Untersuchung der wirthschaftlichen Verhältnisse in 24 Gemeinden des Königreiches Bayern [Reprint 2019 ed.] 9783486729979, 9783486729955


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German Pages 607 [608] Year 1895

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Inhalt
Einleitung
Untersuchung der wirthschaftlichen Verhältnisse in der Gemeinde Wollomoos, k. Bezirksamt Aichach, Regierungsbezirk Oberbayern. Erhebungskommissär: Güterinspektor Josef Günther in München
Untersuchung der wirthschaftlichen Verhältnisse in der Gemeinde Eberfing, k. Bezirksamt Weilheim, Regierungsbezirk Oberbayern. Erhebungskommissär: Ökonomierath Süßkind, Gutspächter in Rösselsberg
Untersuchung der wirthschaftlichen Verhältnisse in der Gemeinde Polling, k. Bezirksamt Mühldorf, Regierungsbezirk Oberbayern. Erhebungskommissär: Gutsbesitzer v. Klessing in Adelstein
Untersuchung der wirthschaftlichen Verhältnisse in der Gemeinde Leiblfing, k. Bezirksamt Straubing, Regierungsbezirk Niederbayern. Erhebungskommissär: Andreas Bachmaier, Realitätenbesitzer in Straubing
Untersuchung der wirthschaftlichen Verhältnisse in der Gemeinde Schalldorf, k. Bezirksamt Pfarrkirchen, Regierungsbezirk Niederbayern. Erhebungskommissär: Dr. Mathias Bachl, Gutsbesitzer in Pfarrkirchen
Untersuchung der wirthschaftlichen Verhältnisse in der Gemeinde Zell, k. Bezirksamt Regen, Regierungsbezirk Niederbayern. Erhebungskommissär: Ökonom Simon Breinbauer in Regen
Untersuchung der wirthschaftlichen Verhältnisse in der Gemeinde Trahweiler, k. Bezirksamt Kusel, Regierungsbezirk Pfalz. Erhebungskommissär: Kreissekretär Ökonomierath Hauter in Speyer
Untersuchung der wirthschaftlichen Verhältnisse in der Gemeinde Trulben, k. Bezirksamt Pirmasens, Regierungsbezirk Pfalz. Erhebungskommissär: Gutsbesitzer Otto Freudenberg in Zweibrücken
Untersuchung der wirthschaftlichen Verhältnisse in der Gemeinde Kondrau, k. Bezirksamt Tirschenreuth, Regierungsbezirk der Oberpfalz und von Regensburg. Erhebungskommissär: Ökonomierath Dr. Ludloff in Regensburg
Untersuchung der wirthschaftlichen Verhältnisse in der Gemeinde Paulushofen, k. Bezirksamt Beilngries, Regierungsbezirk der Oberpfalz und von Regensburg. Erhebungskommissär: Ökonomierath Dr. Ludloff in Regensburg
Untersuchung der wirthschaftlichen Verhältnisse in der Gemeinde Sollbach, k. Bezirksamt Roding, Regierungsbezirk Oberpfalz mit Regensburg. Erhebungskommissär: Kreissekretär Ökonomierath Dr. Ludloff in Regensburg
Untersuchung der wirthschaftlichen Verhältnisse in der Gemeinde Gesees, k. Bezirksamt Bayreuth, Regierungsbezirk Oberfranken. Erhebungskommissär: Hagen, Ökonomierath, k. Inspektor der Kreisackerbauschule Bayreuth
Untersuchung der wirthschaftlichen Verhältnisse in der Gemeinde Mönchsambach, k. Bezirksamt Bamberg II, Regierungsbezirk Oberfranken. Erhebungskommissär: Rittergutspächter Fedor Luz in Buttenheim
Untersuchung der wirthschaftlichen Verhältnisse in der Gemeinde Bobengrün, k. Bezirksamt Naila, Regierungsbezirk Oberfranken. Erhebungskommissär: Kreiskulturingenieur Ökonomierath Heuschmid in Bayreuth
Untersuchung der wirthschaftlichen Verhältnisse in der Gemeinde Hartershofen, k. Bezirksamt Rothenburg o. T., Regierungsbezirk Mittelfranken. Erhebungskommissär: Wirth, Postexpeditor und Gutsbesitzer in Burgbernheim
Untersuchung der wirthschaftlichen Verhältnisse in der Gemeinde Petersaurach, k. Bezirksamt Ansbach, Regierungsbezirk Mittelfranken. Erhebungskommissär: Ökonomierath Karl Wagner in Ansbach
Untersuchung der wirthschaftlichen Verhältnisse in der Gemeinde Vorra, k. Bezirksamt Hersbruck, Regierungsbezirk Mittelfranken. Erhebungskommissär: Gutsbesitzer J. Beck in Sündersbühl
Untersuchung der wirthschaftlichen Verhältnisse in der Gemeinde Obereßfeld, k. Bezirksamt Königshofen i. Grbf., Regierungsbezirk Unterfranken und Aschaffenburg. Erhebungskommissär: Spitalverwalter J. S. Steinert in Königshofen
Untersuchung der wirthschaftlichen Verhältnisse in der Gemeinde Mainbernheim, k. Bezirksamt Kitzingen, Regierungsbezirk Unterfranken und Aschaffenburg. Erhebungskommissär: Kreissekretär Schwab in Würzburg
Untersuchung der wirthschaftlichen Verhältnisse in der Gemeinde Rothenbuch, k. Bezirksamt Lohr, Regierungsbezirk Unterfranken und Aschaffenburg. Erhebungskommissär: Ökonom Peter Schinzler in Lohr
Untersuchung der wirthschaftlichen Verhältnisse in der Gemeinde Nassenbeuren, k. Bezirksamt Mindelheim, Regierungsbezirk Schwaben und Neuburg. Erhebungskommissär: Gutsbesitzer Friedrich Krauß, Wirthschaftsrath in Märzisried
Untersuchung der wirthschaftlichen Verhältnisse in der Gemeinde Genderkingen, k. Bezirksamt Donauwörth, Regierungsbezirk Schwaben und Neuburg. Erhebungskommissär: k. Kämmerer Graf Fischler-Treuberg, Gutsbesitzer in Kloster Holzen
Untersuchung der wirthschaftlichen Verhältnisse in der Gemeinde Missen, k. Bezirksamt Sonthofen, Regierungsbezirk Schwaben und Neuburg. Erhebungskommissär: Baurath Josef Widmann, Gutsbesitzer in Weitnau
Untersuchung der wirthschaftlichen Verhältnisse in der Gemeinde Haßloch, k. Bezirksamt Neustadt a. H., Regierungsbezirk Pfalz. Erhebungskommissär: Gutsbesitzer Johann Köth in Gönnheim
Anhang
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Untersuchung der wirthschaftlichen Verhältnisse in 24 Gemeinden des Königreiches Bayern [Reprint 2019 ed.]
 9783486729979, 9783486729955

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Untersuchung der

vllrthschaftlichen Verhsllniste in 24 Gemeinden des

Königreiches Karzern.

-------------

München 1895. Druck und Verlag von R. Oldcnbourg.

Inhalt Einleitung..................................

S. V bis XXXII I Gemeinde Gesees

Berichte der Erhebungskommissäre

Gemeinde Wollomoos .

.

.

Seite 1 „ 1

570 20

Hartershofen Petersaurach

Eberfing ....



20

35

Polling .... Leiblfing . . .



35

„ „

-48 67

48 66



Schalldorf

.

.

.

Zell...................... Trahweiler

.

.

.

Trulben .... Kondrau .... Paulushofen . . Sollbach ....

.

.

.

Mönchsambach . Bobengrün . .

I

. Seite 240 bis 269 285 269

Vorra....

285

298

299 322

322 343 353

.

343 354

83

Mainbernheim .

380

427

428 463

463

Obereßfeld

.

83

96

„ 96 „ 129 „ 143

128

Rothenbuch . Nassenbeuren

. .

142

Genderkingen

.

176

„ 176

205

Missen Haßloch

. .

„ 205

239

. .

. .

.



380

498 517

499 518

554 570

554

Anhang. I. Übersicht: Größe des Grundbesitzes in den Erhebungsgemeinden und Werth desselben nach

Seite

den Ermittlungen der Erhebungskommissäre........................................................................ 571 II. Übersicht: Jmmobiliarschuldenstand nach Inhalt der von den Erhebungskommissären an­

gefertigten Besitzlisten............................................................................................................... 572 III. Übersicht:

Verhältnis des Jmmobiliarschuldenstandes zumGrundwert........................................573

IV. Übersicht: Grundwerth und Jmmobiliarschuldenstand, vertheilt auf die von den Erhebungs­

kommissären ausgemittelten Besitzgruppen.........................................................................574 V.

Übersicht: Einteilung in Besitzgruppen, vorgenommenvon denErhebungskommissären

.

575

Einleitung. Nachdem sowohl im bayerischen Landtage als auch in den landwirthschaftlichen

Streifen mehrfach der Wunsch hervorgetreten war, probeweise Erhebungen über den Schuldenstand und die wirthschastlichen Verhältnisse in einzelnen typischen Gemeinden

des Königreichs Bayern vorzunehmen, sind seitens des k. Staatsministeriums des Innern, Abtheilung für Landwirthschaft, Gewerbe und Handel, im Laufe des Jahres 1894 die erforderlichen Einleitungen zur Vornahme dieser Erhebungen getroffen worden. Bei Bestimmung der Zahl der Erhebungsgemeinden mußte davon ausgegangen werden, nicht nur alle Landestheile möglichst zu berücksichtigen, sondern auch den ver­ schiedenen Kulturverhältnissen thunlichst Rechnung zu tragen. Diese Erwägungen führten dazu, für jeden Regierungsbezirk 3, für das Königreich sonach 24 Erhebungsgemeinden zu bestimmen.

Wenn auch bei der räumlichen Ausdehnung einzelner Regierungsbezirke mit einer verhältnismäßig geringen Zahl von Erhebungsgemeinden schwieriger zu operiren war, so dürfte doch mit Rücksicht auf die bei den Enqueten in Württemberg, Baden und Hessen gemachten Erfahrungen angenommen werden, daß bei richtiger Auswahl der Erhebungs­ gemeinden die hauptsächlichsten Verschiedenheiten in Bezug auf Lage, Klima, Anbau,

Grundbesitzvertheilung u. s. w. immerhin genügende Berücksichtignng finden könnten. Abgesehen hiervon waren einer weiteren Ausdehnung der Erhebung auch mit Rücksicht auf den Kostenpunkt Schranken gezogen. Über die Grundzüge der ganzen Erhebung, über das Erhebungsprogramm und

über die den Erhebungskommissären zu ertheilende Instruktion wurde das General-

komite des landwirthschaftlichen Vereins in Bayern gutachtlich einvernommen. Alsdann erging die im Auszuge nachstehend unter Ziff. I abgedruckte Entschließung vom 26. Oktober 1894 an sämtliche k. Kreisregierungen unter gleichzeitiger Festsetzung des unter Ziff. II beigefügten Exhebungsprogrammes und der unter Ziff. III abgcdruckten

Instruktion.

VI

Einleitung.

I. Entschließung des lr. Stnatsministermms des Innern, Abtheilung für Favbwirthschafi, Gewerbe und Kun-rl, vom 26. Oktober 1894 Ur. 17827, ergangen an die I. Regierungen, Kammern des Innern.

Um weitere geeignete Anhaltspunkte zur Beurtheilung der gegenwärtigen Lage der Landwirthschaft zu gewinnen, ist einerseits die jährliche Feststellung des Zu- und Ab­

ganges an Hypothekschulden und anderseits eine Untersuchung der gesamten wirthschaftlichen Lage einzelner typischer Landgemeinden in Aussicht genommen.

Was die Statistik der Grundschulden anlangt, so hat das k. Staatsministerium

der Justiz die Amtsgerichte angewiesen, vom 1. Januar 1895 an eine Nachweisung über die in den Hypothekenbüchern eingetragenen, vorgemerkten und gelöschten Hppotheken zu

führen.

Hierbei wird zwischen Hypotheken auf Gründ erklärten Privatwillens (Vertrags­

hypotheken) und Hypotheken auf Grund gesetzlichen Titels unterschieden. besonders

festgestellt werden:

die Zu- und Abgänge

Ferner werden

an Annuitäten-Hypotheken,

an

Hypotheken öffentlicher Kassen, Korporationen und Stiftungen, an sonstigen Darlehens­ hypotheken,

an Kauf- und Strichschillings-Hypotheken,

an Hypotheken für

Heraus­

zahlungen an Eltern und Geschwister (Voraus, Hausgelder, Zehrpfennig, Elterngüter,

Erbabsindungen u. dgl.), an Hypotheken für Renten-, Unterhalts- und sonstige Ansprüche auf wiederkehrende Leistungen, sowie an Kautions- und sonstigen Vertragshypotheken. Endlich wird jährlich der gesamte Hypotheken-Zu- und Abgang für den land- oder forst-

wirthschaftlich benützten Grundbesitz und für den städtischen, zu gewerblichen und in­

dustriellen Zwecken benützten Grundbesitz erhoben werden. Was die weiters in das Auge gefaßten Erhebungen anlangt, so ist hierüber Fol­

gendes zu bemerken: Die Gesamtlage der bayerischen Landwirthschaft ist bereits im Jahre 1890 unter

Mitwirkung von 36 hervorragenden praktischen Landwirthen oder landwirthschastlich ge­

bildeten Persönlichkeiten erhoben und in der Denkschrift „Die Landwirthschaft in Bayern"

eingehend dargelegt worden. In Ergänzung dieser Arbeit beabsichtigt das k. Staatsministerium des Innern noch

eine außerordentliche Untersuchung der gesamten wirthschaftlichen Lage einzelner typischer Landgemeinden durchzuführen.

Für diese Untersuchung sind folgende Gesichtspunkte maßgebend:

1. Die Untersuchung bemißt sich nach dem im Einvernehmen mit dem Generalkomite des landwirthschaftlichen Vereines aufgestellten Programm; 2. die Erhebung erstreckt sich auf 24 Gemeinden des Königreiches

Bayern — 3 Gemeinden in jedem Regierungsbezirke —; 3. bei Auswahl der Erhebungsgemeinden kommt es hauptsächlich darauf an, die verschiedenen Landestheile und Kulturgebiete thunlichst zu berücksichtigen und solche Ge­

meinden ouszuniitteln, welche nach ihren natürlichen Verhältnissen, nach den Verhältnissen

des Anbaues und der Grundbesitzvertheilung je für eine größere Anzahl anderer Ge­ meinden der betreffenden Gegend als typisch gelten können.

4. Die Auswahl der Erhebungsgemeinden eines jeden Regierungsbezirkes vom Landrathe vorgenommen. 5. Für jede Erhebungsgemeinde wird ein Erhebungskommissär aufgestellt.

wird

vn

Einleitung.

Das k. Staatsministerium des Innern legt Werth darauf, daß auch bei diesen

Erhebungen praktische Landwirthe als Kommissäre mitwirken.

Außerdem sind auch die

Sekretäre der Kreiskomites des landwirthschaftlichen Vereines, die Wanderlehrer und Landwirthschaftslehrer sowie sonstige landwirthschaftlich gebildete Persönlichkeiten zur

Aufstellung als Erhebungskomnüssäre in das Auge zu fassen. 6. Die als Erhebungskonimissäre aufzustellendeu Personen werden von t.. Negierungen, Kammern des Innern, nach Einvernahme der Kreiskomites

den des

landwirthschaftlichen Vereins in Vorschlag gebracht und sodann von dem k. Staats­ ministerium des Innern bestimmt. . 7. Den Erhebungskommissären wird seinerzeit für jede der in Betracht kommenden Gemeinden das bereits im k. ,statistischen Bureau vorhandene Material, welches für die Untersuchung der wirthschaftlichen Verhältnisse dieser Gemeinden behilflich sein kann, in einer Übersicht zu gehen. Diese Übersicht wird sich insbesondere erstrecken aus: a) Umfang der Gemarkung, Art der Bodenbenützung mit Detailausscheidung der einzelnen Anbauflächen, Ausscheidung des Waldes nach der Besitzart, dann Viehhaltung;

b) Gemeindevermögen (Aktiv- und Passivvermögen), Steuer- und Umlagenverhält­ nisse, Armenlasten. Außerdem wird Sorge getragen werden, daß den Erhebungskommissären durch die k. Amtsgerichte und die k. Rentämter die benöthigten Aufschlüsse soweit thunlich ertheilt werden. 8. Das durch die Erhebungen gewonnene Material wird im k. Staatsministerium des Innern im Benehmen mit dem Generalkomite des landwirthschaftlichen Vereines

bearbeitet und sodann veröffentlicht werden. Es ergeht nunmehr im Hinblick auf Art. 15 lit. m des Landrathsgesetzes vom 28. Mai 1852 der Auftrag, dem Landrathe bei seinem nächsten Zusammentritte die Hauptgrundzüge der beabsichtigten Untersuchung der wirthschaftlichen Verhältnisse einzelner Gemeinden bekannt zu geben und denselben zu ersuchen, drei Erhebungsgemeinden in Vorschlag zu bringen. Ferner sind gemäß Ziff. 6 der gegenwärtigen Entschließung drei Erhebungs­ kommissäre in Vorschlag zu bringen, welche in der Lage und geneigt sind, im Laufe des bevorstehenden Winters und Frühjahres die Erhebungen nach dem vorliegenden Programme durchzuführen. Soferne die eine oder andere Persönlichkeit ausgemittelt

werden kann, welche geneigt und in der Lage ist, die Erhebung in mehreren Erhebungs­ gemeinden vorzunehmen, genügt es, eine geringere Zahl von Erhebungskommissären vor­ zuschlagen. Die Übernahme der Erhebung in zwei ober drei Gemeinden durch einen Kom­ missär erschiene wegen der hierdurch zu erzielenden Gleichartigkeit des Verfahrens erwünscht. Die auf Grund dieser Vorschläge seinerzeit vom k. Staatsministerium des Innern zu bestimmenden Kommissäre werden für ihre mit den erforderlichen örtlichen Erhebungen verbundenen Barauslagen und für die Ausarbeitung des Erhebungsberichts je nach dem Umfange der in Frage kommenden Arbeiten eine angemessene Aversalentschädigung erhalten. Die Vorschläge der Landräthe in Bezug auf die Auswahl der Erhebungsgemeinden sind nach Schluß der Landrathsverhandlungen alsbald dem k. Staatsministerium des

Innern vorzulegen. Gleichzeitig sind die erforderlichen Anträge wegen Ernennung der Erhebungskommissäre zu stellen.

vm

Einleitung.

n. Programm für dir Untersuch««- der wirthschastliche« Verhältnisse , I. Bezirksamt

in der Gemeinde

Regierungsbezirk

WorvemerKurrgen. 1. Den Erhebungskommissären werden die im k. statistischen Bureau vorhandenen, für die Beurtheilung der wirthschastlichen Lage der Gemeinde sachdienlichen Nachweise zur Verfügung gestellt werden.

Soweit dieselben für einzelne der nachstehenden Fragen

die erforderlichen Angaben enthalten, bedarf es keiner weiteren Erhebungen.

Bei den

bezüglichen Fragen ist ein entsprechender Hinweis beigefügt.

2. Was unter „größerem Besitz", „Mittelbesitz" und „Kleinbesitz"

zu verstehen

ist, beniißt sich nach den in der betreffenden Gemeinde vorhandenen Besitzverhältnissen.

Dem Erhebungskommissär bleibt es Vorbehalten, nach entsprechender Orientirung über die Besitzverhältnisse festzustellen, welcher Besitzumfang (in Hektar) ein Gut zur Ein­

reihung in die Gruppe „größerer Besitz",

„Mittelbesitz" oder „Kleinbcsitz" qualifiziert.

Diese Feststellung nebst Begründung erfolgt bei Beantwortung der Frage II2.

3. Bezüglich der Jmniobiliarschulden wird es den Erhebungskonunissüren anheim­ gegeben, soweit es nach Maßgabe der Verhältnisse erforderlich ist, bei den einschlägigen

und sich auch mit den betheiligten Grund­

Hypothekenämtern Aufschlüsse nachzusuchen

besitzern in das geeignete Benehmen zu setzen. I.

1. Welche Bodenverhältnisse sind in der Gemeinde vorhanden?

Anzugeben ist die geologische Beschaffenheit des Bodens, außerdem sind An­ gaben über die Fruchtbarkeit und Bonität u. s. w. erforderlich.

2. Sind die durch die natürliche Lage und die Wasserläufe angezeigten Verbesserungen des Bodens durchgeführt oder wären noch weitere Kulturen angezeigt? Hier ist insbesondere hervorzuheben, ob und inwieweit noch durch Bewässerung, Entwässerung, Drainagen und sonstige Meliorationen eine erheblichere Ertrags­

steigerung eintreten

könnte und ob etwa

die Bildung von Genossenschaften zu

diesem Zwecke angezeigt wäre.

3.

Welchen Charakter hat das Klima? Zu berücksichtigen sind Niederschläge, Fröste u. s. w.

Hervorzuheben ist, mit

welchem Zeitpunkte regelmäßig mit dem Anbau und der Ernte der einzelnen Feld­ früchte begonnen werden kann, ob Nachffüchte angebaut werden können u. s. w. 4.

Ist geeignetes Trinkwasser vorhanden?

5.

Welches ist die vorherrschende Wirthschaftsweise in der Gemeinde? Es ist namentlich festzustellen, ob Fruchtwechsel oder Dreifelderwirthschaft mit

reiner oder angebauter Brache betrieben wird. 6.

Wird Brennerei betrieben? Handelt es sich hierbei um größere oder kleinere Betriebe, wie hoch ist das Branntweinkontingent der einzelnen Betriebe?

7.

Wird Bierbrauerei betrieben, wie werden die Treber verwerthet?

8.

Wird Müllerei betrieben?

9.

Findet Ziegeleibetrieb statt?

10. In welchem Umfange wird Geflügelzucht betrieben?

IX

Einleitung.

11. Findet der Betrieb

der Fischzucht statt?

Sind Teichwirthschaften vorhanden?

Umfang. 12. In welchem Umfange wird Bienenzucht betrieben? 13. In welchem Umfange wird die Obstbaumzucht betrieben?

14. Welche landwirthschastlichen Maschinen und Geräthe werden hauptsächlich angewendet? Welche Art von Pflügen, Eggen und Walzen sind gebräuchlich?

Welche sonstigen Kulturgeräthe (Sämaschinen u. s. w.)?

Sind Futterschneidmaschinen im Gebrauche? Sind Dreschmaschinen (Hand-, Göpel- oder Dampfbetrieb, Wasserkraft) vorhanden? Werden Getreidereinigungs­ maschinen, Mähmaschinen, Heurechen u. s. w. angewendet? 15. Wie ist die Düngerwirthschaft beschaffen? Zu berücksichtigen ist die Behandlung des Stallmistes, Anlage der Dünger­ stätten, Benützung der Jauche (Odel, Gülle) — Leitung in Gruben, Ausführung in Fässern —, dann die Anwendung von künstlichem Dünger. Wird außer Stroh auch Waldstreu oder sonstiges Streumaterial (Wasser­

pflanzen, Torfftreu, Erdstreu, Sägespäne u.

s. w.) verwendet und in welchem

Mengeverhältnisse? 16. Bestehen Holz- und Streurechte? 17. *) Wie ist die Bodenbenützung in der Gemeinde gestaltet? Hiebei sind die einzelnen Anbau- und Bodenbenützungsarten nach ihrer Fläche

auszuscheiden. Bei Waldbesitz sind ferner Staats-, Gemeinde-, Stiftungs-, Korporations- und

Privatwaldungen auszuscheiden. 18. Wie sind die Markt- und Absatzverhältnisse der hauptsächlichsten landwirthschaftlichen Produkte? (Es ist auch die Entfernung der nächsten Eisenbahnstation an­ zugeben.) Ferner ist zu konstatiren, in wie vielen Wirthschaften regelmäßig Getreide verkauft wird, dann wie viele Wirthschaften gezwungen sind, regelmäßig Brot­ getreide oder Mehl für den eigenen Bedarf anzukaufen. Die übliche Milchverwerthung ist zu berücksichtigen. Der Verkauf von Eiern und Geflügel ist ebenfalls zu berücksichtigen, ebenso der etwaige Erwerb aus der Bienenzucht und Fischzucht, dann aus dem Obst- und

Gemüsebau. 19. Ist es in der Gemeinde üblich, das selbsterzeugte Getreide vermahlen zu lassen und selbst Brot daraus zu backen oder wird Mehl oder Brot angekauft?

20. *) Welcher Viehstand (Pferde, Rindvieh, Schweine, Schafe und Ziegen) ist in der Gemeinde nach der letzten Viehzählung vorhanden?

Welcher Rindviehschlag herrscht in der Gemeinde vor? Welche Einrichtungen bestehen zur Förderung der Thierzucht? Bestehen Zuchtgenossenschasten? Wie ist die Zuchtstierhaltung geregelt? Überwiegt die Milchwirthschast oder die Aufzucht und der Verkauf von Thieren? Wie ist die Schweine-, Schafzucht oder Ziegenhaltung beschaffen? *) Hierüber erhält der Erhebungskommissär vom k. statistischen Bureau Aufschluß.

X'

21.

Einleitung

Wie viele Schank- und Gastwirthschasten und Kramereien werden in der Gemeinde

betrieben? 22. *) Werden in der Gemeinde Märkte abgehalten? 23. Ist eine gemeindliche Viehwaage vorhanden? 24 *) Wie hoch sind die Steuern und Umlagen in der Gemeinde? Bei den Gemeindeumlagen ist anzugeben, in welchem Prozentverhältnisse sie

zur Staatssteuer stehen. Sind in der Gemeinde noch

unabgelöste Bodenzinse und ähnliche Reichnisse

zu leisten? Hat die Gemeinde Einnahmen aus Grundbesitz, Stiftungskapitalien, aus dem Lokal-Bier- und Malzaufschlag u. dgl.?

25. *) Welche Einrichtungen bestehen für Armen- und Krankenpflege?

Erwachsen der Gemeinde erhebliche Ausgaben für auswärtige heimathangehörige Arme?

26. Ist der thatsächliche landwirthschaftliche Betrieb im allgemeinen ein rationeller zu nennen oder haften ihm etwa, wesentlichere Mängel an?

Hier ist auch zu erörtern, ob die Parzellirung nicht etwa zu weit geht oder

etwa zu wünschen wäre, ob nicht eine nachtheilige Gemenglage vorhanden ist, welche

durch Flurbereinigung zu beheben wäre u. s. w. II.

1. *) Wie groß ist der Flächeninhalt der Gemeindemarkung sowie der landwirthschaftlich

benützten Fläche innerhalb derselben im ganzen und im Verhältnis zur Zahl der vorhandenen Landwirthe? 2. Wie groß ist der Gesamtbesitz eines jeden Anwesens in Hektar (mit Ausscheidung

der landwirthschaftlich und der forstwirthschaftlich benützten Grundflächen), und welche Anwesen sind (vgl. Vorbemerkungen Zisi. 2) der Gruppe „größerer Besitz", „Mittel­

besitz" oder „Kleinbesitz" zuzuzählen? 3. Ist die Besitzvertheilung im allgemeinen als günstig zu bezeichnen oder nicht?

Wenn sich ein ungünstiges Resultat ergibt, wären auch die Gründe anzugcbcn. 4. Welches Erbrecht ist in der Gemeinde gültig, welches Erbfolgesystem wird

dort

thatsächlich angewendet?

Hier ist in Kürze anzugeben, welche gesetzlichen Vorschriften für das Erbrecht

bestehen und ob die Vererbung diesen Bestimmungen entspricht oder ob eine andere Sitte der Vererbung besteht. Namentlich ist festzustellen, ob die Übergabe unter Lebenden

stattfindet,

und

welches

regelmäßig

der

Hauptinhalt

des

Übergabs-

vertrages ist. 5. Wie sind die ehelichen Güterrechtsverhältnisse geregelt?

6. Sind noch unvertheilte Gemeindegründe vorhanden und wie ist die Benützung oder Bewirthschaftung derselben geregelt?

Wie verhält es sich

in

dieser Beziehung mit

dem etwa vorhandenen Ge­

meindewald ?

’) Hierüber erhält der Erhebungskommissär vom k. statistischen Bureau Ausschluß.

Einleitung.

7.

XI

Sind entsprechende Gemeinde- und Flurwege vorhanden?

Wie werden dieselben

unterhalten?

8.

Werden in der Gemeinde noch Hand- und Spanndienste geleistet und zu welchen Zwecken?

III. Welches sind die durchschnittlichen Bodenpreise in der Gemeinde?

1.

Hierbei ist anzugeben, wie viel das Hektar Acker, Wiese, Hopfengarten, Wein­

berg u. s. w. nach den verschiedenen Bonitäten und Lagen in der Regel kostet.

Wenn

die Preise besonders hoch oder niedrig erscheinen, wären die Gründe hierfür näher

darzulegen. 2. Haben sich in

den letzten Jahren Änderungen in den Preisen des Grund und

Bodens ergeben?

3. Findet ein starker Umsatz in den Liegenschaften statt und liegt hiefür ein berechtigtes

*

Bedürfnis vor?

4. Erfolgt der Umsatz mit Grundstücken mit Hilfe von Vermittlern, Güterhändlern u. s. w. ?

Wie vollziehen sich in diesem Falle die Geschäfte?

Welche Gebühren beanspruchen

die Vermittler?

5. Wird

der Viehhandel durch Vermittler besorgt?

Welche Gebühren beansprucht

der Vermittler?

6.

Besteht in der Gemeinde die Einrichtung des Einstellviehs, bejahenden Falles, welches sind die Hauptbestimmungen der Vieheinstellungsverträge?

Welcher Gelvinn fällt dem Vieheinsteller regelmäßig zu? Hier sind namentlich die wirthschaftlichen Folgen der Viehverstellung in das Auge zll fassen und näher darzulegen.

IV. 1. Findet Verpachtung einzelner Besitzungen im ganzen oder einzelner Grundstücke statt? 2. Stehen die Pachtpreise im richtigen Verhältnisse zu dem Kaufpreise der Besitzungen

oder Grundstücke und zum wirklichen Ertrage derselben?

Welche Ursachen wirken steigernd auf die Pachtpreise ein? 3. Welche Vereinbarungen sind für die Verpachtung üblich, insbesondere bezüglich der

zeitlichen Dauer des Pachtverhältnisses, der Bezahlung der Steuern, Umlagen, Ver­ sicherungsprämien u. s. w., sowie bezüglich der Vornahme von Meliorationen und

hinsichtlich etwaiger Pachtnachlässe bei elementaren Unglücksfällen?

V.

1.

Sind die Mobilien, Vorräthe u. s. tu. gegen Feuer versichert? 2. Ist die Versicherung der Feldsiüchte gegen Hagelschaden in der Gemeinde genügend?

3. Hat die Lebens- und Rentenversicherung schon Eingang und Verbreitung gefunden? 4. Wo werden Spargelder in der Regel angelegt?

VI. 1. In welcher Weise pflegen die Landwirthe das Kreditbedürfnis in Bezug auf den Immobiliarkredit zu besiiedigen?

Werden vorwiegend öffentliche Kreditanstalten oder Stiftungen,

Sparkassen und dgl. oder private Gelddarleiher benutzt?

Gemeinden,

XU

Einleitung. Welches sind die üblichen Darlehensbedingungen in Bezug auf Zeitdauer, Ziiöfuß und.Rückzahlung?

Bilden Annuitätenkapitalien die Regel? 2. In welcher Weise ist für Befriedigung des Personalkredits gesorgt?

Sind Leihkassen, Darlehenskassenvereine und sonstige derartige Einrichtung»

oder private Geldverleiher vorhanden?

Welches sind die üblichen Darlehensbedingungen?

VII. 1.

a) Wie groß ist der Gesamtstand der Jmmobiliarschulden? (Soweit irgend möglich, ist derselbe ziffermäßig zu erheben.)

Wie »ertheilt sich

dieser

Schuldenstand auf die einzelnen Besitzgrupfen

(Größerer-, Mittel-, Kleinbesitz)? Sind im Hypothekenbuche noch Schulden vorgetragen, welche schon w-

loschen sind?

Wie viel betragen diese Schulden? b) Wie gestalten sich die Kurrentschulden im allgemeinen und bei den einzelren Besitzgruppen?

Zahlenangaben sind erwünscht.

2. Datirt der Schuldenstand aus älterer oder jüngerer Zeit,

wie hat derselbe im

letzteren Falle während der letzten zehn Jahre zugenommen?

Sind die Zinsen und Güterziele

in den

letzten drei Jahren regelmäjig

bezahlt worden oder sind erheblichere Rückstände bekannt? 3. Welches sind,im allgemeinen die Ursachen der Schuldaufnahmen?

Sind auf den Umfang derselben insbesondere von Einfluß gewesen: a) das bestehende bäuerliche Erbrecht, das eheliche Güterrecht oder die Übernahmen?

Grundstücken

b) unwirthschaftlicher Ankauf von

zu

hohen

Preisen

und

unter

schwierigen Zahlungsbedingungen? c) Mangel an Betriebskapital oder Ungenügendheit desselben?

d) zu frühe Gründung eines Haushaltes? e) Unwirthschaftlichkeit der Besitzer?

f) Unglücksfälle und nachtheilige Elementarereignisse (schlechte Ernten, Hagelschlage, Fröste, Viehseuchen, Überschwemmungen u. s. w.)? g) Sind einzelne dieser Ursachen für Groß-, Mittel- und Kleinbesitz in besonderem Maße vorhanden?

VIII. 1. Wie hoch sind die durchschnittlichen Löhne der Dienstboten und Tagelöhner?

Die Löhne für männliche und weibliche Dienstboten, bezw. Arbeiter sind ge­ sondert anzugeben. Werden einzelne Arbeiten im Accord vergeben, eventuell welche und zu welchem

Preise? 2. Wie hoch ist die Kost für

hl S? I anzuschlagen? 3. Welche Reichnisse erhalten die Dienstboten neben dem Geldlohne?

xm

Einleitung.

4. An wie viel Feiertagen wird, abgesehen von den Verrichtungen im Stall, nicht gearbeitet?

Unterbleibt die Arbeit auch an abgeschafften Feiertagen, dann aus Anlaß von

Märkten und von sonstigen Veranstaltungen? Wie groß ist die sich ergebende durchschnittliche Zahl der Tage, an welchen gearbeitet wird, und an welchen die Arbeit unterbleibt? 5. Werden häufig jugendliche Personen für die landwirthschaftlichen Arbeiten ver­

wendet? 6. Wie ist die Lebenshaltung der Taglöhner (Ernährungs- und Wohnungsverhältniffe

u. s. w.) beschaffen? 7. Sind während des ganzen Jahres oder zeitweise fremde Arbeiter nöthig und woher kommen dieselben gewöhnlich?

8. Werden durch benachbarte Städte, Industriebetriebe u. dgl. Arbeitskräfte entzogen?

der Landwirthschaft

IX. 1. Ist für die landwirthschaftliche Bevölkerung Gelegenheit zum Nebenverdienste, wie Waldarbeit, Leistung von Fuhren gegeben, ist landwirthschaftliche Industrie, sonstige, insbesondere Hausindustrie, vorhanden? 2. Haben diese Nebenverdienste eine besondere Bedeutung für den Wohlstand der Landwirthschaft treibenden Bevölkerung und der Gemeinde im allgemeinen?

X. 1. Wie gestaltet sich im allgemeinen die Rentabilität des Landwirthschaftsbetriebes in der Gemeinde?

2. 3.

Ist bezüglich der Rentabilität ein Unterschied zwischen größerem Besitz, Mittelbesitz und Kleinbesitz wahrnehmbar? Soferne eine Abnahme der Rentabilität bemerkbar ist, kann dieselbe zurückgeführt werden auf einen oder mehrere der nachstehenden Gründe: a) Benachtheiligung des Bodenertrages durch klimatische und sonstige ungünstige

Verhältnisse? b) Unterlassung von Meliorationen? c) Zersplitterung des Grund und Bodens, dann ungünstige Gemenglage? d) Mangelhafter landwirthschaftlicher Betrieb? Mangel an entsprechender technischer Vorbildung? e) Hohe Boden- und Pachtpreise?

f) Zu großes Gebäudekapital, unverhältnismäßige Aufwendungen auf Bauten? g) Mangel an Betriebskapital?

h) Zu große Belastung

der Besitzungen durch Kinder- und Geschwistergelder,

Kauffchillingsreste, Austräge und dgl.? i) Ungünstige Arbeiterverhältnisse? k) Ungünstige Absatzverhältnisse? (Niedrige Preise, unrationelle Einrichtungen für

den Absatz u. s. w.) l) Etwaige unwirthschaftliche Gewohnheiten der Landwirthe? m) Hohe Steuern und Umlagen und sonstige dem Erhebungs-Kommissär bekannt

gewordene Ursachen?

XIV

Einleitung.

XI. 1. Welcher Gesamteindrilck ergibt sich bezüglich der wirthschastlichen Lage der Gemeinde? 2.

3.

Welche Maßnahmen könnten von den Landwirthen zur Besserung ihrer wirthschaftlichen Verhältnisse ergriffen werden?

Welche sonstigen Maßnahmen empfehlen sich zur Hebung des Gesamtwohlstandes der Gemeinde?

HI. Instruktion für die Erhednngskommiffare zur Untersuchung der wirthschastlichen Verhältnisse in 24 bayerischen Landgemeinden. I. Im allgemeine«. Aufgabe des Erhebungslommissärs ist es, sich an Ort und Stelle über die wirthschaftlichen Verhältnisse in der Erhebungsgemeinde zunächst im allgemeinen zu orientiren und zu diesem Zwecke mit dem Bürgermeister und weiteren Mitgliedern der Gemeinde­ vertretung ins Benehmen zu treten. Auch Rücksprachen mit anderen Persönlichkeiten, welche mit den örtlichen Verhältnissen besonders vertraut sind, sind als erwünscht zu erachten.

Sodann sind im Benehmen mit dem Bürgermeister die sämtlichen in der Gemeinde vorhandenen Anwesen mit landwirthschaftlichem Betriebe, auf welche sich die Erhebung zu erstrecken hat, zu ermitteln und hiernach in den Bcsitzlisten (s. unten) die Spalten 1 und 2 auszufüllen. Der Erhebungskommissär hat sich hierauf thunlichst Einblick in die Wirthschaft der einzelnen Besitzer zu verschaffen und mit letzteren persönlich alle in Betracht kommen­ den Punkte zu besprechen.

Der Erhebungskommissär ist verpflichtet, bezüglich des Ergeb­ nisses seiner Ermittlungen über Schuldverhältnisse strengste Ver­ schwiegenheit zu beobachten und es dürfen namentlich die gesammelten Materialien und die Ergebnisse der Erhebungen Dritten nicht bekannt­ gegeben werden. Von dieser Verpflichtung ist den Betheiligten bei den Besprechungen und Ermitt­ lungen ausdrücklich Kenntnis zu geben. Den Anwesensbesitzern gegenüber hat sich der Kommissär jeder Kritik zu enthalten und seine Thätigkeit darauf zu beschränken, die wahrheitsgemäße Beantwortung aller

Fragepunkte herbeizuführen. Nach Abschluß der allgemeinen und der sämtlichen Einzelnerhebungen

ist zur

Beantwortung der Fragepunkte des Programms zu schreiten.

Sämtliche Fragepunkte sind genau nach der Reihenfolge des Programmes zu beantworten. Voranzustellen ist die Frage ihrem ganzen Wortlaut nach. Die Beant­ wortung hat möglichst klar und bündig unter Vermeidung aller Weitschweisigkeit zu erfolgen. Dem Erhebungskommissär wird empfohlen, sich beim Beginne seiner Thätigkeit

mit dem einschlägigen Bezirksamte, Amtsgerichte, Rentamte, sowie mit dem k. Notar persönlich in das Benehmen zu setzen. Die betheiligten Behörden, Gerichte und Notare

sind angewiesen worden, dem Erhebungskommissär auf Ansuchen in allen die Erhebung betreffenden Angelegenheiten thunlichste Förderung zu Theil werden zu lassen.

Einleitung.

XV

Dem Erhebungskommissär werden zugehen:

I. vom k. statistischen Bureau 1. Mittheilungen über die Bodenbenützung (Ziff. I Nr. 17 des Programmes); 2. das Ergebnis der Viehzählung (Ziff. I Nr. 20);

3. das Marktverzeichnis (Ziff. I Nr. 22); 4. Angaben über Steuern und Umlagen (Ziff. I Nr. 24); 5. Angaben über das Armenwesen (Ziff. I Nr. 25);

6. Mittheilung über die Besitzvertheilung (Ziff. II Nr. 1); 7. Angaben über die Bevölkerungsverhältnisse. II. vom k. Obcrbergamt

die erforderlichen Notizen über die obwaltenden geologischen Verhältnisse (Ziff. I

Nr. 1).

Bezüglich der übrigen benöthigten Materialien hat sich der Erhebungskommissär mit einem schriftlichen oder mündlichen Ersuchen an die betheiligten Ämter zu wenden. Für jedes in Betracht kommende Anwesen ist eine besondere Besitzliste anzulegen

und auf Grund der vorzunehmenden Erhebungen allmählich auszufüllen.

(Vgl. Ziff. II Nr. 2 und Ziff. VII des Programmes und der Jnstrukion hierzu.) Der gesamte Bedarf an Besitzlisten wird dem Erhebungskommissär vom k. Staats­

ministerium des Innern zur Verfügung gestellt werden. II. Im besonderen.

Zu Ziff. I Nr. 1 deS ErhebungSprogrammrS.

Die erforderlichen Notizen über

die geologischen Verhältnisse werden dem Erhebungskommissär von Seite des k. Ober­ bergamts zukommen.

Im übrigen sind die Bodenverhältnisse namentlich vom Standpunkte der Ertrags­ fähigkeit aus näher darzulegen.

Zu Ziff. I Nr. 2.

Wegen der technischen Würdigung der in Frage stehenden

Verhältnisse ist eventuell mit dem Kreiskulturingenieur in das Benehnren zu treten und dessen Urtheil einzuholen.

Zu Ziff. I Nr. 5.

Hier ist auch anzugeben, ob Feld-Gemüsebau stattfindet oder

eventuell zum Zwecke des Verkaufes eingeführt werden könnte. Zu erheben ist auch, ob die vorhandenen Brauereien die Gerste in der Gemeinde

und Umgebung ankaufen oder etwa ausländische Gerste beziehen.

Zu Ziff. I Nr. 7.

Bezüglich der Verwerthung der Treber ist anzugeben, ob die

Treber in dem mit Brauerei verbundenen landwirthschaftlichen Betriebe Verwendung findet oder auch an Ökonomie treibende Wirthe oder sonstige Ökonomen abgegeben wird,

und unter welchen Bedingungen.

Es wäre thunlichst beizufügen, wieviele Hektoliter Treber zur Viehfütterung jährlich verwendet werden können. Zu Ziff. I Nr. 9.

Wenn Ziegelei betrieben wird, ist zu erheben, ob inländische

oder ausländische Arbeitskräfte Verwendung finden.

Zu Ziff. I Nr. 10.

gehalten werden.

Hier ist auch festzustellen, ob entsprechende Hühnerrassen

XVI

Einleitung. Zu Ziff. I Nr. 11.

Wenn Teichwirthschaft eingeführt ist, muß das Augenmerk

auch darauf gerichtet werden, ob der Betrieb in rationeller Weise stattfindet und ob

durch den Verkauf der Fische eine Nebeneinnahme erzielt werden kann. Ferner ist festzustellen, ob nicht früher zur Fischzucht benützte Teiche und Weiher

vorhanden sind, welche sich wieder zur Bespannung eignen würden. Außerdem ist gegebenen Falls zu konstatiren,

ob aus der Weiherstreu ein Erlös

erzielt wird.

Zu Ziff. I Nr. 12.

Hier ist zu bemerken, ob der Mobilbau (Beweglichkeit des

Wachsbaues in den Stöcken) schon eingeführt ist oder nicht, dann ob aus dem Verkaufe

von Honig und Wachs Einnahmen erzielt werden. Zu Ziff. I Nr. 13.

Bei Beantwortung dieser Frage ist gegebenen Falls auch zu

konstatiren, welche Verwerthung das Obst findet, ob Dörrobst, Obstmost und Obst- oder Beerenwein verkauft werden kann.

Die Aufmerksamkeit des Kommissärs

hat sich auch darauf zu lenken, ob ent­

sprechende Beaufsichtigung und genügender Schutz gegen Entwendung von Obst und

Beschädigung der Obstbäume vorhanden ist. Zu Ziff. I Nr. 14. Hier ist namentlich zu würdigen, ob die entsprechenden Geräthe und Maschinen vorhanden sind, um eine ausreichende Bearbeitung des Bodens

vornehmen zu können. Zu Ziff. I Nr. 15. Festzustellen ist insbesondere auch, ob die Wiesen mit Stall­ dünger überfahren oder in sonstiger Weise gedüngt werden. Wenn Kunstdünger verwendet wird, so wäre es wünschenswerth, festzustellen, in

welchen Quantitäten derselbe zur Anwendung kommt und woher er bezogen wird, dann ob der bezogene Kunstdünger in Bezug auf seinen Gehalt einer angemessenen Kontrolle unterstellt wird, sowie ob etwa schon Übervortheilungen der Gemeinde-Angehörigen beim Bezug von künstlichem Dünger bekannt geworden sind.

Ein Augenmerk wäre auch

darauf zu richten, ob der Stalldünger überall geeignete Verwendung findet, dann ob etwa Gründüngung eingesührt ist. Zu Ziff. I Nr. 18. Hier ist es auch von Werth, zu ermitteln, ob und bejahenden Falles, welche Arten und Quantitäten von Getreide unverkauft aufgespeichert sind.

Ferner wäre gegebenen Falles festzustellen, ob Getreide infolge niederer Preise oder

Unverkäuflichkeit etwa eine andere Verwendung als die seither übliche, z. B. zur Fütterung

d?s Viehs oder zur Branntweinbereitung findet. Zu Ziff. I Nr. 20. Ein Augenmerk ist auch darauf zu richten, ob Pferde- und Rindviehhaltung im richtigen Verhältnisse stattfindet und ob die Zucht in rationeller

Weise betrieben wird. Zu Ziff. I Nr. 21. Hier ist auch zu würdigen, ob nicht etwa die Vermehrung dieser Wirthschaften einen ungünstigen Einfluß äußert.

Bezüglich der Krämereien scheint es wünschenswerth, zu konstatiren, ob dieselben einen guten Absatz haben, oder ob etwa ein Theil des Bedarfes der ländlichen Be­ völkerung in den benachbarten Städten und anderen Orten befriedigt wird und ob der

Waarenbezug von auswärts in neuerer Zeit zugenommen hat.

Zu Ziff. 1 Nr. 22. Wünschenswerth sind Angaben über die Frequenz der Märkte und über den Einfluß derselben auf die wirthschastlichen Zustände.

Einleitung.

Zu Ziff. I Nr. 24.

XVII

Bezüglich der Bodenzinse sind die erforderlichen Aufschlüsse

vom Erhebungskommissär bei den k. Rentämtern zu erheben. Zu Ziff. I Nr. 26. Hier sind auch ist anzugeben, ob Sommer-Stallfütterung die Alpenweide und die hierauf bezüglichen Endlich muß angegeben werden, ob

die Weideverhältnisse zu berücksichtigen. Es stattsindet. Gegebenen Falles wären auch Rechtsverhältnisse zu berücksichtigen. in der Gemeinde sogenannte Wechselwiesen

vorhanden sind.

Zu Ziff. II Nr. 1.

Auch die Frage ist näher zu würdigen, ob das in der Ge­

meinde vorhandene gesamte landwirthschaftliche Areal als genügend zu erachten ist, den vorhandenen Landwirthen ein ausreichendes Auskommen zu gewähren.

Zu Ziff. II Nr. 2.

Der gesamte Besitz eines jeden Anwesens nebst den dazu

gehörenden Gebäuden ist in der Besitzliste in den Spalten 3—6 vorzutragen. Die Gründe, welche die Zutheilung bestimmter Besitzgrößen zu den drei Besitz­ gruppen „größerer Besitz", „Mittelbesitz" und „Kleinbesitz" rechtfertigen, sind hier näher darznlegen. (Vgl. Vorbemerkungen zum Programm.)

Hiernach ist auch Spalte 8 jeder Besitzliste auszufüllen. Zu Ziff. II Nr. 3. Wenn die Besitzvertheilung als günstig oder ungünstig an­ gesehen wird, sind die Gründe hiefür darzulegen. Wenn ungünstige Besitzvertheilung in Frage kommt und dieselbe mit den Erbrechts­ verhältnissen oder dem ehelichen Güterrecht im Zusammenhänge steht, wird es sich em­ pfehlen auch die sachkundige Beurtheilung der obwaltenden Verhältnisse durch den zu­ ständigen k. Notar herbeizuführen. Zu Ziff. 11 Nr. 4 u. 5. Auch bezüglich dieser Fragepunkte wird sich noch eine Rücksprache mit den Beaniten des k. Amtsgerichts und dem k. Notar empfehlen.

Zu Ziff. II Nr. 6. Auch das Vorhandensein von Gemeindetveiden ist hier zu konstatiren und gegebenen Falles anzugebcn, wie die Benützung derselben geregelt ist. Zu Ziff. 111 Nr. 1.

Zu ermitteln sind thunlichst die im

Grundstücksverkehr

üblichen Bodenpreise, wobei namentlich die Preise zu berücksichtigen sind, die sich bei in neuerer Zeit stattgehabten Kaufsgeschäften ergeben haben. Auch bezüglich dieses Punktes wird sich neben den örtlichen Erhebungen Rücksprache mit dem k. Notare empfehlen.

Zu Ziff. III Nr. 4. Wenn sich ergibt, daß beim Verkehr mit Grundstücken Be­ wucherungen vorkommen, so ist dies zu konstatiren. Von Werth wäre es auch, festzu­

stellen, ob sich das Reichsgesetz über den Wucher vom 19. Juni 1893 und die hiezu

ergangenen bayerischen Vollzugsbestimniungen (Bekanntmachung vom 1. Januar 1894 — Ges. u. Verordn.-Bl. S. 12 —, dann vom 14. Okt. 1894 — Ges.- u. Verordn.-Bl. S. 588 —) als wirksam erweisen.

Zu Ziff. IV. Anhaltspunkte über die Beantwortung dieser Fragen werden nur durch den Einblick in etwa vorhandene Pachtverträge und durch persönliche Beftagung

von Pächtern und Verpächtern zu gewinnen sein. Erwünscht wäre es, wenn der durchschnittlich für die verschiedenen Arten des Kulturlandes zu entrichtende Pachtzins ermittelt werden könnte. Jedenfalls ist anzu­

geben, auf welche Besitzgruppen die meisten Pachtgüter entfallen. Von Wichtigkeit ist auch die annähernde Ermittlung der durchschnittlichen Größe

der Pachtparzellen. Erhebungen über die Lage der Landwirtschaft in Bayern.

B

xvni

Einleitung. Hier ist auch zu konstatiren, ob ein Orts-Viehversicherungs-

Zu Ziff. V Nr. 1.

verein besteht und gegebenen Falles auf. welcher Grundlage, dann ob derselbe sich bisher als leistungsfähig erwiesen hat.

Zu Ziff. V Nr. 4

völkerung

(Dienstboten,

Zu berücksichtigen ist auch, von welchen Kategorien der Be­

Taglöhner,

Landwirthe) hauptsächlich

Spareinlagen gemacht

werden. Zu konstatiren wäre auch, ob die vorhandene Spar-Gelegenheit als genügend zu

erachten ist. Wenn vorhandene Darlehenskassenvereine oder andere Kreditvereine Sparanlagen

zur Verzinsung entgegennehmen, so ist dies zu konstatiren. Zu Ziff. VI.

Wenn der Kredit häufiger durch private, gewerbsmäßige Geld­

verleiher vermittelt wird, so ist namentlich in geeigneter Weise nachzuforschen, ob und in welchem Belange etwa wucherische Geschäfte Vorkommen und welche Wirkung auf

diesem Gebiete die Gesetzgebung gegen den Wucher gehabt hat.

Wenn örtliche Kreditinstitute vorhanden sind, so ist deren Wirksamkeit darzulegen. Zu Ziff. VII.

Behufs Ermittlung des Standes der Jmmobiliarverschuldung hat

der Erhebungskommissär zunächst mit dem zuständigen Hypothekenamt in das Benehmen zu treten.

Zu ermitteln sind für jede landwirthschaftliche Haushaltung die im Hypothekenbuche eingetragenen Schulden. Die ermittelten Hypothekschulden sind in den Spalten 11—14 der Besitzliste bei

der betreffenden Gruppe einzutragen.

Unter den Jmmobiliarschulden sind im rechtsrheinischen Bayern nicht bloß die im Hypothekenbuche unter den aufgeführten Schulden, sondern auch die Ewiggelder, die sogenannten eisernen Kapitalien sowie die lediglich, durch Eigenthumsvorbehalt in der

II. Rubrik des Hypothekenbuches sicher gestellten Kauf-, Tausch- und Strichschillinge zu verzeichnen.

Wenn ein der Erhebungsgenieinde angchörender Landwirth in einer anderen Ge­ meinde Grnndstücke besitzt, welche mit besonderen Hypotheken belastet sind, und von dem

in der Erhebungsgemeinde gelegenen Betriebssitz aus bewirthschaftet werden, so sind auch

diese Hypotheken zu berücksichtigen und einzutragen. Die Summe der für jedes Anwesen ermittelten Hypothekschulden ist in Spalte 15 der Besitzliste vorzutragen. Nach bisheriger Erfahrung ist in nicht seltenen Füllen ein Theil der im Hypotheken­ buche eingetragenen Schuldsummen bereits bezahlt, dagegen die Löschung im Hypotheken­ buche unterblieben.

Es hat daher der Erhebungskommissär nach erfolgter Aufstellung

des Verschuldungsnachweiscs thunlichst im persönlichen Benehmen mit den beteiligten Schuldnern

festzustellen,

welche Beträge von den im Hypothekcnbuche eingetragenen

Schuldsummen etwa schon getilgt sind.

Soweit Hypothekschuldcn in Frage stehen, welche durch Entrichtung von Annuitäten getilgt werden, und bei welchen bayerische Bankinstitute als Gläubiger betheiligt erscheinen, hat der Erhebungskommissär ein Verzeichnis der Schuldner herzustellen und den betheiligten

Banken unter dem

gegenwärtigen Betrag seiner (Kapitalsrest) bekanntzugeben.

Ersuchen mitzutheilen,

ihm für jeden

durch Annuitätenzahlungen bereits

Schuldner

den

reduzirten Schuld

XIX

Einleitung.

Die sich hienach und nach den Aussagen der Schuldner ergebenden Abstriche an der im Hypothekenbuche eingetragenen Schuld sind sodann in Spalte 16 der Besitzliste

einzustellen,

und es ist im Anschlüsse hieran in Spalte 17 der thatsächliche wirkliche

Stand der Jmmobiliarschulden,

wie er sich durch Abgleichung der Einträge in den

Spalten 15 und 16 ergibt, zu konstatiren.

Bezüglich der in den öffentlichen Büchern nicht eingetragenen Schulden (Kurrent­ schulden, Schulden auf Handschein u. s. w.) sind die erforderlichen Ermittlungen anzu­

stellen und ist das Ergebnis in der Spalte 18 der Besitzliste zu konstatieren.

Unter allen Umständen ist jedoch die Gemeindevertretung über das Vorhandensein und die Ausdehnung der Kurrentverschuldung einzuvernehmen.

Auch schätzungsweise An­

gabe» können in dieser Beziehung zugelassen werden, uni eine wenigstens annähernd richtige Ausfüllung der Spalte 18 und auf Grund derselben einen Überblick über den

Gesamtschuldenstand zu ermöglichen. Über alle Schuldverhältnisse ist, wie schon im allgemeinen Theil gegenwärtiger

Instruktion bemerkt, strengstes Stillschweigen zu beobachten.

Dem Erhebungskommissär

ist keinerlei Mittheilung an Dritte gestattet, und es werden auch bei der seinerzeitigen

Publikation des Ergebnisses der Gesamterhebung Angaben über die Schuldverhältnisse

einzelner Besitzer nicht veröffentlicht werden. Der Jmmobiliarverschuldung

muß

der

Werth

(Spalte 7 der Besitzliste) gegenüber gestellt werden.

der vorhandenen

Liegenschaften

Wenn unter den Hypothekschulden

auch die auf Grundstücken in anderen Gemeinden ruhenden besonderen Hypothekschulden inbegriffen sind (vgl. Absatz 5), so muß auch der Werth dieser Grundstücke erhoben und

dem Liegenschaftswerthe hinzugefügt werden. Als Anhaltspunkte für die Ermittlung des Werthes dienen die Kaufs- und Übernahmspreise.

Zur Bemessung des Werthes der Grundstücke können auch die in der Gemeinde üblichen Pachtpreise als Anhaltspunkt dienen.

Bei der Wcrthsermittlung sind die Grundsteuerverhältnisse nicht außer Acht zu

lassen.

Nach § 26 des Grundsteucrgesetzes vom

9*^ bei Äckern ein

mitteljähriger Ertrag von einem Achtelschäffel (27,7947 1) Korn oder gleichen Werthes an anderen Getreidesorten nach Abzug der Aussaat je eine Bonitätsklasse.

Bei Wiesen

ist ein mitteljähriger Ertrag von 1 % Ztr. (93'/» kg) Heu oder Grummet dem Ertrage eines Achtel-Schäffels Korn gleichgestellt und b'ldet sonach eine Bonitätsklasse. Die desinitive Steuerverhältniszahl ist bei Grundstücken das Produkt aus ihrer

Fläche in ihre Bonitätsklasse. Wenn sich über die Werthsermittlung Zweifel ergeben, so ist mit der Gemeinde­

vertretung in das Benehmen zu treten, welcher überhaupt das gesamte Werthsergebnis bekannt zu geben ist.

Was die Ermittlung des Werthes der Gebäude anlangt, so gewähren die Ver­ sicherungssummen und Schätzungen der Jmmobiliarbrandversicherungsanstalt die nöthigen Anhaltspunkte. Zu Ziff. VIII.

Zu konstatiren ist auch,

ob sich aus der Haltung und Ver­

wendung von Dienstboten, dann bezüglich der Taglohnarbeiter Schwierigkeiten ergeben,

durch welche die Produktion in ungünstiger Weise beeinflußt wird.

Hierbei wäre auch

B*

Einleitung.

XX

zu berücksichtigen, ob etwa Fälle des Arbeitskontraktbruches öfters Vorkommen und ob die

bestehenden Vorschriften in Bezug

auf

die landwirthschaftlichen Dienstboten

und

Arbeiter genügen. Von Wichtigkeit ist es auch, festzustellen, ob sich in der Zahl der Dienstboten und Taglöhner erhebliche Änderungen gegen früher ergeben haben. Dem Verhältnisse zwischen dem Arbeitgeber und dem Dienstboten oder Taglöhncr

wird ebenfalls Aufmerksamkeit zuzuwenden und zu ermitteln sein, ob und welche Änderungen in den Beziehungen der genannten Kategorien untereinander sich etwa ergeben haben. Zu Ziff. IX.

Wenn für die landwirthschaftliche Bevölkerung Gelegenheit

zum

Nebenverdienste geboten wäre, von derselben aber nicht hinreichender Gebrauch gemacht wird, so sind die Gründe dieser Unterlassung näher darzulegen.

Nach dem Ergebnisse der Erhebungen zu Ziff. IX sind die Spalten 9 imb 10

der Besitzlisten auszufüllen. Zu Ziff. X.

Aufgabe des Erhebungskommissärs ist es, bezüglich der Rentabilität

des Landwirthschaftsbetriebes im allgemeinen zunächst mit der Gemeindevertretung und

sonstigen sachverständigen Männem aus der Gemeinde eine Erörterung und Besprechung herbeizuführen und sodann durch Umfrage bei den einzelnen Landwirthen näheres fest­ zustellen.

Wenn in einzelnen Wirthschaften Ausschreibungen geführt werden, so sind

dieselben thunlichst zu berücksichtigen.

Wichtig ist es, die Lebenshaltung der bäuerlichen Familien in der Erhebungs­

gemeinde näher darzulegen,

namentlich die Beschaffenheit der Mahlzeiten, Verbrauch

von Fleisch, Speck, Brot, Kartoffeln und von geistigen Getränken.

Um einen näheren Einblick in die wirthschaftlichen Verhältnisse der Landwirthe zu

erhalten,

erscheint

es

übrigens

erwünscht,

für einzelne

daß

Wirthschaften

jeder

Erhebungsgemeinde Haushaltungsrechnungen und Geldrechnungen von den Erhebungs­ kommissären dann aufgestellt werden, wenn hierfür genügendes Material beschafft werden

kann oder Aufzeichnungen in den einzelnen Wirthschaften vorliegen. Soferne

Haushaltungsrechnungen

aufgestellt

werden

können,

ist in

denselben

folgendes vorzutragen:

A. Naturalertrag. Hier ist

der wirkliche Ertrag an sämtlichen Feldfrüchten,

in Zentnern (50 kg) vorzutragen.

der Wiesen u. s. w.

Im Anschluß hieran ist der Ertrag aus dem Vieh­

stande (Milch, Viehverkauf, Geflügel, Eier u. f. w.) vorzutragen.

B. Naturalbedarf.

Hier ist anzugeben, was von dem Naturalertrag erforderlich ist für 1. Saatgut,

2. Viehstand,

3. für die Familie.

Hiernach ergibt sich, welcher Rest zum Verkaufe verfügbar bleibt. Die Geldrechnung hat alle Geld-Einnahmen (Erlös aus verkauften Produkten u. s. w.) aufzuführen und denselben die Ausgaben (für Ankauf von Nahrungsmitteln und Kleidern, für Zukauf von Vieh, Kraftfutter und Düngemitteln, für Löhne, für Handwerksleute,

für Unterhaltung der Gebäude, für Heizung und Beleuchtung, für Versicherung, Staatsabgaben und Umlagen u. s. )v.) gegenüber zu stellen.

für

XXI

Einleitung.

Aus der Abgleichung der Einnahmen und Ausgaben geht sodann hervor, welcher

Betrag zur Verzinsung und Amortisation des in der Wirthschaft angelegten festen und umlaufenden Kapitales und zur Verzinsung und Tilgung etwaiger Schulden übrig bleibt. Zu Ziff. XL Wenn seitens des Erhebungskommissärs alle Fragepunkte vollständig beantwortet sind, kann zur Beurtheilung des Gesamtergebnisses geschritten werden.

Zunächst ist es Aufgabe des Erhebungskommissärs,

zeugung

die sich nach seiner Über­

nach dem Gesamtergebnisse nothwendig erweisenden Vorschläge zu entwerfen

und dieselben sodann der Gemeindevertretung zur näheren Besprechung und Würdigung

vorzulegen.

Auch ist es nicht ausgeschlossen, daß diese Vorschläge mit sonstigen erfahrenen

und sachkundigen Persönlichkeiten aus der Gemeinde oder dem Amtsbezirke besprochen werden. Bei der Schlußberathung sind sodann die gutachtlichen Anträge und Vorschläge

endgültig festzustellen.

Seilage zur Instruktion fifiir dir Lrhrbunzskommissiire.

Besitzliste Ao. Gemeinde Vöor- und LZuname des

Zu dem Anwesen gehören

B eine land- eine forst B wirthschaft- wirthschaft£ lich benützte lich benützte Grundfläche von

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