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German Pages 415 [424] Year 1976
WEI
WERKE XI
AUSGABEN DEUTSCHER LITERATUR DES XV. BIS XVIII. RHUNDERTS
von Käthe J:~~.aJruerlDeJrg von Hans-Gert Rolo:ff
it-ttr·• .. ""•,...,..,.
ner.ausge~;eoc:n
CHRISTIAN WEISE E WERKE
WALTER DE GRUYTER · BERLIN · NEW YORK
CHRIS
IAN WEISE
SÄMTLICH
WERKE
hera\lSgeg:eben von
JOHN D. LINDBERG
ELFTER BAND LUSTSPIELE II
WALTER DE GRUYTER · BERLIN · NEW YORK I976
Weise , Christian
von Bd. 11. Lus1tspitarlalJ;?;er
10
1\fachet euch in 15
zu aber auff euer ich sonst bleiben
Alamode
'AC:[FONTllUS.
Ich
77 Wem mit der Kunst
Hört Meister
der trifft
ihr
der Herr unser
5
SCIBILIS.
liehe Be-
78 wil den Hirten der Gerichts-Scholtze
5
lassen der soll so trefflich / "''""''n"''V'"" einmahl versprocn:enc::n Gelde mitlerweile
10
hat daß er nicht soll
daß ich
DuRANDus.
ZonrAcus. ich es mir durchs Hertze daß ich die höhnischen Reden solte anhören ich ja daß der Herr sonst am meisten drumb wunderte ich mich warumb sich der GerichtsScholtze eben viel einbilden durffte. DuRANDus. Habt grossen Danck vor den Bericht: ich wil mirs hinter ein Ohre schreiben. er ist meine wenn drumb hab ichs mit Gewissen nicht u .. ,..erh'urPH~"".-. können. '"'""''"''rl"' bin
79 DuRANDUS. Ich bin mit meinen Gedancken uber Feld daß mir der Gerichts-Scholtze so einen nntgrJ,rr in meine Gewalt hat. Ich könte wenn ich stille darzu "~"' 11 'n1•"'n-""
Dem Herrn
meine freundliche
Dienste. Was
ihr
'"''"'''""""'"'""' Ich komme nur wegen einer Sache her die der mir vertrauet hat: soll in Garten ein trefflicher Schatz seyn f und Wissenschafft umb solche wolte weil er das liebe Gut unter der Erde nicht
ZIRIBIZIRIBo.
woI t ich
Wenn ich in Kunst nicht bestunde da von machen.
so
wohl meine grosse hat immer es solle in dem Garten so unheimlich ich durffte bald nach dem Schatze
80 Wenn ich kein Gewissen hätte I so wäre ich die Nacht den Graben I und den ausgenommen. Aber dencke: besser einen kleinen mit Ehren als einen Kessel voll Geld mit Sunde.
ZIRIBIZIRIBO.
SciBILIS.
Ein
Mensch """"·'"""u". Wie werden? Denn mit unsere
Wer den Schatz wegnetml.lch thun. man aber das
15
haben. alleine ich kan dem die VocATION ist schon
nichts davon erfahren. Wer hat die VocA-
seinen Schweinwir ihn mit so
Der Herr Denn wie ist die V ocation ein-
s
eben das
thun. Der Gerichts-Scholtze KrlecJhten die Haherkirms. Unterdessen Schluß auff die
Wir bedancken wuntschen dem Herrn LandSCtlOt:me:n
to
82
Christian
CROESI AURUM, CoDRI RE,GNU?vl. Gnade und alle Wohlfahrt.
v.._...,...,,v.".
DuRANDUS. Herr ihr sollet bedanckt seyn; machet nur Anstalt wegen der Zusammens kunfft.
SciBILIS. PoRTAM
10
vexieren heissen f PRO THESAURO CARBONES, der Schatz ist wieder versuncken. ZIRIBIZIRIBO. Aber
ich nu den Schatz lieffern soll?
SciBILIS. Unterdessen habt ihr das weg. DEXTRA, wer den Brieffeinmahl in der Hand hat nicht zuruck. Wir die VoCATION wäre auff des 1.s Befehl aus:ge~mtwortet ZIRIBIZIRIBO. Man macht sich doch die Leute nicht gerne zum Feinden. SciBILIS. Ich wil nur dem Hirten Wind darvon J der soll dem Herrn Pachtman ein Leben davon machen allen das verbieten daß uns der VuLPES FACILE läst. Denckt indessen auff PIRUM COMEST. Ein den leicht betrug:en. ZIRIBIZIRIBO. Nun bin ich wieder 25
ein
hätte sich eines solchen Unwesens geJnetnen Personen versehen? 5
10
wir von den Weltlichen Einwohnern solte man nicht dem aHP'e,..vaJ!tHJren GOttRathund Hillffe suchen ehe man sich
PoLincus. Sie wollen Unterscheid suchen unter den Geistlichen und \~'eltlichen Glück. Aber hiemit wollen sie die eines grossen Stuckes beraunP'I"1P,nln,P nicht im Politischen Glücke die Oberben. welcher die Fürsten ab- und einsetzt band er nicht auff den Dörffern tern die Hand im da auch kein unnutzer die Erde fallen darff? neJrnpLc::I
sucht so werden sie auch Göttlichen 25
84 wird.
5
Die Welt-Kinder verlachen den aber wenn sie hernachmahls ihr mussen so kommt Reue
Stucke aber nun mössen ger·m~~en Leute der Welt
ich
befunden als mir woher die tlcttitl.elt e:e11ernet haben.
Vielleicht wird dieser unbekandter das Werck bekand machen.
20
getneJlru~;-
unoei>~andte
dessen 1ngjenorsa:m veretnlJQ;et haben.
BEN:IWE!'!TU1en /
Freundschafft
85
._...__._.,""~ ...... "'....
meidesto
15
Wer ein Narr der sich zu einem ewigen Knechte verschreiben. Ich armer APPETITUS habe
APPETITUS.
86
Christion
den
s
RATIONALlS genung und da sonst ein geJrlnJ~er Bauer seinem Gesinde etwan ein oder eine Licht-Ganß so hab ich an keine können davon mich dieser Jr nicht verhindert hätte. Ich kan wohl sagen I daß die wilden Thiere ihren verächtlichen Zustande weit sind I als ein Knecht I der einem solchen zu Gebote stehen muß.
to STULTITIA. Wer hat
darnach? Wer einen frölichen Muth der bekummert sich umb keinen ,:,alllettOlPH.
CALLIDITAS. Und wer einen zur Hinterthure weiß I der bekummert sich umb keinen Herren 1 der ein Schloß vor die V orderthure hat. STULTITIA. Wer wil die guten Stunden nicht mitnehmen? Es kömmt wohl eine Zeit da man die Freude wider seinen Willen versäumen muß. CALLIDITAS. Und wer wil seines Nutzens wegen ein Q"et:tn!:!es :ScJ1elmstüc;kJ;~en so auffmutzen? STULTITIA. Sa I besser als 10. scb.11m:me CALLIDITAS. Man muß sich vor dem bösen ten! Aber der ist ein Narr der sich von der Wollust abtreiben läst.
crP«7Pf11Ulil
zs APPETITUS. Wo muß aber unser Herr ßfACHIAVELLUS seyn
f
welcher das CoMMANDO in unser schönen CoMPAGNIE fuhren soll?
87 STULTITIA. Er wird mir kauffen.
ScheUen zu einem Halßbande
CALLIDITAS. Und mir ein Glaß zum PERSPECTIVE.
Klnd1er~:en I treff ich euch an diesem Orte oe~rsalnnlen an? Wollen wir bald unser ment in eine Form }"
5
APPBTITUS. Ich bin zufrieden I das ist mir am liebsten da ich nach meiner Lust und nach meinen Willen to leben kan. SruLTITIA. Und ich bin also Wenn ein Herr wil seyn I als ich f so bin ich gerne weit davon. CALLIDITAS. Und ich bin mit dem Ke.g111aer1t da man die Ober- und un.te11a~(t tletrugeJt"eV gegen hohe und rue~ctru?e ~·ebt:awcne:n daß RATIONALlS nimmermehr ge:set:zet wird. Er ist von Person warum soll ich ihm mit meiner grossen Und warumb wolte mein ReStatur da ich alle Gesetze in diesem kurtzen Innhalt Thu I was du Suche was dir Iß was dir was dir zu wider ist und bekümmere dich umb keinen Schaden I wodurch dein Nutzen nicht verstöret wird. 0 was vor einen Ruhm hätte SoLON verdienet / wenn er die Athenienser mit solchen Gesetzen erfreuet hätte I busEiuus, PoLITicus
25
88 Ha du bistu der der die 1\fenschen-Kinder so weit von dem Himmel absondert? Ich den 5
ich
10
CoMMANDiret er wil ich die Lasterhafften unter meinen und wollen sehen wer den meisten Freude und das Leben davon
15
erleben da der UuLrc!llalJCbttigste veJrda.mrntchtck:tes und laß ein paar 1s Reiffen umb den I der Hencker möchte dich eingel,raucllen wollen.
Du verlauffner :::>cJ:lersctLllP du dem vornehmen 1\hnne da zu :::>cJt1ac1en ruJnngeJaes:t. stunde dir besser an du auff und Hecheln Häuser. ich eine Falle 2s
eine Ratte? du
SciBILIS.
wohl ein
·"'"'·•J.'-.{\.JJ.V
schon
euren
Ihr bosen
auch Lateinisch 15
Wilstu mit reden? wenn ihr euch mit euer so doch f was heist TITIVILLITIUM auff teutsch I unnützen den man auff den Schubancken wohl entrat11en ...,.....,,l..,"'·'"""J· Du elender Kerle /laß dich mit so schweren Lateine
mir Lateinisch
damit Buch ve1~s1egeJ.n
nicht mit dem wils ihnen Gelehrten
5
warumb wartstu nicht biß euch zufrieden iibel an
meine Liebste die
CIACONI.
/ daß mir der Jv[enschen nicht und wenn mit der DITION
zufrieden?
100
Cbristian
CIACONI.
Ich werde die
Tractamenten keinmahl aus-
Aber ist keine bessere vorhanda man den ehrlichen Kerlen konte zu dem Ehstande 5
wohl etwas / Wissens noch Schuhbäncken die
bald Rath schaffen. Denn ich Da daß sich kein Mensch besser .,..,J.U'-'"-L. Drum werden sie Schande halben Person kein Dienst verschreiben. die
den.
101
so furchtsam werden .."....,,"""''"'""""'"""' annehmen.
meinen
des
PURUS
PuTus. Was geschJrlet>en ist stossen.
daß wird Niemand umb-
euer einen Fantzer anziehen dieser einen Harnisch an.
ist auch kein so 1s
habt ihr ein freundlich Lands-Nothdurfft oetre11en. Herr Amtman
Herr
geJ.eg1aer Zeit: denn ich etwas vorzutragen.
AD
uer1cntsehJaet f die sich dem mich schon Himmel so schön zu weiß. PoLITICus. So werde ich meinen CIVILIS auch nicht zurucke lassen.
151
damit einmahl diese Lebens und meines
seyn.
10
daß er unsern zuJg-eclacJnte Freude viel d01)Pe1t
15
I.
Du Friede-Fürst
Herr Christ Wir Danck und Preiß f Daß man allhier in Frist Von keinem Und daß wir noch kein frembdes Auff unserm Rllcken fllhlen. II. Du dem Landes-Vater Krafft Daß Er nach Frieden strebt Und daß die werthe Bürge:rschattt In Stande
152
Chrislian Weise
daß dein Wort noch immerfort In unsern Kirchen schallet.
5
10
15
III. Ach wohn' uns ferner Und tritt ZUlt!leJLCh Wenn Die Ruh verstören wil Daß weder Feind I noch falscher Freund An uns sein Muthlein kuhle. IV. Laß Zittau stets seyn I Beschutze dieses Hauß I Und schutte Deinen Gnaden-Schein Auff alle Väter Die und fruh durch ihre Muh Viel Heil und Gutes scifften.
I
V. Der theure Chur-Furst lebe So freut sich unsre Stadt f Die hohen Danck I Dir zu leisten hat I Dieweil der Glantz den Rauten-Krantz Fast höher zieret.
25
VI. Wolan Du hoher Friede-Furst Wir ruhmendeine Treu I Daß du uns nicht verlassen wirst unsern Vätern viel der Daß Schaar
I
153 NB. IOige11ae:n Seiten zu lrMt~
Ulfcr6~nD 86rcn ~ t.§u"~ trauet~unb 2eßr~65ebilttet
~1.9 mannlicb~u Jap~fn
natfJ
un~erfcbiebna CfJdegm~cic
..aufgcfeQtt/
Unb numtbr~~er6etreruna
116erffttffigen ~tbilntfen berau~
-·
gegetie.n.
~-··
f.
Das besser seyn •"'n'"""· dem gnaru:gsiten 0 so wolte ich 7
'T'TA"T
hastu
an
15
ein
darnach
wenn ich dir darff Maul-
5
..,,.,. .,,.....,~,,,._ins Herren duJrcnaus nach dem KirchenBuche.
vel~geoetl.
Komm nur trincken wil ich und da wird es heissen
.....,v .....utJ;:,"-
I, 2
ERSTER ANDERER AU:FFTRIT.
5
10
15
seyn. Mein Herr der Schulmeister von Bettelro1de befehlen bittet ob er nicht ......
VLT.LJ."""""
260
dieser närrischen Arbeit RoBERT. Wir haben uns doch mahl verstanden. Last ihn nur s CuRSI. Er ist RoBERT. Tode Co:MPll.IM'E:NTiret
muß
reden
ehe er uns zu
ERSTER DRITTER
euch 15
wolBettelrode. RoBERT.
ist Ich hab
als Kirchenschreiber zu verwalten:
Von Tobia.r
RoBERT. Nun Schreiber die
261
I, J
wol
wenn der Kirehso steht
daß darüber immer um einen Sohn draussen noch einmahl
RoBERT.
ihr vor
ROBERT. kurtz so 15
RoBERT. Gebt euch
nur keine Grobheit
und
ich den Herrn
RoBERT.
25
lieber f Dorff-Gerichten
einen
auch
andere Kunstler und e1n2:etun(jen haben.
3
Zettel. hin
wir Herr 25
Doch in
264
Christian
CuRSI. Ich habe die ,. ...,J,iu,.,u a1Jfgeschdebe:n nach dem andern anj~eoae11:1et
f wie
einer
ERSTER HANDLUNG
5
VIERDTER AUFFTRIT.
Herr das
ich.
SIEGHART.
1s
SIEGHART. Aber euch das tl1~tselba1gtreten ab? ich ihr habt ein lahm Bein. und hat
SIEGHART.
treten
paar Stricke zeucht / so sind die
I. SIEGHART.
265
Das
Fusse lauffen. SIEGHART.
Nun
Tackte treten.
allen
was habt ihr
ein Anbrin-
dort neben :Mann.
AUFTRIT. Die
ROBERT.
und
zu thun?
fremden
I,
ERSTER HANDLUNG SECHSTER AUFFTRIT.
lvfELCHER.
Herr
bin
aber ;:-,cJ1Ulme1Stc;:r ernahren. Aber mein anderswo vor Bauren zu Troste und hinterlassene Frau Can-
in Züchten und in mahl habe Hochzeit
I,
uber Gulden eine Kanne Bier darneben
Aber
habt ihr
euch
den
ERSTER liANDLUNG
Herr das bin ich. Freund
hin ihr
DETLEF.
der .::>ctlarc:r;:sr;:n,ecrtt.
Ich
nicht
mirs urr1so.nst einbilden stelle so
25
271
Innhalt?
ERSTER HANDLUNG ACHTER AUFFTRIT.
272 Herr
das bin ich. ihr
Glocken-Läuter
und könnt CoMCE-
zwey doch zum g:ellebter Nachricht willen heissen
273
Geschieht vom Glockenetlichen hundert Verse
euch nicht fehlen
5
denn die
euch hin /
ERSTER HANDLUNG NEUNDTER AUFFTRIT.
wohlbestellter Kartenmacher zum
Herr
das ihr
Herr RoBERT.
Wer
ich. wolbestellter Kartenmacher? es euch denn bestallt?
ich den Titul verdiene.
t5
274
5 ROBERT.
I,
275
s
10
ERSTER AUFFTRIT.
20
276
Die Knechte
machen? um;enn Lande schreiben die Leute die
1S
zu von was handelt
SIEGHART.
2S
I, 11
277
ihr wolt auch uns
KILIAN.
ich mir zur Lm~