Odenflug in der Gestalt eines Adlers versinnbildlicht wird, der sich nach hohem Flug zu den Wipfeln eines Eichenhains niedersenkt (Muncker/Pawel, Bdi, S. 172). Im Sommer 1773 wurde dieser Sprachgebrauch auch von den anderen Hainbündlern übernommen. Man erhob sich selbst zu »Adlern des Hains«, schließlich hatte die Bundesgründung in einem Eichenhain stattgefunden (vgl. zu 130, 1-4). Diese Würde suchte Bürger dann den Freunden in einem spielerischen Streit wieder abzusprechen (vgl. Strodtmann, Briefe von und an Bürger, S.135138). Nur zu dieser Zeit und in diesem Zusammenhang nannten sich die Hainbündler nicht nur »Bund«, sondern auch »Hain«. Die Bezeichnung »Hainbund« ist apokryph und wurde zuerst 1804 von Voß verwendet (L. H. C. Hölty, Gedichte. Hrsg. von J. H. Voß. Hamburg 1804. S. XXIX). 73, 39 Raben] Metapher für die
Literaturkritiker.
Nr 74
3 0 . J u l i , 5. A u g u s t
1773
4^5
73,39/40 desjenigen bis werden] Klopstock galt dem Hainbund als alleinige Urteilsinstanz. Vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 110. 73, 42-44 Sie können bis soll.] Wohl in einem der verschollenen Briefe Klopstocks an Boie. Vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle« zu Nr 69. 73, 43 unsre Oden] Die dem Brief Nr 5 beigelegten Oden. 73, 44 MusenAlmanach] Musenalmanach 1774. 73, 45 Ihre Anmerckungen] Vgl. zu 21, 8. 73, 46 kleine Ode] Nicht ermittelt. Sauer gibt drei »kleine Oden« von F. L. Stolberg an, die im Sommer 1773 entstanden sind: »An Lais«, »An einen Wegweiser« und »An die Weende« (»An eine Quelle«) (Der Göttinger Dichterbund. Hrsg. von Λ. Sauer. T. 3. (Friedrich Leopold Graf zu Stolberg. Matthias Claudius.) Stuttgart 1886. (Deutsche National-Litteratur. 50.2.) S. 43/44 und S. 46/47; Stolberg, Gesammelte Werke, Bdi, S. 27, 33, 35). In Klopstocks Nachlaß befinden sich die Gedichte »An Lais« und »An eine Quelle« (KN 42,5a). 73, 51 noch bis haben] In den Osterferien in Altona (vgl. zu 21, 31). 73, JS Subscription] Auf die »Gelehrtenrepublik«. Vgl. einführende rungen zu Nr 3 6.
Erläute-
73> 55h6 von der kalten Glosse troffen] Anspielung auf Klopstocks Ode » Wingolf«, V. 20 (Muncker/Pawel, Bdi, S. 11). Anspielungen auf Vers 19/20 dieser Ode (T)eß spott' ich, der's mit Kliiglingsblicken / Höret, und kalt von der Glosse triefet] gehörten zu den häufig benutzten Wendungen im Sprachgebrauch des Hainbunds. (Vgl. C. F. Cramer an Bürger, ; Strodtmann, Briefe von und an Bürger, Bdi, S. 80/81. - Bürger an Boie, 16.9.1773; a.a.O., S.ijo. - Cramer an Ebert, 29. 3 . 1 7 7 4 ; Hs.: Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel: Sammlung Vieweg 321.)
74. An Goeckingk,
3 0 . 7., 5.
8.1773
ÜBERLIEFERUNG
DH: Deutsches Literaturarchiv, Schiller-Nationalmuseum, Marbach: A: Goeckingk / Kasten 11 / 91.86.202/1. 1 Einzelbl. S. 1 bis 2: Text. Gedrucktes Informationsblatt »Pro Memoria« für die Beförderer und Kollekteure der »Gelehrtenrepublik« mit Adressateneintrag Hr. Canzleydirect. Göckingk (74, 1) und Zusatz Hinrich (wie 70, 39) sowie Unterschrift von Klopstocks Hd. Erster Druck: HKA. KORRESPONDENZSTELLE
Nr73.i (an), Nr74 (von), ΝΠ74.3 (an), 3.1.1776 (HKA, Briefe VII, Nri). Nr74 ist Antwort auf einen - verschollenen - Brief von Goeckingk (Nr 73.1). (Vgl. 74, 47/48.)
4ι6
Νγ 74
Nr 174.3
3o. Juli, 5. August 1773 _
verschollener
- Brief von Goeckingk,
Brief an Goeckingk vom 3.1. Í 7 7 6 erschließen geschrieben (vgl. HKA, Briefe VII, zu 1, 19).
der sich aus
Klopstocks
läßt. Er wurde vor dem 13. 9 . 1 7 7 4
ERLÄUTERUNGEN
Leopold Friedrich Günther von Goeckingk (1748-1828), in Groningen bei Halberstadt geboren, war nach einem Studium der Rechtswissenschaften in Halle und zweijähriger Referendariatszeit in Halberstadt 1770 Kanzleidirektor in Ellrich geworden. Er blieb bis 1809 im preußischen Verwaltungsdienst: ab 1786 als Kriegsund Domänenrat in Magdeburg, ab 1788 als Kriegs-, Steuer- und Landrat in Wernigerode und ab 1793 als geheimer Finanzrat in Berlin. 1789 wurde er für seine Verdienste geadelt. Neben seiner Beamtentätigkeit betätigte sich Goeckingk zeit seines Lebens auch literarisch. Bekannt wurde er durch die Sammlung der »Lieder zweier Liebenden« (Leipzig 1777) und durch seine Episteln und Sinngedichte, veröffentlicht in der dreibändigen Ausgabe seiner Gedichte (Frankfurt a.M. 17801782). - Vgl. HKA, Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nn. Goeckingk stand seit seiner Referendariatszeit dem Halberstädter Kreis um Gleim nahe. Die Korrespondenz mit Klopstock nahm Goeckingk mit Nr73.1 auf, um seine Dienste als Beförderer der Subskriptionen auf die »Gelehrtenrepublik« anzubieten. Vermutlich war er von Klamer Schmidt dafür geworben worden, der Klopstock selbst seine Hilfe angeboten hatte (vgl. Nr 68) und ein enger Freund Goeckingks war. Einen späteren Brief Goeckingks, Nr 174.3, beantwortete Klopstock erst am 3.1.1776 mit einem Postscriptum unter einer gedruckten Anzeige für seine »Oden«-Ausgabe, in dem er erneut um Verkaufshilfe bat (vgl. HKA, Briefe VII, Nn und Erläuterungen hierzu). Goeckingk war darüber so verärgert, daß er von einer Antwort absah (vgl. HKA, Briefe VII, Abschnitt »Korrespondenzstelle« zu Nn und Erläuterungen hierzu). Von einer weiteren Korrespondenz zwischen Goeckingk und Klopstock ist nichts bekannt. 74, 47/48 Brief von Ihnen] Nr73.i (verschollen). 74, 49 jezigen grossen Correspondenz] Vgl. zu 57, 18. 74, 50 die Sache] Zu Klopstocks Bemühungen um Subskriptionen auf die »Gelehrtenrepublik« vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 36. 74, 50 so aufgenommen] Goeckingk war bereit, sich für die Subskription auf die »Gelehrtenrepublik« ohne Gewinnbeteiligung als Beförderer (vgl. zu 36, 1116; zu 36, 22/23) einzusetzen. 74, 50/51 grössern Schauplaz] Goeckingk lebte in Ellrich, einem Städtchen im Südharz, ca. 50 km östlich von Göttingen. Laut Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« warb Goeckingk zwölf Subskribenten, davon aber nur einen in Ellrich. 74> 53h4 Unter bis zugeschikt.] Oesel (heute: Saaremaa) ist eine estnische Ostseeinsel. Im Hauptort der Insel, Arensburg (heute: Kingisepp), fanden sich laut Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« 20 Subskribenten. Klopstock fand dieses besonders bemerkenswert (vgl. auch 77, 11/12).
Nr 75
5. A u g u s t 1 7 7 3
417
75. Von H. C. Bote, 5. 8.1773 ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1 Doppeibl.
Hamburg: KN
48,113.
S. 1 bis jßj: Text; S. 4: leer. Erster Druck: HKA. VARIANTEN
7 5 , 1 1 solchen, bey denen] solchen, denen neuen Planen bekommen] neuen bekommen >
bey DENEN H Γ Planen! BEKOMMEN
26
> SOLCHEN, NEUEN
Η
BEILAGE
Dem Brief lag eine verschollene Liste mit den Namen der 200 Subskribenten für die »Gelehrtenrepublik« bei, die Bote bereits geworben hatte (vgl. H. C. Boie an E.K. und J.E Boie, 3.8.1773; Hs.: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek, Kiel: Cb8.i), sowie Druckbogen des »Musenalmanachs 1774« (vgl. 75, 35/36 und Erläuterung hierzu). KORRESPONDENZSTELLE
Nr6 'diesen
LEBEN
24
Η
DATUM
Das Tagesdatum ist als 14 oder 19 lesbar. Da Gleim am Morgen des 13. August aus Magdeburg zurückkam (vgl. 78, 2 und Erläuterung hierzu) und Klamer Schmidt zur Zeit des Schreibens von Nr 78 noch abwesend war (vgl. 78, 6I7 und Erläuterung hierzu), ist vermutlich der 14. gemeint. KORRESPONDENZSTELLE
Nr 52 (an), Nr 67.1 (an), Nr 78 (an), Nr 116 (an). Nr 78 ging ein - verschollener - Brief Gleims an Klopstock voraus (Nr 67.1), geschrieben vor dem 10. 7.1773, 68, 3/4.)
in dem Gleim Schmidt als Kollekteur empfahl. (Vgl.
Nr 79
Μ· August 1773
42'3
ERLÄUTERUNGEN
78, 2 Ich bis M a g d e b . ] Gleim war am Morgen des 13. August von einer kurzen Reise nach Magdeburg zurückgekommen
(vgl. Gleim an Klamer Schmidt, 13. 8.
1773; Hs.: Staatsbibliothek zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz: Ms. germ. oct. 295)· y8, 3 Ihren Freunden] Zu diesen dürfte unter anderen der Rektor der Magdeburger Domschule
Gottfried Benedict Funk (1734-1784)
zählen (über ihn vgl.
HKA, Briefe III, einführende Erläuterungen zu Nr 53). Er gehörte Klopstocks ehemaligem Kopenhagener Freundeskreis an und hatte sich als Beförderer von Subskriptionen auf die »Gelehrtenrepublik« gewinnen lassen (vgl. das Subskribentenverzeichnis in der
»Gelehrtenrepublik«).
78, 3/4 d a ß bis habe] Klopstocks »Gelehrtenrepublik«
»Nachricht von der Subscription« auf die
war am 30. Juli erschienen (vgl. zu 75, 3).
78, 5 Secr. Schmid] Klamer Schmidt. 78, 6I7 befindet bis a b w e s e n d ] Klamer Schmidt war in Lauchstädt. Vgl. 86, 18 und Erläuterung hierzu. Am 14. 8. wurde er mit jeder a n k o m m e n d e n Post zurück erwartet (Gleim an Klamer Schmidt, 14. 8.1773; Hs.: a. a. O.). 78,10-15
Übrigens bis seyn.] Antwort auf 4z, 14-17. Gleim wurde als Beförde-
rer in das Subskribentenverzeichnis
in der »Gelehrtenrepublik«
aufgenommen
(vgl. zu 40, 2/3).
78, 20 seeligen Michaelis] Vgl. zu 40, 3. 78, 22 J a h n s ] Johann Heinrich Jähns, ein entfernter Verwandter Gleims, war am 25. 5.1772 in Halberstadt verstorben (vgl. HKA, Briefe V, zu zzo, 23). 78, 24/25 Soll bis wiedersehn?] Ein Wiedersehen zwischen Gleim und Klopstock gab es 1785. Vgl. HKA, Briefe VIII, 66, 8-12 und Erläuterungen hierzu. 78, 26-28 Unsern bis C r a m e r ! ] Johann Andreas Cramer besuchte Gleim tatsächlich auf der Rückreise (vgl. Gleim an Benzler, zi. 9.1773; Hs.: Das Gleimhaus, Halberstadt: Hs. A 8420 (Gleim/Benzler 19)). 78, 33-35 Ich bis einfinden.] Gleim hatte diese Gedichtausgabe bereits in 40, 47/48 angekündigt. Vgl. auch Erläuterungen hierzu.
79. Von Gluck,
14.
8.1773
ÜBERLIEFERUNG
h: Staatsbibliothek zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz: Mus. ep. C. W. Gluck 3. 1 Doppeibl. S. 1 bis 2: Text; S. 3 bis 4: leer. Abschrift von nicht bekannter (F. J. Riedels?) Hd. Erster Druck: Lappenberg, S. 252/253.
42.4
Nr 79
14. August
1773
BEILAGE
Dem Brief lagen Vertonungen Glucks von Klopstocks Oden »Vaterlandslied«, » Wir und Sie«, »Scblachtgesang«, »Die frühen Gräber«, »Die Sommernacht« und »Der Jüngling« bei (vgl. 79, 20-24 und Erläuterung hierzu). KORRESPONDENZSTELLE
Nr 79 (an), Nr 214 (an). Klopstock scheint auf Nr 79 nicht geantwortet zu haben (vgl. zu 101, 48). ERLÄUTERUNGEN
Christoph Willibald Ritter von Gluck (1714-1787) hatte sich seit mehreren Jahren mit der Vertonung Klopstockscher Texte beschäftigt und schrieb in diesem Zusammenhang im August 1773 einen ersten Brief an Klopstock (Nr 79J. Angeregt zur produktiven Beschäftigung mit den Werken Klopstocks wurde der Wiener Komponist 1768 von Matt und Sonnenfels, vermutlich auf eine Frage von Klopstock selbst hin nach einem Komponisten, der Bardengesänge aus »Hermanns Schlacht« vertonen würde (vgl. HKA, Briefe V, zu 59, 77-79). Gluck begann schon wenig später mit der Komposition der Bardengesänge, und sie beschäftigte ihn noch bis kurz vor seinen Tod (vgl. Briefe VII, zu 147, 27/28). Teile der Komposition wurden in den nächsten Jahren zwar aufgeführt, aber offenbar nicht zu Papier gebracht, so daß sich von der Komposition nichts erhalten hat. Zum Druck gebracht wurden dagegen einige der Vertonungen von Oden Klopstocks, mit denen sich Gluck ebenfalls in den siebziger Jahren befaßte und von denen er einige Nr 79 beilegte (vgl. zu 79, 20-24). Klopstock zeigte sich über die Vertonung seiner Texte durch Gluck sehr erfreut, antwortete aber wohl auf Glucks Brief (Nr 79) nicht (vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle«). Erst die persönliche Bekanntschaft mit Gluck im November 1774 in Karlsruhe (vgl. zu 79, 13/14) intensivierte den Kontakt so, daß es in den folgenden Jahren zu einem sporadischen Briefwechsel kam. 79,3-5 Der Pater bis erhalten.] Klopstock hatte Denis vermutlich in Nr 69.1 darum gebeten. 79, 4 diejenigen bis componiret] Diese Komposition ist nicht überliefert. Vgl. HKA, Briefe V, zu 59, 77-79. 79, 6 geometrisch] Nach dem figürlichen Gebrauch des französischen »géométrique«: mit mathematischer Strenge denkend. 79,11/12 Recension bis worden] Vgl. die äußerst kritische Rezension von »Alceste, Tragedia messa in Musica dal Signore Cavagliere Christoforo Gluck« in der »Allgemeinen Deutschen Bibliothek«, Bdi4, 1771, St.i, S.3-27. 79,13/14 daß bis machen] Zu dieser Reise kam es nicht. Gluck lernte Klopstock aber Ende November 1774 auf der Reise nach Paris in Karlsruhe kennen. Zu einem erneuten Zusammentreffen kam es Mitte März in Rastatt (vgl. zu 194, 20-22).
Nr 79
14· August 1 7 7 3
4^5
79, 13/14 (wenn bis kommen)] Vgl. zu 72, 20. 79, 20-24 Indeßen bis habe] Die beigelegten Manuskripte von Kompositionen zu sechs Gedichten Klopstocks sind verschollen, es ist jedoch an verschiedenen Stellen überliefert, um welche Vertonungen es sich gehandelt haben muß: Wie aus einem Brief Riedels hervorgeht, der die Kompositionen offenbar in Glucks Auftrag an Klopstock sandte, handelte es sich bei einer der Kompositionen um die Vertonung von Klopstocks »Vaterlandslied« (Muncker/Pawel, Bdi, S. 222/223; Vertonung 1785 veröffentlicht in »Klopstocks Oden und Lieder beym Ciavier zu Singen in Musik gesetzt von Herrn Ritter Gluck. Wienn o.J. «) (vgl. Riedel an Herder, 28. 7 . 1 7 7 3 ; G. Arnold, Ungedruckte Briefe aus Herders Nachlaß. In: Impulse 13, 1990, S. 273/274,). Bei zwei weiteren muß es sich um die Vertonungen von Klopstocks Gedichten »Schlachtgesang« und »Wir und Sie« (Muncker/Pawel, Bdi, S. 174/175; 184-186; Vertonungen im »Musenalmanach 1774« (zu S.14; zu S. 233) und später in »Klopstocks Oden und Lieder«) gehandelt haben, die Klopstock Mitte September Boie für den Musenalmanach überließ (vgl. zu 82, 14). Im Oktober schickte Klopstock auch die übrigen Kompositionen an den Hainbund (vgl. zu 98, 3/4). Wie aus Briefen von Voß hervorgeht, waren darunter neben dem »Vaterlandslied« Vertonungen von »Die frühen Gräber« und »Die Sommernacht« (Muncker/Pawel, Bdi, S. 171; S. 179/180; Vertonungen im »Musenalmanach 1775« (zu S. 16) und »Musen Almanach für 1785« (zu S. 78) und später in »Klopstocks Oden und Lieder«) (vgl. Voß an F. L. Stolberg, 28.11.1773 (Behrens, Voß/Stolberg, S. 56/57); ferner: Voß an Brückner, 17.10.1773 (Voß, Briefe, Bdi, S.149); Voß an E. Boie, 12.12.1773 (a. a. O., S. 228)). Bei der sechsten Beilage muß es sich um die Vertonung von »Der Jüngling« (Muncker/Pawel, Bdi, S. 170) gehandelt haben, die wie die der Ode »Die frühen Gräber« im »Musenalmanach 1775« veröffentlicht wurde (zu S. 160, fälschlicherweise unter dem Titel »Die Sommernacht«; veränderter Abdruck 1785 in »Klopstocks Oden und Lieder«). Klopstock gefielen die Kompositionen zu »Die frühen Gräber« und zum »Schlachtgesang« ganz, die anderen nicht völlig (Voß an den Hainbund, 30.3. 1774; Lüchow, »Die heilige Cohorte«, S. 20p); zur begeisterten Aufnahme der Kompositionen durch die Mitglieder des Hainbundes vgl. zu 98, 4/5. - Zum musikalischen Charakter der Kompositionen vgl. J. Chochlow, Die Oden und Lieder Glucks. In: Gluck in Wien. Hrsg. von G. Croll und M. Woitas. Wien 1987. (Gluck-Studien. 1.) S. 151-155; zum Verhältnis zwischen Klopstocks Versschemen und Glucks Vertonungen vgl. L. L. Albertsen, Die freien Rhythmen. Aarhus 1971. S. 108-115. Von weiteren Gluckschen Vertonungen von Gedichten Klopstocks hat sich einzig diejenige zu »Der Tod« (vgl. Muncker/Pawel, Bdi, S. 157/158) erhalten: Johann Friedrich Reichardt druckte sie in dem von ihm herausgegebenen »Musikalischen Blumenstrauß für 1792« (Berlin o.J.) ab (vgl. C. Hopkinson, A bibliography of the printed works of C. W. von Gluck, 1714-1787. 2nd ed. New York 1967. S. 79).
42.6
N r 80
14. August
1773
Vertonungen der Oden »Das grosse Hallelujah« und »Die todte Clarissa« sind bezeugt (vgl. HKA, Briefe V, zu 59, 77-79; Briefe VI, 72, 22; Briefe VII, zu 147, 23-26), müssen aber als verschollen gelten. In Glucks Veröffentlichung von »Klopstocks Oden und Lieder beym Ciavier zu Singen in Musik gesetzt von Herrn Ritter Gluck.
Wienn o.J.
« (Wiederabdruck
in: Lieder und Arien von
Chr.
W. Gluck hrsg. von M. Friedlaender. Leipzig o.J. (Edition Peters. 2250.) (Reprogr. Nachdruck,
o. O. 1970.)) erschien neben den sechs Oden, die er Nr 79 beilegte,
außerdem noch eine Komposition nicht eine Ode Klopstocks,
Glucks unter dem Titel »Die Neigung«, der
sondern ein Gedicht Lorenz Leopold Haschkas zu-
grundeliegt (hierzu vgl. HKA,
Briefe VIII, zu 44, 46). (Vgl. C. Hopkinson,
A
bibliography of the printed works of C. W. von Gluck, a. a. O., S. 66/6 7 J
80. Von Madeweiß, 14.
8.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek
Hamburg: KN
48,432.
1 Doppelbl. S. 4: Siegelrest. S. 1 bis 3: Text; S. 4: Adresse: Monsieur Monsieur Klopstock Conseiller d'ambassade du Roy de Dannemarc H a m b o u r g S. 3, im Leerraum zwischen den Manuskriptzeilen
zu 80, 32 und 80, 33: Text zu
80, 37/38. S.i: größerer Abstand zwischen Anrede und Textbeginn; S.: 3: großer
Abstand
zwischen den Manuskriptzeilen zu 80, 32 (Ew. Wohlgeb.J und 80, 33 ('gantz ergebenster Dienerj. Einträge von fremder Hd: S. 1, aoRl, mit Blei: Madeweis den i4ten Aug mit Rötel: C Erster Druck:
S. 2: Cöslin (80, 15) mit Rötel
aoR,
unterstrichen.
HKA.
LESARTEN
80,11
B/aVhner] Möglich auch: Buchner H
VARIANTEN
80, 29/30
Fortdauer]
'Fortdauer H
KORRESPONDENZSTELLE
Nr 80 (an), Nr 89 (an). ERLÄUTERUNGEN
Matthias Wilhelm Madeweiß (1745-1830) erlernte nach dem Schulbesuch in Hamburg und Berlin das Kaufmannsgewerbe und war in beiden Städten in verschiedenen Handelshäusern tätig. 1772 trat er in seiner Geburtsstadt Kolberg in den Post-
Nr 8i
n a c h d e m 2.8. J u l i , v o r d e m zz.
August
1773
4^7
dienst. 1777 wurde ihm unter Ernennung zum Postdirektor das preußische Grenzpostamt Halle im Herzogtum Sachsen übertragen. In Anerkennung seiner Verdienste um die Ordnung des Postwesens in Mitteldeutschland wurde er 1786 in den Adelsstand erhoben und 1804 zum Geheimrat ernannt. 1808 wurde er zum Hofpostdirektor in Königsberg berufen und verwaltete das dortige Postamt bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand 1812. (Vgl. P. Hoffmann, Friedrich Madeweis, Postmeister in Halle (Saale) und Matthias Wilhelm von Madeweis, Hofpostdirektor und Geheimer Kriegsrat in Kolberg (Ostsee), Halle (Saale) und Königsberg (Preussen). In: Deutsche Postgeschichte 1942,1, S. 234-255, besonders S.242254·) Madeweiß schrieb an Klopstock 1773 im Zusammenhang mit dessen Bemühungen um Subskriptionen auf die »Gelehrtenrepublik«. Er bemühte sich in Kolberg um Subskribenten für Klopstock. Weitere Briefe als die im Abschnitt »Korrespondenzstelle« angegebenen sind nicht überliefert. 80, 3/4 Ich bis empfehlen.] Bote hatte Madeweiß als Kollekteur für Subskriptionen auf die »Gelehrtenrepublik« (vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 36) empfohlen und vermutlich auch angeschrieben (vgl. 55, 50). 80, 9-15 ν Bornstaedt bis Schlechtendal] Keine der hier genannten Personen konnte ermittelt werden. 80, 15 Cöslin] Köslin. Heute: Koszalin; ca. 120 km nordöstlich von Stettin (Szczecin). 80, 19-20 Bekomme bis anzeigen.] Vgl. Nr 89. 80, 21-24 Mit bis erwarten.] Klopstocks »Subscriptionsplan« zur »Gelehrtenrepublik« (vgl. zu 46, 11) sah eigentlich vor, daß die Kollekteure für den Transport der »Gelehrtenrepublik« aufkamen und dafür und als Ausgleich für ihre Bemühungen am Umsatz beteiligt wurden (vgl. Pape, Autorenhonorare, Sp. 224/225). 80, 28/29 Wenn bis erhalten.] Klopstock hoffte auf weitere Nachfolger, die ihre Bücher mit Hilfe der von ihm geworbenen Kollekteure vertreiben würden (vgl. zu 36, 2-7). 80, 37/38 bei bis subscribiren] Bode hatte zur Subskription auf seine Übersetzung von Sternes »Tristram Shandy« aufgerufen (vgl. zu 52, 8/9). Madeweiß ist in dem Subskribentenverzeichnis, das dem Buch vorangestellt ist, als Subskribent aufgeführt (S. ).
81. An H. C. Boie, nach dem ζ8. 7., vor dem zz. 8.1773 ÜBERLIEFERUNG
H: Bayerische Staatsbibliothek, München: Vossiana 52,37/38. 2 Einzelbll. S. 1 bis 3: Text; S. 4: leer. Einträge von Klopstocks (?) Hd: S. 1 aoRr: 1) S. 3 aoRr: 2) Erster Druck: HKA.
42,8
Nr 8i
nach dem 28. J u l i , v o r dem 2 2 . August
1773
ADRESSAT
Brief Nr 81 ist Antwort auf einen Brief Boies (Nr 69). Daher ist dieser als Adressat anzunehmen, auch wenn der Brief in Voß' Nachlaß überliefert ist. Voß ist auch deswegen als Adressat auszuschließen, weil er in 81, 2.7/28 in der dritten Person genannt wird. DATUM
Brief Nr 81 ist in einem Brief von Voß an Brückner vom 4.-26. 8.1773 erwähnt (Hs.: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek, Kiel: Cb 4.54). Spätester terminus ante quem ist daher der 22. August (Posttag in Hamburg). Da Klopstock mit Nr 81 eine Frage Boies vom 2 6 . 7 . 1 7 7 3 beantwortet (69, 12-14), muß der Brief nach dem 28. Juli 1773 (dem frühesten Empfangstermin für Nr 69) geschrieben worden sein. LESARTEN
81,14
mich] mit H, Schreibfehler
VARIANTEN
81, 9 fernen] [frnenH fernen H 'jenem H
10 ist] Lbelí- ist H
22 Euren] [diesen] > Euren H
13 jenem] [jenen'] >
23 Dichter von] Dichter [saK von
H KORRESPONDENZSTELLE
Nr76 (von), Nr 81 (von), Nr 81.2 (von), Nr 83.1 (von), Nr 84 (an). ERLÄUTERUNGEN
81, 1-12 blikst bis vergessen.] Anmerkungen
zu der Ode »Deutschland.
An
Friedrich Leopold Graf zu Stolberg« von Voß, erstmals gedruckt im »Musenalmanach 1774« (S. 185-188).
Voß hatte dieses Gedicht am 11. Dezember 1772
verfaßt
und unter diesem Datum und dem Titel »Mein Vaterland« in das
Bundesbuch
eingetragen (Hs.: Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek
Göttingen:
Cod. MS Philol. 2041, Nr 3 2). Diese Erstfassung schickte er auch an Brückner (Voß an Brückner, 6., 14.12.1772;
Voß, Briefe, Bdi, S. 120-123).
Im März 1773
trug er die Ode mit zwei geringfügigen Änderungen in das Buch »Für Klopstock« ein (S.72I73).
Die Anmerkungen
Klopstocks beziehen sich jedoch auf eine ver-
schollene veränderte Fassung, die Boie Klopstock in Nr 69 schickte (vgl. zu 69, 11H)· 81,1
blikst bis lächelnd] In Vers 2 von Voß so geändert.
81, 2/3 Wodans bis würde)] In Vers 11. Die Druckfassung verweist auf Tacitus. 81,4
e n t d e u t s c h t ] Variante der verschollenen
Fassung. Vermutlich in der
Druckfassung zu nicht deutsch geändert (Vers 13 und 17). 81, y F r a n z e ] Variante der verschollenen Fassung.
Nr 8i
n a c h d e m 2.8. J u l i , v o r d e m 2 2 . A u g u s t 1 7 7 3
4^9
81, 6/7 ein H e i l a n d bis Anmerkung.] Vers 27 - in der Erstfassung: Selbst Luther, Klopstock selbst, ein Heiland - wurde von Voß für den Druck abgeschwächt. Eine Anmerkung machte er nicht. 81, 8 lieber bis Tönen] Vers 3 6 heißt in der Erstfassung: in Galliens geilen Tönen, im Druck steht: in Galliens weichsten Tönen. 81, 9 k a l t e n Norden] In Vers 43 so von Voß geändert. 81,10-12 Spott bis vergessen.] In Vers 50 änderte Voß Spott in Frost. 81,11 Aesthetiker in einer Nuß] Gemeint sind die Anhänger Gottscheds. Einer von ihnen, Christoph Otto Freiherr von Schönaich (1725-1807), hatte 1754 ein satirisches Wörterbuch unter dem Titel »Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch« veröffentlicht, das dem göttlichen St. Klopstocken und dem Patriarchendichter Bodmer gewidmet war und in dem u. a. der »Messias« angegriffen wurde. Vgl. auch Klopstocks versteckte Attacke gegen Schönaich im »Sechsten Morgen« der »Gelehrtenrepublik« (HKA, Werke Vili, S. 164-166; vgl. ferner: Werke VII2, Apparat zur »Geschichte des lezten Landtages«, Abschnitt »Textgenese, Datierung«). 81,13-22 u bis zaubernden] Anmerkungen zu der Ode »An die Herren Franzosen« von Voß, erstmals gedruckt im »Musenalmanach 1774« ('S. 167-169). Abfassungsdatum dieses Gedichts ist der 3. Juni 1773. Voß schrieb dazu an Brückner: Aus dem ersten Theil meines (im Dezember 1772 verfaßten) Bundsgesangs (Der Göttinger Dichterbund. Hrsg. von A. Sauer. T.i (Johann Heinrich Voß). Berlin 1886. (Deutsche National-Litteratur. 49.) S. 180-182) hab ich ein Ironisch Gedicht an die Franzosen gemacht, das ich dir mitschicke. Boie scheute sich vor dem Drucke, er schickte es also an Klopst. ob es gedruckt werden könnte (4.-26. 8. 1774; Hs.: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek, Kiel: Cb4.j4). Im Bundesbuch ist die Druckfassung eingetragen (Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen: Cod. MS Philol. 204m, Nr32). Durch eine Abschrift an Brückner (Hs.: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek, Kiel: Cb 4-j), in der Voß über Klopstocks Veränderungen die ursprünglichen Varianten setzte, läßt sich jedoch die Erstfassung weitgehend rekonstruieren. Sie weicht vom Druck außer in den von Klopstock monierten Versen nur noch an drei Stellen ab: in Vers 7 (»Angely's« statt »Roquelaur's«), Vers 13 (»schimpft« statt »höhnt«), Vers 19 (»Jacobi« statt »Poeten«). 81.13
u bis trozt] In Vers 4 so geändert.
81.14 heissern bis heisseres)] In Vers 9 so geändert. 81.15 f e i s t e r bis wird.] In die Abschrift für Brückner nicht mehr aufgenommen, daher nicht nachweisbar. 81.16 grinzet bis überlegen] Voß änderte in Vers 11 grinzet ihr Spott in schielet ihr Grimm. 81,16 abscheuliche] Eine Variante für das von Klopstock in Vers 11 übernommene abscheuliche fehlt in der Abschrift für Brückner.
4 3 °
Nr 8i
nach dem 28. Juli, vor dem n .
August
1773
81, 17 umschlang bis umwand] In Vers 17 50 geändert. 81.18 Liedes scheuchte] In Vers 19 stand ursprünglich Liedes verwarf. 81.19 Gallia's bis Galliens] In Vers 22 so geändert. 81, 20/21 offener bis gewesen.] Voß setzte in Vers 23 statt dessen fälschlich verhüllt. 81, 22 den bis zaubernden] Im Druck heißt es in Vers 26 Meinen. 81, 23-25 klein bis Ausdrücke.] Anmerkungen zu der Ode »An Klopstock« von Voß, erstmals gedruckt im »Musenalmanach 177s« (S. 212-214). Voß verfaßte sie am 3. April 1773 für den Gedichtband »Für Klopstock«, dessen Abschluß sie bildet (S. 84/85; in dieser Fassung auch überliefert in einer Abschrift an Brückner (Hs.: a.a. O.: Cb 4.5)). Klopstocks Anmerkungen beziehen sich auf diese Erstfassung. Voß folgte zwei von Klopstocks Anmerkungen und trug die Ode in dieser Fassung in das Bundesbuch ein (Hs.: Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen: Cod. MS Philol. 204 m, Nr25). Für den Druck im Musenalmanach wurde sie nochmals überarbeitet, die Änderungen betreffen dabei vor allem die 6. Strophe und berühren nicht Klopstocks Änderungsvorschläge. 81, 23 klein bis sagen.] In Vers 3; Voß schrieb daraufhin Vers 3 und 4 um. 81, 24/25 M a n n G o t t e s bis Ausdrücke.] In Vers 13 und 19. Beide Ausdrücke beziehen sich auf Klopstock und wurden von Voß nicht geändert. Vgl. dazu Voß an Brückner, 4.-26.8.1773: Ich bin nicht überzeugt, daß es h i e r am Unrechten Orte steht, und daher bleibts (Hs.: a. a. O.). 81, 26 u bis Wütrichs] In Vers 28 setzte Voß Klopstock folgend Wink statt Schwerdt. 81,27-29 Daß bis sagen.] Klopstock reagierte mit Nr 81 auf die Bitte Boies in 69, 12-14 und löste damit jedenfalls teilweise das Versprechen gegenüber den Hainbündlern ein, Anmerkungen zu ihren Oden zu machen (vgl. zu 51, 16/17). Daß er dafür neben den von Boie geschickten Gedichten außerdem die Ode »An Klopstock« wählte, ist wohl damit zu erklären, daß er in dieser direkt angesprochen wurde und sich darin überhöht fühlte (vgl. 81, 24/25). Voß faßte Klopstocks Anmerkungen als Lob auf und schrieb stolz an Brückner: Seine Anmerkungen betreffen fast nur Wörter u Wohllaut. Er erhoffte Klopstocks Beifall auch bezüglich einer weiteren Ode: Auf M i c h a e l i s T o d wollte ich verändern, u es entstand eine neue Ode, die ich dir beyfüge. Ich habe sie auch Klopst. geschickt. Boie will diese und a u f d i e F r a n z o s e n nicht gerne nehmen, weil Wieland u Jakobi sich seine Freunde n e n n e n . Aber wenn sie Klopstock billigt, so m u ß er (4.-26. 8.1773; Hs.: a. a. O.). Dieser Brief von Voß an Klopstock (Nr 81.1) ist verschollen. Auch eine Antwort Klopstocks ist nicht überliefert. Er muß sich jedoch dazu geäußert haben - vielleicht auch in einem Brief an Boie -, denn Voß berichtet am 17.10.1773 Brückner von Änderungsvorschlägen Klopstocks (Hs.: a.a.O.). Die Ode wurde erst im »Musenalmanach 1775« gedruckt (»Michaelis«, S.209). Vgl. zu Klopstocks Anmerkungen auch Lüchow, »Die heilige Cohorte«, S. 167-169.
N r 82
ζ. September 1 7 7 3
43
1
82. Von C. Stolberg und F. L. Stolberg, z. 9.1773 ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1 Doppeibl. S. 1 bis 4: Text.
Hamburg: KN
Erster Druck: Behrens, Klopstock/Stolberg,
S.
48,568.
159-161.
VARIANTEN
82, 2 Klopstok?] Klopstok [,J > KLOPSTOK [?] Η digt
> ER
uns
WÜRDIGT
H
6 er uns würdigt] er wür-
ij/i6 Compositionen ihrer Oden von] Compositio-
nen von > COMPOSITIONEN lïhrer Odenl VON Η
16 für] [nur'] > 'für Η
32
war, daß] war, [un!K daß Η KORRESPONDENZSTELLE
C. Stolberg: Nr 73 (an), Nr 82 (an), Nr 106 (an). F. L. Stolberg: Nr 73 (an), Nr 82 (an), Nr 106 (an). ERLÄUTERUNGEN
82, 4/5 Wolfen bis kommen?] Klopstock gab seine Zustimmung zur Veröffentlichung der den Grafen Stolberg gewidmeten Ode »Weissagung« (vgl. zu 51, 4-8) im »Musenalmanach 1774« postwendend in einem Brief, der vermutlich an Boie gerichtet war (vgl. 84, j-8 und Erläuterung hierzu). 82, 7/8 Unsre bis genannt] Von Christian Stolberg erschienen im »Musenalmanach 1774« zwei Gedichte, die Elegie »An Curt Freyherrn von Haugwitz« (S. 145149) und »An Bürger« (S. 209/210). Friedrich Leopold Stolberg veröffentlichte vier: »Der Harz« (S. 175-177), »An den Mond« (S. 202), »Die Ruhe« (S. 205-207) und »Genius« (S. 227-228). Alle Gedichte sind namentlich gekennzeichnet. 82,11/12 wir bis Cherusker] Klopstock nahm an, daß die Cherusker im Harz beheimatet gewesen waren, und fühlte sich als einer ihrer Nachfahren. Da die Familie Stolberg ebenfalls aus dem Harz kam, nahmen auch die Grafen Stolberg in Anspruch, Nachfahren der Cherusker zu sein. (Vgl. HKA, Briefe VII, zu 42, 24.) Zum Epitheton »kühn« vgl. HKA, Briefe V, zu 150, 19. 82,13 Boye bis fertig:] Der von H. C. Boie herausgegebene »Musenalmanach 1774« besteht - abgesehen von 2 Bogen Kalendarium - aus 15 Bogen à 16 Seiten. Der elfte Bogen ist mit dem Buchstaben L bezeichnet und entspricht den Seiten 161 bis 176. 82, 14 Compositionen] Gluck hatte einige seiner Vertonungen von Gedichten Klopstocks geschickt (vgl. 79, 20-24 und Erläuterung hierzu), und Klopstock hatte Boie zwei davon zum Abdruck im »Musenalmanach 1774« versprochen. Es han-
432.
Nr 82
2. S e p t e m b e r
1773
de It sich um Vertonungen von »Schlachtgesang« und »Wir und Sie« (Muncker/ Pawel, Bdi,
S. 17 4/175; 184-186).
Klopstock schickte die Kompositionen
zwei Wochen später mit Nr 84.1 (vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle«
etwa
zu Nr 85).
Boie ließ sie in Leipzig in Kupfer stechen (vgl. 85, 25/26). Da die Kupferstiche bei Auslieferung des Almanachs am 30. September 1773 noch nicht fertig waren (vgl. Boie an K. Schmidt, 26., 30.9.1773;
Hs.: Schleswig-Holsteinische
thek, Kiel: Cb 13), wurden sie nur einem Teil der Exemplare S.14; zu S.233);
Landesbiblio-
beigebunden (zu
ein Verzeichnis der überlieferten vollständigen Exemplare
gibt
HKA, Addenda III, Nr 3141. 82,15-17
und bis Andacht.] Klopstock entsprach diesem Wunsch. Vgl. 98, 2-6
und Erläuterungen 82,18/19
hierzu.
Mit bis erhörten!] Vgl. zu 82, 4/5.
82, 20 Bald bis umarmen] Vgl. zu 84, 8/9. 82, 25 Anmerckungen] Klopstock hatte offenbar die seit langem
versprochenen
Anmerkungen (vgl. 21, 8/9) zu den von E L. Stolberg mit Brief Nr 5 übersandten Gedichten »Der Harz« und »Die Ruhe« geschickt. Vermutlich waren sie wie Nr 81 nicht an den Verfasser der Oden, sondern an Boie gerichtet gewesen (Nr 81.2; verschollen). Möglicherweise erfolgte die Übersendung der Anmerkungen
gemein-
sam mit Nr 81. 82, 28 Kliiglings Blicken] Zitataus Klopstocks Ode »Wingolf«, V. 19 (Muncker! Pawel, Bdi, S. 11). 82, 29 Der Harz bis gedruckt] Die Ode »Der Harz« beginnt auf den letzten Seiten des bereits gedruckten elften Bogens. Klopstocks »Anmerckungen« also nicht mehr berücksichtigt
konnten
werden.
82, 29/30 einige bis habe] Wie stark Voß in den Text der Ode »Der Harz« eingriff, zeigt ein Vergleich der Druckfassung im »Musenalmanach 1774« mit der handschriftlichen Fassung im Bundesbuch (Hs.: Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen: Cod. MS Philol. 2041, Nr 105). Vor allem die letzten vier Strophen wurden von Voß fast völlig geändert. Vgl. dazu Lüchow, »Die heilige Cohorte«, S. 200/201, Anm. 262. 82, 31 die Ruhe] Die Ode »Die Ruhe« befindet sich im »Musenalmanach
1774«
auf dem Bogen N, dessen Text zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgesetzt war. 82, 32 Gebrauch bis Anmerckungen] Da Klopstocks Anmerkungen nicht überliefert sind (vgl. zu 82, 25), kann nur aus einem Vergleich der Druckfassung »Musenalmanach 1774« mit der handschriftlichen Fassung im Bundesbuch Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek
im (Hs.:
Göttingen: Cod. MS Philol.
204/, Nr 62) erschlossen werden, welche Veränderungen Klopstock
möglicher-
weise vorgeschlagen hat. Fast vollständig geändert wurden die erste und siebte Strophe. Vgl. Lüchow, »Die heilige Cohorte«, S. 167/168, Anm. 82. 82, 35 die Ode an uns] „Weissagung". Vgl. zu 82, 4/5.
N r 83
9. S e p t e m b e r 1 7 7 3
433
82, 43 neulich] Im Bundesbuch ist das Gedicht im August 1773 datiert (vgl. Hs.: Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen: Cod. MS Philol. 204 m, Nr 20). 82, 44 An den Mond.] Musenalmanach 1774, S. 202.
83. Von Ebert,
9.9.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg: KN 48,240. 1 Doppeibl. S. 1 bis 4: Text. Einträge von nicht bekannter Hd: S. 4, mit Rötel unterstrichen: Gärtner, Zachariä, Schmid (83, 76/77), Eschenburg, Schultz (83, 77), Reiche, Kohl (83, 78), Lessing, mich (83, 79). Erster Druck: HKA. TEXTKONSTITUTION
Die Unterstreichungen mit Rötel (vgl. Abschnitt » Überlieferung«) wurden nicht wiedergegeben, da sie vermutlich nicht von Ebert stammen, der mit Tinte unterstrich (vgl. 83, 63 B u c h s t a b e n ; 83, 66 Sie; 83, 68 recht). VARIANTEN
83, 5 reden] [hl* reden H 22 was] [das'] > 'was H 24 öfter] [mit]* öfter H 26/27 daraus schliessen] daraus [zwe]i schliessen H 30 mit] [über]* mit H 38 dadurch in] dadurch [zu]* in H 46 verehrenswiirdiger] [verehrenswürdiges']* 'verehrenswiirdiger H 49 abgefaßt,] [ausgefi·? abgefaßt, H 54 sehr] [mehr']^ 'sehr H 62 Meinung] [meinung'K 'Meinung H 63 zur grossen Verbesserung] [zu'] grossen [Verbesserungen'] > 'zur GROSSEN 'Verbesserung H 75 bitte ich] bitte [*] MESS. [nebst bis Werken,] VERANSTALTEN H 85 Manne, an] Manne, [der] b an H 91 weil wir beysammen sassen,] weil leiib wir [mit einander']^ ['nebeneinander] beysammen sassen, > WEIL WIR BEYSAMMEN SASSEN, H 93 aber er ist] aber [ist]·/ er ist H 96 empfiehlt] [empfiehlt]* empfiehlt H KORRESPONDENZSTELLE
Nr 66 (von), Nr 83 (an), Nr 138 (an). Nr 83 ist Antwort auf Klopstocks Briefe Nr 34, Nr 36 und Nr 66 (vgl. 83, 6-8 und Erläuterung zu 83, 7). ERLÄUTERUNGEN
83, 2 Prof. Schlegel] Über den Kopenhagener Professor Johann Heinrich Schlegel (1726-1780) vgl. HKA, Briefe III, einführende Erläuterungen zu Nr 47.
434
Nr 8 3
9· S e p t e m b e r
1773
83, 4/5 denn bis gesehen] Johann Heinrich Schlegel hielt sich im Sommer 1773 in Deutschland auf. Er verließ Kopenhagen Ende Mai (vgl. Kiabenhavns AdresseContoirs Efterretninger 1773, Nr 81 (2.8. 5.)) und kehrte Anfang September zurück (vgl. a. a. O., Nr 138 (7. 34/35 Verzeichniß bis Städten] Eine solche wohl von Klopstock digte Liste mit den Orten, für die noch keine Kollekteure nicht
gefunden
angekünwaren,
ist
überliefert.
85, 3 7 Leuchsenring] Franz Michael Leuchsenring Erbprinzen
Ludwig
von
(1746-1827),
Hofmeister
konnte nicht ermittelt 85, 38-40
Pätz (1734-1808),
10 km nördlich von Nordhausen, tenverzeichnis
Subkonrektor
Brief von Heinrich
des Pädagogiums
konnte nicht ermittelt werden. Laut
in der »Gelehrtenrepublik«
85, 3 9 Plane] Drucke von Klopstocks 85, 40/41
Empfänger
werden.
Gestern bis sollte.] Ein an Boie gerichteter
ander Günther
des
Hessen-Darmstadt.
85, 3 8 wohin bis hatte] Ein Brief Boies an einen holländischen
telt
können verzeich-
warb Pätz 13
in Ilfeld,
Alexca.
Subskriben-
Subskribenten.
»Subscriptionsplan«.
Ich schickte ihm gleich.] Ein Brief Boies an Pätz konnte nicht ermit-
werden.
85, 41 Einige]
Subskribenten.
N r 86
v o r d e m zi.
September
4 4
1773
85, 43 Göchhausen] Der Kammerrat Ernst August Anton Göchhausen
1
(1740-
1824), Kollekteur in Eisenach. 85, 43/44 den Plan bis laßen] Der Jahrgang 1773 der »Eisenachischen chentlichen Policey- und Cornerciennachrichten«,
in dem Göchhausen
»Subscriptionsplan«
ließ, ist nicht überliefert
möglicherweise
abdrucken
Wö-
Klopstocks (Aus-
kunft des Stadtarchivs Eisenach). 85, 44/45 Sondershausen] Ca. 70 km südöstlich von 85, 45 Mühlhausen] Ca. 50 km südöstlich von
Göttingen.
Göttingen.
85, 45/46 Nun bis Nachricht.] Bote verfügte durch seine englischen
Studenten
(vgl. zu 84,11-13) über Beziehungen nach London und hatte wohl den im Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik«
(vgl. zu 46, 12.-14) angegebenen Si-
meon Pope als Kollekteur gewonnen. Kollekteur in Lissabon war J. W. C. Müller. 85, 48/49 Schmerz bis abgedruckt.] Die von dem Kaufmann Gerhard Heinrich Schmerz (1740-1810)
in Bad Kreuznach
Friedrich Schwan (1733-1815) »Subscriptionsplan«
86.
und von dem Buchhändler
in Mannheim veranlaßten Drucke von
Christian Klopstocks
konnten nicht ermittelt werden.
Von K. Schmidt,
vor dem zi.
9.1773
ÜBERLIEFERUNG
D: Klamer Eberhard Karl Schmidt's Leben und auserlesene Werke, hrsg. von W. W. J. Schmidt und E Lautsch. Bdi. Stuttgart 1826. S. 30-32. DATUM
Der Brief enthält keine Datumseintragung. Da Nr 86 aber mit Nr 87 beantwortet wird, muß der Brief unter Berücksichtigung
der Beförderungsdauer und der Hal-
berstädter Posttage vor dem 21. 9.1773 geschrieben sein. Terminus post quem ist der Tag der Niederschrift von Nr 78, also vermutlich der 14. 8.1773,
da Schmidt
zu diesem Zeitpunkt noch nicht nach Halberstadt zurückgekehrt war (vgl. zu 78, 6/7). BEILAGE
Dem Brief lagen Schmidts »Gesänge für Christen« bei (vgl. 86, 33/34 und Erläuterung hierzu). KORRESPONDENZSTELLE
Nr 68 (von), Nr 86 (an), Nr 87 (von). ERLÄUTERUNGEN
86,1-8
Unser Tejer bis haben.] Klopstock
(hier als »Homer«
apostrophiert)
hatte Klamer Schmidt in Nr 68 gebeten, ihn bei seinen Bemühungen um Subskriptionen auf die »Gelehrtenrepublik«
(vgl. hierzu einführende
Erläuterungen
zu
442·
Nr 8 7
2.5.(?) September
1773
Nr 36) zu unterstützen (vgl. 68, 3-10). Dieser Brief war in Klamer Schmidts senheit in Halberstadt
eingetroffen,
Abwe-
denn Klamer Schmidt hatte sich von Ende
Juni (vgl. Gleim an Klamer Schmidt, 30. 6.1773;
Hs.: Staatsbibliothek
zu Berlin,
Preußischer Kulturbesitz: Ms. germ. oct. 295) bis Mitte August 1773 (vgl. zu 78, 6I7) in Lauchstädt
(10 km südwestlich von Halle) zur Badekur aufgehalten.
Gleim
in Nr 78 von Klamer Schmidts Reise in Kenntnis
gesetzt
(»Tejer«) hatte Klopstock
(vgl. 78, 5-7). - Mit den Benennungen Bewohner
der griechischen
»Homer«
und »Tejer« (d.h.
Stadt Teos) erhebt Schmidt Klopstock
den Rang der beiden griechischen
und Gleim in
Dichter, die als Inbegriff derjenigen
formen gelten, in denen sich Klopstock
und Gleim hervorgetan
86, 5» Müller] Wohl Carl Wilhelm Müller (1728-1801), später Bürgermeister
Anakreon, Dichtungs-
haben.
seit 1771
Stadtrichter,
in Leipzig (vgl. Schmidt's Leben, a. a. O., S. 33).
86, 10 Vollendung des Messias] Vgl. zu 32, 718. 86,13/14
Noch bis zweifelte.] Klamer Schmidt war im Frühjahr 1772 an einem
»Nervenfieber« 86,15/16
erkrankt (vgl. Schmidt's Leben, a.a. O.,
Episode bis Lazarus] »Der Messias«, XII
86, 21/22 Die bis besorgen.] Um was für Exemplare als Beilage zu Nr 68 oder auf anderem ungewiß. Möglicherweise
hatte Klopstock
tergabe an Ramler und Goeckingk blätter für Beförderer »Subscriptionsplan« gehandelt
401-736. es sich handelt und ob sie
Wege an Klamer Schmidt gelangten, gedruckte Informationsblätter
geschickt.
Es könnte sich um
(wie Nr36), Kollekteure
(wie 37, 55-101),
überliefert
gerichtetes
»Pro Memoria«
InformationsKlopstocks (wie Nr 70)
Klopstocks
(Nr 74), so daß es nicht Nr 68 beigelegen haben
86, 29 sieben Fehdestädten] Die sprichwörtlichen
ist
zur Wei-
um
(vgl. zu 46, 11) oder um sein »Pro Memoria«
haben. Ein an Goeckingk
vom 5. 8.1773
S.32).
sieben griechischen
ist
kann. Städte,
die sich um den Rang stritten, Homers Geburtsort zu sein. 86, 30-33
Überdem bis könne. —] Zu diesem häufig gemachten
Vorwand vgl.
62, 26-29. 86, 33/34 Ich bis beizulegen.] Es muß sich um Klamer Schmidts »Gesänge Christen« (Lemgo 1773) gehandelt haben. Vgl. 87, 1-5 und Erläuterungen
8y. Art K. Schmidt,
für
hierzu.
9.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Klopstockmuseum, 1
Quedlinburg:
V 439 S.
Doppeibl.
S. 1 bis 3: Text; S. 4: leer. Erster Druck: Back/Spindler,
Bd6, S. 262/263
(Teildruck:
Text von 87, 1/2 Wie
bis verbunden;; 87, 4-24 Ich bis seynPJ. - Erster vollständiger
Druck:
HKA.
Nr 87
2.5.(?) S e p t e m b e r 1 7 7 3
443
LESARTEN
87, 12 Nun] Doppelt unterstrichen Η z8ten H, vgl. Abschnitt
35 2/5'\ten] Mögliche Lesung auch:
»Datum«
VARIANTEN
87, 4 einen] Nachgetragen zwecks Korrektur eines Schreibfehlers Η io sondern, auch, was] sondern, was > SONDERN, rauchi WAS Η 27 ob] lobeii ob Η z8 daß] [daßik daß Η DATUM
Das Tagesdatum ist schwer entzifferbar und möglicherweise auch als 28. zu lesen (vgl. Abschnitt »Lesarten«). Da Klopstock seine Briefe häufig an Posttagen schrieb, ist jedoch der 25. September wahrscheinlicher, der ein Sonnabend war, an dem die Post in Richtung Halberstadt abends von Hamburg abging. BEILAGE
Dem Brief lagen zwei oder mehr gedruckte »Pro Memoria« bei. Vgl. 8γ, 30/31 und Erläuterung hierzu. KORRESPONDENZSTELLE
Nr 86 (an), Nr 87 (von), Nr 136 (von). ERLÄUTERUNGEN
87, 1/2 die bis zeigen] Mit Brief Nr 86 und dessen Beilage. 87, 2-4 aber bis solte.] Schmidt hatte in seiner Nr86 beigelegten Sammlung »Gesänge für Christen« (Lemgo 1773) auf Seite 90 das folgende Gedicht mit dem Titel »Der Weg zum Himmel« aufgenommen:
Z w o Gnaden hat uns Gott er-
zeigt, / Die keines Menschen Dank erreicht! / Die eine: daß er uns den Weg zum Himmel wies! / Die andre: daß er ihn von K l o p s t o c k singen ließ! Eine Woche vor Niederschrift von Nr 87 hatte ein Rezensent im »Beytrag zum Reichs-Postreuter« (1773, St. 72 (16. 9.)) dieses Gedicht mit den Worten gerügt: Diese Paralele deucht uns höchst unschicklich. Der Abstand zwischen diesen beyden Gnaden Gottes ist zu groß, und Herr Klopstock selbst muß ein solches Compliment unschicklich finden. 87, 6-11 Auf bis aufzuzeichnen.] Vgl. 66, 2-8 und Erläuterungen
hierzu.
87, 12 Cammerrath Cramer] Über Johann Andreas Cramer (1710-1777),
Kam-
merrat für Berg- und Hüttenwesen in Blankenburg, vgl. HKA, Briefe V, zu 74, 6. Cramer soll als ein Mann von Genie, eine ausserordentliche Einsicht in fast alle Wissenschaften, besonders aber in das Berg- und Hüttenwesen besessen haben (Historisch-literarisches Handbuch berühmter und denkwürdiger Hrsg. von E C. G. Hirsching. Bdi, Abt. 2. Leipzig 1794/95. 87,13/14
(es bis habe)] Vgl. 66, 1 und Erläuterung hierzu.
Personen .
S.315).
444
88
2.5. S e p t e m b e r
1773
87, iç) kleine Reise] Nach dem von Halberstadt ca. 15 Kilometer Blankenburg.
entfernten
87, zo Posto zu fassen] Aus dem Italienischen: Platz nehmen (prender posto). (Vgl. Grimm.) 87, 29/30 wenn bis schreiben.] Ein solcher Brief Klamer Schmidts an Basedow ist nicht ermittelt worden. 87,30/31 Haben bis schicken.] Klopstock legte Nr 87 gedruckte »Pro Memoria« (wie Nr 70) bei. Ob Schmidt diese weiterverschickte, ist ungewiß. Beförderer für die Subskription auf die »Gelehrtenrepublik« in Dessau war Basedow; Wolke war Kollekteur, für Magdeburg war Funk Beförderer.
88. Von Herder,
25. 9 . 1 7 7 3
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek
Hamburg: KN
42,11a.
1 Einzelbl. S. 1 bis 2 ({): Text. Erster Druck: Η. T. Betteridge, Herder's letters to Klopstock. In: Publications of the Modern Language Association of America 69, 1954, S. 1216-1218. VARIANTEN
88,14 das] [daß'ik 'das Η 21 bestehe] [bestehen'] > 'bestehe Η 22/23 wird, etwas rette)] wird [ ) ' ] * W I R D , 'etwas rette) Η 23 mirs an Klopstock] mirs L/meV] > MIRS 'an Klopstock H 40 nicht eben] [leicht'] eben > 'nicht E B E N H 44 (Einer der Wünsche] ([noch Ein' Wu']$ ('Einer der 'Wünsche H 49 Seele allemal Himmelsklang] [Seelen'] Himmelsklang > 'Seele allemal H I M M E L S KLANG H 59 Edler, Verdientester] [edler', verdientester'] > 'Edler, 'Verdientester H 60 weile] [wel]^ weile H KORRESPONDENZSTELLE
Nr37 (von), Nr88 Nr 20).
(an), Nr 174.4
(von) (?), 3.7.1783
(an) (HKA, Briefe VIII,
Möglicherweise schrieb Klopstock am 14. 9 . 1 7 7 4 in Celle einen Brief an Herder (Nr 174.4) mlt dem Wunsch, er möge ihn in Hannover treffen (vgl. Claudius an Herder, 13.9.1774; Claudius, Briefe, Bdi, S.106). ERLÄUTERUNGEN
88, 2 mit leerer Hand] Klopstock hatte Herder um Mithilfe bei der Werbung von Subskribenten auf die »Gelehrtenrepublik« gebeten (vgl. 37, 49-101). 88, 4/5 daß bis Deutschland] Herder war Ende April 1773 nach Darmstadt gereist, wo er am 2. Mai Carolina Flachsland heiratete. Am 23. Mai meldete Her-
N r 88
Z5. September
1773
445
der seinem Landesherrn seine Rückkunft nach Bückeburg (vgl. Herder an Graf Friedrich Ernst Wilhelm zu Schaumburg-Lippe, 23. 5.1773; Herder, Briefe, Bdj, S. 19). 88,4 Ihr Brief] Nr37. 88, j/6 daß bis sagte] Klopstock hatte auch Zanthier um Unterstützung gebeten. Vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle« zu Nr 100. 88, 6-9 u. mich bis hoffe] An wen Herder Klopstocks Informationsblätter in Rinteln, einem Ort ca. 10 km südlich von Bückeburg, weiterleitete, ist ungewiß. Im Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« sind für Rinteln keine Subskribenten verzeichnet. In Darmstadt wandte er sich an Hesse mit der Bitte, daß der ehemalige H e r a u s g e b e r Klopstocks gegenwärtig zu seiner Subs c r i p t i o n Etwas thun könnte u. wollte, solches bestmöglichst wenigstens in dortigen Gegenden geschähe, da ich aus den hiesigen Klopst. noch nur mit Einer Zeile zu antworten mich geschämet. (Herder an Hesse, ; Herder, Briefe, Bd S. 42.) Gleichzeitig wandte er sich mit einem Brief an seinen Schwager Sigmund Flachsland (vgl. zu 88, 10/11). Hesse entsprach Herders Bitte und betätigte sich in Darmstadt als Beförderer (vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 113), Flachsland ist im Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« nur als Subskribent verzeichnet. 88,10/11 Daß bis anerkenne] Vgl. Herder an Raspe, 29.5.1773: Klopst. hat große Ideen, die Gelehrten zu Eigenthiimern ihrer Werke durch Verlag zu machen u. die salva venia Pachtbuchhändler zu verdrängen: der Plan ist groß u. gut; nur er fodert viel rasche u. rege Hände, ihn auszuführen u. - gut Glück. (Herder, a.a.O., Bd3, S. 22.) Reservierter äußerte er sich gegenüber seinem Schwager Flachsland über den »schönen Traum« Klopstocks: Wollen Sie sich darin mischen? Oder ists ein andrer ders dort treibe? - Alles Unziemliche u. nichtige im Projekt sehen Wir so gut ein als Sie Herr! Bruder - aber ist doch Klopstock. (Herder an Flachsland, ; Herder, a.a. O., Bd3, S.41.) 88, 12/13 u- daß bis sehe] Vgl. Hamann an Herder, 21.8.1773: Diese Idee ist eines Klopstock würdig, sie mag von ihm behandelt werden wie sie wolle! (Johann Georg Hamann. Briefwechsel. Bd3 (1770-1777). Hrsg. von W. Ziesemer und A. Henkel. Wiesbaden 1957. S. 57.) 88, 13 Hamann] Über Johann Georg Hamann (173 0-1788) vgl. HKA, Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr 163. 88, l j ich bin in Westphalen.] Zum schlechten Ruf Westfalens vgl. 224, 710. 88,17/18 H. Zimmermann bis ausgemacht] Über Johann Georg Zimmermann (1728-1795) vgl. HKA, Briefe VII, zu 69, 14. Sein Brief vom 17. Juni 1773 ist nur auszugsweise als Druck überliefert. Die Stelle, die die Subskription betrifft, ist ausgelassen (vgl. Jodeleit, Klopstock/Herder, S. 334). Zimmermann ist im Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« als Subskribent verzeichnet.
446
N r 89
88,18-20
2.5. S e p t e m b e r
1773
nannte bis oder —] In Klopstocks
»Nachricht
von der
vom 3 0. Juli 1773 fehlt in der Liste der Orte mit ihren Kollekteuren Hannover
(vgl. Pape, Autorenhonorare,
der »Gelehrtenrepublik« 88, 21-23 ( e s
se'
verzeichnet
88,28-42
Sp. 227). Das Subskribentenverzeichnis Küling als Beförderer
bis rette)] Hesse konnte
Subskribentenverzeichnis
in der
Handlung
in
in
Hannover.
103 Subskribenten
werben
(vgl. das
»Gelehrtenrepublik«).
Laßen bis wenigsten.] Antwort
nicht auf die von Klopstock
Subscription« ein Eintrag für
auf 3 7 , 14-38,
erbetene Diskussion
in der sich
des Begriffes
der
Herder
dramatischen
einläßt.
88, 29 oder David] Nicht nur in »Hermanns statierte Herder einen Mangel an Handlung Klopstocks
»David«
Deutschen
Bibliothek«
Schlacht«
und im »Messias«
(vgl. zu 3 7 , ij/16),
(Hamburg 1772). So heißt es in Herders in der (Bd20,
1773,
St.i.,
kon-
sondern auch in
S. 3-12) erschienenen
»Allgemeinen Rezension
des
Dramas zur Bearbeitung dieser Geschichte (sie fängt hinter der Z ä h l u n g dicht an Erwartung des Urtheils an, und ist also eigentlich ohn alle menschliche Handlung (a. a. O., S. 3). 8 8 , 3 6 Evénement] Ereignis, 88,36
Begebenheit]
Vgl.
Vorfall.
Herders
Werke, Bd 5, S. 208-231; insbesonders
Shakespeare-Aufsatz S. 219/220).
Vgl. zu 37,
(Herder,
Sämtliche
37/38.
88, 44/45 meiner Lina] Zu Carolina (Maria C.) Herder, geb. Flachsland 1809) vgl. HKA,
(1750-
Briefe IX, zu 7, 34.
88, 52/53 Wären bis Hand] Zu Klopstocks dem Sammler
dichte, vgl. HKA,
Briefe V, zu 56, 53. Möglicherweise
von dieser Korrespondenz
etwas
und
Korrespondenz
son (1738-1796),
Übersetzer
angeblicher
mit James
Macpher-
Ossianischer
hatte Herder über
Ge-
Claudius
erfahren.
88, 56 durch Claudius] Vgl. zu 37, 1-3.
89. Von Madeweiß,
25. 9 . 1 7 7 3
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1
Hamburg:
KN48,433.
Doppeibl.
S. 4: Siegelrest. S. 1 (j): Text; S. 2 bis 3: leer; S. 4: Adresse: Monsieur Monsieur Klopstock Conseiller d'ambassade du Roy de Dannemarc H a m b u r g S. 1, vor Textbeginn: Schnörkel; zwischen Textende und Unterschrift: Einträge
von
fremder
Blei unterstrichen: (89, 2) Blei:
Hd:
S. 1 aoRl,
Secretair Woheke (89, 2)
alR, neben den Manuskriptzeilen
Kreuz.
Erster Druck:
mit
HKA.
Blei:
Madeweis
Schnörkel. Sept 25
mit Rötel unterstrichen:
mit Trepto
zu 89, 2 Secretair bis gemeldet., mit
Nr 90
2. O k t o b e r 1 7 7 3
447
VARIANTEN
89, 1 Republick] [Republiq]* Republick H KORRESPONDENZSTELLE
Nr 80 (an), Nr 89 (an). ERLÄUTERUNGEN
89,1 Zur bis Republick] Zu Klopstocks Bemühungen um Subskriptionen auf die »Gelehrtenrepublik« vgl. einführende Erläuterungen zu Nr36. 89, 2 Woheke] Nicht ermittelt. 89, 2 Trepto an der Rega] Treptow. Heute: Trzebiatów; ca. 80 km nordöstlich von Stettin (Szczecin).
90. An Lippert, 2 . 1 0 . 1 7 7 3 ÜBERLIEFERUNG
H: Stadtarchiv München: Manuskriptsammlung des Historischen Oberbayern: Lippert-Nachlaß, Hist. Ver. Ms 5/VII. 1 Doppelbl. S. 1 bis 4: Text.
Vereins von
Erster Druck: Muncker, Beiträge, S. 18/19. ADRESSAT
Im Brief ist kein Adressat genannt. Aus dem Oberlieferungszusammenhang läßt sich jedoch auf Lippert als Adressaten schließen, da Nr 90 zusammen mit dem an Lippert adressierten Brief Nr 141 im Lippert-Nachlaß überliefert und numeriert worden ist. Nr90 trägt in dieser Zählung die Nummer 1, Nr 141 die Nr2 und der ebenfalls in diesen Korrespondenzzusammenhang gehörende Brief Nr 193 die Nr3. TEXTKONSTITUTION
In H stehen außer den An- und Ausführungszeichen,
die das Zitat in 90, 24/25
('»daß bis beträfe«,) umschließen, noch Anführungszeichen vor den entsprechenden Manuskriptzeilen. Sie blieben in der Textwiedergabe
unberücksichtigt.
LESARTEN
90, 24 enthalten] enthalten H VARIANTEN
90, 11 durch] [an]* durch H »DAß H
Η
24 auch, »daß] auch [dieses:] »daß
> AUCH,
27 war, bis daß ich] war // daß > / WAR Γ Ihr zu sagen,! // DAg
33/34 als einer Beförderinn] als Beförderinn
> ALS
[einer]
BEFÖRDERINN
Η
448
N r 90
2. O k t o b e r
1773
KORRESPONDENZSTELLE
Nr 90 (von), Nr 141 (von). ERLÄUTERUNGEN
Johann Caspar Edler von Lippert (1719-1800), geboren in Furth im Wald, absolvierte an der Universität Ingolstadt ein Rechtsstudium. Nach einigen Jahren praktischer Tätigkeit kehrte er 1758 als Professor an die Universität zurück und wurde 1761 deren Rektor. 1762 ging er als kurfürstlicher Revisionsrat nach München, wo er 1765 außerdem zum Kommerzienrat ernannt wurde. 1770 und 177z wurde er in den kurpfälzischen und kurbayrischen Adel erhoben. Er war Mitglied der bayerischen Akademie der Wissenschaften (vgl. zu 95, 49/jo), des Bücherzensurkollegiums (vgl. zu 57, 6I7) und Hofbibliothekar. Der Regierungswechsel von Kurfürst Maximilian ¡II. Josef zu dessen Nachfolger Carl Theodor (1724-1799) brachte zunächst einen Rückschlag in seiner Karriere, in späteren Jahren wurde er jedoch einer von Carl Theodors engsten Mitarbeitern und 1791 Oberlandesregierungsrat, 1792 Geheimer Rat und 1797 schließlich Kabinettssekretär. Nach dem erneuten Regierungswechsel 1799 enthob man ihn aller seiner Amter. Bis zu seinem Tod lebte Lippert als Pensionär. Klopstock trat mit Lippert über Boie in Kontakt, der ihn als Kollekteur für die Subskriptionen auf die »Gelehrtenrepublik« vorschlug (zu Klopstocks Subskriptionsvorhaben vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 36), und zunächst an ihn schrieb (vgl zu 90, 3). Lippert sandte seine Zusage an Klopstock, die dieser mit Nr 90 selbst beantwortete. Von der Korrespondenz ist außerdem ein Frachtbrief Klopstocks erhalten (Nr 141). 1775 wandte sich Klopstock noch einmal an Lippert, als ihm der Wunsch Maximilians III. Josef nach einem Exemplar der »Kopenhagener Ausgabe« des »Messias« bekannt wurde (Nr 193)· Eine Fortführung des Briefwechsels ist nicht bezeugt. Klopstock gab Lippert 1779 in seiner Subskriptionsaufforderung für die »Altonaer Ausgabe« des »Messias« wiederum als Kollekteur an, Lippert scheint sich aber nicht für diese Subskription engagiert zu haben (vgl. auch HKA, Briefe VII, zu 129, 47-jo). So gab er eine Bestellung des Salzburger Konsistorialrats Johann Michael Bönicke (1734-1811) offensichtlich nicht an Klopstock weiter. Bönicke hatte gebeten, für den Erzbischof v. Salzburg 1 Exemplar in Gr. 8 - und für mich 1 Exemplar mit der neuen Schreibart zu bestellen (Bönicke an Lippert, 19. 6.; Briefe an den Geh. Rat Joh. Caspar von Lippert 17571799. Hrsg. von R. Messerer. T. 3. In: Oberbayerisches Archiv 104, 1979, S. 282). Weder Bönicke noch der Erzbischof sind in den Subskribentenlisten der »Altonaer Ausgabe« des »Messias« von 1780 verzeichnet. 90, 3 Brief an Hr. Boie bis hiermit.] Der Brief Lipperts an Boie konnte nicht ermittelt werden. Boie hatte am 19. August 1773 an Lippert geschrieben: Wolgeborner Herr Revisionsrath, Höchstgeehrter Herr, Sie werden ohne Zweifel den klopstockischen Subscriptionsplan in allen Zeitungen gelesen haben, und sich als-
Nr 90
2. O k t o b e r 1 7 7 3
449
dann nur halb wundem, daß Sie von einem ganz Unbekannten in dieser Sache einen Brief erhalten. Herr Klopstock selbst mußte mich rechtfertigen, oder ich konnte den Schritt nicht wagen. Die Sache ist in der That wichtig, und kann sehr viel beytragen, die Wißenschaften in Deutschland allgemeiner zu machen, wenn sie durchgesetzt wird; und durchgesetzt kann sie nicht werden, wenn nicht aller Orten Männer von bekannten Verdiensten und Charakter sich derselben annehmen. Ewr Wolgebornen sind mir als einer der edlen Männer und verdienstvollsten Gelehrten in München genannt worden, und als solcher können Sie mir's wenigstens verzeihen, wenn ich mich geradezu an Sie mit der Bitte wende, die Subscription in München zu befördern. Vielleicht erlauben Umstände Sie nicht, es selbst zu thun; aber in diesem Fall werden Sie leicht einen andern finden, der Ihre Stelle vertrete. Der Herr Pater Kennedy, und Herr Finauer sind mir auch genannt; Ewr Wolgebornen haben vielleicht die Güte mit Ihnen zu reden. Sie können in der Sache an Herrn Klopstock in Hamburg, oder auch an mich hieher schreiben. Ich habe die Ehre zu seyn Ewr Wolgebornen gehorsamster Diener H. C. Boie. Göttingen. den 19 Aug. 1773. (Muncker, Beiträge, S. 17/18.) Lippert hatte offenbar Boie geantwortet, den Brief aber, weil er Boies Adresse nicht wußte (vgl. 90, 35-38), an Klopstock geschickt, woraufhin dieser ihn selbst beantwortete. 90, 4 Subscriptionssache] Vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 36. 90, j-7
Ich ersuche bis empfehlen.] Lippert hatte Wolter und Sterzinger zur
Mithilfe gewonnen. Die Personen, die Boie vorgeschlagen hatte (vgl. zu 90, 3), Ildephons Kennedy (1722-1804),
Sekretär der bayerischen Akademie der Wissen-
schaften, und Peter Paul Finauer (1733-1788),
Historiker und Sekretär des Geist-
lichen Rats zu München, subskribierten laut Subskribentenverzeichnis lehrtenrepublik«
in der »Ge-
nicht.
90, 6 Geh. R. v. Wollter] Anton von Wolter (1709-1787),
geheimer Rat und
kurfürstlicher Leibarzt, wurde 1754 Direktor der medizinischen Fakultät in Ingolstadt und 1760 Direktor der philosophischen Klasse der Münchener Akademie der Wissenschaften. Das Subskribentenverzeichnis
in der »Gelehrtenrepublik«
ver-
zeichnet ihn unter den Subskribenten sowohl in München als auch in Ingolstadt. 90, 7 Pater Sterzinger] Sterzinger war von Boie als möglicher Kollekteur
in
München genannt worden (vgl. 55, 38 und Erläuterung hierzu), und Klopstock hatte bereits versucht, mit ihm in Kontakt zu treten (vgl. 90, 23). 90, 9 Es bis folgen.] Vgl. 46, 31 und Erläuterung hierzu. 90, 9-15 Man bis werde.] Vgl. zu 36, 2-7. 90,18-20 Nach bis ist.] Gemeint ist der letzte Absatz der »Nachricht von der Subscription«
auf die »Gelehrtenrepublik«
vom 30. Juli 1773, in dem es heißt:
Einige meiner Correspondenten haben gewollt, daß ich den Inhalt der Schrift anzeigen möchte. Ich würde ihrem Rathe gerne folgen, wenn ich einen Mittelweg kennte, zwischen einer ganz kurzen, trocknen, und dadurch nachtheiligen Anzeige,
45°
N r 90
ζ. O k t o b e r
1773
und einer umständlichem, aber eben dadurch auch so beschaffenen Anzeige, daß dabei der Schein der Selbstempfehlung unvermeidlich ist. (Pape, Autorenhonorare, Sp. 2.29.) Offenbar hatte Lippert die »Nachricht« nur unvollständig lesen können und daher nach dem vollen Wortlaut gefragt. 90, zi/zz Ew. Wohlgeb. bis erkläre.] Vgl. zu 62, 26-29. 90, 23 Ein Brief bis gegangen.] Nr 89.2 (verschollen). Auch sonst ist von Briefen Klopstocks an Sterzinger, die Klopstock wohl schrieb, um Sterzinger auf Boies Rat hin (vgl. 55, 38) als Kollekteur zu gewinnen, nichts überliefert. 90, 24/25 »daß bis beträfe«] Vgl. 57, 6/7 und Erläuterung hierzu. 90, 26 Madam Mingotti] Regina Mingotti, geb. Valentini (1726(^-1808), Hofsängerin in Dresden und München (vgl. zu 90, 28-30). 90, 27 Reisejournal] Charles Burney (1726-1814), Komponist und Musiker aus England, war 1770 durch Frankreich und Italien und 1772 durch Flandern, die Niederlande und Deutschland gereist und hatte seine Eindrücke 1771 und 1773 in den Büchern »The Present State of Music in France and Italy« und »The Present State of Music in Germany, the Netherlands, and the United Provinces« in London veröffentlicht. 1772/1773 erschien bei Bode in Hamburg die deutsche Übersetzung in drei Bänden unter dem Titel: »Carl Burney's Tagebuch seiner Musikalischen Reisen«. Anläßlich eines Besuchs der kurfürstlichen Gemäldegalerie in Dresden schreibt Burney über die Mingotti: Auch befindet sich hier ein Bildniß der Mingotti von Mengs in Pastell gemahlt, als sie noch jung war. Sie hat ein Notenpapier in der Hand; und wenn sie getroffen ist, so muß sie eine grössere Schönheit gewesen seyn, als man itzt glauben sollte. Ihr Gesicht ist hier jugendlich, etwas völlig und hat redende Züge. (Bd¿, S. 21.) 90, 28-30 Denn bis verdiente.] Regina Mingotti spielte bald nach ihrer Heirat mit dem Impresario Pietro Mingotti (um 1702-1759) im Februar 1747 in Hamburg erstmals die Rolle der Epitide in der Oper »Merope« von Paolo Scalabrini (17131803). Die Mingottische Operngesellschaft wiederholte auf ihrer Reise nach Dresden diese Aufführung im April in Leipzig. Bei dieser Gelegenheit dürfte Klopstock die Mingotti gesehen haben, kurz bevor er seinen Studienort Leipzig verließ, um als Hauslehrer nach Langensalza zu gehen (vgl. HKA, Briefe I, S.461). Regina Mingotti hatte wenige Wochen später in Dresden so großen Erfolg, daß sie für die Dresdner Hofoper verpflichtet wurde und die Truppe ihres Mannes, die in den folgenden Jahren regelmäßig im Winter in Kopenhagen gastierte, nicht begleitete. Nachdem sie auch in Neapel, Paris, Madrid und London Erfolge hatte, ließ sie sich 1762 in München nieder. Dort wirkte sie bis 1767 an der Hofoper und erhielt danach vom bayerischen Hof bis an ihr Lebensende eine Pension. Vgl. E. H. Müller, Angelo und Pietro Mingotti. Ein Beitrag zur Geschichte der Oper im XVIII. Jahrhundert. Dresden 1917. S. 66-72. 90, 31-35 Wolte bis kommen.] Regina Mingotti bot sich laut Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« nicht als Beförderin an und befindet sich auch
Nr 91
2. Oktober 1773
nicht unter den namentlich genannten Subskribenten in München. (Zu
45^
Klopstocks
besonderem Bemühen um weibliche Subskribenten vgl. zu 36, 10.) 90, 34/35 der Nachricht bis vorhätte] Eine entsprechende »Nachricht von der Subscription« sowie das »Verzeichnis der Subscribenten, Beförderer, und Collecteur« sind dem Text der »Gelehrtenrepublik« vorangestellt. (Vgl. HKA, Addenda III,
in der Ausgabe von 1774 ('S. 1-70}
Nr3153.)
90,37/38 Für bis H a n d l u n g . ] Der Buchhändler und Verleger Johann Christian Diet(e)rich
(1722-1800)
eröffnete 1770 in Göttingen
eine Druckerei,
die
sich neben Vandenhoeck & Ruprecht zum bedeutendsten Verlag der Universitätsstadt entwickelte. Er war Verleger des von Bote herausgegebenen
»Musenalma-
nachs«.
91.
Von Resewitz,
2.10.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek
Hamburg: KN
48,462.
1 Einzelbl. S. 1 bis 2(jJ: Text. Einträge von fremder Hd: S. 1 aoRl, mit Rötel: Resewiz C
daneben, mit Rötel getilgt: C
Erster Druck:
aoR, mit Rötel:
Datum mit Blei unterstrichen.
HKA.
BEILAGE
Dem Brief lag ein Schreiben von Klopstocks
Bruder Johann Christoph Ernst an
Klopstock bei, Nr 89.3 (verschollen). (Vgl. 91, 2-5 und Erläuterungen hierzu.) KORRESPONDENZSTELLE
Nr43 (an), Nr91 (an), Nr92 (von). Nr 91 ging die Sendung eines Buches von Resewitz an Klopstock
Ende
August
1773 voraus (vgl. 91, 16/17 und Erläuterung hierzu). ERLÄUTERUNGEN
91, 2/3 Ihr bis sind.] Der Nr 91 beigelegte Brief von Klopstocks
in Wien leben-
dem Bruder an Klopstock, Nr 89.3, ist verschollen. 91, 2 Ihr Bruder Ernst] Johann Christoph Ernst Klopstock
(1739-1798)
(über
ihn vgl. HKA, Briefe V, zu 1, 140). 91, 6I7 Jezt bis sollen.] Klopstock
hatte ein solches Vorgehen bei der Subskri-
bentenwerbung für die »Gelehrtenrepublik«
(vgl. einführende Erläuterungen zu
Nr36) in seinem »Pro Memoria« vorgeschlagen (vgl. 70, 2.8-35), das er in Kopenhagen an C. C. Andersen gesandt hatte (vgl. 92,
ij).
452-
Nr
2.· Oktober 1773
91, 7/8 Bekanntmachung in den Zeitungen] Klopstocks Subskriptionsvorhaben war - vielleicht durch Resewitz veranlaßt - auch in der Kopenhagener Zeitung »Kiobenhavns Adresse-Contoirs Efterretninger« bekannt gemacht worden. Am 21.6.1773 (Nr 93) stand in der Rubrik Beger folgende Anzeige: Hr. LegationsRaad Klopstock agter at udgive et Skrift under Titel: Die Teutsche Gelehrten R e p u b l i k ; Ihre E i n r i c h t u n g , ihre G e s e z e , G e s c h i c h t e ihres lezten L a n d t a g e s . Sammes Plan findes i Hamburgische neue Zeitung. Hensigten dermed er at fors0ge, om det ikke var mueligt paa de foreslagne Subscriptions Maade at forskaffe de. Laerde den virkelige Besiddelse af deres Skrifter som hidtil aliene har vaeret i Boghandlernes Haender, siden enhver Forfatter nodes at overlade dem sine Vaerker. Hr. Klopstock venter ved denne Leilighed at see, om Publicum og de Laerde indbyrdes ere villige at underst0tte denne Hensigt, og ensker intet meere end snart at see Efterfalgere. Paa Adresse-Contoiret antages Subscription til den 12. October. Prisen for Subsribenterne er 1 Rdlr. og for andre en tredie Deel meere. Skriftet kan ventes faerdig i Begyndelsen af naestkommende Aar. Diese Anzeige erschien erneut am 5. 7 . 1 7 7 3 (Nr 101) und mit veränderten Terminen für Subskriptionsschluß (12 November,) und Publikation ('den 1 Februarii i naestkommende Aar) am 3. 8.1773 (Nr 118). 91, 8 Tränt] Zu Friedrich (Frederik) Carl Tränt (1738-1798) vgl. HKA, Briefe V, zu 186, 20. 91, 8/9 Wie viel bis nicht] Laut Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« unterzeichneten in Kopenhagen 37 Subskribenten. 91,14/15 Wie viel bis kommen.] Zu Klopstocks immer wieder aufgeschobener Reise nach Dänemark vgl. zu 106, 10. 91,16/17 meine bis haben] Resewitz hatte offenbar Schönborn, der im August von Kopenhagen nach Hamburg gereist war (vgl. Kißbenhavns Adresse-Contoirs Efterretninger 1773, Nr 128 (20.8.)), seine Schrift »Die Erziehung des Bürgers zum Gebrauch des gesunden Verstandes, und zur gemeinnützigen Geschäftigkeit« (Kopenhagen 1773) (vgl. hierzu HKA, Briefe V, einführende Erläuterungen zu Nr 4) für Klopstock mitgegeben. 91, 20/21 Was bis seyn] Es ist ungewiß, ob Klopstock sich über Resewitz' Schrift geäußert hat; in Anbetracht der starken Inanspruchnahme Klopstocks durch die Arbeit an der »Gelehrtenrepublik« und die Bemühungen um Subskribenten ist es sogar unwahrscheinlich, daß er Stellung genommen hat. 91, 21/22 eine zte Auflage] Eine zweite veränderte Auflage erschien
1776.
91, 24 meine Frau] Charlotte Resewitz. 91, 24/25 O wären bis gewesen] Resewitz hatte gehofft, daß Klopstock den Sommer 1773 in Dänemark verbringen würde (vgl. 43, 33-35 und Erläuterung hierzu). 91, 25/26 sie bis befunden] Charlotte Resewitz kränkelte häufiger (vgl. 92, 1921; 105, 3j). Vgl. auch HKA, Briefe V, 168, 5.
Νγ92. 92. An Resewitz,
vor dem $.(?)
vor dem 5-(?) Oktober 1773
453
10.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Det Kongelige Bibliotek, Kopenhagen: Nyere Brevsamling udenlansk. 1 Doppeibl. S. 1 bis 3: Text; S. 4: leer. Erster Druck: HKA. LESARTEN
92,10
G ö t t i n g e n ] Doppelt unterstrichen Η
ADRESSAT
Der Brief enthält keine Anrede. Aus seinem Inhalt geht hervor, daß es sich um einen Kopenhagener Adressaten handelt, der sich für Subskriptionen auf die »Gelehrtenrepublik« einsetzte (vgl. 92, 12-19), mti Klopstock befreundet war (vgl. mei liebster in 92, 3j, eine Frau von instabiler Gesundheit hatte (vgl. 92, 20/ 21) und sich Klopstocks Neffen Dimpfel annehmen sollte (vgl. 92, 1-3). Dieses läßt auf Resewitz als Adressaten schließen, der Klopstocks Freund und wichtigste Bezugsperson für die Subskription auf die »Gelehrtenrepublik« in Kopenhagen war (vgl. 105, 45-50 und zu 92, 17-19). Resewitz geht in seinen Briefen an Klopstock aus diesem Zeitraum mehrfach auf die Subskription ein (vgl. 43, 3-21; 4048; 91, 6-11; 105, 22; 45-50), außerdem auf den Gesundheitszustand seiner Frau (vgl. 91, 25/26; 105, 35) sowie auf seine Sorge um Dimpfel (107, 21-27). DATUM
Terminus post quem für Brief Nr 92 ist der 30. 7.1773, an dem das in 92, 15 erwähnte »Pro Memoria« (Nr 70) erschien, terminus ante quem der 15.10.1773, an dem Klopstock in 96, 62 für Göttingen mehr Subskribenten anführt als in 92, 10. Aller Wahrscheinlichkeit nach wurde Nr 92 jedoch vor Empfang von Nr 91 geschrieben, d. h. vor dem 5.10.1773 (Posttag in Hamburg für Post aus Kopenhagen), da Klopstock sonst wohl auf Inhalte in Resewitz' Brief eingegangen wäre. Auch Resewitz dürfte Nr 92 erst erhalten haben, als er Nr 91 bereits geschrieben hatte. KORRESPONDENZSTELLE
Nr91 (an), Nr92 (von), Νηο3·ΐ
(von), ΝΠ05 (an).
Nr 92 hat sich vermutlich mit Nr91 gekreuzt (vgl. Abschnitt
»Datum«),
ERLÄUTERUNGEN
92, 1 Dimpfel] Wohl der Bruder von Johanna Elisabeth von Winthem, Johann (Hans) Albrecht Dimpfel (1748-1812) (über ihn vgl. HKA, Briefe V, einführende Erläuterungen zu Nr 115; Briefe VIII, zu 44, 22). 92, 3/4 Wie bis Subscription?] Charlotte Catharina Andersen, geb. Hauber (1734-1805) (über sie vgl. HKA, Briefe VII, zu 46, 162/163) hatte die Kollektur von Subskriptionen auf die »Gelehrtenrepublik« (vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 36) in Kopenhagen übernommen.
454
Nr 9 1
vor
dem 5-(?) Oktober 1773
512, 4 Die bis amiisiren.] Ähnlich äußert sich Klopstock auch Sprickmann und Hesse gegenüber (vgl. 96, 22-24; 113, 26-28). Vermutlich erheiterte ihn der Vergleich der Subskribentenzahlen im Verhältnis zu den Einwohnerzahlen der jeweiligen Orte bzw. zu ihrem kulturellen Ruf (vgl. 62, 14-19 und Erläuterung hierzu; ferner: 98, 8/9; vgl. auch loj, 27-29). 92, 6-12 I n g o l s t a t bis vermehren.] In fast allen diesen Städten wurden schließlich noch erheblich mehr Subskribenten geworben (vgl. hierzu das Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik«). 92, 6/7 M ü n d e n ] Heute: Hannoversch-Münden. 92, 7/8 (Man bis zurüknähmen)] Vgl. zu 62, 14-19. 92,13/14 Sie bis herumschicken] Resewitz hatte dies bereits getan. Vgl. 91, βίο und Erläuterungen hierzu. 92, 15 dem bis P. M.] Dieses an C. C. Andersen geschickte »Pro Memoria« (wie Nr 70), Nr 91.1, ist verschollen. 92,17-19 Da bis prangen —] Zum Unterschied zwischen Beförderern der Subskription und Kollekteuren vgl. zu 36, 11-16. Resewitz ist im Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« unter Kopenhagen als Beförderer verzeichnet. 92, 20 Ihre Frau] Charlotte Resewitz. 92, 20/21 daß bis soll.] Vgl. 91, 25/26. 92, 21/22 eine bis zugetragen hat] Ungewiß, worauf Klopstock hier anspielt. 92, 22 gewiß bis hat] Die Herkunft dieses Dictums, das sich auch in einem Brief Meta Klopstocks findet (vgl. Meta Klopstock an Charlotte Cramer, 2.1.1754 (Tiemann, Meta Klopstock, Bdi, S.393)), konnte nicht vollständig geklärt werden. Aller Wahrscheinlichkeit nach stammt die Wendung aus einem der damals häufig gespielten bürgerlichen Trauerspiele. Möglicherweise handelt es sich dabei um eine Bearbeitung des Schauspiels »Der poetische Dorfjuncker«, das in den Jahren 1750 bis 1754 häufig auf dem Spielplan der zu dieser Zeit in Hamburg gastierenden Schönemannschen Truppe stand (vgl. H. Devrient, Johann Friedrich Schönemann und seine Schauspielergesellschaft. Hamburg 1895. (Theatergeschichtliche Forschungen. 11.) S. 74; 360). Zwar ist in der Fassung der Gottschedin von 1741 (Der Poetische Dorf junker. Ein Lustspiel in fünf Aufzügen. Aus dem Französischen Des Herrn Destouches übersetzt. In: J. C. Gottsched, Die Deutsche Schaubühne. Faksimiledruck nach der Ausgabe von 1741-1745. T. 3. Stuttgart 1972. S. 443-560) nur die Wendung »Das ist gewiß« nachweisbar, in einer späteren Bearbeitung des Stoffes durch Gotter von 1776 fällt dann aber »Gewiß und wahrhaftig« (»Der schöne Geist oder das poetische Schloß«, erster Akt, erster Auftritt, in: F. W. Gotter, Gedichte. Bd 3. Literarischer Nachlaß. Gotha 1802. S.130; 167), so daß es sein kann, daß Gotter die Wendung aus einer vielleicht Schönemannschen - Bearbeitung übernahm, die Klopstock hier ebenfalls zitiert. 92, 23/24 A propos bis vor.] Vgl. »Rohrdommels S. 203-207).
Verhör« (HKA, Werke
Vili,
Nr 93
4· o d e r 7. O k t o b e r
1773
455
93. Von Sprickmann, 4. oder 7 . 1 0 . 1 7 7 3 ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek
Hamburg: KN 48,53 j.
1 Einzelbl. S. 1 bis 2: Text. S. 1: größerer Abstand zwischen Anrede und Textbeginn. Einträge von fremder Hd: S. 1 aoR, mit Blei: Sprikmann neben mit Rötel: Kreuz
mit Rötel: M
da-
Datum mit Blei unterstrichen.
Erster Druck: Moritz, Fürstenberg und Sprickmann/Klopstock,
S. 16.
DATUM
Das Tagesdatum ist schwer entzifferbar und als 4., 7. oder 11. zu lesen. Von Moritz (vgl. Abschnitt »Überlieferung«) wurde 11. gelesen. Gegen diese Lesung spricht Klopstocks Antwort vom l j . 10. (Nr 96), denn in Anbetracht des Postabganges in Münster (der auf den 11.10. folgende Posttag war Mittwoch, der 13.10.) wäre nur die zu knappe Zeitspanne von zwei Tagen zur Beförderung geblieben. Der 4. oder der 7.10. können dagegen chronologisch jeweils als Datum in Betracht kommen. Ist Nr 93 am 7. geschrieben, so muß der Brief am Sonnabend, den 9.10., in Münster abgegangen sein. Sechs Tage als Beförderungsdauer sind durchaus möglich, wie Klopstocks Empfangsdatum auf einem späteren Brief aus Münster belegt (vgl. Abschnitt »Überlieferung« zu Nr zzi).
Da Klopstock zum einen mit Nr 96 nicht
postwendend geantwortet haben muß, zum anderen die Post aus Münster auch länger als sechs Tage dauern konnte (vgl. Abschnitt »Überlieferung« zu
Nrzij),
kommt eben so gut der 4.10. (Postabgang am 6.10.) in Frage. LESARTEN
9 3 , 1 /^At. 8t. 1773] Möglich auch: 7t. 81.1773 H, vgl. Abschnitt
»Datum«
VARIANTEN
93, 5 hat die] [d'ik 'hat die H
17 Erwartung] [absl^ Erwartung H
BEILAGE
Dem Brief lag eine (verschollene) Liste mit den Namen von 56 Subskribenten auf die »Gelehrtenrepublik«
bei (vgl. 93, 4 und Erläuterung hierzu).
KORRESPONDENZSTELLE
Nr γι (von), Nr 93 (an), Nr 96 (von). ERLÄUTERUNGEN
93, 4/5 Die Hofnung bis können] Zu Klopstocks Bemühungen um Subskriptionen auf die »Gelehrtenrepublik«
vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 36.
456
N r 94
9. O k t o b e r
1773
93, 4 b e y l i e g e n d e s V e r z e i c h n i s ] Das Verzeichnis ist verschollen. Wie aus 96, 2 zu erschließen ist, handelte es sich um eine Liste mit den Namen von 56 Subskribenten. 9 3 , 1 0 meinem vaterlande] Das Fürstbistum Münster. 93,12/13 Indessen bis wird] Laut Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« konnte Sprickmann in Münster 60 Subskribenten werben. 93,13/14 ich bis einschicken.] Vgl. Abschnitt »Beilage« zu Nr 103. 93,13/14 des bis termins] Der Subskriptionsschluß war auf den 12. November festgesetzt (vgl. γο, 41/42).
94· An Asseburg,
9.10.1773
ÜBERLIEFERUNG
D: Trippenbach, Klopstock/Asseburg,
S. 144.
Erster Druck: M. Trippenbach, Neu aufgefundene Briefe Klopstocks an den russischen Minister Freiherrn A. F. v. d. Asseburg. In: Montagsblatt der St. Petersburger Zeitung 1909, Nr ζγι (2.(15.) 2.), S. 18 (Teildruck: Text von 94, 1-31 Eurer bis sorgen.j. Die Handschrift (H) wurde der HKA erst nach Erscheinen des Bandes Vii bekannt. Die Textwiedergabe des Briefes nach Η ist für die Nachträge vorgesehen. TEXTKONSTITUTION
Der Zeuge D bietet mehr Text und scheint auch, nach dem zweimal überlieferten Textteil zu urteilen, originalgetreuer zu sein als der Erstdruck, in dem Orthographie und Zeichensetzung offensichtlich dem Usus der Zeitung angepaßt wurden. Da beide Zeugen von ein und demselben Herausgeber mitgeteilt wurden, ist auf eine Verzeichnung der Lesarten, die überwiegend Orthographie und Interpunktion betreffen, verzichtet worden. Die fehlerhafte Satzkonstruktion in 94, 25/26 wurde nicht emendiert, da es sich entweder um einen versehentlich nicht getilgten Fehler Klopstocks ('ich in 94, 2 j ) oder um einen Lesefehler Trippenbachs (seyn für sehn in 94, 26) handelt. KORRESPONDENZSTELLE
Nr6o (an), Nr^^.i
(an), Nr$4 (von), ΝΠ04
(von).
Nr 94 ist Antwort auf einen - verschollenen - Brief von Asseburg (Nr 93.1). (Vgl. 94, 1·) ERLÄUTERUNGEN
9 4 , 1 Eurer Excellenz letzter Brief] Nr^3-i
(verschollen).
94, 4-9 Ich bis zeigen.] Der verschollene Brief (Nr 89.1), bei dem es sich wohl um einen an Kaiserin Katharina II. oder Großherzog Paul von Rußland gerichte-
N r 95
IO·
Oktober 1773
457
ten Bittbrief handelte, wurde vermutlich auf Anraten Asseburgs geschrieben, der wohl in Nrpy.i
die Unterstützung der Landgräfin
Caroline von
Hessen-Darm-
stadt zugesagt hatte. Vgl. zu 25, 32-34. 94, 5/6 daß bis abzukaufen] Vgl. 25, 25-27; zu 4, 51/52. 94, 7/8 Ankunft in Travemünde] Caroline von Hessen-Darmstadt
reiste nicht
auf dem Seeweg von St. Petersburg zurück, sondern wählte den Landweg
über
Riga, Königsberg, Danzig, Potsdam und Leipzig nach Darmstadt, wo sie nach zweimonatiger Reise zu Weihnachten 1773
eintraf.
94, 9-18 Es bis bekommen.] Vgl. 53, 15-20 und Erläuterung hierzu. 94,10/11 Gesandtschaftsposten] Asseburg war aufgrund seiner Verdienste im August 1773 von Katharina II. zum russischen Gesandten am Reichstag in Regensburg ernannt worden (vgl. Abschnitt »einführende Erläuterungen« zu
Nrij).
94, 20 Nachricht] Nicht überliefert. 94, 22 die Subscription] Zu Klopstocks Bemühungen um Subskriptionen seine »Gelehrtenrepublik«
auf
vgl. einführende Erläuterungen zu Nr36.
94, 25 Bernstorff] Α. P. Bernstorff. 94, 2.6 meine Pension] Vgl. zu 25, 8-11. 94, 3 1 nicht für mich allein] Klopstock unterstützte finanziell seine Geschwister (vgl. 49, 3; 125, 17/18; 136, 9/10) und die Familie Johann Martin von Winthems (vgl. 104, 3-8 und Erläuterung hierzu). Vgl. hierzu auch Pape,
Gesellschaftlich-
wirtschaftliche Stellung, S. 266/267.
9 5 . Von H. C. Bote, io.
10.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Bl. 1: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg: KN 48,116; Bl. 2: SchleswigHolsteinische Landesbibliothek,
Kiel:
Cbi3.3.
2 Einzelbll. S. 1 bis 4(\): Text. Erster Druck:
HKA.
VARIANTEN
95, 29 reichen] [hierin reichen Η KORRESPONDENZSTELLE
Nr8$ (an), Nrç>4.i (von), Nr95 (an), Nr95.2
(von), Nrç>7 (von).
Nr 95 ist Antwort auf einen - verschollenen - Brief von Klopstock (Nr 94.1). (Vgl. 95, 34/35·, 51/52») Nr 94.1 enthielt als Beilage den Brief Klopstocks (Nr90) (vgl. zu 95, 50-52;.
an Lippert vom
2.10.1773
458
N r 95
IO
· Oktober
1773
ERLÄUTERUNGEN
95, 2/3 Herr Schönborn bis abgereiset.] Schönborn hielt sich auf seiner Reise nach Algier vom 2.-8. Oktober in Göttingen bei Boie auf (vgl. Schönborn an Gerstenberg, 21.9.-12.10.1773; C. Redlich, Ein ungedruckter Brief Goethes.
Zum
29. Januar 1878 Herrn Prof. G. R. Röpe mitgetheilt. Hamburg 1878. S. IV-VII). Boie hielt ihn für einen unser besten poetischen u. philosophischen Köpfe (Boie an Gotter, 11.10.1773;
Hs.: Forschungs- und Landesbibliothek
Gotha: Chart. Β
1915 II 9) und addreßierte ihn für seine Weiterreise in Frankfurt an Dr. Göthe (Boie an C. Stolberg, 20.10.1773; Bobé, Papirer fra den Reventlowske
Familie-
kreds, Bd8, 1917, S. 3). Zu seinem Aufenthalt vgl. außerdem Voß an Brückner, 10.1773
und 17.10.1773
(Hss.: Schleswig-Holsteinische
Landesbibliothek,
Kiel: Cb 4.J4J; Boie an Gerstenberg, 2 4 . 1 0 . 1 7 7 4 (B. Schumann, Heinrich stian Boies Brief vom 24. Oktober
Chri-
1773 und sein ungenannter Empfänger. In:
Göttinger Jahrbuch 1980, S. 12j); Voß an C. Stolberg, F. L. Stolberg und Clauswitz, 24.10.1774
(Bobé, a.a.O.,
S. 123/124); Voß an F. L. Stolberg,
28.11.1773
(Behrens, Voß/Stolberg, S. 58). 95, 3 angelegentliche] Wichtig, uns angehend. (Vgl. Grimm.) 95, 4 unterschiedliche] Hier im Sinne von: mehrere. (Vgl. Grimm.) 95, 4 Plane] Drucke des »Subscriptionsplans«.
Vgl. zu 46, 11.
95, 6 Brief an den Prof. Schweighäuser] Ein Brief Boies an Johann häuser (1742-1830),
außerordentlicher
Professor der Philosophie
Schweig-
in Straßburg,
konnte nicht ermittelt werden. 95, 7 Gebrüder Frank] Die Brüder Franck (vgl. zu 56,10) wurden in Klopstocks »Nachricht von der Subscription« vom 3 0. Juli als Kollekteure für Straßburg angegeben (Pape, Autorenhonorare,
Sp. 228), im Subskribentenverzeichnis
lehrtenrepublik« sind für Straßburg jedoch keine Subskribenten
in der »Ge-
verzeichnet.
95, 9 Subscribentenverzeichniß] Klopstock hatte Boie offenbar eine Aufstellung der Anzahl der Subskribenten in den jeweiligen Orten, wie die Liste in Nr 96 (vgl. 96, 43-70 und Erläuterungen hierzu), angekündigt. Er schickte diese Liste mit nächster Post. Vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle« 95, 10/11 es bis mitzutheilen.] Klopstock
zu Nr97.
tat dies gegenüber Sprickmann. Vgl.
96, 43-70 und Erläuterungen hierzu. 95, 11/12 Für bis rechnen] Vgl. zu 75, 9. 95, 12/13 aber bis weggereiset] Boie hatte viele Studenten als Subskribenten geworben, von denen wohl einige Göttingen nach dem Sommer semester verlassen hatten. 95, 14-19 Sie bis einschicken.] Vgl. zu 41, 17/18. 95,19/20 Nach bis westphälischen.] Briefe Boies in diese Gegenden
konnten
nicht ermittelt werden. 95, 22 Sind bis versorgt?] Vgl. 58, 35/36 und Erläuterungen hierzu. Beförderer in Mitau war J. F. K. Rosenberger (vgl. zu 156, 30/31).
Nr 95
95, 23 Eichsfelde] Landschaft
östlich von
io. Oktober 1773
Göttingen.
95, 24 Ueber bis doch.] Der von Bote als Kollekteur bold (vgl. 55, 32) warb laut Subskribentenverzeichnis 58 Subskribenten,
in Greifswald.
» Gelehrtenrepublik
« fünf
Matrikel,
Unterstützung
der Berliner Medizinstudent
Nr 8859), der mit Bote bekannt
für Voß angeboten
Ich bis melden.] Nicht
hatte (vgl. Herbst,
Joseph
Fliess
war und
auch
Voß,
S.63).
Stolberg.
Bezugnahme
(Nr 94.1; verschollen).
auf einen
vorausgegangenen
Boie hatte zuvor Esmarch
(vgl. 85, 8-20). Über Esmarchs
empfohlen
viele
überliefert.
95, 34/35 Ich bis gefallen.] Offenbar Brief Klopstocks
Subskri-
warben sie 148 Subskribenten,
95, 31 Grafen] Christian und Friedrich Leopold 95y 3 ^ 3
Kaufmann
Laut
Glaubens.
95, 29 Juden aus B.] Möglicherweise (vgl. Seile, Göttinger
in der
in Berlin waren der jüdische
und seine Frau Gute, geb. Schlesinger.
in der »Gelehrtenrepublik«
davon waren jüdischen
Profes-
Oktober.
In Berlin bis thut.] Beförderer
Moses Wessely (1737-1792) bentenverzeichnis
seit 176 j
Er warb laut Subskribentenverzeichnis
Subskribenten.
95, 25 Donnerstags] Am 7.
2
Sey-
»Gelehrtenrepublik«
Georg Peter Möller (1729-1807),
sor der Geschichte
finanzielle
vorgeschlagene
in der
davon 39 in Jena.
95, 24 Prof Möller] Johann
95, 26-28
459
Besuch bei Klopstock
9 5 , 3 5 / 3 6 Bernstorf bis Eleven] Über Hans Joachim
an
Klopstock
vgl. zu 85, 8-20. (1754-
Carl Bernstorff
1802) vgl. HKA, Briefe V, zu 155, 24/25. Er wuchs nach dem Tod beider im Haus seines Vetters J. H. E. Bernstorff Schönborn
Er schrieb sich am 6. 9 . 1 7 7 3 an der Universität
erzogen.
ein (vgl. Seile, Göttinger 95,37
Matrikel,
Eltern
auf und wurde von 1768 bis 1770
von
Göttingen
Nr9588).
Bug] auch an übersinnlichen gegenständen k r ü m m u n g und fuge
(Grimm).
Vgl. dazu C. F. Cramers Charakteristik
in seinem
Brief an C. Stolberg
Privatarkiv
nr. 6198, pk. 41).
des altklugen H.J. C.
vom 26.3.1774
(Hs.: Rigsarkivet,
95, 38 seinen Onkel] Vgl. Boie an C. Stolberg,
20.10.1773:
Bernstorff
Kopenhagen:
Auch den Grafen
B. von Gartow, der ihn hieher begleitete, habe ich die Ehre gehabt, aufzuwarten (Bobé, Papirer fra den Reventlowske sich also um Joachim schen Stammgutes kel, sondern Bernstorffs,
Bechthold
im hannoverschen
ein Neffe zweiten Bd2,
Familiekreds,
Bernstorff
Bd8,
(1734-1807),
Wendland.
handelt
Bernstorff-
Dieser war eigentlich
Grades von H. J. C. Bernstorff
nicht
On-
(vgl. A. Friis, Die
S.339).
95, 38-40 Wolprecht bis Oertern.] Zu Hinrich Nicolaus vgl. HKA, Briefe VII, zu 14, 2. Er warb als Kollekteur 16 in Lüneburg
1917, S. 4). Es Besitzer des
(laut Subskribentenverzeichnis
Wolbrecht
1734)
(geb.
36 Subskribenten,
in der » Gelehrtenrepublik
davon «).
95, 40/41 Aus bis nichts.] Vgl. zu 56, 10/11. 95, 41-49 Die Memoires bis sind.] Antwort Nr 94.1 - gestellte Frage Klopstocks.
Klopstock
Boies auf eine - möglicherweise benötigte
diese Informationen
in für
460
Nr 96
15. Oktober 1773
seine Arbeit an der » Gelehrtenrepublik Akademien
«. Dort werden die Berliner und
angeklagt, weil ihre Abhandlungen
sind, der Münchner Akademie
Mannheimer
nicht in deutscher Sprache
verfaßt
hingegen wird gedankt (HKA, Werke VII 1, S. 209).
95, 43 die jüngste herderische] Herders Preisschrift sprung der Sprache« (Berlin
»Abhandlung
über den Ur-
1772).
95, 43 Merian] Der Schweizer Johann Bernhard Merian (1723-1807), phieprofessor
an der Königlichen
einen Auszug
aus Herders Preisschrift
l'origine
du langage; Analyse
remporté le prix en 1771«
Akademie
der Wissenschaften
unter dem Titel »Résumé
de la dissertation
ins Französische
übersetzet«
Louis
Gabriel
übersetzet«
Du Buat (1732-1787)
der »Abhandlungen
von dem Leben
des französischen
im 1763 in München
der Churfürstlich-baierischen
(Th. 1, S. 61-78 und
sur
du langage qui a
von dem Grafen Luitpald,
und die »Abhandlung
dors, Aus dem lateinischen
hatte
académique
übersetzt.
95, 48/49 sogar bis sind] Die »Abhandlung dem lateinischen
sur l'origine
Philoso-
zu Berlin,
Aus
des
erschienenen
Akademie
Cassio-
Akademiemitglieds der
1. Band
Wissenschaften«
79-96).
95, 49/50 Von H. Lippert bis voran.] Johann Caspar Lipperts Revisionsraths München
Nachricht
Abhandlungen 1763, Th.i,
5.3-38; Bdz,
95> 50~5Z Antwort
von den ehemaligen
gelehrten
der Churfürstlich-baierischen 1764, Th.i,
geschickt
Brief selbst mit Nr90
hatte Boies Brief bekommen
(vgl. zu 90, 3). Klopstock
und legte dieses Schreiben
34/35) bei, damit Bote ihn weiter beförderte. Klopstocks
96.
In:
Bd 1,
und seine
beantwortete
dem Brief Nr94.1
Lipperts
(vgl. zu 95,
Boie war der Zusammenhang
Brief an Lippert mit seinem eigenen offensichtlich
An Sprickmann,
in Baiern.
der Wissenschaften,
S. 3-48.
Sie bis zugeschickt.] Lippert
an Klopstock
Gesellschaften
Akademie
in
nicht
von
bewußt.
15.10.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Universitäts1 Doppeibl.,
1
und Landesbibliothek
Münster: Sprickmann-Nachlaß
25,43.
Einzelbl.
S. 1 bis 6: Text. S.4, zwischen Einträge 73
der Manuskriptzeile
von nicht
bekannter
zu 96, 37 und der Unterschrift:
Hd: S.4
aoRl,
auf dem Kopf
Schnörkel.
stehend:
S. 24. 8.
arR, quer: K l o p s t o c k
Erster Druck: Jansen, Klopstock/Sprickmann,
S. 33/34.
VARIANTEN
96, 17/18 M o n u m e n t e ] Η
24-26
[ist]
> ist
Osnabrük bis haben.] Osnabriik [halten] wird·? gehalten,
[Mu'ik
[oder]
> > oder < vielmehr bis haben. Η burg] [Flenb']·? 'Flensburg Η
'Monumente
Η
19
53 Biizow 17] Nachgetragen
ist] Η
6o Flens-
Nr 96
15. Oktober 1773
461
KORRESPONDENZSTELLE
Nr93 (an), Nr 96 (von), Nr 103 (an). ERLÄUTERUNGEN
96,1-3
Ew. Wohlgeborn bis überrascht.] Vgl. Abschnitt
»Beilage« zu
Nr93.
Zm Klopstocks Bemühungen um Subskriptionen auf die »Gelehrtenrepublik«
vgl.
einführende Erläuterungen zu Nr 36. 96, 3-8 Denn bis weggekommen.] Zu Klopstocks Rückschlüssen, nen Subskribentenzahlen
auf das Lesepublikum
die er aus sei-
zog, vgl. zu 62, 14-19.
96, 8-10 Ich bis finden.] Unter Sprickmanns Subskribenten
war auch Franz
Friedrich Wilhelm Maria Freiherr von Fürstenberg. 96, 11/12 Vor bis mir.] Welcher Träger des Namens Migazzi Klopstock
auf-
suchte, wer sein Hofmeister war und wann die Begegnung stattfand, konnte nicht ermittelt werden. 96, 17/18 den Patrioten bis hat] Ferdinand Freiherr von Fürstenberg
(1626-
1683), Fürstbischof von Paderborn und Münster, Verfasser der 1669 zuerst erschienenen und mehrfach wiederaufgelegten »Monumenta Paderbornensia«. zitiert dieses Werk in seinen Anmerkungen zu »Hermanns Schlacht«
Klopstock (Hamburg,
Bremen 1769, 5.139). 96, 19 Seitdem bis gewesen] Um wen es sich hierbei handelte, konnte
nicht
ermittelt werden. 96, 22 Ich bis habe.] Vgl. 96, 43-70. 96, 23/24 Ich bis hat.] Vgl. zu 92, 4. 96, 24-26 Ich bis haben.] Laut Subskribentenverzeichnis publik« konnte Moser in Osnabrück 19 Subskribenten
in der
»Gelehrtenre-
werben.
96, 27-29 Ferne bis fühlen?] Vgl. zu 46, 50. 96, 35-37 Pictori bis pessimus] Den schlechten
Schreiber grüßt vielmals der
sehr schlechte Schreiber. - Vgl. auch Jansen, Klopstock/Sprickmann,
S.34.
96, 36 S. D. P.] Salutem Dicit Plurimam. 96, 40-42 Den bis anzunehmen.] Vgl. Sprickmanns Antwort in 103, 9-12. 96, 44-70 Amsterdam bis Stade
20] Ortsliste mit der Anzahl der jeweiligen
Subskribenten. 96, 45 Arensburg auf der I. Oesel] Arensburg (heute: Kingisepp), auf der Insel Oesel (vgl. zu 74, 53/54) gelegen. 96, 46 Appenrade] Apenrade (Abenrä); ca. 30 km nördlich von Flensburg. 96, 51 Bramsche] Ca. 15 km nördlich von 96, 51 Inspruk] Innsbruck. 96, 52 Bareuth] Bayreuth. 96, 52 Izehoe] Itzehoe. 96, 53 Büzow] Bützow. 96, 59 Zweybrücken]
Zweibrücken.
Osnabrück.
462
Nr 97
1 4 . , 1 5 . o d e r 16.
Oktober
1773
96, 66 Ratenau] Rathenow. 96, 67 Rotenburg an der T.] Rothenburg ob der Tauber. 96, 68 Rotenburg an der W.] Rotenburg (Wümme), ca. 40 km nordöstlich von Bremen.
97. An H. C. Boie,
14.,
i j . oder
16.10.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Archiv der Berlin-Brandenburgischen
Akademie der Wissenschaften,
Berlin:
Sammlung Weinhold 706. 1 Doppelbl. S. 1 bis 4({): Text. S. 4, untere Hälfte, auf dem Kopf stehend: Text zu 97, 21-26. Eintrag von Boies Hd: S. 1 aoR: Empf. den 19 Okt 73. Erster Druck: Briefe an Boie, S. 282/283. DATUM
Laut Empfangsvermerk
(vgl. Abschnitt »Überlieferung«) hat Boie den Brief Nr 97
an einem Dienstag erhalten. Die dienstags in Göttingen eintreffende reitende Post verließ Hamburg am Sonnabendabend
hannoversche
(vgl. Hamburgischer Staats-
Kalender 1774), so daß der Brief spätestens am oder vor dem 16. Oktober und nach dem vorhergehenden
Postabgang (Mittwochabend),
den 13. Oktober,
ge-
schrieben worden sein muß. VARIANTEN
97, 4 mir bis auch] mir [auch] vor dem 1 2 [Nov. die Subscribenten an] wills H
19 alle] [zu-H alle
H BEILAGE
Dem Brief lag ein Einzelblattdruck von Klopstocks »Pro Memoria« für seine Beförderer und Kollekteure (wie Nr 70) bei (vgl. 97, 1). KORRESPONDENZSTELLE
Nr 95 (an), Nr 95.2 (von), Nr 97 (von), Nr 98 (an). Nr 97 ging ein - verschollener - Brief Klopstocks, erschlossen aus 97, 21, voraus (Nr 95.2), dem Klopstock ein vorläufiges Subskribentenverzeichnis offenbar weitere Kompositionen
(vgl. 98, 7) und
von Gluck (vgl. zu 98, 3/4) beigelegt hatte.
Nr 95.2 ist am 17. Oktober in Göttingen eingegangen (vgl. 98, 7) und muß daher am oder kurz vor dem 1 3 . 1 0 . 1 7 7 3 geschrieben worden sein.
N r 98
18. Oktober 1773
463
ERLÄUTERUNGEN
97, 1 P. M.] Klopstocks »Pro Memoria«. Vgl. Abschnitt »Beilage«. 97, 3 nach Frankenh] Kollekteur in Frankenhausen, einem kleinen Ort 20 km östlich von Gera, war Hofrat Christian August Hankel (1729-1808) (vgl. das Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik«). 97, 4 vor dem 12,] Am 12. November sollte nach Klopstocks »Nachricht von der Subscription« vom 30. Juli (vgl. zu 75, 3) die Subskription geschlossen werden (vgl. Pape, Autorenhonorare, Sp. 229). 97, 10/11 Wie bis müssen.] Vgl. 95, 14-16; zu 41, 17/18. 97, 11/12 Sie bis wird] Nach Punkt IV von Klopstocks zu 46, 11; vgl. Pape, Autorenhonorare, Sp.223).
»Subscriptionsplan«
(vgl.
97' 13'15 Man bis thun] Der einzige überlieferte Nachdruck der »Gelehrtenrepublik« trägt das Impressum »Frankfurt und Leipzig, 1774« und wurde im September 1774 von dem Leipziger Buchhändler Adam Friedrich Böhme (gest. nach 1802) vertrieben (vgl. HKA, Addenda III, Nr 3154). 97,15-17 u in bis hat.] Wohl der Weimarer Druck- und Hofbuchhändler Karl Ludolf Hof(f)mann (gest. vor 1782). Vgl. 121, 6-8 und Erläuterung hierzu. 97,16/17 Conventionsmünze] Taler nach einem Münzfuß, der 1753 in einer Konvention zwischen Osterreich und Bayern für beide Länder Gültigkeit erlangte und dem sich später die meisten süd- und westdeutschen Länder, darunter auch Kursachsen, anschlossen. Zum Preis der »Gelehrtenrepublik« vgl. zu 46, 59/60. 97,18 Messe] Auf der Leipziger Herbstmesse. 97, 21-26 P.S. bis 55] Klopstock hatte Boie in Nr95.2 eine Liste der Subskribentenzahlen geschickt. Vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle«.
98.
Von H. C. Boie,
18.10.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1 Doppeibl.
Hamburg: KN
48,117.
S. 1 bis 3(\): Text; S. 4: leer. Erster Druck: HKA. VARIANTEN
98, 15 über Hadersleben fast] [f']·? 'über Hadersleben fast H denke] id'ì^ 'nach, denke H
16/17 nach,
KORRESPONDENZSTELLE
Nr97 (von), Nr98 (an), Nrioi
(an).
Nr 98 ist Antwort auf einen - verschollenen - Brief Klopstocks mit Kompositionen von Gluck (Nr 95.2). (Vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle« zu Nr 97.)
464
N r 98
18. O k t o b e r
1773
ERLÄUTERUNGEN
5)8, 3/4 Uebersendung bis Compositionen] Offenbar Beilage zu Nr 95.2 (vgl. Abschnitt
»Korrespondenzstelle«).
als Esmarch am 28. 9.1773
Boie hatte in 85, 23-25 darum gebeten, und
den Brief übergab, freute Klopstock sich, daß man in
Goettingen Glucks Komposition so gut fände, er hatte noch verschiedene mehr von ihm, die er euch schicken wollte (Esmarch an Voß, ζ^.ιγγ^;
Lüchow,
»Die heilige Cohorte«, S. 202). 98, 4-6 Voß bis werden. ] Vgl. Voß an Brückner, 1 7 . 1 0 . 1 7 7 3 : Der Ritter Gluck in Wien hat einige Oden von Kl. ganz göttlich componirt. Zwey stehn im Alm. Klopstock hat uns die übrigen auch geschikt, u wenn sie dir jemand vorspielen u singen könnte, schick ich sie dir auch. Endlich bekommen wir lyrische Componisten. Freylich kann bisher nur der einzige Klopstock componirt werden. Ramler versteht keine Versharmonie; Periodenharmonie hat er. Klopstocks Sylbenmaasse mit einfachen Tönen abgedruckt, ist schon ein musikalisches Thema. (Voß, Briefe, Bd 1, S. 149.) Bei den Kompositionen
handelte es sich um die Vertonungen
von Klopstocks Oden »Die Sommernacht«, »Die frühen Gräber«, »Der Jüngling« und das »Vaterlandslied« (vgl. zu 79, 20-24). Vgl- ferner: Voß an E L. Stolberg, 28.11.1773 Briefe, Bdi,
(Behrens, S.228);
Voß/Stolberg, S.58);
Voß an E. Boie, 12.12.1773
Voß an den Hainbund, 30.3.1774
(Voß,
(Lüchow, »Die heilige
Cohorte«, S. 209). 98, 7 Das Subscribentenverzeichniß bis bekommen] Klopstock hatte dem Brief Nr9J.2
(vgl. Abschnitt
»Korrespondenzstelle«
zu Nr97) eine vorläufige
Aufstel-
lung darüber beigelegt, mit wie vielen Subskribenten in welchen Orten er bisher rechnen konnte. Ein ähnliches Verzeichnis, in das die in 97, 21-26 genannten Ergänzungen bereits eingegangen waren, schickte
Klopstock
am 1 5 . 1 0 . 1 7 7 3 an
Sprickmann (vgl. 96, 43-70). 98, 7 und bis machen] Vgl. 95, 10/11. 98, 8/9 Das Verhältniß bis sonderbar.] Unter den vier Städten, in denen über 100 Subskribenten geworben wurden, waren drei Kleinstädte: Göttingen, und Hildesheim. Für Leipzig verzeichnet das Subskribentenverzeichnis lehrtenrepublik«
dagegen nur 25 Subskribenten.
diese Zahlen Anzeichen
Mitau
in der » Ge-
Für Boie und Klopstock
waren
dafür, welchen Wert man in den jeweiligen Orten der
Literatur beimaß. Vgl. zu 62, 14-19. 98, 9/10 A m bis Altona.] Im Oktober 1773 zählte Klopstock für Hamburg und Altona zusammen nur 80 Subskribenten Subskribentenverzeichnis
(vgl. 96, 64). Im Frühjahr 1774 gab das
in der »Gelehrtenrepublik«
für Hamburg 133 und für
Altona 53 Subskribenten an. 98, 10-12 Da bis 2000.] Im Frühjahr 1774 bezog sich das nis in der »Gelehrtenrepublik«
Subskribentenverzeich-
auf über 3650 Exemplare (vgl. Pape,
Autorenho-
norare, Sp. 124). 98,12/13
In London bis seyn.] Vgl. zu 85, 45/46. Laut
in der »Gelehrtenrepublik«
Subskribentenverzeichnis
wurden in London 21 Subskribenten
geworben.
N r 98
i8. Oktober 1773
465
98,13/14 Von Paris bis Nachrichten.] Vgl. zu 101, 16. 98,14/15 Ueber bis mehr.] In Amsterdam und Hadersleben waren im Oktober 1773 je 50 Subskribenten geworben worden (vgl. 96, 44; 63). Das Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« verzeichnet für Amsterdam nur 37, für Hadersleben 48 Subskribenten. 98,16 die Schrift wider die Subscription] In seiner anonym erschienenen Schrift »Zufällige Gedanken eines Buchhändlers über Herrn Klopstocks Anzeige einer gelehrten Republik« ( 1773) hatte sich Reich gegen Klopstocks Subskriptionsplan gewandt, weil dieser den Buchhandel zerstören wolle. Vgl. HKA, Werke Vili, Apparat zum Werk im ganzen, Abschnitt »Zeugnisse zur Entstehung und Wirkung«, Nr 31. 98, 20-22 Ich bis hier.] Vgl. zu 84, 11-13. 98, 20 Hofmeister] Vgl. zu 85, 19. 98, 22 Wollte bis seyn.] Vgl. Boie an C. Stolberg, 20.10.1773: dann geh ich auch mit Vaughan von hier; zwar nur auf eine Zeitlang, doch kann es leicht bis gegen Ostern dauern. Ich wollte nach Hamburg, aber V's Vater will's nicht gern; nun werden wir wol mit Rodney nach Gotha zu André gehen, und, von da aus, und miteinander, allerley kleine Reisen vornehmen. (Bobé, Papirer fra den Reventlowske Familiekreds, Bd 8, 1917, S. 4.) Boie reiste schließlich im Dezember doch nach Hamburg. Vgl. zu 118, 5/6. 98, 23-25 An Herrn Hartmann bis thun.] Gottlob David Hartmann (1752775) studierte in Tübingen Theologie und war unter dem Bardennamen »Telynhard« mit einigen Gedichten an die Öffentlichkeit getreten. Mit Klopstock war er durch Übernahme der Kollektur für die »Gelehrtenrepublik« in Württemberg (vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 156 und zu 156, 7-12) in briefliche Verbindung gekommen. Aus einem Brief Hartmanns an Bodmer vom 13.7.1773, in dem er erwähnt, daß Klopstock ihm nicht mehr geschrieben habe, nachdem Hartmann ihm keinen uninteressanten Brief geschickt hatte (Hs.: Zentralbibliothek Zürich: Ms Bodmer 2 a.6, Nr. 2 9), lassen sich ein Brief Hartmanns an Klopstock (Nr 68.2) und mindestens ein vorausgegangener Brief Klopstocks an Hartmann (Nr 68.1) erschließen. Später empfahl Klopstock Hartmann dem Hainbund als weiteres Mitglied, stieß damit aber nicht auf Begeisterung: Wir müßen gehorchen; aber angeboten kanns ihm durchaus nicht werden. Und so fest, als wir untereinander, kann er nicht mit uns sich vereinigen. (Voß an die Grafen Stolberg und Clauswitz, 24.10.1773; Bobé, Papirer fra den Reventlowske Familiekreds, Bd 8,1917, S. 124.) Der Brief Boies an Hartmann konnte nicht ermittelt werden. Hartmann antwortete ihm in einem ebenfalls verschollenen Brief (vgl. 102,32/33). Er sah Boiens Brief als eine Aufforderung, am Alm. mit zu arbeiten an und antwortete die Väter möchten von den Jünglingen nicht zu viel verlangen. Er arbeitete am Taschenbuch, und ließe auch etwas in den Merkur setzen. Er wollte aber doch sehen! (Voß an C. Stolberg, 28.11.1773; a. a. O., S. 128.) Dem Brief war ein Brief an Klopstock 1
466
N r 98
18. Oktober
1773
(Nr 101.1) beigelegt (vgl. 10z, 33). Bote antwortete nun, daß er ihn nicht zur Mitarbeit am »Musenalmanach« verpflichten, sondern ihm eine nähere Verbindung mit jungen Leuten antragen wollte, die sich erst in der Stille vollkommen machen wollten, ehe sie vors Publikum träten (Voß an C. Stolberg, 2 8 . 1 1 . 1 7 7 3 ; a.a. O.). Hartmann bittet in seiner nicht überlieferten Antwort an Boie, der wiederum ein sehr familiärer Brief an Klopstock beigelegt war (Nr 110.1; verschollen), der Bund möge ihm zuerst schreiben (Voß an F. L. Stolberg, 2 9 . 1 2 . 1 7 7 3 ; Behrens, Voß/ Stolberg, S. 61). Dies scheint nicht geschehen zu sein. Die Mitglieder des Hainbundes wünschten keine Proseliten des Bundes (C. Stolberg an Voß, 11.12.1773;
Hs.:
Bayerische Staatsbibliothek, München: Vossiana 43b). Auch eine Fortsetzung der Briefe Hartmanns an Klopstock ist nicht bezeugt. Hartmann schrieb am 2 8. 8. 1774 seinen Eltern: Von Klopstock selbst hab' ich keine Nachricht in langer Zeit (Hs.: Staatsarchiv Ludwigsburg: PL701,
Büschel 46). Hartmann wurde 1774 Pro-
fessor der Philosophie am akademischen Gymnasium in Mitau, wo er schon ein Jahr später starb. 98, 26 In Meklenburg bis zusammenkommen.] Kollekteur in Mecklenburg war Brückner (vgl. zu 124, 7). Über den Stand der Subskriptionen im September
1773
berichtete er in einem Brief an Voß am 29. 9 . 1 7 7 3 : Schimpfe nur immer auf Meklenburg! Wie viele haben mir bey dieser Gelegenheit bekannt, daß sie Klopstocken nicht gerne läsen; unter andren beklagte sich einer, daß man immer bey jedem Worte deßelben nachdenken müßte. Schöner ist wohl nie ein Dichter gelobt worden. Indeßen konnte mans doch so ganz den Leuten nicht verdenken, daß sie gern wißen wollten, was sie für ihr Geld bekämen (vgl. zu 6z, 26-29). Nun habe ich schon beßer Hofnung. An einem Tage schon gleich 4 Namen, und noch 3 in spe. Es hat einer aus Schwerin an mich geschrieben, und außer diesem sind nur noch 3, die sich selbst angegeben; alle andern habe ich erst überreden müßen. An meiner Betriebsamkeit liegt es gewis nicht. Ich schreibe ab und zu an meine Gehülfen hier, und ermahne sie mit patriotischem Eifer für den Namen Mecklenburgs. Ich will thun was ich kann, daß es nicht allzu kahl dastehe; sonst schimpfe ich vielleicht eben so tapfer, als du leider jetzt schon! Ich will noch mehr Gehülfen annehmen. Nach Wahren habe ich schon geschrieben, und an den H. v. Genzkow (zu Dewitz meinst du doch?) (Johann Adolph Friedrich von Gentzkow
(1731-nach
1796),
Herr auf Dewitz) will ich auch schreiben. In Strelitz nimt das IntelligenzComtoir Subscription an; ich weis aber nicht, ob es Einen Namen oder keinen Namen hat. Da erwarte ich nicht viel. H: Cantor Bodinus hat schon einige. (Hs.: SchleswigHolsteinische Landesbibliothek,
Kiel: Cb 4-j8.)
98, 28 Kretschmann geschrieben] Ein Brief Boies an Karl Friedrich mann (1738-1809),
Oberamtsadvokat
Kretsch-
in Zittau und als Dichter unter dem Pseu-
donym »Ringulph« bekannt (vgl. zu 166, 27; ferner: HKA, Briefe V, zu 182, 6672; 73-7y, 77/78), konnte nicht ermittelt werden. Das
Subskribentenverzeichnis
Nr 99
in der »Gelehrtenrepublik« Kretschmann 98, 28
gibt für Zittau
als Kollekteur
oder
$>.,
12 Subskribenten
4^7
an, nicht
jedoch
Subskribent.
A u s bis da.] Vgl. zu j6,
An Schönborn,
99.
9., 13. November 1773
10/11.
13.11.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Staatsarchiv i
Hamburg:
Nachlaß
Familie Perthes
I:
36a,69/70.
Doppelbl.
S. 1 bis 4:
Text.
Erster Druck:
Pape, Gesellschaftlich-wirtschaftliche
Stellung,
S. 386/3 87.
VARIANTEN 9 9 , 4 s o sehr] s o t x x H s e h r Η
nes Schreibfehlers
8 k a n n ] Nachgetragen
zwecks
Korrektur
ei-
Η
KORRESPONDENZSTELLE
2 . 9 . 1 7 7 1 (von) (HKA, Nr 173.3
(an)
Nr 99 ¿sí Antwort geschrieben
Briefe V, Nr 193), Nr95.1
(·)> Nr 174
auf einen
— verschollenen
— Brief
um den 1 2 . 1 0 . 1 7 7 3 in Frankfurt
Schönborn
erhielt
(an), Nr99
(von), Nr 110.1
(an),
(von).
den Brief Nr 99 in Marseille
l j . 7 . 1 7 7 4 ; f i s . : Freies Deutsches
Hochstift
von Schönborn
(Nr
95.1),
a. M. (Vgl. 99, 2.j (vgl. Schönborn
- Frankfurter
an
Gerstenberg,
Goethe-Museum,
Frank-
furt a. M.: Hs. 2 4 6 5 ) . ERLÄUTERUNGEN
Über Gottlob
Friedrich
rende Erläuterungen
Ernst Schönborn
zu Nr 193; HKA,
(1737-1817)
vgl. HKA,
Briefe VII, einführende
Briefe V,
einfüh-
Erläuterungen
zu
Nr 46. Schönborn, lebte,
der wie Klopstock
wurde
auf Betreiben
Konsulatssekretär Mai 1773 Dort
für Algier ernannt.
nach Kopenhagen
burg zurück,
seit dem Sturz von ]. H. E. Bernstorff von A. P. Bernstorff
von wo er sich Ende
traf er wahrscheinlich
für die nächsten
1774
Mai 1773
reiste Schönborn
und zum Legationssekretär
Hamburg dänischen
deswegen
Mitte
kehrte er nach
Ham-
auf die Reise
nach Algier
begab.
ein (vgl. zu 99, 35/36).
Aufenthaltsort,
in
zum
Im August
drei Jahre - von einer Reise ins algerische
von dort abberief
Algier
Hinterland
bis ihn der dänische bei der dänischen
blieb
abgesehen König
Gesandtschaft
1777 in
ernannte.
Schönborn
gehörte
zu Klopstocks
seiner Jahre in Algier wechsel
September
im Januar
(vgl. zu 174, 3/4) - sein ständiger London
Vermutlich
(vgl. zu 51, 52/53).
Ende
(vgl. Abschnitt
Hamburger
mit ihm und anderen »Textkonstitution«
Freundeskreis aus diesem
zu Nr 179).
und stand
Kreis in lockerem
während Brief-
468
N r 99
9-y 1 3 · N o v e m b e r
1773
99, 1 fernem guten Reise] Schönborn war Ende September aus Hamburg aufgebrochen und über Göttingen (vgl. zu 95, 2/3), Frankfurt, das Elsaß und die Schweiz Richtung Marseille gereist, wo er sich nach Algier einschiffen wollte, um dort seinen Dienst als dänischer Konsulatssekretär aufzunehmen. 99, 2 Brief aus Frankf.] Nr 95.1 (verschollen). Schönborn hielt sich auf seiner Reise Mitte Oktober für eine Woche in Frankfurt auf und schilderte diesen Aufenthalt auch in einem Brief an Gerstenberg (Schönborn an Gerstenberg, 12.10.1773; Hs.: Freies deutsches Hochstift - Frankfurter Goethe-Museum, Frankfurt a. M.J. 99, 2/3 Boie bis geschrieben.] Vgl. 95, 2/3 und Erläuterung hierzu. war vom 2. bis 8. Oktober in Göttingen.
Schönborn
99, 5/6 Hrn Dey bis sehen.] Baba Mohammed-ben-Osman (1710(^-1791) herrschte seit 1766 als Dey in Algier (vgl. Correspondance des Deys d'Alger avec la Cour de France 1579-1833 . Publiée par E. Plantet. T. 2. Paris 1889. S. 293, 407, 586; zur algerischen Regierungsform vgl. zu 179, 105/106). Schönborn wurde dem Dey schon bald nach seiner Ankunft vorgestellt (vgl. den Auszug aus einem Brief Schönborns an C. E. Bernstorff vom 28. 2.1774; Der Deutsche, sonst Wandsbecker Bothe 1774, Nr 54 (j. 4.) (zur Adressatenzuweisung vgl. Moisy, Voß/ Hainbund, S. 282/283)). einem undatierten Fragment eines Briefkonzepts beschreibt Schönborn den Eindruck seiner Begegnung (Rist, Schönborn, S. 69/70): Er sei ein alter magerer Muselmann gewesen und unter den bisherigen Deys von Algier noch einer der vernünftigsten und gelindesten. Ausführlicher noch äußert er sich in seinen Jahrzehnte später aufgezeichneten Bruchstücken zu einer ausführlichen Biographie über den Dey (vgl. G. F. E. Schoenborns Aufzeichnungen über erlebtes. Hrsg. von K. Weinhold. In: Zeitschrift der Gesellschaft für die Geschichte der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg 1, 1870, S. 177-179). 99, 6-8 Ich habe bis kann.] Klopstock war wegen der Drucklegung der »Gelehrtenrepublik« in Schwierigkeiten, weil der eigentlich vorgesehene Drucker Burmester in Altona sich nicht an getroffene Vereinbarungen hielt. Klopstock wechselte deswegen mit dem Druck zu Bode und mußte nun das für den Druck notwendige holländische Papier selbst beschaffen. Dabei war ihm sein Amsterdamer Kollekteur J. F. Storch (vgl. das Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik«; Lebensdaten konnten nicht ermittelt werden) behilflich. Er vermittelte ihm in Jacob Jansz. Honig (vgl. zu 105, 31) einen Papierlieferanten, der ihm für die Bezahlung des Papiers bis zum Februar 1774 Kredit gewährte (vgl. 105, 30-33). 99, 9 Burmester] Die Druckerei »Gebrüder Burmester« war die größte Druckerei Altonas. Welchen der beiden Eigentümer Klopstock meint, ob Ludolph Hinrich Burmester (1720-1783) oder seinen Bruder Christian Lud(e)wig (1721/22-1788), ist ungewiß. 99, 12 Papier von Amsterd.] Bei dem Papier, auf dem die »Gelehrtenrepublik« gedruckt wurde, handelt es sich laut Wasserzeichen um Postpapier der berühmten holländischen Firma »J. Honig & Zoonen«, die mehrere Papiermühlen in Zaan-
Nr 99
9., 13. November r773
4^9
dam betrieb (vgl. auch zu 105, 31). Auch die »Kopenhagener Ausgabe« des »Messias« ist in Teilen auf Papier dieser Firma gedruckt worden. Anfang 1774 benutzte Klopstock dieses Papier auch als Briefpapier (vgl. 112, 33; 113, 29; 124, 22; außerdem laut Wasserzeichen: Nr 122, Nr 123, Nr 125, Nr 126, Nr 131). 99, 14/15 Ich habe bis sind.] Vgl. zu 98, 10-12. 99, 15/16 Asseburg bis gewesen.] Asseburg reiste im Oktober unter dem Namen von Horbeck nach Hamburg und Altona. Die »Hamburgischen Addreß-ComtoirNachrichten« verzeichnen seine Ankunft unter diesem Namen für den 18. Oktober 1773 (St. 8z (21.10.), S.656). 99,16-19 Er bis Spiele. ] Vgl. zu 25, 32-34. 9 9 , 1 7 der Großfürst] Großfürst Paul von Rußland (1754-1801), Sohn Katharinas II. und späterer Kaiser Paul I. 99,18/19 Die Landgräfin] Caroline von Hessen-Darmstadt. 9 9 , 1 9 der Großfürstinn] Großfürstin Natalia Alexiewna von Rußland, geb. Prinzessin Wilhelmine von Hessen-Darmstadt (1755-1776), war am 10.10.1773 mit dem Großfürsten Paul verehelicht worden. 99, 20 Was bis gefallen.] Wahrscheinlich war die Schilderung derjenigen ähnlich, die Schönborn am 1 2 . 1 0 . 1 7 7 3 in einem Brief aus Frankfurt an Gerstenberg gab. Darin heißt es u.a.: Er freute sich ungemein da ich ihm sagte dass Sie (Gerstenberg) sehr mit seinem Stük zufrieden gewesen. Ihr u. Klopstoks Urtheil habe er längst gerne vernehmen mögen u. es solle ihn anfeuren es noch besser zu machen; denn er wisse sehr wohl wie weit er unter seinem Ideal geblieben. (Goethe. Begegnungen und Gespräche. Hrsg. von E. Grumach und R. Grumach. Bd 1. Berlin 1965. S. 239.) 99, 20/21 Ich bis schikt] Wie Schönborn an Gerstenberg schrieb, wollte Goethe diesem noch mahl etwas von seinen poetischen Sachen im Mscr. zuschikken (a. a. O.). Vermutlich hatte Goethe Ähnliches auch für Klopstock angekündigt. Boie stand mit Goethe, der zu den Beiträgern des »Musenalmanachs« gehörte, in unregelmäßiger Korrespondenz und hatte auch Schönborn an Goethe empfohlen (vgl. Boie an C. Stolberg, 20.10.1773; Bobé, Papirer fra den Reventlowske Familiekreds, Bd8, 1917, S. 3). Als Goethe im Mai 1774 tatsächlich ein Manuskript an Klopstock sandte, war er allerdings erneut von Schönborn dazu veranlaßt worden (vgl. zu 147, 6/7). 99, 21/22 die bis hat] Goethe hatte Schönborn zwei Akte aus dem PrometheusFragment und ein paar Farcen gegen Wieland und Jacobi vorgelesen (vgl. Schönborn an Gerstenberg, 12.10.1773; a. a. O.). Bei den Farcen handelte es sich wahrscheinlich um »Götter Helden und Wieland« und die nicht überlieferte Farce »Das Unglück der Jacobis«. (Vgl. zu 147, 2/3.) 99, 23 Nun bis fort.] Freitag, der 12. November, war wie Dienstag, der 9. November, Posttag in Hamburg für die Post durch das Reich nach Frankreich. 99, 23 Rüdinger] Andreas Christoph Rüdinger (1746-1797), Sohn eines Leipziger Kaufmanns, stand seit 1763 im Dienst des dänischen Militärs und war zu dieser
47°
Nr ι ο ο
I } . November
Zeit offenbar in Altona eingesetzt.
1773
Er gehörte zum Freundeskreis
und war 1765 als Leutnant
Mumssens
Schönborns
und
1774
nach Algier beordert gewesen.
wurde
er zum Kapitän ernannt und im gleichen Jahr im Rang eines Legationssekretärs Gesandter
1789 wurde er Amtmann
nach Berlin versetzt.
privatisierte
er in
in Hadersleben.
als Später
Altona.
99, 25 er] Brief Nr 99. 99, 30 der von Winthem] Johanna 99> 30/31
Elisabeth
von
Schreiben bis gefallen.] Schönborn
zember 1773. Sein Brief, Nr 117.1,
Winthem.
antwortete
ist verschollen
wahrscheinlich
(vgl. Abschnitt
im De-
»Korrespondenz-
stelle« zu Nr 174). 99, 32/33 Hamburger
den i3ten N . bis reisen.] Sonnabend, Posttag für die Post nach
99,33-35 begonnen
Bis bis an.] Wann genau mit dem Druck wurde,
zum Jahresende
ist nicht bezeugt. 1773
Wahrscheinlich
(vgl. zu 1 3 3 , 8-10). Vgl. HKA, schnitt »Genese und Geschichte
Werke VII2, des
An C. E. Bernstorff
war
ebenfalls
»Gelehrtenrepublik«
erst Anfang
Dezember,
Bode durchschnittlich Apparat
denn
vor (vgl. zu 118, eine
14)
Woche
zum Werk im ganzen,
Ab-
Werkes«.
99> 35 Vielleicht bis bleiben] Schönborn 1774.
der
lagen gerade sieben Bogen gedruckt
und für den Druck von zwei Bogen benötigte
Januar
der 13. November,
Frankreich.
schrieb
verließ Marseille er am 28. 2.1774
wahrscheinlich
im
aus Algier: In der
kurzen Zeit, die ich hier bin, hab' ich schon einem türkschen Osterfeste mit zugesehen, . (Der Deutsche,
sonst Wandsbecker
muß es sich um das große Bairam-Fest gefeiert
100.
Bothe 1774, Nr54
gehandelt
(5.4.).)
Hierbei
haben, das 1774 Mitte
Februar
wurde.
13.11.1773
Von Zanthier,
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1
Hamburg:
KN
48,729.
Einzelbl.
S. 1: Text; S. 2: siehe Einträge Β
von fremder
Einträge. Hd: S. 1 aoR, mit Rötel: Zanthier
mit Rötel unterstrichen:
daneben,
mit
1 3 . (100, 1) und Fünf Exemplare (100, 13)
Rötel: S. 2
arRu, quer, mit Blei: T U . V.W. Z. Erster Druck:
HKA.
KORRESPONDENZSTELLE
Nr98.1
(von), Nr 100 (an).
Nr 100 ist Antwort (Vgl. 100, 7.)
auf einen - verschollenen
- Brief von Klopstock
(Nr 98.1).
Nr ι ο ί
i8. November 1773
47^-
ERLÄUTERUNGEN
Friedrich Wilhelm von Zanthier (1741-1781) kam 1755 zusammen mit seinem Bruder aus Meißen an das Collegium Carolinum in Braunschweig. 1758
immatriku-
lierte er sich in Leipzig, verließ die Universität jedoch schon 1760 und trat als Fähnrich in kaiserlich-königliche (S. 4/5 j in Zanthiers 1783)).
Dienste (vgl. den » Vorbericht des Herausgebers«
»Versuch über die Lehre von Detaschements«
1765 wurde er Premierleutnant
in dänischen Diensten,
(Dresden
quittierte
Dienst aber bereits nach einem Jahr wieder (vgl. HKA, Briefe V, zu 2,14-29). kam er in schaumburg-lippische burg stationiert,
den 1771
Dienste und war als Kapitänleutnant in Bücke-
wo er zu Herders Freundeskreis gehörte. Später trat er als
Obristwachtmeister
des ersten Regiments Porto in portugiesische Dienste. Er war
Verfasser mehrerer Schriften über die Kriegskunst. Klopstock
hat Zanthier wohl in Kopenhagen kennengelernt, wo er ihm zu einer
Stelle im dänischen Militär verhalf. Später verwendete er sich - offenbar erfolglos - bei Asseburg für Zanthier und stand mit ihm weiterhin in brieflichem
Kontakt.
1773 bemühte sich Zanthier als Beförderer um Subskribenten für Klopstocks lehrtenrepublik«.
Darüber hinaus ist kein brieflicher oder persönlicher
»Ge-
Kontakt
bezeugt. 100, 2 Meine Frau] Jeanette von Zanthier (gest. nach 1777). 100, 2 einem Sohne] Weitere Daten konnten nicht ermittelt werden. 100, 7 daß bis antworte] Auf Nr 98.1
(verschollen).
100, 11 Entwurf] Plan. (Vgl. Grimm.) 100, 9-12 Rinteln bis worden.] Zu Klopstocks Bemühungen um Subskriptionen auf die »Gelehrtenrepublik« skribentenverzeichnis
vgl. einführende Erläuterungen zu Nr36. Das Sub-
in der »Gelehrtenrepublik«
verzeichnet weder für Rinteln
(Ort südlich von Bückeburg) noch für Minden (Ort westlich von Bückeburg) Subskribenten. 100,13-15
Fünf bis klein.] Zanthier ist im Subskribentenverzeichnis
lehrtenrepublik« als Beförderer für Bückeburg mit fünf Exemplaren
101.
Von H. C. Bote,
in der »Geverzeichnet.
18.11.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek
Hamburg: KN 48,118.
1 Doppeibl. S. 1 bis 4 (ψ: Text. Erster Druck:
HKA.
TEXTKONSTITUTION
In Η stehen außer den An- und Ausführungszeichen, und 29-49 umschließen, auch Anführungszeichen skriptzeilen. Sie blieben in der Textwiedergabe
die die Zitate in 101, 9-22
vor den entsprechenden unberücksichtigt.
Manu-
47
2
Nr ι ο ί
ι8. November
1773
KORRESPONDENZSTELLE
Nr 98 (an), Nr 101 (an), Nr 101.2 (von), Nr 102 (an). ERLÄUTERUNGEN
101, 5 Der erste bis Colmar.] Ein Brief Pfeffels an Boie konnte nicht
ermittelt
werden. 101, 6/7 weil bis sollen.] Vgl. zu 62, 26-29. 101, 9/10 dasigen Collekteurs] Die Brüder
Franck.
101, 16 Für Paris bis versprechen.] Klopstock vergeblich,
einen Kollekteur
13/14 und Erläuterungen
und Boie versuchten
für Paris zu gewinnen
hierzu). Ihr Bemühen
das Subskribentenverzeichnis
in der
blieb auch weiterhin erfolglos
des affaires étrangères« in Versailles
101, 21 die Nachricht] Die »Nachricht tenrepublik«
Monaten 98, (vgl.
»Gelehrtenrepublik«).
101, 18 einen Bruder] Christian Friedrich Pfeffel (1726-180·/), partement
seit
(vgl. 46, 6-8; 55, 19-24;
seit 1768 im »De-
beschäftigt.
von der Subscription«
auf die
»Gelehr-
vom 30. Juli 1773 (vgl. zu 75, 3).
101, 23 meine neuen] Vgl. 95, 6-9 und Erläuterungen
hierzu.
101, 25-28 Von London bis wären.] Vgl. zu 98, 12/13. 101, 28 Der andre bis Riedel] Der Ästhetiker Riedel (1742-1785)
zu 28, 42/43). Er schrieb Boie am 8.11.1773 gischen Akademie
und Schriftsteller
Friedrich
Just
lebte seit 1772 als kaiserlicher Rat in Wien (vgl. HKA, Briefe V, der Wissenschaften:
in 101, 29-49 gegebene
Auszug
beiden Seiten zu finden.
Sammlung
ist in Riedels
Im Anschluß
Riedel seine Ausführungen
(Hs.: Archiv der Weinhold
vierseitigem
Berlin-Brandenbur1120). Der von
Brief auf den
an die von Boie zitierte Passage
Boie letzten
schließt
mit den Worten: Ich unterschreibe Ihr Urtheil: K l o p -
s t o k i s t d e r g r ö s t e u n d in m a n c h e r A b s i c h t e i n z i g e d e u t s c h e D i c h t e r . Und setze hinzu: G l u c k i s t in d e r M u s i k d a s , w a s j e n e r in d e r P o e s i e i s t . 101, 29-32 tonungen
Der alte bis finden.] Gluck hatte Klopstock
von Klopstockschen
Gedichten
in Nr 79 einige seiner Ver-
beigelegt, darunter auch des
»Schlacht-
gesangs«. 101,32/33
im gluckischen Garten] Gluck
besaß ein Landhaus
Vorstadt St. Marx, zu dem ein großer Garten gehörte. Wien - seine Gedenkstätten, richt Gluck
Kassel 1989. (Gluck-Studien. 101, 35-37 Vgl. HKA,
Wohnungen
in Wien: Wien 12.-16.11.1987.
und Aufführungsorte.
101, 36 Z u r ü c k k u n f t von Paris] Gluck zu
bringen.
101, 38 Kaiser] Joseph
II.
in
Kongreßbe-
1.) S. 54/55.
Allerdings bis Kopfe.] Von der Komposition
vom Wiener Hof beurlauben
In:
Wiener
Gluck
Hrsg. von G. Groll und M. Woitas.
Briefe V, zu 59, 77-79; ferner: Briefe VII, 147,
zur Aufführung
in der
Vgl. W. Brauneis,
ist nichts
überliefert.
30-34.
hatte sich im Herbst 1773 für ein Jahr
lassen, um in Paris seine Oper »Iphigenie en
Aulide«
Nr ι ο ί
22. November 1773
473
101, 43 me autore] Auf meine Veranlassung. 101, 48 den Brief] Klopstock scheint Gluck nicht geantwortet zu haben. Vgl. Voß an F. L. Stolberg, 28.11.1773 (Behrens, Voß/Stolberg, S. 56). 101, ji/j2 der winkelmannischen Sachen] Riedel besorgte im Auftrag der Wiener Akademie der bildenden Künste eine Neuausgabe der » Geschichte der Kunst des Alterthums« (Wien 1776) von Johann Joachim Winckelmann (1717-1768), der er eine Lebensbeschreibung des Altertumsforschers voranstellte. Er hatte viele Bekannte gebeten, ihm wenn möglich Briefe von oder Nachrichten über Winckelmann zukommen zu lassen (vgl. C. F. Weiße an Herder, 24. 4 . 1 7 7 3 ; G. Arnold, Ungedruckte Briefe aus Herders Nachlaß. In: Impulse 13, 1990, S. 27z). Daneben hatte er einen gedruckten Aufruf zur Subskription auf dieses Werk an seine Bekannten verschickt, und Boie hatte ihm daraufhin offenbar am 20. 9.1773 brieflich seine Unterstützung zugesagt (vgl. Riedel an Boie, 8.11.1773; Hs.: Archiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin: Sammlung Weinhold 1120). Der Brief Boies konnte nicht ermittelt werden. 101, 52/53 Gluck bis thun.] Vgl. zu 101, 16.
ioz.
Von H. C. Boie, 2 2 . 1 1 . 1 7 7 3
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg: KN
48,119.
1 Doppelbl. S. 1 bis 4 φ: Text. Erster Druck: HKA. VARIANTEN
102, 4 Freysingen, Saarbrück Memmingen,] Freysingen, Memmingen, > F R E Y Saarbrück M E M M I N G E N , Η 11 den mir bekannten] den bekannten > D E N [mir! B E K A N N T E N Η 15 sie in Ordnung zu bringen] sie [einzulí· in Ordnung zu bringen Η 24 ihn] [Schwan] > ihn Η 47 von Hartknoch in Riga] [mit] Hartknoch in Riga > von H A R T K N O C H IN R I G A Η SINGEN,
BEILAGE
Dem Brief lag ein an Klopstock gerichtetes Schreiben von Gottlob David Hartmann bei (vgl. 102, 32-36), das nicht überliefert ist (Nnoi.i). KORRESPONDENZSTELLE
Nr 101 (an), Nr 101.2 (von), Nr 102 (an), Nr 119 (an). Nr 102 ist Antwort auf einen - verschollenen - Brief Klopstocks (Nr 101.2). (Vgl. 102, 2/3; 10-12.)
474
^r
1 0 1
ζ ζ
· November
1773
ERLÄUTERUNGEN
102, 2 der künftigen Collekteur] Vgl. zu 36, 2-7. 102, 2 als Sie] Nimmt offenbar Bezug auf einen vorausgegangenen Brief Klopstocks (Nr 101.2; verschollen). 102, 3-6 Ich bis sey.] Weder Briefe Boies an Adressaten in diesen Orten noch Antwortbriefe konnten ermittelt werden. 102, 4 Freysingen] Freising, ca. 40 km nordöstlich von München. 102, 4 Breysach] Breisach, Stadt am Rhein, ca. 25 km östlich von Freiburg. 102, 6 der Termin] Subskriptionsschluß war laut Klopstocks »Nachricht von der Subscription« auf die »Gelehrtenrepublik« vom 30. Juli (vgl. zu 75, 3) der 12. November 1773 (vgl. Pape, Autorenhonorare, Sp. 229). 102, 7 Mauvillon] Jakob Mauvillon (1743-1794), Professor der militärischen Wissenschaften am Collegium Carolinum in Kassel, subskribierte auf die »Gelehrtenrepublik«. Beförderer für Kassel war laut Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« jedoch Casparson. 102, 8 Schweighäuser] Schweighäuser ist im Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« weder als Kollekteur noch als Subskribent verzeichnet. 102,10-14 Ich bis bekommen.] Antwort auf eine in Nr 101.2 geäußerte Bitte. Vgl. zu 102, 56-59. 102,14-16 Meine bis verlaßen.] Vgl. zu 75, 9. 102,16 Donnerstag] Donnerstag, der 25. November, war der nächste Posttag Richtung Hamburg. Ein Brief Boies dieses Datums ist nicht überliefert. Vgl. Abschnitt »Korrespondenzstelle«. 102,17/18 3000 bis sollen.] Vgl. 98, 10-12. 102, 18-23 Wie bis wären.] Vgl. zu 41, 17/18. 102, 23 das erste Promemoria] Unklar, ob Klopstocks »Pro Memoria« vom 30. Juli 1773 (Nr 70) oder eine der früheren gedruckten Nachrichten (vgl. Nr36; 37, 55-101; zu 46, 11; zu 75, 3) hier gemeint ist. 102, 26 Erfolge] In 96, 59 gibt Klopstock 97 Subskribenten für Mannheim (mit Bruchsal und Zweibrücken) an. Schwan ist jedoch nur in Klopstocks »Nachricht von der Subscription« (vgl. zu 75, 3) als Kollekteur für Mannheim angegeben. Im Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« ist er weder als Beförderer noch als Subskribent aufgeführt. Als Kollekteur in Mannheim mit 81 Subskribenten ist dagegen Regierungs- und Hofgerichtsadvokat Graf verzeichnet. 102, 28 Zeit der Bezahlung] Nach Klopstocks »Subscriptionsplan« (vgl. zu 46, 11) sollten die Kollekteure ihre Exemplare 14 Tage von der Zeit der Herausgabe an in Altona in Empfang nehmen, und zugleich nach Abzüge der versprochenen pr.C. bezahlen (Pape, Autorenhonorare, Sp. 224). 102, 29 Macklots] Michael Macklot (1728-1794), Hofbuchhändler und Hofbuchdrucker in Karlsruhe, hatte laut Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« 12 Subskribenten.
Nr 1 0 2
22. November 1 7 7 3
475
102, 30-32 In bis käme.] Vgl. zu 56, 10/11. 102, 32-40 Vorgestern bis sagen.] Vgl. zu 98, 23-25. 102, 33 Hartmann] G. D. Hartmann. 102, 33 einliegender an Sie] Nr 101.1 (verschollen). (Vgl. Abschnitt »Beilage«.) 102, 42 vandenhoekischen Handlung] Die Buchhandlung Abraham Vandenhoecks (1700-1750), der sich 1735 in Göttingen niedergelassen hatte, wurde nach seinem Tod von seiner Witwe Anna, geb. Parry (1709-1787), fortgeführt. Sie bestellte laut Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« keine Exemplare der »Gelehrtenrepublik«. 102, 44 des bis Nachdrucks] Vgl. zu 97, 13-15. 102, 46/47 Die bis Despoten.] Die Leipziger Buchhändler und Verleger hatten die führende Stellung im deutschen Buchhandel inne. 102, 47 Hartknoch] Johann Friedrich Hartknoch (1740-1789), Buchhändler in Riga. 102, 50-52 Ich bis verkauft] Vgl. 46, 45/46 und Erläuterung hierzu. Als Boie Klopstock im Dezember besuchte, bat er die Göttinger Freunde, ihm den Defekt in der Quartausgabe des Messias anzugeben (Boie an den Hainbund, 23.-28.12. 1773; Lüchow, »Die heilige Cohorte«, S. 207). 102, 53 Geldremise] Geldübergabe. 102, 55 eine Partie] eine gewisse anzahl von dingen gleicher art. (Grimm.) 102, 55/56 Aber bis gedruckt?] Vgl. zu 193, 14/15. 102, 56-59 Wenn bis kann.] Klopstock war wegen Schwierigkeiten mit seinem Drucker (vgl. 99, 6-8 und Erläuterung hierzu) mit dem Druck der »Gelehrtenrepublik« zu Bode gewechselt und mußte nun das für den Druck notwendige holländische Papier selbst beschaffen. Dabei war ihm Storch behilflich (vgl. a.a. O.). Um das Papier bezahlen zu können, benötigte Klopstock nun, entgegen seinem ursprünglichen Plan, nicht pränumerieren zu lassen (vgl. 75, 10-14 und Erläuterungen hierzu), doch von einigen Kollekteuren eine Vorauszahlung (vgl. 102, 10-12). 102, 60-62 Ich bis gehen.] Immer noch hielt der ihm anvertraute Engländer John Schutz (vgl. Seile, Göttinger Matrikel, Nr9345; Lebensdaten konnten nicht ermittelt werden) Boie vom Reisen ab (vgl. zu 98, 22). Inzwischen hoffte er aber doch, nach Hamburg reisen zu können: Binnen vierzehn Tagen denk ich alle Hinderniße der Reise aus dem Wege geräumt zu haben. Sonnabends erwart ich einen neuen Engländer, über welchen mir die Aufsicht, unter nicht schweren und ziemlich vortheilhaften Bedingungen anvertraut worden. Vermuthlich thut er die Reise mit Vaughan und mir. Dann gehts gewiß nach Hamburg. Sonst wol nicht. (Boie an Bürger, 18.11.17731 Strodtmann, Briefe von und an Bürger, Bdi, S. 180/181.) Als sein neuer Schützling John Robinson (vgl. Seile, Göttinger Matrikel, Nr 9700) schließlich Ende November eingetroffen war, entschloß er sich trotz aller Schwierigkeiten zu reisen. Mitte Dezember brach er für anderthalb Monate nach Hamburg auf und ließ Schutz in Göttingen zurück (vgl. 119, 30-33 und Erläuterung hierzu).
476
Nr 103
24. November 1773
103. Von Sprickmann,
24.11.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1
Hamburg: KN 48,536.
Doppeibl.
S. 1 bis 4: Text. S. 1: größerer Abstand zwischen Anrede und
Textbeginn.
Einträge von fremder Hd: S. 1 aoR, mit Rötel: Sprikmann M Rötel
24 (103, 1) mit
unterstrichen.
Erster Druck: Moritz, Fürstenberg und Sprickmann/Klopstock, VARIANTEN
103, 22 geliebt!] geliebtt/1
> GELIEBT
Ί
S. 17.
Η
BEILAGE
Dem Brief lag eine Liste der Namen der von Sprickmann für die blik« gewonnenen Subskribenten
»Gelehrtenrepu-
bei (vgl. 103, 8/9), die nicht überliefert ist.
KORRESPONDENZSTELLE
Nr96 (von), Nr 103 (an), Nr 1 3 7 (von). ERLÄUTERUNGEN
103, 3 Dero letztes schreiben] Nr96. 103, 5 Mosern] Justus
Moser.
103, 6 subscription] Zu Klopstocks Subskription
Herausgabe
der »Gelehrtenrepublik«
auf
vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 36.
103, 8/9 Hier bis vermehrt.] Die Nr 103 beigelegte Subskriptionsliste
ist ver-
schollen. 103, 9-12 Den bis war.] Sprickmann entspricht hiermit Klopstocks Bitte in 96, 40-42. 103, 20-22
H: von Fürstenberg bis geliebt!] Vgl. 96, 8-21.
103,29/30
wenn bis solte.] Vier Tage später, am 28.11.
manns Theaterstück (vgl. J. Venhofen,
IJ73,
sollte
»Die natürliche Tochter« in Münster uraufgeführt
Anton Matthias Sprickmanns
Jugendjahre
und
Sprickwerden
dichterische
Frühzeit. Diss. Münster 1909. S.22), nachdem im Oktober bereits sein Erstlingswerk »Der neue Menschenfeind«
zur Aufführung gelangt war (a. a. O., S. 21). »Die
natürliche Tochter« erschien 1774 im Druck und wurde Klopstock dann im Spätsommer oder Herbst 1774
zugeschickt (vgl. 199, 5-7 und Erläuterung
hierzu).
Klopstock konnte das Stück erst im Frühjahr 1775 lesen (vgl. 199, j-7) und reagierte in einem verschollenen Briefe (Nr 203.1) offenbar mit positiven gen (vgl. 207, 19-22) auf den jugendlichen versuch.
Anmerkun-
Nr 1 0 4
27. November 1 7 7 3
477
104. An Asseburg, zy. n. 1 7 7 3 ÜBERLIEFERUNG
D: Trippenbach, Klopstock/Asseburg,
S. 144/145.
Die Handschrift (H) wurde der HKA erst nach Erscheinen des Bandes Vii bekannt. Die Textwiedergabe des Briefes nach H ist für die Nachträge vorgesehen. KORRESPONDENZSTELLE
Nr 94 {von), Nr 104 (von), Nr 111.1 (an), Nr 111.2 (an), Nr 112 (von). Nr 104 ging eine persönliche Begegnung zwischen Klopstock und Asseburg Ende Oktober 1773 voraus (vgl. 99, 15/16). ERLÄUTERUNGEN
104, 3/4 Mein Neveu bis erklären.] Johann Martin von Winthem befand sich bereits seit einigen Jahren in finanziellen Schwierigkeiten. Offenbar war er durch den Bankrott seines Schwiegervaters in Mitleidenschaft geraten: Sie (J. E. von Winthem) heirathete den H. von Winthem, einen in aller Hinsicht unbedeutenden Mann, außer daß er Herr von hundert und vierzig tausend Thalern war, um ihre Familie aufzuhelfen. Und nun ist er förmlich banquerott. (Esmarch an Voß, 23. 1773; Hs.: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek, Kiel: Cb 4.74; vgl. auch: HKA, Briefe V, zu 191, 53.) Am 2 9 . 1 1 . 1 7 7 3 sah sich Winthem gezwungen, Bankrott anzumelden (Staatsarchiv Hamburg: Bestand Handelsgericht A4 Bdi, Nr 914)· Seinen Gläubigern hat er dabei offenbar einen Vergleich zu 80 Prozent anbieten können (vgl. 107, 19 und Erläuterung hierzu). Sein Grundbesitz war bereits im Laufe des November mehrfach öffentlich zur Versteigerung angeboten worden (vgl. Hamburgische Addreß-Comtoir-Nachrichten 1773, St. 86 (4.11.), S. 688; St. 90 (18.11.), S. 720; St. 99 (20.12.), S. 792). Der Auktionstermin für den Verkauf des Grundbesitzes, d. h. seines Brauerbes im Grimm, einem Platz mit darauf stehenden Lusthause und übrigen Wohnungen sowie eines zweiten Grundstücks mit Haus und Hof am Borgesch, wurde auf den 13. Januar 1774 festgesetzt. Versteigert wurde im Eimbeckischen Haus. (Staatsarchiv Hamburg: Auktionswesen 2 Bd46, fol. 177b, 178a, 178b, 179a, 179b.) Die Auktion mußte zweimal wiederholt werden und fand schließlich am 9. März 1774 nach der neuen Fallitenordnung zum dritten und letztenmal statt (vgl. Hamburgische Addreß-ComtoirNachrichten 1774, St. 18 (3.3.), S.144). Die Familie Winthem zog im März (vgl. zu 124, 22/23) das Haus des Gymnasialprofessors Johann Heinrich Vincent Nölting (1735-1806) in der Königstraße (heutige Poststraße) um. Getrennt vom Grundbesitz wurden im Januar die Gemälde, im März das Mobiliar und die Musikinstrumente und Anfang April schließlich - schon in der Königstraße - die Bücher der Familie verkauft (vgl. a. a. O., St. 4 (13.1.), S. 32; St. 16 (24. 2.), S. 128; St. 29 (25.3.), S.192; St. 32 (31.3.), S.204). Nach Ende des Bankrotts am 5.6. 1778 hinterließ Winthem noch ca. 14.500 Mark Schulden (Staatsarchiv Hamburg:
478
Nr 105
17. November
1773
Senat Cl. VII Lit. Ma Nr 4 Vol. ìc, Nr 237 (Fallitenverzeichnis)). Er mußte sein bescheidenes Auskommen als Buchhalter in der Schubackschen Handlung
sowie
als Kirchenschreiber und Organist an der Katharinenkirche suchen (vgl. den Bericht der Hamburgerin Charlotte Greve: Klopstockiana aus C. A. Böttigers Nachlass. In: Archiv für Litteraturgeschichte 3, 1874, S. 263/264). 104, 9 Geschenks] Die von Klopstock erwartete finanzielle Unterstützung durch Großfürst Paul von Rußland. Vgl. zu 25, 32-34. 104, 14 meinen letzten Brief] Nr· 94. 104, 14 Ihrer Zurückkunft] Asseburg war Ende Oktober in Hamburg
gewesen
und dann auf sein Gut nach Meisdorf zurückgekehrt (vgl. Hamburgischer spondent 1773, Nr 172 (2j.
Corre-
10.)).
104, 15/16 die Wünsche bis enthält] Vgl. 94, 13-18.
ioj.
Von Resewitz,
27.11.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek
Hamburg: KN
48,463.
1 Doppeibl. S. 1 bis 3: Text; S. 4: leer. Einträge von fremder Hd: S. 1 aoR, mit Rötel: C C
daneben, mit Rötel, getilgt:
S. 2: Pastor Lork (Manuskriptzeile zu loj, 22) unterstrichen
alR, dane-
ben, mit Rötel: Kreuz. Erster Druck: Pape, Gesellschaftlich-wirtschaftliche
Stellung, S. 192; 193/194;
2οι/
202 (Teildruck: Text von 105, 6-18 Mit bis könnte.; 20/21 So bis Schweitz.; 27-29 Ihre bis machen.; 30-33 Sehen bis Saardammer.; 35-39 Wie bis könnte. —). Erster vollständiger Druck:
HKA.
VARIANTEN
1 0 5 , 1 6 Wechsel auf] Wechsel [da] auf Literatur] der Literatur
> DER
deutschen
> W E C H S E L AUF LITERATUR
H
29 der deutschen
H
BEILAGE
Zusammen mit dem Brief sandte Resewitz 50 Reichstaler an Klopstock (vgl. 105, 42/43 und Erläuterung hierzu). KORRESPONDENZSTELLE
Nr92 (von), Nr 103.1 (von), Nrioj Nrioy
(an), Nrioy
(an).
ist Antwort auf einen - verschollenen - Brief Klopstocks (Nr 103.1). (Vgl.
105, 2-5; 25; 27-29; 34/35; 39-41.) Diesem Brief lag eine vorläufige Liste der Subskribenten bei (vgl. 105, 27-29 und Erläuterung hierzu).
Nr 105
27. November 1 7 7 3
479
ERLÄUTERUNGEN
105, 2-5 Ich bis hat.] Offenbar hatte Klopstock Resewitz in seinem vorausgegangenen Brief (Nr 103.1; verschollen) ähnlich wie H. C. Boie (vgl. 102, 10-14; 59 und Erläuterungen hierzu) gebeten, ihm auf einen Teil der zu erwartenden Subskriptionsgelder Kredit zu geben, da er für die Beschaffung des Druckpapiers für die »Gelehrtenrepublik« finanzielle Unterstützung benötigte. Resewitz sandte zusammen mit Nr 105 50 Reichstaler (vgl. 105, 42/43 und Erläuterung hierzu). Später kündigte er noch eine weitere Summe Geldes an (vgl. 107, 4-6 und Erläuterung hierzu). 105, 4 meiner Frau] Charlotte Resewitz. 105, 6 Mit bis sind] Zu Klopstocks im Zusammenhang tionsgeschäft gezeigten »Kaufmannsgeist« vgl. 131, 8-22.
mit seinem Subskrip-
105, 8/9 Asiatische Actien] Aktien der »Asiatischen Kompanie«, einer der dänischen Überseehandelskompanien, die als Aktiengesellschaften organisiert waren. Die »Asiatische Kompanie« (gegründet 1732) betrieb den Handel nach Ostindien. Gehandelt wurde vor allem mit ostindischen Textilien aus den Baumwoll- und Seidenspinnereien und Webereien. Vgl. C. Degn, Die Schimmelmanns im atlantischen Dreieckshandel. Gewinn und Gewissen. Neumünster 1974. S. 2 3 , 1 2 5 / 1 2 6 , 1 3 1 . 105, 21 Reise nach der Schweitz] Offenbar reiste Klopstock nicht nur gerne in Gedanken in die Schweiz (vgl. HKA, Briefe V, 1,18), sondern wünschte sich auch, persönlich einmal dorthin zurückkehren zu können. Möglicherweise ist der Wunsch der Grafen Stolberg, das Land der Freiheit, der alten Treue, der großen Natur, und der heitern Freude, zu besuchen (vgl. 192,16-18), unter Klopstocks Einfluß entstanden. Während seines Karlsruher Aufenthalts im Winter 1774/1775 rückte die Schweiz in greifbarere Nähe. Tatsächlich scheint Klopstock ernsthafte Reisepläne gemacht zu haben, wie sich aus dem in der Schweiz umlaufenden Gerücht schließen läßt, daß Klopstock zusammen mit Goethe dem alljährlichen Frühjahrstreffen in Schinznach (vgl. zu 19, 18) beiwohnen wolle (vgl. Bonstetten an Müller, sowie Bonstetten an Müller, 2 1 . 5 . ; Bonstettiana. Historisch-kritische Ausgabe der Briefkorrespondenz Karl Viktor von Bonstettens und seines Kreises 1753-1832. Hrsg. von D. u. P. Walser-Wilhelm. Bd2. Bern 1997. S.468, 516). Auch Bodmer erwartete Klopstock in Zürich (vgl. Bodmer an Sulzer, 17.10.1775; Zehnder, Pestalozzi, S. 448). Zu einer praktischen Präzisierung seines Wunsches ist es jedoch weder von Karlsruhe aus noch zu einem späteren Zeitpunkt gekommen. 105, 22 Pastor Lork bis seyn.] Josias Lorck (1723-1785), Pastor an der deutschen Frederikskirke (heute Christianskirke) in Christianshavn, Buchsammler und Literat, ist im Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« nicht als Subskribent aufgeführt. Lorck war ein Onkel von Matthias Claudius. 105, 23/24 Daß bis seyn.] Andreas Peter Bernstorff war am 23. November zum Leiter der Deutschen Kanzlei, der obersten dänischen Behörde für die Herzogtümer Schleswig und Holstein, ernannt worden (vgl. Hamburgischer Correspondent
480
Nr 105
2.7. N o v e m b e r
1 7 7 3 , Nr 190 (27. il.)).
Nach seiner Rückkehr
1 7 7 2 zunächst
im Dezember
1773
in den dänischen
als erster Deputierter
Staatsdienst
war er
des Finanzkollegiums
eingesetzt
worden. 105, 25/26
Die Grafen bis kennen.] Klopstock
Nr 103.1 den Besuch
der Grafen
Christian
(vgl. 106, 28/29 und Erläuterung
kündigt
hatte
Klopstock
Liste der Subskribentenzahlen
mann
in Nr 96), nachdem
hatte.
Zu
Klopstocks
offenbar
in
Stolberg
über
diese
Resewitz
beigelegt
er ihm in 92, 6-10 bereits
Amüsement
Resewitz Leopold
ange-
hierzu).
105, 2 7 - 2 9 Ihre bis machen.] Offenbar nun eine ausführliche
hatte
und Friedrich
Auszüge
wie
Sprick-
daraus
mitgeteilt
vgl. 92, 4 und
Liste
103.1
in Nr
(ähnlich
Erläuterung
hierzu. 105, 30-33
Sehen bis Saardammer.] Vgl. 99, 6-12 und Erläuterungen
105, 31 der S a a r d a m m e r C r e d i t o r ] Jacob Jansz. Mitglied
einer
der
bedeutendsten
Zaandam
und dessen
Umgebung
»]. Honig
& Zoonen«
seit 1757.
Noord-Holland. 1.)
Haarlem
holländischen mehrere
Honig
Papiermühlen
(De geschiedenis
Dieses
Papiermacherfamilien, betrieb,
die
führte
(Vgl. H. Voorn, De papiermolens
i960.
hierzu.
(1712-1780). die
in de
der Nederlandse
in
Firma
Provincie
Papierindustrie.
S.321.) 105, 34 Diimpfels] Wohl Hans Albrecht 105, 34/35
Saardam]
10
5>37
105, 39-41
Zaandam.
Was bis nennen?] Offenbar
in 99, 9 - 1 1 . Welcher
stock
ermittelt
der beiden
105, 41 Wie bis sollen?] Julius Ausdrucksweise
berti. Ein Gegner
Goezes
1786. Abhandlungen gia Bibliae.
Gustav
in der eigenen
und Vorträge.
war bekannt
sich
Klop-
ist, konnte
nicht
Kirche.
für seine
Pastor Julius
Neigung
Gustav
Al-
Melchior
Goeze
1717-
Hamburg
1987.
(Vesti-
In: Johann
Hrsg. von H. Reinitzer.
(vgl. 107,
zu können
kam
rechtzeitig,
um mit Nr 10 5
2/3).
Kopenhagen.
Reventlous] Die Familie
rich subskribierten
von Detlev
in Schleswig
und Glückstadt
(1712-1783)
Graf von Reventlow
Briefe VII, zu 137, 78). Seine Söhne
Cai Friedrich
(vgl. das
und
Fried-
Subskribentenverzeichnis
»Gelehrtenrepublik«).
105, 49 Fr. von Gram] Zu Friederike (1746-1824),
spätere
Briefe VIII, einführende ist nicht
äußerte
gemeint
Hurlebusch,
Noch bis verschieben.] Das Geld
werden
(über ihn vgl. HKA,
low
Alberti
(vgl. R.-M.
105, 46 in der Stadt] In
in der
Burmester
8.) S. 80).
105,42/43
105,49
in Nr 103.1. Ähnlich
Brüder
werden.
zu drastischer
versandt
Dimpfel.
daß bis befinden] Vgl. 91, 25/26.
Gräfin
Erläuterungen
als Subskribentin
»Gelehrtenrepublik«), lehrtenrepublik«
verzeichnet
bekam
(vgl. 164,
Luise von Gram(m),
zu Stolberg,
zu Nr 140. Friederike
Revent-
Luise von
trotzdem
ein Exemplar
30;
Gram(m)
(vgl. das Subskribentenverzeichnis
aber vermutlich 38-40).
geb. Gräfin
Briefe VII, zu 18,
vgl. HKA,
in der der
»Ge-
Nr i o 6
7. Dezember 1 7 7 3
481
106. Von C. Stolberg und F. L. Stolberg, 7 . 1 2 . 1 7 7 3 ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek
Hamburg: KN 48,569.
1 Doppeibl. S. 1 bis 4: Text. Erster Druck: Behrens, Klopstock/Stolberg,
S.
161-163.
VARIANTEN
106, 4/5 wolte bis nicht] wolte ich LkönJ^ auch, ich könte nicht H 5 das] [daß'] > 'das H 14 daß meine] daß Ldh meine H 17 Berger glaubt jezt] Berger jezt > BERGER glaubt J E Z T H 2 7 / 2 8 wenig bis zugebracht] wenig [gut]·? ist die darauf verwandte Zeit gut zugebracht H 48 dieselbe zu] dieselbe [mit Recht] zu > DIESELBE ZU H ji irrt darin] irrt Chi]·? darin H ji/jz Herz fehlt] Herz [ist unschu!k fehlt H 64 Unrecht, u: verkennen] Unrecht, verkennen > U N R E C H T , TU:1 VERKENNEN H 65 sie ihre] sie [sie nicht] h ihre H 66 wo Sie] wo [sie'] > w o 'Sie H KORRESPONDENZSTELLE
C. Stolberg: Nr 8z (an), Nr 106 (an), Nr 109 (an). F. L. Stolberg: Nr 82 (an), Nr 106 (an), Nr 109 (an). Nr 106 gingen Besuche der Grafen Stolberg bei Klopstock im 1773 voraus (vgl. zu 106, 7-9).
September/Oktober
ERLÄUTERUNGEN
106, 1 Kop] Die Grafen Stolberg waren Mitte Oktober mit ihrer Mutter und den Geschwistern Katharina, Julia und Magnus nach Kopenhagen umgezogen (vgl. C. Stolberg an Voß, 18.10.1773; Hs.: Bayerische Staatsbibliothek, München: Vossiana 43b). 106, 2-9 Wenn bis werde.] Ihren letzten Brief hatten die Grafen Stolberg Anfang September 1773 geschrieben (Nr 82). Danach hatten sie Klopstock während ihres Aufenthalts in Hamburg und Altona von Mitte September bis Mitte Oktober mehrmals gesehen. Vgl. F. L. Stolberg an den Hainbund, 19. 9.1773 (Lüchow, »Die heilige Cohorte«, S. 199-201); C. Stolberg an den Hainbund, 19. 9.1773 (Hs.: Bayerische Staatsbibliothek, München: Vossiana 43b); F. L. Stolberg an Voß, 28.9.1773 (Hs.: Bayerische Staatsbibliothek, München: Vossiana 43); Esmarch an Voß, 23. 1773 (Lüchow, »Die heilige Cohorte«, S. 201-204). 106,10 künftigen Sommer] Klopstock beabsichtigte, den Sommer 1774 in Dänemark zu verbringen und die Grafen Stolberg gaben ihrer Vorfreude in jedem ihrer bis dann folgenden Briefe Ausdruck (vgl. 109, 33; 127, 41/42; 144, 21/22;
Nr i o 6
7. D e z e m b e r
1773
151, 5/6; Í53, 7/8). Klopstock war schon in Lübeck, um sich in Travemünde einzuschiffen, als die Einladung des Markgrafen von Karlsruhe ihn zur großen Enttäuschung der Grafen bewog, seine Pläne zu ändern (vgl. Nr 161). Er verschob sein Vorhaben auf den Sommer des nächsten Jahres, doch zu der geplanten Reise ist es weder 1775 (vgl. zu 205, 12-14) noch in späteren Jahren gekommen, obwohl die Brüder Stolberg und ihre Geschwister auch in den folgenden Jahren noch darauf hofften (vgl. Briefe VII, 31, 4/5; 42, 27/28). 106,13/14 das bis Schwester] Von Auguste Stolberg, die Klopstock in der Zwischenzeit gesehen hatte (vgl. 106, 45/46 und Erläuterungen hierzu). 106, 14/15 daß bis ist] Über Christiane Gräfin zu Stolberg (1722-1773) vgl. HKA, Briefe III, zu Nr 99. Christiane Stolberg war nicht auf ihren Landsitz Rungsted gezogen, sondern lebte mit ihren Kindern Julia, Magnus und Katharina in Kopenhagen im Palais des Justizrates Ole Hornemann (1718-1779). Vgl. Julie v. Witzlebens Optegnelser; Bobé, Papirer fra den Reventlowske Familiekreds, Bd7, 1906, S. 140 und Anm. S. 395. 106,15 bey meinem Schwager] Christian und Friedrich Leopold Stolberg waren zu ihrer Schwester Henriette in das Haus A. P. Bernstorffs gezogen. Vgl. Julie v. Witzlebens Optegnelser; a.a.O., S.140; Catharine Stolbergs Optegnelser; a. a. O., S. 126. 106, 16 beßere bis Mutter] Christiane Stolberg hatte schon in Altona gekränkelt. Vgl. E L. Stolberg an A. P. Bernstorff, 30. 8.1773 (Behrens, Stolberg, S. 25). In Kopenhagen nahm ihre Kränklichkeit zu, sie hatte oft Blutspeien, und an meinem Geburtstag, den 9. November, war sie so krank, dass sie Niemand sehen konnte (Julie v. Witzlebens Optegnelser; a.a. O., S. 140/141). 106,17 Berger] Johann Chilian Just von Berger (1723-1791), seit 1751 Hof- und Leibmedikus des Königs, war Hausarzt der Familien Bernstorff und Stolberg und auch Klopstocks Arzt. Vgl. HKA, Briefe II, zu 183, 80 und Briefe VII, zu 18, 11. 106,17 ihr Ende] Christiane Stolberg starb am 20.12.1773 (vgl. 109, 2). 106, 23 Schwester in Uetersen] Auguste Stolberg war als einzige der Geschwister nicht mit nach Kopenhagen gezogen, sondern lebte seit 1770 in dem nordwestlich von Hamburg gelegenen Uetersen (vgl. HKA, Briefe VII, zu 20, 1). 106, 23 daß bis habe] Vermutlich handelt es sich um die Vorwürfe, die Christiane Stolberg ihrer Tochter gemacht hatte, weil sie manche Bücher gegen ihr Verbot gelesen und einigen Umgang , den sie nicht wünschte, hatte (Julie v. Witzlebens Optegnelser; a. a. O, S. 140). F. L. Stolberg erklärte hierüber am 5. 2 . 1 7 7 4 gegenüber J. M. Miller: Ihr (Christiane Stolbergs) äußerst zartes Gefühl und eine Aengstlichkeit welche ihrem Charakter eigen war, verbunden mit etwas zu strengen Grundsätzen von Religion und Tugend, haben ihr vielen Kummer gemacht, unaussprechlich viel Kummer. Aber die Quelle dieses oft ungegründeten Kummers war so rein, so edel, daß ich gewiß bin, jeder Kummer wird ihr ewig vergolten werden. (Behrens, Stolberg, S. 30/31.) Vgl. auch Behrens, Klopstock/Stolberg, S. 267.
Nr 107
I i . Dezember 1773
106, 25 Unser jeziges Leben] Vgl. F. L. Stolberg an Voß, 11.12.1773:
4^3 Sie fragen
mich was ich als Däne thue. Als Däne schmause ich viel u: spiele oft bis in die Nacht, gehe nach Hofe u: beuge meinen freygebohrenen (nicht freyen) Rücken. (Hellinghaus, Stolberg/Voß, S. 8.) 106, 28/29 Gerstenberg bis besuchen.] Vgl. C. Stolberg an }. M. Miller,
4.12.
1773: Gerstenberg ist ein treflicher Mann, wir haben schon etliche sehr angenehme Stunden bey ihm gehabt. (Hs.: Goethe-Museum Düsseldorf: KK 4630.) Über einen weiteren Besuch bei Gerstenberg vgl. auch F. L. Stolberg an Miller, (Hs.: Staats- und Universitätsbibliothek
11.12.1773
Hamburg: Literaturarchiv). Auch bei ¡Je-
sewitz kam es zu wiederholten Besuchen. Vgl. 132,
11/12.
106, 29/30 An Resewiz bis genant] Wohl in einem verschollenen Brief
Klop-
stocks an Resewitz. 106, 40 gemessen] Vgl. zu 43, 35. 106, 45/46 Sie gesehen zu haben] Wann und wo dies geschah, konnte nicht ermittelt werden. Auguste Stolberg war häufig bei ihren Freunden in Altona und Hamburg zu Gast (vgl. Nr 111).
loj.
Von Resewitz,
11.12.1773
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek
Hamburg: KN 48,464.
1 Doppeibl. S. 1 bis 2: Text; S. 3 bis 4: leer. Eintrag von fremder Hd: S. 1 aoR, mit Rötel: C Erster Druck:
HKA.
KORRESPONDENZSTELLE
Nr 105 (an), Nr 107 (an), Nr 131.1 (von), Nr 132 (an). ERLÄUTERUNGEN
107, 2/3 Die bis haben.] Vgl. Abschnitt »Beilage« zu Nr 10j. 107, 4-6 Aber bis heben.] Zu Resewitz' finanzieller Unterstützung vgl. zu
ìoj,
2-5. Vermutlich schickte er zum Jahresende weitere 100 Reichstaler und behielt dafür Klopstocks Pension (vgl. zu 25, 8-11), die von der dänischen
Partikulärkam-
mer vierteljährlich ausgezahlt wurde, ein (vgl. 149, 6 und Erläuterung hierzu). Im Frühjahr 1774 verschaffte er Klopstock noch einmal von Münter eine Anleihe auf die Quartalszahlung (vgl. 132, 2-4). Im Sommer 1774 waren dagegen weder ihm selbst noch Münter Auslagen für Klopstock möglich (vgl. 149, 8-16). 107, 6
h e b e n ] e r h e b e n , e n t n e h m e n , in
casse heben.
(Grimm.)
bezug
auf
geld
Zahlungen aus
der
484
Nr 108
5., 1 2 . oder 1 9 . Dezember
1773
ιογ, 6-13 Das übrige bis einkomme.] Zu Klopstocks Herausgabe der »Gelehrtenrepublik« auf Subskription vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 36. Charlotte Catharina Andersen fungierte in Kopenhagen als Kollekteurin, Resewitz als Beförderer (vgl. 91, 6-13; 92, 3-19 und Erläuterungen
hierzu).
ιογ, von Η
21 von]
KORRESPONDENZSTELLE
Nr 111.3 (an)> Nr 113 (von), Nr 117.1 (an), Nrizo
(von).
Nr 113 ist Antwort auf einen - verschollenen - Brief von Hesse (Nr 111.3).
(Vgl·
113, 1.) ERLÄUTERUNGEN
Andreas Peter von Hesse (172.8-1803) war nach einem Studium der Rechte 1744 bis 1751 in Göttingen 1751 in den Dienst des hessen-darmstädtischen Hofes getreten. Er wurde zunächst Regierungsrat, dann Geheimrat und 1768 schließlich Oberappellationsdirektor und Staatsminister. 1770 wurde er in den Adelsstand erhoben. Ab 1780 war er als Staatsminister tätig. Hesse war ein Verehrer Klopstocks und auf sein Betreiben hin war 1771 in Darmstadt ohne Wissen Klopstocks eine Ausgabe von »Klopstocks Oden und Elegien« in limitierter Auflage veranstaltet worden (vgl. zu 53, 9-14). Den Briefwechsel mit Klopstock eröffnete er, um diesem eine Liste mit Namen von Subskribenten zu schicken, die er auf Bitten Herders (vgl. zu 88, 6-9) für die »Gelehrtenrepublik«
Nr 1 1 3
15. Januar 1774
495
geworben hatte. Klopstocks Antwort hängt mit seiner Bitte an Landgräfin Caroline von Hessen-Darmstadt zusammen, sich am russischen Hof um finanzielle Unterstützung für ihn zu verwenden (vgl. zu 25, 32- 34) (vgl. Nn33, Nnj8). Nach 1774 sind jedoch keine weiteren Briefe überliefert. Hesse gehörte zu den erfolgreichsten Subskribentensammlern für die »Gelehrtenrepublik« (vgl. zu 113, 3-8) und engagierte sich später auch als Beförderer für die »Altonaer Ausgabe« des »Messias« (1780) (vgl. HKA, Briefe VII, zu 207, 4). 1 1 3 , 1 Ihren Brief] Nr 111.3 (verschollen). 113, 3-8 Ich bis lassen.] Offenbar hatte Hesse in Nrm.3 die Namen der von ihm - auf Bitten Herders (vgl. zu 88, 6-9) - geworbenen Subskribenten verzeichnet (zu Klopstocks Bemühungen um Subskriptionen auf die »Gelehrtenrepublik« vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 3 6). Laut Subskribentenverzeichnis in der » Gelehrtenrepublik« konnte Hesse 103 Subskribenten werben. Damit zählt er neben H. C. Bote, Rosenberger, dem Ehepaar Wessely, G. D. Hartmann und dem Mannheimer Regierungs- und Hofgerichtsadvokaten Graf zu den erfolgreichsten Beförderern und Kollekteuren, die jeweils über hundert Subskribenten warben. 113, 9-11 U ausser bis veranstaltet.] Vgl. zu 53, 9-14. 113, 11/12 die Landgräfinn] Caroline von Hessen-Darmstadt. 113,12/13 Verhält sich das so?] Anlaß der auf Betreiben Hesses hergestellten Darmstädter Ausgabe war vermutlich der 50jährige Geburtstag Carolines von Hessen-Darmstadt (vgl. zu 53, 9-14). 113, 17-21 Der Großfürst bis geben.] Zum Geldgeschenk des Großfürsten Paul von Rußland vgl. zu 25, 32-34. Die Auszahlung verzögerte sich über den Tod Carolines von Hessen-Darmstadt hinaus. 113, 22 die Exemplare bis Buche] Die Subskriptionsexemplare republik«.
der »Gelehrten-
113, 23 Kopenhagner bis Mess.] Die drei Bände der in Kopenhagen hergestellten, vom dänischen König finanzierten Prachtausgabe des »Messias« (vgl. HKA, Addenda II, S. 267/268; Addenda III, Nr 2918, Nr 2919 und Nr 2992). Zu dieser Ausgabe vgl. auch zu 193, 14/15. 113, 24 Schrautenbach] Oberkammerherr Ludwig Karl Freiherr von Schrautenbach (1724-1783) gehörte zu dem Gefolge, das Caroline von Hessen-Darmstadt nach St. Petersburg begleitete. 113, 24 bey dieser Gelegenheit] Vermutlich ist die Bemühung um das russische Geldgeschenk gemeint. Vgl. 133, 10-13. 113, 26-28 Das Subscribentenverzeichnis bis u s.w.] Zu Klopstocks Amüsement über das Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« vgl. zu 92, 4. 113, 27 Boizenburg] Ca. 40 km elbaufwärts von Hamburg. 113, 29 Ich bis Subs.] Vgl. zu 98, 10-12. 113, 29 (Dieß bis lasse)] Vgl. zu 112, 33. 113, 35 bey bis Grimm.] Vgl. zu 25, 46; ferner: zu 25,
15-17.
496
Nr 1 1 4
Mitte Januar 1774
113, Haben bis bekommen.] Das Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik« verzeichnet für Darmstadt die Namen mehrerer Subskribenten, die den Titel »Geheimrat« tragen. Auf die Hinzufügung des Titels Excellenz ist jedoch - möglicherweise auf Hesses Antwort hin - verzichtet worden.
114.
Von ]. A. Cramer, Mitte Januar 1774
ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg: KN 48,14p. 1 Doppelbl. S. 4: Siegelrest. S. 1: Text; S. 2 bis 3: leer; S. 4: Adresse: Monsieur Monsieur Klopstock Conseiller de Legation à Hambourg. Erster Druck: HKA. DATUM
Cramer ließ das Tagesdatum offen (vgl. 114, 1). Aus 114, 5/6 geht hervor, daß zu der Zeit, als der Brief geschrieben wurde, die Elbe gefroren war. Im Winter 1774 fror die Elbe am 9. Januar zu, und am 17. Januar brach das Eis wieder (vgl. Hamburgische Addreß-Comtoir-Nachrichten 1774, St. 37 (11. 4.), S.222). Brief Nr 114 muß in diesem Zeitraum geschrieben worden sein. LESARTEN
H
114, 6 k/o\nnten] Möglicherweise Umlautzeichen 17 /an\] Möglicherweise auch: in H
(»könnten«)
vergessen
KORRESPONDENZSTELLE
2 9 . 3 . 1 7 7 2 (an) (HKA, Briefe V, Nr207), Nr 114 (an), Nr 154 (an). ERLÄUTERUNGEN
Über Johann Andreas Cramer (1723-1788) vgl. HKA, Briefe I, einführende Erläuterungen zu Nr 10; Briefe II, einführende Erläuterungen zu Nr 9; Briefe V, einführende Erläuterungen zu Nr203; Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr46; Addenda II, S. 23 6/23 7. Cramer war seit 1771 als Superintendent in Lübeck tätig. Im Spätsommer 1774 ging er als erster Professor der Theologie und Prokanzler der Universität nach Kiel (vgl. zu 154, 3-9J, wo er bis zu seinem Lebensende lebte. Mit Cramer traf Klopstock im Mai 1774 zusammen, als dieser die Grafen Christian und Friedrich Leopold Stolberg nach Lübeck begleitete (vgl. zu 144, 2), und Anfang Juli 1774, als Klopstock erneut nach Lübeck reiste, um sich nach Kopenhagen einzuschiffen (vgl. zu 160, 1). Cramer war für Klopstock als Beförderer der Subskription auf die »Gelehrtenrepublik« in Lübeck tätig (vgl. das Subskribentenverzeichnis in der »Gelehrtenrepublik«).
Nr 115
4., I i . oder 25. Januar 1774
497
114, 2/3 Was bis habe.] Das letzte Zusammentreffen von Klopstock und Johann Andreas Cramer fand im Januar 1772 in Hamburg statt (vgl. HKA, Briefe V, einführende Erläuterungen zu Nr 203). 114, 5/6 Auf Schrittschuen bis kommen] Auch Cramer kannte Klopstock passionierten Schlittschuhläufer hatte Klopstock
als
(vgl. HKA, Briefe V, zu 1, 84). In Kopenhagen
im gemeinsamen Freundeskreis eine Academie der Eisläufer ge-
gründet (vgl. Cramer, Tellow an Elisa, S. 2.83). In Hamburg pflegte er auf der Alster zu laufen, sobald es die Witterung zuließ (vgl. A. Lüchow, Claudius und Klopstock.
In: Matthias Claudius 1740-1815. Hrsg. von J.-TJ. Fechner. Tübingen
1996. (Wolfenbütteler Studien zur Aufklärung. 21.) S. 93). Klopstock schätzte den Eislauf auch aus poetischen und kulturpatriotischen Gründen (vgl. HKA, Briefe V, zu 1, 86-88; ferner: K. Hilliard, Klopstock
in den Jahren 1764-1770:
Metrische
Erfindung und die Wiedergeburt der Dichtung aus dem Geiste des Eislaufs. In: Jahrbuch der deutschen Schillergesellschaft 33, 1989, S. 145-184). Bei der im Januar 1774 herrschenden Kälte (vgl. Abschnitt
»Datum«) fror sogar die Elbe so
fest zu, daß sie mit Pferden und Schlitten befahren werden konnte. Auch der Wasserweg von Hamburg nach Lübeck über die Elbe oberhalb Hamburgs, ihren bei Lauenburg mündenden Nebenfluß Stegnitz und über die in die Ostsee fließende Trave scheint durchgehend gefroren gewesen zu sein. — Andere Freunde versuchten ebenfalls, Klopstock
mit der Aussicht auf eine Schlittschuhpartie
zu
einem Besuch zu bewegen (vgl. 228, 5-10). 114, 7-9 allein bis Pfingsten nicht] Klopstock
besuchte Cramer vom 15. bis
21. Mai in Lübeck (vgl. zu 144, 2), d. h. in den Tagen vor dem Pfingstfest, das 1774 auf den 22-/23. Mai fiel. 114, 9/10 u käme bis dahin] Eine solche Reise Cramers ist nicht bezeugt. 114, 11/12 Mein Porträt von Preislern] 1774 erschien ein von Preisler selbst »nach dem Leben« gezeichnetes und gestochenes Kupferporträt Cramers. Vgl. die Abbildung in: Carl Philipp Emanuel Bach. Musik und Literatur in Norddeutschland. Ausstellung zum 200. Todestag Bachs. Heide 1988. S. 116 (Nr 162). 114,12
meine Frau] Zu Juliane Charlotte Cramer, geb. Radick (1726-1777)
HKA, Briefe I, zu 24, 9/10. 114.18
der bis ich] Klopstock galt als »Nichtschreiber«.
114.19
freventlich] Keck, verwegen. (Vgl. Grimm.)
114, 23 V Winthem] /. E. von Winthem.
ι i j . An A. L. Stolberg (?), 4., 11. oder
25.1.1774
ÜBERLIEFERUNG
H: Kunstsammlungen der Veste Coburg: IV, 686,1. 1 Einzelbl. S. 1: Text; S. 2: leer.
Vgl. zu 14, 2-9.
vgl.
498
Nr 1 1 6
26. Januar
1774
Einträge von fremder Hd: S. 1 auR, Mitte: an die Gräfin Stolberg stock Erster Druck: HKA.
auRl: Klop-
ADRESSAT
Laut archivalischer Notiz war Nr 115 an eine »Gräfin Stolberg« gerichtet. Hierbei handelt es sich vermutlich um Auguste Stolberg (vgl. Abschnitt »Adressat« zu Nr 111). DATUM
Der vorliegende Brief ist nicht datiert. Sein Inhalt läßt darauf schließen, daß sich zum Zeitpunkt seiner Niederschrift sowohl die Adressatin des Briefes, wahrscheinlich Auguste Stolberg (vgl. Abschnitt »Adressat«), als auch H. C. Boie in Hamburg bzw. Altona aufhielten und dabei in engem Kontakt zu Klopstock standen. Für ein derartiges Zusammentreffen kommen nur die Jahre zwischen Boies erstem Besuch bei Klopstock im Dezember 1773 und Auguste Stolbergs Verehelichung im August 1783 in Betracht. Daß Klopstock für Nnij nicht seine reformierte Rechtschreibung verwandte, die er in seiner Korrespondenz von März 1779 bis 1786 fast ausnahmslos benutzte (vgl. HKA, Briefe VII, einführende Erläuterungen zu Nr 97), schränkt den oben genannten Zeitraum auf die Jahre 1773 bis 1779 ein. In diesen Jahren war Boie nur einmal in Hamburg zu Gast, und zwar vom zo. 12. 1773 bis zum 4. 2.1774 (vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 46; zu 118, 5/6). Auguste Stolberg hielt sich in diesen Wochen ebenfalls in Hamburg auf, und zwar ab dem Jahreswechsel ±773/1774 bis zum 2. 2 . 1 7 7 4 (vgl. zu 111, 5; zu 117, 31-33). Da Nnij an einem Dienstag geschrieben wurde (vgl. 115, ;/6), kommen als Schreibtage damit der 4., 11., 18., 2 5 . 1 . und 1. 2. in Frage. Von diesen Tagen sind auszuschließen: der 18.1., da Boie am 12.1. für acht Tage nach Flensburg reiste (vgl. Abschnitt »Datum« zu Nr 111), und der 1. 2., da Auguste Stolberg an diesem Tag bereits im Aufbruch nach Uetersen begriffen war (vgl. zu 117, 31-33)· KORRESPONDENZSTELLE
Nr 111 (von), Nr 11; (von) (?), zwischen Mitte März und Mitte April 1776 (an) (HKA, Briefe VII, Nr 17). ERLÄUTERUNGEN
1 1 5 , 1 der v. W.] Johanna Elisabeth von Winthem. 115, 5 Donnerstag] Der 6., 13. oder 27. Januar 1774. Vgl. Abschnitt
116.
Von Gleim,
2
6.1.1774
ÜBERLIEFERUNG
H: Das Gleimhaus, Halberstadt: Hs. A Gleim/Klopstock 1 Doppeibl. S. 1 bis 4: Text.
11.
»Datum«.
Nr l i é
2.6. J a n u a r 1 7 7 4
499
Abschrift von Gleims Hd. S.4 alR, quer: Text zu 116, 34-36. Eintrag von Gleims Hd: S. 1 aoRl: Copie Eintrag von fremder Hd: S. 1 aoRl, vor Copie: Klopstock Erster Druck: Pawel, Klopstock/Gleim,
S. 129.
BEILAGE
Dem Brief lag das Manuskript von Gleims »Halladat« bei (vgl. 116, 2 und Erläuterung hierzu). KORRESPONDENZSTELLE
Nr y 8 (an), Nr 116 (an), Nr 121.1 (an), Nr 121.2 (an), Nr 123 (von). Nr 116 wurde durch einen Brief beantwortet, den Bode am 11. 2.1774 Klopstocks an Gleim schrieb (vgl. zu 116,
im Auftrag
3-7).
ERLÄUTERUNGEN
116, 2 eine Handschrift] Das Manuskript von Gleims »Halladat oder Das rothe Buch« (Hamburg 1774). 116,3-7 u n c l bis versende.] Klopstock antwortete Gleim nicht selbst, sondern bat Bode, in seinem Namen zu schreiben. Dieser schrieb am 11. 2.1774: Ich soll Ihnen in Klopstocks Namen schreiben, mein sehr hochgeschätzter Freund; Nehmen Sie es aber immer auch nur mit in meinem eignem. Er hat mir das Mspt des rothen Buches mit Ihrem Schreiben gegeben. Ich will solches sehr gerne drucken, und aufs bestmöglichste besorgen. Haben Sie nur die Güte, mir wissen zu lassen, wie stark die Auflage seyn soll. Ferner wäre ich der Meynung, daß, wenn diese Verse in Quart gedruckt werden sollen, die Lettern, womit Klopstocks gedruckt sind, fast ein wenig zu klein seyn möchten. Ich habe zu meinem Tristram eine neue Schrift giessen lassen, (grobe Cicero auf Mittel Pegel, wie der Kunstausdruck lautet, um sich bei G r o s s dergleichen zeigen zu lassen) die nach meinen Gedanken besser seyn möchte. Man könnte allenfalls die Zeilen noch mehr sperren. Ich erwarte hierüber, wie über alles folgende Ihre deutliche Vorschrift. Ich verstehe aus Ihrem Briefe, daß Sie für eigne Rechnung wollen drucken lassen, und da will ich für Ihr Bestes sorgen, so gut ich kann. Aber Klopstock kann es nicht mit an seine Collekteurs herumschicken, weil es unmöglich gegen die Zeit seiner Lieferung fertig werden kann. Klopstock meint aber, Sie könnten es allemal an seine Beförderer und Collekteurs herumschicken, die Sie aus seinem Verzeichnisse ersehen würden. Mir ist nach her, daß ich mit Klopstock gesprochen ein gefallen, daß Sie eine kleine Nachricht an diese Personen drucken lassen könnten, welche man beylegte wenn Klopstock seine Republik abliefert, so hätten Sie auf ein mal vieles Schreiben ersparet. Wollen Sie aber auch, daß ich das rothe Buch durch meinen Commissionair in Leipzig f ü r Ihre R e c h n u n g , als einen ordentlichen Meßartikel soll vertreiben lassen, so bin ich auch dazu gerne erbötig. Boie war etliche (Tage (vgl. 119,
500
Nr l i é
zé. Januar
1774
9/10)) vorher schon wieder abgereiset, ehe Ihr Buch ankam. Wenn Sie meinen Namen zum Herausgeber gut genug halten, so steht er in dem Falle, da das Buch als ein Meßartikel vertrieben würde gern zu Befehl. Wollten Sie aber Klopstocks Weg einschlagen, so würde ich mir die Feindschaft der Buchhändler noch mehr zuziehen. Im ersten Falle, würde ein sächsisches Privilegium rathsam seyn, und ich könnte es besorgen. Auf alle Fälle aber wünschte ich, daß Sie mir eine Probe von der ungefehren Grösse und Güte des Papiers einsendeten, darauf es gedruckt werden sollte; damit alles, so gut als möglich, nach Ihrem Sinne gemacht würde. Klopstock ist sehr verlegen (ich wahrhaftig auch) über Ihre Gesundheits Umstände, und bittet sich ein wenig mehr Licht aus, was für Art böse Menschen, und durch was für Art Bosheiten solche Ihre Gesundheit zerüttet haben. Er glaubt, das würde gewiß seine Besorgniß erleichtern. Daß er es mir aufgetragen hat Ihnen in seinem Namen mit zu schreiben, werden Sie ihm, wegen seiner itzt wahrhaftig h ä u f i g e n Geschäfte, gerne übersehen. Er bittet Sie, mein theurer Gleim, Sie möchten ihm sagen, ob er einige kleine Aenderungen vorschlagen dürfte? Fer daß Sie Herrn Schmitt sagen möchten, es wär höchste Zeit, daß er ihm die Namen seiner 20 Subsc einschickte, wenn solche mit vorgedruckt werden sollten. Unser lieber Herr Jacobi hat mich mit einem Briefe beehrt; ich bitte ihm gelegentlich zu sagen, daß ich nach meinem Vermögen gerne alles beytragen will, sein Vorhaben zu befördern. Ich wünsche Ihnen von Herzen eine baldige und völlige Genesung, empfehle mich Ihrer gütigen Freundschaft und bin von ganzem Herzen Ihr ganz ergebenster J J C Bode. N. S. Herr Schmitt kann das Geld schon sicher mit schicken. (Iis.: Das Gleimhaus, Halberstadt: Hs. A300 (Bode4).) Gleim reagierte auf Bodes Brief mit Enttäuschung (vgl. zu 116, 12-15). Auch insgesamt blieb die Art und Weise, in der sich Klopstock seiner Bitte annahm, weit hinter Gleims Erwartungen zurück (vgl. zu 135, 4). 116, 3/4 mit der bis sagen] Die Beförderung von Nr 116 dauerte ungewöhnlich lange, denn der Brief traf erst nach dem 4. Februar in Hamburg ein (vgl. zu 116, 12-15). Bode antwortete mit seinem Brief vom 11. 2 . 1 7 7 4 also tatsächlich sehr zügig. 116, 5 in Altona] Vermutlich dachte Gleim an die Druckerei der Gebrüder Burmester. 116, 7 seine S a m l e r ] Klopstocks Subskribentensammler für die »Gelehrtenrepublik« (vgl. einführende Erläuterungen zu Nr 36). 116, 8 der Verfaßer] Gleim. 116, 8 Vortheil] Gewinn. (Vgl. Grimm.) 116,12-15 ich höre bis kan?] Boie reiste am 4. Februar Richtung Göttingen ab (vgl. zu 118, 5/6). Gleims Enttäuschung, daß ihn Nr 116 verfehlt hatte, war groß, wie seinem Brief vom 23. 2 . 1 7 7 4 an Boie zu entnehmen ist: ich schrieb an Klopstock - Sie waren schon wieder weg - zu meinem großen Mißvergnügen wieder weg, denn ich hatte dem Brief eine Handschrift beygeleget, die sie sehen sollten,
Nr i l 6
2.6. J a n u a r
1774
und hätte so gern von Ihnen gehöret, obs ein Wercklein wäre, das man den Weg hingehen laßen könte, welchen Klopstocks Republic der Gelehrten gegangen ist, und gehen wird. Nun ist alles verdorben. Klopstock hat die Handschrift an Herr Boden gegeben - und dieser scheints mit den Autoren nicht so gut zu meinen, als er würde, wenn er nicht selbst Buchhändler wäre - die Sache betrift eine Kleinigkeit, aber mit einer Kleinigkeit wolt ichs versuchen; ich schrieb Klopstock heute, daß, wenns noch angeht, ich lieber mit seinen Samlern es versuchen wolte. Bekomm ich bald Antwort, so meld' ichs Ihnen, mein lieber Herr Boie, und dann - erfahren Sie das übrige. (Hs.: Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek, Kiel: Cb 13.3.) 116, 18/19 Ferner bis zahlen] Zu Gleims gescheitertem Selbstverlagsversuch vgl. 39, 5-7 und Erläuterung hierzu. 116, 20/21 wohin bis soll?] Gleim sandte das Geld auf Boies Befehl (vgl. Gleim an Bote, 23. 2 . 1 7 7 4 ; Hs.: a.a. O.) nach Hamburg an Klopstock. Dieser meldete Boie am 5. März den Empfang (126, 8/9). 116, 22/23 und mich bis habe] Vgl. Gleim an Boie, 23. 2.1774: Tausendmahl Vergebung, bester Herr Boie, daß er mit Zurückgabe der Vorschußgelder so lange gewährt hat. Kranckheiten, auch tausend menschliche Teufeleyen hinderten ihren armen Gleim, nicht daran zu dencken, denn das ist genug geschehen, sondern das Geld einzupacken, zu schreiben, und 25 Exemplare der Gedichte nach den Minnesängern beyzufügen, jedes Vorschießers Nahmen drauf zu schreiben - und - doch was hilfts, davon zu schwatzen? (Hs.: a. a. O.) Gleim hatte 1771 zur Pränumeration auf seine Werke aufgerufen (vgl. zu 39, 5-7; ferner: Gleim an Boie, 25. 4 . 1 7 7 1 ; Briefe an Bote, S. 265). 116, 23/24 Böse bis gemacht] Vgl. hierzu auch die Briefe Gleims an Α. M. Karsch vom 16. 2. und 7. 4 . 1 7 7 4 (»Mein Bruder in Apoll«. Briefwechsel zwischen Anna Louisa Karsch und Johann Wilhelm Ludwig Gleim. Hrsg. v. R. Nörtemann. Bd2. Hrsg. v. U. Pott. Göttingen 1996. S. 64-67). 116, 27/28 man bis gestorben!] Nicht ermittelt. 116, 28/29 Ich bis bey] Sinngedichte Gleims konnten in der »Hamburgischen Neuen Zeitung« in den Monaten Februar bis April 1774 nicht ermittelt werden. Möglicherweise hat Klopstock sie statt dessen an Bode oder Claudius für den »Wandsbecker Bothen« weitergegeben, wo im März Gedichte Gleims abgedruckt wurden (vgl. C. C. Redlich, Die poetischen Beiträge zum Wandsbecker Bothen, gesammelt und ihren Verfassern zugewiesen. In: Programm der Realschule des Johanneums vom März 1871. Hamburg 1871. S. 45), darunter das folgende: Der Satz, glaub' ich, wird veste stehn: / Wer einen Raphael zu sehn, / Zu lesen einen Klopstock nicht versteht, / Ist Maler nicht, und nicht Poet. (Der Deutsche, sonst Wandsbecker Bothe 1774, Nr44 (18.3.).) 116, 34-36 In dem bis werden] Der »Halladat« erschien wie Klopstocks »Oden« (Hamburg 1771; vgl. HKA, Addenda III, Nr 44) bei Bode in Quart und umfaßte 12 Bogen.
502
Nr 1 1 7
vor dem 3 1 . Januar 1774
1 1 7 . Von C. E. Bernstorff, vor dem 3 1 . 1 . 1 7 7 4 ÜBERLIEFERUNG
H: Staats- und Universitätsbibliothek 1 Doppeibl. S. 4: Siegelreste.
Hamburg: KN
4jd,6.
S. 1 bis 3 (p: Text; S. 4: Adresse: An den Herren Klopstok. Erster Druck: HKA. VERFASSER
Die Zuweisung erfolgte durch Vergleich der Schrift des vorliegenden Briefes mit derjenigen von C. E. Bernstorffs Brief an Klopstock vom 10. 8.1770 (HKA, Briefe V, Nr 163) und aufgrund der Identifizierung des Siegels. DATUM
Nr 117 muß vor der Aussöhnung zwischen Klopstock und C. E. Bernstorff geschrieben worden sein, die am Abend des 30. Januar 1774 stattfand (vgl. zu 117, 31-33)· TEXTKONSTITUTION
117, 15 /*glaubte'\] Nachträglich eingefügt, verwischt, möglicherweise getilgt H, vgl. Abschnitt »Varianten« LESARTEN
117, 34 Freundschaft] Freundschaf H VARIANTEN
117, 15/16 Freundin /glaubte** u.] Freundin u. > F R E U N D I N Tglaubtel U. H, vgl. Abschnitt »Textkonstitution« 2 3 doch] [dennik doch H 3 3 Sezen] CSJCJC]^ Sezen H 33 Wort] Wolt > Wort H KORRESPONDENZSTELLE
10. 8.1770 (an) (HKA, Briefe V, Nr 163), Nr 117 (an). Nr 117 ist der letzte überlieferte Brief der Korrespondenz. ERLÄUTERUNGEN
Über Charitas Emilie Gräfin von Bernstorff, geb. von Buchwaldt (1733-1820), vgl. HKA, Addenda II, S. 321/322; Briefe III, einführende Erläuterungen zu Nr 93; Briefe V, einführende Erläuterungen zu Nr 163. Im Herbst 1772 war es zu einer Entzweiung zwischen Klopstock und C. E. Bernstorff gekommen, die zu einem anderthalbjährigen Abbruch jeglichen Kontaktes führte. Erst Ende Januar 1774 kam es zur Versöhnung und Wiederaufnahme ihrer freundschaftlichen Beziehung. 117,10/11 daß bis haben.] Welcher Art die Zwistigkeiten waren, die zwischen C. E. Bernstorff und Klopstock zur Entzweiung geführt hatten, ist nur gerüchte-
Nr 1 1 7
v o r dem 3 1 . J a n u a r 1 7 7 4
5^3
weise überliefert und wurde Jahrzehnte später als »Hamburger Stadtklatsch« aufgezeichnet. Demnach hat sich C. E. Bernstorff daran gestoßen, daß Klopstock nicht mit ihr ässe und sie (von der Trauer um den Tod ihre Mannes) aufzuheitern suchte, sondern die von Winthem zu sich kommen liesse, und mit ihr auf seinem Zimmer ässe, welches sowohl beleidigend für die Gräfin, als auch unanständig fürs Gesinde und Welt sey. (Bericht der Hamburgerin Charlotte Greve; Klopstokkiana aus C. A. Böttigers Nachlaß. In: Archiv für Litteraturgeschichte 3, 1874, S. 264). Den im Brief folgenden Andeutungen (117, 11-30) ist immerhin zu entnehmen, daß der Grund der Auseinandersetzung tatsächlich sehr persönlicher Natur gewesen sein muß. Nach einem Brief A. Stolbergs an C. Stolberg vom 22. 2 . 1 7 7 4 war es zu dem Zerwürfnis anderthalb Jahre zuvor gekommen (D. W. Schumann, Briefe aus Auguste Stolbergs Jugend. In: Goethe, Neue Folge des Jahrbuchs der Goethe-Gesellschaft 19, 1957, S. 264). Das hieße im Spätsommer 1772, zu dem Zeitpunkt also, zu dem Klopstock offenbar aus dem Haus von C. E. Bernstorff am Jungfernstieg aus- und in das Haus der Familie von Winthem im Grimm einzog (vgl. 25, 15-17 und HKA, Briefe V, 217, 23). In seinen Briefen begründete Klopstock den Umzug damit, daß es die veränderten finanziellen Umstände C. E. Bernstorffs nicht mehr erlaubten, ihn bei sich wohnen zu lassen (vgl. 25, 15-17 und HKA, Briefe V, 226, 41-43), vermutlich ist aber auch die Entzweiung mit C. E. Bernstorff der Grund für seinen Auszug gewesen. Offenbar hatte Klopstock danach jeden Kontakt zu C. E. Bernstorff abgebrochen (vgl. zu 117, 31-33)· Klopstocks vertraulicher Umgang mit Johanna Elisabeth von Winthem bewirkte vorher bereits ein Zerwürfnis mit seinem alten Freund Julius Gustav Alberti (vgl. HKA, Briefe V, einführende Erläuterungen zu Nr 14; zu 191, 63/64). 117, 15 von einer Person] Ungewiß, um wen es sich handelte. 117, 31-33 Ach bis betrübt.] Die Aussöhnung erfolgte schließlich Ende Januar 1774 auf Betreiben von Auguste Stolberg, die zu dieser Zeit in C. E. Bernstorffs Haus zu Gast war. Vgl. Boie an F. L. Stolberg, 30.1.1774: Die Aussöhnung scheint nahe. Beide Partien sind, mehr oder weniger, willig. Das meiste dabey hat Ihre Gr. Schwester gethan, wir andern nur vor- oder beyläufig. (Bobé, Papirer fra den Reventlowske Familiekreds, Bd 8,1917, S. 7/8.) Zur Aussöhnung selbst schrieb Boie am 24. 2.1774 an Schönborn: K. hatte endlich versprochen, wiederzukommen aber unvermuthet sahn sie sich in einem Concerte bey Bostel, und das war noch beßer. Seitdem, schreibt Bode mir, haben Sie sich öftrer gesehn, und K. hat Sie in die Comedie geführt. (Hs.: Staatsarchiv Hamburg: Nachlaß Familie Perthes: 36a.) Und Auguste Stolberg berichtete am 22.2.1774 Christian Stolberg: Die Grf Bern schrieb mir vor einigen Tagen, sie hätte bei Henslern gegeßen, Klopst wäre auch da geweßen, Sie war voll Freude über die rencontre, Sie sagt er wäre sehr freundschaftlich geweßen, wäre mit Ihr nach Hauße gefahren, und den selben Abend, wären Sie zusammen in der Comedie gewesen, wie freute ich mich über die Nachricht! aber Sie klagt noch immer daß er nicht zu ihr kömt,
5Ο4
Nr 1 1 8
4. F e b r u a r
1774
Sie sagt, sie wäre Ihn oft böse, wenn Sie ihn denn nur aber sähe so vergaß Sie alles, so sehr daß wie sie Ihn das erstemahl auf dem Concert wiedersahe, freute sie sich so, daß Sie nur die Länge der Zeit fühlte da Sie ihn nicht gesehen hatte, ohne an die Ursache zu denken, und im Begrif war ihn zu fragen, wo er sich den seit if Jahren aufgehalten hätte? (D. W. Schumann, Briefe aus Auguste Stolbergs Jugend, a. a. O., S. 264.) - Das erste Wiedersehen bei dem Konzert läßt sich auf den 30. Januar datieren: Boie schrieb am 30.1.1774
noch von der nahen Aussöh-
nung, auf demselben Brief finden sich als Postskript am Rand die Zeilen: Morgen geh ich. Kl. u. die Gr. haben sich gestern Abend am dritten Orte gesehn und alles ist gut gegangen. Ihre Schwester geht morgen nach Uetersen . (Bobé, a. a. O., S. 10.) Boie konnte nur dienstags oder freitags nach Göttingen abreisen. Tatsächlich reiste er am 4. 2., einem Freitag, ab (vgl. zu 118, 5/6). Sein Postskript kann aber nicht am 3. 2. geschrieben worden sein, da Auguste Stolberg zu diesem Zeitpunkt schon (tatsächlich am 2. 2.) abgereist war (vgl. Ρ lath-Langheinrich, Augusta Stolberg, S. 342). Also muß Boie das Postskript am Montag, den 31.1., notiert und seine Abreise kurzfristig verschoben haben. Das Konzert bei Bostel hatte am Abend zuvor stattgefunden, demnach am Sonntag, den 30. Januar.
118.
An den Hainbund,
4. 2 . 1 7 7 4
ÜBERLIEFERUNG
hl: Rigsarkivet, Kopenhagen: Privatarkiv nr. 6198 (De Reventlowske arkiver fra Altenhof), pk. 41. 1 Einzelbl. S. 1 bis 2: Text. Abschrift von G. D. Millers Hd. Erster Druck: Bobé, Papirer fra den Reventlowske Familiekreds, Bd8, 1917, S. γι. h2: Historisches Bezirksmuseum Neubrandenburg: V 20o/S. 1 Einzelbl. S. 1: Text; S. 2: leer (?). Abschrift von J. H. Voß' Hd. D: Teildruck im Autographenkatalog H. Meyer & Ernst, Berlin, 17, 1931, Nr 263 (Text von 118, 8-14 nur noch bis istj. Nach der dortigen Beschreibung handelte es sich bei der angebotenen Handschrift um eine Abschrift von L. H. C. Höltys Hd. TEXTKONSTITUTION
Die Zeugen hl und h2 sind im Wortlaut identisch und weisen nur Abweichungen in der Orthographie, der unterschiedlichen Schreibung von »und« bzw. »u« sowie
Nrii8
in der Interpunktion
4. F e b r u a r 1 7 7 4
5^5
auf. hi lag einem Brief J. M. Millers an F. L. Stolberg vom
2 7 . 2 . 1 7 7 4 bei (Hs.: Rigsarkivet, Kopenhagen: Privatarkiv nr. 6198, pk.41),
hz
einem Brief von Voß an Brückner vom 6. 3.1774 (Voß, Briefe, Bdi, S. 156). Der Text wurde nach hl wiedergegeben. Die Abweichungen von hz und D gegenüber hi sind - mit Ausnahme der Orthographie und der Interpunktion - im Abschnitt »Lesarten«
verzeichnet.
LESARTEN
118, 3 und] u hz bitte mich D
6 und] u hz
7 neuern] neueren hz
9/10 werde Ihnen hierauf] werde hierauf D