Kurt Richters beste Partien: Romantisches Angriffsspiel im Schach [2, Aufl., Reprint 2020] 9783112318478, 9783112307205


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German Pages 162 [184] Year 1960

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Table of contents :
Vorwort
Inhaltsübersicht
Der „Rekord“
Im Reiche der „französischen“ Partie
Sizilianische Katastrophen
Skandinavischer Bilderbogen
Spanische Romanzen
Richters Eröffnung
Buntes Allerlei
Kurzgeschichten
Stellungsbilder
26 Schachrätsel
Lösungen
Die Gegner Richters
Eröffnungstabelle
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Kurt Richters beste Partien: Romantisches Angriffsspiel im Schach [2, Aufl., Reprint 2020]
 9783112318478, 9783112307205

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A. Brinckmann • Kurt Richters beste Partien

ALFRED

BRINCKMANN

Kurt Richters beste Partien R O M A N T I S C H E S A N G R I F F S S P I E L IM SCHACH

2., E R W E I T E R T E U N D V E R B E S S E R T E

AUFLAGE

M I T M E H R ALS 1 0 0 PARTI E B E I S PI E L E N , EINIGEN SCHACHAUFGABEN

U N D 15 B I L D E R N

W A L T E R D E G R U Y T E R & CO. V O R M A L S G. J . G Ö S C H E N ' S C H E V E R L A G S H A N D L U NG J. G U T T E N T A G , V E R L A G S B U C H H A N D L U N G G E O R G R E I M E R . K A R L J. T R O B N E R . V E I T & COMP.

B E R L I N 1961

© Copyright i960 by Walter de Gruyter & Co., vormals G . J . Goschen'sche Verlagshandlung, J . Guttentag, Verlagsbuchhandlung, Georg Reimer, Karl J . Trübner, Veit 6c Comp., Berlin W 35 Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der photomechanischen Wiedergabe, der Herstellung v o n Mikrofilmen und der Übersetzung vorbehalten — Archiv-Nr. 53 57 60 — Printed in Germany Satz und Druck: Walter de Gruyter «c Co., Berlin W 35 Gestaltung des Umschlages: Rudolf Wiesner, Berlin

Vorwort Bei der Bearbeitung der Partien Richters fühlte ich mich oft genug an die bekannte Anekdote von Brahms erinnert, derzufolge er auf das Manuskript mit den Noten zu dem Walzer „An der schönen blauen Donau", das ihm Strauß zur Begutachtung vorlegte, geschrieben haben soll: „Leider nicht von Brahms!" Ja, wer wollte wohl über den Wert der Richter-Partien richten? Sie sprechen jedermann an, ob Lehrling, Geselle oder Meister und sind darum wie wenig andere berufen, für das Schach zu werben. Die zweite Auflage des Buches ist gegenüber der ersten wesentlich vermehrt worden, vor allem enthält sie auch Richters Probleme (oder „Schachrätsel", wie er sie selbst nennt). Das Buch erscheint zu einem Zeitpunkt, da der Meister das 60. L e b e n s j a h r v o l l e n d e t (geb. 24. 11. 1900); Anlaß genug, ihm für das, was er uns allen mit seinen schachlichen Leistungen gegeben hat, herzlichst zu danken. Richter zählt zu den wenigen Schachpersönlichkeiten, die sowohl als Schachmeister wie auch als Schachkünstler und Schachschriftsteller Bedeutendes zu leisten vermochten. Ich darf sicher sein, daß die Leser an „Kurt Richters besten Partien" ihre helle Freude haben und zugleich meine Versuche, sie zu kommentieren und zu deuten, nachsichtig beurteilen werden. Kiel, im September i960

Alfred Brinckmann

Inhaltsübersicht Vorwort

V

Der „Rekord" Im Reiche der fran2ösischen Partie

i ....

3

Sizilianische Katastrophen

34

Skandinavischer Bilderbogen

48

Spanische Romanzen

53

Richters Eröffnung

68

Buntes Allerlei

81

Kurzgeschichten

121

Stellungsbilder

139

26 Schachrätsel

152

Lösungen dazu

159

Die Gegner Richters

161

Eröffnungstabelle

162

Der

„Rekord"

Wie bei andern Sportarten spricht man manchmal auch bei einem Schachmeister von einem „Rekord"; gemeint sind natürlich seine rein zahlenmäßigen Erfolge in einem längeren Zeitraum. Mir erschien dies immer nicht so wichtig, mich interessierten stets vor allem die schachlichen Leistungen. Aber einerlei I Man wünscht etwas von meinen Turnieren zu wissen. Nun, ich habe darüber nicht Buch geführt, und halte auch eine lückenlose Auffuhrung für absolut überflüssig. 1922 gewann ich zum ersten Male die Berliner Meisterschaft und dann in den weiteren Jahren noch wiederholt (zuletzt auch noch einmal 1948, also nach dem Kriege). Mein erster auswärtiger Start, Oeynhausen 1922 Hauptturnier, war ein „Durchfall"; ich blieb in der Vorgruppe hängen. Etwas besser ging es in Frankfurt a/M. 1923, wo ich zwar auch nur mit Ach und Krach in die Siegergruppe kam, dann dort aber hinter Blümich den 2. Platz belegte. 1928 nahm ich an einem internationalen Pokalturnier (Schweizer System) in Wiesbaden teil und gewann den Pokal; er steht noch immer wohlbehalten im Schrank. 1929 war mein erster Start in der Meisterschaft von Deutschland; mit vier Niederlagen en suite fiel er nicht gerade ermutigend aus. Dann kam ich aber doch noch auf 50%. Erst 1935 (Aachen) gelang der große Wurf: die Meisterschaft von Deutschland. Das bedeutete gleichzeitig das Spitzenbrett an der Münchener Schacholympiade 1936 (1958 nahm ich nur als stellvertretender Turnierleiter teil. So ändern sich die Zeiten I). Vorher hatte ich schon auf den Olympiaden von Hamburg 1930 und Prag 1931 in der deutschen Mannschaft mitgewirkt. An den Turnieren um die deutsche Meisterschaft beteiligte ich mich auch späterhin mit wechselnden Erfolgen fast regelmäßig. Mit Bad Oeynhausen und (später) Bad Pyrmont sind auch schöne Erinnerungen verknüpft. Mit internationalen Meistern wurden auch außerhalb der Schacholympiaden oft die Waffen gekreuzt. Greifen wir einige Turniere heraus: 1934 (Nordisches Meisterturnier Bad Niendorf) Stahlberg 8, K. Richter 7 % , Ahues 61/2, Bj. Nielsen, Reinhardt je 6, Lange, Stolt% je 5 1 / 2 usw. 1935 (Zoppot, Länderkampf Deutschland—Schweden) Stahlberg 6x/2, Stolt£ 5, K. Richter 4 1 / 2 , Bogoljubow 4. Schweden siegte knapp 17:15. B r i n c k m a n n . Richten beste Partien

1

1936 (Podebrady) Flohr 13, Dr. Aljechin iz1^, Foltys n , Pirc, Stahlberg je i o 1 / ^ Eliskases, Frydman je 9 1 / 2 , Pelikan, K. Richter je 9, usw. „Infolge eines Schwächeanfalls in der Turniermitte verlor der deutsche Meister Richter drei Partien hintereinander" (damaliger Zeitungsbericht). Der „Schwächeanfall" war eine solide Fischvergiftung, an die ich heute noch mit Schrecken zurückdenke. Nach so langer Zeit wird man mir wohl nicht eine „Entschuldigung" zutrauen; ich erwähne dies auch nur, um zu zeigen, daß ein „Rekord" nicht immer nur auf schachlichen Leistungen beruht. 1938 (Berlin, deutsch-österreichisches Freundschaftsturnier) Becher, Reilstab je 5, Michel 41j2, Eliskases, K. Richter je 4, usw. 1939 (Stuttgart, Reichsgartenschau-Turnier) Bogoljubow ~!1/2> K. Richter 7, Eliskases, Engels, Kieninger, Prof. Vidmar je 61/2, Foltys O. Kelly 5. 1941 (München) Stolt£ 12, Aljechin, Lundin je io 1 / 2 , Bogoljubow Bj. Nielsen, K. Richter je 9, Foltys 8 usw. 1942 (München) Dr. Aljechin i1/^, Keres 7 1 / 2 , Bogoljubow, Foltys, K. Richter je 7, Barc^a 5 x/2, Klaus Junge 5 usw. Etwas wehmütig ist so ein Rückblick auf vergangene Zeiten; und Paul Keres traf zweifellos den Nagel auf den Kopf, als er 1958 beim Wiedersehen auf dem Münchener Schacholympia zu mir sagte: „Nun, wiehert das alte Schlachtroß nicht mehr?" Zweifellos ist ein Blick hinter die Kulissen einer solchen Riesenveranstaltung (in der Turnierleitung) ganz interessant; dennoch geht nichts über den Kampf am Brett mit all seinen Überraschungen, Aufregungen, Freuden und Leiden. Nun fragt man sich nach soviel Jahren, ob man nicht besser getan hätte, mehr Schach zu spielen und weniger über das Schachspiel zu schreiben. Denn gerade die schriftstellerische und journalistische Tätigkeit im Schach ist dem Spiel am Brett abträglich. Aber Freude macht das eine wie das andere, und schließlich bereue ich es nicht, dem Schachspiel soviel Zeit geopfert zu haben — zum Ruhm und zur Ehre Cai'ssas. Berlin, den 1. Oktober i960

2

Kurt Richter

Im Reiche der „französischen" Partie In dem von ihm selbst herausgegebenen „Schach-Olympia München 1936" (I, S. 1 3 1 ) schreibt Richter: „Man sieht jetzt viele Sturmsiege gegen die französische Verteidigung. Wir glauben zwar nicht, daß die französische Eröffnung fragwürdig ist, möchten aber doch betonen, daß sie sich nicht für jeden eignet. Sie erfordert kaltblütige, ruhige und absolut sichere Spielführung, ist also etwas für den, der die Verteidigung liebt und sich in ihr wohlfühlt." Ja, aber wie schwer es die Verteidigung hat und ein welch glänzendes Betätigungsfeld sie demjenigen bietet, der anzugreifen versteht, dafür kann es keine eindrucksvolleren Zeugnisse geben als die Partien, welche die folgenden Seiten dieses Buches zieren.

I. Ein schwieriges Problem Die Spielweise 1. e2—e4 trj—e6 2. d2—d4 dq—d5 3. S b i — c j Sg8— f6 4. Lei—g? Lf8—e7 5. L g 5 x f 6 1 x 7 x f 6 §



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wm w m vfff^/y.

18.

Sd5—f4!

Die Widerlegung des Läuferzuges. Die Hauptvariante lautet: 19. Dd2 x d7 Sf4 x e2f 20. K g i — f 2 Se5 x d7 21. LC5 xf8 Se2 x c i oder 21. Kf2 xez Tc8 XC5.

41

19. Dd2—ej 20. De3Xe2

Sf4xe2f Sej—dj!

Ein umfassender Zug. Sbj hängt, LC5 hängt und T c i hängt! 21. T f i — d i Auch 21. Tci—di rettet nichts mehr: 21. . . . TC8XC5 22. T d i x d j und der unglückliche Sb5 fällt. 21. . . . Sd3 x ci 22. De2—fi Sei—dj. Ruhmreiche Rückkehr! 23. LC5 x f 8 a) 23. Tdi x d3 Dd7 x ; b) 23. D f i x d 3 D d 7 x d 3 23. Tdi x d 3 Tc8 x C5. 23. . . . Lgy—d4f Der Vollstrecker. 24. K g i — h i Sd3—f2*J* Weiß gab auf (2 5. Df 1 x f 2 Ld4 x f 2 26. Tdi x dy Tc8—ci nebst matt).

IV. Andere Spielweisen Partie Nr. 29 Weiß: K. Richter

Schwarz: W. Koch

Meisterschaft von Berlin 1928 c 1. e 2—e4 7 c5 ej—e6 2. Sbi—C3 3- g2—g3 Dd8—C7 4. I i i g2 d 7 —d6 5. d2—d3 b7-b5 6. Sgl—e2 Lc8—b7. 7. 0—0 Der absonderliche Aufbau, auf den Schwarz verfallen ist, wird schwerlich Nachahmer finden.

42

8. 9. 10. 11. 12. 13.

f2—f4 f4—f5 SC3—ci 5! e4xd5 a2—a4 a4—a;!

Sg8—16 e6—e5 Lb7xd5 Sb8—d7 bj-—b4 Ta8—b8

Um Tb8—bj zu spielen. 14. C2—C4 15. h2—h3

Lf8—ej

Eine stille Andeutung, daß für den Fall der kurzen Rochade sofort eine Bauernwalze in Bewegung gesetzt werden wird (g3—g4). h7-h5 Er will unter keinen Umständen g3 —g4 haben. Selbstverständlich bringt Schwarz sich damit endgültig um die Möglichkeit der kurzen Rochade und muß jetzt mit seinem König einen schwerfälligen Marsch zum Damenflügel antreten. Im Schutze der verriegelten Bauernstellung scheint das aber ganz unbedenklich zu sein. 16. Kgi—h2 17. T f i — e i

Ke8—d8 Kd8—c8

Wollte Schwarz eine Öffnung der Stellung nicht zulassen — und das war zum mindesten vom praktischen Standpunkt aus ratsam —, dann tat er besser, zuvor mit Th8—e8 den Läufer e 7 zu decken. 18. d3—¿4! Denn diesen Vorstoß hat Weiß jetzt wegen des ungedeckten Läufers e 7 gratis und franko (cj odere5 xd4, —Se2 x d4). 18. . . . 19. d4xe5

Kc8—b7 Sd7Xej

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2o. Se2—d4 Droht Tei x n e b s t d5—d6f. 20. . . . Sf6—g4f 1 Am besten. Entfernt sich der König aus der tückischen Läuferschrägen: 20. . . . Kby—ay, so folgt gleichwohl 21. T e i x e j und auf d ö x e j 22. Sd4 —c6f Kay—by 23. Sc6xe7 Dc7Xe7 24. d5—d6f. 21. h3Xg4 Se5Xg4f 22. Kh2—gl C5 x d4 23. C4—cj Alle Minen sollen springen, damit der Lg2 lebendig werde. 23. . . . Le7—£61 24. Lei—f4 So stark dieser Zug aussieht und so sehr der Partiefortgang ihn rechtfertigt, er ist nicht der beste, im Gegenteil sogar hätte er zu einer Gefahrenquelle werden können. Eine Prüfung der Stellung ergibt, daß 24. cj—c6f erfolgen mußte, was allerdings gleichbedeutend mit dem Verzicht auf die mit Fleiß erstrebte Öffnung der Läuferdiagonale g2—a8 war. Immerhin blieb Weiß auch darauf wegen des fest verwurzelten Vorpostens c6 und der Schwäche der Bauern a6 und b4 in der Vorhand.

24. . . . DC7XC5 Mit dem überraschenden Zuge 24... . d4—d3 hätte nämlich Schwarz den Gegner vor die peinliche Aufgabe gestellt, wie er den Drohungen Dc7xc5f und Lf6—d4f begegnen wollte. Schaltet Weiß 25. cj—c6f ein, so wäre nach 25. . . . Kb7—a8 nichts geändert, da jetzt D C 7 — m ö g l i c h würde. Und auf 25. Lf4xd6 hätte Schwarz mit 2 5 . . . . Lf6—d4f 26. Kgi —hi (Kgi—fi, — Sg4—h2 matt) Sg4 •—f 2-f 27. Khi—h2 Sf2—g4f das Remis in der Hand. 25. Tai—ci Dcjxa5 Nun ist es für d4—d3f zu spät: 26. T c i x c j Lf6—d4f 27. Lf4—e3 Sg4xe3 28. Ddixd3 Ld4XC5 29. Kgi—hi. 26. Lf4 x d6 Tb8—c8 27. Ld6—c7! Das Ziel ist erreicht, der Läufer g2 greift entscheidend ein. 27. . . . Da5—b5 28. dj—d6f Kb7—a7 29. Tei—67! d4—d3 Lf6 x ej, — Ddi x d4f. 30. LC7—b6f! Aufgegeben. (Ka 7 xb6, Te 7 —b 7 f). Partie Nr. 30 Weiß: K. Richter

Schwarz: Elstner

Berliner Meisterschaft 1932 1. 2. 3. 4.

e2—e4 Sgl—f3 d2—d4 Sf3 x d4

C7—C5 cj—e6 cjxd4 Sg8—f6 43

L 1 W m/m m9 &

j. Sbi—cj Lf8—b4 B#B 6. Sd4—bj i Es darf heute als entschieden gelJJ ten, daß die von Schwarz gewählte iü • Spielweise wegen 6. e4—e5 — damals JJ 11 i • §f noch nicht genügend untersucht •—• I zu seinem Nachteil ausschlägt. HinP p gegen bereitet ihm 6. Sd4—b5 keine II H 1 Schwierigkeiten. B B H BäS 6. . . . o—o 7. az—a3 Lb4XC3f 23. Se4xf6f! 8. Sb5Xcj dy—d5 Angesichts der geringen Zahl der 9. e4—ej Sf6—d7 Kräfte, die Weiß im Gefecht hat, ruft 10. Lfi—dj Sd7Xe5 dieses Springeropfer zunächst ungläu11. Ldjxh7f Kg8xh7 biges Erstaunen hervor. 12. Ddi—h5f KI17—g8 IJ. Dhjxej Sb8—c6 23. ... g7Xf6 14. De5—g3 Dd8—f6 24. Tfi—f3 Tf8—d8 15. o—o Sc6—d4 Um den König Luft zu schaffen. Solider war Lc8—d7 Wie gefährdet die schwarze Stellung 16. Lei—gj Df6—g6 ist, zeigen die folgenden Varianten: 17. Dgj—f4 Sd4—c6 I. 24. ... Df7—h7 25. Tf3—g3f Er kehrt lieber zurück, als sich in Kg8—f7 26. Lh4xf6! Kf7 x f6 27. Feindesland zu verirren: 17. ... Sd4 De2—e5f Kf6—£7 28. De 5—07t XC2 18. Tai—di!. nebst DC7 X h7. II. 24. ... Sb2—C4 25. Tf3—g3f 18. Df4—dz Sc6—ej Kg8—h7 26. De2—d3f f6—£5 27. 19. f2—£4! Se5—C4 Tg3—h3 mit scharfem Angriff. 20. Dd2—e2 ij—f6 Lg5—h4 Dg6—£7 25. f 4 -f 5 ! Auf 21. ... Sc4xb2 hatte Richter Das ist der Witz der Kombination. 22. £4—fj geplant. Aber eine klare Die Diagonale d2—h6 soll freigelegt Fortsetzung wäre nach 22. ... Dg6 werden, gegebenenfalls auch die e•—if für Weiß nicht ersichtlich, und Linie. Schwarz muß sich erklären, darum hätte Schwarz besser getan, da unmittelbar f 5 x e6 und TE3 x f6 sich auf diese Fortsetzung einzu- droht. lassen. 25. ... e6—ej 22. SC3—e4! Sc4xb2 Nicht besser ist 25. . . . eöxfj. Es Oder 22. ... d5 xe4 23. De2XC4 würde folgen: 26. Tf3—g3f Kg8—f8 £6—£5 24. Tai—di Lc8—d7 25. Tdi (falls 26.. . . Kg8—h7, so 27. Lh4xf6 —d6 mit überwältigendem Druck in Df7 x f6 28. De2—h5f Df6—h6 29. Dh5—f7f Kh7—h8 30. Tg3—g6) der d-Linie. 44

27. D e 2 — ä z mit der Doppeldrohung D d 2 — h 6 f und D d 2 — b 4 f . 26. T f j — g 3 t Kg8—f8 Oder 2 6 . . . . K g 8 — h 8 27. LI14 x £6f nebst De2—h5f bzw. 26. . . . K g 8 — h 7 2 7- T g 3 — g 6 . 27. De2—d2l Kf8—e8 28. Dd2—h6 Df7—f8 2 9- T g j — g 7 Td8—d7 30. D h 6 — g 6 f Td7—f7 3i- T g 7 — g 8 . Damit ist der Kampf zu Ende. Was noch folgt, ist ohne Bedeutung: 31. . . . D f 8 x g 8 32. D g 6 x g 8 f Ke8 — e 7 33- g 2 — g 4 Sb2—C4 34. g4—g5 Sc4—d6 35. g5—g6 Tf7—f8 36. D g 8 — h 7 f Sd6—f7 37. D h 7 — g 7 Lc8 x f 5 38. D g 7 x f 6 f . Aufgegeben.

Partie N r . 31 Weiß: K. Richter

Schwarz: Maaß

Berliner Meisterschaft 1952 1. e2—e4 crj—C5 2. S g l — — d 6 3. L f i — b 5 f S b 8 — c 6 4. b 2 — b 4 . Z u neuen Ufern . . . . 4. . . . C5 x b 4 5. d2—d4 L c 8 — d j 6. o—o D d 8 — 8 5 . Wenn schon ein Damenzug, dann war der nach b6 vorzuziehen. Auf a5 steht die D a m e recht exponiert. 7. L b 5 — d 3 g 7 — g 6 . E i n anderer Aufbau bot sich Schwarz in der Z u g f o l g e c j — e 6 , L f 8 — e j , Sg8—f6 usw. In Frage kam daneben 7. . . . d6—d5. D o c h ist auch der Textzug noch kein Fehler. 8. d4—d5 Sc6—e5 9. d 6 x e 5 10. a 2 — a j ! erj—e6.

Sf3xe5

Dies führt zu einer bedenklichen, wahrscheinlich schon entscheidenden Schwächung der schwarzen Stellung. E r hätte einfach auf a3 schlagen und sich alsdann mit der D a m e nach C7 zurückziehen sollen. 11. L e i — b 2 b 4 x a 3 12. S b i x a j f7—f6. Anders ist Be5 nicht gut zu decken. So würde 12. . . . Da5—C7 sehr stark mit 13. Sa3—C4 beantwortet werden (13. . . . Lf8—d6 14. Sc6 x d6f DC7 x d6 15. f2—f4). 13. L d j — 0 4 ! Die versteckte Einleitung zu einer weit berechneten Kombination. 13. . . . T a 8 — d 8 . E i n biederer Z u g , wie es scheint, da Schwarz nach 14. d5 x e6 L d 7 x e6 15. L C 4 — b j f mit dem K ö n i g nach f 7 entweicht und leidlich stünde. Allein, Richter hat seine Ziele höher gesteckt. 14. d5 x e6 L d 7 x e6.

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15. L c 4 x e 6 ! x di.

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16.

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Für die geopferte D a m e hat Weiß nur T u r m und Läufer, von dem wenigen an Bauern abgesehen, doch

45

bürgt die schlechte Königs Stellung von Schwarz für dauernden Angriff. 16. . . . Das—b6 17. L e 6 — L f 8 —C5 18. Sa3—C4 D b 6 — c j 18. . . . L c 5 x f r f würde wegen 19. K g i — f i Db6—cj 20. Lb2— eine Figur kosten. 19. Lb3—a4f -—ej! LC5 x e j .

Ke8—20.

SC4

Der Springer drohte aufdringlich zu werden und mußte daher verschwinden. 21. f2 x e3 h~i—

Oder 21. . . . Sg8—h6 22. Lb2—ajf Key—e6 (22. . . . K e y — i j 23. T d i —dy) 23. La4—b3f nebst Matt. 22. L a 4 x b 5 Sg8—h6 23. L b 2 a3f Ke7—e6 24. La3—04! Droht Tai—a6f. Dagegen hülfe auch 24. . . . Ta8—b8 nichts, wegen 25. T a i x a y ! Dc7Xa7 26. —C4 matt. 24 Th8—d8 25. T d i x d8 DC7 x d8 26. Lb5—C4f Schwarz gab auf, da er die Dame verliert und dann um eine Figur ärmer wäre.

Angreifen, beunruhigen, drohen, drängen, das ist Richters Weise. Es ist nicht so, daß seine Partieführung von Apollinischer Klarheit wäre, daß innere Ruhe und Ausgeglichenheit von ihr ausginge, vielmehr wird sein Planen und Handeln immer wieder durch unvermutete, oft krause, aber stets reizvolle Einfälle unterbrochen. Ein ewig unruhiger Spürwille ist an der Arbeit, eg irrlichtert in seinen Partien. Eleganz ist daher eigentlich auch kein Hauptkennzeichen des Richterschen Stils. Alles in allem hat man das Gefühl, eine stoßweise sich entladende, unerschöpfliche Energiequelle vor sich zu haben. Seine Kombinationen kommen wie Pfeile aus Gewitterwolken. Zwar sind sie oft gewagt, und es mag auch an und ab ein ganz klein wenig Falschmünzerei im Spiele sein, allein da nun einmal das Wagen das Element des Kampfes ist und außerdem dem Angriff von Natur aus ein Übergewicht über die Verteidigung innewohnt, entspringen die Leistungen Richters eben dem Stil des echten Kämpfers, den Gefahren und Rückschläge nicht anfechten. Der kluge Rat, man müsse bei jeder seiner Kombinationen genau nachprüfen, ob sie auch stimme, ist leichter gegeben als befolgt, denn dazu gehören Zeit und gute Augen. Wie aber helfen sich da die Zeitnotverfolgten und Kurzsichtigen? An Richter ist nichts Schulmäßiges; von allem Modischen hat er selbstbewußt und kritisch Abstand gehalten. Er ist eigentlich immer geblieben, der er war. Sein Stil hat sich während seiner Laufbahn nicht gewandelt, wohl aber veredelt. Man kann ihn nicht als ein Beispiel dafür aufrufen, daß die Entwicklung vom Kombinationsspieler zum Positionsspieler führen müsse. „In seinen geheimsten Gedanken", so hat Richter selbst den „Positionsspieler" einmal gekennzeichnet, „hält er den König für ein notwendiges

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Übel; ohne diesen würde ihm das Schachspiel viel besser gefallen." Ganz gewiß wird er von zwei Möglichkeiten nicht, wie Richter, die kühnere wählen. Der Sicherheits- und Positionsspieler kann auch einmal, vornehmlich im Kampf mit seinesgleichen, eine Zeitlang mit den „zweitbesten" Zügen auskommen, ohne gleich zu verlieren. Der Kombinations- und Angriffsspieler vom Schlage Richters, bei dessen Partien eine akute Krise die andere ablöst und der Kampf meistens auf des Messers Schneide steht, kann es nicht. Gewiß stimmen Richters Kombinationen nicht immer. Wenn er sich aber „in Form" befindet, ist dies nicht die Regel, sondern die Ausnahme. Ist er nicht „in Form", tritt Unsicherheit und Ungenauigkeit ins Spiel und es mißrät manches. Und schließlich: „Wenn man bei einem größeren Entschlüsse nicht etwas übers Knie bricht, nicht einige Rücksichten unberücksichtigt läßt, so kommt man in diesem Leben nie und nimmer zu etwas" {Moltke).

47

Skandinavischer Bilderbogen Partie Nr. 32 Weiß: Gumprich

Schwarz: K. Richter

Berliner Meisterschaft 1932

den geopferten Bauern ohne weiteres auf. }. ... Sföxdj 4. Lfi—C4 e7—e6 5. Ddi—{}

Die Dame hat hier gar nichts zu suchen. 5. S g l — f j war am Platze. 5. . . . Sd 5 —b 4 ! 6. LC4—b3 Sb8—c6 Nur so pflegte Richter s. Zt. zu spie7. dz—d3 Sc6-—d4 len. Gelegentlich willerauch in diesem 8. Df3— di e6—ej Falle zu einer halbgeschlossenen ErSd4xb3 9. Lei—e3 öffnung mit Gambitcharakter komLf8—d6 10. a2xb3 men. In einigen Nachkriegspartien hat er indessen auch mit z. ... Dd8 x Während dem schwarzen Spiel eine d5 3. Sbi—C3 Dd5—d8 keine schlech- klare Linie vorgezeichnet ist, steht ten Erfahrungen gemacht. Weiß, infolge der verunglückten Anfangszüge, vor der Schwierigkeit, 3. Sbi—C3. seiner Partie ein Gesicht zu geben. Mehr Elastizität behält die weiße Es ist nicht gerade rühmenswert, Stellung, wenn der c-Bauer vorerst schon nach 10 Zügen mit Weiß zum beweglich bleibt. Überhaupt dürfte Abwarten verurteilt zu sein. das sofortige 3. C2—C4 am empfeh11. Sgl—e2 f7—f5 lenswertesten sein, denn nach 3. . . . 12. f2—f4 C7—c6 4. d2—d4 c ö x d j 5. Sbi—C3 Sämisch hat einmal gesagt: „Das wäre eine Variante der Caro-Kann- ist das Unglück: wenn es keine guten Eröffnung entstanden, der aus dem Züge mehr gibt, muß man mit zweiWege zu gehen Weiß bestimmt keine felhaften vorliebnehmen und unsymVeranlassung hat. pathische Zugeständnisse machen". Ganz unbefangen, aber deswegen Zur Selbstbescheidung (12. f2—f3) nicht nachahmenswert, zog Kieninger vermochte Weiß sich offenbar nicht gegen Richter (Bad Oeynhausen) 3. zu entschließen. Er wäre günstiger Lfi—bjf C7—c6 4. d5Xc6 byxcö dabei gefahren. 5. Lb5—e2 e j — D i e Manövrier12. . . . e5 x f 4 freiheit der schwarzen Partie wiegt 13. Le3 x f 4 Ld6 x f 4 1. ei—e4 2. e4xd5

48

d7-d5 Sg8—f6

14- Se2Xf4 15. Sf4—ez

Dd8—eyf ...

15. K e i — d z , was seinerzeit vorgeschlagen worden ist, kann unmöglich besser sein (15. . . . o—o 16. Tai —ei De7—g5). 15. . . . 16. o—o 17. Sc3—e4 18. D d i — d z Droht Dey x e4. 19. Se2—C3 20. Tax x a 7

o—o f5—£4! Lc8—g4 Ta8—d8 Dey—ej! ...

Unbegründeter Optimismus. Die Entfernung des Turmes von der ersten Reihe rächt sich schwer. Se4 — f 2 kam in Betracht. 20. . . . zi. Ta7xb7

Sb4—c6! Sc6—d4l

Damit steht Schwarz zu dem von langer Hand vorbereiteten vernichtenden Einbruch ¿ 4 — f j bereit. Des Weißen Ratlosigkeit künden seine beiden nächsten Züge. 22. T f i — e i 23. T e i — f i *4- gz—g3

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Td8—e8 f4—f3

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24. . . . f3—f2f! Das dritte Bauernopfer. 4

B r i n c k m a n n , Richten beste Partien

25. Tf 1 x iz 26. D d 2 x f 2

Tf 8 x iz Te8—f8

Womit Weiß die Rechnung für seinen 20. und 21. Zug vorgehalten wird. Weil die erste Reihe ohne Schutz ist, darf Lg4—113 nicht zugelassen werden, so daß der folgende Zug erzwungen ist. 27. 28. 29. 30.

Df2—g2 Kgi—hi Tb7—b5 Dg2xf3

Sd4—f3f Sf3—ei! Lg4—f3 Tf8 x f3

Weiß gab auf (Tb5 x e 5 , — T f 3 — f i matt).

Partie Nr. 33 Weiß: B. Koch

Schwarz: K. Richter

Jubiläumsturnier der Berliner Schachgesellschaft 1937 1. e2—e4 d7—dj 2. e4xd5 Sg8—f6 3. dz—d4 g7—g6 Reichlich abenteuerlich und waghalsig nennt Sämisch diese flankierende Läuferentwicklung ohne Rückgewinn des Bauern d5. Das mag zutreffen, aber gerade darum hat sie das Interesse Richters gefunden. Übrigens hat sich auch Helling dieser Spielweise bedient. 4. L f i — b j f Lc8—d7 5. Lb5—C4 Lf8—g7 6. Sgl—e2 Der Springer ginge zweckmäßiger nach f3. In einer Partie BlümichRichter (Bad Elster 1937) hätte Weiß nach 5. . . . b7—b5 6. LC4—b3 Lf8 — g 7 7. S g l — f 3 o—o 8. o—o 9q—a5

49

9- az—a3 Ldy—c8 io. Sbi—cj Lc8 —a6 i i . T f i — e i —b4 mit 12. Scj —a4 (statt a3 x b4) ein recht befriedigendes Spiel erreichen können. Auch 6. a 2—a4, zur Sicherung des Damenflügels, ist nicht schlecht. 6. 7. 8. 9. 10. 11.

... o—o LC4—bj Se2—f4 Sf4xd5 Lb3xd5

o—o hi—b5! C7—c6I c6 x d5 Sf6xd5 Sb8—c6

Koch hat sein Bauernübergewicht behauptet, aber um den Preis der Vernachlässigung seiner Entwicklung auf dem Damenflügel. Solche Stellungen versteht, weil sie Schärfe verlangen, Richter meisterhaft zu behandeln. e 12. C2—c) 7~e?! 13. Lei—e3 Ta8—c8 Ldy x c6 14. L d j x c6 15. d 4 x e j ... Er hofft auf Damentausch. 15.... Dd8—e 7 ! 16. f 2 — f 4 Eigensinnig versucht er auch noch den zweiten Bauern zu verteidigen und läßt damit die letzte Gelegenheit, seine Entwicklung zu vollenden, vorübergehen. 16. Sbi—d2 L g 7 X e 5 17. Sd2—f3 Lej—b8 18. Ddi—e2 f7—f5 sieht zwar gleichfalls nicht sehr verlockend aus, war indessen das kleinere Übel. 16. . . . 17. Le3—d4 18. Sbi—dz

Tc8—d8 f7—f6

Ein Eingeständnis. Folgerichtig wäre eigentlich 18. ej x f 6 , doch käme darauf verheerend 18. . . . Lg7

50

x f 6 19. Sbi—a3 De7—e3f. 18. . . . 19. Ddi—e2

Lf6xd4f

nebst

f6xe5

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8 B

Èa' 'mimi H HlI pf 19. . . . Lc6xg2l Just in dem Augenblick, da Weiß glaubt, sich voll entwickelt zu haben, steht er auf Verlust, wie das Opfer schlagend beweist. 20. T f i — f 2 Falls De2 x g2, so x d4. Aber besser als der offenbar von der Schockwirkung des Läufereinfalls herrührende Turmzug war immerhin 20. K g i x g 2 De7—b7f 21. De2—f3. Ungünstig wäre seine Lage allerdings auch dann: 21. . . . D b 7 x f 3 f 22. Sd2 x f 3 e 5 x d 4 23. C3xd4 L g 7 x d 4 24. S f 3 x d 4 T d 8 x d 4 25. Kg2—g3 Td4—d2 26. T a i — b i Tf8—e8 usw. 20. . . . Lg2—a8 21. L d 4 x e 5 Lg7xej 22. f 4 x e j ... Oder 22. D e 2 x e 5 D e 7 X e j 23. f4 x ej Tf8 x f2 nebst Td8 x d2f. 22. . . . De7—g5f 23. K g i — f i und Weiß gab gleichzeitig auf (23. . . . Dg 5—g2f usw.).

Partie Nr. 34 Weiß: C%aya

Schwarz: K. Richter

Turnier zu Bad Saarow 1937 1. ez—e4 d7—d5 2. e 4 x d j Sg8—f6 3. d 2 —d4 g7—g6 4. C2—C4 bj—bj! 5. b2—b3 Selbstredend sind die Kritiker von damals hierüber mit Vergnügen hergefallen (so oft bietet sich solch billige Gelegenheit nicht!). Allein, auch für C%aya war es kein Geheimnis, daß Schwarz nach dem Bauernzuge auf der Diagonalen g7—ai mächtig werden würde. Ihn interessierte die Frage, ob Weiß nicht trotz unverkennbarer Schwierigkeiten den Bauern behaupten könne, und um der Beantwortung dieser Frage willen nahm er eine mühselige Verteidigung auf sich. Dem kann nur Anerkennung gezollt werden. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

. .. Sgl—f3 Lfi—e2 d5 x c 6 b3 X C4 o—o

Lf8— g7 o—o C7—c6! b5 XC4 Sb8 x c6

Eine Ungenauigkeit, die weittragende Folgen hat. Sbi—C3 war nötig, denn dieser Springer weiß später nicht mehr recht, wohin. 10. . . . Sf6—64! 11. Lei—e3 i-j—fj 12. Le2—d3 Falls Sbi—d2, so Se4—C3 gefolgt von f5—f4. Der Läuferzug will f 5 — f4 vorbeugen, doch erzwingt Schwarz dennoch den Vorstoß. 4'

12. . . . Se4—cjl 13. Ld3—C2 f5—f4 14. Le3—d2 ... Da es kaum im Plane von Weiß lag, den Bauern bei fragwürdiger Stellung zurückzuverlieren, muß das Ergebnis der Eröffnungsanlage unbefriedigend genannt werden. Die unmittelbare Ursache dafür dürfte in dem Zuge 10. o—o zu erblicken sein. 14. . . . Sc6 x d4 15. S f 3 x d 4 L g 7 x d4 e7—e5 16. Ld2—C3 17. D d i — d 2 Lc8—b7 e5 x d4 18. LC3 x d 4 Dd8—gj! 19. Lc2—d3 Auf diese Weise gewinnt Schwarz den Einbruchspunkt e3, weshalb der Damenzug stärker ist als f4—f3. 20. f2—f 3 Ta8—e8 21. T f i — i z Te8—e3 22. L d 3 — f i Dg5—e5 Das alte Motiv: Ausnutzung der Diagonale g 7 — a i , lebt wieder auf. 23. Dd2—bz 24. Sbi—a3

Tf8—b8 Lb7—c6!

Voreilig wäre 24. . . . L b 7 x f 3 wegen 25. Sa3—b5, und der schöne Bauer d4 fiele. 25. D b 2 — c i 26. Tf2—C2 27. Sa3 x C2

Te3—C3 TC3 X C2 ...

D c i x C2, — De5—e3f nebst De3 xa3. (Siehe Stellungsbild) d4—d3! 27Kraftvoll geführtes Mittelspiel, kraftvoller Schluß. 28. D c i — e i 29. L f i x d 3

Dej—b2! Sc5 x d 3

51

jo. Dei—e6f 31.

Kg8—h8

h.z—h3

Enttäuscht muß er feststellen, daß der Läufer c6 nicht zu haben ist: 31. De6 x c6 D b 2 x a i f ! nebst Tb8 —bi matt. 31. . . . Lc6—a4 Erobert die zweite Figur. Weiß gab nach einigen belanglosen Zügen auf.

Spanische Romanzen I. Gefahren der beengten Stellung Die Spielweise, die das Thema für die Partien Nr. 35—38 abgibt, ist hinsichtlich ihres Wertes stark umstritten. Nur in einem Punkte herrscht Übereinstimmung, nämlich darin, daß die beengte Stellung, die Schwarz freiwillig auf sich nimmt, Umsicht und Geduld wie kaum eine andere Eröffnung voraussetzt. Man muß schon Verteidiger aus Neigung und Berufung sein, um diesen spröden Stoff zu meistern. Überprüft man die Lehren der Erfahrung, so sind sie für die allgemeinere Praxis nicht ermutigend. Für den Angreifer Richter erweist sich diese Variante als ein ideales Betätigungsfeld.

Partie Nr. 35 Weiß: K. Richter

Schwarz: Sämisch

Berliner Meisterschaft 1933 1. 2. 3. 4. 5. 6.

e2—e4 Sgl—f3 Lfi—b5 Lbj—a4 La4xc6f d2—d4

e7—e5 Sb8—c6 ay—a6 d7—d6 byxcö f7—f6

Um diese Ausgangsstellung dreht es sich. Trotz bitterer Niederlagen hat Sämisch, der uns im übrigen gerade in

diesem Zusammenhang besonders deutlich als der Gegentypus Richtersms Blickfeld tritt, an f 7—f6 festgehalten, fast wie ein Märtyrer. 7. D d i — d 3 Die theoretische Schablone besteht in 7. Lei—e3 Sbi—C3 D d i — d 2 usw. Der Textzug ist Richters eigene Erfindung. Sg88. h2—114 Gehört zum System. Der feindliche Königsflügel soll alsbald in Unruhe versetzt werden. In vier von den fünf hierher gehörigen Partien treffen wir den Zug h2—114 an, so wie wir, vergleichsweise, bei den französischen Partien Richters den Vorstoß g2—g4 ständig wiederkehren sahen. 9. Sbi—C3 10. Lei—63!

Lc8—e6 Dd8—b8 Db8—b7

Gefährlich war das Schlagen auf b 2 ohne Zweifel, trotzdem wäre es nach dem Damenmanöver folgerichtig gewesen. Eine unmittelbare Widerlegung ist außerdem nicht ersichtlich. 12. 1314. 15.

d4Xe5 Sf3—g5 f 2—f4 Le3 x f 4

a6—a5 f6xe5 Le6—g8 e5 x f 4 Se7—g6

53

hi—h6, um sich endlich des lästigen Springers zu entledigen, war geboten . 16. U4—g3 Lf8—ej 17. e4—e 5 ! Linienöffnung! Derselbe Zug wäre auch auf 16. . . . I17—h6 erfolgt. 17. . . . 18. e5—e6

d6—dj aj—a4

Oder 18. . . . Le7Xg5f 19. h4Xg5 Lg8xe6 20. T h i x I17 T h 8 x h y 21. D d j x g 6 f usw. Lg8xf7 J9- Sg5—fy! Ke8xf7 20. e 6 x f 7 f Le7—f6 21. T h i — f i f Sg6—e 7 22. h4—hj Se 7 —g6 23. I15—h6 Kf7xg7 24. h6 x g7

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25. T f i x f ö ! Räumt die letzte Verteidigungsfigur hinweg. 25.... Kg7xf6 26. T d i — f i f Kf6—g7 Schwarz ist verloren. Nach 26. . . . K f 6 — e j käme 27. Dd3—e3f Ke7—d8 28. T f i — f 7 . 27. D d 3 — d 4 f Kg7—g8 28. SC3—e4! Die letzte Leuchtrakete.

54

28. 29. 30. 3i32.

d5 x e 4 Kg8—g7 Kg7-h6 Sg6 x f4 Aufgegeben.

... Dd4—C4f Dc4—f7f Lg3—f4f Df7xf4f

Partie Nr. 36 Weiß: K. Richter

Schwarz : Sämisch

Berlin 1934 e7—ej Sb8—c6 a7—a 6 d7—d6 b7Xc6 £7—£6 g7—g6 In Partie Nr. 3 5 wählte Sämisch die Fortsetzung Sg8—ej. Diesmal versucht er es mit der zwar gekünstelt anmutenden, aber doch wohl stellungsgerechten Spielweise gj—g6, Sg8—h6—f7 usw. 8. h2—114! Sg8—h6 9. Sbi—C3 Sh6—f7 10. Lei—e3 Lf8—g7 11. o—o—o o—o Zu früh, weil Weiß jetzt durch die Öffnung der h-Linie alles erreicht, was er sich nur wünschen mag. Gewiß sieht I17—115 nicht sehr einladend aus, weil der Gegner irgendwie und wann einmal g2—g4 durchsetzen wird. Ganz so einfach ist das aber nicht, und außerdem: spielt man schon die f7—f6-Variante, dann darf man auch vor solchen Zügen nicht zurückschrecken. Wer iooprozentige Sicherheit sucht, sollte nicht Schach spielen. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

e2—e4 Sgl—f3 Lfi—b5 Lb5—a4 La4 x c6f d2—d4 Ddi—d3

iz. b-4—hj

ejxd4

Eine Abriegelung des Königsflügels durch 12. . . . g6—g5 ist nicht erreichbar, es sei denn, daß Schwarz auf 13. hj—h6! bereit ist, seinen Läufer auf h8 lebendig begraben zu lassen. Andernfalls, also bei 13. h.5—116 Lg7 X h6 14. d4 x e5 f6 x e5 (d6 x kostet eine Figur) 15. Dd3—C4! oder bei 13. hj—h6 Sf7 x h6 14. d4 x e5!, wird das Spiel zugunsten von Weiß doch geöffnet. 13. I15 xg6! h7Xg6 14. Le3 x d4 Lg7—h6f Um dem König das Feld gj zu reservieren. 15. Kci—bi Kg8—g7 16. Sf3—114 Droht e4—cj mit Angriff auf g6. 16. . . .

fßp

Dd8—e8

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stürzen wird oder nicht, hängt immer von einem einzigen Zuge ab. Zudem war Sämiscb in Zeitnot, so daß subjektiv Richters Zug vollauf vertretbar ist. 17. . . . Kg7xg6 18. Dd3—Ì3 ! Kg6—h 7 Oder De8—e7, Df 3—h 5 f Kg6—g7, Tdi—d3 usw. 19. Df3 x f6 Tf8—g8 20. e4—e5 Tg8—g6 Falls 20. . . . d6xe5, so 21. Ld4 xe5 De8xe5 22. T h i x h 6 f usw. 21. Sc3—e4l 22. ej—e6I

d6—d5 Lc8xe6

Auf De8 x e6 führt Thi x h6f! zum Matt. 23. Se4—gjf Sf7 x g5 So verliert er die Partie sofort. Der Turm mußte schlagen, wenngleich Weiß auch nach 23. . . . Tg6xg5 24. T h i x h ó f Sf7 x h6 25. Df6xg5 De8—g6 26. Dg5—ej I genug Spiel behält, um die Partie nicht zu verlieren. Der schwarze König stünde dauernd gefährdet und die Damenflügelbauern sind schwach. 24. 25. 26. 27.

Thi xh6f! Kh7xh6 Tdi—hif Le6—h3 Thixh3f Sg5xh3 Df6—h4 mätt.

17. Sh4Xg6 Recht übermütig gespielt, aber gerade darum ein interessanter Beitrag zur Charakteristik Richters. Ruhiger und objektiv aussichtsreicher war Ddj-gj. Allerdings wird Schwarz auch durch das Opfer hart an den Rand des Abgrundes gedrängt, und ob er

Partie Nr. 37 Weiß: K. Richter

Schwarz: Prof. Naegeli

Schach-Olympiade München 1936 1. e2—e4 2. Sgl—f3

e7—e5 Sb8—c6

55

ay—a6 d 7 —d6 byxcö f7—£6 g7—g6 hy—h6 Lc8—e6 LfS-gy 12.

Sfj—h2

Die Flankenentwicklung des Läufers nach g7 ohne die Springerbewegung Sg8—h6—i-j, die ja der Überdeckung des Punktes ej gilt, ist nicht zu empfehlen. Leichter als sonst vermag Weiß dabei den Schwerpunkt der Partie, eben ej, zu erstürmen. 12.... Dd8—b8 13. f2—f4 Db8—b4 14. a2—aj Db4—C4 15. Ddj—d2 a6—a5 Es drohte Damenfang durch b 2 -bj. 16. b2—bj DC4—a6 17. f4xe5 f6xe5 18. d4Xe5 Lg7Xe5 19. Sh2—f3 Le6—g4 Eine trügerische Fesselung.



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20. Sf3 x e j ! 56

Also trotzdem! 20. 21. Thi x d i 22. Dd2—d 7 f Dd7 x C7 24. Dc7 x ej

Lg4 x d 1 d6xe5 Ke8—f 7 Th8—h 7

Zwei Bauern für die Qualität, eine auf allen Seiten offene feindliche Königsstellung, — kein Zweifel, Weiß steht auf Gewinn. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30.

... h4—hj Tdi—d6! Td6—f6f Le3—d4 Tf6xh6 De5—h8f!

Ta8—e 8 Da6—c8 g6—g5 Kf7-g8 Dc8—d7 Se7—f5

Ein hübscher Schlußzug. Auf 30 TI17 x h8 folgt 31. Th6 x h8f Kg8—f7 32. Th8—h7f Kf7—e6 33. e4xf5f Ke6—d6 34. T h 7 x d 7 f K d 6 x d 7 35. hj—h6 Te8—ej 36. Ld4—g7 usw. Schwarz gab daher auf.

II. Auf stillen

Pfaden

Die Vorstellung, daß Richter nur angreifen könne, ist ganz abwegig. Er stellt selbst als sein Ideal auf: „ideenreiche, wagemutige Spielführung auf positioneller Grundlage". Und da nicht jede Partie Zündstoff genug enthält, um ein Feuerwerk ab zubrennen, so wird auch Richter oft genug vor die Notwendigkeit gestellt, die stillen Pfade des Positionsspiels zu wandeln. Auch auf diesem Gebiete kann er mit einer ganzen Reihe ausgezeichneter Leistungen auf -

warten. Sie interessieren jedoch nicht so sehr, denn er ist hier einer unter vielen. Trotzdem müssen wir ihn, um das Bild abzurunden, auch von dieser Seite kennenlernen. Das Beispiel lehrt, daß auch Richter auf Glanz und Schimmer verzichten kann.

Partie Nr. 38 Weiß: K. Richter

Schwarz: Schönmann

Turnier zu Bad Aachen 1935 1. ez—e4 —e5 2. Sgl—f} Sb8 —c6 3. Lfi—b5 2l-j—a6 4. Lb5—a4 dy—d6 5. La4 x c6f bj x c6 6. dz—d4 £7—f6 7. Ddi—d3 Sg8—h6 8. L e i X h6 g7 x h6.

eine böse Schwäche des Gegners auf den weißen Feldern. 12. . . . De7—f7 13. d4—d.5! o—o 14. Sh4—f5 c6—C5 15. DC4—e2 Kg8—h8 16. Tdi—d3 Tf8—g8 17. Td3—hj Lg7—f8 18. Dez—fj. Natürlich nicht 18. S f s x h ö Lf8 X h6f 19. Th3 x h6 Tg8 x g2 20. De2 —f3 Tg2—g6 usw. 18. . . . Df 7 —g6 19. T h 3 — g } Dg6 —f7 20. SC3—di!. Unter dem Druck der weißen Drohung, mit Sdi—e3 usw. eine mächtige Angriffsstellung einzunehmen, sieht Schönmann sich nun zu dem Tausch auf f 5 genötigt. Ein erstes Ziel hat Richter damit erreicht.

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Der Schönmannsche Gedanke, sich den Doppelbauer in der h-Linie gefallen zu lassen und dafür das reine Läuferpaar einzutauschen, dürfte aber m doch reichlich gesucht sein. Abgem sehen davon, daß die schwarze Bauernstellung ihre Elastizität einbüßt, zeigt sich außerdem bald, daß dieses Läuferpaar ohne schwere Schädigung der Partie gar nicht zu be20. . . . L d 7 x f 5 21. D f 3 x f j h6 haupten ist. -h5. Um den Läufer über h6 ins Spiel 9. Sbi—C3 Lf8—g7 10. o—o—o D d 8 — 1 1 . Dd3—C4 Lc8—d7 12. zu bringen. Sf 3 —h 4 . 22. Tg3 X g8f K h 8 x g 8 23. Sdi •—C3 Df7—g6 24. SC3—e2 Lf8—h6f Schon zeichnet sich die künftige Entwicklung der Dinge am Hori- 25. K c i — b i D g 6 x f 5 26. e 4 x f j zont ab: Weiß wird — unter Aus- Kg8—f7 27. h2—h3 Ta8—e8 28. g2 schaltung des Stoßes d6—d5 — den —g4 h5—h4.

mli«H«f

Punkt f5 besetzen und Schwarz eines guten Tages zu dem Tausche Ld7 x f j zwingen. Was dann bleibt, ist

Ein schwerwiegender Zeitverlust. Viel mehr Umstände hätte Richter gehabt, wenn sofort e5—e4 gesche-

57

hen wäre, weil dann nämlich der die Aufgabe des Weißen so sehr erleichternde Turmtausch vermieden worden wäre (29. Se2—C3 e4—ej 30. iz—{} Te8—e5 31. Tai—ei). 29. Se2—C3! e5—e4 30. Thi—ei e4—e3 31. Ì2xe3 Lh6xe3 32. SC3 —di Le3—d4 33. T e i x e 8 Kf7Xe8. Die schwarze Bauernstellung ist ohne Dynamik, der schwarze Läufer findet überall eine gähnende Leere. Schwarz kann auf keine Weise verhindern, daß der Gegner sich einen Freibauern verschafft, und damit ist sein Schicksal natürlich besiegelt. Das jetzt folgende Endspiel behandelt Richter mustergültig. 34. C 2 — C 3 Ld4—gì 35. Kbi—C2 Ke8—D7 36. K C 2 — D 3 I17—h6 37. B 2 —b3 Lgi—h2 38. Kd3—C4 Lh2—gì 39. Sdì—b2 Lgi—f2 40. b3—b4! C5 xb4 41. Sb2—d3 Lf2—C5. Oder Lf2—gì 42. Sd3 xb4 a6—a5 43. Sb4—c6 usw. 42. C3xb4 Lcj—e3 43. b4—b5 a6—aj 44. KC4—b3 Kd7—c8 45. Kb3—a4 Le3—d2 46. Sd3—f2 Ld2 —C3 47. Sf2—e4. Die letzte Entscheidung ist gefallen, Bauer a 5 oder f6 geht verloren. 47. . . . Lc3—d4 48. Ka4xa5 Kc8—b7 49. Ka5—b4 Kb7—b6 50. a2—a4 Kb6—b7 51. a4—a5 Kb7—a7 52. Se4—d2 Ld4—e3 53. Sd2—C4 L E 3 — D 4 54. A5—A6 K A 7 — b 8

55. SC4

—a5 Kb8—c8 56. Sa 5—c6 Ld4—e3 57. Sc6—e7f Kc8—b8 58. Se7—g8 Le3—g5 59. b5—b6l C7xb6 60. Kb4 —bj Kb8—a7 61. Sg8—ej Lg5—f4 6z. Sej—c6f Ka7—a8 63. Kb5xb6 Lf4—e3f 64. Kb6—cj Aufgegeben.

58

III. Andere Spielweisen

Partie Nr. 39 Weiß:

K. Richter

Schwarz:

Ahues

Meisterturnier zu Berlin 1928 1. 2. 3. 4. 5. 6.

e2—e4 Sgl—f ? Lfi—b5 Lb5—a4 o—o d2—d4

ej—ej Sb8—c6 a7—a6 Sg8—f6 Lf8—ej ...

Von Richter mit Vorliebe angewandt, obwohl die hochmögenden Theoretiker nicht sehr viel davon halten, und zwar deswegen, weil die Fortsetzungen Tfi—ei oder Ddi—ez dem Anziehenden ein nachhaltigeres Spiel gewähren. Auch Richters Erfahrungen —• so aus mehreren Partien gegen Bogoljubow •— sprechen im ganzen nicht gegen diese Auffassung der Gelehrten. Daran ändern auch einige schöne Erfolge unseres Meisters nichts. Daß allerdings einiges Gift in der Variante steckt, wird zuzugeben sein. Und wenn der Bilguer uns hier für Schwarz bequemen Ausgleich verspricht, so wissen wir, daß es immer gefährlich ist, diesem uns so oft verheißenen bequemen Ausgleich zu vertrauen und zu hoffen, daß nun alles von selbst kommen wird, wenn wir nur gläubig sind. 6. . . .

o—o

Wegen des üblichen und auch besseren 6. . . . x d4 vgl. Partie Nr. 40. 7. d4—d5

Sc6—b8

8. Ddi— ez d 7 —d6 9. hz—h) Kg8—h8 Zur Vorbereitung von Sf6—g8 und fy—iy Doch ist das Manöver schwerfällig, so daß entweder 9. . . . Sf6—e8 nebst g 7 —g6, Se8—g 7 und dann fy—fj, oder aber eine mit 9. . . . c7—c6 (10. C2—C4 by—b 5!) einset2ende Minierarbeit auf dem Damenflügel den Vor2ug verdiente. 10. C2—C4 Sf6—g8 11. Sf3—112! f7—fj 12. f2—f 4 ! e5xf4 Das ist Wasser auf die Mühle des Weißen, dessen Entwicklungsvorsprung jetzt mächtig vergrößert wird. Besser Le 7 —f6. 13. Lei x f 4 f5 xe4 14. Sbi—c 3 Sg8—f6 15- gz—g4 Sb8—d 7 16. La4—C2 Sd7—C5 1 7 . Tai—ei a6—aj 18. Lf4—d2l Weiß hat keine Eile, sich den Bauern e4 zurückzuholen. Durch den Läuferzug wird die Möglichkeit: 18. g4—g5 Sf6—g8 19. S c 3 x e 4 Sf6xe4 20. De2xe4 Lc8—£51 ausgeschaltet; daneben ist das Hinüberspielen des Läufers nach cj in Aussicht genom18. 19. 20. 21. 22. 2324. 2526. 27-

g4—g5 SC3 xe4 Se4 x cj Tf 1 x f 8 Dez—f 3 ! h3—h4 I14—h5 g5—g6 Sh2—g4

Lc8—d 7 Sf6—g8 Dd8—e8 d6xc5 Le 7 x f 8 Sg8—e 7 Kh8—g8 De8—d8 Se7—c8 Se8—d6

Wenn L d 7 x g 4 , so D f 3 — f 7 f .

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Dem planvollen Angriffsspiel fügt nunmehr einen prachtvollen Abschluß hinzu. 28. Sg4—h6f! Kg8—h8 Die andere Seite des Glanzstückes: 28 g 7 x h6 29. g6 x h 7 f Kg8—h8 30. Ld2—C3f Lf8—g 7 31. Tei—e8f! Dd8xe8 32. LC3 x g 7 f K h 8 x g 7 33. Df3—cjf K g 7 — f 7 34. Lea—g6f usw. 29. Df 3 —f 7 ! Sd6 x f 7 Kh8—g8 30. S h 6 x f 7 t Kg8xf7 31- g6 x h 7 f Ld7-f5 32. Tei—fif Auf Kf 7 - -e8 setzt Weiß in 3 Zügen matt. 33. T f i x f j t Kf 7 —e8 34. Tf 5 —ejf! Ke8—f 7 Oder Ke8—d 7 35. Lcz—f5t K d 7 —d6 36. Te 5 —e6t Kd6—d 7 37. Te6 —eif Kd 7 —d6 38. Ld2—f4 matt. 35. Lc2—g6f und Matt im nächsten Zuge. Richter

Partie Nr. 40 Weiß:

K. Richter

Schwarz: Wagner

Viermeisterkampf Hamburg 1932 1. e2—e4 2. Sgl—f3

7— e 5 Sb8—c6

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59

a7—a6 3- Lfi-—bj Sg8—f6 4- Lb5—a4 Lf8—e7 5- 0—0 6. d2—d4 ej xd4 Sf6—e4 7- e4—e5 8. Tfi—ei Se4—cj d7Xc6 9- La4 x c6 10. Sf 3 x d4 0—0 Bogoljubow zog in 2 Partien gegen Richter statt dessen 10. . . . Sc 5—e6, worauf dann nach 11. Sd4—fj Dd8 x d i 12. T f i x d i 1x7—d8 eine Art Abtauschvariante entstanden ist, in der Schwarz sich des Besitzes des Läuferpaares erfreuen darf, Weiß aber sein Bauernübergewicht auf dem Königsflügel hat. 11. Sbi—cj 12. Lei-—ej

Tf8—e8 Lc8—dy

Dieser und der folgende Zug stellen ein recht umständliches Manöver dar, demzufolge die schwarzen Figuren bald ins Gedränge kommen. 12.... Ley—f8 nebst £7-—£6 spricht mehr an. 13. f2—f4 Dd8—c8 14. Ddi—fj SC5—e6 15. Sd4—fj Le7—b4 Schwarz muß angenommen haben, daß hiermit eine aktive Fesselung ausgesprochen wird. Da das jedoch nicht der Fall ist, wie die überraschende Fortsetzung zeigt, erweist sich der Läuferausfall als schwerer Zeitverlust. Besser daher sogleich Le7 —f8.

16. DÍ3—g3 Kg8—h8 17. Sc3—e4¡ Lb4—f8 Er entschlägt sich der Annahme des Opfers. Nach 17. . . . L b 4 x e i 18. T a i x e i hätte die Folge sein können: 18. . . . b7—b6 19. Sf5—114 Te8—g8 20. £4—Í5 Se6—f8 21. Se4 60

—g5 Dc8—e8 .22. Le3—d4 nebst etwa Dg3—h3 und e5—e6. 18. Tai—di b7—b6

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19. Sf5—h6! Beginn eines ebenso originellen wie schneidigen Kavallerieangriffs. Auf 19. . . . g 7 x h 6 wäre 20. Tdi xd7l Dc8xd7 21. Se4—f6 mit der Doppeldrohung Sf6 x d7 und Dg3 —g8 matt die Antwort. 19. . . . Se6—d8 20. Se4—f6! Te8—e7 21. Sh6—g8! Die Stellung hat Seltenheitswert! Schlüge Schwarz den Springer f6, so hätte Weiß zwischen zwei siegreichen Fortsetzungen die Wahl: I. 21. . . . g7Xf6 22. Sg8xf6 Lf8—g7 23. Dg3 —h4l Ld7—f 5 24. Sf6 x h7, oder hübscher noch II. 21. . . . g 7 x f 6 22. T d i x d 7 Te7xd7 23. Sg8xf6 Lf8—g7 24. Dg3—h4 Lg7 x f 6 25. Dh4 x f6f Kh8—g8 26. f4—fj nebst Le3—h6. 21. . . . Ld7—f5 22. Sg8xe7 Lf8xe7 23. Sf6—h5 Lf5—g4 24. S h 5 x g 7 ! Lg4 x di 25. T e i x d i Le7—f8 Schwarz kann der Niederlage nicht mehr entrinnen. Auch nach 25. . . .

Sd8—e6 26. Sg7—h5 Dc8—g8 27. Dg3 x g8f Ta8xg8 28. f4—fj Se6 —C5 29. bz—b4 SC5—e4 30. Tdi—dy wäre seine Lage hoffnungslos. 26. Sg7—h5 De8— 27. Dgj—h4 Sd8—e6 28. Dh4—f6f Df5xf6 29. Shj x f6 Schwarz gab auf. Anscheinend etwas früh. Aber das Endspiel ist klar verloren, denn wenn Schwarz das Eindringen des Turmes nach d7 mit 19. . . . Ta8—d8 verhindert, entscheidet 30. Tdi x d8 Se6 xd8 31. Sf6—e8 Sd8—e6 32. f 4 —fj Se6—g7 33. Se8 x g7 Lf8 x g j 34. Le3 —f 4 und Königswanderung nach e4. Partie Nr. 41 Weiß: K. Richter

Schwarz: Eliskases

Turnier zu Bad Nauheim 1936 1. e2—e4 e7—e5 2. Sgl—f3 Sb8—c6 3. Lfi—b5 a7—a6 4. Lb5—a4 Sg8-—f6 5. o—o Sf 6 x e4 6. d2—d4 b7—b5 7. d4—dj Das Spiel von jedermann: 7. Lc4 —b3 d7—d5 8. d4Xe5 mag er nicht, er will allein sein auf seinen Wegen. 7. . . . bj xa 4 Hier ist Gelegenheit, in eine hinterlistige Falle zu geraten, nämlich 7. . . . Sc6—e-j 8. Tfi—ei Se4—cj 9. Sf3xe5! Sc5xa4 10. Ddi—f3 f7—f6 11. Df3—h5f g7—g6 12. Sej xg6. 8. d5xc6 d7—d6 9. Tfi—ei Se4—C5

Nach Richter ist allein Se4—f6 richtig. 10. Lei—e3 Scj—e6 11. C2—C4 Lf8—ej 12. Sbi—C3 o—o 13. C4—C5 „Es ist das Bestrickende an Richters Stil, daß er wie kein anderer das Spiel zu komplizieren versteht" (Sämisch). 13. • • • f7-f5 14. Ddi—d5 Kg8—h8 Verlockend ist das Qualitätsopfer 14. . . . f5—f4 15. cjxd6 C7xd6 16. c6—C7 Dd8xc7 17. Dd5Xa8 f5 xe3, und sicherlich wäre auch das dann mögliche 18. SC3—d5 e3xf2f 19. K g i x f 2 DC7—cjf 20. KJE2—fi Le7—h4 für Schwarz höchst erfreulich. Leider ließe der Gegner sich auf alles dies nicht ein, sondern zöge 16. Le3—d2 und — „ein großer Aufwand schmählich ward vertan". 15. C5 x d6 C7 x d6 16. Tai—di Ta8—b8 Um der Schußlinie der weißen Dame zu entfliehen. Tatsächlich gerät Eliskases jedoch damit vom Regen in die Traufe. Angezeigt war zuvor f5-f4. Iii. i

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17. Sf3xe5!

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Die Annahme des Opfers hätte bösere Folgen: 17. . . . d ö x e j 18. Dd5xe5 Dd8—cj 19. De5XC7 Se6 X 07 20. 1x3—f4 Le7—d8 21. Tdi X d8 Tf8 x d8 22. Lf4 x C7 usw. 18. Lej—zj Tb8—a8 Ein trauriger, aber erzwungener Rückzug (18. . . . Tb8xb2 19. Se5 -c4). 19. c6—cj Se6xc7 20. Se5—f7f Tf8 x i j 21. Dd5xf7 Lc8—e6 22. Tei x e6 SC7 x e6 23. Df7xe6 Ta8xa7 24. SC3—d5 Vorüber ist das Gewitter und klar läßt sich jetzt das Feld überschauen. Bei materiellem Gleichgewicht hat Weiß dank dem ewigen Springer auf d5 eine strategische Gewinnstellung. Der schwarze Läufer ist demgegenüber ein armer Wicht. 24. . . . Le7—f8 25. Tdi—ci Dd8—d7 Ta 7 —b 7 26. De6—e4 Dd7—e8 27. De4xf4 28. h2—113 Tb7-f7 Vermutlich schien Eliskases der Ausflug Tb8xb2 wegen Sd5—c~j zu gefährlich. 29. Df4—d2! Gegen De8—e2 gerichtet. 29. . . . De8—ej 30. Tci—ei De;— 31. Dd2—d4 h7—h; 32. Tei—e8l Kh8—h7 Dem Bauern a2 konnte er nicht an den Leib: 32. . . . Df5—bif 33. Kgi—h2 D b i x a 2 34. Sdj—f4 Da2—bi 35. Sf4— e6 Kh8—g8 36. Te8 x f8f!. 62

33- S2—g4 hjxg4 34. h3Xg4 Df5—bif 35. Kgi—g2 Dbi—ci Oder D b i x a 2 36. Dd4—e4f Kh7 —g8 37. De4—e6, drohend Sd5—e7f. 36. Dd4—e4f Damit setzt das zweite Crescendo in der Partie ein, um in einem großartigen Schlußakkord zu gipfeln. 36- . . . g7—g6 37. Te8—e6 Dci—g5 38. Kg2—g 3 ! Lf8—g 7 Oder 38 Tf 7 —g7 39. Sd5—f6f KI17—h8 40. De4—hif usw. Dg 5 —h6 39. f2—f4 Dh6—h5 40- g4—g5 Tf 7 x e j 41. Te6—67! Kh7—h8 42. De4xe7 Kh8—h 7 43. De7—e8f Aufgegeben. 44. Sd5—e7 Der Schweizer Meister Gygli bemerkt zu dieser Partie: „Richter ist kein Anwärter auf die Weltmeisterschaft, aber mit seinen geistvollen Partien verbreitet er mindestens ebensoviel Schachfreude, wie irgendein solcher."

Partie Nr. 42 Weiß: K. Richter

Schwarz: Rädisch

Turnier Swinemünde 1935 1. 2. 3. 4. 5.

e2—e4 Sgl—f3 Lfi—b5 Lb5—a4 o—o

e 7— e 5

Sb8—c6 &•]—a6 Sg8—f6 d 7 —d6

Neben S f 6 x e 4 und Lf8—e7 der dritte große Verteidigungsbereich in der spanischen Partie. Für Weiß gabeln sich hier die Möglichkeiten. Er kann, wie Richter, mit dz—d4 fortsetzen, aber auch, im Sinne einer langsamen Kraftaufspeicherung in der Mitte, mit 6. T f i — e i nebst cz—C3. 6. dz—d4 e5 x d4 Oder 6. . . . by—b5 7. La4—bi,\ Sc6 x d4 8. Sf3 x d4 ej x d4 9. cz—c3 mit aussichtsreichem, freiem Spiel für Weiß. Lc8—d7 7- Sf3 x d4 8. L a 4 x c 6 b7xc6 Lf8—e7 Si- Sbi—C3 io. Ddi—d3 0—0 1 1 . b2—b3 Sf6—e8 12. f2—£4 Le 7 —f6 Lei—b2 c6—c 5 ! 14. Sd4—e2 Ld 7 —b5 Lf6—d 4 f 15- Dd3—d2 Statt dessen hätte erst Lb5 x ez und dann Lf6—d4f den Ausgleich sichergestellt. Was beweist, daß 12. iz—f4 zu früh geschah und besser durch Lei—bz und T a i — e i ersetzt worden wäre. Vermutlich hat Schwarz das folgende Qualitäts Opfer nicht genügend gewürdigt. 16. Se2xd4! 17. Sd4—f5 18. SC3—d5

Lbjxfi Lfi—bj

Droht bereits Sf5 x g7 Se8 x g7 Sdj —f6f Kg8—h8 f4—f5! und Schwarz wäre gegen Dd2—h6 wehrlos. Ähnlich wie in Partie Nr. 41 erweist sich Richter auch in diesem Kampfe als glänzender Kavallerieführer, eine vergleichende Bezeichnung, die überhaupt seinen Stil am treffendsten charakterisiert.

18. . . . 19. Sfj—e7f 20. f4—f51

fy—£6 Kg8—h8

Der Schlüsselzug der Kombination. E r will Se7—g6f folgen lassen und nach Y17 x g6 f 5 x g6 die Dame zur Entscheidung auf die h-Linie hinüberführen. Schwarz erkennt die Gefahr und glaubt sie durch seinen nächsten Zug gebannt. 20. 21. 22. 23.

... Se7—g6t Sd5— e7t! Sg6xe7j

Tf8—tj Kh8—g8 Tf7Xe7 Kg8—f8

So ist er wenigstens einen der aufdringlichen Springer losgeworden. Dd8 x ej verbot sich wegen Dd2 — d j f nebst Dd5 xa8. 24. Se7—d5 25. C2—C4 26. Sdj—f4

Lb5—d7 cj—c6 Dd8—e7

Schwarz hat sich eine Atempause erkämpft. Nicht lange, denn eine neue weiße Angriffswelle rollt heran. 27. 28. 29. 30.

Tai—ei Ddz—f2 Df2—h4 Sf4—h5

Ta8—d8 Se8—C7 Kf8—g8 Td8—f8

Aus Besorgnis vor einem Opfer auf f6.

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31. e4—ej! d6xe5 32. L b 2 x e 5 Tf8—e8 33- L e 5 — g 3 De 7 —d8 34. T e i — d i ! Dd8—c8 Die einzige Verteidigungsmöglichkeit bot 34. . . . Te8—e 7 . 35. Dh4—g4 Te8—cj 36. S h 5 x f 6 f Kg8—h8 37. Dg4—I14! Lc8xf5 Oder 37. . . . g 7 x f 6 38. D h 4 x f 6 f Te7—g7 39. Lg3—e5. 38. Sf6 x h 7 Lf5xh7 39. D h 4 x e 7 SC7—e6 40. L g 3 — e j Dc8—g8 41. T d i — d 7 Lh7—f5 42. Td 7 —b7 Kh8—h7 43. Tb7—b8 Aufgegeben.

Partie N r . 43 Weiß: Engels

Schwarz: K. Richter

Bad Nauheim 1935 Diese Partie haben wir, ebenso wie die Partien Nr. 54 und 55, auf den besonderen Wunsch Richters als seine „schönsten Verlustpartien" in unsere Sammlung aufgenommen. 1. e2—e4 e-j—e5 2. Sgl—£3 Sb8 —c6 3. L f i — b 5 Sg8—f6 4. o—o Lf8—e7 5. Sbi—C3 6. d2 —d4 Sf6—d 7 . Im „Handbuch des Schachspiels" kann man lesen: „Dieser Zug ist nur gut, wenn Weiß erst L b ; x c 6 gespielt hat (vor d4)". Ein Beweis für die Behauptung wird freilich nicht angetreten. 7. L e i — e j o—o 8. D d i — e 2 arj —a6 9. L b 5 x c6 b7 x c6 10. T a i — d i

64

a6—a5 1 1 . T f i — e i Lc8—a6 12. De2 —d2 i-j—f6 13. Sf3—h4. Der hiermit und mit den nächsten beiden Zügen unternommene Angriffsversuch erweist sich als unzulänglich fundiert, ja führt sogar zu einer glatten Verluststellung. Besser 13. K g i — h i nebst ggf. S f j — g i und f2—f4. 13. . . . g7—g6 14. Le3—h6 T f 8 — f-j 15. f2—f4 e 5 x d 4 16. D d 2 x d 4 f6—f5. Hier boten sich Richter die Züge 16. . . . f6—f j, was L e 7 x h 4 droht, und 16. . . . d6—d5, was L&j—cj droht, an. E r hielt es für gleichgültig, welche Reihenfolge er wählte. Zu seinem Schrecken muß er zwei Züge später feststellen, daß dies keineswegs der Fall ist. Sofort 16. . . . d6—dj und auf 17. K g i — h i f 6 — f j ergab eine klare Gewinnstellung. 17. Sh4—f"3 d6—d5-

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18. e4 x ¿5! Mit diesem großartigen Damenopfer hatte Richter nicht gerechnet, obwohl es von ihm selbst hätte stammen können. 18. . . . Le7—C5 19. d j x c6 Dd8—c8

20. c6xd7 LcjxcLif 21. T d i x d 4 Tfyxdy 22. Sc}—dj! Kg8—h8 Die Wucht des weißen Angriffs hätte sich nur mit 22. . . . Tdy x d5 23. T d 4 x d j La6—b7 abschwächen lassen. 23. Sdj—£61 Eine Überraschung folgt nun der anderen. Falls 23. . . . Td7xd4, so 24. Tei—ey! 23. . . . Td7—fj 24. Sf 3 —g 5 ! Ein neuer Feind! 24.... Tf7xf6 25. Tei—ej Mit dieser Stellung kulminiert der weiße Angriff. Bis zum Schluß der Partie gelingt es Schwarz nicht mehr, sich des Würgegriffs der weißen Figuren zu entledigen. Es droht zunächst Lh6—g7f. 25. . . . Kh8—g8 Auf 25. . . . Tf6—b6 gewann am einfachsten 26. Td4—dy! Schwarz muß die Dame geben (26. . . . Dc8 x dy) und ist dann dem kombinierten Angriff der weißen Figuren schutzlos preisgeben. 26. Te7—g7f Kg8—h8 27. Td4—d7 Dc8xd7 28. Tg7 x d7 Kh8—g8 29. Td 7 —g 7 t Kg8—h8 30. T g 7 x h 7 t Kh8—g8 31. Th 7 —g 7 t Kg8—h8 32. T g 7 x c 7 Kh8—g8 33. b2—b3 Natürlich hätte auch 33. TC7—g7f Kg8—h8 34. Sg5—fyj- gewonnen, doch legt Weiß schon aus optischen Gründen wert darauf, den feindlichen 5 Brinckmann, Rlchtets beste Partien

König aus dem mit so viel Kunst aufgestellten Mattnetz nicht mehr zu entlassen. 33. . . . Ta8—c8 34. TC 7 —g 7 f Kg8—h8 35. C2—C4

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Der Rest ist leicht verständlich. 35. . . . a5—a4 36. 04—05 La6—b5 36 Tc8xc5 37. Tg7—a7! 37. Tg7—b7 Lb5—a6 38. Tb7—a7 Tf6—c6 39. Lh6—gyf Kh8—g8 40. Lg7—e5 a 4 x b 3 41. a 2 x b 3 La6 —b5 42. b3—b4 Lb5—04 43. Tay - g 7 t K g 8 - f 8 44- S g 5 - h 7 t Kf8— e8 45. Le5—d6 Ke8—d8 46. Shy—f6 Tc8—a8 47. b4—b5 Ta8—ai{ 48. Kei—f2 Aufgegeben (48. . . . ¿C4X b5 49- Tg7—g8 matt). Ein Juwel unter den Kombinationspartien großen Stils. Partie Nr. 44 Weiß: Schwarz: K. Richter Kaasche Berliner Meisterschaft 1950 (Anmerkungen von Dr. H. Staudte) 1. e2—e4 ey—e5 2. S g l — S b 8 —c6 3. Lfi—b5 ay—a6 4. L.b$—a4 65

Sg8—f6 5. o—o b7—b5 6. La4—b3 Lf8—erj 7. Lb3—d5 o—o. A m einfachsten ist wohl 7. . . . Sf6 x ¿5 8. e4 x d5 Sc6—b4 9. S f j x e5 o—ol nebst Lc8—b7 und Rückgewinn des Bauern bei befriedigender Stellung. 8. d2—d4 S f 6 x d 5 9. e 4 x d j Sc6 x d4. 10. Sf3 x Sd4— In Betracht kam das Bauernopfer 10. . . . d7—d6. 1 1 . Lei—£4. Besser 1 1 . D d i — f j . Aber auch darauf könnte man 1 1 . . . . 1x7—f6 ziehen, denn der Qualitätsverlust 12. dj—d6 L f 6 x e j 13. D f j x a 8 cf—cól wäre nicht zu fürchten; und bei 12. D f j x f j d7—-d6 13. S e 5 x f 7 Lc8 x f 5 14. Sf7 x d8 T a 8 x d 8 käme trotz des Bauerngewinns erst recht nichts heraus.

Eine aufregende Stellung! 27. Le5—b2

14. . . . L f 6 x b2 15. T a i — b i L b 2 —a3 16. T b l — b 3 La3—05 17. D d i —h5 f7—f6 18. Tb3—h3 g7—g6 19. Dh5—f3 Dd7—f-j 20. Df3—03 D f 7 x d 5 21. Se4 x f6f T f 8 x f 6 22. Dc3 x f6 Dd5 x c6 23. Lf4—e5 ! Die Pointe der mit 20. Df3—C3 eingeleiteten Kombination. Der schwarze König muß nun ins Freie, und das sollte bei dem nur geringfügigen materiellen Opfer des Weißen sicheren Gewinn für ihn bedeuten.

Weiß hatte hier für 14 Züge noch fünf Minuten auf der Uhr, während der Gegner noch eine Stunde Zeit hatte. Also wieder einmal die berüchtigte Zeitnot, von der Meister Brinckmann so schön sagt, daß sie „Schuld" sei. Nach unserer Meinung konnte Weiß hier sehr hübsch zu einer gewonnenen Stellung abwickeln, und zwar so: 27. T f i — d i f Kd5—C4 28. Df6—fyf d6—dj (wenn 28. . . . Kc4—b4, so 29. Le5—cjf! nebst Matt) 29. Th7—h4f! LC5—¿4 (oder 29. . . . S£j x h 4 30. Df7—f4f d5—d4 31. Tdi x d4f) 30. Th4 x d4f Sf5 x d4 31. T d i x d 4 f Kc4—C5 32. Td4—g4, und nun kann sich Schwarz drehen und wenden, wie er will, immer wird Weiß Mattangriff erlangen. Z. B. 32. . . . KC5—b6 33. Lej—d4f Kb6—a5 34. Df7—e-j b5—b4 35. a 2 — D c 6 — b j 36. a 3 x b 4 f Ka5—a4 37. De7 — e j Db5 x b 4 38. Ld4—b6! und gewinnt.

23. . . . Lc8—b7 24. Df6—h8f K g 8 — f j 25. T h 3 x h 7 f K f 7 — e 6 26. Dh8—f6f Ke6—

Nach dreiviertelstündigem Überlegen.

1 1 . . . . Le7—f6 12. Sbi—03 dy—d6. Vorzuziehen war 12. . . . Lf6 x ej. 13. Se5—c6 Dd8—d7 14. SC3—e4. Ein chancenreiches Bauernopfer.

66

27. . . .

Dc6—b6

Auf 27. . . . LC5—b4 war 28. Df6 Xg6 Kdj—04 (Mattdrohungl) 29. H17—h4f! geplant. 28. Df6 x g6 Nicht das beste. Mit 28. Df6—fyjKd 5 —c6 29. Df 7 —d 7 f Kc6—d5 31. Tfi—dif wäre Schwarz in die peinlichste Verlegenheit geraten. 28. . . . Lby—c8l Auf 28. . . . Ta8—f8 hätte 29. TI17 — e i n e Figur gewonnen. 29. Th 7 —h 5 Kd 5 —c6 30. Th5 xf5 Lc8 xf5 31. Dg6xf5 Kc6—b7 32. Dfj—f3f Kb7—a7 Dieser Krebsgang des schwarzen Königs wirkt höchst belustigend. 33. Lb2—ci Ta8—e8 34. h2—114 LC5—d4

35- g2—gj Te8—e6 36. Df 3 —g4 In höchster Zeitnot verscherzt Richter endgültig den Sieg, der mit 36. Lei—gj wohl immer noch zu erringen war. Ld4 x f 2f 36. Te6—eif 37- T f i x f 2 38. Kgi—g2 Tei x ci Db6—C5 39- Dg4—e4 40. h4—h5 Tci—di 41. I15—h6 Dcj—hj! c 7— c 5 42. De4—e 3 f Hier bot Schwarz Remis an, was Richter nach kurzem Nachdenken annahm. Es könnte folgen 43. Dej—e7f Ka7—b6 44. De7—d8"f Kb6—c6 45. Dd8—a8f und Dauerschach.

67

Richters Eröffnung Der Eröffnung i. dz—d4 v JP H Ü B H SÉ« 11 é ¡§ H ¡ M



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K. Richter

Berlin 1934 Weiß am Zuge

1. Sg6t! Sg6:

1. . . . Dg6: 2. Dd8:f. 2. Dh7:j! Kh7: 3. TI15 matt.

Bild 9 Kunstvolles Mattnetz K. Richter

HB ®|#ll ül • • ! • II . BIB Im ip Gutsche Berlin 1930 Schwarz am Zuge 1. . . . T g i f 2. KI14. Oder 2. K h 3 T h 5 t 3. T h 4 L f i matt. Würde Schwarz nun (nach 2. KI14) mit 2. . . . g5f 3. KI15 Le2f

fortfahren, so hätte er nach 4. K g 6 sein Pulver verschossen. Deshalb 2. . . . Th5|M 3. KI15: L e z f 4. K h 4 g 5 f 5. K h } L f i matt. B i l d 10 Vertauschte Z ü g e K. Richter

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L. Steiner Internationales Turnier Berlin 1929

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¡Ü 8 11 B m • BiB • • i Ü mtmIB* • ff • B m 2 iÉ ® 2ɧWÉI HÜII K. Richter Berlin 1929 Schwarz am Z u g e Droht scheinbar L e i f K h 3 , T f j f Kg2, Tg3f. 2. . . . e4Immer noch gewann 2. . . . Dc8. 3. L e i f KI13 4. K f i ! und das Matt durch TI15 ist unabwendbar.

Schwarz am Z u g e 1. . . . T g 8 ! 2. T d 5 : . Steiner rechnete nur mit 2. . . . Lf8f nebst e6, worauf er dem Gegner nach Td6! ausgelacht hätte. A b e r es kommt umgekehrt. 2. . . . e6! Das ist der Unterschied! Wenn nun 3. Td6, so 3. . . . Le5:j~! 3. De4: ed5: und gewann. Bild 11 L ö b l i c h e s Selbstmatt (Siehe Stellungsbild) Nach einem inkorrekten Damenopfer war Weiß in großer Verlegenheit; aber 1. . . . KI14: ? Richtig 1. . . . K g 6 . 2. Ld2.

B i l d 12 ,Mein m e r k w ü r d i g s t e s E n d s p i e l " {Richter) K. Richter

§§ 11 B B §1 §1 j j j§§ 11 11 11 11 i! B 11 H 8 • B i« B fi • ¡H « Ii! lü Leepin

München 1941 Schwarz am Z u g e

143

So aussichtslos, wie es für Schwarz aussieht, ist es in Wirklichkeit nicht, weil die weißen Türme z. Z. manöverierunfähig sind. i Tdi! Droht Tdz! 2. Kf3! Gewinnt Zeit. 2. . . . T f i f 3. Kg4 T d i 4. Kg5 Te8. Jetzt wäre 4. . . . Td2 ungenügend, da Weiß tauscht, den letzten Turm opfert und dann mit der Unzahl seiner Bauern gewinnt. Deshalb macht Schwarz Jagd auf die Freibauern. 5. f 5 T g 8 f 6. K h 5 . Ein ungewöhnlich verwickeltes Endspiel, das jeder letzten Analyse trotzt, vollends beim Kampf Brett über Brett. Für den Fall von 6. Kf6 hatte Richter 6. . . . T f i ! 7. KI7 Tg 5 8. f6 Tgf5 geplant. 6. . . . T a i 7. g4 Th8f 8. Kg5 Tg8f 9. K f 4 . Auf 9. Kh4 wäre 9. . . . T f i stark. 9. . . . T f i f 10. K g 3 Tfy. 1 1 . h4 Ke 4 ! 12. g 5 T f 3 f 13. K g a T g f 8 . Einziger Zug. Der Tf3 darf wegen TC3 nicht ziehen. 14. g6 T j f 6 15. h5 Tf5 16. TC5 T f 2 f 17. T f z : Tf2:f 18. K g 3 . Oder 18. K g i T f 3 ! 18 T f i 19. Tc8 T g i f 20. Kh2. 20. K h 4 e2! 20. . . . T g 5 21. K h 3 . Sonst fallen beide Bauern. 21. . . . e2 22. T c i . Nur so! Falls 22. Te8f, so 22. . . . Tej 23. Tej-.f Ke5: 24. gj e i D 25. g8D D h i f nebst D g i f und Dg8:.

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22. . . . K f 3 Remis (23. Kh4 Tg4f 24. Kh3 Tg5 usw.). Bild 1 3 Pointierter Turmzug Rohacek

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K. Richter München 1941 Weiß am Zuge Schwarz hat soeben b7—b6 gezogen, ein Zug, den er besser durch Kc6 ersetzt hätte. Nun verliert er zwangsläufig, dank einer besonderen Feinheit. i.Tgrf. Nur Remis ergäbe 1. cb6: ab6: 2. T g 7 f Kc6 3. Th 7 : Taj! 1. . . . Kc6 2. Ta7-. bc5: 3. Ta5¡ Das ist der Witz. Bei 3. . . . cd4: 4. Tf 5: wäre das Bauernendspiel natürlich glatt gewonnen. 3. . . . T g 5 t 4- K h 4 T g 2 5. T c 5 : t Kd6 6. f 4 Td2. Gewinnt zwar einen Bauern zurück, doch verschafft Weiß sich jetzt zwei verbundene Freibauern. 7. C3 Ta2: 8. £5! T h 2 f 9. K g 3 T h i Oder 9. . . . Th5 10. Kg4¡

IO. fe6: Ke6: u . Kf"4 T e i 12. Tc6jDer Rest ist Sache der Technik. 12. . . . Kd5 13. T c 5 f Ke6 14. 04

Kd6 15. Th 5 Tey 16. Th6f

Kd 7

17. 05 KC7 18. d5 Kb7 19. Tb6f Kay 20. T b l Te2 21. c6 Aufgegeben.

Bild 14 Vom Regen in die Traufe Morit%

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¿ ¡§¡ m • • ¡ü 11 m II 8 - t . B ^ H • B É i ¡§f ®¡¡ mMmk K. Richter Swinemünde 1932 Weiß am Zuge

1. Lh6:!. Ein Läuferopfer mit doppelter Pointe. 1. . . . gh6: 2. D g 3 j ! 2. Dh6: wäre wegen 2. . . . Se4 ein Fehlschlag. 2 Sg4. 2. . . . Kh8 hätte nach 3. Sg6f die Dame gekostet. Mit dem Springerzug hofft Schwarz den bösen Feind abgelenkt zu haben. Indessen nach

3. Dg4:f Kh8 4. Df 4 ! taucht die Tücke Sg6f erneut auf. Außerdem droht Matt durch Df4 10

B r i n c k m a n n , Richtcrs beste Partien

x h6—h 7 . Das war Schwarz Guten zuviel, er gab auf.

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Bild 15 Ein erstaunliches Schlußspiel Grob

H H M H S IR rnmx um B s • »Ii 1 H^l m. áfl w m i m.IUP ©B ¡

ÜÜ » s S K. Richter

Turnier zu Bad Nauheim 1935 Schwarz am Zuge Um einen ganzen Turm ärmer, scheint Weiß ohne irgendwelche reellen Aussichten zu sein, denn nicht allein genießt der schwarze König den Schutz seiner Figuren, es steht auch Richters Turm abseits. Kurzum, die Stellung scheint kapitulationsreif zu sein. Aber gerade jetzt bietet Richter seine ganze Findigkeit und Energie auf. 27. . . . Dd4: Die Beseitigung des d-Bauern beraubt Weiß eines gelegentlichen d j f und damit anscheinend der letzten Hoffnung. Trotzdem ist der Zug nicht der beste. Tunlicher war es, mit Ld6! einen Teil des Materials zurückzugeben. Weiß wird schlagen müssen, weil die schwarze Stellung sonst durch LC7 eine weitere Festigung erführe. Nach 27. . . . Ld6

145

28. ed6: Kd6: wäre der König aber in Sicherheit. Praktisch unbefriedigend wäre 27. . . . Da3 28. d j f edj: 29. Ld5:f K d j : (falls 29 K b j , so 30. Ddyf Ka6? 31. Lc4f K a j 32. Dayf") 30. Db6:. 28. Le2! Td8 29. L f 3 f Td5Oder 29. . . . K b j 30. Le2f KC5 31. Dcyf Tc6 32. T c i f LC3 33. Da5 matt. Qualitätsverlust spielt für Schwarz natürlich keine Rolle. 30. T c i f LC5 31. Dfy:. Mit der gewaltigen Drohung De6 :f 31. . . . De5: 32. De8f KC7. Der schwarze König ist von einer ganzen Leibwache umgeben, was kann ihm da noch widerfahren . . . . 33. TC5:•)•!! TC5: 34. D e y f . Remis! Der König muß sich Dauerschach gefallen lassen: 34. . . . Kc8 35. De8f KC7 USW. Geht er nach b8, wird er elendig matt: 34. . . . Kb8 35. Dd8f Ka7 36. Da8 oder 35. . . . Tc8 36. Db6:. Bild 1 6 Gelockerte Stellung Kuhlmann

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K. Richter

Berlin 1934 Weiß am Zuge

146

Schwarz hat sich durch den Zug g7—g5 eine arge Blöße gegeben. Es ist nun belehrend und belustigend zugleich, wie Richter dem Gegner sein leichtfertiges Manöver als Sünde wider den Geist ankreidet. 13. o—o dc3: 14. K h i b6 15. L e i ! DC5 16. LC3: e5 17. Lb4 Dc6. Auf 17. . . . DC7 würde 18. Lb5, drohend Tf6:, verhängnisvoll. 18. SC3! a5 19. Lb5 De6. Die Zeichen des nahenden Zusammenbruchs sind überall erkennbar. So würde auf 19. . . . Db7 sowohl 20. Tf6: ab4: 21. Sd5 als auch 20. Ld6 Se4: 21. Se4: De4 22. Tei nebst Le5: zugunsten von Weiß entscheiden. 20. Tf6:! Df6: 21. Sd5 Dg6 22. Ley Tay. Ihm fangen die Züge an auszugehen. 23. L f 6 Thy 24. Le5: Kf8 25. Sf6! Sf6:. Die Alternative 25. . . . Se5: war nicht besser. Es sei auf folgende Möglichkeit verwiesen: 26. Dd8f K g 7 27. Se8f Kf8 28. Dc8: De6 29. Db8 T e 7 30. Sf6f K g 7 31. Dg8f Kf6: 32. T f i f . 26. Dd8f K g y 27. T f i Aufgegeben. Bild 17 Damenopfer (Siehe Stellungsbild) 25. Dh6f! Richter macht kurzen Prozeß. Nimmt Schwarz das Damenopfer an (25. . . . Th6:), verfällt er nach 26.

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Schacholympiade Prag 1931 Weiß am Z u g e Lh6:f K e y mit 27. Sg8 einem sehr schönen Matt. 25. . . . K e y 26. S g 8 f ! Aufgegeben. (26. . . . Tg8: 27. L g j f ) .

Bild 18 Triumph der Diagonale

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Dr. Schober

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K. Richter

Berlin 1932 Schwarz am Z u g e Weiß ist im ungestörten Besitz der

Springer nach d5 und den T u r m auf die dritte Reihe bringen können. Für den schwarzen K ö n i g ist Gefahr im Verzuge. Dennoch glaubte Schwarz, allen Drohungen durch den folgenden Z u g die Spitze abbrechen zu können. 19 g6. Er hatte sich in der Hoffnung gewiegt, nach 20. D g 6 : f T g 7 21. Sf6f Sf6: 22. Df6: DI13: 23. D g 7 : f Lg7: 24. g h j : Lb2: eine Figur gewonnen zu haben. Es zeigt sich aber, daß die drohende Stellung der weißen Figuren, insbesondere des Lb2, eine solch kniffliche Verteidigung nicht zuläßt. Der Verteidiger verfällt beim Kombinieren in derart geöffneten Stellungen viel leichter Irrtümern, als der im Vollgefühl seiner K r a f t handelnde Angreifer. Auf 19. . . . h6 hätte Weiß sehr stark mit 20. Se3 Sf6 21. D g 6 fortgesetzt. 20. D g 6 : f T g 7 21. De8:! Das hatte Schwarz offenbar in seine Rechnung nicht einbezogen. Nach 21. . . . De8: 22. Sf6f K f 7 23. Se8: T g 6 24. T h 7 : f Ke8: 25. Tb7: hätte er volle drei Bauern weniger. 21. . . . DI13: 22. L g 7 : Te8: 23. Sf6f! K f 7 . Auf 23. . . . K g 7 : würde der T u r m zunächst mit Schach geschlagen. 24. gh3: T e 6 25. Lh8!. Zuflucht im fernsten Winkel! Auf 25. Lf8: Tf6: wäre der Läufer verloren. 25. . . . I15 26. Damit ist die Rückkehr des Springers gesichert. Schwarz gab auf.

Diagonale bi—g~j geblieben, hat den IO'

147

B i l d 19 Schutzloser König

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E. Andersen

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