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German Pages 202 Year 1992
DEUTSCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSFORSCHUNG IN ZUZSAMMENARBEIT MIT DEM INSTITUT FÜR ANGEWANDTE WIRTSCHAFTSFORSCHUNG
BEITRÄGE ZUR STRUKTURFORSCHUNG HEFT 126 · 1992
Klaus-Dietrich Bedau, Jürgen Boje, Doris Gladisch, Ruth Grunert, Jochen Schmidt, Heinz Vortmann
Niveau und Struktur der verfügbaren Einkommen und des privaten Verbrauchs in den neuen Bundesländern
DUNCKER & HUMBLOT · BERLIN
D E U T S C H E S I N S T I T U T FÜR
WIRTSCHAFTSFORSCHUNG
gegründet 1925 als INSTITUT FÜR KONJUNKTURFORSCHUNG von Prof. Dr. Ernst Wagemann 1000 Berlin 33 (Dahlem), Königin-Luise-Straße 5
VORSTAND Präsident Prof. Dr. Lutz Hoffmann Prof. Dr. Johann Eekhoff · Dr. Norbert Meisner · Wolfgang Roth, MdB · Dr. Ludolf-Georg von Wartenberg Kollegium der Abteilungsleiter* Dr. Doris Cornelsen · Dr. Heiner Flassbeck · Dr. Fritz Franzmeyer · Dr. Hans Heuer Dr. Kurt Hornschild · Prof. Dr. Wolfgang Kirner · Prof. Dr. Eckhard Kutter · Dr. Hans-Joachim Ziesing KURATORIUM Vorsitzender: Dr. Alexander von Tippeiskirch Stellvertretender Vorsitzender: Dr. Thomas Hertz Mitglieder Der Bundespräsident Bundesrepublik Deutschland Bundesministerium der Finanzen Bundesministerium für Wirtschaft Bundesministerium für Verkehr Bundesministerium für Post und Telekommunikation Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit Bundesministerium für Forschung und Technologie Land Berlin Senatsverwaltung für Wissenschaft und Forschung Senatsverwaltung für Wirtschaft und Technologie Senatsverwaltung für Verkehr und Betriebe Senatsverwaltung für Bundes- und Europaangelegenheiten Freistaat Bayern, vertreten durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Verkehr Freie und Hansestadt Hamburg, vertreten durch die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Landwirtschaft Land Niedersachsen, vertreten durch das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft und Verkehr Land Nordrhein-Westfalen, vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Technologie Land Baden-Württemberg, vertreten durch das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Technologie Deutsche Bundesbank Deutsche Bundesbahn Deutsche Bundespost POSTDIENST Bundesanstalt für Arbeit Wirtschaftsvereinigung Bergbau Christlich-Demokratische Union Deutschlands Sozialdemokratische Partei Deutschlands Freie Demokratische Partei Deutscher Gewerkschaftsbund, Düsseldorf Industriegewerkschaft Metall, Frankfurt a.M. Berliner Bank Aktiengesellschaft Berliner Pfandbrief-Bank Industriekreditbank Aktiengesellschaft — Deutsche Industriebank Berliner Industriebank Aktiengesellschaft Berliner Kraft- und Licht (Bewag)-Aktiengesellschaft Elektrowerke Aktiengesellschaft Vereinigung der Freunde des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Persönliche Mitglieder Dr. Günter Braun Dr. Dieter Hiss Dr. Karl-Heinz Narjes * Präsident und Abteilungsleiter sind gemeinsam für die wissenschaftliche Leitung verantwortlich.
DEUTSCHES
INSTITUT
FÜR WI RTS C H A F TS FO R S C H U Ν G
IN Z U S A M M E N A R B E I T M I T DEM I N S T I T U T FÜR A N G E W A N D T E WI RTS C H A FTS F Ο R S C H U Ν G
BEITRÄGE ZUR STRUKTURFORSCHUNG
HEFT 126
1992
Klaus-Dietrich Bedau, Jürgen Boje, Doris Gladisch, Ruth Grunert, Jochen Schmidt, Heinz Vortmann
Niveau und Struktur der verfügbaren Einkommen und des privaten Verbrauchs in den neuen Bundesländern
DUNCKER & HUMBLOT
BERLIN
Verzeichnis der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Deutsches Institut ür Wirtschaftsforschung Bearbeiter:
Klaus-Dietrich Bedau Jochen Schmidt Dr. Heinz Vortmann
EDV: Statistik:
Helmut Klatt Hans-Peter Hasse Sabine Radke Angelika Tuschy
Textverarbeitung:
Astrid Brüsseler Ingrid Grüvencer Barbara Kunert Iris Mündt
Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung Bearbeiter:
Jürgen Boje Doris Gladisch Dr. Ruth Grunert
Statistik: Textverarbeitung:
Marina Kellner Sigrid Schulz
Herausgeber: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Königin-Luise-Str. 5, D-1000 Berlin 33 Telefon (0 30) 82 99 10 — Telefax (0 30) 82 99 12 00 Schriftleitung: Dr. Doris Cornelsen Verlag: Duncker & Humblot GmbH, Dietrich-Schäfer-Weg 9, D-1000 Berlin 41. Alle Rechte vorbehalten Druck: 1992 bei ZIPPEL-Druck, Oranienburger Str. 170, D-1000 Berlin 26 Printed in Germany ISBN 3-428-07376-2
Inhaltsverzeichnis
Kurzfassung
7
1
Aufgabenstellung
.
2
Niveau und Struktur der verfügbaren Einkommen der privaten
25
Haushalte in den neuen und alten Bundesländern
27
2.1
Neue Bundesländer
27
2.1.1
Vorbemerkungen
27
2.1.2
Die Verteilungsrechnung für das neue Bundesgebiet
29
2.1.2.1
Grundkonzeption der Verteilungsrechnung
29
2.1.2.2
Demographischer Bezugsrahmen
31
2.1.2.3
Ermittlung der durchschnittlichen Einkommen der Einkommensbezieher
33
2.1.3
Ergebnisse der Verteilungsrechnung
36
2.1.3.1
Bevölkerung im neuen Bundesgebiet im Januar 1991
36
2.1.3.2
Schätzung der Geldeinnahmen im Januar 1991
38
2.1.3.3
Verfügbare Einkommen nach Haushaltsgruppen
39
2.1.3.4
Verfügbare Einkommen der Erwerbspersonen-Haushalte nach der Haushaltsgröße
2.1.3.5
41
Verfügbare Einkommen der Rentner-Haushalte mit 1 und 2 Personen
43
2.1.3.6
Schichtung der verfügbaren Einkommen
43
2.1.4
Erste Schätzung der Entwicklung der verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte in den neuen
2.1.4.1
Bundesländern bis Oktober 1991
47
Vorbemerkungen
47 3
2.1.4.2
Der demographische Bezugsrahmen
2.1.4.3
Entwicklung der durchschnittlichen Einkommen
48
der Einkommensbezieher
51
2.1.4.4
Verfügbares Einkommen der Haushalte im Oktober 1991
52
2.2
Alte Bundesländer
71
2.2.1
Vorbemerkungen
71
2.2.2
Statistiken zur Einkommensverteilung im alten Bundesgebiet
2.2.3
72
Die Verteilungsrechnung des DIW für das alte Bundesgebiet
75
2.2.3.1
Grundkonzeption der DIW-Verteilungsrechnung
75
2.2.3.2
Überblick über den Aufbau der DIW-Verteilungsrechnung . . . .
77
2.2.3.2.1
Demographischer Bezugsrahmen
77
2.2.3.2.2
Einkommens- und Transferströme
78
2.2.3.2.3
Exkurs: Komponenten des verfügbaren Einkommens?
80
2.2.3.3
Eine aktuelle Version der DIW-Verteilungsrechnuäg
85
2.2.3.3.1
Informationsgrundlagen im alten Bundesgebiet 1990
85
2.2.3.3.1.1
Bevölkerung im alten Bundesgebiet 1990
85
2.2.3.3.1.2
Einkommensverteilung im alten Bundesgebiet 1990
87
2.2.3.3.2
Zahl und Struktur der Privathaushalte im alten Bundesgebiet 1990
2.2.3.3.3
87
Einkommensverteilung und -Umverteilung nach Haushaltsgruppen im alten Bundesgebiet 1990 . . .
89
2.2.3.3.3.1
Vorbemerkungen
89
2.2.3.3.3.2
Primäre Verteilung und Umverteilung im Überblick
90
2.2.3.3.3.3
Verfügbares Einkommen nach Haushaltsgruppen
92
4
2.2.3.3.3.3.1
Selbständigen-Haushalte
92
2.2.3.3.3.3.2
Arbeitnehmer-Haushalte
95
2.2.3.3.3.3.3
Haushalte von Nichterwerbstätigen
96
2.2.3.3.3.4
Einkommensdisparitäten innerhalb der Haushaltsgruppen
98
2.3
Vergleich der Nominaleinkommen in den neuen und alten Bundesländern
111
2.3.1
Vorbemerkungen
111
2.3.2
Vergleich der Einkommensverteilung nach Haushaltsgruppen
2.3.3
Vergleich der Einkommensverteilung nach der Haushaltsgröße
3
113
118
Niveau und Struktur des privaten Verbrauchs in den neuen und alten Bundesländern
130
3.1
Neue Bundesländer
130
3.1.1
Datenbasis
130
3.1.2
Niveau des privaten Verbrauchs
134
3.1.3
Struktur des privaten Verbrauchs
135
3.2
Alte Bundesländer
138
3.2.1
Datenbasis
138
3.2.2
Niveau des pirvaten Verbrauchs
140
3.2.3
Struktur des privaten Verbrauchs
141
3.3
Vergleich zwischen alten und neuen Bundesländern
144
3.3.1
Zur Datenbasis
144
3.3.2
Niveauvergleich
145
3.3.3
Strukturvergleich
147
5
4
Kaufkraft und Realeinkommensvergleiche für ausgewählte private Haushalte in den neuen und alten Bundesländern
4.1
Kaufkraftparitäten
4.2
Realeinkommensvergleiche
5
Einfluß des geplanten Subventionsabbaus in den neuen Bundesländern
5.1
. 167 177
178
Entwicklung der Verbraucherpreise in den neuen Bundesländern bis zum IV. Quartal 1991
5.2
163
180
Veränderungen der Ausgabenstrukturen der privaten Haushalte in den neuen Bundesländern bis zum IV. Quartal 1991
5.3
183
Preis- und Realeinkommensentwicklung in den neuen Bundesländern vom I. zum IV. Quartal 1991 (intertemporärer Vergleich) .
5.4
186
Kaufkraftparitäten und Realeinkommensunterschiede in den alten und neuen Bundesländern im IV. Quartal 1991
6
(Ost-West-Vergleich)
194
Literatur und statistische Quellen
197
1
Aufgabenstellung
In dieser Untersuchung werden die Einkommensverteilung und -Verwendung in den neuen Bundesländern unter den durch die Einführung der Wirtschafts- und Währungsunion schlagartig veränderten Rahmenbedingungen analysiert und mit der Situation in den alten Bundesländern verglichen. Um den realen Abstand der Lebensniveaus in Ost- und Westdeutschland beziffern zu können, werden die Einkommen mit Hilfe von Verbrauchergeldparitäten bereinigt. In einer Modellrechnung wird abgeschätzt, wie sich das Realeinkommensgefälle durch den geplanten stufenweisen Abbau der Verbraucherpreissubventionen verändern wird.
2
Niveau und Struktur der verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte in den neuen und alten Bundesländern
Um aktuelle Daten zur Einkommenslage sozialer Haushaltsgruppen für das neue Bundesgebiet zu gewinnen, hat das Institut für Marktforschung, Leipzig, auftragsgemäß eine Stichprobe über die Einkommensverhältnisse im Januar 1991 durchgeführt. Die Erhebungsergebnisse wurden vom Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung auf gesamtwirtschaftliche Daten hochgerechnet. Zu diesem Zweck wurden makroökonomische Einkommensströme berechnet sowie ein demographischer Bezugsrahmen zu diesen Strömen entwickelt. Aus Mangel an amtlichen statistischen Informationen waren oft Schätzungen nötig. Schließlich wurde die voraussichtliche Einkommensentwicklung bis zum Oktober 1991 quantifiziert.
7
Zur aktuellen Einkommenslage der Haushaltsgruppen im alten Bundesgebiet hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung - aufbauend auf seine langjährigen Vorarbeiten zur Einkommensverteilung - eigene Berechnungen vorgenommen. Da es im alten Bundesgebiet - anders als in den neuen Bundesländern - keine "Turbulenzen* in der Einkommensentwicklung gegeben hat, war es vertretbar, die vom DIW für 1988 berechneten Einkommensstrukturen auf das Jahr 1990 fortzuschreiben. Rahmendaten waren dabei die (wenigen) Informationen, die die amtliche Statistik zur Bevölkerungsstruktur und zur Einkommensverteilung im Jahr 1990 bot; Schätzungen waren ebenfalls nötig. Wie bei den Berechnungen des IAW für die neuen Bundesländer stand die Ermittlung eines demographischen Bezugsrahmens zu den makroökonomischen Einkommensströmen am Anfang der DIW-Arbeiten.
Beim Vergleich der Einkommensdaten ist zu beachten, daß sich die Ergebnisse der Einkommensstichprobe für das neue Bundesgebiet auf den Januar 1991 beziehen, während die Berechnungen für das alte Bundesgebiet Durchschnittswerte für das Jahr 1990 sind. Man sollte die Ergebnisse des Einkommensvergleichs deshalb in einem "Toleranzbereich" werten.
Das durchschnittlich verfügbare Haushaltseinkommen in den neuen Bundesländern macht - über alle Haushaltsgruppen gerechnet - etwas mehr als die Hälfte des Betrages aus, der für die alten Bundesländer berechnet wurde. Die Haushalte von Arbeitern und Arbeitslosen im neuen Bundesgebiet erreichen im Durchschnitt rund zwei Drittel des Einkommens, das vergleichbaren Haushalten im alten Bundesgebiet zur Verfügung steht; bei den Angestellten-Haushalten fällt der Einkommensrückstand etwas größer aus. Die RentnerHaushalte in den neuen Bundesländern beziehen im Durchschnitt weniger als die Hälfte
8
des Einkommens westdeutscher Rentner-Haushalte. Während für die landwirtschaftlichen Haushalte eine ähnliche Relation gilt, erhalten die Selbständigen-Haushalte im neuen Bundesgebiet - obwohl sie ebenso wie die Selbständigen-Haushalte im alten Bundesgebiet auf der Einkommensskala an vorderster Stelle stehen - nur knapp ein Viertel des entsprechenden westdeutschen Durchschnittseinkommens. Ins Gewicht fällt hier sicherlich, daß solche Berufsgruppen, die im alten Bundesgebiet überdurchschnittlich hohe Einkünfte erzielen (z.B. freiberuflich tätige Ärzte, Rechtsanwälte, Steuerberater), in den neuen Bundesländern (noch) keine ähnlich herausgehobene Einkommensposition haben.
Deutliche Strukturunterschiede gibt es zwischen den Einkommensschichtungen der Haushaltsgruppen in beiden Teilen des Bundesgebietes. Über ein monatliches Haushaltseinkommen von höchstens 1 000 D M verfügen in den neuen bzw.
alten Bundesländern
3 vH bzw.
2 vH der Arbeitnehmer-Haushalte,
3 vH bzw.
2 vH der Erwerbstätigen-Haushalte,
41 vH bzw.
4 vH der Nichterwerbstätigen-Haushalte;
ein verfügbares Einkommen von höchstens 2 000 D M monatlich haben 26 vH bzw.
8 vH der Arbeitnehmer-Haushalte,
24 vH bzw.
7 vH der Erwerbstätigen-Haushalte,
82 vH bzw.
30 vH der Nichterwerbstätigen-Haushalte,
ein verfügbares Einkommen von höchstens 3 000 DM haben 63 vH bzw.
27 vH der Arbeitnehmer-Haushalte,
62 vH bzw.
24 vH der Erwerbstätigen-Haushalte,
99 vH bzw.
60 vH der Nichteiïverbstâtigen-Haushalte, 9
ein verfügbares Einkommen von höchstens 4 000 D M haben 86 vH bzw.
50 vH der Arbeitnehmer-Haushalte,
87 vH bzw.
44 vH der Erwerbstätigen-Haushalte,
100 vH bzw.
83 vH der Nichterwerbstätigen-Haushalte.
Als "häufigste" verfügbare Monatseinkommen der Haushaltsgruppen sind in den neuen bzw.
alten Bundesländern
2 240 D M bzw.
3 168 DM(71:100) für die Arbeitnehmer-Haushalte,
2 379 D M bzw.
3 167 D M (75:100) für die Erwerbstätigen-Haushalte,
914 D M bzw.
2 243 D M (41:100) für die Nichterwerbstätigen-Haushalte
anzutreffen. Das "zentrale" Einkommen - derjenige Einkommensbetrag, den die Hälfte der jeweiligen Haushaltsgruppe nicht überschreitet - beträgt
2 617 D M
bzw. 4 006 D M (65:100) für die Arbeitnehmer-Haushalte,
2 677 DM
bzw. 4 399 DM (61:100) für die Erwerbstätigen-Haushalte,
1 165 DM
bzw. 2 662 D M (44:100) für die Nichterwerbstätigen-Haushalte.
Vergleichsweise ungünstig ist die materielle Lage der Einpersonen-Haushalte in den neuen Bundesländern; bei diesen Haushalten ist der Anteil der Rentner-Haushalte hoch. Über ein monatliches Haushaltseinkommen von höchstens 1 000 D M verfügen in den neuen bzw.
alten Bundesländern
59 vH bzw.
7 vH der Einpersonen-Haushalte,
1 vH bzw.
1 vH der Mehrpersonen-Haushalte;
10
ein verfugbares Einkommen von höchstens 2 000 DM monatlich haben 97 vH bzw.
42 vH der Einpersonen-Haushalte,
25 vH bzw.
4 vH der Mehrpersonen-Haushalte,
ein verfügbares Einkommen von höchstens 3 000 D M monatlich 100 vH bzw.
80 vH der Einpersonen-Haushalte,
65 vH bzw.
17 vH der Mehrpersonen-Haushalte,
ein verfügbares Einkommen von höchstens 4 000 D M monatlich 100 vH bzw.
94 vH der Einpersonen-Haushalte,
88 vH bzw.
43 vH der Mehrpersonen-Haushalte.
Das "häufigste" verfügbare Monatseinkommen beträgt in den neuen bzw.
alten Bundesländern
870 D M bzw. 2 198 D M (40:100) für die Einpersonen-Haushalte, 2 325 D M bzw. 3 663 D M (63:100) für die Mehrpersonen-Haushalte
das "zentrale" Einkommen 941 D M bzw. 2 186 D M (43:100) für die Einpersonen-Haushalte, 2 573 D M bzw.
4 415 D M (58:100) für die Mehrpersonen-Haushalte.
Daß die Disparität der Einkommensverteilung in den neuen Bundesländern geringer als im alten Bundesgebiet ist, überrascht nicht: Weil Spitzeneinkommen fehlen, fällt die Verteilung "gleichmäßiger" aus.
11
Von Januar bis Oktober 1991 wird das durchschnittlich verfügbare Haushaltseinkommen der sozialen Gruppen in den neuen Bundesländern voraussichtlich wie folgt zunehmen:
- der Arbeitnehmer von 2 745 D M auf 3 009 D M ( + 10 vH) - der Selbständigen von 3 346 D M auf 3 870 D M ( + 16 vH) - der Arbeitslosen von 1 530 D M auf 2 072 D M ( + 35 vH) - der Rentner von 1 298 D M auf 1 526 D M (+ 18 vH)
Darin schlagen sich sowohl demographische als auch Einkommensveränderungen nieder. Die besonders starke Zunahme bei den Arbeitslosenhaushalten erklärt sich durch die zuletzt höheren Löhne, von denen das Arbeitslosengeld der neuen Arbeitslosen abgeleitet wird, durch die Dynamisierung des Arbeitslosengeldes für Personen, die länger als sechs Monate ohne Arbeit sind, und durch strukturelle Veränderungen (künftig größerer Anteil höher qualifizierter Arbeitsloser).
Wesentliche demographische Veränderungen, die die Entwicklung des Einkommensniveaus der Haushalte beeinflussen, hängen vor allem mit dem Arbeitsmarkt zusammen. Die Zahl der Arbeitslosen wird im 2. Halbjahr 1991 deutlich anwachsen. Entscheidend ist der sich fortsetzende rasche Abbau von Arbeitsplätzen. Die Schaffung neuer Arbeitsplätze vermag den Abbau in diesem Jahr bei weitem nicht zu kompensieren. Die Zahl der Arbeitslosenhaushalte steigt auf das 1 l/2fache an. Aber auch die veränderte "Durchmischung" der Haushalte in den anderen sozialen Gruppen mit Arbeitslosen und Erwerbstätigen mit nicht voll ausgeschöpftem Einkommenspotential ist eine Folge der sich deutlich verschlechternden Situation auf dem Arbeitsmarkt. Hierzu rechnen vor allem die Kurzarbeiter und Arbeitnehmer, die in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Umschulung und Qualifizierung eingezogen sind. Im Prognosezeitraum werden für Arbeitnehmer und
12
Rentner wesentliche Einkommenserhöhungen wirksam. Die Tarifparteien einigten sich, erste Schritte zur Angleiçhung der Löhne und Gehälter der östlichen Arbeitnehmer an das Westniveau noch in diesem Jahr zu gehen. Für eine große Anzahl der östlichen Arbeitnehmer ist der gesamte zeitliche Rahmen für die volle Angleichung bereits vorgezeichnet.
Erreichten die durchschnittlichen Bruttoeinkommen je Arbeitnehmer (ohne Kurzarbeiter) im Januar 1991 fast 45 vH der Bruttoverdienste der Arbeitnehmer in der alten Bundesrepublik, wird sich diese Relation auf voraussichtlich rd. 55 vH im IV. Quartal 1991 verbessern. Das folgt aus der Erhöhung der tariflichen Grundvergütung der östlichen Arbeitnehmer auf 55 bis 60 vH der westlichen Arbeitnehmer sowie der Umsetzung der Tarifstrukturen in den neuen Bundesländern. Nach der im Januar 1991 durchgeführten Erhöhung der Alters- und Invalidenrenten von 15 vH folgt im Juli eine weitere in der gleichen Dimension. Die Haushaltseinkommen der Rentnerhaushalte in den östlichen und den westlichen Bundesländern nähern sich dadurch weiter an.
3
Niveau und Struktur des privaten Verbrauchs in den neuen und alten Bundesländern
Statistische Basis für den Vergleich des privaten Verbrauchs zwischen den neuen und den alten Bundesländern sind Verbrauchserhebungen auf Haushaltsebene, und zwar die Statistik des Haushaltsbudgets (neue Bundesländer) sowie die laufenden Wirtschaftsrechnungen (alte Bundesländer). Die Untersuchung bezieht sich auf das Jahr 1990, in den neuen Bundesländern auf das vierte Quartal, in den alten Bundesländern auf den Durch-
13
schnitt der ersten drei Quartale. Es werden drei ausgewählte Haushaltstypen miteinander verglichen:
2-Personen-Haushalte von Rentenempfängern mit durchschnittlicher Rentenhöhe bzw. mit geringem Einkommen (Haushaltstyp 1);
4-Personen-Haushalte von Arbeitern und Angestellten mit mittlerem Einkommen (Haushaltstyp 2);
4-Personen-Haushalte von Arbeitern und Angestellten bzw. von Beamten und Angestellten mit höherem Einkommen (Haushaltstyp 3).
Dabei ist zu beachten, daß aus statistischen Erfordernissen "festgelegte" Haushaltstypen, die in der jeweiligen Einkommenshierarchie möglicherweise nicht an der gleichen Stelle stehen, verglichen werden. Bei der Berechnung der Ost-West-Relätionen kann dies die Aussagekraft der Ergebnisse beeinträchtigen. Bei dem Vergleich spielt außerdem das noch unterschiedliche Preisgefüge - in den neuen Bundesländern sind einige Leistungen wie Mieten oder Verkehrstarife noch subventioniert - eine erhebliche Rolle.
Bezogen auf die Ausgaben für den privaten Verbrauch in den alten Bundesländern hat in Ostdeutschland der Haushaltstyp 3 den größten Abstand, dessen Ausgaben nur knapp drei Fünftel des westdeutschen Niveaus betragen; an der Spitze liegt hier der Haushaltstyp 1 mit nicht ganz vier Fünfteln der Konsumausgaben in Westdeutschland.
Innerhalb des privaten Verbrauchs sind teilweise beträchtliche Abweichungen vom Durchschnitt zu beobachten. Stark nach unten weicht insbesondere der Verwendungszweck 14
"Wohnungsmieten und Energie" ab, bei dem die Ausgaben in den neuen Bundesländern aufgrund der hier noch vorhandenen Subventionen nur zwischen 14 und 18 vH der entsprechenden Aufwendungen in Westdeutschland ausmachen. In einzelnen Nachfragebereichen ist das Ausgabenniveau in den neuen Bundesländern höher als in den alten; besonders stark gefragt waren Güter der Unterhaltungselektronik und Fotogeräte, für die in Ostdeutschland das Zweieinhalbfache des entsprechenden Betrages in Westdeutschland ausgegeben wurde.
Beim Strukturvergleich sind die Unterschiede in den Ost-West-Relationen naturgemäß geringer als beim Niveauvergleich. Dabei zeigt sich, daß der Anteil der Ausgaben für den sog. Grundbedarf in den Haushalten der alten Bundesländer aufgrund des hohen Mietanteils höher ist als in Ostdeutschland, auch wenn hier die relativen Aufwendungen für Nahrungsmittel und Kleidung deutlich geringer sind. Insofern hat der "gehobene Bedarf' im privaten Verbrauch der ostdeutschen Haushalte derzeit noch einen größeren Stellenwert als in Westdeutschland.
Die Rangfolge der Verwendungszwecke nach der Höhe der Anteile ist in Ost und West annähernd gleich. Gravierende Unterschiede gibt es lediglich in zwei Bereichen, und zwar bei Wohnungsmieten und Energie, die in den alten Bundesländern an vorderster Stelle stehen, während sie in Ostdeutschland noch keine große Rolle spielen, und Haushaltsführung, wo die ostdeutschen Haushalte - relativ gesehen - weit mehr als die vergleichbaren Haushalte in Westdeutschland ausgeben; dabei fallen vor allem die wesentlich höheren Ausgabenanteile bei Heimtextilien und elektrischen Haushaltsgeräten ins Auge.
15
Die allgemein höheren Anteile der Ausgaben für technische Konsumgüter (Pkw, Unterhaltungselektronik, Haushaltsgeräte) in den neuen Bundesländern hängen in starkem Maße mit dem großen Ersatz- und Nachholbedarf der ostdeutschen Haushalte zusammen, dessen Befriedigung die Konsumnachfrage auch noch im letzten Quartal 1990 prägte.
4
Kaufkraft- und Realeinkommensvergleiche zwischen den neuen und alten Bundesländern für das I. Quartal 1991
Bei den bisherigen Einkommensvergleichen wurden keine Preisunterschiede berücksichtigt. Um Realeinkommensvergleiche anstellen zu können, bedarf es Umrechnungsfaktoren, mit denen die Preiskomponente ausgeschaltet wird. Gut geeignet sind dafür Verbrauchergeldparitäten. Sie werden mit Hilfe von repräsentativen Warenkörben und Preisvergleichen ermittelt. Wegen der unterschiedlichen Bedingungen in Ost und West bestehen Abweichungen in den Warenkörben. Mithin waren zwei getrennte Rechnungen nötig: eine mit einem Warenkorb der neuen und eine mit einem Warenkorb der alten Bundesländer.
Kaufkraftuntersuchungen sind enorm arbeitsaufwendig (die westdeutschen Warenkörbe enthalten z.B. über 800 Güter). In der vorgegebenen Bearbeitungszeit war es völlig ausgeschlossen^ repräsentative Preisvergleiche in diesem Umfang durchzuführen. Deshalb konnte nur ein Näherungsverfahren zur Anwendung kommen, und zwar dergestalt, daß für alle in den neuen Bundesländern nicht subventionierten Güter im Ost-West-Vergleich eine Preisrelation von 1:1 unterstellt wurde, lediglich bei subventionierten Waren und Leistungen gingen die tatsächlichen Preisverhältnisse in die Rechnungen ein. Subventioniert wurden im I. Quartal 1991 in der früheren DDR im wesentlichen noch Mieten,
16
Energiepreise (Strom, Kohle, Fernwärme), Verkehrstarife
(öffentlicher
Nah- und
Fernverkehr) und Nachrichtenübermittlung (Post) sowie einige Güter aus den Verwendungsbereichen Gesundheit (Medikamente, ärztliche Leistungen) und Bildung, Unterhaltung, Freizeit (Kinderkrippen und -gärten, Lehrgangsgebühren). Dieses Vorgehen hat sicher zu gewissen Unschärfen geführt, weil auch bei etlichen nicht subventionierten Gütern Preisunterschiede zwischen Ost und West bestanden. Billiger waren in den neuen Ländern insbesondere ein Teil der Nahrungsmittel, Gaststättenessen und Dienstleistungen. Tendenziell sind deshalb die errechneten Realeinkommensabstände etwas überhöht.
Die Berechnungen der Kaufkraftparitäten wurden für je drei repräsentative Haushaltstypen durchgeführt, nur für sie gibt es in Ost und West annähernd vergleichbare Warenkörbe. Es handelt sich dabei um 4-Personen-Arbeitnehmerhaushalte mit mittlerem Einkommen, 4-Personen-Arbeitnehmerhaushalte mit höherem Einkommen (Westdeutschland: einschließlich Beamte), 2-Personen-Haushalte von Rentnern und Sozialhilfeempfängern
mit geringem
Einkommen (Ostdeutschland: 2-Personen-Rentnerhaushalte mit mittlerem Einkommen).
Im Ergebnis führte die Berechnung für die untersuchten Haushaltstypen zu sechs Verbrauchergeldparitäten - jeweils eine für Haushalte aus den neuen und alten Bundesländern.
Von den Preisunterschieden waren fünf der acht Verbrauchskomplexen betroffen. Die durchschnittlichen Paritäten für die tangierten Komplexe weichen aufgrund der unterschiedlichen Gewichtungen bei den einzelnen Haushaltstypen voneinander ab. Die
17
Relationen für den Verbrauch insgesamt differieren hingegen von Haushaltstyp zu Haushaltstyp nur relativ schwach.
Generell war die durchschnittliche relative Kaufkraft der D M in Ostdeutschland größer als in Westdeutschland, und zwar je nach Haushaltstyp und Warenkorb um 25 vH bis 40 vH, wobei die nach östlichen Wägungsschemata ermittelten Kaufkraftrelationen höher sind als die denen westliche Verbrauchsstrukturen zugrunde liegen. Der Grund dafür ist in der unterschiedlichen Zusammensetzung der Verbrauchsausgaben zu sehen. Die Kaufkraftabstände auf der Basis der westlichen Warenkörbe beruhten fast ausschließlich auf den gravierenden Differenzen bei den Mietpreisen bzw. auf dem großen Gewicht, mit den Mieten in die Rechnung eingingen. Bei den Paritäten, die sich mit den östlichen Warenkörben ergaben, spielen Mieten zwar auch eine große Rolle, sind aber wegen ihres sehr viel geringeren Anteils an den Verbrauchsausgaben nicht so dominierend. Als weiterer wesentlicher Einflußfaktor kommt dort der Bereich öffentlicher Verkehr und Nachrichtenübermittlung hinzu.
Die Kreuzung der Warenkörbe (geometrisches Mittel der Kaufkraftparitäten) aus den beiden Vergleichsgebieten ergab, daß die durchschnittliche relative Kaufkraft für die untersuchten Haushaltstypen je Währungseinheit in den neuen Bundesländern im Februar 1991 um 29 vH bis 37 vH über denen in Westdeutschland lag.
Mit diesen Werten wurden die Haushaltseinkommen der neuen Bundesländer korrigiert (heraufgesetzt). Im Ergebnis standen sich dann kaufkraftgleiche
Einkommen (je
Währungseinheit) in Ost und West gegenüber. Die durchschnittlichen nominalen Einkommen der betrachteten Haushalte weisen in den neuen Ländern gegenüber den alten für das erste Quartal 1991 einen Rückstand von 38 vH (alle Arbeitnehmerhaushalte)
18
bis 54 vH (alle Rentnerhaushalte) auf. Nach Eliminierung der Kaufkraftunterschiede verringern sich die Spannen deutlich. Real lagen die Einkommen aller Arbeitnehmerhaushalte in Ostdeutschland nur noch um 20 vH unter den entsprechenden westdeutschen Beträgen. Bei den Arbeitnehmerhaushalten mit höherem Einkommen und den Rentnerhaushalten belief sich der Abstand auf 25 vH bzw. gut 35 vH.
5
Einfluß des geplanten Subventionsabbaus in den neuen Bundesländern
Der Abbau der noch verbliebenen Verbraucherpreissubventionen soll fortgesetzt werden; das wird - teilweise drastische - Preiserhöhungen zur Folge haben. Gleichzeitig steigen aber - zumindest bei den Erwerbstätigen und den Rentnern - die nominalen Einkommen kräftig.
Nachfolgend wird versucht abzuschätzen, wie sich diese gegenläufigen Entwicklungen per Saldo auf die reale Einkommenslage ausgewählter privater Haushalte auswirken werden. Einmal soll das geschehen durch einen Vergleich des I. mit dem IV. Quartal 1991 für die neuen Länder (intertemporärer Vergleich), zum anderen durch einen Ost-West-Vergleich (interregionaler Vergleich) für das IV. Quartal 1991.
Methodisch wird in beiden Fällen analog zum Kapitel 4 vorgegangen, d.h. es werden erneut Warenkorbvergleiche angestellt. Die so gewonnenen Paritäten dienen dann wiederum zur Bereinigung der Einkommen um Kaufkraftunterschiede. Im Ost-OstVergleich werden dabei anstatt der Preise, der Verbraucherstrukturen und der Einkommen von zwei Wirtschaftsgebieten zu einem Zeitpunkt, die entsprechenden Daten in einem Wirtschaftsgebiet zu zwei verschiedenen Zeitpunkten zugrunde gelegt.
19
Über die bisher verwendeten Datensätze bedarf es dazu Informationen über die voraussichtliche Situation im IV. Quartal. Bei den neuen Ländern gilt das für die Veränderung der Preise von (vormals) subventionierten Gütern, die neue Zusammensetzung der Warenkörbe und für die Höhe der Einkommen. Streng genommen sind diese Informationen auch für die alten Länder erforderlich; dort kann aber mit pauschalierten Annahmen gearbeitet werden, weil - anders als in der früheren DDR - eine stetige Entwicklung zu erwarten ist.
Für die alten Länder werden für 1991, dem Frühjahrsgutachten der führenden fünf deutschen wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsinstitute folgend, durchschnittliche Preissteigerungen beim privaten Verbrauch von 3,5 vH angenommen und Einkommenszunahmen von 5 vH. Auf die Anpassung der Wägungsschemata kann wegen der nur relativ schwachen Veränderung verzichtet werden. Für die neuen Länder sind indes spezifizierte Vorausschätzungen nötig (vgl. Langfassung).
5.1 Preis- und Realeinkommensentwicklung in den neuen Bundesländern vom I. zum IV. Quartal 1991 (intertemporärer Vergleich)
Die nach den Verbraucherstrukturen vom I. und IV. Quartal 1991 berechneten Preisindizes für ausgewählte private Haushalte in den neuen Bundesländern weisen ein hohes Maß an Übereinstimmungen auf. In allen Fällen bewegt sich die durchschnittliche relative Kaufkraft der D M im Oktober gegenüber der im Februar 1991 bei gut 80 (Februar = 100). Anders ausgedrückt heißt das, daß sich die Lebenshaltungskosten insgesamt um 20 bis 22 vH erhöhen werden. Den weitaus größten Anteil an dieser
20
Entwicklung haben nach der vorgelegten Modellrechnung die Miet- und Energiepreissteigerungen.
Die Vorausschätzung der nominalen Einkommen hatte für das IV. Quartal gegenüber dem I. Quartal 1991 bei den ausgewählten Gruppen folgende Steigerungsraten ergeben:
alle Rentnerhaushalte
18 vH,
alle Arbeitnehmerhaushalte
10 vH,
oberes Drittel aller Arbeitnehmerhaushalte
8 vH.
Eine Bereinigung der verfügbaren Haushaltseinkommen im IV. Quartal um die jeweiligen durchschnittlichen Preissteigerungsraten gegenüber dem I. Quartal ergibt ein differenziertes Bild. Während sich für Rentnerhaushalte die reale Einkommenslage nur wenig verschlechtert (-4 vH), dort heben sich die Preissteigerungen und die nominalen Einkommenserhöhungen gegenseitig nahezu auf, entstehen für Arbeitnehmerhaushalte Realeinkommensverluste in einer Größenordnung von 9 bis 10 vH, Bei ihnen wird es also zu spürbaren Einbußen kommen, gleichwohl wird aber der vielfach befürchtete massive Rückgang des materiellen Lebensstandards ausbleiben.
Kritisch anzumerken ist allerdings, daß die untersuchten Haushaltstypen nicht alle Teile der Bevölkerung repräsentieren. Wegen fehlender Datenbasis konnten bei der Realeinkommensbetrachtung (anders als bei der nominalen Betrachtung) die unter sozialen Aspekten als kritisch einzustufenden Gruppen nicht einbezogen werden. Das sind Haushalte mit geringem verfügbaren Einkommen, wie Haushalte von Alleinerziehenden mit mehreren Kindern, 1-Personen-Rentnerhaushalte mit kleinen Renten und reine Arbeitslosenhaushalte. Bei ihnen werden im Oktober 1991 die Ausgaben für den lebensnotwendigen Bedarf (Essen,
21
Kleiden, Wohnen) ca. 65 bis 75 vH der Ausgaben für den privaten Verbrauch insgesamt ausmachen, so daß für die übrigen Verbrauchsbereiche nur wenig Geld übrig bleibt. Für diese Haushalte wird das Wohngeld - im Gegensatz zu den vorher betrachteten - von großer Bedeutung sein.
5.2
Kaufkraftparitäten und Realeinkommensunterschiede in den alten und neuen Bundesländern im IV. Quartal 1991 (Ost-West-Vergleich)
Die grundsätzlich wie im Kapitel 4 ermittelten Verbrauchergeldparitäten, jetzt nur mit den (vorausgeschätzten) Preisen für Oktober 1991 und mit z.T. veränderten Wägungsschemata, haben erwartungsgemäß ergeben, daß sich die Kaufkraftunterschiede je Währungseinheit zwischen Ost und West gegenüber dem Februar 1991 deutlich verringern werden. Der Grund dafür sind die angekündigten hohen Preissteigerungen bei einer Reihe von Gütern in Ostdeutschland.
Dennoch wird die relative Kaufkraft der D M in der ehemaligen DDR nach wie vor höher sein als in Westdeutschland, und zwar je nach Haushaltstyp und Warenkorb um 8 vH bis 19 vH (Februar 1991: 25 vH bis 40 vH). Bei der Kreuzung der Warenkörbe aus beiden Vergleichsgebieten zeigt sich, daß die relative Kaufkraft für alle drei Haushaltstypen in den neuen Ländern im Durchschnitt dann noch um 13 vH bis 15 vH über denen in Westdeutschland liegen wird (Februar 1991: 29 vH bis 37 vH). Das hängt vor allem mit den dann immer noch vergleichsweise niedrigen Mieten und Verkehrstarifen zusammen.
Die nominalen Unterschiede bei den Haushaltseinkommen in Ost und West werden sich im IV. Quartal gegenüber dem I. Quartal 1991 verringern. Der Rückstand zu den alten
22
Ländern wird dann voraussichtlich für alle Rentnerhaushalte etwa 48 vH (J. Quartal: 54 vH) betragen, für alle Arbeitnehmerhaushalte 35 vH (38 vH) und für das obere Drittel aller Arbeitnehmerhaushalte 40 vH (42 vH).
Nach Ausschaltung der Kaufkraftveränderungen zeigt sich indes eine gegenläufige Tendenz. Danach werden sich die realen Einkommensabstände überall gegenüber dem I. Quartal erhöhen; sie belaufen sich dann für alle Rentnerhaushalte auf 40 vH (I. Quartal: 36 vH), für alle Arbeitnehmerhaushalte auf 27 vH (20 vH) und für das obere Drittel aller Arbeitnehmerhaushalte auf 32 vH (25 vH).
Gleichwohl ist dies ein Jahr nach der Vereinigung Deutschlands ein bemerkenswertes Ergebnis, die Realeinkommensabstände sind früher erheblich größer gewesen. Zwar steht eine Untersuchung der Verhältnisse für das erste Halbjahr 1990 noch aus - sie sollte für Vergleichszwecke dringend nachgeholt werden -, es liegt aber eine Arbeit des DIW zu dieser Thematik für Mitte der achtziger Jahre vor. Danach betrug der reale Einkommensabstand 1985 etwa 50 vH. Bis Ende 1989 dürfte sich diese Relation nicht gravierend verändert haben.
Hinzuweisen ist indes darauf, daß die vorliegende wie auch die frühere Untersuchung bei ihren Ergebnissen keine letzte Genauigkeit beanspruchen können. Gewisse Unschärfen sind in dieser Arbeit sicher durch die unterschiedlichen Arten der Einkommensermittlung in Ost und West, die nicht übereinstimmenden Erhebungszeiträume bei den Einkommensund Verbrauchsdaten, die vereinfachten Berechnungen der Verbrauchergeldparitäten/Preisindizes sowie durch die Annahmen für das IV. Quartal 1991 entstanden. Bei der Untersuchung für 1985 ergaben sich Ungenauigkeiten aufgrund der damals nur in groben Umrissen vorliegenden Wägungsschemata, der nur unzureichenden Berücksichtigung von 23
Mängeln in der Güterbereitstellung und durch den Vergleich von disaggregierten Einkommensdaten der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung im Westen mit Ergebnissen von Einkommensstichproben im Osten (Problem der Untererfassung). Die ermittelten Größenordnungen des damaligen und heutigen Realeinkommensabstandes dürften aber einigermaßen zutreffend sein.
24
1
Aufgabenstellung
Zwischen den verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte im alten Bundesgebiet und denen in der ehemaligen DDR gab es wegen der grundverschiedenen Wirtschaftssysteme beträchtliche Unterschiede. Sie betrafen nicht nur das Niveau der Einkommen und ihrer Verwendung, sondern auch deren Strukturen. So führte die nur geringe Lohndifferenzierung in der DDR ebenso wie der nur unbedeutende Anteil von Selbständigen zu einer ganz anderen Einkommensverteilung als in der Bundesrepublik. Ähnliche Nivellierungstendenzen waren dort bei den Renten zu beobachten. Systembedingte Unterschiede prägten auch die Einkommensverwendung. Charakteristisch für das planwirtschaftliche System der DDR war eine weitgehend starre Angebotsstruktur; die fortschreitende Differenzierung
der Verbraucherwünsche fand keine angebotsseitige Entsprechung.
Außerdem hatte sich dort ein Preissystem herausgebildet, das einerseits bestimmte Waren und Dienstleistungen (Nahrungsmittel, Mieten, Verkehrstarife u.a.) durch Subventionen verbilligte, andererseits aber industrielle Konsumgüter mit hohen Abgaben belegte und dadurch verteuerte.
Mit der Vereinigung der beiden Teile Deutschlands vollzieht sich der Wirtschaftsprozeß nun auch in der früheren DDR unter marktwirtschaftlichen Bedingungen. Eine Angleichung der Strukturen wird allerdings erst nach und nach zu erwarten sein, da sich die Unterschiede in den Ausgangsbedingungen - z.B. das geringere Einkommensniveau in Ostdeutschland - erst allmählich abbauen werden.
Aufgabe dieser Untersuchung ist es, die Einkommensverteilung und -Verwendung in den neuen Bundesländern unter den durch die Einführung der Wirtschafts- und Währungsunion schlagartig veränderten Rahmenbedingungen zu analysieren und mit der Situation 25
in der alten Bundesrepublik zu vergleichen. Dabei wird das verfügbare Einkommen nach Haushaltstypen und wichtigen Einkommensarten, wie Erwerbseinkommen, Lohnersatzleistungen und Renten unterschieden, und es wird der Einfluß abweichender Erwerbsquoten herausgearbeitet. Im nächsten Schritt werden die Verwendungsstrukturen der Haushaltseinkommen in den alten und den neuen Bundesländern ermittelt und die Abweichungen diskutiert. Ausgehend von dieser nominalen Betrachtungsweise werden anschließend die Einkommen mit Hilfe von Verbrauchergeldparitäten um Kaufkraftunterschiede bereinigt, um den realen Abstand im Lebensstandard zwischen West- und Ostdeutschland beziffern zu können. Schließlich wird in einer Modellrechnung abgeschätzt, wie sich das Realeinkommensgefälle durch den geplanten stufenweisen Abbau der Verbraucherpreissubventionen verändern wird.
26
2
Niveau und Struktur der verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte in den neuen und alten Bundesländern
2.1
Neue Bundesländer
2.1.1
Vorbemerkungen
In diesem Abschnitt werden Informationen über Niveau und Zusammensetzung der verfügbaren Einkommen privater Haushalte in den neuen Bundesländern, die im Monat Januar 1991 erreicht wurden, vorgelegt. Sie beruhen auf einer Einkommensstichprobe, die vom Institut für Marktforschung Leipzig im Februar 1991 erhoben wurde. Das Institut nutzte ein von ihm erarbeitetes Panel mit 2 500 Haushalten. Fast 70 vH betrug die Rücklaufquote. 1 720 Haushalte konnten für die hier verwendeten Erhebungsergebnisse berücksichtigt werden.
Eine wichtige Aufgabe des Forschungsvorhabens ist die Durchführung eines Niveau- und Strukturvergleichs der verfügbaren Einkommen zwischen den privaten Haushalten in den alten und neuen Bundesländern. Die Anwendung gleicher methodischer Ansätze ist dazu eine notwendige Bedingung. Da die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte in den alten Bundesländern mit Eckdaten der Einkommen aus der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung abgestimmt wurden, muß gleiches auch für die neuen Bundesländer erfolgen. Gleichzeitig damit kann auch die bei Einkommensstichproberl erfahrungsgemäß auftretende Untererfassung eliminiert werden.
27
Allerdings liegen für Einkommensaggregate der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung in den neuen Bundesländern keine statistisch gesicherten Informationen für das zweite Halbjahr 1990 vor. Dies erschwerte die Erfüllung der im Forschungsauftrag gestellten Aufgaben, gesicherte Informationen über das verfügbare Haushaltseinkommen in den neuen Bundesländern vorzulegen. Schätzungen zu Eckdaten der Einkommen der Bevölkerung in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung nach der Herstellung der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion waren zu erarbeiten. Fortschreibungen der Statistik der Geldeinnahmen und -ausgaben der Bevölkerung in der ehemaligen DDR sind dafür wenig geeignet.
Vielmehr galt es, aktuelle Arbeitsmarktdaten, die Lohn- und Gehaltsentwicklung der Arbeitnehmer als Ergebnis der Tarifabschlüsse, die Rentenentwicklung u.a. den erforderlichen Eckdaten zugrunde zu legen.
Die hier vorliegenden Einkommen der privaten Haushalte in den neuen Bundesländern sind mit volkswirtschaftlichen Eckdaten abgestimmte Ergebnisse der hochgerechneten Einkommensstichprobe, die vom Institut für Marktforschung Leipzig erhoben wurde. Die innere Struktur der Erhebungsergebnisse wurde vollständig beibehalten und nur durch Abweichungen von den volkswirtschaftlich determinierten Größen beeinflußt.
Die hochgerechneten Ergebnisse der Einkommensstichprobe wurden ergänzt um Beträge, die sich ungleichmäßig über das Jahr verteilen und daher von einer Stichprobe nicht erfaßt werden können. Ein Zwölftel der dafür geschätzten Jahressumme wurde den Befragungsergebnissen
hinzugerechnet.
Trotzdem
entspricht
die
so
korrigierte
Einkommensstichprobe nicht dem Jahresdurchschnitt, wie sie für die Berechnung der Haushaltseinkommen in den alten Bundesländern üblich ist. 28
2.1.2
Die Verteilungsrechnung für das neue Bundesgebiet
2.1.2.1
Grundkonzeption der Verteilungsrechnung
In der Verteilungsrechnung werden die volkswirtschaftlichen Einkommensaggregate mit den
nach
privaten
Stichprobenbefragungen verbunden.
Die
Haushalten
untergliederten
Angaben,
die
Inhalt
von
sind, zu einem abgestimmten, widerspruchsfreien Schema
modellmäßige
Korrespondenz
zwischen
den zusammengefaßten
Einkommen und denen der Haushalte in sozialökonomischer Gliederung wird hergestellt. Das Ergebnis ist die Widerspiegelung der sozialökonomischen Differenzierung der Einkommen der Bevölkerung insgesamt.
Die Verteilungsrechnung umfaßt 4 Ebenen: die Einkommen der Bevölkerung insgesamt, die sozialökonomischen Gruppen Haushalte der Arbeiter Haushalte der Angestellten Haushalte der Landwirte Haushalte der Selbständigen Haushalte der Rentner Haushalte der Arbeitslosen sonstige Haushalte
die Haushaltsgrößengruppen, bestehend aus 1 bis S und mehr Personen die Schichtung der Haushalte nach Einkommensklassen.
29
Die Verteilungsrechnung besteht aus 3 Teilen: dem demographischen Teil, der die Anzahl und personelle Zusammensetzung der Haushalte der sozialökonomischen Gruppen und Haushaltsgrößen enthält; dem Einkommensteil, dessen Aufgabe darin besteht, die Einkommensaggregate über die Einkommensbezieher auf die sozialökonomischen Gruppen und Haushaltsgrößen zu verteilen; dem Teil, der die Schichtung der Haushalte auf Einkommensklassen umfaßt.
Die Verteilungsrechnung beruht auf der Annahme, daß die Einkommensaggregate der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung vorwiegend Personen erhalten, die mit ausreichender Genauigkeit den Personen in sozialökonomischen Gruppen und Haushaltsgrößen zugeordnet werden können.
Den Schlüssel zur Verbindung der Einkommensaggregate mit den Differenzierungsebenen bilden die Einkommensbezieher. Zu ihnen zählen Erwerbstätige, Rentner, Vorrentner und Bezieher von Altersübergangsgeld, Arbeitslose und Stipendiaten. Das allein gewährleistet noch keine ausreichend genauen Ergebnisse. Es ist notwendig, Niveauunterschiede im Einkommen innerhalb der Kategorien der Einkommensbezieher zu berücksichtigen. So weisen ζ. B. die Einkommen der Erwerbstätigen auch zwischen den sozialökonomischen Gruppen und Haushaltsgrößen markante Unterschiede auf. Auch zwischen den Haupteinkommensbeziehern, nach deren sozialökonomischer Zugehörigkeit die Haushalte geordnet werden, und den anderen Einkommensbeziehern in den Haushalten treten Unterschiede auf.
30
Zwei Faktoren führen zum unterschiedlichen Niveau in den Haushaltseinkommen: Unterschiede in der demographischen Zusammensetzung Unterschiede im durchschnittlichen Einkommensniveau der Einkommensbezieher.
2.1.2.2
Demographischer Bezugsrahmen
Ausgangsgröße des demographischen Bezugsrahmens bildet die Bevölkerungszahl des neuen Bundesgebietes im Januar 1991 und ihre Gliederung in Einkommensbezieher verschiedener Kategorien sowie Personen ohne eigenes Einkommen. Letztere sind vor allem Kinder
und nichterwerbstätige
Personen im arbeitsfähigen
Alter.
Diese
Ausgangsgrößen werden Privathaushalten und Anstaltshaushalten zugeordnet.
Die Zahl der in Anstaltshaushalten lebenden Personen wird mit 300 000 eingeschätzt. Ihre Zusammensetzung wurde aus der Volksbefragung der ehemaligen DDR im Jahre 1981 abgeleitet.
Die aus statistischen Unterlagen insbesondere zum Arbeitsmarkt, zu den Übersiedlern seit der Wende im Herbst
1989 sowie aus der Volksbefragung
1981 abgeleiteten
demographischen Daten weichen wie folgt von dem Erhebungsergebnis der Stichprobe des Instituts für Marktforschung ab:
1. Struktur der Einkommensbezieher in vH Erwerbstätige Stichprobe eigene Berechnungen Abweichung
64,0 65,9 1,030
Arbeitslose 4,8 6,4 1,333
Rentner Vorrentner 28,6 26,1 0,913
Stipendiaten 2,6 1,6 0,615
31
2. Struktur der Haushalte nach sozialökonomischer Gruppierung in vH Arbeiter Stichprobe eigene Berechn. Abweichungen
Angestellte
31,2 33,9 1,086
Landwirte
27,4 23,6 0,861
Selbständige
Arbeitslose
3,1 4,1 1,322
2,0 5,4 2,700
2 Pers.
3 Pers.
4 Pers.
31,5 28,5 0,905
22,2 23,5 1,059
19,5 17,6 0,903
4,1 4,7 1,146
Rentner 31,2 27,4 0,878
3. Struktur der Haushalte nach Größengruppen in vH mit 1 Pers. Stichprobe eigene Berechnungen Abweichungen
Die
Abweichungen
22,0 25,4 1,155
halten
sich
im
Rahmen
erwarteter
5 u.m.Pers. 4,8 5,0 1,042
Repräsentanz
von
Stichprobenerhebungen. Nennenswert sind sie bei Arbeitslosen und Selbständigen. Gerade diese Gruppen unterliegen in dieser Phase des Umbruchs in den neuen Bundesländern schnellen Veränderungen.
Mit den Koeffizienten der relativen Abweichungen zwischen den Stichproben- und Gesamtstrukturen der Bevölkerung wurde dieser Teil der Stichprobe hochgerechnet und bilanziert.
32
2.1.2.3.
Ermittlung der durchschnittlichen Einkommen der Einkommensbezieher
Ausgangsgrößen sind im allgemeinen die funktionalen Einkommensbestandteile der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Darüber liegen, wie schon angeführt, gegenwärtig noch keine Daten der amtlichen Statistik vor. Aus diesem Grunde sind Schätzungen vorzunehmen.
Das wichtigste Einkommensaggregat ist die Bruttolohn-
und -gehaltsumme der
Arbeitnehmer. Sie betrug nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes im zweiten Halbjahr 1990 insgesamt 65,8 Mrd. D M und 1 357 D M je beschäftigten Arbeitnehmer im Monatsdurchschnitt.1
Für den Monat Januar 1991 wird eine monatliche Bruttolohn- und -gehaltsumme je beschäftigten Arbeitnehmer von 1 480 D M und 1 140 D M netto geschätzt. In ihr ist der volle Umfang der Tarifvereinbarungen zwischen den Gewerkschaften und Arbeitgebern nach der Herstellung der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion in den neuen Bundesländern berücksichtigt.
Die
empfangene
Bruttolohn-
und -gehaltsumme der Arbeitnehmer
der neuen
Bundesländer betrug im Januar 1991 rd. 10,9 Mrd. DM. Die Einkünfte der Selbständigen und mithelfenden Familienangehörige sind ungleich schwieriger einzuschätzen. Das Nettoeinkommensniveau der Selbständigen lag im Jahr 1989 um 43 vH und im ersten
1
Statistisches Bundesamt, Mitteilung für die Presse 140/91, Wiesbaden, 23. April
33
Halbjahr 1990 um 74 vH höher als die Vergleichsgrößen der Arbeitnehmer. Allerdings dürfte sich die Situation für die Selbständigen verschlechtert haben. Viele der Neugründungen, aber auch der schon früher existierenden Privatunternehmen befinden sich in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Sie sichern wahrscheinlich ihr unternehmerisches Überleben auch durch Verzicht auf privatem Konsum. Deshalb sollte von den Vergleichsgrößen 1989 und erstes Halbjahr 1990 nicht mehr ausgegangen werden. Den hier vorliegenden
Ergebnissen wurde die Differenz
in den Nettobeträgen
zu den
vollbeschäftigten Arbeitnehmern unterstellt, die lt. Einkommensstichprobe 15 vH beträgt.
Den Nettoeinkünften der Arbeitnehmer sind bei den personenbezogenen Einkommen, die für die Ermittlung der Haushaltseinkommen aus Vereinfachungsgründen zugrunde gelegt wurden, die Bezüge der Kurzarbeiter und das Wartegeld aus der Umverteilung hinzugerechnet. Sie zählen bekanntlich zu den Einkommensübertragungen.
Die Summe der Nettolöhne und -gehälter der Arbeitnehmer, des Kurzarbeiter- und Wartegeldes sowie der Nettoeinkünfte der Selbständigen betrug im Januar 1991 rd. 9,8 Mrd. D M bzw. 1 255 D M pro Erwerbstätigen.
Zu den Einkommensübertragungen zählen insbesondere die Renten, das Arbeitslosengeld, das Kindergeld, das Schwangerschafts- und Wochengeld. Den Berechnungen des durchschnittlichen Rentenbetrages je Rentner lagen umfangreiche und detaillierte Untersuchungen zugrunde, die im Zusammenhang mit der Erhöhung der Renten um 15 vH im Januar dieses Jahres durch das Bundesministerium für Arbeit und Sozialördnung veranlaßt wurden.
34
Die ermittelten Einkünfte aus Geldvermögen, die kalkulatorischen Einkünfte aus der Eigenheimnutzung, ferner die Mieten und Pachten sowie die Einkünfte aus dem Verkauf landwirtschaftlicher Erzeugnisse durch die Bevölkerung wurden den sozialen Gruppen anteilig zugerechnet. Dem wurden auch Ergebnisse von Untersuchungen zugrunde gelegt, die in der ehemaligen DDR durchgeführt wurden.
Es wurden folgende Abweichungen zu den Einkommen der unterschiedlichen Kategorien von Einkommensbeziehern lt. Stichprobe des Instituts für Marktforschung ermittelt:
Stichprobe
VGR
Abweichung
671 1 085 842 795 395
718 1 255 778 840 390
1,070 1,157 0,924 1,057 0,987
Durchschnittseinkommen in DM/ Januar 1991 - der Arbeitslosen - der Erwerbstätigen -der Rentner - der Vorruheständler - der Studenten
Die
Größen der Abweichungen zwischen Ergebnissen von volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnungen und Einkommensstichproben sind nicht untypisch. Sie halten sich durchaus im Rahmen bisher gemachter Erfahrungen. Zusammen mit den demographisch begründeten Abweichungen führen sie zu Gesamtdifferenzen in den Einkommen der privaten Haushalte. So belaufen sich die durchschnittlich verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte lt. volkswirtschaftlicher Gesamtrechnung auf 2 297 D M und die der Stichprobe auf 1 930 DM. Dies ist eine relative Abweichung von 19,0 vH zugunsten der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung.
35
2.1.3
Ergebnisse der Verteilungsrechnung für die neuen Bundesländer
2.1.3.1
Bevölkerung im neuen Bundesgebiet im Januar 1991
Die Bevölkerung in den neuen Bundesländern nahm auch nach der Herstellung der deutschen Einheit weiter ab. Sie umfaßte im Januar 1991 noch 16,050 Mill. Personen, von denen 15,770 Mill, in 6,344 Mill. Privathaushalten1 wohnten. Im Oktober lebten noch 16,134 Mill. Personen in den neuen Bundesländern, am 1. Januar 1990 waren es mehr als 16,4 Mill.
In den privaten Haushalten lebten durchschnittlich 2,49 Personen, darunter 1,87 Bezieher von eigenem Einkommen und 0,61 Personen ohne eigenes Einkommen, davon 0,54 Kinder und
Schüler.
Die
Erwerbspersonen
bildeten
die
wichtigste
Gruppe
der
Einkommensbezieher. Rund 72 vH der Einkommensbezieher waren Erwerbspersonen, 27 vH waren Rentner, Vorruheständler und Bezieher von Altersübergangsgeld.
Von den Erwerbspersonen waren im Januar dieses Jahres 8,8 vH arbeitslos, 4 vH arbeiteten im alten Bundesgebiet. Rund 87 vH der Erwerbspersonen trugen folglich zur Schaffung des Sozialprodukts in den neuen Bundesländern bei. Von ihnen war jedoch jeder 4. von Kurzarbeit betroffen, und rund 8 vH waren in den Wartestand versetzt. Letztere Faktoren verursachten eine Verringerung der Summe an Arbeitszeit um rund 23 vH.
1
36
Allen demographischen Daten liegen Berechnungen des IAWzugrunde.
Arbeitslose, aber auch - in geringerem Umfang - Warteständler und Kurzarbeiter müssen verminderte Einkommen hinnehmen.
Innerhalb der Erwerbstätigen hat sich die Zahl der Selbständigen kräftig erhöht. Sie wird anhand der veröffentlichten Daten auf mittlerweile 450 000 geschätzt, im Jahre 1989 waren nur 185 000 Erwerbstätige selbständig. Die Zahl der Erwerbspersonen, die in der Landwirtschaft tätig sind, hat seit der Wende 1989 abgenommen. Einmal sind sie besonders stark von der Arbeitslosigkeit betroffen, gleichzeitig konnte ein größerer Teil der Mitglieder der LPG die Vorruhestands- und Altersübergangsregelungen in Anspruch nehmen.
Von der Bevölkerung, die im Januar 1991 in Privathaushalten wohnte, waren 40 vH in Arbeiter- und 26 vH in Angestelltenhaushalten, zusammen also zwei Drittel der Bevölkerung. Fast 16 vH der Bevölkerung lebte in Rentnerhaushalten. Der Anteil der Bevölkerung in Haushalten, deren Haupteinkommensbezieher arbeitslos ist, war mit 4,5 vH schon recht hoch. Zusammen mit Kurzarbeitern und Warteständlern, die stark von der Arbeitslosigkeit bedroht sind, könnten es zukünftig über 40 vH sein.
In den Haushalten der Landwirte wohnten rund 6 vH der Bevölkerung, in denen der Selbständigen 5 vH. Zweifellos werden letztere im Zuge weiterer zügiger Privatisierung ehemals volkseigener Betriebe eine starke Expansion erfahren.
Für
die
Haushalte
der
sozialökonomischen
Gruppen
sind
durchschnittliche
Haushaltsgrößen ermittelt worden, die sich durchaus erwähnenswert unterscheiden. Wie es auch anderen industriell entwickelten Gebieten entspricht, lebten mit durchschnittlich 3,23 Personen in den Haushalten der Landwirte die meisten Personen, gefolgt von den 37
Arbeiterhaushalten mit 2,97 und den Angestelltenhaushalten mit 2,79 Personen. Am Ende dieser Skala standen die Rentnerhaushalte mit 1,48 Personen.1
Der Anteil der Einkommensbezieher an den Personen, die potentiell ein eigenes Einkommen erwerben können, lag bei 96,2 vH. Das ist ein im internationalen Vergleich außerordentlich hoher Anteil. Die hohe Teilnahme der Frauen am Erwerbsleben und der daraus folgende Anspruch der Frauen im Rentenalter an eigene Renten sind dafür entscheidend. Das differiert zwischen den Haushalten der sozialökonomischen Gruppen nur wenig.
Von der Wohnbevölkerung lebten im Januar 1991 10,2 vH in Haushalten mit 1 Person und 89,8 vH in Mehrpersonen-Haushalten,
darunter dominieren aus der Sicht der
Personenverteilung die 3- und 4-Personenhaushalte, mit fast 57 vH der gesamten Bevölkerung. Die Zahl der Haushalte mit 5 und mehr Personen ist seit längerer Zeit rückläufig. Gegenwärtig leben nur noch rund 10 vH der Bevölkerung in Haushalten dieser Größe. Das Potential der Einkommensbezieher war in allen Haushaltsgrößen nahezu ausgeschöpft. Selbst in den 5-Personen-Haushalten lag es mit 90,7 vH außerordentlich hoch.
2.1.3.2.
Schätzung der Geldeinnahmen im Januar 1991
Zur Einkommensverteilung wurden für das neue Bundesgebiet bisher mit Ausnahme der Bruttolohn- und -gehaltsumme der Arbeitnehmer im zweiten Halbjahr 1990 keine
l
Vgl. Tabelle 2.1.5.
38
primärstatistischen Informationen vorgelegt. Die hier verwendeten Daten über die Einnahmen der privaten Haushalte beruhen deswegen ausschließlich auf Informationen der Einkommensbefragung und eigenen Einschätzungen.
Die Möglichkeit, aus der Statistik der Geldeinnahmen der ehemaligen DDR über Analogschlüsse und methodische Anpassungen an die im alten Bundesgebiet übliche Methodik und Zuordnung begründete Schätzungen abzuleiten, konnte aus Zeitgründen nicht genutzt werden. Das muß späteren Arbeiten überlassen werden.
Die verfügbaren Einkommen aller Haushalte erreichten im Januar 1991 rd. 14,6 Mrd. DM. Das entspricht einem Durchschnittsbetrag je Haushalt von fast 2 300 DM.
2.1.3.3
In
Verfügbare Einkommen nach Haushaltsgruppen
der Rangfolge
nach den durchschnittlichen verfügbaren
Einkommen liegen
erwartungsgemäß die Haushalte der Selbständigen an der Spitze, gefolgt von den Haushalten der Angestellten, Landwirte, Arbeiter. Mit großem Abstand folgen die Haushalte der Arbeitslosen und der Rentner am Ende der Skala.
Diese Rangordnung ist auf 2 Einflußfaktoren zurückzuführen, 1.
das durchschnittliche Einkommen der Einkommensbezieher im Haushalt
sowie 2.
die Zahl und Struktur der Einkommensbezieher.
Wie an anderer Stelle schon nachgewiesen, treten in den Haushalten nach der Zahl der Einkommensbezieher
mit
Ausnahme
der
Rentnerhaushalte
keine
signifikanten
39
Unterschiede auf. 75 vH aller Haushaltsmitglieder beziehen ein eigenes Einkommen. Die Spanne reicht von 68 vH in den Haushalten der Landwirte und 78 vH in den Haushalten der Arbeitslosen bis nahezu 100 vH in den Rentnerhaushalten. Diese Unterschiede hängen wesentlich von der Zahl der im Haushalt lebenden Kinder ab, nicht jedoch von der der erwachsenen
Personen
ohne
eigenes
Einkommen.
Der
Anteil
der
Zweiteinkommensbezieher in den Mehrpersonenhaushalten ist außerordentlich hoch. Das ist vor allem ein Ergebnis der Einbeziehung der Frau in das Erwerbsleben. Rund 90 vH aller erwerbsfähigen Frauen sind erwerbstätig.
Wesentlich sind Unterschiede in der Höhe der persönlichen Einkommen und die Struktur der Einkommensbezieher. Sie prägen die durchschnittlichen verfügbaren Einkommen in den sozialökonomischen Gruppen.
Die Anteile und Struktur der Einkommensbezieher in den Haushalten der Erwerbstätigen (Arbeiter, Angestellte, Landwirte und Selbständige) weisen nur geringe Unterschiede auf. Die Spanne der Anteile der Einkommensbezieher an den Personen insgesamt reicht von 68 vH bei den Haushalten der Landwirte bis 73 vH bei den Angestellten. Die Anteile der Arbeitslosen an den Erwerbstätigen wiesen eine Spannbreite von 6,8 vH bei den Landwirten und 3,6 vH bei den Angestellten auf.
In Kombination der Struktur der Einkommensbezieher mit den Pro-Kopf-Einkommen ergibt sich das Haushaltseinkommen und die Abstufung sozialökonomischer Gruppen. Die Abstufung in den Haushaltseinkommen folgt im wesentlichen der Abstufung der wichtigsten Einkommen aus Erwerbstätigkeit und Renten.
Die Anteile der Haushalte der sozialökonomischen Gruppen bestimmen auch die Anteile an den verfügbaren Gesamteinkommen. Die Arbeiter- und Angestelltenhaushalte verfügen über fast 70 vH der gesamten Einkommen der Bevölkerung, der Anteil ihrer Personen an der Bevölkerung beträgt 67 vH. Die Landwirte verfügen über 5,7 vH der Einkommen der Bevölkerung, ein Anteil, der sich zukünftig als Folge der Anpassung der Landwirtschaft an marktwirtschaftliche Bedingungen verringern dürfte.
Umgekehrt wird es bei den Selbständigen sein. Ihr Gewicht in der Bevölkerung und besonders an der Einkommensverteilung wird wesentlich zunehmen. Zeitweilig wird sich auch das Gewicht der Haushalte der Arbeitslosen erhöhen. Die Gefahr, in die Arbeitslosigkeit übergehen zu müssen, ist für Kurzarbeiter groß. In 22 vH aller Haushalte lebte im Januar dieses Jahres mindestens ein Kurzarbeiter. Besonders hoch ist ihr Anteil in Haushalten der Landwirte mit 44 vH und der Arbeiter mit 41 vH. Die Einkommenslage der Arbeiter und Landwirte könnte sich zukünftig zumindest kurzzeitig deutlich verschlechtern. In 26 vH der Haushalte der Arbeitslosen lebten Kurzarbeiter. Das läßt die Aussage zu, daß die Zahl der Haushalte mit 2 Arbeitslosen schnell anwachsen kann.
2.1.3.4
Verfügbare Einkommen der Erwerbspersonen-Haushalte nach der Haushaltsgröße
Es ist zweckmäßig, bei der Darlegung der verfügbaren Einkommen nach der Haushaltsgröße die Rentner- und Erwerbspersonen- Haushalte getrennt zu behandeln. Sie unterscheiden sich sowohl hinsichtlich der Struktur der Einkommensbezieher als auch ihrer verfügbaren Einkommen deutlich.
Die Größe der Haushalte der Erwerbspersonen übt nur einen geringen Einfluß auf die Ausnutzung des Potentials an arbeitsfähigen Personen zur Erwerbstätigkeit aus. So ist selbst in den Haushalten mit 3 und mehr Kindern eine Erwerbsquote von über 90 vH festzustellen. Das heißt, daß diese Erwerbspersonen neben der Erwerbstätigkeit die außerordentlich hohe häusliche und familiäre Belastung auf sich nehmen. Die Erwerbsquote in den Haushalten mit 3- und 4-Personen liegt mit 94,6 vH und 93,6 vH noch höher. Eine Abhängigkeit der Arbeitslosenquote von den zu versorgenden Personen im Haushalt wird dagegen schon gegenwärtig deutlich. Beträgt sie bei Haushalten mit 2 Personen 5,5 vH, so steigt sie mit anwachsender Haushaltsgröße von 8,2 vH und 10,2 vH auf 17,9 vH in den Haushalten mit 5 und mehr Personen. Dieser Trend könnte sich noch verstärken, wenn die Kurzarbeiter arbeitslos werden. In 32 vH aller Haushalte der Erwerbstätigen lebt mindestens 1 Kurzarbeitender. Auch hier übt die Haushaltsgröße einen signifikanten Einfluß aus. Der Anteil der Kurzarbeiter an den Erwerbspersonen wächst von 5 vH in Haushalten mit 1 Person auf 15,5 vH in 2-Personen-Haushalten sowie auf über 30 vH in den Haushalten mit 3 und mehr Personen.
Ein signifikanter Unterschied nach dem Geschlecht der Erwerbspersonen ist nicht festzustellen,
männliche und weibliche Erwerbstätige
sind von der
Kurzarbeit
gleichermaßen betroffen.
Die durchschnittlichen Einkommen steigen mit zunehmender Haushaltsgröße. Der Zahl der Erwerbstätigen ist der entscheidende Faktor. Die durchschnittlichen persönlichen Einkommen üben einen wesentlich geringeren Einfluß aus.
42
Kindergeld und sonstige soziale Einkommen spielen natürlich mit zunehmender Kinderzahl eine wachsende Rolle. Sie erreichen bei den Haushalten mit 5 und mehr Personen einen Anteil am verfügbaren Einkommen von beachtlichen 15,7 vH.
2.1.3.5
Verfügbare Einkommen der Rentner-Haushalte mit 1 und 2 Personen
An dem Ende der Einkommensskala befinden sich trotz der Erhöhung des durchschnittlichen Rentenbetrages um 15 vH Anfang 1991 die Rentnerhaushalte. So erhielten die Rentnerhaushalte mit 1 Person 865 D M im Januar 1991. Im Vergleich zu den verfügbaren Einkommen in den Haushalten der Erwerbspersonen sind es 64,6 vH. Die Rentenerhöhung bewirkte eine beachtliche Verbesserung dieser Relation, die noch im Dezember 1990 rund 59 vH betrug.
Vergleichbares gilt auch für die Rentner-Haushalte mit 2 Personen, in denen sich in der Regel die Renten beider Personen kumulieren. Sie erreichten im Untersuchungsmonat 1.765 DM, das sind im Vergleich zu den 2-Personen-Haushalten der Erwerbspersonen mehr als 73 vH, Die Einnahmen der Rentnerhaushalte aus Zinsen und Vermietung erreichen mit knapp 8 vH der verfügbaren Einkommen einen nennenswerten Betrag.
2.1.3.6
Die
Schichtung der verfügbaren Einkommen
nach Einkommensklassen
geschichteten verfügbaren
Einkommen
sind für
sozialökonomische Gruppen, Haushaltsgrößen und zusammengefaßte Schichtungen für die Bevölkerung und privaten Haushalte berechnet worden. Grundlage dafür waren die durch
43
die Einkommensstichprobe des Instituts für Marktforschung
Leipzig ermittelten
Schichtungen, die mit den geschätzten durchschnittlichen Einkommen der Haushalte entsprechend der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung hochgerechnet wurden.
Jedes Schichtungsbild weist einen charakteristischen Verlauf in der Besetzungsdichte auf, das sich in den sozialökonomischen Gruppen und Haushaltsgrößen wiederfindet. In den mittleren Einkommensklassen liegt die größte Dichte vor, in den oberen und unteren Klassen ist die Dichte geringer. In der Kurvendarstellung wird eine linksseitig verschobene Verteilung deutlich. Daraus resultiert die Anordnung der Mittelwerte in der Reihenfolge Modal, Median und arithmetisches Mittel. Das Verhältnis dieser Mittelwerte zueinander läßt Schlüsse über die Disparitäten von Schichtungen zu.
Die Einkommensschichtung aller Haushalte unterliegt verschiedenen Einflußfaktoren, weil hier nichthomogene Bevölkerungsgruppen zusammengefaßt sind. Die linksseitige Schiefe ist weniger deutlich ausgeprägt. Aber die Darlegung der Gesamtverteilung ist unentbehrlich für überschlägige Betrachtungen.
Die Haushalte sozialökonomischer Gruppen und Haushaltsgrößen verteilen sich wie folgt auf zusammengefaßte Einkommensklassen (in DM):
44
unter 1 000 Haushalte in 1000
1 000 bis 2 000
2 000 bis 3 000
3 000 bis 4 000
4000 oder mehr
insg.
997
1 760
1 945
1 073
569
6 344
10,1
33,4
38,5
42,8
44,3
33,8
der Angestellten
1,5
14,8
29,2
37,7
43,6
23,6
der Landwirte
-
1,5
8,3
8,8
3,0
4,7
der Selbständigen
-
0,5
5,5
8,5
9,0
4,1
7,1
10,8
4,2
sonstige Haushalte)
81,2
39,1
14,3
der 1 Pers.-Haushalte
94,8
35,1
2,5
der 2-Pers.-Haushaite
5,2
46,6
32,9
23,4
7,0
28,4
Anteil in vH der Arbeiter
der Arbeitslosen
5,4
-
-
der Rentner (einschl. 2,2
0,2
-
28,4 25,4
-
der 3-Pers.-Haushalte
-
14,5
31,5
36,1
42,5
23,6
der 4-Pers.-Haushalte
-
3,1
26,9
29,9
38,0
17,6
-
0,7
6,2
10,6
12,5
5,0
27,7
30,7
16,9
9,0
100,0
der 5-oder-mehrPersonen-Haushalte
insgesamt
Der
15,7
Zusammenhang
zwischen
Haushaltsgröße,
sozialökonomischer
Gruppe
und
Einkommensklassen wird deutlich. Bei den Haushalten mit einer Person dominieren die Rentnerhaushalte in den Einkommensklassen bis 2 000 DM. Das Gewicht verschiebt sich in
den
höheren
Einkommensklassen
auf
größere
Haushalte
und
zu
den
Erwerbstätigenhaushalten, insbesondere den Arbeiter- und Angestelltenhaushalten mit ihrem großen Gewicht in der Bevölkerung. In den oberen Einkommensklassen sind die Selbständigen-Haushalte überproportional vertreten.
45
Die Zusammensetzung der Haushaltseinkommen nach Einkommensbestandteilen ändert sich systematisch mit zunehmendem Einkommen. So nimmt das Gewicht der Arbeitseinkommen stetig zu und der Sozialeinkommen ebenso stetig ab. Die Gestaltung der Sozialeinkommen beeinflußt also - und das ist verteilungspolitisch wichtig - in stärkerem Maße die Einkommenslage der mit geringeren Einkommen ausgestatteten Haushalte. Löhne und Gehälter konzentrieren sich stärker in hohen Einkommensklassen.
Das hängt von dem Anteil der Erwerbstätigen an den Personen und der Erwerbsquote in den Einkommensklassen ab. Die Erwerbsquote liegt in den Haushalten mit über 3 500 D M monatlich zwischen 95 und 100 vH, in den Klassen zwischen 2 500 und 3 500 D M zwischen 85 und 95 vH und in den Klassen darunter auch noch über 75 vH. Die hohe Teilnahme der Frauen am Erwerbsleben ist dafür wiederum der entscheidende Faktor. Ausdruck dafür ist die Proportion der weiblichen und männlichen Erwerbstätigen in den Einkommensklassen. In den Klassen von 1 000 - 2 000 D M kommen auf 100 Erwerbstätige immerhin schon rund 45 Frauen, in den Klassen von 2 000 - 3 000 D M 48 bis 49 Frauen und in den Klassen über 3 000 D M (das sind fast ein Viertel aller Haushalte) mindestens 50 vH. Das Gewicht der Einkommen der erwerbstätigen Frauen ist demnach ein wichtiger Faktor in den Haushaltseinkommen und - noch ausgeprägter in der Schichtung nach Einkommensklassen.
Aus der Gewichtung der Kurzarbeiter ist, wenn sie in die Arbeitslosigkeit übergehen, zu prognostizieren, wie sich die Schichtung tendenziell verändern wird. Ihr Anteil an den Erwerbstätigen nimmt mit steigendem Haushaltseinkommen ab. Mit anderen Worten scheinen die Haushalte mit geringerem Niveau gefährdeter als die mit höherem Einkommen. In den Haushalten bis zu 1 500 D M monatlich arbeiten gegenwärtig über 40
46
vH der Erwerbstätigen kurz, mit 1 500 - 2 500 D M 35 vH, mit 2 500 - 3 500 D M 28 vH und in den Haushalten mit einem höheren Einkommen 15 - 20 vH. Während es in den Einkommen bis 1 500 D M zu zwei Drittel in der Mehrheit Frauen sind, ist ansonsten keine besondere Betroffenheit der Frauen festzustellen.
2.1.4
Erste Schätzung der Entwicklung der verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte in den neuen Bundesländern bis Oktober 1991
2.1.4.1
Vorbemerkungen
Im 5. Gliederungspunkt dieses Gutachtens wird der bis Oktober dieses Jahres geplante Subventionsabbau in den neuen Bundesländern in seiner Wirkung auf die Entwicklung der Realeinkommen und des Einkommensgefälles zwischen Ost und West behandelt.
Das impliziert eine Einschätzung zur Entwicklung der nominalen Einkommen der Haushalte und für die einbezogenen sozialen Gruppen.
Der Umbruch in den gesellschaftlichen Verhältnissen in den neuen Bundesländern ist noch keineswegs abgeschlossen. Der Arbeitsplatzabbau verläuft weiter in großer Geschwindigkeit, die Schaffung neuer Arbeitsplätze vermag den Abbau bei weitem noch nicht zu kompensieren. Die Folge ist schnell zunehmende Arbeitslosigkeit. Die Anforderung an die Arbeitsmarktpolitik, entlastende Maßnahmen einzusetzen, steigt an.
Die Tarifparteien einigten sich, erste Schritte zur Angleichung der Löhne und Gehälter der östlichen Arbeitnehmer an das Westniveau noch in diesem Jahr zu gehen. Für eine
47
große Anzahl von östlichen Arbeitnehmern ist der zeitliche Rahmen für die volle Angleichung bereits vorgezeichnet worden.
Nach der im Januar 1991 durchgeführten Erhöhung der Alters- und Invalidenrenten um 15 vH werden diese im Juli 1991 erneut um 15 vH steigen. Eine einfache Fortschreibung des demographischen Bezugsrahmens und der verfügbaren Einkommen der Haushalte in den neuen Bundesländern ist nicht geeignet, die nominalen Einkommen der Haushalte, die im Oktober dieses Jahres vorraussichtlich erreicht sein werden, mit ausreichender Genauigkeit zu bestimmen. Beide Teile der Verteilungsrechnung für den Oktober 1991 sind neu zu ermitteln.
2.1.4.2
Der demographische Bezugsrahmen
Folgende demographische Daten werden sich wesentlich verändern:
Auch in diesem Jahr werden viele Personen von den neuen in die alten Bundesländer übersiedeln. Fehlende Arbeitsplätze in den neuen Bundesländern scheinen die wichtigste Ursache zu sein. Die Zahl der übersiedelnden Personen nimmt im Zeitverlauf leicht ab. Von Januar bis einschließlich Oktober 1991 wird von einer Übersiedlerzahl von 200 000 Personen ausgegangen. Die darin enthaltenen Erwerbspersonen entlasten den Arbeitsmarkt.
Die Zahl der Arbeitslosen wird im 2. Halbjahr 1991 deutlich anwachsen. Das ergibt sich zunächst aus dem Auslaufen von Kündigungsschutzregelungen zum 30.6.1991 und der sogenannten Warteschleife für Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Aber
48
auch schon jetzt kurzarbeitende Beschäftigte sind von der Arbeitslosigkeit akut bedroht. Entscheidend ist der sich fortsetzende rasche Abbau von Arbeitsplätzen. Auch wenn davon ausgegangen wird, daß sich der Rückgang des Inlandsprodukts im 2. Halbjahr verlangsamt, bewirkt das noch nicht eine Entspannung auf dem Arbeitsmarkt. Vielmehr ist anzunehmen, daß der große Produktivitätsrückstand zu den westlichen Bundesländern durch hochproduktive wettbewerbsfähige Arbeitsplätze verringert wird. Auch das hat eine zunehmende Arbeitslosigkeit zur Folge.
Es wird angenommen, daß die Zahl der Arbeitslosen im Oktober 1991 um etwa 1 Mill, höher liegt als im Januar. Das hat zur Folge, daß auch die Zahl der Haushalte mit einem arbeitslosen Haupteinkommensbezieher zunimmt.
Durch den Beschluß der Bundesregierung, die Altersbegrenzung für Bezieher von Altersübergangsgeld auf 55 Jahre vorübergehend herunterzusetzen, wächst die Zahl der Personen im Vorruhestand um mindestens 100 000 Personen an. Sie wechseln überwiegend in die soziale Gruppe der Rentner.
Auch die Zahl der Selbständigen wird weiter zunehmen. Das trifft auch dann zu, wenn sich längst nicht alle Neugründungen am Markt behaupten können.
Es wird eingeschätzt, daß die Zahl der erwachsenen Personen, die kein eigenes Einkommen beziehen, zunehmen wird. Das liegt darin begründet, daß zumindest ein Teil der registrierten arbeitslosen Frauen, die nach der Zeit des Bezuges von Arbeitslosengeld keine Arbeit finden, keine Arbeitslosenhilfe erhalten.
Die sozialökonomische Gruppierung der Haushalte ändert sich somit im Gefolge oben genannter demographischer Veränderungen. Wesentlich ist außerdem noch die veränderte "Durchmischung" der Haushalte der sozialökonomischen Gruppen mit Arbeitslosen und Erwerbstätigen mit nicht voll ausgeschöpftem Einkommenspotential. Hierzu
rechnen
die
Kurzarbeiter
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen,
und
abgemildert
die
in
Umschulung und Qualifizierung einbezogenen
Arbeitnehmer. Im IV. Quartal werden voraussichtlich 750 000 Personen an ABMund anderen Maßnahmen teilnehmen können.
Gegenüber dem demographischen Bezugsrahmen vom Januar 1991 ergeben sich folgende Veränderungen im Oktober 1991:
1. Struktur der Einkommensbezieher in vH
Erwerbstätige
Januar 1991 Oktober 1991 Veränderung (Jan. = 100)
Arbeitslose
Rentner, Vorrentner, Altersübergangsgeld
Stipendiaten
65,9 55,3
6,4 15,2
26,1 27,8
1,6 1,7
83,9
238,2
106,5
103,0
2. Struktur der Haushalte nach sozialökonomischer Gruppierung in vH
Januar'91 Oktober'91 Veränderg. (Jan. = 100)
50
Arbeiter
Angestellte
Landwirte
Selbständ.
Arbeitslose
Rentner
33,9 31,8
23,6 21,7
4,7 4,1
4,1 4,2
5,4 8,3
27,4 28,9
93,8
91,9
87,2
102,4
153,7
105,5
3. Anteil der Arbeitslosen an den Erwerbspersonen in den sozialökonomischen Gruppen in vH Haushalte der Arbeiter Januar'91 5,4 14,0 Oktober'91 Veränderg. (Jan. = 100) 259,3
2.1.4.3
Landwirte
Selbständ.
Arbeitslose
3,6 9,6
6,8 20,7
4,7 10,6
60,6 81,4
32,9 58,5
266,7
304,4
225,5
134,3
177,8
Angestellte
Rentner
Entwicklung der durchschnittlichen Einkommen der Einkommensbezieher
In den Vorbemerkungen zu dem Gliederungspunkt 2.1.4 wurde auf zwei wesentliche Entwicklungen der Einkommen der Bevölkerung in den östlichen Bundesländern hingewiesen. Das sind erstens das Bruttolohn- und -gehaltsniveau der Arbeitnehmer und zweitens das Rentenniveau der Alters- und Invalidenrenten sowie der Vorruheständler. Wie im Punkt 2.1.2.3 aufgeführt, betrugen die durchschnittlichen Bruttoeinkommen je Arbeitnehmer im Januar 1991 1 480 DM, das sind fast 45 vH der Bruttoverdienste der Arbeitnehmer in der alten Bundesrepublik.
Der von den Tarifparteien ausgehandelte erste Schritt zur Angleichung der Bruttolöhne und -gehälter der östlichen Arbeitnehmer wurde mit 55 bis 60 vH abgesteckt. Das ist ausdrücklich auf die tarifliche Grundvergütung bezogen, nicht auf die Effektiwerdienste. Einschließlich der Umsetzung der Tarifstrukturen in den neuen Bundesländern wird angenommen, daß rd 55 vH des vergleichbaren Bruttoverdienstes der alten Bundesländer mit diesem ersten Schritt der Angleichung erreicht werden. Das ergibt ein Bruttolohn- und -gehaltsniveau je Arbeitnehmer von 2 045 D M im Monat Oktober 1991 ( + 22 vH), das
51
sind netto 1 500 DM. Unter Einbeziehung der Kurzarbeiter verringert sich das Nettoeinkommen je Arbeitnehmer auf 1 439 DM. Gegenüber dem Januar 1991 sind das 184 D M bzw. 14,7 vH mehr.
Die beschlossene Erhöhung der durchschnittlichen Beträge der Renten um 15 vH ergibt 895 D M im Durchschnitt für Rentner und 966 D M für Vorrentner und Empfänger von Altersruhegeld/Altersübergangsgeld. Der durchschnittliche Betrag für Arbeitslose erhöht sich - durch die Berücksichtigung des Steigerungsfaktors Lebenshaltungskosten sowie neu hinzukommende Arbeitslose mit einem höheren Ausgangsniveau ihres Bruttolohns - von 718 D M im Januar 1991 auf 932 D M im Oktober 1991.
2.1.4.4
Verfügbares Einkommen der Haushalte im Oktober 1991
Das durchschnittliche verfügbare Haushaltseinkommen der Arbeitnehmer (Arbeiter, Angestellte, Landwirte) beträgt im Oktober dieses Jahres voraussichtlich 3 009 DM. Gegenüber dem Januar sind das 264 D M pro Haushalt bzw. 9,6 vH Zuwachs. Das verfügbare Einkommen der Haushalte der Selbständigen steigt von 3 346 D M im Januar auf 3 870 D M im Oktober 1991; das der Arbeitslosen von 1 530 D M auf 2 072 D M und das der Rentner von 1 298 D M auf 1 526 DM. Im Durchschnitt verfügen die Haushalte im Oktober über 2 527 D M Einkommen und liegen damit um 230 D M bzw. 10 vH über dem Januar-Einkommen.
Die Anteile der sozialökonomischen Gruppen an den Gesamteinkommen haben sich zugunsten der Arbeitslosen, Rentner und Selbständigen verschoben. Das steht vor allem im Zusammenhang mit Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt.
52
Vergleich der Anteile der sozialökonomischen Gruppen an den Gesamteinkommen der Haushalte im Januar und Oktober 1991 in vH.
Arbeiter
Januar 91 38,1 Oktober 91 35,7 Veränderung (Jan. = 100) 93,7
Angestellte
Landwirte
Selbständ.
Arbeitslose
Rentner
30,4 28,0
5,8 4,9
5,9 6,4
3,6 6,8
15,5 17,5
92,1
84,5
108,5
188,9
112,9
53
Verzeichnis der Tabellen und Schaubilder zum Abschnitt 2.1 Tabellen
2.1.1
Bevölkerung in Privathaushalten
2.1.2
Haushalte nach sozialökonomischen Gruppen
2.1.3
Haushalte nach Haushaltsgröße
2.1.4
Erwerbspersonen- und sonstige Haushalte nach Haushaltsgröße
2.1.5
Rentner-Haushalte nach Haushaltsgröße
2.1.6
Verfügbares Einkommen nach sozialökonomischen Gruppen
2.1.7
Verfügbares Einkommen nach Haushaltsgrößen
2.1.8
Verfügbares Einkommen der Erwerbspersonen- und sonstige Haushalte
2.1.9
Verfügbares Einkommen der Rentner-Haushalte
2.1.10
Verfügbares Haushaltseinkommen nach sozialökonomischen Gruppen
2.1.11
Verfügbares Haushaltseinkommen nach der Haushaltsgröße
2.1.12
Verfügbares Haushaltseinkommen der Erwerbspersonen- und sonstige Haushalte
2.1.13
Verfügbares Haushaltseinkommen der Rentner-Haushalte
2.1.14
Schichtung der Haushalte nach der Höhe des verfügbaren Einkommens und nach sozialökonomischen Gruppen
2.1.15
Schichtung der Haushalte nach der Höhe des verfügbaren Einkommen und nach der Haushaltsgröße
2.1.16
Demographie der Haushalte nach sozialökonomischen Gruppen
2.1.17
Verfügbare Gesamteinkommen in den sozialökonomischen Gruppen (Mill. DM)
54
2.1.18
Verfügbare Haushaltseinkommen in den sozialökonomischen Gruppen (DM/Monat)
2.1.19
Demographie der Haushalte insgesamt nach Haushaltsgröße
2.1.20
Verfügbare Gesamteinkommen nach Haushaltsgröße (Mill. DM)
2.1.21
Verfügbare Haushaltseinkommen nach Haushaltsgröße (DM/Monat)
Schaubilder: 2.1.1
Verteilung der Bevölkerung auf ausgewählte Haushalte
2.1.2
Verfügbares Haushaltseinkommen nach sozialökonomischen Gruppen und Haushaltsgrößen
2.1.3
Einkommensklassen nach sozialökonomischen Gruppen und Haushaltsgrößen
Gebietsstand:
Neue Bundesländer
Zeitraum:
Januar 1991 (Tab. 2.1.1 bis 1.2.15, Schaubilder) Oktober 1991 (Tab. 2.1.16 bis 2.1.21)
Quelle:
Institut für Marktforschung, Leipzig; Berechnungen des IAW (bei Tabellen 2.1.1 bis 2.1.5 unter Verwendung amtlicher Statistiken).
55
Tabelle
2.1.1
Bevölkerung
in
Privathaushalten
Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
Insgesamt
1000
Tabelle
Private Haushalte
Personen
vH
Wohnbevölkerung
16 0 5 0
15 7 7 0
Einkonmensbezieher
12
126
11 664
Erwerbspersonen Erwerbstätige Arbeitslose Rentner Vorruheständler Studenten
θ 656 7 901 757 2 669 400 199
6 590 7 633 757 2 704 400 190
P e r s o n e n ohne e i g e n e s Einkommen Kinder Erwachsene
3 924 3 434 490
3 666 3 411 475
100 72,28 65,91 6,37 22,75 3,37 1,60
2.1.2 Hauehalte nach eozialöKonomiechen Gruppen Insgesamt
Arbeiter
Angestellte
Landwirte
S e l b s t ä n - fcrbeitedige lone
Sonstige
Rentner
:in 1000 Personen Wohnbevölkerung
15 770
6 369
4 176
965
785
713
162
2 576
551
557
94
2 571
11 664
4 384
3 071
656
Erwerbspersonen Erwerbstätige Arbeitelose Rentner Vorruheständler Studenten
8 590 7 833 757 2 704 400 190
4 060 3 641 219 244 51 29
2 703 2 606 97 256 44 68
573 534 39 54 11 18
526 501 25 11 4 11
521 205 316 22 7 7
55 44 11 0 0 39
152 102 50 2 117 284 18
Personen ohne eigenes Einkommen Kinder Erwachsene
3 866 3 411 475
1 985 1 746 239
1 107 974 133
309 272 37
234 206 28
156 132 24
88 74 14
7 7 0
6 344 100
2 147 33,87
1 496 23,58
299 4,70
257 4,07
343 5,39
63 0,99
1 739 27,40
2,49 1,87 0,54 0,07
2,96 2,04 0,81 0,11
2,79 2,05 0,65 0,09
3,24 2,20 0,91 0,12
3,04 2,14 0,80 0,11
2,09 1,63 0,39 0,07
2,89 1,50 1,17 0,23
1,48 1,48 0,00 0,00
E mkommensbe z i e h e r
Hauehalte
i n 1000 i n vH
Personen pro Haush. Einkoaeensbezieher Rinder Erwachsene o . E i n k .
56
Tabelle
2.1.3 Haushalte nach Hauehaltegrößen
Insgesamt
Anzahl der Pereonen j e Hauehalt 1
3
1
4
I5u.mehr
i n 1000 Pereonen Wohnbevölkerung
15 770
1 611
3 608
4 476
4 472 ·
Einkommensbezieher
11 684
1 611
3 464
3 437
2 641
731
Erwerbeperßonen Erwerbstätige Arbeitslose Rentner Vorruheetändler Studenten
6 590 7 633 757 2 704 400 190
606 599 7 945 60 0
1 851 1 746 105 1 341 256 16
3 031 2 758 273 253 65 88
2 462 2 208 254 108 9 62
639 521 118 58 11 24
Personen ohne eigenee Einkommen Rinder Erwachsene
3 686 3 411 475
0 0 0
144 107 37
1 039 854 185
1 831 1 651 180
872 799 73
6 344 100
1 611 25,39
1 804 28,44
1 492 23,52
1 118 17,62
319 5,03
2,49 1,87 0,54 0,07
1,00 1,00 0,00 0,00
2,00 1,92 0,06 0,02
3,00 2,30 0,57 0,12
4,00 2,36 1,48 0,16
5,02 2,29 2,50 0,23
Haushalte
i n 1000 i n vH
Pereonen j e Haush. Einkommensbezieher Kinder Erwachsene o . E i n k .
1 603
Tabelle
2.1.4
Erwerbepereonen- und e o n e t . Hauehalte nach Hau6haltegrößen Inegeeamt
Anzahl der Pereonen j e Hauehalt ι ι 1 Ι 5 u.mehr 4 2
»
1
i n 1000 Pereonen 13 192
615
2 270
4 305
4 428
1 574
Einkommenebezieher
9 313
615
2 126
3 267
2 598
707
Erwerbepereonen Erwerbstätige Arbeitslose Rentner Vorruheetändler Studenten
8 438 7 731 707 587 116 172
592 592 0 19 4 0
1 785 1 687 98 258 67 16
2 989 2 741 248 173 28 77
2 447 2 198 249 87 7 57
624 512 112 51 11 22
Pereonen ohne eigenes Einkommen Kinder Erwachsene
3 879 3 404 475
0 0 0
144 107 37
1 038 853 185
1 830 1 650 180
867 794 73
4 606 100
615 13,35
1 135 24,64
1 435 31,16
1 107 24,03
314 6,82
2,86 2,02 0,74 0,10
1,00 1,00 0,00 0,00
2,00 1,87 0,09 0,03
3,00 2,28 0,59 0,13
4,00 2,35 1,49 0,16
5,01 2,25 2,53 0,23
Wohnbevölkerung
Haushalte
i n 1000 i n vH
Pereonen j e Haueh. Einkommenebezieher Kinder Erwacheene o . E i n k .
Tabelle
2.1.5 Rentner-Hauehalte nach Hauehaltegrößen Inegeeamt
Anzahl d. Pereonen j e Hauehalt 1 1 2 i n 1000 Pereonen
Wohnbevölkerung
2 578
996
1 338
Einkommenebezieher
2 571
996
1 338
Erwerbepereonen Erwerbstätige Arbeitslose Rentner Vorruheetändler Studenten
152 102 50 2 117 284 18
14 7 7 926 56 0
66 59 7 1 083 189 0
7 7 0
0 0 0
0 0 0
1 738 100
996 57,31
669 38,49
1,48 1,48 0,00 0,00
1,00 1,00 0,00 0,00
2,00 2,00 0,00 0,00
Personen ohne eigenes Einkommen Kinder Erwacheene Hauehalte
vH
Perßonen pro HH Einkommenebezieher Kinder Erwacheene o . E i n k .
58
Tabelle
2.1.
Verfügbares Einkommen nach eozialökonomischen Gruppen Insgesamt
Arbeiter
Angestellte
Land- >clbstän- A r b e i t s - Sonstige Rentner wirte dige lose Hillionen
Verfügbares Einkommen ( I n l ä n d e r ) dav. : Erwerbstätige Arbeitslose Rentner Vorruheständler Studenten Rindergeld und sonstige Einkommen Zinsen, L o t t e r i e n , Versicherungen Miete d.Eigentümer
Tabelle
D H
14 570
5 652
4 426
845
863
523
104
2 256
9 630 544 2 104 336 74
4 531 137 165 33 11
3 618 75 203 41 24
633 26 32 10 8
724 17 6 3 4
180 247 15 4 3
49 7 0 0 20
95 34 1 682 245 5
667
329
187
52
42
35
22
2
825 190
263 62
232 46
63 22
53 14
33 6
5 1
155 36
2.1.7
Verfügbares Einkommen nach Haushaltsgrößen Insgesamt
Anzahl der Personen j e Haueh i l t 1
3
2 Millionen
Verfügbares Einkommen ( I n l ä n d e r ) dav. : Erwerbstätige Arbeitslose Rentner Vorruheetändler Studenten Rindergeld und sonstige Einkommen Zinsen, L o t t e r i e n , Versicherungen Miete d.Eigentümer
10 M
I
1«
5 u.mehr
14 570
1 885
3 891
4 330
3 575
1 087
9 830 544 2 104 336 74
745 2 755 41 0
2 208 71 1 037 222 7
3 396 229 192 58 31
2 828 168 77 7 25
653 73 43 8 11
667
8
36
161
224
236
825 190
102 32
266 44
213 48
199 49
45 17
59
Tabelle
2.1.
Verfügbares
Einkommen d e r E r w e r b e p e r e o n e n Inege-
I
2
1
Hillionen V e r f ü g b a r e s Einkommen ( I n l ä n d e r ) dav. : Erwerbetätige Arbeiteloee Rentner Vorruheetändler Studenten R i n d e r g e l d und 6 o n s t i g e Einkommen Zinsen, L o t t e r i e n , Versicherungen Miete d.Eigentümer
Tabelle
3
4
5 u . mehr
D M
12 314
823
2 711
4 179
3 537
1 064
9 735 510 422 91 69
743 0 19 0 0
2 153 64 188 67 7
3 378 212 120 21 28
2 818 164 58 5 24
644 69 37 8 10
665
θ
36
161
224
236
670 151
43 10
176 29
210 47
197 48
43 17
2.1.9
Verfügbares
Einkommen d e r Inege-
Rentner-Haushalte Anzahl
d . P e r e . j e Haush. ι 2
' 1
eamt
Millionen V e r f ü g b a r e 6 Einkommen ( I n l ä n d e r ) dav. : Erwerbstätige Arbeitslosen Rentner Vorruheetändler Studenten K i n d e r g e l d und e o n e t i g e Einkommen Zinsen, L o t t e r i e n , Versicherungen Miete d.Eigentümer
60
Haushalte
d e r Pereonen j e Haushl a l t
Anzahl
samt
und e o n e t i g e n
D M
2 255
862
1 181
95 34 1 682 245 5
2 2 736 41 0
55 8 848 165 0
1
0
0
155 38
59 22
90 15
Tabelle
2.1.ID Verfügbares Haushaltseinkommen nach eozialökonomischen Gruppen Durchschnitt aller Haushalte
Arbeiter
Angestellte
Landwirte DM/
Verfügbares EinkonBen ( I n l ä n d e r ) dav. : Erwerbstätige Arbeitslose Rentner Vorruheständler Studenten Rindergeld und sonetige Einkommen Zinsen, L o t t e r i e n , Versicherungen Miete d.Eigentümer
Selbstän- Arbeits- Sonetige Rentner dige lose Monat
2 297
2 563
2 960
2 834
3 346
1 530
1 644
1 296
1 550 66 332 53 12
2 106 64 77 15 5
2 419 50 136 26 16
2 124 86 107 32 25
2 807 67 24 11 16
525 723 44 11 9
774 112 0 0 317
55 19 968 141 3
105
153
125
174
161
102
348
1
130 30
132 29
155 31
212 73
204 55
97 16
82 11
89 22
Tabelle 2 . 1 . 1 1 Verfügbares Hauehalteeinkommen nach der Hauehaltegröße Durchschnitt aller Haushalte
Anzahl der Personen j e Haushalt
1
1
2
DM/
Verfügbares Einkommen ( I n l ä n d e r ) dav . : Erwerbstätige Arbeitslose Rentner Vorruheetändler Studenten Rindergeld und sonstige Einkommen Zinsen, L o t t e r i e n , Versicherungen Miete d.Eigentümer
I
3
1
4
[δ u.mehr
Monat
2 296
1 046
2 157
2 902
3 196
3 406
1 550 86 332 53 12
462 1 466 26
1 224 39 575 123 4
2 276 154 129 39 21
2 530 150 66 6 23
2 046 230 136 24 34
105
5
20
106
200
741
130 30
64 20
147 24
143 32
176 44
141 53
61
Tabelle
2.1.12 Verfügbares Hauehalteeinkommen der Erwerbepereonen- und sonstigen Haushalte Durchschnitt aller Hauehalte
Anzahl der Pereonen> Je Hauehalt 1
2 D M /
Verfügbares Einkommen ( I n l ä n d e r ) dav. : Erwerbetätige Arbeiteloee Rentner Vorruheetändler Studenten R i n d e r g e l d und e o n 6 t i g e Einkommen Zinsen, L o t t e r i e n , Versicherungen M i e t e d.Eigentümer
Tabelle
3
4
Monat
2 673
1 336
2 386
2 912
3 195
3 390
2 114 111 92 20 15 144
1 207 0 31 0 0 0 13
1 897 56 166 51 6 6 32
2 354 148 84 15 20 58 112
2 545 148 52 4 22 176 202
2 051 221 118 24 33 385 751
145 33
71 16
155 26
146 33
178 44
138 54
2.1.13 Verfügbaree Hauehalteeinkommen der Rentner - Hauehalte Durchschnitt aller Hauehalte
Anzahl d. Pereonen j e Hauehalt .1 1 2
D M / Monat Verfügbaree Einkommen ( I n l ä n d e r ) dav. : Erwerbetätige Arbeiteloeen Rentner Vorruheetändler Studenten R i n d e r g e l d und e o n e t i g e Einkommen Zineen, L o t t e r i e n , Vereicherungen M i e t e d.Eigentümer
62
15 u.mehr
1 297
665
1 765
55 19 968 141 3
2 2 739 41 0
83 11 1 268 246 0
1
0
0
89 22
59 22
134 22
Tabelle
2.1.14 Schichtung der H a u e h a l t e nach der Höhe dee verfügbaren und nach eozialökomiechen Gruppen
» Monatlich verfügbares Haushaiteeinkofflnen v o n . . . b i s u n t e r . . DM
•
Inege-
Einkommens
H a u e h a l t e von Arbeitern Ι AngeI Land- IΙ S e l b - ΙA r b e i t e Ι s t e l l t e n Ι wirten ständigen loeen
saait
i n 1000 Pereonen
500 unter 500 . . . 600 600 700 700 800 600 . . . 900 900 1000
36 71 139 211 253 287
6 19 32 44
2 5 8
1000 . . . 1250 1250 . . . 1500 1500 . . . 1750 1750 . . . 2000 2000 . . . 2250 2250 . . . 2500 2500 . . . 2750 2750 . . . 3000
441 422 428 469 541 538 478 388
121 135 152 179 215 199 178 156
30 53 76 101 140 153 147 128
2 7 18 36 45 43 37
2 6 10 19 34 44
3000 . . . 3500 3500 . . . 4000 4000 . . . 4500 4500 ode r nehr
591 482 362 207
248 211 166 86
218 187 151 97
58 36 12 5
48 43 32 19
6344
2147
1496
299
257
Zusammen
1) E i n s c h l i e ß l i c h s o n e t i g e
Tabelle
Rentnern
3 6 10 14 18 20
33 65 123 176 198 215
53 50 46 41 36 29 17
237 182 145 124 104 93 59 23 19 5 1
343
1802
Hauehalte.
2.1.15 S c h i c h t u n g d e r H a u e h a l t e nach d e r Höhe de6 v e r f ü g b a r e n und nach d e r H a u e h a l t e g r ö ß e Insge-
Monatlich verfügbares
samt
Anzahl 1
ι
d e r Personen
ι
2
Einkommens
3
j e Haushalt Ι 4 5 u.mehr
I A U I U I U C I J
von...bis
in
unter...DM
500 unter 600 500 . . . 700 600 . . . 800 700 . . . 900 800 . . . 900 . . . 1000
36 71 139 211 253 287
36 71 139 211 253 235
1250 1500 1750 2000 2250 2500 2750 3000
441 422 428 469 541 538 478 386
265 176 108 68 36 11 2
1000 1250 1500 1750 2000 2250 2500 2750
... ... ... ... ... ... ... ...
3000 . . . 3500 3500 . . . 4000 4000 . . . 4500 4500 oder mehr Zueammen
591 462 362 207 6344
1611
1000 Personen
52 165 205 221 230 216 171 140 113
11 41 82 121 156 171 159 126
14 40 110 156 144 114
3 10 23 29 33 35
145 106 40
210 177 148 94
173 146 132 84
63 51 42 29
1804
1496
1115
318
63
1)
Tabelle
2.1.16 H a u e h a l t e nach e o z i a l ö k o n o m i e c h e n Gruppen Insgesamt
Arbeiter
Angestellte
Landwirte
Selbstän- Arbeitsdige lose
Sonstige
Rentrier
i n 1000 Pereonen Wohnbevölkerung
15 570
6 035
3 875
852
817
1 102
193
2 696
Einkommenebezieher
11 524
3 970
2 724
530
573
937
100
2 689
130 373 757 704 500 190
3 633 3 125 508 244 64 29
2 345 2 120 225 256 55 68
445 353 92 54 14 18
547 489 58 11 5 11
900 167 733 22 9 7
61 36 25 0 0 39
200 83 117 2 117 355 18
4 046 3 371 675
2 065 1 725 339
1 152 963 169
321 269 53
243 203 40
165 131 34
93 73 20
7 7 0
6 263 100
1 993 31,82
1 356 21,68
257 4,10
263 4,20
517 8,25
65 1,04
1 810 28,90
3,03 1,99 0,87 0,17
2,85 2,01 0,71 0,14
3,31 2,06 1,05 0,20
3,10 2,18 0,77 0,15
2,13 1,81 0,25 0,07
2,97 1,54 1.12 0,31
1 ,49 1 ,49 0,00 0,00
Erwerbepereonen Erwerbstätige Arbeitslose Rentner Vorruheständler Studenten Pereonen ohne e i g e n e s Einkommen Kinder Erwachsene Haushalte
i n 1000 in vH
Personen pro Haush. Einkommensbezieher Kinder Erwachsene o . E i n k .
64
8 6 1 2
2,49 1,84 ' 0,54 0,11
Tabelle
2.1.17 Verfügbaree Insgesamt
Gesamteinkommen nach e o z i a l ö k o n o m i e c h e n Angestellte
Arbeiter
Landwirte
Gruppen
Selbstän- Arbeitslose dige
Sonstige
Rentner
Millionen D M V e r f ü g b a r e s Einkommen ( I n l ä n d e r ) dav. : Erwerbstätige Arbeitslose Rentner Vorruheetändler Studenten K i n d e r g e l d und s o n 6 t i g e Einkommen Zinsen, L o t t e r i e n , Vereicherungen Miete d.Eigentümer
Tabelle
15 825
5 643
4 438
776
1 018
1 071
117
2 762
9 171 1 638 2 420 483 74
4 216 414 190 48 11
3 367 226 234 60 24
479 77 37 14 8
808 52 7 4 4
167 745 17 5 3
45 21 0 0 20
89 102 1 935 352 5
666
321
183
49
43
46
22
2
56 43
58 28
6 2
158 119
825 549
271 173
219 126
57 56
2.1.1B Verfügbaree
Haushalteeinkommen nach s o z i a l ö k o n o m i s c h e n
Durchschnitt aller Haushalte
Arbeiter
Angestellte
Landwirte D M /
V e r f ü g b a r e s Einkommen ( I n l ä n d e r ) dav. : Erwerbstätige Arbeitslose Rentner Vorruheetändler Studenten K i n d e r g e l d und s o n s t i g e Einkommen Zineen, L o t t e r i e n , Versicherungen Miete d.Eigentümer
Selbständige
Gruppen
Arbeitslose
S o n s t i g e Rentner
Monat
2 527
2 831
3 268
3 019
3 870
2 072
1 795
1 526
1 464
2 115 96 24
1 863 300 143 54 29
3 074 197 27
323 1 442 34
696 326
386 77
2 479 167 172 44
49 56 1 069 195 3
106
161
134
189
163
90
132
136 87
161 93
223 219
212 165
113 54
261
12
68
208
5
18
16 16
11 6
0 0
308
1
342
88
87 66
33
65
Tabelle
2.1.19 Hauehalte nach Hauehaltegrößen Insgesamt
Anzahl der Personen j e Haushalt 1
1
2
J
3
I
4
15 u.mehr
i n 1000 Personen Wohnbevölkerung
15 570
1 631
3 614
4 380
4 368
1 577
Einkommensbezieher
11 524
1 631
3 443
3 242
2 477
732
130 373 757 704 500 190
598 578 19 956 76 0
1 744 1 481 263 . 354 326 17
2 846 2 210 636 233 72 89
2 303 1 722 582 101 11 62
637 383 254 61 12 22
4 046 3 371 675
0 0 0
171 115 57
1 138 871 266
1 891 1 638 254
845 748 97
6 263 100
1 632 26,05
1 807 28,85
1 460 23,31
1 092 17,43
272 4,35
2,49 1.84 0,54 0,11
1,00 1,00 0,00 0,00
2,00 1,91 0,06 D, 03
3,00 2,22 0,60 0,18
4,00 2,27 1,50 0,23
5,79 2,69 2,75 0,36
Erwerbspersonen Erwerbetätige Arbeitslose Rentner Vorruheständler Studenten Personen ohne eigenes Einkommen Kinder Erwachsene Haushalte
in 1000 in vH
Personen j e Haueh. Einkommensbezieher Kinder Erwachsene o . E i n k .
66
6 6 1 2
Tabelle
2.1.
Verfügbaree Gesamteinkommen nach Hauehaltegröße Insge-
Anzahl der Pereonen j e Hauehalt ι ι 1 2 4 |S υ.mehr
a
samt
Millionen Verfügbaree Einkommen ( I n l ä n d e r ) dav. : Erwerbetätige Arbeitslose Rentner Vorruheetändler Studenten Rindergeld und eon6tige Einkommen Zineen, L o t t e r i e n , Versicherungen Miete d.Eigentümer
Tabelle
1 1 DM
15 824
1 989
4 362
4 638
3 699
1 137
9 171 1 638 2 420 483 74
825 6 879 62 0
2 147 232 1 204 329 7
3 120 696 201 73 32
2 528 498 82 9 25
550 205 55 10 10
663
8
37
167
226
224
827 549
113 96
275 131
210 139
190 140
40 42
2.1.21 Verfügbares Haushalteeinkommen nach Haushalt6größe Durchschnitt aller Hauehalte
Anzahl der Pereonen j e Haush a l t
1
1
2
1
3
1
4
5 u,. mehr
D M / Monat Verfügbares Einkommen ( I n l ä n d e r ) dav. : Erwerbstätige Arbeitslose Rentner Vorruheetändler Studenten Rindergeld und sonstige Einkommen Zinsen, L o t t e r i e n , Versicherungen Miete d.Eigentümer
2 526
1 219
2 413
3 176
3 386
4 176
1 464 261 386 77 12
506 4 539 38
1 186 128 666 182 4
2 137 477 138 50 22
2 315 456 75 8 23
2 021 754 202 36 37
5
20
114
209
824
106
·
•
132 88
69 59
152 72
144 95
174 128
146 156
67
Schaubild 2.1.1
Verteilung der Bevölkerung auf ausgewählte Haushalte Hauehalte insgesamt 16.770 a) 6.344 c) 3.886 b) 5.640
Arbeiter und Angestellte
Landwirte und Selbständige
10.547
1.750 β) 3.645
b) 3.092
β) 556 b) 543
C) 3.810
3-Personen-Haushalte 4.476
b) 1.039
C) 651
4-Per8onen-Haushalte 4.472 6) 1.118
8) 1492 b) 1.831
C) 1.523
C) 1.Θ45
5-Per8onen-Hau8halte 1.603 a) 318 b) 872
C) 412
in 1000 Personen a) Haupteinkommensbezieher b) Kinder, Erwachsene ohne Einkommen c) Weitere Einkommensbezieher
IAW91
68
Schaubild 2.1.2
Verfügbares Haushaltseinkommen nach sozialökonomischen Gruppen
DM/Monat
nach Haushaltsgrößen D Hauthalte Ineg.
VPert.-Haueh. 2-Pera.-Hauah.
3-Pera.-Hauah. 4-Per§.-Hau®h. 6 und mehrPera.-Hauah. DM/Monat
1) Nur Erwerb§p*r»ontn-Htuthalt·.
IAW91
Schaubild 2.1.3 Einkommensklassen nach sozialökonomiechen Gruppen
unter 1000 1,
1000 2000
2000 3000
1 Arbeiter, Ano··teilt·
ES
3000 4000
über 4000
DM/ Monti
Lendwirt·.Selbetind.
Rentner, Ar beitelo··
nach Hauehaltegrößen
unter 1000 I
1000 2000
2000 3000
H
I 1 Pereon
»
3000 4000
2 Personen
Über 4000
DM/ Monet
0E3 3 Personen
Ο fi u.m. Personen IAW91
2.2
Alte Bundesländer
2.2.1
Vorbemerkungen
Ein Ziel dieser Untersuchung ist es, Informationen über die Einkommenslage sozialer Haushaltsgruppen in den neuen Bundesländern vorzulegen und die materielle Situation dieser Haushalte der Einkommenslage vergleichbarer Gruppen im alten Bundesgebiet gegenüberzustellen. Als die Arbeit am Forschungsauftrag begann, standen aktuelle Daten zur Einkommenssituation sozialer Haushaltsgruppen weder für die alten noch - wie schon ausführlich beschrieben - für die neuen Bundesländer zur Verfügung.
Zur aktuellen Einkommenslage der Haushaltsgruppen im alten Bundesgebiet hat das DIW eigene Berechnungen vorgenommen. Rahmendaten waren dabei diejenigen Informationen, die die amtliche Statistik zur Bevölkerungsstruktur und zur Einkommensverteilung im Jahr 1990 bietet. Naturgemäß waren das, als die Berechnungen begannen, nur sehr wenige Informationen.
Erschwerend kam hinzu, daß die Berechnungen in recht knapper Zeit durchgeführt werden mußten und deshalb etwa das in der DIW-Verteilungsrechnung wesentliche "Parenté"-System (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung 1982) nicht eingesetzt werden konnte. Im Mangel an Rahmendaten und der knappen Beobachtungszeit liegt begründet, daß die vom DIW hier vorgelegten Ergebnisse mit etwas größeren Unsicherheiten behaftet sein können alsfrühere Untersuchungen; quantifizieren läßt sich das freilich zur Zeit nicht.
71
2.2.2
Statistiken zur Einkommensverteilung im alten Bundesgebiet
Wer sich mit Fragen der Einkommensverteilung beschäftigt, kennt für das alte Bundesgebiet eine Reihe amtlicher Statistiken, in denen der Einkommensaspekt mehr oder weniger stark im Vordergrund steht. Sie lassen sich in vier Gruppen gliedern:
M
In einigen Statistiken werden Angaben über die Einkommen privater Haushalte bzw.
Personen nur in Form einer Selbsteinstufung in vorgegebene Größenklassen erhoben. Dazu gehören vor allem der Mikrozensus bzw. die Wohnungsstichproben. Derartige Einkommensangaben dienen lediglich als Gliederungsmerkmale für den Nachweis anderer Tatbestände, nicht aber für die Darstellung von Einkommensverteilungen und für die Schätzung der Durchschnittseinkommen, auch wenn die Zahlen dazu zum Teil "mißbraucht" werden. Sie basieren auf den Angaben der befragten Haushalte für einen bestimmten Monat des Kalenderjahres und erfassen in der Regel nur die regelmäßig wiederkehrenden Einkommen aller Haushaltsmitglieder, vor allem aus unselbständiger Arbeit und aus empfangenen Einkommensübertragungen. Bei den Angaben für die im Haushalts- oder Personeneinkommen enthaltenen Einkommen aus selbständiger Arbeit oder Unternehmertätigkeit kann es sich nur um grobe Schätzungen handeln. Für die Darstellung der Einkommenssituation der privaten Haushalte für ein bestimmtes Jahr sind so ermittelte Einkommensangaben wenig geeignet, zumal die Gefahr der Unterschätzung des vorhandenen Einkommens um so größer wird, je mehr Einkommensbezieher sich im Haushalt befinden.
In anderen amtlichen Statistiken werden die Einkommen nur für bestimmte Bevölkerungsgruppen nachgewiesen. Dazu gehören vor allem die laufenden Wirtschaftsrechnungen. Vom Erhebungsprogramm her sind sie hinsichtlich der Definition und Erfassung der 72
Einkommen identisch mit den Einkommens- und Verbrauchsstichproben... Einbezogen werden aber nur Haushalte von drei ausgewählten Haushaltsgruppen, die zusammen nur etwa 6 % aller Haushalte repräsentieren und somit keine Aussagen über das Durchschnittseinkommen der jeweiligen sozialen Gruppe oder gar über die Einkommensverteilung aller privaten Haushalte zulassen.
Schließlich gibt es eine dritte Gruppe von Statistiken, in denen nur bestimmte Einkommensarten privater Personen, vor allem das Einkommen aus unselbständiger Arbeit, dargestellt werden. Hierzu gehören insbesondere die laufenden Verdiensterhebungen, die Gehalts- und Lohnstrukturerhebungen sowie die Lohnsteuerstatistik.
Es verbleiben drei Statistiken für den Nachweis aller Einkommen der privaten Haushalte und/oder Personen bzw. Personengruppen, nämlich die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung, die Einkommensteuerstatistik, die Einkommens- und Verbrauchsstichproben" (Euler 1985).
Im Rahmen dieser Statistiken standen Anfang 1991 als "neueste" Daten die folgenden Ergebnisse zur Verfügung:
Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR): erste Ergebnisse der Sozialproduktsberechnung für 1990, detaillierte Ergebnisse der VGR für die Zeit bis einschließlich 1989, verfügbares Einkommen nach Haushaltsgruppen für 1972 bis 1988, Einkommensverteilung nach Haushaltsgruppen für 1962 bis 1983,
73
Einkommensteuerstatistik: Ergebnisse für 1983,
Einkommens- und Verbrauchsstichproben: Ergebnisse für 1983.
Neben den amtlichen Statistiken zur Einkommensverteilung gibt es seit einigen Jahren mit dem Sozio-ökonomischen Panel (SOEP) eine weitere wichtige Datenquelle. "Das Sozioökonomische Panel ist die umfassendste Längsschnittuntersuchung privater Haushalte in der Bundesrepublik Deutschland. Bei der Studie handelt es sich um eine empirische Langzeituntersuchung zur repräsentativen
Erfassung und Interpretation des gesell-
schaftlichen Wandels. Die Daten geben Auskunft sowohl über den Wandel der objektiven Lebensbedingungen als auch über den der subjektiv wahrgenommenen Lebensqualität der in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Menschen. Schwerpunktmäßig werden die Bereiche Haushaltszusammensetzung, Erwerbsbeteiligung und berufliche Mobilität sowie Einkommen und Transfers untersucht. Hinzu kommen Informationen zu den Themen Bildung, Gesundheit, Wohnen und Zeitverwendung" (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung 1989).
Die am Sozio-ökonomischen Panel teilnehmenden Haushalte werden alljährlich nach der Höhe ihre aktuellen Haushaltsnettoeinkommens befragt.
74
2.2.3
Die Verteilungsrechnung des DIW für das alte Bundesgebiet
2.2.3.1
Grundkonzeption der DIW-Verteilungsrechnung
Weil man weder in der amtlichen Statistik noch im Sozio-ökonomischen Panel aktuelle Informationen zur Einkommensverteilung nach Haushaltsgruppen für das alte Bundesgebiet findet, werden im Rahmen dieses Forschungsauftrages Ergebnisse der im DIW entwickelten Verteilungsrechnung herangezogen. Diese DIW-Rechnung ist aus der Arbeit entstanden, die Ergebnisse einzelner Primärstatistiken zur Einkommensverteilung zusammenzuführen und mit den Aggregaten der gesamtwirtschaftlichen Kreislaufrechnung zu verknüpfen (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung 1982).
"Die notwendige Verzahnung der verschiedenen primärstatistischen Informationen läßt sich derzeit nur modellmäßig, das heißt, unter teilweise Zuhilfenahme plausibler Hypothesen über
bestimmte
Verteilungsstrukturen
innerhalb
vorgegebener
Randverteilungen,
vornehmen. Modellrechnungen der Einkommensverteilung und -umverteilung sind somit eine synthetische Datenquelle, gespeist aus einer Vielzahl von teils deckungsgleichen, teils voneinander abweichenden Informationen und einem mehr oder weniger aufwendigen Modell-Algorithmus. Die Verteilungsrechnung des DIW... kann als eine solche synthetische, sekundärstatistische Datenquelle angesehen werden...
Der Vorteil, den Modellrechnungen besitzen, liegt darin, daß fehlerhafte Verzerrungen in den primärstatistischen Daten bereinigt werden und Lücken ausgefüllt werden können. Freilich gilt dies mit einer Einschränkung: Die bereinigten und ergänzten Daten des Modells sind immer nur so gut, wie es die Annahmen sind, auf denen die Transformation beruht. 75
Der Nachteil besteht darin, daß das Modell nur ein vereinfachtes Abbild der sozialen Wirklichkeit beschreibt " (Transfer-Enquete-Kommission 1981).
Kritiker eines modellmäßigen Vorgehens, die Primärdaten zur Einkommensverteilung den Vorzug geben, übersehen fast immer, daß schon die hochgerechneten Ergebnisse von Stichproben streng genommen keine primärstatistischen Informationen mehr sind. Denn die einzelnen Resultat einer Stichprobe werden ir der Regel - etwa weil die verschiedenen sozialen Gruppen in der Stichprobe unterschiedlich stark repräsentiert sind - mit voneinander abweichenden Faktoren auf die Grundgesamtheit hochgerechnet. Über den Hochrechnungsrahmen, von dem letztlich die Struktur der für die Grundgesamtheit unterstellten Daten abhängt, fließen aber Informationen ein, die aus anderen Quellen stammen.
Die Verteilungsrechnung des DIW wurde eingehend kritisch durchleuchtet (Lindner 1986, Lindner 1986a).
76
2.2.3.2
Überblick über den Aufbau der DIW-Verteilungsrechnung
2.2.3.2.1
Demographischer Bezugsrahmen
Makro-ökonomisch orientierte empirische Untersuchungen zur Einkommensverteilung setzen voraus, daß es Vorstellungen gibt über die Zahl der Personen, die ein Einkommen beziehen, daß Informationen vorliegen über die Zahl der Menschen, die jeweils in gemeinsam wirtschaftenden Personengruppen zusammenleben, zum Haushaltseinkommen dieser Gruppen beitragen und aus diesem Einkommen zu versorgen sind. Die Ermittlung eines demographischen Bezugsrahmens zu den makro-ökonomischen Einkommensströmen steht bei den DIW-Berechnungen zur Einkommensverteilung - ebenso wie bei vergleichbaren Untersuchungen des Statistischen Bundesamtes (Schüler 1987) - am Anfang der Arbeiten.
Ausgangsdatum für die Konstruktion eines solchen Bezugsrahmens ist die jahresdurchschnittliche Bevölkerungszahl des Bundesgebietes. Sie wird nach Erwerbs- und Nichterwerbspersonen gegliedert; zu den Erwerbspersonen zählen neben Erwerbstätigen auch die Arbeitslosen.
Der unmittelbare Bezug zur Einkommensverteilung und -Umverteilung wird durch die Gliederung der Privathaushalte hergestellt. Als Privathaushalt bezeichnet man in der Statistik eine Einkommens-, Verbrauchs- und Vermögensgemeinschaft; hierzu zählt jede (außerhalb von Anstalten) zusammenlebende und wirtschaftende Personengemeinschaft (Mehrpersönenhaushalt), aber auch jede Person, die allein wohnt und wirtschaftet (Einpersonenhaushalt).
77
Wichtigstes Differenzierungsmerkmal
der Haushalte ist die soziale Stellung des
Haushaltsvorstand (in der amtlichen Statistik heute "Bezugsperson* genannt). In dieser Gliederung werden in der Verteilungsrechnung des DIW die Haushalte von Selbständigen in der Landwirtschaft, Selbständigen außerhalb der Landwirtschaft, Angestellten, Beamten, Arbeitern, Arbeitslosen, Rentnern und Pensionären unterschieden.
Weitere Gliederungen werden nach der Haushaltsgröße und nach der Zahl der im Haushalt lebenden Einkommensbezieher vorgenommen.
2.2.3.2.2
Einkommens- und Transferströme
Die ausführliche Fassung der DIW-Verteilungsrechnung besteht aus mehreren Stufen. Die empirische Darstellung des Verteilungsprozesses beginnt mit der Schichtung der Haushalte nach der Höhe des primären Einkommens: Bruttoeinkommen aus unselbständiger Arbeit Unternehmertätigkeit und Vermögen.
78
Die Umverteilung durch empfangene und geleistete Transfers schließt sich an. Dabei werden folgende Transferströme unterschieden: Empfangene Transfers: Geldleistungen der Rentenversicherung und öffentliche Pensionen, Geldleistungen der Arbeitslosenversicherung sowie der Arbeitslosen- und Sozialhilfe, gesetzliches Kindergeld, sonstige laufende Übertragungen
Geleistete Transfers: Direkte Steuern, Sozialbeiträge zur Rentenversicherung, Sozialbeiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung, Sozialbeiträge zur Arbeitslosenversicherung, Sonstige Sozialbeiträge, Sonstige laufende Übertragungen und Zinsen auf Konsumentenschulden.
Dritte Stufe der Verteilungsrechnung ist die Schichtung der Haushalte nach der Höhe ihres verfügbaren Einkommens.
Im Rahmen des vorliegenden Forschungsprojektes wurden die Berechnungen erheblich gestrafft. Sie konzentrieren sich auf die Verteilung der Haushaltsgruppen nach der Höhe des verfügbaren Einkommens. Für detaillierte Berechnungen zur primären Verteilung und Umverteilung des Einkommens fehlte es sowohl an Informationen als auch an Bearbeitungszeit; hier waren nur einige überschlägige Rechnungen möglich. Das vergleichsweise aufwendige "Parenté-System", das üblicherweise zur Stabilisierung der tiefgegliederten 79
DIW-Einkommensberechnungen angewendet wird (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung 1982), konnte hier - wie erwähnt - leider nicht eingesetzt werden.
2.2.3.2.3
Exkurs: Komponenten des verfügbaren Einkommens?
Nicht selten bezieht jemand Einkünfte aus verschiedenen Quellen. Sofern diese Einkünfte der Steuerpflicht unterliegen, werden sie bei Einkommensbesteuerung zur "Summe der Einkünfte" addiert; nach Berücksichtigung von Abzugs- und Freibeträgen resultiert das "zu versteuernde Einkommen", auf das der Steuertarif angelegt wird.
Nicht eindeutig zu quantifizieren ist, in welcher Höhe die einzelnen Einkunftsarten besteuert werden: "Da die Einkommensteuer auf das Gesamteinkommen abstellt und progressiv ausgestaltet ist, läßt sie sich streng genommen weder im Einzelfall noch global den verschiedenen - zum Teil auch negativen - Einkünften zurechnen" (Deutsche Bundesbank 1985).
Einkommensteuerermittlung Gewinneinkünfte = Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft Gewerbebetrieb selbständiger Arbeit +•
Überschußeinkünfte (Einnahmen-Werbungskosten) = Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit
80
Kapitalvermögen Vermietung und Verpachtung Sonstige Einkünfte
=
Summe der Einkünfte Altersentlastungsbetrag Ausbildungsplatz-Abzugsbetrag Außergewöhnliche Belastung
=
Gesamtbetrag der Einkünfte Sonderausgaben Außergewöhnliche Belastung
=
Einkommen Kinderfreibetrag Haushaltsfreibetrag Altersfreibetrag Sonstige abzuziehende Beträge
=
Zu versteuerndes Einkommen
χ
Steuertarif
=
Tarifliche Einkommensteuer Steuerermäßigung bei ausländischen Einkünften
81
Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft Förderung staatspolitischer Zwecke Inanspruchnahme erhöhter Absetzungen Belastung mit Erbschaftsteuer aufgrund anderer Gesetze
=
Festzusetzende Einkommensteuer Vorauszahlung an Einkommensteuer Gezahlte Lohnsteuer Gezahlte Kapitalertragsteuer Gezahlte Körperschaftsteuer
=
Abschlußzahlung oder Erstattungsanspruch.
An einem Beispiel soll dieser Sachverhalt veranschaulicht werden. A und Β seien zwei Steuerpflichtige mit gleich hohen Einkünften aus unselbständiger Arbeit; Β möge Einkünfte aus Kapitalvermögen beziehen (und diese steuerlich deklarieren). Die tarifliche Einkommensteuer von A und Β ergibt sich nach folgender - vereinfachter - Rechnung (in DM):
Α
Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit
50 000
50 000
2 000
2 000
Einkünfte aus Kapitalvermögen
-
5 000
Sparer-Freibetrag
-
600
Arbeitnehmer-Pauschbetrag +
82
Β
Zu versteuerndes Einkommen
48 000
52 400
Tarifliche Einkommensteuer
10 472
11 871
37 528
40 529
21,8
22,7
Nachrichtlich: Einkommen nach Steuerabzug Steuerquote in vH
Β hat ein um 4 400 D M höheres zu versteuerndes Einkommen und zahlt 1 399 D M mehr an Einkommensteuer als A. Aber zahlt er diesen "marginalen" Steuerbetrag auf seine "Mehreinkünfte" aus Kapitalvermögen? Zweifellos nicht. Denn wie schon dargestellt wurde, unterliegen die Einkünfte in ihrer Gesamtheit dem progressiven Steuertarif, so daß sich die tarifliche Einkommensteuer nicht eindeutig in Komponenten verlegen läßt, die den einzelnen Einkunftsarten zurechenbar wären. Eine derartige Komponentenzerlegung ist nur bei einem durchgängig proportionalen Steuertarif ohne Freibetrag möglich.
Weil es die technische Ausgestaltung der Einkommensbesteuerung ausschließt, den auf mehrere Einkunftsarten entfallenden Einkommensteuer-Gesamtbetrag auf die einzelnen Einkommensarten zu verteilen, ist es folgerichtig nicht möglich, das nach Steuerabzug verbleibende Einkommen exakt nach Komponenten zu gliedern. Allerdings hat das Statistische Bundesamt im Rahmen der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (Tabelle 2.2.1) eine Näherungslösung entwickelt, um die von den privaten Haushalten insgesamt geleisteten direkten Steuern auf die großen primären Einkommensströme zu verteilen (Lohnsteuern auf Pensionen und direkte Steuern im Zusammenhang mit dem privaten Verbrauch sind hier ausgeklammert, haben indes geringes Gewicht), nämlich "beim Übergang von den Bruttoeinkommen aus unselbständiger Arbeit zur Nettolohn- und gehaltsumme das Kassenaufkommen an Lohnsteuer und entsprechend bei den Einkommen aus Unternehmertätigkeit
und Vermögen das Kassenaufkommen an veranlagter
83
Einkommensteuer abzuziehen ... Vornehmlich in den letzten Jahren wurde es zunehmend problematischer, das Konzept beizubehalten. Die Probleme ergeben sich daraus, daß auch Arbeitnehmer in steigendem Umfang zur Einkommensteuer veranlagt werden. Erhalten Arbeitnehmer im Rahmen von Einkommensteuerveranlagungen Erstattungen wegen zu hoher im Quellenabzugsverfahren einbehaltener Lohnsteuer, so werden Erstattungsbeträge bisher als Minderung des Kassenaufkommens an veranlagter Einkommensteuer gebucht, die Lohnsteuerbelastung wird unverändert, das heißt überhöht nachgewiesen. Haben Arbeitnehmer hingegen Nachzahlungen oder Vorauszahlungen zu leisten, so erhöhten sie dieses Aufkommen. Da die genannten Erstattungen überwiegen (und im Vergleich zur Einkommensentwicklung stärkere Zuwachsraten aufweisen), wird die Nettolohn- und gehaltsumme (mit im Zeitablauf steigender Divergenz) im Niveau und in der Entwicklung zu niedrig ausgewiesen, die Nettoeinkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen werden zunehmend zu hoch angegebene" (Schüler 1987).
Aus diesem Grund empfiehlt das Statistische Bundesamt, die Ergebnisse über die Entwicklung der Nettoeinkommen nach der gegenwärtig praktizierten Berechnungsmethode mit Zurückhaltung zu interpretieren. Zwar hat das Amt eine neue Berechnungsmethode entwickelt, aber diese stieß bei Statistikbenutzern auf Kritik (Tofaute 1987) und kam deshalb bisher nicht zur Anwendung.
In den amtlichen Veröffentlichungen zur Einkommensverteilung nach Haushaltsgruppen findet man keine Aufgliederung des verfügbaren Einkommens nach Komponenten.
84
2.2.3.3
Eine aktuelle Version der DlW-Verteilungsrechnung
2.2.3.3.1
Informationsgrundlagen der Fortschreibung
Daten der DIW-Verteilungsrechnung sind zuletzt für das Jahr 1988 veröffentlicht worden (Bedau 1990). Aktuelle Ergebnisse lagen nicht vor, als die Arbeiten an diesem Forschungsauftrag begannen. Da es im alten Bundesgebiet - anders als in den neuen Bundesländern - keine Turbulenzen" in der Einkommensverteilung gegeben hat, war es vertretbar, die für 1988 berechneten Einkommensstrukturen auf das Jahr 1990 fortzuschreiben. Weil sehr wenig Zeit zur Verfügung stand, mußte die Fortschreibung auf die Schichtungen der Haushalte nach der Höhe ihres verfügbaren Einkommens beschränkt werden. Daß hier auch neuere Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Schüler 1990) berücksichtigt werden konnten, erwies sich als hilfreich.
Rahmendaten für die Fortschreibung waren die wenigen Ergebnisse, die die Bevölkerungsstatistik und die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung bei Aufnahme der Arbeiten an diesem Forschungsauftrag für das Jahr 1990 bieten.
2.2.3.3.1.1 Bevölkerung im alten Bundesgebiet 1990
Die Bevölkerungsstatistik ist zur Zeit in einer schwierigen Situation. Zwar stehen nun endlich die seit langem erwarteten Ergebnisse einer neuen Volkszählung zur Verfügung, die auch als verläßliche Basis für die Bevölkerungsfortschreibung dienen sollten. Aber die politische Entwicklung hatte zur Folge, daß eine solche Fortschreibung heute überaus schwierig ist. In der jüngsten Zeit sind unerwartet viele Menschen in die Bundesrepublik
85
zugezogen. Übersiedlungwilligen aus der ehemaligen DDR eröffneten sich 1989 neue Konstellationen - zuerst durch die Ausreisemöglichkeiten über Ungarn und die Tschechoslowakei, dann durch die Öffnung der DDR-Grenzen zum Bundesgebiet. Allein im November 1989 sind über 130 000 Menschen aus der damaligen DDR ins Bundesgebiet zugezogen; insgesamt kamen 1989 344 000 Übersiedler. Die Zahl der Aussiedler, die ins Bundesgebiet kamen, belief sich 1989 auf 377 000 Personen, die der Ausländer per Saldo auf 250 000 Personen. Insgesamt nahm die Einwohnerzahl der Bundesrepublik Deutschland 1989 um rund 1 Million Personen zu.
Im Jahr 1990 setzte sich der Zustrom von Über- und Aussiedlern sowie Ausländern fort. Amtliche Daten über die Zahl der Wanderungsfälle liegen aber bisher nicht vor. Unter Verwendung von Ergebnissen der DIW-Bevölkerungsberechnung (Bartholmai, Melzer und Schulz 1990) wird hier geschätzt, daß die Bevölkerungszahl des alten Bundesgebietes bis zur Jahresmitte 1990 auf über 63 Mill. Personen gestiegen ist (Tabelle 2.2.2).
Zur Struktur der Erwerbspersonen im bisherigen Bundesgebiet gibt es für 1990 (vorläufige) amtliche Berechnungen. Danach hat sich die Zahl der beschäftigten Arbeitnehmer gegenüber 1989 kräftig erhöht, die der Selbständigen und mithelfenden Familienangehörigen leicht verringert (Tabelle 2.2.3).
86
2.2.3.3.1.2 Einkommensverteilung im alten Bundesgebiet 1990
Ergebnisse zur wirtschaftlichen Entwicklung im alten Bundesgebiet 1990 hat das Statistische Bundesamt im Januar 1991 vorgelegt. Bedingt durch den frühen Veröffentlichungstermin, werden die ersten Ergebnisse der Sozialproduktsberechnung allerdings wesentlich weniger differenziert nachgewiesen, als es für die Angaben im jährlichen Hauptbericht der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (Veröffentlichungstermin: September) gilt.
Zur Einkommensverteilung im Jahr 1990 gibt es - wie erwähnt - bisher wenig an amtlichen Informationen. Unter den ersten Ergebnissen der Sozialproduktsberechnung weist das Statistische Bundesamt die großen primären Einkommensaggregate aus, die sich zum Volkseinkommen addieren (Tabelle 2.2.4), außerdem das verfügbare Einkommen der inländischen Wirtschaftssektoren. Von den Komponenten des verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte (Veränderung gegenüber 1989: +8,1 vH) sind für 1990 in ihrer Höhe bisher nur die Nettolohn- und -gehaltsumme (+10,9 vH) sowie die empfangenen laufenden Übertragungen (+6,3 vH) bekannt (Tabelle 2.2.5).
2.2.3.3.2
Zahl und Struktur der Privathaushalte im alten Bundesgebiet 1990
Zahl und Struktur der Privathaushalte im alten Bundesgebiet für das Jahr 1990 wurden durch Fortschreibung der für 1988 vom DIW (Bedau 1990) und vom Statistischen Bundesamt (Schüler 1990) berechneten Daten ermittelt. "Richtgrößen" der Fortschreibung waren die oben skizzierten Informationen über die Entwicklung der Einwohnerzahl und
87
der Enverbsstruktur der Bevölkerung. Zur Anwendung kamen die vom DIW schon früher verwendeten Tortschreibungsformeln"
ff(i,r + x) - Hjijt ) WS)
>
m • U + τ) - m H(i + U)
+ U)
• τ) · B(t + t ) - G(r + τ)
H(i,t) i - 1,2,.. ,/ τ >0 Β G
Zahl der Haushalte der Größe i zum Basiszeitraum t der Fortschreibung Haushaltsgröße (Zahl der Personen im Haushalt) Fortschreibungszeitraum Bevölkerung (Einwohner) Personen in Gemeinsdhßftsraterküniten
Nach der DIW-Fortschreibung (Tabelle 2.2.6) belief sich die Zahl der Privathaushalte im alten Bundesgebiet im Jahr 1990 auf reichlich 27 Mill. Davon waren die Hälfte Haushalte von Arbeitnehmern und gut zwei Fünftel Haushalte von Nichterwerbstätigen; die Selbständigen-Haushalte hatten einen vergleichsweise geringen Anteil von 7 vH.
Insgesamt lebten in den Privathaushalten 1990 knapp 61 Mill. Menschen (weitere 2 Mill, in Gemeinschaftsunterkünften). In 100 Arbeitnehmer-Haushalten gab es durchschnittlich 256 Haushaltsmitglieder, in 100 Haushalten von Nichterwerbstätigen 171 Haushaltsmitglieder und in 100 Selbständigen-Haushalten 298 Haushaltsmitglieder. 88
Alleinlebende (häufig im Rentenalter) machten mehr als ein Drittel aller Haushalte aus. Von den Mehrpersonenhaushalten hatten drei Fünftel neben dem Haushaltsvorstand mindestens einen weiteren Einkommensbezieher.
2.2.3.3.3
Einkommensverteilung und -Umverteilung nach Haushaltsgruppen im alten Bundesgebiet 1990
2.2.3.3.3.1 Vorbemerkungen
Will man die Einkommenslage sozialer Haushaltsgruppen auf der Grundlage gesamtwirtschaftlicher Aggregate beschreiben, so muß man die Daten der VGR an einigen Stellen verändern:
Die privaten Haushalte und die privaten Organisationen ohne Erwerbszweck, die im Kontensystem der VGR zusammengefaßt sind, müssen getrennt werden,
die in Anstalten lebenden Personen sind mit ihrem Einkommen aus dem Bereich der Privathaushalte auszugliedern,
Einkommensströme zwischen Privathaushalten, Anstaltsbevölkerung und privaten Organisationen ohne Erwerbszweck sowie zwischen den einzelnen Haushaltsgruppen (Unterhaltszahlungen u.ä.) müssen berücksichtigt werden.
Wie erwähnt, gab es zur Zeit der Gutachtenbearbeitung nur sehr wenig aktuelle Informationen zur Verteilung und Umverteilung des Einkommens, die in die hier
89
vorgelegten Berechnungen zur Einkommenslage sozialer Haushaltsgruppen einfließen konnten. An vielen Stellen waren Schätzungen unumgänglich.
2.2.3.3.3.2 Primäre Verteilung und Umverteilung im Überblick
Naturgemäß hat jede der großen Haushaltsgruppen eine Haupteinkommensquelle (Tabelle 2.2.7): Die primären Einkommen entfallen überwiegend auf die Erwerbstätigen-Haushalte,
die Haushalte von Nichterwerbstätigen beziehen vorwiegend Transfereinkommen, das aus der staatlichen Umverteilung stammt.
Doch ist es nicht selten, daß Haushalten auch "untypische" Einkünfte zufließen - sei es, daß ein Haushaltsmitglied Einkommen aus verschiedenartigen Quellen bezieht, sei es, daß die Einkommensbezieher eines Haushalts unterschiedlichen sozialen Gruppen angehören. Die "Querverteilung" der Einkommensströme ist von nicht geringer Bedeutung:
So werden für landwirtschaftliche Haushalte ernte- und preisbedingte Gewinneinbußen dadurch gemildert, daß ein erheblicher Teil des primären Haushaltseinkommens (1990: 21 vH) aus unselbständiger Arbeit stammt.
Die Haushalte von Selbständigen außerhalb der Landwirtschaft beziehen neben dem Einkommen aus selbständiger Tätigkeit Zinsen und Dividenden sowie Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung (einschließlich unterstellter Einkünfte als Gegenwert für die Nutzung von Eigentümerwohnungen), die im Durchschnitt erheblich höher
90
sind als die der übrigen Gruppen; Einkünfte aus nichtselbständiger Tätigkeit machen am Haushaltseinkommen von Freiberuflern, die eine Praxis betreiben und zugleich abhängig beschäftigt sind, einen nicht unwesentlichen Teil aus.
Am Einkommen aus Unternehmertätigkeit haben Haushalte von Nichtselbständigen einen keineswegs zu vernachlässigenden Anteil (21 vH); dabei handelt es sich vor allem um Einkommen aus Wohnungsvermietung.
Die Vermögenseinkommen entfallen in bemerkenswertem Umfang auf die Haushalte von Arbeitnehmern (41 vH) und Nichterwerbstätigen (38 vH).
Von den sozialen Leistungen kommt ein beträchtlicher Teil (16 vH) den Erwerbstätigen-Haushalten zugute.
Die direkten Steuern werden naturgemäß nahezu gänzlich von ErwerbstätigenHaushalten (93 vH), die Sozialbeiträge zum größten Teil aus dem Einkommen der Angestellten- und Arbeiter-Haushalte (80 vH) geleistet. Allerdings zahlen auch die Empfänger sozialer Leistungen Sozialbeiträge (z.B. Eigenbeiträge der Rentner zur gesetzlichen Krankenversicherung).
Treffen Lohnersatzleistungen ( Arbeitslosenunterstützung, Krankengeld, Mutterschaftsgeld, Verletztengeld u.ä.) mit Einkommen aus unselbständiger Arbeit zusammen, so gilt der "Progressionsvorbehalt" des Einkommensteuerrechts; d.h. im Splittingverfahren werden bei der Ermittlung des Steuersatzes die Lohnersatzleistungen herangezogen.
91
Die Zinsen auf Konsumentenschulden werden überwiegend (65 vH) von Arbeitnehmer-Haushalten gezahlt.
2.2.3.3.3.3
Verfügbares Einkommen nach Haushaltsgruppen
2.2.3.3.3.3.1
Selbständigen-Haushalte
In Einkommensuntersuchungen hat es sich bewährt, die Selbständigen-Haushalte nach Haushalten von Landwirten und Selbständigen-Haushalten außerhalb der Landwirtschaft zu gliedern. Für eine - wünschenswerte - weitere Differenzierung fehlt die statistische Grundlage.
In der Einkommensentwicklung der landwirtschaftlichen Haushalte gibt es nach wie vor beträchtliche Schwankungen, die sich aus dem Witterungs- und Ernteverlauf sowie der Entwicklung von Vorleistungs- und Produktionspreisen ergeben. Beträchtlichen Einfluß auf die Einkommenslage im landwirtschaftlichen Bereich haben politische Entscheidungen (z.B. über die Zahlung von Finanzhilfen im Rahmen der Europäischen Marktordnung oder von Subventionen zur Steuerung der agrarischen Produktion). Alles in allem war 1990 für die landwirtschaftlichen Haushalte ein günstige Jahr (Fock und Kreitmair 1991).
92
Als durchschnittlich verfügbares Einkommen dieser Haushalte wurde für 1990 ein Betrag von knapp 6 200 D M je Haushalt und Monat1 berechnet. Von den hier unterschiedenen Haushaltsgruppen hatten nur die Selbständigen-Haushalte außerhalb der Landwirtschaft ein höheres Durchschnittseinkommen. Allerdings ist in Rechnung zu stellen, daß in den landwirtschaftlichen Haushalten durchschnittlich mehr Personen als in anderen Haushalten leben und daß in den landwirtschaftlichen Haushalten die Erwerbsbeteiligung der Haushaltsmitglieder höher ist als in den übrigen Haushaltsgruppen; sowohl mit der Haushaltsgröße als auch mit der Zahl der Einkommensbezieher nimmt das durchschnittliche Haushaltseinkommen zu (Tabelle 2.2.9). Sodann fällt ins Gewicht, daß die wöchentliche Arbeitszeit der Landwirte in der Regel länger ist als die anderer Berufsgruppen. Bezieht man das Haushaltseinkommen auf die Zahl der im Haushalt lebenden und aus diesem Einkommen zu versorgenden Personen, so ist für die landwirtschaftlichen Haushalte nur vor wenigen anderen Haushaltsgruppen ein Einkommensvorsprung2 zu erkennen (Tabelle 2.2.10).
Durchschnittseinkommen beschreiben die materielle Situation einzelner Haushaltsgruppen freilich nur unvollkommen. In allen Gruppen gibt es eine - mehr oder weniger stark ausgeprägte - Streuung der Haushalte nach ihrer Einkommenshöhe. Das erste Zehntel der landwirtschaftlichen Haushalte hatte 1990 monatlich höchstens 3 300 DM, das zehnte Zehntel dagegen mehr als 9 000 D M zur Verfügung (Tabelle 2.2.11). Am häufigsten war ein Einkommen von 3 800 D M (Tabelle 2.2.12). Für die Hälfte der landwirtschaftlichen
'In der Durchschnittsbetrachtung wird das verfügbare Gesamteinkommen der Haush gruppen (Tabelle 2.2.8) auf die jeweilige Zahl der Haushalte bezogen und rechnerisch gleichmäßig auf die Monate des Berichtsjahres verteilt 2
Die mit wachsender Haushaltsgröße einhergehende Kostendegression der Wirtschaftsfüh die in einer Pro-Kopf-Einkommensrechnung nicht sichtbar wird, kann in einer nach "Verbrauchereinheiten" differenzierten Einkommensrechnung berücksichtigt werden.
93
Haushalte mit nur einem Einkommensbezieher überschritt das verfügbare Einkommen den Betrag von 3 600 D M im Monat nicht; demgegenüber verfügte die Hälfte der Haushalte mit mehreren Einkommensbeziehern über mindestens 7 000 D M monatlich1 (Tabelle 2.2.13).
Die Selbständigen-Haushalte außerhalb der Landwirtschaft sind eine heterogene Gruppe. Zu ihr gehören die Haushalte von selbständig Erwerbstätigen in der Industrie, im Handel, Handwerk, Verkehrs- und Dienstleistuügsgewerbe, schließlich die Haushalte von Ärzten, Rechtsanwälten, Steuerberatern und Angehörigen anderer freier Berufe. Auch in den Selbständigen-Haushalten außerhalb der Landwirtschaft ist die Erwerbsbeteiligung der Haushaltsmitglieder vergleichsweise hoch.
Im Durchschnitt betrug das verfügbare Einkommen der nichtlandwirtschaftlichen Selbständigen-Haushalte 1990 fast IS 000 D M monatlich. Damit standen diese Haushalte an der Spitze der Einkommenshierarchie. Hier sollte freilich ein struktureller Effekt nicht übersehen werden: In den vergangenen Jahrzehnten haben nicht wenige Selbständige in Handel, Handwerk, Verkehr
und Gastgewerbe ihre unternehmerische
Tätigkeit
aufgegeben, sind aus dem Erwerbsleben ausgeschieden oder haben eine abhängige Erwerbstätigkeit aufgenommen. In der Regel waren es "Grenzunternehmer11, die aus ihrer selbständigen Tätigkeit ein Einkommen erzielt hatten, das unter dem Durchschnitt im jeweiligen Wirtschaftsbereich lag. Hätten sie ihre selbständige Tätigkeit nicht aufgegeben, so fiele das Durchschnittseinkommen der Selbständigen-Haushalte heute niedriger aus. Es ist auch in Rechnung zu stellen, daß Selbständige einen nicht unerheblichen Teil ihres
1
Der Medianwert der Einkommensschichtung sämtlicher Haushalte von Landwirten is anders als es bei linkssteilen Häufigkeitsverteilungen üblich ist - etwa ebenso hoch w arithmetische Mittel
94
verfügbaren Einkommens für die Alters- und Hinterbliebenenversorgung aufwenden müssen, die bei Arbeitnehmern überwiegend durch Zahlungen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern an die gesetzliche Sozialversicherung oder (bei Beamten) durch die Gebietskörperschaften gewährleistet wird.
Schließlich sei darauf hingewiesen, daß bei den Selbständigen die Streuung der Einkommen größer ist als bei den anderen Gruppen. Angehörige freier Berufe erzielen nicht selten Spitzeneinkommen, die die Einkünfte selbständig Erwerbstätiger im Handel und Handwerk um ein Mehrfache übersteigen. Doch wie gesagt, erlaubt es die amtliche Statistik leider nicht, die Einkommenslage der nichtlandwirtschaftlichen SelbständigenHaushalte differenzierter zu untersuchen.
Für das erste Zehntel der Selbständigen-Haushalte (ohne die Haushalte von Landwirten) betrug das verfügbare Einkommen 1990 rund 7 500 DM, für das zehnte Zehntel demgegenüber mehr als 25 000 D M im Monat. Am häufigsten war ein Einkommen von 9 100 DM, die Hälfte der Selbständigen-Haushalte hatte mindestens 13 600 D M monatlich zur Verfügung.
2.2.3.3.3.3.2
Arbeitnehmer-Haushalte
Als durchschnittlich verfügbares Monatseinkommen der Arbeitnehmer-Haushalte wurde für 1990 ein Betrag von reichlich 4 400 D M berechnet; dabei betrug das Durchschnittseinkommen der Angestellten-Haushalte
4 700 DM,
der Beamten-Haushalte
5 300 DM,
der Arbeiter-Haushalte
3 900 DM. 95
Prima facie erscheinen diese Durchschnittswerte recht hoch. Doch ist zu bedenken, daß in fast der Hälfte der Arbeitnehmer-Haushalte mehrere Personen zum gemeinsamen Einkommen beitragen. Zu berücksichtigen ist ferner, daß Sonderzahlungen wie Urlaubsund Weihnachtsgeld hier rechnerisch gleichmäßig auf die Monate des Berichtsjahres verteilt wurden, daß in den Einkommen auch Geldvermögenserträge und Mieteinkünfte enthalten sind.
Einerseits überschritt für fast ein Zehntel aller Arbeitnehmer das verfügbare Haushaltseinkommen im Berichtsjahr den Betrag von 2 000 D M monatlich nicht. Andererseits hatte reichlich ein Zehntel der Arbeitnehmer-Haushalte 1990 mehr als 7 000 D M im Monat zur Verfügung. Die Hälfte der Haushalte konnte monatlich höchstens 4 000 D M ausgeben; dabei betrug der Medianeinkommenswert für die Angestellten-Haushalte
4 200 DM,
Beamten-Haushalte
5 100 DM,
Arbeiter-Haushalte
3 600 DM.
2.2.3.3.3.3.3
Haushalte von Nichterwerbstätigen
Die Haushalte von Nichterwerbstätigen werden hier danach gegliedert, ob die Haushaltsvorstände überwiegend von Arbeitslosenunterstützung, Renten oder Pensionen leben. Die Rentner-Haushalte schließen diejenigen Haushalte ein, deren Haushaltsvorstände ihren Lebensunterhalt vorwiegend aus laufenden Übertragungen (z.B. Sozialhilfe) oder aus Vermögenseinkommen bestreiten.
Die Einkommenslage der Arbeitslosen-Haushalte ist nicht leicht zu erfassen. In dieser Gruppe gibt es häufiger Zu- und Abgänge als in anderen Haushaltsgruppen. Bei einer 96
jahresdurchschnittlichen Zahl von 1,9 Mill, als arbeitslos registrierten Personen erfaßte die Bundesanstalt für Arbeit 1990 rund 3,7 Mill. Zugänge von Arbeitslosen und 2,4 Mill. Arbeitsvermittlungen. Es liegt auf der Hand, daß dieser "Wechsel in der Identität" in starkem Maße auf die Einkommensschichtung der Arbeitslosen-Haushalte ausstrahlt.
Als durchschnittlich verfügbares Einkommen der Arbeitslosen-Haushalte im Jahr 1990 wurde ein monatlicher Betrag von reichlich 2 200 D M berechnet; er war um die Hälfte geringer als das entsprechende Haushaltseinkommen der Arbeitnehmer. Ein Fünftel der Arbeitslosen-Haushalte bestritt den Lebensunterhalt von weniger als 1 000 D M im Monat; fast ein Zehntel - fast ausnahmslos Haushalte mit mehreren Einkommensbeziehern - hatte indes monatlich mehr als 4 000 D M zur Verfügung. Das "häufigste" Einkommen der Arbeitslosen-Haushalte lag bei knapp 1 300 DM, das "zentrale" Einkommen dieser Haushaltsgruppe bei etwas über 1 900 DM.
Rentner-Haushalte konnten 1990 durchschnittlich knapp 2 800 D M 1 im Monat ausgeben. Ein Drittel dieser Haushalte hatte höchstens 2 000 DM, ein Viertel indes mehr als 3 500 D M zur Verfügung. Die Hälfte der Rentner-Haushalte fand monatlich maximal 2 600 D M in der Haushaltskasse vor. Zwar ist dieser Betrag um rund ein Drittel niedriger als der für die Arbeitnehmer-Haushalte berechnete Median. Berücksichtigt man aber, daß es in Rentner-Haushalten durchschnittlich eine Person weniger als in Arbeitnehmer-Haushalten
J
Für diejenigen Haushalt, die überwiegend von Sozialhilfe verfugbare Einkommen nur bei rund 1 700 DM monatlich.
lebten, lag das durchschni
97
gibt, so zeigt sich, daß die in Rentner-Haushalten lebenden Personen1 im Mittel materiell kaum schlechter gestellt sind als die Mitglieder von Arbeitnehmer-Haushalten.
Das durchschnittlich verfügbare Haushaltseinkommen der Beamtenpensionäre lag mit fast 4 000 D M je Monat des Berichtsjahres nicht unerheblich über dem der Sozialrentner. Hier wirkt sich aus, daß das Einkommensniveau der Beamten (die Grundlage der Pensionsberechnungen) wegen ihrer vergleichsweise hohen Qualifikation höher ist als das der nichtbeamteten Arbeitnehmer (die Grundlage der Rentenberechnungen). Hinzu kommt, daß die Altersversorgung der Beamten recht günstig ist2. Zwar wird der Einkommensvorteil der Beamtenpensionäre gegenüber Sozialrentnern dadurch gemindert, daß Pensionen lohnsteuerpflichtig sind, Renten dagegen faktisch steuerfrei bleiben. Doch verfügte die Hälfte der Pensionärs-Haushalte 1990 über maximal 3 700 D M im Monat, während die Hälfte der Rentner-Haushalte - wie erwähnt - höchstens 2 600 D M ausgeben konnte.
2.2.3.3.3.4 Einkommensdisparitäten innerhalb der Haushaltsgruppen
Unterschiedlich stark ausgeprägt ist die Disparität der Einkommensverteilung innerhalb der einzelnen Haushaltsgruppen. Diese Disparität wird hier - wie in der Literatur üblich durch den Vergleich der empirisch festgestellten Einkommensschichtung mit der hypothetischen Gleichverteilung quantifiziert und als "Gini-Koeffizient" gemessen. Je
1
Wie erwähnt, sind allerdings für Kleinhaushalte die Kosten für Wirtschaftsßhrung vergleichsweise hoch: Für Wohnungsmieten, Haushaltsenergie und andere Güter d Haushaltsführung geben kleinere Haushalte einen höheren Teil ihres verfügbaren Einkom aus als größere Familien. 2
Im öffentlichen günstig
98
Dienst ist die Altersversorgung
freilich
auch für nichtbeamtete Arbeitn
größer dieser Koeffizient, um so größer ist die Einkommensdisparität innerhalb der jeweiligen Haushaltsgruppe1.
Vergleichsweise hoch ist die Disparität innerhalb der Selbständigen-Haushalte außerhalb der Landwirtschaft (Tabelle 2.2.14). Hier wirken sich etwa die unterschiedlichen Einkommensniveaus selbständig Erwerbstätiger im Handel und Handwerk einerseits, Angehörigen freier Berufe andererseits aus. Recht gering ist demgegenüber die Einkommensdisparität innerhalb der landwirtschaftlichen Haushalte.
Unter den Arbeitnehmer-Haushalten haben die Beamten-Haushalte die "gleichmäßigste11 Einkommensverteilung. Sowohl sehr niedrige als auch sehr hohe Einkommen gibt es in der Beamtenbesoldung nicht. Dieser Sachverhalt kommt auch in der für die Beamtenpensionäre gemessenen Einkommensdisparität zum Ausdruck, die geringer als die der Rentner-Haushalte ist.
Wie ist zu erklären, daß die für aggregierte Einkommensstrukturen berechneten Disparitätswerte vielfach größer als sämtliche Gini-Koeffizienten der Einzelstrukturen sind? Hier muß man eine Aggregationseigenschaft des Gini-Koeffizienten kennen: "Der Gini-Koeffizient einer aggregierten Verteilung ist ein gewogenes arithmetisches Mittel der Gini-Koeffizienten der Sektoren zuzüglich einem (sie!) nicht-negativen Zusatzglied, das genau dann verschwindet, wenn alle Sektoren die gleiche Verteilung besitzen" (Piesch 1975). Insofern sind die Gini-Koeffizienten aggregierter Verteilungen häufig "externe
1
Einkommensdisparitäten Koeffizienten messen.
zwische n den Haushaltsgruppen
lassen sich nicht durch G
99
Durchschnitte", die der empirischen Wirtschaftsforscher auch aus anderen Zusammenhängen kennt. Man sollte sie nicht auf die "Goldwaage" legen.
Verzeichnis der Tabellen zum Abschnitt 2.2
Einkommen der privaten Haushalte in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung für das alte Bundesgebiet 1988 vor und nach der Umverteilung Bevölkerungsentwicklung im alten Bundesgebiet 1988 bis 1990 Erwerbspersonen im alten Bundesgebiet 1988 bis 1990 Komponenten des Volkseinkommens im alten Bundesgebiet 1988 bis 1990
Komponenten des verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte im alten Bundesgebiet 1988 bis 1990 Zahl der Privathaushalte nach Haushaltsgruppen im alten Bundesgebiet 1990 Einkommensverteilung und -Umverteilung nach Haushaltsgruppen im alten Bundesgebiet 1990 Verfügbares Einkommen nach Haushaltsgruppen im alten Bundesgebiet 1990 Verfügbares Durchschnittseinkommen nach Haushaltsgruppen im alten Bundesgebiet 1990 (je Haushalt) Verfügbares Durchschnittseinkommen nach Haushaltsgruppen im alten Bundesgebiet 1990 (je Haushaltsmitglied) Verteilung der Haushaltsgruppen nach der Höhe des verfügbaren Einkommens im alten Bundesgebiet 1990 "Häufigstes" verfügbares Einkommen nach Haushaltsgruppen im alten Bundesgebiet 1990 101
2.2.13
"Zentrales" verfügbares Einkommen nach Haushaltsgruppen im alten Bundesgebiet 1990
2.2.14
Disparität in der Verteilung des verfügbaren Einkommens nach Haushaltsgruppen im alten Bundesgebiet 1990
102
Tabelle
2.2.1 Einkommen der p r i v a t e n Hauehalte 1) i n der v o l k s w i r t s c h a f t l i c h e n Gesamtrechnung f ü r das a l t e Bundesgebiet vor und nach der Umverteilung
1988
i n Mrd. DM Bruttoeinkommen
Direkte Steuern
Sozialbeiträge
Sonstige Abzug6posten 2)
1 126,0 494,0
164,9 39,7
355,7 7,2
16,0
605,4 431,1
Erwerbs- und Vermögenseinkommen Empfangene l a u f e n d e Übertragungen Übrige g e l e i s t e t e laufende Übertragungen und Zinsen auf Konsumentenschulden
1 620,0 383,9
204,6 5,5
362,9 34,8
16,0 -
1 036,5 343,6
41,5
4,6
10,3
-
Gesamtes Einkommen
1 962,4
214,7
408,0
16,0
Einkommen aus unselbständiger Arbeit U n t e r n e h m e r t ä t i g k e i t und Vermögen
Verfügbares Einkommen
56,4 1 323,8
1) E i n s c h l i e ß l i c h p r i v a t e r O r g a n i s a t i o n e n ohne Erwerbszweck. Abweichungen i n den Summen durch Rundung der Z a h l e n . - 2) Im w e s e n t l i c h e n nichtentnommene Gewinne der Unternehmen ohne eigene Rechtspersönlichkeit. Quelle:
Tabelle
Statistisches
Bundesamt.
2.2.2 Bevölkerungsentwicklung
im a l t e n Bundesgebiet
1988 b i s
1990
i n 1000 Personen Bevölkerung am Quartalsanfang
Geburten
Sterbefälle
Saldo der natürlichen Bevölkerungsbewegung
Zuzüge "j
Fortzüge
über d i e Grenzen dee a l t e n Bundesgebietes
Saldo der Wanderungen
1988 1. 2. 3. 4.
Quartal Quartal Quartal Quartal
61 61 61 61
238 317 418 593
163 166 178 170
172 170 163 183
9 4 15 13
171 189 293 250
84 85 135 118
+ 87 + 104 + 158 + 132
- 19 1 + 16 - 13
230 263 426 582
107 112 174 151
+ 123 + 171 + 252
-
1989 1. 2. 3. 4.
Quartal Quartal Quartal Quartal
61 61 61 62
715 820 990 260
159 168 179 175
178 169 163 188
431
1990 1. 2. 3. 4.
Quartal Quartal Quartal Quartal
1) Geschätzte Quellen:
62 679 62 922 1) 63 191 1)
167 174
189 170
- 22 + 4
+ 265 + 265
1) 1)
Zahl.
S t a t i s t i s c h e s Bundesamt, :Berechnungen des DIW.
103
Tabelle
2.2.3
Erwerbspersonen
im a l t e n
Bundesgebiet
Jahresdurchschnitt
in
1000
19ΘΘ b i s
1990
Personen
1989
198Θ
Beschäftigte Arbeitnehmer S e l b s t ä n d i g e und m i t h e l f e n d e Fami 1 i e n a n g e h ö r i g e
24
364
3
757
25
475
005
2 984
2
965
Erwerbstätige Arbeitslose
27 369 2 242
27 7 4 1 2 038
28 1
440 882
Erwerbspersonen
29
29
30
322
Quelle:
Tabelle
Statistisches
24
1990
611
779
Bundesamt.
2.2.4 Komponenten des Volkseinkommens i m a l t e n B u n d e s g e b i e t 19ΘΒ b i s 1 9 9 0 in
Mrd.
DM
1988
Bruttoeinkommen aus unselbständiger Arbeit U n t e r n e h m e r t ä t i g k e i t und
1 Vermögen
Volkseinkommen Quelle:
104
Statistisches
Bundesamt.
1989
1990
126,0 527,2
1 176,6 575,2
1
264,7 631,1
1 653,2
1 751,8
1
895,8
Tabelle
2.2.5 Komponenten des v e r f ü g b a r e n Einkommens der p r i v a t e n H a u s h a l t e 1) im a l t e n B u n d e s g e b i e t 1 9 8 8 b i s 1 9 9 0 in
Mrd.
N e t t o l o h n - und - g e h a l t s u m m e + E n t n o m m e n e G e w i n n e und Vermögenseinkommen + Empfangene l a u f e n d e Übertragungen 2) - B e l e i s t e t e laufende Übertragungen 3) und Z i n s e n a u f Konsumentenschulden -
Verfügbares
Einkommen
DM
19B8
1989
1990
605,4
627,5
696,0
431,1 343,6
461,4 359,6
492,7 382,3
4)
56,4
64,5
74,9
4)
1 323,8
1 383,8
1
496,1
1) E i n s c h l i e ß l i c h p r i v a t e r O r g a n i s a t i o n e n ohne E r w e r b s z w e c k , ohne n i c h t entnommene Gewinne d e r Unternehmen ohne e i g e n e R e c h t s p e r s ö n l i c h k e i t . Abw e i c h u n g e n i n d e n Summen d u r c h R u n d u n g d e r Z a h l e n . - 2 ) N a c h A b z u g d e r L o h n s t e u e r a u f P e n s i o n e n , d e r B e i t r ä g e d e s S t a a t e s und d e r U n t e r n e h m e n f ü r E m p f ä n g e r s o z i a l e r L e i s t u n g e n und d e r E i g e n b e i t r ä g e d e r E m p f ä n g e r s o z i a l e r Leistungen zur Sozia 1 V e r s i c h e r u n g . - 3) Nichtzurechenbarfc geleis t e t e laufende ü b e r t r a g u n g e n . - 4) Geschätzte Zahl. Quellen:
Statistisches
Bundesamt,
Berechnungen
des
DIW.
105
Tabelle 2.2.6
Zahl der P r i v a t h a u s h a l t e nach Haushaltegruppen im a l t e n Bundesgebiet 1990 i n 1Ü00
Haushaltsgröße in Personen
Haushalte : von Selbständigen in I außerhalb der LaneJwirtechaf t
Angestellten
Beamten
Arbeitern
Arbeitslosen
Rentnern 1)
Pensionären
Zusammen
Haushalte mit einem Einkommen&bezieher 1 2 3 4 5 oder mehr Zusammen
16 19 18 16 12
277 173 118 83 18
1 904 815 535 344 61
335 254 188 157 35
1 236 647 477 281 66
307 70 35 17 5
5 113 1 598 216 62 13
468 220 18 2 0
9 658 3 796 1 605 962 210
83
669
3 659
969
2 707
434
7 002
708
16 231
Haushalte mit mehreren Einkommensbeziehern 1 2 3 4 5 oder mehr Zusammen
X 31 42 55 103
X 276 257 266 130
X 865 777 699 222
X 177 187 220 90
X 880 929 816 455
X 113 75 53 32
X 2 109 648 254 140
X 132 47 14 5
: 4 2 2 1
231
929
2 563
674
3 080
273
3 151
198
: 11 099
236 527 406 097 521
307 183 110 70 37
5 113 3 707 864 316 153
468 352 65 16 5
5 787
707
10 153
906
Privathaushalte 1 2 3 4 5 oder mehr Zusammen
18 50 60 71 115
277 449 375 349 148
314
1 598
1 1 1 1
904 680 312 043 283
335 431 375 377 125
6 222
1 643
insgesamt 1 1 1 1
1) E i n s c h l i e ß l i c h Empfänger von S o z i a l h i l f e und sonstiger Quelle:
X 583 962 377 177
Berechnungen des DIW unter Verwendung a m t l i c h e r
9 8 4 3 1
658 379 567 339 387
27 330
Nichterwerbetätiger.
Statistiken.
EiakoaBeBSTerteiluog
Tabelle 2.2.1
und -oiferteilung nach Bausbaltegroppea 1) i i altes Bundesgebiet 1990 io ürd. DI
Baosbalte IOB Selbständige! i* 1 außerhalb Angestellten Beaitea Arbeitern Arbeitslosen Beataern 2) Peneionàren der lafidvirtscbafl BruttoeifikoiieB ans
DBselbstäodiger Arbeit 3) OBtersebserUtlgkeit 4) leraôgen
- Brottoerserbs- und -lernògenseiakoBsefi
* Soziale LeistuBgeB S) • übrige eapiaageae laufende
Übertragungen S) - Direkte Stenern - Soxialbeitrige 3)5) • Übrige geleistete laofeade Obertragungen 6) und Zinsen auf loBSuiefiteBScboldeB
: Verfügbares liakonea
IgsaiteB
6,0 19.» 2,3
27,1 313,2 25,8
551,1 12,8 30,2
123,4 3,4 7,6
420,3 17,6 17,2
5,8 1,6 0,8
48,5 46,4 45,7
5,3 4,0 4,3
1 188,2 418,9 133,9
26,2 2,7
366,8 7,4
594,1 19,1
134,4 6,9
455,1 20,9
8,2 14,7
140,6 244,2
13,6 38,6
1 740,9 354,4
1.3 1,6 3,8
16,2 60,0 21,9
15,0 79,8 159,2
6,5 20,0 10,6
9,8 49,9 131,4
1,0 0,7 2,4
19,1 9,7 32,7
1,9 5,2 1,9
70,6 226,8 363,6
3,S
24,8
38,2
11,9
33,7
2,0
21,2
3,8
139,1
23,3
283,6
351,0
105,2
270,7
18,9
340,4
43,3
1 436,5
1) Abseicbufigeo in dea Sunea durck Bofidong der lablea.- 2) liischli elllich Kapfaeger toa Soxialbüfe nad sonstiger Nichte»erbstäti{er.3) Oboe uaterstellte Sozialbeiträge.* 4) liaecklieblich KiakoaaeB aus Vobnuagsveraietoig, ohne licbteatBOBaeae 6eiBBe der Saieriebiea okie eigene lecbtspersôBlicbkeit.- 5) Ohne Soxlaibeitrige dee Staates for Kapfisger soxialer Leistuagea.- S) liaschließlicb Übertragungen xiiicben Priiatbaosbalten sosie xiiscken PriTatbaoshaltea, ABstaltsbeiôlkeruBg und privates Organisationen obse Imrbemeck. Quelle: Berecboonges des DIN eater feriesdosg aatlicber Statistikes.
106
Tabelle 2.2. Verfügbares Elnkoaaen nach Hauehaltegruppen 1) i a a l t e n Bundecgebiet 1990 I n Mrd. OH
Hauehaltegröße In Pereonen
Selbständigen in 1 außerhalb der Landwirtschaft
Haushalte von Beanten
Angestellten
A r b e i t e r n Ι Arbeitslosen 1 Rentnern
"1
Pensionären
Zusaaaen
Haushalte a i t e i n e · Einkoaaensbezieher 0,6 0.7 0.8 0.9 0.7
35.4 28.4 17,9 15,1 3.6
62.5 44.4 32,1 21,8 4,4
12,3 15.4 11,9 10.3 2.6
30,2 26.1 21.3 13,1 3.4
4.5 1.4 0.9 0,5 0.2
121,8 48,1 8,2 2,5 0,6
17.1 11.5 1,2 0.2 0,0
284,4 176,0 94.3 64.2 15,5
3,7
100,4
165,2
52.4
94,1
7,4
181,2
30.0
634,4
X 1.8 3.0 4,8 9.9
X 51.7 44.9 56,0 30,6
X 55.9 55.8 54.2 19.8
X 3.9 3.3 2.5 1.7
X 95,2 38.4 15,9 9.6
X 8.0 3.6 1.3 0.5
X 273.0 215.5 202,1 111,5
19.6
183.2
185,8
11,5
159,2
13,3
802.1
1 2 3 4 5 oder »ehr ZuetMen
Haushalte • i t »ehreren 1 2 3 4 5 oder »ehr Zusaaaen
Einkoaaensbeziehern
X 12,2 13,9 16,0 8,6
X 44.0 52.5 49.4 30,6
52.8
176,7
Privathauehalte 1 2 3 4 5 oder sehr Zusaaaen
insgeeaat
0.6 2.6 3.9 5.6 10.6
35.4 80,1 62,8 71,1 34,2
62,5 100.4 87.9 76.0 24.2
12,3 27,6 25,8 28.3 11.2
30,2 70.1 73,8 62.5 34,0
4.5 5,3 4.2 2.9 1.9
121.8 143,4 46.6 18,4 10,2
17.1 19.6 4.8 1.4 0.5
284.4 449.0 309.8 266.4 127.0
23.3
283.6
351.0
105,2
270,7
18.9
340.4
43,3
1 436.5
1) Ohne Anetaltebevölkerung und ohne p r i v a t e Organisationen ohne Erwerbazweck, Abweichungen i n den Suaaen durch Rundung der Zahlen. - 2) E i n s c h l i e ß l i c h Eapfänger von S o z i a l h i l f e und sonstiger N i c h t e r w e r b e t ä t i g e r . Q u e l l e : Berechnungen des DIW unter Verwendung a m t l i c h e r
Tabelle
Statistiken.
2.2.9 Verfügbares Durchcchnittseinkoaaen nach Hauehaltegruppen i n a l t e n Bundecgebiet 1990 in DM Je Hauehalt und Honat
Hauehaltegröße in Pereonen
Selbständigen in außerhalb der Landwirtschaft
Haushalte von !
1 A n g e s t e l l t e n Ι Beesten 1 A r b e i t e r n Ι Arbeitsloeen Ι Rentnern 1)
Pensionären
Zusaaaen
Haushalte a l t einea Einkoaaensbezieher 1 2 3 4 5 oder aehr Zusaaaen
2 3 3 4 4
796 180 884 453 764
3 724
10 13 12 15 16
641 668 641 176 657
12 501
2 4 4 5 6
736 543 998 276 035
3 763
3 5 5 5 6
4 505
Haushalte a l t 1 2 3 4 5 oder aehr
4 6 7 8
X 927 034 244 023
7 060
15 14 17 19
X 621 560 532 640
16 437
5 5 6 7
X 389 986 466 441
6 042
052 041 263 451 205
5 6 6 7
2 3 3 3 4
037 355 721 888 283
2 896
Zusaaaen 1)
2 4 5 6 7
796 263 389 615 683
6 178
10 14 13 16 19
641 869 956 972 277
14 789
2 4 5 6 7
736 979 583 074 136
X 751 216 832 960
6 528
4 702
3 5 5 6 7
052 333 738 257 469
5 335
E i n s c h l i e ß l i c h Eapfänger von S o z i a l h i l f e und sonstiger
Q u e l l e : Berechnungen des DIW unter Verwendung a a t l i c h e r
231 645 090 304 817
1 427
1 2 3 3 3
985 510 154 360 769
2 157
3 4 5 6
047 370 556 250
3 531
2 3 4 5 6
454 864 894 566 134
3 257
aehreren Einkoaaensbeziehern 4 4 5 5
X 171 714 048 613
4 780
Privathaushalte 1 2 3 4 5 oder aehr
1 1 2 2 2
2 3 4 4 5
2 3 3 4
X 897 716 882 ' 552
3 507
3 4 5 5
X 763 935 232 743
4 210
5 6 7 8
X 071 301 440 283
5 612
4 6 7 7
X 963 064 086 895
6 023
insgesaat
037 826 377 751 445
3 899
1 2 3 3 4
231 418 198 499 318
2 231
1 3 4 4 S
985 223 490 865 575
2 794
3 4 6 7 8
047 633 095 292 283
3 986
2 4 5 6 7
454 465 653 648 629
4 380
NlchterwerbetAtlger.
Statistiken.
107
T a b e l l e 2 . 2 . 10 Verfügbares D u r c h s c h n i t t e s i n k o a a e n nach Hauehaltegruppen i a a l t e n Bundesgebiet 1990 i n DM Je H a u s h a l t s a i t g l i s d und Monat
Hauahaltsgröße in Personen
l 2 3 4 5 oder aehr Zusaaaen
Selbständigen außerhalb in der L a n d w i r t s c h a f t ·
2 1 1 1
796 590 295 113 641
1 277
10 6 4 3 3
641 Θ34 214 794 259
5 969
H a u s h a l t e von I Ι Arbeitslosen Rentnern 1) 1 Pensionären
1 A n g e s t e l l t e n i Beaaten 1 A r b e i t e r n 1 2 2 1 1 1
I
Haushalts a i t einse
Einkoaaensbetieher
736 271 666 319 180
052 520 754 363 213
2 037 1 678 1 240 972 803
1 972
1 442
2 017
3 2 1 1 1
1
047 185 852 562
1 231 823 697 576 522
1 985 1 255 1 051 840 700
3 2 l 1
957
1 628
2 577
Zusaaaen
2 1 1 l 1
454 932 631 391 171
1 957
aaensberiehern 1 2 3 4 5 oder aehr Zueaaaen
2 2 1 1
X 464 011 811 410
1 641
7 4 4 3
X eu 853 383 828
5 000
2 1 1 l
X 695 995 617 439
1 934
2 2 1 1
X 876 072 708 541
1 947
X 086 571 262 040
X 1 449 1 239 971 832
1 1 1 1
1 434
1 143
1 669
2 282
3 2 2 1 1
2 1 1 1
Privathauehalte 1 2 3 4 5 oder aehr Zusaaaen 1)
2 2 1 l 1
796 132 796 654 351
1 570
10 7 4 4 3
641 434 652 243 759
5 305
2 2 l 1 1
736 489 861 518 384
1 972
E i n s c h l i e ß l i c h Eapfknger von S o z i a l h i l f e
3 2 1 1 1
052 666 913 564 450
l 959
und s o n s t i g e r
Q u e l l e : Berechnungen des DIW u n t e r Verwendung a a t l i c h e r
X 881 645 308 044
X 536 100 860 593
2 2 1 1
X 482 021 771 477
1 975
insgesaat
037 913 459 188 010
1 231 i 209 1 066 875 791
! i 1 l 1
1 437
1 062
l 647
2 1 1 1 1
2 2 1 1
985 611 497 216 015
047 317 032 823 593
2 479
2 2 1 1 1
454 233 884 662 431
1 967
Nichterwerbetätiger.
Statistiken.
Tabele 2.2.11 ferteiluaf der Bauehatlsgruppei aach der Boke des verfüfbarai liokoneii ia altea Boideifebiet 1998 ia 1000
Hoaatlich Baocbatle voi »erfüfbarea Selbatiidifei laoabaltaeiokoiei la 11 aaterbalb hfeetelltei Beaitai Arbeiten irbeitiloiei Beitieri 1)PeuioiArei Zuiauei voi ... bit oiter ... OH der Laidirticbaft alter 1000 1006 ... 2000 2000 ... 2250 2250 ... 2500 2500 ... 2750 2750 ... 3000 3001 ... 3250 3250 ... 3500 3500 ... 3750 JT50 ... 4000 4000 ... 5000 5000 ... 8000 6000 ... 7000 7000 ... 8000 9000 ... 9000 9000 ... 10000 10000 ... 15000 15000 . 20009 20000 ... 25000 25000 aid lehr Iueaneo
3 9 9 8 8 12 15 . 38 46 50 50 30 23 7 314
2 18 35 61 102 142 151 400 307 212 168 1 598
42 224 287 310 330 347 369 342 339 304 961 803 606 429 284 154 67 21 3 6 222
9 23 30 38 46 55 60 69 76 85 303 297 232 14« 90 49 23 9 1
179 661 210 262 313 356 370 368 366 342 947 634 378 218 110 49 23 1
1 643 5 787
1) Eiacblieflicb Iipfiifer foi Soiialkilfe and loutlcer licktereerbatâticer. Quele: Berecbiuniei dei DU I uiter ferveaduag ältlicher Statietikei.
108
133 234 35 33 37 42 44 36 32 23 32 18 8
346 2 816 797 790 757 728 735 621 559 474 787 451 211 69 12
6 38 48 54 60 62 66 63 63 59 163 122 60 31 9 2
707
10 153
906
715 3 996 1 407 1 490 ! 552 1 599 1 6S2 1 507 1 447 1 304 3 249 2 406 1 606 1 047 683 428 520 338 216 168 27 330
Tabelle 2.2.12 "Häufigstes" verfügbarec Einkommen 1) nach Haushaltsgruppen im a l t e n Bundesgebiet 1990 in DM Je Haushalt und Monat
Haushaltsgröße In Personen
Selbständigen in Ι außerhalb der Landwirtschaft
Haushalte von Angestellten
Beamten
Arbeltern
Arbeitslosen
Rentnern 2)
Pensionären
Zusammen
Haushalte mit einem Einkommensbezleher 1 2 3 4 5 oder mehr Zusammen
2 2 3 3 4
650 917 700 855 500
3 781
7 9 8 9 9
250 163 333 469 556
8 600
2 3 3 4 4
284 687 785 208 667
2 3 3 4 5
700 829 917 600 750
3 667
3 009
751 900 188 450 625
1 2 3 3 3
1 1 1 2 2
2 600
027 528 694 188 875
1 223
.
1 2 2 3 3
879 269 875 167 375
2 3 5 6
650 687 333 000
2 2 3 3 3
3 143
2 208
198 463 639 763 750
2 279
Haushalte mit mehreren Einkommensbeziehern 1 2 3 4 5 oder mehr Zusammen
4 5 6 7
X 200 857 778 769
7 067
9 8 12 18
X 240 941 794 000
9 300
4 4 5 6
X 049 600 200 857
X 667 267 815 750
4 5 5 6
4 506
5 623
X 519 763 904 645
3 3 3 4
3 662
Privathaushalte 1 2 3 4 5 oder mehr Zusammen
2 2 3 6 7
650 917 750 625 869
3 838
7 9 8 10 16
250 204 850 400 000
9 113
2 3 3 4 6
284 757 872 464 500
2 3 4 5 6
700 864 545 500 571
3 873
3 112
Tabelle
3 139
3 4 4 5
X 333 119 568 167
4 5 7 8
X 560 786 333 000
3 574
5 036
1 3 3 4 4
2 3 5 7 8
3 3 4 4
X 533 879 327 820
3 742
insgesamt
751 125 625 786 551
1 3 3 3 4
X 650 167 562 841
1 2 3 3 3
027 583 143 188 841
1 290
3 219
879 205 700 259 750
.
650 859 650 000 000
2 3 3 3 4
198 243 777 904 730
3 067
3 143
2 233
2) E i n s c h l i e ß l i c h Empfänger von S o z i a l h i l f e und sonstiger
1) Häufigste Besetzung der Einkommeneskala ( M o d a l w e r t ) . erwerbstätiger. Quelle: Berechnungen des DIW unter Verwendung a m t l i c h e r
2 3 3 3
Nicht-
Statistiken.
2.2.13 "Zentrales" verfügbares Einkommen 1) nach Haushaltsgruppen im a l t e n Bundesgebiet 1990 in DM Je Haushalt und Monat
Haushaltsgröße in Personen
Selbständigen in außerhalb der Landwirtschaft
Haushalte von Angestellten
Ι
Beamten
Arbeitern
Arbeitslosen
Rentnern 2)
Pensionären
1
Zusammen
Haushalte mit einem Einkommensbezleher 1 2 3 4 5 oder mehr ZusamiMD
2 3 3 4 4
750 094 750 200 714
3 613
8 11 10 14 15
532 919 536 196 000
10 411
2 4 4 4 5
647 025 634 944 808
3 270
2 4 5 5 6
922 774 051 276 063
4 232
1 3 3 3 3
862 144 509 642 857
2 711
1 1 2 2 2
188 605 042 292 813
1 359
1 2 3 3 3
930 433 071 250 563
2 106
2 4 5 6
933 096 429 000
3 329
2 3 4 4 5
186 165 027 565 059
2 629
Haushalte mit mehreren Einkomi»ensbezlehern 1 2 3 4 5 oder mehr
4 6 7 7
X 808 000 107 911
7 010
14 13 16 19
ìt
648 056 957 545
15 664
5 5 6 7
X 028 647 060 128
5 673
5 δ 6 7
X 427 793 388 444
6 113
3 4 4 5
X 799 366 758 237
4 470
Privathaushalte 1 2 3 4 5 oder mehr Zusammen
2 4 5 6 7
750 143 357 618 696
6 180
8 13 12 16 19
532 618 280 264 054
13 600
2 4 5 5 6
647 616 241 679 833
4 226
2 5 5 5 7
922 040 453 908 022
5 093
1) Obere Elnkommensgrenze für d i e H ä l f t e der Hauehalte Nichterwerbstätiger. Q u e l l e : Berechnungen des DIW unter Verwendung a m t l i c h e r
1 3 3 4 5
2 3 3 4
X 849 489 653 444
3 320
3 4 5 5
X 601 816 101 649
4 6 7 8
X 963 192 400 250
3 897
5 433
1 3 4 4 5
2 4 5 7 8
3 5 5 6
X 936 195 768 494
4 882
insgesamt
862 527 984 440 054
3 619
1 2 3 3 4
188 495 . 188 406 167
1 942
930 217 387 769 487
2 608
933 538 935 200 250
3 722
2 3 4 5 6
186 650 825 429 276
3 458
(Median).-- 2) E i n s c h l i e ß l i c h !Empfänger von S o z i a l h i l f e und sonstiger Statistiken.
109
Tabelle
2.2.14 Disparität
Hauehaltegröße in Pereonen
i n der V e r t e i l u n g des verfügbaren Einkcanene 1) nach Hauehaltsgrupper« im a l t e n Bundesgebiet 1990
Hauehalte von Sei b e e n d i g e n 1 Ι 1 in außerhalb > A n g e s t e l l t e n 1 Beaaten A r b e i t e r n Arbeitslosen ι1 Rentnern 2) der Landwirtschaft Haushalte a l t eines
1 2 3 4 & oder nehr Zusaaaen
1 Einkoaaensbezieher
Zueasaen
0, 28 0,,24 0,,24 0, 20 0,,21
0,17 0,20 0,19 0,18 0,16
0,18 0,17 0.16 0,15 0,13
0,25 0,22 0,20 0,18 0,18
0,17 0,15 0,21 0.12 0.05
0, 0. 0. 0. 0,
16 18 14 12 09
0.17 0.15 0.09 0.05
0,28 0.32 0.28 0,29 0.26
0,13
0,,26
0,24
0,21
0,27
0,20
0. 20
0.19
0,34
X 0,09 0,10 0,10 0.10
X 0,,22 ,23 o, 0,. IB 0,,16
X 0,19 0,10 U, 1« 0,17
0,13
0,,21
0,19
Einkoaaensbezlehern
. X 0,17 0,16 η, Η; 0,16
X 0,19 0.19 0, 19 0.18
0,17
0,20
Privathaushalte 1 2 3 4 5 oder aehr Zusaaeen
0,06 0,15 0,14 0,14 0,13
0,,26 0,,23 0,,24 0,,19 0,,17
0,20
0,,24
1) Abweichung von der " G l e i c h v e r t e i l u n g " Nichterwerbetätiger.
X 0,09 0,12 0,12 0,12
0, 0, 0. 0.
X 11 12 12 11
X 0.09 0.10 0,07 0,05
X 0,27 0,26 0,29 0,29
0.14
0, 14
0.12
0,29
insgesaat
0,17 0,20 0.19 0,19 0.17
0.18 0,17 0,17 0, 16 0.16
0,25 0.21 0,20 0.20 0.18
0.17 0,18 0.19 0.16 0,14
0, 18 0,17 0, 16 0, 15 0, 13
0.17 0.14 0.10 0.07 0.05
0,28 0,30 0,27 0,30 0,29
0.26
0,22
0,26
0,31
0, 25
0,21
0,36
( G i n i - K o e f f i z i e n t ) - 2) E i n s c h l i e ß l i c h Eapf linger von S ö z i a l h i l f e und sonstiger
Q u e l l e : Berechnungen dee DIW unter Verwendung a a t l I c h e r
110
Zusaaaen
0,06 0,07 0,07 0,10 0,05
Haushalte a i t aehreren 1 2 3 4 5 oder sehr
Pensionären
Statietlken.
2.3
Vergleich der Nominaleinkommen in den neuen und alten Bundesländern
2.3.1
Vorbemerkungen
Ein zentrales Anliegen dieser Untersuchung ist es, die aktuelle Einkommenslage sozialer Haushaltsgruppen in den neuen Bundesländern mit der Einkommenssituation entsprechender Gruppen im alten Bundesgebiet zu vergleichen. Ein solcher Vergleich ist hier allerdings nur mit einigen Einschränkungen möglich.
Ein Vorbehalt ist methodisch bedingt. Die Einkommensdaten für die neuen Bundesländer entstammen einer Stichprobenbefragung, die Daten für das alte Bundesgebiet dagegen einer makro-ökonomisch orientierten empirischen Modellrechnung. Um hier die methodische Kongruenz zu verbessern, wurden die Ergebnisse der Einkommensstichprobe in den neuen Bundesländern - wie ausführlich beschrieben - auf gesamtwirtschaftliche Aggregate "hochgerechnet".
Ein weiterer Vorbehalt resultiert aus dem unterschiedlichen zeitlichen Bezug der Einkommensdaten. Die Ergebnisse der Einkommensstichprobe für die neuen Bundesländer beziehen sich auf den Januar 1991, die Berechnungen für das alte Bundesgebiet sind Durchschnittswerte für das Jahr 1990, die neben den regelmäßigen monatlichen Einkünften auch Sonderzahlungen einschließen, die rechnerisch gleichmäßig auf die Monate des Kalenderjahres verteilt wurden.
Insoweit wird in den folgenden Berechnungen der Einkommensabstand zwischen den Haushalten in den neuen und alten Bundesländern etwas größer ausgewiesen, als er
111
tatsächlich ist. Immerhin wird dieser Bias zum Teil dadurch kompensiert, daß Einkommenssteigerungen, die zu Beginn des Jahres 1991 wirksam wurden, zwar in den Daten für das neue Bundesgebiet, nicht aber in denen für die alten Bundesländer enthalten sind. Den unterschiedlichen zeitlichen Bezug der Einkommensdaten muß man bei ihrem Vergleich in Kauf nehmen, da Statistiken mit gleicher Bezugsperiode nicht beschafft werden konnten.
Sodann existieren nicht für alle sozialen Gruppen im jeweils anderen Teil des Bundesgebietes Vergleichsgruppen. In den neuen Bundesländern gibt es faktisch noch keinen Beamtenstatus, die Angehörigen des öffentlichen Dienstes sind Angestellte. Deshalb werden die Einkommen der Angestellten-Haushalte im neuen Bundesgebiet hier mit den Einkommen der (zusammengefaßten) Angestellten- und Beamten-Haushalte verglichen; in gleicher Weise wurde bei den Haushalten von Rentern und Pensionären verfahren. Landwirte sind in den neuen Bundesländern ganz überwiegend Genossenschaftsmitglieder mit arbeitnehmerähnlichem Status, im alten Bundesgebiet üben sie eine selbständige Tätigkeit aus - beide Gruppen lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Mitglieder handwerklicher Produktionsgenossenschaften schließlich gibt es im alten Bundesgebiet nicht.
Diese Einschränkungen muß man beim Vergleich der Einkommensdaten für beide Teile des Bundesgebietes in Rechnung stellen. Obwohl sie die Aussagekraft des Einkommensvergleichs wohl nur wenig beeinträchtigen, sollte man die Ergebnisse dieses Vergleichs dennoch in einem "Toleranzbereich" werten.
112
2.3.2
Vergleich der Einkommensverteilung nach Haushaltsgruppen
Mit einem durchschnittlichen Bruttolohn oder -gehalt von 1 480 D M bezogen die Arbeitnehmer in den neuen Bundesländern im Januar 1991 rd. 45 vH der in den alten Bundesländern registrierten Vergleichsgröße. Im zweiten Halbjahr 1990 hatte die Einkommensrelation 37:100 betragen. Das durchschnittlich verfügbare Haushaltseinkommen in den neuen Bundesländern macht - über alle Haushaltsgruppen gerechnet - etwas mehr als die Hälfte des Betrages aus, der für die alten Bundesländer berechnet wurde (Tabelle 2.3.1). Die Haushalte von Arbeitern und Arbeitslosen im neuen Bundesgebiet erreichen im Durchschnitt rund zwei Drittel des Einkommens, das vergleichbaren Haushalte im alten Bundesgebiet zur Verfügung steht; bei den Angestellten-Haushalten fällt der Einkommensrückstand etwas größer aus. Die Rentner-Haushalte in den neuen Bundesländern beziehen im Durchschnitt weniger als die Hälfte des Einkommens westdeutscher RentnernHaushalte1.
Ì Aus Ergebnissen des Sozio-ökonomischen Panels für die neuen (SOEP-Ost) und alte Bundesländer (SOEP-West) wurde kürzlich berechnet\ das verfügbare Einkommen Arbeitnehmer- und Rentner-Haushalte im neuen Bundesgebiet betrage 1Ende 1990 im Durchschnitt etwa 60 vHdes Vergleichswertes für Westdeutschland" (Schwarze und Para 1991). Dieses Resultat stimmt mit den Ergebnissen des vorliegenden Gutachtens überein wurde für die Arbeitnehmer-Haushalte ein Durchschnittseinkommen in Höhe von 62 vH, die Rentner-Haushalte in Höhe von 45 vH undßr die genannten Haushaltsgruppen zusamme in Höhe von 60 vH des jeweiligen westdeutschen Vergleichswertes berechnet. Daß die im Sozio-ökonomischen Panel ermittelten Durchschnittseinkommen um rund 25 unter denjenigen Beträgen liegen, die aus gesamtwirtschaftlichen Statistiken abgeleitet überrascht nicht; das ist seit Jahren bekannt (Bedau 1988).
113
Während für die landwirtschaftlichen Haushalte eine ähnliche Relation gilt, erhalten die Selbständigen-Haushalte in den neuen Bundesländern - obwohl sie ebenso wie die Selbständigen-Haushalte im alten Bundesgebiet auf der Einkommensskala an vorderster Stelle stehen - nur knapp ein Viertel des entsprechenden westdeutschen Durchschnittseinkommens. Ins Gewicht fällt hier sicherlich, daß solche Berufsgruppen, die im alten Bundesgebiet überdurchschnittlich hohe Einkünfte erzielen (z.B.freiberuflich tätige Ärzte, Rechtsanwälte, Steuerberater), in den neuen Bundesländern (noch) keine ähnlich herausgehobene Einkommensposition haben. Die durchschnittlich verfügbaren Einkommen je Haushalt und Monat betragen in den
neuen bzw.
alten
Bundesländern 2 740 D M bzw. 4 438 D M (62:100) für die Arbeitnehmer-Haushalte, 2 784 D M bzw. 5 535 D M (50:100) für die Erwerbstätigen-Haushalte, 1 344 D M bzw. 2 852 D M (47:100) für die Nichterwerbstätigen-Haushalte.
Auf jedes Haushaltsmitglied im neuen Bundesgebiet entfällt rechnerisch ein verfügbares Einkommen, das weniger als die Hälfte des Pro-Kopf-Einkommens in Westdeutschland ausmacht. Daß der Abstand der Pro-Kopf-Einkommen in beiden Teilen des Bundesgebiets größer ist als der Abstand der durchschnittlichen Haushaltseinkommen, folgt aus der Tatsache, daß in Arbeitnehmer- und Selbständigen-Haushalten im neuen Bundesgebiet durchschnittlich mehr Personen zusammenleben als in vergleichbaren westdeutschen Haushalten (Tabelle 2.3.2). Für die Haushalte von Landwirten, Arbeitslosen und Rentnern ist die Einkommensdifferenz zwischen neuen und alten Bundsländern in der Pro-KopfEinkommensrechnung dagegen geringer als im Vergleich der Haushaltseinkommen. Die durchschnittlich verfügbaren Einkommen je Haushaltsmitglied und Monat betragen in den
114
neuen bzw.
alten
Bundesländern 946 D M bzw.
1 730 D M (55:100) für die Arbeitnehmer-Haushalte,
950 D M bzw.
2 117 D M (45:100) für die Erwerbstätigen Haushalte,
830 D M bzw.
1 664 D M (50:100) für die Nichterwerbstätigen-Haushalte.
Deutliche Strukturunterschiede gibt es zwischen den Einkommensschichtungen der Haushaltsgruppen in beiden Teilen des Bundesgebietes (Tabelle 2.3.3). Über ein monatliches Haushaltseinkommen von höchstens 1 000 D M verfügen in den
neuen bzw.
alten
Bundesländern 3 vH bzw.
2 vH der Arbeitnehmer-Haushalte1,
3 vH bzw.
2 vH der Erwerbstätigen-Haushalte,
41 vH bzw.
4 vH der Nichterwerbstätigen-Haushalte;
ein verfügbares Einkommen von höchstens 2 000 D M monatlich haben
26 vH bzw.
8 vH der Arbeitnehmer-Haushalte,
24 vH bzw.
7 vH der Erwerbstätigen-Haushalte,
82 vH bzw.
30 vH der Nichterwerbstätigen-Haushalte;
1
Die Arbeitnehmer-Haushalte im alten Bundesgebiet mit vergleichsweise geringem Einkom sind ganz überwiegend alleinlebende Personen. Nach den Ergebnissen des Mikrozensus April 1989 hatten 9 vH der männlichen und 16 vH der weiblichen alleinlebenden Arbeitnehmer ein Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 1 200 DM im Monat
115
ein verfügbares Einkommen von höchstens 3 000 D M monatlich haben
63 vH bzw.
27 vH der Arbeitnehmer-Haushalte,
62 vH bzw.
24 vH der Erwerbstätigen-Haushalte,
99 vH bzw.
60 vH der Nichterwerbstätigen-Haushalte;
ein verfügbares Einkommen von höchstens 4 000 D M monatlich haben
86 vH bzw.
50 vH der Arbeitnehmer-Haushalte,
87 vH,bzw.
44 vH der Erwerbstätigen-Haushalte,
100 vH bzw.
83 vH der Nichterwerbstätigen-Haushalte.
Als "häufigste" Einkommen der Haushaltsgruppen (Tabelle 2.3.4) sind in den
neuen bzw.
alten
Bundesländern 2 240 D M bzw. 3 168 D M (71:100) für die Arbeitnehmer-Haushalte, 2 379 D M bzw. 3 167 D M (75:100) für die Erwerbstätigen-Haushalte, 914 D M bzw.
2 243 D M (41:100) für die Nichterwerbstätigen-Haushalte
anzutreffen. Das "zentrale" Einkommen - derjenige Einkommensbetrag, den die Hälfte der jeweiligen Haushaltsgruppe nicht überschreitet (Tabelle 2.3.5) - beträgt
2 617 D M bzw. 4 006 D M (65:100) für die Arbeitnehmer-Haushalte, 2 677 D M bzw. 4 399 D M (61:100) für die Erwerbstätigen-Haushalte, 1 165 D M bzw. 2 662 D M (44:100) für die Nichterwerbstätigen-Haushalte.
116
Daß die Disparität der Einkommensverteilung nach Haushaltsgruppen in den neuen Bundesländern geringer als im alten Bundesgebiet ist, überrascht nicht: Weil Spitzeneinkommen fehlen, ist die Verteilung "gleichmäßiger". Die Disparitäten betragen - wenn man sie als Abweichung von der hypothetischen "Gleichverteilung" des Einkommens in Form des Gini-Koeffizienten (Tabelle 2.3.6) mißt - in den
neuen bzw.
alten
Bundesländern 0,22 bzw.
0,26 für die Arbeitnehmer-Haushalte,
0,21 bzw.
0,35 für die Erwerbstätigen-Haushalte,
0,26 bzw.
0,26 für die Nichterwerbstätigen-Haushalte.
117
2.3.3
Vergleich der Einkommensverteilung nach der Haushaltsgröße
Der Vergleich der Durchschnittseinkommen im neuen und alten Bundesgebiet nach der Haushaltsgröße läßt die vergleichsweise ungünstige materielle Lage der EinpersonenHaushalte in den neuen Bundesländern erkennen (Tabelle 2.3.7); bei diesen Haushalten ist der Anteil der Rentner-Haushalte hoch. Günstiger ist die Einkommenslage der Dreipersonen-Haushalte (vor allem Familien mit einem Kind) im neuen Bundesgebiet. Die durchschnittlich verfügbaren Einkommen je Haushalt und Monat betragen in den
neuen bzw.
alten
Bundesländern 1 046 D M bzw. 2 454 D M (43:100) für die Einpersonen-Haushalte, 2 722 D M bzw. 5 433 DM (50:100) für die Mehrpersonen-Haushalte,
die Pro-Kopf-Einkommen 1 046 D M bzw. 2 454 DM (43:100) für die Einpersonen-Haushalte, 910 D M bzw.
1 875 D M (49:100) für die Mehrpersonen-Haushalte.
Über ein monatliches Haushaltseinkommen von höchstens 1 000 D M (Tabelle 23.8.) verfügen in den
neuen bzw.
alten
Bundesländern
118
59 vH bzw.
7 vH der Einpersonen-Haushalte,
1 vH bzw.
1 vH der Mehrpersonen-Haushalte;
ein verfügbares Einkommen von höchstens 2 000 D M monatlich haben
97 vH bzw.
42 vH der Einpersonen-Haushalte,
25 vH bzw.
4 vH der Mehrpersonen-Haushalte,
ein verfügbares Einkommen von höchstens 3 000 D M monatlich 100 vH bzw.
80 vH der Einpersonen-Haushalte,
65 vH bzw.
17 vH der Mehrpersonen-Haushalte,
ein verfügbares Einkommen von höchstens 4 000 D M monatlich
100 vH bzw.
94 vH der Einpersonen-Haushalte,
88 vH bzw.
43 vH der Mehrpersonen-Haushalte.
Als "häufigste" Einkommen (Tabelle 2.3.9) sind in den
neuen bzw.
alten
Bundesländern 870 D M bzw.
2 198 D M (40:100) für die Einpersonen-Haushalte,
2 325 D M bzw. 3 663 D M (63:100) für die Mehrpersonen-Haushalte
anzutreffen. Das "zentrale" Einkommen - die obere Einkommensschwelle für die Hälfte der jeweiligen Haushaltsgruppen (Tabelle 2.3.10) - beträgt
941 D M bzw.
2 186 D M (43:100) für die Einpersonen-Haushalte,
2 573 D M bzw. 4 415 D M (58:100) für die Mehrpersonen-Haushalte.
119
Als Disparitätsmaße der Einkommensverteilung nach der Haushaltsgröße (Tabelle 2.3.11) wurden berechnet für die
neuen bzw.
alten
Bundesländer
120
0,20 bzw.
0,28 für die Einpersonen-Haushalte
0,21 bzw.
0,31 für die Mehrpersonen-Haushalte.
Verzeichnis der Tabellen zum Abschnitt 23
2.3.1
Verfügbares Durchschnittseinkommen nach Haushaltsgruppen im neuen und alten Bundesgebiet 1990/91
2.3.2
Durchschnittliche Haushaltsgröße im neuen und alten Bundesgebiet 1990/91
2.3.3
Verteilung der Haushaltsgruppen nach der Höhe des verfügbaren Einkommen im neuen und alten Bundesgebiet 1990/91
2.3.4
"Häufigstes" verfügbares Einkommen nach Haushaltsgruppen im neuen und alten Bundesgebiet 1990/91
2.3.5
"Zentrales" verfügbares Einkommen nach Haushaltsgruppen im neuen und alten Bundesgebiet 1990/91
2.3.6
Disparitäten in der Verteilung des verfügbaren Einkommens nach Haushaltsgruppen im neuen und alten Bundesgebiet 1990/91
2.3.7
Verfügbares Durchschnittseinkommen nach der Haushaltsgröße im neuen und alten Bundesgebiet 1990/91
2.3.8
Verteilung der Haushalte nach der Größe und nach der Höhe des verfügbaren Einkommens im neuen und alten Bundesgebiet 1990/91
2.3.9
"Häufigstes" verfügbares Einkommen nach der Haushaltsgröße im neuen und alten Bundesgebiet 1990/91
2.3.10
"Zentrales" verfügbares Einkommen nach der Haushaltsgröße im neuen und alten Bundesgebiet 1990/91
2.3.11
Disparitäten in der Verteilung des verfügbaren Einkommen nach der Haushaltsgröße im neuen und alten Bundesgebiet 1990/91
121
Tabelle
2.3.1 Verfügbares Durchschnittseinkommen nach Haushaitegruppen I n neuen und a l t e n Bundesgebiet 1 9 9 0 / 9 1 i n DM Je Monat Neue Bundesländer
Alte
D u r c h e c h n i t t i seinkoncoen Je Hauehalt
Bundesländer
Nachrichtlich: A l t e Bundesländer :
D u r c h s c h n i t t eeibkoiiDen Je Haushalt
HaushalteBit« lied
100
DurchechnitteeirtkOMen i n den neuen Bundesländern Je
Hauthalts«itglied
Hauehalt
Haushalts•itglied
435 969 570 305 062 712
66 61 46 23 68 45
61 54 56 21 69 50
1 967
52
47
H a u e h a l t e von 2 2 2 3 1 1
Arbeitern A n g e s t e l l t e n 1) Landwirten 2) Selbständigen 3) Arbeitslosen Rentnern 4 ) Zusammen
586 960 826 358 525 309
872 1 060 876 1 099 734 855
2 297
924
3 4 6 14 2 2
899 834 178 789 231 892
1 1 1 5 1 1
4 380
1) A l t e Bundesländer: e i n s c h l i e ß l i c h B e a n t e . - 2 ) Neue Bundesländer; L P G - M i t g l i e d e r , a l t e Bundesländer: s e l b s t ä n d i g e L a n d w i r t e - 3) A l t e Bundesländer: ohne S e l b s t ä n d i g e i n der L a n d w i r t s c h a f t . - 4) A l t e Bundesländer: e i n s c h l i e ß l i c h Pensionäre. Quellen:
IAW, DIW.
Tabelle
2 . 3 . 2 Durchschnittliche Haushaltsgröße neuen und a l t e n Bundesgebiet 1990/91
im
in
Personen
j e
Haushalt
Neue
Bundesländer
Haushalte Arbei
tern
Landwirten
1)
2)
Selbständigen 4)
Bundesländer:
LPG-Mitg1ieder,
w i r t e . -
3)
w i r t s c h a f t . Quellen:
122
IAW,
4)
2,71
109
2,45
114
;
DIU.
Θ2 110
2,10
99
1,53
1,69
91
2,49
2,23
112
a l t e
Bundesländer: A l t e
3,94 2,79
2,OB
e i n s c h l i e ß l i c h
länder:
A l t e
2,97
3,05
Zusammen A l t e
Bundesländer
2,79 3,23
3)
ts1osen
Rentnern
1)
Alte
ich:
von
Angestel1 ten
Arbei
Nachricht1
Alte
Beamte.-
Bundesländer: ohne
Bundesländer:
2)
Neue
Bundes-
selbständige
Selbständige
in
e i n s c h l i e ß l i c h
der
LandLand-
Pensionäre.
=
100
Tabelle
2.. V e r t e i l u n g der Hauehaltegrupperi nach der Höhe dee verfügbaren E ink OIL me η e i » neuen und a l t e n Bundesgebiet 1990/91 A l t e Bundesländer
Neue Bundesländer
Monatlich verfügbares Haushalteeinkonnen von . . . b i s unter . . . DM
i n 10ÛÛ
unter 1 000 1 000 2 000
101 587
4.7 27,3
4,7 32,0
179 661
3,1 11,4
3,1 14,5
500 000 500 000
414 334 248 211
19,3 15,6 11,6 9,8
51,3 66,9 78,4 88,3
472 669 738 708
8,2 11,6 12,8 12,2
22,7 34,2 47,0 59,2
4 000 oder Behr
252
11,7
100,0
2 360
40,8
100,0
2 147
100,0
5 787
100,0
Zahl der Haue)î a l t e
Zahl der Haueh a l t e i n vH
i n vH kumuliert
i n 1000
i n vH
i n vH kumuliert
Arbeiter-Hauehalte
2 2 3 3
2 3 3 4
000 500 000 500
Zusamnen
X
Angestellten-Hauehalte
X
1)
unter 1 000 2 000 1 000
15 260
1,0 17,4
1,0 18,4
51 247
0,6 3,1
0,6 3,8
2 2 3 3
293 275 218 187
19,6 18,4 14,6 12,5
38,0 56,4 70,9 83,4
665 778 840 804
8,5 9.9 10,7 10,2
12,2 22,1 32,8 43,0
248
16,6
100,0
4 480
57,0
100,0
1 496
100.0
7 865
100,0
000 500 000 500
2 3 3 4
500 000 500 000
4 000 oder sehr ZusamBen
Aneerkungen i n der l e t z t e n Folge der T a b e l l e
noch: T a b e l l e
X
X
2.3.3.
2.3.3 V e r t e i l u n g der Haushaltsgruppen nach der Höhe des verfügbaren EinkoBmenc i n neuen und a l t e n Bundesgebiet 1990/91
Monatlich verfügbares Hauehaltseinkommen von . .. . bie unter . . . DM
Neue Bundesländer
A l t e Bundesländer
2ahl der Haushalte
Zahl der Haushalte
i n vH
i n 1000
L
.
i n vH kumuliert
i n 1000
i n vH
1
in vH kumuliert
L a n d w i r t s c h a f t l i c h e Haushalte 2) u n t e r 1 000 1 000 . . . 2 000
27
9,0
9,0
2 2 3 3
500 000 500 000
81 80 58 36
27,1 26,8 10,4 12,0
36,1 62,9 82,3 94,3
3 18 16 27
4 000 oder sehr
17
5.7
100,0
299
100,0
X
000 500 000 500
... ... ... ...
2 3 3 4
Zusammen
Selbständigen-Haushalte unter 1 000 1 000 . . . 2 000 2 2 3 3
000 500 000 500
... ... ... ...
2 3 3 4
500 000 500 000
4 000 oder mehr Zusaamen
8
3,1
3,1
29 78 48 43
11,3 30,4 18,7 16,7
14.4 44,7 63,4 60,2
51
19,8
100,0
257
100,0
X
Aneerkungen i n der l e t z t e n Folge der T a b e l l e
1.0 5,7 5,1 8,6
1,0 6,7 11,8 20,4
250
79,6
100,0
314
100,0
X
3)
0,1
0,1
1 596
99,9
100,0
1 598
100,0
X
2
2.3.3.
123
noch: T a b e l l e
2.3.3 V e r t e i l u n g der Hauehaltsgruppen nach der Höhe dee verfügbaren EinkoBBens 1B neuen und a l t e n Bundesgebiet 1990/91
Monatlich verfügbares Haushaitseinkonsen von . . . b i s unter . . . DM
Neue Bundesländer
A l t e Bundesländer
Zahl der Haushalte I i n 1000 i n vH i n vH
Zahl der Haushalte 1 1 i n 1000 i n VH i n vH
Ι
kuBuliert
kuBuliert
Arbeitslosen-Haushalte u n t e r 1 000 1 000 2 000 2 2 3 3
000 500 000 500
2 3 3 4
...
500 000 500 000
71 190
20,7 55,4
20,7 76.1
133 234
18,6 33,1
16,6 51.9
65 17
19,0 5.0
95,0 100,0
68 79 80 55
9.6 11.2 11.3 7,8
61.5 72,7 64,0 91,8
58
8.2
100,0
343
100,0
707
100,0
4 000 oder Behr ZusaBBen
X
X
Rentner -Haushalte 4) unter 1 000 1 000 2 000 2 2 3 3
000 500 000 500
810 668
45,0 38,2
45,0 83.1
352 2 854
3,2 25,8
3,2 29,0
500 000 500 000
197 82 19 5
10,9 4,6 1,1 0,3
94,1 96,6 99,7 99.9
1 1 1 1
689 607 485 155
15.3 14,5 13,4 10,4
44,3 58,8 72,2 82,7
Behr
1
0,1
100,0
1 917
17,3
100,0
1 802
100,0
11 059
100,0
2 3 3 4
4 000 oder • ZusaBBen
Anmerkungen i n der l e t z t e r , Folgt der T a b e l l e
noch: T a b e l l e
X
X
2.3.3.
2.3.3 V e r t e i l u n g der Hauehaltegruppen nach der Höhe dee verfügbaren EinkoBbenc i n neuen und a l t e n Bundesgebiet 1990/9}
Monatlich verfügbarer HaushaltseinkoBmen von . . . b i e unter . . . DM
A l t e Bundesländer
Heue Bundesländer
Zahl der Haushalte
Zahl der Haush»alte i n 1000
1
i n vH
i n vH kumuliert
Privathauchalte
i n 1000
insgesast
997 1 760
15.7 43.5
715 3 996
500 000 500 000
1 079 866 591 4B2
17,0 13,7 9.3 7.6
60,5 74.1 63,4 91,0
2 3 3 2
4 000 oder »ehr
569
9.0
100,0
6 344
100,0
unter 1 000
2 2 3 3
2 3 3 4
000 500 000 500
ZusaBBen
χ
i n vH kuBuliert
15.7 27,7
1 000 ... 2 000
i n vH
2,6
2.6
14,6
17.2
897 151 159 751
10,6 11.5
27.8 39.4 50.9
10 661
39,0
100.0
27 330
100,0
11.6 10,1
61,0 χ
1) A l t e Bundesländer: e i n s c h l i e ß l i c h B e a s t e n - H a u s h a l t e . - 2) Heue Bundesländer: Haushalte von L P G - M i t g l i e d e r n , a l t e Bundesländer: Hauchalte vor« Selbständigen i n der L a n d w i r t s c h a f t . 3) A l t e Bundesländer: ohne Hsuchalte von Selbständigen i n der L a n d w i r t s c h a f t . - 4) A l t e Bundesländer: e i n s c h l i e ß l i c h Pensionäre-Hauchalte. Quellen:
124
IAH, DIU.
Tabelle
2.3.4
" H ä u f i g s t e s " v e r f ü g b a r e s Einkommen 1) n a c h H a u s h a l t s g r u p p e n im n e u e n und a l t e n B u n d e s g e b i e t 1990/91 in
DM j e
Neue
Haushalt
J
und
Alte
Nachrichtlich: Alte
Bundesländer
Haushalte
Monat
Bundesländer
»
100
von
Arbeitern Angestellten 2) Landwirten 3) S e l b s t ä n d i g e n 4) Arbeitslosen Rentnern 5) Zusammen
2 173 2 421 2 455 2 833 1 125 912
3 3 3 9 1 2
219 150 838 113 290 248
68 77 64 31 87 41
2
3
067
73
240
1) H ä u f i g s t e Besetzung der Einkommensskala (Modalwert) 2 ) A l t e B u n d e s l ä n d e r : e i n s c h l i e ß l i c h B e a m t e . - 3 ) Neue Bundesländer: L P G - M i t g l i e d e r , a l t e Bundesländer: s e l b s t ä n d i g e Landw i r t e . - 4) A l t e B u n d e s l ä n d e r : ohne S e l b s t ä n d i g e i n der Landw i r t s c h a f t . · 5) A l t e B u n d e s l ä n d e r : e i n s c h l i e ß l i c h Pensionäre. Quel l e n :
Tabelle
1AU1,
DIW.
2.3.5
" Z e n t r a l e s " v e r f ü g b a r e s Einkommen 1 ) n a c h H a u s h a l t s g r u p p e n im n e u e n und a l t e n B u n d e s g e b i e t 1990/91 in
DM j e
Haushalt
Neue
τ I
und
Alte
Bundeslander
Haushalte
Monat
Nachrichtlich: Alte
Bundesländer
«
100
von
Arbeitern A n g e s t e l l t e n 2) Landwirten 3) Selbständigen 4) Arbeitslosen R e n t n e r n 5) Zusammen
2 2 2 3 1 1
464 814 741 141 488 096
3 4 6 13 1 2
619 433 1B0 600 942 694
68 63 44 23 77 41
2
192
3
458
63
1) Obere Einkommensgrenze f ü r d i e H ä l f t e der H a u s h a l t e (Median), 2 ) A l t e B u n d e s l ä n d e r : e i n s c h l i e ß l i c h B e a m t e . - 3 ) Neue Bundesländer: L P S - M i t g l i e d e r , a l t e Bundesländer: selbständige Landw i r t e . - 4) A l t e B u n d e s l ä n d e r : ohne S e l b s t ä n d i g e i n der Landw i r t s c h a f t . · 5) A l t e Bundesländer: e i n s c h l i e ß l i c h Pensionäre. Quellen:
IAWJ,
DIW.
125
Tabelle
2.3.6
D i s p a r i t ä t e n i n der V e r t e i l u n g des v e r f ü g b a r e n Einkommens 1) n a c h H a u s h a l t s t y p e n im neuen und im a l t e n B u n d e s g e b i e t 1 9 9 0 / 9 1
Neue
J
Alte
Bundeslander
Haushalte
von
Arbeitern A n g e s t e l l t e n 2) Landwirten 3) Selbständigen 4) Arbeitslosen Rentnern 5) Zusammen
0,23 0,20 0,13 0,15 0,21 0,26
0,26 0,25 0,20 0,24 0,31 0,26
0,26
0,36
1) Abweichung von d e r " G l e i c h v e r t e i l u n g " (Ginik o e f f i z i e n t ) . - 2) A l t e Bundesländers einschließl i c h B e a m t e . - 3 ) Neue B u n d e s l ä n d e r : LPG-Mitg1ieder , a l t e Bundesländer: selbständige Landwirte.4 ) A l t e B u n d e s l ä n d e r : ohne S e l b s t ä n d i g e i n der L a n d w i r t s c h a f t . - 5) A l t e Bundesländer: einschließl i c h Pensionäre. Quellen:
Tabelle
IAW,
DIU.
2.3.7 Verfügbares Durchechni ttselnkossen nach der Haushalte&rüße 1B neuen und a l t e n Bundesgebiet 1990/91 In DM Je Monat Heue Bundeel&nder Durchschnitt e e l n k o u e n Hauebalt
1 2 3 4 5
Pereon Personen Personen Pereonen oder sehr Pereonen
Zusammen Quellen: IAH, DIW.
126
1 2 2 3 3
A l t e Bundesländer je
HaushalteAltglled
046 157 936 172 346
1 046 1 079 979 793 664
2 297
924
Durchschnitt! selnkoMen Je Haushalt
2 4 5 6 7
454 465 653 648 629
4 380
Haushalts«ltglled
NachrichtlIch: A l t e Bundesländer : 100 Durchschnlttselrikoaaen i n den neuen Bundesländern Je Hauehalt
454 233 684 662 431
43 48 52 48 44
1 967
52
2 2 1 1 1
·
I Ι
Haushalts«.1 t g l l e d
43 48 52 48 46 47
Tabelle
2.. V e r t e i l u n g der Hauehalte nach der Größe und nach der Höhe dee verfügbaren Einkommens i n neuen und a l t e n Bundesgebiet 1990/91
Μλμ 1 i ΛΚ none t J-1.cu verfügbares Haushaltseinkommen von . . bis unter . . . DM
Heue Bundesländer
A l t e Bundesländer
Zahl der Haushalte i n 1000
i n vH
i n vH kumuliert
Zahl der Haushalte Ι i n 1000 i n vH i n vH Ι kumuliert
Einpersonen-Haushalte unter 1 000 1 000 . . . 2 000 2 2 3 3
000 500 000 500
... ... ... ...
2 3 3 4
500 000 500 000
945 617
Γ>8, 7 38, 3
58,7 97,0
635 3 410
6,6 35,3
6,6 41,9
47 2
2. 9 0, 1
99,9 100,0
2 052 1 634 960 411
21,2 16,9 9,9 4,3
63,1 80,0 90,0 94,2
556
5,8
100,0
1 611
100,0
9 658
100,0
4 000 oder mehr Zusammen
X
X
Zweipersonen-Haushalte 52 821
2, 9 45,5
2,9 48,4
73 515
0,9 6,1
0,9 7,0
500 000 500 000
387 253 145 106
21,5 14,0 8, 0 5, 9
69,8 83,9 91,9 97,8
673 1 060 1 440 1 355
8,0 12,7 17,2 16,2
15,0 27,7 44,9 61,1
4 000 oder mehr
40
2, 2
100,0
3 263
38,9
100,0
1 804
100,0
8 379
100,0
unter 1 000 1 000 . . . 2 000 2 2 3 3
000 500 000 500
... ... ... ...
2 3 3 4
Zusammen
noch: T a b e l l e
X
X
2.3.8 V e r t e i l u n g der Haushalte nach der Größe und nach der Höhe des verfügbaren Einkommens i n neuen und a l t e n Bundesgebiet 1990/91
Monatlich verfügbares Haushaltseinkommen von . . . bis unter . . . DM
A l t e Bundesländer
Heue Bundesländer
Zahl der Haushalte
Zahl der Haus!h a l t e i n 1000
i n vH
i n vH kumuliert
i n 1000
i n vH Ι Ι
i n vH kumuliert
Dreipersonen-Haushe kite unter 1 000 1 000 . . . 2 000
255
17,0
17,0
7 53
0,2 1,2
0,2 1,3
2 2 3 3
500 000 500 000
327 285 210 177
21,9 19,1 14,0 11,8
38,9 58,0 72,0 83,8
117 291 479 573
2,6 6,4 10,5 12,5
3,9 10,2 20,7 33,3
4 000 oder mehr
242
16,2
100,0
3 047
66,7
100,0
1 496
100,0
4 567
100,0
000 500 000 500
... ... ... ...
2 3 3 4
Zusammen
χ
χ
V ierpersonen-Haush«l i t e unter 1 000 1 000 . . . 2 000
54
4,8
4,8
18
0,5
0,5
500 000 500 000
266 258 173 148
23,9 23,1 15,5 13,3
28,7 51,8 67,4 80,6
48 139 234 333
1,4 4,2 7,0 10,0
2,0 6,1 13,1 23,1
4 000 oder mehr
216
19,4
100,0
2 567
76,9
100,0
1 115
100,0
3 339
100,0
2 2 3 3
000 500 000 500
... ... ... ...
Zusammen
2 3 3 4
χ
χ
127
noch: T a b e l l e
2.3.8 V e r t e i l u n g der Haushalte nach der Größe und nach der Höhe des verfügbaren Einkommens im neuen und a l t e n Bundesgebiet 1990/91
Monatlich verfügbares Haushaltseinkommen von . . . b i s unter . . . DM
A l t e Bundesländer
Heue Bundesländer Zahl der Haushl a l t e i n 1000
Zahl der Haus)nalte
i n vH kumuliert
i n vH
i n 1000
i n vH
i n vH kumuliert
Fünf-oder-mehr-Pereonen-Hauehalte unter 1 000
1 000 ... 2 000
13
4,1
4,1
2 2 3 3
500 000 500 000
52 66 63 51
16,4 21,4 19,8 16,0
20.4 41,8 61 ,6 77,7
7 27 46 79
0,5 1,9 3,3 5,7
0,5 2,5 5,8 11,5
4 000 oder mehr
71
22,3
100,0
1 228
88,5
100,0
316
100,0
1 387
100,0
000 500 000 500
2 3 3 4
Zusammen Quellen:
Tabelle
X
X
IAW, DIW.
2.3.9
" H ä u f i g s t e s " v e r f ü g b a r e s Einkommen 1 ) n a c h d e r H a u s h a 1 t s g r ö ß e im n e u e n und a l t e n B u n d e s g e b i e t 1990/91 in
DM j e
Haushalt
Neue
1
und
Alte
Bundeslander
Haushalte
128
Alte
Bundesländer
Häufigste
Personen
IAW,
Besetzung DIW.
870 848 389 448 841
2 3 3 3 4
198 243 777 904 730
40 57 63 63 60
2 240
3
067
73
1 2 2 2
Zusammen
Quel 1 en:
Nachricht 1 ich :
aus
1 Person 2 Personen 3 Personen 4 Personen 5 o d e r mehr
1)
Monat
der
Einkommensskala
(Moda1 w e r t ) . -
=
100
Tabelle
2 . . 1
"Zentrales"
v e r f ü g b a r e s Einkommen 1 ) n a c h d e r H a u s h a l t s g r ö ß e i m n e u e n und a l t e n B u n d e s g e b i e t 1 9 9 0 / 9 1 in
DM j e
Neue
Haushalt
j
und
Nachrichtlich:
Alte Alte
Bundeslander
Haushalte
Personen
Zusammen Obere
Quellen:
Bundesländer
=
100
aus
1 Person 2 Personen 3 Personen 4 Personen 5 o d e r mehr
1)
Monat
Einkommensgrenze IAW,
Tabelle
2 2 2 3
941 034 764 955 206
2 3 4 5 6
1Θ6 650 825 429 276
43 . 56 57 54 51
2
192
3
458
63
für
die
Hälfte
der
Haushalte
(Median).-
DIW.
2.3.11
D i s p a r i t ä t e n i n der V e r t e i l u n g des v e r f ü g b a r e n Einkommens 1) n a c h d e r Hausha 1 tsgröfBe im neuen und im a l t e n B u n d e s g e b i e t 1 9 9 0 / 9 1
Neue
"|
Alte
Bundesländer
Haushalte 1 2 3 4 5
aus
Person Personen Personen Personen o d e r mehr
Personen
Zusammen 1) Abweichung koeffizient).
von
Quellen:
DIM.
IAW,
der
0,20 0,20 0,19 0,17 0,16
0,28 0,30 0,27 0,30 0,29
0,2B
0,36
"Gleichverteilung"
(Gini-
129
3
Niveau und Struktur des privaten Verbrauchs in den neuen und alten Bundesländern
3.1
Neue Bundesländer
3.1.1
Datenbasis
Detaillierte Informationen über Niveau und Struktur des Konsums der privaten Haushalte können nur aus repräsentativen Verbrauchserhebungen gewonnen werden. Das ehemalige Statistische Amt der DDR führte solche Erhebungen, die als Statistik des Haushaltsbudgets bezeichnet wurden, jährlich durch. Im Einigungsvertrag wurde geregelt, diese Erhebung auch nach dem dritten Quartal 1990 fortzusetzen.
Mit der Statistik des Haushaltsbudgets werden zahlenmäßige Informationen über Höhe und Verwendung der Geldeinnahmen privater Haushalte verschiedener sozialer Bevölkerungsgruppen ermittelt. Die Erhebung wird als Jahresstichprobe bei einer monatlichen Erfassung der Daten in den Haushalten für den Zeitraum eines Berichtsjahres durchgeführt. Ab Juli 1990 wurde der Umfang dieser Befragung von rund 3 800 Haushalten (1989) auf ca. 5 000 Haushalte ausgedehnt. Im Unterschied zu den laufenden Wirtschaftsrechnungen im alten Bundesgebiet erfaßt die Statistik des Haushaltsbudgets eine größere Zahl von Haushaltstypen. So werden in ihr die Haushalte der Arbeiter und Angestellten, der Rentner ohne und mit Arbeitseinkommen sowie die Haushalte der Landwirte (ehemals LPG-Mitglieder) in der Untergliederung nach Haushaltsgröße, der Anzahl der Kinder und nach Haushaltsnettoeinkommensgruppen ausgewiesen.
130
Gleichzeitig mit der Aufbereitung der Ergebnisse der Statistik des Haushaltsbudgets für das 3. Quartal 1990 wurde eine Umschlüsselung der Geldeinnahmen und -ausgaben nach der Systematik der Einnahmen und Ausgaben der privaten HaushalteN (SEA) der Bundesstatistik vorgenommen; damit ist die Vergleichbarkeit der Nomenklatur der Statistik des Haushaltsbudgets mit der der laufenden Wirtschaftsrechnungen gewährleistet.
Der Vergleich des privaten Verbrauchs in den alten und neuen Bundesländern macht es erforderlich, aus der Statistik des Haushaltsbudgets annähernd jene drei Haushaltstypen auszuwählen, die durch die Wirtschaftsrechnungen im alten Bundesgebiet (s. Abschnitt 3.2.1) beobachtet werden. Dies sind in den neuen Bundesländern:
Haushaltstyp 1: 2-Personen-Haushalte von Rentenempfängern mit durchschnittlicher Rentenhöhe; eine Untergliederung nach Einkommensklassen liegt gegenwärtig bei den Rentnerhaushalten nicht vor. Haushaltstyp 2: 4-Personen-Haushalte von Arbeitern und Angestellten mit mittlerem Einkommen. Der Haushalt besteht aus 2 Erwachsenen (vorwiegend beide berufstätig) und 2 Kindern. Das Haushaltsnettoeinkommen liegt zwischen 2 000 und 3 000 D M im Monat. Haushaltstyp 3: 4-Personen-Haushalte von Arbeitern und Angestellten mit höherem Einkommen. Ebenso wie der Haushaltstyp 2 besteht der Haushalt aus 2 Erwachsenen und 2 Kindern. Das monatliche Haushaltsnettoeinkommen beträgt mehr als 3000 D M (detaillierte Angaben zu Einkommensklassen über 3 000 D M lagen zur Zeit der Projektbearbeitung nicht vor).
Generell haben die Befragungsergebnisse durch die Beschränkung auf drei relativ eng definierte Haushaltstypen mit einem vorgegebenen Einkommen keinen globalen Charak131
ter, sondern sind nur für die erfaßten Haushaltstypen als repräsentativ anzusehen. Allerdings dürften die aus dem Zeitvergleich dieser Daten erkennbaren Strukturveränderungen für einen wesentlich größeren Kreis von Haushalten Gültigkeit haben als für die unmittelbar durch die drei Haushaltstypen repräsentierten Gruppen der Bevölkerung.
Die Gesamtausgaben eines Haushalts werden unterteilt in Aufwendungen für den privaten Verbrauch, Veränderung der Vermögens- und Finanzkonten (=Sparen) sowie übrige Ausgaben. Zu diesen - nicht verbrauchswirksamen - Ausgaben zählen hauptsächlich Zinsen, Versicherungsprämien, freiwillige Beiträge zur gesetzlichen Kranken- und Rentenversicherung sowie Beiträge an Organisationen ohne Erwerbszweck (z.B. Parteien, Gewerkschaften, Sportvereine). Im privaten Verbrauch sind neben den Käufen, die ein Haushalt tätigt, auch "unterstellte Käufe" enthalten. Darunter sind z.B. die Sachentnahmen aus dem eigenen Betrieb - sie sind vor allem bei Haushalten von Landwirten von großer Bedeutung - zu verstehen. Einen wesentlichen Teil der unterstellten Käufe machen die Mietwerte der Eigentümerwohnungen aus; dabei werden für die von den Eigentümern selbst genutzten Wohnungen fiktive Mieten errechnet. Da die Statistik des Haushaltsbudgets in den neuen Bundesländern nur die tatsächlich gezahlten Mieten berücksichtigt, wurden hier aus Gründen der Vergleichbarkeit die Mieten um den fiktiven Mietwert der Eigentümerwohnungen angehoben. Grundlagen für die Berechnung dieser Größe waren Angaben über selbst genutzte Eigenheime bzw. Eigentumswohnungen in der durchgeführten Einkommensstichprobe; Angaben zur Höhe der Miete in Mietwohnungen; die Annahme, daß die Kaltmiete der Eigentümerwohnungen der subventionierten Kaltmiete in Mietwohnungen entspricht und die Betriebskosten mit dem vollen Wert der Aufwendungen eingehen. 132
Daraus ergeben sich folgende Beträge, um die die in der Statistik des Haushaltsbudgets ausgewiesenen Mieten nach oben korrigiert werden müssen (in Klammern der Anteil des Wohneigentums): Haushaltstyp 1 (24,3 vH) um 22 DM, Haushaltstyp 2 (31,3 vH) um 41 DM, Haushaltstyp 3 (47,4 vH) um 62 DM.
Anders als in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung werden bei den Verbrauchserhebungen die Transaktionen zwischen privaten Haushalten (z.B. von privaten Anbietern erworbene Gebrauchtwagen oder an Privatvermieter gezahlte Untermieten) behandelt. Während sie auf der gesamtwirtschaftlichen Ebene saldiert sind, werden sie auf der Haushaltsebene als Ausgaben für den privaten Verbrauch bzw. bei den Einkommen als sonstige Einnahmen erfaßt.
Da die Struktur des privaten Verbrauchs unmittelbar nach Inkrafttreten der Währungsunion aus vielerlei Gründen (z.B. großer Nachholbedarf, Bevorratungskäufe bei Nahrungsmitteln, Waschmitteln u.a. noch im 2. Quartal) stark verzerrt war, werden die Ergebnisse der Statistik des Haushaltsbudgets für das 3. und 4. Quartal 1990 getrennt ausgewiesen und kein Durchschnitt für das 2. Halbjahr ermittelt1.
1
Die dieser Analyse zugrunde liegenden Ergebnisse der Statistik des Haushaltsbudget bisher unveröffentlichte Arbeitsmaterialien des Statistischen Bundesamtes, Außenste lin -A lexanderplatz.
133
3.1.2
Niveau des privaten Verbrauchs
Die ausgabefähigen Einkommen der betrachteten drei Haushaltstypen lagen im 4. Quartal 1990 zwischen 1 618 D M (Haushaltstyp 1) und 3 810 D M (Haushaltstyp 3). Dies entspricht einer relativen Differenzierung von rund 235 vH; sie hat sich gegenüber dem 3. Quartal (240 vH) geringfügig verringert (vgl. Tabelle 3.1). Während sich das Niveau der ausgabefähigen Einkommen vom 3. zum 4. Quartal je nach Haushaltstyp zwischen 3 und 4 vH erhöhte, nahmen die Ausgaben für den privaten Verbrauch nur in den Rentnerhaushalten (Typ 1) zu. Hingegen schränkten die 4-Personen-Haushalte von Arbeitern und Angestellten (sowohl Typ 2 als auch Typ 3) ihre Ausgaben für Konsumzwecke erheblich ein, und zwar Typ 2 um 228 D M und Typ 3 um 187 DM. Hier kommt das in der Tendenz stark überhöhte Verbrauchsniveau vom dritten Quartal zum Ausdruck, zurückzuführen auf die lang angestaute Nachfrage insbesondere nach Personenkraftwagen und Gütern der Unterhaltungselektronik, die nun befriedigt werden konnte. Besonders deutlich äußert sich dies beim Haushaltstyp 2, der zur Realisierung seiner Konsumwünsche seine Ersparnisse reduzieren mußte.
Die stürmische Konsumnachfrage im dritten Jahresviertel führte auch dazu, daß die allgemein zu beobachtende Tendenz der mit steigendem Einkommen sinkenden Konsumquote "außer Kraft gesetzt" war. Hier lag der Verbrauchsanteil beim Haushaltstyp 2 mit fast 96 vH weit höher als beim Haushaltstyp 1 (84 vH). Allerdings hatte sich schon im 4. Quartal die Nachfrage so weit normalisiert, daß der "gesetzmäßige" Zusammenhang zwischen Einkommen und Verbrauch wieder Gültigkeit hatte (Konsumquote beim Haushaltstyp 1: 86 vH, Typ 2: 83,6 vH, Typ 3: 77,8 vH).
134
Die Entwicklung der Spartätigkeit im zweiten Halbjahr 1990 war bei den Haushalten von Arbeitern und Angestellten spiegelbildlich zur Konsumnachfrage - deutliche Reduzierung im dritten sowie Normalisierung im vierten Quartal. Beim Haushaltstyp 2 war in den drei Monaten nach Inkrafttreten der Währungsunion sogar ein Entsparen - um durchschnittlich 38 D M im Monat - zu registrieren, im folgenden Jahresviertel dann aber eine merkliche Belebung (264 DM). Einen ähnlichen Sprung - von 382 D M auf 662 D M gab es auch beim Haushaltstyp 3. Lediglich die Haushalte von Rentnern (Typ 1) ließen im 4. Quartal geringere Teile ihres Einkommens in die Ersparnisse fließen als im Jahresviertel zuvor (86 D M gegenüber 154 DM); dies scheint in einem vorsichtigeren, länger abwägenden Kaufverhalten der Rentner begründet zu liegen. Der Vergleich der Haushaltstypen untereinander zeigt, daß im allgemeinen - sieht man einmal von der besonderen Situation im 3. Quartal ab - der Anteil des Sparens mit der Höhe des Einkommens spürbar zunimmt, von 5,3 vH (Typ 1) über 10,1 vH (Typ 2) auf 17,4 vH (Typ 3).
Im Gegensatz dazu geht der Anteil der nicht verbrauchswirksamen Ausgaben (Ausgaben für Zinsen, Prämien für Versicherungen, Beiträge, Spenden) mit steigendem Einkommen zurück. Zwar nehmen die absoluten Beträge mit dem Einkommen zu, doch weniger stark als diese, so daß der relative Aufwand sich vermindert (Typ 1: 8,7 vH, Typ 2: 6,2 vH, Typ 3: 4,8 vH).
3.1.3
Struktur des privaten Verbrauchs
Das plötzlich für jeden zugängliche attraktive, vielfältige und preislich differenzierte Angebot bei industriellen Konsumgütern prägte im dritten Jahresviertel ganz wesentlich die Struktur des privaten Verbrauchs (vgl. Tabelle 3.2). Die von den Haushalten über Jahre
135
erworbenen Gebrauchsgüter waren entweder physisch veraltet oder wurden aus Imagegründen nicht mehr akzeptiert, so daß ein großer Ersatz- und Nachholbedarf insbesondere bei Personenkraftwagen, Gütern der Unterhaltungselektronik und Haushaltsgroßgeräten bestand.
Die stärksten Impulse erhielt der Verwendungszweck "Verkehr und Nachrichtenübermittlung". Vor allem die Haushalte von Arbeitern und Angestellten mit höherem Einkommen (Typ 3) gaben einen großen Teil ihres Einkommens - knapp 36 vH des gesamten privaten Verbrauchs - für Güter dieses Bedarfsbereiches aus, in erster Linie für Kraftfahrzeuge und für Kraftstoffe. Der entsprechende Anteil beim Haushaltstyp 2 (29% vH) weist auf ähnliche Präferenzen hin. Erwartungsgemäß forcierten lediglich die Rentnerhaushalte ihre Ausgaben in diesem Bereich nicht in einem solchen Maße; mit einem Anteil von rund 18 vH blieben sie deutlich hinter den Haushaltstypen 2 und 3 zurück.
Auch ein anderes langersehntes Gut - das Reisen - wurde im 3. Quartal von den Haushalten verstärkt in Anspruch genommen; hier lagen die Haushalte von Rentnern mit einem Anteil von 5 vH vor den beiden anderen Haushaltstypen. Dagegen waren die Ausgaben für Nahrungs- und Genußmittel, die gewöhnlich den größten Anteil am privaten Verbrauch haben, aufgrund der Bevorratungskäufe im 2. Quartal sowie eines sparsamen und preisbewußten Verbrauchs von Nahrungsmitteln gemindert.
Die durch die Einführung der Wirtschafts- und Währungsunion veränderten Verbrauchsstrukturen werden derzeit noch von dem großen Nachholbedarf der ostdeutschen Konsumenten beeinflußt; ein "normales" Verbrauchsverhalten wird sich erst mit der Zeit einstellen. Ein Vergleich der beiden vorliegenden Quartale zeigt aber, daß schon im letzten Jahresviertel 1990 eine gewisse Normalisierung eingetreten war (vgl. Tabellen 3.3 136
und 3.4). Nachdem anfangs der Grundbedarf (Essen, Kleiden, Wohnen) weniger als sonst im Mittelpunkt stand, hatte er nun wieder ein größeres Gewicht. Sein Anteil an den Verbrauchsausgaben insgesamt stieg vom 3. zum 4. Quartal bei allen drei Haushaltstypen um mehrere Prozentpunkte auf knapp 54 vH (Typ 1), 52 vH (Typ 2) bzw. 44 vH (Typ 3). Diese Relationen machen deutlich, daß der Ausgabenspielraum für die sog. gehobenen Bedürfnisse - Bedürfnisse außerhalb des Grundbedarfs - mit steigendem Einkommen zunimmt.
Betrachtet man die 8 Verwendungszwecke nach der Höhe ihres Anteils an den Gesamtausgaben für den privaten Verbrauch, so ergibt sich für die ausgewählten Haushalte im 4. Quartal nachstehende Rangfolge: Typ 1
Typ 2
Typ 3
Nahrungs- u. Genußmittel
1
1
1
Bekleidung, Schuhe
4
5
5
Wohnungsmiete, Energie
6
6
6
Haushaltsführung
2
3
4
Gesundheits- u. Körperpflege
7
7
7
Verkehr u. Nachr.übermittlung
3
2
2
Bildung, Unterhaltung, Freizeit
5
4
3
Persönliche Ausstattung (einschl. Reisen)
8
8
8
Deutlich wird, daß der Verwendungszweck "Bildung, Unterhaltung, Freizeit" mit steigendem Einkommen an Bedeutung gewinnt, ebenso der Bereich "Verkehr und Nachrichtenübermittlung". Umgekehrt fallen die Verwendungszwecke "Bekleidung, Schuhe" und "Haushaltsführung" in der Rangfolge zurück.
137
Bei den anderen Verwendungszwecken ist - zumindest auf der Grundlage dieses etwas groben Rasters - kein eindeutiger Zusammenhang zwischen Einkommen und Ausgaben zu erkennen. Dies kann teilweise - z.B. im Bereich "Wohnungsmieten, Energie" - auf die noch subventionierten Preise zurückgeführt werden. Bei dem geringen Anteil der Ausgaben für die persönliche Ausstattung spielte sicher die jahreszeitlich bedingte Zurückhaltung beim Reisen eine wesentliche Rolle. Außerdem sahen sich die Haushalte durch angekündigte Preis- und Tariferhöhungen für 1991 sicherlich veranlaßt, an nicht unbedingt notwendigen Ausgaben - wie für Reisen - zu sparen.
3.2
Alte Bundesländer
3.2.1
Datenbasis
Wie in Abschnitt 2.2 bereits angesprochen, verfügt die amtliche Statistik im alten Bundesgebiet über zwei Erhebungen auf mikroökonomischer Ebene, und zwar die sog. laufenden Wirtschaftsrechnungen und die Einkommens- und Verbrauchsstichproben (EVS).
Wegen der schon erwähnten mangelnden Aktualität der EVS kommen für diese Untersuchung nur die laufenden Wirtschaftsrechnungen in Frage, deren Ergebnisse inzwischen bis zum dritten Quartal 1990 vorliegen.
In diesen Wirtschaftsrechnungen, die bis auf das Jahr 1949 zurückgehen, werden die Einnahmen und Ausgaben von drei ausgewählten Haushaltstypen beobachtet:
Haushaltstyp 1: 2-Personen-Haushalte von Renten- und Sozialhilfeempfängern mit geringem Einkommen. Erfaßt werden überwiegend ältere Ehepaare, deren Hauptein-
138
komraensquellen Renten und Pensionen sind. Diese Einkommen sollten im Jahr 1990 zwischen 1 500 und 2 100 D M im Monat liegen. Haushaltstyp 2: 4-Personen-Haushalte von Angestellten und Arbeitern mit mittlerem Einkommen. Erfaßt werden Ehepaare mit zwei Kindern, davon mindestens ein Kind unter 15 Jahren. Ein Ehepartner sollte alleiniger Einkommensbezieher sein mit einem Bruttoeinkommen zwischen 3 200 und 4 700 D M im Monat (1990). Haushaltstyp 3: 4-Personen-Haushalte von Beamten und Angestellten mit höherem Einkommen. Ebenso wie beim Haushaltstyp 2 werden Ehepaare mit zwei Kindern davon mindestens eins unter 15 Jahren - erfaßt. Ein Ehepartner sollte Hauptverdiener sein mit einem monatlichen Bruttoeinkommen zwischen 5 500 und 7 500 D M (1990).
Die Einkommensspannen wurden erstmalig im Jahre 1964 festgelegt und werden seitdem entsprechend der Steigerung der Renten bzw. anhand der Lohn- und Gehaltsentwicklung fortgeschrieben.
Um die Strukturen der Einkommensverwendunj; möglichst unverzerrt darzustellen, wird als Untersuchungszeitraum der Durchschnitt der ersten drei Quartale 1990 gewählt. Aufgrund des relativ geringen Stichprobenumfangs bei den laufenden Wirtschaftsrechnungen erscheint es nicht zweckmäßig, lediglich ein einzelnes Quartal - zumal für eine Strukturanalyse - zugrundezulegen. Testrechnungen haben gezeigt, daß vor allem beim Haushaltstyp 1 einige Strukturwerte stärkere, ökonomisch nicht plausible Schwankungen aufweisen.
139
3.2.2
Niveau des privaten Verbrauchs
Die ausgabefähigen Einkommen der in den laufenden Wirtschaftsrechnungen repräsentierten Haushaltstypen lagen 1990 - im Durchschnitt der ersten drei Quartale - zwischen 2 153 D M (Haushaltstyp 1) und 7 200 D M (Haushaltstyp 3) im Monat (vgl. Tabelle 3.5), eine Spannweite von 335 vH. Das entsprechende Einkommen des mittleren Haushaltstyps von 4 379 D M ist mit dem in Abschnitt 2.2 ausgewiesenen Durchschnittseinkommen aller privaten Haushalte (4 380 DM) fast identisch. Auch wenn die zufällige Übereinstimmung wegen der unterschiedlichen Einkommensbegriffe - hier ausgabefähiges Einkommen, dort verfügbares Einkommen - keine inhaltliche Bedeutung hat, so haben doch frühere Untersuchungen schon gezeigt, daß dieser Haushaltstyp mit Niveau und Struktur seines Einkommens dem Durchschnitt aller Haushalte recht nahekommt.
Die Ausgaben für den privaten Verbrauch streuen nicht ganz so stark wie die Einkommen. Im Vergleich zum Haushaltstyp 1 (1 787 DM) erreichen die Ausgaben des Haushaltstyps 3 (5 092 DM) nicht ganz das Dreifache, die des Haushaltstyps 2 (3 384 DM) knapp das Doppelte. Bezogen auf das Einkommen nimmt der auf Verbrauchsausgaben entfallende Teil erwartungsgemäß mit der Höhe des Einkommens ab. Er ist also bei den Haushalten der Renten- und Sozialhilfeempfanger (Typ 1) mit 83 vH am höchsten und bei den Haushalten der Beamten und Angestellten mit höherem Einkommen (Typ 3) mit 71 vH am niedrigsten. Dazwischen liegen wiederum die Haushalte der Angestellten und Arbeiter (Typ 2) mit einer Quote von 77 vH.
Wie beim Verbrauch korrespondiert die Höhe der Sparquote mit der Höhe der Einkommen, doch ist der - hier gleichgerichtete - Zusammenhang weniger stark ausgeprägt. Während beim Haushaltstyp 1 knapp ein Zehntel der ausgabefähigen Einkommen gespart 140
wird, betragen die entsprechenden Anteile der beiden anderen Haushaltstypen fast ein Achtel. Ihre Sparquoten weichen also - etwas überraschend - kaum voneinander ab, obwohl die Einkommen beträchtlich differieren. Allerdings ist zu berücksichtigen, daß das hier zugrundeliegende Einkommenskonzept weiter gefaßt ist als das des verfügbaren Einkommens in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Die Einbeziehung solcher Kategorien wie Zinsausgaben oder Beiträge bzw. Prämien für Krankenversicherungen, die in der Regel mit steigendem Haushaltseinkommen überdurchschnittlich expandieren, wirkt sich bei der Berechnung der Sparquote in der Tendenz nivellierend aus.
Bei den nicht verbrauchswirksamen Ausgaben gibt es zwischen den drei Haushaltstypen recht starke Diskrepanzen; die Spannweite reicht von IVi vH (Typ 1) bis 17 vH (Typ 2), wobei der Haushaltstyp 2 (IOV2 vH) hier eher im unteren Bereich liegt. Diese Diskrepanzen lassen sich im wesentlichen auf drei Punkte zurückführen, und zwar auf Ausgaben für Zinsen, freiwillige Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung und Prämien für private Krankenversicherungen.
Während hier beim Haushaltstyp 1 praktisch keine Ausgaben anfallen und beim Typ 2 in erster Linie nur Zinsausgaben zu Buche stehen, machen diese Aufwendungen beim Haushaltstyp 3 rund 11 vH des Einkommens aus.
3.2.3
Struktur des privaten Verbrauchs
Zwischen den drei Haushaltstypen der laufenden Wirtschaftsrechnungen gibt es beträchtliche Unterschiede hinsichtlich der Schwerpunkte ihrer Konsumausgaben. An vorderer Stelle stehen bei allen drei Haushaltstypen zwar die Ausgaben für Nahrungs- und Ge-
141
nußmittel sowie die Grandaufwendungen im Wohnungsbereich (Mieten, Energie), allerdings mit stark differierenden Anteilen (vgl. Tabelle 3.6 und Schaubild 3.2). Während bei den Rentner-Haushalten (Typ 1) diese Kategorien zusammen mehr als drei Fünftel ihrer gesamten Konsumausgaben absorbieren, beanspruchen sie bei den Haushalten von Arbeitern und Angestellten mit mittlerem Einkommen (Typ 2) nur noch gut die Hälfte; die entsprechenden Aufwendungen der Haushalte von Beamten und Angestellten mit höherem Einkommen (Typ 3) machen sogar nur 45 vH ihres Verbrauchs aus. Dies bestätigt einen aus vielen Untersuchungen schon lange bekannten Zusammenhang: Mit steigendem Einkommen wird der durch fixe Ausgaben gebundene Teil des Einkommens, der zur Deckung des Grundbedarfs dient, geringer, d.h. der Einkommensspielraum zur Befriedigung gehobener Bedürfnisse wird immer größer.
Wofür dieser Spielraum im einzelnen genutzt wird, veranschaulicht Tabelle 3.6 für größere Verwendungsbereiche« Allerdings ist bei dieser nicht allzu tiefen Gliederung eine differenziertere Beurteilung kaum möglich. Relativ deutlich ist die Position des geringverdienenden Haushaltstyps 1, dessen Anteile bei den Hauptverwendungszwecken mit Ausnahme der oben genannten Kategorien in der Regel am unteren Ende der Skala liegen. Innerhalb der einzelnen Verwendungszwecke sind jedoch - soweit aus der vorliegenden Untergliederung ersichtlich - einige davon abweichende Strukturmuster zu erkennen, z.B. bei Verkehr und Nachrichtenübermittlung, wo die Rentner-Haushalte bei zwei Positionen (fremde Verkehrsleistungen, Nachrichtenübermittlung) höhere Strukturwerte haben als die beiden anderen Haushaltstypen. Umgekehrt spielt bei ihnen der Verzehr in Gaststätten innerhalb des hier gewic htigen Verwendungszwecks Nahrungs- und Genußmittel keine wesentliche Rolle.
142
Mit dem Haushaltseinkommen steigende Anteile sind zu beobachten bei den Verwendungszwecken Bekleidung, Schuhe Haushaltsführung Bildung, Unterhaltung, Freizeit Persönliche Ausstattung, Güter sonstiger Art.
Bei den Gütern der Haushaltsführung ist dieser Effekt vor allem auf die Ausgaben für Möbel zurückzuführen; bei Heimtextilien und elektrischen Haushaltsgeräten gibt es keine signifikanten Unterschiede zwischen den drei Haushaltstypen. Eine ähnliche Situation kennzeichnet den Verwendungsbereich "Persönliche Ausstattung, Güter sonstiger Art"; auch hier gehen die höheren Strukturwerte bei den besserverdienenden Haushalten im wesentlichen auf eine Kategorie - die Ausgaben für Dienstleistungen des Beherbergungsgewerbes - zurück.
Nicht so eindeutig ist der Zusammenhang zwischen Einkommenshöhe und Nachfrageverhalten bei den Verwendungszwecken Gesundheits- und Körperpflege sowie Verkehr und Nachrichtenübermittlung. Beim erstgenannten Bedarfsbereich hat zwar der Haushaltstyp 3 bei weitem den höchsten Ausgabenanteil - doppelt so hoch wie Haushaltstyp 2 -, doch hat der Haushaltstyp 1 relativ höhere Aufwendungen für Körper- und Gesundheitspflege als der mittlere Haushaltstyp. Auch innerhalb des Verwendungszwecks Verkehr und Nachrichtenübermittlung sind recht unterschiedliche Zusammenhänge zu beobachten. Während bei den Ausgaben für Kraftfahrzeuge und Kraftstoffe die Rentner-Haushalte erwartungsgemäß beträchtlich hinter den beiden anderen Haushaltstypen zurückbleiben, wendet hier der Haushalt mit dem höchsten Einkommen (Typ 3) in relativer Betrachtung weniger auf als Haushaltstyp 2. Bei den Ausgaben für fremde Verkehrsleistungen fällt der niedrige 143
Anteil beim Haushaltstyp 2 etwas aus dem Rahmen; im Vergleich zum Typ 1 sind seine absoluten Aufwendungen trotz des fast doppelt so hohen Einkommens nicht wesentlich höher.
3.3
Vergleich zwischen alten und neuen Bundesländern
3.3.1
Zur Datenbasis
Der Vergleich zwischen den alten und den neuen Bundesländern in diesem Abschnitt ist nicht ganz unproblematisch, vor allem das Gegenüberstellen der absoluten Größen. Hier ist unbedingt zu berücksichtigen, daß aus statistischen Erfordernissen ausgewählte Haushaltstypen verglichen werden, die möglicherweise nicht ganz zueinander "passen", sie also nicht an der gleichen Stelle in der jeweiligen Einommenshierarchie stehen. Inwieweit die Aussagekraft dieses Vergleichs dadurch geschmälert wird, ist ungewiß. Auf keinen Fall sollte aber ein Bezug zu den Ergebnissen im Abschnitt 2 hergestellt werden, weil dort eine ganz andere methodische Vorgehensweise zugrunde liegt.
Daß der Vergleich hier nur mit Einschränkungen möglich ist, zeigt schon die Auswahl der 2-Personen-Rentnerhaushalte; sie haben in den neuen Bundesländern nicht ein geringes Einkommen - wie in den alten Bundesländern -, sondern sind den entsprechenden Haushalten mit mittlerem Einkommen zuzurechnen. Außerdem basieren die Haushaltseinkommen in den 4-Personen- Haushalten der Arbeiter und Angestellten in den neuen Bundesländern auf einer weitaus höheren Erwerbsquote je Haushalt (rd. 1,9 Arbeitseinkommensbezieher je Haushalt) als bei den Haushaltstypen 2 und 3 der alten Bundesländer. Zudem repräsentiert der Haushaltstyp 3 in den neuen Bundesländern noch keinen Beamtenhaushalt, wie er im Haushaltstyp 3 der alten Bundesländer vertreten ist. 144
Darüber hinaus ist zu berücksichtigen, daß die Strukturunterschiede unabhängig von sozialer Stellung und Einkommenshöhe teilweise auf dem noch unterschiedlichen Preisgefüge in Ost und West (im Osten sind die Mieten, Energie- und Verkehrstarife sowie Leistungen im Gesundheitswesen noch subventioniert) beruhen.
Trotzdem wird der Versuch unternommen, markante Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten im privaten Verbrauch zwischen den neuen und alten Bundesländern herauszuarbeiten. Dazu werden die Angaben zu Niveau und Struktur des privaten Verbrauchs für das 4. Quartal 1990 in Ostdeutschland mit den entsprechenden Daten der ersten drei Quartale 1990 in Westdeutschland verglichen.
3.3.2
Niveauvergleich
Gemessen an den ausgabefähigen Einkommen in den alten Bundesländern haben die 2Personen-Rentnerhaushalte in den neuen Bundesländern den geringsten Abstand; ihr Einkommen erreicht drei Viertel des westdeutschen Niveaus (vgl. Tabelle 3.7). Während der Haushaltstyp 2 noch auf eine Relation von 60 vH kommt, verfügt der Haushaltstyp 3 nur noch über gut die Hälfte der Einkommen des entsprechenden Haushalts in Westdeutschland. Ähnlich sind die Relationen beim privaten Verbrauch, doch ist hier der Abstand je nach Haushaltstyp um 3 bis 5 Prozentpunkte geringer.
Gravierende Unterschiede gibt es bei den nicht verbrauchswirksamen Ausgaben, insbesondere bei den Haushalten von Arbeitern und Angestellten (bzw. von Angestellten und Beamten) mit höherem Einkommen. Während dieser Haushalt (Typ 3) in Westdeutschland durchschnittlich 1 224 DM, d.h. 17 vH seines Haushaltseinkommens für diese Aus145
gaben (Zinsen, Versicherungsprämien u.a.) aufwendet, sind es beim entsprechenden ostdeutschen Haushalt nur 185 D M (ca. 5 vH), so daß die Ost-West-Relation nur 15 vH beträgt. Die Gründe dafür dürften vor allem in einer noch gewissen Zurückhaltung beim Abschluß von privaten Versicherungen und in noch zögernden Kreditaufnahmen beim Kauf von Konsumgütern liegen.
Das Sparen gewinnt mit steigendem Einkommen sowohl in den alten als auch in den neuen Bundesländern an Bedeutung, in Ostdeutschland allerdings in weit stärkerem Maße, so daß sich die Relation zwischen Ost und West von 43 vH (Haushaltstyp 1) über 49 vH (Haushaltstyp 2) bis auf 75 vH (Haushaltstyp 3) verkürzt.
Innerhalb des privaten Verbrauchs sind teilweise beträchtliche Abweichungen vom Durchschnitt (Konsumausgaben insgesamt) zu beobachten (vgl. Tabelle 3.8). Im unteren Bereich - d.h. größerer Abstand zwischen Ost und West als im Durchschnitt - liegen dabei die Verwendungszwecke Wohnungsmieten und Energie, wo die Ausgaben in Ostdeutschland - bedingt durch die im vierten Quartal 1990 noch stark subventionierten Mieten und Energietarife nur zwischen 14 und 18 vH des westdeutschen Niveaus ausmachen; Gesundheits- und Körperpflege, hier besonders Haushaltstyp 3; Persönliche Ausstattung (einschl. Güter sonstiger Art).
Wesentlich geringer als im Durchschnitt ist der Abstand insbesondere bei Gütern der Haushaltsführung, Kleidung und Schuhen sowie Nahrungs- und Genußmitteln. Bei einzelnen Nachfragebereichen sind die Relationen sogar umgekehrt, d.h. das Ausgabenniveau in den neuen Bundesländern ist höher als in den alten, besonders häufig beim Haushaltstyp 1. Stark gefragt waren bei allen drei Haushaltstypen vor allem Güter der Unterhalte
tungselektronik und Fotogeräte, für die in Ostdeutschland
das Zweieinhalbfache des
entsprechenden Betrages in Westdeutschland ausgegeben wurde.
3.3.3
Strukturvergleich
Der Strukturvergleich zeigt unabhängig vom Niveau der Ausgaben die Schwerpunkte der Nachfrage; die Unterschiede in den Ost-West-Relationen zwischen den einzelnen Haushaltstypen sind deshalb geringer als beim Niveauvergleich. Aus Tabelle 3.9 ist zu ersehen, daß die Anteilsunterschiede bei Nahrungs- und Genußmitteln nur wenig schwanken, d.h. bei allen drei Haushaltstypen liegt der jeweilige Anteil in Ostdeutschland um rund ein Drittel höher als in Westdeutschland. Eine ähnliche Situation - mit umgekehrten Vorzeichen - gibt es beim Ausgabenanteil für Wohnungsmieten und Energie, der bei den Haushalten in den neuen Bundesländern nur etwa ein Viertel des entsprechenden Wertes in Westdeutschland beträgt.
Der Anteil der Ausgaben für den sog. Grundbedarf ist aufgrund des hohen Mietanteils in den Haushalten der alten Bundesländer höher als in Ostdeutschland, auch wenn hier die relativen Aufwendungen für Nahrungsmittel und Kleidung deutlich geringer sind. Insofern hat der "gehobene Bedarf" im privaten Verbrauch der ostdeutschen Haushalte einen größeren Stellenwert als in Westdeutschland; je nach Haushaltstyp liegt hier der ostdeutsche Strukturwert um rund 20 vH (Typ 2 und 3) bzw. 40 vH (Typ 1) über dem westdeutschen.
147
Ordnet man die Ausgabenanteile der Hauptverwendungszwecke nach ihrer Höhe, ergeben sich folgende Rangfolgen: Typ 1
Typ 2
Ost West Ost West
Typ 3 Ost West
Nahrungs- u. Genußmittel
12
12
12
Bekleidung, Schuhe
4 6
5 5
5 5
Wohnungsmieten, Energie
6 1
6 1
6 1
Haushaltsführung
2 5
3 6
4 6
Gesundh.- u.Körperpflege
7 7
7 8
7 7
Verkehr u. Nachr.übermittl.
3 3
2 3
2 3
Bildung, Unterh., Freizeit
5 4
4 4
3 4
Persönliche Ausstattung
8 8
8 7
8 8
Bei der Mehrheit der Verwendungszwecke ist die Plazierung in der Ausgabenhierarchie annähernd gleich. Gravierende Unterschiede gibt es lediglich in zwei Bereichen. In erster Linie sind dies Wohnungsmieten und Energie, die in den alten Bundesländern bei allen Haushaltstypen an vorderster Stelle stehen, während sie in Ostdeutschland - aus den oben erwähnten Gründen - noch keine große Rolle spielen. Auch bei den Gütern der Haushaltsführung ist die Diskrepanz in der Rangfolge nicht unbeträchtlich, insbesondere bei den geringer verdienenden Haushaltstypen 1 und 2. Hier geben die ostdeutschen Haushalte - relativ gesehen - weit mehr aus als die vergleichbaren Haushalte in Westdeutschland; dabei fallen vor allem die wesentlich höheren Ausgabenanteile bei Heimtextilien und elektrischen Haushaltsgeräten ins Auge.
Darüber hinaus sind innerhalb anderer Verwendungszwecke weitere bemerkenswerte Abweichungen zu registrieren, so der drei- bis viermal so hohe Ausgabenanteil bei Gütern
148
der Unterhaltungselektronik und Fotogeräten in den neuen Bundesländern. Bei den Ausgaben für Kraftfahrzeuge ragt der fast dreimal höhere Strukturwert beim Haushaltstyp 3 in Ostdeutschland heraus. Die allgemein höheren Anteile der Ausgaben für technische Konsumgüter (Pkw, Unterhaltungselektronik, Haushaltsgeräte) in den neuen Bundesländern hängen in starkem Maße mit dem großen Ersatz- und Nachholbedarf der ostdeutschen Haushalte zusammen, dessen Befriedigung die Konsumnachfrage auch noch im letzten Quartal 1990 prägte.
149
Verzeichnis der Tabellen und Schaltbilder zum zum Abschnitt 3
Tabellen: 3.1
Ausgabefähige Einkommen in den neuen Bundesländern 1990 I
3.2
Privater Verbrauch nach Verwendungszwecken in den neuen Bundesländern (3. Quartal 1990)
3.3
Privater Verbrauch nach Verwendungszwecken in den neuen Bundesländern (4. Quartal 1990)
3.4
Privater Verbrauch nach Verwendungszwecken in den neuen Bundesländern (Veränderungen vom 3. zum 4. Quartal 1990)
3.5
Ausgabefähige Einkommen in den alten Bundesländern 1990
3.6
Privater Verbrauch nach Verwendungszwecken in den alten Bundesländern 1990
3.7
Ausgabefähige Einkommen in den alten und neuen Bundesländern
3.8
Privater Verbrauch nach Verwendungszwecken in den alten und neuen Bundesländern (Vergleich der absoluten Größen)
3.9
Privater Verbrauch nach Verwendungszwecken in den alten und neuen Bundesländern (Strukturvergleich)
Schaubilder: 3.1
Privater Verbrauch in den neuen Bundesländern (Verwendungsstruktur)
3.2
Privater Verbrauch in den alten Bundesländern (Verwendungsstruktur)
151
152
I
=_
—!
140,00
Nicht verbrauchswirksame Ausgaben
1618,00
Quelle: Statistisches Bundesamt; Berechnungen des IAW,
Ausgabefähige Einkommen
86,00
1392,00 86,0
Ausgaben für den privaten Verbrauch
Veränderung der Vermögens-und Finanzkonten (Sparen)
1554,00
154,00
Ausgabefähige Einkommen
Veränderung der Vermögens-und Finanzkonten (Sparen)
Ί
6,2 185,00
100,0
2608,00
5,3 264,00 10,1 662,00
8,7 162,00
2182,00 83,7
2519,00
-38,00 -1,6 382,00
100,0
9,9
5,9 194,00
vH
5,2
3149,00
100,0
17,4
4,8
2963,00
4. Quartal
vH
Haushaltstyp 3
100,0
100,0
u. Monat
3810,00
77,8
3725,00
84,5
DM je Haush.
3. Quartal
100,0
10,3
1 Haushaltstyp 2
u. Monat
DM je Haush.
2409,00 95,7 6,1 148,00
u. Monat
vH
Haushaltstyp 1 DM je Haush.
94,00
[
Nicht verbrauchswirksame Ausgaben
—
1306,00 84,0
:
Ausgabefähige Einkommen in den neuen Bundesländern 1990
Ausgaben für den privaten Verbrauch
—=
Tabelle 3.1
Tabelle 3.
Privater Verbrauch nach Verwendungszwecken in den neuen Bundesländern 3. Quartal 1990
Haushaltstyp 1
Haushaltstyp 3
DM je Haush. u. Monat
vH
DM je Haush. u. Monat
vH
DM je Haush. u. Monat
vH
472,00 334,00 95,00 43,00
36,1 25,6 7,3 3,3
702,00 422,00 162,00 118,00
29,1 17,5 6,7 4,9
746,00 440,00 164,00 142,00
23,7 14,0 5,2 4,5
76,00
5,8
211,00
8,8
278,00
8,8
Wohnungsmieten, Energie dav.: Wohnungsmieten Energie
102,00 65,00 36,00
7,8 5,0 2,8
139,00 99,00 40,00
5,8 4,1 1,7
171,00 133,00 37,00
5,4 4,2 1,2
Haushaltsführung dar.: Möbel Heimtextilien Elektrische Haushaltsgeräte
193,00 13,00 54,00 28,00
14,8 1.0 4,1 2,1
246,00 33,00 35,00 38,00
10,2 1,4 1,5 1,6
333,00 77,00 42,00 43,00
10,6 2,4 1,3 1,4
56,00 33,00
4,3 2.5
58,00 21,00
2,4 0,9
64,00 23,00
2,0 0,7
Verkehr und Nachrichtenübermittlung dar.: Kraftfahrzeuge Kraftstoffe Fremde Verkehrsleistungen Nachrichtenübermittlung
231,00 121,00 36,00 34,00 20,00
17,7 9,3 2,8 2,6 1.5
709,00 489,00 112,00 40,00 16,00
29,4 20,3 4,6 1.7 0,7
1125,00 859,00 122,00 47,00 23,00
35,7 27,3 3,9 1,5 0,7
Bildung, Unterhaltung, Freizeit dar.: Unterhaltungselektronik, Fotogeräte Dienstleistungen
104,00 46,00 7,00
8,0 3,5 0,5
258,00 114,00 39,00
10,7 4,7 1,6
304,00 130,00 42,00
9.7 4,1 1,3
Persönliche Ausstattung, Güter sonst. Art dar.: Reisen
72,00 64,00
5,5 4,9
86,00 65,00
3.6 2,7
129,00 105,00
4,1 3,3
1306,00
100,0
2409,00
100,0
3150,00
100,0
Nahrungs- und Genußmittel dav.: Nahrungsmittel Getränke, Tabakwaren Verzehr in Gaststätten Bekleidung, Schuhe
Ι
Haushaltstyp 2
Gesundheits- und Körperpflege dar.: Dienstleistungen
Privater Verbrauch
Quelle: Statistisches Bundesamt; Berechnungen des IAW.
153
Tabelle 3.3
Privater Verbrauch nach Verwendungszwecken in den neuen Bundesländern 4. Quartal 1990
Haushaltstyp 1
Haushaltstyp 3
DM je Haush. u. Monat
vH
DM je Haush. u. Monat
vH
DM je Haush. u. Monat
vH
Nahrungs· und Genußmittel dav.: Nahrungsmittel Getränke, Tabakwaren Verzehr in Gaststätten
508,00 358,00 104,00 36,00
36,5 25,7 7,5 2,6
736,00 459,00 163,00 114,00
33,7 21,0 7,5 5,2
7%,00 487,00 163,00 146,00
26,9 16,4 5,5 4,9
Bekleidung, Schuhe
127,00
9,1
247,00
U.3
338,00
11,4
Wohnungsmieten, Energie dav..- Wohnungsmieten Energie
110,00 66,00 41,00
7,9 4,7 2,9
150,00 95,00 54,00
6,9 4,4 2,5
178,00 129,00 47,00
6,0 4,4 1,6
Haushaltsführung dar.: Möbel Heimtextilien Elektrische Haushaltsgeräte
209,00 18,00 59,00 28,00
15,0 1,3 4.2 2,0
288,00 50,00 38,00 37,00
13,2 2,3 1,7 1.7
372,00 85,00 47,00 58,00
12,6 2,9 1,6 2,0
63,00 32,00
4,5 2,3
64,00 20,00
2,9 0,9
74,00 24,00
2,5 0,8
Verkehr und Nachrichtenübermittlung dar.: Kraftfahrzeuge Kraftstoffe Fremde Verkehrsleistungen Nachrichtenübermittlung
208,00 100,00 34,00 26,00 30,00
14,9 7,2 2,4 1,9 2,2
376,00 165,00 104,00 46,00 18,00
17,2 7,6 4,8 2,1 0,8
763,00 511,00 119,00 42,00 30,00
25,8 17,2 4,0 1,4 1,0
Bildung, Unterhaltung, Freizeit dar.: Unterhaltungselektronik, Fotogeräte Dienstleistungen
123,00 35,00 11,00
8,8 2,5 0,8
283,00 111,00 43,00
13,0 5,1 2,0
385,00 153,00 54,00
13,0 5,2 1,8
Persönliche Ausstattung, Güter sonst. Art dar.: Reisen
44,00 31,00
3,2 2,2
37,00 15,00
1,7 0,7
57,00 23,00
1,9 0,8
1392,00
100,0
2181,00
100,0
2963,00
100,0
Gesundheits- und Körperpflege dar.: Dienstleistungen 1 Ι Ι
Haushaltstyp 2
Privater Verbrauch
Quelle: Statistisches Bundesamt; Berechnungen des IAW.
154
I
Tabelle 3.
Privater Verbrauch nach Verwendungszwecken in den neuen Bundesländern Veränderungen
vom 3. zum 4. Quartal 1990
Haushaltstyp 1
Haushaltstyp 2
Haushaltstyp 3
DM je Haush. u. Monat
vH
DM je Haush.. u. Monat
vH
DM je Haush. u. Monat
vH
Nahrungs- und Genußmittel dav.: Nahrungsmittel Getränke, Tabakwaren Verzehr in Gaststätten
36,00 24,00 9,00 -7,00
7,6 7,2 9,5 -16,3
34,00 37,00 1,00 -4,00
4,8 8,8 0,6 -3,4
50,00 47,00 -1,00 4,00
6,7 10,7 -0,6 2,8
Bekleidung, Schuhe
51,00
67,1
36,00
17,1
60,00
21,6
8,00 1,00 5,00
7,8 1,5 13,9
11,00 -4,00 14,00
7,9 -4,0 35,0
7,00 -4,00 10,00
4,1 -3,0 27,0
Haushaltsführung dar.: Möbel . Heimtextilien Elektrische Haushaltsgeräte
16,00 5,00 5,00 0,00
8,3 38,5 9,3 0,0
42,00 17,00 3,00 •1,00
17,1 51,5 8,6 -2,6
39,00 8,00 5,00 15,00
11.7 10,4 11,9 34,9
Gesundheits- und Körperpflege dar.: Dienstleistungen
7,00 -1,00
12,5 -3,0
6,00 -1,00
10,3 -4,8
10,00 1,00
15,6 4,3
Verkehr und Nachrichtenübermittlung dar.: Kraftfahrzeuge Kraftstoffe Fremde Verkehrsleistungen Nachrichtenübermittlung
-23,00 -21,00 -2,00 -8,00 10,00
-10,0 -17,4 -5,6 -23,5 50,0
-333,00 -324,00 -8,00 6,00 2,00
-47,0 -66,3 -7.1 15,0 12,5
-362,00 -348,00 -3,00 -5,00 7,00
-32,2 -40,5 -2,5 -10,6 30,4
Bildung, Unterhaltung, Freizeit dar.: Unterhaltungselektronik, Fotogeräte Dienstleistungen
19,00 -11,00 4,00
18,3 -23,9 57,1
25,00 -3,00 4,00
9,7 -2,6 10,3
81,00 23,00 12,00
26,6 17,7 28,6
Persönliche Ausstattung, Güter sonst. Art dar.: Reisen
-28,00 -33,00
-38,9 -51,6
-49,00 -50,00
-57,0 -76,9
-72,00 -82,00
-55,8 -78,1
Privater Verbrauch
86,00
6,6
-228,00
-9,5
-187,00
-5,9
Wohnungsmieten, Energie dav.: Wohnungsmieten Energie
Quelle: Statistisches Bundesamt; Berechnungen des IAW.
155
156 . 3384,02 77,3
vH u. Monat
70,7
DM je Haush.
5091,92
u. Monat
DM je Haush, vH
Haushaltstyp 2
2153,41
100,0
202,21
4378,51
9,4
100,0
533,50 12,2
7200,40
884,84
Quelle: Laufende Wirtschaftsrechnungen des Statistischen Bundesamtes; Berechnungen des DIW.
1) Durchschnitt 1 . - 3 . Quartal.
Ausgabefähige Einkommen
Veränderung der Vermögens-und Finanzkonten (Sparen)
12,3
Haushaltstyp 3
100,0
Nicht verbrauchswirksame Ausgaben 163,99 7,6 460,96 10,5 1223,62 17,0 dav.: Zinsen 1,48 0,1 160,41 3,7 479,82 6,7 Steuern (ohne Einkommen-und Vermögensteuer) 7,77 0,4 22,07 0,5 26,98 0,4 dar. Kraftfahrzeugsteuer 7,27 0,3 20,29 0,5 24,00 0,3 Freiwillige Beiträge zur gesetzl. Krankenversicherung 0,74 0,0 17,97 0,4 176,07 2,4 Freiwillige Beiträge zur gcsetzl. Rentenversicherung 3,27 0,2 5,86 0,1 12,10 0,2 Prämien für private Krankenversicherung 3,90 0,2 7,60 0,2 139,67 1,9 Prämien für Kraftfahrzeugversicherung 24,77 1,2 62,45 1,4 83,29 1,2 Prämien für sonstige Schaden-u. Unfallversicherungen 18,46 0,9 50,02 1,1 53,03 0,7 Beiträge an Organisationen ohne Erwerbszweck 5,95 0,3 31,58 0,7 51,89 0,7 Geldspenden, sonstige Übertragungen und Ausgaben 97,65 4,5 103,81 2,4 200,78 2,8
1787,21 83,0
u. Monat
DM je Haush. vH
Haushaltstyp 1
Ausgabefähige Einkommen in den alten Bundesländern 1990 1)
Ausgaben für den privaten Verbrauch
Tabelle 3.5
Tabelle 3.6
Privater Verbrauch nach Verwendungszwecken in den alten Bundesländern 1990 1) Haushaltstyp 1
Haushaltstyp 2
Haushaltstyp 3
DM je Haush. u. Monat
YH
DM je Haush. u. Monat
vH
DM je Haush. u. Monat
vH
482,63 344,16 7938 59,10
27,0 193 4,4 33
82335 542,03 147,72 13430
243 16,0 43 4,0
103335 652,09 167,62 21334
203 12,8 33 43
99,03
53
258,12
7,6
41739
83
617,84 478,49 13934
34,6 26,8 7,8
92736 741,12 186,44
27,4 213 53
1241,08 100537 235,81
24,4 19,7 4,6
Haushaltsführung dar; Möbel Heimtextilien Elektrische Haushaltsgeräte
98,58 15,97 16,25 13,86
53 0,9 0,9 0,8
245,44 86,45 30,84 29,62
73 2,6 03 03
40435 145,60 54,88 54,62
73 2,9 1.1 1.1
Gesundheits* und Körperpflege dar.: Dienstleistungen
81,65 36,72
4.6 2,1
123,79 52,11
3,7 13
371,00 252,12
73 5,0
Verkehr und Nachrichtenübermittlung darj Kraftfahrzeuge Kraftstoffe Fremde Verkehrsleistungen Nachrichtenübermittlung
22831 84,55 30,51 2534 48,13
12,8 4,7 1.7 1.4 2,7
543,67 230,89 114,63 2839 5934
16,1 6,8 3,4 0,8 1,8
796,77 32933 15233 6436 8530
15,6 63 3.0 13 1.7
Bildung, Unterhaltung, Freizeit darj Unterhaltungselektronik, Fotogeräte Dienstleistungen
11538 14,03 21,79
6,5 0,8 U
330,55 4436 61,54
9,8 13 1,8
56535 6431 93,71
11.1 13 1.8
63,89 27,05 14,54 3.88
3,6 13 0,8 03
13036 66,69 29,44 11,45
33 2,0 03 03
261,64 14733 46,59 16,09
5,1 23 03 03
178731
100,0
3384,02
100,0
509132
100,0
Nahrungs* und Genu&miad dav.: Nahrungsmittel Getränke, Tabakwaren Verzehr in Gastsutten Bekleidung, Schuhe Wohnungsmieten, Energie dav.: Wohnungsmieten Energie
Persönliche Ausstattung, Güter sonst Art darj Diensd. des Beherbergungsgewerbes Pauschalreisen Diensd. der Banken ^Versicherungen Privater Verbrauch
1) Durchschnitt 1. - 3. Quartal. Quelle: Laufende Wirtschaftsrechnungen des Statistischen Bundesamtes; Berechnungen des DIW.
Tabelle 3.
Ausgabefähige Einkommen in den alten und neuen Bundesländern 1) Alte Bundesländer
Neue Bundesländer
DM je Hausiah und Monat
Alte Bundesländer = 100
Haushaltstyp 1 Ausgaben für den privaten Verbrauch Nicht verbrauchswirksame Ausgaben Veränderung der Vermögens- und Finanzkonten (Sparen)
1787,21 163,99 202,21
1392,00 140,00 86,00
78 85 43
Ausgabefähige Einkommen
2153,41
1618,00
75
Haushaltstyp 2 Ausgaben für den privaten Verbrauch Nicht verbrauchswirksame Ausgaben Veränderung der Vermögens- und Finanzkonten (Sparen)
3384,02 460,% 533,50
2182,00 162,00 264,00
64 35 49
Ausgabefähige Einkommen
4378,51
2608,00
60
Haushaltstyp 3 Ausgaben für den privaten Verbrauch Nicht verbrauchswirksame Ausgaben Veränderung der Vermögens- und Fuianzkonten (Sparen)
5091,92 1223,62 884,84
2963,00 185,00 662,00
58 15 75
Ausgabefähige Einkommen
7200,40
3810,00
53
1) Alte Bundesländer: Durchschnitt 1. - 3. Quartal 1990. Neue Bundesländer: 4. Quartal 1990. Quelle: Statistisches Bundesamt, Berechnungen von DIW und IAW.
158
Tabelle 3.
Privater Verbrauch nach Verwendungszwecken in den alten und neuen Bundesländern 1) Haushaltstyp 2
Haushaltstyp 1
Haushaltstyp 3
Alte BunAhe BunNeue Neue Alte BunNeue desländer desländer Bundesländer Bundesländer Bundesländer desländer DM je Haushalt Akt tuntoDM > Haushalt AfelundetDM je Haushalt Ahe Bund» Qutderc 100 und Monat und Monat linder » 100 ftnder = 100 und Monat Nahrungs· und Genußmittel dav.: Nahrungsmittel Getränke, Tabakwaren Verzehr in Gaststätten
482,63 344,16 7938 59,10
508,00 358,00 104,00 36,00
105 104 131 61
82335 542,03 147,72 13430
736,00 459,00 163,00 114,00
89 85 110 85
103335 652,09 167,62 213,54
796,00 487,00 163.00 146,00
77 75 97 68
99,03
127,00
128
258,12
247,00
96
417,99
338,00
81
617,84 478,49 139,34
110,00 66.00 41,00
18 14 29
927,56 741,12 186,44
150,00 95,00 54,00
16 13 29
1241,08 100537 235,81
178,00 129,00 47,00
14 13 20
Haushaltsführung dar.: Möbel Heimtextilien Elektrische Haushaltsgeräte
98,58 15,97 1635 13,86
209,00 18,00 59,00 28,00
212 113 363 202
245,44 86,45 30.84 29,62
288,00 50,00 38,00 37,00
117 58 123 125
40435 145.60 54.88 54,62
372.00 85.00 47.00 58.00
92 58 86 106
Gesundheits· und Körperpflege dar.: Dienstleistungen
81.65 36,72
63,00 32,00
77 87
123,79 52,11
64,00 20.00
52 38
371,00 252,12
74,00 24,00
20 10
Verkehr und Nachrichtenübermittlung dar.: Kraftfahrzeuge Kraftstoffe Fremde Verkehrsleistungen Nachrichtenübermittlung
228.31 84,55 30,51 2534 48,13
208,00 100,00 34,00 26,00 30,00
91 118 III 103 62
543,67 230,89 114,63 2839 59,94
376,00 165,00 104.00 46,00 18,00
69 71 91 162 30
796,77 32933 15233 6436 8530
763,00 511,00 119,00 42.00 30,00
96 155 78 65 35
Bildung. Unterhaltung. Freizeit dar.: Unterhaltungselektronik. Fotogeräte Dienstleistungen
11538 14,03 21,79
123,00 35,00 11,00
107 249 50
330.55 4436 61,54
283,00 111,00 43,00
86 251 70
56535 64,91 93,71
385,00 153,00 54,00
68 236 58
Persönliche Ausstattung, Güter sonst. An dar.: Reisen
63,89 14,54
44,00 31,00
69 213
130,96 29,44
37,00 15,00
28 51
261,64 4639
57,00 23,00
22 49
178731
1392,00
78
3384,02
2181,00
64
5091,92
2963,00
58
Bekleidung. Schuhe Ι
!
Wohnungsmieten, Energie dav.: Wohnungsmieten Energie
Privater Verbrauch
1) Alte Bundesländer Durchschnitt 1. - 3. Quartal 1990. Neue Bundesländer 4. Quartal 1990. Quelle: Statistisches Bundesamt, Berechnungen von DIW und IAW.
159
Tabelle 3.9
Privater Verbrauch nach Verwendungszwecken in den alten und neuen Bundesländern 1) Haushaltstyp 2
Haushaltstyp 1
Haushaltstyp 3
Alte BunNeue Alte BunAhe BunNeue Neue desländer Bundesländer desländer desländer Bundesländer Bundesländer Struktur in vH Ake Bunde* Struktur in vH AkelimftoStruktur in vH AkcBuodo-
ünder = 100
linder = 100
finder = 100
27,0 193 4.4 33
36,5 25,7 7,5 33
135 134 168 100
243 16,0 43 4,0
33,7 21,0 73 53
139 132 174 132
203 12,8 33 43
263 16,4 5.5 43
132 128 167 117
5.5
9,1
165
7,6
113
148
83
11.4
139
34,6 26,8 7,8
7,9 5,0 2,9
23 19 38
27,4 21,9 5,5
6,9 4,4 2,5
25 20 45
24,4 19,7 4,6
6,0 4,4 1.6
25 22 34
Haushaltsführung dar.: Möbel Heimtextilien Elektrische Haushaltsgeräte
5.5 0,9 0,9 0,8
15,0 13 43 2,0
272 145 466 259
73 2,6 0,9 0,9
133 2.3 1.7 1.7
182 90 191 194
7,9 23 1.1 1.1
12,6 2,9 1.6 2,0
158 100 147 182
Gesundheits- und Körperpflege dar.: Dienstleistungen
4,6 2,1
4,5 23
99 112
3,7 1.5
23 0.9
80 60
73 5,0
2,5 0,8
34 16
12,8 4,7 1.7 1,4 2,7
143 73 2,4 1.9 23
117 152 143 132 80
16.1 6,8 3,4 0,8 1,8
173 7,6 4,8 2,1 0,8
107 III 141 251 47
15,6 6,5 3,0 13 1,7
25,8 173 4,0 1.4 1,0
165 267 134 112 60
Bildung. Unterhaltung, Freizeit dar.: Unterhaltungselektronik, Fotogeräte Dienstleistungen
6,5 0,8 13
8.8 2,5 0,8
137 320 65
9,8 13 1.8
13.0 5,1 2,0
133 389 108
11.1 13 1.8
13,0 53 1.8
117 405 99
Persönliche Ausstattung, Güter sonst. Art dar.: Reisen
3,6 0,8
33 23
88 278
33 03
1,7 0,7
44 76
5,1 0.9
13 0,8
37 86
100,0
100,0
100
100,0
100,0
100
100,0
100,0
100
Nahrungs- und Genußmittel davj Nahrungsmittel Getränke. Tabakwaren Verzehr in Gaststätten Bekleidung. Schuhe Wohnungsmieten, Energie dav.: Wohnungsmieten Energie
Verkehr und Nachrichtenübermittlung dar.: Kraftfahrzeuge Kraftstoffe Fremde Verkehrsleistungen Nachrichtenübermittlung
Privater Verbrauch
1) Alte Bundesländer. Durchschnitt 1. - 3. Quartal 1990. Neue Bundesländer 4. Quartal 1990.
Quelle: Statistisches Bundesamt, Berechnungen von DfW und IAW.
160
161
"
-τι 1 1
'
·
1
5
I 10
[
λ,;;
15
Τ
1
^
^ ..
LI
1
20
Τ
1
25
30
!
g - -
35
• • •
B
Haushaltstyp 1 Haushaltstyp 2
1
!
40
Τ
Haushaltstyp 3
- - • •- -
1) 4. Quartal 1990. Quelle: Statistisches Bundesamt; Berechnungen des IAW.
0
- 1—
PerS. AuSStatt., L>>:y->>:-ü sonstige Käufe
Wohnungsmieten ''I HaushaltsBE3 energie Haushalts/Vi führung ^ Körper- und Gesundheitspfl. Verkehr und Nachr.übermittl. ^^^^^ Q«ι · ,, . " Dlldung, Unterhaltung, Freizeit
•
Verwendungsstruktur in vH
I
—J
I
—
IAW91
1
Privater Verbrauch in den neuen Bundesländern 1)
Kleiduna und Λ* l_ l_ -t- • • . • < .,·,..· Λ , ÎùU. Schuhe
Genußmittel
Nahrungs- und
Schaubiid 3.1
162
3.2
-n
^
0
I
1
:
5
ι
10
—r-—
15
1
20
ι —ι
ρ
25
— ι
30
Haushaltstyp 3
Hau^hait^tvn ?
/>W///.W//,V//////A•. . c
Haushaltstyp 1
Quelle: Statistisches Bundesamt; Berechnungen des DIW.
1) Durchschnitt 1. - 3. Quartal 1990.
Pers. Ausstatt., sonstige Käufe
Bildung, Unter- lowww»^^.^.« haltung, Freizeit ^^^^ - •·- ••-
,
M^^^^^^vyν^ - >ιι„^
'
Nachr.übermittl. ^ - - - / . ν
Verkehr und
Haushaltsführung
energie
Haushalts-
mieten
WohnungS-
\
I
Verwendungsstruktur in vH
ι
r
1
DIW91
r-iauaimuoiyp ^
Privater Verbrauch in den alten Bundesländern 1)
Nahrungs- und Genußmittel '' ' Kleidung und b ^ T S ? . Schuhe -J
Schaubild
4
Kaufkraft- und Realeinkommensvergleiche für ausgewählte private Haushalte in den neuen und alten Bundesländern
Zur Bestimmung von Kaufkraftunterschieden für den privaten Verbrauch von Haushalten in verschiedenen Wirtschafts- und Währungsgebieten werden üblicherweise Verbrauchergeldparitäten ermittelt. Zwar bilden die alten und die neuen Bundesländer seit dem 1. Juli 1990 ein einheitliches Wirtschafts- und Währungsgebiet, gleichwohl bestehen aufgrund der über vierzigjährigen Trennung in Ost und West Abweichungen im Einkommensniveau und in den Verbrauchsgewohnheiten. Hinzu kommen vereinigungsbedingte Unterschiede (Abbau des Nachfragestaus in den neuen Bundesländern) und Unterschiede im Preisgefüge (Beibehaltung der Subventionen in einigen Verwendungsbereichen, insbesondere für Mieten, Energie, Nachrichtenübermittlung und öffentlichen Verkehr). Deshalb bietet sich an, auch in diesem Fall die Kaufkraftunterschiede mit Hilfe von Verbrauchergeldparitäten zu berechnen.
Kaufkraftuntersuchungen basieren auf dem Preisvergleich von Gütern (Waren und Leistungen) des privaten Verbrauchs. Da sich schwerlich alle Konsumgüter einbeziehen lassen, werden repräsentative Warenkörbe (Wägungsschemata) zusammengestellt, wobei jedes dort aufgenommene Gut entsprechend seinem Anteil (bzw. dem Anteil der Gütergruppe, für die es stellvertretend steht) am Verbrauch berücksichtigt wird. Wegen der unterschiedlichen Bedingungen in Ost und West bestehen Abweichungen in den Warenkörben. Mithin sind zwei getrennte Rechnungen nötig: eine mit einem Warenkorb der neuen und eine mit einem Warenkorb der alten Bundesländer.
163
Es gibt mehrere Verfahren zur Berechnung von Kaufkraftrelationen. Am häufigsten - so auch hier - werden die Formeln von Laspeyres und Paasche verwendet.
^PLaspeyrea
Σ Ρλ
QA
wobei KKP:
Zahl der Währungseinheiten der Region Β (neue Bundesländer), die einer Währungseinheit der Region A (alte Bundesländer) kaufkraftgleich ist (Kaufkraftparität);
P A und P B : Preis eines Gutes in der Region A und in der Region B; Qa:
Gekaufte Menge eines Gutes in der Region A.
Der Laufindex i für die Güter 1 bis η ist der Einfachheit halber weggelassen worden. Für die praktische Durchführung von Kaufkraftuntersuchungen empfiehlt es sich, die Formel im Zähler zu erweitern.
Σ
ρ
λ
I i
wobei : r
A
164
Preisrelation eines Gutes der Regionen A und B;
ΡΛ ^Γ^
Qa
:
Anteil der Ausgaben für ein Gut an den Verbrauchsausgaben insgesamt
in der Region A (Wägungszahl).
Kaufkraftparitäten sind also mit Verbrauchsanteilen gewichtete Preisrelationen. In diesem Fall liegen den Berechnungen die Gewichte (Wägungsschemata) der Region A bzw. der alten Bundesländer zugrunde, d.h. es wird von den westdeutschen Verbrauchsstrukturen ausgegangen.
Für die Verbrauchsstruktur der Region Β (neue Bundesländer) wird üblicherweise die Formel von Paasche benutzt1.
rjrn
Y-P» _ xJ Β
·
< ? *
X
J
wobei Q b = gekaufte Menge eines Gutes in der Region B.
Aus Gründen der Zweckmäßigkeit wird die Gleichung für die praktische Umsetzung wiederum erweitert.
1
Im Prinzip kann auch für die Region Β die Formel von Laspeyres zugrunde gelegt we Gegenüber dem Vorgehen mit der Basis des Warenkorbes der Region A müßten in diesem jeweils die Indices A und Β vertauscht werden. Nach einigen Umformungen ergäbe sich d aber ebenfalls die Formel von Paasche.
165
KKP Σ^-Qi AjL r Paasch€ " ^^
E k ' '
0
'
Die vorher getroffenen Aussagen über Relationen und Wägungszahlen bzw. deren Reziprokwerten gelten hier analog.
Die Verwendung der zwei Warenkörbe führt dazu, daß die Region, auf deren Verbrauchsstrukturen die Berechnungen beruhen, jeweils relativ preisgünstiger erscheint. Deshalb wird aus beiden Kaufkraftparitäten ein Mittelwert gebildet ("Kreuzung der Warenkörbe"); international üblich ist es, dazu das geometrische Mittel - den Fisher-Index - zu verwenden.
KKP Fisher
=
yjKKP
Laapeyr€ S
· KKPPaaache
Die so berechneten Kaufkraftrelationen sollen später als Umrechnungsfaktoren zur Bestimmung der realen Einkommensunterschiede zwischen Ost und West dienen.
Kaufkraftuntersuchungen sind enorm arbeitsaufwendig (die westdeutschen Wägungsschemata enthalten z.B. über 800 Güter). In der vorgegebenen Bearbeitungszeit war es völlig ausgeschlossen, repräsentative Preisvergleiche in diesem Umfang durchzuführen. Deshalb konnte nur ein Näherungsverfahren zur Anwendung kommen, und zwar dergestalt, daß für alle nicht subventionierten Güter eine Preisrelation von 1:1 unterstellt wurde, lediglich bei subventionierten Waren und Leistungen gingen die tatsächlichen Preisverhältnisse in die Rechnungen ein. Subventioniert werden derzeit (März 1991) im wesentlichen noch Mieten, Energiepreise (Strom, Kohle, Fernwärme), Verkehrstarife (öffentlicher Nahund Fernverkehr) und Nachrichtenübermittlung (Post) sowie einige Güter aus den
166
Verwendungsbereichen Gesundheit (Medikamente, ärztliche Leistungen) und Bildung, Unterhaltung, Freizeit (Kinderkrippen und -gärten, Lehrgangsgebühren). Dieses Vorgehen hat sicher zu gewissen Unschärfen geführt, weil auch bei etlichen nicht subventionierten Gütern Preisunterschiede zwischen Ost und West bestehen. Billiger sind in den neuen Ländern insbesondere ein Teil der Nahrungsmittel1, Gaststättenessen und Dienstleistungen. Tendenziell sind deshalb die errechneten Realeinkommensabstände etwas überhöht.
4.1
Kaufkraftparitäten
Die Berechnungen der Kaufkraftparitäten werden für je drei repräsentative Haushaltstypen durchgeführt, und zwar für die gleichen, die unter privater Verbrauch im Kapitel 3 analysiert worden sind. Nur für diese Haushaltstypen gibt es in Ost und West annähernd vergleichbare Wägungsschemata. Es handelt sich dabei um 4-Personen-Arbeitnehmerhaushalte mit mittlerem Einkommen, 4-Personen-Arbeitnehmerhaushalte mit höherem Einkommen (Westdeutschland: einschließlich Beamte), 2-Personen-Haushalte von Rentnern und Sozialhilfeempfängern
mit geringem
Einkommen(Ostdeutschland:2-Personen-RentnerhaushaltemitmittleremEinkommen).
Im Ergebnis führt die Berechnung für die untersuchten Haushaltstypen zu sechs Verbrauchergeldparitäten - jeweils eine für Haushalte aus den neuen und alten Bundesländern.
1
Vgl. z.B. Im Osten Nahrungsmittel preiswerter tung vom 29. März 1991, S. 10.
als im Westen. In: Neue Deutsche Bauer
167
Gemessen an den verfügbaren Einkommen nehmen die ausgewählten Haushalte in der Einkommensverteilung in Ost und West ähnliche Positionen ein. Im direkten Ost-WestVergleich konnten die Haushalte in den neuen Bundesländern aber nur über ein sehr viel geringeres Einkommen verfügen.
Die Wägungsschemata in der ehemaligen DDR sollen die Verbrauchsverhältnisse im ersten Quartal 1991 widerspiegeln. Amtliche Statistiken für diesen Zeitraum liegen indes noch nicht vor. Die Erhebungen in den buchführenden Haushalten (in Ostdeutschland Statistik des Haushaltsbudgets genannt) sind vollständig für das dritte Quartal 1990 vorhanden und nach größeren Verwendungszwecken auch für das vierte Quartal 1990. Auf dieser Grundlage sind unter Berücksichtigung der Anfang 1991 erfolgten Einkommenserhöhungen (z.B. Anhebung der Renten um 15 vH) und Preisveränderungen (z.B. bei Strom- und Gastarifen) die Wägungsschemata auf das erste Quartal 1991 fortgeschrieben worden. Die Ergebnisse für die ersten Monate nach Inkrafttreten der Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion waren durch verschiedene Anomalitäten beeinflußt (Kaufkraftstau, Vorratskäufe in den Vormonaten, Billigkäufe u.a.). Soweit möglich wurden diese Sonderfaktoren eliminiert. Hilfreich waren dabei auch die Befragungsergebnisse des Instituts für Marktforschung in Leipzig für den Monat Januar 1991. Die Preise für bisher subventionierte Güter haben den Stand Februar 1991.
Bei den Wägungsschemata für die alten Länder ist zunächst von den Verbrauchsverhältnissen des Jahres 1985 ausgegangen worden; sie dienen dem Statistischen Bundesamt nach wie vor zur Berechnung der Preisindizes für die Lebenshaltung. Die Wägungszahlen sind dann mit Hilfe der Ergebnisse der amtlichen Statistik der laufenden Wirtschaftsrechnungen aktualisiert worden. Das konnte indes lediglich bis zum Stichjahr 1989 geschehen, weil die
168
Jahreswerte für 1990 noch nicht vorliegen. Anders als für die neuen Bundesländer ist es durchaus zulässig, mit den Wägungsschemata von Vorjahren zu arbeiten. Erfahrungsgemäß treten in so kurzer Zeit bei stabilen Verhältnissen keine größeren Veränderungen im Verbraucherverhalten auf. Bei den Preisen ist die Situation anders, deshalb wurden dort die neuesten Daten ausgewertet (Februar 1991).
Um unter methodischen Aspekten die Vergleichbarkeit von Warenkörben aus beiden Gebieten herzustellen, sind - wie im Kapitel 3 beschrieben - die Mietausgaben (und damit die Wägungszahlen für Mieten) bei den ostdeutschen Haushalten um unterstellte Eigentümermieten heraufgesetzt worden.
In die Berechnungen der Preisindices für die Lebenshaltung des Statistischen Bundesamtes gehen die Ausgaben für den privaten Verbrauch ein und ein Teil der übrigen (nichtverbrauchswirksamen) Ausgaben; so wurde auch hier verfahren. Zu den einbezogenen übrigen Ausgaben zählen im wesentlichen freiwillige Beiträge zur Sozialversicherung, Beiträge zu sonstigen privaten Versicherungen und Kfz-Steuern. Die Summe der so abgegrenzten Ausgaben diente als Basis (100 vH) zur Ermittlung der Wägungszahlen. Unterschiede zu den im Kapitel 3 genannten Anteilswerten erklären sich im wesentlichen durch die abweichenden Bezugsgrößen, denn in der Statistik der laufenden Wirtschaftsrechnungen dienen entweder der private Verbrauch oder das ausgabefähige Einkommen insgesamt als Ausgangspunkte zur Ermittlung von Anteilswerten.
Ein Vergleich der Preise in ausgewählten Bereichen ergibt ein differenziertes Bild. Die Wohnungsmieten wurden in Ostdeutschland im I. Quartal 1991 noch nicht verändert. Derzeit haben sie incl. der Nebenkosten (jedoch ohne Heizung) im Vergleich zu den alten Bundesländern ein durchschnittliches Niveau von 12 bis 16 vH. Beachtet werden muß dabei,
169
daß hinsichtlich der Größe, der Ausstattung und dem Umfeld der Wohnungen erhebliche Niveauunterschiede bestehen. Deshalb wurden die Mietbeträge für die neuen Bundesländer um einen Faktor von 1,03 für Altbau- und von 1,21 für Neubauwohnungen erhöht, um zumindest die quantifizierbaren Unterschiede in den Wohnflächen zu beseitigen. Danach würden die Mieten bei vergleichbaren Wohnflächen in den neuen Bundesländern ein Niveau von 14 bis 18 vH erreichen.
Bei den unterstellten Eigentümermieten wurden für die ehemalige DDR gleiche Wohnungsgrößen wie in Westdeutschland zugrunde gelegt. Nebenkosten wurden, anders als bei Mietwohnungen, in voller Höhe einbezogen. Für die Berechnung der Kaltmiete wurden für das I. Quartal noch subventionierte Quadratmeterpreise angenommen. Die so ermittelten unterstellten Eigentümermieten bewegten sich in Höhe von 18 bis 20 vH der Preise in den alten Bundesländern.
Die Strom- und Gastarife
für die Bevölkerung wurden in den neuen Bundesländern per
1.1.1991 mit Ausnahme der Tarife für Heizzwecke erhöht. Deren Anhebung ist aber auch vorgesehen (zum 1.5.1991). Trotz der Tariferhöhung vom Januar sind die monatlichen Ausgaben bei vergleichbarem Verbrauch für Elektrizität in den neuen Bundesländern noch um gut 20 vH niedriger. Bei Gas zahlen die privaten Haushalte nach der Tariferhöhung aber für den Normalverbrauch (z.B. Kochen und Heißwasserbereitung) über 50 vH mehr als in den alten Bundesländern. Haushalte, die Gas für Heizzwecke verwenden, hatten wegen der noch vorhandenen Subventionen für Heizenergie annähernd gleiche Ausgaben.
Die Preise für feste Brennstoffe waren im I. Quartal 1991 in den neuen Bundesländern zwischen 40 und 80 vH niedriger. Insbesondere die Preise für Braunkohle, die den größten Anteil am Verbrauch fester Brennstoffe in den neuen Bundesländern haben, wurden auch
170
noch bis zum Abschluß der Heizperiode 1990/1991 subventioniert. Daraus ergab sich eine Preisrelation von 1:5 zu den alten Bundesländern.
Die Aufwendungen für Fernwärme beliefen sich im I. Quartal 1991 in der früheren DDR nur auf 30 vH der vergleichbaren Beträge in den alten Bundesländern.
Im Verbrauchskomplex Gesundheit
besteht der auffälligste Preisunterschied bei den
Zuzahlungen für Krankenhausaufenthalte und bei den Rezeptgebühren. Während in den alten Bundesländern eine Zuzahlung für den Krankenhausaufenthalt von 5,- D M (für eine begrenzte Zahl von Tagen) und eine Rezeptgebühr als Regelgröße von 3,- D M erhoben werden, sind diese Leistungen in den neuen Bundesländern im 1. Halbjahr 1991 noch unentgeltlich. Die Preise für freiverkäufliche Arzneimittel und Gesundheitspflegemittel lagen im I. Quartal 1991 zumeist noch unter denen in den alten Bundesländern.
Die Tarife für die Personenbeförderung
mit Stadtbahnen und Bussen sind zwar im
vergangenen Jahr regional differenziert angehoben worden, erreichen aber noch bei weitem nicht das Niveau der alten Bundesländer. So betragen z.B. die Preise für einen Einzelfahrschein mit der Straßenbahn bzw. dem Bus in den neuen Bundesländern durchschnittlich -,45 D M und in den alten Bundesländern 2,20 DM. Bei einer Schülermonatskarte im Busverkehr über 12 km Entfernung muß der Schüler in den neuen Bundesländern 12,- DM, in den alten Bundesländern 16,30 DM bezahlen.
Auch die Personenbeförderung mit der Deutschen Reichsbahn bzw. der Bundesbahn ist nach Erhöhung der Tarife, die für alle neuen Bundesländer zum 1.1.1991 einheitlich erfolgte, noch preisgünstiger als in den alten Bundesländern. Regelfahrscheine für Vollzahler kosten 40 vH weniger und Monatskarten 70 bis 80 vH weniger als in den alten
171
Bundesländern. Ebenso sind die Gebühren für die Beförderung mit dem Taxi noch um 30 vH geringer.
Im gewichteten Durchschnitt über alle Repräsentanten ergibt sich so für einen 4-Personenhaushalt von Arbeitern und Angestellten mit mittleren Einkommen, daß die Preise für den öffentlichen Personenverkehr nur 40 vH von denen in Westdeutschland ausmachen.
Die Gebühren für Leistungen der Post waren in den neuen im Vergleich zu den alten Bundesländern für den Brief- und Paketdienst nur halb so hoch und für den Gelddienst betragen sie nur ein Drittel. Innerhalb der Fernsprechgebühren liegen die Preise für Neuanschlüsse und für Ferngespräche beträchtlich über denen in Westdeutschland, Nahgespräche sind hingegen im Durchschnitt billiger.
Als Repräsentanten für subventionierte Leistungen in dem Verbrauchskomplex Bildung, Unterhaltung
Freizeit
wurden das monatliche Entgelt für den Kindergartenbesuch und
Lehrgangsgebühren für einen Grundkurs in Englisch an der Volkshochschule ausgewählt. Die Aufwendungen dafür bewegten sich in Ostdeutschland bei einem Drittel der westdeutschen Beträge. Die Rundfunk- und Fernsehgebühren wurden bereits angeglichen.
Die Preise für das Kantinenessen sind durch den Abbau der Zuschüsse aus betrieblichen Mitteln in den neuen Bundesländern bis zum I. Quartal schon kräftig gestiegen. Im Vergleich zu den alten Bundesländern liegen die Preise aber trotzdem noch um rund 40 vH niedriger.
Definitionsgemäß sind die Preisunterschiede nur bei einem Teil der Güter in die Kaufkraftberechnungen eingegangen. Betroffen sind davon fünf der acht Verbrauchskom-
172
plexe. Die durchschnittlichen Paritäten für die tangierten Komplexe wichen aufgrund der unterschiedlichen Gewichtungen bei den einzelnen Haushaltstypen voneinander ab (vgl. Tabellen 4.1 und 4.2). Die Relationen für den Verbrauch insgesamt differieren hingegen von Haushaltstyp zu Haushaltstyp nur relativ schwach (vgl. Tabelle 4.3). Generell ist die durchschnittliche relative Kaufkraft der D M in Ostdeutschland höher als in Westdeutschland, und zwar je nach Haushaltstyp und Warenkorb um 25 vH bis 40 vH, wobei die nach östlichen Wägungsschemata ermittelten Kaufkraftrelationen höher sind als die, denen westliche Verbrauchsstrukturen zugrunde liegen. Der Grund dafür ist in der unterschiedlichen Zusammensetzung der Verbrauchsausgaben zu sehen. Die Kaufkraftabstände auf der Basis der westlichen Warenkörbe beruhen fast ausschließlich auf den gravierenden Differenzen bei den Mietpreisen bzw. auf dem großen Gewicht mit den Mieten in die Rechnung eingehen. Bei den Paritäten, die sich mit den östlichen Warenkörben ergeben, spielen Mieten zwar auch eine große Rolle, sind aber wegen ihres sehr viel geringeren Anteils an den Verbrauchsausgaben nicht so dominierend. Als weiterer wesentlicher Einflußfaktor kommt dort der Bereich öffentlicher Verkehr und Nachrichtenübermittlung hinzu.
Die Kreuzung der Warenkörbe aus den beiden Vergleichsgebieten nach der Fisherformel ergibt, daß die durchschnittliche relative Kaufkraft für die untersuchten Haushaltstypen je Währungseinheit in den neuen Bundesländern im Februar 1991 um 29 vH bis 37 vH über denen in Westdeutschland lag.
173
174 105 175 100 100
140
Güter für die Gesundheits- und Körperpflege
Güter für Verkehr und Nachrichtenübermittlung
Güter für Bildung, Unterhaltung, Freizeit
Güter für die pcrsönl. Ausstattung, sonstige Güter
Lebenshaltung insgesamt
3,5 100
100,0 134
3,5 100
8,2 100
100,0 133
3,4
16,3 120
2,7
12,4 100
12,4 100
2,8 104
15,6 137
4,7 104
14,0 100
12,1
25,1
11,9
100,0
10,0 387
9,1
Quellen: Berechnungen des DIW und des IAW.
4) 4-Pcrsonen-Haushalle von Arbeitnehmern mit höherem Einkommen (alle Bundesländer auch Beamte).
1) Die Kaufkraft der DM in den neuen im Verhältnis zur Kaufkraft der DM in den alten Bundesländern. 2) 2-Pcrsoncn-Haushaltc von Rentenempfängern mit geringem Einkommen (alle Bundesländer auch Sozialhilfccmpfängcr). 3) 4-Pcrsonen-Haushalte von Arbeitnehmern mit minierem Einkommen.
100
5,2 3,9
10,7 100
336 11,9 363 581 5,2 570 4,9 559 147 6,7 162 5,1 156
Güter für die Haushaltsrührung
Wohnungsmictcn, Energie darunter: Mieten Energie
8,0 100
10,6
100
25,0
Bekleidung, Schuhe
32,0 104
Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren
34,0 105
100
Ausgaben nach Bedarfsgruppen
VERBRAUCHERGELDPARITÄTEN ZWISCHEN DEN ALTEN UND NEUEN BUNDESLÄNDERN BERECHNET NACH DEN VERBRAUCHSSTRUKTUREN DER NEUEN BUNDESLÄNDER 1. Quartal 1991 Relative Kaufkraft in den neuen Bundesländern I) HAUSHALTSTYP I 2)1 HAUSHALTSTYP Π 3) HAUSHALTSTYP III 4) PariGewicht PariGewicht PariGewicht tfltcn in vH taten in vH taten in vH
Tabelle 4.1
175
317 589 125
Wohnungsmictcn, Energie darunter: Mieten Energie
134
7,7
7,6 100
100,0 125
5,9 100
12,9
5,6
7,8
100,0 125
10,3 109
14,9 106
3,2 206
8,3 100
10,7
14,5
100,0
Quellen: Berechnungen des DIW und des IAW.
4) 4-Pcrsoncn-Haushalte von Arbeitnehmern mit höherem Einkommen (alte Bundesländer auch Beamte).
1) Die Kaufkraft der DM in den neuen im Verhältnis zur Kaufkraft der DM in den alten Bundesländern. 2) 2-Pcrsoncn-Haushaltc von Rentenempfängern mit geringem Einkommen (alte Bundesländer auch Sozialhilfccmpfangcr). 3) 4-Pcrsoncn-HaushaItc von Arbeitnehmern mit mittlerem Einkommen.
Lebenshaltung insgesamt
100
Güter für die persönl. Ausstattung, sonstige Güter
6,3 109
1 1 1 9,2 105
Güter für Verkehr und Nachrichtenübermittlung 100
145 4,5 136
Güter für die Gesundheits-und Körperpflege
6,9 100
100
Güter für die Haushaltsführung
Güter für Bildung, Unterhaltung, Freizeit
7,7 100
34,1 324 25,3 326 26,2 550 20,1 549 18,1 7,9 125 5,2 117 4,1
5,6 100
22,2
100
18,6
Bekleidung, Schuhe
22,9 101
Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren
27,6 101
100
Ausgaben nach Bedarfsgruppen
VERBRAUCHERGELDPARITÄTEN ZWISCHEN DEN ALTEN UND NEUEN BUNDESLÄNDERN BERECHNET NACH DEN VERBRAUCHSSTRUKTUREN DER ALTEN BUNDESLÄNDER 1. Quartal 1991 Relative Kaufkraft in den neuen Bundesländern 1) HAUSHALTSTYP I 2)1 HAUSHALTSTYP II 3) I HAUSHALTSTYP III 4) PariGewicht PariGewicht PariGewicht tüten in vH taten in vH taten in vH
Tabelle 4.2
Tabelle 4.3 VERBRAUCHERGELDPARITÄTEN ZWISCHEN DEN ALTEN UND NEUEN BUNDESLÄNDERN 1. Quartal 199] Relative Kaufkraft in den neuen Bundesländern 1 ) Angaben nach Rentner» ArbeitnehmerArbeitnehmerBedarisgruppen Haushalte Haushalte Haushalte insgesamt (mittleres (höheres Einkommen) Einkommen) in vH Verbrauchsstruktur in den alten Bundesländern
134
125
125
Verbrauchsstruktur in den neuen Bundesländern
140
134
133
137
129
129
Kreuzung der Warenkörbe
1 ) D)e Kaufkraft der DM in den neuen im Verhältnis zur Kaufkraft der DM in den alien Bundesländer. Quellen: Berechnungen des DIW und des 1AW.
Tabelle 4.4 REALEINKOMMENSVERGLEICH ZWISCHEN DEN ALTEN UND NEUEN BUNDESLÄNDERN FÜR DAS 1. QUARTAL 199] 1. Quartal 1991 Relative Um Kaufkraft- EinkommensDurchschnittliches unterschiede unterschiede Einkommen Einkommen nominal Kaufkraft 1) bereinigte real Ost in den neuen West 2) Bundesländer Einkommen/Ost (West = 100) Haushalte in DM in vH in DM in vH Alle Rentnerhaushalte
2 794
1 298
137
1781
64
Alle Arbeitnehmerhaushalte
4 437
2 738
129
3 546
80
Oberes Drittel (der Einkommensschichtung) aller Arbeitnehmer« haushalte
6 864
3 976
129
5122
75
1 ) Die Kaufkraft der DM in den neuen im Verhältnis zur Kaufkraft der DM in den alten Bundesländern. 2) Jahresdurchschnitt 1990. Quellen: Berechnungen des DIW und des 1AW.
176
4.2
Realeinkommensvergleiche
Im intertemporären Vergleich versteht man unter Realeinkommen gewöhnlich die nominalen Einkommen, bewertet mit Preisen eines Basisjahres, damit Kaufkraftveränderungen ausgeschaltet werden. Hier, im interregionalen Vergleich, sind mit Realeinkommen die um Kaufkraftunterschiede bereinigten Nominaleinkommen in zwei Gebieten zum (annähernd) gleichen Zeitpunkt gemeint.
Dazu werden die Haushaltseinkommen einer Region (in diesem Fall die der neuen Bundesländer) mit den Verbrauchergeldparitäten (Fisher-Index) korrigiert. Im Ergebnis stehen sich dann je Währungseinheit kaufkraftgleiche Einkommen in Ost und West gegenüber. Streng genommen gelten die Paritäten nur für den privaten Verbrauch und einen Teil der übrigen Ausgaben; beide Verwendungszwecke beanspruchen aber im ganz überwiegenden Maße die verfügbaren Einkommen. Außerdem sind die Paritäten nicht für durchschnittliche Arbeitnehmer- und Rentnerhaushalte berechnet worden, gleichwohl sollen sie für deren Einkommen als Umrechnungsfaktoren herangezogen werden. Erfahrungsgemäß weichen nämlich die Verbrauchergeldparitäten für ähnliche Haushaltstypen kaum voneinander ab. Bereits in einem vor dreißig Jahren verfaßten Grundsatzartikel des Statistischen Bundesamtes ist zu lesen: "Besondere Untersuchungen... haben... gezeigt, daß die Ergebnisse (der Kaufkraftvergleiche) vielfach näherungsweise auch auf benachbarte Einkommensschichten oder ähnliche Haushaltszusammensetzungen angewendet werden können."1
1
Hans Günter: Zur Berechnungsmethode und Aussagebedeutung der internationalen Kaufkraftvergleiche. In: Wirtschaft und Statistik, Heft 8/1961, S. 443.
177
Verglichen werden die Nominaleinkommen
bereinigt um Kaufkraftunterschiede mit den Paritäten für
aller Arbeitnehmerhaushalte»
4-Personen-Arbeitnehmerhaushalte Einkommen,
des oberen Drittel (der Einkommensschichtung) aller Arbeitnehmerhaushalte,
4-Personen.-Arbeitnehmerhaushalte mit höherem Einkommen,
aller Rentnerhaushalte,
2-Personen-Haushalte von Rentnern (und Sozialhilfeempfängern).
mit
mittleren
In allen Fällen handelt es sich um "benachbarte Einkommensschichten oder ähnliche Haushaltszusammensetzungen."
Die durchschnittlichen nominalen Einkommen der betrachteten Haushalte weisen in den neuen Ländern gegenüber den alten einen Rückstand von 38 vH (alle Arbeitnehmerhaushalte) bzw. 54 vH (alle Rentnerhaushalte) auf.
Nach Eliminierung der Kaufkraftunterschiede verringern sich die Spannen deutlich. Real liegen die Einkommen aller Arbeitnehmerhaushalte in Ostdeutschland nur noch um 20 vH unter den entsprechenden westdeutschen Beträgen. Bei den Arbeitnehmerhaushalten mit höherem Einkommen und den Rentnerhaushalten beläuft sich der Abstand auf 25 vH bzw. auf gut 35 vH (vgl. Tabelle 4.4).
5
Einfluß des geplanten Subventionsabbaus in den neuen Bundesländern
Der Abbau der noch verbliebenen Verbraucherpreissubventionen soll fortgesetzt werden; das wird - teilweise drastische - Preiserhöhungen zur Folge haben. Gleichzeitig steigen
178
aber - zumindestens bei den Erwerbstätigen und den Rentnern - die nominalen Einkommen kräftig.
Nachfolgend wird versucht abzuschätzen, wie sich diese gegenläufigen Entwicklungen per Saldo auf die reale Einkommenslage ausgewählter privater Haushalte auswirken werden. Einmal soll das geschehen durch einen Vergleich des I. mit dem IV. Quartal 1991 für die neuen Länder (intertemporärer Vergleich), zum anderen durch einen Ost-West-Vergleich (interregionaler Vergleich) für das IV. Quartal 1991.
Methodisch wird in beiden Fällen analog zum Kapitel 4 vorgegangen, d.h. es werden erneut Warenkorbvergleiche nach den Formeln von Laspeyres, Paasche und Fisher angestellt. Die so gewonnenen Paritäten dienen dann wiederum zur Bereinigung der Einkommen um Kaufkraftunterschiede. Im Ost-Ost-Vergleich werden dabei anstatt der Preise, der Verbraucherstrukturen und der Einkommen von zwei Wirtschaftsgebieten zu einem Zeitpunkt, die entsprechenden Daten in einem Wirtschaftsgebiet zu zwei verschiedenen Zeitpunkten zugrunde gelegt.
Über die bisher verwendeten Datensätze bedarf es dazu Informationen über die voraussichtliche Situation im IV. Quartal. Bei den neuen Ländern gilt das für die Veränderung der Preise von (vormals) subventionierten Gütern, die neue Zusammensetzung der Haushaltsausgaben (Wägungsschemata) und für die Höhe der Einkommen. Streng genommen sind diese Informationen auch für die alten Länder erforderlich; dort kann aber mit pauschalierten Annahmen gearbeitet werden, weil - anders als in der früheren DDR - eine stetige Entwicklung zu erwarten ist.
Für die alten Länder werden für 1991, dem Frühjahrsgutachten der führenden fünf deutschen wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsinstitute folgend, durchschnittliche Preissteigerungen beim privaten Verbrauch von 3,5 vH angenommen und Einkommenszunahmen von 5 vH. 1 Auf die Anpassung der Wägungsschemata kann, wegen der nur relativ schwachen Veränderungen, verzichtet werden. Für die neuen Länder sind indes spezifizierte Vorausschätzungen nötig. Eine Einkommensprognose wurde bereits im Kapitel 2 gegeben. Die Annahmen über die Preisentwicklung und über die Veränderungen der Ausgabenstrukturen werden in den anschließenden Abschnitten erläutert.
5.1 Entwicklung der Verbraucherpreise in den neuen Bundesländern bis zum IV. Quartal 1991 Die Abschätzungen der Preiserhöhungen bis zum IV. Quartal 1991 ist kompliziert, da der Subventionsabbau regional unterschiedlich verläuft und überdies noch nicht in allen Fällen endgültige Regelungen getroffen wurden.
Es ist vorgesehen, die Wohnungsmieten
im Beitrittsgebiet in Abhängigkeit von der
Ausstattung der Wohnung und ihrer Lage in den Städten bis bzw. über 100 000 Einwohnern die Kaltmiete um 0,70 bis 1,30 D M je m 2 zu erhöhen. Die Betriebskosten (Müllabfuhr, Straßenreinigung usw.) können dann darüberhinaus in voller Höhe umgelegt werden; es wird mit einem durchschnittlichen Betrag von 1,- D M pro Quadratmeter gerechnet. Danach würden die Kaltmieten in den neuen Bundesländern auf das 3,3- bis 3,6fache steigen. Das heißt, die Kaltmieten, die für ausgewählte Wohnungstypen im I. Quartal noch zwischen 40,- und 65,- DM lagen, werden sich im IV. Quartal auf 130,- bis 231,- D M
1
Vgl Die Lage der Weltwirtschaft und der deutschen Wirtschaft Wochenbericht des DIW, Nr. 18-19/91, S. 253.
180
im Frühjahr 199
erhöhen. Im Vergleich zu den Altbundesländern steigt die Preisrelation der Kaltmieten von bisher 14 bis 18 vH auf ein Niveau von 51 bis 62 vH. Bei den unterstellten Eigentümermieten wird in Anlehnung an die Entwicklung bei den Mietwohnungen eine Zunahme auf das 3,5-fache angenommen.
Nach dem Abbau der Verbraucherpreissubventionen für Energie zum 1. Januar 1991 werden nach Ablauf der Heizperiode auch die bis dahin noch gestützten Preise für Heizzwecke erhöht. Als Folge davon steigen die Elektroenergiepreise für Heizzwecke z.B. bei einem Monatsverbrauch von 1275 KWh (darunter 950 KWh Nachtstrom für Heizzwecke) von 141,D M im I. Quartal auf 218,- D M im IV. Quartal, womit annähernd die Belastung der Altbundesländer bei vergleichbarem Verbrauch erreicht sein wird (96 vH). Der übrige Elektroenergieverbrauch ist in den neuen Bundesländern auch im IV. Quartal noch durchschnittlich um 18 vH billiger.
Die Belastung der privaten Haushalte durch Gasverbrauch für Heizzwecke steigt zum IV. Quartal auf das 1,2-fache. Ein Vergleich zu den Altbundesländern bei vergleichbarem Gasverbrauch ergibt, daß die Preise in den neuen Bundesländern beim Gasverbrauch für Heizzwecke das 1,3-fache und bei dem übrigen Gasverbrauch das 1,6-fache betragen. Als Ursachen dafür werden die höheren Erzeugerkosten genannt.
Die Preise für feste Brennstoffe werden voraussichtlich das Niveau der alten Bundesländer erreichen, da alle Subventionen entfallen. Bei Steinkohlen ergibt das annähernd eine Verdreifachung und bei Braunkohle eine Verfünffachung der Preise.
Die Preise für Fernwärme sollen von rund -,40 D M je m 2 Wohnfläche im I. Quartal auf maximal 3,- D M je m 2 Wohnfläche im IV. Quartal angehoben werden.
181
Im Verbrauchskomplex Gesundheit wird es ebenfalls zu Verteuerungen kommen. Vom 1. Juli 1991 an werden in den neuen Bundesländern Gebühren für Rezepte und für den Krankenhausaufenthalt erhoben. Im Regelfall sind das 1,50 D M pro verordnetes Medikament (mit Ausnahme der Medikamente, für die Festbeträge gelten) und 3,- D M pro Tag bei Krankenhausaufenthalten (bis maximal 14 Tagen). Diese Beträge sind aber bis zum 1. Januar 1992 immer noch nur halb so hoch wie in den Altbundesländern. Für die übrigen Güter der Gesundheitspflege wurde angenommen, daß ihre Preise, die im I. Quartal z.T. noch unter denen der alten Bundesländer lagen, auf das gleiche Niveau ansteigen werden.
Bei den Tarifen für die Personenbeförderung
mit Stadtbahnen und Bussen ist bis zum IV.
Quartal eine kräftige Erhöhung zu erwarten, und zwar je nach Leistungskategorie um durchschnittlich 30 bis 120 vH. Die Tarife für die Personenbeförderung mit der Deutschen Reichsbahn sollen dagegen voraussichtlich in diesem Jahr nicht weiter erhöht werden. Taxifahrten könnten 20 bis 30 vH teurer werden. Insgesamt bleibt das Niveau der Tarife für die Personenbeförderung aber wahrscheinlich noch bis Ende des Jahres 1991 unter dem der Altbundesländer.
Die Gebühren für Leistungen der Post werden sich unterschiedlich entwickeln. Beim Fernsprechdienst wurden Preissenkungen für den Neuanschluß eines Telefons (bisher doppelt so teuer wie in den alten Ländern) und für Ferngespräche angekündigt. In die Berechnungen gingen aber wegen fehlender konkreter Angaben nur die Gebührensenkung für den Neuanschluß ein. Der Tarif für ein Nahgespräch soll bis Ende des Jahres stabil bleiben. Die Gebühren für Briefe und Pakete wurden im April annähernd verdoppelt und erreichen nun das Niveau der Altbundesländer.
182
Im Verbrauchskomplex Bildung,
Unterhaltung,
Freizeit
wird es zum IV. Quartal eine
weitere Gebührenerhöhung für den Kindergartenbesuch geben. Es ist mit einer Erhöhung um rund 30,- D M auf ca. 77,- D M zu rechnen. Damit betragen die monatlichen Ausgaben für einen Kindergartenbesuch dann die Hälfte von denen in den alten Bundesländern.
Die durchschnittlichen Preise für das Kantinenessen sind bereits zum I. Quartal deutlich angehoben worden, deshalb wird nur noch mit einem leichten weiteren Ansteigen gerechnet. Dabei wird davon ausgegangen, daß wegen des geringeren Lohnniveaus nur noch eine sehr begrenzte Bereitschaft vorhanden ist, für ein Kantinenessen erneut deutliche Preiserhöhungen zu akzeptieren. Für alle nicht explizit genannten Güter bzw. Gütergruppen wurden durchschnittliche Preissteigerungen von 3,5 vH unterstellt.
52
Veränderungen der Ausgabenstrukturen der privaten Haushalte in den neuen Bundesländern bis zum IV. Quartal 1991
Die angekündigte neuerliche Rentenerhöhung sowie die von den Gewerkschaften und den Arbeitgebern vereinbarten Tarifverträge werden zur Jahresmitte 1991 für die Mehrzahl der privaten Haushalte zu einer Erhöhung der verfügbaren Einkommen führen. Deshalb müssen die vorstehend beschriebenen Preissteigerungen nicht zwangläufig drastische Ausgabeeinschränkungen bei anderen, nicht unbedingt lebensnotwendigen Gütern zur Folge haben.
Für die Masse der Waren und Leistungen, deren Preise schon im I. Quartal 1991 dem Niveau der alten Bundesländer entsprachen, wurde davon ausgegangen, daß die Haushalte
183
ihr absolutes Ausgabenniveau vom I. Quartal 1991, korrigiert um eine durchschnittliche Inflationsrate von 3,5, beibehalten. Die nun von größeren Preisveränderungen betroffenen Ausgabenpositionen wurden mit dem Faktor der Preissteigerungen multipliziert. Da es sich bei den meisten Preiserhöhungen, wie bei Mieten, festen Brennstoffen, Verkehrstarifen, um für den Haushalt notwendige und von ihm kaum zu beeinflussende Ausgaben handelt, ist der mögliche Einsparspielraum sehr gering und wurde in der Einschätzung der Ausgabenstruktur für das IV. Quartal 1991 nicht berücksichtigt.
Über drei Viertel der steigenden Lebenshaltungskosten wird durch die Erhöhung der Miete und der Heizkosten hervorgerufen. Die in Verbindung mit der Mieterhöhung auftretenden sozialen Härtefälle sollen durch die Zahlung von Wohngeld gemildert werden. Aus den bisher veröffentlichten pauschalierten Tabellen zur Auszahlung von Wohngeld ergeben sich für die betrachteten Durchschnittshaushalte folgende Wohngeldansprüche: - 2-Personen-Rentnerhaushalt
- kein Anspruch,
- 4-Personen-Arbeitnehmerhaushalt mit mittlerem Einkommen
- 8 D M Wohngeld,
- 4-Personen-Arbeitnehmerhaushalt mit höherem Einkommen
- kein Anspruch.
Auf die Einschätzung der Ausgabenstruktur des privaten Verbrauchs für die durchschnittlichen Typhaushalte hat die Zahlung von Wohngeld somit keinen Einfluß.
Die Ausgabenstruktur des privaten Verbrauchs in der Untergliederung nach acht Verbrauchskomplexen verändert sich in allen drei ausgewählten Haushaltstypen folgendermaßen:
184
Der Anteil für den Komplex "Wohnungsmiete/Energie" erhöht sich auf das 2-fache (Typ 1) bis 2,3-fache (Typ 3), d.h. im Rentnerhaushalt haben Miete/Energie dann einen Ausgabenanteil von 24 vH am privaten Verbrauch, im 4-Personenhaushalt mit mittlerem Einkommen von 22 vH und im 4-Personen-Haushalt mit höherem Einkommen von 21 vH. Im I. Quartal 1991 lagen die Anteilswerte noch bei 12 vH (Typ 1), 10 vH (Typ 2) und 9 vH (Typ 3). Die Kaltmiete steigt in allen 3 Haushaltstypen auf rund 350 vH. Die Energiekosten insgesamt erhöhen sich gegenüber dem I. Quartal 1991 auf rund 160 bis 180 vH. Der Strukturanteil des Verbrauchskomplexes "Gesundheits- und Körperpflege" bleibt fast konstant. Das bedeutet, daß die Mehrausgaben für Arzneimittel und ärztliche Dienstleistungen durch die unterstellte geringe Dynamik der Ausgaben für Güter und Leistungen der Körperpflege ausgeglichen wird. Der Ausgabenanteil für den Komplex "Verkehr und Nachrichtenübermittlung" verringert sich gegenüber dem I. Quartal 1991 geringfügig. Innerhalb dieses Komplexes erhöht sich aber der Anteil der Ausgaben für Leistungen der Nachrichtenübermittlung, und zwar beim Typ 1 um rund 28 vH, beim Typ 2 um rund 8 vH und beim Typ 3 und rund 9 vH. Die Ausgabenanteile für den öffentlichen Personenverkehr nehmen ebenfalls zu. Die Ausgabenanteile für die Komplexe "Nahrungs- und Genußmittel", "Bekleidung/Schuhe", "Haushaltsführung", "Bildung, Unterhaltung, Freizeit" und "persönliche Ausstattung" verringern sich aufgrund der dort unterstellten schwachen Preisentwicklung (3,5 vH). Bezogen auf die entsprechenden Werte im I. Quartal 1991 ereichen die Ausgabenanteile in diesen Verbrauchskomplexen im IV. Quartal 1991 ein Niveau von ca. 85 vH.
185
Tabelle 5.
Verbrauchsstrukturen ausgewählter Haushalte is den neuen Bundesländern Im I. und IV. Quartal 1991
Haushaltstyp 1 , LQu. IV.Qu. Nahrungs-u. GenuBmittel Bekleidung/Schuhe Miete/Energie Haushaltsführung Gesundheits- und Körperpflege Verkehr und Nachrichtenübermittlung Bildung, Unterhaltung, Freizeit persönliche Ausstattung
Haushalts· typ 2 IQu. IV.Qu.
Haushaltstyp3 LQu. IV.Qu.
34,1 8,0 11,9 14,0
28,7 6,8 23,7 11,8
32,0 10,7 10,0 12,4
27,0 9,0 21,6 10,4
25,1 10,6 9,1 11,9
21,3 9,1 20,8 10,1
4,7
4,6
2,8
2,7
2,7
2,7
15,0
13,9
16,2
15,5
25,1
22,4
8,2 4,1
6,9 3,5
12,4 3,5
11,0 2,9
12,1 3,4
10,7 2,9
5.3 Preis- und Realeinkommensentwicklung in den neuen Bundesländern vom I. zum IV. Quartal 1991 (intertemporärer Vergleich)
Die nach den Verbraucherstrukturen vom I. und IV. Quartal 1991 mit den Formeln Laspeyres und Paasche berechneten Preisindices für ausgewählte private Haushalte in den neuen Bundesländern weisen ein hohes Maß an Übereinstimmungen auf. In allen Fällen bewegt sich die durchschnittliche relative Kaufkraft der D M im Oktober gegenüber der im Februar 1991 bei gut 80 (Februar = 100). Anders ausgedrückt heißt das, daß sich die Lebenhaltungskosten insgesamt um 20 bis 22 vH erhöhen werden. Den weitaus größten Anteil an dieser Entwicklung haben nach der vorgelegten Modellrechnung die Miet- und Energiepreissteigerungen (vgl. Tabellen 5.2, 5.3 und 5.4).
186
Die Vorausschätzung der nominalen Einkommen hatte für das IV. Quartal gegenüber dem I. Quartal 1991 bei den ausgewählten Gruppen folgende Steigerungsraten ergeben: alle Rentnerhaushalte
18 vH,
alle Arbeitnehmerhaushalte
10 vH,
oberes Drittel aller Arbeitnehnerhaushalte
8 vH.
Eine Bereinigung der verfügbaren Haushaltseinkommen im IV. Quartal um die jeweiligen durchschnittlichen Preissteigerungsraten gegenüber dem I. Quartal ergibt ein differenziertes Bild. Während sich für Rentnerhaushalte die reale Einkommenslage nur wenig verschlechtert (-4 vH), dort heben sich die Preissteigerungen und die nominalen Einkommenserhöhungen gegenseitig weitgehend auf, entstehen für Arbeitnehmerhaushalte Realeinkommensverluste in einer Größenordnung von 9 bis 10 vH (vgl. Tabelle 5.5). Bei ihnen wird es also zu spürbaren Einbußen kommen, gleichwohl wird aber auch hier der vielfach befürchtete massive Rückgang des materiellen Lebensstandards ausbleiben.
Kritisch anzumerken ist allerdings, daß die untersuchten Haushaltstypen nicht alle Teile der Bevölkerung repräsentieren. Wegen fehlender Datenbasis konnten bei der Realeinkommensbetrachtung (anders als bei der nominalen Betrachtung im Kapitel 2) unter sozialen Aspekten als kritisch einzustufende Gruppen nicht einbezogen werden. Das sind Haushalte mit geringem verfügbaren Einkommen, wie Haushalte von Alleinerziehenden mit mehreren Kindern, 1-Personen-Rentnerhaushalte mit kleinen Renten und reine Arbeitslosenhaushalte.
187
188 41 29 59 97 14,0 92 88 15,6 97 97 82
Wohnungsmtctcn, Energie darunter: Mieten Energie
Göter för die Haushaltsführung
Güter für die Gcsundheits- und Körperpflege
Güter für Verkehr und Nachrichtenübermittlung
Göter för Bildung, Unterhaltung, Freizeit
Göter för die pereftnt. Ausstattung, sonstige Göter
Lebenshaltung insgesamt
100,0
91
16,3
2,8
97 83
3,5
97 12,4
93
97 97
93
97
100,0
97
97
93
38 10,0 37 4,9 30 5,1 54
97 12,4
11,9 29 53
97 10,7
97 32,0
2,7
84
3,4
12,1
25,1
11,9
5,2 3,9
10,6
25,0
9,1
100,0
Quellen: Berechnungen des DIW und des IAW.
4) 4-Pcrsonen-Haushalte von Arbeitnehmern mit höherem Einkommen (alte Bundesländer auch Beamte).
1) Die Kaufkraft der DM in den neuen Bundesländern im IV. Quartal 1991 im Verhältnis zum I. Ouartal 1991. 2) 2-Pcrsonen-Haushalte von Rentenempfängern mit geringem Einkommen (alte Bundesländer auch Sozialhilfccmpfftnger). 3) 4-Pcrsoncn-Haushalte von Arbeitnehmern mit mittlerem Einkommen.
3,5
8,2
4,7
5,2 6,7
97
Bekleidung, Schuhc
8,0
97 34,0
Relative Kaufkraft in den neuen Bundesländern 1) HAUSHALTSTYP I 2)1 HAUSHALTSTYP II 3) HAUSHALTSTYP III 4) PariGcwicht PariGewicht PariGewicht Mt en in vH taten in vH taten in vH
Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren
Ausgaben nach Bedarfsgruppen
INTERTEMPORÄRER VERGLEICH: VERBRAUCHERCELDVERÄNDERUNGEN IN DEN NEUEN BUNDESLÄNDERN VOM I. ZUM ÎV.QUARTAL 1991 BERECHNET NACH DEN VERBRAUCHSSTRUKTUREN DER NEUEN BUNDESLÄNDER IM 1. QUARTAL 1991
Tabelle 5.2
189
97 41 29 59 97 83 88 97 97 82
Bekleidung. Schuhe
Wohnungsmieten, Energie darunter Mieten Energie
Güter für die Haushaltsführung
Güter för die Gcsundheits- und Körperpflege
Güter för Verkehr und Nachrichtenübermittlung
Göter för Bildung, Unterhaltung, Freizeit
Göter för die persOnl. Ausstattung, sonstige Göter
Lebenshaltung insgesamt
97
3,5
6,9
4,6
100,0
97
92
13,9
84
11,8
23,7 14,5 9,2 54
6,8
2R,7 97
27,0
82
2,9
92
2,7
82
100,0
97
93
15,5
100
11,0
97 10,4
38 2L6 37 29 13,9 30 7,7 54
9,0
97
83
2,8
93
2,7
10,1
5,8
10,7
20,7 14,9
9,0
97
100,0
223
21,7
Quellen: Berechnungen des DIW und des IAW.
4) 4-Pcrsonen-Haushalte von Arbeitnehmern mit höherem Einkommen (alte Bundesländer auch Beamte).
1) Die Kaufkraft der DM in den neuen Bundesländern im IV. Quartal 1991 im Verhältnis zum I. Quartal 1991. 2) 2-Pcrsonen-Haushalte von Rentenempfängern mit geringem Einkommen (alte Bundesländer auch Sozialhiitccmpt anger). 3) 4-Pcrsoncn-Haushaltc von Arbeitnehmern mit mittlerem Einkommen.
97
Relative Kaufkraft in den neuen Bundesländern 1) HAUSHALTSTYP I 2)1 HAUSHALTSTYP II 3) HAUSHALTSTYP III 4) PariGewicht PariGewicht PariGewicht taten in vH taten in vH taten in vH
Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren
Ausgaben nach Bedarfsgruppen
INTERTEMPORÄRER VERGLEICH: VERBRAUCHERGELDVERÄNDERUNGEN IN DEN NEUEN BUNDESLÄNDERN VOM I. ZUM IV.OUARTAL 1991 BERECHNET NACH DEN VERBRAUCHSSTRUKTUREN DER NEUEN BUNDESLÄNDER IM IV. QUARTAL 1991
Tabelle 5.3
Tabelle 5.4 INTERTEMPORÄRER VERGLEICH: VERBRAUCHERGELDVERÄNDERUNGEN IN DEN NEUEN BUNDESLÄNDERN V O M 1. Z U M IV. QUARTAL 1991 Relative Kaufkraft in den neuen Bundesländern 1 ) ArbeitnehmerArbeitnehmerRentnerHaushalte Haushalte Haushalte (mittleres (höheres Einkommen) Einkommen) in vH
Angaben nach Bedarfsgruppen insgesamt
Verbrauchsstrukiur im Februar 199]
82
83'
84
Verbrauchsstruktur im Oktober 199]
82
82
83
82
82
83
Kreuzung der Warenkörbe
) ) Die Kaufkraft der DM im IV. Quartal 1993 im Verhältnis zum 1. Quartal 199]. Quellen: Berechnungen des DIW und des LAW.
Tabelle 5.5
INTERTEMPORÄRER VERGLEICH: REALEINKOMMENSVERÄNDERUNGEN V O M I. Z U M IV. QUARTAL1991 IN DEN NEUEN BUNDESLÄNDERN
Einkommen
Durchschnittliches Einkommen nominal l.Quanal IV.Quanal
Relative Kaufkraft 1) IV.Quartal
Haushalte in vH
in DM
Um KaufkraftEinkommensunterschiede unterschiede bereinigte Einreal kommen rV.Ouartal aOuartal=100) in vH in DM
Alle Rentnerhaushalte
1298
1526
82
1 247
96
Alle Arbeitnehmerhaushalte
2 738
3 008
82
2 481
91
Oberes Drittel (der Einkommensschichtung) aller Arbeitnehmerhaushalte
3 976
4 304
83
3 585
90
1) Die Kaufkraft der D M im IV. Quartal 1991 im Verhältnis zum 1. Quartal 1991. Quellen: Berechnungen des DIW und des LAW.
190
191
100
Bekleidung, Schuhe
119
100
100.0
3,5
118
2,9
100,0
100 118
2,7
2,8
10,7
22,3
10,1
100,0
14,9 5,8
9,0
Quellen: Berechnungen des DIW und des IAW.
4) 4-Pcrsonen-Haushalte von Arbeitnehmern mit höherem Einkommen (alte Bundesländer auch Beamte).
1) Die Kaufkraft der DM in den neuen im Verhältnis zur Kaufkraft der DM in den alten Bundesländern. 2) 2-Pcrsoncn-Haushalle von Rentenempfängern mit geringem Einkommen (alte Bundesländer auch Sozialhilfccmpfangcr). 3) 4-Pcrsonen-Haushalte von Arbeitnehmern mit mittlerem Einkommen.
Lebenshaltung insgesamt
100
112
118
2,7
100
119
120 11,0
Güter für die persOnl. Ausstattung, sonstige Güter
6,9
100
109
Güter für Bildung, Unterhaltung, Freizeit
4,6
163 13,9 132 15,5
III
Göter för Verkehr und Nachrichtenübermittlung
Göter för die Gcsundheits-und Körperpflege
100 10,4
100 11,8
100
9,6
Güter för die Haushaltsführung
9,0
104
142 23,7 142 21,6 150 20,7 175 14,5 170 13,9 175 90 9,2 89 7,7 87
100
105 27,0
Wohnungsmictcn, Energie darunter: Mieten Energie
6.8
100 28,7
Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren
Relative Kaufkraft in den neuen Bundesländern I) HAUSHALTSTYP I 2)1 HAUSHALTSTYP II 3)1 HAUSHALTSTYP III 4) PariGewicht PariGewicht PariGewicht taten in vH taten in vH taten in vH
OST-WEST VERGLEICH FÜR DAS IV. QUARTAL 1991: VERBRAUCHERGELDPARITÄTEN ZWISCHEN DEN ALTEN UND NEUEN BUNDESLÄNDERN BERECHNET NACH DEN VERBRAUCHSSTRUKTUREN DER NEUEN BUNDESLÄNDER
Ausgaben nach Bedarfsgruppen
Tabelle 5.6
192 118 4.5 109 100 100 5,9 100
Güter für die Gcsundheits- und Körperpflege
Güter für Verkehr und Nachrichtenübermittlung
Güter für Bildung, Unterhaltung, Freizeit
Güter für die persOnl. Ausstattung, sonstige Güter
7,6 100
7,8
100,0 110
12,9
10,3 108
14,9 104
115 3,2 135
8,3 100
100,0 108
6,3 108
9,2 104
6,9 100
9,9
10,7
14,5
5,6
100,0
130 25,3 139 20.1 166 18,1 81 4,1
7,7
22,9 101
22,2
Quellen: Berechnungen des DIW und des IAW.
4) 4-Pcrsoncn-Haushallc von Arbeitnehmern mit höherem Einkommen (alte Bundesländer auch Beamte).
1 ) Die Kaufkraft der DM in den neuen im Verhältnis zur Kaufkraft der DM in den alten Bundesländern. 2) 2-Personcn-Haushalte von Rentenempfängern mit geringem Einkommen (alte Bundesländer auch Sozialhilfccmpfangcr). 3) 4-Pcrsoncn-Haushaltc von Arbeitnehmern mit mittlerem Einkommen.
110
100
Güter ΓΟΓ die Haushaltsführung
Lebenshaltung insgesamt
130 175 7t)
Wohnungsmictcn, Energie darunter: Mieten Energie
34.1 26.2 163 7,9 73 5,2
100 5,6 100 7,7 100
Bekleidung, Schuhe
27.6 101
100
t'Men
Nahrungsmittel, Getränke. Tabakwaren
•
Relative Kaufkraft in den neuen Bundesländern I) HAUSHALTSTYP I 2)1 HAUSHALTSTYP II 3) HAUSHALTSTYPHÏT PariGewicht PariGewicht PariGewicht in vH taten in vH taten in vH
OST-WEST VERGLEICH FÜR DAS IV. QUARTAL 1991: VERBRAUCHERGELDPARITÄTEN ZWISCHEN DEN ALTEN UND NEUEN BUNDESLÄNDERN BERECHNET NACH DEN VERBRAUCHSSTRUKTUREN DER ALTEN BUNDESLANDER
Ausgaben nach Bedarfsgruppen
Tabelle 5.7
Tabelle 5.8 OST-WEST-VERGLEICH FOR DAS IV. QUARTAL 1991: VERBRAUCHERGELDPARITÄTEN ZWISCHEN DEN DEN ALTEN UND NEUEN BUNDESLÄNDERN
Angaben nach Bedarfsgruppen insgesamt
Relative Kaufkraft in den neuen Bundesländern 1) ArbeitnehmerArbeitnehmerReninerHaushalte Haushalt e Haushalte (mittleres (höheres Einkommen) Einkommen) in vH
Verbrauchsstruktur in den allen Bundesländern
110
108
110
Verbrauchsstruktur in den neuen Bundesländern
119
118
118
115
113
114
Kreuzung der Warenkörbe
1 ) Die Kaufkraft der DM in den neuen im Verhältnis zur Kaufkraft der DM in den alten Bundesländer. Quellen: Berechnungen des DIW und des IAW.
OST-WEST-VERGLEICH FÜR DAS IV. QUARTAL 1991: REALEINKOMMENSVERGLEICH ZWISCHEN DEN ALTEN UND NEUEN BUNDESLÄNDERN
Einkommen
Durchschnittliches Einkommen nominal West Ost
Haushalte in DM
Relative Um Kaufkraft- EinkommensKaufkraft 1) unterschiede unterschiede bereinigte real in den neuen Bundesländer Einkommen/Ost (West = 100) in vH in DM in vH
Alle Rentnerhaushalte
2 934
3 526
115
1 749
60
Alle Arbeitnehmerhaushalte
4 659
3 008
113
3 397
73
Oberes Dritte) (der Einkommensschichtung) aller Arbeitnehmerhaushalte
7 207
4 304
114
4906
68
1) Die Kaufkraft der DM in den neuen im Verhältnis zur Kaufkraft der DM in den alten Bundesländern. Quellen: Berechnungen des DIW und des IAW.
Bei ihnen werden im Oktober 1991 die Ausgaben für den lebensnotwendigen Bedarf (Essen, Kleiden, Wohnen) ca. 65 bis 75 vH der Ausgaben für den privaten Verbrauch insgesamt ausmachen, so daß für die übrigen Verbrauchsbereiche nur wenig Geld übrig bleibt. Die breite Angebotspalette zur Befriedigung gehobener Konsumwünsche, wie Reisen, Modernisierung des Haushaltes u.a., werden sie nur in geringem Maße in Anspruch nehmen können. Für diese Haushalte wird das Wohngeld von großer Bedeutung sein.
5.4
Kaufkraftparitäten und Realeinkommensunterschiede in den alten und neuen Bundesländern im IV. Quartal 1991 (Ost-West-Vergleich)
Die grundsätzlich wie im Kapitel 4 ermittelten Verbrauchergeldparitäten, jetzt nur mit den (vorausgeschätzten) Preisen für Oktober 1991 und mit z.T. veränderten Wägungsschemata, haben erwartungsgemäß ergeben, daß sich die Kaufkraftunterschiede je Währungseinheit zwischen Ost und West gegenüber dem Februar 1991 deutlich verringern werden. Der Grund dafür sind die angekündigten hohen Preissteigerungen bei einer Reihe von Gütern in Ostdeutschland.
Dennoch wird die relative Kaufkraft der D M in der ehemaligen DDR nach wie vor höher sein als in Westdeutschland, und zwar je nach Haushaltstyp und Warenkorb um 8 vH bis 19 vH (Februar 1991: 25 vH bis 40 vH). Bei der Kreuzung der Warenkörbe aus beiden Vergleichsgebieten nach der Fisherformel (geometrische Mittel) zeigt sich, daß die relative Kaufkraft für alle drei Haushaltstypen in den neuen Ländern im Durchschnitt dann noch um 13 vH bis 15 vH über denen in Westdeutschland liegen wird (Februar 1991: 29 vH bis 37 vH).
194
Die nominalen Unterschiede bei den Haushaltseinkommen in Ost und West werden sich im IV. Quartal gegenüber dem I. Quartal 1991 verringern. Der Rückstand in den alten Ländern wird dann voraussichtlich für alle Rentnerhaushalte etwa 48 vH (I. Quartal: 54 vH) betragen, für alle Arbeitnehmerhaushalte 35 vH (38 vH) und für das obere Drittel aller Arbeitnehmerhaushalte 40 vH (42 vH).
Nach Ausschaltung der Kaufkraftveränderungen zeigt sich indes eine gegenläufige Tendenz. Danach werden sich die realen Einkommensabstände überall gegenüber dem I. Quartal erhöhen; sie belaufen sich dann für alle Rentnerhaushalte auf 40 vH (I. Quartal: 36 vH), für alle Arbeitnehmerhfcushalte auf 27 vH (20 vH) und für das obere Drittel aller Arbeitnehmerhaushalte auf 32 vH (25 vH).
Gleichwohl ist dies ein Jahr nach der Vereinigung Deutschlands ein bemerkenswertes Ergebnis; die Realeinkommensabstände sind früher erheblich größer gewesen. Zwar steht eine Untersuchung der Verhältnisse für das erste Halbjahr 1990 noch aus - sie sollte für Vergleichszwecke dringend nachgeholt werden -, es liegt aber eine Arbeit des DIW zu dieser Thematik für Mitte der achtziger Jahre vor. Danach betrug der reale Einkomensabstand in Arbeitnehmerhaushalten 1985 etwa 50 vH . Bis Ende 1989 dürfte sich diese Relation nicht gravierend verändert haben.
Hinzuweisen ist indes darauf, daß die vorliegende wie auch die frühere Untersuchung bei ihren Ergebnissen keine letzte Genauigkeit beanspruchen können. Gewisse Unschärfen sind in dieser Arbeit sicher durch die unterschiedlichen Arten der Einkommensermittlung in Ost und West, die nicht übereinstimmenden Erhebungszeiträume bei den Einkommens-
2
Vgl. Das Kaufkraftverhältnis zwischen D-Mark und Mark der DDR 1985. Bearb Manfred Melzer und Heinz Vortmann. In: Wochenbericht des DIW\ Nr. 21/86.
195
und Verbrauchsdaten, die vereinfachten Berechnungen der
Verbrauchergeldparitä-
ten/Preisindizes sowie durch die Annahmen für das IV. Quartal 1991 entstanden. Bei der Untersuchung für 1985 ergaben sich Ungenauigkeiten aufgrund der damals nur in groben Umrissen vorliegenden Wägungsschemata, der nur unzureichenden Berücksichtigung von Mängeln in der Güterbereitstellung und durch den Vergleich von disaggregierten Einkommensdaten der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung im Westen mit Ergebnissen von Einkommensstichproben im Osten (Problem der Untererfassung). Die ermittelten Größenordnungen des damaligen und heutigen Realeinkommensabstandes dürfte aber einigermaßen zutreffend sein.
196
Literatur und statistische Quellen
Bartholmai,
Bernd, Manfred
Melzer und Erika Schuh 1990: Privathaushalte und
Wohnungsbedarf in Deutschland bis zum Jahr 2000. In: Wochenbericht des DIW, Nr. 42/1990.
Bedau, Klaus-Dietrich
1988: Einkommensverteilung. In: Krupp, Hans-Jürgen, und Jürgen
Schupp, Hrsg.: Lebenslagen im Wandel: Daten 1987. Frankfurt/New York.
Bedau, Klaus-Dietrich
1990: Das Einkommen sozialer Haushaltsgruppen in der Bundes-
republik Deutschland 1988. In: Wochenbericht des DIW, Nr. 22/1990.
Bedau, Klaus-Dietrich
1990a: Die Entwicklung der Einkommensverteilung in der
Bundesrepublik Deutschland (ohne neue Bundesländer) seit 1970 nach Einkommensarten und nach Haushaltsgruppen. In: Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Heft 4/1990.
Bedau, Klaus-Dietrich
und Heinz Vortmann 1987: Einkommen. In: Materialen zum Bericht
zur Lage der Nation im geteilten Deutschland 1987. Deutscher Bundestag, Drucksache 11/11.
Bedau, Klaus-Dietrich
und Heinz Vortmann
1990: Die Einkommensverteilung nach
Haushaltsgruppen in der ehemaligen DDR. In: Wochenbericht des DIW, Nr. 47/1990.
Bedau, Klaus-Dietrich
und Heinz Vortmann 1991: Vergleich der DDR-Basisbefragung '90
des Sozio-ökonomischen Panels mit makroorientierten Rahmendaten für das Jahr 1988. In: Projektgrppe "Das Sozio-ökonomische Panel" im Deutschen Institut für Wirtschaftsfor197
schung, Hrsg.: Lebenslagen im Wandel - Basis und Analysen zur Entwicklung in Ostdeutschland. Frankfurt/New York (im Druck).
Deutsche Bundesbank 1985: Die Entwicklung des Steueraufkommens seit Beginn der achtziger Jahre. In: Monatsberichte der Deutschen Bundesbank, Nr. 7/1985.
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung
1982: Methodische Aspekte und empirische
Ergebnisse einer makro-ökonomisch orientierten Verteilungsrechnung. Schriften zum Bericht der Transfer-Enquete-Kommission "Das Transfersystem in der Bundesrepublik Deutschland", Band 1, Stuttgart, Berlin, Köln, Mainz.
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung
1989: Das Sozio-ökonomische Panel. Antrag auf
Förderung der Forschungsphase 1990 und 1991. Berlin (als Manuskript vervielfältigt).
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