236 36 9MB
German Pages 285 [292] Year 1942
P E R S I S C H I
DER
LEITFADEN UMGANGSSPRACHE VON
WALTHER HINZ ord. Profettor an der ünivertität Güttingen
BERLIN 1942 WALTER DE GRUYTER & CO. V O R M A L S G. J. G Ö S C H E N ' S C H E V E R L A G S H A N D L U N G — J. G U T T E N T A G , V E R L A G S B U C H H A N D L U N G — G E O R G R E I M E R — K A R L J. T R Ü B N E R — V E I T & COMP.
Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung vorbehalten.
H
Druck von J. J. Augustin, Glückstadt und Hamburg.
Meiner Frau
Inhalt Seite
Vorwort I. Lautlehre II. S c h r i f t l e h r e III. Sprachlehre IV. G e s p r ä c h s w e n d u n g e n 1. Das Nötigste 2. Unterwegs 3. Gasthof 4. Mahlzeiten 5. Stadtbesichtigung 6. Besorgungen und Einkäufe 7. Besuche 8. Krankheit 9. Zeit 10. Wetter 11. Haushalt und Dienerschaft 12. Allgemeine Wendungen V. Lese- und Ü b e r s e t z u n g s ü b u n g e n 1. Einzelsätze 2. Aus einer persischen Fibel 3. Zusage auf eine Einladung 4. Karte an einen Freund 5. Brief von unterwegs an einen Freund.... 6. Glückwunschschreiben 7. Brief an einen erkrankten Freund 8. Höflichkeitsbrief 9. Persisches Einreise-Visum 10. Vordruck einer Fotografier-Genehmigung .. VI. Z e i t r e c h n u n g , Währung, Maße und Gewichte VII. V e r z e i c h n i s der w i c h t i g s t e n persischen Wörter
V 1 5 10 46 46 58 76 85 95 102 115 139 148 157 163 178 192 192 196 211 212 213 214 215 217 220 223 229 232
Vorwort Bei meinen Reisen in Iran drängte sich mir die Beobachtung auf, daß es an einem bequem zugänglichen und leicht faßlichen Hilfsmittel zum Erlernen der persischen Umgangssprache der Gegenwart fehlt. Der Deutsche betritt das Land meist ohne sprachliche Vorbereitung und muß daher fühlbare Opfer an Geld, Zeit und guter Laune bringen, ehe er sich ausreichend verständigen kann. Die in Iran ausschließlich gebräuchliche arabische Schrift setzt seinen Sprachstudien sowieso eine scheinbar unüberwindliche Grenze. Ich kannte zahlreiche Deutsche, die jahrelang in Iran ansässig waren, das Persische fließend sprachen, die Schrift aber als Geheimwissenschaft betrachteten und somit weder brieflichen Verkehr pflegen noch Gedrucktes lesen konnten. Die daraus sich ergebenden Nachteile liegen auf der Hand. Dabei lassen sich die 32 Buchstaben der arabischen Schrift bei gutem Willen in kurzer Zeit bewältigen. Eine Eigentümlichkeit dieser Schrift tritt freilich erschwerend in Erscheinung: die kurzen Selbstlaute werden in ihr nicht ausgedrückt. Der Anfänger vermag daher auch nach Erlernung der arabischen Schrift ein persisches Wort noch nicht mit Sicherheit zu lesen. Aus diesem Grunde verwendet dieser Leitfaden eine Umschrift. Der Benutzer, dem es an Muße und Neigung gebricht, kann somit auch o h n e die arabische Schrift auskommen. Vor-
-
VI
-
sorglich steht sie aber neben jeder persischen, mit lateinischen Buchstaben umschriebenen Wendung. Manches bleibt so auch bei flüchtigem Lernen haften und trägt dazu bei, der arabischen Schrift den schädlichen Schleier des Geheimnisvollen zu rauben. Die persische Umgangssprache ist ungewöhnlich leicht erlernbar. Als indogermanische Sprache ist sie im Satzbau dem Deutschen verwandt. Die Grammatik ist so einfach, daß ihre Grundzüge in sechs bis acht Stunden durchgenommen werden können. Die Aneignung eines ausreichenden persischen Wortschatzes, der freilich zahlreiche arabische Bestandteile enthält, bleibt demnach die Hauptaufgabe des Lernenden. Da wir nicht in Worten, sondern in Sätzen zu sprechen pflegen, habe ich diesen Leitfaden überwiegend aus Gesprächswendungen des täglichen Lebens aufgebaut. Den Beschluß bildet eine Zusammenstellung von mehr als 2100 der gebräuchlichsten Wörter. Diesen Teil mag vorläufig das 1938 in Teheran erschienene „Deutsch-persische Wörterbuch" von Gholam Ali Tarbiat ergänzen, das rund 16 000 Wörter enthält. Von allen Sprachen des Nahen Ostens erweist sich das Persische als die Brücke, über die ein Deutscher am unmittelbarsten und sichersten Zutritt zur orientalischen Welt erlangt. Seit zweieinhalb Jahrtausenden strahlt die Kultur Irans auf seine Nachbarländer aus. Persische Künstler, persische Gelehrte trugen entscheidend bei zum Glänze der sogenannten „arabischen" oder „maurischen" Wissenschaft und Kultur. Ein überreiches schöngeistiges und geschichtliches Schrifttum,, großartige Bauwerke, zahllose Gegenstände des Kunsthandwerkes zeugen auch heute noch von der schöpferischen Kraft des persischen Volkes. Diese verdankt es jenen Nordvölkerstämmen, die vor
— VII — dreitausend Jahren in das Land einwanderten, das hernach von ihnen den Namen Iran ( = Arierland) erhielt. Möge mein .Leitfaden' mithelfen, die Kenntnis des gegenwärtigen Persien zu fördern und so dem Verständnis seiner Geschichte und Kultur den Weg weisen. Herrn E . TEHRANI vom Deutschen Auslandswissenschaftlichen Institut an der Universität Berlin bin ich für Durchsicht der Korrekturen des Abschnittes IV zu besonderem Danke verpflichtet. Göttingen, im Januar 1942. Walther Hinz.
I
Lautlehre Gleichmäßig genaues und sorgfältiges Hervorbringen aller Laute ist unerläßlich, wenn man sich auf Persisch verständlich machen will. 1. Mitlaute Folgende Mitlaute (Konsonanten) hat das Persische mit dem Deutschen gemein: b, d, /, g, h, j, Tc, l, m, n, p, r, s, sch, t, w. Stimmhafte Laute wie b, d bleiben stets stimmhaft, also auch am Wortende, und dürfen nicht zu ρ oder t verhärtet werden. Dasselbe gilt umgekehrt für ρ und t, die keinesfalls erweicht (etwa auf sächsisch!) ausgesprochen werden dürfen. Das h ist ein deutlich vernehmbarer Hauchlaut, niemals Dehnbuchstabe, muß also auch im Wortinnern oder im Auslaut zu hören sein: fahrn „Verständnis" ist nicht nach deutscher Weise fäm auszusprechen, sondern mit hörbarem h, ebenso im Worte küh „Berg" usw. Das r ist ein rollendes Zungen- oder Bühnen-R, nicht das schwäbische oder französische Rachen-R. Das $ ist stets ein hartes, stimmloses ss wie in „hassen". Außer den genannten, jedem Deutschen geläufigen Mitlauten finden sich in der persischen Sprache einige, deren richtige Aussprache erst erworben werden muß. Es sind dies: z, z, dsch, tsch, ch, gh, q und 1
Hinz, Persisoh.
Das ζ bezeichnet in unsrer Umschrift den weichen, stimmhaften s-Laut, etwa in franz. zero. Dieser Laut darf unter keinen Umständen mit dem harten s verwechselt werden, und noch weniger natürlich mit dem deutschen ζ ( = ts), das es im Persischen nicht gibt. Das selten vorkommende ζ ist wie das j in franz. journal auszusprechen. Der Laut, den wir mit dsch umschreiben, ist nicht so breit auszusprechen wie sonst im Deutschen, eher wie gi in ital. Giovanni oder wie j in engl, journey. Entsprechendes gilt für tsch, das wie ch in engl, church oder wie ci in Ciano zu sprechen ist. Das ch ist der deutsche Laut in „Bach", „machen", d. h. es muß rauh im Rachen geformt werden, niemals wie in „ich", „Milch". Am schwierigsten ist der Laut, den wir — hierin der arabischen Rechtschreibung folgend — teils mit gh, teils mit q wiedergeben. Beide bezeichnen im heutigen Persischen einen einzigen Laut. Die Aussprache von gh bezw. q ist annähernd getroffen, wenn man einen gr-Laut tief im Rachen so hervorbringt, daß das Zäpfchen sich dabei hebt und man bei eifriger Wiederholung der Übung das Vorgefühl eines Brechreizes bemerkt. Das Zeichen c endlich bedeutet einen Stimmabsatz im Wortinnern und -ende, während es am Wortanfang in der Aussprache nicht erkennbar ist; Beispiel: lAbbäs sprich wie Äbbäs, dagegen maHürn wie ma-alümr wobei man zwei α kurz hintereinander zu hören vermeint. Am Wortende wirkt sich das Zeichen 1 wie ein plötzliches und straffes Abschließen aus, wie ein kurzes Absetzen in der Rede. 2. Selbstlaute Das Persische unterscheidet scharf zwischen den langen Selbstlauten (Vokalen) ä, Ϊ, ü und den kurzen Selbstlauten
α (bezw. ä), e und o. Ein kurzes i ist im Persischen äußerst selten. Doch kennt es noch die Doppellaute (Diphtonge) ei und ou. Das ä ist ein gedehnter, getrübter, d. h. leicht durch die Nase gesprochener Laut wie in „lahm". Die Trübung ist jedoch nicht so stark wie in engl, call, eher wie in franz. en. Im Alltags-Persisch wird die BuchstabenVerbindung än fast durchgängig un gesprochen, also nun „Brot" statt nän; geschrieben wird allerdings nän. Das lange ϊ klingt wie in „Spiel", das lange ü wie in „Schuh". Der kurze α-Laut hat im Persischen oft eine Neigung zu ä. Am nächsten kommt er der Aussprache des α in engl, bad, have. Der Lernende halte sich an die hier gegebene Umschrift mit der Einsicht, daß α in Zweifelsfällen immer richtiger ist als ä, besonders in Verbindung mit Kehllauten (gh, ch) und mit r. Die Laute e und ο sind stets kurz und hell (geschlossen) zusprechen; e wie kurzes franz. e, deutsch in „Emma", ο wie in „hohl" (aber kurz!), auf keinen Fall offen wie in „kommen". Der Doppellaut ei ist nicht wie in „sein" zu sprechen, sondern wie äj. Der Doppellaut ou ist genau so zu sprechen, wie geschrieben steht, also helles ο + u, dem engl, ow in blow vergleichbar, nicht wie franz. ou. 3. Betonung Im Persischen wird grundsätzlich jedes Wort vernehmlich auf der l e t z t e n Silbe betont. Ausnahmen hiervon bilden gewisse Wörter wie bdle „ja", wäll „aber" und andere. Ferner ziehen beim Zeitwort die Vorsilben be- und mi-, sowie die Verneinung nal*
den Ton auf sich. Der Wortton ist in der Umschrift durch Akzent (' bei kurzen,Λ bei langen Silben) kenntlich gemacht. Bei Doppellauten erhält der erste Bestandteil den Akzent (ei, ou). Der persische S a t ζ ton ist nur durch sorgsames Zuhören bei Gesprächen Einheimischer zu erlernen. Um sich zu verständigen, braucht man ihn nicht zu beherrschen.
II
Schriftlehre Um das Jahr 650 unsrer Zeitrechnung hatten die Araber die Unterwerfung des persischen Ritterstaates der Sassaniden vollendet. Iran übernahm mit dem neuen Glauben der Eroberer, dem Isläm, zugleich die arabische Schrift. Diese ist wie erwähnt bis auf den heutigen Tag die allein gebräuchliche Schrift der Perser geblieben. Daran dürfte sich auch in Zukunft nichts ändern. Vor wenigen Jahren erst (1938) hat der damalige Schah (Rezä Pahlawi) die bis dahin üblichen Schilder und Aufschriften in europäischen Sprachen aus dem Straßenbild der Städte Irans verbannt.
Das arabische Alphabet Die arabische Schrift wird von rechts nach links geschrieben und gelesen. Von den 32 Buchstaben dieses Alphabets werden die meisten von rechts her mit dem voraufgehenden bezw. nach links hin mit dem nachfolgenden Zeichen verbunden. Persische Allein- Am Bezeichnung stehend Ende
alef be
1
l
In der Mitte
AxifftTig
l Λ
Am
Aussprache
Bemerkungen
1
Stimm ansatz;
nach links unverbunden
1
b
>, ä
Persische Allein- Am In der Am BeAussprache zeichnung stehend Ende Mitte Anfang pe
Ο V
V
te
CJ
$e dschim tschlm he che,
V
jV
Ρ
Co
A
>
t
ώί
A
A A
J
ε
Ε
£
£
t
C
t
C JL
däl zäl
j
re
J
ze
j
ze
J
A
sin schin
A er
säd zäd tä zä 1)
J* Ji
V
>•
»c
nur in. pers. W .
t/W
nurinarab. W .
d
nach links unv.
9-
Λ
ύ
Λ.
j
^
J
Γ
J A J·
J
j
ζ
J·
J
er
•M*
MJ
Λ
*
er
*
*
Λ
Λ
MS
J* Ja Ji
k L
nur in arabischen Wörtern
tsoh/ay
5*C
er er
ω1)
nur in persischen Wörtern
dsch [g]
»E 2K. V
s
Bemerkungen
L·
1?
ζ
55
55
55
55
55 55
55 55 55 J5 55 55 nur in pers. W .
s sch
«»w
nur in ar. Wört.
ζ [ζ]
55 55 55
55
tftj
55 55 55
55
5 5 5 5 55
55
In eckigen Klammern die abweichenden Zeichen der wissenschaftlichen Umschrift.
—
Persische AUeinAm Bezeichnung stehend Έηάο c
ain t
d
t
i
ghain fe
\j>dschor^ät „Mut" (nach dem r wird kurz verhalten). Unter anderem verwendet der Perser das * zur Kennzeichnung a) der E-Verbindung (siehe S. 11) nach auslautendem ο ä oder i, ζ. Β. .^a SjU- chäna-je mard S,
„das Haus des Mannes", oder
^U
mäM-je
zän „der Fisch der Frau". b) des ,1 der Einheit' bei Hauptwörtern, die auf Selbstlaut endigen, ζ. B. Sjli- chäna-l „einHaus"; jjb! ähu^l „eine Gazelle", ta dänä3i „ein Weiser". (Heute allerdings meist
usw. geschrieben.)
8. Das Selbstlautzeichen (arabisch: Käsra) ist als kurzes helles e zu lesen und wird in diesem Leitfaden zur Kennzeichnung der Ε-Verbindung benutzt. In Iran wird
es, wie auch das Zeichen meist weggelassen. Noch seltener sind die Selbstlautzeichen -» für den kurzen o-Laut (arabisch: ßamma) und " für den kurzen a-Laut (arabisch: Fatha), sowie das Zeichen das Vokallosigkeit anzeigt (arabisch: Sokün genannt). Beispiele: βΤ ο „Weizen", dschelöu „vor" (räumhch), e • dagegen J s deir „Kloster".
gändöm dir „spät",
9. Die Endung -än in arabischen adverbie'llen Aus^
Φ
drücken wird so geschrieben: L, ζ. B. \jβ fowMn „sofort". Die wissenschaftliche Umschrift drückt dies durch Höhersetzen der (stets betonten) Endung -än aus.
III
Sprachlehre Die folgende Übersicht über die persische Sprachlehre bezweckt, den Lernenden möglichst rasch in das Verständnis des Persischen einzuführen, ohne ihn durch kleinliche Regeln mit ihren unvermeidlichen Ausnahmen aufzuhalten. Letztere lehrt ihn von Fall zu Fall der praktische Teil des Leitfadens. 1. Geschlechtswort
Die persische Sprache kennt kein Geschlecht. Ein bestimmtes Geschlechtswort fehlt. ^
mard — „Mann"
bedeutet zugleich „der Mann". Das unbestimmte Geschlecht kann auf zwei Arten ausgedrückt werden: a) durch Vorsetzen des Zahlwortes dL jäh — „eins"; b) durch Anhängen des unbetonten ,ϊ der Einheit'. „Ein Mann" heißt demnach im Persischen entweder jäh mard oder
dL
mär dl.
Das natürliche Geschlecht wird entweder wie im Deutschen durch besondere Ausdrücke oder aber durch Anhängen von j
wir („Männchen") bezw. ej>U mäda
{„Weibchen") bezeichnet.
—
11 —
Beispiele: mard — Mann; j\jTgäw — Rind; j j&gäw-e
Oj zän — Weib; när — Stier; „sU jLζ*gäw-e
mädd — Kuh. 2. Hauptwort Die M e h r z a h l des Hauptwortes wird gebildet durch Anfügen von -M, das den Ton auf sich zieht: UJ^A mard-hä1) — die Männer In der älteren Sprache gebrauchte man bei Lebewesen und gelegentlich auch sonst die Mehrzahl-Endung -an; sie ist heute kaum mehr üblich. „Die Weiber" kann somit durch
zän-än wie durch l^jj zän-hä übersetzt werden.
In der heutigen Schriftsprache finden sich gelegentlich Mehrzahl-Sonderbildungen wie: bändä — Sklave;
bändä-gän — Sklaven;
i j j j rüznäma — Zeitung; oLs^lijjj rüznämä-dschät — Zeitungen; j^A mard — Mann; mardom, O^Oy» mardom-än — Männer; derächt — Baum;
deracht-άη — Bäume.
In allen diesen Fällen ist die Mehrzahlbildung auf -hä genau so richtig. Bei der B e u g u n g des Hauptwortes wird der zweite Fall (Genitiv) durch die sogenannte E-Verbindung (perx
) Der Bindestrich zeigt lediglich die Fuge bei zusammengesetzten Ausdrücken an; für die Aussprache ist er ohne Belang, d. h. es ist grundsätzlich so zu lesen, als stünde nur ein Wort (mardhä) da.
—
sisch:
ezäfa
12
—
„Beifügung") gebildet. Zwischen die
beiden Hauptwörter eines Besitzverhältnisses tritt ein kurzes, helles, unbetontes e, das in der Aussprache mit dem voraufgehenden Wort völlig verschmilzt: die Hand des Mannes. Endet das voraufgehende Hauptwort auf Selbstlaut, so tritt vor das e der Ε-Verbindung zur Erleichterung der Aussprache ein j 1 ): dast-e
mard
—
chäna-je
mard
— das Haus des Mannes.
Kennzeichen des dritten Falles (Dativs), zugleich Ausdruck der Richtung, ist ein vorne angefügtes, kurzes, unbetontes be: zy. be-mdrd
—
dem Manne;
— nach Teheran.
( j l j f j , be-Tehrän
Der vierte Fall (Akkusativ) wird durch Anfügen der langen aber unbetonten Endung -rä gebildet. Sie tritt nur an einen Satzgegenstand, der genau bestimmt ist: 1 jZjA mdrd-rä dagegen:
^^JA
mdrdl
—
den Mann;
(ohne -rä) — einen Mann.
Eine Ε-Verbindung kann durch die Endung -rä nicht unterbrochen werden: 1 ji^s
o s - j j derächt-e
mdrd-rä
— den Baum des Mannes.
Die Beugung eines Hauptwortes in der Mehrzahl ist genau die gleiche wie in der Einzahl; nur ist im Wen-Fall x
) In der arabischen Schrift der Perser wird dieses-je entweder (bei auslautendem -ä, siehe oben S. 8) durch % oder (bei auslautendem ä und ü) durch {£ bezeichnet.
—
13
—
zu beachten, daß zunächst die Mehrzahl-Endung -hd an das Hauptwort tritt, und dann erst die Endung -rä: Uiy
mard-hd
— die Männer (wer?);
\jbSj* -e- mard-hd — der Männer; Uy
be-mard-hd — den Männern;
Ijl&jjj« mard-hd-rä — die Männer (wen?).
3. Eigenschaftswort. Das persische Eigenschaftswort ist nach Geschlecht und Zahl u n v e r ä n d e r l i c h . I n der Regel tritt es mit Ε-Verbindung hinter das zugehörige Hauptwort: jjL j^L·. tSjJ·
deräckl-e boländ — der große Baum; \ äsp-hd-je bozörg-e säfid — die großen weißen Pferde.
Ausnahmefälle mit Voranstellung des Eigenschaftswortes:
pir-e mard — „alter Mann, Greis", Qj
^
pir-e zän — „altes Weib" (zusammengesetzte Ausdrücke); chub aspi — „ein gutes Pferd",
j y , dL> nik
mardi — „ein wackerer Mann" (ohne E-Verbindung!). Das Eigenschaftswort kann das ,1 der Einheit' annehmen : ^JL/ 5y mard-e bozorgl — ein großer Mann; doch kann man dafür auch sagen: Sjj
dL jäk mard-e bozörg,
ja sogar:
S j j (JSJ» mdrdi bozörg (ohne E-Verbindung!).
—
14
—
Da eine Ε-Verbindung wie erwähnt durch die Endung des Wen-Falles nicht unterbrochen werden kann, tritt -m hinter das Eigenschaftswort. Beispiel für die Beugung eines mit einem Hauptwort verbundenen EigenschaftsWortes: S j j S j j
deracht-e boz&rg
— der große Baum
-e- deracht-e bozorg
— des großen Baumes — dem großen Baume
l.Al>· tschändän — wie sehr, so sehr, so viele; jt> har—jeder, jede,jedes; dl» yt> har jak—ein jeder; Sj* här-ke, 4_=»hdr-tsche
j* har-än-ke — jeder, der; wer auch immer; — was auch immer;
yt hdr-tschänd — wie sehr auch; ^gjS^ kasi — jemand; ^S^^t-jt, Misch käs na — niemand; JiiJ*
häma käs — jedermann;
ASCJT'kasl-ke — derjenige, welcher; äSCjkäsänl-ke
— diejenigen, welche;
J ' t * häma käs — alle (Leute); häma häma — alle miteinander;
—
(jjv*
tscMzi
'jfr-
—
— etwas („eine Sache");
'je* tj* häma tschlz 4J
22
— alles;
Mtsch tschlz na — nichts;
L>-
Mtsch dschä
jSoi
digdr
^id
digdrt, ^Co
— nirgends;
— ander, der (die, das) andere;
jäk-dlgar d l ^ j b Mtsch jäk
jakl digdr — ein anderer;
— einander; — kein einziger;
^»ci
schächsl
ji
här do — alle beide.
j*
— jemand (,,eine Person");
11. Zahlwörter Wert
Ziffer
0
•
1
\
Aussprache
sefr
2 3
In arabischen Buchstaben
dl
jäk
ja
do se
r
4
f .
i
tschähär
5
o, 6
pändsch
— Wert
Ziffer
23
—
In arabischen Buchstaben » *
6
Aussprache schesch, schisch
er*
7
V
8
Λ
9
^
10
Ν •
11 12
Ν \ NX
13
\r
ού JW
14
\ ί
oZjiff?
15
No
eiJ-LV
punzdäh
16
Ν
eÄ^li
schunzddh
17
ΝV
hlwdah
18
ΝΛ
hidschddh
19
Νλ Χ•
20
22
ΧΝ ΧΧ
23
xr
24
χ ί
29
Χλ
21
häft hascht
t^f V iW ^
noh dah, däh
ΟΪ
jäzdäh
oJ jll
dawäzdah
e^jljj
slzdah tschähärddh
nüzdäh
0» j j i
bist
:
«iL
bist-o-jak J ** J J.
*
blst-o-dö blst-o-se blst-o-tschähdr
4! J c « - »
bist-o-nöh
— Wert
Ziffer
24
—
In arabischen Buchstaben
Aussprache
30
r •
31
r\
32
rx
sl-o-dö
40
i •
tschehel
50
0 •
60
Λ•
70
V•
haftad
80
Λ•
haschtäd
90
λ»
nawad
si ^
J ^
J C—» js
sad-o-jak
dawist-o-si-o-häft slsäd tschähär-säd pänsäd,
punsäd
schesch-sdd
— Wert
Ziffer
900
λ • •
978
λ ΥΛ
25
—
I n arabischen Buchstaben
Aussprache noh-säd
j JIIÄ» 3
4j
noh-sdd-o-haßado-häscht
1000
\ • • •
1001
A• • Ν
Kazar hazär-o-jak
«iL J
1941
j l j * Jiazdr-o-noJisäd-o-
d L j
tschehel-o-jah 10000
\ • * ««
dah-hazär
Million
milijun
(JtjJue
Aus diesen Grundzahlen werden durch Anfügen der betonten Endung -6m die Ordnungszahlen gewonnen. ψ ι
Sonderfall: „Der erste" heißt meist Jjl
αιυιυάΐ.
Beispiele: f j i dowwöm,
^-ji
ρseww&m,
^
tschähärom ^•••f - dschä-je
j C
i
äsp-e
dojöm sejjörn
— der zweite; — der dritte;
— der vierte; bistom
bist-o-jähöm
— der zwanzigste Platz; —Pferd. das einundzwanzigste
Anders als im Deutschen nimmt das auf ein Zahlwort folgende persische Hauptwort keine M e h r z a h l - E n d u n g
—
26
—
an. Beliebt ist dagegen die Einschaltung eines Zählwortes, das bei Personen stets Jö nafdr („Person"), bei Dingen meist 1; tä oder 4;Ii däna („Stück") lautet: ji JjJiI«e l>
se nafär sarbäz
— drei Soldaten;
pändsch tä sandüq
— fünf Kisten.
Besonderheiten: UJU*
sad-hä — Hunderte; U J I J A hazär-hä — Tau-
sende; J\J A^M SC bär — dreimal (statt bär kann auch dafld oder
fünferlei;
werden);
pändsch dschur —
dl» jak-tä — einfach; lr JJ dö-tä — doppelt;
j \ j s do baräbdr — zweimal soviel; i,
nesf — die Hälfte;
mm — halb;
sols — ein Drittel; viAi j j —
do sols — 2/3; £>j rob1 — ein Viertel; ^ j c 3/
4;
dL
ojL jz
pändsch jak — ein Fünftel; dL
se rob1 — schisch
jak — ein Sechstel; ^ j j : (ίο ο mm — zweieinhalb; J ^ JJ Ttl» pändsch dar sad — fünf Prozent. C- w 12. Zeitwort
Das persische Z e i t w o r t endigt entweder auf -dän (bezw. -Man) oder auf -tän, ζ. B. Qsjikärdän j räftän — „gehen".
— „machen",
—
27
—
Durch Abstreichen des Schluß-„n" erhält man das unveränderliche M i t t e l w o r t der V e r g a n g e n h e i t : ö
j ^ karda — „gemacht"; 4I9j rafta — „gegangen". Das Hilfszeitwort ü>j> budän „sein" lautet in der
Gegenwart: fl äm — ich bin; ϊ
Im
— du bist;
Jul id
1 äst — er, sie, es ist;
— wir sind; — ihr seid, Sie sind;
Jul änd — sie sind.
Das Mittelwort der Vergangenheit bildet zusammen mit diesen Formen die V o r g e g e n w a r t (das Perfekt). Dies gilt für jedes beliebige Zeitwort, ohne Rücksicht darauf, ob die zusammengesetzten Formen im Deutschen mit „sein" oder mit „haben" gebildet werden: fl osjikarda [Si^]
0j>y
1 sJji
äm
— ich habe gemacht;
karda l
— du hast gemacht;
karda äst
— er, sie, es hat gemacht;
pjl « j j i karda Im
— wir haben gemacht;
Jul bdsch!
— sei!
bäscMm! — seien wir! bäschid!
— seid! seien Sie!
Zusammengesetzte Formen: ^i-l» oJui schoda bäschäm — ich sei geworden; ^gil
büda bäschi oij)" karda bäschäd
— du seist gewesen; — er habe gemacht;
^JJU 4l9j rafta bäschim — wir seien gegangen usw. Die G e g e n w a r t der L e i d e f o r m (das Präsens des Passivs) wird regelmäßig aus dem Hilfszeitwort QxZ, schodän (Gegenwartstamm: yu schon, schäw) „werden" gewonnen:
—
33
f j . » mischätväm ^«AO
—
— ich werde;
dida mischätväm — ich werde gesehen; cZida rmschäwi
— du wirst gesehen;
didä mlschmoäd — er wird gesehen usw. Die Zukunft wird mit dem Hilfszeitwort chastän1) — Gegenwartstamm: B\chdh — gebildet, das eigentlich ,,wollen" bedeutet. In dieser Bedeutung wird es ganz regelmäßig abgewandelt, ζ. Β. ^ ^ michahäm — „ich will". Soll jedoch die Zukunft eines andern Zeitwortes ausgedrückt werden, so entfällt das mi-, und von dem betreffenden Zeitwort wird die Endung -än abgestrichen. Dies ergibt:
CAj
chäham kard
— ich werde machen;
chähi kard
— du wirst machen;
chahad schod
— er wird werden;
y>- chahim raft
c i ^ c h ä h i d gereft Zji
y>- chähand büd
— wir werden gehen; — ihr werden, Sie werden nehmen; — sie werden sein.
Die Verneinung wird bei sämtlichen Zeitwortformen durch Vorsetzen der betonten Silbe na- gebildet: *) Wie chästän auszusprechen, das ä allenfalls etwas dumpfer,
etwa so wie im engl, email, tall. 3
Hinz, Persisch.
—
34
Ci na-mikonäm
—
— ich mache nicht;
^ j u j j ηά-dldl
— du sahst nicht;
oiluXi ηά-däda äst
— er hat nicht gegeben;
Jsi na-gerefta büdirn — wir hatten nommen ; Juo|
LX-JC.1
na-chähld ämäd
j j j u j u i na-mididänd
— Sie werden kommen;
nicht
ge-
nicht
— sie hätten nicht gesehen, sie pflegten nicht zu sehen; — machen Sie nicht!
nä-komd!
In der Befehlsform kommt zuweilen eine Verneinungssilbe mä- vor, ζ. B.
makon! — „mache nicht!" Bei
verneinten Befehlsformen entfällt die Vorsilbe be-. Beispielhatte Übersicht über sämtliche Zeitwortformen (3. Person Einzahl des Zeitwortes „machen, tun"): jjSd» mikonäd
— er macht;
ijT" kard
— er machte;
imikard
— er pflegte zu machen;
os^i karda äst * Ji eSy
büd karda büda äst
— er hat gemacht; — er hatte gemacht; — er hat gemacht gehabt;
— i^i
^
—
karda büda büd
i^jjtlchahäd ύy
35
kard
eijh karda chahäd büd eijT" karda,
ejCjS
— machend;
konändä
— ein Machender
— er hätte gemacht;
bekon!
— mache!
kardä mischäwäd
— es wird gemacht; — es wurde gemacht;
^
karda schodd
— es ist gemacht worden; — es war gemacht worden; — es wird gemacht werden; — es wäre gemacht worden; — gemacht worden;
^
karda, schou!
— werde gemacht!
oi^
karda schodd äst
s ji eJ^i eijT" karda schodd büd 0
— er mache;
mikard
jJ^ oi^ karda schod
JLi λα I
— er wird gemacht haben; — gemacht;
lconän
juiC bekonäd iβde
— er hatte gemacht gehabt; — er wird machen;
i ^ karda chahäd schod kardä mischod
13. Besonderheiten des Zeitworts Im Gegensatz zum Hilfszeitwort „sein" hat das echte Zeitwort „sein" (im Sinne von: vorhanden sein) folgende Gegenwartsformen: 3*
—
36
—
hästam — ich bin; ^^Lue» hästi
— du bist;
.v.r..
hästim
— wir sind;
hästid
— ihr seid, Sie sind;
i^-.v* Msi
— er, sie,
. y h ä s t a n d — sie sind,
es ist (da), es gibt; Die verneinten Formen lauten: ntstäm
— ich bin nicht (da);
wisfä
— du bist nicht;
nist
— er, sie, es ist nicht, es gibt nicht, usw.
Um einen allgemeinen oder dauernden Seins-Zustand auszudrücken, verwendet der Perser die Formen: ^iLua mibäschäm — ich bin (ständig); ^Lc*
mibäschi
Die Form
— du bist (ständig) usw.
äst „ist" des Hilfszeitwortes „sein" ver-
schmilzt häufig mit dem vorauf gehenden Wort, wenn dieses auf Selbstlaut endigt. Beispiele: stets zu tschist
Mst „wer ist?", „was i s t ? " ;
äst wird tsche äst zu
o—l kodschä äst
wird
immer
kodschä-st gelesen, d. h. wie ein Wort. Das
Zeitwort
jlili
däschtän
(Gegenwartstamm:
jU dar) „haben" im Sinne von „besitzen" nimmt die Vorsilbe mi- in der Gegenwart nicht an, z. B . f J y pül däräm — „ich habe Geld". Wird jedoch däschtän als Hilfszeitwort bezw. in zusammengesetzten Zeitwörtern verwendet, so treten die regelrechten Formen wieder
—
37
—
in Kraft, ζ. Β . : negah midäräm — „ich bewahre auf". Zusammengesetzte Zeitwörter, die aus einem (stets den Ton auf sich ziehenden) persischen Verhältniswort und einem Hilfszeitwort bestehen, gelten bei der Beugung sinngemäß nicht als Einheit, d. h. es wird jeweils nur das Hilfszeitwort abgewandelt: jl^Tj
bär-gaschtän
ρ ß L a j bär-mlgardäm
— umkehren; — ich kehre um;
Oita
pas-dädän
— zurückgeben;
jLjfcüu
pas-bedehid
— geben Sie zurück!
Aussagen über belebte Wesen in der Mehrzahl bedingen auch beim Zeitwort die Mehrzahlformen; bei Dingen in der Mehrzahl sollte das Zeitwort in der Einzahl stehen, doch kommt heutzutage auch häufig die Mehrzahlform vor: ,ι
kärgar-hd häzer häständ? — sind die Arbeiter bereit ? [jjl] J IgSjJ-Lö sandüq-hä pör äst (oder änd?) — sind die Kisten voll ? Die Anwendung der Möglichkeitsform (des Konjunktivs) ist im Persischen stets dann gegeben, wenn eine Absicht, ein Wollen, eine Bedingung, ein Zweifel, ja selbst ein Können ausgedrückt werden soll: fjj
j^-a michähäm berawäm — ich will gehen; Sjj
lr tä berawäd
j o j j f\agdr
berawld
Ju Li sch&jäd berawänd
— damit er gehe; — wenn Sie gehen (sollten); — vielleicht gehen sie.
—
38
—
Die Zusammensetzungen mit „können" und „müssen" erheischen besondere Aufmerksamkeit. Die unpersönlichen Formen werden mit dem um die Endung -än verkürzten Zeitwort gebildet: cJdj C>\y tawän raft
— man kann gehen;
b Jul» bäjäd dänest
— man muß wissen.
Die persönlichen Formen erfordern das betreffende Zeitwort in der Möglichkeitsform, d. h. der Perser sagt nicht: „ich kann kommen", sondern: „ich kann, (daß) ich komme".
Das Hilfszeitwort
„können"
lautet:
tawänestän, der Gegenwartstamm davon: mit erhalten wir folgende Bildungen: fjj-
JLJ*
rnitawänam, berawäm — ich kann gehen;
JJ
YLΛ mitawänäd berawäd
fj-r
tawän. So-
— du kannst gehen; — er kann gehen usw.
y tawänestäm berawäm — ich konnte gehen; (JLj\y
tawänestl berawi
ZJJ ^....ily tawänest berawäd Von dem Hilfszeitwort
— du konntest gehen; — er konnte gehen usw. bdjestän (Gegenwart-
stamm: ΛΛ bäjäd) „müssen" sind praktisch nur die unpersönlichen Formen \> bdjest berawl
— du mußtest gehen;
ZJJ vi^lj bdjest berawäd — er mußte gehen usw.
14. Liste der wichtigsten Zeitwörter Zeitwort
Gegenwart stamm
Icon
machen, tun
y
schödän
schon, schäw
werden
J\
dmädän
«.1
kommen
rou, raw
gehen
dr, dwar
bringen
*
&
«äT
Gegenwartstamm
kdrdän
0>f
OJWT
Zeitwort
JJ räftän dwardän jjTJ
A
·
J
bordän
bar
tragen, fortschaffen
ei
dddän
deh
geben
gereftän
gtr
nehmen, ergreifen
ddschtän
dar
haben, besitzen
didän
bin
sehen
Jf
ύϋ
—
Zeitwort
Gegenwartstamm
40
Zeitwort
schäntdän
schänöu
hören
chästän
chäh
wollen
zän
schlagen
chordän
chor
essen
rasidän
ras
ankommen
U nämudän
nämä
,zeigen' heute Hilfszeitwort = machen
farmudän
farmä
befehlen, geruhen
chlz
aufstehen
neschastän
neschin
sich setzen
f
goftän
gü
sagen
J•
pochtän
päz
kochen, backen
neweschtän
näwis
schreiben
chändän
chän
lesen
andächtän
andäz
werfen
sächtän
säz
herstellen
•
A
0 3 zadän Üijyl·uo J j JZ
j f - chästän ^ Α λ μ α μ )
&
Gegenwartstamm
jUI jU
—
41
—
Zeitwort
Gegenwartstamm
JJJU
ou
mändän
man
bleiben
jiT
gozäschtän
gozär
vorbei gehen, passieren
band
binden
—ί ύ ν
Zeitwort
Juo bästän
Gegenwartstamm
Jf
mordän
mir
sterben
JJ
richtän
Hz
schütten, vergießen
ämüchtän
ämüz
lernen
tschidän
tschin
aufsammeln, pflücken
süchtän
süz
brennen, verbrennen
scheJcastän
schekan
zerbrechen
dänestän
dän
wissen
schenächtän
schenäs
kennen
j\3f
gozäschtän
gozär
stellen, legen
ü\y
tawänestän
tawän
können
bär-gaschtän
bär-gard
umkehren
foruchtän
forusch
verkaufen
charidän
char
kaufen
' '
Ch
i r ^ i } J*
—
42
—
15. Verhältniswörter Den Gebrauch der sehr mannigfaltigen Verhältniswörter des Persischen kann allein die praktische Übung lehren. Die wichtigsten Verhältniswörter sind: ijy js dar, tu-je j
bar, ru-je
j j zir-e jl äz
—
m;
— auf; — unter; — von, aus;
Ι bä
— mit;
fj\j- berdje
— für;
j bebe-dschehat-e (O dam-e ΟjjJul
^lo
— wegen; — (nahe) bei;
andarün-e
— innerhalb;
birün-e
— außerhalb;
pisch-e, dschelöu-e
jl
— nach (Richtung)
— vor (räumlich)
pisch äz,
j l J J qabl äz
— vor (zeitlich);
j! Juu baid äz, jl ^
pas äz
— nach (zeitlich);
poscht-e
— hinter;
— fjpahlu-je jjs J
dourädöur-e 61
43
—
— neben; — rings um; — ohne.
16. Bindewörter wä1)
j
& Ice Cjy>- tschon agdr cSCzij wcichtl-ke
4Sj f r
— daß; — als (zeitlich); — wenn (Bedingung); — wenn ( = dann, wann);
agär-tsche
— obgleich
magdr
— etwa (fragend);
tschon-ki
Ii tä Λ* I» tä be balke [μ ^ häm, ηϊζ Ι jä jj
— und;
zlrä-ke
— denn; — damit, auf daß; — bis (daß); — sondern, vielmehr; — auch; — oder; — weil;
*) Wird in folgenden Fällen ο (häufig ö) auagesprochen: a) zwischen zusammengehörigen Hauptwörtern wie j j j j schab ο rüz — Nacht und Tag; b) bei zusammengesetzten Zahlen; c) bei Aufzählungen; d) in Gedichten.
— Juu
pete, δα'ίΖ
—
— danach, darauf; — so daß;
jtöurl-ke hämln-ke ΰΐ
44
— sobald;
amma,
J, j wdZi,
a j ^ j wägarna äz än-ke
— aber, jedoch;
— wenn nicht; — seit.
17. Satzbau Das Zeitwort oder Hilfszeitwort (die Kopula) tritt stets an den Schluß des Satzes. Persönliche Fürwörter werden spärlich verwendet. Sind zwei Objekte im Satz vorhanden, so tritt das Akkusativ-Objekt vor das DativObjekt: ρ Ii ^
\ jollfT
ketäb-rä be-schomä dädäm — ich gab Ihnen das Buch. Um einen deutschen Nebensatz der Zeit auszudrücken, verwendet der Perser häufig Partizipial-Konstruktionen, ζ. B.: (OJolj C^-j j\ sobh äz chäb härchästa, rächt püschida, rändlm — wörtlich: „(am) Morgen aus dem Schlaf erhoben, Gewandung angezogen, fuhren wir los", d. h. „ n a c h d e m wir uns am Morgen erhoben und angezogen hatten, fuhren wir los." Eine mittelbare Rede kennt das Persische nicht, nur eine unmittelbare. Um auszudrücken: „Er sagte, er werde kommen", ist also ins Persische zu übersetzen: „Er sagte:
—
45
—
,ich werde kommen'." Der Doppelpunkt wird dabei oft durch £ jual
Ice wiedergegeben.
Der Satz lautet
somit:
[ "
-SC» * Λ
>iA