468 98 55MB
German Pages 640 Year 1970
taschenbuch der fernmelde
_ praxis 1970 Herausgeber
Heinz
Pooch
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FERNMELDE - MONTAGE G.M.B.H. 4140 RHEINHAUSEN-BERGHEIM Verwaltung: Betrieb:
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Schelmenweg
VERTRAGSUNTERNEHMEN
Ausführung
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DER DEUTSCHEN
und
BUNDESPOST
Übernahme
sämtlicher technischer Arbeiten im Bereich des Fernmeldewesens Abt.: Ortskabelu.
Sprechstellenbau
Abt.: Bezirks- und Fernkabel, Ausgleich an NF- und TF-Kabeln; Ausgerüstet mit den modernsten Meßgeräten Abt.:
Kabelverlegung hen
von
und
Röhrenkabeln
Fernsprechanschiuß:
3572,
8581
Rheinhausen (02135) Überlandfunkdienst: Duisburg VERTRETUNG Amsterdam-Ost,
IN
DEN
1I
2314068
NIEDERLANDEN
Linnaeusparkweg
Fernsprechanschluß:
Einzie-
54
Amsterdam 020-5 06 34
Tg lad Das zukunftssichere Schaltelement für Fernsprechanlagen der neuen Generation ist der raumsparende TN-MULTIREED-Kontakt. Er besteht aus vier schnellschaltenden Reed-Kontakten mit golddiffundierten Kontaktstellen, die in einem mit Schutzgas gefüllten flachen Glasrohr eingeschmolzen sind. MULTIREED-Kontakte schalten - auf Leiterplatten zu Kopplern zusammengefaßt - die Sprechwege. TN-Fernsprechanlagen mit MULTIREED-Kopplern gewährleisten hervorragende Sprachübertragung, hohe Betriebssicherheit und lange Lebensdauer.
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UND 2369
NORMALZEIT
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(0611)
2661
Hier finden Sie 24 Antworten der IBM Deutschland auf die oft gestellte Frage:
Wie stark engagiert
sich die IBM
Daten- und Textverarbeitung sind die bekannlesten Arbeitsgebiele der IBM. Wir haben sie jedoch schon immer als Teilgebiete der Informationsverarbeilung gesehen. Und zur Informationsverarbeitung gehört nalürlich auch die Nachrichtenlechnik, denn Dalenverarbeilung ist heule ohne die Erfassung und Übertragung von Daten und vor allem ohne die Datenfernverarbeilung nicht mehr denkbar. Also ist die IBM auf dem Gebiel der Nachrichlentechnik ein kompetenter Partner, der hier den Nachrlehlentechnikern 24 Antworten auf ihre Frage gibl.
Datenstationen
IBM 2740/1BM
2741 Daterstationen;
Für die Eingabe über Schreibmaschinentaslatur und Ausgabe über Drucker.
JBM 1030 Dalenerfassungssysiem: Für die Datenerfassung im Bereich dar Produktion, mit Eingabestalion, Uhrzeiteingabe und Drucker.
“
ag
IBM 1060 Datenfernverarbeitungssysiem: Datenstation für den Schallerbeirieb im Kredil- und Versiche-
rungswesen. Überprüft z.B. Konten-
stände, buchl und quitlierl.
f
\
_
Abfrage und Veränderung tral gespeicherten Daten
IBM 1060 Dalenternverarbeilungssystem: Sendet und empfängt Daten von dezentralen Stellen. Ein- und
von
zen-
IBM 2780 Datenstalion:
IBM Syslem/360 Mod. 20, 25 und IBM 1130: Zenirale Recheneinheilen mit eingebauten Anschlüssen für Datenternverarbeitung. Der Compuler selbst wırd zur Dalenslalion — ohne Vorschallung von Steucreinheiten.
großer Dalenmongen von und zu den Außenstellen. Eingabe durch Lochkarlen, Ausgabe durch Schnelldrucker,
IBM 7770/1BM 7772 Sprachausgabe: Kodierte Anfragen an den zentralen Computer über ein Fern-
Ausgabemedien sind Tastatur, Loch-
karlen, Lochstreifen und Drucker. Für kommerziell- und technischwissenschaftlich orientierte Anwendungen.
2 IBM 2260/1BM 2265 Optische Anzeigen: Bildschirmeinheiten mit Taslaluren und Druckern für direkte
Für die schnelle Überlragung
sprechgeräl
werden
durch
ge-
sprochene Nachrichten beanlworlet.
IV
auf dem Gebiet der Nachrichtentechnik?
Steuereinheilen für Dalenfernverarbeilung IBM 2701 Ferndalen-Sleuereinheil® Für den Anschluß von maximal 4 Leitungen. IBM 2702 DatenüberlragungsKonlrolleinheit: Für den Anschluß von maximal 31 Leilungen. IBM 2760 Optische Dalenerfassungsstation: Ein Bildschirm für Filmprojektion zeigl dem Bediener die einzelnen Programmschritle. Der Bediener gibt die Dalen mil einem t.ichtstilt ein.
IBM 1070 Prozeßdalen-Über-
tragungssysiem
Nimmt in Prozeßabläufen. ?.B.
in Slahlwerken
oder
Raffinerien,
Dalen von Meß- und Zähfgeräten auf, gibt sie an den zenlralen Computer, nimml Anweisungen auf, üruckt Ergebnisse und sleuert ProzeBabläule,
IBM 9703 DatenüberlragungsKontrolleinheit Für den Anschluß von maximat 176 Leilungen. IBM 2848 Sleuereinheil für Oplische
Anzeige:
Bis zu 24 Bildschirmeinheilen sind anschlieöbar und werden durch die IBM 284B gesleuert.
Übertragungsgeräte für DatenIernverarbeilung (Modems)
Durch Modems (Moaulator --
Demcdulator). z.B. IBM
3976. wer-
Dio
IBM
lielerl 10 verschiedene
Modelle für verschiedene Überlragungsgeschwindigkeilen ungl -lechniken. 1BM Sonderprodukte IBM 3965 Konzenlrator: Mil dem Konzenlralor werden Nachrichlen von bis 24 langsamen Leitungen von verschiedenarligen Datenslalionen zusammengelaßt und dann über eine schnelle Leilung zum zentralen Compuler übertragen,
Dies isl nur eine Antwort auf die Frage nach IBM Sondergerälen für die Nachrichtenvermittlung. Die IBM heferl für spezielle Anwendungen die den jeweiligen nachrichtentechnischen Anlorderungen angepaßten Sonderprodukle.
den die von den Steuereinheiten
Noch eine Frage zum Schluß: Wie erfahren Sie mehr über
die hler genannlen (und die nichl genannten) nachrichlentechnischen Systeme und Geräte der IBM? Sie fordern einfach zusätzliche Informationen an: IBM Deutschland Nachrichtenlechnik 7032 Sindelfingen
1*
alenstalionen kommenden Signale leilungsgerecht bzw. maschinengerecht umgewandelt.
IBM
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MONOBLOC KONDENSATOREN Keramische Vielschichtkondensatoren mit
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MONOBLOC KONDENSATOREN nach MIL Keramische Vielschichtkondensatoren nach
WERE
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Quarz, Kunststoff KATALOG 500
MIL-E-16400
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en u MIL-C-11015
Keramische Vielschicht|ondensatoren in Glas
MIL-C-39014 NASA 50M 60187
vergossen,
MIL-C-27287
ERIE
MIL-C-3098
Luft, Keramik, Glas,
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QUARZE, QUARZ-FILTER, QUARZOSZILLATOREN
mit Dielektrika aus
KATALOG 8000 M4
axiale Anschlüsse
Rn
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FOLGENDEN MiLSPEZIFIKATIONEN:
umspritzt,
TIEFPASSFILTER KATALOG 9000
EE- Kondensatoren
MIL-C-1015 on
MONOBLOC KONDENSATOREN e
PAPIER- UND
Keramische Vielschichtkondensatoren mit JET-SEAL-Umhüllung KATALOG 8000 M2
er
KATALOG 2400 und UK
FOLIEN-
MONOBLOC RED CAPS
radiale Anschlüsse KATALOG 8000 M3
aus Keramik
KATALOG 300 und UK
KATALOG 8000 Mi
Umhüllung, umspritzt e
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MONOBLOC CHIPS Keramische Vielschichtkondensatoren ohne Um-
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taschenbuch der fernmelde
praxis 1970
Herausgeber
Ing.
(grad.) Heinz
Pooch,
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Vorwort Wir freuen uns, den siebenten Jahrgang dieses Buches in einer Form vorlegen zu können, die eine wesentliche Steigerung unserer bisherigen Arbeit darstellt. Sicherlich ist der Zuwachs an Mitarbeitern und im Themenangebot allein noch kein Zeichen eines echten Fortschritts. Wir glauben jedoch, daß wir durch die besondere Straffung der ausgewählten Beiträge in diesem Jahr in dem zur Verfügung stehenden Rahmen ein Maximum an fachlicher Information bieten können. Im
letzten
Jahr
ist
nicht
nur,
wie
wir
aus
den
Ver-
kaufszahlen ersehen, der Kreis der Freunde dieses Jahrbuches gewachsen, wir haben auch ein nachhaltigeres Echo aus dem Benutzerkreis — und damit mehr Anregungen für die weitere Gestaltung — als früher erhalten. Eine wesentliche Tendenz aller dieser Anregungen lief darauf hinaus, dern Buch einen Nachschlageteil voranzustellen, der in alphabetischer Folge aus den einzelnen Teilbereichen unserer Technik die wichtigsten und am häuflgsten benötigten Fachausdrücke erläutert. Wir haben zunächst gezögert, diese sehr anspruchsvolle Aufgabe hier auch noch zu verwirklichen. Schließlich haben wir es gewagt, obwohl wir wissen, daß wir uns hier erheblicher Kritik ausgesetzt sehen werden. Einerseits kann dieser Nachschlageteil, schon aus räumlichen Gründen, bei weitem nicht vollständig sein, andererseits sind viele fachkundige Gremien laufend damit beschäftigt, unsere Fachbegriffe zu definieren, und wir möchten diesen keineswegs vorgreifen. Wir standen also in diesem Jahre vor der Aufgabe, nicht nur die zu behandelnden Themenkreise auszuwählen und abzustecken, sondern weiterhin dem Buch von der Art der Darstellung ‚her eine neue Gliederung zu geben. Das hat zu folgender Dreiteilung geführt: 1. Teil: 2. Teil:
Einheiten, Begriffe und Erläuterungen Fachbeiträge (insbesondere Neuerungen aus den einzelnen Fachgebieten)
3, Teil:
Fachliche
Fortbildung
Wir möchten Herrn Günter Glaeser recht herzlich danken, der bei der durch den größeren Mitarbeiterkreis umfangreicher gewordenen redaktioneHen Arbeit tatkräftig mitgewirkt hat. Wir danken auch allen Lesern, Kollegen und nicht zuletzt auch den leitenden Herren des FTZ für die uns von allen Seiten zugegangenen fachlichen und organisatorischen Ratschläge. Wir würden uns freuen, wenn das Buch in der Fachwelt die gleiche freundliche Aufnahme findet wie seine Vorgänger. Heinz Pooch und Mitarbeiter Verantwortlich für die Redaktion: Ing. (grad.) Heinz 61 Darmstadt, Nieder-Ramstädter Str. 186a Telefon: (06151) 49 137 Mitarbeiter
des
„taschenbuch
der
fernmelde-praxis
Pooch,
1970“
Ing. (grad.) Herbert Baehr, Darmstadt, Herdweg 54 Dipl.-Ing. Rudolf Binz, Darmstadt, Mathildenstr. 23 Ing. (grad.) Ernst-August Böhne, Darmstadt-Arheilgen, Im Fiedlersee 22 Ing. (grad.) Hermann Cassens, Darmstadt, Pupinweg 23 Ing. (grad.) Günter Ebbeler, Roßdorf, Ringstr. 29 Ing (grad.) Günter Glaeser, Darmstadt-Aarheilgen, Hebbelstr. 3 Ing. (grad.) Jürgen Haag, Darmstadt, Pupinweg 15 Ing. (grad.) Werner Happel, Darmstadt, Traubenweg 116 Ing. (grad.) Helmut Herper, Darmstadt, Soderstr. 51 Ing. (grad.) Jörg Heydel, Hähnlein, Georg-Fröba-Str. 23 Dipl.-Ing. Theodor Irmer, Darmstadt, Pupinweg 31 Ing. (grad.) Heinz Jansen, Darmstadt-Eberstadt, Mecklenburger Str. 29 Dr. phil. Rudolf Kaiser, Darmstadt, Sodersir. 45 Ing. (grad.) Alfons Kaltenbach, Traisa, Ludwigstr. 133 Dipl.-Ing. Rolf Kannemann, Wuppertal-Elberfeld, Boettinger Weg 3 Dipl.-Ing. Klaus Kern, Zwingenberg, Neuer Weg9 Hansjoachim Kleimeier, Darmstadt, Kranichsteinerstr. 58 F Ing. (grad.) Joachim Kniestedt, Darmstadt, Seekatzstr. 13 Ing. (grad.) Ernst Mohr, Mainz, Starenweg 13 Ing. (grad.) Helmut Spilger, Frankfurt 50, Altheimstr. 2 Ing. (grad.) Helmut Scherenzel, Dieburg, Dessauer Str. 31 Dr.-Ing. Karl-Otto Schmidt, Darmstadt, Oppenheimer Str. 3 Ing. (grad.) Dietmar Schön, Darmstadt, Pupinweg 31 Ing. (grad.) Ernst-Günter Stölting, Jugenheim, Am Landbach 14 : Ing. (grad.) Siegfried Tischer, "Lorsch, Mozartstr. 19 Ing. (grad.) Karl Heinz wittland, Darmstadt, Alfred-Messel-Weg 221
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Zwei- und Vierdrahlleitungen HD-Wähler HD-Wänler EMD-Wähler HDW-Litzen Verbindungswege selektive Pegelmessungen Telegrafenrelais EMD-Wähler Kontaktwiderstände HD-Wähler
Inhaltsübersicht Ausführliches
Inhaltsverzeichnis
Seite
9)
Abschnitt
Seiten
Maßeinheiten
der
Elektrotechnik
........ccrrsscrueenen
Begriffe und Erläuterungen aus der FernsprechVermittlungstechnik vernnnnnunnn Kerunnasaesuneenarnernee Begriffe und Erläuterungen aus der Datenübertragungsund Fernschreibtechnik ...... Kernerseeresnn Begriffe und Übertragung
Erläuterungen aus der Faksimile.ccunecureneersuseesnoennennennesnuennnnnree
Begriffe und Definitionen aus der Übertragungsund Meßtechnik ....sesenrenerneesenerennnnnesnene Kane Begriffe
und
Erläuterungen
Zuverlässigkeit Korrosion
in
und
Kabelschächte
in
Lüftung
der
31—
48
49—
65
66—
75
76—105 106—123
........
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fernmeldetechnischer
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30
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Kabelkanalanlagen in
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Fernmeldetechnik
Korrosionsschutz
Gasansammiungen Die
der
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21—
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205—236 237—258
Gegenstandsdokumentation unter Verwendung von Beschreibungsnormen z„erureerenaaurernenre Pe
259—284
Wirtschaftliche von Wählnetzen
Bemessung der Verbindungswege mit Leitweglenkung ....eeeracrancae
285—310
Die gebräuchlichsten Gemeinschafts- und Wählsternanschlüsse der Deutschen Bundespost ...cerneesersen:
311—340
Tabellen der Fernschreibund Datenendgeräte für Übertragungsgeschwindigkeiten bis 20 bit/s ....... . Datenübertragung über Breitbandstromwege ........ Datenendeinrichtungen an Modems ....... Moderne TF-Meßgeräte ...... nnrnernne .. ... Aufteilung der Frequenzbereiche von 10 kHz bis #GHz in der BRD _ ............ Kersnunnanunen Keenerucen Fernsehsender für das IL, II. und III. Programm Fernsehumsetzer mit transistorisierten Vorstufen .. Satelliten-Fernmeldeverbindungen vernnannan sonen Anwendung der Halbleitertechnik in der Fernmeldestromversorgung «rrarr.. Kennennene Kerennuenenerens Einige Verfahren zur besseren Ausnutzung des Übertragungsweges beim Fernsprechen ......c.0... . Puls-Code-Modulations-Technik Sursssnenueeenurneruee Halbleiterbauelemente in der Fernmeldetechnik I ..
341—346 347—360 361—381 362—398 399—414 415—439 440-456 457478 479—489 490-514 515—535 536—583
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Inhaltsverzeichnis Maßeinheiten der Elektrotechnik (H.Baehr) ...... .. Allgemeines ..cceeorensennenaronennunonne .. Einheiten und Begriffe . 2. Das „Internationale Einheitensystem“ aunernsaen 2.1. Die Definitionen der MKSA -Basiseinheiten 2.2. Abgeleitete MKSA -Einheiten _... 2.3. Abgeleitete VA ms-Einheiten ..... “en 3. Schrifttum ..crassusenuen Krenentennrernnnne Be Begriffe und Erläuterungen aus der FernsprechVermittlungstechnik (W. Happel) ..ccneccrereevernnnner Begriffe und Erläuterungen aus der Datenübertragungsund Fernschreibtechnik (H. Cassens) Begriffe und Erläuterungen aus der Faksimileübertragungstechnik (H. Spilger) .......enesessenrrener Begriffe und Definitionen aus der Übertragungsund Meßtechnik (H. Jansen) ........-. Begriffe und Erläuterungen aus der "Funktechnik (K. Kern) Kuonnasnanuensnunreunnne Burenrsentensneunecnnnne Zuverlässigkeit in der Fernmeldetechnik (III) Prüfung der Zuverlässigkeit — Erhöhung der lebenswahrscheinlichkeit (Dr. phil. R. Kaiser) 1. Einleitung ..ccrcrennsnennnonennennonsnnune 2, Stichproben ...eeoueresnnsernenn 3. Verkürzte Prüfzeit Karnernereen Br 3.1. Erstes Verfahren .....-ee-reuenernenucne 3.2. Zweites Verfahren .....csrrsecnneen0r . 3.3. Vorbehalte Breensnurseneneerenunnena 4. Erhöhung der Zuverlässigkeit 5. Schrifttum ....... Sarnusernenerersarns
Über......
Korrosion und Korrosionsschutz (R.-D. Kannemann) 1. Volkswirtschaftliche Verluste durch Korrosion 2. Substanzverlust durch Korrosion ... vo. 2.1. Verlust in KB ........ Kreneaune PR .. 2.2. Berechnung des Volumenverlustes .....ucrsrn0e. 2.3). Berechnung der Dicke der abgetragenen Schicht 2.4. Berechnung der Zeit t bis zur Durchkorrosion 3. Arten und Ursachen der Korrosion ssccrrunsone 3.1. Galvanisches Element ... 3.2. Konzentrations-Elerment 3.3. Streustrföme .....erccansnenuosne 3.4. Mikrobiologische Korrosion 3.5. Einfluß der Bodenzusammensetzung" "auf die KOTTOSION senererenerennnennen vercenn Vornoenuaennn . 4. Passiver Korrosionsschutz 4.1. Metallene Überzüge .......... 4.2. Anstriche ....euncrcearener . 4.3. Plastische Umhüllungen 5 Aktiver Korrosionsschutz 5.1. Schutz durch Opferanoden la Fernmelde-Praxis
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75
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135 136—177 136 137 137 141 142 142 143 143 145 146 147
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205— 236 205
Br
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BOnSnaNmhnanenununnannebunH
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abelschächte in Kabelkanalanlagen (G. Ebbeler) Einführung ....ucneensennansnuennusnennensnen ren une Anforderungen an KSch ............. Anforderungen an die Stabilität Arbeitstechnische und betriebliche Anforderungen Grundsätzlicher Aufbau eines KSch ............ Bauweisen für KSch und ihre Einzeiteiie ...... Unterschiedliche Betrachtungsweisen .......... Bauweisen ....uuscenosneseennennanneensonennerennuen Schachtformen und Schachtgrößen ......c..22.0.. Grundrißformen der KSch Funktionsmaße der KSch Gesamtmaße der KSch Bauvorlagen für KSch ...... 1. Konstruktionszeichnungen 2. Festigkeitsberechnung (Statische Berechnung) .. 3. Aufstellen der Bauvorlagen .......csesecsensnecsn Statische Beanspruchung von KSch-Bauteilen Belastungsklassen ......2zeurreenenennneenenn en nun Bemessung von KSch-Wänden Bemessung von KSch-Decken Bemessung von KSch-Hälsen Dynamische Beanspruchung von KSch-Bauteiien Schrifttum ..u2sereseeneneenerneennnensnerererensnens
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nunbun-
eJ3annunınnnnnauwmWwmunwWwnt zmnmmas RE
Die Lüftung fernmeldetechnischer Betriebsräume (E.-G. Stölting) .. 1. Einleitung Aufgaben der Lüftung Grundlagen ....... vereinen une Die Luft ...coeesunenersensernerneneennenn een en nenn Grenzbedingungen für Fernmeldegeräte ........ Grenzbedingungen für das Personal Klimagrundlagen ..sosruaocesseennarneo nenn Hochbauliche Voraussetzungen Rechnungsund Auslegungsvoraussetzungen Thermisch hochbelastete Räume ......serneenen. Räume mit Wähleinrichtungen ........ncrcresen. wWähleinrichtung mit luftoffenen Kontakten .... Wähleinrichtungen ohne luftoffene Kontakte .. Prüfund Signalräume ......c.c.c.cn Kernnunsnee Zählerräume .....222er2eerernnneneenne nun Kernuenne Hochbauliche Voraussetzungen ......uors0sson0n Sonstige Räume .....cssesseoereonennenneneen rasen Batterieräume .....rcecsseenensersnarnsneen rennen ne . Kabeleinführungsräume ......ruercenerneneernnenn Zusammenfassung ......ecsecnesnasnsarannnnennnn nen Schrifttum ..eseeeekenerneenerseernernaenenen ernene
wo
WWW
nupnnn'
unn
VOnNDD-
Gegenstandsdokumentation unter Verwendung von Beschreibungsnormen (E.-A. Böhne) ............secec00. Einführung ........essccueesrensnnennnnennnnanennenne Das Informations-Verbundsystem ........:.: . Die Bedeutung von Normen .........cecccresren Begriffe des Informations-Verbundsystems Die Arbeitsteilung .... Begriffliche Klärungen Fundamentale Aspekte Der Begriff an sich ....... Begriffsbenennungen _....... zone Invarlanten ..scerssenerasseneanrnen Probleme der Kommunikation Krrarenen I Das Prinzip der Informationssprache ..........
259— 2041 259 260 260 261 264 264 264 265 267 268 268
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Die Brieftaube ist auch ein Nachrichtenmittel, jedoch ein sehr unzuverlässiges. Zum Glück ist die Entwicklung dort nicht stehengeblieben. Auch bei uns nicht. Heute befassen wir uns bereits mit der Zukunft. Deshalb können wir stets Modernes und Zeitgerechtes anbieten. Wir fertigen und liefern Geräte der Vermittlungstechnik, Übertragungstechnik, Funktechnik und Datenübertragungsgeräte.
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Information und Nachricht ......crsecssereennenn Realisierung ......sescecensecen . Allgemeine Fragen .......... Gegenstandsdokumentation Deskriptoren ....srereeuneeunnn Darstellung der Daten ............. Bezeichnung und Benummerung Thesaurus vsuerversounenneesnennenees nennen nen Informationswiedergewinnung (Retrieval) Der den Benutzern zu bietende Dienst .. Schrifttum ..verseeesnerusereneenenneneneenennennnene
an n-
Wirtschaftliche Bemessung der Verbindungswege von wählnetzen mit Leitweglenkung (K.H. Wittland) 1. Allgemeines ....c@acenoenenunnennssneeunennernne nenn 2. vVerbindungswege von Wählneizen mit Überlaufverkehr ..ecccseseenanensesensnnenenunennne nn nnn 3. Bemessungsgerechte Erfassung von VerkehrsTesSieNn .....remmserenereenasnrunnenneneereeennertereeen 3.1. Verkehrsreste bei Einfachüberlauf 3.2, Verkehrsreste bei Mehrfachüberlauf 4. Wirtschaftliche Bemessung von Leitungsbündeln in Wählnetzen mit Leitweglienkung bei Berücksichtigung des Streuwertes ....ureeeeeerennserene Querwegtafel für I. Querleitungsbündel ensure Tabelle der Leistungswerte in Abhängigkeit von Zufallsangeboten bei I. QlI-Bündeln mit Überlauf 4.3. Tabelle der Leistungswerte in Abhängigkeit von streuwertbehafteten Verkehrsangcboten bei Überlaufbündeln ......csesuesseenesnessnesenennenn 4.4. Tabelle zur Bestimmung der Leitungszahl für Uberlaufbündel (II., IIH....Ql-Bündel) ........ 4.5. Tabelle zur Bestimmung der Leitungszahl für Kennzahlwege .......222220nenesereeneneressnnee nun 4.6. Berechnungsbeispiel . 5. Schrifttum veeersereseuenneenneennserensenenereerenne Die gebräuchlichen Gemeinschaftsund Wählsternanschlüsse der Deutschen Bundespost (J. Haag) 311-3440 1. Allgemeines ....senosoneneoneneren san en nun en nunn 1.1. Zusammenarbeit mit den vorhandenen Wähl-
-
Sun
w-
va’
mr
u
wir
DDN
SYStLEMEN
....nuneenrernueneunerenesnnererensern rennen
Koppelelemente Haftrelais ....2ersserennesneenenunnne Edelmetallkreuzverbinder (EKV) Der Ordinatenhafischalter (OHS) Gemeinschaftsanschluß 53 ......... AUfbau ..uneeeernenenunreneenener nennen Schaltung eines Zweieranschlusses wWählsterneinrichtung 53 (55) ....... Aufbau ..scseeereenseunernernennn Schaltung ..seeocucceaenen Wählsterneinrichtung 62 Aufbau ...222cceeueneunseensesneenenenennunanennn Schaltung und Wirkungsweise der WSstE 62 .... Wählsterneinrichtung 63 ...scercesenuesnarernen nn
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335 336
.
Tabellen der Fernschreibund Datenendgeräte für Übertragungsgeschwindigkeiten bis 200 bit/s (H. Herper) .......: Kesneerenonsenerauerennnernentnersnnnnne Datenübertragung über Breitbandstromwege (a Kaltenbach) ensswanenueneeeerneenereanenesunenennenne Allgemeines ...... zu. un. FE 2 Leitungsarten ... 3. Übertragungstechnische Eigenschaften und Forderungen .... 3.1, Pegelpläne .... 3.2. Zulässige Signalpegel 3.3. Lineare Verzerrungen und Geräusche 4. Technischer Aufbau der Breitband-ÜbertraBUNBSWEgE ..nuennesnsenunnenenesnsnnnnnersenennnnsne 5. Modems für Breitband- Übertragungswege ren B Datenendeinrichtungen
1.
Überblick
2. 3. 4
an
Modems
(A.
Kaltenbach)
..crsesesneseeunennenn esse eenesernsennn
Datenendeinrichtungen Datenendeinrichtungen Datenendeinrichtungen tragungssystem
D20P
an Modems D 1200S an Modems D2005 am Parallel-Datenüber-
.......222csueernnennennnnense
Moderne TF-Meßgeräte (H. Scherenzel) ........2.22.0. 1. Einführung ......cervsneosunsununnnnnessn nenn nenne 2. Neuentwicklung transistorierter TF-Meßgeräte 3. Aufbau der TF-Meßgeräle 3.1. TF-Pegelsender _............ 3.2. TF-Pegelmesser .......2srenueosuarensnornsonenuunne 4. Beispiele für moderne TF-Meßplätze .......... 4.1. TF-Pegelsender W 232/TF-Pegelmesser D364 4.2. TF-Meßplatz PS6/SPM6 s..recerereecnrennener nn 5. Schrifttum ..errenersearennerserernennernenenensnnenn Aufteilung der Frequenzbereiche von 10 kHz 40 GHz in der BRD (R. Binz und H. Kieimeier)
1.
Überblick
Frequenzzuweisung in der Bundesrepublik Deutschland ...cseuseneneennseneanen Kerrnunererenen Fester Funkdienst „ıcserseceenerenen ne Beweglicher Funkdienst (MO) .... Beweglicher Flugfunkdienst (MA) Beweglicher Seefunkdienst (MS) Flugnavigations-Funkdienst (AL) Seenavigations-Funkdienst (NL) Amateurfunkdienst (AT) ........22..0. Rundfunkdienst (BCBT) ........ccccccesreerrnen Nichtnavigatorischer Ortungsfunkdienst (ER) . Astronomiefunkdienst (RA) .......... . Wetterhilfen-Funkdienst (SM) . Normalfrequenz-Funkdienst (SS)
2”
nuo'
Bubbblsusune
BSBREDDERNDNDD
2.
bis
.......... Krneane Seesenenensessennseorsnenen
341—346 347360 347 348 349 349 349 351 354 357 361—381 361 362 370 375 382— 398 382 383 384
2.13. Satelliten-Fernmeldedienst ......uurernreeneree . 2.14. Satelliten-Wetterhilfenfunkdienst (EM) 2.15. Satelliten-Navigationsfunkdienst (EN) .. 2.16. Weltraumforschungs-Funkdienst . 2.17 . Weltraum-Fernsteuerung .......... 2.18 . Weltraum-Fernmessung s.norerecren 2.19 . Frequenzen für industrielle, wissenschaftliche und medizinische Zwecke (ISM) ....erecrrucnenn ‚20. Frequenzen für Induktionsfunkanlagen ........ 1. Frequenzen für Trägerfrequenzanlagen auf Hochspannungsleitungen der Elektrizitätsversorgungsunternehmen (TFH-Anlagen) ........ ..
411 412 412 413 413 413 413 414
Fernsehsender für das I, II. und III. Programm (I. Kniestedt) sacueernerne Kernersorsernnssensennneennennnn 1. Allgemeines Konsttennarnnensunnennn . nn Erläuterungen zu den Senderlisten . Fernsehsender in der Bundesrepublik Deutschland, alphabetisch geordnet ........ mencscan Fernsehsender in der Bundesrepublik Deutschland, nach Kanälen geordnet .... Trägerversatz ....uensccsnn Strahlung, Bildleistung Sirahlung, Hauptrichtung Rundfunkanstalten (Abkürzungen) u... Erläuterungen zu der Spalte „Bemerkungen“ in beiden Senderlisten .....ceruesoorenanuneeeununneen errors Fernsehumsetzer mit transistorisierten Vorstufen (J. Heydel) .......... Durnenanuunsusrunnennnoneresan none ... 1. Regriffsbestimmungen und Klassifikation zecore 2. Die technische Entwicklung der Fernsehumsetzer 3. vVor- und Nachteile der TVU mit transistorisierten Vorstufen ..onucnurcresn Kernenonerunnsnnense 4 Technischer Aufbau der TVU .... 5. Besondere Schaltungsmöglichkeiten. der "TransiStOTStUfeNn cuuereourennennareencnn 6. Technischer Ausblick 7. Schrifttum .surecreernne 457478 457 458 459 462
nu)
a
BSBESNNuNDnmunn
Satelliten-Fernmeldeverbindungen (S. Tischer) ...... Einleitung ...«secersenenunenonen nenn nnnennnenene Passive Satelliten ... . “ ... Aktive Satelliten .... Modulationsverfahren . Flugbahnen ...serrereurnocnsnunneunnnn Umlaufzeit und Flughöhe eines "Satelliten . Synchronsatelliten zuonun . Sichtbereich ........ Signallaufzeit ..... EchO ...resenronenenee Lagestabilisierung ....... Satellitenantennen sus. . Termperaturregelung im Satelliten onnunen Betrieb der Erdefunkstelle Raisting "über INTELSAT UI ..zuocesccesessesassrenensnenuenuenenn 2 Fernmelde-Praxis
17
12.
13. 14. 15.
Deutsch-französischer
Fernmeldesatellit
Symphonie ....eeserneoennsnunoenennenserennunnunenne Fernsehverteilund Fernsehrundfunksateiliten Schlußbemerkung ......:cscenseseerserennnennnonnn . Schrifttum ......u@csersauesonenneeruonernunersunnee .
PURE ORG
DBDSNDN
Anwendung der Halbleitertechnik in der Fernmeldestromversorgung (D. Schön) .......:zaonrsuroneerennernn 1. Grundbegriffe der Regelungstechnik Suerensansnn 11. Der Regelkreis .....zcauernunseneessee 1.2. Energieflüsse ..... Bu 1.3. Der Regler ..... .. Kersaneersnuuen 14. Das Stellglied ........ Keeinersnerntene Br 15. Der Regelverstärker ........zcorunereneennnerennen 2. Beispiel für ausgeführten Stromversorgungseinschub mit Gleichspannungswandler und Verlustregler ..........220cseneeneossesennenuranersnne nee Wechselrichterteil . Gleichrichterteil Der Reglerteil .. Gleichrichter- und Reglerteil für "weitere AusEangsspannungen „.uereeeseenneeneeeneerene rennen Einige Verfahren zur besseren Ausnutzung des Übertragungsweges beim Fernsprechen (Verminderung der Kanalkapazität, des Geräuschabstandes, der Belegungszeit (Dr.-Ing. K.-O. Schmidt)
1.
2.
2.1. 2.2. 3. 3.1. 3.2. 3.3. 3.4. 3.5. 4, 5.
Übersicht
....ccssereenonnsnronserneonunn
Die natürliche Sprache und die für eine gute Verständlichkeit notwendige Kanalkapazität .... Die natürliche Sprache und ihr Frequenz- und Amplitudenumfang ......c2veesseoansnansernensnern Die für eine gute Verständigung notwendige Kanalkapazität ....eceesseereerneeanonnneeranennenn Einige Verfahren zum Vermindern der Kanalkapazität und des Geräuschabstandes .......... Der Vocoder ....esusereaeeneenunrensaersen Der Kompander und "dle "AmplitudenkomPTESSION vcsueseeenensennnentnennensnnenrnen rennen . Die vorverformte Sprache ...... Die Abtastverfahren (Sampling) . . Das TASI-Verfahren und die Zeitkompression Schlußbetrachtung .....z2censseansnnesnenssnenenee Schrifttum ......rsrrnensnersnenensnersensenensnnenne
Puls-Code-Modulationstechnik (T.Irmern) .......... 1. Analogübertragung .. 2. Digitalübertragung 3. Vergleich zwischen Analog- und DigitalübertTagUNE ...ceerneenn Vaneanunaerunensnununen 4. Digitalübertragung "durch PCM 4.1. Abtastung ...2:eenaononuune 4.2. Quantisierung ünd "Kompandierung .. 4,3. Codierung ...sueresuecueernen nun Keanerreresereesen
18
479—489 479 479 480 481 482 484 485 486 487 487 489
490—514 490 491 491
515—535 515 515 s16 518
np as
vw
SSa vau co
Bildung des Zeitvielfachs (Zeitmultiplex), Mehrfachausnutzung von Übertragungswegen ....... Der Aufbau von PCM-Übertragungssystemen .. Wichtige Merkmale von PCM- bertragungsSYSTEMEN „..rennsenuenenunennnnne nenn nenn u. Rahmenaufteilung: Begriff des Zeitkanals” Einordnung der Fernsprechkanäle in die Zeitkanäle .„nuueeseeenersnenorenttnursnnernensenerennenes Die Synchronisierung .....c.cr.. Die Kennzeichenübertragung Zahl der Fernsprechkanäle bei "PCM-ÜbertraEUNBSSYSteEMEN .sence neone ruesnersensr en ennune oe. Bisherige Entwicklung ‘der "PCM-Übertragungssysteme und ihre gegenwärtige Verwendung in den verschiedenen Netzebenen .....uescc0.. vn. Entwicklungstendenzen. und zukünftige Anwendungsmöglichkeiten der PCM-Technik ..........
524 527 529 529 530 530 531 532
BERPBROnEDDNDK op or8 vo
Halbleiterbauelemente in der Fernmeldetechnik (I) a Mohr) ....... . Einführung Halbleitermaterial Nichtleiter ....... Pr Halbleiter ........ Halbleiterdioden Diodenkennlinie ... Aufbau der Dioden . Anwendungsbereiche Transistoren ..rrernr... .. . . Transistorarten .sornereeenenonnernrunenn enoneın Grundschaltungen des Transistors Kennlinien des Transistors ..... euere une. Anwendungsbeispiele ...... Bersuarsnranennee voronun
©1970
28
Fachverlag Schiele & Schön GmbH 1 Berlin 61, Markgrafenstr. 11 Fernruf: (0311) 18 6020 u. 2% Druck: R. Schröter, 1 Berlin 61 Printed in Germany
19
Einheiten, Begriffe und Erläuterungen In diesen Jahrgang haben wir erstmals einige Beiträge unter dem Sammeltitel „Einheiten, Begriffe und Erläuterungen“ neu aufgenommen. Wir wollen damit das Buch als Nachschlagewerk attraktiver machen und es dem Leser erleichtern, wichtige Einheiten und Begriffe schnell zu finden. — Dieser Teil des Buches soll in den kommenden Jahren noch erweitert und verbessert werden. In diesem Jahre sind leider noch nicht alle Fachgebiete angesprochen, und die alphabetisch geordneten Begriffe noch recht unvollständig. Wir bitten alle Leser um Vorschläge zur Erweiterung dieses Teiles, wobei auch Anregungen für einzelne neu aufzunehmende Stichwörter erbeten werden. — Bei den hier abgedruckten Erläuterungen haben wir auf vorhandene Normen (DIN, CCI) zurückgegriffen, sofern sie uns hierfür geeignet erschienen. In anderen Fällen haben wir eigene Erläuterungen formuliert, die jedoch künftigen normmäßigen Definitionen nicht vorgreifen wollen. In einigen Abschnitten konnten wir bereits die englischen Fachausdrücke, die heute doch häufig benötigt werden, in Klammern angeben. Leider konnte das in diesem Jahrgang noch nicht ganz konsequent in allen Fällen erfolgen. Redaktion und Bearbeiter
20
Maßeinheiten
der Elektrotechnik
Bearbeiter:
Herbert
Baehr
1. Allgemeines Eine
Größe
messen
heißt,
sie
durch
eine
Zahl
darstellen,
welche angibt, wie oft die zugehörige Einheit in der zu messenden Größe enthalten ist. Größe und Einheit müssen von derselben Art sein. Deshalb muß auf die Einheiten und auf ihre Definitionen eingegangen werden. Von den zahlreichen physikalischen Einheiten nehmen drei, nämlich die Länge, die Masse und die Zeit eine besondere Stellung ein. Sie heißen Basiseinheiten, weil alle anderen Einheiten darauf zurückgeführt werden können. Es ist zum Beispiel die Einheit der Kraft auf die Einheilen der Masse und Beschleunigung, die Einheit der elektrischen Stromstärke auf die Einheit der Kraft zurückzuführen. Werden als Basiseinheiten Zentimeter, Gramm und Sekunde gewählt, so spricht man vom absoluten cgs-System. Wählt man dagegen das Meter, das Kilogramm und die Sekunde, so erhält man das absolute MKS-System. Im Bedarfsfalle erweitert man die Basiseinheiten um eine Einheit, zum Beispiel um die Einheit Ampere. In der Elektrizitätslehre geht man noch einen Schritt weiter. Man entfernt die unbequeme Masseneinheit und führt statt dessen die Einheit Volt ein. Dieses System wird VAms-System genannt. In der Mechanik dagegen verwendet man von vornherein das Meter, das Kilopond und die Sekunde als Basiseinheiten und behandelt die Masse als eine abgeleitete Einheit. Das System wird das praktische „Technische Maßsystem“ genannt. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß es noch zahlreiche andere Einheitensysteme gibt, die sich teilweise bis auf Gauß und Weber zurückführen lassen. An Stelle der vielen absoluten und praktischen Einheitensysteme benutzt man seit kurzem das für alle naturwissenschaftlichen Bereiche gleichermaßen geeignete
21
Einheiten
und
Begriffe
„Internationale
niker
sind
bleme
Einheitensystem“
nunmehr
einer
in
weltweiten
der
(SI).
Lage,
die
Physiker
und
anstehenden
Industriegesellschaft
Tech-
Pro-
gemeinsam
zu lösen, weil sie die gleiche Sprache reden und ohne Mißverständnisse die Berechnungen des anderen verstehen können. Der Umstellungsprozeß vollzieht sich jedoch nur langsam. Insbesondere haben es Gesetzgebung und Literatur schwer, den Neuerungen zu folgen.
2. Das „Internationale Einheitensystem“ Das „Internationale Einheitensystem“ (SI) wurde von der Bundesrepublik Deutschland anerkannt und eingeführt. Entsprechende DIN-Blätter stehen zur Verfügung. Die SI-Einheitenliste sieht sechs Basiseinheiten, nämlich das Meter, das Kilogramm, die Sekunde, das Ampere, den Grad
Kelvin
und
einheiten werden vier benötigt, sie 21.
die
Candela,
vor.
Von
diesen
sechs
Basis-
für die Elektrotechnik nur die ersten werden MKSA-Einheiten genannt.
Die Definitionen einheiten
der
MKSA-Basis-
Allgemein ist zu beachten, daß früher die Basiseinheiten etwas anders definiert waren. Bis 1948 galten das Meter als der 40 000 000te Teil des Erdumfangs, die Sekunde als der 86 400te Teil des mittleren Sonnentages und das Ampere
als
eine
der
sogenannten
Ag-Hg-Einheiten.
Da
sich
die alten und die neuen Einheiten aber nur geringfügig voneinander unterscheiden, bleibt hiervon der Praktiker verhältnismäßig unberührt. Er kann die Basiseinheiten als gegeben hinnehmen, da sie wohl definiert, konstant und durch Übereinkünfte (Konventionen) festgelegt sind. Er sollie jedoch wissen, daß sich die Konventionen geändert haben, um die in älteren Lehrbüchern genannten Einheiten verschiedener Maßsysteme richtig auswerten zu können. Ferner sollte er wissen, daß sich die Übereinkünfte sowohl auf die Einheiten selbst als auch auf die dazugehörigen Meßvorschriften und auf die zahlenmäßige Erfassung der körperlichen Eigenschaften von Normalien
22
Maßeinheiten beziehen,
die
Definitionen Das
in
Archiven
lauten:
Meter
ist
das
aufbewahrt
werden.
1650 763,73fache
der
Die
neuen
Wellenlänge
der von Atomen des Nuklids 8Kr beim Übergang vom Zustand 5d, zum Zustand 2p,, ausgesandten sich im Vakuum ausbreitenden Strahlung. Die Sekunde ist der 31556 925,974te Teil des tropischen Jahres für 1900, Januar 0.12 Uhr Ephemeridenzeit (das ist praktisch 31. 12. 1899, 12h Weltzeit). Das
Kilogramm
ist
gleich
der
Masse
des
internatio-
nalen Kilogramm-Prototyps. Es erzeugt eine Gewichtskraft G=m-g von 1 Kilopond = 9,80665 Newton, wenn für g die Normfallbeschleunigung g, = 9,806 65 m/s? eingesetzt wird. Das
Ampere
wird
stromdurchflossener
tische Feldkonstante tion für die Einheit
Leiter
auf und
die auf
Kraftwirkung die
universelle
„, zurückgeführt. Die genaue der Stromstärke lautet:
zweier magne-
Defini-
Zwei unendlich lange, parallele, gerade Leiter von vernachlässigbar kleinem Querschnitt sind im Vakuum im Abstand von 1m voneinander angeordnet; sie werden von einem Gleichstrom durchflossen. Dieser hat die Stromstärke 1 Ampere, wenn die elektrodynamisch verursachte Kraft zwischen beiden Leitern 2-10-7 Newton (N) für jeden Abschnitt der Anordnung beträgt, der aus einander gegenüberstehenden Leiterteilen von 1 Meter Länge besteht. Die Kraft F = 2-10” Newton findet man setzen der oben angegebenen Werte in die Größengleichung (1):
durch Einzugehörige
ol 1,602 - 10-19 Amperesekunden, wenn man die Elementarladungen zählt, die in einer Sekunde durch den Leiterquerschnitt fließen (1 A == 6,25 - 1018 Eljementarladungen in der Sekunde). Leider sind die z.Z. bekannten Meßanordnungen zu ungenau. Aus diesem Grunde hielten es die normenden Gremien für besser, das Ampere mit Hilfe der Kraft zu definieren. 22.
Abgeleitete
MKSA-Einheiten
Hierzu zählen die Einheiten Newton, Joule, Watt und Volt. Ihre Namen und Abkürzungen sind in der Einheitenliste des „Iniernationalen Einheitensystems“ festgelegt. zwischen den abgeleiteten und den Die Zusammenhänge Basiseinheiten gehen aus den Definitionsgleichungen in Tabelle i hervor. Die Masse als Größeneinheit der Mechanik ist für die Elektrizitätslehre nur dort von Bedeutung, wo es sich um Zusammenhänge zwischen Größen der Mechanik und der Elektrotechnik handelt. Alle praktischen Messungen elektrischer und magnetischer Größen lassen sich zurückführen auf Messungen von
24
Maßeinheiten Tabellel Benennung der Einheit Geschwindig-
keit
Beschleunigung Newton,
(Kraft, F)
N
Joule, J
(Arbeit, W)
Watt,
Definition in MKSA-Einheiten
Deäfinitionsgleichung
W
(Leistung, P)
v=ds/dt
gemessen in m
s“!
a=dv/dt
gemessen
s’?
F=m-a
IN
=1kgms’?
Ww= [F.ds
1J
=1kgm?s’?
P =
dW;dt
1W=1kgm?s”
U=
[E.ds
1V=1kgm?s”’ Aa!
in m
3
Volt, V (Elektrische
Spannung, U)
Strömen, Spannungen, Zeiten und Längen. Man mißt zum Beispiel den elektrischen Widerstand in V/A und nicht in kgm2A2s-3. Aus diesem Grunde pflegt man Größen der Elektrotechnik in Volt, Ampere, Meter und Sekunde auszudrücken. Um die VAms-Einheiten sowohl für elektrische als auch für magnetische Größen anwenden zu können, benötigt man eine Klammer. Diese Klammer ist gegeben einmal durch die Einheit der Energie (VAs) und
zum
anderen
durch
die Feldkonstanten
„, und
g,.
Beide
Feldkonstanten sind miteinander verknüpft durch die Größengleichung (2), bei der u, festgelegt ist und 5, von der Genauigkeit der Messung der Wellengeschwindigkeit im Vakuum abhängig bleibt. Der Wellenwiderstand des leeren Raumes ergibt sich dann aus Gleichung (3).
1 = ——
(2)
Ko Co"
_ Ko=
4n:
,
10
N _ a
Ar
10
107
V Am
25
Einheiten
und Begriffe
Co ® 2,997925 - 10° — AS
& & 0,885419 - 101
= Ta
Vm
@
€
B7R,7304
v
Somit ist man jederzeit in der Lage, das Produkt Volt x Ampere (VA) aus einer Energie- oder Kraftvergleichsmessung und das Verhältnis Volt durch Ampere (V/A) aufgrund der festgelegten Feldkonstante u, aus einer rein elektrischen Messung an einer Spule zu gewinnen. Die
Zusammenhänge
sikalische
werden
Bedeutung
der
klarer,
Einheiten
wenn
man
aufschreibt
die phy-
und
mit
Mit der nunmehr gegebenen elektrischen Spannung sen sich alle anderen Einheiten durch Potenzprodukte Volt, Ampere, Meter und Sekunde darstellen.
lasvon
den entsprechenden VAms-Einheiten in Beziehung setzt (s. Tabelle 2). Vorher soll auf die verbindende Rolle der Einheit Arbeit (Nm) eingegangen werden. Es ist: Wnech
-
INm
= 1
IiNm
=
1(Volt)
1Nm
=
1VAs
23.
Wi
kgm?
'kg m?
a
A
X (Amperesekunde)
Abgeleitete
VAms-Einheiten
Nicht alle VAms-Einheiten und ein eigenes Kurzzeichen ist
es
zweckmäßig,
\tas)
die
haben einen (z.B. Weber,
Einheiten
mit
eigenen Namen Wb). Deswegen
Namen
von
denen
ohne Namen zu unterscheiden und in getrennten Übersichten aufzuführen. Während die mit Namen versehenen
26
Maßeinheiten Tabelle2 Benennung der Einheit
physikalische Bedeutung der Einheit
Joule, J
(Arbeit)
= Kraft
Watt, W
_ ‚Arbeit
(Leistung) Volt, V
A
(Elektrische
bei
gemessen
genau
denen
gemessen
Ladune
definiert
...“
in
V/m).
sind
Namen
(z.B.
die
Dieser
C
1A=|1
Zeit
nur
(z.B.
von
elektrische Unterschied
s
ıNm_,VAs
iv
Arbeit
ohne
in
s
Ladung
=
Stromstärke)
man
1ıJ=1Nm=1VAs
ıw.- ı Nm _,V’As
:
_
(Elektrische
Einheiten
- Weg
Zeit
Spannung) Ampere,
Definition in VAms-Einheiten
1Wb
„Die
c
s
As
—
=1Vs),
Größe
Feldstärke
wurde
bei
| „As
s
XZ
spricht
E
den
wird
wird £ol-
genden Übersichten (Tabellen 3 und 4) berücksichtigt. Die jeweils angegebene Definitionsoder Verknüpfungsgleichung soll den Zusammenhang zwischen Größe und Einheit erkennen lassen. Seltener vorkommende Größen wurden absichtlich nicht übernommen. Die verwendeten Formelzeichen
sind
genormt.
Das Rechnen mit den VAms-Einheiten ist zunächst ungewohnt. Einheiten wie „Gauß“ treten zurück, obwohl sie für den Schwachstromtechniker anschaulicher sind. Vor allem bereiten die auf Meter bezogenen Einheiten wegen ihrer Größe Schwierigkeiten. Abhilfe schafft hier die Übung. Zwei Beispiele werden deshalb abschließend angeführt. Hierbei werden keine Zwischeneinheiten wie Weber (Wb) oder Tesla (T) verwendet, weil sie nur unnötig das Gedächtnis belasten.
27
Einheiten
und Begriffe Tabelle 3 Deflnitionsoder Verknüpfungsgleichung
Benennung der Einheit (Größe) Coulomb, C (Elektrische Ladung, Q)
Definition in VAms-Einheiten
1cC
Newton, N (Kraft, F)
F=m-a
IN
1As =1
VAs
m
Joule, J
W=/F-as
Watt, W
= dwjdt
Iw=1
=
1A=1-—.
(Arbei,wy
(Leistung, P)
Ampere,
A
(Elektrische
Stromstärke, I) Volt, V
(Elektricaö Spannung,
Ohm,
2
(Elektrischer
dQldt
U=[E-ds
U)
Widerstand,
I
R)
Siemens, S (Elektrischer Leitwert, G) Farad, F
(Elektrische
Kapazität, C) Weber, l Wb
VAs As
Ss
1V=-1
VA As
v
R=UI
12
=1 x
G=1/R
1S
=1
C
IF
=1
12 I + Bild?7. Zweck
Schematische der
M.
ist
es,
—
Darstellung die
beim
eines
Mischungsplans
natürlichen
Fernsprech-
verkehr auftretenden starken Schwankungen bei den einzelnen Zubringerteilgruppen auszugleichen und die Zahl der Ausgänge der Koppelanordnung* auf die Zahl der Abnchmerleitungen zu reduzieren. Eine M. ist dann gui, wenn
sie
cinen
„guten
Besetzteinfluß“
hat.
Unter „Bcesotzteinfluß“ versteht man folgendes: Bild7 z.B. von der Zubringerteilgruppe 1 aus
Wird in die Lei-
tung 11 an der Suchstellung V belegt, so wird gleichzeitig die Suchstellunsg V für die anderen Zubringerteilgruppen gesperrt. Diese Saerrungen werden durch den Aufbau der Mischungsverdrahtung hervorgerufen. Sie stellen, bezogen
avf die Zubringerteilgruppen, den „Besetzteinfluß“ dar. Ein „zuter Besctzteinfluß“ ist dann erreicht, wenn die Sncerrunsen auf alle Zubringerteilgruppen seleichmäßig
verteilt
cin’clne
sind
und
die
Anzahl
Zubringerteilgruppe
Mischung,
horıogene
der
Sperrungen
möglichst
(Homogeneous
klein
ist.
grading);
für
jede
Mischung,
in der die Ausgänge gleich vieler Zubringerteilgruppen*) jeweils mit einer Abnehmerleitung*) verbunden sind [2]. Die Mischungen der Bilder 9 und 10 sind homogen. In Bild9 sind jeweils zwei Ausgänge zweier Zubringerteil-
4
Einheiten
und
Begriffe
gruppen und in Bild 10 fünf Ausgänge der vier Zubringerteilgruppen auf eine Abnehmerleitung geführt. Mischungsverhältnis (Mean interconnecting number); Quotient aus der Anzahl der Ausgänge aller zu einer Mischung*) gehörenden Zubringerteilgruppen*) und der Anzahl der Abnehmerleitungen*) [2].
a=-
G-K
@ = Mischungsverhältnis, G = Anzahl der Zubringerteilgruppen, K = Erreichbarkeit und N = Anzahl der Abnehmerleitungen. In
Bild7
M. nicht merklich Aufwand
ist
@
gleich
ST
=
2. Kleiner
als
2 sollte
das
werden, weil sonst die Leistung der Mischung absinkt. Wird @ dagegen groß, erhöht sich der für die Mischungsverdrahtung sehr stark.
Verändert
werden
kann
Q
praktisch
nur
durch
eine
Ver-
änderung von G, weil die Zahl der Abnehmerleitungen N durch den Verkehr bestimmt wird und die Erreichbarkeit*) K meist durch den Aufbau des Koppelvielfachs*) festliegt. Die Anzahl der Zubringerteilgruppen G kann man erhöhen, indem man Gestellrahmen (GR) „schneidet“, bzw. verringern, indem man GR „parallelschaltet“, Pfad;
siehe
Weg.
Staffel (Progressive grading); Mischung*, in der die Anzahl der mit jeweils der gleichen Abnehmerleitung*)
verbundenen
Ausgänge
mit
wachsender
Nummer
der Such-
stellung*) zunimmt [2]. Suchstellung (Choice); Numerierter Ausgang einer Zubringerteilgruppe*). Durch die Numerierung ist die Absuchfolge der Ausgänge festgelegt [2] (siehe Bild 7). Übergreifen (Skipping); Zusammenschalten von Suchstellungen*) nicht benachbarter Zubringerteilgruppen*) [2]. Überlaufverkehr (Overflow traffic); Teil des angebotenen Verkehrs, der von einem Leitungsbündel nicht verarbeitet werden kann und einem anderen Bündel (Überlaufbündel) angeboten wird [2].
42
IN
fa
Vermittlungstechnik
Bild8.
Mischung
7
I —
Bild 9.
mit
Staffel
2
——
3
4
E&5 r!
u &
d
q
Is
10
s
t
Mischung
mit
Übergreifen
U. tritt an allen Querleitungsbündeln auf, sofern sie richtig bemessen sind. Die Höhe des U. richtet sich nach der Wirtschaftlichkeit. Er liegt im allgemeinen zwischen 10 und 25%, bezogen auf das Angebot*). . Verkehrsangebot; Verkehrsbelastung;
siehe siehe
Angebot. Belastung.
Verkehrsgüte (Grade of service); Maß für die Qualität der Verkehrsabwicklung, soweit sie von der Bemessung der technischen Einrichtungen abhängt [2]. Die V. wird in einem Verlustsystem*) durch den Verlust und in einem Wartesystem*) durch die Wartewahrscheinlichkeit*), die
43
Einheiten
und
Begriffe
mittlere Wartedauer und lichkeit einer bestimmten Verkehrsleistung;
die ÜberschreitungswahrscheinWartedauer gekennzeichnet.
siehe
Leistung.
Verkehrsmenge (Traffic volume, traffic amount); Summe der Belegungsdauern*) eines Kollektivs von Belegungen*). Ihre
Dimension
sich um eine stunde (Erlh)
ist
die
V. handelt, [2].
Zeit.
Zur
nennt
Kennzeichnung,
man
die
Einheit
daß
es
Erlang-
tz =
/
nit;dt
inErlh
1 Y = Verkehrsmenge in Erlh, t, = Zeitpunkt für den Beginn der Ermittlung, t, = Zeitpunkt für das Ende der Ermittlung, n = Summe dcr zum Zeitpunkt t bestehenden Belegungen.
Ist
die
summe
sich
Die
der
V.
mittlere aller
innerhalb normalem durch die
einfache
von
Belegungsdaucr
beobachteten
Ausdruck:
1 Erlh
t,
Belegungen
Y=c-t,
in Erlh
wird
erreicht,
dann
und c
die
bekannt,
wenn
eine
Gesamtergibt
Leitung
einer Stunde ununterbrochen belegt ist. Bei Fernsprechverkchr treten jedoch — bedingt relativ kurzen Bcelegungsdauern zwischen 2 und
4 Minuten — Totzeiten auf, so daß in einer Stunde höchstens 0,5 bis 0,7 Erlh von einer Leitung geleistet werden.
Verkehrswert (Traffic intensity, Traffic flow); Quotient aus der während eines bestimmten Zeitintervalls auftretenden Verkehrsmenge*), und der Länge dieses Intervalls. Die Einheit des V. ist das Erlang.
t, y-
r f t,
44
n(t)dt
in Erlang
Vermittlungstechnik y
=
Verkehrswert
gleich
t,—t, pe
in Erl, T
oder
y=
Y
=
Dauer
oder
T
der
y=
Beobachtung; tm T
in
ist
Erlang.
Verlust (Loss probability); Wahrscheinlichkeit*), daß ein Belegungsversuch*) abgewiesen wird [2]. Da man den V. sowohl auf das Angebot*) als auch auf die Belastung“) beziehen kann, wird unterschieden zwischen: a)
V. Er
B (bezogen auf das Angebot) ist der Quotient aus „Anzahl
der
in
der
Zeiteinheit
an einer Koppelanordnung* oder einem Leitungsbündel aufgekommenen Verlustbelegungen“ dividiert durch „die Anzahl legungen*)"“ b)
V. Er an
der
in
der
Zeiteinheit
V (bezogen auf die Belastung) ist der Quotient aus „Anzahl einer Koppelanordnung oder
aufgekommenen „die Anzahl legungen“.
der in einem
Verlustbelegungen“
der
in
der
angebotenen
Zeiteinheit
Be-
der Zeiteinheit Leitungsbündel
dividiert
verarbeiteten
durch
Be-
Verlustsystem (Loss system); Vermittlungssystem, das nach dem Verlustprinzip arbeitet, d.h. Belegungsversuche*) werden abgewiesen, wenn die gewünschte Verbindung infolge Blockierung*) nicht hergestellt werden kann
[2].
Verlustverkehr
(Lost
traffic);
Teil
errechnet
sich
kehrs, der in einem Verlustsystem*) nicht verarbeitet wird [2]. Der
Verlustverkehr
Ivy y.
=
lastung
go
Verkehrswert in
Erl,
V
in %, A = Angebot ner Verlust in ",
Oder
des =
angebotenen
wegen
die
Erl,
Verlustwahrscheinlichkeit;
B
Ag
Belastung
=
siehe
Ver-
Blockierung*)
aus:
Verlustverkehrs
auf
in
des
auf
das
in
B
Erl,
bezogener
Angebot
y
=
Be-
Verlust
bezoge-
Verlust.
45
Einheiten
und
Begriffe
rF Z Bild 10.
Mischung
mit
Verschränken
Verschränken (Slipping); Zusammenschalten ungleich benannter Suchstellungen*) von verschiedenen Zubringerteilgruppen*) [2]. Wartebelastung (Waiting traffic); durch Warten erzeugte zusätzliche
Belastung”)
auf
den
Zubringerleitungen*)
[2].
Der Verkehrswert*) der W. ist gleich der mittleren Anzahl gleichzeitig wartender Belegungen*). Wartesystem (Delay system); Vermittlungssystem, das nach dem Warteprinzip arbeitet, d.h. Belegungen*), die wegen Blockierung*) nicht sofort verarbeitet werden können, warten, bis die Verbindung hergestellt werden kann [2]. Wartewahrscheinlichkeit (Probability of delay); Wahrscheinlichkeit. daß eine Belegung*) nicht sofort durchgeschaltet werden kann und dadurch verzögert wird [2]. Weg (Path); Folge von Zwischenleitungen*), über die eine bestimmte Zubringerleitung mit einer bestimmten Abnehmerleitung*) verbunden werden kann [2]. Bei einer zweistufigen Zwischenleitungsanordnung*) besteht der W. (Pfad) aus einer Zwischenleitung, bei einer dreistuflgen aus zwei Zwischenleitungen usw. (s. Bild 11). Zubringerteilgruppe (Grading group); Koppelvielfache*) oder Koppelgruppen*), die einer Mischung Verkehr zuführen [2]. Bei der Edelmetallmotordrehwähler-(EMD-) Technik besteht eine Zubringerteilgruppe häufig aus den parallelgeschalteten Ausgängen (Koppelreihen) eines Grup-
46
Vermittlungstechnik A-Koppel-
stufe
Zwischen-
B-Koppel-
stufe
Mischungsverdrahlung
Jeitungen
| Abnehmerleitungen
DA
m
N7_}
!
Kr |I Bild 11.
mg
Zweistufige
bzw.
N; } Richtung 2 |
N} Richtung n
Zwischenleitungsanordnung
(Koppelgruppe)
penschritts von cinem Gestellrahmen Mischungsverhältnis*) nicht kleiner als anderen Fällen nicht allzu groß wird,
schnitten“
RichtungT
mehrere
Zwischenleitung
GR
(Link);
zu
einer
Leitung,
(GR). Damit das 2, aber auch in werden GR „ge-
Z. parallelgeschaltet.
die
in
einer
mehr-
stufigen Koppelanordnung*) mit bedingter Wegesuche zwei Koppelvielfache*) miteinander verbindet [2]. Zwischenleitungsanordnung (Link system, Conditional selection system); Koppelanordnung*) mit bedingter Wegesuche, in der eine Verbindung über eine oder mehrere Zwischenleitungen*) hergestellt wird. Bild 11 zeigt den Aufbau einer zweistuflgen Z. (Koppelgruppe). Sie setzt sich aus m, Koppelvielfachen*) in der A-Koppelstufe*) und m, Koppelvielfachen in der B-Koppelstufe zusammen. Jedes Koppelvielfach der A-Stufe hat il Eingänge, so daß die gesamte Koppelgruppe i, m, Eingänge besitzt. An die Ausgänge der A-Stufe sind die Zwischenleitungen angeschaltet, die die Verbindungen zu den Eingängen der B-Stufe herstellen. Die Zahl der Aus-
47
Einheiten gänge
die
von
Zahl
Die
und der
Begriffe
Stufe
A,
Eingänge
Ausgänge
der
die
Zahl
von
der
Stufe
zweistufigen
B Z.
Zwischenleitungen
ist also
gleich.
werden
von
den
und Aus:
sängen aller Koppelvielfache der B-Stufe gebildet. Dabei ist die Anzahl der Ausgänge je Koppelvielfach der BStufe von der Anzahl der zu unterscheidenden Richtungen abhängig. Wenn z.B. bei einer Richtungskoppelstufe maximal 12 Richtungen angesteuert werden sollen, so ist kp im allgemeinen gleich 12. Die Ausgänge der B-Stufe in eine Richtung bezeichnet man als Ausgangsreihe. Mehrere solcher Koppelgruppen*) werden zu einem Koppelfeld*) zusammengefaßt. Ihre Anzahl richtet sich nach der Höhe des abzuwickelnden Fernsprechverkehrs. Die Ausgänse der Koppelgruppen werden — nach den einzelnen Richtungen getrennt — über die Mischungsverdrahtung zusammengefaßt. Die Anzahl der Abnehmerleitungen*)
in
die
verschiedenen
Verkehr in die jeweilige Verlust*) bestimmt.
Richtungen
Richtung
und
wird
den
durch
den
zugelassenen
Schrifttum [il [2] [3] {4} [5] [6] (7) [0]
Bergmann, Karl: Lehrbuch der Fernmeldetechnik, Fachverlag Schiele & Schön, Berlin, 1967. Nachrichtentechnische Gesellschaft: Verkehrstheorie und Vermittlungstechnik: Begriffe, NTG 0902, Entwurf 1969, taschenbuch der fernmelde-praxis 1965, Fachverlag Schiele & Schön, Berlin, 1965. Standard Elektrik Lorenz AG: Projektierungsunterlagen für Vermittlungssysterme, Stuttgart, 1966. Störmer, Horand, u.a.: Verkehrstheorie, R. Oldenbourg Verlag, München-Wien, 1966. Woller, Horst, und Kurt Sobotta: Neuzeitliche Fernsprechvermittlungstechnik, Telekosmos-Verlag, Franckh’ sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart, 1968. Führer, Dr.-Ing. R.: Wählvermittlungstechnik, Fachverlag Schiele & Schön, Berlin 1965. Krause, R.: Einführung in die Fernsprechtechnik, Ortsämter mit Wählbetrieb, Verlag E. Herzog, Goslar, 5. Auflage,
48
1962.
Telegrafentechnik
Begriffe und Erläuterungen aus der Datenübertragungs- u. Fernschreibtechnik Bearbeiter:
Hermann
Cassens
Alphabet (alphabet); ein in vereinbarter Reihenfolge geordneter Zeichenvorrat, d. h. eine vereinbarte endliche Menge von Zeichen. Beispiele für Zeichen (character) sind die abstrakten Inhalte von Buchstaben des gewöhnlichen Alphabets, Ziffern und Steuerzeichen. Zeichen werden üblicherweise durch Schrift wiedergegeben oder technisch verwirklicht durch Lochkombinationen, Schrittfolgen und dergleichen. Das enthält
internationale die
CCITT-(Fernschreib-)Alphabet
Zuordnung
der
Schriftzeichen,
Nr.
Ziffern
2
und
Steuerzeichen zu den für die Übertragung benutzten Code-Kombinationen des Start-Stop-Fernschreibsystems. Als Zuordnungsliste zweier Alphabete muß es richtiger mit CCITT-Code Nr.2 bezeichnet werden. Folgende
Codes
wurden
vom
CCITT
festgelegt:
Nr.1 Nr.2
5-Schritt-Synchron-Telegrafensystem 5-Schritt-Start-Stop-Fernschreibsystem
Nr.3
7-Schritt-Synchron-Code
Nr.4 Nr.5
(van-Duuren-Code)
für
Funk-Zeitmultiplex-ARQ-Systeme 6-Schritt-Synchron-Code für Kabel-Zeitmultiplexsysteme
7-Bit-Code chron- und
mit Paritätsbit (7 + 1-Code) Start-Stop-Systeme
für
Syn-
Amplitudenmodulation (amplitude modulation); Modulationsart, bei der die Kennzustände durch Gleich- oder Wechselströme unterschiedlicher Amplitude dargestellt werden. Zur binären AM gehören die Einfrequenztastung.
die
Analogübertragung; Übertragung Größe durch kontinuierliche Werte 4 Fernmelde-Praxis
Gleichstromtastung
und
des Verlaufs einer aus einem gegebenen 49
Einheiten
und
Begriffe
Intervall. Bei der Bildtelegrafie eine Analogübertragung.
handelt
es
sich
z.B.
um
ARQ-Verfahren; Verfahren zur sicheren Übertragung von Binärzeichen, bei dem der Empfänger des Übertragungssystems für als fehlerhaft erkannte Zeichen automatisch eine Wiederholung anfordert (automatic request). Die Zeitmultiplex-Kurzwellentelegrafie benutzt das ARQ-Verfahren in Verbindung mit dem van-Duuren-Code. Asynchron-Verfahren (asynchronous operation); Verfahren der Gleichlaufregelung zwischen Sender und Empfänger (zeitliche Zuordnung von Sende- und Empfangszyklus), bei der die Schritte in Gruppen übertragen werden, wobei der Sender zu Beginn jeder Gruppe durch ein besonderes Signal den Empfänger in die richtige Phasenlage bringt. Während der Übertragungsdauer der Gruppe sind Sender und Empfänger unabhängig voneinander. Beim Start-Stop-Verfahren wird der Empfänger einen Startschritt ausgelöst, dem die Gruppe der Schritte eines Zeichens und der Stopschritt folgen. Baud;
Einheit
der
Schrittgeschwindigkeit
durch Code-
(Schritte/sec).
Binärzeichen (binary character); jedes Zeichen aus einem Zeichenvorrat von zwei Zeichen. Als Binärzeichen können beliebige Paare benutzt werden, insbesondere O und L; wenn keine Verwechslung mit Ziffern zu befürchten ist, wird vorwiegend 0 und 1 verwendet (Tabelle 1). Die Eigenschaft, einen von zwei möglichen Werten anzunehmen, wird mit binär (binary) bezeichnet. Tabelle Binärziffern Start-Stop-System Kennbuchstaben Frühere deutsche Bezeichnung Einfachstromtastung Doppelstromtastung Schnittstelle DÜE/DEE Englische Bezeichnung Amplitudenmodulation Frequenzmodulation
50
1:
Binärzuordnungen
0 Startpolarität A Z Kein Strom Minuspolarität Pluspolarität space Kein Ton Hohe Frequenz
1 Stoppolarität Z T Strom Pluspolarität Minuspolarität mark Ton Tiefe Frequenz
Telegrafentechnik Bit (bit); 1. Kurzform für Binärzeichen (binary digit; das Bit), 2. Einheit für die Anzahl der Binärzeichen (Kurz-
zeichen:
bit).
Block (block); eine begrenzte Menge von codierten Zeichen, die z.B. zum Zwecke einer gesicherten Übertragung als eine Einheit behandelt wird. Anfang und Ende eines Blockes können besonders gekennzeichnet sein, Code (code); Liste für die Zuordnung (Codierung) zweier Alphabete, wobei z. B. das eine die zu übertragenden Schriftzeichen, Ziffern und Steuerzeichen enthält, während das andere die zur Übertragung benutzten CodeKombinationen angibt. Das letztgenannte Alphabet wird z.T. auch für sich allein mit Code bezeichnet. Code-Element (code element); die kleinste Einheit, aus deren Vielfachem sich ein codiertes Zeichen zusammensetzt. Die Zusammenstellung der Code-Elemente für ein derartiges Zeichen wird mit Code-Kombination bezeichnet (Bild 1).
III
TZ
Start | CodeStopSignal \Element' Signal e— (ode- Kombination —— | ee
——
Start -Stop Zeichen
Bild 1. Start-Stop-Zeichen
Dateldienste (datel service); Sammelbegriff für alle Dienste zur Übertragung von Daten auf Fernmeldeleitungen (data telecommunications service). Daten sind durch codierte Zeichen (bei der Digitalübertragung) oder kontinuierliche Funktionen (bei der Analogübertragung) dargestellte Informationen (Bild 2). Datenverarbeitung + Datenübertragung = Datenfernverarbeitung. Datenstation (terminal, data station); Einrichtung, die aus Datenendeinrichtung und Datenübertragungseinrichtung besteht. Die Begriffe Datenstation und Datenendstelle (beide abgekürzt mit DSt) sind identisch (Bild 3). Mit Datenendeinrichtung (DEE, data processing terminal
4*
51
[
über Telegrafenleitungen
(Binärleitungen) Telexdienst
festgeschaltete Leitungen
Öffentliche
Fernmeldenetze
A
|
l
über Fernsprechleitungen
(Fernsprechbandbreite)
Übertragung von digitalen Daten ‚im Fernsprechnetz
D
mittels Fernschreib-, Datenund Fernwirkeinrichtungen im Telexnetz Dotexdienst
E
mittels Post- Modems im öffentlichen Fernsprechnetz
L
über reader (>fernsprechbandbreite)
Erläuterungen:
A,8, C...=Bezeichnung der Merkblätter für die Dateldienste der Deutschen Bundespost
Übertragung von analogen Orten m Fernsprechnetz
G
mittels Fernschreib-, Datenund Fernwirkeinrichtungen im Datexnefz
mittels Telefaxgeröfen oder Bildschreibern im öffentlichen Fernsprechnetz
Übertragung aufüberlassenen Telegrofenleitungen
Überfragung auf überlassenen
2
mittels Fernschreib-, Datenund Fernwirkeinrichtungen auf Festgeschaltelen TelegrafenMietleilungen
Stromwegen
C
mittels privaten digitalen oder analogen Dateneinrichtungen auf festgeschalteten fernsprect Mietleifungen Bild 2. Dateldienste
Übertragung auf überlassenen f
Stromwegen
miftels privaten digitalen oder analogen Dateneinrichlungen auf festgeschalleten Breitband-| Mielleitungen
ynıdag pun usyayug
eg
Dateldienste Datenübertragung im fer Idenetz der DBP
(D5t} | I
DEE Datenendeinrichlung
DE
Ipatenübertragungseinrichtung ein-
|sehließtich Anschalt| |
PITTTIIITTT | Datenstation
I
| | | I | |
|
|
Übertragungsweg
|
(251)
ziel
|
Soer
|3aterösertragungs- | Daten| einrichtung cinendeinrichlung
schließlicS Anschalt- | einrichtung
einrichtung
|
L__--4----.—J
--—-_-41--___J '
\ CEITTSchwillstelie
CCITT-
Schnittstelle Bild 3. Datenübertragungssystem
eg
+
—
|
|
| | |
|
| Yluy9aJusFeLdafaL
r---——
Datenstation
Einheiten
und
Begriffe
equipment) werden die Einrichtungen bezeichnet, die zum Senden und/oder Empfangen von Daten dienen, einschließlich der zugehörigen Fehlersicherungsund Steuereinrichtungen. Die Datenübertragungseinrichtung (DÜE, data communications equipment) umfaßt den Signalumsetzer, der die von der DEE angelieferten Datensignale in eine für die Übertragung geeignete Form bzw. umgekehrt die ankommenden Datensignale in die für die Schnittstelle (interface) vorgeschriebene Form umsetzt, und die Anschalteinrichtungen. Als DÜE werden im Fernsprechnetz Modems eingesetzt, im Datexnetz Fernschaltgeräte. Datexdienst; aus „data exchange service“ abgeleitete Bezeichnung
für
Datenübertragungsdienst
in
einem
zur Übermittlung digitaler Nachrichten. Das Datexnetz ist zunächst für eine maximale geschwindigkeit von 200 Baud eingerichtet, Es sich
in
Datexzentralvermittlungsstellen
(DxZVSt),
Wählnetz
Schrittgliedert Datex-
hauptvermittlungsstellen (DxHVSt) und Datexteilvermittlungsstellen (DxTeilVSt). Dibit (dibit); bei quaternärer Modulation die mit jedem Schritt übertragene Gruppe von 2 Bits einer binären Codierung (Bild 4). |
00
|
ol l-
| | | |
| |
1,
|
I |
|
wo
'o
! i
i
| |
I
0,0
|
In
}
Imıo
ı
]
I
|
| I
l
00
| | I
|
Je Schritt (Ts) = 28is= 1Dibit Bild 4. Quaternäre Digitalübertragung
(digital
Modulation
transmission);
Übertragung
des Verlaufs einer Größe durch eine endliche Anzahl vereinbarter Werte. Digitale Daten sind aus Zeichen aufgebaut,
54
d.h.
codiert
dargestellte
Informationen.
Telegrafentechnik Duplexbetrieb (duplex); Betriebsverfahren, bei dem Nachrichten gleichzeitig in beiden Richtungen übertragen werden (gleichzeitiger Sende- und Empfangsbetrieb, d.h. Gegenbetrieb). Durchschaltevermittlung; Vermittlung, indem die Endstellen zum Nachrichtenaustausch miteinander verbunden werden
(Leitungsvermittlung).
Einlagerungstelegrafie
(intraband
Fehlersicherung;
in
telegrafy);
Wechsel-
stromtelegrafie, bei der ein Frequenzband innerhalb des Sprachfrequenzbandes benutzt wird, so daß Telegrafleren und Fernsprechen gleichzeitig möglich sind. (Die Einlagerungstelegrafie [ET] ist nicht zu verwechseln mit der früheren Eintontelegrafle [ETT], bei der Telegrafieren und Fernsprechen alternativ durchgeführt wurden.) Fehlerhäufigkeit (error rate); Häufigkeit, mit der ein Bit, ein Zeichen oder ein Block gefälscht werden. Die Bit-, Zeichen- oder Blockfehlerhäufigkeit ist das Verhältnis der Anzahl der falsch empfangenen Bits, Zeichen oder Blöcke zur Anzahl der insgesamt gesendeten Bits, Zeichen oder Blöcke. Die Fehlerhäufigkeit bezeichnet eine gemessene Größe P. Die zu erwartende Fehlerhäufigkeit ist die Fehlerwahrscheinlichkeit p. wird
einem
Zeichen
ein
Bit
falsch
übertragen (0 als 1 oder umgekehrt), so entsteht beim Empfänger ein Fehler, der nicht ohne weiteres erkannt werden kann, da jede Code-Kombination eine bestimmte Bedeutung hat. Zur Sicherung gegen Übertragungsfehler werden fehlererkennende Codes verwendet. Eine einfache Prüfung auf Richtigkeit besteht in der Hinzufügung eines Prüfbits zu jedem Zeichen. Das Prüfbit wird so gewählt (0 oder 1), daß z.B. die Summe der 1 des Zeichens eine gerade Zahl ergibt (parity check/Paritätsprüfung). Fernanschluß; Anschluß einer Endstelle an eine Vermittlungsstelle, die in einem anderen Fernsprech-Ortsnetz als der
die Endstelle liegt. Der Begriff ist nicht identisch mit früheren Bezeichnung „Fernteilnehmer“ (Tabelle 2).
Fernschreib-Entzerrer (regenerative repeater); in eine Fernschreibverbindung eingeschaltetes Gerät, welches die Verbindung in Abschnitte teilt und dabei die aus dem ersten
Abschnitt
kommenden
(verzerrten)
Zeichen
auf-
55
Einheiten
und
Begriffe Tabelle 2
Anschluß
von
Endstellen
an
T-Vermittlungsstellen
Anschlußschaltung in der Vermittlungsstelle
Anschluß der Endstelle an die Vermittlungsstelle
2DrE-TS, 4DrE-TS
2DrE-VW
(früher OT)
2DrE-As 4DrE-As
4DrD-TS,
4DrD-VW
(früher FT)
4DID-As T-Kanal-As (über WT-, GTSysteme)
AS E D TS VW OT FT
oder
GDN-
= Anschluß = Einfachstrom = Doppelstrom = Teilnehmerschaltung = Vorwählerschaltung = Ortsteilnehmerschaltung = Fernteilnehmerschaltung
nimmt und neu geformt (verzerrungsfrei) in den nächsten Abschnitt sendet („Entzerrende Übertragung“). Format (format); festgelegte Anordnung der verschiedenen Teile einer Nachricht. Wesentliche Bestandteile: Nachrichtenkopf, Text, Nachrichtenende-Signal. Frequenzmodulation (frequency modulation); Modulationsart,
bei
der
jedern
Kennzustand
eine
bestimmte
Fre-
quenz zugeordnet ist. Die Begriffe „Binäre Frequenzmodulation“, „Zweifrequenztastung“ und „Frequenzumtastung“ sind identisch. Die den Kennzuständen entsprechenden Frequenzen werden als Frequenzhub — bezogen auf die Mittenfrequenz — angegeben: F,=F,+H, FR,=F,—H.
Frequenzmultiplex (frequency-division multiplex = FDM); Verfahren zur gleichzeitigen Übertragung mehrerer Signale über einen gemeinsamen Weg, wobei für die einzelnen Signale verschiedene Frequenzbänder benutzt werden. Anwendung: Wechselstromtelegrafie, Trägerfrequenztechnik.
56
Telegrafentechnik Gentexdienst;
aus
„general
telegraf
exchange
service“
abgeleitete Bezeichnung für den Telegrammwähldienst. Das Gentexnetz gliedert sich in Gentexzentralvermittlungsstellen (GxZVSt) und Gentexteilvermittlungsstellen (GxTeilVSt). Gleichstromielegrafie (direct current telegrafy, continuous current telegrafy); Telegrafieverfahren, bei dem die Übertragung der Signale mit Gleichstrom als Träger men wird. Folgende Anwendungsfälle der GT
vorgenomsind noch
vorhanden: Vierertelegrafle (VT), Achtertelegrafle (AT), Doppelstrom-Ruhestromtelegrafle (DRT), Freileitungstelegrafie (FLT). Für die Datenübertragung wurde das „GleichstromDatenübertragungssystem mit niedriger Sendespannung“ (GDN) entwickelt. Es ist bis etwa 2400 Baud, bei entsprechender Auslegung bis etwa 10 kBd, verwendbar. Besonders vorteilhaft ist es einzusetzen als 2Dr-Duplex-GDN, weil die 2. Doppelader zum duplexfähigen Anschluß von Datenstationen eingespart werden kann. Halbduplexbetrieb (half duplex); Betriebsverfahren, bei dem die Nachrichten abwechselnd in beiden Richtungen übertragen werden (absatzweise Sende- oder Empfangsbetrieb, d.h. Wechselbetrieb). Kanalabstand (channel separation); bei AM-WT: Abstand der Trägerfrequenzen zweier benachbarter Kanäle, bei FM-WT: Abstand der Mittenfrequenzen zweier benachbarter Kanäle. Kennabschnitt (significant interval); Zeitintervall, währenddessen ein Kennzustand besteht. Der Zeitpunkt, in dem der Kennzustand wechselt, wird mit Kennzeitpunkt bezeichnet. Kennzustand
(significant
conditions);
jeder
von
minde-
stens zwei Zuständen, die bei der digitalen Darstellungsweise auftreten können. Knoteneinrichtung; Einrichtung zur festen Verbindung von mehr als 2 Leitungen. Sie kann als Konferenz- oder Rundsendeeinrichtung ausgeführt sein. Kreuzsicherung (cross parity); gleichzeitige Anwendung von Querund Längs-Parität, wobei aus den Längs-
57
Einheiten
und
Begriffe on
r
I &S 1
_Iei 22.0: Code-Zeichen
Prüffr
oe 090 ro 0 le r 1 1 100 eo 0 1 0 oe 0 1
1 1 o|olz ı |ı]J€ 1 ı |$& ı 0 1 S 17 1)|o[S8 17 010!”
1
1
0
0
1 ı 0
0
Prüf-
0
. zeile
Gerade Längsporität Bild 5. Kreuzsicherung
Paritätsbits der Zeichen und der Quer-Paritätsbits neues Zeichen gebildet wird (Bild 5). Die
Längsparität
ist
die
Parität
über
die
gleich
ein ange-
ordneten Elemente in einer bestimmten Anzahl von Zeichen, d.h. in einem Block. Die Querparität ist die Parität über die Elemente eines Zeichens. Die Parität kann gerade oder ungerade sein. Konzentrator (concentrator); Vermittlungseinrichtung, die automatisch eine oder mehrere aus einer Vielzahl von Endstellen über wenige Leitungen zu einer Zentrale verbindet. Modem
(modem);
Zusammenfassung
von
Modulator
und
Demodulator zur Übertragung von binären Gleichstromsignalen über für Wechselstrom durchlässige Übertragungswege (Fernsprech- und Breitbandleitungen). Modulation (modulation); Änderung des Kennzustandes eines
Trägers
sprechend den Mux (mux); fie. Praktisch (mit
58
(z.B.
Gleichstrom
Code-Elementen. Kurzbezeichnung eingesetzt sind
ARQ-Verfahren)
und
oder
Wechselstrom)
ent-
für ZeitmultiplextelegraKurzwellen-Mux-Systeme
Kabel-Mux-Systeme.
Telegrafentechnik Octonär;
Werte
die
Eigenschaft
anzunehmen.
Beispiel:
bezeichnend,
8
verschiedene
8-Phasen-Modulation.
Of£-line-Datenfernverarbeitung; Datenfernverarbeitung (DFV), bei der die Daten vor bzw. nach der Verarbeitung auf maschinenlesbaren Datenträgern zwischengespeichert werden (indirekte Datenfernverarbeitung). On-line-Datenfernverarbeitung; Datenfernverarbeitung (DFV), bei der die Daten unmittelbar in eine Datenver-
arbeitungsanlage (DVA) oder aus einer DVA tragen werden (direkte Datenfernverarbeitung). Ortsanschluß;
lungsstelle,
Endstelle
die
liegt
Anschluß
im
einer
gleiehen
(Tabelle 2).
Parallelübertragung Übertragung der zu Code-Elemente.
Endstelle
an
fernüber-
eine
Fernsprech-Ortsnetz
(parallel transmission); jeweils einem Zeichen
Vermitt-
wie
die
gleichzeitige gehörenden
Party-line; fest geschaltete Leitung bzw. Leitungsneiz mit mehr als zwei Endstellen, wobei jede Endstelle mit ciner ferngesteuerten Auswähleinrichtung (Party-line-
Selektor) ausgerüstet aus wählbar ist. Quaternär;
die
ist
und
Eigenschaft
dadurch
von
bezeichnend,
jeder
4
anderen
verschiedene
Werte anzunehmen. Beispiel: 4-Frequenz-Modulation. Redundanz (redundancy); Anteil einer Nachricht, der nicht zum Informationsgehalt beiträgt, aber eine Prüfung auf Richtigkeit ermöglicht. Sammeleinrichtung; Einrichtung bei Vermittlungsstellen zur wahlweisen gleichzeitigen Verbindung von mehr als zwei Endstellen. Sie kann als Konferenzoder Rundsendeeinrichtung ausgeführt sein. Schnittstelle (interface); Grenze zwischen Geräten, Anlagen oder Leitungsnetzen zur Abgrenzung der Funktionen und/oder Zuständigkeiten. Die wendeten Schnittstellenbedingungen
im allgemeinen zwischen DEE
verund
DUÜE sind in der CCITT-Empfehlung V.24 enthalten (DIN 66020). Schritt (signal element); einem Code-Element entsprechender Kennabschnitt (Bild 6). „Schritt“ ist nur als Zeitmaß zu benutzen.
59
Einheiten
und
Begriffe
“ 7A
DE
IE
v7
Z Si Tart-
% hr
|
L
>55
A fchri ifih 1Gruppe—h; der Code-Schriffe
StopSchritt
Bild 6. Start-Stop-Schrittfolge
Schrittgeschwindigkeit in
s
gemessenen
Dauer
(modulation eines
rate);
Schrittes
Kehrwert
(Einheit:
der
Baud).
(Die Bezeichnung „Telegrafiergeschwindigkeit" ist veraltet und sollte vermieden werden.) Die Schrittgeschwindigkeit ist ein technisches Merkmal tür digitale Übertragungssysteme, Übertragungseinrichtungen und Endgeräte. Beispiele: 1200-Bd-Modem, 200-BdKanal. Die (Daten-)Übertragungsgeschwindigkeit (vp, data signalling rate) ist das Produkt aus Schrittgeschwindigkeit und Anzahl der Bits, die je Schritt übertragen werden. Bei
der
binären
Serienübertragung
ist
die
gungsgeschwindigkeit zahlenmäßig gleich der schwindigkeit: Übertragungsgeschwindigkeit Schrittgeschwindigkeit (Baud).
Übertra-
Schrittge(bit/s) =
Bei der quaternären Serienübertragung werden je Schritt 2 Bits übertragen, so daß die Übertragungsgeschwindigkeit das Doppelte der Schrittgeschwindigkeit beträgt (s. auch Bild 4). Bei n (Anzahl der Kennzustände) =2,4,8... gilt folgende Gleichung: vp”vg-ldn
(ld
= Logarithmus dualis, auch Für die Parallelübertragung m = Anzahl der Kanäle:
1b = gilt
sp=m'vs-ldn
60
Logarithmus binär.) die Gleichung bei
_Telegrafentechnik Die Übertragungsgeschwindigkeit gibt an, wieviel Bits in der Sekunde bei einer gegebenen Schrittgeschwindigkeit über ein Übertragungssystem oder eine Übertragungseinrichtung übertragen werden können. Beispiele: Ein 1200-Bd-Modem ist für eine Übertragungsgeschwindigkeit von maximal 1200 bit/s geeignet. Wenn über einen Telegrafenkanal mit einer Schrittgeschwindigkeit von 200 Baud gearbeitet wird, können maximal 200 bit/s übertragen werden. Schrittverzerrung (distortion); Abweichung der tatsächlichen Kennzeitpunkte von den entsprechenden Sollzeitpunkten. Verzerrungsarten: Einseitige Verzerrung (&,); Verzerrung, bei der alle Abschnitte des einen Kennzustandes um einen gleichgroßen Betrag verlängert, die des anderen entsprechend verkürzt werden. Unregelmäßige Verzerrung (8,); Verzerrung, deren Größe und Richtung dem Zufall unterliegen. Drehzahlverzerrung ($,); Verzerrung, die dadurch entsteht, daß der Arbeitszyklus der Sendeeinrichtung in seiner Dauer vom Sollwert abweicht. Charakteristische Verzerrung (8,); Verzerrung, die durch die begrenzte Bandbreite des Übertragungskanals verursacht wird und dadurch entsteht, daß ein Einschwingvorgang bis zum nächsten Wechsel des Kennzustandes noch nicht völlig abgeklungen ist. Verzerrungsmaße: Individueller Verzerrungsgrad; Verhältnis der Abweichung
(At)
eines
Soll-Zeitpunkt
zur
Kennzeitpunktes
Dauer
Öyna=
des
a T,
vom
Schrittes
(T,).
entsprechenden
100 1%)
Isochron-Verzerrungsgrad; Verhältnis der Differenz von Maximal- und Minimalwert der Abweichung (At ax bzw. At in) der Kennzeitpunkte einer Schrittfolge von den entsprechenden
Zeitpunkten
eines
Bezugsrasters
zur
Dauer
61
Einheiten des
und
Schrittes
Begriffe (T,).
Dabei
wird
der
Maximalwert
durch
den
Kennzeitpunkt bestimmt, der — bezogen auf den zugehörigen Soll-Zeitpunkt — am spätesten auftritt, der Minimalwert durch den Kennzeitpunkt, der am frühesten auftritt. Das Bezugsraster ist ein Schrittdauer entspricht. ö
max
Zeitraster,
Tr
Start-Stop-Verzerrungsgrad;
Amin
dessen
Teilung
der
größten
Ab-
100 [%]
Verhältnis
des
solutwertes ( At | max) der Abweichung der Kennzeitpunkte eines Zeichens von den entsprechenden Zeitpunkten eines Bezugsrasters zur Dauer des Schrittes (T,). Das Bezussraster ist ein Zeitmaßstab, dessen Beginn durch den Beginn des Startschrittes festgelegt ist und dessen Teilung der Schrittdauer entspricht. At
100 1%]
Serienübertragung (serial transmission); Übertragung der zu jeweils einem Zeichen gehörenden Code-Elemente zeitlich nacheinander über denselben Kanal. Simplexbetrieb (simplex); Betriebsverfahren, bei dem Nachrichten nur in einer Richtung übertragen werden (Sendebetrieb oder Empfangsbetrieb). Speichervermittlung (message exchange); Vermittlung, in der Nachrichten teilstreckenweise ohne Durchschalten der Leitungen über Speichereinrichtungen übermittelt werden (Nachrichtenvermittlung). Start-Stop-Verfahren (start-stop operation); binäres Asynchron-Verfahren, bei dem der Empfänger durch einen Startschritt ausgelöst wird. Nach der Gruppe der Code-Schritte folgt der Stopschritt, der mindestens die Dauer eines Schrittes hat.
62
Telegrafentechnik Synchron-Verfahren (synchronous operation); Gleichlaufverfahren, bei dem Sender und Empfänger ununterbrochen mit im wesentlichen konstantem Taktpuls arbeiten und in einer richtigen Phasenbeziehung gehalten werden. Telegrafenkanal (telegraf channel); Übertragungsweg zur Übermittlung von Binärsignalen. Je nach der angewendeten Technik ist es ein Gileichstromtelegrafiekanal (GT-
oder
GDN-Kanal),
ein
Wechselstromtelegrafiekanal
(WT-Kanal) oder ein Zeitmultiplexkanal (Mux-Kanal). Diese sind im allgemeinen als Duplex-Kanäle eingerichtet. Telegrafenleitung (telegraf circuit); festgeschalteter Übertragungsweg zwischen zwei Endstellen (Standleitung), einer End- und einer Vermittlungsstelle (Anschlußleitung) oder zwei Vermittlungsstellen (Verbindungsleitung), der keine dazwischenliegenden Vermittlungseinrichtungen enthält. Telexdienst; aus „teleprinter exchange service“ abgeleitete Bezeichnung für den Teilnehmer-Wähl-Fernschreibdienst. Das Telexnetz gliedert sich in 'Telexzentralvermittlungsstellen (TxZVSt), Telexhauptvermittlungsstellen (TxHVSt), Telexendvermittlungsstellen (TxEVSt) und Telexteilvermittlungsstellen (TxTeilVSt).
Ternär; die Eigenschaft bezeichnend, 3 verschiedene Werte anzunehmen. Beispiel: +, —, 0. Transfergeschwindigkeit (data transfer rate); die Anzahl von Nachrichtenelementen, die durchschnittlich in einer bestimmten Zeit zwischen einer Sende- und einer Empfangsstation brauchbar übertragen werden; angegeben in bit/s, Zeichen/min, Blöcke/h usw. Transpositionsfehler (transposition error); Übertragungsfehler, bei dem während der Übertragung eines Zeichens ein oder mehrere Code-Elemente von einem Kennzustand in den anderen verfälscht werden und eine gleiche Anzahl von Elementen in entgegengesetztem Sinne verfälscht wird, so daß diese Fehler auch durch Paritätsprüfung nicht unbedingt erkannt werden können. Überlagerungstelegrafie (superimposed telegrafy); Wechselstromtelegrafie, bei der ein Frequenzband oberhalb des nach oben begrenzten Sprachfrequenzbandes benutzt wird,
63
3:
Fernschreib-
und
Datenverbindungen
Wahlweise Verbindung Festgeschaltete Verbindung zwischen den Endstellen: zwischen den Endstellen Vermittlungsverbindung
Standverbindung Feste Verbindung zwischen 2 Endstellen
Knotenverbindungg 2 Feste Verbindung von mehr als 2 Leitungen über Knoteneinrichtungen für Rundsendebetrieb
_ Einzelverbindung Wahlweise Verbindung zwischen 2 Endstellen über Vermittlungen
__Sammelverbindung Wahlweise Verbindung von mehr als2 Endstellen über
Vermittlungen
oder
Konferenzbetrieb
Bei der Datenfernverarbeitung verwendete Begriffe für die Abwicklung des Datenverkehrs
_Punkt-zu-Punkt-Verbindung (point-to-point-connection)
Fest oder über Vermittlungen geschaltete Verbindung zwischen 2 Datenstationen
_ Mehrpunkt- Verbindung (multi-point-network)
Fest oder über Vermittlungen geschaltete Verbindung zwischen mehr
als
2
Datenstationen
jnudag pun usyayurg
‚9
Tabelle
Telegrafentechnik so daß Telegrafieren lich sind (UT).
und
Fernsprechen
gleichzeitig
Verbindung (connection); Zusammenschaltung von tungen — unmittelbar oder über Vermittlungen — Nachrichtenaustausch zwischen Endstellen (Tabelle 3).
mögLeizum
Wechselstromtelegrafie (voice frequency telegrafy); Übertragungsverfahren, bei dem die Signale mit Wechselstrom als Träger übertragen werden (WT). Das Verfahren ist in der Regel mit dem Frequenzmultiplexverfahren verbunden. Zeichengeschwindigkeit (operating speed); zahl der in einer Zeiteinheit übertragbaren gegeben in Z/s, Z/min usw.
höchste Zeichen;
Anan-
Zeitmultiplex (time-division multiplex = TDM); Verfahren der Übertragungstechnik zum Bilden mehrerer Übertragungskanäle durch zeitweises Zuteilen des Übertragungsweges. Die elektrischen Signale der Kanäle werden in festgelegtem Zyklus nacheinander übertragen. Ziffernsicherungscode; binärer 5-Elemente-Code, der die Kombinationen zur Darstellung von Ziffern aus jeweils 3 Elementen des einen und 2 Elementen des anderen Kennzustandes bildet. Im allgemeinen werden die aus dem CCITT-Code Nr. 2 abgeleiteten ZSC 2 und 3 benutzt. Schrifttum [1] [21 [3] [al ı5] [6] [71 [fe]
Bergmann, K.: Lehrbuch der Fernmeldetechnik, Schiele & Schön, Berlin 1968. Cassens, H.: Einführung in die Datenübertragungstechnik. Unterrichtsblätter der DBP (B) 19 (1966), Heft 2. Cassens, H,, und F, Schiweck: Telegrafentechnik II — Digitale Übertragungstechnik. R. v. Deckers Verlag, G. Schenck, Hamburg 1968. Kaiser, W.: Datenübertragung — ein neuer Dienst der DBP. Der Ingenieur der DBP 1966, Hefte 5 und 6. Schomburg, K.: Datexnetz der Bundesrepublik Deutschland. fernmelde-praxis 4 (1967), Heft 7. Tietz, W.: Das Datexnetz, fernmelde-praxis4 (1967), Heft 8. Tietz, W.: Datenfernübertragung. Unterrichtsblätter der DBP (B) 18 (1965), Hefte 1 und 2. Normblätter: DIN 44300 Informationsverarbeitung, Besriffe; DIN 44302 Datenübertragung, Begriffe,
5 Fernmelde-Praxis
65
Einheiten
und
Begriffe
Begriffe und Erläuterungen aus der Faksimileübertragungstechnik Bearbeiter:
Helmut
Spilger
Vorbemerkung Faksimiletelegrafie ist gemäß CCITT der Oberbegriff sowohl für Bild- oder Fototelegrafle als auch für die Faksimiletelegrafie in „Schwarz auf Weiß“-Technik. In der Bundesrepublik wurde bisher der Begriff „Faksimiletelegrafle“ nur für die „Schwarz auf Weiß“-Technik (Telefax, Wetterfax) angewandt. Nachdem inzwischen Telcfaxapparate im Handel sind, die auch Zwischentöne (Grauwerte) übertragen und auch Fotos übermitteln, verwischen sich die Begriffe. Die Bezeichnung „Fax“ sagt mitunter nur aus, daß es sich um einen automatischen Empfänger handelt
(Polizeifax).
Im
Handel
taucht
auch
der
Name
„Foto-
fax“ auf. Im Gegensatz zu den Bild- oder Fototelegrafenapparaten, die neben den extremen Tonwerten Schwarz und Weiß auch die dazwischenliegenden Grauwerte übertragen, werden die Faksimiletelegrafenapparate, die nur die Tonwerte Schwarz und Weiß kennen, auch als Schwarz-WeißApparate bezeichnet. Der Begriff Schwarz-Weiß-Technik steht also dem der Halbtontechnik (Übertragen von Fotos) gegenüber (beim Fernsehen wird dagegen die SchwarzWeiß-Halbtontechnik der Farbtechnik gegenübergestellt). Abtastfeinheit; siehe Linienzahl. Abtaster (scanner); Teil eines Apparates, das die Abtastung vornimmt. Arbeitsmodul (A) (index of cooperation); Linienzahl (l) und Trommeldurchmesser (D)
Produkt
aus
A=D-l Um geometrisch unverzerrte Bilder zu erhalten, der A. bei Apparaten, die zusammenarbeiten, gleich Die gebräuchlichsten Module sind:
66
muß sein.
Bildtelegrafentechnik 352 und 528 576 und 264 und
264 für für 283 für 288 für
Telefoto (Presse), Telefoto (Polizei), Wetterfax, Telefax (Klein- oder
Businessfax).
Aufzeichnungsverfahren; zu unterscheiden sind: fotografisches, elektrolytisches, elektrosensitives und elektromechanisches A. Zum Aufzeichnen von Fotos kommt in erster Linie das fotografische A. in Frage. Das elektrolytische
Verfahren
kann
für
Fotos
angewendet
werden,
wenn an die Qualität des Empfangsbildes geringere AnDas elektrosensitive sowie das sprüche gestellt werden. elektromagnetische A. eignen sich nur für die Wiedergabe von Schwarz-Weiß-Nachrichten (Telefax und Wetterfax). Bildauflösung;
siehe
Rasterfeinheit.
Bildtelegrafenapparat; Bildern,
im
Regelfall
Apparat
zum
Übermitteln
Schwarz-Weiß-Fotos,
aber
auch
von von
Farbauszügen und Dokumenten. Das Empfangsbild entspricht sowohl in seinern geometrischen Aufbau (Form) als auch in den Tonwerten (Helligkeitswerten) der Vorlage. . Man unterscheidet: Sendeapparate, Empfangsapparate und kombinierte Sende- und Ermpfangsapparate (Transceiver). Bildempfangsautomat; Empfangsapparat, der durch Töne ferngesteuert automatisch anläuft, einpegelt und einphast, nach jeder Übertragung das Empfangsbild selbsttätig entwickelt, trocknet und auswirft und gleichzeitig den Empfang des nächsten Bildes vorbereitet. Bildleitung; Leitung mit Fernsprechbandbreite, jedoch mit geringer Gruppenlaufzeitverzerrung. Im allgemeinen werden B. über TF-Kanäle geführt. Die Randkanäle 1 und 12 sowie mittelschwer- und schwerbespulte Kabeladern sind nicht geeignet. Bildleitungsnetz;
das
öffentliche
B.
besteht
aus
den
Bild-
vermittlungsplätzen (BVPI]) (am Sitz der ZVSt), den Verbindungsleitungen zwischen den BVP]l, den Anschlußleitungen (Asl) zu den Bildteilnehmern sowie den Zubringerleitungen für Fernteilnehmer (zwischen BVPl und
VrSt,
5
bei
der
die
AsI
des
Teilnehmers
endet).
67
Einheiten
und
Bildformat;
Begriffe früher
war
13 X 18cm,
heute
ist
16 X 20cm
allgemein üblich. Das Papierformat ist um den Teil gröBer, der beim Aufspannen verlorengeht. Neben dem Bild wird stets noch ein erläuternder Text und bei Bildtelegrammen möglichst auch der Telegrammkopf sowie die Anschrift bildtelegraflsch übermittelt. Bildfrequenz; entspricht den bei der Bildabtastung entstehenden Stromschwankungen. Ihr Maximalwert ist:
_ _Dma_,
max D
=
Breite
Trommeldurchmesser, einer
en
2.5.60
Bildzeile,
1 =
n
=
1%
Trommeldrehzahl,
s
=
Linienzahl = . ‚A=D-l
Bildmodulation; bei der Bildabtastung können alle Frequenzen zwischen Null (2 gleichmäßig getönter Fläche) und fa, entstehen. Eine Fernsprechleitung kann die Frequenz 0 aber nicht übertragen, deshalb muß die Bildfrequenz durch Modulation in den Übertragungsbereich der Fernsprechleitungen verlagert werden. Normalerweise ist dabei Zweiseitenband-Amplitudenmodulation üblich. Die Trägerfrequenz von 1800—1900 Hz liegt etwa in der Mitte eines TF-Kanals. Bei Apparaten mit großer Abtastfeinheit (Polizeifax) wird das Restseitenbandverfahren angewendet (Trägerfrequenz 2400 Hz). Das Einseitenbandverfahren ist nicht möglich, weil es die Frequenz 0 nicht überträgt. Bei Übertragung auf Kurzwelle wird die Amplitudenmodulation
(AM)
in
(FM) umgewandelt: Hz, weiß: = 1500 Hz,
niederfrequente
Frequenzmodulation
Mittenfrequenz: 1900 schwarz: = 2300 Hz.
Hz,
Hub:
+ 400
Bildschiefe; bei eigensynchronisierten Apparaten besteht keine absolute Übereinstimmung der Drehzahlen von Sender und Empfänger. Bei Telefotoapparaten ist eine Bildschiefe von 1v.H. (lmm auf 10cm) zulässig. Bei Telefaxapparaten darf die Bildschiefe 2v.H. betragen. Drehzahl; D. der Trommel in U/min. Bei Telefoto- und Wetterfaxapparaten sind Drehzahlen von 60, 90 und 120 U/
68
Bildtelegrafentechnik min genormt; Telefaxapparate arbeiten mit Drehzahlen von 120, 180 oder 240 U/min. Diaabtaster (dia-scanner); tastet unmittelbar von einem Diapositiv (24 X 36 oder 60 X 60 mm) ab. Das Bild wird bei der Übertragung auf normales Presseformat vergrößert. Einphasen; Bildsender und Bildempfänger müssen nicht nur drehzahl-, sondern auch phasengleich laufen. Vor der Übertragung wird daher das Empfangsgerät nach dem Sendegerät eingephast. Telefotoapparate senden Impulse, die dem Signal für Weiß entsprechen, mit einer Länge von 5v.H. des Trommelumfangs (Weiß 2 Ton; Schwarz = kein Ton). Telefaxapparate senden ein Signal, das dem Wert für Schwarz
entspricht
und
das
von
5v.H.
„Weiß“
unterbro-
chen wird (bei diesen Apparaten entspricht ein Ton dem Wert für Schwarz). Endlosbetrieb; Übertragungsverfahren, bei dem sich eine Übertragung unmittelbar an die vorangegangene anschließt. Eingangsempfindlichkeit; bei Telefotoapparaten mit Rücksicht auf den großen Störabstand von 4Np nur etwa —22Np (—20dB). Bei Telefaxapparaten liegt die E. bei etwa
—4Np.
Faksimiletelegrafenapparat (Telefax-Wetterfaxapparat); Apparat zum Übermitteln von Schriftstücken und Zeichnungen, der nur die Tonwerte Schwarz oder Weiß, jedoch keine oder nur wenige Grauwerte überträgt. Farbbildübertragung; in Europa ist z.Z. nur die Übertragung der drei Farbauszüge üblich. Die Zusammensetzung des Bildes geschieht erst beim Druck. In Japan sind bereits Apparate im Handel, die ein farbiges Empfangsbild liefern. Farbkorrektur; entsprechend den unterschiedlichen Farbdruckverfahren, muß bereits bei der Fertigung der Farbauszüge die vollständige
Farbkorrektur vorgenommen Normung der Farbbildsender
werden. Eine ist wegen der
Vielzahl der Druckverfahren außerordentlich schwierig. Fernkopiergerät (tele-copier); Bezeichnung für Telefaxapparat. Farbopter; Gerät, das aus den Farbauszügen dem Auge ein farbiges Bild vermittelt.
69
Einheiten
und
Begriffe
Flachabtaster; möglicht
ein
F.
im
Gegensatz
die
zum
Übermittlung
Trommelapparat
von
einer
er-
stillstehenden
flachen, mitunter auch gewölbten Vorlage. Flachempfänger; ermöglicht das Aufzeichnen auf stillstehendes Empfangsmaterial. Bei elektrolytischem und elektromechanischem Verfahren ist die Beobachtung des Empfangs möglich. Fingerfax; Abkürzung für Fingerprint-Foto-Fax, auch als
Polizei-
oder
Kriminalfax
bezeichnet.
Bildtelegrafen-
apparat zur Übermittlung von Fingerabdruckbögen im Erkennungsdienst der Kriminalpolizei. Nach den Normen von Interpol gelten folgende Daten: Linienzahl: 7,61/mm, Modul: 528, Drehzahl: 120 U/min, Restseitenbandmodulation, £p = 2400 Hz. Fotodiode (photo-diode); p-n-Kontakt (Halbleiter), der in Sperrichtung vorgespannt ist. Bei Dunkelheit fließt der normale Sperrstrom; fällt auf die Übergangsschicht Licht ein, so erhöht sich der in Sperrichtung fließende Strom proportional zur Beleuchtungsstärke F. sind auf den Lichtstrom bezogen erheblich empfindlicher als Fotozellen; allerdings ist die lichtempfindliche Fläche sehr klein. Fotodoppeldiode; entspricht zweier gegeneinandergeschalteter Fotodioden, daher ist Betrieb mit Wechselspannung möglich. Fotovervielfacher oder Sekundärelektronenvervielfacher (photo-multiplier);
Kombination
einer
Fotozelle
mit
Elektronenvervielfacher. Fotowiderstand (photoresistor); Halbleiter, dessen wert proportional der Beleuchtungsstärke zunimmt. Fotozelle
(photocell);
evakuierte
oder
auch
einem
Leit-
gasgefüllte
Zelle mit lichtempfindlicher (Alkali-)Kathode. Bei entsprechender Anodenspannung und bei Lichteinwirkung werden auf der Kathode Fotoelektronen ausgelöst, die zur Anode wandern. zu
Gleichlauf;
von
Sender
voneinander
70
um
überschreiten, und
die
zulässige
dürfen
die
Empfänger
abweichen.
Bildschiefe
Drehzahlen
nur
um
10°
von
der
oder
1v.H.
nicht
Trommeln
Lt
1000
vH
Bildtelegrafentechnik Um den Gleichlauf sicherzustellen, werden die Bildgeräte von Synchronmotoren angetrieben, die entweder von einem im Apparat eingebauten Frequenznormal (Stimmgabel oder Quarz, Eigensynchronisierung) oder von einem fremden Frequenznormal gesteuert werden. Einfache Telefaxapparate benutzen das Lichtnetz als Frequenznormal. Geräte, die aus dem Lichtnetz synchronisiert werden, können mit Geräten, die anders synchronisiert sind, nicht zusammenarbeiten. Gruppenlaufzeitverzerrung; Bild- und Faksimiletelegrafie verlangen vom Übertragungsweg in ihrem Übertragungsbereich eine sehr kleine G. (Ar).
AT=
F
| Le I
up
&
15
1+i 1®
„200
Aymdzs
L
”
2
3.1:
£
Tr -
Eu
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22
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#3
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TTTTTTTTTTTTT1nnnnnm Ss & =
Pr az FE E
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0 3 4: 1 3 Es], 3
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E
4
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5
F
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7
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+
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3
1b
Ba
L S>
E&_
Fr
F
4
—4
_CITT-bewertet bewertet my0 ons
Perspopspobipspupipipipipspipehigss
M4-bewertet
4
]
27 I Jos „I
Bild 2. Pegeleinheiten, bezogen auf eine Stelle des rel. Pegels 0. Das Nomogramm ist gültig für Weißes Rauschen im NF-Bereich 0,3...3,4 kHz. (Nach Dr.-Ing. W.Zaiser, Nachrichtentechnische Zeitschrift, Jg. 16, Heft 3)
6 Fernmelde-Praxis
8
Einheiten
und
Begriffe
Bewertung
Psophometric
so
700
200
500
——
2000
3000 Hz
Fegelwert bezogen | Bewertung für weißes
Meßeinrichlung
auf OdBm bei | Rauschen im Band
1000 Hz
CEITT-Psophometer (A-Filter) Western Electric 2B (144) Western Electric ZB {FTA) Western Electric 3A (c) Bild 3.
1000
Vergleichskurven
03.34 kHz
+1dBmop 30 dBrn 85 dBa 9 dörnc der
verschiedenen
spannungsmesser
-25 dB -80d8 -30dB -20d8 Geräusch-
Stelle des relativen Pegels 0dB. Den relativen Leistungspegel kennzeichnet die Abkürzung dBr. Ebenfalls können die Arten der verschiedenen Geräuschbewertungen durch die Abkürzungen dBmop, dBrn, dBa, dBrnc usf. ausgedrückt werden (Bilder 2 und 3). Echo (echo), ein Signal, das zum Sprecher zurückkommt, nachdem es einmal (oder mehrere Male) den Weg vom
82
Übertragungstechnik Sprecher zum Hörer und zurück durchlaufen hat. Die Echodämpfung (echo attenuation) ist definiert als zZ
ag=1n
zZ
2 2
Z
zZ
(Np); = et + zZ ‚|(dB)
Zı
wobei Z, = Eingangswiderstand einer Leitung mit Verstärkern bei offenem Rückweg und Z, = Eingangswiderstand der gleichen Leitung bei gesperrtem Rückwes ist. Echosperre (echo suppressor), notwendig, wenn die Laufzeit eine bestimmte Größe überschreitet und dann der Rückfluß
(Echo)
eine
Null
störend
wirkt.
Man
unterscheidet:
die
sprunghaft arbeitende Echosperre (relaytype e.s.), die in den zu sperrenden Weg eine bestimmte Dämpfung plötzlich einschaltet, und die stetig arbeitende Echosperre (valve or rectifier type e.s.), die von
bis
zu
einem
Endwert
stetig
anwachsende
Dämpfung einschaltet. In beiden Fällen kann der größtmögliche Dämpfungswert größer oder gleich sein der Sperrdämpfung (blocking attenuation). Außerdem unterscheidet man die Vollechosperre (full es.) und die Halbechosperre (half e.s.), wobei die Sprechsignale in einer Übertragungsrichtung die Einschaltung einer Dämpfung in der Gegenrichtung und umgekehrt
bzw.
nur
in
der
Gegenrichtung
spricht
man
von
mediate
e.s.),
Endechosperre
gsesteuerter terminal
e.s)
(terminal
Endechosperre
und
steuern.
Unterwegsechosperre
e.s.),
(far-end
nahgesteuerter
Ferner
(inter-
fern-
operated
Endecho-
sperre (near-end operated terminal e.s.). Die Differentialechosperre (differential es.) wird durch den Differenzwert der Sprechpegel beider Übertraguneseinrichtungen gesteuert. Die vom CCITT festgelegten Kennzeiten einer E. sind aus Bild4 ersichtlich. Aus Bild5 ist zu erkennen, wann E. in eine Verbindung einzuschalten sind. Einfügungsdämpfung (insertion loss),
ap = 6*
1, „1
s
m);
= 1018 % - (dB) 83
Einheiten
und
Begriffe
festgelegte Sperr- ! 6dB
dämpfung bei der [1(art) |
Arbeitsfrequenz
®S
5 S
1
| |
__L_LLLLL ---__-
[|I
I\fı
0
Np
I
}
|
|
Abschalten des” Arufsignais
und
____
4 --—--- +-k-
|
Kennzeiten
|
I
1
Einschalten des’ Prüfsignals AÄnsprechzeit Bild 4.
| |I
|
6dB (g7np) +- -. ---0
| |
|
}
Dämpfungswerte
arbeitenden
H>+
= -——- Ai Nechwirkzeit
Echosperre
1754 "
einer
Länge der leitungskefte (für v -160km/ms)}
7000
3000
4000
S000
stetig
B000Km
dB
18 «15 >
74 13
En1
u88
=
HM Ru
gu
05
203
8:
=
Ss“
ns
Su
Su Sn
- Echosperren
>
So
S 06
S
78z
ZZ
erforderlich
EN
;s®
Q
=
Sg iS
IR
29 g,
x
03
&
02 0
1 \
0
Bild5. Kleinste der Länge der
84
g
S
5
%
20
Laufzeit
30
40
ms
50
0
zulässige Restdärnpfung in Abhängigkeit von Leitungskette oder von der Laufzeit (ohne
Echosperren)
Übertragungstechnik S’ = die direkt an den Abschlußwiderstand R, abgegebene Scheinleistung und S = die unter Zwischenschaltung eines Vierpols (R,) an den Abschlußwiderstand R, gegebene Leistung. Oder auch
1
Co
1
en, Dabei U, =
"
lv )
trmnıR,
m
sind U, = Leerlaufspannung des Spannung am Abschlußwiderstand.
Generators
und
Eingangsscheinwiderstand (input impedance), die Messung des E. an einem Vierpol dient zur Bestimmung seiner übertragungstechnischen Größen. Dazu schließt man den Vierpol am Ende einmal kurz (Kurzschlußwiderstand
Rx) und
betreibt ihn zum
und
Übertragungsmaß
widerstand Rı,). das
Dann
anderen
ist der
im Leerlauf
Wellenwiderstand
3 = VR,-R, g=a+jb
(electrical
long),
wenn
Dämpfung >23 Np hat, ist der nahezu gleich dem Wellenwiderstand, Vierpol am Ende kurzgeschlossen ist lauf
befindet.
Ein
solcher
Vierpol
Empfangsbezugsdämpfung,
siehe
nach
L
ermittelt. lang
wird
R
tanh g = Ye Elektrisch
(Leerlauf-
ist
ein
Vierpol
eine
Eingangswiderstand gleichgültig, ob der oder sich im Leer-
„elektrisch
lang“.
Bezugsdämpfune.
Entzerrung (equalization), da die Dämpfung des Übertragungsweges frequenzabhängig ist, müssen die Verstärkungskurven
der
Verstärker
einen
der
Kabeldämpfung
entgegengesetzten Verlauf haben. Diese Aufgabe erfüllen die Dämpfungsentzerrer. Nach ihrer grundsätzlichen Wirkungsweise unterscheidet man Vierpolentzerrer und Gegenkopplungsentzerrer. Nach der Entzerrungsaufgabe werden Fächer-, Zusatzund Temperaturentzerrer unterschieden.
85
Einheiten Da
und
aber
auch
Begriffe das
Phasenmaß
einer
Leitung
frequenz-
abhängig ist, treten außer Dämpfungsverzerrungen auch Laufzeitverzerrungen auf. Allerdings sind diese in deı Praxis so klein, daß an Fernsprechleitungen im allgemeinen keine Laufzeitentzerrungen durchzuführen sind. Lediglich für Datenbetrieb müssen sie laufzeitentzerrt werden. Dies geschieht mit Allpässen (Kreuzglieder aus Blindwiderständen).
Fehlerdämpfung (balance return loss), an den ZweidrahtVierdraht-Übergängen einer Leitung verursacht der Scheinwiderstandsunterschied der Leitung und der Nachbildung eine Rückkopplung auf die Leitung, die zu Selbsterregung (Pfeifen) führen kann. Die Genauigkeit wird durch die F. gekennzeichnet. Sie ergibt sich zu
Ian Z+ ap = In 2ER (Np); = 2018225 (aB), Z = Wellenwiderstand stand der Nachbildung. Die
F,
ist
der
frequenzabhängig.
Leitung, Die
ZN
Güte
ist bestimmt durch den ungünstigsten Pfeifpunkt ist die Fehlerdämpfung bei
=
Wellenwider-
einer
Nachbildung
Wert der F. Der der Pfeiffrequenz.
Fremdspannung (unweighted voltage), die in einem Nachrichtensystem durch eine fremde Störquelle hervorgerufene Spannung bezeichnet man als F. Beim Abhören über einen Fernhörer entsteht ein subjektiver Störeindruck, der vom Betrag der Spannung und von der Verteilung der Frequenzen abhängt. Im Gegensatz dazu ist die Geräuschspannung eine Messung mit einem Filter (CCITT-Psophometer-Filter), das dem mittleren Frequenzgang von Ohr und Fernhörer entspricht. Die Frequenz 800 Hz wurde dabei als Bezugspunkt gewählt. Für diese Frequenz ist danach die F. gleich der Geräuschspannung (siehe auch Bild 3). Frequenzmodulation dulation.
(frequency
modulation),
siehe
Mo-
Frequenzplan (frequency allocation), für die nach Kanalzahl verschiedenen TF-Systeme werden jeweils vom
86
Primärgruppe 60.108
{12 Kandle)
(# Vorgruppen) Sekundärgruppe
(60 Kandle) (5 Primärgruppen) \
I I
I
!
Terhiärgruppe 812...2044
(300 Kandie) (5 Sekundärgruppen)
L
|
1 r I 1 I I
|
I
i
I
}
!
1 ! I
i
(3Tertiörgruppen)
I
ı
I
I
'
|
|
|
I 1 I
i '
nn a 3 MR
7 a0
Übertragungssysteme: aufgebaut aus:
N
ZI2 ZI4 1PG .Z2PG
m
m
|
ee
(900 Kanäle)
|
1
L
“85678 2
VoBYTEO v500 Vo Vz 150 156 556 656 2156
Bild 6. Aufbau
8516... 12388
|
23.95 7
Wuarlärgruppe
'
|
|
L8
Freguenzangaben in kHz
02
a
der TF-Systeme
a EL
Vadn vaoo via 116 316 #76
239
ZUM BSE.
v0 106
| “12388
v2700 306
yrayssjsdundenyıagg
| I ! l
Einheiten
und
Begriffe
Bild 7. Gabelschaltung
CCITT F. aufgestellt, die es Bild 6 zeigt, richten.
mit allseitiger Anpassung
sich
alle
nach
dem
Schema,
wie
Gabelschaltung (four wire-terminating set hybrid), passive Sechspole werden vor allern als Gabelschaltungen für den Übergang Zweidraht/Vierdraht verwendet (Bild 7). Unter der Voraussetzung, daß der Scheinwiderstand Z der Leitung nach Betrag und Phase im zu übertragenden Frequenzbereich der Nachbildung N entspricht, wird die Fehlerdämpfung
d.h. die Energie gungsrichtung.
fließt
nur
in
die
gewünschte
Übertra-
Gaußsche Verteilung (normal oder gaussian distribution), unter der Voraussetzung einer statistischen Verteilung fallen im Mittel 31,7% aller Meßwerte außerhalb des Bereichs x+S + standard
(arithmetischer Mittelwert + Streuung; Mean deviation). 4,6% der Meßwerte liegen außer-
halb x +2S und 0,3% außerhalb 88
X+3S
(Bild8).
Übertragungstechnik
# 7‘
af
I [
pi
el
/
afol .
|
.
\
/
Ä
oh |
Toll
as
0
0512
Bild 8.
5
m
dyer
\
/
zaaf
277
——e
pe
1 we]
0a
m
20 3 m solo meine
m
Normalverteilung
(normal
“e
5 138 39995999
1
7
2,
oo
distribution)
Genauigkeit (accuracy), Übereinstimmung des Meßwerts mit dem richtigen Wert der Meßgröße (Kehrwert des Fehlers).
Eine
bessere
Angabe
Fehlergrenze. Die Größe der Frage der Wirtschaftlichkeit.
ist
die
Unsicherheit
Genauigkeit
ist
stets
oder
eine
Geräuschbewertung (reference noise), für die Berechnung der Geräuschleistung ist der „Bewertungsfaktor des Geräuschspannungsmessers für Fernsprechleitungen“ anzuwenden. Bei gleichmäßigem Frequenzgang und einer Bandbreite von 3,1kHz ist der Pegel von weißem Rauschen um 2,5 dB zu verringern, um die in dB angegebene Geräuschleistung zu erhalten. Für eine andere Bandbreite B in kHz beträgt der abzuziehende Wert
K = 25 + 101g 2 (dB) Der Bewertungsfaktor für die einzelnen Frequenzen ist aus Tabellel zu ersehen. Geräuschspannung (psophometric noise), siehe Fremdspannung und Dezibel.
89
Einheiten und Begriffe Tabelle
1:
Geräuschbewertung
Frequenz Hz
Zahlenwert
16,7 50 100 150 200 300 400 500 600 800 1000 1200 1500 2000 2500 3000 3500 4000 5000
0,056 0,71 8,91 35,5 89,1 295 484 661 794 1000 1122 1000 861 708 617 525 376 178 15,9
Gruppen
Bewertungsfaktor indB — — — — — — — — — rt — — — — — — —
85,0 63,0 41,0 29,0 21,0 10,6 6,3 3,6 2,0 0,0 10 0,0 1,30 3,00 4,20 5,60 85 15,0 36,0
in Np — — — — — — — — — F — — — — — — —
9,79 7,25 472 3,34 2,42 1,22 0,73 0,41 0,23 0,000 0,115 0,000 0,150 0,345 0,484 0,645 0,979 1,73 4,14
(groups):
Primärgruppe (group), eine Zusammenfassung von 12 nebeneinanderliegenden TF-Kanälen zu einem Frequenzband mit einer Breite von 48 kHz. Die fünf Primärgruppen (PG) einer Sekundärgruppe (SG) werden je nach Frequenzlage mit Buchstaben oder mit Zahlen bezeichnet. Wenn sich die SG in Regellage befindet, werden die PG mit 1, 2, 3, 4 und 5 bezeichnet. Befindet sich die SG in Kehrlage, so liegen auch die PG in Kehrlage und in umgekehrter Position (5, 4, 3, 2 und ]). Liegt die SG in Kehrlage, aber nur die frequenztiefste PG in Regellage und die übrigen in Kehrlage, so bezeichnet man die PG mit A,B,C,DundE
90
Übertragungstechnik Sekundärgruppe
fassung
von
je
5
PG
zu
(supergroup), einem
eine
Frequenzband
Zusammenmit
einer
Breite von 240 kHz. Die Bezeichnungen der SG lauten z.B.: SG2 bei einem Frequenzband 312...552 kHz in Regellage, SG1 bei einem Frequenzband 12...252kHz in Kehrlage, SG 16 bei einem Frequenzband 3788... 4028 kHz. Tertiärgruppe (mastergroup), eine Zusammenfassung von je 5 SG zu einem Frequenzband mit einer Breite von 1232 kHz. Im deutschen Netz ist die vom CCITT empfohlene Tertiärgruppe (TG) nicht vorhanden. Es wird jedoch eine dieser TG ähnliche Zusammenfassung von 5 SG, und zwar die SG1...5 des V300-Systems (Bandbreite 1240 kHz), die bei dem V1260-System auch als SG 17...21 auftreten, verwendet. Die Bezeichnung ist TG*. Quartärgruppe
menfassung
von
je 3 TG
(supermastergroup),
zu einem
eine
Frequenzband
Zusam-
mit
einer
Breite von 3872 kHz. Im deutschen Netz sind die Quartärgruppen (QG) nicht aus 3 TG, sondern aus 15 SG gebildet (Bandbreite 3716kHz). Bis zur Festlegung der Kennzeich-
nung durch das CCITT werden diese ©G folgendermaßen gekennzeichnet: QG 1* Frequenzband 312...4028 kHz, QG 2* Frequenzband 4404...8120 kHz, QG 3* Frequenzband 8620 ...12336 kHz, QG 1* Frequenzband 60... 4028 kHz. Gruppenlaufzeit (group delay), die G. bei einer quenz £ ist der Differentialquotient des Winkelmaßes einer
Leitung)
nach
der
Fre(z.B.
Kreisfrequenz
r = n (s). Es ist o die Zeit, die ein Maximum der Hüllkurve einer Gruppe von zwei Sinuswellen mit den nahe beieinanderliegenden Kreisfrequenzen ® und » + Aw benötigt, um z.B. eine Leitung oder einen Vierpol zu durchlaufen. Gruppenpilot (group reference pilot), Wechselspannungen bestimmter international festgelegter Frequenzen (sog. Piloten) dienen den einzelnen TF-Ebenen (siehe Gruppen) als Steuerspannungen zur Überwachung und Regelung (s. Tabelle 2). Gruppenverbindungen (group links) Primärgruppenverbindung samtheit der Übertragungsmittel eines
(group link), GeTF-Übertragungs-
9
Einheiten und Begriffe Tabelle
2: Frequenz- und Pegelwerte Gruppenpiloten
Art des Piloten
Frequenz (kHz)
Primärgruppen-
erforderliche Genauigkeit (Hz)
84,08 84,14
pilot
104,08
+1
411,91 411,86
+ı +3
pilot
547,92
+1
315,92
— 20 — 25
— 2,3 — 239
— 20
—
—20 — 25
2,3
— 2,3 — 2,9
— 20
— 2,3
+1
— 20
— 2,3
1552
+2
—20
—23
11 096
+10
— 20
— 2,3
Tertiär-
gruppen-
pilot
gruppenpilot
absoluter Leistungspegel dBmo Npmo
+1 + 3
Sekundärgruppen-
Quartär-
der verschiedenen
weges mit einer Bandbreite von 48 kHz. Sie verbindet zwei Primärgruppenverteiler oder diesen gleichwertige Punkte. Sie erstreckt sich von dem Punkt, an dem die Primärgruppe gebildet wird, bis zu dem Punkt, an dem sie wieder aufgelöst wird. Sekundärgruppenverbindung (supergroup link), Gesamtheit der Übertragungsmittel eines TF-Übertragungsweges
bindet
wertige
zwei
mit
einer
Bandbreite
von
Sekundärgruppenverteiler
Punkte.
Sie
erstreckt
sich
die Sekundärgruppe gebildet wird, dem sie wieder aufgelöst wird.
von
bis
240 kHz.
oder
dem
zu
diesen
Punkt,
dem
Sie
ver-
an
dem
gleich-
Punkt,
an
Tertiärgruppenverbindung (mastergroup link), Definition sinngemäß wie bei Primärgruppenverbindung, jedoch Frequenzbandbreite 1232 kHz. Im deutschen Netz sind keine echten Tertiärgruppenverbindungen vorgesehen; es sind dagegen diesen ähnliche TF-Verbindungen möglich, z. Be SG1...5 einer TF-Grundleitung
92
Übertragungstechnik V 300 oder Durchschaltung der SG1...5 leitung V 300 auf die SG1...5 einer V 960
(Bandbreite
1240 kHz),
oder
einer TF-GrundTF-Grundleitung
Durchschaltung
—
nach
Umsetzung — der SG1...5 einer TF-Grundleitung V 300 auf die SG 17...21 einer TF-Grundleitung V 1260. Quartärgruppenverbindung (supermaster group link), Definition sinngemäß wie Primärgruppenverbindung, jedoch Frequenzbandbreite 3872 kHz. Im deutschen Netz sind keine echten Quartärgruppenverbindungen vorgesehen. Es sind dagegen diesen ähnliche TF-Verbindungen möglich, z. B. die SG2...16 einer TF-Grundleitung V 1260 verbunden mit den SG2...16 einer TFGrundleitung V 2700 (Bandbreite 3716 kHz). Hoyt-Nachbildung (special balancing network), die übertragungstechnischen Eigenschaften einer bespulten Leitung werden (angenähert) durch die H. dargestellt (Bild 9). Dabei sind R,
o
=
L’ VE;
.
L,
Ca = 0,42 wenn
s der
=
0,33
(C’-
Spulenabstand
C
je
.
ü ; Cı = 0,33. s-
Lgp
S+Csp)undC, in km
Ir
C';
= 0,33 .5-C’
ist.
m ==C7
Lz
Ro
eo
Bild 9. Hoyt-Nachbildung
Klirrfaktor (k-rating), der Oberschwingungsgehalt eines Wechselstromes. Er kennzeichnet die Nichtlinearität eines Vierpols. Mathematisch ist der K. der Effektivwert des Oberwellengemisches geteilt durch den Effektivwert des Gesamtstromes. Dagegen ist die Klirrdämpfung a; (in Np) der natürliche Logarithmus des reziproken K, Den quadra-
93
Einheiten
und
Begriffe
tischen Klirrfaktor bezeichnet schen Klirrfaktor mit K,.
man
_ Yur+ +. U
mit
u’ Kompander
(compander), eines
und
den
kubi-
1 ; ag In. (Np)
R=
Kombination
K,
U in
einem
Kompressors
auf
Nachrichtenweg der
einen
Seite,
eine um
den Dynamikbereich eines Signals zu reduzieren; auf der anderen Seite ein Dynamikdehner, um den ursprünglichen Dynamikbereich wiederherzustellen. Zweck des K. ist es, den Geräuschabstand (signal to noise ratio) zu verbessern, der in dem Weg zwischen Kompressor und Dynamikdehner, also auf der Übertragungsstrecke, entsteht. Kontrollstelle (control station), die für die Übertragungsqualität z.B. einer Leitung verantwortliche Verstärkerstelle. Kurzschlußwiderstand (short-circuit impedance), siehe Eingangsscheinwiderstand. Laufzeit (delay), Zeitspanne für das Durchlaufen einer Übertragungsstrecke, siehe auch Gruppenlaufzeit, PhasenverzeITung. Leerlaufwiderstand (open-circuit impedance), siehe Eingangsscheinwiderstand. Leistungspegel (level), das logarithmische Verhältnis zweier Leistungen. Absoluter L. an der Stelle x
n=, und
relativer
1
P.
L.
n=, Lineare
94
P,
In mw (NP); = 101g mw an
i
der
P, In PB,
Verzerrung
Stelle
(Np);= (line
x, bezogen
P, 101g B,
distortion),
(dB) auf
die
Stelle
(dB). siehe
Verzerrung.
a
Übertragungstechnik Messen (to measure), ein übergeordneter Begriff für das eigentliche Messen, das Prüfen und das Eichen. Das eigentliche Messen besteht in dem Feststellen der zu messenden Größe mit Hilfe eines Meßgerätes. Meßbereich (range of a measuring instrument), Teil der Skala, für den die Bestimmungen über die Genauigkeit des Meßgerätes zutreffen. Meßeinrichtung (measuring equipment) oder Meßgerät (measuring instrument), übergeordneter Begriff für ein die Meßgröße unmittelbar bestimmendes Gerät oder eine entsprechende Anordnung, die aus mehreren Einzelgeräten besteht, Man unterscheidet anzeigende, registrierende, schreibende und zählende M. Meßgröße (measured quantity), die zu messende physikalische Größe. Der gemessene Wert dieser M. ist der Meßwert. Meßpegel, entspricht dem absoluten Spannungspegel. Meßverfahren
(measurement
procedure),
man
unter-
scheidet subjektive und objektive M. So kann man z.B. die subjektive Meßgröße „Lautstärke“ objektiv mit dem Bezugsdämpfungsmeßplatz ermitteln. Andererseits kann man die objektive Meßgröße „Dämpfung“ einer Leitung subjektiv bestimmen, nämlich durch einen Lautstärkevergleich. Mittel,
arithmetisches;
siehe
arithmetisches
Mittel.
Mittelwert (mean value, average), arithmetische einer Reihe voneinander unabhängiger Werte x
Summe
=ı Modulation (modulation), Veränderung einer (im allgemeinen) hochfrequenten (meist sinusförmigen) Schwingung oder von Pulsen mit Hilfe einer anderen (meist niederfrequenten) Schwingung. Nach den drei Veränderlichen einer harmonischen Schwingung y >= A-sin(ot+ p) unterscheidet — amplitude
man Amplitudenmodulation (AM modulation, Frequenzmodulation
95
Einheiten und Begriffe Tabelle
3:
Nauptanwendung
Art der M. [Abkürzung
Modulationsarten Vorteil
1. Frequenzmultiplex. M. mit Sinusträgern (frequeney-division muli:plex} Nittelwellen-Rundeinfache Filter . Amplituden-m., Zweiseifunk. verachiecdene Regelfähigkeit mit tenband- Verfahren KR -Systeme Träger. geringe (amplilude modulation) Frequenzkonstanz AM notwendig
Nachteil
Verdoppelung des Frequenzbedarfs. Verschlechterung dea
Sıörabstandes, Kreuznıodulalion
Resiseltenbandm. . (vestigial sideband) AM
Fernsehen
Bandbreite kleiner als bei AM.. einfache Filter
Einseitenbandm, (single eideband) EM
TF-Systeme nach CEIT’T
geringe Bandbreite, keine VerschlechIerung des Störabstandes wie bei AM
Dämpfungsschwankungen gehen voll ein. Träger muß neu hinzugesetzL werden. Frequenzver-
Winkelm.. (Frequenzoder Phasenm. -
URW-Bereich. Richt funksysteme
Schwund verursacht keine Dämpfungsschwankungen
großer Bandhreitenbedarf, größerer Empfängeraufwand
(aber Änderung des Rauschabstandes).
werfung
©
Dynamikumfang größer 2.
Zeitmultiplex,
MM.
mit
Pulsträger
(time-division
multiplex}
Pulsamplitudenm,
Zwischenslufe bei
PAM
mulliplexverlahren
Pulsphasenm.
Richt funksystem«
unempfindlich gegen Klrren und DämpZungsschwankungen
Synchronisation möglich,
Zwischenslufe PPM
günstlge Neben-
PPM bietet größeren Vorteil
(pulse-amplitude modulation)
(pulse-positiom PPM
modulatiun)
Pulsdauerm. (auch Pulslängen- oder Pulsbreitenm.
fast allen
Zeit-
bei
-
pulse duration modulation) PDM
Pulscodem. {pulse-code ımodulalion) PCM
“einfache M. und Dem, . Gleichstron:-
übertragung mögl:ch
Bandbreilenvergrößerung, keine Verbesserung des
Störabstandes, DämpSungsschwankungen,
Synchronisation nötig
sprecheigenschaf-
ten,
Verbeaserung
Baändbreitenvergrößerung
des Signalgeräuschabsıtandes Wirtschaftliche Entfernung S. Systemlängen 10... 15km
sehr geringer Stör-
absiand (etwa 10 dD), unempfindlich gegen
Dämpfungsschwankungen und Klirren, *
Nandbreitenvergrößerung, Aufwond für Coder und Decoder,
notwendige
Synchronisation,
Regeneration möglich, keine Ge räuschaddition der einzelnen Strecken
Pulsdeltam. (detamadul PDM
96
on)
Sonderverfäahren
der PCM
wie bei PCM Code sehr kur
‚dus
Gerä
Übertragungstechnik (FM
tion
—
frequency
(PM
—
phase
modulation)
und
Phasenmodula-
modulation).
Grundsätzlich hat die M. das zu übertragende Signal an den Übertragungsweg hinsichtlich der Frequenzlage, der Bandbreite, dem Störabstand, den Verzerrungen und den Schwankungen der Übertragungsgröße anzupassen. Die
M.
dient
häufig
Übertragungswegen,
auch
wobei
zur
man
Mehrfachausnutzung
von
Frequenzmulti-
plex (frequency-division — gleichzeitig werden mehrere Signale mit unterschiedlichen Frequenzbändern über einen gemeinsamen Weg übertragen) und Zeitmultiplex (time-division
—
über
einen
gemeinsamen
aufeinanderfolgenden Zeitintervallen übertragen) unterscheidet (s. Tabelle 3).
Weg
mehrere
werden
in
Signale
Nachbildung (balancing network), ein Netzwerk mit einem frequenzabhängigen Scheinwiderstandsverlauf, das den Wellenwiderstand der (nachzubildenden) Leitung (oder allgemein des Vierpols) möglichst nahekommt. Nebensprechen (crosstalk), Sarnmelbegriff für gegenseitige elektrische Beeinflussung von Nachrichtenleitungen. Nahnebensprechen: Stromquelle der störenden und Meßstelle der gestörten Leitung am gleichen Ende; Fernnebensprechen: Meßstelle am entgegengesetzten Ende. Mitsprechen: Stammleitung auf Phantom oder umgekehrt. Übersprechen: Stammleitung auf Stammleitung oder Phantom auf Phantom. Nebensprechdämpfung: an
_
1
Pa
BD,
U,
In U,
+
1
2
Ze
In z,
{Np)
01 + 1018 2x =— 201g 201g v, Z, (dB) Bei Kabeln sind in erster Linie die Kapazitätsunterschiede Ursache des Nebensprechens. Man bezeichnet diese auch als Kopplungen. Neper (neper), natürliche logarithmische Vergleichsgröße von Spannungen (siehe Dezibel). 7 Fernmelde-Praxis
97
Einheiten
und
Begriffe
Niederfrequenz (voice frequency) — sofern man von Nachrichtensystemen spricht — ist es der engere Bereich des Sprachbandes von 300 bis 3400 Hz eines Kanals. Normalgenerator (1 milliwatt generator), bei konstanter Leerlaufspannung von 1,55V und einem inneren Widerstand von 600 Ohm gibt er an einen Außenwiderstand von 600 Ohm eine Leistung von 1mW ab. Nullfrequenz (zero frequency), ist die Frequenz, die sich auf der TF-Strecke ergibt, wenn man dem niederfrequenten Eingang die (gedachte) Frequenz Null zuführen würde. Somit ist der Nullfrequenzabstand bei Einseitenbandsystemen der Frequenzabstand von Kanal zu Kanal. Oszillograph (oscillograph), Meßeinrichtung zur Aufzeichnung schnell ablaufender Vorgänge, wie z.B. des Spannungsverlaufs am Ende einer: TF-Verbindung. In Verbindung mit einem Wobbelgerät (Einrichtung zur Erzielung einer stetig periodischen Änderung der Frequenz eines Senders oder Generators zwischen zwei Grenzwerten bei gleichbleibender Spannungsamplitude) am Eingang einer TF-Verbindung dient der OÖ. zum Sichtbarmachen von Dämpfungsverzerrungen (Pegelbildgerät). Pegel, absoluter, siehe absoluter Pegel. Pegelangabe (level), Angabe von logarithmischen Spannungsund Leistungsverhältnissen in Neper (Np) und Dezibel (dB). Sie ergibt keine Einheit im üblichen Sinn. Neuerdings werden an die Kurzzeichen Np und dB Anhängsel angesetzt, um sofort zu erkennen, um welche Art von Pegel es sich handelt. So entspricht z.B. eine Leistung von 10 mW einem absoluten Pegel von
1,0 10lg 107 =+10dBm= In |
= + 1,15 Npm.
Weiterhin beträgt der relative (Leistungs-)Pegel an dem Vierdrahteingang eines TF-Systems — 174 dBr = — 2,0 Npr und am Ausgang +8,7dBr = +1,0Npr. Eine Geräuschbewertung nach CCITT wird durch das Anhängsel p (pondere) gekennzeichnet. Weitere Bewertungskurven und ihre Vergleiche sind aus den Bildern 2 und 3 erkenntlich. Pegelbildgerät (level tracer), siehe Oszillograph.
98
Üübertragungstechnik Pegelmesser, selektiver (amplitude receiver) sowie Pegelsender (signal generator), dienen zur Einmessung und Unterhaltung der Nachrichtensysteme. Zur näheren Erläuterung der Meßgeräte dienen folgende Angaben: Frequenzumfang (frequency range), Frequenzgenauigkeit (frequency accuracy), Pegelgenauigkeit (level accuracy), Empfindlichkeit (sensitivity), Meßbereich (operating range), Abschlußwiderstand (terminating). Pfeifpunkt (singing point), Pfeifsicherheit (stability),
Betrag,
um
den
die
siehe Gabelschaltung. darunter versteht man
Restdämpfung
im
Leerlauf
(d.h.
den
bei
offenen Enden) abgesenkt werden kann, ohne daß Selbsterregung (Pfeifen) eintritt. Prüfung der Pfeifsicherheit von Leitungen ist nötig, da die Restdämpfung jahreszeitlich (Temperatur des Kabels) schwankt. Phasenentzerrer (phase equalizer), siehe Entzerrung. Phasenlaufzeit (phase delay), siehe Gruppenlaufzeit. Phasenmaß (phase constant), auch Winkelmaß. Es ist der Imaginärteil des Übertragungsmaßes. Siehe auch Gruppenlaufzeit. Phasenverzerrung
(phase
distortion),
siehe
Entzerrung.
Primärgruppe (group), siehe Gruppe. Puls (puls), periodische Folge von Impulsen. Qualitätsbegriffe der Übertragungstechnik (terms of quality), z.B.: Unterbrechung (interruption), Pegelschwankung (level variation), Frequenzverwerfung (frequency shift), Laufzeitverzerrung (delay distortion), Trägerrest (carrier leck), Restdämpfungsfehler (residual error), Geräuschabstand (signal to noise ratio). Quartärgruppe (supermaster group), siehe Gruppe. Quarzstabilisierter Generator (crystal oscillator — CO), die erforderliche Genauigkeit der Trägerfrequenzen (bis zu 10-8) ist nur dadurch zu erreichen, daß man in Thermostaten eingebaute Schwingquarze verwendet. Rauschen (to be noisy), Auftreten von Geräuschen vor allem infolge des thermischen Rauschens und des Schroteffektes (bei Elektronenröhren freie Elektronenbewegung) der verwendeten Bauelemente. Ein völlig ungeordneter statistischer Vorgang. Bei kleinen Nutzamplituden wird
Tr
99
Einheiten
und
Begriffe
das Signal-Geräuschverhältnis — charakterisiert durch die Rauschzahl — verschlechtert. Reflexion (reflection), wenn eine Leitung nicht mit ihrem Wellenwiderstand abgeschlossen wird, entsteht eine Stoßstelle und ein Teil der Energie reflektiert. Die Reflexionsdämpfung ist
a,=In wobei
die
1
r (Np);
a,=
201g
1
r (dB),
Größe
r- 22
Z2 + Zı
(Z; = Wellenwiderstand des Abschlusses, Z, = Wellenwiderstand der Leitung) Reflexionsfaktor genannt wird. Regellage (regular frequency position), in Frequenzplänen werden die Übertragungsfrequenzen durch Keile dargestellt,
bei
denen
die
Keilspitzen
die
tiefen
Frequenzen
symbolisieren. Steht die Spitze links, dann spricht man von Regellage, steht diese rechts, so herrscht Kehrlage (reverse fr. pos.), Registriergerät (recording instrument), dies sind häufig Linienschreiber, die elektrische Vorgänge wie z.B. den Pilotpegel ständig registrieren. Dabei ist häuflg an der Zeigerspitze eines Meßgerätes (mit Drehspul- oder elektrodynamischem Meßwerk) ein Schreibgerät angebracht, unter dem ein Papierstreifen kontinuierlich vorbeiläuft. Die Meßgröße wird so als Funktion der Zeit notiert. Ringmodulator (ring modulator), besteht aus vier Gleichrichtern und zwei Übertragern, die in der aus Bild 10 ersichtlichen Art geschaltet werden. An den Mittelanzapfungen der Übertrager liegt eine Wechselspannung der Frequenz, in deren Bereich die dem Eingang des Ringmodulators zugeführte Wechselspannung verlagert werden soll. Man bezeichnet die zuerst genannte Wechselspannung als „Trägerspannung“ und ihre Frequenz als Trägerfrequenz
(ip).
100
Übertragungstechnik
Ag
\
|
Ausgang
a
aD
a)+
ui
Jr
Fr
) -
Mr
+
d
fr
Strom
2
dä) Modulafionskurve
Zeit Bild 10. Wirkungsweise
Die
Durchlaßrichtung
der
4
eines Ringmodulators
Gleichrichterzellen
wird
be-
stimmt durch die jeweilige Polung der Trägerspannung, deren Pegel aus diesem Grunde höher liegen muß als der Pegel der am Ringmodulatoreingang zugeführien Spannung. Einmal sind die äußeren, im nächsten Augenblick die inneren Zellen durchlässig. Demzufolge wird eine zugeführte Spannung der Frequenz f, im Takte der Trägerfrequenz f, ständig umgepolt. Als Ergebnis dieser Umpolung entsteht arm Ausgang des Modulators eine Wechselspannung, deren Frequenz sich im wesentlichen zusammensetzt aus der Summenfrequenz fy7 + f,„ und der Differenzfrequenz f, —fyx.
Unter der Voraussetzung, daß die Schaltung des Ringmodulators symmetrisch aufgebaut ist, treten die zugeführte Frequenz fx und die Trägerfrequenz f), am Ausgang des Modulators nicht mehr auf. Falls durch Alterung der Gleichrichterzellen oder aus sonstigen Gründen Unsymmetrien verursacht werden, erscheint ein Bruchteil der Trägerspannung auch am Ausgang des Ringmodulators.
101
Einheiten Dieser
wie
und
Begriffe
Trägerrest
möglich
ist
gehalten
Sekundärgruppe
unerwünscht
und
werden.
(supergroup),
Signal-Rausch-Verhältnis
siehe
(signal
to
muß
so
niedrig
Gruppe. noise
ratio),
siehc
Rauschen. Spannungspegel (600 ohms through level), siehe Pegelangaben. Stoßdämpfung (reflexion loss), siehe Betriebsdämpfung. Streuung
chung. Sie (Meß-)Werte
(standard
deviation),
auch
setzt eine Normalverteilung voraus. Formelgemäß ist
Standardabwei-
der
einzelnen
s-/} 3" (x x) wobei
x
Sicherheit
der
arithmetische
von
z.B.
68,3 Ye
Mittelwert bedeutet,
daß
ist. Eine dieser
statistische Prozentsatz
innerhalb eines Bereiches von x+S zu erwarten ist. Symmetrischer Vierpol (balanced basic filter), an beiden Enden herrscht der gleiche Kennwiderstand. Systemeigene
Wahl
(out
of
band
signal),
bei
TF-Syste-
men bietet sich die Möglichkeit, Ruf- und Wahlimpulse auf einfache Weise ohne Gefährdung durch die Sprache dadurch zu übertragen, daß für die Signalströme eine Frequenz gewählt wird, die zwar außerhalb des Sprachbandes (innerdeutsch 3850 Hz; international 3825 Hz), aber
innerhalb des Nullfrequenzabstandes der Kanäle liegt. Ströme einer derartigen Signalfrequenz werden dem Kanal über Filter zugeleitet und auf der Gegenstelle ausgesiebt, gleichgerichtet und einem empfindlichen Telegrafenrelais zugeführt. Das Relais gibt die Signale über eine besondere Signalader an die nachfolgenden Schaltglieder weiter. Tertiärgruppe (mastergroup), siehe Gruppe. Trägererzeuger (carrier power plant), siehe Quarz. Trägerfrequenzsystem (carrier system), die Gesamtheit eines Frequenz-Multiplexsystems. Heute werden alle TFSysteme vom CCITT genormt (Bild 6).
102
Übertragungstechnik Trägerrest (carrier leck), entsteht durch Unsymmetrie eines Ringmodulators. Der T. muß so niedrig wie möglich gehalten werden. Trennweiche (diplexer), im Gegensatz zu den Durchschaltefiltern, die eine SG (oder PG) weiterschalten, teilen Trennweichen (das sind Hochund Tiefpässe) den Übertragungsbereich einer TFGrundleitung auf (z. B. eine TF-Grundleitung V 120 in SG1 und 2). Sie begrenzen damit die TF-Grundleitung. Verlängerungsleitung (pad), Vierpol zum künstlichen Verlängern (Dämpfen) meist aus Anpassungsgründen. Verteilung, Gaußsche; siehe Gaußsche Verteilung. Vertrauensbereich (confidence interval), man versteht darunter den Schwankungsbereich um den arithmetischen Mittelwert, der mit einer statistischen Sicherheit von +S (oder 68,3%) oder z.B. +1,965 (oder 95%) nicht überschritten wird. Die Grenzlinie nennt man auch Vertrauensgrenzen. Verzerrung (distortion),, die Übertragungsgüte wird außer durch die Dämpfung und Geräusche auch durch die V. beeinflußt. Man spricht von Dämpfungsverzerrungen, wenn die Betriebsdämpfungen für das zu übertragende Frequenzband unterschiedlich sind. Diese Dämpfungsverzerrungen werden auch lineare V. genannt. Sie können durch schreibende Geräte, aber auch durch oszillographische Methoden sichtbar gemacht werden. Durch Entzerrungsglieder mit spiegelbildliichem Verlauf der Dämpfungsverzerrung können sie kompensiert werden, Phasenverzerrungen treten auf, wenn der Gang des Phasennetzes mit der Frequenz vom linearen Verlauf abweicht. Von Gruppenlaufzeit bei einer Fernsprechleitung spricht man, wenn die Laufzeit bei 800 Hz eine andere ist als bei der unteren oder oberen Frequenzgrenze des Übertragungsbereichs (siehe Gruppenlaufzeit). Nichtlineare V. treten auf, wenn im Zuge der Verbindung Zweipole oder Vierpole mit nichtlinearer Charakteristik vorhanden sind. Werden mehrere verschiedene Schwingungen auf ein nichtlineares Glied gegeben, so treten außer den Oberweilen auch Kombinationstöne auf, die unter Umständen bedeutend unangenehmer sind. Dif-
103
Einheiten
und
Begriffe
ferenztöne erster Ordnung (quadratische V.) Ordnung (kubische V.) stören dabei in erster
und zweiter Linie.
Vierdrahtsystem (four wire system), für die Übertragung des in den Trägerfrequenzbereich umgesetzten Sprachbandes kann für die beiden Übertragungsrichtungen entweder dieselbe Grundleitung (Zweidraht-Verfahren) oder je eine getrennte Grundleitung (Vierdraht-Verfahren)
verwendet
werden.
Die
Sprachbänder
für
die
beiden
Übertragungsrichtungen können ferner entweder in gleicher Frequenzlage (Gleichlage-Verfahren) oder in unterschiedlicher Frequenzlage (Getrenntlage-Verfahren) übertragen werden. Man unterscheidet demgemäß: ZweidrahtGleichlage-Verfahren, Zweidraht-Getrenntlage-Verfahren, Vierdraht-Gleichlage-Verfahren,
Verfahren.
Vierdraht-Getrenntlage-
Von praktischer Bedeutung bei den modernen TFSystemen sind nur das Zweidraht-Getrenntlage-Verfahren und das Vierdraht-Gleichlage-Verfahren. Vierpol, Wahl,
symmetrischer;
systemeigene;
Wärmerauschen
siehe
siehe
symmetrischer
systerneigene
Vierpol.
Wahl.
(thermal agitation noise),
siehe Rauschen.
Wellenwiderstand (characteristic impedance), er ist bei einer homogenen Leitung abhängig von den kilometrischen Leitungskennwerten, aber nicht von der Länge. Meßtechnisch
ist der
W.
zu
ermitteln
nach
# =
VRR,
wobei RL der Leerlaufwiderstand und Rx der Kurzschlußwiderstand ist. Wellenspannung geteilt durch Wellenstrom ist bei einer homogenen Leitung stets konstant. Der Wellenwiderstand ist für tiefe Frequenzen (im NFGebiet komplex, für hohe Frequenzen nähert er sich dem /L konstanten reellen Wert 3 Wobbeln (to sweep), wenn an einem Pegelsender die Frequenz der Meßspannung sich in einem bestimmten Frequenzbereich selbsttätig und immer wiederkehrend ändert, spricht man vom Wobbeln. Die Wobbelgeschwindigkeit ist abhängig vom Wobbelverfahren und nach unten
104
Übertragungstechnik begrenzt und nach
durch die Nachleuchtfähigkeit des Bildschirmes oben durch das Einschwingen des Meßobjekts.
Zeitmultiplex Modulation.
(time
Zweidrahtsystem system.
division
(iwo
wire
multiplex system),
— siehe
TDM),
siehe
Vierdraht-
Schrifttum 11] Telefunken-Laborbuch, Franzis-Verlag München, [2] SEL-Taschenbuch, Standard Elektrik Lorenz AG Stuttgart. [3] Reference Data for Radio Engineers, International Tele[4] [5] [6] 7] [8] [9] 110]
phone and Telegraph Corporation New York. Fernmeldemeßordnung der DBP, FTZ Darmstadt. Siemens: Einheiten, Grundbegriffe und Meßverfahren der Nachrichten-Übertragungstechnik, S & H AG München. Zaiser: Pegelangaben in der Übertragungstechnik, NTZ, Jahrgang 16, Heft 3 und 9. Rint: Handbuch für Hochfrequenzund Elektro-Techniker, Verlag für Radio-Foto-Kinotechnik, Berlin. Schröder: Elektrische Nachrichtentechnik, Bd. ı, Verlag für Radio-Foto-Kinotechnik, Berlin. Schmidt, Brosze: Fernsprech-Übertragung, Fachverlag Schiele & Schön, Berlin. Buttler, Thinius: Aufgaben aus der Fernmeldetechnik nebst Lösungen, Fachverlag Schiele & Schön, Berlin.
105
Einheiten
und
Begriffe
Begriffe und Erläuterungen aus der Funktechnik Bearbeiter:
Klaus
Kern
Abschattungsverlust; unter dem A. versteht man eine zur Freiraumdämpfung*) zusätzlich auftretende Dämpfung, die dann entsteht, wenn die direkte Sicht zwischen Sendeund Empfangsantenne durch ein Hindernis verlorengeht. Durch Beugungserscheinungen können A. selbst dann schon entstehen, wenn das Hindernis nur in die Nähe des direkten Strahles reicht. Bei ungünstigen atmosphärischen Brechungsverhältnissen (Krümmungsfaktor*) kleiner als 1) können auch auf normalen Funkfeldern A. auftreten. So ist auch bei der Planung von Richtfunklinien die Forderung zu verstehen, daß bei einem Krümmungsfaktor von 1 die 1. Fresnelzone*) frei von Hindernissen sein soll. Absorptionsfläche; statt des Antennengewinns* wird auch mit der A. oder Wirkfläche einer Antenne gerechnet. Sie ist definiert als die zur Ausbreitungsrichtung senkrechte Fläche, durch die bei einer ebenen Welle die von der Antenne maximal aufnehmbare Leistung hindurchtreten würde. Absorptionsschwund; A. oder Dämpfungsschwund tritt mit
merklichen
Auswirkungen
nur
in
zwei
begrenzten
Frequenzbereichen auf: a) im Kurzwellenbereich entsteht A. durch kräftige Ionisation der unteren Schichten der Ionosphäre, b) im Zentimeter- und Millimeterwellenbereich verursachen starke Niederschläge oder ein hoher Wasserdampfgehalt der Luft A. Außerdem kommt eine selektive Absorption der Strahlen durch atmosphärische Gase vor (z.B. bei X = 1,33cm für Wasserstoff und bei X = 0,25 und 05cm
für
Sauerstoff).
Antennencharakteristik;
siehe
*) Dieser Begriff erscheint als anderer Stelle dieses Beitrags.
106
Richtcharakteristik. selbständiges
Stichwort
an
Funktechnik Antennendiagramm;
Antennenentkopplung; Antennengewinn;
der
siehe
Richtdiagramm.
siehe
A.
Winkeldämpfung.
oder
kurz
Gewinn
ist
unab-
hängig davon, ob die Antenne für Senden oder Empfangen benutzt wird. Er ist für die Sendeantenne definiert als der Faktor, um den sich die Leistungsdichte an einern Empfangsort ändert, wenn bei konstanter Senderleistung anstelle der Antenne ein Bezugsstrahler verwendet wird. Analog wird für eine Empfangsantenne der A. als der Faktor definiert, um den sich die Empfangsleistung ändert, wenn man bei konstanter Feldstärke am Empfangsort die Antenne anstelle eines Bezugsstrahlers einsetzt. Als Bezugsstrahler gelten Kugelstrahler (G = 1), Hertzscher Dipol (G = 1,5) und Halbwellendipol (G = 1,64). Meist wird der A. in dB angegeben (siehe Absorptionsfläche). Antennenweiche; eine A. oder ein Verzweigungsfilter ist eine Einrichtung, die den Betrieb eines Senders und eines Empfängers oder auch mehrerer Sender und mehrerer Empfänger über dieselbe Antenne und damit eine Mehrfachausnutzung der Antenne ermöglicht. Die A. besteht aus Filtern, die das jeweils gewünschte Frequenzband durchlassen, die anderen Frequenzen jedoch sperren. Das Problem der Mehrfachausnutzung der Antennen ist auch mit Hilfe von Zirkulatoren*) zu lösen. Basisband;
unter
B.
versteht
man
das
Modulationssignal,
mit dem ein Richtfunksystem moduliert wird. Bei Trägerfrequenzsignalen besteht das B. aus einem Bündel von Fernsprechkanälen, die z.T, auch durch Kanäle für Telegraflezeichen und andere digitale Daten ersetzt sein können, und den zugehörigen TF-Piloten. Bei Fernseh- und Tonübertragungen stellt das B. das entsprechende Signal in der Video- bzw. Tonfrequenzlage dar. Beugung;
der
B.
des
Lichtes
an
scharfen
Kanten
oder
Löchern entspricht in der Funktechnik die B. der elektromagnetischen Wellen an der Erdoberfläche. Bei Sichtverbindungen können sich trotz freier Sicht an scharfen Hindernissen Zusatzverluste oder eine leichte Besserung der Übertragungswerte durch B. ergeben, deren Schwankungen meist gering und unbedeutend sind. Bei Überhorizontrichtfunkverbindungen*) können jedoch durch B.
107
Einheiten
und Begriffe
stabilere und bessere Übertragungsverhältnisse erreicht werden als bei reinen Scatterverbindungen®). Bodenfreiheit; die B. — ein Ausdruck aus der Richtfunktechnik — ist dann gegeben, wenn die Verbindungslinie zwischen Sende- und Empfangsantenne und der diese Verbindungslinie umgebende Luftraum (siehe Fresnelzone) auch bei extremen Brechungseigenschaften dieses Luftraumes
(siehe
Krümmungsfaktor)
in
einem
möglichst
hohen Prozentsatz der Zeit frei von Hindernissen bleibt. Dies ist eine Grundforderung an jede Richtfunkstrecke, wenn man von Überhorizontrichtfunkverbindungen*) absieht. Damit soll erreicht werden, daß die mittlere Systemdämpfung* angenähert gleich der Freiraumdämpfung*) ist. Brechung; elektromagnetische Wellen breiten sich nur in einem homogenen Medium, in dem also der Brechungsindex überall gleich ist, geradlinig aus. Der Brechungsindex der Atmosphäre ist jedoch örtlich und zeitlich meist veränderlich,
Im
über
was
Normalfall den
eine
nimmt
Erdboden
ab,
B.
der
der
was
Strahlen
verursacht.
Brechungsindex eine
mit
der
Strahlenkrümmung
Höhe
zur
Erde hin zur Folge hat. In der Richtfunkplanung berücksichtigt man die Brechung der Strahlen durch den Krümmungsfaktor*) k. Brechungsschwund; im Dezimeter- und Zentimeterwellenbereich entsteht B. durch Brechung des Hauptstrahls aus der normalen Richtung infolge von extremen atmosphärischen
Bedingungen.
Es
können
dabei
auch
Ducte*)
auftreten, die einen Überreichweitenempfang verursachen, was auch zu selektiven Störungen bei Richtfunklinien führen kann. CCIR; (Abkürzung für Comite Consultatif International des Radio-communications) ist der beratende internatio-
nale Ausschuß für Funknachrichtenwesen. Er ist ein ständiges Organ der internationalen Fernmeldeunion (UIT, Union International des Telecommunications) und befaßt sich mit der Ausarbeitung von Studien und Empfehlungen, die sich auf technische Fragen des Funknachrichtenverkehrs und der Betriebsabwicklung beziehen. Die Arbeit des CCIR wird in 14 Studiengruppen ausgeführt, die sich
108
Funktechnik jeweils mit speziellen Gebieten der Funktechnik beschäftigen. Hier werden Fragen, Studienprogramme, Berichte und — als Ziel und Zweck der Arbeit — Empfehlungen vorbereitet, die dann durch die Vollversammlung verabschiedet werden. Die Vollversammilungen treten im allgemeinen alle drei bis vier Jahre zusammen. An den Arbeitstagungen und den Vollversammlungen können alle Mitglieder der Fernmeldeunion teilnehmen. Zur Mitarbeit können auch Vertreter der Industriefirmen zugelassen werden, wenn die Fernmeldeverwaltung des jeweiligen Landes hierzu zustimmt. Die letzte Vollversammlung des CCIR fand in Oslo im Jahre 1966 statt. Dämpfungsschwund; siehe Absorptionsschwund. Diversity; siehe Mehrfachempfang. Duct;
die
Bezeichnung
D.
stammt
aus
dem
englischen
Sprachgebrauch und bedeutet soviel wie die Führung eines Funkstrahls zwischen brechenden und reflektierenden Luftschichten. Diese Ausbreitungsart ist ähnlich der der Kurzwellen, wobei mehrfache Reflexionen an der Ionosphäre und der Erdoberfläche ausgenutzt werden. Im dm-
und
cm-Wellenbereich
ermöglicht
die
Ductausbrei-
tung Sichtverbindungen über Entfernungen, die bei normalen Verhältnissen nicht vorkommen können. Diese Überreichweitenausbreitung*) verursacht oft Störungen bei Richtfunk- und Fernsehverbindungen. Der D. läßt sich in Geländeschnitten
tor*)
und
damit
so
Ductausbreitung; Endstelle;
in
Zwischen
den
darstellen,
der fiktive siehe
der
daß
Erdradius
der
Krümmunssfak-
unendlich
sind.
Duct.
Richtfunktechnik
bezeichnet
man
E. die Funkstelle, in der das zu übertragende Signal der Trägerfrequenzoder Videoseite übernommen moduliert wird bzw. wieder demoduliert und an Trägerfrequenz- oder Videoseite abgegeben wird. allgerneinen
eine
E.
einer
oder
Richtfunkverbindung
mehrere
Relaisstellen*).
bestehen
mit
von und die im
Erdradius, fiktiver; siehe Krümmungsfaktor. Ersatzkanal; siehe Ersatzschaltetechnik.
Ersatzschaltetechnik; durch die E. oder Schutzschaltetechnik wird die Wahrscheinlichkeit einer Unterbrechung oder eines Absinkens der Güte einer Verbindung vermin-
109
Einheiten
und
Begriffe
dert. Dazu wird neben einem oder mehreren Betriebskanälen ein Ersatz- oder Schutzkanal auf einer anderen Rasterfrequenz (siehe Raster) betriebsbereit gehalten. Bei einer Unterbrechung oder einer sehr starken Geräuscherhöhung eines Betriebskanals wird automatisch auf den Ersatzkanal geschaltet. Diese Umschaltung kann auch von Hand ausgelöst werden, wenn z.B. auf einem Betriebskanal gemessen werden soll. Es kann in der Richtfunktechnik ein Ersatzkanal für bis zu sechs Betriebskanäle bereitgestellt werden. Die E. ist eine Art Frequenzdiversity. Fading;
siehe
Schwund.
Fernfeld; unter dem F. versteht man den Bereich um eine Antenne, in dem das elektromagnetische Feld sich im
wesentlichen
so
verhält,
als
ob
es
von
einer
Punktquelle
käme. Hier läßt sich das Feld im Gegensatz zum Nahfeld*) durch eine einfache ebene Welle darstellen. Fernsehfernleitung; eine F. ist eine Fernsehleitungsverbindung zwischen zwei TV-Schaltstellen oder zwischen einer TV-Schaltstelle und einer Endstelle im Fernsehfernleitungsnetz. Von dieser Endstelle wird das FernsehProgramm auf einer Fernsehortsleitung*) zu einem Fernseh-Rundstrahlsender übertragen. Fernsehleitungsnetz; das F. dient zur Übertragung von Fernseh-Programmen.
Die
Fernsehfernleitungen*)
werden
in der Bundesrepublik Deutschland ausschließlich über Breitband-Richtfunksysteme geführt. Dagegen werden die Fernsehortsleitungen*) im allgemeinen über Koaxkabelsysteme geführt. Der zum Fernseh-Programm gehörige Fernsehbegleitton wird z.T. über Richtfunksysteme, z.T. auch über Kabelsysteme geleitet, die nicht immer den gleichen Verlauf wie die dazugehörigen Fernsehleitungen haben müssen. Das F. besteht aus drei verschiedenen Arten von Leitungen, die alle gerichtet sind: die Fernsehzuführungsleitungen*), die Fernsehverteilleitungen*) und die Fernsehmodulationsleitungen*). Fernsehmodulationsleitung; die Fernseh-Programme, die von einem zentralen Schaltpunkt über Fernsehverteilleitungen*) zu allen Hauptstudios bei der ARD (Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten
i10
Funktechnik der Bundesrepublik Deutschland) bzw. zu allen Knotenpunkten beim ZDF (Zweites Deutsches Fernsehen) geführt werden, werden von dort auf F. zu den zugehörigen Fernseh-Rundstrahlsendern übertragen. Die F. ist ein Teil des Fernsehleitungsnetzes*). Fernsehortsleitung; unter einer F. versteht man eine Fernsehleitungsverbindung von einem Studio zu einer TV-Schaltstelle oder von einer Endstelle im Fernsehfernleitungsnetz*) zu einem Fernseh-Rundstrahlsender. Fernsehverteilleitung; die Fernseh-Programme, die von den einzelnen Knotenpunkten bzw. Hauptstudios über Fernsehzuführungsleitungen*) zu einem zentralen Schaltpunkt
geführt
werden,
gehend gerichteten F. punkten übertragen. leitungsnetzes*).
werden
Fernsehzuführungsleitung; Hauptstudios
der
von
dort
zu allen Hauptstudios Die F. ist ein Teil die
in
Rundfunkanstalten,
den die
auf
den
ab-
bzw. Knotendes Fernseh-
verschiedenen in
sammengeschlossen sind (1. Programm) bzw. Studios des ZDF (2. Programm) produzierten
der
ARD
zu-
die in den Fernsehpro-
gramme werden auf gerichtet betriebenen F. zu einem zentralen Schaltoder Sternpunkt übertragen. (Dieser
Sternpunkt ist für das 1. Programm in Frankfurt, für das 2. Programm in Wiesbaden.) Die F. ist ein Teil des Fernsehleitungsnetzes*).
Fiktiver Erdradius; siehe Krümmungsfaktor. Freiraumdämpfung; die F. ist die Dämpfung, die ein radiofrequenter Träger zwischen zwei Antennen mit dem Gewinn = 1 (Kugelstrahler) im hindernisfreien, leeren Raum erfährt. Sie steigt quadratisch mit zunehmender Frequenz und zunehmender Entfernung vom Sender an (siehe Grundübertragungsdämpfung, Funkfelddämpfung, Systemdämpfung). Frequenzraster; siehe Raster. Fresnelzone; die F, ist für die Planung von Richtfunkverbindungen von Bedeutung. Sie stellt einen Rotationsellipsoiden dar, in dessen Brennpunkten die Antennen stehen. Die große Achse ist annähernd gleich der Entfernung zwischen den Antennen, die kleine Achse b ist
111
Einheiten
und
Begriffe
abhängig
von
der
b
=;
soll
Var
für
.
Der
einen
Hindernissen
Entfernung von
der
bestimmten sein
(siehe
d
und
Fresnelzone
der
Wellenlänge
begrenzte
Krümmungsfaktor*)
Raum
frei
von
Bodenfreiheit).
Funkfeld; das F. ist die zwischen Sende- und Empfangsstation liegende Strecke. Funkfelddämpfung; die F. ist die Dämpfung, die ein radiofrequenter Träger zwischen dem Eingang der Sendeantenne und dem Ausgang der Empfangsantenne erfährt. Die F. schließt damit den Gewinn der Antennen, die Grundübertragungsdämpfung*) und die Zusatzdämpfung*) ein. Funkpilot;
der
F.
oder
Pilot
ist
eine
Hilfsfrequenz,
die
zusätzlich zum WNachrichteninhalt übertragen wird. Er dient zum Überwachen und eventuell zum Steuern des Funksystems. Der Ausfall oder ein beträchtliches Absinken des Pegels des F. dient meist als Kriterium für eine Umschaltung des Betriebskanals auf einen Ersatzkanal*). Geländeschnitt; bei der Planung von Richtfunkverbindungen müssen für die Bestimmung der Turmhöhen die
Sichtverhältnisse Dabei muß die werden
nicht dem
(siehe
eines jeden Funkfeldes geprüft werden. atmosphärische Brechung berücksichtigt
Krümmungsfaktor).
Steht
die
eindeutig fest, muß ein G. angefertigt alle Geländemerkmale zwischen den
eingetragen
werden.
In
dem
G.
werden
die
freie
Sicht
werden, in Funkstellen
Funkstrahlen
als Geraden dargestellt, was für einen Krümmungsfaktor k=-1 eine Änderung des natürlichen Erdradius bedeutet (fiktiver Erdradius). Gewinn;
siehe
Antennengewinn.
Gleichkanalstörung; eine G. tritt dann auf, wenn an einer Funkstelle zwei oder mehrere Träger auf einer nahezu gleichen Frequenz empfangen werden und der Frequenzabstand zwischen Störer und Nutzträger größer ist als die tiefste Modulationsfrequenz. Die Antennenentkopplung ist dann gleich dem Träger-Stör-Abstand. Im Unterschied zur Nachbarkanalstörung*) wird in der Richtfunktechnik eine G. meist durch den Übertragungs-
112
Funktechnik kanal der Gegenrichtung verursacht, wenn Hinund Rückrichtung mit dem gleichen Frequenzpaar über mehrere Relaisstellen betrieben werden. Grenzfrequenz; die G. ist bei Kurzwellenübertragungen der höchste Trequenzwert, bei dem unter bestimmten Verhältnissen gerade noch eine Reflexion an der Ionosphäre möglich ist. Die G. ist u.a. abhängig von dem sogenannten Grenzwinkel, der den größten Winkel zwischen der Abstrahlrichtung und der Erdoberfläche bezeichnet, unter dem es ebenfalls gerade noch zu einer Reflexion kommt. Grenzwinkel; Grundgeräusch;
siehe
Grenzfrequenz.
das
G.
oder
Wärme-Rauschen entsteht in Bauelementen durch die von
tritt
thermische
Rauschen
oder
allen aktiven und passiven der Temperatur abhängige
Elektronenbewegung.
Es
der
Belegung.
dort
am
stärksten
hervor,
wo der Signalpegel am niedrigsten ist. Bei Funkübertragungen ist das am Bmpfängereingang der Fall. Damit hänst die Höhe des G. bzw. der Grundgeräuschabstand im wesentlichen von der Funkfelddämpfung ab. Bei Schwankungen der Funkfelddämpfung ändert sich meist in gleichem Maße das G. Bei besonderen Modulationsarten (z.B. Frequenzmodulation) kann das G. durch Erweitern der radiofrequenten Bandbreite gesenkt werden. Es ist im Gegensatz zum Intermodulationsgeräusch unabhängig von Modulation
oder
Grundgeräusch-Abstand;
unter
dem
G.
versteht
man
das logarithmische Verhältnis der Signalleistung zum Grundgeräusch*) (bzw. der Signalspannung zur Grundgeräuschspannung). Der G. ist am BEmpfängereingang von besonderer Bedeutung, da dort der Signalpegel am niedrigsten, d.h. der Abstand zwischen Signal und Grundgeräusch am kleinsten ist. Er ändert sich in bestimmten Grenzen umgekehrt proportional zur Systemdämpfung*) (siehe
Systemwertkurve).
eines
Halbwellendipols
Grundübertragungsdämpfung; eines radiofrequenten Trägers, bzw.
die G. ist die Dämpfung die er bei Verwendung
eines
Kugelstrahlers
als
Sende- und Empfangsantenne in schwundfreien Zeiten erfahren würde. Sie steigt quadratisch mit zunehmender Frequenz und zunehmerder Entfernung vom Sender (siehe 8 Fernmelde-Praxis
113
Einheiten
und
Begriffe
Funkfelddämpfung, Halbwertsbreite;
Systemdämpfung,
die
H.
oder
Freiraumdämpfung).
3 dB-Breite
ist
der
Winkel-
bereich der Richtcharakteristik*), in dem die Strahlungsdichte gegenüber dem Maximalwert in der Hauptstrahlrichtung auf die Hälfte, d.h. um 3dB, absinkt. Interferenzschwund; I. tritt auf, wenn zwei oder mehr Strahlen mit verschiedenen Phasenlagen miteinander interferieren. Die Phasendifferenzen entstehen durch unterschiedliche Wege der Strahlen (siehe Mehrwegeausbreitung), was durch Reflexionen an Schichten, Beugungserscheinungen an Hindernissen oder anomale Brechungserscheinungen der Atmosphäre verursacht werden kann. I. kommt in allen Frequenzbereichen vor. Die Schwundtiefe hängt von den Phasenunterschieden und dem Amplitudenverhältnis der beteiligten Strahlen ab. Isolator;
siehe
Richtungsleitung.
Krümmungsfaktor;
der
K.
ist
eine
dimensionslose
Größe,
mit der der natürliche Erdradius (6370 km) multipliziert werden muß, um die Brechungseigenschaften der Atmosphäre zu berücksichtigen. Damit ergibt sich der fiktive Erdradius. Bei normalen Ausbreitungsverhältnissen sind die Strahlen zur Erde hin gekrümmt. Als Mittelwert für diesen Fall wird mit einem K. = 4/3 gerechnet; der fiktive Erdradius beträgt dann 8500 km. Luxemburg-Effekt; der L. ist eine Störung einer Übertragung im WMittelwellenbereich. Dabei wird auf dem Träger
eines
Mittelwellensenders
nicht
nur
dessen
eigene
Modulation beobachtet, sondern noch eine weitere allerdings schwächere festgestellt, die von einem Langwellensender mit großer Leistung stammt. Der L. hat seine Ursache wahrscheinlich in Resonanzbewegungen der Ionen in der unteren Ionosphäre. Durchlaufen Wellen von Langwellen- und Mittelwellensendern dieses Gebiet, so entsteht eine Kreuzmodulation. Die Bezeichnung L. stammt von dem ersten Langwellensender, dessen Programm auf dem
Träger eines Mittelwellensenders empfangen wurde. Mehrfachempfang; M. oder Diversity dient zur Verminderung von Schwunderscheinungen. Dabei wird das Signal gleichzeitig auf zwei oder mehr Arten übertragen, deren Momentanschwundverhalten möglichst unabhängig von-
114
Funktechnik einander sein soll. Je nach Übertragungsart unterscheidet man zwischen Raumdiversity, wenn das Signal die Empfangsantennen über verschiedene Wege erreicht, Frequenzdiversity, wenn zwei oder mehr Frequenzen verwendet werden, und Winkeldiversity, wenn das Signal über verschiedene Winkel abgestrahlt bzw. empfangen wird. Das Ersatzschalteverfahren in der Richtfunktechnik ist eine besondere Art von Frequenzdiversity. Mehrwegeausbreitung; von einer M. spricht man dann, wenn neben der direkten Verbindung zwischen Sende-
und Empfangsantenne ein oder mehrere zusätzliche Wege möglich sind. Diese Umwege können durch Reflexion an Boden-,
Wasser-,
Luft-
oder
Ionisationsschichten,
durch
besondere Brechungseigenschaften der Atmosphäre oder durch die Scatterausbreitung*) zustande kommen. Die M. ist die Ursache für Interferenzschwunde*). Sind außerdem die
Laufzeitunterschiede
zwischen
Haupt-
und
Umweg-
strahlen beträchtlich, können bei breiten Modulationsbändern mit Winkelmodulation Intermodulationsgeräusche durch M. hervorgerufen werden. Nachbarkanalstörung; im Gegensatz zu Gleichkanalstörungen*) entstehen N. durch die Beeinflussung des radiofrequenten Nutzträgers durch parallel geführte oder kreuzende Störträger, wenn die Frequenzdifferenz zwischen beiden zu gering ist, d.h. wenn sich die Seitenbänder von Stör- und Nutzträger überlappen. In der Richtfunktechnik können sich Kanäle mit benachbarten Rasterfrequenzen oder des Zwischenrasters gegenseitig stören. N. sind stark abhängig von der Belegung der beiden sich beeinflussenden Träger (siehe Störgeräusch). Nahfeld;
das
N.
ist
der
Bereich
zwischen
einer
Antenne
und dem Fernfeld*. Im N. kann das elektromagnetische Feld sehr komplizierte Formen haben. Nebenzipfeldämpfung; siehe Winkeldämpfung. Pilot;
siehe
Funkpilot.
Radiofrequenz; unter der R. versteht man die Frequenzlage, in der die zu übermittelnde Nachricht über eine bestimmte Strecke — das Funkfeld — übertragen wird. Raster; der R. oder Frequenzraster ist eine sinnvolle Anordnung von Radiofrequenzen in einem begrenzten
8
115
Einheiten
und
Begriffe
Frequenzbereich.
den
einzelnen
nügend
groß
Dabei
Frequenzen
gehalten
müssen
—
werden,
die
die
Abstände
damit
Störbeeinflussungen auftreten können. Rasterabstand; siehe Raster. Rauschen,
thermisches;
siehe
zwischen
Rasterabstände keine
—
ge-
gegenseitigen
Grundgeräusch.
Rauschstörung; siehe Störgeräusch. Rauschzahl; die R. — meist in dB ausgedrückt — gibt an, um wieviel ein Empfänger stärker rauscht als es der Rauschtemperatur der angeschlossenen Antenne entspricht. Bei der Normaltemperatur (1 20°C) wird der Antenne im allgemeinen eine Rauschtemperatur von 293 °K zugeschrieben, was einer Rauschleistung, bezogen auf 1Hz Bandbreite, von KT, = 4-1021W oder — 174 dB entspricht. Beträgt die Rauschleistung am Empfängerausgang z.B.
—
164 dBm,
so
ist
die
R.
=
10 dB.
Relaisstelle; in der Richtfunktechnik wird die Länge eines Funkfeldes im allgemeinen so bemessen, daß optische Sicht zwischen Sende- und Empfangsstelle besteht. Ist eine Richtfunkverbindung länger, so daß die Forderung
nicht
mit
einem
Funkfeld
erfüllt
werden
kann,
so
werden R. zwischen die Endstellen*) geschaltet. (Falls dies nicht möglich ist, entstehen Überhorizontrichtfunkverbindungen*).)
Durch
die
R.
soll
meist
nur
die
Dämp-
fung des vorhergehenden Funkfeldes ausgeglichen werden, d.h. es wird nicht demoduliert, sondern Empfänger und Sender werden in der Zwischenfrequenz zusammengeschaltet. Richtcharakteristik; die R. oder Strahlungs- oder Antennencharakteristik ist eine Funktion, die für verschiedene Richtungen die von einer Sendeantenne in gleichen Entfernungen erzeugte Feldstärke angibt. Für eine Empfangsantenne gilt die Definition analog. Die R. wird im allgemeinen in Polarkoordinaten dargestellt (siehe Richtdiagramm). Richtdiagramm;
das
R.
oder
Strahlungs-
oder
Antennen-
Gegensatz
zum
Rundfunk
diagramm ist die zeichnerische Darstellung tes durch die Richtcharakteristik. als
Richtfunk;
116
im
wesentliches
R.
werden
Merkmal
im
eines
Richtstrahl-Antennen
Schnit-
verwen-
Funktechnik det. Eine Richtfunkverbindung Übertragung von Bündeln von von
Fernseh-
und
dient hauptsächlich der Fernsprechkanälen sowie
Tonprogrammen
zwischen
zwei
festen
Punkten. Wegen der Bündelungsfähigkeit der Strahlen liegen die verwendeten Frequenzen in festgelegten Bereichen zwischen etwa 300 MHz und 13GHz. Die wichtigste Modulationsart ist die Frequenzmodulation. Im allgemeinen besteht zwischen den einzelnen Richtfunkstellen optische Sicht (siehe Sichtverbindung); Ausnahmen sind Überhorizontverbindungen*). Zwischen den Endstellen*) können
eine
oder
mehrere
Relaisstellen*)
bestehen.
Eine besondere Art von Richtfunkverbindungen sind Satellitenverbindungen, wobei die Satelliten eine feste oder bewegliche Relaisstelle darstellen. Die Endstellen ciner Satellitenverbindung sind die Erdefunkstellen. Richtfunkverbindung;
siehe
Richtfunk.
Richtstrahl-Antenne;
eine
R.
strahlt
bzw.
empfängt
elektromagnetische Wellen bevorzugt in eine bzw. aus einer Richtung. R. werden im Richtfunk eingesetzt. Beispiele sind Parabol-, Hornparabol- und Muschelantennen sowie Dipolgruppen. Richtungsgabel; siehe Zirkulator. Richtungsleitung; eine R. oder ein Isolator ist eine Einrichtung in der Hochfrequenztcchnik, die vor allem in Antennenleitungen verwendet wird. Sie hat in einer Richtung, der Durchlaßrichtung, eine sehr geringe Dämpfung. Diese Eigenschaft wird durch Ferrite erreicht, die im Innern der Antennenleitung angebracht und dort einem magneiischen Feld ausgesetzt sind. Durch R. wird bewirkt, daß der Einfluß von Reflexionen in den Antennenleitungen und Antenneneingängen vermindert wird. Rückdämpfung; siehe Winkeldämpfung. Rundfunk;
im
Gegensatz
zum
Richtfunk
werden
im
R.
Nachrichten von einer Sendestelle zu einer Vielzahl von Empfangsstellen ausgestrahlt. Die Empfangsstellen sind in einem bestimmten Bereich rund um die Sendestelle gruppiert. Die hier verwendeten Rundstrahl-Antennen auf der Sendeseite weisen daher nur in der Vertikalen eine Bündelung auf. In manchen Fällen haben bestimmte Sektoren der Antennen in der Richtcharakteristik eine Dämp-
117
Einheiten
und
Begriffe
fung, um bestimmte Gebiete auszublenden. Der Aufwand auf der Sendeseite, insbesondere die Sendeleistung, ist im Vergleich zum Richtfunk im allgemeinen wesentlich höher, um die Kosten der Empfangsanlagen niedrig halten zu können. Zu den Hauptanwendungsgebieten gehören der Ton- und der Fernsehrundfunk. Rundstrahl-Antenne; eine R. hat in der Horizontalen eine im wesentlichen kreisförmige Richtcharakteristik*). Scattering; siehe Scatterverbindung. Scatterausbreitung; siehe Scatterverbindung. Scatterverbindung; in Frequenzbereichen oberhalb 300 MHz, in denen Funkverbindungen mit optischer Sicht bevorzugt werden (siehe Richtfunk), können Signale weit jenseits
des
Horizonts
empfangen
werden,
deren
Ampli-
man
zeitliche
tuden weit größer sind, als man es nach der Beugungstheorie erwarten sollte. Die hierfür maßgebende Ausbreitungsart ist das Scattering, ein Ausdruck aus dem angelsächsischen Sprachgebrauch für Vorwärtsstreuung. Es wird angenommen, daß an Ungleichmäßigkeiten der Atmosphäre in dem Luftvolumen, das von den Hauptkeulen der Sende- und Empfangsantenne umfaßt wird, eine Energiestreuung stattfindet. Die gegenüber der Freiraumdämpfung auftretende Zusatzdämpfung schwankt stark und macht Diversity-Einrichtungen erforderlich. Außerdem werden Sender hoher Leistung und hochempfindliche Empfangsverstärker verwendet. Im Kurzwellenbereich können Scattererscheinungen in der Ionosphäre festgestellt werden. Schutzkanal; siehe Ersatzschaltetechnik. Schutzschaltetechnik; siehe Ersatzschaltetechnik. Schwund;
unter
Sch.
oder
Fading
versteht
Schwankungen des Empfangssignals, die durch Änderungen des Brechungsindex oder des Absorptionskoeffizienten der Atmosphäre oder der Ausbreitungsverhältnisse in der Ionosphäre hervorgerufen werden. Je nach den Ursachen unterscheidet man zwischen Interferenz-, Absorptionsoder Brechungsschwunden. Zur Verminderung der Wirkung des Sch. auf die Übertragungsqualität können eine Schwundreserve*) in den Funkgeräten oder/und eine Mehrfachempfangsanlage*) vorgesehen werden.
118
Funktechnik Schwundreserve; da die Übertragungswerte bei Funkverbindungen zeitweise Schwankungen unterworfen sind, werden die Systeme meist so entwickelt, daß auch während der Schwundperioden eine bestimmte mittlere Geräuschleistung nicht überschritten wird. Dies läßt sich durch erhöhte Sendeleistung und Empfängerempfindlichkeit und Reduzieren anderer Geräuschanteile erreichen. Die somit gewonnene Reserve in der Geräuschbilanz nennt man Sch. Damit wird der Systermwert*) erhöht. Die Sch. spielt insbesondere bei Richtfunkverbindungen eine Rolle, die Weitverkehrsbedingungen erfüllen sollen; sie soll hier rund 10 dB betragen. Selektive
Störung;
siehe
Störgeräusch.
Sichtverbindung; bei Sichtverbindungen wird im Gegensatz zu Überhorizontverbindungen die Wellenausbreitung zwischen den Antennen durch dazwischenliegende Hindernisse nicht oder zeitweise nur wenig beeinflußt. Die Funkfeldlänge beträgt dabei im Durchschnitt 50 km. Bei Funkstellen auf sehr hohen Punkten kann auch auf Funkfeldern von über 100km Länge direkte Sicht bestehen. Störgeräusch; S. werden in Empfängern durch fremde elektromagnetische Schwingungen verursacht, die in demselben Frequenzbereich wie der mit dem Nutzsignal modulierte Träger liegen. Die Störungen können selektiv sein, wenn der Störer nur aus einer Frequenz besteht, oder sich als Rauschen bemerkbar machen, wenn der Störer einen größeren oder den gesamten Frequenzbereich des Nutzsignals beeinflußt; man spricht von selektiven Störungen oder Rauschstörungen. Je nach Herkunft des Störers unterscheidet man zwischen Gileichkanal-*) und Nachbarkanalstörungen*), Die Störgeräuschamplituden sind abhängig vom Träger-Stör-Abstand in der radiofrequenten Ebene, von der Modulationsart und der Höhe der Modulation (Belegung). Bei Frequenzmodulation ist der Frequenzabstand des Störers zum Nutzträger von Bedeutung. Störung, selektive; siehe Störgeräusche. Strahlungscharakteristik; Strahlungsdiagramm;
siehe
siehe
Richtcharakteristik.
Richtdiagramm.
119
Einheiten
und
Begriffe
Streuausbreitung; siehe Scatterverbindung. Systemdämpfung; die S. ist ein vornehmlich in der Richtfunktechnik üblicher Begriff, der die Dämpfung zwischen Senderausgang und Empfängereingang angibt. Die S. schließt die Dämpfungen der Antennenzuleitungen, der Antennenweichen und aller übrigen Bauelemente, die zwischen Senderausgang und Empfängereingang liegen (z. Be Richtungsleitungen, Filter, Polarisationsweichen usw.), und die Funkfelddämpfung*) ein. Systemwert; bei Richtfunksystenen stellt der S. das Produkt aus dem Verhältnis der Sendeleistung zum systembedingten Grundgeräusch in einem Fernsprechkanal (oder bei einer entsprechenden Frequenz in einem Fernsehkanal)
und
dem
quadratischen
Basisband,
d.h.
die
Phasenhub
bei
dieser
Frequenz dar. Er läßt sich außerdem definieren als Summe von Systemdämpfung und Grundgeräuschabstand jm Signalkanal (siehe Systemwertkurve). Systemwertkurve; die S. beschreibt den Verlauf des Grundgeräuschabstandes in Abhängigkeit von der Systemdämpfung. Parameter ist außerdem die Lage der Frequenz im
sternwert).
Thermisches
Rauschen;
Überhorizontausbreitung;
Modulationsfrequenz
siehe
(siehe
Sy-
Grundgeräusch.
siehe
Überhorizontrichtfunk-
verbindung. Überhorizontrichtfunkverbindung; im Richtfunk ist bei normalen Funkfeldern optische Sicht vorhanden, d.h. es besteht direkte Sicht zwischen Sendeund Empfangsantenne. Alle Richtfunkverbindungen, die diese Bedirgung nicht erfüllen, nennt man Ü. Die Überhorizontausbreitung der Strahlen kommt entweder durch Beugunsserscheinungen an der Erdoberfläche, durch Brechungserscheinungen in der Atmosphäre oder durch den Scattereffekt (siehe Scatterverbindung) zustande. Brechungsserscheinungen sind zeitlich sehr inkonstant und kommen für eine ständige feste Nachrichtenübertragung nicht in Frage. Die beiden anderen Effekte gehen ineinander über,
des
120
wobei
bei
Scattereffektes
zunehmender
an
der
Funkfeldlänge
Ausbreitung
wächst.
der
Anteil
Wellenbereich
1: Einteilung
Frequenzbereich
. 30000
. 10000
10000
100
10.
m
30
1000
100
m
100
10
m
i
10
1
m
|
Traditionelle Bezeichnung
Bezeichnung
Längstwellen
Myriameter‚wellen
lt. DIN 40015 und CCIA
30
kHz
Lang
wein
-
wellen
|
LF
Hektometerwellen
i\
MF
Dekameterwellen
ı
HF
3.
30
MHz
Kurzwellen
30.
300
MHz
Ultrakurzwellen
Meterwellen
. 3000
MHz
Dezimeterwellen
Dezimeterwellen
30
GHz
Zentimeterwellen
Zentimeterwellen
300
GHz
Millimeterwellen
Millimeterwellen
| 300
01
0,01
m
i
0,001
m
|
3. 30
VLF :
kHz
m
Gebräuchl, intern. Bezeichnung
Kilometer-
.... 3000
01
| |
Mittelwellen
1
...
Wellenbereiche
.
300 kHz
i1300
0,01
121
m
der
VHF
|!
UHF SHF
|
EHF
Muyosjyung
Tabelle
Einheiten
und
Begriffe
Überreichweitenausbreitung; von einer Ü. oder einem Überreichweitenempfang spricht man dann, wenn die Empfangsfeldstärke von weit entfernten Sendestellen wesentlich über den Werten bei normalen Ausbreitungsverhältnissen liegt. Eine Ü. entsteht durch anomale Bre« chungsund Reflexions-Eigenschaften der Atmosphäre (siehe Duct). Für feste Nachrichtenverbindungen kann diese Ausbreitungsart nicht ausgenutzt werden, da sie nur zeitweise auftritt und starken Schwankungen unterworfen ist. Überreichweitenempfang; siehe Überreichweitenausbreitung. Verzweigungsfilter; siehe Antennenweiche. Vorwärtsstreuung; siehe Scatterverbindung. Wärmerauschen; siehe Grundgeräusch. Wellenbereich; W. sind Frequenzabschnitte, die auf Funkverwaltungskonferenzen international vereinbart werden und die für bestimmte Übertragungsarten zur Verfügung stehen. Es werden grob acht W. unterschieden (siehe Tabelle 1). Winkeldämpfung; die W. oder Winkel- oder Antennenentkopplung ist ein in dB ausgedrücktes Verhältnis der von der Antenne in der Hauptstrahlrichtung erzeugten maximalen Strahlungsdichte bzw. der von ihr aus dieser Richtung empfangenen Strahlungsleistung zu der Strahlungsdichte bzw. Empfangsleistung, die in einem bestimmten Winkel zur Hauptstrahlrichtung abgestrahlt bzw. empfangen wird. Für die Maxima der Nebenzipfel wird die W. auch Nebenzipfeldämpfung genannt. Für einen bestimmten Winkelbereich in Gegenrichtung zur Hauptstrahlrichtung wird die W. auch Rückdämpfung genannt. Winkelentkopplung; siehe Winkeldämpfung. Wirkfläche; siehe Absorptionsfläche. Zirkulator; der Z. oder die Richtungsgabel ist ein mehrarmiges Hohlleiterelement mit der Eigenschaft, bei allseitig reflexionsfreiem Abschluß die Energie nahezu vollständig von einem Arm zum nächstfolgenden Arm zu leiten. Erreicht wird diese Eigenschaft durch Ferrite, die einem magnetischen Feld ausgesetzt sind, wie man sie
122
Funktechnik auch bei Richtungsleitungen*) verwendet. Z. werden vornehmlich bei Antennenweichen*) benutzt.
heute
Zusatzdämpfung; die Z. ist ein Teil der Funkfeld-*) bzw. Systemdämpfung*), die dann berücksichtigt werden muß, wenn durch anomale Ausbreitungsverhältnisse Schwunde*) auftreten oder wenn durch Hindernisse im Funkfeld die Freiraumausbreitung gestört ist. Zwischenfrequenz; die Z. ist die beim Überlagerungsprinzip durch Mischung der Oszillator- und Signalfrequenz gebildete Differenzfrequenz. Sie erlaubt eine leichtere Verstärkung der Signale in mehreren Stufen. In der Richtfunktechnik ist in dieser Frequenzlage eine einfachere Durchschaltung möglich. Zwischenfrequenz-Durchschaltung; quenz.
siehe
Zwischenfre-
Zwischenraster; sind in einem Raster für Richtfunksysterne die Rasterabstände groß im Vergleich zur Modulationsbandbreite, läßt sich u. U, ein zusätzlicher Raster, der um den halben Rasterabstand versetzt ist, mit dem Hauptraster verschachteln. Dadurch können in einem gegebenen Frequenzbereich mehr Übertragungskanäle untergebracht werden.
Schrifttum [1] [2] [3] [4] (65) [6)
Meinke-Gundlach: Taschenbuch der Hochfrequenztechnik, Springer-Verlag 1956. Grünbuch des CCIR, Oslo 1966, Band IV, Teill. Dillenburger, Wolfgang: Einführung in die Fernsehtechnik, Fachverlag Schiele & Schön, Berlin. Gräber, Köhler, Pooch: Richtfunktechnik, Fachverlag Schiele & Schön, Berlin. Bopp» Paul, Taeger: Radar, Fachverlag Schiele & Schön, Berlin. Schmidt, K. O.: Postleitfaden „Funktechnik“.
123
Fachbeiträge
Zuverlässigkeit in der Fernmeldetechnik III Prüfung Erhöhung der
der Zuverlässigkeit — Überlebenswahrscheinlichkeit
Bearbeiter:
Dr.phil.
Rudolf
Kaiser
1. Einleitung In
(siehe
den
früheren Beiträgen
„taschenbuch
der
zu Fragen
der
fernmelde-praxis“
Zuverlässigkeit 1968
und
1969)
waren Probleme der Begriffe und Definitionen, der Mathematik und der Einflußfaktoren besprochen worden, gefolgt von einer praktischen Aufgabe der Systemanalyse, aus bekannten Bauelement-Zuverlässigkeitswerten auf mathematisch-induktivem Wege die System-Zuverlässigkeit zu ermitteln. Offen blieb und bleibt die Frage, wie man zu den für die Rechnung benötigten Werten der Überlebenswahrscheinlichkeit der einzelnen Bauelemente oder Bauteile kommt. Daß dies für größere Anlagen der Nachrichtentechnik, erst recht für Satelliten- oder RechnerSysteme, zu Schwierigkeiten führt, die auf unmittelbarem Wege nicht zu lösen sind, soll das folgende Beispiel zeigen. Wir nehmen an, daß ein während des Betriebes unzugängliches elektronisches Gerät, etwa in einem Nachrichtensatelliten, 3000 elektronische Bauelemente (Widerstände, Kapazitäten,
durchaus
großen
Transistoren,
nicht
hoch
Dioden
gegriffen,
elektronischen
wenn
usw.)
man
enthält.
bedenkt,
Datenverarbeitungsanlagen
Dies
daß
ist
in
mehr
als 10000 bis zu einigen hunderttausend Bauelemente zusammenwirken. Dieses Gerät soll über eine Betriebszeit von 10000 Stunden (das entspricht einem unterbrechungsfreien Betrieb von etwas mehr als einem Jahr) eine Überlebenswahrscheinlichkeit von 99% haben. Unter der schon früher gemachten Annahme einer exponentiellen Lebensdauerverteilung ergibt sich hier ein konstanter Exponent gemäß
Rit) = 0,99 = e’Pt
124
a)
Zuverlässigkeit von p = 10°6/h. Wir nehmen weiter an, daß die Zuverlässigkeit aller verwendeten Bauelemente gleich groß ist und daß wir die durch geschickte Schalttechnik und Redundanzbildung entstandenen Erleichterungen vernachlässigen können, ferner daß die verwendeten Stecker und Lötstellen unendlich gut sind. Dann ergibt sich durch einfache Rechnung die geforderte Überlebenswahrscheinlichkeit des einzelnen Bauelementes aus R5000 = 0,99
zu
R = 0,9999967
(2)
oder 99,99967 %s. Von 300 000 Bauelernenten darf im Mittel in 10000 Stunden nur ein einziges ausfallen, der p-Exponent der Bauelemente würde etwa 10-6/3000 = 0,33- 10-9/h sein. Welche
Folgerung
ergibt
sich
daraus
für
eine
Prüf-
ist
zahlreichen
oder
Meßtechnik? Man erkennt sofort, daß es unmöglich ist, in einer Simulationseinrichtung im Prüffeld der Herstellerfirma 300 000 Stück über eine Zeit von 10000 Stunden hinweg zu prüfen, um am Ende des Jahres dann festzustellen, ob mehr oder weniger als ein einziges dieser Bauelemente ausgefallen ist. Aus dieser Notwendigkeit haben sich einige Verfahren entwickelt, die kurz geschildert werden sollen. Beginnen wir zunächst mit der Technik der Stichproben. 2. Stichproben Die
und
Theorie
der
Stichproben
Einzeldarstellungen
aus
den
in
verschiedensten
Werken
Gebieten
der wirtschaftlichen Fertigung eingehend behandelt worden [1 bis 4]. Zum Verständnis des folgenden soll hier nur kurz auf die Ergebnisse eingegangen werden. Bei jeder theoretischen Untersuchung muß unterstellt werden, daß die betrachteten Bauelemente in bezug auf ihre Ausfallswahrscheinlichkeit
gleichwertig
sind.
Jeder
Ausfall
muß
rein zufallsbedinet sein, alle systematischen Ausfallursachen, wie z.B. fehlerhafte Lieferserie o.ä., müssen als solche erkannt und aus dem betrachteten Kollektiv ausgeschieden sein. Dies geschieht firmenseitig durch strenge Fertigungskontrolle, wobei an wichtigen geeigneten Zeitpunkten
der
Produktion
interne
Zuverlässigkeitsprüfun-
125
Fachbeiträge gen eingeschaltet werden. Eine weitere Schwierigkeit entsteht dadurch, daß alle Lebensdauerprüfungen z.T. verbrauchende Prüfungen sind, d.h. daß ein während der Prüfung ausgefallenes Bauteil dem Gesamtkollektiv verlorengeht. Jede Prüfung an einer Stichprobe, d.h. einem kleinen Teil des Gesamtkollektivs, kann natürlich eine Gesamtprüfung nicht ersetzen. Fallen in einer Stichprobe von n-Stück m-Teile aus, so kann die Aussage abgeleitet werden, daß der tatsächliche Ausfallprozentsatz des Gesamtkollektivs über einem bestimmten Minimalwert und unter einem bestimmten Maximalwert liegt. Man nennt diese
Prozentsätze
die
Vertrauensgrenzen,
das
Gebiet
zwi-
schen beiden Extremwerten den statistischen Vertrauensbereich. Der Abstand der beiden Vertrauensgrenzen hängt von der Wahrscheinlichkeit ab, mit der ein Urteil gefällt werden soll; man nennt diese Wahrscheinlichkeit als Wahrscheinlichkeit dafür, daß eine gewisse statistische Aussage
zutrifft,
auch
Aussagewahrscheinlichkeit.
Hier
liefert die genannte Literatur eine große Menge von Tabellen, Kurven usw., die für verschiedene Aussagewahrscheinlichkeiten (z. B. 90 %, 95%, 99 Ye) in Abhängigkeit von Stichprobenumfang und Ausfallszahl zusammengestellt wurden. Derartige Tafeln sind meist umfangreich, so daß sie für uns und eine’ praktische Überschlagsrechnung nicht in Frage kommen. Wir beschränken uns hier auf einen kurzen Auszug, der alle uns Nachrichtentechniker interessierenden Fälle umfaßt und in [5] enthalten ist. Wir
wollen
wissen,
wie
groß
die
Stückzahl
probe sein und während welcher Zeit bei dieser Stichprobe überprüft werden Wahrscheinlichkeit W mindestens einen zu
können,
d.h.
bemerken
zu
können,
gesamtheit die Ausfallsrate Z hat. Für den Ausfallrate (Exponentialverteilung), wie stets angenommen haben, gilt das bekannte Die Wahrscheinlichkeit W, für genaue Stichprobe von n-Stück ist
Net 126
n
einer
Stich-
t die Lebensdauer muß, um mit einer Ausfall beobachten daß
die
Grund-
Fall konstanter wir sie bisher Poisson-Gesetz. i-Ausfälle einer
(8)
Zuverlässigkeit Nun sind wir weniger daran interessiert, zu wissen, mit welcher Wahrscheinlichkeit genau i-Ausfälle in der Stichprobe auftreten, als vielmehr die Wahrscheinlichkeit dafür daß m oder weniger Ausfälle auftreten. Hier müssen wir die Summe der einzelnen Wahrscheinlichkeiten W, bis W,„ addieren. In dem uns interessierenden Wertebereich ist diese addierte Poisson-Verteilung in der Tabelle1 enthalten. Ein Rechenbeispiel soll uns zeigen, wie diese Tabelle angewendet werden soll. Wir gehen aus von
rer
der
bekannten
oder
Grundgesamtheit
geforderten
von
3000
Ausfallsrate
Einzelelementen,
Z
unse-
welche
Tabelle 1: Glieder ntZ der addierten Poisson-Verteilung W = Wahrscheinlichkeit für mehr als m Fehler in einer Stichprobe von n Stück 20
127
Fachbeiträge ein
System
mit
einer
Gesamt-Ausfallswahrscheinlichkeit
von 10-0/h bilden soll. Wir möchten, daß mit einer Wahrscheinlichkeit W = 95% in der Beobachtungszeit ein einziger Ausfall auftreten soll. Wie groß muß die Beobachtungszeit, wie groß der Umfang der Stichprobe sein? Aus der Tabelle ist für m = 1 und W = 0,95 der ntZWert
von
nt = 4,7.106 (immer
4,7
unter
abzulesen.
Da
Z
Bauelementestunden. der
=
selbstverständlichen
es sich um eine Normalverteilung Bauelementen-Anzahl und Prüfzeit
wir
eine
10°6/h
Stichprobe
von
4700
ergibt
sich
Voraussetzung,
daß
Diesen
ist,
Wert
können
wir
handelt) beliebig auf verteilen. Entnehmen
Bauelementen,
wir diese 1000 Stunden oder 40 Tage lang 47000 genügt eine Prüfzeit von 100 Stunden.
dann
müßten
prüfen; bei Vermindern
wir die Aussagewahrscheinlichkeit auf 0,7, so ergibt sich für m” 1 ein ntZ-Wert von 2,4. Hier brauchte die Stichprobe bei einer Prüfzeit von 1000 Stunden nur 2400 Bau-
elemente zu umfassen. Wichtig ist noch der Wert m = 0; er besagt, daß kein Ausfall beobachtet werden soll. Für eine Wahrscheinlichkeit von W=0,8 und m 0 ergibt sich aus der Tafel ein ntZ-Wert von 1,6. Prüft man also 1600 Bauelemente 1000 Stunden lang und beobachtet mit einer Wahrscheinlichkeit
dabei keinen Ausfall, so ist von 0,8 die Ausfallsrate des
Gesamtkollektivs kleiner als 10-0/h. Der Inhalt der Tabelle dient uns als wertvolle Unterlage für die Überschlagsberechnung der Zuverlässigkeitswerte nachrichtentechnischer Geräte und Systeme. Wenden wir sie auf das vorher angeführte Beispiel an (3000 elektronische Bauelemente, Betriebszeit des Systems 10000 Stunden, Überlebenswahrscheinlichkeit 99%, p-Faktor des Systems 10-6#/h). Wie groß muß der Stichprobenumfang bei einer Wahrscheinlichkeit von 0,9 der Gesamtaussage sein, um mindestens einen Ausfall beobachten zu können?
Die
Tabelle
ergibt
für
W
= 0,9
und
für
m”=1
einen
Wert von ntZ = 3,8. Dividiert man diesen Wert durch die Ausfallsrate des Einzelelementes (0,33 - 10-9/h), so ergibt sich der Wert nt = 11,5-109h. Man erkennt sofort, daß bei diesen extrem hohen Forderungen (die aber für moderne Nachrichtentechnik ganz normal sind!) eine Stichproben-
128
Zuverlässigkeit untersuchung üblicher nichts
anderes
verkürzen.
übrig,
Art
als
ganz
zu
unmöglich
versuchen,
die
ist.
Es
bleibt
Prüfzeit
zu
3. Verkürzte Prüfzeit Bei bekanntgewordenen Verfahren der Lebensdauerprüfung handelt es sich im Prinzip um Prüfungen mit einer Überbeanspruchung der Elemente. Mit besonderen experimentellen Maßnahmen nimmt man sogenannte Beschleunigungskurven auf; durch Extrapolation der bei den verschiedenen Beanspruchungsstufen erhaltenen Lebensdauern schließt man auf die I.ebensdauerverhältnisse bei „normaler“ Belastung. Durch gesteuerte Maßnahmen beschleunigt man zeitlich den Übergang vom Anfangszustand eines Bauelementes zum Ausfallzustand; für diesen gesteuerten
lich zwei 31.
Ausfallmechanismus
Verfahren
Erstes
entwickelt.
wurden
bisher
hauptsäch-
Verfahren
Man setzt die Bauelemente der Stichprobe aus einer Grundgesamtheit von Bauelementen einer von Anfang an über der Normalbeanspruchung liegenden Anfangsbeanspruchung s, aus und prüft zu bestimmten Zeiten die Auswirkung dieser erhöhten Beanspruchung durch Zählen der
ausgefallenen
Exemplare
(angenommen
zu
n).
Nach
und nach fallen immer mehr Bauelemente aus, und man könnte bei dieser gleichbleibenden erhöhten Beanspruchung die Messung so lange fortsetzen, bis das letzte Bauelement ausgefallen sein würde. Dann erhält man eine (etwa glockenförmige) Ausfallsverteilungskurve für die Überbelastung s,. Erfahrungsgemäß ist es ausreichend, nur so lange zu prüfen, bis 50 % des Stichprobenumfangs ausgefallen ist. Die zugehörige Verteilungskurve (Beschleunigungskurve genannt) kann dann für die Überbelastung 5] grafisch dargestellt werden. Eine entsprechende Beschleunigungskurve erhält man durch Wiederholung der beschriebenen Prüfung (d.h. mit neuen Bauelermenten des gleichen Stichprobenumfangs) bei einer noch höheren Belastung 5. Auch hier ergibt sich wieder eine (diesmal
9 Fernmelde-Praxis
129
Fachbeiträge
.
andersartige) Beschleunigungskurve. Steigert man die Belastung in Stufen immer mehr, so ergeben sich Beschleunigungskurven, deren Scheitelwerte zeitlich immer mehr nach links rücken, da bei einer erhöhten Beanspruchung naturgemäß die Ausfälle schneller erfolgen müssen. Stellt man, wie dies in Bild1 geschehen ist, diese Verteilungskurven in einer dreidimensionalen Darstellung maßstäblich zusammen, so ist es möglich, auf die Normalbeanspruchung s, zu extrapolieren und damit wertvolle Aussagen über das Verhalten des Kollektivs unter normalen Betriebsbedingungen zu erhalten. Zusammengefaßt: mehrere Versuchsreihen (welche natürlich gleichzeitig durchgeführt werden können) mit Stichproben gleichen Umfangs, verschieden hohe Überbelastungen (bei der Untersuchung von R z
S
8 "Z SQ 3 X
h77
Do
=>
St 3 2
&
I
5
—
Ertrapolationskurve
N ger fl di
5
__— 04
tb;
tz
tz Zeit
fe
el 7)
Bild1. Lebensdauerprüfung bei verkürzter Prüfzeit Dreidimensionale Darstellung (Kurven der Ausfälleanzahl stehen senkrecht auf der Zeichenebene): Alle 4 Meßreihen beginnen zur Zeit t= 0, Extrapolation gestrichelt
130
Zuverlässigkeit Widerständen beispielsweise statt einer Normalbelastung von 1 Volt Überbelastungen von 2 Volt, 3 Volt, 4 Volt usw.). Bild1 zeigt symbolisch den Extrapolationsvorgang. Dabei können zur Extrapolation auf die „Normalbeanspruchungskurve“ die verschiedensten Werte der Überbeanspruchungskurven
Wert, 3.2.
1%-Wert
Zweites
herangezogen
usw.).
werden
(Medianwert,
10 %-
Verfahren
Bei einem anderen Verfahren steigert man die Belastung stufenweise, wobei die Belastungsintervalle zeitlich konstant gehalten werden. Man setzt die Bauelemente einer Stichprobe eine fest vorgegebene Zeit lang einer AnfangsÜberbelastung aus und zählt nach dieser Zeit die Ausfälle. Die Überlebenden belastet man die gleiche Zeit lang höher und erfaßt wieder die Ausfälle am Ende dieser Zeit. Dies wird so oft durchgeführt, bis das letzte Bauelement der Stichprobe ausgefallen ist (kann man mit einer Normalverteilung rechnen, so genügt es, die Beobachtungszeit bei 50% des Stichprobenumfangs abzubrechen). Man erhält so für die verwendete Zeitdistanz 4t (beispielsweise 1 Tag) einen Punkt der Beschleunigungskurve. Führt man die gleiche Untersuchung mit anderen Zeitintervallen (beispielsweise Steigerung der Beanspruchung erst nach einer Woche) durch, so erhält man andere Punkte der Kurve, die man dann auf den echten Betriebszeitraum (beispielsweise 1 Jahr) extrapolieren kann. 33.
Vorbehalte
Alle Beschleunigungsverfahren müssen mit größter Vorsicht angewandt und interpretiert werden. Kann man stillschweigend annehmen, daß sich durch die Überbeanspruchung der Ausfallsmechanismus nicht grundlegend ändert, so geben die erhaltenen Werte einen guten Hinweis auf das Verhalten bei Normalbeanspruchung. Ergibt die Extrapolation auf Normalbeanspruchung beispielsweise einen 50 %s-Ausfallswert in 10000 Stunden, so kann man auf die Existenz eines p-Faktors von etwa 7.105 schließen. Eine solche Unabhängigkeit des Ausfallsmechanismus von der Beanspruchung ist aber durchaus nicht der Regelfall; dies zeigt schon das einfache Beispiel der Überbelastung eines
9
131
Fachbeiträge Ohmschen (z.B. Schicht-)Widerstandes beim Steigern der angelegten Spannung. Schon bei relativ kurzer Überbelastung kann sich hier der Widerstandswert in negativem Sinne ändern, so daß ein lawinenartiges Ansteigen der Temperatur auftritt. Die Oberfläche kann oxydieren, die überbeanspruchten Kontaktkappen können Zusatzwiderstände ergeben, Lötverbindungen können schmelzen usw. Man
muß
sich
darüber
im
klaren
sein,
daß
Fälle,
in
denen
zwischen Normalbetrieb und Überbeanspruchung ein klar erkennbarer Zusarnmenhang besteht, sehr selten sind und daß Extrapolationen stets mit Vorsicht zu betrachten sind. Ganz besonders: muß man sich vor physikalisch nicht begründbaren Spekulationen hüten. Ein typisches Beispiel dafür ist die Prüfung von Transistoren durch Erhöhung der Außentemperatur. Hier treten Effekte auf, die mit denen bei normaler Belastung und Überbelastung auftretenden nicht zu vergleichen sind und schon oft zu Fehlschlüssen geführt haben. Physik und Chemie sind in elektronischen Bauelementen auch ganz ähnlicher Art z.T. außerordentlich verschieden. 4. Erhöhung der Zuverlässigkeit Die erforderliche hohe Zuverlässigkeit der Bauelemente ist ohne stetige Qualitätskontrolle bei der Herstellung nicht zu erreichen. Es ist notwendig, daß in fast allen Stufen
eines
komplizierten
Fertigungsprozesses
die
Quali-
tätskontrolle einsetzt und ohne Verzögerung Maßnahmen ergriffen werden, wenn es sich herausstellt, daß unzulässige Abweichungen vom „Normalprozeß“ aufgetreten sind. Bei den riesigen Stückzahlen muß man sich stets auf Stichprobenprüfung beschränken, was ein gewisses Risiko einschließt. Bei Lieferungen für hochwertige, mit hoher Verantwortlichkeit belastete Projekte (beispielsweise Satellitensysteme) bleibt nichts übrig, als eine 100 «ige kostspielige Endkontrolle durchzuführen. Es ist klar, daß eine solche nur mit Vollautomaten durchgeführt werden kann. Man soll aber andererseits die Prüf- und Meßmafßnahmen am Endprodukt nicht überschätzen. Sie sind wertlos, wenn nicht schon während der Herstellungszeit des Bauelemen-
132
Zuverlässigkeit tes eine stetige Überwachung stattfindet und bei den verschiedenen Stadien der Produktion eine Sofortkorrektur auch noch so kleiner Abweichungen vom Sollwert erfolgt. Ein Bauelement ist seiner Zielsetzung nach ein auf Massenfertigung abgestelltes Produkt, bei welchem der Hersteller nicht weiß, in welchem System es Anwendung finden wird. Es ist also Aufgabe des Systemplaners, die ihm zur Verfügung gestellten Bauelemente so günstig einzusetzen, daß durch den Zusammenbau von Elementen zu Geräten, Anlagen und ganzen Systemen nicht nur keine Verschlechterung eintritt (beispielsweise durch Wärmestau), sondern sich die guten Eigenschaften der Bauelemente in günstigem Sinne addieren. Das Bauelement muß unter Umweltbedingungen arbeiten, für das es vorgesehen ist; die Geräteentwicklung muß darauf abgestimmt sein. Hierbei muß es selbstverständlich sein, daß die schon erwähnten Zuverlässigkeitsdaten der Steck-, Würg- und Lötverbindungen um mehr als eine Größenordnung besser sein müssen als die der übrigen Bauelemente. Bei Großsystemen mit Hunderttausenden von Bauelementen ergibt sich nach den oben durchgeführten Rechnungen eine Überlebensforderung für die Einzelelemente in der Größenordnung von 10-10/h, eine Forderung, die vielleicht fertigungstechnisch erfüllbar, prüftechnisch aber auch bei größtem Stichprobenumfang kaum noch nachweisbar ist. Es kann also sein, daß in einem solchen hochwertigen System Bauelemente zur Anwendung gelangen müssen, die nicht in allen Einzelheiten bekannt sind. Aus diesen Gründen muß man schaltungstechnisch Möglichkeiten
vorsehen,
um
auch
mit
diesen
Bauelementen
die
hohen Lebensdauerforderungen für das Gesamtgerät erfüllen zu können. Ein wichtiges Mittel zur Zuverlässigkeitserhöhung ist die
Unterlastung
wichtiger
Sicherheitsspanne
eingehalten
ist
aus
allen
Gebieten
der
Bauelemente.
Technik wird.
Dieses
bekannt,
Man
wird
wo
also
Mittel
eine
einen
4-W-Widerstand dort einfügen, wo an einer wichtigen Stelle eine 1-W-Belastung normal ist; so kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit erwarten, daß dieser wichtige Bauteil nicht ausfallen wird. Allgemein bekannt ist der
133
Fachbeiträge Begriff der Redundanz. Hinausgehend über den von C. Shannon verwendeten Begriff der Informationstheorie ist hier das funktionsbereite Vorhandensein von zusätzlichen, bis zum Ausfall eines Geräte- oder Systemteils fü! die vorgesehene Funktion nicht unbedingt nötiger technischer Mittel zu verstehen. Für uns als Nachrichtentechniker ist der Begriff Redundanz nichts Neues. So kennen wir
beispielsweise
aus
der
Richtfunktechnik
sich
hier
um
Geräteersatz Funktechnik
und Streckenersatz, die Begriffe Raum-
Je
ob
nachdem,
es
die
Begriffe
aus der allgemeinen und Frequenzdiversity.
eine
im
Bedarfsfall
statt-
findende schnelle Umschaltung (Switching-Technik) oder um eine Parallelschaltung gleichzeitig arbeitender Geräte (Combining-Technik) handelt, ist die Wirkungsweise verschieden.
In
jedem
Falle
aber
ergibt
sich
eine
starke
Er-
höhung der Überlebenswahrscheinlichkeit des Systems. Ist beispielsweise die Überlebenswahrscheinlichkeit einer elektronischen
Einheit
oder
eines
Systems
nur
80%
(das
ist
also ein sehr schlechter Wert), so erhöht sich die Überlebenswahrscheinlichkeit zweier parallel geschalteter Systeme auf 1 — (10,80)? = 0,96 = 96 " (4) und
wird
Es
dadurch
muß
stets
für darauf
die
meisten
Fälle
hingewiesen
tragbar.
werden,
daß
redun-
dante Systeme, Geräte und Anlagen zwar ein hervorragendes Mittel zur Steigerung der Zuverlässigkeit sind, daß aber die damit verbundenen technischen Nachteile stark überwiegen: doppelte bzw. mehrfache Kosten, Raumbedarf, Gewichtssteigerung. Man muß also von der konstruktiven Seite her zunächst dafür sorgen, daß die höchstmögliche Sorgfalt in der Auswahl hochwertiger Bauele-
mente
nannten
angewandt Gründen
wird. nicht
Erst
zum
wenn
Ziele
dies
führt,
aus
den
oben
ge-
muß
auf
redun-
nämlich
der
zusätz-
dante Systeme zurückgegriffen werden. Dabei kann als Zukunftshoffnung die Tatsache in Rechnung gestellt werden, daß durch die starken Fortschritte in der Miniaturi-
sierung
liche mehr
134
die
beiden
letzten
Nachteile,
Raumbedarf und die Zunahme an an Bedeutung verlieren werden.
Gewicht, immer Fortschreitende
Zuverlässigkeit Miniaturisierung,
vor
allem
die
Verwendung
integrierter
Bauelemente, wird aber nicht nur Raumbedarf und Gewicht vermindern, sondern auch die Kosten so weit senken, daß in zukünftigen Systemen, auch der zivilen Nachrichtentechnik, redundante Einrichtungen mehr als bisher Verwendung finden werden. 5. Schrifttum
u) [2] [3] [4) [5] [6]
U.Graf und H.J. Henning: Formeln und Tabellen der mathematischen Statistik. Springer-Verlag 1958, Ausschuß für wirtschaftliche Fertigung: Schriftenreihe Technische Statistik: Mittelwert und Streuung; Abnahme mit Stichproben; Kontrolikarten. Frankfurt/Main 1956. L. von Baranow: Grundbegriffe moderner statistischer Methodik, I, Teil: Merkmalsverteilungen. II. Teil: Zeitliche und kausale Zusammenhänge. S. Hirzel, Stuttgart 1967. B.L. van der Waerden und E. Nievergelt: Tafeln zum Vergleich zweier Stichproben. Berlin/Göttingen/Heidelberg, Springer 1956. K. Steinbuch: Taschenbuch der Nachrichtenverarbeitung. Springer-Verlag 1967. A.H.Schaafsma und F.G. Willemze: Moderne Qualitätskontrolle. Philips Techn. Bibliothek, 4. Auflage 1964.
135
Fachbeiträge
Korrosion Bearbeiter:
und
Korrosionssehutz
Rolf-D.
Kannemann
1. Volkswirtschaftliche Verluste durch Korrosion Korrosionsschäden an metallenen Anlagen stellen erheblichen volkswirtschaftlichen Verlust dar.
einen
So werden [20] etwa 20 bis 30° der jährlichen Weltproduktion an Stahl durch Korrosion zerstört. In Deutschland (BRD) ist ein Jahresdurchschnittsverlust von 1,5 Milliarden (!) DM zu verzeichnen, während die entsprechenden Zahlen aus den USA sich auf 5,5 Milliarden Dollar belaufen [7]. Die Sowjetunion gibt einen jährlichen Verlust von 1 Million Tonnen Metall durch Korrosionsschäden an (Pritulif, Moskau 1950). Nach Prof. Schwenkhagen muß sich eine Stadt von etwa 300 000 Einwohnern mit 1,55 Millionen DM an Korrosionsschäden pro Jahr abfinden. Die Deutsche Bundesbahn wendet jährlich etwa 50 Millionen DM zur Beseitigung von Korrosionsschäden am Eisenbahn-Oberbau auf [7]. Bei der Deutschen Bundespost entfallen etwa 5°/, aller Kabelfehler auf Korrosionserscheinungen [29], was einem Reparaturaufwand von etwa 600 000 DM pro Jahr entspricht. Dabei
ist
zu
erwähnen,
daß
die
Zahl
der
Kabeln erheblich schneller ansteigt, an verlegter Kabellänge entspricht PTT 1955, Bern XXXIII/?).
Korrosionsfehler
an
als es dem Zuwachs (Techn. Mitteilungen
Es sei bemerkt, daß die Angaben über Schäden und Kostenaufwand je nach Verfasser sehr stark schwanken, so daß ein genaues Bild aus der Literatur nur schwer zu entnehmen ist. Nicht vergessen werden dürfen die Folgeschäden wie Wasser- und Gas-Verluste, Bodenverseuchung, Explosionsschäden, Gesprächs-Ausfall-Verluste usw. sowie die gesetzlichen Folgen (vgl. Wasserhaushaltsgesetz $$ 34, 38 sowie VO über das Lagern wassergefährdender Flüssigkeiten).
136
Korrosionsschutz Gefährdet sind neben unterirdischen metallenen Anlagen jeglicher Art (Rohrund Kabelanlagen, Tankanlagen, Erdungsanlagen) auch Schiffskörper und metallene Installationen, bei denen verschiedene Metalle unter Einfluß eines Elektrolyten aufeinandertreffen oder wenn Ströme aus einem Metallteil in eine Flüssigkeit austreten können [1]. Die Kosten für die Schutzmaßnahmen betragen demgegenüber nur etwa 0,1 bis 1%0 der Neubaukosten einer Rohrleitung (beim kathodischen Schutz zwischen 200 und 1000 DM/km zuzüglich Stromkosten von 3 bis 30 DM/ Jahr -km bei alten
bei neuen Leitungen Leitungen).
oder
etwa
200
DM/Jahr
- km
Werden nur die besonders korrosionsgefährdeten Abschnitte einer Leitung geschützt (etwa durch MagnesiumAnoden),
Kosten
für
betragen
den
die
Kosten
Vollschutz.
oft
nur
bis
zu
15%,
der
2. Substanzverlust durch Korrosion 21.
Verlustin
kg
EB
N Hm»
Die durch elektrische Gleichströme abgetragene menge errechnet sich nach dem Faradayschen (Faraday 1834) zu
_
.2.
K
Ww —
StoffGesetz
firat
Q
z»
N
8
RE 1
K:-Q = abgetragene Masse [kg/A - Jahr] Korrosionskonstante = elektrochemisches Äquivalent [mg/As] S i-dt => transportierte Strommenge [Coulomb] oder [As] Atomgewicht des betreffenden Elementes [g/Mol] chemische Wertigkeit des betreffenden Elements
137
Fachbeiträge (Wertigkeit) Metall
++
Pt
Spannungsreihe (Normalpotientale)
t
+16
+14
+P,RO
+0,64
+0,34 +0,17 —0d,l
Potential im Erdboden
kathodisches
—01
Schutzpotential
bei anaeroben Böden Materialabtrag pro Ampere Jahr
15,94
*
35,23
Volumenverlust pro Ampere: Jahr Wichte
glcm’
In
21,4
(spez. Gewicht) KorrosionsKonstante K (elektrochem. Äquivalent)
*)
Der
Abtrag
von
in
Koks
19,3
10,5
2,25
8,8
0,681
0,118
0,032
0,329
oder
Graphit
eingebetteten
troden ist geringer als der Tabelle entspricht! Konstanten nach Stille, Messen und Rechnen
sik (1955)
138
0,0104
in
der
ElekPhy-
Korrosiousschutz
pu**|
Fett
zuttlat**
012
1-04 | —0,76|
met]
—1,55 Mg0 | 1,67 | — 2,40
(—1,28)|
cat”;
ı*
|Dimensior
— 2,87
2,92
[v)
041 | 0,4 | —oaı | 0,5 | - 1,5, 055 | —-06 | -ı12 | —120 11,6 vor
sicht! sicht!
”
Korr.!
_
_ 05\-o8|
0,83
_
—ı2
—21 |(-21)
Volt
Cusos
]
|
_
_
Volt ei]
_
Volt [ 10kg/A - Jahr; y” 77.10-53kg/cm3; Stromdichte S = 1mA/dm? = 1 mA/100 cm2;
d =
_
-S [Imm/ Jahr]
+
10kg/A- Jahr
"7,7. 10-?kg/cm?
1- 10-?A
angenommene
= 1,3-10-?cm/Jahr
100 cm?
0,13 mm/Jahr
Beispiel: Es wurde eine Stromdichte von S = 2,8mA/dm?2 gemessen. Wieviel Material ist nach 6 Jahren, gleichmäßige Stromverteilung vorausgesetzt, abgetragen? Oben wurde für eine Stromdichte von 1mA/dm2 ein Materialabtrag von 0,13 mm/Jahr errechnet. Also: d = 24.
0,13 mm/Jahr - 2,8. 6 Jahre Berechnung korrosion
der d-
Rs
=
2,2 mm.
Zeit dp
t
bis
rei
t=
142
in der Formel der Menge des
Fe ++
Wandstärke d = 0,5 mm; spez. Gewicht Korrosionskonstante K = 0,29 mg/As; Stromdichte S = 0,1 A/cm?2;
=
Durch-
F
Die Korrosionsgeschwindigkeit ist, was nicht zum Ausdruck kommt, abhängig von transportierten Sauerstoffs. Beispiel:
zur
y”
7,7 g/cm3
0,5 mm - 7,7 g/cm® = 13,25- 10? sec 0,29 mg/As - 0,1 A/cm?
3h 40 min 48 sec
3. Arten und Ursachen der Korrosion Die elektrochemische Korrosion beruht auf einer Elementbildung, wobei die treibende EMK sowohl innerhalb des Elements (z.B. galvanisches Element) auftreten oder auch von außen eingeprägt werden kann (Streustrom). 31.
Galvanisches
Element
Sehr häufig ist die Korrosionsursache die Bildung eines galvanischen Elements. Dieser Fall ist immer dann gegeben, wenn zwei verschiedenartige Metalle unter Einfluß eines Elektrolyten (z. B. Bodenfeuchtigkeit) miteinander reagieren. Einfachsies Beispiel dafür ist die Taschenlampenbatterie, deren Zinkbecher im Laufe der Zeit korrodiert. Der elektrochemischen Spannungsreihe (s. Tabelle 1) entnimmt man, daß sich zwischen Zinkbecher und Kohlestab eine Spannung von 1,4V einstellt. Das elektrochemisch negativere Material bildet in bezug auf den äußeren Stromkreis immer den negativen Pol. Unter der Annahme, daß
der
Strom
von
Kohlestab +O64y---
+
nach
—
fließt,
bildet
sich
innerhalb
+
Zinkbecher 0767 Elektrolyt NHa CL Depolarisator
Treibende Spannung: 14V +064V- (-076V)=1740VI
MnO, 2
Bild 1. Leclanch&-Element
Der Minuspol des galvanischen Primärelements wird anodisch korridieren. Treibende Spannung: — 0,76 V— (+0,64 V)=14V
143
Fachbeiträge
= N
”
&
Kabel oder Leitung (Pb, Fe, Al)
|
Ph
Elektrolyt: Bodenfeuchtigkeit
Il
8Ss g X Cu
Cu-Erder
Jreibende Spannung: Q45V
"g12V- (+ 034V)=]046V]
Bild 2. Galvanisches Element
des Elements ein Stromfluß vom Zink zur Kohle. Das Zink stellt dabei die Anode und der Kohlestab die Kathode dar. „Anode“ ist gleichbedeutend mit Stromaustritt, der nach dem Faradayschen Gesetz mit Materialabtrag verbunden ist. Die abgetragene Masse lagert sich an der Kathode wieder an (Galvanostegie!). Ein typischer Fall einer derartigen Elementbildung ist z.B. beim Zusammentreffen von Bleikabeln mit Kupfererdern gegeben. Das Blei wird zur Anode und dabei aufgelöst. Die Tatsache, daß sich das elektrochemisch negativere Element unter gleichzeitiger Bildung eines als Schutzschicht wirkenden Überzuges auf dem elektrochemisch positiveren Element auflöst, läßt sich zum Schutz des positiveren Elements benutzen (s. Bild 5). Die durch Y-förmige Ausfressungen erkennbare, früher fälschlich „Phenolkorrosion“ benannte Zersetzungserscheinung ist ebenfalls der galvanischen Elementbildung zuzuordnen [49, 50, 51]. In Böden geringer Leitfähigkeit sind anodische und kathodische Bezirke gleichmäßig über die Oberfläche verteilt, wobei die kathodischen Bezirke größer sind als die anodischen Bezirke. Eine Verschiebung dieser Bezirke ist möglich (Flächenkorrosion).
144
Korrosionsschutz Je niedriger der spez. Bodenwiderstand o ist, um so größer sind die kathodischen Bezirke. Liegen anodische und kathodische Bezirke so eng aneinander, daß keine Ausgleichsströme mehr festzustellen sind, handelt es sich um Lokalelemente. Es
gilt
die
Je größer
„Bauersche
das
Flächenregel“:
Verhältnis
kathodische größer ist
Fläche / anodische Fläche die angegriffene Fläche sowie
ist,
desto
32.
Konzentrations-Element
Angriffstiefe Gegeben
auf
sei
der
ein
Material bestehende
anodischen
Gefäß,
in
Elektroden
Fläche
das
zwei
die
[11]. aus
gleichartigem
in eine gemeinsame
Elek-
trolytflüssigkeit tauchen. Lediglich durch ein Diaphragma (poröse Tonwand) getrennt, weist die Flüssigkeit rechts und links der Trennwand unterschiedliche Konzentrationen auf (Bild 3). Auch in diesem Falle ist eine Spannungsdifferenz und damit
nerhalb dann
ein
mit
Materialabtrag
der Zelle
gegeben,
nachweisbar.
wenn
eine
verbundener
Stromfluß
in-
Dieser Fall ist in der Praxis
Leitung
über
viele
km
durch
Böden unterschiedlicher Konzentration und unterschiedlichen ph-Wertes läuft. Die entstehenden Ausgleichsströme werden als Rohreigenströme oder Langstreckenströme (long-line-currents) bezeichnet. Die gefährlichen anodischen Gebiete treten bevorzugt in Kalkböden auf.
Kabel oder Leitung
Ph
Pb | Diaphragma Bild 3. Konzentrations-Element
10 Fernmelde-Praxis
145
Fachbeiträge 3.3.
Streuströme
Der
dritte
eine
Korrosionsfall
elektrolytische
eingespeist wird. (Eine Korrosion ist stellt worden. Selbst quenz,
162/3
bis
ist
Zelle,
50 Hz,
in
im
die
Modell
von
gegeben
außen
durch
Gleichstrom
bisher nur bei Gleichstrom festgebei Wechselstrom technischer Fre-
konnte
eindeutig
keine
auf
Wechsel-
strom beruhende Korrosion nachgewiesen werden [53, 54]. Anderslautende Angaben italienischer Autoren konnten nicht bestätigt werden.) Die Elektroden können aus gleichem oder unterschiedlichem Material sein. Der Streustromkorrosionsfall ist z. B. gegeben, wenn die Rückströme einer Straßenbahn nicht oder nicht ausschließlich die Schienen, sondern eine parI —,
I _——
+
700A
\o
_r
—e IS | soov ——
S
A‘ _kl
\
Ne
|
I=5A
er
‚Schiene
T-0054 005A
anodischer Bezirk
t
ed
4
R=0182/km
y
4 A=NOR Ie5A
7 Fernmeldekabel
großer
kalhodischer Bezirk
x LK
SK
S
8
*
S
Fahrdraht R=032/km
4707
N
8
rn
Ur (Schiene-Erde)
U (Kabel-Erde) Iz Fremdstrom im Kabel
Bild 4.
146
Elektrolytisches
Element,
verteilung
Strom-
und
Spannungs-
Korrosionsschutz allelführende Leitung benutzen (vgl. „taschenbuch der fernmelde-praxis“ 1968, S. 482). Die Streuströme, die dort, wo sie aus der fremden Leitung wieder austreten, Zerstörungen verursachen, können bis zu einigen 100A betragen.
Ist, wie Bild4 zeigt, der negative Pol des Generators geerdet, so bedeutet das Korrosionsgefahr in der Nähe der Unterwerke und der Rückleiterkabel. Wird der positive Pol geerdet, so tritt Korrosion vor allem an den Ausläuferstrecken auf. Streustromerzeuger können alle Gleichstromanlagen, u.a. auch Korrosionsschutzgeräte, sowie häufig Gleichstrom-Schweißanlagen sein. Wird bei Obus-Anlagen aus Gründen des Berührungsschutzes eine Fahrleitung geerdet, so bedeutet auch das erhöhte Korrosionsgefahr. 3.31.
Polung der Amtsbatterie lungsstellen
in
Vermitt-
Wie bekannt, wird in Fernmeldeanlagen der positive Pol der Batterie geerdet. Das soll verhindern, daß die zahlreichen Cu-Wicklungen der Relais usw. zur Anode werden und korrodieren (das Öl-Leinen der Isolation enthält gewisse Elektrolytfeuchtigkeit und kann einen Nebenschlu3 nach Masse bilden). Die Mehrzahl der Wicklungen liegt damit auf negativem Schutzpotential. Man nimmt dabei in Kauf, daß sich auf der Wicklung ein im Laufe der Zeit mehr und mehr leitender Überzug bildet, der bei hohen Spannungen zum Kurzschluß der Wicklung bzw. der Batterie führen kann. Aus diesem Grunde muß bei hohen Spannungen (212 V-Anodenbatterie) der negative Pol geerdet werden. 34.
Mikrobiologische
Korrosion
V. Wolzogen/Kühr haben 1933 festgestellt, daß bestimmte Boden-Mikroorganismen (sporo vibrio desulfuricans) bei sauerstoffarmen (anaeroben) Böden mit einem pH-Wert von 5,5 bis 9 sulfatreduzierend und damit durch die damit verbundene Schwefelwasserstoffbildung korrodierend wirken können, z.B. bei Eisen. Diese Korrosionsart gehört ebenfalls zu der elektrochemischen Korrosion. Man findet
10°
147
Fachbeiträge derartige Vorgänge sie sind erkenntlich
besonders in Nordsee-Küstengebieten, am typischen H,S-Geruch.
Bodenzusammensetzung der Korrosion Bei konstanter Spannung wird der Strom und damit der Materialabtrag um so größer, je kleiner der Widerstand in der Elektrolyt-Strombahn wird. Folgerung: Böden mit
35.
Einfluß auf die
Tabelle Art
des
2:
Spannungen
Elements
Belüftungs-Element Streuströme
spez. Bodenwiderstand e [Om] 10—
20
20—
50
50—100 100—200 >
200
3:
Elementen
Spannung
Thermisches Element Konzentrations-Element Galvanisches Element
Tabelle
von
Bodenarten
etwa etwa etwa etwa etwa etwa
und
[V]
0,001 0,010-0,1 1,0 (Daniell) 1,5 (Leclanche) 1,0 10,0
ihre
Aggressivität Besonders
bei einem pH-Wert bei Fe Pb von
Bodenart Bezeichnung
Auswirkung
blauer Ton, kolloidale Verteilungen
sehr stark aggressiv
4
aggressiv
6,0—6,5
4,5—6,5
mäßig aggressiv
8,5
4,5—6,5
aggressiv
085
456,5
nicht aggressiv
6,5—8,5
6,5—8,5
Mergel, feuchter Torf, Moor Mergel, trockener Lehm,
Torf
Ton,
feuchter Sand trockener Sand, Kies, Fels
gering
—6,0
4
-4,5 8,5
Tabelle Staat
Gesellschaft
Dänemark Italien
4:
Gleichstrom-Voll-Bahnen
Fahrdrahtspannung [V]
Bemerkung
DSB FS
1500 3000
Schienenübergangswiderstand
Niederlande
NS
1500
Isolierte Schienen
Spanien
R.E.N.F.D.
Belgien Frankreich CSSR
S.N.C.B. S.N.C.F.
3000 1500 3200 1500 3000
S-Bahn
DR
Polen
PKB
Indien
S-Bahn
Berlin Hamburg
3000
R,
= 0,02 Ohm/km
Potential Schiene/Erder 1—10 V Isolierte Schienen, Isolierte Schienen
Schienenpotential
5-20 V
3000
DB-
1500 800
1200
+ an
Fahrschiene,
R,
brauch beim Anfahren + an Fahrschiene Als Richtwert gilt:
= 0,022 Ohm/km; eines
Stromver-
Vollzuges:
4800 A
verschweißtes Gleis, R,, = 0,014 Ohm/km Gleis mit Stoßverbindern: Rı = 0,016 — 0,020 Ohm/km R,
= 0,258—0,265 Ohm/km
6
zum Vergleich: Fernsprechkabel R,
= 1—2 Ohm/km
Bei isolierten Kabelabschnitten soll die Abschnittslänge 50kOhm/V
benutzt
muß
ein
werden.
hochohmiges
Ein
Röhren-
voltmeter (R, etwa 10 MOhm) empfiehlt sich bei Messungen auf Pflastersteinen, auf die die Elektrode direkt aufgesetzt wird. Messungen auf Teer und Asphalt sind nicht möglich, da diese Stoffe Isolatoren sind!
165
Fachbeiträge 82.
Rohrstrom/KabelmantelstromMessung
[I7,
29]
Das Verfahren dient zur Ermittlung der Stromaustrittsstellen bei Streuströmen (Langstreckenströmen). An zwei etwa 50 bis 200 m entfernten Stellen wird mittels Voltmeter der Spannungsabfall und mittels Ohmmeter oder Meßbrücke der Mantelwiderstand des Leitungsstückes gemessen (bzw. errechnet). Aus den Ergebnissen beider Messungen ergibt sich der Rohrstrom I gemäß I=U/R. Jede (Rohr-)Leitung ist gefährdet, wenn die Dichte des aus dem Rohr zum Boden austretenden Stromes 0,75 mA/ dm? erreicht! 83.
Messung des spezifischen widerstandes o
Boden-
Für die Messung des spezifischen Bodenwiderstandes kommen in der Praxis zwei Verfahren in Betracht: a) Methode nach Wenner, b) Methode nach Schlumberger. Beide Verfahren verwenden vier in einer Geraden angeordnete Erdspieße (Sonden), wobei jeweils in die äußeren Sonden ein Strom eingespeist wird, während an den mittleren Sonden die entstehende Potential-Differenz abgegriffen wird. Die Erdübergangswiderstände R, brauchen weder bei den stromführenden äußeren Elektroden noch bei den inneren Potential-Sonden bekannt zu sein, da sie in keinem Fall in die Berechnung des spezifischen Widerstandes eingehen. Eine Messung von E sollte niemals kurz nach Regenfällen durchgeführt werden, da dann leicht zu niedrige Widerstandswerte vorgetäuscht werden! Rohrleitungen und Kabel, die parallel zur Meßanordnung (Linie der Erdspieße) verlaufen, verfälschen das Meßergebnis in der Art, daß zu kleine Werte für o ge funden werden. Es ist dann zweckmäßig, Messungen parallei und senkrecht zur Rohrleitung bzw. zum Kabel auszuführen.
166
Korrosionsschutz Tieferliegende Bodenschichten können bei beiden Verfahren erfaßt werden, wenn die Elektroden einen hinreichenden Abstand untereinander haben. Tiefenschichten werden
dann
Elektroden Mächtigkeit
erfaßt,
Es ist darauf zu den Sonden keine Deshalb sollten die ausgelegt
wenn
der
Abstand
voneinander das Zweibis der Bodenüberdeckung beträgt.
der
äußeren
Dreifache
der
achten, daß die Zuführungskabel zu unnötigen Induktivitäten enthalten. Kabel stets abgetrommelt und bifilar
werden.
Um Polarisationserscheinungen im Boden zu vermeiden, wird als Spannungsquelle eine Wechselspannungsquelle von etwa 100 Hz verwendet. Die Bodenwiderstandsmessungen sollen möglichst in Abständen von 500 bis 1500m durchgeführt werden sowie an jeder Stelle einer sichtbaren Bodenveränderung. Weniger gebräuchlich ist die Bestimmung des speziflschen Bodenwiderstandes mit der Soil-Box (Bodenmeßzelle) [17], das mit nur zwei Elektroden arbeitende Verfahren nach Shepard [17] oder eine Strom-Spannungsmessung
mit
vier
Elektroden
(in
diesem
Potential-Sonden Cu/CuSO,-Elektroden Das gleiche gilt für das Verfahren nach Methode des Haberschen Rahmens. 831. Die
Das
Fall
sind
als
zu verwenden). Michalke und die
Wenner-Verfahren
Meßanordnung
zeigt
das
Bild
15.
Merkmal
des
Ver-
fahrens ist, daß die Sondenabstände untereinander gleich sind. In der Praxis sind üblich Abstände zwischen a=05m und a = 3,20 m, meist a = 1,0 m. Es empfiehlt sich, die Sondenzuleitungen mit Markierungen zu versehen, die als Maßstäbe dienen (Vorschlag Ing. Schäfer, Ffm.). Die Eindringtiefe der Sonden soll, da vorhanden sind, t=1/3a betragen. Der einen
Mittelwert
dar,
der
etwa
dem
Tiefe a entspricht. Der spezifische rechnet sich nach der Formel
drei Abschnitte Meßwert stellt
Widerstand
in
Bodenwiderstand
der
be-
e=2'n-a-R[Qm] 167
G
Fachbeiträge
7
DEN
77
Tiefe max. V3a,
ALRE
?
7
Bild 15. Bodenwiderstandsmessung
a
=
R
=
Sondenabstand
= 1000) Widerstand gerät (z.B.
[m]
(bei
a=1,6m
a LT
nach Wenner
wird
2-z-a-R
[Q], auf einem KompensationsmeßGeohm) abgelesen.
Aus dem Produkt a-R lassen sich einige Schlüsse hinsichtlich der Bodengestaltung ziehen. So gelten folgende Regeln: a)
Bleibt bei Veränderung des Sondenabstandes a Produkt a-R =const,, dann ist der Untergrund mogen;
das ho-
b) wird bei Vergrößerung des Sondenabstandes a das Produkt a-R kleiner, dann ist in einer dem Abstand a gleichen Tiefe eine besser leitende Schicht vorhanden; c) wird bei einer Veränderung des Sondenabstandes a das Produkt a-R größer, dann ist mit schlechter leitenden Schichten zu rechnen. Ableitung der obigen Das Potential eines Bezugspunkt beträgt
Formel: Halbkugelerders
gegenüber
einem
.e1..
rg.
r
Ist im leitenden Halbraum der Abstand eines Punktes von der Eintrittsstelle des Stromes r, und von der Austrittsstelle r, entfernt, so beträgt das Potential
168
Korrosionsschutz
o-I
99,
arı\n
1
—
rn
l
"
—a
Hieraus
folgt,
wenn
e”
U
e=2:naı
gesetzt
wird,
=2.nr-a'R
[%: m]
Man sieht, daß bei zunehmendem Abstand a die Spannung U linear kleiner wird. Aus diesem Grunde — ebenso wegen einer möglichen Verfälschung durch Streuströme — kann bei großem Sondenabstand a die Spannung nicht mehr hinreichend genau gemessen werden. Beispiel: a)
Gegeben Es ergibt
oe ” 100 Om; I=100mA; sich eine Spannung I-o
__100-
UyzaT
a=10m
10-?A - 100 2m
a atom
Dieser Wert ist als Spannungsabfall Elektroden noch gut zu messen.
b) Gegeben
go = 100 Qm;
(entsprechend 1 km)
einern
_ I:e Unna
I-100mA;
Abstand
der
an
den
a = 333,33 m
äußeren
inneren
Sonden
von
_ 100-10-A-1000m ,_ 2.7 333,33 m =418mV
Dieser Wert ist als Spannungsabfall Elektroden nur schlecht zu messen. c) Gegeben
V
oe”
10
I=
1
Mio Om mA
an
den
inneren
(Granit, Gneis, GletscherGestein) (hochohmige Spannungsquelle!)
169
Fachbeiträge a = 333,33 m
U 8.3.2.
=
(äußerer
lkm)
Elektrodenabstand
I-o 1-10-37A - 10 10% 2m oe, -=478V. 2. na 2.7-333,33 m
Verfahren
nach
Schlumberger
[65]
Im Gegensatz zu den Außenelektroden sind beim Schlumberger-Verfahren die inneren Potentialsonden eng benachbart (meßtechnischer Vorteil!) (s. Bild 16). Der Wert für den spezifischen Bodenwiderstand ge EIgibt sich gemäß
_n-U [12--b8 e-yıa\lo bzw.
wenn
b20 mA ermittelt. Es ergibt sich
_@:n_:G:n
L=
"ki
”
_2:1A-Jahr-05 0.02 A
_
= 50 Jahre
Beispiel: Die Lebensdauer sei 15 Jahre, es werden 9-kgGraphit-Anoden verwendet. Wieviel Anoden sind bei einem Schutzstrom von 3A erforderlich? Ko. "1kge/A. Jahr Also:
G
_LKI_
n
1-3 A -15 Jahre
A-Jahre
=4ökg, 173
Fachbeiträge da ein Anodenkörper erforderlich!
9kg
wiegt,
sind
n = 45/9 =5
Anoden
10. Schrifttum 10.1. Allgemeines, Kostenfragen [1] Schwenkhagen: Schäden durch elektrolytische Korrosion, „Der Maschinenschaden“ 1956, S. 161. [2] vögtli: Statistische Untersuchungen über Bleikabelkorrosion, Techn. Mitt. schweiz. PTT 1957, S. 484. [3] v. Baeckmann: Statistik kathodisch geschützter Rohrleitungen, GWF 1962, S. 157. [4 Pohl: Begriffserläuterungen für den kathodischen Korrosionsschutz, GWF 1960, S. 216. [5] Reuter: Kosten des kathodischen Schutzes, GWF 1962, 9.2, [6] Kannemann: Demonstrationsmodelle zur Starkstrombeeinflussung, Zeitschrift für das Postund Fernmeldewesen, 1967, S. 616. [7] Waeser: Korrosionsprobleme, Werkstoff und Korrosion, [8] [9]
1953,
S. 437.
Eggert: Lehrbuch der Physikalischen Chemie, HirzelVerlag, Leipzig 1948. Jander/Wendt: Einführung in das anorganisch-chemische Praktikum, Hirzel-Verlag, Stuttgart 1954.
102. Elektrochemie, Bodenbeschaffenheit {10] Pourbaix: Anwendungen der Elektrochemie auf Korrosionsuntersuchungen, Werkstoff und Korrosion, 1954, S. 433, [11] Klas: Die Grundlagen der Elektrochemie der Korrosion und des elektrochemischen Korrosionsschutzes, GWF 1961, S. 393. [12] Steinrath: Die chemische Untersuchung der Böden zur Beurteilung ihres korrosions-chemischen Verhaltens, GWF (13] [14] [15] [16]
1960,
Heft
7.
Haber/Goldschmidt: Der anodische Angriff des Eisens durch vagabundierende Ströme im Erdreich und die Passivität des Eisens, Zeitschrift Elektrochemie, 1906, S. 49. v. Baeckmann: Einflußgrößen auf den elektrischen Bodenwiderstand und seine Bedeutung für den Korrosionsschutz, GWF 1960, S. 1265. Eingrieber: Über die Untersuchung von erdverlegten Rohrleitungen auf Korrosionsgefahr, GWF 1958, S. 157. Sulmeyer: Über die biologische Eisenkorrosion, Werkstoff und Korrosion, 1957, Heft 7.
10.3. Korrosion und Korrosionsschutz [17] Parker: Rohrkorrosion und kathodischer Schutz, Verlag, Essen 1963. (18) v. Baeckmann: Kathodischer Korrosionsschutz, 1965
174
VulkanRuhrgas
Korrosionsschutz 119] [20] [21] [22] [23] [24] [25] [26]
137] [38] [39] 10.4.
[40] [41] [42]
Tödt: Korrosion und Korrosionsschutz, Berlin 1961. Kirsch: Korrosion und Korrosionsschutz, Zeitschrift Bohrtechnik, Brunnenbau, Rohrleitungsbau, 1959, Heft 7. Lepper: Kathodischer Schutz. Grundlagen und Anwendung, Industrieanzeiger 1962, S. 405. Gländer/Wanser: Korrosion und Korrosionsschutz bei Bleimantelkabeln, ETZ-B, 1968, S. 307. Bierenbrodt/Horras/Nierhaus: Zur Ermittlung des Einflusses eines Folienschlauches auf den kathodischen Schutz einer Rohrleitung, ETZ-A, 1964, S. 40. Jaeschke: Korrosionsschutz für metallene Kabelmäntel, Siemens-Zeitschrift 1960, S. 813. Steinrath: Der kathodische Schutz von Rohrleitungen, Zeitschr. „Erdöl und Kohle“, 1954, S. 647. Steinrath: Kathodische Schutzverfahren und Anwendung zum Schutz erdverlegter Rohrleitungen, Zeitschr. Metalloberfläche, 1952, Heft 6a. Tiebel/Fleischmann: Kathodischer Außenund Innenschutz von Wasserleitungen, ETZ-B, 1961, S. 517. Tiebel: Korrosionsentstehung und -Bekämpfung an erdverlegten Rohrleitungen, ETZ-B, 1959, S. 217. Ortmann: Korrosion und Korrosionsschutz von Fernmeldekabeln, Zeitschr. Der Ingenieur der Deutschen Bundespost, 1958, Heft 3. Riedel: Elektrischer Korrosionsschutz der im Erdreich verlegten Kabel und Rohre, ETZ-A, 1956, S. 129. Morgan: Cathodic Protection, London 1959. Wolf: Einrichtung von Korrosionsschutzanlagen mit Fremdstrom, GWF 1956, S. 100. Bruls: Kathodischer Schutz von Erdleitungen, Zeitschr. Gas 1952. Bess: Die Anwendungsgebiete des elektrischen Korrosionsschutzes, Siemens-Zeitschr. 1958, S. 328. Klas/Heim: Lokalisierung von Korrosionsschäden an erdverlegten Rohrleitungen, GWF 1957, Hefte 44 und 46. Ryder: Aus der amerikanischen Praxis des kathodischen Schutzes gegen die Korrosion von Freileitungsmasten, Archiv für Energiewirtschaft 1958, S. 735. Sperling: Elektrischer Korrosionsschuiz, Siemens-Zeitschrift 1961, S. 400. Wolf: Kathodischer Korrosionsschutz, Bau und Betrieb von Fremdstromanlagen, GWF 1962, S.2. Bierenbrodt: Kathodischer Schutz von unterirdischen Anlagen, Technische Akademie Wuppertal 1961. Streuströme
und
Gleichstrombahnen
Poschenrieder: Bau und Instandhaltung von Oberleitungen elektrischer Bahnen, München 1904. Michalke: Die vagabundierenden Ströme elektrischer Bahnen, Braunschweig 1904, Michalke: Über den Verlauf der Rückströme der Straßenbahnen, ETZ 1902, S. 208,
175
Fachbeiträge [43) [44] [45] 146] 147] [48] 10.5.
[49]
10.6.
[52] 10.7.
f53] 154] 10.8.
155] 156] [57] 10.9.
[58]
159) [60] 176
Buschbaum: Bericht über Erdstromuntersuchungen in Marne/Holstein vom 18.5.1917, Berlin 1917. Jansa: Schutz von unterirdischen Kabelleitungen gegen Korrosion durch Fremdströme, Deutsche Eisenbahntechnik 1960, S. 67. MüllerjRichter: Korrosion durch Fremdströme, Bericht Nr. 47 des Instituts für Energetik, Halle/Saale. Werner: Aktiver Schutz bei Gleichstrombahnen durch günstige Verlegung der Rückleitung,. Zeitschr. Elektrische Bahnen, 1954, S. 165/196. Heim: Die Streustromkorrosion, Ursache und Bekämpfung, GWF 191, S. 901. Hartmann: Korrosion und Gleichstrombahnen, SVGW 1952,
Heft
5.
sog. „Phenol“-Korroslion (vgl. auch 10.3.) da Fano: Die katalytische Wirkung des Phenols bei der Korrosion von Bleikabeln, Telegrafen- und Fernschreibtechnik, Band 21, S. 267. Ipoly: Zur Klärung der Frage der Phenol-Korrosion, Techn. Mitt. schweiz. PTT 1952, S.1. Stolze: Beitrag zur Klärung der Phenol-Korrosion, fernmelde-praxis 1962, S. 93. Schutz von Aluminium N.N.: Schutz von Aluminium, Galvanotechnik
1966,
S. 366.
Wechselstromkorrosion Schwenkhagen: Beitrag zur Frage der Wechselstromkorrosion, Werkstoffe und Korrosion, 1955, S. 63. Fuchs/Steinrath/Ternes: Untersuchungen über die Wechselstromkorrtosion von Eisen als Funktion von Stromdichte und Frequenz, GWF 1958, Heft 2/4. Opfer-Anoden Sautner: Korrosionsschutz durch gegossene MagnesiumAnoden, ZVDI 1954, Heft 28. Rausch: Kathodischer Schutz mit Magnesium-Anoden (Kathoden) gegen Erdbodenkorrosion, GWF 1954, S. 416. Pickelmann: Kathodischer Korrosionsschutz, Bau und Betrieb von Schutzanlagen mit galvanischen Anoden, GWF 1962, S. 917. Messung und Planung Reinhardt: Registrierende Meßverfahren zum Bestimmen von korrosionsgefährdeten Kabelabschnitten, VDI-Forschungsheft 402. Kallmann: System zur Kontrolle vagabundierender Ströme elektrischer Bahnen, ETZ 1899, S. 163. v. Baeckmann: Strombedarf, Potentialverteilung und Schutzbereich bei kathodischem Korrosionsschutz von Rohrleitungen, GWF 1963, S. 1237.
Korrosionsschutz 161]
Ettinger: Planung und Ausführung von Korrosionsschutzanlagen, Neue Deliwa-Zeitschrift 1959, S. 311. Eving: Potentialmessungen zur Bestimmung der Anforderung an den kathodischen Schutz, corrosion 1951, Nr. 7. [63) Neumann: Probleme beim Messen des Erdungswiderstandes, ETZ-B 1966, S. 72. {64] Wenner: Method of Measuring Earth Resivity, Bur. Stand. Bull Nr. 258/1918. [65] Thiele: Die Wassererschließung, Vulkan-Verlag Essen 1952. [66) Schwenck: Kritische Potentiale in der Korrosionschemie und ihre Messung, Werkstoff und Korrosion 1968, S. 741. [67} Risch: Verfahren zur Prüfung eines Inhibitors gegen Chlorid-Korrosion an unlegierten Stahl, Werkstoff und Korrosion 1968, S. 756. [68] Bohnenkamp: Gasvolumetrische Messung der atmosphärischen Korrosion, Werkstoff und Korrosion 1968, S. 792. [68a] Beran: Stromdichte- und Spannungsmessungen an nichtrostenden Stählen in aktivierenden Medien, Werkstoff und Korrosion 1968, S. 769. [68b] Horras/Nierhaus: Verfahren zur Berechnung der an Straßenbahn-Schienennetzen auftretenden Spannungsab(62)
fälle.
ETZ-A,
Heft
20/1963.
10.10. [69] 170) [71] [72]
Ssammelwerke, Vorschriften, Normen ETZ-A 1956, H. 1, Korrosionsheft, ZFGW-Verlag Ffm., Sarmmelmappe Korrosionsschutz. VDE 0115/3.65 Bestimmungen für elektrische Bahnen. VDE 0150/3.65 Leitsätze zum Schutz von Rohrleitungen und Kabeln gegen Streustrom aus Gleichstromanlagen. [73] FBO 16 B Korrosionsschutz. 174] FBO 17, $23 Unterhalten von Schutzanlagen gegen Beeinflussung durch Korrosion. {75] DIN-Blätter 19260 pH-Messung. [76] DIN-Blätter 50900 Korrosion der Metalle. [77] DIN-Blätter 50901 Prüfung metallischer Werkstoffe, Korrosionsversuch im Erdboden in Abwesenheit von elektrischen Streuströmen. [78) DIN-Blätter 50910 Prüfung metallischer Werkstoffe: Einflußgrößen und Meßverfahren bei der Korrosion im Erdboden in Gegenwart von elektrischen Streuströmen. [9] FTZ-Richtlinie 699 D 801 Empfehlung zum Schutz unterirdischer Kabel gegen Korrosion. [80] FTZ-Richtlinie 699 D 802 Empfehlung zum Schutz unterirdischer Kabel gegen die Einwirkung von Gleichströmen aus Bahnanlagen. [81] AfK-Empfehlung Nr. 2: Beeinflussung von unterirdischen metallischen Anlagen durch kathodisch geschützte Rohrleitungen und Kabel. [82] AfK-Empfehlung Nr. 3: Maßnahmen bei Bau und Betrieb von Rohrleitungen im Einflußbereich von Hochspannungsfreileitungen. [83] AfK-Empfehlung Nr.4: Empfehlung für Verfahren und Kostenverteilung bei Korrosionsschutzmaßnahmen gegen Streuströme aus Gleichstrombahnen. (AfK = Ausschuß für Korrosionsfragen)
12 Fernmelde-Praxis
177
Fachbeiträge
Kabelschächte in Kabelkanalanlagen Bearbeiter:
Günter
Ebbeler
1. Einführung Kabelschächte (KSch) sind unterirdische Bauwerke in Kabelkanalanlagen (KK-Anlagen). Sie werden an Endpunkten von Kabelkanälen (KK) [1, 2] angeordnet, um Röhrenkabel in Kabelkanalzüge (KK-Züge) einbringen, Montagearbeiten an Kabeln unterbringen ausführen und sonstige Kabelausrüstungen zu können. Nach Größe und Ausführung wird zwischen KSch, Kabelkleinschächten und Abzweigkästen (AzK) unterschieden. Im Laufe der Zeit beim Bau von KSch gesammelte praktische Erfahrungen haben ihren Niederschlag in genormten KSch-Bauweisen, -Formen und -Größen
Zur
für
KK
gefunden.
Zeit
aus
gebräuchliche
KSch
eignen
Kabelkanalformsteinen
sich
(KKF).
vorwiegend Die
wegen
grundlegender Vorteile seit kurzem im KK-Bau zunehmend angewendete PVC-Rohr-Bauweise [3] stellt andersartige Anforderungen an KSch als bislang [2]. Neue, diesen Anforderungen genügende KSch werden z.Z. beim FTZ entwickelt. Dabei werden neue Erkenntnisse über die funktionsgerechte Gestaltung von KSch berücksichtigt. Die nachfolgenden Ausführungen beschränken sich auf die Erörterung einiger wesentlicher Zusammenhänge aus dem Gebiet des KSch-Baus. Die Einführung soll zu einem späteren Zeitpunkt vertieft und durch technische Angaben und Zahlenmaterial ergänzt werden. 2. Anforderungen an KSch 21.
Anforderungen
an
die
Stabilität
KSch, Kabelkleinschächte und AzK sowie ihre Einzelteile müssen unter Beachtung der allgemeinen Regeln der
178
Kabelschächte Baukunst in allen ihren Teilen so entworfen, angeordnet, errichtet, unterhalten, geändert und abgebrochen werden, daß die öffentliche Sicherheit oder Ordnung, insbesondere Leben und Gesundheit, nicht gefährdet werden [4]. Deshalb werden diese Bauwerke und ihre Einzelteile grundsätzlich
nur
nach
Bauvorlagen
(s.
6.)
errichtet,
geändert
und abgebrochen, die ein sachkundiger Statiker (Entwurfsverfasser) aufgestellt und ein behördlich zugelassener Prüfingenieur für Baustatik geprüft und anerkannt hat. Bei der DBP veranlaßt das FTZ das Aufstellen und Prüfen der Bauvorlagen für Regelbauwerke und -bauteile auf dem Gebiet des KSch-Baus; vom FTZ herausgegebene gültige Technische Vorschriften für Regelteile (FTZ-Normen, vom FTZ genehmigte Firmenzeichnungen) können somit
als
stehenden 22.
geprüfte
Sinne
und
anerkannte
angesehen
Bauvorlagen
werden.
Arbeitstechnische Anforderungen
und
im
vor-
betriebliche
KSch, Kabelkleinschächte und AzK sollten einwandfrei und so gestaltet sein, daß sie den zu stellenden montagetechnischen, arbeitstechnischen und betrieblichen Anforderungen genügen. Form und Größe der Schächte (s. 5.) sollten so gewählt werden, daß die maximal unterzubringenden Kabel, Kabelmuffen und sonstigen Kabeleinrichtungen
technisch
einwandfrei
und
ohne
betrieblich
unver-
tretbare Nachteile gelagert werden können. Der Bau zu großer KSch sollte möglichst vermieden werden, um die mit wachsender Schachtgröße steigenden Gefährdungsmöglichkeiten durch Gasansammlungen in KK-Anlagen [5] nicht unnötig zu vergrößern. In Gebieten mit starkem Wasserzudrang oder aggressiven Wässern sollten KSch — soweit kostenmäßig vertretbar — möglichst wasserdicht ausgeführt werden. 3. Grundsätzlicher Aufbau eines KSch Ein KSch (Bild1) besteht im wesentlichen aus dem KSch-Körper a (Sohle + Wände), der darauf ruhenden KSch-Decke b und der über der Deckenein12*
173
Fachbeiträge
a Bild 1. Grundsätzlicher Aufbau eines KSch (Bedeutung der Buchstaben siehe Punkt 3) stiegsöffnung
c
angeordneten
KSch-Abdeckung
d.
Zwischen der bündig mit der Wegeoberfläche abschließenden KSch-Abdeckung und der KSch-Decke befindet sich der KSch-Hals e
Kabelkanalrohre (KKR) aus Hart-PVC werden im allgemeinen unter Verwendung von PVC-Muffen f£, KKF aus Beton im allgemeinen ohne zusätzliche Bauteile g an die Schachtwände angeschlossen. An
nen
den
h
bel i und handenen Unter
KSch-Wänden
angebracht,
an
sind
denen
Kabelhalterschie-
die
zur
Lagerung
Kabel-, Kondensator- und Spulenmuffen Kabelhalter |] befestigt sind.
den
stangenm
KSch-Abdeckungen
hängen
Schmutzfängern,
in
an
der
Ka-
k
vor-
Aushebe-
denen
das
durch
die Entlüftungsschlitze der Schachtdeckel [6] eintretende verschmutzte Tageswasser aufgefangen wird. In der KSchSohle wird zum leichteren Entfernen in den Schacht eingedrungenen Wassers häufig ein Pumpensumpf o vorgesehen oder es werden Anschlüsse für eine laufende selbsttätige
eingebaut.
Entwässerung
(Sickergrube,
Wasserabläufe)
Um das Einsteigen in häufig betretene KSch zu leichtern, können KSch-Leitern eingebaut sein.
180
er-
Kabelschächte Kabelkleinschächte
und
gebaut.
AzK
[7]
sind
einfacher
auf-
4. Bauweisen für KSch und ihre Einzelteile 41.
Unterschiedliche weisen
KSch
chenden
müssen
sich
Gegebenheiten
von KKF aus passen. Damit
den
erheblich
voneinander
KK-Baus
unter
abwei-
Verwendung
Beton bzw. von KKR aus Hart-PVC anergeben sich zwei verschiedene Betrach-
tungsweisen.
Die starren Trassen müssen sich praktisch KSch
des
Betrachtungs-
einführen
lassen,
von KK aus an jeder Stelle
die
Schächte
in
Beton-KKF anschließende
demnach
anpassungs-
fähig an alle möglichen örtlichen Verhältnisse sein. Bei örtlich hergestellten KSch ist das möglich, wenn auch manchmal nur mit komplizierten Schachtkonstruktionen. Bei KSch aus Stahlbeton-Fertigbauteilen erfordert diese Anpassungsfähigkeit einen Schachtaufbau aus vielen Einzelteilen.
Ein
ovaler
Fertigbetonschacht
der
Bauart
Köhler
setzt sich z. B. aus etwa 40 Einzelteilen zusammen. Wasserdichte KSch lassen sich auf diese Weise mit angemessenem Kostenaufwand nicht erstellen.
KK aus PVC-KKR können allen örtlichen Gegebenheiten angepaßt und so verlegt werden, daß sie grundsätzlich nur rechtwinklig in Stirnwände von KSch einmünden
[2].
Deshalb
reicht
hier
im
allgemeinen
eine
einzige einfache, nur in den Maßen veränderliche Schachtkonstruktion aus, die sich z.B. aus wenigen StahlbetonFertigbauteilen zusammenstellen läßt und damit leichter, billiger und sicherer wasserdicht aufzubauen sein dürfte als für Formsteinkanäle bestimmte. 42.
Bauweisen
Für alle wesentlichen Schachtbauteile stehen nebeneinander verschiedene genormte Bauweisen zur Verfügung, unter denen jeweils die optimale, d.h. die unter Abwägung aller technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkte günstigste ausgewählt werden sollte.
181
Fachbeiträge KSch-Körper werden aus Mauerwerk [8] oder Ortbeton [9] hergestellt oder aus Stahlbeton-Fertigbauteilen zusarmmengesetzt [10]. Während früher nur KSch in örtlicher Bauweise erstellt wurden, werden heute wegen technischer und wirtschaftlicher Vorteile zunehmend KSch aus werkmäßig vorgefertigten Stahlbeton-Fertigbauteilen eingebaut. KSch-Körper aus Mauerwerk oder Ortbeton erhalten entweder KSch-Decken aus Ortbeton [11] oder vorgefertigten Stahlbeton-Deckenplatten [12] oder werkmäßig hergestellte Stahlbeton-Fertigdecken [13]. KSch aus Stahlbeton-Fertigbauteilen werden einschließlich Stahlbeton-Fertigdecke geliefert [10]. Nicht mehr ausreichend feste Wände alter KSch lassen sich durch vorgesetzte Stahlbetonbalken und -dielen verstärken [14]. KSch werden durch vorgefertigte KSch-Abdeckungen mit Grauguß, Stahlbeton oder Stahl als tragendem Bestandteil [6] verschlossen, Schmutzfänger [15] und Schmutzschalen [16] einschließlich zugehöriger Stahl geliefert. KSch-Hälse werden
Aushebestangen aus örtlich aus Mauer-
ziegeln oder PBetonausgleichsplatten im Mauerverband oder Ortbeton aufgebaut oder aus angelieferten Stahlbeton-Fertigrahmen zusammengesetzt [17]. An Anschlußstellen von PVC-Rohren werden im allgemeinen vorgefertigte Stahlbetonteile (Dielen, Formteile, Steine)
mit
wasserdicht
eingebrachten
PVC-Steckklebmuf-
fen für Wanddurchführungen in Wände eingesetzt, in Sonderfällen diese Muffen — hier besonders vorbehandelt — örtlich
einbetoniert
[2,
17,
18].
Zum Lagern der Kabel in KSch aus Mauerwerk und Ortbeton werden Kabelhalter und Kabeltrageschienen aus Stahl verwendet [19]. In KSch aus Stahlbeton-Fertigbauteilen dienen Kabelhalter aus Beton [20], befestigt in schlitzförmigen Aussparungen der Schachtwandbauteile [10], dem gleichen Zweck. Kabelhalter aus Beton können an Kabelhalterpfosten aus Beton [21] auch in örtlich hergestellte KSch eingebaut werden. Die Zahlenangaben unter 4.2. verweisen auf gültige FTZ-Normen u. dgl. die jeweils eingehende technische Vorschriften für die Herstellung bzw. den Einbau der angesprochenen Schachtteile geben. Hinweise auf eigens für
182
Kabelschächte PVC-Rohr-Kanäle aufgestellte Schachtnormen fehlen noch, weil diese z.Z. erst erarbeitet werden. Mit Hilfe der unter 5, angestellten Überlegungen lassen sich aber unter den z.Z. genormten Schachtausführungen für diese neue Bauweise geeignete auswählen. 5. Schachtformen und Schachtgrößen 51.
Grundrißformen
der
KSch
In den Endpunkten starrer Formsteinkanäle werden KSch mit vielfältigen Grundrißformen benötigt (Bild 2), während in Anlagen aus biegsamen PVC-Rohren fast immer Schächte einfachster Grundrißform den gleichen Zweck
erfüllen
(Bild3).
Münden
PVC-Rohr-
und
Form-
steinkanäle in den gleichen Schacht ein, genügt bei sinnvoller PVC-Rohr-Führung ebenfalls meistens ein KSch mit einfachster Grundrißform. Ergeben sich dennoch Schwierigkeiten, dürfte der Einbau von PVC-Rohr-Kanälen anstelle solcher aus KKF insgesamt wahrscheinlich billiger sein als der Bau bzw. die werkmäßige Herstellung von KSch mit Sonderformen einschließlich aller Nebenkosten. 5.2.
Funktionsmaße
der
KSch
Jede vom KSch zu erfüllende Funktion (s. 2.) erfordert Schachtraum (Bild4), dessen Größe an Hand der nachfolgend angesprochenen Gegebenheiten und Forderungen exakt ermittelt werden kann. Mit den Untersuchungsergebnissen lassen sich optimale Schachtmaße festlegen, Den folgenden Betrachtungen liegen deutsche Verhältnisse zugrunde. In dem durch Kabelhalter begrenzten Muffenfeld sollten sich alle gebräuchlichen Kabelmuffen lagern lassen, ohne daß unnötig Schachtraum verschenkt wird. Unter Berücksichtigung der PE-Kabeltechnik und üblicher Kabelhalterbreiten ergibt sich eine Länge von etwa 1,10 m. Der horizontale und vertikale Achsenversatz der Kabel zwischen Zugeinmündung und Lagerplatz im KSch erfordert ein Anlauffeld zwischen Schachtstirnwand und ersten
Muffenfeld.
Mit
steigendem
Achsenversatz
wächst
183
adgıpaqydeg
per
KSch f
ki
IC
i
Ksch||
a) |
KSch
'
Köch
Kch
c) KK-Einfährung
KSch
|
€,
)
d)
| AK-Einführung
KSch
KSch
KSch
HK "Einführung
N
KSch
Bild 2. Grundrißformen von KSch und Schachtanordnung in KK-Anlagen, die unter Verwendung von KKF aus Beton aufgebaut sind (Beispiele)
|
KSch
Köch
77
1
KScht
44=7
gg
I
IN
2 ‚zur EinführungI Kt
Köch
| KK-Einführung
KK-Einführung
IN zur EinführungI
>
Dr
7 | zumKöchZ
12 Einführung I
Hc 7 ==
/ ZumkScht
Vertikalschnitt A-B
zur Einführung 7
Bild3. Grundrißformen von KSch und Schachtanordnung in KK-Anlagen, die unter Verwendung von KKR aus Hart-PVC aufgebaut sind (Beispiele)
gchz
aRyogypsppgey
N)
"
-T
Mt
Kabelh
chen
|
[
Vertikalschnitt IT-II | Ko— Ar —
!
—sivriviviv
lt
Mr
Verlikalschnitt I-I Mt
L
Horizortalschniff II-I I
MT
Kabeld in Ruhelage
Bild4. Funktionsmaße der KSch, erläutert an einem für maximal 40 Kabel bestimmten Schacht (ideallsierte, vereln-
fachte Darstellung)
"
sdeaqypeg
981
BER /
1
Kabelschächte A=Anlauffeld (110m bis 200m) M=Muffenfeld (etwa 1,10m) Ar = Arbeitsraum (070m bzw. 120m) K = Kabellagerraum (bis 050m) Y = vertikaler Kabellagenabstand (etwa 030m) B = Bodenabstand der untersten Kabellage (etwa 030m) D = Deckenabstand der Reservekabellage (eiwa 030m) AV = Achsenversatz (Mindestgröße siehe unter 5.2.) R,= Reservekabellage (nur belegt, wenn Kabel wegen zwischengefügter Spulenmuffen und dgl. nach oben ausweichen müssen) . Rz= Reservebreite auf Kabelhalter (410m) (wird benötigt beim Überwechseln von Kabeln in andere Lagen)
Lichte KSch-Länge [L=2A+ Anzahl der Muffenfelder hintereinander! Lichte KSch- Breite
bzw.
lichte KSch-Höhe | Fu= (Anzahl der Kabellagen + 2)- 030m
die
Länge
1,10 m Die
und
des
Anlauffeldes,
2,00 m.
sie
Arbeitsraumbreite
schwankt legt
die
etwa
zwischen
Arbeitsbedin-
gungen fest und beeinflußt den Zeitbedarf für Spleißarbeiten. Zwei einander gegenüber sitzende Montagekräfte benötigen zum gleichzeitigen Arbeiten an derselben Spleißverbindung mindestens eine Arbeitsraumbreite von 1,20 m, während eine Kraft mit etwa 0,70m Breite auskommt. Soweit es die Platzverhältnisse im Straßenkörper zulassen, sollte im KSch eine Arbeitsraumbreite von 1,20 m vorgesehen
werden,
damit
in
Störungsfällen
auch
bei
hochpaarigen Kabeln die Störungsdauer möglichst gering gehalten werden kann. Ein Kabelhalter sollte nicht mehr als vier Kabel nebeneinander aufnehmen, damit sich auch das hinterste Kabel aus der Ruhelage so in die Montagelage im Arbeitsraum schwenken läßt, daß an seiner Muffe unter vernünftigen Bedingungen gearbeitet werden kann. Damit beträgt die maximale Breite an den Schachtwänden benötigter Kabellagerräume etwa 50cm. Um das Kabel in Arbeitsraummitte schwenken zu können, darf der Achsenversatz (s. oben) ein Mindestmaß nicht unterschrei-
187
Fachbeiträge ten, dessen Größe von der Anzahl der nebeneinander auf einem Halter liegenden Kabel und der Arbeitsraumbreite abhängt. Der vertikale Abstand zwischen zwei Kabellagen hängt vom maximalen Kabel- und Muffendurchmesser ab; im allgemeinen reicht ein Abstand von etwa 30cm aus. Als Mindestabstände der Kabellagen von KSch-Sohle und -Decke genügen erfahrungsgemäß ebenfalls 30 cm. 5.3.
Gesamtmaße
der
KSch
Die lichten Gesamtmaße des KSch ergeben sich durch sinnvolles Addieren der Funktionsmaße. Die Gesamtlänge eines KSch einfacher Grundrißform mit KK-Einmündungen
in
den
Stirnwänden
(Bild 4)
setzt
sich
aus
der
zwei-
fachen Anlauffeldlänge zuzüglich einer durch die Belegung der Kabelhalter mit Kabeln festliegenden Anzahl von Muffenfeldern zusammen. Die Gesamtbreite des KSch ergibt sich aus der Breite des Arbeitsraumes und der vorgesehenen Kabellagerräume. Die Gesamthöhe des KSch setzt sich aus dem Platzbedarf für die maximal übereinander unterzubringende Anzahl von Kabellagen (vermehrt um eine Kabellage für den zusätzlichen Platzbedarf zum Unterbringen von Spulenmuffen u.dgl.) und aus den Mindestabständen der äußeren Kabellagen von Schachtsohle und -decke zusarnmen. Die Schachthöhe sollte so gewählt werden, daß die Montagekräfte angemessene Arbeitsbedingungen vorfinden. Lichte Schachthöhen unter 2,00 m sollten nur in Ausnahmefällen
vorgesehen,
solche
unter
1,80m
vermieden
werden.
An allen im KSch untergebrachten Kabeln sollte ohne Erhöhung der Unfallgefahr gearbeitet werden können. Bei sehr hohen KSch läßt sich diese Forderung nur durch
Verwendung
von
Montagebühnen
sicherstellen.
Im
all-
gemeinen sollten zur Vermeidung von Montageschwierigkeiten und erhöhter Unfallgefahren sowie wegen wachsender Unterbringungsschwicrigkeiten im Straßenkörper und steigender Schachtkosten zwischen Schachtsohle und -decke lichte Höhen von 2,70 m nicht überschritten werden, Damit beträgt die maximale Aufnahmefähigkeit eines
188
Kabelschächte normalen KSch etwa 56 Kabel. Größere Kabelmengen sollten entweder in getrennten KK-Anlagen oder unter wechselweiser Umgehung der KSch geführt werden. 6. Bauvorlagen für KSch Bauvorlagen nach 2.1. sind die wesentlichen Konstruktionszeichnungen und die Festigkeitsberechnung, nötigenfalls mit ergänzender Beschreibung. 61.
Konstruktionszeichnungen
Die Konstruktionszeichnungen stellen den KSch im ganzen und seine Teile in Grundrissen und Schnitten Geutlich dar. Die Zeichnungen enthalten alle für die Prüfung auch
der die
statischen Berechnung erforderlichen Maße Positionsnummern, nach denen die statische
und Be-
rechnung eingeteilt ist. Andere mit zur Tragwirkung herangezogene Bauteile werden ebenfalls dargestellt. Außerdem werden in den Zeichnungen angegeben: Maßstab, Baustoffe, Verbindungsmittel, Hinweise auf zugehörige Zeichnungen usw. und, soweit erforderlich, Belastungspläne und Fundamentpläne sowie Vermerke über Änderungen. Für bewehrte Tragteile aus Mauerwerk oder Ortbeton und für entsprechende Stahlbeton-Fertigbauteile werden Bewehrungszeichnungen mit herausgezeichneten Stahleinlagen aufgestelli. Auf jeder Schalungsund Bewehrungszeichnung werden deutlich lesbar angegeben a)
die
verwendete
(DIN
c)
die
d
die erforderliche Güteklasse 1047 85, DIN 4225 5.);
—
die
e)
f)
erforderliche
Stahlsorte
b)
stoffe
(DIN
1045
und
Notwendigkeit
1047
der
1047 88, DIN 4225 7.);
die
der
Zementart
(DIN
erforderliche
1045
$5,
Kornzusammensetzung
1045
85,
DIN
4225
5.);
Korntrennung
und
des
Zementgehalt
(DIN
Betons
1047
(DIN
85,
DIN
der
1045
(DIN DIN
1045
4225
und
1045
4225
und
5.);
Zuschlag-
5.);
1047
und $B).
Für Bauwerke, die überwiegend aus Fertigbauteilen hergestellt werden, werden die Zeichnungen durch eine kurze Beschreibung des Aufstellungsvorganges (wenn nötig, mit Skizzen und Zeichnungen) ergänzt.
189
Fachbeiträge 62.
Festigkeitsberechnung Berechnung)
Die
statische
Berechnung
weist
(Statische
die
Standfestigkeit
aller
tragenden Teile unter Zugrundelegung von Lastannahmen nach 7. und 8. übersichtlich und leicht prüfbar nach. Art und Auflagerung der Tragleile sowie ihre Belastungen und Querschnitte sind in der Berechnung durch Skizzen erläutert. Im Anfang der Berechnung werden ebenfalls die Angaben nach 6.1. a) bis f) gemacht. Sofern im Bauzustand andere statische Verhältnisse vorliegen als im fertigen Zustand, weist die statische Berechnung in gleicher Weise auch die Standsicherheit im Bauzustand nach. Wenn nötig, wird die Berechnung durch eine Beschreibung des Bauwerks ergänzt.
63. Aufstellen der Bauvorlagen Beim Aufstellen der Bauvorlagen werden die Ausführungen unter 6. bis 8, die DIN-Normen, insbesondere DIN 1045, 1050, 1053, 1054, 1055, 1072, 1075, 1080, 4224 und 4225 und anschließend etwa vorhandene Sondervorschriften örtlicher Baubehörden berücksichtigt. Jede Berechnung wird so aufgestellt, daß sie ein in sich geschlossenes werden ohne
Ganzes bildet. Aus anderen Herleitung nur dann Werte
falls
Ableitungen
Berechnungen übernommen,
wenn die neue Berechnung eine schon vorhandene ergänzt. Für außergewöhnliche Formeln wird die Quelle angegeben, wenn diese allgemein zugänglich ist. Andernwerden
so
weit
entwickelt,
daß
ihre
Richtigkeit geprüft werden kann. Stahlbetonteile werden nach den nur in geringem Maße fehlerbehafteten Bemessungsverfahren in DIN 4224 bemessen. Für alle anderen Bauteile ist die Art des Bemessungsverfahrens
unter
2. bis
freigestellt,
8. nicht
soweit
widerspricht.
es
den
Ausführungen
7. Statische Beanspruchung von KSch-Bauteilen
71.
Belastungsklassen
KSch-Wände und -Decken werden statisch unterschiedlich beansprucht [22]. Die Größe auf sie einwirkender
190
Kabelschächte Lasten
ist
von
der
Lage
des
KSch
im
Straßenkörper
ab-
(Verkehrslast
800
hängig. In den Richtlinien für die statische Berechnung von KSch bei der DBP [23] wird in Anlehnung an DIN 1072 unterschieden zwischen KSch in a
unbefahrenen
Gehwegen
b)
gelegentlich durch Fahrzeuge befahrenen Gehwegen (Verkehrslast: Brückenklasse 12) und Fahrbahnen (Verkehrslast: Brückenklasse 60).
kp/m?),
c) 7.2.
Bemessung
721.
KSch-Wände
auf
von
KSch-Wänden
Lasten auf KSch-Wände, Lastannahmen sie
werden
einwirkenden
im
wesentlichen
Erddruck
für
den
bemessen,
horizontal der
sich
m
und
aus verschiedenen Anteilen zusammensetzt (Bild5). Der Erddruckanteil aus der Verkehrslast (Auflast) wird durch eine gewichtsgleiche Erdüberschüttung erfaßt, deren Höhe ü — Überschüttungsgleichwert genannt — bei normalen Bodenverhältnissen
3,03 m
(!) liegt.
Den
(s.
Tabelle
Erddruckberechnungen
Lasten
als
Lastannahmen
2)
zwischen
werden
0,44
neben
sonstigen
Verkehrsregellasten
nach Tabelle 1 und Bodenwerte nach Tabelle 2 zugrunde gelegt [23]. Diese Bodenwerte gelten für gewöhnlich vorkommende KSch-Abmessungen (Norm-KSch). Erst bei größeren KSch-Tiefen und -Längen werden genauere Bodenwerte aufgrund von Bodenuntersuchungen bzw. Tabellen (DIN 1055) verwendet. In Grenzfällen werden VerTabelle 1: Verkehrsregeliasten p für des Erddruckes auf KSch-Wände und Andi, Örtliche Lage des Kabeischachtes
im Gehwe
9
Entfernung vonder Fahrbahn ZZm
Entfernung von der Fahrbahn 40 v.H. relative Feuchte.
5.1.3.2. Für die Kühlung gelten alle Werte der LüftungsRichtl für thermisch hochbelastete Räume mit Dienststellen, die während der ganzen Tagesschicht ständig besetzt sind. Da jedoch die Luftfeuchte mit 80 v.H. relativer Feuchte nach oben begrenzt ist und nach Erwärmung im Raum die Luft noch 40 v.H. relativ feucht sein soll, ist die Temperaturdifferenz auf rund 10 grd begrenzt. Direktverdampfer leistung
sollten
nicht
und
Kühler
verwendet
mit hoher
Entfeuchtungs-
werden.
5.1.3.3. Die Kosten der Kälteerzeugung liegen über den Kosten für das Befeuchtungswasser. Die Mischluft braucht deshalb nur mit einem Thermostaten auf t > 18°C geregelt zu werden. Für die Zeit des Erstaufbaues ist ein Potentiometer zur Einstellung eines Mindestaußenluftanteils nötig. Bei Vollausbau wird sich mit den in der VSt gegebenen
251
Fachbeiträge Verhältnissen ein Außenluftanteil von etwa 10 v.H. bis 15 v.H. automatisch einstellen. Wenn die Außenluftverhältnisse (z.B. aggressive Gase) Absolut- oder Aktivkohlefilter erfordern, muß untersucht werden, welche Betriebsweise wirtschaftlicher ist: 5.1.3.3.1.
Regelung
niedrigerem oder
der
Mischluft
Kältebedarf
und
5.1.3.3.2. hoher Umluftanteil längeren Filterstandzeiten.
wie
oben
kürzeren
mit
hohem
beschrieben
mit
Filterstandzeiten Kältebedarf
und
5.1.3.4. Wegen der größeren Luftmengen ist eine hochwertigere Filterung vorzusehen. Bei kleinen Anlagen genügen Rollbandfilter mit der Filterklasse B2 des Staubforschungsinstituts
Doppelfilterung (Punkte
5.4.3
und
Bonn.
gemäß 5.4.5).
Für
den
Die
größere
Luftmengen_
LüftungsRichtl
Umluft
ist
mit
über
ist
vorzusehen das
Filter
zu führen. Ist die Außenluft mit aggressiven Gasen angereichert, ist außerdem Punkt 5.4.6 von [1] zu beachten.
5.1.3.5. Zur Befeuchtung ist vollentsalztes Wasser vorzusehen. Befeuchtungseinrichtungen müssen deshalb widerstandsfähig gegen vollentsalztes Wasser sein. Entstehen in der Befeuchtungseinrichtung Tropfen, ist zum Schutz der Anlagen und der technischen Einrichtungen im Wählerraum eine sorgfältige Tropfenabscheidung (auch entgegen der Luftrichtung) nötig. 5.1.3.6. Wegen der unterschiedlichen Belastungskurven in den verschiedenen Wählerräumen ist es meist wirtschaftlicher, für jeden Wählerraum eine eigene Anlage vorzusehen. 5.1.3.7. Die Lüftungsanlagen werden in Abhängigkeit von der Raumlufttemperatur mit einem Thermostaten bei einer Raumtemperatur über 26°C und in Abhängigkeit von der Raumfeuchte mit einem parallel geschalteten Hygrometer bei einer relativen Feuchte unter 40 v.H. eingeschaltet. Mit dem Befeuchter wird die Zuluft konstant auf 80 v.H. relative Feuchte geregelt, da mit der der Rechnung unterstellten Temperaturdifferenz die zulässige Toleranzbreite von 80 v.H. relative Feuchte bis 40 v.H. relative Feuchte voll ausgenutzt wird. Da die Entfeuchtung nicht gesteuert
252
Raumbelüftung werden
muß,
forderlich.
ist
ein
Nacherhitzer
in
der
Regel
Bis zur Herausgabe der angekündigten das PTZ bei der Planung der Anlagen zu 5.2.
Wähleinrichtungen Kontakte
ohne
nicht
er-
Richtlinien beteiligen.
ist
luftoffene
Für diese Einrichtungen ist keine Luftbefeuchtung nötig. Dafür haben diese Einrichtungen wesentlich höhere Wärmeentwicklung. Es gelten die Angaben in den LüftungsRichtl für thermisch hochbelastete Räume ohne Ausnahme. Mit Einführung des elektronischen Wählsystems (EWS 1) etwa ab 1975 werden diese Einrichtungen zunehmend an Bedeutung gewinnen. Über die tatsächliche Höhe des Wärmeanfalls in den Räumen mit EWS kann z. Z. noch keine
verbindliche
Aussage
gemacht
werden.
Der
Energie-
bedarf je Beschaltungseinheit (BE) [W/BE] wird voraussichtlich etwa gleich groß sein. Wegen der größeren Anordnungsdichte wird sich die auf die Grundfläche der VSt bezogene Wärmebelastung [W/m?2] jedoch wesentlich erhöhen. Anders als bei der EMD-Technik wird bei der EWS 1-Technik mindestens 50 v.H. bis 60 v.H. der Gesamtwärmebelastung auch in Schwachlastzeiten anfallen, da der diese Wärme erzeugende Rechner ständig betrieben werden muß. Es ist jedoch nicht möglich, die Kühlung für die sroßen Wärmemengen des EWS und die Luftbefeuchtung für EMD in einem Raum wirtschaftlich zu betreiben. Bei Erweiterung von EMD-VStn mit EWS sind deshalb Trennwände
zwischen
beiden
Systemen
nötig.
Lüftungstechnische Anlagen mit Luftbefeuchtung haben eine maximale Temperaturdifferenz von 10 grd. Für thermisch hochbelastete Räume ohne Luftbefeuchtung sind jedoch bis 14 grd zugelassen. Die jetzt zu bauenden zentralen Anlagen sollten deshalb die Möglichkeit haben, anstelle des Luftbefeuchters einen zusätzlichen Kühler einzubauen. 5.3. Die
sein,
PrüfPrüf-
daß
und sie
und
als
Signalräume Signalräume
Luftschleuse
sollen zum
immer
so
angeordnet
Wählerraum
dienen.
253
Fachbeiträge Das bedingt, daß die Fenster in diesen Räumen geschlossen gehalten werden müssen. Es ist deshalb nötig, diese Räume mit Lüftungsgeräten zu belüften. In Zukunft sollen diese Räume ebenfalls Luftbefeuchter wie der Wählerraum erhalten, da in diesem Raum wesentlich mehr technische Geräte angeordnet werden. Die Luftfeuchte wird automatisch wie im Wählerraum geregelt, die Lüftungsgeräte werden von Hand geschaltet. 54.
Zählerräume
Zählerräume haben im allgemeinen keine Fenster bzw. die Fenster müssen wegen der technischen Einrichtungen geschlossen gehalten. werden. Deshalb müssen diese Räume ebenfalls mechanisch gelüftet werden. Wegen der in Zukunft in diesen Räumen anzuordnenden Vorfeldeinrich{ungen
usw.
ist
außerdem
Wählerraum nötig. Die Anlagen werden geschaltet.
eine
wie
Luftbefeuchtung
im
Prüf-
und
wie
im
Signalraum
55. Hochbauliche Voraussetzungen Aus den vorstehenden Ausführungen ist bereits erkennbar geworden, daß wärme- und feuchtespeichernde Wände für Räume mit Luftbefeuchtung von erheblichem Vorteil sind. Wandausführungen wie in den Norm- und Typengebäuden sind deshalb vorteilhafter als Leichtbaufassaden. Die
Luftbefeuchtung
verlangt
außerdem
besonders
sorg-
fältig abgestimmte Wandbzw. Deckenausführungen. Wärmedurchgangszahlen k > 0,9 kcal/m?h grd sollten nicht gewählt werden. Der Dampfdiffusionswiderstand muß von innen nach außen abnehmen [9]. Ist das wegen der Wetterhaut nicht möglich, sind richtig angeordnete Dampfsperren nötig (Punkt 5.1.5 der LüftungsRicht)). Die Fenster in den Räumen mit Luftbefeuchtung (z.B. Prüf-
und
Signalraum)
müssen
mindestens
dreifach
ver-
glast sein. Die Rahmen müssen eine entsprechende Wärmedämmung haben. Kältebrücken in den Fensterrahmen, Fensterleibungen und im Wandaufbau bei mehrschaligen Wänden sind zu vermeiden. In den Räumen muß über den F-Gestellen, für die einschließlich der Kabelführung 3,30 m Raumhöhe verlangt wird, gegebenenfalls noch ausreichend
254
Raumbelüftung Platz
sind
für
Lüftungskanäle
meistens
etwa
0,3
vorgesehen
bis
0,4m
werden.
Höhe
Für
Kanäle
erforderlich.
Bei
der Planung sind die Kreuzungspunkte der Kabel und Lüftungskanäle mit den Unterzügen sorgfältig abzustimmen und danach die Geschoßhöhen festzulegen. 6. Sonstige Räume 61.
Batterieräume
In Batterieräumen muß nach der VDE-Bestimmung 0510 [12] die Bildung eines explosiblen Gemisches verhindert werden. Die dazu nötigen Berechnungsformeln für die Luftmengen sind in [12] angegeben. Bei der in den Batterieräumen der DBP üblichen Anordnung und Betriebsweise der Batterien ergeben sich meist so geringe Luftmengen, daß eine geordnete Durchspülung der Räume damit nicht erreichbar ist. In der VDE-Bestimmung wird eine Schachtlüftung empfohlen. Die Batterieladung muß für die Fernmeldesitfomversorgung zu jeder Zeit sichergestellt sein. Das gilt also auch
dann,
wenn
das
Gebäude
kälter
Deshalb reicht die Schachtlüftung nicht aus, die Forderung des ersten
als
die
Außenluft
ist.
für F-Batterieräume Satzes sicherzustellen.
Da Batterieräume für die Fernmeldetechnik im allgemeinen im Keller ohne Öffnungen in den Außenwänden zu bauen sind, ist dann die Querlüftung gemäß LüftungsRichtl für Batterieräume der Fernmeldetechnik ebenfalls nicht möglich. Im allgemeinen ist deshalb eine maschinelle Lüftung erforderlich. Zur sorgfältigen Durchspülung des Raumes sollte die Lüftung immer für einen dreifachen Luftwechsel vorgesehen werden. Ergeben sich gemäß VDE 0510 größere Luftwechsel (z.B. in Batterieschränken), ist
von
den
höheren
Werten
auszugehen.
Die Zuluft ist unten in die Räume einzuführen. Die Zuluftöffnung ist möglichst so anzuordnen, daß die Batterien nicht direkt angeströmt werden, da bei kühler Luft die angeströmte Zelle in der Ladung meist etwas nachhinkt. Für den Batterieraum soliten 8°C nicht unterschritten
werden,
weil
sonst
die
Kapazität
leiden
kann.
255
Fachbeiträge Der
Raum
wird
in
der
Regel
des
Raumes
durch
die
umliegenden
Räume ausreichend geheizt. Ein Heizkörper braucht also nur für die Zuluft vorgesehen zu werden. Der Heizkörper sollte ein Thermostatventil und eine Verkleidung aus elektrisch nicht leitendem Material mit etwa 5cm oberem und seitlichern Überstand erhalten. Er ist unmittelbar vor der Zuluftöffnung anzuordnen und mit säurefestem Anstrich zu versehen. Es ist möglich, warme Abluft aus anderen Räumen als Zuluft für den Batterieraum zu verwenden. Jedoch muß die Luft ohne Verunreinigungen, Duftstoffe usw. sein, und es muß sichergestellt sein, daß die Zuluft immer dann zur Verfügung steht, wenn die Batterien geladen werden müssen.
Eine
Überhitzung
ist zu
vermeiden.
Durch
gegebenenfalls auftretende Rückströmungen darf keine säurehaltige Luft bei Anlagenstillstand in andere Räume einströmen können. Die Zuluft kann im Sommer bis 32 °C betragen. Batterien sollten jedoch möglichst nicht über 26°C erwärmt werden. Kühlung ist trotzdem nicht vorzusehen. Die Wärmekapazität der Luftmenge ist gegenüber der großen Masse der Batterien so gering, daß davon trotz der 32°C Lufttemperatur die Batterien nicht wesentlich aufgeheizt werden können (maximal etwa 1°C). Die Abluft soll möglichst an der der Zuluft gegenüberliegenden Raumwand angeordnet sein. Etwa die Hälfte der Luft soll über dem Boden und der Rest unter der Decke
abgesaugt
werden.
Der explosionsgefährdete Bereich ist in der VDE-Bestimmurg mit rund Im Abstand von der gasenden Zelle Gefiniert. Wenn die Ansaugung der Abluft weiter entfernt ist, braucht der Ablüfter nicht explosionsgeschützt zu sein. Der Abluftventilator, der Zuluftkanal im Batterieraum und der Abluftkanal müssen säurefest oder säuregeschützt
sein.
Da
sich
bei
Stillstand
der
Anlage
die
Strö-
mung umkehren kann (Winddruck, Thermik), ist es zweckmäßig, auch den ganzen Zuluftkanal säurefest oder säuregeschützt auszuführen. Nur wenn der Aufwand dafür zu groß
daß
256
wird,
ein
oder
so
große
Kanallufterhitzer
Luftmengen
unvermeidlich
erforderlich
ist,
sollten
sind,
Strö-
Raumbelüftung mungssicherungen werden. Da
die
Zu-
in
Form
Strömungsrichtung
und
Abluftgitter
von sich
Klappen
umkehren
hinterlegte
verwendet kann,
Filtermatten
Größere Anlagen, die einen Zuluftventilator sollten mit einem Kanalfilter versehen werden.
sollten erhalten.
erfordern,
Damit säurehaltige Gase nicht in fremde Räume eindringen, sollte die Lüftung mit Unterdruck arbeiten und der Abluftventilator, soweit wie es aus Wartungsgründen möglich ist, zur Fortluftöffnung gelegt werden, damit auch im Abluftkanal Unterdruck herrscht. Das Fortluftgitter und in unmittelbarer Nähe der Fortluftöffnung liegende Metallteile sollten säuregeschützt sein. Nach VDE 0510 muß mechanische matisch in Abhängigkeit von der
Lüftung immer autoBatterieladung einge-
schaltet
die
werden.
Das
betrifft
nicht
Erhaltungsladung,
bei der die Gasungsspannung nicht überschritten wird. In der Gleichrichteranlage ist deshalb ein Kontakt vorzusehen,
der
bei
Ladungen
die
Lüftung
automatisch
ein-
schaltet. Außerdem ist am Eingang des Batterieraums ein Schalter vorzusehen, mit dem die Lüftung von Hand einschaltbar ist. Da der Lüfter meist weiter entfernt angeordnet ist und die Luftmengen gering sind, empfiehlt es sich, eine Kontroll- und eine Störungsleuchte am Schalter anzuordnen.
Schaltuhren
sind
nicht
zweckmäßig,
die VDE-Bestimmung nicht erfüllen und bei Planung die meiste Zeit des Jahres genügend für eine natürliche Lüftung vorhanden ist. 6.2.
da
sie
richtiger Auftrieb
Kabeleinführungsräume
Kabeleinführungsräume liegen meist unter Erdgleiche und haben keine Fenster. Da in ihnen mit Propangas gelötet wird (Muffen), müssen sie mit einer Lüftungsanlage versehen
sein.
Es
ist
möglich,
Abluft
aus
anderen
Räumen
(Gleichrichter-, Vr-Räume) als Zuluft zu verwenden. Es ist mindestens eine unten liegende Abluftöffnung nötig. Nach dem Merkblatt für die Verwendung von Propan im Fernmeldewesen [13] darf in Räumen unter Erdgleiche nur eine Propangasflasche mit 425g verwendet werden. Wenn der Inhalt einer vollen Flasche ausläuft, kann sich eine 17 Fernmelde-Praxis
257
Fachbeiträge maximal etwa lcm hohe Propangasschicht im Kabelaufteilungsraum bilden (Kabelaufteilungsraum von der Größe des Typengebäudes Fe2e unterstellt), Ein Absaug der Lüftung in 30cm Höhe benötigt also keinen explosionsgeschützten Lüfter. 7. Zusammenfassung Mit den vorstehenden Ausführungen sollten für Räume mit Fernmeldetechnik Erläuterungen zu den LüftungsRichtl gegeben werden, die das Verständnis für die lüftungstechnischen Anlagen fördern sollen. Es sollte gezeigt werden, daß sich mit lüftungstechnischen Anlagen nur dann ein befriedigender Betrieb auf wirtschaftlicher Basis schaffen läßt, wenn vom Hochbau und von der Fernmeldetechnik die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, der Planer ausreichende Angaben für seine Planungen erhält und der Planer selbst umfassende Kenntnis von den Vorgängen in den Fernmeldediensträumen hat. 8. Schrifttum [1] [2] [3) [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] t11l] [12] [13]
258
Richtlinien für den Bau von lüftungstechnischen Anlagen bei der Deutschen Bundespost (LüftungsRichtl 1968). Recknagel-Sprenger, Taschenbuch für Heizung und Lüftung. Günter Haack, Die Luft im Wählersaal, Archiv für das Post- und Fernrmeldewesen, 7. Jahrgang, Nr.3. Pflichtenhefte für Stromversorgungsgeräte, Pflichtenheft für Fernsehanlagen, Rahmenrichtlinien für die Konstruktion von Richtfunkgeräten. Voriäufge Entwicklungsrichtlinien für das Ortswählsystem EWSI. DIN 1946, Blätter 1—5, Lüftungstechnische Anlagen. DIN 4108, Wärmeschutz im Hochbau. DIN 4701, Regeln für die Berechnung des Wärmebedarfs von Gebäuden. VDI-Kühllastregeln (in Vorbereitung). VDE 0510/11.61, Bestimmungen für Akkumulatoren-Anlagen. Unfallverhütungsvorschriften für den fernmeldetechnischen Dienst (UVVFt).
Dokumentation
Gegenstandsdokumentation
unter
Verwendung von Beschreibungsnormen Ernst-August 1.
Böhne
Einführung
Das im folgenden zu behandelnde Thema betrifft ein Teilgebiet der elektronischen Datenverarbeitung (EDV), das durch Schlagwörter, wie Dokumentation und Information, interne und externe Integration der EDV, Datenbanken und Informationssysteme, einheitliche Materialkatalogisierung [20] usw., zu kennzeichnen ist. Auf diesem Teilgebiet gibt es bereits eine Vielzahl von Informationssystemen unterschiedlichster Art, die leider alle den Nachteil der Spezialisierung besitzen und deshalb auch für eine allgemeine, externe Integration auf dem Gebiet der EDV nicht ausgelegt sind. Hier soll deshalb auf die grundsätzliche Möglichkeit eines geschlossenen, universalen Systerns hingewiesen werden, das diesen Mangel nicht besitzt. „Gegenstandsdokumentation“,
als
wesentliches
Merkmal
dieses Systems, bedeutet die Anwendung einheitlicher Methoden in allen Dokumentationsbereichen. Unter den Aspekten der Struktur und Funktion ihrer Mittel (s. Abschnitt 3.1.) ist sie ein Oberbegriff, dessen Umfang von der Literaturdokumentation über die Dokumentation technischwissenschaftlicher Daten bis hin zur Sachdokumentation reicht
[3,
9,
10,
16].
Einheitliche Methoden der Gegenstandsdokumentation erlauben auch einheitliche Methoden der (Gegenstands-) Information. Die technischen Voraussetzungen hierfür werden in der Zukunft gegeben sein durch ein automatisiertes Informations-Verbundnetz*), das vorhandene Datenbanken*) und die als Informationssysterne*) ausgerüsteten EDV-Anlagen miteinander verknüpft. Dazu werden in der EDV allerdings Methoden anzuwenden sein, die *), Dieser erläutert,
17°
Begriff
wird
an
anderer
Stelle
des
Beitrags
259
Fachbeiträge erheblich von den gegenwärtig üblichen abweichen. Eine Fülle neuer Begriffe wird den künftigen Weg markieren, Festgefügte Vorstellungen werden durch andere zu ersetzen sein. Die Benutzung von Informationssystemen kann
sich
auch
in
das
Telefon,
keine
Domäne
tägliche
Leben
Fernschreiber
der
Spezialisten
einfügen
oder
Auto.
wie
bleiben;
der
sie
muß
Umgang
Gleichzeitig
mit
wird
aber
die Dokumentation, als die Voraussetzung jeglicher Information, eine Bedeutung erlangen, für die uns heute noch die Vergleichsmaßstäbe fehlen dürften. Hier soll nun über die Ergebnisse von Vorarbeiten berichtet werden, die anfänglich nur speziellen Problemen der Sachdokumentation galten, nämlich denen der Erstellung ausführlicher, automatisch auswertbarer Stammdaten
(beliebiger)
allen
Interessenten
technischer
Einrichtungen
des
Fern-
digitaler
Daten
meldewesens. Umfang und Schwierigkeitsgrad einer derartigen Dokumentation und der Engpaß der Datenerfassung verlangen eine Lösung, bei der die Dokumentation stets nur einmal zu leisten ist, während ihre Ergebnisse jederzeit
in
Form
übermittelt werden gestellten Aufgabe
können. Die materielle Bedeutung der und das Risiko erheblicher Fehlinve-
lung
Verfahrens.
stitionen rechtfertigten eine Untersuchung über die Realisierbarkeit eines allgemein benutzbaren, von der Entwickgebnis
unabhängigen
berücksichtigt
Stand
und
Das
Trend
jetzt
der
vorliegende EDV
von
Er-
heute
und liefert die Konzeption eines nach der Zukunft hin unbedingt offenen (open-ended) Systems. Eine Darstellung dieser Lösung im „taschenbuch der fernmelde-praxis“ kann natürlich nur einen allgemeinen Überblick bieten. Trotzdem sollen hier alle für das System wichtigen oder typischen Begriffe möglichst vollständig behandelt werden. 2. Das Informations-Verbundsystem 21. Die Bedeutung von Normen Wenn Daten ohne vorherige Absprache ungehindert zwischen EDV-Anlagen beliebigen Typs austauschbar sein sollen, wie es hier zu fordern ist, so müssen sehr genaue,
260
Dokumentation automatisch einhaltbare Normen die gegenseitige Absprache ersetzen. Eine solche Normung ist aber gleichbedeutend mit der Definition einer Computersprache, die hier Informationssprache*) genannt wird. Diese Sprache und die sie beschreibenden Informationssystem-Normen (ISN)*) werden die Grundlage einer automatischen Kooperation zwischen beliebigen Informationssystemen bilden. Die
bei
Verwendung
eine
Bedingung
Kommunikation
genormter
sein,
geben
ohne
kann.
Begriffsstrukturen
Im
die
es
keine
übrigen
wird
da-
sich
die
automatische
erweist
Behandlung der begrifflichen Fragen überhaupt als das Kernproblem eines Informations-Verbundsystems. Ihr wird deshalb auch in dieser Darstellung ein angemessener Rang einzuräumen sein. 2.2.
Begriffe des InformationsVerbundsystems Die nachfolgenden Begriffsbestimmungen mögen eine Vorstellung von den Möglichkeiten eines universalen Informationssystems vermitteln und damit zugleich einen Hintergrund
nahmen
sehen
abgeben,
sollte.
vor
dem
man
alle
weiteren
Maß-
Informationssystem (IS); ein vollautomatisches Rechensystem für Informationsverarbeitung und Aus-
kunftserteilung. Eine leistungsfähige EDV-Anlage, die über angemessene Speicher mit wahlfreiem Zugriff verfügt, bildet als hardware seine technische Grundlage. Das IS wird in der Regel als Teilnehmer-Rechensystem zu organisieren sein und von Teilnehmerstationen (Terminals) aus mit Aufträgen und/oder Informationen versehen werden [5]. Informationszentrum
Einheit
für
die
Erledigung
der
(IZ);
mit
dem
organisatorische Betreiben
eines
1S verbundenen Aufgaben. Diese werden in vieler Hinsicht von denen eines heutigen Rechenzentrums (RZ) verschieden sein, besonders wenn das IS im Verbundsystem gefahren wird. Zu den Unterscheidungsmerkmalen werden auch die aus Sicherheitsgründen besonders hohen personellen und betrieblichen Anforderungen gehören.
261
Fachbeiträge Informationsnetz (IN); technische Funktionseinheit, die aus dem IS, den an dieses unmittelbar oder mittelbar angeschlossenen Teilnehmerstationen (T) und dem hierfür erforderlichen Leitungsnetz besteht (Bild). Informationssystem-Normen (ISN); die b« liebige Austauschbarkeit von Daten ist nur dann Trealisierbar, wenn geeignete ISN vereinbart und in den zu verwendenden Programmen derart ihren Niederschlag finden, daß die Formel gilt: IS
= EDV-Anlage
+ ISN-software®).
Weitere Einzelheiten: Siehe Abschnitte 3.6. und 4.1. Informations-Verbundnetz (IVN); werden mehrere oder alle IS durch ein Datennetz derart miteinander verknüpft, daß eine ungehinderte Kommunikation leitungstechnisch möglich ist, so erhält man ein IVN (Bild1), Ein solches Netz gestattet die Kooperation be-
JN
= Vermitlungsrechner
} 1
Zeichenerklärung
U 4
2
3 VS
Oo
[2] 35 als utentonk
I:
DZ ohne JS DZ mit IS
[2] 92 mit 35 2is Dotentank Rz
Ss
Terminals
Bild 1. Begriffe des Informations-Verbundsystems
Dokumentation liebiger IS, also einen echten Verbundbetrieb. Das IVN wird verschiedene Netzebenen erfordern: Die unterste bilden die (örtlichen) IN, die höchste wird einmal die gesamte Welt umspannen. Informationspool (IP); als rechtliche Grundlage eines Verbundbetriebes muß von allen IS-Betreibern ein IP vertraglich oder durch Beitritt zu einer (Ad-hoc-)Organisation vereinbart werden. Gleichzeitig wird die Wahrnehmung der mit dem Verbundbetrieb verknüpften, vielfältigen Aufgaben einer besonderen Pool-Geschäftsstelle zu übertragen sein. Informations-Verbundsystem Rahmen
eines
IP
zusammengefaßten
IS
kann
(IVS); man
alle als
im eine
technische Funktionseinheit behandeln. Man erhält den Begriff des IVS, indem man den Begriff des IVN von allen speziellen Merkmalen des erforderlichen Netzes abstrahiert (Bild1). Zwar sind auch im IVS die invarianten Merkmale der Datenübertragung zu berücksichtigen, nicht aber die geographische Lage der IS oder die Besonderheiten des Leitungsnetzes. Das IVS gewinnt so die Bedeutung eines Modells, auf das man sich bei der Entwicklung einschlägiger Normen zweckmäfßigerweise bezieht. Datenbank; a) Zusammenfassung vorhandener Dateien nach einheitlichen, die integrierte Datenverarbeitung ermöglichenden Prinzipien; b) — im weiteren Sinne des Wortes — ein IS für Spezialaufgaben. Es sollte im übrigen keine Datenbank schlechthin geben, sondern nur Datenbanken für ... (z.B. Elektrotechnik). Ist in diesen aber das jeweilige Fachwissen vollständig gespeichert, so kann man sich an anderen Stellen auf die Führung aktueller Informationen beschränken. Dieses Verfahren bietet den Vorteil der kürzesten Zugriffszeit zu den am häuflgsten benötigten Informationen, trägt wesentlich zur Senkung der unvermeidbaren Benutzergebühren bei und vereinfacht das Problem der Warteschlangen vor den Datenbanken. Unter diesen Bedingungen werden sich aber Datenbanken auf die Dauer nur als öffentliche oder Gemeinschaftsaufgaben (z.B. des IP) realisieren lassen,
263
Fachbeiträge 23.
Die
Arbeitsteilung
Es gehört zum Prinzip des Informations-Verbundsystems, die Arbeit zwischen Mensch und Maschine stets so zu verteilen, daß jedem der Teil zukommt, den er am besten erledigen kann. Diese Aufgabenteilung hat einen tieferen Sinn: Wollte man eine Dokumentation (d.h. die Erfassung der Informationen) maschinell ausführen, wie es vielfach versucht wird, aber nur für typische Anwendungsgebiete, wie die Nachrichtenauswertung oder sprachwissenschaftliche Textanalysen, sinnvoll sein kann, so wäre
am
Ende
das
Gesamtergebnis
der
Dokumentation
von den Leistungen einer nur geringen Zahl von Fachleuten auf dem Gebiet der software-Entwicklung abhängig.
Niemals
aber
würde
man
in
dieser
Weise
alle
an-
sich
alle
stehenden Probleme lösen können. Man denke nur an das technisch-wissenschaftliche Schrifttum oder den gesamten Komplex der Sachdokumentation. Verteilt man jedoch die Last der Dokumentationsarbeit auf viele Schultern, wie es
im
IVS
nun
einmal
möglich
ist,
so
lassen
Dokumentationsprobleme praktisch gleichzeitig jeweils dafür zuständigen Fachwissenschaftlern
von den lösen.
3. Begriffliche Klärungen 31.
Fundamentale
Aspekte
Bei der Beurteilung eines materiellen oder immateriellen Gegenstandes bestimmt stets das Subjekt-ObjektVerhältnis, d.h. die jeweilige Betrachtungsweise — der Aspekt —, welche objektiven Eigenschaften bzw. begrifflichen Merkmale aus den jeweils vorhandenen ausgewählt und als bedeutsame Attribute bewertet werden. Alle hierbei denkbaren Betrachtungsweisen lassen sich auf vier disjunktive (einander ausschließende) Kategorien zurückführen, nämlich auf die fundamentalen Aspekte der Genese, Relation, Struktur und Funktion. Als bedeutsam gelten unter dem Aspekt der a) Genese: alle wichtigen Fakten Ursache usw.),
264
für die Existenz eines Gegenstandes (Ursprung, Abstammung, Herstellung,
Dokumentation b)
Relation:
jede
wendbarkeit
für
Art
...)
Beziehung
und/oder
die
zur sie
Umwelt
(z.B.
begründenden
Veräuße-
ren Eigenschaften des Gegenstandes, c) Struktur: die statische Zusammensetzung und/oder Beschaffenheit des Gegenstandes an sich und d) Funktion: die Wirkungsweise als raumzeitliche Ursache äußerer, von der Umwelt bemerkbarer Eigenschaften. Aus jedem dieser Aspekte ergibt sich zwangsläufig ein spezifisches (auf den Aspekt bezogenes) Teil-Urteil. Es ist deshalb
unzulässig,
etwa
ein
Teil-Urteil
einem
anderen
oder gar dem Gesamt-Urteil stillschweigend gleichzusetzen. Die bewußte Berücksichtigung dieser Aspekte ist bei der Behandlung von Begriffen stets von Vorteil; sie führt nämlich zu der oft noch fehlenden Klarheit. 3.2.
Der
Auf
Begriff
eine
verzichtet
Kürze
werden;
sicher
Dagegen
an
Definition
soll
sich
des sie
unmöglich. versucht
Begriffes
wäre
(Siehe werden,
in
auch
„Begriff“ der
[17],
muß
hier
wünschenswerten
wesentliche
Erläuterungen.) Merkmale
des
Begriffes an sich so darzulegen, daß hieraus Erkenntnisse und Regeln für die Behandlung allgemeiner begrifflicher Fragen ableitbar sind.
Ausgangspunkt aller den Begriff betreffenden Überlegungen sollte die natürliche Fähigkeit der unbewußten Begriffsbildung sein, die nicht nur den Menschen eigen ist, sondern auch den Tieren. Diese Fähigkeit basiert auf einem angeborenen „Mechanismus“, der einerseits alle gemachten Erfahrungen (einschließlich der sprachlichen), angenommenen Belehrungen (auch die der Werbung;
s.
auch
[13])
und
durch
Reflexion
gewonnenen
Er-
kenntnisse wohlgeordnet in ein abstraktes Gesamtschema des Unterbewußtseins einarbeitet und andererseits allen intentionalen (zielgerichteten) Wahrnehmungen stets ein den Gegenstand der Wahrnehmung identifizierendes Einzelschema, nämlich den jeweils „passenden“ Begriff, intuitiv zuordnet. Dieser auf Assoziationen zurückzuführende Zuordnungsprozeß bewirkt nun das intuitive Wiedererkennen eines Gegenstandes allein aufgrund der
265
Fachbeiträge kennzeichnenden Begriffs-Merkmale. Nur so ist es den Tieren überhaupt möglich, die ihnen gefährlichen Feinde auch auf größere Entfernung von geeigneten Beutetieren zu unterscheiden. Die Fähigkeit der intuitiven Bildung von Begriffen ist deshalb die Grundlage jeglicher intentionalen Wahrnehmung und im Tierreich wohl eina Grundvoraussetzung des Überlebens überhaupt. Die Schwierigkeit einer Definition des Begriffes an sich wird nun dadurch erhöht, daß es unmöglich ist, sich einen Allgemeinbegriff anschaulich vorzustellen. Das gelingt nämlich
nur
bei
einem
Individualbegriff,
der
als
Grenz-
fall des Allgemeinbegriffes am unteren Ende einer Begriffsleiter steht und ein Individuum „meint“. Man kann einen Begriff deshalb nur auf Beispiele anwenden und ihn so, gewissermaßen konkretisiert, dem Bewußtsein erschließen. Es ist z.B. nicht möglich, sich „rot“ vorzustellen, wohl aber eine rote Fläche. Kann man sich also das, was den Begriff ausmacht, auch nicht ganzheitlich vorstellen, so vermag man es doch systematisch zu analysieren, indem man sich an den Merkmalen vorstellbarer Einzelgegenstände orientiert. Dabei gelangt man nun zu folgendem Ergebnis: Der Begriff ist für den Menschen ein Schema, das offenbar nach der Tiefe und der Breite hin gegliedert ist. In dieses Schema werden alle Erfahrungen eingearbeitet. Jede Erfahrung kann aber durch eine Aussage ausgedrückt werden, wie etwa „die Straßenlage des Wagens ist gut“. Betrachtet man nun als Beispiel den Begriff des Wagens, so wird man die Straßenlage ein Merkmal dieses Begriffes nennen, dem man Bedeutung beimißt. Man wird schlieBlich erfahren, welche Ausprägungen dieses Merkmals möglich sind, welche Bedeutung ihnen bei verschiedenen Geschwindigkeiten zukommt usw. So ergibt sich für jedes einzelne Merkmal eines Begriffes ein Existenzbereich, die „Merkmalbreite“ oder die Extension des Merkmals. Die Summe aller male kennzeichnet des Begriffes
266
in einem Begriff den Inhalt oder
enthaltenen Merkdie Intension
Dokumentation Den Umfang oder die Extension fes erhält man dagegen durch Angabe unter diesen Begriff fallen.
des aller
BegrifArten, die
Ein weiteres Eingehen auf den Begriff an sich ist hier nicht erforderlich. Der Zweck der bisherigen Ausführungen
lag
gestatten
in
der
Aufdeckung
werden,
invarianter
Merkmale,
a) den Begriff der Beschreibungsnorm des Begriffes abzuleiten, und b)
den
definieren.
Begriff
der
Information
klarer
aus
dem als
die
es
Begriff
bisher
zu
33. Begriffsbenennungen Die Voraussetzung jeder natürlichen Sprache ist das Kommunikationsbedürfnis. Jede Art von Mitteilung an andere wird sich aber primär immer auf Wahrnehmungen in der gemeinsamen Umwelt beziehen. Versucht man dabei, einem Begriff ein „Zeichen“ zuzuordnen, so wird sich dieses bei häufigem Gebrauch schließlich als weiteres Merkmal in das vorhandene Begriffsschema einfügen und mit diesem eine natürliche Einheit bilden. Wird diese Einheit bei der Wahrnehmung aktiviert, so ist damit auch sofort das zugehörige Zeichen im Bewußtsein verfügbar. Andererseits ist beim Denken oder Wahrnehmen dieses Zeichens sofort der zugehörige Begriffsinhalt „da“, ohne allerdings anders als durch sein „Dasein“ an sich das Bewußtsein zu berühren. Dieses Zeichen ist im Fall der Umgangssprache das Wort schlechthin, das man anwenden kann, ohne dabei über dessen Bedeutung nachdenken zu müssen. (In dieser Freiheit findet übrigens der gerade von Sprachwissenschaftlern
oft
vertretene
„Nominalismus“
seine
wichtigste
Stütze.) Häufig werden deshalb auch der Begriff und das Wort als Zeichen für diesen Begriff (= Begriffsbenennung) nicht klar voneinander unterschieden (z.B. bei der „Begriffsbildung“). Das Verhältnis zwischen Benennung und Begriff entspricht aber seiner Natur nach dem, in Abschnitt 3.7. behandelten, zwischen sprachlichem Ausdruck und Information.
267
Fachbeiträge Die Informationswiedergewinnung im IVS wird nun ganz auf die Verwendung von Deskriptoren*) abgestellt sein. Dazu ist eine klare Sprachregelung erforderlich, bei der im Interesse der Merkbarkeit die natürlichen Gesetze der Assoziation zu beachten sind. Hierbei müssen die gebotenen Möglichkeiten eines vorhandenen Wortschatzes voll ausgeschöpft werden. Das Problem der „bereits vergebenen“
Termini
mengesetzter zu
ist
dabei
Ausdrücke
[15,
17])
34.
Invarianten
(z.
stets
durch
B.
zwecks
Bildung
zusam-
Determination
lösen.
Bei der Behandlung begrifflicher Fragen ist genau zu unterscheiden zwischen Merkmalen und Eigenschaften. Merkmale gehören zum Komplex des Begriffes, Eigenschaften jedoch sind (z. B. physikalische) Eigenschaften realer
Objekte.
Ein
Begriff
von
„absolut
läßt
sich
aus
Merkmalen
zu-
sammensetzen, ein Objekt der Wahrnehmung aber nicht aus seinen inhärenten Eigenschaften. Zwischen Eigenschaft und Merkmal stehen immer die Mittel und Grenzen der Erkenntnis. Merkmale sind gewissermaßen Projektionen der invarianten Eigenschaften (Invarianten) eines Objektes auf das Bezugssystem des Beobachters. Man denke hier z.B. an das Merkmal „rot“, dem keineswegs eine physikalische Eigenschaft „rot“ entspricht. Die zutreffende Bestimmbarkeit der Invarianten aus festgestellten Merkmalen wird von Fall zu Fall verschieden zu beurteilen sein.
Sie
Artikeln)
reicht
bis
zu
zen
des
35.
Probleme
„unmöglich“
gewiß“
(z.B.
(z.B.
bei
hinsichtlich
technischen
der
Gren-
Weltalls).
der
Kommunikation
Die hauptsächlichsten Probleme der Kommunikation, nämlich die rein sprachlichen, lassen sich aus Bild2 ableiten: Klammert man in der Darstellung den durch die Erkenntnismöglichkeit bedingten Unterschied zwischen Sl und dem Sachverhalt S aus, so ergeben sich doch weitere Unterschiede bereits dadurch, daß die Wortbedeutungen (= Begriffsinhalte) von Mensch zu Mensch, zumindest in Nuancen, verschieden sein müssen (s. Ab-
268
I =
——
Urteil
DT
Sachverhalt —_
=g
Vorstellung _ ..
Pragmafische | ....... Me | 51 sprachliche unthese
—_.—.
"I:
| |
im
:
Aussage (mitS2| |... | semantische als Inhalt) | I nf=32
nn
Expedient A
’
692
Bild2.
als
des A=53}
.
| h
\
|
iz
Törungsfrer
| x ommunikaltionskanal
Kommunikationsschema tet B über den
Informationen S 7,52,53
PT
1... Pragmatische nr
|_...|...| »
angenommener
Gegenüberstellung der
MT
ı
|
sprachliche nalyse
für das Beispiel Sachverhalt S“
Pragmatik
nn
Aussage des A
Perzipient B
.—.n
. Semantik
gr
|
+
| „A
Meta-Sprachbereiche
unterrich-
uoneJuawunyogq
„Jrtention ==]
Fachbeiträge schnitte spiel
S3
3.2.
aus
des
B.
der
und
3.3.).
Aussage
Dadurch S1
des
wird A
im
dargestellten
schließlich
die
Bei-
Vorstellung
Führen A und B jedoch einen Dialog, so können derartige Abweichungen durch andere sprachliche Formulierungen des gleichen Sachverhaltes, Erläuterungen usw. korrigiert werden. In diesem Sinne ist die Redundanz (Weitschweifigkeit) der Sprache in der Regel nicht als solche anzusprechen, sondern eher als eine sprachliche Notwendigkeit. Bei der automatischen Kooperation von Informationssystemen läßt sich jedoch von der Möglichkeit der Redundanz kein Gebrauch machen, weder technisch noch prinzipiell. Jeder Begriff und jede Aussage müssen hier eindeutig definiert sein. Erreicht wird dies durch Verwendung genormter Begriffe (Beschreibungsnormen*)) und den Gebrauch kontextfreier Sprachen. 36.
Das Prinzip sprache
der
Informations-
Unter den Aspekten der Struktur und Funktion (s. Abschnitt 3.1.) kann man jede Sprache als ein Nachrichtensystem behandeln, das aus Zeichen und aus Regeln zum Gebrauch dieser Zeichen besteht. Bei der beschreibenden Darstellung eines solchen Systems (= Objektsprache) muß man sich im allgemeinen einer höheren „Sprachensprache“ (= Metasprache) bedienen. Die Metasprache hat dabei lediglich den Zeichen- und Regelnsatz für die Objektsprache zu definieren. Ihr Sprachumfang kann deshalb stets geringer sein als derjenige der Objektsprache. Bei lebenden Sprachen kann die Metasprache (z.B. der Grammatik) natürlich auch mit der Objektsprache identisch sein. Eine Metasprache kann nun wiederum Objektsprache einer anderen Metasprache sein. Man kann so Sprachenhierarchien konstruieren, die Begriffsleitern vergleichbar sind und die Rückführung einer Sprache auf wenige Grundregeln oder -forderungen gestatten. Im Fall der Informationssprache folgenden Grundforderungen ausgegangen:
270
wird
von
Dokumentation a) Die Informationssprache soll eine automatische, anwendungsneutrale Kooperation aller Informationssysteme ermöglichen, welche diese Sprache „beherrschen“. b) Unter dem Aspekt der Relation ist jedes Informationssystem ein Nachrichtensysten. Die Informationssprache soll nun so beschaffen sein, daß sich der Mensch als Benutzer dieses Systems der Elemente seiner Umgangssprache bedienen kann. Die unmittelbare Spracheingabe für diesen Zweck muß ohne Änderung der Informationssprache jederzeit realisierbar sein. c) Die Informationssprache soll international anwendbar sein. Erforderliche Sprachübersetzungen müssen für alle kontextfreien Satzstrukturen der Objektsprache automatisch ablaufen. Die Informationssprache muß ihrem Wesen nach eine Metasprache sein. Sie wird mit relativ wenig Regeln den großen Sprachumfang einer Objektsprache zu beschreiben haben. Die praktische Anwendung so festgelegter Sprachregeln
mag
einem
vernunftbegabten
Menschen
immer möglich sein, für einen Automaten, den Informationssystem schließlich darstellt, ist sie meiner Form gewiß unmöglich.
wohl
ein jedes in allge-
Diesen Mangel kann man aber durch folgenden Kunstgriff ausgleichen, der damit zugleich das Prinzip der automatischen Kommunikation begründet: a) Es wird stets mit einer Mischung aus Metasprache und Objektsprache gearbeitet. Ein Beispiel (das aber keineswegs der Syntax der Informationssprache genügt) möge dies erläutern: „Subjekt (die Metasprache) — Prädikat (beschreibt) — Objekt (die Objektsprache).“ In der Praxis bedeutet dies die Verwendung von Datenstrukturen, die Objektdaten*) und Metadaten*) miteinander zu „unabhängigen
b) legung
Alle auf
Daten“
verbinden.
Kommunikationsprozesse elementare
werden
Teilprozesse
durch
Zer-
zurückge-
führt. Für die Bearbeitung eines jeden Teilprozesses werden spezifische, aufeinander abgestimmte (konjugierte) Funktionsprogramme a und b derart verwendet, daß die vom Programm a (z.B. eines IS
271
Fachbeiträge in X-Dorf) produzierten unabhängigen Daten ter von dem Programm b (z.B. eines IS in Y-Dorf) tig
dazu
interpretiert
nur
und
erforderlich,
Daten
eine
gramm
b
verarbeitet
den
Leitadresse
werden
vom
können.
Programm
(gewissermaßen
als
a
spärichEs
ist
erzeugten
innere
An-
schrift) mit auf den Weg zu geben, aus der später automatisch erkennbar ist, daß sie von dem konjugierten Proverarbeitet
werden
müssen.
In der Praxis ist nun eine Klassifizierung derart vorzunehmen, daß eine Vielzahl begrifflich gleicher Teilprozesse zu einer Funktion vereinigt werden. — —
Durch
ISN
sind
sodann
festzulegen
die Definition der Funktion und der metasprachliche Code für die Verständigung zwischen den konjugierten Funktionsprogrammen a und b.
Die
hier
dargestellte
Behandlung
der
Kommunikations-
prozesse ist gleichzeitig ein typisches Beispiel für die Art, in der sich die Regeln der Informationssprache realisieren lassen. Die Leistung dieser Sprache hängt damit aber nur von ihren Zeichen und den auf diese anzuwendenden Regeln ab. Ihnen muß deshalb, wie schon bisher, unser Hauptaugenmerk gelten. 37.
Information
und
Nachricht
Die folgenden Ausführungen sollen der Beseitigung einer Begriffsverwirrung dienen, an der die Terminologie der Informationstheorie nicht schuldlos ist. Zunächst einmal ist hervorzuheben, daß das Objekt einer Information — auch im semantischen Sinne der Umgangssprache — stets ein Sachverhalt ist, über den etwas ausgesagt oder festgestellt wird. Der Inhalt einer solchen Aussage oder Feststellung, das „Urteil“, ist stets die Information (siehe Bild 2).
Die
Information
ist
also
abstrakter
Natur.
Durch
ihre Existenz in einer Aussage ist sie stets eine Information für... und deshalb als solche auch stets eine potentielle Information. Damit sind aber Nachricht und Information klar gegeneinander abzugrenzen: Eine Information kann nur Inhalt einer stets konkreten Nachricht sein, nicht aber diese selbst.
272
Dokumentation Bezieht man sich nun auf die sprachlichen Bereiche der Semiotik (= Zeichentheorie), die sich unter den verschiedenen Aspekten ergeben — Syntaktik (Struktur), Semantik (Funktion), Pragmatik (Genese und Relation) —, und weiterhin auf hier nicht zitierte Arbeiten von Carnap, Bar-Hillel und MacKay (s. z.B. [2]), so sind folgende Unterbegriffe der Information zu unterscheiden: syntaktische, semantische und pragmatische. Zur Vermeidung von Mißverständnissen sollte man deshalb in der Informationstheorie folgende Termini verwenden: „Syntaktische Informationstheorie“ und „syntaktischer Informationsgehalt“ statt „Informationstheorie*
und „Informationsgehalt“. Hier soll nun keineswegs versucht werden, die Begriffe der semantischen und/oder pragmatischen Information mathernatisch zu formulieren, wie es an anderer Stelle schon versucht wurde. Die Information an sich ist hier von Interesse! Unter Hinweis auf das Begriffsschema (s. Abschnitt 3.2.) und das vergleichbare Schema einer Beschreibungsnorm (Bild4) kann die (von der sprachlichen Darstellung unabhängige) Einheit der semantischen Information als Inhalt einer elementaren (nicht mehr unierteilbaren) Aussage definiert werden. Obwohl diese Einheit als Zählgröße verwendbar ist, so interessiert sie hier doch mehr als Baustein automatisch auswertbarer Informationskomplexe (z.B. Artikelbeschreibungen). Weitere Definitionsmöglichkeiten, die sich in Verbindung mit den Beschreibungsnormen anbieten, können hier übergangen werden. Anzumerken wäre noch, daß die Problematik von Informationssprache
pragmatischen
und
IVS
gewiß
zum
Informationstheorie
Bereich
gehören.
der
4. Realisierung 41.
Allgemeine
Fragen
Nach dem in Abschnitt 3.6. dargelegten Prinzip wird jeder Kommunikationsprozeß in eine Kette elementarer Teilprozesse zerlegt, die jeweils zwischen zwei konjugierten Funktionsprogrammen ablaufen. Alle Teilprozesse 18 Fernmelde-Praxis
273
Fachbeiträge
#22
-yDraI8
'MzZq
(T Yıyas)
sunueisordisyqun
=
I
'q
'v
:aruwa
"UISWWOUIZUEL uap ur |) uaseydyneiqv (F_ ‘E sıomaf usjsjeq usFäpgusq jap uUfssuspueyIoA wap uoA Alduryge SIE Ialy (FIOA-Z Iapo nz ZunIsInelIg JIOA-X 'FIOA-X uf) SI Iap IyemsnYy :£ ls (N) Ylayds wapusysZıayloA Isqnus3as az ue JlepsquyoW = za ‘a :(E 'z PIIWpS) Swureidoldsuotyyung Sleinpou 331719M
aus
(onymsadooy) Eyyag (Fog-z) st (Moghlse
T
| |
zus st
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1 Tamyag I aa
= dA !wuwels -wwelSoldIs}unN UI WWEISOII SOTTSUOIJUSAUON SI :usjnapaq S = WaISsÄssgelmsd 'MZq -o1rdsuogestuedlo uoj}eladooy uUsypseuIoIne 'E PIE Sstemyylıyps SSp Zunalqy sdizulld
TT
(Mog-2)st
ers
days
274
Dokumentation können damit isoliert von den anderen betrachtet werden; es gibt nämlich zwischen ihnen auch keinen unmittelbaren Datenverkehr, sondern nur einen mittelbaren, der über gemeinsame Datenfelder führt. Die Funktionsprogramme gehören ausnahmslos zur ISN-software. Sie sind als universell verwendbare, selbst-adaptive Programm-Moduln zu konzipieren, die sich von einem Organisationsprogramm zu beliebigen Programmkomplexen automatisch zusammenstellen lassen. Das Problem der Verwendung modularer Funktionsprogramme liegt in der Auswahl und sinnvollen Verkettung für einen vorgegebenen Zweck. Eine solche Verkettung kann sich nun durchaus auch auf die Funktionsprogramme anderer IS erstrecken, wenn dies die Erledigung einer gestellten Aufgabe verlangt. Man kommt so, wie in Bild3 gezeigt wird, zu einer der möglichen Arten der automatischen Kooperation von IS. „Automatisch“ bedeutet im vorliegenden Fall, daß das IS aufgrund seiner in Listen gespeicherten oder eigens für diesen Zweck ermittelten Informationen über vorhandene Kooperations-Möglichkeiten selbständig die Entscheidung über Art und Umfang der erforderlichen Maßnahmen trifft. Die Informationssprache wurde eingangs als die Sprache der Computer bezeichnet. Unter dem Aspekt der Funktion eines IS darf man aber eigentlich nur von „Teilsprachen“ konjugierter Funktionsprogramme reden: Aus dem Gesamt-Zeichensatz der Informationssprache werden ja Teil-Zeichensätze für Teilsprachen gebildet. Umgekehrt genügt es aber, den Zeichensatz der Informationssprache ledigliih um die hinzukommenden Zeichen zu vermehren, wenn eine neue Funktion eingeführt werden soll. Diese jederzeit gegebene Erweiterungsmöglichkeit verleiht dem IVS den Charakter eines nach der Zukunft hin unbedingt offenen Systems. Die nun besonders in der Anfangszeit und auch später unvermeidbaren Normänderungen, an die man hier denken mag, lassen sich im übrigen durch automatische Umcodierung aller Daten leicht verwirklichen, sofern die extern gültigen Normen
18*
275
Fachbeiträge ausschließlich werden.
in
auswechselbaren
Codelisten
geführt
An dieser Stelle sollte auch die uneingeschränkte Freiheit der technischen Entwicklung hervorgehoben werden: Die im IVS erforderlichen Normen können nämlich intern durchaus individuell realisiert werden. Es ist auch naheliegend, einem IS zur Ausnutzung seiner Kapazität weitere Aufgabenbereiche der EDV zu übertragen, zumal praktisch alle in der EDV bereits vorhandenen Dateien unverändert in ein IS eingeführt werden könnten; es ist dazu nämlich lediglich erforderlich, jeder Datei ihren speziellen, mit einer „Datenbeschreibungstafel“ (DDT) [7] vergleichbaren „Dateischlüssel“ mitzugeben. Wenn
auch
im
Abschnitt
2.2.
als
Formel
angegeben
wurde „IS = EDV-Anlage + ISN-software“, so sollte damit nicht gesagt werden, daß jede beliebige Anlage mühelos als IS eingerichtet werden kann. Die wichtigste Grundlage
(nach
eignete, zu
der
der
vom
z.B.
hardware)
Hersteller
auch
ein
als
bildet
auf
jeden
bereitzustellende „automatische
Fall
eine
ge-
Basis-software,
Datenbank“
fun-
gierendes Datenbank-Betriebssystem gehört. Art und Umfang der speziellen ISN-software richten sich dann nach dem vorgesehenen Verwendungszweck und erlauben im übrigen eine schrittweise Ergänzung.
Ist so also ein — noch inhaltsleeres — IVS definierbar, so müssen die weiteren Überlegungen jetzt von der Objektsprache ihren Ausgang nehmen. Dazu mögen die folgenden Abschnitte — trotz ihrer Kürze — einen geeigneten Überblick über die wichtigsten Begriffe der Dokumentation und deren Anwendung vermitteln. 42.
Gegenstandsdokumentation
Gemäß Abschnitt 3.5. verlangt die automatische Kommunikation eindeutig definierte Begriffe und Aussagen. Hierzu sind exakte Begriffsbestimmungen unerläßlich. Die üblichen Methoden der Begriffsdefinition sind jedoch unzureichend: Die Nominaldefinition, die der Wortbedeutung (s. Abschnitt 3.3.) gilt, ist nicht automatisch auswertbar und deshalb nur für Grundbegriffe*) zulässig. Die Realdefinition setzte dagegen ein universelles, zeitloses Klassi-
276
Dokumentation BESCHREIBUNGSNORM EINGABE-TODE
(ANFANG)
"E1,BNN
were va: une
IN-NR NAMEN BENENNUNG KURZZEICHEN MNRCIND SCHICHTART- WIDERSTAND (1N) (I=KOHLE»2=METALL,ISMETALLONYD)
3
sswaraamnuunua
ABSLOCHEN I ALSFÜELLEN
414
QUALITAET,BAUELEMENT
14,
1» =WIDERSTAND»FEST+SCHICHT
WFS 442 434004 2 2
(1N)
ÜLZNORHALRFI.2aERHOEHT tKOMMERZIELLI.I3SMESSQUALTTAET) ANWENDUNGSKLASSE BAUELEMENT (3A) "-"BEI LK NEUE KARTESWEITER MIT WIDERSTANDSWERT NENNWERT fOnM) (an max? TOLERANZ [V.H.] (2 N MAX) RELASTBARKEIT»WIDERSTAND
1 2 1 2
NENNWERT {W) (IN ZUL. TEMPERATUR
=
e-2 9-1
1 2
ART
t
| l
c1N)
4=PLASTIM) BESTAENDIGKEIT (O=NICHT FESTGEL.s1=JAs2=NEIN) SEGEN FEUCHTIGKEIT (IND GEGEN SALZWASSER (1N)
l I | I !
ABMESSUNGEN. WIDERSTAND,FEST
l
=--BEI
LK
LAENGE
11-1
ZAHL
19-2 11
11-2
NEUE
[MM]
|
l !
ART
I
(1N)
(1N)
REARBEITER NAME
STELLE
(16
(6 A MAX) A
EINGABE-CODE
AUFGESTELLT: MIT
46
=
I l
(ENDE) GEPR.:
KONTROLLDRUCK
NORM-GEPR.: VERGL.:
AA
2 2
|
I
MAX)
SACHLICH
9
ı
(1FENDKAPPEN» 23FAHNEN»IFDRAHT)
12
SELUCHT:
MIT
Man)
DURCHMESSER IHM) (IN HAX) ANSCHLUESSE WIDERSTAND
12-2
12-1
KARTESWEITER
{IN
414
|
I I
10-1
"EI,BNN
!
ART DER UNTERLAGE (in) (1=DIN,?=KL,32NATO-H2G)
U1=LACK» 22KERAMIK» IFGLAS:
9-2
ı0
\ \ \ i
BEZEICHNUNG DER UNTERLAGE (6 A MAX) SCHUTZSCHICHT,BAUELEMENT
9
414
MAX)
2 -ı BEL. 100 Y,H. [GRAD C) (3 N MAX) 2 -2 BEL. - © V.H. [GRAD CI (5 N MAXI TEHPERATURKOEFFIZIENT-WIDERSTAND 1 NENNWERT IV.H./GRAD c) (2 DEZI 2 GUELTIGKEIT (O=ALLGENEIN»1=BEGRENZT) 7- 2-1 nBERER WEAT {GRAD CI) (3 N MAX) 7 2-2 UNTERER WERT [GRAD CI (3 N MAX) 8 KOERPERFCRM
8-1
HSF
‚BNN
'5,
"E2
A-1410 MEIER NOMENKLATUR-GEPR ,.:
FREIGEGEBEN:
ABLEGEN
BEI:
Bild 4. Beispiel einer Beschreibungsnorm
277
Fachbeiträge Aikationssystem voraus, würde dann zwar das „Wesen“ eines Gegenstandes durch Angabe seiner Position in einem Begriffsfeld deflnieren, nicht aber über alle in der Praxis interessierenden Merkmale Auskunft geben können. (Als Erläuterung hierzu möge folgende Begriffsleiter dienen: Haussperling — Sperling — Fink — Singvogel — Vogel — Wirbeltier— Tier.) In Übereinstimmung mit dem natürlichen Begriffsschema (s. Abschnitt 3.2.) und gestützt auf die Praxis des US-Katalogsystems (s. [20]) werden deshalb automatisch auswertbare Gegenstandsbeschreibungen verwendet. Hierbei wird übrigens die Möglichkeit der nachträglichen
Klassifikation,
z.B.
zur
besseren
Manipulation
von Datenbeständen, stets geboten sein. Das in Bild4 gegebene Beispiel entspricht hinsichtlich der intensionalen Struktur dem Prinzip, nach dem seit 1948 für das USKatalogsystem etwa 13 000 „Beschreibungsmuster“ (BM) erstellt wurden. (Diese matisch auswertbare
BM werden Unterlagen
z.Z. übrigens auf autoumgestellt: die „neuen
FIIGs" = Federal Itern Identifikation Guides. Die dabei offenbar beabsichtigte Vereinfachung [20] läßt allerdings eine erhebliche Verringerung der bisherigen Begriffstiefe erwarten.) Bei allen Gegenstandsbeschreibungen wird nach dem Prinzip verfahren, den zu definierenden Begriff auf ein£fachere, bereits definierte zurückzuführen. Hierbei gelangt man schließlich zu Grundbegriffen, die entweder nicht mehr reduzierbar sind (z.B. „rot“, „rund“), weil es sich um reine Verstandesbegriffe handelt, oder die keiner weiteren Definition bedürfen (z.B. „Sauerstoff“, „Tier“). Als Beschreibungshilfsmittel sind bei der Dokumentation ausschließlich Beschreibungsnormen (BN) bei der Informationssuche aber Beschreibungsmuster (BM)
zu
verwenden.
BN
verlangen
genaue
und
vollstän-
dige Gegenstandsdaten und liefern Normbeschreibungen (NB). (In der Praxis können die erforderlichen Daten durchaus schrittweise ergänzt werden; das IS kann diesen Prozeß überwachen.) Das zu einer BN gehörige BM muß nun stets die Angabe von Bereichen zulassen, innerhalb derer die Merkmale als ähnlich zu gelten haben. Bei gleicher Begriffsintension fragt die BN also nach der
278
Dokumentation individuellen Ausprägung der Merkmale, das BM jedoch nach deren zugelassener Extension (s. Abschnitt 3.2). BN und BM bilden so stets eine Einheit; sie gehören als Zei« chen der Informationssprache zu den ISN. Mittels BN sind nun nicht nur körperliche Gegenstände, sondern auch Datensätze, Prograrmme, Verfahren usw. zu beschreiben (s. [4, 10] als Beispiele). Ein wesentliches Merkmal aller so erstellten NB ist der Begriffsaufbau aus semantischen Informationseinheiten, die sowohl als Objekte automatischer Auswertungen wie als Ansatzpunkte („Subjekte“) automatischer Assoziationen geeignet sind. Hiervon kann besonders in der Literaturdokumentation Gebrauch gemacht werden [1]. 43.
Deskriptoren
Unter Deskriptoren versteht man in der Dokumentation des Schrifttums dem Titel entnommene „Stichwörter“, den Inhalt beschreibende „Schlagwörter“ und gegebenenfalls sonstige Angaben, mit denen eine Veröffentlichung so beschrieben werden kann, daß sie aufgrund dieser Angaben oder einer Auswahl hiervon zu einem späteren Zeitpunkt
unmittelbar
oder
innerhalb
einer
„durchschaubaren“
Menge von Dokumenten wieder aufzufinden ist. Man nennt die Deskriptoren deshalb auch Schlüsselwörter. Als Deskriptoren dienen in jedem Fall Fachausdrücke (Termini), die aus besonderen, diesem Zweck dienenden Wörterverzeichnissen (Thesauren*)) auszuwählen sind. In der Gegenstandsdokumentation treten nun neben die bisherigen Schlüsselwörter noch die elementaren Aussagen der NB. In Anlehnung an die Terminologie der Begriffsdefinition ist deshalb zweckmäßig zwischen Nominaldeskriptoren (NDr) und Realdeskriptoren (RDr)
von wie als
zu
unterscheiden.
„multivalente“
als
solche
Zu
NDr
„meinen“
die
Beschreibung
Sachverhalten, RDr dagegen diese selbst. RDr können, Bild4 zeigt, stufenweise gegliedert sein; sie stellen
den
durch
RDr
Formenschlüssel
RDr
ISN
rechnen [8]
selbst
Begriffsinhalte
festzulegen.
usw.
auch
Namen,
dar
Stücklisten,
und
sind
Tabellen,
279
Fachbeiträge 44. Darstellung der Daten Die in Abschnitt 3.6. erwähnten unabhängigen Daten werden natürlich auch bei der internen Speicherung verwendet. Dadurch ist es selbst-adaptiven Funktionsprogrammen überhaupt erst möglich, beliebige NB, Dateischlüssel usw. zu interpretieren. Als Anwendungsbeispiel der erzielbaren Flexibilität sei der programmierte Unterricht (CAI) genannt: Hier könnte man die Lehrprogramme gut durch Lehrstoffe in unabhängiger Datenform ersetzen und von einem komfortablen Einheitsprogramm verarbeiten lassen. 45.
Bezeichnung
und
Benummerung
Die Frage der Bezeichnung von Gegenständen oder des Gebrauches von Identnummern oder Schlüsselzahlen ist vom Benutzer eines IS einfach zu beantworten, denn er unterscheidet nur zwei Möglichkeiten: a) Er kennt den Gegenstand, dann nennt er dem IS die Identnummer oder auch den Namen, b) er kennt den Gegenstand nicht und sucht ihn, dann beschreibt er ihn dem IS mittels BM, und das IS besorgt dann das Weitere. Die Verwendung eines Kataloges kann also entfallen. 46.
Thesaurus
Der Thesaurus hat hier eine andere, deutung als in der Titeldokumentation
umfassendere Be[6, 14]. Er ist der
ruhende
führt
Pol
eines
IS.
Über
ihn
allein
allen in der Datenbank des IS gespeicherten nen. Alle Daten werden nämlich nach dem
Bild5.
der
Weg
zu
InformatioPrinzip der
Erläuterung der Informationsermittlung am Beispiel einer Fernsprechauskunft Es bedeuten: DI = Familien- oder Firmenname; D2 = Vorname (nach Familiennamen); D3 = Zusätze, Adelstitel, Vorsatzwörter; D4 = 'akad. Grade, Titel; D5 = Berufs- oder Geschäftsbezeichnung; D6 = Straße; Nr = Haus-Nr, (nicht als Deskriptor); FB = Teilnehmer-Datei; V = Nachweis der Deskriptorenverwendung; J = lfd, Internnummer als Code; VA = Virtuelle Adresse; M, Li, L2, T = techn. Codes (Metadaten); H = Häufigkeit der Verwendung in der Datei; A = Zahl der den Datensatz betreffenden Anfragen
280
D5=Metzgerei , 06 =Frankfurfer Landstrasse
“
I on 4
Dr
7
i4
$
vi
Din 7]
ESS
4
2
9
/
/
WELT N
AH
N
7
TELEB:
Datei der
Z—
7
Am
eines ON
LT HJ
Deskripton
34| 567_| METZGEREI 12 J DB 0 03° m [m 37636 | 737 ] 23%] I N I jeer
)
62
m
A I6| 828 [FRANKFURTER LANDSTRASSE
_——
F-Teilnehmer
N
.
L2
VA
628 | 233 \
Ds Ds | M_12|A 1567 | szs | 102 [70| 8] sonst. daten I
183
Ergebnis= F 31696 „ WINTER ‚KARL, METZGEREI , FRANKFURTER LANDSTRASSE
-D5—
-)6
-B— 102
uogejuaunyoq
2 Suchdeskripforen: ——
Fachbeiträge Indexdatei abgelegt. Gleiche Begriffe in verschiedenen Dateien werden nicht durch Adreßstrukturen miteinander verknüpft, sondern durch die Gleichheit der Begriffsbezeichnung. Der Thesaurus führt alle Namen, Benennun« gen, Nummern usw., berücksichtigt alle z.B. in [14] ange gebenen Forderungen und „weiß“ im übrigen aus Verwendungsnachweisen,
unter
welcher
„virtuellen“
Adresse
die Informationen abgespeichert sind. Dazu genügt es, die als Transporteinheit zum Hintergrundspeicher dienende „Seite“ zu kennen. Hierbei sind verschiedene Nachweisarten nebeneinander möglich. (In Bild5 werden unter „V“ 14 Bits für 14 Seiten verwendet.) Die Optimierung des Verfahrens kann man übrigens dem IS überlassen. 47.
Informationswiedergewinnung (Retrieval)
In Bild5 ist an dem Beispiel einer Fernsprechauskunft das Suchverfahren mittels Deskriptoren erläutert. Das gegebene Beispiel ist übrigens leicht auf andere Verhältnisse übertragbar. Hier führt die Anfrage zu einer Übereinstimmung auf Seite 4. Mit den Internnummern J5 = 567 und J6=628 kann nun der zutreffende Datensatz bestimmt werden. Zur Organisation ist zu sagen: FB wird nach F-Nrn. geordnet. In D1...D6 existieren unveränderliche, nach J fortlaufend besetzte Listen. Über z.B. D62 führt der Weg von J = 628 zur virtuellen Adresse 239 des
Textes
(hier
des
Straßennamens).
Auf
diesem
Wege
sind die Verwendungsnachweise automatisch zu rekonstruieren. Damit aber können Thesaurus und Teilnehmerdatei automatisch gepflegt werden. Da nun in der Teilnehmerdatei alle Deskriptoren durch Nummern ersetzt werden, wird ein erheblicher Speicherplatzgewinn erzielt, der den Mehraufwand für den durch D1...D6 repräsentierten Thesaurus u.U. ausgleicht. 48.
Der den Benutzern zu bietende Dienst Die Hauptmerkmale eines IS werden seine ständige Informationsbereitschaft und die Möglichkeit der automatischen Kooperation mit anderen IS sein. Alle Regelaufträge werden dem IS mittels BM erteilt. Der Dialog mit
282
Dokumentation dem System kann auf die BM-Ermittlung beschränkt werden. Im übrigen werden alle Vorteile der schon bekannten Informationssysterne (MIS) realisierbar sein. 5. Schrifttum
11] [2] [3]
Bauer, J., und P. Mertens: Ansätze zur assoziativen Recherche bei der automatischen Informationserschließung. Elektronische Datenverarbeitung 9 (1967), H.9, S. 429-432, Cherry, C.: Kommunikationsforschung — eine neue WIssenschaft. (Übers. von P. Müller.) In der Reihe Welt im werden. S. Fischer Verlag 1963. Cremer, M.: Dokumentation. DK-Mitt. 13 (1968), Nr. 5, S. 17—20. "
[4 Gross, [5]
[6]
ın (8] [9] 110] 11] [12] [13] 114] 115]
F.,
und
H.Muhme:
IBM/360-Stücklistenprozessor.
Ein Datenorganisationsprogramm für Adreßverkettung. IBM Nachr,. 17 (1967), H. 185, S. 692—696. Händler, W, (Hrsg.): Teilnehmer-Rechensysteme. Vorträge der Fachtagung der Nachrichtentechnischen Gesellschaft im VDE (NTG) in Erlangen v. 20. bis 22.9. 1967. R. Oldenbourg Verlag München-Wien 1968. Heinzmann, G.: Erfahrungen bei der Erstellung eines Thesaurus „Elektrotechnik“, dargestellt am Beispiel des Teilthesaurus „Meß-, Steuerungs- und Regelungstechnik“. ZPF 20 (1968), H. 21, S. 838—842. Lutz, Th.: „Management Information Systems (MIS), Die Datenbank und ihre Probleme. IBM Nachr. 18 (1968), H. 192, S. 457—464, . Opitz, H.: Teilefamilienfertigung. DIN-Mitt. 46 (1967), H. 11, S. 523—533. Pietsch, E.: Dokumentation und Information auf dem Wege zur Wissenschaft — Inhalt und Wandel der Begriffe, Nachr. Dok. 19 (1968), Nr. 6, S. 199—207. Schneider, W., und H.Lauterbach: Technische ArtikelDokumentation und maschinelle Sachidentifizierung mit Hilfe der elektronischen Datenverarbeitung (EDV). DINMitt. 46 (1967), H.10, S. 4898—500, Solger, H.: Erster Bericht über den Stand der angewandten Nurmmerungstechnik. DIN-Mitt.46 (197), H.2, S. 6574. Steinbuch, K.: Taschenbuch der Nachrichtenverarbeitung. Springer-Verlag Berlin/Heidelberg/New York 1967. Wallner, E. M.: Vorurteil und Gesellschaft. Studium Generale 21 (1968), S. 995—1010. Wersig, G.: Eine neue Definition von „Thesaurus“, Nachr. Dok. 20 (1969), Nr.2, S. 5462. wüster, E.: Internationale Sprachnormung in der Technik. Sprachforum, Beiheft2. Zweite, ergänzte Auflage. H. Bouvier & Co., Bonn 1966.
283
Fachbeiträge 116}
(ohne Verfasserangabe): ALIBABA, Ein Dokumentationssystem für Bauteile, Siemens AG — Sonderdruck Hannover-Messe 1968, Best.-Nr. 2-2100-603. 17] (ohne Verfasserangabe): Begriffe und Benennungen, allgemeine Grundsätze, Normblatt DIN 2330, Juli 1861. {18] (ohne Verfasserangabe): Informationsverarbeitung, Begriffe. Normblatt DIN 44300, April 1965. 119] (versch. Verf, über ein Generalthema): Sprachfragen der Datenverarbeitung (Weisgerber, L.: Sprachfragen der Datenverarbeitung; Herweg, W.: Ausbildung, Tätigkeit und Stellung in der Datomation; Wolfangel, P.: Wörterbücher der Datenverarbeitung). Muttersprache 79 (1969), Heft 3. 120) Groger, H.-J.: Einheitliche Materialkatalogisierung. Unterrichtsblätter (B) 22 (1969), H. 6, S. 155—158, Anmerkung: Hier wurden bewußt nur typische und/oder einem größeren Leserkreis auch zugängliche Fundstellen aufgeführt, Weitere sind diesen zu entnehmen, besonders [12, 5, 2, 15, 19, 9].
284
Bemessung
von
Wählnetzen
Wirtschaftliche Bemessung der Verbindungswege von Wählnetzen mit Leitweglenkung Bearbeiter:
Karl
Heinz
Wittland
1. Allgemeines Neben der Richtigkeit wissenschaftlicher Sicht,
des angewandten Verfahrens aus müssen für das wirtschaftliche
Bemessen eines Wählnetzes noch zwei Voraussetzungen erfüllt werden: Das anzuwendende Bemessungsverfahren muß einfach zu handhaben sein. Der Anwender muß von der Richtigkeit der theoretischen Grundlage überzeugt sein,
nung Das
damit
er
nur
allzu
unnötige
messung lich erst
sich
nicht
Zuschläge oft
veranlaßt
zu
bei
der
Berech-
Bestreben,
bei
der
machen.
anzutreffende
auf der „sicheren Seite“ dann ausgeschaltet sein,
sieht,
Be-
zu liegen, wird vermutwenn elektronische Da-
tenverarbeitungsanlagen (EDV-Anlagen) die Bemessung vollständig durchführen. Obwohl bis dahin noch einige Zeit verstreichen wird, ist es wesentlich, ein Verfahren zur wirtschaftlichen Bemessung von Wählnetzen zu haben, das programmierbar ist und dem Rechner wenig Rechenzeit abverlangt.
Das im folgenden näher beschriebene Verfahren ist neu. Erst die heutige gut entwickelte Verkehrstheorie hat es ermöglicht, die bisherige Bemessungsvorschrift abzulösen. Darum soll das neue Verfahren auch so weitgehend beschrieben werden, daß es wirtschaftliche Bemessung garantiert. 2. Verbindungswege von Wählnetzen mit Überlaufverkehr Der Überlaufverkehr ist der Teil des Verkehrsangebots, der von einem Leitungsbündel nicht verarbeitet werden kann und einem anderen Bündel (Überlaufbündel) ange-
285
Fachbeiträge boten wird. Dieser Überlaufverkehr wird leitungsbündeln (Ql-Bündeln) abgegeben. folgende Unterschiede gemacht:
von den QuerDabei werden
Die I.Ql-Bündel führen nur Grundverkehr. Ihr Angebot hat reinen Zufalls-Charakter. Es ist zufällig, weil die Verbindungswünsche der Fernsprechteilnehmer insgesamt dieses Angebot erzeugen. Die Verbindungswege von I1.QlBündeln reichen jedoch nicht aus, den Verkehr abfließen zu lassen. Die Leitungsbündel sind bewußt auf wirtschaftlich optimale Größe zugeschnitten, um nicht in einzelnen Leitungen nur Verkehr in der Hauptverkehrsstunde (HVStd)
anzutreffen.
Dies
ist
vertretbar,
weil
der
Über-
laufverkehr kein Verlustverkehr ist, sondern in IL, II. usw. Ql-Bündeln und zuletzt im Kennzahlweg (KZW) noch verarbeitet werden kann. Den II., III. usw. Ql-Bündeln wird meistens auch Grundverkehr angeboten. Der von den 1.Ql-Bündeln nicht verarbeitete Verkehrsrest kommt hinzu. Weil dieser Rest dichtgedrängt darauf wartet, abfließen zu können, muß er auch eine andere Eigenschaft als Zufalls-Charakter haben. Es entsteht eine Häufung von Belegungseinfällen. Dieser Häufungseffekt muß besonders berücksichtigt werden. Das bisherige Bemessungsverfahren hat es nicht getan. Die Überlaufbündel und damit auch der KZW als Letztweg waren dadurch zu knapp bemessen. Es kommt hinzu, daß Überlaufbündeln neben reinem Zufallsverkehr auch mehrere
Verkehrsreste,
die
von
mehreren
Ql-Bündeln
über-
fließen, angeboten werden können. Dann tritt häuflg der Fall ein, daß diese Ql-Bündel fast nur Überlaufverkehr erhalten. Die Überlaufverkehr aufnehmenden Ql-Bündel unterscheiden sich daher manchmal sehr voneinander, je nachdem, wie groß der noch abzuwickelnde Grundverkehr ist. Der Kennzahlweg wird im Regelfall neben Überlaufverkehr auch Zufallsverkehr führen. Als Letztweg muß er jedoch zusätzlich Verkehrsüberlastungen aufnehmen können. Diese werden nicht durch den eigenen Grundverkehr, sondern ausschließlich durch überlastete Überlaufbündel enistehen. Der Häufungseffekt macht sich daher besonders beim KZW bemerkbar.
286
Bemessung
von Wählnetzen
Die Überlastungsempfindlichkeit von Letztwegen, die auch Grundverkehr führen, gegenüber solchen, die nur mit Überlaufverkehr
betrieben
verkehrstheoretische
werden,
Untersuchungen
ist
größer.
gezeigt
Dies
[3].
haben
3. Bemessungsgerechte Erfassung von Verkehrsresten Der Verkehrsrest oder Restverkehr ist R= A— y. Er ist der Teil des Angebots A, der abgewiesen wird, weil der Verkehrswert y der Abnehmerleitungen N überschritten wird. Wenn Verkehrsrest werden, daß
bisher nicht vom Restverkehr, sondern vom die Rede war, so sollte damit ausgedrückt es sich nicht um Verlustverkehr, dafür aber
um Überlaufverkehr handelt. Die statistischen Eigenschaften des Verkehrsrestes können zwar vollständig erfaßt werden, für die Praxis reicht jedoch ein Verfahren aus, das nur die Streuung des Verkehrsrestes zusätzlich berücksichtigt. Es ist als Streuwertverfahren bekannt. Die II. Anrufsucher-Stufen (AS-Stufen) in den Wählsystemen 55 und 55v werden bereits seit Jahren danach bemessen. Dabei handelt es sich jedoch um Abnehmerbündel, die mit voller Erreichbarkeit betrieben werden. Das Streuwertverfahren für Bündel mit begrenzter Erreichbarkeit ist erst seit einigen Jahren bekannt [6]. Aus diesem Grunde ist es erst jetzt möglich, für die Bemessung von Wählnetzen mit alternativer Leitweglenkung ein neues Verfahren einzuführen. Der auch schon vom früheren Verfahren Verkehrswert R des Verkehrsrestes hat Streuung g? folgende Beziehung:
her bekannte nun zu der
®@ZR. o? ist stets größer als R. Bei reinem Zufallsverkehr, der als Verkehrsrest von einem Bündel mit 0 Leitungen aufgefaßt werden kann, ist o2 gleich R. In der Praxis wird mit dem Streuwert D als Differenz von Streuung und Verkehrswert gerechnet.
D=-o—R. 287
Fachbeiträge Bei 092=R, d.h. bei reinem Zufallsverkehr, Streuwert D=0. Hat ein Überlaufbündel die reste
von
mehreren
Ql-Bündeln
aufzunehmen,
wird der Verkehrs-
werden
Streuwerte D und Verkehrswerte R addiert. Der verkehr (Zufallsverkehr) des Überlaufbündels, Streuwert D=0 ist, zählt. Durch einfache
wird den Verkehrswerten R Summierung ergibt sich der
menverkehr
R zes
R,+FR,+A,
wobei A, das Angebot laufbündel ist.
des
und
Des
-— und ı und
An
..
für für
späterer
noch
besonders
31.
den
Summenverkehr
den
Summenverkehr
Stelle
wird
eingegangen.
Verkehrsreste
auf
bei
dieses
zugeSum-
"DıtDa,
Grundverkehrs
für
Jeder Verkehrsrest hat ein ganz bestimmtes verhältnis. Für das Ql-Bündel 1 ist es D,
die
Grunddessen
Des
...°””. ges
das
Über-
Streuwert-
oder
D R
Streuwertverhältnis
Einfachüberlauf
Von einer Knotenvermittlungsstelle (KVSt) werden beispielsweise I.Ql-Bündel nach 4 anderen KVSt betrieben. Die
Verkehrsreste
dieser
Ql-Bündel
fließen
über
den
KZW
nach der zugehörigen Hauptvermittlungsstelle (HVSt). Der KZW führt auch Grundverkehr. Der Einfachheit halber wird vorausgesetzt, daß sämtliche Bündel mit voller Erreichbarkeit betrieben werden. Für den KZW soll die Anzahl der Leitungen berechnet werden. Dafür wird der Verlust B = 1,0 v.H. vorgeschrieben. Das Fernsprechnetz mit Leitweglenkung ist in Bildi1 dargestellt. Die
Verkehrsangebote
I.Ql-Bündel
sind:
A
1. vonder KVSt215nach 211
288
und A N
Leitungszahlen 11,8 Erlang,
12 Leitungen,
N
für
die
Bemessung
von
Wählnetzen
—— Al-Bündel KZw Bild1. Fernsprechnetz mit Leitweglenkung und Einfachüberlauf; KVSt 215 = Ursprungsamt, KVSt 211, 213, 216 und 217 = Zielämter, Amt 21 = RegelHVSt 2.
von
der KVSt
A N A N A
215 nach 213
3. von der KVSt 215nach 216
Das
Verkehrsangebot
Bereiche 11,8
des
=
Erlang
(Erl).
Dies
5,0Erlang,
=
der
KVSt
ist
reiner
HVSt-Bereichs
10,9 Erliang,
= 15 Leitungen, = 19,0 Erlang, = 25 Leitungen und
2
4. von der KVSt 215 nach 217
=
21
6Leitungen. 215
in
(z. B.
die
nach
übrigen
212)
Grundverkehr.
KVSt-
beträgt
Wie
der
Grundverkehr aus Verkehrsmeßwerten errechnet werden kann, zeigen später durchgeführte Anwendunesbeispiele. Die
charakteristischen
Größen
der
von
den
4 Ql-Bündeln
auf den KZW überlaufenden Verkehrsreste werden aus Tabellen für das Streuwertverfahren abgelesen. Die Rund D-Werte der Verkehrsreste sind dort in Abhängigkeit vom Verkehrsangebot und der Leitungszahl für die verschiedenen
Erreichbarkeiten
19 Fernmelde-Praxis
angegeben.
Für
die
Be-
289
Fachbeiträge rechnung
von
deln mit voller Formeln:
R
und
D
von
Verkehrsresten,
Erreichbarkeit
R=A-Bund
überlaufen,
D-Rtagm
die
von
gelten
Bün-
folgende
A
Hirt
Die charakteristische Größe R des Verkehrsrestes ist dabei nichts anderes als die Differenz zwischen Verkehrsangebot und -meßwert. In der Praxis wird die Leitungszahl von I.Ql-Bündeln ohnehin mit Hilfe des Kostenverhältnisses P ermittelt und nicht aufgrund von Verlusten B. Damit sind die R-Werte einfach zu ermitteln. Die DWerte wurden den Tabellen entnommen. Die Ergebnisse sind in der folgenden Zusammenstellung aufgeführt. Bündel
nach
Verkehrswerte (Erl) Streuwert Nach für
das
den
211
213
216
217
21
Rj 227 D, 2,63
Ra 058 D; 0,77
R, 069 D; 123
R, 0896 D, 0,70
A) 11,8
Tabellen
für
KZW-Bündel
bei
das B
=
Summe 16,30 Summe 5,33
0
Streuwertverfahren 1,0
v.H.
und
dem
werden
Verkehrs-
wert 16,30 Erl unter Berücksichtigung des Streuwertes D = 5,33 insgesamt 27 Leitungen benötigt. Der Streuwertanteil oder das Streuwertverhältnis D/R = 0,327 ist hier jedoch nur gering. Bei Vernachlässigung des Streuwertes D ergeben sich für den KZW 26 Leitungen. Der Unterschied ist daher nicht groß. Wie sehr der Leitungsmehrbedarf AN mit zunehmenden Verkehrswert R und Streuwertverhältnis D/R ansteigt, zeigen die Bilder 2 und 3. Bild2 gilt für ein Bündel mit voller Erreichbarkeit und Bild3 für ein Bündel mit der Erreichbarkeit K = 10. In beiden Fällen beträgt der zugelassene Verlust B= 1 vH. Die Vernachlässigung des Streuwertes muß daher zwangsläufig zu einem Verlustanstieg im Überlaufbündel führen
[4].
Wenn auch Ql-Bündel keinen Verlust haben, so
290
wegen der Überlaufmöglichkeit wird doch der Letztweg (KZW)
Bemessung 15
Lign AN
von Wählnetzen
»
”
L
7
_
71
;
In D RS 2
I
Pi
zes
El
0
D
hr, Hui’) R
|
0
L)
20
3
4
Bild 2. Leitungsmehrbedarf AN eines reichbarkeit bei Überlaufverkehr,
30
60 Eri
Bündels Verlust
30 Ilgn
7
Im
IT
.
T
77 1
| |
0
"Oo
17
D 7.20
4-5 s -70 17° 05
17
447
nm
mit voller ErB = 1v.H.
0
—
M
50
BE
Bild3. Leitungsmehrbedarf AN eines Bündels mit begrenzter Erreichbarkeit K = 10 bei Überlaufverkehr, Verlust B=1v.H.
durch den bei den Überlaufbündeln vernachlässigten Streuwert wesentlich stärker belastet. Deshalb wurde dem KZW bisher ein Leitungszuschlag gegeben. Außerdem erhielten die KZW-Bündel vorzeitig die Leitungen, die erst in späteren Jahren erforderlich gewesen wären. Es kommt 19*
291
Fachbeiträge hinzu,
daß
der
Streuwert
mit
den
herkömmlichen
Ver-
kehrsmeßverfahren nicht zu erfassen ist. An dieser Stelle soll noch einmal besonders hervorgehoben werden, daß nicht Zuschläge, sondern die genaue Kenntnis der Leitungsreserven wesentlich ist. Die Überlaufbündel müssen richtig bemessen werden, d.h. die Leitungen sind dort zu schalten, wo sie der Verkehr braucht. 32.
Verkehrsreste
Die
den
mit 4
externen
um
ein
eigenem
weiteres
I.Ql-Bündel
bei
Mehrfachüberlauf
Leitungsbündel
Ql-Bündel
Grundverkehr auf.
Sein
der
KVSt
vermehrt.
nimmt
die
nach
Bild1
Dieses
wer-
Bündel
Überlaufverkehre
streuwertbehafteter
Verkehrsrest
wird dann dem KZW zugeführt. Es überlauf, weil die Verkehrsreste von
entsteht MehrfachErstwegen auf ein
weiteres
den
Ql-Bündel
und
dann
erst
auf
Letztweg
über-
laufen. In Bild4 ist diese Anordnung dargestellt. Das Berechnungsverfahren wird dadurch kompliziert, weil der Grundverkehr der Überlaufbündel zu berücksich-
—— Bild4.
292
O1 - Bündel KZW
Fernsprechnetz mit Leitweglenkung überlauf; 4 I.Ql-Bündel, ı IL.Ql-Bündel
und und
MehrfachKZW
Bemessung
von
Wählnetzen
tigen ist. Dieser kann, wie das vorherige Beispiel zeigte, unterschiedliche Größe haben. Es gibt Überlaufbündel, die nur Verkehrsreste verarbeiten, weil der gesamte Grundverkehr nach einem bestimmten Verkehrsziel über die kürzeren
Leitungswege,
die
Erreichbarkeit
abgewickelt wird. Wenn nachfolgend volle
z.B.
ebenfalls
I.
und
IIl.Ql-Bündel,
Bündel
besitzen,
so
betrachtet nur
deshalb,
bereits
werden, um
die
Verkehrsresten,
die
Berechnung einfacher zu gestalten. Außerdem wird angestrebt, nur noch Bündel mit voller Erreichbarkeit zu betreiben.
Auch
ist
der
Streuwert
von Bündeln mit begrenzter kleiner als bei gleich großen voller Erreichbarkeit. Bei
dem
nun
folgenden
bei
Erreichbarkeit überlaufen, Resten von Bündeln mit
Beispiel
gilt
es,
die
Anzahl
der
Leitungen für das Überlaufbündel und den KZW zu bestimmen. Der KZW soll den Verlust B = 1 v.H. nicht überschreiten. Der Grundverkehrsanteil des Überlaufbündels wird rechnerisch dadurch ermittelt, daß von dem aus Tabellen entnommenen Angebot (im vorliegenden Beispiel 16,30 Erl) die Summe der Verkehrswerte R der Erstwege abgezogen wird. Bündel nach Angebote (Er]) Verkehrswerte R Streuwerte D
211
213
216
217
Summe
11,8 227 2,63
109 0,58 0,77
190 0,69 1,23
5,0 0,96 0,70
46,7 450 5,33
21 —
16,30 4,50 11,80
Das Überlaufbündel nach der HVSt21, das dort die Knoten-Gruppenwähler (KGW) erreicht,” hat demnach einen Grundverkehr von 11,80 Erl. Dies ist Verkehr der AbgangsKVSt 215 nach den KVSt-Bereichen 212, 214, 218, 219 und 210, die über direkte Leitungsbündel nicht anwählbar sind. Der Verkehrsrest R = 4,50 Erl hat aber einen Streuwert D = 5,33, der zu berücksichtigen ist. Die Berechnung der Leitungszahl für das Überlaufbündel wird einfach, wenn von dem Grundschema des Streuwertverfahrens ausgegangen wird (Bild5). Es gilt gleichermaßen auch für Bündel mit
293
Fachbeiträge
Am Primär- | 4 =12
bündel
BF T
Ro
220
D
253
Am
Ars
Ny=15
An
Ne=25
Kal;
Kal
058
063
077
Ao | A*-2381
N7°6
|
k EN, |
||
036
123
180 |
In
0
|
Rges 7630
ges
5
(8
KazNa| 7
|
ekundär-
— bündei
Az 326
A,
= des
Amar bündel
! Does 5,33
N’
232
Na =17
| Vier ann] 9
|
: Azı 326
On 463 Bild 5.
| EiSalz-
Rges 1630
333
m
77
Nregg
| Ber 463
Grundschema des Streuwertverfahrens zur Bestimmung der Leitungszahl eines Überlaufbündels Verkehr nach den übrigen Bereichen; Grundverkehr Überlaufbündels,
dessen
Leitungszahl
gesucht
wird
begrenzter Erreichbarkeit. Die gegebene Gesamtanordnung aus 4 Primärbündeln, die den 4 Ql-Bündeln gleichzusetzen ist, liefert zusammen mit dem Grundverkehr des Überlaufbündels (Sekundärbündel) den Verkehrsrest Roes 16,30 Erl mit dem Streuwert Dees = 5,33. Dafür wird ein angenommenes Verkehrsangebot A* gesucht, welches die gleichen Kennwerte des Überlaufverkehrs bei einer ebenfalls gedachten Leitungszahl N* erzeugt. Aus den Arbeitsblättern zum Streuwertverfahren für Bündel mit voller Erreichbarkeit sind diese Werte direkt ablesbar. Für das Ersatzprimärbündel wird A* = 22,9 Erl ermittelt. Bei N* = 6,9 Leitungen entsteht der gleiche Verkehrsrest Ryes = 16,30 Erl mit Dges = 5,33. Das Sekundärbündel soll jedoch den streuwertbehafteten Verkehrsrest Roes nicht verlustlos
verarbeiten,
sondern
eine
Anzahl
Leitungen
erhalten,
die wiederum einen Verkehrsrest aufkommen läßt. Es wird eine Überlaufwahrscheinlichkeit B = 20 v.H. angenommen.
294
' Wie
Bemessung
später
gezeigt
Überlaufbündels
B, 21 =
a
Res
wird,
ist
damit
wirtschaftlich
errechnet chnet
die
festgelegt
sichsich R,,
von
Wählnetzen
Leitungszahl worden.
des
Aus
zu
Rz = Boy" Rges = 0,20 : 16,30 = 3,26 Erl. Damit
für
das
dieser
Verkehrsrest
Ersatzangebot
A*
die
nicht
überschritten
Leitungszahl
N**
wird,
Aus dem Arbeitsblatt wird die Leitungszahl N** = abgelesen. Aus der Differenz N**—N* = N,, ergibt dann die Leitungszahl für das Überlaufbündel. Na;
Bei
=
der
grenzter rechnet,
behaftet
23,2 —
ist
vorzusehen.
23,2 sich
6,9 = 16,3 == 17 Leitungen.
Berechnung
der
Leitungen
Erreichbarkeit wird der sich ergibt, weil
ist.
{Ay
D
AN=_/C-(R
der der
für
Bündel
mit
be-
Leitungszuwachs AN erVerkehrsrest streuwert-
20) + Ch}
ges
Die Koeffizienten C, und C, sind Funktionen der Erreichbarkeit K und des Verlustes B im Überlaufbündel. Die Gleichung ist auch für Bündel mit voller Erreichbarkeit anzuwenden. Für das Berechnungsbeispiel ergeben sich nach [5] folgende Werte für C, und Ca:
C,=0,17, Der
Leitungsmehrbedarf
C,=21
beträgt:
5,33 AN of 16.30 1 00175 - (16,30 — 20) + 2,1 5\ AN = 0,665 Wird der überlaufende Verkehrsrest Roes = 16,30 Erl als Zufallsverkehrsmenge betrachtet, so sind dafür bei dem
295
Fachbeiträge vorgegebenen zusehen.
Ng;,
Verlust
Insgesamt
=
B
=
20
v.H.
15,58
Leitungen
vor-
werden:
N, + AN = 15,58 + 0,665 = 16,245 > 17 Leitungen
benötigt. Die
beiden
Berechnungsverfahren
liefern
daher
die
glei-
chen Werte. Der nur geringe Leitungsmehrbedarf durch Berücksichtigung des Streuwertes ist darauf zurückzuführen, daß der Verkehrswert R wesentlich größer als der Streuwert D ist. Der Grundverkehrsanteil des Überlaufbündels beeinAußt daher erheblich den Streuwertcharakter der Verkehrsreste. Mit B,'R
a ArBes
Byes =
20- 16,30
_ N 229
14,24 v.H.
ist der gesamte Verlust der Überlaufanordnung festgelegt. Um die Leitungszahl für den Letztweg (KZW) zu bestimmen, ist für den Normalfall natürlich davon auszugehen,
neben
einem
Ay=Is2 Primär bündel
Kzı ZNyı
'
R 32%
D 463 I
Grundverkehrsanteil
im
r =
a
L -_
h
460
I
L__
J
ö
|
ä
Rges #326 463
Oyes
.
Sekundar-
|
bündel
Axıw Bild 6.
296
noch
| A'-548
1
Per
KZW
Verfahren
| zur eines
Ermittlung der Kennzahlweges
Leitungszahl
N
Bemessung Verkehrstreste Der
nur soll
von
Einfachheit
ein 46,0
stellt.
Sie
mehreren
halber
von
Überlaufbündeln
wird
in
der
weiteren
Wählnetzen zu
Grundverkehr im KZW zugrunde gelegt. Erl betragen. In Bild6 ist die Anordnung ist
als
Fortsetzung
des
Bildes
5
zu
haben.
Rechnung
Dieser darge-
betrachten.
Um die Größe des Streuwertes D = 4,63 des Überlaufbündels 21 zu errechnen, war davon auszugehen, daß das Überlaufangebot (Verkehrsrest R) A,ı streuwertbehaftet ist. Nach den Streuwerttabellen für Bündel mit voller Erreichbarkeit [9] ist das Streuwertangebot A,, = 17,52 Erl, wenn bei N,, = 17 ein Verkehrsrest R = 3,26 Erl aufkommt. Dann ist
D = 3,26 |
I. 3,26 +17 + 1-— 17,52
_ 3,26)
D = 4,629 = 4,63. Der gleiche Wert wird aus der Streuwerttabelle durch Interpolation gefunden. Verkehrsreste von Überlaufbündeln, die streuwertbehaftet sind, erzeugen also ein größeres Überlaufangebot für das diesen Verkehr aufnehmende Bündel als ein Zufallsangebot. D
_ 4,63 = 0,094 sehr klein ist, wird die LeiR 49,26 tungszahl für den KZW mit Hilfe des Ersatzprimärbündels bestimmt. Aus den Arbeitsblättern zum Streuwertverfahren
A*
werden
=
folgende
548Erl,
N* N**
Bezw Demnach
werden
für
den
Werte
= I
Weil
”
ermittelt:
4,8 Leitungen 69,2 Leitungen
1Iv.H.
KZW
N** — N*
-s 65 Leitungen zu schalten sein. Der kehr auftretende Verkehrsrest Rz
bei
= 69,2 — 4,8
jetzt als beträgt
= 64,4
Verlustver-
Rezw — Bkzw‘Rges ” 0,01 49,26 = 0,493 Erl. Mit 63 Leitungen Streuwertverfahren
wäre nicht
der KZW vorzusehen, wenn berücksichtigt würde. Dieser
das ge-
297
Fachbeiträge ringe Leitungsunterschied ist wiederum auf den hohen Grundverkehrsanteil im KZW zurückzuführen. Dieser An« teil an Zufallsverkehr wird aber in zunehmendem Maßa abnehmen, weil immer mehr Ql-Bündel eingerichtet werden. Dadurch steigt der Streuwert. Folglich erhalten vor allem die Überlaufbündel mehr Leitungen, was durchaus im Interesse der Verkehrssicherheit liegt. Darum Ist es notwendig, rechtzeitig ein Bemessungsverfahren einzuführen, das der künftigen Verkehrsentwicklung entspricht. Das für die Praxis entwickelte Streuwertverfahren ist gegenüber den hier behandelten Berechnungen stark vereinfacht, ohne großen Verlust an Genauigkeit. Seine Anwendung wird nachstehend beschrieben. 4.
Wirtschaftliche Bemessung von Leitungsbündeln in Wählnetzen mit Leitweglenkung bei Berücksichtigung des Streuwertes
Die wirtschaftliche von Wählnetzen wird
nung
der
Bemessung der Verbindungswege dadurch erreicht, daß die Berech-
erforderlichen
Kostenverhältnis
Anzahl
P abhängig
Querleitungen
gemacht
wird.
von
dem
_ jährliche Kosten einer Sprechverbindung auf Überlaufweg ”
jährliche
Weil
eine
eine
Leitung
Kosten
Leitung des
einer Sprechverbindung
des
KZW,
Ql-Bündels
wird
das
auf Querweg
weniger
kostet
Kostenverhältnis
als
stets
größer als 1 sein. Die optimale Leitungszahl des QlBündels ist dann gefunden, wenn durch Hinzufügen einer weiteren Leitung die Belastung des Bündels so gering wird, daß es wirtschaftlicher ist, die teureren Leitungen des Überlaufweges zu benutzen. Da jede weitere Leitung einen Verkehrszuwachs bringt, wird der Grenzfall der Kostengleichheit auch folgendermaßen dargestellt:
Ayuzw P
Diese Gleichung besagt, daß die Zunahme des Verkehrs y im @l-Bündel um den Betrag Ay bei Hinzufügen einer
298 -
Bemessung 20
T
7
| Kennzahlweg |
|
\
|
Wählnetzen
]
yY=HTEr! Grundbelastung K=20 | \
©
Sp|-
Ha
&
Taa- Wert
P=15,.K-N
Oo
aS
|
Bild 7.
von
2
——
4
Gesamtkosten zahl N
! Kostenminimum
|
6
i
8
70
%
14
N Anzahl der Querleitungen G in Abhängigkeit von des Querleitungsbündels
16 der
Leitungs-
weiteren Leitung den Verkehr im KZW um den gleichen Anteil verkleinert. Dabei bleiben die Gesamtkosten unverändert, wenn die Abwicklung des Verkehrs Ay in beiden
Fällen
gleich
viel
kostet,
was
nur
im
auftritt. In Bild7 ist die Änderung der Kosten keit von der Anzahl der Querleitungen dem
Kostenminimum
leitungen
ist
gefunden.
die
Für
die
Bestimmung
Um
den
Leistungszuwachs
Kostenminimum
G in Abhängigdargestellt. Mit
wirtschaftliche
der
Leitungszahlen
Anzahl von
Quer-
QIl-Bün-
deln werden einheitliche Kostenverhältnisse verwendet. Dadurch entfällt die zeitraubende Berechnung des Kostenverhältnisses jedes einzelnen Ql-Bündels. Die Kurve in Bild 7 verläuft so flach, daß eine geringe Abweichung von der wirtschaftlichen Leitungszahl im Kostenminimum die Gesamtkosten kaum beeinträchtigt. der
obigen
Gleichung
Verkehrszuwachs
des
Mehrfachüberlauf
von
sätzlichen Leitung der Erreichbarkeit
Ayaı
berechnen KZW
bekannt und der
K
zu
durch
des
Ql-Bündels
können,
muß
Hinzufügen
nach
noch
einer
der zu-
sein. Aykzw ist jedoch von Leitungszahl des KZW — bei
und
N
des
Überlaufbündels
—
abhängig. K ist vorgegeben. N soll erst noch berechnet werden. Die Belastung einer Leitung des KZW wird daher ebenfalls näherungsweise erst einmal festgelegt. Es
299
5m f
a
ad Ä
ie 2
i |
|
|nj
o »
85
N
|
= In i =un nz anean . nn MN = Be 5 > SE os nem 87 = Ba u s ;ss eo. 3° ER 25 o
ER 2 es in m a 5” S : une ro = Se = un se 1 u naar Sesr ag zn Sacse Mm e285 ono ü o Zasz SEESS PN u = STETS roh“ S a = as ARE =egzan Sn en = za in nd aus 2 En 33832 l mn BasEs en „.ı a a2nen ron a | xs RE :5 IE anar ° IS Sana = : SR 20 s en na | 3 s8 2 © : & a = | . RRRN ER ER 3258 ERS 5 a u : Suon : AR = x IN Are :
=u n
Bemessung reicht
für
die
Praxis
aus,
laufleitungen
anzunehmen.
können,
es
3
von
Wählnetzen
Belastungswerte
In
der
P
auf
für
Querleitungs-Tafel
Über-
(Ta-
belle 1) erscheinen daher drei Kopfzeilen, die die Kostenverhältnisse versetzt in Abhängigkeit von der Erreichbarkeit des Überlaufweges angeben. Anstelle der 3 K-Werte 10, 20 und vollkommen hätten ebensogut die 3 Belastungswerte aufgeführt werden können. Die Belastungswerte liegen zwischen Ay = 0,6 und 0,8 Erl je Leitung. Um gleiche Kostenverhältnisse bei jedem K-Wert angeben zu war
sinnvoller,
K
zu
beziehen
als
eine Vielzahl von Ay-Werten. Diese werden daher Berechnung der Tabellenwerte berücksichtigt. 41.
Querwegtafel bündel
Aus
der
für
Querweglafel
Verkehrswert
R
des
bei
auf
der
I Querleitungs-
wird
die
Leitungszahl
Überlaufverkehrs
für
und
I.Ql-Bündel
der be-
stimmt. Dafür müssen das Verkehrsangebot (Zufallsangebot), die Erreichbarkeit des Ql- und Überlaufbündels und das Kostenverhältnis bekannt sein. Es gibt Querwegtafeln für die am häufigsten vorkommenden I.Ql-Bündeln. Die Tabelle 1 zeigt eine
Erreichbarkeiten bei Tafel für K = N.
Die Querwegtafeln ersetzen die bisher bei der DBP gebräuchlichen Tabellen 503 Ta 1019 Blatt 1—3. Sie sind auch wie diese zu benutzen. Beispiel: =
20
und
Für P
Verkehrsrest
=
Agı 2,0
=
sind
5,0 N
R ist 0,60 Erl.
Erl, Kaı =
7
=
vollkommen, Kow
Leitungen
vorzusehen.
Der
Strenggenommen wäre auch der Streuwert D anzugeben. Um ein für die Praxis geeignetes und einfaches Verfahren zu bekommen, wird für Ql-Bündel einheitlich ein relativer Streuwert von D/R = 1,0 angenommen. Dadurch wird ohne wesentlichen Verlust an Genauigkeit der Umfang der Bemessungsunterlagen reduziert. Während die K-Werte vorgegeben sind und P der besonderen Unterlage über einheitliche Kostenverhältnisse entnommen wird, ist in den meisten Fällen das Angebot von Ql-Bündeln erst zu berechnen. Dabei wird von dem Verkehrsmeßwert ausgegangen. Dieser ist in der folgenden
301
Fachbeiträge
OD DOM “ee
on omnay
ADD ser VON ANVOoN NAUCH “nn... WW
NOM-DOnN
Ooreerr
Nnuomo Seiser
vmna=+n “un. nnDoy une MNNao.
ereel
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O--
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Fererere
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MınDOr
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oa
2
NOVv-w DooOm DMDAD nanMeo Merem ruınnaın +erinın BOWVoO
-uwnm
Damm
eo AmsMr Moor vuorern FEMOD Or-raumm VBLDOO
nnnon nnnnın
TODNO
NmusT nwvvor mınnon N-rso nnwvuu nemune DBNN-n nenn
nmaean
NO
mm
nor
wine Dm
ne
anne
yn
Mmomm-OO
ummEar non
AND
TODOr seen
mon
ns on ADD ums amno ARTS une
sn-oo
DO
AOWNO ans
nd
oON-OQ9
m
DUWDO
Sovenn DBOr-NN Hanno zrumnNnaeeddedgee
SMDRO
nannn
nen
DB-Omm
VVVonm geerde neuem Oruan
NOMNM-O
or-Qv0r-
TUuNnNEN
302
Tabelle der Leistungswerte in Abhängigkeit von Zufallsangeboten bei I@l|Bündeln mit Überlauf
42.
1LQl-
bei
Zufallsangebot
vom
in Abhängigkeit enthalten.
Tabelle Bündeln
16 15
14 13 12 10
angebotenen Belastung y Tabelle 2: Tabelle zur Bestimmung des Zufalisverkehrs A für I.Ql-Bündel aus der und der Leitungszahl N
Diese Tabelle (Tabelle 2) ersetzt die bisherige 503 Ta 1029 Bl. 1—6. Sie wird genauso benutzt wie die frühere Unterlage. Auch im Aufbau besteht kein Unterschied. Die Tabellen liefern Werte für die gleichen Erreichbarkeiten wie bei den Querwegtafeln. Aus dem Meßwert y, der Erreichbar-
Bemessung
von Wählnetzen
Auszug 17
7 8
18
‚8 5
8
9,87
19
8,97
9,93
20
21
22
23
24
25
26
N
E
N=4
27
bis
30
28
29
30
20,4 21,1 21,8 22,4 22,9
20,6 21,4 22,1 22,7 23,3
22,3
10,0
5
2 8 4
9
19,9 20,5 240 21,5 8,8 19,5 20,2 20,8 21,4 22,0 7,7 8,0
8,3 8,5
18,3 18,6
19,0 19,2
9 9 7 5
8
18,8 19,2
ı9 ‚2 196 1 9,72 1
19 ‚6 20,1 19 ‚3 20,5
2,6
21,1
20,2 20,9 21,5 22,0 22,5
20,7 21,5 23,0 23,7
keit des Ql-Bündels und der Anzahl der Querleitungen läßt sich dann das Angebot bestimmen. Zwischenwerte sind zu interpolieren. Beispiel: 4,04 Erl, K 10 undN = 6 läßt sich A = 5,0 Erl Für y direkt ablesen. 43.
Tabelle der Leistungswerte in Abhängigkeit von streuwertbehafteten Verkehrsangeboten bei Überlaufbündeln
Diese Tabellen sind neu, weil Bündeln das Streuwertverfahren
der Bemessung zugrunde liegt.
von QlSie ent-
303
Fachbeiträge Tabelle 3: Tabelle zur Bestimmung des Verkehrsangcebots für Überlaufbündel mit Streuwert aus der Belastung y und
A 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25
NA 0,86 1,51 1,98 2,32 2,57
5
6
0,93 1,69 2,28 2,73 3,07 3,33 3,54
im
Leitungszahl
Te
0,96 1,82 2,52 3,07 3,51 3,85 4,11 ‚33 4,51
sprechen
der
0,98 1,90 2,69 3,35 3,88 4,30 4,64 4,91 5,14 5,32
e9
0,99 1,95 2,81 3,56 4,18 4,69 5,11 5,45 5,73 5,96 6,15 6,32
Aufbau
1,00 1,97 2,89 3,71 4,42 5,02 5,51 5,92 6,26 6,55 6,79 6,99 7,16 7,31
und
oo
om
1,99 2,94 3,82 4,60 5,28 5,86 6,35 6,75 7,09 7,38 7,62 7,83 8,01 8,16 8,30
1,99 2,97 3,89 4,74 5,49 6,15 6,71 7,18 7,59 7,93 8,22 8,47 8,68 8,86 9,02 9,16 9,29
in der
Die Tabelle wurde jedoch mit Streuwert D/R = 1,0 berechnet. tigt,
daß
sich
das
Angebot
an
N
12
193
2,98 3,94 4,83 5,68 6,38 7,02 7,56 8,03 8,43 8,77 9,06 9,32 9,53 9,72 9,89 10,0 10,2 10,3
2,99 3,97 4,90 5,77 6,56 7,27 7,88 8,42 8,88 9,28 9,62 9,91 10,2 10,4 10,6 10,8 10,9 11,0 11,2 11,3
Anwendung
1
15
16
3,98 4,94 5,85 6,70 7,47 8,15 8,76 9,28 9,74 10,1 10,5 10,8 11,0 11,3 11,5 11,6 11,8 11,9 12,0 12,2 12,3
3,99 4,97 5,91 6,80 7,62 8,37 9,04 9,63 10,1 10,6 11,0 11,3 11,6 11,9 12,1 12,3 12,5 12,7 12,8 12,9 13,1 13,2
4,98 5,94 6,87 7,74 8,55 9,28 9,93 10,5 11,0 11,5 11,9 12,2 12,5 12,8 13,0 13,2 13,4 13,5 13,7 13,8 13,9
der
Tabelle 2.
einem mittleren relativen Dadurch wird berücksich-
II.,
III.
usw.
Ql-Bündeln
aus
Überlauf- und Grundverkehr zusammensetzt. Das ermittelte Angebot wird daher, weil es streuwertbehaftet ist, bei gleichem Verkehrsmeßwert größer sein. Beispiel: Für
y
=
4,04
Erl,
Angebot A = 6,73 poliert werden.
304
K
Erl
=
10
und
N
auszugehen.
= 6 ist
Dabei
jetzt
von
mußte
einem
inter-
9,73
9,81
9,87
8,90 8,94 8,96 8,98 9,92
9,95
28
2
9,61
27
A
7,97
e) 47
26
2
6,98 7,96
25
S
6,97 7,95
68 8,78 8,85
8
24
u
5,98 6,95 7,89
23
«
5 97 6 92 7 85
22
=
21
Pe
20
[1
S
19
©
m
I
18
S
:
2
un a
»
S
g
2|5a,
o
m Ak:
17
29
30
10,0
OOrra umnmm
rrconcoereen
-OoDOD
woman
Bei der Ermittlung von Angeboten aus Verkehrsmeßwerten ist daher zwischen Ql-Bündelin, denen Zufallsverkehr angeboten wird, und solchen, die auch Verkehrsreste aufnehmen, zu unterscheiden. 44.
Tabelle zur Bestimmung zahl für Überlaufbündel Bündel)
Ist das Angebot des Überlaufbündels Hilfe der vorgegebenen Erreichbarkeit Tabelle4 die Leitungszahl bestimmt. 20 Fernmelde-Praxis
der (IL,
LeitungsIIL. .Ql-
bekannt, wird mit aus der folgenden
305
Fachbeiträge Tabelle für
4: Tabelle
Überlaufbündel
zur
(II.,
Bestimmung
III.
Angebotswerte
6
mit
B
15
20
30
20
mit
v.H.
N
Streuwert,
Streuwert
Überlaufwahrscheinlichkeit 10
=
Leitungszahl
50
B = 20 80
Aus
v.H,
2
110
N
ao DB OVOSN
wPRruNn-
zZ
6
die
der
Ql-Bündel)
Überlaufwahrscheinlichkeit
für =
...
>
13 15
0,66 1,6 2,6
3,6 4,1
4,9 5,7
3,6 4,6
5,7 6,3
6,5
717,8
17,3
8,0
8,5
8,9
9,8
10,4
8,1
8,9
5,7 5,7
7,8 9,0
9,4
10,1
11,2
9,8 10,6
10,6 11,5
11,3 12,2
13,5
12,4 12,5
11,4 12,3
12,4 13,3
13,1 14,1
14,3 15,3
14,7 15,8
14,0 14,8
15,1 16,0
15,9 16,9
17,5 18,3
13,1
15,7 16,5
17,4
18,2 19,1
14,2
17,0 17,9
18,8
10,7 20,6
15,0
17,8 18,8
19,7
20,7 21,7
16,3
17,0
19,5
18,1 19,5
19,3
20,1
20,5
21,3
22,2
22,9
20,3
22,3 23,3
21,2
23,2 24,3
21,7
24,1 25,2
Im Aufbau ist diese Tabelle den herkömmlichen Verlusttabellen sehr ähnlich. Bei der Berechnung der Leitungszahlen wurde ebenfalls ein relativer Streuwert von D/R > 1,0 berücksichtigt. Das Kostenverhältnis P wird nicht mehr benötigt. Dafür wird bei Überlaufbündeln einheitlich so verfahren, daß 20 v.H. des Verkehrsangebotes überlaufen soll. Damit entfällt auch die Angabe des Verkehrsrestes. Die Tabelle4 ist somit eine Verlusttabelle für B = 20 v.H. Überlaufwahrscheinlichkeit. Aus den bekannten Werten K und A wird N bestimmt.
306
Bemessung
von
Wählnetzen
Beispiel: Für A = 16,3 Erl und K = vollk. sind N = 17 Leitungen vorzusehen. Der Verkehrsrest ist R = 16,3- 0,20 = 3,26 Erl. Aus der Tabelle wird die Leitungszanl entnommen, die dem Angebotswert am nächsten liegt. Diese Vereinfachung wird dadurch ausgeglichen, daß manchmal nächsthöhere, aber auch -niedrigere Leitungszahlen gewählt werden. Der Verkehrsrest wird stets mit 20 v.H. vom Angebot berechnet. 45.
Tabelle zur Bestimmung zahl für Kennzahlwege
Diese
Die daß
Tabelle
ist
genauso
aufgebaut
der wie
Leitungsdie
Tabelle 4.
daraus ermittelten Leitungszahlen sind so berechnet, ein Verlust von B = 0,1 oder 1,0 v.H. entsteht.
Der Streuwert der Verkehrsreste wird dadurch berücksichtigt, daß ein relativer Streuwert von D/R = 1,0 zuerunde gelegt wird. Es hat sich gezeigt, daß dieser Wert die praktischen Verhältnisse sehr gut trifft. Für KZW wird festgelegt, daß bei normal belasteten Bündeln der gemessene Verkehr dem Angebot gleichzusetzen ist. Dagegen muß bei stark überlasteten Bündeln (B> 10 v.H.) das Angebot aus dem Meßwert mit Hilfe der Tabelle 3 bestimmt werden, wie es bei den Überlaufbündeln üblich ist. Beispiel: Für y = 460 Erl + R = 46,0 Erl + 3,26 Erl = 49,26 Erl Gesamtverkehr, K = 20 und B = 1v.H. sind für den KZW N = 78 Leitungen vorzusehen. Weil, wie in diesem Beispiel angenommen wird, für den KZW bereits 80 Leitungen geschaltet waren und der Verkehrsmeßwert den Leistungswert nach Tabelle5 nur geringfügig überschritten hat, ist der KZW nicht stark überlastet. Daher ist der Meßwert gleich dem Angebot und die benötigte Leitungszahl direkt der Tabelle5 zu entnehmen. Dies ist der Normalfall. Nach dem neuen Bemessunssverfahren erhalten die Überlaufbündel ohnehin mehr Leitungen, so daß der Überlaufverkehr für den KZW gefinger wird. Nur in Ausnahmefällen ist für KZW aus dem Meßwert das Angebot aus der Tabelle3 zu bestimmen. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, daß der für KZW unterstellte starke Überlastungsfall stets auf die
20*
307
Fachbeiträge Tabelle
5: Tabelle zur Bestimmung der Leitungszahl für Kennzahlwege mit Überlaufverkehr KZW
für 6
6
Auszus
den Verlust 3= 1 v.l. (Angsbotswerte) r
10
15
20
30
50
3 gsı 80
110
..H
=
HK
Tabelle
N
1 2 a 5 67
1 2 A > 6 7
0,15 0,66 1,2 B 1708 2,= 10
0,15 0,27 0,59 90,88 10 1,2
1,2
1,4 1,8
2,3
111,5
2,2
2,6
3,1
4,3
5,0.5,9
3,8 4,1 44 47 50 53 5,7 6,0
5,2 5,6 61 6,5 70 7,5 7,9 8,4
6,0 6,5 70 75 81 86 91 9,6
83
121,8 132,1 14 2,4 152,8 16
17
18 19 20 21 22 23 24 25
2,6 3,0 3,4 3,9
3,1 3,5 4,0 4,5
35h
5,4 7,0 7,86 82 88 94 10,0 10,6 11,2
2,9
11
6,1
16
7,5 8,2 8,9 2,6 10,5 11,1 11,8 12,6
18 19 20 21 20 25 24 25
3,5 12 4,115 4,8 18 5,4 15
8
8,9 9,4 10,0 10,7 11,3 12,0
17
während der Messung geschalteten Leitungen der Gesamtanordnung zu beziehen ist. Führt die Neuberechnung der Leitungen in den vorgeordneten Bündeln auch zu Leitungsvermehrungen, kann der KZW trotzdem während der Messung überlastet gewesen sein. Für KZW, die keinen Überlaufverkehr aufnehmen, wie z.B. Elg-Bündel, wird die Anzahl der Leitungen aus den üblichen Verlusttabellen für z.B. B = 2v.H. abgelesen. 46. Berechnungsbeispiel In der Praxis ist die Messung des Grundverkehrs eines Bündels nicht möglich. Das abschließende Beispiel soll
308
Beispiel:
2
1 2 3 4 Summe: bündel
Überlauf-
Angebot A (Erl)
verkehrswert R vOornachher her
K
3
4
5
6
7
8
9
9,53 9,2 15,29 4,04 38,06
12 12 18 6 _
1,4 3,5 3,5 2,0 —_
vollk vollk. vollk, vollk _
11,8 10,9 19,0 5,0 —_
12 15 25 6 —_
2,27 17 3,71 0,96 8,64
2,27 0,58 0,69 0,96 4,50
10,46
12
_
vollk.
—
HF
60€
erf. Ltgn.
P
20,0 8,64 11,386
= =
Überlaufverkehr Grundverkehr
15,86
=
neues Angebot bündel
vorher
4,50 = Überlaufverkehr nachher
an Überlauf-
Funssgmog
1
vorh. Ltgn.
uoA
Meßwert y (Erl)
u9zjaufyea
Ql-Bündel Nr.
Fachbeiträge zeigen, wie wird, damit
dieser Verkehrsanteil rechnerisch die Leitungsberechnung stirnmt.
gefunden
Für 15,86 Erl Angebot, K = vollk. und B = 20 v.H Überlaufwahrscheinlichkeit sind nach Tabelle4 insgesamt 17 Leitungen zu schalten. Der Restverkehr des Überlaufbündels beträgt 20 v.H. von 15,86 Erl = 3,17 Erl. Dieser Verkehrsrest
bildet
mit
den
Resten
weiterer
II.Ql-Bündel
und dem Grundverkehr des III.Ql-Bündels das Verkehrsangebot für dieses Bündel. Ebenso wird auch das Angebot an den KZW gefunden. 5. Schrifttum (1) (2) (3] {4J]
[5]
[6) [7]
=
[8 19
f10)
310
Bretschneider, G.: Die Berechnung von Leitungsgruppen für überfließenden Verkehr in Fernsprechwählanlagen. Nachrichtentechnische Zeitschrift, 9 (1956) 11, Seite 533—540. Begriffe der Verkehrstheorie und Vermittlungstechnik (Entwurf 1968), bearbeitet im Fachausschuß Vermittlungstechnik der NTG. Lotze, A.: Verkehrstheoretische Fragen bei der Gestaltung Internationaler Fernwählnetze. Nachrichtentechnische Zeitschrift, 19 (1966) 11, Seite 633—639. Lotze, A., und R.Schehrer: Die streuwertgerechte Bemessung von Leitungsbündeln in Wählnetzen mit Leitweglenkung. Nachrichtentechnische Zeitschrift, 19 (1966) 12, Seite 719-723. Lotze, A.: Tafeln für Streuwert D und Überlaufverkehr R von einstufigen Koppelanordnungen mit unvollkommener Erreichbarkeit. Institut für Nachrichtenvermittlung und Datenverarbeitung der Technischen Hochschule Stuttgart (1965). Herzog, U. und A. Lotze: Das RDA-Verfahren, ein Streuwertverfahren für unvollkommene Bündel. Nachrichtentechnische Zeitschrift, 19 (1966) 11, Seite 640-646. Hoffmann, E.: Bemessung von Querleitungsbündeln in Nachrichtennetzen mit Leitweglenkung. Siemens Zeitschrift 36 (1962) 7, Seite 532—535. Projektierungsunterlagen für Vermittlungssysteme. Herausgegeben von der Standard Elektrik Lorenz AG Stuttgart (1966). \ Tabellen für Planung und Betrieb von Fernsprechanlagen. Herausgegeben von Siemens & Halske AG München (1961).
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Zweier/Wählstern
Die gebräuchlichen Gemeinschafts- und Wählsternanschlüsse der
Deutschen Bundespost Bearbeiter:
Jürgen
Haag
1. Allgemeines Da für
mehr den
als die Hälfte der Kosten
Ausbau
des
einer Fernmeldeanlage
Ortsleitungsnetzes
ausgegeben
werden
müssen, erscheint es besonders lohnend, die nur schlecht ausgelasteten Fernsprechanschlußleitungen mehrfach auszunutzen. Hierfür verwendet man Vermittlungseinrichtungen, die den Fernsprechverkehr einer Mehrzahl von Zweiganschlußleitungen auf wenigen Hauptleitungen zusarnmenfassen. Der Zweier- oder Gemeinschaftsanschluß (GAs) ermöglicht das Zusammenfassen von zwei Anschlußleitungen auf einer Hauptleitung. Die bei der Deutschen Bundespost (DBP) gebräuchlichen Wählsterneinrichtungen (WstE) fassen den Fernsprechverkehr von bis zu 120 Teilnehmern zusammen, um ihn auf wesentlich weniger
Hauptleitungen
(z.B.
18)
zur
Vermittlungsstelle
(VSt) durchzuschalten. Da beim GAs nur eine Doppelader zur VSt zur Verfügung steht, ist im Gegensatz zum Wählsternanschluß keine Fernsprechverbindung zum Partnerteilnehmer möglich. Die gegenseitige Verkehrsbehinderung der Zweierpartner ist außerdem so groß, daß eine Ermäßigung der Grundgebühr für Zweieranschlüsse gewährt wird. Bild1 zeigt eine Zusammenstellung der bei der DBP gebräuchlichen Gemeinschaftsund Wählsternanschlüsse. Bei den bis 1955 entwickelten Einrichtungen wurden noch die in der Vermittlungsstelle möglichen Einsparungen wahrgenommen. Die Bilder la und 1b zeigen den Gemeinschaftsanschluß 53 und die Wählsterneinrichtung 53/55. Bei diesen Einrichtungen wird der abgehende Fernsprechverkehr nicht aufgespreizt, so daß in der Vermittlungs-
al
Fachbeiträge
GAs
G6ZI
ASH.
GHl
Table
1_[88
I
2
SB:
se
WstAs
GUm
a) WstZt WstSch
WstHl
WstAs Wstzt WstSch
WstHl
Fr
Wstle ; _ Im
Wste
d)
312
NL. N)
N
Stromversergungsader
WstHl
Dr w
Rast x 45
5
4.
IHstHl
WetSch
LW
HERE
Steuerodern
WstAs WstzI
[1]
Wste
1
w
LW
Zweier/Wählstern stelle I. Vorwähler bzw. Teilnehmerschaltungen eingespart werden können. Dies erfordert andererseits besondere Leitungswählergruppen und damit eine unerwünschte Rufnummernbindung. Um die Einsparungen im Wählsystem möglichst groß zu machen, wurden besondere Einrichtungen geschaffen, um eine Anschaltung an die freien Rastschritte der Anrufsucher des Wählsystems 55v zu ermöglichen. Die Steuereinrichtungen in der Vermittlungsstelle für Gemeinschaftsumschalter (GUm) und Wählsternschalter (WstSch) werden Gemeinschaftsübertragung (GUe) und Wählsternübertragung (WstUe) genannt. gen zum Cemeinschaftsanschluß 53 und
Die Übertragunzum Wählstern-
anschluß 53 müssen u.a. auch aus vermittlunestechnischen Gründen dem entsprechenden Wählsystem angepaßt werden. Eine besondere Lösung stellt der I. Gruppenwähler 55z dar; hier kann auf eine GUe verzichtet werden. Der notwendige Aufwand wird in der Gruppenwählerschaltung geleistet. Wegen einiger Nachteile und wegen der nicht zu vernachlässigenden Vorleistungen gelangt diese Wählertype nur noch bei Klein-VSt 57 zum Einsatz. Bildi1. Überblick über die bei der DBP vorwiegend eingesetzten Einrichtungen zur Einsparung von Anschlußleitungen a) Gemeinschaftsanschluß 53, b) Wählsterneinrichtung 53/55, c) Wählsterneinrichtung 62, d) Wählsterneinrichtung 63 AS = Anrufsucher GAS = Gemeinschaftsanschluß GHl = Gemeinschaftshauptleitung GUe = Gemeinschaftsübertragung GUm = Gemeinschaftsumschalter GW = Gruppenwähler GZ] = Gemeinschaftszweigleitung KS63 = Koppelteil des WstSch 63 KUe 63 = Koppelteil der WstUe 63 LtUe = Leitungsübertragung LtZo = Leitungszuordner LW = Leitungswähler StS63_ = Steuerteil des WstSch 63 SiUe 63 = Steuerteil der WstUe 63 TS = Teilnehmerschaltung vw = Vorwähler wstAs = Wählsternanschluß wstHl = Wählsternhauptleitung wstSch = Wählsternschalter wWstUe = Wählsternübertragung WstZl = Wöählsternzweigleitung
313
Fachbeiträge Alle
tungen
neueren, (und
alle
nach
1960
entwickelten
zukünftigen
Wählsterneinrich-
Einrichtungen
dieser
Art)
beschränken sich auf die Einsparung von Adern des An«+ schlußleitungsnetzes. Ein Eingriff in das Vermittlungs« system ist deshalb nicht notwendig. Die WstUe 62 und 69 spreizen den zusammengefaßten Fernsprechverkehr wieder auf, so daß die entsprechenden Übertragungen nur am Hauptverteiler (HVt) anzuschalten sind. 11.
Zusammenarbeit Wählsystemen
mit
den
vorhandenen
Zur Steuerung benutzen die Gemeinschafts- und Wählsternübertragungen die Kriterien der c-Ader zwischen Leitungswählerausgang und Teilnehmerschaltung bzw. I.VW. Dabei können folgende Potentiale, gemessen gegen Erdpotential (OV), auftreten: Ruhezustand abgehende Belegung ankommende Zur
Steuerung
Belegung des
etwa — 60 Volt offene Leitung bzw. positiver als — 10V positiver als — 10V
Gemeinschaftsumschalters
ist
es
not-
wendig, daß vom Leitungswähler her die Rufspannung an der a-Ader anliegt, während die b-Ader im Rufzustand geerdet ist.
2. Koppelelemente Da alle Vermittlungseinrichtungen, die abgesetzt von der Vermittlungsstelle arbeiten, ohne besondere Energiequelle in ungeschützten Räumen arbeiten sollen, werden an die dort eingesetzten Koppelelemente besondere Anforderungen gestellt. Neben dem gegenüber der Vermittlungsstelle erweiterten Klimabereich (— 25°C bis + 65°C) kommt
erschwerend
der
Mangel
an
verfügbarer
Steuer-
energie hinzu. Für den Einsatz in Gemeinschaftsumschaltern und Wählsternschaltern stehen z.Z. die in den folgenden Abschnitten beschriebenen Koppelelemente zur Verfügung.
314
Zweier/Wählstern
Bild3.
Ansicht des Haftrelais, Anker abgenommen (werkbild AEG-Telefunken)
21. Haftrelais Das Haftrelais ist aus dem Flachrelais 48 entwickelt worden. Es hat die Eigenschaft, nach Abschaltung seiner Anzugserregung im angezogenen Zustand zu verbleiben.
315
Sagıyaqydeg
glE
Schaltstreifen a-d Bild4. Aufbau des Edelmetallkreuzverbinders (EKV). Nicht dargestellt: Stangenanzugsund Haltespule sowie Stangenkontakte
Zweier/Wählstern
Bild5.
Ansicht
des Edelmetallkreuzverbinders
(Werkbild TuN)
317
Fachbeiträge Zum Rückstellen des Haftrelais in den Ausgangszustand wird der Relaisanker durch eine Gegenerregung, welche die Remanenz im Relaiseisen aufhebt, abgeworfen. Um die für die Betätigung der Kontakte notwendige Haltekraft zu erzeugen, wird die Remanenz des Relaiseisens ausgenutzt.
Durch
geeignete
Ausbildung
der
Berührungs-
fläche zwischen Kern und Anker — unter Fortlassen des Trennbleches — wird eine genügend große Haltekraft erzielt. Da an der Berührungsfläche direkt Eisen auf Eisen liegen muß, werden aus Korrosionsgründen in Anker und Kern entsprechend ausgeformte Nirosta-Nieten eingepreßt (Bild 2). äußerlich
22.
Ein solches Haftrelais unterscheidet sich kaum von einem Flachrelais 48 (Bild 3).
Edelmetallkreuzverbinder
rein
(EKV)
Der in Bild5 gezeigte EKV arbeitet nach dem Prinzip eines Koordinatenschalters. Er hat neun senkrecht angeordnete Stangen und 50 waagerechte Querglieder. Die Stangen bestehen aus Plexiglas. In diese Plexiglasstangen sind Schaltstreifen mit abgewinkelten Zähnen eingebettet. Die Stangen werden durch Stangenmagnete angehoben und gehalten. An die Stangen sind die Abnehmerleitungen (Wählsternhauptleitungen) angeschlossen (Bild 4). Die 50 Querglieder bewegen sich mit Hilfe von Magneten waagerecht. Ein Koppelpunkt wird beim Herabfallen einer Stange durchgeschaltet. Dabei schieben sich die Zähne einer Stange über die Quergliedfedern, die mit den Zubringerleitungen (Wählsternzweigleitungen) verbunden sind. Jedem Querglied ist ein Prüfstab zugeordnet, der beim Verklinken einer Stange mit dem Querglied verschoben wird und den Prüfstabfedersatz betätigt. Nach Abfall des Quergliedmagneten gehen alle Federn, außer denen, die verklinkt wurden, in die Ausgangslage zurück. Der Prüfstab jedoch und die von ihm betätigten Kontakte bleiben in der Arbeitslage, bis die verklinkte Stange wieder anzieht. Über den Stangenmagneten sind ebenfalls Kontakte angeordnet, die betätigt werden, solange die betreffende Stange angehoben ist. Das 50. Querglied hat nur Überwachungs- und Prüfaufgaben.
318
Zweier/Wählstern 23.
Der
Ordinatenhaftschalter
(OHS)
Der OHS besteht aus 12 Koppelsystemen mit je einer Koppelspule, bis zu neun Arbeitskontakten und einem allen Koppelsystemen gemeinsamen Rückstellmagneten (Bild 6). Die Arbeitskontakte sind einseitig durch Kontaktschienen parallelgeschaltet. In den Sprechkreisen ist eine Gold-Nickellegierung, in den Schaltkreisen eine SilberPalladiumlegierung als Kontaktmaterial einplattiert. Die Kontaktfedern, welche die freie Seite der Arbeitskontakte bilden, werden von Betätigungsstegen geführt, an denen Haftanker befestigt sind. In der Ruhelage werden diese Haftanker in einem magnetischen Kreis gehalten, der aus einem Permanentmagneten, der Jochplatte und dem Kern besteht. Das Haltefeld des Permanentmagneten kann durch das entgegenwirkende Feld der Koppelspule aufgehoben werden, der entsprechende Haftanker fällt dann ab und die Koppelkontakte schließen sich. Die notwendige Impulsleistung beträgt etwa 200 Milliwatt für jedes Koppelsystem; die erforderliche Impulsdauer ist etwa 2 Millisekunden. Der Rückstellmagnet führt die betätigten Stege
Rückstellmagnef-System
Rücksfellanker Rückstellkern
Befätigungssteg Konfaktschienen > Kontaktfedern
Kern
Haffanker
Permanentmagnet Bild 6.
Schnitt
durch
den
Koppelspule
Jachplatte
Ordinatenhaftschalter
(OHS)
319
Fachbeiträge
mit Rücksteilspule
Kernplatte
Re
=
53 &
S
Federboden
. S
Jochplatte
Zu
3K,
Betätigungssteg
+
6 Haftanker
ou
Koppelspule ———
8
Pal
ud Kontakı-
41
brucke
y”
Kontaktschiene — Kontaktbruckenträger
Gehäuse
J Bild7.
in
die
Aufbau des Ordinatenhaftschalters (Werkbild AEG-Telefunken)
Ruhelage
zurück.
Für
die
Rückstellung
ist
eine
gewährleistet
den
Leistung von etwa 2 Watt erforderlich. Die notwendige Impulslänge beträgt 20 Millisekunden. Ein Kontakt jedes Koppelsystems bereitet im Durchschaltefall die Rückstellung
vor.
völligen Bauteile
320
Ein
Rückstellhilfskontakt
Durchzug des OHS.
des Rückstellankers. Die Arbeitskontakte
Bild der
7 zeigt die 12 Koppel-
Zweier/Wählstern systerne werden in den Koppelfeldern der Wählsterneinrichtung 63 so kombiniert, daß zweimal zehn Eingänge mit dem Ausgang verbunden werden können. Die eine Seite der Koppelspulen wird über eine Entkopplungsdiode herausgeführt. Die andere endet an einem für alle Koppelspulen eines OHS gemeinsamen Punkt. 3. Gemeinschaftsanschluß
53
Vermittlungseinrichtungen, bei denen sich zwei oder mehrere Fernsprechteilnehmer in der Benutzung einer Anschlußleitung teilen, nennt man Gemeinschaftsanschlüsse. Entsprechend den heutigen Anforderungen dürfen an eine Anschlußleitung nur zwei Fernsprechteilnehmer angeschlossen werden. Seit Einführung des Haftrelais werden bei der DBP nur noch Gemeinschaftsanschlüsse 53 eingesetzt. Zweieranschlüsse älterer Bauart werden, wenn es betrieblich notwendig ist, ausgetauscht. Im Fernsprechnetz der DBP sind etwa 20% der Fernsprechteilnehmer als Zweieranschlüsse geschaltet. 19869 wurden mehr als 100 000 Zweieranschlüsse eingerichtet. 31.
Aufbau
Der Gemeinschaftsumschalter 53 enthält 2 Haftrelais, 2 Kondensatoren, 1 Selensäulengleichrichter und 4 in die Verdrahtung gelötete Schichtwiderstände sowie eine An-
schlußleiste. Die Bauteile sind auf einer Grundplatte montiert und werden von einer Blechkappe ganz abgedeckt. Die früher ebenfalls eingebauten Flachgleichrichter haben eine geringere Festigkeit gegen Überspannungen und werden deshalb nicht mehr verwendet.
Die Gemeinschaftsübertragungen sind in der für Vermittlungseinrichtungen üblichen Bauweise aufgebaut. Die Zweierübertragung 53 benötigt 3 Flachrelais. Auf einer Schiene sind die Relais für 10 Zweierübertragungen montiert. Für die Betriebsumschaltungen ist ein Trennsteckverteiler im Zweierübertragungsrahmen vorgesehen. Im Wählsystem 55/55v werden dagegen die Betriebsumschaltungen weitgehend über Schaltstreifen am Hauptverteiler
21 Fernmelde-Praxis
321
Fachbeiträge ausgeführt. Deshalb benötigen keine Trennsteckverteiler. 32,
Schaltung
eines
diese
Zweierübertragungen
Zweieranschlusses
Bild 8a zeigt den Verbindungsaufbau über GUm 53 und 1/2 GUe 53. Im GUm 53 ist die Schaltung für das U2Relais nur angedeutet; sie entspricht der des Ul-Relais. Bei abgehender Belegung (siehe auch Schaltungsauszug, Bild
8b)
zieht
das
Ul-Relais
des
ersten
Teilnehmers
über
Spannung an der a-Ader an, sobald der Vorwähler belegt wird. Es schaltet dann die b-Ader von der zweiten Sprechstelle ab. Da der Anzugstromkreis durch den Ul-Doppelruhekontakt aufgetrennt wird, muß das Relais über den Gleichrichter, der den Aufbau des magnetischen Feldes verzögert, durchziehen. In der Zweicrübertragung erkennt das RI-Relais die Belegung und schaltet die Sprechadern zum Vorwähler durch. Kontakte des R1-Relais bereiten den Anzug des T-Relais vor und trennen R2 von der b-Ader ab. Sobald der Vorwähler eingestellt ist (—60 V an der c-Ader abgeschaltet), kann das T-Relais, nach Wegfall der Gegenerregung anziehen. Kontakte des T-Relais trennen die R-Relais von den Sprechadern ab. Das bereits angezogene RI-Relais erhält danach weiter Erde über einen eigenen Kontakt. Während des Gesprächs liegt im GUm 53 das Ul-Relais hochohmig an den Sprechadern, so daß die Sprechströme nur geringfügig gedämpft werden (Bild 8c). Ein Kontakt des R1i-Relais legt in der Übertragung den Gebührenzähler
des
Teilnehmers
1
an
die
z-Ader,
die
im
Vorwähler
ausgelötet ist. Während des Gesprächs und kurz danach eintreffende Zählimpulse werden so zum richtigen Zähler geleitet. Die Schaltung des GUm 53 ist für 16-kHz-Impulse durchlässig. Da das Ul-Haftrelais sich selbst hält und nicht schon beim Einhängen des Handapparats des Teilnehmers abfällt, können auch kurz nach Gesprächsende eintreffende Gebührenimpulse im 16-kHz-Gebührenanzeiger wirksam werden. Die Auslösung des GUm wird vom Vorwähler 'eingeleitet. Sobald er die Ruhelage erreicht hat, fällt das T-Relais in der 1/2 GUe 53 durch Gegenerregung ab und legt mit seinen Umschaltekontakten über die Wick-
322
«Iz
, Gemeinschaftsumschalter 53
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Pauaoon
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Belegung abg.
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Gemeinschaftsübertragung 33
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I.GW bzw. IW
I |
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| |
| c)
Bild 8. Gemeinschaftsanschluß 53 a) Verbindungsaufbau über GUm 53 und 1/2 GUe 53, b) abgehende Belegung (Schaltungsauszug), c) Gesprächszustand (Schaltungsauszug)
|
ach"
.
Zweier/Wählstern lungen der R-Relais Spannung an beide Sprechadern. Wesentlich für die Auslösung des U1-Relais ist die negative Spannung auf der b-Ader, die das Ul-Relais durch Gegenerregung über die 5500-Ohm-Wicklung abwirft. Bei ankommenden Verbindungen erregt der Rufstrom über
die
a-Ader
und
den
4-uF-Kondensator
das
Ul-Relais,
das die Sprechadern zur Sprechstelle durchschaltet. In der Zweierübertragung kann das T-Relais über die vom Leitungswähler an die c-Ader angelegte niederohmige Erde anziehen. Die t-Umschaltekontakte nehmen die R-Relaisspulen von den Sprechadern. Ausgelöst wird die Verbindung nach Abfall des T-Relais (LW hat ausgelöst) durch Anlegen von Spannung an die b-Ader. Für den Teilnehmer 2 werden bei abgehender Belegung die Sprechadern durch das R2-Relais in der Übertragung gekreuzt. Die Sprechadern des 2. Leitungswählereingangs a2, b2 sind direkt gekreuzt geschaltet. Beim I.GW 55z wird die Kreuzung der Adern durch das B-Relais des I.GW bei Belegungsbeginn vorgenommen. 4. Wählsterneinrichtung
53(55)
Eine bessere Leitungsausnutzung als der Zweieranschluß bietet der Wählsternanschluß. Der WstSch 53b kann im Vollausbau 16 Teilnehmer über 3 Wählsternhauptleitungen (WstHl) an die WstUe 53 anschließen. Ein Teilausbau des WstSch ist möglich. Der weniger verbreitete WstSch 53a ist für nur 12 Wählsternzweigleitungen (WstZl) ausgebaut. Für den Anschluß an Vermittlungsstellen mit Vor-: wählern verwendet man die WstUe 53. Die WstUe 55 ist speziell für die Anschaltung an Rastschritte der Anrufsucher (AS) des Wählsystems 55/55v gebaut. Nach einer geringfügigen Änderung können auch WstUe 53 an das Wählsystem 55v angeschaltet werden, jedoch nicht an 3 Rastschritte, sondern an 3 Teilnehmerschaltungen. Alle bei der DBP heute eingesetzten Wählsterneinrichtungen arbeiten nach dem Abgreifprinzip, d.h. ein Suchwähler in der WstUe greift die Leitung ab, auf der gerade ein Anruf (c-Ader wird positiver als — 10V) gemeldet wird. Im Gegensatz dazu gibt es noch das bei der
325
Fachbeiträge DBP nicht eingesetzte Verfahren, den Wählsternschalter für ankommende Belegungen mit Hilfe von Wahlimpulsen zu steuern. Zum Anschluß der Wählsterneinrichtung 53(55) werden im allgemeinen besondere Leitungswählergruppen (LW-Gruppen) aufgebaut, da für den abgehenden Verkehr nur 3 IVW (TS), für den ankommenden Verkehr aber 16 LW-Ausgänge notwendig sind. Durch diese besonderen LW-Gruppen ergibt sich eine unerwünschte Rufnummernbindung, die das Umschalten von Wählsternteilnehmern erschwert. Im Netz der DBP sind z.Z. etwa 10000 WstE 53(55) eingeschaltet. 41.
Aufbau
Der WstSch 53 arbeitet ausschließlich mit Flachrelais. Neben 19 normalen Flachrelais 48 enthält die Schaltung noch 51 Haftrelais. Der WstSch wird als konstruktive Einheit staubdicht abgedeckt, mit Hilfe eines Montagerahmens in ein Kabelverzweigergehäuse (KVz-Gehäuse) eingebaut und mit 19 doppeladrigen Steckerschnüren an eine Rangierleiste angeschlossen. In der WstUe 53(55) werden im Gegensatz zum WstSch 3 Drehwähler verwendet, die bei ankommendem Verkehr den belegten LW-Ausgang heraussuchen, bei abgehendem Verkehr den zum Teilnehmer gehörenden Zähler anschalten und an den entsprechenden Leitungswählerausgang Sperrpotential geben. Neben den Drehwählern werden in der WstUe normale Flachrelais 48 und 3 Thermorelais verwendet. Die Wählsternübertragungsrahmen sind in der VSt in besonderen Gestellen eingebaut, in denen bis zu fünf solcher Rahmen untergebracht werden können. 42. in
Schaltung
Die
Zusammenschaltung
Bild 9
dargestellt.
Die
der
Wählsterneinrichtung
Wählsternübertragung
ist
an
53
ist
drei
I.VW oder an drei Anrufsucherschritte (TS) für den abgehenden Verkehr und an LW-Ausgänge für den ankommenden Verkehr angeschlossen. Die Zähler werden über besondere Arme der Drehwähler angesteuert. Der WstSch enthält im wesentlichen 3 Relaiswähler (Bild 11), die mit den WstHl zusammengeschaltet sind. Jeder Relaiswähler
326
Wstz! | Wählsternschalter | WstHi | | Wst Sch 53 | |
: „a
ai
Relaiswähler |
ab
|
4
|
“ \
|;
|
Un
|
Wählsternübertragungsrahmen Wstle-R53 mit 3 Wählsternübertragungen WsfVe53
1
u: Yeti
FE
|
z
{3
||
—_
Bl
Gebührenzähler 1.16
L2E
Bild 9.
Übersichtsplan
der
Wählsterneinrichtung
53
mirs
Fachbeiträge
:
=
nl,
|
NL
_
Wst Sch
5;
| Bild 10,
4
|
__ı_
Teilnehmerschaltung, Anlaßim Wählsternschalter 53
Wstle
Le
|
und
Prüfweg
* Abworfwicklungen der Haftrelars
Bild 11.
328
Relaiswähler
des
Wählsternschalters
53
-
Zweier/Wählstern besteht, entsprechend der Zahl der auszuwählenden Teilnehmer, aus einer Kette von 16 Haftrelais (WstSch 53b) I bis XV1 und den gemeinsamen Steuerrelais N, O, Si
und S2. Der Relaiswähler wird über Spannungsimpulse über die a-Ader gesteuert. Das O-Relais bereitet den ersten Schritt des Drehwählers vor und bleibt während des weiteren Einstellvorgangs angezogen. Das N-Relais hält sich durch Kurzschluß seiner Wicklung ebenfalls während des Einstellvorgangs. Der erste Spannungsimpuls bringt
S1-
und
I-Relais.
Die
Relais
Si
und
S2
sind
so
aus-
gelegt, daß sie stets vor den Kettenrelais anziehen. Relais I bereitet den Stromkreis für Relais II vor. In der Pause fällt Si ab. Beim zweiten Impuls können S2- und II-Relais anziehen. In diesen Stromkreis ist außerdem die Rückstellwicklung des Haftrelais I eingeschleift. Das während der Pause durch Remanenz gehaltene Haftrelais I fällt ab. Das Haftrelais II hält sich entsprechend während der nächsten Pause. Alle Zweigleitungen zusammen bilden im Ruhezustand den Brückenzweig einer Brückenschaltunsg (Bild 12), die bei einem Ableitwiderstand von 24 kOhm je WstZl abgegli-
Tin
\
[©]
w
[O] TInz
60K w2
"
an
T6Ok
Tal
GrıYW
Wärz
N
th b-Ader(Hstle)
3500
1270 Bild 12.
su
Prinzip
der
Anlaßschaltung
im
Wählsternschalter
53
329
Fachbeiträge chen ist. Beim Abheben des Handapparates eines Teilnehmers wird die Brücke soweit verstimmt, daß das Anlaßrelais AN sicher ansprechen und den Suchvorgang einleiten kann. Teilnehmerschaltung, Anlaß- und Prüfweg im WstSch 53 zeigt der Schaltungsauszug in Bild 10. Der Re+ laiswähler des WstSch wird synchron mit einem Drehwähler in der Übertragung fortgeschaltet, bis nach Anzug eines Kettenrelais der Prüfstromkreis über die Teilnehmerschleife geschlossen wird (z.B. Relais III in Bild 10). Der Suchvorgang wird damit beendet. Der Drehwähler in der WstUe schaltet den Teilnehmerzähler an. Die WstUe hat inzwischen einen I.GW belegt, der den Wählton sendet (Bild 13).
Der
Teilnehmer
kann
nun
die
Verbindung
auf-
bauen. Zur Überwachung der Verbindung bleibt im WstSch das Haftrelais H mit niederohmigen Wicklungen eingeschleift. Beim Auslösen wird dieses Relais durch Gegenerregung abgeworfen und die Rückkehr des Relaiswählers in die Ruhelage eingeleitet.
|
WstSch
H
|
Wstue
|
!
yW
3% | Anzugstram für P-Rel.und [Preston
Bild 13.
330
| YOr
Abwurkltrom für H-Rel.
Durchgeschaltete Verbindung einrichtung 53
der
Wählstern-
Zweier/Wählstern Bei ankommendem Verkehr läßt ein disjunktiv an alle 16 c-Adern geschaltetes Anlaßrelais einen der drei Drehwähler an. Während bei abgenendem Verkehr zuerst die dritte
WstHl
belegt
wird,
verwendet
man
für
ankom-
mende Belegungen zuerst die erste WstHl. Der Drehwähler in der WstUe und synchron dazu der Relaiswähler im WstSch schaltet so lange weiter, bis über einen Schaltarm des Drehwählers die Erdbelegung an der c-Ader gefunden ist. Nach beendeter Einstellung erhält die Sprechstelle zunächst einen ersten Ruf aus der WstUe und anschließend den Weiterruf vom LW. Die Verbindung wird überwacht und ausgelöst wie beim abgehenden Verkehr. Die WstHHl werden auf unzulässige Ableitungen und Unterbrechungen überprüft. Bei Störungen werden sie selbsttätig abgeschaltet, signalisiert und nach Beseitigung der Fehler wieder in Betrieb genommen. Durch eine Schaltungsänderung im Gestellrahmen kann die in Abständen von etwa 20 Sekunden wiederkehrende Alarmgabe (alternierender Alarm) überbrückt werden. 5. Wählsterneinrichtung Die
WstE
62
62
ermöglicht
den
Anschluß
von
49
Einzel-
anschlüssen. In der VSt werden die WstHl wieder auf komplette Anrufeinheiten aufgeteilt, so daß die Teilnahme an Sonderdiensten ohne besondere Maßnahmen möglich ist. Durch Umstecken von Brückensteckern im WstSch ist auch die Anschaltung von Zweieranschlüssen am WstSch möglich. Aus betrieblichen Gründen (erschwerte Störungseingrenzung) dürfen jedoch nur dann Zweier über die WstE geschaltet werden, wenn es bei der Neueinrichtung notwendig wird, zur Gewinnung freier Adern für die WstHl und die Steueradern bereits vorhandene GHIl von Zweiern zu verwenden. Die Fertigung dieser WstE wurde eingestellt. Es befinden sich etwa 200 Anlagen in Betrieb. 51.
Aufbau
Außer dem Edelmetallkreuzverbinder (EKV) werden für die Wählsterneinrichtungen kleine Doppelrelais und Flachschutzkontaktrelais neben den üblichen Bauteilen ver-
331
Fachbeiträge wendet. Der WstSch 62 nimmt im KVz-Gehäuse 59 den Raum von 3 Buchten ein. Eine Bucht bleibt frei für die Aufnahme von Endverschlüssen. Der WstSch wird in eine Rangierplatte eingehängt. Zur Anschaltung des WstSch sind 38 vieradrige Verbindungsschnüre erforderlich. In einen Gestellrahmen normaler Breite und Bauhöhe passen neben dem Meßfeld und: einer notwendigen 50-HzStromversorgungsschiene
2
WstUe
62.
Die
Verbindungs-
52.
Wirkungsweise
kabel zwischen dem HVt und einer WstUe werden an der Rückseite der WstUe über Steckverbindungen angeschlossen. In gleicher Weise verbinden Steckerleisten das Gestellrahmenkabel mit der WstUe. Schaltung und ‘der WstE62
Die Zusammenschaltung der Einrichtung zeigt Bild 14. 9 WstHl (2-adrig) verbinden die beiden EKV in WstSch und WstUe. Die WstHl dienen vorwiegend der Durchschaltung der Gespräche, vorbereitend wird jedoch jeweils die im Zyklus nächste freie Stange des EKV im WstSch über die dazugehörige WstHl gehalten. Zum Signalaus-
Wählsternschalter Tin.
Wählsternübertragung | TS aderW
|
©
,
[4]
3
|
IWStHl
9
|
49
—
6
=
a 5
S|
| | | |
N ur
1
Speicherkondensalor|
Bild 14.
332
451
Steuerteil
di
eueragern
Steverteil
Wechselstrom
f
-
1Ader
|
Gleichstromversorgung
Blockschaltbild
der
H1
Strom-
versorgung
‘ | und Signale
|
Wählsterneinrichtung
62
NW
Zweier/Wählstern
WstSch
WstVe
!
I. (wieI)
|
men fi
„|
|
ZEOV
J0Hz
t
(wieI, jedoch nur zur GeräuschspannungsKompensation) Bild 15.
Signalisierungsverfahren über besondere
der Wählsterneinrichtung Steueradern
62
tausch zwischen WstSch und WstUe werden 3 Steueradern benötigt, denen eine vierte Kompensationsader hinzuzufügen ist (nach Möglichkeit in einem Vierer geschaltet). Als fünfte Hilfsader kommt noch eine Stromversorgungsader hinzu. Der Gesamtwiderstand dieser Adern muß mit Hilfe eingebauter Regelwiderstände vor Inbetriebnahme auf
500
Ohm
austausches Weise ist Einzelader
es 4
abgeglichen
ist
in
Bild 15
nach diesem verschiedene
werden.
Das
dargestelli.
Prinzip
Auf
des
sehr
Signal-
einfache
Verfahren möglich, über eine Zustände (22) in beiden Rich-
tungen zu senden.‘ Verwendet man 3 Steueradern, sind 22.5 = 64 Schaltkennzeichen zur Synchronisierung der Einstellvorgänge von WstUe und WsiSch möglich, Im Ruhezustand sind die Relais Ra und Rb in WstUe und WstSch angezogen. Die Halbwellen des angelegten Wechselstroms
(etwa
30
mA)
teilen
sich
—
gesteuert
von
den
Gleichrichtern — so auf, daß die Ra-Relais nur von der einen und die Rb-Relais nur von der anderen Stromrichtung durchflossen werden. Öffnet einer der Kontakte 1, ist die Stromrichtung unterbrochen, die seither die Ra-Relais erregte. Mit den Kontakten 2 werden die Rb-Relais ge-
333
Wählsternschalter
| Kstat |
rm
;
|
a
. at
_
br
NA--1
en,
fr
rl,
|
| *
[22%
ad
A
a 40
-
\
Wählsternüberfragung au
'yersorgungs-!
| ader
Ih
ı
| StramFegu -, |
IH
sHı [E52] a
!
7% et
L__-J]
Rn
b
| to
” |
y
a,
F
IW/LW r |
-
||| \
»
TI
TS/LH
oa’
001 oe |
550 ö
s|
- ++
7
n
4000 F
irı..Trennkontakte Ih Hilfskontakte 0 Überwachung v zum Üodieren
n m
-50V des EKV werden beim Durchschalten des TInT betätigt werden beim Anzug einer Stange betätigt der a -Ader auf Unterbrechung und Erdschluß des Tin
* Ausscheidung,ob Anlassung aus WstSch oder Wstle D Qeillung für Stangenanzug Überwachung der b-Ader auf Erdschluß
Bild 16. Schaltungsauszug einer durchgeschalteten Verbindung über die Wählsterneinrichtung 62, Anschaltung der Überwachungsstromkreise für WstZl, WstHl und c-Ader. Haltestrormkreis für Stangen des EKV (gezeichnet: TIn 1 auf WstHi 1 durchgeschaltet)
adeımaqydeg
Wstzt
Tin?
Zweier/Wählstern steuert. Die Kontakte der Steuerrelais aller bilden zusammen eine Kontaktpyramide, von gänge für die Einstellung der 49 Querglieder gen
der
EKV
ausgenutzt
werden.
Die
vierte
Steueradern der 58 Ausund 9 StanSteuerader
ist
zwar mit Gleichrichtern und Relais beschaltet, die Relais tragen jedoch keine Kontakte, da diese Ader lediglich der Kompensation von Geräuschspannungen dient. Den Teilnehmern sind im WstSch und in der WstUe Flachschutzkontaktrelais zugeordnet. Beim Abnehmen des Handapparates oder beim Aufprüfen des LW auf die WstUe sprechen die Teilnehmerrelais an. Über Hilfsrelais werden von ihnen die Stromkreise der im Ruhezustand über die Steueradern angezogenen Steuerrelais unterbrochen und dadurch die Einstellung der Querglieder und Stangen veranlaßt.
Bild
16
zeigt
einen
Schaltungsauszug
einer
durchgeschalteten Verbindung. Trennkontakte schalten die Teilnehmerschaltung im Wählsternschalter ab und über die
Stangenkontakte
gesteuerte
Hilfsrelais
trennen
wäh-
rend des Gesprächszustandes die Steuer- und Überwachungsstromkreise von den WstHl, so daß die Gesprächsverbindung vollkommen galvanisch ohne Nebenschlüsse und Gleichrichter im Längs- oder Querzweig durchgeschaltet ist. 6. Wählsterneinrichtung
63
Mit der WstE 63b können bis zu 120 Fernsprechteilnehmer über 18 WstHl zur VSt durchgeschaltet werden. Im vollausgebauten Zustand ist diese Einrichtung besonders wirtschaftlich. Da die notwendigen Steuerorgane zentralisiert
sind,
ist
ein
Koppelteils in WstSch tung mit insgesamt 40 lich,
wenn
richtung
61.
dies
einer
zur
WstE
Teilausbau
durch
Weglassen
und WstUe möglich. Die Gemeinschaftsanschlüssen
Freischaltung
erforderlich
von
ist.
WstHl
bei
eines
Beschalist mögder
Ein-
Aufbau
In der WstE
freies
63 findet
Koppelelement
Verwendung.
Zur
als raumsparendes der
Steuerung
und
ruhestrom-
Ordinatenhaftschalter
der
aus
OHS
(OHS)
aufgebauten
335
Fachbeiträge Koppelfelder dienen neben den bekannten Fernmelderelaistypen 34 (im WstSch) und 48 (in der WstUe) Bauteile der Halbleitertechnik. Diese sind so auf Druckschaltungskarten zusammengefaßt, daß einige Baugruppen sowohl im Schalter als auch in der Übertragung eingesetzt werden können. Das geringe Volumen dieser Bauleile ermöglicht
es,
daß
der
WstSch
63b
in
einem
KVz-Gehäuse
59
Platz findet. Die Baugruppen der WstUe 63b haben in einem Relaisgestellrahmen normaler Bauweise Platz. Im Teilausbau (WstE 63a) für 60 Teilnehmer entfallen 3 Relaisschienen und eine Koppelfeldhälfte (einschließlich Teilnehmersatz).
Über
Buchsenleisten
und
Klinken
im Bedienungs-
feld sind die wichtigsten Punkte der Steuerung herausgeführt, so daß Prüfgeräte für die Verbindungswege- und Funktionsprüfung angeschaltet werden können. Steckbare Sperrübertragungen erfüllen die Aufgaben der Gemeinschaftsübertragungen, wenn Gemeinschaftsanschlüsse an den Wählsternschalter angeschaltet werden sollen. Im Netz der DBP sind z.Z. etwa 1000 WstE63 eingeschaltet. 62.
Arbeitsweise der WstE63
Bild
deutet
17
ist
|
zeigt
der
Funktion
Blockschaltbild
Vollausbau
WstE
63b
Wählsternschalter . Koppelfel!
,
das
und
für
WstE
120
63a;
ange-
Teilnehmer.
Wählsternübertragung
leitungs- | Hählstern- | leitungsanschaltung | hauptieitung | übertragung
I
tn: J
;
der
”,
ı
|
Koppelfeld
17
5
1
6
"
|
|
s
m; . inehmer- Steuerteil iderlifizierung
|
Bild 17.
der
336
Blockschaltbild
|
I
Leilungs- Steverteil Teilnehmerzuordner identifizierung
Wählsterneinrichtung
63a,
b
Zweier/Wählstern Zur Stromversorgung des WstSch dient eine gerade freie WstHl. Die Umschalteeinrichtungen für diese Doppelausnutzung der WstHl heißen Leitungsanschaltung (im WstSch) und Leitungsübertragung (in der WstUe). Die Steuerung der Koppelfelder ist in den elektronisch arbeitenden Steuerteilen zentralisiert. Die zentrale Relaissteuerung, der „Leitungszuordner“, übernimmt die Auswahl der durchzuschaltenden WstHl und der die Stromversorgung
des
WstSch
übernehmenden
WstHl.
Zum
Er-
kennen von Schleifenschluß im WstSch bzw. Belegungserde bei ankommendem Verkehr in der WstUe sind Identiflzierschaltungen auf Teilnehmerkarten zusammengefaßt. Das Absuchen der Teilnehmerschaltungen übernehmen Zählketten
Generator ser
in
WstSch
und
im
WstSch
gesteuert
Frequenz,
vom
WstSch
WstUe, zur
die
von
werden. WstUe
einem
Ein
2-kHz-
Pilotton
gesendet,
dient
dieder
Synchronisierung des Signalaustausches und meldet gleichzeitig das Eintreffen des vollen Speisestroms von 70 mA im WstSch. Wird eine Belegung gefunden, läuft im Steuerteil
des
WstSch
ein
Programm
ab,
das
zunächst
damit
be-
ginnt, die seither als Suchwähler arbeitende Flipflopzählkette anzuhalten und zum Schieberegister umzuschalten. Die Information, welcher Wählsternanschluß mit der VSt verbunden werden soll, ist dem Steuerteil der WstUe zu übermitteln. Hierzu wird die binäre Information der 8 Zählkettenflipflops über ein neuntes Flipflop ausgelesen. Der Schiebetakt von 500 Hz leitet sich von der 2-kHzPilotfrequenz ab und bestimmt die Länge der Telegrammimpulsschritte. Das Impulstelegramm besteht aus 8 Zeichenschritten
und
einem
Startschritt,
der
durch
die
defi-
nierie Lage des neunten Flipflops zu Beginn der Telegrammgabe erzeugt wird. Um die Übermittlung abzusichern, folgt dem ersten Telegramm ein gleiches Wiederholungstelegramm.
Durch
den
Telegrammaustausch
wird
die eine Koordinate des Koppelfeldes bestimmt. Die andere Koordinate legt der Leitungszuordner fest und steuert über die Leitungsübertragung die Leitungsanschaltung der durchzuschaltenden WstHl durch Umpolvorgänge auf derselben. 22 Fernmelde-Praxis
337
a
np
rt]
\
Wi ; während des Gesprächs-
zusland gesp.Iransistor\ ander 5’Ader } während des - -—| Gespröchszustand
andera-Ader
Gleichrichler für Rufspannung kapazitiv überbrückt nz leifungsüberfragung
Sl
ader, 4 |
08 |\+” +
karte-5
Bild 18.
So ooo 7 | 5
0#5 Kontakte |
er
1 Teilnehmer-
|
Nr
H
|
t
e
|
e
Moon |
HI
|
”
Wr
—
.
!
!
_-
r
|
Steuerteil Schalter
|
TS/LW a
SIS
\
53 5 DHS-Kontakte SS
_
Son |
| |
|
05 277
| tr” Nr
| 60V
L_L___
| leitungszuordner
Schaltungsauszug einer tung 63 durchgeschalteten
PH
a. |
Serra |
_Koppelfeld
|
Hilffsader‘ [|
|
Steuerteil | Übertragung
über die WählsterneinrichGesprächsverbindung
|Teitnehmerkarte-Ue
SBH2SqU084
BER
Koppelfeld
Tabelle
Reichweite Schleifenwiderstand
1:
Zulässige Betriebswerte für Gemeinschaftsund Wählsternanschlüsse
Betriebs-und zul. induz. eff. zul Verkehrs: |Schutzerdwiderstand Längsspannung *) (Gr enzm £ )
GTU 2500hm,
GZU+ GHL 35
>40
2
>40
BR
50
6230,38
3#1 30
40
Igpenhebelwagen
[7]
3750
3750
1500
190
=10
=90
=650
=650
=1000
050
w050
>60
-70
2727
I750
Stroboskopisch mit Stimmgabel
Funkenfstörung en 70)
K-Grad nach VDE 0875 Breite 210mm, ® innen 25mm,
Schriftart Zeichenabstand {mm}
30,75,100
125 Hz
außen 120mm
Kleinbuchstaben
Zeilenabstand (mm) (= umschaltbar)
26
26
254
635
43/64]85
425/85
425/8585
423/635/846 423/635/8
Zeichen pro Zeile Namengeber (einstellbare Zeichen + feste
63
63
69
69
63...72
Bu+18+Bu”
19+8u
79+Bu?
Tiocht®
Elo548” g
EloSswC 5)
95)
5)
Einstellung "Bu”)
AnbaulocherTupenbezeichnung Anbausender Typenbezeichnung
79+Bu T loch 10 T send 63
Tsend 66”
Y
1SJ24B
254
LSSLAC
254
20” Elo 133 15133
4)
9 für 100 Boud inSonderausführung * ohne Anbietung >) ohne Werkzeug auswechselbar 4) mit Abschaltung bei Gegenschreiben °’ Elektrische Ein-und Ausschallung
342
Fernschreibgeräte Tabelle
1,5fachem Sperrschritt (Zeichen/s)
Sendekontakte Sendeverzerrung(%) Empfangsanker EmpfangsspielFernschreibstrom (mA) Drucker Reglermotor
50
6°/3
67:
5+1 70
Stroboskopisch mit Stimmgabel 125 Hz K-Grad nach VDE 0875 Breite 94mm, & innen 56 mm,
(nach DIN 6720)
&
Schriftart Namengeber Anbausender
Ohne
STS 624 W Standard Elektrik Lorenz AG
50
>40
raum (*)
1)
Streifenschreiber
Siemens AG
Schrittgeschwindigkeit (Baud) Schreibleistung bei
Zeichenzählvorrichtung
2:
Tesd
Typenbezeichnung Hersteller
ohne
außen 190 mm
Großbuchstben 20 + Bu 19 + Bu Abschaltung _
bei Gegenschrei-
ben mechanisch mit Tastensperre nach dem 69. Zeichen
elektromechanisch mit Sendekontaktsperre nach dem 69. Zeichen
Anbietung.
343
Lochstreifengeräte
Typenbezeichnung Hersteller Schrittgeschwindigkeit (Baud)
Sende- bzw. Empfangsleistung (Z/s) Sendekontakte Sendeverzerrung (!) Empfangsanker Empfangsspielraum (%) Fernschreibstrom
Tsend 61 b Siemens AG
LS534B SEL
Tloch15d Siemens AG
Drelo 554 SEL
Lochstreifenübertrager Tloch 15£ S&H
50 oder 75
50 oder 75
50 oder 75
50
50 oder 75
6?/s oder 10
6?7/s oder 10
6Y/y oder 1ü
625
62/3 oder 10
5r1 40 40 Typenrad 3000 =—55 mit
K-Gradnach
Breite 17,4mm —_
Stimmgabel VDE
cdinnen50mm
—_
_ _ 11) >35 40 Typenhebel 1500 =
5+r1 40 40 Typenrad 3000 >55 135Hz
0875
( außen 190 mm
durchangelocht durchgelocht (Schuppen) gelocht Großbuchstaben
adgaınaqydeg
3:
vrE
Tabelle
Mr 7
1
4:
Datenendgeräte
Gerät
ö
zZ
Fernschreiber 100 Sıemens AG
2
3
fernschreiber 106 Siemens AG fernschreiber Lo 133
Standard Elektrik Lorenz AG (SE) Transdafa 8404 Datensicherungsgerät DASIS mil lochstreifensender
4
6
GrE
7
3
CCHT
Ne2
Übertragungsgeschwindigkeiten
ach
. Zeichengeschw.
pure 4
5
5-dit Ungesichert: 15415 Besichert:
11501 Prübit #2
SEL Fernschreiber 200 .
Siemens AG Transdafa 8514-101 lochstreifeneingabeeinrichlung
auf Gesichert durch Komb.-Kr 19CCHT Ne 2 s-Bit
Ingesichert rn desi CC
Ne
Siemens AG
6
7
8
628
so | Ss | 5
318
00
n
75
58 | 5 | Ss
s %
623 0
a
$ | üegesichert: 520 vo 2378
228
gesichert:
5 75
a
|EHmAE #0ma [Ums. Zu‚satr)
|£ smile 40mA| Für Ferasetzbetrieb.
Abdruck von Versalien und Gemeinen durch doppelte Umschaltung des
Iuseterngesch
als elektronisch.
SI|S
JE male 40mA|
Poritätssicherung
200
5
ss
75 10
18.15
x
2 25 8
ss
n N
|Ss |
Ss
|ErmAlf oma Bincksicharung P Nocklönge 290-Bi
20 |515
0
ECITT
D
ifsteile
$ oder
1615
J
TBNS
zo
\s|-|
8
I-bis 8-Bit
Bemerkungen
20
[0 20mA)\ (DJE-
{I50-7- Bit)
Tr 7 #1 Prüfbit+ Ibis 8-Bit
200 bit/s
Druckers [Es0mAlE 4omA| Kann auf 6-Bit-Code erweitert I£/D Ums!a Uns werden
515
200
8 j2J 700
3
bis
5 % zz
Tr5+15
Siemens AG Transdata 8514-137
8 | [ochstreifenausgabeeinrichtung
5
Coda Trör1s
CC ArZ
[Ausg T Eing.\Schritf-|Ausg. Eing. | . |geschw. | S-Seriel Pr
(Zeichen/s) | (Bad) | P-Faraliel \ 7 Doppeistram
Teletype-Setter- | 5 |
Umschaltung Siemens AG Dotenübertragungsgerdt &HTIO
’
Code
für
oder
2 cent
-
v24
wa@\-|5
-
Paritälssicherung Va)
d
ar
9IRI9FqIIAy9SUII,J
Tabelle
Tabelle 4 Lochstreifensender LS 200
Ibis 8-Bil Tr5r2
3 SEL Lochstreifenkartenleser LSKZI %0 | lochkartenleser IKT Siemens AG Datenendeinrichtungen ron Daten fernverarbeitungssystemen 1+6 1050 m26
n
8
JeBit 1SH1S
5
6-Bit +1 Prüfbit+T
8
623
”
d
£
-
so
£ mA
-
2312
0
7
313
100
2823
[25-50mA
[0
dei 5-Bit-Code 625 146
CcıHT
0 |} Paritätssicherung
A
va
zn
2740 z7ar
7998 IBM Fernschreibrerteiler ISYEW-Ahrl 2 Telefunken-GroßrechenanlageR9|
on
AEG Telegrophie-Anschlußeinheif T-A£ 200 Siemens AG
m|
5
bis
S3rınaqydadg
97€
noch
Dotenendgerät
102 FLEXOWRITER
S-Bit 175415
-
S-Bit TH5+15
-
150-7-8it
8
14 747 Prüfbite2
623 id
Bm
00
so 75
£ 40mA
6
50
£ H0mÄ
77
200
E | für ma. 83 fs-oder |40mA | Datexonschlüsse
fit
E | für mar. 16 Fs-oder om Ootexanschlüsse
ccirr- va
D
| 0
CEITT-V24
|Paritätssicherung
friden @mbH -
2
—
-
16 | Lachstreifenteser Rus
Lochstreifenlesar 38
-
5
‚0
-
= | = | die erforderlichen Schril
Poraltel-Locher 38 Siemens AG pn) ‚Streifen- und Karteniocher DPSOR SEL
-
5 NS 8 de 8
3
-
- |
-
3
-
ui
-
‚Siemens AQ -
SEL
=
E 5
»
ma
|
— | für den Einsatz als selbständige
Endgeräte in T- oder Dafennetzen
enthält ein
fi
ui
und Paratiei/Serisbzw. Serie/Paroitel-Umsetrer
a
2
Datenübertragung
Datenübertragung über Breitbandstromwege
Bearbeiter:
Alfons
Kaltenbach
1. Allgemeines Die DBP bietet für die Datenübertragung für niedrige und mittlere Geschwindigkeiten eine Reihe von Möglichkeiten, um den jeweiligen betrieblichen Forderungen gerecht zu werden. Für das öffentliche Fernsprechnetz stehen drei verschiedene Modems zur Verfügung. Der Modern D1200S erlaubt die serielle Übertragung von Daten mit einer maximalen Übertragungsgeschwindigkeit von 1200 bit/s. Ein Hilfskanal am unteren Ende des Frequenzbandes ermöglicht es, gleichzeitig Signale mit maximal
75
bit/s
vom
Empfänger
an
den
Sender
zurückzu-
senden. Für die gleichzeitige serielle Übertragung von Daten in Vorwärts- und Rückwärtsrichtung wird der Modem D200S eingesetzt. Zwei FM-Kanäle gestatten die gleichzeitige Übertragung der Daten mit einer maximalen Geschwindigkeit von 200 bit/s. Der Parallelmodem D20P ist speziell für Datensammelund Auskunftssysteme eingesetzt. Er ermöglicht die Übertragung von 64 Kombinationen mit einer Geschwindigkeit bis 20 Zeichen/s. Alle diese Modems sind im einzelnen im „taschenbuch der fernmeldepraxis“ 1968 und 1969 beschrieben. Sie entsprechen den CCITT-Empfehlungen. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für einen weltweiten Datenverkehr im Fernsprechnetz. Daneben ist die Möglichkeit, über festgeschaltete Stromwege mit Fernsprechbandbreite und unter Benutzung geeigneter Modems Übertragungsgeschwindigkeiten bis 4800 bit/s zu erreichen, gegeben. Für die Zukunft zeichnet sich jedoch deutlich der Wunsch ab, Daten noch schneller übertragen zu können. Insbesondere für Verbindungen zwischen Elektronenrechnern tritt dieser Wunsch in den Vordergrund. Für die
347
Fachbeiträge Bereitstellung der hierfür notwendigen Breitband-Übertragungswege (BU-Wege) wird die DBP vor neue Aufgaben gestellt. Die BUÜ-Wege werden vorerst als festgeschaltete Verbindungen bereitgestellt. In absehbarer Zeit (zwei
bis
drei
Jahre)
wird
ein
öffentliches
Netz
für
Daten-
übertragung bis zu 50 kbit/s eingerichtet. Dieses Breitbandnetz wird vorübergehend als handvermitteltes Netz unter Benutzung geeigneter Koppelfelder betrieben werden. 2. Leitungsarten Bei BÜ-Wegen sind Orts- und Fernleitungen zu unterscheiden. Ortsleitungen (BÜ-Ol) bestehen nur aus einem BU-Ortsstromkreis. Fernleitungen (BÜ-Fl) enthalten neben dem BÜ-Fernleitungsabschnitt noch die als Zubringerabschnitt zwischen der Endstelle und der nächsten TFVerstärkerstelle verlaufenden Ortsleitungsabschnitte. Für BÜ-F]
werden
nur
solche
Stromkreise
bereitgestellt,
die
sich auf Grund der international genormten Gruppenbildung in einfacher Weise in TF-Kabel- oder RichtfunkÜbertragungssysteme einfügen lassen. Für sehr hohe Tabelle
I: Leitungstypen
BÜ-Leitung im
Frequenzbereich
einer
für
Nominale Bandbreite der
BÜ-Leitung
Breitbandübertragung Frequenzbereich
am Übergabepunkt
Tn-Leitung
10 kHz
Primärgruppenverbindung (PGV)
48 kHz
60...108
kHz
240 kHz
312...552
kHz
25 Hz...5
MHz
Sekundärgruppenverbindung (SGV) TV-Leitung
318
5 MHz
0,05...
10 kHz
Datenübertragung Übertragungsgeschwindigkeiten noch
die
Fernsehstromkreise
stehen zur
gegebenenfalls
Verfügung.
In
auch
der
Ta-
belle 1 sind die für die Breitbandübertragung vorgesehenen Leitungstypen zusammengestellt. Die Normung weiterer BÜ-Wege mit Bandbreiten zwischen 240kHz und 5MHz ist vorerst nicht vorgesehen, solange es möglich und sinnvoll ist, die Wünsche der Benutzer auf die festgelegten BÜ-Leitungstypen abzustimmen. Für BÜ-OIl, deren obere Übertragungsgrenze über 600 kHz
hinausgeht,
axialkabel
zu
wird
verlegen.
es
notwendig,
besondere
Ko-
3. Übertragungstechnische Eigenschaften und Forderungen 31. Bei
Pegelpläne den
48-kHz-
und
240-kHz-Leitungen
sind
die
Pegel
fernleitungsseitig durch die Primär- und Sekundär-Durchschaltepegel festgelegt. Für die Ol-Übergabepegel sind aus Gründen der Zweckmäßigkeit für die sende- und empfangsseitige Übergabe gleiche Werte festgelegt. Die für TV-Leitungen gültigen Pegelpläne gelten auch unverändert für 5-MHz-Leitungen. Im Bild1 sind die Pegelpläne zusammengestellt. Aus den Pegelplänen ist zu erkennen, daß die BÜ-Leitungen als dämpfungslose Vierpole zur Verfügung stehen, gleichgültig, ob es sich um eine BÜ-Fernleitung oder BUÜ-Ortsleitung handelt. 32.
Zulässige
Signalpegel
Für die Größe der BÜ-Signalpegel sind zwei Grenzwerte von Wichtigkeit: 1. der langzeitige Leistungsmittelwert gemessen als Effektivwert und 2. die kurzzeitigen Signalspitzenwerte. Zwischen beiden Grenzwerten besteht kein allgemeingültiger Zusammenhang, weil ihr Verhältnis zueinander von der jeweiligen Signalart und vom angewandten Modulationsverfahren abhängt. Für die Einstellung des Signalpegels im Sendegerät des Benutzers ist der ungünstigere der beiden Grenzwerte maßgebend. Die Bedingung für die
349
BE
+8.dB
305
-365
1502
+02Np +15dB
—
—
OI-Abschnit—— + Pe
-23Np -20 dB
|
ee?
365
+8
05
+8
+8
50150
2-35 HM -35 HU 15075
23 -20
35
ne
E84 -BlEk 9 Bier
we
-405
+02 +15
Biel later
1502
Fe— Ortsicitung —-
l
+02 +15
75
150
-23 -20
-23 -20
2
05
|
+09ND +8d8
150
1502
+02 +15
+02Ng 15 dB
150 -23 -20
IB
15032 -23 Np -20 dB 7582
52 1. 2. 3.
Bild1.
Pegelpläne
für
BÜ-Leitungen
48-kHz-Leitung, Bezugsfrequenz 90 kHz 240-KHz-Leitung, Bezugsfrequenz 460 kHz 5-MHz-Leitung, Bezugsfrequenz 1 MHz
odgayagypeg
0ge
end
| Fl-Abschnitt m —0l- -Atschmitt AUF im) —— +09 HH
Datenübertragung Tabelle
2:
Maximale Signalspannungswerte für BÜ-Leitungen
.
BU-Leitungsart
|
Leistungspegeljwerte am sende- und
empfangsseitigen
Übergabepunkt ©
Baurden @ 5 relativen
in Pegel 0 as 3
mg
35
a
28 Meßwerte 5 5
am Sende-
2
Übergabe-
u.
se
dBm _—
Z-Bezugswert
2
+38
+15
+09
EM Npmo. a KurzzetdBmol49 spitzenwert (ss)
N
(Eff)
Tr
spitzenwert ss
’
_
NP
Kurzzeit-
10,
+3
+0 Im
2,3
7
| +16 | -
u
+2
2 Bu | | Npmol +1,04| +1,38. +2,53 n u I _ mn 15 '— Ba
Langzeitmit- * P
telwert
— 20 m
+ 0,2
150
Langzeitmit- dBmü! -- 4 elwer
igen
zn Per
Npm
48 Lig kHz- 240.kHz|5.MHz Ltg | Ltg
_
an
NP v
_
2
0,61
u
+126 7,8
MB
_
0,23 "
0,17
065
on
_
I
_
15
0,17
”
nm oT
+086
5,2
— 0,8
-.--
1,0
-
spektrale Energieverteilung von BU-Signalen muß noch festgelegt werden. In der Tabelle2 sind die Signalpegelgrenzwerte für die O-dBr-Punkte sowie für die sendeseitigen Übergabepunkte unter Berücksichtigung der in Bild1 angegebenen Pegelpläne und Z-Bezugswerte zusammengestellt. Der Langzeitmittelwert wird mit einem Breitbandpegelmesser unter Vorschaltung entsprechender Filter (PG- bzw. SG-Filter, 5-MHz-Tiefpaß) ermittelt. Die kurzzeitigen Signalspitzenwerte werden oszillographisch gemessen als Spitze-Spitze-Werte. 33.
Lineare
Verzerrungen
und
Geräusche
Die Probleme im Zusammenhang mit der Breitbandübertragung werden z.Z. studiert und Empfehlungen über die charakiteristischen Eigenschaften von 48- und 240-kHzLeitungen. vorbereitet. Vorschläge über Dämpfungs- und
351
Fachbeiträge Laufzeittoleranzen tragung sind vom Um
diese
Werte
von 48-kHz-Leitungen CCITT bereits gemacht einhalten
zu
können,
für Datenüberworden.
müssen
besondere
Leitungsentzerrer eingesetzt werden. Während die Dämpfungsentzerrung von BÜ-Leitungen von der DBP vorgenommen wird, muß die Laufzeitentzerrung z.Z. noch mit privaten
Einrichtungen
vorgenommen
werden.
Die
Lauf-
zeitverzerrungen einer 48-kHz-Leitung werden fast ausschließlich durch die Gruppendurchschaltefilter (GDFi) verursacht. Demgegenüber sind die Laufzeitverzerrungen, hervorgerufen durch die verschiedenen Gruppenumsetzer,
Pilotfrequenzen müssen unterdrückt sein.
"co 642
1038 108
kHz
Bild 2. Restliche Dämpfungsverzerrungen (Anzustreben ist eine Toleranz von 1,5 dB) »S Nach besonderer Vereinborung
a I r
642 655
I
l
1
——
1025 1038108
kHz
Bild 3. Restliche Gruppenlaufzeitverzerrungen (Schema gilt für zwei Gruppendurchschaltefllter, für jedes zusätzliche Gruppendurchschaltefllter 10 «as mehr Toleranz)
352
Datenübertragung
60 Bild
4.
"0
Laufzeitverzerrung
80 [78
30 von
ı
L
mo kHz
Primärgruppenschleife
(Kurve l), 48-KHz-Leitung mit 3 Durchschaltefiltern Pilotsperrfilter 84,08 kHz (Kurve 3), Pilotsperrfilter (Kurve 4)
Leitungsverstärker Ting.
und
Kabeladern,
l
70 f (Kurve 2), 104,08 kHz
verhältnismäßig
ge-
Die Kurve 1 in Bild4 zeigt die mittlere Gruppenlaufzeitverzerrung einer Primärgruppenschleife. Welche Gruppenlaufzeitverzerrung eine 48-kHz-Leitung mit drei GDFi (je nach Leitungsaufbau enthält eine 48-kHz-Leitung zwei bis vier GDFi) aufweist, ist mit der Kurve 2 in Bild4 dargestellt. Der in Bandmitte liegende Pilotton mit einer
23 Fernmelde-Praxis
353
Fachbeiträge Frequenz
von
verfahren
84,08kHz
die
kann
Datenübertragung
bei
einigen
störend
Übertragungs-
beeinflussen.
Es
ist daher vorgesehen, den Pilotton an den oberen Rand des Bandes nach 104,08kHz zu verlegen. Um eine Beeinflussung der Pilotempfänger durch Datensignale zu vermeiden, sind Gruppenpilotsperrfilter notwendig, die in einem schmalen Frequenzbereich in der Umgebung der Pilotfrequenz eine hohe Sperrdämpfung aufweisen. Die durch diese Sperrfilter verursachte Laufzeitverzerrung zeigt Bild4 mit den Kurven 3 und 4. Bei den bisherigen Untersuchungen und Einsatzfällen wurde ein Abstand des Grundgeräusches vom Nutzsignal von >4Np ermittelt. Dieser Wert hat im allgemeinen keinen Einfluß auf die Güte der Datenübertragung. Problematischer sind die Kurzzeitspitzenwerte, die teilweise die Größenordnung der In solchen Fällen kann
Maßnahmen
zu
treffen.
Signalspannungswerte es notwendig werden,
annehmen. besondere
4. Technischer Aufbau der Breitband-Übertragungswege In
diesem
Abschnitt
Aufbau
von
üblichen
Weise
wird
vornehmlich
48-kHz-Leitungen
der
beschrieben,
da
technische z.Z.
aus-
schließlich diese BU-Leitungen für die Datenübertragung benutzt werden. Auf dem BÜ-Fernleitungsabschnitt zwischen den TF-Verstärkerstellen werden die BÜ-Leitungen in der bei Primärund Sekundärgruppenverbindungen geführt.
Die
Ortsleitungsabschniitte
Ta.
Siemens
als
Zu-
bringerverbindung zwischen der Endstelle und der nächsten TF-Verstärkerstelle werden mittels unbespulter Doppeladern des Ortskabelnetzes gebildet. Die Entdämpfung und Entzerrung wird mit tragbaren, für den PG-Frequenzbereich 60...108 kHz geeigneten Transistorverstärkern vorgenommen. Mit diesen Primärgruppenleitungskoffern (PGLtKo) — die mit Sende- und Empfangsverstärkern des neuen
Z12-Systems
der
AG
ausgerüstet
sind
— wurden 1969 die ersten BU-Leitungen ausgerüstet. Die bei diesen Einsatzfällen und die bei vorangegangenen Messungen erarbeiteten Erfahrungen haben gezeigt, daß sich die Verstärkerkoffer für die Einrichtung von 48-kHz-
354
Datenübertragung Ortsleitungen bzw. der Ortsleitungsabschnitte von 48-kHzFernleitungen ohne weiteres verwenden lassen. Die nächsten Verstärkerkoffer werden bereits mit Einschüben der 'TF-Bauweise 7 ausgestattet sein. Außerdem ist für den Einbau der bei vollbestückten Verstärkerkoffern erforderlichen vier TF-Leitungsübertrager noch ein besonderes Leitungsübertrager-Gehäuse geschaffen worden. Aus Gründen
des
Grundgeräusches,
aber
vor
allem
wegen
der
wirk-
samen Nahnebensprechdämpfung bei Gegenrichtungsbetrieb, soll nach den bisherigen Erfahrungen die Betriebsdämpfung der unbespulten Ortskabeladern den Wert von 6Np bei 108 kHz nicht überschreiten. Dies entspricht etwa einer
0,8mm bei
Ol-Länge
von
11km
Aderndurchmesser.
den
derzeitig
Als
eingesetzten
bei
06mm
und
14km
Nebensprechdämpfung
bei
muß
Datenübertragungssystemen
ein Wert von mindestens 3Np angestrebt werden. Gegebenenfalls kann es notwendig werden, die beiden Betriebsrichtungen in getrennten Ortskabeln zu führen oder gar ein TF-Sonderkabel auszulegen. Bild5 zeigt den Aufbau eines BÜ-Weges (48-kHz-Leitung) mit Pegelangaben. In die Ol-Abschnitte von 48-kHz-Fernleitungen müssen in den TF-Verstärkerstellen
1.
GDFi
eingeschaltet werden,
um
sendeseitig Außerbandstörungen mit Sicherheit vom Gruppenumsetzer fernzuhalten und um empfangsseitig das dem Benutzer zuzuschaltende Nutzband zu begrenzen.
2.
Zur
Qualitätskontrolle
der
48-kHz-Leitungen
wird
nur
Klärung
der
der Fernleitungsabschnitt mittels PG-Pilot überwacht und geregelt. Eine Pilotüberwachung für die Gesamtverbindung von Endstelle zu Endstelle ist erst dann vorgesehen, wenn posteigene Breitbandmodems zur Verfügung stehen. Auch bei 240-kHz-Leitungen sollen die Ortsleitungsabschnitte über unbespulte Doppeladern des Ortskabelnetzes geführt und mit tragbaren, für den SG-Frequenzbereich 312...552kHz geeigneten Transistorverstärkern ausgerüstet werden. Die Beschaffung geeigneter Versuchsgeräte und
die
Durchführung
von
Versuchen
zur
Reichweiten-, Entzerrungs-, Nebensprech- und Beeinflussungsfragen steht noch aus. Von diesen Ergebnissen wird es abhängen, ob die Führung der 240-kHz-Ol über das 23*
355
Signalende-
pegel
-42
-49
+02
-42
l
| |
\
150.150
|-02N5
|
—-
I
I )
zen oz I 7
_P< GltgKo _
|
ee
I
|
LI - I)
Io2p |
+02Np TOR
|
|
60..108kHz
2
750
!
ıGdfi , ir
|
Se IL__I -49
150
mE
um
| |
42
1
| ! } -42
I
'! amt
einer 48-kHz-Leitung
|
art.
mit Pegelangaben
| 1-02M;
>} hr |]
0
PitgKo
-+a) — '
150 Bild 5. Aufbau
+02Np
75075082
60..108kHz
|
ı absoluter 0,2Np \Signalendeı Pegel +02Np Meßpegel 17082
adgapaqypeg
MeBpegel + O2Np 75082 absoluter N
Datenübertragung normale Ortskabelnetz beibehalten werden kann, oder nb die Verlegung spezieller symmetrischer oder koaxialer
TF-Ortskabel
leitungen auf jeden Fall
und
verschieden
ob
eine
kanal-System
schrieben.
5. Modems im
vorgesehen
werden
muß.
Bei
5-MHz-Orts-
wird die Verlegung spezieller Koaxialortskabel Fall notwendig. Da die Einsatzfälle von Fall zu sind,
wird
die
TF-Führung
über
verwendet
werden
Art
ein
der
Verstärkertechnik
Einkanal-
soll,
hier
oder
nicht
Mehr-
näher
be-
für Breitband-Übertragungswege
Ein erster Entwurf für einen CCITT diskutiert. Dabei wird
103,8kHz
aus
sprechend
ist
dem
Band
60...108
Breitbandmodem wurde der Bereich von 64,2 bis kHz
bereitgestellt.
Der
Frequenzbereich von 104 bis 108 kHz kann für einen Sprachkanal bzw. Hilfskanal benutzt werden. Als Übertragungsgeschwindigkeit wird 48 kbit/s empfohlen. Entfür
eine
Datenverbindung
über
eine
soll
daher
Sekun-
därgruppe der Frequenzbereich 330...530 kHz und die Übertragungsgeschwindigkeit 240 kbit/s vorgesehen. Bei der Wahl der Übertragungsgeschwindigkeiten wurde berücksichtigt, daß in Zukunft möglicherweise auch Verbindungen und Netze mit Pulscodemodulation (PCM) vorhanden sind, die für die direkte Übertragung digitaler Signale
geeignet
sind.
Der
Datenstrom
einen
Schrittakt aufweisen, der ein Vielfaches der bei PCM verwendeten 8-kHz-Abtastfrequenz ist. Zunächst wird eine Empfehlung für Modems mit Restseitenbandmodulation (RSB) ausgearbeitet, da sowohl Synchron- als auch Asynchronbetrieb erwünscht ist. Der Asynchronbetrieb ist vor allem zur schnellen Übertragung von Faksimileund Bildsignalen für Sichtgeräte gedacht. Nachstehend
wird
der
bei
den
bisherigen
verwendete Modem 3978, Modell 1, der Fa. form beschrieben. Der Modem 3978, Modell
Einsatzfällen
IEM in Kurz1, wurde ent-
wickelt zur Übertragung von Daten auf überlassenen Stromwegen. Er arbeitet mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 40800 oder 20400 bit/s. Der Modem verlangt eine Vierdraht-Verbindung, obwohl er nur in Halbduplex-
357
Fachbeiträge
Daten von der SynchrondatenSteuerung
‚yom Sprachkanal
| 1
Codierer
Taktgeber zur Steuereinheit
|
EinseitenbandModulator
4uBktz
Oszillator
Bild 6. Blockdiagramm
nur
arbeitet;
in
einer
zur BU-Leifung
64 kHz
Taktgeber
betrieb
Verstärker
Daten-
Richtung
und
des Senders
Steuerzeichen
übertragen.
Der
Empfänger
können
werden
Modem
jeweils
erhält
vom
Endgerät die serialisierten binären Daten in Form bipolarer Spannungen. Der Modem wandelt diese Spannungen in eine Komkination aus Phasen- und Amplitudenmodulation einer im Modem erzeugten Trägerfrequenz um. Prüfmöglichkeiten erlauben dem Bediener in Störungsfällen, auf einfache Weise festzustellen, ob die Datenendeinrichtung, der Modem oder die Übertragungsleitung gestört
ist.
Sender
und
getrennte Einheiten betrachtet werden, einem Gehäuse untergebracht sind. Der
Sender
Taktgeber
des
hat
besteht
im
aus
fünf
wesentlichen
Sendeübertragungstaktes
register
des
während
das
Codierers.
zwei
die
völlig
jedoch
Einheiten
(Bild6).
Steuerung
der
zwei
und
Im
als
Codierer
Funktionen: werden
in
Der
Bildung
Schiebe-
die
vom
Datenendgerät kommenden Gleichspannungssignale in eine derartige Form gebracht, daß die Breite des Frequenzspektrums verringert wird und im Bereich von 20,4 kHz ein Energiemaximum aufweist. Die vom Datenendgerät kommende Rechteckbitfolge gelangt zuerst in ein siebenstelliges Schieberegister mit einer Schiebetaktfolge von 40,8kHz. Jedes Bit wird in zwei Impulse umgewandelt. Eines davon stellt das Originalbit dar, das andere hat entgegengesetzte Polarität. Das „1“-Bit erhält die Form 10, beschriebenen
358
„0“-Bit
Modern
als
01
dargestellt
werden
jeweils
wird.
zwei
Bei
Bits
dem
zu
hier
einer
Datenübertragung Doppelleitkombination (Dibit) zusammengefaßt. Durch entsprechende Kombinationen der Bits können vier verschiedene Dibits gebildet werden. Zwischen den Dibits liegt jeweils ein Echobereich, in dem Amplituden verschiedener Höhe auftreten, hervorgerufen durch Überlagerung bzw. teilweise Auslöschung verschiedener Echoimpulse. Diese liegen jedoch so, daß keine Überlagerung mit einem Hauptimpuls möglich ist. In einem auf den Codierer folgenden Tiefpaß werden höhere Frequenzanteile
unterdrückt.
Die
von
einem
Quarzoszillator
er-
zeugte Frequenz von 128kHz wird durch einen Trigger auf die Trägerfrequenz 64 kHz herabgesetzt. In einem Modulator wird die 64-kHz-Trägerfrequenz mit dem Basisfrequenzband von 5,1 bis 35,7kHz moduliert. Mit einem Hochpaßfllter gelangt das obere Seitenband von 69,1 bis 99,7kHz zur Übertragung, während das untere Seitenband unterdrückt wird. Dem oberen Seitenband wird ein Pilotton mit der Frequenz des Trägers zugesetzt, dessen Pegel 10 dB unter dem des Signals liegt. Der Pilotton synchronisiertt im Empfänger einen Oszillator, der die Trägerfrequenz zur Demodulation des empfangenen Signals liefert. Der Empfänger besteht im wesentlichen ebenfalls aus fünf
Baueinheiten
(Bild 7).
Die Empfangsempfindlichkeit liegt zwischen —20 und —6dBm. Schwankungen des Empfangspegels von +6dB werden mit einer automatischen Pegelregelung auf + 1dB ausgeglichen. Dem Empfanegsverstärker schließt sich ein Dämpfungs- und Laufzeitentzerrer an. Zur Wiedergewinnung des Trägers von 64 kHz, der zur Demodulation des
er | + g Bein einstellung
Demadtatort Wieder-
Jewinnung
des Trägers
Bild 7. Blockdiagramm
Oeten- }Emefangsdten, — |,Becodierung Wieder- | Empfangstakt
gewinnung |
| des Taktes |
des Empfängers
359
Fachbeiträge Signals notwendig Pilotfrequenz aus
ist, wird mit einem dem Signalgemisch
64-kHz-Filter ausgesiebt.
die Vor
diesem Filter wird die Pilotfrequenz phasenrichtig zum Signalgemisch justiert. Der ausgefilterte Träger wird begrenzt und verstärkt und dann auf den Eingang eines phasengesteuerten Oszillators geführt, der im wesentlichen aus einem Phasendiskriminator besteht. Er liefert eine Gleichspannung, dessen Polarität und Amplitude von der Phasendifferenz zwischen dem empfangenen Träger und der Oszillatorschwankung abhängt. Sie dient zur Phasensynchronisation
gang
wird
eines
dem
Schaltkreisen
64-kHz-Quarzoszillators.
Demodulator
besteht:
zugeführt,
dem
Der
der
eigentlichen
Aus-
aus
drei
Demodulator,
einem Verstärker und einem Tiefpaßfilter. Das untere entsprechende Seitenband ist wieder das Basisband von 5,1 bis 35,7kHz. Das obere Seitenband läßt sich wegen des großen Abstandes vom Basisband durch einen einfachen
Tiefpaß
signal
läßt
daher
ein
leicht
sich
Verfahren
Wiedergewinnung Beschreibung
bits
in
trennen.
unsynchronisiert
Taktfrequenz
Senders
wurde
Zweiergruppen
entweder
bei
einer
durchsang oder 00-Gruppierung.
gewonnene
nicht
angewendet
der
des
Das
0l-
werden,
oder
Es
muß
welches
ermöglicht.
erwähnt,
angeordnet
Basisband-
auswerten. wie
die
werden.
10-Gruppierung
Bei
die
der
Daten-
Das
ergibt
einen
Null-
einen Scheitelwert bei einer 11- bzw. Aus den beiden Zuständen, Nulldurch-
gang oder Maximalwert, werden Impulse abgeleitet, die zur Synchronisation des Taktoszillators dienen. Eine ein-
mal gen
erfolgte Bitfolge
Synchronisation wird somit bei jeder beliebiaufrechterhalten, d.h. der Modem ist absolut
codetransparent.
Die
Rechtecksignals
Basisbandsignal
durchgang“
ist
worden
und
ist
Datenbits
gewonnen,
abgeleitet
im
werden
das
worden
„Ein“-Zustand,
umgekehrt.
Die
aus
ist.
durch
dem
wenn
Die
Tastung
Leitung
eine
Datenbits
des
demodulierten „l*
und
„Null-
erkannt
der
syn-
chrone Empfangstakt werden über entsprechende Schnittstellenleitungen zum Datenendgerät übertragen. Soll vor oder während der Datenübertragung eine Sprechmöglichkeit
des
360
bestehen,
so
kann
zusätzlich
Signalspektrums ein Sprachkanal vorgesehen Schrifttum: Seite 381
oberhalb
werden.
Datenendeinrichtungen
Datenendeinrichtungen Bearbeiter:
Alfons
an Modems
Kaltenbach
1. Überblick Die
brachte
Entwicklung
der
elektronischen
Veränderungen
mit
sich,
wie
Datenverarbeitung wohl
andere Erfindung unseres .technischen Unternehmen haben sich in den letzten weit
für
die
daß sie damit waltungsarbeit zielle
und
elektronische
Datenverarbeitung
den größten Teil erledigen. Viele
technische
kaum
eine
Zeitalters. Viele Jahren schon so entschieden,
der routinemäßigen Versetzen sie für kommer-
Anwendungen
ein.
Die
heutigen
Computer lassen die Erledigung von mehreren Aufgaben gleichzeitig zu, wie: „Direkte Belegverarbeitung“, „Multiprogramming“
und
Die „Direkte Datenerfassung lichkeit,
die
„Datenfernverarbeitung“.
Belegverarbeitung“ soll Umwege bei der vermeiden. Sie ist also eine weitere Mög-
Leistung
d.h. die Dateneingabe gleichzeitig schneller zu
eines
Computers
voll
auszunutzen,
schneller zu machen und Ergebnissen zu kommen.
somit
Bei „Multiprogramming“ werden verschiedene Arbeiten nach unterschiedlichen Programmen zur gleichen Zeit von einem Computer erledigt. Natürlich ist dabei sichergestellt, daß die Aufgaben und die dazugehörigen Arbeitsprogramme
gabe
für
Bei eines
sie wo
nicht
sich
der
verwechselt
getrennt
werden,
wird.
„Datenfernverarbeitung“
Unternehmens
verlagert
sie
erledigt
die
gebraucht
mit
einem
Fähigkeiten
werden.
Die
sondern
arbeiten
zentralen
eines
jede
viele
Stellen
Computer,
Computers
Auf-
d.h.
dorthin,
Datenfernverarbeitung
er-
laubt den zentralen Geschäftsablauf bei gleichzeitiger zentraler Berichterstattung. Die Entwicklung des Unternehmens bleibt dabei unabhängig, denn alle Abteilungen bleiben beweglich und trotzdem hat die Zentrale laufend einen Überblick. Da die Entfernungen für die Daten keine Rolle spielen, kann die räumliche Struktur des Unterneh-
361
Fachbeiträge mens bestehen bleiben. Der Informationsaustausch zwischen allen zentralen und dezentralen Stellen geschieht — mit großer Sicherheit und fast ohne Zeitverlust — unter Benutzung
der
verschiedenen
Fernmeldewege
der
DBP,
die für die Datenübertragung zur Verfügung stehen. Die rasche Entwicklung der Datenverarbeitungsanlagen ließ für die Außenstellen von Datennetzen eine Vielzahl von unterschiedlichen Datenstationen — Datenübertragungs(DUE) und Datenendeinrichtungen (DEE) — entstehen, die den vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten angepaßt werden
müssen.
In
den
Abschnitten
2.,
3.
und
4.
sind
die
DEE
erwähnt, die auf Antrag des Herstellers von der DBP für eine Anschaltung an posteigene Modems einer Prüfung für die allgemeine Zulassung unterzogen wurden. 2.
Datenendeinrichtungen
an Modems
Alle unter diesem Abschnitt chen in der Ausführung der CCITT-Empfehlung V.24.
D 1200 S
aufgeführten DEE entspreSchnittstellenleitungen der
Die DEE, die bereits im taschenbuch praxis 1968 und 1969 besprochen wurden,
belle 1 21.
zusammengestellt.
Datenstation
2780
(Fa.
der sind
fernmeldein der Ta-
IBM)
Die Datenstation 2780 wird als Ferndrucker und als Fern-Karteneingabe-/Kartenausgabegerät für große Datenvolumen verwendet. Mit dieser Station lassen sich leistungsfähige
und
schnelle
Außenstationen
aufbauen.
Die
DEE 2780 ist codeflexibel, d.h. sie kann mit verschiedenen Übertragungscodes arbeiten. Vier verschiedene Modelle und eine Reihe von Zusatzeinrichtungen erlauben eine Anpassung jeweiligen
der DEE in Art und Anwendungsgebiete.
Charakteristische Übertragungsart: Übertragungscode: 6 oder 8 sein variabel, jedoch
362
Leistungsfähigkeit
an
die
Daten der 2780 Blockweise, synchron und bit-seriell. Die Anzahl der Bits pro Zeichen kann je nach Übertragungscode. Blocklänge maximal 167 Zeichen.
_ Rozei
ji
"yp-Bezeichnung
\Übertragungs
firma
art
DATANET-30 Fa. Bull General Electric Teledata VD 07 Fa. FACIT
Magnetband-Einheif Fa. IBM
Übertragungscode
an Modems
Übertragungs-
geschwindigkeit | (bis)
D 1200 S
Betriebsart
fehlersicherung
halbdupiex
Zeichenprüfung
43 bis 4800 bit/s
blockweise | 8-dif-Code (4 aus 8 Code) Synchron
1200
halbduplex
Blocksicherung + Zeichenprüfi
2200
halbdupiex
Blocksicherung + Zeichenprüfung
7200
halbduplex
Blocksicherung + Zeichenprifung
|Infarmationsbits + 2 Stopbits
simpiex oder halbauyple;
ber Vierdrahtieilungen duplex
Zeichenprüfung
blockweise synchron blockweise Syachron
8-bit-Code (4 aus 8 Code]
ferndaten-Steuereinheil 270] fa. IBM
7.
blockweise synchron
| 8-bif-Code (4 aus 8Code)
7200 bil/s
halbduplex für Information und Rückmeldung
Blocksicherung + Zeichenprüfung
2. |
blockweise asynchron
| 15tartbit «6 Datenbits + 7 Pröfbit + 1 Stopbit
7332 bit/s oder 8006it/s
\halbaupiex für Information und Rückmeldung
Blocksicherung+ Zeichenprüfung
halbduplex für
Blocksicherung +
2020 mit Adapier für
Horconidata H 6010-Serie fa. Marconi
blockweise synchron
bleckweise synchron
| 8-Bit-Code (4 aus 8 Code)
1200 bit/s
Dafenübermittiungs-Einheit | 7009 fa. IBM 'Lochkarten-Einheit 1013 Fa. IBM
Datenfernübertragung 0738| Fa. IBM
£9E
I
über DEE
zeichenweise | 5-6i-Code oder 8-bit-Uode asynchron | +Start-und Stop-bits zeichenweise | TStartbit+5 oder mehrere asynchron
7702
1: Übersicht
8-bif-Code (4 aus 8Code) S-6-7 oder 8-bit-Code
1200bit!s 300 bis 1200 bil[s
Information und Rückmeldung holbduplex mif Hilfskanal
Zeichenprüfung
Kreuzparifäfsverf
us3unyysllumpususIeq
Tabelle
Tabelle 1
Data-Recorder
7103 LDC und N83DPP Fa. Mohak
blockweise synchron
Abrechnungs-Computer 820 | blockweise Fa. Nixdorf
TD 2160
asyachron
blockweise
fa. Olivetti DITT fa. Remington Rand
asynchron blockweise synchron
EIS Fa. Remington Rand
blockweise Syrchron
Uniscope 300
blockweise
Fa. Remington Rand
Synchron
| # bit/Zeichen für num. Daten | 1200 bit/s Gff Netz &bit/Zeichen für alphanum. Daten
| 2400 6it/s über!. Leitungen
halbdupler mit
Blocksicherung
Hilfskanal
6 bis 12 bit/ Zeichen +
1200 bit|s
halbduplex mit
Kreuzparitätsverf:
6 Informationsbits +
1200 bit!s
halbduplex mit
Blocksicherung
Start und Stopbits
7 Start + 1Stopbit 6 Informationsbits + 7Paritätsbit
Hilfskanal
7200
Hilfskanal halbdupiex mit Hilfskanal
$..8 Informationsbits + 7Paritätsbit
1200
halbduplex
Zeichenprüfung
7-bil- Code
7200 bit/s
halbduplex
Kreuzparitatsverf:
6-bit-Code(X5-3)
1200 bit!s Öff Netz
halbduplex
Kreuzparitätsverf
Zeichenprüfung
ASCH bzw. CCITT Ne)
DCT 2000
blockweise
Datenübertragungsöystem GH 207 Fa. SEL
zeichenweise synchron
6...9 bit/Zeichen
1200
halbduplex mit Hilfskanal
Transdada-System 8003 |
blockweise
5...8 bit/Zeichen
1200
halbduplex
DVA 400%
zeichen-oder
7200 bit!s
halbduplex
Fa. Remington Rand
Fa. Siemens AG
Fa. Siemens AG
syachron
synchron
blockweise asynchron
oder T-bit-Code(CGITTN.S) | #800 bit/s über!
Zeichenprüfung
Leitungen
Code ungebunden norm.
7-bit-Code (CCITT Nr5)
Blecksicherung
feste Blöcke S60Bif Kreuzparitäfsverf
a3gıpıaqyoeg
12:13
noch
Datenendeinrichtungen Übertragungsgeschwindigkeit: Bei eingebautem taktgeber 600, 1200 oder 2400 bit/s. Betriebsart: Halbduplex Rückmeldung. Fehlersicherung: prüfung.
für
Zeitschritt-
Informationsübertragung
Blocksicherung
und
zyklische
und Code-
22. Datenstation 1978 (Fa. IBM) Die Datenstation 1978 ist der Vorgängertyp der Datenstation 2780. Sie erlaubt als Übertragungsformat nur einen 8-Bit-Code und arbeitet mit Blocksicherung und Zeichenprüfung als Fehlersicherung. Die übrigen Eigenschaften sind im wesentlichen die gleichen wie bei der Station 2780. 23.
Mit
Zentraleinheit
dem
traleinheit
1131
(Fa.
Synchrondaten-Anschluß 1131
eingebaut
ist,
wird
IBM)
7690,
der
das
in
System
der
Zen-
1130
zu
einer kompletten DEE, Das System 1130 wurde für technisch-wissenschaftliche Aufgaben mit großem Rechenbedarf entwickelt. Die Zentraleinheit 1131 ist der Kern des Systems.
Sie
steuert
das
Funktionieren
der
gesamten
An-
lage, liest die Daten ein, speichert und verarbeitet sie nach Anweisungen des im Kernspeicher eingegebenen Programms. Programme, die die jeweilig vorhandene Kernspeicherkapazität übersteigen, können in mehrere Teile
zerlegt
werden,
die
ihrerseits
dann
auf
den
eingze-
bauten Plattenspeicher „ausgelagert“ werden. Alle Werte, Daten, Informationen oder Befehle werden im Kernspeicher binär dargestellt. Charakteristische Übertragungsart:
Daten der 1131 Blockweise, synchron
und
bit-seriell.
Übertragungscode: Beim SRT-Verfahren 8 Bits pro Zeichen. Jedes Zeichen enthält gleichviel 0 und 1 Bits (4 aus 8 Code). Beim BSC-Verfahren kann die Anzahl der Bits pro Zeichen 6 oder 8 sein je nach Übertragungscode. Übertragungsgeschwindigkeit: 600, 1200, 2000 oder 2400 bit/s. Betriebsart: Halbduplex für Informationsübertragung und Rückmeldung. Fehlersicherung:
Blocksicherung
und
Zeichenprüfung.
365
Fachbeiträge 24.
Data-Recorder
1100-Serie
(Fa.
MDS)
Die 1100-Serie besteht aus einer Reihe von Typen für verschiedene Anwendungsfälle. Das Grundgerät stellt der 1103 LDC (LONG DISTANCE COMMUNICATION) Data Recorder dar. Die DEE 1103 kann in Verbindung mit einem Modem D1200S über das Fernsprechnetz zu einer zweiten 1103 Daten übertragen. Als Datenträger werden 1/a-Zoll-Magnetbänder benutzt. Die 1103 kann eingesetzt werden zum Erstellen, Prüfen, Übermitteln oder Empfangen von Daten. Außerdem besitzt sie eine komplette automatische Fehlererkennung, die sicherstellt, daß nur fehlerfrei übertragene Sätze aufgezeichnet werden. Den
DEE
mit
gleichen
1109
DPC,
folgenden
elektrischen 1112
DPA,
Schaltkreisen
1115
Unterschieden
DPT
und
in der
entsprechen
1183
DPP,
Ausstattung:
die
jedoch
1109 DPC besitzt zusätzlich einen Kartenleser, 1112 DPA ist mit einer Additionsmaschine ausgerüstet, 1115 DPT hat einen Lochstreifenleser als Zusatz und 1183 DPP besitzt für die Erfassung von Daten eine Schreibmaschine. Charakteristische Daten der 1100-Serie Übertragungsart: Blockweise, asynchron und bit-seriell. Übertragungscode: 6-Bit-Code + Paritätsbit (BCD-Code). Übertragungsgeschwindigkeit: 1200 bit/s. Betriebsart: Halbduplex für Informationsübertragung und Rückmeldung. Fehlersicherung: 25.
Blocksicherung
Data-Recorder
+
Zeichenprüfung.
6400-Serie
(Fa.
MDS)
Die 6400-Serie ist im wesentlichen identisch mit der 1100-Serie des Abschnittes 2.4. Lediglich kann bei der 6400Serie neben dem 7-Bit-Code auch mit einem 9-Bit-Code gearbeitet werden. So entspricht der Data-Recorder 6403 dem 1103, 6409 dem 1109, 6412 dem 1112 und 6415 dem 1115. 26.
NCR
735-
und
736-Serie
(Fa.
NCR)
Die Geräte der Fa. MDS (Abschnitte 2.4. und 2.5.) werden auch von der Fa. NCR unter eigenem Namen und eigener
366
Datenendeinrichtungen Typenbezeichnung
angeboten.
Die
NCR-Geräte
den entsprechenden MDS-Geräten technisch genügt daher eine Übersetzertabelle. NCR 735-301 735-631 735-431 735-531 735-831 2.7.
& & < & =
MDS 1103 1109 1112 1115 1183
NCR 736-301 736-631 736-431 736-531
Datensichtstation (Fa. Siernens AG)
Eine
Datensichtstation
numerischer
Daten
und
Kurven und Schaubildern auf bildröhre. Datensichtstationen gesetzt
für
Dialogverkehr
—
Es
MDS 6403 6409 6412 6415
die
Darstellung
mit
Wiedergabe von
alpha-
Funktionen,
dem Schirm einer Fernsehwerden hauptsächlich einDatenverarbeitungsanlagen
in Systemen für direkte Datenfernverarbeitung, wenn — häufig kein schriftliches Dokument (handcopy) über ausgetauschten
mit
4004/752
gestattet
die
= = & &
sind
identisch.
Informationen
erforderlich
die auszutauschenden Informationen kurz sind, d.h. bis etwa 1000 Zeichen
ist;
die
verhältnismäßig umfassen.
Nachdem der Schreibzustand erreicht ist, kann der Operateur Informationen über die Tastatur in das Datensichtgerät eingeben. Ist die Datensichtstation in den Sendebetrieb umgeschaltet, so beginnt sie mit dem Aussenden der Daten mit einer Geschwindigkeit von 1200 bit/s. Nach dem Sendebetrieb schaltet sich die Station selbständig auf Empfangsbetrieb und kann Daten vom Rechner empfangen. Ist die Empfangsnachricht zu Ende, schaltet die Datensichtstation automatisch in den Schreibzustand zurück. Charakteristische Übertragungsart:
Daten der 4004/752 Zeichenweise, asynchron
und
Übertragungscode: 7-Bit-Code (ASCII-Code Nr.5) + Paritätsbit, zusätzlich 1 Start- und Übertragungsgeschwindigkeit: 1200 Betriebsart: Halbduplex. Fehlersicherung: Zeichenprüfung.
bit-seriell.
bzw. CCITT 1 Stopbit.
bit/s.
367
Fachbeiträge 28. Transdata/DKS 4800 (Fa. Siemens AG) Das Transdata/DKS-4800-System mit Modemanpassung MAP2 an den Modem D1200S erlaubt eine fehlerfreie Datenübertragung im Synchronbetrieb auf dem öffentlichen Fernsprechnetz. Das System besteht aus Ein- und Ausgabestationen,
on-
und
die
einzeln
off-line
Ausgabegeräte
eingesetzt
sind
oder
miteinander
werden
vorgesehen
können.
kombiniert
Als
TRANSDATA
Ein-/
8410
und
8411 sowie 8413 bis 8420 mit einer Datenübertragungssteuerung. Die Übertragung der Daten erfolgt blockweise. Ein Block kann durch den Anwender in mehrere variable Teilblöcke unterteilt werden. Im Fehlerfall wird der fehlerhafte Block von der Eingabestation wiederholt, an der Ausgabestation erfolgt jedoch die Ausgabe der Kopien
fehlerfrei
stationen
(clean
besitzen
paper,
clean
austauschbare
Charakteristische
Daten
Übertragungsart:
Blockweise,
des
tape
usw.).
Codeumsetzer.
Alle
Daten-
DKS-4800-Systerns synchron
und
bit-seriell.
Übertragungscode: 6-, 7- oder 8-Bit-Code. Übertragungsgeschwindigkeit: 1200 bit/s. Betriebsart:
Halbduplex.
Fehlersicherung: Blocksicherung, wahlweise Blockparität oder zyklische Sicherung. 29.
Datenübertragungseinheit (Fa.
Siemens
AG)
Zeichen-
und
40048
Die Übertragungseinheit der 40045 erlaubt über entsprechende DUE und Übertragungswege den Anschluß einer Vielzahl von Datenstationen an eine Datenverarbeitungsanlage 4004S. Die Datenstationen können simultan zueinander mit der 4004S verkehren. Um eine große Anpassungsfähigkeit an den Variationsbereich der Anwendungsfälle von niedrigen zu hohen Leitungszahlen (bei 1200 bit/s Übertragungsgeschwindigkeit von 18 Leitungen bei 6 bit/Zeichen bis 30 Leitungen bei 10 bit/Zeichen) und niedrigen zu hohen Übertragungsgeschwindigkeiten (50 bit/s bis 9600 bit/s) zu erreichen, wird die Übertragungseinheit für jeden Anwendungsfall aus Bausteinen zusammengesetzt. Es gibt drei Grundbausteine, die Leitungsmultiplexansteuerung, den Leitungsmultiplexor und die
368
Datenendeinrichtungen leitungsproportionalen, als derlichen Leitungspuffer.
Bindeglied
zu
den
DÜE
erfor-
Charakteristische Daten der 4004S mit Leitungspuffer an Leitungsmultiplexor A Übertragungsart: Zeichenweise, asynchron. Übertragungscode: 5, 6, 7, 8, 9, 10 bit/Zeichen lich eines einfachen oder doppelten Stopbits. Übertragungsgeschwindigkeit: 2400 bit/s).
1200
bit/s
(200,
A6
einschließ600,
1800,
Betriebsart: Simplex/Halbduplex. Fehlersicherung: Zeichenprüfung. 210.
Synchronadapter (Fa. TEKADE-FGF)
DTE190
Der Synchronadapter DTE190 dient zur Erzeugung des Sende- und Empfangsschrittaktes für die Datenübertragung mit einer asynchronen 1200/600-bit/s-DÜE. Der Synchronadapter ist dann notwendig, wenn eine DEE, die zur Synchronübertragung eingerichtet ist, an eine DÜE, die keinen Schrittakt liefert, angeschlossen werden soll. Er kann in Verbindung mit allen End- und Übertragungseinrichtungen, deren Schnittstellenbedingungen den einschlägigen Normen entsprechend eingesetzt werden. 211.
DCS-System
(Fa.
Remington
Rand)
Die UNIVAC-Rechenanlagen der Serie 9000 sind in der Lage, gleichzeitig eine Vielzahl von Übertragungsleitungen für den Datenaustausch zu bedienen. Die Verbindung vom Rechner zu den Leitungen wird über das DCS-System hergestellt. Das DCS-System enthält einen Multiplexor, der je nach Type den Anschluß von maximal 1, 4 oder 16 Simplexbzw. Duplexleitungen über Leitungsendgeräte ermöglicht. Zwischen dem Leitungsendgerät über das DCS und dem Rechner werden die Daten bit-parallel und zeichenweise übertragen. Jedes Endgerät enthält, für Sendeund Empfangsdaten getrennt, einen oder mehrere Zeichenspeicher, die eine Anpassung an die speziellen Anforderungen der Übertragungswege gestatten, wie z.B. die Umsetzung der Daten in bit-serielle Form. Zwischen dem Leitungsendgerät und dem Modem D1200S befindet sich
24 Fernmelde-Praxis
369
Fachbeiträge zur
Anpassung
nannter
an
Interface
die
Schnittstelle
Modul
sowie
des
für
die
Modems
gung ein Synchronadapter DTE 190 der Fa. Charakteristische Daten des DCS-Systems Übertragungsart: asynchron.
Block-
oder
ein
soge-
Synchronübertra-
TEKADE-FGF.
zeichenweise,
synchron
oder
Übertragungscode: 4-, 5-, 6-, 7- oder 8-Bit-Code mit oder ohne Paritätsbit bei Synchronübertragung, bei Asynchronübertragung zusätzlich 1 Start- + 1—2 Stopbits. Übertragungsgeschwindigkeit: bit/s erlaubt die DEE). Betriebsart:
Halbduplex
Fehlersicherung: 212,
1200
(Duplex
Blocksicherung
SCS-System mit (Fa. Remington Rand)
bit/s bei
+
(600
bis
230 000
Vierdrahtleitungen).
Zeichenprüfung.
CTM-H
Die größeren UNIVAC Rechenanlagen, wie z.B. U 494, U 1108, U418 usw., können gleichzeitig eine Vielzahl von Übertragungsleitungen für den Datenaustausch bedienen Über den Multiplexor des SCS-Systems lassen sich maximal 32 Simplex- bzw. Duplexleitungen über Leitungsendgeräte
anschließen.
Durch
eine
Prioritätslogik
können
Lei-
{ungen mit nahezu beliebiger Geschwindigkeit angeschlossen werden. Der normale Betriebsbereich reicht von 20 bis 50000 bit/s bei bit-serieller Übertragung. An einem Kanal des Rechners ist der Betrieb eines SCS-Systems oder eines Scanner Selectors mit 4 SCS-Systemen möglich. Die übrige Arbeitsweise und die charakteristischen Daten
sind im wesentlichen die gleichen wie bei schnitt 2.11. beschriebenen DCS-System.
3. Datenendeinrichtungen
an
Modems
dem
unter
Ab-
D 2008
Auch die unter diesem Abschnitt aufgeführten DEE genügen in der Ausführung der Schnittstellenleitungen der CCITT-Empfehlung V.24. In der Tabelle2 sind die DEE, die bereits in den Jahrgängen 1968 und 1969 erörtert wurden, zusammengestellt.
370
„7
hen: "yp-Bezeichnung Firma
Datenübertragungs-
Konfrolleinheit 1026 Fa. IBM Datenfernverarbeitungs] System 1050
fa. IBM
Datenstation 2747 Fa. IBM Datenübertragungs-
Kontrolleinheit 1448
TLE
FR und 2702 a.
2:
Übersicht
über
; I. \Übertragungs Übertrogungscode .
art
DEE
an
Übertragungs|geschwindigkeit | . (bit/s)
blockweise | T5tartbit + 6 Informationsbits +
1332
blockweise | 1Startbit+6 Informationsbits+
133,2
asynchron
asynchron
1Prüfbi} + 1Stopbit
1Prüfbit + 7Stopbit
Modems
7332 bit/s
blockweise | 1Startbit+ 6 Datenbits +
7332 bit/s
T7Prüfbit + 1Stopbit
Betriebsart
Fehlersicherung
halbduplex für
|. Blocksicherung +
Information und | Rüi Idung halbduplex für Information und
Rückmeldung
zeicherweise | 1Startbit +6 Datenbits + asynchron | Prüfbit +1Stopbit asynchron
D 200 S
halbdupiex für Information und | Rückmeldung halbdupiex Für Information und
Rückmeldung
Zeichenprüfung
Blocksicherung+ Zeichenprüfung
Zeichenprüfung + Satzprüfung mit Zusafzeinrichlung Blocksicherung +
Zeichenprüfung
uaFungyslIuppususjeq
Tabelle
Fachbeiträge 31.
Teletype
33TACASR
KCT002/003
(Fa.
Bull)
mit
Adapter
Es handelt sich beim 33 ASR um eine Fernschreibmaschine, bestehend aus einer Tastatur, einem Blattschreiberdruckwerk, einem Lochstreifenleser und -stanzer. Sie arbeitet nach dem Start-Stop-Prinzip (1 Start-, 2 Stopschritte). Der Adapter KCT 002/003 (Fa. Koopmann & Co) ist die Anpassungseinheit der Teletype-Maschine 33 ASR zum Modem D200S. Die DEE in Verbindung mit dem Modem D200S stellt eine Datenstation eines sogenannten Time-Sharing-Zentrums dar. Charakteristische Übertragungsart:
Daten der 33 ASR Zeichenweise, asynchron
und
bit-seriell.
Übertragungscode: 7-Bit-Code (ASCII-Code bzw. CCITT Nr.5) + 1 Paritätsbit, zusätzlich 1 Start- und 2 Stopbits. Übertragungsgeschwindigkeit: Betriebsart:
Fehlersicherung:
32.
Teletype Modell
110 bit/s.
Simplex/Duplex. Zeichenprüfung.
33TACASR
210
(Fa.
Bull
und
mit Fa.
Plotter
Calcomp)
Es handelt sich hier um eine Station, die abwechselnden Betrieb eines Calcomp-Digital-Plotters und eines Teletyp8-Kanal-Fernschreibers in Verbindung mit dem Modem D200S an einem Time-Sharing-Computer gestattet. Der Fernschreiber dient zur Ein- und Ausgabe numerischer Daten in die und von der DVA. Der Plotter wird von der DVA-Anlage gesteuert und erstellt graphische Darstellungen beliebiger Art. Im Normalzustand arbeitet nur der Fernschreiber mit der DVA zusammen, und erst, wenn von der DVA ein bestimmter Code an das Anschlußgerät, Modell 210, gegeben wird, erfolgt die Umschaltung auf den Plotter. Von diesem Zeitpunkt an werden die ankommenden Daten als Plotter-Steuersignale interpretiert. Beim Empfang eines festgelegten Umschaltecodes wird vom Plotterbetrieb auf Fernschreiberbetrieb zurückgeschaltet. Die charakteristischen Daten entsprechen weitgehend denjenigen unter Abschnitt 3.1. aufgeführten.
372
Datenendeinrichtungen 33.
DATANET
20
(Fa.
Bull)
Das DATANET 20 ist eine asynchrone Einkanal-Steuereinheit für serielle Datenübertragung. Es ist Bestandteil eines Rechners der Serie 400 von Bull General Electric. Es
arbeitet
nach
—
Bitumordnung
dem
Start-Stop-Prinzip.
Das
DATANET
läßt sich auf folgende Arbeitsweisen einstellen: — gerade, ungerade oder keine Zeichenpaarigkeit beim
Übertrag
zwischen
und DATANET 20 .— automatische Erkennung von Steuerzeichen Codes — 1 oder 3 Zeichen pro GE-400-Wort —
Auswahl
der
Steuerwortzone
im
0
Kernspeicher
des
ASCII-
Kernspeicher
Charakteristische Daten für das DATANET 20 Übertragungsart: Zeichenweise, asynchron und bit-seriell. Übertragungscode: einstellbar 5-, 6-, 7- oder 8-Bit-Code mit einem Start- und 1—3 Stopbits (max. 11 Bit/Zeichen). Übertragungsgeschwindigkeit: 200 bit/s (einstellbar von 40 bis 1200 bit/s). Betriebsart: Halbduplex. Fehlersicherung: Zeichenprüfung. 34.
7102 COMMUNICATION (Fa. Friden)
TERMINAL
Das 7102 Terminal stellt im Prinzip eine elektrische Schreibmaschine mit elektronischer Einund Ausgabesteuerung dar, die über den Modem D200S mit einer DVA verbunden ist. Die Maschine verfügt über je einen Leser
und
Locher
für
Lochstreifen/Lochstreifenkarten.
Die
durch Tastenanschlag oder Codelesung ausgewählten Zeichen werden im ISO 7-Bit-Code mit zusätzlicher Lochung im 8. Kanal zur Paritätsprüfung dargestellt. Die einzelnen Codes werden von der Maschine seriell angeboten und durch Start- und Stopbits getrennt. Die Datenstation ist für die Zusammenarbeit mit einem Time-Sharing-Zentrum geeignet. Charakteristische Daten für das 7102 Terminal Übertragungsart: Zeichenweise, asynchron und bit-seriell. Übertragungscode: 7-Bit-Code (ISO-Code) + 1 Paritätsbit + 1 Start- und 1 Stopbit.
373
Fachbeiträge Übertragungsgeschwindigkeit: 200 bit/s. Betriebsart: Halbduplex. Fehlersicherung: Zeichenprüfung. 35.
Te308SH
(Fa.
Olivetti)
Das Gerät Te 308 SH arbeitet mit dem Olivetti Interface A024 als DEE für Time Sharing Rechenzentrum. Das Gerät eignet sich zum Senden und Empfangen von alphanumerischen Daten. Die Informationen können über eine Tastatur oder über einen Lochstreifenleser gedruckt und unter
Verwendung
eines
Modems
D200S
über
das
Fern-
sprechnetz zum fernen Rechner übertragen werden. Empfangene Daten werden auf einem Endlosformular gedruckt und wahlweise in einen Lochstreifen gestanzt. Der Leser und der Locher sind in der Maschine eingebaut. Ein Parallel-Serienumsetzer sorgt für die Übertragung der Zeichen, die über das Tastenfeld eingegeben werden oder die vom Lochstreifenleser und vom automatischen Kennungsgeber gesendet werden. Die von der Leitung empfangenen Signale werden durch einen Serien-Parallelumsetzer dem Locher sowie den Wahltasten zugeordnet. Von hier aus wird die Druckgruppe und die Funktionsgruppe gesteuert. Charakteristische Übertragungsart: Übertragungscode: bit)
+ 2 Stopbits.
Daten der Te 308 SH Zeichenweise, asynchron CCITT
Nr.5,
Übertragungsgeschwindigkeit: Betriebsart:
bit-seriell. (7
+
Prüf-
110 bit/s.
Halbduplex.
Fehlersicherung: 36.
und
8 Bit/Zeichen
Zeichenprüfung.
Datenübertragungseinheit (Fa. Siemens AG)
40048
Die DEE 40048, die bereits unter Abschnitt 2.9. beschrieben wurde, kann mit einem entsprechenden Leitungspuffer auch an einem Modem D200S betrieben werden. Die Anzahl der anschließenden Übertragungswege reicht dabei von 109 Leitungen bei 6bit/Zeichen bis 182 Leitungen bei 10 bit/Zeichen.
374
Datenendeinrichtungen 37.
Teletype 33 ASR mit Adapter TCO-81-256-C2 (Fa. Teleprint)
Diese DEE vergleichbar DEE, ebenso
ist in der Aufgabenstellung und Anwendung mit der unter Abschnitt 3.1. beschriebenen die charakteristischen Daten.
4. Datenendeinrichtungen system D20P Das
System
D20P,
am
bestehend
Parallel-Datenübertragungsaus
dern Modem
der Außen-
station D20P-A und dem Modem der Zentralstation D20P-Z, wird in erster Linie als Datensammelsystem bei allen zentralisierten Verkaufs- und Vertriebsorganisationen und bei allen Organisationen mit zentraler Auskunftserteilung eingesetzt. Die Modems arbeiten mit Parallelübertragung, d.h. alle Bits eines Zeichens bzw. die Frequenzen für ein Zeichen werden gleichzeitig übertragen. Der Datenfluß ist im wesentlichen von der Außenstelle zur Zentralstelle gerichtet. Einzelheiten über das Parallel-Datenübertragungssystem
41.
Datenendeinrichtungen am der Außenstation D20P-A Tastatur
enthalten.
sind
des
41.1.
Taschenbuches
D20P
1969
5930-B01
(Fa.
im
Jahrgang
Modem
IBM)
Zur Übertragung von numerischen Daten an eine zentrale Stelle stellt die Tastatur 5930-B01 in Verbindung mit dem Modem D20P-A eine einfache Eingabestation dar. Durch ihre universelle Einsetzbarkeit sind empfangsseitig, zusammen mit dem Modem D20P-Z, die unterschiedlichsten Datenendgeräte möglich. So kann z.B. die IBM 7772 Sprachausgabe an einem System 360 (on-line) wie auch die zunächst für den pharmazeutischen Großhandel vorgesehene Steuereinheit IBM 3945-23 an einem Locher 545 (off-line) als Verarbeitungsgerät betrieben werden. Die 5930-B0O1-Tastatur besteht aus einem 12teiligen Tastenfeld mit den Ziffern 0-9 und zwei Sondertasten sowie einer weiteren, links vom Tastenfeld angeordneten Tastenreihe für
Sonderzeichen.
Ist
die
Verbindung
aufgebaut
und
auf
375
Fachbeiträge Datenübertragung umgeschaltet, werden,
wobei
die
DEE
erst
können
bei
Daten
eingegeben
Tastendruck
das
Sende-
teil des Modems einschaltet, d.h. im Ruhezustand steht der Modem stets auf Empfang. Die Rücksignale oder die Sprachenantwort können im Lautsprecher des Modems D20P-A wahrgenommen werden. Charakteristische
Daten
Übertragungsart:
Zeichenweise,
Übertragungscode:
2 mal
der
Tastatur
1 aus
Übertragungsgeschwindigkeit: Zeichenart: merischen
412.
Numerisch, Ausführung
Ausweisleser
die des
und
bit-parallel.
4 (4 Bit/Zeichen). max.
15
5930-B01
asynchron
etwa
5 Zeichen/s.
möglichen
D20P-A
Zeichen
ohne
5923-B01
(Fa.
der
nu-
Takt.
IBM)
Der Ausweisleser ist zur Übertragung numerischer, in Plastikausweise oder Abrißkarten gelochter Daten geeignet. Das Gerät wird vor allem dort eingesetzt, wo in Abrißkarten gelochte Bestelldaten usw. übertragen werden sollen. Die Ausweise bzw. Abrißkarten werden zur Übertragung einzeln in den Leser eingeschoben, dabei wird während der Dauer des Durchlaufs das Sendeteil des Modems eingeschaltet. Die abgefühlten Daten werden während dieser Zeit übertragen. Der Leser kann auch mit der Tastatur 5930-B0l zu einer Einheit zusammengebaut werden. So können zunächst Daten von den Plastikausweisen oder Abrißkarten übertragen und anschließend variable
Daten
über
die
Die Gerät
charakteristischen 5930-B01.
413.
Lesegerät
Tastatur
Daten
3938-01
sind
eingegeben
(Fa.
die
werden.
gleichen
wie
beim
IBM)
Das Gerät dient zum Zuführen, elektronischen Abfühlen und Ablegen spezieller kleiner Plastiklochkärtchen. Diese Kärtchen enthalten z.B. Bestelldaten von pharmazeutischen Artikeln, die von einer Apotheke zu einem Großhändler übertragen werden sollen. Hierzu werden die Kärtchen in ein Magazin in bestimmter Reihenfolge eingelegt und nach Aufbau der Verbindung mittels Fernsprecher und Ablage des Handapparates auf die Modemgabel die START-Taste auf dem Gerät betätigt. Dadurch
376
Datenendeinrichtungen werden weils
die
nach
Empfang
Kärtchen dem
der
Lesestation
Übertragen
wird
durch
ein
wieder
Rücksignal
Charakteristische
Daten
Übertragungsart:
Blockweise,
Übertragungscode:
des
2 mal
zugeführt
abgelegt.
bestätigt.
Lesegerätes
Übertragungsgeschwindigkeit:
und
und
bit-parallel.
4 (4 Bit/Zeichen). 20 Zeichen/s.
Zeichenart: Numerisch, die 15 möglichen Zeichen merischen Ausführung des D20P-A ohne Takt. 41.4.
je-
korrekte
3938-01
asynchron
1 aus
Der
Kleinkartenleser
(KKL)
301
(Fa.
der
nu-
SEL)
Der KKL:301 dient zum Lesen von Kleinlochkarten. Als Daten können beispielsweise Artikel-, Waren- oder Materialnummern in den Kleinlochkarten gespeichert sein. Der KKL301 besteht aus einem Antriebs- und Leseteil und aus einem auswechselbaren Rundmagazin, das bis zu 200 Kleinlochkarten aufnehmen kann. Das Lesen der Kleinlochkarten geschieht durch mechanische Abtastung unter Verwendung von Edelmetall-Kontaktfedersätzen. Nach dem Aussenden des Inhalts einer jeden Karte wartet der Leser auf ein Rücksignal, das den fehlerfreien Empfang bestätigt. Bleibt das Rücksignal aus, dann wiederholt der Leser die Abtastung der letzten Karte. Ist nach dreimaliger Wiederholung die Übermittlung noch nicht einwandfrei erfolgt, so wird der Lesevorgang gestoppt und es ertönt ein akustisches Signal. Nach Übertragung der letzten Karte stoppt der KKL 301 automatisch und es er1önt ebenfalls ein akustisches Signal. Die charakteristischen Daten des KKL301 sind gleich wie
beim
415. Der
Lesegerät
Leser Leser
übertragung.
36 36
ist
Der
3938-01
(Fa.
(Abschnitt
Siemens
ein Leser
AG)
Eingabegerät hat
4.1.3.).
ein
für
parallele
fotoelektrisches
DatenLese-
system, das bis zu sechs Informations- und eine Taktspur lesen kann. Die Bits eines Zeichens werden parallel abgetastet und durch entsprechend eingestellte Relaiskontakte an der Schnittstelle dem Modem D20P-A angeboten. Als Datenträger werden Kleinlochkarten, die dem Leser
377
Fachbeiträge über Wechselmagazine zugeführt werden, verwendet. Die Kleinlochkarten haben für das Lesegerät 3938-01 (Abschnitt 4.1.3.), den Kleinkartenleser 301 (Abschnitt 4.1.4.) und für den Leser 36 die gleichen Abmessungen, und zwar 254mm Breite und 50,8mm Länge. Die Kärtchen werden beim Leser 36 dem Magazin einzeln entnommen, gelesen und wieder in das Magazin zurückgeführt. Der Vorschub des Magazins wie auch des Kärtchens in die Lesestelle wird durch Hubmagnete gesteuert, so daß ein Antriebsmotor für das Gerät entfällt. Der Leser enthält alle Einrichtungen, die für das Lesen, die Steuerung des Kartenzubringers und zur Überwachung des Betriebes erforderlich sind. Charakteristische
Daten
Übertragungsart:
Blockweise,
Übertragungscode:
2 mal
des
Lesers
1 aus
Übertragungsgeschwindigkeit:
36
asynchron 4 (oder
und 3 mal
421.
Datenendeinrichtungen am der Zentralstation D20P-Z 7772
4).
20 Zeichen/s.
Zeichenart: Numerisch oder alphanumerisch baustufe des Modems D20P-A. 42.
bit-parallel. 1 aus
Sprachausgabe
(Fa.
je
nach
Aus-
Modem
IBM)
Die 7772 ist eine Sprachausgabe-Einheit, die mit dem Multiplexor-Kanal einer IBM 360/30, 40 oder 50 verbunden ist. Die Sprachausgabe verbindet den Rechner über den Modem D20P-Z mit dem Fernsprechnetz, indem sie eine Sprachantwort auf digitale Eingabe-Daten erzeugt. Zur Dateneingabe werden spezielle Eingabegeräte (z.B. Tastatur 5930-B01) in Verbindung mit einem Modem D20P-A verwendet. Eine Eingabe, bestehend aus einer Serie von Zeichen, wird im Rechner unter der Kontrolle des Systerns/360 gesammelt. Die Eingabedaten werden durch das Programm
ausgewertet,
welches
die
angeforderten
Daten
von einem Plattenspeicher abruft. Diese Daten werden benötigt, um die Antwort zu erzeugen, die, in Tonfrequenzen übersetzt, als Sprachausgabe der Eingabeseite übermittelt werden. Der Benutzer erhält die Sprachantwort
378
Datenendeinrichtungen über den Lautsprecher des Modems D20P-A oder über die Hörkapsel des Handapparates. Charakteristische Daten der 7772 Übertragungsart: Zeichenweise, asynchron und bit-parallel. Übertragungscode:
2 mal
l aus
Übertragungsgeschwindigkeit: 4.2.2.
3945-023
4. 15
Zeichen/s
Steuereinheit
(max.).
(Fa.
IBM)
Die 3945-023 gestattet es, die mit einem Modem D20P-Z empfangenen Daten zu prüfen, in Lochkartencode zu übersetzen und an weitere Datenendgeräte weiterzuleiten. Die Steuereinheit ist je nach angeschlossenem weiteren Datenendgerät für ON-Line- oder OFF-Line-Betrieb geeignet. Bei OFF-Line-Betrieb wird die Ausgabe der empfangenen Daten auf Lochkarte mit dem Kartenlocher 545 Modell 1 ermöglicht. Zusammen mit dem Lesegerät 3938-01 (Abschnitt 4.1.3.) und dem Modem D20P-A auf der Sendeseite und dem Modem D20P-Z mit der Steuereinheit 3945-023 auf der Empfangsseite steht ein komplettes Übertragungssystem für ein zentrales Bestellwesen zur Verfügung. Darüber
hinaus
wurde
eine
„line-procedure“
erarbeitet,
wel-
che auf dem „Prinzip des Dialogs“ beruht, d.h. die Sendeseite erhält in regelmäßigen Abständen Rückmeldungen zur Bestätigung, daß die gesendeten Daten auch korrekt empfangen wurden. Charakteristische
Daten
der
3945-023
Steuereinheit
Übertragungsart: Blockweise, asynchron Übertragungscode: 2 mal 1 aus 4.
und
bit-parallel.
Übertragungsgeschwindigkeit: Informationsübertragung max. 20 Zeichen/s, Rückmeldung mit 5 bit/s. Zeichenart: Numerisch, die 15 möglichen Zeichen merischen Ausführung des D20P-Z ohne Takt. 423.
der
nu-
Zentral-Simulator für Datensammelsystem (ZSD) mit Streifenlocher DP30P (Fa. SEL)
Der ZSD paßt die Ausgangsschnittstelle des Modems D20P-Z an den Streifenlocher an. Der Zustand der Emp-
379
Fachbeiträge fangsdatenleitungen 104 wird von der Empfangsschaltung abgenommen, in seine Bedeutung decodiert und die Zeichen für den Locher vom Code 2 mal 1 aus 4 in den Fernschreibcode CCITT Nr.2 umgewandelt. Die Abtastmarkierung auf der Leitung 131 löst während einer Zeichenkombination den Locherschritt aus. Während der Ruhekombination wird die Schrittauslösung unterdrückt. Der ZSD wertet die Zustände der weiteren Schnittstellenleitungen aus und steuert den Betriebsablauf zwischen Modem D20P-Z und dem Locher DP30P. Dieser dient zum Erstellen und Duplizieren von Lochstreifen für 5...8 Kanal-Codes. Charakteristische Übertragungsart:
Daten der ZSD mit Locher DP 30P Blockweise, asynchron und bit-parallel.
Übertragungscode:
2 mal
1 aus
Übertragungsgeschwindigkeit: Zeichenart:
Numerisch,
merischen
4.2.4.
der
gelocht
Modem
werden,
(10
Zeichen/s.
möglichen
D20P-Z
8650
Daten
einen
15
8650
Datenstation
numerische über
2.
des
Datenstation
Mit 1.
Ausführung
die
4. 20
Zeichen
ohne
(Fa.
Takt.
Siemens
der
nu-
AG)
können Ziffern
D20P-Z
und
5
empfangen,
Sonderzeichen) abgedruckt
und
zusätzlich alphanumerische Daten über eine elektrische Tastatur eingegeben und ebenfalls abgedruckt und gelocht werden. Der
bei
dem
Datenblöcke,
richtig
führung
oder
kann
die
Vorgang
falsch die
durch
entstehende
entsprechende
gekennzeichnet
Datenstation
mit
Lochstreifen
enthält
Sonderzeichen
werden. dem
Je
als
nach
Aus-
ISO-Code
oder
dem EBCDI-Code (7-Bit-Code ohne Paritätsbit) betrieben werden. Als Bindeglied zwischen dem Modem D20P-Z und den die empfangenen Daten ausgebenden Endgeräten ist ein Betriebssteuergerät (BSTG) eingesetzt. Zu den Aufgaben des BSTG gehört die Umcodierung der im Code 2 mal 1 aus 4 vom Modem D20P-Z empfangenen Daten in
380
Datenendeinrichtungen den zur Weiterverarbeitung erforderlichen Code und die Bewertung der übertragenen Steuerzeichen, soweit diese Sonderfunktionen auslösen. Darüber hinaus wertet das BSTG die Meldeleitungen der Schnittstelle zwischen dem Modem D20P-Z und des BSTG aus und bedient dementsprechend die Steuerleitungen des Modems D20P-Z und das Ausgabeendgerät über dessen Steuerund Meldeleitungen.
Die
sind
4.2.3.).
charakteristischen
gleich
wie
beim
Daten
ZSD
mit
der
8650
Locher
mit
DP30P
dem
BSTG
(Abschnitt
5. Schrifttum [1] [2] [3] [4]
„taschenbuch der fernmelde-praxis“ 1969, Datenendeinrichtungen an Modems, S. 359—371. „taschenbuch der fernmelde-praxis“ 1969, Datensammelsysteme mit Modems D20P, S. 3973—307. „taschenbuch der fernmelde-praxis" 1968, Datenübertragung auf Fernsprechleitungen, S. 283—303. „taschenbuch der fernmelde-praxis“ 1968, Datenendeinrichtungen an Modems, S. 305—325.
381
Fachbeiträge
Moderne Bearbeiter:
TF-Meßgeräte
Helmut
Scherenzel
1. Einführung Die wichtigsten TF-Meßgeräte sind TF-Pegelsender und TF-Pegelmesser. Sie werden jeweils als ein aufeinander abgestimmtes Gerätepaar hergestellt. Ein derartiges Gerätepaar bildet einen TF-Pegelmeßplatz. Während in den TF-Endstellen komplette TF-Meßplätze benötigt werden, ist £für die Zwischenverstärkerstellen in der Regel nur ein TF-Pegeimesser erforderlich. Deshalb sind im Betrieb mehr Pegelmesser als Pegelsender eingesetzt. Es gere
werden
einfachere
TF-Meßgeräte
mit
Betriebsmeßgeräte hoher
Pegel-
und
oder
aufwendi-
Frequenzge-
nauigkeit und -konstanz hergestellt. Hochwertige TFMeßgeräte eignen sich für spezielle Aufgaben, z.B. als Vergleichsgeräte zur Überprüfung der TF-Betriebsmeßgeräte. Für die normalen Betriebsaufgaben [1] genügen einfachere TF-Meßgeräte. Der vorzusehende Frequenzbereich eines TF-Meßplatzes hängt davon ab, für welches TF-System oder für welche TF-Systeme er verwendet werden soll. Günstig ist es, wenn mit den TF-Meßgeräten nicht nur der Übertragungsbereich der TF-Systeme erfaßt wird, sondern wenn auch einzelne höhere Umsetzerfrequenzen noch im Arbeitsbereich der TF-Meßgeräte liegen. Für TF-Systeme, die über symmetrische Kabeladern geführt sind (V120, V60), müssen die TF-Meßgeräte mit symmetrischen Ein- und Ausgängen (Z = 150 Ohm) versehen sein. Die Koaxialein- und -ausgänge werden häufig umschaltbar mit Z = 750hm und Z = 150 Ohm ausgeführt. Ein hochohmiger Eingung wird bei TF-Pegelmessern in der Regel für eine maximale Frequenz von etwa 1,6 MHz vorgesehen. Für höhere Frequenzen ist ein hochohmiger Eingang nur über einen Tastkopf sinnvoll. Viele TF-Pegelsender gestatten eine Umschaltung ihres Ausganges auf den Innenwiderstand Null (R, = 0 Ohm). Tatsächlich stellt
382
TF-Meßgeräte diese
Ausgangsschaltung
widerstand
(
2MHz) ist ein R,==0 unzweckmäßig, da bei diesen Frequenzen die immer benötigte Meßverbindungsleitung schon einen so großen Einfluß ausübt, daß am Ende der Meßschnur ein R, = 0 nicht mehr gegeben ist. Bei höheren Frequenzen hat es daher nur Sinn, mit einem Innenwiderstand entsprechend dem Wellenwiderstand der Meßverbindungsleitung zu arbeiten (R; = 2). TF-Meßgeräte für Frequenzen bis 1,6 MHz gestatten meistens auch Messungen im NF-Bereich. Für diesen Bereich wird mit einem Innenwiderstand R, = 600 Ohm symmetrisch beim Sender und einem entsprechenden Eingang beim Pegelmesser gearbeitct. Die TF-Pegelmesser haben durchweg einen Selektivempfangsteil. Soweit sie für niedrigere Frequenzen dimensioniert sind (maximal etwa 1,6 MHz), ist stets auch ein Breitbandempfangsteil vorgesehen. Der Selektivempfangsteil beginnt meist bei 2kHz, während der Breitbandempfangsteil des Pegelmessers bereits im NF-Bereich ab 200 oder 300 Hz zu messen gestattet. Alle TF-Meßgeräte mußten bisher in zwei Ausführungen
hergestellt
werden,
nämlich
mit
Np-
und
mit
dB-
Eichung. Im TF-Übertragungsbetrieb der DBP wurden Meßgeräte in Np-Ausführung eingesetzt, während der Richt£funkbetrieb die dB-Ausführung verwendete. Die meisten ausländischen Postverwaltungen benutzen die vom Maßsystem her zweckmäßigere dB-Eichung. Die DBP wird künftig neue Meßgeräte einheitlich nur noch in dB-Ausführung beschaffen. Manche ausländischen Verwaltungen verwenden den Leistungspegel, in Deutschland und in einigen anderen Ländern dagegen wird der Spannungspegel gemessen. 2. Neuentwicklung
transistorierter TF-Meßgeräte
Wegen ihrer großen Vorteile gegenüber den Röhren, insbesondere wegen ihres geringen Leistungs- und Platzbedarfs sowie ihrer langen Lebensdauer, haben die Transistoren auch in den Neuentwicklungen der TF-Meßgeräte Eingang gefunden. Die TF-Meßgeräte konnten dadurch
383
Fachbeiträge kleiner aufgebaut werden, und es bot sich auch die Möglichkeit an, netzunabhängige TF-Meßplätze herzustellen, die aus gasdichten Nickelcadmium-Akkumulatoren gespeist werden. Im allgemeinen ist wahlweiser Betrieb aus dem Netz oder aus dem eingebauten Akkumulator vorgesehen. Der Akkumulator kann bei den meisten Geräten auch unmittelbar durch eine L.adeeinrichtung im Meßgerät wieder aufgeladen werden. Die Bestückung der Meßgeräte mit den zuerst verwendeten Germanium-Transistoren erforderte einigen Aufwand zur Kompensation der Temperaturabhängigkeit der elektrischen Daten der Transistoren. Anstelle einer Röhre wurden in den Meßgeräten meist mehrere Transistoren eingesetzt. Die heute verwendeten Silizium-Transistoren haben günstigere Temperatureigenschaften als die älteren Germanium-Transistoren.
Die
Schaltungen
sind
jedoch
auch hier aufwendiger als bei den TF-Meßgeräten mit Röhrenbestückung, weil die kleinen, relativ billigen Transistoren Schaltungsverbesserungen ermöglichen, die bei den Meßgeräten mit Röhrenbestückung wegen des Aufwands nicht in Betracht gekommen wären. Allgemein ist bei neueren TF-Meßgeräten eine Tendenz der Entwicklung nach höherer Pegelgenauigkeit zu beobachten. Bei den hochwertigen TF-Meßgeräten finden sich auch interessante technische Neuerungen. Erst durch den Transistoreinsatz sind solche Lösungen, die mit beträchtlichem Schaltungsaufwand verbunden sind, wirtschaftlich realisierbar
geworden.
So
besitzt
z.B.
der
selektive
Pegelmes-
ser SPM6 (Fa. Wandel & Goltermann) eine automatische Pegeleichung. Ein anderer TF-Meßplatz (W 2021/G 2021/ D 2021
der
Fa.
Siemens
AG)
für
den
Frequenzbereich
bis
25 MHz ist mit einem 1kHz-Raster ausgestattet, so daß die Meßfrequenz des TF-Pegelsenders und des TF-Pegelmessers im gesamten Frequenzbereich jeweils im Abstand von 1kHz mit Quarzgenauigkeit eingestellt werden kann. 3. Aufbau der TF-Meßgeräte 31. TF-Pegelsender Einfachere TF-Pegelsender werden als Schwebungssender mit 2 Oszillatoren G„ und Gy aufgebaut. Die Sende-
384
TF-Meßgeräte frequenz f,.na entsteht als Differenz der beiden Oszillatorfrequenzen £,, und fu: Fan — fin — Tsena Das Prinzip des Schwebungssenders bietet erhebliche Vorteile gegenüber gewöhnlichen Rückkopplungssendern: Es kann ein sehr großer Frequenzbereich, z.B. 2kHz bis 612kHz (etwa 1:300), als Sendefrequenz f,.na mit einer prozentual viel kleineren Frequenzänderung des Abstimmoszillators Gy), z.B. 652 kHz bis 1262 kHz (etwa 1:2), erreicht
werden.
Durch
den
möglichst
übereinstimmenden
Aufbau der beiden Oszillatoren G,, und G;, läßt sich eine Kompensation der Temperaturund Spannungseinflüsse auf die Oszillatoren bis zu einem gewissen Grad erreichen. Der Abstimmoszillator G,, muß die für den gesamten Frequenzbereich notwendige Frequenzabstimmung ermöglichen. Der Interpolationsoszillator G;,, gestattet zusätzlich eine kleine Frequenzvariation (Feinabstimmung). Die Gestaltung der Frequenzabstimmungen und die Anzeige der Frequenz auf einer Skala gehören zu den wichtigsten konstruktiven Problemen der TF-Meßgeräte. Es gibt hierzu sehr unterschiedliche Lösungen. Die einfachste ist die Unterteilung des gesamten Frequenzbereichs in Teilbereiche,
die
mit
einem
Schalter
vorzuwählen
sind.
Die
Fre-
quenz kann hierbei z.B. auf einer Trommelskala angezeigt werden. Für jeden Teilbereich ist eine eigene Skala erforderlich. Eine andere günstige Lösung stellt die Einbereichabstimmung dar. Sie erfordert eine sehr hohe mechanische Einstellgenauigkeit mit einem Übersetzungsgetriebe, das praktisch keinen toten Gang besitzen darf. Zur Frequenzanzeige wird eine große effektive Skalenlänge benötigt, um die erwünschte hohe Ablesegenauigkeit zu erhalten. Eine Herstellerirma verwendet für die Skala ein Filmband, das eine beträchtliche Länge von z.B. einem Meter besitzt. Die auf dem Filmband aufgebrachte Frequenzskala kann entsprechend der großen Skalenlänge sehr fein geteilt werden. Durch eine einfache Aufwickelvorrichtung ist der Platzbedarf im Meßgerät gering. Ein anderes Meßgerät besitzt ein optisches Projektionssystem, das die Skala stark vergrößert und damit eine hohe Ablesegenauigkeit ermöglicht.
25 Fernmelde-Praxis
385
Fachbeiträge
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Fab-Fint “Trend
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Font Bild 1.
Bei quenz
den des
Frequenz
Blockschaltbild
eines
einfachen
TF-Pegelsenders
höherwertigen TF-Meßgeräten kann die FreOszillators für die Grobabstimmung an die eines
100 kHz-
oder
1 MHz-Quarzrasters
elektro-
nisch angebunden werden. Ähnliche Lösungen gibt es auch für die Frequenz des Oszillators zur Feinabstimmung, der bei einem Meßgerät z.B. alle 10 kHz gerastet werden kann. Bei anderen TF-Meßgeräten wird die Übereinstimmung der Oszillatorfrequenz für die Feinabstimmung mit einer
der
instrument stimmen
eine
hohe
Frequenzen
angezeigt,
mindestens
eines
so
daß
für
den
Quarzrasters
Frequenzgenauigkeit
durch
an
einem
entsprechendes
Zeitpunkt
gegeben
der
Meß-
Ab-
Einstellung
ist.
Den grundsätzlichen Aufbau eines einfachen TF-Pegelsenders zeigt Bild1 schematisch. Im Modulator M wird die Spannung mit der Differenzfrequenz f,, — fnı erzeugt. Der der Modulatorstufe folgende Tiefpaß hat die Aufgabe, die bei der Modulation gleichzeitig entstehende Spannung der Summenfrequenz £,, + f;., zu unterdrücken. Als Modulator
werden
Ringmodulatoren
verwendet,
die
die
Oszil-
latorspannungen selbst nicht übertragen. Sollten jedoch noch kleine Reste der Oszillatorspannungen zum Ausgang des Modulators gelangen, so werden auch diese vom folgenden Tiefpaß unterdrückt. Vom Modulator wird die Spannung über den Tiefpaß zum Verstärker V gegeben. Die verstärkte Spannung gelangt zu den Spannungsteilern Tl und wird danach dem Ausgang des Pegelsenders zugeführt.
386:
TF-Meßgeräte
012.:6N9
TR
d Bild2:
a) b)
0/g6sND
25, 1509 usw.
Aufteilung der Generatorspannung am Innen- und Außenwiderstand Ausgangsschaltung eines TF-Pegelsenders mit Umschaltung von R=0 auf R, = 75, 150 Ohm usw. schematisch
Für die einstellbaren Pegelstufen verwendet man meist UÜbertrager mit veränderbaren Übersetzungsverhältnissen. Zur Pegel-Feinregelung eignen sich Potentiometer als Spannungsteiler. Neuerdings wird hierzu meist ein Regelverstärker vorgesehen, dessen Verstärkung mit Hilfe eines Differenzverstärkers geregelt wird. Das den Ausgangspegel vor den Teilern anzeigende Instrument I wird über einen Gleichrichterkreis und bei einigen Geräten über einen Trennverstärker angeschaltet. Die Pegelfeinregelung ist aus der Meßinstrumentenanzeige zu ersehen. Im Pegelsender wird zunächst die Signalspannung an einem sehr kleinen Innenwiderstand erzeugt (R,=>0). Die benötigten weiteren Innenwiderstände werden durch Serienschaltung ohmscher Widerstände gebildet. Mit der Umschaltung des Innenwiderstandes von R, 0 auf R=175 Ohm, 150 Ohm usw. muß eine Pegelumschaltung um den Betrag 0,69 Np verbunden sein. Der Ausgangspezel des Pegelsenders soll nämlich bei einem vorgewählten R; von z.B. 75 Ohm an einem gleich großen Außenwiderstand (R,=R; = 750hm) genauso groß sein wie bei einem R,=+00hm an demselben Außenwiderstand. Bei R=R,
o5*
887
Fachbeiträge beträgt die
die
Hälfte
Spannung der
am
Außenwiderstand
Generatorspannung
E
R,
(Bild 2a),
aber
nur
daher
muß
diese um den Faktor 2, das entspricht 0,69 Np, erhöht werden. Für die Umschaltung der Generatorspannung wird meist ein eigener Übertrager vorgesehen, Bild 2b zeigt die Sendeausgangsschaltung schematisch.
Die
Grundfrequenz
des
Interpolationsoszillators
beim Pegelsender wird so gewählt, daß sie der des Pegelmessers gleicht. Dadurch können die stimmoszillatoren G,, beim Sender und beim vollkommen gleich ausgeführt werden. Es ist Konzeption möglich, den TF-Pegelsender und tiven Pegelmesser von nur einem Oszillator stimmen.
Der
Sender
kann
vom
Empfänger
G;„«
ersten ZF beiden AbEmpfänger bei dieser den selekaus abzuaus
abge-
stimmt werden oder umgekehrt der Empfänger vom Sender aus. Häufig wird nur eine der beiden Möglichkeiten angewandt. Bei einigen hochwertigen TF-Meßplätzen wurde eine Dreiteilung der Geräte in TF-Sender, TFPegelmesser und Frequenzgeber vorgesehen. Der Frequenzgeber
enthält
hierbei
Bei
Messungen
die
Oszillatoren
zur
Grob-
und
Feinabstimmung für den Sender und Pegelmesser. Messungen am gleichen Ort werden durch die gleichzeitige Abstimmung von Pegelsender und Pegelmesser wesentlich vereinfacht, weil das zeitraubende Nachstimmen des Pegelmessers bei jeder Frequenzänderung des Pegelsenders entfällt. Ein gleichzeitiges Abstimmen der beiden TFMeßgeräte ist aber nur für Messungen durchführbar, die am gleichen Ort gemacht werden, z.B. zum Ermitteln des Frequenzganges eines Verstärkers, eines Entzerrers oder eines
Filters.
derartiger 32.
Gleichlauf
nicht
über
möglich.
eine
TF-Strecke
ist
ein
TF-Pegelmesser
TF-Pegelmesser
mit
kleinem
Frequenzbereich
(bis
etwa
1,6 MHz) werden in der Regel umschaltbar für Breitbandund Selektivmessung ausgeführt. TF-Pegelmesser für einen größeren Frequenzbereich sind jedoch meist nur für Selektivempfang vorgesehen, weil ein Breftbandteil hierbei relativ aufwendig wäre, während der Selektivteil für die meisten Anwendungen genügt. Für TF-Meßplätze, die
388
TF-Meßgeräte BrV
_TP
Mi
M2
—
_
Oeich Bild 3.
2IF
Hr
=H=H=HeHs
> H=H
me
1ZE
4
Gab Blockschaltbild
I
ee
& um eines
einfachen
TF-Pegelmessers
eine Frequenzwobbelung über eine TF-Strecke gestatten, ist ein Breitbandempfänger jedoch nicht zu entbehren. Bei Wobbelmessungen am gleichen Ort können Pegelsender und Pegelmesser gemeinsam abgestimmt werden. Der Selektivteil des Pegelmessers wird nach dem Prinzip des Überlagerungsempfängers ausgeführt. Den schematischen Aufbau eines einfachen TF-Pegelmessers zeigt Bild3. Der Oszillator G,, des Pegelmessers gleicht, wie bereits ausgeführt, dem Abstimmoszillator des Pegelsenders. Ein TF-Pegelmesser muß sehr niedrige Pegel ebenso zu messen gestatten wie relativ hohe Pegel. Er benötigt deshalb eine hohe Verstärkung. Selektion und Verstärkung sind bei einer niedrigeren Zwischenfrequenz leichter zu erzielen als bei einer hohen. Die erste Zwischenfrequenz muß andererseits entsprechend hoch gewählt werden, weil sie größer sein muß als die höchste Meßfrequenz des betreffenden Pegelmessers. Aus den vorstehenden Gründen ist
zu
quenzen quenz
ersehen,
in
benötigt
daß
mehreren
zwei
werden.
oder
Wird
Schritten
auf
noch
eine eine
mehr
hohe
Zwischenfre-
Zwischenfre-
niedrige
Zwischen-
frequenz umgesetzt, so können einfache Filter zur Aussiebung der Zwischenfrequenzbänder verwendet werden, weil die jeweiligen Spiegelfrequenzen einen größeren Abstand von den Zwischenfrequenzen haben. Hieraus folgt, daß TF-Pegelmesser für ein höheres Empfangsfrequenzband mit mehr Zwischenfrequenzen ausgestattet werden
389
Fachbeiträge als Pegelmesser für ein niedrigeres Empfangsfrequenzband. So besitzt z.B. der im folgenden beschriebene TF-Pegelmesser SPM 6 (Wandel & Goltermann) 4 Zwischenfrequen« zen. Die Oszillatoren zur Umsetzung der ersten auf die zweite oder der zweiten auf die dritte Zwischenfrequenz usw. werden jeweils mit einem Quarz ausgestattet oder ihre Frequenzen werden von der Frequenz eines Quarzgenerators
abgeleitet.
Ein komplizierteres Frequenzschema als bei den einfachen TF-Meßgeräten wird benötigt, um die Feinabstimmung im TF-Pegelsender und im selektiven Pegelmesser mit einander gleichen Oszillatoren zu ermöglichen. Die meisten TF-Pegelmesser haben einen eigenen Eichoszillator, der eine Amplitudeneichung bei einer festen Frequenz (z.B. 100 kHz) gestattet. Die Eichung beruht auf einer Verstärkungsregelung beim Anlegen eines definierten Pegels am Eingang. Die Verstärkung ist hierbei so einzuregeln, daß das Meßinstrument am Ausgang des Pegelmessers einen markierten Wert anzeigt. Bild3 zeigt die Schaltung eines selektiven Pegelmessers. Die Eingangsschaltung besteht aus einem Übertrager und Abschwächer. Darauf folgt ein Breitbandverstärker (BrV). Über einen Tiefpaß wird das Eingangssignal dem Modulator M, zugeführt. Der Tiefpaß begrenzt den Empfangsfrequenzbereich des Pegelmessers nach höheren Frequenzen hin, so daß über dem Empfangsfrequenzband
liegende
Signale,
z.
B.
im
Fre-
quenzbereich der ZF oder einer Spiegelfrequenz, nicht mehr zu den folgenden Stufen gelangen können. Besonders sorgfältiger Dimensionierung bedarf der Breitbandverstärker. Der selektive Pegelmesser siebt aus dem ganzen Frequenzgemisch ein schmales Frequenzband aus. Die Aussiebung des zu messenden Signales erfolgt aber erst im ZF-Teil. Bei einer Messung im Betrieb muß daher der Breitbandverstärker mit dem Meßsignal gleichzeitig alle vorhandenen Spannungen des ganzen Frequenzbandes linear verstärken. Bei ungenügender Linearität können durch Intermodulation Störsignale entstehen, die in die Zwischenfrequenz fallen und sich dem Meßsignal überlagern. Der Verstärker benötigt deshalb neben günstigen Rauscheigenschafiten auch eine relativ große Aussteuer-
390
TF-Meßgeräte fähigkeit. Dasselbe gilt für den ersten Modulator und in geringerem Maße auch für die folgenden Umsetzer. Im Modulator M, wird das Eingangssignal durch den Oszillator G,, in die erste ZF umgesetzt. Der Modulator M, versetzt mit Hilfe des Oszillators G „m das Signal von der ersten auf die zweite Zwischenfrequenz. Ein Teiler in der zweiten Stufe gestattet die Einstellung mehrerer Pegelstufen. Die stufenweise Pegelregelung erfolgt somit an zwei Stellen, nämlich in der Eingangsschaltung des Pegelmessers und in der Zwischenfrequenz. Das ist deshalb notwendig, weil hohe Pegel schon am Eingang soweit herabgesetzt werden müssen, daß Breitbandverstärker und Mischer nicht übersteuert werden. Andererseits ist die alleinige Teilung der Meßspannung in der Eingangsschaltung nicht zweckmäßig, weil dadurch die nachfolgende Schaltung stets mit voller Verstärkung arbeitet und das Rauschen der Eingangsstufen voll verstärkt. Die Pegelregelung am Eingang wird als klirrarm, die Teilung in der Zwischenfrequenz dagegen als rauscharm bezeichnet. Aufwendigere Pegelmesser bieten sowohl die Möglichkeit rauscharm als auch klirrarm zu messen. Die in Bild3 in der 2ten ZF als Regelwiderstand dargestellte Verstärkungsbzw. Spannungsregelung ermöglicht die Pegeleichung des Meßgerätes. Die entsprechend verstärkte Spannung der 2ten ZF wird gleichgerichtet und vom Instrument I angezeigt. 4. Beispiele für moderne TF-Meßplätze 41.
TF-Pegelsender messer
D364
W232/TF-Pegel-
(Siemens
AG)
Das Frequenzschema dieses TF-Meßplatzes zeigt Bild 4. Gemeinsame Abstimmung für Sender und Empfänger ist vom Sender aus möglich. Für den Oszillator G,, des Pegelsenders ist eine 0-Hz-Eichung vorgesehen. Hierfür benötigt der Oszillator G,, die Frequenz 2,4 MHz, während der sonst gleichartige Oszillator G,, des Pegelmessers D 364 erst mit der Frequenz 2,402 MHz seines Abstimmbereichs beginnt. Nur hierin unterscheiden sich die beiden Oszilla-
391
Fachbeiträge £
W232
ab
1
2402...402
Fend
(29) Mhz
002.162 MHz
Z425
|
Fompt
\_1 | 002.152 1 MHz |
MHz_ kHz Fint.
| || |
fremdabstimmung Bild 4.
D364
—_—
LZF
fab & aa
ZIF ı
TOOKHz
t
Frequenzschema des TF-Meßplatzes (Siemens AG.)
W
232/D 364
==|- Pegel-fein
# Gat
Vz,
‚E
Regel-
verstärker
M
TP v3
>
xD
v1 N
Vrr
ax
Eon 5
>
*
]
I
Fremdabsfimmung
des Pegelmessers
Gab Bild5.
Blockschaltbild
des
TF-Pegelsenders
W
232
toren G,, von Sender und Empfänger. Da der Empfänger keine 0-Hz-Eichung besitzt, ist auch der maximale Frequenzfehler des Pegelmessers etwas größer als der des Pegelsenders. Das Blockschaltbild des Pegelsenders zeigt Bild5. Das vom Verstärker V, gelieferte Ausgangssignal wird zweimal gleichgerichtet. Die erste durch die Gleichrichtung gewonnene Spannung wird vom Instrument I angezeigt. Ein Differenzverstärker vergleicht die zweite Gleichspannung mit einer durch den „Pegelregler — fein“
392
|
J
einstellbaren Gleichspannung. Die Ausgangsspannung des Differenzverstärkers regelt die Verstärkung vom Verstärker V,, der zwischen Generator G,,_, und Modulator M eingeschaltet ist. Durch den geschlossenen Regelkreis stellt sich eine Ausgangsspannung ein, die der am Pegelregler — fein einstellbaren Gleichspannung folgt. Mit dieser Schaltung werden Amplitudenschwankungen der Ausgangsspannung des Pegelsenders über den Frequenzbereich erheblich herabgesetzt. Außerdem ergibt die Anordnung eine einfache Lösung zur Feinregelung des Ausgangspegels. Sonst entspricht der Pegelsender der vorher beschriebenen Grundschaltung. TF-Pegelsender und TF-Pegelmesser haben eine Einbereichabstimmung für die Oszillatoren G,, mit einer etwa im langen Filmskala. Auch der Oszillator G,„, des Pegelsenders hat eine ähnliche Abstimmung mit einer 0,5 m langen Filmskala. Auf dieser Skala beträgt der
Abstand
zwischen
zwei
Strichen
100 Hz,
so
daß
Fre-
quenzdifferenzen von etwa 20 Hz noch abgelesen werden können. Der Pegelsender kann mit Hilfe einer dem Meßgerät von außen zuzuführenden Modulationsspannung niederfrequent moduliert werden.
Zur 0-Hz-Eichung wird der Generator G,, des Pegelsenders mittels einer Kapazitätsdiode, die dem frequenzbestimmenden Kondensator des G,, parallelgeschaltet ist, auf den Sollwert nachgeregelt. Die Spannung für die Kapazitätsdiode und damit die Frequenznachstellung ist mit einem Schraubenzieher auf der Frontseite des Gerätes einzustellen. Für die Fremdabstimmung des Pegelmessers durch
den
Oszillator
des
Pegelsenders
enthält
der
Pegel-
sender einen Trennverstärker V,, mit Übertragerausgang, damit Rückwirkungen auf den Oszillator G,, des Pegelsenders vermieden werden.
Das Blockschaltbild des TF-Pegeimessers D 364 zeigt Bild 6. Der Pegelmesser kann mit dem eingebauten Generator G,.n auf der Frequenz 100 kHz in seiner Pegelanzeige geeicht werden. Der Pegelmesser gestattet selektives
und
breitbandiges
Messen.
Die
Selek-
393
Breitband,
ananunenn
ehe
=
moktz| Geich’
Y
|
.r
MrIZEM2
ZIE
I
82.7
! Selektiy
. v.... Eichen
Fremdabstimmung On Bild 6,
#
ur
Blockschaltbild
Gum
des
TF-Pegeilmessers
D 364
tion des Pegelmessers wird im wesentlichen durch ein Quarzfilter BP2 bestimmt, das bei einer Dämpfungsverzerrung von 0,022Np eine Durchlaßbreite von 40 Hz besitzt. Die Bandbreite des Filters beträgt etwa 80 Hz. Der Pegelmesser kann auf mehrere Eingangswiderstände umgeschaltet werden. Er besitzt auch einen hochohmigen Eingang mit 10kOhm + 10°/, Eingangswiderstand und einer Parallelkapazität von 60 pF. Der Meßplatz ist mechanisch stabil aufgebaut. Pegelsender und Pegelmesser können sowohl aus dem Netz als auch aus Batterien betrieben werden. Jedes der beiden Meßgeräte hat ein Gewicht von etwa 8 ke. 42.
TF-Meßplatz PS6/SPM6&6 (Wandel&Goltermann)
Dieser
geräten.
Meßplatz
Er
zeichnet
zählt
sich
zu
den
durch
höherwertigen
eine
hohe
TF-Meß-
Pegelgenauig-
keit aus. Der Sendepegel des PS6 wie auch der Empfangspegel des SPM 6 kann in 0,2 Np-Stufen eingestellt werden. Die Anzeigeinstrumente gestatten, von normaler Anzeige (2,8 Np Skalenumfang) auf gedehnte Anzeige (0,28 Np Skalenumfang) umzuschalten. Bei gedehnter Anzeige sind dadurch Pegeländerungen von 0,002 Np noch zu erkennen.
394
TF-Meßgeräte &
M
zZ Pr
=
ad t
—.
‚Koax
ig
24.43 MHz
ES
£h=#| Ey
7
ig
>
rr
6khz...186
|
"
u
Mk
MHz
Symm. Skhz..62OKHZ
I
|a
|, Pelz
Vai
frequenzabstimmung durch SPM& Bild 7.
Blockschaltbild des TF-Pegelsenders (Wandel & Goltermann)
PS6
Die beiden TF-Meßgeräte haben je einen quarzgenauen Oszillator zur Frequenzgrobabstimmung in 1 MHz-Schritten. Der freilaufende Oszillator für die Frequenzfeinabstimmung wird kontinuierlich eingestellt. Die Übereinstimmung der Frequenz dieses Oszillators mit einer der Frequenzen eines 10 kHz-Rasters kann an einem Instrument abgelesen werden. Dadurch wird eine sehr genaue Frequenzeinstellung möglich. Die Konstanz der eingestellten Frequenz gegenüber Temperatureinflüssen ist wegen des freilaufenden Oszillators für die Feinabstimmung jedoch nicht groß. Zur Anzeige der Frequenz dient ein östelliges Zählwerk. Es gestattet eine sehr vorteilhafte digitale Anzeige. Bei einer maximalen Frequenz von 18,6 MHz entstehen bei der gewählten Frequenzaufteilung in 1MHz-Grobstufen somit 19 Teilbereiche. Das Durchstimmen eines größeren Frequenzbereiches ist deshalb etwas umständlich. Ein vereinfachtes Blockschaltbild des PS6 zeigt Bild 7. Der Trägeroszillator G,, mit dem Frequenzbereich 24 bis 43 MHz wird von den 2 Oszillatoren G,,,, und G,., Eesteuert. Die Frequenz des Trägeroszillators £,, ist die Summe aus den beiden Frequenzen $,,., + fin Bild8 zeigt
395
Fachbeiträge M -——
rast
I 1
A
=
f
=
o
Eu
U
s
Th
U
#
24.43MHz
64 | 5,
3.4MHz Gint
Bild 8.
m
MHz
WU W
Fremd- Frequenz-
abstimmung des Pegelsenders
[az mon
3
Skhz...620khz
>
12 EHI
»&£-Irzu2121:
n
Symm.
din
Rn} =
kom.
6khz..186Mllz >
id
zu.
THHz
-[L
-
I
| Sz
Demodulator
TF-Pegelmessers
SPM
6
397
Fachbeiträge Pegelwert unverändert angezeigt. Die automatische Pegeleichung ist nicht nur eine Bedienungsvereinfachung, sondern sie kommt der Pegelmeßgenaujigkeit direkt und indirekt zugute. Sie verhindert einerseits Meßfehler durch mangelnde oder ungenaue Eichung, andererseits hat der Pegelmesser selbst eine höhere Pegelgenauigkeit, da der Teilerfehler des Eingangsabschwächers sowie der Frequenzgangfehler der Eingangsschaltung reduziert werden auf die entsprechenden (kleineren) Fehler des Eichpegelgebers [4]. Die Bandbreite des Pegelmessers kann entweder auf 2,3kHz oder auf 500 Hz geschaltet werden. Der TF-Pegelmesser PSM 6 besitzt eine besondere „übersteuert-Kontrolle“ für den Eingangsverstärker und Mischer.
Nach
dem
Drücken
einer
Taste
wird
kurzzeitig
über ein Relais die Verstärkung am Eingang um etwa 0,1Np erhöht und um denselben Betrag am ZF-Verstärker vermindert. Die Gesamtverstärkung bleibt dadurch konstant, Eingangsverstärker und Mischer erhalten jedoch eine um 0,1 Np höhere Signalspannung. Ist der Eingangsverstärker oder Mischer übersteuert, so wird am Meßinstrument für einen Augenblick ein höherer Pegel angezeigt. Eine Logarithmierungsschaltung sorgt für eine lineare Skalenteilung der Pegelanzeige. Beide TF-Meßgeräte können aus dem Netz oder aus Batterien betrieben werden. 5. Schrifttum [1]
TF-Meßbetrieb
gungswegen.
B der DBP.
[2] (3) [4]
Eine
an
TF-Einrichtungen
Aufsatzfolge
in
den
und
TF-Übertra-
Unterrichtsblättern
Ww. Hoffmann und H. Sauermilch: 1960/1, S.9; 1960/4, S. 66; 196173, S.51; 1961/6, S.127; 1861/7, S.157. W. Hoffmann: 1963/2, S. 47; 1963/4, S. 113; 1963/9, S. 261. H. H. Freytag: Ein TF-Meßplatz hoher Genauigkeit für koaxiale Breitbandsysteme von 10 kHz bis 235 MHz. NTZ 1967, H.4, S. 189. H. Hartmann und K. Rauschenecker: Ein leichter TF-Meßplatz hoher Genauigkeit von 200 Hz bis 1,62 MHz. Der Ingenineur der DBP 197, H.2, S.61. H. Bayer: Möglichkeiten zum Erhöhen der Meßgenauigkeit und zum Vereinfachen der Bedienung selektiver
Pegelmesser.
398-
NTZ
1969, H.4,
S. 235.
Frequenzbereiche
Aufteilung
von
10 kHz
Bearbeiter:
R.
der Frequenzbereiche
bis 40 GHz Binz
und
H.
in der BRD Kleimeier
1. Überblick Grundlage für die Aufteilung der Frequenzbereiche zwischen 10kHz und 40 GHz ist der international festgelegte Frequenzbereichsplan der Vollzugsordnungen für den Funkdienst (VO Funk), Genf 1959, einschließlich der teilweisen Revisionen durch die nachfolgenden Verwaltungskonferenzen. Der internationale Frequenzbereichsplan enthält die Frequenzverteilung für 3 Regionen, in die die Welt zu diesem Zwecke eingeteilt wurde. Region 1 umfaßt in etwa Europa, die UdSSR und Afrika; Region 2 umfaßt Nord- und Südamerika und Region 3 umfaßt alle anderen Gebiete. Die einzelnen Regionen sind in der VO Funk genau voneinander abgegrenzt. Für den europäischen Bereich sind darüber hinaus bestimmte Zonen für den Rundfunk- und Seefunkdienst festgelegt worden. Die Frequenzverteilung innerhalb dieser drei Regionen ist teilweise sehr unterschiedlich. Hieraus erklärt sich die Tatsache, daß Funkdienste, die z.B. in der Region 2 in einem bestimmten Frequenzbereich arbeiten, diesen Frequenzbereich in der Region 1 nicht benutzen dürfen, weil er hier für einen anderen Funkdienst vorgesehen ist. Weiterhin bilden die sogenannten „Fußnoten“ einen wesentlichen Bestandteil des internationalen Frequenzbereichsplans. In ihnen sind Erläuterungen, Bestimmungen und Abweichungen von diesem Plan aufgeführt, die nur für bestimmte Funkdienste oder Länder gelten. Hieraus ergibt sich wiederum eine teilweise unterschiedliche Frequenzverteilung innerhalb der einzelnen Regionen und zwischen den einzelnen Ländern. Diese unterschiedliche Frequenzverteilung hat leider auch Export- bzw. ImportErschwernisse für die Funkgeräteindustrie zur Folge.
399
Fachbeiträge Die nachfolgende, ausschließlich für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland geltende Frequenzaufteilung ist als Orientierungshilfe gedacht. Sie ist nach den Frequenzzuweisungen für die einzelnen Funkdienste frequenzaufsteigend gegliedert. Eine weitere Aufteilung nach den Benutzern (Bedarfsträger), unter Umständen mit Angabe der jeweiligen Frequenzkanalabstände (Frequenzraster) und technischen Maximalwerten, ist wegen des erheblichen Umfangs einer solchen Zusammenstellung in diesem Rahmen nicht möglich. Aus dem gleichen Grunde konnten die Fußnoten des internationalen Frequenzbereichsplans nur zum Teil berücksichtigt werden. Gegebenenfalls muß auf die VO Funk zurückgegriffen werden, die auch wesentliche Bestimmungen für den Einsatz der Frequenzen enthält. Nicht unterstrichene Frequenzbereiche (s. Abschn. 2) sind mehreren Funkdiensten gemeinsam zugewiesen (Frequenzpartagierung).
Der
Klammervermerk
hinter
der
Funk-
dienstbezeichnung gibt die im internationalen Verkehr gebräuchliche Kurzbezeichnung des Funkdienstes an, wie sie z.B. bei der Anmeldung neu in Betrieb genommener Funkstellen beim Internationalen Frequenzbüro benutzt wird. 2.
Frequenzzuweisung 21.
Fester
zwischen
in
der
Bundesrepublik
Funkdienst
bestimmten
14
festen
—
(FX):
Punkten.
1995 kHz
2,05— © kHz
2 —94 kHz 6 — 90 kHz 0% — 110 kHz 10 — 12 kHz 15 — 136 kHz 400
Ein
Deutschland Funkdienst
Frequenzbereiche
kHz kHz kHz kHz kHz kHz kHz kHz kHz kHz kHz kHz kHz kHz kHz kHz kHz kH2 kHz kHz kHz kHz kHz kHz kHz kHz kHz kHz 26 Fernmelde-Praxis
401
Fachbeiträge —21 850
kHz
—23 200
kHz
—24 990
kHz
—25 070
kHz
—25 600
kHz
—27 500
kHz
— —
4 4
——
6 74,8
MHz
MHz MHz MHz MHz MHz MHz MHz
402
2290
—
2300
MHz
26900 340
—270 -—360
MHz MHz
360 440 575
—4200 —500 —59%5
MHz MHz MHz
5925 645 730 802255 8200 8400 10,00 105 107
—645 —7230 —795 —820 —8400 -—850 — 10,25 — 10,55 — 17
MHz MHz MHz MHz MHz MHz GHz GHz GHz
— — — —— — — — -—-
GHz GHz GHz GH GHz GHz GHz GHz GHz
23550
117 127 144 17 196 2 25,25 3,5 3
—260
127 1325 15,25 193 21 232 313 318 4
MHz
22. Beweglicher Funkdienst (MO): Ein Funkdienst zwischen beweglichen und ortsfesten Funkstellen oder zwischen beweglichen Funkstellen.
16656 210 2199 2502? 2650 3155 3860 3950
26%
—21%0 —219 —2498 —26%5 —280 —340 -— 390 —400
kHz kHz kHz kHz kHz kHz kHz kHz
403
Fachbeiträge 4438 4750 4850 297 27 66 752 1014 146 150,05 151° 14 235 3354 40 790 1350 1670 1690 4400 6425 7300 8025 100 105 10,55
— — — — — — — — — — — °— — — — — — — — — — — — — — —
4650 4850 4995 4 6 7248 875 108 1499 151 154 174 3286 3999 47 960 1400 1690 1700 5000 7250 7975 8200 1025 1055 10,68
kHz kHz kHz MHz MHz MHz MHz MHz MHz MHz MHz MHz MHz MHz MHz MHz MHz MHz MHz MHz MHz MHz MHz GHz GHz GHz
13,7 144 15,25 177 194 2 25,25 31,5 ss:
— — — — — 0— — — —
1325 1525 15,35 193 21 23 313 318
GHz GHz GHz GHz GHz GHz GHz GHz GHz
23. Beweglicher Flugfunkdienst (MA): Ein Funkdienst zwischen Bodenfunkstellen und Luftfunkstellen
oder
zwischen
gerät-Funkstellen
404
Luftfunkstellen,
beteiligt
sein
wobei
können.
auch
Rettungs-
Frequenzbereiche Zivilluftfahrt und
innerhalb
internationalen
der
nationalen
Luftstraßen
2850 —3025 kHz 3400 —3500 kHz 4650 —470 kHz 540 —5690 kHz 655 —6665 kHz 8815 — 8965 kHz 100065 —10100 kHz 1122 —11400 kHz 132600 —1330 kHz 1790
1790
(R)
kHz
21850 —22000 kHz 117975— 13 MHz außerhalb 3025
der Luftstraßen — 3155 kHz
3900
—
3950
kHz
4700
—
4750
kHz
4750 5430 5680
— 4850 — 5480 — 5730
kHz kHz kHz
665
3 —
6765
kHz
8965
—
9040
kHz
11175
—11275
kHz
13200
—-13260
kHz
(OR)
405
Fachbeiträge 15 010
—15 100
17 970
—18 030
23 200
—23 350 —
138 (sowie
Frequenzen
24. Beweglicher beweglicher Funkdienst Seefunkstellen
oder
406
aus
MHz dem
Bereich
MO)
Seefunkdienst (MS): zwischen Küstenfunkstellen
zwischen
Rettungsgerät-Funkstellen
(sowie
144
Seefunkstellen,
teilnehmen
45 40 1665 2194 252% 265 2650 3155 4068 6200
— 40 — 520 — 2190 — 2498 —265 —260 — 280 — 3400 —4438 —655
8195
—8815
kHz kHz kHz kHz kHz kHz kHz kHz kHz kHz
aus
wobei
kHz
1230 -—13200 1640 —I7360 2200 —22720 2500 —2351l0 156,025— 157,425 160.625— 160,975 161,475— 162,025 Frequenzen
können.
dem
kHz kHz kHz kHz MHz MHz MHz
Bereich
Ein und
auch
.
MO)
Frequenzbereiche 25.
Flugnavigations-Funkdienst
Navigationsfunkdienst
0” 4 oo 12 16 150 2353 315 45 45
74,8
für
— — — — — — — — — — —
(AL):
Ein
Luftfahrzeuge.
”R 8% 10 15 129 2% 315 405 45 490
752
18 — 117,975 23 — 25 3286 — 3354 522 — 6066 900 —ı215 130 —130 1300 —1400 150 — 1660 2700 —3100 500 —5230 5350 —5460 540 —540 1325— 134 4 — 143 134 —- 157 2425 — 2525 318 — 34
kHz kHz kHz kHz kHz kHz kHz kHz kHz kHz
MHz
MHz MHz MHz MHz MHz MHz MHz MHz MHz MHz MHz MHz GHz GHz GH GHz GHz
26. Seenavigations-Funkdienst Navigationsfunkdienst für Seefahrzeuge. 2” — 32 kHz
(NL)
Ein
407
Fachbeiträge 84 90 112 126 285 405 5 460 5 470
kHz kHz kHz kHz kHz kHz MHz
MHz
14 24,25 31,8
GHz GHz GHz
Ein von Funk27. Amateurfunkdienst (AT): amnateuren ausgeübter Funkdienst für die eigene Ausbildung, für den Verkehr untereinander und für technische Studien. Funkamateure sind ordnungsmäßig ermächtigte Personen,
licher
die
Neigung
sich
und
mit
der
nicht
zu
Funktechnik
geldlichem
350 —3800 "700 —7100 14000 14350 21000 —21450 82 — 397 4 — 146 40 — 40 1250 —130 230 —230 5650 —575 10,250— 10,500 1 — 2 408
kHz kHz kHz kHz MHz MHz MHz MHz MHz MHz GHz CH
aus
rein
Nutzen
persön-
befassen.
Frequenzbereiche 28. Rundfunkdienst Ein Funkdienst, (BC BT): dessen Aussendungen zum unmittelbaren Empfang durch die Allgemeinheit bestimmt sind. Dieser Funkdienst kann Tonsendungen, Fernsehsendungen oder andere Arten von Sendungen umfassen. Ton-Rundfunk
(BC)
150 520
285 1605
kHz kHz
5950
6 200
kHz
7100
7300
kHz
9775
kHz
—11 975
kHz
—15 450
kHz
—17 900
kHz
—21 750
kHz
—26 100
kHz
9500 11 700
15 100
17 700
21 450
25 600 87,5
104
Fernseh-Rundfunk
MHz (BT)
47 174
68 223
MHz MHz
223 470
235 582
MHz MHz
582 606
606 790
MHz MHz
11,7
12,7
GHz
409
Fachbeiträge Nichtnavigatorischer Ortungsfunk2.9. dienst (LR): Ein Ortungsfunkdienst, der nicht der Navigation (Fahrzeuglenkung) dient.
223 1215
235 1250
MHz
1250 1300 1 350 2 700 3100
210. dienst,
MHz
MHz MHz MHz
4 200
MHz
5 250 5255
MHz MHz
8 500
MHz
10,0 13,4
GHz GHz
15,7
GHz
23,0
GHz
33,4
GHz
Astronomiefunkdienst (RA): den die Funkastronomie verwendet.
1400 "1 664,4 2 690 10,68 15,35 19,3 31,3
410
MHz MHz
1427
MHz
1 668,4 2 700 10,7
MHz MHz
15,4
GHz
19,4
GHz
31,5
GHz
GHz
Ein
Funk-
Frequenzbereiche 211.
Wetterhilfen-Funkdienst
(SM):
Ein
Funkdienst, der für Beobachtungen und Untersuchungen in der Wetterkunde einschließlich Gewässerkunde verwendet wird. 27,5 — 28 MHz 1511 400,05 402° 1660
— — — —
15 401 406 16644
MHz MHz MHz MHz
16644 1668,4 1670 1690
— — — —
16684 1670 1690 1700
MHz MHz MHz MHz
212. Normalfrequenz-Funkdienst (SS): Ein Funkdienst für wissenschaftliche, technische und andere Zwecke, bei dem besonders festgelegte Normalfrequenzen mit festgelegter hoher Genauigkeit ausgesendet werden, die für den allgemeinen Empfang bestimmt sind. 19,95 —
20,05
kHz
2498
—
2502
kHz
495
—
5005
kHz
10006 15010 —20010
kHz kHz kHz
995 1490 19990
2490
—2500
kHz
213. Satelliten-Fernmeldedienst: raumfunkdienst
Ein
Welt-
a) zwischen Erdefunkstellen, wenn für den Austausch von Nachrichten des festen oder beweglichen Funkdienstes aktive oder passive Satelliten benutzt werden, b) zwischen einer Erdefunkstelle und Funkstellen auf aktiven Satelliten für den Austausch von Nachrichten des
all
Fachbeiträge beweglichen mittlung
des
Funkdienstes
dieser
beweglichen
Nachrichten
zum
nach
Zwecke oder
Funkdienstes.
Weltraumfunkstellen 3600 7250
-— 4200 — 7300
der
von
Weiterver-
Funkstellen
(EC) MHz MHz
Erdefunkstellen
(TC)
5925 79755
— —
6425 8025
MHz MHz
8025 8200
— —
8200 8400
MHz MHz
2.14. Satelliten-Wetterhilfenfunkdienst (EM): Ein Weltraumfunkdienst, durch den die Ergebnisse von
Wetterbeobachtungen,
die
mit
Hilfe
von
Geräten
auf
Erdsatelliten gewonnen wurden, von Weltraumfunkstellen an Erdefunkstellen übermittelt werden. 1377 — 138 400,05 — 401 1660 — 16644 16644 — 16684 1 668,4 — 1670 1690 — 1700 215.
MHz MHz MHz MHz MHz MHz
Satelliten-Navigationsfunkdienst
(EN): Ein Funkdienst, der für Zwecke der Funknavigation Weltraumfunkstellen benutzt, die sich auf Erdsatelliten befinden, und der in bestimmten Fällen die Aussendung oder Weitervermittlung zusätzlicher Informationen einschließt, die für die Funknavigation notwendig sind.
412
14999
—
150,05
MHz
399,9
—
400,05
MHz
24,3
—
144
GHz
Frequenzbereiche 216.
Weltraumforschungs-Funkdienst:
Weltraumfunkdienst, bei andere Weltraumkörper
dem Weltraumfahrzeuge für die wissenschaftliche
Ein
oder oder
technische Forschung verwendet werden; Erdefunkstellen des Weltraumforschungs-Funkdienstes (TH) sowie Welt-
raumfunkstellen (EH).
217.
des
16 1377 400,05 1700 2290 5250 8400 1525 31,5
Weltraumforschungs-Funkdienstes
— 197 — 18 — 4011 —1710 —230 —525 — 850 — 15,35 — 318
MHz MHz MHz MHz MHz MHz MHz GHz GHz
Weltraum-Fernsteuerung
(ED):
Die
Übermittlung von Funkzeichen an eine Weltraumfunkstelle, um die Geräte auf dem zugehörigen Weltraumkörper — einschließlich der Weltraumfunkstelle selbst — einoder auszuschalten oder ihre Arbeitsweise zu ändern. 1427
—
1429
MHz
218. Weltraum-Fernmessung (ER): Fernmessung, die dazu benutzt wird, die auf einem Weltraumfahrzeug gewonnenen Meßergebnisse — einschließlich solcher über
einer
die
Funktionstüchtigkeit
Weltraumfunkstelle 41 1525 15355
219.
für die
aus
— — —
des
zu
402 153 1540
Fahrzeugs
übermitteln.
selbst
—
von
MHz MHz MHz
Frequenzen für industrielle, wissenschaftliche und medizinische Zwecke (ISM): International festgelegte Frequenzen, die nicht den Fernmeldeverkehr vorgesehen sind. innerhalb der zugeteilten Bandbreiten
Funkdienste, dieser Fre-
413
Fachbeiträge quenzen gen
zu
arbeiten rechnen
wollen,
und
diese
13 560 27120 40,68 43392 Portugal, 2450 5 800 22,125
haben in
Kauf
mit zu
schädlichen
Störun-
nehmen.
kHz + 0,05% kHz + 0,86 %o MHz+ 0,05%, MHz+ 0,2 °%, (nur für ÖsterBRD, Jugoslawien und Schweiz) MHz+ 50 MHz MHz+ 75 MHz GHz + 125 MHz
2.20.
Frequenzen für Induktionsfunkanlagen: Funkanlagen, die ohne Verbindungsleitungen mit Hilfe elektromagnetischer Schwingungen, von denen vorwiegend die magnetische Strahlungskomponente wirksan wird, der Übertragung eines Fernmeldeverkehrs dienen. 5—135 kHz zusätzlich 135—250 kHz (für Anlagen, die ausschließlich unter Tage betrieben werden)
221.
Frequenzen für Trägerfrequenzanlagen auf Hochspannungsleitungen der Elektrizitätsversorgungsunternehmen (TFH-Anlagen): 15450 kHz 470—490 kHz
414
Fernsehsender
Fernsehsender für das I. II. und IH. Programm Bearbeiter:
Joachim
Kniestedt
1. Allgemeines In der Bundesrepublik Deutschland und in der DDR beträgt die Zahl der in Betrieb befindlichen Fernsehsender: I. Programm („Deutsches Fernsehen“ der ARD) 60 Sender (Bereich I/III: 34 Sender und I. Programm
Bereich IV/V: 26 Sender) („Deutscher Fernsehfunk“ 14 Sender (Bereich T/III:
Bereich II. Programm
III. Programm Von den 60 der ARD an der
DBP
für
IV/V:
4 Sender)
in der DDR) 10 Sender und
(„Zweites
Deutsches
Fernsehen“
ZDF)
90
Sender
(Vorgesehener
Endausbau,
II.
IlI. Programm,
d.h.
90 Sender (Vorgesehener Endausbau, Bereich IV/V, Sender der DBP}) (Regionalprogramm der Rundfunkanstalten) Bereich IV/V, Sender der DBP) Sendern des I. Programms stehen 15 Sender gemeinsamen Standorten mit den Sendern das
und
es
wird
der-
selbe Antennenträger für drei Programme benutzt. 10 Sender des I. Programms tragen dieselbe Standorthezeichnung wie die Sender des II. und III. Programms und stehen nicht auf demselben Standort. Die Fernsehsender der DBP für das II. und für das III. Programm werden immer jeweils an denselben Standorten und Antennenträgern betrieben.
In der folgenden Tabelle1 sind die insgesamt 240 Fernsehsender in der Bundesrepublik Deutschland für die drei Programme alphabetisch aufgeführt. In
der
Tabelle2
sind
diese
Sender
und innerhalb der jeweiligen Kanäle geordnet. Außerdem ist Näheres zu
gegeben.
nach
ihren
Kanälen
nach ihrem Versatz den Standcorten an-
415
Fachbeiträge Die Lage der Standorte der Sender des I. Programms zeigt die Karte im Bild1 und der Sender des II. und III. Programms die Karte im Bild 2. In beiden Karten sind die Sender entsprechend ihrer Strahlungsleistung verschieden groß eingezeichnet. Die Ländergrenzen und die Grenze zwischen dem SDR und dem SWF in BadenWürttemberg sind in den Karten angegeben. Erläuterungen (Tabellen 1 bis
zu 3)
den
Bezeichnung der Kanäle und zen in den Bereichen Y/III und Kanal Nr. Bereich 2 3 4
Zuordnung der FrequenIV/V für das Fernsehen:
Bildträger MHz I
Kanal Nr. Bereich 5 6 7 8 9 10 11 12
Senderlisten
48,250 55,250 62,250 Bildträger MHz
III
Tonträger MHz 53,750 60,750 67,750 Tonträger MHz
175,250 182,250 189,250 196,250 203,250 210,250 217,250 224,250
180,750 187,750 194,750 201,750 208,750 215,750 222,750 229,750 Fortsetzung
416
S. 433 unten
Tabelle
1:
Fernsehsender
in
der
Bundesrepublik
I, Programs uf] Nr. | Sender 1
Aachen
2
Aachen-Stolbg,
Kanal |TrägerWr. |versatz
Rund»
Haupt» | funk | Kanal richlung| anstalL| Hr. Fr
2
3 | Asien
8
en
a0
|#r
50
rund
|Träger-| |versatz| em
Strahlung _
Bildsig. kW} 500
alphabetisch
geordnet
I11, Pregrann
11, Prograan (20f)
Strahlung
|Bild|1stg. Ku]
Deutschland,
Haupl= richtung] 1
Kanal} Mr. | >8
Strahlung
Rund-
Träger- | Gilde | Haupt- | funkversalz| Isig. kMi richtung] anstall
OPL
0
plir
1
wDR
Köln
NDR
Köln
| or
Stel
4
Ahrweiler
2»
0
250
rund
s6
0
50
rund
SF
ablz Rgsb
5
Aaborg
3
ap
5Ld
runa
43
BP
5oc
rund
BR
6
Angelburg
24
3P
; 500
rund
52
t
su
rund
HR
Ffn
?
Augsburg
23
c
sct
rund
A
er |
5co
rund
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Fcnn
6
Aurich/Ostfriesl.
”
e
5c0
Fund
23
6
50
rund
OR
a | 250 a |e 100 » |8P | m
eur 21 zn?
u 56 54
BP | 20 | rund | su see| xo | ar sp | wo | zmt |:
9 | Baden-Baden
1 | Bad Harienberg 11 | Basderg 12 | Bayreuth 15) 1
”
0
a | ep
50
50
rund
OR
je10°,330° | swr
Berlin=Schäferbg. Berlin-Scholzpl.
15 | Biedenkopf
n |
3 7
0
100
2
|zn | we
rund
0
Pr | 30
30
co?
u
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3»
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I
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mc | a0 | sur
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430
dlr
{rund)
3
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ffa
Bielsfeld
35
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>00
rund
4
8P
su
17
Bonn
26
0
160
235°
Er]
BP
100
10
Boppard
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53 54 55 56 57 58
727,250 735,250 743,250 751,250 759,250 767,250
732,750 740,750 748,750 756,750 764,750 772,750
60
783,250
788,750
37 38
599,250 607,250
Bereich 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51
V
32
719,250
59
434
724,750
775,250
Die Kanalbreite beträgt Bereich IV/V 8MHz. Der reichen
604,750 612,750
1,25 MHz
über
der
im Bereich Bildträger unteren
780,750
I/III liegt
7MHz und im in beiden Be-
Kanalgrenze
und
der
Fernsehsender
lı
SON
ı
—.k
10..S0KW =TOkW
SO
Strahlungsleistung
0
Flensburg
I,
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Bildı. Fernsehsender für das I. Programm („Deutsches Fernsehen“ der ARD) und für den „Deutschen Fernsehfunk“ in der DDR
Fachbeiträge
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Fernsehsender der und III. Programm
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Heubach
i)
Sender
im
k)
Sender
für
Jahre das
1970
noch
im
III. Programm
Jahre
1970
noch
Bau )) Sender geplant m)Für Inbetriebnahme soll der Sender des
des III. Programms Freiburg I. Programms verlegt werden
n)
beim
Polarisation
vertikal
.
Bau im
im
1969
I. Programm
439
Fernsehumsetzer transistorisierten Vorsiufen
mit
Bearbeiter:
Jörg
Heydel
1. Begriffsbestimmungen und Klassifikation Fernsehumsetzer ist ein Kurzwort für den genormten Begriff Fernsehkanalumsetzer. Nach DIN 45053, Blatt 8, und DIN 45060 sind Fernsehumsetzer Geräte, die die Spektralkomponenten eines RF-Fernsehkanalsignals von einem Empfangskanal in einen Sendekanal umsetzen. Sie zeigen am Eingang das Verhalten eines Funkempfängers, am Ausgang das eines Funksenders. In der Fachsprache bei der Deutschen Bundespost (DBP) und der Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten Deutschlands (ARD) ist der Begriff Fernsehumsetzer üblich und sollte daher einheitlich verwendet werden. Der Begriff Fernsehkanalsignal umfaßt
trum, tion
wird,
nach
das
die
DIN
darstellt,
also
45060
in einem die
zur
das
gesamte
Fernsehkanal
Bild-
Fernsehsignal
Vorstufen als Begriff ist noch deutet aber Transistorierung
Pegel
bis
technische
sistorierung
z.Z.
max.
und
und
100 mW
zum
zweiten
enthaltene
Tonwiedergabe
Tonsignal.
nicht der
Mischer
Spek-
Informa-
benötigt
Transistorierte
festgelegt worden, beStufen mit geringem
Ausgangsleistung.
Fernsehumsetzerkonzepte
bis
trägerfrequente
sehen
vor.
nur
Einzelne
eine
Tran-
Fernsehumsetzer ist ein Unterbegriff zu Fernsehfüllsender. Fernsehfüllsender haben die Aufgabe, Versorgungslücken im Fernsehsendernetz der Grundnetzsender aufzufüllen. Im Gegensatz zu den Fernsehsendern, die ihre Modulation über Kabelstrecken oder Richtfunkeinrichtungen erhalten, empfängt der Fernsehumsetzer das Fernsehkanalsignal eines Bezugssenders drahtlos („Ballempfang“) und erzeugt daraus das Sendesignal. Fernsehumsetzer eignen sich besonders zum wirtschaftlichen Restausbau eines Fernsehsendernetzes. Wenn im Versorgungsbereich eines Fernsehsenders durch die Ge-
440
Fernsehumsetzer ländeverhältnisse sogenannte abgeschattete Gebiete entstehen, d.h. Versorgungslücken hinter Bergen, Hügeln, Höhenzügen oder gegebenenfalls Hochhäusern, kann man diese räumlich engbegrenzten Lücken relativ wirtschaftlich durch das Fernsehkanalsignal eines Fernsehumsetzers versorgen. Der Fernsehumsetzer erhält das Fernsehkanalsignal des Bezugssenders (Muttersender) von einer EmpTangsantenne. Die Empfangsantennenanlage errichtet man an einer Stelle, an der der Bezugssender einwandfrei empfangen wird und von der man das zu versorgende Gebiet übersieht, damit die Sendeantenne möglichst am
ae
Bild 1. Fernsehumsetzer
44
Fachbeiträge selben Standort aufgebaut werden kann. Der Fernsehumsetzer setzt das Empfangssignal in den Sendekanal um, bereitet es auf, verstärkt es und strahlt es über dia Sendeantenne aus. Bild1 zeigt den Standort eines Fern-+ sehumsetzers. Fernsehumsetzer benötigt man besonders für
die
Fernsehsendernetze
470 MHz bis 790 MHz, weil Wellen in diesem Bereich Im Frequenzbereich III, 174 noch mit Beugungsempfang
2.
Die Die
technische
kürzung
bei
für
der
Entwicklung DBP
im
Frequenzbereich
IV/V,
der
Fernsehumsetzer
sich die elektromagnetischen schon quasioptisch ausbreiten. MHz bis 230 MHz, kann man rechnen [l, 2, 13, 14, 20].
gebräuchliche
Fernsehumsetzer,
und
wenn
man
festgelegte
das
Gerät
Ab-
meint,
ist TVU. Als 1960/61 bei der DBP ein größerer Bedarf an TVU zum Ausbau des Sendernetzes für das zweite Fernsehprogramm und später auch für das dritte Fernsehprogramm
auftrat,
entwickelten
sechs
deutsche
Firmen
TVU
Fernsehsendern
und
für den Frequenzbereich IV/V. Für die Serienfertigung dieser Geräte übernahm man 2.T. Erfahrungen von TVU für
den
Frequenzbereich
III,
von
Fernsehmeßgeräten. Eine unabhängige, projektbezogene Entwicklung ist jedoch nur in einem Fall bekannt. So konnten beim Aufbau, bei Abnahmemessungen und beim Betrieb der TVU die verschiedensten Probleme genau studiert werden, weil fast jedes technisch mögliche Konzept entwickelt, gefertigt und erprobt worden ist. Das überarbeitete
Pflichtenheft
für
TVU
[Ila,
IIb],
das
von
der ARD (Ak5) und der DBP (FTZ, Referat C 26) gemeinsam erarbeitet worden ist, engte die technischen Möglichkeiten auf die aufgrund der Betriebserfahrungen für zweckmäßig gefundenen Systeme und Schaltungen ein. Mit
der
größeren
Verbreitung
der
Transistoren
began-
nen die Herstellerfirmen mit der Entwicklung von transistorierten Vorstufen, den Steuerstufen für die Leistungsendstufen der TVU. Die Betriebsgesellschaften drängten vorerst nicht, die Steuerstufen schlagartig zu transistorieren, bevorzugten aber die betriebssicheren Geräte mit Transistorbestückung. So konnten die transistorierten Vor-
442
Fernsehumsetzer stufen parallel zur Fertigung der Röhrenstufen entwickelt werden. Es entstanden optimale, transistorgerechte Lösungen, die in den Jahren 1967/68 besprochen, gemessen und erprobt wurden. Daraufhin teilte die DBP den TVUHerstellerfirmen mit, daß vom 1.1.1969 an nur noch TVU mit transistorierten Steuerstufen beschafft werden (TVU der 2. Generation). Besonders
durch
Messungen
und
Betriebserfahrungen,
Abstimmarbeiten
im
aber
Werk
des
auch
bei
Herstellers
und durch die Bedarfskontrolle bei den Betriebsgesellschaften schälte sich für die Fernsehumsetzer der 2. Generation ein bestimmtes technisches Konzept heraus. Unabhängig voneinander entwickelten mehrere Firmen TVU dieser Technik. Fernsehsignal und Tonsignal werden nur noch
gemeinsam
übertragen.
Gründe
dafür
sind,
daß
die
Meßtechnik einfacher und die Übertragungsqualität besser werden, nachdem extrem lineare Leistungsröhren mit hohem Verstärkungsfaktor zur Verfügung stehen. Auch die direkte Umsetzung erwies sich als nicht vorteilhaft, so daß man heute nur noch über eine Zwischenfrequenz (ZF) umsetzt. Als ZF verwendet man heute ausschließlich die Norm-ZF
im
Frequenzbereich
32 MHz
bis
40 MHz,
Bild-
träger bei 38,9 MHz, Tonträger bei 33,4 MHz. Das Kriterium für die automatische Regelung ist nur noch der Bildträger in ZF-Lage, z.T. unterstützt durch eine Regelung geringeren Umfangs vom Ausgangssignal. Sehr betriebssichere
TVU
Einzelanlagen
in Reserveschaltung,
schaltautomatik,
setzt
man
lösten
jedoch nur
abgelegenen Standorten ein. sich als unvorteilhaft, so daß schränken
für
Neben
diesen
Betriebskabinen
die
mit
noch
Reserveanlagen
extrem an
sicherer
exponierten
ab.
Um-
und
Wetterfeste TVU erwiesen nur noch TVU in Gestellgefertigt
schaltungstechnischen
und
werden. systembedingten
Maßnahmen strömten auch neue Entwicklungsimpulse durch neue Bauelemente in die TVU-Technix. Leistungsröhren mit höherer Verstärkung ergaben eine geringere Kaskadierung von Röhrenstufen. Sonderfälle sind hier die Laufzeitröhren, für TVU speziell Wanderfeldröhren, die eine Verstärkung von > 30dB haben. Zirkulatoren, Hybride und Ringkern-Transformatoren halfen, Anpassungs-
443
Fachbeiträge Tabelle a) Leistung bis 1W bis bis bis
bis
10 W 20 W 100 W
200 W
b) Röhre YD 1102 2C39 BA YD 1050 YD 1051 YL 1042
1:
Leistungsröhren
(Stand:
z.Z. eingesetzt 2C39 BA, YD 1050 YD 1051 YL 1042 YL 1042 TH 308 TH
312
Art
Scheibentriode Scheibentriode Scheibentriode Scheibentriode Keramik-MetallScheibentretode TH 306 Scheibentriode YD 1270 Scheibentriode YD 1300 Scheibentriode TH 308 Keramik-MetallTriode TH 312 Keramik-MetallTriode TH 327 Keramik-MetallTetrode YD 1330 Scheibentriode YL 1055 Keramik-MetallTetrode YH 1020 LeistungsWanderfeldröhre YH 1010 LeistungsWanderfeldröhre *) Mehrere Herstellerfirmen
1.5. 1969)
für TVU
YD
Einsatz 1103
YD YD YD
1300, YD 1270, TH 1300, YD 1270, TH 1330, YL 1055, YH
YH
1010
YD
1330,
YL
geplant
1055,
max. Stufenverstärkung Leistung dB w 12 2 14 5 13 6 13 8
TH
306 306 1020
327,
Fa. Siemens ° *) Tel
14 20 20 20
20 20 25 25
Siemens Thomson Siemens Valvo
16
100
Thomson
14
200
Thomson
17 16
200 200
Thomson Valvo
17
200
Siemens
33
100
Siemens
33
200
Siemens
schwierigkeiten zu beheben. Bessere Filter mit abstimmbaren Koppelschleifen ergaben eine bessere Selektivität und einfachere Abstimmung schon in der Steuerstufe. Glasquarze und wesentlich verbesserte Thermostate jeweils eigener Fertigung halfen, die Frequenzkonstanz zu erhöhen und die Frequenzdrift zu bestimmen. Richtkoppler ermöglichien es, ein deflniertes Meßsignal auszukoppeln. Verbesserte Bauelemente, Trimmer, Widerstände,
444
Fernsehumsetzer Glimmerkondensatoren usw. gaben dem TVU höhere Betriebssicherheit. Die z. Z. angebotenen TVU der 2. Generation unterscheiden sich nur geringfügig voneinander. Hauptunterschied ist der Grad der Transistorierung und die Bestückung der Leistungsendstufen. Während nur eine eingeschränkte Zahl von Leistungsröhren für die Endstufen (s. Tabelle 1) zur Verfügung stehen, ist die Grenze der Transistorierung fließend. Z.Z. erreicht man im Frequenzbereich IV/V 100 mW. In kurzer Zeit wird diese Grenze bei 1W liegen. 3.
Vor- und Nachteile Vorstufen
der
TVU
mit
transisiorierten
Die transistorierten Vorstufen für TVU brachten folgende Vorteile: weniger Leistungsaufnahme aus dem Netz, geringeres Bauvolumen und kleinere Betriebsspannungen. Da der TVU bedeutend weniger Netzleistung verbraucht, erzeugt er auch weniger Wärme und gestattet es, daß man kleinere Betriebskabinen verwendet. Der größte Vorteil jedoch stellte sich während des Betriebes heraus. Die Betriebssicherheit der TVU hat sich etwa um den Faktor3 erhöht. Die Röhren hatten eine durchschnittliche Betriebsstundenzahl von 5000 bis 10000. Bei den Transistoren soll die Lebensdauer vergleichbar mit anderen Schaltungselementen wie Widerstand, Kondensator, Spule usw. sein. Die Transistoren werden daher auch eingelötet und nicht gesockelt wie die Röhren. Weiterhin sind die Transistoren sofort
betriebsbereit
einem
Jahr
mit
transistorierten
ansetzen,
(ohne
Anheizzeit).
Steuerstufen wie
die
Man
kann
für
Wartungsintervalle
Auswertung
der
TVU
von
statistischen
Ermittlungen über den TVU-Betrieb ergab. Die Nachteile der Transistoren sind zwar gering, sollen aber nicht unerwähnt bleiben. Die Schaltungen sind komplizierter und unübersichtlicher geworden, und die Instandsetzung erfordert eine Spezialausbildung des Betriebspersonals. Das Wechseln der Transistoren im Störungsfall erfordert neue Werkzeuge, weil die Transistoren eingelötet sind. Weiterhin haben die Transistoren die
445
Fachbeiträge Eigenschaft, daß sich ihre Übertragungsparameter raturabhängig verändern, so daß die Schaltungen temperaturkompensiert werden müssen. 4.
Technischer
Aufbau
der
tempejeweils
TVU
Dieser Abschnitt soll nicht die verschiedenen Möglichkeiten der TVU-Technik erläutern, sondern ein Bild der derzeitigen TVU der 2. Generation vermitteln. Die Tabelle2 zeigt die Anzahl der z. Z. lieferbaren TVU-Typen. Tabelle3 gibt einen Überblick über die bei der DBP eingesetzten
TVU,
unterteilt
nach
TVU
alter
Technik
und
TVU der 2.Generation. Die TVU alter Technik mit den verschiedensten Konzepten sind in der Fachliteratur öfter beschrieben worden [3, 4, 5, 6, 7, 14, 20]. Hier sollen nur die neuesten Erkenntnisse und die durch die transistorierten Vorstufen entstandenen Ergebnisse beschrieben werden. Die geringfügigen Konzeptunterschiede werden anhand des Übersichtsschaltplanes (Blockschaltbild), Bild 2, erläutert. Zukünftige Lösungen sind im Abschnitt6 beschrieben. Die DBP betreibt bisher nur TVU im Frequenzbereich IV/V; daher werden nur diese Geräte berücksichtigt. Von der Empfangsantenne gelangt das Fernsehkanalsignal über ein Koaxialkabel in die Betriebskabine. Ein flexibles Koaxialkabel verbindet das Empfangsantennenkabel
mit
dem
TVU-Eingang.
Für
diese
Steckverbindun-
gen sind Stecker nach DIN 47282, 6/16, vorgeschrieben. Als erstes durchläuft das Signal ein Dreikreisfilter, das für die Weitabselektivität sorgt. Die Selektivitätswerte sind im Pflichtenheft [IIa, IIb] angegeben. Das Filter ist entTabelle
2:
TVU-Typen (Stand:
Leistung Typen lieferbar geplant (zusätzlich)
446
im
Frequenzbereich
IV/V
1.5. 1969)
100 mw trans.
bisiW
10W
20 W
100 W
200 W
1 3
2 2
3 1
3 1
2 2
2 2
Fernsehumsetzer Tabelle 2. TV-Programm Einzelanlagen 31. 12. 1968 davon mit trans. Vorstufe
3: bis 1wW 7 1
1. 5. 1969
davon mit {rans. Vorstufe Reserveanlagen 31. 12. 1968 davon mit trans. Vorstufe 1. 5. 1969 davon mit trans. Vorstufe Insgesamt
Fernsehumsetzer
7
Einzelanlagen 31.
12.
1968
davon mit irans. Vorstufe 1.5. 1969 davon mit irans. Vorstufe Reserveanlagen 31. 12.
1968
davon mit trans. Vorstufe 1. 5. 1969 davon mit trans. Vorstufe Insgesamt 31.
1.
12. 1968
DBP
5. 1969 insgesamt
31. 12. 1968 1. 5.1969
bis 100W 36
bis 200W 1
72
_
—_
_
4
_
27
65
_ _
_ 65
_
_
_
_
TVU
TVU
326 331
37
1 1
25
1
_ 25
mit
—_ trans.
1
_
_
95
4
— 95
—_ Vorstufe
bis 20 W
bis 100 W
bis 200 W
_
37 74
_ 19
_ 25
_
1
70
6
38
1
37 122 85 _
1
_ _
_ _
_ _
_
1
_
TVU
mit
123 397 454
3
Summe
_
_
8
3
_
—_ _
TVU
19
_
—_
71
1
—_
—_
TVU
_
76
bis 10W
—_
73
236
76
bis I1W _
Summe 231
4
»
3, TV-Programm
bis 20W 27
_
31. 12. 1968 1. 5. 1969
(DBP)
bis 10W 160 164
1
in Betrieb
1
_ _ trans. Vorstufe 86
TVU
mit
trans. Vorstufe
110 162
weder koaxial mit abstimmbaren Koppelschleifen oder als Druckplatine aufgebaut und muß für sich gemessen werden können. Auf das Filter folgt ein Anpaßglied und eine rauscharme NRF-Transistorverstärkerstufe. Diese Stufe
447
sdgıyaqyouJ
arr
Empfangsantenne
Jendeantenne
Fingangs- Eingangsfilter _verstärker
1Mischr
_ZF-Teil
2.Mischer
Regelung
Ausgangs-
versfärker
Leistungs-
verstärker
> | ZVervielfacher I" 3 | 2.0szillator
Bild 2.
Übersichtsschaltplan
(Blockschaltbild)
eines
TVU
Fernsehumsetzer wird an das Empfangsantennenkäbel angepaßt und relativ breit abgestimmt. Die Verstärkerstufe erhöht den Eingangssignalpegel zum Mischen und hält den Rauschabstand auf über 50 dB. Mit Transistoren lassen sich Rauschzahlen von 5 bis 6 bei 2mV Eingangsspannung erzielen. Vergleichsweise hatten die Röhrenstufen Rauschzahlen von 12 bis 15. Der anschließende Diodenmischer transponiert mit einer vervielfachten und verstärkten Oszillatorschwingung, dem sogenannten Hilfsträger, das Eingangssignal in die ZF-Lage. Die Dioden können als Einzelstufe, im Gegentakt oder als Ringmischer geschaltet sein. Die Oszillatorschwingung wird von einem Quarz abgeleitet, damit die hohe Frequenzkonstanz von +0,5-10% für den Frequenzoffsetbetrieb eingehalten wird. Die Quarzschwingung soll oberhalb der ZF liegen, damit keine Störschwingungen in den ZF-Bereich fallen. Liegen die Quarzfrequenzen ergibt sich
(5. Oberton) im Bereich von 40 bis 60 MHz, ein einheitlicher Vervielfachungsfaktor von
so 12.
Der Quarz und die Oszillatorschaltung sind aufeinander abgestimmt und in einem Spezialthermostaten untergebracht. Eine genaue Temperatur für den Quarz (Frequenzumkehrpunkt) ist eine Voraussetzung für eine hohe Frequenzkonstanz. tung, so heben
Altern die Quarze definiert in einer sich die Abweichungen z.T. auf, weil
Richzwei-
mal umgesetzt wird. Die Hilfsträgerschwingungen haben je nach Konzept Pegel von 1 bis 2V und eine Frequenz, die um die ZF über der Signalfrequenz liegt. Die zwei-
malige Überlagerung von oben ist erforderlich, weil Fernsehnorm in der ZF eine inverse Lage von BildTonträger vorsieht.
die und
Das ZF-Teil hat die Hauptaufgabe, das Fernsehkanalsignal von einem kleinen Eingangspegel auf einen hohen Mischausgangspegel zu verstärken. Je nach TVU hat das ZF-Teil Verstärkungsfaktoren von 30 bis 60dB. Im ZFTeil erzeugt geschriebene
man auch die Hauptselektivität, also die Durchlaßcharakteristik. Weiterhin füllt
vorman
die Gruppenlaufzeitkurve innerhalb des Durchlaßbereiches mit einem Filter auf +50ns auf. Weil das Fernsehkanalsignal hier die tiefste Frequenz hat, läßt es sich am günstigsten beeinflussen. So regelt man, abgeleitet vom Pegel 29 Fernmelde-Praxis
449
Fachbeiträge
Bild3.
TVU
mit
transistorierter
Vorstufe
des Bildträgers, im ZF-Teil Eingangsspannungsschwankungen und Alterungserscheinungen automatisch aus und gewinnt Schaltsignale für die Sendepausenautomatik und Reserveumschaltautomatik. Der 2. Mischer, 2. Oszillator und 2. Vervielfacher arbeiten im Prinzip wie die beschriebenen 1. Stufen, nur sind hier die höheren Signalpegel zu berücksichtigen. Der Ausgangsverstärker hebt den RF-Signalpegel mit Transistorstufen auf einen Pegel, der je TVU-Konzept schwankt.
450
Fernsehumseitzer
Bild 4.
Transistorierte
TVU-Vorstufe
Die Leistungsstufen verstärken den Signalpegel der Vorstufen auf die erforderliche Ausgangsleistung. Die Trennung von Vorstufe und Endstufe ist im allgemeinen stark ausgeprägt, weil die Endstufen in Topfkreistechnik aufgebaut sind. Die Endstufen müssen Richtkopplerausgänge besitzen, die zu Meßzwecken eine Spannung von 1V des Fernsehkanals abgeben. Die
stufen,
5.
Bilder wie
Besondere Die
3 bis
sie
bei
5 zeigen der
DBP
TVU
mit
Schaltungsmöglichkeiten
Transistorschaltungen
transistorierten
eingesetzt
sind
seit
werden.
Vor-
der Transistorstufen einiger
Zeit
erprobt.
Sie benötigen nur geringes Bauvolumen und sind billiger als vergleichbare Röhrenschaltungen. Die Entwicklungsingenieure der Firmen verwenden gerne für die verschiedensten Funktionen komplizierte Schaltungen und Auto-matikgruppen. Solange dadurch die Übertragungs- oder/ und
29*
Betriebseigenschaften
verbessert
werden,
bestehen
451
Fachbeiträge
Bild5.
452
TVU
in
Reserveschaltung
(2 X 10 W)
Fernsehumsetzer keine
arbeiten
Bedenken hohe
dagegen,
Anforderungen
stellt werden. Beispiele dafür
sind:
und
zum
Schaltungen
obwohl an
das
komplizierte Konstanthalten
bei
Instandsetzungs-
Betriebspersonal
ge-
Regelungsschaltungen der
Quarzbetriebs-
temperatur, Reserveumschalteautomatiken, Sonderschaltungen für die Meßtechnik, Automatikschaltungen zur Abschaltüberprüfung, Verzögerungsautomatiken, Sendepausenautomatiken. In diesen Fällen muß die Erprobung der Schaltungen erweisen, daß sie sehr betriebssicher sind und möglichst innerhalb der Lebensdauer der TVU nicht ausfallen. Tritt in Ausnahmefällen doch ein Ausfall auf, muß die Betriebsorganisation es ermöglichen, daß es keine lange Ausfallzeit gibt. Eine zentrale Werkstatt oder die Herstellerfirma muß in besonders schwierigen Täällen die Instandsetzungen übernehmen. Automatikschaltungen, die nicht den vorgenannten Bedingungen entsprechen, werden in TVU der DBP nicht verwendet. Beispiele dafür sind: Fernnachsteuerung der Frequenz, Sendepausenautomatiken bei TVU mit P, < 20 W,
zu
steuer-
komplizierte
und
Reserveumschaltautomatiken,
Fernüberwachungsautomatiken,
Fern-
6. Technischer Ausblick Technische Probleme grundsätzlicher Art TVU nicht mehr. Allgemein geschen werden zen verfolgt:
bestehen für drei Tenden-
a)
Erhöhung der Übertragungsqualität, weil die TVU Sekundärübertragung machen, d.h. nach einem TV-Sender oder TVU (Kaskade). b) Höhere Betriebssicherheit und Einhaltung der Mindestübertragungsqualität über 6 bis 12 Monate, weil die Standorte meist abgelegen sind und das Unterhalten teuer ist. c) Anschaffung und Betrieb sollen wirtschaftlicher bzw. preisgünstiger werden. Technische Maßnahmen dazu sind Schaltungsverbesserungen bzw. -vereinfachungen, Verwenden verbesserter
453
Fachbeiträge oder
neuer
fachungen In
kurzer
Bauelemente
des
ı.nd
mechanischen
Zeit
erwartet
Verbesserungen
Aufbaus.
man
Transistoren,
oder die
Vereinetwa
1W
Ausgangsleistung erreichen und preislich in der Größenordnung der ersetzten Röhrenstufe liegen. Technische Forschungsergebnisse für die dichtegesteuerten Koaxialröhren versprechen längere Lebensdauer bei gleichbleibend guten Betriebseigenschaften für neuere Typen dieser Röhren. Es scheint, daß die aufwendige Technik der Laufzeitröhren für die TVU nicht mehr erforderlich ist, weil die hohe Lebensdauer der Laufzeitröhren von den dichtegesteuerten Röhren auch beinahe erreicht wird und die hohe Stufenverstärkung wegen der hohen Transistorleistung nicht mehr notwendig ist. Der Einsatz von integrierten Schaltungen ist für TVU noch nicht vorgesehen, ist jedoch nicht ausgeschlossen. 7. Schrifttum 71
Technische
für (TI
{Ifa] [IIb] [III] [IV] [V] [vI] IvIIl| [vIII] 72. [1]
454
TVU
Vorschriften
der
DBP
Pflichtenheft FTZ 17 Pflı, Allgemeine Bedingungen für sendetechnische Geräte und Anlagen = Pflichtenheft ARD 4/1 Pflichtenheft FTZ 176 Pfl2, Pflichtenheft für Fernsehumsetzer (TVU) Pflichtenheft ARD 5/6, Pflichtenheft für Fernsehumsetzer Pflichtenheft FTZ 176 Pfl5, Pflichtenheft für Fernsehumsetzer-Antennenanlagen (TVU-AtAnl) Pflichtenheft FTZ176 Pfl10, Pflichtenheft für Sendeund Empfangsantennenweichen (SAtWe u. EAtWe) für Fernseh-Fülisender Richtlinie FTZ176R1, Aufbau von Fernsehumsetzeranlagen Norm FTZ 176 Gül, Bedingungen für die Güteprüfung und Abnahme von Fernsehumsetzer-Antennenanlagen (TVU-AtAnl) Norm FTZ 176 Gü 2, Bedingungen für die Güteprüfung und Abnahme von Fernsehumsetzern (TVU) Pflichtenheft FTZ 176 Pfl9, Pflichtenheft für die Fernsehumsetzer-MeßBeinrichtung
Technische
über
TVU
Veröffentlichungen
Helder, E.: Aufbau von Fernsehfüllsendern für das 2. 3. Programm. taschenbuch der fernmeldepraxis (1966).
u.
Fernsehumsetzer {3] (3) [4] 55] [6) [7] [8] [9} [10] (11) 112} 113) [14J) [15] [16] (17) [18] i19] [20]
Heider, E.: Fernsehfülisender der DBP. taschenbuch der fernmeldepraxis (1967). Hügli, H.: Fernseh-Frequenzumselizer. Techn. Mitt. der PTT, Bern, 42 (1964), Heft 5. Heydel, J.: Technik der Fernseh-Frequenzumsetzer im Frequenzbereich IV/V. fernmelde-praxis 42 (1965), Heft 11. Gehrke, H., und Hornung, H.: Fernseh-Frequenzumsetzer für den Frequenzbereich IV/V. SEL-Nachrichten 10 (1962), Heft 2. Strößenreuther, W.: Farbtüchtige Fernseh-Frequenzumsetzer nach dem Baukastienprinzip. Rundf. techn. Mitt.7
(1963), Heft 6.
Kauderer, F.: Fernseh-Frequenzumsetzer großer Leistung. Rundf. techn. Mitt.8 (1964), Heft 4. Heydel, J.: Die Schaltung des automatischen Regelteils für Fernsehumsetzer. fernmelde-praxis 43 (1966), Heft 2. Heydel, J.: Kreuzmodulation in Fernsehumsetzern. Rundf. techn. Mitt. 11 (1967), Heft 2. Heydel, J.: Die Sendepausenautomatik in Fernsehumsetzern. fernmelde-praxis 44 (1967), Heft 16. Heynisch, H.: UHF-Fernsehumsetzer mit Siemens-Wanderfeldröhren. Siemens-Z. 41 (1967), Heft 4. Wendl, A.: Volltransistorierte Fernseh-Kanalumsetzer, Neues von R&S, Ausgabe 26, Mai 1967. Heider, E.: 100 Fernseh-Füllsender bei der DBP. ZPF18 (1966),
Heft
22.
Heider, E., und J. Heydel: Der 250. Fernsehfüllsender der DBP. fernmelde-praxis 45 (1968), Heft 17. Heydel, J.: Forderungen an die Technik der TVU bei der DBP. ZPF 20 (196), Heft 16. Biebl, H., und W. Riedel: Fernsehumsetzer für Schwarzweißund Farbfernsehen. WSW-Technische Berichte 20 (1968), Heft 2. Kiefer, D.: Zur Farbtüchtigkeit von Fernseh-Kleinumsetzern. Rundf. techn. Mitt. 8 (1964), Heft 6. Pick, B.: Frequenzumsetzer für Band I, III und IV als Fernsehsender. Hausmitt,. der NWDR i.L. 8 (1956), S. 56 bis 63. Kolarz, A.: Frequenzumsetzer als Kleinstsender, Rundf. techn. Mitt. 1 (197), 5.53 bis 57. Heydel, J., und Vogt, N.: Fernsehumsetzer; ihre Technik und Untersuchung (Messung). Fachverlag Schiele & Schön, Berlin,
73. Normblätter DIN 45010 Funksender, Begriffe DIN 45051 Funksender, Senderleistungen DIN 45053 Funksender, Meßtechnik Blatt 1 Frequenzmessungen Blatt 2 HF-Leistungsmessungen Blatt 3 Messung der HF-Bandbreite Nebenaussendungen
und
der
455
Fachbeiträge Blatt Blatt
DIN
45060
DIN DIN DIN
45061 47301 47301
456
5 6
Messung der Güte der Nutzaussendung Messungen an Stromversorgungseinrichtungen Blatt 7 Messung der Güte der Nutzaussendung von Fernseh-Bildsendern Blatt 8 Messungen an Fernsehkanalumsetzern Fernsehtechnik, Begriffe Blatt 10 Ergänzungen zu DIN 45060 Farbfernsehtechnik, Begriffe Blatt 1 Begriffe der HF-Leitungstechnik Blatt 2 Begriffe der Leitungsanpassung
Fernmelde-Satelliten
Satelliten-Fernmeldeverbindungen Bearbeiter:
Siegfried
Tischer
1. Einleitung 1950 erhielt der Deutsche Rudolf Wagner, Berlin, ein Patent (W 2310), das die Fernmeldeübertragung mit gerichteten Wellen zum Inhalt hat. Als Relaisstation hatte der Erfinder stabilisierte Ballons vorgesehen. Durch diese Patenterteilung wurde besonders die deutsche Fachwelt an ein im Jahre 1941 von Dr.-Ing. Wilhelm Ohnesorge angemeldetes Patent danke zugrunde,
erinnert. Der Anmeldung lag der U!trakurzwellen unter Verwendung
Gevon
Zwischenstationen, die auf Flugzeugen angeordnet sind, als Nachrichtentrüger zu benutzen. Leider ist nicht bekannt, ob diese Idee patentiert worden ist. Konkrete bindungen
Vorstellungen über Weltraumfernmeldevergab die General Electric Company 1957 auf
dem X. Internationalen Astronautischen celona bekannt. In einem kleinen Heft
Kongreß in Bar„Space Communi-
cation Primer“ zeichnete die Gesellschaft mögliche Fernmeldeverbindungen über Satelliten auf und charakterisierte damit die Typen der passiven und aktiven Satclliten sowie der Rundfunk- und Speichersatelliten. Anläßlich des geophysikalischen Jahres 1957/58 erfuhr die Öffentlichkeit außerdem von dem Programm, künstliche Satelliten zur Erforschung der Erdkugel einzusetzen. Wahrscheinlich liche
Satelliten
werden
viele
einzusetzen,
Menschen
damals
als
das
Ziel,
utopisch
künstund
so-
mit als nicht erreichbar abgetan haben. Um so wirkungsvoller wurde die Menschheit am 4.10.1957 durch den gelungenen Start des ersten russischen Satelliten „Sputnik 1“ (1957«a) wachgerüttelt, der eine neue technische Epoche eröffnete. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen am 20.12. 1961 in der Entschließung Nr. 1721 (XVI)
legte fest,
457
Fachbeiträge daß Satellitert-Fernmeldeverbindungen so lich allen Völkern ohne Einschränkung stehen sollten. Damit wird verlangt, daß staaten
der
Internationalen
bald wie mögzur Verfügung allen Mitglied-
Fernmeldeunion
(UIT)
—
einer Sonderorganisation der Vereinten Nationen — der freie (direkte) Zugang über eine eigene Erdefunkstelle zu den Satelliten eines künftigen weltweiten Fernmeldesatellitensystems offenstehen soll. 2. Passive Satelliten Fernmeldesatelliten einfachster Art sind passive Reflektoren. Sie sind als Kugel ausgebildet und reflektieren nach allen Richtungen gleichmäßig stark. Als Reflektor könnten auch quadratische Flächen oder sogar Parabolspiegel benutzt werden. Dann sind geeignete Stabilisierungseinrichtungen vorzusehen. Passive Satelliten besitzen keine elektronischen Bauteile, die Fehler verursachen und die Lebensdauer herabsetzen könnten. Der Betrieb über diese Satelliten macht jedoch wegen der sehr hohen Übertragungsdämpfung große Sendeleistungen und stark bündelnde Sende- und Empfangsantennen mit äußerst empfindlichen Empfängern erforderlich. Die Übertragungsdämpfung a, hängt von dem Verhältnis Sendeleistung P, zur Empfangsleistung P, der Erdefunkstellen ab. Diese Dämpfung läßt sich außerdem aus den Werten für die Entfernungen des Senders und Empfängers der Erdefunkstellen zum Satelliten (l,, 1,), der Antennengewinne der Sende- und Empfangsstationen (G,, G,), der Wellenlänge (X) und des Ballonquerschnitts (q) wie folgt bestimmen:
Die USA starteten am 12. August 1960 von Cap Kennedy aus den ersten passiven Fernmeldesatelliten auf eine elliptischa Umlaufbahn um die Erde. Er erhielt den Namen Echo I. Dieser Ballonsatellit lieferte zum ersten Male den Beweis, daß es mit Hilfe passiver Satelliten
458
Fernmeide-Satelliten möglich ist, Nachrichten über große Entfernungen zu übertragen. Außerdem bestätigte er die Theorien über die Ausbreitung elektromagnetischer Wellen und das Verhalten von Satelliten auf ihren Umlaufbahnen. EchoI,
der
am
24.5.1968
verglühte,
bestand
z.B.
aus
einer Mylarkunststoff-Aluminiumhülle von rd. 0,015 mm Wandstärke, die sich erst im freien Raum zu einer Kugel von 30 m Durchmesser entfaltete.
des EchoI wurde vom Strahlungsdruck Die Flughöhe des Sonnenlichts beeinflußt und schwankte periodisch zwischen etwa 1500 und 900 km. Der Satellit erreichte eine durchschnittliche Umlaufzeit von 118 Minuten. Wegen der ungünstigen Übertragungsverhältnisse können über passive Satelliten gleichzeitig nur etwa bis 6 Ferngespräche abgewickelt werden. Diese kleine Verkehrsmenge reicht für einen kommerziellen Fernmeldedienst nicht aus. Dafür sind aktive Satelliten geeigneter. 3. Aktive Satelliten Aktive Satelliten sind mit Empfangs- und Sendeeinrichtungen ausgerüstet. Sie verstärken die von den Erdefunkstellen empfangenen Signale und strahlen sie in einer anderen Frequenzlage wieder aus. Die ersten aktiven Satelliten, zu denen Telstar und Relay gehörten, hatten ihre Flugbahnen in mittleren Höhen. Ihre Antennen besaßen noch keine Richtcharakteristik; die Ausbreitungseigenschaften dieser Antennen entsprachen etwa denen eines Kugelstrahlers. Die Empfängerrauschzahl dieser Satelliten lag etwa bei 13dB. Sie waren damit vergleichbar mit den z.Z. in Betrieb befindlichen serienmäßig hergestellten Empfängern unscrer Richtfunksysteme. Die Fernmeldesatelliten für den kommerziellen Fernmeldeverkehr, die mit INTELSATI am 28. Juni 1965 ihre entscheidende Epoche begannen, benutzen Antennen mit Richtcharakteristik. Die Empfangsantenne des INTELSATI (Early Bird) besitzt eine toroidförmige Strahlungscharakteristik mit einem Öffnungswinkel von „50° und einem Gewinn von 4dB. Die Sendeantenne des INTELSATI
459
Fachbeiträge
Übersicht
über
Tabellel
Ternmeldesatelliten
des
INTELSAT
(1. Teil)
Typ
Intelsof (karly Bird)7
Intelsat2
Anzahl (vorh. /gepl.)
7
4
4
6.9.1965
26.10.1966, 71.1.1966,
19, 12.1968
Start Gewicht ohne
Apogäumsmotor Durchmesser
Jackg cm
27.3.1967. 289.1967|
Intelsat MT
6. 2.1969
öTkg
Nakg
M2 om
137cm
Höhe
3Icm
668cm
94cm
Pugbahn
öquatorial Synchron
äquatarial Aynchron
äquatorial synchron
Flughöhe im Mittel
35 700 km
35 700 km
35 700 km
Placierung über Längengrad Satehit 1:
Satellit 2:
Satellit 3:
Satellit
4:
rund 28° entfällt
Sateliit 5:
‚tabilisierungsart
Transponder Vielfachzugang
Fehler
37° W
6° west
175° 05t
79°
6oW
0
625° 0
|Spinstabilisirung*
|Spinstabilisierung*
|Spinstabitisierung *
2 gemeinsame Empfargs- und 5: tennen, gemeinsamer Sender
2 (davon 1 Transponder für Ersatz) \ 9 i Sende-| antenne und \gemeinsamer Sender
2 gemeinsame Empfangs- und Sendeantennen
nein
Satellitenanfenne | ebene angehoben
Polarisation
173° Ost —_
Strahlzentrum der | um 7°gegen Aquator-| Antennengewinn Senden Empfang
Fehler
38 202508 35:05dBlinear
Ja
Äguatorebere SdB 4dB linear
Ja
Äquatorebene 145 dB 145dB zirkular
* Spinstabilisierung =Der Ausdruck „sein” bedeutet: Sich im Kreis drehen. In der Weltraumtechnik wurde dieser Ausdruck vor allem für die Bezeichnung der Rotation eines Satelliten um seine Haupfträgkeifsachse übernommen.
460
Fernmelde-Sateiliten Übersicht
über
Tabellei
Fernmeldesatelliten
Intelsat I (Early Bira)
Typ Senderleistung
a) Fenmeideteil .
bei ZRF-Iragern
16 W/RF-Träger
des
INTELSAT
Intelsat IT
(2. Teil)
Intelsat IE
| bei einen RF-Iräger! bei einem RF- Träger 18 Watt (3Röhren)
AZ dBWIRF-Träger
|-11W/Transponder
A 125aBW
#0mW
A 104dBW
350mW
Y26 mW
one bei 40h
a -14d8W
2 -45dBW
mehrie) yeiTzemhz)
4 2,56dBW
A ZJdBW
nicht vorgesehen
T28W
33W
ISEW
45W
83W
86W
rele-
.
18W
17W
.
A-374BW
. . eirp ds |-TTdBW/RF-Träger | 152dBW/Transponder angestrebt mindestens Fernmeldeteils | bei Z RF-Trägern |\bei mehreren Rf-Iräg. Zzasm) 7 anspond 0
leistung der Stromversorgung mit Sonnenzellen
Batterie vorhanden| bzw. vorgesehen pen Kapazitd Frequenz (MHz) Jendefrequenz
Empfangsfrequenz Bake
;. .. 75.Ah
ja, 2Ah
240 Stromkreise oder!TV |Transp.T 416075
Transp.2 | 4 081
|6 383,97 43786
6 301.02 4 10414
ja, vorauss. 6Ah
240 Stromkreise oder IV
2000 bis 1200 Stromkreise oderTV
Transponder Tu.2 4058-4 184
Transponder1 Transponder 2
6 283-6 409 4050 u.4 182
3705 - 3930 3970-4195
5930-6155
6195 - 6420
Modulationsart
Empfänger-
Rauschbandbreite) Transponder
Empfänger-
FM
FM
85dB
lebensdauer
15Jahre
FMIPEM
126 Milz
JTMHZ
Rauschzahl
Hersteller
3933 i5 3967
230MHz
linear
linear
6d8
95dB
JJahre
JJahre
Hughes Aircraff | Hughes Aircraft | Thompson Ramo
Comparıy, USA
Company, USA | Wooldridge, USA
besteht aus einer Schlitzstrahlenanordnung, deren Strahlenzentrum gegen die Äquatorebene um 7° angehoben ist und deren Gewinn 9dB beträgt. Die Empfangsantenne des INTELSATII
(Start
1967)
ist
mit
der
des
INTELSATI
461
Fachbeiträge vergleichbar. Die Sendeantenne dagegen besteht aus 4 Doppel-Konus-Rundstrahlern, deren Strahlzentrum in der Äquatorebene liegt und deren Gewinn 5dB beträgt. Bei dem Satelliten INTELSAT III werden mechanisch entdrallte Antrennen für Empfang und Senden benutzt. Die Gewinne liegen in der Größenordnung von 15dB, das Strahlzentrum jeder Antenne befindet sich in der Äquatorebene. Die Empfängerrauschzahlen der behandelten INTELSAT-Satelliten wurden gegenüber Telstar reduziert. INTELSATI besitzt eine Empfängerrauschzahl von 8,5 dB. INTELSATI
Übersicht
über
SAT-Satelliten
hat
6dB
und
wesentliche
findet
sich
in
INTELSATII
technische
Tabelle.
Daten
65dB.
der
Eine
INTEL-
4. Modulationsverfahren Die von einem Fernmeldesatelliten abgestrahlte RFSignalleistung ist auf der Erdoberfläche sehr gering. Modulationsverfahren, die den Rauschabstand bei der Demodulation verbessern, sind Interesse. Günstige Erfahrungen
Frequenzmodulation (PCM) gemacht.
(FM)
und
daher von besonderem hat man bisher mit der
der
Pulscodemodulation
Der Fernmeldeinhalt eines RF-Signals kann nur dann einwandfrei empfangen werden, wenn das Trägerrauschverhältnis C/N groß genug ist. C bedeutet die Trägerleistung. Im Wert N sind die RF-Bandbreite B und die Systemrauschtemperatur
T
mit
enthalten.
Das
Träger-
rauschverhältnis wird kritisch, wenn es bei FM auf kleinere Werte als 10 dB absinkt (Schwelle). Für eine grobe Betrachtung gilt dies auch für PCM. Bei FM kann oberhalb der Schwelle von rund 10dB das Signalrauschverhältnis S/N, das nach der Demodulation auftritt, verbessert werden, indem der Frequenzhub vergrößert wird. Bei PCM läßt sich oberhalb der Schwelle S/N durch eine geringe Steigerung der Signalleistung merklich verbessern. Für die bisherigen festen Satelliten-Verkehrsbeziehungen wurde FM benutzt. Bei künftigen kommerziellen
462
Fernmelde-Sateiliten Fernmeldeverbindungen mit nur wenigen Fernsprechkanälen pro RF-Träger wird man voraussichtlich auch bald die PCM nutzbar machen. 5. Flugbahnen Die Flugbahn für Fernmeldesatelliten führt natürlich um die Erde als Zentralkörper. Die Satelliten vom Typ Telstar und Relay bewegten sich auf ellipsenförmigen Bahnen. INTELSAT-Satelliten bewegen sich dagegen auf einer äquatorialen synchronen Kreisbahn. Das Massenzentrum der Erde bildet nach den Kepplerschen Gesetzen einen der Brennpunkte der Bahnellipse. Liegt die Bahnebene in der Äquatorebene der Erde, so handelt es sich um eine äquatoriale Flugbahn. Der erd-
l Nordpol
Perigäum
Perigdum
aufsteigender Knoten X
a) Raumlage der Satellitenbahn
i-Neigungsminkel der Bahnebene zur Aquolorebene N=Knolenwinkel, Winkel zwischen der X-Achse des
Inertialsystems und der Schnittgeraden van Aquaforebene und Bahnebene, positiv in östlicher
he
d) Bahnelemente in der Bahnebene
a =graße Halbachse der Bahnellipse e = numerische Exzentrizitäl
Richtung. «w=Perigä inkel, Winkel zwischen dem aufsteigenden Knafen und der Apsidenlinie in Richtung zum Perigäum, positiv in Flugrichtung des Satelliten. Bild1.
Wesentliche
Bahnelemente
von
Erdsatelliten
463
Fachbeiträge nächste Punkt einer um die Erde führenden Flugbahn wird mit Perigäum, der erdfernste mit Apogäum bezeichnet. Die theoretisch kleinstmögliche Umlaufzeit eines Erdsatelliten
beträgt
84,5 min.
Die
Umlaufzeit
des
Fern-
meldesatelliten Telstar II lag z. B. bei 225 min. Ein Synchronsatellit hat eine Umlaufzeit von 24 Stunden und steht bei einer äquatorialen Bahn relativ zur Erde still. Unter sub-synchrone Satelliten versteht man Satelliten mit Umlaufzeiten,
zeit sind.
die
echte
Bruchteile
der
synchronen
Umlauf-
Bild 1 zeigt die Unterschiede zwischen polaren und äquatorialen Kreisbahnen, eine elliptische Bahn, den erdnächsten und erdfernsten Punkt (Perigäum und Apogäum), Neigungswinkel (i) und den aufsteigenden Knoten. Der aufsteigende Knoten, ein Begriff aus der Astronomie, bezeichnet den Punkt der Bahn, in dem der Satellit die Äquatorebene von Süden nach Norden durchstößt.
6. Umlaufzeit und Flughöhe eines Satelliten Die UmlaufzeitT eines Satelliten auf einer Kreisbahn um den Erdmittelpunkt läßt sich aus dem Gleichgewicht der Erdanziehungskraft F, und Fliehkraft F, berechnen:
FR=rR= 2.H = e=-F=-meo2.H=7.
M: m
)
m »®
= Masse des Satelliten = Winkelgeschwindigkeit des Satelliten
H h R
- T = Abstand eines Satelliten vom Erdmittelpunkth = Flughöhe des Satelliten über der Erde = Erdradius 6371 km
y
= Gravitationskonstante
M
=
en
464
as
Erdmasse
5,95 - 1027 g
cm"
6,67-10-8- —
8°5
,;
+ R
Fernmelde-Satelliten Gl. (1) zeigt, daß masse unabhängig
ao Daraus
die ist.
Kreisfrequenz Es ist also:
von
der
Satelliten-
/UM_ 2 H°
T
folgt
die
Umlaufzeit
T
eines
Satelliten:
rs
T=2n
@
HM
YM
Im Bild2 ist die Umlaufzeit von Satelliten in kreisförmigen Bahnen in Abhängigkeit von den Flughöhen dargestellt. Gleichung (2) ist die Ausgangsbasis für die Berechnung der Flughöhe (h) eines Satelliten: h=H—R,
3
h= Ir .
-
TR
800: min
w
|
/-
T
10ı/
ou.
-——
N |
aS Ss
S
Umlaufzeit w u S
|
|
'
70. ——
fe)
2
0 Bild 2.
0
5000
20000 Bahnhöhe
Umlaufzeit von Satelliten abhängig von der
30 Fernmelde-Praxis
75000
km
20000
in kreisförmigen Flughöhe
Bahnen
465
Fachbeiträge 7. Synchronsatelliten 7.1.
Sichtbereich
Der Sichtbereich von Synchronsatelliten ist so groß, daß 3 Satelliten, die um etwa 120° gegeneinander versetzt sind, zur nahezu vollständigen Ausleuchtung der Erde ausreichen (Bild3). Ein von z.B. 28° westlicher Länge
einen Fernmeldeverkehr derasiens, Afrika sowie amerikas, Mittelund mitteln (Bild 4). 72.
Satellit bei einer Position über dem Äquator könnte
mit Europa, großen Teilen Vormit dem östlichen Teil NordSüdamerikas gleichzeitig ver-
Signallaufzeit
Die Signale müssen bei Synchronsatelliten in einer Übertragungsrichtung eine Strecke bis zu 100 000 km überbrücken. Es war deshalb nicht ungewöhnlich, daß die Fachwelt den ersten kommerziellen Satellitenfernsprechbetrieb, der am 28. Juni 1965 über den Synchronsatelliten INTELSATI (Early Bird) aufgenommen wurde, mit einer gewissen Skepsis verfolgte. Nahm man doch an, daß die ungewöhnlich lange Laufzeit den Teilnehmern Schwierigkeiten bereiten würde, da man im Fernsprech-Weitverkehr maximal nur 250 msec zuläßt. Die Erfolge haben jedoch gezeigt, daß der Gesprächsfiuß durch die längere Laufzeit nicht wesentlich beeinträchtigt wurde, so daß der Fernsprechverkehr über Synchronsatelliten eingeführt werden konnte. 73.
Echo
Die Signallaufzeit über einen Synchronsatelliten beträgt rund 300 msec in einer Übertragungsrichtung. Zum jeweiligen Sprecher kommt sein eigenes Wort als Echo in der doppelten Zeit zurück. Ein Echo aber, das nach etwa 600 msec erst zum Sprecher zurückkommt, hält dieser für eine Bemerkung des Gesprächspartners. Es wurden deshalb neue Echosperren den genannten Mangel beseitigen sollen.
466
entwickelt, die Bei den neuen
Fernmelde-Satelliten
— —
Maximale
Ausleuchtung der Erde Synchronsatelliten
durch
3
Kquatorlale
S
Breitengrade
ä
Bild3.
Wr Bild4.
30*
x
Ausleuchtebereich
satelliten
HS eines
bei 280
0
45 Längengrade
äquatorialen
West
Synchron-
467
Fachbeiträge
PR
FQ
a
5% Torus
/a 2, ar
1
AD Kegel
= Ablage
a) Bild5.
b)
d
Charakteristische Diagramme von Satellitenantennen 5a) Rundstrahldiagramm 5b) toroidförmiges Diagramm 5 c) kegelförmiges Diagramm
Echosperren werden die Echoströme, die von den Gabeln an den Enden einer Fernsprechverbindung und von den Reflektionsstellen zwischen diesen und den Teilnehmerapparaten zurückfließen, so stark gedämpft, daß sie den jeweiligen Partner nicht mehr stören. Die Echosperren werden von den Sprachsignalen gesteuert.
8. Lagestabilisierung Die Senderenergie eines Satellitensenders soll möglichst gerichtet auf die Erde abgestrahlt werden. Das wird erreicht, wenn der Satellit in seiner Lage stabilisiert ist und die Antenne des Satelliten die Erdoberfläche entweder voll oder teilweise ausleuchtet. Bekannt sind drei Antenneneigenschaften (Bild 5): a) Isotrop abstrahlende Antenne wie bei Telstar und Relay; dabei geht der größte Teil der Satellitenstrahlung verloren (Bild 5a).
468
Fernmelde-Satelliten b) Antenne mit toroidförmiger Abstrahlung (PancakeDiagramm); dabei ist der Öffnungswinkel so gewählt, daß der Torusmantel die Erde einschließt (Bild 5b). c) Antenne mit kegelförmiger Abstrahlung; dabei wird die Kegelöffnung so gewählt, daß der Kegelmantel die Erde einschließt (Bild 5c). Die Antennengewinne, die gegenüber der isotrop abstrahlenden Antenne (Bild5a) erzielt werden, sind im Bild6 für toroidförmige Abstrahlung und kegelförmige Abstrahlung angegeben.
(di) 15
70
TUT
20 G
0
70.000
L
i
23900
360
mi
hfke)
#0000
Bild6. Gewinn G einer Satellitenantenne (Kegel- oder Pancake-Diagramm) abhängig von Flughöhe h
Die Lage eines stabilisiert werden. Die passive lisierung und
Satelliten
kann
Stabilisierung läßt Spinstabilisierung
passiv
oder
der
aktiv
sich in Dreiachsenstabiunterteilen.
Zur Dreiachsenstabilisierung wird bemerkt, daß die Gravitationskraft der Erde mit dem Quadrat des Abstandes vom Erdmittelpunkt abnimmt. Dadurch wirken auf einen nicht kugelförmigen Satelliten verschiedene Kräfte, die selbst bei kleinen Kräfteunterschieden ein Drehmoment beim Satelliten auslösen, und zwar so, daß sich
469
Fachbeiträge die Achse mit dem kleinsten Trägheitsmoment auf Erde ausrichtet. Durch eine bestimmte Formgebung Satelliten
ist
es
demnach
möglich,
dieses
die des
Richtmoment
zur Stabilisierung des Satelliten zu benutzen. Der kritische Teil dieses Systems liegt in der Dämpfung der Schwingungen, die der Satellit im Weltraum um seine örtliche Vertikale ausführt, Die Schwingungen können so stark
sein,
daß
sich
der
Satellit
überschlägt.
Es
werden
lange ausschiebbare Stahlbänder, die zunächst im Satelliten aufgerollt sind, als Balancierstangen benutzt. Damit sollen große Trägheitsmomente um die 3 Hauptachsen des Satelliten
länger zeitig bahn
sein
erzielt
werden.
können,
Die
werden
Stahlbänder,
durch
die
30m
Fernsteuerung
und
gleich-
ausgefahren, wenn der Satellit in seiner Umlaufdurch eine eingebaute, von der Erde aus schaltbare
Magnetspule in eine vertikale Anfangsausrichtung gebracht wurde. Kommt ein Balancierstab aus irgend einem Grund aus dem Gleichgewichtszustand zur Erde, so würde er im Weltraum ungedämpfte Pendelbewegungen um die Ruhelage ausführen. Die Pendelbewegungen werden jedoch durch magnetische Hysteresisverluste, die von der Amplitude der Schwingung abhängig sind, gedämpft. Die Stabilisierung mit Hilfe eignet sich wahrscheinlich am liten in mittleren Flughöhen.
des Schwerefeldes der Erde wirkungsvollsten für Satel-
Sotellitenbahn ı Hlugbahn
Düse für beschwindigkeitskorrektur in der Bahnebene
| Jüse für Spinrichtungs| Bild ?.
470
Spinstabilisierter Satellit zur Flugbahn und
und Bahninklinationskorrektur
mit Spinachse Hilfsdüsen
senkrecht
Fernmelde-Satelliten Mit Hilfe der Spinstabilisierung kann eine Satellitenachse senkrecht zur Bahnebene ausgerichtet werden. Die Antenne wäre dann nur noch um diese eine Achse zu schwenken, um eine ständige Erdorientierung der Abstrahlrichtung zu erreichen (Bild7). Die Satellitenachse, die gleichzeitig die Spinachse darstellt, wird durch eine Düse am Satelliten senkrecht zur Bahnebene gehalten. Mittels Pulsbetrieb dieser Düse läßt sich die Spinachse bzw. Satellitenachse in Abhängigkeit von der Phasenlage des Schubpulses in die gewünschte Richtung kippen. Bei der aktiven Lagestabilisierung werden Infrarotdetektoren (Sensoren) benutzt. Sie stellen die Ablage der Satellitenachse aus der Erdrichtung fest und steuern Gasdüsen, Schwungräder oder andere Drehmomentgeber solange, bis Ablage der Satellitenachse aufgehoben ist. Durch die aktive Stabilisierung kann der Satellit sehr genau ausgerichtet werden. Dennoch läßt sich diese Art der Stabilisierung nur schwer realisieren. Zuverlässigkeit und Lebensdauer sind heute noch ungünstiger als bei passiven Lageregelsystemen. 9. Satellitenantennen Satellitenantennen sollen die Senderenergie vornehmlich mit großem Gewinn auf die Erdoberfläche strahlen. Hohe Antennengewinne lassen sich erzielen, wenn keulenförmige Antennendiagramme benutzt werden. Bei Satelliten mit Spinstabilisierung erreicht man dieses Ziel, wenn man die aus einer Anzahl von symmetrisch zur Spinachse des Satelliten angeordneten Elemente der Antenne mit der Spinfrequenz des Satelliten gruppenweise so schaltet, daß sich immer das gewünschte zur Erde zeigende keulenförmige Antennendiagramm ergibt. Ein anderes Verfahren besteht darin, daß man die Satellitenantennen, die z.B. aus Parabol- oder Hornstrahlern bestehen können, und die zusammen auf einer Plattform montiert sind, entgegen der Hauptstrahlrichtung der Satellitenspinbewegung einen Gegenspin durchführen läßt. Der Antennengewinn wächst mit zunehmender Bündelung. Die Bündelung ist um so stärker, je höher der
aTı
Fachbeiträge
20 (Grac)
(OR 4
\
l
} Ryien 5
N
a
4
T N
0 30
2 |———
I
nt
”
u —
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I
lt
I
0
10000
L
20000
|
30000
—-J
I
h (km)
#0000
Bild 8. Größte erforderliche Halbwertsbreite der Satellitenantenne 2a in Abhängigkeit von der Flughöhe h
Satellit die Erde umkreist. Bild8 zeigt das Verhältnis der Bündelung zu der Flughöhe des Satelliten. Der Gewinn einer Projektionsfläche auf beträgt angenähert: G
=
B
Der
m
a
45 —20log2(a+9)
(4)
Halbe Strahlbreite der Satellitenantenne Sicherheit gegenüber se, weil Stabilisierung telliten nicht extrem genau eingehalten kann (# z.B. +1,0°, Bild 5c).
Winkel =
Richtantenne eines Satelliten, deren den Erdmittelpunkt ausgerichtet ist,
arc
«a ergibt T sinn
sich
zu:
+h R
R = Erdradius 6400 km h = Flughöhe des Satelliten Synchronsatelliten) bei Synchronsatellit „ 9°
472
des Sawerden
(z.B.
35700
km
beim
Fernmelde-Satelliten Bei einem Synchronsatelliten mit einer Antennenhalbwertsbreite von 2a = 18° kann demzufolge der Gewinn der Satellitenantenne bis zu 20 dB betragen. Noch größere Antennengewinne lassen sich nur dann noch erreichen, wenn die Antennenhalbwertsbreite 2a beträchtlich verringert wird. Bei 2a = 5° (Ausleuchtebereich für Europa) könnte z.B. ein Antennengewinn von = 30 dB erzielt werden. 10. Temperaturregelung
im
Satelliten
Satelliten sind auf ihren Umlaufbahnen einem zeitlich und örtlich veränderlichen Wärmefeld ausgesetzt. Die Wärme resultiert aus der Sonneneinstrahlung und der thermischen Eigenstrahlung der Planeten. Auch im Satelliten selbst befinden sich Wärmequellen. Der den Satelliten umgebende Raum besitzt etwa eine Temperatur von 4°K, Durch passive oder aktive Systeme kann die Temperatur im Satelliten geregelt werden. Das passive System benutzt zur Regelung keine mechanischen Hilfsmittel. Bei spinstabilisierten Satelliten wird durch die ständige Umdrehung des Satelliten um die Hauptachse erreicht, daß die Temperatur an der Oberfläche des Satelliten ausgeglichen wird. Satelliten z.B. mit Schwungradstabilisierung oder solche, die mit Hilfe des Schwerefeldes der Erde stabilisiert werden, benötigen demgegenüber einen geeigneten Wärmeübergang von der heißen, der Sonne ausgesetzten Seite, zur entgegengesetzten kalten Seite. Die Eigenschaften der Satellitenbaustoffe (Rahmen usw.) spielen eine entscheidende Rolle in bezug auf das Vermögen, Wärme abzustrahlen, zu speichern oder zu leiten. Es gibt mehrere aktive Regelsysteme, die teilweise schon erfolgreich in Forschungssatelliten ausprobiert wurden. Die Regelung ist immer dann wichtig, wenn für die Innenternperatur nur eine geringe Toleranz um einen gewünschten Mittelwert zugelassen ist. Es gibt folgende Verfahren:
473
Fachbeiträge a)
Klappen mit verschiedener Oberflächenabstrahlung der Oberfläche des Satelliten, b) Gasumwälzung durch einen Ventilator, c) Flüssigkeitsumlauf durch Rohre, d) Kühlung durch Wasserverdampfung.
auf
Die aktive Temperaturregelung bedarf zusätzlicher Hilfseinrichtungen, wie z.B. Termperaturfühler. 11. Betrieb
der Erdefunkstelle
Raisting
über INTELSAT
III
Durch den Start des neuen Satellitentyps INTELSAT III im Dezember 1968 mußte die Erdefunkstelle Raisting vorher teilweise geändert und umgebaut werden. Die Station 1 erhielt Geräte für einen Vielfachsendeträger für 5 Verkehrsbeziehungen und entsprechende Geräte für 5 Empfangsträger. Außerdem wurden neue Geräte für Fernsehübertragungen eingebaut. Dies war notwendig, weil INTELSAT III für den gleichzeitigen Mehrfachzugang vieler Erdefunkstellen geeignet ist. Der Satellit verarbeitet ein 500 MHz breites Frequenzband. Für die Erdefunkstellen mußten daher ebenfalls neue breitbandige Vorverstärker entwickelt werden. In Raisting wurde dafür ein parametrischer Vorverstärker eingesetzt, der mit flüssigem Helium gekühlt wird und eine Eigenrauschtemperatur von etwa 10°K sowie eine Verstärkung von 40 dB besitzt. Im September 1967 wurde mit dem Bau einer 2. Antennenanlage begonnen. Sie ist für den Betrieb über INTELSAT III ab Herbst 1969 vorgesehen. Diese Antennenanlage
wird
im
Gegensatz
zur
Station
1,
die
ein
Schutzradom besitzt, ohne Radom betrieben. Die Station2 soll weitgehend vom Zentralgebäude aus fernbedient werden. Zur Antennenanlage ohne Radom hatte man sich entschlossen, um den hohen Rauschanstieg von 4,5dB bei mittleren Regenmengen von etwa 6mm pro Stunde, der in Raisting während 0,35% der Zeit eines Monats auf(ritt, zu vermeiden.
474
Fernmelde-Satelliten 12. Deutsch-französischer Fernmeldesatellit Symphonie Am
6.6.1967
wurde
in
Paris
ein
Regierungsabkommen
zwischen Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland über die Zusammenarbeit beider Länder bei Bau, Start und Nutzung eines experimentellen Fernmeldesatelliten rnit dem Namen Symphonie unterzeichnet. Symphonie soll ab Ende 1972 für- experimentelle Fernmeldeversuche zur Verfügung stehen. Der etwa 170 kg schwere Satellit soll mit einer ELDO-Trägerrakete EUROPA II von der französischen Startbasis in Guayana in eine äquatoriale synchrone Umlaufbahn ın 35 700 km Höhe gebracht werden. Für das Projekt wurden ein Direktionsrat und ein Exekutivausschuß gegründet, in denen beide Länder gleich stark vertreten sind. Vom Direktionsrat werden die allgemeinen Richtlinien für das Projekt aufgestellt, Entscheidungen gefällt und das Projekt überwacht. Der Exekutivausschuß hat das Projekt Symphonie technisch und finanziell abzuwickeln. Die Deutsche Bundespost ist in beiden Gremien vertreten und wird sich an den Übertagungsversuchen beteiligen. 13. Fernsehverteil- und Fernsehrundfunksatelliten Seitdern die genaue Placierung eines künstlichen Erdsatelliten in eine quasistationäre Umlaufbahn um die Erde und seine Positionsregelung für einen vorgegebenen Bereich beherrscht werden, zeichnen sich für Satelliten eine Reihe von weiteren Anwendungsmöglichkeiten ab. So bietet sich z.B. die Fernsehprogrammversorgung von terrestrischen Fernsehsendern oder von Fernsehheimempfängern durch Satelliten an. Daran knüpft sich jedoch die Forderung, anstelle leistungsstarker Erdefunkstellen mit Großantennen und aufwendigen Spezialempfängern einfachere Empfangsstationen mit kleineren Antennen einzusetzen und dafür im Satelliten einen erheblich größeren Aufwand für Stromversorgung und Senderleistung zu treiben.
475
Fachbeiträge Satelliten, die für die Fernsehprogrammverteilung an terrestrische Fernsehrundfunksender gedacht sind, werden z.B. dort von Bedeutung sein, wo ein großes Gebiet mit
einem
gemeinsamen
Fernsehprogramm
versorgt
wer-
den soll, aber die Herstellung der Verbindungen zwischen dem Studio und den einzelnen Fernsehrundfunksendern Schwierigkeiten bereitet oder zu teuer ist. Für die unmittelbare Fernsehprogrammversorgung von Heimempfängern ist der Einsatz von sogenannten Fernsehrundfunksatelliten erforderlich. Für bestimmte Gebiete der Erde könnten dadurch terrestrische Fernsehsender mit dem dazugehörigen Netz von Fernsehmodulationsleitungen entlastet oder eingespart werden. Ein Fernsehverteilsatellit soll also Programmaustauschleitungen oder Modulationsleitungen zwischen Studio und Sender ergänzen oder ersetzen. Da keine Exklusivfrequenzen für breite Bänder zur Verfügung stehen, ist die Auswahl der Übertragungsfrequenz für die Funkstrecke Satellit — Empfangserdefunkstelle besonders schwierig. Ein Betrieb im 4-GHz-Bereich, der vom festen Funkdienst mitbenutzt wird, ist denkbar, wenn die vielschichtigen Probleme beachtet werden, die durch eine gemeinsame Benutzung dieses Frequenzbandes entstehen. Die Hauptfaktoren, die beachtet werden müssen, wenn Frequenzen »gemeinsam benutzt werden, sind: a)
Begrenzung der Satellitensendeleistung in bezug auf die vom CCIR auf der Erde in einem beliebigen 4-kHzBand zugelassene Leistungsflußdichte. b) Verwendung einer Trägerenergieverwischung besonders für die Funkstrecke Satellit — Erde. c) Es muß eine Antenne für die Empfangserdefunkstelle benutzt werden, die wegen möglicher störender Beeinflussungen durch den terrestrischen Richtfunk möglichst große Nebenzipfel- und Rückdämpfungen besitzt. Für Fernsehverteilsatelliten, deren Antennen Halbwertsbreiten von 5° (für Ausleuchtung von Europa) besitzen, sind
im
4-GHz-Bereich
Satellitensenderleistungen
von
rund 15 bis 25 Watt erforderlich. Die notwendige Stromversorgung, die den Bedarf für Telemetrie- und Komman-
476
Fernmelde-Satelliten doeinrichtungen sowie usw. mit einschließt, 150 Watt liegen. Dafür
für raumfahrttechnische Aufgaben wird in der Größenordnung von sind Sonnenzellen geeignet.
Fernsehrundfunksatelliten sind für die unmittelbare Versorgung der Heimempfänger mit Fernsehprogrammen einschließlich Begleitton bestimmt. Damit der Empfang ohne wesentlichen zusätzlichen Aufwand für die Heimempfänger möglich ist, müßten Modulationsverfahren und Übertragungsfrequenzen wie im terrestrischen Ton- und Fernsehrundfunk benutzt werden. Die Fernsehbänder I und III sind wegen der kosmischen Geräusche für den Satellitenfunk nur sehr schlecht geeignet. Außerdem sind diese Bänder durch terrestrische Sender so dicht belegt, daß es unmöglich scheint, für den Fernsehrundfunk durch Satelliten Kanäle frei zu bekommen. Eine gemeinsame Frequenzbenutzung mit terrestrischen Sendern ist nicht möglich. Auch in den Bereichen IV/V, die für den Satellitenfunk etwas besser geeignet sind, besteht wahrscheinlich nur wenig Aussicht — z.B. durch Verbreiterung des Bandes — Kanäle frei zu bekornmen. Der Übertragungsbereich von 2 bis 6GHz ist in bezug auf atmosphärische Absorption und Regendämpfung am günstigsten. Wegen der dichten Belegung durch den terrestrischen Richtfunk muß aber auf diese Frequenzen verzichtet werden. Es sollte möglich sein, für Fernsehverteil- und Fernsehrundfunksatelliten Exklusivfrequenzen zu sichern. Fernsehrundfunksatelliten werden in erster Linie für solche bewohnten Gebiete in Frage kommen, die entweder noch keine Fernsehversorgung besitzen oder deren Einbeziehung in ein terrestrisches Fernsehversorgungsnetz schwierig ist und viele Kosten verursacht. Obwohl in Europa die sprachlichen Unterschiede ein erhebliches Hindernis für eine gemeinsame Fernsehversorgung darstellen, werden für dieses Gebiet Fernsehrundfunksatelliten für die Übertragung von Sportver-
477
Fachbeiträge anstaltungen und aktuellen Sendungen stets nützlich sein. Hierbei wird es schließlich überflüssig, die verschiedenen mitübertragenen Sprachen zu synchronisieren. 14. Schlußbemerkung Fernmeldesatelliten sind heute ein fester Bestandteil unserer Fernmeldeübertragungsmittel. Fernmeldesatelliten der INTELSAT-Serie, die z.B. für den überseeischen Atlantik-Verkehr eingesetzt sind, haben ihre Aufgaben bisher außergewöhnlich gut und sicher erfüllt. Ihre Gleichwertigkeit zu Seekabeln ist unbestritten. Dennoch bleibt für Ingenieure und Wissenschaftler ein genügend großes Betätigungsfeld, um Fernmeldesatelliten noch
wirtschaftlicher,
vollkommener
und
noch
sicherer
zu
bauen und zu betreiben. Neben weltweiten Übereinkommen über das Nutzbarmachen von Fernmeldesatelliten bestehen auch innerhalb Europas bereits Verträge und Absprachen, die auf die regionale oder nationale Verwendung von Fernmeldesatelliten abzielen. So interessieren z.B. für Europa insbesondere Fernsehverteil- und Fernsehrundfunksatelliten. Beides sind also Satelliten, die dafür bestimmt sind, dem anspruchsvollen Rundfunkund Fernsehpublikum noch größere Perspektiven zu eröffnen. 15. Schrifttum: [1]
478
K. Bergmann: lag Schiele &
Lehrbuch der Schön, Berlin
Fernmeldetechnik. 1968.
Fachver-
Stromversorgung
Anwendung der Halbleitertechnik in der Fernmeldestromversorgung Bearbeiter:
Dietmar
Schön
1. Grundbegriffe der Regelungstechnik Die neuzeitlichen Fernmeldesysteme benötigen zum Einhalten ihrer Kennwerte eng tolerierte Betriebsspannungen, da einmal die Kennwerte geringere Toleranzen enthalten, zum andern die Betriebsparameter von Halbleiterbauelernenten stärker von der Betriebsspannung beeinflußt werden als z.B. die von Röhrenverstärkern. Die Energie, die aus dem öffentlichen Netz oder einem Speicher (z.B. einer Akkubatterie) entnommen wird, muß daher zunächst geregelt und umgeformt werden. Die hierbei erforderliche Stabilisierung der Spannung läßt sich in den Stromversorgungseinschüben nur unter Verwendung von Halbleiterbauelementen erreichen. 11.
Der
Regelkreis
Der Regelkreis ist der aus Fühler — Vergleichsstufe — (Verstärker) Stellglied — Fühler gebildete Wirkungskreis (s. Bild1). Drei Flüsse durchsetzen den Regelkreis teilweise oder ganz: Der Nutzenergiefluß tangiert den Regelkreis auf der Strecke Stellglied — Fühler, der Hilfsenergiefluß zwischen Vergleichsstufe (Verstärker) und Stellglied. Im Gegensatz hierzu durchsetzt der Signalfluß den gesamten Regelkreis. Der Fühler erzeugt eine (analoge oder digitale) Information aus dem Istwert. Die Vergleichsstufe bildet hieraus durch Subtraktion vorn Sollwert die Stellgröße. Letztere wird direkt oder, wenn die Leistung nicht ausreicht, über den Regelverstärker dem Stellglied zugeführt, welches durch die Beeinflussung des Energieflusses den Regelkreis schließt. Das vom Stellglied auf den Energiefluß aufmodulierte Signal wird im Fühler wieder abgenommen und erneut in den Regler (Definition siehe 1.3. und Bild 3) eingespeist. Hier wirkt es als Gegen-
479
Fachbeiträge
Eingang
Stellglied
Regelgröße Fühler
{SH
a MI]
Ausgang, Ta
Regelverstärker | Bild 1. Regelkreis
kopplung.
Wird
der
instabil
führungsgröße w
(dick ausgezogen)
Nachrichtenfluß
der
Regler
und
12.
Energieflüsse
läuft
in
unterbrochen,
eine
Endstellung.
so wird Je
nach
Lage der Unterbrechung kann dies die untere oder obere Endstellung sein. Auf diese Eigenschaft des Reglers muß bei der Auslegung der Anlage geachtet werden, z.B. muß eine Schutzschaltung vorgesehen werden, wenn ein Hochlaufen des Reglers die nachgeschalteten Bauelemente gefährdet. Wie schon unter 1.1. erwähnt, müssen zwei Energieflüsse unterschieden werden, der Nutz- und der Hilfsenergiefluß. Die Hilfsenergie kann getrennt zugeführt oder an geeigneter Stelle dem Regelkreis entnommen werden (s. Bild2). Bei getrennter Zuführung sind geeignete Maßnahmen für den Fall des Ausbleibens der Hilfs-
Nufzenergie[91
La
MI
Nufzenergie,
Hilfsenergie Bild 2. Energieflüsse
480
im Regelkreis
Stromversorgung energie vorzusehen, z.B. Abschalten des Regelkreises. Dagegen ist bei Entnahme der Hilfsenergie aus dem Regelkreis das Verhalten des Reglers beim Einschalten und unter Grenzbedingungen (z.B. beim Ausgangskurzschluß) zu beachten. Der Nutzenergiefluß wird in der Regeleinrichtung ausgeregelt. Das bedeutet in jedem Falle eine Verringerung des Flusses. Beim Verlustregler geht hierbei ein Energie verloren, während der Schaltregler einen
Energie 13.
durch
Der
Unterbrechen
des
Stromkreises
Teil Teil
der der
zurückweist.
Regler
Unter der Bezeichnung Regler soll hier nicht, wie im allgemeinen Sprachgebrauch, die gesamte Regeleinrichtung verstanden
Normblatt
forderlichen
(s. Bild 3). Die
wirken
Form
werden,
DIN
ist
des
Regler
der
in
der
Einrichtungen
Kennlinie
von
sondern
19226
mit
Reglers
und
Übereinstimmung
Zusammenbau
Ausnahme wird
Stellglied
durch
bestimmt.
Propoertional-(P-)Regler.
der
des das
mit
hierzu
dem
er-
Stellgliedes
Die
Zusammen-
einfachste
Nachteilig
am
P-Regler ist seine bleibende Abweichung vom Sollwert. Durch Einschalten eines integrierenden Gliedes erhält man einen I-Regler. Bei diesem ist jedern Wert der Regelgröße eine bestimmte Änderungsgeschwindigkeit des Stellgliedes
zugeordnet.
Er
Stellglied
hat
keine
bleibende
Abweichung
mm
Bild 3. Regler und Stellglied
31 Fernmelde-Praxis
481
Fachbeiträge
x
a)
x
d
Le
x |
)
Le
Ze
\,I-Anteil
Bebende Anechh
t
1 D-Aeit, ?
t
Bild 4. Reglerkennlinien a) P-Regler, b) I-Regler, c) ID-Regler wie
der
P-Regler.
Nachteil
Regelgeschwindigkeit. Bei
Regelkreisen,
die
eine
des
I-Reglers
sogenannte
ist
seine
Totzeit
geringe
enthalten,
d.h. in denen das Stellglied nicht sofort die Ausgangsgröße verstellen kann, läßt sich das dynamische Verhalten durch das Hinzuschalten eines differenzierenden Gliedes verbessern
(ID-Regler).
Dadurch
wird
Reglers verursacht, der bei richtiger mierung) die Totzeit kompensiert. 14.
Das
ein
„Vorhalt“
Einstellung
des
(Opti-
Stellglied
Das Stellglied ist der Teil der Regelstrecke, in dem die zu regelnde Größe beeinfiußt wird. Je nach der Art des Stellgliedes unterscheidet man kontinuierliche und Zweipunkt-Regler. 141. Die
Verlustregler kontinuierliche
Regelung
von
elektrischer
Leistung
ist mit erheblichen Verlusten verbunden. Man spricht daher von Verlustreglern. Alle Regler, die als Stellglieder veränderbare Wirkwiderstände benutzen, gehören zu dieser Gruppe (z.B. Feldregler mit Stellwiderständen, Kohledruckregler, Regler mit ungetakteten Längstransistoren). Der Regler mit Längstransistor hat in letzter Zeit besonders für kleine Leistungen und kleine Regelhübe an Bedeutung gewonnen. Sein Hauptvorteil ist die hohe Stellgeschwindigkeit und das Fehlen von Totzeiten, d.h. das
482
Stromversorgung
Ze
4
Y
et Bild 5. Transistorstellglied
Stellglied kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt in beliebiger Richtung verstellt werden. Hierdurch ist es möglich, Sprünge der Eingangsspannung sehr schnell auszuregeln. 142.
Zweipunkt-Regler
Der Zweipunkt- oder Schaltregler (s. Bild 6) schaltet die Nutzenergie periodisch ein und aus. Die Verlustleistung im Schaltglied ist um so kleiner, je schneller die Umschaltung erfolgt. Bei einem Transistor-Stellglied, das sich nur in der Art der Ansteuerung von dem für den Verlustregler
unterscheidet,
sinkt
die
Verlustleistung
mit
der
Flankensteilheit der Schaltimpulse. Um einen kontinuierlichen Energiefluß zu erhalten, muß vor und hinter dem Stellglied je ein Speicher vorgesehen werden. Als Ausgangsspeicher
kann
man
z.B.
eine
Induktivität
den, die längs in den Stromkreis geschaltet Öffnen des Stromkreises erzeugt diese eine
o—
Te 28.600
Tiefi ‚efpaß
=
L
. Tiefpaß
verwen-
wird. Beim Induktions-
Kennlinienumschalfung I
fe!
ot
a 28.247
©
Bild 6. Zweipunkt-Regler
31*
483
Fachbeiträge spannung, die die Freilaufdiode F im Bild 6 aufsteuert und die in der Induktivität gespeicherte Energie dem Verbraucher zuführt. Durch diese Energierückgewinnung aus dem Speicher lassen sich mit dem Zweipunkt-Regler große Übersetzungsverhältnisse Upingang : U pusgang bei annehmbarem Wirkungsgrad erreichen. Beim Zweipunkt-Regler wird die Höhe der Ausgangsspannung durch das Verhältnis der Einschaltdauer zur Periodendauer der Schaltzyklen verstellt. Es ergeben sich drei Möglichkeiten: 1.
veränderbare Einschaltdauer bei konstanter Periodendauer (konstante Schaltfrequenz), 2. konstante Einschaltdauer bei veränderbarer Periodendauer und 3. veränderbare Einschaltdauer bei sich gegenläuflg ändernder Periodendauer. Bei bisher ausgeführten Geräten wurden meist die Lösungen 1 oder 2 angewandt.
S_
a
1
J
ı
ı
m
t Bild 7. Spannungs-Zeit-Diagramm
des Zwelpunkt-Reglers
15. Der Regelverstärker Dort, wo die Ausgangsleistung der Vergleichsstufe nicht ausreicht, um das Stellglied direkt auszusteuern, werden Regelverstärker eingesetzt. Hierbei handelt es sich meist um temperaturstabilisierte Gleichstromverstärker. Die Periodendauer der oberen Grenzfrequenz des Verstärkers muß um etwa 2 Zehnerpotenzen kleiner sein als die Stell-
484
Stromversorgung zeit der Regeleinrichtung, sonst kann wegen des Tiefpaßverhaltens ein Überschwingen auftreten. Diese Forderung ist mit den heutigen Halbleiterbauelementen jedoch meist leicht erfüllbar. Die Anforderungen an Linearität und Klirrdämpfung des Regelverstärkers sind meist gering, so daß auf Gegenkopplung im allgemeinen verzichtet wird. Bei sehr großen Verstärkungsfaktoren kann die Wanderung des Nullpunkts (Nullpunktdrift) des Gleichstromverstärkers stören. In diesen Fällen setzt man TransistorWechselrichter (Chopper) und Wechselstrom-Verstärker mit
phasenabhängigem
Gleichrichter
nannten Chopperverstärkern kompensiert. 2.
wird
ein.
die
In
Drift
diesen
soge-
selbständig
Beispiel für ausgeführten Stromversorgungseinschub mit Gleichspannungswandler und Verlustregler
Dort, wo nur ein geringer Unterschied zwischen Eingangsspannung und Ausgangsspannung besteht, oder wo die Spannung aus anderen Gründen (Potentialfreiheit) umgesetzt werden muß, hat der Verlustregler seine Vorteile. Als Beispiel sei hier ein Stromversorgungseinschub 60V-/ 2X30V- für Telegrafleeinrichtungen genannt. Er arbeitet mit einem Wechselstrom-Zwischenkreis und Transistorwechselrichter. Da die Wechselrichterfrequenz unkritisch ist, genügt hier eine selbststeuernde Schaltung mit einem Sättigungsübertrager.
Bild 8. Wechselrichterteil
485
Fachbeiträge 21.
Wechselrichterteil
Die Wirkungsweise des Wechselrichters (s. Bild 8) ist folgende: Der positive Pol der Eingangsspannung liegt an der Mitte des Transformators Trl und gelangt über dessen Wicklungen an die Kollektoren der Schalttransistoren Tl, T2. Der Strom über Ri verzweigt sich in Tr2 zu den Basen der beiden Transistoren Ti und T2, da die Diode Di sperrt. Diese Basisströme steuern die Transistoren
auf. In den beiden Wicklungshälften nächst kleine Ströme, da der Strom
von Tri fließen zuüber Ri nicht aus-
reicht, die Transistoren voll durchzusteuern. Infolge unvermeidlichen Unsymmetrien in der Schaltung wird
Wicklungszweig einen induzierte Spannung Primärwicklung
von
der ein
größeren Strom führen, so daß eine über den Widerstand R2 auf die
Tr2
gelangt.
Der
hierbei
auftretende
Strom durch die Primärwicklung verursacht u.a. einen Sekundärstrom, der den Transistor mit dem höheren Strom voll aufsteuert. Angenommen, dieses sei der Transistor Ti, so fließt der Sekundärstrom von Tr2 über die Basis-Emitterstrecke von Tl, steuert diesen voll auf und über die Diode Di zurück zur Mitte von Tr2. Die Spannung an der anderen Hälfte der Sekundärwicklung von Tr2 sperrt T2, so daß dessen Kollektorstrom zu Null wird. Hierdurch wächst die Potentialdifferenz an den Abgriffen 2 und 4 von Trl. Der hierdurch entstehende Strom über R2 und Tr2 verursacht eine Gegenspannung in der Primärwicklung von Tr2, welche den Strom zu schwächen versucht. Durch das längere Anstehen dieser Spannung steigt auch die Sättigung im Kern von Tr2, da eine Spannung nur durch eine Flußänderung entstehen kann. Verwendet man für Tr2 ein Kernmaterial mit einer rechteckförmigen Magnetisierungskurve, so tritt die Sättigung sehr plötzlich ein. Das hat zur Folge, daß die Sekundärspannung (wie auch die primäre Gegenspannung) plötzlich wegfällt, so daß der Transistor T1 schließt. Die Induktionsspannung an Trl, die durch das Sperren von Ti entsteht, führt zu einer Strom- und Spannungsumkehr an Tr2. Deshalb fließt jetzt Basisstrom über T2, so daß dieser durchschaltet. Jetzt wiederholt sich der oben beschriebene Ablauf mit vertauschten Rollen.
486
Stromversorgung Bei dieser Schaltung wird durch den Widerstand R2 und die Wahl der Abgriffe an Tri die Frequenz eingestellt. Bei der Ausführung der Schaltung ist zu beachten, daß in der stromlosen Wicklungshälfte von Tri eine Spannung induziert wird, die die Eingangsspannung aufstockt. Da diese so groß wie die Spannung an der stromführenden Wicklungshälfte ist, muß der jeweils gesperrte Transistor bei doppelter Betriebsspannung noch sicher gesperrt bleiben. Die abgegebene Wechselspannung hat Rechtecksform. 22.
Gleichrichterteil
Die Sekundärspannung schaltung gleichgerichtet geglättet
(s.
Bild 9).
Die
von und
Trl mit
Hüllkurve
wird dem
in einer GraetzKondensator Ci
einer
gleichgerichteten
Rechtecksspannung mit unendlicher Flankensteilheit ist eine Gerade, so daß bei einer solchen Spannung theoretisch gar keine Siebmittel erforderlich wären. Die verbleibenden Einbrüche rühren von der endlichen Flankensteilheit und von Trägheitserscheinungen in den Halbleitergleichrichtern her. Wie bereits unter 1. ausgeführt, trägt der nachgeschaltete Verlustregler mit zur Glättung der Ausgangsspannung bei, so daß der Kondensator allein als Vorsiebung im Gleichrichterteil ausreicht.
1
7% IL
67
Bild 9. Gleichrichterteil
23.
Der
Reglerteil
Als Regler wird ein reiner Verlustregler verwendet (s. Bild 10). Die Ausgangsspannung des Gleichrichterteils ist so bemessen, daß sie bei der tiefsten vorkommenden Eingangsspannung und Vollast um einen geringen Betrag über der Ausgangsspannung der gesamten Einrichtung
487
Fachbeiträge
Bild 10. Reglerteil liegt. Der Zuschlag muß so gewählt werden, daß die Emitter-Kollektor-Restspannung des Längstransistors noch während der durch die Welligkeit verursachten Tiefstwerte der Eingangsspannung verfügbar ist. Bei normaler und hoher Eingangsspannung wird die überflüssige Spannung im Längstransistor T3 abgebaut. Die hierbei auftretende Verlustleistung ist gleich dem Produkt aus Spannungsdifferenz und Stromstärke. Der Regler steuert bei Kurzschluß der Ausgangsklemmen den Längstransistor voll durch, so daß z.B. eine Sicherung zum Auslösen gebracht wird, jedoch ist hierbei die während des Aufsteuerns im Längstransistor anfallende Leistungsspitze zu berücksichtigen. Die Z-Diode (Zenerdiode) D2 erzeugt die Führungsgröße des Reglers. Eine Diode mit leicht positivem Temperaturkoeffizienten (TK) bringt hier Vorteile, da er den negativen TK der Vergleichsstufe kompensiert. Die Diode soll daher hinsichtlich eines geeigneten TK ausgewählt werden. Die Höhe der Z-Spannung (Zenerspannung) ist unkritisch, wenn der Fühlerspannungsteiler (R4 und R5) entsprechend ausgelegt wird. Ein besonderer Widerstand zur Vorbelastung der Z-Diode ist in der gewählten Schaltung nicht erforderlich, da die Vergleichsstufe nicht stromlos wird. Der
Transistor
T5
in
der
Vergleichsstufe
wird
leitend,
wenn die Ausgangsspannung so hoch ansteigt, daß die Teilspannung am Abgriff des Fühlerspannungsteilers höher wird als die am Emitter von T5 liegende Z-Spannung. Der
488
Stromversorgung aus
zu
R4
und
R5
gebildete
hochohmig
sein,
da
er
Fühlerspannungsteiler den
Basisstrom
des
darf
nicht
Transistors
T5 aufbringen muß. Der Teiler braucht nicht temperaturstabilisiert zu werden, wenn man darauf achtet, daß beide Widerstände aus gleichem Material bestehen und dicht benachbart montiert werden, damit sie gleiche Tempera{ur
annehmen.
Teilerverhältnis gebend. Der
Nicht
ist
für
Regelverstärker
der
Widerstandswert,
mit
T4
das
Verhalten erhält
des
seine
sondern
Reglers
Jas
maß-
Basisspannung
aus dem aus R3 und der Vergleichsstufe gebildeten Spannungsteiler. Der hier angeschaltete Kondensator C2 verbessert die Siebwirkung des Verlustreglers. Der von ihm aufgenommene kapazitive Blindstrom wird verstärkt und außerdem von T3 um 180° in
dreht,
so
steht.
Hierdurch
daß
an
T3
eine
wirkt
die
induktive
in T4 und der Phase
Blindkomponente
Reglerschaltung
wie
eine
T3 ge-
ent-
Glät-
tungsdrossel. Der direkt an die Längstransistorstufe angekoppelte Regelverstärker dient dazu, den Basisstrom des Längstransistors aufzubringen. Bei Reglern kleiner Leistung kann er ganz entfallen, bei größerer Steuerleistung wird er u.U. zweistulg ausgeführt. Wenn die nachfolgende Stufe ein Germaniumtransistor ist, kann ein Ausräumwiderstand für die Minoritäts-Ladungsträger aus der Kollektor-Basisdiode erforderlich werden. Diese verursachen bei offener Basis einen Kollektor-Emitter-Reststrom, der bei unbelastetem Ausgang zum Ansteigen der Klemmenspannung führt. Der Ausräumwiderstand ist in Bild 10 gestrichelt als R6 eingezeichnet. 24. Gleichrichterund Reglerteil für weitere Ausgangsspannungen Werden, wie z.B. bei Stromversorgungseinrichtungen für Telegrafiezwecke, mehrere galvanisch getrennte Ausganesspannungen benötigt, so verwendet man den Wechselrichterteil
für
alle
Spannungen
gemeinsam
und
gibt
dem Trafo Tri für jede Spannung eine eigene Ausgangswicklung. Spannungen, die nicht geregelt zu werden brauchen,
erhalten
geregelte
nur
Spannungen
einen
ein
Gleichrichterteil,
eigener
Regler
während
erforderlich
für
ist.
489
Fachbeiträge
Einige Verfahren zur besseren Ausnutzung des Übertragungsweges beim Fernsprechen (Verminderung der Kanalkapazität, des Geräuschabstandes, der Belegungszeit) Bearbeiter:
Dr.-Ing.
Karl-Otto
Schmidt
1. Übersicht Die
bei
der
natürlichen
Sprache
vorhandene
„Redundanz“
(Überfluß) dient zur Erhöhung der „Zuverlässigkeit“, ohne den Nachrichteninhalt zu vergrößern. Unier bestimmten Voraussetzungen kann daher bei der elektrischen Übermittlung der Sprache die Redundanz herabgesetzt werden, um
an
Kanalkapazität
auf
dem
Übertragungswege
zu sparen. Bei einem einwandfreien Übertragungsweg kann man bei noch guter Verständlichkeit mit geringerem Frequenzumfang und verminderten Amplitudenumfang, also auch verringertenm Geräuschabstand, gegenüber der natürlichen Sprache auskommen. Verschiedene
Verfahren
zur
Redundanzminderung
der
Sprache vor der elektrischen Übertragung werden kurz beschrieben und gewertet. Dieses sind die Frequenzbandund Amplitudenkompressionsverfahren. Dazu kommen noch die Zeitkompressionsverfahren, die die zeitliche Redundanz bei Gesprächen, z.B. die durch Gesprächspausen freiwerdenden Zeitabschnitte zur Übertragung anderer Informationen,
z.B.
von
Zeitabschnitten
anderer
Gesprä-
che, ausnutzen. Dies geschieht beispielsweise bei dem in Abschnitt 3.5. beschriebenen TASI-Verfahren. Mit einer Schlußbetrachtung und einem Schrifttumsnachweis schließt die Arbeit.
490
Ausnutzung 2.
Die
21.
ist fl,
natürliche
lichkeit
Sprache
notwendige
und
die
der für
Kanalkapazität
Die natürliche Frequenzund
Übertragungswege eine
guie
Verständ-
Sprache und ihr Amplitudenumfang
Der Frequenzumfang der natürlichen Sprache durch die Eigenschaften der Sprachorgane bestimmt 2).
Die
Vokale
und
ihre
Umlaute
von
rund
15000
werden
durch die Stimmbänder erzeugt. Hierbei werden die den einzelnen Laut kennzeichnenden Formanten mit Hilfe der Mund-, Rachen- und Nasenhohlräume aus den obertonreichen Stimmbandgrundschwingungen gebildet. Der Frequenzbereich der Vokale und ihrer Umlaute erstreckt sich so von der Stimmbandgrundschwingung, die bei der Männerstimme etwa bei 125 Hz liegt, hinauf bis zu den Obertönen, die im allgemeinen 5000 Hz nicht überschreiten. Zur Kennzeichnung der Vokale und Umlaute genügt es, den Frequenzbereich bis etwa 2200 Hz zu erfassen, da nach den Bildern 1, 2 und 3 der größte Teil der Hauptformantgebiete in diesem Bereich enthalten ist. Die Konsonanten erfordern zu ihrer Erkennung einen größeren Frequenzumfang. So besitzen z. B. die Stoßlaute „t“ und „k“ neben Frequenzen zwischen 1000 und 3000 Hz auch noch Teiltonbereiche herunter bis zu 1Hz, während die Zischlaute wie z.B. „s“ und „sch“ eine obere
Frequenzgrenze
Hz
erreichen
(Bild4). Zur Kennzeichnung der Formantbereiche der Konsonanten ist aber eine obere Frequenzgrenze von rund 6000 Hz ausreichend. Auch bei einer oberen Frequenzgrenze von 3400 Hz .werden nach Bild3 die Hauptformantgebiete der Konsonanten zum größten Teil übertragen. Es zeigt sich allerdings, daß z.B. das „s“ und das „£“
nicht
mehr
deutlich
unterschieden
werden
können.
Der
Amplitudenumfang der natürlichen Sprache ist sehr groß, da wir einerseits mit lauten und mit leisen Sprechern rechnen müssen und andererseits die einzelnen Laute große Lautstärkeunferschiede aufweisen, wie aus Bild5 hervorgeht. So ergibt sich zwischen einem leise gesprochenen „s" und einem laut gesprochenen „a“ ein Lautstärkeunterschied von rund 65 dB.
491
Fachbeiträge
oJ1l
Diı 200
Ü
—-Zeit
a Bild1. Darstellung gesungener als Funktion der Zeit (a) und
492
L
200
%0
ılı 500
u
6590 5 1500 760 1250 Yo
L
LL 00 3700 3200 5000 Hz
| | 0 1 1ı i 250 #00 620 3950 1500 2400 3700 330 500 760 1250 1900 3200 5000 Hz
|
250
330
#00
5300
520
l
760
ah
950
1250
b
1500 2400 37 1900 3200
Frequenz
Vokale U, U, Iund 0,DBd, E als Funktion der Frequenz (b)
ao
Hz
Ausnutzung
alt
der Übertragungswege
AI
LI
So
25) 400 620 350 1500 2400 MIO 200 330 500 760 7250 100 3200 sooo Hz
oo
Zs0 400 620 950 1500 2400 3700 200 330 500 760 1250 1900 3200 5000 Hz
—--Zeit
1 200
250
330
ht
400 620 350 1500 2400 I700 500 760 1250 1900 3200 5000 Hz 3 Frequenz
493
Fachbeiträge a
0
3
Z
u
E
Mr
Z
-
ITIIIITIE
Per
Min
|
i
128
256
Bild 2.
Für
die
Sprache
sı
Frequenz
Formantbereiche
mit
wird
dem unter
ertT Tre
7024
der
2048 Hz
Vokale
(schematisch)
Fernsprechapparat Einhaltung
einer
4096
zu
übertragende
guten
Verständlich-
keit ein geringerer Frequenzund Amplitudenumfang übermittelt als bei der Unterhaltung im Raum mit natürlicher Sprache. 22. Die
Die für wendige für
einen
eine gute Verständigung Kanalkapazität Übertragungsweg
notwendige
not-
Kanalkapa-
zität ergibt sich aus den Anforderungen der zu übertragenden Nachricht. Um bei der Übermittlung von Sprache mit dem Fernsprechapparat eine gute Verständlichkeit zu erzielen, müssen im wesentlichen drei Haupterfordernisse erfüllt werden. Der übertragene Frequenzbereich muß alle Hauptformantgebiete der Vokale, Umlaute und Konsonanten soweit umfassen, daß die Laute hinreichend erkennbar und Verwechslungen weitgehend ausgeschlossen sind. Die Amplitudenstufenzahl muß einen ausreichenden Geräuschabstand gewährleisten, ohne dabei zu
494
Ausnutzung
EI
R
K 12%
Übertragungswege
HShNgMN LS F Chp
as
u0A
der
= Formantgebiele MM f € =. onen = Zur Vervollkommnung des Lautes dienende Teilfonbereiche
x
Bild 3.
=Flüsterhöhen (hier nicht besprochen)
Formantbereiche der Vokale und Konsonanten nach C. Stumpf
stimmlosen
hohe Anforderungen an den Übertragungsweg zu stellen. Die Einschwingzeiten der Geräte insbesondere bei Bandbegrenzungen und die Laufzeiten der Übertragungswege dürfen die zulässigen international vorgeschriebenen Werte (t, = 250 ms) nicht we-
495
Fachbeiträge
S
X
Q
&
MM
\ 5
nm
20
so
ne
zoo
sono
mmano Hz
u
u
ZS Q Ss
Sch
NIIAANANMN
sm @ Bild 4.
496
20
500
1000 ZOO
Wellenlinie =Zeitmarke= 1000Hz
5000 10000 Hz 5
Darstellung der Zischlaute S und Sch als Funktion Zeit (a) und als Funktion der Frequenz (b)
der
Ausnutzung
der
Übertragungswege
80
aBjHz
se
mo
200
400
800
1600
Frequenz
3200
6400 Hz 12800
Bild5. Energieverteilung der Männerund Frauenstimme ın dB/Hz: 1. laute Sprache, 2. normale Sprache, 3. leise Sprache, -—-- -— Frauenstimme, — Männerstimme
sentlich überschreiten. Zur Berechnung der für eine gute Verständigung notwendigen Kanalkapazität gehen wir von der Formel der Kanalkapazität „C“ aus. Diese lautet:
C=2-B-1bVi + S/N=B:1b(l + S/N) bits/s
m
Dabei bedeuten: C = Kanalkapazität in bits/s B = Bandbreite der Nachricht.in Hz lb Logarithmus binarius = Zweier-Logarithmus S = Sienalleistung N = Geräuschleistung (Noise) S/N = Signalleistung/Geräuschleistung = Geräuschabstand (z.B. für einen Geräuschabstand von 30 dB ist S/N = 103) bits/s = binary digits/s = Nachrichtenelemente/s im Zweiercode. Bei der Fernsprech-Übertragung wird nach den internationalen Empfehlungen des CCITT (Comit& Consultatif 32 Fernmelde-Praxis
497
Fachbelträge 700 % % & ” 60 50
Vei
4
(SFERT)
Frequenzlage nach
30 20 L) % Bild6.
7000
Satz-
2000
und
in
Hz.
a)
Vor
4000
5000 Hz 6000
Silbenverständlichkeit
Sprechwirkungsgrad Collard-Strecker,
3000
obere Bandgrenze
7
abhängig
b)
Vo
c)
Vo;
bei
von
der
günstigster
(SFERT),
d)
Vogi oberen
V5)
sowie
Bandgrenze
Frequenzlage
Sprechwirkungsgrad
nach (n
International Telephonique et Telegraphique) ein Frequenzband von 300 bis 3400 Hz festgelegt. Dies entspricht einer Bandbreite von B = 3400— 300 = 3100Hz. Nach Bild6
erhalten
wir
bei
einer
oberen
Frequenzgrenze
von
3400 Hz eine Silbenverständlichkeit V,, von rund 90 % und eine Satzverständlichkeit von 100%. Voraussetzung für diese hohen Werte ist jedoch, daß keine Verdeckung des übertragenen Frequenzbereiches durch Geräusche erfolgt. Für eine Silbenverständlichkeit von mehr als 90% muß daher der Geräuschabstand der Sprache zwischen den beiden Teilnehmern nach CCITT-Empfehlungen 50 dB betragen (S/N = 105). Nunmehr erhalten wir für die Kanalkapazität den Wert: C
= 3100 -1b(1 + 105)
=
3100 - 1b 216,5
=
51000
Diese verhältnismäßig hohe Kanalkapazität läßt der Übertragung durch verschiedene Verfahren
498
bits/s sich vor vermin-
210° „107 .
dB
0
120
0°
0
Hm
10°?
7
2:0' 10° n\
700 30
80
2
H a
am Hörer
20" Ing-®
50
-
40
20-107
30
-
zo
103
©
4 10"?
7
0
10%
DEZ
468
2
3468
Frequenz
Z
348 68
Z
Bild?7. Hörfäche und Sprachbereich beim Fernsprechen in dB/Hz an der Hörerseite (Hörer am Ohr) bei einer Gesamtdämpfung von 30 dB. Kurve a: Laute Sprache (73 dB); b: normale Sprache (65 dB); c: leise Sprache (53 dB)
.
I9P
68
Junzynusny
7ubar |
II9MmsFumdenNiagg)
3
Fachbeiträge dern, ohne daß spürbare Beeinträchtigungen der Verständlichkeit eintreten. Das Bild7 zeigt den Sprachbereich am Hörer der Teilnehmer innerhalb der Hörfläche. Diese Darstellung läßt bereits erkennen, daß zwischen dem stärksten Laut des lautesten Sprechers und dem schwächsten Laut des leisesten Sprechers bei einer oberen Bandgrenze
von
3400Hz
ein
Leistungsunterschied
von
43 dB
besteht. Die vom CCITT empfohlenen 50 dB bieten daher eine gewisse Sicherheit. Die Geräusche sind allerdings noch hörbar, ohne jedoch die Verständlichkeit zu beeinträchtigen. Vollständig unhörbar werden die Geräusche bei einem Geräuschabstand von 65dB, da sie dann unter der Hörschwelle verschwinden. 3.
Einige Verfahren zum Vermindern und des Geräuschabstandes
31.
Der
Am
ren“
Kanalkapazität
Vocoder
bekanntesten
ist
der
der
von
„Vocoder“
allen
„Sprachkompressionsverfah-
(Voice
Codes
to
Recreate).
Er
wurde von Homer W.Dudley [3, 4, 5] entwickelt. Die Grundideen des Vocoders wurden bereits in dem Patent 594 976 von K. O. Schmidt im Jahre 1932, d.h, sieben Jahre vor den Veröffentlichungen von Homer W.Dudley, vorweggenommen [6, 8]. Das Prinzip des Verfahrens nach Patent 594 976 beruht darauf, daß die vom Mikrophon kommenden
mehrere geteilt
Sprachschwingungen
aneinander
werden.
mit
anschließende
Benutzt
man
die
Hilfe
von
Filtern
Frequenzbereiche
Energieinhalte
der
in
auf-
einzel-
nen Frequenzbereiche zur Steuerung einzelner diskreter Frequenzen, so braucht man nur diese Frequenzen mit ihren schmalen Seitenbändern zu übertragen. Am Empfangsort kann man dann das dort erzeugte Frequenzspektrum mit Hilfe der übermittelten diskreten Frequenzen so steuern, daß die ursprünglichen Hüllkurven der natürlichen Sprachschwingungen mit großer Annäherung wiederhergestellt werden. Auf diese Weise ist man in der Lage, die durch die Hüllkurven gekennzeichneten Formantbereiche der Sprache auf der Empfangsseite wiederzugewinnen. Bild8 zeigt die Übertragung zweier Gesprä-
500
.
120
sata Sl
N
N
ıLS
Hz
zweier
nach
dem
d
Gespräche
Verfahren
m
c
Übertragung
300...2400 Hz
18
am ——
im
von
Frequenzband
K.O. Schmidt
von
Junzynusny I3p
en
S
"N
Arstat
360
zaoo| Hz
sFamsdundenısqgN
z1
|
a
120
l a -L
|
109
Hz
00.
151
Bild 8.
2400|
J60
ılz
Ss
120
290
N
SH la
=1| xt l
.
5
| |
derGrund‚Schwingung
7
Frequenz. messer
u
Bandfilfer SOHz
Übertragung ter Sprache Kennzeichen ' Yanale
Fe]
aa / Kennzeichen für Tonhöhe und stimmhafte Laute
Zusammensetzung der Sprache ——— . ‚
| Kontrolle mitgezogener der Grund- Oszillator
Tonhöhen-_ Schwingung\ Kanal
S1
.
Sa une u
Mikrophon Pa
Eingang,
6-6
=
Kanal für Energie-
Kennzeichen
En
20-30Hz
X
rn pi
r1 m
— bo
I
m
| _ | andere Kanäle
—-
|
N
ı |
. künstliches Atemgeräusch
nn
andere Filter und Modulatoren
modulierte
.
Bänder\
|
Modulalor
&
TE
I
IL
' |
' |
| KR
GeräuschbandGenerator
„|
’S S
ra Pi
Bl.
IR
. Empfänger
(Ausgang der künstlichen
II
Bu !
andere
Kanale
Bild 9. Prinzipschaltbild des „Vocoder"
Sprache)
SBgnaqgoug
808
Zerlegung der Sprache 1 Gewinnung
Ausnutzung
der
Übertragungswege
che durch Frequenzbandkompression nach K.O, Schmidt. In Bild9 ist das Prinzipschaltbild des „Vocoders“ nach Homer W. Dudley dargestellt. Da dieser Vocoder mit einem Tonhöhenkanal von 50 Hz Bandbreite und mit 10 Kanälen für Energiekennzeichen mit je 25 Hz Bandbreite arbeiten soll, erhält man eine theoretische Gesamtbandbreite von 50 + 250 Hz = 300 Hz. Durch die schmalen nur 25 Hz breiten Filter ergeben sich bei der notwendigen mehrgliedrigen und mehrmaligen Hintereinanderschaltung Einschwingzeiten
von
mehr
als
160
ms.
Die
Frequenzbandeinspa-
rung von rund 1:10 wird damit durch eine Verminderung der Silbenverständlichkeit erkauft.. Nimmt man nach den CCITT*)-Werten einen Laufzeit-Verlust von 100 ms für die kontinentale Laufzeit an, eines Vocoders einen
so erhalten gesamten
wir bei Einschaltung Laufzeitverlust von
100 "160 = 260 ms. Diesem Laufzeitverlust entspricht eine Minderung der sSilbenverständlichkeit von rund 20% (Bild 10). Nach Messungen von Halsey und Swaffield soll der Vocoder eine Silbenverständlichkeit von 83 bis 85 % besitzen [9]. Dabei ist die Silbenverständlichkeit in der üblichen Weise, d.h. nur in einer Richtung, und nicht im Gespräch gemessen. Die Verständlichkeitsverluste durch die Laufzeit wurden daher nicht erfaßt. Von den gemessenen 83 bis 85%e sind daher die 20% Silbenverständlichkeitsverluste durch die Laufzeit von 260 ms abzuziehen und wir erhalten eine wirksame Silbenverständlichkeit von 63 bis 65°. Nach Bild6 entspricht dies einer oberen Übertragungsgrenze
von
1600 Hz.
Der
durch
den
Vocoder
erzielte Frequenzbandgewinn vermindert sich danach unter Berücksichtigung der Verluste durch die Laufzeit auf die Hälfte. Dieser Nachteil tritt bei dem Verfahren nach
K.O.
Schmidt
nicht
ein,
da
hier
absichtlich
nur
eine
Frequenzbandkompression im Verhältnis 1:2 bis 1:3 vorgesehen ist, und die einzelnen Filter eine größere Bandbreite und damit geringere Einschwingzeiten besitzen. Ferner muß nach Halsey und Swaffield der Geräuschabstand des Vocoders von H. W. Dudley etwa 40 dB betragen, *) CCITT = Comit& et Telegraphique,
Consultatif
International
T&l&phonique
503
Fachbeiträge
Ver %
100 % £)] 80
Ver lerlust %
0
210
8
19%
3 4187
70
1 182
60
20 180
nn
8SS 50
23
34
,
7
28 172 35 -165
47 7153 68 132 0 Bild 10. Es
100
z00
Störung
\300 400 S00 des
300
Gesprächsflusses
bedeuten: n = Sprechwirkungsgrad
IOoms durch
die
&8 77
100 0
Laufzeit
Ans)
H. Decker
2
fnax
“
Für den Fernsprechkanal (300 bis 3400 Hz) ist fax ”— 3400 Hz; man erhält f, [Hz] = 2. 3400 [Hz] = 6800 Hz; aus praktischen Gründen wählt man meist als Abtastfrequenz £, = 8000 Hz. in
Geht
man
den
durch
Zeitbereich
1
fo
1
Bildung
über,
so
des
Kehrwerts
erhält .
man
vom
Frequenz-
2
125 us 8.108 [s] = 0,125 - 10-°[s] =
In Worten ausgedrückt: ein Fernsprechsignal mit einer Bandbreite von 300 bis 3400 Hz wird dann eindeutig wiedergegeben, wenn ihm in jeder Sekunde 8000 Abtastproben entnommen werden. Jede Abtastprobe ist gegenüber der nächstfolgenden um 125 us verschoben; diese Zeit zwischen zwei Abtastungen ein und desselben Signals wird als Ab-
519
abgelastete Signalschwingung 4
.
Amplituden-
'blastperiode
probe
(Rahmen)
u
DA Bild 2. tastperiode
men
eines
Abtastung oder
mit
auch
8000 Hz
eines als
also eine zeitliche Länge
42.
Quantisierung
Als
nächster
tisierung. probe
zahl
Quantisieren
an
einer
von
gebende
Schritt
kontinuierlichen
„Rahmen“
abgetasteten
von
125 us.
und
folgt
Zahlenwert
bedeutet
der
Abtastung
hier,
mit
abgemessen
festgestellt
bezeichnet.
Ein
Fernsprechsignals
Rah-
hat
Kompandierung
nach
Amplitudenskala
Intervallen
Signals
und
daß
einer
der
die
jede
Quan-
Abtast-
endlichen
sich
dabei
wird.
An-
er-
In Bild 3 ist dieser Vorgang dargestellt. Der Einfachheit halber sei eine Amplitudenskala mit 16 Intervallen angeAmplitudenskala
u
——e
Bild 3.
520
Zeit
SHOORS
Betrag
Quantisierungsverzerrung
AD
L
}I im
Quantisierung und Quantisierungsverzerrung (Es sind nur 2 Abtastproben dargestellt)
Puls-Code-Modulation nommen. iedoch
nur
Jedes
Intervall
ein
einziger
hat
eine
endliche
Zahlenwert
Breite,
zugeordnet
der
ist.
Das
bedeutet, daß beim Abmessen einer Abtastprobe nur dann genau der richtige Zahlenwert wiedergegeben wird, wenn diese Abtastprobe genau in die Mitte des Intervalls fällt, dem dieser Zahlenwert der Abtastprobe a mit
zugeordnet ist (dies ist der dem Zahlenwert 12). Alien
Fall bei anderen
Abtastproben, die zwar auch in dieses Intervall fallen, aber von seiner Mitte mehr oder weniger abweichen, wird trotzdem der gleiche Zahlenwert wie der Abtastprobe a zugeordnet.
Zur
betrachtet; ihr ordnet, obwohl Die
Erläuterung
wird auch sie bereits
Tatsache,
daß
sei
noch nahe
man
mit
z.B.
die
Abtastprobe
der Zahlenwert 9 der Intervallgrenze
einer
endlichen
b
zugeliegt.
Zahl
von
Intervallen eine Vielzahl von Abtastproben nur unvollkommen quantisieren kann, verursacht in der Praxis eine Verzerrung des quantisierten Signals. Diese sogenannten Quantisierungsverzerrungen,
räusch!) nahmen Es
zahl
leuchtet der
ein,
daß
Intervalle
Intervallbreiten) setzen kann. Für risch
die
sich
als
eine
Erhöhung
bemerkbar machen, müssen durch genügend klein gehalten werden.
nicht
die ein
weniger
man (und
durch damit
einer
hörbares
2048
Intervalle
Maß-
der
An-
Verringerung
der
Quantisierungsverzerrungen Fernsprechsignal wären rein als
Ge-
geeignete
herabrechne-
notwendig.
Das
würde natürlich einen hohen Aufwand bedeuten; billiger und sehr wirksam ist dagegen ein anderes Verfahren, nämlich das der Kompandierung. Bei lung
der der
Kompandierung
geht
Amplitudenskala
ab
man und
von
der
verwendet
linearen statt
Tei-
dessen
eine nichtlineare (logarithmische) Stufung. Man erreicht damit eine sehr feine Teilung (sehr kleine Iniervallbreite) im unteren und mittleren Bereich und nimmt dafür die etwas gröbere Stufung (größere Intervallbreite) im oberen Bereich in Kauf. Entsprechend der Häufigkeitsverteilung 1) Genauer betrachtet, handelt es sich hierbei nicht um ein Geräusch im eigentlichen Sinne, da es nur auftritt, wenn der Kanal besprochen wird; trotzdem wird vielfach vom „Quantisierungsgeräusch“ statt korrekter von Quantisierungsverzerrungen gesprochen,
521
S =
Se S$ © Ss 3: Sp
|ı0 |ırz mt
SS
%7
nc
SS
88
a
ZZ.
S
72 05
7
—elb (Aussteverbereich)
Bild 4.
13-Segment-Kompandierungskennlinie
der Sprachamplituden fallen die meisten Abtastproben in den unteren und mittleren Bereich mit feiner Unterteilung, werden also sehr genau quantisiert; für die selten auftretenden großen Amplitudenwerte gibt man sich mit der etwas gröberen Quantisierung zufrieden. Man verwendet praktisch nicht rein logarithmische Kennlinien, sondern wandelt diese etwas ab. Derartige Kennlinien lassen sich auch sehr gut aus Geraden zusarnmensetzen (Segmentkennlinien). Ein Beispiel für eine derartige Kennlinie ist die sogenannte 13-Segment-Kennlinie, die in europäischen PCM-Übertragungssystemen wegen ihrer Vorteile (hohe Stabilität, leicht realisierbar) vielfach verwendet wird.
b22
Puls-Code-Modulation Statt mein
der in
bzw.
Bezeichnung der
„Intervall“
PCM-Technik
die
„Quantisierungsstufen“.
verwendet Begriffe
man
allge-
„Amplituden“-
Für PCM-Übertragungssysteme sieht man heute allgemein 128 oder 256 Amplitudenstufen vor. In Verbindung mit einer nichtlinearen Kompandierungskennlinie erreicht man sehr geringe Quantisierungsverzerrungen, so daß man die gleiche Übertragungsqualität wie bei TF-Systemen erzielt oder diese sogar noch übertrifft. 43.
Codierung
Hat
man
Abtastprobe nur
noch
nach
einen
als
der
nichtlinearen
Zahlenwert
letzter
Schritt
(z.B.
übrig,
Quantisierung
12)
erhalten,
diesen
für
so
jede
bleibt
Zahlenwert
zu
codieren. Jeder quantisierten Abtastprobe wird also — ihrem Zahlenwert entsprechend — ein Codewort zugeordnet. Hierfür eignet sich besonders der Binärcode, bei dem man
nur
zwischen
„Eins“
und
„Null“
zu
unterscheiden
hat. Die Darstellung der Zahlenwerte aus dem obigen Beispiel im Binärcode ist in Bild5 angegeben. Bei z.B. 128 Amplitudenstufen werden für die Darstellung im Binärcode 7 Codeelemente (Bits) benötigt (128 = 27). Jede der 128 Amplitudenstufen — bzw. der ihr zugeordnete Abtastwert — kann durch ein aus 7 Bits bestehendes Codewort ausgedrückt werden (bei 256 Amplitudenstufen [256 = 23] sind es entsprechend Codewörter zu je 8 Bits). In dieser digitalen Form — als Codewörter — wird das Sprachsignal unter Ausnutzung aller Vorteile der Digitalübertragung übermittelt. Da das übertragene Digitalsignal pulsförmig und codiert ist, nennt man das Verfahren, das zu
seiner
Erzeugung
führt,
Puls-Code-Modulation.
Am
Empfangsort werden aus den Codewörtern wieder die quantisierten Abtastproben gewonnen (Decodierung), aus den quantisierten Abtastproben die Abtastproben selbst ab“ geleitet und aus diesen (nach Durchlauf durch einen Tiefpaß) wieder das ursprüngliche kontinuierliche Fernsprechsignal hergestellt. Soll also ein Fernsprechsignal mittels PCM digital übertragen werden, so sind immer die drei Schritte der Abtastung, der Quantisierung (mit Kompandierung) und der
523
Fortbildung Amplitudenskala
9 8 7 6 5 4
3
2
7
. Wertigkeit des Barcodes 23232",2° rin,
1;
übertrogenes Codewort Mes,
0:0
(23122» 7)
Darstellung
der
Abtastproben
im
Codierung in der geschilderten Reihenfolge laufen. Mit gewissen Abänderungen gilt diese für alle anderen Signale. 5.
Bildung nutzung
ir
123+2':9)
Bild 5
quantisierten
0
a
des Zeitvielfachs (Zeitmultiplex), von Übertragungswegen
Binärcode
zu durchRegel auch
Mehrfachaus-
Die Abtastproben — und damit auch die Codewörter — liegen, wie oben erläutert, um jeweils eine Rahmenlänge, im
Fall
des
PCM-Fernsprechsignals
einander. Da man die das sehr schmal machen kann — den
verwendeten
also
Codewort dies hängt
Bauelementen
ab
—,
um
125 us,
aus-
bildenden Impulse in erster Linie von
würde
man
bei
der
Übertragung eines derartigen PCM-Signals den Übertragungsweg nur zu bestimmten Zeiten ausnutzen. Der Gedanke liegt daher nahe, die „tote“ Zeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Codewörtern eines Signals mit Codewörtern anderer Signale aufzufüllen und alle diese Code-
524
Puls-Code-Modulation Amplituden raster MW 2 Rn
Sigral ı
S
oral 2 N
Signal3
Ne;
,
FR}7
, \
IB, 7 | }-” IN» _ | | ! I l
l
| | | ı
| | ! 1
! | | t
ı l t I
k I l \
1 |
I I
I \
I I | I
\
|
I I ! I
| |
un 5) Adtasiperiode
(Sckmen) Bildung des
|
Codegruppen
I
t
1oTmoaınorıoıssaoermıTo nor Toızaoıoon
Bild6.
17 co
I
auto, PCM-Zeitvielfachs
(PCM-Zeitmultiplex)
wörter, zeitlich gesehen, nacheinander über einen einzigen Übertragungsweg zu übermitteln. Diese Zusammenfassung bzw. Verschachtelung mehrerer PCM-Codewörter in zeitlicher Reihenfolge wird als PCM-Zeitvielfach bzw. PCMZeitmultiplex bezeichnet. In Bild6 ist die Zusammenfassung von drei Signalen zu einem PCM-Zeitvielfach dargestellt. Man erkennt, wie die aus Abtastung, Quantisierung und Codierung sich ergebenden Codewörter der drei Signale innerhalb eines Rahmens verschachtelt sind. Die Bildung des PCM-Zeitvielfachs ermöglicht also, mehrere PCM-Signale zusammenzufassen und über eine gemeinsame
Übertragungslinie
zu
übermitteln.
Auf
diese
Weise kann man (wie in der TF-Technik) Übertragungslinien mehrfach ausnutzen. Zwei wesentliche Unterschiede zwischen der Mehrfachausnutzung durch Anwendung der TF-Technik einerseits und der PCM-Technik andererseits dürfen dabei nicht übersehen werden: 1. Bei der Mehrfachausnutzung eines Übertragungsweges durch TF-Technik liegen die einzelnen Übertragungs-
625
Fortbildung kanäle frequenzmäßig nebeneinander, zeitig
übertragen
Frequenz
und
bestimmt
fremdsprachlichen
ihre
(daher
sie werden
Zuordnung
Literatur,
wird,
dieses
vor
wird
allem
Verfahren
gleich-
durch
in
als
die
der
„Fre-
quenzmultiplex" I[FDM, zusammengesetzt aus: frequency division multiplex] bezeichnet). Bei der Mehrfachausnutzung eines Übertragungsweges durch PCM-Technik liegen die den Übertragungskanälen entsprechenden Codewörter, zeitlich gesehen, hintereinander,
2.
sie
werden
nacheinander
übertragen
und
ihre Zuordnung wird durch ihre zeitliche Lage bestimmt; daher auch der Ausdruck „Zeitmultiplex“ (TDM, aus: time division multiplex). Die TF-Übertragungstechnik verwendet das Verfahren der Analogübertragung; dies bedingt eine hochwertige Gerätetechnik und, wenn man von der Richtfunkübertragung einmal absieht, auch entsprechend hochwertige Kabel. Eine solche Technik ist für das Weitverkehrsnetz günstig; da hier große Sprechkreisbündel zu übertragen sind, ist der erhebliche Aufwand, auf den einzelnen Sprechkreis bezogen, durchaus wirtschaftlich. Die PCM-Übertragungstechnik verwendet das Verfahren der Digitalübertragung. Die Gerätetechnik kann einfacher sein integrierter
(z.B. keine teuren Schaltungen in
Kanalfilier, Verwendung den Digitalbaugruppen).
Wegen der Möglichkeit, Störungen auf der Übertragungslinie durch Regenerierung beseitigen zu können, werden nur geringe Anforderungen an die Kabeleigenschaften gestellt, d.h. man kann die in Orts- und Bezirkskabelnetzen vorhandenen symmetrischen (papierisolierten) entspulten Leitungen zur Mehrfachausnutzung durch PCM-Übertragungssysteme benutzen. Da in beiden Netzebenen nur kleinere Sprechkreisbündel zu übertragen sind, müssen PCM-Übertragungssysterme billig sein, damit der einzelne Sprechkreis wirtschaftlich herstellbar ist. Die TF-Übertragungstechnik ist demnach die bevorzugte Technik für die Mehrfachausnutzung von Übertragungslinien im Weitverkehrsnetz. Die PCM-Übertragungstechnik bietet dagegen die Mehrfachausnutzung der Übertra-
526
Puls-Code-Modulation gungswege in den Orts- und Nahverkehrsnetzen an. Die (gegenüber Niederfrequenz-(NF-)Signalen) etwa 12fache Bandbreite von PCM-Signalen ist auf den unbespulten Doppeladern dieser Kabel vorhanden. Die Aufteilung der Einsatzebenen dürfte — zumindest für die nächste Zukunft — bestehen bleiben, obgleich bei weiterer Entwicklung, vor allem der Bauelemente, PCM-Übertragungssysterne auch für den Einsatz im Weitverkehrsnetz interessant werden könnten. 6. Der
Aufbau
von
PCM-Übertragungssystemen
Grundsätzlich ähnelt das Bild eines PCM-Übertragungssystems demjenigen eines TF-Übertragungssystems, wenn auch die Schaltungsvorgänge völlig unterschiedlich sind. Ein PCM-Übertragungssystem besteht aus den beiden PCM-Endstellen und den längs der Übertragungslinie eingefügten Leitungsregenerativverstärkern. PCM-Übertragungssysteme sind Vierdrahtsysteme; Sende- und Empfangsrichtung werden also (bei Betrieb auf symmetrischen Leitungen) auf je einer Doppelader übertragen. Die PCM-Endstellen enthalten in der sogenannten „Multiplexeinrichtung“ alle für die Umwandlung der Fernsprechsignale in PCM-Signale erforderlichen Baugruppen, ferner Einrichtungen für die Synchronisierung und die Überwachung sowie die Stromversorgung. In der „Leitungsabschlußeinrichtung“ werden u.a. die PCM-Signale in eine für die Übertragung günstige Impulsform gebracht; auch die Geräte für die Fernspeisung und die Fehlerortung für die Leitungsregenerativverstärker sind in der Leitungsabschlußeinrichtung untergebracht. Die
PCM-Endstelle NF
Schematische
He
.
.
.
Leilungsregenerativverstärker
Darstellung
PCM-Endstelle
Al
PIH/T Bild 7
eines
PCM-Übertragungssystems
527
Fortbildung .
Ke ean-
Zeichen
umselzer
Leitungs -
Mal iplex-
absch N B-
ein-
ein-
richtung
L
Leitungsgenerativ-
richtung
PCM-Endstelle
-
BR
eun-
verstirker
richtung
Hulhplex-
Henn -
em
zeichen-
richtung
PCH- Leifungsausrüstung
umselzer
PCM-Endstelle
PCM - Über fragungssystem Bild8.
Die
Baueinheiten
eines
PCM-Übertragungssystems
Leitungsabschlußeinrichtung gehört zwar funktionell zur Leitungsausrüstung, ist aber konstruktiv in der Endstelle selbst enthalten. Neuartig sind bei PCM-Endstellen die „Kennzeichenumsetzer“.
wie
die
Übertragungen
mittlungstechnik,
nämlich
Vorteile
wegen
Sie
(GUe, die
haben
WUe,
die
gleichen
TFUe
Anpassung
der
usw.)
Aufgaben
der
Ver-
vermittlungs-
technischen Kennzeichen an die speziellen Anforderungen der Übertragungswege. Während jedoch die bisherigen (Relais-)Übertragungen getrennt von den Übertragungsgeräten aufgestellt sind, hat man die Kennzeichenumsetzer konstruktiv mit den übertragungstechnischen Baugruppen in einen Gestell vereinigt. Dies hat schaltungstechnische und
elektronischer pro
ist
der
Bauelemente
Verwendung
leicht
möglich
halb-
(eine
oder
voll-
Steckkarte
Kennzeichenumsetzer).
Die Leitungsregenerativverstärker werden in bestimmten Abständen in das Kabel eingespleißt. Die Größe der Abstände ist von verschiedenen Faktoren abhängig (Aderndurchmesser, Kabelaufbau, Art des im Kabel geführten Verkehrs, Anzahl der im gleichen Kabel geführten PCMÜbertragungssysteme u.a.). Bei modernen PCM-Übertragungssystemen kann man im ungünstigsten Fall mit einer Mindestfeldlänge von etwa 2km rechnen. Die Leitungsregznerativverstärker haben eine doppelte Aufgabe: sie entzerren und regenerieren das einlaufende PCM-Signal
528
Puls-Code-Modulation (zur
Störbefreiung)
und
geben
es
verstärkt
auf
den
näch-
werden
und
unter
sten Leitungsabschnitt. Ihre Fernspeisung erhalten sie über die PCM-Grundleitung aus der Leitungsabschlußeinrichtung. Der Speisestrom ist so bemessen, daß keine zusätzlichen
Schutzmaßnahmen
notwendig
Betrieb an dem Kabel gearbeitet werden kann. Eine besondere Fehlerortung zeigt in der PCM-Endstelle bei einer Störung an, welcher Leitungsregenerativverstärker schadhaft
geworden
ist,
so
daß
man
den
Fehlerort
sofort
an-
geben kann. Die ausschließliche Verwendung moderner Bauelemente gestattet es, PCM-Endstellen und Leitungsregenerativverstärker platzsparend aufzubauen. Eine komplette PCMEndstelle für etwa 90 Sprechkreise (einschließlich Kenn-
zeichenumsetzern,
Stromversorgung
usw.)
wird
sich
in
einem üblichen Gestellrahmen (Höhe 2365 mm) unterbringen lassen. Die Leitungsregenerativverstärker können (bei wenigen PCM-Systemen und bei Röhrenkabeln) in den Kabelschächten eingebaut werden. Bei zahlreichen PCM-Systemen (und entsprechender Konzentrierung von Leitungsregenerativverstärkern
sowie bei sonderten
Erdkabeln wird Abzweigkasten
in
man in
einem
Kabelschachtes einsetzen. Die Verbindung ein kurzes Stichkabel hergestellt,
7. Wichtige Merkmale
Kabelschacht)
sie dagegen in einem unmittelbarer Nähe wird
dann
über
von PCM-Übertragungssystemen
Es ist hier nicht möglich, auf alle Einzelheiten PCM-Übertragungssystemen einzugehen. Die folgende sammenstellung beschränkt sich daher auf eine kurze läuterung der wichtigsten Merkmale dieser Systeme. 71.
gedes
Rahmenaufteilung: kanals
Begriff
des
von ZuEr-
Zeit-
Beim PCM-Zeitvielfachverfahren werden innerhalb eines Rahmens mehrere Codewörter mit ihren Codeelementen (= Bits) untergebracht. Man bevorzugt international z.B.
192 oder
dauer
auch
256 Bits in einem
aneinanderzureihen.
24 Fernmelde-Praxis
Es
ist
Rahmen üblich,
von
die
125 us Zeit-
Zahl
der
Bits
529
Fortbildung so zu wählen, daß man Gruppen von je 8 Bits bilden kann. Bei 192 Bits erhält man also 192:8 = 24 Gruppen, bei 256 Bits entsprechend 256:8 = 32 Gruppen, jeweils zu 8 Bits. Im englischen Sprachgebrauch nennt man eine solche B-Bit-Gruppe „timeslot“; hierfür hat sich der deutsche Begriff „Zeitkanal“ eingebürgert. Ein PCM-Übertragungssystem mit 192 Bits pro Rahmen hat demnach 24, ein solches mit 256 Bits entsprechend 32 Zeitkanäle. Auf dieser Einteilung in Zeitkanäle beruhen zahlreiche weitere Systemmerkmale. 72.
Einordnung der Fernsprechkanäle in die Zeitkanäle
Für die Fernsprechübertragung verwendet man, wie erwähnt, entsprechend der Zahl der Amplitudenstufen (128 bzw. 256) Codewörter zu je 7 bzw. 8 Bits je Fernsprechkanal. Diese Codewörter müssen nun in die Zeitkanäle eingeordnet werden. Dabei ergeben sich zwei verschiedene Möglichkeiten: a) Im Falle der Codierung des Fernsprechsignals mit 7 Bits (kurz oft als 7-Bit-Codierung bezeichnet) werden von den 8 Bits je Zeitkanal nur 7 belegt; eines bleibt in jedem Zeitkanal frei. b) Im Falle der 8-Bit-Codierung jeden Zeitkanals belegt.
werden
alle
8 Bits
eines
Hat man z.B. ein PCM-Übertragungssystem mit 24 Zeitkanälen, so kann man demnach pro Zeitkanal einen Fernsprechkanal mit 7- oder 8-Bit-Codierung unterbringen. Im ersten Fall bleibt 1 Bit je Zeitkanal frei, im zweiten werden alle für die Sprachübertragung verwendet. Ebenso kann man natürlich auch bei einem System mit 32 Zeitkanälen verfahren. 73. Da
Die bei
Synchronisierung PCM-Übertragungssystemen
die
Kanalzuordnung
durch die zeitliche Lage der Kanäle zueinander bestimmt wird (Zeitvielfach), muß stets dafür gesorgt werden, daß die Kanalzuordnung während der Übertragung nicht durcheinander gerät. Die Schaltungsvorgänge in der sendenden und in der empfangenden PCM-Endstelle müssen
530
Puls-Code-Modulation daher synchron verlaufen. Man erreicht dies dadurch, daß man gleichzeitig mit den Codewörtern für die Sprachübertragung ein Synchronisier-Codewort überträgt. Dieses Codewort (Synchronisierkombination) wird aus mehreren Bits nach einen bestimmten, feststehenden Schema gebildet. Hierzu kann man (bei der 7-Bit-Codierung) entweder die in jedem Zeitkanal noch verfügbaren achten Bits oder, wenn diese (bei der 8-Bit-Codierung) schon für die Sprachübertragung benötigt werden, einige oder alle Bits eines Zeitkanals verwenden. Dieser Zeitkanal geht dann natürlich für die Übertragung von Fernsprechsignalen verloren. Die Synchronisierkombination wird von der sendenden PCM-Endstelle nach einem der beiden Verfahren gebildet und mit den PCM-Sprachsignalen übertragen. In der empfangenden PCM-Endstelle trennt man die Synchronisierkombination wieder von den Sprachsignalen und wertet sie zur Steuerung der Schaltungsvorgänge dieser Endstelle aus. 74.
Die
Kennzeichenübertragung
Außer den Fernsprech- und Synchronisiersignalen müssen auch die vermittlungstechnischen Kennzeichen (Wähl-, Beginn-, Schlußzeichen usw.) in Vor- und Rückwärtsrichtung über das PCM-Übertragungssystem übermittelt werden können. Hierfür sind in jeder PCM-Endstelle die bereits erwähnten Kennzeichenumsetzer vorhanden, die (in Senderichtung) die von den vermittlungstechnischen Einrichtungen angebotenen Kennzeichen aufnehmen und umformen. Empfangsseitig geben dann die Kennzeichenumsetzer in der dortigen PCM-Endstelle die Kennzeichen in gleicher Form wieder ab, wie sie sendeseitig angelegt wurden. Diese Kennzeichen sind, vom Standpunkt der PCM-Techrik
aus
gesehen,
verhältnismäßig
„langsam“.
Ihre Änderungsgeschwindigkeit ist niedrig, denn sie werden über längere Zeiträume angeboten. Man kann also ein vermittlungstechnisches Kennzeichen weniger oft abtasten (Abtastfrequenz z.B. 2000 Hz) als ein Sprachsignal. Anders betrachtet: Man braucht für die Übertragung der vermittlungstechnischen Kennzeichen weitaus weniger Bits als für
34*
531
Fortbildung die
Sprachübertragung
zeichenbits).
Hierzu
(Mehrfachausnutzung
kann
man
wiederum
der
Kenn-
(wie
bei
der
bei
PCM-
Synchronisierung) entweder die freien achten Bits (bei 7-Bit-Codierung) oder (bei 8-Bit-Codierung) mehrere oder alle Bits eines Zeitkanals verwenden. Letzteres bedeutet, daß ein weiterer Zeitkanal für die Übertragung eines Fernsprechkanals verloren geht. 75.
Zahl der Fernsprechkanäle Übertragungssystemen
Die bisherigen Betrachtungen zeigen, daß bei PCMÜbertragungssystemen die Anzahl der übertragbaren Fernsprechkanäle auch von den Übertragungsverfahren der Synchronisier- und der vermittlungstechnischen Kenn-
zeichen
abhängig
ist.
Bei
7-Bit-Codierung
kann
man
bei
z.B. 24 oder 32 Zeitkanälen unter Ausnutzung der freien Bits für Synchronisierungs- und Kennzeichenübertragung auch 24 bzw. 32 TernsprechkKanäle übertragen. Bei 8-BitCodierung müssen 2 Zeitkanäle für die Synchronisierungsund Kennzeichenübertragung bereitgestellt werden, so daß nur
noch
22
bzw.
30
Fernsprechkanäle
zur
Verfügung
stehen. Dieser Verlust von 2 Fernsprechkanälen wird jedoch durch andere Vorteile aufgewogen (z.B. Erhöhung der Übertragungsqualität beim Übergang von 7-Bit- auf 8-Bit-Codierung).
8.
Bisherige und
nen
ihre
Entwicklung gegenwärtige
Netzebenen
Zwar wurde Sprachsignalen Reeves
der
das Prinzip bereits 1938
angegeben,
doch
PCM-Übertragungssysteme
Verwendung
erst
der von die
in
den
PCM-Übertragung von dem Engländer A.H. moderne
Halbleitertech-
nologie schuf die Bauelemente, mit denen tragungssysteme serienmäßig herstellen lich einsetzen lassen. Die in
den
ersten USA
PCM-Übertragungssysteme im
öffentlichen
sich und
PCM-Überwirtschaft-
wurden
Fernsprechnetz
genannte TI-PCM-Übertragungssysteme, Laboratorien entwickelt). Seither ist die
532
verschiede-
ab
installiert
1961 (so-
von den BellZahl der im Be-
Puls-Code-Modulation trieb befindlichen Übertragungssysteme ständig gestiegen. Ende 1969 wurden in den USA rund 21000 PCM-Übertragungssysteme betrieben. Auch in anderen Ländern erkannte man die Vorteile der PCM-Technik, und gegenwärtig beschäftigen sich praktisch alle größeren Fernmeldeverwaltungen damit, die Verwendung von PCM-Übertragungssystemen in ihren Fernmeldenetzen
zu
prüfen,
Betriebsversuche
durchzu-
führen oder diese Systeme bereits im Regelfall in den Netzen zu betreiben. In der Bundesrepublik arbeitet man ebenfalls an diesen Problemen. So betreibt z.B. die Deutsche
Bundespost
(DBP)
schen Fernmeldefirmen in einigen Ortsnetzen.
seit
1967
mehrere,
entwickelte
von
den
deut-
PCM-Versuchssysteme
Die z.Z. im In- und Ausland in Betrieb befindlichen PCM-Übertragungssysteme ermöglichen in Orts- und Nahverkehrsnetzen die Mehrfachausnutzung der dort vorhandenen, meist papierisolierten Kabel. In den Ortsnetzen kommen für PCM-Betrieb im gegenwärtigen Zeitpunkt ausschließlich die Ortsverbindungsleitungen (OV]) in Frage. In den Nahverkehrsnetzen wird man PCM-Übertragungssysteme vorteilhaft von den Knotenvermittlungsstellen (KVSt) abwärts oder zwischen KVStn einsetzen können. Bei
der
Vielfalt
der
Leitungswege
und
ihren
unterschied-
lichen Eigenschaften können sich, außer zur Erhöhung der Sprechkreiszahl, durchaus zahlreiche weitere Anwendungsfälle für PCM-Übertragungssysteme ergeben. Hierzu ein Beispiel: Man hat die Dämpfungsreserven in einer Verkehrsbeziehung ausgeschöpft und ist gezwungen, zur Einhaltung des Dämpfungsplanes ein Kabel mit größerem Leiterquerschnitt auszulegen. Hier ist zu prüfen, ob nicht die Verwendung eines PCM-Übertragungssystems, das mit sehr kleiner Restdämpfung (2 db) betrieben werden kann, wirtschaftlicher
als
die
Auslegung
eines
solchen
Kabels
ist.
Auch für vorübergehenden Betrieb (Feuerwehreinsatz) und zur Deckung eines unvorhergesehenen bzw. vorübergehenden Bedarfs an Stromkreisen sind PCM-Übertragungssysteme gut geeignet. Heute gebaute PCM-Übertragungssysteme übertragen je nach Typ 24 bis 30 Fernsprechkanäle
über
je
eine
Doppelader
in
Hin-
und
Rück-
533
Fortbildung richtung. Die in Orts- und Nahverkehrsnetzen vorhandenen Kabel lassen auch höhere Kanalzahlen zu (bis etwa 100 Fernsprechkanäle), doch hat man bisher von der Verwendung höherkanaliger PCM-Systeme abgesehen. PCM-Übertragungssysteme sind erst ab einer gewissen Grenzentfernung wirtschaftlich. Diese Grenzentfernung läßt sich nicht allgemein angeben, sie muß für den jeweiligen Einsatzfall aus einer Vielzahl von Einflußgrößen berechnet werden. Man darf aber annehmen, daß PCMÜbertragungssysteme heute wirtschaftlich nicht unter 10km eingesetzt werden können. Bündel über 10km Länge in Ortsnetzen haben im allgemeinen nur geringe Bündelstärken. Auch in Nahverkehrsnetzen (Bezirksverkehr) liegt die Bündelstärke im Durchschnitt kaum über 30 Leitungen; dies ist einer der Gründe für die Festlegung der Zahl der Fernsprechkanäle (24 bis 30) bei den z.Z. verwendeten PCM-Übertragungssystemen. PCM-Übertragungssysteme mit diesen Bündelstärken
entsprechenden
Kanalzahlen
lassen
sich
mit
preis-
günstigen Bauelementen aufbauen. Eine wesentliche Erhöhung der Kanalzahl bedingt dagegen die Verwendung teuerer Bauelemente (mehr Zeitkanäle müssen in einem Rahmen untergebracht werden, die Anforderungen an die Schaltgeschwindigkeit der Bauelemente steigen). Der Einsatz derartiger PCM-Vielkanal-Übertragungssysteme wird daher erst in einigen Jahren wirtschaftlich vertretbar sein, d.h. wenn die dafür benötigten Bauelemente genügend billig erhältlich sein werden. Auf Grund dieser ägungen hat sich die DBP für ein PCM-Übertragung$ystem entschieden, das für die Übertragung von 30 Fefnsprechkanälen eingerichtet ist. Es enthält insgesamt 32 Zeitkanäle; ein Zeitkanal dient zur Übertragung der Synchronisierkombination, ein weiterer der Kennzeichenübertragung. Dieses PCM-Übertragungssystem mit der Bezeichnung PCM 32/30 wird ab 1970, zunächst für Betriebsversuche, in beschränkter Anzahl in Orts- und Nahverkehrsnetzen der DBP eingesetzt werden.
534
Puls-Code-Modulation 9.
Entwicklungstendenzen und zukünftige Anwendungsmöglichkeiten der PCM-Technik In diesem Beitrag wurde die PCM-Technik mit ihren Grundlagen und in ihrer Anwendung in der drahtgebundenen Fernsprech-Übertragungstechnik behandelt. Auf diesem Gebiet ist ihre Verwendung am weitesten fortgeschritten, und hier hat sie das Stadium des Versuchs bereits verlassen. Sie dürfte aber in Zukunft auch für andere Gebiete der Nachrichtentechnik interessant werden. In der Datenübertragungs-, Richtfunkund Satellitentechnik bieten sich ihr erfolgversprechende Einsatzmöglichkeiten, wie auch in der Vermittlungstechnik. PCMSignale lassen sich nicht nur im Zeitvielfach übertragen, sie lassen sich auch im Zeitvielfach vollelektronisch vermitteln.
Man
darf
annehmen,
in der Nachrichtentechnik spielen wird.
daß
künftig
die
eine
PCM-Technik
zunehmende
daher
Rolle
Schrifttum 1)
=
12
{3] [4]
=
15
(6] 17 18] =
19
{10}
Wellhausen, H. W.: Methoden der Puis-Code-Modulation und -Demodulation, Fernmelde-Ingenieur 19 (1965), H.8, Ss. 1-33. Irmer, Th.: Mehrfachausnutzung von Ortskabeln durch PCM. Zeitschrift für das Post- und Fernmeldewesen 15 (1967), S. 580—582, Geißler, H.: Beitrag zur Planung von Pulscode-Modulationssystemen (PCM) in postalischen Nachrichtennetzen. Nachrichtentechnische Zeitschrift 20 (1967), H. 11, S. 667—682. Langer, C.: Über die Wirtschaftlichkeit von PCM-Geräten in den Fernsprechorts- und Bezirksnetzen der Deutschen Bundespost. Nachrichtentechnische Zeitschrift 21 (1968), H.3, S. 147—151. Arens, W., R. Kersten und W. Poschenrieder: Die Pulscode-Modulation und ihre Anwendung im Fernmeldewesen. Jahrbuch des elektrischen Fernmeldewesens 1968, 19, Jg., Herausgeber Dr. H. Bornemann. Irmer, Th.: Technik und Anwendung der Pulscodemodulation. Der Ingenieur der Deutschen Bundespost 17 (1968), H.4, S. 123—129. Poschenrieder, W.: Digitale Nachrichtensysteme: Technischer Stand und Einsatzmöglichkeiten. Nachrichtentechnische Zeitschrift 21 (1968), H. 11, S. 665—671. Hessenmüller, H., und H. W. Wellhausen: Grundparameter eines PCM-Nahverkehrssystems. Fernmelde-Ingenieur 23
(1969),
H.3,
S.1—22,
und
H.4,
Sonderheft „Pulscodemodulation“ Stuttgart-Zuffenhausen. Sonderheft „Pulscodemodulation“ AG, München.
S.
1—18.
der
der
Firma Firma
SEL
AG,
Siemens
635
Fortbildung
Halbleiterbauelemente in der Fernmeldetechnik (I) Bearbeiter: 1.
Ernst
Mohr
Einführung
Unter dem Begriff „digitale Bauelemente“ sollen hier Schaltungsanordnungen mit Halbleitern für die Nachrichten- und Datenverarbeitungstechnik verstanden werden. Derartige Schaltungsanordnungen sind bereits für viele Anwendungsbereiche entwickelt worden. Halbleiterbauelemente verdrängen dabei in zunehmendem Maß die Bauelemente herkömmlicher Art. So werden z.B. Verstärkeraufgaben immer mehr von Transistoren an Stelle von Elektronenröhren erfüllt und für Schalteraufgaben häufig Relais durch elektronische Schaltungen ersetzt. Halbleiterbauelemente haben gegenüber anderen den Vorzug, daß sie kleine
Abmessungen
und
geringes
Gewicht
haben,
kleine
Verlustleistungen bei niedrigen Betriebsspannungen erfordern und bei sachgemäßer Behandlung eine höhere Lebensdauer erreichen. Mit diesen Eigenschaften lassen sich moderne Nachrichtenmittel für zum Teil völlig neue Anwendungsbereiche erstellen. Die
Einführung
einer
neuen
Technik
wirft
für
alle,
die
mit ihr in Berührung kommen, eine Menge Probleme auf. Diese Probleme bestehen im wesentlichen aus fehlenden Grundlagen, ungewohnten Begriffen, Schwierigkeiten beim
Erkennen
von
Schaltungszusammenhängen
und
beim
Lesen von Stromläufen. Weitere Schwierigkeiten entstehen bei der Anwendung neuer Prüfmethoden und kompliziert erscheinender Meßeinrichtungen. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Technik allgemein oder nur für Teilbereiche eingeführt ist. Ein einziger Transistor oder eine einzelne Diode in einem Schaltungsaufbau setzen bei dem Betriebspersonal Kenntnisse über die Arbeitsweise und die Betriebsbedingungen für diese Bauelemente voraus. Bei der Störungssuche und Fehlereingrenzung mit unge-
536
Halbleiter-Bauelemente eigneten Mitteln zerstört werden.
können
derartige
Bauelemente
schnell
Mit den folgenden Ausführungen sollen vorwiegend die Betriebskräfte angesprochen werden, die bei ihrer praktischen Arbeit nunmehr zunehmend mit elektronischen Bauelementen in Berührung kommen. Für diesen Personenkreis dürfte ein großer Teil der Einführungsprobleme darin liegen, daß bei der neuen Technik die bisher gewohnten Vorstellungen nicht mehr gültig sind. Während bei den herkömmlichen Bauelementen durch Kontaktbewegungen und Wählereinstellungen bestimmte Kriterien
geschaffen
wurden,
die
Aussagen
über
die
richtige
oder falsche Arbeitsweise einer Schaltungsanordnung ermöglichen, sind bei elektronischen Bauelementen keine derartigen Bewegungsvorgänge mehr festzustellen. Die ordnungsgemäße Funktion von elektronischen Bauelementen muß daher an Hand von Hilfsvorstellungen beurteilt werden. Die erforderlichen Hilfsvorstellungen können aus Meßwerten
ten
bestehen.
Vergleicht
Betricbsbedingungen
Sollwerten, lassen sich hieraus beitsweise eines Bauelementes
ordnung
Kennlinien
ableiten.
Die
man
die
ermittelten
In
den
bestimm-
mit
Rückschlüsse auf die Aroder einer Schaltungsan-
erforderlichen
festgelegt.
unter
Meßergebnisse Sollwerte
folgenden
sind
in
Ausführungen
werden daher der Aufbau der Kennlinien und die Wirkungsweise der Bauelemente und Grundschaltungen auf Grund dieser Kennlinien erläutert. Dies hat den Vorteil, daß auf mathematischen Aufwand fast vollständig verzichtet und der Funktionsablauf allgemeinverständlich dargestellt
Zur
werden
kann.
Erläuterung
werden
vorwiegend
mitteln.
Sie
der
Grundlagen
dem
besseren
der
Halbleitertechnik
Verständnis
dienende,
vereinfachende Darstellungen der Grundzusammenhänge verwendet. Diese Darstellungen sollen eine Einführung in die Grundlagen der digitalen Schaltungstechnik vergenügen
als
Ausgangspunkt
für
trachtungen über praktische Anwendungen elemente. Für theoretische Einzelfragen wird literatur verwiesen.
weitere
Be-
dieser Bauauf Spezial-
537
Fortbildung 2. Halbleitermaterial Zum Verständnis der Wirkungsweise von Halbleiterbauelementen sind Kenntnisse über den atomaren Aufbau des Halbleitermaterials erforderlich. In diesem Abschnitt werden daher zunächst der Aufbau und die Verhaltensweise des Halbleitermaterials erläutert. Ein Atom besteht aus positiven und negativen „Energieteilchen“. Die positiven Teilchen bilden den Atomkern. Die negativen Teilchen, die Elektronen, bewegen sich in nahezu kreisförmigen Bahnen um den Atomkern. Die Gesarntladungen der positiven und negativen Teilchen sind gleich groß, in dem Atom herrscht ein elektrisches Gleichgewicht. Die Bahnen, in denen sich die Elektronen um den Atomkern bewegen, bezeichnet man auch als Atomschalen. In Bildi1 sind diese Atomschalen vereinfacht als konzentrische Kreise um den Atomkern dargestellt. Die Atome sind jedoch
nicht
Gebilde
ergeben.
Schalen
sind
scheibenförmig
vielmehr
Wegen
so
aufgebaut.
angeordnet,
der
besseren
doch die flächenförmige Darstellungsart Ausführungen bevorzugt.
daß
Die
räumliche
den
folgenden
Übersicht
in
einzelnen
sich
wird
je-
Die Atomschalen haben bestimmte Abstände zum Atomkern. In den einzelnen Schalen wiederum sind die Elektronen nicht in beliebiger Zahl, sondern nach einer festen Ordnung vorhanden. Bei dem in Bild 1 dargestellten Germanium-Atom befinden sich in der dem Atomkern nächsten
Schale
2,
in
Die in stimmen
der äußeren weitgehend
der
zweiten
8,
in
der
dritten
Schale
18 und in der vierten — gleichzeitig der äußeren Schale — 4 Elektronen. Das Germanium-Atom enthält also insgesamt 32 Elektronen.
betreffenden
Atoms.
Schale vorhandenen Elektronen die elektrischen Eigenschaften
Diese
Elektronen
sind
weniger
bedes
fest
als die Elektronen in den inneren Schalen an den Atomkern gebunden und können daher mit verhältnismäßig geringem Energieaufwand aus ihrer Bindung gelöst werden. Ein aus seiner Bindung gelöstes Elektron verursacht
538
Hatbleiter-Bauelemente 1. Atomschale mit 2 Elektronen 2. Atomschale mit 8 Elektronen
3. Atamschale mit 18 Elektronen
4. Alomschale mit 4 Elektronen
(Valenzbahn mit 4 Valenzelektronen) -9—
Ba
/ f
?
le
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OR N
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a
a_
S
Atomkern
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/
Tg
-a-_.97
Elektron
N
————
\
|
/
/
vr
w4
eines Germanlum-Atoms
jedoch eine Störung des elektrischen Gleichgewichtes. Das Elektron selbst stellt einen freien negativen Ladungsträger, die Stelle, aus der es gelöst wurde, einen positiven Ladungsträger dar. Man beurteilt deshalb auch die Eigenschaften eines Atoms nach der Zahl der in der äußeren Schale vorhandenen Elektronen und leitet hieraus den Begriff der Wertigkeit ab. Die äußere Schale wird auch als Valenzbahn und die darin befindlichen Elektronen werden als Valenzelektronen bezeichnet. Die Wertigkeit des Atoms entspricht der Zahl der Valenzelektronen. Das in Bild1 dargestellte Germanium-Atom mit 4 Valenzelektronen wird daher auch als vierwertiges Atom bezeichnet. Für die weiteren Betrachtungen genügt es, das Verhalten der Valenzelektronen zu untersuchen. In den folgenden
539
Fortbildung Bildern werden die Atome daher nur und den Valenzelektronen dargestellt. 21.
mit
ihrem
Kern
Nichtleiter
Valenzelektronen sind bestrebt, mit den Valenzelektronen benachbarter Atome enge Bindungen einzugehen. Derartige Verbindungen sind in Bild2 am Beispiel von vierwertigen Atomen dargestellt. Jedes Valenzelektron ver-
\
N
ea
Y !
R 7
r
N
Atomkern
ea
Y
®
,
N
L_
!
9.
x
7
R /
N
-- x_
‚>
4
Valenzbahn Elektronenpaar
\
Bild 2. Bilden von Elektronenpaaren N
A,
ı
|
N
oo.
F \ A___
“
® ı
A
X.
® A
. Alomkern
Bild 3. Verkettung
540
_-
x
! Eickranenpoar Valenzbahn
von vierwertigen Atomen
D___R
—
\
-
®
—
-
|
\
u
“
S.
®
w
Halbleiter-Bauelemente bindet sich mit einem Valenzelektron eines anderen Atoms zu einem Elektronenpaar. Die Valenzbahnen werden dabei derart verkettet, daß sich in den einzelnen Bahnen nunmehr 4 Elektronenpaare, also insgesamt 8 Valenzelektronen befinden. In Bild3 ist die
Verbindung
von
vierwertigen
ren Darstellungsart gezeichnet, Bildern verwendet wird. Verbindungen,
die
sich
zu
Atomen
die
auch
insgesamt
8
in
in
einer
den
ande-
folgenden
Valenzelektronen
ergänzen, sind besonders fest. Die Elektronen zeigen hierbei keine Neigung, sich aus ihrer Bindung zu lösen, Ein derartiges Material, bei dem alle Elektronen fest gebunden, also keine freien Ladungsträger vorhanden sind, bildet
einen
Nichtleiter.
Die
Verbindung
stehendern Beispiel beschriebenen ein nichtleitendes Material. 22. Halbleiter Durch äußere Einflüsse wicht
der
Atome
gestört
kann
Atomen
das
werden.
aus
den
ergibt
elektrische So
kann,
in
vor-
demnach
Gleichgez.B.
durch
Erwärmung oder Lichteinwirkung, die Eigenschwingung derart erhöht werden, daß sich einzelne Elektronen aus der Valenzbahn lösen. Derartige Elektronen bilden freie negative Ladungsträger. An den Stellen, an denen ursprünglich die nunmehr freien Elektronen gebunden waren, sind gewissermaßen Löcher entstanden (Bild 4). Jedes Loch besteht aus einem positiven Ladungsüberschuß und &-freies Elektron N
N
loch oder Defektelektron
f ” \
ak
!
H--Valenzbahn
\
/
a Bild 4. Bilden
SS —Valenzelektron von Ladungsträgern
541
Fortbildung bildet daher einen positiven Ladungsträger. Die Löcher werden auch als Defektelektronen bezeichnet. Die freien Elektronen und die Defektelektronen sind bestrebt, sich neu zu vereinigen und den elektrischen Gleichgewichtszustand wiederherzustellen. Der Vorgang des Vereinigens wird auch als Rekombination bezeichnet. Neben dem ständigen Aufreißen von Bindungen finden gleichzeitig
an
mehreren
Stellen
Halbleitermaterial
besteht
des
Gesamtgefüges
Re-
kombinationen statt. Während dieser Wechselwirkungen sind in gewissem Umfang ständig freie negative und positive Ladungsträger vorhanden. Damit hat sich das Material von seinem ursprünglich nichtleitfähigen in einen beschränkt leitfähigen Zustand verändert. Hierbei ist zu beachten, daß sich unter Einfluß einer angelegten Gleichspannung zwei Ladungsträgerflüsse ergeben. Die Elektronen wandern in der Richtung zum positiven Spannungsanschluß, während die Löcher sich gleichzeitig in umgekehrter Richtung zum negativen Anschluß bewegen. In Bild5 sind die beiden Ladungsträgerflüsse erläutert. Die Größe der Leitfähigkeit hängt von der Häufigkeit ab, mit der die Elektronen aus ihren Bindungen gelöst und wieder vereinigt werden. Diese Häuflgkeit steigt mit zunehmender Temperatur und kann in der praktischen Anwendung der Halbleitertechnik zu unerwünschten Nebenwirkungen führen, die durch besondere Maßnahmen ausgeglichen werden müssen. Ein leitfähiges Material setzt also frei bewegliche Ladunesträger (Elektronen oder Defektelektronen) voraus. In den bisherigen Ausführungen wurde beschrieben, wie freie Ladungsträger durch äußere Energieeinwirkungen entstehen können. Diese rein zufälligen Ereignisse müssen im Halbleitermaterial jedoch kontrolliert hervorgerufen werden. Das
deshalb
vierwertigen Atomen, die mit einer Atomen einer anderen Wertigkeit Fremdatome
verursachen
im
vorwiegend
geringen Menge vermischt sind.
Gesamtgefüge
einen
aus
von Die Über-
schuß von Ladungsträgern. Für einige Valenzelektronen ist daher keine Paarbildung möglich. Die nicht verketteten Valenzelektronen sind weniger fest als die Elektro-
542
"He
0
vr+r +0)
+0)
Fiußrichtung
der Elektronen en
_ _ _
—
Flußrichtung der löcher
(Defektelektronen)
Bild 5. Flußrichtung von Elektronen und Löchern a) ursprünglicher Zustand: Loch in Position 3, vollständige Bindungen in den Positionen 1 und 2, b) aus der Bindung 2 löst sich ein Elektron und springt in die Richtung zum positiven Spannungsanschluß in das Loch 3; Loch 3 wird geschlossen, dafür entsteht Loch 2, c) aus der Bindung 1 löst sich ein Elektron und springt in Loch 2; Loch 2 wird geschlossen, dafür entsteht Loch 1
nenpaare an ihre Bahnen gebunden; damit wird die Bildung freier Ladungsträger gefördert. Ein mit Atomen einer anderen Wertigkeit vermischtes Material wird auch als verunreinigtes Material und der Vorgang des Verunreinigens als Dotation bezeichnet. Halbleitermaterial besteht also aus einemn „reinen“ Ausgangsmaterial, wel-. ches mit Fremdatomen einer anderen Wertigkeit „verunreinigt“, also dotiert ist. Das Ausgangsmaterial ist vierwertig und entweder mit dreiwertigen oder mit fünfwertigen Fremdatomen verun-
543
Fortbildung reinigt. Dreiwertige Fremdatome verursachen einen Überschuß an positiven Ladungsträgern und fünfwertige einen Überschuß an negativen Ladungsträgern. Die im Überschuß verhandenen Ladungsträger werden als Majoritätsträger,
träger
die
Bestehen man
in
der
bezeichnet. von
die
Minderheit
vorhandenen
Majoritätsträger
aus
Elektronenleitfähigkeit
oder
als
Minoritäts-
Elektronen,
spricht
Leitfähigkeit
aus
negativen Ladungsträgern. Das Material wird als n-dotiertes oder auch als n-Material bezeichnet. Minoritätsträger sind die Defektelektronen oder Löcher.
Bestehen die Majoritätsträger aus Defektelektronen, spricht man von Löcherleitfähigkeit oder Leitfähigkeit aus positiven Ladungsträgern. Das Material wird als p-dotiertes oder auch als p-Material bezeichnet. Minoritätsträger sind in diesem Fall die Elektronen. Als vierwertiges Ausgangsmaterial werden häufig Germanium oder Silizium, als fünfwertige Fremdatome Arsen, Antimon, Aluminium oder Phosphor und als dreiwertige Fremdatome
221.
Indium,
Gallium
oder
Bor
verwendet.
n-Material
Das n-Material besteht aus vierwertigem Ausgangsmaterial, welches mit fünfwertigen Fremdatomen dotiert ist. In Bild6 ist eine derartige Verbindung dargestellt. Das
fünfwertige
Fremdatom
kann
lediglich
mit
vier
seiner fünf Valenzelektronen Verbindungen mit dem vierwertigen Ausgangsmaterial eingehen. Das fünfte Valenzelektron des Fremdatoms ist überzählig und zur Paarbildung nicht in der Lage. Es ist daher nur schwach gebunden und verhältnismäßig leicht aus seiner Bindung zu lösen. Damit ist es anfällig gegenüber äußeren Einflüssen und wird schon unter geringer Energieeinwirkung zu einem freien Elektron, welches zu einem Elektronenüberschuß im Gesamtgefüge beiträgt. Im n-Material wird die Leitfähigkeit überwiegend durch diesen Elektronenüberschuß verursacht. Die Elektronen sind Majoritätsträger, die Löcher Minoritätsträger.
544
Haibleiter-Bauelemente
fünfwertiges Fremdatom SL
mer
F
I
_—
2
=
©
\
\!
BE.
vierwertiges Aom des Ausgangsmaterials N,
\
”
\
\
-.
I
SB
ze ®
u
}
L.
überzähliges Elektron eines fünfwertigen Fremdafoms (ohne Verkellungsmöglichkeit) Bild 6.
2.2.2.
Vierwertige
Atome, vermischt wertigen Frermdatom
mit
einem
fünf-
p-Material
Das p-Material besteht aus vierwertigem Ausgangsmaterial, welches mit dreiwertigen Fremdatomen dotiert ist. Diese Verbindung ist in Bild7 dargestellt. Wegen des fehlenden Elektrons im Valenzring des Fremdatoms kann ein Valenzelektron eines benachbarten vierwertigen Atoms keine Bindung eingehen. Anstelle eines Elektronenpaares ist in seiner: Valenzbahn ein Elektron ohne Möglichkeit der Paarbildung zurückgeblieben. Das zur Paarbildung fehlende Elektron wirkt als Defektelektron
oder
Loch.
Jedes
Loch
ist bestrebt,
sich
mit
einem
Elektron aufzufüllen und eine feste Bindung einzugehen. Es reißt daher benachbarte Elektronen aus ihrer Bindung. An den freigewordenen Stellen sind jedoch neue Löcher
35 Fernmelde-Praxis
545
Fortbildung entstanden, durch welche erneut Elektronen aus der Bindung gelöst werden. Im p-Material wird demnach die Leitfähigkeit durch einen Überschuß an Löchern oder Defektelektronen verursacht. Die Löcher sind die Majoritätsträger, die Elektronen die Minoritätsträger.
223.
pn-Übergang
Zusammengefügte p- und n-Materialteile bilden um ihre Nahtstelle eine elektrisch neutrale Zone. In dieser Zone findet ein gegenseitiger Ladungsträgerausgleich statt. Es verbinden sich Elektronen aus dem n-Material mit Löchern im p-Material sowie Löcher aus dem p-Material mit Elektronen im n-Material. Die Ladungsträger ereänzen sich hierbei zu vollständigen Valenzelektronen. Innerhalb der neutralen Zone sind daher nur noch wenige
rierwertiges Afom
dreiwertiges Fremdatom
des Ausgangsmaterials
BE
re
®; BT
I@®\ \
®,
AA,
I\
/
A,
eg ©
FT
y
|
BE
(®)
(®)
BA,
A__S,
in der Verkeffung fehlendes Elektron (wirkt als Loch oder Defektelektron) Bild 7.
546
Vierwertige
Atome, vermischt Fremdatom
mit
einem
dreiwertigen
Nahtstelle
—— me
p-Material
rn -Materiol ——
vbbb vebPr
o90000 bb
senro®
bbbWb
A
Löcherüberschuß = — Bild 8.
89090600
reutrale
Elektronenüberschuß
p-Bereich —- Sperrschicht me —
Sperrschicht
an
der
Nahtstelle
n-Bereich— eines
pn-Überganges
Ladungsträger vorhanden. Wenige Ladungsträger ten aber eine geringe Leitfähigkeit.
bedeu-
Unter dem Einfluß der im p- und im n-Material außerhalb der neutralen Zone in großer Zahl vorhandenen Ladungsträger baut sich ein elektrisches Feld auf, welches dem Ladungsträgerausgleich entgegenwirkt. Es stellt sich ein
Gleichgewichtszustand
trägerausgleich
schließlich
ein,
der
den
unterbindet.
weiteren
Ladungs-
Die neutrale Zone beansprucht einen Teil des p- und des n-Materials. Dieser Bereich wird als Sperrschicht bezeichnet. In einer Kombination aus p- und n-dotiertern Halbleitermaterial entstehen somit drei verschiedene Bereiche. Diese sind: a)
die Sperrschicht um die Nahtstelle der beiden Materialteile, b) der um den Anteil der Sperrschicht im p-Material eingeengte Bereich mit Defektelektronenoder Löcherüberschuß.und . c) der um den Anteil der Sperrschicht im n-Material eingeengte Bereich mit Elektronenüberschuß. 224.
in
Eine der
35°
pn-Übergang Spannung
bei
angelegter
an das pn-Material angelegte Spannung stört das Sperrschicht vorhandene elektrische Feld. Je nach
547
Fortbildung Größe und Richtung dieser Spannung wird das elektrische Feld geschwächt oder verstärkt. Damit ändert sich auch die Stärke der Sperrschicht. Wird das
der
positive
p-dotierte
und
Pol der
einer
Gleichspannungsquelle
negative
Pol
an
das
an
n-dotierte
Halbleitermaterial angeschlossen, stimmt das Potential an den beiden Anschlüssen mit den jeweiligen Majoritätsträgern überein. Da sich gleichartige Potentiale abstoßen, werden im p-Material die Defektelektronen vom positiven Anschluß und im n-Material die Elektronen vom negativen Anschluß in Richtung zur Sperrschicht abgedrängt. An beiden Seiten der Sperrschicht entsteht eine Anhäufung von Ladungsträgern. Hierdurch wird ein elektrisches Feld aufgebaut, welches dem in der Sperrschicht vorhandenen Feld
entgegengerichtet
ist.
Das
ursprünglich
vorhandene
Feld wird geschwächt. Damit wird die Sperrschicht verringert und ein starker Ladungsträgeraustausch möglich. Im p-Material greift das positive Potential durch die Sperrschicht durch und zieht Elektronen aus der Ladungsträgeranhäufung im n-Material zu sich herüber. Umgekehrt werden durch das negative Potential im n-Material Defektelektronen aus der Ladungsträgeranhäufung im p-Material angezogen. Unter dem Einfluß einer kleinen Spannung kann bereits ein verhältnismäßig großer Strom durch den pn-Übergang fließen. Die Minoritätsträger sind an diesen Flüssen nicht beteiligt. Sie werden im p-Material als Elektronen von dem dort anliegenden positiven Potential angezogen und gebunden, desgleichen im n-Material als Defektelektronen von dem dort anliegenden negativen Potential. Wird
die
Spannungsquelle
umgepolt,
so
daß
nunmehr
der positive Pol an das n-dotierte und der negative Pol an das p-dotierte Materialteil angeschlossen ist, werden die Majoritätsträger auf beiden Seiten von der Sperrschicht ab- und zum Spannungsanschluß hingezogen. Die Wirkung des Feldes in der Sperrschicht wird verstärkt, die Sperrschicht selbst und der innere Widerstand vergrößern sich. Es kann nur noch ein kleiner Reststrom fließen, der hauptsächlich durch Minoritätsträgerflüsse zustande kommt. Durch das in dieser Betriebsart am p-Ma-
548
Halbleiter-Bauelemente
Bild 9.
pn-Übergang
unter dem Einfluß einer Wechselspannung a) Verlauf der angelegten Spannung, b) Strom- und Spannungsverlauf im Halbleitermaterial, c) Darstellung der Sperrschicht bei unterschiedlicher Größe und Richtung der angelegten Spannung
Fortbildung terial anliegende negative Potential werden die Minoritätsträger, hier die Elektronen, zur Sperrschicht gedrängt, von
dem
am
gegenüberliegenden
n-Material
anliegenden
positiven Potential durch die Sperrschicht gesaugt und angezogen. Die Defektelektronen oder Löcher, die im n-Material die Minoritätsträger bilden, durchlaufen den umgekehrten Weg. Wegen der wesentlich verstärkten Sperrschicht und der nur in geringerer Zahl als die Majoritätsträger vorhandenen Minoritätsträger bleibt der Sperrstrom entsprechend klein. In Bild9 sind die geschilderten Verhältnisse an Hand einzelner Phasen einer Wechselspannung dargestellt. Die einzelnen Phasen sind mit Ziffern gekennzeichnet. Gleiche Ziffern in den Bildern 9a bis 9c bedeuten unmittelbare Zusammenhänge der einzelnen Darstellungen. Bild 9a zeigt den Verlauf der Wechselspannung. Bild 9b zeigt den Zusammenhang zwischen Stromund Spannungsverlauf im Halbleiter. In Bild 9c ist schließlich die Veränderung der Sperrschicht bei unterschiedlicher Größe und Richtung der angelegten Spannung dargestellt.
3. Halbleiterdioden Halbleiterdioden bestehen aus zusammengefügten p- und n-dotierten Halbleitermaterialteilen. Durch das Zusammenwirken der Eigenschaften dieser Materialteile entsteht ein Bauelement, welches einen von der Größe und der Richtung einer angelegten Spannung abhängigen Widerstand bietet. Die Ursachen hierfür, das Bilden der Sperrschicht, wurden schon im Abschnitt 2.2. behandelt. In den folgenden Ausführungen sollen weitere Einzelheiten dargestellt werden. 31.
Diodenkennlinie
Mit der Diodenkennlinie wird der in der Diode fließende Strom in Abhängigkeit der angelegten Spannung dargestellt. Bild 10 zeigt eine derartige Kennlinie mit einem Durchlaß-, cinern Null-, einerm Sperr- und einem Durchbruchsbereich.
550
Halbleiter-Bauelemente
I mA) Diodenkennlinie
|
!
|
un
|
\-Sperrbereich / H+-Durchiaßbereich— ı [Durchbruch Nullbereich | bereich
|
(kA) Bild 10, Diodenkennlinie
Im
Durchlaßbereich
schluß am p-Material Die Sperrschicht des
liegt
der
positive
und der negative Halbleitermaterials
Spannungsanam ist
n-Material. gegenüber
dem Ausgangszustand geschwächt, es kann ein großer Majoritätsträgerstrom fließen. Kleine Spannungsschwankunkungen verursachen dabei große Stromänderungen. Die direkt an der Diode liegende Spannung ist stets so zu begrenzen, daß der Strom seinen zulässigen Wert nicht überschreiten kann. Unzulässig hohe Ströme bewirken starke Erwärmungen in der Diode, durch welche die Kristallstruktur verändert und damit die Diode zerstört werden kann, Im Nullbereich ist die an der Diode liegende Spannung so gering, daß die Sperrschicht nur unwesentlich beeinflußt wird. Dies gilt für beide Spannungsrichtungen. Die hier fließenden Ströme sind entsprechend klein, well durch das kaum gestörte Gleichgewicht an der Sperrschicht weder die Majoritätsträger noch die Minoritätsträger zu einem nennenswerten Ladungsträgerausgleich beitragen und auch nicht durch die Sperrschicht hindurch
551
Fortbildung in das gegenüberliegende, terial wandern können.
entgegengesetzt
dotierte
Ma-
Beim Betrieb der Diode im Sperrbereich der Kennlinie liegt der positive Anschluß am n-Material und der negative am p-Material. Die Sperrschicht ist stark ausgebildet, es kann daher nur ein geringer Minoritätsträgerstrom fließen. Dieser bleibt auch bei Spannungserhöhungen nahezu konstant. Die Spannung kann im Sperrbereich gegenüber dem Durchlaßbereich um ein bis zwei Größenordnungen erhöht werden, ohne daß der Strom unzulässig hoch
ansteigt.
Der Durchbruchsbereich folgt im Anschluß an den Sperrbereich. Von einem bestimmten Spannungswert an, der Durchbruchsspannung,
ist
die
Kennlinie
scharf
abgeknickt.
Geringe Spannungserhöhungen bewirken von diesem Punkt an einen starken Anstieg des Sperrstromes. Das Anwachsen des Sperrstromes wird durch den Abbau der Sperrschicht ermöglicht. Der
Abbau
der
Sperrschicht
hat
folgende
Ursachen:
a) Wird die angelegte Spannung und die hierdurch verursachte Feldstärke sehr groß, lösen sich unter ihrem Einfluß Elektronen aus der Sperrschicht. Die so entstandenen Ladungsträger erhöhen den Sperrstrom; die Sperrschicht wird abgebaut. Dieser Vorgang wird als Zenereffekt bezeichnet. b) Der Zenereffekt wird durch den Avalancheeffekt fortgesetzt. Beim Avalancheeffekt ist die Beschleunigung der Ladungsträger bereits so groß, daß bei einem Aufprall innerhalb der Sperrschicht weitere Ladungsträger freigeschlagen werden. Die Zahl der Ladungsträger steigt damit lawinenhaft an. Die Folge ist ein starkes Anwachsen
groß,
daß
des
die
Kristallstruktur
Sperrstromes.
durch des
ihn
Wird
erzeugte
der
Sperrstrom
Wärmemenge
Halbleitermaterials
verändert,
so
die
wird
die Diode zerstört und unbrauchbar. Treten keine Strukturänderungen ein, kann sich bei einer Spannungsverminderung die Sperrschicht zurückbilden, und die Diode ist weiterhin verwendbar.
552
Halbleiter-Bauelemente 32.
Aufbau
der
Dioden
Halbleiterdioden werden entweder als Spitzen- oder als Flächendioden gefertigt. Bei Spitzendioden ist die Sperrschicht punktförmig, bei Flächendioden scheibenförmig ausgebildet. Das Halbleitermaterial ist in Glas- oder in Metallgehäusen untergebracht. Glasgehäuse müssen eingefärbt werden, um Beeinflussungen der Sperrschicht durch Lichteinwirkungen zu vermeiden. Bei Dioden in Metallgehäusen
kann
die
Belastbarkeit
durch
Montage
auf
Kühl-
flächen erheblich gesteigert werden. Als Ausgangsmaterial für die Halbleiterherstellung dienen Germanium oder Silizium. Anode (p-dotiert)
Kathode (n-dotiert)
Anode
Bild 11
Anode
Durchlaßrichtung
a) Bild ı1l. a) richtung
Kathode
Sperrichlung
b)
Schaltsymbol betrieben; c)
zeigt
das
Kathode
c)
der Diode; b) Diode, in DurchlaßDiode, in Sperrichtung betrieben
Schaltsymbol
ist als Strich, die Anode Diode wird in Flußrichtung
der
Diode.
Die
Kathode
als Dreieck dargestellt. Die betrieben, wenn an der Anode
positives und an der Kathode negatives Potential anliegt (Bild 11b). Die Anode besteht also aus p-dotiertem und die Kathode aus n-dotiertem Halbleitermaterial. Beim Einbau in Glasgehäuse wird der Kathodenanschluß durch einen weißen Farbring, Farbpunkt oder eine Farbkappe gekennzeichnet;
beim
Kennzeichnung des blättern angegeben. 321.
Einbau
in
Metallgehäuse
Kathodenanschlusses
in
den
ist
die
Daten-
Germaniumdioden
Germaniumdioden
werden
vorwiegend
als
Spitzen-
dioden gefertigt. In der Spitzendiode ist auf einem n-dotierten Germaniumstück eine Metallfeder aufgesetzt. Die Sperrschicht wird zwischen der Federspitze und dem Ger-
653
Fortbildung manium durch einen Stromstoß gebildet. Infolge der punktförmigen Beschaffenheit der Sperrschicht hat die Germaniumdiode eine geringe Eigenkapazität. Sie ist daher besonders zur Verwendung in hohen Frequenzbereichen geeignet. Wegen ihrer kleinen Sperrschicht ist die Spitzendiode bei Überschreitungen der zulässigen Sperrschichttemperatur besonders gefährdet. 322.
Siliziumdioden
Siliziumdioden werden als Flächendioden gefertigt. Sie können mit hohen Sperrspannungen betrieben werden und vertragen, besonders bei entsprechender Kühlung, erhebliche
Verlustleistungen.
Der
Sperrstrom
ist
sehr
gering
und steigt beim Erreichen der Durchbruchsspannung steil an. Siliziumdioden haben wegen ihrer flächenförmigen Sperrschicht eine nicht zu vernachlässigende Eigenkapazität. Sie können vorteilhaft als Gleichrichter-, Schalt- oder Kapazitätsdioden eingesetzt werden. 33.
Anwendungsbereiche
Die verschiedenen Diodentypen sind jeweils für spezielle Anwendungsbereiche geeignet. Im folgenden werden die wichtigsten Typen dargestellt und einige Anwendungsbereiche erläutert, die als Grundlage der elektronischen Schaltungstechnik erforderlich sind. 3.3.1.
Gleichrichterdioden
In Bild 12a ist eine Gleichrichterschaltung dargestellt. Die Diode dient als Ventil, welches der positiven Halbwelle der gleichzurichtenden Spannung einen kleinen und der negativen Halbwelle einen großen Widerstand entgegensetzt. In Bild 12b ist die Ventilwirkung der Diode ersichtlich. Die grundsätzliche Wirkungsweise der Gleichrichterdiode wurde bereits unter Punkt 3.1. (Diodenkennlinie) beschrieben. Weitere Anwendungsbereiche ergeben sich, wenn die gleichzurichtende Wechselspannung einer Gleichspannung überlagert wird. Durch Verändern der Gleichspannung kann der gleichzurichtende Wechselspannungsanteil verkleinert oder vergrößert werden. Desgleichen können mit
554
Halblelter-Bauelemente
I
(mA)
Stromverlauf im
_ Belastungswiderstand
Verlauf der
Eingangsspannung
2) Bild 12. Strom-
£
a)
a) Gleichrichterschaltung; b) und Spannungsverlauf in
einer derartigen oder beschnitten
Schaltung werden.
Zusammenhang zwischen einer Gleichrichterdiode
Spannungsimpulse
unterdrückt
Gleichrichterdioden werden häuflg als Ankopplungselemente in logischen Schaltkreisen verwendet. Derartige Schalterdioden müssen bei impulsartiger Belastung sehr kurze Übergangszeiten zwischen dem Sperr- und dem Durchlaßbetrieb ermöglichen. Mehrere dieser Ankopplungselemente können zu Funktionsgruppen zusammengefaßt werden. Je nach Schaltungsart ergeben sich hierbei Lösungsmöglichkeiten für alle erforderlichen Anschaltebedingungen.
555
Fortbildung 33.2.
Zenerdioden
Zenerdioden dienen vorwiegend zur Spannungsstabilisierung oder zum Erzeugen von Vergleichsspannungen. Hierbei wird der steile Anstieg des Sperrstromes im Sperrbereich der Diodenkennlinie ‚genutzt. Kleine Spannungsänderungen verursachen in diesem Bereich große Stromänderungen. Diese Stromänderungen bewirken an einern
Vorwiderstand
mehr
oder
weniger
große
Span-
nungsabfälle, welche den Schwankungen der Eingangsspannung entgegenwirken. Die Eingangsspannung ist dabei stets so festgelegt, daß durch Schwankungen der Spannung oder der Belastung der Regelbereich der Kennlinie nicht überschritten wird. Es gibt Zenerdioden für verschiedene
lastungen.
Nennspannungen
Zenerdioden
werden
und
in
unterschiedliche
Sperrichtung
Be-
betrieben.
Ay
a)
Bild 13.
556
b)
Ur
a) Stabilisierungsschaltung Regelbereich der Kennlinie
Ur
mit einer Zenerdiode; einer Zenerdiode
Halbleiter-Bauelemente In
rung
Bild mit
13a
einer
ist
eine
Schaltung
Zenerdiode
zur
dargestellt.
SpannunssstabilisieBild
13b
zeigt
den
Regelbereich der Kennlinie einer Zenerdiode. Beim Nenn« wert der Eingangsspannung U) nimmt die Zenerdioda einen Strom I, auf, der am Vorwiderstand R, einen be stimmten Spannungsabfall verursacht. An der Zenerdiode liegt die Zenerspannung U,, die aus der Eingangsspannung U; abzüglich des Spannungsabfalls am Vorwiderstand R,, besteht. Die Spannung U, liegt in der Mitte der Regelkennlinie und ist als Arbeitspunkt 1 gekennzeichnet. Bei schwankender Eingangsspannung ergibt sich der nachstehend beschriebene Regelvorgang. Sinkt die Eingangsspannung unter ihren Nennwert, verringert sich der Strom I, in der Zenerdiode, Der Spannungsabfall am
Vorwiderstand
Ry
sinkt ab und
gleicht die Verminderung
der Eingangsspannung nahezu aus. Der Grenzwert ist durch den Zenerknick gegeben. Er ist als Arbeitspunkt 2 bezeichnet. Erhöht sich die Eingangsspannung über ihren Nennwert, steigt der Strom I, in der Zenerdiode an. Der Spannungsabfall am Vorwiderstand R, steigt damit ebenfalls an und gleicht die Zunahme der Eingangsspannung aus. Der Grenzwert für diesen Regelbereich ist durch den höchstzulässigen Zenerstrom gegeben. Er ist als Arbeitspunkt 3 angedeutet. Bei
Belastungsschwankungen
ergeben
sich
uniterschied-
liche Spannungsabfälle am Vorwiderstand. Diese wirken wie vorstehend beschrieben auf die Zenerdiode ein und halten die Zenerspannung innerhalb des Toleranzbereiches konstant. Mit Zenerdioden ist es somit möglich, die Betriebsspannung in gewissen Grenzen von Belastungsund Spannungsschwankungen unabhängig zu machen. Der Toleranzbereich der Zenerspannung ist durch die Steilheit der Kennlinie im Durchbruchbereich bedingt. Steile Kennlinien lassen kleine Schwankungen, weniger steile Kennlinien größere Schwankungen zu. Ist der geforderte Laststrom nicht größer als der zulässige Zenerstrom, kann der Lastwiderstand der Zener-
575
Fortbildung diode parallelgeschaltet werden. Die Zenerspannung ist in diesem Fall gleichzeitig die Betriebsspannung für den Lastwiderstand. Bei höherer Belastung dient die Zenerspannung als Steuerspannung für Regelschaltungen mit Transistoren. Derartige Regelschaltungen können aus mehreren Stufen bestehen. 3,33.
Kapazitätsdioden
In Kapazitätsdioden werden die sich unter dem Einfluß der angelegten Spannung ergebenden Sperrschichtänderungen genutzt. Kapazitätsdioden werden im Sperrbereich betrieben. Steigt die Sperrspannung an, vergrößert sich die Sperrschicht und die Sperrschichtkapazität sinkt ab. Eine kleinere Sperrspannung verringert die Sperrschicht und bewirkt eine Kapazitätszunahme. Bild 14a zeigt den Stromund Spannungsverlauf der Kapazitätsdiode und Bild 14b den Kapazitätsverlauf in Abhängigkeit der Spannung. Kapazitätsdioden werden häufig in automatischen Regelschaltungen eingesetzt.
Un—
|!
|I | |
|
| U
®
|| Ela |
9 2
Bild 14. Kennlinien einer Kapazitätsdiode a) Strom- und Spannungsverlauf der Diode, b) Kapazitätsverlauf in Abhängigkeit der Spannung
Halbleiter-Bauelemente 334. Tunneldioden Tunneldioden werden aus sehr stark dotiertem p- und n-Material aufgebaut. Dies führt zu einer gegenüber anderen Dioden veränderten Kennlinie. Die Kennlinie der Tunneldiode hat z.B. keinen Sperrbereich. Im Durchlaßbereich steigt der Strom mit zunehmender Spannung zunächst steil an, erreicht ein Maximum und fällt bei weiter steigender Spannung wieder ab. Wird die Spannung noch weiter erhöht, durchläuft der Strom eine Talsohle, um dann in einen erneuten Anstiegsbereich überzugehen. Wegen der abfallenden Kennlinie im Bereich des Stromrückgangs bei steigender Spannung kann die Tunneldiode als Verstärker und Schwingungserzeuger verwendet werden. Aufgrund ihrer besonderen Kennlinienform ist die Tunneldiode außerdem als elektronischer Schalter verwendbar. Diese Betriebsweise wird nachstehend untersucht. Bild
15a
triebsart
zeigt
einer
die
Grundschaltung
Tunneldiode.
In
dem
für
die
Schalterbe-
gezeichneten
Strom-
kreis ist eine Gleichspannungsqauelle an die Reihenschaltung einer Tunneldiode mit einem Belastungswiderstand geschaltet. Es ist ferner die Möglichkeit angedeutet, der Gleichspannung einen Spannungsimpuls zu überlagern. Bild 15b zeigt zunächst die Strom-Spannungskennlinie der Tunneldiode. Diese Kennlinie wird von einer Geraden an drei Punkten geschnitten. Die Gerade wird als Widerstandsgerade bezeichnet. Sie kennzeichnet in ihrem Anfangspunkt auf der waagerechten Achse die Betriebsspannung U7. Ihre Steigung ist von der Größe des Belastungswiderstandes abhängig. Der Endpunkt kennzeichnet auf der
senkrechten
Achse
den
Kurzschlußfall;
d.h.
der
im
Stromkreis fließende Strom würde bei dieser Betrachtung allein durch den Belastungswiderstand begrenzt. Die Schnittpunkte zwischen der Widerstandsgeraden und der Kennlinie bilden die sogenannten Arbeitspunkte. Aus der Lage der Arbeitspunkte ist der jeweils fließende Strom und die Aufteilung der Gesamtspannung U, in den Spannungsabfall an der Tunneldiode und den am Belastungswiderstand zu erkennen.
559
Fortbildung Tunneldiode
T— a)
Us
17
R
I I
mA)
Kennlinie der Tunneldiode |
u
N
>
Widerstandsgerade für:
Sa
4 17
\ |
If
N
N
|
ı
11 ---> T
U
)
Parls
N
T
N
N
=--233 T
T
T
T
T
U;
N
>
uw
17
UgrUs
@©+@ = stabiler Arbeitspunkt @ = Iabiler Arbeitspunkt
Bild 15. Schalterbetriebsweise einer Tunneldiode a) Grundschaltung ı b) Arbeitspunkte auf der Strom-Spannungs-Kennlinie
Beim Einschalten der Spannung steigt der Strom bis zum Erreichen des Arbeitspunktes 1 an. Es fließt der Strom I, Die Spannung U,— U, fällt am Belastungswiderstand und die Spannung U, an der Tunneldiode ab. Wird der Gleichspannung U, nunmehr eine Impulsspannun U, überlagert, steigt die Gesamtspannung kurzzeitig auf den Wert U, + U, an. Ausgangspunkt für die Widerstandsgerade ist nun der Punkt UB + U, auf der waagerechten Achse. Die Steigung der Kennlinie bleibt gleich,
650
Halbleiter-Bauelemente da sich der Widerstandswert nicht verändert hat. strichelt eingezeichnete Widerstandsgerade für die ansteuerung
wird
hierbei
über
den
„Höcker“
Die geImpuls-
der
Kenn«
linie hinaus angehoben. Es stellt sich ein neuer Arbeitspunkt am Schnittpunkt der Widerstandsgeraden mit der Diodenkennlinie ein. Dieser Arbeitspunkt stabilisiert sich nach Abklingen des Spannungsimpulses auf Punkt 3. Es fließt der Strom I. Am Belastungswiderstand fällt die Spannung U, — U, und an der Tunneldiode die Spannung U, ab. Es ist ein neuer stabiler Schaltzustand eingetreten. Die Potentiale und Ströme zwischen Arbeitspunkt 1 und 3 unterscheiden sich eindeutig voneinander. Ist die Impulsspannung noch vor dem Durchlaufen des Arbeitspunktes 2 abgeklungen, stabilisiert sich die Tunneldiode trotzdem auf dem Arbeitspunkt 3, weil im fallenden Teil der Kennlinie alle Arbeitspunkte labil sind. Der Ausgangszustand ınit dem Arbeitspunkt 1 kann durch einen entgegengesetzt gerichteten Impuls erreicht werden. 4. Transistoren Transistoren
sind
Halbleiteranordnungen
mit
drei
La-
dungsträgerzonen. Jede Zone besteht aus n- oder p-dotiertem Halbleitermaterial. Die Zonen sind wechselweise geschichtet. Die eine äußere Zone wird als Emitter, die andere äußere als Kollektor und die mittlere als Basis bezeichnet. Zwischen dem Emitter und der Basis sowie der Basis und dem Kollektor entstehen Sperrschichten, die sinngemäß als Emitter-Basis und als Basis-KollektorSperrschicht bezeichnet werden. Durch eine geringere Dotierung der Basis wird erreicht, daß die Sperrschichten weiter in die Basiszone als in die Emitterbzw. die Kollektorzone hineinreichen. Außerdem ist die Basiszone wesentlich schwächer als die beiden anderen Zonen ausgebildet. Jede der drei Transistorzonen hat einen Spannungsanschluß. Wegen der beiden Sperrschichten kann die Schaltungsanordnung auch als zwei gegeneinandergeschaltete Dioden betrachtet werden, über deren gemeinsamen Mittelanschluß
sich
36 Fernmelde-Praxis
eine
Steuerungsmöglichkeit
des
Transi-
661
Fortbildung stors ergibt. Die zwischen Basis und Emitter anliegende Spannung Up; wird als Basisspannung, die zwischen Kollektor und Emitter anliegende Spannung U.„ als Kollektorspannung bezeichnet. Die im Transistorstromkreis fließenden Ströme sind der Basisstrom I,, der Emitterstrom I, und der Kollektorstrom I.. Da in gedruckten Schaltungen die Stromkreise nur unter Schwierigkeiten aufgetrennt werden können, werden im Betrieb an Stelle von Strommessungen häufig Spannungsmessungen durchgeführt. Die weiteren Betrachtungen werden sich daher vorwiegend auf die Darstellung der Spannungsverhältnisse beschränken. 41. Transistorarten Die Ladungsträgerzonen p-n-p
oder
n-p-n
können
geschichtet
sein.
in
der
Reihenfolge
Dementsprechend
gibt
es pnp- und npn-Transistoren. Beide Transistorarten sind in ihrer prinzipiellen Wirkungsweise gleich. Unterschiede bestehen lediglich in der Art der am Funktionsablauf beteiligten Ladungsträger (Majoritätsträger) und damit auch zwangsläufig in den Potentialverhältnissen. Bild 16 zeigt die Schaltzeichen der pnp- und der npn-Transistoren. Nach den Betrachtungen über die grundsätzliche Wirkungsweise des pnp- und des npn-Transistors wird den folgenden Abschnitten über Grundschaltungen, Kennlinien und Anwendungsbereiche ausschließlich der pnp-Transistor zugrunde gelegt. Kollektor
Bosis
Kollektor
Basis
a)
Emitter
Ö
Bild 16. Schaltsymbole von Transistoren Kreis dargestellt); a) pnp-Transistor,
411.
(werden auch ohne b) npn-Transistor
pnp-Transistor
Beim pnp-Transistor Basis aus n- und der
562
Emitter
besteht der Emitter aus p-, die Kollektor aus p-dotiertem Halb-
Halbteiter-Bauelemiente
Kollektor
p-Zone
! 4
Kallektor-Basis
Basis
|n-Zone
Emitter
p-Zone
Sperrschicht
leitermaterial. sich
ein
pn-,
Zwischen zwischen
!
ai
"T,
Ur
I £mitter|_ N Diode "T, BE | i
des pnp-Transistors
dem der
| Diode
t
P—-
Emitter-Basis Sperrschicht 1
Bild 17. Prinzip
LKollektor-
Emitter Basis
und
und dem
der
Basis
bildet
Kollektor
da-
gegen ein np-Übergang. Das positive Potential der Spannungsquelle liegt am Emitter. Gegenüber dem Emitter ist die Basis geringfügig und der Kollektor wesentlich stärker negativ vorgespannt. Somit entspricht der pn-Übergang zwischen dem Emitter und der Basis einer in Durchlaßrichtung und der np-Übergang zwischen der Basis und dem Kollektor einer in Sperrichtung betriebenen Diode. Diese Dioden sind gegeneinandergeschaltet und haben eine gemeinsame Kathode. Zum Erläutern der Wirkungsweise des Transistors sei zunächst angenommen, daß das Emitter- und das Basispotential anliegen, das Kollektorpotential aber fehlt. Die Emitter-Basis-Diode wird hierbei im Durchlaßbereich der Kennlinie betrieben (siehe Punkt 3.1., Bild 10). Dabei gelangen beim pnp-Transistor Löcher (als Majoritätsträger) aus der Emitter- in die Basiszone. Die Stärke des Löcherstromes ist von der Höhe des Basispotentials abhängig. Geringe Potentialänderungen verursachen in diesem Arbeitsbereich große Stromänderungen. Damit ist der Löcherstrom zwischen der Emitterund der Basiszone durch das Basispotential steuerbar.
30°
563
Fortbildung Für die weiteren Betrachtungen sei angenommen, daß das Basisund das Kollektorpotential anliegen, das Emitterpotential aber fehlt. Die Diodenstrecke Basis« Kollektor wird im Sperrbereich ihrer Kennlinie betrieben (Punkt 3.1., Bild 10). Es fließt ein Sperrstrom aus Minoritätsträgern,
der
kungen
Kollektor-
der
in
diesem
Arbeitsbereich
anliegenden Spannung des
keinen wesentlichen Kollektor-Diode.
nahezu
oder
Einfluß
von
Basispotentials
auf
der
Größe
unabhängig ist. Schwan-
den
Strom
haben
in
der
daher
Basis-
Im Betriebszustand, d.h. wenn das Emitter-, das Basisund das Kollektorpotential vorhanden sind, werden die Vorgänge innerhalb des pnp-Transistors vorwiegend durch den Defektelektronen- oder Löcherstrom bestimmt. Es pestehen folgende Zusammenhänge: a)
=
b
Die Diodenstrecke Emitter-Basis wird in Durchlaßrichtung betrieben. Hierbei gelangen Löcher aus der Emitterzone in den Basisraum. Die Größe dieses Ladungsträgerstromes wird durch den Potentialunterschied zwischen dem Emitter und der Basis, der Basisspannung, bestimmt. Die
Löcher
bilden
im
Basisraum
(n-Material)
Minori-
tätsträger. Für diese ist die in Sperrichtung betriebene Basis-Kollektor-Diode jedoch durchlässig (Sperrstrom in
der
Diodenkennlinie),
da
eine
in
Sperrichtung
be-
triebene Diode nur für Majoritätsträger gesperrt ist. Die im Basisraum nunmehr in großer Zahl vorhandenen Minoritätsträger werden daher vom Kollektorpotential zum großen Teil sofort durch die Basis-KollektorSperrschicht hindurch in die Kollektorzone gezogen. c) Die Größe des Löcherstromes zwischen der Basis und dem Kollektor ist davon abhängig, in welchem Maß die Löcher aus der Emitter- in die Basiszone transportiert
werden
und
dort
eine
Anhäufung
von
Minoritäts-
trägern bilden. Hierfür ist das Basispotential maßgebend. Der Potentialunterschied zwischen der Basis und dem Kollektor bewirkt lediglich das Absaugen der Minoritätsträgeranhäufung aus der Basiszone in die Kollektorzone. Der Transistorstrom ist demnach ausschließlich über das Basispotential steuerbar.
564
Bild 18.
pnp-Transistor
mit
zugehörigen
Spannungsquellen
d) Ein kleiner Teil aus der Emitterzone in den Basisraum gelangter Löcher rekombiniert dort mit Elektronen. Diese Elektronen werden aus dem äußeren Stromkreis ersetzt. Es fließt ein geringer Basisstrom. Dieser Basisstrom bewirkt eine zum Steuern des Transistors erforderliche Leistung. 412.
npn-Transistor
Beim npn-Transistor besteht der Emitter aus n-, die Basis aus p- und der Kollektor aus n-dotiertem Halbleitermaterial. Zwischen dem Emitter und der Basis bildet sich ein np-, zwischen der Basis und dem Kollektor ein pn-Übergang.
Das
negative
Potential
liegt
i
1+
am
Emitter.
Gegenüber dem Emitter ist das Basispotential geringfügig und das Kollektorpotential wesentlich stärker positiv. Somit entspricht der np-Übergang zwischen dem Emitter
Kollektor
|r"Zone
t
Kollektor- Basis
Basis
| Emitter
|p-Zone
Sperrschicht
P— Emitter-Basis
Sperrschicht
|7-Ipne Bild 19. Prinzip
—:
+ '
| Kollektor- \ Diode ı
T-_
I
Emitfer-+
Diode
T-
L
Uce gg
|
des npn-Transistors
565
Fortbildung und der Basis einer in Durchlaßrichtung und der pnÜbergang zwischen der Basis und dem Kollektor einer ir. Sperrichtung betriebenen Diode, Diese Dioden sind gegeneinandergeschaltet und haben eine gemeinsame Anode. Bei
angeschaltetem
Emitter-
und
Basispotential,
abe:
—
=
fehlendem Kollektorpotential ist auch beim npn-Transistor (analog dem pnp-Transistor) zunächst die Arbeitsweise der Emitterdiode zu betrachten. Die Diode wird auch beim npn-Transistor im Durchlaßbereich der Kennlinie betrieben (Punkt 3.1., Bild 10). Dabei gelangen Elektronen (als Majoritätsträger) aus der Emitter- in die Basiszone, Die Stärke des Elektronenstromes ist von der Höhe des Basispotentials abhängig. Der Ladungsträgerfluß zwischen der Emitter- und der Basiszone ist demnach wiederum durch das Basispotential steuerbar. Fehlt nunmehr das Emitterpotential und sind das Basisund das Kollektorpotential vorhanden, wird die Kollektordiode im Sperrbereich der Kennlinie betrieben (Punkt 3.1., Bild 10). Es fließt ein Sperrstrom aus Minoritätsträgern, der von der Größe der anliegenden Spannung nahezu unabhängig. ist. Im Betriebszustand, d.h. wenn das Emitter-, das Basisund das Kollektorpotential vorhanden sind, werden die Vorgänge im npn-Transistor vorwiegend durch den Elcktronenstrom bestimmt. Es ergeben sich folgende Zusammenhänge: a) Die Diodenstrecke Emitter-Basis wird in Durchlaßrichtung betrieben. Hierbei gelangen Elektronen aus der Emitterzone in den Basisraum. Die Größe dieses Ladungsträgerstromes wird von der Basisspannung bestimmt. b Die Elektronen bilden im Basisraum Minoritätsträger. Für diese ist die in Sperrichtung betriebene Kollektordiode durchlässig. Die im Basisraum in großer Zahl vorhandenen Minoritätsträger werden daher zum großen Teil in die Kollektorzone gezogen. Die Größe des Elektronenstromes zwischen der Basis cC und dem Kollektor ist davon abhängig, in welchem Maß die Elektronen aus der Emitter- in die Basiszone transportiert werden und dort eine Anhäufung von
566
Haibleiter-Bauelemente
Bild 20.
npn-Transistor
mit
zugehörigen
Spannungsquellen
Minoritätsträgern bilden. Hierfür ist das Basispotential maßgebend. Der Transistor ist daher über das Basispotential steuerbar. d) Ein kleiner Teil der aus der Emitterzone in den Basisraum gelangten Elektronen rekombiniert dort mit Löchern. Es fließt ein kleiner Basisstrom und bewirkt eine zum Steuern des Transistors erforderliche Leistung. 42. Grundschaltungen des Transistors Bei der Beschreibung des pnp- und des npn-Transistors wurde stets der Emitter als Bezugspunkt für die an den Transistoren liegenden Potentiale betrachtet. Ferner wurde unterstellt, daß der Transistor durch Änderungen des Basispotentials gesteuert wird. Die Ausführungen in den Abschnitten 4.1.1. und 4.1.2. haben gezeigt, daß die Emitterdiode in Durchlaßrichtung und die Kollektordiode in Sperrichtung betrieben werden. Unter Berücksichtigung dieser Bedingungen kann jeder der drei Transistoranschlüsse als Bezugspunkt für die erforderlichen Spannungen dienen. Es gibt somit eine Emitter-, eine Basis- und eine Kollektorschaltung. 4.2.1.
Emitterschaltung
Bei der Emitterschaltung dient der Emitter als Bezugspunkt und die Basis als Steuerelektrode. Bei dieser Betriebsart ist die größte Leistungsverstärkung zu erzielen. 422.
Basisschaltung
Bei der Basisschaltung dient die Basis als Spannungsbezugspunkt und der Emitter als Steuerelektrode. Die Ausgangsspannung wird am Kollektor abgegriffen. Die Basisschaltung wird vorwiegend bei hohen Frequenzen der
567
aifung
Schaltungs- | Eingangs- | Ausgangs-|
art
JStrem- | Spannungs- | Leistungs-
widerstand | widerstand | verstärkung \verstärkung | verstärkung
Emiter-- | m’-n* | m*-nS
Grundschaltung
Basis -
Grundschaltung
82
n’-02 | nm 2
|m'-zue | 1!-m* | m’-n’
2
82
|
7
Kollektor- | m°-105 | 10'-m? | m’-zum?
Grundschalfung
2
2
Bild 21. Grundschaltung des pnp-Transistors
n2-10* | 10-10?
1
zug!
dunpiq1o4
899
Schalt
Halbleiter-Bauelemente Signalspannung eingesetzt gen weniger interessant. 42.3.
und
ist für
digitale
Anwendun-
Kollektorschaltung
Bei der Kollektorschaltung wird der Kollektor als Spannungsbezugspunkt und die Basis als Steuerelektrode verwendet. Die Ausgangsspannung wird am Emitier abgegriffen. Die Kollektorschaltung wird häufig als Impedanzwandler, d.h. für Anpassungszwecke, verwendet. 43.
Kennlinien
des
Transistors
Die Kennlinien geben wichtige Hinweise über das Verhalten des Transistors unter verschiedenen Betriebsbedingungen. Die wichtigsten Kennlinien sind die Eingangs-, die Übertragungsund die Ausgangskennlinie. Diese Kennlinien werden nachstehend für die Emitterschaltung beschrieben. 431.
Eingangskennlinie
Die Eingangskennlinie kennzeichnet den Verlauf des Basisstromes I, in Abhängigkeit der Basisspannung Up für konstante Werte der Kollektorspannung Uc.pr. Unter Punkt 4.1.1. wurde bereits gesagt, daß der pn-Übergang zwischen dem Emitter und der Basis wie eine in Durchlaßrichtung betriebene Diode wirkt. Dieser Wirkungsweise entsprechend, kann die Eingangskennlinie des Transistors mit gewissen Einschränkungen als Diodenkennlinie im Durchlaßbereich betrachtet werden. Hierbei ist zu beachten, daß der Basisstrom nur einen kleinen Teil des Ladungsträgerflusses
beansprucht.
zwischen
dem
Emitter
und
der
Basis
Aus dem Zusammenhang zwischen dem Basisstrom Ip und der Basisspannung Up; läßt sich ein innerer Widerstand der Basis-Emitter-Strecke des Transistors errechnen. Der nichtlineare Verlauf der Kennlinie zeigt, daß der innere Widerstand der Basis-Emitter-Strecke nicht konstant ist, sondern bei verschiedener Größe der Basisspannung unterschiedliche Werte aufweist. Die Basisspannung U,pr wird häufig als Eingangsspannung und der Basisstrom I, als Eingangsstrom bezeichnet.
569
uÄ
200
—
1,
Fortbildung
-Ig
150
Urg "konstant 100
7
5
7 7 0
so
700
150
200
250 mV 300 TUBE
Bild 22. Eingangskennlinie
Aus diesen Bezeichnungen ist für den inneren Widerstand der Begriff Eingangswiderstand abgeleitet worden. Die zugehörige Kennlinie wird sinngemäß als Eingangskennlinie bezeichnet.
432.
Übertragungskennlinie
Die Übertragungskennlinie zeigt den Verlauf des Kollektorstromes I, in Abhängigkeit des Basisstrores I, oder 75 mA
L—
7 ce |
l 5 0
Bild 23,
570
ww 0
—
100
Übertragungskennlinie
Urg=konstont
|
206 — do
L in
7
300
A
#00
Abhängigkeit
von
I,
Halbleiter-Bauelemente der Basisspannung Up, bei konstanter Kollektorspannung Uor- Die Übertragungskennlinie ist also in zwei Arten darstellbar. Beide Darstellungsarten werden auch als Steuerkennlinie bezeichnet. Aus der Darstellungsart des Kollektorstromes I, in Abhängigkeit des Basisstromes I, (Bild 23) läßt sich die Stromverstärkung des Transistors ermitteln. Als Stromverstärkung wird das Verhältnis zwischen der Stromänderung am Kollektor (Ausgangskreis) und an der Basis (Eingangskreis) bezeichnet. Zum Messen der Stromverstärkung gibt es verschiedene Meßgeräte. Die Ergebnisse der Messungen liefern wichtige Hinweise über die ordnungsgemäße Funktion des Transistors. Die Mittelwerte der Stromverstärkung können aus den Datenblättern entnommen werden. Die Darstellungsart des Kollektorstromes I, in Abhängigkeit der Basisspannung U,; wird bei potentialgesteuerten Schaltungsanordnungen als Steuerkennlinie verwendet. Die Steuerkennlinie wird jeweils für einen konstanten Wert der Kollektorspannung U.; aufgezeichnet. Durch die Größe der Basisspannung Up„ wird der Arbeitspunkt auf der Steuerkennlinie festgelegt. Es läßt sich für jeden Wert 20 mA -Ic
15
6 —-—
- 7770200
0.
Urg "konstant 20
00 Bild 24,
/
_ 700
Steuerkennlinie
200
—elpe
dc
in
30
mV
Abhängigkeit
#00 von
Upp)
571
Fortbildung der Basisspannung U,},5 der zugehörige Wert des Kollektorstromes I,, ablesen. Schwankungen der Basisspannung UpE verursachen Veränderungen des Kollektorstromes I. Der Transistor wird also im Takt der Basisspannung Upr gesteuert.
4.33.
Ausgangskennlinie
Mit
der
Ausgangskennlinie
wird
der
Verlauf
des
Kollek-
torstromes I, in Abhängigkeit der Kollektorspannung Up gekennzeichnet. Die Ausgangskennlinie kann entweder für konstante Werte des Basisstromes I, oder für konstante Werte der Basisspannung Upp aufgenommen werden. Häufig werden die Ausgangskennlinien für mehrere Werte des Basisstromes I, oder der Basisspannung Upr als Kennlinienschar dargestellt. In Punkt 4.1.1. wurde beschrieben, daß die Emitterdiode in Durchlaßrichtung und die Kollektordiode in Sperrichtung betrieben werden. Der Ladungsträgertransport von der Emitter- in die Basiszone ist dabei von der Ansteuerung der Basis (Größe der Basisspannung oder des BasismA
I.
Bereich bereich ug bereich |Fe—-/inearer 1
|”
|
/
20
0
1 Unp-konstant
l
N
'
/
70
0
L
Bild 25.
572
|
—
_
40 _-Anstiegs-