Textsortenprosodie: Eine korpusgestützte Studie zu textsortenspezifischen prosodischen Mustern im Italienischen mit Ausblick auf das Französische 9783110891676, 9783484523340, 3484523344

Which factors can be regarded as essential for the prosodic differentiation of oral text varieties? The study investigat

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German Pages 179 [180] Year 2006

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Table of contents :
Vorwort
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Gliederung
2 Text und Prosodie
2.1 Grundbegriffe
2.2 Text und Prosodie in der bisherigen Forschung
2.3 Textlinguistik
2.4 Sprechwissenschaft
2.5 Psycholinguistik
2.6 Phonetik und Phonologie
3 Textsortenprosodie: Merkmale einzelner Textsorten
3.1 Sprechstile – Textsorten
3.2 Erzähltexte und Märchen
3.3 Radio- und Nachrichtentexte
4 Das Corpus – Erstellung und Analyseverfahren
4.1 Probleme der Corpuserstellung
4.2 Texte
4.3 Analyseverfahren
5 Empirische Untersuchung
5.1 Vorstudie
5.2 Rhythmisch-temporale Parameter
5.3 Intonation
5.4 Textsortenprosodie – Einzelaspekte
5.5 Textkonturen
5.6 Gesamtschau
5.7 Wahrnehmungsexperiment zur Textsortenprosodie
6 Schlußfolgerung und Ausblick
6.1 Textsortenprosodie als kognitiv verankertes Modell?
6.2 Ein allgemeiner Ausblick
6.3 Fazit
7 Bibliographie
8 Anhang
8.1 Originaltext des Märchens
8.2 TP-Corpus
8.3 Wahrnehmungsexperiment
9 Register
9.1 Sachregister
9.2 Personenregister
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Textsortenprosodie: Eine korpusgestützte Studie zu textsortenspezifischen prosodischen Mustern im Italienischen mit Ausblick auf das Französische
 9783110891676, 9783484523340, 3484523344

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BEIHEFTE ZUR ZEITSCHRIFT FÜR ROMANISCHE PHILOLOGIE BEGRÜNDET VON GUSTAV GRÖBER HERAUSGEGEBEN VON GÜNTER HOLTUS

Band 334

MATTHIAS HEINZ

Textsortenprosodie Eine korpusgestützte Studie zu textsortenspezifischen prosodischen Mustern im Italienischen mit Ausblick auf das Französische

MAX NIEMEYER V E R L A G T Ü B I N G E N 2006

Gedruckt mit Unterstützung der Frankfurter Stiftung für deutsch-italienische Studien

Meinen Eltern

Als Dissertation an der Technischen Universität Chemnitz eingereicht im Jahre 2003

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. ISBN 13: 9783-484-52334-0 ISBN 10: 3-484-52334-4

ISSN 0084-5396

© Max Niemeyer Verlag, Tübingen 2006 Ein Unternehmen der K. G. Säur Verlag GmbH, München http://www.niemeyer.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. Satz: Dr. Gabriele Herbst, Mössingen Druck: ΑΖ Druck und Datentechnik GmbH, Kempten Einband: Norbert Klotz, Jettingen-Scheppach

Inhalt

Vorwort

1

1 Einleitung 1.1 Problemstellung 1.2 Gliederung

3 5 7

2 Text und Prosodie 2.1 Grundbegriffe 2.1.1 Texte als Gegenstand der Untersuchung 2.1.2 Prosodie als Beschreibungsebene der Untersuchung 2.1.3 Prosodische und textuelle Hierarchien 2.1.4 Textsortenprosodie - Schnittstelle zwischen textueller und prosodischer Ebene 2.2 Text und Prosodie in der bisherigen Forschung 2.3 Textlinguistik 2.3.1 Textsorten 2.3.2 Schriftliche und mündliche Texte 2.3.3 Prosodie in der Textlinguistik 2.4 Sprechwissenschaft 2.5 Psycholinguistik 2.6 Phonetik und Phonologie 2.6.1 Prosodische Merkmale 2.6.2 Rhythmus 2.6.3 Phonologische Textgliederungseinheiten: paragraphs/paratones 2.6.4 Pausen und andere prosodische Gliederungsignale 2.6.5 Sprechtempo 2.6.6 Intonation: phonetisch-phonologische Intonationsforschung und die teoria della lingua in atto

9 9 9 11 14 18 19 21 22 24 28 32 35 36 41 41

3 Textsortenprosodie: Merkmale einzelner Textsorten 3.1 Sprechstile - Textsorten 3.1.1 Vorlesen vs. Spontansprechen 3.1.2 Prosodische Differenzierung einzelner Textsorten 3.2 Erzähltexte und Märchen

55 55 55 57 60

43 45 47 50

V

3.3 Radio-und Nachrichtentexte 3.3.1 Italienisch 3.3.2 Französisch 4 Das Corpus - Erstellung und Analyseverfahren 4.1 Probleme der Corpuserstellung 4.2 Texte 4.2.1 Datenerhebung 4.2.2 Transkription 4.2.3 Corpusumfang 4.2.4 Texteigenschaften - Sprechercharakteristika 4.2.5 Diatopische Repräsentativität 4.3 Analyseverfahren 4.3.1 Kriterien fur die Auswahl der Analyseparameter 4.3.2 Messungen 4.3.3 Probleme der Analyse

61 63 66 69 69 70 70 71 73 78 78 84 84 85 86

5 Empirische Untersuchung 5.1 Vorstudie 5.2 Rhythmisch-temporale Parameter 5.2.1 Pausen 5.2.2 Flüssigkeit 5.2.3 Sprechtempo 5.3 Intonation 5.3.1 Intonatorische Gliederung 5.3.2 Grundfrequenz 5.4 Textsortenprosodie - Einzelaspekte 5.4.1 Märchen 5.4.2 Nachrichtentexte 5.4.3 Märchen vs. Nachrichten 5.5 Textkonturen 5.5.1 Muster der Textintonation 5.5.2 Konturtypen 5.5.3 Zwei Textkonturtypen 5.6 Gesamtschau 5.7 Wahrnehmungsexperiment zur Textsortenprosodie 5.7.1 Methode und Versuchsaufbau 5.7.2 Ergebnisse

89 90 91 91 93 95 98 98 100 103 103 106 108 108 109 110 114 118 120 120 122

6 Schlußfolgerung und Ausblick 6.1 Textsortenprosodie als kognitiv verankertes Modell? 6.2 Ein allgemeiner Ausblick 6.3 Fazit

127 127 129 130

VI

7 Bibliographie

133

8 Anhang 8.1 Originaltext des Märchens 8.2 TP-Corpus 8.3 Wahrnehmungsexperiment

145 145 147 162

9 Register 9.1 Sachregister 9.2 Personenregister

167 167 170

VII

Vorwort

Der Ausgangspunkt der vorliegenden Studie liegt in der schon länger etablierten Forschung zur Textlinguistik einerseits und zum gesprochenen Italienisch und Französisch andererseits. Die spezifische Fragestellung der Arbeit entwickelte sich dabei aus der Unzufriedenheit über das weitgehende Fehlen von Untersuchungen zum prosodischen Aspekt der Differenzierung von mündlichen Textsorten im Italienischen und teilweise auch im Französischen, von Untersuchungen also, die das Vorhandensein einer Text- und Textsortenprosodie nicht nur konstatieren, sondern auch empirisch im Detail belegen. Daß das Wirken prosodischer Faktoren der Texttypenunterscheidung - Faktoren, die beispielsweise die unmittelbare prosodische Zuordnung von Nachrichten gegenüber einer Erzählung im Radio auch bei eingeschränkter Hörwahrnehmung ermöglichen - zwar intuitiv greifbar erscheint, die Aussonderung und Analyse einzelner Parameter jedoch ein komplexes, methodisch nicht unproblematisches Unterfangen ist, zeigte sich im Zuge der Untersuchung recht bald. Als besonders bedeutende Elemente für die Differenzierung textsortenprosodischer Muster konnten die temporalen Parameter Pausen, Flüssigkeit, Sprechtempo sowie die intonatorische Gliederung identifiziert werden. Am Ende stehen, wenn auch nicht (für prosodische Studien derzeit wohl kaum erreichbare) repräsentative Resultate, so doch starke Indizien für eine kognitiv-kommunikativ relevante prosodische Markierung von Texttypen. Zum Gelingen eines jeden Forschungsunternehmens trägt eine Vielzahl von Faktoren bei, zuallererst aber die persönliche Unterstützung einzelner. Mein Dank gilt daher an vorderster Stelle dem Anreger und stets auch persönlichen Betreuer der Arbeit, Prof. Dr. Harro Stammerjohann, für zahlreiche Hinweise und fruchtbare Gespräche; ebenso dem Zweitgutachter der Arbeit, Prof. Dr. Rainer Schlösser, und dem Drittgutachter, Prof. Dr. Stephan Habscheid; weiter Prof. Dr. Emanuela Cresti, Prof. Dr. Massimo Moneglia, Dr. Valentina Firenzuoli und allen übrigen Forschern und Informanten des Laboratorio di linguistica del Dipartimento di italianistica (LABLITA, Universität Florenz), deren freundliche Aufnahme in verschiedenen Phasen der Arbeit und deren Rat in praktischen wie theoretischen Fragen vielfach Klärungen und Präzisierungen erbrachte; Dr. Stefan Rabanus für dessen überaus wertvolle Expertise zu vielen wichtigen Aspekten der Methodik; Dr. Leo Vögten, der mir großzügigerweise die am Instituut voor Perceptie Onderzoek (Eindhoven) entwickelte Analysesoftware GIPOS zur Verfügung stellte, und Prof. Dr. Philippe Martin (Toronto), dessen Software WinPitch bei Voruntersuchungen wichtige Dienste leistete; Prof. Dr. Francesco Cutugno (Neapel), der mir schwer zugängliche Aktenbände zu den Tagungen des Gruppo di 1

fonetica sperimentale zur Verfügung stellte; für zahlreiche anregende Gespräche Dr. Hans-Ingo Radatz und meiner Chemnitzer Kollegin Daniela Giovanardi, die das Projekt stets freundschaftlich begleitet haben; Prof. Dr. Günter Holtus für die freundliche Bereitschaft, meine Arbeit in die Reihe der Beihefte zur Zeitschrift für romanische Philologie aufzunehmen, Ursula Schmid für ihre Hilfe bei der Fahnenkorrektur sowie Dr. Ulrike Dedner und Norbert Alvermann für die ausgezeichnete verlegerische Betreuung. Schließlich danke ich meiner Frau Katrin fur geduldiges Ertragen und Begleiten dieses Langzeitprojekts. Gewidmet sei die Arbeit meinem Vater und dem Andenken meiner Mutter, in Dankbarkeit für die stetige Unterstützung auf meinem Weg. S.D.G. Tübingen, Sommer 2005

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1

Einleitung

Die ungezwungene menschliche Rede ist ein kontinuierlicher Fluss von Lauten, der nur ganz selten durch kurze Pausen unterbrochen wird. (N. S. Trubetzkoy 1936, 45)

Jede gesprochene Äußerung, jeder gesprochene Text ist durch prosodische Eigenschaften, mindestens Rhythmus und Melodieverlauf, gekennzeichnet.1 An deren spezifischem Zusammenwirken ist zu erkennen, um was für einen Äußerungstyp, um welche Textsorte es sich handelt - ohne daß dazu der Wortlaut verstanden werden müßte. Diese Untersuchung hat das Ziel, solche prosodischen Eigenschaften von Textsorten anhand von italienischen und, zum Vergleich, französischen Beispielen zu ermitteln. Den prosodischen Elementen kommt in gesprochener Sprache unzweifelhaft eine entscheidende, je nach der Kontextgebundenheit von Äußerungen manchmal sogar d i e entscheidende Rolle bei der Ermittlung von Bedeutungen zu. Erst die prosodische «Unterfutterung» gesprochener Sprache erlaubt es dem Sprecher, die Denotationen mit den gewünschten Konnotationen zu versehen und dem Hörer, diese zu erfassen. Daraus resultieren auch zahlreiche Unterschiede zwischen gesprochener und geschriebener Sprache. Sprache kommt andererseits nicht in isolierten Äußerungen, sondern in Texten vor. Texte konstituieren sich, folgt man einer strukturalen Analyse, aus Absätzen, diese aus Sätzen, welche wiederum aus Syntagmen, Lexemen, Morphemen und schließlich Phonemen als jeweils möglichen kleineren Einheiten zusammengesetzt sind.2 Eine solche primär syntaktisch-semantisch fundierte Sichtweise, die sich textlinguistischer Beschreibungskategorien wie der semantischen Kohärenz und der strukturellen Kohäsion von komplexen sprachlichen Äußerungen bedient, beruht meist auf der Untersuchung schriftlich konzipierter und realisierter Texte. In weitaus geringerem Maße wurden und werden hingegen mündlich realisierte Texte berücksichtigt. Textsorten wie «Spontanes Alltagsgespräch» sind zum Teil Untersuchungsgegenstand von Disziplinen wie Pragmatik, Gesprächsanalyse, Soziolinguistik, jedoch unter Maßgabe anderer Fragestellungen. Der Materialität einzelner Texttypen in Form ihrer phonetischen Realisierung - genauer, da es sich um postlexikalische und zumeist transphrasti-

2

Cf. Bazzanella (1994, 17-18) über die in gesprochener Sprache stets vorhandene «incidenza dei tratti prosodici». Zur Problematik verschiedener Textdefinitionen s.u., Kap. 2.1.1.

3

sehe Erscheinungen handelt, ihrer prosodischen Strukturierung - galt in der Textlinguistik bislang wenig Interesse.3 Grundlagenforschung zu den prosodischen Eigenschaften von Texten wurde eher im Rahmen anderer Erkenntnisinteressen, v.a. in der Phonetik und in der Psycholinguistik, geleistet. Im Bereich der neuronalen Kognitionsforschung liegen vereinzelte Untersuchungen zu verwandten Fragestellungen vor (Cohen/Douaire/Elsabbagh 2001, Steinhauer 2001).4 Für die Textlinguistik im eigentlichen Sinne finden sich im Bereich der Textsortentypologie Untersuchungen zu «mündlich realisierten schriftkonstituierten Textsorten».5 Aber die Frage der genaueren prosodischen Differenzierung einzelner Textsorten ist in der Textlinguistik nicht konsequent verfolgt worden, sei es aufgrund technischer Beschränkungen der phonetischen Analyse, sei es, weil ihre Bedeutung nicht erkannt wurde. Es ist andererseits festzuhalten, daß auch die Prosodieforschung - trotz großer Fortschritte der Aufnahme- und Analysetechnik in den letzten Jahren - angesichts der noch immer sehr aufwendigen Durchführung exakter Analysen bislang überwiegend Probleme der Wort- und Satzprosodie behandelt.6 Dagegen wurden die prosodischen Spezifika einzelner Text- bzw. Diskurstypen vergleichsweise selten untersucht.7 Das Forschungsdesiderat moniert zu Recht der britische Intonationsforscher Tench (1990,29): «The intonational shape o / [ . . . ] different genres is distinctive·, we can recognize those language events that are peculiar to our culture and we do so primarily through intonation. This stylistic function [JCIV. of intonation] is vastly underrated, but would provide enormous scope for research»}

Zu allgemeineren Problemen wie dem einer Text- oder Absatzprosodie («paragraph intonation») existieren Ansätze (cf. z.B. Sluijter/Terken 1993), allerdings zumeist mit anderen Schwerpunktsetzungen. Für das Italienische fehlen solche Studien bislang fast völlig (cf. aber den kontrastiven Versuch von Mansfield 1983). Auf die 3

Das ist umso erstaunlicher, als gerade die Übertragung der double articulation, der zweifachen Gliederung der Sprache (cf. Martinet 1960), auf die Textebene interessante Einsichten über die Konstitution von Textualität in der Sprecher- (Produzenten-) und Hörer- (Rezipienten-) Wahrnehmung verspräche. Denn die zweifache Gliederung in Ketten kleinster bedeutungstragender (Morpheme) und bedeutungsunterscheidender Elemente (Phoneme) spiegelt sich einerseits in der syntaktisch-semantischen Strukturierung (Kohäsion/Kohärenz), die Textsorten erst konstituiert und somit eine Art komplexer Bedeutung trägt, und andererseits in ihrer stets zugleich vorhandenen lautlich-materiellen Natur, die solche komplexen «Bedeutungsgebilde» voneinander unterscheidet.

4

Deren Erkenntnisse legen nahe, daß die prosodische Charakteristik von Texten selbst die mentale Repräsentation geschriebener, nur still rezipierter, d.h. gelesener Texte begleitet, cf. Cohen/Douaire/Elsabbagh (2001); hierzu Kap. 6. Cf. dazu den Überblick von Gutenberg (2000), s.u., Kap. 2.4. Diese Ausrichtung kommt auch in aktuellen Darstellungen zum Ausdruck, z.B. spricht Ladd (1996, 6) explizit von «sentence-level» als Bezugsgröße der Intonationsforschung, s.u., Kap. 2.1.3. Cf. Tench (1990, 13). In jüngster Zeit ist jedoch ein Wandel zu verzeichnen. Von der Satzzur Gesprächsebene geht jetzt z.B. Rabanus (2001) mit seiner Studie zu intonatorischen Verfahren als Ausdruck von Gesprächsverhaltensmustem; s.u., Kap. 2.6. Hervorhebungen von mir.

5 6

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8

4

Notwendigkeit von Untersuchungen zu den Elementen einer «Textintonation» im Italienischen weist Stammeljohann (1992, 207) daher mit Nachdruck hin: «Osservazioni di questo genere, appunto, sono ancora da fare per l'italiano». Solche prosodischen Faktoren zum Ausdruck der Kohäsion und Differenzierung einzelner Textsorten im Italienischen und, zum Vergleichszweck, einer Textsorte im Französischen zu ermitteln, ist das Anliegen der vorliegenden Arbeit. Für derartige Untersuchungen erscheint das Forschungsumfeld jetzt zunehmend günstig, da neben gesteigerten technischen Möglichkeiten der Analyse in jüngster Zeit auch eine Veränderung der Erkenntnisinteressen in der Prosodieforschung festzustellen ist. Anstelle der Verfolgung rein phonologischer Fragestellungen ist dort inzwischen vermehrt eine Hinwendung zu Themen festzustellen, in denen die prosodische mit anderen sprachlichen Beschreibungsebenen verknüpft ist.9 Auch sind mit der Verfügbarkeit größerer unter prosodischen Gesichtspunkten bearbeitbarer Corpora10 verbesserte Voraussetzungen für die Betrachtung von (längeren) Texten gegeben. So situiert sich die vorliegende Arbeit in einem im Umbruch befindlichen Forschungskontext, der, gestützt auf die Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte und flankiert durch technologischen Fortschritt, neue Horizonte in der prosodischen Untersuchung von Sprache eröffnet.

1.1

Problemstellung

Am Anfang der Beschäftigung mit textsortenspezifischen prosodischen Mustern steht die Beobachtung - in Form eines spontanen Höreindrucks - , daß mündlich realisierte Textsorten oft auch ohne Erfassen der segmental vermittelten lexikalischsemantischen Information identifizierbar sind. Dieser Höreindruck erlaubt die Hypothese, daß einen bedeutenden Anteil an der Unterscheidbarkeit der Texte deren prosodische (suprasegmentale) Gestaltung" hat. Als charakteristisches Beispiel für diese Tatsache kann man sich eine Situation vorstellen, in der durch eine dünne Wand oder ein offenes Fenster ein eingeschaltetes Radio- oder Fernsehgerät zu hören ist, ohne 9 10

11

Cf. die dahingehenden Überlegungen von Reich (2005). Hier sei für das Italienische nur an Großprojekte wie das Florentiner Corpus di italiano parlato (erstellt vom Laboratorio Linguistico del Dipartimento di Italianistica, LABLITA, der Universität Florenz, cf. Cresti 2000a, 2000b) oder das Projekt CLIPS (Corpora linguistici di italiano parlato e scritto, Universitä Federico II, Neapel) erinnert. Einen aktuellen Überblick über bestehende Corpora bieten jetzt Cresti/Moneglia (2005, 71-76, 111-113, 135-137, 163-168) im Zusammenhang mit dem Projekt C-ORAL-ROM zur Bereitstellung vergleichbarer Corpus-Daten gesprochener romanischer Sprachen (Italienisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch). Zur terminologischen Differenzierung, s.u., Kap. 2.1. Gestaltung meint hier nur das Vorliegen einer bestimmten prosodischen Gestalt für jeden Text. Zur kaum entscheidbaren Frage, inwieweit die Sprecher diese willentlich beeinflussen können bzw. wie stark diese durch den ausgedrückten Texttyp vorgegeben wird, s.u., Kap. 2.4.

5

daß lexikalische Einheiten (klar) verständlich wären. Dennoch kann der Hörende in der Regel sofort unterscheiden, ob gerade Nachrichten, ein Werbespot oder eine Erzählung, z.B. ein vorgelesenes Märchen, etc. gesendet wird (cf. Geissner 1975, 137; Tench 1990, 28; Linke/Nussbaumer/Portmann 1996, 248). Diese Wahrnehmung beschreibt der Phonetiker Fonagy (1978, 41-42) ausfuhrlich, wobei er neben anderen mit «fairy tale» und «news broadcast» die beiden Textsorten nennt, deren Untersuchung die vorliegende Arbeit beabsichtigt: «We are all familiar with the experience that the way we speak depends largely on the situation in which we find ourselves. In the same way, it is possible to identify the type of genre of communication that is being transmitted, even in situations where neither semantic information nor contextual cues are available. If the radio has been turned on in a neighbouring room, we can not only identify correctly the source of the communication, but we can recognize whether the news is being broadcast, a fairy tale is being told, a party political broadcast is being transmitted, or an old soldier is giving a personal account of his experience during the war».

Während die Präsenz solcher textsortengebundenen prosodischen Merkmale spontan, gewissermaßen als «Gestaltphänomen», einsichtig erscheint, erweist es sich als komplexes Unterfangen, einzelne relevante Parameter dingfest zu machen.12 Frühere Studien und eine erste Sichtung von Texten legen die besondere Bedeutung der rhythmisch-temporalen und intonatorischen Faktoren Sprechtempo, Pausen, Tonhöhenverlauf nahe (s.u., Kap. 3). An Problemen, die die methodische Anlage der Arbeit beeinflussen, sind zunächst zu nennen (1) das praktische Problem der Auswahl und Verfügbarkeit des Materials, d.h. der Kriterien für die Wahl geeigneter Texte, und (2) das theoretische Problem des heuristischen Ansatzes. Ersteres, die Erstellung eines geeigneten Textcorpus, erfordert zugleich Klarheit über letzteres, die Herangehensweise, ein Problem, das eine Reihe weiterer Fragen impliziert: Handelt es sich bei der Textprosodie um kognitive «Gestaltphänomene», die nur ganzheitlich zu erfassen sind und somit eine präzise Identifikation der einzelnen suprasegmentalen Bestandteile nicht zulassen? Oder können einzelne Parameter bestimmt werden? Auf die Schwierigkeit der Bestimmung einzelner Parameter weisen Johns-Lewis (1986b, 202) und Fonagy (1978) hin. Letzterer sah verbesserte Untersuchungsmöglichkeiten in den Fortschritten der Sprachsynthese (1978, 48): «The separation of the different prosodic parameters cannot be achieved at this level, and therefore the use of speech synthesis remains a 12

Zur psychologischen Gestalttheorie cf. z.B. Wertheimer (1925) und, im Rahmen seiner Sprachtheorie, Bühler (1934: 256-71) sowie allgemeiner Bühler (1960, 11-25). Trubetzkoy (1939/31962, 34) spricht in phonologischem Zusammenhang, wenngleich beschränkt auf die Wortebene, von Gestalt: «Man darf sich die Phoneme nicht etwa als Bausteine vorstellen, aus denen die einzelnen Wörter zusammengesetzt werden. Vielmehr ist jedes Wort eine lautliche Ganzheit, eine G e s t a l t [...]». Zur Rezeption des Gestaltbegriffs in der Phonologie cf. Krefeld (1993 und ausführlich 1999, 127-144). Sehr nützlich ist Krefelds (1999, 133) Synthese gängiger Definitionen von «Gestalt»: Die hier betrachteten lexikalisch-prosodischen «Wahrnehmungs-» und genauer «Kommunikationsgestalten» (cf. Bühler 1960, 35), also Texte in ihrer phonischen Realisierung, sind wie Melodien oder gesprochene Wörter als «Sukzessivgestalten» anzusehen, die «zeitlich in nicht umkehrbarem Sinne sind».

6

necessity». Ein Vierteljahrhundert später scheint die Ermittlung einzelner Parameter zwar technisch besser handhabbar zu sein, man denke an die heutigen Möglichkeiten und die Verfügbarkeit entsprechender Analysesoftware 13 und Computerhardware, sie ist jedoch weiterhin keineswegs unproblematisch. Der Nachweis dieser textsortenspezifischen Muster der Prosodie soll hier, dies ist zu betonen, exemplarisch gefuhrt werden. Eine umfassende, statistisch repräsentative Untersuchung solcher Muster war von Anfang an nicht angestrebt. Um also die pertinenten, fur die jeweiligen Textsorten charakteristischen prosodischen Merkmale zu bestimmen, war zuallererst eine Auswahl geeigneter Texte zu treffen. Angesichts des hohen Analyseaufwands mußte die Zahl der zu vergleichenden Textsorten minimal gehalten werden: Für die Textsorten «Rundfunknachrichten» und «Märchen» wurde ein italienisches Corpus erstellt, für den zwischensprachlichen Vergleich wurden französische Beispiele einer Textsorte (Rundfunknachrichten) herangezogen. Im Laufe der Untersuchung textprosodischer Eigenschaften wurde die Notwendigkeit deutlich, ihre tatsächliche Wirkung auf die Hörerwahrnehmung zu überprüfen. Daraus resultiert das im Schlußteil der empirischen Untersuchung (Kap. 5.7) beschriebene Wahrnehmungsexperiment mit einer Gruppe italienischsprachiger Informanten. Die Arbeit verfolgt eine dreifache, spezielle und generelle, Zielsetzung: (1) Sie will zunächst die deskriptive Bestimmung der beiden mündlichen Textsorten im Italienischen, unter Hinzuziehung des Französischen und anderer Sprachen, vervollständigen und präzisieren; (2) zudem will sie zur allgemeinen Textsortentypologie textprosodische Definitionskriterien beitragen; (3) schließlich gibt sie einen Ausblick auf die Stellung text(sorten)prosodischer Muster in der Sprachwahrnehmung. Es ist hervorzuheben, daß ungeachtet zahlreicher Ansätze der Forschung, die Prosodie in Texten und Textsorten zu erfassen suchen, bisher kein Versuch unternommen wurde, anhand mehrerer Parameter für das Italienische und Französische eine Textsortenprosodie zu definieren und zu exemplifizieren.

1.2 Gliederung

Die Arbeit gliedert sich inhaltlich in drei größere Teile. Der erste, mit den Kapiteln 1, 2 und 3, führt in die Problematik ein (Kap. 1) und entwickelt die methodischen Grundlagen der Untersuchung (Kap. 2). Auf Vorüberlegungen zur Klärung allgemeiner Grundbegriffe (2.1) der Text-Prosodie-Thematik folgt ein Überblick über die Forschungslage in den verschiedenen einschlägigen Ansätzen (2.2-2.6). Kapitel 3 referiert Forschungsbeiträge zu einzelnen Textsorten. Den Hauptteil der Arbeit 13

Zu den hier verwendeten Analyseprogrammen GIPOS, Praat, WinPitch cf. Kap. 4.3.2.

7

nimmt die Darstellung des Textsortenprosodie-Corpus (von hier an: TP-Corpus) in Kap. 4 und der auf dessen Auswertung basierenden empirischen Untersuchungen zur Textsortenprosodie in Kap. 5 ein. Im Schlußteil (Kap. 6) werden die aus der Untersuchung resultierenden Folgerungen und Perspektiven wiedergegeben; es folgen noch Bibliographie und Anhang.

8

2

Text und Prosodie

Das folgende Kapitel umreißt den methodischen Rahmen der Untersuchung (2.1) und ihren Status in der Forschungsdiskussion (2.2-2.6). Der Beschäftigung mit den prosodischen Merkmalen von Textsorten liegen dabei Annahmen und Definitionen zugrunde, die im Problemaufriß des Einleitungskapitels (1.1) erwähnt wurden und nun der Explizierung bedürfen.

2.1

Grundbegriffe

Zuerst müssen Gegenstand und Beschreibungsebene der Untersuchung, d.h. Texte und deren prosodische Merkmale, definiert werden. Diese Definitionen stecken den analytischen Bezugsrahmen der Studie ab. Insofern als sie deren spezifischen Erkenntniszielen verpflichtet sind, beanspruchen sie keine Allgemeingültigkeit und können sich im einzelnen von anders lautenden Definitionen unterscheiden, die auf anders gelagerte Forschungsinteressen ausgerichtet sind.

2.1.1 Texte als Gegenstand der Untersuchung Gegenstand der Untersuchung sind Texte. Für den Zweck dieser Untersuchung kann die Problematik divergierender Textdefinitionen und über die Linguistik hinausgreifender Weiterungen des Textbegriffs weitgehend unberücksichtigt bleiben,1 da hier Texte in traditioneller Weise als zusammenhängende, durch Grenzsignale (s.u. 2.6.4) definierte Äußerungsfolgen betrachtet werden. Daß in einer strikt an der kommunikativen Funktion von Sprachhandlungen ausgerichteten Perspektive die verschiedenen hierarchischen Ebenen von Texten mitunter in einem einzigen lexikalischen Morphem und eventuell sogar in einem Phonem zusammenfallen können, verdeutlicht die lateinische Anekdote vom Wettstreit über den kürzesten Satz (und somit auch Text): Auf die Aussage «eo rus» («ich gehe aufs Land») lautet die Antwort «I!» («geh»). Auch wäre an die mindestens im literarischen Sinne zweifelsfreie Textualität 1

Cf. zu diesem Problembereich de Beaugrande/Dressler (1981), Heinemann/Viehweger (1991, 13-14), Linke/Nussbaumer/Portmann (1996, 255-56) sowie Klemm (2002a).

9

einer lyrischen Äußerung wie Giuseppe Ungarettis in sich abgeschlossenes Werk mit dem Wortlaut «M'illumino d'immenso» zu denken, Ergebnis sowohl gattungsbedingter Zuschreibung («Gedicht = [literarischer] Text») als auch semanti scher Kohärenz. Andererseits ist an die Wahrnehmung komplexer wissenschaftlicher, kultureller und sozialer Systeme als «Texte» (cf. z.B. Rorty 21991, Heinemann/Viehweger 1991, 14) zu erinnern. Die Erforschung der prosodischen Dimension mündlicher Textsorten muß gleichwohl von einer tragfahigen und zugleich ausreichend weiten Definition von «Text» ausgehen. Dabei sei zunächst an den von de Beaugrande/Dressler (1981, 1 14) aufgestellten komplexen Katalog definitorischer Merkmale von Texten erinnert. De Beaugrande/Dressler (1981, 1-14) definieren Text als eine «kommunikative Okkurrenz» (1981, 3), die sieben Kriterien der Textualität erfüllt: Kohäsion, Kohärenz, Intentionalität, Akzeptabilität, Informativität, Situationalität, Intertextualität.2 Daneben treten als konstitutive und regulative Prinzipien (cf. Searle 1969) Effizienz, Effektivität und Angemessenheit («appropriateness»).3 Die Intension des Begriffs «Text» ist damit hinreichend beschrieben. Seiner Extension sollte komplementär dazu eine weitere Definition Rechnung tragen, welche die Möglichkeit des Vorkommens textueller Phänomene in mündlicher Kommunikation einschließt.4 So wird die folgende, an kommunikativen Gegebenheiten orientierte Bestimmung des Begriffs von Harald Weinrich (1982, 28) der Intention dieser Untersuchung am besten gerecht, indem sie gesprochene Textäußerungen explizit berücksichtigt: «Wir bezeichnen als TEXT diejenige linear geordnete Äußerung, die im Zeitraum zwischen zwei auffälligen Unterbrechungen der Kommunikation von den Sprech- oder Schreiborganen des Senders zu den Hör- oder Sehorganen des Empfangers wandert. Einen bloßen Wechsel der Sprecherrolle im Gespräch wollen wir dabei nicht zu den auffälligen Unterbrechungen der Kommunikation rechnen. Auch ein Dialog kann also ein Text im Sinne der Textlinguistik sein. Desgleichen wollen wir im Einklang mit fast der gesamten Textlinguistik den Gebrauch des Begriffs Text nicht an die Bedingung schriftlichen Sprachgebrauchs knüpfen, sondern auch bei mündlichem Sprachgebrauch von Texten sprechen».

Auch die daran anschließende Aussage Weinrichs (1982, 28) ist fur die hier angestrebte Untersuchung erhellend: «Der Text oder genauer der Text-in-der-Situation ist für die Textlinguistik die erste Gegebenheit ( und damit als Synonym zu Prosodie verstanden oder als prosodische Erscheinung (...) neben Akzent und Quantität gestellt». Hier wird «Intonation» im engen Sinne als Tonhöhenverlauf verstanden. Die genannten Begriffsbestimmungen stimmen mit der z.B. von Selting (1995, 1) vertretenen weiten Auffassung von «Prosodie» einerseits und einem enger gefaßten Verständnis von «Intonation» andererseits überein: «Prosodie wird verstanden als Oberbegriff für diejenigen suprasegmentalen Aspekte der Rede, die sich aus dem Zusammenspiel der akustischen Parameter Grundfrequenz (F0), Intensität und Dauer in silbengroßen oder größeren Domänen ergeben. Hierzu gehören auditive Phänomene wie Intonation, d.h. der Tonhöhenverlauf gesprochener Sprache in der Zeit, Lautstärke, Länge, Pause, sowie die damit zusammenhängenden komplexeren Phänomene Sprechgeschwindigkeit/Tempo und Rhythmus».9

Einer Klärung bedarf ferner die Bezeichnung «Suprasegmentalia», der viele Forscher inzwischen den Terminus «Prosodie» vorziehen, mit dem «heute wieder auf all jene Phänomene referiert wird, die man in den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts als Suprasegmentalia bezeichnet hat» (Rabanus 2001, 5).10 Die an sich nützliche, da anschauliche Bezeichnung «suprasegmentale Einheiten» (oder kurz «Suprasegmentalia») 11 für die genannten prosodischen Einheiten, d.h. Einheiten, die als oberhalb der Lautsegmentebene liegend konzeptualisiert sind, wird in der Theorie der nichtlinearen generativen Phonologie, besonders in der autosegmentalen Phonologie, inzwischen als verkürzend oder sogar verfälschend angesehen. Die entsprechenden phonologischen Ansätze postulieren, zunächst v.a. von der Untersuchung von Tonsprachen ausgehend, bereits in der sprechenden Bezeichnung eine «autosegmentale» (auto- für 'eigenständig'), der Segmentebene gegenüber unabhängige und dieser gleichgestellte Tonebene. 12 Andere Bezeichnungen haben allerdings den bislang üblichen Terminus «Suprasegmentalia» nicht verdrängt, und wo die theoretisch begründete Unterscheidung nicht von vorrangiger Bedeutung ist, kann es angebracht sein, weiterhin von «suprasegmentalen» Eigenschaften zu sprechen, wie in zahlreichen aktuellen Forschungsbeiträgen (z.B. Selting 1995, s.o.) und Handbüchern (z.B. Neppert/Petursson 1992, Pompino-Marschall 1995) nach wie vor üblich. Daher soll hier die Definition von Neppert/Petursson (1992, 133) gelten: «Als prosodisch oder suprasegmental werden jene Merkmale der gesprochenen Sprache bezeichnet, die im physikalischen Signal des syntagmatischen Verlaufs nicht direkt segmen9 10

11 12

Hervorhebungen von mir. Cf. auch die Ausführungen zu Abweichungen der Terminologieverwendung in verschiedenen Schulen der Forschung (Rabanus 2001, 5, n. 2, 3). Zu Definitionen der Intonation insbesondere in deutschen Modellen cf. jetzt den Forschungsbericht von Inozuka (2003). So z.B. Ladefoged (1982). Cf. die Arbeiten von Goldsmith (z.B. 1976), welche an der Entwicklung dieser theoretischen Richtung maßgeblichen Anteil haben; im Überblick hierzu Goldsmith (1995) und Rabanus (2001, 21-24). Nach Vennemann (1986) ist die Annahme einer eigenständigen Tonebene aber kein gänzlich neues Konzept.

12

tierbar sind, sondern erst durch Vergleich mit den vorangehenden und nachfolgenden Teilen des Signals nachweisbar sind. Alle suprasegmentalen Einheiten der Sprache haben also eine segmentale Basis für ihre Realisierung, aber existent sind sie nur dadurch, daß ihr Bereich sich über mehr oder weniger als ein Segment erstreckt. Mit dem Begriff suprasegmental ist nur gemeint, daß der Einfluß- oder Realisierungsbereich dieser Merkmale größer (oder kleiner) als der des Segments ist. Eine hierarchische Bewertung ist mit dem dieses Begriffs nicht gemeint. Alle suprasegmentalen Merkmale zusammen bilden den Bereich der Prosodie».

Außerdem findet sich neben oder anstelle von prosodie manchmal der Terminus «parasprachlich» bzw. paralinguistic (z.B. in Crystal 1969, Levin/Schaffer/Snow 1982; cf. Kowal 1991, 27-33). Präziser können mit Cruttenden (21997, 172-173) an Bestandteilen von Prosodie einerseits prosodie features als mit Segmenten kookkurrente, weitgehend systematisch beschreibbare Merkmale und paralinguistic effects wie Pausen, Verzögerungserscheinungen etc. unterschieden werden, denen bestimmte Bedeutungen zuschreibbar sind. Andererseits gehören dazu auch «außersprachliche» (extralinguistic) Merkmale und Effekte, also z.B. stimmliche Qualitäten aufgrund von Alter, Geschlecht und Körperbau. Neppert/Petursson (1992, 168-171) hingegen unterscheiden statt «para-» und «außersprachlicher» Merkmale «bewußt kontrollierbare» und «nicht bewußt kontrollierbare paralinguistische Merkmale», die sie folgendermaßen spezifizieren: Zu den willkürlich kontrollierbaren Faktoren gehören Emphase (expressive Merkmale), Stimmung (emotionale Merkmale), Situation (z.B. Erhöhung der Grundfrequenz und Intensität bei Lärm), zu den nicht bewußt steuerbaren dagegen Alter, Geschlecht, Gesundheitszustand, sprechpathologische Merkmale, geographische Merkmale, soziale Merkmale. Den «komplexen artikulatorischen Zusammenhang» zwischen akustischen (zeitliche Erstreckung, Grundfrequenz, Intensität) und auditiven Merkmalen (Dauer, Tonhöhe, Prominenz) in ihrem Bezug auf die entsprechenden funktionalen prosodischen (und damit phonologischen) Einheiten (Quantität, Intonation, Akzent) stellt Rabanus (2001, 6-7) einleuchtend dar als Beziehung, in der «mit einer prosodischen Erscheinung (und einem auditiven Merkmal) jeweils ein ganzes Bündel akustischer Merkmale korreliert», was im Schaubild klar wird: Akustische Merkmale zeitliche Erstreckung Grundfrequenz

Intensität

Auditive Merkmale ^

^

Dauer

— — T o n h ö h e

Prominenz

Prosodische Einheiten ^

Quantität

;> Intonation

;> Akzent

Abb. 2.1: Artikulatorischer Zusammenhang (Rabanus 2001, 6, Abb. 2.1)

Die Einheit Akzent verdeutlicht diesen Sachverhalt: Satz- wie Äußerungsakzente sind durch auditive Prominenz gekennzeichnet, wobei jedoch keineswegs unumstrit13

ten ist, «welches der akustischen Merkmale Intensität, Grundfrequenz und zeitliche Erstreckung primär ist bzw. ob es überhaupt ein primäres Merkmal gibt» (Rabanus 2001,7). Was die sprachlichen Bezugskategorien der prosodischen Analyse betrifft, so muß die Betrachtung von Textsorten zweifellos über die beispielsweise von Ladd (1996, 6) als maßgeblich angesehenen Bereiche hinausgehen. Dieser Intonationsforscher definiert «Intonation» - hier im übrigen eher als Synonym für «Prosodie» gebraucht (s.o.) - folgendermaßen: «Intonation, as I will use the term, refers to the use of suprasegmental phonetic features to convey or sentence-level pragmatic meanings in a linguistically structured way». Die vorliegende Arbeit untersucht mit einem ganz anderen Erkenntnisinteresse das Ineinanderwirken prosodischer Parameter über den «sentence-level» hinaus auf Textebene und bezieht dieses Ineinanderwirken somit, textlinguistisch gesprochen, auf «transphrastische Ganzheiten» (Heinemann/Viehweger 1991, 26). Im folgenden sollen prosodische «Merkmale» oder «Eigenschaften» (in der englischen Terminologie prosodie features) und damit phonetische Charakteristika von Texten bzw. Textsorten untersucht werden, die als «prosodische Einheiten» klassifiziert werden können, wenn sie sich als phonologisch relevant erweisen, d.h. ihnen eine funktionale Differenzierung zugeschrieben werden kann. Mit «Textsortenprosodie» ist im weiteren die Gesamtheit textsortentypischer prosodischer Muster gemeint.

2.1.3 Prosodische und textuelle Hierarchien Stellt man verschiedene Hierarchisierungsmodelle zur Beschreibung der segmentalen und suprasegmentalen Gliederung sprachlicher Äußerungen einander gegenüber, so werden Unterschiede und Übereinstimmungen zwischen textueller und prosodischer Ebene unmittelbar deutlich. Eine textuelle oder segmentale Hierarchie spiegelt die Gliederung schriftsprachlicher Äusserungen nach traditionell grammatikographischen und strukturalen Mustern wider: Text

I Absatz Satz

I

Syntagma Lexem Morphem

I

Phonem Abb. 2.2: Textuelle Hierarchie

14

Demgegenüber ist naturgemäß bei prosodischen Hierarchien die Orientierung an mündlichen Sprachäußerungen entscheidend. Fox (2000, 335-340, 350-351) referiert mehrere Modelle prosodischer Hierarchien, deren größte Einheit im einfachsten Fall die Äußerung (utterance) ist. Darüber hinausgehende Einheiten sind hingegen in vielen Hierarchiemodellen nicht explizit vorgesehen, etwa im folgenden (Fox 2000, 338): utterance

I Intonation unit

I foot

I syllable Abb. 2.3: Einfache prosodische Hierarchie (Fox 2000, 338, Fig. 6.7)

In der Konzeptualisierung des generativen Modells einer prosodic phonology (cf. z.B. Nespor/Vogel 1986, Ladd 1996, Hall 2000) sind zahlreiche «prosodische Konstituenten»13 von der größeren zur nächstkleineren Ebene gestuft: phonological

utterance

intonational phrase

I phonological

phrase

I phonological

word

I foot

I syllable Abb. 2.4: Prosodische Hierarchie aus generativ-phonologischer Sicht

Beispielsweise in der Tagmemik (cf. Pike 1954—60, auch 1994) sind dagegen auch über die emic phonological section hinaus, die in etwa dem Konzept von phonological utterance entspricht, zahlreiche größere «Hyperphoneme», d.h. Einheiten oberhalb des Phonems, vorgesehen.14 In Anlehnung an Pike sowie eigene Arbeiten schlägt Tench (1990, 268-269) eine «zweireihige phonologische Hierarchie» («double rank» oder «paired level») aus Grundelementen (basic unit) und deren Erweiterung (expanded unit) vor. Ihm gelingt es damit, Zusammenhänge zwischen sprachlichen Prozessen und den beteiligten Strukturen darzustellen. Ein von ihm als «prosodic 13

14

Die beiden weiteren Einheiten der «klitischen Gruppe» (clitic group; zwischen phonological phrase und phonological word) und der «More» als Maßeinheit der Silbe können hier unberücksichtigt bleiben; zu deren fur das Italienische und Deutsche teils umstrittenen Bedeutung cf. Rabanus (2001, 10, n. 30). Cf. auch Nespor (1993, 205-211) zur Gliederung der Äußerung (enunciate) in Intonationsphrasen (sintagmi intonativi). Im Rahmen des tagmemischen Ansatzes exemplifiziert E.G.Pike (1994) solche «[hjigher levels of the phonological structure» an einem Gedicht.

15

span» bezeichneter Prozeß hätte demnach seine strukturelle Entsprechung in der Grundeinheit des «phonological paragraph» und der erweiterten Einheit des «paragraph complex»: Process discourse/text prosodic span intonation rhythm articulation

Basic unit conversation/monologue phonological paragraph intonation unit syllable phoneme

Expanded unit paragraph complex intonation group rhythm group cluster

Abb. 2.5: Double rank phonological hierarchy nach Tench (1990, 269, Table 7)

Für die zwischen «Text» und «Satz» gelegene Ebene des «Absatzes» gibt es keine durchgehend etablierte prosodische Paralleleinheit, einigermaßen gängig sind jedoch die Termini phonological paragraph oder par atone Ρ Die Existenz solcher Textgliederungseinheiten in längeren, schriftlichen Äußerungen ist erwiesen, doch haben empirische Analysen die Relevanz solcher eigenständigen Textunterabschnitte auch für lautsprachliche Äußerungen anhand ihrer Markierung durch prosodische Grenzsignale, v.a. Sprechpausen, gezeigt (s.u., 2.6.3); damit wird die Textgliederung durch Absätze auch für die prosodische Form von Texten bedeutsam. Für die Zwecke der Untersuchung soll «Absatz», in Anlehnung an den englischen Sprachgebrauch manchmal auch «Paragraph», als «(teilweise) eigenständiger Sinnabschnitt oberhalb des Satzes innerhalb eines größeren Textganzen» bestimmt werden.16 Mit «discourse/text» und «phonological paragraph» in Tenchs phonologischer Hierarchie (siehe Abb. 2.4) werden sprachliche Entitäten in die prosodische Abstufung integriert, die den hier zu untersuchenden Einheiten entsprechen. Auf der Grundlage von Tenchs (1990) Überlegungen sowie Crestis Studien (z.B. 2000a) zum gesprochenen Italienisch soll nun eine Texten angemessene Form der prosodischen Gliederung konstruiert werden. Gliederungseinheiten sind in diesem Falle an oberster Stelle discorso bzw. testo (differenziert nach dialogo, conversazione, monologo), sodann für Gespräche und Dialoge turno dialogico («Redezug», turn) und fur monologische Texte die Einheit oder nach Tench (1990, 269, s.o.) des «phonologischen Paragraphen» (hier der Einheitlichkeit halber italienisch: paragrafo fonologico) oder in pragmatischer Hinsicht der stanza («thematischer Absatz», Cresti 2000a, 160-162). Darunter folgen enunciate (hier: «phonologische Äußerung») und unitä tonale («Intonationseinheit»), implizit (und daher in Klammern angegeben) auch die Einheiten «Wort» (parolä) und «Silbe» (sillaba). Diese Einheiten sind Beschreibungskategorien einer sprechaktorientierten teoria della lingua in atto, die von einer intonatorisch vermittelten pragmatischen Interpretierbarkeit jeder gesprochenen Äußerung ausgeht. Diese Theorie geht von der Annahme aus, daß die Bezugseinheit der gespro15

16

So äußert sich z.B. in seiner neueren Einführung in die Intonationsforschung Cruttenden ( 2 1997, 123) vorsichtig, gesprochene Sprache sei möglicherweise in solchen größeren prosodischen Einheiten organisiert. Cf. die Ausführungen zum «linguistischen Status» und zu empirischen Studien der Absatzstruktur bei Stammeljohann (1976, 367-370).

16

chenen Sprache, enunciate «Äußerung», jeweils eine durch klar identifizierbare Intonationsmuster bestimmte Illokution ausdrückt (cf. Cresti 2000a, 46 und passim). Das steht im Gegensatz zur grammatikographischen Tradition, die Sätze als Bezugseinheiten der gesprochenen und geschriebenen Sprache ansieht.17 Hier genügt eine rein phonologisch-prosodische Definition dieser Einheit als «phonologische Äußerung». Schematisch stellt sich ein solches textprosodisches Hierarchiemodell wie folgt dar: discorso/testo Diskurs/Text

I turno dialogico/paragrafo fonologico (stanza) Redezug/phonologischer (thematischer) Absatz

I enunciate phonologische Äußerung

I unitä tonale Intonationseinheit

I (parola) (Wort)

I (sillaba) (Silbe) Abb. 2.6: Textprosodische Hierarchie

Zwischen den unterschiedlichen Gliederungsmodellen - der textuellen Hierarchie und den prosodischen Hierarchien - bestehen zweifellos einige Parallelen. So stimmen die Einheit «Text» (Abb. 2.1), discourse/text (Abb. 2.4) und discorso/testo (Abb. 2.5) überein, wohingegen das generative Modell keine höhere Einheit als die der phonological utterance («phonologische Äußerung») vorsieht. Den Einheiten «Phonologische Äußerung» und «Intonationsphrase» (Abb. 2.3) entsprechen, vereinfachend gesagt, «Satz» und «Syntagma» (Abb. 2.1). In Abb. 2.5 wären diesen Einheiten enunciate und unitä tonale gegenüberzustellen, eine zwingende Übereinstimmung liegt jedoch nicht vor, da das Konzept der «textprosodischen Hierarchie» (von hier an: TP-Hierarchie) in der Wahl der prosodischen Analyseeinheiten stärker als das generative Modell der Eigengesetzlichkeit gesprochener Sprache gerecht werden soll. Diese Eigengesetzlichkeit kommt zwar in Texten wie (vorgelesenen) Märchen und Nachrichten weniger zum Tragen als in Spontansprache, denn aufgrund der schriftlichen Konzeption ist eine recht klare Entsprechung von textuell-syntaktischer und prosodischer Ebene zu erwarten. Insgesamt erscheint dennoch das in Abb. 2.5 entworfene Modell einer TP-Hierarchie mit Elementen aus Cresti (2000a) und Tench (1990) für die Intention der vorliegenden Arbeit besonders geeignet, weil es von - im Zweifelsfalle eher wenigen als zu vielen - empirisch nachweisbaren Einheiten ausgeht. Dagegen postuliert das generativ-phonologische Modell zwar auf theoretischer 17

Ausfuhrlicher zur teoria delta lingua in atto s.u., Kap. 2.6.6.

17

Ebene sehr detaillierte Paralleleinheiten zur Syntax, kann deren empirische Relevanz aber nicht immer schlüssig belegen.18 Die Texttranskriptionen und die Kategorien textprosodischer Analyse spiegeln die Prinzipien dieser TP-Gliederung wider. In den Transkriptionen werden Texte, Äußerungen, Toneinheiten und Wörter im Detail wiedergegeben (außerdem wurden zum Ermitteln der Sprechgeschwindigkeiten Silben abgegrenzt und gezählt), wobei die Transkription weitgehend den Konventionen des modifizierten CHAT-Transkriptionssystems folgt, wie es von Massimo Moneglia und Emanuela Cresti für das LABLITA-Corpus (cf. Moneglia/Cresti 1997) implementiert wurde (s.u., Kap. 4.2.2).

2.1.4 Textsortenprosodie - Schnittstelle zwischen textueller und prosodischer Ebene Der Textsortenprosodie kommt die Funktion einer Schnittstelle zwischen den linguistischen Beschreibungsebenen «Text» und «Prosodie» zu.19 Aus den vorgenannten Übergängen zwischen den beiden Ebenen wird wiederum die Aufgabe der vorliegenden Untersuchung deutlich: Sie soll klären, wie sich Strukturierung und Materialität von bestimmten Typen textueller Realisierung wechselseitig determinieren. Diese mündlichen Texte, denen eine schriftliche Konzeption zugrundeliegt, erscheinen dabei zum einen als transphrastische morphosyntaktische Strukturgebilde, zum anderen als situativ und stilistisch bedingte Lautäußerungen. Aus ihrer prosodischen Beschreibung können daher auch weitergehende Aufschlüsse über das Verhältnis zwischen gesprochener und geschriebener Sprache gewonnen werden. An dieser Stelle ist demnach die Frage nach der Gewichtung der entsprechenden theoretischen Herangehensweisen in der Arbeit zu stellen, oder anders gesagt: Steht die (phonetische) Materialität der Äußerungen und damit ein eher der Prosodieforschung verpflichteter Theorierahmen oder aber die Beschreibung der mündlichen Dimension textueller Strukturierung und damit ein textlinguistischer Rahmen im Vordergrund? Hier ist zwar einerseits ein Ausgleich zwischen diesen - und weiteren, darüber hinausgehenden - Sichtweisen angestrebt: Die Ausgangsfrage ist eine text(sorten)linguistische, die empirische Untersuchung ihrerseits ist weitgehend an prosodiewissenschaftlicher Methodik ausgerichtet. Insgesamt sieht sich die Arbeit dennoch besonders der textlinguistischen Perspektive verpflichtet, da ihre Untersuchungseinheit textuelle Entitäten sind. Darin liegt keine Absage an den in der Tat bemerkenswerten, weit über die Textperspektive hinausgehenden Erkenntnishorizont einer eigenständigen Prosodieforschung, doch gilt das Hauptinteresse dieser Arbeit pro18

19

S.o., n. 24; cf. auch die allgemeinere Kritik an generativen Betrachtungen von Intonation bei Tench (1990, 4—5), der inzwischen allerdings zahlreiche Beispiele fundierter Intonationsanalysen im generativen Theorierahmen gegenüberstehen; dazu Rabanus (2001, 21-38). «Text» ist hierbei nicht als konkretes Einzelvorkommen einer textuellen Ganzheit gemeint, sondern als Ebene transphrastischer, makrosyntaktischer Strukturierung von Sprache, der die Ebene rhythmisch-prosodischer Gestaltung bei der mündlichen Textproduktion gegenübersteht.

18

sodischen Eigenschaften in einer spezifisch textuellen Funktion, die im Zusammenwirken mit anderen Faktoren zur Individuierung von Textsorten beiträgt. So können an manchen Stellen phonologisch zweifellos interessante Fragestellungen nicht bis ins Detail verfolgt werden. Daß inzwischen auch in den primär an prosodisch-intonatorischen Fakten interessierten Forschungsrichtungen zunehmend disziplinenübergreifende Fragestellungen bearbeitet werden, läßt eine Untersuchung, die mehr als einem methodischen Ansatz verpflichtet ist, umso berechtigter erscheinen. Zusammenfassend beruht die Untersuchung auf vier Prämissen: (1) Ihr Gegenstand sind mündlich realisierte Texte, und zwar in Form spezifischer Textsorten, namentlich Märchen und Radionachrichten; (2) die dabei in den Blick genommene Beschreibungsebene sprachlicher Realisierung ist der Bereich der prosodischen Eigenschaften, insbesondere rhythmischtemporale und intonatorische Erscheinungen, als Teil der phonetischen Struktur dieser Texte; (3) zur Gliederung der Texte in relevante Einheiten müssen textuelle und prosodische Hierarchisierungsmodelle in Betracht gezogen werden; unterhalb der Textebene ist dabei neben den Einheiten «phonologische Äußerung» und «Intonationseinheit» auch die Gliederungseinheit «Absatz» anzusetzen; (4) insgesamt kommt der Textsortenprosodie die bedeutende Funktion einer Schnittstelle zwischen textueller undprosodischer Ebene zu. Aufgrund ihrer unscharfen Grenzen zu weiteren Untersuchungsfeldern der Textlinguistik und der Prosodieforschung vereint die Thematik, wie die folgenden Abschnitte zeigen werden, Fragestellungen verschiedenster linguistischer Teildisziplinen. Hierin liegen ihre besonderen Schwierigkeiten und ihr genuines Erkenntnispotential.

2.2 Text und Prosodie in der bisherigen Forschung

Aus verschiedenen Gründen, doch vor allem wohl, weil die Frage nach dem Vorhandensein textsortenspezifisch determinierter prosodischer Muster stets eine — mindestens - zweiseitige, textuelle und phonetische, Betrachtung impliziert, hat es bislang nur partielle Versuche zu ihrer Erforschung gegeben. Die Fragestellung wurde als Schnittstelle zwischen Text- und Prosodieebene hin und wieder, oft in weit auseinanderliegenden Ansätzen, berührt, ihr eigentliches Interesse jedoch selten erkannt und noch seltener behandelt. Auf eine einfache Formel gebracht: viele Untersuchungen streifen die Thematik der Textsortenprosodie, wenige sind sich dessen und der Problemstellung selbst bewußt.20 Die Forschungslage kann in der Gesamtschau nur 20

Die Thematik findet sich, trotz zahlreicher Ansätze in der Literatur zu Einzelaspekten, eher in vereinzelten Arbeiten wie Tench (1990) oder Morel/Danon-Boileau (1998), die gewissermaßen «alternative Unterströmungen» zu den verbreiteten Forschungsansätzen darstellen.

19

als disparat bezeichnet werden; nicht selten ignorieren die verschiedenen Richtungen einander.21 Erwartungsgemäß können viele Beiträge nicht in sinnvoller Weise einer einzelnen Vorgehensweise zugerechnet werden - die vorliegende Studie zeugt davon. Die Erforschung des Verhältnisses von Texten und ihren lautlichen, insbesondere prosodischen22 Eigenschaften fallt primär in die Zuständigkeit der in der Einleitung erwähnten Disziplinen: Textlinguistik in all ihren Weiterungen23 und Prosodieforschung im eigentlichen Sinne als Teilbereich der Phonetik und Phonologie; weitere Disziplinen, die sich näher mit dieser und verwandten Fragestellungen befassen, sind die Psycholinguistik und die hauptsächlich anwendungsorientierte Sprechwissenschaft. Darüber hinaus hat das Thema Implikationen für jede Linguistik der gesprochenen Sprache, sei sie pragmatisch, sprechakttheoretisch, kommunikationswissenschaftlich oder kognitiv begründet. Die verschiedenen Disziplinen nähern sich der Problematik unter jeweils selektiven Gesichtspunkten, wobei die Arbeiten, wie bereits erwähnt, nicht immer trennscharf einzelnen disziplinaren Ansätzen zuzuordnen sind; besonders augenfällig ist dies bei Arbeiten der Psycholinguistik, die in ihren Untersuchungen vielfach auf phonetische Verfahrensweisen zurückgreift. Während die Textlinguistik über der Betrachtung von Texten zuweilen deren Produktionsbedingungen und Produzenten vernachlässigt hat, verhielt es sich in der Prosodieforschung lange Zeit umgekehrt: über dem technischen Raffinement der Analyse und theoretischer Tiefe wurde das sprachliche Ausgangsmaterial mitunter geringgeschätzt; im Extremfall mußten einige wenige, unter künstlichen Umständen aufgenommene Sätze zum Beleg ganzer Theorien ausreichen.24 Privilegiertes Untersuchungsobjekt der Psycholinguistik waren und sind stets vor allem die unmittelbaren Produktions- und Perzeptionsbedingungen des Sprechens, häufig unter Bezug auf die Phonetik. Die Sprechwissenschaft wiederum konzentriert sich weitgehend auf die praktische Betrachtung von Sprechereigenschaften, also des «Sprechausdrucks» und stimmlicher Qualitäten. Auf diesen sowie vereinzelt auf weiteren Gebieten finden sich Beiträge zur Textprosodie-Thematik. Ne21

22

23

24

Noch am stärksten rezipieren dabei die italienischsprachigen Forscher einander, wohl auch, weil die italienische Linguistik sich der völligen Ausdifferenzierung und Trennung der verschiedenen linguistischen Subdisziplinen nie ganz unterworfen hat; daneben hat daran fraglos die Überschaubarkeit der italienischen Forschungslandschaft Anteil. Phonotaktische und damit segmentale Aspekte wie das radoppiamento fonosintattico können eine gewisse Rolle spielen, cf. 4.2.5, jedoch sind die suprasegmentalen Elemente für die Textebene primär. Die Textlinguistik als allgemeine Textwissenschaft reicht dabei fraglos in den Bereich der Diskursanalyse, zum Teil auch der Gesprächsanalyse (cf. Brinker/Sager 2001), und zudem in erst in jüngerer Zeit wahrgenommene Theoriezusammenhänge wie Medienwissenschaft/ Medienkommunikation hinein. Für diese Studie sind somit auch Arbeiten wie Burger (1990) zur Sprache der Medien zu berücksichtigen. Diese Situation ist in den letzen Jahren in Bewegung geraten, zunehmend wird in Forschungen zur Intonation umfangreicheres spontansprachliches Material verwendet (cf. Cresti 2000b, Rabanus 2001) oder über Methoden wie das sog. map tasking reale Interaktion, wenn auch unter Laborbedingungen (die Gesprächsteilnehmer sehen einander nicht, können einander aber Handlungsanweisungen geben), hergestellt (cf. Nakajima/Allen 1993 sowie zur Methodik des map tasking Brown 1995, 32-55); s.u., 2.6.

20

ben Überlegungen, die den jeweiligen Disziplinen zuzuordnen sind (2.3.-2.6), stehen dabei konkrete Forschungsergebnisse von - teilweise in den Teilkapiteln 2.3-2.6 bereits erwähnten - Studien, die man den Komplexen «Rhythmus», «phonologische Textgliederungseinheiten», «Pausen als prosodische Gliederungssignale», «Sprechtempo» und «Intonation» (2.6.2-2.6.6.) zurechnen kann. Die hier vorgenommenen Gruppierungen von Untersuchungen in Forschungsfelder sind vielfach Zuordnungen α posteriori, die keineswegs für jeden Beitrag eine klare Zugehörigkeit zu bestimmten Schulen oder Traditionen suggerieren sollen. Dennoch sind größere Pole methodischer Ausrichtung auszumachen, die in den folgenden Abschnitten anhand ausgewählter Arbeiten referiert werden.

2.3

Textlinguistik

Die textlinguistische Relevanz der Fragestellung ist eine immittelbare: eine Textlinguistik, die auch mündliche Textäußerungen erfassen will, kann an der prosodischen Determinierung von Texten als einem wichtigen Kriterium für deren Zuordnung zu Textsorten nicht vorbeigehen. Daß dies bisher kaum geschehen ist und andererseits bereits die traditionellen, meist syntaktisch und semantisch begründeten Methoden der Texttypologie von unbestritten weitreichender Effizienz sind, darf also nicht vergessen machen, daß eine Vollständigkeit und Genauigkeit anstrebende Typisierung von Textsorten nur unter Berücksichtigung des Aspekts ihrer lautlichen Realisierung gewährleistet ist. Prosodische Elemente von Texten waren für die zentralen theoretischen Ausprägungen der Textlinguistik freilich kaum von Bedeutung. Diese widmete sich zunächst, ausgehend von der Beobachtung rekurrenter Muster des Tempusgebrauchs, die grundsätzliche Ausdruckshaltungen von Texten charakterisieren («Besprechen» vs. «Erzählen», cf. Weinrich 1964), vor allem den Faktoren von Textualität, namentlich der Kohärenz durch Phänomene der Koreferenz und der Kohäsion in Form von manifesten grammatisch-lexikalischen Zusammenhängen innerhalb von Texten. 25 Privilegiertes Objekt textlinguistischer Analysen waren folgerichtig geschriebene Texte, anfangs oft literarischer Natur, im weiteren verstärkt aus dem gesamten Spektrum schriftlicher Textproduktion (Gebrauchstexte, Fachtexte etc.). Die Untersuchung gesprochener Sprache mit den inzwischen entwickelten Beschreibungsinstrumentarien rückte allerdings schon bald ins Blickfeld der Textlinguisten (cf. z.B. Stammeljohann 1970, 1977). Für Italien und die Forschung zum Italienischen ist dabei einerseits die Rezeption der ursprünglichen, weniger an Mündlichkeit interes-

25

Für die Kohärenz von Texten ist z.B. deren Informationsstruktur (Thema-Rhema-Gliederung in der funktionalen Satzperspektive) und die Isotopie (Semrekurrenz) bedeutsam, textkohäsiv wirken Formen der Wiederaufnahme und Vorwegnahme (Anaphern, Kataphern), Konnektoren, der Ausdruck personaler, temporaler und lokaler Deixis etc.

21

sierten textlinguistischen Konzepte zu verzeichnen (cf. Conte 1988), andererseits entwickelt sich (im Anschluß an Arbeiten wie Stammerjohann 1970) eine rege Tradition der Erforschung des italiano parlato, die zugleich zahlreiche Aspekte der makrosyntaktischen, textlinguistischen Betrachtung aufnimmt. 26 Die Suche nach prosodischen Merkmalen von Texten im allgemeinen und von einzelnen Textsorten im besonderen blieb dabei aber, wenn sie denn betrieben wurde, eher die Ausnahme.27 Welches sind nun die Elemente einer Textsortentypologie und wie sind die hier zu betrachtenden Textsorten zu klassifizieren? Wie verhalten sich geschriebene und gesprochene Texte zueinander? Schließlich, wie werden Texte und ihre prosodischen Merkmale in textlinguistischen Arbeiten behandelt? Die Sichtung und Zusammenschau wesentlicher Forschungsbeiträge der letzten Jahrzehnte soll diese Fragen erhellen.

2.3.1 Textsorten Zur Problematik der Abgrenzung einzelner Textsorten existiert eine umfangreiche Literatur. Die theoretische Diskussion der Bestimmungskriterien für Textsorten braucht hier nicht im Detail wiedergegeben werden, es sei lediglich verwiesen auf Gülich/Raible (1972), darin insbesondere Sandig (1972), Antos/Krings (1989), die detaillierte Untersuchung von Rolf (1993), Brinker (2001, 129-147), Vater (2001, 157-181), das aktuelle Handbuch zur Text- und Gesprächslinguistik von Brinker/Antos/Sager (2000), darin v.a. auf den Beitrag von Heinemann (2000b), den Sammelband von Drescher (2002) zu Textsorten im romanischen Sprachvergleich sowie die kommentierte Bibliographie von Adamzik (1995).28 In der Literatur ist für die Verschiedenartigkeit von (v.a. gesprochenen) Texten eine Vielzahl von Termini wie «Textsorte», «Diskurstyp», «Diskursmodus», «Genre» etc. geläufig. Johns-Lewis (1986b) spricht in ihrem Forschungsüberblick von «Diskursmodus» («discourse mode»), der zwischen dem, was Hymes (1972, 65) «genre» im Sinne der literaturwissenschaftlichen Gattungstheorie nennt (liturgisches Gebet, Vorlesung, Gedicht, Fernsehwerbespot etc.), und der «modality» (z.B. Sportdirektübertragung, Interview) bei Crystal/Davy (1969,74—76) stehe. Nevalainen (1992, η. 1, 424) geht von Diskurstypen («discourse type») aus, benutzt jedoch auch die Termini «text type» und «genre». Sandig/Selting (1997) beschreiben verschiedene «discourse styles» unter Berücksichtigung der prosodischen Dimension. Dabei bestimmen die beiden Autorinnen (1997, 141) «stylistic variation» als «a kind of language variation that is actively and meaningfully used in order to suggest interpretive frames for the interpretation of utterances». Im Rahmen ihrer Ausführungen zu einer textlinguistisch ausgerichteten Stilistik verweisen sie auf die Bedeutung von sogenannten «text (type) Conventions» (1997,145), die sich auf bestimmte Situationstypen beziehen: «Conven26 27 28

Cf. im Überblick z.B. Holtus/Radtke (1985), Koch/Oesterreicher (1990), Cresti (2000a). Cf. z.B. entsprechende Ansätze bei Gülich (1970), s.u., 2.3.3. Eine Übersicht theoretischer Konzepte linguistischer Texttypologie bietet Franke (1991, 164-71).

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tionalized text types, such as weather forecasts or lonely hearts advertisements in a newspaper, are related to types of situations in which the problem that they are intended to solve is a recurrent one». Sandig und Selting beziehen sich darüber hinaus auf den Gestaltbegriff, welcher in Kapitel 1.1 im Zusammenhang mit der Schwierigkeit der Trennung von Textform und prosodischen Parametern genannt wurde, wenn sie individuellen Textbeispielen den Charakter einer «Holistic Gestalt» (1997, 148) zuschreiben: «Each of the texts constitutes a unit, a gestalt, partly in relation to the text convention, partly through its own individual presentation».29 Den Versuch einer terminologischen Abgrenzung von «Textsorte», «Textmuster» und «Texttyp» enthält Heinemann (2000a). Danach wären «Texttypen» als abstrakten, auf einem einheitlichen Klassifikationskriterium basierenden Konzepten «Textsorten» mit heterogenen, oft alltagssprachlichen Bestimmungskriterien gegenüberzustellen; «Textmuster» sind «typische Konstellation[en] textbildender sprachlicher Mittel»30, die in Textsorten zur Erfüllung bestimmten Funktionen eingesetzt werden (z.B. Grußformeln in Briefen). Im Rahmen dieser Arbeit wird vorwiegend die Bezeichnung «Textsorte» gebraucht; für die Intention der Untersuchung erscheint eine weitergehende Differenzierung nicht zwingend, daher werden hier zuweilen andere Bezeichnungen wie «Texttyp» synonym gebraucht. Vergleichsweise wenig Mühe bereitet die (text-)typologische Einordnung der dieser Arbeit zugrundeliegenden Textsorten:31 Beide, «Radionachrichten» und «Märchen», können mit Gutenberg (2000) zunächst allgemein als «mündlich realisierte schriftkonstituierte» Texttypen32 charakterisiert werden. Der Typus «Rundfunknachrichten» wäre als «assertive transmittierende» und genauer «emittierende» Textsorte anzusehen (cf. Rolf 1993, 172-178). Nach Rolf (1993, 174-175) geht bei «emittierenden» Texten «der zur Informationsübermittlung vom Produzenten selbst» aus. Gutenberg (2000, 576) rechnet, dabei stets von einer sprecherzentrierten sprechwissenschaftlichen Sicht ausgehend, Radio- und Fernsehnachrichten als prototypische moderne Vertreter dieser Art von Texten einem «Ecktypus 1» zu, den er folgendermaßen definiert: «mrsk Τ im engeren Sinne - Elocutio-Typ I (monofunktionale, subjektiv-intentionale, logographische mrsk T)», d.h. Texte die schriftlich vorbereitet, jedoch ausschließlich für die mündliche Wiedergabe konzipiert sind. An weiteren Beispielen hierfür nennt Gutenberg (2000, 577) «alle gelesenen Off-Texte in Fernsehbeiträgen, alle liturgischen Lesungen, die abgelesenen performativen Sprechakte von Richtern und Notaren [...], politische Erklärungen». Der Typus (vor29

30

31

32

Die Frage nach - gegenüber Textsorten und Diskurstypen anders gelagerten - Diskurstraditionen und deren prosodischer Bestimmbarkeit ergäbe einen zweifellos interessanten eigenständigen Untersuchungsgegenstand, muß hier jedoch ausgespart bleiben. Zu dem besonders für die Sprachgeschichtsschreibung fruchtbaren Konzept der Diskurstradition cf. z.B. Aschenberg/Wilhelm (2003) sowie den iberoromanisch ausgerichteten Band von Jacob/Kabatek (2001). Bußmann (2002, s.v. ); «Textmuster» und «Textsorte» werden manchmal auch synonym gebraucht. Kap. 3 beschäftigt sich ausführlicher mit Arbeiten zu einzelnen Textsorten und ihren charakteristischen prosodischen Merkmalen. Bei Gutenberg (2000) abgekürzt als mrsk T. 23

gelesenes, erzähltes) «Märchen», intuitiv als eine geradezu prototypische 33 Textsorte erfaßbar, ist formal als «narrativ», inhaltlich als «fiktional» zu beschreiben. 34 Aus der Sicht der mündlichen Produktion handelt es sich bei den beiden Ausgangstextsorten dieser Studie um «vorbereitete vorgelesene monologische Äußerungen». 35

2.3.2 Schriftliche und mündliche Texte Von der ursprünglichen Bevorzugung schriftlicher Äußerungen als textlinguistisches Untersuchungsmaterial war oben bereits die Rede. Die Verhältnisse von Schriftlichkeit und Mündlichkeit erfuhren jedoch bald als eigenständiger Untersuchungsgegenstand Beachtung. Dabei sind sowohl eher an Kommunikationsbedingungen interessierte, varietätenlinguistische als auch textbezogene Herangehensweisen zu verzeichnen. Eher allgemeine Bedingungen der Kommunikation betont seit den siebziger und achtziger Jahren eine besonders in der romanistischen Linguistik aktive Forschung zur gesprochenen und geschriebenen Sprache. So wird z.B. von Koch und Oesterreicher (1990, 5) 3 6 unter Rückgriff auf Überlegungen zu «gesprochenem und geschriebenem Französisch» bei Söll/Hausmann ( 3 1 9 8 5 , 1 7 - 2 5 ) eine grundsätzliche Unterscheidung zwischen «phonischem Kode» und «graphischem Kode» vorgenommen. In Form einer Kreuzklassifikation können die Dichotomien zwischen - dem Medium nach - phonischer oder graphischer Realisierung und - der Konzeption nach - gesprochener oder geschriebener Sprache (hier anhand von französischen, italienischen und spanischen Beispielen) veranschaulicht werden: KONZEPTION MEDIUM

gesprochen

geschrieben

graphisch

fr. faul pas le dire it. lui non ce l 'aveva sp. jdecirme la verdad!

il ne faut pas le dire it. egli non l 'aveva sp. jdecidme la verdad!

phonisch

fr. [fopal'diK] it. [luj non tfe la'veva] sp. [de'Girme la ßer'öa]

fr. [ilnsfopab'diR] it. ['eA:i non la'veva] sp. [de'9iöme la ßer'öaö]

fr.

Abb. 2.7: Mediale und konzeptionelle Realisierung von Mündlichkeit und Schriftlichkeit (Koch/Oesterreicher 1990, 5, Abb. 1)

33

34

35

36

Nicht zufällig steht im Mittelpunkt von Propps (1928) grundlegender Studie zur «Morphologie» einer literarischen Gattung das Märchen. Daß die über diese allgemeine, merkmals- und funktionsorientierte Charakterisierung hinausgehende Klassifizierung mitunter schwierig sein kann (cf. Heinemann 2000b), soll nicht unerwähnt bleiben, ist für die vorliegende Untersuchung jedoch ohne Belang. Cf. die Textklassifikation im LABLITA-Corpus (Cresti 2000a, 23-33): der hier Conversazione genannte Text (s.u., Kap. 4) wird als «dialogo regolato privato» beschrieben, eine (Femseh-)Nachrichtensendung als «testo televisivo programmato e letto». Die Klassifizierung der Texte des TP-Corpus ist daran angelehnt. Cf. seitdem auch Koch/Oesterreicher (2001) und Oesterreicher (2001) mit einem um mehrere Sprachen erweiterten Schema.

24

Die durchgezogene Linie zwischen «phonisch» und «graphisch» veranschaulicht die Ausschießlichkeit jeweils einer medialen Realisierung37, die gestrichelte Linie steht hingegen fur die Annahme eines Kontinuums zwischen zwei Polen konzeptioneller Ausprägung, «gesprochen» und «geschrieben». Unter Berücksichtigung der jeweiligen Kommunikationsbedingungen entspricht dem die Charakterisierung von Äußerungen als eher «nähe-» oder eher «distanzsprachlich» (Koch/Oesterreicher 1990). Die wichtigsten Polaritäten dieses Kontinuums sind (Koch/Oesterreicher 1990, 8-10, Oesterreicher 2001, 220-221): (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) (9) (10)

private vs. öffentliche Kommunikation (1') bekannte vs. unbekannte Kommunikationspartner (2') starke vs. schwache emotionale Beteiligung (3') maximale vs. minimale Handlungs- und Situations-Verankerung (4') maximale vs. minimale Referenz-Verankerung (5') raum-zeitliche Kopräsenz vs. raum-zeitliche Trennung (6') intensive vs. minimale Kooperation des Rezipienten (7') Dialog vs. Monolog (8') Spontaneität vs. Reflektiertheit (9') thematische Freiheit vs. thematische Fixierung (10')

In der italienischen Tradition, die das Söllsche Doppeldichotomiemodell von Konzeption und Medialität über das Konzept «kommunikativer Nähe» bzw. «Distanz» von Koch/Oesterreicher inzwischen rezipiert hat (cf. Sabatini 1997, 15, Atzori 2002, 27-28), wird zwischen parlato spontaneo, parlato letto und scritto unterschieden (cf. auch parlato-parlato, parlato-scritto, parlato-recitato bei Nencioni 1983). Die hier untersuchten Textsorten gehören zum parlato letto. Nach den Modalitäten ihrer Realisierung, die mit der Textsorte «Märchen» tendenziell, mit «Rundfunknachrichten» untrennbar verbunden sind, können sie als «phonisch realisierte konzeptionell schriftliche» Äußerungsformen beschrieben werden. Für die Textsorte «Märchen» ist demnach zu präzisieren: «Märchen, vorgelesen». Zur konzeptionellen Schriftlichkeit von Märchentexten sind außerdem häufig vorhandene Einschübe direkter Rede mit zumeist formelhafter Mündlichkeit (z.B. in einem bekannten Märchen: «Ich bin so satt, ich mag kein Blatt») anzumerken.38 Betrachtet man die beiden Textsorten im Rahmen des Nähe-Distanz-Kontinuums, so muß jeweils eine charakteristische Äußerungs- und Rezeptionssituation mitgedacht werden - beim Märchen z.B. das Vorlesen für ein Kind, bei Radionachrichten das bewußte Rezipieren durch einen oder mehrere Hörer.39 In einem typischen Realisierungskontext sind der Textsorte Märchen folgende Kommunikationsbedingungen zuzuschreiben:

37

38 39

Eine Äußerung kann demnach nur entweder graphisch oder phonisch realisiert sein. Allerdings ist Gleichzeitigkeit, z.B. beim Vorlesen simultan gezeigter Texte im Fernsehen oder bei einem Vortrag, vorstellbar. Nach Geissner (1988b, 25) sind dies «Formen mündlich geprägter Schriftlichkeit». Dem trägt die Tatsache Rechnung, daß ein Teil der Märchenaufnahmen für das Corpus zwar im Labor durchgeführt, jedoch einem Kind vorgelesen wurde.

25

(1) private Kommunikation (2) bekannte Kommunikationspartner (3) Tendenziell: starke emotionale Beteiligung (eventuell nur mimetisch) (4') minimale Handlungs- und Situations-Verankerung (5') minimale Referenz-Verankerung (6) raum-zeitliche Kopräsenz (7') minimale Kooperation des Rezipienten (8') Monolog (9') Reflektiertheit (10') thematische Fixierung Während im Regelfall distanzsprachliche Parameter (6 von 10) überwiegen, sind auch Situationen mit stärker nähesprachlichen Parametern vorstellbar, z.B. die Beteiligung der Zuhörer am Vorlesen (7: intensive Kooperation des Rezipienten) durch Ergänzung von bekannten Dialogstellen und märchentypischen Wendungen (am Ende etwa: «Und wenn sie nicht gestorben sind...»). Noch ausgeprägter sind nähesprachliche Gegebenheiten beim freien Erzählen eines Märchens (cf. Levin/Schaffer/Snow 1982). Diese können zwar nicht die fixierte textuelle Form, durchaus jedoch die prosodische Gestaltung beeinflussen. Die Realisierung der Textsorte «Rundfunknachrichten» prägt durchgehend kommunikative Distanz: (1') öffentliche Kommunikation (2') unbekannte Kommunikationspartner (3') schwache emotionale Beteiligung (4') minimale Handlungs- und Situations-Verankerung (5') minimale Referenz-Verankerung (6') raum-zeitliche Trennung (7') minimale Kooperation des Rezipienten (8') Monolog 40 (9') Reflektiertheit (10') thematische Fixierung Im Sinne der Zuordnung sprachlicher Äußerungen zu den verschiedenen Dimensionen sprachlicher Variation wird die Trias Diatopik, Diastratik, Diaphasik v.a. in der italienischen Terminologie zuweilen um die Ebene einer diamesischen (an den Kommunikationskanal gebundenen) Variation erweitert, die in diesem Fall ebenfalls zum Tragen käme (cf. Dardano 1994, 343-344). Mündlich realisierte schriftlich konzipierte Texte wären demnach Ausdruck diamesischer Variation. Der deskriptive Nutzen einer solchen Erweiterung des Variationsspektrums erscheint jedoch nicht zwingend.41

40

41

Das Vorkommen dialogischer Formen wie Interviews etc. ändert nichts an der grundsätzlichen Konstellation (Nachrichten-)Sprecher - (Radio-)Hörer. Die Unterscheidung des Ausdrucksmediums («mündlich» vs. «schriftlich») kann nicht mit den anderen Variationsebenen gleichgesetzt werden, vielmehr erscheint sie einerseits als ein Sonderfall diaphasischer Variation, andererseits kann sie potentiell die drei anderen Ebenen

26

Einen methodisch interessanten Ansatz zur Bestimmung der Spezifika mündlicher und schriftlicher Textsorten entwickelt Biber in zahlreichen Arbeiten (z.B. 1988), wenngleich der Autor prosodische Faktoren ebenfalls unberücksichtigt läßt. Seine Untersuchung eines (englischen) Corpus aus insgesamt 23 verschiedenen Textsorten stellt den Versuch dar, die Charakteristika gesprochener und geschriebener Texte statistisch zu erfassen, indem die Präsenz und Verteilung von 67 vorher definierten sprachlichen Merkmalen ermittelt wird. Dem Koch-Oesterreicherschen Katalog nähe- und distanzsprachlicher Kommunikationsbedingungen teilweise analog, dabei jedoch textbezogener, formuliert Biber (1988) sechs Dimensionen textueller Variation in Gegensatzpaaren: (1) (2) (3) (4) (5) (6)

Involved vs. informational production Narrative vs. non-narrative concerns Explicit vs. situation-dependent reference Overt expression of persuasion Abstract vs. non-abstract information Online informational elaboration

Bibers Raster soll hier gleichfalls an die beiden Textsorten angelegt werden. Für Märchen und Rundfiinknachrichten haben die Kategorien (4) (overt expression of persuasion) und (6) (online informational elaboration) keine Bedeutung. Darüber hinaus zeichnen sich Märchentexte, folgt man Bibers Kategorien, durch folgende Merkmale aus: (1) (2) (3) (5)

Tendenziell: involved production Narrative concerns Explicit reference Tendenziell: non-abstract information

Vorgelesene Nachrichtentexte können danach so beschrieben werden: keine emotionale Beteiligung, Thematisierung nicht-narrativer Angelegenheiten, situationsunabhängig, tendenziell abstrakte Information enthaltend: (1) (2) (3) (5)

Informational production Non-narrative concerns Explicit reference Tendenziell: Abstract information

Die ausführliche Anwendung der verschiedenen Beschreibungsmodelle auf die beiden fraglichen Textsorten dient deren genauer Charakterisierung als Äußerungstypen im Spannungsfeld zwischen Schriftlichkeit und Mündlichkeit, ein Umstand, der unmittelbare Auswirkungen auf die prosodische Gestaltung hat. Allerdings liefert Bibers Modell keine, das Koch-Oesterreichersche Modell nur wenige Anhaltspunkte zur konkreten phonischen Realisierung von Texten; die vorgenannten Konzepte von umfassen (cf. Berruto 1993, 37) - am wenigsten wohl die diatopische. Zur Kritik an unangemessener Generalisierung des Nähe-Distanz-Kontinuums cf. Stark (2004).

27

Mündlichkeit vernachlässigen über der Beachtung sprachlicher, d.h. insbesondere grammatischer Gegebenheiten teilweise solche der Materialität des Sprechens. Zu dem weiten Untersuchungsfeld «schriftliche und mündliche Texte» sei in Auswahl noch auf einige weitere Arbeiten verwiesen. Nevalainens (1992) Untersuchung zum Zusammenhang zwischen Intonation und Diskurstyp bezieht sich auf Bibers Methodik.42 Santini (2001) überträgt Bibers texttypologischen Ansatz auf ein Corpus italienischer Pressetexte. Mündliche Texte thematisieren Gutenberg (2000) und Vater (2001,166-175), die frühere Studien zu den Merkmalen gesprochener und geschriebener Textäußerungen resümieren. Aktuelle Ergebnisse, jedoch ohne Daten zur Prosodie, bieten die Arbeiten von Berman/Ragnarsdöttir/Strömquist (2002) zu geschriebenen und gesprochenen Texten sowie Berman/Verhoeven (2002) zur altersabhängigen Entwicklung mündlicher und schriftlicher Textproduktionsfähigkeiten.

2.3.3 Prosodie in der Textlinguistik Wenn der Anteil der Prosodie an der Textualität gesprochener Äußerungen wenig untersucht worden ist, so ist es doch nicht so, daß die «klassische» Textlinguistik diese Zusammenhänge völlig übersehen hätte. Beispielsweise schließt Gülichs (1970) Untersuchung zur Makrosyntax der Gliederungssignale im gesprochenen Französisch «prosodische Faktoren» (1970,232-296) ein, namentlich «Pause und Melodieverlauf als Gliederungselemente». Vorrangig bezieht sich die Textlinguistin jedoch auf nichtprosodische Eröffnungs-, Unterbrechungs- und Schlußsignale meist lexikalischer Natur. Zwar stellt die Arbeit die Kombination von prosodischen und nicht-prosodischen Gliederungselementen - Pause, (fallender, steigender oder gleichbleibender) Melodieverlauf und lexikalische Eröffnungs- oder Schlußsignale - zum Anzeigen von Satzgrenzen ausführlich dar, aber Überlegungen zu einer textuellen Gesamtfunktion von Prosodie kommen nicht vor. In ihrer Einführung würdigen de Beaugrande/Dressler (1981, 83) explizit den prosodischen Faktor Intonation unter Verweis auf einschlägige Studien (z.B. Crystal 1969, Brazil 1975, Lehiste 1975) als stützendes Element der Textkohäsion: «Ein die Kohäsion gesprochener Texte unterstützendes System ist die INTONATION [...]». Die Autoren (1981, 83-85) gehen insbesondere auf Brazils (1975) «Untersuchung der englischen Intonation in ganzen Texten oder Diskursen» näher ein. Sie beziehen sich dabei allerdings auf Interaktion im Gespräch und nicht auf monologische Texte, wie die anschließenden Überlegungen zur Anwendung von Brazils Schema zeigen (de Beaugrande/Dressler 1981, 86): «Man bedenke allein die einfachen Mechanismen der [...] REKURRENZ und PARAPHRASE. Wenn ein Kommunikationsteilnehmer einen soeben von einem anderen Teilnehmer vorgebrachten Text wiederholt oder umschreibt, so hängt die weitere Entwicklung des Diskurses hauptsächlich von der Intonation ab. Eine in hoher Tonlage gehaltene Rekurrenz oder Paraphrase erfordert eine weitere Erklärung oder Rechtfertigung auch im Deutschen [...]. Eine in tiefer Lage gehaltene Rekurrenz oder Paraphrase würde nur anzeigen, daß der

42

Die Arbeit kommt in den Abschnitten 2.3.3. und 3.1 zur Sprache. 28

vorausgegangene Text gehört oder verstanden wurde. Eine in mittlerer Lage gehaltene Rekurrenz oder Paraphrase überläßt die Entscheidung, ob etwas oder ob nichts mehr hinzugefügt werden muß, dem Produzenten des vorangegangenen Textes».

Brazils43 Konzept einer discourse intonation lehnt sich an die «Töne» (tones) von Halliday (1967) an, die er zur Bezeichnung verschiedener «Diskurshandlungen» umbenennt. Zwei Grundtypen sind besonders wichtig: zum einen ein invozierender «referring tone» mit charakteristischem_/a//-räe-Muster («fallend-steigend»), um sich auf bereits Bekanntes zu beziehen, zum anderen ein informierender «proclaiming tone», mit fallender Tendenz, um neue, unerwartete, korrigierende oder kontrastierende Information wiederzugeben. Hinzu kommt ein neutraler tiefer steigender Ton {lowrising oder level tone), mit dem die Zuordnung zu einer der beiden Handlungen vermieden wird.44 Für referring und proclaiming gibt es jeweils eine markierte, intensivierte Variante, rise für «intensified refer», rise-fall für «intensified proclaim» (Brazil 1975, 9). Diese Tonhöhenbewegungen beziehen sich auf die Tonsilbe der tone group («Tongruppe», «Toneinheit»), wohingegen die Tonlage (key)45 die ganze Toneinheit kennzeichnet: «[...] I describe a central set of contrasts that require reference to two systems of phonological variation. One of these, which I call tone, demands attention to the pitch change which characterises the tonic segment of the tone group. The other, which I call key is at least partly referable to the pitch level of the tone group as a whole».

Toneinheiten können am Anfang, Ende oder innerhalb einer Äußerung vorkommen. Dem entspricht die übliche Folge hoher, mittlerer und tiefer Tonlage (high key, mid key, low key), da hohe Lage die Weiterführung, tiefe Lage die Beendigung einer Äußerung signalisiert. Die mittlere gilt als neutrale Tonhöhe, wohingegen hohe und tiefe Tonlage als markiert anzusehen sind und häufig Kontrast (high key) oder Äquivalenz (low key) eines Informationsteils («chunk») mit einer vorangehenden oder möglichen folgenden Information vermitteln. In Brazils Versuch einer «grammar of speech» (1995, 241) werden die wesentlichen Beschreibungskategorien, allerdings mit stärkerer Gewichtung auf spontansprachlicher Interaktion («used speech»), konzis zusammengefaßt: «1 Used language is divided into . 2 The tone units of used speech normally have either one or two (prominent syllables). 3 The last prominent syllable in each tone unit is the

Maximal TPgebundene Textsorte

Abb. 5.2: TP-Kontinuum An den Textsorten Fiaba und GR (sowie RJ) ist besonders das überwiegende Fehlen illokutiver Profilierung zugunsten einer schriftsprachlich orientierten («konzeptionell schriftlichen» im Sinne von Koch/Oesterreicher 1990) Textgliederung festzustellen. Gegenüber spontansprachlichen Äußerungen vermitteln gelesene (Nachrichten, Märchen) oder geplante (Vorlesung, Erzählung) Texte somit ein Maximum an semantischem Gehalt bei fehlender, reduzierter oder sogar bewußt vermiedener pragmatischer, bzw. monotoner illokutiver Information (Nachrichten: immer Assertion, Märchen eventuell immer narrativ) und gleichzeitig ausgeprägter prosodischer Markierung. 40 Das legt den Schluß nahe, daß bei schwacher illokutiver Profilierung, also pragmatischer Unterspezifizierung von Texten, stereotypisierte, wiedererkennbare prosodische Muster eine klare Texttypenzuordnung gewährleisten. An der Einordnung der beiden (schriftlich konzipierten) Texttypen in ein Kontinuum bestätigt sich die Funktion von Textsortenprosodie als Schnittstelle zwischen Sprache als System 41 und als Akt des Sprechens: Sprache ist im schriftlich niedergelegten Text zwar bereits konkretisiert, doch wird das vorhandene (Ausdrucks-) Potential erst in mündlicher Wiedergabe (Reproduktion des schriftlichen Textes und damit Produktion als mündlicher Text) und in der Hörerwahrnehmung (Perzeption, bewußte Rezeption) realisiert. Es stellt sich also die Frage, inwieweit Textsorten40

41

Bei gesprochenen Äußerungen verhält es sich mitunter umgekehrt, so bei «phatischen» Formen der Kommunikation wie Smalltalk oder wenn unter vertrauten Gesprächspartnern die Inhalte schon bekannt sind und der Austausch eher soziale Inhalte transportiert (Vertrautheit, Freundschaft etc.). Bzw. Sprachgebilde, also Sprache als Potential; in diesem Zusammenhang ist Humboldts Konzept von Sprache als Ergon und Energeia zu erwähnen. 119

prosodie perzeptiv relevant ist. Der folgende letzte Abschnitt der empirischen Untersuchung geht daher über die Beschreibung textsortenprosodischer Merkmale hinaus: er stellt Ergebnisse eines Wahrnehmungsexperiments zur textsortenprosodischen Mustererkennung vor.

5.7 Wahrnehmungsexperiment zur Textsortenprosodie

Die vorher dargelegten Ergebnisse der empirischen Untersuchung beschreiben die prosodischen Merkmale exemplarischer Vertreter für Märchen- und Rundfunknachrichtentexte in plurifaktoriellen Mustern. Über die reine Beschreibung von Merkmalen hinaus erfordert eine Untersuchung charakteristischer und damit differenzierender Muster jedoch einen weiteren Schritt, nämlich den Nachweis der Funktionalität dieser Muster. Anders gesagt: Sind die beobachteten Muster tatsächlich - mindestens teilweise - ursächlich für die Wahrnehmung von Textsortenunterschieden durch Sprachteilhaber, oder stellen sie nur Begleiterscheinungen, gleichsam ein charakteristisches Hintergrundrauschen, der jeweiligen Textrealisierungen dar, die zwar untrennbar mit diesen verbunden sind, denen jedoch für sich genommen keine Wiedererkennungsfunktion zukommt?

5.7.1 Methode und Versuchsaufbau Folgerichtig bedurfte es zunächst einer Methode, die prosodischen, suprasegmentalen, von den segmentalen Bestandteilen der Textäußerungen zu isolieren. Diese bestand in der Bearbeitung von geeigneten Ausschnitten verschiedener Textsorten mit einem Filter (Bandpaßfilter),42 der nach mehrmaligem Filtern nur noch prosodische, jedoch keine segmental-lexikalische Information übrigläßt. Das Filtern der Texte konnte mittels der prosodischen Analysesoftware Praat bewerkstelligt werden. Sodann war in einem Wahrnehmungsexperiment43 mit einer Gruppe von muttersprachlichen Versuchspersonen die Wirkung der prosodischen Merkmale für die Textsortenerkennung zu testen.44

42

43 44

D.h. ein Filter, der nur Frequenzen oberhalb und unterhalb einer Grenze passieren läßt (cf. Neppert/Petursson 1992,45^16). Cf. zur Problematik der Vorlage verfremdeter Texte die Überlegungen in Kap. 2.4. Einen ähnlichen Test hat der Phonetiker Fönagy (1978) mit verschiedenen französischen Textsorten durchgeführt, darunter Märchen und Radionachrichten, die am zuverlässigsten erkannt wurden; cf. auch den von Levin/Schaffer/Snow (1982) durchgeführten Test. Die umfangreiche Studie von Helfrich (1985) zur Wahrnehmung von Grundfrequenz beschreibt aus psycholinguistischer Perspektive einen weit elaborierteren Versuchsaufbau mit weiterreichenden, allgemeinen Erkenntniszielen, der für die hier behandelte engumrissene Fragestellung nicht als Bezugsrahmen dienen konnte und sollte.

120

Als Versuchstexte dienten Ausschnitte von ca. 30 s Dauer der Texte T1-T6 des italienischen Corpus. Die Kürze der Ausschnitte sollte sicherstellen, daß dem Hörerurteil ein spontaner perzeptiver Eindruck und nicht eine irgendwie geartete Wiedererkennung einzelner segmentaler Bestandteile45 zugrundelag. So konnte zugleich die Hypothese überprüft werden, derzufolge die Wahrnehmung von Textsortenprosodie bereits nach kurzer Dauer des lautlich-prosodischen Stimulus eintritt. Dies legt das Vorhandensein eines rasch abrufbaren kognitiven Musters der prosodischen Textsortenerkennung nahe (s.u., 6.1). Insgesamt 14 Dozenten und Studenten des Dipartimento di linguistica der Universität Florenz stellten sich als Probanden zur Verfügung, außerdem eine spanische Studentin mit sehr geläufiger Beherrschimg des Italienischen, deren Ergebnisse jedoch nicht gewertet wurden. Die Frage, ob Textsorten in dieser Weise auch von Nichtmuttersprachlern erkannt werden, stellt ein weiteres interessantes Untersuchungsfeld dar, dem hier nicht nachgegangen werden konnte, da an erster Stelle prinzipielle Gesichtspunkte geklärt werden sollten. Jedoch fiel an der fünfzehnten, nichtmuttersprachlichen Probandin die durchgehend geringere Wiedererkennungskompetenz für die gefilterten Textsorten auf. Darin könnte sich die tiefreichende kognitive Verankerung prosodischer Kompetenz bestätigen: beim Erstspracherwerb werden meistens noch vor lexikalischen prosodische Strukturen erworben, beim Sprachverlust durch gewisse Formen von Aphasie oder in Emigrationskontexten bleiben diese erhalten bzw. verlieren sich zuletzt (cf. Neppert/ Petursson 1992, 133); hingegen wird sprachspezifische Prosodie beim Zweitspracherwerb, wenn überhaupt, sehr spät erlernt. Die genaue experimentelle Vorgehensweise ist im folgenden dokumentiert: (1)

(2)

45

46

Aus den Texte T1 bis T6 wurden Ausschnitte von ca. 30 s Dauer segmentiert. Aus den beiden vorgelesenen Märchentexten (T3, T4) wurden je verschiedene Stellen ausgewählt, so daß der den gefilterten Ausschnitten zugrundeliegende Text größtenteils nicht identisch war. Die Texte wurden mit einer Filteroption (Bandpaßfilter) des Analyseprogramms Praat sechzehnfach gefiltert, wegen der dadurch reduzierten Intensität wurde das Signal mit der Tonbearbeitungssoftware CoolEdit2000 zweimal um je 300 % (d.h. 9-fach, 900 %) verstärkt, mit dem Ergebnis, daß segmentale Information praktisch nicht mehr hörbar war, die prosodische Struktur des Signals jedoch intakt blieb. Der Eindruck entspricht in etwa dem eines Radiosenders, der wegen schlechten Empfangs oder räumlicher Trennung (z.B. im Nebenraum) nicht klar hörbar ist; bei genauerem Hinhören klingt das Signal wie eine fremde Sprache.46 Die menschliche Fähigkeit, aus defizitärem (in diesem Falle gefiltertem) akustischem Input segmentale Teilinformationen zu konstruieren, wenn dem Gehör ausreichend Gewöhnungszeit zur Verfugung steht, muß als hoch eingestuft werden. Dies erwies sich bei der Vorbereitung und Überprüfung der gefilterten Texte durch den Verfasser, der die ihm bekannten Texte nach mehrmaligem Filtern noch im «Klartext» hörte, während neutrale Helfer bereits nur noch das Fehlen jeglicher lexikalischen Information wahrnahmen. Den erzielten Verfremdungseffekt illustriert besonders gut die Tatsache, daß Versuchspersonen sich selbst als Sprecher von Teilen der gefilterten Aufnahmen in keinem Fall erkannten.

121

3)

Die Texte wurden in vermischter Reihenfolge (T6: GR2, Tl: Conv, T3: Fiabal, T5: GR1, T4: Fiabal, T2: Fiabaracc) in drei Durchgängen mit jeweils einer Fragestellung der gesamten Probandengruppe vorgespielt. Drei Fragen wurden den Versuchspersonen auf jeweils getrennten Zetteln zur unmittelbaren Beantwortung vorgelegt. Den Probanden war bekannt, daß es sich um sechs Texte, jedoch nicht zwangsläufig um sechs verschiedene Textsorten handelte.

In der ersten Frage sollten nach dem ersten Anhören die sechs gefilterten Textproben drei frei wählbaren Textsorten zugeordnet werden. Die Einschränkung auf drei Textsorten wurde bewußt vorgenommen, um nicht allzu ausufernde Listen möglicher Textsorten zu erhalten: (I) Dopo l'ascolto dei seguenti sei brani, che sono esempi di tre diversi tipi di testo, quali tipi hai individuato? Ingenere: ... Neitestil, 2,3,4,5,6...

Im Falle von Unsicherheit bei der präzisen Zuordnung sollte die Rubrik «In genere:...» Raum iür den Vermerk eventuell wahrgenommener allgemeiner Merkmale der gehörten Texte bieten, die nicht mit einer einzelnen Textsorte assoziiert wurden. Die Frage für den zweiten Durchgang gab drei Textkategorien vor: (II) Riascoltando i brani quali dei tre tipi FIABA, CONVERSAZIONE, GIORNALE RADIO riesci a distinguere? 1, 2, 3, 4, 5, 6 ...

Die dritte Frage bezog sich dagegen auf die Faktoren der Textsortendifferenzierung, die für die jeweiligen Texte genannt werden sollten: (III)

Quali sono, secondo te, ifattori che determinano l'identificazione di certi tipi di testo (ad es. velocitä di eloquio, andamento diFO...)?

5.7.2 Ergebnisse Die Ergebnisse des Experiments liefern eine wertvolle Ergänzung zu den Beobachtungen, die in den anderen, deskriptiven Teilen der Untersuchung gemacht worden sind. Die Reihenfolge der gefilterten Texte war so gewählt (T6: GR2, danach Tl: Conversazione, T3: Fiabal, T5: GR2, T4: fiabal, T2: Fiabaracc), daß bis auf T4 und T2 gleiche oder ähnliche Textsorten nicht aufeinander folgten. Außerdem wurden bei den Paralleltexten T3 und T4 mit gleicher Lesegrundlage verschiedene Ausschnitte segmentiert. Die folgenden Schaubilder versammeln die Ergebnisse des Versuchs. Frage I: Dopo l'ascolto dei seguenti sei brani, che sono esempi di tre diversi tipi di testo, quali tipi hai individuato?

111

Gefilterter Text (Position in der Versuchsfolge)

T1 :Conv.

T2: Fiabaracc

T3: FiabaX

T4: Fiabal

(VI)

(III)

(V)

T5: GR1 (IV)

T6: G R 2

(II) dialogo

racconto

racconto

racconto

GR/TG

GR/TG

Korrekte Zuordnungen (n)

5

7

4

3

6

11

50%

28,6%

21,4%

42,9%

78,6%

Korrekte 35,7% Zuordnungen (%) Texttyp

Freigesprochen:47

42,9 %

Fiaba: 25 %

GR:

(I)

60,8 %

£ Probanden = 14

Tab I: Erkennung der Textsorten ohne Typenvorgabe 48

Das Verhältnis der verschiedenen Größen zueinander veranschaulicht das folgende Diagramm. Die Balken stehen fur die Erkennung der richtigen Texttypen in Zahlen (hellgraue Balken) und Prozent (dunkelgrau) bei den sechs gefilterten Textausschnitten. Außerdem zeigt es den prozentualen Wert fur die Erkennung der drei zugehörigen Texttypen Conversazione, Fiaba, GR (weiße Balken): der weiße Balken über T1 steht dabei fur die Textsorte Conversazione, der weiße Balken über T3 fur Fiaba, der weiße Balken über T5 für GR. Textsortenwahrnehmung ohne Typenvorgabe

• Η •

Korrekte Zuordnungen (n) Korrekte Zuordnungen (%) Nach Texttyp (%) Probanden =14

Diagramm I: Textsortenwahrnehmung ohne Typenvorgabe

Die Ergebnisse dieses ersten Durchgangs sind gemischt. Allerdings muß berücksichtigt werden, daß außer bei T2 jeweils eine relative Mehrheit der Nennungen die rich47

48

Fiabaracc, zugleich zweifellos der Textsorte «Märchen» zugehörig, kann mit Conversazione in der allgemeinen Klasse «frei gesprochene Texte» zusammengefaßt werden. Aufgrund der divergierenden Bezeichnungen (z.B. notiziario, telegiornale, radiocronaca, Stile telegiornale für den Typ GR) in den Antworten gilt eine Nennung der jeweiligen Klassen conversazione/dialogo, racconto/flaba, giornale radio/TV als korrekte Zuordnung.

123

tige Typenzuordnung ausmachte, während sich die anderen Nennungen auf mehrere (nicht korrekte) Einzelnennungen verteilen. Die Wiedererkennungsquote für die Rundfunktexte ist recht ausgeprägt (im Durchschnitt 60,8 %). Zur hohen Zuordnungsrate fur T6 (GR2) muß angemerkt werden, daß das zweite Beispiel der Textsorte Rundfunknachrichten (T5: GR1) eigentlich mit drei kurzen Sprechermeldungen den typischeren Nachrichtenaufbau aufweist. Allerdings dürfte die Tatsache eine Rolle gespielt haben, daß T6 am Anfang der Abfolge prosodischer Stimuli stand, während T5 erst an vierter Stelle kam. Die Erkennung der vorgelesenen Märchen (25%) fiel wider Erwarten deutlich schwächer aus als bei der frei nacherzählten Version (50%). Die geradezu kanonische Form schriftlicher Märchen und ihres Vorlesens legte nahe, daß eher diese rhythmisch-prosodisch und intonatorisch fest gebundenen Strukturen erkannt werden würden. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, daß nicht vorgelesene Märchen den Typus der Erzählung in reinster Form repräsentieren, sondern die auch emotional beteiligte Textproduktion beim Nacherzählen. Wohlgemerkt wurde das nacherzählte Märchen unter eher künstlichen Laborbedingungen aufgenommen (im Unterschied zu Text T4 trug bei der Aufnahme auch nicht die Anwesenheit eines Kindes zur Authentizität der Erzählsituation bei). Überraschend ist gleichfalls die geringe Trefferquote für die charakteristische mündliche Textsorte «Gespräch», die bereits durch bloße Turn-Wechsel signalisiert wird. Hingegen wurden die vorgelesenen Märchen oft als dialogische Formen eingestuft. In der Tat zeigen diese Texte stark variierte prosodische und v.a. intonatorische Muster, Dramatisierung und Stilisierung wird hier oft durch Stimmenimitation erzielt.49 Die Tabelle zum intonatorischen Faktor Grundfrequenz (s.o., 5.3.2, Tab. 5b) belegt das weite Tonhöhenregister. Die Ergebnisse des zweiten, unmittelbar angeschlossenen Testdurchgangs zeigen ein völlig verändertes Bild. In Frage II waren drei Textklassen vorgegeben: fiaba, conversazione, giornale radio. Die Zuordnung erfolgte hier, wie die Tabelle zeigt, mit großer Treffsicherheit. Frage II: Riascoltando i brani quali dei tre tipi FIABA, CONVERSAZIONE, RADIO riesci a distinguere?

49

GIORNALE

Die Testteilnehmer nannten «mimesi» und «drammatizzazione» explizit als Teil des textprosodischen Eindrucks, s.u.

124

Gefilterter Text

Korrekte Zuordnungen (n)

T l : Conv. dialogo

T2: Fiabaracc T3: Fiabal racconto racconto

T4: Fiabal racconto

T5: GRl GR/TG

T6: GR2 GR/TG

11

11

11

5

11

13

84,6%

84,6%

38,5%

84,6%

100%

Korrekte 84,6% Zuordnungen (%) Texttyp (%)

Frei gesprochen: 84,6% Fiaba: 61,6%

GR: 92,3%

£ Probanden = 1 3

Tab. II: Erkennung der Textsorten mit Typenvorgabe50

Alle drei Typen wurden hier mit weitgehender Zuverlässigkeit erkannt. Das Märchen Fiabal (T4) bereitete als einziger Text einer Mehrheit der Informanten Schwierigkeiten, der Text wurde meist als Typ Conversazione aufgefaßt (7 Nennungen). Dennoch zeigte sich auch hier eine leichte Steigerung der Texterkennungsquote. Wie im Verlauf dieser Studie schon mehrfach zum Ausdruck kam, scheinen Rundfunknachrichten mit Erkennungsraten von bis zu 100% über eine geradezu idealtypische textsortenprosodische Charakterisierung zu verfugen. Das folgende Schaubild faßt die Bezüge zusammen: Textsortenwahrnehmung mit Typenvorgabe

T1

T2

T3

T4

T5

T6

Korrekte Zuordnungen (n) Korrekte Zuordnungen (%) Nach Texttyp (%) Probanden = 13 Diagramm II: Textsortenwahmehmung mit Typenvorgabe

Die dritte Frage (III, «Quali sono, secondo te, i fattori che determinano l'identificazione di certi tipi di testo, ad es. velocitä di eloquio, andamento di F0...?») diente zusätzlich der Einbeziehung der Teilnehmer in das Versuchsgeschehen, neben den 50

Die Antwort «monologo» eines Probanden konnte nicht berücksichtigt werden, da keine Zuordnung zu einer der beiden monologischen Textsorten (fiaba, GR) möglich war. Deshalb gilt hier Σ= 13.

125

schriftlichen Kommentaren konnten dabei im Anschluß an das Experiment zahlreiche Faktoren diskutiert werden. Allgemein fallen unter den Antworten immer wieder Beschreibungen wie parlato ritmato, cadenzato, cantilenato auf.51 Für den Typ GR wurden im einzelnen Faktoren angeführt wie: «verbalizzazione continua, strutturata», «velocitä superiore e assenza di pause», «Fß regolare», «ritmo preciso, regolare, costante», «ritmo, frequenza della scansione»; der Typ Fiaba wurde folgendermaßen charakterisiert «lentezza, drammatizzazione, domande tono », «durata, ritmo, cambi frequenti di ritmo, movimento», «monologo, andamento cantilenato», «presenza profili illocutivi di descrizione, narrazione e mimesi», «voce con di voce diversa, picchi di F 0 », «rallentamenti nella velocitä d'eloquio, modulazione tipica nel F0, ». Als wichtigste Faktoren prosodischer Differenzier- und Erkennbarkeit wurden genau diejenigen Parameter angesprochen, die Gegenstand der Messungen in den Kapiteln 5.2 und 5.3 waren, namentlich die rhythmisch-temporalen Faktoren 1. Pausen, 2. Flüssigkeit («verbalizzazione continua»), 3. Sprechtempo sowie 4. intonatorische Gliederung («frequenza della scansione») und 5. Grundfrequenzverlauf. Zusätzlich wurde für den Text Conversazione besonders häufig das Merkmal Sprecherwechsel («cambio di voce») angegeben. Die Ergebnisse des Wahrnehmungsexperiments entsprechen in hohem Maße der hier angestrebten Theorie der Textsortenprosodie (s.u., Kap. 6). Die Kürze und Verfremdung der prosodischen Stimuli (wie bereits erwähnt 25-30 Sekunden 16fach gefilterter und signalverstärkter Textausschnitte) und der Mangel einer Textypenvorgabe führten im ersten Durchgang zu eher mittelmäßigen Erkennungsraten, wobei die Versuchsteilnehmer dennoch bereits klare Abgrenzungen bei noch nicht sehr klaren Zuordnungen vornahmen. Die kategoriale Wahrnehmung des Menschen bedingt jedoch in diesem Bereich sprachlicher Strukturen ebenso wie in allen anderen ein sprunghaftes Ansteigen präziser Form-Funktions-Zuordnungen bei ausreichendem Stimulus und der Vorgabe von groben Wahrnehmungskategorien. Denn nicht daß geringfügige prosodische Information ausreichte, um exakte Texttypen treffsicher zu identifizieren, ist Kernthese der hier dargelegten Überlegungen zur Textsortenprosodie. Vielmehr wird, und dies wird an den Resultaten des zweiten Versuchsdurchlaufs überaus deutlich, innerhalb eines vorgegebenen Bezugsrahmens, welcher pragmatische, kognitive und in allgemeinem Sinne Weltwissenskomponenten umfaßt, die Prosodie parallel zu anderen sprachlichen Teilsystemen aktiviert, sobald eine charakteristische Verdichtung materieller (phonetischer), formaler (morphosyntaktischer) und situativ-kontextueller Parameter einsetzt, die dem (potentiellen) Kommunikationsteilhaber bestimmte Diskurskonfigurationen (Texte, Textsorten, aber auch jede andere Form von Diskurstyp) signalisiert.

51

Sämtliche Antworten sind im Anhang (8.3) dokumentiert. Angesichts der terminologischen Vielfalt von Attributen wie cadenzato, cantilenato sei an dieser Stelle die Bemerkung erlaubt: Die italienische Wortbildung scheint unerschöpflich darin, selten Beschriebenes zu versprachlichen. Hier läge ein weites Feld für Untersuchungen.

126

6

Schlußfolgerung und Ausblick

Die Untersuchung wollte zunächst zweierlei leisten: erstens einen speziellen Beitrag zur Definition der Textsorten «Märchen» und «Rundfunknachrichten» im Italienischen mit einem Ausblick auf das Französische; zweitens eine allgemeine Ergänzung der Textsortentypologie, der sie ein zusätzliches Bestimmungskriterium fur mündliche Textsorten in Form textsortenprosodischer Parameter an die Hand zu geben versucht. Doch sind Texte zugleich die Grundform des Vorkommens menschlicher Sprache überhaupt, ob mündlich oder schriftlich. Anschließend an die durch das Wahmehmungsexperiment eröffneten Einsichten will die Arbeit daher im folgenden Schlußteil ihre Perspektive hin auf Anhaltspunkte für eine allgemeine Bedeutung von Text(sorten)prosodie bei der Wahrnehmung gesprochener Sprache erweitern.

6.1 Textsortenprosodie als kognitiv verankertes Modell?

Neuere kognitionswissenschaftliche Ansätze zur Interaktion von Prosodie und Interpunktion (z.B. Steinhauer 2001; Steinhauer/Friederici 2001) legen nahe, daß deren neurologische Verarbeitung jeweils den gleichen Prinzipien gehorcht. Interpunktion ist für die geschriebene Sprache ein entscheidendes System der Gliederung von Sätzen, vor allem aber von textuellen Einheiten. In dem neurologischen Parallelismus zwischen Interpunktion und Prosodie1 könnte demnach ein eindrucksvoller Beleg für die grundlegende textgliedernde Funktion prosodischer Strukturen liegen. Wichtige Einsichten zum Phänomen «Textintonation» bietet auch die neurolinguistische Untersuchung von Cohen/Douaire/Elsabbagh (2001), die sich mit der Rolle der Prosodie bei der Sprach-, d.h. Diskursverarbeitung im Gehirn befaßt. Cohen/Douaire/ Elsabbagh finden Hinweise darauf, daß auch das stille Lesen geschriebener Texte von prosodischen Mustern beeinflußt wird. Neben ihrer Bedeutung für die SprachWobei sich die interessante Frage ergibt, ob letztere als die für die «mentale» Textgliederung primäre Instanz anzusehen ist. Hierfür spricht die Tatsache, daß sich Interpunktionssysteme ursprünglich in der Regel aus der Verschriftung von Texten, die für den lauten Vortrag vorgesehen waren, entwickelt haben. Andererseits sind (schrift-)kulturell bedingte Erscheinungen einer von der Interpunktion beeinflußten Prosodie beim Vorlesen und vielleicht sogar beim freien Vortrag (ähnlich der im segmentalen Bereich beobachtbaren «spelling pronunciation») nicht auszuschließen.

127

Verarbeitung im Gehirn stehen diese Muster im Zusammenhang mit der Aktivität von Kurz- und Langzeitgedächtnis. So kommen die Autoren der Studie zu folgendem Schluß, was den Beitrag von Prosodie zur Wahrnehmung und Verarbeitung sprachlicher Information betrifft: «The contribution of prosody is manifested in supplying necessary cues which influence language processing at multiple levels: a) syntactic analysis, aiding in the resolution of syntactic structure; b) working memory, contributing to the integration of phrases in a global structure; or c) long-term memory, facilitating elaborative processing through activating meaningful associations». (Cohen/Douaire/Elsabbagh 2001, 80)

Prosodische Gegebenheiten in Form von notwendigen Hinweisen, cues, für die Verarbeitung und Auflösung sprachlicher Information wirken also nicht nur auf der Ebene syntaktischer Analyse, sondern auch im Kurzzeitgedächtnis, indem sie zur Einordnung von Satzstrukturen beitragen, sowie im Langzeitgedächtnis, insofern sie die Verarbeitung durch das Aktivieren von Sinnassoziationen erleichtern. Bezüglich der Textsortenprosodie wäre es interessant zu klären, ob auch für die prosodischen Muster spezifischer Textsorten von einer im Langzeitgedächtnis vorhandenen, aufgrund gewisser prosodischer cues abrufbaren Textsortenkompetenz2 auszugehen ist, die das Verständnis (z.B. eines Nachrichtentextes trotz der höheren Sprechgeschwindigkeit und Informationsdichte) erleichtert. Immerhin ist für die präattentive (also passive, nicht aufmerksamkeitsgeleitete) neuronale Verarbeitung von auditiven Reizen bereits eine erfolgreiche Kategorisierung von Vokalen unabhängig von prosodischer Variation nachgewiesen, wie Jacobsen/Schröger (2004, 237) verdeutlichen: «Preattentive vowel categorization operates successfully while abstracting from a different pitch, timbre or intensity of a speaker's voice».3 Interessant ist auch die Differenz zwischen dem maximalen Tempo für die Produktion und die Wahrnehmung von Lauten. Laver (1994, 542-543) referiert Ergebnisse, die besagen, daß Sprache bei entsprechender Aufmerksamkeit bis zu doppelt so schnell noch fehlerfrei verstanden wird, als sie fehlerfrei produziert werden kann. Das mag zum Teil erklären, warum eine mit hohem bis extrem hohem Tempo produzierte Textsorte wie Rundfunknachrichten ohne Schwierigkeiten verstanden wird. Es darf somit die Hypothese gewagt werden, daß Textsortenprosodie ein kognitiv verankertes Modell der Sprachwahrnehmung ist. Neben der dem Menschen mit wenigen anderen Arten gemeinsamen Fähigkeit zur «vokalen Mustererlernung» (in Form von Melodien etc.) steht demzufolge eine ebenso virtuose Fähigkeit zur «vokalen Mastererkennung». Eine experimentelle Überprüfung der kognitiven Verarbeitung verschiedener Textsortenprosodien mag noch außerhalb der derzeitigen Möglichkeiten der Forschung 2

3

Cf. die Überlegungen von Pilch (1984, 204) zu einem spezifisch britischen und nordamerikanischen Typ von Intonationskontur (unüblich hoch intonierter Nukleus bei ausgeprägt tief intonierter Nachkontur) zur Ansage von Nachrichten (hingegen «in der Umgangssprache häufig bei Beruhigung» gebraucht), deren Interpretation von den Radiohörem gelernt werden muß, um dann spontan als Nachrichtenankündigung erkannt werden zu können (Pilchs Beispiel in modifizierter CHAT-Notation: [el]!C.P. Network News //). In diesem Bereich sind gegenwärtig intensive Forschungen im Gange (cf. auch Jacobsen/ Schröger/Alter 2004 sowie Jacobsen et al. 2004 zur Verarbeitung lexikalischer Stimuli).

128

liegen, bei entsprechender weiterer Verfeinerung der bildgebenden Verfahren erscheint sie - dies zeigen bereits die wenigen oben angeführten Studien, die die rasanten Fortschritte vielversprechender Untersuchungstechniken in jüngster Zeit belegen jedoch nicht mehr prinzipiell dem empirischen Zugriff entzogen.

6.2 Ein allgemeiner Ausblick

Angesichts einer zunehmend technisch-naturwissenschaftlichen Ausrichtung der Prosodieforschung muß auch die Frage gestellt werden, inwieweit Aspekte dieses Bereichs menschlicher Sprachproduktion überhaupt noch im Rahmen einer - geisteswissenschaftlich - orientierten Linguistik behandelt werden können bzw. ob diese Aspekte nicht vielmehr vollständig dem Zuständigkeitsbereich der akustischen Phonetik, Spracherkennungs- und Sprachsyntheseforschung sowie der Kognitiven Neurowissenschaft zu überlassen sind. Was vermag eine theoretische sprachwissenschaftliche Herangehensweise für die Klärung prosodischer Fragestellungen zu leisten? Diese Frage impliziert die weiterführende Problematik der zukünftigen Aufgabenverteilung zwischen theoretischer und angewandter, empirisch vorgehender Linguistik einerseits und den Arbeiten der Spracherkennungs- und Sprachverarbeitungstechnologie wie auch der Kognitions- und Neurowissenschaften andererseits, die zumeist von verschiedenen Vorausannahmen und Leitfragestellungen ausgehen, jedoch manchmal zu konvergenten, wenigstens sich gegenseitig befruchtenden Erkenntnissen fuhren. 4 Während sich im Fall der Kognitionswissenschaften die (nunmehr kognitiv gewendete) Linguistik als Teilbereich schon länger in ein größeres Forschungsparadigma integriert, scheint auch bei der Erforschung der Sprachproduktion in experimentalphonetischer Perspektive zunehmend ein Ausgleich zwischen rein oder vorwiegend linguistischen und rein technischen-industriellen Gesichtspunkten (nach wie vor stehen Sprachsynthese und -erkennung an erster Stelle) erreicht. Die beiden Richtungen gruppieren sich vielfach nicht mehr in getrennten Schulen und rezipieren einander zu ihrem gegenseitigen Nutzen. Der gesamte Forschungskomplex erlebt gegenwärtig einen Aufschwung, der auch die linguistische Theoriebildung, bis hinein in klar geisteswissenschaftlich geprägte Kerndisziplinen wie die Phonologie, befruchten kann. Von den inzwischen recht zahlreichen Arbeitsgruppen, die sich in einem universitären Kontext mit experimenteller Prosodieforschung befassen, seien hier nur einige wenige genannt: Vielversprechende Schritte hin zu einer Versöhnung der anwendungsorientierten Forschung mit einem geisteswissenschaftlichen Erkenntnisinteresse machen zweifellos die Arbeiten des

4

In einem wohl nicht mehr utopischen Ausblick wären mögliche Anwendungen von textsortenprosodischen Parametern auch bei computergestützter Spracherkennung vorstellbar (sobald textsortentypische prosodische Parameter digital identifiziert werden, kann der gespeicherte textsortenspezifische Wortschatz aktiviert werden).

129

Eindhovener Instituut voor Perceptie Onderzoek (IPO), des Stuttgarter Instituts für Maschinelle Sprachverarbeitung (IMS) sowie des Max-Planck-Instituts für Kognitive Neurowissenschaft in Leipzig. Von der oft überragenden technologisch-naturwissenschaftlichen Kompetenz dieser interdisziplinär arbeitenden Einrichtungen kann die Linguistik Hilfestellungen für die Lösung zahlreicher Beschreibungsprobleme erwarten. Um jedoch auf die eingangs formulierte Frage zurückzukommen: Aufgabe der Linguistik im engeren Sinne wird es bleiben, die sprachlichen Phänomene in ihrer Materialität und Systematik im Vorfeld möglicher weiterführender Fragestellungen, z.B. neurowissenschaftlicher Untersuchungen, zu beschreiben und zu klassifizieren und sie im Lichte von deren Ergebnissen, die das materielle So-Sein der Phänomene, nicht jedoch deren Systemhaftigkeit und Entstehung zu erklären vermögen, sprachtheoretisch zu interpretieren.

6.3

Fazit

Aus den hier skizzierten Grundlinien resultieren einige entwickelbare Einsichten über die Bedeutung der Prosodie für die Entität «Text», für die Textsortentypologie und für das Funktionieren von Kommunikation in stereotypen, leicht wiedererkennbaren «Diskursmodulen»: a) Mündliche Texte kommen in erster Linie als komplexe Lautkonfigurationen aus der Interaktion segmentaler, phonotaktischer und prosodischer Teilparameter vor. Diese Konfigurationen zumal phonotaktischer und prosodischer Merkmale werden bereits in den wenigen hier besprochenen Beispielen deutlich, man denke an die rhythmische Inzidenz des accent d'insistance5 und des raddoppiamento fonosintattico neben den temporalen Faktoren Sprechtempo, Pausen und Silbenstruktur. Der Komplex von textprosodischen Faktoren ist - entgegen einer in der Forschung lange Zeit herrschenden communis opinio - nicht unentwirrbar in der Art einer Gestalteinheit. Jeder der einzelnen prosodischen Faktoren bedarf künftig noch genauerer Erforschung. Dennoch sollten die prosodischen Merkmale langfristig eher in ihrem Verbund studiert werden, wie es hier auf bescheidener Materialbasis an mehreren Parametern versucht wurde. Die Betrachtung isolierter Parameter darf nämlich nicht den Blick für makroprosodische Zusammenhänge verstellen - diese Warnung gilt insbesondere für einen besonders regen Zweig der Prosodieforschung, das Studium der Intonation. Angesichts der Konzentration auf Grundfrequenzverläufe werden in dieser Forschungsrichtung mitunter wichtige nicht-intonatorische prosodische Parameter ausgeblendet. 5

Eine zweite wichtige, hier nicht systematisch untersuchte (s.o., Kap. 4.2.2) satzphonetische Erscheinung des Französischen ist die liaison. T8 legt stärker als T7 eine heute geringere Bedeutung dieser Erscheinung auch in normorientierten Sprechstilen wie Radionachrichten nahe. Dort sind nur wenige fakultative liaisons realisiert.

130

b) Während die Textsortentypologie und andere Ansätze viel berechtigten Aufwand getrieben haben, konstitutive makrosyntaktisch-semantische Bestandteile mündlicher Textsorten zu beschreiben und zu deuten, sind diese selten mit eigenständigem Interesse im Hinblick auf rekurrente prosodische Muster untersucht worden. Eine Textsortenprosodie vermag zur Suche nach den definitorischen Eigenschaften von Texttypen manches beitragen. Beobachtungen wie die, daß ein mündlich nacherzähltes Märchen aufgrund seiner Prosodie spontan zuverlässiger identifiziert wurde als eine vorgelesene schriftliche Fassung, verweisen auf interessante weiterführende Fragen der Textklassifikation. c) Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, der lautlich-materiellen Strukturierung höherrangiger Diskurseinheiten wie Absatz und Text (prosodisch definiert) verstärkte Beachtung zu widmen. Diese höherrangigen Einheiten sind als unabdingbare Einheiten der Informations- und textprosodischen Gliederung noch zu etablieren. So setzt sich auch der hier gewagte Versuch, sehr einfache über Satzbzw. phonologische Äußerungseinheiten hinausgehende Textkonturtypen zu formulieren, gewissermaßen über die «Satzschranke» hinweg, in dem vollen Bewußtsein, daß eineindeutige Form-Funktionszuordnungen für solche Oberflächenkonfigurationen in der Tonhöhenforschung in engerem Sinne kaum als beschreibbar gelten und auf absehbare Zeit wohl noch nicht möglich sind. Möglicherweise sind solche Konturtypen zu allgemein gefaßt. Als Bestandteile der rhythmischen Strukturierung von Sprache und insbesondere bestimmten textuellen Elementen von Sprache besitzen solche Muster indes perzeptive Relevanz. d) Menschliche Kommunikation findet stets in Texten, Diskursen statt. Auch für diese gilt, daß neben der unabdingbaren Sicht auf deren formal-grammatische, semantische und situativ-pragmatische Verfaßtheit ihre Materialität nicht vergessen werden darf. Und zwar müssen sie als Gesamtheiten, nicht nur als Fundus für kleinteilige, in anderen Zusammenhängen sicherlich vorrangige linguistische Beschreibung erschlossen werden. Wie diese Arbeit zu zeigen versucht hat, besitzen textsortenspezifische prosodische Muster eine ebensolche, zu einem gewissen Grad regelhafte Realität wie andere linguistische Subsysteme. Ihre Bedeutung für das reibungslose Funktionieren von Kommunikation aufgrund ihrer Abrufbarkeit als k o g n i t i v oder doch wenigstens k u l t u r e l l verankerte Matrizen, die beispielsweise das weitgehend verlustfreie Erfassen schnell gesprochener, prosodisch und informationell verdichteter Texte wie Rundfunknachrichten erst ermöglichen, erscheint - bei aller gebotenen Vorsicht angesichts der begrenzten Datenbasis der vorangehenden Untersuchung - als ein lohnendes Feld für künftige Forschung.

131

7

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144

8

Anhang

8.1 Originaltext des Märchens

Cappuccetto Rosso C'era una volta in un villaggio una bimba, la piü carina che si potesse mai vedere. La sua mamma ne andava matta, e la sua nonna piü ancora. La buona vecchina le fece fare un piccolo cappuccio rosso, che le andava proprio a pennello, al punto che dappertutto la chiamavano Cappuccetto Rosso. Un giorno sua madre, che aveva fatto delle schiacciatine, le disse: «Vai a vedere come sta la nonna, giacche mi hanno detto che e malata, e portale una schiacciatina e questo vasetto di burro.» Cappuccetto Rosso si mise subito in cammino per andare dalla nonna, la quale abitava in un altro villaggio. Passando per il bosco incontrö il signor Lupo, cui venne subito una gran voglia di mangiarla, ma che non osö farlo perche nella foresta vi erano alcuni legnaioli. Le domandö dove stesse andando, e la povera bimba, che non sapeva quanto fosse pericoloso arrestarsi con lui, gli rispose: «Vado a trovare la nonna e a portarle una schiacciatina e un vasetto di burro che la mia mamma le manda.» «E abita molto lontano la tua nonna?» chiese il Lupo. «Oh si!» rispose Cappuccetto Rosso. «Sta di lä dal mulino che vedete laggiü, nella prima casa del villaggio.» «Ebbene,» disse il Lupo, «voglio andarla a trovare anch'io. Io passerö per questa strada, tu seguirai quest'altra: vedremo chi di noi arriverä per primo.» II Lupo si diede a correre per la via piü breve, e la piccina andö per la via piü lunga, trastullandosi a cogliere le nocciole, a correr dietro alle farfalle e a fare dei mazzolini con i fiori che raccoglieva. II Lupo, invece, non tardö ad arrivare a casa della nonna. Picchio alia porta: Toc, toc. «Chi e?» «La vostra bimba, Cappuccetto Rosso,» disse il Lupo facendo la voce sottile, «vi porto una schiacciatina e un vasetto di burro che vi manda la mamma.» La buona nonna, che era a letto malata, gridö: «Tira la stanghetta e la porta si aprirä.»

145

II Lupo tirö la stanghetta e la porta si apri; egli si fece subito addosso alia povera donna e se la divorö in un attimo, giacche erano piü di tre giorni che non mangiava. Poi chiuse l'uscio, ando a coricarsi nel letto e aspettö Cappuccetto Rosso, che qualche tempo dopo venne a picchiare alia porta: Toe, toe. «Chi e?» Cappuccetto Rosso udi quella voce grossa e sulle prime ebbe paura; ma poi, credendo che la nonna fosse raffreddata, rispose: «Sono la vostra bimba, Cappuccetto Rosso, e vi porto una schiacciatina e un vasetto di burro che vi manda la mamma.» II Lupo gridö, raddolcendo un tantino la voce: «Tira la stanghetta e la porta si aprirä.» II Lupo, vedendo entrare la bambina, subito si nascose sotto le coperte e le disse: «Metti la schiacciatina e il vasetto di burro lä sulla madia e vieni a letto con me.» Cappuccetto Rosso si svesti e ando a mettersi a letto, dove si meraviglio molto vedendo com'era fatta la sua nonna, e le disse: «Nonna mia, che braccia lunghe avete!» «E per abbracciarti meglio, figliuola mia.» «Nonna mia, che lunghe gambe avete.» «E per correre meglio, figliuola mia.» «Nonna mia, che orecchie grandi avete!» «E per ascoltarti meglio, figliuola mia.» «Nonna mia, che occhi grandi avete!» «E per vederti meglio, figliuola mia.» «Nonna mia, che denti grandi avete!» «E per mangiarti meglio, figliuola mia.» E, dicendo queste parole, quel Lupo cattivo si buttö addosso a Cappuccetto Rosso e ne fece un sol boccone. Aus: Charles Perrault, II libro delle fate, Lainate/MI, Vallardi, 1995.

146

8.2 TP-Corpus

a)

Transkriptionskonventionen

II / arrestar[ts]i, l'Irak3 ch(e) e (0.43) (resp. 0.39) e mmalA!t(h)a subit(h)o 1 intentions rechi[qst] domAIni %tim: 60.00 Sek *SP1, *ANG

b) T1

T2 T3 T4 T5 T6

T7 T8 T9

äußerungsterminale Toneinheit nichtterminale Toneinheit: wortphonetische Besonderheit Silbentilgungserscheinung stille Pause, Dauer 0.43 s Atempause, Dauer 0.39 s Anlautlängung (raddoppiamento fonosintattico) gorgia toscana Insi Stenzakzent (accent d 'insistance) Realisierung einer liaison Fs-Gipfel auf der mit Kapitalbuchstaben und '!' bezeichneten Silbe Zeitangabe im Text Sprechersigel

Texte Conversazione (Conv) - zwei weibliche Sprecher ELA, TIZ; Auszug aus einem dialogo private regolato (cf. Cresti 2000b, 111-112) zwischen Hausherrin und Hausangestellter über private Themen Fiaba racconto (Fiabaracc) — weiblicher Sprecher ANG; Nacherzählung eines Märchens (Cappuccetto Rosso) nach vorheriger Lektüre Fiabal - weiblicher Sprecher ANG; Vorlesen eines Märchens (Cappuccetto Rosso); Fiabal - männlicher Sprecher MAX, als Zuhörer anwesend ein Dreijähriger, TEO; Vorlesen eines Märchens (Cappuccetto Rosso) Giornale radio (GR1) - zwei weibliche Sprecher SP1, SP2; Rundfunknachrichten, drei news items in Form von Sprechermeldungen Giornale radio (GR2) - zwei männliche Sprecher SP1, SP2; Rundfunknachrichten, ein news item in Form einer Sprechermeldung und eines Korrespondentenberichts Radiojournal (RJ1) - ein weiblicher Sprecher SP1; Rundfunknachrichten, ein news item in Form einer kommentarähnlichen Sprechermeldung Radiojournal (RJ2) - ein männlicher Sprecher SP1; Rundfunknachrichten, zwei news items in Form von Sprechermeldungen Kontrolltext Fiaba3 - weiblicher Sprecher ELA, als Zuhörer anwesend ein Dreijähriger, TEO; Vorlesen eines Märchens (Cappuccetto Rosso) 147

T10 Kontrolltext Giornale radio (GR3) zwei weibliche Sprecher SP1, SP2; Rundfunknachrichten, ein news item in Form einer Sprechermeldung und eines Korrespondentenberichts

148

Tl: Conversazione Entnommen aus: Cresti (2000b, 111-112) Dialog (spontanes, themengebundenes Gespräch, 2 Sprecherinnen: ELA, TIZ; Dauer 1:06.51 von insgesamt 5:18.00 min transkribierten Textes) @Beteiligte: ELA (53, f, laurea); TIZ (44, f, licenza elementare) @Datum: 09.1997 @Dateinamen: tizitest.wpd/wav @Situation: Von ELA angeleitetes Gespräch mit der Hausangestellten TIZ über Themen aus deren Alltags- und Arbeitsleben

%tim:

0:00.00

•ELA: perche / &le [/] lei Tiziana / lavora tutti i giorni ?

*TLZ: non tutti i giorni // perö / ogni tanto +/ il lunedi si / tutto il giorno //

•ELA: tutto il giomo // *TIZ: tutto il giorno // perö / dove vado / il venerdi / da quella signora dove vo il venerdi / la c' ha un bambino piccolino / di un anno e mezzo / no //

•ELA: eh!

•TIZ: e allora / la mi disse / Tiziana /' dice / che gli capita quarche ...' non /' dice / tutti i giorni /' perö /' probabilmente / du' volte la settimana /' ma anche una //' sepotesse veni' a vede' Federico/' dice/quelle treore ...» •ELA: di pomeriggio ? •TIZ: si / pomeriggio // tre ore /' dice / a guardä' Federico //'

•ELA: eh// •TIZ: tanto fino alle quattro e mezzo Γ lui dorme //' dice / sicche /' problemi / grossi / un' ora e mezzo / fino alle sei e mezzo //' dice / perche io bisogna vada /' a aiutare i' mi' marito I a ...»

149

*ELA: che' c' haxino ?

*TIZ: c' hanno un negozio di J danno / pezzi / di ricambio / per moto / macchine

*ELA: eh // eh giä // quindi / stanno bene // *TIZ: lei c' ha da tenegli 1' amministrazione / quindi / a casa /' tanto con Federico non fo niente /' e allora /' invece /' tre ore vo laggiü /' dice / combino qualche cosa //» %tim:

60.00 sec e infatti / dall' inizio si disse due volte la settimana / ma ora gli basta una / sicche / il martedi pomeriggio / vo / dalle tre e mezzo alle sei e mezzo / queste tre ore //

*ELA: ecco / lei &che J cioe / [preferisce piü / come dire / fare le pulizie / ο guardare i bambini ?]

150

T2:

Fiabaracc

Monologischer, narrativer Text (nach Vorlesen frei nacherzähltes Märchen, Sprecherin ANG, Dauer 1:06.17 von insgesamt 4:42.65 min) @Beteiligte: ANG (25, f, laurea) @Datum: 27.3.2001 @Dateinamen: angraccseg 1 .wpd/wav @Situation:

%tim:

Nacherzählen eines Märchens (Cappuccetto Rosso) im Labor

00.00 sec

*ANG: c' E!ra una voltA! / (0.26) un U!na bambllna / (resp. 0.44) m[o:]!lto moltO! bella / chE! abitava in una cA!sa / (0.41 resp.) in mE!zz(o) a un bosco molto bello // (resp. 0.49) e lE!i viveva con la sua mamma // (resp. 1.31) U!n giomo / (0.20) 1A! mA!mma / (0.25) eh prElparö delle schiacciatllne buonissime // (resp. 0.62) e siccOlme sapElva che la / (resp. 0.35) la nO!nn[a:] eh E!ra malatA! / (0.31) E!h dllsse a cappuccetto rosso / (resp. 0.58) [e:]h cappuccEltto rosso / perchE! non vai a portA!re alia nOlnna / (resp. 0.34) [e:]h queste schiacciatllne / e U!n vasEltto di burro / (resp. 0.49) e cosl! vedi anche come sta // (0.46) cAlppuccettO! rossO! / (0.73) disse che ssarebbe andAlta // (resp. 1.44) Aülora eh la mAlmma preparo tutte la 1A! confElziOlne / (0.19) cappuccetto rOlsso / (resp. 0.31) si mllse il sUlo cappuccetto rOlsso / per quElsto si chiamava cappuccetto rosso / (0.29) perche aveva un cappellllno tuttO! rossO! / (resp. 1.07) e ppAlrti e si A ! w i o nel boscO! / (0.22) perchE! la nonna ablltava dA! dall'altra parte del bosco // (resp. 0.76) cammina cammllna // (0.40) incOIntro / (0.81) un U!n lupo // (0.30) quElsto lUipo / (resp. 0.46) era un lU!po affamato // %tim:

60:00 sec (0.56) [ε::]h comE! la vid[e::] / (0.51) ebbe Ulna vOlglia di mangiAlrla che / [n::]on stAlva piÜ! nella pEllle / perÖ! sapeva

151

T3: Fiabal Monologischer, narrativer Text (vorgelesenes Märchen, Sprecherin ANG, Dauer 1:03.54 von insgesamt 3:57.59 min) (^Beteiligte: ANG (25, f, laurea) @Datum: 27.3.2001 @Dateinamen: angseg 1. wpd/wav @Situation:

%tim:

Vorlesen eines Märchens (Cappuccetto Rosso) im Labor

00.00 sec

*ANG: c'EIra una volta / in un villAlggio / una bümba / (0.15) la piü ccarüna che ssi potElsse mai vedere // (0.37) la sua mAlmma ne andava mAltta // (resp. 0.36) e la sua nO!nna piü ancora // (resp. 0.82) la buOina vecchüna le fece fare un püccolo cappuccio rosso / (0.18) che le andava prO!prio a ppennello // (resp. 0.48) al pUlnto che / ddappertUltto / la chiamAlvano / (0.14) cAIppuccetto rosso // (resp. 0.95) un giOIrno sua madrE! / (0.23) che aveva fatto delle schiAlcciatine / le dllsse // (resp. 0.73) vA!i a vedere come sta la nonna / giacchE! mmi hanno detto che e mmalata / (resp. 0.39) e ppO!rtale una schiacciatüna e questo vasetto di burro // (resp. 0.97) cappuccetto rO!sso si mise subito in cAlmmino / per andare dalla nOinna / (0.16) 1A! quale abütava in un altro villAlggio // (resp. 0.96) passAlndo per il bOlsco / incOlntrö il signor lupo / (resp. 0.52) cU!i venne sUibito una grAin voglia di mangiarla // (0.41) ma che non Olsö ffAlrlo / perche nella forEIsta vi erano alcuni legnaiOlli // (resp. 0.81) le domAlndö allOira dove stesse andAlndo // (0.15) e la povElra bümba / (resp. 0.40) che non sapEIva quanto fOlsse pericolOIs(o) arrestA!r[ts]i cO!n lU!i / (resp. 0.33) gll! rispose // (0.73) vAldo a ttrovAIre la nOinna / (resp. 0.27) e a pportAIrle una %tim:

60.00 sec schiacciatüna e un vasEitto di bUIrro / che la mia malmma le manda //

152

T4: Fiabal Monologischer, narrativer Text (vorgelesenes Märchen, Sprecher MAX, Dauer 1:01.51 min von insgesamt 4:33.29 min) @Beteiligte: MAX (47, m, laurea), TEO (3, m) @Datum: 29.3.2001

@Dateinamen: maxteosegl.wpd/wav @Situation: Vorlesen eines Märchens (Cappuccetto Rosso) im Labor, Zuhörer: dreijähriges Kind

%tim:

00.00 sec

*MAX: c'Elra una volta / in un villAlggio / U!na bimba // (0.85) la piü ccarüna che ssi potesse mA!i vedere // (resp. 1.52) la sU!a mAlmma ne andAlva mAltta // (resp. 0.95) e la sua nOlnna / (0.32) piU! ancora // (resp. 1.37) la buOlna vecchttna le fE!ce £A!re / un püccolo / (0.14) cAIppuccio rosso // (0.44) che IE! andava prO!pri(o) A! ppennello // (resp. 0.98) al pUlnto / (0.25) che dappertUltto la ch(h)iamA!vano / (0.78) cAIppuccetto rosso // (1.37) un giorno / sU!a madre / (0.52) che avElva fAltto dEllle schiAIcciate / le disse / (resp. 0.34) vA!i a wedElre c(h)0!me stA! la nonna // (resp. 0.42) giacchE! mi hanno detto che e mmalA!t(h)a // (0.29) e ppOIrtale una schiAicciatina / (0.59) e [kkw]E!sto vasetto di burro // (0.89) cAIppuccetto rCMsso si mise subito in cammüno / pE!r andare dalla nonnA! / (resp. 0.39) la q(h)uA!le abütava / (0.23) in U!n altro villA!ggio // (resp. 1.05) passAlndo per I!1 bosco / (0.39) Iincontrö il signor lupo // (0.82) cU!i venne sU!bit(h)o U!na grA!n voglia di mA!ngiA!rlA! // (resp. 0.90) ma chE! non osO! ffarlo // (0.23) perchE! nella forE!sta (0.41) / vi E.'rano al %tim:

60.00 sec

cuni legnaioli //

153

T5: GR1 Monologischer, expositiver Text (vorbereitete, vorgelesene Rundfunknachrichten, Ausschnitt giornale radio, 3 news items mit 2 verschiedenen Sprecherinnen SP1, SP2, Dauer 1:04.15 min von insgesamt 25:00 min) @Beteiligte: SP1 (f), SP2 (f) @Datum: 2.3.2001 (13:00 Uhr) @Dateinamen: GR1132301bsegl.wpd/wav @Situation: Vorlesen von Rundfunknachrichten (RAI GR1)

%tim:

00.00 sec

*SP1: il nuOivo servüzio dodllci va ssOlspeso // perchE! e trOippo cA!r(o) / e perchE! gli utEInti non sO!no informAlti / dei reali cOlsti / ai quAlli vAInno incontrO! / chiedEIndo le inföirmazioni sU!ll'elE!nc(o) abbOlnati // (resp. 0.40) ΙΟ! afffilrma l'A!BSBEF fe / U!na delle A!ssociaziO!n(i) A! ttutElla dei cO!nsumatO!ri / (resp. 0.24) che [kk]iE!d(e) all'authOlrity delle comunicaziOIni / d(i) Ilntervenire // (resp. 0.39) l'A!BSBE!F fe si domAlnda / perchE! non vEinga utilizzA!t(a) una cO!municaziO!ne vocAile / che spiE!gh(i) il cO!sto del servizio dOidici / (resp. 0.39) ch(e) E! di duemI!laewE!nti lüre per il prümo minUito / e mmI!lleottocE!nto lire pE!r quelli sUIccessivi // (0.43)

*SP2: domAini / e domE!nica / trE!ni regolari // e stato sospElso lo sciopero dei ferrovieri di CGL CISL UIL e UGE![l:e] / programmA!to dalle ventUino di domani sera alia stEissa ora di dopodomAini // (resp. 0.25) dO!po un incO!ntro nottUirno al minüstero dei traspOJrti / i sindA!cati / in agitaziOine per il rinnOivo del cO'.ntratto / hanno raggiUinto un Aiccordo cO!n i verticl! dell'aziE!nda // (0.55)

*SP1: I!1 dE!ragliamE!nto del trAimm a RRO!ma // dei ventisEitte ferüti che ieri sE!r(a) erano stA!ti rI!coverA!ti / sO!lo sette rE!stan(o) ancOlra in ospedAlle / (resp. 0.26) la piü ggrAlve una stU!dentE!ssa di venticinquE! annl! / che comunque non E! (i)n pElricolo di vüta // (resp. 0.36) la ll!ne(a) e stata Ilntanto rI!pristinA!ta / e (i)l melzzo hA! 154

60.00 sec

ripreso le sue corse pO!co dO!po le cinque // (0.25) sentiamo il servllzio di Fausto Bertolli

155

T6: GR2 Monologischer, expositiver Text (vorbereitete, vorgelesene Rundfunknachrichten, Ausschnitt giornale radio, 1 news item mit 2 verschiedenen Sprechern SP1, SP2, Dauer 0:59.92 min von insgesamt 25:00 min) @iBeteiligte: SP1 (m), SP2 (m) @Datum: 16.3.2001 (19:00 Uhr) @Dateinamen: GR119163 Olbsegl .wpd/wav @Situation: Vorlesen von Rundfunknachrichten (RAI GR1)

%tim:

00.00 sec

•SP1: elE!ttrosmO!gge / il minüstro dell'ambiE!nt(e) E! la rAldio vA!ticA!na sono / A l i ferri corti / l'emittEinte della santa sE!d(e) e d(a) A!nni sotto accUlsa per i potEInti impiAlnti di Santa Marüa di GalE!ri(a) / alle porte di RO!ma // (resp. 0.43) le ond(e) elettromagnetiche avrEibbero causAlto un aumEInto dei casi di tumore nel paese di CElsano / (resp. 0.29) e 0!ra / il münistro / minA!ccia di tAlgliare la corrente / MAIssimo Giaquünto // (0.44)

*SP2: tra dU!e settimAlne / un'OIrdinAlnza di Wlüler BordOln potrElbbe intimAlre all'E! [nel] / (0.29) di sospElndere l'E!nergI!a elElttrica alia rAldio vaticAlna / e ffA!r tacEire i micrOlfoni dl! DDio // (0.29) le misUlrazioni di pOlchi giorni fA! / (0.21) hAinno confermAlto che 1'inquinamElnto (e)lettromagnE!tico nEüla zona e altüssimo / (0.21) diciOltto vOllftnEltro / (0.23) tre wO!lt(e) il mAlssimo cOlnsentito dalla legge / (0.32) sE! 1'emittElnte nO!n tornerÄ! nei lümiti scA!tterä il prowEldimento

//

inUltile

per

il

minüstro

discUltere

dEllla

/

EixtraterritorialitA! delle antEInne / (0.24) perche lie Olnde minAicciano la sAllute dei cüttadini italiAIni // (resp. 0.35) da parte sU!a 1'emittElnte ha espresso stupOlre // (0.24) BordO.'n ha Alnche incontrAIto gli abitanti di CesAIno / (0.20) dove i cA!si di lleucemia infantüle / (0.15) sono mOüto al di sopra della mEldia nazionale / (0.29) e tUltto il paElse h(a) avUlto un grüdo solo / (0.18) «vi!a le antenne» %tim:

156

59.92 sec

T7: RJ1 Monologischer, expositiver Text (vorbereitete, vorgelesene Rundfunknachrichten, Ausschnitt aus einem radiojourrtal, 1 news item mit 1 Sprecherin, SP 1, Dauer 1:00.16 min von insgesamt 2:03 min) @Beteiligte: SP1 (f) @Datum: 10.9.2002 @Dateinamen: RJ10902econseg 1 .wpd/wav @Situation: Vorlesen von Rundfimknachrichten (France Info)

%tim:

00.00 sec

*SP1: les 'intEIntions 'bE!lliquEU!ses des 'E!tats-Unis vis-ä-vis de 1'IrAlk» / inquiEitent les 'Elconomistes // (resp. 0.31) qui n'avaient pourtant pas besOIln d'un souci supplElmentaire // (resp. 0.32) le spectre de la guEIrre du Golfe / refait surfAIce / E!t avec lui / (resp. 0.33) IE! 'risque d'une crise pitroliere // (resp. 0.36) la conjonctUlre n'est dejä guElre brillante // (resp. 0.34) apres une amOIrce de reprüse en debut d'annöe / (resp. 0.33) 'sous 1'impulsiOln des Etats-Unüs / (resp. 0.32) la 'croissAInce mondiale s'est müse ä 'pA!tinE!r / avA!nt de 'cA!rremE!nt s''E!ssouffler // (resp. 0.42) certes les depenses des consommateurs se tienn[t] encore biE!n / (resp. 0.36) mais lE!s entreprüses rechl![gat] ä investür face ä Γ 'I!ncertitU!de generalisee // (resp. 0.41) le 'declenchemEInt d'une attAlque am6ricAI!ne contre BagdAld® / (resp. 0.41) pourrait 'AU! mieux entrainer la stagnatiOin / (0.15) dans le meilleur des cA!s / (resp. 0.36) vOI!re faire 'plO!nger l'economie mondiAile dans la 'rE!cession // (resp. 0.58) Γ 'Altonie actuEille s'explüque par les scandales financiE!rs lies aux affaires / EnrO!n / WorldcOlm / [aKtyK g? 2« 13

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monologo: nonregolaritä nella distribuzione di pausazioni e produzione fonica; accelerazioni e rallentamenti nella velocitä di eloquio

conv.: individuazione di alterno 2 voci

conv.: ci sono piü voci. Veloce perö non ordinata

conv.:ritmoveloce e irregolare, escursione andamento F0

I. T6: GR2

Teilnehmer/in GR: velocitä di eloquio

GR: ritmo

keine Ang. velocitä

en

fiaba: ritmo con cadenza fiaba

VI. T2: Fiabaracc.

fiaba: presenza profili illocutivi di descrizione, narrazione e mimesi

conv.: tono basso

conv.:ritmoalterno, pause

fiaba: ripr. diparlato (parlato riportato)

fiaba: monologo andamento cantilenato

keine Ang.

GR: scansione delle unitätonali

fiaba: ritmo di elencazione, scansione

fiaba: intonazione «classica» della narrazione

fiaba: sembra che riporta fiaba: ritmo con qualcosa, fiaba ο un cadenza tipica della racconto fiaba

keine Ang.

V. T4: Fiaba2

fiaba: monologo, GR: ritmo preciso, conv.: due voci andamento cantilenato regolare, costante

conv. spontanea: keine Ang. presenza di due diverse voci e irregolarita ritmiche come in 2

fiaba: durata, ritmo, cambi frequenti di ritmo, movimento

fiaba: lentezza, dram- GR: velocitä, matizzazione, domande ritmo emotivo tono «dolce»

racconto fiaba: «parlato recitato»

fiaba:ritmocon caGR: velocitä denza tipica della fiaba d'eloquio. Paria veloce con poche pause.

fiaba: scansione cadenzata

III. T3: Fiabal ΙΉ£>:£1 "ΛΙ

c ου

165

9

Register

9.1 Sachregister

Absatzgrenzen 44,45, 111 Absatzprosodie 4 akustische Analyse 39 Akzent 11,13,30,41,66,71,104,105 Allegroaussprache 97 Analyseeinheiten 17,43 Analysekategorie 50 Analyseparameter 84 Artikulationstempo 41, 47, 59, 65, 75, 95, 96, 97 Ausdruckshaltung 32, 34, 70, 89 Bandpaßfilter 120, 121 CHAT-Transkription 18,64,75 Comment-Element 53 Corpuserstellung 69 Deklination 44,112,117 Dialog 10,25,74,118 Diskursgliederung 35,45 Diskurskonfigurationen 126 Diskurstyp 22,28, 39, 58, 59, 60, 126 Eröffnungskontur 117 Erzählen 21,26,33, 34, 55, 60,93 Erzähltexte 60 fall-rise-Muster 29 Fernsehnachrichten 23, 34, 35,49, 61, 62, 66, 106, 109 Fernsehsprache 63 Flüssigkeitsindex 47, 85,93,94 Gattung 24, 60 Gebrauchstexte 21 Gespräch 10,28, 39,40,48, 57, 66, 74, 80, 108, 110, 124

Gestaltphänomen 6 Gliederungsignale 45 Grenzsignale 9, 16, 43,45,46 Grundfrequenz 12ff„ 41ff„ 50,56,73,84,85, 98, 100, 101, 102, 107, 111, 112, 120, 124 Grundfrequenzvariation 47, 100 Höreindruck 5, 78, 80, 84, 111, 112 Hörererwartung 78 Hörerwahmehmung 7, 119 Illokution 17,52 Illokutionskriterium 53 Illokutionstypen 53 Informationsdichte 128 Informationsstruktur 21, 54, 87, 116 Insistenzakzent 73, 107 Interviews 26, 35,46, 58, 59, 64 Intonationseinheit 16, 17, 19, 86, 87 Intonationsgipfel 104,114 Intonationsgruppe 86 Intonationskontur 50, 52, 62, 75,128 Intonationsmuster 17, 41, 52, 58, 59, 83, 113 Intonationsphrase 17,50,86 IPO-Intonationsmodell 52,111 Isochronie-Hypothese 42 Kognitionswissenschaften 129 Kohärenz 3, 10, 21, 30 Kohäsion 3 , 4 , 5 , 10,21,28,30 Kommunikation 10, 24, 25, 26, 119, 130, 131 Kommunikationsbedingungen 24, 25, 27 Kontur 43, 75, 86 Konturtyp 113, 114, 115, 117 LABLITA-Corpus 18,24, 53, 70ff. 90 Laboraufnahmen 70

167

Leadsatz 106 Lentoaussprache 97 liaison 72, 73, 130 LIP 83 LIR 64 Märcheneröffnungssignal 60, 115 Märchenintonation 109 Markiertheit 82,83 Markierung 1, 16, 80, 112, 119 massenmediale Texte 54 Massenmedien 61, 82 Materialität 3, 18, 28, 130, 131 Medienwissenschaft 20 Melodieverlauf 3, 28, 67, 71, 98 Messungen 37, 42, 59, 73, 75, 85, 101, 126 Meßwerte 85, 100, 103, 119 Metrik 31,36 mimesi 124, 126 Monolog 25,26,90, 110 Mündlichkeit 11, 2Iff., 80 Mustererkennung 89, 120,128 Mustererlernung 128 Nacherzählung 74,80,98 Nachrichten 1, 6, 17, 26, 32, 33, 53, 61ff., 94, 96, 108, 119, 128 Nachrichtenaufbau 124 Nachrichtenintonation 109 Nachrichtenschlagzeile 115 Nachrichtensendung 24, 65 Nachrichtensprache 32, 61ff., 102 Nachrichtensprecher 34,61,65,78 Nähe-Distanz-Kontinuum 25,27 Neurowissenschaften 129 Nominalstil 63, 106 Normaussprache 81, 82, 84 Nukleartöne 50,58,59 paragraph 4, 16, 31,43ff., 53, 86, 111,112 paragraph intonation 4, 31, 45, 111 paratone 16,45, 53, 86 parlato-letto 64 parlato-parlato 25 parlato-scritto 25 Phonationskette 85,93 Phonetik 4, 20, 31, 33, 35, 36, 129 Phonologie 6, 12, 20, 35, 36,40,45f„ 51, 105, 129 picchi abnormi 63, 101, 107 pitch range 44, 100 Politikerreden 35,40,46, 59 Primärdaten 50, 59

168

Probanden 44, 121, 122, 123, 125 proclaiming tone 29, 66 Prominenz 13,109 Prosodieebene 19,41,43 prosodische Merkmale 9, 35,39, 49, 55ff., 74, 110 Psycholinguistik 4, 20, 31, 35, 89 raddoppiamento fonosintattico 72,73,80,130 Radionachrichten 19, 23,25, 32f., 37,48, 6Iff., 76, 81, 82, 94, 109, 111, 120, 130 Radiosprache 63, 64, 67 RAI 70, 73, 77 Redestrecke 71 referring tone 29,65,116 Regionalvarietäten 82, 83 Rhetorik 31,32 Rhythmus 3,12,21,31,41ff.,76,93,97,103ff. Rhythmustyp 49 Sandhi 72, 81 scansione 53, 64, 71, 126 Schriftlichkeit 24, 25,27 Signaldarstellung 38,42, 72 Silbe 15, 16, 17, 41, 48, 50, 66, 71, 72, 73, 86, 87, 97 Silbenstruktur 97,130 Silbentilgungserscheinungen 65, 72 Silbenzahl 48,49, 60, 87, 93, 97 Spontangespräch 91,99 Spontansprache 17, 77, 84,91, 98, 114 Spracherkennung 37, 129 Sprachsynthese 6, 31, 37,129 Sprechausdruck 32, 78 Sprecherausdruck 70 Sprechereigenschaften 20, 34, 78 Sprechgeschwindigkeit 12,41ff., 56, 62, 83, 91, 128 Sprechstile 33, 55, 56, 59 Sprechwissenschaft 20, 3Iff., 78, 89 Standarditalienisch 81, 83 Standardsprache 79, 80, 81, 84 Stilisierung 34, 118,124 Suprasegmentalia 11, 12 Tagmemik 15,45 Textgliederung 16,45,46,119,127 Textintonation 5, 30,40, 109, 111, 114, 127 Textkonturtypen 111, 113, 114, 131 Text-Prosodie-Thematik 7 Thema-Rhema-Gliederung 21,104 Toneinheit 29, 41, 43, 50, 53, 71, 73, 85, 99, lOOff.

Tonhöhengipfel 109,116 Tonhöhenverlauf 6,12,41,47,50,57,87,114 topic-comment 116 TP-Corpus 8,24, 47, 56f., 64, 65, 69ff„ 89, 91, 104ff„ 119 TP-Hierarchie 17,71,87 Transkription 18, 64, 70ff., 90,105,114 Varietäten 79, 80, 81 vernacolo 80

Vertextungsstrategien 104, 106 Verzögerungserscheinungen 13, 35,46, 59, 90,91 Vorlesestil 34, 78 Wahmehmungsexperiment 7, 33, 35,42, 45 55, 76, 120ff. Wortgeschwindigkeit 47, 59, 62, 95ff. Wortgruppenakzent 109

169

9.2 Personenregister

Abercrombie, David 42 Adamzik, Kirsten 22 Agren, John 72 Albano Leoni, Federico 86 Albrecht, Jörn 79 Altmann, Hans 104 Antos, Gerd 22 Aschenberg, Heidi 23 Astdsano, Corine 43, 76 Atzori, Enrica 25, 61, 63, 106 Austin, John 52 Avesani, Cinzia 40,44,63, 64 Balkenhol, Heinz 31 Bank, Henry 59 Barry, William 43, 83 Bazzanella, Carla 3 Beaugrande, Robert de 9, 10,28, 30, 60, 104 Bente, Gary 35,49,62, 78, 102 Berman, Ruth 28 Berruto, Gaetano 27, 78, 79, 84 Bertinetto, Pier Marco 43,46 Biber, Douglas 27 Boersma, Paul 85 Bolinger, Dwight 51,62,65 Borsley, Robert 70 Bose, Ines 46 Bra£ic, Stojan 31 Brazil, David 28ff„ 51, 55,64, 116 Brinker, Klaus 20,22 Brown, Gillian 11, 20, 38,43,45 Bühler, Karl 6, 34 Burger, Harald 20, 61 Canepari, Luciano 82 Castellani, Arrigo 82 Chafe, Wallace 34, 60 Cohen, Henri 4, 50, 51, 127, 128 Cortelazzo, Michele 63, 79 Coseriu, Eugenio 79 Coulthard, Malcolm 29,116 Couper-Kuhlen, Elizabeth 30,40,42 Coveri, Lorenzo 63, 79 Cresti, Emanuela 1, 5, 16ff., 39,43, 45, 52f., 63,65,70ff., 90, lOlff. Cruttenden, Alan 13, 16,37ff., 86, 106, 113 Crystal, David 13,22, 28, 37, 38, 42, 50, 51, 62, 66,71,76

170

Cutler, Anne 44,46,47 Cutugno, Francesco 1 Danon-Boileau, Laurent 110,111,112 Dardano, Maurizio 26, 79 Dascälu-Jinga, Laurenfia 57, 109 Davy, Derek 37 De Mauro, Tullio 83 Delmonte, Rodolfo 77 Deschamps, Alain 59 Di Cristo, Albert 40,51,71 Diadori, Pierangela 63, 65, 79, 82, 108, 119 Drescher, Martina 22 Dressler, Wolfgang 9,10, 28, 30 Drommel, Raimund 46,47 Duez, Danielle 46 Dufter, Andreas 42,43 Eiche, Marion 61, 67, 106 Eroms, Hans-Werner 60, 104, 106, 108 Essen, Otto von 36,109 Esser, Jürgen 29, 55 Fährmann, Rudolf 49, 62 Ferrero, Franco 47,48, 56, 87 Firenzuoli, Valentina 1, 52 Fiukowski, Heinz 62 Flydal, Leiv 79 Fönagy, Ivan 6,32ff„ 60,66, 120 Fox, Anthony 15,43 Franke, Wilhelm 22 Friederici, Angela 127 Galli de' Paratesi, Nora 82 Garman, Michael 35 Geissner, Hellmut 6, 11, 25, 32, 33,34, 39, 56,62 Giannelli, Luciano 60, 80 Giannini, Antonella 40,47, 65, 75,76, 92ff. Gibbon, Davydd 37,51 Gobyn, Luc 60, 104 Goldman Eisler, Frieda 35, 46,49, 59, 75, 92 Goldsmith, John 12,51 Gramigni, Paola 52 Grassi, Corrado 80 Grice, Martine 51,83 Grosjean, Francis 59 Grosz, Barbara 44

Gülich, Elisabeth 22, 114 Gutenberg, Norbert 4, 11, 23, 28, 33 Haiford, Brigitte 51 Hall, Tracy Alan 15 Halliday, Michael 29,37, 51 Hammarström, Göran 50 Heitmann, Christa 33, 57, 60 Heinemann, Wolfgang 9, 10, 14, 22, 23,24 Helfrich.Hede 120 Hirschberg, Julia 44 Hirst, Daniel 51,71 Holly, Werner 61 Holtus, Günter 2, 22, 79 Hudson, Richard 79 Hymes, Dell 22 Inozuka, Emiko 12 Jacob, Daniel 23 Jin, Friederike 39 Johns-Lewis, Catherine 6, 22, 37 Jolles, Andre 103 Kabatek, Johannes 23 Klemm, Michael 9, 10 Koch, Peter 11, 22ff„ 74, 79, 80, 119 Kowal, Sabine 13,35,46 Krefeld, Thomas 6 Künzel, Hermann 60 Lacheret-Dujour, Anne 43 Ladd, Robert 4, 14, 15 Ladefoged, Peter 12 Lambacher, Stephen 38 Laver, John 47f., 62, 96f., 100, 128 Lehiste, Ilse 28, 43, 46, 90 Lehmann, Christian 70 L6on, Pierre 66 Linke, Angelika 6, 9 Löffler, Heinrich 48,62 Loporcaro, Michele 81 Lösener, Heinrich 31,37 Lucci, Vincent 66 Maclay, Howard 35,46 MacWhinney, Brian 71 Mansfield, Gillian 4, 30, 64ff., 86, 102 Maraschio, Nicoletta 63, 64 Marouzeau, Jules 66 Martinet, Andre 4 Meisenburg, Trudel 36, 66 Menn, Lise 44

Möbius, Bernd 38 Moneglia, Massimo 1, 5,18, 52, 63, 70, 71, 75, 107 Morel, Mary-Annick 19, 110, 111, 112 Nakajima, Shin'ya 20 Nencioni, Giovanni 25 Neppert, Joachim 12, 13, 120, 121 Nespor, Marina 15 Nevalainen, Terttu 11, 22,30, 58,69 Ockel, Eberhard 56 Oesterreicher, Wulf 11, 22, 24,25, 79 Osgood, Charles 46 Pedoya-Guimbreti6re, Elisabeth 59 Pettorino, Massimo 40,47,59,64f., 75,76,92ff. Petursson, Magnüs 12,120,121 Pierrehumbert, Janet 50,71 Pike, Evelyn 15 Pike, Kenneth L. 37,38,42,45,51 Pilch, Herbert 62, 128 Plett, Heinrich 30 Pompino-Marschall, Bernd 12, 36, 42 Propp, Vladimir 60 Quirk, Randolph 42,51 Rabanus, Stefan 1, 4,12ff„ 39, 43, 50ff., 70ff„ 104 Radtke, Edgar 22, 82 Reich, Uli 5,72 Rolf, Eckard 22, 23 Rorty, Richard 10 Rossi, Fabio 47, 59 Rossi, Mario 51,83 Russo, Michela 43, 83 Sabatini, Francesco 25, 63, 79, 84 Säger, Sven 22 Sandig, Barbara 22 Santini, Marina 28 Sasaki, Miyoko 31 Saussure, Ferdinand de 52 Schiffrin, Deborah 11 Schnauber, Cornelius 31 Searle, John 10 S6guinot, Andre 66 Selig, Maria 66 Selkirk, Elizabeth 105 Selting, Margret 12,23,39 Sidner, Candace 44 Sievers, Eduard 36, 37

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Sluijter, Agaath 4, 31,44f., 51, 110, 111, 112 Sobrero, Alberto 65,80 Söll, Ludwig 11,24 Sorianello, Patrizia 56 Stammerjohann, Harro 1, 5,16, 21,43,46, 63, 82, 104, 105 Stefaneiii, Stefania 64 Steinhauer, Karsten 4, 127 Stock, Eberhard 30 Straßner, Erich 61,62 Swerts, Marc 51,86 Taylor, John 51 Tench, Paul 4, 6, 15ff„ 38ff., 57ff„ 69,110 Terken, Jacques 31,45,51, 110,111,112 Toolan, Michael 60 Trubetzkoy, Nikolaj 3, 6, 36,42,45

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Uhmann, Susanne 40 Vater, Heinz 22,28,33 Vayra, Mario 44 Verhoeven, Ludo 28 Viehweger, Dieter 9, 10 Vogel, Irene 15 Voghera, Miriam 86 Vögten, Leo 1,51 Weinrich, Harald 10,21,46 Wennerstrom, Ann 39, 60 Wertheimer, Max 6 Wichmann, Anne 43, 110 Wunderli, Peter 39,43, 59,66 Zmarich, Claudio 47, 48, 56, 87 Zollna, Isabel 31