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English Pages 241 [242] Year 2006
S. Maibaum
M. Braun
B. Jagomast
Therapielexikon der Sportmedizin
K. Kuera
S. Maibaum M. Braun B. Jagomast K. Kučera
Therapielexikon der
Sportmedizin Behandlung von Verletzungen des Bewegungsapparates
Mit Geleitworten von Dr. Sabine Bau, Stefanie Graf, Sebastian Kehl, Christoph Metzelder und Christian Wörns 2. überarbeitete und erweiterte Auflage Mit 91 Abbildungen
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Dr. Stephan Maibaum Orthopädie – Kernspin – Nuklearmedizin Klinik St. Elisabeth Max-Reger-Straße 5–7 69121 Heidelberg Dr. Markus Braun Chefarzt der Klinik für Konservative Orthopädie und Rehabilitation BG Unfallklinik Duisburg GbR Großenbaumer Allee 250 47249 Duisburg
Bernd Jagomast Casa Vitale Praxis für Krankengymnastik, Osteopathische Medizin und Trainingstherapie Landfriedstraße 16 69117 Heidelberg Karel Kuera VitalCentrum TBB GmbH Pestalozziallee 12 97941 Tauberbischofsheim
ISBN-10 3-540-33522-6 ISBN-13 978-3-540-33522-1 2. Auflage Springer Medizin Verlag Heidelberg Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.ddb.de abrufbar Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. Springer Medizin Verlag Ein Unternehmen von Springer Science+Business Media springer.de © Springer Medizin Verlag Heidelberg 2006 Printed in Germany Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Produkthaftung: Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag keine Gewähr übernommen werden. Derartige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Planung: Dr. Rolf Lange, Heidelberg Projektmanagement: Hiltrud Wilbertz, Heidelberg Satz: Satz-Druck-Service, Leimen Umschlaggestaltung: deblik, Berlin Gedruckt auf säurefreiem Papier 19/2119wi – 5 4 3 2 1 0
Geleitwort
Es ist mir eine besondere Freude, ein Geleitwort für die neue Auflage des Therapielexikons der Sportmedizin zu schreiben. Gerade in diesem Jahr stellt unter anderem die Fußballweltmeisterschaft in Deutschland ein sportliches Großereignis mit höchsten Anforderungen an die medizinischen Betreuer dar. Aus eigener Erfahrung – als Sportlerin und als Ärztin – weiß ich die Komplextherapie und damit die Notwendigkeit des optimalen Zusammenspiels der verschiedenen Therapieansätze zu schätzen. Im Rahmen der neuen, verstärkt operativ orientierten Ausbildung zum „Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie“ besteht die Gefahr, dass die bisher überwiegend von Orthopäden durchgeführte konservative Therapie von Sportverletzungen in der Ausbildung nicht mehr ausreichend vermittelt wird. Für sportmedizinisch Interessierte ist ein Nachschlagewerk mit komprimiertem Wissen nicht nur in der Ausbildung hilfreich, sondern es sollte auch im Alltag Orientierung und Anleitung zum Handeln für den Nicht-Sportmediziner sein. Der lexikalische Aufbau erleichtert dabei ebenso wie die verständliche Sprache den Zugang zu den wichtigen Sachverhalten der Therapie der Sportverletzungen. Ich gratuliere den Autoren zu diesem gelungenen Werk. Dr. Sabine Bau
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Geleitwort
Den Autoren danken wir für dieses verständliche Therapie-Lexikon, da es sehr hilfreich für Sportler, Trainer und Betreuer ist, Verletzungen zu verstehen und für die Heilungszeiten ein Gefühl zu bekommen. Breiten- und Profisportler profitieren zusammen mit ihren Therapeuten von diesem wertvollen Ratgeber, welcher Definitionen, Ursachen- und Symptombeschreibungen aufgezeigt und auch ein Leitfaden für therapeutische Maßnahmen ist. Dieses Buch ist ein kleiner Baustein des Engagement für Sportler unseres Mannschaftsarztes Dr. med. Markus Braun. Dem Autorenteam mit Dr. med. Stephan Maibaum, Dr. med. Markus Braun, Karel Kučera und Bernd Jagomast gratulieren wir zu diesem Werk und wünschen, nicht ganz uneigennützig, weiterhin viel Erfolg für die berufliche und persönliche Zukunft. Sebastian Kehl
Christoph Metzelder
Christian Wörns
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Geleitwort zur 1. Auflage
Dem Autorenteam mit Dr. Stephan Maibaum, Dr. Markus Braun, Karel Kučera und Bernd Jagomast möchte ich zur Herausgabe dieses Therapie-Lexikons herzlichst gratulieren. Insbesondere freue ich mich aber für meinen langjährigen Freund und ärztlichen Berater Dr. Stephan Maibaum, dass er mit dem Erscheinen dieses Buches seine Idee verwirklichen konnte, ein für jedermann verständliches Therapie-Lexikon zu verfassen. Für viele Sporttreibende wird dieses Nachschlagewerk eine große Hilfe sein, ihre Verletzungen besser einzuschätzen und die damit verbundenen therapeutischen Maßnahmen besser verstehen zu können. Den Autoren wünsche ich viel Erfolg mit ihrem Buch und den Lesern, dass sie mehr aus Interesse als durch Verletzungen veranlasst werden, in das Lexikon hineinzuschauen. Ihre Stefanie Graf
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Vorwort zur 2. Auflage
Körperliche Bewegung in Form von Sport dient der Vorbeugung von Krankheiten des Bewegungsapparates. Beim Sport kommt es aber auch zu Unfällen, Fehlbelastungen und Folgeschäden, welche durch vorbeugende Aufklärung des Sporttreibenden und durch optimale Therapie vermindert werden müssen. Dies soll durch dieses Lexikon erreicht werden. Die 2. Auflage zeigt die Notwendigkeit der schnellen, zielgerichteten Therapie nach eindeutiger Diagnosestellung auf, um Verzögerungen des Heilverlaufes zu vermeiden. In der Akutphase steht die entzündungshemmende, schmerzlindernde Therapie im Vordergrund. Sportärztlich können Spritzenbehandlungen eine wichtige Rolle spielen im Rahmen komplexer Therapiekonzepte. Dabei kommen krankheitsabhängig auch Kortisonpräparate zur Anwendung. Der Sportarzt muss die besonderen Wirkungen und Reaktionen kennen und die Dopingvorschriften beachten. Gleiches gilt für alle Anwendungen, insbesondere auch für Infusionsbehandlungen. Das Wichtigste bei allen sportärztlichen, physiotherapeutischen und sportpädagogischen Maßnahmen ist, die natürlichen Heilungsprozesse optimal zu unterstützen. Dies ist besonders im Hochleistungssport zu berücksichtigen. Leistungs- und Zeitdruck dürfen nicht zu fehlerträchtigem Aktionismus führen. Aus der Umgebung des Sportverletzten dürfen keine Störungen kommen, die den Heilverlauf verzögern. Die Autoren danken dem Grönemeyer-Institut für Mikrotherapie (Bochum) für die freundliche Überlassung der radiologischen Bilder. Heidelberg, im April 2006
Dr. Stephan Maibaum Dr. Markus Braun Bernd Jagomast Karel Kuera
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Vorwort zur 1. Auflage
Warum ein Therapielexikon für die Behandlung von Sportverletzungen des Bewegungsapparates? Bisher hat die nichtoperative (konservative) Therapie von Sportverletzungen in der Fachliteratur nur wenig Beachtung gefunden. Daher wollten wir ein Buch verfassen, dass diese Lücke schließt und gerade die konservativen Behandlungsmöglichkeiten in den Mittelpunkt stellt. Um eine leichte Auffindbarkeit der Einträge zu gewährleisten, haben wir uns für einen lexikalischen Aufbau des Buches entschieden. In diesem Lexikon werden detailliert Therapiekonzepte dargestellt, die weit über die üblichen Empfehlungen (beispielweise der Anwendung von Eis) hinausgehen. Die alltägliche Praxis zeigt, dass bei der Behandlung und Heilung von Sportverletzungen nicht nur der Arzt, sondern auch der Physiotherapeut und der Sporttherapeut einen wesentlichen Beitrag leisten. Genau dies wird in diesem Lexikon mit der sogenannten Komplextherapie besonders berücksichtigt. Sehr wichtig ist dabei die Zusammenarbeit und Absprache zwischen Ärzten, Physiotherapeuten und Sporttherapeuten, auf die in diesem Buch immer wieder hingewiesen wird. Mit vielen wertvollen Tipps, gerade in der Erstversorgung, richtet sich das Buch auch an sporttreibende Nicht-Mediziner und Trainer. Daher werden medizinische Fachbegriffe soweit möglich, verständlich beschrieben und erklärt. Die Empfehlung für die Anwendung bestimmter Medikamente und Substanzen basiert auf langjähriger Praxiserfahrung, stellt aber selbstverständlich keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit. Die Doping-Vorschriften für Berufssportler müssen dabei auf jeden Fall beachtet werden. Schon seit Jahren beschäftigen wir uns mit der Therapie von Sportverletzungen und sportmedizinischen Fragestellungen. Unsere Leidenschaft zum Sport hat zu der Idee geführt, unser Wissen aus dem Bereich der Sportmedizin, der Physio- und der medizinischen Trainingstherapie zusammenzutragen. Dieses Buch wäre jedoch nicht entstanden ohne die Inspiration von Bernd Reichenthaler (ProEdit GmbH, Heidelberg), der mich bei einem gemeinsamen Urlaub bestärkte ein Sportlexikon zu schreiben und durch seine Beziehung zum Springer-Verlag letztendlich den Anstoß
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Vorwort zur 1. Auflage
zur Veröffentlichung des gesammelten Materials gab. Leider verschwieg er mir wieviel Arbeit in einem solchen Projekt steckt. Bedanken möchten wir uns bei den Mitarbeitern des Springer-Verlags. Besonderen Dank gilt Herrn Dr. Mager für die Verwirklichung unseres Projekts sowie Frau Dr. Blago für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und zeitintensive redaktionelle Betreuung. Herrn Dr. Halt danken wir für die hervorragenden kernspintomographischen Aufnahmen. Zum Schluss möchte ich mich persönlich bei meinem ehemaligen Chef Prof. Dr. Hartmut Krahl und meinem jetzigen Kollegen Dr. Donaldo Arza bedanken, ohne deren Ausbildung und sportmedizinisches Wissen dieses Buch nicht hätte entstehen können. Heidelberg, im Januar 2001
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Dr. Stephan Maibaum
Inhaltsverzeichnis
Hinweise zur Benutzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XIX Abkürzungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XXI Die Autoren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XXIII Einführung: Was ist Komplextherapie? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Osteopathie und Sport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1 6
A Achillessehnenriss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Achillodynie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Adduktorentendopathie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Akuter Achselvenenstau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Akutes Kompartment-Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Apophysenabriss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Arthrose, primäre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Arthrose, sekundäre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Außenbandriss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Äußere-Kapsel-Band-Verletzung am Sprunggelenk . . . . . . . . . .
9 11 14 16 16 18 19 21 21 21
B Bakerzyste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bandlockerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bandruptur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bandscheibenruptur, traumatisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bandscheibenvorfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bankart-Läsion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Baseball-Finger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bauchmuskelzerrung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beckenbruch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Blasenbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Blow-out Fracture . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Blumenkohlohr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Boxerknöchel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brustbein-/Schlüsselbeinausrenkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
25 25 25 25 26 30 33 34 36 38 39 39 40 41
XV
Inhaltsverzeichnis
XVI
C Chondromalacia patellae . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Chronische Außenbandinsuffizienz am Sprunggelenk . . . . . . . Chronische Gelenkinstabilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
45 45 46
D Discusriss am Handgelenk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
49
E Ellenbogengelenkinstabilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ellenbogengelenkverrenkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erguss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ermüdungsbruch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
51 52 54 55
F Facettensyndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Femoropatellares Schmerz-Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fersensporn, dorsal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fersensporn, plantar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fingergelenkverrenkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fußballerknöchel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
61 61 61 61 62 63
G Gehirnerschütterung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gelenkmaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Golferellenbogen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Golferrücken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Golferschulter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
67 67 68 69 70
H Haglund-Ferse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hallux rigidus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Halswirbelsäulen-Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Handballerellenbogen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Handgelenkkapselverletzung, radioulnar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Handgelenkkapselverletzung, ulnocarpal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hexenschuss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hill-Sachs-Defekt (Oberarmkopfimpressionsfraktur) . . . . . . . . . Hintere Kreuzbandruptur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hinteres Kompressions-Syndrom am Sprunggelenk . . . . . . . . . Hodenprellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hodentorsion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hoffa’scher Fettkörper-Läsion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hornhautschwielen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hüftgelenkganglion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
73 73 74 75 75 76 76 77 77 81 81 82 82 83 83
Inhaltsverzeichnis
I Impingement-Syndrom der (Sportler-)Schulter . . . . . . . . . . . . . Inneres Schienbeinkanten-Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
85 88
J Jogger-Knie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jogger-Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
91 93
K Kapselriss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kletterfinger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kniegelenkstrecksehnenabriss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kniekehlenzyste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kniescheibenbruch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kniescheibenrückflächenandruck-Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . Kniescheibensehnenriss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kniescheibenspitzen-Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kniescheibenverrenkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Knochenödem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Knochenvorsprünge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Knopflochdeformität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Knorpelabscherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Knorpelerweichung, -schaden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kompartment-Syndrom, funktionelles . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kompressions-Syndrom der Brustkorbspitze . . . . . . . . . . . . . . . Kompressions-Syndrome der oberen Extremität . . . . . . . . . . . . Kompressions-Syndrome der unteren Extremität . . . . . . . . . . . . Kreuzdarmbeingelenk-Arthrose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kreuzdarmbeingelenk-Blockierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kreuzschmerz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
95 97 99 102 103 105 107 109 112 112 113 113 114 115 116 116 117 118 118 120 121
L Lumbalgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lumboischialgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
125 125
–M M. piriformis-Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Meniskoid-Syndrom am Sprunggelenk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Meniskusverletzung am Kniegelenk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mittelfußbeschwerden bei Fußdeformitäten . . . . . . . . . . . . . . . . Mittelhandbruch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Morton Neuralgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Muskeldefekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Muskelfaserriss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Muskelkater . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
127 127 128 129 130 130 131 132 135
XVII
Inhaltsverzeichnis
XVIII
Muskelkontusion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Muskelkrampf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Muskellogen-Syndrome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Muskelschmerzen, chronisch-unspezifisch . . . . . . . . . . . . . . . . . Muskelverknöcherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Muskelzerrung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Muskuläre Dysbalance . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
136 137 137 138 138 139 139
N Nagelhämatom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nasenbeinbruch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nasenbluten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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O Ohrmuschelblutgeschwulst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Osteochondrose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Osteochondrosis dissecans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
147 147 147
P Patellasehnenriss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peronealsehnenluxation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pes anserinus-Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Platzwunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pneumothorax . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
149 149 149 150 150
Q Querfortsatzbruch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
153
R Radfahrerleiste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reversible segmentale Funktionsstörung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ringbandverletzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rippenbruch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rotatoren-Intervall-Läsion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rotatorenmanschettenriss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
155 155 157 157 159 160
S Schädelbasisbruch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schambeinfugeninstabilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Scheuermann’sche Erkrankung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schiefhals . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schienbeinkopffraktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schienbeinstress-Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schleimbeutelentzündung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
161 161 162 163 164 165 165
Inhaltsverzeichnis
Schleimbeutelentzündung an der Schulter . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schlüsselbeinbruch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schnappende Hüfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schnellender Finger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schulterdachenge-Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schultereckgelenksprengung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schultereckgelenkverletzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schultergelenkinstabilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schultergelenkverrenkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schultersteife . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schürfwunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schwimmerknie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sehnen-, Sehnenhüllen- bzw. Sehnenscheidenentzündung . . . . Sehnenansatzreizung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sehnenriss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sehnenschaden (chronisch) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seitenbandverletzung, isoliert am Kniegelenk . . . . . . . . . . . . . . . Seitenstechen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sesambeinentzündung/Sesambeinbruch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sinus tarsi-Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Skidaumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S.L.A.P.-Läsion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Snowboard Ankle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sportlerschulter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Springer-Knie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sprunggelenkbruch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sprunggelenkinstabilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Strecksehnenabriss am Langfinger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stressreaktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Syndesmosenruptur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
166 167 168 169 169 169 170 173 175 175 176 176 178 179 181 184 185 186 186 187 187 188 189 189 190 190 193 193 193 194
T Tarsal-Tunnel-Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tennisbein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tennisellenbogen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tennisferse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tennisschulter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thrombophlebitis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thrombose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tibialis-anterior-Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tossy-Verletzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tractus-Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
197 197 198 199 200 200 200 201 201 201
XIX
Inhaltsverzeichnis
XX
U Überbein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übertraining, Sonderformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übertrainings-Syndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Unterarmspeichenbruch, körperferner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
203 203 204 206
V Verrenkung eines Gelenkes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vordere Kreuzbandruptur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vorderer Schien-Wadenbein-Bandriss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
209 209 214
W Wachstumsfugenkernabriss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wachstumsfugenverletzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Weiche Leiste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Werfer-Handgelenk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wirbelbogenlösung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wirbelbruch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wirbelgleiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
215 215 216 218 218 218 219
Z Zahnverletzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Anwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
223 227 239
Hinweise zur Benutzung
KG
Krankengymnastik
MTT
Medizinische Trainingstherapie Schnittstelle zwischen Krankengymnastik und Medizinischer Trainingstherapie
→
!
Verweis auf synonymen Begriff besonderer Hinweis
kursiv Begriffserläuterung im Glossar ➡
Bemerkung
XXI
Abkürzungsverzeichnis
A. AC-Gelenk ADL’s ads a.p. ASTE BWS CT d ESWT ggf. HBO HKB HWS i.a. IE i.m. i.v. LBH-Region LWS MRT OP OSG PIR PST SC-Gelenk TENS UAG USG V. a. VKB Z. n.
Ampulle Acromioclavicular-Gelenk Activities of Daily Living an den Schmerzpunkt anterior/posterior (vorne/hinten) Ausgangsstellungen Brustwirbelsäule Computertomographie Tag Extrakorporale Stoß-Wellen-Therapie gegebenenfalls Hyperbare Oxygenation Hinteres Kreuzband Halswirbelsäule intraartikulär, d. h. in das Gelenk Internationale Einheit intramuskulär, d. h. in den Muskel intravenös, d. h. in die Vene Lenden-Becken-Hüft-Region Lendenwirbelsäule Magnet Resonanz Tomographie (Kernspin) Operation Oberes Sprunggelenk Postisometrische Relaxation Pulsierende Signal Therapie Scapuloclavicular-Gelenk Transkutane Elektrische Nerven Stimulation Unterarmgehstützen Unteres Sprunggelenk Verdacht auf Vorderes Kreuzband Zustand nach
XXIII
Die Autoren
Dr. Stephan Maibaum Facharzt für Orthopädie, Sportmedizin; Chirotherapie, H-Arzt Teamarzt von SG Kronau-Östringen (1. Handball-Bundesliga) Dr. Markus Braun Chefarzt der Klinik für Konservative Orthopädie und Rehabilitation BG Unfallklinik Duisburg GbR Mannschaftsarzt Borussia Dortmund Bernd Jagomast Diplomsportlehrer, Physiotherapeut, Osteopath Kooperierender Osteopath des Olympiastützpunktes Rhein-Neckar Karel Kučera Diplom-Sportlehrer und Fachdiplom-Sportlehrer Prävention/ Rehabilitation Sporttherapeut Orthopädie/Traumatologie DVGS e.V. Olympiastützpunkt Tauberbischofsheim
XXV
Einleitung Bernd Jagomast
Was ist Komplextherapie? Unter Komplextherapie verstehen wir eine umfassende Nachbehandlung, bei der sich unterschiedliche Berufsgruppen mit ihren jeweiligen fachspezifischen Möglichkeiten um die Rehabilitation des Patienten bemühen. Dies beinhaltet zum einen einen regen Informationsaustausch zwischen den behandelnden Therapeuten (Physiotherapeut, Sportlehrer, evtl. Osteopath) und Ärzten über patientrelevante Erkentnisse und zum andern gemeinsame Analysen bezüglich der weiteren Vorgehensweise, die in einen gemeinsamen therapeutischen Fahrplan münden. Ein solches Vorgehen hat den Vorteil, dass sich die jeweiligen Therapeuten auf die wesentlichen Aspekte ihres Fachwissens konzentrieren. Das heißt der Physiotherapeut kümmert sich primär nicht um den Haltungsaufbau oder allgemeine Kraftdefizite, wenn die hauptsächlichen Probleme des Patienten beispielsweise im Bereich des Bewegungsausmaßes von Gelenken oder im filigranen (segmentalen) Wirbelsäulenbereich zu suchen sind. Der Sportlehrer wiederum kann aufgrund seiner Ausbildung zum Sportwissenschaftler den Trainingsaufbau für den klassischen Muskelaufbau oder ein sportartspezifisches Training besser bestimmen und planen (während der Krankengymnast/Physiotherapeut durch seine spezifischen Techniken u. U. die Wege dafür frei macht).
In unserem Therapiekonzept bedeutet dies, dass sich jeder Therapeut in der zur Verfügung stehenden knappen Zeit auf das für ihn Wesentliche konzentriert und weitere Aspekte der jeweils anderen Berufsgruppe überlässt. Für die interdisziplinären Berührungspunkte richten wir eine Schnittstelle ein. Sie dient als Plattform für: ■ Übergabe der Patientendaten ■ Beschreibungen der Veränderungen gegenüber der letzten Sitzung ■ Informationsaustausch allgemeiner Art ■ gemeinsame Analysen ■ gemeinsame Planung des weiteren Vorgehens Ohne diesen intensiven Informationsaustausch ist der Erfolg der Komplextherapie nicht gewährleistet. Man könnte in diesem Falle die einzelnen Anwendungen ohne Einfluss auf den Therapieerfolg nicht nur personell, sondern auch räumlich von einander trennen. Die Schnittstelle als „Integrationspool“ sorgt dafür, dass das Ganze (die Komplextherapie) mehr ist als die Summe seiner Teile (die Einzelanwendungen). Wenn die Komplextherapie in einem breiteren Rahmen gesehen wird, werden der behandelnde Arzt und im Leistungssport der Trainer mit eingebunden. Dadurch ergeben sich zwei weitere Schnittstellen, wobei die erste – also die zwischen Arzt und Therapeuten – grundsätzlich vorhanden sein sollte.
1
Einleitung
Nach welcher Systematisierung gehen wir in unserer Komplextherapie vor? Wir unterteilen alle sportmedizinischen Krankheitsbilder vereinfachend in zwei Gruppen. Dies sind die akut-traumatischen und die chronisch-degenerativen (Abb. 1), wohl wissend, dass die eine oder andere Pathologie als „Grenzgänger“ dazwischen einzuordnen ist. Auch gibt es Krankheitsbilder, die in Abhängigkeit ihrer Entstehungsform entweder der einen oder der anderen Gruppe zuzuordnen sind (siehe z. B. „Impingement-Syndrom“ in Abb. 1). Im Anschluss an die Gruppierung stellt sich die Frage nach einer allgemeingültigen Charakteristik innerhalb der jeweiligen Gruppe. Gesucht werden gleiche Kriterien, anhand derer die Pathologien zur Zeit der Betrachtung beurteilt und die Defizite des Patienten somit transparent gemacht werden, um adäquate Behandlungsprogramme auszuwählen. Die Kriterien für die akut-traumatischen Krankheits- und Verletzungsformen, die regelmäßig zugeordnet werden können (quasi als zeitliche Schablone für
den Genesungsverlauf), sind die Wundheilungsphasen, die immer in ähnlicher Form vorliegen. Es werden in der Regel vier Phasen beschrieben, in denen nacheinander die Gewebeveränderungen im Laufe der Genesung stattfinden – von der Entzündung direkt bei Eintreten der Verletzung über die Eigenreparatur des Körpers und der Stabilisierung des neuen Gewebes bis zur Gesundung. Diese Phasen können in ein grobes zeitliches Schema eingefügt werden, wobei zwischen den einzelnen Phasen keine scharfen Abgrenzungen, sondern fließende Übergänge bestehen (Abb. 2). Es handelt sich hierbei um ein grobes Raster als Entscheidungshilfe für die Auswahl adäquater therapeutischer Maßnahmen. Immer werden auch individuelle Kriterien einbezogen, denn nicht bei jedem Patienten verhält sich der Genesungsverlauf bei ähnlicher Verletzung/Erkrankung identisch. Sich ausschließlich an ein zeitliches Raster zu halten birgt die Gefahr, dass Patienten entweder überlastet oder unterfordert sein können. Auch ist denkbar, dass ein am Knie operierter Patient durch falsches Verhalten im Sinne einer Strukturüberlastung beispielsweise auch in der dritten postoperativen
Pathologie
• • • • •
1. Akut - traumatisch
2. Chronisch - degenerativ
Beispiele
Beispiele
VKB-Ruptur Impingement - Syndrom Bandscheibenvorfall (NPP) Supinationstrauma OSG Z. n. Operation
Abb. 1. Erkrankungsformen in der Sporttraumatologie
2
• • • • •
Arthrose Impingement - Syndrom Bandscheibendegeneration Spondylolysthesis posttraumatische Instabilität
Was ist Komplextherapie?
Woche eine erneute Entzündung mit Schwellung und Erwärmung des Kniegelenkes entwickeln kann. Die Entzündungszeichen sind dann die entscheidenden Kriterien für die therapeutischen Ziele und Inhalte – d. h. trotz anbrechender vierten Woche nach Operation gelten die Ziele und Inhalte der ersten Phase der Wundheilung (Entzündungsphase). Es bedarf des entsprechenden Überblicks des Therapeutenteams, hier ausgewählte therapeutische Fahrpläne wieder zu kippen und einige Schritte zurückzugehen, um dadurch einen möglichst raschen Rehabilitationsverlauf zu gewährleisten. Grundsätzlich ist zu berücksichtigen, dass ein Patient mit geringerer Verletzung die jeweiligen Phasen schneller
durchläuft als der mit einem ausgeprägten strukturellen Schaden. Bei den chronisch-degenerativen Pathologieformen finden sich regelmäßig zwei Kriterien, mit deren Hilfe sich therapeutische Ziele und Inhalte innerhalb des therapeutischen Fahrplanes formulieren lassen (Abb. 3). Zum einen strukturelle Veränderungen am aktiven und passiven Bewegungsapparat, bei denen sich die grundsätzliche Frage eines therapeutischen Zuganges stellt. Bei der Arthrose kann das Fortschreiten der Knorpelzerstörung beispielsweise nicht verhindert werden, der Verlauf kann jedoch in Abhängigkeit des Grades der Zerstörung (Grad I–IV) mit therapeutischen Maßnahmen durchaus güns-
Phasen der Wundheilung Entzündungsphase
Proliferationsphase
Konsolidierungsphase
Remodulierungsphase
2. Tag
5. Tag
bis 21. Tag
bis 60. Tag
bis 360. Tag
vaskuläre Phase
zelluläre Phase
Synthetisierung neuer Kollagenfasern
Festigung der Resynthese
vollständige Regeneration
therapeutische Maßnahmen keine Belastung
reduzierte Belastung
volle Belastung
maximale Belastung
• • • •
Eis Kompression Hochlagerung Manuelle Lymphdrainage • Elektrotherapie
• passive Mobilisation im schmerzfreien Sektor • assistive Mobilisation • konzentrisch /exzentrisch mit reduzierter Belastung • Isokinetik • Stabilisation (isometrisch) • vorsichtige Dehnung • Physikaltherapie
• sukzessiver Belastungs- • von Vollbelastung zu aufbau im schmerzfreien Maximalbelastung • sportartspezifische BeBereich lastung • vermehrt Dehnen • vermehrt Exzentrik • Isokinetik • Stabilisation +++ • am Phasenende Vollbelastung
Ziel: Überwinden der Entzündungsphase
Ziel: Vermeidung der Zerstörung neuer Strukturen
Ziel: volle Belastbarkeit bei optimaler Koordination und Stabilität
Ziel: Erreichen des Maximalziels mit evtl. seitengleichen Werten
fließend Abb. 2. Kriterien der Therapie von akuten Krankheitsbildern
3
Einleitung
tig beeinflusst werden. Zum anderen funktionelle Veränderungen, die der Patient meist im Sinne eines Schmerzvermeidungsverhaltens zeigt, wenn er beispielsweise aufgrund einer mit Schmerz verbundenen arthrotischen Veränderung des Kniegelenkes hinkt (Schonhaltung). Diese Kompensationen müssen vom Therapeutenteam aufgedeckt und mittels Komplextherapie behandelt werden, um Folgeschäden zu verhindern (in der Regel reicht hier eine einfache physiotherapeutische Maßnahme nicht aus). Zusammenfassend kann das Vorgehen innerhalb der Komplextherapie folgendermaßen beschrieben werden: ■ Die Verletzung bzw. Erkrankung wird zunächst einer der beiden Gruppen zugeordnet: akut-traumatische Formen chronisch-degenerative Formen ■ Für jede dieser beiden Gruppen existieren folgende Kriterien, die helfen, die Hauptdefizite des Patienten transparent zu machen:
Abb. 3. Kriterien der Therapie von chronischdegenerativen Krankheitsbildern
ja
4
■
für die akut-traumatischen Formen die Wundheilungsphasen, die eine grobe Vorstellung der Reparationsvorgänge innerhalb der verletzten Struktur in einem zeitlichen Ablauf mit fließenden Übergängen vermitteln für die chronisch-degenerativen Formen die Unterscheidung in strukturelle und funktionelle Veränderungen und die Frage, ob therapeutische Maßnahmen greifen (s. Abb. 3) Aufgrund der Kenntnis der Defizite und einer „Rangliste“ ihrer Bedeutsamkeit (Was muss zuerst therapiert werden?) werden Ziele und Inhalte der therapeutischen Maßnahmen formuliert, die im Rahmen der Schnittstellen abgeglichen werden, so dass sich jeder Therapeut mit seinen Fähigkeiten auf das für seine Arbeit Wesentliche konzentrieren kann und gleichzeitig ein Maximum an Information über den Rehabilitationsverlauf von seinen Kollegen erhält. In diesen Informati-
Pathologie (Bsp. Arthrose)
strukturelle Veränderung (Knorpeldestruktion)
funktionelle Veränderung Kompensationsverhalten
Behandlung
Behandlung
nein
ja
Was ist Komplextherapie?
■
onsfluss sollte immer der behandelnde Arzt und u. U. der betreuende Trainer mit einbezogen werden (Abb. 4). Erst nach der Formulierung der Ziele und Inhalte und unter Berücksichtigung der anatomisch-biomechanischen Besonderheiten erfolgen physiotherapeutische Techniken bzw. die trainingstherapeutischen Belastungsformen (als anatomisch-biomechanische Besonderheit ist beispielsweise die Tatsache zu berücksichtigen, dass das körpereigene Transplantatgewebe bei Kreuzbandoperationen am Knie zwischen der sechsten und achten postoperativen Woche in Bezug auf seinen histologischen Umbau am schwächsten ist, die Belastung
in dieser Wundheilungsphase also entsprechend reduziert werden muss). Einerseits schafft man durch Systematisierung interne Rahmenbedingungen, die das therapeutische Arbeiten vereinfachen bzw. helfen, die Probleme des Patienten in jeder Phase seiner Rehabilitation besser zu verstehen. Andererseits werden im Gesundheitswesen angesichts leerer Kassen externe Rahmenbedingungen geschaffen, die Wirtschaftlichkeit einfordern, jedoch weniger der Vereinfachung der therapeutischen Vorgehensweise dienen. Die Vorgaben des Gesetzgebers und der Kostenträger konzentrieren sich derzeit aus durchaus verständlichen Gründen
Pathologie 1. Akut - traumatisch
2. Chronisch - degenerativ
Entzündungsphase
strukturelle Veränderung
funktionelle Veränderung
Behandlung
Behandlung
Proliferationsphase Konsolidierungsphase
ja
Reparationsphase
Arzt
Ss
KG
nein
Ss
MTT
Ss
Trainer
Ziele Inhalte Ss = Schnittstelle
Abb. 4. Informationsfluss zwischen behandelndem Arzt und jeweiligen Therapeuten (Krankengymnast/ Physiotherapeut, Sportlehrer)
5
Einleitung
auf die kurzfristige Einsparung von Kosten. Zeitliche Vorgaben sind jedoch nicht tauglich, wenn der Rahmen der therapeutischen Behandlungsmöglichkeit enden muss, bevor beispielsweise die angestrebte Beseitigung eines muskulären Defizites abgeschlossen sein kann, da muskelphysiologische Anpassungsprozesse entsprechend länger dauern. Die Komplextherapie ist aber an einem langfristigen therapeutischen Erfolg interessiert, der auch etwaigen Folgeerkrankungen entgegenwirkt. Die Wirtschaftlichkeit eines solchen Konzeptes basiert somit auch auf der Verhinderung möglicher Folgekosten. Hierfür stehen allerdings langfristige wissenschaftliche Begleituntersuchungen aus, die von Legislaturperioden unabhängig sind und helfen, diese Spätfolgen, die bei einigen Krankheitsbildern schon nachgewiesen sind, aufzudecken (so ist beispielsweise die sekundäre Meniskusschädigung bei Sportlern mit nicht operativ versorgtem Riss des vorderen Kreuzbandes ausreichend evaluiert). Die Rehabilitation von Leistungssportlern war schon immer eine ideale therapeutische „Spielwiese“. Wirtschaftlichkeit wird hier nicht in Therapieeinheiten oder Therapiekosten gemessen, sondern am Zeitpunkt des Wiedereintritts in den sportlichen Wettbewerb. Insofern lassen sich Ziele und Inhalte der Medizinischen Trainingstherapie bei Leistungssportlern früher und über längere Zeit mit Leben füllen, indem beispielsweise mit nicht betroffenen Muskelgruppen im Sinne der Aufrechterhaltung des konditionellen Status auf höchstmöglichem Niveau gearbeitet wird. Der Grundsatz der Komplextherapie jedoch, nämlich die optimale Zusammenarbeit eines therapeutischen Teams in einem Nachbehandlungskonzept, das auf einem Maximum an Informationsfluss basiert, hat
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auch für den Freizeitsportler und „OttoNormalverbraucher“ seine Gültigkeit. Da die Behandlungstechniken und Belastungsformen in der Regel sehr spezifischer Natur sind und eher vom versierten Leser genauer betrachtet werden, haben wir auf eine globale „Eindeutschung“ der Begriffe verzichtet.
Osteopathie und Sport Im Rahmen eines Therapielexikons einer einzelnen, noch dazu sehr komplexen Therapieform wie der Osteopathie gerecht zu werden, ist nur schwer möglich. Dennoch wollen wir versuchen, ein Konzept vorzustellen, das in jüngerer Zeit unter Ärzten und Physiotherapeuten zu Recht auf großes Interesse stößt. Wir haben andere Techniken, wie beispielsweise die Manuelle Therapie, nicht explizit erläutert – warum also die Osteopathie? Die osteopathische Medizin nimmt eine Sonderstellung ein, da sie gerade durch ihre Komplexität vielen anderen Behandlungsansätzen überlegen sein kann – sofern wir Krankheits- und Verletzungsformen betrachten, die für sie auch in Frage kommen. Dies sind insbesondere solche mit funktionellen Störungen oder Kompensationsmechanismen, die auf andere Körperregionen oder sogar andere Körpersysteme übergreifen und durch herkömmliche Behandlungsstrategien nicht befriedigend behandelt werden können.
Was ist Osteopathie? Die Osteopathie ist ein ganzheitliches Behandlungsmodell, das vor ca. 130 Jahren von dem amerikanischen Arzt Dr. Andrew Taylor Still (1828–1917) entwickelt wurde. Durch den krankheitsbedingten Tod
Osteopathie und Sport
seiner ersten Frau und vier seiner Kinder erkannte Still die Grenzen der damaligen Schulmedizin, die im Wesentlichen durch Mangel an Kenntnissen geprägt war. Durch erneutes intensives Studium der Anatomie und Physiologie (Struktur und Funktion) gepaart mit den philosophischen Grundsätzen Stills entstand ein neues Behandlungskonzept, das bis heute weiterentwickelt wurde und wird, ohne seine Wurzeln außer Acht zu lassen. Die wesentliche Vorgehensweise der Osteopathie besteht darin, durch differenzierte palpatorische Techniken funktionelle Störungen in allen Körpersystemen zu erkennen und zu behandeln, um den Selbstheilungskräften des Organismus die Grundlage zur Gesundung zu schaffen. Die Anwendung osteopathischer Medizin setzt genaueste Kenntnisse der Anatomie und Physiologie voraus. Zu ihren Grundlagen zählen die Einheit des menschlichen Körpers, die wechselseitige Abhängigkeit von Struktur und Funktion und die selbstregulierenden Kräfte im Körper. Die moderne Osteopathie unterscheidet heute drei große Teilgebiete: 1. Die osteo-artikuläre (parietale) Osteopathie, die sich mit Dysfunktionen des Bewegungsapparates auseinandersetzt. 2. Die viszerale Osteopathie, die funktionelle Störungen der inneren Organe und deren Wechselwirkungen mit dem Gesamtorganismus behandelt. 3. Die craniosacrale Osteopathie, die sich u.a. mit den Schädelknochen, den Schädelnähten, der Liquorfluktuation (Bewegung der Gehirnflüssigkeit) und den so genannten reziproken Spannungsmembranen des Schädels und des Spinalkanals als bindegewebige Verbindung des Schädels (Cranium) und des Kreuzbeines (Sacrum) auseinandersetzt. Entwickelt wurde die craniosacrale Osteopathie in den 20er
Jahren von W. G. Sutherland, einem Schüler Stills. Diese Teilgebiete werden in der klassischen osteopathischen Medizin sowohl in der Befunderhebung als auch in der Behandlung integrativ angewendet. Die bestehenden anatomischen und physiologischen Relationen der einzelnen Körpersysteme werden immer berücksichtigt. Der Untertitel des vorliegendes Buches lautet „Behandlung von Verletzungen des Bewegungsapparates“ und im Rahmen der konservativen Versorgung von Sportlern stellen wir die Komplextherapie als ideale interdisziplinäre Vorgehensweise heraus. Dennoch sehen wir in unseren Praxen immer wieder Patienten, deren Symptome trotz adäquater Nachbehandlung nicht verschwinden. In einigen dieser Fälle wird die eigentliche Ursache des Problems nicht erkannt, weil sie u. U. in einem anderen Körpersystem liegt. Hier einige Beispiele: ■ So genannte pseudopektanginöse Beschwerden („Pseudoherzschmerz“) bei unauffälligem EKG finden ihre Ursache häufig in funktionellen Störungen der Gelenke der Brustwirbelsäule und/oder der Rippengelenke (sog. Blockaden). Der Organschmerz resultiert hier aus einem Problem des Bewegungsapparates und wird nach Lösen der Blockaden höchstwahrscheinlich nicht mehr auftauchen. ■ Ein funktionelles oder auch strukturelles Magenproblem (Ptose, Gastritis, etc.) kann auf dem Wege seiner vegetativen Versorgungsstrukturen (Nn. splanchnici majores/Th 6-9) Beschwerden im Bereich der Brustwirbelsäule hervorrufen, die je nach Problemstellung nach osteopathischer oder schulmedizinischer Behandlung des Magens verschwinden.
7
Einleitung
■
■
8
Es ist denkbar, dass die Ursache der Beschwerden im selben Körpersystem liegt, aber eben nicht am Ort der Schmerzsymptomatik. Ein Supinationstrauma des Sprunggelenkes kann das Wadenbein gegenüber dem Schienbein fußwärts versetzen (Kaudalisierung). Am oberen Ende des Wadenbeines setzt der Musculus biceps femoris an, der am Tuber ischiaticus des Beckenknochens entspringt. Auf dem Wege dieser mechanischen Kette, sind neben den ursprünglichen traumatisch bedingten Beschwerden am Sprunggelenk, die wir im Rahmen der Komplextherapie ausreichend behandelt haben, weitere Beschwerden am gleichseitigen Kniegelenk oder im Bereich des Iliosakralgelenkes möglich, die sich mittels diagnostischer Verfahren wie MRT nicht darstellen lassen und die ohne Korrektur der Kaudalisierung nicht verschwinden. Von großer Bedeutung können immer auch die Folgen lange zurückliegender Verletzungen, wie beispielsweise Schleudertraumata sein, die u. U. jahrelang kompensiert und beschwerdefrei sind und erst in Verbindung mit zusätzlichen Problemen eine Rolle spielen.
Diese Beispiele zeigen die Möglichkeit auf, den Sportler bei wiederkehrenden Beschwerden trotz adäquater Behandlung einem Osteopathen vorzustellen. Dies könnte bei der in diesem Buch vorgestellten Komplextherapie im Rahmen der Schnittstelle zwischen Arzt und Physiotherapeut geschehen. Je nach Befund sind ein bis drei Sitzungen in zeitlichem Abstand von zwei bis vier Wochen ausreichend. Welche der im Therapielexikon vorgestellten Krankheitsbilder für diesen Behandlungsansatz in Frage kommen, kann nicht pauschal beantwortet werden, sondern ist abhängig vom Behandlungsergebnis bei klassischer Vorgehensweise und dem Ergebnis einer eventuellen osteopathischen Befunderhebung. Daher haben wir auf eine gesonderte Kennzeichnung durch ein Icon verzichtet und es bei dieser allgemeinen Beschreibung belassen. Besondere Erwähnung sollen abschließend aber alle Verletzungen des Kopfes und des Kiefers finden, die aus osteopathischer Sicht eine craniosacrale Befunderhebung und eventuell eine Behandlung mittels craniosacraler Osteopathie erforderlich machen.
A Achillessehnenriss Synonyme Achillessehnenruptur, engl.: achilles tendon rupture. Definition Riss der Achillessehne. Entstehungsmechanismus ■ Riss nach schnellem Antritt, Auf- oder Absprung ■ bei degenerativer Vorschädigung auch durch Bagatelltrauma möglich ■ häufig zwischen 30. und 40. Lebensjahr ■ Vorbehandlung mit kristallinen Kortikoiden fördert Rissbereitschaft ■ selten direkte oder stumpfe Gewalteinwirkung oder scharfe Durchtrennung
Abb. 5. Klinisches Bild einer gesunden Achillessehnen-Taille
Symptome ■ hörbarer Knall, peitschenartiger Schlag, vermeintliches Gefühl, einen Tritt gegen die Sehne bekommen zu haben ■ das Einnehmen des Zehenstandes ist nicht möglich ■ tastbare Delle ■ Senken des Fußes gegen Widerstand abgeschwächt bis aufgehoben ■ bei Kompression der Wade ist die Senkung des Fußes nicht provozierbar (in Bauchlage z. B. zu testen mit sog. Thompson-Test) Therapeutische Maßnahmen Sofortmaßnahmen ■ P.E.C.H.-Schema (s. Anwendungen) ■ Entlastung an 2 UAG ■ nichts mehr essen und trinken Frische Rupturen sollten operativ versorgt werden; bei Kontraindikationen auch konservativ-funktionelle Behandlung mit einem Achillessehnenschuh
Abb. 6. Klinisches Bild einer gerissenen Achillessehne – die Taille ist nicht mehr erkennbar
oder einer Orthese für 6 Wochen möglich. Nach einer Operation erfolgt die Ruhigstellung für 7–10 Tage in einer Gipsschiene zum Abschwellen, ist Entlas-
9
Achillissehnenriss
tung an 2 UAG, Beginn mit Komplextherapie. Tragen des Achillessehnenschuhes für weitere 5 Wochen (tagsüber) unter Benutzung der UAG, jedoch mit Teilbelastung (halbes Körpergewicht). Bei alter Ruptur oder chronischer Insuffizienz sind operative Maßnahmen wie Muskel-Sehnenplastiken notwendig.
A
Komplextherapie ➡
Entzündungsphase und Proliferationsphase sind bei zugänglichem Fuß gekennzeichnet durch entzündungshemmende Maßnahmen, wie Lymphdrainage, Kryotherapie und passive Mobilisation im schmerzfreien Bewegungssektor. MTT entfällt in diesen beiden Phasen.
Konsolidierungsphase KG Ziele ■ Trophikverbesserung ■ Detonisierung/Entkrampfung ■ Längung der Muskulatur/Elastizitätsgewinn ■ Kraftzuwachs ■ Zugewinn/Erhalt des joint-play des OSG und des USG ■ Stabilisierung ■ Gangbildverbesserung ■ am Phasenende sportartspezifisches Training Inhalte ■ Massagetechniken (v. a. Ausstreichungen und Knetungen) ■ Ultraschall ■ Querfriktion an der Nahtstelle/am Narbengewebe ■ Dehnung ■ Manuelle Therapie für das OSG und das USG
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■ ■
■
Kräftigung in offener und geschlossener Bewegungskette propriozeptives Training (aktive Stabilisierung durch rhythmische Stabilisation in der geschlossenen Bewegungskette) Gangschule
Informationsaustausch über das Bewegungsausmaß im schmerzfreien Bewegungssektor und über schmerzfreie Belastbarkeit.
MTT Ziel ■ Aktivierung des lokalen und allgemeinen Stoffwechsels ■ Erhaltung des schmerzfreien Bewegungsausmaßes ■ Kräftigung benachbarter Muskelgruppen ■ Kraftaufbau der Plantarflexoren im schmerzfreien Bewegungsausmaß ■ Kraftaufbau der Dorsalextensoren im schmerzfreien Bewegungsausmaß ■ Eingliederung der Plantarflexoren in funktionelle Bewegungsabläufe ■ Verbesserung der allgemeinen Ausdauer Inhalte ■ passive Isokinetik im schmerzfreien Bewegungsausmaß ■ Aqua-Jogging ■ Kraftausdauertraining der Plantarflexoren im schmerzfreien Bewegungsausmaß ■ Kraftausdauertraining der Dorsalextensoren im schmerzfreien Bewegungsausmaß ■ Schulung von Bewegungsabläufen in der komplexen Funktionskette ■ selektive Kräftigung der Oberschenkel- und Gesäßmuskulatur ■ Fahrrad-Ergometer-Training ■ Beginn mit selbstständigem Dehnen
A
Achillodynie
Remodulierungsphase KG
➡
I. d. R. keine KG mehr nötig; MTT steht deutlich im Vordergrund.
Informationsaustausch bezüglich der Bewältigung der sportartspezifischen Inhalte.
MTT Ziele ■ Kraftverbesserung der Plantarflexoren im vollen Bewegungsausmaß ■ Kraftverbesserung der Dorsalextensoren im vollen Bewegungsausmaß ■ Stabilisation der Sprunggelenke ■ Verbesserung der Bewegungskoordination beim Laufen ■ Steigerung der Koordination ■ Schulung weiterer Kraftfähigkeiten ■ Steigerung der Belastbarkeit bis zur Vollbelastung bzw. sportartspezifischen Belastung ■ Steigerung der allgemeinen Ausdauer Inhalte ■ Hypertrophietraining der Plantarflexoren ■ Hypertrophietraining der Dorsalextensoren ■ Kräftigung der Pronatoren und Supinatoren ■ Training von Bewegungsabläufen in der komplexen Funktionskette ■ komplexes Koordinationstraining für die unteren Extremitäten ■ selbstständiges Dehnen ■ Laufschulung ■ exzentrisches Training der Wadenmuskulatur (Isokinetik) ■ Reaktivkrafttraining der Wadenmuskulatur ■ Laufen zur Verbesserung der allgemeinen Ausdauer
Achillodynie Synonyme Achillessehnenbeschwerden, engl.: achillodynia. Definition Schmerzen im Bereich der Achillessehne durch unterschiedliche Krankheitsbilder, oft in Kombination auftretend: ■ Tendinitis: entzündlicher Reizzustand der Sehne ■ Tendinose: Nekrose, Kalkablagerung, Verknöcherung, Teilruptur der Sehne im Rahmen einer chronischen Tendinitis ■ Peritendinitis (Peritenonitis): entzündlicher Reizzustand des Sehnengleitgewebes ■ Peritendinose: Verhärtung und Verdickung des Sehnengleitgewebes im Rahmen einer chronischen Tendinitis ■ Insertionstendopathie (=Enthesiopathie): Sehnenansatzerkrankung durch Schleimbeutelentzündung (Bursitis subachillae und subcutanea), Knochenausziehungen (Haglundexostose), dorsaler Fersensporn, Nekrose, Teilruptur des Sehnenansatzes im Rahmen einer chronischen Tendinitis
Tendinitis Paratenonitis/ Peritendinitis Bursitis achillaea dorsaler Fersensporn
Abb. 7. Mögliche Sehnenveränderungen im Rahmen einer Achillodynie
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Achillodynie
Entstehungsmechanismus ■ Überlastung (z. B. harter Boden, hohe Trainingsintensität) ■ äußere mechanische Irritationen (z. B. neue Schuhe, Druck durch Fersenkappe, überbreite Schuhsohle) ■ neuromuskuläre Fehlsteuerung (hohe Spannung der Wadenbeinmuskulatur) ■ biomechanische Fehlbelastung (z. B. Sprunggelenkinstabilität, Hohl-, Senk-, Spreizfuß, Bewegungseinschränkung benachbarter Gelenke) ■ Stoffwechselstörung (z. B. Gicht) ■ mangelnde Erholungsphasen ■ virale und bakterielle Infektionen (z. B. Zahnwurzel) ■ Antibiotikaeinnahme (z. B. Gyrasehemmer) können zu entzündlichen Reizzuständen und chronischen Sehnenveränderungen führen.
A
Symptome ■ Schmerzen beim Abrollen des Fußes, besonders morgens ■ Druckschmerz, entlang des betroffenen Bezirks ■ Schwellung, Schneeballknirschen beim Heben und Senken des Fußes, ggf. Rötung (Tendinitis, Peritendinitis) ■ kolbenförmig aufgetriebene Sehne ca. 2–3 cm oberhalb des knöchernen Ansatzes am Fersenbein, Tendinose), ■ Rötung im Bereich des Achillessehnenansatzes (Insertionstendopathie) Therapeutische Maßnahmen Entzündlicher Reizzustand ■ Kühlung mit Eisbeutel 3–4×/Tag ■ feucht-kalte Umschläge (z. B. HyzumLösung), lokale Einreibungen mit japanischem Heilpflanzen-Öl (JHP), tagsüber je 3–4× ■ Ichtholan-Spezialsalben-Verband zur Nacht ■ Infiltration an das Gleitgewebe (ads) mit zunächst:
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■ ■ ■ ■
1 A. Meaverin dann: 1 A. Aethylsklerol 1 A. Lymphaden Hervert 1 A. Traumeel 1 A. Actovergin 1 A. Belladonna Homaccord bei Schmerzpersistenz z. B. alle 3 Wochen (maximal 3×) 4 mg Dexamethason Stichelung des betroffenen Gewebes mit einer dünnen Kanüle (27 Gauge) Fersenerhöhung 0,5 cm, Einlage nach Maß kortikoidhaltige Salbe, z. B. EcuralSalbe längere Laufbelastungen meiden
Medikamente. Enzym-Dragees 5×3/d für 14 Tage, Ibuprofen 600 mg 3×1/d für 14 Tage. Chronische Form ■ Akupunktur ■ ESWT (s. Anwendungen) ■ Röntgentiefenbestrahlung ■ Hyperbare Sauerstofftherapie (s. Anwendungen) ■ Lasertherapie Häufig zu späte Arztkonsultation, chronischer Verlauf mit nachfolgenden Operationen.
Abb. 8. Infiltration an das Gleitgewebe
!
A
Achillodynie
Komplextherapie (für die chronische Form) ■
Strukturelle Veränderungen ■ Auffaserung, Verdickung bzw. Verquellung im Sehnenbereich ■ Mikrotraumatisierung am KnochenSehnenübergang ■ Mikrotraumatisierung am Muskel-Sehnenübergang Funktionelle Veränderungen ■ Schmerzkompensation durch Vermeidung von exzentrischer und konzentrischer Belastung und passiver Dehnung (hier meist gravierende Veränderung des Gangbildes im Sinne der Verkürzung der Standbeinphase mit Vermeidung des Abrollens durch Außenrotation im Hüftgelenk bei Drehung über die Ferse. KG Ziele ■ Entlastung (passive Hilfsmittel wie Fersenkeil zur Unterstützung der Entlastung – jedoch temporär) ■ evtl. Entstauung ■ evtl. Verbesserung des joint-play im OSG und USG ■ Verbesserung des Gangbildes ■ Stabilisation der Sprunggelenke ■ sukzessive Steigerung der Belastbarkeit Inhalte ■ evtl. Manuelle Lymphdrainage ■ Ultraschall ■ Massage Unterschenkel (v. a. M. triceps surae und M. tibialis anterior) ■ Querfriktion an der Achillessehne ■ kräftige Ausstreichung der Plantaraponeurose ■ passive Dehnung im schmerzfreien Sektor ■ Manuelle Therapie des gesamten Fußes ■ einüben zunächst der Teilaspekte der Standbeinphase (evtl. unter Entlastung
im Gehbarren), dann der kompletten Phase in vollständiger Dynamik und voller Belastung aktive Stabilisierung durch rhythmische Stabilisation in der geschlossenen Bewegungskette
Informationsaustausch über aktives und passives Bewegungsausmaß, über Kraftwerte der betroffenen Muskulatur und gemeinsames Überprüfen der aktiven Stabilisation des Gangbildes (Laufbandanalyse) sowie Besprechen des weiteren Procederes.
MTT Ziele ■ Aktivierung des lokalen und allgemeinen Stoffwechsels ■ Tonusreduktion der Plantarflexoren ■ Kraftaufbau der Dorsalextensoren ■ später Kraftaufbau der Plantarflexoren ■ Stabilisation des oberen und unteren Sprunggelenkes ■ Reduktion von Schon-, bzw. Kompensationsbewegungen Inhalte ■ passive Isokinetik im schmerzfreien Bewegungsausmaß ■ Aqua-Jogging ■ Hypertrophietraining und exzentrisches Training der Dorsalextensoren ■ Kraftausdauertraining der Plantarflexoren ■ selbstständiges Dehnen der Plantarflexoren ■ propriozeptives Training auf unterschiedlichen Untergründen und in unterschiedlichen ASTE ■ Schulung von funktionellen Bewegungsabläufen unter Eingliederung der Plantarflexoren ■ exzentrisches Training (Isokinetik) der Wadenmuskulatur
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Adduktorentendopathie
■
A
■ ■ ■
Training des Dehnungs-VerkürzungsZyklus Laufschulung Fahrrad-Ergometer-Training Laufen zur Verbesserung der allgemeinen Ausdauer
Adduktorentendopathie Synonyme Adduktorenansatzreizung, engl.: adductor lesion. Definition Chronische Reizung der Adduktoren im sehnigen Anteil bzw. sehnig-knöchernen Übergang. Entstehungsmechanismus Chronischer Überlastungsschaden, wiederholte Mikroverletzungen, oft bei Fußballern durch Schussbewegungen und Ballstoppen mit der Innenseite oder durch seitliches Grätschen. Auch durch harte Untergründe, schlechtes oder neues Schuhwerk (Stollen, Spikes) bedingt. Weitere Ursachen. Beckenschiefstand, Blockierung des Kreuz-Darmbeingelenkes, funktionelle Beckenringinstabilität, Hüftgelenkirritationen mit Bewegungseinschränkungen, Reizung der Symphyse (Schambeinfuge), Entzündungsherde im Körper (Zahnwurzel). Symptome ■ Schmerzen in der Schambeinregion, oft auch im betroffenen Muskel oder der Sehne ■ ggf. Schwellung ■ Anspreizen gegen Widerstand schmerzhaft ■ Abspreizen häufig schmerzend, mit Bewegungseinschränkung
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Therapeutische Maßnahmen ■ Weglassen der schädigenden Ursache (z. B. Stollenwahl) ■ Ausschluss einer → „Weichen Leiste“ ■ zur Nacht: Sitzbäder (z. B. LeukonaRheumabäder), danach Wärme konservieren mit feucht-warmem Wickel (s. Anwendungen) ■ Beinlängendifferenz ausgleichen (Einlagen oder Sohlenerhöhung) ■ in hartnäckigen Fällen: Infiltration ads mit Procain, Traumeel, Aethylsklerol (je eine Ampulle 3× innerhalb einer Woche), bei Beschwerdepersistenz Kortikoidgabe neben den Sehenansatz (z. B. Dexamethason) ■ HBO (Hyperbare Sauerstofftherapie), s. Anwendungen Medikamente. Muskelrelaxans 3×1/d, Enzyme 3×3/d für 8 Tage.
Komplextherapie ➡
In Abhängigkeit der Schmerzausprägung ist eine Belastungsreduktion bis zur Sportpause sinnvoll; insofern ist die Entzündungsphase i. d. R. durch Belastungsvermeidung gekennzeichnet (evtl. kann nach einer Woche mit leichtem Lauftraining und vorsichtigen schmerzfreien Dehnungen begonnen werden).
Häufig wird das Problem wegen Bagatellisierung verschleppt.
!
Konsolidierungsphase Ziele ■ Schmerzreduktion ■ Elastizitätsgewinn/Dehnbarkeit ■ Belastbarkeit
KG
A
Adduktorentendopathie
Inhalte ■ Querfriktion im Schmerzbereich ■ passive Dehnung inkl. PIR ■ PNF ■ Widerstandsübungen am langen Hebel ■ gegen Ende der Phase sportartspezifische Teilaspekte mit gezielter dosierter Adduktorenbelastung Informationsaustausch über Schmerz und Belastbarkeit sowie schmerzfreies Bewegungsausmaß.
MTT Ziele ■ Tonusreduktion der Adduktoren ■ Erhaltung des schmerzfreien Bewegungsausmaßes ■ Steigerung des lokalen und allgemeinen Stoffwechsels ■ Kraftaufbau der Antagonisten ■ Abbau von Kompensationsbewegungen ■ Verbesserung der Stabilität der LBHRegion ■ Verbesserung der allgemeinen Ausdauer Inhalte ■ passive Isokinetik im schmerzfreien Bewegungsausmaß ■ exzentrisches Training (Isokinetik) der Abduktoren ■ Kraftausdauer-, bzw. Hypertrophietraining der Gesäßmuskulatur und der Abduktoren im schmerzfreien Bewegungsausmaß ■ Kraftausdauertraining der Abduktoren in funktionellen Ausgangspositionen ■ Training von funktionellen Bewegungsabläufen unter Eingliederung der betroffenen Muskulatur ■ Laufschulung ■ Fahrrad-Ergometer-Training
Remodulierungsphase ➡
Das Augenmerk liegt hier auf intensi- KG ver analytischer Dehnung, um Rezidive zu verhindern.
Die o. g. Dehnungen als Vorbereitung der intensiven, sportartspezifischen MTT.
Ziele MTT Erhaltung des vollen Bewegungsausmaßes ■ Kraftaufbau der Adduktoren im vollen Bewegungsausmaß ■ Verbesserung der Koordination ■ Training weiterer Kraftfähigkeiten der Adduktoren ■ Steigerung der Stabilität der LBH-Region ■ Kraftausdauer-, bzw. Hypertrophietraining der Bauch- und Rückenmuskulatur ■ Steigerung der Belastbarkeit bis zur Vollbelastung, bzw. bis zur sportartspezifischen Belastung ■ Verbesserung der allgemeinen Ausdauer ■
Inhalte ■ Kraftausdauertraining der Adduktoren ■ exzentrisches Training (Isokinetik, Slide) der Adduktoren ■ komplexes Koordinationstraining ■ Hypertrophietraining der Gesäßmuskulatur ■ Kraftausdauertraining der Abduktoren in funktionellen Ausgangspositionen ■ exzentrisch-konzentrisches Training der Adduktoren (z. B. mit Slide) ■ Sprünge, Sprints und Ausfallschritte vor- und seitwärts und Schrittsprünge
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Akuter Achselvenenstau
■
A
■ ■
selbstständiges Dehnen Laufschulung Laufen zur Verbesserung der allgemeinen Ausdauer
Akuter Achselvenenstau Synonyme Paget-Schroetter-Syndrom, Achselvenenthrombose, engl.: Paget-Schroetter syndrome. Definition Mechanische Abflussbehinderung der Armvenen (Vena axillaris oder subclavia) durch einen akuten Blutpfropfen (Thrombose). Entstehungsmechanismus ■ nach anstrengenden Armbewegungen, z. B. Tennis, Turnen, Gewichtheben, Kegeln ■ häufig bei Jugendlichen ■ beim Gewichtheber besteht gelegentlich durch eine Hypertrophie der Halsmuskulatur ein Engpass-Syndrom (Thoracic-outlet-Syndrom, → Kompressions-Syndrom der Brustkorbspitze), welches ebenfalls zum Blutpfropfen in der Vene führt Symptome ■ Spannungsschmerz, Schweregefühl ■ Schwellung der Oberarm-/Schulterpartie ■ Pulsabschwächung ■ vermehrte Venenzeichnung über dem Brustmuskel (Musculus pectoralis) Therapeutische Maßnahmen ■ Kompressionsbandagierung ■ spontane Rückbildung der Beschwerden durch guten Umgehungskreislauf ist möglich
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■ ■
ggf. Gerinnungshemmung des Blutes durch Heparingaben im Einzelfall kann die Entfernung des Blutpfropfen (Thrombus) notwendig werden
Akutes KompartmentSyndrom Synonyme Engl.: acute compartment syndrome. Definition Bei den traumatischen KompartmentSyndromen sind zwei Formen zu unterscheiden. Ein drohendes KompartmentSyndrom besteht, wenn Gefühlsstörung und Lähmung diskret ausgeprägt sind und die Differenz zwischen (diastolisch arteriellem) Blutdruck und Muskellogendruck 20 mmHg nicht unterschreiten. Beträgt die Druckdifferenz weniger als 20 mmHg und sind die neurologischen Symptome voll ausgeprägt, so ist das Kompartment-Syndrom manifest. Abzugrenzen ist das chronische, funktionelle Kompartment-Syndrom (z. B. Langstreckenläufer) mit zunehmenden Schmerzen bei körperlicher Belastung aufgrund steigenden Muskellogendruckes bei zu enger Muskelhülle. Das funktionelle Kompartment-Syndrom kann in ein akutes übergehen. Entstehungsmechanismus Die Ursachen für das Auftreten von Kompartment-Syndromen sind vielfältig. Brüche, Gefäßverletzungen, Blutungen, Thrombosen und Entzündungen können zu einer Inhaltsvermehrung eines Muskelkompartmentes führen. In dem geschlossenen Raum einer Muskelloge führt dies zu einem erhöhten
A
Akutes Kompartment-Syndrom
Abb. 9. Druckmessung beim Kompartment-Syndrom
Abb. 10. Sonographiebild: Kompartment-Syndrom
Gewebedruck mit Verminderung der Gewebedurchblutung, welche eine Störung der neuromuskulären Funktion erzeugt. Insbesondere Mehretagenfrakturen oder Schwerverletzte mit massiven geschlossenen Weichteilverletzungen haben ein hohes Risiko. Komprimierende Verbände, Schienen oder fehlerhafte Lagerung können ein Kompartment verkleinern und so ebenfalls zu einer Störung der Mikrodurchblutung führen.
Abb. 11. Operative Entlastung beim Kompartment-Syndrom
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Apophysenabriss
Symptome ■ bohrender Schmerz, der mit Dehnung der betroffenen Muskulatur zunimmt ■ erstes Zeichen eines Nervenschadens ist meist eine Gefühlsstörung ■ eine Lähmung ist als Spätsymptom anzusehen ■ die Pulse sind in der Regel lange Zeit tastbar
A
Therapeutische Maßnahmen Operativ. Notfallmäßige Kompartmentspaltung.
! Nicht erkannte oder zu spät behandelte Kompartment-Syndrome können schwerwiegende Folgen haben, wie Muskeltod und nachfolgende Kontrakturen, Nervenschäden, Amputationen und in extremen Fällen Schockreaktion bis hin zum Multiorganversagen.
Abb. 12. Schalenförmiger Abrissbruch des unteren Sitzbeinastes (wurde konservativ ausbehandelt)
Symptome ■ plötzlich einsetzende, messerstichartige Schmerzen ■ Unfähigkeit eine Bewegung weiter auszuüben ■ Schwellung, Hämatom ■ eingeschränkte Funktion der benachbarten Gelenke
Apophysenabriss Synonyme Abrissfraktur, engl.: apophysis-avulsionfracture. Definition Knöcherner Ausriss einer Sehne oder eines Bandes im Jugendalter. Entstehungsmechanismus Kräftige, ruckartige Bewegungen beim Sport können zu Abrissbrüchen starker Sehnen und Bänder am Knochen führen. Knochenvorsprünge (z. B. Rectusfemoris-Abriss mit unterem, vorderen Darmbeinstachel beim Sprinter) sind Schwachstellen.
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Therapeutische Maßnahmen Akut. P.E.C.H.-Schema (s. Anwendungen) Konservativ. Bei kleinen Abrissbrüchen ohne großen Funktionsverlust: Teilbelastung unterhalb der Schmerzgrenze, frühfunktionell (z. B. kleinere Abrissbrüche des Oberschenkelstreckers und -beugers). Operativ. Bei großen Abrissbrüchen mit Funktionsverlust, bei knöchernen Achillessehnen- oder Patellasehnenabrissen. Nachbehandlung mit Komplextherapie.
A
Arthrose, primäre
Arthrose, primäre Synonyme Degenerative Gelenkveränderungen, idiopathische Arthrose, engl.: primary arthrosis. Definition Missverhältnis zwischen Belastbarkeit und Belastung, wodurch es zum Untergang von Knorpelzellen kommt. Entstehungsmechanismus Die eigentliche Ursache für die Entstehung ist nicht bekannt. Symptome ■ Stadium 1: belastungsabhängige Schmerzen ■ Stadium 2: Bewegungsschmerzen ■ Stadium 3: Ruheschmerzen allgemeine Symptome: ■ Schmerzen ■ Kapselschwellung ■ Muskelverspannung ■ Muskelverkürzung ■ Gelenkerguss ■ Kapselschrumpfung und Bewegungseinschränkung ■ Deformität und Instabilität des Gelenkes Therapeutische Maßnahmen Akut ■ ggf. Punktion des Gelenkes ■ Infiltration von Dexamethason oder Triamcinilon (10–40 mg) intra- und periartikulär; danach kühlender Verband z. B. Zinkleimverband für 48 Stunden und Teilbelastung 2 UAG ■ Abschwellende Salbenverbände zur Nacht nach 2 Tagen
Chronisch. Hyaluronsäure in das Gelenk spritzen als sog. „Spritzenkur“ z. B. 5 i. a. Spritzen im Abstand von 10 Tagen; Kombination mit sog. Pulsierender Signaltherapie (PST) 10 Sitzungen in 2 Wochen (sehr hohe Kosten!). Medikamente. Diclofenac 75 mg 2×1/d für 8 Tage, Glucosamin-Chondroitinsulfat, Vitamin E. Orthopädische Hilfsmittel. Z. B. Einlagen, Schuhzurichtung mit Innen- (bei XBein) oder Außenranderhöhung (beim O-Bein), Pufferabsätze, Abrollhilfe, Führungsschienen, Bandagen, Gehstützen und Gehwagen. Selten im Alter auch orthetische Versorgung bei massiver Instabilität notwendig. Operative Möglichkeiten: ■ arthroskopisches Anbohren des defekten Knorpels nach Pridie oder Mikrofrakturierung und/oder Gelenktoilette ■ Knorpeltransplantationen (z. B. Mosaikplastik, autologe Chondrocytentransplantation (ACT)) bei örtlich begrenztem Knorpelschaden ■ endoprothetischer Ersatz z. B. künstliches Hüftgelenk (HTEP) oder Knieprothese (Schlittenprothese) Beim Sportler kann ein Knorpelschaden das Ende der Kariere bedeuten. Gerade in der Arthrosetherapie wird viel propagiert mit sog. „Neuentwicklungen“ z. B. PST, Knorpeltransplantation, Meniskustransplantationen) und damit auch zu früh Hoffnung gemacht. Eine Heilung ist z. Zt. noch nicht sichermöglich.
!
Medikamente. Diclofenac 75 mg 2×1/d für 8 Tage.
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Arthrose, primäre
Komplextherapie
A
Strukturelle Veränderungen ■ mehr oder weniger starke Destruktion des Gelenkknorpels (Grad I–IV) mit Verringerung des Gelenkspaltes ■ osteophytäre Ausziehungen, die strukturell das Bewegungsausmaß einschränken können ■ bei Bewegungseinschränkungen über lange Zeit (Beispiel: Streckdefizit im Hüftgelenk) kommt es zu echter Verkürzung der Muskulatur durch kompensatorischen Längenverlust ■ Sekundärdegeneration weiterer Strukturen durch die Schmerzkompensation (Schonhaltung) Funktionelle Veränderungen ■ mehr oder weniger deutliche Veränderung der Normomotorik (normale Alltagsbewegungen) durch Schonhaltungen, die Reizzustände in aktiven und passiven Strukturen hervorrufen (Muskulatur, Bandscheiben, Menisken etc.) KG Ziele ■ Entlastung der belasteten knorpeligen Struktur im Sinne der Schmerzreduktion ■ Verbesserung des Kraftwertes insuffizienter Muskulatur ■ Entlastung der überreizten Strukturen ■ Korrektur und Verbesserung der Funktionsbewegungen Inhalte ■ Manuelle Therapie (hier: v. a. Traktion, Kompression und translatorisches Gleiten) ■ Muskelkräftigung (z. B. M. glutaeus medius (isometrisch in Mittelstellung) bei Koxarthrose) ■ Querfriktion und andere Massagetechniken
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■
Bahnung und Erlernen zunächst von Teilaspekten einer komplexen Bewegung bis hin zum Gesamtbewegungsablauf (propriozeptives Training)
Informationsaustausch über Kraftwerte der relevanten Muskulatur, über das Bewegungsausmaß der betroffenen Gelenke sowie gemeinsames Überprüfen der Schmerzkompensationen (Schonhaltung).
MTT Ziele Erhaltung des schmerzfreien Bewegungsausmaßes ■ Tonusreduktion der hypertonen Muskulatur ■ Verbesserung der Koordination ■ Erhöhung des allgemeinen und lokalen Stoffwechsels ■ Verbesserung der ADL’s ■ Kraftaufbau der benachbarten Muskelgruppen ■ Verbesserung des Gangbildes ■
Inhalte ■ Dehnung der hypertonen Muskulatur ■ funktionelle Kräftigung der zu schwachen Muskulatur (i. d. R. der Gegenspieler der hypertonen Muskulatur) ■ Koordinationsübungen auf unterschiedlichen Unterlagen und in unterschiedlichen ASTE (propriozeptives Training) ■ Kraftausdauertraining in der geschlossenen Bewegungskette und auch selektiv ■ Aqua-Jogging ■ Training alltagsspezifischer Bewegungsabläufe ■ Oberkörper- bzw. Fahrrad-Ergometertraining
A
Äußere Kapsel-Band-Verletzung am Sprunggelenk
Arthrose, sekundäre Synonyme Erworbene Arthrose, engl.: secondary arthrosis. Definition → Arthrose, primäre Entstehungsmechanismus Ursachen sind bekannt: ■ Achsenabweichung, z. B. O-Bein oder X-Bein ■ anlagebedingte Veränderungen und Krankheiten ■ Überlastungen, Traumen, entzündliche Gelenkprozesse ■ stoffwechselbedingte und ■ hormonell bedingte Erkrankungen Symptome → Arthrose, primäre Therapeutische Maßnahmen ■ Grunderkrankung behandeln z. B. operative Achskorrekturen ■ symptomatische Therapieformen (siehe → Arthrose, primäre)
Definition Verletzung der Außenbänder und der Kapsel am Sprunggelenk. Entstehungsmechanismus Fuß knickt nach innen um, sog. Supinationstrauma (Abb. 13). Symptome ■ Schwellung manchmal bis Hühnereigröße der äußeren Kapsel unter dem Außenknöchel ■ nach einigen Stunden sind Schwellung des gesamten Fußes und Blaufärbung bis an die äußere Fußsohle und Wadenbein möglich ■ schmerzhafte Bewegungseinschränkung des Sprunggelenkes, insbesondere für das Senken und Einwärtsdrehen des Fußes ■ äußere Aufklappbarkeit und Sprungbeinvorschub vermehrt Therapeutische Maßnahmen Sofortmaßnahmen ■ P.E.C.H.-Schema (s. Anwendungen)
Außenbandriss → Äußere Kapsel-Band-Verletzung am Sprunggelenk
Äußere Kapsel-BandVerletzung am Sprunggelenk Synonyme Fibulare Kapselband-Verletzung, Außenbandruptur, engl.: damage of lateral collateral ligament of the ankle joint.
Abb. 13. Demonstrierter Unfallmechanismus beim sogenannten Supinationstrauma
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Äußere Kapsel-Band-Verletzung am Sprunggelenk
■
A
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■ ■ ■
erst danach duschen (kurz und nicht warm) ggf. Gelenkpunktion, danach Infiltration mit 1 A. Traumeel i.a., falls keine Punktion 1–2 A. Traumeel i.v. oder an die äußere Kapsel Zinkleim oder Umane Schlickbindenverband, Mullbinde darüber ggf. Entlastung an 2 UAG (kein falscher Stolz bei sehr starker Schwellung) zur Nacht: Kryotherapie, Bein über Herzniveau lagern
des sportartspezifischen Trainings mit Tape bzw. einer Orthese möglich ■
■ ■ ■
Medikamente. Enzym-Dragees 5×3/d für 14 Tage, Ibuprofen 600 mg 3×1/d für 14 Tage.
Literaturergebnisse zeigen vergleichbare Erfolge nach operativer und konservativer Behandlung operative Risiken und Komplikationen (z. B. Infektion) Gipsruhigstellung nicht unbedingt erforderlich bei verzögertem Heilverlauf MRTKontrolle zum Ausschluss einer Knorpelläsion
!
Komplextherapie
!
■ ■ ■ ■ ■
sofortiger Abbruch der sportlichen Betätigung keine lange Steh- und/oder Gehbelastung (kein Discobesuch) kein Alkohol nicht heiß duschen bei Nichtbeachtung Verlängerung des Heilungsprozesses
In Abhängigkeit von der Schwellung an den folgenden Tagen: ■ z. B. Umane Schlickbinden- und Tapeverbände, nach Komplextherapie erneuern (Gefäß-Nervensituation beachten, d. h. nicht abschnürend wickeln) ■ Gehstützen mit Teilbelastung weiter benutzen Nach Abschwellung: ■ bei geringer Instabilität Tapeverband nicht mehr täglich erneuern, alternativ Orthese Tag und Nacht für 14 Tage tragen ■ bei ausgeprägter Instabilität Tape und Orthese kombinieren für 3–6 Wochen ■ bei reizlosem Gelenk ohne Schmerz, guter koordinativ-muskulärer Kompensation der in Heilung befindlichen Bänder ist eine sukzessive Aufnahme
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Entzündungsphase Ziele Abschwellung ■ Entzündungshemmung ■ Resorptionsunterstützung
KG
■
Inhalte ■ P.E.C.H.-Schema (s. Anwendungen) ■ Manuelle Lymphdrainage ■ passive Mobilisation Informationsaustausch über aktives und passives Bewegungsausmaß im schmerzfreien Sektor.
MTT Ziele Krafterhaltung nicht betroffener Muskelgruppen ■ Aktivierung des allgemeinen Stoffwechsel ■
Inhalte ■ Kräftigung der kontralateralen Extremität ■ Kräftigung der oberen Extremitäten und des Rumpfes
A
Äußere Kapsel-Band-Verletzung am Sprunggelenk
■
Oberkörper-Ergometer-Training
Proliferationsphase KG Ziele ■ wie Entzündungsphase (wenn noch nötig) ■ Verbesserung des schmerzfreien Bewegungsausmaßes ■ aktive Stabilisierung unter Belastungsreduktion (propriozeptives Training überwiegt gegenüber dem Krafttraining) ■ reaktive Bahnung und Kräftigung der betroffenen Muskulatur ■ sukzessive Belastungssteigerung Inhalte ■ wie Entzündungsphase (wenn noch nötig) ■ passive Mobilisation, dann assistiv konzentrisch/exzentrisch ■ ASTE = Sitz bzw. Kavalierstand; Fuß auf stabiler oder instabiler Unterlage (Wackelbrett, Ballkissen etc.) ➡ Pat. soll Fußstellung beibehalten; der Therapeut übt unterschiedlich starken Druck auf Höhe Kniegelenk im Wechsel von allen Seiten ■ PNF (v. a. Fuß-Pattern für Mm. peroneii) ■ Belastungssteigerung bis Vollbelastung (volles Körpergewicht) Informationsaustausch über aktives und passives Bewegungsausmaß im schmerzfreien Sektor, über aktive Stabilisierungsfähigkeit sowie gemeinsame Beurteilung der Schonhaltung.
MTT Ziele ■ lokale Erhöhung des Stoffwechsels ■ Erhaltung des schmerzfreien Bewegungsausmaßes im oberen Sprunggelenk
■ ■ ■
Propriozeptionsschulung ohne Belastung/mit Teilbelastung Krafterhaltung nicht betroffener Muskelgruppen Verbesserung der allgemeinen Ausdauer
Inhalte ■ passives Durchbewegen (Isokinetik) im schmerzfreien Bewegungsausmaß ■ assistive Plantarflexion/Dorsalextension im schmerzfreien Bewegungsausmaß ■ Beinachsentraining in der geschlossenen Bewegungskette ■ Kraftausdauer- bzw. Hypertrophietraining der ipsilateralen Oberschenkel- und Gesäßmuskulatur ■ Aqua-Jogging ■ Training des Rumpfes und der oberen Extremitäten ■ Fahrrad-Ergometer-Training Konsolidierungsphase KG Ziele ■ volle Belastbarkeit und Stabilität im Stand ■ volle Belastbarkeit und Stabilität in der raschen Fortbewegung ■ Kraft- und propriozeptives Training im Verhältnis 1:1 ■ gegen Ende der Phase sportartspezifisches Training Inhalte ■ wie Proliferationsphase aber mit koordinativ anspruchsvolleren Unterlagen (Beispiel: ASTE = große Schrittstellung, vorderer Fuß auf Ballkissen, hinterer Fuß auf Skateboard) und zusätzlichen Bewegungsaufgaben (Ball prellen, werfen, fangen etc.) ■ kontrolliertes Laufen mit raschen Richtungswechseln
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Äußere Kapsel-Band-Verletzung am Sprunggelenk
■
A
■
Sprünge und Niedersprünge in Weichboden und auf Trampolin sportartspezifische Teilaspekte (Wurf-, Schussbewegungen etc.) unter erschwerten Bedingungen auf unebener Unterlage
wie oben
MTT Ziele ■ Propriozeptionsschulung unter Vollbelastung ■ Erhaltung und Stabilisierung des erweiterten, schmerzfreien Bewegungsausmaßes ■ Training funktioneller Bewegungsabläufe ■ Kraftaufbau der Plantarflexoren/Dorsalextensoren und Pronatoren ■ Krafterhaltung nicht betroffener Muskelgruppen ■ Verbesserung der allgemeinen Ausdauer Inhalte ■ Koordinationstraining auf unterschiedlichen Unterlagen und in unterschiedlichen ASTE ■ Dehnen der Wadenmuskulatur ■ Training der kompletten Beinstreckschlinge in der geschlossenen Bewegungskette ■ Gang- und Laufschulung ■ Hypertrophietraining der Pantarflexoren und der Dorsalextensoren ■ isometrisches Training der Pronatoren in unterschiedlichen Gelenkwinkelpositionen ■ Training des Rumpfes und der oberen Extremitäten ■ Aqua-Jogging ■ Beginn sportartspezifischer Belastung ■ Fahrrad-Ergometer-Training
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Remodulierungsphase ➡
I. d. R. keine KG mehr nötig; MTT steht deutlich im Vordergrund.
KG
MTT Ziele ■ Propriozeptions- und Koordinationsschulung ■ Erhaltung und Stabilisierung des vollen Bewegungsausmaßes ■ Training funktioneller Bewegungsabläufe ■ Kraftaufbau der Eversoren/Pronatoren ■ Reaktivkrafttraining der Wadenmuskulatur ■ Verbesserung der allgemeinen Ausdauer Inhalte ■ komplexes Koordinationstraining auf unterschiedlichen Unterlagen und in unterschiedlichen ASTE ■ Dehnen der Wadenmuskulatur ■ Training von Stops und Richtungsänderungen ■ Laufschulung ■ konzentrisches und konzentrisch-exzentrisches Training der Eversoren bzw. Pronatoren ■ konzentrisch-exzentrisches Training der Dorsalextensoren/Plantarflexoren ■ Reaktivkrafttraining der unteren Extremitäten ■ sportartspezifische Belastungen (auch unter erschwerten Bedingungen) ■ Joggen/Lauftraining zur Verbesserung der allgemeinen Ausdauer
B Bakerzyste
■ ■
→ Kniekehlenzyste
Bandlockerung → Chronische Außenbandinsuffizienz am Sprunggelenk
schmerzhafte Bewegungseinschränkung und Belastbarkeit seitenunterschiedliche Stabilität
Therapeutische Maßnahmen Abhängig vom betroffenem Gelenk, Alter des Patienten, ausgeübter Sportart, Leistungsniveau und Schweregrad der Verletzung konservative oder operative Behandlung. Komplextherapie ➡
Bandruptur Synonyme Kapsel-Band-Riss, engl.: ligament tear. Definition Komplette Kontinuitätsunterbrechung eines Bandes mit daraus resultierender Gelenkinstabilität (ein Teilriss unter 50% der Bandstruktur muss keine Instabilität zur Folge haben). Entstehungsmechanismus Durch Gelenkverdrehungen, -verstauchungen, -verrenkungen wirken große Kräfte auf den Bandapparat ein. Dadurch kommt es zu einem Überschreiten des normalen Bewegungsausmaßes des Gelenkes und der Verformbarkeitsgrenze eines Bandes. Es tritt eine Überdehnung und anschließende Bandzerreißung ein. Auch knöcherne Bandausrisse sind möglich. Symptome ■ plötzlicher starker Schmerz ■ Schwellung ■ Bluterguss ■ Druckschmerz ■ Gelenkerguss
Bei Ruptur von Strukturen, die das Gelenk passiv sichern, kommt es zwangsläufig zu Instabilität des betroffenen Gelenkes (passiv wie aktiv); häufig ist die Gelenkkapsel mitbeteiligt, was zwangsläufig zu Entzündungsprozessen und Gelenkerguss führt. → Bandlockerung → Chronische Gelenkinstabilität
Bandscheibenruptur, traumatisch Synonyme Bandscheibenruptur, engl.: disc rupture. Definition Zerreißung der Bandscheibe häufig kombiniert mit einem Bruch im Bereich der Wirbelsäule. Entstehungsmechanismus Überstreck-, Scher- oder Beuge-Zugverletzungen der Wirbelsäule können zur Bandscheibenruptur führen (z. B. Rasanztraumen wie Sturz beim Ski fahren, Skiflug, Reiten, American Football).
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Bandscheibenruptur, traumatisch
Symptome ■ örtlicher Druck-, Klopf-, Stauchungsschmerz ■ Knickbildung der Wirbelsäule in der Seitansicht ■ ggf. Prellmarken ■ Blutergüsse ■ neurologische Ausfälle bis zur Querschnittlähmung ■ Schock, Begleitverletzungen (Bauch, Lunge), lebensbedrohliche Ausfälle (z. B. Atemlähmung) bei einer HWSVerletzung
B
Therapeutische Maßnahmen Vorsicht, akuter Notfall! Beim geringsten Verdacht auf eine solche Verletzung notärztliche Versorgung notwendig, Immobilisation der Wirbelsäule! Sofortmaßnahmen gemäß ABC-Maßnahmen (s.a. Anwendungen), Transport in ein Wirbelsäulenzentrum (Hubschrauber). Komplextherapie ➡
siehe Procedere → Bandscheibenvorfall
Bandscheibenvorfall Synonyme Bandscheibenprolaps, Nucleus pulposusProlaps, engl.: disc herniation.
tritt aus dem Faserring aus (häufig im Rahmen von Bagatellereignissen, jedoch auch durch größere Kraftanstrengungen, z. B. beim Heben schwerer Gegenstände aus dem Rundrücken heraus bei vorgeschädigter Bandscheibe). Symptome In den Rückenmarkskanal vorgefallenes Bandscheibengewebe kann eine Kompression von Nervenwurzeln verursachen mit: ■ Schmerzen, Gefühlsstörungen und motorischen Ausfällen im entsprechenden Nervenversorgungsgebiet ■ Nervendehnungsschmerz (z. B. Schmerzen über das Gesäß bis in den Unterschenkel ausstrahlend beim Anheben des gestreckten Beines, der Langsitz kann nicht eingenommen werden) ■ Schonhaltung ■ schmerzhafte Bewegungseinschränkung der Wirbelsäule Therapeutische Maßnahmen Konservativ, akut ■ Bettruhe, entlastende Lagerung (z. B. Stufenlagerung bei der LWS) ■ Infusionstherapie zur Nacht in 500 ml NaCl (Kochsalzlösung 0,9%) mit: 1 A. Tramadol oder Acetylsalicylsäure 1 A. Vitamin B-Komplex 1 A. Valium 1 A. Magenschutz H2-Blocker 1 A. Urbason 50 mg ■
Definition Vorfall von Bandscheibengewebe durch einen Einriss des Faserringes der Bandscheibe. Entstehungsmechanismus Degenerativ bedingte Flüssigkeitsverluste des Faserringes führen zu Einrissen. Der unter Druck stehende Bandscheibenkern durchdringt die Risse und
26
■
■
Medikamente: z. B. Paracetamol 3×/d, Muskelrelaxans 3×/d 10 Tage (tagsüber) lokale Infiltrationsbehandlung mit: 1 A. Nacl 1 A. Triamcinolon 20 mg 1 A. Traumeel 1 A. Neuraltherapeutikum Interventionelle Therapie: tomographisch (CT, MRT) gesteuerte Nervenwurzel-, Bandscheibenbehandlung
B
Bandscheibenvorfall
Abb. 14. Im MRT gut sichtbarer Bandscheibenvorfall L5/S1 (Pfeil) und eingebrachte Interventionsnadel
Nach Abklingen der akuten Phase: Komplextherapie. Mit der Komplextherapie wird erst dann begonnen, wenn die akuten Beschwerden abgeklungen sind. Operativ, akut ■ beim Cauda-Syndrom (Reithosentaubheit, Lähmungen im Bereich beider Beine, Blasen-, Mastdarmstörung) ■ zunehmende, stark beeinträchtigende Lähmungen ■ ansonsten nur nach Versagen aller konservativen Therapien über mehrere Wochen bis Monate
! Es muss in jedem Fall überprüft wer-
den, inwieweit die sportliche Betätigung, und hier ist insbesondere der Leistungssport zu nennen, bei einem Bandscheibenvorfall fortgeführt werden kann.
Komplextherapie ➡
Die Entwicklung des Vorfalls ist eine chronische Degeneration der Bandscheibe, der eigentliche Vorfall und
Abb. 15. MRT gesteuerte Infiltration: Nacl und Triamcinolon 20 mg neben die Nervenwurzel und den Bandscheibenvorfall
➡
seine Symptomatik – sofern er nicht stumm verläuft – sind akut traumatisch. Der Verlauf ist nicht immer klassisch im Sinne der Übergänge von Phase zu Phase, sondern kann durch gelegentliche „Rückschläge“ mit Verstärkung der Symptome bestimmt sein.
27
Bandscheibenvorfall
Entzündungsphase
B
KG Ziele ■ Schmerzreduktion ■ Entkrampfung der Muskulatur ■ segmentale Stabilisation, wenn schmerzfrei möglich ■ Transfers Inhalte Lagerung
■
! In der Frühphase kein Schlingentisch mit starker Traktion.
■
Aktivierung des allgemeinen Stoffwechsels
Inhalte Haltungs- und Bewegungsschulung mit Fremd- und Eigenkontrolle ■ Kraftausdauertraining des M. latissimus dorsi, des unteren Trapezius und der Mm. rhomboidei in gesicherten Ausgangsstellungen im Sitz oder Halbsitz ■ Fahrrad-Ergometer bzw. OberkörperErgometer-Training (evtl. Liegefahrrad-Ergometer) ■
Proliferationsphase ■ ■ ■ ■
■
evtl. manuelle Traktion aus der hubfreien Ausgangsstellung Wärmetherapie, wenn tolerierbar Massage, wenn Lagerung schmerzfrei möglich ist willkürliche isometrische Anspannung des M. erector spinae in der Prolapsregion mit taktiler Hilfe (hier oft deutliche segmentale Instabilitätszeichen i. S. einer verzögerten und weniger kräftigen Kontraktion auf der Prolapsseite) Umlagerungen (Transfers) von der Rückenlage zur Seitenlage, zum Sitz, zum Stand und umgekehrt.
Informationsaustausch über Schmerzzustand, hier v. a. bezüglich der schmerzauslösenden Haltung, da diese in der MTT unbedingt vermieden werden soll (evtl. muss in Stufenbettlagerung am Zugapparat begonnen werden).
MTT Ziele ■ Verbesserung der Körperwahrnehmung ■ Haltungsverbesserung ■ Kraftaufbau der Schulterblattmuskulatur (in die Aufrichtung)
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KG Ziele Schmerzlinderung (evtl. noch durch Lagerung) ■ segmentale Stabilisation ■ Extensionsübungen ■ Entkrampfung der verspannten Muskulatur ■ Entlastung ■ Haltungskorrektur und Ausschaltung von Schmerzkompensationen ■
Inhalte evtl. noch Stufenbettlagerung ■ rhythmische Stabilisation in Rückenlage oder Seitenlage über lange Hebel (Arme/Beine) oder über Schulterblatt- und Beckenpattern (hier v. a. Bahnung der Mm. rotatores und multifidii, die durch die Schmerzsymptomatik auf Segmenthöhe reflektorisch an Koordinationsfähigkeit und somit an Stabilisationsfähigkeit verlieren ■ Extensionsübungen im Sinne von „pumping-up“ nach MCKENZIE ■ Querfriktion M. piriformis und M. quadratus lumborum (für LWS) sowie M. levator scapulae und M. scalenus medius (für HWS) ■
B
Bandscheibenvorfall
■
■
■ ■
Manuelle Therapie (v. a. Traktion, hubfrei evtl. schon segmentale Flexionsmobilisation möglich) Aufrichtung im Sitz (nach Zahnradmodell von BRÜGGER), evtl. mit Eigenkorrektur mittels Spiegel Wärmetherapie Elektrotherapie (hier v. a. detonisierend und schmerzüberdeckend – Mittelfrequenz, TENS etc.)
Informationsaustausch v. a. über die möglichen beschwerdefreien Übungshaltungen (abgestützter Sitz, freier Sitz etc.) und über die Tolerierbarkeit von Widerstandsübungen in den unterschiedlichen ASTE.
MTT Ziele ■ Kraftaufbau der Rumpfmuskulatur ■ weiterer Kraftaufbau der Schulterblattmuskulatur ■ Kraftaufbau der Hüftextensoren ■ Verbesserung der Propriozeption ■ Abbau von Kompensationshaltungen ■ Verbesserung der allgemeinen Ausdauer Inhalte ■ isometrisches Training der Rumpfrotatoren ■ isometrisches Training der Rückenmuskulatur in schmerzfreien Positionen ■ isometrisches Training der geraden Bauchmuskulatur in schmerzfreien Positionen ■ Kraftausdauertraining der Hüftextensoren im schmerzfreien Bewegungsausmaß ■ Haltungs- und Bewegungsschulung mit Fremd- und Eigenkontrolle ■ propriozeptives Training auf unterschiedlichen Unterlagen und in unterschiedlichen ASTE
■
■
Kraftausdauertraining des M. latissimus dorsi, des unteren Trapezius und der Mm. rhomboidei Fahrrad-Ergometer-Training
Konsolidierungsphase KG Ziele Stabilisation – zunehmend auch in stärker belastenden Ausgangsstellungen ■ segmentale Mobilisation ■ Kräftigung ■ Lösen der muskulären Verspannungen ■
Inhalte rhythmische Stabilisation jetzt auch im Sitz und Stand mit Widerstand am kurzen und langen Hebel ■ Manuelle Therapie – hier auch Flexionsmobilisation aus der Seitenlage (gegen Ende der Phase hubfreie Rotationsmobilisation) ■ PNF (v. a. Pattern mit overflow in die Rückenmuskulatur) ■ Massage und Elektrotherapie wie oben ■
Informationsaustausch hier v. a. bezüglich der Rotationsfähigkeit unter Belastung der Bandscheiben (Sitz und Stand) und vollem Bewegungsausmaß gegen Widerstand.
MTT Ziele ■ weitere Stabilisation der gesamten Wirbelsäule ■ weiterer Kraftaufbau der Rumpf-, Schulter- und Gesäßmuskulatur ■ weitere Verbesserung der Propriozeption und Koordination ■ Eingliederung des Rumpfes in funktionelle Bewegungsabläufe ■ Eingliederung des Rumpfes in sportartspezifische Bewegungsabläufe unter erleichterten Bedingungen
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Bandscheibenvorfall
■ ■
B
Verbesserung der ADL’s Verbesserung der allgemeinen Ausdauer
Inhalte ■ propriozeptives Training auf unterschiedlichen Unterlagen und in unterschiedlichen ASTE unter erschwerten Bedingungen ■ Hypertrophietraining des M. latissimus dorsi, des unteren Trapezius, der Mm. rhomboidei und der Hüftextensoren ■ Kraftausdauertraining der Hüftabduktoren in funktionellen Ausgangsstellungen ■ Kraftausdauer-, bzw. Hypertrophietraining der Rückenmuskulatur und der Bauchmuskulatur im schmerzfreien Bewegungsausmaß ■ Kraftausdauertraining der gesamten Rumpfmuskulatur durch Bewegungsabläufe in komplexen Funktionsketten ■ Training von sportartspezifischen Bewegungsabläufen mit Teilbelastung (reduzierter Bewegungsgeschwindigkeit etc.) ■ selbstständiges Dehnen ■ Training von ADL’s mit Zusatzbelastung ■ Kraftausdauertraining der Rumpfrotatoren ■ Bodyblade-Training der gesamten Rumpfmuskulatur (speziell Rumpfrotatoren) ■ Laufschule ■ Fahrrad-Ergometer-Training
wie oben MTT Ziele ■ volle Stabilität der gesamten Wirbelsäule bei funktionellen Bewegungsabläufen ■ volle Belastbarkeit und volle sportartspezifische Belastung Inhalte Hypertrophietraining der Rückenmuskulatur, der Bauchmuskulatur und der Gesäßmuskulatur ■ exzentrisches Training der Rückenmuskulatur ■ konzentrisch-exzentrisches Training der Rückenmuskulatur und der Bauchmuskulatur ■ konzentrisch-exzentrisches Training der Rumpfrotatoren ■ Kraftausdauertraining der Hüftabduktoren in funktionellen Ausgangsstellungen ■ selbstständiges Dehnen ■ Lauf- und Sprungschulung ■ Training von sportartspezifischen Bewegungsabläufen unter erschwerten Bedingungen, bzw. mit Zusatzbelastung ■ Laufen zur Verbesserung der allgemeinen Ausdauer ■
Bankart-Läsion
Remodulierungsphase KG
➡
➡
30
I. d. R. keine KG mehr nötig; MTT steht deutlich im Vordergrund (MTT hier auch i. S. der Rückenschule). Wenn KG erforderlich, dann gleiche Ziele und Inhalte wie in Konsolidierung.
Synonyme Knöcherner Pfannenausriss des Schultergelenks, engl.: bankart lesion. Definition Nach Schultergelenkverrenkung als Begleitverletzung, selten isoliert vorkommend.
B
Bankart-Läsion
Entstehungsmechanismus → Schultergelenkverrenkung. Symptome → Schultergelenkverrenkung Therapeutische Maßnahmen → Schultergelenkverrenkung Komplextherapie ➡
Je nach Größe des Traumas und Art der Versorgung (konservativ/operativ) kann es zu mehrwöchiger Ruhigstellung mittels Verbänden (i. d. R. 4 Wochen) und zu Lagerung im SchulterArm Verband (Gilchrist) kommen.
■
Lösen von muskulären Verspannungen des Schultergürtels
Inhalte passive Mobilisation im schmerzfreien Sektor jedoch unter Ausschluss der Außenrotation (i. d. R. 60° Abduktion und 60° Elevation) ■ Querfriktion an den Insertionsstellen (hier meist M. subscapularis) ■ Beginn der aktiven Stabilisierung durch rhythmische Stabilisation zunächst in der geschlossenen, dann auch in der offenen Bewegungskette, jedoch ohne Mobilisation ■ Massage des Schultergürtels ■ bei hartnäckigen Verspannungen auch Wärmetherapie ■
Entzündungsphase KG Ziele ■ Schmerzreduktion ■ schnellstmögliche Überwindung der Phase ■ Tonuserhalt Inhalte ■ Kryotherapie ■ evtl. schon isometrische Muskelanspannung Kein Informationsaustausch nötig, da Immobilisation. Proliferationsphase KG Ziele ■ Haltungskorrektur (Pat. meist in kompensatorischer Schonhaltung; hier: Protraktion Schulter und stärkere Kyphosierung der BWS) ■ Erhalt der Gelenkmobilität ■ Behandlung der Muskelansatzreizungen ■ Stabilisation
Informationsaustausch über passives Bewegungsausmaß und Durchführung der aktiven Stabilisierung zur Fortsetzung in der MTT.
MTT Ziele Erhaltung des schmerzfreien Bewegungsausmaßes ■ Verbesserung der Propriozeption ■ Verbesserung der Körperwahrnehmung ■ Kraftaufbau der Schulterdepressoren, -innenrotatoren, und der Schulterblattmuskulatur ■ Kraftaufbau der Rumpfmuskulatur ■ Kraftaufbau der Oberarmmuskulatur ■ Aktivierung des lokalen und allgemeinen Stoffwechsels ■
Inhalte passive Isokinetik der Schulterab-, -adduktion, der Schulterextension und -flexion und der Schulterrotation (maximal bis Nullstellung) im schmerzfreien Bewegungsausmaß ■ Kraftausdauer-, bzw. Hypertrophietraining der Rückenmuskulatur unter ■
31
Bankart-Läsion
■
B ■ ■
■ ■
Berücksichtigung der Verletzung (Aufrichtung) isometrisches Training der Schulterinnenrotatoren (in ca. 20° Abduktion) und der Mm. rhomboidei Kraftausdauertraining des M. biceps und M. triceps brachii Kraftausdauertraining des M. latissimus dorsi im schmerzfreien Bewegungsausmaß Fahrrad-Ergometer-Training Oberkörper-Ergometer-Training
■ ■ ■ ■ ■
■ ■
Konsolidierungsphase ■
KG Ziele ■ Verbesserung von aktivem und passivem Bewegungsausmaß (ab hier auch inkl. Außenrotation) ■ Kraftzuwachs ■ Stabilität ■ Lösen muskulärer Verspannungen des Schultergürtels ■ Ausschalten von Kompensationsbewegungen Inhalte Manuelle Therapie für Humeroskapulargelenk sowie AC- und SC-Gelenk ■ aktive Stabilisierung durch rhythmische Stabilisation in der offenen Bewegungskette ■ PNF (alle Pattern) ■ Haltungskorrektur (auch mit Spiegel) ■ analytische Dehnung des M. pectoralis major (auch MTT) ■
Informationsaustausch über Bewegungsausmaß und Reaktion auf Krafttraining.
MTT Ziele ■ Erhaltung des verbesserten schmerzfreien Bewegungsausmaßes
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weiterer Kraftaufbau der Rumpfmuskulatur Verbesserung der Propriozeption Abbau von Schonhaltung und Kompensationsbewegungen weiterer Kraftaufbau der Oberarmund der Schulterblattmuskulatur weiterer Kraftaufbau der Schulterdepressoren und Innenrotatoren sowie Kraftaufbau der Außenrotatoren Kraftaufbau der Schulterabduktoren und -extensoren Eingliederung der oberen Extremität in funktionelle Bewegungsabläufe Verbesserung der allgemeinen Ausdauer
Inhalte Kraftausdauertraining des M. latissimus dorsi und der Schulterinnenrotatoren (in ca. 20° Abduktion) im schmerzfreien Bewegungsausmaß ■ Hypertrophietraining der Rückenmuskulatur (Aufrichtung) ■ Kraftausdauertraining der Mm. rhomboidei, des M. serratus anterior und des unteren Trapeziusanteils ■ Haltungs- und Bewegungsschulung mit Fremd- und Eigenkontrolle ■ isometrisches Training des M. supraspinatus, des M. deltoideus und der Außenrotatoren (in ca. 20° Abduktion) in unterschiedlichen, schmerzfreien Gelenkpositionen ■ Hypertrophietraining des M. biceps und M. triceps brachii ■ konzentrisches, später konzentrischexzentrisches Training (Isokinetik) der oberen Extremität in geschlossener Bewegungskette (Schub- und Zugbelastung) ■ Stützarbeit mit Teilbelastung ■ selbstständiges Dehnen ■ Kraftausdauertraining von Bewegungsabläufen in komplexen Funktionsketten unter erleichterten Bedingungen ■
B
Baseball-Finger
■ ■
Oberkörper-Ergometer-Training Fahrrad-Ergometer-Training
■ ■
Remodulierungsphase
■ ■
KG
➡
I. d. R. keine KG mehr nötig; MTT steht deutlich im Vordergrund.
Inhalte PNF (hier v. a. auch endgradig in Flexion/Abduktion/Außenrotation sowie Betonung Außenrotation) Informationsaustausch nur bei Problemfällen nötig.
MTT Ziele ■ volle Belastbarkeit und volle sportartspezifische Belastung der oberen Extremität Inhalte ■ exzentrisches und konzentrisch-exzentrisches Training der gesamten Schultermuskulatur ■ Bodyblade-Training der Schultermuskulatur ■ Hypertrophietraining der Schulterdepressoren und der Schulterblattmuskulatur ■ Stützarbeit mit voller bzw. mit Zusatzbelastung ■ Reaktivkrafttraining der oberen Extremität in geschlossener und offener Bewegungskette ■ Training sportartspezifischer Bewegungsabläufe später auch mit Zusatzbelastung bzw. unter erschwerten Bedingungen ■ Hypertrophietraining der Schulterinnen- und Außenrotatoren in Neutralposition und in 90° Abduktion ■ exzentrisches Training der Schulteraußenrotatoren in Neutralposition und in 90° Abduktion
Überkopftraining der betroffenen Extremität selbstständiges Dehnen Oberkörper-Ergometer-Training Laufen zur Verbesserung der allgemeinen Ausdauer
Baseball-Finger Synonyme Fingerstrecksehnenabriss, Hammer-, Kricketfinger, engl.: baseball finger, drop finger, mallet finger. Definition Bruch des Endgliedes mit gleichzeitigem knöchernen Strecksehnenabriss. Entstehungsmechanismus Der Ball schlägt innenhandseitig an die Fingerspitze, und das Endglied des ausgestreckten Fingers wird nach hinten gebogen. Symptome ■ Schmerzen im Fingerendgelenk ■ Schwellung und Hämatom ■ Endglied kann nicht mehr gestreckt werden und hängt nach unten Therapeutische Maßnahmen Konservativ. Kühlung; Anlegen einer Stack’schen Schiene für insgesamt 4–6 Wochen. Medikamente. Diclofenac 50 2×1/d für 3 Tage. Operativ. Streckdefizite über 30° erfordern die Sehnennaht.
33
Bauchmuskelzerrung
Bauchmuskelzerrung Synonyme Engl.: strained abdominal muscles.
B
Definition Zerrung der geraden oder schrägen Bauchmuskulatur. → Muskelzerrung. Entstehungsmechanismus Durch plötzliche Kraftanstrengung, z. B. Aufschlag beim Tennis oder durch intensives Bauchmuskeltraining, durch direkte Gewalteinwirkung auch Risse möglich (s. Abb. 16ab).
a
Symptome ■ starke Schmerzen in der Bauchregion unmittelbar nach dem Ereignis, selten auch mit 24 h Verspätung ■ Schmerzen beim Husten, Lachen und beim Pressen auf der Toilette Therapeutische Maßnahmen Sportverbot in Abhängigkeit der Schmerzen ■ heiße Rolle, Moorpackungen ■ Rheuma-Bad ■ Wärmesalbe ■ Elektrotherapie ■ Infusion mit 2 A. Actovegin und 2 A. Traumeel in 250 ml NaCl-Lösung ■
Medikamente. Diclofenac 75 SL 1×1/d für 3 Tage.
b Abb. 16ab. Bauchmuskelteilriss in der unteren Bauchmuskelschicht des rechten Beckenkamms
der Bedeutung, wobei die Dauer dieser Pause stark von dem Ausmaß und der betroffenen Region abhängig ist (bis zu 2 Wochen). → Weiche Leiste Entzündungsphase
! Häufiges Vorkommen bei einer weichen Leiste.
Komplextherapie
Ziele ■ Entlastung ■ Reduktion der Entzündungszeichen Inhalte Ruhigstellung der Muskulatur durch Lagerung (hier Rückenlage mit aufgestellten Beinen) ■ evtl. Wärmebehandlung ■
Wie bei allen Muskelzerrungen ist eine deutliche Belastungsreduktion der verletzten Muskulatur von entscheiden34
KG
B
Bauchmuskelzerrung
Kein Informationsaustausch nötig. Proliferationsphase
■
■ ■
KG Ziele ■ in Abhängigkeit von der Defektgröße (Muskelfaserbündel sind betroffen) noch Ruhigstellung der Muskulatur unter strikter Vermeidung der Dehnung ■ nicht betroffene Muskelgruppen werden belastet ■ Elastizitätsgewinn der betroffenen Muskulatur Inhalte ■ Alltagsmotorik ohne Belastung der Bauchmuskulatur durch Dehnen (nach oben greifen mit Überstreckung der gesamten Wirbelsäule) ist hier möglich – gilt auch für sportliche Belastungsformen, die die Bauchmuskulatur ausklammern ■ leichte Querfriktionen gegen Ende der Phase und bei kleinen Defekten Informationsaustausch über die Belastbarkeit.
MTT Ziele ■ Aktivierung des allgemeinen und lokalen Stoffwechsels ■ Erhaltung des schmerzfreien Bewegungsausmaßes ■ Krafterhaltung nicht betroffener Muskelgruppen ■ Eingliederung der Bauchmuskulatur in funktionelle Bewegungsabläufe ■ Verbesserung der allgemeinen Ausdauer Inhalte ■ Fahrrad-Ergometer-Training ■ Oberkörper-Ergometer-Training
■
konzentrisches Training (Isokinetik) der Rückenmuskulatur im schmerzfreien Bewegungsausmaß Kräftigung der unteren Extremitäten isometrisches Training der Bauchmuskulatur in schmerzfreien Positionen Kräftigung der oberen Extremitäten unter Einbeziehung der gesamten Rumpfmuskulatur
Konsolidierungsphase KG Ziele ■ Elastizitätsgewinn ■ Kraftgewinn – am Ende der Phase volle Belastbarkeit Inhalte Querfriktion ■ Dehnung ■ Kräftigung der Bauchmuskulatur ■
wie oben MTT Ziele Kraftaufbau der Bauchmuskulatur ■ Erhaltung des schmerzfreien, falls möglich vollen Bewegungsausmaßes ■ Einbindung der Bauchmuskulatur in komplexe Bewegungsabläufe ■ Verbesserung der allgemeinen Ausdauer ■
Inhalte Bodyblade-Training der Bauch- und Rückenmuskulatur ■ Kraftausdauer- bzw. Hypertrophietraining der Bauchmuskulatur ■ Kräftigung der oberen bzw. unteren Extremitäten unter Einbeziehung der Rumpfmuskulatur ■ submaximales exzentrisches Training (Isokinetik) der Bauchmuskulatur ■
35
Beckenbruch
■ ■
B
weitere Kräftigung der Rückenmuskulatur Lauftraining
Remodulierungsphase
■ ■
ggf. blutiger Urin Benommenheit, Schock möglich
Bewusstlosigkeit,
Therapeutische Maßnahmen ABC-Maßnahmen (s. Anwendungen) ■ Infusion mit 500 ml NaCl (Kochsalzlösung) anlegen ■ nichts mehr essen und trinken ■ Notarzt verständigen oder sofortige Klinikeinweisung ■ Urinprobe mit Teststreifen auf Blut ■ je nach Bruchtyp konservative-frühfunktionelle Komplextherapie bei stabilen Brüchen oder operative Stabilisierung bei instabilen Brüchen ■ Sportpause zwischen 6 Wochen u. 18 Monaten ■
KG
➡
I. d. R. keine KG mehr nötig; MTT steht deutlich im Vordergrund.
MTT Ziele ■ volle Belastbarkeit der Bauchmuskulatur im vollen Bewegungsausmaß ■ volle sportartspezifische Belastbarkeit Inhalte exzentrisches Training der Bauchmuskulatur ■ Training des Dehnungs-VerkürzungsZyklus der Bauchmuskulatur ■ Training sportartspezifischer Bewegungsabläufe (auch mit Zusatzbelastung) ■
Komplextherapie ➡
Beckenbruch Synonyme Beckenringfrakturen, engl.: pelvic fracture. Definition Bruch des knöchernen Beckens (Mitverletzungen von Blase, Harnleiter, großen Gefäßen sind möglich). Entstehungsmechanismus Erhebliche Gewalteinwirkung: Sturz aus großer Höhe, Hochrasanztraumen (Bob-, Rodel-, Ski-, Automobilrennsportunfälle). Symptome ■ Schmerzen, Schwellung, Hämatom in der Leisten-, Gesäßregion ■ meist Geh- und Belastungsunfähigkeit
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Unterscheidung Beckenrandfraktur (Beckenstatik erhalten – konservative Nachbehandlung) und Beckenringfrakturen (stabil – konservative Nachbehandlung/instabil – operative Versorgung).
Entzündungsphase Ziele (konservative Versorgung) ■ evtl. Entlastung ■ Mobilität ■ Entstauungsmaßnahmen ■ Tonuserhalt Inhalte Bettruhe/Lagerung ■ am Ende der Phase passive Mobilisation der unteren Extremität im schmerzfreien Sektor ■ wechselrhythmisches Strecken und Beugen der Füße ■ isometrische Spannungsübungen ■
KG
B
Beckenbruch
Kein Informationsaustausch nötig, da keine MTT.
■
■
Proliferationsphase ■
KG Ziele ■ Mobilität ■ Belastungssteigerung ■ Kräftigung der Muskulatur der unteren Extremität ■ evtl. Gangschule unter Teilbelastung Inhalte ■ von passiver zu assistiver zu aktiver Mobilisation unter Teilbelastung ■ isometrische Spannungsübungen ■ PNF-Pattern im schmerzfreien Bereich – auch zur Anbahnung der Gangschule (auch mit Hilfsmitteln, wie Theraband etc.) ■ Gangschule auf dem Laufband mit Teilbelastung (Galgen und Hosenträgergurt oder Achselstützen) Informationsaustausch über Teilbelastung und Kraftwerte der relevanten Muskulatur.
MTT Ziele ■ Aktivierung des allgemeinen und lokalen Stoffwechsels ■ Erhaltung des schmerzfreien Bewegungsausmaßes ■ Kraftaufbau der Rumpfmuskulatur ■ Kraftaufbau der Glutealmuskulatur und der gesamten Beinmuskulatur ■ Verbesserung der allgemeinen Ausdauer Inhalte ■ passive Isokinetik der unteren Extremitäten in geschlossener Bewegungskette
■ ■ ■
aktiv-assistive, konzentrische Isokinetik der unteren Extremitäten in geschlossener Bewegungskette isometrisches Training der Rückenund Bauchmuskulatur Kraftausdauertraining der Glutealmuskulatur im schmerzfreien Bewegungsausmaß Kraftausdauer-, bzw. Hypertrophietraining der Oberschenkelmuskulatur Aqua-Jogging Fahrrad-Ergometer-Training (liegend!)
Konsolidierungsphase KG Ziele ■ Verbesserung der Mobilität ■ Verbessserung der Flexibilität ■ Kräftigung ■ Verbesserung des Gangbildes – Gangschule Inhalte Manuelle Therapie (neben der langhebligen passiven Mobilisation hier auch die kurzhebligen Mobilisationsformen, wie Traktion und Translation) ■ Dehnungen (hier v. a. der Adduktoren und Hüftbeuger) ■ PNF-Pattern zur Kräftigung der gesamten Muskulatur der unteren Extremität – auch zur Anbahnung der Gangschule ■ Beüben zunächst von Teilaspekten der Standbeinphase, dann Integration in das gesamte Gangbild ■
Informationsaustausch über Kraftwerte, Bewegungsausmaß der unteren Extremität sowie Analyse der Teilaspekte der Gangphasen.
MTT Ziele Erhaltung des schmerzfreien Bewegungsausmaßes
■
37
Blasenbildung
Weiterer Kraftaufbau der Rumpf- und Beinmuskulatur Kraftaufbau der Hüftabduktoren, Hüftextensoren und Hüftflexoren Schulung von ADL’s Verbesserung des Gangbildes Verbesserung der allgemeinen Ausdauer
■
Inhalte ■ Aqua-Jogging ■ dynamisches Kraftausdauertraining der Rücken- und Bauchmuskulatur im schmerzfreien Bewegungsausmaß ■ Hypertrophietraining der Oberschenkelmuskulatur ■ konzentrisch-exzentrisches Training der unteren Extremitäten in geschlossener Bewegungskette ■ Kraftausdauertraining der Hüftextensoren und Hüftabduktoren selektiv und in funktionellen Ausgangsstellungen ■ Kraftausdauertraining der Hüftflexoren selektiv und in der komplexen Funktionskette ■ Gangschulung mit Fremd- und Eigenkontrolle ■ Training von Alltagsaktivitäten unter erleichterten Bedingungen (speziell: Treppen auf- und absteigen bei reduzierter Stufenhöhe) ■ Kraft- und Ausdauertraining am Treppensteiggerät ■ selbstständiges Dehnen ■ Fahrrad-Ergometer-Training
■
■ ■
B
■ ■ ■
Remodulierungsphase KG Ziele ■ maximale analytische Kräftigung ■ evtl. noch Verbesserung des Gangbildes ■ sportartspezifisches Training Inhalte PNF-Pattern ■ Gangschule wie oben ■
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Integration von sportartspezifischen Teilaspekten und gesamten Bewegungsabläufen
wie oben MTT Ziele normales Gangbild ■ volle Beckenstabilität und Beweglichkeit ■ volle Belastbarkeit ■ Verbesserung der allgemeinen Ausdauer Inhalte Gang- und Laufschulung ■ Kraftausdauer-, bzw. Hypertrophietraining der Rücken- und Bauchmuskulatur ■ Hypertrophietraining der Hüftextensoren und -abduktoren selektiv und in funktionellen Ausgangsstellungen ■ selbstständiges Dehnen ■ Reaktivkrafttraining der unteren Extremitäten ■ sportartspezifisches Training ■ Laufen zur Verbesserung der allgemeinen Ausdauer ■
Blasenbildung Synonyme Engl.: bulla, blister. Definition Bildung von Blasen an mechanisch exponierten Körperstellen, die sich mit Flüssigkeit, z. B. Blut, füllen können. Entstehungsmechanismus ■ zu starker Druck oder Scheuerwirkung ■ schlecht sitzende oder nasse Socken
B
Blumenkohlohr
■ ■ ■ ■
Fremdkörper im Socken (z. B. Sandkörner vom Tennissand) auftragende Naht des Schuhs, neue Schuhe schlecht sitzende Verbände beim Erlernen einer neuen Sportart
Symptome ■ Belastungsschmerzen ■ blutige oder wässrige gefüllte Blase Therapeutische Maßnahmen ■ Desinfektion ■ Abpunktieren der Blase mit steriler Spritze, dadurch bleibt Hautschutz erhalten, d. h. die Haut nicht komplett entfernen, spülen mit Mercuchrom, danach mit Föhn trocknen ■ ggf. für die ersten 2 Tage Sofratüll/ Betaisodonna-Verband ■ Fußbäder mit Pernionium ■ Blasenpflaster bei drohender Blase
! Vorbeugung: ■ ■
Fußpflege, z. B. mit Hirschtalgcreme oder Vaseline Lederschuhe z. B. mit Vaseline einschmieren und über Nacht mit einem Schuhspanner weiten
Blow-out Fracture Synonyme Bruch des Augenhöhlenbodens, Orbitafraktur Definition Der Augapfel fällt in die Augenhöhle. Entstehungsmechanismus Auftreffen von Bällen, Boxschlägen auf die Augenhöhle.
Symptome ■ Auge liegt in Augenhöhle weiter hinten ■ Doppelbilder ■ Schwellung der Lider und Augenbrauen ■ Bluterguss an Lid und Augenbraue (Blaues Auge) und Bindehaut Therapeutische Maßnahmen akut: nasser, kalter Schwamm oder Handtuch danach: ■ weitere Diagnostik durch CT ■ zumeist operativ, selten konservativ → Craniosacrale Osteopathie
Blumenkohlohr Synonyme Ringer-, Boxerohr, engl.: cauliflower ear. Definition Unbehandelter Bluterguss zwischen Knorpel und Knorpelhaut (Othämatom), der zu einer Ohrmuscheldeformierung führt. Entstehungsmechanismus Ablösung der Knorpelhaut vom Knorpel durch Scherkräfte (Stöße, Schläge, Kopfpressgriffe). Symptome Prallelastische Ohrmuschelschwellung, Bluterguss. Therapeutische Maßnahmen ■ P.E.C.H.-Schema (s. Anwendungen) ■ Punktion, ggf. breite Inzision unter sterilen Kautelen und zirkulärer Druckverband für einige Tage, bei Wieder-
39
Blumenkohlohr
auftreten operative Hämatomausräumung und fixierende Naht
B Boxerknöchel Synonyme Bruch des 5. Mittelhandknochens, engl.: boxer’s fracture. Definition Schaftbruch des 5. Mittelhandknochens unterhalb des Köpfchens. Entstehungsmechanismus Folge von Handkantenschlägen beim Boxen, Karate oder Sturz auf die Griffhand beim Tennis, Squash, Hockey. Symptome ■ Schmerzen und Schwellung an der ellenseitigen Handkante ■ Hämatom ■ schmerzhafte Bewegungseinschränkung Therapeutische Maßnahmen ■ P.E.C.H.-Schema (s. Anwendungen) Konservativ. Gipsruhigstellung bei unverschobenen Brüchen für 4–6 Wochen (mit benachbartem Finger). Operativ. Bei Verschiebung der Bruchenden über 30°.
Entzündungsphase KG Ziele ■ Schmerzfreiheit ■ Entstauung ■ Erhalt der Fingerbeweglichkeit ■ Erhalt der Muskelkraft nicht betroffener Muskeln Inhalte Kryotherapie ■ Hochlagerung ■ aktive und passive Mobilisation aller nicht immobilisierten Finger ■ isometrische Anspannung und dynamische Muskelarbeit der nicht betroffenen Muskulatur ■
Informationsaustausch nicht nötig, da noch keine MTT möglich. Proliferationsphase Ziele wie oben Inhalte wie oben
■
Informationsaustausch nicht nötig, da noch keine MTT möglich. Konsolidierungsphase Gipsabnahme
➡
KG Ziele Erarbeiten des Gelenkspiels ■ Verbesserung des Bewegungsausmaßes ■ Verbesserung der Muskelkraft ■
Komplextherapie ➡
Gekennzeichnet durch Immobilisation im Gips (i. d. R. 4 Wochen).
Inhalte Manuelle Therapie (hier als translatorisches Gleiten der einzelnen Handwurzelknochen gegeneinander)
■
40
KG
■
B
Brustbein-/Schlüsselbeinausrenkung
■ ■
aktive und passive Mobilisation im schmerzfreien Sektor Arbeiten gegen Widerstand mit und ohne Kleingeräte; auch PNF mit Betonung Handgelenk und Finger
Informationsaustausch über Bewegungsausmaß und Kraftwerte der relevanten Muskulatur.
■ ■ ■ ■ ■
weitere Kräftigung der angrenzenden Muskelgruppen Eingliederung der Hand in funktionelle Bewegungsabläufe Steigerung der Stabilität der Mittelhand Steigerung des lokalen Stoffwechsels Verbesserung der allgemeinen Ausdauer
Inhalte Kraftausdauer-, bzw. Hypertrophietraining der Fingerextensoren und -flexoren ■ Hypertrophietraining der Unterarmmuskulatur ■ Training von Bewegungsabläufen in der komplexen Funktionskette der oberen Extremität ■ Fingerstütztraining mit Teilbelastung, dann mit gesteigerter Belastung ■ exzentrisches Training der Fingerextensoren und -flexoren ■ Reaktivkrafttraining der Fingerflexoren ■ IK-Training der Fingerflexoren in der geschlossenen Bewegungskette (Kletterwand) ■ Oberkörper-Ergometer-Training ■ Laufen oder Fahrrad-Ergometer-Training ■
MTT Ziele ■ Kraftaufbau der angrenzenden Muskulatur ■ Kraftaufbau der benachbarten Muskelgruppen ■ Aktivierung des lokalen und allgemeinen Stoffwechsels Inhalte ■ Kraftausdauer-, bzw. Hypertrophietraining der Unterarmmuskulatur ■ Hypertrophietraining des M. biceps brachii und des M. triceps brachii der verletzten Extremität ■ Oberkörper-Ergometer-Training ■ Fahrrad-Ergometer-Training Remodulierungsphase KG Ziele ■ wie oben (maximales Bewegungsausmaß als Endziel) ■ normale Kraftwerte als Endziel ■ Reintegration in den Sport Inhalte ■ wie oben mit erhöhten Widerständen wie oben
MTT Ziele ■ Kraftaufbau der Mittelhandmuskulatur
Brustbein-/Schlüsselbeinausrenkung Synonyme Sternoclaviculäre Luxation, engl.: sternoclavicular dyslocation. Definition Teil- oder komplette Verrenkung des Gelenkes zwischen Brustbein/Schlüsselbein.
41
Brustbein-/Schlüsselbeinausrenkung
Entstehungsmechanismus Durch direkte Anpralltraumen und Stürze (z. B. beim Ski fahren, Rodeln, Bob fahren, Motorsport, Mountainbiking).
B
Symptome ■ Schmerzen beim Ein- und Ausatmen und Schulterbewegungen ■ Schwellung, ggf. Hämatomverfärbung ■ Druckschmerz im betroffenen Areal ■ Gefühl der Instabilität Therapeutische Maßnahmen P.E.C.H.-Schema (s. Anwendungen)
■
schnellstmögliche Überwindung der Phase
Inhalte ■ Kryotherapie ■ passive Mobilisation im schmerzfreien Sektor Informationsaustausch über das schmerzfreie passive und aktive Bewegungsausmaß.
Konservativ. Bei nicht ausgeprägten Luxationen abschwellende Maßnahmen mit Kühlung in den nächst folgenden Tagen, Ruhigstellung für einige Tage im Schulter-Arm Verband.
MTT Ziele Erhaltung des schmerzfreien Bewegungsausmaßes ■ Krafterhaltung nicht betroffener Muskelgruppen ■ Aktivierung des lokalen und allgemeinen Stoffwechsels
Medikamente. z B. Tramaltropfen 3×40/d, Diclofenac 50 3×1/d für 1 Woche.
■
■
■
Operativ. Bei kompletten vorderen oder hinteren Ausrenkungen.
! Ausschluss einer Lungen- oder Herzverletzung.
Inhalte passive Isokinetik in Schulterflexion/ -extension und Ab-/Adduktion im schmerzfreien Bewegungsausmaß ■ Kraftausdauer-, bzw. Hypertrophietraining der Rückenmuskulatur ■ Fahrrad-Ergometer-Training (evtl. freihändig) Proliferationsphase
Komplextherapie
KG Ziele Erhalt/Verbesserung der Mobilität (passiv) ■ Haltungskorrektur (Pat. meist in kompensatorischer Schonhaltung; hier: Protraktion Schulter und stärkere Kyphosierung der BWS) ■ Behandlung der Muskelansatzreizungen ■ Stabilisation ■ Lösen von muskulären Verspannungen des Schultergürtels ■
➡
Die ersten beiden Phasen können durch Immobilisation im Verband gekennzeichnet sein.
Entzündungsphase KG Ziele ■ Erhalt der Mobilität ■ Schmerzreduktion
42
B
Brustbein-/Schlüsselbeinausrenkung
Inhalte ■ passive Mobilisation im schmerzfreien Sektor jedoch unter Ausschluss der Außenrotation ■ Manuelle Therapie (hier v. a. Traktion und dorsokaudale Translation) ■ Querfriktion an den Insertionsstellen (hier meist M. subscapularis) ■ Beginn der aktive Stabilisierung durch rhythmische Stabilisation zunächst in der geschlossenen, dann auch in der offenen Bewegungskette ■ Massage des Schultergürtels ■ bei hartnäckigen Verspannungen auch Wärmetherapie Informationsaustausch über aktives und passives Bewegungsausmaß und Durchführung der aktiven Stabilisierung zur Fortsetzung in der MTT.
■
■ ■
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isometrisches Training der Schulterabduktoren und der Schulterflexoren in schmerzfreien Positionen isometrisches Training der Schulteraußenrotatoren in Mittelstellung isometrisches Training des gesamten Schultergürtels in geschlossener Bewegungskette (Stütz und Druckbelastungen) Stütztraining auf unterschiedlichen Unterlagen und in unterschiedlichen ASTE Kraftausdauertraining des M. latissimus dorsi, des unteren Trapezius und der Mm. rhomboidei im schmerzfreien Bewegungsausmaß Oberkörper-Ergometer-Training Fahrrad-Ergometer-Training
Konsolidierungsphase KG Ziele Verbesserung von aktivem und passivem Bewegungsausmaß (ab hier auch inkl. Außenrotation) ■ Kraftzuwachs ■ Stabilität ■ Lösen muskulärer Verspannungen des Schultergürtels ■ Ausschalten von Kompensationsbewegungen ■
MTT Ziele ■ Erhaltung des schmerzfreien Bewegungsausmaßes ■ Verbesserung der Körperwahrnehmung ■ Abbau der Schonhaltung ■ weiterer Kraftaufbau der gesamten Rückenmuskulatur ■ Kraftaufbau der Schulterdepressoren und der Schulterblattmuskulatur ■ Kraftaufbau der Schulterrotatoren ■ Verbesserung der Propriozeption ■ Verbesserung der allgemeinen Ausdauer Inhalte ■ passive Isokinetik im schmerzfreien Bewegungsausmaß ■ Haltungsschulung mit Fremd- und Eigenkontrolle ■ aktiv-assistive, konzentrische Isokinetik der Schulterextensoren und -adduktoren und der Schulterinnenrotatoren
Inhalte Manuelle Therapie für Humeroskapulargelenk sowie AC- und SC-Gelenk ■ aktive Stabilisierung durch rhythmische Stabilisation in der offenen Bewegungskette ■ PNF (alle Pattern) ■ Haltungskorrektur (auch mit Spiegel) ■ analytische Dehnung des M. pectoralis major (auch MTT) ■
43
Brustbein-/Schlüsselbeinausrenkung
Informationsaustausch über Bewegungsausmaß und Reaktion auf Krafttraining.
Remodulierungsphase ➡
B MTT Ziele ■ weiterer Kraftaufbau der Schulterextensoren, -flexoren, der Schulteradduktoren und –abduktoren ■ weiterer Kraftaufbau der Schulterinnenrotatoren und-außenrotatoren ■ weiterer Kraftaufbau der Schulterdepressoren und der Schulterblattmuskulatur ■ Verbesserung der Propriozeption ■ Eingliederung der oberen Extremität in funktionelle Bewegungsabläufe ■ weiterer Kraftaufbau der gesamten Rückenmuskulatur ■ Kraftaufbau der Brustmuskulatur ■ Verbesserung der allgemeinen Ausdauer Inhalte ■ Stütztraining auf unterschiedlichen Unterlagen und in unterschiedlichen ASTE ■ Hypertrophietraining des M. latissimus dorsi, des unteren Trapeziusanteils und der Mm. rhomboidei ■ Kraftausdauer-, bzw. Hypertrophietraining der Schulterinnen- und Schulteraußenrotatoren ■ konzentrisch-exzentrisches Training (Isokinetik) der oberen Extremität in geschlossener Bewegungskette ■ Kraftausdauertraining der Brustmuskulatur selektiv und in der komplexen Funktionskette ■ Kraftausdauertraining von Bewegungsabläufen in der komplexen Funktionskette ■ Kraftausdauertraining des M. deltoideus und M. supraspinatus ■ Oberkörper-Ergometer-Training ■ Laufen zur Verbesserung der allgemeinen Ausdauer
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I. d. R. keine KG mehr nötig; MTT steht KG deutlich im Vordergrund.
Ziele Verbesserung der Kraft in allen Bewegungssektoren
■
Inhalte PNF (hier v. a. auch endgradig in Flexion/ Abduktion/Außenrotation sowie Betonung Außenrotation und Innenrotation) Informationsaustausch nur bei Problemfällen erforderlich.
MTT Ziele volle Belastbarkeit und volle sportartspezifische Belastung des Schultergürtels und der oberen Extremität
■
Inhalte konzentrisch-exzentrisches Training der oberen Extremität in der geschlossenen Bewegungskette ■ konzentrisch-exzentrisches Training der gesamten Schultermuskulatur ■ Training sportartspezifischer Bewegungsabläufe zunächst unter erleichterten Bedingungen, später mit Zusatzlast bzw. unter erschwerten Bedingungen ■ Reaktivkrafttraining der oberen Extremitäten und des Schultergürtels in geschlossener Bewegungskette ■ Reaktivkrafttraining der oberen Extremität in der offenen Bewegungskette ■ exzentrisches Training, später konzentrisch-exzentrisches Training der Schulterinnen- und Schulteraußenrotatoren ■ Training von Bewegungsabläufen in der komplexen Funktionskette mit hohen Zusatzlasten ■
C Chondromalacia patellae → Kniescheibenrückflächen-Syndrom
Chronische Außenbandinsuffizienz am Sprunggelenk
a
Synonyme Chronische fibulare Kapsel-Band-Insufffizienz, engl.: chronic ancle instability. Definition Durch immer wiederkehrende Umknickverletzungen am Sprunggelenk, sog. Supinationstraumen, wird der äußere KapselBand-Apparat gelockert, so dass schon bei gewöhnlichen Alltagsbewegungen Umknickereignisse auftreten können. Symptome Je häufiger die Umknickereignisse auftreten, desto geringer werden die Symptome: ■ schmerzhafte Kapselschwellung am äußeren Sprunggelenk ■ positive Stabilitätstests: vordere Schublade (Sprungbeinvorschub), vermehrte äußere Aufklappbarkeit Therapeutische Maßnahmen Konservativ. Schuhaußenranderhöhung zur Reduzierung der Umknickneigung, Ausschluss eines Nervenschadens, Sklerosierungstherapie (s. Anwendungen), Komplextherapie. Operativ. Bei Versagen der konservativen Therapie anatomische Kapsel-BandRekonstruktion, ggfs. Bandplastik.
b Abb. 17. Äußere Aufklappbarkeit des Gelenkspaltes bei gelockertem Bandapparat im Röntgenbild a seitlich, b a.p.
Komplextherapie Strukturelle Veränderungen durch Mikrotraumatisierung des Bindegewebes kommt es zu einer Verlängerung des Bandes, wodurch es seine Aufgabe als passiver Stabilisator eines Gelenkes nicht mehr wahrnehmen kann
■
Funktionelle Veränderungen ■ als Folge kommt es zu aktiver Instabilität, d. h. das Gelenk wird i. d. R. auch
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Chronische Außenbandinsuffizienz am Sprunggelenk
durch die Muskulatur nicht mehr in seiner normalen Bewegungsbahn gehalten (als Folge beispielsweise am Sprunggelenk – häufiges Umknicken im Sport); → Chronische Gelenkinstabilität
C
KG Ziele ■ Anbahnung und Beüben einer optimalen aktiven Stabilität ■ bei Bedarf Unterstützung der passiven Stabilität mit Hilfsmitteln Inhalte propriozeptives Training durch rhythmische Stabilisation ■ propriozeptives Training mit Kleingeräten wie Wackelbretter, Ballkissen oder auf der Weichbodenmatte ■ Tapeverband oder Orthesen als passive Unterstützung ■
Informationsaustausch über Stabilisierungsfähigkeit und den etwaigen Gebrauch von Hilfsmitteln.
MTT Ziele ■ Kraftaufbau der gesamten umliegenden Muskulatur ■ Verbesserung der Koordination ■ Training von Bewegungsabläufen in der komplexen Funktionskette, zunächst mit Teil- dann mit Vollbelastung Inhalte komplexes Koordinationstraining mit hoher Variation der Anforderungen ■ Training von alltags- und sportartspezifischen Bewegungsabläufen (unter besonderer Berücksichtigung der Problematik) zunächst unter Teilbelastung, dann unter Vollbelastung ■ Training o. g. Inhalte unter Ermüdung ■ zusätzlich Kraftausdauer-, bzw. Hypertrophietraining der gesamten umlie■
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genden Muskulatur, insbesondere der Muskelgruppe, welche der nachgebenden Bewegungsrichtung entgegenwirkt
Chronische Gelenkinstabilität Synonyme Chronische Kapsel-Band-Insuffizienz, chronische Bandlockerung, engl.: chronic joint instability. Definition Instabile Gelenkführung mit unphysiologischen Bewegungsabläufen bis zu immer wiederkehrenden Verrenkungen. Entstehungsmechanismus Nicht verheilte Bandrupturen mit bleibender Strukturunterbrechung oder Überlänge leiten die Gelenkpartner nicht ausreichend. Die von den Nerven gesteuerte Eigenempfindung (Propriozeption) ist unterbrochen, dadurch auch das Zusammenspiel mit der gelenknahen Muskulatur. Symptome ■ wiederholte Wegknickereignisse und Verrenkungen des betroffenen Gelenkes mit Schwellungen, Gelenkergüssen ■ vorzeitige Arthrose Therapeutische Maßnahmen Abhängig vom betroffenem Gelenk, Alter des Patienten, ausgeübter Sportart, Leistungsniveau und Schweregrad der Instabilität. ■ äußere Stabilisatoren (Tape, ggf. Bandagen oder Schienen, Abb. 18) ■ bandplastische Operationen
C
Chronische Gelenkinstabilität
aktive Instabilität: die Muskulatur, die das Gelenk bewegt und stabilisiert, ist wegen eines Defektes innerhalb des Gelenkes oder innerhalb der Muskulatur selbst nicht in der Lage ein belastetes Gelenk adäquat zu führen – es kommt zu entsprechenden Ausweichbewegungen, die sich der bewussten Wahrnehmung entziehen und über einen längeren Zeitraum zu sekundären strukturellen Defekten führen können (am häufigsten betroffen sind die Gelenke der unteren Extremität); die aktive Instabilität wird durch die Beobachtung des betroffenen Gelenkes im Bewegungsvollzug oder unter statischer Belastung (z. B. Einbeinstand) festgestellt. ➡ Passive Instabilität hat i. d. R. aktive Instabilität zur Folge. ➡ Für die untere Extremität bedeutet dies meist die Unfähigkeit, in der Belastungssituation die Beinachse aufrecht zu halten (hierbei fällt bei gebeugtem Hüft-, Knie- und Sprunggelenk das Lot durch alle drei Gelenkzentren); am häufigsten kann eine Valgisierung (XBein-Stellung) beobachtet werden. ➡ Für die obere Extremität bedeutet dies i. d. R. die Unfähigkeit, eine aktive Bewegung des Schultergürtels oder den Stütz mit zentriertem Glenohumeralgelenk durchzuführen; meist steht der Gelenkkopf gegenüber der Gelenkpfanne zu hoch und/oder zu weit vorn. ➡ Das Procedere ist gekennzeichnet durch die entsprechenden Stabilisationsübungen, die das neuromuskuläre Zusammenspiel wieder herstellen sollen (propriozeptives Training); es ist zunächst weniger durch reines Krafttraining gekennzeichnet (Gelenke können trotz kräftiger Muskulatur aktiv instabil sein!). ■
Abb. 18. Kniegelenksorthese bei einem instabilen Kniegelenk, z. B. alte vordere Kreuzbandruptur
Komplextherapie ➡
■
Grundsätzlich können zwei Formen der Gelenkinstabilität unterschieden werden, die durch die anatomischen Strukturen und die physiologischen Vorgänge im Bereich des verletzten Gebietes bedingt sind: passive Instabilität: durch Verletzung der Strukturen, die das Gelenk passiv stabilisieren (also ohne wesentliche Arbeit der umliegenden Muskulatur), d. h. die anatomischen Grenzen sind erweitert, das Gelenk läuft u. U. außerhalb seiner normalen Bewegungsbahn oder -amplitude; die passive Instabilität wird mittels spezifischer passiver Gelenktests festgestellt, dabei zeigt sich das Joint-Play (Gelenkspiel; Shift; Gapping) unphysiologisch vergrößert.
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D Discusriss am Handgelenk Synonyme Discus triangularis-Läsion, engl.: discus lesion of the wrist. Definition Läsion der Knorpelscheibe im Handgelenk zwischen Elle und der körpernahen Handwurzelreihe. Entstehungsmechanismus Akut durch Überstreckmechanismus im Eishockey, chronisch durch stereotype Bewegungsmechanismen z. B. beidhändige Rückhand beim Tennisspieler, durch Kippbewegung beim Topspinschlag. Symptome ■ Schmerzen nach Belastung unterhalb des Griffelfortsatzes der Elle ■ ebenso Druckschmerz an dieser Stelle mit Schwellung
■
maximale Beugung des Handgelenkes bereitet Schmerzen
Therapeutische Maßnahmen Sicherung der Diagnose durch Kernspintomographie, ggf. Vorstellung beim Handspezialisten ■ Infiltrationskombination mit z. B. Procain Traumeel/Triam 10 mg ca. 2 ml an den Discus ■ danach Zinkleimverbände im Wechsel mit Elektrotherapie, Ultraschall und Manueller Therapie ■ bei Therapieresistenz: wiederholen der Infiltration und Ruhigstellung für 10 Tage in einer Gipsschiene ■ bei Sportaufnahme Tapeverband oder Handgelenksbandage, die nicht zu steif ist, z. B. Epx-Bandage ■ ggf. auch arthroskopische OP (s. Anwendungen) oder Lederhandgelenksbandagen nach Maß notwendig ■
Abb. 19. Infiltrationstechnik an den Discus
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E Ellenbogengelenkinstabilität
Komplextherapie Strukturelle Veränderungen bei passiver Instabilität i.-d.-R. ein posttraumatisches ligamentäres Problem (unfallbedingter Defekt des Bandapparates) ■ bei aktiver Instabilität ein propriozeptives Defizitsyndrom (die neuromuskuläre Verzahnung reagiert nicht belastungsadäquat) ■
Synonyme Chronische Kapsel-Band-Insuffizienz, chronische Bandlockerung des Ellenbogens, engl.: instability of the elbow joint. Definition Instabile Gelenkführung mit unphysiologischen Bewegungsabläufen bis zu immer wiederkehrenden Verrenkungen des Ellenbogengelenkes, meist nach hinten außen. Entstehungsmechanismus Nicht verheilte Bandrupturen mit bleibender Strukturunterbrechung oder Überlänge leiten die Gelenkpartner nicht ausreichend. Die nervengesteuerte Eigenempfindung (Propriozeption) ist unterbrochen, dadurch auch das Zusammenspiel mit der gelenknahen Muskulatur. Symptome ■ wiederholte Verrenkungen des Ellenbogengelenkes ■ Schwellungen ■ Gelenkergüssen ■ vorzeitige Arthrose Therapeutische Maßnahmen Abhängig vom Alter des Patienten, ausgeübter Sportart, Leistungsniveau und Schweregrad der Instabilität. ■ Kräftigung der gelenkstabilisierenden Muskulatur ■ äußere Stabilisatoren (Tape, ggf. Bandage) ■ bandplastische Operationen, meist hintere äußere Kapselraffung
Funktionelle Veränderungen das Gelenk kann in der offenen Bewegungskette und unter Belastung nicht in der Bewegungsbahn gehalten werden ■ in Stützsituationen (geschlossene Bewegungskette) „bricht das Gelenk weg“ ■
KG Ziele ■ Stabilisierungsfähigkeit in der offenen und geschlossenen Bewegungskette Inhalte ■ rhythmische Stabilisation in der offenen und geschlossenen Bewegungskette ■ Stütz auf unebenen Flächen mit steigender Belastung Informationsaustausch über Stabilisierungsfähigkeit unter Belastung.
MTT Ziele verbesserte Stabilität des Ellenbogengelenkes ■ Kraftaufbau der Oberarm- und Unterarmmuskulatur ■ Verbesserung der Propriozeption ■ Eingliederung des Ellenbogengelenkes in funktionelle Bewegungsabläufe ■
Inhalte Kraftausdauer-, bzw. Hypertrophietraining der Ellenbogenstrecker, Ellen-
■
51
Ellenbogengelenkverrenkung
■ ■
■
■
E
■
■ ■
■
bogenbeuger und der Handgelenkstrecker und -beuger Kraftausdauertraining der Unterarmpronatoren und -supinatoren Kraftausdauertraining der Armmuskulatur in der geschlossenen Bewegungskette (Strecker und Beuger) konzentrisch-exzentrisches Training der Armmuskulatur in der geschlossenen Bewegungskette (Strecker und Beuger) Stütztraining auf unterschiedlichen Unterlagen und in unterschiedlichen Ausgangsstellungen Kraftausdauertraining von Bewegungsabläufen in der komplexen Funktionskette exzentrisches Training der Ellenbogenstreck und -beugemuskulatur später Reaktivkrafttraining der Armmuskulatur in geschlossener und offener Bewegungskette Oberkörper-Ergometer
a
Ellenbogengelenkverrenkung Synonyme Ellenbogenluxation, Verrenkung des Humero-Ulnar-Gelenkes, engl.: elbow joint dislocation. Definition Ausrenkung des Ellenbogengelenkes. Entstehungsmechanismus Sturz auf den gebeugten oder gestreckten Arm, oft kombiniert mit einem Bruch und Bandverletzungen (z. B. Fahrrad-, Reitsturz oder Kampfsportarten, im Vergleich zur Schulterverrenkung relativ seltene Verletzung).
52
b Abb. 20. a Korrekte anatomische Gelenkstellung, b Verrenkung des Ellenbogengelenkes
Symptome ■ Schmerzen in der Ellenbogengelenksregion ■ Schwellung, Fehlstellung des Ellenbogens ■ aufgehobene Bewegung des Ellenbogens
E
Ellenbogengelenkverrenkung
Therapeutische Maßnahmen Konservativ. Kühlung, Ruhigstellung, Patient nüchtern lassen, keine selbstständigen Einrenkungsversuche, sofortiges Aufsuchen einer entsprechenden Klinik. Nach Röntgenkontrolle erfolgt die Einrenkung in Narkose und die Anlage eines Oberarmgipses für 2–4 Wochen
■ ■
■
■
Operativ. Bei begleitenden Frakturen, Gefäß-, Nerven- oder Sehnenverletzungen.
! Erneute Verrenkungen sind im Gegensatz zur Schulter relativ selten.
■
Dehnungen mit postisometrischer Relaxation Massagetechniken zur Lockerung der Muskulatur (auch Funktionsmassagen) Manuelle Therapie (hier: wenn Übungsstabilität vorliegt; bei Frakturen i. d. R. noch nicht zu Beginn der Phase) gegen Ende der Phase PNF rhythmische Stabilisation in offener und geschlossener Bewegungskette
Informationsaustausch über Bewegungsausmaß im schmerzfreien Sektor, aktive Stabilisierungsfähigkeit des Gelenkes und Übungsstabilität.
Komplextherapie ➡ ➡
Ruhigstellung über 2–4 Wochen (i. d. R. mittels Gipsverband). Das bedeutet, dass während Entzündungs- und Proliferationsphase weder KG noch MTT möglich sind; gegebenenfalls werden die angrenzenden Gelenke mobilisiert (Hand- und Schultergelenk).
Konsolidierungsphase
MTT Ziele Erhaltung des schmerzfreien Bewegungsausmaßes ■ Aktivierung des lokalen und allgemeinen Stoffwechsels ■ Verbesserung der Propriozeption ■ Kraftaufbau der Oberarm- und Unterarmmuskulatur ■
Inhalte passive Isokinetik im schmerzfreien Bewegungsausmaß (Streckung/Beugung) ■ passive Isokinetik im schmerzfreien Bewegungsausmaß (Pronation/Supination) ■ aktiv-assistiv konzentrische Isokinetik in geschlossener Bewegungskette mit reduzierter Belastung ■ isometrisches Training der Ellenbogenstrecker und -beuger in unterschiedlichen Positionen im schmerzfreien Bewegungsausmaß ■ konzentrisches Training der Handgelenkbeuger und -strecker ■ Kräftigung der Ellenbogenstrecker und -beuger der kontralateralen Seite (Cross-Over) ■ Fahrrad-Ergometer-Training ■
KG Ziele ■ Entstauung ■ Schmerzfreiheit ■ Verbesserung des Bewegungsausmaßes ■ Kraftanbahnung ■ Stabilisation Inhalte ■ Manuelle Lymphdrainage ■ Lagerung (ASTE über Horizontalen) ■ evtl. Kryotherapie ■ evtl. Ultraschall (Lösen von Verklebungen) ■ Querfriktion ■ passive Mobilisation im schmerzfreien Sektor
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Ellenbogengelenkverrenkung
Remodulierungsphase KG Ziele ■ Verbesserung des Bewegungsausmaßes ■ evtl. noch Schmerzlinderung (hier v. a. als Belastungsschmerz) ■ Verbesserung der Kraft Inhalte Manuelle Therapie inkl. Weichteiltechniken ■ Querfriktion ■ PNF (v. a. auch hold relax und contract relax) ■
E
■
■
■ ■
■
Informationsaustausch über Bewegungsausmaß und Belastungsintensität, die noch zu Schmerz führt.
MTT Ziele ■ Erhaltung des verbesserten Bewegungsausmaßes ■ weiterer Kraftaufbau der Oberarmund Unterarmmuskulatur ■ Eingliederung des Ellenbogens in funktionelle Bewegungsabläufe ■ weitere Verbesserung der Propriozeption ■ volle Stabilität des Gelenkes ■ Verbesserung der allgemeinen Ausdauer Inhalte ■ Kraftausdauer-, bzw. Hypertrophietraining der Ellenbogenstrecker, Ellenbogenbeuger und der Handgelenkstrecker und -beuger ■ Kraftausdauertraining der Unterarmpronatoren und -supinatoren ■ Kraftausdauertraining der kompletten Armmuskulatur in der geschlossenen Bewegungskette (Streckerkette und Beugerkette) ■ konzentrisch-exzentrisches Training (Isokinetik) der gesamtem Armmus-
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■
kulatur in der geschlossenen Bewegungskette (Streckerkette und Beugerkette) Stütztraining auf unterschiedlichen Unterlagen und in unterschiedlichen ASTE Kraftausdauertraining von Bewegungsabläufen in der komplexen Funktionskette später exzentrisches Training der Ellenbogenstrecker und -beuger (selektiv) Reaktivkrafttraining der oberen Extremität in geschlossener und offener Bewegungskette Oberkörper-Ergometer Fahrrad-Ergometer-Training oder Lauftraining
Erguss Synonyme Hydrops intermittens, engl.: effusion. Definition Flüssigkeitsansammlung im Gelenk unterschiedlichster Art und Entstehung. Entstehungsmechanismus Traumatisch, entzündlich-degenerativ, infektiös-bakteriell, stoffwechselbedingt (z. B. Gicht); abgezogene Flüssigkeit lässt Rückschlüsse auf Ursache zu: ■ blutig: traumatisch ■ urinfarben: entzündlich-degenerativ ■ eitrig: infektiös-bakteriell ■ bernsteinfarben: Gicht Symptome sehr starke Schmerzen ■ Bewegungseinschränkung ■ Gelenkkonturen verstrichen ■ Unwohlsein ■ Appetitlosigkeit ■
E
Erguss
Komplextherapie ➡ ■ ■
Abb. 21. „Tanzende Kniescheibe“; Zeigefinger auf Kniescheibe, Druck nach unten
■ ■
beim Knie tanzende Kniescheibe ggf. Fieber
Therapeutische Maßnahmen ■ Punktion zur Entlastung und Diagnosesicherung ■ bei V. a. Infektion (Notfall): Blutuntersuchung (Entzündungsparameter), Leukozytenzählung im Punktat, Abstrich, ggf. Antibiotikum, ggf. sofortige arthroskopische Spülung ■ Kältewickel ■ ggf. kurzfristige Ruhigstellung und Entlastung ■ Hochlagern über Herzniveau ■ zur Nacht: Umane Schlickbinden Medikamente. Diclofenac 50 3×1/d, Enzyme 5×3/d. Bei starken Schmerzen: Tramadol oder Metamizol – je 30 Tropfen.
!
■ ■ ■
jeder Erguss in jedem Alter ist zu untersuchen keine Wärme, kein Alkohol, kein Kaffee, kein Fleisch (Gicht) ggf. reduzierte Flüssigkeitsaufnahme
Gelenkergüsse bedingen immer grundsätzlich zwei Hauptprobleme: Bewegungseinschränkung durch die Kapselfüllung ein Defizit im Bereich der propriozeptiven Informationsübertragung (in alle Richtungen) und somit i. d. R. eine Störung der neuromuskulären Koordination (daraus ergeben sich unwillkürliche Abweichungen von den normalen Bewegungsmustern mit entsprechenden sekundären Überlastungssyndromen)
➡
Das Procedere wird bei den entsprechenden Pathologien beschrieben und hat drei Hauptintentionen: ■ Entzündungshemmung via P.E.C.H.Schema (s. Anwendungen) ■ Bahnung der korrekten Bewegung oder Haltung (propriozeptives Training) ■ Kräftigung der abgeschwächten Muskulatur ➡ Dieses Procedere gilt nicht für Gelenksinfektionen.
Ermüdungsbruch Synonyme Stressreaktion, Stressfraktur, Ermüdungsreaktion, engl.: stress fracture. Definition Überlastungsschäden des Knochens durch wiederholte und stereotype Beanspruchungen. Ist nur die Knochenbälkchenstruktur betroffen, spricht man von einer Stressreaktion (Abb. 23), ist die Knochenrinde mitbetroffen, spricht man von einer Stressfraktur (Abb. 24).
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Ermüdungsbruch
Häufiger ist die untere Extremität betroffen. Oft bei Langstreckenläufern, Triathleten, Tennisspielern und Fußballern. Entstehungsmechanismus Unphysiologische hohe Belastungsintensität im Wettkampf und Training führen zur „Zermürbung“ des Knochens (rezidivierende Mikrotraumen). Der Zusammenhang zwischen Knochenfestigkeit und hormoneller Konstellation ist bekannt. Im Gegensatz zur „traumatischen Fraktur“ ist eine komplette Kontinuitätsunterbrechung bei Stressfrakturen im Sport selten und zumeist liegt kein Unfallzusammenhang vor. Fußfehlformen (Knick-, Hohl-, Senkfuß) und ungünstige statisch-anatomische Vorgaben (OBein) haben eine große Bedeutung bei der Entstehung von Ermüdungsreaktionen der unteren Extremitäten ebenso wie Beinlängendifferenzen.
E
Symptome ■ Belastungsschmerzen zu Beginn ■ lokaler, teils starker Druckschmerz der betroffenen Region ■ lokale Knochenhautschwellung ■ Rötung des betroffenen Bezirkes Therapeutische Maßnahmen Bei Stressreaktionen ■ Entlastung der betroffenen Region (2 UAG) 3–6 Wochen ■ sportspezifische Trainingspause je nach Lokalisation ■ ESWT (s. Anwendungen) ■ begleitende Komplextherapie Bei Stressfrakturen Immobilisation im Brace (Kunsstoffgips) oder speziellen Schuh für 4–6 Wochen je nach Lokalisation ■ Entlastung(2 UAG) für 6–12 Wochen – je nach Lokalisation ■ ESWT (s. Anwendungen) ■
56
Abb. 22. Häufigste Lokalisation von Stressfrakturen
E
Ermüdungsbruch
Abb. 25. Im Röntgenbild: Ausgeheilte Stressfraktur im 3. Strahl des Fußes
Abb. 23. Im MRT: Stressreaktion des Innenknöchels bei einer Tennisleistungsspielerin, die 6 Wochen mit Spritzen erfolglos behandelt worden war, bei unauffälligem Röntgenbild
■
■
ggf. auch operative Stabilisierung im Mittelfußbereich, da in diesem Bereich die Durchblutungssituation ungünstig für eine konservative Behandlung ist begleitende Komplextherapie
Medikamente. Calcitonin-Nasenspray 2 Hübe pro Tag, Vit. D 3 1000 1×1 für 6 Wochen, Calcium 1000 Brausetabletten 1×1 für 6 Wochen, Bisphosphonat Tbl. oder Infusion
Abb. 24. Im MRT: Stressfraktur des Unterschenkels bei einem Marathonläufer
Prinzipiell ist zwischen einer Stressfraktur und einer Stressreaktion zu unterscheiden. Wichtig ist daran zu denken, dass es solche Verletzungen gibt und frühzeitig zur Diagnosesicherung eine MRT-Untersuchung oder Szintigraphie (Strahlenbelastung!) veranlasst wird, da das Röntgenbild oft unauffällig ist. Diese Verletzungen sind häufiger als man glaubt und diagnostiziert (ca. 2% aller Brüche).
!
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Ermüdungsbruch
Komplextherapie ➡
E
Proliferationsphase
Die Entwicklungsgeschichte von Stressfrakturen ist eher chronisch degenerativ, da es sich um eine Überlastungsfolge über einen längeren Zeitraum handelt; der Verlauf dieser Pathologie ab dem Moment der Fraktur ist gemäß seinem Charakter eher akut-traumatisch. ➡ Ermüdungsfrakturen können bei fast allen Knochen des menschlichen Skelettes vorkommen (s. Abb. 22); das Procedere unterscheidet sich nicht wesentlich von dem der traumatischen Fraktur und ist bei den entsprechenden Pathologien beschrieben – aus diesem Grunde soll hier lediglich eine allgemeine Vorgehensweise dargestellt werden.
Ziele ■ Schmerzreduktion ■ Abschwellung ■ Erhalt des Bewegungsausmaßes
Entzündungsphase ➡ Vorausgesetzt es liegt keine Immobilisation durch Verbände vor, die nicht abgenommen werden können.
■
KG Ziele ■ Schmerzreduktion ■ Entzündungshemmung ■ Abschwellung Inhalte P.E.C.H.-Schema ■ evtl. Manuelle Lymphdrainage ■ evtl. Elektrotherapie ■
Informationsaustausch nicht nötig, da i. d. R. keine MTT.
KG
Inhalte Kryotherapie ■ Manuelle Lymphdrainage ■ Manuelle Therapie ■ passive Mobilisation im schmerzfreien Sektor ■
Informationsaustausch über das mögliche schmerzfreie Bewegungsausmaß und eventuelle Belastungsfähigkeit.
MTT Ziele Erhaltung des schmerzfreien Bewegungsausmaßes ■ Aktivierung des lokalen Stoffwechsels ■ Krafterhaltung nicht betroffener Körperregionen ■ Kräftigung der kontralateralen Seite (Cross-Over) ■ Verbesserung der allgemeinen Ausdauer Inhalte passive Isokinetik im schmerzfreien Bewegungsausmaß ■ Kraftausdauer-, bzw. Hypertrophietraining der benachbarten Muskelgruppen ■ Hypertrophietraining der Muskulatur der unverletzten Seite ■ Ergometer-Training ■
Konsolidierungsphase KG Ziele Verbesserung des Bewegungsausmaßes ■ Stabilität ■
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E
Ermüdungsbruch
■ ■
Üben von Funktionsbewegungen unter Belastung Kraftanbahnung
■
■
Inhalte ■ Manuelle Therapie ■ Stabilisationsübungen mit Kleingeräten ■ analytisches Beüben von Teilaspekten der Funktionsbewegungen (auch mit Spiegelkontrolle), um diese dann zu einer komplexen Bewegung zusammenzusetzen ■ PNF Informationsaustausch über die Verbesserungen in allen Belangen sowie gemeinsame Analyse der Funktionsbewegungen.
MTT Ziele ■ Erhaltung des verbesserten schmerzfreien Bewegungsausmaßes ■ Kraftaufbau der unmittelbar beteiligten Muskulatur ■ Krafterhaltung nicht betroffener Muskelgruppen ■ Eingliederung der unmittelbar betroffenen Muskelgruppen in funktionelle Bewegungsabläufe ■ Verbesserung der allgemeinen Ausdauer Inhalte ■ aktiv-assistive konzentrische Isokinetik im schmerzfreien Bewegungsausmaß für die unmittelbar beteiligten Muskelgruppen
■ ■
isometrisches Training der unmittelbar beteiligten Muskelgruppen in unterschiedlichen Gelenkpositionen Training von Bewegungsabläufen in der komplexen Funktionskette Hypertrophietraining benachbarter Muskelgruppen Fahrrad-Ergometer-Training
Remodulierungsphase KG Ziele Optimierung der Funktionsbewegungen ■ evtl. noch Verbesserung des Bewegungsausmaßes ■
Inhalte Üben von Funktionsbewegungen unter erschwerten Bedingungen ■ Manuelle Therapie, falls nötig ■
MTT Ziele Steigerung der Belastbarkeit bis zur Vollbelastung bzw. bis zur normalen sportartspezifischen Belastung
■
Inhalte Hypertrophietraining der unmittelbar beteiligten Muskelgruppen ■ exzentrisches Training der unmittelbar beteiligten Muskelgruppen ■ Training von Bewegungsabläufen in der komplexen Funktionskette unter Ermüdung ■ Reaktivkrafttraining der unmittelbar beteiligten Muskelgruppen ■ Training sportartspezifischer Bewegungsabläufe mit Zusatzbelastung ■
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F Facettensyndrom ■
→ Reversible segmentale Funktionsstörung
■ ■
Femoropatellares Schmerz-Syndrom → Kniescheibenrückflächen-Syndrom
sagen Supertendin N Depot 1 ml ads (nicht in die Sehne) → Sklerosierungstherapie (s. Anwendungen) Lasertherapie ESWT
Medikamente. Enzyme 5×3/d; Diclofenac 50 3×1/d für 2 Wochen. Bei Versagen einer monatelangen konservativen Therapie operative Abtragung.
!
Fersensporn, hinterer (dorsal) Fersensporn, fußsohlenseitig (plantar)
Synonyme Engl.: calcaneal spur. Definition Spornartige Ausziehung am Achillessehnenansatz. Entstehungsmechanismus ■ sportliche Überbelastung ■ Fehlstatik ■ mechanische Irritationen, z. B. Schuhwerk (häufig bei Läufern) Symptome ■ Druckschmerz an der hinteren, oberen Fersenbeinkante ■ häufige Schleimbeutelentzündung ■ Fehlstellung des Rückfußes ■ Verkürzung der Wadenbeinmuskulatur
Synonyme Plantarfasciitis, engl.: plantar aponeuritis. Definition Spornartige Ausziehung am unteren, inneren Fersenbein. Entstehungsmechanismus ■ chronische Überlastung der kleinen Zehenbeuger, Senkfuß, hartes Trainingsterrain oder neues Schuhwerk führen zur Reizung der Sehnenplatte der Fußsohle (Plantarfaszie) ■ Blockierung des Wadenbeinköpfchens Symptome Druckschmerz an der inneren, unteren Fersenbeinumschlagskante ■ Belastungsschmerz ■ hinkendes Gangbild ■
Therapeutische Maßnahmen ■ Beseitigung der mechanischen Irritation ■ Laufbandanalyse, Einlagenversorgung mit Fersenweichbettung, -erhöhung ■ Infiltrationstherapie mit: 1 A. Meaverin, Pasconeural, Traumeel 1–2 ml ads 3× in 1wöchigem Abstand, bei Ver-
Therapeutische Maßnahmen Einlagenversorgung mit Entlastung des Druckschmerzpunktes durch Auffüllen mit Polyäthylenschaum
■
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Fingergelenkverrenkung
Fersenbein
Fingergelenkverrenkung
Sprungbein
Synonyme Fingerluxation, engl.: finger dislocation. Definition Verrenkung vorwiegend des Mittel- und Endgelenkes mit Verletzung des KapselBand-Apparates. Fersensporn
Fettpolster
Abb. 26. Schematische Darstellung eines plantaren Fersensporns
F
Entstehungsmechanismus Sturz auf gestreckten Finger oder direkter Anprall eines Gegenstandes (häufig bei Ballsportarten und im Kampfsport). Symptome ■ Schmerzen ■ Hämatombildung ■ Fehlstellung, Achsabweichung mit Fingerverkürzung ■ aufgehobene Funktion im betroffenen Gelenk
Abb. 27. Typischer plantarer Fersensporn im Röntgenbild
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■
Sportpause 10–14 Tage ggf. Infiltration mit Triamcinolon 20 mg/Procain je 1 ml ads Lasertherapie Sklerosierungstherapie (s. Anwendungen) 3× im Abstand einer Woche ESWT (s. Anwendungen) Akupunktur Röntgenentzündungsbestrahlung
Medikamente. Enzyme 5×3/d; Diclofenac 3×1/d für 2 Wochen.
! Im Röntgenbild ist ein Fersensporn häufig ein asymptomatischer Zufallsbefund.
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Therapeutische Maßnahmen sofortiges Einrenken noch am Unfallort, meist durch Längszug ■ Ruhigstellung des entsprechenden Gelenkes für 2 Wochen durch Schienung mit benachbartem Finger im Gips oder Tape ■ Tapeverband schützt vor erneuter Ausrenkung bei sportlicher Wiederaufnahme ■
Komplextherapie Entzündungsphase KG Ziele Entlastung durch Immobilisation (s. o.) ■ schnellstmögliche Überwindung der Entzündungsphase ■
F
Fingergelenkverrenkung
Inhalte ■ funktioneller Verband (Tape) ■ Kryotherapie Informationsaustausch nicht nötig, da keine MTT. Proliferationsphase KG Ziele ■ Erhalt der Beweglichkeit ■ Schmerzfreiheit
■
Steigerung der Stabilität des verletzten Fingergelenkes
Inhalte Kraftausdauertraining der Fingerstrecker und -beuger bzw. Handgelenkbeuger und -strecker ■ Schulung von funktionellen Bewegungsabläufen der gesamten Hand, bzw. Handgelenkmuskulatur ■ Fingerstütztraining der gesamten Hand, zunächst mit Teilbelastung ■
Remodulierungsphase Inhalte ■ passive und aktive Mobilisation im schmerzfreien Sektor ■ Kryotherapie siehe oben Konsolidierungsphase KG Ziele ■ volles Bewegungsausmaß ■ Kräftigung Inhalte ■ aktive und passive Mobilisation im schmerzfreien Sektor ■ Manuelle Therapie ■ PNF mit Betonung der entsprechenden Finger Informationsaustausch über den schmerzfreien Sektor und die erbrachten Muskelkraftwerte.
➡
I. d. R. keine KG mehr nötig; MTT steht KG deutlich im Vordergrund.
MTT Ziele Steigerung der Belastbarkeit bis zur Vollbelastung bzw. bis zur normalen sportartspezifischen Belastung Inhalte Hypertrophietraining der Fingerstrecker und -beuger ■ exzentrisches Training der Fingerstrecker und -beuger ■ Fingerstütztraining bis zur Vollbelastung ■ IK-Training der Fingerbeuger in der geschlossenen Bewegungskette (Kletterwand) ■ Reaktivkrafttraining der Fingerbeuger in der geschlossenen Bewegungskette ■
Fußballerknöchel MTT Ziele ■ Kraftaufbau der Mittelhand- und Unterarmmuskulatur ■ Eingliederung des verletzten Fingers in Bewegungsabläufe der kompletten Hand
Synonyme Ventrales Impingement, Vorderes Engpass-Syndrom des oberen Sprunggelenkes.
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Fußballerknöchel
F
a
b
Abb. 28. Im Röntgenbild deutlich sichtbare knöcherne Veränderungen beim Fußballerknöchel a a.p. b seitlich
Definition Überlastung des vorderen Gelenkkapselanteils des Sprunggelenks mit knöchernen Veränderungen am Schien- und Sprungbein. Entstehungsmechanismus Auf stumpfen und harten Böden wird der Fuß stärker abgebremst, insbesondere beim Tragen langstolliger Fußballschuhe. Hierdurch wird das obere Sprunggelenk im vorderen Bereich stärker belastet. Zusätzlich führen wiederholte Sprunggelenksverstauchungen und -prellungen zu reaktiven knöchernen Ausziehungen. Durch die häufige Spitzfußstellung des Fußes beim Schuss wird die Sprunggelenkkapsel vorderseitig irritiert und bei der Fußhebung eingeklemmt.
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Symptome Schmerzen im vorderen Anteil des Sprunggelenkes ■ Schwellung mit Druckschmerz, Verknöcherungen teils tastbar ■ eingeschränkte Fußhebung, schmerzhafte Fußsenkung ■ verplumpte Knöchelregion ■
Therapeutische Maßnahmen Akuter entzündlicher Reizzustand ■ ggf. Infiltration i. a. 1 A. Traumeel ■ lokale Umschläge mit Rivanol oder Hyzum-Lösung bei Schwellung Medikamente. Enzyme 5×3/d, Diclofenac 50 3×1/d.
F
Fußballerknöchel
Chronische Form ■ Infiltration mit Dexamethason (10 mg) oder Triamcinilon (10–40 mg) intraund periartikulär ■ Manuelle Therapie ■ Röntgenentzündungsbestrahlung ■ bei Beschwerdepersistenz arthroskopische, ggf. offene Abtragung der knöchernen Vorsprünge des oberen Sprunggelenkes
Ein „Fußballerknöchel“ kann im Rahmen jeder sprunggelenkbelastenden Sportart vorkommen. Bei chronischer Bandlockerung mit Sprunggelenkinstabilität kann eine Zunahme der Instabilität nach Entfernung der Verknöcherungen auftreten.
!
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G Gehirnerschütterung Synonyme Commotio cerebri, engl.: concussion. Definition Reversible Funktionsstörung des Gehirns ohne nachweisbaren Strukturschaden nach Gewalteinwirkung. Entstehungsmechanismus Durch Sturz, Schlag, Stoß oder Beschleunigung des Kopfes kann es zu einer Fehlsteuerung des Nervensystems kommen. Symptome ■ Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Blässe ■ ggf. Benommenheit, inadäquate Reaktionen ■ Gedächtnislücke (Amnesie), z. B. Spielstand nicht gewusst Therapeutische Maßnahmen ■ ABC-Maßnahmen (s. Anwendungen) ■ Lagerung: leicht erhöhter Oberkörper (bei starker Sonneneinstrahlung soll der Verletzte im Schatten liegen, nicht unbeaufsichtigt lassen, Vitalfunktionen kontrollieren) ■ essen, trinken und Einnahme von Medikamenten sind zu unterlassen ■ Klinikeinweisung ■ craniosacrale Osteopathie
Gelenkmaus Synonyme Osteochondrosis dissecans, O.D., freier Gelenkkörper, corpus liberum.
Definition Umschriebene Erweichung und Herauslösung (freier Gelenkkörper) eines Knochen-Knorpelstückes aus einer Gelenkfläche auf der Basis einer aseptischen Nekrose (= örtliche Durchblutungsstörung). Entstehungsmechanismus Anlagebedingte Minderwertigkeit der Gelenkfläche, Traumen, Mikroembolien (Verschluss kleiner Blutgefäße durch einen Blutpfropf). Symptome ■ uncharakteristische, belastungsabhängige Schmerzen ■ ggf. Schwellungen ■ Ergüsse Gelenkblockierungen durch Einklemmung treten erst im fortgeschrittenem Stadium auf. Therapeutische Maßnahmen Abhängig vom Stadium (Beurteilung röntgenologisch und kernspintomographisch): Frühstadium: Entlastung bzw. Teilbelastung für 3–6 Wochen ■ Sportverbot für 3 Monate (Sprung-, Wurfverbot) ■ bei Reizerscheinungen des Gelenkes (Schwellung, Erguss, Schmerz) abschwellende Maßnahmen wie Kryotherapie, Hochlagerung, Salbenverbände ■ erneute bildgebende Diagnostik nach 6–12 Wochen ■ Spontanheilung insbesondere bei Kindern bis zum 12. Lebensjahr ist möglich ■
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Gelenkmaus
Fortgeschrittenes Stadium: operative Verfahren ■ Anbohrung von knochenseits oder Knochenunterfütterung zur Revitalisierung des abgestorbenen Knochenareals, wenn die Knorpelfläche noch erhalten ist ■ Refixierung bei vital erscheinender Gelenkmaus (Fibrinkleber, Schraube oder Stifte) ■ Knorpel-Knochentransplantation ■ bei größeren Defekten Mosaikplastik ■ Knorpelzelltransplantation ■ Anbohrung von gelenkseits bei alten Knorpeldefekten zur Bildung von Faserersatzgewebe (Mikrofrakturisierung)
G
! In allen größeren Gelenken vorkom-
mend, häufig in Knie-, Ellenbogenund Sprunggelenken. Die entstehende Gelenkflächenunebenheit (leeres Mausbett) birgt die Gefahr einer Früharthrose in sich. Häufig beidseitiges Auftreten, aus diesem Grunde Gegenseite immer mittels MRT mit untersuchen.
Komplextherapie ➡
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Im Falle einer operativen Entfernung der Gelenkmaus läuft gelenktypabhängig das Procedere der akuten Traumatisierung des jeweiligen Gelenkes unter Berücksichtigung der entsprechenden Schwerpunkte der einzelnen Phasen (z. B. P.E.C.H.-Schema nach BÖHLER in der Entzündungsphase, Manuelle Therapie und passive Mobilisation im schmerzfreien Sektor in der Proliferationsphase, aktive Stabilisierung durch rhythmische Stabilisation in der geschlossenen Kette in der Konsolidierungsphase, maximale Kräftigung und sportartspezifisches Training in der Remodulierungsphase etc.).
Golferellenbogen Synonyme Epicondylitis ulnaris humeri, Werferellenbogen, Sehnenansatzentzündung der Unterarmbeuger (Handgelenk- und Fingerbeuger), engl.: golfelbow. Definition Entzündung am Ursprungsort einer oder mehrerer Sehnen des inneren Oberarmknorrens (Handgelenk- und Fingerbeuger). Entstehungsmechanismus ■ Abweichung des Gelenkwinkels (XFehlstellung) ■ stereotype Belastungsspitzen ■ Missverhältnis zwischen Belastung und Belastbarkeit ■ unsaubere Technik ■ neurogene Fehlsteuerung Symptome Schmerzen am Ursprungsort ■ Provokationstest pos., d.-h. umgekehrter Thomsen- u. Chair-Test (→ Tennisellenbogen) ■
Therapeutische Maßnahmen Akut ■ Ruhe, Schonung, Salbenverbände mit Enelbin-Paste zur Nacht und Dolobene/Spolera tagsüber für 3–5 Tage ■ Bürstenmassage mit alpha-Chymocutan-Salbe ■ Infiltration mit Dexamethason 10 mg ads, danach Zinkleimverband für 3 Tage ■ Kinesio Taping (s. Anwendungen) ■ ggf. Gipsschiene für 1 Woche Medikamente. Enzyme 5×3/d; Ibuprofen 400 3×1/d für 3–5 Tage.
G
Golferrücken
Chronisch ■ Lasertherapie ■ Kinesio Taping (s. Anwendungen) ■ ESWT (s. Anwendungen) ■ Röntgenentzündungsbestrahlung ■ operativ (→ Tennisellenbogen) ■ Feuerwickel (s. Anwendungen)
!
Auch an Nervenengpass-Syndrome denken.
MTT Ziele ■ Erhaltung des schmerzfreien Bewegungsausmaßes ■ Aktivierung des lokalen Stoffwechsels ■ Tonusreduktion der Handgelenkflexoren ■ selektive und komplexe Kräftigung der benachbarten Muskelgruppen ■ Steigerung der Belastbarkeit bis zur Vollbelastung Inhalte passive Isokinetik im schmerzfreien Bewegungsausmaß ■ Kraftausdauertraining und exzentrisches Training der Handgelenkextensoren im schmerzfreien Bewegungsausmaß ■ Kräftigung der Oberarm-, Schulterund Rumpfmuskulatur ■ exzentrisches Training (Isokinetik) der Handgelenkflexoren und -pronatoren ■ Kraftausdauer-, bzw. Hypertrophietraining der Handgelenkflexoren, -extensoren, -supinatoren und -pronatoren ■ zusätzliche Kräftigung der Ulnar- und Radialabduktion ■ selbstständiges Dehnen der Unterarmmuskulatur ■
Komplextherapie ➡
Eigentlich entzündlicher Prozess, vom Verlauf jedoch eher chronisch im Sinne eines Überlastungssyndroms.
Strukturelle Veränderungen evtl. Auffaserung der Ansatzsehne ■ evtl. Verklebungen der Sehnenscheiden ■
Funktionelle Veränderungen ■ Vermeidungsverhalten – bis hin zur Mobilisierungsunfähigkeit KG Ziele ■ Schmerzhemmung ■ Belastbarkeit Inhalte ■ u. U. konsequente Ruhigstellung ■ Kryotherapie ■ Querfriktion an den Ansatzsehnen ■ Dehnung ■ sukzessiver Belastungsaufbau im schmerzfreien Bereich Informationsaustausch über die Belastbarkeit und Muskelkraftwerte im schmerzfreien Bereich.
Golferrücken Synonyme BWS-/LWS-Syndrom, back.
engl.:
golfer’s
Definition ■ Blockierungen der kleinen Wirbelbogengelenke im Bereich der Brustwirbelsäule oder Blockierungen im Bereich der Rippen-/Querfortsatzgelenke sowie Bandscheibenschäden
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Golferrücken
■
degenerative Veränderungen im Bereich der Bandscheiben, vorwiegend im Lendenwirbelsäulenbereich
Entstehungsmechanismus Mangelhafte Technik, falsche Schwungtechnik und Schläge in den Boden können ein BWS-Syndrom auslösen. Wechselnde Rumpfdrehungen beim Golfschwung, anhaltende Vorneigung bei längerem Üben und kurzen Schlägen, extreme Hohlkreuzhaltung der Lendenwirbelsäule am Schwungende bei Distanzschlägen führen zur Überlastung der Wirbelsäulenstrukturen und können ein akutes LWS-Syndrom auslösen.
G
Symptome Beim akuten BWS-Syndrom zeigen sich: ■ atmungsabhängige Schmerzen im Brustwandbereich ■ Druckschmerz der Rückenstreckmuskulatur und kleinen Wirbelsäulengelenke ■ schmerzhafte Bewegungseinschränkung (insbesondere Seitneigung und -rotation) Beim akuten LWS-Syndrom zeigen sich: ■ Druckschmerz der tiefen Rückenstreckmuskulatur ■ Schmerzen bei Rumpfvorwärtsbeugung, beim Positionswechsel (z.-B. vom Liegen in die sitzende Position) Therapeutische Maßnahmen Akutes BWS-Syndrom ■ manualtherapeutische Behandlung ■ Infiltration an den Schmerzpunkt mit Bupivacain 0,25% (Quaddelung) ■ Kinesio Taping ■ Wärmebehandlung, feucht-warme Wickel (s. Anwendungen)
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Akutes LWS-Syndrom ■ manualtherapeutische Behandlung ■ Wärmebehandlung (feucht warme Wickel, s. Anwendungen), Fango-Packungen oder heiße Rolle ■ Infiltration in die betreffende Muskulatur (z. B. 1 A. Causat N B12) oder gezielt an die Wirbelbogengelenke mit einem Lokalanästhetikum/Cortison-Präparat (z. B. Bupivacain 0,25%, Dexamethason (10 mg) oder Triamcinilon (10–40 mg) intra- und periartikulär)) ■ Kinesio Taping ■ vor dem Schlafen: Rheumabad; ABCPflaster Medikamente. Ibuprofen 400 3×1/d, Muskelrelaxans 3×1/d für eine Woche. Bei länger anhaltenden Beschwerden Ausschluss einer Stressfraktur (besonders Anfänger)
Golferschulter Synonyme Engl.: golfer’s shoulder. Definition Die Golferschulter beschreibt entzündliche und degenerative Veränderungen: ■ 1. der langen Bizepssehne ■ 2. der Supraspinatussehne und ■ 3. im Schultereckgelenk Entstehungsmechanismus ad 1) Überbeanspruchung einer degenerierten Sehne (Bicepssehne), insbesondere beim Treffmoment des Balles ■ ad 2) insbesondere beim Aufschwung wird die Supraspinatussehne in die ■
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Golferschulter
■
physiologische Enge zwischen Oberarmkopf, Schulterhöhe und Band (Ligamentum coracoacromiale) getrieben, so dass hier Mikrotraumen entstehen, die zur Entzündung der Sehne führen ad 3) beim Durchschwingen des Golfschlägers kommt es zu hohen Anpressdrucken im Schultereckgelenk mit chronischer Schädigung des Knorpels und der Knorpelscheibe, genannt Diskus, im Gelenkspalt
Symptome ■ ad 1) lokaler Schmerz in der sogenannten Bizepssehnenrinne, Schmerzen beim Rückführen und Innendrehen des Armes gegen einen Widerstand ■ ad 2) → Impingement-Syndrom der (Sportler-)Schulter ■ ad 3) schmerzhafter Bogen zwischen 100° und 130° Seitheben des Armes, das horizontale Heranziehen des Armes (Horizontaladduktion) ist schmerzhaft
G
Medikamente. Ibuprofen 400 3×1/d für 1 Woche. Chronisch ■ ad 1 und 2) Kinesio Taping Lasertherapie Akupunktur ESWT (s. Anwendungen) Röntgentiefenbestrahlung ■ Hyperbare Sauerstofftherapie (s. Anwendungen) ■ ad 3): lokale Infiltration z. B. Dexamethason (10 mg) oder Triamcinilon (10–40 mg) intra- und periartikulär ■ Korrektur der Schlagtechnik, Aufwärmund Dehnübungen vor jedem Abschlag, Vermeidung zu langer Trainings- und Übungseinheiten ■ Kräftigung der Oberarmkopfdepressoren Komplextherapie
Therapeutische Maßnahmen Akut. Lokale Eistherapie im Schulterbereich (Eislolly 20 min 3–4×/d, zur Nacht Enelbin (kalt) oder Kytta Plasma-Umschläge, ggf lokale Infiltration, z. B. Dexamethason (10 mg) oder Triamcinilon (10–40 mg) intra- und periartikulär
→ Impingement-Syndrom der (Sportler-) Schulter
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H Haglund-Ferse Synonyme Haglund-Exostose, engl.: Haglund’s deformity, adventions achilles bursitis. Definition Ausziehung des Fersenbeinknochens nach oben, hinten und außen, häufig in Verbindung mit einer Schleimbeutelentzündung im Ansatzbereich der Achillessehne. Entstehungsmechanismus Fehlstatik des Rückfußes, mechanische Irritation durch schlecht sitzendes Schuhwerk (z. B. Fersenkappe), Über- und Fehlbelastung der Achillessehne infolge von Funktionsstörungen des Hüft- und Kniegelenkes.
Symptome ■ Schmerzen, Schwellung, Rötung am oberen, hinteren, äußeren Fersenbein ■ Knochenrinde verdickt bis aufgetrieben ■ Fehlstatik des Rückfußes (X 10) Therapeutische Maßnahmen Querfriktion und Eis ■ Crash-ice-Behandlung 3×20-min/Tag ■ Infiltration mit Traumeel, Meaverin insgesamt 2 ml ads (3×, alle 2 Tage); bei Therapieresistenz 1 A. Dexamethason 4 mg u. 1 A. Meaverin ■ Einlagenversorgung mit Fersenweichbettung (z. B. mit Polyäthylenschaum), Korrektur der Rückfußfehlstatik nach Laufbandanalyse ■ Erweichung der Fersenkappe, Ausdehnung durch Orth. Schuhmacher ■ Lasertherapie ■ Röntgenentzündungsbestrahlung ■ operative Abtragung des Knochenspornes bei Versagen der konservativen Maßnahmen ■ physikaltherapeutische Maßnahmen wie → Fersensporn, dorsal ■
Medikamente. z. B. Ibuprofen 400 3×1/d für 8 Tage.
Hallux rigidus Synonyme Großzehengrundgelenksarthrose, engl.: damage of the first metatarsophalangeal joint. Definition Einsteifung des Großzehengrundgelenkes durch degenerative Veränderungen. Abb. 28. Im seitlichen Röntgenbild erkennbare hintere/obere knöcherne Ausziehung am Fersenbein
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Hallus rigidus
Entstehungsmechanismus ■ → Arthrose, primäre ■ sekundär: wiederholte Mikrotraumen, immer wiederkehrende Überstreckung und Stauchung mit chronischer Knorpelschädigung, vorwiegend beim Langstreckenlauf, Fußball, Ballett oder Tanzen Symptome Druckschmerzen über, innen und unter dem Großzehengrundgelenk ■ Belastungsschmerzen in der Fußabrollphase ■ Schwellung, Rötung, Deformität des Großzehengrundgelenkes ■ Bewegungseinschränkung insbesondere für das Heben der Großzehe ■ Schongang über die Fußaußenseite ■
H
Therapeutische Maßnahmen ■ eigenständige Mobilisation ■ Eisbehandlung ■ Röntgenentzündungsbestrahlung ■ starre Einlage über Großzehengrundgelenk reichend sowie Tieferlegen des Großzehengrundgelenkes ■ Abrollrampe in der Schuhsohle ■ ggf. Infiltration i.a. mit Supertendin Depot N 1 ml ■ Fußbäder mit Pernionium-Teilbad Medikamente. Z. B. Ibuprofen 400 1×1/d für 2 Wochen. Bei Versagen der konservativen Versuche operative Maßnahmen mit längerer Sportpause (3–4 Monate).
Halswirbelsäulen-Syndrom Synonyme Zervikalsyndrom, engl.: cervical spine syndrome. Definition Überbegriff für Beschwerden im Bereich der Halswirbelsäule aufgrund von degenerativen Erkrankungen oder funktionellen Störungen. Entstehungsmechanismus Auslösend sind Überlastungen oder Bagatellereignisse (z. B. bei Kampfsportarten, Turmspringen, Eishockey, Motorsport, Turnen); → Schiefhals Symptome ■ Schulter-Nackenschmerzen ■ Muskelhartspann ■ Bewegungseinschränkung Therapeutische Maßnahmen Halskrawatte 2–3 Tage, alternativ Wollschal oder Frotteehandtuch ■ feucht-warme Wickel (s. Anwendungen), warme Dusche, ABC-Pflaster ■ Kinesio Taping ■ zur Nacht warme Enelbin oder Kyttaplasma-Umschläge ■ flaches Kopfkissen ■
Medikamente. Ibuprofen 400 3×1/d, Muskelrelaxans 3×1/d. Komplextherapie
Komplextherapie ➡
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Hier keine Komplextherapie, sondern v.a. Manuelle Therapie (Traktion) zur Entlastung des Gelenkes.
→ Reversible segmentale Funktionsstörung → Schiefhals
Handgelenkkapselverletzung, radioulnar (Speichen-Elle)
H
Handballerellenbogen Synonym Engl.: handball goalie's elbow Definition ellenseitige Kapselbandläsion des Handballtorwarts Entstehungsmechanismus Durch immer wiederkehrende Mikrotraumen kommt es zur Schädigung der ellenseitigen Gelenkkapsel; typischerweise durch Stress auf die ellenseitigen Kapselbandstrukturen (sog. Valgusstress) beim Abwehren von Torwürfen. Symptome ■ zumeist chronisch ■ Druckschmerz an der ellenseitigen Gelenkkapsel ■ vermehrte Aufklappbarkeit in Streckung (instabile Gelenksituation) ■ Schwellung der ellenseitigen Gelenkkapsel Therapeutische Maßnahmen ■ Eisabreibungen ■ lokale Salbenverbände zur Nacht mit: Ichtholan-Salbe Umane Schlickbinden Lasertherapie lokale Infiltration an den ellenseitigen knochennahen Kapselbandansatz mit: 1 A. Aethylsklerol, 1 A. Traumeel, 1 A. Lokalanästhetikum insgesamt 3×, jeden 2.–3. Tag bei Versagen: Dexamethason 10 mg und Lokalanästhetikum 2× mit 10 Tagen Abstand Medikamente. Ibuprofen 600 3×1/d
Abb. 29. Ellenseitige Bandunterbrechung (Flüssigkeitsansammlung)
Komplextherapie → Ellenbogengelenkinstabilität → Ellenbogengelenkverrenkung
Handgelenkkapselverletzung, radioulnar (Speichen-Elle) Synonym Distales radio-ulnar-Gelenk (DRUG), körperfernes Speichen-Ellen-Gelenk
Zum Spiel mit zwei übereinander zu tragenden Ellenbogenbandagen Stresseinwirkung mindern.
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Handgelenkkapselverletzung, radioulnar (Speichen-Elle)
Entstehungsmechanismus Sturz von Snowboardern und Mountainbikern.
der streckseitigen Gelenkkapsel am os triquetrum mit Einklemmung des Kapselbandapparates.
Symptomatik ■ Schmerzen am körperfernen Handgelenk ■ Schwellung ■ Bewegungseinschränkung des Handgelenkes
Symptom ■ Schmerzen und Schwellung am ellenseitigen Handgelenkanteil ■ Bewegungseinschränkung Therapeutische Maßnahmen Infiltration mit Dexamethason 4–8 mg und 1 ml Lokalanästhetikum ads ■ beugeseitige Unterarmgipsschiene für 2 Wochen ■ bei Therapieversagen arthroskopische Operation mit Entfernen des eingeklemmten Gewebes ■ postoperative beugeseitige Gipsschiene für ca. 3 Wochen; Sportaufnahme nach 6 Wochen ■
Therapeutische Maßnahmen Operation notwendig, postoperative 6wöchige Ruhigstellung
!
H
MRT sichert Diagnose
Komplextherapie Manuelle Therapie unter Berücksichtigung der Mittelhandknochen und der distalen und proximalen Radioulnargelenke sowie der Membrana interossea → Boxerknöchel → Discusriss am Handgelenk
Handgelenkkapselverletzung, ulnocarpal (Elle-körpernahe Handwurzel) Synonym Sportlerhandgelenk; engl.: triquetral impingement ligament tear (TILT) Entstehungsmechanismus Nach einem Sturz oder kräftigem Schlag des Golfschlägers in den Rasen bei maximal überstrecktem oder überbeugtem Handgelenk kommt es zu einem Riss in
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Röntgen unauffällig; MRT sichert Diagnose
Komplextherapie Manuelle Therapie unter Berücksichtigung der Mittelhandknochen und der distalen und proximalen Radioulnargelenke sowie der Membrana interossea → Boxerknöchel → Discusriss am Handgelenk
Hexenschuss → Kreuzschmerz
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Hintere Kreuzbandruptur
H
Hill-Sachs-Defekt (Oberarmkopfimpressionsfraktur) → Bankart-Läsion
Hintere Kreuzbandruptur Synonyme HKB- oder PCL-Ruptur, engl.: posterior cruciate ligament tear. Definition Riss des hinteren Kreuzbandes am Ursprung (oberschenkelnaher, proximaler Riss), in der Bandmitte (intraligamentär), selten knöchern am Unterschenkel, meistens komplette Kontinuitätsunterbrechung, seltener Teilruptur, isoliert oder als komplexe Kapselbandverletzung meist in Kombination mit einer Außenbandverletzung, Meniskusschaden und hinterer Kapselriss.
Abb. 31. Intaktes, spazierstockartiges hinteres Kreuzband im MRT (Pfeil)
Entstehungsmechanismus ■ Gewalteinwirkung von vorne auf den Schienbeinkopf bei gebeugtem Kniegelenk (z. B. „dashboard-injury“ bei Autounfällen) ■ Überstreckung ■ Überbeugung mit Unterschenkelinnendrehung ■ schwerer O-Beinstress Symptome ■ Schmerzen, Kapselschwellung, Gelenkerguss ■ Bewegungseinschränkung ■ spontane hintere Schublade (der Unterschenkel fällt bei 90° gebeugtem Knie nach hinten, s. Abb. 33)
Abb. 32. Gerissenes hinteres Kreuzband im MRT (Pfeil)
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Hintere Kreuzbandruptur
Operativ. Bei drittgradiger Instabilität (hinteres Gleiten >10 mm): Ersatz des HKB durch körpereigene Sehnen (Patella-, Quadriceps-, Graälis- oder Semitendinosussehne); bei chronischer Gelenkinstabilität mit giving way. Der operative Ersatz des HKB ist schwieriger als der des VKB, daher wird die Operationsindikation zurückhaltender gestellt. Die konservative Behandlung bei erst- oder zweitgradiger Instabilität kann gute Ergebnisse zeigen, jedoch ist das Arthroserisiko gerade beim Leistungssportler deutlich erhöht. Hier sollte bei zweitgradigen Verletzungen durch einen erfahrenen Operateur ein arthroskopischer Ersatz des HKB erfolgen. HKB-Rupturen machen zahlenmäßig etwa 1/10 der Kreuzbandrupturen im Vergleich zu den VKB-Verletzungen aus.
Abb. 33. Sog. hintere spontane Schublade des hinteren rechten Kniegelenkes
■ ■
H
positiver hinterer Schubladentest spontane Wegknickereignisse des Kniegelenkes („giving way“)
Therapeutische Maßnahmen Sofortmaßnahmen ■ P.E.C.H.-Schema (s. Anwendungen) ■ erst danach duschen (kurz und nicht heiß) ■ Traumeel 1–2 A. i.v. ■ bei massivem Erguss mit starkem Spannungsschmerz Punktion des Gelenkes ■ Zinkleim oder Umane Schlickbindenverband, Ruhigstellung (Schiene) ■ Entlastung (2 UAG) ■ zur Nacht: Kühlung, Bein über Herzniveau lagern ■ Schnellstmögliche weitere Diagnostik: Röntgen- und MRT-Untersuchung Medikamente. Enzym-Dragees 5×3/d, Diclophenac 3×1/d für 21 Tage Konservativ. Bei erst- oder zweitgradiger Instabilität (hinteres Gleiten