Schachmatt: Eine lehrreiche Plauderei für Fortgeschrittene über den Mattangriff im Schach [2. Aufl. Reprint 2019] 9783111564265, 9783111193021


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German Pages 96 Year 1958

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Table of contents :
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
I. In der Optik des Bildes
II. In den ersten 12 Zügen
III. Im Wirbel des Mittelspiels
IV. Mit nur wenigen Steinen
V. In Rätseln aus der Partie
VI. Auf dem kürzesten Wege
VII. Hundert Jahre Mattgedanken
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Schachmatt: Eine lehrreiche Plauderei für Fortgeschrittene über den Mattangriff im Schach [2. Aufl. Reprint 2019]
 9783111564265, 9783111193021

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S C H A CH B Ü C H E R E I F o r t g e f ü h r t

von

S c h a c h m e i s t e r

BAND

VEIT K u r t

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Schachmatt Eine lehrreiche Plauderei für Fortgeschrittene über den Mattangriff im Schach von Kurt Richter Mit 37 Teil- und 217

VoUdiagrammen

2. Auflage

W A L T E R D E G R U Y T E R & CO. vormals G. J . Göschen'sche Verlagshandlung • J . Guttentag, Verlagsbuchhandlung Georg Reimer • Karl J . Trübner • Veit & Comp. Berlin

19 58

© Copyright 1950,1958 by Walter de Gruyter & Co., yormals G.'J. GSschen'sche Verlagshandlung, J . Guttentag, Verlagsbuchhandlung, Georg Reimer, Karl J . Trübner, Veit & Comp., Berlin — Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Kachdrucks, der photomechanischen Wiedergabe, der Herstellung von Mikrofilmen und der Übersetzung, vorbehalten — Prlnted in Germany — Archiv-Nr. 53 20 58 Druck: Rotaprint A. G., Berlin

Vorwort Können Sie mattsetzen ? Eine überflüssige Frage, denn welcher Schachspieler könnte das nicht ! Und doch wird das Mattbild oft genug nicht gesehen, der Weg zum Matt oft genug nicht gefunden. Deshalb bemüht sich dieses Büchlein, den Blick für das Mattbild und den Sinn für die Mattkombination zu schärfen. Das Primäre beim Mattangrifi ist jedenfalls das Mattbild; denn ohne dieses ist keine Mattkombination denkbar, a b c Hier liegt das Matt— bild nach l . b 6 + K a 8

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Und hier der lange Diagonalzug Dal—h8.

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3. (Nach J. Dobrusky)

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diesem Bild: Matt durch Dg7-gl.

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Ein „Fernmatt" auf h8 (Dhl—h8).

Das Mattnetz

Mit dem „Mattbild" wird das „Mattnetz" zugezogen. Es ist für die Schachpartie von ebenso großer Bedeutung, das Mattbild zu sehen, als zu erkennen, ob ein Mattnetz unzerreißbar ist oder der bedrängte König nicht doch noch durch eine Masche entschlüpfen kann. Wir legen hier eine Anzahl fertiger Mattnetze zur Übung vor. Das U m w a n d l u n g s n e t z 1. (Nach L. Noack) a b c d e f g h § p

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2. (Nach W. von Holzhausen)

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Das sind verhältnismäßig einfache Beispiele des Matts durch Bauernumwandlung. Es folgen nun aber zwei Mattnetze, in denen der schwarze König eine große Anzahl Fluchtfelder hat und auf fast allen durch das gleiche Umwandlungsmatt mattgesetzt wird. 4. (Nach S. Loyd. 6 Fluchtfelder)

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Auch hier: Schwarz am Zuge; Weiß setzt matt.

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In beiden Stellungen mag der schwarze König sich wenden, wohin er will — er kann dem Umwandlungsm a t t nicht entfliehen. Das weitgespannte Netz Das Mattnetz ist aber nicht nur beim Umwandlungsmatt so weitgespannt; es gibt auch andere interessante Formen.

7. (Nach A. Bayersdorfer) 8

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a b c d e f g h Das weite Mattnetz; auf wieviel Feldern ist der schwarze König matt? 8. (Nach A. Bayersdorfer) 8

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a b c d e f g h Schwarz am Zuge; er zappelt hilflos im Netz der vier weißen Figuren.

a b c d e f g h Das gleiche wie oben; welche Felder sind es hier? (Siehe Bild auf nächster Seite) Hier lernen wir eine besondere Art des Mattnetzes kennen: den Bereich des Abzugsschachs! Der schwarze Turm, frei beweglich, ist trotzdem gegen das doppelt drohende weiße Abzugsmatt machtlos.

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mag der Schachfreund seinen (Matt)Blick schärfen. Bei allen heißt es: Schwarz zieht — und setzt dann matt.

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11. (Nach W. J. Baird)

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(Der Hebelarm der Dame)

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12. (Nach G. J. Campbell)

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W a r schon in Nr. 9 die Schachgefahr f ü r Weiß ein interessantes Begleitmotiv des Abzugsmatts, so findet diese hier die wohl höchstmögliche Steigerung. Also Schwarz bietet Schach — aber Weiß setzt m a t t !

Das Netz des Zugzwanges Die echte Zugzwangstellung bringt überraschende Mattnetze (z. T. von großer Schönheit) hervor. An nachstehenden 6 ausgewählten Stücken

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(Ein beliebtes Schema)

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13. (Nach P. A. Orlimont)

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15. (Nach Dr. H. v. Gottschall)

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(Zwei schöne Bauernmatts)

(Der Turm in der Falle)

16. (Nach P. H. Williams) 14. (Nach Ph. Klett)

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(Das elegante Matt)

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(Damit der Humor nicht fehle! Im praktischen Spiel freilich kommt die Stellung nicht vor.)

15 - Lösungen Wir hoffen zwar, daß alle Schachfreunde die Mattzüge gefunden haben werden, geben sie aber doch für alle Fälle wieder. 1. Ke8—d7 2. e7xf8S=t=; Sc7xa6 2. Dh4—a4+; Sc7xe6 2. La6—bö#= usw. 2. K b 8 x a 7 + 2. b7—b8S=K (Der Lernende sieht an diesem und dem vorigen Beispiel, daß es manchmal vorteilhafter sein kann, den Bauer in einen Springer als in eine Dame zu verwandeln.) K b 8 x c 7 2. b 7 x a 8 S # = ; Ta8xa7 2. Tc7—c8#=. 3. Kh7xg6 2. g 7 x h 8 S + ; Kh7—g8 2. Tf7—f8=(=. 4. und &. Auf jeden Königszug setzt e7—e8 D bzw. f7xe8 D matt — trotz der großen Freiheit, die der schwarze König hat. (Nur in Nr. 4 fogt auf Ke8 S f 6 f . ) 6. Kd4—d5 2. Dg6—e4+ ; K d 4 ^ e 5 2. Dg6—d64=; Kd4—c4 2. Dg&— d3#= ; Kd4—c3 2. Dg6— d 3 + ; Kd4—e3 2. Dg6 —e4=t=. 7. Auf 6 Feldern: c4, c5, c6, d6, d5, d4. 8. 9 Felder: a3, a4, a5, b5, c4, c5, d4, cl5, d6.

9 . T d l — a l + 2. T g 2 - a 2 # ; Tdl— d 6 + 2. Lgl—b6=t=; T d l x f l 2. Tg2— f2=j=, usw. 10. Auf D f l - e l - b Dfl—e2+ oder Th2—e2+ folgt 2. L b 5 x e 2 + ; auf Dfl —f2+ oder Lg3—f2+ jedoch 2. T f 6 x f2=)= usw. 11. Lb2xg7 2. Dh8xg7#=; T a 2 x a 8 2. Dh8x!a84=; D b l x h l + 2. Dh8xhl4= g3—g2 2. Lg7xb2=# usw. 12. Kc3—c4 2. Dhl—c6+ ; Kc3—b2 2. Dhl—al#=; Kc3—d2 2. Dhl—el=j=. 18. T c 6 x a 6 2. Dc5—c2+ ; T c 6 x c 5 2. Sa6xc5=)= ; L b 5 x a 6 2. Dc5—a5+. 14. Lg8xf7 2. Sg5xf7=f=; K h 6 x g 5 2. Ld4—e34=; Lh4x g5 2. Ld4r-g7#=. 15. e5xf4 2. f6xg7=f= ; Sg6—e7 2. f6 xe7=|= ; e5xd4 2. Dg3—b8#=; g7xf6 2. Df4—h64=; Sg6xf4 2. L d 4 ^ c 5 # . 16. Auf jeden schwarzen Springerzug setzt ein weißer Springer matt; welcher, ist leicht zu sehen. *

Nun hat der freundliche Leser einen gewissen Blick für das Mattbild bekommen ; er wird daher den folgenden Ausführungen mit um so größerem Verständnis folgen können.

II. In den ersten 12 Zügen Kaum begonnen, schon gewonnen — das könnte auch als Motto über diesem Abschnitt stehen! Schachpartien, die schon in den ersten 12 Zügen mit einer vollständigen Katastrophe enden, sind natürlich selten und haben schwerwiegende Fehler des unterliegenden Teiles zur Voraussetzung. In der ganzen Struktur des Schachspiels ist es auch begründet, daß Frontalangriffe nur gelegentlich die Ursache eines Blitzsieges sind. Denn bis die schwerfälligen Türme ihre volleKampfkraft entwickeln, vergehen gemeinhin doch mehr als 12 Züge. So sind es hauptsächlich Diagonalen und durch Bauernzüge geschwächte Felder, die als Einbruchspunkte für leichte Figuren die Träger von kurzzügigen Mattüberfällen sind. Hierüber wollen wir im folgenden ein wenig plaudern. Das Seekadetten-Thema (In der Operette „Der Seekadett" endete eine lebende Schachpartie mit der hier gezeigten Mattstellung.) Den ersten Reinfall erlebt der neugewonnene Schachfreund meist mit dem „Seekadettenmatt" Ein einfaches Beispiel soll das Mattbild festlegen.

Schachspieler herumgekommen. Jedenfalls verzeichnet die Schachliteratur eine ganze Anzahl Partien, die mit diesem Matt enden. Hier mag zunächst ein lustiges Spiel folgen, das das Seekadettenmatt mit schwarzen Steinen zeigt, und das ist bestimmt nicht häufig! Weiß: Schwarz: B. Krüger (Stettin 1920) 1. e4 d5 2. edo: Sf6 3. c4 c6 4. dc6: Sc6: 6. d3 c5 6. Sc3 l c 5 7. Ig5 0 - 0 8. Se4f (besser Sf3).

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8 Se4:J. „Dieser Moment machte mir damals viel Spaß. Mein Gegner sah mich aufs höchste erstaunt an, wie ein starker Spieler einen solchen groben Fehler machen kann. Auch die Kiebitze 8 fijf I I I 3. f4 d6 4. SI3 a6 5. Lc4waren vor Schreck zu Eis erstarrt. Mein Gesicht blieb unbeweglich." (P. Kr.) 7 I I P f? L g 4 6 - l e 6 : S e 5 : ? 7 ' ¡ § ¡ 1 $L Seö:! 1dl: 8.117+ Ke7 9. IdS: 112+ 10. Ke2 Sd4+. „Die eis6 HP'' I I P 9-Sdöf. Um diese erste erstarrten Kiebitze brachen nun in ein m m ^ 1 schmerzliche Erfah- herzhaftes Gelächter aus." (P. Kr.) Das glauben wir gern 1 ° rung ist wohl kein Weiß: Schwarz: Pillsbury N. N. (Gespielt um 1900) d e f 1. e4 e5 2. Sc3 Sc6

17

Der Grundgedanke dieser Kombination, Erstürmung des Punktes e5 unter Damenopfer, läßt sich natürlich auf verschiedene Weise variieren. Weiß: Taylor

Schwarz: N. N.

1. e4 eö 2. Lc4 SI6 8. Sf3 Se4: 4. Sc3 Se3: 5. dcä: d6 6. 0 - 0 (Droht 7. S e 5 : de5: 8. L f 7 + mit Damengewinn. Stark war aber auch Sg5; Schwarz hätte daher 5 f6 statt d6 spielen müssen.) 6 L git.

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Wieder einmal erweist sich diese indirekte Deckung des Punktes e5 als ungenügend. 7. SP5:! Ldl: 8. L f 7 f Ke7 9. L g 5 f . Ein etwas anderes Mattbild als bisher! Wieder ein neues Bild entsteht aus der folgenden Partie. Weiß: Schwarz: Benjafield Wippell (Fernpartie 1938) 1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 Sge7 4. Sc3 aß 6. La4 bo 6. Lb3 liß 7. d4 d6 8. a4 b4 9. Sd5 Lg4 10. Seö:!. (Auch hier also! S. Diagramm) 10 L d l : ? (Der Kurzsichtige! E r mußte Se5: ziehen, 2 Richter, Schachmatt

wonach Weiß mit f3 fortgesetzt hätte.) 11. SfGf! gf6: 12. L f 7 * . Das Thema ist schier unerschöpflich. Sahen wir im Grundmattbild den Springer auf d5 mattsetzeri, so gibt er in dem nun folgenden Spiel dem Gegner den Todesstoß von f5 aus. Weiß: Schwarz: Raschick Urban (Cottbus 1934) 1 . 1 4 da 2. Sf3 c5 3. d3 Sc6 4. Sc3 d4 5. Se4 f5 6. Sg3 (Sc5:? Daöf) Sf6 7. e4 fe4: (Besser de3:) 8. de4: 1,1(4 9. Lc4 eal 10. feö: Se5:f (Er hat's nicht gesehen!) w a m

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18 Wir haben hier die selbstgezogene Grenze um einen Zug überschritten und fügen nun sogar noch drei Partien an, die noch länger sind. Aber sie sind zum Vergleich und Studium dieses Themas recht wichtig. Ihr gemeinsames Kennzeichen ist, daß das Opfer auf e5 eine längere Mattkombination einleitet, bei der der schwarze König ins Freie gelockt wird. Weiß: Schwarz: Dr. A l j e c h i n Tenner (Köln 1911) 1. e4 eö 2.14 Lcö 8. Sf3 d6 4. ScB Sf6 6. Lc4 Sc6 6. d3 Lg4 7. Sa4 ef4: (Besser ist Sd4.) 8. Sc5: dc5: 9. Lf4: Shö 10. Le3 Seö?.

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11. Se5:! (Na also!) L d l : 12. LI7f Ke7. Auf Kf8 gewinnt Weiß mit 13. Lc5f die Dame zurück und behält nach T a d l : schließlich eine Figur mehr. 13. Lc5f Kf6 14. 0—0t Ke5:. Bei Kg5 f ü h r t Le3f die Entscheidung herbei, z . B . Kh4 16. g3f Sg3: (Kh3 Leöt) 17. T f 4 | ! usw. 15. T f ö f . Ein König, der in einem so frühen Stadium der Partie in das Kreuzfeuer

der feindlichen Figuren gerät, m u ß ja m a t t werden! Das zeigen auch die beiden folgenden Partien. Weiß: Huber

Schwarz: Lemke (Essen 1936)

1. e4 Sf6 2. Sc3 d5 3. ed5: Sd5: 4.Lc4 Sb6 6. Lb3 c5 6. d3 Sc6 7. Sf3 eö 8.0—0 Lg4 9. h3 LhSUO. Se5:t (Fast wirkt

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dies nun schon monoton! Und doch beleben immer neue Pointen das Bild.) 10 L d l : (Besser immerhin Se5:.) 11. LI7f Ke7 12. L g 5 | Kd6 13. Se4f ! (Er will mattsetzen!) 13 Ke6: (Bei Kc7 hätte Weiß doch mit dem Rückgewinn der Dame zufrieden sein müssen.) 14. !4f Kd4 (Kf5, Sg3t) 15. Tadl: (Droht c3f.) KeS 16. TI3f Kc2 17. Td2f K e l 18. T f l f . Matt auf el — dem ursprünglichen Standfelde des weißen Monarchen! Was alles so möglich ist. Aber soll man es glauben? Selbst zu dieser Partie gibt es einen Vorgänger, der sogar noch hübscher erscheint.

19

Weiß: Schwarz: Dr. I m b a u d Strumilo (Fernpartie 1922) 1. e4 Sf6 2. Sc3 dö 3. edg: Sdö: 4. Lc4 Sb6 5. Lb3 Sc6. In der vorigen Partie c5, hier Sc6. Dadurch wird das spätere Schlagen auf e5 bitterer Zwang für den schwarzen König (c7 ist ja nicht frei). 6. SÍ3 eö 7. d3 Lg4 8. h3 Lh5?.

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9. Se5:I. Trotzdem Weiß hier noch nicht rochiert hat, ist die Kombination möglich. 9 Ldl: 10. Lf7+ Ke7 11. Lgöf Kd6 12. Se4f Ke6: 13. f 4 | Kd4 14. Tadl: Ke3. Interessant ist die Verteidigung Dg5:, die in der vorigen Partie nichts leistete, hier aber doch dem Weißen einige Probleme stellt (die fehlende Rochade!). Am stärksten setzt Weiß darauf mit 15. c3f Ke3 16. 0—0! Sd4 17. fg5: fort. 15. 0—0 (Droht Tf3f Kd4 c 3 f , bzw. Ke2 S c 3 f ) Sd4 16. Tdelf Se2+ 17. Te2f Ke2: 18. Lhöf Ke8 19.Tf3tKd4 20. L!7I. Ein schöner stiller Zug zum Schluß. Das Matt auf c3 ist undeckbar. 3*

Katastrophen auf schrägen Linien Wie schon eingangs betont, sind die schrägen Linien in der ersten Entwicklungsphase der Partie der Schauplatz vieler Kombinationen. Hier ist es besonders das Zweiläufermatt, welches mm// das Endziel bildet. So oder Sil ähnlich wird, sei • ' i m P ^ ' e s s c ^ w a r z oder weiß, das Schlußbild sein. a b c d Mit einem amüsanten Reinfall, der allerdings nur dank einer gehörigen Portion Schachblindheit zustande kam, wollen wir diesen Abschnitt beginnen.

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Weiß: Schwarz: Seefried Künzler (München 1924) 1. d4 dö 2. SI3 c6 3. c4 Sf6 4. Sc3 Lf5 5. Lgö Se4? 6. cd5: cd5: 7. Db3 Da5. E r gibt den Bauern, will aber wenigstens die Damen tauschen. 8. Ddö: Dd5: 9. Sdö: Sa6 10. e3 e6H Da verhüllte Caissa ihr Angesicht . . . 11. Lb5+! Nicht viel anders erging es Schwarz in der nächsten Partie. Weiß: Schirm

Schwarz: Hartmann (Berlin 1925) I. e4 e6 2. d4 dö 3. Sc3 Lb4 4. edö: edö: 5. Sf3 Sf6 6. Ld3 c6 7. 0 - 0 Lc3: 8. bc3: h6 (Besser 0—0.) 9. La3! (Die erste Läuferdiagonale! Der Nachteil des Tausches auf c3 für Schwarz wird klar.) 9 Le6 10. Tel Sbd7? (Er verstopft seinem König das letzte Fluchtfeld. - S. Bild S. 20.) I I . T e 6 t ! ! e 6 : 12.1,g6f.

20

Aha! Merkst Du etwas? Auch in der vorigen Partie war e6 das Opferfeld. 7 feß: 8. Lh6:! gh6:?. Besser ist 8 Sb6 9. Lg7: Sc4: 10. Lh8: Kf7; jedoch ist auch dann der weiße Angriff entscheidend: 11. b3 Sb6 12. f4 Dh8: 13. D h ö f ! nebst fe5:. 9. Dh5f Kf8 10. Lc6: De8 (Erzwungen) 11. Dh6$. Unser Zweiläufermattbild, wobei der eine Läufer durch die Dame vertreten wird.

Hohngelächter aller Pharisäer. Dabei sind sie meist schon selbst darauf hereingefallen! Nach diesen einfachen Beispielen eine etwas verzwicktere Angelegenheit. Weiß: Schwarz: l)r. D ü h r s s e n Graf (Berlin 1937) 1. : (Verwandte Bilder klingen an. Siehe die vorige Partie!) 7 Dh4f 8. f?3.

8 De4f 9. Kf2 l)d4f 10. K e l (Kf3: Lg4f) I2f 11. Kc2 T,p4f. Solche Reinfälle sind heute bereits Bestandteil der Theorie geworden! Ein überraschendes F e r n m a t t nach Zweiläuferart ergab sich in der folgenden Partie. Weiß:

Schwarz:

Karff

Lugatsch

(1938) 1. e4 e6 2. d4 dö 3. e» Co 4. I)g;4 cd4: 5. SI3 fo ö. Dg3 Sc6 (Besser Sd7 nebst Sc5 und eventuell Se4; nach c6 soll der Königsspringer.) 7. Le2 Ld7 ?. Nun ist der schwarze König wieder verhängnisvoll umstellt und ein hübscher Überfall möglich. (Siehe Bild auf nächster Seite) 8. Sd4:! Sd4:? (Er sieht im wahrsten Sinne des Wortes nicht weit genug.) 9. L h 5 f Ke7 (Auf g6 gewinnt Lg6+ usw.) 10. Da3=t=l. So weit (bis nach a3!) h a t t e Schwarz nicht gesehen! Leider

22

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ist es kein „reines" Zweiläufermatt; der Be5 wirkt auch noch mit. An dem Mattbild der zwei Läufer kann auch ein T u r m beteiligt sein, indem er einen der Läufer deckt. Weiß: Schwarz: Capt. Kennedy N. N. (Weiß h a t den Sgl vorgegeben. Wir werden an dieser alten Partie sehen, daß diese Vorgabe mitunter auch ein Danaergeschenk sein kann!) 1. e4 eo 2. Lc4 Sf6 3. d4 Se4: (Besser ed4: 4. e5d5!) 4. deö: SI2: (In der optimistischen Hoffnung auf 5. Kf2:? Dh4f nebst Dc4:. Es folgt jedoch eine pfundige Überraschung.)

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5. 0 - 0 » . Ein drolliger Doppelzug, möglich durch den vorgegebenen S g l ! Nachdem der Gegner sich von seiner Verblüffung erholt hatte, protestierte er gegen diese in der Tat merkwürdig aussehende Rochade. Vergebens, denn sie ist nach den Regeln durchaus zulässig! „Na schön, dann schlage ich eben die Dame!" 5 Sdl:i 6. Ulf Ke7 7. L g 5 f . An dem Unglück des Nächsten erfreuen wir uns im Schach, was ja bestimmt erlaubt und harmlos ist! Das gleiche Matt ohne vorgegebenen Springer brachte das folgende 1910 in Dresden zwischen B. R. und N. L. gewechselte Spiel. 1. e4 eö 2. S!3 Sc6 3. d4 ed4: 4. Sd4: Se6? 6.14 c61 6. fe5: cd4: 7. Dd4: Se7 8. Lc4 Sc6 9. 0 - 0 ! Sd4: 10. Lf7+ Ke7 11. Lgöf. Ein Läufer schafft es manchmal auch, wenn Schwarz die die entschei^ j dende Diagonale e f g - . schützenden Bau8 jjfip ^ | M 8 ern aufzieht oder * 'WM l ü i P abtauschen bzw. ' Wm « ¡ 1 weglenken läßt. WM § Das älteste MM. MM. Vorbild einer solchen Mattkombination ist eine von dem Kalabresen Greco im Mittelalter gewonnene Partie. 1. e4 b6 2. d4 Lb7 3. Ld3 15? (Es ist nicht an Schwarz, in diesem frühen Stadium der Partie zu kombinieren. Das Abenteuer nimmt ein schreckliches Ende!) 4. eI6: Lg2:? (Zwar konsequent, aber nicht diese Diagonale ist für Weiß tödlich, sondern eine andere für Schwarz, wie sich gleich zeigt.) 6. Dho+ g6 6. Ig6: S(6.

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7. g h 7 f ! Sho: 8. L g 6 f . Ein Läufer setzt m a t t ! Hierzu noch ein zweites nicht minder berühmtes Beispiel, das gleichzeitig in drastischer Weise die Nachteile zu vieler Bauernzüge in der Eröffnung aufzeigt. Weiß: Schwarz: Teed Delmar (New York 1896) 1. d4 fg 2. Lgö h6 3. Lf4 g6 4. Lg3 f4 (Die Jagd auf den Läufer ist ganz verfehlt!)

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6. e8! (Schon kündet sich das Diagonalmatt an.) 5 h5 6. Ld8 Th6 7. Dh5+! Th5: 8. L g 6 f .

Kunterbunt der Mattbilder Wie wir bisher schon gesehen haben, sind die Mattbilder selbst in den ersten Anfangszügen bereits sehr verschieden und mannigfaltig. Der mattsetzende Teil benutzt dabei geschickt die Verstellungen wichtiger Linien und Felder durch feindliche Steine. Hierzu folgen nun noch ein paar Beispiele. Variationen des erstickten Matts Das erstickte Matt ist j a wohl jedem Schachfreund bekannt. Ein Springer setzt den im übrigen von seinen eigenen Truppen umstellten gegnerischen König matt. In einer von Hoflmann gewonnenen Partie kam das so zustande : 1. e4 eo 2. SIS Sc6 8. Lc4 Sf6 4. d4 ed4: 5. 0 - 0 Le7 6. Sd4: Se4:? (d6!) 7. SI5 gßi ( 0 - 0 ) 8. Ddö Tf8 9. Sg7=f. In der Caro-Kann-Eröffnung ist folgender Reinfall möglich (der sich übrigens in dieser oder ähnlicher Form tatsächlich des öfteren ereignet hat!). 1. e4 c6 2. d4 d6 3. Sc3 de4: 4. Se4: Lfö 6. Ld3 Sf6 6. De2 Sbd7H 7. Sdöf!. Ersticktes Matt mit Fesselung! Basierten diese Mattführungen im wesentlichen auf einfacher Ausnutzung gegnerischer Fehler, so zeigt das nun folgende Spiel immerhin eine hübsche Kombination.

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Weiß: N. N.

Schwarz: Jankowitsch

1. e4 e6 2. Se2 (Ein ungesunder Zug!) 2 Leo 3 . 1 4 D I 6 4. c8 Sc6 5. g8 Sh6 6. Lg2 Sg4 7. T i l i (Mit den Zügen von Weiß darf man nicht rechten ; wie soll es sonst zu einem Damenopfer von Schwarz und einer Art erstickten Matts kommen!?) 7 Sh2: 8. feö:.

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D f l t t ! 9. L f l : Sf3+. Außer 8 dem Springer ist hier noch ein Läufer am Mattbild beteiligt. (Also kein ganz „echtes" ersticktes Matt!) Ein ähnliches Mattbild, freilich ohne Damenopfer, ergab sich aus der folgenden Partie.

5 Dg2: 6. T(1 D e 4 f S!3f. Triumph der Verlockung! speisen e5 und f7.)

7. Le2 (Lock-

Das Mattbild der 3 leichten Figuren Wir kommen nun zu Mattbildern, die von Läufern und Springern gemeinsam gebildet werden. Eine von W. E . Rudolph gewonnene Partie endete in einem schönen Matt dieser Art. 1. c 4 e ö 2. t 4 e t 4 : 3. Lc4 Lc5 4. d4 Dh4f 5. K f l Lb6 6. Sf3 Dd8 7. Lf4: Se7 8. Sg5 0—0? (Besser d5. Mit dieser Rochade ins Verderben liefert sich Schwarz dem Gegner geradezu ans Messer.) 9.1)h5 h6 10. L f 7 t Kh8.

Weiß: Mühlock

Schwarz: Kostitsch (Köln 1912) 1. e4 eö 2. Sf3 Sc6 3. L e i Sd4 4. Scö (Nicht immer ist der Angriff auf f7 gut! Hier zeigt sich die große Kraft des Gegenangriffs.) Sf7:.

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11. D h 6 f ! ! gh6: 12. L e 5 f . Dabei fällt uns ein Gegenstück ein mit zwei Springern und einem Läufer, das wir zum Vergleich hierhersetzen wollen. (Siehe Bild auf nächster Seite) 1. Dh6+! gh6: 2. Leöf Tt6 3. Zu solchen Mattstellungen, die wohl jeder Schachfreund sehnsuchtsvoll erstrebt, zu kommen, ist Glückssache. Denn es genügt nicht nur, daß der

Mit Lf2f oder Sf2 h a t t e sich Weiß notgedrungen abgefunden; s t a t t dessen setzt ihn aber sein Gegner auf prächtige Weise in wenigen Zügen matt!

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S I)h4fl! (Freimachung des Feldes d4!) 9. Sh4: Lf2f 10. Ke2 Sd4f 11. Kd3 Sc6=t=. Ein schwarzer Bauer unterstützt die drei leichten Figuren. Uns Mntt des verlassenen Königs

Dingeldein (München 1939) Gegner schlecht spielt, die Konstellation m u ß außerdem solchen Kombinationen günstig sein. Weiß: Schwarz: Kulmala Lehtonen (Helsingfois 1938) 1. e4 eö 2. ScB Sc6 3.14 Lcö 4. SI3 dtt 6.15? (Diese und ähnliche Festlegungen im Zentrum sind immer dann nicht zu empfehlen, wenn der Gegner zum Gegenstoß in der Mitte kommt. Hier folgt bald sehr stark d5!) 5 Sf6 6. h3 dö! 7. Seö: (Um auf Se5: mit der Gabel d4 zu antworten. Indessen )7 Se4:! (Droht Dh4f) 8. SI3.

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Wir sahen schon manches Mal, wie der feindliche König ins Freie gelockt und, den Seinen fern, eine leichte Beute des Feindes wird. Die Mattbilder sind hier wenig kompliziert, denn je mehr sich der König von seinem Standfeld entfernt, um so geringer wird seine Verteidigungskraft, um so leichter schließt sich das Mattnetz. Eine von Zukertort gespielte Partie zeigt in einfacher Form eine erfolgreiche Königsjagd als Folge des zu frühen Spiels m i t der Dame von Seiten des Gegners. 1. e4 e5 2. Sf3 Dföi 3. Lc4 Dg«? 4. 0—0! De4: (Wer mit der großmächtigen Dame weiter nichts anzufangen weiß, als einen armseligen Bauern einzustecken, den trifft ein verdientes Schicksal!) 5. Lf7+! (Die Treibjagd beginnt ! Auf Kf7: käme natürlich 6. Sg5f.) 5 Ke7 6. Tel Df4 7.Teö+ (Verfolgung des Feindes ohne Rücksicht auf Opfer) 7 Kf7: 8. d4 Df6 9. Sg5f Kg6. (Siehe Bild auf nächster Seite) Ein groteskes Bild! Von der schwarzen Streitmacht ist nur das Herrscherpaar in den Kampf gezogen. 10. Dd3f Kli5: 11. g4f! (Hineinziehung in das Mattnetz!) 11 Kg4: 12. D h 3 f .

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Ging hier die Dame auf Beute aus, so kommt es nun noch schlimmer. In dem folgenden Spiel ist der König höchstpersönlich beutelüstern; daß so etwas nicht gut enden kann, ist klar. Weiß: Schwarz: Dr. O s k a m Grosjean (Rotterdam 1930) 1. e4 eö 2. Lc4 Leg 3. b4 I.b6 4. Sc3 Sf6 5. S13 Se4: 6. Lf7* (Einfacher geschah 6. Se4: d5 7. Ld5: Dd5: 8. Sc3.) 6 K!7: 7. Se5+ Kc6i (Er glaubt das Pferd ungestraft verspeisen zu können. Richtig war aber Kg8.) 8. Se4: Ke5: (Den Zwischenzug Ld4 beantwortet Weiß mit 9. Dg4f Ke5: 10. c3 Lb6 11. d4f usw.) 9. Lb2f Ke4: (Auch

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Ld4 10. c3 hilft auf die Dauer nicht.) 10. DI3f. Wer sich in Gefahr begibt. . . .! Und die Moral von der Geschieht': Mit dem König wandre nicht!

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Der schwächste Punkt auf dem Schachbrett ist f7 (bzw. f2); das dürfte jedem Schachfreund bekannt sein. Von den prosaischen Mattangriffen gegen f7 mit Dame und Läufer, die nur bei großer Unaufmerksamkeit glücken, soll hier nicht die Rede sein, sondern von hübschen und überraschenden Mattkombinationen. Weiß: Kipke

Schwarz: B. (Berlin 1934) 1. e4 e5 2. Sf8 Sc« S. Lb5 a6 4. La4 b5 5. Lb3 Lb7 (Frühzeitiges a6 und b5 nebst Lb7 ist im Spanier nicht zu empfehlen, wenngleich es keinen direkten Fehler darstellt. Aber f7 kommt sofort in den Bereich des weißen Läufers.) 6. c8 dB 7. d4 Sge7? (Schon läßt er f7 außer acht. Geboten war Le7.) 8. Sg5! d5 9. Df3! 15 (Plausibel, gibt aber Weiß Gelegenheit, die Partie mit einem glänzenden Witz zu beenden.)

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27 10. ed5:t e4 („So, das Ärgste war' überstanden!") 11. dc6:ü (Schwarz ist zunächst sprachlos. Dann jedoch: „Ach, Sie wollen die Dame opfern? Meinetwegen! Sie bekommen nur zwei Figuren, den Angriff werde ich schon aushalten!") 12 el3: 13. L f 7 f ! ! Wir überlassen es dem freundlichen Leser, sich in den Seelenzustand von Schwarz zu versetzen. War es hier der Läufer, der den Todesstreich führte, so ist es in der anschließenden Kurzpartie der Springer. Weiß: Schwarz: Tanner Thalainen (Helsingfors 1936) 1. d4 dö 2. c4 Sf6 3. cdö: Sd5: 4. e4 SI6 5. Sc3 Sc6J (Unharmonischer Aufbau!) 6. SI3 Lg4 7. d& Se5i 8. Se5:! (Das eingangs behandelte Seekadettenthema taucht wieder auf. Aber hier ist die Pointe doch etwas anders.) 8 Ldl: 9. Lböf (Überraschend bricht das Unwetter nun zunächst am Damenflügel herein. Diese Kombination ist, mit Abweichungen, gar nicht einmal so selten.) 9 c 6 1 0 . dc6: Dc7 (Gegen das Abzugschach gibt es keine Verteidigung, da auch das Schlagen auf c6 unzureichend ist.) 11. cb7+ K d 8 1 2 . Sf7£.

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Natürlich hätte auch b a 8 : D f genügt, aber es wäre unverzeihlich, so materialistisch zu handeln, wenn es ein Matt in einem Zuge gibt!

Freie Bahn dem Mattangriff Wer bisher aufmerksam den Darlegungen folgte, wird ohne weiteres erkannt haben, daß der Mattangriff das Primäre ist, daß er alle anderen Begriffe überschattet. Material, Zeit und Raum — das kann alles nicht bestehen vor dem einen Worte: Matt! Einige besonders markante Fälle sollen dies aber doch noch einmal deutlich machen. Durchbruch in der f-Linie Wir sagten schon an anderer Stelle, daß ein Frontalangriff kaum Aussicht hat, im ersten Dutzend Züge das Matt zu erzwingen. Da es aber im Schach fast keine Regel ohne Ausnahme gibt, so folgen jetzt hier doch zwei in 12 Zügen siegreich durchgeführte Linienangriffe. Weiß: Schwarz: Morphy Conway (New York 1859) 1. e4 e& 2. f4 e!4: 3. Sf3 g& 4. Lc4 g4 5. d4gf3: 6. DI3: Lh6? (Mit 6 d5! 7. L d 5 : Sf6! hat Schwarz gute Aussicht, das ,,Ghulam-Kassim"-Gambit — so heißt es nun einmal! — zu verteidigen.) 7. 0 - 0 Se7 8. LI4: Lf4:. (Siehe Bild auf nächster Seite) 9. L I 7 f ! (Das zweite Opfer, das der f-Linie endgültig zum Triumph verhilft!) 9. Kf7: 10. Df4+ Kg7 (Er sträubt sich noch, doch hilft's ihm nicht.) 11. DI6f Kg8 12. Df7f.

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Freilegung der e-Linic Dem Durchbruch in der f-Linie folgt nun ein Einbruch in der e-Linie. Weiß:

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1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 8. c3 Sf6 4. d4 d» 5. Lb5 Se4: 6. Se5: Ld7 7. Db3 De7 8. Ddö:? (Ein gefährliches Gegenüber bedroht den weißen König. Geboten war deshalb die Rochade.) 8 Se5: 9. Db7:J (Diese „Unbefangenheit" wird drastisch bestraft.) 9 Sf3f! 10. Kfl (gf3:, Sd6f) Sg3|!



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Eine drollige Springerstellung! Die Räumung der e-Linie ist damit geglückt. 11. hg3: l ) e l t . Kleiner Lehrkurs Uber Doppelschach Sehr spaßig ist folgende kleine Geschichte, deren Verfasser uns nicht bekannt ist. Schwarz gibt dem Weißen den Bf7 und zwei Züge vor. Die Partie verläuft wie folgt: 1. e4 2. Sc3 d6 8. d4 e5 4. deö: Sc6 5. ed6: Ld6: 6. e5 Se5: 7. LI4 De7.

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„ J e t z t wollen wir mal die Dame angreifen!", sagte Weiß und zog 8. Sd5. „ B i t t e sehr", erwiderte Schwarz und setzte den nichtsahnenden Gegner mit 8 Sf3tt matt. „Nein, so war es nicht gemeint", sagte Weiß, „ich werde zunächst den gefährlichen Springer tauschen." Schwarz hatte nichts dagegen, daß der Zug zurückgenommen wurde. E s geschah also (statt 8. Sd5) 8. Le5: Le5:. „ S o " , meinte Weiß befriedigt, „und jetzt wollen wir mal auf die Dame losgehen: 9. Sd5." „ B i t t e sehr", antwortete Schwarz, und zog 9 LcSff! matt.

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Ein interessanter Bauernzug

7. c5ft! (Dieses feine Bauernopfer macht den Weg zum Mattangriff frei.) 7 feö: (Kc6 8. Ddöf 9. Db5=t=) 8. Ddöt Ke7 9. D e 5 : f . In ähnlich hübscher Weise warf Weiß in dem nächsten Spiel das Mattnetz aus.

Es ist wohl eigentlich überflüssig, immer wieder von neuem zu betonen, daß der Mattangriff ein unerhörtes Tempo haben muß, daß in der Verfolgung des Gegners keine Pause eintreten darf. In dieser Hinsicht sind auch die folgenden Blitzsiege bemerkenswert.

Weiß: Schwarz: Macdonneil Tyssen 1. e4 ea 2. f4 ef4: 3. Sf3 gö 4. Lc4 g4 5. Sc3 gf3: 6. 0—0 fg2:. (Mit diesem und dem nächsten Zuge öffnet Schwarz dem weißen Mattangriff Tür und Tor!) 7. Tf4: 16? (Siehe die vorige Partie!) 8. Dhäf Ke7 9. Df7f Kd6.

Weiß: M.Braune

Schwarz: N. N.

1. e4 e5 2.14 ef4: 8. Lc4 gö 4. h4 16 f (Wie kann man nur dem Gegner die wichtige Diagonale freiwillig öffnen! Kein Wunder, daß der Angriff nun wie ein Unwetter heranbraust. Richtig war Lg7.) 5. Dliöf Ke7 6. Df7f Kd6. (Verweilen wir einen Augenblick. Mit 7. Dd5f Ke7 ist nichts zu erreichen. Auf Entwicklungszüge wie Sc3 oder d4 schafft sich Schwarz aber mit c6 den Schlupfwinkel c7.)

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Nun endlich h a t t e Weiß begriffen, was es mit dem Doppelschach auf sich hat. Der stärkste Angriffszug im Schach ist beim Mattangriff von entscheidender K r a f t !

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10. e5fl Ke5: Dd5f.

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Ablenkung der Schutzfigur Wird ein für den Mattangriff entscheidendes Feld von einer feindlichen Figur kontrolliert, so ist kein Opfer zu schade, diesen unangenehmen Wächter wegzulenken. Weiß: Schwarz: H.Müller N. N. (Wien 1928) 1. Sf3 Sc6 2. c 4 e ö 8. Sc3 g6 (Das Fianchetto ist hier von zweifelhaftem

30 Wert, wie sich bald zeigt.) 4. d4 ed4: 6. Sdö! Lg7 6. Lg5 Sge7i (Hier mußte wohl oder übel f6 geschehen.) 7. Sd4:! (Weiß nutzt die Schwäche der gegnerischen Fianchettostellung glänzend aus!)

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7 Ld4:. Was sonst? Auf Sd4: folgt L e 7 : ; Weiß droht aber Sc6: nebst Le7:. 8. Dd4:ü Die Pointe! Der die schwarzen Felder f6 und h6 schützende Lg7 wird beseitigt. Sd4: 9. Sf6f Kf8 10. Lh6=f. 8 Auch hierzu gibt es ein Gegenstück. Weiß: Schwarz: Kmoch N. N. (Amsterdam 1934)

1. e4 et> 2. SfB Sc6 3. Lbö Sge7 4. 0—0 g6. (Das hier von Schwarz gewählte System hat seine Schattenseiten. Jedenfalls erfordert es genauestes Spiel.) 6. d4 Lg7 (ed4: war vorzuziehen.) 6. deö: Seö: 7. Se5: Leo: 8. Lh6! (Kühn gespielt. Die Verhinderung der gegnerischen Rochade ist Weiß schon einiges wert.) 8 Lb2: 9. Sd2 c6. ( L a l : 10. D a l : ist noch unerfreulicher.) 10. T b l L d 4 ? (Der letzte Fehler! E r mußte cb5: oder Sg8 versuchen.) 11. Sc4! Leo.

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ff" Der Lc5 bewacht d6. Dd4H Ld4: 13. Sd6f.

Daher: 12.

m . Im Wirbel des Mittelspiels Die D o m ä n e des Mattangriffs ist natürlich das Mittelspiel. E s entzieht sich a m meisten im Schach einer systematischen Sichtung u n d Darstellung. W i r versuchen daher nur, in großen Zügen einen Querschnitt durch, das vielgestaltige Mattgeschehen des Mittelspiels zu geben. U m aber doch einen gewissen A u f b a u innezuhalten, h a b e n wir das f a s t unübersichtliche T h e m a in drei Abschnitte aufgelockert. I m ersten Teil ist e t w a der O r t der M a t t k o m b i n a tion in den Vordergrund gestellt; im zweiten sollen besonders die die K o m bination leitenden Ideen zu W o r t e kommen, u n d schließlich ist auch der Schönheit und Originalität der M a t t f ü h r u n g bzw. Mattstellung ein Abschnitt gewidmet.

Auf offenen Linien Gegen die lange Rochade marschieren die schweren Figuren auf der a - u n d b-Linie auf. Zollner

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Koch (München 1938)

Mattgefahrdete Gebiete E s bedarf wohl keiner besonderen Betonung, daß das Gebiet der Rochade der H a u p t s c h a u p l a t z der Mattangriffe ist. Der Gegner k a n n die Rochadestellung frontal auf den Linien, seitlich auf den Reihen u n d diagonal auf den Schrägen angreifen. Ist dies alles aber anscheinend genügend gesichert, so t a u c h t auf k r u m m e n Wegen ein neuer Feind a u f : der Springer. Natürlich läßt sich k a u m ein Angriff auf ein b e s t i m m t e s Schema zurückführen, denn meist arbeiten die verschiedenen Figuren auf Linien, Reihen und Diagonalen zusammen u n d werden dabei von der eigenartigen Angriffskraft des Springers gut u n t e r s t ü t z t .

Höchste Angriffswirkung fast aller schwarzen Figuren! E s folgt eine lehrreiche Z e r t r ü m m e r u n g der weißen Rochadestellung 1 Ta2:t 2. Sa2: Se2+! Demaskierung des Läufers! 3. Kbl. Auf L oder De2: setzt Da3f nebst Db2 matt. 3 D b S f t 4. cb3: Tb3f 5. Kc2 Tb2+. In ähnlich hübscher Weise f ü h r t e nachstehend der E i n b r u c h auf b3 zum Matt. (Siehe Bild auf nächster Seite) 1 T b 3 f ! 2. ab3: TbSf 3. cb3: Dd3f 4. Ka'2 Db8:=f. Die Schachliteratur weist weit mehr Mattsiege gegen die kurze als gegen die lange Rochade auf, was kein W u n der ist. Die zwei Nullen (0—0) sind

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Wie kommt Schwarz zum entscheidenden Angriff auf h2? Sehr einfach: mit 1 Dh4I! Der schöne Zug geht, weil 2. gli4: wegen T g 6 | 3. Kill Sf2:=f nicht zu fürchten ist. Einen weiteren stolzen Triumph der g-Linie zeigt das folgende Bild. N.

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Tröster (Hamburg 1936)

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. K f l : D d l f . Der L b l kam nicht mehr zum Ziehen, und so blieb der T a l ohne Wirkung. Läufer bedrohen die Rochadestellung; Eine furchtbare Waffe im Kampf gegen die gegnerische Rochadestellung sind die Läufer. Ihre Tätigkeit kann hemmend für die feindlichen oder stützend für die eigenen Figuren sein, oft genug sogar beides zugleich. Ketting



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v. Rossem (Amsterdam 1938)

Krogius (Helsingfors 1938) 3

Der ideal postierte Lf3 schafft tödliche Mattbedrohung für den weißen König. Seine Hemm- und Stützwir-

36 kung ist so groß, daß Schwarz sich schon 1. Dh2+! 2. Kh2: T!6 erlauben darf, denn Weiß ist gegen das durch T h 6 | und T h l drohende Matt wehrlos. Ein stiller Zug nach einem Damenopfer — das macht immer wieder besonderen Effekt! Auch in dem nun folgenden Bild sehen wir ein durch schwarze Läufer sehr gefährdetes Gebiet für den weißen König. B. Engholm

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N. N. (Simultanspiel, Berlin 1941)

G. Nilsson (Malmö 1937) Wieder ist der Lf3 der ruhende Pol in der Erscheinungen Flucht. Im Verein mit seinem Kollegen auf e5 ermöglicht er folgende hübsche Mattführung: I T h 3 f ! 2. Kh3:Tli6f 8. S h 4 T M f ü 4. gh4: g 4 f . Der Hauptwitz dabei ist die Freilegung der wichtigen Diagonalen des Le5 und die Lenkung des Bg3 nach h4 zwecks Blockierung des letzten Fluchtfeldes. Nun braucht der Läufer nicht unbedingt auf f3 (bzw., ist es ein weißer, auf f6) zu stehen. Ein anderes Feld auf der Diagonalen tut es auch.

Wäre der Tf3 nicht, so setzte Sh3 matt. (Hier zeigt sich die nachhaltige Wirkung des Lc6!). Mit Tg3+ ist aber nichts zu erreichen, denn nach hg3: gewinnt der weiße König das Feld h2. Auch Sh3f Kg2 genügt nicht. Nur der unwahrscheinliche Zug 1 Tf2t führt zu dem ersehnten Ziel, zum Matt; Weiß mag sich drehen und wenden wie er will. Es folgte 2. Lf4: (2. Kf2: S h 3 f ; 2. Tf2: Telf ! nebst 3. S h 3 f ) 2 Tg2f 3. K h l TgBf 4. Tf3 Lf3:f Demaskierung des Läufers in recht ungewöhnlicher Form! Ist der Bf7 (f2) von einem feindlichen Läufer gefesselt, so bietet auch dies einen dankbaren Boden für Mattangriffe. (Siehe Bild auf nächster Seite) Zum täglichen Brot des Schachspielers gehören Mattwendungen wie die hier mögliche: 1 Df2+! 2. T!2: T c l f nebst Matt. Aber in Zeitnot und einem Anfall von Schachblindheit begnügte sich Schwarz mit 1 Lg7, was schließlich auch gewann.

37 Rodatz

ganz ohne Bauernschutz, so werden sie im erhöhten Maße mattgefährdetes Gebiet. Man fühlt in solchem Falle förmlich, daß etwas in der L u f t liegt. Budich

Heinicke (Hamburg 1936) Ebenfalls elementar ist die nun folgende Mattkombination. Foster

Dr. L. (Forst 1934)

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Der Kiebitz denkt: bei den starken schwarzen Läufern muß doch eine Überraschung drin sein, und sieht nach einigem Nachdenken den prächtigen Zug 1 Ld6ü, der zu Matt oder Damengewinn führt. Dies ist nun ausnahmsweise einmal ein Fall, wo der

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F. Berndorfer

Coggan (Boston 1937) Nach 1. Dh7+! Kh7: 2. Th5f Kg8 3. Sg6! (Aha, der „fesselnde" Läufer!) zappelte Schwarz im Mattnetz. Gegen T h 8 f ist nichts zu erfinden; Schachgebote auf d4 haben nur verzögernde Wirkung. Sind die zur Rochadestellung des Gegners führenden Läuferschrägen

M. Seibold (Fernpartie, 1937)

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Kiebitz mehr sah als der Spieler, denn dieser zog 1 Dg4: und gewann erst nach 20 Zügen. — Solche „bauernlosen" Diagonalen sind ideale Zugstraßen für die feindlichen Figuren! (S. Bild auf S. 37) Mit 1 Lh2fl 2. Kh2: Dc7| 8. K g l Dg8t kam Schwarz unwiderstehlich auf den freien Diagonalen daher. Die Springer im Rochadegebiet Die Springer suchen gegen die feindliche Rochadestellung günstige Ausgangsfelder zu gewinnen, um dann entweder für eigene Rechnung vorzustoßen oder durch ihren Opfereinsatz anderen Figuren ihrer Partei die entscheidenden Linien zu öffnen. Ein Feld, das schon unzählige Springeropfer sah, ist das Feld g6 (bzw. g3). Meist wird dadurch der feindliche hBauer gezwungen, zur g-Linie herüberzuwechseln und so die h-Linie dem Gegner preiszugeben.

hübschen Zweispringermatts nach 1. Tel: 2. Sf7+. Wohl suchte Schwarz mit 1 Tf8 seinem Schicksal zu entgehen, doch nun wurde ihm die h-Linie zum Verhängnis: 2. Sg6f! hg6:8. Del!, und mit 4. Dh4(f) kommt Weiß in jedem Falle zum siegreichen Angriff. In mehr direkter Form führte die gleiche Idee in nachfolgender Stellung zum Matt. Routilin

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Pagantoniow (Athen 1937) Der stark wirkende Lc4 und der auf der Lauer liegende Sh4 schaffen die uns nun schon bekannte Mattatmosphäre. 1. De6! Se6: lenkt den Sf8 ab, und 2. Sgßf? hg6: machte die Ba,hn für den Tf3 frei: 3. Th3f Kg8 4. Le6f KI8 5. T h 8 f . Der Springer tat still seine Pflicht! Wer diese Wendung beherrscht, wird sehr bald mattgefährdetes Gebiet als solches erkennen und sein Spiel darauf einstellen.

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U2f Khl fürchtete Weiß nicht, und im übrigen glaubte er durch die Bedrohung der schwarzen Dame Zeit gewonnen zu haben. Jedoch . . . . 1 Tf2:!!. Wer hätte sich dessen versehen? Dabei ist die Sache ganz einfach ( wenn man sie gezeigt bekommt!): 2. Dati: (Aussichtslos ist auch 2. Df2: Lf2+ 3. Kf2: Db6f nebst Db2:) 2 Tf5f! 8. Khl Sff3t! 4. hg8: Th6+. In den nun folgenden Schlußspielen



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erfährt das gleiche Springeropfer eine ganz andere Motivierung; hier bahnt nämlich ein Springer dem anderen den Weg! 1. Sg6f! Jg6: 2. Sh4!. Der zweite Springer erobert das Feld g6, was entscheidend ist. (So nebenbei ist aber auch dem Lc4 der Ausblick verlängert — das ist nicht minder wichtig!) Es folgte 2 Dd6 8. Sg6+ Kh7 4. de5:t Dc7 5. Sf8f Kh8 6. Dh7t» Sh7: 7. Sg6f. Der Zwischenzug 4. de5: vertrieb die schwarze Damé von der 6. Reihe. Wäre aber diese Stellung ein komponiertes Problem und nicht einer gespielten Partie entnommen, so könnten die zünftigen Fachleute fast von einem Plagiat sprechen. R. Backes (Trier)



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Leobschützer Schachverein (Fernpartie, 1933/1934)

Der Stellungsunterschied ist nur minimal, die Kombination genau die gleiche, der Spielverlauf identisch und die Mattstellung dieselbe. Eine Merkwürdigkeit ! Von Abarten des erstickten Matts (auf ein solches kommt ja auch das

40 Schlußbild der letzten beiden Stellungen hinaus) war schon bei früherer Gelegenheit die Rede. Hier folgt noch ein besonders origineller Fall dieser Art.

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die L a g e : 2. Se4:t Ld2: 3. Sf6!, und das Matt auf h7 ist nicht zu decken. Ein Lehrbeispiel für viele ähnliche Fälle.

N. N. (Köln 1909) Weiß hatte wieder einmal nicht rochiert, was j a stets die Mattgefahren erhöht, zumal hier, wo der Bh3 mit im Komplott gegen den weißen König ist. 1 Se4l 2. L e i . Deckt alles! Wirklich?! 2 D f 2 f ü Ein vernichtender Schlag! 8. LI2: S d 2 f ! D a s war etwas für die schadenfrohen Kiebitze ! Mit einer typischen Angriffswendung des Springers sei dieses Kapitel beendet. (Siehe Bild rechts oben) Schwarz glaubte, einen starken Zug zu tun: 1 Te4?, und beging den entscheidenden Fehler! (Richtig war Dd6!). Zwar darf Weiß nun nicht 2. Dh6:? (wegen T e l f ) antworten, und auch bei 2. T h 6 : ?Tg4: behielte Schwarz recht. Jedoch zwei elegante Sprünge des weißen Ritters wendeten blitzartig

„Mattgefährdete Gebiete" lernten wir zur Genüge kennen. Am Blick dafür soll es uns also in Zukunft nicht fehlen. Aber d a s Gebiet an sich ist tot; erst der Tanz der Figuren auf dem quadratischen Brett schafft Drohung und Gefahr, bringt Sieg und Niederlage.

Leitmotive der Mattkombinationen Wir sahen bisher schon oft schöne Opfer, überraschende Züge und tiefe Gedanken. Dem Inhalt, der Idee solcher Kombinationen wollen wir hier ein wenig nachspüren. Ins Mattnetz getrieben Den feindlichen König von einem verhältnismäßig sicheren Felde durch einen prachtvollen Opferzug in ein

41 Mattnetz zu treiben, das ist eine der häufigsten Mattkombinationen, die es gibt.

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Nach 1. Dg6+ Kf?8 (Ke7 2. Dg7f ist sowieso aussichtslos) glaubte Schwarz aufatmen zu können, zumal er selbst mit Schachgeboten drohte. Aber nun kam der Knalleffekt: mit 2. Dh7f!! wurde der schwarze König in ein vernichtendes Abzugschach gezwungen: 2 Kh7: 3. Lf74=. Ein bekanntes Mattbild! Solche blitzartigen Überfälle ergeben sich meist aus dem Kampfgeschehen fast von selbst; sie können aber auch vorbereitet („als Falle gestellt") werden. Wehe dem Ahnungslosen, der dann darauf hereinfällt! Neben dem Schaden h a t er noch den Spott zu tragen.

H. Starke (Fernpartie, 1938) Mit 1. Sg6f Kg8 2. D f 8 | Kh7 erreicht Weiß nichts, im Gegenteil! Aber auch das andere Abzugschach 1. Sfof Kg8 verspricht nicht viel; doch gerade jetzt k a n n der König mit 2. DI8fJ! in ein Mattnetz gezwungen werden: 2 KI8: (Kh7 3. Dg7£) 3. Tc8f nebst Matt. Einen nicht eben seltenen Fall zeigt das folgende Bild. Földsepp

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42 Doppelschach gelenkt!) 8 Lc8+ 4. K t l Tel f . Nach diesen einfachen Kombinationen von Hinlenkung des Königs folgen nun einige kompliziertere • Fälle, die eine lange Königsjagd mit schließlichem Matterfolg zum Inhalt haben.

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Löchner (1940 gespielt) Mit 1. Th7 + ! setzte das Matttreiben ein, das wie folgt zu einem schönen und erzwungenen Matt f ü h r t e : 1 Kh7: 2 . T h l f L h 6 3. Thß+J Kh«: 4. M 4 f gö (Dg5 Dh2f) 5. Dh2f Kg« 6. Dh&t Kf« 7. Df7=f=. Bei 2 Lh4 h ä t t e 3. De8: entschieden. Solche Formen der Hinlenkung erfordern eine gewisse Kunst der Berechnung, denn es ist immerhin eine ganze Anzahl von Zügen im voraus zu überblicken. In dieser Hinsicht können wir besonders das folgende Stück bewundern. (Siehe Bild rechts oben) Eine jener Stellungen, in denen der Spieler (hier Schwarz) die Kombination finden muß, oder er ist verloren! Schwarz, mit zwei Figuren weniger und durch Mattangriff (De6f usw.) be-

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Westler (Wien 1913)

droht, kann sich nur durch Schachgebote retten. Mit einem doppelten Turmopfer bringt er den feindlichen König in den Schachbereich seiner Dame und jagt ihn dann — fast ein Wunder! - zu Tode! 1 Tbl+! 2. K b l : T a l f ü 8. K a i : DaSf 4. K b l Da2f 5. K c l D a l f 6. Kd2 Db2+ 7. Kd8 I»c2+ 8. Kd4 Dc4f 9. Ke5 Dd5+ 10. KI6 D f 7 f l (Die Umkehr beginnt!) 11. Ke5 (Kg5 hilft auch nichts) 11 Df5f 12. K d 4 c 5 f ! (Der feinste Zug! Ein Damenschach ergäbe nur Remis.) 18. Kc3 D c 2 f . Die „Wiener Schachzeitung" bemerkte seinerzeit dazu: „Eine köstliche Treibjagd! Der König wird erst zu einem Besuch ins feindliche Lager gezwungen, dann mitSchimpf und Schande in seine Heimat gejagt und angesichts seiner Getreuen erwürgt." Auch in dem nächsten Schlußspiel k o m m t es unter Turmopfer zu einem überraschenden Einsatz der Dame.

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Gerbec (Wien 1938) Weiß setzte nach 1. Td8+ Sd8: mit dem glänzenden Turmopfer 2. T a l ! ! Dal: fort. Lehnt Schwarz ab, so bleibt ihm nur 2 Db8; allein nach 3. b6 ist er vollkommen lahmgelegt und schrecklichen Drohungen ausgesetzt. 8. e6J!. Weiß setzt im Morphystil fort; wohl oder übel muß Schwarz auch noch den Läufer schlagen. (Sofort 2. e6? hätte Se6: zur Folge gehabt; jetzt aber hängt die Dal.) 3 Df6: 4. Dd7+. (Die Jagd fängt an!) Kb8 5. Dd8f Ka7. 5 Sc8 würde zwar vorläufig den König retten, aber die Dame verlieren. 6. b6f Käß 7. DaSf Kbo. Auf Kb6: folgt 8. D a 5 f . Die weiße Dame bildet mit ihren Bauern ein unzerreißbares Mattnetz. 8. Da5f Kc4 9. D c 5 f . Daß die Hineinziehung in den tödlichen Kreis raffiniert vorbereitet werden kann, dafür ein treffendes Beispiel. (Siehe Bild rechts oben) Der Führer der Weißen schreibt dazu: „Schwarz hat die Qualität mehr; was sollte Weiß aus seiner nicht guten

A. Schlösser (Meseritz 1940) Stellung herausholen können? Vielleicht 1. Df4 Sd5 2. De5f mit Remisaussichten? Die Sache schien mir ebenso fraglich wie 1. Lb4 Se6. Nach längerer Bedenkzeit sah ich etwas Feines, einen Schwindel! Ich spielte 1. KI1IJ Was soll dieser unscheinbare Zug bedeuten? Korrekt ist er nicht! Aber ich hoffte. Und richtig! 1 Ta3s? Ein Fehler! Nach 1 Sd5 kam Weiß zu keinem Angriff (2. Dg5? De7), und der Ba3 fällt dann doch. — Jetzt ist das .Spiel für Schwarz verloren. 2. Lb4! Ta2:. Auch das noch! Es droht T a l . Nun aber fällt eine Bombe, die den Gegner schwer erschüttert: 3. Dhttfü Kh6:. Auf Kf7 folgt 4. Df8f mit baldigem Matt, doch auch nach dem Textzug wird der feindliche König zu Tode gehetzt. 4. Lf8f Kh5. Der Verfolgte nimmt schnurgerade südlichen Kurs. Kh3 8. 5. g4f Kh4 6. Le7f g5 7. SI2f Kh2: 9. L f 4 f . Jetzt sieht man, warum 1. K f l ! geschah. Ich konnte statt dessen auch 1. g4 (Ta3: 2. Lb4 Ta2: 3. Dh6f!) spielen, aber ich befürchtete, dies würde dem Gegner auf-

44 fallen, er würde Verdacht schöpfen und den Schwindel durchschauen!" — Ja, Psychologie gehört auch dazu! Damen- (bzw. Läufer-) Opfer auf h6 (h3) könnten noch beliebig viele vorgeführt werden, ist doch diese Art der Hineinlockung in das Mattnetz sehr häufig. Begnügen wir uns indes mit einem weiteren Beispiel. Carlos

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Gotti (München 1936) Schwarz hatte einen Bauern verloren, suchte aber trotzdem mit 1 Sd4J den Damentausch herbeizuführen, weil er im Endspiel Springer gegen Läufer auf ein Remis hoffte. Darauf aber hatte Weiß gerade gewartet! Mit 2. Db8t Kg7 3. Lh6f!! Kh6: 4. D18| Kh5 5. g4| Kh4: 6. Dh6 setzte er seinen unglücklichen Gegner matt! Hindernisse beseitigt Ein weiterer großer Teil der Mattkombinationen hat die Beseitigung von Hindernissen auf dem Mattwege zum Ziel. Hier spielt besonders die A b l e n k u n g bzw. H i n l e n k u n g eine große Rolle.

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Mit 1. Lf5:! efä: 2. Sf6: beseitigte Weiß das erste Hindernis auf dem Wege zum Matt; nach 2 Tff8 schien indessen alles gedeckt und, da Schwarz auch Dg5 droht, ein Weiterkommen unmöglich. Der glänzende Zug 3. Tc8t! deckte jedoch die Schwäche der schwarzen Position auf. Entweder wird nun der Tg8 oder die Dd8 „abgelenkt", so daß je nachdem Dg7=t= bzw. Df6f möglich wird. Wurde im vorigen Abschnitt der Mohyla

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Foltys (Mährisch-Ostrau 1940)

45 K ö n i g durch Opferzüge „gelenkt", so sind es nun F i g u r e n und B a u e r n ! Nach 1. Dh8f Ke7 würde 2. Dg7: mattsetzen, wenn nicht der Bf7 wäre. Dieser Bauer muß also beseitigt, „weggelenkt" werden: 2. S g 6 f ! fg'tt: 3. Sehr einfach! Eine ganz ähnliche Kombination zeigt das folgende Schlußspiel. Nowarra

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Kellstab (Berlin 1940) Nach 1. T f 8 + ! K f 8 : (sonst Dh7$) entschied wie im vorigen Bild 2. Sgöf! hg6: 3. Dh8+ Kf7 4 . H i e r hatte das Springeropfer auf g6 neben der Ablenkung des Bh7 noch den Zweck, den Lb2 zu demaskieren. Nun — „Zweckreinheit" brauchen wir j a von Mattkombinationen nicht zu verlangen! Das überlassen wir den Problemkomponisten. Waren die eben gezeigten Fälle von Ablenkung zwangsläufig, so zeigt das nun folgende Bild die gleiche Idee in Form einer Falle.

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Wendt (Swinemünde 1937) Weiß hatte im Interesse des Angriffs eine Figur geopfert, kommt aber nun nicht recht weiter. Der Le2 ist sehr lästig! Wie kann man ihn beseitigen? 1. T a f l J . Vielleicht nimmt der Gegner! 1 L f l : i . E r tut's wirklich! 2. Dh7+ Kh7: 3. T h 4 f . Nun kann der Läufer nicht mehr auf h5 dazwischenziehen! Bei Beseitigung störender Deckungen spielt sogar wie im Problem mitunter der Schnittpnnkt eine Rolle. Dr. Euwe

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Fontein (Amsterdam 1939)

46 Der T f l muß verschwinden. Schlägt ihn die schwarze Dame aber, so gewinnt der weiße König das Feld e2. 1 D d l mit der freundlichen Einladung an den Turm, zu nehmen, verfängt nicht. Daher muß der Turm über den Schnittpunkt d l gelenkt werden, so daß die schwarze Dame auf dl Schach bieten kann: 1 T e l ! 2. T e l : Ddlf nebst Matt. Man kann eine hindernde Figur dadurch ausschalten, daß man ihr eine Sperre in den Weg legt.

hinwirft und die so gewonnene Zeit zur Flucht benutzt. Im Schach gibt es die „Beschäftigungslenkung"; mit dem Schlagen einer Figur beschäftigt, verliert der Gegner kostbare Zeit. Einen einfachen Fall solcher Art: N. N.

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O. Schmidt (Obersalbach 1936)

A. M. Broer (Fernpartie, 1936) Dame und Turm decken f7. Beide schaltet der hübsche Sperrzug l . T d 7 ü aus. E s folgte 1 Ld7: (Besser war es immerhin, die Dame zu opfern!) 2. L h 7 f ! . Vermutlich hatte Schwarz dieses zweite Opfer übersehen. Der Bh7 verschwindet vom Brett und damit die letzte Deckung von g6. 2 Sh7: 3. D f 7 f Kh8 4. Sgrßf. Den Gegner beschäftigt Wer von hungrigen Wölfen verfolgt wird, kann sich manchmal dadurch retten, daß er ihnen etwas zum Fressen

Bei 1 L c 3 : dachte sich Schwarz: wieder ein Feind weniger! Aber es sind bereits zu viele Feinde aufmarschiert: 2. Lc6:!. Der stärkste Abzug des Läufers. Mit dem Schlagen dieser Figur beschäftigt, findet Schwarz keine Zeit zu Abwehrmaßnahmen (die in diesem Falle allerdings sowieso zu spät gekommen wären!). 2 De6: 3. Tgr7 ^ t. Sonst entwischt der Gegner womöglich noch über f7. 3 K£7: 4. D h 7 + . Sehr prägnant kommt dieses Prinzip nachstehend zum Ausdruck. (Siehe Bild auf nächster Seite) In der Partie folgte 1. f 6 T b 3 : 2. T g 7 f Kh8 3. ab3:, und Weiß siegte schließlich auch elegant (3 dc3: 4. T f 7 : Tg8 5. T d 8 ! Td8: 6. T h 7 | ! . Aufgegeben). Verschiedene Schachfreunde haben aber herausgefunden,

47 R. Keller

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Brinckmann (Oeynhausen 1939) daß Weiß in der Bildstellung in 4 Zügen mattsetzen konnte: 1. Dg6!t Droht Matt, so daß Schwarz den Tg3 schlagen muß. Durch diese „Beschäftigungslenkung" gewinnt Weiß Zeit zu f6. 1. . . . . Lg3: 2.161 nebst M a t t auf g7. Versucht Schwarz s t a t t 1 Lg3: 1 Lg5, so folgt nicht 2. hg5:? Tb3:!, sondern 2. Tg&:!. Wieder wird der Gegner mit der Mattdrohung auf gl beschäftigt! 2 hg5: 8. (6, nebst 4. Dg7$. Eine eigenartige Nebenpointe dieser Idee t u t sich uns nun auf. Hilse

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Mit einem weiteren hübschen Beispiel wollen wir dieses Thema beschließen.

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Nach 1 T8e2! 2. Tel:? nahm Schwarz nicht wieder, sondern nutzte die durch T e l : gewonnene Zeit zu 2. . . . . Tf2:! mit undeckbarem Matt aus. Den Weg gebahnt

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1. Tg8f? Ke7 f ü h r t zu nichts. Aber der überraschende Zug 1.16! macht das Rennen. Schlagen darf Schwarz nicht, da er nach 1 Df6: 2. Db4f sich das Feld e7 verstellen muß. Es droht aber 2. T g 8 f , so daß Schwarz zu 1 Lg2: gezwungen ist. Mit dieser Beschäftigungslenkung arbeitet Schwarz aber noch in anderer Weise Weiß in die H ä n d e : er gibt der weißen Dame das Feld g2!. 2. T g 8 | ! Kg8: 3. Dg2f nebst Matt auf g7. Ein problemartiger Schluß!

»n E. Andersen (Haag 1928)

Mannigfaltig sind die Kombinationen, einen Weg für den Mattangriff freizumachen. Wir lernten einige davon schon bei dem Abschnitt ,,Hinder-

48 nisse beseitigt" kennen. Hier folgen noch ein paar typische Bahnungs(bzw. Räumungs-) Kombinationen. G. W. Enders

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W . M. H a r t (Wettkampf 1936) Bahn frei für den T h l ! Und zwar so: 1. Df6f Kg8 2. Dg7t! Tg7: 3. Sf6f Kh8 4. hg7+ Kg7: 5. T h 7 f . Kurz und bündig. Besonders wuchtig wird der Bahnungszug, wenn die Figur einem eigenen Stein im Wege steht und nun als Störenfried beliebig abziehen kann.

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Bogoljubow (Pyrmont 1931)

Der Tf4 möchte nach h4; der Wunsch ist verständlich. Ausgerechnet der eigene Läufer steht ihm aber im Wege. Zieht sich dieser etwa nach e2 zurück, so verteidigt sich Schwarz mit Tg8 nebst Tg7 ausreichend. Also machte Weiß mit 1.16! dem Läufer einen Weg nach oben frei. Ob Schwarz nun 1 ef6: oder 1 Tj»8 antwortet — es folgt 2. Lc8ü mit Vernichtung (bei 1 ef6: 2. Lc8 droht Th4, bei 1 Tg8 2. Lc8 droht D h 7 f ) . Erst bahnte der Bauer dem Läufer — und dann der Läufer dem Turm ! Eine eigenartige zweizügige Bahnung findet sich jn dem nun folgenden Schlußspiel.

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Medrutchi (1935) Weiß könnte nach 1. Dh7f Kf8 mit 2. Lh6 mattsetzen, wenn der Bg7 und der Sg5 nicht im Wege wären. Ein doppeltes Springeropfer b a h n t dem L e i aber dennoch den Weg: J. S f 6 | ! gf6:. Das eine Hindernis ist verschwunden. 2. Dh7f K!8 3. Se6+t. Das zweite r ä u m t sich selbst aus dem Wege. 8 de6: oder fe6: 4.Lh6=(=. Wer das Ziel erkennt, findet auch einen Weg.

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Gilt es, eine gut verteidigte Stellung des Gegners zu durchbrechen und Linien zu öffnen, so müssen die Bauern voran. Ihnen obliegt die Aufgabe, den Durchbruchskampf zu führen.

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Clement (Gespielt 1941)

Mit einem typischen Durchbruch erzwang Schwarz einen hübschen Sieg. 1 g3 2. LI3. Nach hg3: hg3: wäre die Öffnung der h-Linie sofort tödlich. 2 hB!. Unerbittliche Musketiere! 8. De3 tag2:t. Schwarz läßt sich durch den weißen Entlastungsversuch nicht stören. Auf 4. Dd4: gibt es nun mit gh2$ ein seltenes Matt zu sehen. 4. Lg2: Sf4! 5. hg3:. Und jetzt würde auf 5. Dd4: folgen: Se2f 6. K h l Th2$. 5. . . . . Tg3:! Diese hübsche Pointe krönt den erfolgreichen Durchbruch. Weiß ist rettungslos verloren. 6. Tiel Tg2f 7. K f l T h l f . So bahnen Bauern ihren Figuren den Weg. Es gibt aber auch den umgekehrten Fall, d a ß die Figuren einem Bauern den Weg bahnen, nämlich einem Freibauern, der dicht vor der Umwandlung steht. 4 Richter, Schachmatt

Dr. Thelen (Berlin 1938) Mit 1. Db8!t erzwang Weiß eine schnelle Entscheidung, da Tb8: an 2. e8Df nebst Matt scheitert. Auf 1 Da4 aber sichert 2. De8f De8: 3.Td4: erst recht den Sieg. Triumph des Freibauern ! War in den bisherigen Schlußspielen die Linienöffnung bzw. Wegbahnung beabsichtigt und geplant, so zeigt uns nun ein witziger Reinfall, wie ein Spieler seinem Gegner unbeabsichtigt einen wichtigen Weg freimacht und dadurch seinen eigenen Untergang herbeiführt. Brinckmann

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Nitzel (Bergedorf 1938)

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50 In großer Zeitnot machte Schwarz, der an sich überlegen steht, die verlockende Kombination 1 DI2+ ? 2. K I 2 : S e 4 t 3. Ke3 Sc3:, die ihm einen runden Turm einbrachte. Dabei war ihm in der Hitze des Kampfes aber ganz entgangen, daß durch das Schlagen auf e4 der bis dahin tote Lc2 plötzlich lebendig geworden war: mit 4. h 7 f ! drehte Weiß den Spieß vollkommen um. Da auf 4 Kh8 5. S f 7 f folgt, gab Schwarz auf, um eine Enttäuschung reicher.

mit der Drohung Th6+. 1 Tc8. Der Klügere gibt nach, mag Schwarz gedacht haben, doch setzt der Springer nun seine Winkelriedrolle fort. 2. Sg7:I. Zertrümmerung des Bauernschutzes. Kg7:. Um auf 3. L f 6 f mit K f 6 : 2 noch eine Art Fluchtversuch zu unternehmen. Indessen . . . . 3. Dh6+!1. Zwingt den König in einen tödlichen Abzugangriff. 3 K h 6 : 4. L f ß $ . Setzte hier ein einfaches Abzugschach matt, so zeigt sich uns nun noch einmal die Kraft eines Doppelschachs.

Angriff durch Abzug Dem Abzugangriff in einfacher Form und in seiner höchsten Steigerung, dem Doppelschach, sind wir schon oft begegnet. Wir können uns daher hier mit drei Beispielen begnügen. E . Andersen

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m. Rüster (Magdeburg 1925)

machte die folgenden Züge a tempo. Allerdings verpaßte er dadurch seinen ,Zug' bei der Eisenbahn und h a t t e nun das Vergnügen, die mehrere Kilometer lange Strecke bei heftigem Schneetreiben in finsterer Nacht zu F u ß zurückzulegen. — Schachbegeisterung!" So vermeldet die Chronik. Es folgte 2 Le7 (Das Einzige!) 3. S4f6f! LI6: 4. T e 8 f t D e 8 : 5. S I 6 £ . W i r g l a u -

ben, daß diese Kombination schon den langen Fußmarsch wert war.

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Ohne die Beschwernisse eines solchen Heimweges k a m Weiß in dem nun anschließenden Spiel zu einem prächtigen Opferfeuerwerk.

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1. Sd4:! (Öffnung dere-Linie!) 1 ed4: 2. D e 2 f K f 8 3. TI7+I K i 7 : 4. L c 4 f

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Der Nachspielende fühlt sich in die Zeiten Anderssens und Morphys zurückversetzt.

IV. Mit nur wenigen Steinen Die Eröffnung und das Mittelspiel haben wir glücklich überstanden — und nun im Endspiel dürfen wir aufatmen, denn bei dem reduzierten Material sind doch Mattgefahren kaum noch zu befürchten. Unterschätzen wir diese aber nicht! Selbst mit nur wenigen Steinen lassen sich mancherlei Mattbilder zusammenbauen. Was sich dabei so alles ergeben kann, soll die folgende kleine Auswahl aus Partiestellungen und Studien zeigen.

Der eingeklemmte König Bei verringertem Material spielen Rand und Ecken eine gewichtige Rolle, spart der Angreifer doch durch diese natürlichen Hindernisse wertvolle Angriffskräfte. Von Felix Hansdorf („Schachendspiele") 8 iJP ü§ HP |H

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Weiß gewinnt — d a s wird manchem unwahrscheinlich klingen. Sind doch bei gleichem Material sogar ungleiche Läufer vorhanden. Aber die eingeklemmte Stellung des schwarzen Königs (und allerdings auch die des Läufers!) ermöglichen Weiß einen unverhofften Mattangriff: 1. L c 2 f K a 5 2. b4f Ka6 3. Kc6! Ka7. Nun ist der Läufer ganz t o t ; La7 ? durfte j a wegen 4. Ld3=t=

nicht geschehen. 4. Ld3 Ka8 5. Le4! Die Abzugsvorrichtung wird hergestellt. 5 Ka7. Auf La7 folgt 6. K c 7 $ . 6. b5 Ka8 7. bßt cbß: 8. Kbß*. Der schwarze König, am Rande und in der Ecke sowie schließlich auch durch seinen eigenen Läufer behindert, war gegen die Katastrophe wehrlos. Sehr bemerkenswert ist in dieser Hinsicht auch das folgende Endspiel des jetzigen Weltmeisters Botwinnik. Botwinnik

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Dr. Tartakower (Groningen 1946)

Schwarz hat, bei gleichem Material, dieses Endspiel bewußt auf die Mattstellung des in der Ecke eingeklemmten weißen Königs angelegt. Weil die weißen Freibauern so weit zurück sind, glückt ihm sein Vorhaben um einen Zug! 1. Sc4f. (Es drohte h4, g3 und g 2 f . ) 1 Kdo 2. Se3f Ke4 3. a4 Kd3. (Aufs neue mit einer gewaltigen Drohung: K e 2 x f 2 nebst g4—g3— g 2 f . ) 4. Sd5. (Bei 4. a5 Ke2 5. a6 K f 2 :

60 6. a7 g3 7. S d l f Ke2 8. Sc3f K d 3 9. a8D g2f k o m m t Weiß um einen Zug zu spät.) 4 Ke2 5. Sf4f Kf2: 6. Sh8:f KU! (Sehr fein gespielt. Schwarz verzichtet auf den Springer und hält lieber das M a t t auf g2 in der Stellung.) 7. Sf4 g3 8. Sg2. (Bei 8. a5 h4 9. a6 h3 wird das M a t t auf g2 effektiv.) 8 K12 9. aö h4 10. Sf4 K f l 11. Sg2 hB 12. Se3f KI2 13. Sg4f Ke2. Weiß gab auf; Schwarz hat sein Ziel, das Matt auf g2, erreicht. Ein sehr schönes Endspiel.

der schwarze T u r m Zeit braucht, bis er wieder freie F a h r t gewinnt, zu einer blitzschnellen Umgehung auszuholen. 2 Th8 8. Tgl Ta8 4. Tg8! nebst Matt im nächsten Zuge. Die Randstellung des schwarzen Königs liefert auch in dem anschließenden Partieschluß das Motiv zum Mattangriff. Dornte

In der nun folgenden Studie gleicht die schwarze Königsstellung einem verwunschenen Schlosse, zu dem es keinen Eingang gibt. Von Dr. A. W o t a w a (Wiener Schachzeitung, 1935)



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Erik Richter (Berlin 1939)

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Weiß zieht und gewinnt Der schwarze König scheint unangreifbar; die einzige Schwäche verteidigt der schwarze T u r m genügend. Der Angriff erfolgt jedoch gerade an einer Stelle, an der sich Schwarz gesichert glaubte. 1. Ta8! Zwingt den feindlichen T u r m zunächst auf ein ungünstiges Feld. 1 Th6 2. Tal! Um nun, wo

Wie soll Weiß die gegnerischen Freibauern aufhalten? Auf der verzweifelten Suche nach R e t t u n g k a m ihm plötzlich der erlösende Gedanke: 1. Kd6! d2 2. Kc7! dlD 8. T a 6 f ü ba6: 4. b6f Ka8 5. b7f Ka7 6. b 8 D f . Der Mattangriff ist stärker als alle anderen Bedrohungen, also auch als Freibauern ! Hierzu noch ein weiteres Beispiel. (Siehe Bild auf nächster Seite) Drei verbundene Freibauern sind stark; sie nehmen es mitunter sogar mit einem T u r m erfolgreich auf. Hier aber ist der Doppelbauer eine Schwäche der schwarzen Stellung. Um diesen zu schützen, m u ß sich der schwarze

61

Von J. K r e j c i k (,,1000 Endspiele")

Weiß zieht und gewinnt König am Rande einklemmen und mattsetzen lassen. 1. Lb2 Kb4 2. Kd3! Ein nicht leicht zu findender Tempozug. Das verführerische 2. La3f!? f ü h r t nur zum Remis: Kc4! (nicht Ka3:? 3. Kc3! b2 4. S c 2 f ) 3. Ke3 Kc3 4. Ld6 a3 5. La3: b2 usw. 2 a3 3. Lc3f Ka4. Andernfalls fällt Bb3. 4. Kc4 b2 5. Sb3! und m a t t im nächsten Zuge. Ein richtiges Schachrätsel wird uns nun aufgegeben. Von A. H e r b e r g (3. Preis, 1941)

Wie in der Studie von Hansdorf m u t e t auch hier die Forderung im ersten Augenblick absurd an. Bei gleichem Material ist wegen des Freibauern eher Schwarz vorzuziehen — und doch ist dieser infolge seiner eingeklemmten Königsstellung total verloren! 1. h5J vollendet die Einschließung. Bei 1 Se7 würde sich nun in 2. La3! der Witz der Studie zeigen: wegen 3. L f 8 f ! müßte der Springer stillhalten bzw. sich auf g6 opfern. Deshalb: 1 c5 2. Leä! Hält den Springer weiterhin gefangen (Se7 3. Ld6!). 2 c4 3. Lc3! Bei anderen Läuferzügen r e t t e t sich Schwarz durch c3! 4. Lc3: Sf6f! 5. Lf6: mit P a t t ! 3. Se7. Nun m u ß er! 4. Lb4 SIS. Noch ein Versuch. 5. Kf5:? Kh5: f ü h r t nur zum Remis. 5. Ld2f Aber dieses Zwischenschach klärt die Lage. 5 Kg7 6. Kf5:, und gewinnt. Ein Mattsieg war es also nicht, und doch bildete eine hübsche Mattstellung den H a u p t inhalt des Stückes! Wir beschließen den Abschnitt mit einer drolligen Stellung, die einen auf der 7. Reihe eingeklemmten König zeigt. Von K l i n g und H o r w i t z



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62 Nach 1. S g 5 f ! fg5: 2. Se5f Kf6 3. S g 4 f ! Kf7 4. e5! erweist sich die gesamte feindliche Streitmacht außerstande, das Matt durch 5. Sh6 zu verhindern. Ein humorvolles Beispiel von Selbstbehinderung!

setzung zu sehen. E s kommt deshalb darauf an, den Turm m i t T e m p o auf die a-Linie zu befördern, was mit Hilfe eines verblüffenden Damenopfers gelingt: 1 I)a5fM 2. K a 5 : T a 2 f 3. Kb4 a5=f. Sehr überraschend.

Vorbereitung des Mattnetzes

War hier die Kombination ungewöhnlich und dem Auge wohlgefällig, so zeigt sie sich nun in einer ganz einfachen Form.

Das Mattnetz ist ausgeworfen — es fehlt nur noch eine Kleinigkeit, um es zu schließen. Entweder hat der Angreifer in diesem Falle Zeit zu einem stillen Zuge — oder aber, er verschafft sich das notwendige Tempo durch Schachgebote mit oder ohne Figurenopfer. Mitunter trifft auch beides zusammen, wie in unserer letztabgebildeten Stellung. J . Podgorny

i• wmm m » m JJ§mm i B ¡Ppj§ Ü ¡ B i j§ Sp B • • t w jjl tU B m lü jip'®' jp A. Syversen (Fernpartie 1933) Ein Grenzfall zwischen Mittel- und Endspiel! Mit 1 T a 2 : würde Schwarz a.5f drohen, aber Weiß käme mit 2. T c ö t selbst ans Ruder. Auch nach 1 a 5 f 2. Ka3 ist keine Fort-

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R. L'hermet (1905)

In dieser Stellung besteht das Problem darin, den Turm ohne Zeitverlust auf die h-Linie zu bringen, um so das Mattnetz zu schließen. Das geschieht auf partiegemäßem Wege durch ein paar Schachgebote: 1. Le4f Kg5 2. T g 7 t ! K h 6 3 . T h 7 f K g 5 4 . h 4 f . E s muß also nicht immer ein Figurenopfer sein! Auch in der hierunter abgebildeten Studie wird ein Stein (in diesem Falle ein Bauer) erst durch Schachgebote „in Stellung" gebracht.

63 Von A. S e l e s n i e w (1912)

Im Remissinne scheinen die schwarzen Bauern als Gegengewicht gegen den weißen Springer auszureichen. In Wirklichkeit aber ist Schwarz nach 1. Sg3! gegen die weiße Königswanderung nach g6 und dann S f 5 f wehrlos.-

Der Springer beim Mattnetz Eine prächtige Figur beim Mattangriff ist der Springer; das läßt sich gerade bei geringem Figurenmaterial sehr schön sehen. Wir beginnen mit einer ganz einfachen Stellung.

Weiß zieht und gewinnt 1. h8f Kg5 2. h4f Kg4. Nun steht der weiße Bauer richtig. Der schwarze König durfte sich keinem Turmschach aussetzen. 8. TI8! Droht T f 4 f . 3 Tb2f. Tg3+ 4. Kf2 a2 5. b8D verliert ebenfalls. 4. Tf2 TI2+ 5. K!2: a2 6. b8D alD. Vielleicht hat Schwarz noch einige Hoffnungen (7. Df4+? Kh3!)? Jedoch: 7. D c 8 f ! Mit stillen Zügen kann mitunter auch das Mattnetz erfolgreich vorbereitet werden.

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Bethge (Frankfurt a. M. 1922)

Dr. Krejcik (Wien 1939)

Weiß schlug Remis vor; Schwarz lehnte ab und beging, wie so oft, den entscheidenden Fehler. 1. Te6f Kh5? 2. T e ö f ü S oder Te5: 8. Sf4f. Ein typisches Springermatt! In etwas komplizierterer Form wiederholt sich diese Wendung nachstehend.

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B ^B ü Ü i I i i In ' • ¡31 B Ulf ¡g§§ Kmoch (Amsterdam 1934) Mit 1 Tg6 deckte Schwarz das M a t t auf g5, erlag aber nun mit 2. Tlöf! Lió: 3. Sf4f einem Springerm a t t , an dem diesmal beide weiße Springer beteiligt sind. Opferte sich aber vorhin der Turm, um einen störenden schwarzen Bauern zu beseitigen, so t a t er es hier, um seinem Springer das Mattfeld mit Tempo freizumachen. Das Zweispringermatt ist auch ein beliebtes Studienthema. Von P a u l H e u ä c k e r (Deutsche Schachblätter 1937)

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1. e6l Sc6 2. e 7 f t Se7: 8. Sf4t. Eine der seltenen Stellungen, in denen zwei Springer das Matt e r z w i n g e n , weil der schwarze König durch seinen eigenen Springer an der Flucht gehindert wird. E s droht 4. S e ö f ; der Se7 darf wegen Sg6f nicht ziehen. Also ist 3. . . . . Scö (oder Sd4) erzwungen, wonach Weiß mit 4. Kh8! Zugzwang herstellt. Schwarz wird entweder auf e6 oder g6 mattgesetzt. Eine andere Ausnahme, in der ein Springer (bzw. zwei Springer) das Matt erzwingen können, entsteht, wenn der Verteidiger noch über einen Bauern verfügt. Hier wird Besitz zum Verhängnis, denn gerade dieser Bauer muß seinem König das letzte Fluchtfeld verstellen! Von W. v o n H o l z h a u s e n (,, Schachendspiele")

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B Mit 1. Sa3t ba3: wird der Bauer auf die für seinen König verderbliche Linie gezwungen. N u n f o l g t ' e i n typisches Tempospiel: 2. Kc2 Ka2! 3. Se2! K a i 4. Sei a2. Ob er will oder nicht! 6. SbSf. Selten sind die Fälle, in denen ein Bauer Springer werden muß, u m das M a t t zu erzwingen. Wohl die knappste Darstellung dieser Idee zeigt die folgende Studie.

65 Von P a u l H e u ä c k e r (Neue I. Z. 1938)

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(1912 gespielt; Näheres unbekannt)

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Mit 1. c8D? könnte Weiß höchstens verlieren, denn nach T a l f nebst T h l : behält Schwarz mehr als genug Material für die Dame. Deshalb: 1. Lc6:t Ta6. Die einzige Verteidigungsidee. Nach 1 Sc6: 2. c8D muß Weiß durch den h-Bauern gewinnen, denn Th2: geht nicht wegen 3. Dc6:. Bei 1. . . . . Ta6 aber hofft Schwarz auf 2. c8D mit T c 6 f gar noch zu siegen. Indessen . . . . 2. c 8 S f ! . Weiß macht sich einen Springer, und Schwarz ist matt, denn der Turm versperrt seinem König das letzte Fluchtfeld. Ein witziges Schlußspiel bringt nun das Umwandlungsthema in anderer Beleuchtung. (Siehe Bild rechts oben) Dem oberflächlichen Blick sehen die schwarzen Freibauern gefährlicher aus als die weißen. Schwarz droht sogar mit g l D T g l : dlD zu gewinnen. In Wirklichkeit aber siegt Weiß durch einen plötzlichen Mattüberfall! l . T a l ! dlD 2. Ta7+ Kb6: (Erzwungen!) 8. e8Sf!. Der Witz! Bei 3. c8D? gewinnt 5

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Schwarz. Der Springer setzt zwar nicht matt, aber er treibt den schwarzen König in das Mattnetz. 3 Kc6 4. b 5 f . Wir lassen nun eine Art Rekordstudie folgen, in der Weiß nacheinander drei Springer (!) wählen muß, um den Sieg zu erringen — gewiß keine alltägliche Angelegenheit! Von B e r n h a r d G a e r t h s „Das Matt", 1942

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Weiß zieht und gewinnt Die Stellung ist reich an Bauern, aber diese sind themabedingt. Schwarz

66 droht mit g l D oder h l D nebst D b l mattzusetzen; deshalb verstopft Weiß mit 1. L e i ! (Droht L b 4 $ ) L e i : zunächst die erste Reihe. E r hat damit die notwendige Zeit gewonnen, auch mit seinen Freibauern zu marschieren. 2. d7!hlD!3.d8S! (Nicht d8D?Lc3, und Schwarz gewinnt.) Um jetzt die Mattdrohung zu parieren, muß Schwarz die Dame wieder hergeben. 3. . . . . D h 7 4. Sb7f Db7: 6. cb7: glD. Aber sofort hat er wieder eine neue! 6. b8S! . . . . und Weiß einen neuen Springer! (Nach b8D? Lc3 kommt Schwarz wieder zuerst.) Abermals muß Schwarz jetzt die Dame opfern, um dem Matt durch Sc6 zu entgehen. 6 Dc6 7. Sc6f Dc6: 8. dc6: g8. Die dritte Dame setzt sich in Marsch . . . . 9. c7 und der dritte Springerebenfalls! 9 g2 1 0 . c 8 S ! (Nicht c8D? g l D 11. Del D i l , zum Vorteil von Schwarz.) 10 glD 11. Sd6. Endlich ist Schwarz überwältigt. Gegen das Matt durch Sb7 ist nichts mehr zu erfinden. Humor im Schach!

Mit Hilfe einer Mattdrohung kann der Spieler im Endspiel (und nicht nur hier!) Zeit oder Material gewinnen und damit den Kampf entscheiden. Weiß wollte sich nicht in eine Fesselung begeben und deckte deshalb nicht den Sd6 durch Td7, sondern spielte mit 1. Tb 7 ? auf Gegenangriff. Nun aber verlor er mit 1 Sd6! ganz unerwartet eine Figur. Wegen der Mattdrohung Sf4f nebst T d l f hat Weiß keine Zeit, den Sd6 zu retten, denn auch auf 2. Kfl käme natürlich 2 Sf4 mit der gleichen Mattdrohung. Ein eigenartiger Tempogewinn! Die Mattdrohung ist oft das letzte Mittel, einen nicht mehr aufzuhaltenden Freibauern dennoch aufzuhalten! Von F. S i m h o v i c i (Quelle unbekannt)

Die Mattdrohung als Trumpf Nikolussi



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«¡1 Dr. L. (Silandro 1937)

i Weiß zieht und gewinnt Nach 1. Ta6: Ka6: 2. Kb2 h5 ist der Freibauer nicht mehr aufzuhalten. Und doch! 8. Kc8l Erobert den Freibauern, so unwahrscheinlich dies klingt. Schwarz muß nämlich 3 Kb5 ziehen, wonach mit 4. Kd3 usw. der Freibauer und damit das Spiel verlorengeht. Marschiert der Freibauer

67 weiter, B h4, so setzt Weiß mit einer überraschenden Schwenkung seines Königs den Gegner matt: 4. Kb4! h8 5. E a 4 h2 6. b4 talD 7. böf. Eine feine Idee! Auch wenn der Freibauer nur eine Remishofinung bildet, genügt mitunter die Mattdrohung, diese zu zerstören. Heuäcker

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Mit 1. g4! konnte Weiß remis machen, z . B . 1 hg4: 2. K g 4 : Kf6 3. h5 g5 4.a6 mit folgenden h 5 — h 6 — h 7 nebst Eroberung des letzten schwarzen Bauern. Statt dessen hielt Weiß das sofortige Vorgehen der Freibauern für noch stärker: 1. a6?. Nun aber wurde er mit 1 Lg3:t 2. a7 Lf2! um das Remis betrogen, denn infolge der Drohung Le3=t= muß der stolze Freibauer daran glauben. So ein Pech, mag Weiß gedacht haben. Wir aber bedauern ihn nicht, denn warum verschmähte er das klare Remis! Wie Weiß auf hübsche Weise mit Hilfe einer Mattdrohung mindestens die Qualität erobert, das werden wir nun sehen. 5«

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Schwarz droht T b 4 : T b 4 : K c 5 f , wogegen sich Weiß einfach mit l . T a 5 verteidigen könnte. E r müßte dann aber noch ein langwieriges Endspiel spielen. Der glänzende Einfall l . T c 8 ! kürzte jedoch den Kampf sehr ab; Weiß operiert mit der Mattdrohung auf d 6 . 1 Td7 2. Tc7! Td8 3. Le7!. Das Spiel ist aus, da auch Tb3+ 4. Kc2 keine Rettung bringt. So kommt zu Erfolgen im Schach, wer Mattbilder erkennt und sie sich nutzbar macht.

Bunte Reihe Den Abschluß dieses Abschnittes bildet eine kleine Reihe interessanter und witziger Stellungen. Zugzwang regiert Ziehen zu müssen und nicht zu wollen — das ist ein bitteres Schachschicksal. Gerade mit dem Zugzwang aber lassen sich wunderbare Pointen schaffen.

68 Von H. R i n c k (Basler Nachrichten, 1926)

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VI. 8 Th7f 4. Th7:! Dh2f 5. Kg6 Dg3+ 6. Dg5+ usw. Zwar wird Schwarz nicht immer m a t t , aber der Mattangriff ist doch die Grundlage dieser klassischen Komposition! Ohnmacht einer Dame Die Dame ist die mächtigste Figur, aber nicht die wichtigste. Das wird uns beim Mattangriff immer wieder vor Augen geführt. Von H. C o r d e s („1000 Endspiele")

Weiß zieht und gewinnt Wer im Endspiel der schweren Figuren (einschließlich Damen) zuerst zum Schachbieten kommt, gewinnt meist. Hier jedoch ist zunächst für Weiß kein entscheidender Angriff ersichtlich. So scheitert z . B . 1. De3j? Kf8 2. Tf5f Kg8 3. De6f Kh8 4. Dh6f Kg8 5. Dg6f Kh8 6. Kh6 an D h 2 f . Wie Weiß aber schließlich doch gewinnt, das grenzt fast an Hexerei: 1. T c 7 f T d 7 ! (1 Kd6 2. D c 5 | Ke6 3. T e 7 f ; 1. . . . . Kf8 2. Df4f Kg8 3. Df7f usw.; 1 Ke6 2. De3f Kd5 3. Dd3f Ke6! 4. Df5f Kd6 5. D c 5 j Ke6 6. T e 7 f ) . 2. Dc5f Kd8! 3. K h 6 ü . Dieser anscheinend sinnlose Zug — einer der überraschendsten der ganzen Studienliter a t u r ! — ist der einzige, der Schwarz in Zugzwang setzt und ihm kein vernünftiges Schachgebot gestattet. Der Schachfreund prüfe: I. 3 Dc7: 4. D f 8 f ; II. 3 Tc7: oder 3 Da8 4. Df8f mit Damengewinn, I I I . 3 Ke8 4. Tc8f, desgleichen; IV. 3 Db3 (b2, bl) 4 . T c 8 f ; V. 8 T beliebig auf der d-Reihe 4. D e ' f . I

Weiß zieht und gewinnt Nach 1. L c 7 ! D e l f (Df2: 2. Kh2! ändert nichts) 2. Kh2 Df2: ist Weiß materiell hoffnungslos im Nachteil; doch nach 3. Ld6! macht sich die m a t t gefährdete Stellung des schwarzen Königs und — der Zugzwang geltend. Die schwarze Dame kann nun nicht gleichzeitig Lg3f und g3f mehr verhindern. Aber auch 3 g4 4. Le7f bzw. 3 Df4f 4. g3t Dg8: 6. Lg3$ f ü h r t zum Matt. Eine merkwürdige Zwangslage für Schwarz! Nicht reicht übrigens auch 1 g4; es folgt 2.

69 g8f Kg5 3. Lf4f »14: 4. h4f! KJ6 5. gli:, und Weiß gewinnt. Zu derselben Schlußstellung kommt S. M. K a m i n er in der folgenden hübschen Studie, die 1941 in „The Chess Correspondent" erschien.

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Von H. R i n c k (1. Preis, La Patrie Suisse 1934/35)

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Weiß zieht und gewinnt Hier wird die Zwangsstellung durch Aufopferung des Turmes herbeigeführt. 1. Tc2tDc2:. (Schwarz kann nicht gut ablehnen. Zieht er 1 Df8, um Tc5 mit den tödlichen Drohungen L e l f bzw. Ld8f zu verhindern, so geht nach 2. Tc4f Kg5 3. Ld2f Kf6 4. Tf4| die schwarze Dame verloren.) 2. Ld8+ go 3. Laöl De2. (Es drohte 4. L e l f ; auf 3 g4 folgt 4. Ld8+) 4. Lc7t Df2 5. Ld6! (Wie oben.) 5 DI4f 6. g8f! Dg3:f 7. L g 3 * . Der Altmeister der Studie, H. Rinck, hat dieser Idee noch einige feine Lichter aufgesetzt. (Siehe Bild rechts oben) 1. LI6f! g5 2. Kh2! De2: 3. Lc3ü. Nach diesem hübschen Tempozuge ist Schwarz wie im vorigen Stück im Zugzwang. Da g4 wegen 4. L f 6 f nicht geht, die Dame aber sowohl den Bg2

Weiß zieht und gewinnt fesseln als auch das Feld el bewachen muß, bleibt nur 8 DI2, doch nun ist nach 4. Le6J das Schicksal von Schwarz besiegelt. Entweder muß er L f 6 f oder Lg3=f oder g 3 f zulassen. Eine eigentümliche Brennpunktnot der schwarzen Dame! Das Wunder „Daß ich das noch gewann, war für uns beide ein Wunder!", bemerkt der Heuäcker

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N. N. (Jena 1936)

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Führer der Schwarzen zu der vorstehenden Stellung. (Der freundliche Leser wird der gleichen Meinung sein!) Weiß hat 2 Damen gegen eine und noch die Aussicht, zwei weitere zu erlangen. Es folgte 1 Dglf 2. Kh4H. Caissa hat ihn mit Blindheit geschlagen! Nach 2. Kf4! hätten sich die Schachs bald erschöpft. 2 DelfJ. Weiß hatte nur mit Df2f gerechnet. 3. DgS De7f 4. Kg4 Dg5f. Die bei dieser Simultanpartie zahlreich versammelten Kiebitze hatten ihre Sensation. („Wie viele Damen, Meister N. N., müssen sie mehr haben, um zu gewinnen!?" — Wer den Schaden hat . . . .) Ebenso wunderbar mutet der Gewinn in nachstehendem Damenendspiel an. Longhran 'Sii'

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an seine Fahnen heften können: 1. Di6! Dh3. Es ist leicht zu sehen, daß Schwarz weder tauschen noch tauschen lassen darf. Auch bei Df4 2. Kg2 d4 3. De6: g4 4. Df6t Dg5 5. f4! usw. gewinnt Weiß. 2. Df7! . Matt in 3 Zügen

Bei 1. K h l ? droht zwar auf g l und gö matt, aber mit 1 Le3! beherrscht Schwarz beide „Brennpunkte" und lacht Weiß aus. Denn dieser darf wegen P a t t nicht schlagen und h a t auch keinen brauchbaren Wartezug zur Verfügung. Mit 1. Se8l! Le8f 2. Khl! erreicht Weiß aber, daß in der kritischen Stellung S c h w a r z am Zuge ist. Der Läufer ist nun in

Brennpunktnot und muß eins der Felder g l oder gö für das Matt preisgeben. Ein für Brennpunktaufgaben typisches Tempospiel! Damit wollen wir diese kleine Betrachtung schließen.

Kleiner Streifzug durch ein großes Gebiet Das ungeheure Gebiet der Schachaufgaben aufzuteilen und zu ordnen, das ist ein Thema für ein dickes, bisher noch nicht geschriebenes Buch. Wh1 müssen uns hier mit einem ganz kleinen Ausschnitt begnügen. Umwandlungspointen Daß der Bauer, der auf die letzte Reihe gelangt, sich in eine Dame verwandelt — das ist nichts Besonderes. Wenn der Spieler aber, um ein gestecktes Ziel zu erreichen, eine geringere Figur wählen muß, so gibt dies eine hübsche Pointe. I m Kunstschach ist diese Idee oft und gern dargestellt worden. Sehr nett ist das folgende Stück, in dem Weiß zweimal hintereinander auf die starke Dame verzichten muß. Von U. S c h i r d e w a n (1941)

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Matt in 3 Zügen

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1. b8D? setzt den Gegner patt; 1. a8D? Kbö! führt ebenfalls zu nichts. Richtig ist allein 1. b8T! Die geringere Figur vermeidet das Patt und lockt den Gegner in das Mattnetz. 1 Kc7 2. a8L! Und jetzt ein Läufer! Die Dame würde wieder patt setzen, und ein Turm die Rückkehr des schwarzen Königs nach c6 gestatten. 2 Kb8: 8. Kd7 matt. Eine sehr hübsche Aufgabe ! Eine gewisse Steigerung erfährt das Umwandlungsthema in der nachstehenden Aufgabe. J e nach der Antwort von Schwarz muß ein Bauer sich in alle vier möglichen Offiziere verwandeln. Von Dr. M. N i e m e j e r (1928)

Der Kreuzschlag Das „Schlagen im Vorübergehen" ist als Problemidee nicht gerade häufig; es lassen sich aber damit ganz eigenartige Wirkungen erzielen. Von K u r t R i c h t e r (Denken und Raten 1931)



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Matt in 3 Zügen Nach 1. e7 ba6: muß Weiß einen L ä u f e r (2. e8L!) und nach 1 bc6: (2. e8T!) einen T u r m wählen, um den Gegner nicht pattzusetzen. Auf 1 b5 führt nur 2. e8Sf! (ein S p r i n g e r ! ) zum Ziel, da Weiß natürlich 2 b4f nicht zulassen darf. Lediglich 1 b6 erfordert die Umwandlung in eine Dame : 2. e8D! Eine interessante Komposition!



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Matt in 3 Zügen

Hier m u ß Schwarz nach 1. Tc5! dc5: (d5 2. c3!) 2. c4! im Vorübergehen schlagen: 2 dc3: i.V., ob er will oder nicht, und damit 3. Sc8$ zulassen. Was Weiß hier mit allen Mitteln herbeizuführen trachtet, den Kreuzschlag nämlich, das sucht er im folgenden Stück ebenso konsequent zu verhindern. (Siehe Bild auf nächster Seite) Hier d a r f Schwarz n i c h t nach l . Sa4! Ka4: (bc2: 2. b3! - Es drohte Db6f) 2. c4! im Vorübergehen schlagen, weil sein König im Schach stehen würde. (Wer's nicht glaubt, überzeuge sich durch Augenschein!) Er ist daher gegen 8. Da7 f wehrlos,

Ol Von K u r t R i c h t e r („Die Neue Gartenlaube", 1938)

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B Matt in 3 Zügen

Der Opferrekord

Raumfragen im Schachproblem Die Begrenzung des Brettes durch den Rand macht es erklärlich, daß bei Verschiebung der Stellung nach links oder rechts, unten oder oben ganz andere Möglichkeiten auftauchen. Der kürzeste Weg zum Matt wird dann fast immer ein anderer sein! Ein besonders interessanter Fall, lange zurückliegend, sei hier vorgeführt. Von L. H. J o k i s c h (1888)

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Matt in 3 Zügen

Die Lösung beruht auf Zugzwang: 1. Da8 e4 2. Da8t, bzw. 1 g3 2.Dg2! Unabhängig davon komponierte B . G. Laws fast zu gleicher Zeit das folgende Stück: Weiß: Kf6, Db0, Se5. Schwarz: Ke4, Bd5, f4. Matt in 3 Zügen. Das gleiche Material in der gleichen Anordnung — nur um eine Reihe nach links verschoben! Das ergibt eine andere Lösung. Hier fehlt links eine Linie, die aber rechts gewonnen ist: 1. Dgl! d4 2. Dhlf, bzw. 1 18 2. Df2!

Wir sind in der Partie schon froh, wenn wir überhaupt mit Erfolg opfern können. Der Problemkomponist aber hat den Ehrgeiz, den zu opfernden Stein möglichst oft schlagen zu lassen. Von J o s e f S z ö g h y (Aus einer Sammlung der besten Aufgaben des ungarischen Komponisten) • mü Ä H

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1. Dföfl! Achtmal kann die Dame geschlagen werden — achtmal wird dabei einer anderen weißen Figur der

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Weg zum Matt geebnet. (Welcher, das soll jeder selbst zu finden suchen.) Ein übermütiger Problemscherz, aber trotzdem eine durchaus ernstzunehmende Arbeit. Von A. M o s e l e y (1. Preis in einem engl. Turnier 1912)

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ö Matt in 4 Zügen

Sahen wir hier ein drolliges Anfangsbild, so ist die nachstehende Aufgabe der Schlußstellung zuliebe komponiert.

Matt in 2 Zügen

War es eben die Dame, so ist es nun der Springer, der nach 1. Se4J! achtmal zu nehmen ist. Zwei Rekordstücke, die wohl schwerlich überboten werden dürften. Drollige Stellungsbilder Manche Problemkomponisten komponieren „fürs Auge"! Der Schachfreund betrachte z. B. das folgende Bild rechts oben! „Alle Neune", möchte man da ausrufen, wenn man die schwarze Königsburg sieht. Und in der Tat ist dieses Stellungsbild als „Keglerthema" bekannt. Wenn wir uns nicht irren, ist sogar einmal ein ganzes Turnier darüber veranstaltet worden. Die Lösung: 1. D a l i d8t 2. Ke3 nebst 3. Tb5 (bzw. bei cb4:, 3. Da5t); 1 e3 2. D h l f e4 3. Dh5f; 1. . . . . c3 2. Da2f usw.

Von J . Möller (Tidskrift för Schack, 1917)

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Matt in 3 Zügen

Nach 1. Sg3 (droht S f l f ) Se3 (Sg3: 2. L c l f ! ) 2. Dd3f! Sd3: 8. Sf8f ergibt sich folgendes Mattbild:

Von C. A. G i l b e r g (1890)

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Wohlgefällig dem Auge des Schachfreundes !

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Springer- Galoppaden Daß eine so rätselvolle Figur wie der Springer die Komponisten besonders anregte, wen sollte das wundern? Von R . P e t r o f f (1866)

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Matt in 10 Zügen Der Sg7 holt den B c 4 ab, kehrt nach f5 zurück und ermöglicht so das Matt durch c3—c4. 1. Sf6f 2. Se7f 8. Sc8f 4. Sb6f 5. Sc4+ 6. Sb6f 7. Sc8f 8.Se7f 9. SI6f 10. c 4 f . Dem Schwarzen durfte keine Atempause gegönnt werden! Ein lustiges Stück. Schritt für Schritt Bedächtiges Vorgehen führt mitunter schneller zum Ziel als stürmisches Draufgängertum. Das sollen die folgenden humorvollen Aufgaben dartun. Von W . W e b e r (Die Schwalbe, 1931)

Matt in 12 Zügen 12 Züge — ein langer Weg, und doch der kürzeste zum Matt, dabei auch recht kurzweilig! 1. Sg5| 2. Sh6f (die schwarzen Züge sind gegeben) 3. Sh7f 4. Sg8f 5. Sf8f 6. Se7f 7. Sd7f 8. Sc8f ». Sb8+10. Sa7f 11. SaOf K a 8 1 2 . Sböf. Eine wilde Jagd der Springer I Einen hübschen Springer-Rundlauf hat die nächste Aufgabe zum Thema.

Matt in 7 Zügen

94

Nach dem Einleitungszuge 1. Lg4 Kc4 verfolgt der weiße König schrittweise den schwarzen, wobei er mächtig unter den gegnerischen Bauern aufräumt: 2. Kb2: Kc5 3. Kb3: 4. Kb4: 6. Kb5: Kb8 6. Kb6: Ka8 7. Td8f. War es hier ein Duell König—König, so ist es nun ein Zweikampf zwischen Läufer und Turm. Von W. W o h l e r s (Die Schwalbe, 1935)

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(Verfasser unbekannt. Veröffentlicht unter dem Titel „The Chase")



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Matt in 8 Zügen

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1. h7f. Die lustige Jagd beginnt. 1. £ ! 7 : 2. gßf Keß 3. fof Kd5: 4. e4| Kc4 5. d3+ Kb3 6. Lc2f Kb2 7. c4+ SI6 8. L ! 6 i . „The Chase" ist zu Ende... Mit einem hin- und herpendelnden Turm schließen wir diese Serie.

Matt in 7 Zügen

Damit das Abzugsmatt b2—b3 (—b4) wirksam werde, muß der Lh8 dem Angriff des T h l entzogen werden. Dabei muß Weiß aber so verfahren, daß er einen seitlichen Angriff des Turms durch Schlagen mit dem Lc2 beantworten kann. Falsch wäre also z. B . 1. Ld4? wegen Th4! Richtig ist nur das Schritt-für-Schritt-Verfahren 1. Lg7 Tgl (Th7—Lh7:) 2. LI6 TU 8. Le5 Tel 4. Ld4 Tdl 5. Lc3 Td3 6. Ld3: bei. 7. b 8 f . Ein neckisches Spiel! In dem folgenden witzigen Stück treiben 5 Bauern und ein Läufer den König Schritt für Schritt in das Mattnetz.

Von K . P i l t z (Bremer Zeitung, 1938)

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Matt in 7 Zügen

95 Hier handelt es sich für den weißen T u r m darum, den schwarzen a - B a u e r n mit M a t t schlagen zu können, ohne vorher die schwarzen Figuren in der rechten E c k e freizugeben. E s ent-

wickelt sich ein lustiges Versteckspiel: 1. T a l a6 2. T f l ! a5 3. T a l a4 4. T f l ! a3 6. T a l a2 6. T U ! a l D 7. T a l * . W e r da nicht vergnügt schmunzelt, dem ist nicht zu helfen!

VII. Hundert Jahre Mattgedanken Den Gegner schachmatt zu setzen, kann man auf zwei Arten anstreben: durch direkten unmittelbaren Königsangriff (E. J . Diemer nennt dies: „Vom ersten Zuge an auf Matt spielen") und durch mittelbares Positionsspiel (zunächst Schwächung der gegnerischen Stellung, erst dann das Spiel auf Matt). Die klassischen Meister, allen voran der deutsche Großmeister Adolf Anderssen (1818—1879) und das amerikanische Schachwunder Paul Morphy (1837—1884) waren in erster Linie Kombinationsspieler. Ihnen ist die große Verbreitung des Schachspiels, sein geheimnisvoller romantischer Schleier, der wahrhafte Glanz des königlichen Spiels vor allem zu danken. Ein echter Ritter vom Geiste, ein Priester alles Schönen, so glänzt Anderssens Bild hell in unsere Zeit herüber. Solange Schachspieler leben, wird man seinen Namen nennen und den schöpferischen Genius bewundern, der aus seinen Kombinationen spricht. (Dr. H. von Gottschall, 1912.) Ähnliches gilt aber auch von Paul Morphy, der Anderssen im Wettkampf schlug. Ihr Nachfolger war Wilhelm Steinitz (1836—1900), der erste inoffizielle Weltmeister, dessen Wandlung vom Kombinations- zum Positionsspieler die moderne Epoche der Schachauffassung einleitete. Die von ihm entwickelten strategischen Ideen („Steinitz war ein Denker." Dr. E . Lasker) wurden besonders von Dr. S. Tarrasch und A. Nimzowitsch ausgebaut und im Laufe der Zeit immer mehr verfeinert. Plötzlich war daher nicht mehr vom Schachmatt die Rede, sondern von anderen, scheinbar nebensächlichen Din-

gen: schwachen Bauern, starken Feldern, offenen Linien und dergleichen mehr, was einige Schachautoren (u. a. Franz Gutmayer) in begreiflicher Reaktion als „Dekadenz" bezeichneten. Mit Unrecht, wie sich inzwischen herausgestellt hat. Nur darf man weder das eine noch das andere exklusiv betrachten. So sagte Dr. Tartakower von dem langjährigen Weltmeister Botwinnik: Nach unserem Dafürhalten liegt das Hauptgewicht seines Talentes darin, daß er das Taktische mit dem Strategischen meisterhaft zu verbinden versteht. Aber alle Schachkunst der Welt nützt nichts, wenn man nicht mattsetzen kann. Streiten wir uns deshalb nicht über die Methoden; Recht hat, wer mattsetzt, mag er sein Ziel nun auf klassische oder moderne Weise erreichen. Es wäre langweilig, immer gleichen zu treffen. In der der Systeme beruht der Zauber unseres Spiels. (Paul

nur auf seinesMannigfaltigkeit unvergleichliche Keres, 1937.)

Dem wirklichen Genie stehen immer noch alle Wege offen. Unvergessen bleibt A. Aljechin (1892—1946), Weltmeister von 1927—1936 und 1937—1946, ein Spieler mit unerschöpflicher Phantasie, brennendem Ehrgeiz und glänzenden Kombinationen. Aljechin spielt Sonnenschach. (Dr. Tartakower.) In neuerer Zeit ist man dank Aljechin, Keres, Bronstein, Reschewsky, dem jetzigen Weltmeister Smyslow und anderen hervorragenden Vertretern der Schachkunst (insbesondere auch der modernen

96 sowjetischen Schule) von einer einseitigen Bevorzugung des Positionsspiels längst wieder abgekommen. Mittel zum Zweck (des Mattsetzens) ist es natürlich geblieben, aber man huldigt heute doch auch wieder mehr dem Wahlspruch: Probleme stellen und mattsetzen. Denn: die Theorie allein macht es nicht; Phantasie und Ideenreichtum gehören nun einmal unverrückbar zum guten Schachspieler. Das Schachspiel ist schwer, und doch ist es leicht, wäre nur das Denken nicht so schlimm! Das Schlimmste aber ist, daß

auch das Denken nicht hilft; man muß von Natur richtig sein, so daß die guten Einfälle immer vor uns dastehen, und uns zurufen: da sind wir! (Adolf Albin, 1899.) * Um dieser Einfälle wegen wurde dieses Büchlein geschrieben. Es soll die Mattgelüste anstacheln und die Mattphantasie anregen. Denn es gibt für den Schachspieler nichts Schöneres, als am Ende der Partie zum Gegner sagen zu können: Sie sind Schachmatt I