Planck's Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch: Band 5 Erbrecht [4., völlig neu bearb. Aufl. Reprint 2019] 9783111406466, 9783111042985


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German Pages 1148 [1228] Year 1930

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Table of contents :
Vorbemerkung zu Band V.
Inhaltsverzeichnis des fünften Bandes
Fünftes Buch. Erbrecht
Vorbemerkungen
Erster Abschnitt. Erbfolge
Zweiter Abschnitt. Rechtliche Stellung des Erben
Vorbemerkungen
Erster Titel. Annahme und Ausschlagung der Erbschaft. Fürsorge des Nachlaßgerichts
Zweiter Titel. Haftung des Erben für die Nachlassverbindlichkeiten
Dritter Titel. Erbschaftsanspruch
Vierter Titel. Mehrheit von Erben
Dritter Abschnitt. Testament
Vorbemerkungen
Erster Titel. Allgemeine Vorschriften
Zweiter Titel. Erbeinsetzung
Dritter Titel. Einsetzung eines Nacherben
Vierter Titel. Vermächtnis
Fünfter Titel. Auflage
Sechster Titel. Testamentsvollstrecker
Siebenter Titel. Errichtung und Aushebung eines Testaments
Achter Titel. Gemeinschaftliches Testament
Vierter Abschnitt. Erbvertrag
Fünfter Abschnitt. Pflichtteil
Sechster Abschnitt. Erbunwürdigkeit
Siebenter Abschnitt. Erbverzicht
Achter Abschnitt. Erbschein
Neunter Abschnitt. Erbschaftskauf
Sachregister zum fünften Band
Front Matter 2
Inhaltsübersicht
I. Allgemeines, Sammelwerte
II. Bürgerliches Recht
III. Grenzgebiete des Bürgerlichen Rechts
IV. Zivilprozeß
V. Strafrecht und Strafprozeß
VI. Öffentliches Recht
VII. Entscheidungssammlungen und Zeitschriften
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Planck's Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch: Band 5 Erbrecht [4., völlig neu bearb. Aufl. Reprint 2019]
 9783111406466, 9783111042985

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Staubs Kommentar ) um Handelsgesetzbuch. Elfte Auflage. Bearbeitet von

Dr. Heinrich Koenige,

Albert Pinner,

SenatSprästdent am Reichsgericht in Leipzig,

Justizrat in Berlin,

Dr. Felix Bondi, Geh. Justizrat in Dresden,

Zwei Bände in vier Halbbänden. 1923.

Lexikon-Oktav.

XVI, 1663 Seiten.

Gm. 60.—, geb. 76. —

Staubs Kommentar Wechselordnung. Fortgesetzt von

Dr. I. Stranz

Dr. M. Stranz.

und

Zehnte Auflage bearbeitet von

Justizrat Dr. M. Stranz, 1923.

Lexikon-Oktav.

Marti« Stranz,

und

Rechtsanwalt am Kammergericht

Rechtsanwalt an den Landgerichten Berlin.

418 Seiten.

Gm. 10.—, geb. 12.—

Das Reichsgeseh, betreffend die

Gesellschaften mit beschränkter Haftung. Systematische Darstellung und Kommentar nebst Entwürfen von Gesellschaftsverträgen und praktischer Anleitung für die Registerführung von

Ludolf Parisius und Dr. Hans Crüger.

Sechste, nmgearbeitete Ausluge von

Dr. Hans Crüger 1922.

Groß-Oktav.

und

Adolf Crecelius.

507 Seiten.

Gm. 10.—, geb. 12.—

Walter de Gruyter & Co. vormals G. I. Göschen'sche Verlagshandlung — I. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl I. Trübner Veit & Comp. — Berlin W 10

Das Bürgerliche Gesetzbuch mit besonderer Berücksichtigung der Rechtsprechung des Reichsgerichts. Erläutert von

Busch Schaffeld Dr. Ebbecke Dr. Mansfeld Michaelis Oegg

Erler Kiehl Dr. Lobe Schliewen und Seyffarth

Reichsgerichtsräten und Senatsprästdenten am Reichsgericht.

Fünfte, vermehrte und verbesserte Auflage. Drei Bände.

Lexikon-Oktav.

1923.

Gebunden Gm. 75.—

Reichsgesetz gegen den

unlauteren Wettbewerb vom 7. Juni 1909 nebst den in Betracht kommenden Bestimmungen des BGB., WZG. und HGB. Systematisch erläutert von

Dr. Alfred Rosenthal, RechtSanwalt in Hamburg.

Fünfte, gänzlich umgearbeitete Auflage. 1922.

Groß-Oktav.

347 Seiten.

Gm. 7.—, geb. 8.50.

Erbschaftssteuergesetz aus Grundlage der zweiten Steuernotverordnung vom 19. Dezember 1923. Textausgabe mit Anmerkungen von

Herbert Schachian, Rechtsanwalt und Notar in Berlin.

1924. 8°. 56 Seiten.

Gm. 1.80

Walter de Gruyter & Co. vormals G. I. Göschen'sche Verlagshandlung — I. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl I. Trübner — Veit & Comp. — Berlin W 10

Druck von Walter de Gruyter & Co., Berlin W 10.

Plancks Kommentar zum

Bürgerlichen Gesetzbuch nebst Emführungsgeseh. Bisher herausgegeben von

Dr. E. Strohal, weiland ordentlicher Professor in Leipzig.

Bearbeitet von

Dr. F. Andre,

Dr. E. Brodmann,

L. Busch,

Dr. I. Ebbecke,

ord. Professor, Geh. Justizrat,

Reichsgerichtsrat,

Reichsgerichtsrat,

ReichSgerichtSrat,

Dr. F. Flad,

Dr. K. Gunkel,

Dr. P. Knoke,

Dr. A. Lobe,

ReichSgerichtSrat,

ReichSgerichtSrat,

Wirkt. Geheimer Rat, Chef d. ob. Verwalt, d. Gesamt­ hauses Braunschw.-Lüneburg,

Senatsprästdent a. Reichsgericht,

Fr- Oegg,

Dr. H. Tiber,

Dr. O. Strecker,

Dr. K. v. Unzner,

ReichSgerichtSrat,

ord. Professor,

Reichsgerichtsrat,

StaatSrat, Präsident des Obersten LandesgerichtS.

V. Band.

Erbrecht Erste Lieferung: §§ 1922—1984. Vierte, völlig neu bearbeitete Auflage.

Berlin und Leipzig 1924. Walter d e

Gruyter

&

C o.

vormals G. A. Söschen'sche Berlagshandlung — I. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl I. Trübner — Beit & Comp.

Die vorliegende Lieferung enthält vom Erbrecht den ersten Abschnitt sowie den zweiten Abschnitt bis § J984, bearbeitet von Reichsgerichtsrat Dr. F. Zlad.

Grundbuchordnung. Kommentar nebst den für Preußen erlassenen Nusführungsbestimmungen. Von

Dr. Hugo Arnheim, Justtzrat, Rechtsanwalt am Kammergericht.

Zweite, völlig neu bearbeitete Auflage. 1913. Lexikon-Oktav. 959 Seiten. Gm. 15.—

Die Erbenhastung nach demBürgerlichenGesehbuch. Von

S. Riesenseld, Rechtsanwalt.

1916. 2 Bände. Groß Oktav. XII, 461; VIII, 455 Seiten. Gm.15.—, geb. 18.—

„Das umfangreiche Buch bringt eine allseitig erschöpfende und das reiche Detail der gesetzlichen Bestimmungen verarbeitende Darstellung der Lehre von der Erbenhaftung des BGB. Die Ausführungen des Verfassers sind durchweg klar und lassen Selbständigkeit und wissenschaftliche Durchdringung des keines­ wegs einfachen Stoffes erkennen. Das Buch dürfte daher von der Praxis als ein zuverlässiger und willkommener Berater zu begrüßen fein. Zeitschr. f. Rechtspflege.

Walter de Gruyter & Co. vormals G. I. Göschen'sche Verlagshandlung — I. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl I. Trübner — Veit & Comp. — Berlin W 10

Die Rechtsprechung d-r Oberlandesgerichte auf dem Gebiete des Zivilrechts, herausgegeben von

B. Mugdan

und

Kammergerichtsrat a. D.,

f R. Falkmann

Senatspräsident am Kammergericht.

Jährlich erscheint ein Band im Umfang von ca. 20 Bogen.

Preis pro Halbband 4.—

Entscheidungen des Reichsgerichts in Zivilsachen mit Anhang: Entscheidung des Staatsgerichtshofs. Herausgegeben von

den Mitgliedern des Gerichtshofes und der Reichsanwaltschaft. Preis der Heftausgabe, pro Band 5.75 M., der gebundenen Ausgabe pro Band 7.— M. Bis jetzt liegen 113 Bände vor. Preis je 7.— M. geb.

Generalregister M den Entscheidungen des Reichsgerichts in Zivilsachen

Band 101-110 Bearbeitet von

Franz Triebel Reichsgerichtsrat

1926.

Groß-Oktav.

Preis 17.—, gebunden in Halbleder 20.— Mark Früher erschienen:

Generalregister zu Band

1—30 31-40 41-50 51—60

28.—, 18.—, 18.—, 18.—,

geb. geb. geb. geb.

29.50. 19.50. 19.50. 19.50.

61-70 71—80 81-90 91-100

18.—, 20.—, 14.—, 14.—,

geb. geb. geb. geb.

19.50. 21.50. 15.50. 15.50.

Walter de Gruyter & Co. vormals G. I. Göschen'sche Verlagshandlung — I. Guttentag, Verlagsbuchhandlung Georg Reimer — Karl I. Trübner — Veit & Comp. Berlin W 10 und Leipzig

Staubs Kommentar Mm Handelsgesetzbuch Zwölfte und dreizehnte Auflage Bearbeitet von

Albert Pinner

Dr. h. c. Heinrich Koenige Senatspräsident am Reichsgericht i. R.

Dr. Felix Bondi Geheimer Justizrat

Justizrat

Band I, 11 und III zusammen geh. M. 110.—, in Halbleder geb. M. 128.— Der IV. (Schluß-) Band erscheint Ende dieses Jahres Die neue Auflage des berühmten Werkes ist wieder von einer hervorragenden prak­ tischen Brauchbarkeit und eine unvergleichliche Fundgrube für Rechtsprechung und Schrifttum zum Handelsrecht und zum allgemeinen bürgerlichen Verkehrsrecht. Eine wichtige Bereicherung des Werkes erblicke ich darin, daß die Verfasser jetzt die Ent­ scheidungen des RFH. mit heranziehen. „Juristische Wochenschrift"

Kommentar )um Gesetz betreffend

die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (früher Staub-Hachenburg) Fünfte Auflage unter Mitarbeit von

Dr. Fritz Bing

und

Dr. Walter Schmidt II Rechtsanwalt in Berlin

Rechtsanwalt in Mannheim

von

Dr. Max Hachenburg Rechtsanwalt in Mannheim

Zwei Bände / Lexikon-Oktav Erster Band (§§ 1—34)

1V, 627 Seiten

RM. 23.—, in Leinen gebunden RM. 25.—

Staubs Kommentar?ur Wechselordnung Fortgesetzt von

Dr. I. Stranz und Dr. M. Stranz Elfte Auflage bearbeitet von

Dr. M. Stranz

und

Justizrat, Rechtsanwalt am Kammergericht

1926 f Groß-Oktav / 425 Seiten

Martin Stranz Rechtsanwalt an den Landgerichten Berlin

RM. 16.-, geb. RM. 18.-

Walter de Gruyter & Co. vormals G. I. Göschen'sche Verlagshandlung — I. Guttentag, Verlagsbuchhandlung Georg Reimer — Karl I. Trübner — Veit & Comp. Berlin W 10 und Leipzig

Druck von Walter de Gruyter & Co., Berlin W 10.

Plancks Kommentar zum

Bürgerlichen Gesetzbuch nebst Einführungsgeseh. Bisher herausgegeben von

Dr. E. Strohal, weiland ordentlicher Professor in Leipzig.

Bearbeitet von

Dr. F. Andre,

Dr. E. Brodmann,

L. Busch,

ord. Professor, Geh. Justizrat,

Reichsgerichtsrat,

ReichSgerichtsrat,

Dr. F. Flad,

Dr. K. Gunkel,

ReichSgerichtsrat,

ReichSgerichtsrat,

Fr. Oegg, Senatsprästdent a. Reichsgericht,

Dr. H. Tiber, ord. Professor,

Dr. I. Ebbecke, ReichSgerichtSrat,

Dr. A. Lobe,

Dr. P. Knoke, Wirk!. Geheimer Rat, Chef d. ob. Verwalt, d. GesamthauseS Braunschw.-Lüneburg,

GenatSpräsident a. Reichsgericht,

Dr. O. Strecker,

Dr. K. v. Uuzncr,

SenatSprästdent a. Reichsgericht,

Staatsrat, Präsident deS Obersten LandeSgerichtS.

V. Band.

Erbrecht. Zweite Lieferung: §§ 1985—2063. Vierte, völlig neu bearbeitete Auflage.

Berlin und Leipzig 1926.

Walter d e Gruyter & C o. vormalS G. I. Süfchen'fche BerlagShandlung — I. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl I. Trübner — Veit & (Komp.

Die

vorliegende Lieferung enthält vom Erbrecht Zweiter Abschnitt: den

zweiten und dritten Titel (§§ 1985—203 J) bearbeitet von Reichsgerichtsrat Dr. Fl ad» den vierten Titel (§§ 2032—2063) bearbeitet von Reichsgerichtsrat Dr. Ebbecke.

— Der Anfang vom Dritten Abschnitt ist von Reichs­ gerichtsrat Dr. Flad bearbeitet.

planck's Kommentar

Mm Bürgerlichen Gesetzbuch Vierte, neubearbeitete Auflage Lexikon-Oktav

Bis jetzt sind erschienen: I

Band

Band

I: komplett, 1913

RM. 15.—, geb. RM. 17.—

II: 1. tzalbbd., 1914..................

15.-,

2. Halbbd., 1. Lieferg. 1923 .

n

9.—.

2. tzalbbd., 2. Lieferg. 1925 .

n

12.—.

Band III: komplett, 1920 .....................

30.

,

Band IV: 1. Lieferung 1924.................

n

10.—.

Band

n

6.—.

V: 1. Lieferung 1924..................





17-

,,

,,

33.

Walter de Gruyter & Co. vormals G. I. Göschen'sche Verlagshandlung — I. Guttentag, Verlagsbuchhandlung Georg Reimer — Karl I. Trübner — Veit & Comp.

Berlin W 10 und Leipzig

Staubs Kommentar Zum HGB. Zwölfte und dreizehnte Auflage. Bearbeitet von Heinrich Koenige, Albert Pinner, Felix Bondi. Vier Bände und ein Registerband. Groß-Oktav. 4000 ©eiten. 1927. Zusammen 157.—, in Halbleder 183.60

Schaps, Das deutsche Seerecht Kommentar zum vierten Buche des Handelsgesetzbuches (als Ergänzung zu Staubs Kommentar) nebst Erläuterungen zu den seerechtlichen Nebengesetzen. Zweite, voll­ ständig umgearbeitete Auflage, herausgegeben von Mittel st e in-s und Sebba. Zweiter Band: Nebengesetze. Von Dr. Julius Sebba, Rechtsanwalt am Ober­ landesgericht Königsberg i.Pr. Groß-Oktav. XII, 1108 Seiten. 1929. 52.—, geb. 55 —

Jaeger, Kommentar zur KG. und den Einführungsgesetzen. Mit einem Anhang, enthaltend das Anfechtungsgesetz, die Vergleichsordnung, Auszüge aus den Kostengesetzen, Ausführungsgesetze und Ge­ schäftsordnungen. Sechste und siebente, neubearbeitete Auflage. Groß-Oktav. Der Umfang des Gesamtwerkes umfaßt etwa 100 Bogen. Die Ausgabe erfolgt in Lieferungen. Gesamtpreis etwa 80.—

Erste Lieferung (§§ 1—16).

296 Seiten.

Zweite Lieferung (§§ 17—27).

16.—

1928.

Seite 297—472.

1929.

10.—

Riesenfeld, Sie Crbenhaftung nach üem B6B. Groß-Oktav.

2 Bände.

1916.

Erster Band: Die Grundsätze der Haftung.

15.—, geb. 18.—

XII, 461 Seiten.

ZweiterBand: Das Inventar u. dieMittelderHaftungsbeschränkung. VIII, 455 Seiten.

Peiser, Handbuch des Destamentsrechts mit zahlreichen Beispielen und Formularen.

2. Auflage.

Groß-Oktav.

XVI, 480 Seiten.

1907.

9.—, geb. 10.50

Walter üe Gruyter & Co., Berlin W1O, Genthiner Straße 38

Gewerbeunö 3nüustrie-Kommentar (GM) Unter besonderer Berücksichtigung der Rechtsprechung des Reichsgerichts herausgegeben von Senatspräsidenten und Räten des Reichsgerichts unter Führung des Senats­

präsidenten Dr. h. c. Koenige

Broümann, Gesetz bete, üie G.M.H.H.

Baud i: 2. Auflage. Baud ii:

Michaelis, Scheckgesetz

Groß-Oktav, vm, Im Druck.

mit allen einschlägigen Nebengesetzen, den

ausländischen Gesetzen und dem Deutschen Postscheckgesetz mit Postscheckordnung. Groß-

Oktav.

VII, 339 Seiten.

Band III: 1927.

1927.

16.—, geb. 18.—

Hagens, Warenzeichenrecht.

Baud IV:

Broümann, Aktienrecht.

Band v:

Pietzcker, ^)atentgesetz.

Groß-Oktav.

Groß-Oktav.

VIII, 408 Seiten. 22.—, geb. 24.—

XII, 580 Seiten. 1928. 28.—, geb. 30.—

Kommentar unter Berücksichtigung der

schon vorgeschlagenen und weiter beantragten Abänderungen des Gesetzes. I. Halbband: §§ 1—12.

Groß-Oktav.

427 Seiten.

26.—, geb. 28.—

1929.

Ebermager-Lobe-Rosenberg,

RSisv.

Leipziger Kommentar mit besonderer Berücksichtigung der Rechtsprechung des Reichs­ gerichts.

Vierte, vermehrte und verbesserte Auflage.

1382 Seiten.

1929.

Lexikon-Oktav. X,

56.—, in Halbleder geb. 63.—

Löwe-Rosenberg, StPG. vom 22. März 1924 nebst dem Gerichtsverfassungsgesetz. Kommentar. Achtzehnte, neu­ bearbeitete Auflage. Lexikon-Oktav. 1332 Seiten. 1929. 44.—, in Halbl. geb. 50.—

Walter üe Grugter & To., Berlin W1O, Genthiner Straße 38

Planck s Kommentar zum

Bürgerlichen Gesetzbuch nebst Emführungsgeseh. Bisher herausgegeben von

Dr. E. Strohal, weiland ordentlicher Professor in Leipzig.

Bearbeitet von

Dr. E. Brodmann, Reichsgerichtsrat,

Dr. L. Busch,

Dr. I. Ebbecke,

Dr. F. Flad,

Reichsgerichtsrat,

weil. Reichsgerichtsrat,

Senatspräsident beim Reichsgericht,

Dr. M. Greiff,

Dr. K. Gunkel,

Dr. P. Knoke,

Dr. M. Landois,

Wirkt. Geh. Ober-Justizrat, Oberlandesgerichtspräsident,

Reichsgerichtsrat,

Wirkt. Geheimer Rat,

Reichsgerichtsrat,

Dr. A. Lobe,

Fr. Oegg,

Dr. H. Tiber,

Senatsprästdent Vorsitzender des ort>. Professor, beim Reichsgericht, Reichsarbeitsgerichts,

Dr. O. Strecker, Dr. K. v. Unzner Senatsprästdent beim Reichsgericht,

weil. Staatsrat, Präsident deS bayer. Obersten Landesgerichts.

V. Band.

Erbrecht Dritte Lieferung: §§ 2064—2196. Vierte, völlig neu bearbeitete Auflage.

Berlin und Leipzig 1929.

Walter de Gruyter & Co. vormals G. I. Göschen'fche Verlagshandlung — I. Guttentag, Verlagsbuchhandlung Georg Reimer — Karl I. Trübner — Veit & Lomp.

Die vorliegende Lieferung enthält vom Dritten Abschnitt des Erbrechts den ersten bis fünftenTitel (§§2064—2)96) bearbeitet von Senatspräsident Or. F, Flad.

Plancks Kommentar zum BGB. Bisher herausgegeben von E. Strohal. Bearbeitet von E. Brodmann, L. Busch, I. Ebbecke, F. Flad, M. Greiff, K. Gunkel, P. Knoke, M. Landois, A. Lobe, Fr. Oegg, H. Siber, O. Strecker, K. von Unzner. Vierte, völlig neubearbeitete Auflage. Lexikon-Oktav.

Bisher sind erschienen: I. Band: Allgemeiner Teil. 606 Seiten. 1913. 15.—, geb. 17.— II. Band, 1. Hälfte: Recht der Schuldverhältnisse. (Allgemeiner Teil.) 640 Seiten. 1914. “ 15—, geb. 17.—

II. Band, 2. Hälfte: Recht der Schuldverhältnisse. (Besonderer Teil.) 1296 Seiten. 1928. 49.—, geb. 52.— III. Band: Sachenrecht. 1464 Seiten. 1920. 30.—, geb. 33 — IV. Band: Familienrecht. 1. Hälfte §§ 1297—1588. 701 Seiten. 1928. 26.—, geb. 28.— V. Band: Erbrecht. Erste Lieferung: §§1922 — 1984. 192 Seiten. 1924. 6.— Zweite Lieferung: §§ 1985—2063. 160 Seiten. 1926. 7.— „Für jeden Praktiker, der tiefer in den Rechtsstoff eindringen muß, um die zur Entscheidung stehende Frage zu prüfen, ist Plancks Kommentar immer ein zuverlässiger Ratgeber und seine Er­ läuterung und Meinung von hohem Wert und Gewicht, stets sorgfältiger Beachtung wert." Zentralblatt für freiwillige Gerichtsbarkeit.

VGV Kommentar von Reichsgerichtsräten 7. unveränderte Auflage. 5 Bände.

Lex.-Oktav.

Zusammen 3182 Seiten.

Gesamtpreis geh. M. 125.—, in Halbleder geb. M. 150.— Aus den Urteilen: „Der Zivilpraxis ist wieder ihr wichtiges Hilfsmittel nach dem neuesten Stande in die Hand gegeben, welches wie kein Buch zuvor fördernd und klärend auf die gesamte Gerichtstätigkeit eingewirkt hat. Gerade die knappe, klare Form der Rechtssätze, die Vollständigkeit der oberst­ richterlichen Rechtsprechung, die objektive Darstellung hat den Kommentar zur „glossa ordinaria“ des BGB. gemacht. Juristische Wochenschrift.

Wir liefern unter Bezugnahme auf diese Anzeige ausführliche Prospekte kostenlos.

Walter üe Gruzster & Co., Berlin WlO, Genthiner Straße 38

Staubs Kommentar zum HGB. Zwölfte und dreizehnte Auflage. Bearbeitet von Heinrich Koenige, Albert Pinn er, Felix Bondi. Vier Bände und ein Registerband. Groß-Oktav. 4000 Seiten. 1927. Zusammen 157.—, in Halbleder 183.60

Schaps, öas deutsche Seerecht Kommentar zum vierten Buche des Handelsgesetzbuches (als Ergänzung zu Staubs Kommentar) nebst Erläuterungen zu den seerechtlichen Nebengesetzen. Zweite, voll­ ständig umgearbeitete Auflage, herausgegeben von Mittel st ein ft und Sebba. Erster Band: Handelsgesetzbuch. Viertes Buch. 1921. Lex. 8°. VIII, 1041 S. Preis 25.—, geb. 28.— Zweiter Band: Nebengesetze. Von Dr. Julius Sebba, Rechtsanwalt am Ober­ landesgericht Königsberg i.Pr. Groß-Oktav. XII, 1108 Seiten. 1929. 52.—, geb. 55.— Der zweite Band enthält einen Nachtrag zu Band I, durch den dieser' nach dem neuesten Stand von Gesetzgebung und Rechtsprechung ergänzt wird.

Jaeger, Kommentar zur KO. und den Einführungsgesetzen. Mit einem Anhang, enthaltend das Anfechtungsgesetz, die Vergleichsordnung, Auszüge aus den Kostengesetzen, Ausführungsgesetze und Ge­ schäftsordnungen. Sechste und siebente, neubearbeitete Auflage. Groß-Oktav. Der Umfang des Gesamtwerkes umfaßt etwa 100 Bogen. Die Ausgabe erfolgt in Lieferungen. Gesamtpreis etwa 80.— Erster Band. Erste Lieferung 1—16). 296 Seiten. 1928. 16.— Zweite Lieferung (§§ 17—27). Seite 297—472. 1929. 10.— Dritte Lieferung (§§ 28—42) im Druck.

Sgöow-Busch-Kranh, Zivilprozeßordnung und Gerichtsverfassungsgesetz nebst Anhang, enthaltend Entlastungsgesetze. Handkommentar unter besonderer Be­ rücksichtigung der Entscheidungen oberster Gerichte. Neu bearbeitete, zwanzigste Auflage. Erster Band: Einführungsgesetz und Zivilprozeßordnung §§ 1—703. Oktav. VIII, 872 Seiten. 1930. geb. 18.— HW" Der Kauf des ersten Bandes verpflichtet zur Abnahme des zweiten Bandes, der im Herbst 1930 erscheinen wird.

Riesenfeld, Die Crbenhaftung nach dem BGB. Groß-Oktav. 2 Bände. 1916. 15.—, geb. 18.— Erster Band: Die Grundsätze der Haftung. XII, 461 Seiten. ZweiterBand: Das Inventar u. die Mittel der Haftungsbeschränkung, VIII, 455 Seiten.

Walter öe 6rugfer & (o., Berlin WlO, Genthiner Straße 38

Gewerbeunü Industrie-Kommentar (GM Unter besonderer Berücksichtigung der Rechtsprechung des Reichsgerichts herausgegeben von Senatspräsidenten und Räten des Reichsgerichts unter Führung des Senats­

präsidenten Dr. h. c. Koenige

Vroümann, Gesetz bete, die G.M.b.H.

Band I: Auflage.

Groß-Oktav. IX, 304 Seiten.

Band II:

Michaelis, Scheckgesetz

1930.

Zweite, verbesserte 16.—, geb. 18.—

mit allen einschlägigen Nebengesetzen, den

ausländischen Gesetzen und dem Deutschen Postscheckgesetz mit Postscheckordnung. Groß-

Oktav.

VIT, 339 Seiten.

Band III:

16.—, geb. 18 —

1927.

Hagens, Warenzeichenrecht.

Groß-Oktav.

1927.

Band IV:

Vroümann, Aktienrecht.

Band v:

piehcker, Patentgesetz.

Groß-Oktav.

VIII, 408 Seiten. 22.—, geb. 24.—

XII, 580 Seiten. 1928. 28.—, geb. 30.—

Kommentar unter Berücksichtigung der

schon vorgeschlagenen und weiter beantragten Abänderungen des Gesetzes. I. Halbband: §§ 1—12.

Groß-Oktav.

427 Seiten.

26.—, geb. 28.-

1929.

Cbermager-Lobe-Rosenberg,

RSiss.

Leipziger Kommentar mit besonderer Berücksichtigung der Rechtsprechung des Reichs­

gerichts.

Vierte, vermehrte und verbesserte Auflage.

1282 Seiten.

1929.

Lexikon-Oktav. X,

56.—, in Halbleder geb. 63.—

Löwe-Rosenberg, StPO. vom 22. März 1924 nebst dem Gerichtsverfassungsgesetz. Kommentar. Achtzehnte, neu­ bearbeitete Auflage. Lexikon-Oktav. 1332 Seiten. 1929. 44.—, in Halbl. geb. 50.—

Walter üe Grugter & (o., Berlin WlO, Genthiner Straße 38

Gewerbeunö 3nüustrie-Kommentar (G3K) Unter besonderer Berücksichtigung der Rechtsprechung des Reichsgerichts herausgegeben

von Senatspräsidenten und Räten des Reichsgerichts unter Führung des Senats­

präsidenten Dr. h. c. Koenige

Broömami, Gesetz bete, -je G.m.b.H.

Band I: Auflage.

Groß-Oktav. IX, 304 Seiten.

Band ii:

1930.

Michaelis, Scheckgesetz

Zweite, verbesserte 16.—, geb. 18.—

mit allen einschlägigen Nebengesetzen, den

ausländischen Gesetzen und dem Deutschen Postscheckgesetz mit Postscheckordnung. Groß-

Oktav.

VII, 339 Seiten.

Band III:

16.—, geb. 18.—

1927.

Hagens, Varenzejchenrecht.

Groß-Oktav.

1927.

Band IV:

Deo-Mann, Mtienrecht.

Band v:

Piehcker, Patentgesetz.

Groß-Oktav.

VIII, 408 Seiten. 22.—, geb. 24.—

XII, 580 Seiten. 1928. 28.—, geb. 30.—

Kommentar unter Berücksichtigung der

schon vorgeschlagenen und weiter beantragten Abänderungen des Gesetzes. I. Halbband:

§§ 1—12.

Groß-Oktav.

427 Seiten.

26.—, geb. 28.-

1929.

Cbermager-Lobe-Rosenberg, Ess. Leipziger Kommentar mit besonderer Berücksichtigung der Rechtsprechung des Reichs­

gerichts.

Vierte, vermehrte und verbesserte Auflage.

1282 Seiten.

1929.

Lexikon-Oktav. X,

56.—, in Halbleder geb. 63.—

Löwe-Rosenberg, StPO. vom 22.Märzl924 nebstdem Gerichtsverfassungsgesetz. Kommentar. Achtzehnte, neu­ bearbeitete Auflage. Lexikon-Oktav. 1332 Seiten. 1929. 44.—, in Halbl. geb. 50.—

Walter öe (Beugter & tov Berlin W1O, Genthiner Straße 38

Plancks Kommentar zum

Bürgerlichen Gesetzbuch nebst Lmführungsgeseh. Bisher herausgegeben von

Dr. E. Strohal, weiland ordentlicher Professor in Leipzig.

Bearbeitet von

Dr. E. Brodmann,

Dr. L. Busch,

Dr. I. Ebbeche,

Dr. F. Flad,

Reichsgerichtsrat,

Reichsgerichtsrat,

weil. Reichsgerichtsrat,

Senatspräftdent beim Reichsgericht,

Dr. M. Greiff,

Dr. K. Gunkel,

Dr. P. Knoke,

Dr. M. Landois,

Wirkl. Geh. Oberjustizrat, Oberlandesgerichtspräsident,

Reichsgerichtsrat,

Wirkl. Geheimer Rat,

Reichsgerichtsrat,

Dr. A. Lobe,

Dr. Fr. Oegg, Dr.H. Siber, Dr. O. Strecker, Dr. K. v. Unzner,

Senatspräftdent Senats-Präs. b. RG. beim Reichsgericht, Vorsitzender des Reichsarbeitsgerichts,

orb. Professor,

Senatspräsident beim Reichsgericht,

weil. Staatsrat, Präsident des bayer. Obersten Landesgerichts

V. Band. I

Erbrecht. Vierte Lieferung: §§ 2197—2385 und Register. Vierte, völlig neu bearbeitete Anflage.

Berlin und Leipzig 1930.

Walter de Gruyter & Co. vormals G. I. Göschen'sche Verlagshandlung — I. Guttentag, Verlagsbuchhandlung Georg Reimer — Karl I. Trübner — Veit & Comp.

Einbanddecken zum fünften Band sind zum Preise von RM. 2.— vom Verlag zu beziehen.

Plancks Kommentar zum

Bürgerlichen Gesetzbuch nebst Linführungsgeseh. Bisher herausgegeben von

Dr. E. Strohal, weiland ordentlicher Professor in Leipzig.

Bearbeitet von

Dr. E. Bwdmann,

Dr. L. Busch,

Dr. I. Ebbecke,

Dr. F. Flad,

M-Ichrg«ücht«rat,

ReichsgertchtSrat,

weil. ReichsgertchtSrat,

Senatspräsident beim Reichsgericht,

IDr. M. Greiff,

Dr. K. Gunkel,

Dr. P. Kuoke,

Dr. M. LandoiS,

Wiürtl. Geh. Oberjustizrat, ObevrlaudeSgertchtSpräsident,

ReichSgerichtSrat,

Wirkl. Geheimer Rat,

ReichSgerichtSrat,

Drr. A. Lobe, Dr.Fr. Oegg, Dr.H. Tiber, Dr. O. Strecker, Dr. K. v.Unzner, SenaatSpräsident Senats-Präs. b. RG., beimn Reichsgericht, Vorsitzender des Reichsarbeitsgerichts,

ord. Professor,

Senatspräsident beim Reichsgericht,

weil. Staatsrat, Präsident deS bauer. Obersten LandeSgerichtS.

V. Band.

Erbrecht. Vierte, völlig neu bearbeitete Auflage.

Berlin und Leipzig 1930.

Walter de Gruyter & Co. rormalS G. I. Göshen'sche Verlagshanvlung — I. Guttentag, Verlagsbuchhandlung Gwrg Reimer - Karl I. Trübner - Veit & Eomp.

Vorbemerkung zu Band v. Es haben bearbeitet: Herr Senatspräsident Dr. Flad den ersten Abschnitt (§§ 1922 bis 1941), vom zweiten Abschnitt den ersten, zweiten und dritten Titel (§§ 1942 bis 2031), vom dritten Abschnitt die ersten sechs Titel (§§ 2064 bis 2228); der verstorbene Herr Reichsgerichtsrat a. D. Dr. Ebbecke vom zweiten Abschnitt den vierten Titel (§§ 2032 bis 2063); Herr Senatspräsident i. R. Dr. Strecker vom dritten Abschnitt den siebenten Titel (§§ 2229 bis 2264); Herr Oberlandesgerichtspräsident i. R. Wirkt. Geh. Oberjustizrat Dr. Greiff vom dritten Abschnitt den achten Titel (§§ 2265 bis 2273) und die übrigen Ab­ schnitte (§§ 2274 bis 2385).

Inhaltsverzeichnis des fünften Bandes. Fünftes Buch. Erbrecht. Vorbemerkungen.........................................................................................................................................

Seite 3

Erster Abschnitt. Erbfolge. Vorbemerkungen ......................................................................................................................................... § 1922 Erbgang (Erbfall, Erbe, Erbschaft, Erbteil)........................................................................ § 1923 Leben des Erben........................................................................................................................ Vorbemerkungen zu den §§ 1924—1930 (Verwandtenerbfolge)..................................................... § 1924 Verwandtenerbfolge, erste Ordnung .................................................................................... § 1925 Zweite Ordnung....................................................................................................................... 8 1926 Dritte Ordnung.......................................................................................................................... § 1927 Mehrfache Verwandtschaft in den dreiersten Ordnungen .............................................. § 1928 Vierte Ordnung.......................................................................................................................... § 1929 Fünfte und fernere Ordnungen............................................................................................ § 1930 Reihenfolge der Berufung....................................................................................................... § 1931 Erbfolge des überlebenden Ehegatten.................................................................................. § 1932 Voraus des Ehegatten............................................................................................................. § 1933 Wegfall des Erbrechts und des Vorausdes Ehegatten.................................................... § 1934 Erbrecht des Ehegatten, der zugleich Verwandter ........................................................... § 1935 Erhöhung des gesetzlichen Erbteils........................................................................................ § 1936 Erbfolge des Fiskus ................................................................................................................. Vorbemerkungen zu den §§ 1937—1941 (Verfügung von Todes wegen).................................. § 1937 Testament; Erbeinsetzung......................................................................................................... § 1938 Ausschließung von der gesetzlichen Erbfolge....................................................................... § 1939 Vermächtnis................................................................................................................................ § 1940 Auslage.......................................................................................................................................... § 1941 Erbvertrag ..................................................................................................................................

12 14 19 21 23 25 26 27 28 28 29 30 33 34 36 36 38 41 44 45 45 48 50

Zweiter Abschnitt.

Rechtliche Stellung des Erben. Vorbemerkungen .........................................................................................................................................

53

Erster Titel.

Annahme und Ausschlagung der Erbschaft.

Fürsorge des Nachlaßgerichts.

Vorbemerkungen ......................................................................................................................................... § 1942 Anfall der Erbschaft; Übergang kraft Gesetzes ................................................................. § 1943 Annahme der Erbschaft ............................................................................................................ § 1944 Ausschlagungsfrist........................................................................................................................ §§ 1945—1947 Erklärung desErben ......................................................................................................

53 63 64 71 76

IV §§ §§ § § § § § § § §

Inhaltsverzeichnis.

1948, 1949 Verhältnis mehrerer Berufungsgründe .................................................................. 1950, 1951 Annahme und Ausschlagung eines Teiles der Erbschaft..................................... 1952 Vererblichkeit des Ausschlagungsrechts................................................................................. 1953 Wirkung der Ausschlagung...................................................................................................... 1954 Anfechtung der Annahme und der Ausschlagung; Anfechtungsfrist.............................

1955 1956 1957 1958 1959

Anfechtungserklärung................................................................................................................. Anfechtung der Versäumung der Ausschlagungsfrist........................................................ Wirkung der Anfechtung ........................................................................................................ Rechtsverfolgung gegen den einstweiligen Erben ............................................................ Haftbarkeit des einstweiligen Erben für seine Geschäftsführung; Wirksamkeit der von ihm und ihm gegenüber vorgenommenen Rechtsgeschäfte.............................................. §§ 1960—1962 Fürsorge des Nachlaßgerichts, Nachlaßpslegschaft.................................................. § 1963 Unterhaltsanspruch der Mutter eines noch ungeborenen Erben................................... §§ 1964—1966 Feststellung des Erbrechts des Fiskus......................................................................

Seite 81 85 89 92 94 96 96 99 100 103 109 117 120

Zweiter Titel.

Haftung deS Erben für die Rachlaßverbindlichkeiten.

Vorbemerkungen........................................................................................................................................

125

I. Nachlaßverbindlichkeiten. § 1967 Grundsatz; Umfangder Haftung ........................................................................................... § 1968 Beerdigungskosten...................................................................................................................... § 1969 Unterhaltsanspruch derFamilienangehörigen......................................................................

131 137 140

II. Aufgebot der Nachlaßgläubiger. Vorbemerkungen........................................................................................................................................ § 1970 Zulässigkeit des Aufgebots...................................................................................................... Vorbemerkungen zu den §§ 1971, 1972 ............................................................................................. §§ 1971, 1972 Nicht betroffene Gläubiger......................................................................................... § 1973 Wirkung des Ausschlußurteils.................................................................................................. § 1974 Verspätete Geltendmachung einer Forderung ..................................................................

142 143 145 147 149 160

III. Beschränkung der Haftung des Erben. Vorbemerkungen........................................................................................................................................ § 1975 Nachlaßverwaltung und Nachlaßkonkurs ............................................................................. §§ 1976, 1977 Absonderung des Nachlasses....................................................................................... §§ 1978—1980 Verantwortlichkeit des Erben ................................................................................... § 1981 Anordnung der Nachlaßverwaltung....................................................................................... § 1982 Ablehnung wegen mangelnder Masse................................................................................... § 1983 Bekanntmachung der Nachlaßverwaltung ........................................................................... $ 1984 Wirkung der Anordnung ........................................................................................................ §§ 1985, 1986 Obliegenheiten des Nachlaßverwalters.................................................................... § 1987 Vergütung des Verwalters.................................................................................................... § 1988 Beendigung der Nachlaßverwaltung ................................................................................... § 1989 Haftung des Erben nach beendigtem Nachlaßkonkurse .................................................... Vorbemerkungen zu den §§ 1990, 1991 .............................................................................................. §§ 1990, 1991 Abzugseinrede................................................................................................................. § 1992 Berichtigung von Vermächtnissen und Auslagen.............................................................. IV. Jnventarerrichtung.

163 170 171 174 183 187 187 188 193 197 198 199 204 204 213

Unbeschränkte Haftung des Erben.

Vorbemerkungen........................................................................................................................................ § 1993 Berechtigung des Erben zur Jnventarerrichtung.............................................................. § 1994 Verpflichtung des Erben; Jnventarfrist ............................................................................ $ 1995 Dauer der Jnventarfrist........................................................................................................... § 1996 Neue Jnventarfrist ................................................................................................................... §§ 1997, 1998 Lauf und Beendigung der Jnventarfrist................................................................. § 1999 Mitteilung der Fristbestimmung an das Vormundschaftsgericht...................................

216 219 221 224 225 226 227

Inhaltsverzeichnis. § $ §§ § § $ § § § §§ §

2000 JnvenLarerrichtung bei Nachlaßverwaltung oder Nachlaßkonkurs.................................... 2001 Inhalt des Inventars................................................................................................................ 2002—2004 Aufnahme des Inventars ........................................................................................... 2005 Mängel des Inventars; allgemein unbeschränkte Haftung ............................................. 2006 Osfenbarungseid; unbeschränkte Haftung gegenüber einem einzelnen Nachlaßgläubiger 2007 Haftung eines zu mehreren Erbteilen berufenen Erben................................................. 2008 Jnventarfrist für eine Ehefrau............................................................................................... 2009 Vermutung für die Vollständigkeit des Inventars........................................................... 2010 Einsicht des Inventars.............................................................................................................. 2011, 2012 Befreiung von der Jnventarpflicht............................................................................ 2013 Folgen der unbeschränkten Haftung.......................................................................................

V

Sette 227 228 229 232 235 238 240 245 246 246 248

V. Aufschiebende Einreden. Vorbemerkungen......................................................................................................................................... § 2014 Regelmäßige Schutzfrist ........................................................................................................... § 2015 Verlängerte Schutzfrist bei Aufgebot der Nachlaßgläubiger............................................ § 2016 Wegfall der Einreden................................................................................................................ § 2017 Beginn der Fristen im Falle der Bestellung eines Nachlaßpflegers..............................

253 258 258 260 261

Dritter Titel.

ErbfchastSarrfpruch. Vorbemerkungen......................................................................................................................................... § 2018 Anspruchsgegner; Gegenstand des Anspruchs...................................................................... § 2019 Dingliche Surrogation ............................................................................................................ § 2020 Herausgabe gezogener Nutzungen............................................................................................ § 2021 Unmöglichkeit der Herausgabe in Statur............................................................................... § 2022 Ersatz von Verwendungen...................................................................................................... § 2023 Einfluß der Rechtshängigkeit des Anspruchs ...................................................................... § 2024 Mangel des guten Glaubens bei dem Erbschaftsbesitzer ................................................ § 2025 Strafbare Handlungen; verbotene Eigenmacht................................................................... § 2026 Ausschluß der Ersitzung ........................................................................................................... §§ 2027, 2028 Auskunftspflicht des Erbschaftsbesitzers und anderer Personen.......................... § 2029 Erbschaftliche Einzelansprüche................................................................................................... § 2030 Weiterer Anspruchsgegner......................................................................................................... § 2031 Herausgabe des Vermögens eines für tot Erklärten......................................................

262 268 273 278 280 281 284 286 288 289 292 296 298 300

Vierter Titel.

Mehrheit von Erben. I. Rechtsverhältnis der Erben untereinander.

Vorbemerkungen......................................................................................................................................... § 2032 Erbengemeinschaft .................................................................................................................... § 2033 Verfügungsrecht eines Miterben .......................................................................................... §§ 2034—2037 Vorkaufsrecht der Miterben ....................................................................................... § 2038 Verwaltung des Nachlasses......................................................................................................... § 2039 Geltendmachung von Nachlaßansprüchen............................................................................... § 2040 Verfügung über einzelne Nachlaßgegenstände ..................................................................... § 2041 Gegenstand der Gemeinschaft..................................................................................................... Vorbemerkungen zu den §§ 2042—2049 (Auseinandersetzung) ..................................................... § 2042 Auseinandersetzung; allgemeine Vorschriften ..................................................................... § 2043 Zeitweilige Unzulässigkeit........................................................................................................ § 2044 Ausschließung............................................................................................................................. § 2045 Aufschub ..................................................................................................................................... § 2046 Berichtigung der Nachlaßverbindlichkeiten............................................................................ § 2047 Verteilung des Überschusses ................................................................................................... § 2048 Anordnungen des Erblassers für die Auseinandersetzung .............................................

301 303 304 308 312 314 317 318 318 321 322 323 325 325 327 327

VI

Inhaltsverzeichnis.

$ 2049 Übernahme eines Landguts durch einen Miterben........................................................... Vorbemerkungen zu den §§ 2050—2057 (Ausgleichung)................................................................. § 2050 Voraussetzungen und Umfang der Ausgleichungspslicht................................................... § 2051 Ausgleichungspflicht des an die Stelle eines verpflichteten Abkömmlinges tretenden Erben............................................................................................................................................. § 2052 Ausgleichung bei Erbeinsetzung von Abkömmlingen......................................................... $ 2053 Falle, in denen eine Ausgleichung nicht stattfindet ......................................................... § 2054 Ausgleichung von Zuwendungen aus dem Gesamtgut einer ehelichen Gütergemein­ schaft ............................................................................................................................................. §§ 2055, 2056 Vollziehung der Ausgleichung...................................................................................... § 2057 Auskunftspflicht der Miterben................................................................................................

Seite 328 329 329 331 332 333

334 335 337

II. Rechtsverhältnis zwischen den Erben und den Nachlaßgläubigern. Vorbemerkungen......................................................................................................................................... § 2058 Grundsatz der Gesamthaftung................................................................................................ § 2059 Haftung bis zur Teilung des Nachlasses............................................................................. § 2060 Haftung nach der Teilung....................................................................................................... § 2061 Öffentliche Aufforderung der Nachlaßgläubiger................................................................. § 2062 Nachlaßverwaltung bei Miterben............................................................................................ § 2063 Inventar, Haftungsbeschränkung............................................................................................

338 340 341 344 347 348 348

Dritter Abschnitt.

Testament. Vorbemerkungen .........................................................................................................................................

350

Erster Titel. Allgemeine Vorschriften.

Vorbemerkungen......................................................................................................................................... §§ 2064, 2065 Unzulässigkeit der Vertretung..................................................................................... §§ 2066, 2067 Bedenkung der gesetzlichen Erben ober der Verwandten des Erblassers......... Vorbemerkungen zu den §§ 2068—2070 .......................................................................................... §§ 2068—2070 Bedenkung von Abkömmlingen des Erblassers ober eines Tritten................. § 2071 Bedenkung einer Klasse von Personen ............................................................................... § 2072 Bedenkung der Armen............................................................................................................. § 2073 Mehrdeutige Bezeichnung des Bedachten........................................................................... Vorbemerkungen zu den §§ 2074—2076 ............................................................................................ §§ 2074—2076 Bedingte Zuwendungen.............................................................................................. § 2077 Zuwendungen unter Ehegatten und Verlobten ............................................................... Vorbemerkungen zu den §§ 2078—2083 (Anfechtung letztwilliger Verfügungen)...................... §§ 2078, 2079 Anfechtungsgründe......................................................................................................... § 2080 Ansechtungsberechtigung ....................................................................................................... § 2081 Anfechtungserklärung .............................................................................................................. § 2082 Ansechtungsfrist ........................................................................................................................ § 2083 Verweigerung der Leistung................................................................................................... § 2084 Möglichkeit verschiedener Auslegungen .............................................................................. § 2085 Unwirksamkeit einer von mehreren Verfügungen........................................................... § 2086 Vorbehalt der Ergänzung einer letztwilligenVerfügung..................................................

351 358 362 365 366 371 371 373 373 378 381 383 388 398 402 403 405 405 407 408

Zweiter Titel.

Erbeinsetzung.

Vorbemerkungen........................................................................................................................................ § 2087 Begrisfsmerkmale der Erbeinsetzung .................................................................................... §§ 2088—2093 Einsetzung auf Bruchteile der Erbschaft ................................................................. §§ 2094, 2095 Anwachsung..................................................................................................................... §§ 2096—2099 Einsetzung eines Ersatzerben ......................................................................................

409 410 412 417 422

Inhaltsverzeichnis.

VII

Dritter Titel. Einsetzung eineSNacherben.

Vorbemerkungen........................................................................................................................................... § 2100 Begriff.......................................................................................................................................... § 2101 Einsetzung einer noch nicht vorhandenen Person .............................................................. § 2102 Verhältnis der Nacherbeinsetzung zur Ersatzerbeinsetzung................................................. § 2103 Anordnung der Herausgabe der Erbschaft............................................................................ § 2104 Erbeinsetzung unter einem Endtermin oder einer auslösendenBedingung ................. § 2105 Erbeinsetzung unter einem Anfangstermin oder einer ausschiebenden Bedingung... § 2106 Zeitpunkt des Anfalls der Erbschaft an den Nacherben ................................................ § 2107 Vorzug der Abkömmlinge des Vorerben ............................................................................ § 2108 Leben des Nacherben; Vererblichkeit seines Rechtes ....................................................... § 2109 Dauer der Wirksamkeit einer Nacherbeinsetzung ............................................................... §§ 2110, 2111 Umfangdes Rechtes des Nacherben............................................................................... § 2112 Verfügungsrecht des Vorerben............................................................................................... § 2113 Verfügung über Grundstücke und Rechte an solchen; unentgeltliche Verfügungen § 2114 Verfügung über Hypotheken, Grundschulden und Rentenschulden................................ § 2115 Zwangsvollstreckung gegen den Borerben............................................................................ §§ 2116, 2117 Sicherstellung von Wertpapieren................................................................................. § 2118 Buchforderungen......................................................................................................................... § 2119 Geldanlegung.............................................................................................................................. § 2120 Verpflichtung des Nacherben zur Einwilligung................................................................. § 2121 Verzeichnung der Erbschaftsgegenstände................................................................................ § 2122 Feststellung des Zustandes der Erbschaftssachen ............................................................... § 2123 Wirtschaftsplan für Wälder und Bergwerke....................................................................... §§ 2124—2126 Kostenund Lasten der Erbschaft ............................................................................... $ 2127 Auskunftspflicht des Vorerben ................................................................................................ §§ 2128, 2129 Sicherheitsleistung; Entziehung der Verwaltung................................................... § 2130 Herausgabe der Erbschaft an den Nacherben....................................................................... §§ 2131—2134 Verantwortlichkeit und Ersatzpflicht des Vorerben ............................................... § 2135 Einfluß einer bestehenden Miete oder Pacht.................................................................... § 2136 Befreiung des Vorerben ......................................................................................................... §§ 2137, 2138 Einsetzung des Nacherben auf den Überrest.............................................................. § 2139 Anfall der Erbschaft an den Nacherben ......................................................................... § 2140 Schutz des Vorerben und eines Tritten.............................................................................. § 2141 Unterhaltsanspruch der Mutter des nochungeborenenNacherben.................................... § 2142 Ausschlagung des Nacherben................................................................................................... § 2143 Absonderung der Erbschaft vom Vermögen desBorerben.............................................. §§ 2144—2146 Haftung des Vorerben und des Nacherben für die Nachlaßverbindlichkeiten

Seite

426 432 434 435 437 437 440 442 443 446 450 453 458 462 472 474 477 479 480 481 483 485 485 485 489 490 492 495 497 498 507 510 513 515 515 518 519

Vierter Titel. Vermächtnis.

Vorbemerkungen......................................................................................................................................... §§ 2147, 2148 Beschwerung mit einem Vermächtnisse ................................................................... § 2149 Vermächtnis an die gesetzlichen Erben ............................................................................... § 2150 Vorausvermüchtnis ................................................................................................................... § 2151, 2152 Unvollständigkeit einer Vermächtnisanordnung hinsichtlich der Person des Bedachten...................................................................................................................................... § 2153 Tesgl. hinsichtlich der Teile niedrerer Bedachter ............................................................ § 2154 Wahlvermächtnis......................................................................................................................... § 2155 Gattungsvermächtnis ............................................................................................................... § 2156 Bestimmung der Leistung nach billigem Ermessen........................................................... § 2157 Gemeinschaftliches Vermächtnis, Bruchteile......................................................................... §§ 2158, 2159 Anwachsung..................................................................................................................... § 2160 Leben des Bedachten zur Zeit des Erbfalls..................................................................... § 2161 Wegfall des Beschwerten........................................................................................................ § 2162, 2163 Zeitliche Begrenzung der Wirksamkeit des Vermächtnisses ..............................

528 534 537 538 541 543 545 546 548 548 549 551 551 552

VIII

Inhaltsverzeichnis.

Seite §22164 Zubehör einer vermachten Sache; mitvermachter Ersatzanspruch.................................. 553 §§ 2165—2168 Belastung des vermachten Gegenstandes ............................................................... 555 § 2169 Leistung des Vermächtnisses aus der Erbschaft................................................................. 560 $ 2170 Verschaffungsvermächtnis......................................................................................................... 563 §§ 2171, 2172 Unmögliche und verbotene Leistungen..................................................................... 566 § 2173 Vermachte Forderung................................................................................................................ 570 § 2174 Wirkung des Vermächtnisses, Begründung eines Forderungsrechts............................. 574 8 2175 Ausschluß der Vereinigung ..................................................................................................... 578 §§ 2176—2179 Anfall des Vermächtnisses.......................................................................................... 580 § 2180 Annahme und Ausschlagung.................................................................................................. 586 8 2181 Fälligkeit...................................................................................................................................... 588 §§ 2182, 2183 Verpflichtungen des Beschwerten bei dem Gattungs- und Verschaffungs­ vermächtnisse ............................................................................................................................... 589 § 2184 Herausgabe von Früchten ...................................................................................................... 591 § 2185 Verwendungen............................................................................................................................ 593 §§ 2186—2188 Haftung eines beschwerten Vermächtnisnehmers ................................................. 594 § 2189 Vorrang eines von mehreren Vermächtnissen................................................................... 598 § 2190 Ersatzvermächtnis........................................................................................................................ 598 8 2191 Nachvermächtnis ....................................................................................................................... 599

Fünfter Titel. Auflage.

Vorbemerkungen......................................................................................................................................... § 2192 Gleichstellung mit letztwilligen Zuwendungen..................................................................... § 2193 Person des Begünstigten......................................................................................................... 8 2194 Erzwingung der Vollziehung der Auflage............................................................................ § 2195 Unwirksamkeit der Auflage ..................................................................................................... § 2196 Herausgabe der Zuwendung...................................................................................................

600 602 603 605 607 608

Sechster Titel.

Testamentsvollstrecker.

Vorbemerkungen ......................................................................................................................................... § 2197 Ernennung im Testamente ..................................................................................................... § 2198 Bestimmung der Person durch einen Dritten................................................................... § 2199 Ernennung durch einen Testamentsvollstrecker................................................................... 8 2200 Ernennung durch das Nachlaßgericht................................................................................... 8 2201 Fähigkeit zum Amte als Testamentsvollstrecker................................................................ 8 2202 Annahme des Amtes ............................................................................................................... § 2203 Aufgaben und Befugnisse des Vollstreckers; Ausführung der letztwilligen Verfügungen § 2204 Auseinandersetzung der Miterben......................................................................................... § 2205 Verwaltung des Nachlasses, Versügungsrecht ................................................................... 88 2206, 2207 Eingehung von Verbindlichkeiten .............................................................................. § 2208 Beschränkungen durch den Erblasser .................................................................................... §§ 2209, 2210 Testamentsvollstrecker mit selbständigen: Verwaltungsrechte................................ 8 2211 Verfügungen des Erben ......................................................................................................... Vorbemerkungen zu den 88 2212—2214 (Prozeßführung).............................................................. 8 2212 Aktivprozesse................................................................................................................................ 8 2213 Passivprozesse.............................................................................................................................. 8 2214 Ausschluß der persönlichen Gläubiger des Erben vom Nachlasse.................................. 8 2215 Rechte und Pflichten des Vollstreckers gegenüber dem Erben; Verzeichnung des Nachlasses ..................................................................................................................................... 8 2216 Verwaltungspflicht ................................................................................................................... 8 2217 Herausgabe einzelner Nachlaßgegenstände ........................................................................ 8 2218 Anwendung der Vorschriften über denAuftrag.................................................................... 8 2219 Schadensersatzpflicht ................................................................................................................ § 2220 Unzulässigkeit der Befreiung..................................................................................................

610 619 621 623 625 627 628 632 636 640 649 652 655 658 662 664 666 669 670 672 674 676 678 681

IX

Inhaltsverzeichnis.

Sette

§ 2221 Vergütung des Vollstreckers ................................................................................................... §§ 2222, 2223 Testamentsvollstrecker zubestimmten Zwecken .......................................................... $ 2224 Mehrere Testamentsvollstrecker ........................................................................................... Vorbemerkungen zu den §§ 2225—2227 (Beendigung des Amtes) ............................................. § 2225 Beendigung durch Tod oder Unfähigkeit des Vollstreckers ............................................. § 2226 Kündigung .................................................................................................................................. § 2227 Entlassung.................................................................................................................................... § 2228 Einsicht von Erklärungen bei demNachlaßgerichte.............................................................

682 683 686 689 690 691 691 694

Siebenter Titel. Errichtung und Aushebung eines Testaments.

Vorbemerkungen........................................................................................................................................ §§ 2229, 2230 Fähigkeit zur Testamentserrichtung............................................................................ § 2231 Die ordentlichen Testamentsformen...................................................................................... § 2232 Errichtung vor einem Richter oder Notar ......................................................................... § 2233 Mitwirkende Personen.............................................................................................................. Vorbemerkungen zu den §§ 2234—2237 ............................................................................................ §§ 2234—2237 Ausschließungsgründe .................................................................................................. § 2238 Errichtungsakt ........................................................................................................................... § 2239 Ständige Anwesenheit der mitwirkenden Personen........................................................... §§ 2240—2242 Protokoll......................................................................................................................... § 2243 Verhinderung des Erblassers an: Sprechen ....................................................................... §§ 2244, 2245 Unkenntnis der deutschen Sprache ............................................................................ § 2246 Verschluß und Verwahrung des Testaments....................................................................... §§ 2247, 2248 Eigenhändiges Testament............................................................................................ § 2249 Außerordentliche Testamentsformen; Errichtung vor dem Gemeindevorsteher (Not­ testament)...................................................................................................................................... § 2250 Errichtung vor dem Gemeindevorsteher oder vor drei Zeugen (Verkehrssperrung) § 2251 Errichtung vor drei Zeugen (Seetestament) ..................................................................... § 2252 Zeitlich beschränkte Gültigkeit der in außerordentlicher Form errichteten Testamente § 2253 Aufhebung des Testaments; Widerruf ................................................................................ $ 2254 Widerruf durch Testament....................................................................................................... § 2255 Widerruf durch Vernichtung der Testamentsurkunde......................................................... § 2256 Rücknahme aus der Verwahrung.......................................................................................... § 2257 Widerrufung des Widerrufs ................................................................................................... § 2258 Aufhebung durch späteres Testament .................................................................................. § 2259 Testamentseröfsnung; Ablieferungspflicht............................................................................ § 2260 Eröffnungstermin ............................................................. § 2261 Eröffnung durch ein anderes als das Nachlaßgericht § 2262 Mitteilung des Inhalts ................................................ § 2263 Verbot der Eröffnung .................................................... § 2264 Einsicht des Testaments, Abschrift

694 699 705 718 719 720 721 725 729 732 742 744 748 751 752 755 757 757 759 760 761 764 767 768 769 772 777 777 779 779

Achter Titel. Gemeinschaftliches Testament.

Vorbemerkungen:........................................................................................................................................ § 2265 Beschränkung auf Ehegatte,:.................................................................................................. § 2266 Errichtung vor dem Gemeindevorsteher ............................................................................. § 2267 Errichtung in eigenhändiger Form ...................................................................................... § 2268 Einfluß der Nichtigkeit und der Auflösung der Ehe ......................................................... § 2269 Verfügungen für die Zeit nach dem Tode desÜberlebenden.......................................... $ 2270 Wechselbezügliche (korrespektive) Verfügungen.................................................................. § 2271 Widerruf wechselbezüglicher Verfügungen ....................................................................... § 2272 Rücknahme aus der Verwahrung......................................................................................... § 2273 Testamentseröfsnung................................................................................................................ Planck

Kommentar z. BGB.

Bd. V.

4. Auflage.

b

782 785 786 786 789 790 794 797 806 807

X

Inhaltsverzeichnis.

Vierter Abschnitt. Erbvertrag. Vorbemerkungen............................................................................................................................................. § 2274 Schließung des Vertrags, Unzulässigkeit der Vertretung des Erblassers ................... § 2275 Persönliche Fähigkeit des Erblassers .................................................................................... § 2276 Form des Erbvertrags................................................................................................................ § 2277 Verschluß und besondere amtliche Verwahrung ............................................................... § 2278 Vertragsmäßige Verfügungen; zulässigerInhalt .................................................................. § 2279 Anwendung der Vorschriften über letztwillige Verfügungen ........................................ § 2280 Erbverträge zwischen Ehegatten............................................................................................ § 2281 Anfechtung des Erbvertrags durch den Erblasser .............................................................. § 2282 Vertretung; Form der Anfechtung ....................................................................................... $ 2283 Ansechtungssrist ............................................................................................................................. § 2284 Bestätigung seitens des Erblassers........................................................................................... § 2285 Anfechtung durch andere Personen nach dem Tode des Erblassers ............................ § 2286 Einfluß des Erbvertrags auf das Verfügungsrecht des Erblassers; Verfügungen unter Lebenden........................................................................................................................... § 2287 Böswillige Schenkungen ......................................................................................................... § 2288 Vereitelung vertragsmäßiger Vermächtnisse....................................................................... § 2289 Einwirkung des Erbvertrags auf andere Verfügungen vonTodes wegen ................. § 2290 Aufhebung des Erbvertrags; Aufhebungsvertrag ............................................................ § 2291 Aufhebung durch Testament mit Zustimmung desanderen Teiles............................... § 2292 Aushebung durch gemeinschaftliches Testament ................................................................. Vorbemerkungen zu den §§ 2293—2298 (Rücktritt vom Erbvertrage)........................................ § 2293 Rücktritt aus Grund eines Vorbehalts ............................................................................... § 2294 Rücktritt wegen Verfehlung des Bedachten ....................................................................... § 2295 Rücktritt wegen Wegfalls der für den Abschluß bestimmenden Verpflichtung des Be­ dachten (Berpfründungsvertrag) ............................................................................................. §§ 2296, 2297 Erklärung und Form des Rücktritts.......................................................................... § 2298 Gegenseitige Abhängigkeit vertragsmäßiger Verfügungen ............................................... § 2299 Einseitige Verfügungen im Erbvertrage.............................................................................. § 2300 Eröffnung des Erbvertrags...................................................................................................... § 2301 Schenkung von Todes wegen................................................................................................. § 2302 Schuldrechtliche Verträge über Verfügungen von Todes wegen ................................

Selte 810 814 815 817 820 821 823 825 826 828 828 829 830 831 832 836 838 841 844 845 847 848 849 850 852 854 857 860 862 864

Fünfter Abschnitt. Pflichtteil. Vorbemerkungen......................................................................................................................................... § 2303 Pslichtteilsberechtigte; Voraussetzungen: Höhe des Pflichtteils; rechtliche Natur des Pflichtteilsanspruchs ................................................................................................................. § 2304 Rechtliche Natur der Zuwendung des Pflichtteils ........................................................... § 2305 Anspruch bei Hinterlassung eines zu geringen Erbteils.................................................. § 2306 Berufung als Erbe unter Beschränkungen oder Beschwerungen.................................... § 2307 Zuwendung eines Vermächtnisses ........................................................................................ § 2308 Anfechtung der Ausschlagung des Zugewendeten............................................................. § 2309 Pflichtteil der entfernteren Abkömmlinge und der Eltern ............................................ § 2310 Berechnung des Pflichtteils; Feststellung des Erbteils.................................................... § 2311 Berechnung des Nachlasses ..................................................................................................... § 2312 Bewertung eines Landguts ................................................................................................. § 2313 Ungewisse Rechte und Verbindlichkeiten.............................................................................. § 2314 Auskunftspflicht des Erben....................................................................................................... § 2315 Anrechnung von Zuwendungen unter Lebenden aus den Pflichtteil ......................... § 2316 Berücksichtigung der Ausgleichungspflicht unter Abkömmlingen.................................... § 2317 Pflichtteilsanspruch .................................................................................................................... § 2318 Pflichtteilslast; Übertragung aus Vermächtnisse ................................................................ § 2319 Beschränkung der Pflichtteilslast durch das eigene Pflichtteilsrecht des Beschwerten

865 869 872 873 875 881 884 886 891 893 897 898 899 901 910 917 920 923

Inhaltsverzeichnis. § § $§ § $§ § § § § § § § § § § § §

2320 2321 2322, 2324 2325, 2327 2328 2329 2330 2331 2332 2333 2334 2335 2336 2337 2338

Pflichtteilslast im Verhältnisse mehrere Erben untereinander ..................................... Einwirkung der Ausschlagung eines Vermächtnisses auf die Pflichtteilslast.............. 2323 Kürzung von Beschwerungen wegen der Pflichtteilslast...................................... Anordnungen des Erblassers über die Pflichtteilslast .................................................... 2326 Ergänzung des Pflichtteils wegen Schenkungen; Anspruch gegenden Erben Verhältnis, wenn der Pflichtteilsberechtigte selbst ein Geschenkerhaltenhat.............. Verweigerungsrecht des pflichtteilsberechtigten Erben...................................................... Anspruch gegen den Beschenkten .......................................................................................... Nicht bettoffene Schenkungen................................................................................................ Zuwendungen aus dem Gesamtgut einer Ehe................................................................... Verjährung des Pflichtteilsanspruchs.................................................................................... Entziehung des Pflichtteils; Entziehungsgründe gegenüber Abkömmlingen ............ Entziehungsgründe gegenüber den Eltern ......................................................................... Entziehungsgründe gegenüber dem Ehegatten ................................................................. Anordnung und Rechtfertigung der Entziehung................................................................. Erlöschen des Entziehungsrechts durch Verzeihung ......................................................... Beschränkung des Pflichtteilsrechts in guter Absicht.........................................................

XI Seite 924 926 927 929 929 937 940 941 945 945 946 949 952 952 953 955 957

Sechster Abschnitt. Erbunwürdigkeit. Vorbemerkungen........................................................................................................................................ § 2339 Erbunwürdigkeitsgründe.......................................................................................................... § 2340 Anfechtung des Erbschastserwerbes ...................................................................................... § 2341 Anfechtungsberechtigung.......................................................................................................... § 2342 Anfechtungsklage ....................................................................................................................... § 2343 Wegfall des Anfechtungsrechts durch Verzeihung............................................................... § 2344 Wirkung der Erbunwürdigkeitserklärung............................................................................. § 2345 Unwürdige Vermächtnisnehmer undPflichtteilsberechtigte...............................................

961 962 965 968 969 970 971 972

Siebenter Abschnitt.

Erbverzicht. Vorbemerkungen........................................................................................................................................ § 2346 Begriff und Wirkung................................................................................................................. § 2347 Erfordernisse............................................................................................................................... § 2348 Form........................................................................................................................................... § 2349 Wirkung für die Abkömmlinge des Verzichtenden ........................................................... § 2350 Erbverzicht zugunsten eines anderen.................................................................................... § 2351 Aufhebung des Verzichtsvertrags.......................................................................................... § 2352 Verzicht auf die Zuwendung aus einerVerfügung von Todes wegen........................

974 976 978 979 980 981 982 983

Achter Abschnitt. Erbschein. Vorbemerkungen ........................................................................................................................................ § 2353 Begriff ........................................................................................................................................ § 2354 Erteilung an den gesetzlichen Urbeu .................................................................................... § 2355 Erteilung auf Grund einer Verfügung von -^odes wegen............................................ § 2356 Beweis der Voraussetzungen ................................................................................................ § 2357 Gemeinschaftlicher Erbschein ................................................................................................... § 2358 Ermittelungen desNachlaßgerichts............................................................................................ § 2359 Feststellung der Voraussetzungen ........................................................................................... § 2360 Anhörung Dritter .............................................................................................................. 5 2361 Einziehung und Kraftloserklärung eines unrichtigen Erbscheins.................................... § 2362 Ansprüche des Erben gegen den Besitzer eines unrichtigen Erbscheins ..................... § 2363 Erbschein für einen Vorerben................................................................................................. § 2364 Berücksichtigung einer Testamentsvollstreckung....................................................................

985 988 993 995 996 1000 1002 1004 1007 1008 1011 1013 1015

XTT

§ §§ § § §

Inhaltsverzeichnis.

2365 Vermutung für die Richtigkeit des Erbscheins .................................................................. 2366, 2367 Öffentlicher Glaube deS Erbscheins .......................................................................... 2368 Testamentsvollstreckerzeugnis...................................................................................................... 2369 Erbschein für einzelne im Jnlande befindliche Gegenstände........................................... 2370 Erbrechtliche Verhältnisse bei irrtümlicher Annahme des Todes einer Person...........

beite 1016 1019 1025 1028 1030

Neunter Abschnitt.

ErbschaftSkauf. Vorbemerkungen........................................................................................................................................... § 2371 Form................................................................................................................................................ §§ 2372, 2373 Umfang der Mrkung ................................................................................................... § 2374 Verpflichtungen des Verkäufers; Herausgabe der Erbschaft-gegenstände................... § 2375 Verpflichtung des Verkäufers zum Wertersatze.................................................................. $ 2376 Gewährleistung des Verkäufers .............................................................................................. § 2377 Aufhebung der Vereinigung...................................................................................................... § 2378 Verpflichtungen des Käufers .................................................................................................. § 2379 Nutzungen und Lasten der Erbschaft..................................................................................... z 2380 Übergang der Gefahr, der Nutzungen und der Lasten ................................................... § 2381 Ersatz von Verwendungen........................................................................................................ §§ 2382—2384 Haftung beider Teile für die Nachlahverbmdlichkeiten......................................... § 2385 Verwandte Verträge .................................................................................................................

1032 1035 1036 1038 1041 1043 1046 1048 1050 1050 1051 1052 1061

Sachregister zum fünften Band ...........................................................................................................

1064

Fünftes Buch.

Erbrecht.

Pllanck, Kommentar z. BTB. Bd. V.

4. Auftage.

(Flad-

1

Vorbemerkungen. I. Der Ausdruck Erbrecht wird sowohl in objektivem als auch in subjektivem Sinne gebraucht. Erbrecht i. o. S. ist die Summe derjenigen Vorschriften, welche den Übergang der Rechte und Pflichten eines Verstorbenen auf lebende Personen regeln. Solche Vorschriften sind auf dem Gebiete des öffentlichen Rechts (über öffentlichrechtliche Vererbung vgl. Strohal I 2, 3; Friedrichs Gruch. 65, 449) wie des Privatrechts vorhanden. Das fünfte Buch des BGB. regelt das Erbrecht natürlich nur insoweit, als es dem Privatrechte angehört. Eine weitere Be­ schränkung des Stoffes ergibt sich daraus, daß im BGB. nur das gemeine Erb­ recht geordnet wird, während das besondere Erbrecht einzelner Gesellschaftskreise oder Bevölkerungsllassen (namentlich das bäuerliche Erbrecht und die Erbfolge in Fideikommiß-, Stamm- und Lehengüter) ausgeschieden und der Landesgesetz­ gebung überlassen ist (EG. Art. 59, 62-64; 57, 58; 139). Wie das römische und fast das gesamte moderne Erbrecht beruht auch das Erb­ recht des BGB. auf dem Gedanken der Universalsnkzeffion. Das Vermögen geht als Ganzes über, es findet keine Trennung statt, weder nach der Beschaffenheit der einzelnen Vermögensstücke (beweglicher und unbeweglicher Nachlaß) noch nach ihrer Herkunft, soweit nicht in letzterer Beziehung die Vorschriften des ehelichen Güterrechts eingreifen. Das Nähere s. in der Erl. 2 zu § 1922. Auch die Gleichberechtigung der Geschlechter ist durchgeführt, die in deutschen Lokalrechten bisher vorkommende Bevorzugung des Mannes oder des Mannesstamms wird beseitigt. Der Bedeutung des ehelichen Verhältnisses ist auch im Erbrechte gebührend Mcksicht getragen. Während so das BGB. auch in seinem fünften Buche überall die modernen Rechtsgedanken ausgenommen hat, verhält es sich im allgemeinen ablehnend gegen die in neuerer Zeit vielfach hervorgetretenen Bestrebungen, auf dem Gebiete des Erbrechts die privatrechtlichen Gesichtspunkte zurückzudrängen zugunsten volkswirt­ schaftlicher oder gar fiskalischer Interessen. Zu dieser vielerörterten gesetzgeberischen Frage als solcher Stellung zu nehmen, ist hier nicht die Stelle. Hingewiesen sei auf die beiden 1908 und 1913 dem Reichstag vorgelegten Gesetzentwürfe zur Erbrechts­ reform (RT. Drucks. 1907/09 Nr. 998 und 1912/1914 Nr. 874) und auf Art. 154 der RVerf. v. 11. August 1919: „Das Erbrecht wird nach Maßgabe des Bürgerlichen Rechts gewährleistet." Aus der neueren Literatur sei hier hervorgehoben: Bam­ berger, Vom Recht der lachenden Erben, DIZ. 07, 632; derselbe, Erbrechts­ reform 1908; derselbe, Vom Erbrecht des Reiches, DIZ. 1910, 69; derselbe in Recht und Wirtschaft 1,445 und 3,6; Markus, ZBlFG. 9, 41; Hoffmann, Hirths Ann. 08, 877; Pappenheim, DIZ. 08, 509; v. Bar, Recht 09, 377; Mayer,

das. 201; Martin, das. 319; Henschel, DIZ. 09,36; Heinsheimer, das. 114; 1*

4

Erbrecht.

Hemeling 257; Blume, Umbau und Ausbau des deutschen Erbrechts 1913; Loh, Zur Reform des Reichserbrechts 1913; insbes. zum Entwurf eines Gesetzes üter das Erbrecht des Staates von 1913: Heinitz, DIZ. 1913,559; Fitting, das. 7-7; Hermes, Der Gesetzentwurf über das Erbrecht des Staates 1913; Rentners

Gruch.59, 712ff.; Bürk, Bamberger, Levis, Bovensiepen in DIZ. 1915, 225, 226, 406, 917; Heim, Schierlinger, das. 1916, 297, 587; Schöler, das. 1917, 648; Ring, Recht und Wrtschaft 1917, 58; Kuczinski u. Mansfeld, Der Pflichtteil des Reiches 1917; Bamberger, Erbrecht des Reiches Md Reichserbschaftssteuer 1917; Franz Leonhard, Recht u. Wirtschaft 1919,51; Oelenheinz, Abschaffung des Erbrechts, ein Gesetzentwurf, 1919; Haupt­ vogel, ZBIFG. Bd. 21, 161. Über die juristische u. soziale Rechtferttgung eines Erbrechts ausführlich Endemann, Erbrecht ". *. § 2, auch § 24 VI. Nach dem Rechte des BGB. begründet die Verwandtschaft auch in ihren entferntesten Graden ein Erbrecht; nur in Ermangelung jedes anderen durch Verfügung von Todes wegen berufenen oder gesetzlichen Erben fällt die Erbschaft an den Fiskus oder anstatt seiner an eine andere juristische Person des öffentlichen Rechtes. Dementsprechend ist in den Vorschriften über die gewillkürte Erbfolge innerhalb der allgemeinen Schranken überall der Wille des Erblassers als die oberste Richtschnur anerkannt und auch hier eine (selbst im bisherigen Rechte, z. B. bei der Erbunwürdigkeit, mitunter vor­ kommende) Begünstigung des Fiskus vermieden (§ 2344 Abs. 2, vgl. auch § 2104 Satz 2, § 2149 Satz 2). Dagegen werden sowohl der Erwerb von Todes wegen wie Schenkungen unter Lebenden und Zweckzuwendungen energisch erfaßt durch die Reichserbschaftssteuer. Sie ist als ausschließliche Reichssteuer durch das Gesetz vom 10. September 1919 eingeführt. Ein weiteres Gesetz vom 20. Juli 1922 hat wesentliche Abänderungen gebracht, unter denen der Wegfall der vordem neben der eigentlichen Erbanfallsteuer erhobenen Nachlaßsteuer und die Beschränkung der Steuerpflicht für den Erwerb des Ehegatten auf den Fall, daß der Altersunter­ schied zwischen den Ehegatten mehr als zwanzig Jahre beträgt und die Ehe noch nicht fünf Jahre bestanden hat, hervorgehoben sein mögen. Das Erbschaftssteuer­ gesetz gilt nunmehr in einer unter dem 7. August 1922 (RGBl. 1695) veröffentlichten Fassung. Die Abänderungen des Ges. v. 20. Juli 1922 sind mit Wirkung vom 1. Juli 1921 in Kraft getreten; ist der Erblasser vor diesem Tage verstorben, so bestimmt sich die Steuerpflicht nach den bisherigen Vorschriften (§ 48 Ges.), von denen § 72 des Ges. v. 10. Sept. 1919 wiederum das „bisherige Gesetz" die Steuerpflicht bestimmen läßt, sofern der Erblasser vor dem 1. September 1919 (Inkrafttreten des Ges.) ver­ storben ist. Eine nähere Regelung zur Überleitung des Erbschaftssteuerrechts trifft die VO. des Reichsministers der Finanzen vom 7. August 1922 (RGBl. I 708)x). II. Vererbliche und nicht vererbliche Rechtsverhältnisse. Sowohl die Rechte als auch die Verbindlichkeiten des Erblassers gehen auf den Erben über (darüber, ob diese letzteren auch als Bestandteile des Vermögens, insbes. i. S. des § 1922 Abs. 1 anzusehen sind oder aber ob es als ein dem Übergang des Vermögens gegenüber rechtlich selbständiger Satz anzusehen ist, daß der Erbe für die Nachlaßverbindlich­ keiten hastet, § 1967, s. § 1922 Erl. 2). Bei Rechten und bei Verbindlichkeiten ist *) Änderungen des Ges. neuestens nach dem Gcj. über die Berücksichtigung der Getdcntwertnng in den Steuergesetzen vom 20. 3.192.3 «RGBl. 1 198) Art. I § 5, Art. II § 3, in. Geltung tretend nach Maßgabe des Art. VIII Abs. 4.

Vorbemerkungen I—II2.

5

jedoch die Vererblichkeit nur die Regel. Welche Rechte und welche Verbind­ lichkeiten eine Ausnahme machen, ist teils bei der betreffenden Rechtsmaterie im BGB. ausdrücklich gesagt, teils aus dem Wesen des Rechtes oder der Verbindlichkeit zu entnehmen (so z. B. bei der Leibrente, § 759). Der Vererbung unterliegen übri­ gens nicht nur Rechte und Verbindlichkeiten, sondern auch Rechtsverhältnisse, die weder das eine noch das andere sind, also bloße Rechtspositionen, Rechtslagen (vgl. dazu Kohler, Lehrb. des bürg. R. I 152 ff.), soweit sich aus deren Beschaffenheit nicht ein anderes ergibt (vgl. Erl. 2 zu § 1922). Rechtsgeschäftlich können an sich vererbliche Rechtsverhältnisse der Vererbung entzogen und an sich unvererbliche vererblich gemacht werden, ersteres sofern und soweit sie auflösend befristet werden können, letzteres sofern es die Vorschrift gestattet, auf der die Unvererblichkeit beruht (Kipp § 1 II S. 4). Über Rechtsverhältnisse am Leichnam s. oben Bd. I Vordem. 2 a zum 2. Abschn. des 1. Buches u. unten Erl. 1 zu § 1968, Endemann § 30 VII, neuestens auch Schreuer, Der menschliche Körper und die Persönlichkeitsrechte in der Bonner Festg. f. Bergbohm (1920), u. Lassally SächsArch. 1921, 178. Im besonderen sei noch hervorgehoben: 1. Unvererbliche Rechte sind, wie sich von selbst versteht, die höchstpersön­ lichen Rechte, namentlich die dem Familienrecht angehörenden Befugnisse aus der Ehe und der elterlichen Gewalt. Auch das Recht am Namen ist nicht Gegenstand der Vererbung, sondern wird nach familienrechtlichen Grundsätzen übertragen (vgl. OLG. 41,4); anders die Firma, HGB. § 22. Nach ausdrücklicher Bestimmung sind unvererblich die Mtgliedschaft zu einem Vereine, soweit die Satzung nicht anderes bestimmt (§§ 38, 40), der Nießbrauch und die beschränkten persönlichen Dienstbarkeüen (§ 1061, § 1090 Abs. 2), das Recht des überlebenden gütergemeinschastlichen Ehegatten auf Übernahme des Gesamtguts (§ 1502 Ws. 1) und das Recht des un­ schuldigen geschiedenen Ehegatten zum Widerruf von Schenkungen (§ 1584 Ws. 2), der Unterhaltsanspruch der Verwandten (§ 1615 Abs. 1) und des unehelichen Kindes (§ 1713 Abs. 1). Grundsätzlich unvererblich sind auch das obligatorische Vorkaufs­ recht und das zugunsten einer bestimmten Person bestehende dingliche Vorkaufs­ recht an einem Grundstücke (§ 514, § 1098 Ws. 1), das Recht zum Widerruf einer Schenkung wegen groben Undanks (§ 530 Abs. 2), der Anspruch auf Ersatz des immateriellen Schadens bei Körperverletzung und Freiheitsentziehung (§ 847 Ws. 1) sowie der Deflorationsanspruch (§ 847 Ws. 2, § 1300). Vererblich ist dagegen das Recht zur Ausschlagung einer dem Erblasser an­ gefallenen Erbschaft oder eines ihm angefallenen Vermächtnisses (§§ 1952, 2180), das Vorkaufsrecht des Miterben gegenüber dem Erwerber eines Erbanteils (§ 2034), desgleichen der Pflichtteilsanspruch (§ 2317). Das Wartrecht des Nach­ erben, durch den Voranfall erworben, gehört, wenn jener vor Eintritt des Falles der Nacherbfolge stirbt, zu seinem Nachlaß und geht aus diesem auf seine Erben über, wenn nicht ein anderer Wille des die Nacherbfolge anordnenden Erblassers anzu­ nehmen ist (§ 2108 Abs. 2; RG. 95, 97 u. 103, 354). Der Vererbung unterliegen die sog. Jmmaterialrechte nach Maßgabe der in Bd. I S. XL angeführten Gesetze (vgl. aber doch auch Erl. 5 zu § 1936). Ein vererbliches Rechtsverhältnis ist nach § 857 auch der Besitz; s. RG. 83,229 und die Erl. zu § 857 in Bd. in. Über

die Frage der Vererbung von Handelsgeschäft (und Firma) HGB.tztz 22, 27; vgl. dazu Staub HGB.11 zu diesen §§, Stegemann, Die Veräußerung eines Handels-

6

Erbrecht.

geschästs, Binder I 30ff., Strohal I 22, Sohm, ArchBürgR. 28, 181 Sinnt. 6; OLG. 21, 310. 2. Die Vererblichkeit von Erbbegräbnissen und Kirchstühlen bestimmt sich mch den landesrechtlichen Vorschriften (vgl. Art. 139 EG., auch Warneyer 1913 Nr. 303 u. RG. 100, 172). In betreff der Orden und Ehrenzeichen des Erblassers vql. Borcherdt 123. 3. Über die Vererblichkeit des Anspruchs aus Entschädigung wegen un­ schuldig erlittener Untersuchungshaft und wegen unschuldig erlittener Strafe nach den Gesetzen v. 14. Juli 1904 und v. 20. Mai 1898 vgl. Burlage, Die Entschädigung der unschuldig Verhafteten und der unschuldig Bestraften, S. 107 Wm. 29, 30 ju § 6 des Ges. v. 1904; auch S. 76 Sinnt. 23 zu § 3 Ges. 4. Daß Schuldverhältnisse nicht durch den Tod des Gläubigers oder Schuld­ ners erlöschen, sofern sich nicht aus dem Gesetz, aus dem Rechtsgeschäft oder aus der Natur der Leistung ein anderes ergebe, hatte . 31 A 64; Binder I 215; P. Meyer 133 Anm. 17; Crome § 688 zu Anm. 35, 36. Wie hier RIA. 9, 215 -- KG. 36 A 67 --- OLG. 18, 323; Rentner 683 Anm. 20, Staudinger Erl. 2, K. v. RGR. Erl. 3, F. Leonhard IV, Kretzschmar § 12 zu Anm. 5; Hörle Recht 04, 375; Weißler 245, Boschan 137). ß) Ist eine Anmeldung erfolgt, so ist zur Berücksichtigung des angemeldeten Erbrechts weiter erforderlich, daß dem Nachlaßgerichte innerhalb der drei Monate der Nachweis gefühtt wird ent­ weder, daß das Erbrecht besteht, oder daß es gegen den Fiskus im Wege der Klage geltend gemacht ist. W wird sich hierbei in der Regel um die Erbrechtsfeststellungsllage handeln. Inwieweit das Mchlaßgericht die Prüfung des Bestehens eines behaupteten Erbrechts selbst vor­ nehmen oder aber den vermeintlich Erbberechtigten auf den Weg des Prozesses verweisen will, ist seinem pflichtmäßigen Ermessen überlassen. Mrd eine umfangreiche Beweisaufnahme notwendig, so wird wohl stets der letztere Weg vorzuziehen sein. Daß die Klage gegen den Fiskus und nicht (wie nach preuß. Rechte, Entsch. d. Ob.Trib. Bd. 24, 23) gegen den Nachlaßpfleger zu richten ist, erllärt sich daraus, daß der Nachlaßpfleger (sofern überhaupt ein solcher bestellt ist) nach dem BGB. Vertteter des wirllichen Erben ist und daher nicht zur Sache legitimiert sein würde (vgl. oben 5 1960 Erl. 3 b ß). Natürlich bedarf es der Klagerhebung gegen den Fiskus nicht, wenn dieser gegen denjenigen, welcher ein Erbrecht anmeldet, seinerseits die negative Feststellungsllage anstrengt.

Werden Anmeldungen und Nachweise des Erbrechts erst nach Umfluß der drei Monate, aber noch beigebracht, bevor die Feststellung ausgesprochen ist, so sind sie zu berücksichtigen; die Frist» setzung als solche steht dem nicht entgegen (Rentner 689; vgl. auch oben Erl. 2 b. Anders K. v. RGR. §1965 Erl. 3).

b) Ist die öffentliche Aufforderung zur Anmeldung der Erbrechte auf Grund des § 1965 Abs. 1 Satz 2 unterblieben, so soll nach Abs. 2 Satz 2 die dreimonatige Frist für die Erbringung des NachWeisesbeginnen mit der gerichtlichen Aufforderung, das Erbrecht oder die Erhebung der Klage nach­ zuweisen. Diese Vorschrift berücksichtigt offenbar mit den Fall, daß eine Anmeldung erfolgt, und läßt die Frage offen, wann die Feststellung des Erbrechts des Fiskus stattfinden darf, wenn keine öffentliche Aufforderung ergangen und keine Anmeldung erfolgt ist. Es wird anzunehmen sein, daß in diesem Falle mit der Feststellung gewartet werden muß, bis seit der letzten auf die Ermittelung des Erben gerichteten Amtshandlung des Nachlaßgenchts drei Monate verstrichen sind. (Abweichend wollen Rentner 687 und K. v. RGR. Erl. 2 hier die Feststellung sogleich nach Abschluß der Er­ mittlungen zulassen, F. Leonhard IV, Kipp § 60 zu Anm. 5 und Kretzschmar $ 12 zu Anm. 1$ das Ermessen des Nachlaßgenchts darüber entscheiden lassen, ob mit der Entscheidung und wie lange zugewattet werden soll. Vgl. auch RIA. 9, 215 = KGJ. 36 A 67 = OLG. 18, 323.) 4. In welcher Weise ein angemeldetes Recht zu berücksichtigen ist, bezüglich dessen der im § 1965 Abs. 2 erforderte Nachweis erbracht wird, ist im Gesetze nicht entschieden. Hat das Nachlaßgericht die Überzeugung gewonnen, daß das Erbrecht besteht, so ist damit natürlich das Ermittelungsverfahren beendigt. Dem Fiskus steht freilich gegen die Entscheidung des Nachlaß­ gerichts, durch welche die Feststellung seines Erbrechts abgelehnt und die Ausantwortung des Nach­ lasses an den Erbprätendenten angeordnet wird, die Beschwerde (§§ 19, 20 FGG.) und nach deren rechtskräftiger Verwerfung oder sogleich an Stelle der Beschwerde die Klage im ordentlichen Rechts­ wege zu (ungerechtfertigte Zweifel bei Binder 1216 Anm. 28; wie hier F. Leonhard § 1964 IV, Staudinger § 1965 Erl. 2 Ws. 5, Kretzschmar § 12 zu Anm. 16,17; vgl. auch Kipp §60 IV und unten Erl. 3 zu § 1966), zunächst aber hat es bei der Entscheidung des Nachlaßgenchts sein Be­ wenden (vgl. FGG. § 24). Ist es dagegen zum Prozesse zwischen dem Erbprätendenten und dem Fiskus gekommen, so besteht an sich für das Nachlaßgericht die doppelte Möglichkeit, entweder das Verfahren bis zur endgültigen Entscheidung des Rechtsstreits auszusetzen oder das Erbrecht deS Fiskus unter Vorbehalt des gegen ihn im Klagewege geltend gemachten Rechtes festzustellen (vgl. ZPO. § 953). Im preuß. Rechte, nach welchem ein förmliches Aufgebot des erblosen Nach-

1. Titel: Annahme und Ausschlagung der Erbschaft.

§ 1965.

128

lasses stattfand, war der Vorbehalt angemeldeter Erbrechte im Ausschlußurteile zulässig (RG. 8, 243; Eccius IV § 264 Anm. 17, aber auch § 268 hinter Anm. 16), nach dem BGB. dagegen dürste nur der Weg der Aussetzung des Verfahrens gangbar sein. Eine Feststellung des Erbrechts deS Fiskus unter dem Vorbehalte des Erbrechts eines anderen kann ebensowenig als zulässig angesehen werden wie die Erteilung des Erbscheins unter einem derartigen Vorbehalte (vgl. $ 2360 Abs. 1). Hierfür sprechen auch die M. V 556. Das Nachlaßgericht hat also den Gang des Prozesses zu verfolgen und wird für befugt zu erachten sein, wenn der Kläger (Erbprätendent) die Betreibung des Rechts­ streits verzögert, ihm eine Frist mit der Androhung zu bestimmen, daß nach deren Ablaufe die Fest­ stellung des Erbrechts des Fiskus erfolgen werde.

5. Dir Feststellung, daß ein anderer Erbe als der Fiskus nicht vorhanden ist (über diese Fassung des. KGJ. 36A68 unb dazu Rentner 699 Anm. 51, das. auch weitere Einzelheiten über den Inhalt des Beschlusses), setzt voraus, daß ein anderer Erbe nicht ermittelt wird. Die Feststellung ist mithin ausgeschlossen, wenn die Ermittlungen, insbesondere die Prüfung eingegangener Anmeldungen (über diese bes. Rentner 688 ff.), das Erbrecht einer bestimmten Person positiv ergeben haben Aber auch ohne ein solches vollkommenes Ermittlungseroebnis kann die Feststellung nicht ausge­ sprochen werden, wenn a) feststeht, daß eine oder mehrere Personen zum Kreise der Erbberechtigten gehören, aber nicht feststeht, ob sie die einzigen Erbberechtigten sind; ebenso b) wenn das Vorhandensein gesetzlicher Erben feststeht, das Fehlen oder der Wegfall näherer Erben aber nicht nachgewiesen werden kann (Matthiessen a. a. O.; RIA. 7,178 ----- KGJ. 32 A 83; Rentner 681 zu und in Anm. 14). c) Daß der Fiskus selbst das Erbrecht eines Prätendenten anerkennt (M. V 566), steht der Feststellung im Verfahren der freiwilligen Gerichtsbarkeit nicht entgegen, da dieses auf Ermittlung von Amts wegen gerichtet ist (abw. 3. Aust, in Erl. 9, Rentner 709. Vgl. dagegen. K. v. RGR. $ 1965 Erl. 3, F. Leonhard § 1964II). Anders wenn derFiSkus in einem Rechts­ streit daS Erbrecht eines Prätendenten anerkennt: ein hieraus gegen ihn ergehendes Urteil, nicht minder ein auf streitige Verhandlung über das Erbrecht eines Prätendenten für oder gegen den Fiskus ergangenes Urteil ist, wenn rechtskräftig geworden, im Verhältnis der Prozeßparteien auch für des Verfahren der freiwilligen Gerichtsbarkeit maßgebend. Vgl. Kuttner, Urteils­ wirkungen außerhalb des Zivilprozesses (1914) 119 und die das Anm. 134 angef. weitere Literatur; Unger, ZZP. 41, 194; Josef, ZBlFG. 15, 526 (für grundsätzliche Beschränkung solcher Rechts krastwirkung auf rechtsgestaltende Urteile);F. Leonhard $ 1964II, Kipp § 60II, Kretzschmar § 12 zu Anm. 10; einschränkend auf Anerkenntnis- und Bersäumnisurteile Koeßler, Stellung desNachlaßrichters ZZP. 44, 47 Anm. 76; gegen jede bindende Kraft der Prozeßentscheidung für den. Nachlaßrichter Matthiessen a. a. O. und anscheinend auch K. v. RGR. Erl. 3 zu $ 1965; auf die

Bedeutung des Urteils oder eines Anerkenntnisses als Beweismoment für die Feststellung des Erb­ rechts weisen hin M. V 556, vgl. auch Hörle Recht 04, 374. Nicht dagegen kann demFistus gegen­ über die gleiche Bedeutung erlangen das unter mehreren Prätendenten ergangene Urteil einesRechtsstreits, in dem der Fiskus gar nicht Partei war. Ein Prozeßvergleich wird dem Urteil in der Wirkung nicht gleichzustellen sein, noch weniger eine außergerichtliche Einigung (abw. Kretzschmar § 12 V 4 (i. E.); sie können aber Beweisbedeutung gewinnen. 6. Wirkung der Feststellung. Durch die Feststellung, daß ein anderer Erbe als der Fiskusnicht vorhanden ist, wird ein bestehendes Erbrecht einer Privatperson keineswegs ausgeschlossen. Der Weg der prozessualen Geltendmachung ihres Erbrechts bleibt ihr offen, solange die Verjährungs­ zeit (§ 195) nicht abgelaufen ist Die Feststellung begründet nach $ 1964 Abs. 2 eben nur die nach allgemeinen Grundsätzen (ZPO. § 292) dem Gegenbeweis unterliegende Vermutung, daß der Fiskus gesetzlicher Erbe sei. Dieser Gegenbeweis kann ebensowohl im Prozesse wie in einem vom. Erben zu beantragenden Erbscheinverfahren erbracht werden. Das Nachlaßgericht hat gegebenen­ falls der zugunsten des Fiskus ausgesprochenen Feststellung ungeachtet ein vom Erben beantragtesErbscheinverfahren einzuleiten und nach Befinden aus Grund der neu erbrachten Nachweise dem Erben den Erbschein zu erteilen (KGJ. 39 A 88; abw. Rentner 707 Anm. 84). Damit wird die Aufhebung der Feststellung (§ 18 FGG., vgl. unten Erl. 8) zu verbinden sein.

Insoweit die Feststellung eine Vermutung des bezeichneten Inhalts begründet, hat jene die gleiche Wirkung wie die Erteilung eines Erbscheins (§ 2365). Dagegen ist die weitergeheiüre Wirkung, des Erbscheins, nämlich der Schutz des rechtsgeschäftlichen Verkehrs mit dem im Erbschein Bezeichneten auf feiten eines gutgläubigen Dritten (§§ 2366, 2367), noch nicht mit der Feststellung verbunden.

124

II. Abschnitt: Rechtliche Stellung des Erben.

§ 1966. Von dem Fiskus als gesetzlichem Erben und gegen den Fiskus als gesetzlichen Erben kann ein Recht erst geltend gemacht werden, nachdem von dem Rachlaßgerichte festgestellt worden ist, daß ein anderer Erbe nicht vorhanden ist. Ein dahingehender Antrag ist von der zweiten Kommission abgelehnt worden (P. II 6 S. 358), weil kein Anlaß bestehe, in der fraglichen Richtung für den Fiskus eine Sonderbestimmung zu treffen. Der Fiskus kann aber auf Grund der Feststellung die Erteilung eines Erbscheins beantragen (§ 2353; hierüber Rentner 705), wie im E. I 8 2067 Abs. 4 besonders hervorgehoben war. Eine weitere Folge der Feststellung ist, daß der Nachlaß nunmehr an den Fiskus auszuhändigen und die etwa bestehende Nachlaßpflegschast aufzuheben ist (§ 1942 Abs. 2, § 1960 Abs. 1). Auch ist nunmehr die Aktiv- und Passivlegitimation des Fiskus hinsichtlich des Nachlaßes begründet (§ 1966). Der Fiskus kann endlich auch selbst die Wirkung der ausgesprochenen Feststellung durch die Erhebung einer negativen Erbrechtsfeststellungsklage bekämpfen, wie er dagegen auch die Be­ schwerde nach 88 19, 20 FGG. hat. Vgl. oben Erl. 2 c und Erl. 4. Die rechtskräftige Abweisung einer solchen Klage stellt das Bestehen des Erbrechts positiv fest (RG. 50, 416; 74, 121 u. a.). 7. Die Feststellung erfolgt zu den Akten des Nachlaßgerichts; nach dem FGG. 8 78 hat das Gericht die Einsicht der vorausgegangenen Ermittlung jedem zu gestatten, der ein rechtliches Interesse glaubhaft macht, auch ist auf Verlangen eine beglaubigte Abschrift der betreffenden «Schriftstücke zu erteilen. 8. Nach der allgemeinen Vorschrift des 8 18 FGG. kann die Feststellung vom Nachlaßgericht jederzeit wegen Unrichttgkeit aufgehoben werden, und zwar auch ohne Anttag oder Beschwerde. & ergibt sich so eine ähnliche Regelung wie für den Erbschein nach 8 2361. Rechtsgeschäfte, die inzwischen bezüglich des Nachlasses für den Fiskus oder ihm gegenüber vorgenommen worden sind, werden von der Aufhebung indessen nicht berührt; FGG. 8 32. § 1966. E. I § 1974 W. 5; II § 1842 rev. § 1944; III § 1942. P » 5 S. 487 ff.

P. I 10124 f., 11376; M. V 380.

1. Die Vorschrift betrifft nur den Fiskus in seiner Stellung als gesetzlichen Erben. Als Destamentserben steht ihm 8 1958 zur Seite. Sofern er nur als Erbschaftsbesitzer oder vermeint­ licher Erbe in Anspruch genommen wird, gilt 8 2018 ohne weiteres. Über die Schuldenhaftung des Fiskus als Erben s. bes. Riesenfeld, Erbenhastung I 459 ff. 2. Die Vorschrift bezweckt einerseits für die Fürsorge des Nachlaßgerichts Raum zu schaffen, indem sie zum Ausdrucke bringt, daß der Fiskus den Nachlaß nicht mit Umgehung des Nachlaß­ berichts an sich ziehen darf, andererseits schützt sie den Fiskus gegen die sofortige Inanspruchnahme seitens der Rachlaßgläubiger (M. V 380). Der Beweis, daß die Feststellung erfolgt sei, liegt, wenn 1)er Fiskus als gesetzlicher Erbe ein Recht geltend macht, diesem, wenn ein Recht gegen ihn geltend gemacht wird, dem anderen Teile ob. Die Beweisantretung kann durch Bezugnahme aus die Akten des Nachlaßgerichts (vgl. FGG. 8 78, auch ZPO. 8 432), wenn dem Fiskus ein Erbschein erteilt ist, auch durch Vorlegung einer Ausferttgung des Erbscheins (FGG. 8 85) erfolgen. 3. Daß der Fiskus gegen die Ablehnung der Feststellung seines Erbrechts mit Klage gegen den Prätendenten vorgehen kann, wurde schon oben in Erl. 4 zu 8 1965 hervorgehoben. Diese Mage wird auf die negative Feststellung zu richten sein, daß dem Prätendenten das von ihm bean­ spruchte, vom Nachlaßgericht für erwiesen erachtete Erbrecht nicht zustehe. Ebenso kann der Fiskus im Rechtsstreit gegen andere Prätendenten überhaupt ohne Feststellung seines Erbrechts deren Erb­ recht bestreiten empfehlenswert; vgl. M. V, 289, 290. 5. Für Ort und Art der Bestattung kommen zunächst die öffentlichrechtlichen Vor­ schriften insbes. auch landesrechtlicher Art in Betracht, wie sie z. B. für Feuerbestattungen gellen. In privatrechtlicher Hinsicht sind a) in erster Reihe die Anordnungen des Erblassers selbst maßgebend; eine hierüber formgerecht getroffene letztwillige Verfügung ist nach den allgemeinen, insbesondere für Auflagen (§§ 1940, 2192 ff.) geltenden Grundsätzen zu beachten. Darüber hinausgehend hat das RG. in Warneyer 1912 Nr. 219 (= IW. 1912, 540; Gruch. 56, 1007) unter Berufung auf eine nicht in das Gesetzbuch übergegangene Vorschrift der RTVorlage § 2225 dem Erblasser schlechthin das Recht zugesprochen, Bestimmungen über die Art seiner Bestattung zu treffen und ihre Ausführung (wobei § 2203 erwähnt wird) einem Dritten zu übertragen, der dann Ersatz seiner Aufwendungen vom Erben, Testamentsvollstrecker oder einem Nachlaßpsleger verlangen könne; den Erben oder Ange­ hörigen, auch der Witwe des Erblassers stehe kein Recht zu, im Widerspruch mit den Anordnungen des Erblassers Verfügungen über die Leiche zu treffen. Gegen diese Entsch. beachtliche Bedenken bei Kipp § 113 Anm. 5 und bei v. Blume 402: mit Kipp wird anzunehmen sein, daß solche An­ ordnungen nur nach Auflagerecht, also zu Lasten von Erben und Vermächtnisnehmern verpflichtend­ wirken können und daß im übrigen die Verpflichtung der Hinterbliebenen, Anordnungen des Erb­ lassers in der fraglichen Richtung zu beachten, nur als eine sittliche anzusehen ist, der eine unmittelbare rechtliche Erzwingbarkeit nicht innewohnt (anders Josef Gruch. 65, 310). b) Hat der Erblasser keine nach § 1940 verpflichtende letztwillige Anordnung getroffen, sogreift die Befugnis des Erben oder sonstiger Personen ein, die einschlägigen Anordnungen zu treffen (Bestimmung, Ausstattung, Unterhaltung der Grabstätte, Grabinschrift, Umbettung der Leiche iL a. m ). Diese — nach v. Blume 388 ff. 398, Josef Gruch. 65, 305 gewohnheitsrechtliche — Befugnis, über deren Rechtsnatur im übrigen Streit herrscht (vgl. 1172 in Vordem. 2 a vor z 90), ist als eine privatrechtliche anzusehen, im Streitfall daher gemäß § 13 GBG. der Rechtsweg eröffnet (RG. 100, 172; Warneyer 1913 Nr. 303). Wem diese Befugnis zusteht, insbesondere ob dem Erben als solchem oder den unter der Bezeichnung „Hinterbliebene" zusammengefaßten nächsten Ange­ hörigen, ist bestritten und kann zweifelhaft sein (v. Blume 393 ff.; Josef 306 ff.). Wo dem Erben der überlebende Ehegatte gegenüberstand, hat die Rechtsprechung die Frage mit Recht zugunsten des letzteren entschieden (OLG. 2, 426; 14, 248; 16, 262; Recht 06, 1199 Nr. 2866; SeufsA. 73 Nr. 227; vgl. auch im Allgem. RG. DIZ. 01, 163, OLG. München IW. 1923, 13fr und zu §§ 455, 460 II 11 ALR. RG. Recht 1915, 306; im übrigen Joses, Gareis, v. Blume, Bölckers, Pfäfflin); man wird den elterlichen Gewalthaber (mit F. LeonHard IV) gleichzustellen haben. Im übrigen wird der Erbe vorzugehen haben, zumal der Kreis der „Hinterbliebenen" grundsätzlich kaum zuverlässig zu bestimmen ist (vgl. z. B. Bölckers, der die sämtlichen „nächsten Hinterbliebenen" für verfügungsberechtigt, AuSgrabunund Heimschafsung der Leiche eines Gefallenen aber nur bei Zustimmung aller jener Hinterbliebenen für zulässig hält). Grundsätzlich sollen die verfügungsberechtigten Personen auch dann, wenn der Erblasser keine Anordnung hinterlassen hat, seinen Willen, soweit er zu ermitteln ist, insbesondere bei der Wahl der Ruhestätte beachten, gleichviel in welcher Form er erklärt ist; nicht z. B. ent­ scheidet der Mehrheitswille der Erben (RG. 100, 172). Im Streitfall ist die Zulässigkeit und An­ gemessenheit der getroffenen Verfügung nach diesem Maßstab, also vom Standpuntt des Verstor­ benen selbst zu beurteilen, — womit nach RG. 100, 173 ebensowohl dem sittlichen Gebot der Pietät und allgemeinem Herkommen wie dem rechtlichen Gesichtspunkt entsprochen wird, daß „das Recht, der Persönlichkeit eines Verstorbenen noch in seinem Leichnam als sortwirkend angesehen wird". c) Zulässig sind Vereinbarungen des Erben mit den Hinterbliebenen über die Art der Bestattung, Ruhestätte u. ä.; im Streitfall bleibt aber auch insoweit in erster Reihe maßgebend die vom Stand­ puntt des Erblassers aus zu beurteilende Angemessenheit der Ruhestätte (RG. DIZ. 04, 265; SeufsA. 67 Nr. 172). Über die Erwähnung der Witwe und des Kindes des Verstorbenen in der Grabstein­ inschrift in einem solchen Falle OLG. 22, 180. Über Bildnisse des Verstorbenen § 22 KunstUrhG. vom 9. Januar 07. Über die photographische Aufnahme der Leiche RG. 45,173. Über das Verlangen, daß der Eigentümer des Friedhofs die Ausgrabung der Leiche gestatte, RG. 71, 20; Warneyer 1913 Nr. 303. Über die Gestattung des Besuchs der Grabstätte RG. 72, 251 und v. Blume 427. Über

140

IL Abschnitt: Rechtliche Stellung des Erben.

§ 1969. Der Erbe ist verpflichtet, Familienangehörigen des Erblassers, die zur Zeit des Todes des Erblassers zu dessen Hausstande gehört und von ihm Unter­ halt bezogen haben, in den ersten dreißig Tagen nach dem Eintritte des Erbfalls in demselben Umfange, wie der Erblasser es getan hat, Unterhalt zu gewähren und die Benutzung der Wohnung und der Haushaltsgegenstände zu gestatten. Der Erblasser kann dmch letztwillige Verfügung eine abweichende Anordnung treffen. Die Vorschriften über Vermächtnisse finden entsprechende Anwendung. die Klage der Witwe, die Erbin ihres Mannes ist, wider die Kirchengemeinde aus Gewährung eines „ehrlichen Begräbnisses" (preuß. ALR. $ 188 II 11) für ihren Mann RG. 106, 188.

6. Für die Kosten der Todeserklärung hastet zwar zunächst der Antragsteller persönlich. Ist die Todeservärung aber einmal erfolgt, so fallen die dem Anttagsteller erwachsenen Kosten dem

Nachlaß zur Last, soweit sie zur zweckentsprechenden Durchführung des Verfahrens notwendig waren. Die Verpflichtung zu ihrem Ersatz ist somit Nachlaßverbindlichkeit und im Falle des Nachlaßckonkurses Masseschuld (KO. § 224 Nr. 3; vgl. Jaeger KO.° § 224 Erl. 7).

§ 1969. KV. 2099 f.

Schiffner, Gesetzliche Vermächtnisse S. 94ff., Pflichtteil rc. 147—150; Stobbe Bd. V 23 ff.; Homeyer, Der Dreißigste (1864); K. Meyer IW. 04,32; A. Me y er DIZ.05,166; Teutsch das. 05, «310; Schwabe das. 09,143; Rutz SeuffBl. 09, 269; Riesenfeld, Die Erbenhastung (1916) 114ff. 1. Der § 1969, der das Institut des sog. Dreißigsten im ganzen Deutschen Reiche einfühtt, beruht auf einem Beschlusse der Reichstagskommission. Der E. I (M. V 534, 535) hatte die Auf­

nahme einer entsprechenden Vorschrift abgelehnt und die zweite Kommission (P. II 5 S. 654—657) Ivar auf diesem Standpunkte verblieben. In der Reichstagskommission (KB. 2099, 2100) über­ wog indessen die Ansicht, daß es geboten sei, Personen, die in häuslicher Gemeinschaft mit dem Erb­ lasser gelebt hätten und dadurch bei seinem Tode ost plötzlich in eine für sie bedenkliche Veränderung ihrer wirtschaftlichen Verhältnisse, ja mitunter geradezu in Not versetzt würden, durch eine gesetzliche

Vorschrift für einige Zeit die Fortdauer ihrer bisherigen äußeren Lebensbedingungen zu sichern, bis sie die Möglichkeit gefunden hätten, ihre Verhältnisse anderweit zu ordnen. Diesem Bedürf­ nisse soll der § 1969 Rechnung tragen. 2. Der Kreis der berechtigten Personen ist im Gesetze beschränkt

a) auf „Familienangehörige" des Erblassers. Als solche kommen gewiß der Ehegatte, die Verwandten und Verschwägerten des Erblassers in Betracht, sofern die Voraussetzungen unter b

und c vorliegen. Der Ausdruck „Familienangehörige" dürste aber hier in noch weiterem Sinne zu verstehen und also auch auf andere als die vorhin genannten Personen zu beziehen sein, sofern sie mit Rücksicht auf das bisherige tatsächliche Verhalten des Erblassers und mit Rücksicht auf ihre Be­ ziehung zu diesem nach der Auffassung des Lebens zu den Familienangehörigen des Erblassers gerechnet werden. Man denke z. B. an den Fall, daß der Erblasser nach dem Tode seines Sohnes dessen unehelich geborenes, aber später für ehelich erllättes Kind (vgl. § 1737) in seinen Hausstand ausgenommen und als Familienglied behandelt hat (vgl. übrigens auch Landsberg II995 Anm. 1). Als „Familienangehörige" sind dagegen jedenfalls nicht anzusehen Personen, deren Zugehörigkeit zum Hausstand des Erblassers lediglich auf einem Bertragsverhältnis beruht (Gesinde, Hauslehrer, Gesellschafterin). b) Der Familienangehörige muß, wenn er anspruchsberechtigt sein soll, zur Zeit des Todes des Erblassers zu dessen „Hausstand" gehört und von ihm Unterhalt bezogen haben. Daß der Familienangehörige gegenüber dem Erblasser einen Rechtsanspruch auf Gewährung des Unterhalls gehabt habe, ist im Gesetze nicht gefordett. Es genügt der tatsächliche Bezug. c) Der Begriff des Hausstandes ist in dem gleichen Sinne zu nehmen wie in den §§ 1617 ff.

Ob bei Personen, die mll ihren Angehörigen in dem Hausstand eines Dritten, z. B. des Dienstherrn bei Kammerdienern, Kutschern, oder in einer der Allgemeinheit dienenden Anstatt (Versorgungs­

institut, Pension) leben, ein eigener Hausstand anzunehmen, ist Tatftage. Vorübergehender Besuch, wenn auch von längerer oder unbestimmter Dauer, begründet die Zugehörigkeit zum Hausstande nicht, anderenteils hebt vorübergehende Abwesenheit, z. B. eines studierenden Sohnes, sie nicht auf. Liegen die unter a—c bezeichneten Voraussetzungen in der Person des Erben selbst vor, so wird auch er zu den berechtigten Personen zu rechnen sein (vgl. auch § 2150).

2. Titel: Haftung des Erben für die Nachlaßverbindlichkeiten.

§ 1-69.

141

3. Der Inhalt des Rechtes wird dahin bestimmt, daß der Erbe dem Berechtigten in bcmselben Umfange, wie der Erblasser es getan, Unterhalt zu gewähren und die Benutzung der Wohnung, pnd der Haushaltungsgegenstände zu gestatten hat. Eine Fortdauer der Schlüsselgewalt der vorn. Erblasser hinterlassenen Witwe in der Weise, daß die nach § 1354 Abs. 1, § 1357 Abs. 2 dem Manne zustehenden Befugnisse auf den Erben übergehen (so Schiffner 149), wird nicht anzunehmen sein. Der Unterhalt umfaßt nach § 1610 Ws. 2 den gesamten Lebensbedarf, jedoch entscheidet nach $ 1969* hinsichtlich der Frage, welche Leistungen und in welchem Umfange die einzelnen Leistungen zu ge* währen sind, in erster Reihe die bei Lebzeiten des Erblassers bestehende Übung (anders Riesen­ feld 15). Zeitlich ist das Recht auf die ersten dreißig Tage nach dem Erbfalle beschränkt, die nach. $ 187 Ws. 1, § 188 Ws. 1 so zu berechnen sind, daß der Todestag nicht mitgezühll wird. Der Anspruch wird übrigens vor dem Abläufe der dreißig Tage beendigt, wenn der Berechtigte aus dem. Hausstande des Erblassers ausscheidet. Schiffner 150. 4. Die juristische Natur des Rechtes ergibt sich aus den Bestimmungen des Abs. 1 Satz L und des Ws. 2. a) Nach Ws. 2 finden die Vorschriften über Vermächtnisse entsprechende Anwendung, Daraus, aber auch schon aus der Stellung des § 1969 folgt zunächst, daß dieser nur ein Forderungsrecht der Familienangehörigen begründet (§ 2174). Letztere haben also kein dingliches Nutzungsrecht am Nachlasse; von einem Besitzschutze kann (normalerweise) schon deswegen nicht die Rede sein, weil den nach § 1969 Berechtigten in der Regel schon bei Lebzeiten des Erblassers Besitz an Wohnräumen und den Haushaltungsgegenständen nicht zukam (vgl. § 855 und Erl. 2 dazu oben Bd. III 46; anders Kipp § 73 Anm. 4, Dernburg V § 152 III 2; s. noch Schwabe, Rutz^ Riesenfeld 17). Der Angehörige erhält auch kein alleiniges Wohnrecht, und der Miterbe, der bir Wohnung betritt, begeht damit keinen Hausfriedensbruch (StGB. $ 123; Schwabe). Der gerichtliche Schütz ist in Gestalt einstweiliger Verfügungen zu gewähren; zutreffendenfalls ist ein Nach­ laßpfleger nach §§ 1961, 1958 zu bestellen. Von den sonstigen für Vermächtnisse geltenden Vor­ schriften kommen die §§ 2147, 2148, 2150, 2176 in Betracht, deren entsprechende Anwendung keine Schwierigkeiten bietet. Hauptsächlich aber folgt aus der Gleichstellung des Rechtes mit dem Ver­ mächtnisse, daß der Berechtigte im Verhältnisse zu anderen Nachlaßgläubigern nur die Stellung eines Vermächtnisnehmers hat. Sein Anspruch ist daher den Beschränkungen des § 1973 Abs. 1 Satz 2, § 1974 Abs. 2 (insoweit anders Staudinger Erl 7 Abs. 2, der diese Vor­ schriften für unanwendbar hätt), § 1991 Abs. 4, § 1992 und der KO. §§ 219,222 (vgl. auch §3a AnfG.), 226 unterworfen, welche die Durchführung des Anspruchs, soweit dieser auf Gewährung barer Mittel gerichtet ist, oft sehr erschweren und bei wirllicher oder anscheinender Unzulänglichkeit des Nachlasses in der Regel vereiteln werden (hierüber auch Riesenseld 16, 17). b) Nach Ws. 1 Satz 2 kann der Erblasser abweichende Anordnungen treffen. DerAnspruch ist also kein unentziehbarer, vielmehr kann der Erblasser ihn ganz entziehen, den Inhalt und Umfang des Rechtes abweichend vom Gesetze bestimmen, auch an Stelle des bzw. der Erben eine andere Person, z. B. nur einen einzelnen Erben oder etwa einen Vermächtnisnehmer, der das Wohnhaus des Erblassers erhält, mit der Verpflichtung belasten (vgl. § 2147 Satz 2). Auch eine Borrangsanordnung nach § 2189 kann getrossen werden. Soweit der Anspruch erweitert­ wird, liegt ein gewöhnliches Vermächtnis vor (§ 1939). e) Die Verpflichtung des Erben bildet eine Nachlaßverbindlichkeit. d) Die Vorschriften über die Unterhaltspflicht der Verwandten können nur in be­ schränktem Maße übertragen werden. Unbedenllich anwendbar ist nur § 1613 (Anspruch für die Vergangenheit). § 1610 kommt, wie oben zu 3 des näheren ausgeführt, nur subsidiär zur An­ wendung. Auch § 1612 Abs. 1 ist nur mit der Maßgabe anwendbar, daß der Erbe den Berechtigten in der Regel aus die im Nachlasse vorhandenen oder aus diesem gewonnenen Naturalien wird ver­ weisen dürfen. § 1602 Abs. 1 und § 1603 Abs. 1 kommen nicht zur Anwendung; ebensowenig § 1615, soweit es sich um das Erlöschen des Anspruchs mit dem Tode des Verpflichteten und um die Kosten der Beerdigung des Berechtigten handelt. Auch § 1614 Abs. 1 dürste mit Rücksicht auf § 2176 für unanwendbar zu erachten sein; abw. K. v. RGR. Erl. 4. e) Der Anspruch ist, soweit er nicht auf Rückstände oder Ersatzleistung gerichtet ist, nicht über­ tragbar und der Pfändung nicht unterworfen (§§ 399, 400; ZPO. z 850 Nr. 2). 1) Die §§ 2014, 2015 müssen gegenüber dem Anspruch aus § 1969 für unanwenbar erachtet werden, da durch die Geltendmachung der dort dem Erben gewährten ausschiebenden Einreden­ trotz der Vorschriften der ZPO. §§ 305, 782 der Zweck des § 1969 vereitelt werden würde (vgl. Erl. 1 a zu § 2014). Dagegen bleibt § 1958 unberührt; der Berechtigte muß zum Zwecke der gerichtlichem

142

II. Abschnitt: Rechtliche Stellung bei Erben.

II. Aufgebot der Nachlaßgläubiger. Geltendmachung seines Anspruchs event, die Bestellung eines Nachlaßpflegers beantragen (§ 1960 Ws. 3, § 1961). 5. Das Recht aus § 1969 fallt weg, wenn der Erblasser für tot erklärt wird, weil infolge der längeren Fristen der §§ 14 ff. und der Dauer des Aufgebotsverfahrens (vgl. ZPO. §§ 963, D65) die dreißig Tage seit dem Erbfalle, d. h. dem im Ausschlußurteile festgestellten ZeitpuMe des Todes, stets lange verstrichen sein werden, wenn der Eintritt des Erbfalls durch das Ausschlußutteil lestgestellt wird. Um die Frist von der Erlassung des Ausschlußurteils an berechnen zu können, würde es einer positiven Vorschrift wie int § 1974 Abs. 1 Satz 2 und in der GBO. § 23 Abs. 1 Satz 2 bedürfen, für welche es überdies hier an einem inneren Grunde fehlt.

II. Aufgebot der RachlaßglLubiger. Singer SeuffBl. 64, 327 ff.; Engländer, Das Aufgebot der Nachlaßgläubiger (1906); »Schenk, Die Wirkung des nach Aufgebot der Nachlaßgläubiger ergangenen Ausschlußurteils (1907); Riesenfeld II 258 ff. L Die Vorschriften der §§ 1970—1973 ordnen das Aufgebot der Nachlaßgläubiger nach der materiellrechttichen Seite. § 1970 spricht die Zulässigkeit des Aufgebots aus (vgl. ZPO. § 946 Abs. 1), die §§ 1971, 1972 begrenzen den Umfang seiner Wirkung, der § 1973 bestimmt diese Wirkung nach ihrem Inhalt. Im § 1974 ist eine selbständige Vorschrift gegeben, durch welche Nachlaß­ gläubiger, die ihre Forderungen erst nach dem Ablaufe längerer Zeit gegen den Erben geltend machen, den ausgeschlossenen Gläubigern gleichgestellt werden. Die Vorschriften über das Aufgebotsverfahren sind in der ZPO §§ 989—1000 enthalten, die in den allgemeinen Vorschriften der §§ 946—959 ihre Ergänzung finden. Sowohl die materiellrechtlichen Vorschriften des BGB. als auch die Verfahrensvorschriften der ZPO. folgen int wesentlichen dem preußischen Gesetze betr. die Zwangsvollstreckung gegen Benefizialerben und das Aufgebot der Nachlaßgläubiger im Geltungsbereiche des ALR. vom 28. März 1879; doch finden sich einzelne nicht unerhebliche Abweichungen, die, soweit sie die materiellrechtliche Seite betreffen, in den Erl. zu den folgenden Paragraphen hervorgehoben sind (vgl. § 1970 Erl. 2, 3, § 1972 Erl. 1). 2. Bezüglich des Verfahrens ist aus den Vorschriften der ZPO. und der KO. hier folgendes hervorzuheben (Riesenfeld II 262 ff.): a) Die Zuständigkeit für das Aufgebotsverfahren ist dem Amtsgerichte, welchem die Ver­ richtungen des Nachlaßgerichts obliegen (vgl. die Borbem. zum Titel 1 Nr. III 2 S. 57) und int Falle des EG, Art. 147 dem Amtsgerichte beigelegt, in dessen Bezirke die Nachlaßbehörde ihren »Sitz hat (§ 990). b) AutragSberechtigt (Riesenfeld II 262—276) ist jeder Erbe (Alleinerbe, Miterbe, Nach­ erbe), der nicht für die Nachlaßverbindlichkeiten unbeschränkt hastet (§ 991 Abs. 1; vgl. Erl. 1 zu § 1970), ferner ein Nachlaßpfleger, wozu auch der Nachlaßverwatter gehört (§ 1975; Warneyer 1917 Nr. 27; OLG. 19, 164; Singer SeuffBl. 1899, 339), und ein Testamentsvollstrecker, wenn ihnen die Verwaltung des Nachlasses zusteht ($ 991 Abs. 2); der Erbe und der Testamentsvollstrecker erst nach der Annahme der Erbschaft (§ 991 Abs. 3) und auch dann, wenn der Erbe unbeschränkt hastet (s. unten § 1970 Erl. 1 a. E.). Erbt eine Eheftau und gehört der Nachlaß zum eingebrachten "Gute oder zum Gesamtgute, so kann außer der Erbin auch deren Ehemann das Aufgebot beantragen, und zwar jeder auch ohne die Zustimmung des anderen Teiles (§ 999). Entsprechendes gilt im Falle des Erbschaftskaufs für den Erben und den Käufer (§ 1000). In den Fällen der §§ 999,1000 sowie beim Vorhandensein mehrerer Erben oder von Vorerben und Nacherben kommen der von dem einen Berechttgten gestellte Antrag und das von ihm erwirtte Ausschlußurteil auch dem anderen Berechttgten zustatten, soweit nicht die Vorschriften des BGB. über die unbeschräntte Haftung X§§ 2013, 2144, 2383) entgegenstehen (§§ 997—1000). c) Im Aufgebot ist denjenigen Nachlaßgläubigern, welche sich nicht melden, als Rechtsnachteil anzudrohen: „daß sie, unbeschadet des Rechtes, vor den Verbindlichkeiten aus Pflichtteilsrechten, Vermächtnissen und Auflagen berücksichtigt zu werden, von dem Erben nur insoweit Beftiedigung verlangen können, als sich nach Befriedigung der nicht ausgeschlossenen Gläubiger noch ein Über­

schuß ergibt" (§ 995 ZPO.). Vgl. übrigens auch § 1973 BGB. Die AnfgebotSsrist, die nach ZPO. L 950 mindestens sechs Wochen betragen muß, soll nach § 994 Abs. 1 auf höchstens sechs Monate

2. Titel: Haftung des Erben für die Nachlaßverbindlichkeiten.

§ 1970.

143

§ 1970. Die Nachlaßgläubiger können im Wege des Aufgebotsverfahrens Zur Anmeldung ihrer Forderungen aufgefordert werden. festgesetzt werden. Wegen der Zustellung des Aufgebots au die bekannten Gläubiger vgl. § 994 Abs. 2, wegen der Anmeldung einer Forderung § 996. d) Da neben dem Nachlaßkonkurse für das Aufgebotsverfahren kein Raum ist (vgl. KO. §§ 110, 138 ff., 152, 155), so soll nach ZPO. § 993 das Aufgebot nicht erlassen werden, wenn die Eröffnung des Nachlaßkonkurses beantragt ist. Durch die Konkurseröffnung wird das Aufgebots­ verfahren beendigt, nach KO. § 229 gelten jedoch die in dem letzteren angemeldeten und nicht aus­ geschlossenen Forderungen als auch im Nachlaßkonkurs angemeldet, sofern das Aufgebot von dem­ selben Amtsgerichte, bei welchem der Konkurs anhängig wird, erlassen und das Verfahren nicht vor der Konkurseröffnung ohne Ausschlußurteil erledigt ist. e) Das Aufgebotsverfahren findet seine Erledigung durch ein auf Antrag zu erlassendes Aus­ schlußurteil (§ 952 ZPO.). 1) Die Kosten des Aufgebots, die an sich gemäß GKG. § 89 dem Antragsteller zur Last fallen, kommen nach KO. § 224 Nr. 4 im Nachlaßkonkurs als Masseschulden in Ansatz. 3. Abgesehen von der im § 1973 bestimmten Wirkung des Ausschlußurteils werden im BGB. an das Aufgebot der Nachlaßgläubiger noch folgende weitere Wirkungen angeknüpft: a) Im § 2015 wird dem Erben während des Aufgebotsverfahrens gegenüber den Nachlaß­ gläubigern eine aufschiebende Einrede gewährt, die gemäß ZPO. §§ 305, 782 die Beschränkung der Zwangsvollstreckung zur Folge hat (Riesenfeld II 276—286). b) Nach § 2045 ist das Aufgebot der Nachlaßgläubiger im Verhältnisse von Miterben unter­ einander insofern von Bedeutung, als auf Verlangen eines Miterben die Auseinandersetzung bis zur Beendigung des Aufgebotsverfahrens aufgeschoben werden muß, wenn letzteres bereits bean­ tragt ist oder unverzüglich beantragt wird. c) Bei Vorhandensein mehrerer Erben findet das Aufgebot der Nachlaßgläubiger noch eine über die Bestimmungen der §§ 1970—1973 hinausgehende Verwendung in der Weise, daß die Miterben den im Aufgebotsverfahren ausgeschlossenen Gläubigern nach der Teilung des Nach­ lasses nur anteilig haften. In dieser Beziehung greifen die Sondervorschriften des § 2060 Nr. 1 BGB. und des § 997 ZPO. ein. Vgl. Erl. zu § 2060. 4. Die Unterlassung des Antrags auf das Aufgebot der Nachlaßgläubiger begründet unter Umständen für den Erben und für den Nachlaßverwalter eine Verpflichtung zum Schadens­ ersätze gegenüber den Nachlaßgläubigern (§§ 1980, 1985 Abs. 2; DIZ. 05, 652; OLG. 18, 324). 5. Eine außergerichtliche öffentliche Aufforderung der Nachlaßgläubiger zur Anmeldung ihrer Forderungen ist für den Fall der Erbenmehrheit im § 2061 zu dem daselbst be­ zeichneten Zwecke vorgesehen. § 1970.

E. I 8 2120 Abs. 1; II § 1845 rev. § 1947; III § 1945. P. I 11007 ff., 11412 f.; P. II 5 S. 774 ff.

M. V. 644 f.

Lit. s. vor Vordem. 1 S. 142; Riesenfeld II 290 ff., 322 ff. 1. Die Antragsberechtigung für das Aufgebotsverfahren ist in der ZPO. geordnet (vgl. die Vordem. Nr. 2d). Voraussetzung für das Aufgebotsverfahren ist regelmäßig, daß der Erbe das Recht auf Beschränkung seiner Haftung noch nicht verlöre:: hat. Dies folgt aus dem Zwecke des Aufgebots, das den Erben in den Stand setzen sott, sich über die Höhe des Schuldenstandes zuverlässige Kenntnis zu verschaffen und dadurch eine Grundlage für die Ent­ schließung zu gewinnen, ob er die beschränkte Haftung geltend machen will (D. z. ZPO. 175). Es kommt im BGB. § 2013 Abs. 1 Satz 1 und in der ZPO. § 991 Abs. 1 zum Ausdruck, insofern für den Fall der unbeschränkten Haftung dort die Anwendung des § 1973 und hier das Antragsrecht des Erben ausgeschlossen wird. Haftet der Erbe im allgemeinen unbeschränkt, so wird ihm das Antragsrecht nicht dadurch erhalten, daß er sich nach § 2063 Abs. 2 seinen Miterben oder nach § 2144 Abs. 3 einem Vorerben gegenüber auf die Beschränkung seiner Haftung berufen kann (P. II 5 S. 776). Auf der anderen Seite steht die unbeschränkte Haftung, die nach § 2006 Abs. 3 oder nach ZPO. § 780 Abs. 1 lediglich einzelnen Gläubigern gegenüber eingetreten ist, dem Antragsrechte des Erben nicht entgegen. Der Verlust der beschränkten Haftung, welcher nach dem Erlasse des Ausschlußurteils gemäß § 1994 M. 1 Satz 2 oder § 2005 Abs. 1 eintritt, ändert an den Wirkungen des Ausschlußurteils nichts

144

II. Abschnitt: Rechtliche Stellung deS Erben.

(§ 2013 Ms. 1 Satz 2); auf die Versäumnis der Jnventarfrist und einen Dolus des Erben bei der Jnventarerrichtung können daher ausgeschlossene Gläubiger einen Anspruch auf unbeschränkte Hafbung nicht mehr gründen. Wohl aber werden die Wirkungen des Ausschlußurteils beseitigt und unbeschränkte Haftung des Erben gegenüber einem wenngleich ausgeschlossenen Gläubiger dadurch begrübet, daß der Erbe diesem die Leistung des Osfenbarungseides verweigert; a. A. für diesen

Fall Kipp § 76 IV unter Zustimmung von F. Leonhard § 2006 I B, wie hier Kretzschmar § 79 Anm. 27; vgl. auch P. II 6 S. 395. 396 und unten § 2013 Erl. 2 e a. E. sowie Riesenfeld II 324. Tritt der Verlust des Rechtes auf Beschränkung der Haftung gegenüber allen Nachlaßgläubigern ein, während ein von dem Erben beantragtes Aufgebotsverfahren schwebt, und erlangt das Gericht von der den Verlust begründenden Tatsache rechtzeitige Kenntnis, so ist das Aufgebotsverfahren einzustellen; ergeht aber, weil das Gericht nicht rechtzeitig Kenntnis erlangt, das Ausschlußurteil, so ist dieses unwirksam (§ 2013 Abs. 1 Satz 1, vgl. Erl. 1 azu z 1981); anders Staudinger § 1970 Erl. 3 Abs. 3). Der Verlust der beschränkten Haftung seitens des Erben schließt nicht aus, daß das Aufgebot der Nachlaßgläubiger auf Antrag des Nachlaßverwalters (§ 1975; der nach §§ 1960, 1961 bestellte Rachlaßpfleger kommt wegen § 1960 Ws. 1 praktisch nicht in Betracht) und des Testamentsvoll­ streckers erfolgt (OLG. 19,164; a. A. Strohal § 75 Anm. 2, Engländer 17 Anm. 5, Binder II 113 Anm 5, F. Leonhard II). Denn dem Nachlaßverwalter sind im § 1985 ohne Rücksicht darauf, ob der Erbe beschränkt oder unbeschränkt hastet (vgl. auch § 2013), Aufgaben auferlegt, deren Erfüllüng ihm nicht selten erst durch das Gläubigeraufgebot ermöglicht wird, und der verwaltende Testamentsvollstrecker wird sich zu der ihm obliegenden Erfüllung der Vermächtnis- und Auflage­ verbindlichkeiten (§§ 2203, 2217), mag der Erbe auch unbeschränkt hasten, erst entschließen dürfen, nachdem er im Wege des Aufgebotsverfahrens den Schuldenstand ermittelt hat. Die in § 995 ZPO. bestimmte Androhung würde in diesem Falle dahin zu lauten haben: daß die Nachlaßgläubiger, welche sich nicht melden, unbeschadet des Rechtes, nach Maßgabe des Nachlaßbestandes vor den Ver­ bindlichkeiten aus Pflichtteilsrechten, Vermächtnissen und Auflagen berücksichtigt zu werden und un­ beschadet der Haftung des Erben mit seinem Eigenvermögen, aus dem Nachlaß nur insoweit Befriedigung verlangen können, als sich nach Befriedigung der nicht ausgeschlossenen Gläubiger noch ein Überschuß ergibt (Bedenken insbes. gegen diese Modifikation des anzudrohenden Rechts­ nachteils im K. v. RGR. Erl. 2). Das schwebende Aufgebot hindert den Erben nicht, die Anordnung der Nachlaßverwaltung zu beantragen; die Anordnung dieser letzteren hebt auch das Aufgebotsverfahren nicht auf, nur kommt seine Förderung nunmehr in die Hand des Nachlaßverwalters. Im übrigen hindert auch das gleichzeittge Schweben beider Verfahren nicht die Vollstreckung der Nachlaßgläubiger in den Nachlaß (vgl. aber § 2015), solange nicht der Nachlaßkonkurs angemeldet wird, dessen Eröffnung beide Verfahren beendet und die Nachlaßgläubiger unter die Regeln der KO. zwingt (§ 1988, ZPO. § 993). Endlich hindert auch die schwebende Nachlaßverwaltung nicht den Antrag des Erben auf Erlaß des Aufgebots, weil ihm die Verantwortung aus § 1980 durch die Nachlaßverwaltung nicht abgenommen ist (Riesenfeld II 325); der Nachlaßverwalter seinerseits muß das Aufgebot bean­ tragen, wenn die Annahme begründet ist, daß noch unbekannte Nachlaßverbindlichkeiten bestehen (§$ 1985, 1980 Ws. 2). ' Über das Aufgebot im Verhältnis zum Nachlaßkonkurs s. Riesenfeld 326 ff., zum Inventar s. die folgende Erl. 2. 2. Die Errichtung des Inventars ist nicht Voraussetzung für die Zulässigkeit des Aus­ gebotsverfahrens, wie sich, abgesehen von dem Mangel einer positiven Vorschrift im BGB. und in der ZPO., aus § 2013 Ws. 1 Satz 2 ergibt. Diese Abweichung von dem preuß. Gesetze (§ 5), dem der E. I (vgl. M. V 644) gefolgt war, hängt hauptsächlich damit zusammen, daß die Inventar­ frist des BGB. eine richterliche und nicht (wie im ALR.) eine gesetzliche Frist ist. Da die Inventar­ errichtung für die beschränkte Haftung selbst nicht notwendige Voraussetzung ist, so erschien es nicht angängig, sie für eine bloße Borbereitungshandlung zur Voraussetzung zu machen. Daneben war die Erwägung maßgebend, daß weder das Interesse der Nachlaßgläubiger noch der Zweck des Auf­ gebots die vorgängige Jnventarerrichtung erfordern, daß vielmehr das Aufgebot zweckmäßig dem Inventar vorausgehe, um für die Angabe der Rachlaßverbindlichkeiten in diesem (§ 2001 Abs. 1> eine Grundlage zu schaffen. Nach ZPO. § 992 ist übrigens dem Anttag ein Verzeichnis der bekannten Nachlaßgläubiger mit Angabe ihres Wohnorts beizufügen. Hat der Antragsteller einen bekannten Gläubiger in dem Verzeichnis schuldhaft (§ 276) ausgelassen, so schuldet er diesem Schadensersatz, kann sich also gem.

2. Titel: Haftung des Erben für die Nachlaßverbindlichkeiten.

§§ 1971, 1972.

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§ 249 diesem Gläubiger gegenüber aus den Ausschluß nicht berufen (OLG. 18, 324). Abw. will F. Leonhard § 1970 III, 1971 III den Schadenersatzanspruch nur bei vorsätzlicher Weglassung gewähren; dagegen Kipp § 76 Anm. 7, vgl. aber auch Staudinger Erl. 6 Abs. 3.

3. Eine weitere Abweichung des BGB. vom E. I und vom preuß. Gesetze (§ 4) liegt darin, daß die Zulässigkeit des Aufgebots an sich keiner zeitlichen Beschränkung unterliegt. Eine solche ist mit Rücksicht darauf für entbehrlich erachtet worden, daß die aufschiebende Einrede des § 2015 und die auf ihr beruhenden Beschränkungen der Zwangsvollstreckung nach ZPO. §§ 782, 783 an die Voraussetzung geknüpft sind, daß der Antrag auf Erlassung des Aufgebots innerhalb eines Jahres nach der Annahme der Erbschaft gestellt ist. 4. Das Aufgebot richtet sich, abgesehen von den später (vgl. Vordem, zu §§ 1971, 1972) hervorzuhebenden Ausnahmefällen, an alle Rachlaßgläubiger, nicht nur an die unbekannten, sondern auch an die dem Erben bereits bekannten (so auch u. a. OLG. 18, 324), selbst an die­ jenigen, deren Forderungen in dem vor dem Aufgebot etwa bereits errichteten Inventar verzeichnet sind. Vgl. § 992 ZPO , laut dessen der Antragsteller seinem Antrag ein Verzeichnis der bekannten Nachlaßgläubiger (vgl. auch ZPO. § 952 Abs. 3 und oben Erl. 2 Abs. 2) beizufügen hat, und § 994 ZPO , wonach das Aufgebot den dem Nachlaßgericht angezeigten Nachlaßgläubigern, deren Wohn­ ort bekannt ist, von Amts wegen zuzustellen ist. Vom Aufgebot werden ferner nicht nur die Gläu­ biger bereits fälliger, sondern auch noch nicht fälliger, selbst bedingter gegen den Nachlaß sich richtender Forderungen einschließlich derjenigen, deren Entwicklung aus bereits bestehenden Haf­ tungen sich voraussehen läßt, betroffen (vgl. Strohal II 234). Über die Stempelforderungen des Fiskus s. RG. 64, 244. Die Anmeldung erfolgt bei dem Gericht (vgl. ZPO. § 996 Abs. 2; anders beim Privataufgebot des § 2061), schriftlich oder zu Protokoll des Gerichtsschreibers, hat die Angabe des Gegenstandes und des Grundes der Forderung zu enthalten, und urkundliche Beweisstücke sind ihr in Urschrift oder Abschrift beizufügen (ZPO. § 996 Abs. 1). Abw. nimmt F. Leonhard IV an, daß die Anmeldung an den Erben zu erfolgen habe und eine solche an das Gericht nur insoweit wirksam sei, als sie dem Erben dadurch mitgeteilt werde; vgl. dagegen auch Stein ZPO." §§ 996, 951. Beschränkt der Gläubiger die Anmeldung auf einen Teil seiner Forderung, so ist darin noch kein Verzicht auf den Rest zu finden; die Ausschlußfolgen erstrecken sich aber auch auf diesen (OLG. 24, 64; vgl. auch 38, 264). Über Anfechtung des Airsschlußurteils ZPO. §8 957 ff.

§§ 1971, 1972. 1. In den §§ 1971, 1972 sind einzelne Klassen von Nachlaßgläubigern bezeichnet, die durch daS Aufgebot nicht betroffen werden. § 1971 nimmt diejenigen Gläubiger aus, deren Forderung eine Beziehung auf einen bestimmten Nachlaßgegenstand hat, vermöge deren sie dessen Aussonderung aus dem Nachlaß oder doch abgesonderte Befriedigung aus dem Gegenstände ver­ langen können. § 1972 entrückt dem Aufgebote die Pflichtteilsrechte, Vermächtnisse und Auslagen. Während bei den letzteren die in Erl. 1 zu § 1972 angegebenen Gründe maßgebend waren, beruht die Ausnahme des § 1971 auf der Erwägung, daß der Zweck des Aufgebotsverfahrens nur die Fest­ stellung der den Nachlaß als Ganzes treffenden Verbindlichkeiten verlangt; die Ausnahmestellung dieser Forderungen greift daher auch nur soweit Platz, als es sich um den besonderen Nachlaßgegenstand handelt. 2. Die rechtliche Bedeutung der in den §§ 1971, 1972 enthaltenen Ausnahme Vorschrift en äußert sich darin, daß die bezeichneten Gläubiger von der Anmeldung ihrer Forderungen befreit sind und von dem Ausschlußurteil (§ 1973) nicht betroffen werden. Ein hierauf bezüglicher Vor­ behalt im Ausschlußurteil ist nicht vorgeschrieben (vgl. ZPO. § 995).

Die Nealgläubiger des § 1971 sind aber ausgenommen nur insoweit, als es sich um die Be­ friedigung aus den ihnen haftenden Gegenständen handelt. Soweit sie dagegen wegen eines ihnen hiervon drohenden Ausfalls eine persönliche Forderung gegen den Nachlaß geltend zu machen beab­ sichtigen, bedürfen sie der Anmeldung; vgl. ÄO. § 64. 3. Die in den §§ 1971, 1972 enthaltene Aufzählung der durch das Aufgebot nicht betroffenen Gläubiger ist nicht erschöpfend. Aus anderen Vorschriften und aus allgemeinen Rechtsgründen ist zu folgern, daß außerdem auch noch andere Nachlaßgläubiger nicht betroffen werden, nämlich: Planck, Kommentar z. BGB.

Bd. V.

4. Auflage.

(Find.)

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II. Abschnitt: Rechtliche Stellung des Erben.

a) Der Erbe selbst wegen seiner Ansprüche gegen den Nachlaß (M. V 647, 648), sofern das Aufgebotsverfahren nicht vom Nachlaßverwalter oder vom Testamentsvollstrecker beantragt worden ist und die Nachlaßverwaltung, die Testamentsvollstreckung zur Zeit des Ausschlußurteils noch besteht (vgl. bezüglich der gemachten Einschränkung Strohal II § 75 bei Anm. 10 ff., Binder II 115). Solche Ansprüche können in Frage kommen: a) gemäß § 1976, § 1991 Abs. 2, soweit der Erbe schon bei Lebzeiten des Erblassers dessen Gläubiger gewesen ist, ß) gemäß §§ 1978, 1979, § 1991 Abs. 1 auf Grund der Verwaltung des Nachlasses durch den Erben, 7) gemäß KO. § 225 Abs. 2, 3 vermöge gesetzlichen Überganges der Forderung eines anderen Rachlaßgläubigers aus den Erben. Hierbei muß übrigens vorausgesetzt werden, daß der vom Erben befriedigte Gläubiger nicht bereits selbst ausgeschlossen war. Beftiedigte der Erbe einen bereits, ausgeschlossenen Gläubiger, so kann er nach § 225 KO. nicht eine bessere Stellung erlangen, als sie diesem zukam. Anders liegt der Fall nur, wenn der Erbe den ausgeschlossenen Gläubiger unter der im § 1979 bestimmten Voraussetzung befriedigt hat. Dann ist ein Ersatzanspruch nach Maßgabe von ß begründet. 6) Außerdem mag noch des Erwerbes von Forderungen eines noch nicht ausgeschlossenen Gläu­ bigers durch Abttetung oder Erbgang gedacht werden. Mit Rücksicht auf § 1972 bleiben dagegen hier außer Betracht Pflichtteilsansprüche eines Mit­ erben oder Ansprüche des Erben aus Vermächtnissen. Für die Befreiung des Erben vom Anmeldungszwang unter den vorhin bezeichneten Vor­ aussetzungen spricht vor allem der Umstand, daß es nicht in der Absicht des Gesetzes gelegen sein kann, dem das Aufgebot selbst beantragenden Erben im Falle der Nichtanmeldung eine Einrede gegenüber seinem eigenen Anspruch zu gewähren. Für dieses Ergebnis spricht ferner dieselbe Erwägung, die zur Bestimmung des § 1972 geführt hat, daß nämlich die betreffenden Forderungen dem Erben fast immer bekannt sind. Vgl. auch M. V 647,648. Anders Wilke 40 Erl. 7, der den Erben immer für anmeldungspflichtig hält. Das bisher Gesagte wird hinsichtlich der gegen den Nachlaß sich richtenden Forderungen eines Miterben sicherlich dann zu gelten haben, wenn dieser die Einleitung des Aufgebotsverfahrens beanttagt oder doch mitbeanttagt hat. Dieselbe Entscheidung dürfte aber selbst dann festzuhalten sein, wenn sich der sorderungsberechtigte Miterbe an dem Antrag der übrigen Miterben nicht be­ teiligt hat. Denn die unter den Miterben durch die Miterbengemeinschaft geschaffenen Beziehungen vermitteln regelmäßig allen Miterben ohnedies die Kenntnis der jedem einzelnen Miterben gegen den Nachlaß zustehenden Ansprüche. Die Ausschließung solcher Forderungen im Aufgebotsverfahren würde daher eine sachlich ungerechtfertigte formalistische Härte bedeuten. Vgl. Strohal II § 75 Anm. 11, aber auch Wilke 40, der sich ausnahmslos für die Anmeldungspflicht des Mterben aus­ spricht. Zweifelnd Staudinger § 1970 Erl. 4, wie hier F.Leonhard § 1971 II C, Kretzschmar 5 74 zu Anm. 15, dieser mit dem zutreffenden Beifügen, daß, wenn der Nachlaß bei Berichtigung der Forderung des Miterben zur Erfüllung der im Ausschlußurteil berücksichtigten Forderungen nicht ausreichen würde, Nachlaßkonkurs anzumelden sein wird (§ 1980 Abs. 1). b) Die Gläubiger, denen gegenüber der Erbe unbeschränkt hastet, sei es, daß die unbe­ schränkte Haftung nur gegenüber einzelnen Gläubigern besteht (§ 2006 Abs. 3, ZPO. § 780), sei es, daß sie allen Gläubigern gegenüber während des Ausgebotsverfahrens eintritt und dieses nicht eingestellt wird (vgl Erl. 1 Abs 2 zu § 1970). Dies folgt aus § 2013 Abs. 1 Satz 1 und 2 (vgl. M. V 64H P. II 5 S. 778) Eine Ausnahme hiervon dürste aber wieder eintreten: a) Im Falle der Erbenmehrheit, wenn für die betreffende Forderung nicht alle Erben unbe­ schränkt hasten. Dann erscheint Anmeldung erforderlich, damit die Ausschließung den nicht unbe­ schränkt haftenden Erben gegenüber vermieden wird (Strohal II § 75 S 236). ß) In dem in Erl 1 zu § 1970 behandelten Falle, wo das Aufgebotsverfahren von dem Nach­ laßverwalter oder dem Testamentsvollstrecker beantragt worden ist und wo die Wirkung des Aus­ schlusses das Recht des ausgeschlossenen Gläubigers zur Befriedigung aus dem Eigenvermögen des Erben unberührt läßt. c) Forderungen, deren Entstehung durchaus (vgl. dazu Erl. 4 zu § 1970) in die Zeit nach der Erlassung des Ausschlußurteils oder auf einen dieser zwar vorangehenden aber von ihr doch so wenig entfernten Zeitpunkt fällt, daß dem Gläubiger die Anmeldung nicht mehr zugemutet werden kann (einschränkend F. Leonhard § 1971 II D, der nur die nach Erlassung des Ausschlußurteils

2. Titel: Haftung des Erben für die Nachlaßverbindlichkeiten.

§ 197L

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§ 1971. Pfandgläubiger und Gläubiger, die im Konkurse den Pfandgläubigern gleichstehen, sowie Gläubiger, die bei der Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen ein Recht auf Befriedigung aus diesem Vermögen haben, werden, soweit es sich um die Befriedigung aus den ihnen hastenden Gegenständen handell, durch das Aufgebot nicht betroffen. Das gleiche gilt von Gläubigern, deren Ansprüche durch eine Vormerkung gesichert sind oder denen im Konkurs ein Aussonderungsrecht zusteht, in Ansehung des Gegenstandes ihres Rechtes. entstandenen Forderungen vom Aufgebot befreien will; weitergehend K. v. RGR. Erl. 1, wonach es zur Befteiung schon genügen soll, daß die Forderungen erst nach der öffentlichen Bekanntmachung des Aufgebots im Reichsanzeiger (ZPO. § 950) dem Grunde nach entstehen). Über andere von Strohal II § 75 S. 235 gemachte Ausnahmen vgl. Erl. 4. 4. Der Umstand, daß der Gläubiger bereits ein rechtskräftiges Urteil gegen den Erb­ lasser erwirkt hatte oder daß der Anspruch gegenüber dem Erben rechtshängig gemacht oder dieser gemahnt worden ist, schließt die Anmeldungspflicht und den Eintritt der an die Nicht­ anmeldung sich knüpfenden rechtlichen Folgen nicht aus (vgl. auch M. V 647). Wegen des durch die Vollstreckung begründeten Absonderungsrechtes s. § 1971 Erl. 1 b u. 2. Aus naheliegenden Billigkeitsgründen will Strohal II § 75 zu Anm. 8 und 9 Befteiung von der Anmeldungspslicht eintreten lassen: bei Forderungen aus den nach der Erlassung des Auf­ gebotes mit dem Nachlaßpfleger oder dem verwaltenden Testamentsvollstrecker abgeschlossenen Rechtsgeschäften, ferner bei Forderungen, die dem Gläubiger noch vor der Erlassung des Ausfchlußurteils gegenüber demjenigen, auf dessen Antrag es ergeht, rechtskräftig zuerkannt sind. Der Mangel einer entsprechenden gesetzlichen Bestimmung dürfte indessen der Anerkennung dieser Ausnahmefälle entgegenstehen. 6. Ist eine Forderung nur teilweise angemeldet, so kommt ihr die Anmeldung auch nur inso­ weit zustatten (OLG. 24, 64; vgl. auch 38, 264 und oben Erl. 4 zu § 1970). 6. Aus vertragswidrigem Handeln des Erben bei Erfüllung eines vom Erblasser abgeschlossenen Vertrags entsteht eine persönliche Verbindlichkeit des Erben; der Gläubiger braucht diesen Anspruch im Aufgebotsverfahren nicht anzumelden (RG. 92, 341; vgl. oben § 1967 Erl. 6 c). 8 1971. E. 18 2125 Satz 1, 2; II § 1847 rev. § 1948; III 8 1946. P. I 11021 ff., 11413; M. V 647 f. P. II 5 S. 777 ff. 1. Der Gedanke, auf dem der § 1971 beruht, ist bereits im vorstehenden (Erl. 1) dargelegt worden. Zu den einzelnen Klassen der nicht betroffenen Gläubiger ist zu bemerken: a) Unter Pfandgläubigern sind hier nur solche persönliche Gläubiger zu verstehen, deren Forderung durch ein rechtsgeschäftlich bestelltes Pfandrecht an einer beweglichen Sache oder an einem Rechte gesichert ist (§§ 1204, 1273); denn die Fälle des gesetzlichen Pfandrechts und des Pfändungs­ pfandrechts werden durch den unter b besprochenen Satz getroffen. ' b) Welche Gläubiger im Konkurse den Pfandgläubiger« gleichstehen, bemißt sich nach KO. 8 49; es handelt sich hauptsächlich um diejenigen, welche an gewissen Gegenständen ein gesetzliches oder ein durch Pfändung erlangtes Pfandrecht oder ein kaufmännisches Zurückbehaltungsrecht haben. Die Staatskasse hinsichtlich ihrer Stempelforderungen gehört dazu nicht (RG. 64, 248). c) Die Gläubiger, welche bei der Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen ein Recht auf Befriedigung aus dem unbeweglichen Vermögen haben, sind im ZBG. § 10 aufgeführt: es sind hauptsächlich Hypotheken-, Grundschuld- und Rentenschuldgläubiger sowie Reallastberechtigte, aber auch der betreibende Gläubiger wegen der durch die Beschlagnahme erworbenen Rechte, die auf einem land- oder forstwirtschaftlichen Grundstück in einem Dienst- oder Arbeitsverhältnisse stehenden Personen wegen ihrer Ansprüche auf Lohn, Kostgeld und andere Bezüge, der Fiskus und die son­ stigen Verbände wegen der öffentlichen Lasten. d) Wegen der Sicherung eines persönlichen Anspruchs durch eine Vormerkung (im Grundbuch oder im Schiffsregister), vgl. §§ 883 ff., ZBG. § 48. e) Wegen des Aussonderungsrechts im Konkurse s. KO. § 43. Es werden demgemäß durch das Aufgebot nicht getroffen die auf einem dinglichen oder persönlichen Rechte beruhenden An­ sprüche auf Herausgabe eines zum Nachlaß nicht gehörenden Gegenstandes. Darüber, daß das Versolgungsrecht aus KO. $ 44 hierzu nicht zählt, OLG. Dresden LZ. 1915, 1460 und dazu Kretzschrnar das. 1461.

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II. Abschnitt: Rechtliche Stellung des Erben.

§ 1972. Pflichtteilsrechte, Vermächtnisse und Auflagen werden durch das Aufgebot nicht betroffen, unbeschadet der Vorschrift des § 2060 Nr. 1. 2. Ob das Pfandrecht oder das ihm gleichstehende Recht, das Recht auf Beftiedigung aus dem unbeweglichen Vermögen oder die Vormerkung vor oder nach dem Eintritt des Erbfalls erlangt sind, ist für die Befreiung von der Anmeldepflicht und die Wirkung des Ausschlußutteils ohne Bedeutung; ebenso, ob der Erwerb des Rechtes sich aus dem Wege rechtsgeschäft­ licher Bestellung oder im Wege der Zwangsvollstreckung oder der Arrestvollziehung bzw. einstweiligen Verfügung vollzogen hat. Da nach ZPO. § 782 die Zwangsvollstreckung in den Nach­ laß auch während der in den §§ 2014, 2015 bestimmten Fristen, also selbst während des Aufgebots­ verfahrens zulässig ist, so würde es nicht angemessen sein, wenn die betreffenden Gläubiger zur An­ meldung ihrer Ansprüche verpflichtet wären (P. II 5 S. 778, 779). Dagegen greifen die zivilrecht­ liche Einrede des § 2015 und die Beschränkung der Zwangsvollstreckung nach ZPO. § 782 auch gegenüber den im § 1971 bezeichneten Gläubigern durch, wenn das Recht bzw. die Vormerkung erst nach dem Einttitte des Erbfalls im Zwangswege begründet worden ist (§ 2016 Ws. 2). Zu beachten ist im übrigen, daß nach KO. § 221 ein erst nach dem Erbfall erworbenes Pfändungspfand­ recht an einem Nachlaßgegenstand nicht zur abgesondetten Beftiedigung berechtigt; dieser Pfändungs­ gläubiger muß also seine Forderungen anmelden (Kretzschmar § 74 IV 1). S. Hinsichtlich derjenigen Nachlahgläubiger, welche für ihre persönliche Forderung ein Recht auf Befriedigung aus einem zum Nachlasse gehörenden Grundstücke haben, finden die Vorschriften des BGB. über das Aufgebot eine Ergänzung in den Bestimmungen des ZBG. §§ 175 ff. (Strohal II § 77, Kretzschmar § 77). Der Zweck des Aufgebots, dem Erben über die Höhe des Schuldenstandes zuverlässige Kenntnis zu verschaffen, würde gegenüber jenen Gläubigern nur unvollkommen erreicht werden, da der Erbe ihnen gegenüber das Maß seiner per­ sönlichen Haftung tatsächlich erst dann genau zu bestimmen vermag, wenn seststeht, ob und in welcher Höhe der Gläubiger anS dem Grundstücke befriedigt wird. Um dem Erben eine solche Feststellung zu ermöglichen, ist ihm im Anschluß an das bisherige preuß. Recht (BO. v. 28. März 1840 § 4, Ges. v. 13. Juli 1883 § 180 Abs. 2 Nr. 1, § 184) die Befugnis eingeräumt, die Zwangsversteigerung des Grundstücks zu beantragen (ZBG. § 175). In dem Verfahren kann jeder Gläubiger, dessen ding­ liches Recht von dem Erben anerkannt wird, verlangen, daß bei der Feststellung des geringsten Gebots nur die seinem Ansprüche vorgehenden Rechte berücksichtigt werden (§§ 174, 176). Tut der Gläu­ biger dies nicht und wird daher sein Recht in das geringste Gebot ausgenommen, so kann ihm die Beftiedigung aus dem übrigen Nachlasse verweigert werden (§ 179); er hat in diesem Falle keinen Anspruch auf einen etwaigenNachlaßüberrest noch einen persönlichen Anspruch an den Erben. Vgl. da­ zu Strohal II § 77 Anm. 7, Kretzschmar § 77 Anm. 4; Heinsheimer, Das Zweiparteienprinzip in Prozeß u. Vollstreckung, Festg. s. Wach (1913) III132; auch die Komm. z. ZBG. Der Gläubiger wird also vor die Wahl gestellt, sich mit seinem dinglichen Rechte zu begnügen oder aber vermittels des­ selben seine Befriedigung aus dem Grundstücke zu suchen und damit den Betrag sestzustellen, den er noch gegen den übrigen Nachlaß bzw. den Erben persönlich geltend zu machen hat. Gegenübereinem Realgläubiger, dem der Erbe z. Zt. der Grundstücksversteigerung bereits unbeschränkbar haftet, wird diese Haftung durch die Versteigerung nicht berührt (§ 175 Abs. 2 ZBG), während andererseits der Erbe das einmal erlangte Einrederecht behält, auch wenn er späterhin des Rechtes zur Be­ schränkung seiner Haftung verlustig geht (Strohal II § 77 zu und in Anm. 9, zustimmend Kretzschmar § 77 zu und in Anm. 6, anders Binder II 131). Sind die Nachlaßgläubiger, welche ein Recht auf Befriedigung aus dem Grundstücke haben, mit ihrer persönlichen Forderung im Aufgebotsversahren ausgeschlossen (oder stehen sie nach BGB. §§ 1974, 1989 einem ausgeschlossenen Gläubiger gleich), so ist dem Erben das Antragsrecht durch die Vorschrift des angef. § 175 Abs. 2 ausdrücklich versagt. Im übrigen sind die Voraussetzungeu die gleichen wie für das Aufgebot; der Erbe kann den Antrag erst nach der Annahme der Erbschaft und nur so lange stellen, als er nicht das Recht auf Beschränkung seiner Haftung verloren hat. Neben dem Erben ist zu dem Anttag auch jeder andere berechtigt, der das Aufgebot der Nachlaßgläubiger beantragen kann (vgl. die Erl. zu § 1970 Nr. 1 Abs. 4 a. A.), aber ebenfalls nur, wenn der Erbe des Rechtes zur Beschränkung der Haftung noch teilhaftig ist. Wegen des Konkursverwalters s. §§ 172 bis 174, 178 ZBG.

§ 1972. E. 8 1846 re». 8 1949; RT. 8 1947.

P. II 5 S. 774 f.

1. Die auf Pflichtteilsrechten, Vermächtnissen und Anflage« beruhenden Nachlaßverbindlichkeiten (vgl. §§ 1967, 2303, 2317, 2174, 2194) würden, wenn rücksichtlich ihrer nicht be-

2. Titel: Haftung des Erben für die Nachlaßverbindlichkeiten.

U 1972, 1978.

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§ 1973. Der Erbe kann die Befriedigung eines im Aufgebotsverfahren aus­ geschlossenen Nachlaßgläubigers insoweit verweigern, als der Nachlaß durch die Befriedigung der nicht ausgeschlossenen Gläubiger erschöpft wird. Der Erbe hat jedoch den ausgeschlossenen Gläubiger vor den Verbindlichkeiten aus Pflichtteils­ rechten, Vermächtnissen und Auflagen zu befriedigen, es sei denn, daß der Gläubiger seine Forderung erst nach der Berichtigung dieser Verbindlichkeiten geltend macht. Einen Überschuß hat der Erbe zum Zwecke der Befriedigung des Gläubigers im Wege der Zwangsvollstreckung nach den Vorschriften über die Herausgabe einer ungerechtfertigten Bereicherung herauszugeben. Er kann die Herausgabe der noch vorhandenen Nachlaßgegenstände durch Zahlung des Wertes abwenden. Die rechts­ kräftige Verurteilung des Erben zur Befriedigung eines ausgeschlossenen Gläubigers wirkt einem anderen Gläubiger gegenüber wie die Befriedigung. sonderes bestimmt wäre, dem Aufgebot der Nachlaßgläubiger unterworfen sein. Die Vorschrift des § 1972, welche abweichend vom preuß. Rechte und vom E. I die fraglichen Verbindlichkeiten den Wirkungen des Aufgebotsversahrens entrückt, beruht auf einem Beschlusse der zweiten Kommission. Maßgebend war die Erwägung, daß bei diesen Verbindlichkeiten der Zweck des Aufgebots in aller Regel entfalle, da der Erbe von ihrem Vorhandensein durch die Verkündung der Verfügung von Todes wegen gewöhnlich Kenntnis erhalte. Man besorgte auch, daß die Anmeldepflicht bei diesen Verbindlichkeiten eine Gefährdung des Berechtigten mit sich bringen könnte, da die Anmeldung aus Rechtsunkunde ost unterlassen werden würde, und wenn das Testament erst nach der Erlassung des Aufgebots verkündet oder gar ausgefunden werde, es leicht dahin kommen könne, daß der Berechtigte sein Recht zu spät erfahre (gegen diese Begründung und die getroffene Regelung F. Leonhard I). Bei den Auflagen (vgl. §§ 1940, 2194) sprach auch die Erwägung mit, daß hier niemand vorhanden sei, der sich zur Anmeldung berufen fühlen werde. Vgl. P. II 5 S. 774 und dazu Binder II 114 Anm. 16. 2. Die praktische Bedeutung des § 1972 ist nach der Gestalt, die das BGB. schließlich erhallen hat, ziemlich gering. Denn nach $ 1973 Abs. 1 Satz 2 stehen die Gläubiger aus Pflichtteilsrechten, Vermächtnissen und Auflagen, obwohl sie kraft Gesetzes die Stellung nicht ausgeschlossener Gläu­ biger haben, doch den ausgeschlossenen Gläubigern anderer Forderungen nach und, wenn ein aus­ geschlossener Gläubiger seine Forderung erst nach der Berichttgung von Pflichtteilsansprüchen rc. gellend macht, ist zwar der Erbe gedeckt, allein dem Pflichtteilsberechtigten rc. kann das, was er erhalten hat, im Nachlaßkonkurse wie außerhalb desselben im Wege der Anfechtung abgenommen werden (KO. § 222, AnfGes. § 3 a). Von Belang ist die Bestimmung des § 1972 jedoch insofern, als die daselbst bezeichneten Gläubiger auf dieser Grundlage gegen den Erben Ansprüche gemäß §§ 1978, 1979 erheben können, die ihnen als ausgeschlossenen Gläubigern nicht zustehen würden (vgl. Erl. 6 zu 8 1978). Infolgedessen ist es unter Umständen sogar möglich, daß die genannten Gläubiger im Falle des Nachlaßkonkurses aus demjenigen, was der Erbe nach Maßgabe des § 1978 an den Nachlaß zu ersetzen hat, vollständige oder doch teilweise Beftiedigung finden, während die im Range vorgehenden ausgeschlossenen Gläubiger gänzlich unbeftiedigt bleiben (vgl. KO. § 226 Abs. 4, 5 228 Abs. 2) 3. Hervorzuheben ist, daß die im § 1972 bezeichneten Gläubiger den im § 1971 genannten keineswegs durchweg gleichgestellt sind; sie unterliegen dem § 1974 (vgl. dort Abs 2, 3) und werden auch durch das Aufgebot insoweit betroffen, als dieses für die Art der Haftung mehrerer Erben von

Bedeutung ist (§ 2060 Nr. 1). § 1973. E. I 8 2127 Abs. 1, Abs. 2 Satz 2, Abs. 3 Satz 2; II § 1848 rev. 8 1950; III 8 1948. P. I 11027 ff., 11407 ff., 12259, 12278; M. V 649 ff. P. II 5 ®. 780 ff. KV. 2100. Lit. s. S. 142; Kretzschmar, Zur Auslegung des § 1973, SeuffBl. 73, 777; Riesenfeld II 304—322 1. Beschrankte Haftung des Erben als Voraussetzung deS Eintritts der AuSschlußwirkung. Die im § 1973 an den Ausschluß von Gläubigern im Aufgebotsverfahren geknüpften Rechtsfolgen kommen nur demjenigen Erben zustatten, welcher zur Zeit des AusschlußurteW das Recht zur Beschränkung der Haftung auf den Nachlaß noch nicht eingebüßt hat (§2013 Abs. 1 Satz 1;

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II. Abschnitt: Rechtliche Stellung deS Erben.

vgl. aber doch auch Erl. 1 zu § 1970). Tritt der Verlust dieses Rechtes nach Maßgabe von $ 1994 Abs 1 Satz 2 (Versäumung der Jnventarfrist) oder von § 2005 Abs. 1 (schwere Verfehlung bei der Jnventarerrichtung) erst nach der Erlassung des Ausschlußurteils ein, so bleiben hierdurch die zu­ gunsten des Erben dem bereits ausgeschlossenen Gläubiger gegenüber eingetretenen Rechtsfolgen unberührt. Wohl aber kann der Erbe einem bereits ausgeschlossenen Gläubiger nach Maßgabe von z 2006 Abs. Zunbeschränkt haftbar werden; vgl darüber Erl. 2 zu 8 2006und P. 1166. 395,396. 2. Die Wirkung der Ausschließung eines Gläubigers im Aufgebotsverfahren besteht nicht in einem Erlöschen der ausgeschlossenen Forderung, sondern in einer durch Einrede (Ausschluß­ einrede, Erschöpfungseinrede) geltend zu machenden eigenartigen Beschränkung der Haftung für die ausgeschlossene Forderung. Diese Haftungsbeschränkung geltend zu machen, ist lediglich Sache des Erben. Hat er, ohne die Einrede zu erheben, dem Leistungsbegehren eines Gläubigers willfahrt, so greifen §§ 813, 814 ein (vgl. hierzu RG. 64, 244, wo — der Nachlaßverwalter forderte einen dem Fiskus entrichteten Stempelbeträg als zu Unrecht gezahlt zurück, — die Anwendung des § 1973 für zulässig erklärt wird, weil die Zahlung erst nach Erwirkung des Ausschlußurteils und nicht fteiwillig seitens des Klägers erfolgt sei, sondern erst nachdem der Beklagte unter Androhung der Zwangsvollstreckung die Abgabe erfordert hatte). Erleidet ein nicht ausgeschlossener Gläubiger dadurch, daß der Erbe gegenüber einem ausgeschlossenen Gläubiger von dem bezeichneten Rechte der Haf­ tungsbeschränkung keinen Gebrauch macht, einen Ausfall, weil jener Gläubiger vor dem ausge­ schlossenen zu befriedigen gewesen wäre, so kann der Erbe dem Geschädigten deswegen nach §§ 1978 bis 1980 verantwortlich sein. Ein unmittelbares Recht darauf, daß der ausgeschlossene Gläubiger nur nach § 1973 befriedigt werde, hat der nicht ausgeschlossene Gläubiger übrigens nicht (vgl. OLG. 5, 230; 18, 324); doch kann er der Gefahr einer solchen Benachteiligung durch Stellung des Antrags auf Eröffnung des Nachlaßkonkurses (über das konkursmäßige Vorrecht gegenüber ausgeschlossenen Gläubigern KO. § 226) oder auf Anordnung der Nachlaßverwattung, sofern die sonstigen Voraus­ setzungen dafür gegeben sind (vgl. Erl. 8), begegnen. Jene Haftungsbeschränkung gegenüber dem ausgeschlossenen Gläubiger bestimmt sich grund­ sätzlich nicht nach den allgemeinen auf die „Beschränkung der Haftung" sich beziehenden Vor­ schriften der §§ 1975—1992, sondern nach der Sondervorschrift des § 1973 (vgl. auch Eng­ länder 54 ff.). Hieraus ergeben sich folgende Unterschiede: a) Die Durchsetzung der nach § 1973 eintretenden Haftungsbeschränkung setzt eine nach Maß­ gabe von z 1975 durchgeführte Nachlaßabsonderung selbst dann nicht voraus, wenn eine zur Deckung der Kosten der Nachlaßverwaltung oder des Nachlaßkonkurses ausreichende Masse vorhanden ist. Uber die Frage, ob ein ausgeschlossener Nachlaßgläubiger zum Antrag auf Anordnung der Nach­ laßverwaltung oder zu dem auf Eröffnung des Nachlaßkonkurses legitimiert ist, vgl.' Erl. 8. b) Die Geltendmachung der Haftungsbeschränkung nach den §§ 1975—1992 führt zwar zu einer Beschränkung der Haftung des Erben auf den Nachlaß, aber doch nur in der Art, daß der Erbe den durch die beschränkte Haftung betroffenen Gläubigern gegenüber für die bisherige Verwaltung des Nachlasses hinsichtlich der Zeit vor der Annahme der Erbschaft nach den Vorschriften über die Geschäfts­ führung ohne Auftrag und hinsichtlich der Zeit nach der Annahme der Erbschaft nach den Vorschriften über den Auftrag verantwortlich ist (vgl. besonders 81978) und daß die sich hieraus ergebenden An­ sprüche int Interesse der Nachlaßgläubiger als zum Nachlaß gehörend behandelt werden. Wegen der von ihm aus seinem Eigenvermögen auf den Nachlaß gemachten Aufwendungen aber kann der Erbe nach den allgemeinen Vorschriften über die Beschränkung der Haftung den Nachlaßgläubigern gegen­ über nur insoweit Ersatz aus dem Nachlaß verlangen, als sich dieser nach den Vorschriften über die Geschäftsführung ohne Auftrag bzw. nach denen über den Auftrag als gerechtfertigt herausstellt. Anders verhält es sich mit der nach 81973 sich bestimmenden Haftungsbeschränkung des Erben gegen­ über einem ausgeschlossenen Gläubiger. Denn nach dessen Vorschriften kann der Erbe seine Haftung einem ausgeschlossenen Gläubiger gegenüber auf dasjenige beschränken, um was er in der in Erl. 3 noch genauer festzustellenden Weise aus dem Nachlaß noch bereichert ist (vgl. auch KO. 8 228 Abs. 2). 3. Für die unter Heranziehung der Vorschriften über die Herausgabe einer ungerechtfertigten Bereicherung (88 818, 819) zu beantwortende Frage (81973 Abs. 2 Satz 1), ob und in welchem Um­ fange der Erbe aus dem Nachlaß noch bereichert ist, ist folgendes maßgebend: a) Der ursprüngliche Aktivbestand des Nachlasses, die arrs dem Nachlaß gezogenen Nutzungen sowie das sonst auf Grund eines Nachlaßrechtes oder als Ersatz für die Zerstörung, Beschädigung oder Entziehung eines Nachlaßgegenstandes (8 818 Abs. 1) vom Erben Erlangte. Darüber, ob und inwieweit der Erbe wegen nachträglich eingetretener Veränderungen, insbesondere wegen

2. Titel: Haftung des Erben für die Nachlaßverbindlichkeiten.

§ 1973.

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Verminderung des Nachlasses, dem ausgeschlossenen Gläubiger verantwortlich ist, vgl. die Aus­ führunguntere. DemAktivbestanddesNachlassesmüssenauchdiejenigen Rechte zugerechnet werden, welche infolge der Bereinigung mit den in der Person des Erben vorhanden gewesenen Verbindlichkeiten bzw. Belastungen erloschen sind. Ausdrücklich ausgesprochen ist dies im Gesetze freilich nicht. Die Entscheidung ergibt sich aber mit Notwendigkeit aus der im § 1973 bestimmten Anwendung der Vorschriften über die Herausgabe einer ungerechtfertigten Bereicherung; denn durch die eingetretene Erlöschung ist der Erbe aus Kosten des ausgeschlossenen Gläubigers aus dem Nachlaß bereichert. Eine dem § 1991 Ms. 2 analoge Bestimmung war deshalb hier überflüssig. Vgl. besonders Strohal II § 75 bei Anm. 13,14, ferner Weißler 340, Binder II116 Anm. 25, Dernburg V § 166 VIII, Engländer 49 Anm. 2, zust. Staudinger Erl. II 2b letzter Absatz. In den Fällen der Nachlaßverwaltung und des Nachlaßkonkurses kommt übrigens dem ausgeschlossenen Gläubiger ohnedies schon $ 1976 zustatten.

b) Als AbzugSposten kommen in Betracht: a) Diejenigen Rechte des Erben, welche infolge der Vereinigung erloschen sind. Beispiel: Nach durchgeführter Beftiedigung derjenigen Nachlaßgläubiger, welche ihre Forderungen rechtzeitig angemeldet haben, ist dem Erben ein Nachlaßrest von 200 verblieben. Darf hier der Erbe, von dem vorausgesetzt werden soll, daß er gegen den Erblasser eine Darlehnsforderung von 150 hatte, einem nachträglich mit einer ausgeschlossenen Forderung von 250 auf­ tretenden Nachlaßgläubiger die Darlehnsforderung in Rechnung stellen, so daß auf den ausgeschlos­ senen Gläubiger nur noch 50 entfallen, oder ist bei der Ermittlung des Nachlaßüberschusses von dem erwähnten Darlehen gänzlich abzusehen, so daß dem Gläubiger 200 gebühren? Die Frage kann nur im ersten Sinne beantwortet werden. Denn sonst würde der Erbe dem ausgeschlossenen Gläubiger über das Maß der aus dem Nachlaß erlangten Bereicherung hinaus haften und sogar noch ungünstiger gestellt sein, als er nach § 1990 in Verbindung mit § 1991 Abs. 2 einem nicht ausge­ schlossenen Gläubiger gegenüber gestellt sein würde. Vgl. übrigens auch die Ausführung unter a a. E. und Strohal II § 75 bei Anm. 15.

ß) Die Forderungen der nicht ausgeschlossenen Gläubiger (§ 1973 Abs. 1 Satz 1), jedoch nicht ausnahmlos. Hinsichtlich der der Ausschließung im Wege des Aufgebotsverfahrens überhaupt nicht unterliegenden (§ 1972) Ansprüche aus Pflichtteilsrechten, Vermächt­ nissen und Auflagen gilt nämlich die im § 1973 Abs. 1 Satz 2 bestimmte — auf einem Be­ schluß der Reichstagskommission beruhende — Besonderheit. Danach kann zwar der Erbe, so­ lange der ausgeschlossene Gläubiger seine Forderung weder gerichtlich noch außergerichtlich geltend gemacht hat, selbst wenn er von der ausgeschlossenen Forderung Kenntnis hat, nicht ausgeschlossene Gläubiger aller Art, also auch Pflichtteilsansprüche, Ansprüche aus Vermächtnissen und Auflagen aus dem Nachlaß beftiedigen, ohne deswegen dem ausgeschlossenen Gläubiger ver­ antwortlich zu werden. Soweit der ausgeschlossene Gläubiger hierdurch verkürzt ist, kann er übrigens noch immer aus Grund KO. $ 222 und des AnfGes. § 3a (vgl. auch § 13 Abs. 4) im Wege der An­ fechtung Befriedigung erhalten, da nach diesen Vorschriften die an den Pflichtteilsberechtigten, Vermächtnisnehmer oder Auflagenempsänger bewirkte Leistung in gleicher Weise anfechtbar ist wie eine unentgettliche Verfügung des Erben (KO. § 32 Nr. 1, § 37 Abs. 2, AnfGes. § 3 Nr. 3, § 7 Abs. 2). Hat der Gläubiger dagegen seine ausgeschlossene Forderung bereits, wenn auch nur außer­ gerichtlich geltend gemacht, so darf der Erbe den Nachlaßbestand nicht mehr durch Befriedigung oder Zulassung der Befriedigung eines Pflichtteils-, Vermächtnis-, Auflageanspruchs zum Nachteil des ausgeschlossenen Gläubigers mindern, widrigenfalls er diesem wegen des Ausfalls aufzukommen hat. Daneben greift übrigens auch hier die Anfechtung auf Grund von KO. § 222 und AnfG. § 3a durch. Wird zwischen dem Erben und dem ausgeschlossenen Gläubiger streitig, ob die Befriedigung eines Pflichtteils-, Vermächtnis-, Auflageanspruchs vor oder nach dem Zeitpunkte erfolgt ist, in welchem der ausgeschlossene Gläubiger seine Forderung geltend gemacht hat, so trifft die Beweislast hinsichtlich des Zeitpunktes der Geltendmachung der ausgeschlossenen Forderung den Gläubiger (Staudinger Erl. II1 e a. E. hüll in dieser Beziehung mit Unrecht den Erben für beweispflichtig), hinsichtlich des Zeitpunktes, in welchem die Beftiedigung des Pflichtteils-, Ver­ mächtnis-, Auflageanspruchs erfolgt ist, dagegen den Erben. 7) Dasjenige, was der Erbe einem anderen ausgeschlossenen Gläubiger bereits geleistet hat oder wozu er einem solchen gegenüber auch nur rechtskräftig verurteilt worden ist. Denn

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H. Abschnitt: Rechtliche Stellung des Erben.

nach § 1973 Ws. 2 Satz 3 wirkt die rechtskräftige Verurteilung des Erben zur Beftiedigung eines ausgeschlossenen Gläubigers einem arideren Gläubiger gegenüber wie die Befriedigung. Die bei Staudinger Erl. II 2 c vorl. Abs. unter Hinweis auf M. V 634 in diesem Zusammen­ hänge behandelte Frage, wie es sich verhalte, wenn der Erbe „die Forderung eines Gläubigers zu einem geringeren als dem Nominalbetrag erworben habe", ist hier im allgemeinen gegenstandslos: der in KO. § 225 Ws. 2 (vgl. Vordem. 7 bzu §§ 1975 ff. und Erl. 1 zu 8 1979) zur Ausprägung gelangte Gedanke, daß der Erbe, indem er eine Nachlaßverbindlichkeit berichtigt, unter der negativen Voraussetzung, daß nicht § 1979 eingreift, an die Stelle des Gläubigers trete und damit dessen Forderung erwerbe ist dem § 1973 fremd. Demgemäß versteht sich ohnedies von selbst, daß der Erbe grundsätzlich nur das in Ansatz bringen kann, was er zur Tilgung der Forde­ rung eines anderen ausgeschlossenen Gläubigers wirklich geleistet hat. Eine andere Beurteilung würde jedoch eintreten müssen, wenn der Erbe eine ausgeschlossene Forderung etwa dadurch er­ worben hat, daß er einen ausgeschlossenen Gläubiger beerbt hat, oder wenn ein ausgeschlossener Gläubiger seine Forderung dem Erben, um diesem eine schenkweise Zuwendung zu machen, abge­ treten hat. Denn hier dürfte zu sagen sein, daß der Erbe die von ihm erworbene Forderung einem anderen ausgeschlossenen Gläubiger gegenüber voll als Äbzugspost in Rechnung stellen kann, und es ist nicht einzusehen, warum dies nur deshalb nicht gelten soll, weil die vom Erben erworbene Forderung eine ausgeschlossene war.

8) Die auf den Nachlaß gemachten Aufwendungen in dem weiter unten noch festzustellenden Maße. Doch mag schon hier bemerkt werden, daß zu ihnen auch Prozeßkosten gehören können, c) Wegen seines Gebarens mit dem Nachlaß ist der Erbe dem ausgeschlossenen Gläubiger nicht verantwortlich, solange nicht dessen Anspruch rechtshängig geworden ist (§ 818 Ws. 4) oder der Erbe von dem Vorhandensein des Anspruchs Kenntnis erlangt hat (§ 819). Die Bestimmungen der §§ 1978—1980 finden hier grundsätzlich (vgl. aber doch auch KO. § 228 Abs. 2) keine Anwendung. Wegen nicht gezogener Nutzungen kann der Erbe vom ausgeschlossenen Gläubiger nicht haftbar gemacht werden und wegen einer die Befriedigung des ausgeschlossenen Gläubigers beeinträchtigenden Veränderung, insbesondere Verminderung des Nachlaßbestandes (z. B. durch Verfügungen über Nachlaßgegenstände, durch Verbrauch von solchen), hat der Erbe nach Maßgabe von§ 818 Abs. 2, 3 nur insoweit Ersatz zu leisten, als er bereichert ist. Demgemäß entfällt regelmäßig jede Ersatzpflicht des Erben, wenn et über Nachlaßgegenstände schenkweise verfügt hat. Anders nur dann, toenn und soweit sich -er Erbe durch die Verfügung eine Aufwendung erspart hat, die er sonst aus seinem Eigenvermögen gemacht haben würde. Soweit dies nicht zutrisft, kommt aber doch dem ausgeschlossenen Gläubiger im Verhältnis zum Beschenkten die Vorschrift des § 822 zustatten. Bemerkerlswert ist auch, daß -en Erben wegen der Verwendung von Nachlaßmitteln zur Befriedigung von Nachlaßgläubigern -em ausgeschlossenen Gläubiger gegenüber eine Ersatzpflicht auch insoweit nicht trifft, als er -abei Leistungen an nur vermeintliche Nachlaßgläubiger bewirkt hat. Soweit freilich in solchem Falle für den Erben eine condictio indebiti begründet ist, kann doch durd) diese ein Nachlaßüberschuß im Sinne des § 1973 gegeben sein.

Was endlich die vom Erben aus seinem Eigenvermögen auf den Nachlaß gemachten Auf­ wendungen betrifft, so kann er sie dem ausgeschlossenen Gläubiger voll als Abzugspost (vgl. Erl. 3 b) in Rechnung stellen, selbst wenn sie gänzlich überflüssig waren (vgl. § 818 Abs. 3). Bestand Die Auf­ wendung in einer an einen nur vermeintlichen Nachlaßgläubiger bewirkten Leistung, hinsichtlich deren die condictio indebiti begründet ist, so muß der Erbe freilich neben der von ihm gemachten Aufwendung auch das ihm in Gestalt der condictio indebiti erwachsene Aktivum in Ansatz bringen. Eine über das soeben bezeichnete Maß hi naus geh ende (und der in den §§ 1978—1980 be­ stimmten Haftung sich annähernde) Haftung trifft jedoch den Erben von dem Zeitpunkte an, wo der Anspruch des ausgeschlossenen Gläubigers rechtshängig geworden ist oder der Erbe von dem Vorhandensein des Anspruchs Kenntnis erlangt hat (vgl. § 818 Abs. 4, § 819). Dem Erben obliegt numehr dem ausgeschlossenen Gläubiger gegenüber in Ansehung der Nachlaßgegenstände die im § 292 Abs. 1 (vgl. auch §§ 987, 989) bestimmte Diligenzpslicht und in Ansehung einer zum Nachlaß gehörenden bzw. zu ersetzenden Geldsumme die im § 291 bestimmte Verzinsungs­ pflicht. Rücksichtlich der vom Erben auf den Nachlaß gemachten Aufwendungen aber ist von jetzt ab Abs. 2 von § 292 bzw. § 994 maßgebend. Zur Befriedigung von anderen Nachlaßgläubigern bleibt aber der Erbe dem ausgeschlossenen Gläubiger gegenüber aud) noch dem bezeichneten Zeit­ punkte nach Maßgabe von § 1973 Abs. 1 Satz 2 berechtigt.

2. Titel: Haftung des Erben für die Nachlaßverbindlichkeiten.

tz 1S7S.

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d) Die Frage, ob und welche Bereicherung des Erben aus dem Nachlaß vorliege, ist nicht nur nach dem Zeitpunkte der Rechtshängigkeit des vom Gläubiger geltend gemachten Leisbmgsanspruchs zu beantworten. Die Bereicherung des Erben kann vielmehr auch nach dem bezeichneten Zeitpunkte sowohl eine Erweiterung (z. B. infolge der Werlerhöhung der Nachlaßgegenstände durch Früchte und sonstigen Zuwachs) als auch eine Verringerung (z. B. durch Wertminderung der Nachlaßgegenstände, durch sonstige Umstände, soweit sie der Erbe nach §§ 292, 989 nicht zu ver­ treten hat, sowie infolge oes Eingreifens ver Vorschrift des § 1973 Abs. 2 Satz 3) erfahren tzust. Staudinger Erl. II 2 c Abs. 7). Als entscheidend in der fraglichen Richtung wird der Zeitpunkt des Beginns oer Zwangsvollstreckung anzusehen sein, wodurch der vorhaiwene Nachlaßrest zur tat­ sächlichen Ausscheidung gelangt (K. v. RGR. Erl. 5). Es darf auch bei dieser Frage nicht über­ sehen werden, daß es sich im Falle des $ 1973 nicht um eine nach einem bestimmten Zeitpunkte sich bestimmende Haftung pro viribus, sondern um eine Haftung cum viribus handelt. 4. Die Geltendmachung der auf § 1973 beruhenden Haftungsbeschränkung kann je nach der Lage der Umstände zu verschiedenen Ergebnissen führen: a) Ist der Nachlaß bereits vollständig erschöpft, und trifft den Erben deswegen auch keine BerantworUichkeit (vgl. dazu Erl, 3 c a. E.), so bleibt der ausgeschlossene Gläubiger, soweit ihm nicht etwa $ 822 oder § 222 KO. bzw. § 3a AnsG. zustatten kommen, gänzlich unbefriedigt. Bezüglich der Beweislast vgl c. b) Ist dagegen noch ein nach Maßgabe der in Erl. 3 entwickelten Grundsätze zu ermittelnder Nachlatzüberschuß vorhanden, so kann der Erbe den ausgeschlossenen Gläubiger auf diejenigen Gegenstände, aus welchen sich dieser Überschuß zusammensetzt, in der Art verweisen, daß er sie zum Zwecke der Befriedigung des Gläubigers im Wege der Zwangsdollstrecktmg herausgibt (§ 1973 Abs. 2 Satz 1 und dazu unter Erl. 6), d. h. praktisch, sie, soweit an ihm liegt, zu diesem Zwecke zur Verfügung stellt. Die hiermit bestimmte und durch die Vorschriften über die Herausgabe einer ungerechtfertigten Bereicherung begrenzte Haftung cum viribus hereditatis erfährt aber eine weitere Abschwächung noch dadurch, daß der Erbe die „Herausgabe" der bezeichneten Gegenstände, das will sagen: die Zwangsvollstreckung in sie durch Zahlung deS Wertes abwenden kann (§ 1973 Abs. 2 Satz 2). Indem der Erbe dieses Abfindungsrecht nur hin­ sichtlich einzelner Nachlaßgegenstände ausübt, vermag er die Zwangsvollstreckung durch den noch nicht voll befriedigten Gläubiger auf die übrigen Nachlaßgegenstände zu beschränken; im übrigen steht jedoch dem Erben die Auswahl der Nachlaßgegenstände, aus denen die Befriedigung des Gläu­

bigers erfolgen soll, nicht zu. Über die Zeit, nach welcher sich der vom Erben zu leistende Ginlösungswert besttmmt, vgl. Erl 5co Als ausgeschlossen wird die Ausübung des Einlösungsrechtes hinsichtlich desjenigen Gegenstandes angesehen werden müssen, welcher dem ausgeschlossenen Gläu­ biger geschuldet wird. c) Die «eweiSlast dafür daß der Nachlaß gänzlich oder bis zu einem bestimmten Reste er­ schöpft ist, trifft den Erben, wie von der zweiten Kommission (P. II 5 S. 780, 781) abwei­ chend vom E. I aus Billigkeitsrücksichten beschlossen und durch die Fassung des § 1973 Abs. 1 Satz 1 („der Erbe kann die Befriedigung . . . insoweit verweigern, als" usw.) zum Ausdruck gebracht ist; vgl. auch RG. 61, 221. Hat der Erbe rechtzeittg ein Inventar errichtet, so wird ihm die Führung des Beweises durch die im § 2009 bestimmte Vermutung erleichtert (vgl. aber auch Erl. 5 c 8). Un­ zutreffend ist die von Jaeger in der Schrift über die Erbenhaftung S. 9 ausgesprochene Meinung, daß der Erbe sich nach eingettetener Erschöpfung des Nachlasses auf Prozesse der nachträglich auf­ tretenden ausgeschlossenen Gläubiger überhaupt nicht mehr einzulassen brauche, da ihm die Passiv­

legitimation fehle; vgl. dagegen Ec eins Gruch. 43, 618 5. Über die praktische Durchführung der im § 1973 enthaltenen materiellen Rechtssätze ist

folgendes zu bemerken: Durch den Ausschluß im Aufgebotsverfahren verliert der betroffene Anspruch nicht seinen bisherigen Charakter (so auch RG. 61, 221); er geht nach wie vor auf Leistung des Geschuldeten (über den Fall, daß die Forderung des ausgeschlossenen Gläubigers nicht aus Geld geht, vgl. unten c 7) und verwandelt sich nicht etwa, wie Binder II123 mit Unrecht annimmt, in einen Anspruch auf „Herausgabe des Nachlaßüberschusses" (vgl. dagegen Strohal II § 75 bei Anm. 24). Spricht doch der Schlußsatz des § 1973 ausdrücklich von einer Verurteilung des Erben zur „Befriedigung des ausgeschlossenen Gläubigers". Was durch den Ausschluß im Aufgebotsverfahren in Frage gestellt sein kann, ist nur, ob und in welchem Umfange noch ein Überschuß vorhanden ist, aus dem der ausgeschlossene Gläubiger seine Befriedigung zu gewinnen vermag. Demgemäß wird der Gläubiger regelmäßig sein Klagbegehren zunächst schlechthin auf die geschuldete Leistung richten

154

II. Abschnitt: Rechtliche Stellung des Erben.

sönnen. Macht der Erbe unter Berufung auf die Tatsache der Ausschließung des Klägers von der ihm nach § 1973 zustehenden Befugnis Gebrauch, so kann dem der Kläger nachgeben, indem er seinen Antrag entweder auf die Verurteilung des Erben zur Duldung der Zwangsvollstreckung in die vom Erben zu bezeichnenden Gegenstände im allgemeinen oder aber seinerseits auf diejenigen Nachlaßgegenstände richtet, die er zu seiner Beftiedigung erlangen will; über den Antrag, den Erben zur Leistung zu verurteilen bei Vermeiden der Vollstreckung in den Nachlaßrest, s. Erl. 6 Abs. 2. Wegen der Rechtsverteidigung des Erben und der möglichen Entscheidungen ist aus Erl. b, wegen der Vollstreckung auf Erl. c und auf Erl. 6 Abs. 2 zu verweisen. Wird die Einrede des Erben sach­ lich erst im Bollstreckungsverfahren auf Bollstreckungsgegenklage des Erben (ZPO. § 767) ausge­ tragen (vgl. unter b), so ist der Antrag des Gläubigers regelmäßig mit Widerklage zu stellen. Andrer­ seits ist auch nicht für ausgeschlossen zu erachten, daß der Erbe gegenüber der Leistungsllage des ausgeschlossenen Gläubigers Widerklage auf Feststellung dahin erhebt, daß seine Herausgabepflicht sich auf gewisse, besonders bezeichnete Gegenstände beschränke (§ 1973 Ws. 2 S. 1). Der nach Be­ ftiedigung des ausgeschlossenen Gläubigers verbleibende Rest kommt selbstverständlich dem Erben zu. Im übrigen mag auf folgende Möglichkeiten besonders aufmerksam gemacht werden: a) In nicht gerade seltenen Fällen wird der Erbe der Klage des ausgeschlossenen Gläubigers zuvorkommen, indem er diesen befriedigt; so bei Liquidität des Anspruchs des Gläubigers, und wenn zugleich ein hinreichender Nachlaßüberschuß vorhanden ist. Vermag dagegen der Erbe dem ausgeschlossenen Gläubiger gegenüber ohne Prozeß liquid zu stellen, daß nur noch ein verhältnis­ mäßig geringer Nachlaßüberschuß oder daß ein solcher überhaupt nicht mehr vorhanden ist, so wird der ausgeschlossene Gläubiger int zweiten Falle die Geltendmachung seines Anspruchs vernünftiger­ weise aufgeben und im ersten Falle sich damit begnügen, daß ihm zur Beibringung seiner nötigen­ falls in Geld umzusetzenden Forderung die Zwangsvollstreckung in die vorhandenen Nachlaßgegen­ stände ermöglicht (§ 794 ZPO.) oder daß ihm der ganze Nachlaßüberschuß oder doch ein entsprechen­ der Teil davon an Zahlungsstatt (vgl. auch Strohal II § 75 Anm. 32 und Dernburg V § 166 Anm. 19; ebenso OLG. 11, 227) überlassen werde. Die zuletzt erwähnte Möglichkeit bestreiten mit Unrecht Hellwig, LehrbZP. I §33 Anm. 41; Staudinger Erl. II b S. 162. b) Erhebt der ausgeschlossene Gläubiger gegen den Erben die Klage auf Leistung, so kann der Erbe die für ihn aus § 1973 entfließenden Rechtsvorteile aus verschiedenen Wegen zur Geltung bringen (Strohal II § 75 zu Anm. 27—31; Eceius Gruch 43, 617, 630; Rudorf Gruch. 51, 575; Staudinger Erl. II1; F. Leonhard I B; K. v. RGR. Erl. 2; Kretzschmar § 75 II 7, 8; Kipp § 76 II 2; Riesenfeld II 293, 317 ff., 347. Vgl. auch unten § 1991 Erl. 2): а) Beweist der Erbe im Verlaufe des Rechtsstreits, daß der Nachlaß erschöpft und mithin nichts vorhanden ist, womit er haftet, so kann er mit Rücksicht hieraus die kostenfällige Wweisuug der Klage durchsetzen. Man denke z. B. an den Fall, daß der nach Beendigung des Nachlaßkonkurses von einem noch unbefriedigten Gläubiger (vgl. dazu § 1989) verklagte Erbe durch Vorlage der Kon­ kursakten die vollständige Erschöpfung des Nachlasses dartut. Vgl. RG. 61, 221; OLG. 9, 385; 21, 307; 24, 67; 38, 264; SeuffBl. 72, 309, 661; BayObLG. 8,122; Eccius, Rudorf, Strohal zu Anm. 27 u. 28, F. Leonhard, Kretzschmar zu Anm. 8. Darüber, daß ZPO. § 780 (vglunten ö) nicht die Beschränkung auf den daselbst bezeichneten Vorbehalt gebietet, sondern die Ent­ scheidung selbst schon im Hauptprozeß zu treffen nicht ausschließt, s. bes. RG. 77, 245; 69, 291. ß) Tut der Erbe dar, welche Nachlaßgegenstände noch vorhanden sind, so kann er hierauf das Verlangen stützen, daß er nur verurteilt werde, diese Gegenstände zur Zwangsvollstreckung dem Gläubiger zur Verfügung zu stellen oder ihm ihren Geldwert zu bezahlen (vgl. RG. 61, 221; OLG. 11, 229 und unten Erl. 6 Ws. 4). Nicht kann gefordert werden, daß der Gläubiger die zugreifbaren Gegenstände seinerseits bezeichne (vgl. Kretzschmar § 75 Anm. 10 gegen Dernburg). 7) Der Erbe kann sich aber auch auf die Darlegung beschränken, daß. die Klagforderung aus­ geschlossen ist, und hierauf den Antrag gründen, daß seine Verurteilung nach dem Inhalt des § 1973 beschränkt werde. Den Nachweis, daß der Nachlaß durch die Befriedigung nicht ausgeschlossener Gläubiger erschöpft werde, kann er sich solchenfalls für das Zwangsvollstreckungsverfahren vorbehatten, wenn eine Bollstreckungsmaßnahme des Gläubigers ihm zur Klagerhebung nach ZPO. § 767 Anlaß gibt. Hierüber bes. RG. 61, 221 für den Nachlaßverwalter mit Rücksicht auf dessen besondere Aufgaben; es wird aber für den Erben im allgemeinen nichts anderes gelten müssen. Vgl. auch Kretzschmar Anm. 17, der aber (II 8) grundsätzlich insbesondere wegen ZPO. § 767 Ws. 2 den Austrag der Frage im Hauptprozesse wenigstens dann verlangt, wenn die nicht ausgeschlossenen Gläubiger bereits sämtlich befriedigt sind, und Warneyer 1913 Nr. 377. б) Aber auch die Tatsache des erfolgten Ausschlusses der Klagforderung braucht der Erbe^

2. Titel: Haftung des Erben für die Nachlaßverbindlichkeiten.

§ 1973.

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selbst wenn sie ihm bekannt ist, nicht notwendig im Hauptprozesse geltend zu machen, er kann sie vielmehr für das Zwangsvollstreckungsverfahren Vorbehalten. In diesem Falle muß er sich nur für einen geeigneten Vorbehalt im Urteil (in der Formel, nicht nur in den Gründen; a. A. OLG. 7, 134) sorgen. Dafür genügt der allgemeine Vorbehalt der beschränkten Haftung nach ZPO. § 780, auch die Rechtsbehelfe aus § 1973 werden hierdurch gewahrt. So RG. 83, 330 (zust. Bendix LZ. 1914, 1189 gegen Scheye das. 922) und die überwiegende Meinung; vgl. auch OLG. 7, 134; 9, 385 ; 38, 264; KGBl. 1919, 40. Anders die 3. Ausl., Raape JheringsJ. 72, 341 undStrohal Anm. 29, wo übrigens der allgemeine Vorbehalt nach ZPO. $ 780 wenigstens dann für ausreichend erachtet wird, wenn sich aus dem Urteil ergibt, daß die Klagforderung eine ausge­ schlossene ist. Anders auch Kretzschmar in II 8 (vgl. schon oben 7), der die Beschränkung des Erben auf die Erwirkung eines Vorbehalts und die Verweisung des ftaglichen Streitstosfs in das Boll­ streckungsverfahren nur dann für zulässig hält, wenn die Befriedigung nicht ausgeschlossener Gläu­ biger noch aussteht, und F. Leonhard I v 1, der die Ausnahmen des §780 Abs. 2 ZPO. nicht gelten lassen, sondern auch in diesen Fällen, wo es sonst eines Vorbehalts nicht bedarf, den allgemeinen Vorbehalt nach § 780 Abs. 1 ZPO. oder einen besonderen Vorbehalt durch Berufung auf die Vor­ schriften des § 1973 verlangen will. Zu einer solchen Abweichung von § 780 Abs. 2 ZPO. besteht indessen kein ausreichender Anhalt (ebenso K. v. RGR. Erl. 2; offen gelassen in RG. 88, 330): wird zuzulassen sein, daß der Fiskus als gesetzlicher Erbe, ein Testamentsvollstrecker oder ein Nach^ laßpfleger auch ohne Urteilsvorbehalt noch in der Zwangsvollstreckung die Beschränkung des £ 1973 geltend macht. e) Ist das Ausschlußurteil gegen den Kläger zur Zeit der Entscheidung seines Rechtsstreitsmit dem Erben überhaupt noch nicht ergangen, so kann nur der Vorbehalt nach ZPO. § 780 in Frage kommen (Kretzschmar II 7). C) Über die Befugnis des Nachlaßverwalters, bis zur Ausstellung des Berteilungsplans die

Befriedigung des ausgeschlossenen Gläubigers zu verweigern, s. RG. 61, 221 und im allgemeinem unten Erl. c £ e) Gegenüber der vom Gläubiger eingeleiteten Zwangsvollstreckung bleibt auch die nach § 1973 eintretende Beschränkung der Haftung des Erben nach ZPO. § 781 unberücksichtigt, bi5 auf Grund dieser Beschränkung vom Erben Einwendungen gegen die Zwangsvoll­ streckung erhoben werden. Es sei denn, daß der Vollstreckungstitel selbst eine Beschränkung insbesondere im Sinne des unter b ß u. 7 Gesagten aufweist. Im übrigen ist hervorzuheben: a) Sowohl vor Einleitung des Bollstreckungsverfahrens (vgl. dafür noch besonders unten Erl. 6) wie nach ihr im Falle einer Einwendung des Erben gegen die getroffene Bollstreckungsmaßnahme wird der Gläubiger zur sachentsprechenden Geltendmachung seiner Rechte einer Auskunft deS Erben, über den Nachlaßbestand nicht entraten können. Dies ebensowohl dann, wenn er seinen Zugriff auf Nachlaßgegenstände beschränkt, der Erbe aber einwendet, daß kein Nachlaßüberschuß vorhanden, sei, wie nicht minder dann, wenn vom Gläubiger mit Grund eingewendet wird, daß der von der Vollstreckung ergriffene Gegenstand nicht mehr zum Nachlaß gehöre. Grundsätzlich wird daher, sobald der Erbe die Befriedigung der ausgeschlossenen Forderung ganz oder teilweise unter Be­ rufung auf § 1973 verweigert, dem Gläubiger ein Recht aus Auskunft im bezeichneten ©inne, nach Umständen auch auf Rechenschaft über die geführte Verwaltung im Umfang der auf die Bereicherung beschränkten Erbenhaftung und auf Leistung des Offenbarungseids (§§ 259, 260), zuzugestehen sein (abw. Planck in der 3. Ausl., F. Leonhard IIIC). Ergibt sich hierbei, daß der Erbe aus seinem Eigenvermögen z. B. für Tilgung einer Eigenverbindlichkeit aus Nachlaßmitteln Ersatz an den Nachlaß schuldet, so muß er, sofern er nicht die vorhandene Bereicherung dem Gläubiger zu dessen Befriedigung zur Verfügung stellt, die Vollstreckung in sein Eigenvermögen dulden, soweit dies bereichert ist. ß) Hat der Erbe Aufwendungen and seinem Eigenvermögen für den Nachlaß z. B. zur Beftiedigung anderer Nachlaßgläubiger gemacht, so wird hierdurch die Bereicherung gemindert. Der Erbe kann sich mithin, sofern er einen Geldbetrag herauszugeben hat, davon den Betrag der Auf­ wendungen in Abzug bringen. Soweit er hierdurch nicht beftiedigt wird, wird man aber mit Rück­ sicht auf § 1973 Abs. 2 Satz 2 dem Erben auch das Recht zugestehen müssen, nach seiner Wahl Nach­ laßgegenstände zum Schätzungswert zu übernehmen, so daß der ausgeschlossene Gläubiger auf die noch übrigbleibenden Nachlaßgegenstände beschränkt wird. Will der Erbe diesen Weg nicht beschreiten, so kann er verlangen, daß aus dem von dem Gläubiger erzielten Bollstreckungserlös zunächst fein Anspruch aus Ersatz der Aufwendungen und erst danach aus dem verbleibenden Reste der Anspruch des Gläubigers befriedigt werde (vgl. P. II 5 S. 773, Strohal II § 75 Anm. 40).

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II. Abschnitt: Rechtliche Stellung des Erben.

Dagegen hat der Erbe für seine Aufwendungen nicht etwa ein Zurückbehaltungsrecht am ganzen Nachlaß in dem Sinne, daß er dem Gläubiger die Vollstreckung in den Nachlaß überhaupt verwehren könnte, solange dieser ihn nicht für die Aufwendungen entschädigt hat (Strohal II § 75 zn und in Anm. 40, 41; zust. Staudinger Erl. II 2 c drittletzter Absatz, F. Leonhard III B 6, Kretzschmar § 75 Anm. 18. Vgl. auch P. II 5 S. 773 und Hagen JheringsJ. 42, 162 ff.; Eng­ länder 71. Anders Planck in der 3. Ausl., Binder II127 und K. v. RGR. Erl. 7). Der Erbe, oer von seinem obengedachten Rechte, zur Befriedigung seines Anspruchs Nachlaßgegenstände zum Schätzungspreise zu übernehmen, keinen Gebrauch macht, kann das Recht des Gläubigers aus Be­ friedigung aus dem Nachlaßüberschuß nicht durch das Verlangen beeinträchtigen, daß der Gläu­ biger, um für eine ausgeschlossene Forderung von vielleicht bescheidenem Bettag vollstrecken zu können, zur Erstattung der Aufwendungen des Erben vielleicht Tausende aufbringe. Nur wenn mit der Möglichkeit gerechnet werden muß, daß der Wert der vorhandenen Nachlaßgegenstände durch den Gegenanspruch des Erben aufgezehrt werde, die Durchführung der Bollstteckung also den Wert der Nachlaßgegenstände zum Nachteil des Erben um den Betrag der Bollstreckungskosten mindern ivürde, wird der Erbe, der nicht Nachlaßgegenstände zum Schätzungswerte übernehmen will, der Vollstreckung mit dem Verlangen entgegentteten können, daß er vom Gläubiger hinsichtlich der Aufwendungen insoweit (weitergehend Hagen) befriedigt oder sichergestellt werde, als er von der Fortführung der Vollstreckung Nachteile zu gewärtigen hat. 7) Besteht der ursprüngliche Gegenstand der Forderung nicht in Geld, so ist sie nach ihrem Schätzungswert geltend zu machen (vgl. E. I § 2134, P. II 5 S. 774 u. 801, aber auch Hagen 130 Anm. 93). Ist ein noch im Nachlaß vorhandener Gegenstand herauszugeben, so kann die Heraus­ gabe nur gegen Berichtigung etwaiger Erstattungsansprüche des Erben gefordett werden. 8) Der im Falle des Abs 2 Satz 2 zu zahlende Wert bestimmt sich nach dem Zeitpunkte, in dem dieses Recht (facultas alternativa) ausgeübt wird (Strohal § 75 Anm. 21 a, Engländer 74 Anm. 1, zust. F. Leonhard 104, Staudinger II 2d, K. v. RGR. Erl.7; anders Dernburg V § 166 IX, der die Zeit der Pfändung maßgebend sein lassen will). Die Wertangaben eines etwa vorhandenen Inventars sind nicht maßgebend, können aber beachtet werden (P. II 5 S. 782,

783). e) Sind mehrere ausgeschlossene Gläubiger vorhanden, so ist der Erbe nicht ver­ pflichtet, bei deren Befriedigung eine gewisse Rangordnung oder Reihenfolge zu beobachten. Dieser im E. I besonders ausgesprochene Satz ergibt sich aus dem Schweigen des Gesetzes von selbst (P. II 5 S. 771, 781). Der Erbe darf die mehreren ausgeschlossenen Gläubiger befriedigen, wie sie sich melden; er braucht weder Vorrechte einzelner Forderungen zu berücksichtigen, noch unter mehreren Forderungen eine Verteilung vorzunehmen. Auch die Zeitfolge der Meldung, ja selbst die Klagerhebung begründet nicht ein Vorrecht der früher erhobenen vor der später geltend gemachten Forderung (vgl. auch OLG. 5, 230). Die nach Abs. 2 Satz 1 anwendbare Vorschrift des § 818 Abs. 4 steht dem nicht entgegen. Denn die Berichtigung einer liquiden Verbindlichkeit nach der klagweisen Geltendmachung einer illiquiden Forderung ist kein Verschulden des Erben gegenüber dem Gläubiger der illiquiden Forderung. Der mit dieser Zahlung eingettetene Wegfall der Bereicherung kann daher dem letzteren nicht nur aus Grund des § 818 Abs. 3, sondern auch gemäß den im § 818 Abs. 4 angezogenen „allgemeinen Vorschriften" der §§ 292, 989 entgegengehalten werden. Diese Auffassung findet eine Bestätigung in dem Satz 3 des § 1973 Abs. 2, nach welchem die rechtskräftige Verurteilung des Erben zur Befriedigung eines ausgeschlossenen Gläu­ bigers — also noch nicht die Rechtshängigkeit, geschweige denn die außergerichtliche Gellendmachung des Anspruchs — einem anderen ausgeschlossenen Gläubiger gegenüber wie die vollzogene Befrie­

digung wirtt. Daß hiernach der Erbe in der Lage ist, den einen Gläubiger vor dem anderen zu bevorzugen, läßt sich nicht verkennen (vgl. M. V 641). Diesen Nachteil müssen die ausgeschlossenen Gläubiger in den Kauf nehmen. Ein Regreß derselben untereinander besteht nicht (M V 641). Hatte der Erbe einem ausgeschlossenen Gläubiger gegenüber nicht von seinem Abfindungsrecht Gebrauch

gemacht und war er deshalb zur Duldung der Zwangsvollstreckung in bestimmte Gegenstände verurteitt worden, ohne daß die Vollstreckung bereits erfolgt ist, so wird der Erbe, worauf Kretzschmar § 75 Anm. 13 zutreffend hinweist, eine Beschränkung der späteren Verutteilung dahin erwirken müssen, daß aus dem Erlös der Gegenstände zunächst der erste Gläubiger befriedigt wird. 6 Steht zu der Zeit, wo die ausgeschlossene Forderung geltend gemacht wird, noch die Befrie-

vigung eines oder mehrerer nicht ausgeschlossener Gläubiger aus, so kann der Erbe unter Berufung hierauf die Befriedigung des ausgeschlossenen Gläubigers insoweit verweigern, als durch

2. Titel: Haftung des Erben für die Nachlaßverbindlichkeiten.

§ 1978.

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sie die Befriedigung der nicht ausgeschlossenen Gläubiger beeinträchtigt würde. Unter Umständen, kann dafür genügen, daß diese Möglichkeit nur als solche dargetan wird, z. B. dann, wenn die Forde­ rung alsbald nach Erlassung des Ausschluhurteils eingeklagt wird und zu dieser Zeit die nötige Über­ sicht über den Nachlaßbestand auch bei entsprechender Bemühung des Erben noch nicht zu erlangen war. In RG. 61, 221 wird dies im besonderen für den Nachlaßverwalter mit Rücksicht auf die ihm obliegenden Ausgaben ausgesprochen; aber für den verklagten Erben, der sich auch bei ordnungs­ mäßigem Verlauf der Dinge in gleichartiger Lage befinden kann, wird dasselbe gelten müssen (Kretzschmar § 75 Anm. 17, F. Leonhard I D 3, vgl. oben Erl b C). Er kann also unter Dar­ legung der besonderen Umstände die Befriedigung des ausgeschlossenen Gläubigers bis zur ord­ nungsmäßigen Verteilung des Nachlasses verweigern. Der Erbe wird gegenüber dem Berurteilungsantrag des ausgeschlossenen Gläubigers sich zunächst aus die Erwirkung des Vorbehalts nach ZPO. § 780 beschränken (vgl oben Erl b ß) und in der Folge die durch die (geschehene oder noch ausstehende! Beftiedigung der nicht ausgeschlossenen Gläubiger gebotene Beschränkung des Vollstreckungszugriff^ mit Bollstreckungsgegenklage (ZPO. § 767) geltend machen können. Nicht ausgeschlossen mag auch erscheinen, daß, was auch für die Prozeßkostenpslicht (ZPO. §§ 91, 92, 93) von Bedeutung, sein kann, der Erbe dem ausgeschlossenen Gläubiger gegenüber die Verpflichtung zur Duldung der Vollstreckung in die Nachlaßgegenstände anerkennt mit der Beschränkung, daß aus dem Erlös die Forderungen der nicht ausgeschlossenen Gläubiger vorweg zu beftiedigen sind. Praktisch dürste indessen die Verwirklichung dieses Urteilsausspruchs im Vollstreckungsverfahren beträchtliche Weite­ rungen insbesondere dann verursachen, wenn der ausgeschlossene Gläubiger, der zunächst unbe­ schränkt vollstrecken kann, die nicht ausgeschlossenen Gläubiger nicht fteiwillig beftiedigt, und eine Befreiung des Erben von den Nachlaßverbindlichkeiten gegenüber den nicht ausgeschlossenen Gläu­ bigern tritt jedenfalls erst mit der erfolgten Befriedigung ein Im übrigen wird der ausgeschlossene Gläubiger der auf die Gefährdung nicht ausgeschlossener Gläubiger gestützten Leistungsverweigerung des Erben wirksam damit begegnen können, daß er den Erben hinsichtlich jener Gläubiger bestiedigt oder (wenn eS sich um bedingte, betagte, bestrittene oder sonst ungewisse Ansprüche handelt) sicherstellt. Bestreitet der ausgeschlossene Gläubiger dasBestehen der vom Erben geltend gemachten nicht ausgeschlossenen Gläubigerrechte, so hat nicht der Erbe ihr Bestehen, sondern der ausgeschlossene Gläubiger ihr Nichtbestehen zu beweisen. 6. Auf Grund der bisherigen Darlegungen über den Inhalt des § 1973 ist auch zu den Zweifeln Stellung zu nehmen, welche sich aus der eigenartigen Fassung von Satz 1 in Ms. ,2. ergeben haben. Das Gesetz bedient sich hier der Wendung, daß der (die Haftungsbeschrän­ kung des § 1973 Abs. 1 geltend machende) Erbe den noch vorhandenen Nachlaßüberschuß. „zum Zwecke der Befriedigung des Gläubigers im Wege der Zwangsvollstreckung herauszugeben habe". Wie hat man sich diese „Herausgabe" zu denken? Gewiß nicht als eine Herausgabe in dem Sinne, wie sie etwa dem Erbschaflsverkäuser gegenüber dem Erbschastskäuser nach § 2374 obliegt. Schon der Wortlaut des Gesetzes schließt solche Auslegung aus. Denn die im § 1973 erwähnte Herausgabe soll ja lediglich „zum Zwecke der Befriedigung des Gläubigers im Wege der Zwangsvollstreckung" erfolgen. Die Worte „im Wege der Zwangsvollstreckung" sind nämlich offenbar auf die Art, in welcher der Gläubiger sich aus dem Nachlaßüberschuß zu be­ friedigen hat, und nicht auf die Art der Herausgabe zu beziehen. Der Einwand, daß bei der Zwangs­ vollstreckung nicht herausgegeben, sondern genommen werde (Dernburg V § 166 zu Anm. 12^ vgl. auch Hellwig, Lehrb. ZP. I § 33 Anm. 41) trifft also nicht zu. Da die Herausgabe des Über­ schusses nur zu dem Zwecke zu erfolgen hat, damit der Gläubiger in die Lage komme, sich aus dem Überschuß im Wege der Zwangsvollstreckung zu befriedigen, so muß auch der in der Literatur hier und da (Hachenburg 683) auftauchende Gedanke zurückgewiesen werden, daß es sich bei dieser Herausgabe um eine völlige Preisgabe des Nachlasses zugunsten des Gläubigers handle. Ebenso die Auslegung F. Leonhards 10 2, daß lediglich die zwangsweise Verwertung der Gegenstände gemeint sei, die durch außergerichtlichen Pfandverkauf erfolgt. Vielmehr ist der Sinn der Gesetzes­ worte einfach dahin zu umschreiben, daß der Erbe die Zwangsvollstreckung zu dulden und zu ihr dadurch mitzuwirken hat, daß er die dafür verbliebenen Gegenstände bezeichnet (ebenso Staudinger Erl. II 2 b, Riesenfeld 309, K. v. RGR. Erl. 6, Kretzschmar § 75 zu Anm. 10, Kipp § 76 zu. Mm. 4; Rosenmeyer ZZP. 32, 284; OLG. 18, 324; ähnlich Crome § 723 Anm. 42). Die vom Gesetz gewählte Ausdrucksweise erklärt sich aus zwei Erwägungen. Im Gegensatz zum E. I, nach dem die beschränkte Haftung des Erben, abgesehen vom Falle des Nachlaßkonkurses, als eine Haftung pro viribus hereditatis gestaltet war (vgl. die Ausführung über die grundsätzliche Ge­ staltung der Erbenhastung S. 127), stellt sich das BGB. in allen Fällen beschränkter Haftung aus den.

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II. Abschnitt: Rechtliche Stellung deS Erben.

Standpunkt der Haftung cum viribus hereditatis. Dieser Standpunkt sollte nach der Wsicht der zweiten Kommission im Falle des $ 1973 durch Satz 1 von Abs. 2 und im Falle des $ 1990 durch Satz 2 von Ws. 1 zu unzweideutigem Ausdruck gebracht werden (vgl. auch P. II5 S. 771,782,799). Dementsprechend ist daher auch in der obigen Darstellung die prakttsche Bedeutung der nach Maß­ gabe des § 1973 eintretenden Haftungsbeschränkung darin gefunden worden, daß der Gläubiger gegenüber dem sein Recht wahrenden Erben die Zwangsvollstreckung mit Erfolg nur auf die -en Rachlaßüberschuß bildenden Gegenstände richten kann. Soll nun der Gläubiger die Vollstreckung mit dieser Beschränkung auf den Rachlaßüberschuß durchführen, so ergeben sich für ihn praktische Schwierigkeiten, die er ohne Beihilfe des Erben in aller Regel nicht überwinden kann. Selbst wenn der Erbe ein Inventar errichtet hat, so gibt dieses dem Gläubiger doch keinen Aufschluß darüber, ob die verzeichneten Gegenstände zur Zeit der Zwangsvollstreckung noch zum Nachlaß gehören, und noch weniger darüber, ob und welcher Rachlaßüberschuß im Sinne des § 1973 vorhanden ist und woraus er besteht. Der Erbe wird daher dem Gläubiger die Zwangsvollstreckung in den Nachlaßüberschuß regelmäßig durch Auskunstetteilung und Rechnungslegung erst ermöglichen müssen (vgl. schon oben Erl. 5 c