Probleme des Altattischen: Untersuchungen zur altattischen Schriftgeschichte, zur Laut- und Formenlehre unter besonderer Berücksichtigung der poetischen ᾱ 3851247493, 9783851247497


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Probleme des Altattischen: Untersuchungen zur altattischen Schriftgeschichte, zur Laut- und Formenlehre unter besonderer Berücksichtigung der poetischen ᾱ
 3851247493, 9783851247497

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BERNHARD LOSCHHORN

PROBLEME DES ALTATTISCHEN Untersuchungen zur altattischen Schriftgeschichte, zur Laut- und Formenlehre unter besonderer Berücksichtigung der poetischen ä

INNSBRUCK 2019

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar

ISBN 978-3-85124-749-7

2019 INNSBRUCKER BEITRÄGE ZUR SPRACHWISSENSCHAFT Herausgeber: Prof. Dr. Wolfgang Meid Institut für Sprachen und Literaturen der Universität Innsbruck Bereich Sprachwissenschaft Textverarbeitung und Erstellung der Druckvorlage: s. Prolog S. XII Druckvorbereitung und Betreuung der Drucklegung: ARCHAEOLINGUA Budapest Druck: Amulett ’98, Budapest Bestell- und Auslieferungsadresse: A-6020 Innsbruck, Innrain 52 Telefax (+43-512-)507-2837 E-mail: [email protected]

in memoriam Prof. Dr. Emst R i s c h , professoris Turicensis (f 1988) Dr. Hans W i e l a n d , redactoris Thesauri linguae Latinae Monacensis (f 2010)

in honorem Susanne L ö s c h h o r n , sororis gemellae (*1941)

PROLOG „Altattisch“ war das Dissertationsthema, das der hochverehrte Prof. Dr. Emst R i s c h dem Verfasser (Ende 1963) gestellt hat, mit der unteren Zeitgrenze 403/2 v. Chr., dem Jahre des Archonten Euklid. Eingereicht wurde die Arbeit Mitte 1969 mit dem Titel: „Probleme des Altattischen. Untersuchungen zur altattischen Schriftgeschichte, Laut- und Formen­ lehre“ (vgl. E. Risch, Kl.Schr., S. [759], Verzeichnis der von E. R. be­ treuten Dissertationen und Lizentiatsarbeiten, Nr. 8). Es reichte zum „Zeugnis: Insuperabili scrutandi ardore collecta summa diligentia dis­ posita sagacissimo iudicio conscripta”. Dem Verf. war klar, dass Prof. Risch nicht wenig εΰνοια gezeigt hat. Die Gliederung der Arbeit war die folgende: Einleitung (S. 1-13) - 1.Teil: Schrift (S. 14-68) § 1 Zur ältesten Periode des altattischen Alphabetes, § 2 Das Eindringen der charakteristischen Buchstaben des ionisch-milesischen Alphabets in das altattische Zeichensystem: I Vorbemerkungen und unterscheidende Merkmale der beiden Alphabete, II Besonderheiten: Chronologie der Einführung der Bezeichnung der geminierten Konsonanten, III Systematische Darstellung des Eindringens des ionischmilesischen Alphabets in das altattische. - 2. Teil: Lautlehre (S. 69-256) l.Kap.: Vokalismus (S. 69-183), § 3 Der Vokal η, § 4 Der Langdiphthong ηι, § 5 Der echte Diphthong ει, § 6 Der unechte Diphthong er, § 7 Die Langdiphthonge an, är, § 8 Der echte Diphthong ου, § 9 Der unechte Diphthong ου, § 10 Die Kurzdiphthonge at, er, or, υι vor Vokal, § 11 Distanzassimilationen von Vokalen, § 12 Kontraktion Krasis - Aphärese - Synizese, § 13 Vulgäre Erscheinungen im Vokalismus (ca. 12 Seiten) - 2. Kap.: Konsonantismus (S. 184-256) § 14 Spiranten, § 15 Die Lautverbindung pp / ρσ (Typus ΰάρρος / ι3άρσος), § 16 Der Laut ττ / σσ (Typus ύάλαττα / ϋάλασσα), § 17 Satzphonetisches, § 18 Vulgäre Erscheinungen im Konsonantismus (ca. 10 Seiten). 3. Teil: Formenlehre (S. 257-339) 1. Kap.: Deklination (S. 257-321), § 19 1. Deklination (A-Stämme), § 20 2. Deklination (OStämme), § 21 3. Deklination (Konsonantstämme usw.), § 22 Kasusreste, adverbiale Endungen, § 23 Zur Komparation, § 24 Zum Pronomen, § 25 Zum Zahlwort - 2.Kap.: Konjugation (S. 266-339) § 26 Verbalendungen, § 27 Augment - Reduplikation, § 28 Aspektstämme, Verbaladjektiv, Übriges.

Kurz vor dem Abschluss der Arbeit war der Verf. sua sponte überzeugt, dass noch die Vasen eingeärbeitet werden sollten (die Ostraka waren bereits bearbeitet) und sich mit dem carmen IG I2 S. 197 r. Sp. unter der Nr. 472 (seinerzeit SEG 23,38; jetzt CEG 302 mit IG I3 1469) v.a. wegen Άύάναις Einiges machen liesse. In diesem Buch fällt dieses Anliegen die Kapitel 2 und 3. An eine sofortige Drucklegung war darum nicht zu denken.

Vili

Prolog

Im Vordergrund stand zunächst die Einarbeitung am Thesaurus linguae Latinae in München (ab Mitte Dez. 1969, als Stipendiat des Schwei­ zerischen Nationalfonds auf Empfehlung von Prof. Dr. Heinz Haffter in seiner Rolle als Wissenschaftsorganisator) —dies unter dem unvergessenen Dr. Hans W ie l and, einem der Redaktoren des Instituts (Generalredaktor war damals Dr. Wilhelm Ehlers). Während des Aufenthalts in München (bis Frühjahr 1973, bis zum Antritt einer Hauptlehrerstelle für Alte Sprachen an der Kantonsschule Zürich Oerlikon) erfolgte in der Freizeit die Auf­ arbeitung der Vaseninschriften im Archäologischen Institut der Universität München, d.h. die Durchsicht der prächtigen Institutsbibliothek, CVABände, Vasenkataloge, diverse Bücher und Zeitschriften (u.a. mit Durchblättem, wie seinerzeit in Zürich durch den Archäologen Prof. Dr. H. Bloesch empfohlen). Nach dem Erscheinen des SEG-Bandes 25 (1971) war der Fortgang dieser Publikation nicht gesichert. Es galt darum, das Material selber zu sammeln (es wurden Zeitschriftenbände durchgeblättert, wie bereits angetönt). Glücklicherweise konnte nach Erscheinen des Bandes 26 des SEG (zu den Jahren 1976/7, erschienen 1979) festgestellt werden, dass sozusagen nichts übersehen wurde. 1974 erschien ein Buch von S.-T. Teodorsson über graphische Auffällig­ keiten. Die §§ 13 und 18 der seinerzeitigen Fassung waren deshalb über­ flüssig und konnten ohne grosse Trauer beiseite gelegt werden. Ein­ schneidender war die erste Publikation von L. Threatte (1980) zur att. Schrift und Lautlehre (inklusive die nacheuklidische Zeit). Manches meiner alten Arbeit hätte darum nicht neu vorgelegt werden können. Durch die Arbeit am Thesaurus konnte aus nächster Nähe beobachtet werden, wie hier die Materialaufbereitung durch lückenlose Verzettelung geschaffen war. Für die Laut- und Formenlehre (hier vor allem die Formen des Dat.Pl.) erfolgte ungefähr 1979-1982 ([erleichtert durch einen unbe­ zahlten Urlaub von 114 Jahren] jetzt inklusive IG I3 fase. 1, erschienen 1981) analog eine ergänzende saubere Verzettelung. Nur so war es möglich, Ergebnisse durch Zählbarkeit solide abzustützen. Die Belege wurden nicht nur absolut, sondern auch in ihrem lautlichen Kontext erfasst. Endigt ein Beleg z.B. mit -ς, so wurde auch der Beginn des folgenden Wortes einbezogen (es resultierten daraus die Ergebnisse „Akten Berlin“, S. 269ff. Kap. 3 mit Beilage 2, S. 294-296; in Anm. 14 sind auch die Buchstabpnfolgen -ς ζ-, auch -ς Σμ- genannt). Hierher gehören auch die Folgen σ + Kons, (hier S. 116f. Anm. 7), dazu die zahlreichen Belege zu den unechten Diphthongen (ö/ου/ω/υ - ε/ει), Akk.Pl. (-ως, -ους, -δς) S. 225(f.) Anm. 42. Die an den aufgeführten Stellen mitgeteilten Summen entsprechen also dem Stand 1982 und vermitteln ein Bild d'er Grössenordnung, die sich in der

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IX

Folgezeit kaum markant veränderte. Ohne diese Sammlung wäre die Darstellung zu ΚΟΡΑ (3.Kap.,App.3) nicht möglich gewesen. Einbezogen wurden eben auch alle monolitteralen Schreibungen. Im Jahre 1984 trat N. Deplazes (s.Lit.verz.) an mich heran mit der Bitte, ihm Einsicht in die Darstellung des Dat.Pl. zu gewähren (vgl. S. 140 Anm. 2; es ging um eine Neufassung von 1982 im Umfang von 104 kalligra­ phischen Schreibmaschinenseiten [die seither weiter weder revidiert noch publiziert wurde]). Er hatte nicht nur das Material abgeglichen bzw. ergänzt, sondern offenbar auch die Disposition weitgehend übernommen. Er gelangte dadurch schneller zu seiner akademischen Dekoration. Für den Verf. galt aber, aufgrund der vorhersehbaren eigenen Verzögerung, den Fortgang der Wissenschaft nicht zu behindern. 1996 erschien der 2. Band von Threattes Grammar (zur Formenlehre). An eine Veröffentlichung der alten Arbeit war darum nicht mehr zu denken. Doch wurde das Material àjour gehalten. Mir war und ist bewusst, dass Prof. Risch sehr enttäuscht gewesen sein musste, dass er das Erscheinen der neuen Form nicht mehr hatte erleben können. Ein entscheidender Moment war die Einladung von Prof. Dr. Michael Meier-Brügger an die Tagung zur griechischen Dialektologie in Berlin (Sept. 2001). So konnte aus dem reichen Fundus „Weniger Bekanntes aus Attika“ ausgebreitet werden (IBS Bd. 126, S. 265-353). Mehrfach war zu hören, dass dieser Beitrag der beste innerhalb dieses Bandes 126 gewesen sei. Nachdem der Vortrag gehalten war, bemerkte Frau Prof. Dr. Anna Morpurgo Davies (Oxford) zu mir, Prof. Risch hätte sich sicher sehr gefreut. Ende Februar 2002 erfolgte die freiwillig gewählte Frühpensionierung vom Schuldienst. Es galt nun, die Drucklegung des Beitrags in Bd. 126 voranzutreiben. Ich konnte nicht nein sagen, als eine Anfrage (früh im Jahre 2004) vom Generalredaktor des Thesaurus eintraf, ein Wort für das Institut beizusteuem (es war die proveho-Gruppe, s. den Eintrag hier S. 347f. Anm. 26a). Einiges zur Entstehung der überarbeiteten Fassung. Die Durchleuchtung von Άύάνοας (CEG 302, IG I3 1469) führte zum 2. und 3. Kap. Die poet, ä sind zahlreich. Einbezogen wurde auch der Paian des Sophokles (Άκειρεκόμας 3.Kap., App.2). (χ)συν wurde nie aus den Augen verloren. Eine Verfeinerung führte zu den App. 1 und 2 des 1. Kap. und zeigt das diplomatische Geschick der Athener, der Beherrscher des 1. Att. Seebundes. Auch die Behandlung der unechten Diphthonge war immer präsent. Es sollte klar sein, dass nicht jedes EI/OT ostionischen Ursprungs ist (wie leider M. Guarducci allenthalben gebetsmühlenhaft wiederholt). EI in βπείρδ (IG I3 503 C mit S. 437 Anm. 53) ist sicher dor.-poet. Herkunft. EI

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in Kleio auf der Franfois-Vase (ca. 570a' vel p.p.) durfte nicht unbearbeitet bleiben. Nach Recherchen ist diese Schreibung singulär (S. 317, E.). Das hohe Alter dieser Schreibung ist verdächtig. Experimente sind immer fruchtbar. Eine Probe, die gegebene Folge der Musennamen (auf dieser Vase) in Verse zu setzen, zumal da ein rhythmischer Rest zu Beginn hörbar ist, brachte den Fortschritt. Es resultierten Elegiambi/ Enkomiologici, aber nur wenn Κλέο(ι) / Vokativ Κλέοϊ, zusammen mit Θαλια (nicht Θάλεια) angenommen wird. Tatsächlich stammt I in Κλειο nicht vom att. Vasen­ maler, da dieser Zusatz schräg gestellt ist und drei Hilfspunkte (um eine gerade Linie zu ziehen) sichtbar werden. Betrachtet man die auffällige Schreibung Θαλεια in der Zeichnung Reichholds (bei FurtwänglerReichhold) mit einer Lupe (!), so erkennt man, dass -λε- manipuliert wurde, wieder von moderner Hand (darunter wird sichtbar λ in der Form eines L). Die Vase zeigt viele Spuren der korinthischen Schrift. Es resultieren ältestkorinthische Verse eines uralten Hymnos auf die Musen, der älter als Hesiod sein muss. Der Name des Manipulators/Fälschers ist eruierbar: Emilio (Emil) Braun, segretario des DAI unter Eduard Gerhard, der die für ihn rätselhaften Formen gewisser Musennamen (diese sind eben korinthisch) an die Tradition Hesiods anschliessen wollte (er beabsichtigte vermutlich mit diesen Änderungen der „Gefahr der Verspottung“ [S. 310 Anm. 52] zu entgehen [vgl. aber S. 278 oben]). Er verfälschte jedoch die Literatur (altkorinthisch, nicht hesiodeisch). Dies ist in App. 1 des 3. Kap. dargestellt. Zur ältesten att. Schrift musste Einiges nachgetragen werden (add.nec. 2/1). Es wäre unerhört, annehmen zu sollen, dass in Attika jeder schreiben konnte, wie er wollte (und dies nur in Attika und sonst nirgendwo). Es galt, v.a. die Formen des λ und γ zu klären. Prof. Dr. Emst Meyer nahm (1962) für die Inschriften auf der Dipylonoinochoe (lesbar war v.a. Vers 1) litteratura mixta an (d.h. att. Schrift und, wie er auf Anfrage aus der Studentenschaft leise vermerkte, die korinthische [S. 423 Anm. 40]). Eine bisher kaum richtig gedeutete Inschrift auf einer Hymettosscherbe zeigt korinthisch Beta (S. 400,2a) und beweist dessen richtige Kombination. In Zeile 2 wurde bislang das letzte Zeichen als N gelesen; aber wer genau hinsieht, bemerkt, dass diese Form zusammengesetzt ist: unten λ in der korinthischen Form (mit Spitze oben wie in άταλοτατα), oben darüber gesetzt ein att. λ (mit Spitze unten). Es resultiert die Buchstabenfolge μιλ. Blättert man in Capelles Wörterbuch, so sieht man mit Freuden, dass dieser Wortbeginn einzig zu μιλ(τοπάρειον) suppletiert werden kann (dieses Wort ist episch und immer am Versende plaziert). Auch Iota davor ist sowohl in kor. als auch in att. Schrift gesetzt, μ- ist daher einzig als My (nicht als San) deutbar. Wenn man so will, ist dies eine écriture à la carte (man lese in att. oder kor. Schrift). Es ist auffällig, dass kor. Buchstaben in Attika in dieser

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XI

Zeit nur in Wörtern erscheinen, die auch oder nur im Epos (Ilias) belegt sind. Dies berechtigt zur Annahme, dass es eine alte Edition der Ilias in kor. Schrift gegeben haben muss (die älter ist als diese Dipylonkanne). Dem Verf. war längst klar, dass u- innerhalb der litt. Att. auch als hugedeutet werden kann. Um auf sicher zu gehen, wurde dies systematisch untersucht (add.nec. 1, S. 378ff.). Eine weitere Frage musste geklärt werden (add.nec. 2/2, S. 449): Gehört der in der Schrift nicht bezeichnete Asper in der Verbindung : έν Άλιεΰσιν : dem ion. Alphabet, oder findet man eine att. ratio. Es ist sonnenklar, dass die Interpunktionen eine Einheit markieren. Der Binnenhauch muss in der att. Schrift nicht bezeichnet werden. Dieser ' gehört zur litt. Att. und ist tatsächlich bei präpositionalen Verbindungen ausserordentlich gut belegt. Der Binnenhauch wurde ausgesprochen und konnte davor einen Asper durch Dissimilation beseitigen (εν oi im carmen vom Fischfang, IG I3 828, S. 445 [was die Editoren IG I3 wohl freuen würde]). Die eine Recherche führte oft zu einer anderen. Der Form Άΰάναις musste überall nachgegangen werden. Diese Form erscheint auch in CEG I 77 (Hansen reiht unter Attica ein). Die Form ist lakonisch; die Wiedergabe Hansens ftihrt zu einer interpretatio Attica falsa (έστιν ist in ές τίν ,erat tibi‘ aufzulösen). Dies in πάρεργον 1 (S. 457ff). πάρ. 2 war nötig, um böot. -αις als Dativobjekt zu widerlegen (man sollte -άσι erwarten), -αις ist Soz.Instr. vor κάτ ,mit‘ (herausgelöst aus κατόπισΰε). Böot. κατ < καττ < κατρ Es sprang heraus, dass -αις als -ααις skizziert ist mit AA = ä, weshalb die Endung im Böot. mit Langdiphthong anzusetzen ist. Technisches: - Im Text findet man oft Etiketten wie spez(ifisch) att(isch) oder typ(isch) att. Das Wichtigste ist zusammengestellt S. 395ff. Früher war dies selbst­ verständlich; vgl. A. Kirchhoff (1881) zu όρχεστδν auf der Dipylonkanne (S. 395 Anm. 2). ■’ - Ein Text erhält die Etikette litt, mixta (d.h. littAtt. mixta cum litteratura Ionica), wenn nur ein einziger Eindringling der litt. Ion. vorkommt (zur Definition S. 436f.,B 1). - Die Lösungswege sollen sichtbar bleiben. Im 1. Kap., App. 2, S. 138 fugte ich eine neue Anm. 11a (vor den Nummern 12 und 13) ein. Es wäre ein Leichtes gewesen, die Ziffern nachzuverschieben. Ich tat es nicht aus dem besagten Grunde. - Bei Vasen sind zwecks Identifikation die Hinweise auf ABV, ARV2, Paralip. gegeben, dies auch dann, wenn Beazley keine Inschr. vermerkt. - Die beiden πάρεργα (im Anhang, am Schluss des Bandes) waren zunächst als selbständige Veröffentlichungen geplant. Was in der Hauptbibliographie aufgeführt war, wurde ausgesondert; der Rest blieb am Ort. Dies auch

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darum, weil Lakonisches (πάρ. 1) und Böotisches mit Indogermanica zu KAT (πάρ. 2) nicht zum Hauptthema gehören. - Das Inhaltsverzeichnis musste vielerorts aus Platzgründen knapper als erwünscht gehalten werden. - Die ganze Arbeit gelang ohne Computerhilfe. Es werden nur gedruckte Publikationen zitiert (die Intemetfassung der Vaseninschriften Immerwahrs waren mir nicht zugänglich und wurde darum auch nicht benutzt). - Der Text wurde mit einer alten Schreibmaschine (Hermes) eingehämmert (dieser galt für mich als Archetypus). Die Umsetzung dieses Archetypus in den jetzt sichtbaren Computersatz musste ausgelagert werden. Durch freundliche Vermittlung von Prof. Dr. Michael Meier-Brügger (Berlin) halfen Frau Veronica Rittner-Schwendel (Berlin), Herr Dr. Peter Busse (Berlin), Frau Dr. Martha Krieter (Zürich/ Basel), am Schluss der Vermittler selbst. Ihnen sei an dieser Stelle für ihre immense Arbeit herzlich gedankt. Der Satz wurde allgemein als sehr schwierig beurteilt. So ergab es sich, dass die Rückläufe nur selten makellos und fehlerfrei waren. Für den Verf. bedeutete dies oft einen intellektuellen Stillstand, da die Rückgänge mit dem Archetypus in Einklang zu bringen waren. Aber es waren zum Glück immer auch Zusätze und Verbesserungen möglich. Die Gedanken blieben nicht stehen. Ganz am Ende erfülle ich die angenehme Pflicht, Prof. Meier-Brügger auch für die stetigen Aufmunterungen zu danken. Ein herzlicher besonderer Dank geht an Herrn Prof. Dr. Wolfgang M e i d (Innsbruck), der die Güte hatte, diese Arbeit in seiner Reihe der Innsbrucker Beiträge zur Sprachwissen­ schaft (IBS) erscheinen zu lassen. Bernhard Löschhom, Zürich, Oktober 2019

Inhaltsverzeichnis Prolog ...................................

VII Verwendete Literatur mit Abkürzungen und Siglen ............. XXXIV Sonstige Abkürzungen und Siglen ............................................ LXVII

1. Kapitel: Ablösung von χσυν (ξυν) durch συν .............. i I. Einleitendes A. Allgemeine Beobachtungen (Zusammenfassung der S. 3-24) ................ 3 1) Inschriftl. ξυν ist nicht auf den att. Dialekt beschränkt (a-c). Dies zeigen nicht nur auswärtige Funde in verschiedenen Wörtern u. Namen (b: ostion. [hier auch σσυν], aber auch dor. [Itanos u. Lindos]), sondern auch Zeugnisse in Athen selbst (a: Ξύμμαχος, Name eines Metöken nicht bestimmbarer Herkunft) u. (unter c) der den Exteri (Ioniern) von den Athenern in Verträgen mit diplomatischem Geschick erlaubte Gebrauch von χσύνμαχος (-νμ- ist auswärtiger Herkunft) / χσύμμαχος (Aussprache?) in der eigenen Lautung/Aussprache und Bedeutung ,Bundesgenosse’ (nicht: Bundes­ genosse des Att. Seebundes’), χσύμμαχος Bundesgenosse’ kannten auch die Herrscher der Makedonen, wohl nach Vorgabe der altion. Prosa (cßy'). d: Einbezug des Corpus Hippocraticum (mit Anm. 18) und des Thukydides (mit Anm. 20); bei diesem ist ξυν wohl ein indirektes Zeugnis für ξυν in der prosaischen ion. Literatur und im Verbund mit dieser selbst literaturfähig (mit Anm. 21) 2) σσυν: ........................................................................................... 22 erst spät (375 v. Chr., aber 2 Jahre nach der Gründung des 2. Att. See­ bundes) auch im Att. belegt in τώ(ν) σσυμμάχω[ν] Bundesgenossen des 2. Att. Seebundes’ (a). Konsequenzen (b): Wenigstens in jüngerer Zeit ist innerattisch die phonetische Herleitung von συν < ξυν möglich. Aber die ältesten συν (VE') sind in Attika importiert, was für altes συν mit einfachem σ-, ohne (ursprüngliche) Herleitung aus ξυν, spricht B. Allgemeinere Übersicht über die Verhältnisse im Attischen ............... 24 1) Übersicht zum Verhalten der att. Inschriften .................................... “ a) VH3 u. VF' (χσυν ist autochthon, συν importiert): Prosa - Poesie b) Va ..................... 25 2) Übersicht zur att. Literatur ............................................................ 27 3) συν ist im Att. nicht satzphonetisch bedingt ................................. 28 a) 4 Vergleichsgrössen zur Stellung -ς σ- / -ς ξb) Für συν gilt die fremde Herkunft, also der Import ........................... 29

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4) Spätzeit a) ξυν im Attizismus b) früheste inschriftl. Belege ........... 31 II. Einzelaspekte ................................................................................. 32 A. Wortschatz (Schwerpunkte) .............................................................. 1) συν früher als χσυν oder ausschliesslich ........................................ a) In beliebigen Inschr. in Ausdrücken des Handels .............................. b) In offiz. Inschr. externen Betreffnisses ............................................ 36 2) Der Wechsel erscheint in der gleichen (alten) offiz. Inschr. externen Be­ treffnisses und nur in dieser (χσύμβολον / [kurz darauf] σύμβολον) ..... 38 3) χσυν (ξυν) früher als συν oder ausschliesslich ................................. 39 a) Att. u. poet, εύξύνετος b) Prosa - α) Begriffe des Rechts (Staatsrechts usw.), des Protokolls sim . - ß) Ξυνοφαα - γ) ξύμβωμος ............................................................ 40 B. Gattung - Ort - Zeit ........................................................................... 1) Prosa a) Ablösung von ξυν durch συν in der Stadt Athen b) ξυν in der Landschaft lebenskräftig ................................................ 41 2) Poesie: συν ist fremdbestimmt und herrscht ab 446 v. Chr. unabhängig von der zeitlichen Staffelung und unabhängig vom Ort ........................ C. Offiz. Prosa der Stadt Athen (diverse Tabellen) .................................... 42 1) Numerisches Verhältnis 2) Differenzierungen ......................................................................... 43 a) Satzsandhi b) Dissimilatorische Beseitigung von χσ- in der Umgebung von φσ oder %σ(ξ)? .............................................................................................. 46 c) Betreffnis - Schrift (einzeln und kombiniert) .................................. 48 3) Annex: Zusammenfassung (zu C)) ................................................ 56 III. Das Verhalten der einzelnen Inschriften (vollständige Materialnachweise) A. Prosa ............................ 57 1) Offizielle Inschriften a) In Athen: vorausgeschickt ]|συνλέχσαντες (alte Weihung), |[Σ]υνφέρμιος (Totenliste), der Rest Dekrete und Tabulae (geordnet nach dem Raster der Tabellen) ............. 58 b) Ausserhalb der Stadt (innerhalb/ausserhalb Attikas) ........................ 70 2) Private Inschriften ........................................................................ 71 a) In Athen b) Ausserhalb der Stadt (innerhalb/ausserhalb Attikas) ......................... 74 B. Metrische Zeugnisse ......................................................................... 76 1) Übersicht und Richtlinien für die Beurteilung ................................

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a) Tabelle mit Fundstellen ............................................................. 76-77 b) Richtlinien (auf Grund der Inschr. / auf Grund der Flandschr.) .......... 78 2) VF (3 [+1] Zeugnisse): 'χσύν, συνμείσχϊν, [συντραφΙς], εύ[χσύ|ν]ετος .... “ 3) Va (ab 446 v. Chr.): nur συν in 7 Belegen ...................................... 81 a) Am Versanfang ................................ 82 b) vj συν ............................................................................................ 83 c) Übrige Belege ................................................................. “ 4) Sonderfall ξύμβωμος (im pros. Teil der Zeile) ................................. “ IV.Verzeichnis der aitati Lemmata mit χσυν, ξυν, συν, deren Anlaut ent­ scheidbar ist (zum Inlaut s. Anm. 134 [zur Lemmatisierung u. zu -νμ-], zu χσύνμαχος Anm. 137, zu σύμμαχος mit Verweisen auf [σύ]νμαχος Anm. 138; ζηχσυβολδν, χσυμάχο[ν], συδίκος Anm. 141) ............................ 84 V. Annex: ξύν / συν (Präp.) - μετά + Gen................................................. 98 [χσ]ύν τει [βδ]λει erscheint einmal auffällig in einer Inschr. ext. Betreffnisses (425/4“'), ist also wohl fremdbeeinflusst, dies gegenüber sonstigem μετά τες βολές zuerst in Inschr. internen, dann auch in solchen externen Betreffnisses (1-2). συν bei att. Prosaisten gilt als ionisch (3). Aber auch ξύν ist literaturfähig (Thuk., später Platon), da diese Existenz gerade auch eine solche in der ion. literar. Prosa voraussetzt (Hippokrates) (4-6) VI. Gesamtzusammenfassung (Schwerpunkte) ....................................... 101 Appendix 1: Nicht-athenische χσύνμαχος / σύνμαχος - χσυνμαχί[ / ]συνμαχίαν in Inschr. externen Betreffnisses der Stadt Athen, oder: Diplo­ matische Gepflogenheiten der Athener, der Beherrscher der Bundes­ genossen des Att. Seebundes .......................................................... 105

I. χσύνμαχος und σύνμαχος (mit χσυνμαχί[ IG I3 14) A. Einleitendes u. Übersicht, -νμ- ist in 3 Inschr. belegt, ist fremdbestimmt und begegnet nur in Inschr. ext. Betreffnisses der Stadt Athen (Bedeutung: ,Bundesgenosse1), dialektal getrennt von athen. -μμ- (Bedeutung: Bundes­ genosse des Att. Seebundes’) B. Inschr., in denen -νμ- tatsächlich belegt ist ........................................ 107 1) IG I3 54 (σύνμ-) zum Glück erhalten im Eid, den die Athener den Leontinem - diese gehörten nie dem Att. Seebund an - schwören (die Leon­ tiner besitzen dieses Wort). Diese Inschr. bietet den Schlüssel für das Verständnis und beweist, dass die Athener selbst die Form u. Bedeutung Bundesgenosse’ übernehmen, um den Leontinem die für sie unerträgliche Vorstellung des Att. Seebundes femzuhalten. σύνμ- gehört dämm dem Dialekte der Leontiner 2) I3 83: Die Editoren schreiben hier 8x χ[συμμ-] / [χσυμμ-], lx [χσυ]νμ(στοιχ. 77). Die richtige Verteilung ist χ[συμμ-] / [χσυμμ-] 3x, wenn nur die Bundesgenossen der Athener, also deren eigene des Att. Seebundes, be-

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zeichnet sind; [συ]νμ- / [συνμ-] ist herzustellen, wenn die Bundesgenossen der Vertragspartner, der Eleer (hier galt συνμ-), Mantineer (auch hier galt συνμ-) und Argeioi (auch in deren Dialekt ist συνμ- anzunehmen oder zu erschliessen) gemeint (4x), sogar wenn die Bundesgenossen der Athener mitgemeint sind (2x). Die bessere Herstellung der Inschr. gelingt mit στοιχ. 76 (s. Appendix 2) .......................................................................... 108 3) I3 14 χσυνμαχ- im Eid der Erythraioi; auch die Athener übernehmen diese für sie selbst fremde Lautung in χσυ(ν)μάχδ[ν] u. χσυνμαχί[δα] bzw. -ί[αν] mitsamt der Bedeutung ,Bundesgenosse‘ / bzw. (hier) ,Bündnisgebiet1... 111 C. Weitere zu fordernde [συνμ-]: Für Rhegion I3 53 älterer Teil (1), für Bottiaia I3 76 (2), für Argos I3 86 (mit Ähnlichkeiten zu I3 83) (3) .................. 112 II. συνμαχία ......................................................................................... 115 A. -νμ- ist belegt: ]συνμαχίαν I3 9 (davor τέν, neben χσ[υνι3|έσσι3αι] in neu vorgeschlagener Orthographie) mit Anm. 7 (S. 116-1^0) B. [-νμ-] im Titel I3 11 ......................................................................... 121 Appendix 2: IG I3 83, στοιχ. 76: textus novus ..................................... 123

Wird an 6 Stellen συνμαχ- statt χσυμμαχ- eingesetzt, so sind in 6 Zeilen 76 (statt 77) Zeichen je Zeile nötig. Werden alle (ergänzten) EI (unecht) zu E vereinfacht (4x) und 5 (ergänzte) unnötige -v έφελκ. getilgt (davon 4 im Einklang mit Thuk.), stellt sich die Reduktion in 9 weiteren Zeilen von selbst ein. Die (11) restlichen Zeilen werden besprochen, drei bisherige weiter adaptiert Der textus novus ganz, Vergleich mit Thuk. 5,47,l-8in· ........................... 136

2. Kapitel: -αις ohne Präp φLok. I. Keine Parallele für Αθάναις ,in Athen’ (CEG 1302) .......................... 140 A. Αΰάναις ist ein echter Dativ (neben είναι), daher neue Datierung: (c.) 566/5 v. Chr. ............................................................................................ 141 B. Folgerungen: 1) -ä- in Άΰάν- ist der früheste dor.-poet. Beleg in einem att. carmen .... 142 2) -αις in Αθάναις ist der früheste inschr. Beleg dor.-poet. Herkunft in einem att. carmen; der Dat. Plur. dieses Stadtnamens ist früher nicht bezeugt; das zeitlich nächstfolgende Zeugnis ist έν Άύήνηις im Schiffskatalog {B 549}. Diese Wortverbindung wurde in Athen geschaffen, nicht improvisiert, nach dem bereits existierenden dor.-poet. έν ΆύάνΑις, weshalb es sehr nahe liegt, anzunehmen, dass -αις noch in dieser frühen Zeit mit Langdiphthong ausgesprochen wurde. Die Form Αθάναις ist ein υψηλόν innerhalb des dor.poet. Kontextes; Αϋήνηις wirkt ebenso als ein ύψηλόν innerhalb der

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XVII

epischen Umgebung (att. Άύήνησ’wurde gemieden) ......................... 142 3)_-αις ohne Präp. kann im Griech. überhaupt nicht Lok. sein, daher die Fragen: .......................................................................................... 146 a) Gab es in Dialekten, für die seit alters nur -αις bezeugt ist, einmal eine besondere Lok.-Endung? ................................................................. 147 b) Wie weitgehend kann -αις überhaupt auf -αισι (über -αισ’) zurückgeführt werden? ......... “ II. Begründung des Lok. in CEG 1302 durch die Interpreten (Bizard u. Ebert) “ III. Formen und Funktionen der Stadtnamen Άύάναις / Άύήναις / Θήβαις ohne oder mit έν ..................................................................................... 148 A. Alle Belege ohne Berücksichtigung der in CEG 1302 herrschenden Struktur 1) a) Άύάναις Φ Lok. b) έν Άύάναις ................................................. “ 2) a) Άύήναις Φ Lok. b) έν Άύήναις (im Sprechvers der Trag, nur in Schauplätzen ausserhalb Attikas) ............................................... 148-150 3) a) Θήβαις Φ Lok. b) έν Θήβαις ................................................... 150 B. Belege mit Berücksichtigung der in CEG I 302 herrschenden Struktur .... “ la/2a/3a: Άύάναις / Αύήναις / Θήβαις + έστίν {sim .) ......................... 151 lb/2b/3b: έν Άύάναις / έν Άύήναις / έν Θήβαις + έστίν { s im .) ................ “ IV. Konsequenzen: A. Suppleatur |[Ά]ύάν[ασι] Inschr. (Sikyon), vgl. Άύάνασ’ (boot.) Aristoph. Ach. 900 (correxit Elmsley)................................................................ “ B. Literarisch überlieferte -αις ohne Präp. bei Ortsnamen sind keine Lok..... “ 1) Der Text verlangt έν + -αις ............................................................ “ a) Thuk. 5,18,10 (Urkunde) έν Άύήναις ist mit den alten Editionen in den Text aufzunehmen, vgl. das Bild S. 175 (Αύήνησιν der 3 recc. ist in den Apparat zu verbannen) - die Kritik richtet sich v.a. gegen van Herwerden, qui quamquam a multis laudatus tamen iam in initio calami lapsu peccavit (Άύήναισι [sic]); etiam Άύήνησι in mss. non exstat; s. auch S. 192, Pkt. 4) ..........................................................................................................152 b) Eurip. Phoen. 608 ist Μυκήναις zu konjizieren ..................... 179 2) Der bestmögliche Sinn verlangt -αις = dat. commodi ...................... 181 a) Poesie: Heroen wurden gezeugt / geboren / traten ins Dasein für eine Stadt - α) Θήβαις Pind. Isthm. 1,17 - ß) Άύήναις restituiert im Skolion auf Harmodios (PMG 911) b) Platon Menex. 245a Πλαταιαΐς, abhängig von τά τρόπαια (seil. ιερά).. 183 3) Aristoph. Lys. 1299 ist Άμύκλαί{ς Άπόλλω} zu schreiben und Άμύκλαΐ zu deuten .................................................................... 186 V. Annex: Philemon Frgm. 95 K.-A. vs. 6 ist aus sprachlichen und

xviri

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188 rhythmischen Gründen ένταΰύ’ Άύηνησ’ zu konjizieren ............. VI. Zusammenfassung ...................................................................... 191

3. Kapitel: poet, ä Zur Definition des poet, ä ..................................................................... 194 I. CEG I 302 ist gegen Hansen nicht im gemischten (d.h. nicht im att.-böot.) Dialekt verfasst ............................................................................... 195 Π. Die Entscheidung zwischen „böot.“ (= Lokaldialekt) oder „poet.“ (= dor. [panhellenische] Dichtersprache) kann getroffen werden ................... 196 A. Nicht böot. 1) -ü Gen.Sg.m. böot. erst seit Mitte IIIa ........................................... 2) Böot. Ά ϋ ά ν α ις heisst ,von/mit Athen’; zu erwarten wäre auf die Fragen „wo?“ und „für wen?“ die Lokativform Άιίάνασι ..................... B. Positive Beurteilung: dor.-poet............................................................. 1) -ä dor.-poet.................................................................... 196-197 2) Aäx- dor.-poet............................................................................... 197 3) Λατοΐδα ist in Bezug auf das ganze Wort dor.-poet., mit 4-silbiger Messung ......................................................................................... 198 4) -αις (in einem att. carmen aus so früher Zeit) entstammt der dor.-poet. Tradition ........................................................................................ 199 5) ΑΰάνΑις hat, als ganzes Wort genommen, in dieser Form keine älteren Vorläufer ............................................................................................ 6) Ergebnis (Zusammenfassung): Diese poet, ä passen zur Bezeugung in den übrigen att. carmina .................................................................. 200 III. Umfang (A/B) und Deutung (C) der poet, ä in att. inschr. carmina der voreuklid. Zeit [Auszuscheidendes] ..................................................... A. in universum ................................................................................ 201 1) Übersicht (Tabelle [1]) und Fundstellen (mit Bemerkungen) 2) Ort der Bezeugung ...................................................................... 204 3) Urheberschaft (Attiker) .................................................................. “ 4) Alphabet (reines att. Alph.; lmal EI unecht) .................................... “ 5) Versmasse ................................................................................ 205 6) Zur Häufigkeit der ä innerhalb eines carmen u. zur Frage dieser Definition ....................................................................................... 206

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XIX

7) Att. Usus auswärts? ..................................................................... 207 8) Zum Vorkommen der Wörter (ohne Rücksicht auf den Inhalt) .......... “ ä) In der gesamten Gräzität - a) poet. od. pros.? - ß) Erstbezeugungen in der Poesie b) Partiell in Bezug auf die dor.-poet. (chorlyr.) Bezeugung ................ 208 9) Die Wörter verteilt auf das Bedeutungsfeld .................... 211 a) In/Bei Göttemamen b) Stadt Athen (mit Bürgerschaft), Volk der Athener, Volk der Hellenen c) Kriegerische Tüchtigkeit d) Neben Reichtum (im weitesten Sinn) e) Suffix -σύνάι B. ci in den einzelnen Wörtern u. Endungen (Es gilt: Alle ü der Einzelbelege sind punktuelle Zeugnisse innerhalb der dor.-poet. [chorlyr.] Tradition) ... “ 1) praeposita selecta aliqua ad problemata demonstranda .................... “ a) [hixa]oc7»vä| i] (Beleg Nr. 13a) entspricht nicht ep. ίπποσύνηι, sondern einer Vorlage mit dor.-poet. -ä (Arbeitshypothese: Neben der ep. Tradition gab es eine alte dor.-poetische, bzw. chorlyrische, und in beiden Richtungen haben Wechselwirkungen stattgefimden) ............... 212 b) Eine poet. η-Form und eine poet. ä-Form kommen im gleichen carmen bereits am Anfang des 5. Äs. vor: Beleg Nr. 6: πολιέοχε πότνι Άΰάνά (es geht voraus: [εργδ]ν ΰαλ(λ)όντδν) ................................................... 213 c) Zwei (hinsichtlich des Uberlieferungsstandes) extreme Positionen (in der Festlanddichtung) v.a. ΆϋάνΑις u. φρασμοσύναι ............................ 217 d) ü ist stärker vertreten als η (220) v.a. χρυσοκόμά (221), Diskussion der Form u. Material vor/nach 400a' (221), Orthographie der att. Inschr. (228), ist χρυσοκόμης oder χρυσοκόμας älter? (230) e) ä ist etwa gleich stark wie η: έφεμοσύναι (Beleg Nr. 5), auch beim Suffix -σύνη/-σύνα halten sich beide poet. Traditionen etwa die Waage; Eurip. άπειροσύνάν ist in den Text aufzunehmen (punktuelles Zeugnis innerhalb der dor.-poet. [chorlyr.] Tradition) .................................................... 231 2) Systematische Auflistung .... :....................................................... 234 a) ü 2x im gleichen Wort (Stamm u. Endung) (234) v.a. ανορέαν (235) b) ü nur in der Endung v.a. κόράι (237), Tabelle zu κόρα/κούρά/κούρη/ κόρη (238) (die Behandlung dieses Worts, γ', S. 237-249 u. 253-256), κόρεν (IG ί 828, S. 244ff.) c) ä nur im Stamm v.a. απείρό, πανθαλές, [Ιιελλάνδν] .........................258 C. Deutung: Nach der gegebenen Darstellung ist die chorlyrische Herkunft dieser poet, ü imbestreitbar. Diese Sicht hatte bereits A. von Mess (1898) vertreten. Die Verfechter eines bewahrten ältestattischen (hieratischen) ä kämpften auf verlorenem Posten; diesen Rückschritt markiert B. Kock (1910). Die Streuung der ä ist vielfältig; nicht zu übersehen sind Anwärter ältester Kultrufe. S. auch die Zusammenfassung, S. 270, Pkt. 7) ......... 261 IV. Weitere Überlegungen zu CEG 1302 ................................................ 263

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]) Ergänzungsvorschlag zu Vs. 4 und Postulat einer zusätzlichen Weihung auf der Akropolis (Athen) ................................................................ 263 2) Vorschläge für Textvariante des Vs. 1 (Φοίβο u. Λάτοΐδά sind im carmen in Athen zu ersetzen) ...................................................................... 265 V. Zusammenfassung zu den Beobachtungen und neuen Deutungen zu CEG I 302 (zu oben I. u. II. [mit weiteren Verweisen]) - Texte der beiden carmina (Akropolis u. Ptoion) (zu oben IV.) .................................................. 267 VI. Zusammenfassung und Schwerpunkte zu oben III............................. 268 Appendix 1: Θαλΐα (Name einer Muse) auf der Francois-Vase (c. 570 v. Chr. velp.p.) ................................................................................. 271 Sectio prima: Zu den Musennamen auf dieser Vase

I. Θαλια (d.i. Θαλίΰ), nicht Θαλεια (das wäre Θάλεια), ist die antike originale Schreibung und damit dorischer (genauer: korinthischer) Herkunft A. Einstieg ins Problem (zur Frage der Tradition) ...................................... B. Feststellung der Schreibung Θαλια (Das tatsächliche λε ist gefälscht. Die Zeichnung Reichholds, mit der Lupe betrachtet, bringt das alte L ans Tageslicht. Θαλια mit der Lautung, wie später bei Pindar bezeugt, gehört nach Korinth, wegen Schreibungen wie ΒΕύχσίσρατ[ος] mit dem kor.-att. Zwitter BE für έ [S. 280]) ................................................................ 272 II. Weitere moderne Eingriffe in die auf dieser Vase überlieferten Namen anderer einzelner Musen - Die neun Musennamen können in der durch die Vase vorgegebenen Reihenfolge metrisch eingebunden werden (zugrunde liegt der Beginn eines ältestkorinthischen Hymnos, dessen Vokativformen in der korinth. Bildvorlage in Nominative umgesetzt waren und vom att. Maler mit diesen Nominativformen übernommen wurden) ........................... 278 A. Στεσιχορε (s. auch unter C. [zu -χόρεΤ]): (1-3: -ε ist kein lonismus, sondern gefälscht aus -ει; dies ist ein Elisionsprodukt -ει’ < -εια; der Beginn der Reihung lautet metrisch Στεσιχόρει’ Έρα[το]. Damm Probe, die neun Musennamen in der vorgegebenen Reihenfolge in Verse einzubinden [Elegiambi/Enkomiologici], S. 280; Bemerkungen zu Elementen dieser Verse: a-h) ............................................................................... 278-282 B. Κλειο: (-1- ist manipuliert, ein moderner Zusatz, um den Anschluss an die Tradition Hesiods zu ermöglichen; die korinth. Bildvorlage verlangt Κλεώι mit kurzem έ [-o ist attisiert]) ........................................................... 282 Einschub (zu einem anderen eingefugten Iota, d.h. zu Ηεφαιστος [Nr. 123]) ....................................................................................................... 284 C. Zu -χόρει’: -χορέ ([in Στεσιχορε] mit getilgtem Iota im Auslaut, dafür gelängten Querhasten des E; das fragliche -E benötigt den Platz von zwei Buchstaben - Herleitung) ................................................................ 286

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XXI

III. Mit Bezug auf alle Musennamen ................................................... 289 A. Was tat der att. Vasenmaler? (Details der Übernahme) ........................... “ B. Ist die Plazierung aller Musennamen in der vorgegebenen Folge der gezeichneten Figuren von links nach rechts (zuerst 5τεσιχορεν’, zuletzt Καλιοπε) in rechtsläufiger Leserichtung die ursprüngliche oder galt in der korinthischen Bildvorlage die umgekehrte Folge von rechts nach links in linksläufiger Leserichtung (zuerst [ η) existent. Durch diese alte ED entwickelte sich άκερεκόμΰς ......... 339 3) Spätzeit (ausführlicher unten III): An neuen Formen treten auf: a) Das Lemma selbst ist neu, b) Das Paradigma der gegebenen alten Form wird suppletiert ...................................................................................... 340 B. Linguistische Einordnung: ..................................................................

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XXV

1) Allgemeineres: Was sagen die Übersetzungswörterbücher? Bahuvrihi verbales Rektionskompositum? (T. Knecht) Die Bildungen άκερσι- bei Nonnos sind nicht künstlich, auch nicht Normalisierungen; άκερσίκομος setzt altes (uns nicht erhaltenes) Gut fort. Schreibung mit initialer Majuskel ............................... :....................................................................... 340 2) Zuweisung des Elementes -κερσε-: ............................................... 343 a) Zum Präs.-Stamm? Nein! Der Bezug zum durativen Stamm führte zu einer Vemlkung Apollons, dies wäre Nonsens. Ein Präs. *κέρσω gibt es nicht ........................................................................ b) Desiderativ/futurisch? Für diese konkrete Stelle Y 39 nicht geeignet. Der Gott wünscht nicht; er hat! .............................................................. 344 c) -σε- gehört zum Aorist und ist als eine lautliche Besonderheit, enstanden < -σι-, zu erklären. Es ist der mediale Aorist zu erwarten; s. unten 4) (-σε- < -σι- durch Vokalharmonie) .................................................................. “ 3) Zum dreiteiligen Kompositum ..................................................... 345 4) Kem des Problems: άκερσεκόμΰς (-ης) und άκειρεκόμΰς gehören zusammen (Lejeune). Die zweite Form ist in ihrer Gesamtheit aus dieser ersten in ihrer Gesamtheit durch ED entstanden, die selber älter ist als der Übergang von ion.-att. ä > η (c. 900 v. Chr., oder bereits Xa). Noch älter ist *άκερσικόμΰς, das vor der Wirksamkeit der alten ED beseitigt wurde, da sonst auch άκενρικόμΰς hätte entstanden sein müssen (eine Form, die überhaupt nicht vorkommt und auch nicht zu postulieren ist). In *ί5κερσικόμΰ (Vok. im Kultruf) wurde -i- durch Vokalangleichung (Vokal­ harmonie) zu *ώκερσεκόμΰ (der Vok. Άκερσεκόμΰ ist aus Pindar belegt); vgl. Οπολλον (att. Vase, < ώπελλον). άκερσεκόμης (Y 39, besser Ä-) ist jünger als άκερσεκόμΰς/άκειρεκόμας. Άκερσεκόμης ist im Hinblick auf altes, aber an der konkreten Stelle Y 39 nicht einsetzbares άκερσίκομος, reepisiert; -σε- wurde als kultische Neuerung nicht angetastet, -σε- ist sinn­ beladen und im Kontext Y 39 erwünscht; -ης (statt -ος) ist geneuert. Man schreibe Ά-. Es ist Φοίβος mit den (nicht geschnittenen) goldenen Haaren seines elementaren Lichtglanzes (vgl. Anm. 31, auch 32). Die Stelle soll be­ drohlich wirken. Nonnos (Dion. 10,207) zitiert diese Homerstelle, gestaltet den Vers selber bedrohlich (Phoibos schüttelt gerade als Άκερσεκόμης die [goldenen] Locken, Überbringer des Lichtglanzes [, und benützt diese als Waffe]) und scheint darum diese Homerstelle selbst mit bedrohlichem Sinne verstanden zu haben (Anm. 40) ........................................................ 346 5) Rest: Zu Pindar (a) (zusammenfassend) und Hesiod (b) .................. 352 6) Zusammenfassung zu Άκερεκόμΰι im Paian des Sophokles ........... 354 III. Spätzeit ................. :.......................................................................... “ A. Alte Formen werden weiter tradiert und deren Paradigma suppletiert 1) άκερσεκόμης .......................................................................... 2) άκερσεκόμΰς ..........................................................................

359

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3) άκειρεκόμας ................................................................... 359 B. Erst in der Spätzeit belegte Lemmata und deren Formen .................. 360 1) άκερσικόμης 2) άκερσίκομος, ον 3) ? άκερσέκομος, ον (var. 1.) ........................................................... 361 4) άκειρεκόμης 5) άκειρέκομος, ον .......................................................................... 362 IV. Zusammenfassung .......................................................................... 363 Appendix 3: [ΚΟΡΑ] .......................................................................... 366 Diese Schreibung ist mit grosser Wahrscheinlichkeit im Paian des Sophokles (offiz. Inschr. 420a) anzunehmen Einleitendes: Kriterien und Indizien (u.a.: -ουρ- erscheint in aitati. Zeit zuerst in Eigennamen und erst später, aber nur vereinzelt in Appellativen) I. Material zu OP/OYP ....................................................................... 367 A. Schreibungen mit OY, die nur in Lemmata begegnen, die auch im Att. einen langen O-Laut erfordern (Ersatzdehnung < -ρσ-: Κολούρα sowie Kontraktionsergebnis aus o-o: ΙιΑρκτοΰρος, Φρουρ-) ........................... 1) Lemmata, die nur einmal, aber mit OY bezeugt sind (Nomina propria) - a) Κολούρα - b) ΙιΑρκτοΰρος ................................................ 367-368 2) Der Wechsel Φρουρ- / φρδρ- ist gut belegt: Φρούραρχος, φροραρχος und Φροΰρος, φρδρός (einmal φρουρόν) In den andern Lemmata nur φρδρ- ............................................ 368-369 B. Schreibungen nur mit O 1) Die Deutung als Länge (ου) ist nötig ............................................ 369 a) Durch die metrische Einbettung: ύδρος ........................................... b) In Prosa durch die Etymologie: - Ersatzdehnungen (Όρανίά, Όρανιδν, Όρανιέται; Έπίκδρος) - Kontraktionsergebnisse -δργος, -δργίά sim . (Λυκδργος, Θιλδργος sim ., ΙιΟργοτίμδ; Χιδργες sim .; 1υ.ε[ρ]0ργδν·τ|[ες] sim ., χσυλδργίας, Ιτυπδργοΐς sim .) ................................................... 370 2) Die Deutung des -O- als Länge (ου) ist traditionell (Lemmata mit initialer Majuskel) ....................................................................................... 374 a) ΔΟρις (der Vasenmaler heisst in att. Lauting Δορις) b) [Κ]Ορο[τ]ροφ— (wohl ö) ............................................................. c) ΆπατΟριος ................................................................................. 376 III. Fazit: Dass im Paian des Sophokles in der offiz. altatt. Inschr. von 420 V. Chr. [κόρα] gestanden hat, darf mit grosser Wahrscheinlichkeit angenommen werden ....................................................................... 377

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XXVII

ADDITAMENTA NECESSARIA ....................................................... 378 Additamentum necessarium 1: att. υ- = hu- ....................................... 378

I. Einleitendes: Etikettierung einer Inschr.: litt. Att. (υ- = hn-) oder litt, mixta (mit dem allgemeinen Vermerk: ' , konkret: υ- = ύ-) - zum Umfang eines graphisch wiedergegebenen Wortes - Grammatikerzeugnisse - vier signifikante alte Inschriften: Inschr. des Lydos - υδρα(γδγός) auf alter att. Amphore aus Himera - panathen. Preisamphore mit der Signatur des Töpfers (1ι)Υπερείδ(ε)ς - IG I3 21 (in dieser wurde die Vorzeichnung in litt.Ion. in die att. Schrift zurückversetzt [genauer in die litt.mixta]; alle weggefallenen h wurden restituiert, aber nur bei υ- bei deren erstem Auftreten unterlassen) - Ausblick auf den Usus der Römer ................... “ II. Hauptteil (Systematik) .................................................................. 382 A. Inschriften, die sonst H für die Bezeichnung des Hauchlautes aufweisen: Υπερείδς, Υδασος, Υλαΐος, Υφσεπύλε - viele offiz. Inschr.: IG I3 21, 49, 1179, 388 (Eleusis), 355, 405 Teil 413/2-412/1 v. Chr., 237, 101 m3 ...... “ B. Kurze Inschr., die keine h- aufweisen: Vase des Lydos, υδρα(γόγός), IG I3 594, 726 (mit Künstler-Logo ?) ........................................................ 385 III. Zusätze .......................................................................................... 386 A. Ambigua: IG I3 889 (υιός) u. 506 (Υγιείαι) ..................... “ B. Nach χ braucht h vor υ- nicht gesetzt zu werden (χύδι, ούχ ύγιές) .......... “ C. Y- in karischen Ethnika der Tributlisten: Υδισσες, Υμε/ισσες, Υρδμες .. 387 D. -υ- nach Koppa = -hu- (χύτρ- / ς>ύτ[ρ-) ............................................ 388 Ε. Alte bilitteralc Zeugnisse für hu- ....................................................... 389 F. Wie soll man edieren? (entweder z.B. (h)u- oder υ- mit Notiz im App., wie υ-pro hu-) ................................................................................ 391 G. Eine alte, wohl zwingende, Ergänzung (c. 600 v. Chr.): hoi (1ι)[υ]ιες .... “ H. Streuung (Verweis) ......................... -................................................... “ IV. Zusammenfassung ........................................................................... “ Additamentum necessarium 2: litteratura Attica - litteraturae mixtae 393

Vorgespann zu den Teilen 1 und 2 1. Teil: Die älteste Zeit 8. und 7. Jh. v.Chr. ............................................ “

I. Einleitendes, Abkürzungen .................................................................. “ A. Zur Aufteilung des Materials ........................................................... 394

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1) Ist das 8. Jh. vom 7. Jh. abzusetzen? ............................................. 394 2) Sind die Inschriften auf der Dipylonkanne von den übrigen Inschriften abzusetzen? ....................................................................................... 3) Fazit (2x Nein): Alle Inschriften bleiben beisammen ..................... 395 B. Zu spezifisch attischen (typisch attischen) Formen ............................... 1) Wechsel ά/η ................................................................................ 396 2) Kontraktionsergebnisse: - a) -ών < -έων (Typus όρχεστδν) - b) ποιώ - c) ö (später ου geschrieben) < εο - d) -Ο Gen.Sg.m. der ä-Stämme (< -εω).. “ 3) Weitgehend είμί .............................................................

398

C. Drei eigene Herstellungen ................................................................ 399 1) Auflösung mit der silbischen Geltung des Anfangs der Buchstabennamen (Biegen, Nr. 15): Nicht γάε|ς, sondern σιγά- αε(σι ό Ζεύς) .................... 2) Das korinthische Alphabet ist beteiligt (litteratura Attica mixta cum litteratura Corinthiaca / teilweise vollständige littCor.) ...................... 400 a) Biegen, Nr. 17 (es springt heraus kor. ß): Nicht Περι[, sondern -βε ΠΙ[, nämlich: [1ιεκατόν]βΕ ΠΙ[ (vel ΠΙ[Ι usw.) βοδν] ................................... b) IG I2 919 (Dipylonkanne) Vers 2 (am Hexameterende springt heraus μιλ(τοπάρειον); nur die Mittelpartie ist zu suppletieren). Die Herstellung lautet: ............................................................................................. 402 τδ τδ γε (έ ι ταΰλονν χ α ρ ίεν ) κα ί μιλ(τοπάρΕιον) Verfeinert: τδ τδ γε (ι τάδλον)ν (ρ)(εν) καί μ. Zusatz 1: Wird einmal die Form *μιντοπάρηιος zutage treten? .......... 406 (Probe, nach der schon früher mit der Abbreviatur μιν( ) durchzukommen gewesen wäre) Zusatz 2: Autopsie? ........................................................................ 407 Zusatz 3: Herstellung mit δ (der traditionellen Deutung des 5. Buchstabens) statt (neu) γ (statt γε wäre δέ einzusetzen) ........................................... Zusatz 4: Auflösung mit τδ τόγε (dies ergäbe einen hässlichen Vers) .... 408 Zusatz 5: Bezieht sich μιλ(τοπάρειον) auf eine zitierfähige Stelle aus Homer (Ilias) oder auf eine unbekannte Stelle aus einem vorhomerischen Epos? -Antwort: Signifikant auf B 637 ......................................................... “ II. Hauptteil: Schwerpunkte zur Schrift (inklusive litt. Att. mixta cum litt. Cor. / litt. Cor. pura) .................................................................................. 410 A. Gamma: 1) Die Form besteht aus drei Elementen a) 2 'st die att. Form auf der Dipylonkanne b) Jl in einer sehr alten Alphabetreihe, und andere 3-strichige Formen in den Hymettosinschr.................................................. 410

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XXIX

2) Die Form besteht aus zwei Elementen (Λ sim .) ............................. 411 3) „Ion.“ Gamma in ΓλεμύδΟ? (Immerwahr, Nr. 17) ......................... 412 B. Lambda .................................................... 413 1) Spitze oben - a) ß Dipylonkanne - b) \ Langdon, Nr. 26................. “ 414 - c) /\ Langdon, Nr. 52, usw. .............................................. 2) Spitze unten .................................................................................. “ a) Beide Hasten sind schräg gestellt (ab hier werden die Ziffern vereinfacht: la/lb/2) 1a) Die kleine Haste im rechten Winkel: V (Dipylonkanne) lb) Die kleine Haste im spitzen Winkel: a) „ V?“ (IG I3 1418), ß) / (IG I3 1194) ........................................................................................ “ 2) Beide Hasten sind etwa gleich lang: \) Langdon, Nr. 9 (von mir hergestellt); ein ähnliches λ: Agora 8, S. 33 P 15096 b) Die Haupthaste steht vertikal (ab hier werden die Ziffern wieder vereinfacht: 1a-6) ......................... 415 la) Die kurze Haste setzt in der Mitte an: \ laa) Diese kurze Haste (oben bündig) zeigt gegen die Leserichtung, in einer Mischfonn (1): s. unten Nr. 4 laß) Variante: Die Haupthaste ist verkürzt, ragt aber über den Ansatz der kurzen Haste hinaus: ^ ................................................................. “ lb) Die kurze Haste setzt etwas unterhalb der Mitte an, zeigt in die Leserichtung, ist aber kurz: [ 2) Die kurze Haste setzt unten an, zeigt aufwärts gegen die Leserichtung: \

-

....................................................... ; ........................................................



3) Die kurze Haste setzt unten an, zeigt aufwärts in Leserichtung: \,.. “ 3a) I ist verbaut in der Mischform 1 (d.i. ( -i ) ), s. anschliessend Nr. 4 ................................................................................................... 416 4) 1 5) Die Haupthaste steht senkrecht, die 2. Haste zeigt aufwärts in der Leserichtung, ist aber fast gleich lang: |/ (IG I3 1194, 2. Form) ...... 417 6) Die vertikale Haste ist verkützt: v ............................................. “ C. Ionismen? - Die Frage betrifft „ion.“ λ, Η = η, dazu Σ (vierstrichig); Antwort: Es gibt keine Ionismen (S. 421) 1) Zu Σ; Antwort: wohl autochthon (seit VIII spät); beide Formen des Sigmas sind gefestigt durch den Wechsel des kor. Iotas in der 4- und 3strichigen Form .................................................................................. “ 2) „Ion.“ λ und η ............................................................................. 419 a) Nur η ist in der Inschrift belegt (H = he) b) Nur λ ist in der Inschrift belegt (kor. λ) ......................................... 420 c) η + λ; Antwort: H = he; Λ ist in einem Teil der Inschr. auf den Kopf zu stellen, so dass das aft. V resultiert (s. oben B2,2) ................................. “ D. Zu den Inschriften auf der Dipylonkanne (mit Besprechung der Buchstaben-

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formen) .......................................................................................... 422 1) Vers 1 (mit dem Ergebnis): Das gebrochene Iota und Lambda mit Spitze oben müssen dem gleichen Alphabete innerhalb einer postulierten litt, mixta angehören. Das Ostion. scheidet von selbst aus. Durch die Verwendung von kor. ß in einer Hymettosinschr. (oben IC2a) ist evident, dass die litt, mixta zu etikettieren ist mit litteratura Attica mixta cum litteratura Corinthiaca. Die kor. Elemente sind an den alten epischen Wortschatz gebunden, so dass eine alte kor. Ausgabe alter Epen anzunehmen ist, die älter ist als IG I2 919 (dies nach unten IIIC) ........................................................................ “ 2) Einbezug des neu gefundenen Verses 2 (mit dem Ergebnis): San wird vorausgesetzt, das tatsächlich in einer alten Alphabetreihe, die wohl ins spätere 7. Jh. zu datieren ist, vorkommt (Anm. 47). Sogar das lang vermisste att. Lambda ist zusammen mit dem kor. λ synchron und synlokal in μιλ( ) belegt. Besprechung der Buchstaben. Das 5. Zeichen ist att. γ ............ 424 3) Zusammenschau mit dem Vers 1 (Zusammenfassung), mit Auflistung der Belege für litt, mixta und litt. Cor. (Anm. 45) .................................... 427 III. Einige Fragen ...................................................... 429 A. Stimmen die Aussagen von R.S. Young (in: AJA 46,1942 S. 124f. „The Early Alphabet in Attica“) in Bezug auf das älteste att. Alphabet des 8./7. Jhs. „the alphabet in Attica was in a state of flux“ und „each individual wrote as he happened to leam his letters“? - Antwort (vorweggenommen): Nein. - Das att. Alphabet war seit Anbeginn fixiert. Es gab nur zwei Alphabete, nicht deren viele: die litt. Att. und, bei Bedarf, wenn auf Altepisches zurückgegriffen wird, die litt. Cor. Jeder Schreiber hielt sich an diese Gegebenheit. Ionismen gibt es nicht B. Was gehört zum ältestattischen Fundus? ........................................... 431 C. Wie sah die korinthische Buchschrift aus? .......................................... D. Bedeutet die Veröffentlichung der Gesetze Solons einen Einschnitt in der Geschichte der litt. Att.? (Nein) - Was leistet diese Veröffentlichung? (Konsolidierung und Verschönerung des bereits zuvor erreichten Status; die schöne Schrift setzt wohl eine durch Solon institutionalisierte Schreib- und Leseschule voraus) ......................................................................... 433 Zweiter Teil: Jüngere Zeit (ab dem späteren 6. Jh.): Abgrenzung der litt. Att. pura gegenüber der litt. Attica mixta cum litteratura Ionica, was die Nichtsetzung des Hauchzeichens betrifft ............................. 435

I. Grundsätzliches A. Sprachliches: 1) Zur Aussprache des Hauchlautes ......................................................... “ 2) Der An- und Inlaut muss nicht gleich behandelt sein .......................... 436 B. Zum Alphabet ......................................................................



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XXXI

1) Definition der litt, mixta ............................................................. 436 2) Zu ' : .......................................................................................... 437 a) Die Problematik wird durch drei extreme Positionen aufgezeigt b) Ein einziges distinktives Zeichen genügt, um die ganze Inschrift mit der Etikette litt, mixta zu versehen. Bei ' gilt die Einschränkung, wenn ' auf PN oder Ethnika innerhalb der Inschrift (in litt.Att.) beschränkt ist .... 437-438 c) ' neben weiteren Merkmalen geht meistens auf das Konto des Einheitsal­ phabetes. Liste dieser Inschriften. - Ausgesondert Liste von ' in 2-3 oder vielen Belegen durchgängig gesetzt - 2. Aussonderung: ' nur lx gesetzt. (In Anm. 57 Liste der Inschriften in litt. Ion.) .................................... 439 d) ' fehlt mehrfach durchgängig, andere Merkmale sind nicht vorhanden (Liste) ............................................................................................ 440 e) Ein einziger Beleg für ' innerhalb einer Inschrift genügt für die Etikette litt, mixta ('), wenn das fehlende Hauchzeichen nicht erklärt werden kann. Exempla zu diesem Prinzip und Liste .................................................. “ II. Regeln für das nicht gesetzte Hauchzeichen in der litt. Attica .............. 441 A. Anlaut: Der Buchstabe h- fehlt ............................................................ “ 1) Weil in der Aussprache nicht vorhanden a) Das Wort beginnt mit Lenis: Neu Έροκλείδες, Έρόδορος (statt Έρο-), dazu Psilose bei auswärtigem Ethnikon (Έφαιστιες [oi έν Λήμνωι]) und in der auswärtigen Währung: εκτα[ι Φόκαΐδες] (importierter Lenis).. 441-443 b) Der Asper ist durch Hauchdissimilation beseitigt (in Wortgruppen und im Einzelwort) ..................................................................................... 443 Auch durch Sigma in der Umgebung kann ein Lenis erzeugt werden ... 446 2) Aus orthographischen Gründen - der Hauch wurde ausgesprochen - vor u- (= hu-) mit Verweis auf additnecess. 1 ......................................... 447 B. Inlaut (der Binnenhauch -h- wurde ausgesprochen): Der Buchstabe -h- fehlt 1) Meistens nach Aspirata (univerbiert wiedergegeben wie in καθότι oder mit Apostroph + ' aufgelöst wie in καύ’ όδόν) ..................................... “ 2) Weitgehend v.a. nach Konsonant .................................................. 448 a) Nach Präposition b) Analoge Übertragung nach Präverb έσ-: έσόρδν erzeugt οικτϊρ’v δς (über die Pentameterzäsur) ....................................................................... 451 3) Andere in der Schrift nicht bezeichnete Binnenhauche in Toneinheiten (Liste der gefundenen Belege) ............................................................ “ III. Annex 1: Verzeichnis der Inschriften oder Inschriftteile in litt.Attica in IG I3fase. 1 (offiz.lnschr.) (In Anm. 63 Verzeichnis der Inschriften in indiffe­ rentem Alphabet) ............................................................................ 452 Annex 2: Zusammenfassung und Schwerpunkte ............................... 453 Additamentum necessarium 3 Ergänzungen zu IBS Bd. 126, S. 265-353 (= „Akten Berlin“) ........ 455

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ANHANG: πάρεργα ............................................................................... 457 πάρεργον 1: Das älteste, in Eretria erhaltene, lakonische Grabepigramm Eine interpretatio Attica falsa (CEGI 77) .......................................... 457

I. Bestandesaufhahme. Gegeben ist das carmen nach Hiller von Gaertringen (IG I2p. 273,90-92; wichtig seine Angabe 5E = δε) .............................. “ II. Analyse der Auffälligkeiten. Rekonstruktion des carmen Laconicum (Text S. 473 im Einheitsalphabet und wiederholt im epichorischen Alphabet S. 482). Lösungsweg: a) Auftrennungen: έστιν geht zurück auf ές τίν, ενθάδε entspricht vorherigem ένθα ε (τε = σε) b) Zusammenzug (mittels Krasis aus Gründen der Intonation) δε ένθα (zusammen mit τε) —> δηνθά τε (vgl. Homer II. 22,303). Tatsächlich ist der Zusammenzug nur ein scheinbarer; denn das doppelt gesetzte E kann einen langen Vokal (ε = η) bezeichnen. c) Streckung: έθράφθε —» έθράφθε (dadurch erhält die 2. Zeile gleich viele Buchstaben wie die erste Zeile). Ergebnis: Jede der drei Aussagen enthält ein Du; die 3. wird auf die 1. bezogen, da die 2. keine Partikel aufweist und dadurch als ein Einschub wirkt ......................... 462 III. Beurteilung der poet. Elemente (was ist lakonisch, was stammt aus der Dichtersprache [konkret: Homer, Alkman, Tyrtaios]) ......................... 474 IV Zur Schrift ..................................................................................... 475 V. Zusammenfassung: Würdigung des carmen Laconicum, gegenübergestellt der bisherigen Deutung (aus I wiederholt, aber unter Aufnahme der Krasis), der interpretatio Attica falsa ............................................................. 482 πάρεργον 2: KAT ‘mit’ und die Werte-Vorstellung des Sotima (CEG 1 331) ........................................................................................................ 488

I. Bestandesaufhahme mitZutaten: Neu (gegenüber den Vorgängern): κατοπισθε ist in KAT ,mit‘ + οπισθε aufzutrennen, so fixiert seit „Akten Berlin“, S. 333 (mit Verweis); s. auch die Notiz S. 488*. Ebenso neu: Es gab eine Skizze zu κοραις mit doppeltem A geschrieben, d.h. -ααις mit AA zur Bezeichnung der Vokallänge, also κόράις, danach auch τάχς (S. 490f. mit Anm. la). Beide Formen sind abhängig von KAT als Soziativ. Die Deutung als Dativobjekt ist somit ausgeschlossen (S. 492 Anm. 8). Statt έπνθέ[ς] ist έπιθέ[τ I (vor τοας) einzusetzen (-[ς] τ- > -[τ] τ-). πλατυτόχσδι richtig mit initialer Minuskel. Vorausschau der Ergebnisse (S. 493f.) ..................... “ II. Vortasten nach allen Seiten. Zwei weitere von Daux genannte, aber nicht ausgewertete Beobachtungen (S. 494): 1. Die erhaltene Bronzesilhouette Apollons ist von sonst nicht belegter Dicke. Dem Verf. ist klar: Der hohe materielle Geldwert der Weihung wird von Sotima herausgestrichen, gezeigt (ταν u. ταις sind demonstrativ) und vorgestellt (vgl. im Titel: WerteVorstellung des Sotima). 2. Unter dem π von πλατυτόχσοι befindet sich ein Querstrich. Der Verf. zeigt, dass eine primäre Inschrift in Prosa mit Απόλδνι endete. Postulat: Der KAT-Ausdruck darf nicht an die gegebene

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XXXIII

Grösse ,(dem) Apollon‘ angeschlossen werden. - Probe, die scheitert. - Der Ausdruck ist an έπιΰέ[τ] anzuschliessen. τό τόξον τό πλατύ (in πλατυτόχσοι) wird durch ταν τιμάν ,diese Kostbarkeit1 aufgenommen. Sinn: Sotima weihte sein Werk (das erhaltene und sichtbare) erst, nachdem er als eine weitere teure Gabe den Bogen, diesen breiten (und damit auch teuren) zusammen mit diesen κόραι, den auch teuer gefertigten, hinzugefugt hatte. Zu ,sein Werk1: Die primäre pros. Inschr. wird nachträglich in die Poesie erhoben und erweitert, Beginn neu: ,,Σοτΐμα( λαοισιν lKA0j ύπερύε tzusammen (= in Gemeinschaft) mitj der Mannschaft daoben. - ΚΑΘ ,auch‘ (vgl. schweizerdt., Oberthurgau, damit ,auch‘ S. 509f.) II. 22 (= X), 196 ot καύύπερύεν (codd. S u. Ud καύ’ ϋπερύεν) —> οι ,,ΚΑΘ,. ϋπερύεν tauchj diese daoben (οι = Nom. + demonstr.). Sowohl die ganze Verbindung oi καύύπερύεν als auch die Verbindung oi καύ sind singulär (S. 511 Z. 2 u. 6); diese Zeile fehlt bei Prendergast (dies spricht für altthessalisch). Graphische Deutung von böot. κατ (S. 51 Iff.) Anastrophe? - Elision? - Apokope? - Enklise? All dieses passt nicht. Die Sache ist komplexer: κατ < καττ < Kurj, näml. ein Produkt der Palatalisierung (also ein Problem der Aussprache) S. 514-517. - Zu Θ der beiden Homerstellen (S. 518f.); hierzu aber ein Nachtrag (8.9.2019). ΚΑΘ verdeckt ein altthessalisches Substrat. An beiden Stellen wäre altthessal. κατ (mit τ wie in böot. κάτ der neu gedeuteten Inschr.) + altthessal. h- (in ϋπερ- ) zu erwarten. Die Verbindung rh konnte kaum mit ύ wiedergegeben werden. Es ist mit einer mündlichen Phase zu rechnen (lx κάτ, lx κατ tonlos). S. auch S. 533f. - Zu den Akzenten S. 519f. mit Nachbehandlung (S. 521f.), aber jetzt κάτ (die Inschr.), κάτ (M 153), κατ tonlos (X 196) IV. Würdigung der Inschr. nach ihrem prosaisch wirkenden Charakter .... 522 Va. Eine andere Deutung des ursprünglichen prosaischen Teils ............... 523 Vb. Einbau der ersten Zeile in den Hexameter. Edition des ganzen (erwei­ terten) titulus mit Übersetzung ......................................................... VI. Gesamtzusammenfassung .............................................................. 526 Register: I loci tractati 528ff. II Index grammaticus 543ff. III Wörter (Wortbedeutung, Wortverbindungen [~ Kultrufe]) 550ff. IV Metrik 557 V Alphabete/Schrift 557ff. VI Sachen 561 VII Namen 562 Epilog

562

Verwendete Literatur mit Abkürzungen und Siglen AA = Archäologischer Anzeiger AB = (im Register durchgängig, sonst nur nach Ankündigung verkürzt für) „Akten Berlin“, s. dort AAA = Αρχαιολογικά Άνάλεκτα έξ Αθηνών Abel, E. (ed.), Orphica, accedunt..., hymni magici, ... Leipzig u. Prag 1885 ABV = J. D. Beazley, Attic Black-figure Vase-painters, Oxford 1956 Agora 8 = The Athenian Agora, Results of Excavations conducted by The American School of Classical Studies at Athens; voi. Vili: Late Geometric and Protoattic Pottery Mid 8th to late 7th Century B.C., by Eva T.H. Brann, Princeton (New Jersey), 1962 Agora 17 = gleiche Reihe, voi. XVII: Inscriptions: The Funerary Monuments, by D. W. Bradeen, Princeton (New Jersey), 1974. (auch abgekürzt: F [+ Nr.]) Agora 21 = gleiche Reihe, voi. XXI: Graffiti and Dipinti, by M. Lang, 1976 Agora 25 = gleiche Reihe, voi. XXV: Ostraka, by M. L. Lang, 1990 Aischylos: Ausgaben: Page, D. L., Oxford 1972; West, M. L., Stuttgart u. Leipzig (Teubner) 21998. Fragmente: Radt, S., TrGF, Voi. 3 (Aeschylus), Göttingen 1985. - Index: s. Italie AJA = American Journal of Archaeology AJPhil = The American Journal of Philology ,Akten Berlin“ = Die altgriechischen Dialekte, Wesen und Werden: Akten des Kolloquiums Freie Universität Berlin 19.-22. September 2001. Unter Mitwirkung von Barbara Stefan herausgegeben von I. Hajnal, Innsbruck 2007 (Innsbrucker Beiträge zur Sprachwissenschaft Nr. 126). Darin Verf.: Weniger Bekanntes aus Attika, S. 265-353 Allen, J. T. - Italie, G., A Concordance to Euripides, Berkeley and Los Angeles / London 1954 AM = Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung (verkürzt für: Athenische Mitteilungen)

* Wird eine Abkürzung vermisst, so ist eine solche mittels dieses Verzeichnisses (über den Namen des Autors usw.) leicht zu entschlüsseln. - Lit. zur Francois-Vase s. 3. Kap., Appendix 1, S. 272ff., Anm. 3; zu Indogermanica s. πάρεργον 2, S. 48 8 ff. (unter IIIB, v.a. S. 517 Anm. 69) u. S. 489 Anm. l ex'; zusätzliche Lit. zum πάρεργον 1, S. 485-487.

Verwendete Literatur mit Abkürzungen und Siglen

XXXV

Andokides: ed. F. Blass - C. Fuhr, Stuttgart (Teubner) 41913 (= 1966) Arm. = Annali dell’ Instituto di corrispondenza archeologica / Annales de l’Institut de corrispondance archéologique, Roma, (zitiert nur Voi. 20,1848) Année philol. = L’Année philologique Anthologia Graeca: ed. H. Beckby, 4 Bde, München 21965-1967. (abgekürzt: Anth. Gr.). - Index: s. Cittì Άντίδωρον, Festschrift Jacob Wackemagel, Göttingen 1923 Ant.Kunst =;Antike Kunst Apolinarius, metaphrasis psalmorum: ed. A. Ludwich, 1912 (Teubner; lat.: Migne gr. 33, Sp. 1314) Αρχ.Δελτ. = Αρχαιολογικόν Δελτίον Arias-Hirmer = Arias, P. E. und Hirmer, M., Tausend Jahre griechische Vasenkunst - Aufnahmen von M. Hirmer, München 1960 Aristophanes: Gesamtausgaben: Dindorf, G., Oxford 1835-1838 (mit Scholien) (diese Ausgabe liegt der Concordance von H. Dunbar zugrunde); Coulon, V, Paris (éd. Budé) 1923-30 (diverse Nachdrucke, benützt v.a. 1963); Cantarella, R., Milano 1949-1964; Hall, F. W. - Geldart, W. M., Oxford I2 1906, II 1907. - Achamenses: Elmsley, R, Lipsiae (sumptibus G. Nauckii) 1830 (wichtige Lesung: Αΰάνασ’ [Vs. 900]); Elliott, R. Th., Oxford 1914 (Neudruck Hildesheim 1982; stützt die Lesung Αΰάνασ’). Anderes s. „Akten Berlin“, S. 343. - Indices sim.: s. Dunbar (H.), Holden, Jacobi, Todd ARV2 = J. D. Beazley, Attic Red-figure Vase-painters, 2 Bde u. Indexband, Oxford 21963 ASAtene = Annuario della Scuola Archeologica di Atene Ast, E, Lexicon Platonicum sive vociim Platonicarum index, Ed. 1835-1838, Leipzig (3 Bde) Ad. πολ., s. [Xenophon] ATL (= Athenian Tribute Lists), s. Meritt Attische Vasenbilder der Antikensammlungen in München nach Zeichnungen von Karl Reichhold: Bilder auf Krügen und Schalen. Text von Martha OhlyDumm u. F. W. Hamdorf mit einem Vorwort von Dieter Ohly; 2., durchgesehene Aufl., München 1981 Austin, C. (ed.). Comicorum Graecorum fragmenta in papyris reperta, Berlin/New York 1973 Austin, s. Kassel

Verwendete Literatur mit Abkürzungen und Siglen

AZ = Archäologische Zeitung Bacchylides: Ausgaben: Maehler, H. (Saur, 200311); Irigoin, J. (Budé, 1993); Snell, B. (Teubner, 19618). - Indices: In den dt. Edit, enthalten Bader, F., Persée, πέριίω et Fexpression archa'ique du temps en indo-européen, BSL 69,1974 p. 1-53 Bartonèk, A., Handbuch des mykenischen Griechisch, Heidelberg 2003 Baumbach, L., The Mycenaean Greek Vocabulary II, Gioita 49,1971 S. 151190. (s. auch Chadwick) BCH = Bulletin de Correspondance Hellénique BdA = Bollettino d’Arte. - mit Zusatz: z.B. 57,1972. - ohne Zusatz: = serie speciale, voi. 1 (Roma 1981), mit dem Titel: Materiali per servire alla storia del Vaso Francis, aufgearbeitet von M. G. Marzi, A. Perissinotto, M. Cristofani, al. (mehr s. S. 182, 2. Abschnitt) BE = Bulletin épigraphique, verfasst von J. et L. Robert, erschienen in REG (1938-1984); zitiert ist das Jahr der REG und die Nr. des Lemmas. Vgl. auch die ab 1972 (in Paris) edierten Indices. Beazley, J. D., Attic Red-figured Vases in American Museums, Cambridge 1918 Beazley, J. D., Campana Fragments in Florence, Oxford Univ. Press, London 1933 Beazley, J. D., The Development of Attic Black-figure, Univ. of California Press, Berkeley and Los Angeles 1951 / Cambridge Univ. Press, London. (~ 21964) Beazley, J. D., Paralipomena, Additions to Attic Black-figure Vase-Painters and to Attic Red-figure Vase-Painters (second edition), Oxford 1971. (abgekürzt: Paralip.) [Beazley] Add.2 = T. H. Carpenter, Beazley Addenda: Second Additional References to ABV, ARV2 and Paralipomena, Oxford 1989 Beazley, s. ABV, ARV2, Paralipomena Beazley’s Gifts to the Ashmolean Museum 1912-1966, Oxford 1967 Bechtel, F., Die attischen Frauennamen nach ihrem Systeme dargestellt, Göttingen 1902 Bechtel, F., Die historischen Personennamen des Griechischen bis zur Kaiserzeit, Halle 1917. (Bechtel, HP) Bechtel, E, Die griechischen Dialekte, 3 Bde, Berlin 1921-1924 Bechtel, s. Fick

Verwendete Literatur mit Abkürzungen und Siglen

XXXVII

Beekes, R., Etymological Dictionary of Greek, by R. B., with the assistance of L. van Beek, 2 Bde, Leiden/Boston 2010 Bengtson, H., Griechische Geschichte, von den Anfängen bis in die römische Kaiserzeit, München,31965 Benndorf, O., Griechische und sicilische Vasenbilder, Berlin 1868 Benndorf, O., Zur Franyois-Vasc, Archaeologisch-epigraphische Mit­ theilungen aus Oesterreich-Ungarn 15,1892 S. 45f. Benselers griechisch-deutsches Schulwörterbuch, 13., erweiterte und vielfach verbesserte Aufl., bearbeitet von Adolf Kaegi, 1911 (Teubner) Benselers griechisch-deutsches Schulwörterbuch, bearbeitet von Adolf Kaegi, 15. neubearbeitete Aufl. von A. Clausing et a l , 1931 (Teubner) (Neudruck 2004, Saur) Beri, philol. Wochenschrift (= BphW) = Berliner philologische Wochenschrift Berlin F (+ Nr.) = Furtwängler, Beschreibung ... (s. dort) Bettarini, L., C o rp u s delle Alessandria 2005

d e fixio n es

di Selinunte: Edizione e commento,

Bile, M., Le dialecte crétois ancien: étude de la langue des inscriptions, recueil des inscriptions postérieures aux IC [= Inscr. Creticae], Paris 1988 (Études crétoises, XXVII) Bizard, L., Fouilles du Pto'ion (1903), II. Inscriptions, BCH 44,1920, pp. 227236 u. 237-241 (seil. IG ί 1469 u. 1470) Björck, G., Das Alpha impurum und die tragische Kunstsprache. Attische Wortund Stilstudien, Uppsala 1950 Biegen, C.W., Inscriptions on Geometrie Pottery from Hymettos, AJA 38, 1934 S. 10-28 + PI. I-III Blinkenberg, C., in: LINDOS: Fouilles et recherches 1902-1914, Teil II: Fouilles de TAcropole. Inscriptions, publiées en grande partie d’après les copies de K. F. Kinch ..., par C. B., 2 Bde (Sp. durchlaufend numeriert), Berlin-Copenhaghe 1941 BM = Bradeen-McGregor (+ p.) Bomemann, E. - Risch, E., Griechische Grammatik, Frankfurt 21978 (vgl., laut S. VI, A. Kaegi, Kurzgefasste griechische Schulgrammatik, 50. Aufl. [die Jahreszahl 1949 im Vorwort] besorgt von E. Bomemann, Berlin/Frankfurt a.M., sowie M. Meier-Brügger 117f.) Bradeen, D. W. - McGregor, M. F., Studies in Fifth-Century Attic Epigraphy, Norman 1973. (abgekürzt auch: BM [+p.])

Verwendete Literatur mit Abkürzungen und Siglen

Bradeen, s. Agora 17 Brandwood, L., A Word Index to Plato, Leeds 1976 Braun, E., Vaso Francis, Bull.corr., N.° VII. di Luglio 1845 p. 113-119 Brit.Mus.Cat.Vas. II u. III, s. Walters u. Smith Brixhe, C., Un „nouveau“ champ de la dialectologie grecque: le macédonien, in: Katà Diälekton (s. Cassio), S. 41-71 Brodersen al. = Brodersen, K., Günther, W. u. Schmitt, Η. H.: Historische griechische Inschriften in Übersetzung, Bd. I: Die archaische u. klassische Zeit, Darmstadt (WBG) 1992 (Texte zur Forschung, Bd. 59) - Die Seiten 3138 mit den Nm. 1-154 sind unverändert übernommen in die „Studienausgabe in einem Band“, Darmstadt (WBG) 2011; beibehalten sind darum auch die Datierungen (auf die 5-Debatte wird nicht eingetreten oder es wird diese abgelehnt), sie decken ab die Zeit bis 403/402 v. Chr. Bruchmann, C. F. H., Epitheta deorum quae apud poetas Graecos leguntur, Leipzig 1893 (Suppi, zu W. H. Roscher, Ausfiihrl. Lexikon d. griech. u. röm. Mythologie) Brügger, s. Latacz Bragmann-Thumb4 = K. Brugmann, Griech. Gramm., 4. vermehrte AufL, bearbeitet von A. Thumb, München 1913 Bruhn, A., Oltos and Early Red-figure Vase Painting, Kopenhagen 1943 Brunn, H., Revisione del vaso Framjois (Cf. Mon. dell’ Inst. IV, t. 54-58.), Bull.corr. 35,1863 S. 188-192 BSA = The Annual of the British School at Athens BSL = Bulletin de la Société de Linguistique de Paris Buck, C. D., A Question of Dialect Mixture in the Greek Epigram, in: Άντίδωρον, Festschrift Jacob Wackemagel, Göttingen 1923, S. 132-136 (zu att.: S. 134-136) Buck, Dial. = C. D. B., The Greek Dialects - Grammar, Selected Inscriptions, Glossary, Chicago/London 1955 (1973) Bull.corr. = Bullettino dell’Instituto di corrispondenza archeologica / Bulletin de 1’Institut de corrispondance / correspondence archéologique Burkert, W., Griechische Religion der archaischen und klassischen Epoche Zweite, überarbeitete und erweiterte AufL, Stuttgart 2011 ('1977). Bd. 15 in der Reihe: Die Religionen der Menschheit, (abgekürzt: Burkert, Gr.Rel.1 / Gr.Rel.2) Bury, J. B. (ed.), Πινδάρου έπίνικοι ίσύμιονίκαις. The Isthmian Odes of Pindar,

Verwendete Literatur mit Abkürzungen und Siglen

XXXIX

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Verwendete Literatur mit Abkürzungen und Siglen

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XLI

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XLIII

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H ero iko s

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Verwendete Literatur mit Abkürzungen und Siglen

XLIX

Kadmos = Kadmos - Zeitschrift für vor- und frühgriechischc Epigraphik Kaegi, s. Benseler u. Bomemartn Kaibel, G., Epigrammata Graeca ex lapidibus conlecta, Berlin 1878 (Nachdruck Hildesheim 1965, besorgt von W. Peek) Kalinka, E., Die pseudoxenophontische Άΰηναίων πολιτεία. Einleitung, Übersetzung, Erklärung, Leipzig u. Berlin 1913 (Teubner) Kannicht, R., Euripides Helena, 2 Bde, Heidelberg 1969 Kannicht, R. (ed.), Tragicorum Graecorum fragmenta, Voi. 5.1 u. 5.2, Euripides, Gottingen 2004. (s. auch TrGF) Käppel, L., Paian, Studien zur Geschichte einer Gattung (Untersuchungen zur antiken Literatur u. Geschichte, Bd. 37), Berlin/New York 1992 Karali, M., The use of the dialects in literature, in: Christidis (ed.), Hist.Anc.Greek (Cambridge 2007), p. 982-985, 994f. (Texte [8]-[10]), p. 1155-1159 (Lit.) Keizer, H. M., Indices in Eustathii commentarios ad Homeri Iliadem pertinentes ad fidem codicis Laurentiam editos a Marchino van der Valk, J. M. Bremer CJ. Ruijgh consiliantibus composuit H. M. K., Leiden 1995 Keller, H., Die Orgelwerke Bachs, Leipzig (Ed. Peters), ohne Jahr (der erste Dmck wurde 1943 durch Kriegseinwirkung vernichtet [S. 6 Anm. ] ]) Kerameikos 3 = W. Peek, Kerameikos. Ergebnisse der Ausgrabungen ITI. Inschriften, Ostraka, Fluchtafeln, Berlin 1941 Kerschensteiner, J., Zum Gebrauch von σύν und ξύν bei Platon, MSS 1 (Festschrift Sommer), 1952 S. 29-45. (revidierter Nachdruck 1956, S. 2841) Kirchhoff, A., Zur Geschichte der Überlieferung des Thukydideischen Textes, Hermes 12,1877 S. 368-381. (abgekürzt: Kirchhoff + S.) Kirchhoff, A., Thukydides und sein Urkundenmaterial. Ein Beitrag zur Entstehungsgeschichte seines Werkes. Gesammelte akademische Abhandlungen von A. K., Berlin, 1895. (abgekürzt: Kirchhoff 1895) Darin Abschnitt IV, S. 86-102 zu Thuk. 5,47 (< SB Königl. Preuss.Ak.d.Wiss.Berlin 1883, 2. Halbband [Berlin, 1883] S. 839-850), Abschnitte V. VI., S. 103-127 zu Thuk. 5,77 u. 79 (< SB, ebenda, S. 850868). (abgekürzt: Kirchhoff 1883) Kirchhoff, s. IG I1mit Suppl. und Furtwängler (1881) Kirchner, J., Imagines inscriptionum Atticarum: Ein Bilderatlas epigraphischer Denkmäler Attikas, 2. Aufl., durchgesehen von G. Klaffenbach, Berlin 1948. (abgekürzt: Kirchner-Klaffenbach, Imag.2)

L

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Kirchner, s. IG II2 Kirk, G. S., The Iliad: a commentary, 6 Bde, Cambridge 1985-1993 Klaffenbach, G., Griechische Epigraphik, 2., verbesserte Aufl., Göttingen 1966 (Studienhefte zur Altertumswissenschaft, hrsg. von B. Snell u. H. Erbse, Hamburg, Heft 6) Klein, W., Die griechischen Vasen mit Meistersignaturen, Wien 21887 Klein, W., Die griechischen Vasen mit Lieblingsinschriften, Leipzig 21898 Kleinlogel, A., Geschichte des Thukydidestextes im Mittelalter, Berlin 1965 Kl. Pauly = Der Kleine Pauly Knecht, T., Geschichte der griechischen Komposita vom Typ τερψίμβροτος, Ms. Diss. [Zürich, 1946] Kock, B., De epigrammatum Graecorum dialectis, Göttingen 1910 (Diss. Münster) Kock, Th. (ed.). Comicorum Atticorum fragmenta, 3 Bde, Leipzig 1880-1888. - Index, vgl. Jacobi Koller, H., Musik und Dichtung im alten Griechenland, Bern 1963 Korzeniewski, D., Griechische Metrik, Darmstadt 1968 Kossatz-Deissmann, A., Satyr- und Mänadennamen auf Vasen, in: Greek Vases in the J. Paul Getty Museum Volume 5 Malibu, California 1991 (Occasional Papers on Antiquities, 7), darin: ADDENDA zu Charlotte Fränkel, Satyrlind Bakchennamen auf Vasenbildem (Halle, 1912) (mit namenkundlichen Bemerkungen von Günter Neumann), p. 146-199 (Satyrnamen, p. 147-175; Mänadennamen, p. 175-192; verteilt auf die Vasen: p. 192-199). (abgekürzt: A. Kossatz-Deissmann, Namen + S.) Kratylos Kretschmer, R, Ueber den dialekt der attischen vaseninschriften, KZ 29,1888 S. 381-483 Kretschmer, R, Die griechischen Vaseninschriften, ihrer Sprache nach untersucht, Gütersloh 1894 / Hildesheim 1969. (Kretschmer, Vas.) Kretschmer, P. - Locker, E., Rückläufiges Wörterbuch der griechischen Sprache, Göttingen 1963, 2. Aufl. (mit Ergänzungen von G. Kisser) Kühn, J.-H. - Fleischer, U. al., Index Hippocraticus, Göttingen 1989 (19861989) (mit reichhaltigen Prolegomena; vgl. M. Meier-Brügger I, S. 83 oben) Kühner, R. - Blass, F., Ausführliche Grammatik der griechischen Sprache, von R. K., Erster Teil: Elementar- und Formenlehre, neu bearbeitet von F. B., 3.

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LI

Aufl. in 2 Bden, Hannover u. Leipzig 1890 u. 1892 (Neudruck Darmstadt 1966) Kühner, R. - Gerth, B., Ausführliche Grammatik der griechischen Sprache, von R. K., Zweiter Teil: Satzlehre, neu bearbeitet von B. G., 3. Aufl. in 2 Bden, Hannover u. Leipzig 1898 u. 1904 (Neudruck Leverkusen 1955) Kunstwerke der Antike (Auktion 40, 13. Dezember 1969), Münzen und Medaillen A. G., Basel (signiert [S. 4] Η. A. Cahn, der viele Mitarbeiter mit Namen nennt) KZ = Zeitschrift für Vergleichende Sprachforschung auf dem Gebiete der indogermanischen Sprachen (Kuhn’s Zeitschrift) Lademann, W., De titulis Atticis quaestiones orthographicae et grammaticae, Kirchhain 1915 (Diss .Basel) Lang, M. (L.), s. Agora 21 u. 25 Langdon, M. K., A Sanctuary of Zeus on Mount Hymettos, Hesperia Suppl. 16,1976 (Graffiti, p. 13ff.; Datierung VIT', sofern kein Vermerk angebracht ist [p. 11]). Vgl. L.H. Jeffery, ree., JHS 98,1978 S. 202f. Langdon, M.K., A New Greek Abecedarium, Kadmos 44,2005 S. 175-182 L’Antiquité Classique = L’Antiquité Classique, Bruxelles Larfeld, W., Handbuch der griechischen Epigraphik, II 1/2: Die attischen Inschriften, Leipzig 1898/1902 (Nachdruck Hildesheim 1971; Seiten durchgezählt, Inhaltsverzeichnis in II2) Larfeld, W., Griechische Epigraphik, 31914 München (in: Handbuch der Altertumswissenschaft, 1. Bd., 5. Abteilung) Latacz, J. (ed.), Homers Ilias, Gesamtkommentar, Bd. 2 Fasz. 2, bearbeitet von C. Brügger, M. Stoevesandt und E. Visser, München u. Leipzig 2003 Laurens, A.-F., Hebe I, LIMCIV 1, S·. 458-464 Lazzarini, M. L., Le formule delle dediche votive nella Grecia arcaica, in: Atti delTAccademia Nazionale dei Lincei, Memorie, Classe di Scienze morali, storiche e filologiche, ser. Vili, voi. XIX, fase. 2, p. 47-354 u. Tav. I.-II., Roma 1976 Lazzeroni, R., Lingua e società in Atene antica. La crisi linguistica del V secolo, Studi Classici e Orientali 34,1984 p. 13-25 Lejeune, M., Traité de phonétique grecque, Paris 21955 Lejeune, M., Phonétique historique du mycénien et du grec ancien, Paris 1972 Lesky, A., Geschichte der griechischen Literatur, Bern u. München31971 Leukart, A., Die frühgriechischen Nomina auf -tä s und -äs. Untersuchungen zu

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ihrer Herkunft und Ausbreitung (unter Vergleich mit den Nomina auf -ews), Wien 1994 (Öst.Ak.d.Wiss., phil.-hist. Kl., Sitzungsberichte, 558. Band; Veröffentlichungen der Myken. Kommission, Bd. 12 Mykenische Studien) Leukart, A., Le nom d’Aristote, in: Philokypros (s. dieses Lemma), p. 201-208 Leumann, M., Homerische Wörter, Basel 1950 / Darmstadt 1993 Lex. gr.PN = A Lexicon of Greek Personal Names, ed. by P. M. Fraser and E. Matthews (et ai.), Oxford 1987- (The British Academy), voi. Π: Attica, ed. by M. J. Osborne and S. G. Byrne (1994), sim . voi. I: The Aegean Islands, Cyprus, Cyrenaica (1987), voi. III.A: The Peloponnese, Western Greece, Sicily and Magna Graecia (1997), voi. III.B: Central Greece, from the Megarid to Thessaly (2000), voi. IV: Macedonia, Thrace, Northern Regions of the Black Sea (2005), voi. V.A: Coastal Asia Minor: Pontos to Ionia (2010), ed. T. Corsten e t al., voi. V.B: Coastal Asia Minor: Caria to Cilicia (2013), ed. J. S. Balzai e t al. Lexikon zur byzantinischen Gräzität besonders des 9.-12. Jahrhunderts, 1. Bd., A-K, Wien 2001 LfgrE = Lexikon des frühgriechischen Epos, Göttingen LIMC = Lexicon iconographicum mythologiae classicae Lloyd-Jones, H. / Parsons, P. (edd.), Supplementum Hellenisticum - Indices in hoc Supplementum necnon in Powellii Collectanea Alexandrina confecit H.G. Nesselrath, Berlin u. New York 1983 (Reihe: Texte u. Kommentare Eine altertumswissenschaftliche Reihe, Bd. 11) Lopez Eire, A., Nouvelles données à propos de Thistoire de l’attique, in: Katà Diàlekton (s. Cassio), p. 73-107 Löschhom, B., Die Grundbedeutung von orior, Mus.Helv. 33,1976 S. 105-112 (in: Beiträge aus der Thesaurus-Arbeit XX). - Der gleiche Verf., s. „Akten Berlin“ Low, P., Looking for the language of Athenian imperialism, JHS 125,2005 p. 93-111 LSJ = H. G. Liddell - R.Scott - H. S. Jones / R. McKenzie, A Greek-English Lexicon, Oxford 91940 mit Supplement, revised, ed. by P. G. W. Glare with the assistance of A. A. Thompson, Oxford 1996. (Das Suppl. 1996 ersetzt somit das Suppl. des Jahres 1968) Luciani opera: recognovit ... M. D. Macleod, voi. II, Oxford-Text 1974/1993; darin Nr. 42: Αλέξανδρος ή Ψευδόμαντις. - Lukian von Samosata, Alexandras oder der Lügenprophet, eingeleitet u. herausgegeben, übersetzt u. erklärt von U. Victor, Leiden 1997 (in: Religions in the Graeco-Roman world, voi. 132)

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Lullies, R. u. Schiering, W., Archäologenbildnisse - Portraits und Kurzbiographien von Klassischen Archäologen deutscher Sprache mit Beiträgen zahlreicher Fachgenossen herausgegeben von R. L. u. W. S. (unter den Auspizien des Deutschen Archäologischen Instituts), Mainz am Rhein 1988 Lupa§, L., Phonologie du grec attique, The Hague/Paris 1972 Luraghi, S., Dativo ο έν più dativo: una questione di sintassi poetica, SMEA 33,1994 p. 79-89 Luraghi, S., On the Meaning of Prepositions and Cases - The expression of semantic roles in Ancient Greek, Amsterdam/Philadelphia 2003 (Studies in Language Companion Series, voi. 67) Maas, P, Greek Metre. Translated by H. Lloyd-Jones, Oxford 1962 Macrobius, Saturnalia: ed. J. Willis, Teubner-Text 21970, voi. I Maehler, s. Bacchylides, Pindar Maloney, G. - Frohn, W. (edd., avec la collaboration du Dr. Paul Potter), Concordantia in Corpus Hippocraticum / concordance des oeuvres hippocratiques, 5 Bde, Flildesheim usw. 1986 (Les Editions du Sphinx 1984) u. Bd. 6, Index inverse (ebenda, 1989 (1987)) Marek, Chr., Der höchste, beste, grösste, allmächtige Gott. Inschriften aus Nordkleinasien, Epigraphica Anatolica / Zeitschrift für Epigraphik u. historische Geographie Anatoliens, Heft 32,2000 S. 129-146; darin S. 135137 (Abschnitt II. Altar in Amastris) Martianus Capella: ed. J. Willis, Teubner-Text 1983 Masson, O., Onomastica Graeca Selecta, hrsg. u. mit „Introduction et index“ versehen von C. Dobias u. L. Dubois, 2 Bde, Nanterre 1990; Bd. 3, Genève 2000, mit Indices Mattingly, H. B., Periclean Imperialism, in: Ancient Society and Institutions, Studies presented to Victor Ehrenberg on his 75th birthday, Oxford 1966, p. 193-223 Meier(-Bmgger), Μ., -ίδ-: Zur Geschichte eines griechischen Nominalsuffixes, Göttingen 1975 (Ergänzungshefte zur Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung, Nr. 23) Meier-Brügger, M., Griechische Sprachwissenschaft, I: Bibliographie, Einleitung, Syntax; II: Wortschatz, Formenlehre, Lautlehre, Indizes, Berlin/New York 1992 (Göschen 2241/2242). (Meier-Brügger I, II) Meiggs, R., The Athenian Empire, Oxford 1972; reprinted with corrections 1975 (diese Ausgabe benützt)

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Meiggs, R. - Lewis, D., A Selection of Greek Historical Inscriptions to the End of the Fifth Century B.C., revised edition, Oxford 1988. (abgekürzt: ML + Nr.; Meiggs-Lewis + p.) Meisterhans-Schwyzer = K. Meisterhans, Grammatik der attischen Inschriften. Dritte vermehrte u. verbesserte Auflage, besorgt von Ed. Schwyzer, Berlin 1900/Hildesheim 1971. (1. Aufl.: Berlin 1885; zweite vermehrte und verbesserte Aufl.: Berlin 1888 [beide Darstellungen verfasst von K. Meisterhans]) Méndez Dosuna, L, Contactos siläbicos y procesos de geminación en griego antiguo. A proposito de las variantes dialectales ορρος (ät. όρος) y Koppa (ät. Κόρη), Die Sprache 36,1994 S. 103-127 Meritt, B. D. - Wade-Gery, Η. T. - McGregor, M. F., The Athenian Tribute Lists, 4 Bde (I Cambridge [Mass.] 1939, II-IV Princeton 1949-1953). (abgekürzt: ATL) Meritt, B. D., Attic Inscriptions of the Fifth Century, Hesperia 14,1945 p. 61133; darin Nr. 12 (p. 122-127): Athens and Argos (d.i. SEG 10,104 zu IG I2 96 [neu I3 86]) Meritt, B. D., The Athenian Alliances with Rhegion and Leontinoi, Class.Quart. 40,1946 p. 85-91 (d.i. Bearbeitung zu IG I2 51 u. 52 [neu IG I353 u. 54]) Meritt, s. Hill Metzger, H., Recherches sur l’imagerie Athénienne, Paris 1965 Meyer, C., Die Urkunden im Geschichtswerk des Thukydides, München 1955 (Zetemata, Heft 10) Milet VI 3 = Milet, Bd. 6 - Inschriften von Milet, Teil 3 (Inschr. n. 1020-1580, von P. Herrmann [f], W. Günther, N. Ehrhardt), hrsg. im Auftrag des DAI, Berlin 2006 Miltner, E, Art. Seewesen, RE Suppi. V (1931) Sp. 906ff.; darin (Sp. 947-952) Liste von (griech.) Schiffsnamen Minto, A., Il vaso Francois, Firenze i9602 (p. 173f. u. 177f.: Appendice mit Indice [verfasst von Pugliese Carratelli, s. p. [3]]: Le epigrafi del vaso) ML, s. Meiggs-Lewis Mnem. = Mnemosyne Mommsen, T., Beiträge zu der Lehre von den griechischen Präpositionen, Berlin 1895 Monumenti = Monumenti inediti dell’Instituto, voi. IV, 1848, Tav. LIV-LVIII (d.i. die Fran9 ois-Vase) Moralejo, J. J., “Dativo” de plural en griego antiguo, in: Athlon, satura

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grammatica in honorem Francisci R. Adrados, Bd. 1 (Madrid 1984), p. 339364 Moretti, L., Iscrizioni agonistiche greche, Roma 1953 Moroo, A., Neglected Three-Bar-Sigmas: the Numeral Signs for Staters, ZPE 141,2002 S. 129-133 MSS = Münchener Studien zur Sprachwissenschaft Mus.HelV. = Museum Helveticum N.’/N.2, s. Nauck Nauck, A. (recensuit), Tragicorum Graecorum fragmenta, Leipzig 1856. (= N.1) Nauck, A. (ed.). Tragicorum Graecorum fragmenta, 2. Aufl., Leipzig 1889 = Neudruck Hildesheim 1964, mit Suppi, zu Eurip. von B. Snell. (= N.2). Index, s. anschliessend Nauck, A., Tragicae dictionis index spectans ad Tragicorum Graecomm fragmenta ab Augusto Nauck edita, Petersburg u. Leipzig 1982 Neuberger-Donath, R., ξύν - ursprünglich ein Lokaladverb?, Grazer Beiträge (Zeitschrift für klassische Altertumswissenschaft) 14,1987 S. 23-34 Nilsson, M. R, Geschichte der griechischen Religion, Bd. I, München 19763/4 Nonnos, Dionysiaca: recensuit A. Ludwich, 2 Bde (Teubner) 1909 u. 1911; recognovit R. Keydell, 2 Bde, Berlin 1959 (Weidmann); éd. Budé: verschiedene Autoren (der 1. Bd. von F. Vian), Bde 1-18 mit Reg.bd. 19, Paris 1976-2006. - Lexikon, s. Peek. paraphrasis s. evangelii Ioannei: ed. A. Scheindler, 1881 (Teubner, mit Index verborum) Nöthinger, M., Die Sprache des Stesichorus und des Ibycus, Zürich 1971 (Diss. Zürich) N.P. = Shapiro, H. A., Iozzo, M., Lezzi-Hafter, A. (edd.), The Francois Vase: New Perspectives - Papers of the International Symposium Villa Spelman, Florence, 23-24 May, 2003; Text- u. Tafelband, Kilchberg, 2013. (mehr s. S. 273 Anm. ganz unten) N. Pauly, s. Der Neue Pauly Oliver, J. H., The Sarapion Monument and the Paean of Sophocles, Hesperia 5,1936 p.91-122

Osborne, M. J. - Byrne, S. G., A Lexicon of Greek Personal Names, Voi. II: Attica, Oxford 1994 (in: A Lexicon of Greek Personal Names, ed. by P. M. Fraser / E. Matthews) Osborne, M. J. - Byrne, S. G., The Foreign Residents of Athens - An Annex to the Lexicon of Greek Personal Names: Attica (in: Studia Hellenistica 33),

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Lovanii 1996 ÖstJh. = Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien Page, D. L. (ed.), Poetae melici Graeci, Oxford 1962 (mit Wortindex), (abgekürzt: PMG) Page, D.L. (ed.), Supplementum lyricis Graecis. Poetarum lyricorum Graecorum fragmenta quae recens innotuerunt, Oxford 1974 (mit Wortindex), (abgekürzt: SLG) Page, D. L. (ed.), Epigrammata Graeca, Oxford 1975 Page, s. Aischylos Palmer, L. R., The Greek Language, London/Boston 1980 (dazu die Übertragung ins Dt.: Die griechische Sprache: Grundzüge der Sprachgeschichte u. der historisch-vergleichenden Grammatik, aus dem Englischen übertragen von W. Meid, Innsbruck 1986 [Innsbrucker Beiträge zur Sprachwissenschaft, Bd. 50]) Panayotou, A., Ionic and Attic, in: Christidis (ed.), Hist.Anc.Greek (Cambridge 2007), p. 405-416 mit p. 503f. (Bibi.) Pape, W. - Benseler, G. E., Wörterbuch der griechischen Eigennamen, 2 Bde, Braunschweig 1863 u. 1870 Paralip. (= Paralipomena), s. Beazley Parisinou, E., The Light of the Gods - The Role of Light in Archaic and Classical Greek Cult, London 2000 Parke, H. W. - Wormell, D. E. W., The Delphic Oracle, 2 Bde, Oxford 1956 Passow, F., Handwörterbuch der griechischen Sprache, neu bearbeitet und zeitgemäss umgestaltet von Val. Chr. Fr. Rost u. Fr. Palm, Leipzig 518411857 (= Neudruck Darmstadt 1970; 4 Bde) Paton, J. M. (ed.), The Erechtheum. Measured, drawn, and restored by G. P. Stevens, Text by L. D. Caskey, al. Ed. by J. M. P. Text, Plates, Cambridge (Mass.), 1927. (Die Zeichnungen sind wichtig, um abzuklären, ob att. oder ion. Buchstabenformen vorliegen; vgl. S. 66, Anm. 99) Pausanias: ed. M. H. Rocha-Pereira, voi. II (libri V-VIII), Teubner 19902 (nur dieser Band wurde benötigt) Pavese, C. O., u. Venti, R, A Complete Formular Analysis of the Hesiodic Poems, Introduction and Formular Edition, Amsterdam 2000 PdP = La Parola del Passato Peek, W. (ed.), Griechische Vers-Inschriften, Bd. I: Grab-Epigramme, Berlin 1955. (abgekürzt: Peek, GV + Nr.). - Index, s. Cittì

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Peek, W. (Leiter), Lexikon zu den Dionysiaka des Nonnos / hrsg. von einer Arbeitsgruppe des Instituts für Klassische Philologie an der Martin-LutherUniversität Halle-Wittenberg, unter Leitung von Werner Peek, Berlin 19681975 Peek, s. Kerameikos 3 Pellegrini, G., Catalogo dei vasi antichi dipinti delle collezioni Pelagi ed Universitaria, Bologna 1900 (Museo Civico) Penney, J. H. W. (ed.), Indo-European Perspectives: Studies in Honour of Anna Morpurgo Davies, Oxford (Univ.Press) 2004 Peschel, I., Die Hetäre bei Symposion und Komos in der attisch-rotfigurigen Vasenmalerei des 6.-4. Jahrh. v. Chr., Frankfurt am Main (usw.) 1987 (Diss. Tübingen) Pfohl, G. (Hrsg.), Das Studium der griechischen Epigraphik: Eine Einführung, Darmstadt 1977 Pfuhl, E., Malerei und Zeichnung der Griechen, 3 Bde, München 1923 Philokypros, Mélanges de philologie et d’antiquités grecques et procheorientales dédiés à la mémoire d’Olivier Masson. Edités par Laurent Dubois et Emilia Masson, Salamanca 2000 (Suplementos a Minos: Nùm. 16) Philologus = Philologus, Zeitschrift für das klassische Altertum Philostratos: Flavii Philostrati opera auctiora ed. C. L. Kayser, 2 Bde, Leipzig 1870 u. 1871 (Teubner) Philostratus, Flavius, Heroicus: ed. L. De Lannoy, Leipzig 1977 (Teubner) Φόρος Meriti = Φόρος. Tribute to B. D. Meriti, ed. by D. W. Bradeen and M. F. McGregor, Locust Valley 1974 Pindar: Ausgaben: Bowra, C. M., Oxford 21947 (benützt 1961); Snell, B. Maehler, H., 2 Bde, Leipzig (Teubner), benützt zunächst Bd. 151971, Bd. II 41975; Nachkontrolle mit Maehler, Bd. I, Teubner 71984, Bd. II, Teubner 11989; alter Loeb-Text von J. Sandys, zuerst erschienen 1915 (London u. Cambridge, Mass.), mir zugänglich der Nachdruck 1961. - Lexicon: s. Slater (Fehlendes bei Maehler, Bd. II [1989], p. 204ff). - S. auch Bury Pisani, V, Storia della lingua greca, in: Enciclopedia classica, sez. II, voi. V, tomo 1, Torino 1960 Platonis opera: ed. I. Bumet, Oxford, I-V, 1900-1907. - Zu Menexenos s. Tsitsiridis, zu Phaedrus s. Ryan. - Index, sim ., s. Brandwood, des Places PMG, s. Page PMGF, s. Davies

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Verwendete Literatur mit Abkürzungen und Siglen

Pollux, Onomasticon: ed. E. Bethe, fase, prior, lib. I-V continens, Leipzig 1900 (in: Lexicographi Graeci ... voi. IX) Porzig, W., Sprachgeographische Untersuchungen zu den altgriechischen Dialekten, IF 61,1954 S. 147-169 Pottier, E., Vases Antiques du Louvre, 3™ Sèrie, Salle G, le style attique à figures rouges, Paris 1922 Pottier, E., Musée national du Louvre: Catalogue des Vases antiques de terre cuite, troisième partie: L’École Attique, 1° Les Vases à figures noires, seconde édition revue et augmentée, Paris 1928 Powell, B. B., The Dipylon oinochoe and the spread of literacy in eighthcentury Athens, Kadmos 27,1988 S. 65-86 Powell, I. U. (ed.). Collectanea Alexandrina, Reliquiae minores poetarum Graecorum aetatis Ptolemaicae 323-146 A.C., Oxford 1925. - Index (verfasst von H.-G. Nesselrath), in: Suppi. Hellenisticum, hrsg. von H. Lloyd-Jones u. P. Parsons, Berlin/New York 1983 Πρακτικά = Πρακτικά τής αρχαιολογικής Εταιρείας Preger, Th. (ed.). Inscriptiones Graecae metricae ex scriptoribus praeter Anthologiam collectae, Leipzig 1891 (Teubner) Prendergast, G. L., A Complete Concordance to the Iliad of Homer (London 1875) - New Edition Completely Revised and Enlarged by B. Marzullo, Hildesheim 1962 (Darmstadt31983, ohne die Angabe „New Edition“) Pritchett, W. K., The Choiseul Marble, Berkeley and Los Angeles 1970 Pugliese Carratelli, G., Le epigrafi del vaso Franpois, PdP 39,1984 p. 373-375 Pugliese Carratelli, s. Minto Quandt, Gu. (ed.), Orphei hymni, Berlin21955 (=31962) (mit Wortindex) Queyrel, A., Mousa, Mousai, LIMC VI 1, 1992 S. 657-681 Radi, S., s. TrGF, auch Aischylos u. Sophokles Raubitschek, A. E., Dedications from the Athenian Akropolis, A Catalogue of the Inscriptions of the Sixth and Fifth Centuries B.C., edited with the collaboration of L. H. Jeffery by -, Cambridge (Massachusetts) 1949. (D + Nr., oder Raubitschek, Ded.) RE = Paulys Real-Encyclopädie der classischen Altertumswissenschaft REG = Revue des études grecques Reinach, S., Répertoire des Vases peints grecs et étrusques, l2 (revue et corrigée), Paris 1922 Rev.ét.anc. (= REA) = Revue des études anciennes, Bordeaux

Verwendete Literatur mit Abkürzungen und Siglen

LIX

Rhein.Mus. od. Rh.Mus. = Rheinisches Museum für Philologie Rhodes, P. J. and Osborne, R. (ed.), Greek Historical Inscriptions 404-323 B.C.: Edited with introduction, translations, and commentaries by -, Oxford/New York 2003. (abgekürzt: Rhodes-Osbome + Nr.) Rhodes, P. J., After the three-bar sig m a controversy: the history of Athenian imperialism reassessed. Class.Quart. 58,2008 p. 500-506 Richardson, N. J., The Homeric Hymn to Demeter, Oxford 1974. (Ed. mit reichhaltiger Einleitung u. Komm.) Richter-Hall = Richter, G. M. A. and Hall, L. F., Red-figured Athenian Vases in the Metropolitan Museum of Art, New Haven 1936. (Zitat aus Textband) Rijksbaron, A. (ed.), New Approaches to Greek Particles, Proceedings of the Colloquium held in Amsterdam, January 4-6, 1996, to honour C. J. Ruijgh on the occasion of his retirement, Amsterdam 1997 (Amsterdam Studies in Classical Philology, voi. 7) Risch, E., Das Attische im Rahmen der griechischen Dialekte, Mus. Helv. 21,1964 S. 1-14 (=K1. Sehr., S. 222-235) Risch, E., Wortbildung der homerischen Sprache, Berlin/New York 21974. (Risch, Wb.) Risch, E., Kleine Schriften, hrsg. von A. Etter u. M. Looser, Berlin/New York 1981 Risch, E., Die mykenische Nominalflexion als Problem der indogermanischen und griechischen Sprachwissenschaft, Die Sprache 32,1986 S. 63-77 Risch, s. Bomemann und Capelle Rix, H., Historische Grammatik des Griechischen, Laut- und Formenlehre, Darmstadt 1976 RM = Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Römische Abteilung (verkürzt für: Römische Mitteilungen) Robert, J. et L., Hellenica: Recueil d’épigraphie, de numismatique et d’antiquités grecques, Voi. IX, Paris 1950 Robert, L., Épigraphie et paléographie, Comptes Rendus de TAcadémie des Inscriptions 1955, p. 195-219 (auch in: Opera minora selecta, tome I [Amsterdam 1969], p. 576-600) Robert, J. et L., s. BE Roberts, S. R., The Attic Pyxis, Chicago 1978 Robinson, D. M., Excavations at Olynthus, Part X (Metal and minor miscellaneous finds), Baltimore 1941

LX

Verwendete Literatur mit Abkürzungen und Siglen

Ros, J. G. A., Die μεταβολή (Variatio) als Stilprinzip des Thukydides, Nijmegen 1938 / Nachdruck Amsterdam 1968 Roscher, W. H. (Ed.), Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie / im Verein mit Th. Birt e t al., 6 Bde, Leipzig, 1884-1937 Rose, H. J., The Greek of Cicero, JHS 41,1921 p. 91-116 Rosenkranz, B., Der lokale Grundton und die persönliche Eigenart in der Sprache des Thukydides und der älteren attischen Redner, IF 48,1930 S. 127-178 Rüedi, Eve H., Vom Έλλανοδίκας zum άλλαντοπώλης - Eine Studie zu den verbalen Rektionskomposita auf -ας / -ης, Zürich 1969 (Diss. Zürich) Ruijgh, C. J., Les datifs pluriels dans les dialectes grecs et la position du mycénien, Mnem. 11,1958 S. 97-116 Ruijgh, C. J., Études sur la grammaire et le vocabulaire du grec mycénien, Amsterdam 1967 Rumpel, J., Lexicon Theocriteum, Leipzig 1879 Rupprecht, K., Einführung in die griechische Metrik, 3. vollständig umgearbeitete Auflage, München 1950 Rüst, Albert, Monographie der Sprache des hippokratischen Traktates περί αέρων ύδάτων τόπων, Freiburg (Schweiz) 1952 (Diss. Freiburg) Ryan, R, Plato’s Phaedrus, A Commentary for Greek Readers, Univ. of Oklahoma Press, Norman, 2012 Schächter, A., The Politics of Dedication: Two Athenian Dedications at the Sanctuary of Apollo Ptoieus in Boeotia (seil. IG I3 1469 u. 1470), in: Ritual, Finance, Politics: Athenian Democratic Accounts Presented to David Lewis, ed. by R. Osborne and S. Homblower (Oxford 1994), p. 291-306 (Nr. 17) Scherer, s. Debrunner, Hoffmann, Thumb-Scherer Schlageter, J., Zur Laut- und Formenlehre der ausserhalb Attikas gefundenen attischen Inschriften, ein Beitrag zur Koine, Freiburg (Br.) 1908 Schmid, W., Der Atheismus in seinen Hauptvertretem von Dionysius von Halikamass bis auf den zweiten Philostratus, 4 Bde u. ein Registerband, Stuttgart 1887-1897 Schmid, W. u. Stählin, O., Geschichte der griechischen Literatur, (benötigt [von W. Schmid] 1. Teil, 5. Bd., München 1948) Schmidt, L-, Hesiod, Rh.Mus. NF 7,1850 S. 148f. (zu Th. 78 [unter: Zur Kritik und Erklärung]) Schmitt, R., Einführung in die griechischen Dialekte, Darmstadt 1977

Verwendete Literatur mit Abkürzungen und Siglen

LXI

Schöll, R., Die Anfänge einer politischen Literatur bei den Griechen. Festrede gehalten in der öffentl. Sitzung der k.b. Ak. d. Wiss. zu München am 15. Nov. 1889, München (im Verlag der k.b. Akademie) 1890 Schrader, C., Concordantia Thucydidea, 4 Bde, Hildesheim (usw.) 1998 Schulze, W., Quaestiones epicae, Gütersloh 1892 (Neudruck Hildesheim 1967) Schulze, W., Kleine Schriften, 2., durchgesehene Auflage, mit Nachträgen hrsg. von W. Wissmann, Göttingen 1966 Schwyzer, E., Dialectorum Graecarum exempla epigraphica potiora, Leipzig 1923 (3. Aufl. zu Cauers Delectus) / Hildesheim 1960. (Schwyzer, Del.3) Schwyzer, E., Zur Sprache (von περί σαρκών), s. Hippokrates, Cam. (unter Deichgräber) Schwyzer, E., Griechische Grammatik I: Allgemeiner Teil, Lautlehre, Wortbildung, Flexion, München 1939 (= 31959), II: Syntax u. syntaktische Stilistik, vervollständigt u. hrsg. von A. Debrunner, 1950 (=21959) Schwyzer, E., Kleine Schriften, hrsg. von Rüdiger Schmitt, Innsbruck 1983 (Innsbrucker Beiträge zur Sprachwissenschaft, hrsg. von Wolfgang Meid, Bd. 45) Schwyzer, s. Meisterhans Seelbach, W., Die Epigramme des Mnasalkes von Sikyon ..., Wiesbaden 1964 (Klassisch-Philologische Studien, Heft 28) SEG = Supplementum epigraphicum Graecum Sihler, A. L., New Comparative Grammar of Greek and Latin, New York (Oxford Univ. Press) 1995 Simon, E., Die griechischen Vasen - Aufnahmen von Max und Albert Hirmer, München 1976 Simon V. Athen, περί είδους καί επιλογής ίππων: ed. Κ. Widdra, in: Xenophontis de re equestri, Leipzig (bei Teubner) 1964, p. 39-44 Slater, W. J., Lexicon to Pindar, Berlin 1969 SLG, s. Page SMEA = Studi micenei ed egeo-anatolici, Roma Smith, C. H., Catalogue of the Greek and Etruscan Vases in the British Museum, voi. Ill: Vases of the Finest Period, London 1896 Snell, s. Bacchylides, Pindar Sommer, F., Schriften aus dem Nachlass, hrsg. von Bernhard Forssman, München 1977 (Münchener Studien zur Sprachwissenschaft, Beiheft 1, Neue Folge

Verwendete Literatur mit Abkürzungen und Siglen

Sophokles: Ausgaben: Dawe, R. D., Leipzig (Teubner), I2 1984, II2 1985; Lloyd-Jones, H. / Wilson, N. G., Oxford 1990. Fragmente: Radt, S., TrGF, Voi. 4 (Sophocles), Göttingen 1977/21999. - Lexicon, s. Ellendt-Genthe. S. auch Dawe (zu OR) Speyer, W., Die literarische Fälschung im heidnischen und christlichen Altertum —Ein Versuch ihrer Deutung, München 1971 (Handbuch der Altertumswissenschaft, 1. Abteilung, 2. Teil) Stahl, I. M., Quaestiones grammaticae ad Thucydidem pertinentes auctas et correctas iterum edidit I. M. S., Leipzig21886 Stoevesandt, s. Latacz Storia delle lingue letterarie greche, a cura di Albio Cesare Cassio, Firenze 2008 (p. 3-96: Introduzione generale von A. C. Cassio; es folgen, p. 99-396, Beiträge aus seiner Schülerschaft [vgl. Premessa, p. XVI]: Le lingue letterarie greche: profili e testi) Syll.3 = W. Dittenberger, Sylloge inscriptionum Graecarum, 4 Bde, Leipzig 31915-1924/Hildesheim 1960 Synesios: Synesii Cyrenensis opuscula ree. N. Terzaghi, p. 132-142, §§ I-V, προς Παιόνιον περί του δώρου, Roma 1944 (Migne gr. 66 [1864], Sp. 1577ff.) Tatìanos, oratio ad Graecos: ree. E. Schwartz, Leipzig 1888 (in: Texte u. Untersuchungen zur Geschichte der altchristlichen Literatur, hrsg. von O. v. Gebhardt u. A. Hamack, 4. Bd., Griech. Apologeten, Leipzig 1888-1893); ed. by M. Marcovich, Berlin (usw.), 1995 (in: Patristische Texte u. Studien, ..., hrsg. von H. Chr. Brennecke u. E. Mühlenberg, Bd. 43); ... and Fragments: ed., and translated by Molly Whittaker, Oxford 1982 Teodorsson, S.-T., The Phonemic System of the Attic Dialect 400-340 B.C., Lund 1974 (Studia Graeca et Latina Gothoburgensia ΧΧΧΠ) Theognidea/Theognis: Ausgaben: West, M. L., in: lambi et elegi Graeci ante Alexandrum cantati, Oxford I 1971 (Wortindex in Bd. 2); Young, D., Leipzig (Teubner)21971 (= 1998) (mit Wortindex) Theokrit: ed. Gow, A. S. F., with a translation and commentary, Cambridge ■ (Univ.Press), 1950, 2 Bde; der gleiche Editor (recensuit), in: Bucolici Graeci (Oxford-Text), 1952 (101997) The Oxyrhynchus Papyri: (nach den zit. Voi. 57 u. 61) published for The British Academy by the Egypt Exploration Society, London 1990 u. 1995 (Graeco-Roman Memoirs, No. 77 u. No. 81) Θησαυρός τής Ελληνικής γλώσσης / Thesaurus Graecae linguae, ab Henrico Stephano constructus. Post editionem Anglicani novis additamentis auctum, ordineque alphabetico digestum tertio ediderunt C. B. Hase, G. R. Lud. de

Verwendete Literatur mit Abkürzungen und Siglen

LXIII

Sinner, et Th. Fix, Volumen Primum, Parisiis, 1831 (bei Didot); sim .: ... C. B. Hase, G. (= Wilhelm) Dindorf, et L. Dindorf, Volumen Quintum, Parisiis, 1842-1846 (bei Didot) Thes.ling.Lat. = Thesaurus linguae Latinae Threads, L., The Grammar of Attic Inscriptions, I: Phonology; II: Morphology, Berlin/New York 1980 u. 1996. (Threatte I, II) Threatte, L., The Inscribed Schist Fragments from the Athens Academy Excavations, Αιΐήναι 2007 (Ελληνική ’Επιγραφική Εταιρεία) Thukydides (zu ξυν/συν und v. a. zu 5,18,10 u. 5,47,1-8™): Ed. verzeichnet G. Donini (ed.), Bd. 1 (Torino 1982), p. 69-71; s. auch hier 2. Kap., Anm. 22, 23 u. 42. Herausgehoben: I. Bekker, Berlin 1821 (3 Bde); E. F. Poppo, 11bändige Ausgabe, Leipzig 1821-1840, und 4-bändige Ausgabe, Gotha (u. Erfurt) 1843-1851; K. W. Krüger, Θουκυδίδου ξυγγραφή. Mit erklärenden Anmerkungen hrsg. von -. Zweiten Bandes erstes Heft, fünftes u. sechstes Buch, Berlin1 1846 (συγγραφή), 21858 (ξυγγραφή). Oxford-Text: JonesPowell 21942; Budé-Text: J. de Romilly ( a l ) , Paris 1953-1967 (Buch 5: Text hergestellt u. übersetzt von J. de R., 1967); Ausgabe Rom: G. B. Alberti, 3 Bde (1972, 1992 u. 2000). - Index, s. von Essen; - Konkordanz, s. Schrader Thumb, A., Handbuch der griechischen Dialekte, Heidelberg 1909 (= 1. Aufl. [Thumb1] der später von Kieckers u. Scherer bearbeiteten Aufl.) Thumb-Kieckers = Handbuch der griechischen Dialekte, 1. Teil, von A. Thumb, 2. Aufl. von E. Kieckers, Heidelberg 1932 Thumb-Scherer = Handbuch der griechischen Dialekte, 2. Teil, von A. Thumb, 2. Aufl. von A. Scherer, Heidelberg 1959 Tillyard, E. M. W., The Hope Vases: a catalogue ..., Cambridge 1923 Tod, M. N., A Selection of Greek Historical Inscriptions, Voi. II, from 403 to 323 B.C., Oxford 1948 Todd, O. J., Index Aristophaneus, Cantabrigiae (Mass.) 1932 Trans.Am.Philos.Soc. = Transactions of the American Philosophical Society, Philadelphia TrGF = Tragicorum Graecorum fragmenta (hrsg. von B. Snell, R. Kannicht und St. Radt), Göttingen '1971-, 21986Tribulato, O., La lirica corale, in: Storia delle lingue letterarie greche, a cura di A. C. Cassio, Firenze 2008, p. 176-204 Troxler, H., Sprache und Wortschatz Hesiods, Zürich 1964 (Diss. Zürich) Trümpy, C., Vergleich des Mykenischen mit der Sprache der Chorlyrik -

LXIV

Verwendete Literatur mit Abkürzungen und Siglen

Bewahrt die Chorlyrik eine von Homer unabhängige Sprachtradition? Bern (usw.) 1986 (Diss. Zürich) Tsitsiridis, S., Platons Menexenos: Einleitung, Text und Kommentar, Stuttgart u. Leipzig (Teubner) 1998 (Beiträge zur Altertumskunde, Bd. 107) Usener, H., Göttemamen, Frankfurt/Main31948 (= 11895) Usener, H., Kl. Schriften, 4. Bd.: Arbeiten zur Religionsgeschichte, Leipzig u. Berlin 1913 van Herwerden, H., Studia Thucydidea, Traiecti ad Rhenum 1869 Vilborg, E., A Tentative Grammar of Mycenaean Greek, Göteborg 1960 (Studia Graeca et Latina Gothoburgensia EX) Visser, E., Homers Katalog der Schiffe, Stuttgart u. Leipzig 1997 (Teubner) Visser, s. Latacz von Bothmer, D., Amazons in Greek Art, Oxford 1957 (Oxford Monographs on Classical Archaeology, edited by Sir John Beazley and Paul Jacobsthal) von Essen, M. H. N., Index Thucydideus, ex Bekkeri editione stereotypa confectus, Berolini 1887 von Mess, A., Quaestiones de epigrammate Attico et tragoedia antiquiore dialecticae, Bonn 1898 (Diss. Bonn) von Wilamowitz-Moellendorff, U., Philol. Untersuchungen, Neuntes Heft: Isyllos von Epidauros, Berlin 1886 von Wilamowitz-Moellendorff, U., Griechische Verskunst, Berlin 1921 (Neudruck Darmstadt 1958) von Wilamowitz-Moellendorff, U., Pindaros, Berlin/Zürich/Dublin ’1922 (= 21966) von Wilamowitz, s. Hippokrates, unter Morb.Sacr. Vottéro, G., Recherches sur le dialecte béotien (7e s. - 2e s. av. J.C.), Thèse Nancy 1997, Lille 1998 (5 Mikrofiches); v.a. tome 2 ... Étude phonétique et phonologique de la langue des inscriptions (2.1: pp. 1-282 [Vlf' - c. 350a]; 2.2: pp. 283-498 [c. 350a - c. 150a]) und tome 4: Témoignages littéraires et gloses (112 pp.). (Die später erschienene Buchausgabe war mir nicht rechtzeitig zugänglich.) Waanders, F. M. J., Particulars of Some Proto-Indo-European Particles, in: Rijksbaron, A. (ed.). New Approaches to Greek Particles, Amsterdam 1997, p. 269-274 Wächter, R., Zur Vorgeschichte des griechischen Alphabets, Kadmos 28,1989 S. 19-78

Verwendete Literatur mit Abkürzungen und Siglen

LXV

Wächter, R., Abbreviated writing, Kadmos 30,1991 S. 49-80 Wächter, R., The inscriptions on the Francois Vase, Mus.Helv. 48,1991 S. 86113 Wächter, R., Non-Attic Greek Vase Inscriptions, Oxford 2001. (Wächter, Vas.) Wächter, s. Gemoll Wackemagel, J., Sprachliche Untersuchungen zu Homer, Göttingen 1916 Walbank, M. B., Athenian Proxenies of the Fifth Century B.C., Toronto/Sarasota 1978 Walde, A., Lateinisches etymologisches Wörterbuch, 3., neubearbeitete Auf], von J. B. Hofmann, 2 Bde, Heidelberg 1938 u. 1954 (+ Registerband von E. Berger, 1956) Walters, H. B., Catalogue of the Greek and Etruscan Vases in the British Museum, II: Black-figured Vases, London 1893 Wathelet, R, Les traits éoliens dans la langue de l’épopée grecque, Roma 1970 Wathelet, R, Etudes de linguistique homérique: 2. Les formes ξύν et σύν, L’Antiquité Classique 46,1977 p. 158-164 Wehrli, E, Hauptrichtungen des griechischen Denkens, Zürich 1964 Weizsäcker, R, Neue Untersuchungen über die Vase des Klitias und Ergotimos, Rhein.Mus. (NF) 32,1877 S. 28-67; fortgesetzt ebenda: NF 33,1878 S. 364399 und NF 35,1880 S. 350-363 West, M. L. (ed.). Iambi et elegi Graeci ante Alexandrum cantati, Oxford, I 1971, Π2 1992 (mit Wortindex zu beiden Bänden) West, M. L., Greek Metre, Oxford 1982 West, s. Aischylos, Homer u. Hesiod Wilamowitz, s. von Wilamowitz Wilhelm, A., Abhandlungen u. Beiträge zur griechischen Inschriftenkunde in den Jahresheften des Österreichischen Archäologischen Institutes (18981948), Teil 1, Leipzig 1984 Wilhelm, A., Simonideische Gedichte. I., Öst.Jh. 2,1899 S. 221-227 (= Abh. u. Beitr. z. griech. Inscbr.kunde, Teil 1, Leipzig 1984, S. 15-21) mit Nachtrag in Öst.Jh. 3,1900 S. 98 Anm. 6 (=Abh. ..., S. 84) Wilhelm, A., Beiträge zur griechischen Inschriftenkunde, Wien 1909 (Neudruck Olms 1989) Wüst, F. R., Amphiktyonie, Eidgenossenschaft, Symmachie, Historia 3,1954/5 S. 129-153

Verwendete Literatur mit Abkürzungen und Siglen

Wyss, U., Die Wörter auf -σύνη in ihrer historischen Entwicklung, Aarau 1954 (Diss.Zürich) [Xenophon], ΆιΊηναίων πολιτεία: ed. E. Kalinka, Stuttgart (Teubner) 1914 (= 1961) Xenophon, Kyncgetikos: ed. E. C. Marchant (Oxford-Text), 1920 (101992) Young, R.S., Excavations on Mount Hymettos, 1939, AJA 44,1940 S. 1-9 Young, R.S., The Early Alphabet in Attica, AJA 46,1942 S. 124f. Zimmermann, B., Dithyrambos, Geschichte einer Gattung, Göttingen 1992 (Elypomnemata Heft 98, Untersuchungen zur Antike und ihrem Nachleben) Zimmermann, B., Die griechische Tragödie - Eine Einführung, München u. Zürich,21992 Zimmermann, B., Die griechische Komödie, Darmstadt 1998 ZPE = Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik Zumbach, O., Neuerungen in der Sprache der homerischen Hymnen, Winterthur 1955 (Diss.Zürich)

Sonstige Abkürzungen und Siglen A. a. a (hochgestellt) α Abb. Abh. abh. abl.abs. adesp. Adj. adl. adii. adn. Aisch./Aischyl./A. Akk. Akt. Akz. al.

Alcm. Alph. altäol. aitati. altep. ältestatt. altfestlandäol. altind. altion. altkor. altlak. altthessal. Anacr. anap./anapäst. Aam. antevok. a.O.

Aischylos (wie in LSJ) / Anm. (nur im Register) anni ante Christum natum litteratura Attica Abbildung Abhandlung(en) abhängig ablativus absolutus adespotum (nach: frgm.) Adjektiv ad locum ad locos adnotatio Aischylos Akkusativ Aktiv Akzent et alia (et alii) Alkman Alphabet altäolisch altattisch ( = att. vor 403/2a) altepisch ältestattisch altfestlandäolisch altindisch altionisch altkorinthisch altlakonisch altthessalisch Anakreon anapästisch Anmerkung antevokalisch am angegebenen Ort

Sonstige Abkürzungen und Siglen

äol. Aor. aor. apogr. App./app. App. (vor Ziffer) Ar.

äolisch Aorist aoristisch apographon Apparat/apparatus (criticus) Appendix Aristophanes (wie in LSJ)

äp.

αριϋμός

archäol. argiv. Aristoph./Ar. Aristot. ark./arkad. Art. athen. att. Aufl. aussergriech.

archäologisch argivisch Aristophanes Aristoteles arkadisch Artikel athenisch attisch Auflage aussergriechisch

B. Bakch./Bakchyl./B. Bd. Bde bes. Bibi. böot. byz. bzw.

Bakchylides (wie in LSJ) Bakchylides Band Bände besonders Bibliographie böotisch byzantinisch beziehungsweise

c./ca. cf. chalkid. chorlyr. christl. Cod./Codd. col. (dat.) comm. Cor. (in: litt. Cor.)

circa (zirka), ungefähr conferas chalkidisch chorlyrisch christlich Codex/Codices columna (dativus) commodi (litteraditteratura) Corinthiaca

Sonstige Abkürzungen und Siglen

d. daktyl. Dat. dedic. Dekl. Del./del. delph. demonstr. dens. ders. d.h. d.i. Diss. Dissim./Dissimil. dissim. dor. dor.-poet. dt. Du.

der daktylisch Dativ (auch: Datierung) dedication Deklination Delisch/delisch delphisch demonstrativ denselben derselbe das heisst das ist Dissertation Dissimilation dissimilatorisch dorisch dorisch-poetisch deutsch Dual

e E. ED Edit./Ed./ed. edd. ed.pr. είκ. ep. έφ. (nach vß) epichor. epigr. Erg. erythr. Etym./etym. Eur./Eurip./E. evtl. ex' (hochgestellt) z.B. Ve*'

externes Betreffnis Euripides (wie in LSJ) Ersatzdehnung Edition, auch: edidit editiones, auch: ediderunt editio (editor) princeps εικόνα episch έφελκυστικόν epichorisch epigraphisch Ergänzung cryIhräi scii Etymologie/etymologisch Euripides eventuell saeculo V exeunte

LXIX

LXX

Sonstige Abkürzungen und Siglen

Z. 10ex ex.gr. ext.

linea 10 exiens (= ain/gegen das Ende) exempli gratiä extern

F f. (nach Seitenzahl) f. fase. Fasz. fem./femin./f. Femin. festlandäol. festlandep. ff. (nach Seitenzahl) Fig- (fig ) franz. Frgm. (fr/fr./frg.) frühgriech. frührf./frührotfig. fut.

s. Bibi. und die folgende Seite feminin fasciculus Faszikel feminin das Femininum festlandäolisch festlandepisch und die folgenden Seiten Figur, figure französisch Fragment frühgriechisch frührotfigurig (bei Vasen) futurisch

gem.Alph. Gen. gesamtgriech. Graff. Gramm. griech. (-griech.)

gemischtes Alphabet (litteratura mixta, meistens litt.Att. + litt. Ion., aber auch litt.Att. [prisca] + litt. Cor.) Genitiv gesamtgriechisch Graffito (-i) Grammatik griechisch (-griechisch)

Handschr. handschr./handschriftl. Handwb. Hauchdissim. Hdb. Hdt. hellenist. Hes.

Handschrift(en) handschriftlich Handwörterbuch Hauchdissimilation Handbuch Herodot hellenistisch Hesiod

Sonstige Abkürzungen und Siglen

hesiod. hethit. Hex./Hexam. hippokrat. hist. Horn, hom. Hrsg, hrsg. Hymn./-hymn. hyperdor.

hesiodeisch hethitisch Hexameter hippokratisch historisch Homer homerisch Herausgeber herausgegeben Hymnos/-hymnos hyperdorisch

i

internes Betreffnis idest litteratura Ionica iambischer Trimeter jambisch ibidem Ibykos indogermanisch Ilias Imperativ Imperfekt saeculo V ineunte linea 10 iniens (= am/gleich nach dem Anfang) Index indifferent indogermanisch Infinitiv inklusive innerattisch Inschrifi(en) inschriftlich Instrumental intern Inventar Inventarnummer ionisch

i. i

ia3 iamb, ibid. Ibyc. idg. II .

Imp. Impf. m (hochgestellt) z.B. V“1' Z. 10in· Ind. indiff indogerm. Inf. inkl./inklus. inneratt. Inschr. inschr./inschriftl. Instr. int. Inv. Inv.-Nr. ion.

LXXI

LXXII

Sonstige Abkürzungen und Siglen

Ion. iron.

Ionica (nach: litteratura) ironisch

Jh./Jhs. jamb.

Jahrhundert/Jahrhunderts jambisch

kaiserzeitl. kampan. Kap. Kas. klass. kleinasiat. Kl. Sehr. Kol. Kom./Komöd. Komm. Komöd. Komp. Konj. Kons. kor./korinth. korkyr. kret. kurzvok. kypr.

kaiserzeitlich kampanisch (bei Vasen) Kapitel Kasus klassisch (bei Vasen) kleinasiatisch Kleine Schriften Kolumne Komödie Kommentar Komödie Komposition Konjunktiv Konsonant korinthisch korkyräisch kretisch kurzvokalisch kyprisch

1. lakon. lat. lesb. Lit. literar. litt. Lit.verz. 1k. 11. Lok. lokal.

linea lakonisch lateinisch lesbisch Literatur literarisch litteratura Literaturverzeichnis link linksläufig Lokativ lokales

LXXIII

lokativ. lyr.

lokativisch lyrisch

m1(od.: nii)

Med. merk. metr. milddor. miles. mm Mss. m.W. myk./myken. Myken. myth. mytholog.

manus prima (prior), sim .al. litteratura mixta (litt.Att. + litt.Ion.) maskulin maskulin meines Erachtens in der/um die Mitte (Gegensätze: in'/ex'; siehe dort) Medium merkantil metrisch milddorisch milesisch Millimeter (libri) manuscripti / Handschriften meines Wissens mykenisch das Mykenische mythisch mythologisch

n./ntr. n. nacheuklid. näml. NB n.Chr. Nom. nordwestgr. Nr./Nm. ntr. NW

Neutrum (Gegensätze: m., f.) nota, note nacheuklidisch (nach 403/2a) nämlich nota bene ! nach Christi Geburt Nominativ nordwestgriechisch Nummer/Nummem siehe n. Nordwest

0. Obj. Od. od.

oben Objekt Odyssee oder

μ m. mask. m.E. raed (hochgestellt)

off./offiz. orph. ostion. Ostr.

offiziell orphisch ostionisch Ostrakon/-a

P· p' (hochgestellt) p.p. pamphyl. pangriech. Pap. Part. Pentam. Pentam.zäs. Perf. Pers. Pi. pind. Pkt./Pkte PL/pl. Pl./Plur. plural. PN poet, (auch: po.) poss. Poss.komp. Postpos. Präp. Präs. Prät. princ. priv. Pron. pros. protogriech. Pryt. Ps. Pt.

page/pagina post Christum natum paullo post pamphylisch pangriechisch Papyrus/-i Partizip Pentameter Pentameterzäsur Perfekt Person Pindar (wie in LSJ) pindarisch Punkt/Punkte Plate Plural pluralisch Personenname poetisch possessoris/possessivus (nach: gen.) Possessivkompositum Postposition Präposition Präsens Präteritum princeps (nach: ed.) privat Pronomen prosaisch protogriechisch Prytanie Person Punkt

LXXV

r. (Spalte) ree. recc. Rez. rhod. rl. röm. rotfig.

rechte codex recentior (auch: recensio) codices recentiores Rezension rhodisch rechtsläufig römisch rotfigurig

S. S. s. (S. am Satzanfang) s. (vor p.) SB sc./scil. σελ. semit. σημ. sf. Sg./Sing.

Seite Sophokles (wie in LSJ) siehe suppl. p(agina). (in IG I1) Sitzungsberichte scilicet σελίδα semitisch σημείωση schwarzfigurig Singular similiter/et similia Simonides Singular sizilisch slavisch sogenannt Sophokles Soziativ Spalte spanisch spätarchaisch (bei Vasen) spezifisch (auch: speziell) sprachwissenschaftlich Sommersemester Stesichoros στοιχηδόν strengattisch

sim .

Simon. Sing. sizil. slav. sog. Soph. Soz. Sp. span. spätarch. spez. sprachwissenschaftl. SS Stesich. στοιχ. strengatt.

strengdor. Subst. südgriech. Suppl. s.v. s.w.

strengdorisch Substantiv südgriechisch Supplement (-é-) sub voce sub vocibus

Tab.

Tabelle / auch: Tabula (Gegensatz: Dekret) Tafel tavola Telephon thessalisch Theognidea/Theognis Thukydides thukydideisch tocharisch Tragiker/Tragödie Trimeter typisch

Taf. Tav. Tel. thessal. Thgn. Thuk. thukyd. toch./tochar. Trag. Trim. typ. u. u.a. U .Ä .

Üb. UB unatt. Univ. uridg. usw. u.U. v (meistens hochgestellt)

V.

v.a. VA var.l.

und / unten (meist im Register) und anderes {et sim .) und Ähnliches Übersetzung Universitätsbibliothek unattisch Universität urindogermanisch und so weiter unter Umständen vacat (ein Buchstabe); bezeichnet eine Kerbe (1. Kap., Anm. 65); s. auch unter Siglen von vor allem Versanfang varia lectio

LXXVII

v.Chr. VE Verf. vet. vett. vgl. v.o. Vok. vokal. voi. (Voi.) voreuklid. vorion. vs./Vs. v.u.

vor Christi Geburt Versende Verfasser codex vetus codices veteres man vergleiche von oben Vokal / Vokativ vokalisch volumen voreuklidisch (vor 403/2a) vorionisch versus/Vers von unten

Wb.

Wörterbuch (auch: Wortbildung [Publikation von E.Risch]) Weihinschrift Wintersemester

Weihinschr. WS

z. Z.B.

zit. z.St.

Zeile zum Beispiel zitiert zur Stelle

Siglen v aIIP V lV 2 ,2/2 ,% ,% 'y in ./e x ./m e ä .

*

~ < 1 ' (hochgestellt) v(hochgestellt) / t < >

< >

0 {} [] . (sub littera) —>od. -οI ®η- [— > - -]). Man beachte darum, dass zu Beginn des Vertrags (zusammen mit σπονδάς) nach dem Wortlaut der Inschr. mit Vorteil kein jambisches Metrum resultiert (nicht - ^ , sondern Vgl. obenAnm. 30. Nochmals zur Zeile 4: έχσεΐναι Kirchhoffs (mit EI geschrieben) ist beseitigt. Kirchhoff benötigte EI, um στοιχ. 77 zu erreichen (S. 372), und gab έξέστω des Thuk. § 2 Z. 25 preis (der Oxf.-Text belässt έξέστω im Text und verbannt die Variante Kirchhoffs in den App. [diese wird weder von de Romilly im Budé-Text, 1967, noch von Alberti, 1992, erwähnt]). Freilich betrachtet Kirchhoff diese Annahme als unsicher und versieht diese in der Tabelle S. 380 mit einem Asteriskus. Es erübrigt sich darum, EI durch E zu ersetzen ([έχσέναι]), da diese Schreibung den gleichen Platz wie das überlieferte [ ε χ σ έ σ τ ό ] benötigt. Thuk. bezog sein έξέστω aus der Inschrift. In Z. 11/12 steht έ|[χσεναι] wie bei Thuk. § 3, Z. 8 (έξειναι), ebenso Z. 17 [’χσέναι] wie bei Thuk. § 4, Z. 17 (έξεΐναι). Mit andern Worten: Der Übergang von der direkten zur indirekten Ausdrucksweise steht bereits in der Inschrift. Zeile 8: [hsKaròv] ist wie in Z. 2, s o auch in dieser Zeile eine fixe Grösse. Die Verkürzung zu στοιχ. 76 wird erreicht, wenn ές, das durch Thuk. (§ 3, Z. 2) gegeben ist, gehalten und Kirchhoffs επί aufgegeben wird (jener hatte dieses benötigt, um, zusammen mit ϊοσι [ohne -v], auf στοιχ. 77 zu kommen [S. 374 mit IG I1 suppl. p. 15]; έπι im Oxf.-Text u.

4 Bei der Auswertung des inschriftl. Materials sind die in „Akten Berlin“, S. 280, geäusserten Bemerkungen im Auge zu behalten. Zur Frage der Hauchdissimilation ebenda S. 281 (Bemerkung in eigener Sache: zu άνωθεν < ό άνωθεν bei Aristoteles, ebenda; zu άνθρωπος < ό ftvdp- ebenda S. 306ff.), dazu ausführlich S. 443ff.

Appendix 2: IG I3 83

127

bei Alberti; ές im Budé-Text, επί im App.). Es bleibt nachzutragen, dass in IG I2 86 an dieser Stelle doch [ΐοσιν ές] gesetzt und damit das überlieferte ές bewahrt ist (-v ist problematisch). Es gilt jedoch im neuen Text (bei στοιχ. 76) [root ές]. Auch in Z. 13 ist [’ιοσι ές] günstig, um -ειin [Μαντίνειαν] zu halten. Zeile 9: [οτοι] schreiben die Editoren (IG I2 u. I3) ohne irgendwelche Stütze durch das inschriftl. Material. Mit Hauchdissimilation kommt man nicht durch. Kirchhoff setzt [δτφ] immerhin mit Lenis IG I1 suppl. p. 15 (ohne Kommentar im „Hermes“-Artikel). IG I3 118 älterer Teil (408 v. Chr., e, μ [Anm. 105]; ML 87; I2 116) Z. 11 (7) notiert hjeran; aber Walbänk, Prox., Nr. 86 (S. 435) liest jhóroi. Die Thuk.-Ed. von Jones-Powell (Oxf.-Text) schreibt zu § 3, Z. 4, im App. zum im Haupttext eingesetzten Άάηναίοι: „fort, οΰτοι in titulo fuit“, und in IG I3 wird im App. vermerkt: „titulus fortasse alio modo supplendus est“. Ιιοΰτοι ist die feste Schreibung der aitati. Inschr. (IG I3 Index, S. 1120f.), auch in solchen, die ' zulassen. Nur ein einziges Mal erscheint οΰτοι nach einer mit T endigenden Zahl, um Doppeldeutigkeiten zu vermeiden: I3 370 (415/4 v. Chr.) Z. 66 (Z. 74 steht wieder Ιιοΰτοι). Setzt man Ιιοΰτοι statt ΑΟεναιοι ein, so wäre die Zeile um 2 Buchstaben gekürzt. Verlangt wird ein Minus von éinem Zeichen: Man schreibe anschliessend [hórot] (statt [ότοι]). Thuk. hat an dieser Stelle (a.O.) όποίω. Die Editoren der IG I3 rechnen in Z. 9ou. 14 mit einem Wechsel in 1 der Junktur ,,τρόπωι οτωι (όποίωι)“ (Index I p. 1141 s.v. τρόπος). Vgl. Z. 14, in der wieder [1ιότ]οι eingesetzt ist. S. auch Anm. 1 zu Zeile 9. Zeile 12: [άπάσαις] (an den andern Stellen Ιιαπάσαις u. Ιιαπασδν). Die Editoren IG I3 schreiben Z. 12 [Ιιαπάσαις] mit h- wie immer in diesem Lemma (auch im Dat.: Z. 17 [auf dem Stein], 25 u. 26; im Gen.: Ιιαπασδν Z. 11, 16 u. 19 [hier auf dem Stein]). [Ιιαπάσαις] könnte zwar auch in Z. 12 gehalten werden, wenn [ßv] statt [έάν] eingesetzt würde, ßv (u. ην) ist belegt; s. IG I3 Index, S. 1081, rechts oben; Thuk. hat fjv, aber lx εάν (§ 12). Doch habe ich Hemmungen, [ßv] aufzunehmen5, und setze [άπάσαις] (zum Lenis anschliessend). Der Wechsel zwischen haund ά- in diesem Lemma erscheint in der gleichen Inschrift (vgl. IG I3 Index, S. 1063f. s.v. ά π α ς ) auch I3 474 (409/8 v. Chr., i, μ [', EI]) Z. 64 άπάσας, aber Z. 68 Ιιάπασαν, und in Ιιάπαντ-: Z. 40 Ιιάπαντος, Z. 66

s Kirchhoff kannte die Varianten Sv/έν offenbar noch nicht und setzte sich vehement für durchgängig gesetztes εάν ein (S. 371).

1. Kapitel

Ιιάπαντας; fein, άπασ- auch I3 78a (c. 435 v. Chr. [Anm. 110], i, μ [', EI]) Z. 31 άπάσεσι u. I3 154 (435-420 v. Chr., i, μ [']) Z. 19 άπασαι; dazu in .v-haltiger Endung (ergänzt): I3 369 Teil V (423/2 v. Chr., i, α [έν ένδεκα behandelt als Binnenhauch]) Z. 122 [απ]ασι, auch Z. 123 [απασι], Die Formen άπαντ- sind schwächer vertreten: I3 52A (434/3 v. Chr. [Anm. 86], i, μ [']) Z. 22 άπαντα η. I3 154 (s. oben) Z. 9 ά[π]αντα. Wirkte λ dissimilierend auf h- (der Dat. Plur. απάσαις / απάσεσι enthält 2x s ) , so wäre άπ- zu schreiben. Z. 12 sei einmal [απάσαις] eingesetzt. Vgl. auch Anm. 9 (zu έκαστος). Es gibt zwei Inschriften, in denen die dissimilierende Wirkung des s isoliert werden kann; s. S. 446f. (darunter έκάστοτε). Zeile 13: [Μαντίνειαν] ist nicht durch die arkadische Form [Μαντινέαν] (wie belegt SEG 37,340 [IV früh] Z. 16 u. 19) zu ersetzen, da auch die Ήλειοι nicht als ’Αλεΐοι (Εάλεΐοι) erscheinen, -εια ist die att. Form; s. F. Bölte, RE XIV Sp. [1290] Z. 42ff. Um auf στοιχ. 76 zu kommen, setze man [ές] statt des überlieferten ε π ί ein. Die Verbindung [ϊδσι ές τέν γέ]ν deckt sich dann mit der gleichen Wendung Z. 8. Thuk. variiert somit zwischen ές (§ 3, Z. 2, wie überliefert) und έπί an dieser Stelle (§ 4, Z. 11). Kirchhoff, Hermes a.O., S. 375f., u. IG I1 suppl. p. 15, setzt (vor [έπί]) [ιοσιν], aber nur ungern mit -v. Zeile 14: Statt [honoi]öi der Editoren kann [hor]öi eingesetzt werden, wenn davor [καύΐιότι] (d.i. καθ’ hem, statt καθότι) geschrieben wird. Das Minus eines Zeichens wäre auf diese Weise erreicht. Thuk. schreibt καιΤ οτι / καθ’ ö τι. -dh- ist in diesem Wort zwar nicht belegt, es hätte aber eine Analogie in καύΐιάπερ (Threatte I 497). Die Stellen lauten nach der neuen Edition: IG I3 116 (410-405 v. Chr., e, a; I 2 1 3 3 ) Z . 4 κ]αΰ1ιάπερ und I3 101 m3 (407/6 ? v. Chr., e, μ [Anm. 105]; SEG 12,37 HI; I2 108 II) Z. 52 καΰΐιάπερ (I2 Z. 43), dazu ergänzt Z. 62 (wie SEG a.O.) [και31ιά]περ (I2 Z. 53 καύ]άπερ). [έπαγγέλλδσι] wird man nicht antasten, trotz der var.l. έπαγγείλωσιν Thuk. § 4, App. zu Z. 12. Der Text der Inschrift hätte somit 2x (Z. 9 u. 14) die gleiche Junktur τρόποι homi, 2x έπαγγέλλδσι, aber einen orthographischen Wechsel zwischen καθότι u. καιΐΐιότι (auch in IG I2 108 II, gerade genannt, wird ein solcher Wechsel zwischen καύΐιάπερ u. καΰάπερ angenommen). Zeile 17: Man verkürze [μέέχσεναι] zu [μ ε’χσεναι], auch bei Thuk.; vgl. με ’κ [π]ρονοί[α]ς IG I3 104 (409/8 v. Chr. [Neuaufzeichnung: p. 206 Z.10], i, μ [7h ab Z. 10]; SEG 25,39) Z. 11. Deskriptiv liegt Aphärese des έ-, des ersten Vokals des folgenden Wortes, nach betontem

Appendix 2: IG I3 83

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vorausgehenden Wort, vor. Darum drängt sich getrennte Schreibung auf, wie in IG I3 104 gesetzt6, -έ wird vor έχσ- elidiert: Die Editoren ergänzen IG I3 153 (440/425 v. Chr. [Piraeus]; i, α) Z. 6 [μεδ’ έχσέστο] μεδ’ hsvi. S. noch zu Zeile 24. Zeile 18: Auf h- in [Ιιόπλα] wird man (wegen der Z. 4) nicht verzichten wollen. Die Verbindung [σφετέρας hajuröv (hawöv mit h- geschrieben) gibt es nicht (αύτδν immer mit Lenis). Eine analoge Schreibung wäre auch nicht in Z. 3 [σφδν αύτδν] einsetzbar. τε fehlt in der Überlieferung des Thuk. § 5, Z. 19 (in keiner der drei zitierten Ausgaben vermerkt, also als irrelevant erachtet). Die verbleibende Wortgruppe τές σφετέρας kann auch τεσφετέρας geschrieben werden. Threatte I 578 Nr. 50 bringt eine Parallele: τοπφεκίσκος IG I3 475 (409/8 v. Chr., i, μ [Anm. 99]; I2 373) Z. 253 (248)7. Setzt man mit w eine gliedernde Lücke (wie Z. 7 u. 20 nach der Vorgabe der Editoren) nach [δοκέι], so sind die 76 Spatien abgedeckt. Erst im Nachhinein sah ich, dass Kirchhoff genau an dieser Stelle an die Möglichkeit der beiden Leerstellen auch gedacht (S. 377), aber zugunsten des von ihm (gegen die Überlieferung) eingefugten τε aufgegeben hat. Er bat diesen Zusatz jedoch als unsicher betrachtet und mit einem Asteriskus versehen (Tabelle, S. 380). Nochmals zur Zeile 19: Die Verkürzung ist bereits erreicht, wenn [συνμάχδν] eingesetzt wird, [έκαστοι]: Die Editoren setzen [έκαστοι]. Diese Schreibung, aber ohne ', wird auch hier im textus novus ange-

6 Die Inschriften bieten auch ein Beispiel für den Zusainmenzug von é + é als Krasisprodukt. Beteiligt sind der selbst tonlose proklitische Artikel he + έχσ- in έχσαγδγέ: IG I3 236 (410-404 v. Chr. [Neuaufzeichnung], i, a; SEG 10,142) Z. 9 (mit App.) Ηχσαγδγέ. H ist mit dem silbischen Wert des Buchstabennamens (he) eingesetzt (offiz. Inschr. haben oft Y mit dem silbischen Wert des Buchstabennamens [hy] verwendet (S. 383ff); vgl. auch R. Wächter, Kadmos 30,1991 S. 57 zu dieser Stelle mit Einordnung). Der Satz ist verstümmelt. Der Artikel scheint gefordert (die Editoren SEG u. IG I3 setzen in den Haupttext χσαγογε und nehmen ein fehlerhaft gesetztes H an). Lewis notiert wenigstens im App.: „anne ήςαγογέ per crasim?“ und fordert damit einen Artikel (mit Beifall Wächters, Kadmos, a.O., note 37). Die Frage ist nur, wie man schreiben soll (Asper und Koronis stehen im Widerstreit). Wäre die mit H bezeichnete Silbe in Piene (HE) geschrieben, so wäre das Produkt ύεχσαγόγε zu erwarten (’ = Koronis). 7 In Z. 27 sind die 76 Zeichen nach dem Zeilenende hin offen. Auch darum ist es nicht nötig, τάς σπονδής anzutasten, da diese Verbindung erst im 4. Ih. auch zu τάσπονδάς verkürzt wird; s. ,Akten Berlin“, S. 272 Anm. 14 (gemeint ist IG I3 227 Z. 18 [zu Threatte I 577 Nr. 9]).

1. Kapitel

nommen; denn es geht voraus [συνμάχόν hòv άρχδσι] (lx h- und h in χ [2x]). Man kann mit Lenis [έκαστοι] schreiben und dissimilatorische Beseitigung durch die vorausgehenden Hauchlaute vermuten. Auch Kirchhoff (S. 377) nahm an, dass in diesem Wort „wahrscheinlich“ kein Hauchzeichen geschrieben war, und setzte konsequenterweise einen Lenis (IG I1 suppl. p. 15). Ein dissimilatorischer Schwund kann auch vorliegen: IG I3 255 (c. 430 v. Chr. [gefunden in Chalkis], i, a; I2 1 9 0 ) Teil B Z. 22/23 (38/39) rò hιερόν έκασ|[τον (Asper nach den Ed.), dissimiliert wie Z. 20 (36) κ α ϋ ά π ε ρ έ (das ist έ, und zwar demonstrativ mit Parallelen in „Akten Berlin“, S. 306 oben [Annex]); ebenso wie in der Ergänzung I3 369 (423/2 v. Chr., i, a; ML 72) Z. 56 [... τον έκάστο χ]ρεμάτο[ν (Asper nach der Ed.). Innerhalb des Teils III Z. 54 bis Z. 97 wird der Asper immer bezeichnet oder ergänzt. Mehr s. Anm. 9. - άρχοσι (ohne -v) auch in einem Pap. (Alberti app., S. [268] zu Z. 1). Zeile 21: Die Editoren schreiben [έμερον]; aber ήμερα mit Lenis ist gut belegt (Anm. 87). Auch Kirchhoff setzte ήμερων ein (IG I1 suppl. p. 15): Hier sei [έμερον] eingesetzt. Die Reduktion auf στοιχ. 76 gelingt, wenn (vor έμερον) entweder [τριάκοντ’] geschrieben oder die Überlieferung έλιΐη, d.i. [έλθει] (5 Zeichen), gegen die Konjektur Kirchhoffs (S. 377) [έλΰοσι] (6 Zeichen; in den 3 Edit., § 6m, ist έλΰωσιν in den Text aufgenommen) gehalten wird, τριάκοντ’ einzusetzen (und evtl, auch im Thuk.-Text aufzunehmen), wäre an sich problemlos; vgl. IG I3 149 (432412 v. Chr., e, μ [' durchgängig, EI]; I2 49) Z. 6 -κ]οντ’ εμερδν (gegen die Ed. mit Lenis zu schreiben; ein Lenis nach -τ’ drängt sich ohnehin auf). Hält man aber die Überlieferung, so wäre dies ein grösserer Gewinn. Kirchhoff begründet den Eingriff (a.O.) mit Bezug auf „oi βοηΟουντες“ und damit, weil 77 Zeichen zu finden waren. Der überlieferte Singular έλΟη ist präziser, weil so jede πόλις βοηιΐοΰσα angesprochen ist. In IG I3 86 (mit Parallelen zu IG I3 83) findet man eine vergleichbare Angabe mit Bezug einzig auf die πόλις der Άργεΐοι (genannt in Anm. 3). [έλθει] genügt bei στοιχ. 76. Diese zweite Möglichkeit ist vorzuziehen, mit der Konsequenz, dass έλάη auch im Thuk.-Text zu belassen und Kirchhoffs Konjektur in den App. zu verbannen ist. Nochmals zur Zeile 22: Die Verkürzung auf 76 Zeichen ist bereits erreicht, wenn [άπιδσι] mit Thuk. (§ 6, Z. 25) eingesetzt wird. Die Herstellung κατά τα αύτά Kirchhoffs (S. 377 unten mit IG I1 a.O.) ist aufzugeben. Die Inschriften zeigen durchgängig κατά ταύτά: IG I3, Index, S. 1101, s.v. κατά, rechte Spalte, Z. 5 vor Ende (diese Stelle

Appendix 2: IG I3 83

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„[83,22]“ wäre isoliert!8) u. Threatte I S. 430 oben. Mit der auch durch Thuk. (§ 6, Z. 25 Aldina) bewahrten Schreibung κατά ταύτά gelingt es, βούλωνται der Überlieferung mit Alberti zu halten und βόλονται (statt Kirchhoffs Konjektur [S. 378 oben u. IG I1 a.O.; unverändert beibehalten 1883, S. 843 = 1895, S. 92] βολεται) in den Text der Inschr. aufzunehmen. Zeile 24: Die Editoren setzen [έμέρας] auch Z. 24 ein. Diese Schreibung wird, jedoch mit Lenis [έμέρας], übernommen, wie dies schon Kirchhoff getan hat (IG I1 suppl. p. 15 ήμέρας). In dieser Zeile wird die Reduktion auf σ τ ο ιχ . 76 erreicht, wenn entweder (anschliessend) [εκάστες]9 aufoder Elision in [S’] angenommen wird. Die zweite Möglichkeit ist

8 Bereits 1883 (S, 843) = 1895 (S. 92) hatte Kirchhoff κατά τα αύτά zugunsten von κατά ταύτά aufgegeben, sich aber, um die Zeile στοιχ. 77 zu füllen, durch die Aufnahme von πλείονα (statt πλεονα), also mit einem anders gearteten EI statt E, ein neues Problem eingehandelt. Für πλεονα ist die Entscheidungsbasis der aitati. Inschr. eng (vgl. IG I3 Index, S. 1125, s.v. πλείων, u. Threatte [anschliessend aufgeführt]); aber der einzige Beleg zeigt die Schreibung mit E: IG I3 84 (418/7 v. Chr., Pryt. 9; i, μ [Anm. 99]; I2 94) Z. 33. Nach Threatte I S. 321f„ Gruppe g) mit Bd. II 732 gilt im Ganzen bis c. 300 v. Chr. die Verteilung πλει- vor ου/ω (in den aitati. Belegen mit O geschrieben), πλε- (d.i. πλε-) vor Ö. Thuk. (§ 6, Z . 2 6 ) setzt (ohne Varianten in der Überlieferung) πλεονα, womit im ion. Alph. nur è gemeint sein kann. Die Form mit -Egenügt, um στοιχ. 76 zu füllen. - Kirchhoffs Änderung κ ατά τα ύτά wird weder in IG I2 86 noch in IG I3 83 vermerkt. S. auch Anm. 1 zu Zeile 13. 9 Zuerst dachte ich, [δέ] mit Kirchhoff (S. 378) zu belassen, aber [έκάστες] mit Lenis anzunehmen. Die Editoren setzen δε und Ιιεκ-, um die Zeile στοιχ. 77 zu füllen (Kirchhoff, IG I1 a.O., έκάστης). Das Problem ist, ob, bei στοιχ. 76, έ- (litt, mixta) oder έ- (litt. Att. mit tatsächlichem Verlust des Aspers) zu fordern ist. Das Resultat vorweg: Wie in άπάσαις / άπάσεσι werden die beiden s innerhalb dieses Wortes hauchdissimilierend gewirkt haben. Man vergleiche die Ergänzungen Meritts (zu alt IG I2 73) IG I3 153 (440/425 v. Chr., i, α) Z. 14 ho κυ[βε|ρνέτες έκάστες τές] νέος (Asper nach den Ed.). Hier kommen noch die beiden 5 der unmittelbaren Umgebung hinzu. In dieser Inschr. wird der Asper sonst immer gesetzt. Eine äusserliche Parallele für [εκάστες] bietet IG I3 475 (409/8 v. Chr., i, μ [Anm. 99]) Z. 289f. [... τες 1ιε]μέρας έκάστ|[ε]ς (Asper nach der Ausgabe; diese Inschr. schwankt auch sonst zwischen έκund Ιιεκ-; εκ - auch kurz nachher Z. 294, dazu Z. 16, [Z. 35] u. 231/2). έκ- begegnet auch sonst in Inschr., die den Wechsel 7h zeigen (nur in kurzer Aufzählung; nach IG I3 Index, S. 1084): 52A,23; 61,36 u. 39; 130,5; 474,48; ergänzt: 4B,22 [,Akten Berlin“, S. 316 unten]; 60,18). Nach Präp. gesetzt, kann der allfallige Binnenhauch ohnehin in der Schrift unbezeichnet bleiben: 4B,2; 60,16; 68,6; 237,4 (aber Z. 2 he-). Einige dieser Ziffern sind aufgelöst, unten S. 446f.. έκάστοτε ist in einer Inschrift isolierbar (S. 446).

132

1. Kapitel

vorteilhafter. Thuk. setzt ausserhalb des Textes der Inschrift, aber innerhalb dieses Vertrags, δέ (ohne Elision) § 8, Z. 11; § 9, Z. 13, 15, 15, 16,18,19; § 11, Z. 26 u. 27 ([δ’] wird § 12, Z. 2, athetiert). Nur hier, § 6, Z . 2 t , schreibt Thuk. τφ δ’ Ιππει, offenbar einfach deshalb, weil er an dieser Stelle elidiertes 5’ in seiner Vorlage vorgefunden hat. Die Folge ΔΗ ist zwar selten, aber doch belegt: „Akten Berlin“, S. 306 mit Anm. 77. h in [Ιιεκάστες] kann man darum belassen. - Die Inschr. zeigt demnach (überall ergänzt) viele Erscheinungen der Satzphonetik, von denen Thuk. nicht alle bewahrt hat: Z. 17 μέ ’χσεναι, Z. 22 κατά ταύτά (normal) u. hier in Z. 24 δ’, aber auch Z. 18 τέσφετέρας. Wir wissen nicht, wie die Abschriften der Vertragspartner ausgesehen haben. Aber ein Leser aus Argos dürfte wohl seine Freude gehabt haben; vgl. Schwyzer, Del.3, Nr. 83 (Argos, c. 450 v. Chr.; Buck, Dial., S. 285ff., Nr. 85) δ’ (durchgängig) 4x, κατά ταύτά (durchgängig) 4x, u. viele andere Krasen, μέ ’νπιπασκέσΰο, μεδ’ α-, χ’ ελ-, Zeile 25: [όταν]: Ιιόταν ist die feste Schreibung der altatt. Inschr. (IG I3 Index, S. 1120), auch in solchen, die sonst '/h zulassen (nur in kurzer Zitierweise): 32,5; 40,13 u. 49f.; 68,42; 78a,24; 89,5; 93,14.21 u. 35; dazu ergänzt: 4B,4. Fehlt der Asper, ist δτ- mit dissimilatorischem Schwund des Hauches anzunehmen: I3 34 (448/7 v. Chr., e, a; SEG 10,31) Z. 39; s. „Akten Berlin“, S. 281, Anm. 40, 2a). Dazu ergänzt: I3 65 (c. 427/6 v. Chr., e, μ [', EI]; I2 59) Z. 20 hicp|[ò. όταν] τι (" die Ed., besser ö-; Walbank, Prox., S. 205 [Nr. 39] Z. 25 schreibt [δτα]ν und datiert die Inschr. c. 435/425 v. Chr.). Man schreibe dämm Zeile 25 [όταν] mit echtem Lenis, da dissimilatorische Wirkung des Hauchs in -χdes vorausgehenden έχέτδ anzunehmen ist. Dass όταν (mit sekundärem Lenis) kontextbedingt ist (in der Umgebung eines Hauches), zeigen die regelmässigen Schreibungen mit h- und das Krasisprodukt eines Pap. zu Eurip. χώταν TrGF Voi. 5.2, S. 950, F 953f, Z. 17 (mit Index, S. 1039, s.v. καί). Zeile 27: In den Z. 27 u. 28 sind am rechten Rand keine Buchstabenreste vorhanden (s. IG I1 suppl. p. 14 n. 46b oder Hermes, a.O., S. 370), weshalb es genügt, um in Z. 27 auf 76 Zeichen zu kommen, [Έ]- von [Έ|λείοι] auf die Zeile 28 zu setzen und [καί] ] [Έλεΐοι] zu schreiben. E rg e b n is : Durch die Reduktion auf στοιχ. 76 gewinnt die Herstellung, die sich so Thuk. in vielen Punkten weiter annähert (s. die Zusammenfassung unten, S. 137). Somit werden alle, von Thuk. aus

Appendix 2: IG I3 83

133

nicht erwarteten, [συνμ-] gestützt. Diese sind (aus Platzgründen innerhalb der Zeile des neuen Umfangs) nicht weniger sicher als die von Meriti zu IG I3 54 hergestellten (vorgefuhrt in Appendix 1, IBI). Verschwinden alle da Lenis anzunehmen ist, also die graphische Wiedergabe der tatsächlichen Aussprache entspricht, so liegt litt. Attica pura vor (die unechten EI sind ohnehin auf die Seite geschafft). Demnach trüben die Athener das Verhältnis mit ihren Alliierten auf der Peloponnes nicht einmal mit Einsprengseln der litt. Ionica und ersparen diesen - diplomatisch geschickt und notwendig —auch so die Erinnerung an den Att. Seebund. Re sta n ze n : Zeile 2 ist die Reihenfolge Ιιεκατόν Άόεναΐοι έτε meines Erachtens unerträglich (so in der Inschr. von den Editoren nach Thuk. eingesetzt). Man stelle Αϋεναίοι έτε in die Folge έτε ΑύέναΤοι um. Thukydides variiert hier und auch sonst. Die Sperrung ist auch in SEG 16,9 mit hεκατόν Άύεναίοις ετε übernommen (IG I3 app.). Der Beginn des Vertrags ist durch das wichtige Wort σπονδάς gegeben, also 'Σπονδάς έποιήσαντο Thuk. 5,47 § 1, Z. 21, nach dem Text der Inschr. Z. 2 (wo mit anderer Rhythmik έποεσαντο zu lesen ist). Thuk. leitet mit der umgekehrten Wortstellung, kurz vorher (5,46 § 5, Z. 20), έποιήσαντο σπονδάς, künstlerisch variierend mit schweren Rhythmen (~ ------------ ) zur Inschrift über. Die Reihenfolge der πόλεις, nämlich Αθηναίοι, Άργεΐοι, Μαντινής, Ήλεΐοι, ist durch die Überlieferung gegeben: Thuk. § 1, Z. 21/2, die Inschr. Z. 2 (überall Nominative); im Dat. § 4, Z. 14/5, die Inschr. Z. 15/6; im Gen. § 5, Z. 22/3, die Inschr. Z. 20; aber im Akk. stellt Thuk. die letzten beiden πόλεις zu Ήλείους καί Μαντινέας um (§ 3, App. zu Z. 1 [codd.]); dagegen ist durch die Inschr. die sonst eingehaltene Folge [Μα]ντινέας καί Έλ|[είός] (Z. 7/8) gesichert. Es ist wohl günstiger, bei Thuk. die gegenüber der Inschr. geänderte Wortstellung im Sinne einer Variatio stehen zu lassen (so im Budé-Text u. bei Alberti). Die Sperrung, die Thuk. (am Anfang) mit έκατόν Αθηναίοι έτη vomimmt, passt nicht zu § 4, Z. 14f., wo mit der Inschr. Z. 15f. τέν πόλιν Αύ|[εναίοις] gesetzt und nicht etwa zu την Αΰ. πόλιν umgestellt ist. Auf dem Stein sind die Blöcke der vier πόλεις ohne Unterbrechung beisammen gelassen auch Z. 7/8, wo Ιιεκατόν έτε jetzt als eine Einheit an den Schluss gesetzt ist10: [Αθεναίδς καί Αργείος καί

10 Ebenso IG I3 86 (417/6 v. Chr. [de Argivorum foedere]; e, α) Z . 3-4 [Άΰενα]ίοις και Άργείοις πε]ντέκοντα ’έ τε.

1. Kapitel

Μα]ντινέας καί Έλ|[είος Ιιεκατόν ετε] (sicher nicht: καί Ιιεκατόν Έλείδς ετε). hεκατόν ετε gehört darum als Einheit auch in Zeile 2 vor den Block dieser vier πόλεις (im Rückblick chiastisch). Was bezweckt Thukydides? Er hebt zu Beginn (§ 47,1) die Αιΐηναίοι vor den andern πόλεις heraus. Dies entspricht freilich nicht deren Anliegen. Die Αύηναΐοι weichen verbal deutlich vor ihren Bündnispartnern zurück, indem sie diesen deren eigene Form σύνμαχοι gewähren (Thuk. schreibt einheitlich ξυμμ-) und vor diesen auch dann zurücktreten, wenn die ,Bundesgenossen des Att. Seebundes’ mitgemeint sind (Z. 3 u. 19). Es genügt, wie die Inschrift lehrt, dass deren Name an der ersten Stelle erscheint. Wenn die Athener auch nach Z. 27 (Thuk. § 8, Z. 7) als Erste zum Schwur antreten sollen, so ist dies höflich und unterstreicht ihre Ernsthaftigkeit, dass sie zu diesem Vertrag stehen wollen (vgl. Appendix 1, S. 122 am Ende). Zur Übersicht folgt eine Zusammenstellung der Abweichungen zur Herstellung in IG I3 83 :

Z. 2

3 4

textus novus (στοιχ. 76)

I3 (στοιχ. 77)

έποέσαντο

έποιεσαντο

ετε λύεναΐοι

ΆιΊεναΐοι έτε

συνμάχον

χσυμμάχον

έχσέστο

έχσεΐναι

5ιη' συνμάχος

χσυμμάχος

6ex' συ]νμάχος

χσιφμάχος

7

συνμάχος

χσυμμάχος

8

ές

έπί

9

Ιιοΰτοι

Άϋεναΰη

Ιιότοι

δτοι

έναι

είναι

10

10/11 Μαντινεϋσ-1 [ι

Μαντινεϋσ-1 [ιν

12

άπάσαις

Ιιαπάσαις

13

ΐοσι ές

ΐοσι έπί

14

καύΐιότι

καΰότι

)ιότ]οι

1ιοποί]οι

15

έναν

είναι

16

Μαντινεδσι

Μαντινεϋσιν

17

’χσεναι

έχσεναι

18

δ ο κ ει νν

δοκεν

τεσφετέρ ας

τές τε σφετέρας

συνμάχον

χσυμμάχον

έκαστοι

έκαστοι

20

βοεύδσι

β ο ε ϋ ο σ ιν

21

έμερδν

έμερδν

έλύει

έλιίοσι

άπιδσι

άπιδσιν

ταύτά

τά αύτά

βόλονται

βόλεται

χρεσΰαι,

χρεσθαι

23

τρες

τρεις

24

έμέρας

έμέρας

δε­

δέΐν-

όταν

Ιιόταν

19

22

25

26in' πόλεσι

πόλεσιν

27/8 [καί] 1[Έλεΐοι]

[καν Έ ] - 1[λενοι]

28

/σύμμαχοι

σύνμαχοι

1. Kapitel

Ganzer Text IG I3 83, στοιχ. 76: textus novus [Α ρ γείο ν.

Μ α ντινέο ν .

Έ λ ]ε[ί]ο ν.

[σ π ο ν δ ά ς έ π ο έ σ α ν το h εκ α τό ν έ τε Α ύ ε ν α ΐο ι κ α ί Α ρ γ ε ΐο ι κ α ί Μ α ν τ ιν ε ς κ α ί Έ λ ε ΐο ]ι π ρ ο ς ά λ λ ε λ ο ς h [υ π ερ σ φ δ ν α ύ τ δ ν κ α ί τ ο ν σ υ ν μ ά χ ο ν h ò v ά ρ χ ο σ ι Η εκ ά τερ ο ι ά δ ο λ ο ς κ α ί ά β λ α β ε ς κ α ί] κ α τά γ ε ν κ α ί κ α -

[τά ι9άλατταν. ά ο π λ α δ έ μ έ έ χσ έ σ το έπ ιφ έρ εν έ π ί π ε μ ο ν έ ι μ έτε Α ρ γ ε ίο ς καν Έ λ ε ίο ]ς κ α ί Μ α ντ ινέ α ς 5

[κ α ί τ ό ς σ υ ν μ ά χ ο ς έ π ί Α ό εν α ίο ς κ α ί τό ς χ σ υ μ μ ά χ ο ς h ö v ά ρ χ ο σ ι Α ύ ε ν α ΐο ι, μ έτε Α ι9ε]ναίος κ α ί τό ς χ [σ υ μ μ ά χ ο ς h ö v ά ρ χ ο σ ι Α ΰ ε ν ά ιο ι έ π ί Α ρ γ ε ίο ς κ α ί Έ λ ε ίο ς κ α ί Μ α ν τ ιν έ α ς κ α ί τ ό ς σ υ ]ν μ ά χ ο ς, τέ χ ν ε ι [μ ε δ έ μ ε χ α ν ε ι μ εδ ε μ ια ι νν κ α τά τ ά δ ε σ υ ν μ ά χ ο ς έ ν α ι Α ύ ε ν α ίο ς κ α ί Α ρ γ ε ίο ς κ α ί Μ α ]ν τ ιν έ α ς κ α ί Έ λ [ε ιο ς ά εκ α τό ν έτε· ε ά ν π ο λ έ μ ιο ι ΐο σ ι έ ς τ έ ν γ ε ν τ έ ν Α ύ εν α ίο ν, β ο ε ύ ε ν Α ρ γε ίο ς κ α ί] Μ α ν τ ιν έ α ς κ α ί [Έ λ ε ίο ς Α ΰ έ ν α ζε, κ α ύ ό τι ά ν έ π α γ γ έ λ λ ο σ ι ύ ο ύ το ι, τ ρ ό π ο ι h ó io i α ν δ ύ ν ο ν τα ι ίσ χ υ ρ ]ο τ ά το ι κ α τ ά το

10

[δυνατόν* ε ά ν δ ε δ ε ιό σ α ν τε ς ο ΐχ ο ντ α ι, π ο λ ε μ ία ν έ ν α ι τα ύ τε ν τέ ν π ό λ ιν Α ρ γείο ις] κ α ί Μ α ντ ινε υ σ [ι κ α ί Έ λ ε ίο ις κ α ί Α ύ ε ν α ίο ις, κ α ί κ α κ ό ς π ά σ χ ε ν to rn ò Ιια π α σ δ ν τ ο ν π ό λ ε ο ν τ ο ύ τ ο ν κ ]α τα λ ύ εν δ έ μέ έ[χ σ έ ν α ι το ν π ό λ ε μ ο ν π ρ ό ς τα ύ τε ν τ έ ν π ό λ ιν μ ε δ ε μ ια ι τ ο ν π ό λ εο ν , έ ά ν μέ ά π ά σ α ις] δ ο κ [ε ]ι. β ο ε ύ ε ν δέ [κ α ί Α ύ ε ν α ίο ς ές Α ρ γ ο ς κ α ί ές Μ α ν τ ίν ε ια ν κ α ί έ ς *Ελιν, έ ά ν π ο λ έ μ ιο ι ΐο σ ι έ ς τέ ν γ έ ] ν τ έ ν Α ρ γ ε ίο ν £ [τέν Μ α ν τ ιν έ ο ν £ τ έ ν Έ λ ε ίο ν , κ α θ ό τ ι ά ν έ π α γ γ έ λ λ ο σ ι h a i π ό λ ε ς ύ α υ τα ι, τ ρ ό π ο ι h ó x jo i ά ν δ ύ νο ν τα -

15

[ι ισ χ υ ρ ό τα τ ο ι κ α τά τό δ υ να τό ν · έ ά ν δε δ ε ιό σ α ν τ ε ς ο ΐχ ο ντα ι, π ο λ ε μ ία ν έ ν α ι τα ύ τεν] τέ ν π ό λ ιν Α ύ [ε ν α ίο ις κ α ί Α ρ γ ε ίο ις κ α ί Μ α ν τ ιν ε υ σ ι κ α ί Έ λ ε ίο ις , κ α ί κ α κ ό ς π ά σ χ ε ν ά υ π ό ύ α π α σ δ ν τ ο ]ύ τ ο ν τ ο ν π [όλεον· κ α τα λ ύ ε ν δ έ μ έ ’χ σ έ ν α ι το ν π ό λ ε μ ο ν π ρ ο ς τα ύ τε ν τ έ ν π ό λ ιν μ εδ εμ ια ι τναξ (mit Zirkumflex wie in κηρυξ). Dass die Lautung der Vokatiypartikel & erhalten bleibt, ist im Att. normal. 45 Es bahnt sich ein Umdenken an. Ich notiere aus Zufallsfunden: Zwei Akzente mit

230

3. Kapitel

IV') Die Entscheidung, ob χρυσοκόμης (mit η) oder χρυσοκόμάς (mit ä) Priorität zukommt, kann vielleicht getroffen werden. A') Man findet bei Homer hierhergehörend bei Possessivkomposita nur Ableitungen mit dem Hinterglied -κομος (Risch, Wb., S. 17 [Tabelle, mittlere Spalte]), mit maskulinem Beziehungswort bei άμφίκομος (von den Blättern des ιΜμνος) und άκρόκομοι von den Θρήϊκες (zur Wortbedeutung s. LSJ, p. 56, s.v., u. Risch, a.O., S. 186,i]); vgl. E. Rüedi, S. 45 (die anderen daselbst genannten Stellen aus Horn, passen nicht zur Überschrift „mask.“). Aus den Heimatdialekten von Hesiod u. Tyrtaios (die Zeile hat West jedoch athetiert) kann die -ης-Bildung nicht stammen. Zudem ist es nach H. Troxler, S. 209 Anm. 23, auffällig, dass Hesiod χρυσοκόμης mit Bezug auf Dionysos neu geschaffen hat. Unter der Annahme, dass wir bei Alkaios und Alkman zwar zwei alte Belege mit ä greifen können, dass aber frühere Zeugnisse, z.B. Nom. -άς, uns durch die Überlieferung nur versagt blieben, ist wohl denkbar, dass Hesiod u. Tyrtaios (wenn ihm diese Zeile belassen bleibt) eine ihnen überkommene ä-Form, sei diese nun eine äol. (altfestlandäol. ?) oder dor. Bildung, in eine η-Form umgesetzt haben, wie es das γένος ihrer Dichtung verlangte.46

Koronis: Kretschmer, Vas. (1894), schreibt im Index S. 248 und verlangt im „Druckfehler-Verzeichnis“ [S. 253] Ουχάγαΰδι (gegenüber τϊυχάγαύάι S. 152 Z. 3; Schwyzer, Gr.Gramm. I, S. 402 Mitte, schreibt τυχάγαΟίμ). IG I3 fase. 2 (1994) Nr. 560 Νίκαττάνέΰεκεν (zu Νίκαττα, Index, S. 1018). - Zwei Akzente ohne Koronis: Archilochos 130 Vs. 1 West (Bd. 1 [1971] S. 51 nach dem Codex S) είύεΐάπαντα (Diehl3 [fase. 3] Nr. 58 είΟεΐ’ άπαντα im Text; είιΜά παντα S [im App.]); - Zwei Akzente bei vokal. Anlaut mit Lenis (nicht Koronis): Archilochos 196 West (Bd. 1, S. 77) «δταίρε (Diehl3, a.O., Nr. 118 ώ ’τάΐρε). Dass West Lenis verstanden haben will, zeigt er mit der Schreibung προύόηκε z.B. Frgm. 179 (S. 69); allerdings schreibt so auch Diehl3, a.O., Nr. 90. 46 Der Personenname Μελαγκόμάς ist nach H. Usener, Kl.Schr., 4. Bd., S. 292f. (unter: „Göttliche Synonyme“) „nur ein Reflex“ (eines Epithetons) „des Poseidon“. Dieser Name kommt ausgerechnet auf ion. Gebiet, in Ephesos, vor, und zwar „in einem vornehmen Geschlecht“. In Anm. 104 (Usener, ebenda) werden ein Tyrann von Ephesos dieses Namens zur Zeit des Heraklit und ein Politiker aus den letzten Jahrzehnten des 3. Jhs. v. Chr. erwähnt (vgl. zu Letzterem RE XV Sp. 424,13-15). Αβροκόμας Κυδαθην(αιεύς) ist der Name eines Symproedros attischer Kleruchen in Samos, nämlich IG XII 6, Nr. 261 Z. 43 (346/45 v. Chr.) mit Z. 42 (συμπρόεδροι) u. Index, S. 660 (eingereiht Lex. gr.PN, Bd. II, S. 1). In Athen selbst heisst ein Prytane Μελανκόμάς Ίεροκ[λ]έο[ς] (Κήττιος) SEG 28,148 (371/70 v. Chr.) Z. 32. Bereits im frühen 5. Jh. ist der PN, leider ohne Kontext, in einem Graffito belegt: Agora 21, S. 33, F 46 mit Plate 12 (att. 1) Μελακόμά, von M. Lang als Name des Besitzers im Gen. gedeutet und zu Μελσ.κόμάς gezogen (Index, S. 108 [-ακ- könnte freilich auch als

poet a

231

B') Das Hinterglied -κόμης ist bei Homer nur ein einziges Mal in άκερσεκόμης (II. 20,39) belegt. Sonst gilt '-κομος. Tatsächlich ist eine ursprüngliche ü-Form bereits innerhalb dieses späteren Teils der Ilias episiert worden47. In der Tat sind ganze Teile der Bücher 20/21 junge Erweiterung, und die Götter selbst sind anders gesehen als sonst überall [in der Ilias]48. Es war wohl kein Zufall, wenn W. Burkert zusammenfassend die ü-Form wählte, wenn er schrieb (Gr.Rel.1, S. 227 mit Anm. 17) „ ,der mit dem ungeschorenen Haar’, a k e r s e k o m a s , heisst Apollon seit der Ilias“ 49 e) ä ist etwa gleich stark wie η: έφεμοσύνάι (Beleg Nr. 5; Pentameterschluss50) steht mit seiner ü-Lautung nicht allein, ist aber das älteste Zeugnis (VT*'); s. oben A8bßß' (S. 209, mit Einordnung). Jünger sind Pi. P. 6,20 έφημοσύνδν und Soph. Ph. 1144 (Chor) έφημοσυναι. ηFormen sind bei Homer an drei Stellen bezeugt,51 dazu -ηισι (nach Ζηνός52) im hom. Aphroditehymnos (Vs. 213). Die Bezeugung für η- und ä-Formen hält sich in beiden poetischen

-ακ- oder evtl, als -ακ- gedeutet werden]). Beide Zeugnisse sind aufgefiihrt im Lex. gr.PN, a.O., S. 301, und von Threatte II, S. 61 u. 68, ausgewertet. Auch diese Gegensatzbildungen stützen die Annahme, dass -ας in χρυσοκόμας Priorität zuzuerkennen ist. 47 Das Problem ist ausführlich behandelt in Appendix 2 (zu Άκερεκόμαι im Paian des Sophokles). Das Stichwort ,reepisiert’ dort S. 350 Z. 4, 364 Z. 9. Belege für άκερσεκόμας dort in der Zusammenfassung S. 359 (III A 2, mit Verweisen). 48 S. Appendix 2, Anm. 32. 49 Die einzige Stelle der Ilias (Y 39) wird von Burkert in Amn. 17 genannt. Dass daselbst akersekö m es steht, ist in der 2. Aufl. (S. 225) klargestellt. - Es ist durchaus fraglich, ob die η-Lautung in κισσοκόμην im hom. Hymnos auf Dionysos (II) Vs. 1 die ursprüngliche ist und nicht vielmehr aus ά episiert worden ist. Die ά-Lautung ist noch in der Mitte des 6. Jhs. n. Chr. greifbar: Anth.Gr. 6,56 (Konsul Makedonios v. Thessalonike) V s.l (Hexam.) κισσοκόμδν ... Σάτυρον (trotz η z.B. in όπώρην od. τέχνη). 50 Der Dat.Sg. ist nach W. Peek, Kerameikos 3, S. 25, eine gesicherte Lesung. 51II.: Ix -ης; Od.: je l x -ης u. -ην. 52 Offenbar bereits formelhaft; vgl. Hes. op. 245 'Ζηνός φραδμοσύνηισιν u. Apollonhynmos, oben S. 219.

3. Kapitel

Traditionen etwa die Waage.53 Das Wort ist poet, (oben A8aoux' [S. 207 Mitte]). Zur historischen Entwicklung des Suffixes -σύνη sind wir durch die Untersuchung von U. Wyss (s. Lit.verz.) gut unterrichtet (eigene Recherchen sind hier im Haupttext und v.a. in den Anm. eingearbeitet). Leider arbeitet der Verfasser die „Dorisierung“ zu wenig heraus. Nur manchmal weist er auf diese hin. Den gerade genannten inschr. Beleg hat er übergangen (S. 63f.), ebenso das älteste Zeugnis aus Alkman, PMG 8 Z. 9 Μ[ν]αμοσύνά (= Davies, PMGF, S. 56).54 Aus Homer (II. u. Od. zusammen) fuhrt Wyss 32 verschiedene Wörter auf (S. 19);55 diese kommen an 63 Stellen vor, davon sind 51 η-haltig.56 Aus Pindar 8 verschiedene Wörter (7 kommen bereits bei Horn., 1 bei Hes. vor) an 17 Stellen;57 aus Bakchyl. 3 verschiedene Wörter, die alle bereits bei Hom. belegt sind, an 5 Stellen.58 Die drei Tragiker (S. 45) zeigen eine grosse Fülle: 24 verschiedene,59 davon 8 zuerst belegte Wörter, verteilt auf 46 Stellen mit insgesamt 29 ä-haltigen Endungen.60 Nimmt man Pindar,* 9 8 7 5 3

53 έφημοσύνΑις in Thessalien (CEG I 343; V ex? [Pentameterschluss]) lässt die Entscheidung kaum zu, ob ein verschollenes ep. *-συνηις/*-σύνηισ’ (zu -σύνη unter Umsetzung in -cruvä mit lokalem ä) oder doch eher eine poet. Quelle -σύνΑις (zu -συνά) als Vorbild gedient hat. 54 Μνάμοσύνάς (Gen.; var.l. μνημοσύνης) auch bei Aristoteles, PMG Nr. 842 Z. 19

(Furley-Bremer II S. 222, Text 7.4, Z. 17). 35 γηΰοσύνη ist mit einem Asteriskos zu versehen. - Die var.l. άδαημοσύνη habe ich nicht eingerechnet. 56 -η 6x, -ης 9x, -ηι 20x, -ην 8x; -ou lx, -άων 6x (immer VE; -έων fehlt), -ηχσι(ν) 7x, -ηις lx (vor Vok., also -ηισ’; die Dative sind in Anm. 32 verzeichnet), -ας (Akk.) 5x. 37 Μνάμοσύνά/μναμοσύνά sind als zwei Wörter gerechnet (zur Differenzierung vgl. Hinge, S. 260). Endungen: -à (Vok.) lx, -ας (Gen.) 5x, -äi 4x, -äv 5x; -Αις lx, -άς (Akk.) lx (άφροσύνας O. 2,52 Bowra). 38 -ä i 2x, -ä v lx; -on lx , -Αις lx. 39 Μνημ-/μνημ- (bei E.) habe ich zweifach gezählt. 60 10 Wörter sind bereits bei Hom. nachzuweisen, 2 bei Hes., 2 in den Theognidea, 1 Wort bei Xenophanes. U. Wyss hat 45 Stellen; dazu kommt τδς σωφροσύνης E. Frgm. 959 Vs. 2 N .2 (= TrGF Voi. 5.2, S- 960, F 959 Vs. 2). Die ä-haltigen Endungen in folgender Verteilung (ausser bei kleinen Fragmenten und an zwei, oben im folgenden Abschnitt, hervorgehobenen Stellen immer in der Umgebung von poet, ä): -ä 3x, -ας (Gen.) lOx, -äi 3x (s. auch oben S. 212, 2. Abschnitt, ίπποσύνά; bei Wyss ist dieses

poet, α

233

Bakchylides und die drei Tragiker zusammen, sind dies insgesamt 67 Stellen, verteilt gesamthaft auf 27 verschiedene Wörter. Vergleicht man dieses Total mit dem Befund bei Homer (wie notiert: 32 verschiedene Wörter, verteilt auf 63 Stellen), springt die vielleicht nicht wenig überraschende Tatsache heraus: Auch beim Suffix -σύνη/-σύνά halten sich beide poetischen Traditionen etwa die Waage.* 61 Dass -σύνά (mit à-Lautung) ein starkes Gewicht hat, zeigt das bei Eurip. (von U. Wyss, S. 42, unter -σύνη lemmatisierte), zweimal in Anapästen bezeugte, in der Umgebung vieler att. η auftretende, άπεφοσύνά. Die Herausgeber setzen m.E. nicht überzeugend άπειροσύνην in den Text. Zur ersten Bezeugung: Medea (aufgeführt 43 la) Vs. 1094 (Chor). Die Herstellung -ην erscheint mir problematisch. Alle Handschriften zeigen ά, nur ein einziger Papyrus η (Teubner-Text [ed. H. Van Looy, 1992], S. 94 App.); der Chor (Vs. 1081-1115) verwendet sonst nur η (ohne ä als var.l., laut App.). Die Vereinzelung dieses ä, ohne Stütze durch weitere ä der Umgebung, entspricht dem Bild der Inschriften (s. oben S. 20 lf. [Tabelle] u. S. 206 Pt. 6). Dass solche ä u.U. in der Überlieferung gefährdet sind, zeigt die Situation der Belege 13a/b (Inschr. u. Anth.Gr.). Wyss (S. 42) betont, dass als normales Abstraktum άπειρία gilt (bei Eurip. 3x belegt). Dann erinnert aber dieser Wechsel an den Gegensatz ίπποσύνά/ίππική (oben S. 212 oben), was zusätzlich für die Aufnahme von άπειροσύνάν (mit dor. -ä-) in den Text spräche. Nach Wyss (a.O.) hat Eurip. dieses Wort neu gebildet. Vorsichtiger ausgedrückt: Bei Eurip. ist dieses Lemma nach unserer Kenntnis zum ersten Mal bezeugt. Wäre jedoch άπειροσύνάν in dieser Vereinzelung des ö (neben andern η in der Umgebung) in einer Inschrift belegt, so müsste man, wie in diesem 3. Kapitel immer geschehen, von einem punktuellen Zeugnis innerhalb der dor.-poet, (chorlyr.) Tradition sprechen. Es ist ja klar, dass wir nicht alle Zeugnisse besitzen. Somit greift Eürip. aber ein Wort auf, das in der dor.-

Lemma unter -σύνη notiert und mit einem Fragezeichen versehen), -äv 13x (eingerechnet: eine Ergänzung μνάμοσ[ύνάν] u. 2 Stellen άπειροσύνάν in gut bezeugter vari, vera [oben anschliessend]). Dagegen nur 11 sicher η-haltige Endungen (in der Umgebung att. η): -ης 3x, -ηι 4 x, -ην 4x. Dazu ambivalent: -Αις 3x (2x neben poet, ä, lx neben att. η) u. -Aun lx (neben poet. ά). Indifferent: -ας (Akk. PI.) Ix. Beispiele für Nom. und Gen. PI. fehlen. 61 Aristoph. hat, wenn man von lakon. Μνάμόνά (-σύνα var.l.) absieht, nur -σύνη (-η 2x, -ης 4x, -ην lx , verteilt auf 4 Wörter). Zu Μνάμόνά s. Hinge, S. 260.

3. Kapitel

poet. Tradition bereits gebildet war, aber uns von dieser Seite nicht erhalten ist. Folglich hat Eurip. diese Form mit ä in dieser Schreibung άπειροσύνάν bewahrt. Darum sollten die Editoren die ά-Form in den Text aufhehmen62 Der zweite Beleg ist Flippolytos (aufgefuhrt 428a) Vs. 195 (die τροφός spricht). W. Stockert (Teubner-Text, 1994; S. 19) setzt auch -ην in den Text. Die Handschriften zeigen beide Lautungen: -ην 5x, -äv 6x. Auch in der Umgebung ist ä belegt: Vs. 180 κοίτης im Text nach zwei Handschriften, -ας im App. gemäss 8 Textzeugen; Vs. 194 γην im Text nach 6 Zeugen, γάν im App. nach 4 Handschriften. Da dieses ά in άπειροσύνάν durch andere ά in der Umgebung geschützt ist, sollte diese Form mit ä in den Text rezipiert werden. Es besteht kein Grund anzunehmen, dass Eurip. nach nur drei Jahren in diesem Lemma von -äv zu -ην gewechselt hat. 2) Systematische Auflistung: a) ä zweimal im gleichen Wort (Stamm und Endung; vgl. oben A6b [S. 206]): a) Beide ä sind dor.-poet.: a') [Λ]άτ[οϊ]δά (Beleg la/b): s. oben HAI (S. 196), IIB1-3 u. 6 (S. 196-199 u. 200).

62 Der Papyrus is t zw a r alt: c. 2 5 0a' nach S. LXIX der Teubner-Ed. (hier ist auch vermerkt, welche Verse dieser abdeckt), aber er kann normalisieren. Vs. 1261-1262 ματην gegenüber -äv aller Mss. (-αν im Text), Vs. 1274 (Il7aetb) τλημων gegenüber τλαμον (im Text)/Aßpcöv der meisten Mss. [Π7] notiert die Ausgabe (neben Nv) Vs. 1252 ήλιου (Ά λίο υ wird als Konjektur in den Text gesetzt) u. Vs. 1253 ούλομένην gegenüber όλομέναν (im Text) / ούλομένάν aller übrigen Mss. Vs. 1286 [Π7] ώ statt ά (im Text) nach vielen Mss. - Der Pap. ersetzt im m e r den Gen. Plur. -äv durch -ών: [Π7] Vs. 863 ικετών wie einige Mss. (-äv im Text, gut abgestützt); 978 άναδεσμών (wie Porson konjizierte), -äv nach Elmsley im Text; 1264 πετρών mit V u. [Va], -äv im Text (gut abgestützt). Π7: Ausweichung in den Akk.Plur.: Vs. 1263 κυανεας (neben συμπληγαδας, nur in Π7) gegenüber -εάν (... Συμπληγάδων) im Text (gut abgestützt). Vs. 1094 (die diskutierte Stelle): απειροσυνην zeigt nur dieser Pap. (mit -ην wie andere η statt ä in dieser Partie der Verse 1087-1115). Aber der Editor Van Looy und alle seine Vorgänger müssten erklären, wie άπειροσύνάν in a l l e Mss. gekommen ist. Die einfachste Lösung ist die oben gegebene: Eurip. verbürgt in ά π ειρ ο σ ύ ν ά ν eine Lautung, die durch die dor.-poet. Tradition bereits vorgegeben war. Bei Eurip. ist zwar dieses Lemma zuerst nachgewiesen, aber es wurde von ihm nicht neu geschaffen. Das Fazit drängt sich auf: απειροσυνην des Pap. ist normalisiert wie andere oben genannte η und alle -ών statt -äv. - Eine Erinnerung aus der Studienzeit: Prof. Dr. Heinz Hafftcr (Latinist, olim Generalredaktor des Thes.ling.Lat), immer an der Textüberlieferung interessiert, gab mehrfach zu bedenken, etwa: Die mittelalterlichen Handschriften zeigen oft den besseren Text als die (antiken) Papyri.

poet, ä

235

β') Aftßvä (Beleg Nr. 6): s. oben Iba (S. 213) u. ß (S. 214f.). Zur Frage: Hieratische Bewahrung im att. Lokaldialekt? - Sicher Nein! Belege in Prosa fehlen. Bei den Trag, erscheint oft die Verbindung ’ανασσ’ Adrivü, also ά neben -σσ- statt strengatt. -ττ-. Dies heisst doch: Ist -σσ- fremd, so ist auch Aödcvä fremd und damit (von irgendwoher) importiert (Dialog): A. Eu. 235, 443, 892 (1 Zeile aus dem Mund des Chors); E. IT 1475 u. Tr. 52 (Bruchmann, S. 6). Die Wahl von poet. Άύάνά und att. Αθηναία ist durch die Plazierung im Vers bedingt; s. Hoftmann-Debrunner-Scherer, S. 106 § 171 (mit Genauerem), u. Lit. unten in Anm. 17. Der Beleg Nr. 6 hat ältere Vorläufer (oben A8bßa' [S. 208f.]). ß) ä in der Endung ist an sich im Att. möglich, wird aber im Kontext als poetisch empfunden: α') άνο|[ρέ]αν (Beleg Nr. 2 aus Anavyssos [beide α sind altäol. Herkunft]; vor der Pentameterzäsur): 2x η in ήνορέην II. 6,156 (mit der gleichen Kasusfunktion). v.Mess (S. 18 mit Anm. 9) vermerkt, dass dieses poet. Wort (s. oben A8aaa' [S. 207 Mitte]) von den chorlyr. Dichtem (d.h. Pindar) im Verhältnis zum erhaltenen Umfang häufiger gebraucht wurde als von den Epikern (ein weiterer Beleg bei Slater, Index, p. 56 s.v.). ήνορέά ist bisher nicht belegt: έν[ορέαν] aus Athen IG I3 1200 (c. 550-530 ? v. Chr.) Z. 3 (mit App.) nach Hansen CEG I 19, der allerdings ein Fragezeichen setzt: έν[ορέαν?], nach Wilhelm έν[ορέεν] (IG I2 984 app.). v.Mess hat aber gezeigt, dass ep. Formen in einem att. carmen an sich möglich sind; s. 2. Kap., Anm. 136, und hier, unter ß') mit Anm. 63. Zum Wort s. Leumann, Hom.W., S. 109f., Frisk I 107, Chantraine, Dict.étym., S. 88 rechts oben (beide ä sind altäol.), W. Beck, in: LfgrE, Bd. 2, Sp. 926 s.v. Die ursprüngliche Lautgestalt dieses Wortes dürfte für die Beurteilung des Alters beider poet. Traditionen bedeutsam sein (s. nächsten Abschnitt am Ende). Der Beleg Nr. 2 ist das älteste öc-Zeugnis dieses Lemmas überhaupt (vgl. zur Einordnung, oben A8bßß' [S. 209]). Nach P. Wathelet, Les traits éoliens dans la langue de l’épopée grecque (Roma 1970), S. 182, ist die Materie delikat. Er notiert im Index, S. 399, * ά ν ο ρ εΰ und betont, dass bei Homer das anlautende zu erwartende wenn metrisch gedehnt, ß~ ergeben müsste. Für das tatsächlich bei Homer belegte ή- des Anlauts ist darum eine andere Erklärung nötig: Ionisierung der Lautung ά- zu ή- (im Ergebnis wie in -η des Auslauts [< -ü]). Die Frage nach der Örtlichkeit des Äolismus wurde nicht gestellt. Ich frage nur: Könnte die Form άνορέά, die bei Pindar gut belegt ist (vgl. die Frequenzen, auf die v. Mess hinwies), nicht altthebanisch (also altfestlandäolisch) sein, d.h. seit alters dem thebanischen Hofe (dem diese kriegerische Tüchtigkeit wichtig war) - bereits in der Gattung Chorlyrik? - eigen gewesen sein? Die beiden ä in άνο|[ρέ]ΰν der in Attika

3. Kapitel

(Anavyssos) bezeugten Inschrift wirkten somit höfisch, dem Klange nach aber wohl wie andere poet, ä (dor. Herkunft). Die Etikette ,chorlyrischer Herkunft1 dürfte wohl allen poet, ä gerecht werden. - ή- in έν[ορέάν] wäre, wenn die Ergänzung [-äv] akzeptiert und bevorzugt wird, eine in Athen vollzogene partielle, an Homer (der überlieferten Ausformung) orientierte, Episierung (ήwirkt episch und damit ionisch). Ep. ήνορέη geht (so die Handbücher) auf äol. άνορέά zurück (äol. wegen -ε- statt -i-: Risch, Wb-, S. 133 (b)), wobei eben beide ά in altion. η umgesetzt (= übersetzt) wurden („transcription ionienne de ΓέοΙ. *άνορέα (de -pia)“: Chantraine, Diet, étym., a.O.). Ist άνορέά altäol. und ά- inneräolisch (im metrischen Kontext) durch metrische Dehnung erklärbar, ist die Form notwendigerweise älter als die erst und damit später bei Homer (der überlieferten Ausformung) bezeugte Lautung ήνορέη. Es wäre demnach nicht nötig, ή- des Anlauts innerhomerisch aus einem (nur erschlossenen Kompositum wie *έυηνορέη [Risch, a.O.J, auch mit äol. -ε-, mit normalem -η-, entstanden durch Dehnung in der Kompositionsfuge) herzuleiten. Frage: Haben evtl, die Rhapsoden die Form άνορέά aufgegriffen und als ήνορέη in die Texte eingebaut? Auch in diesem Falle war άνορέά bereits früher, aber eben anderswo, existent. ß') Αθάναίάι (Beleg Nr. 4; vor der Hexameterzäsur): Wegen -ä- im Stamm ist das Wort im Att. poet, (oben A8aaß' [S. 207] u. A8by [S. 210]). Im Ergebnis sind beide ά (also auch dasjenige der Endung) als dor.-poet, zu verstehen. Tatsächlich wurde die att. Urheberschaft nicht angezweifelt; vgl. Kirchhoff, IG I1 suppl. p. 90,373105 adn. und bei Wilhelm (Verweis S. 203 unter Nr. 13), S. 223; v.Mess, S. 18. Nach v.Mess, a.O., stammt die dor. Form Αΰάναίά wie Αΰάνά direkt aus der (chor)lyrischen Poesie, mit richtigem Urteil. Zu (att.) Θεβάδες s. unten IV (S. 265). Αϋάναίάς ist als var.l. (neben ΑΌη-) auch bei Eurip. Hec. 467f. im Chor überliefert (s. Björck, a imp., S. 133 oben). Auch bei Pindar N. 10 Vs. 84 ist Adävaiü(im Text Maehler) als var.l. (neben -dp-) belegt; s. die Angaben bei B. Forssman, Untersuchungen, S. 108 Anm. 3 (ohne Notiz bei Maehler). Die Inschrift ist das älteste Zeugnis; vgl. oben A8bßß' (S. 209). Neben dor.-poet, ΑΟάναίάι gibt es in att. carmina auch die ep. Form ΆΟηναΐηι. Vgl. aus Athen z.B. IG I3 857 (c. 470-450 ? v. Chr.; CEG I 273) Z. 2 [Α0]ηναίηι (neben att. έαυτή[ς] Z. 5). Die Form stuft v. Mess, dessen Arbeit von den Autoren IG I3 und Hansen (CEG) übersehen wurde, S. 7-13 (mit Parallelen aus Aristoph. u. dem Skolion PMG 895 Vs. 3; vgl. HoffmannDebrunner-Scherer, S. 123 § 201), als episch63 ein. In Athen sind darum bei

63 Den Fortschritt (gegenüber Kirchhoff), dass v.Mess epische Formen in einem att. Epigramm zugelassen (nicht ion. Formen eines ionischen Verfassers angenommen), dafür an der att. Urheberschaft festgehalten hat, hatte Wecklein (Beri, philol.

poet, α

237

diesem Theonym beide poet. Traditionen greifbar. Auch in Αΰηναίη wurden in Athen wohi beide η als episch empfunden, nicht -η- des Stammes als att. und -η der Endung als episch.64 b) ä nur in der Endung: a) -ät (häufig belegt65): α') έγρεμάχάι (Beleg Nr. 3): s. oben Ida (S. 220). ß') -cruvät: + Vorläufer ist Homer: - έφεμοσύνοα (Beleg Nr. 5): s. oben le (S. 231); - [^ππ]οσύνά[ι] (Beleg Nr. 13a): s. oben Bla (S. 212). + Vorläufer ist Hesiod (Festlanddichtung): φρασμοσύνάι (BelegNr. 8): s. oben lcß (S. 219). γ') κόράι (Belege 7 u. 7a): Beide Belege - der Kontext ist unten (S. 244) gegeben - sind als punktuelle Zeugnisse innerhalb der dor.-poet. (chorlyr.) Tradition einzustufen und so bereits von v.Mess (S. 19f.) eingeordnet worden. Die Bezeugungen gehören in die Zeit (nämlich vor 480 v. Chr.), als die Form κόρη (beliebiger Herkunft) in att. inschr. carmina überhaupt gemieden wurde. Das Wort κόρη66 ist schwierig zu beurteilen. Zur Klassifizierung der Formenvielfalt diene die folgende Übersicht: Γ) Tabelle (2)

Wochenschrift 19, 1899 Sp. 1474f.) ausdrücklich geloht. C.D. Buck (in: Αντίδωρον J. Wackemagel, S. 134) nennt seine Dissertation „important“. 64 Die att. Form Αθηναία (mit der typ. att. Verteilung von η/α) ist nicht nur in Prosa, sondern auch im Metrum gut bezeugt; viele Belege in CEG l, Index, S. 269 s.v. Άύηνα. - Anders ist bei Pindar, 0 . 7 Vs. 36, Αόηναίά, wenn die Überlieferung Richtiges bewahrt (-ά- im Text bei Maehler, ohne Notiz), natürlich kein Attizismus; vielmehr ist -ä der Endung pindarisch, also chorlyr.-poet., ist -η- des Stammes episch trotz nicht eruierbarer Fundstelle: B. Forssman, Untersuchungen, S. 106ff., v. a. S. 108 (doch wieder -η- mit ion.-att. Lautgebung, d.h. beabsichtigter Anlehnung an ion., bzw. att. Traditionen: Hiersche, S. 142 oben [fragend]; vgl. auch hier oben Anm. 6). 65 Hansen, CEG I adn. zur Nr. 4 (am Ende), zählt 7 hierher zu ziehende Beispiele (die Ausdrucksweise „sepositis“ ist zwar schillernd, aber doch als ein Ordnungsprinzip zu verstehen; vgl. den Rückverweis in der adn. zur Nr. 277), dazu eine Imitation in Histiaia (CEG II 785) und φραδδι in Xanthos (CEG I adn. zur Nr. 243 am Ende = CEG II Nr. 888 1 Vs. 8). 66 Zur Verbreitung des Wortes s. Frisk I S. 920f.; Chantraine, Dict.étym., S. 567f., s.v. 2 κόρος (hier fehlt der Hinweis auf den hom. Demeterhymnos); W. Beck, LfgrE, Bd. 2, Sp. 1505-1509 (auch zur Etym.); LSJ s.v. κόρη, mit Suppl. Zu Koppa spez.: J. Méndez Dosuna, Die Sprache 36, 1994 S. 103-127 (Titel: s. Lit.verz.); zur Verbreitung in den Dialekten, S. 106. Myk. k o -w a wird durch die neugefundenen Täfelchen von Theben bestätigt (freundlicher Hinweis von Prof. Dr. M. Meier-Brügger anlässlich der Tagung in Berlin im September 2001).

3. Kapitel 238

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239

Bemerkungen zur Tabelle:

Die Angabe „neben ä“ im att. Drama bedeutet, dass in der Umgebung des Belegs für κόρά/κούρά weitere dor.-poet. ä Vorkommen. Entsprechend heisst „neben η“ (gilt streng nur für die Felder 3G und 4bG), dass in der Umgebung att. η oder die typ. att. Verteilung η/ά belegt sind. Die Majuskel A in -ΑισιΛΑις (Felder 1E/2E u. 1F/2F) markiert das Problem, dass es unsicher ist, ob ein Kurz- oder ein Uangdiphthong vorliegt; s. S. 256 (3'). Zum Trennungsstrich in Feld 4 (zwischen F u. G): Die Formen 4a und 4b sind nach ihrer Herkunft verschieden und in der Streuung geschieden; s. zu Feld A, unten S. 244-249; zu D, Anm. 83; zu G, S. 254 (B'); zu H, S. 245 (ß'). +

Die Übersicht zeigt:

Sowohl in att. metr. Inschr. (Kolonne A, Felder in B u. C) als auch im Drama (Kolonnen F u. G) sind 4 Formen belegt. In att. Prosa gilt einzig die Form κόρη (4b).67 Die Formen 1/2 entstammen der dor.-poet. Tradition. Die Wertung der Form 3 (κούρη) ist vom Versmass abhängig: 3A gehört zu 3D, aber 3G (im Drama ist dieses Feld am schwächsten abgedeckt) entspricht wohl, wegen der η in der Umgebung, κούρα mit attisierter Endung (S. 255 (D')). Die Kolonnen E/F entsprechen sich weitgehend. Es muss auffallen, dass im Dat. PI. -Atat(v) nur in diesen Kolonnen (also neben poet, ä in der Umgebung) auftritt. Im Drama bietet nur Eurip. genügend Material. κόρη (4a) ist eine metrische Dublette (poetischer, nicht attischer Herkunft) in der Hexametersprache (Felder 4aA u. 4aD).

p ist im Att. bekanntlich (ohne ö durch Ersatzdehnung zu längen) erst nach dem Lautwandel von ä > η geschwunden: myk. k o -w a (= κόρρα, bezeugte Form) > κόρρη > κόρη; vgl. z.B. Hiersche, S. 46, u. Palmer (1980), S. 63 u. 227f. (= 1986, S. 72 u. 229f.). Die att. Form gilt durchgängig in att. pros. Inschriften, auch in der Römerzeit (Threatte I 219, II 716 unten).

240

3. Kapitel

ΙΓ) Inschriften: Vorbemerkung: Die att. Inschr. der Kolonnen A u . B gestatten eine handfeste Aussage: Vor 480 v. Chr. wird in att. poet. Zeugnissen die att. (dialektale, epichorische) Form κόρη gemieden und durch eine (internationale, d.h. panhellenische) poet. Form, entweder durch (ep.) κούρη (Feld 3A) oder durch (dor.-poet. [= chorlyrisch]) κόρά (Felder 1A/B), substituiert. Dies ist umso bemerkenswerter, da im zweiten Fall κόρά an die Stelle des metrisch gleichwertigen κόρη getreten ist. Die Wortbedeutung ist die gleiche wie in att. Prosa, κόρά ist im Att. poet, wegen ά; s. oben A8aaß' (S. 207) u. A8by (S. 210). A’) Vor 480 v. Chr.: Γ) (ep.) κούρη ■= (att.) κόρη junges (unverheiratetes) Mädchen / junge (unverheiratete) Frau’ IG I3 1261 (c. 540? v. Chr.; CEG I 24; Grabepigramm für Phrasikleia in Merenda [Myrrhinus] mit der typ. att. Verteilung η/ά in σεμα Φρασικλείάς): Der jungen Verstorbenen wird die ep. Form κούρη in den Mund gelegt, sie klagt κόρε κεκλέσομαι αίεί, „immer“ für die Vorübergehenden, wann immer diese die Inschrift lesen, und für alle, die sie kennen; denn sie hat (in syntaktisch freier Paraphrase) nicht die Hochzeit (άντί γάμο) von den Göttern (παρά ftsöv, also von den Hochzeitsgöttem) zugelost erhalten (λαχοσ’ [inhaltlich gehört dieses Verb auch nach links]), sondern (eben) diesen Namen (τούτο ... όνομα) - also ist sie (att. gesprochen) eine κόρη „ein junges, unverheiratetes Mädchen, eine junge, unverheiratete Frau“ für die Vorübergehenden (usw.) .68

68 Der Bedeutungsansatz wird von Hansen mit Recht verteidigt; s. CEG a.O. (gegen Kontoleon) und SEG 39,39 (Referat am Ende) und vgl. Skiadas, SEG a.O. [non vidi], u. SEG 37,1459 (I3', Seleukeia Pieria) Vs. 5-6 (v.a. die Wörter πολυθρήνητος, κουρά und die Ausdrucksweise ωραίων σύκ έπιβασα γόμων, also non nuptiae maturae, sed immatura mors). - Duhoux, S. 97 Nr. 47, setzt den tatsächlichen att. Namen κόρε ,,‘jeune fille’ ... ce nom“ gegen das Metrum und ohne Anführungszeichen in den Text, sowohl 1983, als auch im unveränderten Nachdruck 1984 (ebenso „κόρε“ ohne bezeichnete Länge, also mit Kürze, gegenüber -ö [sic] in γάμο, bei A. Panayotou, in: Christidis [ed.], Hist.Anc.Greek [Cambridge 2007], S. 415, Text [3] [Duhoux 1983 ist in der Bibi., S. 503, genannt]). - Dass κόρη die att. Form ist, ist evident. Die inschriftl. Bezeugung reicht hoch hinauf; s. anschliessend zu Κόρη von Athene. - Ein etwas jüngeres Zeugnis CVABaltimore 1 (U SA 28), S. 33 (c. 470 v. Chr., ARV2 712,93) κόρε „a woman“, wie J. H. Oakley, der Bearbeiter festhält. Ein junges Mädchen ist sie nicht (Ironie ist fcmzuhalten), jedoch wohl eine Unverheiratete. Für diese Wortverwendung ist die Schreibung mit initialer Minuskel gegeben. Eine Unverheiratete (beliebigen Alters) ist im Deutschen „eine Jungfrau“, im Schweizerdeutschen „ä Jümpfere“ (-mp< mg-).

poet, a

241

2') (ep.) κούρη od. (dor.-poet.) κόρά statt, att. (pros.) κόρη von Athene: a') Zuerst die Prosa! Nicht nur in Bezug auf die Tochter der Demeter, sondern auch in Bezug auf die Tochter des Zeus sagten die Athener κόρη, ohne den Zusatz Διός. Auf der Vase CVA Oxford 2, III H (ed. Beazley), PI. 8,5-6 (Textteil S. 99; ABV 331,5; c. 510 v. Chr.: LIMO IV 1, S. 809 [Herakles] Nr. 142369) liest man κόρε neben Η[ε]ρακλέους (HPA-: LIMC). ö in κορε ist wegen -on- im att. Gen. -κλέους doch ziemlich sicher als Kürze zu lesen und κορε ist wegen der att. Umgebung auch für den att. Dialekt zu beanspruchen. Beazley deutet (im Gegensatz zu Kretschmer, Vas., S. 198) die Inschriften getrennt im Sinne von κόρΕ (seil. Διός = Athene) und Η[Ε]ρακλέους (seil, εΐκών)70. Mit κόρη ist also, ohne Zusatz, Athene gemeint. Dass in Athen auch zur Zeit Platons diese Benennung Athenes eine gewöhnliche war, bezeugt der Philosoph mit der Bemerkung παρ’ ήμΐν71, Nomoi 796 b ή ... π . ή. κόρη καί δέσποινα (nachher folgt πανοπλία72). Diese Verwendungsweise von κόρη hatte als eine von mehreren, ohne Kombinationen, S. Eitrem, RE XI Sp. 1386,35 sachlich (RE!) festgestellt73. Dadurch ist gegeben, dass eine Inschrift κόρΕ, wenn verdeutlichende Hinweise fehlen, nicht unbesehen auf die Göttin von Eleusis zu beziehen ist. Die Schreibung mit initialer Majuskel (Κόρε / Κόρη) wäre freilich auch mit Bezug auf Athene der Kleinschreibung vorzuziehen74.

69 Die Vase ist im LIMC nur hier, nicht auch unter Athene, aufgeiuhrt; darum fehlt in diesem Lexikon auch eine Diskussion zu κόρε in Beziehung auf Athene. 70 Das hier befolgte Prinzip, die beiden Inschriften unabhängig von einander zu interpretieren, stützt, wie ich nachträglich sehe, meine zum Stater aus Metapont („Akten Berlin“, S. 337f.) vorgetragene Deutung. 71 παρ’ ήμΐν ist ähnlich wie ήμετέρα: Ar. Nu. 601f. (Chor) ή τ’ επιχώριος ήμετέρα ΰεός 'αιγίδος ηνίοχος, πολιούχος Ädötvä. Η. Usener, Göttemamen, S. 218 oben, schreibt: „Dem Athener ist seine burggöttin ‘die jungfrau’ und ‘die göttin’ schlechthin, ...“ Zum Vergleich: In Paphos ist „die unsrige Kore“ Aphrodite: τη[ν ήμ]ετέραν Κόρην SEG 18,578 (14 n. Chr.) Z. 2 (SEG 32,1380; LSJ Suppl. p. 183, s.v. κόρη); man beachte die Schreibung mit initialer Majuskel. 72 In klingender Poesie (Hexam. mit dor.-poet. ix) δέσποινα, κόρα πολύοπλος, Άι3άν[α] SEG 28,891 (IT ; Ayazviran) Z. 9; s. Anm. 8. 73 Eine sprachlich u. sachlich unhaltbare Kombination: Kl. Pauly, Bd. 3, Sp. 298,54f. (H. von Geisau). 74 Einen weiteren alten Beleg flir κορε (Κόρε), der kontextbedingt auf Athene zu

beziehen ist, bringt Beazley, ABV 332,19 und, als eine Parallele zur bereits angeführten Vase in CVA Oxford 2, ebendort S. 100: KODES (LIMO V 1, S. 127 [Herakles] Nr. 2888: c. 520/510 v. Chr.). Der Genitiv (sc. είκών) empfiehlt, ein Nomen proprium anzunehmen, also Κόρες (= Κόρης) zu schreiben. Beispiele solcher Gen. (von Gottheiten und Heroen) s. „Akten Berlin“, S. 337 Anm. 129. Ein weiteres Zeugnis für Κόρε von Athene (nämlich Onka in Theben) gehört hierher. Um eine Gruppe in der Mitte mit Harmonia (der Braut des Kadmos, sitzend) / Peitho zur Linken / Kore zur Rechten (vom Betrachter aus gesehen) sind auf der einen Seite Aphrodite / Eros, auf der anderen Hebe / Himeros gezeichnet; s. E. Pfuhl, Malerei u. Zeichnung der Griechen, 3. Bd. (München 1923) S. 220, 2. Bild v.o.; LIMC VII 2, S. 178, Peitho 6; die Inschriften bei Immerwahr, Att. Scr., S. 115 Nr. 798 Bildfläche B (mit PI. 35 Mitte) (Epinetron; Athen, Nat.Mus. Nr. 1629; ARV2 1250f., 34 [vgl. ebenda S. 1251; die Inschr. Αρμονία bezieht sich auf die sitzende Figur, direkt unter dieser Inschrift. Die Inschr. KOPE bezeichnet evident die Figur links von dieser Inschrift. Auch die Inschr. Πειθώ muss sich auf eine Figur links von dieser Inschr. beziehen, das ist die Figur links von Αρμονία (vom Betrachter aus gesehen), die Inschr. selbst ist über Αρμονία hinaus nach rechts verschoben. Somit ergibt sich die Reihenfolge der Figuren Peitho, Harmonia, Kore], 420 v. Chr.: LIMC IV 1, S. 413 [unter Harmonia] Nr. 12). Κορε heisst jedenfalls die Figur neben Hebe (falsch Hoppin I 345,1). F. Voigt, RE XIX Sp. 208,48f. (Artikel Peitho), meint, Kore sei „wohl ,ein Mädchen’“ (unerwähnt LIMC VII 1, S. 244 [Peitho] Nr. 6). Aber eine Zofe wäre im Verein mit diesen Gottheiten etwas wenig. A.-F. Laurens, LIMC IV 1, S. 461 (unter Hebe I) Nr. 30, verweist auf Persephone in einem später zu druckenden Teil des Lexikons. Der Verweis wird von G. Güntner im Artikel Persephone in Bd. V ili 1 (mit Suppi.), S. 956ff, nicht aufgenommen, kann es auch nicht nach der, S. 957, gegebenen Übersicht und fehlt im Bd. „Indices 1“, S. 43, unter den Angaben der Mus.-Nr. 1629. Die Göttin von Eleusis hat in der Szene (Brautgemach am theban. Hof) keinen Platz, wohl aber eine Göttin von Theben, die der att. Maler, statt sie mit Onka einzufuhren, mit der ihm vertrauten einheimischen (d.h. att.) Benennung der Athene, eben mit Κόρε, bezeichnet hat. Onka ist inschriftlich nach Ausweis des LIMC (Bd. „Indices 2“, S. 85 s.v. Athena Onca, mit Verweis) und v.a. nach dem RE-Artikel von B. gr.Kruse (Bd. XVIII, 1. Hälfte, Sp. 479f., s.v. Onka (Όγκα)) nicht belegt. Zeugnisse in der Literatur auch bei Bruchmann, S. 11. Die Statistik des Materials des recht kurzen Artikels Hebe I (LIMC, a.O., S. 458464 mit 56 Nummern) zeigt immerhin, dass Persephone (Φερρεφαττα sim .) sonst neben Hebe nicht belegt ist - die Verfasserin gibt keinen Hinweis auf eine Nummer ihres Artikels, auch nicht auf ihre Nr. 28 - , wohl aber Athene, und dies auf Monumenten der Zeit c. 570-370/40 v. Chr.; vgl. die Nummern 50 (mit 51) im Abschnitt E zur Präsenz der Hebe bei der Geburt Athenes, 33 u. 15 mit Text, S. 463 rechts oben. Die Schreibung κορε (Κορε) ist eben nur eine Grösse x. Persephone kann gerne int sein, muss es aber nicht. In der (besprochenen) Nr. 30 ist es Athene, bzw. Onka. Aber auch Hebe selbst wird (ohne diese Beschriftung) als κόρη dargestellt: a.O. zu Nr. 56 und Text, S. 463, lk. Spalte, unterhalb Mitte; r. Spalte Mitte. Auch Peitho begegnet neben Athene (LIMC VII 1, S. 242-250 mit 55 Nummern [N. Icard-Gianolio]), zuerst gleichsam programmatisch auf der Münze der Zeit des Kleisthenes, a.O., S. 247 Nr. 44, damit ist sie „partie de la vie publique“ in Athen (ebenda S. 249 rechts unten [Stellen aus Aischylos] u. S. 243

b') poet. Belege75 (überall att. Alph.): a’) In vergleichbaren Formeln im

links, 2. Abschnitt [Stelle aus Sophokles]), oft auf Vasen: Vielleicht ist sie Nr. 25 (c. 438/37 V. Chr.) bei der Geburt der Athene zu erkennen, sie erscheint in der Götterversammlung (Nr. 26, c. 435-420 v. Chr.), ferner Nr. 47, im 4. Jh. Nr. 9 u. 10. Auch Peitho selbst wird a ls ,jeune femme“ dargestellt (a.O., S. 249 links, Mitte). Κόρε/Κόρά von der Göttin in Eleusis: Κόρε LIMO V ili 1 (Suppi.), S. 975 Nr. 339 (eingereiht D,b: Persephone mit Chorsängerin; ARV2 12,13 aus Eleusis; gegen 530 v. Chr.; vgl, Beazley, AJA 33,1929 S. 363 Nr. 6 „Kore“). [Κ]όρε ebenda Nr. 335 (eingereiht C,k: Kore/Persephone in Götterversammlungen; rotfig.; gegen 490 v. Chr.). Κόρα ebenda Nr. 340 (eingereiht D,c: Persephone als Beifigur in mytholog. Szenen; ARV2 1187,33; c. 420/10 v. Chr.); die Inschr. (neben andern à) auch bei Immerwahr, Att.Scr., S. 113 Nr. 782, und im CVA Berlin 9, S. 62 Abb. 16, mit Text S. 63): Κόρά neben Damatar ist sicher nicht Athena, die bereits genannt ist (Αθήνα neben Νίκη u. Θήβα). Κόρε, die Tochter der Demeter, also Persephone, kontrastiert auf einer jüngeren Vase mit ΠαρΟ.,.ς (gedeutet in der Ed.pr. fragend als παρι3[ένο]ς [natürlich mit diesem Akzent]), einer Inschr., die mit initialer Majuskel umgeschrieben (Παρΰ[ένο]ς), wohl Athene benennen dürfte. Auktion 40 vom 13.12.1969 (MuM AG, Basel), S. 65-67 Nr. 108 (c. 430 v. Chr. [zum Maler vgl. ARV2 1147ff.]): A uf Bild A sind die Beischriften von vier Figuren ganz oder teilweise erhalten und (S. 66) durchgängig mit griech. Majuskeln wiedergegeben: Demeter, neben ihr ΠΑΡΘ...5 („παρθένος?“ die Editoren), Triptolemos (verschrieben) und Kore (in dieser Umschrift im Text mehrfach mit initialer Majuskel geschrieben), von der 5. Inschr. ein einziger Buchstabe (gedeutet „Hekate, Eleusis?“ in LIMC IV 1, S. 874 Nr. 364). Kore wird als Tochter der Demeter erkannt, also Persephone (S. 66 unten, Kleindruck, und so eingeordnet LIMC VIII 1, S. 964 [Persephone] Nr. 127). Die Opposition von Κόρε zu παρθένος (mit initialer Minuskel geschrieben im Katalog) ist unabhängig von der genauen Deutung gesichert. Als Appellativ (wegen „Una“ [von mehreren]) aufgefasst nach LIMC IV 1, S. 874 (Demeter) Nr. 364, rechts oben, Z. 6: „Una ,Parthenos1 eleusinia“. Dies ist freilich nur eine Vermutung. Alle übrigen Inschriften sind mit initialer Majuskel wiedergegeben, weshalb die Probe Παρθένος (also mit initialer Majuskel umgeschrieben) etwas hergeben könnte. Dies wäre ein Nomen proprium, der Name einer und nur einer einzigen Gottheit, warum nicht Athene? Freilich auch nur eine Vermutung. Παρθένος (Φ-) für die Göttin Athens ist bisher, wenn auch in etwas älterer Zeit, nur in Poesie belegt (IG I3, Index, S. 1056 u. 1163 [3 priv. Weihinschr. auf Stein derZeit c. 500-460? v. Chr.]). Aber dies ist, auch im Hinblick auf die Chronologie, kaum hinderlich. Παρθένος (von Athena gesagt) ist nach Kretschmer, Vas., S. 198 § 179 am Ende, eine volkstümliche attische Schöpfung. 75 Die Frage, ob die Schreibung mit Majuskel oder mit Minuskel zu wählen ist, wurde bereits einige Male zur Diskussion gestellt. Nachfolgend wird die Wiedergabe mit Minuskel nach den Angaben des Inschriftencorpus IG I3 beibehalten. Die Belege sind daselbst entsprechend im Index „Sermo poeticus“ (S. 1159) aufgefuhrt, nicht unter den Nomina propria (S. T055). Ebenso notiert das Corpus aber auch τρντογενής (S. 1165),

244

3. Kapitel

(daktyl.) Pentameter vor der Zäsur (in chronologischer Reihung): κορει: IG I3 632 (c. 510-500? v. Chr.; CEGI 215) Z. 4/5 [εύ]χσ[άμενος] κο[ρ]ει |[παι]δ[1 Διός μ]Εεγάλδ (Ζ. 3 [Άΰ]ενα[ίαι]) und I3 752 (c. 500-480? v. Chr.; CEG I 237) εύχσ[άμ]ενος κορε[ι π]αιδί Διός μεγάλδ (am Anfang: [Π]αλλάδ[ι]); κόράι (metrisch gleichwertig mit att. κορηι): I3 557 (c. 500-480? v. Chr.; CEG I 284; = Beleg Nr. 7) [ε]ύχσαμένε δέ κόραι (die übrigen Inschr. sind nicht erhalten; wir wissen also nicht, ob Διός irgendwo stand und ob der Bezug zu Athene verdeutlicht wurde). ß') Im jamb. Trim. (Beleg Nr. 7a): IG I3 732 (c. 500-480? v. Chr.; CEG I 229) Z. 3 ]ς κόραι (metrisch gleichwertig mit att. κορηι), offenbar eine Weihung an Athene. Ob der Rest ]ς zu Διό]ς zu ergänzen ist, wird in IG I3 gegenüber den früheren Editionen offen gelassen76. γ') Belege für κούρηι im Hexameter: - am Versende (die Verbindung Od. 2,433): IG I3 509 bis (c. 550? v. Chr.; CEG I 182) [Διός γλαυς>]0πιδι popει und I3 544 (c. 550? v. Chr.; CEG I 282) [Δ]ιό[ς] γ[λα]υροπιδι ρορει (es folgt πολ[ι]οχδι)77; - nach der Zäsur (die Verbindung z.B. II. 6,304): IG I3 618 (c. 520-510? v. Chr.; CEG 1 195) Z. 1 Διός κδρει (keine Kennzeichnungen von Athene)78. B') Nach 480 v. Chr. (das poet. Material ist spärlich): E) In altatt. Zeit begegnet nur ein einziger Beleg (Feld 4aA): κδρεν ,virginis statuam’ im nicht Tp- wie die Wörterbücher (Hinweise S. 256, δ’). - Threatte schreibt mit Bezug auf Athene im metrischen Kontext im 1. Band (S. 219, 3. Abschnitt, Z. 7) K- in Διός Κδρει (gegen D 6 = CEG I 195 mit k-; diese Inschr. ist hier unter γ'] am Ende aufgefuhrt), gibt diese Schreibung aber im 2. Band (Addenda S. 716) zugunsten von k(nach IG I3) auf oder lässt die Entscheidung offen. 76 [Διό]ς: Hansen (CEG) u. IG I2 590; vgl. Apparat IG I3. Jamb. Versmass nehmen wohl mit Recht an: Hiller von Gaertringen, IG I2 590; Peek, SEG 14,12 zu D 82; Hansen, CEG I 229 (Versende); Threatte II 716 Mitte. Darum ist aufzugeben die Auflösung [Διό]ς κούρά bei Kirchhoff, IG I1 s.p. 91,373109, u. v.Mess, S. 19f. 77 Ergänzt ς>ορ[6ι] (HexameterSchluss): IG I3 507 (c. 565? v. Chr.; CEG I 434) Z. 4/5 γλ|αυ[ρ]6πιδι ς>δρ[ει] und I3 508 (c. 562-558? v. Chr.; CEG 1 435) Z. 7/8 γλ[α|υ]ροπιδ[ι]

gÓp[Èi]. 78 Wie das Graff. Oxford 1966.1795 (< Beazley’s Gifts to the Ashmolean Museum 1912-1966 [Oxford 1967], S. 121 Nr. 465) [Δ]ιός κΟρηι (Va) zu deuten ist, ist mir nicht klar. Wenn κορηι (Ο = ου) gelesen, ergäbe dies eine epische Formel; wenn κορηι, dann eine iambische Folge oder Prosa. Es wird eine Weihung an Athene gemeint sein. Späte Belege verzeichnet Threatte II 716; ein weiterer recht früher Beleg für κούρος: CEG II 501 (c. 400/375 v. Chr.; IG II2 13081) [κ]ουρος (Anfang eines Hexameters).

poet, a

245

Hexameter IG I3 828 (c. 480-475? v. Chr.; CEG I 266; att. Alph. [Anni. 82]) Vs. 1. a’) Wortbedeutung: α') Auf die notierte Wortbedeutung dieser Inschr. verweist Hiller von Gaertringen IG I2 706 app.; „figure of a maiden“: Friedländer-Hoffleit, S. 120 Nr. 128; „statua femminile“: Lazzarinì, S. 105 oberi (η. 639). „the statue of the köre“, auf einem Kapitell angebracht, krönte nach Raubitschek, Ded., S. 262 (Nr. 229 am Ende), die Säule der Weihung. ß’) Prosa (Feld 4bH): Im Tempelschatz des Hekatompedos befand sich eine κόρε χρυσέ επί στέλες; in den traditiones (quaestorum Minervae) ist κόρε zuerst erhalten IG I3 319 (432/1 v. Chr., a, i; IG I2 258) Z. 18 (17). In den Übergabeurkunden des Parthenon ist verzeichnet eine κόρε έπ! στέλες κατάχρυσος, zuerst bezeugt IG I3 351 (422/1 v. Chr., μ ['], i; IG I2 280) Z. 11 (79). Vgl. IG I3, Index, S. 1104 (Prosa), s.v.79; auch LSJ p. 981, s.v. Gruppe VII („IG I2.372.86“ = IG I3 474 Z. 86). b') Wertung der Form: Ob in κόρεν unbesehen die att. dialektale Form zu erblicken ist, ist mehr als fraglich. Im Pentameter erscheinen zwei poet. Wörter80: ποντομέδ|[ον] und [χρ]υσοτρία[ι]ν’, die auf die Tradition weisen, der auch Pindar angehört. Das Lemma ποντομέδων begegnet zuerst an dieser Stelle dieser Inschrift, dann Pi. O. 6 (aufgefuhrt 468 v. Chr.) Vs. 103 (Vok.), dann Aischylos (+); s. LSJ s.v. Das Kompositum [χρ]υσοτρία[ι]ν’ hat mehrere, etwa gleichzeitige Bildungen mit dem Hinterglied -τρίαινα bei Pindar zur Seite (mehr s. unten)8182und begegnet hier, wie auch bei Aristoph. (s. unten), nur elidiert. Trotz dieses doppelten Bezugs zur chorlyr. Tradition hat der Verfasser - er ist mit Sicherheit ein Attiker82 - dieses carmen nicht die chorlyr. Form κόράν

79 Man müsste die Stellen suchen, κόρε ist nach IG I3 319 ferner erhalten (alle Inschr. internen Betreffnisses): I3 320 (431/0 v. .Chr., α; I2 259) Z. 26 (24); I3 322 (429/8 v. Chr., a; f 261) Z. 40 (36); I3 327 (420/19 v. Chr., a; f 2 6 6 ) Z. 2 9 (81); I3 3 2 9 (418/7 v. Chr., μ [']; I2 268 mit ML 76) Z. 6 (106); T 330 (417/6 v. Chr., μ [']; I2 269) Z. 20 (120). Ferner nach IG I3 351: f 353 (420/19 v. Chr., α; I2 282) Z. 58 (115); T 354 (419/8 v. Chr., μ [']; I2 283) Z. 77 (134). 80 „Two ceremonial epithets from cult poetry“: Friedländer-Hoffleit, S. 120 (Nr. 128). 81 Nach C. Trümpy, Vergleich, S. 68f., gehören die Belege für -τρίαινα aus Pindar, die wie andere Epitheta zu Poseidon bei Homer nicht belegt sind, zu einer Summe von Restbeständen aus einer alten, von Hom. unabhängigen, Tradition. 82 Dies beweist die typ. att. Verteilung von η/ά (άπαρχεν u. εν [s. anschliessend], aber αγρας). Der Verfasser verwendet das reine att. Alphabet. A u f den ersten Blick deuteten die zwei fehlenden Hauchzeichen in εν oi (so IG I3) auf litt, mixta (s. aber die Warnung

3. Kapitel

gewählt. Bedenken wir aber, dass κόρεν im Hexameter steht, also einer gewissen hexametrischen Sprache verpflichtet sein kann, so gehen wir nicht fehl, wenn wir κόρην als eine metrische Dublette zur Form κούρην einer bereits im 5. Jh. verbreiteten Hexametersprache zuweisen, aus der z.B. auch Empedokles aus Akragas schöpfte*83, κόρεν gehört somit zur

unten S. 437 mit Anm. 54). In enklit. oi (darum ist davor der Akut zu setzen) wird der Binnenhauch graphisch nicht bezeichnet ('), er erzeugt jedoch in der Wortgruppe durch Dissimilation einen sekundären (ephemeren) Lenis in £v (= ήν). Zum nicht bezeichneten Binnenhauch s. S. 448ff. (B2), auch B3 (S. 451). Zu dieser Stelle s. S. 445 mit Zusammenfassung (S. 453). (1) Empedokles, Frgm. B 117 Vs. 1 Diels-Kranz (Bd. 1, S. 359 = Anth. Gr. 9,569 Vs. 1) , sagt von sich selbst ήδη ... ποτ’ έγώ γενόμην κοΰρός τε κόρη τε. In seinem eigenen Dialekt hätte er in Prosa κώρος u. κώρά sagen müssen (zum Dehnungs-0 vgl. ThumbKieckers, S. 188 [unter Rhodos mit Gela u. Akragas] Pt. 6 u. S. 189 Pt. 12, b: in älterer Zeit mit ω, in jüngerer mit ου wiedergegeben). Die Verwendung der kurzvok. Akk.Pl. der ß-Stämme auf -ας teilt Empedokles mit Hesiod, Tyrtaios, mit dem hom. Hermeshymnos u.a., um nur die ältere hexametr. Dichtung aufzuführen; s. Troxler, S. 73ff.; C. Trümpy, Vergleich, S. 94 unten. Frgm. B 115 (ebenda S. 357) Vs. 6 μυρίας ώρας, vgl. aber auch den zurückgezogenen Akz. in der Ausgabe S. 309, B 2 Vs. 2 μέριμνας (VE) gegenüber S. 353, B 110 Vs. 7 μέριμνας (auch VE). Ein zusätzlicher (bei Troxler u. Trümpy nicht vermerkter), antiquarisch nicht ganz gesicherter, Beleg: A u f der Insel Salamis konnte man auf dem öffentl. G ra b m o m m e n t für die gefallenen Korinther IG I3 1143 (480/79? v. Chr.; CEG I 131; Meiggs-Lewis Nr. 24; korinth. Alph.) Vs. 3 (Hexam.) [Πέρσάς] lesen. Hiersche, S. lOOf., 108 Mitte, 129 Mitte, 134 Mitte, 141 oben, 160Z. 1. 83

2) D ie metr. Dubletten κόρη/κούρη sind bereits in den Elegien der Theognidea bezeugt: im Pentameter κούρην Vs. 1288, κόρη Vs. 1002 (VE); im Hexameter κοΰραι (Vok.) Vs. 15. κόρη geht vermutlich auf dor.-poet. κόρά zurück (S. 218 ß’ mit Exkurs); κοΰραι Διός kann einen chorlyr. Ursprung spiegeln (s. App. in der Ed. von Young, mit Verweis auf Pindar, der ein carmen erwähnt), also trotz ep. Reminiszenz (B 598; Bruchmann, S. 177) auch zu κουρά gehören (Pi. setzt 2x κόραι [O. 10,96; I. 6,74; Bruchmann, a.O.], das zum Lemma κόρά gehört: κόρα/κούρά sind metr. Varianten.). 3) Die Beurteilung von [Archilochos] Frgm. 322 West (Iambi et elegi Graeci I S. 103f.; viele sachliche Hinweise in der Ausgabe von Diehl3 [fase. 3] Frgm. 119 [120]) hängt von der zeitlichen und örtlichen Einordnung und der Zuweisung an einen Autor ab: Δήμητρος αγνής καί Κόρης (bis da ein jamb. Dimeter) τήν πανήγυριν σέβων (zum Metrum: West, Gr.Metre, S. 44). Die Kürze wäre fur Paros (Archilochos) auffällig (Bechtel, Dial., Ill 74 [mit Belegen]). Die att. Form überrascht (Richardson, Horn. Hymn to Demeter, Comm., S. 294 Mitte „very surprising“). West fuhrt in seiner Ausgabe das Frgm. unter den Pseudepigrapha auf, ohne Nennung eines möglichen Verfassers. Wer aber die 7 Wörter liest und von einer Zuweisung nichts weiss, müsste einen attischen Autor, sei es einen alten oder

jüngeren, vermuten und Κόρης in das Feld 4bG der Tabelle (2) einreihen. Es ist auffällig, dass davon 5 Wörter auf engstem Raum bei Eurip. Supp. 33f. u. 36 (jamb. Trimeter) erscheinen: προς άγναΐς έσχάραις δυοΐν θεαϊν 'Κόρης (dies ist die att. pros. Form) τε καί Δήμητρος, ... 'σέβουσα. 4) Auch im horn. Hymn, auf Demeter haben wir, deskriptiv betrachtet, die beiden metr. Dubletten: Vs. 439 ... κόρην Δημήτερος άγνής1 (gegenüber -ου- z.B. Vs. 333 εύώπιδα κούρην'). a) Dass in κόρην ein Attizismus anzunehmen ist, ist in höchstem Masse unwahrscheinlich. Einen solchen nimmt freilich O. Zumbach, S. 57f., an (zusammengefasst in der Summe der Attizismen, S. 62), mit Vorgängern; vgl. J. Humbert in seiner Edition (éd. Budé), Notice p. 38, und aufgezählt bei Richardson, a.O., S. 55. Auch Hiersche, S. 98 (auch zu oben 3)). Aber niemand ist auf die Idee gekommen, Αθηναία bei Pindar für einen Attizismus zu erklären und diese Ode Pindar abzusprechen (Anm. 64). Nach Förderer (bei Richardson, a.O., S. 55 Anm. 1) könnte das Paar κόρη/κούρη auch das Produkt einer Analogiebildung sein. Nach Richardson selbst (S. 55 Mitte u. 294 zu Vs. 439) ist die att. Form als Titel der Kore in Eleusis gewählt, was jedoch nicht einen att. Dichter erfordere, sondern auch einen ion. Verfasser zuliesse. Aber die att. metr. Inschriften zeigen, dass die ebenso einheimische Gottheit Athene nicht mit der att. Form κόρη, sondern durchgängig mit einer poet. Form (ep.) κούρη oder (dor.-poet.) κόρά geehrt wurde (S. 240, ΙΓ). Beim hom. Hymnos scheidet deshalb bei dieser Argumentation mit Sicherheit ein att. Dichter aus (eine andere Argumentation am Schluss dieses Abschnitts 4)). b) Zur Stelle selbst: Δημήτερος ist eine poet. Form (II.: 2x; Δήμητρος II. u. att.), ebenso ist άγνής in alter Zeit offenbar ausschliesslich in der Dichtung belegt (S. 207 Mitte, Pt. A 8 aaa', u. unten S. 256f.). Also ist auch in κόρην eine poet., nicht eine dialektale (z.B. att.) Grundlage zu vermuten. Ich frage: Warum sollte man nicht eine Umsetzung aus dor.-poet. κόράν annehmen dürfen, wobei die genau lokalisierte dialektale Basis von κόρά offen bleiben darf, da doch bereits im 7. Jh. mit einer panhellenischen Geltung der dor.-poet. Tradition zu rechnen ist. Δημήτερος entspricht in der dor.-poet. Tradition Δάμάτερος Pi. I. 7,4. άγνής hat eine Entsprechung in άγνδ,ς B. 15,54. c) Die Kore wurde bekanntlich nicht nur in Eleusis verehrt. Aufzählung der Kultorte: der Demeter: O. Kem, RE IV Sp. 2714-2748 (Thessalien ist Ausgangspunkt, also ein ά-Dialekt [Sp. 2714,lOff. u. 2748,36f.]; „wahrscheinlich“ nach W. Fauth, Kl. Pauly, Bd. 1,1460,42), F. Graf, N. Pauly, Bd. 3,423-425 (Abschnitt E mit Lit.); der Persephone/Kore: F. Bräuninger, RE XIX Sp. 959-972 (Verweis auf O. Kerns Artikel Demeter, Sp. 948,22f.), C. Sourvinou Inwood, N. Pauly, Bd. 9 Sp. 602, Abschnitt E (mit Lit. in Sp. 603) (archäol. gesicherte Kultschwerpunkte sind Korinth [VIF], Kyrene [c. 600a], etwas später Süditalien u. Sizilien). Die Heimat des κόρη-Kultcs vermutete bereits O. Kem, RE IV Sp. 2753,26ff. in der Peloponnes (öt-Dialekte!), von hier aus seien Kult u. Mythos auch nach Eleusis gelangt (Z. 29-31). Zu Demeter u. Kore s. Burkert, Gr.Rel.2, S. 245-248 (zu Kore ah S. 246). F. Graf, Kenner der eleusin. Mysterien, spricht (Gr.Myth, S. 28) von ,Demeter und ihrer Tochter „Kora ...“ ’, also von Κόρά mit -ä! Der orph. Hymnos Nr. 40 (Δήμητρος Έλευσινίας) preist Demeter selbst als κουροτρόφε κούρά' Z. 13 (Hexam.schluss); ά kann eine alte Tradition fortsetzen (auch

Forni 4a (der Tabelle 2; Kolonne A) und nicht zur Form 4b. Die Editoren

in Z. 17 erscheint ä in ίεροΰάλεΐς, hergestellt aus -αλλ-, Quandt S. 32* unten). d) Aus der literarischen Bezeugung darf ich anfuliren (vgl. Richardson, a.O., S. 75f.): Lasos V . Hermione, der in Athen unter den Tyrannen und nach ihrem Sturz wirkte und den Dithyrambos, eine chorlyr. Gattung, die sich immens ausdehnen sollte, etablierte (Lesky, Gesch.gr.Lit.3, S. 348 oben, und v.a. B. Zimmermann, Dithyrambos, S. 17, 32 [mit Anm. 2 ], 36, 39, 138), besingt Demeter und die Kora von Hermione (PMG 702): Δάμάτρα μέλπω Κόραν τε. Die Συβαρΐτις lässt, laut Philokleon bei Aristoph. (Vespae 1438; jamb. Trim.), im att. Kontext in ihrem Dialekt vai ταν Κόραν einfliessen und wurde vom athen. Publikum verstanden (zu solchen dor. Formen vgl. Kassel-Austin, PCG, Bd. 5, S. 159 Komm, zu Epikrates Frgm. 8 Vs. 2f.). Dass ein Lied in dor.-poet. Form auch in Athen möglich war, zeigt Eurip. im Chor Ph. 684-86 Περσέφασσα (statt strengatt. pros. Φερρέφαττα) καί φίλα 1 Δάμάτηρ ϋεά,' πάντων άνασσα (άνασσα folgt im hom. Dem.hymn. im anschliessenden Vs. 440). Dazu kommt, dass Persephone im Chor von Eurip. κουρά oder κόρα genannt wird (dies sind die analogen metr. Dubletten zu κούρη/κόρη im hom. Dem.hymn.): Hel. 1307 (τάς ...) κουράς, 1314 (ταν ...) κούρον; Ion 1085 (τάν ...) Κόράν (και Μάτέρα σεμνάν). e) Weitere Stützen: Der hom. Dem.hymn. bietet Δημήτηρ τιμάοχος (Vs. 268); r. ist (S. 217 mit Anm. 27) besprochen. Ich frage wieder: Ist dies nicht eine Teilepisierung von dor.-poet. Δάμάτηρ (...) τιμάοχος? τιμήοχος ist überhaupt nicht belegt. - Der Dem.hymn. zeigt ιϊυσίαισι (Vs. 368), was Zumbach (S. 59) wegen der Endung als Attizismus betrachtet. Doch ist pros. -Αισι in altatt. Inschr. erst spät und spärlich bezeugt, die Endung passt aber zur chorlyr. Tradition. Vermutlich ist dor.-poet. ύυσίΑισι nicht in ι}υσίηισι episiert worden^ da Ουσί(η) als Wort im Epos nicht vorkommt (LfgrE, Bd. 2, S. 1096). Richardson (a.O., S. 53 u. 275 z.St.) bestreitet, dass die Form die att. Urheberschaft des hom. Dem.hymnos beweise, und erinnert daran, dass Platon, Rep. 364 d 7, ιϊυέεσσι der II. 9,499 mit der Form Ουσίαισι zitiert (auch S. 125 App.). ύυσίΑισι des Dem.hymn. ist auch darum eine poet. Form anderer Herkunft. - έγρεμάχη des gleichen Hymnos setzt wohl poet, -ä voraus (zu S. 220 Mitte). Das Ergebnis wäre neu und überraschend. Akzeptiert man die Annahme des dor.-poet. Substrats, so käme, auf anderem W eg e, ein att. Verfasser wieder durchaus in Frage, oder vorsichtiger gesagt, so wäre ein solcher nicht auszuschliessen. 5) κόρη als metr. Dublette begegnet wohl auch bei Simonides (West, Bd. II, Index S. 273), im Pentameterschluss (ergänzt) Frgm, 3 West (Bd. II S. 115) Z. 11 ήϋ[κόμοιο] κόρ[ης], neben σσ in ύάλ]ασσαν Z. 12 und unkontrahiertem (aber mit Synizese zu lesendem) εο im Gen. έρέβεος Z. 7. Aber Simon, pflegte auch die andere Tradition: κόραι (Kasus?) PMG 519 fr. 5 (a) Z. 4 (bei Fatouros, Index, S. 209, unter Plur. eingereiht). 6 ) Bei Pindar ist κόρά gegenüber κούρά etwa doppelt so stark vertreten (17 : 8 ). Bei Bakchyl. (hier sind nur die eindeutig zu den ά-Formen zuweisbaren Sing.formen gerechnet) lautet das Verhältnis 6 : 4 (nach Fatouros, Index, a.O.). - Zu Erstbezeugungen s. oben allgemein ASaßß' (S. 207 unten).

poet, α

249

IG I entschieden gut, das Wort im Index zum Sermo poeticus (S. 1159) aufzuführen, und nicht (unter Prosa) im Index verborum (S. 1104), auch nicht unter S. 1055 (Index VI). Das Material ist auch in der Folgezeit dürftig. Erst c. 360 v. Chr. stossen wir in einem att. Grabepigramm zweimal auf κόρας (Akk.Pl.), das aber an beiden Stellen neben δισσάς mit poet, -σσ-, einmal im Hexameter, einmal im Pentameter, gesetzt ist: CEG II 526 (IG II2 12335; Piräus) (II) Z. 2 u. (Ill) Z. 7. Die Kürze des ö ist gesichert (- - 2x). Auch hier deckt sich die Form zwar mit der attischen, sie weist aber im Verbund mit -σσ- auf eine poetische Tradition und kann deshalb noch in dieser Zeit als eine metrische Dublette verstanden werden. A nnex (zu Γ): Die Auflösung von [χρ]υσοτρία[ι]ν’ nötigt zu einer Stellungnahme. Wenigstens der Pentameter sei an dieser Stelle - auch für die spätere Diskussion - ausgeschrieben (zu Ev oi s. Anm. 82): εν (seil, αγρόν) oi (seil. [Ναυ ?]λόχοι) ποντομέδ|[δν χρ]υσοτρία[ι]ν’ έ π ο ρ ε ν . Die elidierte Form ist ohne jeden Zweifel dem Subjekt gleichgestellt, also auf einen Nom. zurückzuführen. Die nachfolgende Auflösung geht mit Sicherheit nicht: χρυσοτρίαινε, die Hansen, CEG I, Index, S. 292, getroffen und zum Lemma χρυσοτρίαινος gezogen hat (ebenso nach ihm IG I3, Index, S. 1166, und vor ihm LSJ, p. 2011, s.v. χρυσοτρίαινος, ohne Nachtrag in den Suppl. 1968 u. 1996). Freilich gibt es den (hom.) Typus μητίετα, eine ursprüngliche Vokativform, die auch als Nom. verwendet werden kann (E. Risch, Kl. Sehr., S. 332ff. [< 1954]; H. Koller, Musik u. Dichtung ... , S. 194-197 Anm. 39 [in den hom. Hymnen sind die Vokative zahlreich]); aber eine Verallgemeinerung auf den Typus -ε (statt -ος) ist bedenklich. Vgl. auch unten VI. Zusammenfassung, vor 7., S. 270 (Prof. Dr. E. Risch), χρυσοτρίαινε ist nicht einsetzbar. Auch im Chorlied Ar. Eq. 559 ist die elidierte Form, aber als Vok., bezeugt. Ich schreibe wieder aus, auch für die spätere Diskussion: δευρ’ ελύ’ εις χορόν, ω χρυσοτρίαιν’, ω’ δελφίνων μεδέων Σουνιάρατε und davor (Vs. 551) 'ΊππΤ άναξ Πόσειδον. Wie in der Inschrift erscheint auch hier in der Umgebung die typ. att. Verteilung η/α. Ein Nom. -τριαίνης ist weder belegt, noch zu konjizieren (wie geschehen unter όρσο- u. χρυσό- bei LSJ); ebensowenig existiert ein Nom. -τρίαινας. Man sucht darum eine Parallelität etwa zum Typus άκερσεκόμης/-ός vergeblich. Pindar hat drei Lemmata: άγλαο-, εύρυ- (so überliefert, aber verbessert in εύ-), όρσο-, verteilt auf drei Kasusformen:

3. Kapitel

-ά (Nom.) 2x, -ä (Gen.) Ix u. -av (Akk.) 3x. Ein Vok. ist bei Pindar nicht belegt. Erst im 4. Jh. ist der Vok. χρυσοτρίαινε bezeugt (PMG 939 carm.adesp. [früher Arion zugewiesen], Vs. 2; Furley-Bremer II S. 377, Text 12.2, Z. 2)84, der den Nom. χρυσοτρίαινος ,der mit dem Golddreizack’ (Possessivkompositum) voraussetzt. Alle Komposita beziehen sich auf Poseidon. Die etym. Wörterbücher von Frisk u. Chantraine, auch Beekes, übergehen diese Bildungen, sowohl unter dem einzelnen Lemma als auch unter dem Simplex τρίαινα (f.). Die Übereinstimmungen von -τρίαινα / -τρίαιναν im Kompositum mit dem Simplex (fern.) τρίαινα / τρίαιναν sind frappant, -ä als Vok. wäre mit diesem Bezug problemlos, χρυσοτρΐαιν’ der Inschrift wirkt in Bezug auf die gesamte Bezeugung dieser Komposita alt. Wer sich an die Inschrift in Mantinea Διός | Κεραυνό, die auch dem 5. Jh. angehört, erinnert85 und die Würdigung durch H. Usener, Kl. Sehr., Bd. 4, S. 47Iff. „Keraunos“ (Rhein.Mus. 60,1905 S. Iff.), kürzer in: Göttemamen, S. 286ft, akzeptiert86, ist geneigt, auch an unserer Stelle der att. Inschr. in dieser Richtung eine Lösung zu suchen. Poseidons Dreizack war mit dem Donnerkeil des Zeus ursprünglich identisch (Usener, a.O., S. 49087), und κτύπος, der zum Donner gehört (vgl. die Stelle aus Aischylos Prom., die Usener, S. 472, zitiert [hierher Vs. 923]),

-ε ist auch durch die Verschreibung bei Tzetzes, Cod. B, die zu einem nicht bezeugten Wort führt, gestützt (PMG, S. 507 app.). Datierung: saec. IV a.C. ut videtur (Page); noch V a': Zimmermann, Dithyrambos, S. 144 mit Anm. 32 (wohl gegen Ende V) u. S. 124 Anm. 18 (d.h. [nach dem Kontext] wohl 5. Jh., 2. Hälfte). 85 IG V 2, 288; Schwyzer, D el .3 652 adn.; neuere Behandlungen: Lazzarini, S. 245 Nr. 495 (Va); Madeleine Jost, Sanctuaires et cultes d’Arcadie, Paris 1985 (Et. Péloponnésiennes, IX), S. 126 (mit richtiger Akzentuierung -auvö [vgl. die Deutung p. 269 „dieu-foudre“]), S. 269f. (falsch akzentuiert -αύνό [induziert durch die Form Κεραυνίό?]) mit der Notiz „un h a p a x digne d’ètre relevé“ (SEG 35,361); L. Dubois, Recherches sur le dialecte arcadien, Louvain-la-Neuve 1986, voi. 2, p. 117f. Text mit Deutung „Zeus-Foudre“ (zum Lemma Κεραυνός, voi. 3, ρ. [123]); voi. 3, p. 89, η. 1831 mit Parallele aus Rhegion.

Die wichtige Abhandlung von Usener wird auch von Ed. Schwyzer, Del.3, p. 17 in der adn. zur Nr. 55, herangezogen. - H. Wieland, Redaktor am Thes.ling.Lat. i.R., hatte in den frühen 1970er Jahren, als er einmal diese Inschrift erwähnte, angefugt, dass nach seiner Ansicht in der Verbindung ΰει (ο Ζ ευ ς ) Zeus selbst der Regen/das Wasser sei. 86

Am Erechtheion waren Öfihungen über dem Dreizackmal des Poseidon angebracht, die wohl durch eine Angleichung an das Blitzmal zu erklären sind (Μ. P. Nilsson, Gesch.d.gr.Rel., Bd. I 3/4 [1976], S. 72). 87

poet, α

251

gehört auch zu Poseidon: Pi, O. l,72f. βαρύκτυπον Εύτρίαιναν (überliefert εύρυ-; nachher φάνη, vgl. ελΰ’ bei Ar.) u. N. 4,86f. Όρσοτριαίνά' ... βαρυκτύπου . Der Anlass der Inschr. ist konkret: Der Fischer [Nau?]lochos weihte eine κόρη als Erstlingsgabe für die άγρα, den Fischfang, die/deri ihm der Meeresbeherrscher verschafft hatte. Der Meeresbeherrscher tat dies nicht als „der mit dem Golddreizack“, sondern als der „Golddreizack“ selbst, in Person, χρυσοτρίαινά ist das Determinativkompositum zum Simplex (ή) τ ρ ία ιν α , also selber auch femin. Geschlechts. Syntaktisch lässt sich χρυσοτρίαιν(ά) als prädikative Apposition (Subjektsprädikativ) zum Subjekt ποντομέδ|[δν] und zum Prädikat επορεν verstehen; übersetzt: ..., die (die άγρα) ih m der Meeresbeherrscher als der Golddreizack verschafft hatte. Die prädikative Apposition bezeichnet bekanntlich die momentane Eigenschaft des Subjektes im Augenblick der mit diesem verbundenen Tätigkeit. In dem Augenblick, als der Meeresbeherrscher die Beute verschaffte, war er als der Golddreizack in Erscheinung getreten. „Augenblicksgott“ nannte dieses Phänomen Usener (a.O. 482 oben, 496 Mitte; ausführlich, in: Göttemamen, S. 279ff. ), so von Zeus als κεραυνός, oder in anderer Ausdrucksweise: „Zeus in seiner Eigenschaft als Donnerkeil“ (a.O. [Kl.Schr.] S. 484 unten). Die Tätigkeit selbst ist punktuell, επορεν im Aorist8 8990. Mit dieser Deutung sind die formalen Probleme auf einen Schlag gelöst: χρυσοτρίαινά fern, ist, mit kurzem -ά gedeutet, normal91. oo

OQ

88 A a der ersten Stelle kann Εύτρίαιναν noch als fern. Subst. verstanden werden. Der breite Dreizack (εύ- haplologisch für εύρυ-) ist βαρύκτοπος ,dumpfdröhnend’ (βαρύς = gravis), der Gott als das tätige Instrument selbst. Im 4. Paian Pindars (Maehler II S. 24) sind (Vs. 41) die Götter Zeus und Ennosidas (= Poseidon, erweitert durch βαρύκτυπος), aufgenommen durch τοί (Vs. 42), von ihren tätigen Instrumenten κεραυνω τριόδοντί τε (Vs. 43) getrennt. Zur Stelle s. Kappel, Paian, S. 120f. Anm. 113 (mit weiteren Stellen zu βαρύκτυπος).

Der Begriff hat bis heute Bestand; s. Burkert, Gr.Rel.1, S. 23 Anm. 9 (besser verständlich als in Ed.2, S. 12f., Anm. 9). 89

Poseidon ist Herr u. Helfer der Fischer. Bei der Thunfischjagd, bei der auch die Dreizack-Harpune (τρίαινα) verwendet wird, resultiert der gewaltigste Fischfang (so [hier leicht verkürzt] W. Burkert, Gr.Rel.2, S. 214 mit Anm. 128; vgl. Μ. P. Nilsson, Gesch.d.gr.Rel., Bd. I3/4 [1976], S. 451). 90

Zur Bildung s. Frisk II 930; Chantraine, Dict.étym., S. 1136. Unklar nach Risch, Wb., S. 139 § 50, e). - Die zu χρυσοτρίαινά fern , gegebene Deutung gehört Prof. Dr. Emst Risch, von ihm mündlich geäussert; s. die kurze Zusammenfassung unten VI. Zusammenfassung, vor 7., S. 270. 91

3. Kapitel

Wie man sich die Epiphanie (ελιΤ) bei Aristoph. zu denken hat, ist schwer zu sagen: ,du, Golddreizack [in Person]’ oder ,du, mit dem Golddreizack’? In den „Wolken“ 566 ist der Gott von seinem Attribut durch den Kasus getrennt: τόν ... μεγασιϊενή τριαΐνης ταμίαν. Das Kompositum χρυσοτρίαινα lässt beide Deutungen zu (Determinativ-, f., und [sekundär] Possessivkompositum, m.9293). χρυσοτρίαινα kann die gleiche Bedeutung haben wie χρυσοτρίαινος (dieses nur Posses­ sivkomp.), das im 4. Jh. vorliegt; vgl. χρυσάωρ = χρυσάορος (LSJ; beide Formen nur mit der Bedeutung des Possessivkomp. ,ein goldenes Schwert habend = mit einem goldenen Schwert“ zu solchen Possessivkomp. s. Risch, Wb., § 68 a) u. b)). χρυσοτρίαιν’ ([χρ]υσοτρία[ι]ν’) der Inschr. ist als fern. Determinativkomp, (zu τρίαινα) zwin­ gend mit -a, bei Ar., etwa durch ein halbes Jahrhundert von der Inschr. getrennt, recht wahrscheinlich mit -a aufzulösen93 .

92 E. Rüedi, S. 48, denkt nur an diese zweite Möglichkeit. Für sie sind die Komposita Άγλαο-, Εύ- bei Pi. und χρ]υσό- dieser Inschr. „eindeutig possessiv“. Ebenso in der Übersicht, S. 46 unten (άγλαο- in der 3. Position ist verschrieben für χρ]υσό- der Inschr.; bei όρσο- [nicht aufgefiihrt] dachte sie, nach meiner Erinnerung, wegen -ρσ- an ein verbales Rektionskompositum).

= χρυσοτρίαινα die Inschr.: Kirchhoff, IG I 1 s.p. 179,3739 app. (Lolling liess sich bei der Herstellung des Epithetons vo n Heberdey u. Wilhelm leiten; entweder beabsichtigte der Verfasser des carmen den Nom. -a [neben επορεν] oder den Vok., in welchem Fall dann der Steinmetz irrtümlich επορεν statt επορες eingemeisselt hätte); Schulze, Kl.Schr.2, S. 656 (mit Verweis auf pind. όρσοτρίαινα); Meisterhans-Schwyzer3, S. 124 Pt. 23 (Nom. nach Art des späteren Epos); Schwyzer, Gr.Gramm. I, S. 560, ß] (eingeordnet [als att.] unter böot./nordwestgr. mask. S); Friedländer-Hoffleit, S. 121 Nr. 128 (mit Verweis auf Pi. όρσοτρίαινα u. z.B. W. Schulze, a.O.); Raubitschek, Ded., Index S. 539 (zur Nr. 229); Lazzarini, Index S. 346 (unter ποντομέδων [richtig mit -έ-, nicht -μήδων]) u. 350 s.v. (zur Nr. 639); Eve Rüedi, S. 48 (vgl. Titel b] u. die gesamte Einordnung); Threatte II 89 (eine nicht bezeugte Nom.form *όρσοτριαίνης [nach LSJ] sollte nicht erwähnt werden, s. oben). Aristoph.: = -a nach Scholion, publiziert von G. (= W.) Dindorf in seiner grossen Ar.-Ausgabe, tom. IV, pars II (Oxford 1838), S. 244 zu Vs. 556 (= 559 in der Edition, tom. I [1835] S. 159), übernommen von F. Dübner, Scholia Graeca in Ar., Paris 1842 (= Paris 1877), S. 54 zu Vs. 559; der Hinweis auch im Wörterbuch von Passow s.v. χρυσοτριαίνης; nach dem Scholion lemmatisiert bei Bruchmann, S. 199; Schulze, a.O. (zusammen mit der Inschr.); Schwyzer, Gr.Gramm. I, a.O. Z. 3 (zusammen mit der Inschr.); Έ. Rüedi, a.O. (ausdrücklich gegen LSJ, mit Bezug auf die Inschr. u. Pi.). = [-ε] Todd, Index s.v. χρυσοτρίαιν’; LSJ (-ε) zu -ος (p. 2011) s.v. χρυσοτρίαινος (erklärt mit Bezug auf Arion; dieses Frgm. jetzt frgm. adesp. IV®·, also jünger, und ungeklärter Örtlichkeit; Zitat oben). 93

poet, α

253

Wir wissen nicht, ob [Nau ?]lochos zuvor zu Poseidon gebetet hat. Im Chor bei Ar. ist das Kultische gegenwärtig. Die Rhythmik der Kult­ sprache war wohl eine andere als die des Daktylus. Für meine Ohren ist die Junktur ποντομέδ|[όν] v [χρ]υσοτρία[ι]ν’, die um die Zäsur (des Pen­ tameters) gruppiert ist (- - - - v - - - - ) , auffällig. Diese Gruppe könnte, nur um die Machbarkeit zu zeigen, aus fallenden Ionikem ( - - - - ) herausgelöst worden sein, z.B., zusammen mit dem Material aus Aristophanes: ω ποντόμεδον, χρυσοτρίαιν’, ιππι’ άναξ, Πόσειδον, oder besser mit initialen Majuskeln: ώ Ποντόμεδον, Χρυσοτρίαιν’, "Ιππι5, ’Άναξ, Πόσειδον Alle Vokative sind personell zu fassen: Du Meeres­ beherrscher! Du Golddreizack! Du Rössischer! Du Herrscher! Du Poseidon! Die Verse wären vier Ionici, der vierte anaklastisch. Die letzte Silbe wäre nur dann kurz, wenn der nächste Takt mit Vokal beginnt, z.B. mit der (jetzt) persönlichen Bitte des Fischers an seinen als Person gedachten Gott (man beachte die Imperative): άγραν πόρε, δεΰρ’ έ λ ϋ έ ... Dies setzte voraus, dass auch der Vokativ (nicht nur der Nominativ) zur Zeit der Inschrift als Χρυσοτρίαινά mit der Bedeutung ,du Golddreizack4 zu deuten wäre. Die Stelle bei Aristophanes wäre dann, lebendige alte Kultsprache vorausgesetzt, nicht nur recht wahrscheinlich, sondern mit Sicherheit mit -a (nicht mit -ε) und mit der genannten Bedeutung ,du Golddreizack4 aufzulösen. 2') κούρά (Feld 2C): κούρά ist als Vok. in später Orthographie im Paian des Sophokles belegt, inschr. erhalten in einer Aufzeichnung von c. 200/210 n. Chr. (SEG 28,225) und aufgeführt in Athen noch im Jahre 174/75 n. Chr., PMG 737 (b I), S. 381 oberste Zeile (= IG II2 4510 Z. 1; auch genannt bei Threatte II 716 [nach der Veröffentlichung in Hesperia Bd. 5]). Das Zeugnis gehört aber - es ist der berühmte Sophokles gemeint - mit anzupassender Schreibung κόρα (= κόρα) ins 5. Jh. v. Chr. (App. 2, S. 333, 336, u. App. 3 [ganz]). In ähnlichem Zusammenhang setzt Pindar κούράν (P. 3,39; Bruchmann, S. 165). Man beachte die ä, App. 2, S. 342, 348f., 354 Pkt. 6), 365 oben. Diese Bezeugung stützt die handschr. Überlieferung von κούρα im Drama (Feld 2F)94.

Zu κούρα im Drama vgl. Björck, a imp., S. 159 (-ου- ist nicht dialektaler Ionismus) mit dem Hinweis auf „homerisch-pindarische Wechselformen“, also Dubletten (S. 160). κούρά ist natürlich unter den nicht-attischen Längen wie κούρος unter den Homerismen der att. Trag, bei HofEmann-Debninner-Scherer, S. 109, nicht aufgeführt. Bei der Etikettierung von κούρος innerhalb der att. Trag, ist Vorsicht walten zu lassen. Die Markierung Homerismus ist nicht zwingend, da κούρος auch als maskuline 94

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3. Kapitel

III') Zu auffälligen Belegen im Drama: A') Feld IG (κόρά im Sprechvers): Aischylos Frgm. 174 N.2 Νηρήδων κόράν (am Versschluss eines vollständig überlieferten jamb. Trim.). Νηρήδων (dreisilbig) ist m i t att. Langdiphthong restituiert (s. Radt, anschliessend). Die Verszeile gibt keine Auskunft, ob weitere poet, ά oder nur att. η/ά Vorkommen. Auch die Datierung ist offen. Im inschr. Beleg Nr. 7a (im gleichen Versmass) ist die dor.-poet. ά-Form gesetzt, um das prosaisch wirkende κόρη zu vermeiden. Aristoph. Ach. 883 parodiert diese Stelle durch den Thebaner, ohne diese Form durch die böotische (d.i. κοράων) zu ersetzen (s. S. Radt, TrGF, Voi. 3, S. 289 App., und H. Troxler, S. 62 oben [„Tragödien-Dorismus“; Νηρηδών hier mit falschem Akzent; es gilt die 3. Dekl., nicht mask, nach der A-Dekl.]). Es ist denkbar, dass Aischylos selbst mit der dor.-poet. Form eine chorlyrische Vorlage aufnimmt und mit der ά-Lautung die dor.-poet. Tradition aufscheinen lässt, wie dies auch in den Belegen 7/7a der Fall ist. Die Stelle diskutiert Colvin, Dial, in Aristoph., S. 150, auch 179 unten. B’) Feld 4bG (κόρη): κόρη ist die normale Form im Dialogvers. Es ist kaum zu bezweifeln, dass das Drama der Form des att. Dialektes Aufnahme gewährt hat. Daran ändert auch nichts, dass κόρη durch Zusätze in die poet. Sphäre gehoben wird. Vgl. bei den drei Tragikern (η im Sprechvers, ä im Chor oder lyr.), v.a. Eurip.: Διός κόρη von Athene (A. u. E.; Bruchmann, S. 9) und Διός κόρά (A.) gegenüber τής Διός κόρης (Ε.) von Artemis (Bruchmarm, S. 47), ω κόρά Αάτοΰς (Ε.) gegenüber ih Λητούς κόρη (Ε.) oder Λητώά κόρη (S.) wieder von Artemis (Bruchmann, S. 47), τάν χρυσοστέφανον κόράν u. άρρητου κουράς gegenüber άρρητος κόρη von der Tochter der Demeter (E.; Bruchmann, S. 19 If.), ω κατ’ άντρα νύχια Νηρέως κόρη gegenüber ώ Νηρηί κόρά und τάς Νηρέως κούράς von Thetis (Ε.; Bruchmann, S. 159). - Belege im Chor (s im .) bei Ar. (neben dem typ. att. Wechsel ά/η oder nur att. η): formal eindeutig: κόρη Lys. 473 (Chorfuhrerin; ά/η wie im anschliessenden Chor); formal ambivalent: κόραι (... Λυδών) Nu. 600 (Chor [ά/η]; poet, ά nur noch im Theonym Άύάνά Vs. 602); συν ταΐσιν κόραις Ra. 445 (Chorführer [ά/η]; nur att. η im anschliessenden Chor). C) Feld 4aD (κόρη im Hexameter): κόραι (Vok.) Eur. Frgm. 18 N.2 (= TrGF Voi. 5.1, S. 164, F 17 + 18, (B): In der Umgebung [Nr. 17 Entsprechung zu dor.-poet. κούρο, gedeutet werden kann.

poet, ά

255

eingeschlossen] steht nur altes é in έτήτυμον). Der Vers wird von Ar. Pax 119 parodiert, die anderen Hexameter zeigen die typ. att. Verteilung von ò/η. κόραι gehört mindestens bei Aristoph. zu κόρη (und nicht zu κόρα). Auf Grund des metrischen Kontextes wird man die alte metr. Dublette der Hexametersprache anzunehmen haben; s. oben S. 246 mit Anm. 83. D') Feld 3G (κούρη [neben η] statt κούρά?): Γ) Aristoph. (Chor): Th. 1139 κούρην (es geht voraus Παλλάδα, also k. in Beziehung auf Athene). Die Herausgeber schreiben -ου- trotz -o- der Handschrift. Doch ist dies keine Konjektur, da die gleichzeitigen Inschr. (auch solche im ion. Einheitsalph.) das unechte ου auch mit O bezeichnen können. Hoffmann-Debrunner-Scherer (S. 122f. § 200) etikettieren (hier verkürzt) „ion.-ep.“. Aber es ist wohl kaum richtig, κούρην einfach der ep. Tradition zuzuweisen oder die Form sogar als lonismus zu betrachten. Es ist wohl besser, in η eine attisierte Endung zu dor.-poet. κούράν zu erblicken. Vgl. κουρά ... Ήαλλάς Pi. Ο. 13,65/66. Der optische Eindruck der Tabelle (2) legt nahe, dass im Drama das Feld 2G (neben att. η!) nur dämm leer blieb, weil die Belege attisiert wurden (—» 3G). Der dort angebrachte vertikale Pfeil soll diese Vermutung andeuten, hn Ergebnis verhält sich (attisiertes) κούρη (mit -η wie in att. κόρη) zu (dor.-poet.) κούρά wie att. κόρη zu (dor.-poet.) κόρά. 2') Eurip. (Dialogvers, jamb. Trim.): Hel. 1098 (von Aphrodite) 'κούρη Διώνης Κυπρί im Text (mit der Überlieferung [κόρη ist Konjektur]) bei R. Kannicht, Eur. Helena (Heidelberg 1969), Bd. 1, S. 166, u. Bd. 2 (Komm.), S. 274f.95. Kannicht weist daraufhin, dass die Genealogie bei Horn. E 370 bezeugt ist (Bruchmann, S. 94) und dass „in dem epischen Zitat die Wirkung der Erhabenheit erstrebt sein kann“. Doch fehlt an dieser Homer-Stelle das Lemma κούρη; dieses könnte jedoch mit der Form κούρά auf eine dor.-poet. Quelle weisen, z.B. in Cretici Κύπρι κούρά Διώνάς sim ? . Theokrit (17;36) hat Διώνάς πότνια κούρά (Nom., Hexam.schluss). 3') Der Vok. κοΰραι (Chor) kann zu κούρά oder κούρη gehören: κοΰραι Ar. Th. 102 (der Chorführer zu den Mädchen des Chors) ist wegen der ά in der Umgebung doch wohl recht sicher zu κούρά (Feld 2F) zu ziehen. Eur. Andr. 1227 steht κοΰραι mit -ου- (eines Teils der Überlieferung statt

κόρη der reco, im Budé- u. Oxford-Text; Björck, a imp., S. 248; aber die Lesung κούρη findet man auch bei Bruchmann, S. 58.

3. Kapitel

-ο-) in den Ausgaben, da metrisch nötig. Wegen η in der Umgebung wird die Form κοΰραι zu κούρη zu ziehen sein, aber als eine Avisierung von κούρά verstanden werden dürfen. Die Pluralform lässt diese Deutung ja ohnehin zu. E') Felder IF u. 2F: Γ) κόρα ist die normale Form im Chor, ich verweise auf die Indices. Es ist auffällig, dass diese Form im Chor bei Aristoph. nur zweimal vorkommt. Von Artemis (in der Umgebung vieler ä): Th. 114f. (der Chorführer) τάν ... κόραν. Von Athene: Th. 317 κόρά (Vok.) in der Umgebung vieler η (!) und ä nur noch im Namen der Gottheit Λάτοΰς (Vs. 321. Der Vok. κόραι [neben Νηρέος] Vs. 325 gehört vielleicht zu κόρά; vgl. oben B' [Bruchmann, S. 159]). 2') κούρά (gestützt durch den Paian des Sophokles; oben H'B'2' [S. 253]) ist im Drama doch gelegentlich bezeugt, oft bei Eurip. (s. Index), je einmal sonst: A. Th. 147 (ω Λάτογένεια κούρά), S. OC 180 (Vok., von Antigone), Ar. Th. 102 (Vok. κοΰραι); s. oben D'3'. 3') -Αισι(ν) neben ö im Chor (oder in Responsion mit dem Chor) bei Eurip. (Felder 1F/2F): κόραισι Ph. 660; Or. 1267 (ά Vs. 1270, a l., 1281 -Αισιν in πύλαισιν vor άκοαν); κού'ραισιν Hec. 462/63 neben vielen ά (vari, -αις im App.). In Dialogpartien ist nur κόραις bezeugt. Aussprache: -άισι(ν)? Weitere Frage: Wurde -Αις in der Umgebung von ά gleich ausgesprochen wie in der Umgebung von η? Vgl. 2. Kap., S. 144ff. mit Anm. 10, 14 (wo Verweis auf „Akten Berlin“, S. 332f. Anm. 117a [unter II) am Ende u. unter III]) u. Anm. 16. δ') Ιιαγνάι' (Beleg Nr. 10; Plazierung am Hex.schluss erschlossen, s. anschliessend): Es folgt (mit Beginn des Pentameters) τριτογ[ενεΐ]. Ιιαγνάι ist wegen dieses Epithetons auf Pallas Athene zu beziehen und nach ep. Usus am Ende des Hexameters plaziert, wie W. Peek zu Raubitschek, Ded. Nr. 115 (SEG 14, Seite 7), gezeigt hat. Ist τριτογ[ενεϊ] (nach vielen Parallelen) richtig ergänzt, liegt die att. Variante τριτογενής zu ep. τριτογένεια vor (vgl. Friedländer-Hoffleit, S. 118 oben; sie schreiben mit Majuskel T- wie Frisk, Chantraine u. andere Wörterbücher, auch Risch, Wb.), άγνάι, in der ά-Form, zeigt auch Aischylos Agam. 245 (Chor). Aischylos bietet ά-Formen im ganzen Singular (der Vok. fehlt) in 6 Belegen und nur ein einziges Mal αγνής. Soph, hat keine Zeugnisse, in denen zwischen ά und η entschieden werden müsste; Eurip. verwendet je einmal -ή u. -ης, aber keine ά-Formen. Nach dem Index von Fatouros ist kein Dativ (also weder -ài noch -fji) belegt, hayvai gehört wegen -ά- in die dor.-poet. Tradition, ist im Att. poet, wegen ά (A8aaß' [S. 207]) und

poet, α

257

durch älteres Vergleichsmaterial gestützt (A8bßa'[S. 209 oben]). hayvei, der ältere inschr. Beleg, IG I3 599 (c. 550/540? v. Chr.; CEG I 187) Z. 2, gehört wegen Äfteyä Z. 1 in die epische Tradition. Λΰέγει wird nach dem Rekonstruktionsversuch mit hayvei aufgenommen. Ein Homerismus, nicht ionische Verfasserschaft, ist anzunehmen; vgl. v. Mess, S. 12 Abschnitt 2 (übersehen von den Editoren IG I3 [und CEG]). Auch die Kasusform hayvei kann mit η-Lautung aus früherer Zeit nachgewiesen werden: Od. u 71 var.l. und Hes. op. 465; s. R Vivante, LfgrE, Bd. 1, Sp. 79 Z. 71 u. Sp. 80 Z. 17 u. 22. άγνός ist vor allem in der Dichtung (in älterer Zeit offenbar ausschliesslich) bezeugt und zuerst Beiwort von Gottheiten; s. LSJ s.v.; Frisk I S. 13; Chantraìne, Dictétym., S. 25; R Vivante, a.O., Sp. 80 unter B; vgl. Burkert, Gr.Rel.2, S. 36 oben, 125, 368 oben, 405ff. u. Index, S. 537 s.v.; Furley-Bremer II, Index, S. [411] s.v. (5 Stellen). - άγιος ist das pros. Wort; s. das Spektrum bei LSJ und vgl. C. Trümpy, Vergleich, S. 45 u. 54, S. 172f. Anm. 186; zur Bedeutung: Burkert, a.O., S. 36 u. 405ff. Die beiden att. inschr. Belege bezeugen die Beziehung von άγνή/άγνά auf Athene. Dies erstaunt an sich nicht, stellt aber gegenüber dem in Handbüchern nachgewiesenen Material wohl weniger eine Neuerung dar als vielmehr Erstbezeugungen anderer Traditionen (daktyl. Festland­ dichtung u. dor.-poet. Tradition). Auch in Beziehung auf Athene zeigt der Athener Lamprokles96, PMG Nr. 735 frgm. (a), in Hexametern zwei schöne Belege mit poet, ä: Παλλάδα ... πολεμάδόκον97 άγνάν παΐδα Διός μεγάλου ... (Page bezieht άγνάν wegen der Akzentuierung richtig auf Παλλάδα98, Fatouros [Index S. 5] auf παΐδα Διός). Die Plazierung von άγνάν im Vers kongruiert wieder mit ep. Zeugnissen aus der Odyssee, aber nicht die Wortverbindung.

Er ist Athener nach Lesky, Gesch. gr. Lit.3, S. 241 (u. 348). Vgl. H. Abert, RE XII, Sp. 586f., Lamprokles. 1). Bei Thumb-Kieckers (S. 220 Mitte) eingereiht im „Anhang: Dorische Kunstdichtung“ (S. 217ff.).

96

Das Epitheton ist natürlich positiv zu werten; vgl. B. Zimmermann, Dithyrambos, S. 82 Anm. 23. Die Form mit dor.-poet. ä findet sich auch Anth.Gr. 9,59 (Antipatros v. Thessalonike) Vs. 3 (Hexam.). - Ähnlich πολεμάτόκε als einzige auffällige ά-Form Orph.h. 32,10. Überall Beiwort von Athene. 97

Weitere Zeugnisse für άγνά/άγνή neben Παλλάς s. Bmchmann, S. 5 (Kaibel 850 Z. 3 = IG II2 3464 [IIP] Z. 11). 98

3. Kapitel

αγνά neben Διός κόρά ist in Beziehtang auf Athene bis jetzt nicht belegt (Zufall?). Aischylos Supp. 144/45 (Chor; Zeilenaufteilung nach West in der ed.Teubn. [1992]) setzt αγνά (im Versinnem) ... Διός κόρα mit Beziehung auf Artemis", was inhaltlich, aber nicht formal, zur Bezeugung in der Odyssee passt9 100. 9 ß) -à (Vok.m.) in χρυσοκόμά (Beleg Nr. 9); s. oben ldß (S. 221). γ) -àv (Gen.Pl.m.), Beleg Nr. 14, in der Verbindung δέμος Έρεχι3ειδά[ν] (-a- ist gesicherte Lesung, -o- scheidet aus), daktylisch, wohl vor der Zäsur eines Hexameters, bereits von Wilhelm, Öst.Jh. 3,1900 S. 98 adn. 6 (S. 84 in den Abh. [zit. oben S. 203 zur Nr. 14]) als Nachtrag zur gleichen Zeitschrift 2, 1899 S. 221ff. (genauer: zur S. 223) aufgeführt. Von B. Kock übersehen, mit Folgen für die Deutung (-öv ist wegen όρχεστδν auf der Dipylonkanne sicher nicht hieratische Bewahrung eines ältesten att. Lautstandes); auch bei Threatte 1234, b) (mit Bd. II, S. 95f.). Auch Έρεχΰειδών (mit normaler att. Endung) begegnet im Att. in Bezug auf das Volk aller Athener nur in Poesie. Vgl. oben A8aaß' (S. 207)101. Oben (S. 196f.) ist vermerkt, dass in der chorlyr. Poesie -ä (Gen.Sg.m.) und ~äv (Gen.Pl.m.f.) kombiniert auftreten. -αν auch bei Aischylos, z.B. Περσάν Pers. 643 u.a., Ατρείδαν Agam. 400. Έρεχάειδάν findet man auch bei Soph., Eurip. und Pindar (s. Tabelle [1]). Der Beleg Nr. 14 ist sicher jünger als Pindar; s. oben A8aßy' (S. 208 oben) und A8bßa' (S. 208f.). c) ä nur im Stamm: α) ΆΟάνΑις (Beleg Nr. lc): s. oben IIB5/6 (S. 199f.) und IIA2 (nicht boot.; S. 196); oben (IIIB) lcaa' (S. 217f.). ß) σιδάρεον (Beleg Nr. 11 auf winzigem Fragment, s. die Ausgaben): Peek, GV Nr. 2, ergänzt (vermerkt auch im App. IG I3 1142) als Beziehungswort μένος, vgl. II. 23,177 μένος ... σιδήρεον. Nach Hansen 99 Nach Bruchmaun (1893), S. 9 u. 47 s.v. κόρα, war die Zuweisung an Artemis oder Athene (seinerzeit) strittig. 100 Weiter hinten im Stück, Vs. 1030 (= Agam. Vs. 135 ed. Murray = Vs. 134 ed. West), erscheint die Verbindung Άρτεμις αγνά (an beiden Stellen im Chor), die in Άρτεμις άγνή Od. 5,123 = 18,202 (= 20,71 αγνή) - mit eindeutigem Bezug zur Gottheit und in eindeutiger Positionierung im Vers (überall VE) - Vorläufer hat. 101 In Prosa sind die Angehörigen der Tribus Έρεχϋηΐς (LSJ s.v. Έρεχϋεΐδαι) gemeint: IG II2 1165 (IIΓ Ζ ; Syll . 3 911, Dekret der Erechtheis) Z. 17/18 [Έρεχ]0εί|δαι.

poet, ä

259

(CEG I Nr. 1) gehört ö hierher, mit Verweisen auf ά in σίδάρος in Trimetern der Trag, (mit Vorbehalt genannt von Björck, a imp., S. 227 mit S. 244 Z. 1). Dagegen ist -η- literarisch überliefert; vgl. carmen anonymum bei Page, Epigr. (1975), S. 9 Nr. III (unter Simon.): [σιδερέόι] IG I3 501 AZ. 1 (c. 505 v. Chr.) und B Z. 2 (c. 455 v. Chr.).102 Zu σίδηρος (usw.) s. Chantraine, Dict.étym., S. 1002f. Der lokale Dorismus -ä- in σιδάρεοι der byzantin. Eisenmünzen bleibt bewusst erhalten; s. Björck, a imp., S. 69, und Hiersche, S. 168 Mitte (dämm eingeklammert in der Tabelle [1] unter Aristoph.); zu ö/η in der Trag., ebenda, S. 166, auch (bereits genannt) S. 227 und 244. Eurip. hat σίδηρος u. σίδάρος; s. Allen-Italie, Index., S. 573. - σιδάρεον ist in dieser Inschr. aus zwei Gründen poetisch: wegen ä (durch ältere dor.poet. Bezeugungen abgedeckt) und wegen der unterbliebenen Kontraktion (bei Eurip. sind die ά-haltigen Formen nicht kontrahiert, Index [Anm. 102] a.O.); s. oben A8aaß' (S. 207), A8ba u. ßa' (S. 208f.). γ) άπειρο (Beleg Nr. 12a; Hexam., vor der Zäsur) in der Verbindung oüdcxp δ ’ ά. πορτιτρόφδ. Vgl. II. z.B. 9,141 ούύαρ άρούρης. ήπείρου ist in der Od. gut belegt. Das Beiwort π. kommt auch im hom. Apollonhymnos vor (Vs. 21) ήπειρον πορτιτρόφον. Auch bei Bakchyl. 11,30 ist πορτιτρόφον belegt. Das Meiste wird in IG I3 503/04 (S. 493) zur Erklärung herangezogen. Vgl. auch LfgrE, Bd. 2, Sp. 928f. ήπειρος ist auch in att. Prosa inschr. bezeugt: έπείρδι IG I3 17 (451/50 v. Chr.; gern. Alph. [' durchgängig, EI; Σ im Titel]) Z. 16. Auch an dieser Stelle ist der unechte Diphthong mit EI geschrieben; s. oben S. 204 Pkt. 4) mit Anm. 7 (zu beiden Inschr.). Die Lautung άπ- gehört wegen ά in die chorlyr. Tradition und ist durch ältere solche Bezeugungen abgedeckt (vgl. Tabelle [1] mit A8aaß' [S. 207] u. A8ba u. ßa' [S. 208f.]) und hebt sich vom Alltag stärker ab als ep. ήπ-, das sich mit der att. Form deckt (oben A8by [S. 210]). άπ- ist, von offizieller Stelle sanktioniert; zusammen mit ά in πανΰάλες erscheint ά in der Inschr. ausschliesslich, s. anschliessend (δ] Abschnitt 3).

102 Μ. E. hindert nichts, da typisch epische Formen fehlen, auch wegen der zeitlichen Nähe zu Beleg Nr. 11, [σιδάρεοι] zu schreiben. Die Steine können gegenüber der literarischen Überlieferung Überraschungen bereithalten, vgl. die Belege Nr. 13a und 13b (weshalb in diesem carmen auch die Schreibung [ÄiiävuiövJ ins Auge gefasst werden könnte). Eurip. hat (Allen-Italie, Index, S. 573) σίδηρους, aber, wenn nicht kontrahiert, σιδάρεος, jedoch nicht σιδήρεος.

260

3. Kapitel

δ) πανΰδλές (Beleg Nr. 12b; Pentameter, vor der Zäsur; ä metrisch gesichert): Beiwort von όλβος, gesamtgriech. nur in der Poesie belegbar; s. oben A8aaoi (S. 207 Mitte). Aus alter Zeit ist in diesem Lemma bisher nur die öi-Form bezeugt, etwa gleichzeitig Bakchyl. 13 Vs. 69 πανΰδλέων (aber -ιΐάλ- Vs. 229 πανθάλής: Maehler, p. XXII unten; also anders als in der Inschr.). πανΰηλής mit -η- begegnet erst bei Antipatros V. Thessalonike, Anth. Gr. 9,282 Vs. 6 (auch vor der Pentam.zäsur); s. LSJ s.v. παννΊηλής. Altbezeugt ist das Nebeneinander von δ/η in νεοϋηλής/νεοάάλής (s. LSJ s.v.; z.B. II. u. Pi.). Nur -η -: έ π ι ϋ η λ ή ς (seit II.); nur -δ-: εύΰδλής (LSJ s.v. mit der Etikette „Dor.Adj.“: Pi., B., E., Ar.)103. Nur Hesych verzeichnet άγλαούηλές (LSJ). Ein neuer Beleg Orph.h. 40,17 ίεροΰδλεΐς (restituiert aus -αλλ-; Quandt, S. 32* unten), nachgetragen LSJ Suppl. p. 156 (als Korrektur zu p. 821 unter -ύαλλ-). - Material bei Kretschmer-Locker, S. 235 rechts unten u. S. 234 (ίμερο- u. ίοΰδλής sind im 3. Jh. V. Chr. bezeugt [LSJ]). Zu έριΰηλής ( a l.) s. Frisk I 650 oben; mehr bei Chantraine, Dict.étym., S. 240 rechts unten u. S. 421, 2. Abschnitt (Bemerkung zur Gesamtheit des Wortartikels θάλλω) „groupe de termes surtout poétiques“. Zu den Bildungen s. noch Quandt (in seiner Ausgabe der orph. Hymn.), S. 40* Pt. 9. Zu 0ηλ-/ύάλ-: Schwyzer, Gr.Gramm. 1720. Zeugnisse sind auch oben in Anm. 24 verzeichnet. Die Belege 12a/b gehören zu einem carmen, dessen δ-Formen durch eine offizielle Stelle sanktioniert sind. Die Reste des Steins C (480-470? V. Chr. [IG]) enthalten keine Belege für att. η < ä. Die anderen, etwa gleichzeitigen, carmina auf den andern Steinen zeigen solche η: lapis A I (p.p. 480a) άρετε[, II (c. 480-470a) αιχμεν u. στεσαμ (neben att. δ in βίδι, also mit dem typ. att. Wechsel von η/δ), lapis B (480-470?3) νέσόι (die Inschr. werden nach SEG 60,108 in die Spanne 490-479 gesetzt, nach ebenda [S. 38] sogar den Jahren 480/479 zugewiesen). Sonst ist att. η (oder δ/η) neben poet, δ gut belegt; s. die Tabelle (1). ε) [Ιιελλάνόν] (Beleg Nr. 13b; Pentam., vor der Zäsur) handschriftlich überliefert; s. Hansen, CEG I Nr. 4. Bereits (mit enger Bedeutung) in der Ilias belegt (2,684), dort auch Πανέλληνας (2,530); zu beiden Wörtern s.

-ä- ist auch Anth.Gr. 9,247 (Philippos v. Thessalonike) Z. 1 (neben η in der Umgebung) überliefert und mit Vorteil nicht durch eine Konjektur zu beseitigen. Vgl. die Situation der Überlieferung der Belege 13a/b (Inschr. u. Anth. Gr.).

poet. &

261

E. Rüedi, S. 103f. Dazu allgemein Frisk I 4981; Chantraine, Dict.étym., S. 3401; B. Mader, in: LfgrE, Bd. 2, Sp. 557. Das Lemma ist mit dor.poet. ä längstens belegt, s. Tabelle (1) (mit oben A8bßa' [S. 2081]), und wirkt in Attika nur wegen dieses ä poetisch (s. oben A8aaß' [S. 207]), da sich die Form mit -η-, die im Epos vorkommt, lautlich mit der attischen deckt (s. oben A8by [S. 210]). In Prosa steht -η-, vgl. aus Inschr.: Ιιέλλενας IG I3 78 (c. 435 v. Chr. [1. Kap., Anm. 110]; Frgm. aus Eleusis) Z. 25; ebenda Z. 44 Ιιελλένδν. Dazu im Adj. έλληνικός, ebenda Z. 30/31 1ιε|[λ]λενικεσιν (so nach IG I3, Index, S. 1034, s.v. Ελλάς), έλληνοταμίας: I3 34 (448/47 v. Chr.) Z. 20 1ιελλενοταμίά[σι]; I3 270 (442/41 v. Chr.) Z. 2 Ιιελλενοταμίας (Nom.); u.a. hn Att. Reich (Frgm. des Münzdekrets [IG I3 1453], c. 449/48 v. Chr.): Frgm. A (Syme) Z. 3 [—έ]λληνο[ταμι—], B (Kos; att. Alph., 5) Z. 3 hoi] δέ 1ελλενοταμ[ίαι]. Vgl. IG I3, Index, S. 1086; zur Institution: Thuk. 1,96. C. D e u tu n g : Nach der gegebenen Darstellung ist die chorlyrische Herkunft dieser poet, ä unbestreitbar, v. Mess (1898) hatte (S. 21) den sprachlichen Sachverhalt im Ganzen richtig gedeutet. Er spricht von poetischen Formen mit ä, die der att. Alltagssprache nicht angehört hätten und so „epigrammatis colorem poeticum atque graviorem adderent“; solche Formen seien v. a. in Göttemamen und in deren Epitheta angewendet worden, also bei Göttern, die bekanntlich oft „in carminibus lyricis“ gepriesen worden seien; die „poesis lyrica“ (er meint die Chorlyrik) habe, wie auch aus den Anfängen der Tragödie erschlossen werden dürfe, in jener alten Zeit in hohem Ansehen gestanden, in der Weise, dass auch „formae Doricae“ von den Athenern „in versiculos dactylicos“ aufgenommen worden seien. Fast gleichzeitig hatte A. Wilhelm (Öst.Jh. 2,1899 S. 222f.) von den Belegen 13a/b gesagt, sie würden „wertvolle Beweise, dass das attische Epigramm auch schon im fünften Jahrhunderte nicht verschmäht hat, durch Abtönung des Vocalismus, wie sie der Lyrik geläufig war, feierlichere Klänge zu erzielen.“ (es folgen die Belege 4, 8, 3 u. [im Nachtrag] 14). Wir dürfen mit Wilamowitz heute sagen: Schon im 6. Jahrhundert, aber (die von ihm am Anfang dieses 3. Kap. zu CEG I 302 geäusserte Feststellung modifizierend) mehr als eine Generation vor Thespis! Tatsächlich sind in att. inschr. carmina die folgenden ä-Lautungen chorlyrischer Herkunft zuerst bezeugt: -ä (Gen.Sg.m.) in [Λ]άτ[οϊ]δά

3. Kapitel

(Beleg lb, wenn die -ä aus Alkman angezweifelt werden), ΆΰάνΑις (le: -ä- des Stammes), άνο|[ρέ]άν (2), έγρεμάχαι (3), Άΰάναίαι (4), έφεμοσύνάι (5), φρασμοσύναι (8), [hi7t7r]oaüvä|i] (13a, sofern boot, hιποσύνάν nicht der chorlyr. Tradition zuzuweisen ist); dazu etwa gleichzeitig wie die übrige Bezeugung: κόραι (7, 7a), πανΰάλες (12b). Zwei Wortverbindungen im Vokativ spiegeln möglicherweise die Kultsprache und verbürgen vielleicht höchstes Alter: πότνι Αύάνα (6) und Χρυσοκόμάπολ[λον (9)104. Dazu kommt (in Prosa der Figur beigefügt) Θαλΐά (0) auf der Francois-Vase bekannter Herkunft (ältestkorinthischer Hymnos). Inakzeptabel ist (nach Vorgängern, die bei Hiersche, S. 147f., genannt sind) die Beurteilung von B. Kock (1910 [s. Lit.verz.], 3. Kap., S. 29ff. [ältestatt. ä sei hieratisch bewahrt105]); denn er deutet innerattisch und

Die zwei Stichwörter (Kultsprache? - höchstes Alter?) fuhren zu neuen Problemen, die ich nicht lösen kann. Waren Elemente der Kultsprache auch bei den Attikem dorisch und damit im attischen Kontext poetisch? Hätte sich πότνι ’A d& vä, wenn in dieser Form bereits im Myken. und somit in vordorischer Zeit existent, auf dem Gebiet, wo sich ά später nicht zu η entwickelt hatte, also in diesem Fall auf dem späteren dor. Gebiet, erhalten und so den Weg in die att. Kultsprache gefunden? Àitévà in der Verbindung άνασσ’ Aitövä ist wegen nicht-att. -oo- importiert (woher? Belege S. 235 oben). Zu Άπολλον (in Χρυσδκδμάπδλ[λδν): -δ- ist in -πδλ- nach Ausweis der Hand­ bücher nicht dor., da in diesem Dialekt ’Άπελλον bezeugt ist. -ö- in -πδλ- ist nach J. Schmidt (bei Frisk I 124) durch „Vokalharmonie“ im Vokativ entstanden (s. auch App. 2, S- 348f.). In der Junktur unserer Inschrift (die bisher so nicht gedeutet wurde) wäre das Ergebnis mehr als hörbar: Um ä sind je zwei δ gruppiert. War die von J. Schmidt angenommene Entwicklung u.U. auch im Dor., wenn auch nur isoliert in dieser oder in ähnlichen Verbindungen, möglich? S. auch S. 211 zu Beleg Nr. 9 (vor 9)). 4

105 Ausführlicher: B. Kock beginnt mit den Wörtern Αΰαναία (die belegte Form im Dat. -ài) und Αΰάνα (S. 30 oben [in dieser Darstellung die Belege Nr. 4 u. 6 J), diese gehörten einer älteren Sprache der Attiker an („antiquiori Atticorum linguae“ [S. 31, 3. Abschnitt, Z. 2-3]), sie seien (gleich hernach {a n tiq u io ri wird zu a n tiq u issim is gesteigert]) „ex antiquissimis temporibus servatas“ (bewahrt); sim . S. 32 oben. Die Bewahrung gerade in solchen Wörtern sei hieratisch („in rebus divinis“ hier mit diesem Wort wiedergegeben). Kock begründet: „Nam omnes gentes in eo sermone, quo in rebus divinis utuntur, vetusta nomina quamvis ab ipsorum sermone aliena solent tenere“ (vielleicht ist in diesem Credo von Belang, dass sich B. Kock zum katholischen Glauben bekennt [S. 47] und er so seiner Kirche dienen wollte). Gleich hernach: „in vetustis formulis“ und (wieder „in rebus divinis“) „Atque in tragoedia, quae in rebus divinis habenda est, vetustissimae voces suum habent locum“. Auch der Ausdruck „vetustatis speciem“ wird wiederholt (S. 32 letzte Zeile u. S. 34 Z. 2). - Doch es gibt Importe: Θαλΐά (Beleg Nr. 0, Fran9 0 is-Va.se) ist korinthisch. Aifdvä in der Verbindung

poet, α

263

leugnet damit den alten Übergang von ä > η, zudem hat er Wilhelms Nachtrag übersehen, der seine These widerlegt (dor.-poet. ä in Έρεχιϊειδδ[ν] ist nicht bewahrtes ältestatt. ä wegen ω in όρχεστον [= -ών] der Dipylonkanne [S. 395 mit Anm. 2]). Diese Deutung des ä rief schnell heftige Kritik hervor. P. Kretschmer (Gioita 4,1913 S. 326) verlangt, dass es dazu eine schriftliche Tradition geben müsste, aber eine urattische Literatur existiere nicht (genannt und ausgeschrieben von C.D. Buck; s. anschliessend [es ist die Seite 134], ebenso bei Björck, a imp., S. 219 oben). Die Linie v.Mess/Wilhelm vertritt - ausdrücklich gegen Kock und Wilamowitz - C.D. Buck, in: Άντίδωρον J. Wackemagel (1923), S. . 134-136 (diese Seiten, die nicht den Anfang des Aufsatzes markieren, wurden offenbar meistenteils übersehen; Buck betont die internationale [„international“], er meint: panhellenische, Geltung der Chorlyrik, deren ä durch die meisten Dialekte abgestützt sei, und spricht von den internationalen Oden des Simon., Pi. u. B.; nur darum habe dieses ä gravitas und splendor erlangt, weil es in dieser panhellenischen Literatur verwendet worden sei). Gegen die ,Partisanen eines „altattischen“ Alpha impurum1wandte sich vehement G. Björck (a imp.; 1950) S. 133-135 u. 201f. (anhand des Kronzeugnisses Aduvä); programmatisch, S. 37 Mitte; gegen Schwyzer, S. 212 Anm. 1 (vgl. S. 12 oben); indirekt gegen B. Kock, S. 218f. Gleichzeitig (1950) ablehnend auch M. Leumann, Hom.W., S. 20 ([das ä in der Tragödie stammt aus der Chorlyrik] gegen Mahlow u. indirekt gegen Schwyzer, Gr. Gramm. I S. 111). Ablehnend auch Hiersche, Grundzüge (1970), S. 147f. (gegen ältere Vertreter dieser Theorie, auch gegen Mahlow), S. 150f. (zu Άΰάνά), vgl. S. 140 (überregionale Dichter-Koine der Chorlyrik). IV. Weitere Überlegungen zu CEG I 302: 1) Ergänzungsvorschlag zu Vs. 4. Durch die Rückdatierung ins Jahr (c.) 566/65 v. Chr. (2. Kap.)

ανασσ’ Άθάνα ist wegen -σσ- importiert. Der L ok. ,in Athen 1 müsste mit hieratischer Bewahrung des ältestatt. ct in historischer Zeit Άθάνάσι lauten; aber es heisst (nach dem Wandel von ä > η) Άθήνησι. ΆθάνΑις ,fur Athen 1 (Beleg Nr. 1 c/d, der B. Kock noch nicht bekannt war) ist dor.-poet. (hieraus festlandepisch, in Athen selbst geschaffen [nach έν]: Άθήνηις Ilias B {549}). Αθηναία ist die spezifisch attische Form mit der typ. att. Verteilung von η/ä; Άθηναίη ist ion., Άθαναίά ist die Form der üDialekte (aber nicht auch attisch hieratisch), κόρη (Κόρη) ist auch Bezeichnung der Gottheit Αθηναία. Wenn es nach B. Kock ginge, so müsste es κόρα (Kopä) geben. Aber in att. Prosa heisst es nie κόρα (Kopä) (ältestatt. *κόρρα wurde, mit dem Wandel von ά > η, zu *κόρρη; -η blieb nach dem Fortfall des p). Darum sind B. Kocks Kronzeugen, nämlich Άθάνα und Άθαναίά, anders zu beurteilen.

264

3. Kapitel

scheint es nötig, einige Gedanken zur Zeile 4 (wie fixiert in CEG u. IG I3 1469) vorzutragen. Ein Blick in LSJ zeigt, dass έλαύνω (p. 529, rechte Sp. oben, Gruppe lc) mit δρόμον, einer Ortsangabe im Akk., erweitert sein kann106, δρόμον ergäbe einen geeigneten Versschluss. Es fehlen davor drei Silben der Quantitäten - * -, wobei das Wort mit einem einfachen Konsonanten (evtl, mit Muta cum Liquida) einsetzen muss: ho [συντραφες | δρόμον,] (mit Zäsur in der Mitte des Verses vor ho, wie im Vs. 3). Die höchstens neun zulässigen Buchstaben in der Lücke von B (s. Ebert, S. 42 oben [mit W. Peek], vgl. Hansen, CEG 1 302 am Ende, und v.a. IG I3 1469) wären mit συντραφές erschöpft. Aus Platzgründen müsste δρόμον als einziges Wort auf der Seite C plaziert gewesen sein (was nach IG I3 möglich ist). Steht ausgerechnet δρόμον an dieser Stelle, ist es, wie mir scheint, nur sinnvoll, wenn das Monument einmal nach dem physischen Dromos orientiert gewesen ist. Wir kommen damit auf die Akropolis von Athen, für welche Stadt ein Dromos bezeugt ist. Ausserdem darf man annehmen, dass Alkmeonides in Athen gesiegt hat. Ein δρόμος ist aus einer offiz. Weihinschrift der gleichen Zeit, IG I3 507 (c. 565? v. Chr.; D 326; CEG 1434; die Inschr. enthält Koppa), bekannt. Vgl. IG I3 508 (c. 562 od. 558? v. Chr.; D 327; CEG 1435); zu δρόμος s. Raubitschek, Ded. S. 352f. u. 356; Lewis (a l.) , I3 508 comm. (δρ. mit konkreter Wortbedeutung „de curriculo ipso (,Laufbahn‘) “); zu ϊππιος (ιππικός: hergestellt in I3 597) δρόμος, Raubitschek, a.O., S. 339 oben (mit IG I3 597). Eine Weihung für Athena drängt sich auf, vgl. IG I3 509 bis mit adn. (Ded., S. 358; CEG I 182). Wir haben somit zwei Weihungen des Alkmeonides anzunehmen, eine (nicht erhaltene, aber primär zu fordernde) auf der Akropolis von Athen107 und eine erhaltene im Ptoion. Der συντραφείς ([-ει-, unecht, in jüngerer Orthographie; alt -£-] besser als σύντροφος) ist der Wagenlenker, aufgewachsen zusammen mit

Die Gruppe lc enthält intransitiv verwendetes έλαύνω. Für δρόμον („acc. loci“) wird Ar. Nu. 28 aufgefuhrt; jedoch muss der Vers 25 gemeint sein (die Verse 28 u. 29 zeigen die Pluralform δρόμους in anderer Verwendung), „intrans.“ heisst nach der Darstellung des Wortartikels seil, ’ίππους sim . Dieses s e i l entfallt für diese Stelle dieser Inschrift wegen Ιιάς (das [hjutotxn aufnimmt). Eine Ortsangabe bedeutet, dass δρόμον mit konkretem Wortsinn, aufzufassen ist, nicht ,L a u f, sondern ,Laufbahn1, präziser: Rosselaufbahn (eingebaut in diesen Satz: ,über die / auf der Rosselaufbahn1). 106

107

Vgl. Ducat, S. 248 oben.

poet, α

265

AUoneonides land mit der Rosselenkerkunst (seil, ίπποσύνάι108; vgl. allgemein Platon, Nomoi 752 c [hier Anm. 109]). συν- (statt χσυν-) ist in der att. Dichtung möglich109. Eventuell ist -ύραφ- mit Hauchassimilation zu schreiben. Wir dürfen für den Wagenlenker die att. Namensform Κνοπι[άδε]ς (mit -η]ς) einsetzen, wie bereits Schächter (1994), S. 292 oben u. 299 mit Anm. 39, auf Grund des att. Dialektes des carmen angeregt hat (SEG 44,18). Vgl. dazu auch Θέβάδες mit att. -ης IG l3 647 Z. 3 (aus dieser Inschr. stammt der Beleg Nr. 4), bei Bechtel, HP 560, unter „Neue Ethnika als Personennamen“ eingereiht. Bechtel nennt auf der gleichen Seite einen ΑΟάνάδάς aus Megara. Auf att. Verlustlisten erscheinen zwei Namensträger Άΰενάδες (IG I3, Index, S. 999). Das heisst, dass die Eltern ihrem Kind nach der Geburt in Megara die Namensform mit dem doppelten ä, in Athen aber diejenige mit dem doppelten η gaben110. 2) Zwei Dedikationsorte verlangen angepasste carmina! Von der gege­ benen Zeile (1) auf dem Ptoion (hier vereinfacht notiert) Φοίβο μέν είμ’ άγαλμαν Λάτο'ΐδά καλόν (29 Buchstaben) wären Φοίβο und Λάτο'ΐδά zu ersetzen. Die hier folgenden Vorschläge sollen nur die Machbarkeit auf­ zeigen (die Zäsuren wie in der Vorlage; Beispiele für dor.-poet. ά a l. nach der oben gegebenen Liste): a) Nur diese beiden Wörter sind ersetzt: a ) QÓ ράς

μέν είμ’ άγαλμα'' Τρΐτογενδς καλόν (32 Buchstaben). Koppa mit Majuskel geschrieben! Τρΐτογενθς würde sich mit Λάτο'ΐδά, mit dieser Prosodie gemessen, decken, für welches Wort in ältester Zeit nur die viersilbige Messung bezeugt ist (s. oben S. 198f„ Pkt. 3). T-, mit

108 „Rosselenkerkunst“·. treffend Frisk I 734 Z. 5; ,Kunst zu reiten, Fähigkeit mit Pferden umzugehen’: Wyss, S. 23. 109 Im 6 . Jh. ist metr. συν- fremdbestimmt; s. 1. Kap., IBla. συν- passt in die dor.-poet. Tradition; s. 1. Kap., a.O., u. IIIB2 z.St. (Beleg Nr. [10]) mit Parallelen aus jamb. Trim. - Platon Nomoi 752 c έως oi γευσάμενοι παΐδες των νόμων καί συντραφέντες τκανως συνήύεις τε αύτοΐς γενόμενοι ... (2χ ξυν- nach der Ausgabe von C.F. Hermann; Kerschensteiner, MSS 1,1952, S. 37 [Nachdruck S. 35 oben]). Aus pros. Inschr.: SEG 37,1010 (Balikesir [byz. Pteleai]; 209 v. Chr.) Z . 2 1/2 συντε|[ΰρα]μμένον und SEG 39,1243 (Klaros; Ehrendekret ihr Ptolemaios; c. 130-110 v. Chr.) Col. I Z. 3/4 τοΐς καλλίσ|τοις συντρέφων μαΰήμασιν. Mehr s. LSJ s.v. συντρέφω, Gruppe II 1-3. - Die Ergänzung ho [σύντροφος |. δρόμον] wäre aus semasiologischen Gründen ungünstig, überdies störten die zu vielen o. 110 v. Mess, S. 18 Anm. 2, nimmt an, dass der Künstler seinen Namen an den att. Dialekt angeglichen habe.

3. Kapitel

Majuskel geschrieben (s. S. 256 unten), passt zu Λ- in Λάτοΐδά. Auf Z. 5 erscheint Παλάδος. Der Dat. Παλάδι Τρΐτογενει (τρ bildet keine Position) ist eine gut bezeugte Verbindung; s. Hansen, CEG 1 276 adn., mit Index, S. 290; IG I3, Index, S. 1165. Tp. erscheint neben dor.-poet. ä in hayvai, Beleg Nr. 10. ,,[D]ie echtgeborene, rechtbürtige Tochter (des Zeus)“ (zu dieser Wortbedeutung s. Kretschmer, bei Frisk II 934 Mitte; die Längung des ΐ ist somit durch metrische Dehnung erklärbar) würde zu „dem von der Leto Geborenen“ passen, (,)όράς ohne Διάς ist möglich; s. oben S. 241. Vor 480 v. Chr. wird die att. Form κόρη in inschr. att. carmina gemieden (S. 240 ΙΓ). Qöpäg wäre auf der gleichen Zeile mit Ί ρ ϊ τ ο γ ε ν ο ς vereint, wie viel später, auch am Anfang des Gedichts, aber in umgekehrter Folge, bei Antipatros v. Sidon, Anth.Gr. 6,10 Vs. 1 'Τριτογενές, ..., Διός ... κούρά' im Hexameter, κόράς ... Παλλάδος sind auf engstem Raum beisammen Eurip. Tr. 561 (Chor). ß) καλόν an den Anfang gesetzt (29 Buchstaben): καλόν μέν είμ’ άγαλμαντές Διός ζΐόράς (reine Iamben). Vgl. die Ergänzung Διό]ς κόράι zu Beleg Nr. 7a (S. 244 mit Anm. 76). Διός κόρη ist gut belegt; Bruchmann, S. 9, z.B. ή Διός κόρη Eurip. Ion 21 (jamb.Trim., VE). b) Weitergehende Änderungen: Ohne μέν (27 Buchstaben): άγαλμ’ Αΰάνάς είμΤ ποτνίας καλόν111. Ohne μέν, ohne καλόν (27 Buchstaben): άγαλμ’ Αΰάνάς είμίν τες Διός ζ)όράς112. Zu Αΰάνάς (Vs. 1) neben ΑΰάνΑις (Vs. 5) vgl. Eurip. Tr. 802/03 (Chor) ... Αΰάνά' ... Άΰάναις113. Die Entscheidung fiel zugunsten von aa) in der Zusammenfassung (V, S. 268).

Die Wörter Άΰάνας ... ποτνίας (in dieser Reihenfolge; anders Beleg Nr. 6 ) wären hier auf zwei Vershälften verteilt, bei A. Licinius Archias (Anth.Gr. 6,39,7f.) auf zwei Verse, direkt hinter einander (Α β ά ν α πότνια). 111

112 Zu Αΰάνάς ... τες Διός ζ)όρας findet man Ähnliches bei Homer; s. Bruchmann, S. 10: Αΰηναίη, κούρη Διός Od. 5,382. 113 Vs. 803 ist -η- überliefert und im Teubner-Text Biehls. -ct- sollte man m.E. konjizieren. Zu Άΰάναις vgl. z.B. Ale. 452 (mehr bei Allen-Italie, S. 13).

poet, a

267

V. Zusammenfassung zu den Beobachtungen und neuen Deutungen zu CEG1 302 („Akten Berlin“, Beilagen 9 [ANNEX] u. 10; hier 2. [I. u. II.] u. 3. Kap. [I., II. u. IV.]) -οισι in [1ι]ίποισι (Instr.) ist weder böot., noch att. (Instr. -οις!), sondern poet. („Akten Berlin“, Beilage 9, ANNEX, S. 326). -αις in ΆύάνΑις ist weder böot. („Akten Berlin“, Beilage 10), noch att. (-αις ist in att. Prosa erst spät bezeugt: „Akten Berlin“, S. 285 u. S. 286), sondern dor.-poet. („Akten Berlin“, Beilage 9, ANNEX, S. 326; dieses Kapitel, S. 199f. Pkte 4 u. 6). -ä- in ΆϋάνΑις ist dor.-poet. und hebt das Wort von att. (= ep.) Αϋην- ab (S. 210, γ); diese Lautung gilt auch für in Athen im 5. Jh. aufgeführte Epinikien und Dithyramben (S. 199, 5 u. S. 209, ß’). Zum ganzen Wort ΆΰάνΑΐς vgl. auch S. 209, ß’m. ΆϋάνΑις ist dat.comm., nicht Lok., weil -αις ohne Präp. als Lok. nicht zu belegen ist (2. Kapitel). [Α]άτ[οΐ]δά kann wegen -ä der Endung nicht böot. sein (S. 196, Al); dieses -ä ist dor.-poet. (S. 196f., Bl) und damit auch das -ä- des Stammes (S. 258, Pt. 3). -ä der Endung ist gestützt durch -av im Gen. Pl. in einem offiz. Monument (ab 446/5 v. Chr.; S. 198, Pt. 3). Alle poet, ä passen zu den poet, à, die in Athen (u. Attika) bezeugt sind (S. 20 lf. Belege 2fif., auch Beleg 0). Merkmale des att. Dialektes und weitere Poetismen s. „Akten Berlin“, Beilage 9 ANNEX (S. 325f.; Böotismen fehlen!). - Der Anlass der Inschr. gehört, weil ΆϋάνΑις als Dat. comm. aufzufassen ist, ins Jahr 566/65 v. Chr. (2. Kapitel [S. 141]). Der Vers 4 kann ergänzt werden: Ιιάς Κνδπι[άδε]ς ελαυν’ ho [συντραφΕς | δρόμον]. Die Seite C wird einzig durch [δρόμον] (,Rosselaufbahn‘) gefüllt. Diese Seite sollte primär auf einen physischen Dromos orientiert gewesen sein. Ein solcher Dromos ist für Athen bezeugt, und hier hat Alkmeonides, wie man annehmen darf, gesiegt. Somit gehört zusätzlich auch eine Weihung des Atheners Alkmeonides auf die Akropolis von Athen (S. 264 Mitte). Die erste Zeile eines anzunehmenden 2. carmen müsste angepasst werden (Vorschläge S. 265f.; nachfolgend unter „Texte“ entschieden). Die dor.-poet. ä (Nachweise in diesem Kap.) sind also wegen dieser wichtigen, neu datierten, Inschrift für den Ausgangspunkt dieser Inschrift, Athen, seit 566/65 v. Chr. nachweisbar, also mehr als eine Generation vor Thespis (S. 142,1 sowie S. 195 u. 261 unten).

3. Kapitel

Texte der beiden carmina: a) Akropolis: [A

φόρας μέν είμ’ άγαλμα Τριτογενδς καλόν* ho δ’ Αλκμέονος Μις Άλκμεονίδες

Β

Ιιίποισι νικέσας ειίεκέ μ’ όκέαις, Ιιάς Κνοπιάδες έλαυν’ ho συντραφές

C

δρόμον,

D

Ιιότ’ έν ΑΟάναις Παλάδος πανέγυρις. J Α2 [Μις]: an [ΰις] (υ = hn) propter vetustatem? cf. [υ]ιες p. 391 sq. (c. 600a)

b) Ptoion (IG I3 1469; Z. 4 neu ergänzt; Seite C: ein Wort): A

[Φοί]βο μέν είμ’ άγαλ[μα Α]ατ[οί]δα καλ[ό]|ν* [ho δ’ Α]λκμέονος Μις Άλκμεονίδες

Β

[ό]ίποισι νικέ[σας έ]ύεκέ μ’ [όκέαις], hàς Κνοπι[άδε]ς έλαυν’ ho [συντραφές

C

δρόμον],

D

Ιιότ ’ έν ΑιΊάναις Παλάδος πανέ[γυρις].

VI. Zusammenfassung und Schwerpunkte zu oben III. 1. Die Tabelle (1), S. 201 f., orientiert über die behandelten Wörter und Formen (Belege Nr. 1-14); dazu kommen Θαλίά (Name der Muse; Beleg Nr. 0) mit, v o m A t t . aus gesehen, ä purum auf der Franpois-Vase (ausführlich Appendix 1) und Άκερεκόμάι im Paian des Sophokles (Beleg Nr. 15, ausführlich Appendix 2). Die Wörter sind entweder nur in der Dichtung belegt oder sie wirken in Athen wegen ä poetisch (z.B. άπειρο, auch [Ιιελλάνδν]). Das ausführliche Inhaltsverzeichnis zeigt die Auffächerung der Behandlung. 2. Die Belege für ä (impurum; dazu ä purum in Θαλίά) sind punktuelle Zeugnisse einer in attischen inschriftlich überlieferten carmina aufscheinenden, bereits existierenden, dor.-poet. (chorlyr.) Tradition.

poet, a

269

Georg Kaibel hatte (1878) den Weg gewiesen. Gerade die ältesten Belege (Θαλίΰ und Άι3άνάις) beweisen die Richtigkeit dieser Sicht. Die Herkunft von Θαλίΰ ist sogar eruierbar. Der Museiiname dieser Form entstammt einem ältestkorinthischen Hymnos, der aus der Reihung aller Musennamen der Fraiipois-Vase (in dieser Arbeit) erschlossen werden konnte. Dieser Abschnitt ist ausführlich behandelt, oben S. 210, δ, Zusatz). Die Kategorie ,punktuelles Zeugnis‘ kann auch für die handschriftliche Überlieferung fruchtbar gemacht werden; s. z.B. die Diskussion zu Eur. Med. 1094 άπειροσύνάν, S. 233f. 3. Das Alter der B e z e u g u n g is t eindrücklich. Die frühesten Belege gehören in die Zeit c. 570 v. Chr. vel paulo post: Θαλΐα der FranpoisVase. Der Athener Alkmeonides aus bestem Hause, dessen Weihungen (eine im Ptoion [Akraiphia], eine erschlossene Dublette auf der Akropolis) die gerade vollzogene Institution der Grossen Panathenäen (566/5 v. Chr.) voraussetzen, liess ä impurum zu (s. V., Zusammen­ fassung zu Pkt. L, u. II. [mit weiteren Verweisen] und IV.). Diese ä erzeugten „plus de majesté“ (Bizard, S. 195 unten). 4. Einige Zeugnisse jedoch müssen älter sein, als die Datierung der Inschrift vermuten lässt. Άκειρεκόμά(ι) im Paian des Sophokles ist zwar erst zu Beginn des 3. Jhs. n. Chr. (in dieser Schreibung) belegt, aber dieser Sophokles gehört ins 5. Jh. v. Chr., und der Asklepioskult wurde im Jahre 420 v. Chr. in Athen eingerichtet, weshalb das Zeugnis, in rekonstruierter offizieller altatt. Orthographie Άκερεκόμάι, in dieses Jahr gehört. Aber die Ersatzdehnung -ερ- < -ερσ- ist älter als der Übergang von ion.-att. ä > η; s. ausführlich Appendix 2. In einigen Wortverbindungen (Worteinungen) kann ein alter Kultruf vermutet werden: πότνι Ädöcvä (bereits vordor.? sogar mykenisch? S. 214f., ß). Χρϋσοκόμάπολ[λον (< χρϋσοκόμα Άπολλον) - man beachte die beiden ö zu beiden Seiten des ä - kann unter Umständen m.E. selbst auf dorischem Gebiet, wo Απελλών / Άπελλον gilt, durch Vokalharmonie entstanden sein (v.a. S. 229 [unter D']). Diese beiden Belege sind auch aufgeftihrt S. 262 Anm. 104. 5. Mit einer neuen Sichtweise hat man nicht von dorisierten Homerismen, sondern umgekehrt von episierten oder teilepisierten Dorismen zu sprechen. Wechselwirkungen zwischen der epischen Tradition und der dor.-poetischen, bzw. der chorlyrischen (die alt, ja uralt sein kann) musste es gegeben haben (dies galt auch als eine Arbeitshypothese, S. 212E), z.B. άνορέσ. (S. 235f., a’). Ein schönes

270

3. Kapitel

Beispiel für partielle Episiemng ist die Verbindung πολιέοχε πότνι Άΰάνά (πολιεοχε wirkt episch zu πολιάοχε [mit -à- wie Γη γαιαοχε], S. 2l3f. u. 216). Episiert (< άκερσεκόμάς) oder reepisiert (statt *άκερσίκομος [aber -σε- geht über die ά-Lautung]) ist άκερσεκόμης II. 20,39 (Appendix 2). Somit muss die ä-Lautung άκερσεκόμάς älter sein als diese Iliasstelle. 6. Zwei bemerkenswerte Feststellungen: + Att. κόρη begegnet in inschr. carmina vor 480 v. Chr. nicht. In dieser alten Zeit herrschen ep. (= homerisch) κούρη (geschrieben κορε [= κορε]) und dor.-poet, κόρά (S. 240, ΙΓ). + [χρ]υσοτρία[ι]ν’ IG I3 828 der Zeit c. 480-475? v. Chr. (nach ποντομέδ|[όν], von Poseidon) ist als χρυσοτρίαινά, und zwar als Nom.Sg. f e m i n in , aufzulösen (Determinativkompositum zu τρίαινα f.) mit der Bedeutung ,der Golddreizack’: Poseidon erscheint als der Augenblicksgott, als der Golddreizack in Person (S. 249ff. [Annex]). Somit liegt nicht etwa eine als Nom. verwendete maskuline Vokativform -τρίαινα (zu **-άς) zugrunde. (Der Typus μητίετα hat hier nichts 1 verloren. In diesem Sinne und in Entsprechung zu dieser kurzen Darstellung hatte sich in den späteren 1960er Jahren Prof. Dr. Emst Risch geäussert.) 7. Deutung (S. 261ff; zur Definition dieser poet, ά S. 194): Die ά sind aufs Ganze gesehen chorlyrischer Herkunft (meistens dor.-poet.; άνο'|[ρέ]άν ist altäol. Ursprungs [altthebanisch?]). Diese Herkunft haben v.Mess, Wilhelm, Bizard und Buck seit langem festgestellt (deren Meinung wurde freilich von den Anhängern, die eine hieratische Bewahrung eines ältestatt. ά sehen wollten, übersehen). Diese ä erzielten (gegenüber dem prosaischen Ausdruck) colorem poeticum atque graviorem (v.Mess), feierlichere Klänge (Wilhelm), plus de majesté (Bizard). Buck betonte die internationale (er meint die panhellenische) Geltung der Chorlyrik (Hiersche spricht von überregionaler DichterKoine der Chorlyrik). - Von der Möglichkeit, im Einzelfall auch alte Kultrufe (Herkunft?) anzunehmen, war noch nicht die Rede.

Appendix 1 Θαλΐα (Name einer Muse) auf der Francois-Vase (c. 570 v. Chr. vel Ρ·Ρ·) Sectio prima: Zu den Musennamen auf dieser Vase

I. Θαλια (d.i. Θαλίά), nicht Θαλεια (dies wäre Θάλεια), ist die antike originale Schreibung und damit dorischer (genauer: korinthischer) Herkunft: A. Einstieg ins Problem: Neun Musen (deren Namen werden unten genannt), eine Dreiergruppe (getrennt durch Amphitrite, Poseidon), eine Vierergruppe (getrennt durch Hera, Zeus) und zwei einzeln gezeichnete gehören zum Zug der Gottheiten, die die neuvermählten Peleus und Thetis besuchen (dies im Hauptbild der Vase). Dass deren Namen und Reihenfolge von Hesiod (Th. 77-79m) abweichen, ist nicht neu: Leopold Schmidt (Anm. 50 [Rh.Mus.]) wollte bei Hesiod Πολύμνις dieser Vase und mit dieser getroffenen Akzentuierung einsetzen; A. Rzach verbannte den Vorschlag in den Apparat, auch das Allegro der Daktylen des hesiodeischen Katalogs würde unterbrochen. Man darf eine andere durch die Vase bewahrte Tradition vermuten. Auch Στεσιχορε der Vase wird nur im Apparat der Hesiodausgaben erwähnt; nicht einmal L. Schmidt (a.O.) schlug vor, diese Form in den Hesiodtext zu setzen. Eine Muse dieses Namens stellt den Chor (der Musen) auf („Choraufstellerin“ übersetzt L. Schmidt, a.O.), sie ordnet ihn; somit gehört sie an den Anfang der Reihe, was bei Hesiod nicht zutrifft. Darum zeigt die Vase eine andere Tradition. Dass diese Form eine ionische sein soll, darf bezweifelt werden, steht doch auf der Vase ’θρανία (nicht -iE). Dann gehören aber beide Varianten nicht einmal in den Apparat der Hesiodausgaben. Bei Hesiod wird ,der Stamm τερπ- zweimal verwendet, einmal in Εύτέρπη, einmal in Τερψιχόρη1: Sogar bei Hesiod können zwei Traditionen vereint sein. In Bezug auf diese beiden Namen getrennte Vorstufen wären dann älter als Hesiod (s. auch am Ende dieser Appendix [S. 322f., Pkt. 5]).

' Die Frage bewegte bereits uns Gymnasiasten (ungefähr im Jahre 1959). Der Lehrer wusste keine Antwort: „Es ist halt so.“ Chantraine, Dict.étym., S. 1108, r. Spalte oben, würdigte mit einem Vermerk, dass zwei Musennamen auf der Wortfamilie τέρπομαι basieren.

272

3. Kapitel

B. Feststellung der Schreibung Θαλια: Die bisher für echt gehaltene Graphie Θαλεια2 ist das Resultat einer modernen Veränderung, deutlicher: einer Verfälschung, die schon kurz hernach, nachdem die Vase wieder das Tageslicht erblickt hatte (ab 9. Sept. 1844), angebracht worden war, dies mit dem Ziel, den Anschluss an die hesiodeische Tradition zu ermöglichen und wohl auch, ohne diese Änderung, den Verkaufspreis nicht zu gefährden. Ganz höflich könnte man von einer Neographie sprechen (zu νέος mit Bezug auf die Neuzeit). Dass in die bildliche Gestaltung der Vase eingegriffen worden war, ist bekannt. Vgl. z.B. M. Cristofani e t ah: Prolegomena a un nuovo restauro del cratere Franpois, BdA 57,1972 S. 199-211. Dass auch die Überlieferung der Inschriften angetastet wurde, scheint m. W. nicht ins Bewusstsein getreten zu sein. Eine abschliessende, als definitiv geltende Edition der Inschriften auf der Franpois-Vase, die die νεόγραφα ausscheidet, gibt es darum noch nicht3.

2 Nr. 73 nach Cristofani und Wächter (s. Anm. 3 [am Anfang u. am Ende]). 3 Vgl. SEG 41,27 zu R. Wächters kenntnisreicher Bearbeitung im Mus.Helv. 48,1991 S. 86-113 (hier abgekürzt: Wächter; aufgrund seiner Anm. 7 ist der zweite Teil der Behandlung durch Furtwängler-Reichhold [FR] übersehen. [λή1]ος Inschr. Nr. 56a, ist keine neue Entdeckung Wächters [S. 89], wird aber bestätigt durch Furtwängler, in: FR, Textband I, S. 59 Mitte, der diese Ergänzung [λίΰ]ος als eine wahrscheinliche betrachtet; s. auch Iozzo, N.P. [anschliessend aufgelöst], S. 54 Anm. 5). Beazley (ABV 76,1) hat alle Orte der Behandlung durch FR (u. Buschor) verzeichnet (sim . Cristofani, BdA [anschliessend aufgelöst], S. 177 rechts, unter Abkürzungen). Eine der wichtigsten Grundlagen ist BdA (hier abgekürzt für: Bollettino d’Arte, serie speciale, voi. 1, Roma 1981 [genannt bei Wächter, S. [86] Anm. 1; SEG 32,30] mit dem Titel: Materiali per servire alia storia del Vaso Franpois - mit einem historischen Teil, S. 2 7 ff, ed. M. G. Marzi e t al., mit reichem Bildmaterial, bereitgestellt von A. Perissinotto, und mit einem Verzeichnis der Inschriften mit Abb., ed. M. Cristofani, S. 177ff. [Überblick S. 177f.]). Aus dem hist. Teil seien herausgegriffen die alten Abschriften, die A. M. Migliarini (der spätere Herausgeber der Monumenti inediti dell’ Instituto [nachfolgend verkürzt: Monumenti], voi. IV, 1848, Tav. LIV-LVIII, der die Zeichner beaufsichtigt hat), ebenda S. 33f., Doc. 13, am 23. Januar 1845, überprüft und A. Mazzetti, ebenda S. 36f., Doc. 19, am 4. Mai 1845, hergestellt hat. Von der alten Lit. sind mindestens die Zugänge bis 1850 einzubeziehen (genannt BdA S. 23 Anm. 71 [mit S. 51 lk. Spalte, 3. Abschnitt]; s. auch P. Weizsäcker, Rli.Mus. 32,1877 S. 28f. Anm. 1). Den hist. Teil hat R. Wächter zu seinem eigenen Schaden zu wenig herangezogen. Die Zeichnungen K. Reicbholds (in FR) sind von unschätzbarem Wert. Es lohnt sich, diese mit einer Lupe neu einzusehen (zu den Musen sind es die Tafeln 1 und 2, unterstes Band; zur Scharfsichtigkeit Reichholds s. die folgende Anm.). Es lohnt sich auch, die Fotographien in BdA in verschiedenen Dunkelungsgraden (indem man verschiedene

Kopien herstellt) zu überprüfen. Die Rasterpunkte sind geballt oder nicht, vernebelt oder durchsichtig. Die in CIG IV gesammelten Vaseninschriften (fase. 1 [= pars 39], hrsg. von E. Curtius) sind 1856 erschienen (nicht 1877, wie von Pugliese Carratelli bei A. Minto, Il vaso Francois, Firenze 1960, S. [173] nota 1, und in BdA, S. 177 rechts [unter Abkürzungen], notiert) und gestatten eine willkommene Übersicht zum im Umfeld der Franqois-Vase damals bekannten Material. Aus der älteren Lit. sei weiter herausgehoben: Emilio (Emil) Braun, Bull. corr. (aufgelöst am Ende dieser Anm.) N.° VII. di Luglio 1845, S. 113-119 ([auch die linksläufigen Inschr. sind tatsächlich linksläufig abgedruckt, was für die Interpretation der Inschr. Nr. 124 hilfreich ist] im Wesentlichen „A. Mazzetti bei Braun“ [unter Mazzetti aufgefuhrt: B dA S. 23 Anm. 71; S. 46 Doc. 40 Anm. 1; S. 62 Doc. 82 Anm. 6; unter Braun: S. 47 Doc. 47 Anm. 2], doch nicht durchgängig identisch mit A. Mazzetti, in: BdA, S. 36f., Doc. 19; darum gibt es im Einzelfall auch „Braun bei Mazzetti“ [Braun redigierte dessen Notizen nach Ed. Gerhard, AZ 4,1846 Sp. 319 Anm. 2]); P. Weizsäcker, Rh.Mus. 32,1877 S. 28-67; 33,1878 S. 364-399; 35,1880 S. 350-363; E. Pottier, in: Catalogue des Vases antiques de terre cuite, troisième partie: L’École attique, 1° Les Vases à figures noires, Paris 21928, p. 614-619. Alte Lit. ist ferner bei Hoppin (1924), S. [150]f, verzeichnet. A uf die bei Wächter, S. [86] Anm. 3 und 6 (es muss heissen Bull., nicht Boll.) genannten Titel wird nur bei Bedarf zurückgegriffen. Viel neuere Lit. nennt Mario Iozzo, Osservazioni sulle più antiche importazioni di ceramica greca a Chiusi e nel suo territorio (circa 650/620 - 550/520 A.C.), in: Cahiers du Corpus vasorum antiquorum FRANCE N°' 1 (Paris 2006), S. 107-132 (p. 125: die Francois-Vase datiert c. 570a). Die ganze Appendix lag in Reinschrift vor, als mir die neue Publikation zur FranpoisVase bekannt wurde, nämlich: H. A. Shapiro, Mario Iozzo, Adrienne Lezzi-Hafter (edd.), The Francois Vase: New Perspectives - Papers o f the International Symposium Villa Spelman, Florence, 23-24 May, 2003 (Kilchberg, 2013, Akanthus-Verlag), Text­ band (192 S., mit 11 Beiträgen verschiedener Autoren) u. Tafelband: The Francois Vase: The Photographs - Ergotimos, Potter - Kleitias, Painter (7 S. + [Plate 1] = [S. 9] bis PI. 48); S. [9] dient als Titelblatt, mit zwei Doppelsignaturen [dazu hier S. 304f.], dazu: Ergotimos and Klitias, ca. 570-560 BC [gemeint ist die ακμή, das f lo r u it des Malers nach J. Neils, S. 123 rechts Mitte] —Drawings: Karl Reichhold 1899 - Profile: Grazia Ugolini 1993 - Photos [alle farbig]: Fernando Guerrini 2011. Hier abgekürzt: N.P. [= New Perspectives] + S. / + Pi. R. Wächter wird im Vorwort (Hauptband, S. [5]) für die Verifizierung der Inschriften gedankt, d.h. für die Legenden im Tafelband; seine Abhandlung im MH, a.O. (mit 130 Inschr.), wird von den Autoren mehrfach zitiert. M. Iozzo, S. 54 Anm. 5, bestätigt das Total dieser 130 Inschr. (also wurde keine einzige als manipuliert verdächtigt). Der prächtige Tafelband in Ehren! Aber zu den in dieser Appendix dargestellten Ergebnissen wäre ich wohl kaum mit Leichtigkeit gekommen. Für Reichhold (d.i. Reichhold mit der Lupe betrachtet) ist die originale Publikation massgebend mit der Tiefendimension, die die Druckerei wiederzugeben imstande war (vgl. S. 274ff. [zu Θαλία]). Die Rasterpunkte der schwarzweissen Fotogr. in BdA waren überaus hilfreich, um Fälschungen der eingefügten Iota blosszustellen (s. S.

Mir ist nicht bekannt, ob jemand probiert hat, diese durch Karl Reichhold wiedergegebene Inschrift mit einer Lupe zu überprüfen (ich

284ff.). Ausserdem ist in BdA jeder Inschrift eine Fotographie gewidmet (mit zusätzlichen Resten, die -E in στεσιχορΕ entlarvten; s. S. 286ff.). Das historische Material, das in BdA aufbereitet ist (vgl. im Titel „per servire“), ist unverzichtbar. - M. G. Marzi (die in BdA massgeblich beteiligt war) teilt mit (N.P., S. 24 Z. 1), dass die Vase bereits am 9. September 1844 (also nicht erst am 3. November) entdeckt wurde. Damit hatten die Manipulatoren bis zum Eintreffen Migliarinis am 23. Januar 1845 entsprechend mehr Zeit. Nach Chr. Reusser (Univ. Zürich) hat die Vase als reguläre Exportware aus dem Kera m e ik o s im Fnndkontext von Chiusi eigentlich keinen Platz (S. 46; er plädierte fur interpretatio Etrusca). A priori ist klar, dass eine Vase dieser Grösse und Qualität einen Auftraggeber voraussetzt. Nach J. Neils (S. 122, linke Spalte, Mitte) wurde die Francjois-Vase -- dies in Entsprechung zum Flauptbild der Vase - für eine athenische Hochzeit in Auftrag gegeben, etwa von den Alkmaeoniden ([-aesic] S. 123, 1. Spalte, unten); sie erinnert (S. 124, links oben) auch an die Gründung der Grossen Panathenäen (566a). Da erklingen in meinen Ohren unweigerlich die dor.-poet. ä, die in Athen beliebt waren (Θαλίά der Vase [Thema dieser Appendix]) sowie vor allem Αιϊάνάις, behandelt im 2. und 3. Kapitel, und Λάτοΐδΰ (behandelt im 3. Kapitel), die erste Form in beiden Dedikationen, einer tatsächlich erhaltenen und in einer erschlossenen, des Alkmeonides (behandelt im 3. Kapitel, am Ende [566“' vel p.p.]). Dies veranlasst mich, im Titel zur Chronologie der Francis-Vase zu schreiben: „c. 570 V. Chr. vel p.p.“ Ähnlich wie J. Neils äusserten sich auch M. Iozzo, S. 61 r. Spalte, gegen das Ende, und M. Torelli (S. 85, r. Spalte, ab Mitte), der sich auch mit Nachdruck für die Herkunft der Vase aus einer athenischen Werkstatt ausgesprochen hatte (S. 15, r. Spalte, Mitte; s. hier Anm. 12, am Ende). Die Nummern der einzelnen Inschr. der Vase, die Cristofani, S. 177f., eingeführt und R. Wächter beibehalten hat, sind der Einfachheit wegen auch hier übernommen. Für die Musen sind es die Nummern 65-67, 70-73, 76 u. 77 (BdA, S. 177; Wächter, S. 90). Datierung: c. 570/560 nach dem letzten Eintrag im LIMC, nämlich Supplementum 2009/1, S. 526 Nr. 4 (Zeus) add. 146. Ebenso in der neuen Publikation, N.P., auf den Rückseiten des Umschlags des Haupt- und des Tafelbandes; im Tafelband zusätzlich S. [9] = [PI. 1] (dies ist das f lo r u it des Malers, oben genannt). Die Angabe „c. 570“ wird immer noch vertreten: N.P., S. 46 links, Mitte (Reusser) und Neils (S. 123 rechts, Mitte). Dazu (chronologisch zurückschreitend): G. Hedreen, Hesperia 80,2011 S. 492 (SEG 61,86); M. Iozzo (2006, oben genannt); Arias-Hirmer (1960), S. 40, rechte Sp., Mitte; Beazley, Development (1951 = 21964), S. 26; Pottier (1928, oben genannt), S. 619. - c. 570/565: Kreuzer, N.P., S. 106, r. Spalte, Z. 1, u. S. 112, r. Sp., letzte Zeile; Erika Simon, Die griech. Vasen (1976), S. 77. - c. 565: Wächter (1991), S. [86], 1. Abschnitt, Z. 2. Verwendete Abkürzungen: Ann. = Annali dell’Instituto di corrispondenza archeologica (hier aufgefuhrt nur: Voi. 20,1848); Bull.corr. = Bullettino dell’Instituto di corrispondenza archeologica. Am Anfang dieser Anni, sind aufgelöst: BdA, Cristofani, Monumenti, Wächter (Mus.Helv.); im grossen Abschnitt: N.P.

Appendix 1: Θαλΐα

275

selbst benützte 1 : 5). Reichhold bezeugt (FR, Textband I, S. 11 [K.R.J), mit einer Lupe gearbeitet zu haben, und war mit einem scharfsichtigen Blick begabt4. Ich erkenne (ich darf wohl sagen: Man erkennt) in der Zeichnung Reichholds (FR, Taf. 1 und 2, unterster Streifen) unter dem E ein Lambda in der Form einer senkrechten Elaste, an der unten im rechten Winkel die kürzere Querhaste (nach rechts in der Leserichtung) angebracht ist (Typus L: Immerwahr, Att. Scr., Tabelle p. [XXII], λ Sj)5. Dieses L ist sogar in einer Publikation Emilio Brauns aus dem Jahre 1845 erhalten (s. unten S. 309). Ohne Lupe sieht man links oben eine kleine Spitze über das E hinausragen; diese gehört diesem L. Die Längshaste des längstbekannten E ist, wie man sieht und immer gesehen hat, schief rückwärts geneigt gezogen. Die unterste Querhaste zeigt mit stumpfem Winkel nach unten. Man kommt um die sich aufdrängende Feststellung nicht hemm: Das darunter liegende L ist die ursprüngliche Schreibung, die zur Lesung Θαλίά führt. E ist eine moderne Verfälschung, die nach BdA, Tav. V (vor S. 13), massig und klumpig wirkt. Durch die Tilgung des ursprünglichen L musste ein neues Lambda eingefugt werden. Durch das schräg gestellte, neue E6 wurde Platz

4 Zu Reichhold äussern sich L. A. Milani (1902), in: BdA S. 98 lk. Spalte, 2. Abschnitt: „l’occhio acutissimo e peritissimo di un così eccellente disegnatore“; E. Pfuhl, MuZ 1 S. 9 oben: Nötig sind „die äusserste Fähigkeit der Einfühlung und der äusserste Gehorsam der Hand“, Fähigkeiten, die R. in einzigem Mass besass; D. Ohly attestiert ihm im Vorwort zu „Attische Vasenbilder der Antikensammlungen in München nach Zeichnungen von Karl Reichhold: Bilder auf Krügen und Schalen“, München 21981, S. 8, r. Spalte, Mitte: „der erfahrene scharfblickende Künstler“ und vermerkt S. 9 rechts unten: „Er spürte eine jede noch so fein gezogene und eine jede mit noch so hauchdünnem Malstoff gemalte Linie auf, [S. 10] die ... nur schwer zu erkennen ist.“ Dr. Herbert Marwitz (München, Archäol. Institut) hatte vor mir seinerzeit (in den frühen 1970er Jahren) bemerkt, Reichholds Zeichnungen seien wichtig, um festzustellen, ob Buchstaben aus andern geändert wurden oder nicht. 5 Reichhold (s. Anm. 4) sah als Zeichner hinter die Linien und zeichnete jede nach (die Dmckerei war imstande, dies wiederzugeben). Die Fotographie (BdA S. 186 Fig. 197) leistet dies nicht; sie löst sich unter der Lupe in ein buntgeschecktes Bild von Rasterpunkten ohne Tiefendimension auf. Auch die farbigen Fotogr. in N.P. leisten dies nicht (s. Anm. 3). L ist nicht ganz in der Mitte zwischen A und I plaziert, sondern leicht gegenüber I verschoben; aber auch die Abstände der einzelnen Buchstaben von Ευτερπε (der Name ist gleich darüber hingesetzt) sind nicht ganz regelmässig. Misst man die Abstände nach BdA Fig. a.O. (Massstab 1:1) aus, so sind die Buchstabenpaare ΘΑ und IA, von der Mitte des Zeichens aus gemessen, mit konstantem Abstand 3,5 mm geschrieben. Von der Mitte des A bis zum I beträgt der Abstand 8 mm, also 2x 4 m m . 6 E deckt sich nicht ganz mit dem darunter liegenden L. Die schräg gestellte Längshaste

3. Kapitel

geschaffen, um wenigstens ein höher gestelltes, neues Lambda einzufugen (l: Typus Immerwahr, a.O., λχ), jedoch ein solches mit der auffälligen Besonderheit, dass die kurze aufsteigende Haste in Harpunenform verschnörkelt ist. Überdies erkennt man nach der Fotographie, BdA S. 186 Fig. 197, auch S. [135] Fig. 80, am oberen Ende einen rückwärts gerichteten Ansatz; s. S. 304, B. Sowohl E als auch dieses hochgestellte i der auffälligen Ausprägung sind sekundäre moderne Verfälschungen, also νεόγραφα7. Die originale Form Θαλιά, deren sprachliche und kulturelle Herkunft und Bedeutung den ersten Interpreten kurz nach der Entdeckung der Vase wohl nicht bewusst waren, wurde, wie notiert, in Θάλεια geändert und damit an die hesiodeische Tradition angeschlossen. Das νεόγραφον Θαλεια hat bereits Migliarini am 23. Jan. 1845 vorgefunden (BdA Doc. 13, S. 34, lk. Spalte, Mitte)8. Pentiti gab es keine, die sich für die alte Schreibung Θαλιά einsetzten; denn diese Form mit Bezug auf die Muse war in der Mitte des 19. Jhs. aus alten Inschriften nicht bekannt. Die bis heute für sicher erachtete Schreibung Θαλεια findet sich auch unbeanstandet in der Publikation der Monumenti (1848, a.O.). Weiter unten wird gezeigt, dass Θ α λ ι ά nach Korinth gehört. Der etwa ein halbes Jahrhundert später wirkende Vasenmaler Oltos, dessen orthographische Gewohnheiten m.E. nach Korinth weisen, verwendet Θαλΐα als Name einer Mänade9. Auf attischen Vasen erscheinen sonst

des eingefugten, neuen E schneidet die Längshaste des L in der Mitte. Die unterste Querhaste, im stumpfen Winkel angebracht, ist tiefer als die horizontale Querhaste des L. Im Ergebnis: L + ^ : ξ . Von der vertikalen Haste des ursprünglichen L ist die Spitze oben sichtbar. 7 Die neu eingefugten Buchstaben λ und ε bewegen sich gleichsam wie zwei Insekten um eine zentrale Lichtquelle (extrem in der Zeichnung der Monumenti, Tav. LIV. LV., 3. Figurenband, links). Dieser Eindruck ist singulär und begegnet sonst auf der Vase nicht. 8 Zur recht sicheren Urheberschaft s. unten S. 309. 9 Beazley, Campana Fragments in Florence, Oxford Univ. Press, London 1933, S. 9 [PI. 1], Nr. 51 („Oltos: not late“; Ada Bruhn, S. 65 Nr. 66; ARV2 59,60) Θαλΐά, Name einer Mänade, neben Θρ[ασ]ές, Name eines Bogenschützen (Beazley schreibt, a.O.: „(= Θρασής, Thraseas)“) und einmal Θρασές, Name eines Kriegers (der Name ist sprechend: ,Draufgänger’), mit -ες < -έάς mit dor. Kontraktion; vgl. aus Korinth Thumb-Kieckers, S. 129 Pkt. 3c Άριστής, mit Bechtel, Dial. II, S. 224. Der Name Θρασής ist dem Attischen fremd und erscheint als Θρασέας erst seit IVa' (Lex. gr.PN, Bd. II, S. 227; lx -είας ist mit Threatte I S. 152, Gruppe lf, als -έιας zu deuten). - Der

die Musennamen —von [Ό]ρανίά, einem weiteren Zeugnis bei Kleitias (ABV 682), abgesehen - erst wieder in der zweiten Hälfte des 5. Jhs.

Nachweis zu Θαλια, den wir Beaziey verdanken, wurde von der Forschung übersehen; er findet sich weder im LIMC noch im Lex. gr.PN (a.O.). Zu EI/OY (Schreibung der unechten Diphthonge) bei Oltos: EI (unecht) entspricht korinth. E in der Umsetzung ins Attische. Oltos schreibt auffällig oft (ohne einen sicheren Gegenbeleg) έ π ο ίει (Threatte II 512): ARV2 53f.,2; 54,5; 59,55; 59,57 (evtl, -ει); 67,139. EI erscheint auch in Δαίάνειρ[α] (-ai- dor. für -ηϊ-/-ηι-), Beaziey, Camp.Fr, ebenda, S. 8 PI. 1,36.53 (ARV2 63,91; Ada Bruhn, S. 46 Nr. 36; Immerwahr, Kadmos 45,2006 S. 161 Nr. 3623); dazu (in guter korinth. Orthographie) OY (unecht) in Αυτόβουλος ARV2 61,68 (Ada Bruhn, S. 52 Nr. 50; Zeit des Memnon καλός, also c. 520/10 V . Chr. [„Akten Berlin“, S. 271 Anm.]), auch Μέλου[σα], eine Mänade, ebenda p. 1623 Nr. 66 ter, add. zu p . 60 (genannt auch von A. Kossatz-Deissmann, Namen, S. 184). Weitere Zeugnisse für Θαλια (Name einer Mänade) auf Vasen des späten 6. Jhs.: Wieder bei Oltos: Θ[α]λίά Beaziey, A ttic Red-figured Vases in American Museums, Cambridge 1918, S. 12 Nr. 40 (Compiègne 1093; jetzt CVA Compiègne PI. [Textteil] 14,1-2.5 mit Index p. 29: Θ[α]λία; ARV2 64,105; CIG 7468; Kretschmer, Vas., S. 130 Anm. 4; Ch. Fränkel, Vase Nr. g; Teodorsson, S. 75 Nr. 10; LIMC VII 1, S. 899 [Thaleia IV] Nr. 1; c. 520/10 v. Chr.) neben att. -η (< -ά) in Εύοπκ (Index CVA p. 29: Εύώπη) und Χ[ι]όνε (Index, ebenda: Χ[ι]όνη). Und beim Thalia-Maler: CVA Berlin 2, Taf. (Textteil) 56,4 ([eine Hetäre nach Greifenhagen, S. 14] c. 510 v. Chr.; ARV2 113,7; CIG 7845; Teodorsson, S. 75 Nr. 12 [auch bei Threatte I S. 191]; Osbome-Byme [Lex. gr.PN, Bd. II] S. 209 s.v. Θάλεια Nr. 1 [also als hist. PN aufgefasst]). Nach I. Peschei, S. 55 Mitte, ist diese Θαλία zwar eine Hetäre, die Situation sei jedoch kultisch­ dionysisch. Mit andern Worten: Die Hetäre wird gesehen als eine Mänade. - Beaziey verzeichnet in ARV2, a.O., die alte Lesung Σμικα (5) (jetzt ist nach CVA nur noch -a erhalten); dies passt zum fremden Charakter des Namens Θαλία.

Γ

Θαλία als Name eine Mänade bezeugt auch eine Vase des späten 5. Jhs. (festgehalten im ion. Alph.): CVA Providence 1 (USA 2), Pl. 23 (Textband),l (ARV2 1188,1; CIG 7462; Hoppin II 387,8; Tillyard, Hope Vases, S. 83f. Nr. 140; Ch. Fränkel, Vase Nr. p; LIMC VII 1, S. 899 [Thaleia IV] Nr. 4: V 4/4; die Schreibung ist auch bei Teodorsson, S. 76 Nr. 41, und Threatte I S. 191 genannt). Θαλία fand auch den Weg ins att. Drama. In einem Satyrspiel des Sophokles heisst eine Mänade Θαλία; dies ist wahrscheinlich erschlossen durch eine sizil. rotfig. Vase aus der Mitte des 4. Jhs. (c. 350-340a): SEG 51,1373 Nr. 1 Nebenbild B (mit LIMC VII 1, S. 899 [Thaleia IV] Nr. 7). NB: A u f dem Hauptbild A begegnen Formen mit η (< ö), wohl im Anschluss an die Trachinerinnen des gleichen Sophokles: Δηιάνειρα (nicht Am-) und Νίκη (nicht Νίκα), -ηι- ist Langdiphthong; mit -ει- wird der unechte Diphthong wiedergegeben. Durch diese Opposition scheint mir eine itazistische Deutung *Θάλϊά (< -εια, zum Lemma Θάλεια) ausgeschlossen. Die Prosodie lautet, ohne Möglichkeit der Kontrolle im metrischen Kontext, Θαλία.

3. Kapitel

Doch einmal begegnet in dieser Zeit (bekannt seit 1962) auch Θαλία als Name der Muse auf einer Pyxis des späteren 5. Jhs.10. Die ursprüngliche Schreibung Θαλία der Franpois-Vase wäre zur Zeit der Entdeckung bereits ein Unikat gewesen, eine Tatsache, die geschickt ausgenützt, den Preis der Vase hätte hochschnellen lassen11. II. Weitere moderne Eingriffe in die auf dieser Vase überlieferten Namen anderer einzelner Musen - Die neun Musennamen können in der durch die Vase vorgegebenen Reihenfolge metrisch eingebunden werden (zugrunde liegt der Beginn eines ältestkorinthischen Hymnos, dessen Vokativformen in der korinthischen Bildvorlage in Nominative umgesetzt waren und vom attischen Maler in diesen Nominativformen übernommen wurden) A. Στεσιχορε (s. auch unter C. [zu -χόρει’]): Im Namen der ersten der in

10 BCH 86,1962 S. 644f. schreibt G. Daux ausdrücklich (p. 644): „Θαλία (on noterà certe orthographe)“. Der Kontext zeigt diese Θαλΐά im Verbund mit andern Musen: Τερψιχόρη (mit art. -ä, nicht -η wie bei Hesiod), ’Öpaviä (mit dem gleichen -ä, nicht -η), Μελπομένη (mit art. -η), Ερατώ und Χορώ, neben Κλεώ (d.i. Κλέώ, wie auf der Francois-Vase [dazu s. unten]). Datierungen: gegen 420 v. Chr.: LIMC VI 1, S. 661 (unter Mousa/Mousai, d.i. Thaleia I) Nr. 17 (Θαλεια ist hier falsch notiert, falsch wie in Άρχ.Δελτ. 18,1963 Xpov. 1, σελ. 35 mit Θάλεια, Τερψιχόρη, Ουρανία und Κλειώ; Daux schreibt, was er gesehen hat); c. 430/20 v. Chr.: S. R. Roberts, The Attic Pyxis, Chicago, 1978, S. 125 Nr. 2 (hier steht korrekt, wie auch die anderen Musennamen, Thalia in lat. Schrift [= Θαλΐά]; nach den Abb. zu schliessen, sind alle Inschr. im ion. Alph. geschrieben). - Evtl, ist die Schreibung Χορώ als eine Kurzform für *Στησιχόρά (Anm. 51) aufzufassen? (Τερψιχόρά ist bereits besetzt.) 11 Θαλίη als Bezeichnung für die Muse scheint nicht belegt zu sein, άδέσποτον Anth.Gr. 9,505 Z. 7 verstösst „θάλεια“ der Überlieferung gegen das Metrum (verzeichnet in Passows Handwörterbuch, s1847, Bd. I 2, S. 1371 s.v. Θαλεια [ohne Akzent] mit dem Hinweis auf Plutarch, mor. p. 746c, wo Θαλία in T steht, und bei LSJ p. 782 s.v. θάλεια, Grappe III [ohne Vermerk (!), dass eine Konjektur vorliegt]). H. Stephanus (= Estienne) konjizierte Θαλίη, das im Budé-Text (tome V ili, Paris, 1974; texte établi et traduit par P. Waltz et G. Soury, avec le concours de J. Irigoin et P. Laurens) aufgenommen ist. Aber die Form Θαλΐά ist für die Muse jetzt in zwei alten Inschriften belegt, und diese Form liegt näher beim überlieferten ,,ύάλεια“. -ει- kann als ein itazistisches Missverständnis für altes, allerdings kurzes -1- erklärt werden. -I- ist lectio vera. Θαλΐά (rhythmisch gleichwertig mit dem von Stephanus vorgeschlagenen Θαλΐη) passt zu dor.-poet. ά in τέχνάς (Gen. Sg.), Vs. 1, der älteren Überlieferung des Palatinus, das Beckby in den Text gesetzt hat. Solche Dorismen sind häufig (wie im 3. Kap. aufgezeigt).

Appendix 1:

Θ α λ ιά

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dieser Reihung auftretenden Musen, nämlich Στεσιχορε, sollte man den Ionismus (-s = -η) femhalten. Die Vase zeigt bekanntlich auch ’θρανία, nicht Όρανίε. Paul Kretschmer, der die Franpois-Vase in seinen „Vas.“ „öfter“ (S. 112) bespricht, hatte sich einer Deutung enthalten und sich auch sonst gegenüber lonismen innerhalb der attischen Vasen reserviert gezeigt (S. 77). Dies tat er, obwohl die Deutung Στησιχόρη, seitdem die Vase bekannt war, herrschte (nach den Zeitungsartikeln E. Brauns [1845], genannt in Anm. 52, z.B. CIG IV fasc.l [= pars 39], erschienen 1856, S. 193 Nr. 8185, unter d)). Was Andere taten, s. Anm. 21. 1) Bedenkt man aber, dass -ά/-η oft mit -εια wechselt (ep. Άστυόχεια, -η / dor. Καλλιόπεια, -ά) und der Name der nächstfolgenden Muse (Έρα[το]) mit Vokal anlautet, so könnte ein Elisioüsprodukt vorliegen: Στεσιχορε Έρα[το] - ------------- . -ε als -è (< -ει, echter Diphthong) aufgefasst, befriedigt nicht. Es wird vielmehr ein Iota graphisch ausge­ fallen sein: Στεσιχόρει’ Έρα[το], Der Apostroph bezeichnet das elidierte -ά. Diese Deutung ist ansprechend, ohne weiteren Anstoss. Wohl nicht ohne Zufall verzichtete W. Klein, Meistersignaturen2, S. 34, darauf, zwischen diesen beiden Musennamen ein Komma zu setzen. Zum graphischen, d.h. manipulierten, Fortfall des Iota s. unten (C.). Aber es springt ins Ohr, dass der attische12*16 Vasenmaler, der die Namen der Musen den gezeichneten Figuren hinzugefugt hat, metrisch, d.h. dakty­ lisch beginnt. Die Tatsache, dass mit einer Elision zu rechnen ist, lädt geradezu ein, diese metrische Spur weiterzuverfolgen. 2) Es ist einen Versuch wert, zu experimentieren, ob sich alle Namen der neun Musen in der Reihenfolge, wie sie durch die Vase vorgegeben ist, in Verse einbinden lassen. Statt t Θαλειαt ist Θαλιά einzusetzen. Diese

12 O. Jahn schreibt im Münchener Vasenkatalog (1854 „Beschreibung S. CLVII, Mitte, als Philologe: „Attisch ist auch die Form Αΰηναια, wie ΰακος;“ Άϋηναίά ist bekanntlich eine spezifisch att. Form (ion. Άΰηναίη, andere Dialekte λΰανκία). Die Vase zeigt nach Wächter die folgenden Belege: Nr. 95 Ade( v]giä, 106 Αΰεναί[α] und 118 Äd[eva]iä. Zu ύδ.κος (eingeritzt) Nr. 112 (< Οάρακος) s. Meisterhans-Schwyzer, S. 16 Pkt. 11 mit nota 75, und Threatte I S. 235. Unter Attisch fuhrt diese beiden Formen auch auf P. Weizsäcker, Rh.Mus. 35,1880 S. 357 Z. 2 von unten. Weiter wäre anzufuhren die att. Lautentwicklung -δμ- > -σμ- in ’Άσμετος (Inschr. Nr. 20); s. Wächter, S. 93 mit Verweisen auf Kretschmer, Vas. (hier auch die Angaben aus andern Dialekten), und Threatte. Die communis opinio der Tagung in der Villa Spelman (2003) war, laut FI.A. Shapiro, N.P. (S. 15, rechte Spalte, Mitte), dass die Frangois-Vase, ohne dass sprachliche Argumente vorgebracht wurden, auf eine athenische Werkstatt weist.

3. Kapitel

Forai deutet auf einen Dorismus. Um es vorwegzunehmen: Es resultieren Dorismen aus Korinth. Denn z.B. die Schreibung ΒΕύχσίσρατ[ος] (Inschr. Nr. 35)n lässt sich am einfachsten als das ganz normale Εύχσίστρατος verstehen, wenn man eine Dittographie des e Lauts im korinthischen Alphabet (B) und attischen (E) annimmt (mehr zu Korinth s. Sectio secunda, L). Es springen heraus drei Verszeilen mit jeweils daktylisch-hexametrischem Beginn, aber jambischem Ausklang (Elegiambi / Enkomiologici). Nachfolgend sind diese im Einheits­ alphabet festgehalten. Es sind jedoch die dorischen Formen mit ä (statt att. η, wo nötig) und die Nominative -ώι (statt att. -ώ) eingesetzt. Als Verbindung der einzelnen Musennamen oder deren Namensgruppen sind (wie bei Hesiod) Konnektoren eingefügt (Vokative S. 319,B.). 3) Die Verse lauten: Στάσιχόρει’ Έρατώι τε και Πόλυμνις Μελπόμενα τε Κλεώι τε κήϋτέρπά καί Θαλΐωρανίά τ ε Καλλιόπα τ ε Bemerkungen: a) Zu den Konnektoren: Vgl. Hesiod, Th. 77-79”1', wo 9x τε (inkl. τ’, iT). Mehr Variationen im Nereidenkatalog, Vs. 243-262 (τε / τε και / καί). In diesen Versen hier werden benötigt: τε καί, τε, καί. b) -εια statt -ά: Zu ep. -εια/-η s. E. Risch, Wb., S. 137f. § 50 c (-εια ist älter). Markant in unserem Zusammenhang ist, dass es die Form Καλλιόπεια gibt und diese Form auf - ä beziehbar ist. Stesichoros 240 PMGF hat die Verbindung Καλλιόπεια λίγεια (λ. ist Adj.); Καλλιόπεια ist auf dor. Καλλιόπη beziehbar. Mesomedes zeigt Καλλιόπεια neben (dor.) - ä in σοφά, was Καλλιόπα voraussetzt: Heitsch I, S. 25, Hymnos Nr. 1 (b) Z. 51 14. Darum ist ohne Zweifel Στάσιχόρει’ (-εια) auf Στάσιχόρά 3

13 -|ος]: Pugliese-Carratelli, PdP 39,1984 S. 374; ebenda S. 375 Z. 4: B- statt H- (die Lesung B- ist gesichert). B- bereits in den Zeitungsartikeln E. Brauns (genannt in Anm, 52) und fixiert Bull.corr, 1845, S. 115 Mitte („Braun bei Mazzetti“; H-: Mazzetti, BdA, S. 37 lk. Spalte, Z. 2 [aber B- in der Umschrift]).

14 Καλλιόπα (mit -ä) ist gut belegt; s. Fatouros, Index, S. 190. Oft auf att. Vasen, die sonst att. -e (nicht dor. -ά) zeigen: Pottier, Vases antiques du Louvre, III (Paris 1922), p. 260, G 440 Καλλιόπα mit ion. λ, neben att. -ε in Μελπόμενε (auch mit ion. λ, daher litt.

Appendix 1: Θολΐα

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beziehbar (-α korinth.-poet. Herkunft). c) Πόλυμνις mit dieser Akzentuierung W. Schulze, Kl. Sehr., S. 702 Z. 5 von unten (< 1896), ebenso im Index, S. 741. Die Angabe bei LSJ p. 1440, s.v. -ίς, -ίδος ist ein nachgeglaubtes Konstrukt. In der ebenda genannten Fundstelle (Kretschmer, Vas., S. 186) wird auf eine Akzentuierung verzichtet, doch eine solche im Index (S. 243 -ίς) nachgetragen. Bereits E. Curtius, CIG IV fase. 1 ([= pars 39] erschienen 1856), S. 193, Nr. 8185, unter d) schrieb -ίς mit Bezug auf Leopold Schmidt (bei E. Braun, Ann. 20,1848; s. hier Anm. 50), ohne zu vermerken, dass der gleiche L. Schmidt, zwei Jahre später, in einem eigenen Artikel im Rh.Mus. für die Betonung Πολύμνις eintrat (hier, auch Anm. 50 [anschliessend]), -ίς wurde nachgeglaubt: Pape-Benseler3 (1863-1870), S. 1228; Meisterhans2, S. 102 Pkt. 6 = MeisterhansSchwyzer3, S. 130 Pkt. 6 = Wächter, S. 90 Nr. 67 = Threatte II 818 (Index, mit Verweisen). Das Lemma fehlt mit gutem Grund (laut Index, S. 95) bei M. Meier[-Brügger], -ίδ-: Zur Geschichte eines griech. Nominalsuffixes, Göttingen 1975. Auch bei diesem Musennamen erwartet man ein Konkretum, nicht ein Abstraktum, wie P. Weizsäcker, Rh.Mus. 32,1877 S. 44 unten, moniert. Vom Vok. Πόλυμνι käme man zum Nom. Πόλυμνις, oder über Πολύμνι’ (vor Vokal gesetzt und so gedeutet) zum Vok. Πολύμνια, dann zum Nom. Πολύμνια (so bei Hesiod, Th. 78). Das Lemma ist im LfgrE mit Recht nicht verzeichnet (nur hesiod. Πολύμνια).

mixta) und Ό ρανίά (ARV2 633,11; c. 450 v. Gir.: LIMC VI 1, S. 660f. Nr. 13). Καλιόπά (-λ- [in der att. Form] = -λλ-) neben Μωσαΐος (= Apoll) mit ω wohl strengdor. (poet.) Herkunft, znsammengenommen litt, mixta: Beazley, Paralip. S. 398 add. zu ARV2 623 Nr. 70 bis, mit S. 1662 (auch bei Immerwabr, Att.Scr., S. 103 Nr. 715; LIMC, a.O., S. 667 Nr. 86: c. 450 v. · dir.). A u f dieser Vase erscheint auch der Musenname Λίγεια (Nomen proprium) - CVA Villa Giulia 4 (Roma 1991), Tav. 40 (Textteil) schreibt Καλλιοπα (beide λ att., das 2. rückläufig, auch π rückläufig), Μοσαιο (datiert: 460/50 v. Chr.; offenbar durchgängig litt.Att.). Καλλιόπη (mit att. λ) neben att. -ε in Μ νεμοσύνε (also litt. Att. mit 5): Hoppin II 471 Nr. 40 (ARV2 624,75; Beazley, RM 27,1912 S. 295 Nr. 24; Immerwahr, Book Rolls, S. 29 Nr. 21: c. 440/30 v. Chr.; LIMC, a.O., S. 672 Nr. 145: c. 450 v. Chr.). Καλλιοπα neben att. η in [0]ίδιπόδης (nicht -πόδας) CVA Adria 1, Tav. (Textteil) 42,1 (c. 440 v. Chr.; alle Inschr. im ion. Alph.) mit Beazley, ARV2 I678f. (add. zu 1029,19) und Odette TouchefeuMeynier, LIMC, a.O., S. 186 Nr. 3 (die Muse, nicht eine ancilla [der Name, unter diesem Lemma -a, ist wohl nicht richtig eingeordnet im kurz hernach erschienenen Lex. gr.PN, Bd. II, S. 250]). Weiteres Material bei Pape-Benseler 31863, S. 603, und Bruchmarm, S. 162f. - Dazu bereits im 6. Jh. im PN Καλόπά, s. unten S. 282, h).

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3. Kapitel

d) Κλέώχ mit g wie später bei Pindar ( Κ λ ε ώ ) . e) κήϋτέρπά < καί (= Koj) 'Ευ- mit dor. Κontraktionsprodukt; αε > η wie in (dor.) ένίκαε > ένίκη (att. ένχκα). -η- gehört zu beiden Wörtern (-ήmit Koronis). ί) Θαλΐά wie später bei Pindar (bei ihm aber eine der Chariten). g) Θαλίωρανία Rrasisprodukt mit ω < ä + ö (milddor.). -ω- gehört zu beiden Wörtern. Die Schreibung -d>- mit Koronis ist nicht nötig, da die Akzente deutlich genug markieren, dass zwei Wörter verschmolzen sind. Beide Krasen sind ein Zeichen lebendiger Sprachwirklichkeit. Zu den Akzenten s. noch 3. Kap. S. 228ff. mit Anm. 44/45. h) Καλλιόπη: 3-silbig zu lesen (λλι > λλ|). Eine alte att. Vase hat (auch mit ä) Καλόπά (λ [ohne graphische Bezeichnung der Gemmata] = λλ), Frau des Adrastos: Beazley, AJA 54,1950 S. 315 Nr. 6 (der Καλλ(ι)όπα deutet) mit CVA Kopenhagen 3, PI. (Textteil) 106,2 (ABV 292f.,5); neben att. -E (< - ä ) in Έρχφύλε. i) Zum Metrum: Der Elegiambus / Enkomiologicus ist seit Alkman belegt; s. Korzeniewski, S. 141 ganz unten / S. 142 oben mit Anm. 25. B. Κλειο: Die Inschr. (Nr. 71) Κλεχο der Vase ist manipuliert, -x- ist schräg abfallend parallel zur vorangehenden Längshaste des E eingeflickt, so dass fünf Buchstaben den Platz von vier einnehmen15. Die ko­ rinthische Bildvorlage verlangt Κλέώχ. Keine Spur einer hesiodeischen, den Vers eröffnenden Form ( Κλεώ) mit einer in dieser Frühzeit (c. 570 V. Chr.) höchst auffälligen Wiedergabe des Dehnungs-e mit (att.) imechtem EI16. Hat der (att.) Vasenmaler die korinth. Form Θαλΐα

15 Wie die Folge IO (mit senkrecht gestelltem Iota) aussehen sollte, zeigt der Musenname Καλιοπε, BdA S- 187 Fig. 200 (Inschr. Nr. 77). 16 Mir ist aus altatt. Zeit ausser Κλειώ (Verweis am Ende der Anm.) kein weiterer Beleg bekannt, in dem das metrisch gedehnte ε mit EI wiedergegeben ist. A uf der FrancoisVase selbst begegnet ΜΕλανίδν (Nr. 7), eine Schreibung, die als Μελανίδν gedeutet werden könnte. Der att. Prosaist Xenophon schreibt im Kynegetikos Μειλανίων (Oxf.Text, ed. E. C. Marchant, 1920) und meint den gleichen berühmten Jäger der Eberjagd wie auf dieser Vase (nämlich 1,2; auch ebenda § 7, wo neben Αταλάντης; die Vase setzt Άταλάτε [Nr. 8]). Μελ- wie in ep. μείλανι mit metrisch gedehntem ε zu μελάνι. AriasFhrmer (S. 38, lk. Spalte, oben) lemmatisieren diesen Namen der Vase als „Meilanion“

Appendix 1 : Θαλία

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übernommen, so ohne Zweifel auch die korinth. Form Κλέώι, deren Ausgang er mit -d> dem att. Dialekte angepasst hat: Κλεο (in alter Schrift), d. i. Κλεο. -I- in -EI- der Vase ist eine moderne Verfälschung, ein νεόγραφον, wieder aus dem gleichen Grunde getätigt, um im Verbund mit Θάλεια den Anschluss an die hesiodeische Tradition zu ermöglichen. Der historische Teil innerhalb des BdA bringt die Lösung: Migliarini hatte zwar am 23. Jan. 1845, also im Abstand von etwa 414 Monaten, nachdem die Vase ans Tageslicht befördert war, Κλειο der Abschrift bestätigt und festgehalten (Doc. 13, S. 34, lk. Spalte, Mitte), diese Schreibung aber als falsch in der Edition der Monumenti (1848; Tav. LIV-LV, 3. Figurenband, links) aufgegeben. Er liess Κλεο zeichnen. Ebenso Ed. Gerhard, AZ 8,1850 Denkmäler und Forschungen, Taf. XXIII. XXIV, oben, 2. grosser Streifen, links aussen (ebenso im Text

und setzen diese Form versehentlich als Schreibung der Vase ein (Μειλ-). Die gleiche Lemmatisierung aller Bezeugungen dieses Namens wählt J. Boardman, LIMC VI 1, S. 404 (Überschrift); s. aber noch am Ende dieser Anm. - Die Schreibung ΗυπΕροχος (mit Bezug auf Ilias Λ 335) auf der Vase des Euphronios AA 1976, S. 492 Abb. 6 mit S. 498 Abb. 12, deutet D. v. Bothmer (a.O., S. 494) als Hypeirochos (datiert: c. 515 v. Chr. nach S. 485; vgl. ARV2 13ff. mit Add.2 z.B. S. 404) unter Verweis auf diese Homerstelle. Dieses Lemma (mit -ei-) setzt in den Titel J. Boardman, LIMC V ili 1, S. 515 s.v. Akastos II (hier datiert: c. 510 v. Chr.). In diesem Namen epischer Herkunft wird also auf der Vase die Schreibung -EI- gemieden. - Ein poet. Zeugnis: έπιχϋονίων in der halboffiz., dorisch gefärbten, im ion. Alph. aufgesetzten Grabschrift für einen Megarer IG I3 1353 (c. 445-425 v. Chr.; IG I2 1085; CEG I 83) Z. 7. Auch in Z. 1 ist [έ]πί belegt, έπί und έπι- zeigen das gleiche Schriftbild. Auch ές und ές (mit Ersatzdehnung) sind im Schriftbild identisch (Z. 5 u. 7). Die Schreibung ει (unecht) kommt 3x vor: εκείνων und εϊλετο Z. 3, είσίν Z. 8. Dagegen E in τρ|ες (Akk.) Z. 4/5 (weder είπι noch ήπι sind belegt). Im Epos erscheint in dieser Formel nur επιχΰόνιος (mit kurzem έ); s. LfgrE Bd. 2, Sp. 652, Z. 20-29. - Zurück zu ΜΕλανίδν der Vase! Nimmt man eine Umsetzung aus einer korinthischen Vorlage an, so war der kurze éLaut vom gedehnten im Schriftbild geschieden (B [= ε] - E [= ει]). Es ist unwahrscheinlich, dass ει in ep. μειλ- in Korinth mit B (= η) wiedergegeben worden wäre. Das Korinthische wird zur Doris mitior gerechnet. Wäre auf der kor. Vorlage kor. ΜΕλ- gestanden, so hätte der att. Vasenmaler ΜΕΙλ- einsetzen müssen, wie er dies mit kor. E für echtes ει mit der att. Wiedergabe durch EI tat. Die Schreibung des att. Malers mit ΜΕλ- in litt. Att. beweist, dass auf der kor. Vorlage ΜΒλ- (= Μελ-) gestanden haben muss. Damit wird der Deutung des Arias die Grundlage entzogen. (R. Wächter trat auf dieses Problem nicht ein, er setzt aber eine Kürze an: S. 87 Nr. 7 Μελ-) Κλειώ, Name der Muse, auf Vase W ' mit lonismen in Sprache u. Schrift, s. S. 315, Nr. 2.

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3. Kapitel

Sp. 262 Anm. 22) und O. Jahn in seinem Münchener Vasenkatalog (1854 „Beschreibung ...“), S. CLIII Anm. 1076; ebenso E. Curtius, CIG IV fase. 1 ([= pars 39] 1856) in der Tabula VII Nr. 8185, d)17. Es musste offenbar gleichsam Pentiti gegeben haben, die eingestanden, hier etwas angetastet zu haben. Denn den Archäologen der Zeit war die Schreibung mit Deutung Κλεω bekannt: Gerhard, AZ 3,1845 (Nä 32 August) Sp. 124 Anm. 1 (am Ende). Mehr zu der hier genannten Vase (jetzt ARV2 1080,6) s. S. 314, Nr. la. Die Beseitigung war nicht geglückt. Pugliese Carratelli schreibt -t- mit untergesetztem Punkt bei Minto, S. 174 (Carratelli ist als der Verfasser S. [3] genannt), erwähnt von Cristofani (BdA) S. 178 im App. (zur Nr. 71). Threatte, Bd. II, S. 262, Z. 16-18 betont sogar aufgrund der Fig. 197 (in BdA): „ ... the reading is not Κλειό ...“ Den Befund beschreibt auch R. Wächter, S. 99 zur Nr. 7118. E in sch u b (zu einem anderen in moderner Zeit eingefügten Iota): Der soeben dargestellte historische Befund ist bestechend. Der gleiche Migliarini, der zwar die Lesung Κλειο 1845 festgestellt hatte, hat diese ’ Lesung 1848 in der Edition editorisch beseitigt und zugunsten von Κλεο aufgegeben. Weitere Recherchen würden sich demnach erübrigen. Dennoch lasse ich eine andere Kontrolle folgen. R. Wächter bringt z.B. S. 103 als eine Parallele ein vom Vasenmaler

17 Die Deutung als Länge war (wegen der nicht bezweifelten Lesung Θάλεια) im Anschluss an Hesiod aus systemischen Gründen nötig: Jahn, a. O., S. CLVI1 oben (,,ε für ει“); Curtius, a.O., S. 193 (-ει- in der Umschrift ins ion. Alph.). 18 Migliarini ist ein Zeuge der ersten Stunde, sozusagen ein Insider der Ereignisse um die Francois-Vase. Wenn Heinrich Brunn im Jahre 1863 (genannt von R. Wächter, S. [86] Anm. 6 mit S. 90 Anm. 30) in grosser zeitlicher Distanz die Existenz des Iotas bezeugt (Bull.corr. 35,1863 S. 190), dieses aber in vertikaler, statt in schräger Stellung wiedergibt und es versäumt, zu betonen, dass Κλειο, das er in regelmässigen Buchstabenabständen drucken lässt, nur den Platz von vier Zeichen benötigt, so beweist seine Angabe nichts für die Ursprünglichkeit. Er bezeugt lediglich die Existenz der Verfälschung, die nicht einmal vollständig getilgt war. In der farbigen Fotogr. in N.P. (PI. 24 unten, u. PI. 30 oben) wirkt das Iota ganz schwach. Es musste Pentiti gegeben haben, die versuchten, dieses nicht originale, falsche Iota aus der Welt zu schaffen. Das Zeugnis Brunns ist somit wertlos. - Bevor ich mich dem hist. Teil des BdA zugewandt hatte, schrieb ich nach Florenz ins Museo Archeologico Nazionale mit Brief vom 29. Januar 2007, mit der Frage, ob man feststellen könne, ob aufgrund der Oberfläche das Iota antik oder modern sei. Es kam keine Antwort (vgl. hier S. 317, E, Z. 8-10, aber auch Anm. 27). Durch den hist. Teil (Migliarini) ist die Frage geklärt. S. anschliessend auch den Einschub (Proben).

Appendix 1: Θαλία

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selbst ein gefugtes Iota in Ηεφαιστος (Nr. 123). Dieses Iota ist freilich gegen den Usus des Malers in auffälliger Weise schräg gestellt, d.h. fast parallel zur vorangehenden schrägen Haste des A gesetzt, obwohl der Platz dafür, dieses Zeichen senkrecht zu stellen, ausgereicht hätte19. Betrachtet man diese Buchstabenform in verschiedenen Verdunkelungsgraden der Fotographie (BdA S. 194 Fig. 242 [Nr. 123]) mit oder ohne eine Lupe, so erkennt man an drei Stellen, an den Enden und in der Mitte, intensivere und gebündelte Rasterpunkte. Langsamer: Mit blossem Auge erkenne ich am oberen und unteren Ende dieses Iotas einen Punkt, dazu in leicht verdunkelter Kopie auch einen solchen in der Mitte. In einem glücklichen Moment erkenne ich wieder in leicht verdunkelter Kopie mittels einer Lupe, dass die Rasteipunkte an diesen drei Stellen mit intensiverer Dunkelheit gebündelt sind. Die anderen Buchstaben verschwinden bei gleicher Kontrolle in einem See von Rasterpunkten. Man ahnt es - die Qualität der Buchstaben ist eine verschiedene - : Beim geplanten fraglichen Iota handelt es sich um im Voraus eingetragene Hilfspunkte (**'), die dann zu einem Iota verbunden werden sollten. Diese benötigte einer, der seine Sache gut machen wollte. Der Vasenmaler hatte diese nicht nötig, jedoch ein Restaurator (vgl. Anm. 26). Reichhold (FR Textband I, S. 12, Z. 8 - 6 von unten) bezeugt, dass der Vasenmaler die Figuren ohne Vorzeichnung getroffen hat, und Immerwahr, Att.Scr., S. 25 Mitte, attestiert zur Ausführung der Inschriften: „written free-hand without having been laid out beforehand“. Beim fraglichen schlecht erhaltenen, schräg gestellten Iota in Κλειο, das zudem zu lang geraten ist und unten hinausragt (BdA S. [135] Fig. 80 mit S. 186 Fig. 197 [wenn verdunkelt]; es sind drei Punkte auf der Höhe der Querhasten des E, von denen sich der unterste zu einem Anstrich* 4 9 1

19 Gegen den Usus: In der Folge αι (auch linksläufig zu lesen) erscheint das Iota tatsächlich aufrecht (in regulären Abständen) und ohne Ausnahme: S. 181 Fig. 162 Nr. 31 (Λαιδδχος); S. 185 Fig. 184 Nr. 54 (Πυλαίος); S. 185 Fig. 187 Nr. 58 (Πετραΐος); S. 194 Fig. 244 Nr. 125 (νύφαι [die Echtheit der Inschr. ist nicht gesichert; S. 306 Mitte, 308 Z. 2, 312 Anm. 53ex']). Auch in der Folge ισ () das Iota aufrecht: Nr. 2, 27, 85, 116 (Nr. 67 stimmt nicht ganz; s. S. 297).

3. Kapitel

ausdehnt), ist die Fragestellung wohl die, dass sich hier die Hilfspunkte, die stärker eingetragen waren, besser gehalten haben und somit belegen, dass der Buchstabe hätte getilgt werden sollen, was nicht ganz gelang (Pentiti)20. Das Fragment Strozzi (Nr. 96: Δορις), das erst im Jahre 1861 zutage kam (BdA S. 85 lk. Spalte, Z . 1, u. S. 99 Fig. 15; Francois war 1857 verstorben [BdA S. 51, r. Spalte unten; a l.]) und einer Verfälschung nicht zu verdächtigen ist, zeigt, dass das Iota vom Vasenmaler selbst und zwar senkrecht eingefiigt worden ist, und dies mit der konstant dicken Farbe wie die übrigen Buchstaben (BdA S. 189 Fig. 217; auch S. [133] Fig. 77 und S. [163] Fig. 130). Die Kontrolle mit der Lupe zeigt ein konsistentes Bild und keine Häufungspunkte der besprochenen Art. Dass dieses Iota vor dem Sigma nachgetragen werden musste, ist ein Hinweis auf eine Umschrift aus einer korinthischen Bildvorlage (s. Sectio secunda, IC [S. 297f.]). C. Auch für -χόρεχ’ des ersten Musennamens (Inschr. Nr. 65) ist der Nachweis mit nicht geringer Wahrscheinlichkeit zu erbringen, dass das Iota im Auslaut in moderner Zeit getilgt wurde, um mit dem verbleibenden -ε (das als ion. -η deutbar wurde) den Anschluss an die hesiodeische Tradition zu ermöglichen21. Für den Nachweis

20 Es ist übrigens auffällig, dass das Iota in moderner Zeit zweimal eingefiigt wurde, in Κλειο und in Ηεφαιστος (Nr. 123). Dies geschah gerade deshalb, um den einen Einschub (mit dem schräg gestellten Iota) durch den anderen (wieder mit dem schräg gestellten Iota) zu rechtfertigen. Der Einschub in der Nr. 123 wurde nicht angezweifelt, auch nicht von Pentiti, da das Iota in Ηεφαιστος (Nr. 90) vom Maler selbst stammt. Dass Änderungen doppelt auftreten, ist auch unten S. 303f. herausgearbeitet. Die Doppelung gehört zum System des Fälschers; s. die Zusammenfassung, S. 322f. 21 Diesen Gefallen erwiesen dem Verfälscher moderne Interpreten (aber eben nicht Kretschmer): W. Schulze, Kl.Schr., S. 702 (< 1896; ree. zu Kretschmers Vas.inschr.); nach ihm R. Wächter, S.108 (auch als eine Basis für seine Spekulation), und G. Markwald, in: LfgrE, Bd. 4 (21. Lieferung, 2006) Sp. 221 Z. 40f., s.v. Στησιχόρη (mit der hier genannten L it.). Im App. zu Hes. Th. 78 vermerken die Form -χορέ Rzach u. Solmsen(-Merkelbach-West). Diese Form ist jedoch eine var.l. falsa und hat bei Hesiod nichts zu suchen. Deswegen ist sie im LfgrE zu streichen (das Lemma Στησιχόρη begegnet nach Peeks Index zu Nonnos, Sp. 1495, erst bei diesem, aber in anderer Verwendung: ,eine der Βασσαρίδες’ [der Asteriskus bedeutet nach p. XII, dass dieses Lemma vorher nicht belegbar ist, und Peek war ein Kenner der Inschriften]). Στδσιχόρεια (im altkor. Hymnos elidiert Στάσιχόρει’, danach Στεσιχόρει’, attisiert auf

Appendix 1: Θ α λ ία

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entscheidend ist die Form des tatsächlichen (nicht etwa: des verbliebenen) E, das innerhalb dieser Vase in dieser Ausprägung nur an dieser Stelle begegnet (allerdings in ähnlicher Form in einer Deponie benötigter Parallelen, S. 305 oben [Nr. 28a], wieder auftaucht), d.h. mit den singulären überlangen, flatternden und abknickenden Querhasten (Fotogr.: BdA S. 186 Fig. 194 [Massstab 1:1 nach Cristofani, S. 177 Mitte rechts])22, die den Anschein erwecken, dass dieses E den Platz zweier Buchstaben beansprucht23. Alle Querhasten sind von dieser Singularität betroffen. In kürzester Form auf den Punkt gebracht: Der unterste Teil des Iotas im ursprünglichen E1 (die Standlinie der Buchstabenfolge OPE steigt an) floss in die gelängten beiden oberen, dann abknickenden Querhasten des E ein. Der oberste Teil des Iotas wurde dann getilgt (der oberste Punkt des alten Iotas ist mit der Lupe erkennbar); die unterste Haste des E wurde an die beiden anderen Hasten angeglichen. Ausführlich: Die genannten Querhasten des E sind überlang und dehnen sich auf fast 3 mm aus, während die Höhe des ganzen E nur 2 mm beträgt. Beim -E- im Wortinnem (Στεσι-) ist dies nicht der Fall (Höhe 3 mm; Breite 2 mm). Die überlangen Querhasten flattern; die oberste ist nach kurzem Einknicken einigermassen gerade gezogen, die mittlere kippt nach unten abrupt ab, die unterste ist mit einem weiten Bogen nach unten geschweift. Betrachtet man dieses Zeichen mit einer Lupe, am besten mit zusätzlichem künstlichem Licht, und kippt man diese Lupe langsam in der Aufwärtsrichtung dieses Zeichens hin und her, so sieht man deutlich, dass sich von dem Punkte an, wo die Ausdehnung der Haste 2 mm erreicht, die Farbe (d.h. das Dunkel der schwarzweissen der Francois-Vase und metrisches Relikt,im prosaischen Kontext) gehört vielmehr in ein Lexikon der altdorischen (hier: korinthischen) Poesie. 22 Eine ähnliche Form, aber weniger extrem ausgeprägt, verzeichnet Immerwahr, Att.Scr., Tabelle S. [XXII], ε, Si, mit S. 160 Z. 5. Die Form auf der Franfois-Vase wird S. 25 vermerkt. - Noch eine Beobachtung: In den Monumenti flattern die Querhasten des E nicht, dagegen in der Verkleinerung bei Ed. Gerhard, AZ 8,1850, Denkmäler und Forschungen, Taf. XXIII.XXIV. (oberstes Band, rechts aussen). Die Verkleinerung wird von A. Furtwängler (FR, Textband I, S. [1], Anm. 1, Z. 2) genannt, ohne Vermerk, ob identisch oder nicht. 23 In den besprochenen (gefälschten) Θαλεια und Κλεχο ist das Umgekehrte der Fall. Der Platz für den ersten Namen reicht für 5 (statt 6), derjenige für den zweiten Namen für 4 (statt 5) Zeichen.

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3. Kapitel

Fotographie) extrem verdunkelt. Dies heisst doch, dass das ursprüngliche E, wie es sich nach der Ausgrabung in einer Breite von 2 mm, und damit in Übereinstimmung mit dem ersten E im Wortinnem, präsentierte, nachträglich gelängt wurde24. Dieses Iota musste recht nahe an das E angeschlossen gewesen sein, was im Rhythmus der Buchstaben OPE, die immer näher zusammenrücken und aus Platzgründen auf einer abgeknickten, nach oben verlaufenden Standlinie stehen, eine natürliche Erklärung findet, aber zusätzlich dadurch bedingt ist, dass das Iota in att. EI (2 Zeichen), wenn es auf korinthisch E (1 Zeichen) zurückgeht, enger an E angeschlossen wird25. So ergibt sich, typisiert, die ursprüngliche Folge E1. Aus Gründen der Praktikabilität wurde von der Haste des Iotas wenigstens so viel stehen gelassen, wie einmal durch die mittlere Haste des E aufgefangen werden konnte: Ej > E . Dies erklärt auch das Abknicken. Auch die oberste Haste des E wurde gestreckt und abgeknickt; die unterste wurde an die mittlere angeglichen, ohne dass hier ein Teil des Iotas vorhanden gewesen war. Die oberste und mittlere Querhaste des E enden punktförmig in einer dunkleren Verdickung, die unterste nicht. Dies bestätigt, dass die beiden oberen Querhasten an dem Ort, wo sich das vom Vasenmaler gesetzte Iota einmal befand, nachträglich vom modernen Restaurator (Verfälscher) gestreckt wurden und dass das ursprüngliche Iota in Entsprechung zur Stand- und Führungslinie (das sind imaginäre Linien zuunterst und zuoberst: ί·) der vorangehenden Buchstaben OPE anzunehmen ist (opEl). Man sieht (a.O. Fig. 194) am Ende der gelängten mittleren Haste einen Punkt, darüber noch einen, getrennt von der obersten Haste, und einen weiteren (nur mit der Lupe erkennbar) über der obersten Haste. Verbindet man diese Punkte zu einer Geraden, so hätte man etwa das getilgte, leicht schräg gestellte, Iota. Rechts von den gelängten Querhasten des E sieht man im Abstand eines Buchstabens drei weitere Punkte (H [recht gut sichtbar in Fig. 194]), den obersten auf der Höhe des Punktes, der nur mit einer Lupe erkennbar ist ( E·:). Die beiden oberen, übereinander liegenden Punkte (rechts) hätten dazu gedient, das alte Iota wieder einzufügen (Pentiti): Es kam nicht dazu26. Der unterste Punkt wurde versehentlich

24 Auch bei -E- (in στεσι-) endigen die Querhasten merklich dunkel (Lupe!). 25 -χορει führt darum nicht auf kor. -χορΒ5/-χορΒΣ. Zu [Πο]σειπον s. S. 295 oben. 26 στεσιχορε ist - von links her gesehen —der Name der ersten Muse der ersten Gruppe.

Auch neben Μελπόμενε : (Nr. 70) findet man drei Punkte (auch notiert bei Hoppin, S.

Appendix 1: Θαλίά

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angebracht27. III. Mit Bezug auf alle Musennamen: A. Was tat der attische Vasenmaler? Der att. Vasenmaler belässt die korinthische Form in Κλέο, ausser dass er den Ausgang -oi seinem Dialekt angepasst hat, und in Θαλίά, dazu in Πόλυμνις (άπαξ) gemäss seiner korinth. Bildvorlage. Er attisiert nur in der Weise, dass er die dor. ä in att. E (= η) umsetzte: Στεσι- im Stamm, -E im Auslaut bei Μελπόμενε, ΕύτέρπΕ und Καλιόπε (denkbar wäre, dass in der Bildvorlage die Geminata -λλ- notiert war; aber dieser Usus setzte sich in Attika erst später durch). Όρανίά konnte er unverändert übernehmen (milddor. ου im Anlaut [in der Vorlage mit zwei Zeichen geschrieben?] deckt sich lautlich [ö] mit dem Attischen). Έρα[το] ist verstümmelt (auch [τ] ist gegen die Bildlegende N.P., PI. 23 unten, nicht erhalten); aber der Maler wird auch -oi der Vorlage seinem eigenen Dialekt mit -Ó angepasst haben. Wie die Formen Κλεο und Π ό λ υ μ ν ι ς zeigen, hat der Maler überall die Formen des Nominativs eingesetzt (die Vokative wären Κλεοι und vermutlich Πόλυμνι). Der Rest der metrischen Ausformung hat sich nur in der Folge der beiden zuerst gesetzten Musennamen gehalten; alle übrigen Namen sind in Pro­ sa den Figuren beigeschrieben (unterbrochen durch andere Namen), so dass sich die Gruppen ergeben: 1.2. 3 .- 4 . 5.6. 7 . - dazu Einzelne, die 8 . und 9. Ein antiker Betrachter, der die Verse im Ohr hatte, konnte diese freilich mithören (in Vokativen: s. unten S. 318f. [Abschnitte A. und B.] zum korinthischen Kultlied, in dem eben diese Vokative vorauszusetzen sind). Zur umgekehrten Reihenfolge der eingetragenen Musennamen auf der Bildvorlage s. anschliessend.152

[152] Z. 7 v.u.); das ist der Name der ersten Muse der zweiten Gruppe. Hier wäre ein Iota fehl am Platz. Aus einem Missverständnis heraus hätte im Ergebnis zweimal ein Iota hinzugefugt werden sollen. Wusste derjenige Handwerker, der den Auftrag, das Iota nachzutragen, erhalten hatte, nicht, an welcher der beiden Stellen er dies hätte tun sollen? Der Zusatz unterblieb an beiden Stellen, bei der zweiten Gruppe zu Recht, in der ersten Gruppe leider zu Unrecht. R. Wächter (S. 90 Anm. 29) nimmt sehr unwahrscheinlich einen Worttrenner an. Aber nicht einmal in den (echten) Signaturen (Nr. 78 u. 86, wie notiert ABV 76,1) sind solche Worttrenner vorhanden (anders als in ABV 78,12-15). - Dies sind ja die Hilfspunkte, um ein Iota zu erzeugen, wie oben S. 285 und hier S. 288 unten genannt. 27 Weitere Anfragen ins Museum unterblieben (vgl. Anm. 18). Es würde ja gleichsam eine wissenschaftliche Miszelle abgerufen.

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3. Kapitel

B. Ist die Plazierung aller Musennamen in der vorgegebenen Folge der gezeichneten Figuren von links nach rechts (zuerst Στεσιχορει’, zuletzt ΚαλιοπΕ) in rechtsläufiger Leserichtung die ursprüngliche oder galt in der korinthischen Bildvorlage die umgekehrte Folge von rechts nach links in linksläufiger Leserichtung (zuerst ΜταΜίχορΕ’ rechts aussen, zuletzt Καλ$οπά [oder mit -λλ- geschrieben; es war eher S als Σ gesetzt] links aussen)? 1) Es gibt Indizien für die ursprünglich rückläufige Leserichtung gewisser Musennamen: 1 in Μελπόμενε (Nr. 70) zeigt in dieser Form des Buchstabens einen Zwitter zwischen korinthischem 1 in linksläufiger und att. I in rechtsläufiger Leserichtung. 1 als korinth. Lambda genommen, spricht für linksläufige Leserichtung dieses Musennamens in der kor. Bildvorlage. S. auch unten S. 296f., Abschnitt B. Im Schluss-E von Καλιοπε (Nr. 77) vermag ich mit der Lupe in der Zeichnung Reichholds ein Sigma zu erkennen; dieses wäre der erste Buchstabe der Muse Στάσιχόρεια, wenn deren Plazierung rechts aussen mit Inschrift in linksläufiger Leserichtung angenommen wird (mit ■ elidiertem -a, wie notiert). Auch in der Beischrift Ζευς (Nr. 75) im gleichen Kontext erscheint der Buchstabe Zeta nach den Monumenti in der Form eines x: Dies sind zwei ineinander verschachtelte dreistrichige Sigmata, einmal rechtsläufig (5), einmal linksläufig (λ) gezeichnet. Man vermag diese beiden Sigmata in der Form des Zetas auch in der Fotogr. Nr. 199 (BdA S. 187) zu erkennen28. Hier sieht man auch, dass im anschliessenden E eine schräg gestellte Haste eines υ (\) eingelagert ist; das ist die zweite Haste in linksläufiger Leserichtung. Dies heisst, dass diese Beischrift in der Bildvorlage in linksläufiger Leserichtung angebracht war. 2) Die Konnektoren der metrischen Ausformung erlauben eine Entscheidung, και = ,damit’ (,dazu noch / und dazu noch / und auch’, s. „Akten Berlin“, S. 343 oben, A d d e n d a Pkt. 2 KAT; in diesem Buch aufgenommen als πάρεργον 2; hierher gehörig S. 509 mit Anm. 48 und S. 519f. Anm. 75) ist besser plaziert, wenn es eine Namengruppe schliesst oder die eine Gruppe mit der folgenden verbindet; τε = ,und’. a) Gegebene Folge (von links nach rechts: Dreiergruppe, Vierergruppe und zwei einzelne Musen):

28 Was Heinrich Brunn, Bull.corr. 35,1863 S. 190 (Z. 16 v.u.), 2 x1 diesem Zeta sagt, ist enttäuschend und lässt jede Differenzierung vermissen.

Appendix 1: Θαλΐα

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1. Grappe: στεσ. und έρ. damit πολ.; 2. Gruppe (angeschlossen mit ,und’).\ und damit ύαλια;

μελπ.

und κλεο damit εύτ.

3. Grappe (angeschlossen mit ,und’): undöp. und καλ. In der 2. Gruppe i s t ,damit’ vor Euterpe auffällig, da es nicht die Gruppe schliesst. b) Umgekehrte Lesefolge (von rechts nach links; der gegebene Umfang der Gruppen verschiebt sich innerhalb der bereits vorgegebenen Figuren [zwei einzelne Musen, eine Vierer- und eine Dreiergruppe]): 1. Gruppe (zwei einzelne Musen bilden eine Einheit, mit ,und’ verbunden): στάσ. und έρ.; 2. Gruppe = Vierergrappe (verbunden mit der 1. Gruppe durch ,damit’): damit πολ. und μελπ. und κλεο damit εύτ.; 3. Gruppe = Dreiergrappe (verbunden mit der 2. Gruppe durch ,damit’): damit ύαλια und op. und καλ. ,damit’ ist befriedigend plaziert: Zweimal (d.h. in allen möglichen Fällen) verbindet es die neue Gruppe mit der vorangehenden; einmal schliesst es die Gruppe (die 2 .). Die ersten beiden Musen (1. Gruppe) sind durch ,und’ zu einer Einheit verknüpft. Zu dieser Einheit kommt hinzu (damit) eine Vierergruppe, diese schliesst mit ,damit’ (a und b und c, damit d). Zu dieser Vierergruppe kommt hinzu (damit) eine Dreiergruppe, deren einzelne Glieder durch ,und’ verbunden sind. Die Syntax spricht für diese zuletzt genannte Gruppierung. 3) Es ist klar, dass auf der attischen Vase keine Konnektoren gesetzt sind. Aber die ersten beiden Musennamen sind metrisch verknüpft (Στεσιχόρει’ Έρα[το]). Diese Verknüpfung muss auch in der korinth. Bildvorlage gestanden haben (ΜτάΜίχορΕΒρατοί) (S [oder Σ]). Auch in der kor. Vorlage war Zeus (wie oben dargelegt) in die Szene eingebaut. Es ist darum unwahrscheinlich, dass die Musennamen in der Vorlage durch Konnektoren verknüpft waren. Deren Namen standen absolut im Nominativ. Der att. Vasenmaler konnte diese telquel übernehmen (Κλεο [statt -οι], Θαλία) und die fremden ä durch die

3. Kapitel

Änderung in ε dem eigenen Dialekt anpassen (wie dargestellt). Dem Schöpfer der kor. Bildvorlage war die metrische Ausformung (überall Vokative und Konnektoren; s. unten S. 318f. [Abschnitte A. und B.]) gegenwärtig, so dass sich die sinnvollen Gruppen (wie dargestellt) von selbst ergaben. Der attische Kopist wollte zunächst auch rechts mit Στεσιχόρει’ einsetzen, er hat dann aber seine Absicht geändert. Ihm fehlten die für die Gruppierung der Musen sinngebenden Konnektoren, so dass ihn diese Änderung nicht störte. Doch inhaltlich ist die korinthische Vorlage eindrücklicher: Nach dem Hochzeitspaar Thetis/Peleus (in dieser Folge, wenn man rechts beginnend liest) tritt sogleich Στασιχόρεια auf, die den Reigen der Musen aufstellend (στα-) ordnet; gleich hernach folgt Έ ρ α τ ώ ι, die für ε ρ ω τ ικ ά Zuständige (so fasst dies wörtlich auf Platon, Phaidros 259 d; s. anschliessend). Es ist wahrscheinlich, dass der att. Vasenmaler mit Notizen nach einer nichttransportablen korinthischen Bildvorlage gearbeitet hat. Am ehesten kommt ein Wandgemälde in Betracht29. 4) Eine Reminiszenz aus der eigenen Studienzeit (das Inhaltliche aus dem Gedächtnis, ohne Notizen): P.-D. Prof. Dr. Hermann Koller erwähnte im „Kolloquium: Griech. und lat. Quellen“ zur Vorlesung „Musik und Dichtung im alten Griechenland“ (Univ. Zürich, WS 1962/63) beiläufig, dass an einer Platonstelle (es ist Phaidros 259 c/d30) von den vielen Musen nur je zwei genannt sind, die auf der FrancoisVase die Randpositionen einnehmen (im Buch des gleichen Titels [Bern 1963, bei Francke] fehlt der Hinweis). Das Weitere ergibt sich von selbst. Platon verwendet den attischen Dialekt und nennt einerseits das Paar Τερψιχόρη (statt Στησιχόρεια / Στησίχορο) und ’Ερατώ, dazu ein weiteres Paar Καλλιόπη und Ουρανία; „die anderen“ (ταΐς άλλαις) - wie

29 Eme Bildvorlage nehmen an Immerwahr, Att.Scr., S. 25 unten (Vase oder Text), u. Wächter, S. 101 mit Anm. 70 (Wandgemälde). - Eine Aussage E. Pottiers (zit. in Anm. 3), S. 615 unten, zum Vasenmaler soll hierher gesetzt sein: „ . . le peintre a préféré le système corinthien à zones étroites qui lui permettait de multiplier les petits tableaux. Il se fait „miniaturiste“, comme un Corinthien, . ..“. „ ... der korinthischen Tradition, ..., verpflichtet ...“ schreiben Arias-Hirmer, S. 37, 2. Abschnitt. Judith M. Barringer spricht (in N.P.) erneut Korinthisches an und zeigt bei der mythischen Kaledonischen Jagd, wo die Differenzen und wo die Anregungen sind (S. 155f.; 159 lk. Sp., letzte Zeile u. r. Spalte; 160). - S. auch nachfolgend zu Platon. 30 Zur Einordnung s. P. Ryan, Plato’s Phaedrus (University o f Oklahoma Press, Norman, 2012), S. 246f.

Appendix 1 : Θαλΐά

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viele? / welche Namen? - lässt er weg. Καλ. ist die ehrwürdigste (πρεσβυτάτη [Platon setzt den Dativ]), Ούρ. folgt ihr („die gleich nach ihr kommt“ übersetzt Rufener). Dies heisst, μετ’ αυτήν lokal aufgefasst: Ούρ. befindet sich rechts neben Καλ. Auf der Francis-Vase ist Ούρ. links neben Καλ. plaziert; auf der korinthischen Vorlage des att. Vasenmalers jedoch zur Rechten, was zum Wortlaut Platons passen würde. Absolut gesehen, hatte Platon wohl eine Reihung Καλλιόπη, Ούρανία (Ούρ. ist rechts neben Καλ.), ... ’Ερατώ, Τερψιχόρα vor Augen. Er beginnt rechts mit dem Ende der Reihung und schreitet zurück, er überspringt die Mittelpartie und beginnt neu links von vom mit den ersten Beiden. Dies würde eine Reihung in einem Gemälde voraussetzen, dessen Beischriften rückläufig lesbar und rückläufig fortschreitend angebracht waren31. Sectio secunda: Weiteres Material32

I. Weitere Zeugnisse für die Umsetzung aus einer korinthischen Vorlage: A. Kor. E-Laute 1) Kor. B (&? unter c)) = ε: a) Neben E = att. ε (im Zwitter): ΒΕύχσίσρατ[ος] Nr. 35. Die beiden Zeichen verschiedener Herkunft sind nebeneinander gestellt, oben S. 280 bereits genannt33.

31 Das Gemälde muss berühmt und öffentlich zugänglich gewesen sein, aber nicht unbedingt die Namen der Musen im att. Dialekt zeigen. Warum nicht ein korinthisches Wandgemälde? S. oben mit Anna. 29 und unten S. 298. -N a c h J. Gaunt (N.P., S. 81, lk. Spalte, Z. 7f.) war der Töpfer Ergotimos durch die monumentale Architektur beeinflusst. 32 Ob die folgende Auflistung vollständig ist, bleibe einmal dahingestellt. Im Zentrum stand die Feststellung der tatsächlichen, ursprünglichen Schreibungen Θαλια (= Θαλια), Κλεο (= Κλέο) und Στεσιχορει (= Στεσιχορει’ [für die Plene -χορεία]). 33 Für B- hat Wächter (mit inneratt. Deutung) keine Erklärung, trotz langer Umschweife (S. 95 unten u. S. 102f.). Trotzdem ediert er {B}E- (S. 88). Der att. Vasenmaler korrigiert als Kopist selbst, indem er E aus seinem eigenen Alphabet beifügt. Was er geschrieben hat, hat er geschrieben: Man ediere (ohne Tilgung) BE-. Die Schreibung erinnert an ΔΒΕυς der bekannten tyrrhenischen Amphore bei Kretschmer, Vas., S. 102 unten (unter „Dittographien“) = Immerwahr, Att.Scr., S. 41 Nr. 178. Dass der att. Vasenmaler für diese Amphore eine Vorlage hatte, beweist nicht etwa das Koppa, das auch im Att. altbezeugt ist, sondern die Folge -λελ- in Κφλελνιος (das 3. und 5. Buchstabenzeichen sind identisch; vgl. die Wiedergabe z.B. bei Beazley, AJA 31,1927 S. 345 unter Nr. 1) statt -λλε- ([nicht -υελ- in Κ φ υ έ λ ν ιο ς , wie Kirchner-Klaffenbach, Imag.2, S. 10 Nr. 6, nach ebenda Taf. 3, schreiben; datiert: c. 570 v. Chr., und gedeutet

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3. Kapitel

b) Neben I = att. ϊ (~ kor. Β5/ΒΣ) in ΗιποδάμΒια Nr. 30 (-π- = -ππ-); das anschliessende att. Iota besetzt den Platz eines Spatiums. In der Fotogr. BdA S. 181 Fig. 162 erkennt man, wenn man diese Figur leicht verdunkelt kopiert, mit blossem Auge oder mittels einer Lupe die Umrisse des B (das obere Rund vollständig, das untere halb [angeschlossen an die Vertikalhaste]). Bedenkt man, dass zu Beginn des Namens das Iota zu Hypsilon verändert wurde und zwar in einer Buchstabenform, die mindestens in dieser Zeit gar nicht existiert (s. unten S. 300fF.), so ist das erkennbare B die originale Schreibung des att. Vasenmalers und das darüberliegende, daraus abgeleitete, heute als massgebend erachtete, aber verkrüppelte E34 das Resultat einer modernen Restauration. Denn diese Form des verkrüppelten E findet man auch, wie ich es nennen möchte, in einer Deponie benötigter Parallelen, die durch Restauratoren, eher Fälscher, angelegt worden sind (Nr. 28b; S. 304f. u. 311). c) Kor. B in der eckigen Form fe? (= έ) nach Ο: Opol? βιος (d.i. Όροέβιος) mit -οε- statt -oi- Nr. 6435.

als „verschrieben für Κυλένιος“] das Einzelne ist komplexer: S. 389); die Geminaten wurden im Attischen dieser Zeit im Inlaut noch nicht mit der Doppelsetzung des Konsonantzeichens bezeichnet (q = qu mit silbischem Wert wie bei den Etruskern und Römern). 34 Ausführlicher zu -δαμΒια: Ohne Verdunkelung erscheint etwa dies, was Reichhold (in: FR Taf. 13, unterstes Band, links aussen) gezeichnet hat, ein fragmentiertes ε: normale Längshaste, die oberste Querhaste lang, aber mit starkem Winkel (fast 45°) abwärts zeigend, die mittlere Querhaste kurz, leicht aufwärts gerichtet und gebogen, die unterste kurz und gerade, leicht abwärts geneigt. Das ist ein, so kann man sagen, verkrüppeltes E. Dass etwas Besonderes vorliegen muss, zeigt die Wiedergabe -δαεμια durch Mazzetti (Doc. 19 vom 4. Mai 1845, BdA S. 36, rechte Sp., letzte Zeile; bei Braun, Bull.corr. 1845 [Luglio], S. 115 Mitte [-EM-]; Jahn, Archäol.Beitr., Berlin 1847, S. 275 Mitte [-EM-]). Über die Vertauschung -EM- statt -ME- wird nichts mitgeteilt. Eine Probe: Wendet man B um 90° zu CO, so wäre dies ein kursives μ mit Standlinie. Ein kursives μ dieser Art, ohne Standlinie, ist immerhin im Faksimile zu IG I1 492 im Supplementband S. 118 bezeugt (auffällig in άμα Z. 4, aber auch Z. 3 u. 7). Wird auch das vorausgehende tatsächlich vorhandene μ um 90° gedreht, so erscheint ein eckiges kursives ε, dessen Querhasten kursiv verbunden sind unter Preisgabe der Längshaste (eine gerundete kursive Form verzeichnet Immerwahr, Att.Scr., Tabelle p. [XXII], E 10). Die Stützhasten können demnach als vertauscht betrachtet werden. 35 Die Lesung Οροσβιος ist fast die communis opinio, -σ- liest z.B. Wächter, S. 89 mit Verweis (in Anm. 24) auf die Fotogr., d.i. BdA S. 186 Fig. 193. Aber Beazley schreibt

Appendix 1: Θαλία

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2) Kor. E = ει (echt): Wird kor. E der Vorlage in att. EI umgesetzt, füllt das att. Iota nicht den Platz eines vollen Spatiums, a) In [Πο]σειπον Nr. 69 (abgebildet BdA S. 186 Fig. 196; im Kontext der Musen) ~ kor. Ποτεδαν bleibt für das att. Iota weniger Raum als für die beiden Iota in Άνφιτρίτε (ebenda, in der gleichen Fig. abgebildet), denen ein normales Spatium zugestanden wird (in Entsprechung zu kor. $/Σ). Das att. Iota wird eine Spur an das att. E herangerückt, aber der Abstand zu π ist zu gering36.

Oroibios (Development [1951 = 21964], S. 35, grosser Abschnitt am Ende [durch Autopsie gewonnen?]), was Wächter nicht einbezogen hat. Beide Lesungen des Vordergliedes könnten sprachlich gerechtfertigt werden. Für -οσ- tat dies Wächter, S. 99 (Vokalassimilation an O- des Anlauts < -εσ-)· Ebenso kann -oi- statt -ει- (Ορει-) durch Assimilation an O- des Anlauts erklärt werden (Ορει- [Lok.] wie in ορείχαλκος; umgekehrt begegnet vereinzelt, auch im Lok., att. οικει statt οίκοι). Eine Entscheidung bringt nur der erhaltene Buchstabenrest. Reichhold (a. O., Taf. 11 und 12, 3. Figurenstreifen, rechts aussen) zeichnet eine oben einsetzende, kurze, schräg abwärts gerichtete Linie im Winkel von c. 45° p). Dieser Rest passt weder zu einem att. Iota, noch zu einem att. Sigma, wenn -ς in -βιος als Vergleich herangezogen wird. Ein gegen die Leserichtung rückläufiges att. Sigma B ) wird man kaum annehmen dürfen. Zieht man das korinthische Alphabet mit ein, scheidet San mit Sicherheit aus. Ein stehen gebliebenes Iota (L) wäre innerhalb dieser Vase singulär. Aber der Rest liesse sich mit der eckigen Form von kor. B, nämlich B, in Einklang bringen. Das kor. Beta ist vom att. Beta grundverschieden, so dass in der korinth. Vorlage durchaus die runde Form B [im Einklang mit oben 1) u. 2)] angenommen werden darf. Der att. Kopist hätte dann die runde Form in die eckige abgewandelt, um diese von att. Beta zu differenzieren. Man kommt demnach auf die Deutung ΟροΒβιος, mit B = ε, also Οροέβιος; dies eine lautliche Variante zu Όροίβιος, dessen Herleitung bereits notiert ist. Der Wechsel οε mit oi ist an sich harmlos. In kor. Inschr. ist der Wechsel αε/αι gut belegt; Wächter, Vas., S. 248f. § 225. Eine att. Vase bietet Κροεσος (Kretschmer, Vas., S. 129 mit Threatte I S. 323). Der att. Vasenmaler hat die kor. Lautung der Vorlage telquel in Laut und Schrift übernommen. Zum Glück haben die Restauratoren aufgrund von „Conjecturalstudien“ (Anm. 53) nicht eingegriffen. 36 Die Verschreibung π statt δ ist u. U. verständlich, wenn man ein auf den Kopf gestelltes Delta annimmt. Dies setzt eine Vorlage voraus. Im einmal angenommenen kor. soTEVVH (